1000¹ 1 * N Bezugspreiſe: Durch Träger fret Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, zuzüglich Zuſtellgebühr. Abholſtellen: Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, 80 Luiſenſtraße 1. W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. ih Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Mannheimer General-Anzeiger Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 19. November 1030 141. Jahrgang— Nr. 537 N bal Steger iber ſeine Londoner Verhandlungen Der Reichsarbeitsminiſter gibt ſoeben einen intereſſanten Bericht über ſeine wirtſchaftspolitiſche Miſſion in London Erfolgreiche Arbeit Drahtung unf. Vertreters S London, 19, November. Londoner Der Reichsarbeitsminiſter Dr. Steger wald hat in den letzten Tagen auf Einladung der engliſchen Regierung in London geweilt, um mit verſchiedenen Miniſterien Beſprechungen zu führen. Dr. Steger⸗ wald äußerte ſich geſtern abend den deutſchen Preſſe⸗ vertretern gegenüber über ſeine Verhandlungen und betonte zunächſt, daß er und die Beamten des Reichs⸗ arbeitsminiſteriums, die ihn begleiten, von engliſcher Seite mit außerordentlicher Freundlichkeit aufge⸗ nommen worden ſeien. Die Herren ſind in London e die Gäſte der engliſchen Regierung und 8 5 wurden u. a. durch ein Eſſen geehrt, bei dem faſt ſämtliche Kabinettsminiſter, einſchließlich dem Mini⸗ ſterpräſidenten Macdonald anweſend waren. Ueber die Beſprechungen ſelbſt erklärte Dr. Stegerwald, daß vor allem drei Punkte zur Verhandlung ſtanden. Einmal iſt mit dem engliſchen Arbeitsminiſterium über die Schwierigkeiten geſprochen worden, die noch immer der Ratifikation des Waſhingtoner Stundentagabkommens ſowohl in Deutſch⸗ land wie in England entgegenſtehen. Hier ſteht die Neutſche Regierung auf dem Standpunkt, daß die Vorlagen des Arbeiterſchutzgeſetzes und des Berg⸗ ärbeiltergeſetzes, die demnächſt wieder dem Reichstag zugehen werden, nach ihrer Verabſchiedung der Ra⸗ fikation des Waſhingtoner Abkommens keinerlei Schwierigkeiten bereiten werden. Eine weitere ge⸗ meinſame Unterſuchung der Frage iſt jedoch verein⸗ bart worden, deren Zeitpunkt wohl davon abhängt, wann der Reichstag die beiden erwähnten Geſetze vornimmt. Ferner haben mit dem engliſchen Außenminiſte⸗ kum Verhandlungen über die Durchführung zweier kürzlich abgeſchloſſenen Seeſchiffahrtsabkom⸗ men ſtattgefunden. Es handelt ſich um die Ge⸗ wichts bezeichnung ſchwerer Frachtſtücke und den Schutz der Hafenarbeiter. Weitere Beſprechungen über dieſe Frage werden in Hamburg ſtattfinden. Weitaus der wichtigſte Unterhaltungsgegenſtand wurde jedoch in einer Unterredung Dr. Stegerwald mit dem engliſchen Bergbauminiſter Shin well beſprochen. Es handelt ſich hier zunächſt um die Frage, wie ein Ausgleich über die beiden Stand⸗ punkte für die im nächſten Maj ſtattfindende Genfer internationale Arbeitszeitkonferenz hergeſtellt wer⸗ den ſoll. Der ſchwierigſte Punkt iſt die einheit⸗ liche Berechnung der Arbeitszeit im Kohlenberg bau, über die bisher zwiſchen dem engliſchen und dem deutſchen Geſichtspunkt keine Uebereinſtimmung beſtand. Hier erklärte Dr. Ste⸗ gerwald, es ſei ein Einvernehmen erzielt worden. Ueber die Anſicht der beiden Regierungen, wie die Annäherung der beiden Berechnungsarten für die Arbeitszeit im Bergbau erfolgt iſt, teilte der Reichsminiſter nichts mit. Es dürfte aber für die 0 bevorſtehenden internationalen Kohlenverhandlungen Lr Induſtrie von Wichtigkeit ſein, daß der deutſche Standpunkt einmal in England ganz klar dargelegt worden iſt. Von engliſcher Seite, wenigſtens von Seiten der engliſchen Preſſe wird immer als Vor⸗ wurfgegen Deutſchland die angeblich längere Arbeitszeit in den deutſchen Gruben ins Feld ge⸗ führt. Tatſächlich ſind gemäß der verſchiedenen Be⸗ kechnungsanrt die engliſchen Arbeiter durch⸗ ſchnittlich3o Minuten länger beſchäftigt als die deutſchen, auch wenn in Paris die gleiche Arbeitszeit vereinbart wurde. Dieſe Frage iſt von erheblicher Bedeutung. 9 wichtiger aber erſcheint uns die Diskuſſton die wirtſchaftliche Seite der Kohlenfrage, e von engliſcher Seite angeregt wurde. Dr. Stegerwald verhielt ſich offenbar bei dieſen Be⸗ prechungen, die ſich ſchon auf gewiſſe Marktabreden zogen, ſehr zurückhaltend und erklärte, für dieſes Gebiet ſei nicht er, ſondern der Reichs wirt⸗ ſcaftsminiſter zuſtändig. Er erbot ſich aber, die ſehr bedeutſamen Anregungen der engliſchen 5 dem deutſchen Kabinett zur Kenntnis zu bringen. Sodann äußerte ſich Dr. Stegerwald dahin, daß fene Londoner Beſprechungen reibungslos und er⸗ freulich verlaufen ſeien und Erfolge erzielt hätten. Reichsbanner und Hakenkreuz Berliner Sportpalaſt⸗Kundgebung unter dem Schlagwort: Werden Köpfe rollen?“ Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. Nov. Im überfüllten Sportpalaſt ging geſtern eine Ver⸗ anſtaltung des Reichs banners Schwarz⸗Rot⸗ Gold vor ſich, die ſich unter dem Schlagwort„Wer⸗ den Köpfe rollen?“ gegen den Nationalſozialis⸗ mus richtete. Die Kundgebung trug ein aus⸗ geſprochen ſözjaldemokratiſches Gepräge, wie auch die Anweſenheit zahlreicher Prominenter der Sozialdemokratiſchen Partei bewies, ſo des Polizeipräſtdenten Grzeſinſki, ſeines Amtsvorgängers Zörgiebel, des Reichstagspräſidenten Löbe, der Gat⸗ tin des erſten Reichspräſidenten, Frau Luiſe Ebert u. a. mehr. Um den angeblich überparteilichen Charakter des Reichsbanners nach außen hin zu wahren, hatte man im letzten Augenblick noch einen Vertreter des Zentrums, den Rektor Keller⸗ mann, hinzugezogen, deſſen Name in dem Pro⸗ gramm bezeichnenderweiſe nicht erwähnt wird und der ſich mit ein paar formellen Begrüßungsworten begnügen mußte. Sonſt beſtritten die Sozial⸗ demokraten das Programm, denn Herrn Prof. Bernhard, den Führer der„Unabhängigen“, wird man nach ſeiner letzten Entwicklung wohl ohne wei⸗ teres auch den Sozialdemokraten zuzählen dürfen. Das Hauptreferat hielt der Innenminiſter Severing, der u. a. ausführte: Die Feinde der Republik würden, wenn ſie ver⸗ ſuchen ſollten, ihre Ziele mit Gewalt durchzuſetzen, die Rechnung ohne die preußiſche Polizei machen. Die Exekutive ſei, verſicherte Severing mit erhobener Stimme, in Preußen auf dem Poſten. Wer es wage, mit der preußiſchen Polizei an⸗ zu binden, deſſen Kopf brauche nicht zu rollen, denn er habe gar keinen Kopf gehabt. Aber die Republikaner dürften ſich nicht auf die Obrigkeit verlaſſen. Sie müßten zu ihrem Teil an der„Geſundung des politiſchen Lebens“ bei⸗ tragen. Der Natitonalſozialismus lebe vom Haß und von der Hetze. Severing ſchloß unter ſtürmiſchem Beifall mit der Parole:„Haß dem Haſſe und Unduldſamkeit der Unduldſamkeit. An die Arbeit, Republikaner! Dann werden wir bald den Spuk des Nationalſozialismus überwunden haben.“ In ſeiner bekannten grobſchlächtigen Manier ſetzte ſich dann der Bundes vorſitzende des Reichsbanners, Hörſing, mit dem Nattonalſozialismus auseinander. Zum Schluß ſchlug er bürgerkriegeriſche Töne an und erklärte:„Sollten uns die Feinde der Republik angreifen, ſo werden wir ſie nicht mit ſanfter Ge⸗ bärde, ſondern mit denſelben Waffen, die ſie gegen uns gebrauchen, bekämpfen, und wenn es ſein muß und das Intereſſe Deutſchlands es erheiſcht, werden wir ſie niederſchlagen und vernichten.“ Geleitet wurde die Verſammlung, die mit dem Abſingen des Reichsbannerbundesliedes ſchloß, von dem ſozialdemokratiſchen Reichstagsabg. Stelling. Obwohl die Schutzpolizei in gewaltigen Maſſen auf⸗ geboten war, kam es vor und nach der Kundgebung in der Umgebung des Sportpalaſtes zwiſchen Reichs⸗ bannerleuten und Nationalſozialiſten zu zum Teil ſehr heftigen Zuſammenſtößen und Schlägereien, bei denen eine Anzahl Perſonen verletzt wurde. Finanzprogramm und Außenpolitik Drahtbericht unſeres Berliner Büros ( Berlin, 19. Nov. Im„Lokal⸗Anzeiger“ iſt hartnäckig immer wieder behauptet worden, daß noch vor Weihnachten nicht nur das Finanzprogramm, ſondern auch der ge⸗ ramte Etat vom Reichstag verabſchiedet werden ſolle. Ein Berliner Mittagsblatt hat aus Eigenem noch hinzugefügt: Der Kanzler werde die Erledigung des Etats ſogar„in ultimativer Form“ verlangen. Wir haben an dieſer Stelle mehrmals bemerkt, daß die Regierung keinerlei ſolche Abſicht hege. Sie legt, wie Dr. Brüning ja bei verſchiedenen Gelegen⸗ heiten betonte, entſcheidenden Wert darauf, daß die Finanzvorlage vom Reichstag in dem gleichen Tempo beraten und verabſchiedet werde, wie das im Reichsrat geſchehen iſt. Die Durchführung der Etatsverhandlungen noch in dieſem Jahr wird der Kanzler, wie nun auch von zuſtändiger Seite beſtätigt wird, natürlich nicht fordern. Inſofern rennt der„Lokkal⸗Anzeiger“ offene Tü⸗ ren ein, wenn er in dieſem Zuſammenhang über „durchkreuzte Regierungspläne“ jubiliert. Die Zeit bis zum Zuſammentritt des Reichstags wird der Kanzler zu weiteren Beſprechungen mit den Partei⸗ führern benutzen. Er läßt ſich dabei von dem Be⸗ ſtreben leiten, möglichſt noch vor dem 3. Dezember die Situation hinreichend zu klären, damit im Parla⸗ ment und in den Ausſchüſſen ſich die Beratungen mit tunlichſter Schnelligkeit abwickeln können. Die Donnerstagſitzung des Reichs rats, in der das Sanierungsprogramm mit Ausnahme des Steuervereinheitlichungsgeſetzes verabſchiedet wer⸗ den ſoll, wird in beſonders feierlicher Form vor ſich gehen. Es werden an ihr wie zu Beginn der Ta⸗ gung mehrere Miniſterpräſidenten und Regierungs⸗ chefs der einzelnen Länder teilnehmen. Eine polttiſche Note wird die Sitzung aber dadurch erhalten, daß der Kanzler das Ergebnis der Reichs ratsberatun⸗ gen in kurzen Ausführungen zuſammenzufaſſen ge⸗ denkt und im Anſchluß daran der Reichsaußenminiſter zu einer, wie man meint, wichtigen außenpolitiſchen Erklärung das Wort ergreifen wird. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß Dr. Curtius vor allem gegenüber den letzten Reden des franzö⸗ ſiſchen Miniſterpräſidenten Tardieu und des Außenminiſters Briand den deutſchen Standpunkt darlegen wird. Die Preisſenkungsaktion Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. Nov. Die Vertreter der ſozialdemokratiſchen Spitzenorganiſationen hielten, wie wir dem „Vorwärts“ entnehmen, eine Beſprechung über den Preisabbau ab und kamen dahin überein, durch planmäßiges Zuſammenwirken der Gewerkſchaften, der Sozialdemokratie und der Konſumgenoſſenſchaf⸗ ten einen verſchärften Kampf um die Sen⸗ kung der Preiſe zu führen. * Gehaltskürzung auch bei der Reichsbahn E Berlin, 19. Nov. In letzter Zeit war die Frage aufgeworfen wor⸗ den, ob auch Reichsbahn und Reichsbank ſich der Ge⸗ haltskürzung anſchließen würden. Von der Reichs⸗ bahn wird jetzt erklärt, daß ſie ſich dem Vorgehen des Reiches anzuſchließen gedenke und daß die Sen⸗ kungen ſich ſelbſtverſtändlich auch auf die Gehälter der leitenden Beamten erſtrecken werde. Schulreform in Preußen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. Nov. Im preußiſchen Kultusminiſterium ſpielt man den„toten Käfer“ und behauptet, über die auch von uns wiedergegebenen Abſichten der preußiſchen Re⸗ gierung auf dem Gebiete der Neuregelung des Schulverhältniſſes nichts zu wiſſen. In dem höchſt lendenlahmen Dementi wird dann aber hinterher zugegeben, daß tatſächlich der preußiſche Kultusminiſter den Auftrag zur Anfertigung einer Denkſchrift über das Problem des Schulpflicht⸗ beginns und die damit zuſammenhängenden Fragen gegeben habe. Es wird dann auch zugegeben, daß Pläne, wie wir ſie erwähnten, im preußiſchen Kul⸗ tusminiſterium zur Zeit erwogen werden. Wozu dann das„Dementi?“ Offenbar nur des⸗ halb, weil es Herrn Grimme überaus peinlich iſt, daß die Katze vorzeitig aus dem Sack gelaſſen wurde. Ernſt Scholz Auf Bismarck—-Streſemann folgte in der Geſchichte des deutſchen Liberalismus, ſoweit er in der Deutſchen Volkspartei ſeine Heimſtätte gefunden hat, Scholz- Caprivi. Aus dieſer Parallel⸗ ſtellung ergiebt ſich ihre geſchichtliche Wertung, ſoweit Parteien überhaupt Geſchichte machen können. Es iſt ſtets mißlich, der Nachfolger eines Großen in einem Amt zu ſein, deſſen Aufgaben ſelbſt dieſer nur unter Aufbietung aller Kräfte gerade noch meiſtern kann. Noch mißlicher iſt es, wenn eine große politiſche Partei Jahre hindurch von Männern geführt wird, deren Geſundheit heftig erſchüttert iſt und ſie ſchon aus dieſem Grunde Wochen und Monate lang in der Feuerlinie des ſtändigen täglichen Kampfes fehlen. Am mißlichſten jedoch, wenn ein Parteiführer, deſſen Perſönlichkeit abſolut untadelig iſt, das Unglück hat, ſtändig mißverſtanden zu werden, ſo daß er vor lauter Erklärungen und Gegenerklärungen, Kommentaren und Erläuterungen ſchließlich das Odium eines Spielers mit unglücklicher Hand erhält. In dieſer peinlichen Lage befanden ſich Scholz und mit ihm die Deutſche Volkspartei. Sie kam, ſtudentiſch geſprochen, immer mehr in Verruf und weder Beſonnenheit und Beredſamkeit, Taktik und politiſches Handeln ſchlecht⸗ hin vermochten den Wählerabfluß zu ſteuern. Nicht ganz ein Jahr iſt Dr. Ernſt Scholz der Füh⸗ rer der Deutſchen Volkspartei geweſen. Als man ihn im Dezember vorigen Jahres kürte, war er fern, weil ihn ſchwere Krankheit auf das Lager feſſelte. Erſt vier Monate ſpäter beſtätigte der Parteitag in Mann⸗ heim ſeine Wahl zum Parteivorſitzenden und nun, da er etwa ein halbes Jahr die Geſchäfte geführt hat, muß er ſie ſchon wieder abgeben, weil er abermals krank, fern von Berlin, ja fern von Deutſchland ſelbſt, ſeiner Geſundheit leben muß. In der gleichen Spanne hat die Deutſche Volkspartei eine ſchwere Niederlage erlitten, deren Hauptſchuld, wenn auch nicht ſo ſehr in den eigenen Reihen, als in den Kritiken der anderen Scholz beigemeſſen wird. Wer Scholz wirklich kannte, weiß, daß er in Wahrheit alles andere denn ein ewi⸗ ger Kriſenmacher war. Aber Scholz war anders als Streſemann. Zwiſchen ihnen ſtanden nicht nur Gräben des Temperaments, auch in den Fragen der Taktik und der Führung erhoben ſich Gegenſätze und Widerſprüche, die einfach unüberbrückbar waren. Man kann ſie am beſten vielleicht dahin kennzeichnen, daß Streſemann führte, Scholz verwaltete. Dazu war er inſofern beſonders geeignet, als er als Ober⸗ bürgermeiſter, zumal mit der typiſch preußiſchen Schulung des Verwaltungsbeamten, gewohnt und geneigt war, die Dinge mehr vorgangs⸗ und akten⸗ mäßig anzuſehen, denn als Symptome einer poli⸗ tiſchen oder weltanſchaulichen Auseinanderſetzung. Seine Wahl in Oſtpreußen zumal gab ihm in ſeinen Anſichten einen vielleicht ungewollten Rechtsdrall, den er ſelbſt nicht einmal ſo empfand, wie die Hörer und Kritiker ſeiner Reden und Aeußerungen. Dennoch täte man Scholz Unrecht, wollte man ihm unbelehr⸗ baren Doktrinarismus vorwerfen. Es ſei daran er⸗ innert, daß in den nervenzerreibenden Tagen des Kampfes um das Keudellſche Reichsſchulgeſetz es Scholz war, der auf der Zentralvorſtandsſitzung in Braunſchweig die wahrhaft erhebenden Worte über die geiſtige Freiheit des deutſchen Menſchen der Ge⸗ genwart prägte, die dann gewiſſermaßen die Richt⸗ ſchnur der Partei im Endkampf um dieſes Geſetz wurden und es fällten. Zum andern hat Scholz trotz ſeiner andersgerichteten Auffaſſung der außenpoliti⸗ ſchen Führung, aus der er niemals einen Hehl ge⸗ macht hat, doch immer wieder Streſemann in der diſſentierenden Reichstagsfraktion die Plattform ge⸗ ſchaffen, die es ermöglichte, Führer und Fraktion wie⸗ der aneinander zu bringen. Da gerade in dieſer Hin⸗ ſicht Scholz und ſeine Führung der Fraktion wieder⸗ holt in falſchem Licht erſcheinen, iſt es Pflicht des politiſchen Anſtandes und der Gerechtigkeit, dies bei ſeinem Scheiden aus dem Amt noch einmal offen feſt⸗ zuſtellen. Daß Scholz im öffentlichen und politiſchen Leben nicht das Anſehen genoß wie ſein Vorgänger, war nur zu begreiflich. Er ſtand nun einmal in den neun Jahren ſeiner bisherigen parlamentariſchen Lauf⸗ bahn im Schatten des lebenden oder toten Streſe⸗ mann. So war er von vornherein gehandicapt in jeder Hinſicht. Dennoch fehlte es ihm nicht an For⸗ mat und Intuition für politiſche Erforderniſſe. Die Parole der Sammlung des Bürgertums war an ſich durchaus richtig, Schon auf dem Mannheimer Partei⸗ Seite/ Nummer 337 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 19. November 1999 tag hatte er die Notwendigkeit der Errichtung eines feſten Deiches des Bürgertums gegen die faſziſtiſche und kommuniſtiſche Flut betont. Daß der Idee die Ausführung verſagt blieb, lag zum Teil an ihm, dem nun einmal das Mitreißende des wahren Führer⸗ tums nicht gegeben war, zum großen Teil aber auch an den anderen, die die Zeichen der Zeit nicht erkannten und die Zerſplitterung des Bürgertums nicht nur ver⸗ minderten, ſondern in Hader und aus Eigennutz nur noch vermehrten. Das Tragiſche iſt und bleibt, daß auf dieſe Art Scholz ſchließlich zum Generalfünden⸗ bock für alles wurde, was am 14. September geſchah. Die in jeder Hinſicht unglückliche Epiſode der Reichs⸗ tagspräſidentenkandidatur trübte vollends das Bild dieſes eigenartigen Mannes, der nunmehr wieder in die Reihen der Kompagnie als einfacher Soldat zu⸗ rücktritt. Man hat Scholz gern als den typiſchen Vertreter des Rechtskurſes in ber Deutſchen Volkspartet an⸗ geſehen. Das iſt falſch, wenn man ihn als einen getarnten Deutſchnationalen anſieht, aber es iſt in⸗ ſofern richtig, wenn man ihn nicht als einen blind⸗ gläubigen Anhänger der großen Koalition kennzeich⸗ net. Obwohl er ſich, wie ſeine berühmten, immer wieder zitierten Mannheimer Worte beſagten, der Bedeutung der ſtärkſten deutſchen Partei für die ge⸗ ſchichtliche und politiſche Entwicklung Deutſchlands durchaus bewußt war, verkannte er dennoch nicht die Strömungen der Volksmeinung und die Tatſache, daß die Sozialdemokratie in ihrer heutigen Form und Zuſammenſetzung an Ueberalterungserſcheinun⸗ gen leidet, die eine neue Konſtellation der deutſchen Politik zur Pflicht machen. Jede Zeit hat ihr eigenes Antlitz, ihre eigenen Geſetze und ihr eigenes Tempo. Ernſt Scholz hatte zweifellos den Blick dafür und auch das Gefühl für die Imponderabilien, die ſich zwiſchen all dieſem be⸗ finden. Aber es fehlte ihm die Kraft, die Refor⸗ mation an Haupt und Gliedern, die für die Deutſche Volkspartei ebenſo notwendig iſt, wie für die übrigen Parteien der Mitte, durchzuführen. Es ehrt ihn, daß er den Führerſtab einem Jüngeren übergibt, ehe es Überhaupt zu ſpät geworden iſt. Es ſcheint, daß die Deutſche Volkspartei dem Ende ihrer Fegefeuerzeit zugeht. Der neue Führer Dingeldey iſt eine Perſönlichkeit von ſtärkſten Potenzen. Er wird zuſammen mit Dr. Curtius, der heute noch eine der umſtrittenſten, aber auch verkann⸗ teſten Perſönlichkeiten des gegenwärtigen politiſchen Lebens iſt, nach unſerer Ueberzeugung die Diagonale dieſes merkwürdigen Parallelogramms der Kräfte finden, als das ſich im Augenblick Politik und Wirtſchaft darſtellen. So geſehen, war die Zeit von Eruſt Scholz für die Deutſche Volkspartei lang genug, um zu erkennen, was jetzt geſchehen muß, aber auf der anderen Seite auch nicht zu lang, als daß die letzte Geleisumſtellung nicht mehr möglich war. Die Umbildung, der bürgerlichen Mitte muß beendet ſein, bevor der Umſchwung in den Konjunkturbewegungen der radikalen Rechten und Linken eintritt. Die libe⸗ rale Weltanſchauungsidee bedarf einer neuen Aus⸗ drucksform. Die Zeit dazu iſt erſchienen. Daß Dr. Ernſt Scholz durch ſeinen rechtzeitigen Rücktritt den Weg bereitet und die Bahn frei gemacht hat, iſt ein Verdienſt, das ihm eine ſpätere Epoche mehr danken wird als die noch vielfach urteilsblinde Gegenwart. Kurt Fischer 5 S fndspittan f um Führerwechſel in der Volkspartei Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 10. Nov. Der Zentralvorſtand der Deutſchen Volkspartei, der am 30. November in Berlin zuſammentritt, wird lediglich den neuen Parteivorſitzenden wählen und zweifellos den Vorſchlag des Parteivor⸗ ſtandes, der ſich einſtimmig für Dr. Dingeldey entſchteden hat, gutheißen. Den neuen Frak⸗ tionsführer zu beſtimmen, iſt Sache der Frak⸗ tion ſelbſt. Ob Dr. Dingeldey auch dieſes Amt über⸗ nehmen wird, ſteht noch dahin. Es war zu erwarten, daß der Führerwechſel mit einer Aenderung des Geſamtkurſes der Partei in Zuſam⸗ menhang gebracht wird. In der Berliner Rechts⸗ preſſe wird die Befürchtung geäußert, daß mit der Uebernahme des