11 1E Bezugs preiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, E zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe Ne Friedrichſtraße 4, 8e Luiſenſtraße 1.— wöchentlich W Oppauer Straße 8, 12 mal. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim iannheimer Jeitu Mannheimer General-Anzeiger Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen Einzelpreis 10 Pf. Preite 32 mm beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 13. November 1930 141. Jahrgang— Nr. 527 Die Preisſenkungsaktion wird fortgeſetzt Eifrige Bemühungen des Vorſtandes des Deutſchen Städtetages— Ein Rundſchreiben an die Oberbürgermeiſter Die Londoner Indienkonferenz Appell an die Oeffentlichkeit Telegraphiſche Meldung — Berlin, 13. Nov. Der Vorſtand des Deutſchen Städte⸗ ages hat bereits in ſeiner Sitzung am 8. d. Mts. guf die untrennbaren Zuſammenhänge zwiſchen dem Gehalts⸗ und Lohnabbau und der beſchleunigten Senkung der Preiſe für wichtige Gegen⸗ ſtände des täglichen Bedarfs hingewieſen. Der Präſident des Deutſchen Städtetages, Dr. Mulert, ſetzt die Aktion des Städtetages durch ein Rundſchreiben an die Oberbürgermei⸗ ſter der im Deutſchen Städtetag vereinigten Städte fort, Es heißt darin u..: f Es muß mit allem Nachdruck verſucht werden, die überhöh ten Gewinnſpannen, insbeſondere guch durch örtliche Einwirkung, herabzudrücken. Es iſt heute nötiger als zu irgendeinem Zeitpunkt in den letzten Jahren, örtlich für eine klare Preis⸗ herichterſtattung zu ſorgen und die Oeffentlichkeit von den tatſächlich beſtehenden Preisunterſchieden in geeigneter Form zu unterrichten. Beſonders geeig⸗ niet erſcheinen hierfür laufende Veröffentlichungen der Brot⸗ und Gebäck⸗ ſowie der Kartoffel⸗ und ſonſtigen Preiſe, und zwar namentlich der nied⸗ kgſten Preiſe unter Nennung des betreffenden Sladiteils und der betreffenden Straße, wo die Feſt⸗ ſtellung getroffen war. Ebenſo iſt es erforderlich, durch Verhandlungen nuit den Innungen, Händlerorganiſationen und Kon⸗ ſumvereinen zu einer Klarſtellung und Sen⸗ kung der Bruttoverdienſtſpanne zu kom⸗ men und die gegenwärtigen Spannen durch Ver⸗ gleich von Stadt zu Stadt nachzuprüfen. Meiche Maßnahmen erſcheinen auch hinſichtlich der Mehl⸗ und Kartoffel⸗Ein⸗ und Verkaufs⸗ eiſe und der Preiſe anderer wichtiger Lebensmittel ig. In einzelnen Städten haben bereits erfolg⸗ leiche Verhandlungen zwiſchen Stadtverwaltung, Ge⸗ herbe, Handwerk und Handel ſtattgefunden: es gilt, gleiches überall zu erreichen. Die Städte werden ſich Reſer überaus wichtigen Frage mit aller Energie annehmen und rufen die Oeffentlichkeit, insbeſondere die Verbraucher ſelbſt, die es am un⸗ lttelbarſten angeht, auf, ſie in dieſer Frage, die Glabt und Land in gleicher Weiſe angeht und nur bon beiden gemeinſam gelöſt werden kann, nach Aräöften zu unterſtützen. b Konferenz im Reichsernährungsamt Telegraphiſche Meldung Berlin, 12. Nov. In Fortführung der von der Reichsregierung eingeleiteten Preisſenkungsaktion fand heute im Neichsernährungsminiſterium unter Vor⸗ i von Miniſterialdirektor Streil eine Beſpre⸗ Jung über die Preisbildung für Obſt und Ge⸗ üſe ſtatt, an der u. a. auch Vertreterinnen der Hausfrauen teilnahmen. Die Vertreter des Handels, der Waren⸗ und Kaufhäuſer und der Kon⸗ umvereine erklärten ſich bereit, eine Preisſenkung lr Obſt und Gemüſe nach Möglichkeit vorzunehmen, ie Verbände wollen in dieſem Sinne auf ihre Un⸗ lekorganiſationen einwirken. Die Verbände haben ſich freiwillig bereiterklärt, im Zuſammenwirken mit der Reichsforſchung⸗ telle für landwirtſchaftliches Marktweſen und anderer Erzeuger⸗ und Verbraucher⸗Organiſationen die Preisbewegung der wichtigſten Gemüſe⸗ und Obſtarten einer fortlaufenden genauen Prüfung zu unterziehen und deren Ergebniſſe der Oeffentlichkeit u unterbreiten. Die Arbeiten hierzu wurden be⸗ keits vor 14 Tagen in Angriff genommen. Gleichartige Verhandlungen mit dem Kar⸗ koffel⸗Groß⸗ und Kleinhandel haben er⸗ beben, daß auch auf dieſem Gebiet ein Preisabbau A erwarten iſt. Für Berlin iſt der Kartoffelpreis auf 20 Pfg. für weiße, 25 Pfg. für rote und blaue and 30 Pfg. für gelbe Kartoffeln je zehn Pfund er⸗ Mäßigt worden. Die Konſumgenoſſenſchaften und karenhäuſer haben die Preiſe entſprechend geſenkt. zulbſverſtandlich ſind oben genannte Preiſe abhängig In der Marktgeſtaltung. Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 13. November. Die feierliche Eröffnung der Indienkonferenz hat allgemein einen tiefen Eindruck hinterlaſſen. Der brientaliſche Glanz der Feier im Oberhaus hat das Intereſſe der weiteren Oeffentlichkeit für die Arbeit der Tagung bedeutend verſtärkt und der ſachliche Ton der Anſprachen hat die Politiker befriedigt. Worum andere Konferenzen erſt wochenlang ringen müſſen, nämlich um die Schaffung einer Konferenz⸗ atmoſphäre, das iſt nach allgemeinem Urteil diesmal ſchon am Eröffnungstage gelungen. Beſonders bei dem abendlichen Empfang der Regierung für ſämt⸗ liche indiſchen Gäſte kam die Tatſache ſtark zum Aus⸗ druck. Der Glanz der Eröffnungsfeier war hier noch verzehnfacht, da die ſteife Feierlichkeit des monar⸗ chiſchen Zeremoniells fehlte. Die indiſchen Fürſten, die geſtern vormittag die Weltpreſſe tief enttäuſcht hatten, weil ſie ihre berühmten Juwelen nicht an⸗ gelegt hatten, holten dieſes Verſäumnis am Abend weiteſtgehend nach. Die Auweſenheit von zahlreichen indiſchen Frauen in ihren bunten, gold⸗ und juwelenbedeckten Gewändern trug noch beſonders dazu bei, dieſe Feſtlichkeit zu einem ganz außerge⸗ wöhnlichen Schauspiel zu machen.: 2000 Gäſte waren anweſend und wurden von dem Miniſterpräſidenten Macdonald und ſeiner Tochter empfangen. Die freie Art, in der bei dieſem Empfang Engländer und Inder miteinander verkehrten, war für den Außenſtehenden ein neuer Beweis für die Bin⸗ dungen, die durch die 150 Jahre lange engliſche Herrſchaft in Indien geſchaffen worden ſind. Be⸗ ſonders tritt aus dem Zeremoniell dieſer Tage der Eindruck hervor, daß das engliſch⸗indiſche Problem mit politiſchen Formeln allein nicht gelöſt werden kann. Das Wort des Mahatma Gandhi, daß die dringendſte Vorbedingung für eine politiſche Eini⸗ gung ein Geſinnungswechſel der Eng⸗ länder ſei, gewinnt für uns in dieſen Tagen eine ganz neue Bedeutung. Auf pſychologiſchem Gebiet liegen viel mehr Probleme zwiſchen England und Indien, als man bisher geglaubt hat. Es läßt ſich ſagen, daß der Auftakt zur Indien⸗ konferenz wohlgelungen iſt und mindeſtens einen gu⸗ ten Start verſpricht. Zu irgendwelchen politiſchen Ereigiſſen dürfte es jedoch nicht vor mehreren Wochen kommen. Der Parteikampf um pädagogiſche Akademien Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 13. Nov. Im preußiſchen Lamdtag wird es heute eine kleine Kulturdebatte geben. Es handelt ſich nämlich um die Frage der pädagogiſchen Akade⸗ mien, die auf Wunſch des Zentrums zurückgeſtellt worden waren. Urſprünglich beſtand bei der Re⸗ gierung der Plan, in Spandau eine katholiſche, in Berlin eine weltliche und ſehr viel ſpäter erſt eine evangeliſche Akademie in Potsdam zu errichten. Mit Recht haben die evangeliſchen Kreiſe der deutſchen Bevölkerung in dieſem Projekt der Regierung eine bewußte Zurückſetzung ihrer Intereſſen geſehen, wie ſich ja in der Perſonalpolitik und in der Verſchlep⸗ pung des evangeliſchen Vertrags bereits ähnliche Tendenzen bemerkbar gemacht haben. Selbſt im Zentrum, das, wie ſo oft in kultu⸗ rellen Dingen, ſo auch hier zunächſt Hand in Hand mit der Sozialdemokratie zu gehen ſich an⸗ ſchickte, haben ſich nun offenbar Bedenken gegen eine ſo offenkundige Verletzung des Paritätsgedankens geregt. Es will nach alledem ſcheinen, daß die Re⸗ gierung ihre Beſchlüſſe, die inzwiſchen mehrfache Ab⸗ änderungen erfuhren, nicht aufrecht erhalten wird. Die Volkspartei und die Deutſchnationalen haben Abänderungsanträge eingebracht, die ver⸗ mutlich im Ausſchuß noch eingehend erörtert und vielleicht zu einem Kompromiß führen werden. In dieſen Anträgen wird die Auffaſſung vertreten, daß bei der gegenwärtigen Finanzlage die Gründung neuer Akademien am beſten überhaupt vertagt würde, daß, ſollte man denn doch hierzu ſich nicht entſchließen, eine katholiſche Akademie nur gleich⸗ zeitig mit einer evangeliſchen zugeſtanden werden könnte und daß endlich für die Gründung einer weltlichen Akademie weder ein Bedürfnis noch eine rechtliche Grundlage beſtehe, Da es nach der Reichsverfaſſung weltliche Schulen im eigentlichen Sinn bislang nicht gibt und die Be⸗ mühungen um ein neues Reichsſchulgeſetz ja ſeiner Zeit ſcheiterten, hat man in Preußen eine Art Erſatz in den ſogenannten Sammelſchulen zu ſchaffen ver⸗ ſucht. Sie ſollen, wie es ein Miniſterialerlaß diplomatiſch ausdrückt, den Wünſchen derjenigen Teile der Bevölkerung entgegenkommen, die„an einer konfeſſionell gebundenen Schulerziehung nicht intereſſiert ſind.“ Aeußerlich müſſen auch die Sam⸗ melſchulen den Charakter der Bekenutnis⸗ ſchule wahren. Inſofern alſo wären für ſie beſon⸗ ders vorgebildete Lehrkräfte überflüſſig, abgeſehen davon, daß für die etwa 80 Lehrkräfte, die ſie brauchten, eine eigene Akademie gewiß nicht nötig wäre. Der Plan einer weltlichen Akademie kenn⸗ zeichnet ſich mithin als ein bewußter Vor⸗ ſtoß des Miniſterpräſidenten Braun auf kulturpolitiſchem Gebiet. Die Sozialdemokratie will auf die Art, gedrängt durch die Freidenkerbewegung, die Schule welt⸗ anſchaulich untermauern. Darum alſo geht der Kampf. Ein Bedürfnis für die Errichtung von Akademien liegt im Augenblick umſoweniger vor, als die bereits beſtehenden Inſtitute bei weitem nicht die nor⸗ male Belegung von 300 Studierenden aufweiſen. Die Ziffer ſchwankt vielmehr zwiſchen 100 bis 200 Zöglingen. Wie verlautet, ſollen die Sozialdemokraten unter dem Druck der bürgerlichen Regierungsparteien bereit ſein, eine Regelung dahin zu treffen, daß eine evangeliſche Akademie in Spandau, eine ka⸗ tholiſche in Charlottenburg und eine weltliche in Berlin am Wedding errichtet werden wird. Dieſes Kompromiß wäre auch vom finanziellen Geſichts⸗ punkt aus tragbarer, weil keine koſtſpieligen Neu⸗ bauten erforderlich wären. Die Finanzierungsfrage wird zwar erſt bei der Verabſchiedung des Etats für 1931 akut. Man will aber die Frage ſchon jetzt klären, weil in ähnlichen Fällen die preußiſche Re⸗ gierung durch Abmachungen mit den Städten und Berufung der erforderlichen Lehrkräfte den Landtag vor vollendete Tatſachen geſtellt hat. Ein Rückzug Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 13. Nov. Unſere Vermutung, daß die preußiſche Regierung in der Frage der Errichtung neuer pädagogiſcher Akademien den Rückzug antreten werde, finden wir durch eine Auslaſſung der„Germania“ beſtätigt. Das Zentrumsorgan kündigt an, die Regierung werde in der heutigen Landtagsſitzung ihre alten Vorlagen mit der Aenderung einbringen, daß drei Akademien errichtet werden ſollen und eine erſte Baurate für Königsberg bereit geſtellt wird. In Wirklichkeit aber ſcheint das Staatsminiſte⸗ rium mit der baldigen Verwirklichung ſeines ſo ver⸗ änderten Beſchluſſes ſelbſt nicht mehr zu rechnen. In der geſtrigen Sitzung des preußiſchen Staats⸗ miniſteriums iſt nämlich, nach der„Germanfa“, angeſichts der Notlage angeregt worden, den Ban von neuen Akademien einſtweilen zu unterlaſſen. In ſeiner heutigen Rede wird der Kultusminiſter Dr. Grimme vorausſichtlich auf die in der geſtri⸗ gen Sitzung des Staatsminiſteriums geäußerten Be⸗ denken zurückkommen, die ihm offenbar von den bürgerlichen Koalitionsparteien mit Einſchluß des Zentrums dringend nahe gelegt worden ſind. Es wäre auch durchaus unverſtändlich, wenn man bei der gegenwärtigen Lage der preußiſchen Finanzen ohne Not Millionen für eine reine Pre⸗ ſtige angelegenheit opfern wollte. Jaſzismus und Kultur Von unſeremrömiſchen Vertreter Daß der Faſzismus für die Kulturver⸗ flachung in Italien verantwortlich ſei, ſtimmt nicht: es verhält ſich vielmehr ſo, daß es dem Faſzismus bis heute noch nicht gelungen iſt, den durch den Krieg verſchuldeten kulturellen Nieder⸗ gang aufzuhalten und wieder in eine aufſteigende Bahn zu lenken. Wie überall hatte der Krieg auch in Italien— gelinde ausgedrückt— die aktiviſtiſchen Tendenzen überbetont und die kulturellen vernach⸗ läſſigt, und der ſeichteſte Empirismus genügte, um geiſtig in der„großen Zeit“ durchzuhalten. Croce, der Beleber der jungitalieniſchen Kultur, wurde ein⸗ fach überrannt; und die 1909 in Florenz entſtandene, von Prezzolini geleitete Gruppe der Zeitſchrift „Voce“, die eine kulturelle Renovation durch die jüngeren Generationen durchführen wollte, löſte ſich auf, ohne auch nur die geringſten Spuren zu hinter⸗ laſſen. Politiſierung und Kriegspſychoſe ließen einen Menſchentyp in Italien zur Vorherrſchaft auf allen Gebieten des Lebens gelangen, der durchaus un⸗ geiſtig eingeſtellt war. Der Intellektuelle— ſoweit er ſich nicht in den Dienſt des Krieges ſtellte— ver⸗ ſchwand von der Bildfläche; Wiſſen und Geiſt, Er⸗ ziehung und Kultur verloren ihren Wert und mußten der zweckdienlichen Technik, dem materialiſtiſchen Willensgebot und dem ungeiſtig⸗rationellen Drauf⸗ gängertum das Feld räumen. Kein Menſch, außer einigen Outſidern, die nichts zu ſagen und nichts zu entſcheiden hatten, kümmerte ſich mehr um Kunſt, Literatur, Philoſophie; die Tat bedeutete alles und verſchlang alles, der phyſiſche Mut erſetzte das geiſtige Wagnis, der Amoklauf des Muskelmenſchen lähmte jeden geiſtigen Flug. Der Faſzismus war auch nach ſeiner ſtaatspolitiſchen Einſetzung nicht imſtande, die Situation zu beſſern, da der Brennpunkt ſeiner Intereſſen die Politik, die handelnde, militante Politik, und nicht die Kultur war. Beſonders in den erſten Jahren des Faſzismus tauchten allenthalben im Lande entſchloſſene, mutige, ja tollkühne Indivi⸗ dualitäten auf, die ohne geiſtige Deckung plötzlich zur Macht gelangten, doch ihrer inneren Hohlheit wegen ebenſo raſch wieder in der Verſenkung untergingen. So erklärt es ſich auch, weshalb die geiſtgebundene Perſönlichkeit Muſſolinis ſtets himmelhoch über all ſeinen Mitarbeitern erhaben war und auf allen Ge⸗ bieten prädominierte. Der Geiſt lag brach, eine große kulturelle Tradition war unter⸗ brochen Wer ſich heute als kultureller Beobachter in Ita⸗ lien umſchaut, wird ungeachtet aller Anſtrengungen des Regimes noch kein ausgereiftes Werk, ſondern nur Anſätze bemerken. Es gibt gegenwärtig in Ita⸗ lien keine repräſentative Zeitſchrift weder auf litera⸗ riſchem, noch auf künſtleriſchem, noch auf politiſchem Gebiete. Es gibt keine Zeitung, die den Hochſtand des „Corriere della Sera“ in der liberalen Epoche er⸗ reichte. Das Theater wird immer mehr vom ameri⸗ kaniſchen Film überholt und hat trotz Pirandello keine neue Richtung gezeitigt. In den Mittelſchulen und Univerſitäten wird mit Lehrreformen experi⸗ mentiert, ohne daß ein einwandfreies Gelingen feſt⸗ zuſtellen wäre, In der bildenden Kunſt gibt es her⸗ vorragende Perſönlichkeiten, doch bleibt die Zuſam⸗ menfaſſung in einer organiſchen Stilbildung noch aus. Das Buch hat geringe Verbreitung und trägt nur wenig zur allgemeinen Volksbildung bei. Die kulturellen Beziehungen zum Ausland ſind frag⸗ mentariſch, ſchwach, ſprunhaft und im Sinne einer geiſtigen Mitarbeit der Völker durchaus ungenügend Die religiöſe Kultur läuft in orthodoxen Buchſtaben⸗ glauben aus, iſt dogmatiſch vernagelt und politiſch gehemmt. Man könnte das peſſimiſtiſche Bild der heutigen Kulturlage in Italien noch vielfach vervoll⸗ ſtändigen, ohne der ſtrikten Wahrheit Abbruch zu tun und ohne der Phantaſie auch nur den geringſten Spielraum zu gewähren. Doch iſt die tendenzloſe Feſtſtellung eines Tatbeſtandes lediglich von indika⸗ tivem Wert, während die Anerkennung oder auch nur Beſtätigung eines Kulturwillens international förderlich wirkt, wenn auch der faſziſtiſche Kultur⸗ wille bisher nichts anderes als empiriſche Konſtruk⸗ tionen hervorgebracht hat. Die faſziſtiſche Partei hat es ſich in der Zeit angelegen ſein laſſen, den kulturellen Juſti⸗ tutionen des Landes neue, moderne Ideen zu er⸗ ſchließen und deren leitende Stellen mit namhaften Mitgliedern der Partei zu beſetzen. Die ſogenannten letzten 2. Seite/ Nummer 527 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 13. November 1930 faſziſtiſchen Kulturinſtitute(Istituli Fascisti di Cul⸗ kura) haben in allen ikalieniſchen Städten die frü⸗ heren„Volksuniverſitäten“ erſetzt, die zum großen Teil ein ſozialiſtiſches Gepräge hatten. In einigen e 9. 3 Nene 7 92 4 2 5 Skübten ſind auch faſziſtiſche Univerſitäten ent⸗ ſt 0 0 31 Beiſnief i 7 N 5 ſtanden, ſo zum Beiſpiel in Bologna und in Perugia lin der letzteren hat ſeinerzeit Muſſolint eine Vor⸗ leſung über die Miſſion des antiken Rom im Mit⸗ telmeer gehalten). Das faſziſtiſche Nationalinſtitut für Kultur in Rom wird vom Philoſophen Giovanni Gentile, dem ehemaligen Mitarbeiter Croces geleitet und gibt zwei Zeitſchriften heraus,„Educazione Faſziſta“ und„Bibliograſia Faſziſta“, ſowie mehrere Buchſerien, vorwiegend politiſchen Charakters. Es wäre voreilig, bereits heute ein Urteil über dieſe faſgiſtiſchen Kulturinſtitute abzugeben, doch hat man den Eindruck, daß die zum Zwecke der Volksbildung von ihnen ausgeübte Lehrtätigkeit noch keine organi⸗ ſche Grundlage beſitzt und ebenſo fragmentariſch bleillt wie die Tätigkeit der„Volksuniverſitäten“. Aliſch in Hinſicht auf die mit pädagogiſchen Pro⸗ gramm en von Turati ins Leben gerufenen fafſzi⸗ ſtiſchen Feierabendverbänden(das„Dopolavorv“) muß das Urteil noch reſerviert bleiben, um ſo mehr, als es ſich um eine Gründung jüngeren Datums handelt, die verſchiedenartige Lehrkurſe, Theater, Kino, Büßliotheken und Sport umfaßt. Allen dieſen Inſtituttonen ſehlt noch eine Tradition, und ihre Lebensfähigkeit liegt vorläufig nur in der Tüchtig⸗ keit der jeweiligen Leiter. Fehlte die Perſönlichkeit des betreffenden Führers, ſo brächen ſie ſofort in ſich zuſammen. Dies iſt übrigens der konſtitutionelle Fehler faſt aller neuitalieniſchen Gründungen: die Individualität ihrer Schöpfer gibt die einzige Ge⸗ währ ihrer Dauer; und ſolange die futuriſtiſche und dannunzianiſche Ueberbetonung des Individuums im Faſzismus nicht ausgeſchaltet wird, kann man mit keiner geſunden Kulturentwäcklung rechnen. Während die kulturellen Organiſationen im Innern des Landes durchwegs von der faſziſtiſchen Partet abhängen, obliegt es dem Außenminiſterium, für die Propaganda der italieniſchen Kultur im Ausland Sorge zu tragen. Die damit betrauten Aemter im Miniſterium des Aeußeren nennen dich wie folgt: Generaldirektion der Auslandsitaliener; Generaldirektion der italieniſchen Schulen im Aus⸗ land; Preſſeamt des Miniſteriums; fafziſtiſche Aus⸗ lands vertretungen. Vom Miniſterium des öffent⸗ lichen Unterrichts(neuerdings in„Nationales Er⸗ ztehungsminiſterium“ umgetauft) hängen folgende Aemter ab: die archäologiſche Schule in Athen; wiſ⸗ ſenſchaftliche Gruppen und Schulen in verſchiedenen Städten Europas und Amerikas. Der Partei iſt die Leitung der Auslandsfaſzi vorbehalten. Zu den halbſtaatlichen Inſtituten, die vom Staate in jeder Weiſe unterſtützt werden, gehören: die Geſellſchaft „Dante Alighieri“, die hauptſächlich für die Verbrei⸗ tung der italieniſchen Sprache tätig iſt; der ttalieni⸗ ſche Autorenverband(Theater); die Gefellſchaft „Italica“(Muſtk); die Geſellſchaft Luce(Kino) die Geſellſchaft Cit(Fremdenverkehr); die Nationale Kommiſſion für die intellektuelle Mitarbeit der Völ⸗ ker; der Nattonalrat für Forſchung und Wiſſenſchaft; das nationale Komitee für die intellektuellen Be⸗ ziehungen zum Ausland. Der Apparat iſt großzügig organiſtert, zum Teil nach ſowjetruſſiſchem Muſter. Nur die Zukunft kaun lehven, ob die Organtſation ſich einſpielen und frucht⸗ bar wirken oder zum Mechanismus erſtarren wird. Zum Metallarbeiterkonflikt Drahtbericht unſeres Berliner Büros i Berlin, 13. Nov. Nach dem engeren Beirat des Deutſchen Metall⸗ apbeiterverbandes hat nun auch der erweiterte Beirat zu dem Schiedsſpruch des Dreimänner⸗ kollegtums Stellung genommen und zwar in einer Reſoluttion, deren radikale Tonart kaum zu über⸗ treffen iſt. Den drei Unparteitſchen wird erklärt, daß ihre Entſcheidung„eine Hilfe für die arbeiter⸗ feindlichen Beſtrebungen des geſamten deutſchen Unternehmertums“ ſei. Deu Spruch ſelbſt bezeich⸗ net die Entſchließung als„offenen Betrug und Provokation“ Im übrigen aber bleibt es bei den Proteſten. Hugo Herrmann:„Vaſantaſena“ Uraufführung im Wiesbadener Nationaltheater Der junge ſchwäbiſche Komponiſt Hugo Herr⸗ maun hat den Stoff des altindiſchen Schauſptels von Sudraka(in der Bearbeitung Lion Feucht ⸗ Wwangers) gewählt, um an ihm ſeine Idee einer Neugeſtaltung der älteren, keinen Schein von Lebens⸗ wirklichkeit ſuchenden Spieloper zu erproben. Muſi⸗ kaliſches Theater ſoll Selbſtzweck im Spfteleriſchen, Vielfarbig⸗Lebendigen haben, ohne durch die Geſetze abſoluter Muſik noch durch Ueberbetonung des Pſy⸗ chologiſchen beeinträchtigt zu werden. Die exotiſche Romantik des indiſchen Stoffes kommt ſolcher Abſicht wohl entgegen. Techniſche Be⸗ gabung ermöglicht es dem Komponiſten, zugleich die Ihriſchen und dramatiſchen Grundlagen der Hand⸗ lung(leitmotiviſch in den Themen der Vaſantaſena und des heldiſchen Liebhabers Tſcharudatta) nicht uhne innere Klarheit des muſikaliſchen Aufhaus zu deuten; indiſches Kolorit klingt an, ohne vorherr⸗ ſchend zu werden, der Schluß iſt feierlich getragene Chorfuge. In der Arbeit der Partitur machen ſich neutöne⸗ riſche Ambitionen geltend, bleiben immerhin maß⸗ moll; das Orcheſter aber deckt häufig die Singſtimmen, Und vor allem empfindet man den Mangel unmittel⸗ barer Seelenſprache der Muſtk. Doch bleibt ſtets der Eindruck des Abſichtsvoll⸗Gewollten, darunter leidet auch die ſpieleriſche Gelöſtheit, zu der nur wieder⸗ holte Anſätze hinſtreben. Die Oper wurde auf perſönliche Anregung des Miesbadener Intendauten Paul Bekker und unter Berückſichtigung der beſonderen Möglichkeiten des Staatstheaters geſchaffen, die Uraufführung war dementſprechend auch bemüht, alle Wirkungsmöglich⸗ ketten auf das Sorgfältigſte zu nützen. Sie umklei⸗ dete das Geſchehen mit märchenhaftem Prunk, die Regiearbeit des Intendanten ergab ſtrenge Sttlein⸗ heit, Singers Bühnenbilder ſchufen plaſtiſch⸗ein⸗ drncksvollen Rahmen. Boehlke als Orcheſterführer meiſterte ſonverain und einfühlſam die ſchwierige Weihnachtsbeihilfe, aber woher? