— Hezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, zuzüglich Zuſtellgebühr. Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, hie Friebrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauer Straße 8, 8e Luiſenſtraße 1. Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6.— Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 240 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 70 Pf. Anzeigenpreiſe: d breite Colonelzeile; reite Zeile. Für im genheits⸗Anzeigen beſonderd L das Erſcheinen von Anzeigen onderen Plätzen und für telephontſche— Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe „Baden und ſeine Finanzminiſter Schmitt vor der badiſchen Preſſe Karlsruhe, 22. November Der badiſche Finanzminiſter Dr. Schmitt nahm heute Veranlaſſung, die Preſſe über den ang der Verhandlungen im Reichsrat zu informieren. Die badiſche Regierung war von dem Wunſche beſeelt, in dieſer wirtſchaftlich und politiſch ſchwierigen Zeit die Reichsregierung in Ihrem Beſtreben nach Ordnung in der Kaſſe und im Budget nach Kräften zu unterſtützen, zumal es ſich nur um kurzfriſtige Geſetze handelt. Nur eine Grenze blieb für die badiſche Regierung vorge⸗ . zeichnet: 6 Die Erhaltung der Exiſtenz des badiſchen Landes und der badiſchen Wirtſchaft Die badiſche Regierung mußte die Aenderung des Tabakſteuergeſetzes im Ganzen ab⸗ lehnen, weil nach ihrer Auffaſſung die badiſche Tabakinduſtrie, aber auch der Tabakhandel und ſchließlich der Tabakbau, durch die Erhöhung des Rohtabakzolles und der Tabakſteuerſätze ernſtlich gefährdet werden und weil im Zuſammenhang damit ein weiteres Anſteigen der Arbeitsloſigkeit in wei⸗ len Teilen Badens in Ausſicht ſteht. Der Miniſter machte darauf aufmerkſam, daß Baden mit ſeinen 4000 Tabakarbeitern ein Drittel der deutſchen Tabakarbeiterſchaft umfaßt und daß unſer Land— lei vielen kleinen und mittleren Betrieben der Tabakinduſtrie— auch die Hälfte der Produktion des inländiſchen Tabaks aufzuweiſen hat. Die Steuerbegünſtigung für den ringgeſchnittenen Pfei⸗ ſentabak wurde von der Reichsregierung zugeſtanden und vom Reichsrat inzwiſchen beſchloſſen. Was den Reichs haushalt anbelangt, ſo hat ſch Baden bei der Verabſchiedung auf den Stand⸗ punkt der Reichsregierung geſtellt, nachdem dieſe 925 gewaltige Abſtriche vorgenommen hatte. er Gehaltskürzung hat Baden zugeſtimmt aus dem vom Reichskanzler ſcharf betonten Grunde, es ſei für die Beamten wichtiger, einen um wenige Prozent verkürzten Gehalt ſicher zu bekommen als die Rechte der Beamten auf Gehaltsbezug durch weitere Unordnung in der Reichskaſſe allgemein zu gefährden. Der badiſchen Anregung, ſtatt elner einheitlichen Kürzung von 6 Prozent eine Staffelung der Kürzung durchzuführen, wurde von anderer Seite keine Unterſtützung zuteil. Die ladiſchen Anträge, die Freigrenze für kürzungspflich⸗ lige Beträge von 1500 Mk. auf 2000 Mk. zu erhöhen und die örtlichen Sonderzuſchläge des Reiches für die bevorzugten Orte zu beſeitigen, wurde abgelehnt. Auch fand die Anregung Badens, den Wohnungs⸗ geldzuſchuß nicht um 6 Prozent zu kürzen, ſo⸗ lange die geſetzliche Miete beſteht, nirgends Unterſtützung. Die badiſche Regierung hat der Auffaſſung der Reichsregierung und des Reichsrats zugeſtimmt, daß die Gehaltskürzung bei den Reichs⸗ heamten um 6 Prozent durch einfaches Reichsgeſetz I nͤglich ſei. N Zuſtimmung fanden auch die Ausführungen eines Vertreters eines anderen Landes, daß die geſamte Beſoldungserhöhung und Beſoldungskürzung ſeit 109 im Deutſchen Reiche eine Anpaſſung an die Er⸗ höhung und Senkung der Warenpreiſe und eine An⸗ haſſung an die Kaufkraft des Geldes— an die ehe⸗ malige Inflation und an die jetzige Deflation— ſei. 155 von anderer Seite gegebenen Anregung, die der⸗ zeitigen Beamtenbezüge nicht weiter zu kür⸗ zen als es dem Stand der Jahre 1926/7 entſpreche, hat Baden zugeſtimmt. Die badiſchen Vertreter ſind auch für die Beſtimmung des Gehaltskürzungsgeſetzes eingetreten, daß zum Zwecke einer entſprechenden e der Bezüge der Angeſtellten der ung Tarife und Einzelanſtellungsver⸗ 52 mit einer Friſt von ſechs Wochen auf 31. März 15 ganz oder teilweiſe gekündigt werden können, ih wenn die Kündigung nach Geſetz oder Vertrag erſt für einen ſpäteren Zeitpunkt oder überhaupt nicht zuläſſig wäre. i 5 badiſche Regierung hat auch dem verfaſſungs⸗ üdernden Geſetzentwurf auf Einſchränkung des Perſonalaufwandes 5 der öffentlichen Verwaltung zugeſtimmt. Da⸗ 0 ſollen die Landesbeamten die Gemeinde⸗ imten, zu denen auch die Oberbürgermeiſter und Sam zadens Stellung zu der stag, 22. November 19 30 741. Sahrgang/ Nr. 544 Wirtſchaft müſſen erhalten bleiben!“— Tabalſteuer, Gehaltskürzung und Steuerſenkung Bei ber letzten Reichsratsſitzung Welt mit 9 fe anf Bürgermeiſter zu rechnen ſind, und die Beamten der ſonſtigen Körperſchaften des öffentlichen Rechts eine den Reichsbeamten entſprechende Kürzung ihrer Bezüge erfahren. Die Bezüge der genannten Be⸗ amten ſollen aber nicht allein um 6 Prozent gekürzt werden, das Reich verlangt auch, daß die Bezüge dieſer Beamten, ſoweit ſie bisher höher waren, den Bezügen gleichwertiger Reichsbeamten gleichgeſetzt werden(Sperrgeſetz). Kommen die Länder, Gemein⸗ den und ſonſtigen Körperſchaften des öffentlichen Rechts dieſen Beſtimmungen nicht nach, ſo iſt ein Zwangs verfahren des Reiches in Aus⸗ ſicht genommen, das unter Umſtänden auch landes⸗ geſetzlich geregelt werden kann. Der Miniſter wies im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen u. a. auch darauf hin, daß Baden ſelbſtverſtändlich den Geſetzentwurf über die Sen⸗ kung der Realſteuer um 10 v. H. bei der Grundsteuer und um 20 v. H. bei der Gewerbe⸗ ſteuer zugeſtimmt hat. Die Mittel zur Senkung ſollen bekanntlich aus demjenigen Teil der Haus⸗ zinsſteuer genommen werden, der für den Woh⸗ nungsbau beſtimmt iſt und der Wohnungsbau ent⸗ ſprechenden Erſatz bekommen durch eine Kapital⸗ anleihe des Reiches. Von Baden wurde unter Berufung alf die Lex Schacht ſowie auf die ent⸗ ſprechende Beſtimmung im Plafond⸗Geſetz der Stand⸗ punkt vertreten, daß bei hohen ſchwebenden Schul⸗ den der öffentlichen Körperſchaften die Tilgung der ſchwebenden Schuld vordringlich iſt und unter Umſtänden für die Wirtſchaft wirkſamer ſein Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. Nov. Ein Berliner Blatt hatte an die Meldung von der Ablehnung der Notverordnungen durch den fächſiſchen Landtag die Bemerkung geknüpft, daß ein Ein⸗ greifen des Reiches möglich und nötig wer⸗ den könnte. Nach unſeren Erkundigungen entbehrt dieſer Hinweis vorerſt jedenfalls jeglicher Grund⸗ lage. Bei der augenblicklichen Lage in Sachſen, ſo wird uns erklärt, komme den Landtagsbeſchlüſſen ohnehin entſcheidende Bedeutung kaum zu. Die ſächſiſche Regierung, die nur geſchäftsführend iſt, ſei von ihnen faſt unabhängig und gegen Mißtrauens⸗ voten ſo gut wie gefeit. An ſich ſei es natürlich möglich, daß bei irgendeiner Gelegenheit, vielleicht Reichsaußenminiſter Dr. Curtius 175 bei ſeiner aufſehenerregenden Rede im Reichsrat hielt Reichsaußenminiſter Dr. böchſtem Intereſſe aufgenommene Rede, in der er unter Berufung auf den Ver⸗ ſalller Vertrag eine wirkliche Abrüſtung auch der Siegerſtaaten forderte. Forderung einer Vertragsxeviſion könne un J„(Vergl. auch die heutige Wochenſchau.) „ K A Wellabrüſtung und Bertragsttviſton Curtius eine in der ganzen Das Recht zur 5 werde Deutſchland ſich nicht nehmen laſſen. kann als die Steuerſenkung, nämlich unter dem Ge⸗ ſichtspunkt, daß durch die Schuldentilgung für die Wirtſchaft Kapital frei gemacht und auf dem Geld⸗ markt der Zinsfuß geſenkt werden kann. Der Reichs⸗ rat hat dem entſprochen. Den von einem anderen Lande vertretenen Standpunkt, wonach unter gewiſſer Vorausſetzung bei den Gemeinden nur dann eine Realſteuerſenkung vorgenommen werden ſollte, wenn die Umlage der Gemeinde über dem Landesdurch⸗ ſchnitt liegt, hat Baden bekämpft mit der Begrün⸗ dung, daß es nicht angängig ſei, die Gemeinden, die bisher ſparſam waren, zu beſtrafen. In der Wohnungsbau wirtſchaft hat Baden gegenüber den Zentraliſterungsbeſtre⸗ bungen ſeitens des Reiches den Standpunkt ver⸗ treten, daß entgegen den Wünſchen der Reichsregie⸗ rung Landes baumittel an das Reich zur För⸗ derung der Zentraliſierung bei der Siedlungstätig⸗ keit, insbeſondere im Oſten Deutſchlands, nicht ab⸗ gegeben werden können. Der Miniſter bezeichnete zum Schluß die Preisſenkung als das Zentralproblem, das zu ſeiner Durchführung natürlich Zeit brauche. Er iſt überzeugt, daß wir an der Spitze des Reiches eine Regierung haben, die ſachlich arbeitet und die Zügel feſt in der Hand hat. Die Reichsregierung ſei beſtrebt, gemeinſam mit dem Reichsrat an die Lö⸗ ſung der Aufgaben zu gehen. S chwierigkeiten werde es allerdings noch beim Finanzausgleich geben, aber es ſei zu hoffen, daß man auch hier zu einem Ziele komme. Sachſen und das Reich wenn in der Tat die Notverordnung nicht durch⸗ geführt werden ſollte, der Reichspräſident einen Reichskommiſſar mit beſonderen Vollmachten nach Sachſen entſenden könnte. Bis zu einer ſolchen Konſequenz ſeien indes in dieſem Fall die Dinge noch nicht gediehen. Aus Kreiſen, die der Reichsregierung naheſtehen, hören wir noch, daß derlei Maßnahmen, wie das zitierte Blatt ſie andeutet, noch in keiner Weiſe erwogen worden ſeien. Frau Shurman f — Bedford(Newyork), 22. Nov. Frau Barbara Munro Shurman, die Gattin des früheren ameri⸗ kaniſchen Botſchafters in Berlin, iſt nach einwöchigem Krankenlager einer Lungenentzündung geſtorben. n 300 Kilometern fertiggeſtellt ſein. Rückblick und Vorſchau Frankreichs fenerſpeiender Greuzſchutz— 300 Forts gegen Deutſchland, teilweiſe bis in den Rhein hin⸗ ein— Die neue Feſtung Hackenberg vor Metz— Deutſchlands Außenpolitik: Zäheſte Gegenarbeft ohne Illuſion Die große Rede, die der deutſche Außenminiſter Curtius am vergangenen Donnerstag im Reichs⸗ rat gehalten hat, war das politiſche Ereignis der Woche. Da ſie ſchon ſeit geraumer Zeit in der Luft hing, war die franzöſiſche Oeffentlichkeit uneingeſtan⸗ denermaßen zwar, aber doch unverkennbar, in einige Unruhe geraten. Es iſt nicht ganz erſichtlich, wer das „Mot'ordre“ in Paris ausgegeben hat, ge⸗ nauere Angaben über den feuerſpetenden Gürtel an den Grenzen gegen Deutſchland und Italien zu veröffentlichen. Beſtimmt nicht Briand, möglicherweiſe Tardieu, der dadurch ſeiner bekann⸗ ten Rede in der Kammer mit ſeinen, ſtudentiſch ge⸗ ſprochen, Koramierungen Deutſchlands einen, um im ſtudentiſchen Bilde zu bleiben, Nachtuſch folgen laſſen wollte, höchſtwahrſcheinlich, wenn nicht ſogar be⸗ ſtimmt der Generalſtab und die hohen Mili⸗ tärs, die aus dem Machtbewußtſein ihrer bekann⸗ ten Nebenregierung heraus offenſichtlich Deutſchland und insbeſondere den Außenminiſter einſchüch⸗ tern wollten, daß er ja nicht den Mut aufbrächte, wider den Stachel zu löken. Sehen wir uns zunächſt einmal an, was außer der militäriſchen Fachpreſſe die Pariſer Zeitungen in den letzten drei Tagen vor der Curtius⸗Rede an intereſſanten und für Deutſchland außer⸗ ordentlich bedeutſamen Einzelheften über den neuen Befeſtigungsgürtel zu melden haben. Man weiß, daß bereits ſeit Monaten unter Hochdruck gearbeitet wird, um an der fran⸗ zöſiſchen Oſtgrenze von Luxemburg angefangen bis zum Mittelländiſchen Meer eine gepanzerte Eiſen⸗ und Betonkette zu ſchaffen, die nicht weniger als 300 kleinere und größere Feſtungen zählen wird. Nach Ablauf von drei Jahren muß die ganze gigantiſche Feſtungsmauer auf der Strecke von Die meiſten grö⸗ ßeren und kleineren Forts, die an der elſaß⸗lothrin⸗ giſchen Grenze in die Erde geſtampft werden, be⸗ finden ſich in der Entfernung von nur einem Kilo⸗ meter voneinander. Bei dem Ausbau dieſer Feſtungswerke werden alle Lehren berückſichtigt, die die moderne Kriegstechnik aus der Erfahrung des vierjährigen Stellungskrieges im Weſten und in den Schlachten um Verdun für ſich ziehen konnte. Gleichzeitig mit dem Bau dieſer Feſtungskette aus Stahl und Zement wird, um die franzöſiſche mili⸗ täriſche Hegemonie in Europa zu ſichern, in den Ab⸗ hängen der Savoyiſchen Alpen eine zweite Fortifikationskette errichtet. Hoch im Alpengebirge werden Tunnels gebaut, ſtrategiſche Straßen gelegt, Poſitionen befeſtigt und Kanonen aufgeſtellt, die bis in die lombardiſche Ebene reichen. Unter den 300 Forts, die an der Grenze Elſaß⸗ Lothringens errichtet werden, befinden ſich manche kleineren Werke, die nur 12 bis 15 Mann Beſatzung zählen. Andere dagegen ſind richtige Feſtungen mit großen Arſenalen, wie z. B. die neue Feſtung Hackenberg, die ſich öſtlich von Metz erhebt und die ganze Umgebung beherrſcht. Hackenberg ſoll noch viel ſtärker ausgebaut ſein, als Verdun, Die franzöſtſchen militäriſchen Sachverſtändigen glauben, daß infolge ihrer großen kriegstechniſchen Vollkommenheit und weitgehenden maſchinell⸗elektri⸗ ſchen Ausrüſtung, die Beſatzung der Hackenberg⸗ Feſtung auf ein Zehntel der von Verdun reduziert werde könne. Der jetzt gebaute Feſtungsgürtel verläuft dicht an der Oſtgrenze Frankreichs. Sogar die Rhein ⸗ linie, die in einer Länge von 172 Km. die Grenze zwiſchen Frankreich und Deutſchland bildet, gilt als Feſtungszone. Hier ſtehen die neuen franzöſiſchen Forts dicht am Waſſer, und die 33 Brücken köpfe werden von betonierten ſtählernen Feſten beherrſcht, die in Form von Halbkreiſen ausgebaut ſind. Offenſichtlich ging der franzöſiſche Generalſtab bei ſeinem Beſchluß, die neue Feſtungskette dicht an der Grenze anlegen zu laſſen, don dem Gedanken E Die heufige Abendausgabe umfaßt 24 Seilen 2. Seite/ Nummer 544 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Samstag, 22. November 1930 aus, dieſen Gürtel nicht nur den Zielen der Ver⸗ teidigung, ſondern auch als mächtiges Sprung⸗ brett für großangelegte An griffsoperatio⸗ nen beuutzen zu können. Der Ausbau des kleinſten Forts in dieſem unge⸗ heuren Gürtel erfordert ſechs Monate ununterbro⸗ chener Arbeit. Die Fertigſtellung größerer Forts und Feſtungen wird zwei bis drei Jahre in Anſpruch nehmen. Die neuen franzöſiſchen Grenzbefeſtigungen beſitzen keine Schützengräben. Die franzö⸗ ſiſchen Kriegsſpezialiſten