N 1 4 * tretenen Juſtizminiſters Peret. 1 Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, zuzüglich Zuſtellgebühr. Abholſtellen: Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/0, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, 8e Luiſenſtraße 1. — W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Maunheim Einzelpreis 7 0 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 10. November 1030 zariſer Ouſtrit⸗ 141. Jahrgang— Nr. 538 Eine ſchwarze Liſte der Schmiergeldempfänger, die als„Todesanzeige des Kabinetts Tardien“ bezeichnet wird Wahlſieg oͤurch Betrug „Mancheſler Guardian über die polniſchen Wahlen Millionenverluſte für die franzöſiſchen Sparer Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 19. Nov. Der Ouſtrie⸗Skandal iſt in ſchnellem Anwachſen begriffen. In der Kammer zirkulierte geſtern nach⸗ mittag eine ſchwarze Liſte, auf der ſich der Name bes Finanzminiſters Reynaud befindet, außerdem die Namen von fünf Unterſtaats⸗ ſekretären. Darunter ſoll einer die Schmier⸗ gelder der Ouſtriebank verteilt haben. Im links⸗ ſtehenden Blatt„Quotidien“, das dem einflußreichen Deputierten und früheren franzöſiſchen Botſchafter Jin Bern, Henneſſy, gehört, wird dieſe ſchwarze Liſte als die Todesanzeige des Kabinetts Tardien bezeichnet. Die Gerüchte, daß die den Sparern abgenommenen Millionen teilweiſe in die Propagandakaſſen der Rechtsparteien gefloſſen ſind, wollen nicht verſtum⸗ men. Die Sozialiſten vergleichen den Skandal mit der Affäre des Schwindelbarons Rochette im Jahre 1910), der einige Parlamentarier zu ſeinen Geſchäftsfreunden machte und durch den Zu⸗ ſammenbruch ſeiner Unternehmungen aufs Schwerſte kompromittierte, Damals wurde eine Unterſuchungs⸗ kommiſſion eingeſetzt, die von Jaures, dem So⸗ zialiſtenführer, präſidiert wurde. Die Sozialiſten fordern die Einſetzung einer Unterſuchungskommiſ⸗ ſion, die ſich mit der Hauſſe⸗ und Baiſſebewegung der Ouſtriewerte an der Pariſer Börſe befaſſen und gleichzeitig das Verhalten der amtlichen franzöſiſchen Stellen gegenüber den Machenſchaften der Spe⸗ kulanten prüfen ſoll. Scharfe Kritik verdient nach Anſicht der Sozia⸗ liſten die Handlungsweiſe des inzwiſchen zurückge⸗ Mit dem Rücktritt des Juſtizminiſters ſehen die Sozialiſten jedoch den Fall nicht als erledigt an.„Die ganze Regterung“, ſo erklären ſie,„hat die Hauſſe⸗ ſpekulationen in den Ouſtriewerten geduldet, der im Oktober die Baiſſebewegung folgte. Die Tatſache, daß der Rücktritt des Juſtizminiſters erſt an dem Tage ſtattfand, als der Skandal bereits zu Tage ge⸗ treten war, hat im Lande die ſchlechteſte Aufnahme gefunden.“ In der Kñammerſitzung am Freitag werden zwei ſozialiſtiſche Redner zu dieſem Thema das Wort ergreifen. Auch der Radikalſoziale Bonnet und mehrere Parteifreunde haben einen Antrag einge⸗ bracht, eine Unterſuchungskommiſſion möge damit beauftragt werden, zu unterſuchen, unter welchen Umſtänden und mit weſſen Hilfe Ouſtric ſich der⸗ artigen ſpekulativen Manövern hingeben konnte, die für die franzöſiſchen Sparerkreiſe ſo große Verluſte mit ſich gebracht haben. Die Kammer wird ſich mit dieſem Antrag jedenfalls am Freitag befaſſen. Was ſagt die Oppoſition? Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 19. Nov. „Wir haben an der Leiche keine Freude mehr“, ſagte ein linksrepublikaniſcher Parlamen⸗ kurier den Journaliſten die ſich nach den Angriffs⸗ plänen der Oppoſition auf das Kabinett Tar⸗ dien erkundigten. In der Kammer ſprach man geſtern Nachmittag von einem nahe bevorſtehenden Zerfall des Kabinetts. Der Finanzminiſter eyhnoud äußerte ſich dahin, daß er unter ge⸗ wiſſen Umſtänden dem Beiſpiel Raoul Perets folgen werde. Im September wurden die Ouſtric⸗Papiere „Holfra“ leine von Ouſtrie ſelbſt gegründete Holding⸗ geſellſchaft) an der Pariſer Börſe eingeführt. Dieſe erte ſind zu einem Fetzen Papier geworden. Die Käufer haben insgeſamt 96 Millionen Franken daran verloren. Neynoud erklärt zwar, daß er als Finanzminiſter e Einführung der Holfra⸗Aktien an der Börſe nicht verhindern konnte, es wird ihm aber zum Vorwurf e die maßgebenden Perſönlichkeiten des Syn⸗ kats der Börſenmakler nicht zur Vorſicht gemahnt zu haben. Informierte Parlamentarier glauben ferner zu niſſen, daß auf Tardieu in freundſchaftlicher Weiſe — eingewirkt werde, ſich für einige Zeit zurückzu⸗ ö en und feine Geſundheit an der Riviera wie⸗ eherzuſtellen. In Regierungskreiſen herrſcht eine ehr flaue Stimmung. Telegraphiſche Meldung London, 19. Nov. „Mancheſter Guardian“ veröffentlicht unter der Ueberſchrift Wahlſieg durch Betrug“ Tele⸗ gramme ſeiner Sonderberichterſtatter in Warſchau und Kattowitz über die polniſchen Wahlen. In einem Leitartikel bemerkt das Blatt: Die polniſchen Wahlen ſtellen nichts anderes dar, als die Entſchloſſenheit der Regierung Pilſudſki, koſte es, was es wolle, an der Macht zu bleiben. Marſchall Pilſudſki hat, indem er das Parlament entmannte, die Oppoſition unter die Herde getrieben. Das Blatt kommt zu dem Schluß, daß Polen heute unter Pil⸗ ſudſki zu leiden hat, weil ſeine Grenzen zu weit ſind. Der Warſchauer Sonderkorreſpondent des Blattes ſchreibt u..: Der Wahlſieg der polniſchen Diktatur iſt der Triumph der Gewalt und des Betruges. Die Wahlergebniſſe ſtehen in keinem Verhältnis zu der wirklichen Stimme in Polen. Eine in Mißkredit geratene Regierung, die normalerweiſe ſehr viele Sitze(Feinde ſagen 100) verloren hätte, hat mehr als 100 Sitze gewonnen. Pilſudſkis Sieg löſt jedoch weder die ſozialen, noch die nattonalen Probleme Polens. Die Zukunft Polens iſt jetzt völlig dunkel. Die Grund⸗ lagen eines geſunden ſozialen und nationalen Le⸗ bens ſind zerſtört worden, und es gibt viele objek⸗ tive Beobachter der polniſchen Angelegenheiten, die jetzt davon überzeugt ſind, daß das Land zu re⸗ volutionärem Umſturz treiben müſſe. Der Sonderkorreſpondent des Mancheſter Guar⸗ dian in Kattowitz nimmt auf der ſelbſt erlebten „Alpdruck der Grauſamkeit und Unter⸗ drückung in der Ukraine“ Bezug und berichtet: Auch in Oberſchleſien wie überall in Polen hat die Diktatur Gewalt und Betrug angewandt in ihrem Verſuch, die Wahlen zu gewinnen. Nur Pla⸗ kate mit der Regierungswahlliſte waren zu ſehen. Viele Gewalttaten wurden verübt. Eine An⸗ zahl von Leuten wurde weich gemacht(natürlich gehören die meiſten davon zur deutſchen Min⸗ derheit). Dadurch, daß in manchen Wahlbüros keine deutſchen Wahlzettel auslagen, wur⸗ den hunderte von Deutſchen ihrer Stimmenmöglich⸗ keit beraubt. In den Wahlbüros war nichts vor⸗ handen, um die Geheimhaltung der Wahlen zu gewährleiſten. Die Zahl derer, die in Ober⸗ ſchleſien auf der Wahlliſte geſtrichen wurden, wird auf 15000 geſchätzt, und faſt alle waren Deutſche. Proteſt der Veamten Telegraphiſche Meldung — Berlin, 19. November. Die Bundesleitung des Deutſchen Beamtenbundes hat heute ſofort zu den ge⸗ ſtrigen Beſchlüſſen der Reichsratsausſchüſſe, die Ge ⸗ haltskürzung bereits am 1. Februar 1931 eintreten zu laſſen, Stellung genommen. Dem Reichsrat wurde folgender einſtimmiger Beſchluß unverzüglich zugeleitet: Die Leitung des Deutſchen Beamtenbundes iſt erſtaunt und empört über den Beſchluß der Reichsratsausſchüſſe, wonach die von der Reichs⸗ regierung für den 1. April nächſten Jahres geplante Gehaltskürzung am 1. Februar eintreten ſoll. Die Beamtenſchaft hat jederzeit Verſtändnis für ſachlich begründete Notwendigkeiten bewieſen; ſie lehnt es jedoch entſchieden ab, zum Objekt eines politiſchen Geſchäfts gemacht zu werden. Die Bundesleitung erwartet von der Vollſitzung des Reichs rats, daß ſie dem Beſchluß ſeiner Ausſchüſſe nicht zuſtimmt. Die Gehaltskürzungen in Italien Telegraphiſche Meldung Rom, 19. Nov. Von der geſtern im italieniſchen Miniſterrat be⸗ ſchloſſenen Gehalts⸗ und Lohnkür zung werden rund eine halbe Million Beamte und Ange⸗ ſtellte der ſtaatlichen Betriebe Italiens betroffen. Außer dem eigentlichen Beamtenperſonal, das mit ungefähr 60 000 angegeben wird, gehören dazu 190 000 Beamte und Angeſtellte der Eiſenbahn, Poſt und Te⸗ legraph, die bei den Staatsmonopol⸗Angeſtellten, deren Zahl ſich auf 25 000 beläuft und überdies 160 000 Gemeindebeamte, Lehrer uſw. Ihre Jahresbezüge betragen nach einem Kom⸗ mentar des Giornale'Italia zur Zeit gegen neun Milliarden, ſodaß ſich durch die 12prozentige Kürzung eine Jahreserſparnis für den Staatshaushalt, die Gemeindefinanzen und die Staatsbetriebe von über einer Milliarde er⸗ gibt. BFEUUCCCCCCCC ũp²ñf d d Sozialdemokratiſche Tendenz⸗ meldung 5 Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. November. In der Vorſtandsſitzung der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion haben die Mitglieder, die eine Unterredung mit dem Reichskanzler über das Finanzprogramm und die Notgeſetze hatten, berichtet: Dr. Brüning ſei bereit, auf Ab⸗ änderungsvorſchläge einzugehen, wenn durch ſie Sinn und Ziel der Sanierung nicht geſtört werde. Das iſt nun durchaus nicht Neues. Der Kanzler hat dieſen Standpunkt von vornherein eingenommen, und es iſt eine höchſt unzweckmäßige Stimmungs⸗ mache, wenn von gewiſſer Seite nun bereits aus dieſer gänzlich unverbindlichen Aeußerung des Kanzlers eine„Verſtändigung“ zwiſchen ihm und den Sozialdemokraten konſtruiert wird. Streit bei der Volkspartei in Sachſen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. Nov. Der Ausfall der Landtagspräſidentenwahlen in Sachſen hat in der Deutſchen Volkspartei Sachſens zu ſchweren Meinungsverſchiedenheiten innerhalb der Partei geführt. Der Frak⸗ tionsführer der Volkspartei im ſächſiſchen Landtag, Oberbürgermeiſter Dr. Blüher⸗Dresden, hatte im Namen ſeine Fraktion eine Erklärung gegen den nationalſozialiſtiſchen Kandidaten ab⸗ gegeben, in der deſſen perſönliche Eignung für den Poſten angezweifelt wurde. Die 14 Volksparteiler enthielten ſich demgemäß der Stimme, ſo daß in der Stichwohl der Nationalſozialiſt unterlag und ein Sozialdemokrat, wie vordem, erſter Landtags⸗ präſident wurde. Mit Hilfe der Sozialdemo⸗ kraten erhielt dann ein Volksparteiler den Poſten des erſten Vizeprſidenten. Weitere Kreiſe der Deutſchen Volkspartei im Lande haben ſich mit der Haltung der Fraktion aber nicht einverſtanden erklärt und Proteſte an die Parteileitung gerichtet. Der Parteivorſtand von Oſt⸗ ſachſen hat dem Fraktionsvorſitzenden offen ſeine Mißbilligung ausgeſprochen und von ihm nichts weniger als die Niederlegung ſeines Landtagsman⸗ dats verlangt. f Wie dem„Berliner Börſencourier“ aus Dresden gemeldet wird, iſt der Landes vorſtand der Deutſchen Volkspartei auf morgen nach Leipzig einberufen worden, um zu der ſo geſchaffenen Lage Stellung zu nehmen. Aufhebung der Prohibition in Amerika? — Waſhington, 19. Nov. Senator Bigham kün⸗ digt an, er werde im Dezember einen Geſetzentwurf betreffed Zulaſſung vierprozentigen Biers einbringen. In parlamentariſchen Kreiſen wird die Verabſchiedung dieſes Antrages im gegen⸗ wärtigen Kongreß als ganz ausſichtslos angeſehen. Schwediſcher Dampfer bei Neufundland in ſinkendem Zuſtande — Newyork, 19. Nov. Der ſchwediſche Dampfer „Ovidia“ hat durch Funkſpruch mitgeteilt, daß er ſich 400 Seemeilen ſüdöſtlich von Kap Race in ſinken⸗ dem Zuſtande befinde. Der Dampfer„Amerika“ funkte um 2 Uhr nachts, daß er ihm zu Hilfe eile. Die Angſt vor öͤem Winter Somjetruſſiſches Stimmungsbild Von Dr. E. Hurwicz Es liegt in dem das heutige Rußland beherr⸗ ſchenden kataſtrophalen Mangel an allem elementar Notwendigen begründet, daß der herannahende Winter der Bevölkerung, ganz beſonders der ſtädtiſchen, wie ein Schreckgeſpenſt erſcheint, Ein einprägſames Bild davon für die Hauptſtadt des Sowjetſtaates gibt der wohlunterrichtete Moskauer Geheimkorreſpondent des„Sozialiſtiſchen Boten“, deſſen Bericht übrigens vollauf auch von anderen Informationen beſtätigt wird: „.. Wir leben ſchlecht, freudlos, hoffnungslos. Wie in den Jahren des Kriegskommunismus kon⸗ zentriert ſich auch heute wieder das ganze Intereſſe und die ganze Sorge auf Verpflegung, Kleidung und Heizung. Das iſt der Ge⸗ ſprächsſtoff nicht nur der Frauen, ſondern auch der Männer. Mit dieſer Sorge iſt unſer Leben aus⸗ gefüllt. Aber auch mit dem ſchrankenloſen Te rr o r, der ſchwer auf dem ganzen Seelenleben laſtet. Selbſt qualifizierte Arbeiter und höhere Be⸗ amte darben. Ihnen iſt nur Schwarzbrot geſichert, Weißbrot aber ſehen auch ſie niemals. Die Grun d⸗ nahrung der Werktätigen iſt die Kartoffel, die man bei uns in Moskau neuerdings„Neprerywka“ nennt.(Jroniſches Wortſpiel, denn„Neprerywka“ be⸗ deutet die ununterbrochene fünftägige Arbeitswoche. Nun hat man alſo denſelben Namen auf die un⸗ unterbrochene Kartoffelnahrung übertragen). Es gibt kein Fett, keine Milch, Zucker iſt äußerſt knapp. Auf freiem Markte aber zu kaufen iſt infolge der Preiſe gänzlich unmöglich. Die Stimmung iſt bei allen verzweifelt, an eine Beſſerung der Lage glaubt man nicht. Im Vergleich mit 1918 hat ſich die Situation verſchlimmert, da die Städter nichts haben, was ſie mit dem Dorfe austauſchen könnten und übrigens iſt das flache Land ſelbſt ruiniert. Mit Entſetzen erwarten wir den Winter. Be⸗ ſonders ſchwierig iſt es mit dem Schuhwerk. Im freien Handel werden für ein Paar primitivpſter Halbſchuhe 160 Rubel gefordert. Beſonders traurig iſt die Lage der Kinder, die ohne vernünftige Erzie⸗ hung und ohne die notwendigſte Kleidung bleiben. Der politiſche Terror drückt alle nieder. Man fürchtet einander, man traut ſelbſt Nahe⸗ ſtehenden nicht. Die einfachen Mitglieder der Kom⸗ muniſtiſchen Partei ſind ebenſo von Sorgen bedrückt, wie die übrigen Einwohner. Stalin gilt als allmäch⸗ tig und wird von allen gefürchtet. Nur ein kleines Häuflein kommuniſtiſcher Würdenträger lebt ohne materielle Sorgen. Es gibt unter ihnen viele neue Menſchen, die ſich erſt in den letzten Jahren hervor⸗ getan haben. Die Tſchekiſten der erſten Revolutions⸗ jahre, Mitſtreiter Dſerſchinſkis, dagegen ſind vielfach abgegangen: ihre Nerven haben„die Arbeit“ nicht jahrlang aushalten können“ Das iſt alſo die Stimmung der Allgemeinheit. Und wie verhält es ſich mit der Arbeiter- und der Bauernſchaft? Bereits in den Sommermonaten ſickerte eine Nachricht von Arbeiterun ruhen in Odeſſa in der Preſſe durch. Jetzt erfährt man konkrete Einzelheiten darüber. Der Grund der Un⸗ ruhen war die unerträgliche Lebensmittel⸗ not, die die Geduld der ausgehungerten Arbeiter erſchöpfte. Aus der ehemals Genſchen Fabrik, trat die Belegſchaft, vor allem Arbeiterinnen, auf die Straße und veranſtaltete eine Demonſtration. Auf den Fahnen und Plakaten ſtanden ausſchließlich Forderungen nach beſſerer Verpflegung. Voraus⸗ getragen wurde— kennzeichnenderweiſe— ein Portrait Lenins. Unterwegs ſchloſſen ſich den Demonſtranten Belegſchaften anderer Fabriken vyn Pereſyp lein Stadtteil von Odeſſa) an. An der Brücke traten aber den Arbeitern,„wie in der Zarenzeit“, berittene Milizſoldaten entgegen und zerſtreuten ſte. Viele wurden verprügelt und ins Krankenhaus geſchafft. Aehnliche Unruhen fanden in den Jutefabriken ſtatt. Hier zerſchnitten die Arbeiter, nachdem die Kundgebung gewaltſam unterdrückt worden war, zum Zeichen des Proteſtes die Webe⸗ Aufzüge und beſchädigten die Werktiſche. Herrſcht in Odeſſa Hungersnot, ſo herrſcht in den umliegenden Dörfern die ſtärkſte Erregung im Zuſammenhang mit der Kollektivierung. Im Frühling d. J. weigerten ſich ganze Dörfer, in die Kolchoſy(Kollektivgüter) einzutreten und wurden 2. Seite/ Nummer 538 Mittwoch, 19. November 1990 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe— Strafe 8411 5 4 7 8 N daher von Strafexpeditionen der GPU. heimgeſucht. Wegen Widerſtandes wurden gleich Hunderte von 925 R N Latz! Menſche. A 8 8 8 5. N 0 N S i 7 8 An enſchen verhaftet. Nach dem bekannten Erlaß 0 88 N ede 6 S 7 den Stalins trat eine Beruhigung ein, die jedoch nicht Den 5 0 5 2 or 9 lange worhielt. Heute iſt die Erregung wieder da, Aus dem Landtag weil die Regierung die Ernte wegnimmt. Es häufen 1 ich 3 9 ider 1 e Draßtberic ſeres B 1 1153 iligt 9 ſen ſei Selbſt Nintimſte eſönliche ein Land. faſt ſämtli VVVVVVVVVVVCVSVS%%%W0V d 0. ber 1 en zeſſarabien über den Dujeſtr Berlin, 19. Nov. Freund Stalins, Srdſponikidſe, ſoll in die An⸗ nen und Gruppen Sitzungen ab. Das alte Präſidium und den ſogen. Liman(Meerbuſen an der Mündung 2 3 0. gelegenheit verwickelt ſein. Angeblich iſt die Ver⸗] mit dem Abgeordneten Duffner als Präſident und von des Dnjeſtr). Im Winter, mit der Vereiſung des Der„Sozialiſtiſche Bote“, das Berliner Zentral⸗ ſchwörung von Rykow verraten worden, dem den Abgg. Maier(.) und Dr. Waldeck 887 8 Limans, erwartet man verſtärkten Grenzübertritt. organ der ruſſiſchen Sozialdemokratie, alſo der Men⸗ im letzten Augenblick Zweifel über die Zweckmäßig⸗ als Vizepräſidenten wird vorausſichtlich wieder, No. Iſt es ein Wunder, daß auf dieſem Boden der ſchewiken, läßt ſich, wie wir im„Vorwärts“ leſen, keit oder den Erfolg der Aktion gekommen ſeien. gewählt. Wie man außerdem hört, ſoll das Amt 10 wie 572 17 nin 3 8 aus ſicherer Myogk 2 If 55 8 J 1 5; 0 70 1 KE 5 3 r 4 Verzweiflung phantaſtiſche Gerüchte emporwachſen? aus ſicherer Moskauer Quelle berichten, daß zuſam⸗ Die Nachrichten des Berliner Menſchewiken⸗ Staatspräſidenten diesmal dem Miniſter 5 und Die einen befürchten neue Hekatomben; die anderen men mit Szyrzow, dem Vorſitzenden des inner⸗ organs pflegen im allgemeinen ſehr zuverläſſig zu i dü hoffen, daß bald ein Strahl des Lichtes die Finſter⸗ Ais durchbrechen wird, daß von der ſteilen Höhe, dle Stalin erklommen hat, nur ein Abſturz möglich iſt. Und kennzeichnend iſt es, daß, während man früher jede jähe Wendung in den herrſchenden Zuſtänden als eine Hinwendung zum Chaos fürchtete, ſie heute allgemein als der einzige Aus we g betrachtet wird. Ein realpolttiſches Argument jener Hoffnung iſt die immer offenbarer werdende Erſchöpfung der materiellen und finanziellen Hilfsmittel der Sowjet⸗ regierung. Umſo krampfhafter iſt freilich dieſe Re⸗ gerung bemüht, im Auslande, vor allem bei den amerikaniſchen Bankiers, Hilfe zu finden. Als Unter⸗ pfand dieſer Kredithilfe ſollen die Amerikaner, Mos⸗ kauer Gerüchten zufolge, Konzeſſionen im Fernen Oſten, und zwar in Nordſachalin und Kamtſchatka, evtl. ſogar eine Mitbeteiligung an der Oſt⸗Chine⸗ ſiſchen Bahn, erhalten. Neuer Leiter des Heereswehramts Generalmajor Boehm⸗Tettelbach, bisher Kommandeur des Infanterie ⸗ Regiments Nr. 14 in Konſtanz, wurde mit der Leitung des Wehramts betraut. Das Wehramt übt die In⸗ ſpektion der verſchiedenen Waffengattungen aus und vertritt den Heeresetat für die Parlaments⸗ beratungen. Regierung und der„Baden“ Zwiſchenfall — Newyork, 19. Nov.