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 13. Nopember Der Haus haltsausſchuß, der geſtern zum erſten Mal ſeit der Vertagung des Reichstags wieder zuſammengetreten iſt, hat ſich mit den Notper⸗ ordnungen des Reichspräſidenten noch nicht be⸗ ſchäftigt. Er wird vorerſt noch eine Reihe anderer Gegenſtände erledigen. So wird heute u. a. ein An⸗ trag behandelt werden, nach dem als Erſatz für das in Fortfall kommende Gefrierfleiſchkon⸗ tkingent der minderbemittelten Bevölkerung ver⸗ billigtes Friſchfleiſch zur Verfügung geſtellt werden ſoll. Am Freiag und Samstag wird die Ausſprache den Bergwerkskataſtrophen gelten. Von Montag bis Mittwoch iſt eine Pauſe vorgeſehen, ſo daß man früheſtens am Donnerstag mit der Bera⸗ tung der Notverordnungen und der verſchiedenen Abänderungsanträge beginnen wird. In der geſtrigen Sitzung drehte ſich die Debatte ausſchließlich um Die Krawalle an der Drahtbericht unſeres Berliner Büros 5 E Berlin, 13. Nov. Aus den Berichten über die Krawalle an der Uni⸗ verſität läßt ſich ein einigermaßen zuverläſſiges Bild ſchlechterdings nicht gewinnen. Die einen geben der Polizei, die andern den Nationalſozialiſten, die drit⸗ ten den linksradikalen Studentengruppen die Schuld daran, daß die Tumulte einen ſo bedauerlichen Um⸗ fang angenommen haben. Ueber den wirklichen Her⸗ gang der Dinge ſcheint uns am eheſten eine Er⸗ klärung des Rektors Auskunft zu geben, die der„Lokal⸗Anzeiger“ veröffentlicht, in der es heißt: „Weder ich noch einer meiner Beamten hat geſtern die Polizei zu Hilfe gerufen. Von wem dies geſchehen iſt, hat ſich nicht feſtſtellen laſſfen. Es iſt mir vor⸗ geſtern und auch geſtern vormittag gelungen, nach längeren ſchwierigen Verhandlungen die Polizei zum Verlaſſen des Univerſttätshofes zu bewegen. Obwohl ſich die Polizeibeamten in einer ungünſtigen Lage be⸗ fanden, verließen ſie den Univerſitätshof ohne Zwi⸗ ſchenfälle. Ich hatte in Verhandlungen mit dem Kom⸗ mandanten Heimansberg erreicht, daß ſich in Zukunft Polizeiorgane nicht mehr auf den Hof des Univerſitätsgebäudes bewegen und ſich auch nicht in der unmittelbaren Nähe des Eingangs aufhalten, Pariſer Stimmungsmache für Polen Paris, 13. Nov. Ein Sonderberichterſtatter des Regierungsblattes „Petät Pariſien“ nimmt wieder einmal zur „brennenden Korridorfrage“ Stellung. Er führt dabei alle für Polen ſprechenden ſattſam be⸗ kannten Argumente ins Treffen und kommt zu dem Schluß, daß nach ſeinen eigenen Erfahrungen keine polniſche Regierung ſich auch nur zu einer einfachen internationalen Dis kuſſion über die Reviſion der Verträge bereitfinden würde. Man müſſe taub und blind ſein, um nicht feſtzuſtellen, daß die Maſſe in dieſem Punkt für immer mit ihren Führern einig ſind. Nicht einen Bauer oder einen Holzfäller gebe es, der nicht entſchloſſen ſei, den Grundſatz der Un⸗ verletzlichkeit des polniſchen Gebietes mit den Waffen zu verteidigen. Polen wiſſe, wohin vor Zeiten die erſte Gebietsabtrennung geführt habe. Etue gewarnte Natton wiederhole nicht zwei Mal derartige Erfahrungen. Der geringſten Greuz⸗ veränderung ziehe Polen den Tod vor. Deutſchland iſt es ſchon zur Genüge gewohnt, daß franzöſiſche Journaliſten, beſonders wenn ſie der Regierung naheſtehender Blätter bedienen, in der immer brennender werdenden Frage der neuen Regelung der voſtdeutſchen Vertragsverhältniſſe ſtets die Rolle des polniſchen Vaſallen verteidigen, die von den Kommuniſten beantragte Weihnachtsbeihilſe. Wie wir hören, beziffert man im Reichsfinauzmini⸗ ſterium den Aufwand, den dieſer Antrag im Fall der Annahme verurſachen würde, noch beträchtlich höher als der Vertreter des Reichsarbeitsminiſteriums das getan, nämlich auf 400 Millionen. Wie dieſe Summe bei einem Defizit, das der Staatsſekretär Schäffer vom Reichsfinanzminiſterium auf 700 bis 900 Millionen veranſchlagte, aufgebracht werden ſoll, iſt allerdings unerfindlich. Für den wirtſchaftlichen Dilettantismus der Nationalſozialiſten iſt es bezeichnend, daß deren Vertreter im Ausſchuß dem kommuniſtiſchen Antrag ohne weiteres zu ⸗ ſtimmte mit der Begründung, es handle ſich eben um Opfer des gegenwärtigen Regimes und die Koſten der Winterbeihilfe kämen ja ohnehin der deutſchen Volkswirtſchaft zugute. Auf die Frage eines Zentrumsvertreters, wie er ſich die Deckung vorſtelle, erklärte der Nationalſozialiſt großzügig, man brauche ja nur die Börſenſpekulanten heranzuziehen.(1) Verliner Aniverſität weil dieſe Tatſache von Kreiſen der Studenten Provokation aufgefaßt worden iſt.“ Die Frage, von wem die Polizei eigentlich gerufen worden iſt, konnte einwandfrei noch nicht geklärt werden. Wie uns von durchaus unvoreingenomme⸗ nen Augenzeugen mitgeteilt wird, ſoll das Eingreifen der Polizei von Angehörigen der links⸗ radikalen Studentenſchaft veranlaßt worden fein. Den Erklärungen des Rektors der Univerſität ſetzt Oberſt Heimansberg die Behauptung ent⸗ gegen, Prof. Deis mann, der Rektor der Univer⸗ ſität, habe ihn, als die Tumulte ihren Höhepunkt er⸗ reichten, telephoniſch gebeten, zur Uni⸗ verſität zu kommen. Er, Heimansberg, habe darauf aufmerkſam gemacht, daß er rückſichtslos jedes Mal eingreifen werde, wenn ſich ähnliche Vorkomm⸗ niſſe in der Univerſität ereigneten. Schließlich be⸗ ſtreitet Heimansberg, daß die Univerſität ein Pri⸗ vileg etwa wie die Parlamentsgebäude beſäßen. Sie unterſtände wie jedes andere Haus der Polizei⸗ gewalt. ö 5 Die beiden Darlegungen widerſprechen ſich in den Hauptpunkten ſo auffallend, daß eine Klärung drin⸗ gend geboten erſcheint. als Deutſcher Bücherdieb in Paris verhaftet Drahtung unſeres Parfſer Vertreters y Paris, 13. November. In der Pariſer Nattionalbibliothek wurde geſtern der 30jährige Doktor der Philoſophie Siegfried Lewi als Buchmarder verhaftet. Lewi wurde dem Unterſuchungsrichter vorgeführh. Er gehört einer ſehr geachteten Hamburger Fantilie an und iſt erſt vor wenigen Tagen zur Fortſetzung ſeiner Studien in Paris eingetroffen. Die Kontrollſtellen der Pa⸗ riſer Nationalbibliothek hatten ſeit einigen Tagen beobachtet, daß aus zahlreichen wertvollen Werken — in der Hauptſache handelte es ſich um mittelalter⸗ liche philoſophiſche Schriften— ganze Seiten oder einzelne Abſchnitte herausgeriſſen worden waren. Eine unauffällige Ueberwachung wurde angeordnet, und bald gelang es, den Schuldigen zu finden. Lewi proteſtiert übrigens heftig gegen ſeine Feſt⸗ nahme und beteuert ſeine Unſchuld. Welche Ver⸗ luſte der Nattonalbibliothek erwachſen ſind, ſteht noch nicht feſt. Die Schätzungen ſchwanken zwiſchen 5 und 50 000 Franken. — Paris, 12. Nov. Der König von Spanien hat, wie aus Madrid berichtet wird, ein Dekret unter⸗ zeichnet, das den Ankauf von 27 Torpedobooten ge⸗ nehmigt. e Der Prinz von Wales fliegt mit Do X“ rahtung unſ. Londoner Vertreters — London 12. Noy. Der Prinz von Wales hat heute nachmittag einen etwa halbſtündigen Flug mit dem Flugſchiff„Do. Ne unternommen. Der engliſche Thronfolger war in einem Amphi⸗ bium⸗Flugzeug von Hendon nach Calshot geflogen um das deutſche„Wunderflugboot“„Do. X“ zu be⸗ ſichtigen und an einem Fluge teilzunehmen. Er landete auf dem Waſſer neben dem„Do.“. Dieſer hatte bereits ſeine Motoren warmlaufen laſſen und die Startſtrecke war von Fahrzeugen freigemacht worden. Dr. Dornier und Frau empfingen den Prinzen, dem auch der Kommandant des„Do.* Kapitän Ehriſttanſen, vorgeſtellt wurde. Wäh⸗ ren des Fluges blieben Dr. Dornier und ſeine Frau an Bord. Vorbereitungen zur Landung des„Do X“ in Liſſabon — Paris, 13. Nopbr. Nach einer Meldung der „Chicago Tribune“ aus Liſſabon iſt Maurice Dor⸗ nier dort eingetroffen, um die Vorbereitungen für die Ankunft des„Do X“ zu überwachen. Maurice Dornier hat den bekannten portugieſiſchen Flieger⸗ admiral Gago Coutinho aufgefordert, als Paſſagier den Flug Liſſabon—Newyork an Bord des„Do X“ mitzumachen. Es ſei jedoch noch nicht bekannt, ob der Admiral angenommen habe. 5 — „G 38“ bei Bordeaux gelandet — Bordeaux 12. Nov. Das deutſche Rieſenfluz⸗ zeug„G 38“, das um 11 Uhr vormittags auf dem Flugplatz Viktoria in Spanien aufgeſtiegen war, iſt heute nachmittag.15 in Merignac bei Bordeaux gelandet. Es hatte außer dem Flugleiter Bohn und dem Chefpiloten Zimmermann zwölf Paffa⸗ giere an Bord. Seit ſeinem Abflug aus Deutſchland hat„G g. bisher bereits 7500 Km. zurückgelegt. Der Apparat bleibt dieſe Nacht über in Merignac. Letzte Meldungen Fünf Perſonen im Auto ertrunken — Kowuo, 12. Nov. Ein ſchweres Autvunglück hat ſich geſtern auf der Chauſſee Kowuo—Maletai ereignet. Ein Kraftwagen in dem ſich ſieben Perſonen befanden, ſtürzte beim Paſſieren einer Brücke in den Fluß. Dabei ertrauken fünf Perſonen. Zwei konnten ſich durch Schwimmen retten. Einſturzunglück in Lyon — Paris, 13. Nov. Heute früh ſtürzte eine Stützmauer eines in einem alten Stadtviertel von Lyon gelegenen Hoſpitals ein. Durch die Trümmer wurde ein von religiöſen Schweſtern bewohnter Pavillon eingedrückt und außerdem eine Terraſſe, die mehrere alte Gebäude trug, ſchwer beſchädigt. Es ſollen mehrere Perſonen ums Leben ge⸗ kommen ſein. Einzelheiten fehlen noch. N Deulſche Volkspartei Verſammlungskalender Wir verweiſen auch an dieſer Stelle auf die morgen Freitag, den 14. November, abds..15 Uhr, im Muſenſaal des Roſengartens ſtattfindende große a Wählerverſammlung, in der Reichstagsabgeordneter Hintzmann und Land⸗ tagsabgeordneter Rechtsanwalt Dr. werden. 5 Unſere Mitglieder werden höfl. gebeten, vollzählig zu erſcheinen und Bekannte ſowie Geſinnungsfreunde mit⸗ zubringen. ** Heute Donnerstag, 13. Nov., abds..15 Uhr, Bezirks⸗ verein Feudenheim. Lokal: Bad. Hof. Rebner: Dr. Wal deſck, Stadtrat Vath und Fran Hoffmann. 282) Der Vorſtand. Partitur, beachtlich waren auch geſanglichen Einzelleiſtungen. Der Betfall, anfangs matt, ſteigerte ſich am Ende, daß der anweſende Komponiſt erſcheinen durfte; ein erheblich weiterwirkender Erfolg ſollte dem Werk doch kaum beſchieden ſein. A. die darſtelleriſch⸗ Das Nationaltheater teilt mit: Jutendant Maiſch hat E. G. Kolbenheyers neues Schau⸗ ſpiel„Jagt ihn, ein Menſch“ zur gemeinſamen Uraufführung mit dem Schauſpielhaus Düſſeldorf angenommen. Die Aufführung wird im Laufe des Januar erfolgen. Das Schauſpiel hat mit den Proben zu Bruckners„ECläſabeth von Eng⸗ land“ begonnen, die am 28. November in der In⸗ ſzenierung von Richard Dornſeiff mit Hermine Körner in der Titelrolle, zur Erſtaufführung kommt. Die Premiere von Bruno Franks„Sturm im Wafſerglas“ unter Regie von Wilh. Kolmar erfolgt Mitte Dezember. Am Montag, den 17. wird „Karl und Anna“ in den Kammerſpielen im Gloriapalaſt zum letzten Male öffentlich wiederholt. Zwiſchen Preußen und der Volksbühne iſt es nun tatſächlich zu einer Einigung gekommen. Die Volksbühne verzichtet darnach auf alle Anſprüche aus dem letzten Vertrag. Der preußiſche Staat zahlt an die Volksbühne 600 000 Mark für die Zeit bis zum 1. April 1934. Vom 1. Appil 1934 bis zum 1. April 1947 werden jährlich je weitere 100 000 Mark an die Volksbühne abgeführt. Außerdem erhält die Volks⸗ bühne das Recht auf wöchentlich eine geſchloſſene Vorſtellung, vorausſichtlich in der Lindenoper, zu ermäßigten Preiſen. Die Volksbühne ſchneidet alſo, wie man ſieht, bei dem Geſchäft nicht ſchlecht ab. Allerdings bedürfen die Vereinbarungen noch der Zuſtimmung des preußiſchen Landtages. — Der„Vorwärts“ beſtreitet, daß dieſe auch von der Mehrzahl der Berliner Blätter wiedergegebene Ver⸗ einbarungen zwiſchen der Volksbühne und der preu⸗ ßiſchen Regierung bereits perfekt geworden ſeien. Die Meldung ſei verfrüht und geeignet, den Luhi⸗ gen Verlauf der Verhandlungen zu ſtören. Sollten Herrn Grimme im letzten Augenblick doch noch Be⸗ denken gekommen ſein? Die erſte Mannheimer Doktorarbeit abgegeben! An der Handels⸗Hochſchule Vor etwa vierzehn Tagen hat ein in Mannheim gebütrtiger Student der Handels⸗Hochſchule, der im vergangenen Jahre ſein Diplom⸗Examen mit der Note„Sehr gut“ beſtanden hat, ſeine abgeſchloſſene Doktorarbeit zur Prüfung eingereicht. Das rechtlich⸗ betriebswirtſchaftliche Thema lautet:„Kündigung und Kündigungsbeſchränkung im Arbeitsrecht und deren Bedeutung für den Betrieb.“ Als Referent für die Arbeit iſt Prof. Dr. So m⸗ merfeld(Betriebswirtſchaft) und Rektor Prof. Dr. Ludewig(Korreferent für Recht) gewählt. Die Arbeit wird nicht nur von den beiden Referenten, ſondern auch von fämtlichen Profeſſoren der Han⸗ dels⸗Hochſchule geprüft werden. An der Handels⸗Hochſchule, die erſt im Juli 1929 das Promotjonsrecht verliehen erhielt, ſind gegen⸗ wärtig etwa dreißig Studierende ein⸗ geſchrieben, die den Mannheimer Doktor er⸗ werben wollen. Eine Doktorarbeit iſt aber bisher noch nicht abgeliefert werden; wenn alſo alles gut geht, werden wir in wenigen Monaten den erſten Mann⸗ heimer Doktor aus Mannheim haben! Adolf Loeltgen ſingt in Ludwigshafen. Für das Konzert des Geſangvereins„Bavaria“ Lud⸗ wigshafen, das am Sonntag, den 16. November im Städtiſchen Geſellſchaftshaus, Ludwigshafen ſtatt⸗ findet, wurde Kammerſänger Adolf Loeltgen⸗ Berlin gewonnen. Loeltgen wird Lieder von Hugo Wolf und Richard Trunk fingen. Der wahre Feind der Muſik. Paderewſfki, der ſich zurzeit in Amerika auf einer Konzerttournee befindet, hat Interviewern gegenüber geäußert, daß ein weit gefährlicherer Feind der Muſik als Radio und Ton⸗ film der Schnelligkeitswahn unſerer Zeit ſei, der ſich im Automobil verkörpert. Der Motor läßt den jungen Menſchen keine Zeit mehr übrig, Muſik zu erlernen und im Wettkampf Accelerator und dem Klaävierpedal iſt bereits unterlegen. zwiſchen das Letztere einige beſonders wertvolle Kunſt und Wiſſenſchaft Dr. Swarzeuſki ſpricht heute im Freien Bund (Städt. Kunſthalle). Am Donnerstag, 13. November, abends pünktlich 84 Uhr, ſpricht Dr. Gg. Swar⸗ zenſki, Generaldirektor der ſtädt. Kunſtſamm⸗ lungen in Frankfurt a.., über das Thema:„Dot Welfenſchatz“. Wiederholung am Zreitag, 14. ds. Mts. * Die Kunſtauktion bei Börner in Leipzig wurde am Dienstag fortgeſetzt. Naturgemäß richtete ſich das Hauptintereſſe auf die Kupferſtiche Rem⸗ brandts. Den höchſten Preis erzielte die„Dar⸗ ſtellung im Tempel“, eine Rarität allererſten ſagen, daß die Kaufluſt nicht allzu groß war. Neue Zuwendungen der Preußiſchen Aka⸗ demie der Wiſſenſchaften. Die Preußiſche Akademie hat ſoeben durch ihre philoſophiſch⸗hiſtoriſche Klaſſe zu wiſſenſchaftlichen Zwecken 4000 Mk. für die Fort⸗ führung des Werkes von Bur dach„Vom Mit⸗ telalter zur Reformation“, 1500 Mk. für die Drucklegung des Index zum Ibn⸗Saad, 600 Mk. für die Herausgabe der Droyſenſchen Denkſchriften bewilligt und durch ihre phyſikaliſch⸗mathematiſche Klaſſe 4800 Mk. für die Fortführung des„Nomen clator animalium generum et subgenerum“ und 200 Mark für die Fortführung der„Opuscula lehnen: monologica“ des Prof. Dr. Otto Schmiedekne cht in Blankenburg. China verkauft europäiſche Kunſtwerke. Die europäiſche Kunſtſammlung in Peking, größten⸗ teils Geſchenke der europäiſchen Regterungen an da chineſiſche Kaiſerhaus im Laufe der letzten Jahre zehnte, ift nach Mukden gebracht worden, wo ſie jetzt zwiſchen Mukden und Nanking aufgeteilt wer⸗ den ſoll. Die chineſiſche Regterung hat beſchloſſen, Kunſtwerke entweder gegen chineſiſche Kunſtſammlungen im Auslande aus⸗ zutauſchen oder an Privatſammler zu verkaufen. 2250 5 Ranges, die für 27000 Mark nach der Schwelg ging. Ganz allgemein iſt auch vom zweiten Tag zun Don: 1 Mit lung gegen Montac ner St Mann ſelbſt if Vereini die hieſ beamter ſtädtiſch politiſch ferner Der Wirtſch⸗ bau un ſierung flation verſchob anzukän Arbeitn Gebot d anzupaf ſierung der es! nehmer bringen gen auf Schäden vatwirt führt. durch di leidet de Stellen, den Mi Auch di Büroſtu vielen Weltma nahmen des U unſerer entwickl werden. ſchaft f keit und kurrenz Der Berbrat den lei ohne ve haben. politiſch Wirtſche könnten möglich an faul! auf un: legung ſteuer u derte zu wicklung Geſte Hochſchi akadem Bea m ter der und be Waldeck ſprechen ſprach d ſich gez bietunge aber da entwede die wir deprimi dann, Prüf kann de erworbe ren Ste nahm 9 zu ſeine un d d erhöhtes Beſonde ſich als Di der Inl lichs rin 0 morgige Lage ſi. 25 ge ette ge Betrieh rants 1 Fräulei dreifache verlobt. ſchätzun⸗ Glückwi bee eee n anzupaſſen. 4 Donnerstag, 13. November 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Die Wirkſchaftskriſe und die leitenden Angeſtellten Mit einem feſſelnden Vortrag über die Stel⸗ lung der leitenden Angeſtellten zu der gegenwärtigen Wirtſchaftskriſe trat am Montag abend im Saal des Hotel National der Köl⸗ ner Stadtverordnete Dr. H. Schäfer vor die Mannheimer Ortsgruppe der Vela. Er ſelbſt iſt geſchäftsführendes Vorſtandsmitglied der Vereinigung der leitenden Angeſtellten. Zu Gaſt war — die hieſige Ortsgruppe der Vereinigung von Ober⸗ beamten im Bankgewerbe. Auch die ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, die örtlichen Inſtitutionen der politiſchen Parteien und der Arbeitgeberverbände, ferner mehrere Firmen, hatten Vertreter entſandt. Der Redner behandelte die Wandlungen unſerer f tur und des Weltmarktes. Der Auf⸗ hau unſerer Wirtſchaft habe ſich durch die Rationali⸗ ſierung mit ihrer Syndikatbildung infolge der In⸗ flation bei uns fühlbarer als bei anderen Völkern n. Gegen dieſe naturgegebene Umſtellung anzukämpfen wäre zwecklos. Vielmehr ſei es für die Arbeitnehmer ebenſo wie für die Unternehmer ein Gebot der Stunde, ſich den veränderten Verhältniſſen Unzeitgemäß ſei bei uns die Rationali⸗ ſierung inſofern, als ſie zu einer Zeit erfolgte, in der es unmöglich war, unſere freigewordenen Arbeit⸗ nehmer auf anderen Wirtſchaftsgebieten unterzu⸗ ingen. So haben privatwirtſchaftliche Einſparun⸗ gen auf der anderen Seite zu volkswirtſchaftlichen Schäden und damit zu neuen Belaſtungen der Pri⸗ vatwirtſchaft(Arbeitsloſenunterſtützung uſw.) ge⸗ führt. Die wirtſchaftliche Entwicklung iſt auch bedingt durch die Kräfte, die in der Wirtſchaft tätig ſind. Es leidet der Verantwortungsgeiſt bei den entſcheidenden Stellen, insbeſondere bei den leitenden Angeſtellten, den Mittlern zwiſchen Unternehmer und Arbeiter. Auch die Betriebswirtſchaftslehre mit ihren reinen Büroſtudien trage einen Teil der Schuld. Daher die vielen Zuſammenbrüche und Experimente. Der Weltmarkt kann für uns nicht durch Regierungsmaß⸗ nahmen, ſondern nur durch Wiedererweckung des Unternehmungstriebes, Vertrauen zu unſerer Wirtſchaft und Berückſichtigung der Preis⸗ entwicklung auf dem Weltmarkt wieder gewonnen werden. Die drei Vorausſetzungen der Exportwirt⸗ ſchaft find: qualitative Ueberlegenheit, Beweglich⸗ keit und Sicherheit der Abſatzorganiſation und Kon⸗ kurrenzfähigkeit der Preiſe. Der Gehaltsabbau bedinge, daß auch der Verbrauch an Kulturgütern und damit die Produk⸗ tion zurückgehe(bei nur 6 v. H. Senkung um jährlich zwei Milliarden), die Kapitalbildung beeinträchtigt werde uſw. Der Redner befaßte ſich im beſonderen mit dem Gehaltsabbau der leitenden Angeſtellten, die ſaſt durchweg die etwa 15 v. H. betragende Erhöhung der Löhne und Tarifgehälter ſeit 1924 nicht mit⸗ machen konnten. Es ſei ungerecht, wenn man nun den leitenden Angeſtellten Abzüge machen wollte, ohne vorher ihr Einkommen entſprechend erhöht zu haben. Schließlich behandelte der Redner die finanz⸗ politiſchen Maßnahmen, die die Antriebskräfte in der Wirtſchaft ſteigern und die Kapitalbildung fördern könnten, nämlich Umſtellung in der Preisbildung in möglichſt kurzer Friſt, Einſtellung der Subventionen an faule Betriebe, Steuervereinfachung mit Verzicht auf unrentable Steuern und reichsgeſetzliche Feſt⸗ legung des Verhältniſſes zwiſchen der Einkommen⸗ ſteuer und den anderen Steuern. Der Redner for⸗ derte zum Schluß auf, an der neuen natürlichen Ent⸗ wicklung der Wirtſchaft mitzuarbeiten. el Veginn der Beamtenkurſe Geſtern abend begannen in der Aula der Handels⸗ Hochſchule im Rahmen der Badiſchen Verwaltungs⸗ akademie(Abteilung Mannheim) die diesjährigen Beamtenkurſe. Prof. Dr. Schuſter, der Lei⸗ ter der Beamtenakademie, begrüßte die Erſchienenen und beſonders die Vertreter der Behörden. Er be⸗ ſprach die Erfahrungen des letzten Winters. Es habe ſich gezeigt, daß ſehr großes Intereſſe an den Dar⸗ bietungen der Akademie anfangs vorhanden war, das aber dann auffallend abflaute. Es könne ſein, daß entweder der Stoff zu trocken geboten werde, oder die wirtſchaftliche Not auch in Beamtenkreiſen ſehr deprimierend ſich auswirke. Prof. Schuſter erwähnte dann, daß für die letztjährigen Kursteilnehmer Prüfungen in Ausſicht genommen ſind; dadurch kann der Beamte einen Nachweis über ſeine ſelbſt⸗ erworbenen Kenntniſſe erbringen und eher zu beſſe⸗ ten Stellen aufrücken. Nach den Begrüßungsworten nahm Prof. Dr. Jellinek⸗ Heidelberg das Wort zu ſeinem Vortrag„Die gegenwärtige Lage und das Staatsrecht.