ſind auf die Idee gekommen, eine Art Feſtung auf Räder n, d. h. beſonders ausgebaute und ausgerüſtete, gepanzerte Züge fer⸗ tigſtellen zu laſſen. Eine Anzahl ſolcher Züge wird an allen Eiſenbahnknotenpunkten in voller Fahrt⸗ bereitſchaft ſtehen, um auf Befehl ſofort nach den be⸗ drohten Stellen abfahren zu können. Dieſe beweg⸗ lichen Feſtungen werden mit ſchweren und leichten Geſchützen, Stacheldrahtvorräten und Feſtungswerk⸗ zeug verſehen werden. An Ort und Stelle angelangt, wird ein ſolcher Zug bie Achſe der neuen befeſtigten Schützengrabenſtellung werden, die mit Hilfe des vom Zuge mitgebrachten Befeſtigungsmaterials rings um ihn ſchnell errichtet werden kaun. Die Verbindungen zwiſchen den einzelnen Forts werden ausſchließlich unter der Erde ge⸗ baut. Große betonierte Kaſematten werben mitein⸗ auder durch beſondere Tunnels verbunden. Unter⸗ irdiſche Straßen führen auch hinter die Front, damit die Reſerven, vom Gegner unbemerkt, auf unter⸗ irdiſchen Wegen und Eiſenbahnlinien ſchnellſtens heranrollen können. Dieſe Verbindungsſtraßen unter der Erbe, dieſe langen betonierten Tunnels von Eiſenbahngleiſen durchquert, ſind nach Behaup⸗ tung ihrer franzöſiſchen Erbaner das größte Wunder der heutigen Kriegs⸗ und Befeſtigungstechnik. Neben der neuen Feſtung Hackenberg iſt das ſtärkſte Fort in der Befeſtigungskette das Fort Hochwald in den Vogeſen. Es iſt franzöſiſchen Meldungen gemäß ein wahres unterirdiſches Laby⸗ rinth. Tiefer als in den meiſten Gruben ſind dort elektriſche Bahnen, Kabel, Signaliſierungsleitungen uſw. angelegt. Manche der neuen Forts ſind im Walde verſteckt, andere tief in die Erde eingegraben. Am Rheinufer ſtrecken manche Forts ihre ſtäh⸗ lernen Fühler ſogar weit ins Waſſer des Stromes aus! Dieſes größte Rüſtungswerk der Kriegsgeſchichte kann man ohne Uebertreibung als die ſprechendſte Antwort Frankreichs auf die Rufe zur Abrüſtung bezeichnen, die in Genf von Jahr zu Jahr erſchallen. Ueberdies laſſen die franzöſtſchen Blätter ebenſo wie die verantwortlichen Regierungsſtellen, keinen Zwei⸗ fel darüber walten, daß etwaige Beſchlüſſe der für das nüchſte Jahr geplanten allgemeinen A b⸗ üſtungs konferenz auch nicht den ge⸗ ringſten Einfluß auf den Gang der Beſchleu⸗ nigung dieſer rieſigen Befeſtigungsarbeiten ausüben werden. Alles was Frankreich in dieſer Hinſicht tut, dient nur dem einzigen Zweck, den status quo auf⸗ recht zu erhalten. Wohlgemerkt den status quo ante jeglicher Reviſion der Friedensverträge! Des⸗ halb hat Dr. Curtius durchaus recht, daß er in ſeiner Rede vor dem Reichsrat die deutliche Warnung an Frankreich richtete, den„Gegenſatz zwiſchen allen fortſchrittlichen Kräften und des ſtarren status quo“ nicht noch weiter zu vertiefen. Ueber dieſe politiſche Forderung hinaus hat der Rechtsanwalt Dr. Curtius mit dem Rechtsanwalt Tardieu die jauräſtäſchen Rapiere in einer Fechtart ge⸗ kreuzt, daß der franzöſiſche Miniſterpräſident bei dieſem Waffengang zweiter Sieger geblieben iſt. Wäre es anders, wäre das Toben der franzöſtſchen Preſſe gegen die Curtiusrede nicht zu verſtehen. Man wirft dem deutſchen Außenminiſter Grobheit und Arroganz vor.„Niemals“, ſo ſagt der„Figarv“, zhat ein deutſcher Miniſter eine derartige Sprache zu führen gewagt.“ Das„Echo de Paris“ ſpricht ſogar von deutſchem Zorn und iſt ehrlich genug, zuzugeben, daß Tardieus aggreſſive Rede eine ſolche Antwort Der Prozeß um Mort Novelle von Hans Natonek 4 Erwin ließ es nicht zu der herzlichen Begrüßung kommen, zu der ſich ſein Vater konventionell an⸗ ſchickte; den kurzen, fliegenden Atem bändigend, ſo daß ſeine Stimme nicht im mindeſten zitterte— vor dieſem Zittern hatte er Angſt— ſagte er, kaum daß er ſaß, ohne auffällige Betonung: „Ich komme ſoeben von der Lektüre deines letzten Buches Das Labyrinth.“ Alfred Döring beugte ſich etwas vor. Es war die geſpannte Gebärde wie damals im großen Schwur⸗ gerichtsſaal... Als wiſchte eine unſichtbare Hand zehn Jahre fort. Nur baß er jetzt, ſich entſpannend, die Beine übereinanderſchlug, als wollte er die Re⸗ miniſzenz vertuſchen. Er betrachtete mit einem ſinnend⸗verlorenen, wohlgefälligen Ausdruck, der aber bewußt aufgelegt war wie Schminke, ſeinen Sohn. Sehr ſprechend war dieſes ſtumme Geſicht; es mochte etwa ſagen: Alſo da biſt du! Wie lange wir uns nicht geſehen haben! Neunzehn Jahre wirſt du wohl jetzt ſein— ſtimmt's? Wie du deiner Mutter ähnelſt! Das war die lautloſe Rede. Aber mit einer zu betonten Lebhaftigkeit ging Alfred Döring ſofort auf das eingeſchlagene Thema ein, als finde er in der Situation— über zwei Jahre haben ſich Vater und Sohn nicht geſehen gar nichts Beſonderes. „Ja, dieſes Buch! Es war ein zähes Stück Arbeit „„Wie wirkt es auf dich, wie gefällt es dir?“ Er ſprach mit wachſender Leichtigkeit. Die lautloſe Rede indes ging weiter: Warum iſt er gekommen? Was will er? Und er beſchwichtigte ſich: Was gibt es da zu überlegen? Ganz einfach, ihn intereſſiert natür⸗ lich der Stoff, der eine blaſſe Erinnerung aus der Kinderzeit in ihm wecken muß. Das iſt es. Er war doch höchſtens acht Jahre alt, als es geſchah. „Mein Verſtändnis für Literatur iſt gering“, ſagte Erwin,„ich ſtudiere Bautechnik. Das Buch“— jetzt begann ſeine Stimme doch ein wenig zu zittern, und das beunruhigte ſeinen Vater—„das Buch hat einen ſehr ſtarken Eindruck auf mich gemacht. Es hat in mir eine Vermutung geweckt— geweckt, alſo muß ſie geſchlummert haben, und aus der Vermutung iſt eine Gewißheit geworden: Es iſt alles wahr, was in gerabſetzung der Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. November Vom Aelteſtenrat des Reichstags war ein Unter⸗ ausſchuß eingeſetzt worden, der Vorſchläge für die Aenderung des Diätengeſetzes ausarbeiten und dem Aelteſtenrat vorlegen ſollte. Unter Ableh⸗ nung aller Abänderungsanträge wurde ein Vor⸗ ſchlag des Präſtidenten Löbe angenommen, der im weſentlichen beſtimmt, daß die Diäten von 750 auf 600% herabgeſetzt werden und für eine Teilnahme an Ausſchußſitzungen außerhalb der Plenarſitzungen ein Betrag von zehn Mark ausgeworfen wird. Eine vernünftige Sparmaßnahme Drahtbericht unſeres Berliner Büros Bis vor kurzem zahlte das Reich noch einen Zu⸗ ſchuß als Entſchädigung für die mit der militär i⸗ ſchen Vertretung der Länder() beim Reich beauftragten Reichsrats bevollmächtigten. Jetzt hat das Reich die weitere Zahlung dieſer Entſchädi⸗ gungen abgelehnt, womit die ganze Einrichtung, die nachgerade ihren Sinn verloren hatte, wohl von ſelber verſchwinden dürfte. Doppelverdiener und Ledigenſteuer Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. November. Im Haushaltsausſchuß des Reichstags wurde unter dem Vorſitz des Abg. Heymann(Soz.) die verdient habe. Gerade weil Curtius zu den deutſchen Staatsmännern gehört, die bewußt auf redneriſche Knalleffekte verzichten, war ſeine Rede gewiſſermaßen die Ueberleitung zum Bewegungskampf nach dem Stellungskrieg, in den die deutſch⸗franzb⸗ ſiſchen Beziehungen ſeit etwa einem halben Jahre geraten waren. Daß wir zwölf Jahre nach Been⸗ digung des Krieges immer wieder von neuem ge⸗ nötigt ſind, Frankreich ein Kolleg über politiſche Selbſtverſtändlichkeiten zu halten, iſt das wahrhaft betrübliche dieſer Entwicklung, auf deren Weg endlich einmal eine Umkehr erfolgen muß. So iſt die Cur⸗ tiusrede einem Wegweiſer vergleichbar, den man nicht ungeſtraft verſetzen oder gar umſtoßen darf. Und gerade der ſachliche Ernſt ihrer Ausführungen ver⸗ dient beſondere Anerkennung, weil aufgepluſtertes Kraftmeiertum in unſerer Lage das törichteſte wäre, was wir tun könnten. Dennoch gibt es natürlich auch in Deutſchland wiederum Stimmen, die Curtius„bleich, ſchal und matt“ finden. Es iſt leider das traurige Vorrecht der Deutſchen, gerade in den Dingen der Außenpolitik eine Inſtinktloſigkeit und einen Hang zur Illuſion aufzuweiſen, die bei Engländern und Ita⸗ lienern unmöglich iſt. Zumeiſt ſind es die Leute, die in den legendären Küraſſierſtiefeln des von ihnen gründlich mißverſtandenen Bismarcks herumzuſtol⸗ zieren pflegen. aus den Rodomontaden des übrigens auch von ihnen heute einmütig abgelehnten politiſchen Dilettanten Wilhelm II. wenigſtens ſoviel gelernt hätten, daß ſie wüßten, was man nicht tun darf. Aber für ſie iſt jeder, der nicht gleich Fraktur redet oder gar Belei⸗ digungen ausſtößt, ein„Schwächling“ und„un⸗ deutſcher“ Mann. Merkwürdigerweiſe ſind es in der Regel die gleichen„Politiker“, die zwar den deutſchen Außenminiſter der Würdeloſigkeit gegenüber dem Ausland zeihen, ſich ſelber aber nicht ſcheuen, ſich in würdeloſen Anerbietungen und Anbiederungen an einen beſtimmten Teil des Auslandes zu ergehen. Daß wir in Deutſchland bereits eine ruſſiſche Partei haben, die nur auf die Befehle und Inter⸗ eſſen Moskaus eingeſtellt iſt, iſt gewiß betrüblich, aber dieſe Parteibildung teilen wir auch mit anderen Län⸗ dieſem Buche ſteht, alles, bis auf die in ihm ent⸗ haltene Behauptung, daß es nicht wahr ſei. Dein „Labyrinth“ iſt ſehr kunſtvoll; du haſt dir den Aus⸗ gang offen gelaſſen, aber du findeſt ihn nun nicht mehr. Du ſitzeſt darin feſt. Du haſt meine Mutter gemordet!“ Seine Stimme wurde ganz ſchwach, aber nicht nur deshalb beugte ſich Döring vor. „Wie intereſſant“, ſagte er in tiefem Nachdenken, zündete ſich eine Zigarette an und reichte die ſilberne Kaſſette Erwin, der kopfſchüttelnd abwehrte.„Weißt du, das erinnert mich an meinen ſeligen Vater. Wenn der meine erſten literariſchen Arbeiten las, fragte er mich ſtets bekümmert:„Und das haſt du alles wirklich erlebt?“ Dieſe Gleichſtellung von Ge⸗ ſchriebenem und Wirklichkeit iſt, du entſchuldigſt ſchon— naives Latentum, Dilettautenart— auch unter den Leſern gibt es Dilettanten, begabt mit einem erſchreckenden, aber ſympathiſchen Unverſtänd⸗ mis für den künſtleriſchen Prozeß.“ Genau ſo war ſeine Mutter, dachte er.„Andererſeits aber iſt es ſchmeichelhaft für die Ueberzeugungskraft meiner Darſtellung, daß du das Geſchilderte kurzerhand für tatſächlich geſchehen hältſt. So einfach iſt das nun doch nicht, wie ſich das der Nichteingeweihte, der Banauſe— nicht im böſen Sine— in ſeinem Un⸗ ſchuldsgemüt vorſtellt.“ Erwin ſchaute zu Boden; einige Sekunden war er unſicher und ſchwankend. Nori, hilf mir, rief er ſtumm, ich habe mich in ſeinem Labyrinth verirrt. Kann es ſein, daß ein Menſch Literartur ſchwätzt, wenn ihm ein Mord vorgehalten wird? Hilf mir, Noril Es überkam ihn ein Gefühl der Schwäche. Weſſen hatte er ſich unterfangen? Dieſen wort⸗ klugen Mann im Fuchsbau ſeiner Winkelzüge, ge⸗ ſichert durch ſein fragwürdiges Handwerk, wie ſollte er, ein unerfahrener Menſch, unkundig des Debat⸗ tierens, ihn faſſen! Ein Golem aus dunklem Glas, glatt ringsum, gefüllt mit Tinte, man gleitet ab. Im unterirdiſchen Dialog, der zwiſchen ihnen ſchwang, kam Dörings lautloſe Antwort auf Erwins ſtumme Rede; triumphierend: Schon tappt er mit mir im Labyrinth! Er muß, ich habe ihn gezwungen. Er kann meine Beichte nicht für wahrer halten als ihre Auflöſung. In beiden iſt meine Kunſt, in beiden iſt mein Spiel! Das Spiel rettet mich. Rettet mich — das iſt zu pathetiſch geſagt. Was kann mir der Junge ſchon anhaben! Er kommt, um zu fragen. Weiter nichts! Wie ſeine Mutter, die auch immer Man ſollte zwar vermeinen, daß ſte Reichstagsdiaten Einzelausſprache über die Notperordnungen fortge⸗ ſetzt. Die Debatte drehte ſich zunächſt um den Zu⸗ ſchlag zur Einkommenſteuer und die Ledigenſteuer. Abg. Morath(DV.) regte an, für kinder loſe Ehepaare, die Doppelverdiener ſind, eine der Ledigenſteuer entſprechende Steuer zu ſchaffen. 1 0 n N Belhlen in Berlin Telegraphiſche Meldung — Berlin, 22. Nov. Der ungariſche Miniſterpräſtdent Graf Bethlen und Gemahlin trafen heute vormittag mit dem fahr⸗ planmäßigen Zuge.54 Uhr in Berlin ein. Zu ihrem Empfang hatten ſich am Anhalter Bahnhof Reichs⸗ kanzler Dr. Brüning, Reichsaußenminiſter Dr. Curtius, der deutſche Geſandte in Budapeſt Dr. von Schön und ſeine Gattin, der Chef des Proto⸗ kolls Graf Tattenbach und eine Anzahl anderer Herren des Auswärtigen Amtes eingefunden. Der ungariſche Geſandte von Kanya war mit dem ge⸗ ſamten Perſonal der Geſandtſchaft zur Begrüßung ſeines Regierungschefs erſchienen, der ſich mit dem Staatsſekretär im Außenminiſterium Graf Khuen⸗ Hedevary und den anderen Herren ſeines Gefolges zunächſt nach dem Hotel begab. Dann ſtattete Graf Bethlen dem Reichspräſi⸗ denten einen Beſuch ab, der ihm zu Ehren ein Frühſtück gab. dern. Eine deutſche Spezialerrungenſchaft iſt dagegen das Auftreten der italieniſchen Partei, zu der ſich die Nattonalſozialiſten immer mehr zu entwickeln ſcheinen. Neuerdings haben ſie im Stahlhelm einen Bundesgenoſſen gefunden, von dem bekanntlich in der vergangenen Woche eine Ab⸗ ordnung in Rom weilte und neben ſonſtiger Be⸗ tätigung Muſſolini das Stahlhelmabzeichen verliehen hat. Natürlich ſind dabei auch Reden gewechſelt worden, die beſſer ungehalten geblieben wären. Dieſe Dinge kann man nicht mehr mit leiſem Kopfſchütteln abtun, ſie erfordern vielmehr ſchärf⸗ ſten Proteſt. Wohin ſoll es führen, wenn die zweitſtärkſte Partei des deutſchen Reichstages in Ver⸗ bindung mit einem ſtarken Wehrverband ſich dem⸗ Oberhaupt einer fremden Großmacht, das dazu der Führer einer allmählich auf internationale Verbrei⸗ tung ſteuernden Bewegung iſt, ſich von vornherein zur Gefolgſchaft durch Dick und Dünn anbietet? Noch dazu mit einem Land, deſſen sacro egoismo während des Krieges immerhin doch noch nicht ganz unbeachtet bleiben ſollte und zwiſchen dem und uns, die wir nicht ſo leicht vergeſſen können, wie ſcheinbar die andern, die brennende Frage Südtirol ſteht. Es iſt ein bedenkliches und gefährliches Spiel, das dieſe Deut⸗ ſchen mit der italieniſchen Schlagſeite treiben. Aus der Geſchichte kennen wir einen ähnlichen Vorgang. Das große polniſche Reich des 18. Jahrhunderts ging zu Grunde, weil die angrenzenden Mächte Preußen, Oeſterreich und Rußland im polniſchen Reichstag ihnen ergebene Parteien unterhielten, deren ſich gegenſeitig zerfleiſchende Aktionen ſchließlich zur Tei⸗ lung und damit zum Untergang Polens führten. Gewiß wiederholt ſich die Geſchichte nicht, aber die Spuren ſchrecken. Der deutſchen Außenpolitik der Gegenwart und der nächſten Zukunft wird nicht ge⸗ nützt durch bramarbaſierendes Mundaufreißen und große Paraden, ſondern ausſchließlich und allein durch die zwar äußerlich nüchterne, auf billige Augenblicks⸗ erfolge verzichtende, aber ſachlich wirkungsvollere und durch ihre zähe Stetigkeit erfolgverheißende Politik, wie ſie der gegenwärtige Leiter der deutſchen Außenpolitik verfolgt. 