Vorſitzes durch Dr. Dingeldey ſich eine Linksſchwenkung vollziehen werde. Es iſt indes bezeichnend, daß im demokratiſchen Zei⸗ Nee Mannheimer Ausſtellungen Aqugrelle für den Weihnachtstiſch zeigt Adolf Krapp in der Galerie Buck. Liebe Sommerreiſe⸗ erinnerungen. Wer das Glück hatte, bis Venedig ge⸗ kommen zu ſein, findet den Dogenpalaſt am Canal grande wieder, den Markusplatz, Lagunenſtücke, Fiſcherbobte am Lido, jeder für ſeinen Geſchmack. Auch für die Heimat iſt geſorgt. Zu den populärſten Kurorten Oberbayerns gehört Tegernſee. Zum Tegeruſee gehört das oberbayeriſche Bauernhaus; zum aberbayeriſchen Bauernhaus gehört die Bema⸗ lung und die Blumenveranda und um das alles wie⸗ derzugeben, dazu gehört halt a Maler. Aber ſchön muß ers machen, ſo wie man das am ſonnigſten Tag bei roſigſter Laune geſehen hat und jeden Morgen beim Aufwachen wieder zu ſehen wünſcht. Hoffentlich merken ſolche Betrachter nie, welcher Sonne dieſe Bilder ihre Schönheit verdanken. Das iſt ja garnicht der Markusplatz wie man ihn wirklich ſah, ſondern die ganz unreelle Fata morgana des Malers, nicht mehr und nicht weniger als eine täu⸗ ſchend natürliche Theaterdekoration. Der Künſtler ſollte Kuliſſen malen, Schaufenſter dekorieren, Re⸗ klamebilder machen, überall, wo Propagandakunſt am Platze iſt, gehört er hin; nur in der reinen Kunſt ſo etwas nicht gemacht. * Im neuen Klubheim der„Gedok hat ein Mit⸗ glied der Malerinnengruppe, Helene v. Heyden, ausgeſtellt. Frankreich, wie es der Deutſche maleriſch exlebt, als etwas Fremdes, Geheimnisvolles, bald weit und kahl, bald eng und unergründlich. Das typiſche Boulevardbild, wie man es oft geſehen hat mit der ſtets ähnlichen, etwas unbehaglichen Stim⸗ mung. Eine breite, ſich ſcheinbar bis ins Unendliche ausdehnende Allee, ſpärlich bepflanzt, ein pgar Spa⸗ gergänger darauf, ganz verloren; links und rechts hie und da ein Häuschen, kahl und windſchief, wie Vorſtadthäuſer zu ſein pflegen; und darüber ein weiter Horizont, unerbittlich hellblau, die leere Ferne, welche niemals lockt. Der Hafen von Portofino, das Gegenſtück dazu. Hier iſt alles eng, ſteil, gepreßt. Dicht gedrängt „Karrikatur von Parlaments ahlen' 1 Engliſche und franzöſiſche Kritik der polniſchen Sejmwahlen Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 19. Nov. Die„Times“ ſchreiben über die polniſchen Wahlen: Marſchall Pilſudſki habe ſich früher be⸗ ſchwert, daß ſein Parlament eine Karrikatur des Parlamentarismus ſei. Um dieſe zu beſeitigen, habe er eine Karrikatur von Parlamentswah⸗ len geſchaffen. Die ganze Macht des Regierungs⸗ apparates ſei offen und verſteckt ins Feld geführt worden, um die Oppoſition zu unter⸗ drücken. Einige der ſteben prominenten Oppo⸗ ſitionsführer ſeien kaltblütig verhaftet und auf Feſtung gebracht worden. Die muütigeren Wähler ſeien durch Verſprechungen angelockt worden, die weniger tapferen habe man ganz einfach terroriſtert. Das Verſchwinden der deutſchen Mino⸗ rität in vielen Gebieten führt das Blatt teilweiſe auf die Reden des Miniſters Treviranus zurück. Im„Manucheſter Guardian“ kann man aber einiges über die wirklichen Gründe leſen. Der Son⸗ derkorreſpondent dieſes Blattes, der in den letzten Tagen mehrfach über die Wahlkampagne berichtet hat, ſtellt klar und eindeutig dar, daß Deutſche über⸗ haupt in vielen Gebieten keine Möglichkeit hatten, ihre Stimme abzugeben. Er hat auch ſehr anſchauliche Berichte über den furchtbaren Terror geſchrieben, mit dem die polniſche Regierungsminder⸗ heit ſich eine Mehrheit zu verſchaffen geſucht hat. Paris iſt hochzufrieden“ Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 19. Noy. Mit dem polniſchen Wahlergebnis hochzufrieden, erklären die im Sinn Tardieus ſchreibenden außen⸗ politiſchen Leitartikler, daß Polen die richtige Antwort auf die deutſche Hitlerwahl gegeben habe. Der„Petit Pariſien“ krönt dieſe Kommentare mit der Veröffentlichung eines Auf⸗ ſatzes, der aus der Feder des polniſchen Außenmi⸗ niſters Zaleſki ſtammt. Zaleſki, ſichtlich beein⸗ flußt durch den Wahlausgang in ſeinem Lande, legt kräftiggegen Deutſchland los. Er findet es ganz ſelbſtverſtändlich, daß die Berührung der oſt⸗ deutſchen Grenzverhältniſſe ſofort den Krieg hervorrufen würde.„Nein, es geht nicht an“, ſo ruft er aus,„daß 30 Millionen Polen erſticken ſol⸗ len, um zwei Millionen Oſtpreußen Luft zu geben.“ Mit Abſicht läßt Zaleſki die Löſungsmöglichkeiten außer Acht, die ohne jeden Zweifel Oſtpreußen retten würden und für Polen durchaus tragbar wären. Es iſt jedenfalls merkwürdig, daß Zalefki ſich zum wütenden Verteidiger der unhaltbaren Ver⸗ hältniſſe im Oſten macht. Wir möchten ihn daran erinnern, daß er im Jahre 1917 in London eine Unterredung mit Lloyd George hatte, in der er folgendes ſagte: „Ich warne Sie, dem künftigen Polen deutſches Gebiet anzugliedern. Das würde die Beziehungen zwiſchen Polen und Deutſchland vergiften und, was beſonders ernſt wäre, meine Landsleute, die Polen, größen wahnſinnig machen.“ Sollte Zaleſki nicht in den Fehler verfallen ſein, vor dem er damals ſelbſt gewarnt hat? Der pol⸗ niſche Außenminiſter hält freilich den Verſailler Ver⸗ trag nicht für vollkommen, entſchuldigt aber ſeine Unzulänglichkiten damit, daß eben auf dieſer Welt nichts Perfektes geſchaffen werden könne. Schließ⸗ lich warnt Zaleſki vor einer evtl. deutſchen Auf⸗ rüſtung, da ſich daraus nach ſeiner Meinung die Stärkung der diplomatiſchen Verhand⸗ lungsfähigkeit Deutſchlands ergeben würde. Er verſichert, daß Frankreich in dieſem Punkte mit Polen einig wäre. 12 prozentige Gehaltskürzung in Italien Telegraphiſche Meldung Rom, 18. Nov. Der Miniſterrat hat mit Rückſicht darauf, daß das Budget für die erſten vier Monate des laufenden Finanzjahres ein Defizit von 729 Millio⸗ nen Lire auſweiſt, eine Verordnung angenommen, durch die die Bezüge jeder Art des geſamten vom Staat oder von öffentlichen Betrieben beſchäftigten Perſonals um 12 Prozent herabgeſetzt wer⸗ den. Die Herabſetzung ſteigert ſich auf 25 Prozent für die Einkommen über 40 000 Lire jährlich und auf 35 Prozent für diejenigen über 60 000 in allen ſtaat⸗ lichen Verwaltungen und irgendwie vom Staat ab⸗ hängigen Betrieben. Die Verordnung tritt am 1. Dezember in Kraft. Dieſe Maßnahme wird mit folgenden Erwägungen begründet: 1. Die Bezüge der Arbeiter aller Kategarien haben in den letzten Monaten eine beträchtliche Her⸗ abſetzung erfahren; 2. es liegt im höchſten Maße i m Intereſſe der Staatsangeſtellten ſelbſt, daß das Budgetgleichgewicht gewahrt wird; 3. die Senkung der Bezüge ſoll und wird eine weitere Be⸗ ſchleunigung im Nachgeben der Kleinhan⸗ delspreiſe und der Mieten herbeiführen. Der Miniſterrat weiſt in ſeiner Begründung dar⸗ auf hin, das Programm des neunten Jahres beſtehe in der Einſtellung des geſamten Wirtſchaftslebens auf den ſeit drei Jahren feſtſtehenden Wert der Lira nach der Formel: Eine Vorkriegslira= 3,66 Gegen⸗ wartslire, wobei dieſer Wert unter Berückſichtigung der verminderten Kaufkraft des Geldes auf 4 abge⸗ rundet werden müſſe. Während die Regierung die Bezüge des ganzen Perſonals des Staates und der öffentlichen Betriebe dieſem Verhältnis:4 anupaſſe, beabſichtige ſie auch in der gleichen Weiſe ihre Dienſt⸗ leiſtungen zu behandeln und alle Formen der Pri⸗- vatwirtſchaft auf dieſe fetzt univerſale Notwendigkeit hinzuweiſen. i CCC wGGGßßwGccßGGpßpcßGGßcwpßpßGpcwcßcccccccccccccßGGGGcGc0G00o0o0ßoGGGbGbGßGbGGTbGbGTGTGTGTGTGTGTGbͤTVTGTVTGTGTbTGT(bTͤbTVTVTVTͤVTVTVTVTVTVTVTͤVTVTVTVTVTVTVTVT„TVTVTVTVT„VTVWVWVTWVWVW1WTW1W1WWW1W1WWWWWWWWwWWW tungsdienſt die genau entgegengeſetzte Mei⸗ nung vertreten wird. Dort heißt es nämlich, die Haltung der Volkspartei bei den hadiſchen Kommu⸗ nalwahlen und die jüngſten Vorgänge in Sachſen ſeten als Anzeichen dafür zu deuten, daß in der Par⸗ tei die Neigung beſtehe, ſüch ſtär ker nach rechts zu orientieren. Ermordung des Taſchkenter afghaniſchen Konſuls — Moskau, 19. Nov.(Telegr. Agtr. der Sowjet⸗ union). Der aus Perſien zurückkehrende afghaniſche Konſul in Taſchken wurde am 14. ds. Mts., 20 Km. von der perſiſchen Grenze entfernt, ermordet und ausgeraubt. Der Mörder wurde verhaftet. Die Sowjetregierung hat dem afghaniſchen Konſulat in Moskau ihr Beileid ausgeſprochen. Die Einſturzkataſtrophe in Lyon — Lyon, 18. Nopbr. Die Bilanz der Lyoner Einſturzkataſtrophe ſtellt ſich nunmehr wie folgt: Geborgen ſind die Leichen von ſieben Feuerwehr⸗ leuten, einer Zivilperſon, ſieben Frauen und einem Kind. Unter den Trümmern liegen noch ein Feuer⸗ wehroffizier, 11 Feuerwehrleute, ein Poltzeiofftzter, drei Polizeibeamte und ſchätzungsweiſe zehn Ein⸗ wohner der eingeſtürzten Häuſer. Exploſion während der Abwrakungsarbeiten in Scapa Flow — London, 19. Nov. Auf dem ehemaligen deutſchen Schlachtſchiff„von der Tann“ in Scapa Flow explo⸗ dierte ein Sauerſtoffgebläſe während der Arbeit. Durch die Exploſion wurden vier Arbeiter leicht ver⸗ letzt. i ſtehen die Häuſer, ſpiegeln ſich im ſtillen Waſſer, das dick und glaſig erſcheint; die andere Seite der Un⸗ heimlichkeit, die Enge. Daneben eine Zeichnung, wodurch der Gegenſtand verſinnbildlicht wird, was im Hafenbild ſchon ohne ſichtbares Symbol zum Ausdruck kommt: der Friedhof von Pore la Chaiſe. Die übrigen Zeichnungen bringen Segel und Kähne; bezeichnend iſt die Neigung der Künſtlerin für das Breitgeblähte und Träggelagerte, auch die Farben der Oelbilder bekunden ein ähnliches Grundgefühl. Die Stilleben erinnern an Kanoldt. Ein Aktbild fällt auf durch ſeine Sicherheit. Dennoch ſcheint die Stärke der Künſtlerin am Vorhandenen gemeſſen bei der Landſchaft zu liegen, und innerhalb dieſer bevor⸗ zugt ſie die Grenzſituationen: äußerſte Enge und letzte Weite, die den notwendigen Ausgleich aus ſich heraus in den Betrachter verlegen. Jb. ( Muſikaliſche Abendfeier in der Trinitatiskirche. Der reichhaltigen Vortragsordnung, mit der der Kirchenchor der Trinitatiskirche am vergangenen Sonntag aufwartete, entſprach der überaus gute Be⸗ ſuch, der alle zur Verfügung ſtehenden Räumlich⸗ keiten in Anſpruch nahm. Der verdienſtvolle Or⸗ ganiſt Herr Friedrich Nagel eröffnete die Vor⸗ tragsfolge mit einer feſſelnden Kompoſition des italieniſchen Orgelmeiſters Enrico Boſſi und trat weiterhin foliſtiſch hervor mit der geſchmackvoll vor⸗ getragenen und feinſinnig regiſtrierten Cigcbnng von Dietr. Buxtehude. Außerdem erwarb er ſich große Verdienſte um die Abendfeier durch ſeine zart⸗ fühlende Begleitung auf der Orgel. Ein weſentlicher Teil der Vortragsordnung war dem gemiſchten Chor der Kirche zugefallen, der eine Blütenleſe geiſtlicher Chorwerke des 16. und 17. Jahrhunderts zu tönen⸗ dem Leben erweckte und auch lebender Tonſetzer ge⸗ dachte. Erſichtlich hatte Herr Endlich, der gegen⸗ wärtige Chorleiter große Sorgfalt auf rhythmiſche exakte Wiedergabe gelegt. Auch der deutlichen Aus⸗ ſprache war Aufmerkſamkeit zugewendet worden. Lediglich in Hinſicht auf dynamiſche Abtönung und Hervorhebung melodiſch wichtiger Stimmen gegen⸗ über bloßen Füllſtimmen blieben einige Wünſche offen. Mit geiſtlichen Liedern hatte ſich die ſther einen ſchönen klangvollen Sopran verfügende Sängerin Vom Ozeanflieger zum Jaiſchmünzer Telegraphiſche Meldung In weiteſten Kreiſen hat heute eine Wiener Mel, dung überraſcht, derzufolge der ameritaniſche Ozean. flieger Levine unter dem Verdacht der verſuchten Falſchmünzerei auf dem Semmering verhaftet wahrſcheinliches, denn wenn die ergänzenden Nach⸗ Fälſchungen verſucht haben ſoll, dann hätte der Ame⸗ bietender Plumpheit getroffen. i ſcheinlichkeit hat die Verſion, die Levine ſelbſt der Beſtellung der Stanzen unterſchiebt. klub Jetous beſchaffen wollen. ſtrafbare Handlung, doch müßte hier Maß gemeſſen werden. In gewiſſen ausländiſchen Staaten, die öffentliches Glücksſpiel und um ſo mehr natürlich den Betrieb privater Spielklubs kennen, wird in Levines Vorhaben wohl durchaus nichts Geſetzwidriges oder Ehrenrühriges erblickt werden. Aber ſei dem wie ihm wolle, der ganze Vorfall einige Millionen Eigenvermögen, das er bei ſeinem hartnäckigen Ozeanüberquerungsverſuch ſo ziemlich eingebüßt hat. Letzte Meldungen Die Rechtsanwaltsnot in Berlin — Berlin, 18. Nov. 166 Mitglieder der Anwalts kammer Berlin haben bei dem Kammervorſtand die Einberufung einer außerordentlichen Kammervyer⸗ ſammlung beantragt. Sie ſchlagen die Einreichung eines Notgeſetzes vor, nachdem mit ſofortiger Wirkung eine ſechsjährige Sperre der In⸗ laſſung zur Rechtsanwaltſchaft für den Kammer⸗ bezirk eingeführt werden ſoll. Zanberkünſtler Bellachini f — Marburg, 18. Nov. In Marburg iſt kurz vor Vollendung ſeines 70. Lebensjahres der bekannte Hofzauberkünſtler Bellachini an den Folgen dem Kriege faſt alle europäiſchen Länder, Er war mehrfacher Hofrat und Beſitzer vieler in⸗ und gus⸗ ländiſcher Ehrenzeichen. Seinen Lebensabend hat er in Marburg verbracht. Major Pabſt wieder in Wien — Wien, 18. Nov. Wie verlautet, iſt Major Pabſt heute vormittag aus Innsbruck in Wien eingetrof⸗ fen. Die Zeit der Ankunft war nur einigen wenigen Eingeweihten bekannt. „Do X“ noch in Bordeaux — Bordeaux, 18. Nov. Der„Do“, der heule vormittag nach La Coruna abfliegen wollte, hatte um 11 Uhr ſeinen Ankerplatz noch nicht verlaſſen. Es herrſcht dichter Nebel. König Huſſen nicht geſtorben — London, 19. Nov.(Reuter) Das im Umlauf befindliche Gerücht vom Tode Königs Huſſein it falſch. Der neue Präſident von Haiti — Newyork, 19. Nov. Nach einer Meldung der Aſſveiated Preß aus Porto au Prince, iſt der vor⸗ geszeitung in Haiti, Sten ivo Vincent, heute in der Abgeordnetenkammer bei der vierten Abſtim⸗ mung zum Präſidenten von Haiti gewählt worden. Vincent iſt 56 Jahre alt und gehört der extremen Oppoſition an. Er iſt ein Gegner der amerika⸗ niſchen Beſetzung und der erſte Präſtdent, der ſeit dem Vertrage mit den Vereinigten Staaten in regulärer Form gewählt worden iſt. Frl. Erika Strigel eingeſtellt, die in den kammer⸗ muſikaliſch begleiteten Kantatenſätzen an den treff⸗ lichen Violiniſten Alie von Liebenſtein und Dr. Bergmann nachhaltige Unterſtützung fand. Ein ſelten gehörtes Largo aus einem Konzert von Bach ließ auch die reine Inſtrumentalmuſik zu ihrem Rechte kommen, wobei Tont Auerbach, die ge⸗ ſchätze Celliſtin Gelegenheit fand, ihr wiederholt er⸗ probtes Können neuerlich zu beſtätigen. Dank des freundſchaftlichen Zuſammenwirkens aller Beteiligten war ſomit eine künſtleriſch reichhaltige und den Rückſichten auf die geweihte Stätte entſprechende Vortragsordnung aufgeſtellt und in einwandfreier Weiſe durchgeführt worden. 8 Das Nationaltheater teilt mit: Heute abend Gaſtſpiel des Japaniſchen Theaters(To⸗ kio). Das Schauſpiel des Nationaltheaters hat neben den Proben zu Bruckners„Eliſabeth von Eng⸗ land“ mit der Einſtudierung von„Peterchens Mondfahrt“ begonnen. Die Operette, die am 80. November mit der Erſtaufführung von Abrahams „Viktoria und ihr Huſar“ herauskommen wird, bereitet daneben noch„Denk an mich“ von Erwin Strauß für das Neue Theater vor. Für den erſten Weihnachtstag wird in Neueinſtudierung und Neuinſzenierung Offenbachs„Hoffmanns Erzählungen“ vorbereitet, die unter muſikali⸗ ſcher Leitung von Dr. Ernſt Cremer und unter ſzeniſcher Leitung von Intendant Herbert Maiſch ſtehen. 5 Neue Katheder- Blüten! Auf den Kopf der Bevölkerung fallen drei Kilo⸗ meter Eiſenbahnſchienen. Einſtweilen wollen wir das Gerippe von Schiſers Leben unter den Tiſch fallen laſſen. 4 92 Aequator fällt die Sonne ſenkrecht auf die rde. Das Erdinnere beſteht aus Theorien. Die Griechen hatten außer einer Hauptfrau noch mehrere Nebenfrauen im Gebrauch. Sie ſtreuten eine Handvoll Sand auf jeden Leich⸗ nam, der ihnen begegnete. Ich meine, Sie ſollten in den heiligen Geiſt ſprin⸗ gen wie vom Sprungbrett ins Waſſer. Das Ekkhart⸗Jahrbuch 1931 Wir alle wiſſen von dem ſchönen Volksbrauch, die Ex⸗ zühlungen der zur Weihnachtszeit erſcheinenden Kalender das Jahr hindurch zu leſen. Manche von uns kennen die neuen Almanache mit Beiträgen von deutſcher und auch ſehr viel ausländiſcher Literatur und Kunſt. Nur wenig baben aber bisher bemerkt, daß es heute auch für den Gebildeten wieder einen Almanach gibt, der die n unſerer Heimat in unſer geiſtiges und ſeeliſches Leben hineintragen will. Schon zum 12. mal erſcheint jetzt das Steher Jahn für das Babener Laub. Der Herausgeber Hermann 150 Buſſe hat auf ſeinen Reiſen im ganzen badiſchen Lan manch köſtliche Probe des Schaffens unſerer Künſtler 85 Schriftſteller für das Jahr 1931 geſammelt. Wir leſe ſchaffens, vor allem ſelner volksnahen klaſſtziſtiſchen 355 dition, aus der Feder des Mannheimer Galerſedlrentte Dr. Hartlau b. Er weiſt dieſe Züge einer ſich aus 5 badiſchen Natur entwickelnden deutſchen Künſtlerleiſtung 1 den Bildern unſeres berühmten Landsmannes Karl 1 nach. Dann erfahren wir von dem Leben und Werk den immer noch rüſtigen Benno Rüttenauer, des deu Dichters und Schriftſtellers aus unſerem fränkischen Stamm. In dieſem Jahrbuch wird uns auch Alfred Men bert, der Dichterdenker, gedeutet, und von Friebrich 15 Schmid Noerr der diesmal zwei lebendigernſte Er zählungen beigeſteuert hat. Von anderen Badenern 1 Gedichte aufgenommen. Otto Hoerdt veröffentlicht 05 Geſpräch über die meiſterhafte Erlebnisſchilderung vo Thomas Mann. Wie oft wünſchen wir auch mehr von Bildhaueret und Muſik in unſerem Land zu erfahren. Das Jahrbuch betiche vom Komponiſten Gerſpacher und vom Sichen, Gerſtel. Schöpferiſche Talente unſeres Landes 1 uns dadurch zur täglichen Begleitung und ihre Werke Nun uns neue Kraft und Freude. Badiſche Anekdoten 155 Schnurren von Herm. Eris Buſſe, Wilh. Fladt, 3 Flamm, Hanns Gllückſtein, Fritz Kopp, Karl Willy 915 mit luſtigen Zeichnungen der Mannheimerin Zenta 1 gehören in den Kalender und führen die Traditfon Hebelſchen Sinn fort. Das reichbebilderte ae alſo ein ſchönes Winter⸗ und Welhnachtsgeſchenk 0 Badener, es bringt in jede gebildete Familie, vom 1 ſee zum Main, edles Gut der heimattrenen und doch 5 offenen Kunſt. Das Ekrhart⸗Jahrbuch 1981, herausgege 0 von H. E. Buſſe im Auftrag des Landesvereins Bad. Hei mat erſchien im Verlag Gr. Braun, Karlsruhe. — 5 worden ſei. Dieſe Meldung hat allerdings viel Un. richten über die Art zutreffen, in der Levine ſeie rikaner ſeine Vorbereitungen mit kaum zu über, Viel mehr Wahr, 5 1 5 Er behauptet a nämlich, er habe für einen privaten Spiel⸗ Zwar wäre die Einrichtung und Führung eines Spielklubs nach deutſchen Rechtsbegriffen auch eine mit anderem läßt an ſich vermuten, daß Levines Ozeanfliegere! bei weitem nicht ſo lukrativ geweſen iſt, wie die ſe nes Vorgängers Lindbergh. Levine beſaß immerhin eines Schlaganfalls geſtorben. Bellachini bereiſte vo 4 malige Senatspräſident und Chefredakteur einer La- eine ſehr tiefgründige Kennzeichnung des badiſchen Kun, 2 rere — 2 r— 22728.. ͤ ͤ! ͤ K ⅛²ͤ“n— e e 9 11— S 0. 930 Mel⸗ Dzean⸗ uchten aftet 1 Un⸗ Nach⸗ ſeine Ame⸗ über⸗ Wahr⸗ ſt der Auptet piel⸗ eines 9 eine derem diſchen mehr ennen, nichts 3 erden. zorfall ö egerei ie ſei⸗ terhin einen emlich Mittwoch, 19. November 1930 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe * Nummer 537 3. Seite 7 —— Zunahme der Arbeitsloſigkeit Mitte November 31253 In den letzten zwei Wochen hat die Zahl der Ar⸗ beitfuchenden im Mannheimer Bezirk eine Zu⸗ nahme von 1000 erfahren. Unterſtützungen er⸗ halten 16 203 Erwerbsloſe. Erwerbsloſe Angeſtellte ſind 4500 gemeldet. Die Urſache der Steigerung iſt die ungünſtige Lage in der Metallinduſtrie. Hier haben die Entlaſſungen ihren Fortgang genommen. Weitere Verſchlechterungen ſind eingetreten in der Leder⸗ induſtrie, im Holzgewerbe, im Beklei⸗ dungsgewerbe und im Baugewerbe. Nur im Veryielfältigungsgewerbe ſetzte eine lebhafte Nachfrage nach den verſchiedenartigſten Ar⸗ beitskräften ein. Bei den Frauen iſt die Arbeits⸗ marktlage nach wie vor ungünſtig. Das Beklei⸗ dungsgewerbe iſt nicht mehr aufnahmefähig. Bel den häuslichen Dienſten iſt die Zahl der Anmeldungen offener Stellen ebenfalls zurück⸗ gegangen. Es werden im allgemeinen beſtqualifizierte Kräfte geſucht, um dadurch ein zweites oder drittes Mädchen zu erſparen. Für Waſch⸗, Putz⸗ und Monatsfrauen iſt die Beſchäftigungsmöglichkeit ganz ungünſtig. Auf dem kaufmänniſchen und techniſchen Stellenmarkt iſt trotz erhöhter Vermittlungs⸗ tätigkeit eine ſtarke Zunahme der Arbeitſuchenden zu verzeichnen. Vorwiegend gelangten jüngere Kräfte zur Entlaſſung, hauptſächlich aus dem Verkaufsper⸗ ſonal, Der Bedarf galt zumeiſt flotten Steno⸗ typiſtinnen. Bei den weiblichen Angeſtellten konnten Vermittlungen für Warenhäuſer erfolgen. Das Ar⸗ beitsbeſchaffungsprogramm wirkt ſich bisher auf den Angeſtelltenmarkt in keiner Weiſe entlaſtend aus. O Häusliche Krankenpflege Geſtern abend wurde im Kaufmannsheim, C 1, 10, die Wanderausſtellung„Häusliche Krankenpflege“ der D. H..