„Aſſociated Preß“ meldet aus Rio de Janeiro, daß das braſilianiſche Außen miniſterium die braſtlianiſchen Geſandtſchaften in Berlin und Madrid beauftragt habe, mit der deutſchen bezw. der ſpaniſchen Regierung wegen der Beſchießung des Hapagdampfers„Baden“ in Füh⸗ lung zu treten. Nach der gleichen Meldung iſt die Unterſuchung des Zwiſchenfalles durch das braſilianiſche Außen⸗ miniſterium beendet. Den beiden genannten Ge⸗ ſandtſchaften ſind Abſchriften des amtlichen Berich⸗ tes zugeſtellt worden. Unruhe in Indiſch⸗Bengalen —Patna, 18. Nov. Als die Polizei in Muzaffarpur einen verbotenen Umzug zu ſprengen verſuchte, wurde ſie von einer dreitauſendköpfigen Menſchen⸗ menge angegriffen. Da hierbei mehrere Poliziſten verletzt wurden, ſah die Polizei ſich gezwungen, zu feuern. Drei der Manifeſtanten wurden verwundet, 27 Perſonen verhaftet. Die Ruhe iſt wieder hergeſtellt. Die braſilianiſche ruſſiſchen Rates der Volkskommiſſare, noch andere führende Kommuniſten verhaftet worden ſeien, darunter das Mitglied des oberſten Kriegsrates An⸗ drejew und der General„Blücher“. Die Verhaftung würde mit der Aufdeckung einer weit verzweigten Geheim⸗ organiſation begründet, in deren Mittelpunkt Szyrzow geſtanden haben ſoll. In ſeiner Privatwohnung, wie auch in der Dienſtwohnung des Volkskommiſſars für Poſt und Telegraphie, Antipow ſoll die Zentrale der Verſchwörung getagt haben. An ihr ſollen außer dem ſogenannten Blücher auch andere hochgeſtellte Militärs, wie der kürzlich verhaftete General Rfiu⸗ tin, ſowie eine Reihe kaukaſiſcher Kommuniſten be⸗ Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 19. November Außenminiſter Briand empfing den franzöſi⸗ ſchen Botſchafter in London, de Fleuriot. Wie verlautet, erſtreckte ſich die Unterhaltung der beiden Staatsmänner u. a. auf die Genfer Verhandlungen der vorbereitenden Abrüſtungskonferenz, insbeſondere, ſoweit ſie Möglichkeiten betrafen, das Londoner Dreier⸗Abkommen in ein Fünfer⸗Abkom⸗ men umzuwandeln. Ferner kam der franzöſiſch⸗ britiſche Streitfall um den Schulbendienſt der in England gezeichneten franzöſiſchen Anleihe zur Sprache, für die die Engländer bekanntlich den Goldfranken fordern. Schließlich über die über die Schuldendienſt in unterhielten ſich Briand und de Fleuriot Sorge der engliſchen politiſchen Kreiſe Goldpolitik der Bank von Frankreich. Austritt Chiles aus dem Völkerbund? — Newyork, 19. Nov. Der Korreſpondent der Aſſociated Preß in Santiago de Chile meldet, er er⸗ fahre aus beſter Quelle, daß Chile ſeinen Austritt aus dem Völkerbund erwäge, und zwar wegen an⸗ geblicher Zurückſetzung durch große europäiſche Mächte. Mordeingeſtändnis Saffran Telegraphiſche Meldung — Königsberg i. Pr., 19. Nov. Wie von der Juſtizpreſſeſtelle in Königsberg in ſpäter Abendſtunde mitgeteilt wird, hat der kürzlich in Berlin wegen Brandſtiftung verhaftete und nach Bartenſtein in Oſtpreußen übergeführte Saf⸗ fran dem Unterſuchungsrichter nach langen Ver⸗ nehmungen eingeſtanden, daß er und ſein Ge⸗ ſchäftsführer Kipnick einen Mord verübt hätten, um ſich in den Beſitz der Leiche zu ſetzen, die in dem in Brand geſetzten Hauſe in den Kleidern Saffrans niedergelegt wurde, um vor zutäuſchen, daß Saffran ſelbſt bei dem Brand den Tod gefunden hätte. Sie ſeien in der Nacht vom Freitag zum Sams⸗ tag, den 13. Sept., mit dem Kraftwagen fortgefahren. Auf der Chauſſee Stürlack⸗QZueden hätten ſie bei Luiſenhof einen Melker getroffen. Kipnick ſei ausgeſtiegen und habe den Melker mit einer Selbſtladepiſtole niedergeſchoſſen. Sie FEE ði(v p ̃ ᷣ ͤ p ſein, wie auch ſonſt die ruſſiſche Emigration, auch die bürgerliche, immer über merkwürdige gute Verbin⸗ dungen mit der Sowjetunion verfügt. Die Bede u⸗ tung dieſer Meldungen, wenn ſie ſich be⸗ wahrheiten ſollten, wäre garnicht hoch genug einzu⸗ ſchätzen. Wenn erſt das Militär und deſſen oberſte Spitzen nicht mehr zuverläſſig ſind, wankt das ganze Gebäude dieſer Wahnſinnsherrſchaft, die ſich ja nur durch den auf die Bajonette geſtützten Terror trotz wachſender Schwierigkeiten noch auf⸗ recht erhält. Der General„Blücher“ iſt bei⸗ läufig jener deutſche Anonymus, der ſeit einigen Jah⸗ ren in die erſte Reihe der Führer der Roten Armee gerückt iſt und noch vor kurzem als Beſteger der Chi⸗ neſen an der Oſtbahn geradezu als Nationalheld ge⸗ feiert wurde. Paris-Genf-London Veruhigung in Spanien Telegraphiſche Meldung 5 Paris, 19. Nov. Verſchiedene Nachrichten aus Spanien laſſen dar⸗ auf ſchließen, daß geſtern abend eine gewiſſe Be⸗ ruhigung eingetreten iſt, ohne daß man deshalb mit der baldigen Beilegung des ſozialen Konfliktes, der einen politiſchen Charakter trägt, rechnen könnte. Das ſpaniſche Kabinett hat geſtern abend getagt. Nach der Beratung teilte Miniſterprüſident Be⸗ renguer mit, daß in Barcelona der Straßenbahn⸗ und Autobusverkehr wieder aufgenommen worden ſei und die Café⸗ und Speiſehäuſer ihre Betriebe wieder eröffnet hätten. Die Staatsanwaltſchaft von Madrid hat die Freilaſſung von 150 Perſonen, die wäh⸗ rend des Generalſtreiks verhaftet worden ſind, angeordnet. In Sevilla ſcheint der geſtrige Tag ziemlich unruhig verlaufen zu ſein. Die Univerſität iſt geſchloſſen. Auch in Alicante kam es zu Zuſammenſtößen zwiſchen Polizet und Ruheſtörern. Die Polizei machte von der Schußwaffe Gebrauch. Vier Perſonen ſind verletzt worden. Genaue An⸗ gaben über die Opfer der blutigen Vorgänge, namentlich in Barcelona, liegt noch nicht vor. hätten dann die Leiche in einen zu dieſem Zweck mit⸗ genommenen Teppich gewickelt und in dem Möbel⸗ ſpeicher des Platz in der Artilleriekaſerne in Raſten⸗ burg verborgen. Am nächſten Abend hätten ſie die Leiche abgeholt, ſie mit den Sachen Saf⸗ frans bekleidet und mit Benzol begoſſen und darauf das Haus angezündet. Es bleibt nun feſtzuſtellen, ob ſeitdem ein Melker vermißt wird. Der ebenfalls verhaftete Kipnick iſt trotz Gegenüberſtellung dem Saffran bei ſeinem Leugnen verblieben und will an der Tat nicht be⸗ teiligt geweſen ſein. Fortſchreitende Beſſerung im Befinden Hamaguchis — Tokio, 19. Nov. Die Beſſerung im Befinden des Premierminiſters Hamaguchi macht zufrieden⸗ ſtellende Fortſchritte, ſo daß keine weiteren offi⸗ ziellen Krankheitsberichte mehr ausgegeben werden. Man hofft, daß Hamaguchi ſoweit hergeſtellt ſein wird, um an der Wiedereröffnnung des Parlaments nach den Ferien teilzunehmen. ginnenden Innern, Wittemann übertragen und zu ſeinem Stellvertreter der Miniſter des Kultus und Unter, 15 richts, Dr. Remmele, beſtellt werden. a 1 Trauerkundgebung für Schofer 9 a i N Die Zentrumsfraktion des Landtages yer 18 einigte ſich heute vormittag in ihrem ſinnig ge⸗ laſſ ſchmückten Fraktionszimmer, dem früheren Sitzungs, a) ſaal der Erſten Kammer, zu einer eindrucksvollen ang Trauerkundgebung für den verſtorbenen Parteichef, beit Prälat Dr. Schofer. Der Fraktionsvorſitzende, Pri Ert ſident Dr. Baumgartner, gab in bewegten Wyr; 5 193 ten dem Schmerz über den ſchweren Verluſt Aus, wu druck, den Partei und Fraktion durch den Tod des 4 ſtüt hervorragenden Führers erlitten haben und wür, jetz digte deſſen Lebensarbeit und großen Verdienſte un baff Volk und Vaterland.„ —— 8 1 5 Mord im Aulo 5 Tänzerin erſchießt ihren Freund Eit Leipzig, 19. Noy. 1 Auf der Rückfahrt von einem Automobilausflug 45 hat heute nacht auf der Staatsſtraße Grimma.-Vei⸗ wen zig die 25 Jahre alte aus Halle gebürtige Tän⸗ der zerin Koch ihren Freund, den 48jährigen Kauf⸗ zul mann Thränhardt am Führerſitz ſeineg Sü Kraftwagens durch Revolverſchüſſe ge⸗ bet tötet. zug Die Täterin ſtellte ſich ſelbſt noch in der Nacht der 5 Leipziger Kriminalpolizei. Sie gab an, ſeit etwa die einem halben Jahr habe ſie ſich mit dem Gedanken zu getragen, mit Thränhardt gemeinſam zu ſterben ruf Thränhardt habe ein großes Haus geführt, und sis ſchr habe ihn mit Geldmitteln unterſtützen ger müſſen. Als ſie kein Geld mehr beſchaffen konnte, zug habe ſie ſich entſchloſſen, die Tat auszuführen. Sie ver habe blindlings auf Thränhardt eingeſchoſſen, nach bez vollendeter Tat aber nicht mehr den Mut geha, iin ihre Abſicht, ſich ſelbſt zu erſchießen, auszuführen. f der 23 Letzte Meldungen Totſchlag an der Schweſter — Aachen, 18. Nov. In der vergangenen Nacht hat der in Würſelen wohnende 21jährige Bergmann Lynen ſeine 157 Jahre alte Schweſtet auf einer Wieſe erdroſſelt. Er gab zu, die Tat, ausgeführt zu haben, weil er den li derlichen Lebenswandel ſeiner Sch heſter nicht mehr gabe anſehen können. Der Mörder ſtellte ſich ſelbſt des Polizei, nachdem er vergeblich verſucht hatte, den Liebhaber ſeiner Schweſter mit einem Hammer zu erſchlagen. Schiffbruch an der portugieſiſchen Küſte — London, 19. Nov. Einer drahtloſen Meldung zufolge erlitt das engliſche Motorſchiff„Highland⸗ hope“ bei den Farilhves⸗Inſeln, an der portuglieſt⸗ ſchen Küſte, Schiffbruch. Es befand ſich auf der Fahrt von London nach Buenos Aires. 200 Paſſa⸗ giere und die Beſatzung wurden in Rettungsbvolen von einem Dampfer in Schlepptau genommen. Handelskammern und Wirtſchaftsdepreſſion — Waſhington, 19. Nov. Die amerikaniſche Ab⸗ teilung der internationalen Handelskammer gibt be⸗ kannt, daß auf der am 5. Dezember in Paris be⸗ Konferenz der Handelskammern auch Maßnahmen zur Bekämpfung der allgemei⸗ nen wirtſchaftlichen Depreſſion erörtert werden sollen, Muſik in Berlin Von Oscar Bie Die Lindenoper hat Gounods„Marga⸗ rette“ neu einſtudiert. Warum wiſſen die Götter. Gewiß waren die alten Dekorationen verſtaubt, aber ſte waren ſo dumm, daß ſte als Stil beinahe ſchon wieder möglich wurden. Jetzt hat Aravantinos die berühmte Technik dieſer Bühne losgelaſſen. Die Landſchaft vor dem Stabttor bewegt ſich hin und her, mehr links agitiert Mephiſto, mehr rechts tanzen ſie auf der Wieſe, über die Gretchen bei der Begegnung mit Fauſt eine Rich⸗ tung einſchlägt, die ſie unmöglich nach Hauſe führen kann. Auch auf dem alten Stadtplatz wandelt ſich die Szenerie. Sie rollt mit den marſchierenden Sol⸗ daten der Länge nach ab und es ergibt ſich ein Panorama von Straßen, Brücken und Kirchen. In dem Stück ſelbſt iſt alles das nicht begründet, es iſt nur Spielerei. Schlimmer iſt der Mißgriff mit Gretchens Garten. Das iſt ein gräflicher Park mit einer ſehr unbequemen Haustreppe, aber keine Spur von deutſcher ſchlichter Bürgerlichkeit. In der Wal⸗ purgisnacht hätte ſich die Technik einmal wirklich be⸗ währen können, aber da iſt nur eine dunkle myſtiſche Unklarheit, in der der neue Tanzmeiſter, der be. rühmte Laban, ſeine Truppen turneriſche Uebungen machen läßt, die mit dem Weſen der Hexennacht nicht das Geringſte zu tun haben. Auch muſikaliſch erleben wir einige Veränderun- gen. Leo Blech hat viel Striche gemacht, dafür aber auch ein paar Zwiſchenſpiele hinzukomponiert, die die Pauſen verkürzen wollen, aber das Original entſtellen. Daß man dem Siebel ſeine Hoſenrolle wieder genommen hat und ihn wieder durch einen Mann ſingen läßt, wäre noch nicht ſo übel. Doch er verliert bei dieſer Gelegenheit auch ſein, ach ſo populäres Liedchen, von den Blümlein traut. Dazu kam, daß man beſondere Sänger nicht zur Verfügung hatte, außer dem einzigen Ludwig Hofmann, der den Mephiſto mit einer unglaublich ſcharfen Charakteriſtik in Splel und Stimme herausbrachte. Im Programm⸗ buch wird das Unternehmen enktſchuldigt durch den Hinweis auf die Schönheiten der Muſik, die wir ſa 75 2 garnicht bezweifeln, die wir aber nur in einer Neu⸗ einſtudierung von wirklichem Wert genießen können. Der Abend war ſeiner Koſten nicht würdig. Des⸗ wegen erwähne ich ihn. Es fällt uns in der jetzigen Opernkriſe beſonders aufs Herz: was man hier falſch ausgibt, ſpart man bei Kroll falſch. Die Krolloper war die einzige in Berlin, die bei allen Irrtümern doch Geſicht und Charakter hatte, ein geſchloſſenes Enſemble und einen feſten Willen zur Erneuerung der Opernbühne. Es iſt für uns alle ein Jammer, daß dieſer Verſuch ab⸗ geriegelt wird. Die Ausſichten für ihre Erhaltung ſind ſehr gering. Viel weniger wichtig iſt der viel beredete Wechſel in der Städtiſchen Oper. Ob dieſe von Tietjen aus der Ferne oder von Kurt Singer in der Nähe geleitet wird, macht nicht viel Unterſchied. Das äußere Bild wird dasſelbe bleiben, ſoweit der nun endlich heruntergedrückte Tarif nicht etwa die Starabende verhindert, in denen gerade dieſes Inſtitut exzellierte. Wenn man einen wirklichen Erfolg ſehen will, leider muß man das ſagen, ſo geht man zu Cha⸗ rell. Der hat im großen Schauſpielhaus ein Amuſe⸗ ment erfunden, gegen das das Café Vaterland ein Kinderſpiel iſt. Er hat aus dem„Weißen Rößl“ von Blumenthal und Kadelburg eine Re⸗ vue gemacht. Hans Müller hat ſie ihm bearbeitet. Manchmal erkennt man noch das Original. Darüber breitet ſich ein Himmel von Ausſtattung unter Bei⸗ hilfe von Ernſt Stern, der, wie man ſo ſchön ſich ausdrückt, alles bisher Dageweſene übertrifft. Der Zuſchauer ſitzt in einem Tal des Salzkammerguts. Die Häuſer von St. Wolfgang ſchieben ſich bis an die Bühne vor, die Wälder ſchweben als Vorhänge hin und her, die Hotelterraſſe rückt vor und zurück, Gäſte, Kellnerinnen, Kuhmägde, Werkführer, Hotel⸗ portiers, Kinder, Marktleute, Senner, Jäger, Ve⸗ teranen, Feuerwehr, Ehrenjungfrauen und alle Girls und Boys wimmeln ſchockweiſe durcheinander, Autos raſen, Dampfer kommen und auf einem er⸗ ſcheint ſogar die hin zuge dichtete Maje⸗ ſtät Franz⸗Joſeph, die ſich, um nicht allein ſtumm zu bleiben, ſogar zu einem Chanſon verleiten läßt, Es iſt„fabelhaft.“ Es iſt ſo geſchickt gemacht, daß man den Kitſch im Untergrunde beinahe vergißt. Es iſt manchmal ſogar witzig, wenn beim Kuhſtall hin⸗ ter den Liebespaaren die Kühe mit den Köpfen wackeln. Es wird immerfort getanzt und zwei So⸗ liſtinnen, Tamara Desni und Marianne Winkelſtern, führen die Gruppen. Es wird gefodelt, gezithert, ge⸗ ſchalmeit, gewalzt und gejazzt. Für die Muſik iſt Benatzky verantwortlich; er hat ein paar Kollegen dazu genommen, er hat viele Zitate gemacht, einen ſogar ſehr hübſchen Ländler erfunden und auf den zweiten Akt ein richtiges Finale gepfropft wie in einer ſchicken Operette. Hanſen, Camilla Spi ra, Jankuhn, Wallburg, Trude Lieske, Siegfried Arno— es tut ſich was. Für den Winter in dieſem Hauſe iſt geſorgt. Es iſt zum Heulen. Gehen wir ſchüchtern zu den Konzerten über. Es gibt hier nur einen einzigen Unternehmer, der wirk⸗ lich noch etwas wagen kann und es auch ſyſtematiſch durchführt, weil er die Mittel dazu hat: das iſt der Rundfunk. Was hören wir nicht alles in weni⸗ gen Wochen auf dem Berliner Sender! Da dirigiert Gurlitt Verdis Jugendoper„Die Lom⸗ barden,“ noch vor ihrer Wiederaufnahme in der Scala, und es entzücken uns beſonders dieſe En⸗ ſembles, die ſchon ganz auf der reifen Höhe des Troubadours ſtehen. Dann kommt Ludwig Lands⸗ hoff mit ſeinen hiſtoriſchen Konzerten und wir be⸗ geiſtern uns an den Jugendwerken von Mozart, die auf dem Boden der kirchlichen Traditkon die ſelten⸗ ſten Blüten ſeiner Melodik treiben laſſen. Das himmliſch ſchöne Laudate dominum aus den Solen⸗ nen Veſpern hören wir dann noch einmal mit der ganzen wunderbaren Veſpermuſik von der Halleſchen Robert Franz Akademie, die unter Rahlwes einen ſtarken und guten Mozart⸗ und Händelabend ver⸗ anſtaltet. Endlich wird Anſermet aus Genf gebeten mit dem Funkorcheſter zu muſizieren und bringt dabei ſogar einige Manufkripte von Strawinſky zu Gehör, orcheſtrale Umarbeitungen ſeines Streich⸗ quartetts, worunter eine Nummer Madrid durch ihre volkstümliche Laune an ſeine beſteu früheren Tauzrhythmen erinnert. Das Kind hat Schön ⸗⸗ berg angeregt: er ſchreibt eine ſehr konzentrierte, geſchloſſene, aufgebaute Muſik im Stile feiner Monodramen zu dem Thema Drohende Gefahr, Angſt, Kataſtrophe, eine imaginäre Lichtſpiel⸗ ſymphonie die Klemperer zur Uraufführung bringt, Ihre rückſichtsloſe Naturaliſtik erſchreckt einen Teil der Zuhörer, einen anderen erfreut das Wagnis dieſes mutigſten unſerer Dirigenten, der übrigens über die Krolloper hinaus ſeinen Lebens kontrakt mit den Staatlichen Bühnen hat. Bon dem pfälziſchen Maler und Dichter Friebeich Müller. Als 11. Band der Veröffentlichungen der „Pfälziſchen Geſellſchaft zur Förderung der Wiſſen⸗ ſchaften“ erſcheint ſoeben das Buch von Studienrat Dr. Ferdinand Denk über:„Friedrich Mül⸗ ler, der Malerdichter und Dichtermaler 17491825)“— Speyer am Rhein, Verlag der Ger ſellſchaft.