5 Kurt Fischer alles wiſſen wollte. Er wird nicht bis ans Ende ge⸗ hen, danach ſieht er nicht aus Dieſes Schweigen dauerte etliche Sekunden. Dann ſagte Erwin, und es traf, weil Döring es nicht er⸗ wartet hatte: „Die Vorgänge auf der Felsplatte ſind Wirklich⸗ keit. Hier hat, wider deinen Willen, dein Gewiſſen geſprochen; hier iſt die Wahrheit. Dann bekamſt du Angſt vor dem Geſtändnis, und deshalb der Wider⸗ ruf, die Drehung. Vielleicht auch, weil es deinen Roman intereſſanter machte. In dieſen Künſten kenne ich mich nicht aus.“ Er erhob ſich.„Iktzt ver⸗ lange ich, daß du ein ganzes Geſtändnis ablegſt, Iosgelöſt von aller Literatur; daß du es zu Proto⸗ koll bringſt, was ſchwieriger iſt, als es in eine kunſt⸗ volle Form zu bringen, die ohne Konſequenzen iſt— und das Prtokoll trage ich aufs Gericht. Ich warte.“ „Erwin,“ ſagte Döring, nicht ganz mit der glei⸗ chen Sicherheit, mit der er vor zehn Jahren ſeine Sache vor dem Staatsanwalt geführt hatte,„Er⸗ win, haſt du ſchon einmal aus dem Schlaf geſprochen? Glaubſt du, was im Traum geredet wird, muß wahr ſein? Meine Dichtung iſt aus dem Traum geſpro⸗ chen. Sie hat keine Beweiskraft. Ich habe mich in dieſe Möglichkeit hineingeträumt, ich bin ein Dichter, ich bin nicht mit den Maßen des Lebens zu meſſen; geſchweige denn mit denen des Gerichts! Deine Mutter iſt geſtürzt, wie ein Touriſt ſtürzt, von einem Schwindel gepackt. Dich ehrt dein Gefühl für deine Mutter, aber es führt dich in die Irre!“ „Geſtehe— oder ich bringe dein Buch, das genü⸗ gend Bekenntnis enthält, mit dem entſprechenden Kommentar zur Staatsanwaltſchaft.“ „Erwin!“ Damit war das Geſpräch zu Ende. Die Staatsanwaltſchaft des Landgerichts hatte von Regiſtratur Zimmer Nr. 436 die Akten Döring eingefordert Die Schreiber mußten erſt in den Verzeichniſſen nachſchlagen, um den derzeitigen Auf⸗ enthalt der Mappen— vier ſtattliche Bände— feſtzuſtellen. Denn in einer zehnjährigen Verweſung, verſinkt ein Schriftenbündel tief unter die Ober⸗ fläche, von neuen Ablagerungen der ewig geſchäftigen Juſtiz überdeckt. Aktuar Kleinpaul, der brummend die Aktendeckel abſtaubte, hatte, wiewohl Gerichts⸗ perſon, keine Ahnung vom Fall Döring, und erſt als er ein wenig darin geblättert hatte, kam er ins Bild. Im Zimmer des Staatsanwalts legte der Gerichtsſchreiber oben auf die vier dicken Aktenſtöße — Was iſt daran wahr? Schon vor mehreren Wochen hatte der„Fribe rikus“— und nach ihm jetzt der„Völk. Beoh“ in großer Aufmachung, die neuerdings auch dur Flugblätter unterſtützt wird, eingehend beſchriebene und begründete Angaben gemacht, nach denen„Di⸗ rektoren und Aufſichtsratsmitglieder“ der Deut⸗ ſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft beſchuldigt ſeien, in den Jahren 1921 bis 1927 durch eine hol, ländiſche Geſellſchaft Effektenaufträge anſcheinend an deutſche Börſen zu dem für ausländiſche Banken ermäßigten Börſenumſatzſteuerſatze gerichtet zu ha⸗ ben. Auch Zollentziehungen und Kapitalverſchtebun⸗ gen ſeien vorgekommen. Gemeint ſind offenbar die⸗ ſelben Geſchäfte, die die Bank vor kurzem in einer Erklärung an ihre Beamten als rechtlich und kauf⸗ männiſch einwandfrei bezeichnen zu können glaubte mit dem Hinzufügen, daß ſie zur Zeit der Nach⸗ prüfung durch die Finanzbehörde unterlägen. So⸗ bald die Unterſuchung abgeſchloſſen ſei, werde die Bank ihren Mitarbeitern von dem Ergebnis Mil⸗ teilung machen. Da der„Fridericus“ gemeinhin eine nicht allzu lautere Quelle zu ſein pflegt, hat die geſamte deutſche Preſſe— mit Ausnahme der kommuniſtiſchen — zunächſt einmal zugewartet in der ſelbſtverſtänd⸗ lichen Annahme, daß die Bank und die beſchuldiglen Direktionsmitglieder ſich in irgend einer Weiſe äußern würden. Doch geſchah nichts, man erfuhr lediglich, daß ein gerichtliches Ermittelungs verfahren eingeleitet worden ſei. Man wird der„Frankf. Ztg“ zuſtimmen können, wenn ſie folgendes Urteil zur Sache abgibt: „Uns ſcheint, als ob die Verbreitung der Gerüchte unter dem grundverkehrten Standpunkt der Bank, ſich in Preſſediskuſſionen nicht einzulaſſen, einen Umfang erreicht habe, wo es dem Juſtitute ſelber daran gelegen ſein muß, ſich eingehend dazu zu äußern, und zwar vor allem um des Rufes der deutſchen Banken im ganzen und der DD⸗Bank im beſonderen willen. Das Inſtitut mag dabei, was auch immer die behördliche Unterſuchung finden oder nicht finden wird, Verluſte nicht erlitten haben, es gibt auch Einbußen, die ſich nicht in Zahlen ausdrücken laſſen, die aber durch eine Klarſtellung zur rechten Zeit vermieden werden können— noch bevor um⸗ ſtändliche behördliche Unterſuchungen die geringe materielle Weſenhaftigkeit der Anſchuldigungen er⸗ wieſen haben oder überhaupt die Zurückweiſung der Anſchuldigungen ergeben.“ Das Anglück bei Nantes V Paris, 22. November, Die erſten Nachrichten über das Eiſenbahnunglück bei Nantes lauteten ſehr alarmierend. Nunmehr iſt feſtgeſtellt worden, daß nur die Lokomotive und ein Waggon ins Waſſer ſtürzten. Der Waggon ragt zum größten Teil noch aus den Fluten. Todes⸗ opfer, die man anfänglich in hoher Zahl befürchtet hatte, ſind glücklicherweiſe bis auf den von den Flu⸗ ten weggeriſſenen Lokomotivführer nicht zu beklagen. Die von der Lokomotive mitgeriſſenen Waggons waren zufällig nur ſehr gering beſetzt Verletzt wurden im Ganzen 17 Perſonen. Bei vier von ihnen gibt der Zuſtand zu ſtarken Beſorgniſſen Anlaß. Unter, den Leichtverletzten befindet ſich det Senator Grand. Die Aufregung über das Eiſenbahnunglück, deſſen Tragweite in den Morgenblättern als gewal⸗ tig hingeſtellt wurde, war in Paris ungeheuer, Schon in den frühen Morgenſtunden fanden ft Tauſende von Menſchen im Pariſer Orléausbahuhof ein, um Nachrichten von Angehörigen und von Freunden zu erhalten, die geſtern den Expreßzug nach Nantes beſtiegen hatten. Es wurde den War⸗ tenden keine Mitteilung irgendwelchen Inhalts ge⸗ macht, da die telephoniſchen und telegraphiſchen Ver⸗ bindungen mit dem Dorfe Oudet, wo ſich das Un⸗ glück ereignete, unterbrochen waren. Die vom Eiſenbahndamm herabſtürzende Lokomotive und Waggons hatten gleichzeitig die Telegraphenmaſten umgeriſſen und die Leitungen zerſtört. ein Buch in leuchtendem Rot, betitelt„Das Lahy⸗ rinth“. Es lag wie ein blutiges Petſchaft auf diesen vergilbten Vergangenheit. Das Beſondere, Neuartige und Intereſſant⸗ Grundſätzliche dieſes Prozeſſes war der Anlaß, der ihn aus der Verſchollenheit wiederaufleben ließ: ein Roman, ein literariſches Kunſtwerk brachte, gleich⸗ ſam als belaſtender Zeuge, mehr noch: als ein Ge⸗ ſtändnis, die Mordanklage wieder ins Rollen. Un der eigene Sohn war es, der mit Leidenſchaft die Analogie von Dichtung und Wahrheit verfocht. Es hatte ſich nichts verändert. Es war der gleiche Schwurgerichtsſaal. Ein Wachtmeiſter aus dem erſten Prozeß, ein wenig humplig geworden, verſah immer noch den Dienſt. Döring, der am alten Plaz ſaß und ſeine Augen herumgehen ließ, erkannte ihn wieder. Auch am Richtertiſch, wiewohl ſich andere Talare niederließen, war alles beim alten geblieben Die gleichen Geſichter. Wie wenn wir in der geſtre⸗ gen Verhandlung fortführen, dachte Döring. Det Vorſitzende warf, bevor er begann, den gleichen Blick auf die großen Fenſter, teils um die Licht⸗, teils um die Lüftungsverhältniſſe zu prüfen. Neu an dem Bild war nur der Sohn, damals achtjährig, jetzt neunzehn Jahre alt, er allein ein Beweis und eite Gewähr, daß die Dinge nicht in ihrer alten Ruhe verharren. Den Sachverſtändigen, die die e gung geladen hatte, ein Profeſſor der Literatur un einer der Aeſthetik, kam nur dekorative Bedeukung zu. Döring ſelbſt ſaß fülliger, weicher auf ſeinem Seſſel als damals. Erfolg und Beſitz hatten die Sehnen ſeines Körpers etwas ſchlaff gemacht. 5 befand ſich in einem ſeltſamen Switterzufand au teur und Zuſchauer zugleich, zwiſchen Vergangenhe und Gegenwart. Es war etwas Gelockertes in ihn, zum Nachgeben bereit, und etwas Hartes, W ſichert und geduckt hinter der Schutzwehr 191 Werkes ſaß. Er hatte doch in zehnjähriger zähe Arbeit des Gewiſſens alles hinter ſich gebracht was wollten dieſe Menſchen jetzt noch von ihm! 9 ſeinen Hochmut, allein mit ſich fertig zu werdel bis ans Ende, drängte ſich etwas anderes, bedrohlich ihm ſelber fremd: die Einſicht, daß man damit allein nicht fertig werden könne, niemals; und er 1 einen kurzen Blick hinüber zu ſeinem Sohn, 115 verſchleiertes Aufzucken, das wie ein erſtickter Hilf ſchrei war. (Schluß folgt) „Fribg 9 dur riebene n„Di⸗ deut, huldigt te hol⸗ end an Banken zu ha⸗ tebun. ar die⸗ einer ) kauf⸗ laubte, Nach⸗ Syo⸗ de die Mit⸗ t allzu eſamte ſtiſchen rſtänd⸗ ldigten Weiſe erfuhr fahren 8 il zur erüchte Bank, einen lber d dazu es der ink im 8 auch r nicht s gibt rücken rechten r um; feringe en er⸗ ng der uber. inglück ehr iſt e und zaggon Todes⸗ ürchtet u Flu⸗ icht zu iſſenen beſetzt. et vier gniſſen ich der uglück, gewal⸗ euer. n ſſich ahnhof von reßzug War⸗ its ge⸗ u Ver, 8 Un⸗ vom und maſten — Laby⸗ dieſer eſſant⸗ 5, der 5: ein gleich⸗ n Ge⸗ Und ift die gleiche dem verſah Platz te ihn undete lieben geſtri⸗ Der Blick Is um dem jetzt d eine Ruhe rteidi⸗ r und tung einem n die t. Et d, Ak⸗ enheit 1 ihm, is ge⸗ ſeines zäher cht— t? In erden ohlich, allein warf ein Hilfe⸗ ——-— Samstag, 22. November 1930 Seltſame Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 544 lIannheimer Sackgasse Von unbekannten Aſtſtadtwinkeln Die Gaſſe im Quadratinnern Blid in merkwürdige Höfe Der Kaſten auf der Saule In das Mannheimer Quadrat G7 ſchiebt ſich wie hon einem ſchnurgevaden Bolzen hineingerammt ein Straßenſchacht. Nur noch wenige Meter, und hleſe Gaſſe würde auf den Luiſenring treffen. Aber man hat ihr den Weg verſperrt und ſie zur Sackgaſſe gemacht. In Sackgaſſen verfängt ſich oft das Leben. Auch hler gelangt es an eine Grenze, an ein Ende. Es gibt verborgene Merkwüdigkeiten, die nicht im Hädeker ſtehen, Winkel, in denen ſich das Bild einer Slabt in eigentümlicher Weiſe ergänzt. Keine ſchönen, aber maleriſche Bilder entſtehen,— wenn⸗ gleich dieſer maleriſch⸗zeichneriſche Reiz keine Recht⸗ fertigung ſolcher Reſte der ſchrankenloſen ſtädtebau⸗ lichen Willkür bedewten darf. * Wie konnte es zu einem ſolchen tiefen Meſſer⸗ ſchnitt in den Häuſerleib eines Qua⸗ rates kommen? Da hat wohl vor vielen Jahren ein Eigentümer ſein Grundſtück von einer zweiten Straße aus zugänglich machen wollen; ein Nachbar folgte, und ſo ſchob ſich allmählich diefer Schacht in gen Häuſerblock hinein. Das geſchah ſchnur gerade. Selten wird man eine ſolche Gaſſe in dieſer konſequenten Geradlinig⸗ kelt antreffen. Tief iſt ſte zwiſchen den Häuſern ein⸗ geſchuttten. Keine Bürgerſteige ſäumen ihr ſchmales flaſter. In der Mitte läuft die Regenrinne, in deren krübem Waſſer ſich gegenwärtig der mit naßgrauen Volken behangene Novemberhimmel ſpiegelt. Dunkel umd drohend ſteigen die Mauern der empor. Der Schurf ihrer Wände gibt der ein ſellſam ſtrenges Ausſehen. Ausgebrannten Fackeln gleich vagen Kamine gen Himmel. Schmal iſt das Stück, das erſcheint, wenn man an dieſen Mauern Hnaufblickt. Balken und verrußte Aufziehvorrich⸗ tungen ragen in die Gaſſe herein. 1 5 ——— 7 8 0 III e Die Mündung der Sackgasse nach der Stadt 2 Vor wenigen Jahren hat es hier gebrannt. Die Feuerwehr konnte nur ſehr ſchwer beikommen, ſo ſchmal iſt die Zufuhr, ſo hoch ſind die Häuſer. Als Reſte dieſes Brandes hängen noch jetzt verkohlte Fenſterläden an den Mauern herum. d. Wie ſich die Häuſer hier zuſammenfinden, gleicht einer Geſellſchaft von Menſchen, die ſich mit einem EE UE b 8 hier zuweilen eines kleinen Lanb⸗ ſtädtchens. 5 Es iſt immer ſehr leer in der Sackgaſſe. Nur ver⸗ einzelt ſieht man Menſchen hindurchgehen und in etnem ſtockdunklen Hauseingange verſchwinden. Eine tiefe Melancholte liegt über dem ganzen Bild. Grauſchwarze Stille wohnt zwiſchen den Häuſer⸗ mauern. Kein Leben herrſcht in der Gaſſe. Wo ſte endet, iſt ein Hausbalkon über die ganze Breite geſpannt. Gerümpel, alter Haus⸗ rat liegt darauf. Dieſes Teilſtück wirkt wie ein Sinnbild der ganzen Gaſſe; ſie iſt eigentlich nichts anderes als ein großer ſchlauſch⸗ artiger Hof, der auf eine Durchgangsſtraße führt. das Idyll — — * In dieſe lange ſchmale Hofgaſſe münden ſelbſt wieder eine Reihe von Höfen. Mächtig dehnt ſich der eine in ihrem Hintergrund aus. Wie ein ſchwerer Klotz legt ſich eine grauſchwarze Brandmauer herein. Regenfeuchte Balken und Bretter ergeben ein ſeltſames Gemiſch. Ein anderer Hof iſt von der Sackgaſſe durch ein ſchweres eiſernes Schiebe⸗Tor getrennt. Wenn das zurückgeſcho⸗ ben wird, erblickt man Berge von Altmaterial, die hier zuſammenge⸗ tragen ſind und in ihrem Durcheinander fene geheimnisvolle Ord⸗ nung aufweiſen, die alles Gleichwertige am Rande des Lebens beſitzt. * Wir treten in einen Altmannheimer Bauidyll: ein Durchgangshof in einem Haus der Sackgasse Mal ohne die Maske des Alltags, ohne die Tünche der Konvention gegenüberſtehen. So ſind wr, ſagen dieſe Häuſer. Zuweilen recken ſie ſich mit üährem nackten Brandgemäuer bedrohlich empor. Nach der Gaſſe zeigen ſie ein paar ſchmale Lucken, oder ſie verſchließen ſich ganz hinter hiſſigen Wänden. Ein paar Laternenarme langen in die Gaſſe herein. Ab und zu kommt der Laterneſnputzer auch hierher und ſcheint in dieſem Bereich beſonders(liebevoll feines reinigenden Amtes zu walten. Er ſteigt von ſeiner Leiter herunter, beſchauf ſich das Glas des Lämpleins und begibt ſich wieder hinauf, um die Scheiben noch einmal blank zuſ putzen. So entſteht anderen Hof. Eins der ei genartigſten Bilder, nicht nur von Mannheim, ſondern weit, weit im Umkreis bietet ſich hier. Geſims reiht ſich an Geſtms, Gebälk an Gebälk, aber nicht nach einem ein⸗ zigen baulichen Grund⸗ ſatz, ſondern im zufäl⸗ ligen Zuſammentreffen von Jahrzehnten, aus dem dann die eigenartige Gemeinſamkeit eines ſol⸗ chen Häuſerſchickſals wird. Die eine Wand des Hofes bildet das von den vielen Fenſterkreuzen gekennzeichnete, gläſern ſtarre Mittelſtück der gedeckten Veranden. Darüber ſind Kamine aufgetürmt. Rechts ragt ein erkerartiger Vorbau auf Stützbalken in den Hof herein, in dem ein paar Handwagen untergeſtellt ſind. * Zur Linken duckt ſich ein einſtöcktger Seitenbau. Auf ihm erhebt ſich eins der ſeltſamſten Bauwerke, die man auf ſolchen Reiſen ins Ver⸗ borgene entdecken kann: Hoch droben ragt vom a Nachbarhaus her ein zimmergroßer Bretter⸗ verſchlag herein. Eine Leiter führt zu ihm hin⸗ auf. Nur eine kleine Fenſterluke läßt er offen. Dieſer eigentümliche Kaſten bedurfte einer Stütze, um über dem ganzen Hofbild zu ſchweben und dieſe Stütze bildet eine einzige ſchmale äu le, die ſich vom Dach des Seitenbaues aus empor⸗ ſtreckt wie ein dürrer Rieſenarm und den ſchwärz⸗ lichgelben Bretteranbau trägt. Dieſe Säule muß in dem Haus verankert ſein, mit dem ſte ſich erhebt. Sie zeigt an ihren Stützpunkten geradezu klaſſiſche Formen, wie man auch in der Gaſſe ſelbſt ganz traumverlorene Portale mit klaſſiſchen Baumotiven antrifft. 