⸗Krankenkaſſe eröffnet. Dr. Feldbauſch hielt dazu einen ſehr intereſſanten Vortrag über Maßnahmen, die zu er⸗ greifen ſind, wenn Gefahr droht. Leider fand die Veranſtaltung im Vortragsſal im 2. Stock ſtatt, ſo daß nur ein Teil der Zuhörer untergebracht werden konnte. Dr. Feldbauſch ging in ſeinen Darlegungen davon aus, daß ein großer Unterſchied ſeti zwiſchen Haus⸗ krankenpflege und Krankenhauspflege. Es komme immer darauf an, die Urſachen der Krankheit zu er⸗ ſorſchen, die ſich, hauptſächlich bei Kindern, in der Gemütsverfaſſung zeigen. Es ſei eine falſche Auf⸗ faſſung, zu glauben, daß nur der krank ſei, bei dem ſich heftige Schmerzen zeigten. Viel gefährlicher wäre der ſchmerzloſe Fieberzuſtand. Zeigten ſich bei einem Kranken Schmerzen, dann müſſe feſtgeſtellt werden, wo, wann und wie dieſe auftreten. Bruſtſchmerzen, ſo betonte der Redner, könnten die Urſache oder Vorläufer einer Lungen⸗ entzündung ſein. Selbſtverſtändlich müßte dann auch Fieber auftreten. Rückenſchmerzen könnten zur Nierenentzündung und Bauchſchmerzen zur Blind⸗ darmentzündung führen. Dr. Feldbauſch gab in ſeinen weiteren Ausfüh⸗ kungen die verſchiedenſten Anweiſungen und Verhal⸗ tungsmaßregeln bei den einzelnen Krankheiten. Jeder Kranke müſſe vor allem das Bett hüten, das in einem Zimmer mit viel Luft und Licht aufgeſtellt ſein ſoll. Die Zimmerwärme müſſe ſtets gleich bleiben, bei allen Fällen aber dürfe man die Anwen⸗ dung eines Fieberthermometers nicht vergeſſen. Großes Gewicht wäre auf die richtige Kranken⸗ behandlung zu legen. Am Schluſſe ſeines Vor⸗ ages behandelte der Redner die Symptome der ver⸗ ſchiedenſten Krankheiten, wie ſie bei Erwachſenen und Kindern ſich zeigen. Am Ausſtellungsmaterial und an zahlreichen Lichtbildern wies er die Gefährlichkeit manch unſcheinbarer Entzündungen und Eiterſtöcke im Rachen uſw. nach. In ſolchen Fällen müßten ſo⸗ fort Verhütungsmaßuahmen ergriffen werden. Die ſehr lehrreichen Ausführungen wurden von den Zuhörern mit großem Intereſſe verfolgt. k. Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge Jahresverſammlung der Die Ortsgruppe Mannheim des Volks⸗ bun des Deutſche Kriegsgräberfür⸗ ſorge e. V. hielt geſtern abend im Caſinvo ihre Jahres verſammlung ab. Für den am Er⸗ ſcheinen verhinderten 1. Vorſitzenden, Direktor Auguſt Schneider, übernahm der 2. Vorſitzende, Hauptlehrer Edmund Kreuzer, die Leitung der Verſammlung. Als Einleitung ſpielten Freunde des Volksbundes ein Klavierquartett von Schumann Dann erklang der Chor„Heilig, heilig,“ geſungen von der Geſangsabteilung der Fleiſcherinnung Mannheim unter Leitung von Hauptlehrer Malſch. Im Mittelpunkt des leider nur ſpärlich beſuchten Abends ſtand ein Lichtbildervortrag von Oberſtleutnant a. D. Farrentrapp⸗Karlsruhe über die derzeitige Beſchaffenheit der deutſchen Kriegergräber im Ausland. Seit dem letzten Bericht darüber hat ſich manches geändert. Auf den großen Sammelfriedhöfen in Frankreich iſt eine andere Bepflanzung notwendig. An die Mannheimer Bevölkerung! Sind die Pakete für die Brockenſammlung der Mannheimer Notgemeinſchaft gerichtet? Am Donnerstag, Freitag, Samstag kommen die Wagen. Die Kriegerfriedhöfſe der Engländer und Ameri⸗ kaner machen einen ſehr üppigen Eindruck. Man kann ſie mit Parkanlagen vergleichen. Die deutſchen, beſonders auch die badiſchen Friedhöfe, ſehen zum großen Teil noch etwas dürftig aus. Der Raſen iſt vielfach ungepflegt und die Holzkreuze ſind in ſchlechtem Zuſtande. Allerdings werden ſich in einigen Jahren die Bäume gut entwickelt haben. Die Kreuze des Volksbundes aus ſchwarzem Eichen⸗ holz mit Bronzetafel haben ſich gut bewährt. Statt der Mauern ſollte man ſich mehr der Heckeneinfaf⸗ ſung bedienen. Wer glaubt, ſich über den Zuſtand eines Grabes oder Friedhofes beſchweren zu müſſen, ſollte dies keinesfalls bei einer franzöſiſchen Regierungsſtelle tun. In Frankreich gibt es insgeſamt 209 Krieger⸗ friedhöfe mit etwa 700 000 Toten, von denen 450 000 in Einzelgräbern ruhen. Außer in den Friedhöfen an der früheren Front ſind noch zahlreiche Gefal⸗ lene auf Gemeindefriedhöfen beſtattet, beſonders in Südfrankreich. Auch dieſe Friedhöfe werden im Laufe des kommenden Frühjahrs in Ordnung ge⸗ bracht. Mit Belgien, das ſehr wenig für die auf ſeinem Gebiet angelegten Krigerfriedhöfe getan hat, wurde 1926 ein Sonderabkommen getroffen, wonach die deutſche Regierung allmählich planmäßig die Friedhöfe übernimmt und inſtandſetzen läßt. Der Volksbund iſt dabei weniger beteiligt. Ein großes Projekt bildet der Kriegerfriedhof von Langemark, wo 11000 junge Deutſche ruhen und für den die deutſche Studentenſchaft die Patenſchaft übernommen hat. Es ſind auch noch alte Truppenfriedhöfe vor⸗ handen, die meiſt ein ſtimmungsvolles Bild bieten. In Italien iſt die Friedhofpflege durch die Natur ſehr begünſtigt und im allgemeinen zufrieden⸗ ſtellend. In den Randſtaaten hat die Regtie⸗ rung bereits vor mehreren Jahren mit dem Ausbau der Kriegerfriedhöfe begonnen, während ſich die Behörden in Rußland ablehnend verhalten, ſodaß ſogar manche Anlagen wieder zerſtört wurden. Polen lehnt die Mitwirkung von amtlicher oder privater Seite ab, doch wird demnächſt ein Friedhof bei Warſchau eingeweiht. Es iſt zu hoffen, daß ſich beſſere Verhältniſſe anbahnen. In Rumänien mit 34 000 deutſchen Gefallenen iſt vor allem der Landesverband Bayern tätig. Sehr erſchwert iſt die Ortsgruppe Mannheim Erfaſſung der Gräber in den Karpathen, dagegen wird in Ungarn in treuer Erinnerung an die Waffenbrüderſchaft für die Gräber der deutſchen erfolgt die Pflege der Gräber vielfach durch Schul⸗ kinder Hervorragend iſt die Organiſation in Sieben⸗ bürgen, wo Lehrer, Schüler und Geiſtliche zuſammenwirken und oft jedes Kind ein be⸗ ſonderes Grab in Pflege hat. Zum Schluß zeigte der Redner das erſt vor kurzem eingeweihte Gefallenendenkmal der deutſchen Kolo⸗ nie in Tſingtau. Nach dem durch viele gute Lichtbilder unter⸗ ſtützten aufſchlußreichen Vortrag erſtattete Herr Kreuzer in Kürze den Jahresbericht, aus dem hervorgeht, daß für den Mannheimer Patenfriedhof in Staden rund 30 000% aufgewendet wurden. Die Ortsgruppe Mannheim den Landesverband Baden in der Erhaltung der Friedhöfe in Sennheim und Münſter. Der Redner dankte allen Mitwirkenden und vor allem auch der Preſſe für die gewährte Unterſtützung und gab bekannt, daß der nächſte Volkstrauertag am 1. März 1931, dem Sonn⸗ tag Reminiſeere, ſtattfindet. Der von Rektor G. Knodel, anſtelle des am Erſcheinen verhinderten Schatzmeiſters Dr. von Zuccalmaglio erſtattete Rechenſchaftsbericht, der einen Vermögensſtand von etwa 14000 4 auf⸗ weiſt, wurde genehmigt und dem Rechner Entlaſtung erteilt. Nachdem ſich gegen die Beibehaltung der Aemter durch den bisherigen Vorſtand kein Wider⸗ ſpruch erhoben hatte, gab Herr Kreuzer noch einige Aenderungen im Ausſchuß bekannt. Zum ehrenden Andenken an das im vergangenen Jahr verſtorbene Ausſchußmitglied Direktor Ferdinand Heyme, erhoben ſich die Anweſenden von den Sitzen. Mit einem Schlußlied des Männerchors klang die ſtimmungsvoll verlaufene Jahresverſammlung aus. el. unterſtützt auch eee, Erleichterung des Schulübergangs Bisher mußten alle Grundſchulkinder, die in die Anfangsklaſſe(Sexta) einer höheren badiſchen Lehranſtalt eintreten wollten, eine Auf nahme⸗ prüfung mit einem ſchriftlichen und mündlichen Teil beſtehen. Dieſe fällt nach einer ſoeben ver⸗ öffentlichten Verordnung des badiſchen Unterrichts⸗ miniſteriums bei ſolchen Grundſchulkindern weg, die in beiden Zeugniſſen des vierten Volksſchuljahrs in den beiden Hauptfächern Deut ſch und Rech⸗ nen die Noten„ſehr gut“ oder„gut“ haben. Die Aufnahme in die gewünſchte höhere Schule erfolgt jedoch nur probeweiſe. Die Probezeit währt das erſte Tertial des Schuljahres. Der übrige Teil dieſer umfangreichen Verordnung führt Mannheim ſchon ſeit einiger Zeit verſuchsweiſe eingeführte Erweiterung des Prüfungsausſchuſſes durch Zuzug eines im praktiſchen Schuldienſt ſtehen⸗ den Volksſchullehrers allgemein ein. Die Aufnahme „beſonders leiſtungsfähiger,“ alſo hochbegabter Kin⸗ der nach drei Grundſchuljahren, wird nach den nunmehr wohl allgemein in Deutſchland geltenden Beſtimmungen geregelt. Darnach ſind das 1. und 4. Grundſchuljahr bindend; die Kürzung der Grund⸗ ſchulzeit kann nur durch Ueberſpringen des 2. oder 3. Grundſchuljahres erfolgen. Dabei wird nicht nur die geiſtige, ſondern auch die körperliche Veranlagung berückſichtigt. 3 * * Die Schlichtungsverhandlungen in der Rhein⸗ ſchiffahrt vertagt. Wie dem Oberrheiniſchen Landes⸗ dienſt aus Köln gemeldet wird, ſind die geſtern unter Vorſitz des Schlichters für das Rheinland, Dr. Jöt⸗ ten, geführten Schlichtungsverhandlungen in der Rheinſchiffahrt auf Grund einer Parteivereinbarung auf Mittwoch, 26. Nov., vertagt worden. die in werden, Sammlungen für Vereinsveranſtaltungen Die Spitzenverbände der Wirtſchaft(die Haupt⸗ gemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels, der Reichs⸗ verband des Deutſchen Handwerks, der Reichsver⸗ band der Deutſchen Induſtrie und der Reichsverband des Deutſchen Groß⸗ und Ueberſeehandels) haben beſchloſſen, folgende gemeinſame Erklärung zu Gefallenen geſorgt,. In Serbien und Galizien veröffentlichen: „Immer wieder muß die Beobachtung gemacht daß Abnehmer⸗Organiſationen für Veran⸗ ſtaltungen verſchiedenſter Art(Weihe von Innungs⸗ fahnen, Gemeinſchaftsreiſen, ſonſtige geſellige Ver⸗ anſtaltungen uſw.) die Gewährung von Spenden und ſonſtigen Zuwendungen von ihren Lieferanten zu erreichen ſuchten. Die Lieferanten wurden unter ausdrücklichem Hinweis auf das Kundſchaftsverhält⸗ nis aufgefordert, ihr Intereſſe an der Abnehmer⸗ organiſation durch Geldbeiträge, Inſerate oder dergl. zu bekunden. Die unterzeichneten Spitzenverbände ſind ſich darüber einig, daß derartige Zumutungen durchaus zu verwerfen ſind und ſich mit Anſehen und Würde der Abnehmer⸗ verbände geben daher der Erwartung Ausdruck, daß ſolche Anforderungen künftig unterbleiben und daß die Lieferanten bezw. deren Organiſationen derartige Anſinnen unter Berufung auf dieſe Erklärung der Spitzenverbände einmütig ablehnen ſollen.“ Beſonders häufig ſind ſolche Sammlungen in der Weihnachts⸗ und Neujahrszeit, wo nahezu jeder Ver⸗ ein, der eine Weihnachtsfeier oder eine ſonſtige Ge⸗ ſelligkeit mit Verloſung uſw. veranſtaltet, an die mit ihm in mehr oder weniger nahen Beziehungen ſte⸗ henden Geſchäftsleute herantritt und um Geld⸗ oder ſonſtige Spenden bittet. Wenn derartige Anſuchen künftighin abgelehnt werden müſſen, ſo möge man deshalb nicht an dem guten Willen des Einzelnen zweifeln, ſondern ſich ſelbſt ſagen, daß der Geſchäfts⸗ mann heute nichts mehr zu verſchenken hat und aus Gründen der Selbſterhaltung prinzipiell keine Aus⸗ nahmen machen darf. 5 8 * * Der Verein Rechtsſchutzſtelle für Frauen und Mädchen E. V. macht darauf aufmerkſam, daß die geſetzlichen Beſtimmungen über In validen⸗ un d Hinterbliebenen ⸗Verſicherung viel zu wenig beachtet werden, trotzdem ſie doch von größter Wichtigkeit ſind. Es ſteht beiſpielsweiſe nach dem Tode einer verſicherten Frau, wenn der Ehemann ſich ohne geſetzlichen Grund von der häuslichen Gemeinſchaft fern gehalten und ſeiner väterlichen Unterhaltungspflicht entzogen hat, nach§S 1261 RVO. den ehelichen Kindern unter 15 Jahren Waiſen⸗ rente zu, ſo lange ſie bedürftig ſind. Wer Rat und Hilfe bedarf, gehe in die Sprechſtunden des Vereins, jeweils Montags und Freitags von—6 Uhr in N 2, 4. * 30 jähriges Dienſtjubiläum bei der Straßenbahn Mannheim Ludwigshafen. Am 20. Nov. 1900 wur⸗ den 50 Straßenbahner bei der Straßenbahn Mann⸗ heim Ludwigshafen eingeſtellt. 10 von dieſen Straßenbahnern ſtehen heute noch im Dienſte und feiern deshalb am morgigen Donnerstag ihr 30⸗ jähriges Dienſtjubiläum. Es ſind dies: Oberinſpek⸗ tor Willer, die Oberfahrmeiſter Kanzler, Henn und Zimpelmann, die Oberwagenfüh⸗ rer Hoffmann und Bockhorn, die Oberſchaff⸗ ner Rebel, Pfau, Jäger und Röſch. Wir gratulieren und wünſchen den Jubilaren, daß es ihnen noch lange vergönnt ſein möge, in der bis⸗ herigen Rüſtigkeit den verantwortungsvollen Dienſt zu leiſten. Schluß des redaktionellen Teils Effaxan die Perle der Schuhpflege für den einfechsten und feinsten Lederschuh jeder Fatbe, 9574 Eline Dose susftelchend für ca, 100 Ppaer Schuhe. Noch nicht degewesene Spitzenlelstungę Marionetten kommen! Vom 20. November ab gaſtiert in Mannheim das Marionettentheater Münchner Künſtler(Leitung Paul Braun), das ſein Gaſtſpiel mit dem Stück„Waſif und Akif“ oder„Die Frau mit den zwei Ehemän⸗ nern“ beginnt. Wir bringen aus dieſem Anlaß die nachſtehende Skizze aus der Feder des hollän⸗ diſchen Schriftſtellers Bun ing, die er in der Amſterdamer Zeitung„De Telegraaf“ bei dem holländiſchen Gaſtſpiel des Marionettentheaters veröffentlicht hat. „Halloh!“ rief eine Stimme durchs Telefon.— „Hier Zentraal⸗Station! Wir haben hier zwei Wag⸗ gons mit Puppen aus München. Wiſſen Sie viel⸗ leicht, wo die hingehören?“ Was wiſſen wir nicht auf einem Redaktions⸗ büro?— Aber diesmal dauerte es doch etwas länger, ehe der journaliſtiſche Funke unſeren Geiſt erleuch⸗ tete„„Zwei Waggons mit Puppen?“ fragten wir beſtürzt.—„Jawohl“, ſagte die Stimme „Theater⸗ Puppen!“ Der Funke ſprang über. Das mußten Brauns Münchner Marionetten ſein, die ihrem Herrn und teiſter zu raſch vorausgeeilt waren! „Die müſſen nach dem Muziek⸗Lyzeum!“ ſagten wir in unſerer Erleuchtung.„Danke beſtens!“ ſagte die Stimme und erſt Tags darauf erſchien der Herr dieſer reizenden Geſellſchaft: Paul Bran n. In Amſterdam und in ganz Holland von alters her be⸗ kannt. * Stellen Sie ſich vor, meine lieben Leſer, daß ſo etwas mit lebenden Schauſpielern vorkommen würde: eine Theatergeſellſchaft von 300 Akteuren, die meiſten von ihnen noch unbekannt in Amſterdam, darunter orientaliſche Schönheiten, Pferde, Schafe, Eſel, Kamele, Prominente aller Fächer, Darſteller es Fauſt, Mephoſtophiles, Künſtler, denen ganz Europa ſchon zugejubelt hat.. und geſtrandet am Zentraal⸗Bahnhof von Amſterdam... Man kann es ſich gar nicht ausdenken: Amſterdam würde ge⸗ bebt haben von dem ohrenbetäubenden Lärm bis in eine hölzernen Grundfeſten. Und dann geht man Tags darauf durch Kälte und naſſen Schnee durch das Tor des Muziek⸗ Lyzeums. Aus dem Veſtibül eine elegante Treppe hinauf in den ſchönen Saal. Ganz Amſterdam iſt da und voller Erwartung, und dann iſt es ſo weit: Branns Theater öffnet ſeine goldenen Flügel⸗ türen und man iſt in der Welt von„Tauſend und eine Nacht“,— der echten nämlich, wo man Späſſe macht, ohne ein Blatt vor den Mund zu neh⸗ men, wo die Eſel bocken, wie einzig und allein nur orientaliſche Eſel bocken können, wo die Diebe ſo ſchlau und die Räuber ſo ver⸗ wegen ſind, und die Frauen ſo voll Liſt und die Sultane ſo edelmütig, wie das nur bei Marionetten mög⸗ lich iſt. Denn eine Mario⸗ nette iſt nirgendwo mehr zuhauſe, wie in einer ſo phantaſtiſchen Welt, ſie ſpottet über allen Realismus und ſchwingt ſich mit ihren hölzernen Füßen am liebſten auf das geflü⸗ gelte Pferd der reinen, wahren Bühnendicht⸗ kunſt. 755 Branns Marionetten kennen dieſen Flug von alters her. Sie legen dabei ſeit Jahren eine ſou⸗ veräne Mißachtung vor allen Kunſt⸗xismen“ an den Tag. Sie waren von je und bleiben immer von jener alten Familie: Meiſterlich geſpielt, charakteriſtiſch ge⸗ ſchnitzt, ironiſch und phantaſtiſch beſeelt. Wieviele Marionettentheater kamen und gingen bei uns aus und ein: aber von welchem wurden wir ſo beglückt, wie von dieſem? Akif, der grimimie Hauber Nun, es begann dieſen erſten Abend mit einer türkiſchen Geſchichte, die viel zu ſchön iſt, als daß man ſie erzählen könnte. Laſſen Sie ſich nur das eine verraten, daß die ebenſo ſchlanke, wie un moraliſche Leila in dem Lande, in dem nach der Sage die Frau nur den fünften Teil eines Mannes lieben darf, ſich ausgerechnet zwei Ehemänner leiſtet. Der eine iſt ein Räuber, ſo ſtark wie ein Löwe und der andere ein Taſchenſpieler, ſo dünn, wie der Teufel, daß der Sultan höchſtſelbſt von dem Räuber an der Naſe herumgeführt und daß Untugend belohnt wird, daß da gehängt wird und geſtohlen, geliebkoſt, getanzt, auf Pferden und Eſeln geritten und gekämpft, durch acht Bilder hindurch nach Herzensluſt, und wie! Hier iſt zu ſehen, wie Frauenliſt den Mann be⸗ tört! Und wahrlich alle menſchlichen Mannequins könnten eiferſüchtig werden auf den unbeſchreiblichen Reiz, der von dieſer Marionetten⸗Leila auf uns aus⸗ ſtrömt! Ja, und dann kann man hier eigentlich erſt ſo recht kennen lernen, was ein bockender und aus⸗ ſchlagender Eſel iſt— einer mit Augen, ſo groß, wie Tee⸗Schalen ſozuſagen mit 14 Hinterbeinen und einem Maul wie ein Krokodil. Wer jemals einen Eſel liebgehabt hat oder haßte oder o eine Leila,„das Urbild, den Inbegriff davon kann er hier wiederfinden, deſtilliert ſozuſagen: aus Holz, Schnüren und Seide und. Phantaſie Und das iſt ſo mit dieſen bösartigen Kämpfen, denen wir da beiwohnen, den amoureuſen Aben⸗ teuern und der Schlafkammer des Sultans: es be⸗ ginnt beinahe echt und immer wird es wunderlicher und ſchließlich endigt es ſo wunderlich, daß es ſchon beinahe wieder echt wirkt. Kurzum es iſt alles ein herrliches Marionetten⸗Wunder! Niemand iſt noch je dahinter gekommen, aber Branns Spieler haben es in den Fingern! Voll⸗ kommener, als ſein Theater ſpielt keine Revue à grand spectacle ſolch eine vrientaliſche Komödie von Liebe und Abenteuern, gewürzt mit drei Körnchen Ironie. Feſtſtehender als Typ kann kein Schauſpieler ſein, bezaubernder keine Schauſpielerin, eſelgleicher kein wirklicher Eſel, lächerlicher kein Mann, als hier Waſif und Akif mit Leila * Ein einzigartiges Theater weltlicher Raritäten und Wunder iſt im Muziek⸗Lyzeum für uns auf⸗ erbaut: Branns Marionetten, die beinahe ebenſo härriſch und ernſthaft, wie Menſchen ſind, aber gerade Um ebenſo viel närriſcher und ernſthafter, daß wir, die wir daran glauben, über ſie, und nicht über uns ſelber lachen. Was ein törichtes und ernſtliches Miß⸗ verſtändnis iſt, aber eine der angenehmſten Bezau⸗ berungen, die den Menſchen überkommen können. Das iſt der Grund, weshalb dieſe Meiſter⸗Mario⸗ netten hiermit jedermann von Herzen empfohlen ſeien! eee Leutnant Schmidt und ſeine Kompagnie, Ein Sol⸗ datenſchickſal. Aus den Tagebüchern des Kriegsfreiwilligen, Vikars Dr. Erich Schmidt, f als Leutnant im Juli 1918. Herausgegeben von Friedrich Walter. Ernte⸗Verlag G. m. b.., Potsdam. In dreifacher Hinſicht können die Kriegs⸗ notizen einen beſonderen Dienſt tun. Sie tragen das Ge⸗ präge der Echtheit an ſich; man ſpürt ihnen an, daß ſie im Felde geſchrieben ſind, unter den friſchen Eindrücken der Ereigniſſe. Es iſt deshalb auch nirgends verſucht., ſie zu überarbeiten und ſie dem heutigen Leſer mehr anzupaſſen. Faſt alle Kriegsbücher, die heute herausgegeben werden, ſind ja doch erſt jetzt, zehn Jahre nach dem Krieg, über⸗ arbeitet, und ſie tragen die Probleme, die wir heute haben, in den Krieg hinein. Die hier vorliegenden Notizen geben aber ein Bild des Krieges, wie er wirklich war und wie ihn der Soldat empfand. Daß Dr. Schmidt dabei nicht als Offizier eintritt, ſondern als Kriegs freiwilliger, und erſt im Felde zum Leutnant befördert wird und ſchließlich faſt drei Jahre die Kompagnie führt iſt beſonders wertvoll, ſo wird die Darſtellung nicht einſeitig. Gerade die Natur der täglichen Tagebuchnotizen gibt aber auch einen vor⸗ züglichen Einblick in das unmittelbare Erleben und Leben der Kompagnie. Wir haben zumeiſt nur Schilderungen aus den Offenſiven und Schlachten. Was taten aber unſere Soldaten draußen in den Zeiten Hazwiſchen? waren die Ruhezeiten ausgefüllt? Darüber geben Notizen vortrefflichen Aufſchluß, ſo daß man durch ſie erſt ein Bild erhält, wie ſich das Leben unſerer Sold draußen Tag für Tag abſpielte. Dazu kommt lich daß Dr. Schmidt ſeine Aufgabe als Soldat zu lö cht als Chriſt. Hier liegt das Moment, was das viele Po⸗ ſitive in dem Kriegstagebuch im letzten Grund erſt verſtänd lich macht. Die ſtarke Kraft des geduldigen Aushar die der Schützengrabenkrieg zumal in den erſten ei Jahren erfordert. die reſtloſe, bedenkenloſe Hinga aroße Ziel erfüllt er, weil er aus ſeinem Gl Kraft dazu nimmt. Seiner Kompagnie iſt er u vortrefflicher militäriſcher Führer, ſondern ſorger. Wie se 4. Seite/ Nummer 537 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 19. November 1930 Dämmerige Tage Die herrlichen bunten Herbſtfarben ſind verblaßt. Die Natur hat ihr einfarbiges Kleid angelegt, das ſie um dieſe Zeit trägt. Grau wölbt ſich der Himmels⸗ dom über der Erde. Es iſt die Verlaſſenheit und die ſtille Melancholie des Vorwinters, die ſich über unſerer Scholle ausbreitet. Dämmerung liegt über Stadt und Land. Die Stimmung der Menſchen müßte drunter leiden, wenn.... man nicht Weihna chten ent⸗ gegenginge. Schon jetzt ſpendet das Feſt ſeine Vor⸗ freuden. Aus den Schaufenſtern wird man an ſie erinnert und ebenſo durch das Verhalten unſerer An⸗ gehörigen. Man denkt jetzt bereits aus Schenken, man ſucht im Stillen und wünſcht ſich auch. Neſt⸗ häkchen neſtelt heimlich ſchon— die gute Mutter ſieht ſelbſtverſtändlich nichts— und hofft, ſie mit einem wollenen Waſchlappen überraſchen zu können. Es ſoll das erſte ſelbſtgefertigte Geſchenk ſein. So hat jedes ſchon ſeine Spezialftät und ſeine be⸗ ſeligende Heimlichkeit. Mit zunehmender Dämmrig⸗ keit ſteigt die Vorfreude. Auf leiſen Sohlen rückt Weihnachten näher. RNadauverſammlung Zu wüſten Szenen kam es geſtern Abend anläß⸗ lich einer Verſammlung des„'Tannenbergbun⸗ des“ im Großen Meyerhof. Der Redakteur von Ludendorffs„Volkswarte“, Hans Kurt⸗München, ſprach über das Thema:„Treibt Hitler durch ſein „Bündnis“ mit Italien zu einem das deutſche Volk vernichtenden Weltkrieg?