“ Der Redner forderte erhöhtes Verantwortungsbewußtſein aller Beamten. Beſonders der Richter muß nur das Recht ſuchen und ſich als Diener des Volksganzen fühlen. Jamilienchronik Dreifache Familienfeier. Herr Karl Kupfer, ber Inhaber des bekannten Reſtaurants am Fried⸗ uchsring,„Zum Roſengarten“, U 6, 19, begeht am f morgigen Freitag eine dreifache Feier. An dieſem age ſind es 40 Jahre, daß er mit ſeiner Frau Ba⸗ Alette geb. Hübſch Hochzeit feierte und zugleich den etrieh ſeines heute noch von ihm geleiteten Reſtau⸗ dants übernahm. Dieſes Doppeljubiläum geſtaltet Fräulein Roſa Kupfer, die jüngſte Tochter, zu einem dreifachen Famlienfeſt, indem ſie ſich am Jubeltag Wirt herlobt. Wir entbieten der ſich allgemeiner Wert⸗ ſhätzung erfreuenden Familie Kupfer herzlichſte Glückwünſche! ehn Jahre G. O. A. Die Jubiläumsfeier im Kolpinghaus Die Ortsgruppe Mannheim des Ge⸗ werkſchaftsbundes der Ang eſtellten (G. D..) veranſtaltete am geſtrigen Abend anläßlich ihres zehnjährigen Beſtehens im großen Saale des Kolpinghauſes ihre Gründungsfeier. Der Be⸗ deutung dieſes Feſtes entſprechend, hatte der G. D. A. ein umfangreiches Programm aufgeſtellt. Ortsgruppenvorſteher Schönbein konnte eine große Anzahl Ehrengäſte begrüßen, darunter Ver⸗ treter des Arbeitsamtes, Verwaltungsamtmann Hildebrand, und Dr. Leidinger, von der Handelskammer Dr. Krieger, Amtsgerichtsdirek⸗ tor Dr. Wolfhard M. d.., Dr. Brandt, den Rektor der Handelshochſchule Dr. udewig und Dr. Tuckermann von der Handelshochſchule. Die Gedenkrede hielt Gaugeſchäftsführer Heinrich Kempf, der auf die Bundesgründung vor 10 Jahren in Magdeburg näher einging und auch die Vorgänger⸗ verbände des GDA. in ihrem Wirken und ihrer Bedeutung erläuterte. Vor 156 Jahren hat die älteſte Vorgängerorganiſation des GDA., der Kaufmän⸗ niſche Verein 1774 zu Breslau, die Handlungsdiener zuſammengeſchloſſen. So wie die alten Verbände ſchon von dem Gedanken der Nächſtenhilfe, der gegenſeitigen Unterſtützung, ausgingen, ſo hat auch der GDA. den Gemeinſchaftsgeiſt und den Solidari⸗ tätsgedanken in verſtärktem Maße übernommen. Die Gründung des GDA. war die Zuſammenfaſſung des ganzen Angeſtelltenſtandes. Bei parteipolitiſcher Unabhängigkeit und konfeſſioneller Neutralität, hat der GDA. die Grundlage geſchaffen, um alle Ange⸗ ſtellten in einer Geſinnungs⸗ und Kampfgemeinſchaft zuſammenfaſſen zu können. Freiheitlich⸗national iſt die geiſtige Iddeenrichtung des GDA. In der heu⸗ tigen Zeit der wirtſchaftlichen Verwirrungen und politiſchen Verirrungen gelte es, ſo betonte der Redner in ſeinem Schlußwort, alle Kräfte, die in der Angeſtelltenſchaft ſchlummern, zu wecken, im Ge⸗ meinſchaftsgeiſt zu fördern und dadurch auch die Verwirklichung des gewerkſchaftlichen Einheits⸗ gedankens ſicherzuſtellen. Preisſenkung Mit Genugtuung iſt ſicherlich überall, beſonders von den Hausfrauen, die ſchon lange ſeufzen, daß ſie mit dem Wirtſchaftsgeld nicht mehr auskommen, die erfreuliche Mitteilung geleſen worden, daß heute ein Brotpreisabſchlag in Kraft getreten iſt. Die zreisdifferenz beim dreipfündigen Roggenſchrotbrot beträgt zwar nur 2 Pfg., aber wenn man ſich ver⸗ gegenwärtigt, was in einer mit Kindern geſegneten Familie an Brot im Verlauf einer Woche verzehrt wird, dann macht ſich auch dieſer geringe Abſchlag ſchon angenehm bemerkbar. Wie wir in letzter Nummer mitteilten, iſt die Preisherabſetzung in der Vorausſetzung erfolgt, daß ſich die Mehlpreiſe nicht erhöhen und die Betriebskoſten bald verringern. Man darf darauf geſpannt ſein, ob die Preis⸗ ſenkungsaktion der Reichsregierung ſich in dieſer Richtung durchzuſetzen vermag. Werden die Metzger dem guten Beiſpiel der Bäcker folgen? Wir wollen auf dieſe Frage, die ſich ganz von ſelbſt aufwirft, etwas näher eingehen. Eingezogene Erkundigungen haben folgende Situation ergeben: Die Ladenpreiſe der Mannheimer Metzger fol⸗ gen genau den Viehpreiſen. Schon vor Wochen, als man an die Preisſenkungsaktion der Reichs⸗ regierung noch gar nicht dachte, ſind in Mannheim die Fleiſchpreiſe entſprechend den rückläufigen Viehpreiſen zurückgegangen. Anfang Septem⸗ ber koſtete z. B. das Pfund Schweinefleiſch 1,30 bis 1,50 J. Der letztere Preis wurde für beſondere Stücke, wie Koteletts, Schnitzel, Kammſtück, verlangt. In der Woche vom 15. bis 20. September ſetzte der Rückgang der Viehpreiſe ein. Infolgedeſſen ging der Schweinefleiſchpreis auf 1,20—1,40„ herunter, um bis Ende Oktober auf 1,10—1,20% zu ſinken. Dieſe Preiſe beziehen ſich nur auf Qualitätsſtücke. Die minderwertigeren Teile, z. B. Bauchlappen, werden ſchon zu 90 Pfg. bis 1/ das Pfund abgeſetzt. In füngſter Zeit ziehen die Viehpreiſe wieder an. So koſtete auf dem letzten Mannheimer Schweinemarkt am vergangenen Montag das Pfund Lebendgewicht 67 Pfg. oder 6 Pfg. mehr als vor einer Woche. Die Metzger haben mit Rückſicht auf die in⸗ folge der großen Arbeitsloſigkeit wenig günſtige Ge⸗ ſchäftslage darauf verzichtet, dem angezogenen Lebendgewichtpreis zu folgen. Der Schweinefleiſch⸗ preis bewegt ſich infolgedeſſen immer noch zwiſchen 1101,40 4. Intereſſant iſt ein Vergleich des hieſigen Lebend⸗ gewichtpreiſes für Schweine mit denen anderer Städte. In Berlin koſtete am Montag vor acht Tagen das Pfund Lebendgewicht 70 Pfg., Frankfurt notterte am Montag 6366 Pfg., Köln 60—65 Pfg. Nach dem Mannheimer Marktbericht war am letzten Montag bei einem Auftrieb von 3742 Schweinen das Vortragsmeiſter Wittmaun⸗Augsburg knüpfte in ſeinen Ausführungen über„Die Vor⸗ läufſer des Gewerkſchafts⸗ und Gemein⸗ ſchaftsgedankens“ an die Darlegungen von Gaugewerkſchaftsführer Kempf an. Er betonte, daß der Gemeinſchaftsgedanke und vor allen Dingen der Wille zur Einheit und zur Einigung nicht nur Hunderte, ſondern ſchon Tauſende von Jahren zu⸗ rückliege. Er brachte in ſeinem Vortrag bemerkens⸗ werte kulturhiſtoriſche Tatſachen, die ſich zum Teil auf erſt in den letzten Jahren entdeckte Quellen ſtützen, andererſeits aber auch in der Geſchichte be⸗ reits bekannt ſind. In ſeinen einleitenden Worten wies er auf den Gemeinſchaftsbetrieb als Urform jeder Lebensäußerung hin. Jeder, der ſich nicht zu einer Gemeinſchaft bekannt habe, ſei als Schädling angeſehen worden. Der hiſtoriſche Rückblick, den der Redner gab, führte zunächſt in die Gedankenwelt der alten Germanen, die bereits drei Gemeinſchaften unterſchieden: die Kampfgemeinſchaft, die Gerichts⸗ gemeinſchaft und ſchließlich die Geſelligkeitseinigung. Das Chriſtentum habe ſpäter den Gemeinſchaften eine Richtung gegeben. Es entſtanden die geiſtigen Bruderſchaften und deren Einfluß auf die Hörigen. Als Beiſpiel führte der Redner hierzu den Streit des Biſchofs Rad Berthus von Trier mit ſeinen Fronleuten an. Intereſſante Ausführungen machte der Vortragende über die Vorläufer der Hanſa in Süddeutſchland(Regensburg), wo vor kurzer Zeit ein Dokument aus dem Jahre 1000 entdeckt wurde, das ein Protokollbuch über die Verſammlung einer Befrachtergilde darſtellt. Es enthält zahlreiche Be⸗ ſchlüſſe über die Haltung von Arbeitern und Ange⸗ ſtellten. In der Schrift werden zahlreiche ſoziale Probleme berührt, ein Zeichen, daß dieſer Arbeit⸗ geberverband ſehr humane Anſchauungen über die Menſchenrechte der Arbeitnehmer und die Pflichten der Herren hatte. Weiter behandelte der Redner die Anfangsgründe der Zunftverfaſſungen, die Ent⸗ ſtehung der Zünfte als Zuſammenſchluß der ent⸗ laufenen Fronleute und ſchließlich die Entſtehung der Geſellenverbände. Hier liegt wohl der Urſprung der Gewerkſchaftsbewegung. Mit einem Vortrag des Lene Heſſe⸗Quar⸗ tettes ſchloß die denkwürdige Jubiläumsfeier des G. D. A.* in Mannheim Geſchäft ruhig. Die anfängliche feſte Haltung der Händler flaute merklich ab, als ſich zeigte, daß die Metzger infolge des ſchlechten Geſchäftsganges wenig Kaufluſt zeigten. Geringe Tiere wurden mit 60—65 Pfg. Lebendgewicht gehandelt. Die Höchſtnotis betrug 68 Pfg. Die Metzger klagen darüber, daß die unge⸗ heure Not auf die Anſprüche der Konſumen⸗ ten nicht den geringſten Einfluß ausübt. Das magere Schweinefleiſch wird bevorzugt. Infolge⸗ deſſen iſt das Pfund Lebendgewicht bei mageren Schweinen auch—3 Pfg. höher. Einfache Grieben⸗ und Leberwurſt iſt faſt gar nicht mehr verkäuflich. Infolgedeſſen wird auch die Verarbeitung der inne⸗ ren Organe des Schweines immer ſchwieriger. Wie wäre es, wenn die Stadtverwaltung dem Gedanken nähertreten würde, ob es nicht möglich iſt, die Schlachtgebühren herunter zuſetzen. Der Metzger muß für die Schlachtung eines Schweines 6,70/ bezahlen. Dazu kommen ſeit 1. November 75 Pfg. für die Trichinenſchau. Auf dem Rathauſe wird man uns entgegenhalten, daß bei der geſpann⸗ ten Finanzlage auf die Ueberſchüſſe, die der Schlacht⸗ und Viehhof abwirft, nicht verzichtet werden könne. Aber wenn der Preisabbau auf der ganzen Linie einſetzt, kann auch die Stadtverwaltung nicht untätig beiſeite ſtehen. Sch. Jünf Ahr⸗Ladenſchluß am Heiligabend Die im vergangenen Jahre bei der erſtmaligen Durchführung des Fünf⸗Uhr⸗Ladenſchluſſes geſam⸗ melten praktiſchen Erfahrungen haben den Deutſch⸗ nationalen Handlungsgehilfen⸗Ver⸗ band veranlaßt, dem Reichsarbeitsminiſter Er⸗ gänzungsvorſchläge zu unterbreiten. Die Eingabe des DH weiſt beſonders darauf hin, daß die vorhandenen Ausnahmen dauernden Anlaß zu ungewollter Konkurrenztreiberei geben, Deshalb erſucht der DHV den Reichsarbeitsminiſter dringend, das Geſetz im Hinblick auf die Ausnahmen zu ändern und Vorſchläge dazu im Reichstag ſo ſchnell wie mög⸗ lich vorzulegen. Die Abänderungen ſollen nach Meinung des DHV dahin gehen, daß offene Verkaufsſtellen, auch wenn in ihnen keine Arbeitnehmer beſchäftigt werden, am 24. Dezember ausnahmslos nur bis 5 Uhr nach⸗ mittags geöffnet ſein dürfen. Ferner ſoll die Be⸗ ſchäfttgung von Arbeitnehmern am 24. Dezember nur bis ſpäteſtens 2 Uhr mittags, für die in offenen Ver⸗ kaufsſtellen Tätigen nur bis 5 Uhr nachmittags ge⸗ ſtattet ſein. Ausnahmen hiervon dürfen nur in den dringendſten Fällen durch den Reichsarbeitsminiſter des Gemeinwohls wegen(Krankenpflege, Verkehr, Gas, Waſſer, Kraft) geſtattet werden. 3. Seite/ Nummer 527 Froſt und Schneefall im Hochſchwarzwald Kältere Luftmaſſen überfluten ſeit zwei Tagen es neut den hohen Schwarzwald und haben einen ſt a re ken Temperaturrückgang hervorgerufen, Während zu Beginn der Woche im Gebirge aus⸗ geſprochene Temperaturumkehr, hohe Tagestempera⸗ turen, heiterer Himmel bei glanzvoller Alpenſicht, vorherrſchte, kam in der Nacht zum Mittwoch dichte Bewölkung bei auffriſchendem Nordweſtwind auf. In den oberen und mittleren Zonen fiel Neu⸗ ſchnee, der am Mittwoch früh bis zu den oberen Talſtufen herabreichte. Auf dem Feloͤberg und Bek⸗ chen bildete ſich eine neue geſchloſſene Schneedecke von —8 em. Lückenhafte Schneezungen ſtrecken ſich bis in die Täler von Titiſee, Bärental und St. Blaſien herab. Auch im Nordſchwarzwald iſt es ſehr kalt geworden; ſowohl auf der Hornisgrinde, wie auf dem Ruheſtein, Kniebis und im Badener Höhen⸗ gebiet wechſeln Schneeſchauer mit Nebeltreiben. Die Temperatur iſt im Grindegebiet auf— 3 bis— 4 Grad gefallen, der Gipfel des Feldbergs meldet ſo⸗ gar mit— 7 Grad die bisher tiefſte Temperatur. Der Mittwoch kann im geſamten hohen Schwarzwald als ein Wintertag mit einer Höchſttemperatur von unter Null Grad angeſprochen werden. Obgleich alſo die ganze Schwarzwaldkette oberhalb 1000 Meter im Wintergewande glitzert und ſchon von den Tälern und der Ebene die ſchneebedeckten Berg⸗ ſpitzen erkannt werden, darf der bisherige Winter⸗ einbruch dennoch als beſcheiden gelten; denn vor Jah⸗ ren hat man ſchon um Mitte November über 1 Meter hohe Schneehöhe im Hochſchwarzwald beobachtet und an manch einem vorangegangenen Winter erfolgte der winterſportliche Auftakt zwiſchen der zweiten und dritten Novemberwoche. Auch jetzt ſind die Höhengaſthöfe in Erwartung einer baldigen, dauer⸗ haften Schneedecke, die das Aufleben des Sportver⸗ kehrs ermöglichen würde. en. Parlei⸗Nachrichten Aus der Deutſchen Volkspartei Dienstag abend fand in Wallſtadt im„Hirſchen? eine Wählerverſammlung der Deutſchen Volkspartei ſtatt, die ſich eines ſehr guten Beſuches zu erfreuen hatte. Nach den einleitenden Worten des rührigen Vorſitzenden Jakob Dünkel ergriff Stadtrat Ludwig das Wort, um in längeren Ausführungen die Politik der Deutſchen Volkspartei auf dem Rathauſe dar⸗ zulegen. Lebhafter Beifall belohnte die intereſſanten Aus⸗ führungen des Redners. Hierauf ergriff ſtädt. Elektro⸗ monteur Franz Künkele das Wort, um über die ſoziglen Aufgaben in der Gemeinde zu ſprechen. Auch ihm wurde lebhafter Beifall zuteil. Steuerſekretär Karl Räth er⸗ gänzte die Ausführungen der beiden Redner. Allgemein wurde die Politik der Deutſchen Volkspartei auf dem Rat⸗ hauſe gebilligt und ihr für ihr entſchloſſenes Eintreten der Dank ausgeſprochen. * * Evangeliſcher Volksdienſt. Am morgigen Freitag abend findet im alten Rathausſaal ein Vortrag der beiden Männ⸗ heimer Spitzenkandidaten Dr. Ing. Schmechel und Ge⸗ werkſchaftsſekretüär Ammann über das Thema:„Der Evangeliſche Volksdienſt und die Kommunalwahlen“ ſtakt. Der Eintritt iſt frei.(Weiteres Anzeige.) Veranſtaltungen Heute Vortrag Kaplan Fahſel. Wir weiſen auf den heute Donnerstag abend im Kolpinghaus(U 1, 18/19) ſtatt⸗ findenden Vortrag von Kaplan Fahſel über„Kon⸗ nersreuth“ hin. Karten bei den Buchhandlungen Jugendwerk und Wohlgemuth. * Vortrag über das Druckverfahren. Im Rahmen der Vorleſungen an der Handelshochſchule hält Ingenieur Strößner, der Werbeleiter der Frankenthaler Schnell⸗ preſſenfabrik, am heutigen Donnerstag abend in der Han⸗ delshochſchule A 1, 2, Zimmer 16, einen Vortrag über „Druckverfahren und ihre Bedeutung für die Werbung.“ * Der Frauenbund der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft, deſſen Zentrale in Berlin iſt, wirbt ſeit zwölf Jahren, um auch in Baden, beſonders in Mannheim, feſteren Fuß zu faſſen. Endlich iſt es gelungen. Am morgigen Freitag ſoll nachmittags um 4 Uhr im Park⸗Hotel ein Werbevortrag von Frau v. Heker⸗Staff gehalten werden. Eiuritt frei. * Erſtes Militärkonzert im Roſengarten. In der Reihe der Roſengarten⸗Sonntagsverauſtaltungen findet am kom⸗ menden Sonntag das erſtegroße Militär konzert dieſer Saiſon ſtatt. Verpflichtet wurde das Muſikkorps des J. heſſiſchen Grenadierbataillons unter Leitung von Ober⸗ muſikmeiſter Löber, der mit ſeiner Mannſchaft aus den Konzerten der Vorjahre her auch in Mannheim Anſehen und Beliebtheit genießt. Obermuſikmetiſter Löber ſelbſt iſt ehemaliger 110er. Die Zahl der winterlichen Gaſtſpiele von Militärkapellen iſt erneut ein geſchränkt worden mit Rückſicht auf die Notlage der freiſtehenden Berufsmuſiker, deren Vereinigungen angemeſſenerweiſe natürlich in erſter Linie zu Konzertveranſtaltungen herangezogen werden. Andererſeits laſſen ſich die beim Publikum ausnehmend be⸗ liebten Militärkonzerte von Reichswehrkapellen auch nicht gänzlich ausſchalten. Die Veranſtaltung findet mit Be⸗ wirtſchaftung bei niedrigen Eintrittspreiſen ſtatt. Schluß des redaktionellen Teils 0 Das ideole Abfuhr Honfelet dem Nathaus. Spartei. 3 5 737571 5 ger! Die Wahl am kommenden Sonntag entſcheidet über den Einfluß des mannheimer Bürgertums auf 1 1 Soll der Nabikalfsmus von retius und links triumphieron? Boll der Bozialismus hereſcken, der in all ſeinen Erſcheinungsformen Angner einer bürgerlichen Wirtſchaſtsauffallung iſt, oder wird der geſunde Zinn des Mannheimer Bürgertums in treuer Pflicht- et füülleng am Wahltag die Wahl entſckeiden: Die Deulſche Volkspartei it und bleibt die Süterin der Zutereſſen des Mannheimer Bürgertums. Dürger Manmkeims bleibt der Wahl nicki fern! Wälelt die Tiſte der Deulſckhen Volkspartei 4. Seite/ Nummer 527 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 13. November 1930 Der Lampertheimer Gei eindevoranſchlag wiederum abgelehnt Um den Gemeindevoranſchlag endlich unter Dach und Fach zu bringen, waren zu der Sitzung am Montag Kreisdirektor Reinhart und Verwal⸗ tungsoberinſpektor Hofmann vom Kreisamt Bens⸗ heim erſchienen. Damit nicht wieder ein ſo mäch⸗ tiger Andrang wie zur letzten Sitzung ſtattfinden konnte, hatte die Bürgermeiſterei den Zutritt für das Publikum nur ſoweit geſtattet, als ſie 24 Einlaß⸗ karten ausgab, die dem Stärkeverhältnis der ein⸗ zelnen Parteien entſprechend verteilt wurden. Auch war zur Aufrechterhaltung der Ordnung ein Poli⸗ detaufgebot erſchienen. Beide Anordnungen ge⸗ fielen der kommuniſtiſchen Fraktion nicht; ſie ver⸗ langte, daß die Polizei zurückgezogen und das Lokal für die draußen Harrenden, wenigſtens für den Er⸗ werbsloſenrat, freigegeben würde. Dem erſten An⸗ ſinnen wurde entſprochen, dem zweiten jedoch nicht, worauf die Kommuniſten unter„Rot⸗Front“⸗Rufen den Sitzungsſaal demonſtratir verließen und ſich an der Beratung nicht beteiligten. Bürgermeiſter Keller begrüßte die Erſchiene⸗ nen. Bevor zur Tagesordnung geſchritten wurde, brachte Gemeinderat Barth einen dringlichen An⸗ trag ein, dahingehend, daß auch der Gemeinderat gegen die geplante Tabakſteuererhöhung Stellung nimmt, da durch dieſe die Exiſtenz von etwa 1000 Arbeitskräften gefährdet ſei. Man ſchloß ſich einſtimmig einer dem Sinne nach gleichen Reſo⸗ lution der Tabakarbetter an und wird dieſe den ein⸗ zelnen Parteien des Reichstags zugehen laſſen. Alsdann wurde zur Erledigung des Voranſchlags übergegangen. Kreisdirektor Reinhart erwähnte, daß er gerne dem Wunſche nachgekommen ſei, mit zu verſuchen, den Voranſchlag zu verabſchieden. Nach Mitteilung des Miniſteriums könne jedoch der Aus⸗ gleichsſtock erſt in Anſpruch genommen werden, wenn alle Steuerquellen erſchöpft ſeten. Ueber 100 000“/ Mehrbedarf gegen das vorige Jahr infolge der Wohlfahrtslaſten bedeute wohl eine ſchwere Be⸗ laſtung, jedoch halte das Miniſterium es für trag⸗ bar, wenn die Anſchlagſätze erhöht und neue Steuern eingeführt würden. Für einen dann noch beſtehenden ungedeckten Betrag trete erſt der Ausgleichsſtock ein, evtl. wäre mit einem Nachlaß der Schullaſten zu rechnen. Man müſſe ſeitens der Gemeindevertretung den guten Willen zeigen, bis an die Grenze des Möglichen zu gehen, dann würde durch den Staat geholfen werden. In der Ausſprache erklärte als erſter der Vertreter der N. S.., daß ſeine Partei jede Erhöhung der Steuerſätze und der Hundeſteuer und die Bierſteuer ablehne. Dem Umlageſatz des vergangenen Jahres ſtimme ſie zu. Aehnlich äußerte ſich der Wortführer der S. P.., der gehofft hätte, es würden neue Wege gezeigt, wo geſpart werden könnte. Seitens der Zentrumsfraktion wurde betont, daß man ſachliche Arbeit und keine Agitation wünſche und den Voranſchlag verabſchiedet ſehen möchte. Die D. V. P. ließ erklären, daß eine Steuererhöhung un⸗ möglich für ſie ſei, zumal die Hundeſteuer nichts ein⸗ bringe und die Bierſteuer für ſie nur in Frage komme, wenn ſie durch die Bierbrauereien getragen wird. Sie betonte, daß unbedingt Hilfe durch den Staat kommen müſſe und fragte an, ob nicht ein Kapital zum Ausgleich des Budgets zu erhalten ſei. Kreisdirektor Reinhart verſicherte auf dieſe Frage, daß durch die Kreisverwaltung ſchon alles verſucht worden ſei. Das Kapital könne nur ge⸗ währt werden, wenn der Voranſchlag ausgeglichen ſei. Bürgermeiſter Keller brachte noch eine Orts⸗ ſatzung über die Bierſteuer zur Verleſung, da nach der Notverordnung des Reichspräſidenten bei einer Kapitalaufnahme durch die Gemeinde die Bierſteuer zwangsläufig ſei. Da auch hierüber keine Einigkeit erzielt werden konnte, wurde der Gemeindevoranſchlag wiederum abgelehnt. Die Gemeindekaſſe kann ihre Pforten ſchließen. An den Kreisdirektor wurden noch zwei Anfragen gerichtet, die eine bezüglich einer Verfehlung eines Gemeindeſekretärs, die andere be⸗ züglich der Beſoldung der Gemeindebeamten, die dahin beantwortet wurde, daß im erſteren Fall ein Diſziplinarverfahren ſchwebe und der Beamte nicht im Amte belaſſen werden könne, im zweiten, daß drei Beamte zu hoch eingruppiert ſeien. Mit der Regelung der Beamtenbeſoldung in dieſer Richtung wird ſich deshalb der Gemeinderat demnächſt befaſſen. Kommunale Chronik Kommunales aus Kallſtadt * Kallſtadt, 12. Novy. Der in dieſem Frühjahr er⸗ folgten vorläufigen Betriebsübernahme ber hieſigen neuen Waſſerleitungsanlage folgte in der letzten Woche die Uebergabe durch die Ober⸗ leitung des Bayeriſchen Landesamtes für Waſſer⸗ verſorgung München, wobei außer Regierungsbau⸗ rat Kramer, der die Oberleitung der Geſamt⸗ anlage inne hatte, u. a. noch Oberregierungs rat Schloſſer⸗Bad Dürkheim, Oberregierungs⸗Che⸗ miker Dr. Fleſelmann⸗Speyer und die Ver⸗ treter der Baufirmen und Maſchinenlieferanten zu⸗ gegen waren. Der Bau, der auf dem Wege der Not⸗ ſtandsarbeit errichteten Anlage, nahm ein volles Jahr in Anſpruch, vom Frühjahr 1929 bis März die⸗ ſes Jahres. In dieſer Zeit wurden burchſchnittlich 40 Erwerbsloſe beſchäftigt. Die muſtergültige, mit allen techniſchen Neuerungen ausgeſtattete Anlage fand das einſtimmige Lob der Abnahmekommiſſion, die ſich nach der Beſichtigung mit den übrigen Teil⸗ nehmern zu einer kleinen Feier zuſammenfand. Die Geſamtkoſten für die Waſſerleitung mit Pumpwerk und Brunnenanlage bezifferte ſich auf rund 185 000 Mark, die durch Aufnahme eines langfriſtigen Dar⸗ lehens in Höhe von 100 000 Mark und durch einen ſogenannten Zwiſchenkredit von 80 000 Mark gedeckt find. Die Gemeindeverwaltung ſucht zurzeit dieſen Zwiſchenkredit in ein langfriſtiges Darlehen um⸗ zuwandeln. Der Bürgerausſchuß von Merchingen ge⸗ netzmigte bie Erhöhung der Beiträge für die Gaſcl⸗ Gber⸗ und Zlegenbockhaltung. die Erhöhung des Waſſerzinſes 1 920 längerer Debatte die Einführung der Kopf 2 Der Zeuge gibt ſein Alter an (Nachdruck verboten.) „Zeuge, wie alt ſind Sie?“ „Sechsunddreißig Jahre.“ „Sind Sie's ſchon, oder werden Sie's erſt?“ „Ich werde es erſt.“ „Alſo ſind Sie fünfundd reißigl“ 2. „Wie alt ſind Sie, Zeuge?“ 3 am ſechzehnten Mai achtzehnhundert⸗ „Ich frage nicht, wann Sie geboren, ſondern wie alt Sie ſind.“ „Achtundvierzig Jahre alt.“ 3. „Wie alt?“ 8 0 acht Tagen werde ich zwanzig Jahre * 883 „Dann ſind Sie neunzehn Jahre alt.“ 4. Zeuge, wie alt?“ „Erſten November ſechsunbneunzig geboren.“ „Ja, rechnen Sie das nur gefälligſt ſelbſt aus!“ „Vierunddreißig Jahre im November.“ „Alſo heute dreiunddreißig.“ „Wie alt, Zeuge?“ „Im Zweiundvierzigſten.“ „Alſo einundvierzig.“ „Nein, zweiundvierzig.“ „Wann ſind Sie geboren?“ „Am fünften Dezember achtzehnhundertund⸗ achtzig.“ * Von hundert Zeugen, die vor Gericht erſcheinen, antworten neunzig in dieſer Weiſe. Nicht aus Ein⸗ falt, denn die Geſcheiten machen es auch ſo. Auch nicht aus Nachläſſigkeit. Im Gegenteil: all dieſe Altersangaben werden aus Gewiſſenhaftigkeit ge⸗ macht, aus dem Gefühl heraus, vor Gericht beſon⸗ ders genau und akkurat zu ſein. K. Neckargemünd, 12. Nov. In der letzten Sitzung wurde der Gemeinderat von dem Stand der Arbeiten zur Ausgeſtaltung des Strand⸗ bades unterrichtet. Zufolge einer vorgenommenen GeländebeſichtigQung wird der Ankauf weiterer Grundſtücke zur Verbreiterung der Lagermöglich⸗ keiten für Badegäſte in Ausſicht genommen. Die an⸗ zubringenden Hochbauten ſollen alsbald projektiert und hierfür die Koſten ermittelt werden. Mit der Anlage eines Tennisplatzes im Zuſammenhang mit dem Strandbad iſt der Gemeinderat einverſtanden. — Der Gemeinderat hat beſchloſſen, den Hinter⸗ bliebenen der Opfer von Alsdorf 200 ¼ und denen von Maybach 100. zu ſpenden.— Für die bevorſtehenden Gemeinde verordneten wahlen wurden 7 Wahlvorſchlagsliſten eingereicht, nämlich von der Sozialdemokratiſchen Partei, vom Zentrum, Kommuniſten, vom Bürgerbund, von der Vereinigten Wählergruppe, Deutſchnationale, Deut⸗ ſche Volkspartei und Volksnationale Vereinigung, der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei und vom Evangeliſchen Volksdienſt. —0— Ludwigshafen, 13. Nov. Der Perſonal⸗ ausſchuß des Stadtrats wird Montag zuſammen⸗ treten, um über die 22 Bewerbungen, die aus Bay⸗ ern und der Pfalz für den Poſten des Oberbür⸗ germeiſters eingelaufen ſind, Beſchluß faſſen. Die bürgerlichen Parteien glauben, obwohl die ſtärkſte Linkspartei Anſpruch auf die Beſetzung des Poſtens erhebt, einen Kandidaten aus ihrer Mitte gewählt zu ſehen. Der Bürgerousſchuß von Mittelſcheff⸗ lenz beſchloß in der letzten Sitzung, daß die Arbeitslosen von jetzt ab ſtets im Walde beſchäftigt werden ſollen. Die ürger⸗ und Bierſteuer wurde abgelehnt. Das angekaufte Gelände von der Stiftſchaffnei Mosbach zur Quellenfaſſung purde genehmigt. Der Zeuge, der in acht Tagen zwanzig Jahre alt wird, hält es für ungenau, neunzehn zu ſagen. Denn, ſo denkt er, wenn der Richter die Akten eine Woche ſpäter wieder in die Hand nimmt, ſtimmt es ſchon nicht mehr und ich bin inzwiſchen zwanzig Jahre alt. Und ebenſo: Wer das Geburtsdatum nennt, verdient nicht die unwillige Entgegnung: „Rechnen Sie das ſelbſt aus!