1. Der auf der ſchlanken Säule ſchwebende Kaſten bleibt das beherrſchende Stück dieſes in ſeinem bunten Gewirr von Formen und Linien einzig⸗ artigen Hofs. Sein Anblick iſt nicht nur den Haus⸗ bewohnern vorbehalten, ſondern bietet ſich all denen dar, die dieſen Hof als Paſſage zur Straße zwiſchen d 7 ͤ und H 7 benutzen; er bildet einen Durch⸗ gangshof. Ein kleines Hofgärtlein iſt darin an⸗ gelegt. Säulenſtützen tragen die Decke zu der dunk⸗ len Einfahrt, die auf die andere Straße hinausführt. Mit dieſer andern Straße beginnt wieder eine völlig andere Welt. Unmöglich vermag man es dem Haus auf dieſer Seite anzuſehen, was für ein merkwürdiges, einmaliges Bild ſein Hof bietet. Nur der Zufall läßt ſolche Winkel entdecken, wie auch der Zufall ſo eine Sackgaſſe wie dieſe zuſammen⸗ fügt, von der aus wir zu dem phantaſtiſchen Hof gelangten. Was er wohl noch aus dieſer Mann⸗ heimer Sackgaſſe machen wird, der ſogenannte Zufall? k. Blick dureh die Sackgasse nach Westen Rufende Heimat Von Max Jungnickel Benn man in der Fremde iſt, weiß man die Hei⸗ dat zu lieben. Auf einmal ſteht man fremde Bäume, Are und Häuſer mit ganz anderen Augen. Viel Meſenloſer, viel losgelöſter vom Menſchſein kommt einem alles vor. Ja, man hat das Gefühl, als ob das Alld der Heimat auf der Netzhaut liegt und als ob han durch dieſes Bild hindurch alles Neue erſchaut. b kann vorkommen, daß man in der Dunkelheit nach ase kommt, in die Kammer, die man vor acht Tagen 1 der Fremde bezog. Man findet einen Strauß auf 115 Tisch, hebt das Glas auf und ſaugt den kühlen, lerlichen Duft nach Erde und Pflanzen ein. Leben⸗ diger Atem iſt der Duft, lebendiger Atem der Heimat. lötzlich ertappt man ſich dabei, wie man im Dunkeln behmütig vor ſich hinlächelt. Man hat das Gefühl, als preſſe eine Hand das Herz zuſammen. ae das erfuhr die Tochter vom Dorſſchmied. Ihr ſiteen ſloß dahin in Arbeit und rotbäckigem Froh⸗ 1 Wie in einem Kreis herum war dieſes Leben: 1 Kreis aus Kornähren gebunden und rotem Mohn . Ein geſundes, tüchtiges Leben, faſt ganz 1 Er chütterungen. Wenn an Feſttagen dieſe oder e Freundin zu ihr kam, die in der Stadt in Stel⸗ ung waren, dann hörte ſie zu mit wunderblanken ügen, was da von der fernen Stadt berichtet wurde. 5 ein ſchönes, großes, verwegenes Abenteuer war eu diele Stadt. Sie kam ſich wahrhaftig vor, als ob 90 ihrem Dorf wie in einem grauen Schnecken⸗ in ſſe lebte. Und eine Sehnſucht nach der Stadt wurde 1 5 groß. Und eine tiefe Gleichgültigkeit und ein nbelſpitzer Ueberdruß der Heimat gegenuber ſtahl lich in ihr Herz. 5 Eines Tages hatten es die Freundinnen doch fer⸗ „ühgebracht, ſie nach der großen Stadt zu ziehen. Da 190 j nun. In der erſten Zeit konnte ſie ſich noch ir e richtig faſſen. Wie ein Wunder ſtrömte und iröte alles in ſie hinein. Sie war ganz überwältigt. 0 Dorkmädchen, das plötzlich als ſchüchterne Dienſt⸗ N 155 üngſtlich und befangen im Hexenkeſſel der Groß⸗ f wie eine zitternde Feldmaus ſitzt. 0 einer Woche etwa fiel der Zauber der Fremde 1 0 ab. Das Dorf kam feſtlich und bittend von her bis an ihr Bett im Größſtädthauſe geſchlichen. Das ſchmuckloſe Dorf, das oft ein Sonntag in ſeinem Schoß ſo tief verſenkte, daß nun der Kirchturm noch herausſah. Es kam ihr vor, als ob ſie dieſes Bild zum erſten Male ſo richtig ſah. Und dann entſann ſte ſich, daß in ihr Kammerfenſter daheim ein Sauer⸗ kirſchbaumzweig hineinrankte. Und auf dem Zweig ſaß oft eine Meiſe und ſang etwas. Sie konnte den Vogel vom Bett aus deutlich ſehen, wie er ſang. Konnte ſehen, wie das kleine Tier ſich zuſammen⸗ drückte und wieder ausdehnte, ſo wie ein kleines Hers pochte. Immer ſchönere Bilder ſchickte das armſelige Dorf zum entlaufenen Kinde in die Freinde. Wie eine Mutter, die lockt und bettelt und überredet und um jeden Preis ihr Kind wieder zurückhaben will, ſo war ihr Dorf. Tag für Tag. Heimweh vielleicht. Sie tat wohl ihre Arbeit. Aber ſie tat die Arbeit ohne Herz, ohne Teilnahme. Ihr Herz war lange ſchon wieder daheim, lief durch die Gaſſen, flog durch die Stuben, verfing ſich in den Heckenroſen, durchſtöberte Kiſten und Kaſten und fühlte ſich an die Heimaterde wie an das Gefieder eines Engels. Eines Tages, als ſie für die Herrſchaft in der Waſchküche zu arbeiten hatte, öffnete ſie, wie einer Eingebung folgend, das Bodenfenſter, drückte ſich durch, kauerte ſich auf das Dach, immer Ausſchau hal⸗ tend, ob ſie ihr Dorf nicht erſpähen könnte. Aber ſie ſchaute und ſchaute, ſchaute über einen Dächerozean, ſtand auf, um beſſer ſehen zu können, aber ihr Dorf, ihr kleines, beſcheidenes Dorf ſah ſie nicht. Vielleicht verſteckte es ſich hinterm großartigen Gewimmel der Stadthäuſer?— Nach einigen Monaten war's ißr, als ob das Blut aus ihren Adern gefloſſen ſei und ſie nun eintrock⸗ nete. Sie wurde elender und immer elender. Es war, als ob ihr Heimatdorf eingeſehen habe, daß es die Ab⸗ trünnige nicht mit Bitten und Befteln und Locken zu⸗ rückholen könne. Mit Gewalt ſollte die Entlaufene geholt werden. i Da machte ſie ſich abends, bei Nacht und Nebel auf, ließ alles zurück und fuhr nach Hauſe. Wie eine Ge⸗ hetzte, wie eine Verlorene kam ſie am Morgen an. Und wie ſie ihrem Vaterhauſe lief, da war's, als ob die Heimaterde ſich warm und ſanft unter ihre Füße legte, damit ſie nicht an einen Stein ſtieße und ſich wehtun könnte. — Theater und Muſik Das Nationaltheater teilt mit: Das National⸗ theater bringt am Freitag als erſte Bühne nach den dret Uraufführungen„Eliſabeth von Eng⸗ land“ das neue Drama Ferdinand Bruckners, des Verfaſſers der„Verbrecher“ zur Erſtaufführung (Regie Richard Dornſeiff). Am Sonntag folgt die Erſtaufführung der Operette„Viktoria und ihr Huſar“ hon P. Abraham, ſeit Anfang Juli der Schläger des Berliner Metropoltheaters. Die muſikaliſche Leitung hat Karl Klauß, die Spielleitung Alfred Landory, Die Ausſtattung beſorgte Dr. Eduard Löffler. Schauſpieler Auguſt Kormann geſtorben. Schauſpieler Auguſt Kormann, der in Schlierbach ſeinen Ruheſitz hatte, iſt geſtern in Schönau ge⸗ ſt o r ben. Kormann war am 28. September 1850 in Graz geboren. Er war über 22 Jahre lang Schau⸗ ſpieler unter Laube am Theater an der Wien in Wien und iſt in dieſer Zeit mit allen Größen des Theaters in Berührung gekommen. Vor feiner Wiener Zeit war er in Salzburg, Frankfurt am Main, Budapeſt und Dresden tätig. Später war er auf Gaſtſpielreiſen in Oeſterreich und Rußland. Seine erſte Frau war die berühmte Hofſchauſpielerin Maria Geiſtinger, ſeine zweite die Schauſpielerin Tilly Lorenz. Zu ſeinem 90. Geburtstag, am W. September d. J. haben wir eine ausführliche Wür⸗ digung des ſoeben Verſtorbenen gebracht. „Dreimal Waterloo“, ein luſtiges Spiel von Eugen Gürſter, amüſierte bei ſeiner Urauffüh⸗ rung im Königsberger Neuen Schauſpiel⸗ haus das Publikum ſo ſehr, daß es nicht nur am Schluß Autor und Darſteller mit Beifall überſchüt⸗ tete, ſondern auch ſchon während des Spieles ſeine gute Laune mehrfach äußerte. In komödienhafter Ueberſteigerung gewinnt Gürſter aus dem durch die ſchwankende politiſche Situation bedingten Geſin⸗ nungswechſel eines Dichters und eines Theaterdirek⸗ tors komiſche Wirkungen. Das Drama„Napoleon der Retter“ verwandelt je nach der Konjunktur der Wahlen ſeine Tendenz und wird ſchließlich, nachdem die Republik es erſt für die Monarchie, dann für ö warb, zum erotiſchen Reißer„Das Bett der Joſe⸗ phine“ Das Luſtſpiel, deſſen Aktualität geſchickt da⸗ durch neutraliſiert wird, daß es im Frankreich des zweiten Kaiſerreiches, dem Frankreich Offenbachs ſpielt, könnte mit feinerem und ſchärferem Geiſt aus⸗ geſtattet, eine politiſche Komödie ſein, wenn es nicht vorzöge, in breiter, ſchlagkräftiger und immer treff⸗ ſicherer Witzigkeit amüſante, harmloſe Unterhaltung zu bieten. Carl Heinz Müller hatte als Regiſſeur ſich um die Aufführung des Stückes mit großem Er⸗ folg bemüht. Kurt Hoffmann als Direktor, Le⸗ witt als Dramaturg und Claus Clauſen als Dichter, waren ausgezeichnet. Das Problem des Bühnenbildes,— ein Akt ſpielt während der Theater⸗ probe, ein anderer während der Aufführung auf der Bühne— hatte Friedrich Kalbfuß künſtleriſch und techniſch muſterhaft gelböſt. E. J. O Der Mannheimer Graphiker Joachim Lutz, von dem auch die Zeichnungen von der Mannheimer Sackgaſſe in dieſer Zeitung ſtammen, ſtellt im Kunſthaus Tannenbaum die Originale ſei⸗ ner Neckarbilder aus. Dieſe außerordentlich fein gearbeitete Bilderreihe iſt zu dem Neckarbuch ver⸗ einigt, das mit dem Text von Alfons Paquet im Verlag Hörning in Heidelberg erſchienen iſt. Die Stiftungen für die Forſchungsſtation auf dem Jungfraujoch. Für die Unterſuchungen der Station auf dem Gebiet der Meteorologie, Aero⸗ Phyſik, Aſtronomie, Hydrologie, Galeiologie, Phyſio⸗ logie, Medizin und Elektrizität haben bis jetzt fol⸗ gende Länder Mittel geſtifte: Deutſchlan d 100 000 Franken, Amerika 185 000(!) Franken, Frank⸗ reich 50000 Franken, England 100 000(11) Franken, Oeſterreich 50 000 Franken. Das Anſteigen der deutſchen Buchprobuktion. Nach Feſtſtellungen des Börſenblattes für den Deutſchen Buchhandel iſt auch im Oktober ein wei⸗ teres Anſteigen der deutſchen Buchproduktion zu verzeichnen geweſen. Auch für den vergangenen Monat ſchätzt man zahlenmäßig die Ver meh⸗ rung der Bücher gegenüber der entſprechenden Zeit des Vorjahres auf 10—12 Proz. Das endgül⸗ tige Ergebnis wird aber erſt Ende des Jahres zu überſehen ſein, immerhin iſt ſchon jetzt feſt⸗ zuſtellen, daß ſich die Erhöhung der Produktion gleicherweiſe auf das billige Buch in der Belletriſtik, wie für die teuren Verlagswerke und die wiſſen⸗ ſchaftliche Produktton bezieht. 1. Seite/ Nummer 544 Neue Maunheimer Zeitung, Abend⸗Alrſsgaße Tauben der Jeſuitenkirche Die Der Tierſchutzverein Mannheim⸗ Ludwigshafen e. B. ſieht ſich veranlaßt, den fragen anläßlich des Taubenſchießens an tenkirche mit der Erklärung zu dienen, untwerden dieſes Aergerniſſes er ent⸗ itte unternommen hat. Laſſen wir eine beachtenswerte Auslaſſung zu dem Vorfall des bekannten Schriftſtellers und Tierfreundes Manfred Kyber ſprechen: daß die Tauben auf der Je⸗ ſuitenkirche in Mannheim abgeſchoſſen werden— ein trauriges Schauſpiel für die Paſſanten und beſonders für die Kinder, deren jungen Seelen ſich fragen wer⸗ den, wie ein ſo häßlicher Vorgang ſich mit der Würde der Kirche vereinen läßt. Als Grund wird angegeben, daß einige Kirchenbeſucher durch die Tau⸗ ben beſchmutzt wurden und daß ſie überhaupt dte Faſſade verunreintgen. Muß dann die Kirche nicht folgerichtig auch alle Singvögel abſchießen? Als man in anderen Städten erwog, die Tauben auf den Kirchen oder Plätzen zu dezimieren, erhob ſich eine ſo unmißverſtändliche Entrüſtung in der breiten Oeffentlichkeit, daß davon abgeſehen wurde. Hat die Kirche nicht gelernt, daß ſie gerabe auf die Menſchen weiteſte Rückſicht zu nehmen hat, bie den Tierſchutz als ein ſelbſtverſtändliches Gebot des Chriſtentums üben und auch von der Kirche verlangen? Es verlaſſen ſo viele heute bie Kirche und mit ihnen bie Steuern, die ſte zahlten, aus verſchiedenen Gründen, die hier nicht zu erörtern ſind. Die Tier⸗ ſchützer aber wollen gerne die Kirche ſtützen und tun es auch, jedoch nur unter ber Vorausſetzung, daß ſte die gleiche hohe Ethik vertritt und nicht bas ſittliche Gefühl vieler Tauſender verletzt. Die Kirche muß den Getſt bewahren, den die Erbauer beutſcher Dome hatten, und dieſen Meiſtern wirklicher Religton war das Aſylrecht heilig. Die Oeffentlichkeit kann verlangen, daß das häßliche Taubenſchießen an der Jeſuitenkirche in Mannheim ſofort eingeſtellt wird und ſich nie wiederholt. Wir können und wollen ſolche Methoden nicht dulden. Dies üble Verfahren Verletzt die ſittlichen Gefühle vieler Tauſender wert⸗ voller und religibſer Menſchen und forbert ſie höchſt uunbtigerweiſe zu Gegnern einer Kirche heraus, die das zuläßt oder anordnet. Es bringt ferner auch die Stabt Mannheim in Verruf bei den Tierfreunden des In⸗ und Auslandes, die heute in vielen Hun⸗ derten von Verbänden vereinigt ſind und alle Ge⸗ genden meiden, bie ihren Kulturwillen mißachten.