“ Die Nationalſozia⸗ lüſten waren zu einer Ausſprache eingeladen und auch ſehr zahlreich(nahezu die Hälfte der Be⸗ ſucher) erſchienen. Schon bei der Nennung des Na⸗ mens Hitler vollführten die Anhänger einen ohren⸗ betäubenden Lärm. Ihr Ruf„Deutſchland erwache!“ gellte durch den Saal. Herausfordernd ſangen ſie ihr Kampflied. Der Aufforderung des Verſamm⸗ lungsleiters und der politiſchen Polizei, den Saal zu verlaſſen, leiſteten ſie keine Folge, ſondern beriefen ſich auf ihre bezahlte Eintrittskarte. Nur ihr Füh⸗ rer Lenz könne ihnen befehlen, den Saal zu ver⸗ laſſen. Und er tat es auch. Er erſchien aber erſt, als es beinahe zu einer Schlägerei kam. Inzwiſchen war auch uniformierte Polizei im Saale erſchienen. Singend verließen die Nationalſozialiſten im Gänſe⸗ marſch den Saal. Während des Vortrages, der ſich in dem bekann⸗ ten Fahrwaſſer Ludendorffſcher Geſpenſterſeherei bewegte, lärmten die Nationalſozialiſten im Haus⸗ gang und auf der Treppe. Ein anderer Teil hatte ſich ins Nebenzimmer des Wirtes begeben, wo ſie Lenz beruhigte. Das alarmierte Ueberfallkommando ſorgte für Säuberung der Straße und ließ auch eine ſtarke Schutzwache zurück, die jede Anſammlung zer⸗ ſtreute. Inzwiſchen war man oben bei der Diskuſſion angelangt. Aber nun ſetzten die Kommuniſten die Lärmſzenen ihrer feindlichen Brüder fort. Der Referent hatte behauptet, der von Rom mit Moskau am 2. Auguſt 1930 abgeſchloſſene Handelsvertrag ſei ein Bündnisvertrag geweſen, was bis heute verheim⸗ licht worden wäre. Dieſe Auslegung ließen die Kommuniſten nicht gelten und machten in der üb⸗ lichen Weiſe dagegen Front. Zuletzt wurde auch ihnen ſamt ihrem Wortführer; der„Saal verboten. Natürlich ging das nicht ohne das bekannte Konzert ab. Der Ausbruch einer Keilerei hing nur an einem Faden. Die Verſammlung wurde geſchloſſen. Unten auf der Straße ſorgte die Schupo für einen reibungs⸗ loſen Abzug der Verſammlungsteilnehmer. L. ** * Der Wohnungsbau in Mannheim. Der Rein⸗ zugang an Wohnungen betrug im Monat Oktober 331.(Zugang durch Neubau 318 und durch Umbau 13). Von den neu geſchaffenen Wohnungen ſind 144 Wohnungen mit—3 Zimmern, 186 Wohnungen mit 6 Zimmern und eine Wohnung mit 7 bzw. mehr Zimmern. Es wurden 50 neue Wohngebäude erſtellt. Für insgeſamt 49 Neubauten, die 315 Wohnungen ergaben, wurde eine Baukoſtenbeihilfe bewilligt. 17 neue Wohngebäude wurden von Gemeinnützigen Bauvereinigen und 33 von privaten Bauherrn er⸗ ſtellt. Davon find 5 Kleinhäuſer mit—2 Wohn⸗ geſchoſſen und höchſtens 4 Wohnungen. Veranſtaltungen 25 Jahre Männergeſangverein Badenia Der Männergeſangverein Badenia ver⸗ ſammelte anläßlich ſeines 251ährigen Be ſte hens eine große Gemeinde am Samstag im Wartburg⸗Hoſptz, die Zeuge eines gut gelungenen und fröhlich verlaufenen Abends war. Den Auftakt bildete ein Konzert, in dem alte Volksweiſen vorwiegend waren. Die ausgezeichnete Wiedergabe durch den Chor unter der Leitung des Herrn Karl Köhr geſtaltete die Darbietungen zu einem ſeltenen Genuß. Als Soliſtin hatte der Verein Frl. Marga Doring von hier verpflichtet, die Lieder für Sopran ſo hervorragend zum Vortrag brachte, daß der reichliche Beifall wohlverdient war. Das gleiche kann von Hern Schwartz(Violine) geſagt werden. Das einſtün⸗ dige Konzert war ein großer Erfolg für den Verein. Anſchließend fand ein Bankett ſtatt, das Herr Er⸗ hard Seeger durch eine Begrüßungsanſprache eröffnete. Bei dem Eröffnungschor„Das iſt der Tag des Herrn“ wirkten außer dem feſtgebenden Verein die Vereine Sängereinheit, Germania Ilvesheim, Har⸗ monie Schwetzingerſtadt und das Männer⸗ guartett 1923 mit. Der tiefe Eindruck, den der Maſſenchor hervorrief, war eine würdige Ehrung des Vereins. Nach einigen Auszeichnungen verdienter Sänger durch den Vorſitzenden Erhard Seeger kamen die Bru⸗ dervereine durch den Vortrag einiger Chöre zu Wort. Zahlreiche Glückwünſche der Vereinsvertreter bildeten den Abſchluß des Banketts. Beſondere Erwähnung verdient die Ueberreichung einer Originalradierung durch Herrn Honeck von der Mannheimer Männervereinigung. Eine große Ueberraſchung bildete die Ueberreichung eines herr⸗ li hen Pokals durch den befreundeten Metzgergehilfen⸗ verein.* * Einziges Konzert der Berenys 40 ungariſchen Zigeuner⸗Sinfoniker. Dieſes größte Zigeuner⸗ Orcheſter der Welt, in kurzer Zeit zu einzigartiger Berühmtheit gekommen, gebt ein einmaliges Konzert am kommenden Samstag abend im Nibelungenſaal. Dieſes Konzert wird ein muſikaliſches Ereignis von Heſonderer, eigenartiger Prägung für unſere Stadt werden. Schon die Tatſache, 40 dieſer ungebundenen, temperamentvollen und leidenſchaftlichen Menſchen für längere Zelt zu einem Ganzen zu vereinigen, iſt ein gar nicht zu ermeſſendes Verdlenſt ihres prächtigen Führers und Dirigenten Henry Bereny. Bewunderungswürdig ſind die muſikali⸗ ſchen Darbietungen, die immer wieder die die größten Konzertſäle füllenden Zuhörermaſſen zu Ausbrüchen jeſſel⸗ loſen Beifalls hinreißen. Die Preſſe von ien, Berlin und Köln, wo die erſten Konzerte vor anusverkauſten Häuſern ſtattfanden, feiert in begeiſterten Worten dieſe Philharmoniker des Zimbals. meinderat nicht gerecht werden, Usbeſitzer lagen Für Aufhebung der Zwangswirtſchaft im Wohnungsweſen Der Verband pfälziſcher Haus⸗ und Grund⸗ beſitzervereine hielt in Pirmaſens ſeinen Verbands⸗ tag ah. Der Samstag war ausgefüllt mit internen Beratungen. Am Sonntag vormittag fand eine Oeffentliche Kundgebung ſtatt, die vom Vorſitzenden, Bankdirektor Rieß⸗ Ludwigshafen geleitet wurde. Vertreter der Stadt, Oberbürgermeiſter Geheimrat Strobel, begrüßte die Tagung im Namen der Stadt und wies im Verlauf ſeiner Ausführungen darauf hin, daß die Stadtverwaltung die Stunde ſegnen werde, in der die Zwangswirtſchaft im Wohnungs⸗ weſen falle, doch glaube er nicht, daß nach die⸗ ſem Zeitpunkt alles eitel Freude ſein würde. Was jetzt zu tun übrig bleibe, ſei, dafür zu ſorgen, daß zwiſchen Mietern und Vermietern ein verſtändnis⸗ volles Verhältnis eintritt. Der bayeriſche Landtagsabg. Mayer ⸗ Augsburg begrüßte den pfälziſchen Kreisverband und dankte ihm, daß er ſich in der ſchwerſten Zeit als treueſte * Der Stütze des bayeriſchen Verbandes erwieſen habe. Es ſei im Augenblick beſtimmt nicht die Zeit, das Kampfbeil zu begraben, ſondern jetzt im Angeſicht der neuen Vorlage der Reichsregierung müßten gerade alle Kräfte angeſpannt werden. Es gelte, ſich dagegen zur Wehr zu ſetzen, daß in dieſer Vorlage für die Aufhebung der Zwangswirtſchaft die lange Friſt bis 1934 oder 1936 vorgeſehen ſei. Es ſei ſchon recht zu ſagen, man müſſe Verſtändigung zwiſchen Mietern und Vermietern ſuchen, aber ſolange die Mieter alle Rechte hätten und die Hausbeſitzer keine, ſei es noch weit bis zu dieſer Verſtändigung. Redner verwies auf Württemberg, wo die Zwangswirtſchaft ſo gut wie aufgehoben ſei. Die Zahl der Prozeſſe zwiſchen Mietern und Vermietern habe ſich dort um 90 b. H. vermindert. Der Syndikus des pfälziſchen Hausbeſitzer⸗Ver⸗ bandes, Rechtsanwalt Dr. Keſſel, referierte über das Aufwertungsſchlußgeſetz. Sehr intereſſant ſprach darauf der Vorſitzende der Münchener Hausbeſitzer, Stadtrat Seyfried, über den Hausbeſitz im Spiegel der Zeit. Er warf dabei der Regierung vor, ſie ſchlafe einen Dornröschenſchlaf und ſei abſolut nicht gewillt, etwas für die Löſung der Zwangswirt⸗ ſchaft zu tun. Redner hielt der Bayeriſchen Regie⸗ rung das Vorgehen anderer Staaten und Städte ent⸗ gegen, die mit den viel weitergehenden Lockerungen die beſten Erfahrungen gemacht hätten. Bezüglich der Mietzinsſteuer habe Bayern nicht nur den höchſten Satz, ſondern auch die gröbſte und vorwiegend auf rein fiskaliſche Verhältniſſe zugeſchnittene Regelung. Ueber die in Ausſicht genommene Realſteuer⸗ ſenkung weiß der Redner auch nichts Günſtiges für den Hausbeſitz zu berichten, ſie bleibe eine leere Verheißung, denn der Betrag von 400 Millionen 41, der aus der Mietzinsſteuer freigemacht werden ſolle, werde zu 200 Millionen zur Senkung der Gewerbe⸗ ſteuer, zu 80 Millionen für Alimentierung leiſtungs⸗ ſchwacher Gemeinden und lediglich zu 120 Millionen Mark zur Senkung aller Grundſteuern verwendet. Angenommen wurde zum Schluß folgende Entſchließung: Hebt Zwangswirtſchaft im Wohnungsweſen raſcheſt auf. Der derzeitige Tiefſtand der Wirtſchaft und die Tatſache, daß bei freier Wirtſchaft im Wohnungs⸗ weſen viele Arbeitsloſe Arbeit finden, läßt die letzige Zeit als beſte Gelegenheit erſcheinen, die Wohnungswirtſchaft von ihren Feſſeln zu befreien, nicht erſt 1934 oder 1936. Senket die Steuerlaſten auf den Althausbeſitz auf ein ertägliches Maß, daß er erhalten werden kann. Ein ſoziales Mietrecht, das den alten und neuen Hausbeſitz entrechten will, lehnen wir ab. Das Erwerbsloſenproblem in Plankſtadt I Plankſtadt, 18. Nov. In gemeinſamer Sitzung mit den Fraktionsführern fand im Gemeinderat die Beratung des Antrages der ausgeſteuerten Erwerbsloſen bezüglich Gewährung von Bei⸗ hälfen ſtatt. Gegenwärtig werden etwa 80 ausge⸗ ſteuerte Erwerbsloſe betreut, darunter 56 Wohlfahrts⸗ arbeiter, die an vier Wochentagen beſchäftigt werden. Der Verdienſt aus dieſer Beſchäftigung hat durch⸗ ſchnittlich ein kleines Plus gegenüber der zuletzt be⸗ zogenen Arbeitsloſenunterſtützung. Der Wochenauf⸗ wand für ſämtliche Unterſtützungsempfänger beträgt gegenwärtig rund 1400 /,. Die Erwerbsloſen bean⸗ tragen, an ſechs Tagen beſchäftigt zu werden. Bei dieſer Maßnahme würde der Unterſtützungsaufwand wöchentlich 2200/ betragen. Neben dieſer Forde⸗ rung wird eine einmalide Winterbethilfe, deren Auf⸗ wand 3600/ beträgt, und eine Kohlenzuwendung von 1200% gefordert. Dieſer Forderung kann der Ge⸗ Mittel im Haushalt fehlen. Auch der Antrag auf Unterlaſſung von Abzügen für Waſſergeld und Miete mußte abſchlägig beſchieden werden. Einzelfälle be⸗ hält ſich der Gemeinderat zur beſonderen Prüfung vor. Die Poſttion„Wohlfahrtspflege“ wird dem Etat nach angeſtellter Berechnung in dieſem Rechnungs⸗ weil dazu jegliche geführt werden ſoll. Dieſe Vorausſetzung jahr mit 118 400/ vorausſichtlich belaſten. Verfüg⸗ bare Deckungsmittel ſind nur in Höhe von 52 300 ¼ vorhanden. Bei Durchführung der geplanten Tief⸗ kanaliſationsarbeiten uſw., die mit Anlehensmitteln beſtritten werden, dürfte die Fürſorge vorübergehend mit einem Betrag von ſchätzungsweiſe 10 000/ ent⸗ laſtet werden. Rechnet man dieſem Betrag eine Ein⸗ nahme der zu beſchließenden Bier⸗ und Bürgerſteuer in Höhe von etwa 17 000/ hinzu, ſo verbleibt immer⸗ hin noch ein ungedeckter Aufwand von rund 3900 L. Dieſen Betrag durch Gemeindeſteuern aufzubringen, würde eine Erhöhung der Umlage von 50 v. H. be⸗ deuten. Um den größten Teil der ausgeſteuerten Erwerbsloſen beſchäftigen zu können, ſollen die ge⸗ planten Arbeiten raſchmöglichſt in Angriff genommen werden. Der Bürgerausſchuß wird zu dieſem Zweck am 24. Nov. tagen, um zu beſchließen, ob für die hieſige Gemeinde eine Bier⸗ und Bürgerſteuer ein⸗ iſt zum Vollzug der Kapitalaufnahme, ohne die die Durch⸗ führung der Arbeiten nicht mögltch iſt, erforderlich. Sollte der Bürgerausſchuß ſeine Zuſtimmung zur Einführung dieſer Steuern verſagen, ſo werden wahrſcheinlich noch Wochen verſtreichen, bis die ge⸗ planten Beſchäftigungsmöglichkeiten verwirklicht werden können. Internationale Marionettenrevne Alſo nicht nur unſer Theater hat ſich moderniſtert und gemauſert, auch die Marionetten wiſſen, wie wir geſtern nachmittag im Kaufhaus Hirſchland ſehen konnten, was ſich in fortſchrittlichen Tagen ſchickt. Hänſel und Gretel, die märchenhaften Darſteller im Puppentheater, haben ſich auf einmal als ſchicke Tänzer und Künſtler her⸗ ausſtaffiert. Unſer lieber Kaſperle hat die Rolle eines luſtigen Conferenztiers übernommen. Eine Marionet⸗ tenrevue nennt man das, mit einem richtigen Varieté⸗ programm, in dem ſich, wie uns der Inhaber George B. Wilde ernſtlich verſichert, erſtens„der Geiſt der Unterhaltung mit der Kunſt der Vorführung deckt“ und dem zweitens ein ſehr internationaler Ruf vorausgeht, was keiner beſtreiten kann, der vernimmt, daß bereits London, Paris, Wien, Berlin, Newyork und jetzt auch Mannheim von dieſer modernen Marionettenkunſt genippt haben. Gewiß wäre das eine himmliſche Freude für unſe⸗ ren ſeligen Marionetten⸗Schichtl und ſeinen Dr. Fauſtus und ſeiner Genoveva, wenn er dieſe gemalten Puppen 3. B. einen Quick⸗Step oder Tango tanzen ſehen würde, denn ſo ein Fortſchritt im Kindertheater iſt allemal was wert. Auch die Kunſt muß modern friſiert ſein und nach Brot gehen, es iſt nichts dagegen zu machen. Alſo die Marionettenrevue haben wir jetzt; ſie hat in der ganzen Welt ſchon große Erfolge erzielt und überall, wo ſie hinkam, das Rennen gemacht. Auch in Mannheim, das ſah man gleich auf den erſten Blick. Mit hochgeröteten Wangen und voller Erwartung ſaßen die Kleinen, eine große Zahl, geſtern nachmittag im Kaufhaus Herſchland und warteten der Dinge, die da kommen ſollten. Es war eine fabelhafte Kunſt, das muß man ſagen, ein Wunder der Marionettentheaterkunſt. Szene reihte ſich an Szene, eine überraſchender als die andere. Und ſelbſt die Er⸗ wachſenen intereſſierten ſich für dieſes Vartetéprogramm, das uns bis Samstag jeden Nachmittag erfreuen wird. * X * Vortrag im Hausfrauenbund. Wir weiſen nochmals auf den heute Abend in der Harmonie ſtattſindenden Vor⸗ trag von Frau Emma Kromer„Was erwarten die Hausfrauen vom Preisabbau?“ hin. Konzert des Geſangvereins„Bavaria“ in Ludwigs⸗ hafen. Der Geſangverein„Bavaria“ ehrte in der klar und ſehr wirkſam aufgebauten Vortragsfolge ſeines geſtri⸗ gen Konzert das Schaffen dreier in München angeſiedelter, aber den verſchiedenen ſüddeutſchen Stämmen angehörender Tonſetzer: Haas, Schmid und Trunk. Joſef Haas hat für ſeinen„Vorbeimarſch“ und die Tanzliedſutte Stoffe gewählt, die eine ſelbſtändig freie, nicht im harmoniſchen Schwall untergehende Stimmführung geſtatten und eigent⸗ lich bedingen. Die friſche Bewegung des Marſches und Tanzes formt ſich hier zu herbkräftigen Klangbildern. Der Vereinsleiter Fritz Lehmler, der als ſelbſt ausübender Sänger ſich in den Vortragskünſten wohl auskennt, machte vortrefflich hörbar und faſt ſchaubar: wie in dem Chor⸗ reigen aus dem Einklang ganz natürlich immer ein Mehrklang wird, als improviſterten die Sänger reihum einen Wechſelgeſang. Die ſchwierige Intonation der Allemande und Gaillarde(nicht„Gutllarbe“!), die breit ausgeſponnene Canzone mit einem von Loeltgen edel geſungenen Tenorſolo und die lebendige Rhythmik der Intrade und Giga ſind gleichermaßen zu rühmen. Die abſchließenden volkstümlich⸗romantiſchen„Lieder eines Dorſpoeten“ von Heinr. Kaſpar Schmid gaben dem Chor dann noch Gelegenheit, in feinabgeſtimmtem Vortrag wei⸗ chere Lieder und Schatten aufzuſetzen. Drei Sololieder von Joſef Haas zeigten den bayrſichen Schwaben von ſeiner mehr verſonnenen Seite; die Gedankenlyrik ſeines Landsmanns Cäſar Flalſchlen(„Schlaf müde Seele“,„Ich möchte ſtill“,„Regenwetterlied“) wird hier verträumt und warmblütig vertont. Adolf Loeltgen, unſer einſtiger „Held“, rang ſeinem großen Tenor das höchſte Maß an zurückhaltender Empfindung ab. Nicht minder eindringlich geſtaltete er vier Lieder des Badeners Rich. Trunk und drei Sänge Hugo Wolfs. Die Zuhörer, die den Saal des Geſellſchaftshauſes bis auf den letzten Platz füllten, bettelten dem beliebten Künſtler drei Zugaben ab. Auch der Chor und ſein Leiter ernteten vielen Dank. Die Klapierbegleitung der Lieder beſorgte Htlartus Hautz⸗ Speyer gewandt und zuverläſſig.. Kommunale Chronik Die Fürſorgelaſten der Stadt Pforzheim * Pforzheim, 18. Nov. Der Fürſorgeaufwand der Stadt Pforzheim iſt als Folge der Wirtſchaftskriſe und der Arbeitsloſigkeit im verfloſſenen Sommer⸗ halbjahr erheblich geſtiegen. Die Ausgaben in allen Zweigen der öffentlichen Fürſorge beliefen ſich in den erſten ſechs Monaten des Rechnungsjahres 1930 auf insgeſamt 1208 000 Mk. gegen 915 000 Mk. in den erſten ſechs Monaten 1929. Der im Voranſchlag 1930 für das erſte Halbjahr vorgeſehene Betrag wurde bereits um 142 000 Mk., das ſind 13,3 Proz., übor⸗ ſchritten. Eine weit erheblichere Ueberſchreitung iſt für das kommende Winterhalbjahr zu erwarten, da die Steigerung der Neuzugänge beim Fürſorgeamt von Monat zu Monat anhält. Die Arbeitsbeſchaf⸗ fung hat ſich die Stadtverwaltung in den Grenzen des Möglichen angelegen ſein laſſen. Im Sommer haben die ſtädtiſchen Kollegien für ein beſonderes Arbeitsbeſchaffungsprogramm 500 000 Mk., daneben für eine Reihe von Arbeiten weitere 415000 Mk. be⸗ willigt. Ein neues Programm, das u. a. Straßen⸗ und Kanalherſtellungen und Friedhofserweiterungen vorſieht und über 400 008. Mk. erfordert, liegt ab⸗ geſchloſſen vor. * mp. Ilvesheim, 18. Nov. Die Zahl unſerer Wohlfahrtserwerbsloſen iſt in der Zeit von Mitte September bis heute von 53 auf 70 ge⸗ ſtiegen. Die wöchentlichen Aufwendungen ſind von rund 700 auf 1000„% angewachſen.