“ Denn er wollte ſich nicht das Ausrechnen erſparen, ſondern dem Gericht gegenüber peinlich gewiſſenhaft ſein und Tag und Jahr der Geburt nennen, wie vor jeder Behörde und vor jedem Schutzmann, der uns aufſchreibt. Alſo all dieſe ungenauen Angaben ſind nicht ge⸗ dankenlos und oberflächlich gemacht, ſondern ſie zei⸗ gen gerade die Gründlichkeit und peinliche Sorgfalt des braven Staatsbürgers. Und darum lobe ich mir den Richter, der einem Fräulein, als es auf die Frage nach ihrem Alter zögernd, verſchämt und halb betrübt herausrückte:„Morgen werd' ich vierzig Jahre alt,“ freundlich lächelnd und zugleich tröſtend entgegnete::„Na dann dürfen Sie heute noch ſagen: „Neunundreißigl“ Eine Mannheimer Malerinnen⸗Fachgruppe wurde innerhalb der Vereinigung„Gedok“ gebildet, die zur Aufgabe hat, die Arbeit der produktiven Künſtlerinnen von Mannheim zu fördern. Das Gedok⸗Heim Karl⸗Ludwig⸗Straße 7 ſoll dazu dienen, Ausſtellungen von Werken der Mannheimer Künſtlerinnen zu zeigen. Nach der Eröffnungs⸗ Ausſtellung der Gemälde von Lulu Kayſer folgt jetzt eine Ausſtellung von Gemälden und Zeichnun⸗ gen der einheimiſchen Malerin Helene v. Hey⸗ den, meiſt Hafenlandſchaften aus dem Süden, Bild⸗ kompoſitionen uſw. Des weiteren plant die Gruppe nach dieſer Ausſtellung eine Weihnachtsmeſſe zuſam⸗ men mit der Kunſtgewerbegruppe; anſchließend ſoll im Januar eine Ausſtellung von Gemälden und Aquarellen von Marigqutta Müller, Mann⸗ heim, ſtattfinden, die hier zum erſten Male ihre Ar⸗ beiten zeigt, nachdem ſie in München und in Berlin erfolgreich ausgeſtellt hatte. Die Leitung der Gruppe unterſteht der Mannheimer Malerin Lulu Kayſer. f N 1 n — Die unterbadi Die Spitzenvereine vergrößern weiter ihren Abflano Unter außerordentlich ſchlechten Bodenverhältniſſen wurde am vergangenen Sonntag der Kampf zwiſchen dem Tabellenführer und dem Tabellenzweiten auf dem Platze des Erſteren ausgetragen. Mit 41 ſiegten die Mannheimer. Das beſagt nicht, daß Altrip 3 Tore ſchlechter geweſen wäre. Das Gegenteil iſt der Fall. In einem raſſigen Spiel ſtellte Altrip ziemlich deutlich unter Beweis, daß es ſeinen Tabellenplatz durchaus verdient. Beſonders konnte der flinke und zähe Sturm gefallen. Dem ungeſtümen Drängen konnte ſich der Tabellenführer nur unter Aufbieten ſeiner ganzen Kraft erwehren. Phönix hat eine ſehr günſtige Umſtellung vorgenommen. Der frühere Waldhöfer Rupp debütierte auf halblinks neben ſeinem früheren Vereinskollegen Hörner. Dieſer Flügel erwies ſich als eine ſehr gute Einheit. Dazu kam noch, daß der Mittelſtürmer Brox in Hochform war. Der neue Mann im Tor hat recht anſprechende Leiſtungen gezeigt. Bei mehr Erfahrung dürfte er Hering gut erſetzen. Phönix hat ſich durch dieſen Sieg einen relativen Punktvorſprung von drei Punkten verſchafſt, während Altrip wohl etwas ins Hintertreffen geraten iſt, aber noch nicht die Flinte ins Korn werfen darf, denn die übrigen Konkurrenten werden ſchon noch für die notwendigen Ueberraſchungen ſorgen. Feudenheim hat einen Sieg aus Neckarhauſen mitgebracht. Wenn der Sieg mit:2 auch ſehr knapp iſt, ſo iſt er um ſo bedeutungsvoller, zumal die Neckarhauſener Mannſchaft eben erſt mächtig auftommt und noch manchem Verein ſchwer zu ſchaffen machen wird. Die Mannheimer Turner haben wieder von fremdem Gelände bei der M. F. G. 1913 Punktgewinn entführt. Mit:1 iſt der Sieg deutlicher ausgefallen als erwartet. Die Turner führen nunmehr die Tabellenmitte an. Reſpekt vor dieſer Leiſtung. Der Altmeiſter Viernheim ſtellte daß er geſonnen iſt, ſeinen Titel nicht abzutreten. Er ſcheint nunmehr in Fahrt zu ſein. Das aus Viernheim gemeldete Reſultat von:0 läßt erkennen, daß es wieder in allen Reihen zu klappen ſcheint. Wir können uns da⸗ her auf ein geſpanntes Endrennen in der hieſigen Krets⸗ liga gefaßt machen. Friedrichsfeld gewann auf eigenem Gelände gegen Käfertal erwartungsgemäß:0 und Wein ⸗ heim ſiegte ebenfalls auf eigenem Platze gegen Heddes⸗ heim mit:1. Aus Weinheim kommen keine guten Mel⸗ dungen. Nach dem Spiel ſollen ſich unſchöne Szenen unter dem Publikum abgeſpielt haben. Dieſe Tatſache tritt in der unterbadiſchen Kreisliga dieſes Jahr erſtmals in die unter Beweis, e N e Großer deutſcher Meiterſieg in New Mork Deutſchland gewinnt die Militär⸗Trophy Am Dienstag erreichte das Internationale Reitturnier in dem von 14000 Zuſchauern beſetzten Newyorker Madiſon⸗ Square⸗Garden mit der Entſcheidung um die wertvolle Militär⸗Trophy ſeinen Höhepunkt. Die deutſchen Reics⸗ wehroffiziere konnten durch ganz famoſe Leiſtungen in dieſer Konkurrenz ihren Sieg aus dem Jahre 1928 wieder⸗ holen. Die deutſche Mannſchaft ſetzte ſich aus Freiherrn von Nagel auf„Dedo“, Oberleutnant Momm auf „Kampfgeſell“ und Oberleutnant Haſſe auf„Derby“ zu⸗ ſammen. Am beſten ſchnitt bei dieſer überaus ſchwierigen Prüfung„Dedo“ mit nur einem Fehler ab, doch ſtanden ihm„Derby“ mit i Fehlern und„Kampfgeſell“ mit 3 Fehlern nicht viel nach. Mit 5½ Fehlern war Deutſch⸗ lands Sieg im Geſamtklaſſement gerettet zumal die Ameri⸗ kaner, Deuſchlands ſchärfſte Konkurrenten, vor allem mit ihrem zweiten Pferd viel Pech hatten. Die deutſche Flagge war bereits ſchon am Nachmittag am Siegesmaſt gehißt worden. Oberleutnant Haſſe hatte ſich auf„Derby“ ein ſchweres Springen über vier 1,55 Meter hohe Koppelriſten bei 24 Teilnehmern ohne jeglichen Fehler geholt. Strausberg(12. November) 1. Ergänzuugs⸗Hürdenrennen.(Klaſſe.) 1000 J. 2800 Meter: 1. Perskes Elson(Eichler); 2. Octavia; 3. Attalus. Ferner liefen: Pollaca, Bereſina, Eliogabal. Toto: 35, Platz: 15, 17, 34. 2. November⸗Jagdrennen. Lehrlingsreiten. Verkaufs⸗ rennen. 2200. 3000 Meter: 1. Roſaks Partie(Neumann): 2. Enkel; g. Kurzſchluß. Ferner liefen: Ernani, Inſtruc⸗ tor, Hol Gulden, Treuherz, Perlaudabilis, Norfana. Toto: 54, Platz 18, 18, 20. 3. Aditi⸗Jagdrenen. Ausgleich g. Für Dreijährige. 2200 Mark. 3000 Meter: 1. Stahls Meermädchen(Oeretl); 2. Simplars; g. Futuriſt. Ferner liefen: Merian, Rhenus, Tauperle, Moslem, Ratisbona. Toto: 116, Platz 33, 39, 18. 2. Abteilung: 1. Schomburgs Doralide(Hafer); 2. Mahadtz; 3. Spinelly. Ferner liefen: Letzter Verſuch, 1 Großfürſt, Mainixe, Saharet. Toto: 25, Platz: 13, 20, 16. Erſcheinung. Hoffen wir gleichzeitig, daß es das letztemal iſt. Da nicht feſtſteht, wer die Schuldigen ſind, wird eine weitere Behandlung der Angelegenheit hier unterlaſſen. Wie wir erfahren, wird ſich die Behörde mit dieſen Vor⸗ kommniſſen zu beſchäftigen haben. 5 Die Spiele vom kommenden Sonntag Heddesheim— Käfertal Ebingen— Weinheim TV. 1846— Phönix Mannheim 1913— Feudenheim Altrip— Viernheim. Neckarhauſen— Friedrichsfeld In Altrip muß der Altmeiſter* i ern heim an⸗ treten. Das iſt ein ſchwerer Weg. Altrip hat erſt am ver⸗ gangenen Sonntag bewieſen, daß es durchaus in der Lage iſt, ſeinen günſtigen Tabellenplatz zu halten. Hinzu kommt, daß das Gelände in Altrip den Viernheimern vollkommen unbekannt iſt. Wir trauen aber dennoch den Leuten aus Viernheim einen Sieg zu, zumal Altrip auf einen ſeiner heſten Stürmer verzichten muß. Viernheim iſt eine kampf⸗ erprobte Mannſchaft, die ſich nicht ſo leicht aus dem Kon⸗ zept bringen läßt. Die Hintermannſchaft iſt ſo ſollde, daß der Altriper Sturm ſchon Ausdauer haben muß, um zu Torehren zu gelangen. 5 55 Phönix muß zu den Turnern. Im Privatſpiel des vergangenen Sommers hatten die Phönixleute das Nachſehen. Das wird im Verbandsſpiel vorausſichtlich anders werden. Da wird ſelbſt die gute Läuferreihe der Turner kapitulieren müſſen. Friedrichsfeld muß nach Neckar hauſen. Hier geht es um den Anſchluß an die Mittelgruppe. Der Kampf wird heiß werden. Der Ausgang iſt offen. In Heddesheim wird wohl wie⸗ der ein Sieg des Platzvereins über Kü fertal fällig ſein, während in Edingen der FV. Weinheim noch nicht ſo ganz ſicher gewinnen wird. Edingen wird ver⸗ ſuchen, ſich mit aller Macht vom Tabellenende wegzuſchaffen. Wenn der Verein dieſe Gelegenheit ungenützt läßt, dann werden die Ausſichten für die Zukunft nicht roſig ſein. Der Platzvorteil ſollte eigentlich den Edingern einen Sieg bringen. Feuden heim wird auf dem Platze der Mich. 1919 ſchwer zu kämpfen haben. Es iſt das Gelände ſeines Lokalrivalen, der ſchließlich auch nötig die Punkte ge⸗ brauchen könnte. Der alte Löwe Ueberrhein wird es ſchließlich auch dort fertig bringen, für ſeine Farben die Entſcheidung herbeizuführen, trotzdem der Torwächter von 1913 ſchwer zu ſchlagen ſein wird. Fußballfreund. Ausgleich 2. Ehrenpreis und 4. Enziau⸗Jagdrennen. 9 Ehren f 3000 J, 4100 m: 1. Geſch Ledon(Huſer); 2. Faſeiſt; g. Regen Ferner liefen: Myron, Rößling, Sigmar, Werden, Gero, Sturm, Barfuß. Toto: 48, Platz: 27, 48, 24. 5. Manfred⸗Jagdrennen. 2200. 3800 Meter: 1. v. Borkes Vigor(Unterholzner); 2. Eiche; 3. Kif Kif. Ferner ltefen: Vimont, Battle, Cruiſer, Fairy, Filigran. Toto: 17, Platz: 13, 18, 20. 6. Maeſtoſo⸗Hirden rennen. 2800 Meter: 1. Wolffs Judith(Haeuſer); 2. Negus; g, Roxana. Ferner liefen: Achmed, Modeland, Asmene, Briholber, Friederike, Im Sturm. Toto: 21, Platz: 2 12, 18. 7. Normanne⸗Jagdrennen. 2200. 3400 Meter: 1. Maaſſens⸗Milos Ephenu(Oertel); 2. Faretra; 3. Mariza Arovna. Ferner liefen: Eiland, Schlagbaum, Oruk, Rote Nelke, Felſenaar, Prima. Toto: 40, Platz: 15, 20, 14. 24. Verliner Sechstage-Rennen Rauſch⸗Hürtgen haben drei Runden Vorſprung Eine große, entſcheidende Jagd ſetzte am Dienstagabend im Berliner Sportpalaſt vor ausverkauftem Haus kurz nach 11 Uhr ein. Bis gegen.30 Uhr nachts wurde un⸗ unterbrochen mit größter Erbitterung um Rundengewinne gekämpft. Rauſch⸗Hürtgen ſetzten zum großen Schlage am, und es gelang ihnen auch, ſich der Führung zu bemächtigen, nachdem vorübergehend Ehmer⸗Tietz allein vorn lagen, Die Rheinländer konnten ſchließlich nach großer Fahrt einen Vorſprung von drei Runden vor dem zweiten Favoriten⸗ paar, van Kempen⸗Schön gewinnen. Das deutſch⸗holländiſche Paar rückte auf den zweiten Platz vor. Alle anderen Paare, darunter auch Krüger⸗Funda fielen weit zurück. Da Wiſſel ausſchied, wurde eine neue Mannſchaft Petrt⸗ Lehmann gebildet. Gegen Morgen wurden die ſehr weit zurückliegenden Franzoſen Lemoine⸗Peix gus dem Rennen genommen.— Nach 114 Stunden, Mittwochnachmittag, 4 Uhr. hatte das Spitzenpaar 2659.200 Km. zurückgelegt, Der Stand des Rennens: 1. Rauſch⸗Hürtgen 81 Punkte. — Drei Runden zurück: 2. Piet van Kempen ⸗Schön 245 Punkte.— Vier Runden zurück: 3. Rieger⸗Kroſchel und Ehmer⸗Tietz ſe 184 Punkte, 5. Manthey⸗Maczinſky 94 Punkte.— Sechs Runden zurück: 6. Binenburg⸗Braſpen⸗ ning 197 Punkte, 7. Krüger⸗Funda 178 Punkte, 8. Dinale⸗ Tononi 165 Punkte.— Zehn Runden zurück: 9. Lehmaonn⸗ Petri 189 Punkte. eee Für Dreijährige. 2200, Die Wartende Von Martin Raſchke Unter dem Titel„Fieber der Zeit“ erſcheint jetzt im Verlag Wolfgang Jeß, Dresden, der Ro⸗ man einer Jugend nach dem Kriege. Das Buch iſt weder eins der üblichen politiſchen Nachkriegs⸗ romane, noch ein Liebesroman. Es iſt beides und damit eins det ſtärkſten Sittenbilder der jungen Generation. Mit Genehmigung des Verlages veröffentlichen wir doraus den nachfolgenden Abſchufkk: Doch Ellen Baum wartete, als der Abend kam. Sorgfältig ordnete ſie den Tiſch, ſie ſtellte Taſſen auf, zwei und rückte die Beſtecke, bis ſie merkte, daß das Tiſchtuch nicht ſauber genug war, und ſie alles mit gleicher Sorgfalt wieder abzuräumen begann. Dann bürſtete ſie ihr Haar, ſetzte ſich auf einen Stuhl am Fenſter, nahm eine Stickerei vor und verſtach den Faden. Bald legte ſie dieſe Arbeit fort und faltete die Hände. Jetzt mußte Jakob an der Station ſein. Er war pünktlich, er würde in ſieben Minuten klingeln. Sie konnte den Tee ſchon aufgießen, Vielleicht bog er an der Ecke, wo ſie am Morgen einen Strauch entdeckt hatte, zaghaft keimend, einen der Zweige zu ſich herab. Immer, wenn er Blumen ſehe, denke er an ſie, hatte er einmal geſagt. Unten wurde die Türe geöffnet. Es war ein un⸗ bekannter Schritt. Wie geſchwätzig die Uhr ſchlug! Sie könnte ihm ein Stück entgegenlaufen, plante Ellen; aber ſie fühlte, daß ihre Hoffnung, Jakob ſei nahe, kleiner werden müßte, ſobald ſie eine lange Straße ohne ihn fände. Lieber wollte ſie im Zim⸗ mer arbeiten, flicken oder leſen, ohne ſich um die Uhr zu kümmern. Erſt bei ſeinem Eintreten würde ſie ſtreng nach den Zeigern blicken und tadeln: „Du kommſt ſpät, Jakob.“ „Verzeih nur; ich will dafür lange ſagte er dann. „Wie lange willſt du bleiben?“ Und Jakob entgegnete:„Ich will immer bei dir bleiben.“ bleiben,“ „Dummes Ding,“ ſchalt ſich Ellen Baum, weil ſie ſich ſogar bei der Ueberlegung ertappte, wie ſie auf das Zifferblatt blicken würde. f Unermüdlich beſchäftigte ſie ſich dann, Entſchuldi⸗ gungen für ſeine Verſpätung zu erdichten. Willkom⸗ men faſt war nun der traurige Einfall, Jakob ſei von der Prüfung überanſtrengt, krank ſogar, denn er erlaubte Ellen, in zärtlichen Bildern ſich vorzu⸗ gaukeln, wie ſie ihn unaufhörlich Tag und Nacht pflegen würde. Sicher war er auch ſchon geſtern krank geweſen und deshalb nicht zu dem Feſt ge⸗ gangen, auf das er ſich doch ſeit langem freute, Jetzt ſchlief er wahrſcheinlich in ſeinem Bett und kräumte von ihr. Wie ein Kind ſah ihn Ellen vor ſich, un ſie kramte die Photographie hervor, die Jakob ihr lehrkand A perbeſch Ent Dr. Ha ö Kr a Ruheſt naſium Verkel f E 9 5 3 8 ſich ein derer fu eines Lo Geſchn der Fah er mit ſchlug u ſowie in wurde 1 Kranken Heiln geſtern Entſtehu deſſen H durch me erfolg n den Hei trags wi burch di wurde Redner berger Sentorch läßlich il dar. At berg, die kannt ist legen Kat im Vors. hundert Täter ist Weg * Mi relſende unter de Gendarn in der? Fitterer ſamt grö * O51 Virtſcha erhän, bereits geſchenkt hatte. Darauf ſtand er neben einer 1 Mamorſäule, in blauer Matroſenjacke und mit. rutſchenden Halbſtrümpfen Dick waren ſeine Backen sch. unter dem großen Strohhute, kaum für einen hler o Fremden zu erkennen. Sie ſteckte das Kinderbild genoſſenſ in ihre Bluſe und drückte es mit den Händen feſt te Gr gegen die Bruſt, daß die harten Kanten ſie Keller ſchmerzten. hatte ſich So find nun die Wartenden. Sie wollen teiche G. nicht zugeben, daß ein großer Aufwand an Gefühl allem au ganz ohne Sinn vertan wurde. Auch müßten ſie in vollauf a dem Augenblick ſich lächerlich erſcheinen, wo ſie ſich nerv grundlos warten ſehen in ihrem beſten Kleide. Ja, Neuen“ wenn man aufſtehen könnte und ruhig beiſeite ſorgte füt treten, wenn mit dieſem Aufſtehen die lange Er⸗ bis in di wartung zu leugnen wärel Binzerfe Aber da tragen ſie ein Kleid, das ſie bisher nur euerala an Feſttagen trugen, da ſitzen ſie vor einem Tiſche, verschont der für zwei gedeckt iſt, für Jakob und für Ellen, wehr zur und das alles erinnert ohne Aufhören. 0* ch aus: Doch langſam kraf Ellen Baum ihre Vorbere“ 4 tungen für den Morgen. Sie wählte ein Kleid, ſie an Ka nähte einen Knopf an; nur das Geſchirr wagte ſie durch Vo nicht wegzubringen. gen Gr Nachdem ſie das Fenſter geöffnet hatte, um Jakob gpwindel beſſer zu hören, legte ſie ſich nieber, Aber ſie hörke Tkauchte ihn nicht. Der Wind allein rauſchte, er klirrte mt ben G. den Schreiben auch noch am Morgen, der endlich Velengs die ſchwere Nacht ſäumte. Llngelief; mal eine ſſen. zor⸗ . 8 . * donners! 3. November 1930 N Aus Baden Staatliche Perſonalveränderungen Ernannt wurde Bezirksaſſiſtenzarzt Dr. Wil⸗ helm Kopp in Pforzheim zum Medizinalrat als Bezirksarzt in Bretten; Gendarmeriekommiſſär Eduard Kuhn in Donaueſchingen zum Gendar⸗ merieinſpektor; Poltzeihauptwachtmeiſter Hermann Kaufmann in Karlsruhe zum Poltzeioberwacht⸗ meiſter in Waldshut. Planmäßig angeſtellt wurde Gewerbe⸗ lehrkandidat Auguſt Ummenhofer an der Ge⸗ 8 perbeſchule in Wiesloch als Gewerbelehrer daſelbſt. Entlaſſen auf Anſuchen wurde Profeſſor Dr. Haſſinger an der Univerſität Freiburg i. Br. Kraft Geſetzes tritt in den dauernden Ruheſtand Profeſſor Julius Stern am Gym⸗ naſium Baden. Verkehrsunfall— Heilmagnetismus bei Krebs 9 Schwetzingen, 12. Nov. Auf der Landſtraße zwiſchen Oberhauſen und Philippsburg ereignete ſich ein ſchwerer Verkehrsunfall. Drei junge Wan⸗ herer fuhren eine Wegſtrecke auf dem Anhänger eines Laſtautos. Der 19 Jahre alte Mechaniker Karl Geſchwender aus Mainburg beugte ſich während der Fahrt zu weit über den Wagen hinaus, ſo daß er mit dem Kopfe gegen eine Telegraphenſtange ſchlug und dabei eine Gehirnerſchütterung ſowie innere Verletzungen erlitt. Der funge Mann wurde mit einem Privatauto in das Schwetzinger Krankenhaus verbracht. Heilmagnetopath Hornberger von hier ſprach geſtern abend im„Weißen Schwan“ über Urſachen, Entſtehung und Verbreitung des Krebsleidens und deſſen Heilung. Der Redner iſt der Auffaſſung, daß durch mediziniſche oder chirurgiſche Hilfe ein Dauer⸗ erfolg nicht erzielt werden könne, ſondern nur durch den Heilmagnetismus. Im zweiten Teil des Vor⸗ trags wurde über Heilmagnetismus und Heilerfolge durch dieſen geſprochen. In einer Entſchließung wurde gefordert, daß das Staatsminiſterium dem Redner Gelegenheit geben möge, in einer Heidel⸗ herger Klinik oder in einem anderen hygieniſchen Inſtitut an einer Anzahl Krebskranken zu beweiſen, daß er dieſe Kranken durch Magnetismus heilen ſo⸗ wie Bazillen durch Heilmagnetismus abtöten könne. Frau Geheimrat Freudenberg 75 Jahre alt Weinheim, 13. Nov. Der Kirchenchor der Stadt Weinheim brachte unter ſeinem Dirigenten, Haupt⸗ lehrer Zollikofer der Frau Geheimrat Helene Freudenberg, der Witwe des verſtorbenen Seniorchefs der Lederfabrik Karl Freudenberg, an⸗ läßlich ihres 75. Geburtstages ein Ständchen har. Auch ſonſt wurde Frau Geheimrat Freuden⸗ berg, die als eine große und ſtille Wohltäterin be⸗ kannt iſt, durch Ovationen geehrt. Ein Kind vom Auto überfahren UI Laudenbach a. d.., 18. Nov. Der 5 Jahre alte Knabe Heinz Ehret, Sohn eines hieſigen Bahnarbeiters, wurde, als er dicht vor einem aus „ Richtung Frankfurt kommenden Perſonenauto raſch noch die Hauptſtraße überqueren wollte, über⸗ 0 fahren. Der Knabe erlitt innere Verletzungen, denen er heute im Krankenhaus in Weinheim er⸗ legen iſt. Altes Kruzifix geſtohlen Karlsruhe, 13. Nov. Aus der katholiſchen Kirche im Vorort Beiertheim wurde ein aus dem 16. Jahr⸗ hundert ſtammendes Kruzifir geſtohlen. Der Täter iſt unbekannt. Wegen Verdachts der Brandſtiftung verhaftet * Mörſch(Amt Ettlingen), 12. Nov. Der durch⸗ kelſende Maler Th. Krug aus Hindenburg wurde unter dem Verdacht der Brandſtiftung von der ndarmerie feſtgenommen. Man vermutet, daß er iu der Nacht zum Samstag den Brand bei Oskar Fitterer angelegt hat, wobei Scheuer und Stallung ſamt größeren Vorräten in Flammen aufging. Ein Lebensmüder * Lörrach, 12. Nov. Im Abort einer hieſigen Virtſchaft hatte ſich ein Handwerksburſche ethängt. Ein hinzukommender Gaſt ſchnitt den bereits Lebloſen ab und veranlaßte die Ueberfüh⸗ kung ins Krankenhaus, wo er wieder ins Leben zu⸗ kückgerufen werden konnte. Am nächſten Morgen ab ſich der Lebensmüde wieder lebensfroh auf die Vanderſchaft. 5* seh. Schriesheim, 11. Nov. Am Sonntag hielt die * vor einigen Monaten gegründete Winzer⸗ genoſſenſchaft Schriesheim im hiſtoriſchen Zehntkeller te Gründungsfeier ab, die mit einem großen Lellerfeſt verbunden war. Die BVeranſtaltung hatte ſich eines großen Zuſpruchs zu erfreuen. Zahl⸗ keiche Gäſte waren von auswärts gekommen, ſo vor alem aus Mannheim. Die Veranſtalter dürften dullauf auf ihre Rechnung gekommen ſein, denn der lerverein konnte ein großes Quantum des euen“ zum Verkauf bringen. Eine Muſikkapelle ſurgte für Unterhaltung. Das lebhafte Treiben währte in die ſpäte Nacht hinein; ein Ball beſchloß das inzerfeſt. Mitten in den Trubel hinein ertönte kueralarm. Glücklicherweiſe war aber unſer Ort herſchont geblieben. Doch mußte die Freiw. Feuer⸗ wehr zur Hilfeleiſtung zu einem Brande nach Alten⸗ ch ausrücken. * Karlsruhe, 11. Nov. Wegen Betrugs wurde 5 Kaufmann von hier feſtgenommen, der ſich rch Vorſpiegelung falſcher Tatſachen von einer hie⸗ gen Großfirma für 1270 4 Tabakwaren er⸗ ele, die Waren verkaufte und das Geld ver⸗ faucht. Der Täter iſt wegen Diebſtahls, verbo⸗ s ſpiels ſowie wegen Unterſchlagung und s vorbeſtraft. Er wurde ins Bezirksgefängnis Moroprozeß Schneider * Karlsruhe, 13. Nov. Vor dem Schwurgericht begann geſtern der auf drei bis vier Tage bemeſſene Mordprozeß gegen den 23jährigen ledigen Kaufmann Franz Schneider aus Pfaffenroth(Amt Ett⸗ lingen). Schneider wird beſchuldigt, in der Nacht zum 22. Dezember v. J. dem 46jährigen verheirateten Fiſchzüchter Karl Braun in Marxzell auf⸗ gelauert und durch Schüſſe ſo ſchwer verletzt zu haben, daß der Tod alsbald eintrat. Die Tat ſoll auf Streitigkeiten zwiſchen dem Getöteten und dem Vater des Schneider zurückzuführen ſein. Der junge Schneider behauptet, unſchuldig an bem Tode Brauns zu ſein und ſucht ſein Alibi dadurch nachzuweiſen, daß er angibt, zur fraglichen Zeit in einer Marx⸗ zeller Wirtſchaft— die allerdings dem Tatort ziem⸗ lich benachbart iſt— Karten geſpielt zu haben. In der Nachmittagsſitzung wurde die Vernehmung des Angeklagten zu Ende geführt und mit der Zeugen⸗ vernehmung begonnen. * * Sandhauſen, 13. Nov. Auch hier proteſtierten die Tabakarbeiter gegen die geplante Tabak⸗ ſteuer und Zollerhöhung und faßten den gleichen Enſchluß wie in anderen Gemeinden, von der Landes⸗ regierung erwartend, daß ſie beim Reichsrat die Zoll⸗ erhöhung auf Tabak, wie ſie von der Reichsregierung geplant iſt, ablehnt. 25 Fahre Schachklub Neckargemünd k. Neckargemünd, 11. Nov. In dieſem Jahre kann der Schachklub Neckargemünd auf ein 25jäh⸗ riges Beſtehen zurückblicken. Aus dieſem An⸗ laß fand am vergangenen Samstag im Saale des Gaſthauſes zum„Goldenen Hirſch“ eine Jubi⸗ läumsfeier mit einer Ehrung der vier Mitglie⸗ der ſtatt, die den Klub mitbegründen halfen und ihm während der 25 Jahre Treue gehalten haben. Es ſind dies die Herren Schmidt, Kaufmann, Sauckel, Brunnenmeiſter, Glinz, Schneider⸗ meiſter und Schnellbach, Konditormeiſter.— Der Fremdenverkehr weiſt für den Oktober folgende Zahlen auf: 197 Fremde darunter 17 Kurgäſte. Die Zahl der Ausländer betrug 4. Im ganzen wurde ſeit dem 1. Januar 1930 unſer Städtchen von 3798 Fremden darunter 767 Kurgäſte, und 152 Auslän⸗ dern beſucht.