— Das Werk handelt abſchließend über daß Pfälzer Doppelgenie und weiſt ihm die gebührende Stellung in der Geiſtesgeſchichte zu. Die bedeutſame Veröffentlichung hat jüngſt der bekannteſte Heimal⸗ forſcher der Pfalz, Oberſtudienrat Dr. Albert Becker in Zweibrücken, mit folgenden ſchönen Worten be? gr grüßt:„Ferdinand Denk, der in einer Reihe ven m kürzeren Verbffentlichungen zum Maler⸗Müllert? de Problem ſich als der geeignete Erforſcher der Fragen Ee erwieſen hat, krönt hier ſeine weitausholenden Slu⸗ ſc dien mit einer feſſelnden Darſtellung der eigenar⸗ 0 tigen Doppelbegabung. Er weiß glücklich zu zeigen, wie bildende Kunſt und Dichtung als Nachbarinnen ei in ein enges Verhältnis gegenſeitiger Hilfe treten be können und den, der ſich beiden ergibt, doch zu einen F einzigen Ziele zu leiten vermögen. Auch für den 8 künſtleriſchen Willen Maler Müllers gab es keinen unfruchtbaren Zwieſpalt; zwar nicht frei von vieler. 0 lei Wandlung, blieb ſein Wille doch immer eindeutig 8 beſtimmt und zeugt ſo für die Lebendigkeit dieſes w ſich geſchloſſenen Geiſtes. Maler Müller als ganzes N i. genommen wirkt als echt romantiſch⸗deutſcher Nord? p menſch, den tragiſcher Weiſe der Süden und geg ⸗ neriſche Zeitgeſinnung trotz zöhen Ringens zu Fa 0 bringt. Er tritt ſo in Gegenſatz zu dem ihm befreun A deten Altersgenoſſen Goethe, dem klaſſiſchen Men; ö ſchen von Anbeginn, der ſich durch Sturm und Drang 11 zur Erfüllung ſeiner Sendung gerade im Süden 50 emporläutert. Das ſchöne Buch Denks wird un Müllers wahres Weſen erſt recht erſchließen.“ 8 ver⸗ ig ge⸗ Angs⸗ vollen teichef, Pri⸗ Wor⸗ Aus⸗ od des wür⸗ 65 te um ſtob. 1sflug Veip⸗. Tän⸗ Kauf⸗ ines e ge⸗ cht der etwa ſanken erben. d ſis ttzen onnte, Sie nach, 1 ſehabl, n. Udung lanbd⸗ igleſt⸗ tf det Paſſa⸗ boten ebrich der iſſen⸗ enrat ü l⸗ aller Ge⸗ r das rende tſame imat⸗ cker n be⸗ von üller⸗ ragen Sku⸗ enar⸗ igen, nnen reten inem den einen leler⸗ eutig es in inzes kord⸗ geg⸗ Fall reun⸗ Men⸗ rang den uns * HBedürftigkeit bei den Arbeitsloſen vorliegt. Die Be⸗ Mittwoch, 19. November 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 538 Neuregelung der Kriſenunterſtützung Durch Verordnung des Reichsarbeitsminiſters pom 11. Oktober und Verordnung des Präſidenten des Landesarbeitsamts Südweſtdeutſchland vom 13. November 1930 iſt ſowohl der Perſonenkreis, wie die Dauer der Kriſenunterſtützung und auch die Vorausſetzungen hinſichtlich der Be⸗ dürftigkeit einer völligen Neuregelung unter⸗ zogen worden. Für den Bereich des Arbeitsamts⸗ bezirks Mannheim gilt hinſichtlich Perſonen⸗ kreiſes ſeit 3. November folgende Regelung: Grundſätzlich werden alle Arbeitsloſe, die nach dem 2. 11. 1930 aus der Arbeitsloſenunterſtützung ausgeſteuert werden, zur Kriſenunterſtützung zuge⸗ laſſen, mit Ausnahme nachſtehender Berufsgruppen: a) land⸗ und forſtwirtſchaftliche Arbeiter, b) Haus⸗ angeſtellte, e) Arbeitsloſe unter 21 Jahren, d) ar⸗ beitsloſe verheiratete Frauen, die nicht überwiegend Ernährer ihrer Familie ſind. Wer vor dem 3. 11. 1930 aus der Arbeitsloſenunterſtützung ausgeſteuert wurde und nach damaligem Recht zur Kriſenunter⸗ ſtützung nicht zugelaſſen werden konnte, kann auch jetzt zum Bezug der Kriſenunterſtützung nicht zuge⸗ laſſen werden. Die Höchſtbezugsdauer der Kriſenunterſtützung beträgt künftighin 32 Wochen. Für Arbeitsloſe, die das 40. Lebensjahr vollendet haben, kann in den Gemeinden, die mehr als 10 000 Einwohner zählen, der Vorſitzende des Arbeitsamts, falls dies die Lage des Arbeitsmarktes erfordert, die Kriſenunterſtützung bis zur Höchſtbezugsdauer von 45 Wochen bewilligen. In den Gemeinden mit weniger als 10 000 Einwohnern iſt die Verlängerung der Kriſenunterſtützung über 32 Wochen hinaus nur zuläſſig, wenn der Präſident des Landesarbeitsamts Südweſtdeutſchland durch beſondere Entſchließung die betreffenden Gemeinden aus beſonderen Gründen zugelaſſen hat. Der Vorſitzende des Arbeitsamts iſt ermächtigt, die Höchſtbezugsdauer der Kriſenunterſtützung ein⸗ zuſchränken, alſo im Einzelfalle oder für ganze Be⸗ kufsgruppen auf einen kürzeren Zeitraum zu be⸗ schränken. Bei den Kriſenunterſtützungsempfän⸗ gern, die nach altem Recht bereits für die Höchſtbe⸗ zugsdauer von 39 oder 52 Wochen zugelaſſen ſind, verbleibt es zunächſt bis zum 10. 1. 31 bei der Höchſt⸗ des bezugsdauer von 39 und 52 Wochen, ſoweit nicht die in Betracht kommenden Unterſtützungsempfänger bei dem Inkrafttreten der Verordnung den Unter⸗ ſtützungsbezug 4 Wochen oder länger unterbrochen haben oder unterbrechen. Kriſenunterſtützung wird künftig nur im Anſchluß an die Arbeitsloſenunterſtützung gewährt. Kriſen⸗ unterſtützung mit einer verkürzten Anwartſchaft kann künftig nicht mehr gewährt werden. Auch die Bedürftigkeitsprüfung bei Zulaſſung der Kriſenunterſtützung erfolgt nach neuen Maßßſtäben. Grundſätzlich richtet ſich die Höhe der Kriſenunter⸗ ſtützung nach der Höhe der vorausgegangenen Ar⸗ heitsloſenunterſtützung. An Stelle der Unter⸗ ſtützungsſätze nach Lohnklaſſe Vl werden jedoch gekürzte Unterſtützungsſätze gewährt, und zwar er⸗ halten Arbeitsloſe, die für mindeſtens einen zu⸗ ſchlagsberechtigten Angehörigen zu ſorgen haben, an⸗ ſtelle des Unterſtützungsſatzes der Lohnklaſſe 6 den der Lohnklaſſe 5, anſtelle des Unterſtützungsſatzes der Lohnklaſſe 7 und 8 den der Lohnklaſſe 6 und anſtelle des Unterſtützungsſatzes der Lohnklaſſen 9, 10 und 11 den der Lohnklaſſe 7. Bei Arbeitsloſen, die keine zuſchlagsberechtigten Angehörigen haben, werden die Unterſtützungsſätze um eine weitere Lohnklaſſe ge⸗ kürzt. Kriſenunterſtützung wird nur gewährt, wenn bürftigkeitsprüfung erfolgt nach beſonderen Vor⸗ ſchriften, die in der Verordnung ſelbſt gegeben ſind. Das Einkommen des Arbeitsloſen und feiner An⸗ gehörigen wird nach genauen Vorſchriften angerech⸗ net. Als Angehörige gelten: Ehegatten, Eltern, Voreltern, Kinder und Enkel. Das Einkommen des Arbeitsloſen wird bei der Bedürftigkeitsprüfung voll angerechnet, ſoweit es Von Stellv. Arbeitsamtsdirektor Kuhn ein Fünftel des Unterſtützungsbetrages überſteigt, den der Arbeitsloſe erhalten würde, falls er oder ſeine Angehörigen keinerlei Einkommen hätten. Von dem Einkommen der Angehörigen wird der Betrag angerechnet, der„ 20 in der Kalenderwoche über⸗ ſteigt, wobei der Betrag von 20/ ſich für jede Per⸗ ſon, für die dieſer Angehörige auf Grund ſeiner familien rechtlichen Unterhaltungspflicht zu ſorgen hat und die er ganz oder überwiegend tatſächlich unterhält, um weitere 10/ erhöht. Der Arbeitsloſe iſt verpflichtet, jede Aende⸗ rung des eigenen Einkommens oder des Einkommens ſeiner Angehörigen ohne beſon⸗ dere Aufforderung dem Arbeitsamt anzu⸗ zeigen. Unterläßt er dies, ſo hat er die etwa zu Unrecht em⸗ pfangene Unterſtützung an das Arbeitsamt zurück⸗ zuzahlen und macht ſich außerdem ſtraf bar. Nicht angerechnet auf die Unterſtützung werden Unterſtützungen, die der Arbeitsloſe auf Grund ei⸗ gener Vorſorge für den Fall der Arbeitsloſigkeit be⸗ zieht(Unterſtützung aus Gewerkſchaftskaſſen), Auf⸗ wandsentſchädigungen, ſoweit ſie tatſächlich einen Mehraufwand bedingen und für die Ausübung öf⸗ fentlicher Ehrenämter gewährt werden, Leiſtungen der Wochenhilfe und der Familienhilfe im Sinne der Reichs verſicherungsordnung, Uebergangsrenten, die bei Berufskrankheiten aufgrund der Verordnung über Unfallverſicherung vom 11. 2. 29 gewährt wer⸗ den, Pflegezulagen, Führerhundzulagen und Zuſatz⸗ renten nach dem Reichsverſorgungsgeſetz, ferner Pflegegelder aus der Unfallverſicherung, ebenſo Lei⸗ ſtungen der öffentlichen Fürſorge, die auf Grund der Fürſorgepflichtverordnung gewährt werden. Die Verwertung von Vermögen iſt dann zu verlangen, wenn ſie keine unbillige Härte für den Arbeitsloſen oder ſeiner Angehörigen darſtellt. Spargroſchen, angemeſſener Hausrat oder ein kleineres Hausgrundſtück, das der Arbeitsloſe ganz oder überwiegend mit ſeinen Angehörigen bewohnt, bleibt bei der Bedürftigkeitsprüfung außer Betracht; dagegen ſind Erträgniſſe aus Vermögen und Grund⸗ beſitz anzurechnen. Die Vorſitzende des Arbeitsamts hat zu prüfen, ob der Antragſteller oder Unter⸗ ſtützungsempfänger nicht ſein Fortkommen in dem Haushalt von Angehörigen einſchließlich Stief⸗ Schwieger⸗ oder Pflegeeltern oder von Geſchwiſtern finden könne. Iſt die Möglichkeit des Unterhaltes gegeben, ſo iſt die Unterſtützung auch dann zu ver⸗ weigern, wenn der Antragſteller nicht im Haushalt ſeiner Angehörigen lebt. Wer bereits nach altem Recht vor dem 3. 11. 30 Kriſenunterſtützung bezogen hat, erhält zunächſt bis einſchließlich 22. 11. 30 die Unterſtützungsſätze in früherer Höhe weiter. Mit Wirkung vom 24. 11. 30 ab iſt die Unterſtützung im Sinne der neuen Bedürftigkeitsprüfung zu ge⸗ währen. Durch dieſe Verordnung iſt der Kreis der Kriſenunterſtützungsempfänger in ſtarkem Maße erweitert. Die Gemeinden werden in weſentlichem Umfange entlaſtet. Freilich werden durch die Neuregelung keine Fürſorgeunterſtützungsempfänger dem Für⸗ ſorgeamt abgenommen und der Kriſenunterſtützung zugeführt, ſondern die Kriſenunterſtützung kommt, wie bereits dargelegt, nur für ſolche Arbeitsloſe in Frage, die bereits vor dem 3. 11. 1930 in Kriſenunter⸗ ſtützung ſtanden oder nach dem 3. 11. 30 aus der Ar⸗ beitslofenunterſtützung ausgeſteuert wurden. Wer vor dem 3. 11. 30 keine Kriſenunterſtützung bezog, aber ſchon arbeitslos und nicht Bezieher der Arbeits⸗ loſenunterſtützung war, kann auch nach dem 3. 11. 1930 Kriſenunterſtützung nicht beziehen. Die Be⸗ dürftigkeitsprüfung iſt verſchärft. In der Verord⸗ nung wird dieſe Verſchärfung damit begründet, daß dem Drängen auf Erweiterung des Kreiſes der Unterſtützungsempfänger im Hinblick auf die Not der Gemeinden und die ſchlechte Lage des Arbeits⸗ marktes ſtattgegeben werden mußte, daß aber dem Reichsarbeitsminiſterium nur beſchränkte Mittel für den Aufwand der Kriſenunterſtützung zur Verfügung ſtehen. PPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPDDPDPPGPGPTPTPTGPTòPb(0e—TTbTbGbPTPbébTPböbGbPTGGkGTGTbͤbĩ pp ̃ͤ ß//////,, ‚//, ‚ ⏑]]——%,ñCͤ q. pp Vom Tierpark im Käfertaler Wald Neue Stiftungen In den letzten Tagen ſind für den Tierpark im Käfertaler Wald namhafte Stiftungen an Tieren gemacht worden. An erſter Stelle ſei eine ſüdweſtafrikaniſche Zibethkatze erwähnt, die von Valentin Kinzel, Beſitzer des durch ſeinen Wahl⸗ ſpruch„Deham iſt deham“ bekannten Gaſthauſes „Zum goldnen Bock“ in Weinheim, kürzlich aus Südweſtafrika mitgebracht und dem Tierpark als Geſchenk überwieſen wurde. Die Zibethkatze gehört zur Familie der Schleichkatzen. Das Tier hat eine Drüſentaſche, die einen ſtark duftenden Stoff, das ſogenannte Zibeth, enthält, das in der Parfümindu⸗ ſtrie Verwendung findet. In der Freiheit treibt die Katze ein ausgeſprochenes Nachtleben, wobei ſie Vö⸗ gel, vornehmlich Tauben, im Schlafe überfällt. Die Gebrüder Klein böhl, Inhaber der Pfäl⸗ ziſchen Eiswerke in Ludwigshafen, haben dem Tier⸗ park zwei prächtige Pfauen aus eigener Zucht geſtiftet, die ſich in ihrem großen Gehege bereits ſehr gut eingewöhnt haben. Weiter hat Oberingenieur Val. Betz, Mannheim, ein großer Freund und Gönner des Tierparkes, dieſem prämiierte Pfau⸗ tauben, porzellanfarbige Millefleur, weiße Sei⸗ dennegerhühner und blaue Perlhühner, die durch ihre weithin hörbaren Rufe erſt rechtes Leben in das bereits vorhandene Federvolk hinein⸗ bringen, geſchenkt. M. * * Aufhebung des Hauptzollamts Lauda. Das Hauptzollamt Lauda wird am 1. Dezember diefes Jahres aufgehoben; ſein Bezirk wird mit dem des Hauptzollamtes Heidelber vereinigt. Auf den glei⸗ chen Zeitpunkt wird in Lauda ein Zollamt errichtet. Die Mannheimer Schallplatten-Tagung Das Städt. Nachrichtenamt teilt mit: „Die für Januar geplante Eröffnung eines, zu⸗ nüchſt noch in beſcheidenen Grenzen gehaltenen und borerſt lediglich für ſchuliſche Zwecke beſtimmten Schallplatten ⸗Archtys in der Mannheimer Iffentlichen Muſikbücherei iſt nur der äußere Anlaß zu dieſer Tagung, die am Sonntag, den 30. November des ganzen Tages im Muſenſaal des Mannheimer Roſengartens ſtattfinden wird. Allgemein ſollen vielmehr die Grundprobleme der mechaniſchen 5 MNuſik hier aufgerollt werden, deren Hauptträger die Schallplatte immer mehr geworden iſt, wobei die Verwendungs möglichkeit der Schallplatte als Lehr⸗ und Lernmittel in allen nur möglichen Zweigen des muſikaliſchen und des ſonſtigen Unterrichts eine beſonders ausgiebige etrachtung erfahren werden. Nach der Eröffnung der Tagung und einer Be⸗ grüßung durch die Stadt Mannheim werden am Vor⸗ mittag in kurzen Referaten, zunächſt Karl Eberts, der Leiter der Mannheimer Muſikbücherei, und Dr. Eppſtein, der Leiter der Mannheimer Volkshoch⸗ ſchule, Anlaß und Ziele der Tagung ſtreifen. Hierauf wird in die Behandlung des erſten Arbeitsthemas „Die Schallplatte im Muſikunterricht“ eingetreten. Hierzu ſprechen: Dr. Laux⸗Mann⸗ heim(Theorie und Formenlehre), Konzertſänger Fritz Seefried⸗Mannheim(Stimmbildung), Dr. Frieder Weißmann⸗Berlin(Chor⸗ und Or⸗ heſtererziehung) und Prof. Dr. J. Wolf, Direktor der Muſikabteilung der preuß. Staatsbibliothek in Berlin(Muſikgeſchichtej. In der Mittags pauſe wird Maſſagnis Oper„Cavalleria ruſtican a“ in der Beſetzung der Mailänder Scala auf Schall⸗ platten vorgeführt werden. 5 2 5 zweite Arbeitsthema am Nachmittag behan⸗ 1 elt die Verwendungs möglichkeit der Schall⸗ platte in den allgemeinen Unterrichts⸗ Aud ern, namentlich im fremdͤſprachlichen Unter⸗ cht. Hierzu ſprechen Prof. Dr. J. J. Findlay von der Univerſität Mancheſter und Dr. K. S. Gut⸗ kind vom Mannheimer Dolmetſcher⸗Inſtitut. Ueber „Geſchichte“ ſpricht Prof. Dr. Roedemeyer⸗ Frankfurt a. M, über„Kind und Schallplatte“ Schulrat Gerweck⸗ Mannheim, über Literatur, Kulturgeſchichte und Heimatkunde Prof. Dr. Otto Uebel von der Oberrealſchule Mannheim. Hieran ſchließen ſich allgemeine Referate von Dir. L. Koch, dem Leiter der Lindſtröm⸗Kulturabteilung in Berlin, Dir. E. Schön vom Südweſtdeutſchen Rundfunk in Frankfurt a. M. u. a. Die Tagungsteilnehmer beſuchen am Abend im Nibelungenſaal das Funk⸗Brettl des ſüdd. Rundfunks, wobei das philharmoniſche Orcheſter von Dr. Fr. Weißmann⸗Berlin geleitet wird. Auswärtige Tagungsteilnehmer haben außerdem Gelegenheit, tagsüber das Schloßmuſeum und das Planetarium unentgeltlich zu beſichtigen. Zur Tagung ſind an alle Schulbehörden, Lehr⸗ kräfte und ſonſtigen Intereſſenten in Baden und der Vorderpfalz Einladungen ergangen. Ein Karten⸗ verkauf erfolgt nur, ſoweit noch Plätze vorhanden ſind. % Maunheimer Künſtler auswärts. Trudl Kel⸗ ler, die junge Mannheimer Pianiſtin, veranſtaltete unter Mitwirkung von Pauline Rothſchild(Wein⸗ heim) in Weinheim einen Abend auf zwei Klavieren. Der„Weinheimer Anzeiger“ ſchreibt:„Eine hoch⸗ ſtehende Meiſterleiſtung der beiden kongenialen Pianiſtinnen“..„die junge Mannheimer Pianiſtin Trudl. Keller, deren glänzende Leiſtungen die ſchönſten Erwartungen für ferneren Aufſtieg ver⸗ ſprechen...“ Mit ihrem Trio, Hertha Marwi tz (Violine) und Cläre Beierlein(Cello) konzer⸗ tierte Trudl Keller in Ludwigshafen a. Rh. Der Kammermuſikabend hatte bei Publikum und Preſſe durchſchlagenden Erfolg. Generalanzeiger Ludwigs⸗ hafen:„„.. erfreulich die Ehrlichkeit der Wieder⸗ gabe... die tadelsfreie Art des Zuſammenſpiels, . Trubdl Keller konnte in Kompoſitionen von Max Reger ihr treffliches Können genügſam unter Beweis ſtellen.. ihr perlender Anſchlag und die Sauber⸗ keit ihrer Technik kamen eindeutig zur Wirkung Neue Pfälziſche Landeszeitung:„Die drei jungen Künſtlerinnen ſtehen am Anfang ihres Schaffens. Und dieſer Anfang läßt noch Großes erhoffen“. Kleinhandel mit Branntwein Das Gaſtſtättengeſetz vom 28. April 1930 verfolgt den Zweck, den Ausſchank und Verkauf alko⸗ holiſcher Getränke zu erſchweren. Das genannte Geſetz enthält auch hinſichtlich des Klein⸗ handels mit Branntwein einſchränkende Beſtimmun⸗ gen. Die Reichsausführungsverordnung zum Gaſt⸗ ſtättengeſetz bezeichnet als Kleinhandel mit Brannt⸗ wein die Abgabe in Mengen von nicht mehr als 3 Liter. Dieſe reichs rechtliche Abgrenzung des Be⸗ griffs„Kleinhandel“ ſtellt gegenüber der bisherigen badiſchen Praxis, die beim Verkauf offene Mengen unter 2 Liter und beim Verkauf in verſiegelten Originalflaſchen nur Flaſchen unter 9s Liter als Kleinhandel betrachtet hatte, eine Verſchärfung dar. Auf Betriebe, die ſeit 1. Juli 1930 neu errichtet An die Mannheimer Bevölkerung! Sind die Pakete für die Brockenſammlung der Maunheimer Notgemeinſchaft gerichtet? Am Donnerstag, Freitag, Samstag kommen die Wagen. wurden oder die ſich nach dieſem Tage Branntwein neu zulegten, findet die durch das Gaſtſtätten⸗ geſetz getroffene Regelung ohne weiteres Anwendung. Anders verhält es ſich mit den Geſchäften, die ſchon vor dem 1. Juli 1930 Kleinhandel mit Brannt⸗ wein in dem nach Badiſchem Recht bisher zuläſſigen Umfang getrieben hatten. Aus der Regierungsbe⸗ gründung zur Reichsausführungsverordnung zum Gaſtſtättengeſetz geht hervor, daß die verſchärften Be⸗ ſtimmungen über die Konzeſſionspflicht für Klein⸗ handel mit Branntwein auf Betriebe, die bisher nach den landesrechtlichen Beſtimmungen einer Erlaubnis nicht bedurften, keine Anwendung finden. Sobald jedoch in einem dieſer Betriebe ein Beſitz⸗ wechſel eintritt, iſt der, der als Nachfolger den Ver⸗ kauf neu übernimmt, verpflichtet, ſich die erforder⸗ liche Erlaubnis zu erwirken. Die gegenwärtig im Gange befindlichen Er⸗ hebungen der Polizei ſollen klarſtellen, welche Betriebe vor Inkrafttreten des Gaſtſtätten⸗ geſetzes in dem nach bisherigem Recht zu⸗ läſſigen Umfang Kleinhandel mit Brannt⸗ wein getrieben haben. Den Inhabern ſolcher Geſchäfte wird nahegelegt, ſich von der Polizeidirektion eine Beſcheinigung darüber ausſtellen zu laſſen, daß in dem betreffenden Geſchäfte bisher ſchon Kleinhandel mit Branntwein getrieben wurde. Die Beſcheinigung beſeitigt für den derzeitigen Inhaber Zweifel über die Berechti⸗ gung zum Branntweinverkauf und kann bei einem Konzeſſionsgeſuch des Geſchäftsnachfolgers als Nach⸗ weis dafür verwendet werden, daß in dem Geſchäft ſchon ſeit längerem Branntwein verkauft wurde. Für die Beſcheinigung wird eine Gebühr von einer Mark berechnet. Sonſtige Koſten entſtehen nicht. Die anſcheinend verbreitete Befürchtung, daß 130% an Gebühren zu zahlen ſeien, trifft nur für neue Be⸗ triebe zu. Inſoweit einzelnen Geſuchſtellern vor einiger Zeit, als die Regierungsbegründung zum Gaſtſtättengeſetz noch nicht bekannt war, eine andere Auskunft gegeben wurde, iſt dieſe Auskunft hin⸗ fällig.