— Nunmehr iſt auch das über 500 Hektar große Jagdgebiet un⸗ ſerer Gemarkung auf ſechs Jahre und zwar für 1100/ an einen Wannheimer Gaſtwert ver⸗ pachtet worden. sch. Schriesheim, 18. November. Der hieſige Ge⸗ meinderat beſchloß, den ausgeſteuerten Erwerbsloſen das Waſſergeld für das Wirt⸗ ſchaftsjahr 1930⸗31 zu erlaſſen, und für Erwerbsloſe, die länger als zwei Monate erwerbslos waren, die⸗ ſes auf ein Drittel zu ermäßigen. Hilfe für die Ausgeſtenerten * Germersheim, 18. Nov. Der Stadtrat ſchloß auf einen Antrag des zweiten Bürgermeiſterz Reible, einen Kredit in Höhe von 1500 Mark genehmigen, der gegen Rückzahlung in kleinen Raten geſuchſtellenden Ausgeſteuerten zum Kaufe von notwendigen Möbeln und Wäſche⸗ ſtücken aus den Beſtänden der Reichs verwertungz⸗ ſtelle, die zur Zeit die Möbel an die Bevölkerung verkauft, gegeben werden ſollen. Er beſchloß weiter auf einen Antrag von Stadtrat Müller, einen Ap⸗ pell an die feſtbeſoldeten ſtaatlichen und ſtädtiſchen Beamten, Geſchäftsleute und Angeſtellten, wie über⸗ haupt an die Angehörigen der freien Berufe, die in einem Dienſt verhältnis ſtehen, zur Entrichtung einez Notopfers zu richten, das zur Beſchaffung der dringendſten notwendigen Möbel und Wäſcheſtücke für die in dieſer Hinſicht teilweiſe in den elendeſten Verhältniſſen lebenden Ausgeſteuerten im beſonderen und zur Linderung der Not der arbeitslosen Mit⸗ bürger im allgemeinen Verwendung finden ſoll. Bad Homburg läßt ſich zwangsetatiſieren * Bad Homburg, 18. Nov. Durch Anſchwellen der Wohlfahrtslaſten weiſt der Haushalt der Stadt Homburg einen Fehlbetrag von 120000 Mark in die⸗ ſem Jahre auf. Gemäß den Anweiſungen der Re⸗ gierung ſuchte der Magiſtrat dieſen Fehlbetrag herabzuſetzen, indem er Winter⸗ und Weihnachts⸗ beihilfen für die Wohlfahrtsempfänger lediglich auf Kohlenbeihilfe beſchränkte. Zur Deckung des bleibenden Defizits wurde der Stadtverordnetenver⸗ ſammlung ein Steuerbudget vorgelegt, das auf Grund der Notverordnung die Einführung der Bierſteuer, Erhebung einer Bürgerſteuer, 50prozen⸗ tige Erhöhung der Gewerbeertragsſteuer auf 450 v. H. und 20prozentige Erhöhung der Grundper⸗ mögensſteuer auf 380 v. H. vorſieht. Der Deckungs⸗ vorſchlag wurde einſtimmig abgelehnt. Fünf Miny⸗ ten ſpäter behandelte man die Frage der Winter⸗ beihilfe, wobei man erfuhr, daß die erſte Mongts⸗ rate an Brennſtoff ohne Deckung bereits ausgegeben iſt. Man wird ſich auf das Eingreifen eines Staats⸗ kommiſſars einſtellen müſſen, deſſen Diktat dann ohne Murren hingenommen werden muß. Ein künſtlicher Berg im Frankfurter Stadtwald dv. Frankfurt a.., 18. Nov. Nach dem Beiſpiel von Leipzig iſt jetzt auch die Stadt Frankfurt daran gegangen, an einem von der Stadt weit entfernten Punkt im Stadtwald einen Scher belberg anzu⸗ legen, der als künftiger Ausflugs⸗ und Ausſichts⸗ punkt und gleichzeitig als Winterſportſtätte proſek⸗. tiert iſt. Die Anlage dieſes künſtlichen Berges, der eine Höhe von 30 bis 40 Meter erhalten wird, koſtet die Stadtverwaltung nichts, da hierfür der aus der Stadt anfallende Müll Verwendung findet, Aller⸗ dings geht das Wachstum dieſes Berges ſo langſam vor ſich, daß er die vorgeſehene Höhe erſt in 12 bis 15 Jahren erreicht haben wird. Vom nächſten Jahr ab beträgt die täglich zur Auffüllung kommende Müllmenge 1000 Kubikmeter. Nach Erreichung der vorgeſehenen Höhe wird der Berg, der eine weite Fernſicht über den großen, ebenen Frankfurter Stadtwald bieten wird, mit Mutterboden bedeckt, be⸗ pflanzt und für den Ausflugsverkehr bewirtſchaflet. Kleine Mitteilungen Der gegenwärtige 1. Bürgermeiſter der Gemeinde Altleiningen, Klein, tritt wegen Erreichung der Altersgrenze am 1. Febr. 1931 in den Ruheſtand. Als Erſatz kommt nur ein Ehrenbürgermeiſter in Frage. Da in Maßweiler die Deckung der Krifenunter⸗ ſtützung nur ſehr mangelhaft im Rechnungsjahr 199081 feſtgeſetzt iſt und oͤſe Aufbringung der Mittel fehr zweifel⸗ haft erſcheint, wurde in der letzten Gemeinderatsſitzung die Einführung der Bürgerſteuer beraten, die ab⸗ gelehnt wurde. 5 Fogeslaleucles Mittwoch, 19. November Nationaltheater: Einmaliges Gaſtſpiel des Japaniſchen Theaters Tolio, außer Miete, 20 Uhr. Apollo⸗Theater: Kindervorſtellung. und der Wolf“, 16 Uhr.— Gaſtſpiel der Berliner Rotterbühnen „Friederike“, Operette von Léhar, 20 Uhr. Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung, 17 Uhr Vorführung. Mannheimer Muſikſchule Viktor Dinand: Schülerauf⸗ führung in der Hormonie, 20 Uhr. Volkshochschule:„Charakter und Weltanſchouung“, Ver⸗ 0 e Prof. Dr. Emil Utitz, Halle, im Mufenſaal, chr. Geſellſchaft für Erd⸗ und Völkerkunde:„Der Rückgang des Auslandsdeutſchtums auf der Erde“, Vortrag von Prof. Dr. Tuckermann, in der Aula der Handelshochſchule A 4, 1, 20,15 Uhr. 0 Mannheimer Notgemeinſchaft: Hausſammlung mit Liſten zum Einzeichnen der Geloͤſpenden, Lichtſpiele: Alhambra:„Der Jazzkönig“.— Unie verſum:„Die blonde Nachtigall,— Scale; Der Herrgottſchnitzer von Oberammergau“.— Schau⸗ burg:„Dreyfus“.— Roxy⸗Theater:„Wilde Orchideen“.— Palaſt:„Der Schuß im Tonfilmtheg⸗ ter.“— Capitol:„Der große Gabbo“.— Gloria: „Es iſt was los bei Knorzebachs“.— Kindervorſtellung „Der Froſchkönig“, Anfang 14,30 Uhr. Ufa⸗Palaſt— Pfalzbau:„Wilhelm Tell“, Schauſpiel von Schiller, ohne Kartenverkauf, 20 Uhr. Sehenswürdigkeiten: Schloßmuſeum: Gebffnet täglich von 10—13 Uhr und 14—16 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. — Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeng⸗ haus: Sonntag vormittags von 11 bis 13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr, Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Städtische Kunſthalle: Geöffnet werktags(mit Ausnahme Montags von 10-13 und 14 16 Uhr, an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—16 Uhr durchgehend. 5 —— ͤ— Chefredakteur! Kurt Fiſcher 1 Verantwortlich für Politik: 5. A. Meißner Feullleton⸗ Dr. Stefan Kayſer-Kommunalpolitit u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer- Gericht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. k 1, 446 Jür unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel Rllckvorto . Zeder Herr will ſich raſc, und gründlich raſteren. Er ſetzt deshalb dem Raſierwaſſer ein: Meſſe ſpitze „EN EEHανεfun⁰e rt Kalser- Borax“ u, der das Raſieren angemein erleichtert, die Schaum ildung fördert, läſtiges Brennen während 5 dem Raſieren verhindert und die Haut elaſtiſc⸗ nd 0 werden läßt Die löſtliche Parfümierung trügt daß bei, das Präparat nie wieder zu miſſen.— Zu hahen 4 I in allen einſchlägigen Geſchäften. Verlangen Sie Gratis⸗ probe und Proſpetzt mittels dieſer Anzeige.— Heinrich Mack Nachf., Alm a. O. ver⸗ WN nter⸗ 9031 iſel⸗ zung ab ſchen der hnen ig. auf⸗ Bor⸗ ſaal, des of. hule ſten . * 13 1 Gegend von G ermershe dw 2 doeutſche Umſchau Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Feitung 141. Jahrgang/ Nummer 537 Aus Baden Eine Pyramide in Heidelberg * Heidelberg, 18. Nov. Im Hofe des Marſtalls wird zur Zeit ein Denkmal errichtet, das auf einem ſteinernen Sockel eine Pyramide trägt, die aus lauter ſteinernen Kanonenkugeln zuſammen⸗ geſetzt iſt. Bekanntlich iſt der Marſtall in kurfürſt⸗ licher Zeit Waffenarſenal geweſen. Sowohl hei Bauarbeiten im Marſtallhof als auch früher ſchon heim Bau der Menſaküche ſind dieſe ſteinernen Ge⸗ ſchoſſe aufgefunden worden. Ludwig Hermann Landfried * Heidelberg, 18. Nov. In der vergangenen Nacht ſtarb im Alter von 82 Jahren Privatier Ludwig Hermann Landfried. Landfried war früher Mit⸗ inhaber der bekannten großen Tabak⸗ und Zigarren⸗ fabrik P. J. Landfried in Heidelberg. Der Uehlinger Brandſtifter verhaftet? * Karlsruhe, 18. Nov. Am Sonntag wurde ein Mann und ſein Sohn, deren Anweſen ſchon mehr⸗ mals abgebrannt iſt, unter dem Verdacht, die zehn Braudfälle in Uehlingen begangen zu haben, ver⸗ haftet und ins Bezirksgefängnis eingeliefert. Karlsruher Autoräuber auf der Flucht Karlsruhe, 19. Nov. Bei den polizeilichen Er⸗ mittlungen nach den Autoräubern, die am Freitag abend vor dem Gießener Stadttheater eine Daimler⸗ Benz⸗Limouſine geſtohlen und davongefahren waren, hat ſich ergeben, daß zwei Männer und eine Frau als Diebe in Betracht kommen. Die drei Spitzbuben waren mit einem in Karlsruhe vor dem Badiſchen Landestheater geſtohlenen Kraftwagen nach Gießen gefahren, ließen den Wagen dann ſtehen und fuhren mit dem vor dem Gießener Stadttheater geſtohlenen Auto bis in die i m, wo ſie kurz vor dem Ort in einem Straßengraben landeten. An der Unfallſtelle hielt ein des Weges kommen⸗ des Auto, deſſen Inſaſſen den Verunglückten Hilfe leiſten wollten. Die Autobanditen gingen aber tätlich gegen hre Helfer vor, packten dieſe, und warfen ſie in den Straßengraben, worauf ſie mit deren Auto davon fuhren. Die Fahrt ging nun wieder nach Kʒarlsruhe, too ſie den Kraftwagen abſtellten, am Abend aber wie⸗ der ein anderes Auto ſtahlen, mit dem ſie ihre Fahrt erneut aufnahmen. Von da an fehlt von den Tätern wieder jede Spur. Wie weiter feſtgeſtellt würde, handelt es ſich bei dem Haupttäter um den h Jahre alten Kaufmann Erich Kitt aus Karlsruhe, ein auf Abwege geratener Sohn achtbarer Eltern, der unter den Namen Dr. Helwig, Dr. Till, Dr. Köhme und Dr. Röllitz auftrat. Die Namen der zwei Mit⸗ täter ſind noch nicht bekannt, Tödlicher Autounfall * Rotenfels im Murgtal, 18. Nov. Geſtern abend berunglückte der in Lichtenau bei Kehl wohnhafte Pfeifenfabrikant Matthias Schoch mit ſeinem Auto in der Nähe von Rotenfels tödlich. Aus bisher un⸗ bekannter Urſache fuhr das Auto die Murg⸗ höſchung hinunter und raſte dem Fluſſe zu. Dabei wollte Schoch anſcheinend während der Fahrt abſpringen, geriet aber unter den im gleichen Augen⸗ blick umſtür zenden Wagen und konnte nur noch als Leiche geborgen werden. Zwei Strafgefangene ausgebrochen Freiburg i. Br., 18. Nov. Heute abend gegen Uhr entkamen aus dem hieſigen Landesgefängnis zwei Strafgefangene. Sie waren im Holzhof be⸗ ſchäftigt und benutzten einen unbewachten Augenblick, um über die Mauer zu klettern. Die Schuhe haben ſe im Hofe zurückgelaſſen. Die Ausreißer flohen in Richtung Gundelfingen. Von dort wurde gemeldet, daß ein Gaſtwirt gegen 8 Uhr von zwei Burſchen, auf die die Perſonenbeſchreibung paßt, angefal⸗ len worden iſt, ſich ihrer jedoch erwehren konnte. Die Burſchen flüchteten in Richtung Verſtetter Landſtraße weiter. Es handelt ſich um den 28 Jahre alten Metall⸗ arbeiter Wilhelm Hertel aus Karlsruhe, mittel⸗ groß, kräftig gebaut, dunkelblonde Haare, 1 5 einen alle brochenen Dialekt ſpricht, und den 22 Jahre alten Schiffer Erich Kläſer aus Köln, mittelgroß, ſchlank, rötlich⸗blondes Haar und hellblaue Augen. Die beiden Ausbrecher ſind nur mit Hemd, Strümpfe und Hoſe bekleidet. Hochbetrieb in den Baumſchulen mp. Ladenburg, 19. November. Die hieſigen Baumſchulen(man zählt hier zehn bis zwölf Großbetriebe und mindeſtens ebenſoviele Kleinbetriebe) befinden ſich gegenwärtig in der Hoch⸗ ſaiſon, denn der Herhſt iſt auch für ſie in gewiſſem Sinne Erntezeit. Von Oktober bis Dezember findet der Hauptverſand der jungen Bäumchen und Sträu⸗ cher ſtatt und man kann ſagen, daß dieſes Verſand⸗ geſchäft in dieſem Jahre genau ſo umfangreich iſt wie im Vorjahr. In der Hauptſache beſteht große Nachfrage nach Taſelobſt, aber auch andere Obſtarten, wie Kirſchen, Zwetſchgen uſw. ſind ſehr gefragt, hauptſächlich als Erſatz für die durch den vorjährigen Froſt ausgefal⸗ lenen Bäume. Daneben kommen auch alle Arten von Alleebäumen und Zierſträuchern zum Verkauf. An manchen Tagen werden drei bis vier Wagen⸗ ladungen mit je 1500 bis 3000 Stämmchen und Sträuchern auf den Weg gebracht. Dabei zeigt die Reichsbahn⸗Verwaltung in letzter Zeit beſonders gro⸗ ßes Entgegenkommen. Die Wagenzuſtellung ge⸗ ſchieht im Gegenſatz zu früher prompt und ohne Schwierigkeiten. Es fehlt nur noch eine geeignete Lagerhalle. Wohl ſind in neuerer Zeit die Baumſchulen mit ihren unterwegs befindlichen Baumtransporten gegen Froſt verſichert, doch beſagt ein Paragraph, daß bei einem Morgen⸗Thermome⸗ terſtand von 1 bzw. 2 Grad unter Null nicht verladen werden darf. Seit kurzem bemüht ſich auch das Ausland, be⸗ ſonders Italien und Rumänien, ſeine Baumſchul⸗ Erzeugniſſe innerhalb Deutſchlands abzuſetzen. Wenn auch in Einzelfällen die Preiſe unter jenen der deut⸗ ſchen Erzeugniſſe zu ſtehen kommen, ſo iſt aber doch einwandfrei feſtgeſtellt, daß die deutſchen Qualitäten über denen des Auslandes ſtehen, ſodaß die deutſchen Baumſchulgewächſe doch die bevorzugteren bleiben werden. Arteil im Marxzeller Mordprozeß Der Angeklagte Schneider erhält 15 Jahre Zuchthaus Karlsruhe, 18. Nov. Das Schwurgericht Karlsruhe hat nach ſechstägiger Verhandlung und über vierſtündiger Urteilsberatung heute abend folgendes Urteil gefällt: Der 24 Jahre alte Kaufmann Franz Schneider aus Marxzell wird wegen Totſchlags, begangen au dem 46 Jahre alten Fiſchzüchter Karl Braun zu fünf⸗ zehn Jahren Zuchthaus und zehn Jah⸗ ren Ehrverluſt verurteilt. Begründung des Urteils In der Begründung des Urteils führte der Vor⸗ ſitzende u. a. aus: Die erſte Frage, die das Gericht ſich vorzulegen hatte, war die, iſt der Angeklagte der Täter? Das Gericht hat dieſe Frage ſtundenlang erwogen und alles geprüft, was auf Grund der ſechstägigen Verhandlung für und wider ſprach und iſt zu der felſenfeſten Ueberzeugung gekommen, daß der An⸗ geklagte der Täter iſt. Ein anderer Täter kommt nach der Ueberzeugung des Gerichts nicht in Frage. Ein Raubmord liegt zweifellos nicht vor, da alle Gegenſtände, die Braun zu Lebzeiten trug, bei der Leiche noch vorgefunden wurden. Es kommt des⸗ halb nur ein Racheakt in Frage, was auch ſchon aus der beſtialiſchen Art hervorgeht, in der die Tat ausgeführt wurde. Die volle Ueberzeugung des Ge⸗ richts iſt, daß der Angeklagte die Tat mit einem In⸗ fanteriegewehr begangen hat. Aus dem Gewehr, das in der Nähe des Tatorts gefunden wurde, iſt nach der Angabe des Sachverſtändigen nicht geſchoſſen worden. Das Gericht hat aber keinen Zweifel, daß der An⸗ geklagte dieſes Gewehr, das in einen Tuchfetzen verpackt war, der aus dem Schrank des Angeklagten ſtammt, und das einen Daumenabdruck des Angeklag⸗ ten aufwies, an die Fundſtelle gebracht hat, um die Behörde irrezuführen. Das Gericht iſt feſt überzeugt, daß der Angeklagte mit dem andern Gewehr, das er angeblich vor Jahren vernichtet haben will, den tödlichen Schuß abgegeben hat. Die zweite Frage, die das Gericht zu beantworten hatte, war die: Mord oder Totſchlag? Eine Entſchuldigung nach 8 51 liegt nicht vor. Ein Mord liegt vor, wenn der Angeklagte die Tat mit voller Ueberlegung vorbereitet und ausgeführt hat, wenn ohne Ueberlegung, ein Totſchlag; das Gericht hält dieſe letztere Möglichkeit nicht für ausgeſchloſſen, da Tatzeugen nicht vorhanden ſind, und es zu erwägen und zu prüfen galt, ob nicht doch eine Affekttat vor⸗ liegt. Für dieſe Annahme ſprach der Befund. Wer ſo beſtialiſch mit ſeinem Opfer umgeht, befand ſich im Augenblick der Tat in einem Zuſtand höchſter Er⸗ regung. Dieſe Erregung kann durch den Zuruf des Braun„Fiſchhändler“ hervorgerufen worden ſein. Trotz ſchweren Verdachtes wegen Mordes konnte ſich das Gericht nicht entſchließen, einen ſolchen an⸗ zunehmen, ſondern mußte Totſchlag, alſo ein Verbrechen nach 8 212, für vorliegend erachten. Bei der Schwere der Tat und der Schwere der Folgen, da ſie einem Mann auf der Höhe ſeines Lebens und Schaffens das Leben koſtete und bei der Perſönlichkeit des Angeklagten, der während der ganzen Verhand⸗ lungsdauer auch nicht einen einzigen ſympathiſchen Zug zeigte, kamen mildernde Umſtände für das Ge⸗ richt nicht in Frage. Es mußte auf die Höchſtſtrafe erkannt werden. Die ehrloſe Geſinnung, in der die Tat begangen wurde, rechtfertigt die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte im höchſtzuläſſigen Maße. Die Koſten des umfangreichen Verfahrens hat der Angeklagte zu tragen. Bemerkt ſei noch, daß der Angeklagte Unſchuld beteuerte. Selbſt beim letzten Wort des Angeklagten betonte er ſeine Unſchuld und bat das Gericht um Freiſprechung. Preissenkung im Bätker- und Mehgergewerbe * Bühl, 19. Nov. In Bühl fanden ſich die Ober meiſter des Babiſchen Bäckerinnungs verbandes im Rathaus zuſammen, um Stellung zu der Frage der Preisſenkung zu nehmen. Im Mittelpunkte der Tagung ſtand ein Vortrag des Verbandsſyndikus Weber über das Brotgeſetz, den Beimahlungszwang und den Preisabbau. An den Vortrag ſchloß ſich eine eingehende Ausſprache. Nach⸗ ſtehende Entſchließung wurde gefaßt: Der Ober⸗ meiſtertag ſtellt zunächſt feſt, daß die Brotpreiſe in Baden ſeither ſtets mit äußerſter Genauigkeit berechnet worden ſind. Das Beſtreben, einen allgemeinen Preisabbau durchzuführen, findet auch den Anklang der verſammelten Obermeiſter. Vorausſetzung für die Herabſetzung des Brotpreiſes iſt aber vor allem der Abbau der unerträglich hohen Steuern und Soziallaſten und eine Sen⸗ kung der Mehlpreiſe. Das badiſche Bäckerge⸗ werbe wird eine neuerliche Nachprüfung ſeiner Preiſe und dort eine Senkung vornehmen, wo es irgend möglich iſt. Es erklärt aber gleichzeitig, daß es ſich nicht ſcheuen wird, unverzüglich ſeine Preiſe wieder zu erhöhen, wenn durch die überſpannte Feſt⸗ ſetzung der Zölle oder aus anderem Grunde eine Erhöhung der Mehlpreiſe eintritt und der in Ausſicht geſtellte allgemeine Abbau der Preiſe nicht auch in allen Zweigen der Induſtrie und in anderen Berufen reſtlos durchgeführt wird. * Freiburg, 18. Nov. Auf einer Mitgliederverſammlung der ſü d⸗ badiſchen Metzgergenoſſenſchaft, die zur Preisſenkungsaktion der Reichsregierung Stellung nahm, wurde beſchloſſen, den Preis für Schweine⸗ fletſchum 5 Pfg. von 1,30 auf 1,25%, Ochſen⸗ fleiſch um 4 Pfg. auf 1,16, Hammelfleiſch und Kalbfleiſch um 5 Pfg. und Hackfleiſch um 10 Pfg. das Pfund berabzuſetzen. Die Preiſe für Wurſt⸗ waren erfahren keine beſondere Ermäßigung, nach⸗ dem vor einigen Wochen hierfür eine Preisverbilli⸗ gung in Kraft getreten iſt. Die Preisermäßigung ſoll mit Wirkung vom 22. November in Kraft treten. ſtets ſeine Aus der Pfalz Feſtabend der Gaſtwirte * Ludwigshafen, 19. Nov. Die Ludwigshafener Gaſtwirte⸗Vereinigung veranſtaltete geſtern abend zur Feier ihres 45jährigen Beſtehens einen Feſt⸗ ball im Konzertſaal des Pfalzbaues. Der herzlichen Begrüßung des Vorſitzenden Kemmner folgte ein Hymnus auf den Humor, launig geſprochen von Frl. Irmler. Die Kapelle Lehmler ſorgte für Stimmung und ſpielte in flotter Weiſe zum Tanze auf. Zwiſchendurch erfreute der Liederkranz⸗Mun⸗ denheim durch den gehaltvollen Vortrag feſtlicher Lieder. Die Damen des Verbandes überreichten eine ſchöne Standarte, deren Bedeutung und Bezie⸗ hung zum 45jährigen Beſtehen der Gaſtwirte⸗Ver⸗ einigung Ludwigshafen Fräulein Ludwig in ſin⸗ nigen Verſen erläuterte. Walter Friedmann unterhielt die Geſellſchaft durch Vortrag luſtiger Lieder aufs beſte. Der Parkhotel⸗Vergleich abgelehnt „ Nenſtadt a.., 18. Nov. Die erſte Gläubiger⸗ verſammlung des Parkhotels, deſſen In⸗ haber in der letzten Woche die Zahlungseinſtellung erklärt haben, lehnte den vom Schuldner einge⸗ reichten Vergleichsvorſchlag ab. Die Gläubigerver⸗ ſammlung wählte aus ihrer Mitte einen fünfglied⸗ rigen Aus ſchuß, der die Verhältniſſe des Schuld⸗ ners nachzuprüfen und einen neuen Vergleichsvor⸗ ſchlag auszuarbeiten hat. Ehetragödie nd. Nockenhauſen bei Kirchheimbolanden, 18. Nov. Auf dem Sulzhof ſpielte ſich am Montag vor⸗ mittag in dem Anweſen des Landwirts Peter Eicher eine gräßliche Bluttat ab. Der Landwirt Eicher hat ſich im Alter von 56 Jahren vor wenigen Monaten mit ſeiner 30 Jahre alten Ehefrau ver⸗ heiratet. Infolge Erbſchaftsangelegenheiten geriet er mit ſeiner Frau geſtern in Auseinanderſetzungen, in deren Verlauf er mit einer Piſtole bewaffnet, in den Viehſtall ſprang, wo er ſeiner Frau zwei ſchwere Schuß verletzungen beibrachte. Die Frau mußte ſofort in bedenklich verletztem Zuſtand in das Rockenhauſener Krankenhaus überführt werden. Frau Eicher ſprang in ihrem ſchwer verletzten Zuſtand unter Aufwendung ihrer letzten Kräfte noch auf die Dorfſtraße, ſodaß ein großer Menſchen⸗ auflauf entſtand. Sie wurde von ihrem Ehemann verfolgt. Erſt durch das Eingreifen des Bruders von Eicher flüchtete Eicher in ſeine Wohnung zurück. Dort brachte ex, ſich mit einer Piſtole zwei ſchwere Schuß verletzungen durch den Mund in den Kopf bei, die zum ſofortigen Tod führten. Der eine Schuß war ſo gewaltig, daß Eicher der Kopf aus⸗ ein andergeriſſen wurde. Ein frecher Ueberfall * Pirmaſens, 18. Nov. Am Montag nachmittag wurden im Walde bei Ruhbank zwei junge Damen von auswärts, die einen Spaziergang machten, von einem etwa 20jährigen Burſchen überfallen und der einen Spaziergängerin die Handtaſche, in der ſich etwa 100 Franken be⸗ fanden, geraubt. Der Räuber iſt flüchtig. Große Geflügelausſtellung in Kaiſerslautern „ Faiſerslantern, 16. Nov. Am Samstag und Sonntag fand in der großen ſtädtiſchen Ausſtellungs⸗ halle in Kaiſerslautern eine Geflügelſchau ſtatt, die über die Rahmen der üblichen Ausſtellungen dieſer Art hinausging. Nicht nur aus der ganzen Pfalz, ſondern aus Baden, Württemberg und Heſſen hatten Ausſteller teilgenommen. Durchweg waren ſehr ſchöne Tiere ausgeſtellt, von denen viele prämiiert werden konnten. Beſonders zahlreich ver⸗ treten waren Hühner aller Raſſen, dann die Tauben. Auch Enten, Gänſe und Truthühner ſowie Schwäne konnte man ſehen. Die Durchführung der Ausſtel⸗ lung lag in den Händen des Kaiſerslauterer Vereins „Friſch Blut“. Schluß des redaktionellen Teils Js qodlener en, den dn amel 1 L5l Haren 92 % feiner die Arbeſt, desto besser muß das Lioht sein. Darum solite niemand an lebens notwendigen Dingen, zu denen das Licht gehört, Sen, denn schlechte Beſeuchtung schadet dem Auge und erschwert jede Arbeit. Lichteinschränſcung ist lein wemünftiges Sparen. Jeder FElelctro-Lichtſachmann liefert ſhnen /e fur Sie notwendige Arbeſtsplatzbeſeuohtung. 