— In dieſem Jahre kann das hieſige Zimmergeſchäft Ilzenhöfer auf ein Z885jähriges Beſtehen zurückblicken. Das Geſchäft wurde von Martin Ilzenhöfer aus Rothenberg im Jahre 1845 begründet, Im Jahre 1867 ging es auf deſſen Sohn, Johann Martin Ilzenhöfer über. Nach deſſen Tud kam es auß den jetzigen Beſitzer, Georg Ilzenhöfer im Jahre 1880, der ſomit 50 Jahre dem Geſchäft vor⸗ ſteht. Forderungen des pfälziſchen Handwerks * Kaiſerslautern, 12. Nov. Die 69. Hauptverſammlung der Handwerkskam⸗ mer Pfalz fand heute vormittag im Kammergebäude ſtatt. Den Vorſitz übernahm der von der Kreis⸗ regierung entſandte Vertreter, Regierungsrat Chormann, der ſofort die Wahlen einleitete, in deren Verlauf auf Vorſchlag des Gewerberats Eberle⸗Ludwigshafen als erſter Kammerpräſi⸗ dent der bisherige ſtellvertretende Präſident, Lan⸗ desgewerberat Emig ⸗Kaiſerslautern, einſtimmig gewählt wurde. Handwerkskammerdirektor Dr. Krug hielt dar⸗ auf einen Vortrag über die gegenwärtige Wirt⸗ ſchaftslage im pfälziſchen Handwerk. Unter beſon⸗ derer Hervorhebung der täglich ſich mehr ſteigernden Verelendung des Handwerks und der immer größer werdenden Verſchuldung, die maſſenweiſe Pfändungen zur Folge habe, kam der Redner auf die Wege zu ſprechen, die zu einer Geſundung unſerer Wirtſchaft führen könnten. Eingehend ſetzte er ſich vom Standpunkt des Handwerks aus mit dem Wirtſchafts⸗ und Finanzplan der Reichsregierung auseinander. Während die Vereinfachung des Steuerſyſtems zu begrüßen ſei, müßten die Maß⸗ nahmen auf ſozialpolitiſchem Gebiet als ungenügend bezeichnet werden. Der Redner forderte ein Reformprogramm da⸗ hingehend, daß die Unterſtützungsſätze in den höheren Lohnklaſſen herabgeſetzt, die Unterſtützungshöchſt⸗ dauer verkürzt, die Einführung der Bebdürftigkeits⸗ prüfung verſtärkt, die Sparmaßnahmen in der Ver⸗ waltung verſchärft und endlich die Beiträge auf ein wirtſchaftlich erträgliches Maß herabgeſetzt werden. Die im Reiche bereits erwogenen Vorſchläge auf ge⸗ ſetzliche Kürzung der Arbeitszeit und Einſtufung der im Jahre 1931 zur Entlaſſung kommenden Schul⸗ jugend in ein Berufsfortbildungsſchuljahr lehnte der Redner als nicht zweckdienlich ab. In der Frage der Preisſenkung müſſe dem Handwerk eine gutachtliche Mitwirkung eingeräumt werden. Der Redner verlangt im übrigen beſondere Be⸗ handlung des beſetzt geweſenen Gebietes, da hier be⸗ ſondere Verhältniſſe zu beachten ſeien. Schließlich zeigte er noch einige Wege, wie die Handwerker am beſten über die ſchlechten Zeiten hinwegkommen könnten. An die Erſtattung des Jahresberichtes ſchloß ſich die Vereidigung von 17 Handwerksmeiſtern als Sachverſtändige an. Kurz nach 2 Uhr war die Tagesordnung erſchöpft. a Die Rülzheimer Bluttat vor Gericht * Landau, 12. November. Unter der Anklage des Vergehens der vorſätz⸗ lichen in Mittäterſchaft begangenen gefährlichen Körperverletzung ſtanden der 47 Jahre alte Dreſch⸗ maſchinenbeſitzer Daniel Bauer, ſein Sohn, der 19 jährige Schmiedegeſelle Berthold Bauer und der ebenfalls 19 Jahre alte Tünchergeſelle Karl Kup⸗ per, alle drei von Rülzheim, vor dem Schöffen⸗ gericht Landau. Am 27. Auguſt war der Händler Hubert Mar⸗ tin aus München in Rülzheim mit dem Verladen dort aufgekaufter Zwetſchgen beſchäftigt, als ſich Daniel Bauer, der nichts mit einem Zwetſchgenver⸗ kauf zu tun hatte, auf ͤem Bahnhof herumtrieb und die Händler ohne Ausnahme mit den Schimpfworten „Spitzbuben! Lumpen!“ uſw. bedachte. Die anweſen⸗ den Händler und Landwirte waren natürlich darüber ſehr erboſt und man legte Daniel Bauer nahe, fort⸗ zugehen und ſeine Händelſucht anderswo zu betätigen. Bauer griff dann den Münchner Händler tätlich an und verſuchte ihm die Kehle zuzudrücken. Er wurde aber von den Anweſenden abgedrängt und unter zornigen Ausrufen:„Ich gehe nach Haus und hole mir ſechs andere. Ich ſchlage Euch noch tot, es muß Blut fließen!“ entfernte er ſich, um nach einer halben Stunde mit ſeinem Sohn und mit dem angeklagten Kupper, die er zu Hauſe angetroffen hatte, wiederzukommen. In der Wohnung des Daniel Bauer hatte man ſich auf Veranlaſſung des Alten mit Meſſern, einer Eiſenkette und anderen Waffen verſehen und dann ging es gemeinſam nach dem Bahnhof zurück. Unterwegs inſtruierte Daniel Bauer die beiden jungen Leute, den, mit dem er anfangen werde, ſoll⸗ ten ſie niederſchlagen. Vor dem Bahnhof trennte man ſich. Es war inzwiſchen Abend geworden und Bauer ging auf den noch anweſenden Hubert Martin zut und fing wiederum mit ihm einen Disput an. Dabei zog er plötzlich ein Meſſer aus der Taſche und verſetzte dem Martin, ohne daß dieſer darauf vorbereitet war, aus Zorn über die vorher erlittene Abfuhr einen Stich ins Geſicht. Die Naſe wurde dabei nahezu abgetrennt. Daraufhin griffen die bei⸗ den Mitangeklagten ein. Der Sohn Bauer warf eine mitgebrachte Kette auf Martin und zerrte ihn da⸗ mit zu Boden. Kupper ſtürzte ſich auf den Hilfloſen und verſetzte ihm mit einem Dolch—8 Stiche in den Rücken, von denen drei lebensgefährlich waren. Die Vernehmung der Angeklagten ergab ein teil⸗ weiſes Geſtändnis des jungen Kupper. Er gab alles zu, entſchuldigte ſeine Tat aber damit, daß er ge⸗ glaubt habe, er habe den am Boden liegenden Münch⸗ ner Händler lediglich mit dem Griff ſeines Dolches bearbeitet, ihn aber nicht geſtochen. Nach nahezu zweiſtündiger Beratung wurde das Urteil gefällt. Wegen eines Vergehens der vor⸗ ſätzlichen gefährlichen Körperverletzung wurden die Angeklagten überführt erachtet und verurteilt: Da⸗ niel Bauer zu drei Jahren ſchs Mona⸗ ten Gefängnis, ab ſechs Wochen Unterſuchungs⸗ haft, ſein Sohn Berthold Bauer zu zwei Jah⸗ ren Gefängnis, ab vier Wochen Unter⸗ ſuchungshaft, Daniel Kupper zu drei Jahren Gefängnis, ab zehn Wochen Unterſuchungshaft. Der Antrag des Staatsanwalts auf erneute Er⸗ laſſung eines Haftbefehls gegen den in Freiheit be⸗ findlichen Berthold Bauer wurde abeglehnt. Die zur Tat benutzten Gegenſtände werden eingezogen und den Verurteilten die Koſten des Verfahrens auferlegt. Ein Separatiſtlenprozeß unn Kaiſerslautern, 12. Nov. Vor der kleinen Strafkammer wurde geſtern der Prozeß gegen den Telegraphenarbeiter Otto Gan⸗ jon aus Trippſtadt zum zweiten Male verhan⸗ delt. Ganjon hatte den Bürger meiſter Adam Huber am 19. Juli in einer Wirtſchaft der Sepa⸗ ratiſtenfreundſchaft geziehen. Vom Einzelrichter war ihm der Schutz des 8 193(Wahrung berechtigter In⸗ tereſſen) zugebilligt worden. Doch hatte Huber gegen den Freiſpruch Berufung eingelegt. Ein Vergleichsvorſchlag wurde zu Anfang der Verhandlung vom Angeklagten abgelehnt. Bei ſeiner Vernehmung erzählte er, er habe in der Separati⸗ ſtenzeit drei Erwerbsloſen, die wegen Unterſtützung bei ihm vorſprachen, erklärt:„Es gibt nichts mehr, ich kenne nur noch eins: Autonome Pfalz oder An⸗ ſchluß an Frankreich.“ Bürgermeiſter Huber als Zeuge erklärte, daß er damals an einem ſchweren Nervenzuſammenbruch gelitten habe und ſich heute nicht mehr auf alles beſinnen könne. Er habe da⸗ mals meiſt im Bett gelegen und keine Amtshand⸗ lungen vorgenommen. Er gibt aber zu, eine ſepara⸗ tiſtiſche Loyalitäts erklärung unterſchrie⸗ ben zu haben. Doch habe er ſie ſpäter widerrufen. Auf die Beſprechung mit den Erwerbsloſen könne er ſich nicht mehr beſinnen. Die damaligen Erwerbsloſen, die bei Huber in der Separatiſtenzeit vorſprachen, erklären, daß Hu⸗ ber folgendes geſagt hat:„Ja, ich habe unterſchrie⸗ ben. Ich habe mir meine Haut geſichert. Wenn Ihr es mißbilligt, dann könnt Ihr mich ja disgqualifi⸗ zieren. Für uns gibt es keine Rettung als die autonome Pfalz oder Anſchluß an Frankreich.“ Nach Schluß der Beweisaufnahme wurde noch⸗ mals vom Vorſttzenden ein Vergleichsvorſchlag ge⸗ macht, indem der Angeklagte erklärt, er habe nicht den Vorwurf machen wollen, Huber ſei Separaliſt geweſen. Darauf zog Huber den Strafantrag zurück, e Umſch Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Feitung ang/ Nummer 527 Aus der Pfalz Proteſtantiſcher Frauen⸗Verein Ludwigshafen ir. Ludwigshafen, 13. Nov. Am Mittwoch nachmittag hielt der Proteſtantiſche Frauen⸗Verein Ludwigshafen im Saal des„Bürger⸗ bräu“ eine Mitglieder⸗Verſammlung ab. Die Vor⸗ ſitzende, Frau Graß, konnte eine große Anzahl von Mitgliedern begrüßen, die zunächſt durch eine Polo⸗ naiſe von Chopin überraſcht wurden, flott und ſpiel⸗ freudig vorgetragen von Frau Martha Radius. Anſchließend hielt Pfarrer Schauer ⸗Kaiſerslau⸗ tern einen Vortrag über die Sekte der ernſten Bibelforſcher. Er definierte zunächſt den Begriff „Sekte“ und ſchilderte dann eingehend Handlungs⸗ weiſe und Tendenz dieſer religiöſen Gemeinſchaften, deren es ganz beſonders viele in England und Amerika gibt. Sie betreiben großenteils eine ge⸗ häſſige Kampfesweiſe, machen unter Aufwand großer Koſten ſehr viel Reklame und ſind von ſtarkem Selbſtbewußtſein und großem Miſſionseifer ſelbſt der Kirche gegenüber erfüllt. Frau Graß ſprach ihm in herzlichen Worten den Dank der Verſammlung aus. Nachdem ſie dann noch in kurzen Worten die Tagung des Hauptverbandes in Kaiſerslautern geſtreift hatte, an der 25 Mitglieder des Proteſtantiſchen Frauenvereins Ludwigshafen teilgenommen haben, beſchloß ein zwangloſes Bei⸗ ſammenbleiben den Nachmittag. eee Das Uniformverbot übertreten * Germersheim, 13. Nov. Wegen Uebertretung des Uniformverbotes ſind an Teilnehmer der Grab⸗ malweihe für den von dem Franzoſen Rouzier er⸗ ſchoſſenen Emil Müller etwa 30 Straf befehle bis zur Höhe von 120 Mark ergangen. Die ver⸗ hängten Geldſtrafen betragen insgeſamt 1400 J. * 0 Ludwigshafen, 13. Nov. Geſtern nachmittag ſtürzte ein fünfjähriger Knabe, der Sohn eines Schloſſermeiſters von hier im Kaufhaus Tietz, wo er vom dritten in den zweiten Stock auf dem Trep⸗ pengeländer herunterrutſchte, in den Lichthof im Erd⸗ geſchoß aus etwa 14 Meter Höhe herunter. Der Knabe wurde mit einem Schädelbruch und einem Bruch des Oberſchenkels ins Allg. Kranken⸗ haus verbracht. ——— Kleine Nachrichten Wegen Werkſpionage verhaftet :: Worms, 13. Nov. Wie bereits kurz gemeldet, wurde ein Obermeiſter aus Bürſtadt, der früher im Werk Liebenau beſchäftigt war, wegen Werkſpionage verhaftet. Inzwiſchen ſind auch der frühere Direktor Charles Eiſeler vom Werk Liebenau und ſein Sohn, beide in die gleiche Affäre verwickelt, verhaftet worden, und zwar Eiſeler jung. beim Uebernachten in Mannheim, Eiſeler ſen. beim Ueberſchreiten der Grenze bei Kehl. Gemeinſamer Selbſtmord? :: Worms, 13. Nov. Am Dienstag wurden, dem Polizeibericht zufolge, auf dem rechtsrheiniſchen Ufer in der Nähe des Strandbades eine Damenhand⸗ taſche mit Juhalt und zwei leere Biergläſer auf⸗ gefunden. Aus in der Handtaſche befindlichen No⸗ tizen geht hervor, daß ein jüngeres Liebespaar aus Alzey den Tod im Rhein geſucht hat. Noch flüchtig.— Schweres Motorradunglück * Darmſtadt, 12. Nov. Der an dem Autounfall in Arheilgen offenbar ſchuldhafte Chauffeur und ſitzer des Wagens, Hans Rahner⸗Frankfurt a.., iſt noch flüchtig. Die Landeskriminalpolizei iſt mit den näheren Feſtſtellungen über die Schuldfrage be⸗ ſchäftigt.— Geſtern abend kurz nach.30 Uhr kam der in den 50er Jahren ſtehende Holzwarenfabrikant Karl Fay aus Pfungſtadt auf der Eberſtädter Chauſſee in der Nähe der Beſſunger Rennbahn mit ſeinem Motorrad zu Fall. Dabei erlitt er ſehr ſchwere Geſichts⸗ und Kopfverletzungen. Obwohl ſofort von der Städt. Rettungswache ins Krankenhaus ver⸗ bracht, wird am Aufkommen des Schwerverletzten doch gezweifelt. Brände durch Kinderhand * Bad Kreuznach, 13. Nov. Eine Feuers⸗ brunſt entſtand durch den Leichtſinn zweier Knaben, die in der Scheune des Weinhändlers Hartmann mit Streichhölzern ſpielten und ſich gegenſeitig ihre Geſchicklichkeit im Feueranzünden beweiſen wollten. Die Scheune ging mit den ge⸗ ſamten Erntevorräten in Flammen auf. Eine anliegende Scheune, auf die das Feuer übergriff, brannte ebenfalls nieder. Ein kleines Wohnhaus konnte nach großen Anſtrengungen der Feuerwehr gerettet werden. Es verbrannten viele Möbel. Der Schaden iſt beträchtlich. Tod am Rednerpult * Stein⸗Säckingen(Schweiz), 11. Nov. In einer konſervativen Verſammlung des Kantons Aargau erlitt der Verſammlungsredner während ſeiner Rede einen Herzſchlag, der ſeinen Tod zur Folge hatte. Be⸗ Schluß des redaktionellen Teils JEII. N Dao Male wel 5 l 9 Krane 0 00 EL „ e Die ſitoͤdeulſche Zigarreninduftrie zur Tabakſteuerfrage Der Verband ſüddeutſcher Zigarren⸗ fabrikauten e. V. hat in ſeiner in Mannheim abgehak⸗ tenen Sitzung vom 11. Nov. folgende Entſchließung gefaßt: „Die Bezirksgruppe Sübddeutſchland des Reichsverbandes deutſcher Zigarrenherſteller, die faſt ein Drittelaller deutſchen Zigarren arbeiter beſchäftigt, iſt nach eingehender Beratung der Tabakſteuervorlage zu dem Schluß gekommen, daß jede ſteuerliche Mehrbelaſtung der Zigarreninduſtrie zum Zuſammenbruch zahl⸗ reicher mittelſtändiſcher Betriebe führen und auf die Dauer eine große Zahl von Arbeitnehmern brotlos machen müßte. Für ganze Gebiete Süddeutſchlands wäre damit der wirk⸗ ſchaftliche Niedergang beſiegelt. Darüber hinaus bedingt jede Mehrbelaſtung eine völlige Umſtellung der Produk⸗ tion, alſo eine monatelange Stillegung aller Betriebe und damit eine Lahmlegung des Geſchäftsganges, die für das ſchwerringende Gewerbe in der derzeitigen Wirtſchaftskriſe einer Kataſtrophe gleichkäme. Jegliche Mehrbelaſtung ber Zigarre muß daher als unerträglich bezeichnet werden.“ „ Zahlnugseinſtelluug des Leipziger Bankhauſes Hans Sachs. Wie mitgeteilt wird, hat das Bankgeſchäft Hans Sachs in Leipzig, eine kleine an der Börſe nicht vertretene Bank, die Zahlungen eingeſtellt. Es wird ein Liquidations vergleich angeſtrebt. Größere Verluſte bei den Debitoren ſollen der Grund zu der Zahlungseinſtellung geweſen ſein. Bankkrach in Bad Pyrmont. Die Pyrmonter Bank Ach. iſt durch Unterſchlagungen zweier bei ihr be⸗ ſchäftigter Beamten um ungefähr 190 000 4 geſchädigt wor⸗ den. Die Erregung unter der Bevölkerung iſt ſehr groß, da bei der Bank viele kleine Sparer Einlagen haben. Eine Stützungsaktion iſt durch die Städtiſche Sparkaſſe und die Waldeckiſche Bank AG. eingeleitet worden. Es beſteht die Hoffnung, daß die Einlagen zu 80 v. H. gerettet werden. Sübdeutſche Bodenereditbank München. Die Reihe 15 der 8proz. Goldpfandbriefe und die Reihe 16 der proz. Moldpfandbriefe des Inſtituts ſind zur Beleihung bei der Reichsbank in Klaſſe 1 zugelaſſen. Eine Erklärung des AR.⸗Vorſitzenden ber Gutehoff⸗ nungshütte Ach. Der Vorſitzende des Aufſſichtsrates der Gutehoffnungshütte AG., Carl Haniel, nimmt zu den Mitteilungen, die in den letzten Tagen in der Preſſe über die Gutehoffnungshütte AG. veröffentlicht worden ſind, wie folgt Stellung: 1. Es iſt nicht richtig, daß ein größeres Aktienpaket der Gutehoffnungshütte Ach. von einer Bank aufgekauft wurde. 2. Es iſt nicht richtig, daß Herr Wer⸗ ner Carp ſeinen Eintritt in den Aufſichtsrat der Gutehoffnungshütte anſtrebt. Herr Werner Carp hat außerdem mir gegenüber ausdrücklich erklärt, daß er den Eintritt in den Aufſſichtsrat der Gutehoffnungshütte auch ſeit Jahren nicht angeſtrebt habe. 3. Es iſt nicht richtig, daß Herr Reuſch aus den Dienſten der Gutehoffnungs⸗ hütte AG. auszuſcheiden beabſichtigt. Alle anderslautenden Nachrichten gehören in das Reich der Phantaſie. *Vorausſichtlich Vorjahrsdividende beim Eſſener Berg⸗ werks⸗Verein König Wilhelm, Eſſen⸗Borbeck. Die Geſell⸗ ſchaft hat, wie verlautet, unter den augenblicklichen Abſatz⸗ ſchwierigkeiten als reine Zeche naturgemäß ſtark zu leiden. Trotzdem war der Geſchäftsgang in den erſten 9 Monaten verhältnismäßig befriedigend. Für das am 31. Dezember 1930 ablaufende Geſchäftsjahr iſt wieder mit einer Divi⸗ dende von 12 r. H. auf die Stamm⸗ und von 17 v. H. auf die Prioritätsaktien auf Grund der bekannten Dividenden⸗ garantie der Gebr. Stumm G. m. b. H. in Neunkirchen zu rechnen.(Aktienkapital 8,5 Mill.). Stillegung der Alfredhütte der Vereinigten Stahl⸗ werke Ach. Die zum Konzern der Vereinigten Stahlwerke gehörige Alfredhütte bei Wiſſen ſoll stillgelegt werden. Von den drei Hochöfen iſt nur noch ein Ofen in Betrieb. Zur Zeit arbeitet die Alfred⸗Hütte mit einer Belegſchaft von 200 Mann gegen 500 bei vollem Betrieb. Stettiner Oderwerke A. für Schiff⸗ und Maſchinen⸗ ban in Stettin. In der o. HV. wurde der Abſchluß per 30. 6. 1930 genehmigt. Aus einem Gewinn von 192 748 (i. B. 188 474%) werden ſatzungsgemäß 6 v. H. Vorzugs⸗ dividende verteilt, die Divldendenzahlung für die Sta. mit 5 v. H. wieder aufgenommen und nach einer Dotierung des Reſervefonds 29 005,(23 430 /) vorgetragen. Die Aufträge des letzten Geſchäftsjahres, insbeſondere die für das Ausland waren im allgemeinen befriedigend. Die Verwaltung nahm Gelegenheit, ſcharf gegen die Subven⸗ tlonlerungsbeſtrebungen zu proteſtieren. TSCHAF T. ddler Neuen Mannheimer Zeitung Die engere zufammenfaſſung der Gemeinſchaftsgruppe Der 12. November 1930 iſt ein bedeutungsvoller Tag in der Geſchichte des deutſchen Realkreditweſens. Das Zu⸗ ſammengehen der beiben größten Hypothekenbankgruppen, der Preußiſchen Centralbodenkredit⸗ und Pfandbriefbank mit der Gemeinſchaftsgruppe deutſcher Hypothekenbanken, verbunden mit vier Teilverſchmelzungen innerhalb dieſer beiden Gruppen und zweier bisher außenſtehender Inſti⸗ tute, das ergibt ein Geſamtgebilde von bisher nicht ge⸗ kanntem Ausmaß: Die neue Gemeinſchaftsgruppe wird tber ein Umlaufs kapital von über 3 Milliar⸗ den A verfügen, obwohl die Zahl der beteiligten Inſtitute zurückgegangen iſt(von 8 auf 6 Banken). Nicht viel weniger als die Hälfte des geſamten deutſchen Pfand⸗ brieſ⸗ und Obliegationenumlaufs liegen damit in der Hand des neuen Bankenblocks. Ob die beſchloſſene Zuſammen⸗ faſſung nun ſchon das endgültige Bild der neuen Inter⸗ eſſengemeinſchaft darſtellt, bleibt abzuwarten. Nachdem im Laufe des Vormittags ſchon mehrere Ban⸗ ken in ihren Hauptverſammlungen dem Geſamtplan zuge⸗ ſtimmt haben, beſchloß am Nachmittag zunächſt die HV. der Preußiſchen Central⸗Bodenkredit⸗ und Pfanbbriefbank Ach. in der 31,7 Mill., Kapital vertreten waren, im gleichen Sinne. Der Auſſichtsratsvorſitzende Dr. Solmſſen er⸗ läuterte kurz die Gründe des Zuſammenſchlußgedankens, nämlich die Ausſchaltung des Wettbewerbs auf dem Pfand⸗ briefmarkt und damit die Möglichkeit eines gemeinſamen Herangehens an die ſchwebenden Fragen des Immobiltar⸗ geſchäfts, alſo vor allem an die Zinsſenkung, die heute bas dringendſte Erfordernis darſtellt. Es ſei von großer Be⸗ deutung, daß faſt 3 Milliarden„ Pfandbriefkapital ſich jetzt keinen Wettbewerb mehr beim Abſatz zu machen brauchen. 88 Mill.„ Kapital und 75 Mill./ Rücklagen ſind in der neuen Gruppe künftig vereinigt. Dabei iſt wichtig die Kapttalverminderung von etwa 40 Mill., gegenüber den bisherigen getrennten Aktienkapitalien. Der Umtauſch mit der Preußiſchen Boden⸗ Credit und der Schleſiſche Boden ⸗Credtt findet bekanntlich im Verhältnis 625 ſtatt. Stamm- und Vorzugs⸗ aktien werben dabei gleich behandelt. Zur Uebernahme der im ganzen 16,9 Mill.„ Aktienkapitalien der beiden Banken ſind 14 Mill.„ Centralboden⸗Aktien erforderlich. Aber nur die Hälfte braucht neu geſchaffen zu werden, da der Reſt zur Verfügung ſteht. Die Central⸗Boden wird nach der Verſchmelzung rund 1,6 Milliarden /I um lauf haben. Die Rentabilität wird verſtärkt durch die geringe Kapitalerhöhung. Die große Durchſchlagskraft der Bank hofft mann künftig im Aus landgeſchäft nutz⸗ bar machen zu können, während auf dem Inlandmarkt die bekannten Maßnahmen im Vordergrund ſtehen. Eine Ausſprache über die Anträge erfolgte nicht. Auf die Anfrage eines Bankbeamtenvertreters wurde erklärt, daß vorausſichtlich kein Abbau nötig werde, wenn aber doch, dann unter den gleichen Fürſorgemaßnahmen wie bei der Fuſion mit der Pfandbriefbank. Der Name der Bank wird geändert in Deutſche Central⸗Bodenkredit AG. Alle Anträge wurden einſtimmig genehmigt, u. a. auch eine Satzungsänderung, wonach die Aufſichtsratsvergütung von 12% auf 10 v. H. herabgeſetzt wird. In den Aufſichts⸗ rat wurden neu gewählt die Herren Arnhold, Bruns⸗ wi g, V. Eichorn, Jacob Gold ſchmidt, Heimann, Katzenellenbogen, Theusner, Wallich, Warmbold, Waſſermann und De Weerth. In der HV. der Deutſchen Hypothekenbank, Meiningen wurde der Zuſammenſchluß zur neuen Gemein ⸗ ſchaftsgruppe unb die ſuſionsweiſe Uebernahme der Nordd. Grund ⸗ Credit Bank in Weimar einſtim⸗ mig genehmigt, ebenſo die Kapitalerhöhung um 1,7 auf 14 Mill./ und die Umwandlung der VA. in StA. In der HV. der Mecklenburgiſche Hypotheken⸗ und Wechſel⸗ bank, Schwerin i. Meckl. wurde die Neuordnung bei den Hypothekenbanken ebenfalls einſtimmig genehmigt, ebenſo in der HV. der Weſtdeutſche Bodenkreditanſtalt, Köln Der Vorſitzende bemerkte hierzu, daß bei der Weſtboden⸗ bank irgendwelche Veränderungen nicht er⸗ forderlich ſeien. Die ſämtlichen Vorlagen wurden ein⸗ ſtimmig genehmigt. Wie uns von zuſtändiger Seite mit⸗ geteilt wird, ſtehen neue Verhandlungen über eine Ver⸗ ſchmelzung der Inſtitute Rhein boden— Weſtboden nicht mehr in Frage. Es ſcheint alſo ſomit die Selbſtän⸗ digkeit der Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Boden⸗Credit⸗Bank und der Weſtdeutſchen Bodenkreditanſtalt, letztere im Rah⸗ men der Gemeinſchaftsgruppe, geſichert. PPP ãããõãã Adydã ͤ VVG GcGã ↄ èͤvàV0õd0ô 0 ·³·ſAf f ·ddſ0ddſdTTTbTTb Juſolvenz in der Wuppertaler Maſchineninduſtrie, Die Maſchinen fabrik und Eiſengießerei Nittershaus u. Blecher mbc. in Wuppertal⸗Un⸗ terbarmen. hat ſich gezwungen geſehen, die Zahlungen ein⸗ zuſtellen. Ein Status liegt noch nicht vor. Den Gläu⸗ bigern ſoll in aller Kürze ein Abwicklungsvorſchlag unter⸗ breitet werden. Einſtweilen wird der Betrieb noch fort⸗ geführt. Neuer Verluſtabſchluß der American Brown Boveri. Aus Newyork wird uns gemeldet, daß die American Brown Boveri Electric Corporation das 9. Quartal d. Js. mit einem Verluſt von 103 822 Dollar abſchließt. Infolge⸗ deſſen ergibt ſich für die erſten 9 Monate 1930 einen Rein⸗ gewinn von nur 48 234 Dollar gegen 560618 Dollar im gleichen Zeitraum des Vorjahres. * Photomaton in Amerika unter Zwangsverwaltung — Auf Antrag einer Tochtergeſellſchaft der J. Farben. Wie uns aus Newyork berichtet wird, iſt die amerika⸗ niſche e Operating Company auf Antrag der Agfa Anſeo Corporation, einer amerikaniſchen Tochter⸗ geſellſchaft der J. Farbeninduſtrie AG., unter Zwangs⸗ verwaltung geſtellt worden. Gleichzettig iſt auch für die Photoman. das Stammunternehmen der Photomaton 0 Company, auf Antrag der Poſi⸗ type Corporation of America ein Zwangsverwalter er⸗ nannt worden. Beide Photomaton⸗Geſellſchaften ſollen ſolvent ſein. Die Einſetzung eines Zwangs verwalters iſt, wie erklärt wird, lediglich als Vorſichtsmoßnahme zu be⸗ trachten, da gegen die Geſellſchaften Anſprüche geltend ge⸗ macht werden, deren Befriedigung andere Gläubiger be⸗ nachteiligen würde. Das amertkaniſche Tochterunterneh⸗ wen der JG. Farbeninduſtrie AG. hat als Lieferant For⸗ derungen an die Photomaton⸗Geſellſchaften. Mannheimer Gummi⸗, Guttapercha⸗ und Asbeſtfabrik Ac. Wie wir erfahren, haben der Eröffnung des Vergleichsverfahrens von 430 Gläubigern 814 mit 1244 043„ Forderungen von insgeſamt 1364905; u⸗ Vom ſüddeutſchen Holz und Brettermarkt Fortbdauernde Zurückhaltung im Runbholzeinkanuf/ Reichliches Angebot von Nabelſtammholz Iſt der Tiefſtand für Papierholz erreicht?