* * * Feſtſetzung der Polizeiſtunde auf 1 Uhr. Das Gaſtſtättengeſetz hat im ganzen Reiche die Polizei⸗ ſtunde auf 1 Uhr feſtgeſetzt. Infolgedeſſen iſt, wie aus der Anzeige in dieſer Nummer hervorgeht, von der Polizeidirektion mit Zuſtimmung des Stadtrats eine entſprechende orts polizeiliche Vor⸗ ſchrift erlaſſen worden. Eine Aenderung tritt in Maunheim nicht ein, da hier die Polizeiſtunde ſchon lange auf 1 Uhr feſtgeſetzt iſt. Die Polizei⸗ behörde wird auch wie bisher Spielraum bis halb 2 Uhr laſſen. Auf Einzelheiten der Auswirkungen des Geſetzes auf die Mannheimer Verhältniſſe kom⸗ men wir noch zurück. Brocken her! Zur Werbewoche der Mannheimer Not⸗ gemeinſchaft Brocken her! Brocken her! Macht die Schränk und Käſten leer! Alles raus aus Lad und Schrein, Kommen doch nur Motten rein. Hamſtern will heut garnichts taugen Und wir können alles brauchen. Kurzes Kleid iſt unmodern, Speckig iſt der Rock vom Herrn Und dem Mädel ſind der Schurz Und die Schuh ſchon lang zu kurz. Alter Seſſel auf dem Speicher Wird vom Stehen auch nicht weicher. Waſchkorb, Kochtopf, Bettvorlagen, Hausgerät und Kinderwagen, Stühle, Oefen, die nicht rauchen, Alles können wir gebrauchen. Aber,— aber,— ganz und rein Müſſen alle Brocken ſein. Hörſt du's läuten auf der Straße? Streck zum Fenſter raus die Naſe. Unten hält ein großer Wagen, Was er will, das laß dir ſagen: Holen will er deine Brocken, Schuh und Kleider, Strümpf und Socken. Sauber in Papier und fein Muß das kleinſte Päckchen ſein; Hat ein Ding zu groß Gewicht Kannſt du es verpacken nicht, Als da ſind— ſo hoffen wir— Sofa, Tiſche und Klavier. Brauchſt's dem Boten nur zu ſagen Name wird gleich eingetragen, Nächſter Tage holt es dann Bei dir ab ein ſtarker Mann. Damit du im Bilde biſt Eins noch zu erfahren iſt: Jeder Bote in der Hand Tragt'ne Büchſ' mit buntem Band; Sie nimmt gern, wie dir's gefällt, Silber⸗ und auch Kupfergeld. Fang nur gleich zu ſparen an, 's wird ein großer Haufe dann. Alles ſauber ſei und rein, Nur das Geld darf dreckig ſein. Brocken ran! Brocken ran! Jeder gebe was er kann. Großbauten Amerikas Techniſcher Vortrag in der Handels⸗Hochſchule Auf Veranlaſſung der Ortsgruppe Mannheim der Deutſchen Geſellſchaft für Bauingenieurweſen ſprach am Freitag abend in der Handelshochſchule Prof. Dr. Ing. Maier⸗Leibnitz von der Techniſchen Hochſchule Stuttgart über das Thema„Groß bauten Ameri⸗ kas“. Die Ausführungen des Redners waren ſelbſt für den Nichtfachmann außerordentlich intereſſant, da er in leicht faßlicher Weiſe einen Ueberblick über die techniſchen Großtaten der Amerikaner gab, auf welche dieſe ja be⸗ ſonders ſtolz ſind. Zahlreiche Lichtbilder ergänzten die Worte, ſo daß der Vortrag einen geſchloſſenen Eindruck hinterließ. Einleitend wurden die drei hauptſächlichen Brückenbau⸗ weiſen behandelt: die Auslegerbrücken, die Bo⸗ genbrücken, deren größte eine Spannweite von 300 Metern aufzuweiſen hat, und die Hängebrücke n, von denen die größte gegenwärtig über den Hudſon mit einer Spannweite von über einem Kilometer gebaut wird. Intereſſant iſt, daß die Brücken von Newyork von einer Privat⸗Geſellſchaft erbaut werden, die Obligationen aus⸗ gibt, welche durch die eingehenden Brückengelder wieder eingelöſt werden. In zahlreichen, ſehr inſtruktiven Bildern bekam man einen Ueberblick über die Bauweiſe der neuen Hudſonbrücke, deren Pylone eine Höhe von 180 Meter aufzuweiſen haben und deren Kabel, an denen die Brücke hängt, einen Durchmeſſer von 91 Zentimeter beſitzen. Jeder Quadratzentimeter des Kabels, das aus 91 Kabeln von je 10 Zentimetern Durchmeſſer zuſammengeſetzt iſt und das insgeſamt 26 000 Drähte enthält, vermag ein Gewicht von zehn Tonnen zu tragen! Der Redner betonte beſonders die Gaſtfreundſchaft der amerikaniſchen Inge⸗ nieure, die bereitwilligſt die Studien gefördert und in jeder Beziehung erleichtert haben. Im zweiten Teil des Vortrags wurde dann den Wolkenkratzern beſondere Aufmerkſamkeit geſchenkt. Es iſt faſt unfaßbar, wenn man bedenkt, daß zum Beiſpiel für den Bau des noch nicht vollendeten größten Wolken⸗ kratzers Newyorks, das Empire State Building, 59 000 Tonnen Stahl Verwendung finden. Dieſe Menge ſtellt das 25fache dar, als für den neuen Rheinbrückenbau Mannheim⸗Ludwigshafen benötigt werden. Beſonders fällt in Amerika die ſchnelle Bauweiſe auf, man ſießt die Häuſer von Tag zu Tag wachſen. Für den vor⸗ erwähnten Wolkenkratzer kommt eine Bauzett von 3 Mo⸗ naten in Frage, wobei noch zu berückſichtigen tſt, daß nur 5 Tage in der Woche gearbeitet wird und nur während der Tagesſtunden. Eine Rekordleiſtung wurde diefen Sommer erzielt, wo einmal 22 Stockwerke in 22 Arbeits⸗ tagen vollendet wurden. Grundriſſe einiger Hochhäuſer erläuterten die Bauweiſe und die Verwendungsart der Träger. Newyork iſt auf einem tragfähigen Felſen erbaut, der auch ſehr ſtark belaſtet wird. Das Traggerippe beein⸗ flußt die äußere Form der Wolkenkratzer, wozu noch die an allen Orten verſchiedenen Baubeſtimmungen kommen. Ein großes Augebot Sachverſtändiger iſt notwendig, um die Meinungsverſchiedenheiten, die zwiſchen den Architek⸗ ten und der Baupolizei herrſchen, zu ſchlichten. We⸗ merkenswerte Wolkenkratzer wurden dann in Bildern vorgeführt, wie auch einige markante Induſtriebauten ge⸗ zeigt wurden. Zuſammenfaſſend ging dann der Redner auf einen Vergleich zwiſchen Amerika und Europa ein und mußte zunächſt die Frage verneinen, ob Amerika techniſch beſſer baut als wir. Amerikaniſche Bauweiſen laſſen ſich nicht übertragen, obgleich Amerika glaubt, daß wir dieſe über⸗ nehmen werden. Die Nachteile glaubt man durch ver⸗ nünftige Städtegeſtaltung ausgleichen zu können. In Amerika fängt man einen Bau erſt an, wenn alle Einzel⸗ heiten feſtgelegt ſind. Man hat erkannt, daß raſches Bauen billiges Bauen iſt. Die Arbeitsweiſe der am Bau Beteiligten weicht ebenfalls von der europäiſchen ab, es herrſcht Arbeitsteilung. Sonderprobleme erfordern ſtets qualifizierte Sachverſtändige. Europa muß u m⸗ lernen, es darf nicht gedankenlos die Wirtſchafts⸗ methoden der Amerikaner nachahmen. Schluß des redaktionellen Teils Das jdeoſe 0 N Abfuhr Hon feel 4. Seite/ Nummer 53 Mittwoch, 19. November 1930 Kommunale Chronik Nochmals Ablehnung der Notſtenern * Neuſtadt a.., 17. Nov. Nachdem der Stadtrat vor 10 Tagen die neuen Gemeindeſteuern nach der Reichspräſidentenverordnung einmütig abgelehnt hatte, iſt dem Stadtrat ein Schreiben der pfälziſchen Kreisregierung zugegangen, in dem dem Stadtrat die Verpflichtung auferlegt wurde, in der Höhe des vor⸗ ausſichtlichen Fehlbetrages den ſtädtiſchen Etat ent⸗ weder zu droſſeln oder, ſoweit dies nicht möglich iſt, neue Einnahmen zu beſchließen. Dafür würden in erſter Linie die neuen Gemeindeſteuern zu beſchlie⸗ ßen ſein. Bei fruchtloſem Ablauf einer Friſt von zehn Tagen werde die Regierung im Wege der Staatsaufſicht die Abdeckung der voraus ſichtlichen Mehrausgabe, ſoweit unter den augenblicklichen Ver⸗ hältniſſen durchführbar, anordnen. Zum Zwecke der Stellungnahme hierzu war heute der Stadtrat aber⸗ mals zuſammengerufen worden, jedoch mit dem Er⸗ gebnis, daß nach längerer Debatte die drei Ge⸗ meindeſteuern wiederum einmütig ab⸗ gelehnt wurden. Der erſte nationalſozialiſtiſche Bürgermeiſter in Heſſen * Gau⸗Odernheim, 19. Nov. Bei der am Sonntag abgehaltenen Bürger meiſterwahl wurde bei einer 97prozentigen Wahlbeteiligung der Kandidat der Nationalſozialiſten Ritter mit 571 Stimmen gegen den Kandidaten der vereinigten Sozialdemo⸗ kraten, Demokraten und des Zentrums, Landwirt Beckenbach, gewählt, der 545 Stimmen auf ſich ver⸗ einigte. * L. Reilingen, 18. Nov. In der jüngſten Ge⸗ meinderatsſitzung wurde beſchloſſen, die Ein⸗ führung der Bürgerſteuer bis zum 15. De⸗ zember zurückzuſtellen. Der Nachtragsvertrag mit dem Waſſer⸗ und Straßenbauamt Heidelberg vom 27. Oktober über Verlängerung des Waſſer⸗ leltungsſtranges wird genehmigt und unter⸗ zeichnet.— Mit Rückſicht auf die geſpannte Finanz⸗ lage der Gemeinde wurde der Antrag des Brief⸗ taubenvereins„Luftpoſt“ zwecks Stiftung eines ge⸗ meindlichen Ehrenpreiſes abgelehnt.— Dem Hilfs⸗ verein für entlaſſene Geiſteskranke Illenau kann in dieſem Rechnungsjahr kein Beitrag bewilligt werden. Die Ausführung der Kanaliſierungs⸗ arbeiten des Bierkellergrabens wurde dem Baugeſchäft Peter Decker, die Lieferung der erforderlichen Grabpfähle für den Friedhof dem Schreinermeiſter Karl Gögele übertragen.— Bei dem Forſtamt Philippsburg ſoll erneut Antrag auf Einſtellung ausgeſteuerter Erwerbs⸗ loſer bei der Vergebung von Holzhauerarbeiten geſtellt werden.— Der Hieb⸗ und Kulturplan für den Gemeindewald wurde genehmigt und unterzeichnet. Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß von Sinsheim bewilligte einſtimmig folgende vier Vorlagen: Genehmigung der Vereinbarung mit Bürgermeiſter Pahl, Verkauf eines Grundſtückes an der Dührenerſtraße an Schloſſermeiſter Herzog, Verkauf eines Teilgrundſtückes vom Zollamts⸗ garten an Schloſſermeiſter Hauſer und Verkauf zweier ſtadteigener Gebäude in der Gartenſtadt, deren Erlös mit etwa 30 000% zur Schuldentilgung verwendet werden wird. Der Freiburger Bürgerausſchuß nahm in ſeiner letzten Sitzung vor den Neuwahlen einen Antrag des Stadtrats an, den für das Wohnungs baupro⸗ Gramm 1930 vorgeſehenen Betrag von 3,5 Millionen auf 5,5 Millionen/ zu erhöhen. Es wird dadurch möglich, das Programm auf den Neubau von 750 Woh⸗ nungen zu erhöhen, wodurch der in Freiburg noch immer beſtehende Wohnungsmangel weiterhin behoben werden kann. Der Bürgerausſchuß genehmigte ferner einen Be⸗ trag von 1,6 Millionen Reichsmark für den örktten Bauabſchnitt der Kliniken bauten. In Waldkirch fand die letzte Sitzung des alten Bürgerausſchuſſes ſtatt, in der noch 100 000 für das Arbeitsbeſchaffungs programm zu bewilligen waren. 33 Abgeordnete ſtimmten dafür, 26 ent⸗ hielten ſich der Stimme, während einer dagegen ſtimmle. Einſtimmig angenommen wurde noch die Aufnahme eines Anlehens von 20 000/ für die Beſeitigung von Hoch⸗ waſſerſchäden. Der Neuling beſiegt den Meiſter Aus den Spielen vom 9. November iſt noch nachzutra⸗ gen, daß ſich bei dem Spiel Weinheim— Heddes⸗ heim beim Verlaſſen der Spieler vom Spielfeld unſchöne Szenen abgeſpielt haben, die zur Folge hatten, daß der Ver⸗ bandsfußballausſchuß des Südd. Fußball⸗ u. Leichtathletik⸗ verbandes über den Platz des Gaſtvereins, der Fortuna Heddesheim, die vorläufige Platzſperre verhängt hat. Daraus iſt im erſten Augenblick zu entnehmen, daß ſich die Anhänger von Heddesheim im Angriff befunden haben. Ob dies aber ſo iſt und inwieweit die Platzſperre am Platze iſt, darüber wird binnen Kürze die Spruchkam⸗ mer des Kreiſes Unterbaden zu entſcheiden haben. Wir enthalten uns bis zu dieſem Rechtsſpruch jeglichen Kom⸗ mentars über den Fall und werden bei Gelegenheit, wieder darauf zurückkommen. Auf jeden Fall regiſtrieren wir gerne die Tatſache, daß es dem Verband ernſt iſt mit der Aufräumung der ſich in der letzten Zeit häufenden Rau⸗ fereien auf den Sportplätzen. Es wird der Fall auch für die Vereine ſelbſt ein Mahnruf zur Aufrechterhaltung der Ordnung auf den eigenen Plätzen ſein. Halb als Uehberraſchung und halb erwartet kommt der Steg der Altriper über den Meiſter Viernheim. Mit dem knappſten aller Reſultate konnte Altrip Sieg und Punkte in der Pfalz behalten. Es wird von einem ſehr harten Kampf ber t. Verwunderlich iſt dies nicht. Denn für Viernheim ſtond nahezu alles auf dem Spiel. Vor der Energieleiſtung Altrißs muß man unbedingt Be⸗ wunderung haben. Viernheim iſt allerdings durch dieſen Spielverluſt mit 5 Verluſtpunkten hinter den Tabellenfüh⸗ rer und mit zwei Verluſtpunkten hinter den Tabellenzwei⸗ ten geraten. Das Mißgeſchick wollte es auch noch, daß der Meiſter einen ſeiner beſten Leute, ſeinen Mittelläufer, durch Hinausſtellung verlor. Wenn auch Altrip den Sieg durch Hinausſtellung eines ſeiner beſten Stürmer ſehr teuer erkaufen mußte, ſo ſind wenigſtenes die Punkte geblieben. ö In einem ſehr fairen Treffen holte ſich der Tabellen⸗ führer Phönix die Punkte auf dem Platze des TV. 1846. Das Reſultat iſt genau umgekehrt wie das des letzten Privatſpiels auf dem T..⸗Platz. Ein Beweis dafür, daß Verbandsſpiele keine Privatſpiele ſind. Die Phönixmann⸗ ſchaft kommt allmählich doch in Schwung. Dem Vernehmen nach ſoll der Verteidiger Rohr auch wieder ſoweit herge⸗ ſtellt ſein, daß er in dem nächſten Verbandsſpiel wieder mitwirken kann. Das wird ſich vorteilhaft für die Phönix⸗ mannſchaft auswirken. Denn hinten war die Mannſchaft in den letzten Spielen nicht ſo ſicher. Siehe Spiel gegen Feudenheim. Feudenheim holte auf dem Gelände ſeines Gegners M. F. G. 1913 die Punkte mit:0. Der wohl noch in aller Erinnerung lebende Ueberrhein, der wieder zu ſei⸗ nem alten Verein zurückgeſehrt iſt, war wieder der Turm in der Schlacht. Er iſt für Feudenheim eine bedeutende Verſtärkung. Weinheim brachte es fertig, in Edingen einen Punkt zu holen. 313 hieß das Reſultat beim Schlußpfiff. Daß iſt beachtlich und ein Zeichen, daß die Leute von der Bergſtraß noch lange nicht die Flinte ins Korn geworfen haben. Durch dieſen neuerlichen Punktverluſt auf eigenem Platz iſt Edingen weiterhin Beſitzer des letzten Tabellen⸗ platzes geblieben und teilt dieſen mit 1913 Mannheim. Heddesheim errang ſeinen vorausgeſagten Steg auf eigenem Gelände gegen den S. Cl. Käfertal. Mit ;0 hält der Verein ſeinen führenden Platz der Tabellen⸗ mitte weiterhin ein. Neckarhauſen errang über Friedrichsfeld auf eigenem Platze einen knappen 3·2⸗Sieg, der aber um ſo bedeutungs voller iſt, da ſich der Verein damit doch etwas aus der Gefahrenzone entfernt hat. Friedrichsfeld kommt dieſes Jahr überhaupt nicht richtig in Schwung, das iſt für dieſen angeſehenen Club bedauerlich. Man hofft in Fried⸗ richsfeld auf eine demnächſt kommende Verſtärkung, die dann auch wieder etwas mehr Schwung bringen wird. Die Spiele vom kommenden Sonntag: Viernheim— TV. 1846. Altrip— Käfertal. Wegen des in Baden beſtehenden Spielverbots ſpielen nur die Vereine die auf heſſiſchem oder bayriſchem Gebiet liegen nämlich Viernheim und Altrip. Beides dürften ziemlich ſichere Angelegenheiten der Platzvereine ſein. Zwiſchen Altrip und Käfertal beſteht noch eine alte Rivali⸗ tät aus der A⸗Klaſſe herrührend. Sein einziges verlorenes Platzſptel hat Altrip auch auf Grund einer ſolchen Rivali⸗ tät verloren. Damals war es der Tabellenletzte, der den Pfälzern das Nachſehen gab. Die Altriper müſſen ſchon auf der Hut ſein, wenn ſie nicht überrumpelt werden wollen. Novelle von Haus Natonek Die Akten des Falles Döring, vier ſtattliche Bände, waren zwar noch nicht in der Makulatur, aber nicht mehr allzuweit davon entfernt. Sie la⸗ gen nun ſchon jahrelang im Schrank Nr. 42, Re⸗ giſtratur Zimmer 436 des labyrinthiſch verbauten, rieſtgen Landgerichtsgebäudes, auf deſſen greulichem Zeigefingerturm die Goldbuchſtaben„Es iſt nichts ſo fein geſponnen, es kommt doch endlich an die Son⸗ nen“ ſeit jenem Gerichtstag von Wind und Wetter ſtark mitgenommen waren. Der tüchlige, allſeits beliebte Aktuar Schmidt 2— ein Griff, ein Akten⸗ ſtück— lebte nicht mehr und ſein Nachfolger hätte eine halbe Stunde, ſchlecht gerechnet, gebraucht, um die Sache Döring aus dumpfem Aktengrab hervor⸗ zuholen. Aber zu einer ſolchen Exhumierung war gar kein Grund vorhanden. Auch Alfred Döring hatte nichts mehr gemein mit jenem jungen Menſchen, den die Wachtmeiſter damals, treppauf, treppab, durch ein Labyrinth wink⸗ liger Korridore aus der Unterſuchungshaft in den Schwurgerichtsſaal geführt hatten. Aeußerlich hatte er ſich wenig verändert; ſein dunkles Haar war etwas dünner, der Geſichtsſchnitt