2 Gier ll S mber 1930 — 2— Zur Juſion Hoeſch⸗Köln⸗Neueſſen Obwohl ſich nähere Einzelheiten über die geplante Fuſton zwiſchen der Eiſen⸗ und Stahlwerk Hoeſch AG., tmund und dem Köln⸗Neueſſener Bergwerks⸗Verein, Alteneſſen, heute noch nicht machen laſſen, da die gen Entſcheidungen erſt von der auf Samstag, einberufenen Sitzung der beiden Aufſichtsräte Gemeinſchaftsausſchuſſes abhüngen, wird noch von autoritativer Seite erklärt, daß man vielleicht mit einem Umtauſchverhältnis von 111 rechnen könne. Bekanntlich werden die Gewinne beider Unter⸗ en zuſammengeworfen. Die Gewinnantetle, die Köln⸗ ſen aus ſeinem vertragsmäßigen Veiſtz an Hoeſch⸗ 1 in Höhe von nom. 6,75 Mill./ zufließen, verblei⸗ ben allerdings laut Vertrag zur alleinigen Verfügung von Köln⸗Neueſſen, ſo daß der Köln⸗Neueſſener Bergwerks⸗ Verein jeweils eine höhere Dividende zu verteilen in der Lage geweſen iſt. Die Aktionäre von Köln⸗Neueſſen wer⸗ den alſo eine zuſätzliche Vergütung erhalten; ob in bar oder in einer anderen Form, ſteht heute noch nicht feſt. Das Umtauſchverhältnis Hoeſch⸗Köln⸗Neueſſen würde ſich dann auf etwa 11:10 belaufen. Ueber die Gründe, die zu der nunmehr ſicher bevor⸗ ſtehenden Fuſion geführt haben, erfährt der DoD. von Verwaltungsſeite, daß in erſter Linie Erſparnis⸗ gründe ausſchlaggebend geweſen ſeien. Man wolle in der Entwicklung zur Konzentration und zu ſtrafſfſter Be⸗ triebsführung weiterkommen. Die Intereſſengemeinſchaft Hoe öln⸗Neueſſen ſei heute die letzte dteſer Art in dungen in der Montaninduſtrie. Alle anderen Vereinbarungen, z. B. Rhein⸗Elbe⸗Union, hätten über kurz oder lang zur Fuſion geführt. Venn auch die ſteuerlichen Koſten des Zuſammenſchluſſes nicht unbeträcht⸗ lich ſeien, ſo hoffe man doch, binnen kurzem die daraus itſtehenden Unkoſten wieder durch die erztelten Erſpar⸗ niſſe herauswirtſchaften zu können. Ueber den Sitz des neuen Unternehmens ſteht noch nichts feſt. Allem Anſchein nach wird die Eiſen⸗ und Stahlwerk Hoeſch AG. die aufnehmende Geſellſchaft ſein. Das Aktienkapital der Eiſen⸗ und Stah Hoeſch AG. beläuft ſich auf 71,35 Mill., hier⸗ von ſind Mill./ nom. im Portefeuille des Köln⸗Neu⸗ eſſener Bergwerks⸗Verein. Das Aktienkapital des Köln⸗ Neueſſener Bergwerks⸗Verein beträgt 71,41 Mill. /, hier⸗ von ſind umgekehrt ebenfalls 22 Mill. 4 im Beſitz von Hyeſch. Hveſch würde alſo nur etwa 50 Mill. Köln⸗ Neueſſener Aktien einzutauſchen haben. Für den Umtauſch werden im übrigen die im Portefeuille befindlichen 22 Mill. Hoeſch⸗Aktien zur Verfügung ſtehen, ſo daß ſich, wenn man ein Umtauſchverhältnis von 11 zugrunde legt, für Hoeſch die Notwendigkeit einer Kapital⸗ erhöhung um nur 30 Mill. 4ergeben dürfte. Dabei iſt noch nicht berückſichtigt, ob und in welchem Um⸗ fang Hoeſch ſowie Köln⸗Neueſſen eigene Aktien, alſo Vor⸗ zugsaktien in den Beſtänden haben. Nun auf amerikaniſche Vanken Newyork, 17. Nov. Die Direktion der Nattonal Bank of Kentucky, der älteſten Bank im Staate Ken⸗ tucky, hat, wie aus Louisville(Kentucky) berichtet wird, beſchloſſen, infolge der letztwöchigen ſtarken Abgebungen ihrer Kundſchaft vorläufig die Zahlungen ein zu⸗ ſtellen. Nach dem letzten Ausweis betrugen die Ge⸗ ſamtaktiven der Bank 54 702 000 Dollar und die Depoſiten 41 148 000 Dollar. Die American Exchange Truſt Co., eine der größten Banken in Arkanſas mit dem Sitz in Little Rock, ſtellte die Zahlungen an die Einleger auf fünf Tage, wie es das Bankgeſetz geſtattete, ein. Dieſe Maß⸗ nahme wurde notwendig, da in Verbindung mit Nachrich⸗ ten über die finanziellen Schwierigkeiten einer Anlage⸗ firma in Naſhville umfangreiche Abhebungen vorgenommen wurden. 26 andere Banken in Arkanſas ſtellten daraufhin gleichfalls ihre Zahlungen auf fünf Tage ein.(Dieſe Schwierigkeiten hängen offenbar mit der wirtſchaftlichen Depreſſtion in USA., hauptſächlich aber mit dem Danieder⸗ liegen der Preiſe für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe zu⸗ ſammen. D. Red.) Die Preußenkaſſe im Oktober.— Mäßige Erhöhung der Kredite. Bei der Preußiſchen Zentral⸗Genoſſenſchafts⸗ ſowie des Sta Sta kaſſe iſt im Oktober die Kreditinanſpruchnahme im Ver⸗ hältnis des Vorfahres um 9,4 auf 697,3 Mill./ geſtiegen (81. Oktober 1929 761, Mill.), u. a. die Kredite der länd⸗ lichen Genoſſenſchaften um 2,0 auf 593,2, die der gewerk⸗ lichen um 8,1 auf 57,2 Mill. I. „ Expanſion der franzöſiſchen Kalichemie. Die im Jahre 1972 aus der Umwandlung der in 1808 gegründeten Eta⸗ Mittag-Ausgabe Nr. 537 2 Wohin geht es an den Rohſtoffmärkten? Geſundung oder nur ſpekulativer Auftrieb An den Welt⸗Rohſtoffmärkten herrſcht augen⸗ blicklich in Bezug auf die Preisbildung ein Zuſtand, den man mit einem Ausdruck der Phyſik vielleicht am treffend⸗ ſten als die„kritiſche Temperatur“ bezeichnet. Die letzten 14 Tage brachten in einer Reihe von Rohſtoffen, ſo vor allem beim Kupfer, beim Gummi, beim Zinn, Zink und Blei, aber auch bei der Baumwolle, beim Kaffee, Reis und Kakao Preisbeſſerungen, die umſo überraſchender kommen, als die ſtatiſtiſche Lage dieſer Materialien noch immer eine große Kluft zwiſchen Beſtänden und Konſum⸗ nachfrage erkennen läßt. Hat man in dieſer Erſcheinung den Beginn des Geſundheitsprozeſſes an den Roh⸗ ſtoffmärkten zu erblicken, oder handelt es ſich hierbei nur um einen ſpekulativen Auftrieb? Dies iſt die Frage, um die das große Rätſelraten der Fach⸗, aber auch der Laienkreiſe eingeſetzt hat. Gegen die Annahme einer wirklichen Beſſerung der Konjunktur und damit einer Zu⸗ nahme des tatſächlichen Bedarfes ſpricht vor allem die Tat⸗ ſache, daß in der Union die Wirtſchaftskriſis noch tmmer im Zunehmen begriffen iſt. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht Nachrichten über neue Zuſammenbrüche im amerikani⸗ ſchen Warenhandel nach Europa gelangen und auch in einer Reihe europäiſcher Staaten, ſo in Holland, England, neuer⸗ dings auch in Frankreich ſieht man der Zukunft der Lebens⸗ mittel und Welthandelsartikel nicht ohne Skepſis entgegen. Intereſſant iſt es, Stimmen des größten Warenmarktes der Welt, nämlich der Londoner Handelskreiſe, über die Preisbeſſerungen der letzten Tage zu hören. Die Engländer ſind der Auffaſſung, daß ſich auch nur eiuiger⸗ maßen zuverläſſige Prognoſen für die weitere Entwicklung der Rohſtoffpreiſe ſchon deswegen nicht machen laſſen, weil bisher noch keine Entſcheidung darüber gefallen iſt, ob die Bewirtſchaftung der Rohſtoffe künftighin zwangsmäßig oder frei erfolgen wird. Ohne daß man in London den pſychologiſchen Wert der Preisbeſſerungen unterſchätzt, glaubt man hieraus doch irgendwelche Schlußfolgerungen für die weitere Entwick⸗ lung nicht ziehen zu können. In der Tat ſcheint es ſich hauptſächlich um Erholungen zu handeln, die auf rein techniſche Momente zu rück⸗ zuführen sind. Bei zahlreichen Artikeln machen ſich bereits jetzt die Vorboten der Produktionsein⸗ ſchränkung bemerkbar, noch mehr aber üben die min i⸗ malen Vorräte in den Händen der Verbraucher einen Einfluß aus, alles Faktoren, von denen Augenblicksanre⸗ gungen ausgehen, die aber ebenſo ſchnell wieder in ſich zu⸗ ſammenbrechen können. Falſch wäre es, aus dieſer Preisbeſſerung der Rohſtoffe die am Metallmarkte geſtern einen Rückſchlag erlitt, auch auf ein Anziehen der Fertigwarenprodukte zu ſchließen; denn es iſt eine alte Erfahrung, daß die im Preisrückgang befindlichen Fertigerzeugniſſe ihre Abwärts⸗ bewegung ſolange fortſetzen, bis ſie ſich dem Index der Rohſtoffe einigermaßen ge⸗ nähert haben. Wie alſo auch die Preiskurve der Rohſtoffe in der nächſten Zeit verlaufen wird, das Eine kann man mit großer Wahrſcheinlichkeit annehmen, daß das Tief der Fertigwarenpreiſe noch nicht erreicht iſt. Damit aber iſt der Preisſenkungsaktion der Reichsregierung am beſten gedient und der Konſument darf der Hoffnung leben, endlich einmal in den Genuß der Preisverbilligung zu kommen, die dem Wertſchwund aller Rohſtoffe in den letzten beiden Jahren einigermaßen entſpricht. bliſſements Ch. Keſtner entſtandene AG. Fabrique de Pro⸗ duits Chimiques de Thann et de Mulhouſe, die, nach dem in 1920 erfolgten Verkauf ihrer Mülhauſer Fabrik an die„Société Alſacienne de Produits Chimiques“ nur noch ihre chemiſche Fabrik in Thann(Oberelſaß) betreibt, erhöht durch ao. GV.⸗Beſchluß ihr Stammkapital von 10 auf 16 Mill. Frs., um hälftig gemeinſam mit der Société de Produits Chimiques des Terresrares Kalichemie⸗An⸗ lagen neuanzulegen, hauptſächlich für die Gewinnung von Chlorkalium, Chlorfabrikaten, Kalikarbonat ſowie anderen Nebenprodukten mittels Elektrolyſe. * 25 Jahre Neckarwerke AG., Eßlingen. Die Neckar⸗ werke AG. in Eßlingen können am Dienstag, den 18. No⸗ vember, auf ein 25jähriges Beſtehen zurückblicken. Die Ge⸗ ſellſchaft iſt hervorgegangen aus dem Zuſammenſchluß des von der Maſchinenfabrik Eßlingen 1892/93 gebauten und 1903 in den Beſitz der Stadt Eßlingen übergegangenen Elektrizitätswerkes und des von dem in weiten Kreiſen des Landes bekannten Stuttgarter Großkaufmann Heinrich Mayer in Altbach errichteten„Neckarwerkes— Altbach— Deiziſau— Heinrich Mayer“ einerſeits und der Geſellſchaft für Elektriſche Unternehmungen andererſeits. Heute ſind den Neckarwerken 300 Gemeinden mit einem Jahresbedarf von 140 Millionen Kilowattſtunden angeſchloſſen! Aus wirtſchaftlichen Gründen haben ſich die württembergiſchen Elektrizitätswerke zur württembergiſchen Landes⸗Elektri⸗ zttäts AG. zuſammengeſchloſſen. * Dividendenausfall bei der Lüdenſcheider Metallwerke AG. vorm. Julins Fiſcher u. Baſſe in Lüdenſcheid. Von der Verwaltung werden nunmehr die Ankündigungen eines Dividendenausfalls für das am 80. April abgelaufene GJ. beſtätigt.(J. V. 6 v..). Mit Rückſicht auf die ver⸗ ſchlechterten Abſatzverhältniſſe habe ſich das Unternehmen im verfloſſenen Jahre zu ſtarken Betriebseinſchränkungen veranlaßt geſehen. Es wurde zu Beginn des Jahres 1930 die Düſſeldorfer Abteilung Ludwig Hirſch, wo hauptſächlich Waſchmaſchinen und Staubſauger hergeſtellt wurden, aus Rationaliſierungsgründen ſtillgelegt und die Erzeugung nach Lüdenſcheid übertragen. Schneider n. Cie.(Le Creuſot), Paris. Der Rein⸗ gewinn des am 30. April abgelaufenen Geſchäftsjohres 1929⸗30 beläuft ſich nach Abzug der Abſchreibungen auf 26,61 Mill. Franken gegen 26,26 in 1928⸗29. Wie ſchon ge⸗ meldet, wird eine Dividende von 100 Frs. je Aktie wie i. V. verteilt bei 1,61 Mill. Franken Vortrag. * Michael Mayerhofer A. München. Unter dieſer Firma wurde eine Aktiengeſellſchaft mit 300 000 4 ge⸗ gründet. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Fort⸗ führung der bisher unter der Firma Mayerhofer betrie⸗ benen Herrenkleider fabrik und der damit ver⸗ bundenen Geſchäfte. Die Wirtſchaftskriſe in Italien [Von unſerem römiſchen Korreſpondenten ee Rom, Mitte November Seit zwei Monaten geht der italieniſche Außenhandel in erſchreckender Weiſe zurück, obgleich von ſtaatlicher Seite Alles verſucht worden iſt, den Export durch weitgehende Finanzierungen und Kreditgewährungen zu fördern. Seit zwei Monaten liegen kaum mehr oder höchſt ungenügend ſtatiſtiſche Aufſtellungen vor, aus denen man den genauen Umfang der Kriſe durch Vergleiche mit den früheren Zu⸗ ſtänden erſehen könnte. Wollte man allen umlaufenden Gerüchten Glauben ſchenken, ſo müßte man nicht nur eine Verſchärfung der Wirtſchaftskriſe annehmen, ſondern das unmittelbare Bevorſtehen einer Wirtſchaftskataſtrophe. Doch dieſe peſſimiſtiſche Auffaſſung mag wohl übertrieben ſein; ſie iſt hauptſächlich darauf zurückzuführen, daß über dem ganzen Wirtſchaftsleben Italiens ein dichter Schleier gebreitet liegt und nie ein Bild gezeigt wird, das den wirklichen Zuſtänden einigermaßen enſprechen würde. Nachdem in der letzten Zeit auch die optimiſtiſchen Stim⸗ men verſtummt ſind, glaubt man allgemein erſt recht die ſchlimmſten Befürchtungen hegen zu müſſen. Sicher iſt jedenfalls, daß Italien bei der geringen Widerſtandskraft ſeiner Induſtriebetriebe, mit denen ein Jahr lang eine Art von Raubbau getrieben worden iſt, die gegenwärtige Weltwirtſchaftskriſe viel ſchwieriger als andere Länder überſtehen und zur ſpäteren Sanierung einen viel größeren Zeitraum benötigen wird. In ſieben Monaten, vom 1. Jonuar bis zum 1. Auguſt (wie geſe iſt ſeitdem nur ſpärliches ſtatiſtiſches Material röfſentlicht worden), belief ſich das Deſizit der ita⸗ en Außenhondelsbilanz auf 3362 Millionen Lire, Defizit der Vergleichsmonate des vergangenen Jah⸗ res gegenübergeſtellt, ergibt ſich eine Beſſerung um rund 30 v. H. Import und Export ſind eben um dieſen Prozent⸗ ſatz gemeinſam zurückgegangen. Dadurch kam die ſoge⸗ te Beſſerung des Außenhandels zuſtande, die eigent⸗ h als eine Rückgangserſcheinung angeſprochen Auf die vier Hauptkategorien— Nährmittel, e, Halbfertigprodukte und Fertiewaren— rug das Defizit für Nährmittel 509 Millionen, eugniſſe 2940 Millionen und für Halbfertig⸗ Millionen Lire. Nur die Kategorie der 5 einen aktiven Ueberſchuß von 722 einzigen poſitiven Betrachtungen in Hinblick auf dieſen aktiven alſo nur onſtellen. her gerade die letzte Kategorie, die in den ei ſtarben R zu verzeichnen Breis k⸗ inen 1 anderen Ländern, nicht mehr konkurrieren, was rückwir⸗ kend den Depreſſionszuſtand der Wirtſchaft noch verſchlim⸗ merte. Wie groß der Exportrückgang für Fertigprodukte iſt, ob man überhaupt noch einen aktiven Ueberſchuß für bieſe Kategorie vorausſetzen dorf, bleibt vorläufig unge⸗ wiß. In der italieniſchen Preſſe werden hin und wieder vorſichtige Andeutungen gemacht, die von einer bemerk⸗ baren Verringerung der Ausfuhr ſprechen. Und das will, den hieſigen Verhältniſſen entſprechend, bereits viel ſagen. Das Deftzit der Nährmittel⸗Kategorie hat ſich in den letzten Monaten bedeutend vergrößert, einesteils wegen des abnehmenden Exports, bedingt durch die wenig günſtige Gemüſe⸗ und Obſternte, andererſeits durch die großen Getreideaufkäufe— man erinnere ſich des Rieſenimports ruſſiſchen Getreides in Italien—, die in der letzten Zeit getätigt wurden. Hier iſt die Vermutung, daß das Defizit dieſer Kategorie ſchon die Milliardengrenze überſchritten habe, nicht von der Hand zu weiſen. Die beiden übrigen Kategorien— Roherzeugniſſe und Halbfertigprodukte— werden höchſtwahrſcheinlich, da der Gang der Entwicklung innerhalb der letzten Zeit konſtant abwärts führte, Rück⸗ gänge ſowohl für den Export wie auch für den Import un⸗ gefähr im gleichen prozentuellen Verhältnis. aufzuweiſen haben. Würde in Italien der Kriſe ihr freier Lauf gelaſſen werden, ſo wäre die Zahl der Arbeitsloſen ſicher beträcht⸗ lich höher, als ſie es gegenwärtig durch Anwendung dikta⸗ toriſcher Maßnahmen iſt.(Sie mag im Augenblick zwiſchen 400 000 und 500 000 ſchwanken). Durch Gewaltmaßnahmen verſucht man jedoch, ein Anwachſen der Arbeitsloſigkeit zu verhindern, indem man die Betriebe zwingt, keinerlei Ent⸗ laſſungen vorzunehmen und in einigen Fällen ſogar neue Arbeitskräfte einzuſtellen, obgleich dies der natürlichen Wirtſchaftsentwicklung widerſpricht. Das führ oft dazu, daß ſchwächere Betriebe vollſtändig ausgeſchöpft werden, mit Verluſt produzieren, ohne irgendwelche konkreten Ab⸗ ſatzmöglichkeiten zu beſitzen, und ſomit an den Rand des Ruins gebracht werden. Es wird den Induſtrien nicht die Erholungspauſe zugeſtanden, die oft notwendig iſt, beſon⸗ ders dann, wenn die Ueberfüllung der Märkte ein Ein⸗ ſchränken der Produktion im Sinne einer rechtzeitigen Sanierung verlangt. Das Problem der Arbeitsloſiakeit in Italien wird lediglich auf Koſten der Wirtſchaftsbetriebe gelöſt und muß über kurz oder lang zu einer empfindlichen Schwächung des geſamten Wirtſchaftsorganismus ffthren. Was aber dann geſchieht, wenn die Betriebe die aufge⸗ bürdete Laſt nicht mehr zu tragen vermögen, das meiß niemand zu ſagen. Man gewinnt immer wieder den Ein⸗ druck, daß die italieniſchen Wirtſchaftler ihre einzige Hoff⸗ nung auf eine baldige Beilegung der Weltwirtſchaftskriſe ſetzten. Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer AG. Frankfurt a. M. Belegſchaftsverminderung Wie wir hören, beabſichtigt die Verwaltung der Ge⸗ ſellſchaft, einem großen Teil der Belegſchaft zum 15. De⸗ zember zu kündigen. Von der Maßnahme werden angeblich 1500 Mann betroffen. Dazu teilt uns die Verwaltung auf Anfrage noch mit, daß es ſich bei den beabſichtigten Entloſſungen um eine vorübergehende Maßnahme handelt. Man beabſichtigt dadurch nicht in erſter Linie auf eine Lagerentloſtung hinzuwirken, da der derzeitige Wagenbeſtand mit 900 Stück bei normalem Abſatz in ſechs Wochen verkauft werden könnte, ſondern begrümwdet den Schritt mit der Notwendigkeit tech⸗ niſcher Umſtellungen. Wie uns verſichert wird, will man den Betrieb mit dem Beginn des neuen Jahres wieder voll aufnehmen. Es ſteht noch nicht feſt, ob die Entlaſſungen überhaupt in dem zunächſt geplanten Um⸗ fange durchgeführt werden. * Dividendenrückgang der Chrysler Corporation. Die Chrysler Corp. erklärte eine Vierteljahrs⸗Stammdividende von 4 gegen 7 Dollar wie bisher. Der Ver buſt der Geſellſchaft im dritten Vierteljahr belief ſich auf 9135 000 Dollar gegen einen Reingewinn von 3 228 000 Dollar im zweiten Viertel und einen Reingewinn von 6 695 000 Dollar im dritten Viertel 1929. Walter Chrysler erklärte, daß die Dividendenkürzung trotz der flüſſigen Finanzloge der Geſellſchaft als Vorſichts maßnahme anzuſehen ſei, weil die Geſchäftsgusſichten für die nächſte Zukunft recht unſicher wären. * Schuhfabrik Burckhardt u. Zell AG. Pirmaſens inſol⸗ vent. Die mit 600 000% AK. arbeitende Schuhfabrik Burckhardt u. Zell hat ſich gezwungen geſehen, die Zah⸗ lungen einzuſtellen. Ein Status wird zur Zeit ausge⸗ arbeitet. Die Paſſiven werden auf ca. 4— 500 000 ge⸗ ſchätzt. Unter den in ihrer Geſomthöhe noch nicht feſt⸗ ſtehenden Aktiven befinden ſich ca. 240 000% Außen⸗ ſtände, von denen allerdings 160 000„ an die Danatbank Filiale Pirmoſens übereignet ſind. Die Gläubiger beab⸗ ſichtigen, dieſe Zeſſton anzufechten. Die inſolvent gewor⸗ dene Firma beſitzt eine Tages kapazität von etwa 1000 Paar Schuhe. In normalen Zeiten wurden 300—350 Arbeiter beſchäftigt, doch iſt in letzter Zeit die Belegſchaft ſtark ver⸗ mindert worden. Das Geſchäftsjahr 1929 ſchloß noch mit einem kleinen Gewinn von 3818/ ab, der auf neue Rech⸗ nung vorgetragen wurde. O Kapitalerhöhung Fürſtenhof⸗Carlton Hotel AG., Frankfurt a. M.(Eig. Dr.) Das Unternehmen, deſſen Aktienmehrheit vor mehreren Tagen auf den Hotelier Koſſenhaſchen überging, hat ſoeben eine Kapital⸗ erhöhung um 560 000 auf 700 000/ durchgeführt. Die neuen Aktien wurden von dem neuen Majoritätsbeſitzer in der Hauptſache übernommen und zum Zwecke weiterer Transaktionen, worüber die Erwägungen noch nicht ab⸗ geſchloſſen ſind. » Inſelbrauerei Lindau AG., Lindau. Die GW. be⸗ ſchloß, den Reingewinn von 12 000(15 012) 4 vo r⸗ zutragen. Eine Dividende wird alſo wieder nicht ver⸗ teilt. Die Ausſichten für das laufende Geſchäftsfahr ließen einen weiteren Abſatzrückgang befürchten. Marſchiert die Pfennigrechnung? Starke Abnahme der Kupfergeldbeſtände bei der Reichsbank Wie wir hören, haben die Kupfergeldbeſtände bei der Reichsbank, vor allem im letzten Monat, ſtark abgenommen, Von ihrem höchſten Stande im April dieſes Jahres ſind ſie bis jetzt um rund ein Viertel zurückgegangen. Am ſtärkſten iſt der Rückgang in Einpfennigſtücken. Hier he⸗ trägt der jetzige Beſtand nur noch ein Viertel des Betragez vom April. Allein in der Zeit von Anfang Oktober biz Anfang November ſind die Beſtände von Einpfennigſtücken um faſt 30 v. H. zurückgegangen. Der Rückgang des He, ſtandes an Zweipfennigſtücken iſt relativ weniger ſtark, woraus man entnehmen kann, daß der Verkehr trotz er⸗ höhtem Kupfergeldbedarfes dieſe Münze nicht als praktiſch zu empfinden ſcheint. Man wird annehmen dürfen, daß dieſe Erfahrung auch gegenüber dem jüngſt aufgetauchten Vorſchlag berückſichtigt wird, zur Ausprägung von Dreſ⸗ pfennigſtücken überzugehen. * Aktienmalzfabrik Könnern.