“ Im übrigen ſet auf die beiden Zuſchriften ver⸗ wieſen, die wir unter„Briefe, die uns erreichten“, in dieſer Nummer zum Abdruck bringen Hochwaſſer bevorſtehend Der Rhein über Nacht um einen Meter geſtiegen Durch die Regenfälle der füngſten Tage ſind Rhein und Neckar wieder beträchtlich ge⸗ ſtie gen. Der Neckar iſt bereits über die Ufer getreten. Bis zur Höhe des Straßenbahndepots iſt das Neckarvorland auf beiden Seiten bis zum Neckardamm überſchwemmt. Der Waſſerſtand des Rheins beträgt heute in Baſel 2,55 Meter(geſtern 1,80) in Kehl 4,26 Meter(geſtern 3,68) und Mann⸗ heim 5,87 Meter(geſtern 4,88). Der Rhein iſt alſo von geſtern auf heute in Mannheim um einen Meter geſtiegen. Durch die Schneeſchmelze im Schwarz⸗ wald iſt mit einem weiteren Steigen der Flüſſe zu rechnen. Auf ber Durchreise Von Emden kommend, machte geſtern im Mühlau⸗ hafen eine Jacht feſt, die für die perſiſche Regierung beſtimmt iſt und in Hamburg auf der Schiffswerft von C. Hahn u. Sohn gebaut wurde. Das Fahr⸗ zeug iſt 17,5 Meter lang, 45 Meter breit mit einem Tiefgang von 1,50 Meter, iſt ganz aus Stahl gebaut und auf den Namen„Tcheltcheleh“ getauft, d. h. zu deutſch„Schwalbe“. Und zwar nach dem Typ der Rettungsboote oder der Finkenwärder Fiſcherboote. Es iſt abſolut ſeetüchtig und in Schotten eingeteilt, die ein Untergehen unmöglich machen. Es kann gleichzeitig als Segel⸗ und Motorboot gefahren wer⸗ den. Für letzteres beſitzt es einen 72 PS⸗Dieſelmotor. Es fährt auf See 11 Meilen in der Stunde(etwa 20 Stundenkilometer). Geführt wird es von den Herren Hahn fun. und Pabſt, beide trotz ihrer Jugend erprobte Seeleute, die in ausländiſchen Gewäſſern ihr Können bewieſen haben. In Marſeille werden erſt noch Leute an⸗ geheuert, denn bis dahin geht die Fahrt mit dem Schleppzug. Hier wird es neu aufgetakelt und fährt dann mit eigener Kraft. Die Reiſe ging von Emden Über Dortmund nach Mannheim. Hier bleibt es bis Montag liegen. Ein Beſuch iſt Intereſſenten gerne geſtattet. Dann geht es nach Straßburg, wo dle per⸗ ſiſche Flagge gehißt wird. Dann durch den Rhein⸗ Rhonekanal, an Italien längs nach Griechenland, durch den Suezkanal uſw. bis in den perſiſchen Hafen Bouſchir. Hier wird es die perſiſche Regierung ab⸗ nehmen und als Regierungsboot verwenden. Den beiden Führern liegt die Ausbildung des Perſonals ob. Die ganze Fahrt dauert etwa bis Ende Jauuar und weil dazwiſchen Weihnachten fällt und kein deutſcher Seemann ohne dieſes Feſt ſein kann, haben ſich die beiden Künder deutſchen Fleißes und deutſcher Technik einen Tannenbaum in der Hei⸗ mat mitgenommen, der vorläufig noch einſam in einer Ecke auf Deck von ſeiner zukünftigen Herrlich⸗ keit träumt. Die perſiſche Regierung beabſichtigt noch mehrere dieſer Boote bauen zu laſſen, und zwar nur deutſches Fabrikat. Ein Zeichen, daß da, wo Deutſch⸗ land im freien Verkehr und Handel zugelaſſen iſt, ſeine Konkurrenten ſiegreich aus dem Felde zu ſchla⸗ gen vermag. Wir wünſchen den beiden jungen See⸗ leuten auf ihrer ferneren Fahrt ein kräftiges:„Gute Fahrt! Ahoi!“ und eine glückliche Wiederkehr in die Heimat. 85 * * Grober Unfug. In der vergangenen, Nacht um 1083 Uhr wurde die Berufsfeuerwehr un⸗ nötigerweiſe nach dem Hauptzollamt gerufen. Wie ſich nachher herausſtellte, iſt von dem Münz⸗ fernſprecher 34689 am Hauptbahnhof angerufen worden. Zweckdienliche Augaben über den Täter wollen der Polizei mitgeteilt werden. Es ſei dar⸗ auf hiugewieſen, daß die Berufsfeuerwehr eine Be⸗ lochnung für den Fall ausgeſetzt hat, daß der Uebeltäter ſo zur Anzeige gebracht wird, daß feine Beſtrafung erfolgen kann. F. Dbudioig Schumacher F. L. Schumacher wurde am 23. Dezember 1860 in Offenbach a. M. geboren. In frütheſter Jugend kam er mit ſeinen Eltern nach Man nu⸗ heim. Er kann daher ruhig als Mannheimer be⸗ zeichnet werden. 1878 trat er dem Ruderverein „Amicitia“ Mannheim bei, dem ein Großteil ſei⸗ ner Lebensarbeit gehören ſollte. Bis zum heutigen Dage iſt er mit dieſem Ver⸗ ein aufs engſte verbunden. Nachdem er ſeine Mili⸗ tärzeit bei den 110ern hinter ſich hatet, verließ er für einige Jahn Mann⸗ heim und war daun im Verſicherungsſach in Nord⸗ hauſen und Stuttgart tätig. In Stuttgart ſchloß er ſich dem Cannſtatter Ruderclub an(heute Stuttgart⸗Cann⸗ ſtatter Ruderclub 1910). Nach ſeiner Rückkehr nach Mannheim widmete er ſich ganz der Vereinsarbeit bei der„Amicitia“. 1901 wurde er erſter Vorſttzender des Vereins, nachdem er ſchon jahrelang verſchiedene Vor⸗ ſtandsämter inne hatte. 1902 berief man ihn in den Ausſchuß des Deutſchen Ruder verbandes, dem er heute noch angehört. Im gleichen Jahre übernahm er auch den Vorſitz des Mannheimer Regattavereins. Lange Jahre war er als Schiebs⸗ richter tätig, beſonders auf ſämtlichen Meiſterſchafts⸗ regatten. Der Name Schumacher hat in der deutſchen und internationalen Ruderwelt einen guten, wohl⸗ bekannten Klang. Trotz ſeiner als ſtarken Inanſpruchnahme Genaralagent der Norddeutſchen Verſicherung Ham⸗ burg, fand er iminer nach Zeit, die Vereinsgeſchäfte in vorbildlicher Weiſe zu führen. Unter ſeiner Leitung nahm der Ruderverein„Amieitia“ einen großen Auſſchwung. Der Verein ehrte die Verdieuſte Schumachers durch bie Ver⸗ leihung der Ehreuvor⸗ ſtanchſchaf t. Eines ſei⸗ ner Hauptverdienſte iſt die Erſtellung des neuen CI ub HhHhauſes a m Neckar. Das Beſte aber, was er dem Verein gegeben hat, ſiſt der Geiſt, der ſchon fahrelaug die Kampfmann⸗ ſchaft Beſeelt. Er hat es verſtanden, die Maunſchaft dat einer Einheit zuſammen⸗ auftigen u. ſie zu Leiſtungen mitzureißen, die ſonſt viel⸗ leicht nicht möglich geweſen wären. Die Siege der „Amtettia“ in Deutſchland und auch im Aus lanb ent⸗ ſprangem nicht zuletzt dieſer geiſtigen Beeinfluſſung. Schumacher kſt die Ver⸗ körperung des reinen Ama⸗ teurgebankens. Immer hat er urtt ehrlichen Mitteln gekämpft. Geraſſe und unbeirrt ging er ſeinen Weg, der nicht in mer leicht war. Heute hat er den Erfvlg, auf den er ſtols ſein kann, ganz auf ſeiner Seite. Nicht nur in A uderkreiſen, ſondern allgemein in Sportkreiſen genießt Schumacher großes Anſehen. UHeberall ſchätzt man ſeinen Kampf für den ehrlichen deutſchem Sportſeſbanken und erkennt dieſe Beſtre⸗ bungem allgemein an. Das Warenhaus der Raihſtentiebe Die Nolgemeinſchaft— Ende der Brocke nſammlung Ich weiß nicht, ob das bei anderen Leuten auch ſo Wir müſſen von Zeit zu Zeit die ganze Woh⸗ iſt. nung umbauen. Das iſt ein ſehr beliebtes Spiel für junge Ehefrauen. Aus dem Wohnzimmer wird das Schlafzimmer, dieſes avanciert zur Schreibſtube. Man hat die wohltuende Illuſion eines perfekten Umzugs, ohne daß man dafür einen Pfennig Geld auszugeben braucht. Morgens fällt zur Erhöhung der Feſtſtimmung der Kaffee aus und mittags iſt das Eſſen angebraunt. Wenn Frauen daran ihre Freude haben, iſt nichts dagegen zu machen. Ein Gutes hat dieſer häusliche Umbau. Es zeigt ſich bei dieſen Gelegenheiten nämlich immer, welch eine Menge unnützer Sachen ein normaler bürgerlicher Haushalt mit ſich herumſchleift. Da iſt ein Stuhl, der ſich unter gar keinen Umſtänden den Verhältniſſen der umgekrempelten Wohnung anpaſſen will. Hier ſtehen ein paar Schuhe, die zu klein ge⸗ worden ſind, weil man inzwiſchen, wie das nun ein⸗ mal iſt im Leben, Hühneraugen angeſetzt hat. Kleider hängen herum aus einer Zeit, wo die Schlankheit und ber kurze Rock noch Mode waren. Sie ſind die Freude aller Motten im Umkreiſe von 4 Quadraten. Hinaus, weg mit dieſem Ballaſt des Haushaltes. Die Mannheimer Notgemeinſchaft hat für alles Verwendung. Man weiß, daß ſie werktätige Nächſtenliebe übt, ohne nach Partei und Konfeſſton zu fragen.„Einer trage des andern Laſt“, heißt ihre Loſung. Ich will davon etwas mehr erzählen, denn wir alle haben ja keine Ahnung, welch eine Fülle von Arbeit ſie ſchon ge⸗ letſtet hat. Fräulein L. Trautmann, die Geſchäftsführerin der Notgemeinſchaft, weiß es, aber ſie macht nicht groß Aufhebens davon. Seit 1922 iſt ſie, wie auch die Vorſitzende, Frau Alice Beusheimer und andere mehr für die Sache tätig, kennt die Anfangsgründe und weiß feſſelnd davon zu erzühlen. Als im Herbſt 1922 die Juflation ungeheure Not über weite Kreiſe der Bevölkerung gebracht hatte, wurde das Hilfswerk der Mannheimer Notgemeinſchaft ins Leben gerufen. Vertreter der Arbeitgeber⸗ und Arbeitnehmerver⸗ bände, Verbände der freien Wohlfahrtspflege, Ver⸗ treter ſtädtiſcher und ſtaatlicher Behörden ſchloſfen ſich zu einer Arbeitsgemeinſchaft zuſammen, um mit privaten Mikteln einer Not zu begegnen, die plötzlich hereingebrochen war. Nach dreteinhalbjähri⸗ ger Wirkſamkeit wurde im Frühjahr 1926, nachdem die Verhälniſſe ſtabiler geworden waren und wieder ein beſſerer Wind wehte, die Geſchäftsſtelle aufge⸗ hoben. Inzwiſchen wurde auch die Städtiſche Für⸗ ſorgeſtelle für Kleinrenkner eingerichtet; dieſe übernahm die Betreuung des größten Teils der Schützlinge der Notgemeinſchaft. Dann kamen die mageren Jahre 1929 und 1930. Die Wirtſchaftslage wurde täglich ſchlechter, man ſtaud wieder mal pog dem Nichts. Um es kurz zu machen: der Hauptarſsſchuß der Mannheimer Not⸗ gemeinſchaft entſchloß ſich neuerding. das Hilfswerk in erwel tertem Umfange zu beleben. Die Arbeit wurde daß urch erleichtert, daß die Stadt unentgeltlich Büroräufme zur Verfügung ſtellte. Den Vorſitz des Arbeitschusſchuſſes übernahm wieder Bürgermeiſter Böttger. Nun brauchte man natür⸗ lich, um Hilfe leiſten zu können, Gelb. Trotz der ſchweren wirtſchaftlichen Lage konnten ſoviel Mittel aus laufenden Spendenn aufgebracht werden, daß die nüuerrichtete Geſchäftsſtelle ſchon Anfang Januar die Fürſorgearbeit aufnehnnen konnte. Bis zum 1. Mat 1930 wurden bereits wieder 359 Familien unterſtützt. Da die letzten Wochen eine kataſtrophale Ver⸗ schlechterung der Wirtſchaftslage brachten, hat die Not⸗ gemeinrſchaft nun mit allen Kräften das Hilfswerk gefördert. Am 15. Nißpe ber begann eine Werbe⸗ woche, eine Brockemſammlung, deren Ergeb⸗ nis, ſoweit ſich bis heuſte überſehen läßt, außerordent⸗ lich befridigend iſt. In den Räumen des Städtiſchen Amtsgebäudes R 6 ſinſd die geſammelten Sachen un⸗ tergebracht. Die ganze Woche war der Laden in vollem Betrieb. Neun Wagen, teils ſtädtiſch, teils privat und eine Anzalſl Arbeitsloſer haben ſich frei⸗ willig in den Dienſt der Nächſtenliebe geſtellt. Man hat keine Ahnung, was es da alles zu ſehen gibt: Betten, Möbel, Schulſe und Hüte, Damen⸗ und Herrenkonfektion, Haushaltungsgegenſtände und Luxtswaren— ein Warenhaus der Nächſtenliebel Die Notgemeinſchaft hat einen guten Magen. Alle Sachen nimmt ſiean A. arbeßtet ſie ſo hübſch auf, daß ſie für beſcheidene Anſprüche noch lange Dienſt tun. Da kommen dann Schuſter, Schneider, Näherinnen und andere Berufstätige aus der Zahl der Arbeits⸗ loſen. Aus altem iſt was zu machen. Jeder Schuh und jeder Rock, fſede zerfetzte Matratze und jedes Un⸗ terkleid findet hier den Kreislauf zurück ins praktiſche Leben. Die Mannheimer haben ein gutes Werk getan. Jeder hat ach Maßgabe ſeines Könnens gegeben. „Einer trage des andern Laſt“ und das bittere Leben wird uns allen leichter ſein! Ku. Ein Wiener Abend Am Mittwoch verchmſtaltete dte Höhere Handels⸗ ſchule und Han hßlsſchule J, Mannheim, C s, im großen Saale des külpinghauſes einen Unter hal⸗ tungsabend Moziurts Serenade op. 5285„Eine kleine Nachtmuſik“ und feine Ballettmuſtk zu„Les petit riens“ rahmten das Ganze ein. Handelsſchulaſfeſſor Gersbach hatte ſich dazu ein reſcht auſehnliches Orcheſter mit etwa 40 Kräften geſchaffin, zu dem auch drei Damen gehörten. Das eee bot ſein Beſtes. Man ſah, daß die jungen Kräfte ſich mit ihrem Dirigenten eins fühlten. Direktor Hauck gab jn einer kleinen Anſprache dem Abend die richtige Reſoſnanz. Freude und Lebensbejahung ſolle er widerſpiegeln ind der Jugend Gelegenhett geben, zu zeigen, daß ſie ihre Mußeſtunden in beſtem Sinne zu verbringen weiß. Die Kammermuſtkvereinigung bot Rich. Strauß(Vater): Celloſſonate in Fedur, op. 6, Jof. Haydn: Streichquartett C⸗dur op. 76/3(Kaiſerquartett), Richard Strauß: Andante aus g lavterquartett C⸗moll, op. 19. Hier⸗ bei hatte Handelsſchulg ſſeſſor Dr. Schweickert wieder Gelegenheit, ſein Können zur Freude der zahlreich er⸗ ſchlenenen Güſte zu zeigen. Schülerinnen der Anſtalt tanzen den Radetzky⸗Marſch und den Frühlingsſtimmen⸗ walzer von Joh. Strauf. Es war ein wohlgemeinter Ver⸗ ſuch, der wohlwollende Anerkennung fand. Von der Höheren Handelsſchule und Handelsſchule II war Studienrat Dr. Brandt und von der Maunheimer Ortsgruppe des De. Herr Stadel erſchienen. Die Veranſtalter verdienten ein ſo ſtark besuchtes Haus. Es iſt ein erfreuliches Zeichen für die Schule, daß ehemalige Schüler und Schül ien der Höheren Handelsſchule und der Handelsſchule J großer Mitwir⸗ Ss. Zahl den Wiener Abend beſuchten und auch als kende ihre Anhänglichkeit bekundeten. Samstag, 22. 48, November 1009 — Erinnerungen eines Hotelportietz Am morgigen Sonntag feiert, wie mitgeteilt, ba Nachtportier des Parkhotels, Herr Georg Bau ber, mann, ſein 40 fähriges Dienſtiubilaun Davon entfallen über 10 Jahre ſeiner Taätigkeſt au den„Pfälzer Hof.“ Seit 7. Jult 1904, dem der Eröffnung bes Parkhotels, iſt er dort tätig und zwar bis 1919 als Bahnportier und dann als Nacht⸗ portier. Wenn man 40 Jahre laug täglich auf dem gleichen Platz ſteht, wenn man Tag für Tag mit Hunderten von Meuſchen zu tun hat, erlebt man natürlſg mehr als am Schraubſtock oder hinter der Schreſſ⸗ maſchine. Das Hotelpublikum gleicht ſich Jahr far Jahr wieber, wie morgens die Straßenbahn fahrer zur ſelben Stunde. Und bas iſt das deutlichſte Zeichen eines guten Hauſes. Die Gäſte kommen immer wieder. Da ſind die Vertreter großer Firmen, die mit beſtimmter Regelmäßigkeit ihre Mannheimer Kunden beſuchen, Diplomaten und fürſtliche Herrſchaften stud abe ſtiegen, Prinz Georg von Preußen, Rathenau un Streſemann— ihr Weg dur nächtlichen Rußeſtätte in Mannheim ging über Portter Baudermaun Nicht zu vergeſſen ſind fene, die regelmäßig Jaßr für Jaßt abſteigen und immer genau wiſſen müſſen, wer im Hotel wohnt, welches Kleid die Damen tragen und welchen Binder die Herren. Dann gibt es wieder andere, bie ſtets allein ſein wollen, immer ſtillver⸗ gnügt lachen und niemals einen Wunſch äußern. Anbere Hotelgäſte, die Exzentriker, zumeiſt Frauen. Da ſind junge Damen, die immer und täg⸗ lich morgens, vor Tiſch und abends Kopfſchmerzen haben und zu jeder Stunde Baldrian verlangen. Oder jene Matronen, die allein in der Welt herum reiſen, mitten in der Nacht plötzlich in die Portſer⸗ loge ſtürzen und nach der Polizei rufen der Zimmernachbar ſchnarche ſo laut, daß ſie kein Auge zutun könnten. Oder jene angegrauten Mondänen die ſich im Tage zehnmal und abends noch öfter nher das Läuten der Mannheimer Kirchenglocken he⸗ ſchweren Ganz anders gearbet ſind die Sonntagsgäſte Sie ſind das Ideal für den Portier:: ſie freuen ſich auf den ſonntäglichen Beſuch des Hotels, finden hier natürlich alles ſchön, ſind immer beſcheiden und vollendet und höflich. Viel könnte man noch ſagen von jenen, die morgens und mittags und abend und zwiſchendurch ein paarmal den Portier nach bet Poſt fragen und Briefmarken wollen und Schnür⸗ ſenkel brauchen. Und wenn ihnen der Kragenknopf fehlt, der Portier muß ihn haben. Er iſt der Mann, der alles wiſſen und können muß, über den käglich tauſend und mehr Fragen herntederpraſſeln, auf den taufend Wünſche einſtürmen und der 500 Hände haben ſoll. Wollen wir es ſchon ſagen: der Beruf des Portiers iſt univerſal, der Porter it ein Konverſationslexikon, mit einem Wort: ein Tauſendſaſſa. 