ſchärfer geworden. Von jenem Prozeß war ihm die vorgebeugte Hal⸗ tung geblieben, die wie läſſig ausſah und doch ge⸗ ſtrafft war wie die zum Gegenſchlag bereite Stellung des Tennisſpielers, der den Ball erwartet. Er war ein kaltblütiger Spieler geweſen damals im vier⸗ tägigen Kampf und hatte auf die Fragen des Vor⸗ fitzenden haarſcharf geantwortet. Dieſe Leute abzuweiſen, die in ſein Geheimnis dringen wollten, war ein aufreizendes Vergnügen, das weiter nichts erforderte als einen kühlen Kopf. Er wußte, ſeine Poſition war gut. Das Verfahren ging über ihn hinweg, er brauchte nur ſtillzuhalten, es konnte ihn nicht erfaſſen. Ihm war von außen nicht beizukommen, denn ſein Inneres ſtand geſchützt und geduckt hinter einem Syſtem von Sophismen. Er hatte damals kein Verbrechen, er hatte nur ein Geheimnis zu verbergen. Er wehrte eine richterliche Indiskretion ab. Eine perſönliche Entſcheidung, auf der ſein ganzes Leben wie auf einer Nadel-, wie auf einer Bergſpftze ſtand, nannten ſie: Mord, pathe iſche Sprache des Gerichts, Auf einer Bergſpitze des Bichelhorngebiets hatte ſich ſein Leben entſchieden. Zu zweit waren ſie aufgeſtiegen, allein war er ins Tal zurückgekehrt. Was ſich da oben in der däm⸗ mernden Einſamkeit zwiſchen Himmel und Erde zu⸗ getragen hatte, es war ſein, ſein, nur ſein Geheimnis, nur ihm gehörig. Es gab keine Zeugen, es gab keinen Zugang— er hatte Lenore nicht angerührt oben auf der Felsplatte, er hatte ſie nur angeſehen, nur zu ihr geſprochen, und da war ſie geſtürzt, hin⸗ geſchwunden— Gott war ſein Zeuge— nein, Gott rief er nicht an, nicht ein einziges Mal während der Unterſuchungshaft, als wäre es ihm lieber, auch die⸗ ſen Zeugen nicht zu haben. Sie hatten ihn feſtge⸗ nommen, weil ſie bei ihm Briefe von anderen Frauen fanden, und weil er nach Lenores tödlichem Unfall einen hohen Verſicherungsbetrag ausgezahlt bekam. Einfältiger Rückſchluß! Wohl liebte er andere Frauen, wohl durfte Lenore davon nichts wiſſen, wohl waren ihre Charaktere ſo ungeheuer geſchieden wie der Abgrund vom Felſen— und doch: er hob ſeine Hand hoch, ſie war rein. Nicht ebenſo hoch hob er, wenn er allein war, ſeienen Kopf nach oben. Aber das war ihm ſelbſt nicht bewußt, das hing vielleicht mit der vorgebeugten Haltung zuſammen, und als ihn das Gericht freiſprach, weil ihm nichts zu be⸗ weiſen war, drang das Gefühl ſeiner Unſchuld faſt bis in ſein Zentrum. Nur ein winziger Raum, aber ein weſentlicher, blieb aufgeſpart, und darin entſtand ein Gefühl, an das er nicht rührte, eine Keimzelle, ein Geiſt⸗Embryo auf weite Sicht. Döring hatte ſich ein kleines hübſches Haus am Wannſee gekauft, übrigens nicht von der Verſiche⸗ rungsſumme; dieſes Geld lag unangetaſtet auf der Bank, ſeine Zinſen waren für Erwins Ausbildung beſtimmt. Ein Romanerfolg hatte Alfred Döring mit einem Schlage aus allen engbürgerlichen Nöten herausgeriſſen. Acht ſolcher Jahre lagen hinter ihm, das Leben der Mittelmäßigkeit, nicht eben freudlos, wenn man beſcheidenen Gemüts iſt, das er nicht be⸗ ſaß. Wenn er die Augen ſchloß, ſah er jeden Tag an ſich vorbeiziehen, einer glich dem andern, man ging erſt paarweiſe, dann zu dritt, die Sonntage waren rot angeſtrichen und beſonders häßlich. Es lag eine Lethargie über dieſem Leben wie ein dumpfes Feder⸗ bett. Seine Schriſtſtellerei ernährte ihren Mann; das war alles, was ſie tat. Es war ein ſchwungloſes Beginnen, Schritt am Ort; oder wie ein Empor⸗ klettern an einer geſeiften Stange. Ein Hausgeruch war an ſein Leben angeflogen und haftete. Es war Käfertal wird wohl mit allem Ehrgeiz zeigen, daß es nicht ſo ohne weiteres geſonnen iſt, dem alten Rivalen die Punkte zu überlaſſen. Der Meiſter darf aber ſeinen Geg⸗ ner auch nicht leicht nehmen, es könnte ihm ſonſt eine wei⸗ tere Ueberraſchung bereitet werden. Die Turner haben bisher ſogar auf fremden Plätzen recht beachtlich ab⸗ geſchnitten. Fußgballfreund. Jußball im Kreis Süsheſſen Die Meiſterſchaftsfrage iſt in ein neues Stadium ge⸗ treten. Während noch vor etlichen Tagen Olympia Lorſch alleiniger Führer und Anwärter für die Meiſter⸗ ſchaft galt, ſind die Ausſichten für die Mannſchaft ſtart ge⸗ ſchwunden. Nur noch einen Punkt ſtehen dieſe vor dem Tabellenzweiten Bürſtadt. Es ſtehen noch ſchwere Spiele bevor, aber die ſtarken Gegner kommen alle nach Lorſch, ſodaß alſo anzunehmen iſt, daß dieſe Heimſpiele ge⸗ wonnen werden. Als Haupttreffen galt das Spiel B ür ⸗ ſtadt— Lorſch. Der Kampf war vollſtändig offen, die Gäſte hatten die beſſere Mannſchaft, während die Einhei⸗ miſchen den Vorteil des eigenen Platzes in die Waagſchale werfen konnten. Beide Mannſchaften ſpielten ſehr hart, ſo daß zeitweiſe auf beiden Seiten mit nur 10 Mann ge⸗ ſpielt wurden. Ein Strafſtoß für Bürſtadt führt auf Um⸗ wegen nach knapp einer 7 Stunde zum ſiegbringenden Tor Die anderen Spiele verliefen erwartungsgemäß. Höch⸗ ſtens daß man das Spiel Pfiffligheim— Olympia Lam⸗ pertheim infolge ſeines unllebſamen Ausganges beſonders erwähnen möchte. Pfiffligheim lag ſchon bei Halbzeit mit :2 Toren in Führung. Dieſer Vorſprung wurde auch beibehalten. Wenige Minuten vor Schluß ließ ſich ein Lampertheimer Spieler zu Tätſichkeiten gegen den Unpar⸗ teiiſchen hinreißen, ſo daß das Spiel abgebrochen wurde. Sehr leicht hatte es Olympia Worms gegen den Neuling Gernsheim, der mit 216 beſiegt wurde.— In Biblis trat Heppenheim an. Die Leiſtungen der beiden Vereine waren gleichwertig, und nur mit Glück ge⸗ wann Biblis, deſſen Mannſchaft wieder einmal uneinig iſt, mit:1.— VfL. Lampertheim verpflichtete ſich zum Privatſpiel die Privatmaunſchaft von Vf R. Mann⸗ heim und ſiegte ohne große Anſtrengung ſicher mit:2. —4— Jahres Haunverſammlung des Mannheimer RB.„Ametikia“ Zur Entgegennahme des Rechenſchaftsberichtes der Vereinsleitung für das Ruderfahr 1929⸗30 hatten ſich am Sonntag, den 16. November, weit über 100 Mitglieder im Bootshauſe eingefunden. Die Tagung, deren Leitung in den Händen des Ehrenvorſitzenden F. L. Schuhmacher lag, nahm einen würdigen Verlauf. Der gedruckt vorliegende Jahresbericht zeigt, daß es vorwärts und aufwärts gegangen iſt. Vor allem auf rennſportlichem Gebiet wurde wiederum hervorragendes geleiſtet. Da iſt weniger die Zahl der errungenen Erfolge mit 28, insgeſamt 401, maßgebend, als die Qualität der Siege, die ſich durchgehend auf der höchſten Stufe bewegt. Wenn wir hierbei vor allen Dingen den Achter⸗Doppelſieg in Trier gegen die beſte engliſche Achtermannſchaft des Jahres, in die vorderſte Linie ſtellen, ſo tun wir es bes⸗ halb, weil dies der größte Erſolg des deutſchen Ruder⸗ ſports ſeit vielen Jahren iſt, um ſo mehr, als die Mann⸗ ſchaft des London Rowing Clubs nicht nur den erſten Achter bei der bedeutendſten Regatta der Welt in Henley gewann. ſondern auch bei den Weltſpielen des britiſchen Reiches in Toronto ſiegreich blieb. Aber auch die übrigen Erfolge in Berlin, Frankfurt a.., Mann⸗ heim, Hamburg, Zürich, Mainz und bei der Meiſterſchafts⸗ regatta waren nicht von ſchlechten Eltern. Etwas fällt bei all dteſen Siegen beſonders auf und zwar der Um⸗ ſtand, daß ſte ausnahmslos von den Melſterruderern er⸗ ſtritten wurden. Die übrigen im Training geweſenen Mannſchaften, ein zweiter Senior⸗ ſowie ein Jungmann⸗ achter, konnten ſich nicht durchſetzen. Im ganzen wurden im Berichtsjahre 1982 Fahrten zu⸗ rückgelegt, was gegenüber dem Vorfahre einen Rückgang bedeutet, doch dürfte der Hauptgrund dafür in der Un⸗ gunſt der Witterung zu ſuchen ſein. Die meiſten Fahrten haben zu verzeichnen, von den Aktiven: W. Bauni 179, A. Ehrbar 161, R. Müßig 144; von den Schülern: H. Hoff⸗ fuhr einige Veränderungen durch Verkauf bezw. Neu⸗ anſchaffungen und enthält heute 23 Boote nebſt einem Motortrainingsboot. Durch den umfangreichen Regatten⸗ beſuch ſind die Finanzen wohl geſchwächt, bewegen ſich aber immerhin im Rahmen des Erträglichen. Leider hat ſich der Mitgliederſtand trotz höchſter sportlicher Poſttion verringert. Die Not der Zeit zeigt ſich eben doch ſtärker, als aller Wille. Im Hinblick auf die Neuwahlen können nur geringe Veränderungen regiſtriert werden. Die Beſetzung führenden Aemter blieb beim alten. Neu gewählt wurden Kurt Fauth als Ruderwart, W. Beetz 8 Ruden älteſter, Robert Huber als Leiter der Schülerabteilung Guſtav Maier jr., als Bootsverwalter, Joſ. Schnei⸗ der als Schriftleiter der Vereins nachrichten und als Ver. treter der Unterſtützenden Rechtsanwalt Dr. Woll! und Direktor Herbig. Auch im abgelaufenen Jahre können eine Reihe Mit glieder für ihre langjährige Treue ausgewieſen werden, Es gehörendem Verein an: Karl Lutz 50 Jahre, Viſi 9 Dröll 40 Jahre, Max Camphauſen, Emil Dietſche, Far 8 Fleiner, Dr. Hans Hill, Hans Hofſtaetter, Frau F. Kloſe, W. Koegel und J. F. Morkel 25 Jahre. Durch us aingen ab, der langjährige Ehrenruderwart H. Apfel, W. Pflüger und die beiden jungen Aktiven Bernd Lückengg und Wilh. Fuchs. Ein glanzvolles Jahr hat die Amicitia damit gh geſchloſſen. Die hohe ſportliche Auffaſſung innerhalb ſeiner 6 Reihen haben den Verein an die Spitze der deutſchen Ny⸗ derei geſtellt. Seine Ruderer haben den Namen Amieiſig und den Namen unſerer Stadt in der ganzen Welt zur Achtung und Geltung gebracht. 71 8 2 9 90 E 1 U — 5— 1 5 5 1 1 Vorausſage für Donnerstag, 20. November 1 Fortdauer der trüben Witterung. Zeitweiſe Regen. a Starke und in der Höhe ſtürmiſche Weſtwinde. An⸗ kl haltend mild. g 6 * 5 t Welter⸗Nachrichten der Badiſchen 5 1 7 Landeswetterwarte Karlsruhe f Beobachtungen der Landesmwetterſtellen.36 Uhr vormittag ———. See Luft⸗ Wind bb, de 55 2 5 10 3 Nicht. Stärte Wertheim 151— 11 4 2[Sw leicht Regen Köntgsſtuhl 5637598 11 1 2 80 5 bedeckt Karlsruhe 120758 4 5 1 ſtill— Regen Bad ⸗Bad 213 750,4 3 8 0 W leicht Nebel Villingen 712/762, 2 8 0 8 15 Regen St. Blaſien 780— 5 9 ſtin— 1 Badenweil. 422 780,1 11 5 1 SW. ſchwach be eckt Feldbg. Hof 1275 888,1 3 2= SW ſtüem. Nebel Dad. Dur. h. 70%,, eee eich ehe Eine atlantiſche Zyklone iſt über England nach Europa vorgeſtoßen. Die Warmluft an ihrer Vor⸗ derſeite iſt mit deutlich ausgeprägter Front und einem ausgedehnten Regengebiet ſehr raſch über Frankreich herangezogen und hat heute früh bereits die Rheinlinie erreicht. Der mit dem Warmluff⸗ einbruch verbundene Regen ſetzte bei uns ſchon heute nacht ein. Da wir vorerſt im Bereiche weſt⸗ licher Luftzufuhr bleiben werden, iſt weiterhin trü⸗ bes und regneriſches Wetter zu erwarten. Die Winde werden noch heute ſtark auffriſchen. BB t ʃʃ——b— Chefredakteur, Kurt fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefaß Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Spor u. Vermiſchte: Willy Mülter- Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗Gekicht und alles übrige. Franz Kircher— Anzeigen und geſchäſtliche Mit⸗ teilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeker, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeſlung G. m. b.., Manndeim. R 1,—6 Jür unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erſolgt nur bel Rückporto Schluß des redaktionellen Teils ice lelalputz pufzfelle Metalle ersfaunſich rasch splegelblegk Geſchäftliche Mitteilungen 25 000. Wagen Modell A in Berlin hergeſtellt. An Dienstag, den 11. November 1930, verließ der 25 000. it Berlin gebaute Ford⸗Wagen Modell A das laufende Band in der Fabrik am Weſthafen in Berlin⸗Plötzenſee.— Troß der allgemeinen ſchlechten Wirtſchaftsverhältuiſſe und des ſtarken Rückganges der Konjunktur in der Automobil⸗ induſtrie gelang es Ford, ſeine Produktion und feinen Abſatz zu ſteigern. S58 5 eee ee 9 alles ſolide und geſichert, auf lange Dauer, und] die ihm gefielen, machte er davon alles andere als 1 konnte ſo bleiben bis an das Ende ihrer Tage. Als einen unmäßigen Gebrauch. Nur wenn ihm die 1 er Lenore geheiratet hatte, ſtand er am Anfang, und Möglichkeiten verſperrt waren, wie zu Lebzeiten 2 als ſein Junge acht Jahre war, ſtand er ebenda, Lenores, wurde er ausſchweifend. 5 1 Damals geſchah das Unglück in den Bergen. 1 N 1 Jedes Jahr fuhr man in das gleiche Tiroler Dorf, Erwin hatte alle Bilder Lenores mitgenommen; fe unweit von Kufſtein. Von der Billigkeit abgeſehen, niemand 1035 ihn daran gehindert. Sie ſchmückel 1 fanden ſie hier eine Gemeinſamkeit: die Freude an ſein Zimmer in der thüringiſchen Lehranſtalt, und ft mittleren Hochtouren. In den Bergen war Lenore ſo war er immer von Vergangenheit umgeben. Da eine ganz gute Partnerin; ſie war es nur noch da. waren Mädchenbilder ſeiner Mutter und das Braut⸗ 9 Aber ſchließlich wurden, weil man Jahr für Jahr bild und dann ein zweijähriger Pausback auf ihren 9 nach Oberreut ging, auch dieſe Sommerfahrten zur Schoß und dann ein dreiköpfiges Familienbild wie b Gewohnheit, und ſo blieb der guten Lenore gar nichts ein verregneter Sonntag: Der Vater ſah übel aus, 2 mehr, was ſie in den ewig begehrlichen Augen Dö⸗ ſpitz, wie von innen zerfreſſen. Die zuſammen⸗ 0 rings anziehend machte. Sie war für ihn die große gepreßten Lippen gaben kein Lächeln her. Er ſaß 1 Niete ſeines Lebens, von dem er wußte, es ſei zu auf einem betroddelten Plüſchſtuhl wie auf dem 1 Glanz berufen. Sie hatte nicht gehalten, was ſie, Sprunge. Die Situation paßte ihm nicht, der Vor⸗ 1 als er um ſie warb, verſprochen. Uebrigens hatte ſie ſtadtphotograph paßte ihm nicht, das ganze Leben gar nichts verſprochen; das war nur eine ſeiner Ein⸗ paßte ihm nicht. Es war eine Fremdheit um ihn, 15 bildungen. Sie war ein hübſches Bürgermädchen, als wäre er nicht der eine Winkel dieſes Dreiecks, 0 nichts weiter. Alles andere hatte er in ſie hinein⸗ ſondern als ſäße er apart für ſich. Deutlich konnte ö phantaſiert. Und in einem anmutigen fungen man aus dem Bild ſeine Entſtehung und überhaußt Mäbdchenkörper, den man begehrt, iſt unermeßlicher Raum, um Seele und ſonſt noch was in ihn hinein⸗ zuphantaſieren. Mit den Jahren, die der Geſtalt zuſetzen, ſie gleichſam undicht machen für Illuſionen, hatte ſich dieſer Inhalt verflüchtigt, und geblieben war eine etwas dürftige Wahrheit, mit der man ſich einzurichten hatte. 8 Jetzt aber führte Alfred Döring, wovon er fahre⸗ lang bis zur Erſchöpfung und ſeeliſchen Austrock⸗ nung geträumt, das unabhängige Leben eines ange⸗ ſehenen Schriftſtellers mit großen Einkünften. Der Prozeß um Lenore war überſtanden. Döring hatte ſeinen Wohnort von Nürnberg nach Berlin verlegt. Die Sorge um Lenores Grab war dem Totengräber des Kirchhofs in Oberreut übertragen, der für das kleine Jahrespauſchal gleichſam auch die Gedanken Dörings zu denken hatte. Sein Sohn Erwin war in einer guten thitringiſchen Lehranſtalt unter⸗ gebracht. Alles geregelt. Frei lag die Welt der Arbeit und Abenteuer vor ihm. Das, was er brauchte, und was ihn befeuerte, war weniger die Fülle und die Freiheit als das Gefühl, ſich an ihnen nach Herzens⸗ luſt volleſſen zu können Er tat es wohl auch, aber darauf kam es weniger an. In ſeiner Ehe hatte er überall Gitter geſehen wegen des bißchen Zauns, er ſeinen Weg ſäumte. So wie er die Möglichkeit hatte, zu tun, was er wollte, und Frauen zu lieben, die ganze Atmoſphäre herauskeſen:„Nun wollen wif uns mal alle zuſammen photographieren laſſen! hatte Nori geſagt. Ja, ſo war ſie manchmal, von einer ausſchweifenden Unternehmungsluſt. Und widerwillig war Vater mitgegangen, ein Märtyrer mit Galle. Erwin wußte nicht, warum ihm, wenn 5 das Bild betrachtete, ſo weh ums Herz wurde. Wit einträchtig und heiter ſaßen ſie da! Er im neuen Matroſenanzug und Nort im hellen Sommerkleid, Nur der Vater ſah aus, als gehöre er nicht dag. „Nori“ ſagte Erwin noch immer, wenn er ſich it den Bildern unterhielt. Er kannte es nicht anders ſie war ſeine Spielgefährtin, ſoweit er zurückdenken konnte. Ein Lied, das ſeine Mutter oft mit ihm ge⸗ fungen hatte, ſummte in ſeiner Seele wie ein ſilbri⸗ ges Flügelweſen, das man vergeblich zu fangen ſucht. Es war ſein großer Kummer, daß er die Melo, die und den Text mit ſeinem merkwürdigen 92 5 reim nicht ganz faſſen konnte. Und doch war 15 Lied, wie wohl kaum vorhanden, unverlterbar⸗ wußte nur, daß drei Königstöchter darin e die ein trauriges Schickſal hatten; die dritte are Dienſtmagd in der Fremde. Dieſes ſchwermiten Lied u. ſeine Mutter verwoben ſich ihm zur Einheit Nori lebte in dieſer Melodie Er bewahrte ſie wo eine teure Reliquie.———— (Fortſetzung folgt) u Ru⸗ nieitia lt zur tegen edeckt egen zebel egen e eclt zebel debel nach Vor⸗ und über ereits“ nluf⸗ ſchon weſt⸗ trü⸗ Die 5tefan Spot: Geticht je Mit⸗ lsgeter, Zeitung nur bel 5 lenk * 9. November 1930 FEE ch, 1 Mittwo Aus Baden Geheimer Hofrat Prof. Dr. Werner Kümmel Kr. Heidelberg, 19. Nov.(Eigener Bericht.) Heute früh iſt im Alter von 64 Jahren der Direktor der Heidelberger Ohrenklinik, Geheimer Hofrat Prof. Dr. Werner Kümmel nach längerem ſchweren Leiden geſtorben. Kümmel war am 29. April 1866 in Hildes⸗ heim geboren. Er ſtudierte in Leipzig, Marburg und Straßburg, habilitierte ſich 1800 an der Breslauer mediziniſchen Fakultät für Chirurgie, ſpeziell der oberen Luftwege und des Ohres. 1896 wurde er ſtell⸗ vertretender Leiter und 1899 Direktor der Breslauer Univerſitätspoliklinik für Ohren⸗, Naſen⸗ und Kehl⸗ kopfkrankheiten. 