/ Die Imprägnieranſtalten kaufen Schwellenholz Ruhe am Laubſtammholzmarkt/ Stark eingeengtes Brettergeſchäft Am ſfüddeutſchen Rundholzmarkt dauert die Zurück⸗ haltung im Einkauf weiter an und von einer Belebung im Ausmaß normaler wirtſchaftlicher Entwicklung kann noch nicht geſprochen werden. Der Walbbeſttz bleibt be⸗ ſtrebt, Reſtpoſten der letzten Einſchlagsperiode unterzu⸗ bringen, wobei bezüglich der Preiſe immer noch Zugeſtänd⸗ niſſe gemacht werden müſſen. Im allgemeinen hielt ſich auch das Rundholzangebot neuer Fällung bisher in engen Grenzen, dagegen wurde Nadelſtammholz aus Nachbar⸗ ſtaaten in reichlichem Maße angeboten. Im badiſchen Oberland konnte im Nadelſtammholzgeſchäft im Gegenſatz zu den Vormonaten ein Nachlaſſen des Preis⸗ ſturzes feſtgeſtellt werden. Ein Preisrahmen für Holz neuer Fällung aus Waldungen mit Winterwirtſchaft hat ſich noch nicht herausgebildet. Im badiſchen Unterland finden noch vorhandene Reſtpoſten Nadelſtammholz alter Füllung allmählich zu der ruhigen Marktlage entſprechen⸗ den Preiſen Abnehmer. Für Vorverkäufe beſteht vor⸗ läufig wenig Intereſſe, doch wird angenommen, daß das Maſtengeſchäft nach Holland allmählich in Gang kommt. Der auf dem Papierholz markt laſtende Druck iſt noch immer nicht gewichen, wenn man auch glaubt, daß der Diefſtand in der Bewertung erreicht ſein dürfte und ſich allmählich eine leichte Erholung durchſetzen könnte. Das Schwellengeſchäft iſt im badiſchen Oberland(Vor⸗ berge des ſüdlichen und mittleren Schwarzwaldes, oberes Rheintal) in Fluß gekommen. Die einheimiſchen Imprägnteranſtalten konnten ſich nach Mitteilungen des bädiſchen Waldbeſitzerverbandes einen gewiſſen Abſatz nach dem Auslande ſichern und ſind daher in den Werken, die frachtgünſtig zu dieſem Exportgebiet liegen, zum Einkauf übergegangen. Geſucht und verhältnismäßig hochbewertet ſind Eichenſchwellen, während für Buchenſchwellen ſtärkere Preisrückgänge beim Vergleich mit vorjährigen Ergebniſſen zu verzeichnen ſind. Für Forlenſchwellen hat ſich noch kein Preisrahmen herausbilden können, zumal ſich die meiſten Abſchlüſſe auf den zu erwartenden Ergebniſſen markt⸗ beſtimmender Reichsbahneinkäufe aufbauen. Was Gru⸗ benholz anlangt, ſo ſucht man im Ruhrrevier einen Teil der Mindereinnahmen aus der angekündigten Koh⸗ lenpreisſenkung durch billigeren Grubenholzeinkauf aus⸗ zugleichen. 5 Am Markt für Kiſtenholz zeigt ſich äußerſte Zu⸗ rückhaltung der Kiſten⸗ und Packfaßfabriken. Der Laubholzmarkt bleibt in ſeiner Aufnahmefähigkeit etugeengt. Etwas mehr Intereſſe zeigte ſich für Buchen ⸗ ſtammhölzer, für die ſich die Anfragen entlang der Schweizer Grenze mehrten. Die Verkaufsmöglichkeiten für Eichen ſtarkhölzer laſſen ſich z. Zt. noch nicht über⸗ ſehen; das Angebot inländiſcher Herkunft wird voraus⸗ ſichtlich eingeſchränkt ſein. Eine gewiſſe Nachfrage iſt für ſtärkeres Eſchen⸗, Erlen⸗ und Pappelrundholz vorhanden. Die Geſamtlage kennzeichnet ſich durch ſtarke Zurückhaltung der Käuferſchaft, die ſich einerſeits durch die Unburchſichtigkeit der weiteren Entwicklung des Schnitt⸗ waren marktes zu äußerſter Vorſicht veranlaßt ſieht, andererſeits in Erwartung eines die Nachfrage weit über⸗ ſteigenden Rundholzangebotes in Ruhe zuwarten zu kön⸗ nen glaubt. Der private badiſche Waldbeſitz erlöſte bei letzten Verkäufen in Prozenten der ſüddeut⸗ ſchen Landesgrundpreiſe für Fichten⸗ und Taunenſtamm⸗ holz 70—80, ſchlechte Abſatzlagen 60—70; Forlen⸗ und Lärchen⸗Stammholz 65—80, beſte Qualität bis 92; Buchen⸗ ſtammholz,.— III. Kl. 85—95, IV, u. V. Klaſſe 80—90, für beſte Qualitäten bis 115; Eiche JI.—III. Kl. 80—100, IV. VI. Kl. 60—80; Hainbuche 60—80; Eſche 8090; Ahorn 70—90; Ulme 80—90; Erle 80—100; Schwellenholz: Eiche I. Kl. 25— 93 4, II. Kl. 23—28; Buche I. Kl. 15,50 bis 23,00 1, II. Kl. 15,50—20,00 4; Forle I. u. II. Kl., in⸗ einander 21,20; Papierholz 70—80 v..; Grubenlang⸗ holz(unentrindet, ohne Rinde gemeſſen): 15,00—17,00 1 jr Fm.; Grubenkurzholz—8 Zim. 6,00— 7,50 J,—12 Itm. 0,50—11,00„ je Ster; Forlenrollen, von 12 Ztm. auf⸗ wärts 11,00 14,00/ je Ster. Aus den badiſchen Staatsforſten wurden vom 16. Oktober bis 5. No⸗ vember 16,848 Fm. Tannen⸗ und Fichten⸗Nadelſtammholz verkauft, wobei ſich die Erlöſe zwiſchen 60 und 82 v. H. der L..⸗Preiſe bewegten. Für 354 Feſtmeter Forlen wurden 55—70 v.., für einen kleinen Poſten Buchen 75, für 100 Fm. Eichen 70 v.., für 350 Fm. Schwellenholz I. und II. Kl. 20— 27,40, für 3711 Im. Papierholz 70—75 v. H. der L..⸗Preiſe vereinnahmt. Die heſſi⸗ ſche Forſtverwaltung erzielte für Eichen⸗Langgrubenholz 67 v.., für Kiefer⸗Kurzgrubenholz, 2095 Fm. bzw. Rm. 76 v.., für 3990 Fm. Papferholz ohne Rinde.—III. Kl. 72 v. H. der L..⸗Preiſe. Am Brettermarkt bleibt das Geſchäft ſehr ein⸗ geengt; die Preiſe hielten ſich etwas beſſer als in den Vorwochen. Für 16“ 17 5/—12“ unſortierte ſägefallende Bretter, faul⸗ und bruchfrei, fordern Schwarzwälder⸗ Sägewerke etwa 43—45„ je Kbm.; hobelfähige Bretter, 1“ ſtark,—6 Meter lang, koſten ſrei Bahnwagen Man n⸗ heim 62—64—65 4 je Kbm.; 16“ 1“ 5/12“„gute“ Bretter waggonfrei Mannheim 80—85„, reine und halb⸗ reine Bretter gleicher Abmeſſung 95—102/ je Kbm. Das Geſchäft nach Rheinland⸗Weſtfalen iſt durch den ge⸗ ringen Verbrauch und das große Auslandsangebot ſehr erſchwert. In 16,12“ 1„1— und 2“ Ausſchuß⸗ dielen werden frei Bahnwagen Rheinland⸗Weſtfalen etwa 55—56, über Karlsruhe etwa 59—54 /, für X⸗Dielen bei Berladungen über Karlsruhe eiwa 47. verlangt. wenig verlangt; Vorratsholz blieb zu co. 4547. le Kbm., waggonfrei Mannheim, ſtärker angeboten.. 50„ je Kbm. Geſchnittenes Fichten⸗ und Taunenbauholz wird geſti mmt. Für die gerichtliche Eröffnung des Vergleichs iſt nunmehr entſcheidend, welchen Ausgang die Verhand⸗ lungen der Verwaltung mit den Gläubigern, vor allen Dingen aber mit den in Ausſicht genommenen neuen Geld⸗ gebern haben werden. Bei dem heutigen Stadium, in dem ſich die Verhandlungen befinden, kann, wie wir erfahren, noch nicht geſagt werden, ob die von anderer Seite in Aus⸗ ſicht geſtellte Quote von 50—60 v. H. und die Zuſammen⸗ legung des Aktienkapitals von:10 ſchließlich ſich zu feſten Vorſchlägen verdichten werden, weil die entſprechenden Verhandlungen noch nicht zum Abſchluß gekommen ſind. * Univerſum⸗Film AG.(Ufa), Berlin— Man erwartet noch keine Dividende. Die Abſchlußſitzung findet am 17. November ſtatt, die HV. vorausſichtlich am 8. Dezember in Berlin. Eine Dividende erwartet man diesmal noch nicht. * Bürſtenfabrik Emil Kränzlein Ach., Erlangen. Die ab. HV. genehmigte zur Beſeitigung der Unterbilan z (im Geſchäftsjahr 1929 insgeſamt 197 574„, Verluſt) zur Vornahme ao. Abſchreibungen und Bildung von Rücklagen die Herabſetzung des Grundkapitals von 2 auf 0,5 Mill.„ durch enn e e(:). Auf das Berliner Anweſen der Firma wurde eine Hypothek von 130 000 4 aufgenommen. Von dieſem Betrag wurden 70 000 zur Heimzahlung einer Aufwertungshypothek verwandt und rund 50 000 4 zur Verminderung der Bankverpflich⸗ tungen ausgeworfen. Die Gläubiger haben ſich von 932 509 Mark, wie im Geſchäftsjahr 1929 ausgewieſen, auf rund 800 000/ bis jetzt vermindert. Für das laufende Ge⸗ schäftsjahr iſt das Unternehmen faſt zu gleichen Teilen vom In⸗ und Ausland mit Aufträgen auf einige Monate verſehen. * Süddentſche Baumwollinduſtrie Kuchen AG. in Kuchen. Die o. HV. genehmigte den Abſchluß per 30. Juni 1930, der einſchl. Vortrag einen Reingewinn von 124.427 (281 938)„ ausweiſt, der auf neue Rechnung vorgetragen wird(i. V. 4 v. H. Dividende). Auf Anfrage wurde von der Verwaltung darauf hingewieſen, daß die Warenvorräte ſehr vorſichtig bewertet ſeien. Immerhin würden nach den inzwiſchen eingetretenen Preisrückgängen, wenn heute bilanziert werden müßte, gewiſſe Teilverluſte entſtehen. In den AR. wurden die Herren Carl Kopp(Baumwoll- Spinnerei Senkelbach in Augsburg) und Hans Blezin⸗ ger(Baumwollinduſtrie Erlangen⸗Bamberg AG.) neu ge⸗ wählt. Die gegenwärtige Lage des Unternehmens iſt nach Ausführungen des Vorſtandes in letzter Zeit wie⸗ der ſchlechter geworden, da die Preisbindung im Verband deutſcher Veredlungsanſtalten aufgehoben wurde. Nach Ueberwindung der Depreſſion erhofft man im neuen Jahre eine Wiederbelebung des Geſchäfts. Mittag-Ausgabe Nr. 527 Die Preisſenkung der elektro-echniſchen Industrie Die Preisſtelle des Zentralverbandes Deutſchen Elektrotechniſchen In duſtrie folgenden Beſchluß gefaßt: Die elektrotechniſche Induſtrie hat im Verfolg ihrer Ankündigung vom 13. Oktober be⸗ ſchloſſen, ſchon mit Wirkung vom 15. November die Liſtenpreiſe für Maſchinen, Motore, Transfor⸗ matoren, Zähler, Apparate, Inſtallationsmaterial und Haushaltgeräte um 5 v. H. zu ſenken. Dieſer Beſchluß ſetzt baldige Senkung der Preiſe der Zulieferanten voraus und iſt erfolgt, obwohl der Schiedsſpruch für die Berliner Metallinduſtrie erſt am 19. Januar nächſten Jahres in vol⸗ lem Ausmaße in Kraft tritt. Die außerhalb Ber, lins liegenden Betriebe der elektrotechniſchen Induſtrie haben ſich dieſer Preisſenkung angeſchlo ſſen in der Erwartung, daß auch bei ihnen eine Lohnſenkung er⸗ folgen wird. Die elektrotechniſche Induſtrie iſt hiermit be⸗ wußt auf dem Wege des Preisabbaues weitergeſchritten, den die ſchlechte Konjunktur bereits in ſtarkem Maße er⸗ zwungen hat, ohne vorläufig mit einer weſentlichen Ver⸗ minderung ihrer Selbſtkoſten rechnen zu können. Es wird erwartet, daß dieſer Schritt zu einer Erleichterung der Wirtſchaftslage beitragen wird. der hat * Auch billigere Glühlampen. Nunmehr hat auch die Glüßh⸗ lampeninduſtrie eine Herabſetzung ihrer Verkaufspreiſe vorgenommen. Nachdem bereits am 1. November y. J. bie Liſtenpreiſe für die heute gebräuchlichſten Typen(15—100 Watt) um 10—20 Pfg. geſenkt worden waren, tritt jetzt, wie die Osram GmbH. KG. mitteilt, ein weiterer Abbau um 5— 10 Pfg. ein. Damit ſind im Laufe eines Jahres die normalen Glühlampen um etwa 12,5 v. H. verbilligt worden. Ferner iſt auch für die gebräuchlichſten Typen von Automobillampen eine Preisſenkung um durchſchnittlich 7,5 v. H. vorgenommen worden. 7 i im württembergiſchen Textil⸗ einzelhandel. Das alt angeſehene Modehaus für Damen⸗ und Kinderkleidung J. Mack in Stuttgart hat lt. „Konfektionär“ die Zahlungen eingeſtellt und das gericht⸗ liche Vergleichsverfahren beantragt. Der per 7. Nop. guf⸗ geſtellte Status verzeichnet freie Aktiven von 68 190 gegenüber einer Paſſivſumme von 120 100 4. Der Grund. beſitz der Firma erſcheint unter den Aktiven mit 784 485 4. iſt aber voll belaſtet. Der Inhaber der Firma, Konſul Holz, ſpielt im Stuttgarter Textileinzelhandel eine führende Rolle. * Lederwerke Doerr u. Reinhart in Worms. Nach Worm⸗ jer Blättermeldungen ſollen die bekannten Lederfirmen Cornelius Heyl AG. in Worms, Adler. Oppenheimer AG., Frankfurt a.., unt Freu denberg in Weinheim die Millionen⸗Bankverpflichtun⸗ gen der Doerr u. Rein hart⸗Lederwerke in 0 g Dont Ohn. halt von alte An an amtl heim un pingen als die ſtellte ft ergaben der mel und ſeh ſich auf weil de entwede Vor äußerlie Paſſion ihn daz! anwalt der ſchu habe, d hinausg für ei Mann geben. Herren Ang ſchäfts Worms übernommen haben. Wie wir von unterrichteler 8 Seite erfahren, trifft dieſe Meldung nur teilweiſe zu, Eine vollſtändige Uebernohme der Verpflichtungen iſt nicht beabſichtigt, Auch über das weitere Schickſal der Firma Doerr u. Reinhart, über die Weiterführung oder Still⸗ legung des Werks iſt noch nichts entſchieden. Es werden N noch Verhandlungen zwiſchen den Beteiligten ge⸗ pflogen. * Unveränderte Interims⸗Divibende der Unilever Ltd. Die Spitzengeſellſchaft des engliſch⸗holländiſchen Mar⸗ garine⸗ und Seifen⸗Konzerns bringt für das am 31. Dez. ablaufende Geſchäftsjahr 1930 auf die Stammaktien unver⸗ ändert 4 v. H. Interims⸗Dividende zur Ausſchüttung. Bremens Seeverkeht 65proz. Rückgang in den erſten 10 Monaten 1930 Im bremiſchen Seeſchiffs verkehr kamen im Oktober 844 036 NRT. an oder 75 864 NRT. mehr als im September. Gegenüber dem Oktober 1929 war die Ton⸗ nage um 4145 NR T. niedriger. In den abgelaufenen 10 Monaten ds. Is. liefen 7665 779 NR T. ein gegen 7554 890 NR T. 1929. Der Verkehr hatte damit eine Zunahme von 110 889 NR T. oder 1,4 v. H.— Im ſee wärtigen Gü⸗ ter verkehr der fünf wichtigſten Weſerhäfen konnte ſich dank der ſaiſongemäß eintrefſenden Baumwollmengen die Einfuhr im Oktober weiter erholen. Sie erreichte 420 900 Tonnen oder 51700 Tonnen mehr als im September und 148 700 Tonnen mehr als im Auguſt, der die ſeit Fahren niedrigſte Verkehrsziffer aufwies. Gegenüber dem Oktober vor. Is. blieb der Berichtsmonat aber noch um 84 300 To. oder 17 v. H. zurück, obgleich die Baumwollankünfte ſeſt Beginn der diesjährigen Saiſon um etwa 7 größer waren als in den belden Vorjahren. Die Ausfub 195 200 Tonnen gegenüber dem September um 7200 To, blieb jedoch um 18 200 Tonnen oder 9 v. H. hinter dem Oktober 1929 zurück. Es ſcheint jetzt auch auf dieſem bis⸗ lang noch erfreulichen Gebiet ein Rückſchlag einzutreten. In den abgelaufenen 10 Monaten ds. Is. wurden ins⸗ geſamt 5 384000 Tonnen ein⸗ und ausgeführt gegen 5 756 200 Tonnen in der gleichen Zeit des Vorjahres. Der Verkehr nahm demnach um 872 200 Tonnen oder 65 v. H. ab. Mehr als dieſen Ausfall, nämlich 417 500 Tonnen, büßte die Einfuhr ein, in der Hauptſache durch die Maß⸗ nahmen der Regierung gegen den Import ausländiſchen Gekreides. Die gelöſchte Geſamtladungsmenge bektug 9 467 300 Tonnen oder 11 v. H. weniger. Die Ausfuhr ſtieg von 1871 400 Tonnen auf 1916 700 Tonnen oder um 45 300 Tonnen. Deviſenmarkt Im deutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New. York. 485,75 Schweiz 25,03 Stockholm 186.11 Paris 123.67 Holland 12.07 Madrid. 22,78 Brüſſel. 34,84 Dslo 189,18 Dollar geg. Rm. 4,1985 Mailand 92.81 Kopenhagen 18,16 Pfunde„„ 20.88 Karlsruher Probuktenbörſe Die Stille am Brotgetreidemarkt hält an. Süddeutſcher Weizen 2727,75; deurſcher Roggen 1717,50; Futtergerſte 17,75—19; Braugerſte 21—22; Ausſtichquolitäten über No⸗ lig; deutſcher Hafer gelb oder weiß 14,75— 15,50; Weizen⸗ mehl Mühlenforderung Nov.⸗Febr. 42,25, 2. Sorte 39,75; Roggenmehl—60proz. 27,25—28; Roggenauszugsmehl 29,75— 80; Weizenbollmehl(Futtermehl) 8,50—9; Weizen⸗ kleie fein, prompt 6,75—7; Weizenkleie grob prompt 7,25 bis 7,75; Biertreber 10—10,50; Trockenſchnitzel loſe 66,50; Malzkeime 8,50—9,50; Erdnußkuchen 11,25—11,50; Kokos⸗ kuchen 11,75—12; Sojaſchrot ſüdd. Fabrikat 12,50—12,75; Leinkuchenmehl 16—17; Seſamkuchen 12,50; Speiſekartof⸗ feln gelbfleiſchige 4,75, weißfl. 3,50. Rauhfuttermittek: Loſes Wieſenheu, gut, geſund, trocken 5, Rotkleeheu 6, Luzerne 7, Stroh drahtgepreßt 4. Nürnberger Hopfenmarkt 8. Nürnberg, 12. Nov.(Eigenbericht.) Dem offenen Markte wurden an den erſten drei Tagen der laufenden Woche insgeſamt 400 Ballen zugefahren, darunter 50 Ballen vom Lande. Die Nachfrage war ſehr ſchwach und begrenzt; am Mittwoch blieb der Markt über⸗ haupt geſchäftslos. Der Umſatz erreichte infolgedeſſen in der erſten Wochenhälfte nur 100 Ballen. Die Abſchlüſſe vollzogen ſich in ſeither ruhigem Rahmen, bei meiſt un⸗ veränderten Preiſen; eine leichte Neigung zu Käufers Gunſten iſt nicht zu verkennen. Es wurden bezahlt: für mittlere Hallertauer 70-85„, für prima Hollertauer 90110 4, für prima Spalter 105—110„ und für mitt⸗ lere und gutmittlere Württemberger 75—80/ per Ztr. In Auslondshopfen blieb der Markt in dieſer Woche bis letzt geſchäftslos. Stimmung unverändert ſehr ruhig. * * Tabakverkauf. Oeſtringen, 12. Nov. Die hieſige Tabakpflanzervereinigung hat die diesjährige Ernte ab⸗ geſetzt, insgeſamt rund 250 Zentner. Bezahlt wurde pro Zentner 65 l. * Tabakverkanf. Hoffenheim, 12. Nov. Hier wurde für den Zentner Tabak 70—72 erzielt. * Vom Hanfmarkt. Berlin, 11. Nov. Jtalten: Die Bedarfskäufe mehrerer Spinnereien ſetzten ſich auch in der Berichtswoche fort. Der Morkt zeigte daher eln ſehr lebhaftes und feſtes Gepräge. Beſonders in Unter⸗ italien haben ſich die Preiſe merklich verſteift, und gute Qualitäten blieben ſehr geſucht.— Jugoſlawien: Infolge der unzulänglichen Quolitäten blieb der fugoſlg⸗ 19 5 Markt vernachläſſigt; die Preiſe bröckelten wel⸗ ter ab. Vom Jutemarkt. Berlin, 12. Nov. Rohfute⸗ markt, Calcutta und London feſter. Firſts koſten; Nov.⸗Dez.⸗Verſchiffung 16,17/6 Lſtr. je To. Dez.⸗Jan. Ver⸗ ſchiffung 17,.—/— Lſtr. je To., Jan.⸗Febr.⸗Verſchiffung 17,/ je To. Fabrikatemarkf in Dundee. Das Garngeſchäft war lebhafter, das Gewebegeſchäft iſt all⸗ gemein gut. Deutſcher Markt. Infolge der feſteren Rohjutepreiſe war das Geſchäft recht lebhaft. Stuttgarter Häuteverſteigerung* Bei der geſtrigen Häute⸗ und Fellauktion für das württembergiſche Gefälle wurden folgende Preiſe(in Pig, pro Pfund) erzielt: 5045 50. 50 5078. J 0 2. Kuhhäute 6567 75790 1282 82595 Ochſenhäute. 567½ 14 18 78 65.70 Rinderhäute. 17882 88 885% 82—85 7 Farrenhäute 6768 6769 64—866 51—59 Schußhäute 59,75—55,50, alles rote, ohne Kopf(rein und beſchädigt).— Kalbfelle rote, ohne Kopf(rein und beſchädigt) biß 9 Pfd. 195146, 9,115 Pfd. 111% 15,1 u. m. Pfd. 94, Schußkalbfelle 84,50.— Freſſerſelle rote, ohne Kopf(rein uns beſchädigt) bis 20 u. m. 78,25; Schußfreſſer 45.— Schaffelle: Blöſſen(rein un beſchädigt! 33.— Angebot: 12 994 Stück Großviehhäute, 15 747 Stück Kalbfelle, 1654 Stück Schaffelle. 1 Tendenz: Leichte Kalbfelle, teils letztpreiſig, ſonſt wie bei der ſchweren Klaſſe, einige Pfennige nachgebend, Uebel 9 Pfund einige Pfennige billiger. Gebete erfolgten zögernd! Großviehhäute gingen lebhafter, teilweite flott, etwa letzt preiſig bis teilweiſe nachgebend. Für Bullen ſtärker ab⸗ fallend; nächſte Auktion 10. Dez. 1930. Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort= 12. Not. Das Geſchäſt an der heutigen Börſe war wieder außer gewöhnlich ſtill. Die Fracht zu Berg erfuhr mit 70 Pfg. keine Aenderung. Die Erzfracht beträgt 40—50 Cents pro Laſt ab Ruhrhäfen. Auch in Rotterdam iſt das Ge⸗ ſchäft bedeutend ſtiller geworden. Der Bergſchlepplohn notierte mit 1,0 nach Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt 10 Pfg. für größere beladene Kähne ab hier nach Rotterdam. r ſtieg mit 7 — Mies! Kat Gelbſtgeſe unt, M I FKommi Wunſch. 145 fl kath., m hlldung, im Klar ſonders einem 8 Hegucht. Angeb. an die bs. Bl — Aelteres atghen welches chen u. in Ordn ſof, od. geſucht. lung zu Frau mann, Arndtſtr —— J Solid Mad ge uch arbeiten Bebingr Kondito; P N lame Nerrent mit M ſucht St. unter M Geſchäft, Velchalt ente Häftsſte 5 Frau fache alg Hei Aührliche W 0 N 4 . Her ſchweren Amtsunterſchlagung ſchuldig habe, Donnerstag, 13. November 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 527 Gerichtszeitung Unterſchlagung im Amt 8 Heidelberg, 12. Nov. Ohne erkennbare Not und bei einem Monatsge⸗ halt von ungefähr 350 Mark vergriff ſich der 53 Jahre alte Angeſtellte W Wilhelm Fetzner aus Eppingen an amtlichen Geldern, die ihm vom Finanzamt Sins⸗ heim und vom Arbeitsamt Sinsheim, Nebenſtelle Ep⸗ pingen zu Händen kamen. Er ergriff die Flucht als die Vorſchußgelder nicht mehr vorhanden waren, ſtellte ſich aber ſpäter ſelbſt. Die Nachforſchungen ergaben, daß insgeſamt 3500 Mark fehlten. Fetzner, der mehrere Kinder hat, war früher Bäckermeiſter und ſehr vermögend. Die Verfehlungen erſtreckten ſich auf ein Jahr und wurden deshalb nicht gemerkt, weil der Angeklagte Fetzner eingegangene Beträge entweder garnicht oder nur zum Teil buchte. Vor dem Schöffengericht wiederholte Fetzner ohne äußerlich erkennbare Unruhe ſein Geſtändnis. Seine Paſſion für gutes Eſſen, Trinken und Rauchen dürfte ihn dazu getrieben haben. Dies brachte den Staats⸗ anwalt zu der Meinung, daß Fetzner ohne Not ſich gemacht die mit einer weit über die Mindeſtſtrafe hinausgehende Strafe zu ſühnen ſei. Sein Verteidi⸗ gey vertrat die Auffaſſung, daß die Mindeſtſtrafe von ſechs Monaten der Tat gerecht werde. Das Gericht erkannte auf zehn Monate Gefängnis, ab⸗ züglich zwei Monate erlittene Unterſuchungshaft. Die beantragte Aufhebung des Haftbefehls wurde abge⸗ lehnt. 20 Monate Zuchthaus für eine Kletterpartie * Frankfurt a.., 12. Nov. Der 25jährige Bürogehilfe Rudolf Muth aus Wiesbaden wurde geſtern vom Großen Schöffen⸗ gericht wegen eines Attentats auf ſeine Geliebte zu 20 Monaten Zuchthaus verurteilt. Der Angeklagte, der einen ſehr üblen Leumund beſitzt, wiederholt vorbeſtraft iſt, Lehrſtellen und El⸗ tern beſtahl, aus Erziehungshäuſern, Kranken⸗ und Strafanſtalten entfloh, trat nach ſeiner Entlaſſung aus Moabit, wo er zwei Jahre Zwangsaufent⸗ halt hatte, mit einer Verkäuferin in Frankfurt in Verbindung. Minna war ſeinen Angaben nach nicht treu, ſodaß es verſchiedentlich zu heftigen Aus⸗ einanderſetzungen gekommen ſein ſoll. Dabei zer⸗ ſchlug Muth ſämtliches Geſchirr und ſchnitt der Geliebten alle Kleider zuſammen. Schließlich nahm er ſich vor, ſeine Minna zu entſtellen, damit ſie bei ihm bleihe. Von einem Kloſett aus begab er ſich auf das Dach der Wohnung ſeiner Geliebten und von dort aus rutſchte er zum Schneefang. Er hatte Glück bei der Sache, denn mit dem Unterkörper baumelte er in der Luft, und unter ihm liegen vier Stockwerke. Minna ſteht am Fenſter und ſchlägt ihm fortgeſetzt auf den Arm. Da ſchleuderte er einen Hammer nach dem Mädchen und kam endlich in die Manſarde. Er beſprach mit ihr in Seelenruhe die Situation. Sie war aber nicht einverſtanden damit. Er ſtach und ſchlug aber auf ſie ein. Auf ihre Hilferufe kamen die Hausbewohner und fanden die Bewußtloſe in einem Blutmeer. Durch einen Hammerſchlag auf die Stirnſeite erfolgte ein Bluterguß ins rechte Auge. Es trat eine Netzhautverletzung ein, die die Sehkraft des Auges vernichtete. Wegen dieſer„Liebestat“ erkannte das Gericht auf die oben erwähnte Strafe. * § Wegen Betrugs verurteilt. Der 25jährige Ar⸗ beiter Vincenz Planz aus Gries wurde vom Schöf⸗ fengericht Zweibrücken wegen fortgeſetzten Be⸗ trugs und Urkundenfälſchung im Rückfall zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt. Donnerstag, 13. November Nationaltheater:„Der Tenor der Herzogin“, Operette von E. Künneke, Miete B 10, Anfang 20 Uhr. Neues Theater:„Dybuk“, Gaſtſpiel des Hebrätſchen Thea⸗ ters Habima, 20 Uhr. Apolle⸗Theater: Gaſtſpiel der Berliner Rotterbühnen. „Friederike“, Operette von L6har, 20 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigungen; 20 Uhr Licht⸗ bildervortrog„Das Alter der Erde“. Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle:„Der Welfenſchatz“, Lichtbildervortrag von Dr. Georg Swarzenſki, Gen. ⸗ Dir. der ſtädt. Kunſtſammelh. Frankfurt a.., Anfang 20.15 Uhr(AK). Kolpinghaus: Vortrag von Kaplan Fahſel über„Kon⸗ nersreuth“, 20 Uhr. Lichtſpiele: Al hambra:„Der Jazzkönign.— Uni⸗ verſum:„Liebling der Götter“.— Scala⸗Theo⸗ ter:„Komm auf mein Schloß mit mir“.— Schau⸗ burg:„Der Schrecken der Verbrecher“. Roxy ⸗ Theater:„Liebeswalzer“. Gloria⸗ Pala ſt': „Das Weib in Flammen“. Palaſt⸗ Theater; „Sag es mit Liedern“.— Capitol:„Die Drei von der Tonkſtelle“. Ufa⸗Palaſt— Pfalzban:„Olympia“ von Fronz Molnar; Anfang 20 Uhr. Sehens würdigkeiten: Geöffnet täglich von 10—18 Uhr und Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeug⸗ haus: Sonntag vormittags von 11 bis 13 Uhr und nochmittags von 15—17 Uhr, Dienstag 15—17 Uhr;: Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktugs(mit Ausnahme Montags) von 10—13 und 14—16 Uhr, an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—16 Uhr durchgehend. Waffſerſtandsbeobachtungen im Monat November 10 n 1 18. Schloßmufenm: 1416 Uhr; Muſeum Aheln Bege 5. 10. 11 12 18. Necar-Wege Baſel 17815 I B71 81,28 7 0 Schuſterinte 1 Wa 5 17 Bae 9440.65 84) Necingen 0 J dd.6 96s Nanngem..585,22 5 448.28.94 Hellbronn 161,188.49 148 Kaub.40044.22419.98 Röln.520541 5,265,01.74 B.——————BBrrr.r. r Chefredakteur, Kurt Fiſcher Oerantwortlich für Politik: 5. A. Meißner Feuilleton: Dr. Siefas Rayſer Kommunalpolltik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Bermiſchtes: Willy Müller- Hendelsteil: Kurt Ehmer ⸗ Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäſtliche Mit⸗ teilungen Jakob Faude, ſämtlich m annheim Herausgeber Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neus Mannheimer Heituntz G. m. b.., Mannheim. N 1.—6 Für unverkangte Belträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nut bel Mückporte für ein erſtklaſſiges Edelwaſſer für Mannheim und Umgebung ſofort zu ver⸗ geben. Es kommen nur kautionsfähige Herren mit Ia. Referenzen in Frage. ö Angebote unter J G 147 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes.*123 2 Tüchtige, branchekundige Schuhverkäuferinnen für die Damen-, Herren-, Kin- der- und Stapelabteilung per sofort u. später gesucht. Gefl. ausführliebe Angebote mit Gehaltsansprüch. Zeug uisabschriften und Bild an Jchul-Burlacher, Ludwiyshafen 10420 Ludwigstraße 83. 25 „ ſucht für Ottern 1031 592 kaufmänn. Lehrling Selbſtgeſchrieb. Bewerbung. mit Zeugnisabſchr. Unt, M M 399 beförd. Rudolf Moſſe, Mannheim. aten die belangte? Sſeſſenbesuen ann verkaufen Sie Nr ee Fräulein Kaffee für erſte Bre⸗ 30 Jahre alt, ſucht mer Importfirma. Gut. Verdienſt. Kein Beſchäftiaung f. nach⸗ mittags od. Heimarb. Bargeld erforderlich. Kommiſfionslager auf gleich welcher Art. Angeb. unter V V 35 Vunſch. Angeb. unt. 145 an die Geſch. an die Geſchäftsſtelle oͤſs. Blattes.*81 6681 20 8 alen Anſtändiges, 19 Fabre 87 altes * Ai ien. Mädchen ung, Kenntniſſen aus guter Familie, im Klavierſpielen, be⸗ ſonders kinderlieb, zu einem sjähr. Mädchen esl. 8 Angeh, unt. U K 150 au die Geſchäftsſtelle bs. Blattes erbeten. . Aelteres erfahrenes fachen welches ſelbſtänd. ko⸗ chen u. einen Haush. in Ordnung halten., ſof, od auf 1. Dezbr. geſucht Gute Behand⸗ lung zuaeſichert. frau Luiſe Brügge⸗ mann, Feudenheim, Arndtſtr. 28.* 104 Solides junges Mädchen ſucht tagsüber leichte Beſchäftigung. Angev. unter V X 37 an die Geſchäftsſtelle. Bray, field. Mädehen ſucht Stellg. im Haus⸗ halt, bei at. Behand⸗ lung. Angebote unter JH 148 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 116 Schneiderin ſucht in Herrenſchnei⸗ derei Beſchäftigung od. Heimarbeit auf Her⸗ renweſten. Angeb. unter W 8 57 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes.* 145 Vermietung Käfertal⸗Süd! es 75 Haus⸗ ten, 4 7 1 4 nene bee Einfämienkaus Konditorei Hartmann( Zimmer und Küche 6. 22. mit Nebenräumen, Fit N Vor- u Gemüſegart., ˙d ver 1. 12. 80 zu ver⸗ Klendesüche mieten. Angeb. unter f W O 53 an die Ge⸗ Lamen- und ſchäftsſtelle. 4127 Herrentriseur Laden mit Wohng. zu verm. Eichendorffſtraße 20. 82 uit Meiſterprüfung ücht Stellung. Angeb. unter N N 59 an die Geſchäftsſtelle.—2⁴ wlcntär stelle“ in der Lebensmittel- ſeinkoubran he, von fähig. geſchäftsgew. Taufr ann per ſofort feucht. 117 Gefl. Angebote unter 0 8 an die Ge⸗ Waäaftsſt tſtelle dss. Bl. Garage zu vermieten B90 Hanpt, Waldhofſtr. 7, Werkstat zu vermieten. 83 Eichendorffſtraße 20. see Werkstatt der Lager zu ver 0 8 8 808 Frau fu cht fache Mäbarheit ih, Heimarbeit. Aus⸗ Uhrliche Zuſchr. unt, 42 an die He⸗ ſtelle* 106 E N 6. ba, 1 Treppe. gerichtete, mit Dampfheizung verſehene betrieben wurde, günſtig zu vermieten. [Groß& Baumann, L 2. 4, Telephon 225 04. 5 mit Etagenheizung, 100.— und R. // 130.— zu vermieten. ü. 3 Immer Telephon Nr. 525 30. mieten. 98 ſofort u. äußerſt billig, 3 große, helle, neu her⸗ 15 502 Büroräume abzugeben. Allgemeine Finanz⸗ und Handelsgeſellſchaft m. b.., jetzt B 1. 10, Telephon 308 11. Laden m. Nebenräumen in welchem lange Jahre mit gutem Erfolg Konditorei mit Café Ba8g9 Groger Laden mit 2 Fenſtern und Nebenraum in E 2 Nr. 10 zu vermieten. Näheres Löwen ⸗ Apotheke zwiſchen—12 Uhr vormittags. 15 402 Rheintal bahnſt rage 3 u. 4 Zimmerwohnung eytl. mit Garage, zu R. B4896 E. Baumann, L 2. 4, Telephon 225 04. ipeinau- Pfingstberg, Osterstraſe Hr. 7 3 Zimmer-Wohnung mit Bad per ſofort für./ 65.— zu vermieten. Ba897 C. Ba u man u, L 2. 4, Tel. 228 04. Dosthlapnabmofl.-) Jmmer-Mohag. mit Küche, Bad ete., in Einfamtlienhaus, beſte Lage Fendenheims, zu vermieten. B4883 Schützenſtraße 17, 2. Slock. D 1. 12 Werkſtatt zu] Zimmer. Kilche 9 verm. Näh. B4878 5 und Bad zu mieten 2. St., Walter, 11—12. geſucht. 1 4 ane 111 unter W F 45 an die e 101. Geſchäftsſtele. 413 Farage 1 leeres Timmer m. Kochofen ſof, zu v. Volk, M 7. 21, 2. St. l. 133 billigſt zu vermieten. S 6. 17, Tel. 271 62. Schöne beſchlagn.⸗freie -4 Zimmerwolnung mit Zubehör an nur gute Leute zu ver⸗ mieten bis 1. Jan. Zwei Zimmer können früher bezogen werd. Kein Neubau. Angeb. unter W L 50 an die Großes leeres Zimmer m. Kochg., an berufst. Perſ. zu verm., Prs. 20—25 /. Uhlandſtr. Nr. 22, 3. St. rechts. 141 Großes leeres Zimmer mit Kochgel. an 1 od. 2 berufst. Damen zu Geſchäftsſtelle. 5121 verm. I. 13. 12, 3 Tr. Frfelrichsping 4. 10 5 f u. an e, Höbſſertes Zanner (80) ſof, od, ſpät. 4 Ammer, Küche und Man ſarde zu vermieten. Hheinauhafen! 3 Zinmer- Wonnung mit Bad, per ſof. für 70 M zu verm. B4898 F. Baumann, L 2, 4 Telenh. Nr. 225 04 Seckenheimerſtraße 10 9971 Freundliches Zimmer aut mbl., heizb., el.., Bad, Tel., 30 4 of. b. ſpät, Kirchenſtr. 14, eine Treppe. 74 k 7, 12, J. St..; Gut mbl. Zimmer m. el. L. zu om. B4919 Oſtſtabt! Sehr ſchön möbl. Zimmer an ſolid. Herrn zu vm.* 59 Lameyſtraße 11. part. Ungeſt., ant möbl. Zim. m. el. L. u. Schreibt., an ſol. Hrn. zu verm. Preis 30 1, N. Ebert⸗ brücke. Adreſſe in der Geſchäftsſtelle. 465 Gemütl möbl. Zimmer Wohnungen (Neubau)] per ſof. zu vermieten. 6639 Reiß. Mittelſtr. 56. Gut möblierte Wohnung 2 ohne vis⸗à⸗vis, bei 2 Zimmer und Küche. alleinſt. Dame ſof. zu in aut. Hauſe, Nähe 1 955 Friedrichsbrücke. 65% monatlich, an beſſer, Ehepaar, ſof. od. ſpät. zu vermieten. Angeb. unter W O55 an die Geſchäftsſtelle.*129 2 221 Zimmer ung Küche möbliert, Nähe Max⸗ Joſefſtraße. p. 1 zu vermieten. Angeb. unter W H 47 an die Geſchäftsſtelle. 115 Am Tennisnlatz! 2 leere Zimmer., eptl. teilw. mbl., a. f. Büro geeian., v. 1. 12. zu v. Goetheſtr. 10. 4. Stck. 6637 Weſpinſtr. 17. part. l. Schön möbl. Herrn⸗ u. Schlafzimmer, eventl. Herrn zu vm.* 86 P 5, Nr. 7. parterre. Fut möbl. Zimmer mit od ohne Penſ., ſof, preisw. zu verm. ee 16, pt. J. 3 Sehr aut möbliertes erren- u. Schlafzim. in aut Hauſe ſof, od. 1. 12. zu verm. Tel. vorhanden. 6683 M 1, 6. 1 Treppe. ä eistüh ges Brelestrage- Paradeplatz zu vermieten. Hügel, nur 1 Zim., an bel. T 2, 22, 3. Stock: Möbl. Zimmer el.., Heiz., ſep. Eing., 1 v. 2 Bett. zu vm. 144 Telephon Nr. 295 70. Gut möbliert. Zimmer per 1. Dez. zu verm. E 7, 15, 8 Tr. rechts 88 . 5, 3 Treppen: Schön. aut mbl. Zim⸗ mer, mit el. Licht zu I Zimmer- Wofnung mit Bad i. Zentrum ſof, od ſpät. zu ver⸗ mieten, eptl. mit Ab⸗ nahme gut. Zimmer⸗ einrichtung. Angebote unt. W D 43 an die Geſchäftsſtelle. 110 gut möhl. Zimmer en ser 68. Herrn oder Deme sof. zu verm. be: p 5, 6/2, 2 Tr. Ixs. vermieten.*89 Gut u. ſanb. möl. Zim⸗ 5 gez 1 0 Haufe, el. 2 lev. 1) ſchöne möhl. 5. ſof, od. ſp. zu vm. 3 id: P 5. 5, f. S. Zimmer zu verm., el.., Bad, Tel., ſep. Kling. vorh. 105 L 12. 2, 2 Tr. Sen. möbl. Zimmer mit el. Licht. zu der⸗ mieten. 103 T 5, 17, parterre. Nläe Waserturm! Nähe Friebrichs⸗Brücke: Sehr aut möbl. Zim. ſof, z. vm. K 2, 18, 1 Tr. Iks. B4909 Schön möbl. Zimmer an berufst. Herrn od. Frl. ſoſort zu verm. S 6. 9, 4 Tr. links. 1. 7 15 Gut mbl. Zimmer per Gut möbliertes ſepar. ſof. od. ſpät zu verm. Augartenſtr. 8, 1 Tr. l. B 4920 Schän müößl. Zimmer mit el.., ſof. od. ſp. billig zu verm. 9142 120 immer el. Licht, zu vermiet. F 7, 11. 3 Tr. rechts. 18,24 2 Tr., gut möbl. Zimmer ſofort enn t r links Möbliertes Zimmer 4926 Ein Heim findet geb. ält. Herr oder Dame bei beſſ. alleinſteh. Frau. Rheinſtraße 7, 8 Tr. fföbſtertes Zimmer 1 zu vermieten. 7 wöchentl., mit Kaffee zu derm. 135 Muth. K 4, 25. 1 Tr. Möbliertes Ammer ſenar. Eing., el. Licht, heizb., pt. ſof, zu vm. J 4a, 7[Laden]. 187 5 (mehrere tauſend Qnadratmeter) hier oder in Umgebung per ſofort zu mieten geſucht. Angebote mit Angaben über Miet⸗ preis, Bodenfläche ete, unter 0 M 400 befördert Rudolf Moſſe, Mannheim. V3 Schöne, ſounige -5 Zimmer-Wohnung mit Zubehör, mögl. Zentralheiz., Warmwaſſer, per 1. 5 geſucht. Angebote unt. W P 54 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 128 Kinberloſes Ehepaar ſucht Iod. 2 Zimmerwohnung mit Küche. Angebote unter V T 38 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 7 oblzertes Immer mit ſep. Eingang im Zentrum von berufstät. Fräulein geſucht. Angebote unter W R 56 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 130 Suche für ſofort ein großes leeres u. ein möbliert. ſep. 111 parferre- Zimmer geg. gute Bezahlung. Nähe Paradeplatz u. Planken. Angeb. unt. Beſchlagnahmefreie -4 Zimmerwohnung Küche, Bad u. Zubeh.,, in qut. Lage, zum 1. April 91 od. früher zu niet, geſucht. 54882 Angeb. m. Preisang. 3 Auf unserer kintzufzresde haften /r die günstige l delegenheſt, 8 engen Glöser Spofbilig 20 Schwetzingerſtr. 1 85 ö erwerben 5 No 225 Sie den vorteil, greifen Sſe 20 g 3 Treppen links. Auf Fl„loge: Ffafischen jn der fer her Se Mengen handgesch li ffenes W H 44 a. b. Geſchſt. Separ. gut möbliert. * 1 Zimmer m. Kochgelegenh., ae ⸗ ſucht. Angebote mit Preis unter Y K 24 an die Geſchäftsſtelle N ds. Blattes 50 mobile Cu Wohnhaus 22 in Heidelberg zu verkaufen. Rentabllität 875. 2 Bet Verkauf wird 5.⸗Wohnung frei. Zuſchrift. unt. U D 144 an die Geſchäftsſt. dss. Bl. 195 unt. 8 2 116 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. Spoh. leeres Zimmer f. Küchenb. mit ein. Bett, per 1. Dez. von ta. Ehep., geſ., mögl. Zentr. Ang. m. Pre. u. V U 84 an d. Geſch. *80 zu kaufen 100 Meter Tischtuchleinen Lebensmittelgeschäft ca. 70 000 R. Jahresumſatz, zu verkaufen. Ex⸗ forderlich ungef. 14000.. Zuſchriften unter. kauf. ge U 148 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. 94 Konditorei- Kaffee an die Geſchäftsſtelle diefes Blattes. anz Privathaud gegen bar zu kaufen ge⸗ Angebote mit Preis unter V D 18 VI. 25 an die Geſch. 4 48 üg ie bel diesen schlech- ten Zeiten die Gut- scheine aussehnel⸗ den und diese Vor- teile ausnützen, Sie geſucht. Zuſchriften unter U B 142 10 00 5 ferhall. Klavier gut erhalten, faſt neu, zu kaufen geſucht. (Händler nicht erw.) Angeb. unter V W 36 an die Geſchäftsſtelle dss. Blattes.* 85 erhalten beim Ab liefern ds. folg Art. 7 Stück sprutfelnde Ffoht. Nad. ſabfeften 1 Probefl. Parfüm, 4 1„ Mundwasser zus. für nu, KRM. 1. gült, nur bis 20,11 8% eilen Nerger 9 1 Zu kaufen geſucht: res dab 51 Gebrauchter* gebraucht. aut erhalt. Größe etwa 2,70 m ae 5 Kohlen-Baßeofen mal 2,70 m. Angebote f Filislen in Jen Stag en geſucht. Angebote unt. ant. J B 16 an die nme . Angeb. u. J J 25 an die Ge- Geſchäftsſtele diefes 5 ſchäftsſtelle dſs. Bl.! Blattes. 54911 Kolonie. 527 8. Seite/ Nummer Neue Mannheimer Ze itung/ Mittag ⸗Ausgabe wiſchen faufend Eisbergen Schwere Arbeit der Oſtgruppe der deutſchen Grönlande iti S i 80 A Oſtgr 2 xpedition— Sturm entführt Boote und Ausrüſtung— Glück im Unglück— Endlich am Beſtimmungsort— die Station inmitten blühender Heide im Eisland Blutiger Kampf mit Walroſſen Von Dr. Walter Kopp Worldcopyright 1930 by„Akademia“ berg. Copyright 1930 by„N USA. Nachdruck auch auszugs a Heidel⸗ * ork Times“ für sweiſe verboten. Wegen völliger Ausſichtsloſigkeit in das Innere des Fjords vordringen zu können, haben wir Anfang Auguſt an der Kolonie mit unſeren wiſſenſchaftlichen Arbeiten begonnen. Mitte Auguſt machten wir mit unſerem Motorboot„Johann“ eine längere Erkun⸗ dungsfahrt, die uns etwa 60 Km. weit in den Fjord hineinführte und uns zeigte, daß im Inneren die⸗ Eisverhältniſſe günſtiger lagen, als gerade an der Der Rückweg zur Kolonie geſtaltete ſich außerordentlich ſchwierig. Zu einer Strecke, zu der man mit dem Motorboot im freien Waſſer eine halbe Stunde gebraucht hätte, gebrauchten wir mehr als 7 Stunden. Oft mußten wir mit Gewalt die Schollen auseinanderdrücken, um wieder in freieres Fahrwaſſer zu gelangen. Schwer beladen und mit einem Prahm als Anhänger wäre es Wahnſinn geweſen, hier durchzufahren, zumal, und das war mit einer der ſchwierigſten Punkte, der Motor unſeres Motorbootes„Johann“ und des kleinen Motorbootes„Klaus“, das uns Kapitän Peterſen von der„Gertrud Rask“ geliehen hatte, faſt unbrauchbar waren. Trotz dieſer Miß⸗ ſtände begannen wir am 21. Auguſt die Station wieder abzubauen und zunächſt die Motorboote zu beladen, in der Hoffnung, daß ein ſtarker Wind den Hafen frei machen würde. Dieſe Hoffnung erfüllte ſich zugleich in beſter aber auch ſchlimmſter Weiſe. Samstag, 23. Auguſt, kam der Sturm, Böen bis 35 mſsek. peitſchen das Meer, ſodaß oft nur Waſſer⸗ ſtaub zu ſehen war. Mit großer Geſchwindigkeit driftete das Eis aus dem Hafen und das Schreckliche geſchah, untätig mußten wir zuſehen, wie Motorboot„Johann“ und „Klaus“, die die geſamte gerologiſche Aus⸗ rüſtung trugen, von einer vollkommen neuen Manilahanftroſſe abriſſen, auf das Meer zu⸗ trieben und ſchließlich im Nebel verſchwanden Der Sturm war ſo ſtark, daß wir beim Verſuch, die Prahm klar zu machen, um beim Nachlaſſen des Sturms, dem Motorboot nachzufahren, fünfmal hintereinander das Landetau riß, das am anderen Ende die Grönländer hielten. Um nicht Menſchen⸗ leben aufs Spiel zu ſetzen, mußten wir alle Ret⸗ tungsverſuche aufgeben. Am nächſten Tag war wieder ruhiges Sonnen⸗ wetter, nur ſtarke Dünung zeigte, was geſchehen war. Schon früh meldeten die Grönländer, daß ſie den Maſt des„Johann“ im Eiſe ſähen. Sofort machten wir die Prahm mit dem Außenbordmöotor klar, auch der Beſtyrer der Kolonie, dem wir für ſeine bereit⸗ willige Hilfe ſehr dankbar ſind, machte mit einigen Grönländern ſein Boot klar und wir fuhren aus, um den„Johann“ zu holen. Unterwegs fanden wir zu unſerem Jubel mitten im Eis auch das kleine Motor⸗ boot, mit Waſſer gefüllt, aber noch ſchwimmend. Schließlich nach langwieriger aber ungefährlicher Eisfahrt langten wir auch beim„Johann“ an. Von ſeiner koſtbaren Ladung fehlten nur 3 Benzinkannen und eine Kiſte Lebensmittel.„Johann“ lag dicht am Meer. Eine halbe Stunde länger Sturm und er wäre verloren geweſen. Die Abreiſe mußten wir jetzt ſchnellſtens betrei⸗ ben, da morgens ſchon immer Neueis auf dem Fjorde lag, wir mieteten deshalb drei Grönländer als Hilfe und reiſten am 30. Auguſt ab. Am 5. September landeten wir in der Nähe des Südkaps am Jameſon⸗ land. Unſere Prahm hatte im Eis ein Loch bekom⸗ men und war bis zum Rand geſunken, ſchwamm aber nachher, da ſie mit Hausteilen und Lebensmittelkiſten beladen war. Wir bauen jetzt die Station etwa 25 Kilometer vom eigentlichen Gebirge entfernt auf, da dies für die aerologiſche Arbeit viel günſtiger iſt und die Jahreszeit und der Zuſtand der Motore es nicht zulaſſen, noch länger mit dem endgültigen Aufbau zu zögern. Die Station liegt noch am Jameſonland in der Nähe der Nordoſtbucht. Das Jameſonland iſt gauz flach und mit blühender Heide dicht bedeckt. Ein eigentümlicher Gegenſatz, des Mittags jetzt im September noch richtig heißes Heideland und dicht dabei, der Fjord in dieſem Jahre mit tauſenden rieſi⸗ gen Eisbergen beſät, und zwar nicht etwa kleine Berge, jeder von ihnen iſt ein paar Häuſer groß und dauernd donnerte es während der Reiſe irgend⸗ wo und bald darauf wurden unſere Boote gegen⸗ einander gerammt, von den durch umfallende Eis⸗ berge erzeugten Wellen. Durch cand. ing. Ern⸗ ſting war der Motor unſeres Motorbootes„Jo⸗ hann“ ſoweit überholt, daß er die Rückreiſe in einer Non⸗ſtop⸗Fahrt von 27 Stunden machte und dabei das Motorboot„Klau“, 2 Prahms, eine Landjolle, ein Faltboot und 3 Grönländerkajaks mitſchleppte. Auf der Rückreiſe ereignete ſich noch ein kurzer aber blutiger Kampf mit zwei Walroſſen, die von den Grönländern beſchoſſen worden waren und dann mit lautem Gebrüll unſere Boote atta⸗ kierten. Erſt nach etwa 25 ſcharfen Treffern ver⸗ endeten ſie und ſanken leider unter, zum größten Bedauern der Eingeborenen, die ſich ſchon auf die fette Mahlzeit gefreut hatten. Eben wird mir ge⸗ meldet, daß die Grönländer die zweite Transport⸗ reiſe nicht mehr mitmachen wollten, da ſie fürchteten, daß das Neueis ſie hindert, nach Hauſe zurückzu⸗ gelangen. Nun müſſen wir verſuchen allein fertig zu werden und ſind uns klar, daß es für uns 3 Mann ſehr ſchwer ſein wird. Sobald die Sonne einen Tag nicht ſcheint, wird das allmorgendliche Neueis nicht mehr vergehen und nur größte Gile kann uns den zweiten Transport eptl. noch gelingen laſſen. Eine weitere Hiobsbotſchaft iſt die, daß ein Drittel unſe⸗ rer Propiantkiſten beim Sinken des Prahmbootes ſich mit Meerwaſſer gefüllt haben, trotz ſeefeſter Verpackung, außer den Konſervenbüchſen iſt alles verdorben. Ein Glück, daß wir Reſerveproviant genug haben. Heute hörten wir noch durch die Tele⸗ graphenſtation, daß unſere Kameraden das Inland⸗ eis erreicht haben, wir freuen uns ſehr für ſie und werden alles verſuchen, die Abſtiegsroute für die Ueberquerung zu erkunden. Der Fluch des„Blauen Diamanten“ Donnerstag, 13. November 1930 — Verhängnisvolle Juwelen— Die Smaragde Peters des Großen— Ein Unglücksſtein geht mit der„Titanic“ unter Von Günther Erlenbeck Auf einem Patrouillengang durch den Newyorker Zentralpark ſtieß ein Schutzmann eines Abends auf einen heruntergekommenen, auf einer Bank ſchlafen⸗ den Menſchen. Da der Mann vollkommen erſchöpft und beinahe verhungert war, brachte der Poliziſt ihn in einem ſchnell herbeigerufenen Auto nach der nächſten Polizeiwache. Ein Arzt bemühte ſich um den nahezu Bewußtloſen; inzwiſchen unterſuchte man deſſen Kleider und fand dabei auf ſeiner Bruſt einen kleinen ledernen Beutel und darin zur all⸗ gemeinen Ueberraſchung einen funkelnden, blau ſchimmernden Edelſtein von offenſichtlich ungewöhnlichem Werte. Der herbeigerufene Polizei⸗ offizier erinnerte ſich ſofort einer vor längerer Zeit durch die Zeitungen gegangenen Nachricht von der Ermordung eines engliſchen Lords, wobei dem Tä⸗ Von der Kaiſerkrönung in Abeſſinien Ras Tafari, der neue Negus Neguſſi(König der Könige), nimmt auf ſeinem Throne die Huldigung der Unterkönige entgegen * Ein Mord an jedem Tag. Chicago hält auch nach der neueſten Statiſtik den Rekord der Stadt, in der die meiſten Verbrechen verübt werden. Das amerikaniſche Juſtizminiſterium in Waſhington hat vor kurzem die Mitteilungen veröffentlicht, die ihm über die Verübung von Mordverbrechen in den erſten neun Monaten dieſes Jahres von 58 Städten mit einer Bevölkerung von mehr als 100 000 Ein⸗ wohnern zugegangen ſind. Newyork fehlt in dieſer Ueberſicht. Die drei führenden Städte in der Liſte ſind Chicago mit 282, Philadelphia mit 100 und De⸗ troit mit 104 Mordverbrechen. In Chicago kommt alſo durchſchnittlich auf jeden Tag ein Mord. Auf den ganzen Bereich der Vereinigten Staaten be⸗ rechnet, haben die Mord verbrechen in be⸗ merkenswerter Weiſe zugenommen. Der Ta⸗ gesdurchſchnitt ſtieg von drei Morden am Tage im Januar auf fünf Morde am Tage im September. Dagegen hat die tägliche Durchſchnittsziffer der räu⸗ beriſchen Ueberfälle im Laufe des gegenwärtigen Jahres in den Vereinigten Staaten etwas abgenom⸗ men. ter der ſogenannte„Blaue Diamant,“ mit deſſen Beſitz ſich angeblich ein Fluch verband, in die Hände gefallen war. Er zweifelte keinen Augenblick den Mörder vor ſich zu haben, unterwarf den Unbekannten einem ſtrengen Verhör, und dieſer legte, da er keinen Ausweg ſah und der bei ihm ge⸗ fundene Stein ihn überführte, ein offenes Geſtänd⸗ nis ab. Er war als Diener in das Haus des eng⸗ liſchen Edelmannes gekommen, hatte dort feſtgeſtellt, wo ſich der wertvolle Stein befand, und dann, da er des Juwels nicht anders habhaft werden konnte, ſei⸗ nen Herrn ermordet. Mit dem Raub flüchtete er nach Amerika. Aber der Fluch des„Blauen Diamanten“ verfolgte ihn. Der Mörder erkrankte; da er infolgedeſſen nicht arbeiten konnte, ging ſein Geld bald zu Ende und er vermochte ſeinen Plan, nach Südamerika zu gehen und den Stein dort zu verkaufen, nicht aus⸗ führen. So kam er immer mehr herunter; den Dia⸗ manten in Newyork zu veräußern, wagte er nicht, Die furchtbaren Anwelter in Smyrna: Häuſer in Smyrna, die von einer Felslawine zerſtört wurden Durch die wolkenbruchartigen Regenfälle, von denen Smyrna ſchwer heimgeſucht wurde, löſten ſich rieſige Felsſtücke eines Berges am Rande der Stadt, wuchſen zu einer Lawine an und begruben in raſchem Fall alles unter ſich, was ihnen im Wege ſtand. 