40 Jahre lang hat Herr Baubdermann ieſen ſchweren Beruf ausgefüllt, 40 Jahre bei ein⸗ und derſelben Firma.(Das Parkhotel wurde von den Inhabern des Pfälzer Hofes erbaut!) Wenn am morgigen Sonntag ſeine Angehörigen dieſes Jubi⸗ läum in einer kleinen Feier begehen, ſchließen alle, die Baudermann kennen, dem Wunſche ſich an, daß dem Jubilar noch recht viele Jahre in Geſundheit und Wohlergehen beſchieden ſein mögen! O * * Eine Familientragödie verhütet. Heute vor⸗ vormittag kurz vor 11 Uhr ſpielte ſich auf der Frled⸗ richsbrücke ein aufregender Vorfall ab. Ein an⸗ ſcheinend nicht mehr ganz nüchterner, dem Arbeiter- ſtande angehbrender Mann verſuchte von der Neckar⸗ brücke aus ſeme Frau und ſein Kind in den hoch⸗ gehenden Neckar zu werfen. Da ſich die Fran aus Leibeskräften wehrte, mußte der Mann von ſei⸗ nem Vorhaben Abſtand nehmen. Der Vorgang hatte eine außerordentlich große Menſchenmenge angelockt Als ein Schutzmann nahte, wollte der Mann aus, reißen. Der Schutzmann aber nahm ein Fahrrad, ver⸗ folgte den Täter, nahm ihn feſt und verbrachte ihn nach dem nächſten Poltzeirevier. „ Wieder Verkehrsſtörung auf der Rheinbrücke. Durch eine Autopanne auf der Lubwigshafener Selle der Rheinbrücke entſtand heute morgen kurz nach 8 Uhr wieder eine 10 Minuten dauernbe Störung des geſamten Fuhrwerksverkehrs, wo— durch die heute eingeführte Beſchleunigung der elek⸗ triſchen Straßenbahn auf dieſer Linie gleich am er⸗ ſten Tag unmöglich gemacht wurde. Veranſtaltungen S Schubertbund Maunheim⸗ Ludwigshafen e. B. Daß erſte Konzert findet am Dienstag, den 25. Novemebr, abend im Nibelungenſaal des Roſengartens ſtatt. Zur Auffüh⸗ rung gelangt die H Im oll-Meſſe in Origtnal⸗Be⸗ ſetzung von Johann Sebaſtian Bach. Mitwirkende ind Ria Ginſter⸗Frankfurt a.., Sopran; Emmi Senff⸗Thleß⸗ Chemnitz, Alt; Auguſt Rapold⸗Stuttgart, Tenor; Seefriod⸗Mannheim, Baß; Arno Landmann⸗Mannherm, Orgel; Nationaltheater⸗Orcheſter Mannheim(Soliſten)! Max Kergl, Solovioltne, Max F ü h ler, Soloflöte; Ole Kramer, Oboe'amore; Oskar Landeck, Oboe amore Theodor Mardorf und Karl Müller hohe Trompele Jultus Frank, Waldhorn. Ferner der gemiſchte Chor des Schubertbundes, muſikaliſche Leitung Dr. Alfred Waſſerman n.(Näheres ſtehe Inſerat und Plak, anſchlag.) 8 Die Volks⸗Singakabemie bringt am 1. Dezember unter Leitung von Kapellmeiſter Dr. Ernſt Cremer Beet, hovens„Neunte Sinfonie“ und das„Te de um von Bruckner zur Auffühenng. Wir möchten allen Muſtkfreunden den Beſuch dieſes hochkünſtleriſchen Kon⸗ zertes, das einen erleſenen Genuß verſpricht, empfehle, Zur Mitwirkung ſind bedeutende Soltſten gewonnen (Siehe Anzeige.) 8 gigenner⸗Orcheſter. Nach betſpielloſen kr folgen in ſübdeutſchen Städten, der ſelbſt in kleineren Städten wie Pforzheim, Karlsruhe und Mainz nicht an blieb, wird das größte Zigeuner ⸗Orcheſter ber Welt, Berénys 40 ungariſche Zigeuner⸗Sinfoniker, A Samstag abend im Nibelungenſaal des Roſengar ken Mannheim einmalig ein Konzert veranſtalten. Strom geworden. Schluß des redaktionellen Teils 9 Frith E 1 finden Samstag, —— — Univerſum:„Die ſingende Stadt“ Nachdem Richard Tauber den Tonfilm erobert hat und nun zu dem ganzen großen Schlag mit der Vertonfilmung von Lehars„Land des Lächelns“ ausholt, durfte auch der mit rieſiger Propaganda dekorierte Tenor Jan Kie pura, ein Pole von Geburt, nicht fehlen. Er ſingt in dem neuen Tonfilm, dem erſten großen, den ſich B ri gi tte He Um zurecht drehen ließ. Ein eigenartiges Geſpann, dieſer ſchwarze Tenor mit der ein wenig hellen, aber recht anſpre chend gebrauchten Stimme und die blonde Filmſchauſpie⸗ lerin, die ſehr in Mode war, als auf der Leinwand die weiblichen Vamps den eigentlichen Ton angaben. Auch in dieſem Film iſt ſie ſo eine Art Verführerin, die einen jungen neapolitaniſchen Fremdenführer mit nach Wien nimmt, weil er ſchön ſingt und ihr außerdem noch ſehr gut gefällt. Aber er hat bald genug von der— übri⸗ gens in falſcher Modernität geſchilderten— Wienerſtadt und ſucht wieder die heimatlichen Gewäſſer ſeines zauber⸗ haften Golfes von Neapel auf, wo ein liebes Mädel ſeiner hatrt. Dieſer Film beſitzt zwei Vorzüge; der eine iſt auf die aus⸗ gezeichnete Apparatur des Univerſumtheaters zurückzufüh⸗ ken: Man verſteht Worte und Weiſen ausgezeichnet. Der Heginn mit dem kleinen Italienerjungen, der höchſt ſchlau und geſchickt die Werke eines deutſchen Bildhauers verkauft, iſ reizend gemacht. Der junge Schauſpieker ein ganzer Rann. Und mit dieſen Bildern macht ſich ſogleich der zweite Vorzug dieſes Tonfilms bemerkbar: die Verbindung der Handlung mit dem Panorama des Golfes von Neapel. Der Hafen dieſer„ſingenden Stadt“, erſcheint ehenſo eindrucksvoll im Bilde, wie die Inſel Capri ihre gonzen Reize offenbart. Das Meer ſchäumt an ihre Felſen⸗ ner und weithin blickt man über die Geſtade des herrlichen Holfes. So falſch Wien dargeſtellt wird(mit Ausnahme der Oper), ſo wahr und ſchön erſcheinen dieſe Partien, um deren Mirklichkeit man ſich eifrig bemüht hat. Man hat die Photographie auch noch durch neapoltta⸗ niſche Geſänge unterſtützt, und ſie gehören auch zum beten, was Jan Kiepura hier ſingt. Sein Dialog mag wohl ausländiſchen Klang haben, das ſtimmt ja auch mit der Rolle überein, die er hier ſpielt; aber der Klang ſeiner Sprache iſt doch mehr nach dem Oſten als nach dem Süden orientiert. Brigitte Helm hat von einigen allzugro⸗ zen Abſichtlichkeiten abgeſehen, einige ſehr gute Momente. Zweifellos gehört ſie immer noch zu den ſtärkſten Indivt⸗ zualitäten der deutſchen Filmbühne. Man müßte nur ein⸗ mal eine wirklich für ſie ganz geeignete Rolle ſchaffen. Heorg Alexander ſpielt eine etwas alberne Rolle. Außer der höchſt intereſſanten Ufa⸗Ton⸗Wo chen ⸗ ſchau und dem bereits an anderer Stelle beſprochenen Tonfilm von dem neuen Rundfunk⸗Großſender in Mühl⸗ gcker iſt das gegenwärtige Programm auch noch durch ſeine Barietenummern bemerkenswert, aus denen beſon⸗ ders der tollbreiſte Seiltänzer Don del Monte 22. November 1930 burch ſeine erſtaunlichen Leiſtungen am zitternden Draht⸗ ſeil hervorragt. Auch der ſpringende Clown, der den komi⸗ ſchen Teil des Programms beſtreitet, iſt zuſamt ſeinem Partner ein nicht alltäglicher Artiſt. Der gute Beſuch der geſtrigen Vorſtellung zeigte, daß für ſolche Vartetsdarbie⸗ dungen in Mannheim immer noch großes Intereſſe herrſcht. Viertes Akademiekonzert. Rudolf Serkin ſpielt im vierten Akademiekonzert, das am Dienstag, den 2. Dez. im Muſenſaal des Roſengartens ſtattfindet. Zum Vortrag gelangt unter Leitung von Generalmuſikdirektor Joſeph Rofenſtock mit Begleitung des Nationaltheater⸗ Orcheſters das Klavierkonzert von Max Reger. Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe 5. Seite Nummer 544 Das Ganze ſteht auf dem Spiel. Mit dem Ganzen, dem Volk und dem Land, hat es der Bußtag zu tun. Er iſt der Meinung, daß all die Zerfalls⸗ und Niedergangserſcheinungen, all das Wider⸗ und Ge⸗ geneinander mit ſeinen häßlichen Begleiterſcheinun⸗ gen eine letzte Urſache habe, und daß dieſe Urſache nicht in den Verhältniſſen allein, nicht in den Dingen und ihren äußeren Formen, ſondern im Menſchen und ſeiner innerſten Haltung zu ſuchen ſei. Das geben viele denn auch zu. Darum redet man wieder von geiſtiger und von ſittlicher Erneuerung. Und man tut das in Kreiſen, die bisher ſolches Den⸗ ken und Reden vermieden haben. Nur iſt es dem bloßen Programm nicht getan. Das iſt ja ein Stück Not unſerer Zeit, daß es an Wiſſen und Er⸗ kenntnis, an Programmen und Poſtulaten wahrhaf⸗ tig nicht gebricht, wohl aber am Tun und Handeln, am neuen ſittlichen Sein und Schaffen. Denn nicht Landesbuß⸗ und Veltag Gedanken und Theorien, wohl aber ein beſſeres prak⸗ tiſches Verhalten iſt die Forderung des Tages. So iſt der Bußtag die zeitgemäßeſte Einrichtung, auch deshalb, weil er ſich nicht an einzelne Menſchen oder Stände, ſondern an alle, alſo an das Ganze Bußtagstimmung wendet. Der Alltag zerreißt und verwundet, weil die Dinge tauſendfach dazu Anlaß geben. Hier aber, wo es zunächſt nicht nur um die Dinge, ſondern um uns ſelber geht, um unſer perſönliches Tun und unſer ſittliches Sein und Können, da bilden wir alle eine große Gemeinſchaft von ſolchen, deren Lebensrech⸗ nung nicht ſtimmt und die darum aufhören müſſen, ſich und andere zu täuſchen, die vielmehr vereint dorthin gehen müſſen, wo die Alten das Wort von der mea culpa geſprochen haben. Der Juhalt dieſer Erkenntnis mag verſchieden ſein und er wird ver⸗ ſchieden bleiben, die Sache ſelbſt aber iſt allgemeine alleſamt, oben und und der Phariſäer Tatſache, Das gibt zu erkennen, unten, damit der Dünkel aufhört in der Bruſt erſterbe. Es gilt zu ſehen und ein⸗ zuſehen, daß es wirklich ſo iſt: Das ganze Haupt iſt krank, das ganze Herz iſt matt. Alle Teil⸗ diagnoſen, alle Einzelbeſchuldigungen haben Unheil genug angerichtet. Das Ganze iſt krank und gefährdet, und wir alle gehören dazu. Das war ja der verhängnis⸗ volle Irrtum, der noch ſein Weſen unter uns treibt, daß der Einzelne ſich nicht verantwortlich fühlte für die Geſamtheit, ſondern ſein Wohlleben, ſeine Wohl⸗ fahrt, ſeine Karriere und ſeinen Vorteil immer im Auge hatte und erbarmungslos und lieblos über den anderen hinwegſchreiten konnte. Wir kennen dieſen Individualismus zur Genüge; er hat als gemeiner Egoismus verheerend gewirkt, die Trümmer ſind deutlich und das Chaos vor der Türe. Zur Umkehr ruft der Bußtag und er ſtellt Land und Volk vor die letzte Inſtanz: vor den lebendigen Gott. Da ſchweigen unſere Theo⸗ rien und Gedanken, denn es reden die Taten und Werke. Und wenn es uns gelingen ſollte, auch dieſes Mal dieſer Inſtanz auszuweichen, ſo wird der Fluchtverſuch einſtmals nicht mehr helfen. Wir ent⸗ gehen der Rechenſchaft nicht— es iſt ein Schnitter, der heißt Tod! Das iſt ja nicht nur Schickſal, ſon⸗ dern Schuld. Und auch da gehören wir alle zuſam⸗ men, auch da ſtehen wir in gemeinſamer Front. Möchte der Bußtag dieſes Gefühl ſtärken und Kräfte erwecken, die ſtärker ſind als Zerfall und Niedergang, Kräfte der Buße und des Glau⸗ bens, damit wir nicht verzweifeln müſſen unter dem Fluch des Tages, ſondern ihn wandeln dürfen zum Segen für Volk und Vaterland! Dy. B. —— Jamilienchronik * 50 jähriges Geſchäftsjubiläum. In dieſem Mo⸗ nat kann die Firma Martin Bonifer, P g, 4, gegr. 1880, auf ein 50 jähriges Beſtehen zu⸗ rückblicken. Die Firma hat ſich während dieſer lan⸗ gen Zeit durch ihre Solidität nicht nur das größte Vertrauen ihrer Kundſchaft erwerben können, ſon⸗ dern genießt auch bei ihren langjährigen Lieferanten das höchſte Anſehen. In der Woche vom 24. bis 30. November findet ein Jubiläums verkauf ſtatt.(Weiteres Anzeige.) * Ein ſeltenes Doppeljubiläum. Oſenſetzermeiſter Anton Fiſcher, N 4, 18, begeht am morgigen Sonn⸗ tag ſeinen 60. Geburtstag. Gleichzeitig wohnt er 60 Jahre in derſelben Straße und 40 Jahre im gleichen Hauſe. * Seinen 60. Geburtstag feiert am Sonntag Herr Wilhelm Dörſa m, ſtädt. ter, Waldhof⸗Luzenberg, Untere Riedſtr. morgigen Angeſtell⸗ 52. Kuban⸗Koſaken in Ludwigshafen Während des Verbandsſpiels Phönix Lud wigs⸗ hafen— Sp. Vg. Sandhofen wird eine Gruppe Kuban⸗Koſaken, beſtehend aus 4 Offizieren, ihre Reiter⸗ künſte zeigen. Moclell lochen: in schwor und braun Zoxcelf. Derby- Schnitt schenk machen werden! * IE AUCH DABEI? fnungsgeschenk quch noch am MONTAG. lnfolge großen Andrangs zur Eröffnung des neuen fHess⸗ Schohgeschäfts konnten wir nicht alle Kunden bedienen. Wir möchten aber allen denjenigen, die enttäuscht Werden mußten, sagen, daß wir auch am Montag, den 24. in unse- rem neuen Geschäft, H. I, Nr. I- 2, noch unser Eröffnungsge- 26 jedem Poor Hess Damen- schuhe schenken wir ein Paqr Hess, Hilda“. Strümpfe(im Wert von RM I. 90)— zu einem jeden Pacr Hess⸗Herren- schühe ein Pao Hess-Stahlsocken(im Wert von RM.20). H. 1, Nr.-2(Ecke Breitestraße und Market) WARUM WIR IHNEN STRUMRGFESHENCKE N: Wie jeder Herrenschoh von Hess Modell Rival: braun und mauve Bexcalf kombiniert Schokoladen- Wie jeder bamenschuh von Hess Auch Hess⸗-Strömpfe wird jeder wieder verlangen, der sie einmal versucht hat. Darum scheuen wir die Kosten nicht und schenkenzur Eröffnung jedem Kkundenein Poor HHess⸗Strümpfe. 6. Seite/ Nummer 544 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗ Ausgabe Samstag, 22. November 1990 Heß ⸗Schuh-Geſchäſt eröffnet Zu den vielen eleganten, auf das modernſte aus⸗ geſtatteten Läden, die Mannheim mit in erſter Linie ein großſtädtiſches Gepräge geben, hat ſich an der Ecke des Marktplatzes und der Breiteſtraße ein neuer geſellt. Heute vormittag iſt in dem Hauſe H 1, 1/2, das der Bavaria⸗G. m. b. H. gehört, ein Heß⸗Schuh⸗Geſchäft eröffnet worden. Die Firma M. u. L. Heß Schuhfabrik AG. hat ihren Fabrikationsſitz in Erfurt und ihre Verkaufszentrale in Stettin. Von den Geſchäften, die ſich jetzt über gamz Deutſchland verbreiten— das Mannheimer iſt das 60.