1902 kam Kümmel als etatsmäßiger außerordentlicher Profeſſor und Direktor der Ohren⸗ klinik nach Heidelberg und erhielt ſpäter hier die Ernennung zum Ordinarius. Kümmel galt als be⸗ ſonders hervorragend auf dem Gebiete der Er⸗ krankungen der Mundhöhle. Ein hervorſtehender Zug seines Weſens war ſein ſtarkes Menſchlich⸗ keitsgefühl, das vor allem ſeinen Patienten, aber auch den Zöglingen der Taubſtummenanſtalt zu⸗ gute kam. Auch das Heidelberger Muſikleben hat Kümmel viel Förderung zu verdanken. Jubiläumskonzert L Sinsheim, 18. Nov. Der Geſangverein„Lieder⸗ kranz“ veranſtaltete anläßlich ſeinem 85 jährigen Be⸗ ſtehen ein Jubiläumskonzert, das den Chor unter der Leitung von Hauptlehrer Reinmuth auf der Höhe des Könnens zeigte. Das Konzert war ſchon deshalb bemerkenswert, weil jene Lieder zum Vor⸗ trag kamen, die der Verein im Juli des Jahres 1845 anläßlich eines Konzertes ſang, zu dem auch der„Liederkranz“ Heidelberg und Muſikdirektor Zimmermann erſchienen waren. Nach der Begrü⸗ gung durch den 1. Vorſitzenden Juſtizrat Seltſam behandelte Ratſchreiber Buhl ausführlich die Vereinsgeſchichte. Anſchließend übermittelte Bank⸗ direktor Vielhauer⸗Eppingen, der Vorſitzende des Elſenz⸗Sängergaues, im Namen des badiſchen Staatspräſidenten das Gedenkblatt für 75jähriges Beſtehen. Neues Belaſtungsmaterial in der badiſch⸗pfälziſchen Spritſchieberaffäre Kehl, 19. Nov. Wie wir von unterrichteter Seite hören, wurde in der badiſch⸗pfälziſchen Sprit⸗ ſchieberei neues Belaſtungs material ent⸗ deckt, Es wurde unter dem Nachlaß des in Berlin durch Selbſttod aus dem Leben geſchiedenen General⸗ direktors des Kiefer⸗Konzerns, Felix Levy aus Baden⸗Baden, Aufzeichnungen gefunden, die über die Entwicklung des Kiefer⸗Konzerns vom Jahre 1912 bis 1929 in ſehr konkreter Form Aufſchluß geben und neue Enthüllungen insbeſondere über Verbindungen zur franzöſiſchen Eikörinduſtrie bringen wie auch Einzelheiten über den Betrieb der Eſſigfabrik Kork, in der bekanntlich der vom Reichsmonopolamt bezogene denaturterte Sprit durch verbotswidrige Behandlung in genußfertige Spirituoſen umgewandelt wurde. * sch. Schriesheim 19. Nov. Hier ſtarb letzter Tage die älteſte Frau unſerer Gemeinde, die Witwe Eli⸗ ſabeth Kretz, geb. Erdmann, im Alter von 83 Jah⸗ ren. Am nächſten Sonntag hätte ſie ihren Geburts⸗ lag feiern können. Weinheim, 19. Nov. In der Angelegenheit der Lohnfrage bei der Lederfabrik Carl Freudenberg GmbH. kam bei den Verhandlungen vor dem Schlich⸗ ler eine Einigung dahingehend zuſtande, daß mit Wirkung vom 1. Januar 1931 die Akkordlöhne in Weinheim um 4 v. H. gekürzt werden. 8. Oberſchüpf, 18. Nov. Bet der hieſigen Treibjagd wurden 43 Haſen, 3 Rehe und 2 Füchſe ge⸗ ſchoſſen.— Die Holzhauerarbeiten wurden vergeben und zwar werden bezahlt für den Ster 2,80 I und für 100 Aſtwellen 9. L. Bretten, 18. Nov. Auf der evang. Synode des Kirchenbezirks Bretten wurde auf Antrag von Dekan Renner⸗Heidelsheim eine Eutſchließung gefaßt, in ber die Bezirksſynode des großen Elendes der Arbeitsloſen gedenkt und alle Arbeitgeber bittet, bis an die äußerſte Grenze der Möglichkeit Arbeits⸗ willigen Arbeit zu geben. In einem Zuſatzantrag von Stadtpfarrer Dr. Heinſius⸗Bretten verzſch⸗ ten die geiſtlichen Synodalen auf ihre Tagesgebühr zugunſten der Arbeitsloſen in Bretten. r Tagung der Behörden⸗Angeſtellten * Karlsruhe, 18. Nov. Am Sonntag, den 9. November d. Is. fand in Karlsruhe eine Tagung der Gaufachgruppe Behör⸗ den⸗ und öffentlich⸗rechtliche Betriebe im GDA. ſtatt. Alle Behörden⸗ und Ortsfachgruppen des Gaues Baden— Pfalz Saar entſandten zu dieſer ſehr ein⸗ drucksvoll verlaufenen Tagung ihre Vertreter. Aus den Geſchäftsberichten, die von dem 1. Vorſitzenden der Gaufachgruppe, Herr Bührle⸗ Ludwigshafen und dem Gaufachgruppenleiter, Herrn Daehler⸗ Mannheim erſtattet wurden, ging hervor, daß die Mitgliederbewegung eine erfreuliche Aufwärtsent⸗ wicklung zeigt. Erwähnenswert iſt, daß der GDA. auch im Gau Baden—Pfalz— Saar bei den Betriebsratswahlen der Behörden ſehr gute Fortſchritte gemacht hat. Ins⸗ beſondere wurde feſtgeſtellt, daß die Wahlergebniſſe der Betriebsratswahlen in der Reichsfinanzverwal⸗ tung zeigen, daß der GDA. die Führung unter den Behörden⸗Angeſtellten hat. In der öffentlichen Kundgebung, zu der Gauge⸗ ſchäftsführer KLempf⸗ Mannheim eine Reihe Be⸗ hördenvertreter begrüßen konnte, ſprach Reichsfach⸗ gruppenleiter Otto Schimpf ⸗ Berlin über das Thema„Der Exiſtenzkampf der Behörden ⸗Angeſtell⸗ ten“. Der Redner betonte, daß der GDA. alle Beſtre⸗ bungen, eine Verwaltungsreform herbeizuführen weitgehendſt unterſtützt und daß er begrüßen würde, wenn endlich die Vorausſetzungen geſchaffen würden, um die vom GDA. erſtrebte umfaſſende Reichsre⸗ form durchzuführen. Im Mittelpunkt jeder Verwal⸗ tungsreform ſtünde zweifellos das Perſonalweſen der Behörden. Der Redner betonte, daß eine Ver⸗ waltungsreform und auch die Pläne, die die Regie⸗ rung in ihrem Finanz⸗ und Wirtſchaftsprogramm niedergelegt hat, niemals auf Koſten der Behörden⸗ Angeſtellten durchgeführt werden müßten; notwen⸗ dig ſei vielmehr, daß die Behörden⸗Angeſtellten eine ſtärkere Verwurzelung in dem Verwaltungsapparat der Behörden erfahren. Der Redner wandte ſich dann noch gegen den ge⸗ planten 6prozentigen Gehaltsabbau der Behörden⸗ Angeſtellten und ging noch auf verſchiedene arbeits⸗ rechtliche Fragen ein, die erkennen ließen, daß die arbeitsrechtliche Grundlage für die Behörden⸗Ange⸗ ſtellten noch ſehr viel zu wünſchen übrig ließe. Fol⸗ gende Eutſchließung wurde einſtimmig angenommen: „Die am 9. November in Karlsruhe verſammelten Vertreter erheben ſchärfſſten Einſpruch gegen die von der Reichsregierung angeordnete Maßnahme, ſämtlichen Behördenangeſtellten zu kündigen, um Ein⸗ zelverträge mit ihnen abzuſchließen, in denen die jeweilige Vergütung um 6 v. H. gekürzt werden ſoll. Die vom GDA. veranſtaltete Erhebung hat den ein⸗ wandfreien Nachweis erbracht, daß der Behörden⸗ angeſtellte zu den am ſchlechteſt bezahlten Angeſtellten in Deutſchland gehört und daß ſein monatliches Ein⸗ kommen weit unter dem Durchſchnittseinkommen des gelernten Induſtriearbeiters liegt. Der Behörden⸗ angeſtellte iſt in den niedrigſten Gruppen des Tarif⸗ vertrages eingruppiert und auch dadurch weit ſchlech⸗ ter geſtellt als der Beamte. Es kommt noch hinzu, daß er rund 13 v. H. ſeines monatlichen Dienſtein⸗ kommens für ſoziale Beiträge aufzuwenden hat, ſo⸗ daß er auch in dieſer Hinſicht finanziell weit mehr belaſtet iſt als der Beamte. Eine weitere Verkür⸗ zung des völlig unzulänglichen Einkommens des Behördenangeſtellten würde eine ungeheuerliche wirtſchaftliche Schwächung bedeuten, die ſich nur nach⸗ teilig für die Kaufkraft auswirken kann. Badiſcher Krüppelfürſorge⸗Verein * Heidelberg, 17. Nov. In der Orthopädiſchen Anſtalt Heidelberg⸗Schlier⸗ bach fand am Samstag nachmittag die Lan des⸗ verſammlung des Badiſchen Krüppel⸗ fürſorgevereins ſtatt. In Verhinderung des erkrankten Geheimrats Hebting leitete Freiherr von Gemmingen⸗Hornberg die kurze Tagung, die von Vertretern der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden beſucht war. Der Jahresbericht, den die Geſchäftsführerin Helene Kunſt vortrug, erwähnt u..: Die Bera⸗ tungsſtunden ſind immer noch ſehr verſchieden ſtark beſucht; in einzelnen Bezirken reicht die zur Ver⸗ fügung ſtehende Zeit kaum aus, all den Ratſuchenden gerecht zu werden, in anderen ſcheint überhaupt kein Bedürfnis nach Beratungsſtunden zu beſtehen. Im Jahre 1929 wurden 27 Beratungsſtunden abgehalten, die von 965 Krüppeln beſucht waren. In vielen Be⸗ zirken hat die Beſucherzahl eine Zunahme erfahren. Die Berufsberatung wird von der Anſtalt ſtets in engſter Zuſammenarbeit mit den Arbeitsämtern aus⸗ geübt. Koſtenzuſchüſſe wurden in 577 Fällen ge⸗ währt und zwar in 587 Fällen für orthopädiſche Heil⸗ maßnahmen, in 36 für Berufsausbildungen, in 108 Fällen wurde Rat erteilt, in 9 Fällen Darlehen ge⸗ währt. Es wurden 303 Anträge(zum Teil Nach⸗ anträge) nach vorheriger Prüfung und Befürwortung an die Landesverſicherungsandalt weitergegeben, die durch ihre großzügig gewährten Zuſchüſſe in vielen Fällen weſentlich zur Durchführung der erforder⸗ lichen Maßnahmen beitrug. Das vor einiger Zeit eröffnete„Wielandheim“ ſoll für Ausbildung von Krüppellehrlingen den nöti⸗ gen Raum ſchaffen. Zur Bluttat auf dem Sulzhof * Rockenhauſen, 19. November. Zu der im heutigen Mittagsblatt gemeldeten Ehetragödie auf dem Sulzhof, wo der 56jährige Landwirt Peter Eicher auf ſeine erſt jüngſt ge⸗ heiratete bedeutend jüngere Frau zwei Schüſſe ab⸗ feuerte und dann Selbſtmord durch einen Schuß in den Mund verübte, verlautet noch folgendes: Eichert, der als Sonderling galt, trug in letzter Zeit ein ſonderbares Weſen zur Schau und äußerte des öfteren ſcherzhaft zu ſeiner Frau, daß er ſte und ſich erſchießen wollte. Seiner Frau wurde es ganz unheimlich und ſie hatte ſchon den Ent⸗ ſchluß gefaßt, ihren Mann zu verlaſſen und nach Hauſe zurückzukehren. Die Gendarmerie Obermoſchel nahm alsbald den Tatbeſtand auf und die Gerichtskommiſſion Ober⸗ moſchel weilte im Laufe des Tages am Tatort. Wie von anderer Seite verlautet, ſoll das Ver⸗ hältnis des Eicher zu ſeiner Frau nicht beſonders roſig geweſen ſein. Es wirkte ſich nicht allein der große Altersunterſchied aus, ſondern auch das körperliche Verhältnis. Eicher war klein von Statur und ſchwächlich, während ſeine Frau groß und ſehr kräftig war. Eicher, der bis zu ſeinem 56. Jahre Junggeselle war und als Einſpänner oft ein ſonderbares Weſen an ſich hatte, traute ſeiner Frau nicht recht. Es kam wiederholt zu Aus⸗ einanderſetzungen, bei denen er als der Schwächere mehr und mehr ins Hintertreffen geriet. Er hatte die Abſicht, ſich von ſeiner Frau ſcheiden zu laſſen und wollte ihr 5000 Mark geben, wenn ſie in die Scheidung einwillige. Ein ſtändiger Gegenſtand des Streites zwiſchen den beiden Ehegatten bildete die Regelung der Erbſchafts⸗ Angelegenheit. Die Frau wünſchte, daß ihr Mann das Erbe auf ſie verſchriebe, womit er jedoch nicht einverſtanden war. So kam es auch am Montag morgen um 7 Uhr im Stalle be⸗ reits wieder zu einem Wortwechſel, in deſſen Ver⸗ lauf die Frau gegen den Mann tätlich wurde. Eicher griff darauf zum Revolver und ſchoß zweimal auf ſeine Frau. Die Tat ſcheint ihre Urſache in den Demütigungen und dem unterdrückten Geltungs⸗ bedürfnis zu haben. Der Bruder des., der in der Nachbarſchaft wohnt, eilte der Frau zu Hilfe, Als er das Wohnzimmer im zweiten Stock betrat, bot ſich ihm der furchtbare Anblick der gräßlich verſtüm⸗ melten Leiche ſeines Bruders in dem über und über mit Blut⸗ und Gehirnteilen beſpritzten Zimmer. Die Ehefrau Eicher wurde von der Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz mit dem Sani⸗ tätsauto ſchwer verletzt in das Bezirkskrankenhaus Rockenhauſen gebracht. Die beiden Kopfſchüſſe ſcheinen glücklicherweiſe nicht lebensgefährlicher Natur zu ſein. Frau Lydia Eicher ſteht in den 30er Jahren, ſie erfreut ſich des beſten Rufes und gilt als ſehr flei⸗ zige, häusliche und tüchtige Frau. Auch Eicher hatte einen guten Ruf. riger RSSENIE 8 Cc S————— Lautstärke und dieser Vorspiel bereitwilligst Eine Sensation Einzigartig in Tonfülle und nur RM. 70.— „S RAMOLA“!-Koffer Nr. 188 in allen unseren offiziellen verkaufsstellen, kenntlich dureh unsere Schutzmarken Elnlge slektrlagche Neu- Aufnahmen, dle wlr empfehlen: 141. Jahrgang/ Nummer 538 Aus der Pfalz Ein Speyerer Schweinetransport verunglückt * Speyer, 19. November. Aus Oehringen wird gemeldet: Ein Laſtauto aus Speyer, mit Milch⸗ ſchweinen beladen, kam abends auf der Straße zwiſchen Gleichen und Heuberg ins Schleudern und überſchlug ſich, ſodaß ſämtliche Tiere herausfielen. und auf der Straße herum⸗ liefen. Ein Schwein wurde getötet. Das ſchwer⸗ beſchädigte Auto wurde nach Pfedelbach geſchleppt. Die Schweine nahm ein Pfedelbacher Schweine⸗ händler in Obhut. Der Chauffeur kam mit leichten Verletzungen davon. Durchgebrannt pp. Neuſtabt a.., 19. Nov. Eine am ſog. Holz⸗ weg wohnende Frau, deren Mann zurzeit eine längere Gefängnisſtrafe abſitzt, ſchloß ihre beiden Kinder in der Wohnung ein und machte ſich mit ihrem Liebhaber, der ebenfalls verheiratet iſt, aus dem Staube. Das ſaubere Paar ſoll ins Ausland gegangen ſein. Keine Straßenbahnreklame auswärtiger Firmen * Pirmaſens, 18. Nov. Der Handelsſchutzverein Pirmaſens hat mit der Straßenbahndirektion einen Vertrag abgeſchloſſen, dem zufolge ſämtliche Re⸗ klameflächen der Straßenbahn nicht mehr an aus⸗ wärtige Firmen vermietet werden dürfen. Der Handelsſchutzverein will auf dieſe Weiſe erreichen, daß die auswärtigen Firmen keine Straßenbahn⸗ reklame mehr treiben können. ** * Kirchheimbolanden, 18. Nov. In einer Sitzung der Metzgerinnung für den Bezirk Kirchheimbolan⸗ den, in der zur Verordnung über die Schlachtſteuer Stellung genommen wurde, wurde mitgeteilt, daß in den nächſten Tagen eventuell eine Preiser mäß i⸗ gung um 10 bis 15 Pfg. eintreten könnte. Aus Heſſen Zum Konkurs der Volksbank in Lampertheim ab Lampertheim, 18. Nov. Den Mitgliedern der in Konkurs geratenen Volksbank wurde dieſer Tage die Mitteilung, daß ſie in kürzeſter Friſt die Hälfte der Haft⸗ ſumme als Genoſſen mit 500/ zu zahlen hätten, und daß Rechtsanwalt Weſtheimer als Konkursver⸗ walter mit der Eintreibung der Beträge beauftragt ſei. Begreiflicherweiſe hat ſich der Genoſſen eine große Beſtür zung bemächtigt; bedeutet doch die Durchführung der Eintreibung für viele den Ruin. Auf geſtern war deshalb eine Verfſammlung der ehemaligen Genoſſen einberufen, der auch ein größerer Teil des Gläubigerausſchuſſes beiwohnte. Es wurde bekannt gegeben, daß man ſich ſchriftlich an die Landesgenoſſenſchaftsbank Darmſtadt mit der Bitte gewandt habe, doch mit einer prozentualen Ab⸗ findung der Schuld von etwa 240 000/ zufrieden zu ſein, daß aber die Antwort eingetroffen ſei, man könne ſich hiermit nicht einverſtanden erklären. Die Ausſprache ergab, daß der Gläubigerausſchuß über die Zwangsbeitreibung gar nicht abgeſtimmt hat, ſondern vor Tatſachen geſtellt worden ſei. Es wurde deshalb eine Kommiſſion gewählt, die ſich mit dem Gläubigerausſchuß zwecks Reviſion des Be⸗ ſchluſſes in Verbindung ſetzen ſoll. Des weitern iſt man der Anſicht, daß zunächſt einmal die ausgeliehe⸗ nen Kredite zurückgezahlt werden müßten, und daß dann möglicherweiſe ein Vergleich herbeigeführt werden könnte. Nüchſten Mittwoch findet eine Sitzung des Gläubigerausſchuſſes ſtatt, der die Wün⸗ ſche der Genoſſen unterbreitet werden ſollen.— In der Zeit vom 21.—23. d. M. veranſtaltet der Verein der Waldvogel⸗, Exoten⸗ und Aquarienliebhaber im Saale des Gaſthauſes zum Rheingold eine große Ausſtellung. eee Schwere Antoberaubung * Frankfurt a.., 18. Nov. Unbekannte Täter entführten aus der Schubertſtraße ein Llefer⸗ auto einer hieſigen Konfektionsfirma und ver⸗ brachten es nach der Schichauſtraße. Hier wurde der Wagen ausgeplündert. Geſtohlen wurden ein Damenpelz und ſechs Damenkleider im Geſamtwert von 15 000. Als Täter kommen wahr⸗ ſcheinlich ein Mann und eine Frau in Frage, die beobachtet wurden, als ſie die Sachen fortſchafften. S DiE STIrAiE SEIN Es HE HEIN RIOH ScHLUSNUs Traum durch die Dhmmerung R. Strauß Freundliche Vision, Lie R. Strauß (Nr. 9016/8 Plattenpreis RM..—) PAUL GODWIN KUNSTLENR OROHESTER Die Domglocken, Nocturno Die Uhr u. d. Meißner Porzellan- Pärchen (Nr. 285682 Plattenpreis RM..50) und alle großen Tanz- und Tonfüm- Schlager! DEUTSCHE GRAMMOPHON AK TIEN GESELLSCHAFT ——————— „ BANDITENSTRSI CHE, Ouvertüre v. 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Dank gebühre den Grün⸗ dern der Geſellſchaft, an ihrer Spitze Herrn von Thieme, der 42 Jahre lang an der Spitze des Vorſtandes ſtand, und Herrn Wilhelm von Finck. der 44 Jahre Vorſitzender des war. Treu den ſoliden Grundſätzen der Aufſichtsrates 3 Begründer ſei das Inſtitut auch heute nach Krieg, Infla⸗ tion und den ſchweren Kriſen der letzten Jahre in einer guten ſicheren Poſition. Während der erſten 50 Jahre habe die Geſellſchaft, abgeſehen von wenigen Rück⸗ ſchlägen eine dauernde Aufwärts be we gung er⸗ fahren. Sy wie es heute daſtehe, ſei zu erwarten, daß der Aufſtieg auch in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts weitergehen werde. Die G V. genehmigte den vorgelegten Abſchluß mit 12 v. H. Dividende und wählte die turnusgemäß ausſchei⸗ denden iglieder wieder. Neu in den AR. gewählt wurde r Karl Schreiner⸗Newyork, der ſeit 50 Jahren d rſtand angehört hatte und mit dem heutigen Tage au em ausſcheidet. Die Beſchlüſſe wurden ſämt⸗ liche einſtimmig gefaßt. Gläubigerverſammlung der Nepiunus⸗Aſſeturanz Compagnie In der gerichtlichen Gläubigerverſammlung der Nep⸗ tunus⸗Aſſecuranz⸗Compagnie Hamburg, über die bekannt⸗ lich der Konkurs verhängt worden war, wurde von den Konkursverwaltern Bericht über die Lage des Unterneh⸗ mens erſtattet. Danach würde bei dem ſehr vorſichtig auf⸗ geſtellten Status die Maſſe zur Deckung der Maſſeſchulden, der Maſſekoſten und eines Teiles der bevorrechtigten For⸗ derungen ausreichen. Für die Beurteilung der Höhe der Quote für die nichtbevorrechtigten Konkurs⸗ fowerungen iſt der Wert der Forderungen gegen die Aſſe⸗ curanz⸗Union von 1865 von ausſchlaggebender Bedeutung. Dieſe Forderungen von insgeſamt 4,3 Mill. ſind in dem Status nicht bewertet, da die Ver mb gensverhält⸗ ni ſe bei der Aſſecuranz⸗Union noch völl ig un ⸗ überſichtlich ſind. Man könne, ſo heißt es, unter beſtimmten günſtigen Bedingungen die Quote der nicht⸗ bevorrechtigten Forderungen auf 35 v. H. ſchätzen. Mit Sicherheit könne jedoch nur ſoviel geſagt werden, daß eine Dividende auf die nicht bevorrechtigten Forderungen wahrſcheinlich ſei. Der Status iſt nach dem Bericht, ſoweit es ſich über⸗ ſehen läßt, folgender: Den Aktiven in Höhe von 0,286 Mill. ,, bei denen die Forderungen an die Aſſecuranz⸗ Unton nicht berückſichtigt ſind, ſtehen Schulben von 2,213 Mill. gegenüber. Dieſe gliedern ſich in 0,225 Mill. Maſſeanſprüche, 75 000/ bevorrechtigte Konkursforderun⸗ en,.913 Mill./ ſonſtige Forderungen(0,5 Mill. ¼ Zerpflichtungen aus Rückverſicherungen, 0,123 Mill./ be⸗ kannte Schadenserſatzforderungen, 1,14 Schadens regulie⸗ rungsverpflichtungen, die dem Grunde nach berechtigt, der Höhe nach teils unbekannt, teils ſtreitig ſind, ſonſtige 0,15 Mill.). Aus dem Bericht der Konkursverwalter geht weiter hervor, daß die Neptunus für Policen in der Transport⸗ verſicherung wegen ihrer engen Verkoppelung mit der Aſſe⸗ euranz⸗Union haftet und daß infolge dieſer Haftung die Neptunus in Konkurs geraten iſt. Die Gläubigerver⸗ lammlung nahm den Bericht entgegen und wühlte einen fünfgliedrigen Gläubigerausſchuß. 