134 Menſchen wurden von den Steinen erſchlagen, zahlloſe Häuſer zerſtört, 3000 Menſchen wurden obdachlos. da er dort mit ſeiner Verhaftung rechnen mußte; c trat ſomit der paradoxe Fall ein, daß der Beſitzer eines der wertvollſten Edelſteine der Erde beinahe verhungert wäre. Er wurde nach England ausge⸗ liefert und ſtarb ein Jahr ſpäter in London am Galgen. Außer dieſem„Blauen Diamanten“ iſt noch eine Reihe anderer Edelſteine bekannt, die ihrem Be⸗ ſitzer Unglück zu bringen pflegten. Da ſind z. B. die vier Smaragde Peters des Großen von Rußland, eine goldene Broſche mit vier Steinen, die den Beinamen„Juwelen der Eiferſucht“ trugen, Urſprünglich im Beſitz des Zaren gingen ſie ver⸗ loren, als der Herrſcher auf einer Schlittenfahrt nach Moskau von Räubern überfallen und bei dieſer Ge⸗ legenheit der Broſche beraubt wurde. Erſt nach Jahren konnte man die Täter ermitteln und ſie nach Landesbrauch hinrichten; die bei ihnen noch vor⸗ gefundenen Edelſteine gelangten in den Beſitz der Großfürſtin Sophie, die ſich ihrer allerdings nicht lange erfreuen ſollte. Eines Tages kam es zwiſchen ihr und ihrem Gatten zu einer Eifer, ſuchtsſzene, in deren Verlauf die Frau den Großfürſten mit ihrem Dolche ſchwer ver⸗ wundete und darauf Hand an ſich ſelbſt legte. Ein gleiches Geſchick traf die nächſte Beſitzerin der Sma⸗ ragdbroſche, eine Hofdame der Zarin Maria Feodorowna. Auch Maria Kettſu ra, die als die ſchönſte Frau Rußlands galt, ſtarb in der Reyo⸗ lution einen fürchterlichen Tod, nachdem ſie einige Zeit die Smaragde ihr eigen genannt hatte. Sie ſcheint das letzte Opfer der Unglücksſteine geweſen zu ſein. Lang iſt endlich auch die Reihe der Opfer des ſo⸗ genannten Hope⸗Diamanten, eines blau⸗ grünen Steines von ungewöhnlicher Schönheit und entſprechendem Werte. Seine Geſchichte beginnt mit dem Tage, da der engliſche Juwelier Tavernier den Stein an Ludwig XIV. von Frankreich verkaufte. Das erſte Opfer war die Königin Marie Antoinette, die das Juwel über alles liebte und es bei jeder Gelegenheit zu tragen pflegte. Sie endete bekanntlich auf dem Schafott, nachdem ſie ſich noch auf dem letzten Hoffeſte vor ihrer verunglück⸗ ten Flucht mit dem blau⸗grünen Diamanten ge⸗ ſchmückt hatte. Ihr Nachfolger im Beſttz des Steines, ein ſchwerreicher Amſterdamer Juwelier, ſtarb im größten Elend, ebenſo wie ein weiterer Be⸗ ſitzer, Francis Beaulieu, der buchſtäblich ver⸗ hungerte. Viele Jahre blieb der Stein verſchwun⸗ den, ein Zufall brachte ihn dann wieder zum Vor⸗ ſchein. Ein reicher engliſcher Bankier, Sir Thomas Hope, kaufte ihn. Ihm ſelbſt ſcheint der Diamant nicht geſchadet zu haben, wohl aber ſeinem Enkel Lord Francis Hope, deſſen Ehe mit der ameri⸗ kaniſchen Schauſpielerin May Johe außergewöhn⸗ lich unglücklich verlief und bald geſchieden wurde, Im Jahre 1901 verkaufte Lord Hope den Stein an einen gewiſſen Jagues Colot, der ihn aber ſchleunigſt an einen ruſſiſchen Ariſtokraten, Fürſt Karritowſki, weiter veräußerte. Bald zeigte ſich wieder die unglückbringende Kraft des Diaman⸗ ten: Der Fürſt endete nach kurzer Zeit im Wahn⸗ ſinn. Vor ſeinem Tode hatte er das Juwel der bildſchönen Tänzerin Lorena Ladue von den Pariſer Folies⸗Bergere geſchenkt, die ſchon am erſten Abend, wo ſie es getragen, in ihrer Theatergarderobe plötzlich verſchied. Aus ihrem Nachlaß erwarb Sul⸗ tan Abdul Hamid das Unglücksſtück, um es ſei⸗ ner Favoritin Salma Zubaya zu ſchenken Er hatte ihr damit einen ſchlechten Dienſt erwieſen, denn bald brach die Revolution aus, die Jungtürken drangen in den Palaſt ein, und als eins ihrer erſten Opfer fiel die ſchöne Salma unter den Dolchen der Aufrührer. Auch die letzte bekannte Beſitzerin des Hope⸗Diamanten, die Gattin eines reichen Waſhing⸗ toner Zeitungsverlegers, fand ein vorzeitiges Ende; Sie wurde von einem Auto überfahren und getötet, Das weitere Geſchick des Steines iſt nicht ſicher bekannt. Wie es heißt, hat er ſich an Bord der un⸗ glücklichen„Titanie“ befunden, die im Jahre 1912 ſank und 1600 ihrer Paſſagiere mit in die Tiefe nahm. Sollte das der Fall ſein, ſo darf die Unglückskette wohl als beendet gelten. Denn aus der Tiefe, in der die„Titanic“ liegt, holt wohl kaum jemand den blaugrünen Stein wieder herauf. eee Aus aller Welt „ Ein Hund als Milchdieb. In der Stadt Ada in dem nordamerikaniſchen Staate Ohio wurde die Bevölkerung ſeit Wochen durch die Miſſetaten eines geheimnisvollen Vandalen beunruhigt. Von den Milchflaſchen, die der Austräger früh vor die Türen der Häuſer ſtellte, wurden tagtäglich eine große Au⸗ zahl zerbrochen auf der Straße vorgefunden. Alle“ Beobachtungen führten zunächſt zu keinem Ergebnis, Da wurde eines Morgens zufällig der Täter von einem Knaben auf friſcher Tat ertappt. Der Junge ſah, wie ein Hund die Treppenſtufen zu dem Ein⸗ gang eines Hauſes emporlief, dort eine Milch⸗ flaſche mit den Zähnen packte, ſie ſorgfältig auf di Straße trug, in die Höhe hob und dann zu Boe den ſchmetterte. Den Inhalt leckte der Hund gierig auf. Der Eigentümer hatte den Hund dreſſiert und ihm beigebracht, Pakete mit den Zähnen zu kra⸗ gen. Das Zerbrechen von Milchflaſchen aber war ein Trick, den das Tier aus eigenem gelernt hatte. — —————ꝓ——— 8 u Sie enthält alles, wes zu einer guten Soße gehört. Nur mit Wesser zu kochen · 1 Würfel für gu 7 E t V. Liter 15 Pfg. 5 1 Donnerstag, 13. November 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 527 —— eee— 5— Oie Lieblinge des Publikums! Das hervorragende Doppelprogramm AAN HAR/ E/ Lord Aldini Willy FA 1 Der Schrecken der Verbrecher l maler die langerwartete Erstaufführung 8 mit Carlo Aldini 85 5„ N Ferner der Wildwest- Schlager: 5 5 tzer 1555 8 Eine bezaubernde Tonfilm-Operette, 2 8 4 8 5 10 Stück Heringe„% zahe 5 W die Sie die Sorgen des Alltags ver- Dio Flucht über fie Grenze l 1 9 55 g gessen lassen wird. 1 Norwegische Sie 7 Cub 2 Dosen 78 ge⸗ 2 Eine Köstliche Komödie Auge 3 Uhr 5 5 voll Herz und Safire. ang r! Mehl Speziell o 35 pfund.14 Neue Haselnußkerne.. Pfund 95 Dörrfleisch ohne Rippen. Pfund.20 Tilsiter- Käse Pfund 65 Froßes Belnrogramm! Anfang 3 Uhr. S 5 GRS l Für Jugendliche verboten. N Husten mischung ½½ Pfund 45 Cremehũſchen ½ Pfund 38 Kokos mekronen Pfund 90 Hambacher Grein Liter 75 Griech. Muskst. ½ Flasche mit Glas.18 Heidelbeer wein„iter 68. 5 HNeute letzter Tag! N wLy. 1 HARVE TN 8²⁴⁴⁴ 5 a A von der Akmene Badenia(4. 10 4 Wachenhalmer WInzer- getessenschaft Heute Donnerstag 15500 8 5 5 8 Gänse-Essen 5 AHEN OF SELL SCA FT in bekannter Güte. Dazu unsere Schlager 5 29e r Wachenheimer Hägel u. Hitzkopp. 15 1 V A 11 E 271 b 5 8 l uE 5 e DR 8 oro e 5 5 0 1. adsgecbedlefe, ITI EINE TON. ng AE SNS ö 1. alles. Dreifamitienhaus Fig 24 e e M05 K REE E Wegzug, an raſch ent⸗ PRASIDENT CARL LA EMM N 3, 11[Kunststr.] I cke ener 1 bers ....——— deten, aufen. Anzahlun Ein Tonfilm von herrlichem Klangrete und berauschenden Farben, kaufen. Anzablung 8 bis 10 000 Mark. Tönendes Beiprogramm! IM BEI PROGRAMM DIE NEUESTE. FA-TON-WochE CCC AAVAAVZJJVbwTTTTTGTT( SONNTAC, 16. NOVEMBER. VOS NMITT. 14.80 UtiR. ZWISGHEN SKAGERAK UND IMATRA an die Gefchnltetee e Frisch eingelroffen: oss. Blattes. 4926 ſie 5 f i Anfang 3 Uhr. ri 1 85 i b 5 ger nge 17—— banden 8* 8 1 8 ö eee. 77 peler Deuß P% een ne g 5 881 4 2 0 A 0 Heute und folgende„ 1 i 21 4 5 15. 3 f ganz besonders preiswert Kabeliau In Auschnitt Pfund 40 Pfg. 10 National-Theater Mannheim Eehte in Mannheim— Musensaal HH eee eee, bebe, ID V B U K Schellfische e Klein Iimousne N⸗ 5 0 Der Tenor ae S + 1 2 0. Würsickhen VbDrem. Begende in 3 Akten von An Ski mit Kopf Pfund 40 Pig. 0„ an Operette in 3 Akten nach einem Lustspiel von f Horten Ria. 1. Bis B Bo an der Houaertuasse a ane er Verkauf in Laden 1 1 0 1 10 ber Heinrich Ilgenstein von Richard Keßler Normalgröße dechel. O3 10 u. dienuh. A e 0.43 8 ö I 40 U F 140 an bie Ge⸗„U.. , eee eme, Perl Sg 3ͤ 1:, ũ ww 8beladcnhs obne Kopf 40% eee ee Costerapiate 9 Lange füttert. gte N Inszenierung: Allred Landory extra große 0 gleiner 1 Mittelstraße 64 Ausschnitt Fund 50. Fischfilet, Goldbarsch, Cabliau, Heilhutt, Zander sowie alle Ràucherfische und Fisch- Personen-Wagen geb. enten%% 3 Prozent Nabatt! an die Geſchäftsſtelle 18. Blattes. 114 Geldverkehr 5 3 4 Ha i. 2 8 1 8 n. daa 0 Uhr e en 503 D. Paar I ein 2 er 9* 8 g e on Niemey 5 8 a f ö U f U 9 0 I 97 1 3 Ars ten eee daa Hortacher Heuie Wndspezlalitäfen. g Ernestin 5 4 Usel obe Prinz. Ness Wall E. 8 Feinkosl 5 4, 10 il 155 Bruck, Operettensoubrette Mizzi Seibold 5. N ei. Kean ate werde 2e e Hugo Voisin pu Neue erstkl. marinadlen in kleinen u. großen Dosen.] Geſchäftsmann uch Er Frau Hofrat bold entin ö. 1 5 5 des Verein Die Legiümen“ Nora Landerich err n. Mäntel Freitag Felstias 1000 1 en, Fin Oberkellner Altre kan dor; und Anzüge 5 eue 0 III 0 1000 Mar len Ouermann. Lakai Karl Zöller n ie een zu leihen. Angebnte ten Setra 55 e 0 3 ae 8 6 98 0 G 8 W 15 5 6 18 50 ungsanffordern rü 8 an 9 Stück Pfg. Geſchäftsſteue. 18 55. ee der Piaget lr ue bes er W. we. 8 F HSinige Fleischfagel! m 1. November 1930 fällig. Mieter, die bis p 2, 2, Etage S t kl Schönheits. 1 Vermischtes 5 5 ag. öſs. Mis. nicht zahlen, ſind im Verzuge. n getrübt u. Neue Mat 68-Horin 8 9 Verkaufe ab heute solange Vorrat reicht 1 i Nationaltheater. 87 1 billig Friott u. ſauber arbeit. Mehsenffeiseh Pfund nur 73 2 5 Im Laden ausgelegt. Fiir f 4 8 i Tel. ridge Damen und Herren. Kommen Sie 25 Stück. 25 Pig. 46 Damensopneiderin 5 Kalbfleisesn„Pfd. 1.— u. 80 2 15 Apollo-Thcafer 21624 h Freitag zu 9.1 8 e N Benno Baum 912 Mannheim 5 ü 2 rudwig Fei: 1. n 110 G 8, 22, 5. St. Schuetzingerstraße 4 15510 Tel. 42208 m. wenig 486 Ef Nur noch kurze Zelt! preiswert zu verkaufen Täglich abends 8 Uhr 8262 Piano⸗ a 8 80 Uärl Halt 3 II, 0 Gastspiel des Berliner Metropoltheaters Der stümteeh defubefte sensstlonee krtelg! eee N 5 F Uelegenbeltakäufe! R Holst. Cervelatwurst ri 2 8 2 1 ke. 2 Pfund.75 und Salami pd.80 0 von 6 Mk. 1 3⁵ 8 5 5 in grötzter Auswakl. Zitronat, neue Ernle Pfd..00 chte Frankfurter Peer 9,30 fe eee s Saen er bang Orangeat, neue kme Pd..00 Rinderfett Pfund.45 t 5 b l Mandeln, süß Pfund.20 Dessertkäse große Schadiſel.38 3 N eee Hlaselnußkerne pfund o. 8s Emmenthaler, o. Ende J. Pfd. b. 26 5 8 5 eee e ee Helle Sultaninen Pfund.30 Schw/elzer käse, seſſig Pfund.18 Kakao ond.5 Teebuffer bun 175 Planes Rotkkppchen u. der Won Meine Pf ledes Kin erhält ein Geschenk. — 5—— 8 5 5. in Kaffee, Santos-Nlsckig.*Æ— Pfd..00 Fischfilet Pfund.43 allen Pre f 0 ige f g 9 11 Am Sonntag, den 16., vormittags 11 Uhr plano Siering C7, 6 Stangensparge 1 A tit 1 07 und Montag, den 17. Nov., abends 8 Uhr Tel. 235 90 s 2d de 1 335 U en ppe g 1.40 die Saal der Musikalienhandlg- Heckel, 0.10 9482 5 9 5 Wei schülerworführungen che 96 ſöbe kaufen 5..Pfd.-D..30 Eckter Räuckerfachs Pfund.89 erk der Klavier- und Kammermusikklassen bestehe et untere DOfirsische,% Frudu 2. Pfd. D. 1. 10 Salm 1 a- 2 f Abteilung für Möbel. Aprikosen 2. Pfund · Dose 1. lo große Dose 10 ö 5 Gelegenbeitskäufe! 2 ein ö von Ma foblle Bächto Landes, Bellenſtr. 2, Pflaumen mi Stein 2 Piund.54 1929er Edesheimer% Flanhe e.83 dc N.2 Programm Mk.—, die zum Eintritt Lindenhof.—5²9 Apfelgelee 2. Pfund- Eimer.85 Frische Ananas und.20 ö Zu Mk..—, die 2 85 5 berechtigen. am Saaleingang. 5 Tüchtiae Kokosflocten% Pfund d. 36 vermouth Lier.00 f ielaga, gold ½ Fl. o. Ces os ranzfeigen großer Kron o. 20 Friseuse Fst. Spekulatis Dose.95 26er Macon ½ Fl. o. Oles.10 Weinbrand ½ Flasche.95 Kokosndisse Siüick.25 1 0 ö 01 0 0 deal Schokolaqqe · Sorflerung 4 I..00 Tarragona, rot 1 Fl. o. Ces.83 Likör alle Sort, Hausmarke/ Fl..75 Haselnũsse, neue Pfund c. 30 U 10 U 5 Suppenhühner, Hahnen, Enten, Gänse im Erſrischungsreum: Reeker, Wohn, J und Hasen frisch eingefroffen g Die beliebten Sonntagstorten Husen 90 jeder Art, Geld, Wohnungen u. Geſchäfts⸗ Klavier 7 ehen fpei 3 i 8 2 55 2 * 10 leere und möblierte Zimmer. 4108 ee, 4 5 a n 9 8 2 i e auers Mauers Immohiſten- Büro, M 2 Mr. 10.] drs. 4005 ARZ- Schule HELM, 9 6, 3 5 Freſtag 14 Nov. Neuer Kursbeginn. 5 Prtvats unden, geschlossene Zirkel usw. Jederzeit 2880 Do 10. Seite/ Nummer 527 unerstag, 18. November 1930 ö — — Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Bezugs unſeren zuzüglic Kronpri Ne Frie 8 ö d 5 5 8e Lui Binderrcullorer 1 u. Westen 5 90 0 5 Pullover 2 in vielen Oroben.75 7 1 5 Fare 991 93 5 Schiffer-Sweater Ee. Kinder-* an Kollkregen 15 7 5 der- Westen Damen- 2 nn vielen Forben..93 9 mi Kragen. open ge. 2 Westen 1 9 9 muster... bis Or. 4.95 8 2³⁵ 5 5 Herren- 0* 5 4 Westen 0 NU 8 Damen- r nielen Ferbaleſlo 2⸗ 25.. Anknoplſorm. Or. 1 2³ e.50 7 Burschen- Knaben · Anzũ 0 Westen 5 3 e a 9e Russen- exlra sdwere Quallla.5⁰ J e 0, 1.35 N 90 Herrenwesten- 225 u. Pullover Knaben-Anzüge 5 Damen-Westen Ele sdrwere Quell. 4 5 20 een eee 2 5 Jells mil Reibversci⁰ 90 4 0 e und Pullover reine Wolle. zdwere 90 15 Kinder- F 3 r Reißversdiluß- Damen- Kleider WA RENUH AUS Hullover eum Siridestofl. in velen 25.50.50 g Forbsteſlungen 495 0 ö 5 Drah Die der die * mien i ntli 1 eee 1 323 edlen Donnerstag 11 5 Dre vollzogene VerrniSbalurig geber. 225 85 3 ö in unserem Erfrischungsraum e 8 8 1255 8 55 einen ſe S Bäckerei Kaffas- U. Tög-eschätt dpelgltzt: Gefüllte Berliner Pfannkuchen 3 in guter Lage zu verkaufen. Umſatz: 40 Bruch zu verkaufen, für 500 5 5 N 5 5 weiß, 2 Ofen Brot. Zuſchriften unter U A 141] Mark, mit Ware. 85 8 8 einbrine Brie BSIIKHOff an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 92 98 85 1775 15 die amt an die Geſchäftsſte 1 Drotos Staubsauger ee e 7 1 578417 werden S erWMe PSKHOff(Siemens) wie neu, Anſchaffungswert 165 R. /, Damen-Herren- 5 Bfelleslfasse de für R/ 100.— abzugeben.*84*. 2 4 2 555. gebb. Pœssert 86 Dreher, Lenauſtraße 71(Laden). Fyiseur-Geschäft unter gute Exiſtenz, billige l n d ö f erſucht N vers teig Verkäule N 4 20 Miete. wegen Wegzug 8. 3 i 0 f N 2. 45 versteigerung N 25 4 0 BOchruurn— Meerwein 25 8 g zu vertanſen. Ange. en i i Im Auftrage des Konkursverwalters Herrn f Herrſch. Einzelmöbel u. kompl. Zimmer jed. Ark, nter. Y Leds an die Euangellscher Volksdiensgk Dr. Hans Neumann verſteigere am Freſtag, den die P. N Piano, Flügel, Grammophone, Fahrräder ete. lane 9 2* 50 995 10 Uhr 5 4 ½ 3 Uhr den ſei. eee jez ff Schlafzimmer 8 n den Kellerräumen N 2, 4, folgende f 8 . Pracht. Celegenheitskäufe zu giinsk. Bed. 5c Eiche 180 groß. kreitag, den 14. November 1930, 5 Als 1 5 b t Eie abends 8 Uhr, im alten Rathaussaal, ca 300 Flaschen Brannkweine, 8. f* K*140 Spiegelſchr., Schrank⸗ 1 Autrage Die glüdeiche Geburt ihrer Tochter erkäufe. 5 8 5 küren voll gearbeit. 2 Vortrag— in Flasch Gebind 5 Felgen hocherſreuf en N 97 arte Lebensmiftelgeschäft Fiz. Finrichtun une a niche der belden Mannbefmer Spitzenkendidaten Liköre, n Aschen u. 1 6 5 der 8. 5 5 oller 1 mit 8 Zim Wohnung Ahe baſckonmodde Dr.-Ing. Sehmechel, Architekt, tio! Picherd SchWänltz U. Frau Hllde m. Gartenhaus und Neckarſtadt, ſofort ah⸗(Für Herrn v. Damen, 395 0 5 Gewerkschaftssekretär Ammann(haupksächlich Markenark be kam es 5 8 geb. Wegzel reichl. Zubeh., Nähe zugeben 1500 1 erf. 155 J. gebr. gekoſtet Möbel⸗Schmidt. E 3. 2, Der Fyan dlische Volksdienst 2 H. Seel& 00. Auktionator Ju J, 9 Tel. 32806 währen! e 4 B 6, 16 Flugplatz, f. 200 Mk. für Uebernahme der 3200, verkäufl..] gegenüb. Metzger u. s 9 95 Mannheim, II. NOV. 1930.„ 10. ſof. zu verk. Ang. u. Hare u. deral 4120 1400 Mk. 448 DODyppen heimer 6641 8 19— 3 nationa! FFF ˙-——ʃ ͤ o A0 an die Geſch. M. Weiſang, U 3. 19. Adreſſe in der Ge⸗ 7 und die Kommunalwahlen Von Harnsäure befreil 1 Soziald Nach 5jähriger Pätigkei f 55 Grof de 74110 ſchäftsſtelle dss. Bl. Kinderwagen. 5 5 5 durch den Efüdro Mats. Nieren-, Blaſen⸗ wurde, Nach 5jähriger Tätigkeit als leitender 5 5 Nroß. modern.„ rie Uintritt frei! Eintritt frei! n i iin dich krink rab des Sanatoriumskebhaus in Freiburg Büfett. pol., Küchenſchr. 1 M f f ner ſehr aut erh., billigſt a i und Darmkranke ſollten ihn täglich trinken. Hie 0 habe eh meine Praxis in Mann- mit Tisch. Flurgard., T Unpens eta Zallite! zu verkaufen. 67 8 N Paket/.—. 151¹6 g Zimmertiſch, Hackklotz. billig zu verkaufen. OHöeör Adr. in der Geſchſt. Storchen⸗ Drogerie, Marktplatz, H 1. 16. Behand! heim wieder aufgenommen g it S 2 26 S. les 5 Regal mit Schubkaſt. Langſtr. 26. 5. S. ks. G ppruch f ſehr bill. zu vk. 130 neue unzerbr. Gram⸗ 5 2 5 7 Dr. med. Ludwig Mann F 5, 4. Seitb., part. Gut e 1 1 mophonplatt. 50 Pfg. eh 5 5 ek Er N e 2 i 1 50 Nervenarzt v 5 5 gut brennend u. back, unt. Ladenpreis. 140 8 2 n i alle, ſo Mannheim e eee e Ar 10 Jocobs, heiner f BESONDERS BTE 25!kutzung Charlottenstraße 3a e ee e. 10 Schlafzimmer, wirklich ſolide Qualität, 55—5 Borck Sprechstunden: 3— 5 Uhr. 0 ck 9 8 85 Kiſſe 8 8 f 3111 11 1 8 in Eiche, Nußbaum, Kirſchbaum, Birnbaum, N 85 5 f 75 N g Samstags 12— ½1 Uhr. Me Nackten, Het Veruielkältiger Züncapg Motorrad Birke und Zebrano, zu herabgeſetzten 1 n 8.* P— ̃——r5r5ð; ttt. bonne, Läufer 8 Stoff„F R 1 e i Preiſen zu verkaufen. S472 5 3 0 8 N Erſt g Al. Veröſtentnchungen der dtaut Mannnelmm Fer an berg. n 6 6 h. gebe bet off wied S. Fahrrad in eee, wurde il. Verbentle Auge Mk. zu verk. R 6, 6 b, abzugeben bei Hoffe wird.⸗Fahrrad in 8 17 9 2 Morgen früh auf der e e 2. St. rechts. B4887 ſtaetter, Schanzeuſtr.s 0 Ae pe Gesch H. Schwalbach Söhne 0 8 2 o mm Anfang Nr. 650. 9 100 Wo. ſagt die Geſchſt. Verkaufsräume: M 7. 12a, am Tatterſall. 1 3 2 betra Arbeitsvergebung 1 weiße eiſern Bettſtelle Verkaufe* 131— 2 7 Lager und Polſterwerkſtätte: B 7. 4. FF) Von guter Qualität 1 Iſolierarbeiten au den e im m. e 15, Speisezimmer 5 i 9 n ͤ 8. Schlacht⸗ und Viehhof.— Nähere Auskunft im zu verk. Zu erfragen ö 5 2 8* 5— 1 5 2 i ö Baubüro Schlachthof, wo Ausſchreibungsbeding⸗ in der Geſchſt. 132 Oele Fohlen 510 5 15 8 U enheitskauf! 5 0 Frisch eingetroffen S0 N a Der! 5 ungen, ſoweit vorrätig, erhältlich und die A Guterbaltene, eiſerne Ausführg enen E SS 85 g 0 f nungen offenliegen. Einreichungstermin: Frei⸗ 2 8„ und Verſchläge, mit 1 4155 5 Mehrere ganz schwere ö 5 1 544 21. e 100 4 10 751 Rat⸗ Haustüre B4917 Glas. H 2, 7, Eckladen eee 2. 8 l l g 1g. Mastgänse pfund.15 junge Enten pfund.28 dr aus N 1, Zimmer Nr. 124. Zuſchlagsfriſt: bis 4 5 1 2 8 f E. Delember 100., echbanent, met ag nenen vrels⸗ adenrben gan n Se, Sc e chene pe- Ammer 1g. Fasanen std.15 en Junge ahnen u Poulardon in dr. lüge 3 80 7 5 er und Käfig, aroß.. 1 0 J a0 N zeichnete 2 8 f 5.* z Tiſchplatte leicht wel⸗ 0 ˖ Freitag Lad dente 2 Uhr Weinreich, p 5, 15. 19 5 ie lia iſt, ſonſt aber ein⸗ mm. reicher Schnitzerei, erstkl. Ausführung Lebonde Karpfen 6.20 an Lebende schielen 6.65 ſteuerge 5 5 N 2 55 3 78 97 1 dfrei, 1 7, 7 i. 8 3 6 werde ich im hieſigen Pfandlokal Eu 6. 2 gegen a mühlftr. i 1 Tr. l. ohne Garantfe f. den„ F Frisch. Schellfischfilef f 55 1g. Nebhühner Stuck.33 dernd bare nn de im e 1 5 5 Schreinerei 78 Fisch, abgeben abzugeben. 0 0 eee—— der Geſt verſteigern: Normal⸗ Herrenhemden, 1 and⸗ 8 9 7 5 3 5 1 5 1 Klavier, Möbel und Verſchiedenes. ſofort billig zu ver⸗ Damen- U. Herrenrad 5 undes. Mannheim⸗ Rudolf Landes. Sachs. Lob. u. Rotwurst/% 48 0. Sonnltt-0. Brechbonn. 265. D. 48 Souver Mannheim, den 12. November 1930. kaufen. 1 gebr., zu verk. oh Lindenhof, Bellenſtr. 2 Nur Qu 5, 4, Mannheim 5 13 Sülze od. Schwelneglelnn. 80 damse-Frhsen od. Splnst 2 f. O. 48 ſicherte 15 498 Brehme, Obergerichtsvollzieher. Seckenheimerſtr. 132. Stumm. L 2. Nr..]!(Alte Oelfabr.) S529 1 5 N e 8 5 ½ f gef. Schink. 0d. 1 Hrak. 85 dem. Gemüse od. g. Bonnen 285-D. 73 habe, d N 8 I Aorad. Zervel.- u. Salamitw. 2.36 feiuelbeeren o. Frtseihoer. 2 99 betreibe J oniakonsp. o. Schinkpiockw..35 1 Dose= 10 Scheiben Ananas 5 Abän 2 mettw. o.-H. Oensenm'sal. 42 2 Hirschen od. 4% Pflaumen 85 gierung 4 2 Gtoße n I /Ronschink. 5. Schwelnsk. 55 Brompger. Od. Johannlsb. 2. O. 90 90 0 N 5 5 ür Nei . 5 8 e kummofse od. 8 alpenkäse 45 38. Mering.. Miasoge nl bo, ld 28 ein ,, 2 Ver tei Prin F kemomb. od. 1 Falmbutter 39 Ffietner. i. div. S0hß. u. Mayen, 70 des Ja e 1 ½ f Payr Butter 75, ½ fr Landbutt. 68 Appallt-Siid, Mablar, Lachs 43 Haus in . Wegen Auswanderung verſteigere ich im Auftrag die ge er de kane se 5 2 merzeahak n Amen 1 Liüäcklän 5 Wegen Aus erung eſteigere 2 ge⸗ ſamte Wohnungseinrichtung der Villa des Herrn S aus Neckar⸗ 5 5 Har Zl. 0d. 1 Sch. Aiigauer 13 f Holl. vonner. od. 5 Holl. Buck. 48 ben zwe gemünd, beſtehend aus: 5 a a Schwelzerkäse seffig.. g.18 fäach.-lale 35t. 88, ger Holl Fiche /½ f 35 Böhe n JJC b Hase: Creme od. Schuölzork. 75 Mmarelen od. Fölther. i. Jom 78 iu den oi„ Roßhaarmatratzen uſw.,. 5 5 1 weiteres Schlafzimmer mit Waſchtiſch, komplett mit Röſten f 5 9 0. h. in 5 und Matratzen,. Kolonlawaren- Backartnel Obst u. Südfrüchte über de 1 Speiſezimmer, 1 große, moderne Küche, elegante Klubſeſſel, neue LInsen od. Erbsen, grün. 8 Teppiche, Schreibtiſch, Tiſche, Stühle, Betten, Porzellane, 1 bfund 23 Frisches Felgenbrol. 2 Pek. 3 Zum Aufſtellgegenſtände uſw. am 17. November 1930. 9 9 3 5 88 fruchtebrot 48 Spagn.-Muuein a 48 Zucker a 28 Dallelhrol, 1 3 Freihandverkauf obiger Verſteigerungsgegenſtände: AprIkos 5 HImbeermarm. 2.-E. 88 Bananen 2 32 fflaronen 7 4 Die Donnerstag, den 13., Freitag, den 14. und Samstag, den Apfslgeles bi. Jch'sbesrm.;-E. 88 Hroler fepfelz 28 tronen 38.2 i Pläne 15. Novbr. 1930, von 8 8 5„ bis.00 Uhr abends Haselnusskerne 2 93 Sultan. 2 38 1 225 e, 1 f änder urchgehend. 7 user, Mümmel, Pieffermlsz ù fl. J. f Spol.-Menl 5 b;.18 Hokosfl. 7 48 f Mön ser Humm daß die Ferner verkaufe ich 5 anderem Beſitz zu jedem annehm⸗ 5. 10 l E 5 ene 5 155 5 90 70 baren Gebot: m PrfriseRungsraum: Perſerteppiche, Brücken, Kelims, Flügeldecken, Läufer, zwei Unsere beliebten e eigener Herstellung wird. Gobelins, 3 Schlafzimmer, 1 Herrenzimmer, 3 Küchen, 1 Schrank, Fats in en 880 Keriehtungen f Kr einzelne Büfetts, Tiſche, Kredenz, Stühle, Klubſofa, Chaiſelg., Se eee eee I. Karl. 00 So 3 1 Herren⸗ u. Damenfahrrad, Radio, Dielengarnituren, Bieder⸗ Igel Schilcr sten faekuchen mit Schokol-Ueberzus 1 38 meier⸗Vitrinen, Biedermeier⸗Schreibtiſch und ⸗Stühle, Barock⸗ Narmerkuchen, Slenensfich, gefüllt»—L a 7 5 ſchrank, Kommode, Vitrinen, antike Truhe, Klavier. Vanile- Sanda, der Sonntagskuchen für Alle 3 rah Brillanten: 1 Paar große Ohrringe, 1 groß. Herren⸗ u. Damen⸗ Ab heute besinnen wir mit dem Verkauf ring, Broſchette, Colliers uſw., Silber ⸗Jardiniere, Tablett, 5 unserer großen Auswahl 5 2 Uhren, Heßtete⸗ echte Perlohrringe, Schreibmaſchine, Auſſtell⸗ dad Aualtaät- Weinnachtsbäckereien!= Fig. Herslelg. Die gegenſtände, Bronzen, Zinn, Miniaturen, Lüſterweibchen, fünf⸗. e. 1 . 5 5 Klavierauszüge, Staubſauger und Bohner, Gasoſen. ii 1. e 1 über d Delgemälde aus beſt. Mannheimer Beſitz, einige alte Holländer, 5 2 g l lungen 8 Gemälde guter Münchner und anderer Meiſter, lauſend. gonnen Gekaufte Gegenſtünde können jetzt ſchon bis Weihnachten zurück⸗ 3 3 5 gelegt werden.— Evtl. Zahlungserleichterung. e ſpi * 5 5 9002 Lozial! . Pete, Auktionator u. Taxator, E 2. 47, Tel. 22803. Port