— Wieder 10 v. H. Diyf⸗ dende. Die Geſellſchaft, die ihre Dividende auf das 1,5 Mill. 4 betragende AK. im vorigen Jahre von 6 auf 10 v. H. erhöhte, bringt nach dem B. T. für 1929/0 wieder eine Dividende von 10 v. H. in Vorſchlag. * Filzfabrik AG., Fulda. Die GV. genehmigte den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1929, der einen Verlußt von 675 456/ ausweiſt. In der anſchließenden go. G8, wurde beſchloſſen zur Deckung dieſes Verluſtes das Ac, im Verhältnis:3 von 1,5 Mill. auf 900 000 zuſammenzu⸗ legen und die Reſerve von 75 000/ aufzulöſen. Der ver⸗ bleibende kleine Verluſt von 456/ wird vorgetragen. Der ANR. wurde neu gewählt und beſteht jetzt aus Gene raldirektor Kayſer⸗Fulda, Direktor Sally Bacharach Dresdner Bank⸗Frankfurt a.., Direktor Fritz Wey⸗ mar ⸗Fuldag und Direktor Dr. Erich Schmidt, Dresd⸗ ner Bank⸗Fulda. Wie über die Geſchäftslage mitgetellt wurde, ließ der Auftragseingang in der erſten Hälfte dez laufenden Jahres ſehr zu wünſchen übrig, ſo daß man vor der Frage geſtanden hat, ob man das Unternehmen auflöſen oder weiterführen wolle. Durch Qualitätsver⸗ beſſerung und eine neue Betriebsordnung ſeien verſchie⸗ dene Mißſtände beſeitigt worden, ſo daß man in die zweite Hälfte des Jahres mit einem großen Auf⸗ tragsbeſtand eintreten konnte, der eine Arbeit mit voller Belegſchaft und teilweiſe mit Ueberſtunden möglich machte. * Seidenſtoffweberei AJ. Donaneſchingen. Dieſe i J. 1927 als Zweigbetrieb eines ſchweizeriſchen Unternehmen gegründete Geſellſchaft(AK. 240 000), die Lohnweberel betreibt, legt ihre Bilanz für 1929 vor; von den Vorfahren ſind u. W. keine bekannt geworden. Der aus 1928 vor⸗ getragene Verluſt von 133 411/ ermäßigte ſich durch einen Gewinn von 3676 1 auf 129 736, was aber immer noch über die Hälfte des AK. ausmacht. Weder Brutto⸗ gewinn noch Unkoſten uſw. werden ausgewieſen. In der Bilanz ſtehen zu Buch(in): die Liegenſchaften mit 161022, die Maſchinen mit 278 573, die Bankguthaben mit 2750, Mobiliar und Utenſilien mit 49 494, die Kaſſe mit 2864 und die Waren mit nur 2000. Außenſtände ſind nicht vermerkt. Auf der Paſſivſeite ſigurieren neben dem Ak die Hypotheken mit 100 000 und eine Kontokorrentſchuld mit 285 998.— Den AR. bilden die Herren Tr. Amman⸗ Adliswil als Borſ., RA. Dr. A. Spörri⸗Zürſch und Ing, A. Frick⸗Ofrich. Inſolvenz der Zigarrenfabrik Walter u. Rudolph in Offenburg. Dieſes nicht unbedeutende Unternehmen, das ſechs Filialbetriebe in Oberſchopfheim, Schutterzel(A, Lahr), Altenheim, Berghaupten, Elgersweier und Ohls⸗ bach(A. Offenburg) unterhält, iſt inſolvent geworden, Sveben wurde das Vergleichsverfahren zur Abwendung des Konkurſes eröffnet. Vertrauensperſon iſt RA. Leon⸗ hard in Offenburg; Termin zur Verhandlung über den Vergleichsvorſchlag findet am 6. Dezember Fd. J. ſtatt, Das im Jahre 1879 von Wilhelm Walter ſen, begründete Unter⸗ nehmen beſchäftigte bis zum Kriege ro. 400 Arbeiter im Hauptbetrieb und in damals neun Filialen. Zwei davon im Elſaß gelegene Filialen gingen durch den Friedens⸗ ſchluß verloren. Verlängerung des Zündholzmonopols in Polen 5 Warſchak, 18. Nov. Wie amtlich mitgeteilt wird, wurde geſtern zwiſchen dem polniſchen Finanzminiſterium einerſeits und der Geſellſchaft für die Ausnützung des Zündholzmonopols in Polen ſowie der Svenſka Taend⸗ ſticks A. B. als Garantien für die polniſche Geſellſchaſt andererſeits ein Vertrag abgeſchloſſen, wonach das Pachl⸗ monopol für die Zündholzerzeugung um 20 Jahre bis zum Johre 1965 verlängert wird. Im Zufammenhang damit wird die ſchwediſche Geſellſchaft eine neue 6,5proz. Anleihe im Betrage von 32,4 Mill. Dollar zum Emiſſionskurs von 98 v. H. gewähren. Der Vertrag wird nach Beſtätigung durch die geſetzlichen Körperſchaften in Kraft treten. e Schweizer Goldhypotheken. Der Schutzverein Schwei⸗ zer Goldhypothekenſchuldner zu Berlin E. V. erſucht ung darauf hinzuweiſen, daß es ſich für die Schuldner von Schweizer Goldhypotheken(Frankengrundſchulden emß⸗ fiehlt, vor dem 6. Dez. 1930 an ihre Gläubiger das Er⸗ fuchen zu richten, die auf Grund des Zuſotzobkommens 4 oem Deutſchen Reiche und der Schweiz in den rundbüchern eingetragenen Frankengrundſchulden gemäß Art. 2, Abſ. la des Hauptabkommens um 5 Jahre, d. h. bis Dezember 1995, zu verlängern. J dd d Eine Million Tonnen Amſchlagsgut auf dem Oberrhein Dieſes Jahr konnte zum erſten Male die erſte Mil⸗ lion Tonnen Güter zum Umſchlagsrhein⸗ hafen Klein⸗Hüningen zu Berg geſchleppt wer⸗ den. Drei Schiffzüge brachten am 17. Nov. bei ausnehmend günſtigem Waſſerſtand ſieben Schiffe glücklich über die Iſteiner Schwellen. Dampfer„Luzern“ hatte das Glück, mit ſeinen Schiffen die millionſte Tonne zu Berg zu ſchleppen; er wurde mit Böllerſchüſſen in Baſel empfangen und von den Behördenvertretern auf dem Motorboot „Unterwalden“ begrüßt. Um 16 Uhr waren alle Trans⸗ nortſchifſe bereits wieder talabwärts gefahren. Trotz aller Schwierigkeiten hat alſo die internationale Rheinſchiffahrt den Oberrhein zu einer bedeutenden Verkehrsſtraße emporgehoben. 8 Die deutſche Binnenflotte Anfang 1930. Der deutſche Binnenſchiffahrtsbeſtand am 1. Januar 1930 hat ſich gegen⸗ über dem 1. Januar 1929 der Schiffszahl nach um 1,7 v. H. und der Tragfähigkeit nach um 1,8 v. H. erhöht. Zugenom⸗ men haben beſonders die Schiffe mit eigener Triebkraft ( 10 v..). Die Zahl der Schiffe betrug am 1. Januar 1930: 19 429 gegen 19 105 im Vorjahr und 18.679 am 1. Ja⸗ nuar 1928. Davon waren 14557(14 492 bezw. 14 383) ohne eigene Triebkraft, 2512(2 285 bezw. 2041) mit eigener Triebkraft und 2 360(2 328 bezw. 2 255) Schlepper. Ueber 1000 To. Tragfähigkeit hatten 6 747 Schiffe(6 630 bezw. 6512). Der Schiffsbeſtand der Oder, der märkiſchen Waſſerſtraßen und der Elbe erhöhte ſich auf 50,6 v. H. der Tragfähigkeit des geſamten Schiffsbeſtandes gegen 49,0 v. H. i. V. Die deutſche Rheinflotte ver⸗ kleinerte ſich hingegen von 34,1 auf 32,7 v. H. * Verſtändigung der Ruhrzechen über den Hamburger Kohlenmarkt. Nach dem neuen Ruhrkohlenſyndikatsvertrag iſt vorgeſchrieben, daß für die dringend notwendige Neu⸗ regelung des Ruhrkohlenhandels im Hamburger Gebiet 92 v. H. der Syndikatsſtimmen abgegeben werden müſſen. Durch die Neureglung ſollte der bisherige unhaltbare Zu⸗ ſtand im beſtrittenen Hamburger Abſatzgebiet beſeitigt wer⸗ den.“ Durch die Abſatzverſchlechterung und die damit ver⸗ bundenen Preisunterbietungen haben die ſeit langem lau⸗ fenden Verhandlungen jetzt endlich zu einer Einigung geführt. Dadurch iſt dem Hamburger Kohlenkontor wieder das Alleinverkaufsrecht für Ruhrkohle eingeräumt. Die Nealung tritt fedoch nicht ſofort in Kraft, ſondern erſt mit Wirkung vom 1. Auril n. J. an. B dahin ſallen ſäm!⸗ auf der alten Grundlage abgewickelt ſein. liche G * Vom Hanfmarkt. Berlin, 18. Nov. Itallen! Auch in der letzten Woche zeigte der Hanſmarkt wieder ein bewegtes und lebhaftes Bild. Nach neueſten Berichten wird ein weiterer Preisverfall für ausgeſchloſſen gehalten. Die Exporteure ſowie auch maßgebende Spinnereſen glauben daher, in den heutigen Preiſen kein Rſiko mehr zu finden und greifen mit größeren Käufen in den Markt ein.— Jugoſla wien: Nur geringe Qualitäten wür⸗ den dem letzten Hanfmarkt zugeführt. die zu ziemlich un⸗ veränderten Preiſen Aufnahme fanden. „ Hamburger Kaffee⸗Wochen⸗Bericht vom 8. Nov.(Heß⸗ kaffee“ Hamburg 35.) Der Kaffeemarkt zeigte in der ab⸗ gelaufenen Berichtswoche eine etwas feſtere Haltung. An den Terminmärkten machte ſich als Reaktion gegen die allzu ſtürmiſchen Vorverkäufe, die in Erwartung eines dringenden Angebotes von Braſilien vorgenommen waren, ſtärkeres Kaufintereſſe geltend, und die Kurſe erfuhren in den letzten Tagen eine nicht unbeträchtliche Steige rung. Vielfach wird das Ende der braſilianiſchen Kaffee verteidigungspolitik vorausgeſagt. Aber erſt wenn die proviſoriſche Regierung durch eine definitive erſetzt wor den iſt wirs ſich herausſtellen, welche Stellung dieſe zum Kaffeeproblem nehmen wird. Es liegt natürlich nahe daß ſie ihre erſchütterten Finanzen durch einen Verkauf 2 5 noch nicht verpfändeten Rieſenvorräte aus früheren Ern⸗ ten zu ſanieren verſuchen wird. Der Konſum verhält ſich noch obwartend, dürfte aber angeſichts der kleinen Vor⸗ räte bald genötigt ſein, wieder Käufe in Braſtl⸗ u mittelamerikaniſchen Kaffees vorzunehmen. Der Aktienindez 1 Der vom Stat. Reichsamt errechnete Aktienindex 1190 bis 1926— 100) ſtellt ſich für die Woche vom 10.—15. Noͤb. 1930 auf 93,5 gegenüber 94,4 in der Vorwoche, und 1 05 0 der Gruppe Bergbau und Schwerinduſtrie auf 89, 90,%, Gruppe verarbeitende Induſtrie auf 82,4(83.4) und Gruppe Handel und Verkehr auf 116,5(117,2). Deviſenmarkt Im beutigen ferül verkehr notieren Pfunde gegen mem Hork 485,62 Schweiz. 25,04] Stockholm 5 Paris 123 67 Holland 12.06 Madrid.1065 Brüſſel 34.88 Osle 18.15 Dollar geg.Ru. 3 Mailand 92 75 Kopenhagen 18.16 Pfunde, Frachtenmarkt Duisburg ⸗Ruhrort 18. Nob. 5 5 4 Re kel Aen⸗ Das Geſchäft erfuhr on der heutigen Börſe keine 1 derung. Bergreiſen wurden nur ganz ve elt verg 15 Die Frachten, ſowie die Shlepplöhne en auf Satz von geſtern ſtehen. f Mittwoch, 19. November 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 537 Fiſcher⸗Zweibrücken beſiegte Brendel⸗Nürnberg durch Jugend⸗ Handball Kopfgriff in 1 Minute. e 5 5 Leucht⸗Nürnberg beſiegte Brendel⸗Nürnberg nach. 5 Poſtſportverein Jugend 1— Eiſenbahn⸗Turn⸗ und ten. Sport⸗Verein Ingend 1 10:0 ö 1 M; di Poſt⸗ Tagen in de Am die Mannſchafts⸗ eiſterſchaft 785 Nachdem 8 8 1. Poſt Jugend vor 1 Tagen in den 5 5 Jugend⸗Pflicht⸗Spielen die 1. Jugend MTG.:1 ſchlagen 5 70 I Gewichtheben konnte, gelang es ihr am Sonntag einen überzeugenden ö Hess Meiſter Krämer bei den K ofſpielen in Br 1 8 A 1 Sieg über die Eiſenbahn⸗Jugend ringen. Vor allem 1 85 5 fü e ei den Kampfſpielen in Breslau eine Germania Karlsruhe irksmeiſter von Mittel- mies ret be nbahn⸗Jugend zu erringe er An Sie amp e fur Los Angel es Schulterniederlage hinnehmen mußte, konnte ſich nicht e iſt das gute Arbeiten der Deckungsmannſchaft und hier vor Kraus⸗Da rmſtadt im Mittelgewicht und Leucht⸗ durchſetzen und kam auf den 3. Platz. Ueberraſchender baden mit 2820 Pfund allem wieder die des Mittelläufers hervorzuheben. Der N Nürnberg im Bantamgewicht Sieger Weiſe wurde der Darmſtädter Poliziſt Kraus, der in Nach Unterbaden⸗ Pfalz und 1 hat e Sturm arbeitete beſonders durch flottes Abgeben ſehr gut. ö 98 5 F en 897 letzter Zeit viel von ſich reden machte und auch bei dieſen 555 1 11 e e 5 Die beſten Leute ſind hier der Rechtsaußen und Mittel⸗ men. Der SV. hat ſehr früh mit den Vorbereitungen fü Kämpfen ei e 8ſt 8 Kön T e 0 ſtü 8 Spi r Eiſ 5 i f ſind gos A 3 9 5 Bereits vor einigen Wong en obne. e 75. Man von den drei Anwärtern Germania Karlsruhe,. Fford⸗ art ˖ 1 8 1 10 5 055 che 1 5 1 u e e eee ate! ohne Fehlerpunkte Sieger. Er beſiegte alle ſeine Gegner heimer Athletenklub und 1. Kraftſportverein Durlach vor durch guten Kampf beſeelt, ieß aber, nachdem die erſten m 91 0 5 5 1 pfe in den einzelnen Landes⸗ in kurzer Zeit entſcheidend, darunter auch Häßler und einer ſtattlichen Anzahl Anhänger und Intereſſenten be⸗] Tore gefallen waren, ſehr ſchnell nach.— Die 2. Jugend des r he⸗ per 8 3 5 11 1e Gruppenſieger feſtgeſtellt. Ertl⸗Nürnberg, der auf den 2. Platz kam. Kraus hat da⸗ ſtritten. Germania Karlsruhe ſiegte mit 2820 Pfund vor Poſtſportvereins fertigte die 1. Jugend des Vereins für ages Dieſe werden noch im Laufe dieſes Monats gegenübergeſtellt mit ſeinem vor einigen Wochen errungenen Titel eines Pforzheim mit 2775 Pfund und Durlach mit 2670 Pfund. Turn⸗ und Raſenſport Feudenheim mit:1 ab. biz dabei auf die perſönlich berechtigten Kampf- Deutſchen Polizeimeiſters alle Ehre gemacht. Auch dieſe Leiſtungen blieben, wie die von Sberbaden, ücken ir Ermittlung der augenblicklich beſten Ringer 1 95 5 g der Ern en der hinter denen von Unterbaden⸗Pſalz, wo Tamer Pferdeſport Be, 1 Gewichtsklaſſen. Die Gruppenſieger werden alſo 1 e e e e ee ee duden. 1884 Mannzeim mit io pfund Vezirtameiſtor words; ſtark, te Feuerprobe geſtellt, die ihnen ermöglicht, ſich 19 5 Har e 5 1 8 1 Wwäh 95 3 t ben 8 Straußberg(18. Nor.) Son N e 1 S Sieger hervor, während der Deutſche baden und Mittelbaden iſt noch erheblich größer beim Ver⸗ 0 e- n der Sonne zu erringen. Die Erreichung Meiſter Brendel⸗Nürnberg ſich mit dem 3. Platz begnügen 21 zu den Leiſtungen, die im Rhein⸗Neckar⸗Gau in der 1. 1 von Tieſenſee. Jagdrennen, 1000 A, dae ktiſchh ls iſt bei der ziemlichen Gleichwertigkeit der Aus⸗ Auf den 2. Platz kam Fiſcher⸗ Zweibrücken, der A⸗Klaſſe Turnerbund Jahn Oggersheim und i Vf. Meter: 1 Madeyſkis Inſtruetor(Madeyſki), 2. Kurzſchluß, daß n äußerſt ſchwer und wer ſich hier durchzuſetzen ein hoffnur voller Ringer mit glänzenden Lei⸗ Neckarau erzielten. Es war alſo kein Bezirksmeiſter der 9. Schlagbaum, te 9. Plaz. 1.. 5 Ferner Fel⸗ chte. normalen Vorausſetzungen, der kann als der ſtungen entpuppte und Brendel in 1 Minute warf. Gau⸗ Kreisliga imſtande, aber auch nur annähernd die aller⸗ ſenaar, Perlaudabilis, Donar, Dolphin. Drei- eſte in ſeiner Klaſſe angeſehen werden. Die Auf⸗ bos Pirmasens der gegen Leucht und Brendel äußerst dings ganz hervorragende Leiſtung des Rhein⸗Neckar⸗ 2. Pergoleſe⸗Jagdrennen. Für Dreijährige, 2200 er blympiſchen Vertretung hat zwar noch lange] knapp nach Punkten verlor, nohm den 4. Platz ein. Pli⸗ Gaumeiſters in der A⸗Klaſſe,. Turnerbund Jahn Oggers⸗ 3000 Meter: 1 v. Mitzlaſfs Mahadöh(Sſtermaun) 2. Ma⸗ gelt wenn der DAS. heute ſchon für 1932 Vorberei⸗ quett⸗Hamburg und Hedel⸗Halle a. Saale zeigten ebenfalls] heim, von 2950 Pfund zu erreichen. Ein ſolcher Fall trone, 3. Wildlocke, 4. Moslem. Toto: 80. Platz: 18, 30, 40, di 1 en trifft, ſo haben dieſe ihre volle Berechtigur 5 155 gutes Können, ſie unterlagen aber den Süddeutt n. die dürfte in der Geſchichte des Kraftſports wohl ſehr ſelten 21 Ferner: Kriegsſpiel, Peterſilie, Saharet, Negus, il ungen irt B 5 5 55 tigung au ihnen an Erfahrung erheblich voraus woren. Der beſte vorkommen. Die Kreisbehörde wird in dieſem Fall eine[Schmeichlerin, Sturmhoube, Tauperle, Lohland, Minne⸗ bas ben. 3 5 n e ten Erfahrungen, die Mann der Bantamgarde war zweifellos der überraſchend] Ausnahme machen und Oggersheim die Teilnahme an den klang, Nordfriesland, Ratisbong. auf 1 Eins rakſpor un amit auch der geſamten aufgekommene Zweibrücker, von dem noch viel zu erwor⸗ Kämpfen der drei Bezirksmeiſter gewähren müſſen, damit 3. Tannkönig⸗Jagdrennen. Ausgleich 3, 2200 /, 8800 leber ue weenng zn dem großen Erfolg von 1928 97 iſt. ee war der geriſſenſte und ſineſſenreichſte in den darauffolgenden Gruppenkämpfen um die deutſche Meter: 1. v. Reitzenſteins Eiche(Gimpl), 1. Gerteis Mas⸗ b gib die neuerliche Prüfung unſerer tinger, dieſem 1 dürfte er auch ſeinen Erfolg zu] Mannſchafts⸗Meiſterſchaft Baden⸗Pfalz von der wirklich ked Mogul, totes Rennen, J. Patras. Toto: 10 und 68. ben ſte im Ringen einen wertvollen Fingerzeig zur Be⸗ verdanken hoben. Wir halten ihn jedoch nicht für den beſten und ausſichtsreichſten Mannſchaft vertreten wird. Platz: 13, 25, 15. Ferner: Prachtkerl, Ernani, Baladin i 90 5 8 f richtigen Vertreter, zumal er auch Schwierigkeiten hat, das 2 Autin, 8, Satan 3, Nor 5 5 5 lust kung der näc Länderkämpfe und der vom 27. bis 9 Autin, Boros, Satan 3, Norjana. 60 0. März 1031 in Prag ſtattfindend Bantamgewicht zu bringen. Die von Kreisſportwart Amwälzungen Ffardas 8 1 tärz g ſtattfindenden Europameiſter⸗ Schopf ⸗Mannheim als Obmonn des Kampfgerichts ge⸗. 8 4. Cſardas⸗Hürdenrennen. Verkaufsrennen, 2200, 1 10 5 den stel vor eka 1800 Zuſcha 9 leiteten Kämpfe ergaben ſolgende Ergebniſſe: auch m franzöſiſchen Jußbaliſport e 47 0 e dere ganz hervorragende Kämpfe zu ſehen beräczen, die En 55 Punke; beſiegte Pliquett⸗Hamburg nach Wie in Deutſchland, ſo ſind augenblicklich im franzö⸗ Foretro, Morgenrot, Beleda. Blocksberg, Lodi, Belavia, gene ſcheidung im Mittelgewicht. Startberechtigt Leucht Nürnberg defieg 17 157 ſiſchen Fußballſport Beſtrebungen im Gange, um eine Sa⸗ Marlitta Attalus, Mineſtra. 1 waren der Deutſche Meiſter Krämer⸗Duisburg, von noch erg beſiegte Fiſcher⸗Zweibrücken knapp W 55 e e Amateurfrage herbeizufüh⸗ 5. Rheinland⸗Jagdrennen. Ehrenpreis und 3000, 4100 25 iner, Sdweſdeutſchland: Saßler⸗ Brend e,. 8 1 So efaßze ſich kürzlich ein Prüfungsausſchuß in Meter: 1. Falkenhauſens Faſeiſt(Müſchen]), 2. Marcion, ehe: Häßler⸗ endel⸗Nürnberg eſiegte edel⸗Halle a. S. nach aris mit der Angelegenheit und traf die vorläufige Ent⸗ 9. Barfuß. Toto: 46. Platz: 15, 81, 25. Ferner: Lichtbli resd⸗ Tuttlingen, Weſtdeutſchland: Kraus⸗Darmſtadt, Norddeutſch⸗ Punkten. schließung, önß alle Fußballklubs die Amateureigenſchaft Perſeg, Strius, Richtlinte 5 r: Lichtblick, etellt land Stuwe⸗Berlin und Mitteldeutſchland: Heiland⸗Gera. Fiſcher⸗Zweibrücken beſiegte Pliquett⸗Homburg durch behalten ſollen, daß aber der bezahlte Spieler 6. Cardinal 2⸗Jagdreunen. 2200 4, 3400 Meter: 1. Mills 110 Krämer und Stuwe waren wegen Erkrankung oder Ur⸗ ee e Fel- Hall 1 5 als ſolcher eingeführt wird. Man faßte ouch die Möglich⸗ Rote Nelke(Moritz), 2. Manoir, 3. Battle Cruiſer. Toto: 19 00 laubsſchwierigkeiten nicht erſchienen. Der allgemein favo⸗ 77 57 11 10% e Hedel⸗Halle a. S. durch Ueber⸗ 95 der eee 775 Mannſchaften, beſtehend 26. Platz: 16, 30. Ferner: Prünas, Lam ine, Eminenz. ziſlerte und aus ſtärkſter ſüdweſtdeutſcher Konkurrenz her⸗ 3,45 8 5 aus reinen Amgteuren und bezahlten Spielern ins Auge 7 Hanswurſt⸗Jagdrennen. 2200 J, 3800 Meter: 1. Th sver⸗ 5 352 eus ber Brendel⸗Nürnberg beſiegte Gaupbatz⸗Pirmaſens nach die an den Spielen d E 5 8 ius(5 10 8 7 5 porgegangene Sieger Häßler, von dem ſogar der Deutſche den Sp um den Frankreich⸗Pokal teilnahme⸗] ſens Martonius(Hauſer), 2. Regan, 3. Black Bridge. 55 0. 0 ſche] Punkten, für beſſere Arbeit. berechtigt ſind. Toto: 19. Platz: 12, 10. Ferner: Sternkunde. Auf⸗ mit 1 70 Schr. Preise 101 AeEMe In dem Feger ger über das Ver⸗ f mögen des Friedrich Andres II. zu Gerns⸗ 19 8— heim a. Rhein wird auf Antrag der Vertrauens⸗ itt v/o eh. 19. Novem b EF 1 5 22 perſon ein allgemeines Veräußerungsverbot an burt Aalecſleiduug FLkeaungle Wollioatcen 5 Schuldner erlaſſen mit Wirkung von 1 0 nachmittag 12 Uhr. 15 812 6 j 1 Gernsheim, den 17. November 1980. für die ganze Familie Ceſſiſches Amtsgericht Auntl. Veröffenglichungen der Stadt Mannheim Das Städt. Leihamt iſt am Donnerstag, den 20. November nachmittags wegen Reinigung geſchloſſen. Geöffnet ſind 1 die amtlichen Pfänderſammelſtellen in J 43. 9, Peſtalozzi⸗ ſtraße 14, Schwetzingerſtraße 111 und D 4, 2. 33 Städt. Leihamt. ZWangs- ersſeigerung Donnerstag, b6 20. Nov. 1930, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal' Qu 6. 2 gegen Stets das Neueste! 