855 Zur Schließung der f Kaſſeler Genoſſenſchaftsbank mbc. O Kaſſel, 19. Nov.(Eig. Dr.) Anläßlich der Schließung der Kaſſen der Kaſſeler Genoſſenſcheftsbank E. Gmbh. in Kaſſel iſt geſtern nachmittag die Kaffeler Bankenver⸗ einigung zuſammengetreten, um zu erwägen, in welcher Weiſe die dadurch den Kunden der früheren Bank bevor⸗ ſtehenden Schwierigkeiten abgewendet werden könnten. Im Verlauf der Beſprechung haben ſich die Mitglieder der Vereinigung, der heute noch die Firmen Ru⸗ dolf Ballin u. Co., Commerz⸗ und Privatbank AG., Fi⸗ liale Kaſſel, Damms u. Streit, Darmſtädter⸗ und Natlo⸗ nalbank, Filiale Kaſſel, Deutſche Bank und Disconto⸗ Geſellſchaft, Filiale Kaſſel, Dresdner Bank, Filiale Kaſ⸗ ſel, Kreditbank Kaſſel E. Gmb.., S. J. Werthauer Nach⸗ folger angehören, dahin verſtändigt, daß ſie den Kunden der Kaſſeler Genoſſenſchaftsbank z ur Seite ſtehen wollen, insbeſondere ſollen Einlagen bei der Bonk nach Möglichkeit beliehen werden. Bei der Kaſſeler Genoſſenſchaftsbank belaufen ſich nach einem Zwiſchenſtotus vom 30. Sept. die Gläubiger⸗ forderungen auf 2,5 Millionen, die Bankſchulden bekra⸗ gen 400 000, die geſamten Außenſtände betragen 3,5 Millionen. Das eigene Vermögen in Höhe von rund 847 000„ dürfte verloren ſein. Die geſamte daftſumme der 1900 Mitglieder beläuft ſich bei je 300 ¼ Geſchäftsanteil auf zunächſt 850 000. Eingetreten ſind die Debitorenverluſte in der Hauptſache durch Engage⸗ ments bei den Homberger Baſaltwerken(500 000 Mark) und der inſolventen Getreibefirma Wilde u. Sernau(rund 360 000). * Kein Uebergaug der Elin⸗Maforität auf Siemens. Verhandlungen, die in den letzten Wochen von der Oeſter⸗ reichiſchen Eiſenbahnverkehrsanſtolt, der Oeſterreichiſchen Creditanſtalt für Handel und Gewerbe und dem Wiener Bankverein, ſowie von der Firma Helbert, Wogg u. Co. in London zwecks Verkaufes der in deren Beſitz befind⸗ lichen Elin⸗Aktien(Elin AG für Elektriſche„ Suſtrie, Wien) an die öſterreichiſchen Siemens⸗Schuckert⸗Werke in Wien geführt wurden, ſind geſtern abend ergebnislos ab⸗ gebrochen worden. ( Kurseinbruch der Elin⸗Aktien.(Eig. Dr.) Auf die ergebnisloſen Verhandlungen zwiſchen Elin AG. und der öſterreichiſchen Siemens⸗Schuckert AGG. gingen die Elin⸗ Aktien an der geſtrigen Wiener Börſe von 39,30 auf 34,75 zurück. Leo Stern, Frankfurt a. Die Sthürflüligkeit im eljäfſiſchen Kalibergbau Kürzlich entdeckte die Société des Recherches Salines in 800 Meter Teufe bei Colmar ein neues Kalivorkommen. Ganz in deſſen Nähe hatte vor einigen Wochen die Sociéts Alſacienne de Recherches Minieres in 1180 Meter Teufe eine Kaltlagerſtätte angetroffen, die wegen der Hitze nach techniſchem Urteil nicht abgebaut werden kann. Im Monat Juni wurde man bei ch in der Abſicht, die Fortſetzung der von den Staatsgruben und der Privatgeſell⸗ ſchaft Kali Saintes⸗Thsreſe ausgebeuteten Lagerſtätten an⸗ zutreffen, auf zwei Kaltvorkommen fündig, die nach Mäch⸗ tigkeit ſowie Reingehalt zu den beſten Teilen des bereits bekannten Reviers gehören. Um ſich die Ausbeutung dieſes hochgradigen Vorkommens zu ſichern, ſchlägt die im Februar 1926 begründete Compagnie des Mines de Potaſſe de Blo⸗ delsheim(Aktienkapital urſprünglich 30 Mill., jetzt 60 Mill. Frances) einer auf den 20. November anberaumten ao..⸗ V. die Uebernahme dieſer Grubenfelder vor, gegen Ueder⸗ laſſung von 5 Mill. Frs. Einbringungsaktien und ein Be⸗ zugsrecht auf 35 Mill. Frs. des zur Verwertung der neuen Lagerſtätte erforderlichen Kapitals. Durch eine Kapitals⸗ erhöhung im benötigten Ausmaße, evtl. auch durch die Be⸗ gebung einer Obligationenanleihe, wofür der Verwaltungs⸗ rat ſeine Ermächtigung beantragt, würde die Compagnie des Mines de Potaſſe de Blodelsheim ſich eine bedeutend höhere Entwicklung ſichern, als durch die begrenzte Ausbeutung des im November 1926 von der Société Alſacienne et Lorraine de Recherches Minisres übernommenen Blodelsheimer Kalifeldes, auf welchem die Geſellſchaft augenblicklich zwei Schächte niederbringt, die indes erſt in einer Reihe von Jahren betriebsfähig ſein dürften. Die mancherlei im elſäſſiſchen Kalibergbau intereſſierten Geſellſchaften ſind übrigens durch gegenſeitige Beteiligung ihrer führenden Perſönlichkeiten mit und durch einander verſchachtelt. Die derzeitige Börſentendenz erſcheint den Kaligeſellſchaften keineswegs gün Die Aktie der Kali Saintes⸗Thé (Nennwert 125 die ſchon 25 000 Frs. geſtreift hatte, ſtürzte kürzlich bis auf ungefähr 8 300 Frs. und notiert jetzt ca. 9 700 Frs.; die Aktie der Compagnie des Mines de Po⸗ taſſe de Blodelsheim(Nennwert 500 Frs.), die ſchon 2500 Franes geſtreift hatte, ſank bis etwa 1300 Frs., um ſich letz⸗ ter Tage wieder auf etwa 1440 Frs. zu erholen. Für den Monat Auguſt 1930 erweiſen die elſäſſiſchen Kaligruben eine Förderung von 246 320 To. Rohſylvtnit, gegen 268 000 To. im gleichen Monat 1929. Trotzdem er⸗ ſcheint für die 8 erſten Jahresmonate im Vergleich mit der Vorjahrsperiode noch eine Mehrproduktion von 5 v. H. Rohſalzen und 18 v. H. Handelsfabrikaten. Die Organiſation der den vormaligen deutſchen Gewer⸗ ken entriſſenen und für ein Spottgeld in das Eigentum des franzöſiſchen Staats übergegangenen oberelſäſſiſchen Kali⸗ gruben iſt noch immer nicht unter Dach. Zurzeit liegt das von der Kammer genehmigte Geſetzesprojekt, gemäß dem Berichte des Deputierten Charlot, zur endgültigen Beſchluß⸗ faſſung dem Senate vor. Von den 10 000 Kuxen der verſchie⸗ denen ſequeſtrierten Kaligruben(in vormals altdeutſchen Händen), die recht ungleichwertig ſind, beſitzt der franzöſiſche Staat 8 353 Stück, während die drei Departements des vor⸗ maligen Reichslands 1002 Stück und die(nicht⸗reichsdeut⸗ ſchen) Gewerken 645 Stück behielten. Unter Bewertung der Verſchiedenheit der Gruben ſchlägt Charlot, in Ueberein⸗ ſtimmung mit der Regierung, bei Vereinigung des Gruben⸗ eigentums in eine einzige Aktiengeſellſchaft folgende Ver⸗ teilung vor: Staat 81 v.., Elſaß⸗Lothringen 12 v.., Pri⸗ vatinhaber 7 v. H. Der Senator Louis Michel macht hierzu jedoch namens der franzöſiſchen Landwirtſchaftskammern einen Abänderungsvorſchlag, worin er beantragt, der Staat ſolle den Landwirtſchaftskammern 20 v. H. ſeines Anteils überlaſſen, und zwar zu dem im Jahre 1924 vom Staat ſelbſt dem Sequeſter⸗Liquidator bezahlten(d. h. auf deut⸗ ſches Reparationskonto angerechneten) Preiſe von ins⸗ geſamt 208 Millionen Frs.(in 17 Annuitäten zahlbar), ſo⸗ daß alſo die franzöſiſche Landwirtſchaft für ein Fünftel des Staatseigentums im oberelſäſſiſchen Kalibergbau den lächer⸗ lichen Betrag von 41 Mill. Frs. innerhalb der Zeit bis zum Jahre 1940 zu bezahlen hätte. legung bei der Deutſchen ſita Freiburg i. Br.(Eig. it, daß ſie beim Landeskom⸗ ö gung geſtellt habe, um in nächſter Zeit etwa 400 Entlaſſungen, vornehmlich weiblicher Arbeitskräfte vornehmen zu können. Hiervon werden 30 v. H. der Belegſchaft betroffen. 5 („ Plauener Spitzenfabrik AG. Plauen i. Vgtl.— Wieder . Autrag auf zeitweiſe Acetat Kunſtſeide AG. Rhodi Dr.) Die Verwaltung teilt 1 miſſär Antrag auf zeitwe 3 dividendeulos.(Eig. Dr.) Wie wir erfahren, wird der auf den 17. Dezember einberufenen Hauptverſammlung für das am 30. Juni abgelaufene Geſchäftsjahr wieder keine Dividende in Vorſchlag gebracht. Der Gewinn⸗ vortrag von 51136/ aus dem Vorjahr wird in ziemlich unveränderter Höhe wieder vorgetragen. * Tüll⸗ und Gardinen⸗Weberei AG., Plauen— Ver⸗ Iuſtabſchluß. Der Abſchluß per 30. Juni 1930 zeigt nach Abſchreibungen von 41 438/ einen Verluſt von 1562/ (im Vorjahr 8855/ Gewinn), der vorgetragen werden ſoll. 5 f 5 1 * 5 v. H. Dividende bei der Leipziger Wollkämmerei AG., Leipzig. In der Bilanzſitzung wurde beſchloſſen, für das am 30. September 1930 abgelaufene Geſchäftsjahr nach Abſchreibungen in Höhe von 367 098(339 080)/ eine Di⸗ vidende von 5(i. V. 0) v. H. vorzuſchlagen. Die Beſchäf⸗ tigung der Werke iſt für mehrere Monate in Doppelſchicht geſichert. 555 Inſolvenz der Manufakturwarengroßfirma Adolf u. (Eig. Dr.) Bei mehreren 100 000/ Verbindlichkeiten erſtrebt die Firma einen Ver⸗ gleich. Der Status ſteht noch nicht feſt. Wiederaufnahme der Dividendenzahlung bei der Vogt u. Wolf AG., Gütersloh. Die Fleiſchwarenfirma Vogt u. Wolf AG., 6 Sloh(Weſtfalen), erzielte in dem am 31. Auguſt dieſes Jahres abgelaufenen Geſchäftsjahr einen Warengewinn von 1,11(1,15) Mill. 4, denen Geſamt⸗ unkoſten von.02(1,09) Mill./ gegenüberſtehen. Nach Abſchreibungen von 0,03(0,04) Mill./ verbleibt ein Rein⸗ gewinn von 64 528(26 176), aus dem die Dividenden⸗ zahlung mit 6(0) v. H. wieder aufgenommen werden ſoll. Das Warenlager iſt nach den bisherigen Grundſätzen be⸗ wertet und erſcheint in der Bilanz mit 0,38(0,38) Mill. l. Das Anwachſen der Außenſtände auf 0,40(0,95) Mill./ erklärt ſich aus dem ſchlechteren Zahlungseingang in den letzten Monaten. Die Paſſivſeite führt neben dem Aktien⸗ kapital von 0,806 Mill.„ Gläubiger mit 0,29(0,30) Mill. Mark auf. Ueber die Ausſichten für das lauſende Jahr können bei den derzeitigen wirtſchaftlichen Verhältniſſen keine Vorausſagen gemacht werden. * Hauſeatiſche Hochſeefiſcherei., Bremerhaven. Der erſte Jahresbericht. Das im Juni 1929 mit einem Aktienkapital von 450 000„ gegründete Unternehmen weiſt per 30. Juni 1930 einen Betriebsgewinn abzüglich der Ge⸗ neralunkoſten von 35 103% aus, dem Abſchreibungen mit insgeſamt 34318/ gegenüberſtehen. Weiter iſt der durch den Zuſammenbruch des Bremerhavener Bankhauſes Dr. Probſt u. Co. entſtandene Verluſt des reſtlichen Guthabens (die Bank zahlte nur eine Quote von 25 v. H. aus) von 66 378 l abgeſetzt, ſodaß ſich für das erſte Geſchäftsjahr ein Verluſt von 65 593/ ergibt, der auf neue Rechnung vor⸗ getragen werden ſoll. Nach dem Geſchäftsbericht geſtalteten ſich die Betriebsergebniſſe zunächſt befriedigend. Die zweite Hälfte des Berichtsjahres brachte jedoch kataſtrophal nie⸗ drige Auktionspreiſe, die die Erlöſe der aun und für ſich ſehr guten Fänge ſtark beeinträchtigten. Zu dieſen Ein⸗ nahmeausfällen kam noch eine wegen angeblichen Fiſchens innerhalb der Hoheitsgrenze unter Island über einen Dampfer verhängte Strafe von 30 000 /. Die Bilanz weiſt das Dampferkonto mit 555 750 /, Maſchinen⸗, Geräte⸗ und Inventarkonto mit 23 113/ ſowie das Gebäubekonto mit 47 500/ aus. Debitoren, Bankguthaben uſw. ſind mit 134 353/ angegeben. Neben dem Aktienkapital ſtehen auf der Paſſivſeite Hypotheken mit 400 000% und Kreditoren mit 11 828/ zu Buch. Mufikinſtrumenten⸗ Produktion faſt halbiert Radio, Grammophon und Auto haben das Die Großmuſikinſtrumenteninduſtrie der Welt ringt um ihre Exiſtenz. Nicht nur das Radio und Grammophon, ſondern auch das Auto hat, wie der deutſche Enquete⸗ Ausſchuß feſtſtellt, das Klavier aus dem Etat des Bürgers verdrängt. Hinzu kommt der Ausfall des ruſſiſchen Mark⸗ tes, die neue Zollmauer um das brittſche Weltreich und die Schwächung der Kaufkraft in Deutſchland. Daneben hat es die deutſche Muſikinſtrumenten⸗Induſtrie nicht ver⸗ ſtanden, die Rationaliſierung ſchnell genug durchzuführen. Die amerikaniſche, ja ſogar die ſonſt ſo langſame engliſche Konkurrenz hat ſich, wie der Enquete⸗Ausſchuß ausdrücklich feſtſtellt, viel ſchneller den Verhältniſſen angevaßt. Das geſamte in der Muſikinduſtrie arbeitende Kapital wird in zwei Jahren einmal umgeſchlagen. Kapitalzinſen und Vertriebskoſten ſind die wichtigſten Teuerungsfaktoren. Die Fabrikation von Klapterbeſtandteilen iſt ziemlich ſtraff organiſiert und konnte durch Verſorgung neuer ausländi⸗ ſcher Klavierfabriken Exporterfolge erzielen. Der deutſche Harmoniumbau iſt zwar von 18 00 0 auf 14000 Stück zurückgegangen, trotzdem gelang es Deulſch⸗ land, in der Welt⸗gtangliſte ſich den erſten Platz zu er⸗ obern, den bisher die Vereinigten Staaten inne hatten. Im Orgelbau konnte ſogar eine Steigerung der Produk⸗ tion erreicht werden, hingegen ſieht es in der Pianoforte⸗ erzeugung ſehr trübe aus. Die Pianoforte⸗Produktſon der Erde lag 1928 um 40 v.., die Harmonium⸗Erzeugung um 600 v. H. unter der Produktion von 1913. In Deutſchland Klavier aus dem Etat des Bürgers verdrängt zeigt die Pianoforte⸗Induſtrie die ſtärkſte Einſchränkung; ihre Produktion lag in den Jahren 19251928 zwiſchen zwei Dritteln und der Hälfte der Vorkriegsmenge, in 1929 betrug ſie ſogar nur 40 v. H. der Produktion von 1913 (160 000 Klaviere und 12 000 Flügel). In der Pianoforte⸗ Erzeugung der Welt, die in der Vor⸗ und Nachkriegszeit auf etwa 450 Mill.% pro Jahr geſchätzt wird, ſteht Deutſchland heute ebenſo wie 1913 an zweiter Stelle hinter den Vereinigten Staaten, doch wurde die deutſche Er⸗ zeugung 1929 mengenmäßig von der engliſchen Produktion erreicht. Wertmäßig bleibt die engliſche Produktion je⸗ doch noch um die Hälfte hinter der deutſchen zurück. Der deutſche Anteil an der Ausfuhr der wichtigſten Produk⸗ tionsländer iſt mengenmäßig von 76,5 v. H. in 1913 auf 63,6 v. H. in 1929 geſunken, während ſich in der gleichen Zeit der Auteil der Vereinigten Staaten von 7,7 auf 14,5 v.., der Frankreichs von 4,4 auf 8,2 und der Oeſter⸗ reichs von 1,86 auf 6,7 v. H. gehoben hat. Der engliſche Anteil verminderte ſich von 9,8 auf 7,0 v. H.— Der deut⸗ ſche Produktionswert der Muſikinſtrumenteninduſtrie(1919 rd. 120 Mill. 4) iſt von 160 Mill./ in 1927 auf 135 Mill.„ in 1928 und 100 Mill.„ in 1929 zurück⸗ gegangen, d. h. unter Berückſichtigung der Preisverände⸗ rungen gegenüber der Vorkriegszeit mengenmäßig auf etwa 50 v. H. geſunken. Halbierter Abſatz, verdoppelte Preiſe das iſt das Ergebnis der Unterſuchungen des Enquete⸗Ausſſchuſſes über die Entwicklung der deutſchen Großmuſikinſtrumenteninduſtrie. Cohan über die Emelka Das Verhältnis zur Ufa Herr Albert Cohan, der franzöſiſche Exponent der neuen Mehrheitsgruppe der Münchner Lichtſpielkunſt AG., hat ſich der„M. N..“ gegenüber dahin ausgeſprochen, daß die Intereſſennahme ſeiner Gruppe(Pathé Einema) an der Emelka als eine dauerhafte ge⸗ dacht ſei. Nach ſeiner Meinung ſeien für die Emelka große Produktions möglichkeiten gegeben, da das Geſchäft der Emelka ausſchließlich auf Spitzenerzeugniſſe abgeſtellt werden ſolle; denn nur die Spitzenproduktion bie⸗ tet nach ſeiner Auffaſſung heute im Filmgeſchäft Ausſicht auf Erfolg. Als Folge des Eintritts ſeiner Gruppe ſei die Emelka ein nahezu ſchuldenfreies Unterneh⸗ men geworden; die einzige Gläubigerin ſei jetzt die neue Mehrheitsgruppe, die auch die Forderungen des Banken⸗ konſortiums übernommen habe. Die Erzeugung ſeiner Gruppe ſolle ſo weit wie möglich in den Geiſel⸗ gaſteiger Anlagen der Emelka, alſo in München, ſtattfinden, und zwar nehrſprachig, in Deutſch, Franzöſiſch, vielleicht auch Engliſch und Spaniſch. Die Theater in der jetzigen Form ſeien keine Stütze, ſon⸗ dern eher eine Belaſtung. Man könne daran denken, ihre Unkoſten durch zweckmäßige Maßnahmen zu ſenken oder durch Vergrößerung des Theaterplans, vielleicht in In⸗ tereſſengemeinſchaft mit anderen Theaterblocks, auf das un⸗ genügende Ergebnis der Emelkatheater einzuwirken. Das Programm ſei noch keineswegs feſtgelegt. Befragt, ob man ſeine Weiterreiſe nach Berlin damit in Verbindung bringen könne, daß er eine engere Kombination zwiſchen Emelka und der Univerſum Fil m AGG. Berlin, innerhalb ſeiner weitergehenden Pläne er⸗ ſtrebe, erklärte Herr Cohan ausdrücklich, daß er nur zu 50 v. H. Film⸗Mann ſei und deshalb noch zahlreiche andere Intereſſen vertrete, die ihn jetzt auch nach Berlin führen würden. Er betonte jedoch die guten Beziehungen ſeiner Gruppe zur Berliner Ufa, die ſich u. a. auf den Verleih von Ufafilmen in Frankreich erſtrecken. Cohan ließ dabei die Abſicht durchblicken, vielleicht in Paris ein Lichtſpieltheater ausſchließlich zur Vorführung von Emelka⸗ und Ufafil⸗ meneinzurichten. Er fügte im Anſchluß daran noch⸗ mals hinzu, daß er mit der Ufa ſehr gut befreundet ſei, daß ſeine Gruppe mit der Berliner Univer⸗ ſum Film AG. arbeiten werde. Auf welche Art jedoch, wiſſe er noch nicht. * Nordhäuſer Aktienbrauerei, Nordhauſen— Unver⸗ änderte Dividende. Der auf den 13. Dezember einberu⸗ fenen o. HV. wird die Ausſchüttung einer Dividende von wieder 7 v. H.