— befinden ſich nicht weniger als 21 in Berlin. Auch in Rheinland⸗Weſtfalen wird in ſaſt jedem größeren Ort ein Heß⸗Schuh⸗Geſchäft be⸗ trieben. Die Firma, ein rein deutſches Unternehmen, heſitzt in Erfurt drei Fabriken. In der erſten werden die einzelnen Schuhbeſtandteile, Leiſten, Unterleder uſw., in der zweiten nur Damenſchuhe und in der dritten nur Herrenſchuhe hergeſtellt. Der Verkauf erfolgt zu Einheitspreiſen, die die Fabrik feſtſetzt. Durch ſtrengſte Spezialiſierung und durch rationelle Arbeitsmethoden, nicht zuletzt aber auch durch das Verkaufsſyſtem, iſt es möglich, zu Einheitspreiſen Schuhe erſter Qualität herzuſtellen. Betritt man von der Breiteſtraße den Laden, ſo fällt ſofort die große Helle des 162 am großen Raumes auf. Die beiden Fronten, die dem Markt⸗ platz und der Breiteſtraße zugekehrt ſind, werden von fünf mächtigen Fenſtern eingenommen, von denen das umfangreichſte 5,30 m breit iſt. Die be⸗ trächtliche Höhe des Ladens geſtattete über den Schau⸗ fenſtern die Anbringung von bis zur Decke reichen⸗ den Regalen, in denen ſich eine Schachtel mit dem Signum der Firma in den heſſiſchen Farben ſilber und rot an die andere reiht. In dieſen lebhaften Farben iſt übrigens der ganze Raum gehalten. Etwas ganz neuartiges ſind zwei Leitern, auf denen man an den Regalen an der ganzen Front entlang fahren kann. Um die Kundſchaft nicht nur durch die Auslagen in den Schaufenſtern, die auf das ge⸗ ſchmackvollſte dekoriert find, auf die Heß⸗Fabrikate aufmerkſam zu machen, ſind auch im Verkaufsraum ſehr apart wirkende Vitrinen angebracht worden. Es gehört zu den Eigenarten des Unternehmens, daß in den Schaufenſtern jeder Schuh den Namen des Modells trägt, ſodaß die Kundſchaft in der Lage iſt, nach ihrem Geſchmack ſchon zu wählen, bevor ſie den Laden betritt. Weicht der Tag der Nacht, dann flammen zahlreiche Beleuchtungskörper in der be⸗ liebten Mattglas⸗Kugelform auf. Die Lichtſpender der Schaufenſter ſind in die Decke eingelaſſen. Die modern geſtaltete Außenfaſſade iſt auf beiden Seiten durch ein Transparent mit dem Namen Heß in Leuchtbuchſtaben belebt. Die Arbeiten, die vor allem auch in äſthetiſcher Beziehung ſehr befriedigen, wur⸗ den nach den Plänen des Architekten Emil Rei⸗ chert von leiſtungsfähigen hieſigen und auswärtigen Firmen ausgeführt. Bei der Vorbeſichtigung in der letzten Stunde vor der Eröffnung machte Direktor Ländner mit Frau Gemahlin in der liebens⸗ würdigſten Weiſe die Honneurs. * * 75. Geburtstag. Frau Eliſabeth Föckler, Parkring 25, kann am morgigen Sonntag im Kreiſe ihrer Lieben ihren 75. Geburtstag feiern. Kommunale Chronik Die neue Straßenverkehrsoronung in Ludwigshafen O Ludwigshafen, 22. November. Die ortspolizeilichen Vorſchriften zur Rege⸗ lung des Verkehrs auf den öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen, die der Senat der unmittel⸗ baren Stadt Ludwigshafen erlaſſen hat, ſind ſoeben im Druck erſchienen. Beſondere Beachtung verdienen die neuen Sonderbeſtimmungen für einzelne Stra⸗ ßen, die zu Gin bahnſtraßen erklärt werden. Die folgenden Straßen dürfen danach nur befahren werden: 1. die Dammſtraße von der Bismarckſtraße zum Brückenportal, 2. die nördliche Brückenrampe brücke zur Ludwigſtraße, 3. die Ludwigſtraße in der Richtung Rheinbrücke — Bahnhof, 4. die Bismarckſtraße vom läumsſtraße, die Jubiläumsſtraße von der Bismarck⸗ zur Ludwigſtraße, 6. die Wredeſtraße von der Ludwig⸗ zur Bismarck⸗ ſtraße. von der Rhein⸗ Bahnhof zur Jubi⸗ . Einige Straßen werden zu Straßen erſter Ordnung erklärt. So vor allem die Zu⸗ und Abfahrtsſtraßen der Rheinbrücke(Ludwig⸗, Bismarck⸗ und Wredeſtraße). Für den Verkehr mit ſchweren Laſtkraftfahrzeugen verboten ſind Viadukt und die untere und mittlere Drehbrücke am Luitpoldhafen. Wie in Mannheim dürfen die Auffahrtsrampen zur Rheinbrücke von Fahrzeugen, deren Höhe ein⸗ ſchließlich der Ladung mehr als 3,80 Meter beträgt, nicht befahren werden. Die Beſtimmungen treten eine Woche nach ihrer Verkündung in Kraft. Da die Beſchilderung wegen der hohen Koſten bisher noch nicht in vollem Umfang durchfühbar war, ſo haben ſich die Poltzeiorgane einſtweilen darauf beſchränkt, den Fußgänger⸗ und Fahrzeugverkehr an die neuen Einbahnſtraßen zu gewöhnen, bevor mit Strafvor⸗ ſchriften eingeſchritten wird. Zur Ludwigshafener Oberbürgermeiſterwahl * Ludwigshafen, 21. November. Mit der Ober⸗ bürgermeiſterwahl beſchäftigen ſich ver⸗ ſchiedene Verbände und Intereſſen⸗ gruppen der Stadt. So wünſcht der Hausbeſitzer⸗ verein in einem einmütig gefaßten Beſchluß, daß eine Perſönlichkeit gewählt werde, die den Be⸗ langen der Vermieter wie der Mieter in gleicher Weiſe Gerechtigkeit widerfahren laſſe. Auch aus In⸗ duſtrie⸗ und Handwerkerkreiſen gehen den Stadt⸗ räten Entſchließungen und Auffaſſungen über den zu wählenden Oberbürgermeiſter zu. Zunächſt wird abgewartet werden müſſen, bis ſich die ſieben in engere Wahl gezogenen Kandidaten dem Stadtrat in den geheimen Sitzungen am 27. und 28. November vorgeſtellt haben. Einweihung des Studentenhauſes * Karlsruhe, 22. November. Unter großer Beteiligung fand am Freitag die feierliche Einweihung des Studentenhauſes ſtatt. Außer dem Lehrkörper der Hochſchule und der Stu⸗ dentenſchaft hatten ſich zahlreiche Ehrengäſte einge⸗ funden. So war u. a. zu bemerken Staatspräſident Wittemann, Miniſterialdirektor Dr. Huber, der frü⸗ here Kultusminiſter Dr. Leers und Miniſterialdirek⸗ tor Dr. Schwörer, Oberbürgermeiſter Dr. Finter und Bürgermeiſter Schneider, ferner zahlreiche wei⸗ tere Vertreter ſtaatlicher und ſtädtiſcher Behörden, von Wiſſenſchaft, Kunſt, Handel, Gewerbe und Hand⸗ werk. Nach Eröffnung des Weiheaktes im großen Saal, der bis zum letzten Platz beſetzt war, hielten die Fahnendeputationen der akademiſchen Verbindun⸗ gen unter weihevollen Klängen des akademiſchen Or⸗ cheſters ihren Einzug. Der Vorſitzende des Karls⸗ ruher Studentendienſtes, Prof. Dr. Holl, entbot den Gäſten herzlichen Willkomm. Er gab ſodann einen kurzen Rückblick auf die Entſtehung und Ent⸗ wicklung des Gedankens für Errichtung eines Stu⸗ dentenheims. Er dankte allen Behörden, Geſchäfts⸗ leuten und Arbeitern und teilte den Beſchluß der Studentenſchaft mit, in einem geſelligen Beiſa m⸗ menſein mit der Arbeiterſchaft, das in den nächſten Tagen ſtattfinden werde, der Arbeiterſchaft auch äußerlich den Dank zum Ausdruck zu bringen, zugleich aber auch den Beweis zu liefern, daß der Gedanke der Volksgemeinſchaft bei der Karlsruher Studentenſchaft kein leeres Wort ſei. (Stürmiſcher Beifall.) Miniſterialdirektor Dr. Hir ſch übermittelte im Auftrage des am Erſcheinen verhinderten Finanz⸗ miniſters die herzlichen Glückwünſche. Einen von Schloſſermeiſter Daler gefertigten kunſtvollen Haus⸗ ſchlüſſel übergab er dem Vorſitzenden des Studenten⸗ dienſtes. Staatspräſident Wittemann betonte eingangs ſeiner Ausführungen, daß dieſe Errichtung des Karlsruher Studentenhauſes eine vorbildliche ſoziale Tat erfüllt. Oberbürgermeiſter Dr. Finter führte aus, daß die Stadtverwaltung ſich über das neue Werk freue. Geheimrat Duisberg richtete an die Studenten die herzliche Mahnung, die Pflege der Kameradſchaft und des Zuſammengehörigkeitsgefühls in dem neuen Heim voranzuſtellen. Prof. Schairer unterſtrich die prägnanten Ausführungen ſeines Vorredners mit einem intereſſanten Vortrag über die Erziehung der Perſönlichkeit. Ein Vertreter der Studentenſchaft entbot in kurzen Worten die beſten Wünſche für das Heim. Schließlich ergriff noch der neue Rektor, Prof. Dr. Plank, der Vorſttzende des Verwaltungsrats, das Wort, um gleichfalls allen Behörden und Perſönlich⸗ keiten, die an dem Gelingen des Werkes mitgeholfen haben, zu danken, darunter auch den Studenten und Profeſſoren, die durch Beiträge ihren Opferſinn be⸗ wieſen. Der Erbauer des Studentenhauſes, Min.⸗Rat Prof. Dr. Hir ſch, wurde durch die Verleihung der Plakette geehrt, die durch Verfügung des Senats für beſondere Verdienſte um die Hochſchule verliehen wird. 5 Mit einem nochmaligen Vortrag des akademiſchen Orcheſters fand der Feſtakt ſeinen Abſchluß. Fü ͤ AT — Alus Rundfunk⸗Programmen Sonntag, 23. November n: Gymnaſtik; Köln: Konzert. n: Gang durch Friedhöfe. furt: Evang. Morgenfeter. n: Morgenfeier; Köln: Evang. Morgen⸗ eier. : Frankfurt: Den Gefallenen zum Gedächinss : Frankfurt: Totenfeier. 5: Stuttgart: Kath. Morgenfeier. : Frankfurt: Feierſtunde. 5: Frankfurt, Stuttgart: Kreutzer⸗Feier„Die Almhütte“; München: Morgenveranſtaltung, : Berlin, München: Konzert. : Frankfurt: Orgelkonzert; Stuttgart; gg. pitel der Zeit. : Köln: Kammermuſik; Stuttgart: Konzert von Mannheim. : Berlin, Frankfurt, Stuttgart: Jugend⸗ ſtunde. : München: Für die Frau; Stuttgart: Vor⸗ trag, anſchl. Dichterſtunde. : Frankfurt, Stuttgart: Geiſtliche München: Kantate. 5: Frankfurt, Stuttgart: Totengedenkfeier, : Budapeſt: Konzert; Wien: Klapierkonzert. : München: Opern„Cavallerio ruſticona“,„Bo, jaäzo“: Stuttgart: Sport; Tſchechſſche Sender: Oper„Traviata“; Hamburg: Kot zert. : Ham burg: gart: Auguſtinus⸗Feier; Konzert. Muſtf; Vortrag; Frankfurt, Stuft⸗ Mailand, Turin; 19.40: Wien: Sinfoniekonzert. 20.00: Berlin: Gefallenen⸗Gedenkſtunde; Bres lou: Kammermuſik; Hamburg: Weiheſtunde; Kö nigswſth.: Deutſches Requiem; Köln: Orgel⸗ konzert; Bukareſt: Geſang; Laibach, Os lo: Konzert; Zürich: Kreutzer⸗Feier. : Kattowitz, Warſchau: Klavierkonzert; Mae land, Turin, Rom: Tanzmuſik. : Frankfurt, Stuttgart, Königswſth Kammermuſik; Bukareſt: Violinkonzert; Wie g; Klaſſiker der Operette. 21.00:. Turin: Konzert; Rom: Oper „Thais“. 21.10: Berlin: Hapoͤn„Stabat mater“; Breslau Hörſpiel„Reportage des Todes“. 21.40: Frankfurt, Stuttgart: Rezitattonenz Stockholm: Konzert. : Breslan, Budapeſt, London 1,, Da⸗ ventry: Konzert; Frankfurt, Stuttgart Kompoſitionen für Rundfunk. 22.90: Hamburg: Konzert: Oslo: Tanzmuſik. 22.50: Berlin: Kammermuſik. . Der Rundfunk am Sonntag Frankfurt und Stuttgart übertragen um 1½18 Uhr gus dem Stadtthegter Freiburg eine Feier zum 150. Geburtstag von Conradin Kreutzer. Zur Ur aufführung gelangt Kreutzers Oper„Die Almhütte“, deren Text von Kotzebue ſtammt. Um 13.00 Uhr kommt itber Stuttgart aus dem Ufa⸗Theater Univer ſum in Mannheim ein Konzert auf der Os kaly⸗Orgel Eine Aguſtinus⸗Feier veranſtalten Frankfurt⸗ Stuttgart um 19.30 Uhr. Ueber die gleichen Sen der ſpielt um 20.45 Uhr das Peter⸗ Quartett Mozart: B⸗dur⸗Quartett und Verdi: E⸗moll⸗Quar⸗ tett. Neue, beſonders für den Rundfunk komponierte Muſik ſiſt um 22.00 Uhr über Frau k⸗ furt⸗Stuttgart aus Karlsruhe zu hören. Schluß des redaktionellen Teils e e ee, ROMAN VON GERTRU DU WETMAR- HE (Nachdruck verboten.) Auf dem großen Sportplatz ſpielte ſich ſoeben der erbitterte Endkampf zwiſchen dem einheimiſchen Fuß⸗ Hallklub„Viktoria“ und dem.⸗C. B. ab. Atemloſe Spannung feſſelte die Zuſchauer, die den Platz in dichten Reihen umſäumten. Es war ein beſonders intereſſantes Spiel. Beide Vereine hatten ihre erſten Mannſchaften aufgeboten. Die Teilnehmer waren ſämtlich tadellos in Form. Zur Halbzeit hatte das Spiel:2 geſtanden. Und es ſchien tatſäch⸗ lich als„unentſchieden“ ausgehen zu wollen, denn ſobald eine Partei ein Tor erkämpft hatte, gelang es kurz darauf auch dem Gegner. N „Jetzt wird's ernſt, Menſch“, erklärte ein Zwölf⸗ jähriger ſeinem Nachbarn. Hilde Volkmar blickte lächelnd auf die Gruppe ju⸗ geudlicher Sportfreunde, die ſich vor ihr aufgebaut hatte,— lauter zehn⸗ bis zwölfjährige Bengels. Wie ſie aufpaßten, und wie ſcharf ſie kritiſierten!„Menſch“ ſchien bei ihnen der allgemeine Rufname zu ſein. Mindeſtens einmal in jedem Satz kam er vor. Zu⸗ weilen nur machte er— nicht den ehrlichen Tauf⸗ namen der Jungen, wohl aber kräftigen Bezeichnun⸗ gen aus dem Tierreich Platz.„Paß' auf, Menſch! Döſ' nich, du Rhinozeros!“ Dazu ein derber, brüder⸗ licher Rippenſtoß. „Hör' nur, Herbert!“ ſagte Hilde beluſtigt.„Hier herrſcht ein feiner Umgangston.“ Herbert Hagen ſchüttelte mißbilligend den ſchma⸗ len Kopf.„Einfach widerwärtig. Ich finde dabei wirklich nichts zu lachen.“ Hilde ſah ihn ärgerlich von der Seite an. Sie konnte dieſe lehrhaft⸗hochmütige Miene an ihm nicht leiden.„Sie meinen es doch nicht ſo ſchlimm. Aus dir ſpricht ſchon wieder mal der ſpätere Pauker.“ „Und aus dir die künftige Verteidigerin.— Ich verſtehe nicht, daß ein Mädel, wie du ſolch einen Beruf ergreifen will,— Jura ſtudiert, nur, um ſpäter Verbrechern zur Seite zu ſtehen!“ Hilde wandte ſich ungeduldig ab. Es war das alte Lied. Schon in der Oberprima hatte ihr Herbert Hagen, der Klaſſenkamerad, dieſen Vorwurf gemacht. Sie zankten ſich eigentlich immer deshalb, ſobald ſie ſich trafen,— hier oder in Berlin, wo ſie beide ſeit Oſtern ſtudierten. Und ſie konnte ſich doch nichts Schöneres denken, als armen, bedrüngten Menſchtzu in ihrer Not hilfreich beizuſtehen, beſonders als Fräu den Frauen, die von den Männern nicht ſo bis ins Feinſte und Letzte ihres Seelenlebens verſtanden werden konnten. Eine Zeitlang, in Unterprima, hatte ſie auch daran gedacht, Nerztin zu werden. Aber — es war lächerlich bei einem ſonſt ſo tapferen Mä⸗ del, doch es ließ ſich nicht überwinden,— ſie konnte kein Blut ſehen. Ein Stimmengebraus, das ringsumher auf⸗ ſchwoll, lenkte ſie ab. Die Knaben, die vor ihr ſtan⸗ den, ſchrien am hellſten und lauteſten und zappelten vor Begeiſterung mit Armen und Beinen.„Tor! Tor! Horos! Horos!“ Das war Horſt Hagens alter, ſchöner Uebername von der Schule her. Unter dieſem Namen war er der ſportbegeiſterten Schönſtädter Ju⸗ gend noch von früher bekannt. Gleich darauf ſchrillte die Pfeife. Das Spiel war aus. Die„Viktoria“ hatte geſiegt, und der Lokal⸗ patriotismus der Schönſtädter ſchlug hohe Wogen. „Haſt du geſehen, Herbert, dein Bruder hat das letzte Tor getreten? Ein famoſer Menſch!“ Hildes Begeiſterung war Herbert ſichtlich unan⸗ genehm.„Ja, ja“, murmelte er eiferſüchtig,„wo der Biceps oder die Beinmuskulatur maßgebend ſind, ſchneidet er immer gut ab.“ Hilde gab ſich den Anſchein, als hätte ſie den ge⸗ häſſigen Sinn ſeiner Rede nicht verſtanden. Sie wollte ſich nicht ärgern. Es war ſolch ein ſchöner, goldener Septembertag; ringsum Farben, Jubel, Frohſinn. Der große, ſchlanke Menſch da drüben— Horſt Hagen— ſchien in dieſem Augenblick genau ſo zu empfinden, wie ſie. Er war etwas hinter den anderen Spielern, die dem rotbedachten Holzbau mit den Umkleideräumen zuſtrebten, zurückgeblieben. In ſeinem leichten, grün⸗weißen Dreß ſtand er in der milden Sonne und atmete tief und dehnte Bruſt und Schultern. Horſt war auch wirklich ſo hell und dankbar zu⸗ mute. Wie ſchön war das Leben, wie ſchön die Welt; wenn man das junge, geſunde Blut froh und leicht in den Adern ſpürte! Glichen die weißen Haufen⸗ wolken am Himmel nicht den Schneebergen der Al⸗ pen, die er vor Monaten erſt von München aus be⸗ ſucht hatte, und die ihm zum gewaltigen Erlebnis geworden waren, anders wieder, aber gleich ein⸗ drucksvoll, wie vor Jahren die See?! Man ſagte von ihm, er wäre nur mittelmäßig begabt. Er mußte hart und zäh arbeiten, um vorwärtszukommen. Und neben ſeinem Bruder Herbert war er wirklich, wie er ſich ſelbſt eingeſtand,„kein Licht.