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Nicht nur nach Finnland, ſondern auch in das halb trockengelegte Schweden werden jährlich Spritmengen ge⸗ ſchmuggelt, die ſich auf Millionen Liter bezif⸗ fern. Es iſt ein gefährlicher Sport, aber trotzdem finden ſich immer wieder Abenteurer aus allen Län⸗ dern, die ſich auf den Schmuggel einlaſſen, weil ihnen ein hoher Gewinn bevorſteht— wenn ſie ſich nicht klappen laſſen. Werden ſie aber gefaßt, dann ſind nicht nur Gewinn, ſondern auch das Kapital verloren und wenn ſie perſönlich den Beamten in die Hände fallen, dann bezahlen ſie das Abenteuer auch noch mit dem Verluſt ihrer perſönlichen Frei⸗ heit. Aber gerade das Riſtko ſcheint Spielernaturen immer wieder anzulocken und daß der Gewinn auch oft genug bei dem Geſchäft nicht ausbleibt, das ſcheint gerade das Beiſpiel des Kapitäns Malmberg zu zei⸗ gen, der die Hauptperſon in der jüngſten Schmuggler⸗ tragödie abgibt. Kapitän Malmberg iſt immer ſchon eine ſagen⸗ umſponnene Figur in der ſchwediſchen Schmuggler⸗ geſchichte geweſen. Von Geburt Schwede trat er in die Dienſte der ſchwediſchen... Zollbehörde ein. Bei der Küſtenbewachung hatte er da Gelegenheit alle Arbeitsmethoden von beiden Seiten, von den Zoll⸗ beamten und den Schmugglern zu ſtudieren. Als er ſeine Lehrjahre abgeſchloſſen hatte und alle Schliche kannte, nahm er urplötzlich ſeinen Abſchied und ſchloß ſich den Schmugglern an, wo er es bald zu hohen Ehren als ihr Anführer und Kapitän brachte. Man darf ſich dieſen modernen Schmuggel nicht als ein romantiſches Zigeunerleben vorſtellen, das das Vicht des Tages ſcheut. Nein, die modernen Schmug⸗ gelfahrzeuge ſind elegante und durchaus moderne Fahrzeuge von recht guter Klaſſe. Man würde die Boote eher für Yachten von reichen Amerikanern als für Schmugglerboote halten. Sie führen meiſt die perſiſche Flagge und ſind nach den Schiffspapieren perſiſches Eigentum, deswegen nämlich, weil Per⸗ ſien den Schiffahrtskonventionen nicht beigetreten iſt und die Schiffe unter perſiſcher Flagge unter gewiſſen Umſtänden nicht von den Abkommen über Zollzonen betroffen werden. Die Zollbeamten müſſen die per⸗ ſiſchen Schiffe oft zähneknirſchend paſſieren laſſen. Das letzte Boot unter perſiſcher Flagge, das Kapitän Malmberg führte, hieß„Poſeidon“, das allen Anforderungen auf hohe Fahrt und Komfort ent⸗ ſprach. Die Schiffsmaſchinen waren von höchſter Klaſſe und an Deck hatte man eine wirkungsvolle modernſte Verneb⸗ lungsapparate. Das Boot konnte alſo auch einen ernſthaften Kampf mit der Zollpolizei auf⸗ nehmen und war unter ſeinem erfahrenen Kapitän ein ſehr ernſter Gegner. Trotzdem gelang es aber der ſchwediſchen Zollpolizei im September die Schmuggler zu überraſchen. Sie mußten das warme Eſſen in der Kajüte noch ſtehen laſſen, konnten ſich aber damals ſelbſt in Sicherheit bringen, nachdem ſie das ſchöne Boot im letzten Augenblick noch hatten auf Grund laufen laſſen. Man fand damals aber nur 2000 Liter an Bord. Der Löwenanteil war alſo ſchon an Land gebracht und der Verdienſt geſichert. Malmberg muß trotz des verlorenen Bootes auf ſeine Koſten gekommen ſein, denn kurze Zeit ſpäter, ſah man ihn bereits an Bord eines Schweſterſchiffes, eines ebenfalls„perſiſchen“ Bootes, das ſich „Standart“ nannte. Vor Nykarleby im Botaniſchen Meerbuſen hat ihn nun das Schickſal erreicht. Das Zollboot der finniſchen Küſtenbewachung war bei dunkler Stur⸗ mesnacht draußen und entdeckte myſtiſche Licht⸗ ſignale auf der See. Mit einem raſchgehenden Motorboot ging man näher und entdeckte ein großes Motorfahrzeug mit abgeblendeten Lichtern, das von etwa 20 kleineren Motor⸗Fiſcherfahrzeugen um⸗ ſchwärmt wurde. Die Zollbeamten unter dem Kapi⸗ tän Griksſon gingen nun auch längſeit, wie wenn ſie dazu gehörten und kamen auch im Dunkeln un⸗ bemerkt an Deck, wo ſich etwa 30 Schmuggler auf⸗ hielten. Es gab eine große Verwirrung als die Zoll⸗ beamten plötzlich hervortraten und als ſie das Fahrzeug beſchlagnahmen wollten mit der ganzen Laſt, ſetzten ſich die Schmuggler zur Wehr. Sie griffen die paar Beamten an und wollten ſie in die See drängen. Als das nicht gelang, eröffneten die Schmuggler das Feuer, aber die Beamten ließen nicht locker, ſondern antworteten. Im Dunkeln wußte man kaum wer Freund und wer Feind war. Ein Schmuggler wurde auf der Stelle ge⸗ zwei verwundet, ein Beamter verletzt, Die anderen ſprangen ins Waſſer, erreichten ihre Boote und verſchwanden im Dunkeln. Der Kapitän konnte aber übermannt werden und im Licht ſtellte ſich heraus, daß man Malmberg ſelbſt ge⸗ fangen hatte. Die Laſt des übermannten Bootes betrug nicht weniger als 20000 Liter und edlere Sorten in Kiſten. Das Boot iſt über 30 Meter lang und ſoll früher der deutſchen Marine angehört haben, die Ausrüſtung war erſtklaſſig, mit den kräf⸗ tigen Maſchinen konnte es von keinem Zollkreuzer eingeholt werden. v. Kessel. tötet, Die Ordensritterburg von Allenſtein wird Muſeum Das Domkapitelſchloß von Allenſtein(Oſtpreußen), in den Jahren 1358—60 von den Ordensrittern erbaut, Der ſchöne alle Burgbau iſt das Wahrzeichen der ſchichte des Ordens umgebaut werden. ſoll jetzt zum Muſeum für die Ge⸗ ehemaligen Ordensritterſiedlung Allenſtein. In der älteſten Fabrik der Welt Die Brandoner Feuerſtein⸗Induſtrie— Ein Geſchäftszweig, den man im Jahre 1930 nicht mehr für möglich hält— 20 000“. 10 wöchentlich nach Italien, Spanien und Vorderaſien Das Dorf Brandon in Suffolk iſt der Sitz der älteſten Induſtrie in Großbritannien. Dort wird heute noch die Gewinnung und Bearbeitung von Flint zu Feuerſteinen vorgenommen. Einige Ge⸗ lehrte ſind ſogar der Meinung, daß manche altertüm⸗ lichen Ausdrücke, wie ſie die Steinſchläger Brandons gebrauchen. Ueberbleibſel der Sprache der neoli⸗ thiſchen Zeit ſind; ein vollkommener Stamm⸗ baum ließe ſich für die Gewehr⸗ und Fenerzenigf ſteine von heute aufſtellen, der bei dem erſten W ginnen würde, der auf die Idee verfiel, Fli: ſplitter zur Jagd zur Nahrung, zum Kampf und zur Herrichtung von Feilen zu verwenden. In dieſem Falle wäre die Induſtrie in Brandon vor wenigſtens 10 000 Jahren begründet worden. Als die Metalle bekannt wurden, gedieh ſie doch noch Jahrhunderte lang, weil ſtändig Nachfrage nach Feuerſteinen zum Feuerſchlagen war, und im 17. Jahrhundert wurde ſie wiederbelebt und umgeſtaltet durch die Erfindung von Steinſchloß⸗Kleingewehren. Von 1686 bis 1835, bis die Einführung der Zündhütchen einen vollſtän⸗ digen Wandel herbeiführte, bildeten die Bergwerke Brandons die einzige Quelle für den Bezug von Feuerſteinen für die engliſche Regierung. Dieſe prähiſtoriſche Fabrik blüht noch heute, wer aber ſind die Abnehmer? Feuerſteine zu Gewehren brauchen die Ein⸗ geborenen von Zentral⸗ und Weſtafrika und die am Mittelmeer wohnenden arabiſchen Stämme, die nicht„Präziſionswaffen“ erwerben dür⸗ fen. Das beſte Geſchäft wird heute aber noch mit Feuerſteinen gemacht zum Zwecke des Feuer⸗Anzün⸗ dens. Feuerſteine zum Feuerſchlagen beziehen vor allem noch die italieniſchen und ſpaniſchen Bauern, die am liebſten damit 9 95 85 machen. Ebenſo aber auch die norwegiſchen undislän⸗ diſchen Fiſcher, dann Aegypten und andere Län⸗ der Vorderaſiens. Feuerſteine zum Feuerſchlagen werden durchſchnittlich etwa 20000 wöchentlich hergeſtellt. Ferner werden Stücke Feuerſteine, von denen Schichten abgeſchlagen ſind, leicht bearbeitet, um als Bauſteine zu dienen. Die Flintſteine Bran⸗ dons ſind die beſten, ſie geben ſicher Feuer und ſind ſehr dauerhaft. Sehr intereſſant iſt ein Beſuch dieſer uralten Induſtrieſtätte. Die Methode, den Stein zu brechen und zu formen iſt noch heute dieſelbe wie in alten Zeiten. Selbſt die Geräte haben ſich wenig verändert, nur hat Eiſen den Stein in den Hämmern und das Horn in den Hacken erſetzt. Die Flintſteinmaſſen kommen hauptſächlich aus Lingheath Common, ſüdöſtlich von Brandon, wo ſich Flintſteine in fünf Schichten, in Stücken von zwei oder drei Fuß Länge finden. Jeder Bergmann bearbeitet ſein eigenes Stück und verkauft ſeinen Stein an die Steinſchläger, die ihre Arbeit unabhän⸗ gig in kleinen Hintergebäuden ausführen, die bei ihrem Häuschen liegen. Erlaubnis zum Graben er⸗ teilen die Verwalter der Heide. Sehr merkwürdig iſt die Art, einen Schacht abzuteufen. Der Gräber arbeitet fünf bis ſechs Fuß nach unten, dann fährt er in wagerechter Richtung fort, etwa auf die halbe Entfernung, dann ſenkt er einen anderen Schacht von etwa acht Fuß Tiefe ab. Stößt er nicht auf Flint⸗ Aus aller Welt * Maſſenverſicherung. In den Vereinigten Staa⸗ ten, die ja keinen ſtaatlichen Verſicherungszwang kennen, wird es mehr und mehr üblich, ganze Grup⸗ pen von Angeſtellten und Arbeitern in eine Ver⸗ icherungsgemeinſchaft zuſammenzu⸗ ſaſſen. Man nimmt an, daß gegenwärtig der Ge⸗ ſamtbeſtand dieſer Art von Verſicherung ſich bereits in den Vereinigten Staaten und Kanada auf einen Betrag von 40 Milliarden Mark beläuft. Neuerdings hat eine amerikaniſche Eiſenbah ngeſell⸗ schaft ihre annähernd 100 000 Angeſtellten gemein⸗ ſam verſichert. Die Verſicherungsſumme wird auf rund eine Milliarde Mark geſchätzt. Träger der Verſicherung ſind eine kanadiſche und eine ſchwei⸗ zeriſche Geſellſchaft. Die Verſicherung umſchlteßt Lebens⸗, Kranken⸗ und Unfallverſicherung. Die Bei⸗ träge werden zur Hälfte von den Angeſtellten und von der Eiſenbahngeſellſchaft gezahlt. 22 ** * Die Stadt der Erwerbsloſen. Zwiſchen dem Geſtade des Michigan⸗Sees und einem der reichſten Wohnviertel von Chicago haben ſich einige Tauſende der ſtädtiſchen Erwerbsloſen in einem eigenen Ge⸗ meinweſen angeſiedelt. Sie haben dort, wie ſie mit Stolz erklären, eine neue„Stadt“ erbaut, und zwar aus den Abfallſtoffen und den traurigen Reſten, die Chicago von ſich wirft. Dieſem Gemeinweſen haben ſie troniſch den Namen„Hooverſtadt“ gegeben. Auch ſonſt fehlt es nicht an ironiſchen Bezeichnungen, der eine der„Verkehrswege“ heißt„Wohlfahrts⸗ ſtraße“, ein anderer„Sauftmutsſtraße“, ein dritter „Allee der ſchweren Zeiten“. Das Baumaterial der Häuſer beſteht aus weggeworfenen Holzſtämmen, alten Ziegelſteinen und verroſteten Eiſenſtäben. Es iſt zum größten Teil auf Grundſtücken aufgeleſen worden, deren Bauten zerfallen ſind. An der Ecke der„Wohlfahrtsſtraße“ und der„Sanftmutsſtraße“ wohnt der„Bürgermeiſter“ von„Hooverſtadt“. Er iſt ein arbeitsloſer Bergmann, der durch allgemeine Wahl für ſein Amt erkoren worden iſt. Die Be⸗ wohner der„Stadt“ leben, wie ſie betonen, nach kommuniſtiſchen Grundſätzen. Von den Behörden iſt „Hooverſtadt“ bisher noch nicht anerkannt worden. * Eine eigenartige Chauffeurprüfung. Nicht überall wird es dem, der ſich um einen Führerſchein zur Lenkung eines Kraftwagens bewirbt, ſo ſchwer gemacht, wie bei uns. In Budapeſt z. B. hat man es einfacher. So reichte kürzlich der Monteur Joſef Santa in der ungariſchen Hauptſtadt ein Geſuch um Zulaſſung zu der erforderlichen Prüfung ein, wurde aber, weil er ein Glasauge hat, abge⸗ wieſen. Das war ſchmerzlich, aber Santa ver⸗ zweifelte nicht. Er hatte gute Freunde, und einer von dieſen, ein gewiſſer Fuchs, begab ſich mit San⸗ tas Papieren ausgerüſtet zu einem Arzt, der ihm daraufhin das gewünſchte Atteſt ausſtellte, Mit die⸗ ſem verſehen, ſtellte Fuchs ſich der Prüfungskom⸗ ht er wieder wagerecht weiter ſtein, ſo ge und felt Schach 91 ab, bis einen neuen er auf Flint ſtößt. Man glaubt, daß dieſe ſchwerfällige Art eig Ueberbleibſel aus einer Zeit iſt, in der man Seil, Eimer, Winde uſw. nicht kannte und das Material wie noch heute die Stufen heb aufgetragen werden mußte. Für den Neuling iſt dz Kletterei ſehr mühſam; 8 muß man auf Hay den und Knieen durch ein Labyrinth von Grube. halden kriechen, in denen der Gräber, auf der S Seit liegend, arbeitet. Als Werkzeug dient ihm eine en, ſeitige, mit Stahl beſc hlagene Eiſenhacke und ein kurzes Brecheiſen, das Ganggeſtein im Gewi cht boy einer halben Tonne aushaut. Stücke von 4 Zentner bis zu 2 Zentner gebrochen die die Stufen heraufgereicht und an der Mündu der Grube in Haufen aufgeſtapelt werden. i Sie wen den möglichſt mit loſen Tannenzweigen bedeckt, dar mit Sonne und Wind den Flintſtein nicht az, bleichen, weil dies ihn wertloſer macht. Wenn die Steinblöcke in der Sonne oder vor Feuer getrocknet ſind, nimmt der Arbeiter fe auf ein dickes Lederkiſſen aufs Knie und behaut ſie mit einem Hammer, der den Stein in 95 von ſechs oder ſieben Quadratzoll Größe bricht. Diele Spalten iſt eine ſehr ſchwierige, weil ſehr geng gebe Arbeit. Trotzdem macht ein gut Arbeiter 5000 bis 7000 Spaltungen täg- lich. Die meiſten Spaltungen ſind lang, flach un meſſerförmig; ſo lange werden Stücke abgebrochen bis der zum Bauen gebrauchte„Kern“ übrig bleiht, Eine gute Spaltung gibt bei der Zurichtung pier, eine ſehr gute fünf Feuerſteine. Die Induſtre blühte am meiſten vor etwa hundert Jahren, als bie britiſche Regierung und die anderen Mächte ſh gegenſeitig überboten, um die beſten Feuerſteine zu Gewehren zu bekommen. Noch vor nicht zu langet Zeit wurde ein gutes Geſchäft damit gemacht, 54 europäiſche Mächte zweiten Ranges und orienkaliſhe noch Feuerſteine kauften. Eine Frau zwiſchen Vater und 9 Vor rund fünfundzwanzig Jahren gelangt Frank Aöddiego in San Franzisko zu der leidet etwas ſpäten Erkenntnis, daß alt und jung in det Ehe nicht zu einander paßten. Kurz nachdem e Witwer geworden, hatte er nämlich eine Frau ge⸗ nommen, die um mehr als zwanzig Jahre jünger war als er ſelbſt. Die Ehe war nicht von langer Dauer, denn Maria Addiego beantragte ſchon ball darauf die Scheidung, gegen die ihr Mann auch nichts einzuwenden hatte. Das ungleiche Paar lief auseiy⸗ ander, und einer kümmerte ſich nicht mehr um den; anderen. Nun gefiel aber der jungen Frau der Nam Addiego ſo gut, daß ſie ihn nicht gern aufgebeg wollte, weshalb ſie nicht„Nein“ ſagte, als ihr um ein paar Jahre jüngerer Stiefſohn ſie um ihre Hand bat. Der zweite eheliche Verſuch mit einem männ⸗ lichen Mitglied der Familie Addiego ſchien günſtiger verlaufen zu wollen, denn kürzlich konnten Stſeſ⸗ mutter und Stiefſohn ſchon an die Vorbereitungen für die Feier ihrer ſilbernen Hochzeit denken. Doch zum Ehejubiläum ſelbſt kam es leider nicht Denn bei einer gelegentlichen Durchſicht der Fam lienpapiere entdeckte Addiego der Jüngere, daß dies Scheidung der erſten Ehe ſeiner Urkunde über die Stiefmutter und Frau fehlte. Maria Addiego aun nach und ſagte dann:„Ich habe nie das Scheidungs⸗ urteil erhalten.“ lich Unheil. beim Gericht Nachforſchungen anuſtellen ließ. Diese enthüllten die für ihn niederſchmetternde Tatſache, daß eine Scheidung niemals ausgeſprochen worden war, weil die Frau damals ihre Klage nicht welter verfochten hatte. Da Maria Addiegos erſter Manz noch lebte, ſo war ſie über vierundzwanzig Jahre lang ohne ihr Wiſſen mit Vater und Sohn gleich⸗ zeitig verheiratet geweſen und hätte beinahe iht ſilbernes Jubiläum als Bigamiſtin feiern können. Die Ehe mit ihrem Stiefſohn iſt nun für un⸗ gültig erklärt worden und Frau Addiego muß ſich erſt von ihrem Manne ſcheiden laſſen, bevor ſis daran denken kann, das Eheleben mit Frank Addiege dem Jüngeren wieder aufzunehmen und ſich recht⸗ mäßig mit ihm trauen zu laſſen. Wenn auf dieſe Weiſe auch aus der ſilbernen Hochzeit nichts wir, ſo verſpricht doch die Trauung des etwas ältlichen Liebespaares dadurch an Reiz zu gewinnen, daß Frank Addiego der Aeltere es ſich nicht nehmen laſſen will, an der Feier beteiligt zu ſein. miſſion vor. Aber obgleich er ſeinen eigenen Führer⸗ ſchein ſeit Jahren in der Taſche trug, ja ſogar von Beruf Kraftfahrer war, fand er vor den Augen der geſtrengen Kommiſſion keine Gnade, er ſiel zweimal durch! Erſt beim dritten Male beſtand er die Prü⸗ fung, und ſein Freund Santa war damit glücklicher Beſitzer eines Führerſcheins geworden. Leider fuhr er ſchon bei der erſten Ausfahrt einen fried⸗ lichen Spaziergänger über den Haufen; die Folge war, daß der Schwindel herauskam, beide Uebeltäter ſich kürzlich vor dem Richter zu verant⸗ worten hatten und wegen Urkundenfälſchung be⸗ ſtraft wurden. Dem verurteilten Fuchs rechnete man jedoch mildernde Umſtände an, weil niemand bemerkt hatte, daß er unmöglich der ihm vollkom⸗ men unähnliche Santa ſein konnte. Wie der Ange⸗ klagte erklärte, machte ſich keine der Amtsſtellen die Mühe, die Papiere des letzteren zu prüfen. Das. ſronsbſicche halbſtarre Marineluftſchiff V 10 mit 60 m Länge und 3500 ohm Inhalt iſt infolge Gasverluſtes in der Nähe von Rochefort abgeſtürzt. Verletzungen davon. Das Luftſchiff wurde vollſtändig zerſtört, die Beſatzung kam mit unbedeutenden Das Luftſchiff ſtieg auf, um dem deutſchen Flugboot Do. X entgegen⸗ zufliegen, das auf ſeiner Europareiſe bei Bordeaux niederging. Ein anſtößiges“ Denkmal Eine Reihe von wohlhabenden amerikaniſchen Bürgern haben der Univerſität in Montreal ein Brunnendenkmal geſtiftet, das die freundlichen Be⸗ ziehungen zwiſchen den Vereinigten Staaten und Kanada bekräftigen ſoll. Es beſteht aus einem maſ⸗ ſiven Becken, das von drei nackten männlichen Fi⸗ guren getragen wird, das Ganze iſt das Symbol einer jungen Nation, die kräftig emporſtrebt, Kaum war das Denkmal aufgeſtellt, als ſich ein Sturm der Entrüſtung gegen die drei männlichen Figuren erhob, der eben ſeine Prüfung abgelegt hatte, erklärte in einem öffentlichen Proteſt, die drei Figuren ſeien nach ſeiner Meinung ein„Symbol der Unzüchtigkeil und könnten in dem Geiſte des Beſchauers nur„un⸗ moraliſche Gedanken und Vorſtellungen“ erwecken, Die drei Figuren, ſo meinte er, ſeien eine mora⸗ liſche Gefahr für das„reine und unſchuldige Ge⸗ müt“ der Studenten und Studentinnen. Zum Schluß ſchlug er vor, man möge die Figuren mit einem Arbeitsgewand bekleiden, um auf dieſe Weiſe zu Ausdruck zu bringen, daß die Arbeit die Grundlage des Erfolges ſei. Dieſe Erklärung fand viel Bei⸗ fall, rief aber auch lebhaften Widerſpruch hervor Viele Studenten nahmen öffentlich für die Brun⸗ nenfiguren Partei und erklärten, der ſtudentiſche Zenſor, der daran Anſtoß nehme, betrachte die Fi guren„mit den Augen eines Schulknaben, der ſich heimlich und verſtohlen die Venus von Milo an ſehe“. Der Vorſchlag, die Figuren zu bekleiden, wird von ihnen als vollkommen abſurd zurückge' wieſen. In ihrer Mehrheit ſteht die öffentliche Mei⸗ nung in Montreal auf demſelben Standpunkt, ſo daß das Denkmal wohl in ſeiner urſprünglichen Form der Univerſität erhalten bleiben wird. —— Dies Geſtein wirden Dem armen Manne ſchwante plötz⸗ Er mußte Gewißheit haben, weshalh er W W 1 5 Ein Kunſtſtudent der Univerität . 5 a J i f f 5 4 0 0 VI l g 1 75 l N N 1 — ö d a . eit man en hen 81 iſt de aul MWhitemann ö Hän⸗ in der Ton- und Farbensymphonie ber jantent r Sch T JaziHon ne ein, Fin Millionenfilm, der Sie durch die id eig Pracht seiner Ausstattung fasziniert. Bin Tonfilm von herrlichem Hlangreis und cht von berausctenden Farben. N B70 Den gränte Flügel der Well grace wurde für diesen Fllm gebaut. In ündung seinem Innern hat das ganze White ie wer⸗ mann-Orehester Platz,. an der Tastatur ickt, da können zu gleicher Zeit fünf Planisten . 2 spielen. 5 auß; Tönendes Zelpregramm! 5 0 D iter ſe DDr 8 1 Ab morgen! E von Dieſez E. A. DUPONTS genag 3 m guter N 100 U ich und brochen, a 5 bleibt g vier,— 5 rduſtrit 5 als die te ſich eine zu langer icht, da i ttaliſche elangte leibet in der dem er rau ge⸗ 3 jünger langer n bald h nichts auseln, im den Nam ufgeben ihr um e Hand männ⸗ intiget i Nach dem Roman von 1 5 L. Ganghefer Mit Menus Bec- Sadem Sritta Lem 99 f Sebrien Cind und mi⸗ g daß de Wein Ferdl ſeiner mut seinem köstlichen unüber- o sann trefllichen Humor dungs⸗ Hierzu das e plütz⸗ große Belprogramm halb er mit Ken Maynard Dieſe 8 atſache Beginn 5 Uhr worden Son tag 2 Uhr weiter 5 Mann Aindervorskellun Jahre 8 N N gleich⸗ 1. 155 0 he iht* i 5 1 nen. 1 55 7 5 15 K National-Theater Mannheim o muß Mittwoch, den 19. November 1930 1 Vorstellung Nr. 81 Auber Miete Vorrecht B 0 10 Einmaliges Gastspiel des Japanischen 0 Theater in Tok ie: f dieſe wird, K o i NO No E a Kur a ltlichen Liebe zur Kirschblütenzeit) n, daß Lytisches Drama und Tänze dehnen Anfang 20 Uhr Ende etwa 22 30 Uhr ü Lanabo, Nachtwächter Taisuke Kikuchi Lsujura. Uri, Wahlsagerin Sumako Okada See wa, em Samurai Issaku Izumi Negova, sein Gegner MinoruLamanaka T q M Z e 1. Fuchstanz Tokufiro Tsutsul 2. Maskentanz Haſime Mori niſchen cazue Ueno al ein Sumako Okada 3 v Tokuko Akagi n Be⸗ 8, Velsstan ge Masako Kasugano Taki Sato . 1 flame Mori en Fi Hage No ChI EK ar mbol Die schlummernde Vorsehung) ſtrebt Drama mit Schwertkämplen in 3 Bildern N Leuzu, Teehausmädchen Momoye Chigus a ch ein Cbult ein junger Bauer Kiyoshi Mimasu lichen baaemon, sein Vater Koro Vamada rſitä, Foz, dessen Freund Tokufiro Tsutsui 1 0 Kan in e n 6(Ueber die Grenze,) 8 ſeien f Krlegerdrama aus dem Mittelalter in 2 Bildern 775 Benkel. Diener des Prinzen igkeit Loshitsuns Tokuſiro Tsutsui r„un⸗ Oähi suns, ein junger Prinz aus vecken. em Geschlecht der Minamoto Taisuke Kikuchi kanokata, seine Frau Kazus Ueno mora⸗ 5. Sprecherin; Exa Fiebig e Ge⸗ e Pause wird durch Lichtzeichen bekanntgegeben N— Schluß einem ndlage Bei⸗ THEATER ervor. iſche 1 Morgen Premieèrel 1 2 er ſich Casino Saal g1 o, e Watif u. Akif leiden, 7 23 U. 4 1 8 GCC ⁊ͤ rückge Oden, Dle figu mit d. Zunemeénnem“ Mei Mllchts för die Jugend!) o daß J I Lenstegu Sonnteg A UntEInder halbe prelse) Form„Der kleine und der große Klaus“ f Wots sum! ptelse k. 3.—, 2 1. Otvetkauf: Nannbelmer Niustkheus, K. F. Heckel und Saelkssse 1 9. 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