(i. V. Erhöhung um 1 v..)] vorgeſchlagen. Die Ausſichten im neuen Geſchäftsjahr ſind infolge der Auswirkungen der Bierſteuer wenig befriedigend. Wieder Reifenbeſprechungen in Berlin Ab 1931 neuer Preisabbau O Berlin, 19. Nov.(Eig. Dr.) Freitag und Samstag fanden ſeitens der Reifeninduſtrie Beſprechungen in Ber⸗ lin über kartellmäßigen Preisſchutz und neuen Händlerverträge ab 1931 ſtatt. Grundſätzlich iſt bei der In⸗ duſtrie eine weitgehende Einigung über dieſe Frage er⸗ reicht. Doch hängen die engültigen Beſchlüſſe von der Entſcheidung des Reichswirtſchaftsminiſteriums bzw. des Kartellgerichts ab. Bei den Verhandlungen gingen die Meinungen über die Handelsſpanne und andere Punkte des neuen Vertrags 1931 noch auseinander, doch hofft man auch hier guf baldige Verſtändigung, zumal der Induſtrie die Wünſche des Handels bekannt ſind. Bezüg⸗ lich der weiteren Preisentwicklung wird ab 1. Januar 1931 zu Laſten der Handelsſpanne eine neue Preisermäßigung für Reifen eintreten. Ob auf, Seiten der Induſtrie nochmals eine zuſätzliche Er⸗ mäßigung des ſeit 16. Oktober generell um 10 v. H. her⸗ abgeſetzten Preiſes eintritt, iſt noch fraglich. Wenn ſie erfolgt, ſo kann dieſe Ermäßigung nur ſehr gering ſein. Ratifizierung des Zellſtoffabkommens.(Eig. Dr.) Die Konferenz der Zellſtoffinduſtriellen von Finnland, Norwegen, Deutſchland, Tſchechoſlowakei und Memelland rgtiſizierten die früheren Verhandlungen über die 18 v. H. Einſchränkung der Produktion. Auch mit Oeſterreich werden Verhandlungen über den Anſchluß an dieſe Maß⸗ nahme geführt. Engliſcher Außenhandel leicht erhöht Der engliſche Außenhandel im Oktober hat im Vergleich zum Vormonat eine leichte Beſſerung erfahren, iſt aber weit hinter dem des Oktobers vorigen Jahres zurück⸗ geblieben. Der Wert der Ausfuhr iſt im Vergleich zum September von 42,74 auf 46,92 Mill. Pfd. Sterl. geſtiegen, iſt damit aber um über 20 Mill. Pfd. Sterl. niedriger als die Ausfuhr im Oktober 1929 geweſen. Der Wert der Importe hat ſich von 78,65 auf 90,86 erhöht, und iſt damit um ebenfalls über 20 Mill. Pfd. niedriger als die Ausfuhr im Oktober vorigen Jahres geweſen. Aus dieſen Ziffern iſt zu erkennen, daß die Exporte im Verhältnis zu den Importen eine ſchwache Zunahme erfahren haben. Vor allem iſt die Ausfuhr der Stapelinduſtrien ſehr unbefrie⸗ digend geblieben. Der Wert der Kohlenimporte iſt im Ver⸗ gleich zum Oktober vorigen Jahres um 810 000 Pfd. Sterl., der der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie um 1,7 Mill., der der Wollinduſtrie um 1,37 Mill. und der der Baumwollindu⸗ ſtrie um 4,22 Mill. Pfd. Sterl. niedriger geweſen. ſichtlich ausgewirkt hätte. Vor Verſtändigung im ſüddeuiſchen Eiſenhandel Bisherige Verſuche zur Wiederaufrichtung des fei 8. Auguſt ds. Is. aufgeflogenen ſüddeutſchen Eiſenhandels, verbandes laſſen auf eine baldige Verſtändigung der ber teiltgten Gruppen, und zwar des Werkhandels, Kontingent handels und der in der Süddeutſchen Eiſenzentrale Mann, heim(S. E..) zuſammengeſchloſſenen Händler ſchliezen, Der neuen Form des Verbandes liegt ein Vorſchlag des Werkhandels zur Quotifizierung zugrunde, um den Beſitzſtand der einzelnen Händler zu halten. Ueber diesen Vorſchlag fanden ſoeben zweitägige Verhandlungen in Köln ſtatt. Widerſpruch gegen eine Quptifizierung erheht ſich ſowohl aus Kreiſen der Kontingenthändler als auc vom freien Handel. Dies iſt bei dem ſtark überſetzten ſüddeutſchen Handel(die S. E. Z. hat allein 2000 eingeſchrie⸗ bene Mitglieder) vom kleinſten bis größeren Umfang ver⸗ ſtändlich. Die S. E. Z. Mannheim nimmt heute am 19. d. M. in Heidelberg zu den Kölner Beſchlüſſen ihrerſeits Stellung. Vom Ergebnis dieſer Heidelberger Tagung wird viel füt die Verſtändigung, die von einer beauftragten Kommiſſion weiter betrieben werden ſoll, abhängen. Druck beſteht hier darin, daß nur unter der Vorausſetzung der Neugründung eines ſüddeutſchen Eiſenverbandes die bis Ende November 1930 laufende S. E. 3. Mannheim wei⸗ ter verlängert werden könnte. Hopfenbau⸗Verband empfiehlt Einſchränkung der Anbaufläche Preis regulierende Tätigkeit der Deutſchen Hopfen, verkehrsgeſellſchaft Der Deutſche Hopfenbau⸗Verband hielt am 15. November in München unter dem Vorſitz des erſten Präſidenteg, v. Koch eine Arbeitsausſchußſitzung ab. Vertreten waren die Anbaugebiete und als Gäſte die Land wirtſchaftskam⸗ mern von Württemberg und Baden. Nach Exledigung zahlreicher organiſatoriſcher Fragen berichtete der Präſſdent über die Deutſche Hopfenverkehrsgeſellſchaft. Dieſe hat ihre Hauptaufgabe, die Preisbildung am Hopfenmarkte zu ke⸗ gelu, ununterbrochen und erfolgreich Furchgeführt. Die Staatsbürgſchaft ſei nun auch formell geordnet, ſo daß die DHV. ſich wieder ſtärker auf dem Markte betätigen werbe Der Abſatz der aufzunehmenden Hopfen ſoll in freund, ſchaftlichem Benehmen mit den Brauereien getätigt wer⸗ den. Das Präſidium des Deutſchen Brauerbundes hat in perſönlicher Ausſprache mit dem Präſidenten tatkräftige Unterſtützung zugeſichert. Jedenfalls muß die DHB. ſorgfältig arbeiten, damit ſie Verluſte vermeiden und im kommenden Jahre gleich bei Beginn der Saiſon eingreiſen kann. Auf Grund der Berichte der Anbaugebietsvertreter wurde feſtgeſtellt, daß die amtliche Ernteſchätzung mit rund 220 000 Zentner für das Deutſche Reich im weſentlichen zu⸗ trifft und vom tatſächlichen Ernteergebnis höchſtens um 5 v. H. übertroffen wird. Die Ernte iſt zum größten Teil verkauft; als Reſtbeſtände werden im ganzen zirka 10 00 Zentner für das Deutſche Reich genannt. Angeſichts der Bevorratung der Brauereien und des Rückgangs des Bler⸗ konſums muß eine Einſchränkung der Anbaufläche von bis 15 v. H. empfohlen werden. In erſter Linie wären veraltete und in ſchlechteren Lagen befindlichen Gärten zu beſeitigen. Größtes Gewicht muß auf möglichſte Qualitzts⸗ leiſtung gelegt werden, da ſich auch in dieſem Jahre wieder gezeigt hat, daß abfallende Qualitäten im Markte unberfk⸗ ſichtigt bleiben. Neue Inlandszucker-Freigabe Wie wir hören, hat die Vereinigung für Verhrauchs⸗ zuckerverteilung GmbH. weitere 5 v. H. für die Raf finerien und 8 v. H. für die Weißzucker⸗ fabriken zum Verkauf für Lieferung Noyembef⸗ Dezember freigegeben. Damit ſind für die Raffinerie insgeſamt 25 v. H. und für die Weißzuckerfabriken 40 9 f. zur Freigabe gelangt. An dem jetzt beſtehenden Min, deſtpreis von 50,50 J für den Doppelzentner ſoll un bedingt feſtgeholten werden. In Aus ſicht geſtellt wird für die nächſte Zeit, falls es möglich iſt, eine Et⸗ höhung des Mindeſtpreiſes. Der jetzige Mindeſtpreis von 50,50% für den Doppelzentner liegt, wie hierzu zu he⸗ merken iſt, noch 2/ unter dem geſetzlichen Höchſtpreis für Verbrauchszucker. 4 Literatur * Deutſchlands Reparationslaſt. Ein Vergleich zwiſchen Dawes⸗Plan und Young⸗Plan: 1. Prof. M. J. Bonn; Die Beſtimmungen des Neuen Planes; 2. Miniſterialrat Dr. Fritz Soltau: Der Wohlſtandsindex— die Beben tung ſeines Fortfalls; 3. Annuitäten und Kapitalwert auf Grund des Dawes⸗Plauns und des Moung⸗Plaßs, (Magazin der Wirtſchaft Verlagsgeſellſchaft m. 6 5. Berlin W. 62, Kurfürſtenſtr. 131. Nummer 1 der Schriſten des Magazins der Wirtſchaft umfaßt drei Arbeiten, die in Wort und Zahl die Veränderungen darſtellen, die der Noung⸗Plan gegenüber dem Dawes⸗Plan Punze Der Aufſatz von Profeſſor Bonn ſchildert Verlauf und Ergeb⸗ niſſe der Pariſer und der beiden Haager Konferenzen. Ju der Abhandlung von Soltau wird eingehend berechnkt, wie ſich der Wohlſtandsindeyx des Dawes⸗Plans voraus⸗ In der dritten Arbeit werden die Verpflichtungen Deutſchlands aus dem Dawes⸗Plas und dem Neuen Plan zuſammengeſtellt und, auf Gegen wartswerte umgerechnet, einander gegenübergeſtellt. Das Tabellenwerk bildete die rechneriſche Grundlage der Reichstagsdebatte über den Houng⸗Plan und fand auch in Auslande große Beachtung. So machte ſich z. B. Thomas W. Lamont, der Teilhaber Morgans, die Berechnunges des dritten Teils der vorliegenden Schrift in einem Auf ſatz in„Foreign Affairs“ zu eigen. * Kaufmänniſche Organiſation im Kleingewerbe. Unter dieſem Titel erſcheint ſoeben im Verlag Organiſator ein Broſchüre, bie jedem Kleinkoufmann und Handwerker gu Dienſte leiſten wird. Es wurde wohl noch nie in ſo leiht verſtändlicher und überſichtlicher Weiſe die Technik un Praxis der modernen Durchſchreibebuchhaltung für den kleinen Geſchäftsmann beſprochen. Das Buch gibt in vor bildlicher Weiſe Anleitungen, kleine Betriebe mit weniger Arbeitsaufwand überſichtlicher und rentabler zu geſtalten, (Verlag Organiſator, Frankfurt a.., Weißfrauenhof⸗) * Die Schäden der deutſchen Milchwirtſchaft. Von Prof. Dr. Karl Brandt.(Magazin der Wirtſchaft Verlagsgeſel⸗ ſchaft mbH., Berlin'l 62, Kurfürſtenſtraße 131.) Mil und nicht Getreide iſt das größte Objekt der deutſchen Agrarwirtſchaft. Die Not der Land wirtſchaft wird Haburch verſchärft, daß die Rentabilität nicht nur des Getreidebaus, ſondern auch der Milcherzeugung ernſthaft bedroht iſt. Die deutſche Milchwirtſchaft ſteht jedoch erſt am Anfang einer Rationaliſierungsbewegung, die ungewöhnlich große Rel tabilitätsreſerven für alle Teile der Land wirtſchaft en ſchließen kann. Ueber dieſe Rationaliſierungsmöglichke ten unterrichtet die vorliegende Arbeit. * 222 7 2812 2 7 2 * Iſt Irbeitsloſigkeit unvermeidlich? Von Prof. Dr. it Albert Hahn, Frankfurt a. M.(Magazin der Wirtſchaf Verlagsgeſellſchaft m. b.., Berlin W. 62, Kurfürte, ſtraße 131. Daß Millionen Menſchen beſchäftigungele, find, obwohl ſie den Willen haben, ſich ihren Leben unterhalt durch Arbeit zu verdienen und obwohl Produk⸗ tionsſtätten brach liegen, dieſen ſcheinbar paradoxen dr, ſtand unterſucht der Geldtheoretiker und Bankier L. 2 Hahn auf ſeine Urſachen und auf ſeine Vermeidbarkei hin. Die Arbeitsloſigkeit, unter der Deutſchland gegen- wärtig leidet, iſt, wie er theoretiſch und ſtatltiſch nach zuweiſen ſucht, nicht nur auf eine ungünſtige Konjunktur zurückzuführen, ſondern in ſehr erheblichem Ausmaß au eine verfehlte Lohnpolitik. Die künſtliche Hochhal⸗ tung der Löhne hat wohl anfangs den Anteil der Arbeitet ſchaft am Volkseinkommen abfolut erhöht, aber nur vor übergehend, weil ſich infolge dieſer Politik das S zialprodukt verringerte. Die Schwierigkeiten, m denen die deutſche Wirtſchaft zu kämpfen hat, ſind much ſehr auf Aenderungen im Bevölkerungsaufban, in 17 Konſumgepflogenheiten oder den Produktionsmethoden auf die Monopolpolitik der Gewerkſchaften und auch der Unternehmerverbände. Hier iſt der für einen neuen Aufſchwung der Wirtſchaft. Ein größerer f 5 1 5 itt 5 N 8 5 92 7 2 25 2 7 + Mittwoch, 19. November 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 538 ö l 2 ä 22 iſchlagen iſt. El 5 Ftarf 85 be.. 5* 2 N 4 3 2 9 8 A b Die Spareintagen bes dolce an armee Mannheim behauptet Verterleſt burg der eoiſgen Lausestelſ edlen da f 9 5 2 8, 1 5— ch* Wir jaft 7 0 ach einer anderen.„denen Nr 5 3 Karlsruhe wurde das Tabakerträgnis der hieſigen Tabak⸗ 38 Baugerätſcha.⸗ Die norddeutſchen Börſen waren heute wegen des preun bauvereine 1 und 2 an die Fi Landfried und Bri ö 2880 9 5 zer el: giſchen Buß und Bet 8 5 176 e 1 0 Firmen Landfried und Brink⸗ Der Zuwa 5 bareinlagen bei den Sparkaſſen hat 2 Maſchinen einen Abſatzrückgang um 50 ische„ 1 Vettages l n bigeneſen mann zum Preiſe von 78,25 4 pro Zentner verkauft. Noch 5 Der 1 8 5 ine Ve 855 1 fehlte es auch dem hieſig zlatz an Anregungen. Bei 15 N 225 5 0 25 g f 16 f 5 er Ka tz hat eine Verringerung 1 feh m whieſigen Platz an gungen. 5. 4 ſich ge ö 1 verlangſamt. In e 1 5 17 1115 0 1055 ung 5 915 ganz kleinem Geschäft waren die Kurſe auf ge⸗ ehe Vie Verkaufsſitzung ſtattgefunden hat, war der hier e ſe ie Etnzahlu 0 Drittel, der des Baueiſens eine ſolche um 30 v. H. er⸗ f 3 1 5 ä E e Tabak i 3 3 zi en Höch 11 den Span 1 55 5 e fahren. Am günſtigſten hat 585 5 3 gesch ſtriger Baſis behauptet. Farben notierten 136, ſchwä⸗ fe fun e zu den zu erzielenden Höchſtprei⸗ . 8 1180) Mill. JJ. Unter urechnung er den 3015 f zecen Maßes e Am ee e 8 i f ae ie e re e zahlen zurückbleibt. zog 9 aiſer auf 974 2 Bankenma d—— ſchriften e bee S5 Vierteliahre 2 87 3„ Dedibank und Pfälz. Hypothekenbank höher notiert. Ver⸗— Zunahme des Geſamtbeſtank an Spareinlage b f 5 J 5* ſicherungsakti blieb erände ee de eee en en Die deutschen Zutkerfabriken im Oktober egen derer holten zer ae iu senen Aus Rundfunk⸗Programmen ſei bei 1. 7 j Z 8. ö 7 agen Sproz. Golödpfandbrieſe der Rhein. Hypotheken k dels, ter Krei int nicht Rur eine Erhöhung der eigentlichen Im Rohzuckerwert berechnet wurden im Oktober 1930 feſter, dagegen waar 5 Badiſche Staatsanl. mit 77 5 08 Spaxtät! t ie, ſondern teilweiſe auch den Ver⸗ von den deutſchen Zuckerfabriken insgeſamt 7332 070 Dz., angeboten. a 5 Donnerstag, 20. November 5 hrauch von Spargeldern erzwungen zu haben. Die Ver⸗ vom 1. September bis 31. Oktober 1930 zuſammen 7 438 068 Das Deviſengeſchäft hielt ſich wegen des preuß. Feier⸗.00: 8 1 2 1 ſereng des ee 1 den 8 5 e hergeſtellt. Für die Vergleichsmonate des tages in ſehr engen Grenzen. Die Kurſe blieben ziemlich 2780 e 55 ie 1 ſen iſt in den einzelnen Teilen des Reiches verſchieden zorſabres ergab ſich eine Menge von d 409 918 Dz. Im unverändert, Dollar gegen Reichsmark wurden mit.1970 8, ließen, Zunah vereinzelt feſtzuſtellen[Oktober ſind 51033 068 Di. rohe Rüben(Vormonat: gehandelt. Von den ce Valuten waren Schweiz 175 e Llederſtunde, anſchl. Leſeſtunde. ag des 3 Strelitz, Ober⸗ 814 066 Dz.) und 987 845(109 492) Dz. Rohzucker verarbeitet und Holland ſchwächer, 25.05 nach 25.04% bezw. 12.07 nach 9 ü n ch: Konzert. 2 5 m den ſranken). 8 1 7 Feſtſtellungen des e Gewonnen wurden 5 161 645(25 928) Dz. Roh⸗ 12.062. London—Paris 123.68, Spanien erneut ſchwächer, 18 e Zeitfragen; Stuttgart: Vor⸗ diesen Instituts für Konfunkturforſchung die Einzahlungsüber⸗ zucker und 2882 902(203 511) Dz Verbrauchs Von 44.40 gegen London. e i. 1 ſchüſſe annähernd auf Vorjahrshöhe gehalten. In den den Stärkezuckerfabriken ſind 2516(3433) D üucker 2 5 1 5 5 F i Sies erte ne 5 ö übrigen Teilen Deutſchlends ſchwonkt die Verminderung in feſter Form und 56 121(35 060) Stärkezuckerſyrup 8„ o 25 Deutſch. 5.. i 1 zwiſchen 3 und 64 v. 0. Bie ſtärkſte und geringſte Abnahme gewonnen worden. In den freien 3 erkehr wurden im Berliner und Frankfurter Börſen heute wegen. 15 2 11 ur t, 5 t 8 f 3 Einführungen 10 0 hoben folgende Gebiete aufzuweiſen: Oktober 1563(im Vorfahr 1444) Dz. Rohzucker und des preußiſchen Bußtages geſchloſſen e ſetzten f 0 5 geringſte Abnahme 1546 454(1 435 102) Dz. Verbrauchszucker überführt. Ins⸗ 8 9 f 19.05: Berlin: Chorkonzert: Br 8 lau: Konzert. eſchrie, Neg. Bez. e 63 vp. Reg Bez. Köni gelenk entzallen an F ner auf Roh⸗ und Verbrauchs⸗ ieee 2 0 eic 1 5 1 8 7 fur 8 Stut 10 art: Zeit⸗ ig ver; 2 58,5„ 5 al 7 zucker 1 kill. JJ(i. V. 15 066 Mill. /) und an Zucker⸗ 4 1 75 1 1 bericht; ü nchen, tailand, Turin ö 5 5„ Pfalz 8 ſteuer insgeſamt 16,520(15,363) Mill.. 8 5 me e Getreidekurſe vom 19. Nov.(Eig. Dr.) Stockholm: Konzert; Budopeſt: Oper„Tro⸗ 5 8. S 108, Anfang, Weizen lin Hfl. p. 100 Kg. Nov. 5,30; Jan. viata“, anſchl. Zigeunermuſik 15 in* 5 05 Unterfranken? 13,1. 8 1 3 6 1 Mal 5 e Hl. p. Laſt 20.00: Ham 6 urg N Hörſpiel; K ben tiges wſt.: Walzer; ellung. Magdebr 175 5 25 2000 Kg.) Nov. 87; Jan. 86; März 90; i 92,50.. 9 5 11 705 37 5 iel 1 erte ſich Zins 0 e Mannheimer Effektenbörse N Liverpooler Gelreidekn. 19 4 1 Dr.) e niſlan 5 4) Einſchließſich Zins⸗ und Aufwertungsgutſchriften. 18 19 9. 19 Anfang Weizen(100 lb.) Teuden ruhig, De 90 9560, . 9 ri ie 7 7 10 r 8.. Weiz(100 lb.) denz ruhig, Dez.—(.958); 1 g, 3 ößerer 15 zie Industriegebiete ſcheinen von der Verminderung 6% Bad. St.- A. 27 77.— 77.—.-G. f. Seilinb 38.— 88. März.10.1078); Mai.1054(.056); Mehl 280.) Li⸗ Volkslieder; Bukareſt: Sinfoniekonzert; Low- ſetzung. der Einzohlungsüberſchüſſe ſtärker betroffen zu ſein als die 7% Bad Kom. Gd 86.— 68. Brown, Boveri 74.— 74. verpool Straights 25; London Weizenmehl 21—27.— Mitte don 2: Orgelkonzert; Zürich: Volkstümlicher 8 die 1 Agrargebiete. Jedoch gibt es zahlreiche Ausnahmen davon: 60 S gafen Ltadt 68. 65. Daimler ⸗ Ben, 24 28, gut behauptet, Dez.9586 März.1076; Mai.07 Mehl un⸗ Abend. 1 n wei⸗ der agrariſche Regierungsbezirk Schneidemühl hat die 99 5 Mhm 955 11 5 1 Hentſche 8 55 2 verändert.. 800 20.10: Berlin: Tanzabend; Frankfurt, Stutt⸗ ſtürkſte Abnahme, während ondererfeits dos induſtrielle VVV 1* Siverpooler Baumwollkur 51% 2 gart: Studienvorſührung. Sachſen den Vorfahrsſtand behaupten konnte. Die Unter⸗ 9% golden 28 90 5 5.6. 8 135.7 188.0 Americ. Anwerſal Stand. Mid. r n 8 755 3 20.30:. s Lau: 1 5 Unterhaltung; Königs wſt.: 0 3 N 9 8 5 5 5 55 F 2. 3 0 3: Sinſoni zert: men z, T. durch Verlpiebungen im Konkurrenz. 58182, März 31 59396; Mal 31 6078, Julf 31 617 bis eie ,, verhältnis zwiſchen den Sparkaſſen und den übrigen Geld⸗ gadiſche Bant 140.0 1400 10% Grkr. M. BA. 100,0 1000 18; Okt. 31 627; Dez. 30 57475; J 9 3 rod Laibach, Kattowitz, Warſchau: 9 inſtituten bedingt ſein. Kl. 5 ne e. 1990 150 1 20 05 e e ee e. Konzert; Mailand, Turin, Rom: Tanz⸗ 5 N„ Hypoth. 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