“ Aber eine Gabe beſaß er, hatte er vor Herbert und vielen anderen voraus: Sich unbefangen, ſtark und tief an allem Schönen und Großen in der Welt zu freuen und in Ehrfurcht das Schönſte und Größte, das unſeren ſchwachen Sinnen verborgen iſt, zu ahnen. Er war kein Philoſoph, auch kein Dichter. Du lieber Himmel, er war stucl rer. mere. im dritten Semeſter, hatte eine Zeitlang als Volontär im väterlichen Geſchäft gear⸗ beitet und beſuchte die Handelshochſchule in München, um ſpäter in Vaters Weberei eintreten zu können. Er liebte die Muſik, gewiß, und ſpielte gut Klavier. Na ja, für den Hausgebrauch, dachte er beſcheiden. Auf den kühnen Gedanken, ein Künſtler zu werden, war er ernſtlich nie gekommen. Und doch graute ihm manchmal, graute ihm auch in dieſem Augenblick plötzlich vor der Enge ſeiner Zukunft. Wie der Vater würde er tagaus, tagein im Kontor hocken, rechnen, Staub ſchlucken, ſeinen geraden Rücken krümmen, ſeine klaren, ſcharfen Augen mißhandeln, bis er ohne Brille nichts mehr ſehen konnte, und— ſich ärgern, aufregen, ſorgen. Geſchäft, Aerger und Sorgen ſchienen unzertrennliche Begriffe zu ſein. Wars ein Wunder, wenn der Vater dabei vor der Zeit alt und verdrießlich wurde, wenn er dem Weſen und den Wünſchen der Söhne kein rechtes Verſtändnis ent⸗ gegenbrachte? Man rief ihn, und Horſt ſchüttelte die trüben Ge⸗ danken ab. Trotzdem überſchauerte ihn ein leichtes Fröſteln. Herbſtlich kühl wehte es auf einmal über den Platz. Eine Wolke ſtand vor der Sonne, und ein fahler Schein wob in der Luft. Auf dem zer⸗ trampelten Grasboden zu ſeinen Füßen raſchelten welke Blätter, die von den Kaſtanien drüben herüber⸗ geflattert waren. Ihm bangte, und er wußte nicht, wo⸗ vor. Das große Rätſel der Vergänglichkeit hatte an ſeine Seele gerührt. Mit langen Schritten folgte er den anderen, ſehnſüchtig danach, mitten hineinzuſpringen in dieſe Gruppe geſunder, lebendiger junger Leiber, in ihren ſcherzfrohen, ſelbſtſicheren Uebermut. Doch ſie umringten ihn nicht, wie er es gewohnt war. Sie wichen unwillkürlich vor ihm zurück und betrachteten ihn fremd, anders als ſonſt, mitleidig⸗ neugierig, als müßte er ein Zeichen des Unglücks, das ihn plötzlich betroffen hatte, an ſich tragen. „Was iſt denn los?“ fragte er verwundert. In dieſem Augenblick erſt bemerkte er Anna, das Dienſt⸗ mädchen von daheim. Mit einem hilfloſen Blick aus ihren verweinten, dunklen Augen ſtreifte ſie bittend die jungen Herren ringsumher. Aber keiner nahm ihr das Schwere ab. Ste kämpfte die ſchon wieder aufſteigenden Tränen tapfer nieder.„Erſchrecken Sie nicht, Herr Hagen! Ein Unglück. Das Auto..“ Er ſtarrte ſie an.„Um Gottes willen, ſo ſagen Sie doch.“ „Der gnädigen Frau und Inge iſt nichts weiter paſſiert. Aber der Herr.“ „Mein Vater? Was— was— iſt?— Tot?“ Sie nickte. Er ſtand ſteil und ſtarr wie ein Pfahl. Jeder Muskel ſeines Körpers, alles an und in ihm war Abwehr gegen das Furchtbare, was da auf ihn ein⸗ drang.„Das— iſt doch nicht möglich!“ ſagte er heiſer. Er fühlte die Nähe der anderen nur noch wie durch Schleier. Sie rückten immer weiter von ihm ab, immer weiter, verdämmerten zu fernen Schatten. Nun ſtand er ganz allein in einer großen Leere Um ihn war das Nichts, das Weſenloſe. Alles ſchwand,— Wärme, Licht, Luft. Er rang nach Atem. Da legte ſich eine Hand auf ſeine Schulter. Günter Orland, ſein Freund, ſprach gute teilnehmende Worte zu ihm. Und er war wieder mitten im engen Kreis und fühlte, daß das Würgen in ſeiner Kehle von einem heißen Schluchzen herrührte, das er doch nicht aufkommen laſſen durfte. Sein Denken ſetzte wieder ein. Er hatte Herbert vorhin unter den Zuſchauern bemerkt.„Mein Bruder war da. „Dort geht er.“ Schon eilten zwei der Spieler über den Platz. Einer brachte Horſts Fahrrad aus dem Schuppen. Andere zogen ihn ins Haus, reichten ihm ſeine Kleidung, die er mechaniſch anlegte. Dabei war alles, wie ſonſt, jeder Griff der gewohnte, nur daß ein dumpfer Druck im Kopfe ſaß oder in der Bruſt, und daß die Finger ſo ſteif und kalt waren. Dann kam Herbert heran. Er ſah aus, wie als Knabe, wenn er eine Ohrfeige erhalten hatte,— ver⸗ blüfft, ängſtlich, eigentlich vor allem gekränkt, daß wollte von Anna ganz genau wiſſen, wie das Unglück geſchehen war. Horſt ſchnitt ihm das Wort ab.„Das hat Zeit. Jetzt müſſen wir nach Hauſe.“ Er ſtand ſchon neben ſeinem Rad und umklammerte die Lenk⸗ ſtange. In ihm war, wie ſtets, wenn es galt, nur der Gedanke: Was muß ich nun zunächſt tun? Er wandte ſich noch einmal nach dem Mädchen um.„Haben Sie Geld für die Straßenbahn?“ Sie verneinte, und er gab ihr das Geld. Zaghaft ſtreckte ſie ihm dann die Hand entgegen. Er fühlte, ſie wollte ihm ihre Teil⸗ nahme zeigen. Bei Herbert hätte ſie ſich das nicht erlaubt, hätte aber auch gar nicht den Wunſch gehabt, es zu tun. Er nahm die arbeitsrauhe Hand und hielt ſie einen Augenblick feſt. Dann wandte er ſich raſch ab, Günter Orland lieh Herbert ſein Fahrrad. Man begleitete die beiden Brüder bis hinaus auf die Straße. Die jungen, lebenſtrotzenden Geſtalten, meist noch im bunten Dreß, bildeten einen ſonderbaren Trauerzug. Es gab noch ein eiliges Händeſchütteln, Günter klopfte Horſt ein paarmal derb auf die Schulter. Und dann ſtrich plötzlich eine weiche Hand ſcheu, und liebkoſend über Horſts Finger, die auf der Lenkſtange des Rades ruhten.„Herr Hagen,“ ſagte eine warme Stimme, und er blickte in ein Paar gute braune Augen,„es tut mir ſo herzlich leid“ Er kannte die Sprecherin nicht. Es war wohl das⸗ ſelbe junge Mädchen, das er vorhin neben Herbert geſehen hatte. Aber er wunderte ſich nicht über die Anrede. Es gibt Meuſchen, mit denen wir ſofort ver⸗ traut ſind, als wären ſie in einem früheren Leben unſere Freunde geweſen. Die erſte Begegnung iſt dann kein ſteifes Sichkennenlernen, iſt ein Wieder⸗ finden. So erging es ihm mit Hilde Volkmar. Er fühlte ihre Teilnahme, ihr Daſein, wie eine Wohl⸗ tat. Aber zugleich weckte ihn ihre Stimme aus ſeiner Erſtarrung. Das heiße Schluchzen ſtieg wieder in ihm auf und wollte ſich freimachen. Mit feſtgepreßten Lippen nickte er nur und ſchwang ſich wieder auf ſein Rad. Hilde blickte im Weitergehen den Radfahrern nach, ſo lange noch etwas von ihnen zu erkennen war, In ihr lebte der Wunſch: Wenn ich ihm doch jetzt zur Seite bleiben, ihm helfen, ihn tröſten dürfte! Und ſeltſam, ſie dachte dabei nicht an Herbert, mit dem ſie doch ſeit Jahren befreundet war, ſondern an ſei⸗ nen Bruder, den ſie in dieſem Augenblick erſt kennengelernt hatte. An der Straßenbahnhalteſtelle ſtand das funge Dienſtmädchen. Sie wartete nicht lange. Als ſie er⸗ fuhr, daß die nächſte Baht erſt in fünf Minuten kommen würde, atmete ſie erleichtert auf. Dann konnte ſie mit gutem Gewiſſen laufen: viel früher würde ſie ſonſt bei der bekannten Schnelligkeit der Schönſtädter Elektriſchen auch nicht nach Hauſe kom⸗ men. Und ſie lief, lief mit flinken Füßen, mit Be⸗ geiſterung und Ausdauer, preßte die beiden Münzen zärtlich in ihrer Hand und war bei allem Unheil froh darüber, daß ſie nun das Geld vom fungen Herrn behalten konnte.—— Es war ſo unheimlich ſtill im Hauſe. Die Ge⸗ ſchäftsräume im Erdgeſchoß ſchliefen im Bann der Sonntagsruhe. Und in der Wohnung darüber war der Tod eingekehrt. ihn ſo etwas Entſetzliches treffen konnte. Und er (Fortſetzung folgt) ee 8 n W 7 14 . ro — aa. Ser r. r e „... 2„. r. 2 0„ e SEE rgen⸗ * 1 Samstag, 22. November 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 544 Max der Eines Tages nahm ſich Heinrich, der 21 Jahre alte Volontär in einem Mannheimer Speditions⸗ geſchäft, das Adreßbuch vor, ſchlug es auf und notierte ſich den erſtbeſten Namen, der auf dieſer Seite ſtand. Es war Direktor Dr. T. H. Dann nahm er Briefpapier und Feder und entwarf ſeinen Gefechtsplan. Der beſtand darin, daß er unter der Androhung, der Direktor, deſſen Familie und Villa werden im Falle der Ablehnung in die Luft ge⸗ ſprengt werden, 500 Mark verlangte. Der Be⸗ trag müſſe, ſei ihm, dem Direktor, ſein und ſeiner Familie Leben lieb und wert, bis ſpäteſtens 26. De⸗ zember im Kaffee Watt am Büfett abgegeben ſein. Erfolge eine Anzeige bei der Polizei, dann ſeien der Direktor und die Angehörigen rettungslos verloren. Alſo lautete der Brief, den„Ajax der Beſchützer“, wie er ſich nannte, an Herrn T. H. ſchrieb. Eigen⸗ tümlicherweiſe zeigte Ajax an dem Paket, das im Kaffee Watt für ihn abgegeben wurde, kein Inter⸗ Expreſſer eſſe. Dafür nahm er aber nochmals Papier und Feder zur Hand und ſchrieb einen noch viel dreiſte⸗ ren Brief. Er verlangte, daß das Geld poſtlagernd hinterlegt werde. 8 So frech hätte der noch unerfahrene und grüne Heinrich nicht ſein dürfen; denn als er in den Schalterraum kam und ſeine 500 Mark abheben wollte, wurde er unfreundlicherweiſe feſtgenommen. Im Gefechtsplan und in den Räuberromanen, die ihm gewiß ein nachahmenswertes Vorbild waren, iſt der unglückliche Ausgang ſeiner Abenteurergeſchichte nicht vorgeſehen geweſen. Am Freitag hatte der arme Heinrich Gelegenheit, dem Schöffengericht Mannheim ſeine phantaſtiſchen Abſichten vorzutragen und Aufklärung darüber zu geben, was er, der mit reichlichem Taſchengeld bedachte Sohn gutſituierter Eltern, mit dem Gelde beginnen wollte. Begreif⸗ licherweiſe hatte das Gericht an ſeinen Plänen wenig Intereſſe und verurteilte ihn deshalb zu zwei Mo⸗ naten zwei Wochen Gefängnis. Heinrich gewiß ſehr leid ſein! Das wird Aus Vaden 25jähriges Dirigenten⸗Jubiläum Tr. Ladenburg, 22. Nov. Der Geſaugverein „Liederkranz“ begeht am morgigen Sonntag im Saale des Bahnhof⸗Hotels das Dirigenten⸗Jubiläum ſeines verdienten Chormeiſters H. Schanz. Der Jubilar, deſſen Befähigung für die Dirigenten⸗ kunſt ſchon im Lehrer⸗Seminar entdeckt wurde, indem man ihm die aushilfsweiſe Vertretung beim Diri⸗ gieren des Seminarchors übertrug, ſpielt ſeit Jahr⸗ zehnten eine bedeutende Rolle im Geſangs⸗ und Muſikleben unſerer Stadt. Ein Verſorgungsſchwindler feſtgenommen. * Karlsruhe, 21. Nov. Wegen Urkundenfälſchung und Betrugs wurde hier ein 33 Jahre alter Han d⸗ werker aus Durlach feſtgenommen und ins Be⸗ Arksgefängnis eingeliefert. Er hatte ſich eine Be⸗ ſcheinſgung fälſchlich angefertigt, nach deren Wort⸗ laut er als Kriegsbeſchädigter am 1. April 1081 7000 Mark vom Verſorgungsamt in Karlsruhe erhalten ſollte. Auf Grund dieſer Beſcheinigung hatte er ſich in Karlsruhe einen Kraftwagen im Werte von 4000 Mark gekauft und zwei Perſonen zur Bürgſchaft für dieſe 4000 Mark bewogen. Es handelt ſich bei dem Feſtgenommenen um einen rück⸗ fälligen Betrüger, der auch ſchon wegen Dieb⸗ ſtahls und Unterſchlagung wiederholt vorbeſtraft iſt. Erneute Verhaftung * Offenburg, 21. Nov. Der erſt vor wenigen Wochen aus dem Gefängnis entlaſſene Offenburger Dr med. Leo Harter, der wegen Abtreibungs⸗ delikte ſchon mit Zuchthaus vorbeſtraft iſt und ſeine ärztliche Praxis kürzlich wieder aufgenommen hatte, wurde erneut von der Staatsanwaltſchaft Offenburg verhaftet. Ein Mädchen aus der Nach⸗ hapſchaft, das er 10 Tage in ſeiner Wohnung beher⸗ bergt hatte, war an einer Bauchfellentzündung ge⸗ ſtorhen. Die Obduktion der Leiche ergab, daß ein verbotener Eingriff vorgenommen war. Der Naubmord von Lenzkirch Freiburg, 22. Nopbr. Die Unterſuchung der Staatsanwaltſchaft Freiburg hat einwandfrei er⸗ geben, daß der 68jährige Apotheker Dr. Dietz von Lenzkirch, der, wie im heutigen Mittagsblatt gemel⸗ het, geſtern früh tot aufgefunden wurde, das Opfer eines Raubmordes wurde. Nach den bisherigen Feſtſtellungen hat Dietz, der hinter ſeinem Labentiſch an Beinen und Händen ſchwer gefeſſelt aufge⸗ funden wurde, einen Schlag auf den Hinterkopf er⸗ halten. Auch iſt ihm der Mund zugehalten worden. Man nimmt an, daß Dietz während des Ueberfalls von einem Herzſchlag betroffen wurde.— Der Tat dringend verdächtig ſind zwei Unbekannte, die um.15 Uhr abends mit dem Apotheker geſehen wur⸗ den, als dieſer ſein Geſchäft betrat. Der eine dieſer beiden hatte den Apotheker an der Gewerbeſchule, wo Dietz ſeiner Gewohnheit gemäß Cello ſpielte, ab⸗ geholt. Der zweite Unbekannte hatte bei der Apo⸗ theke gewartet. Beide Unbekannte wurden um.15 Uhr geſehen, als ſie die Apotheke wieder verlaſſen haben. Es wird vermutet, daß es ſich um Leute han⸗ belte, die im Schluchſeewerk beſchäftigt waren oder dort Beſchäftigung finden wollten. Selbſtmord * Radolfzell, 21. Nov. Das in einem Singener botel bedienſtete 32jährige Zimmermädchen Emma Schneider aus Mordsbach(OA. Künzelsau i. Württ.) ſprang geſtern nachmittag in der Nähe des Strand⸗ es in den Bodenſee und ertrank. Die Leiche wurde heute früh gefunden. Die Urſache der Tat iſt Liebeskummer. E . Neckarbiſchofsheim, 20. Nov. Sattlermeiſter und Kirchengemeinderat Heinrich Berner und Frau konnten das Feſt der goldenen Hochzeit be⸗ gehen. Bei der Feier wirkten Kirchenchor, Sing⸗ herein und Muſikverein mit. * Freiburg⸗Günterstal, 22. Nov. Hier ſtarb Frau Anna Treſcher Witwe, die Mutter des Beſtitzers der Kyburg in Günterstal. Sie hat das ſeltene Alter von 92 Jahren erreicht. Bis in ihre letzten Tage hinein hat ſie die Ereigniſſe der Zeit, insbeſondere in der Heimat mit großem Intereſſe verfolgt. Mit Frau Treſcher iſt die älteſte Bewohnerin unſeres Vorortes gestorben. Aus der Pfalz Ein landwirtſchaftliches Anweſen eingeäſchert k. Flomersheim bei Frankenthal, 22. Nov. (Eigen. Dr.] Ju der Nacht auf letzten Samstag iſt in dem landwirtſchaftlichen Anweſen von Adolf Fruth hier ein großes Schadenfeuer ans⸗ gebrochen. Das Feuer entſtand aus noch unbekann⸗ ter Urſache in der Scheune und wurde durch den ſtarken Wind ſo verbreitet, daß im Augenblick die augrenzenden Nachbargebäude in größte Ge⸗ fahr gerieten. Die Feuerwehr mußte ſich mit ihren Löſcharbeiten hauptſächlich auf den Schutz der Nach⸗ bargebäude beſchränken, ſo daß das Wirtſchafts⸗ gebäude von Fruth raſch bis auf die Grun d⸗⸗ mauern aus brannte, Es konnte lediglich noch das Vieh gerettet werden. Vernichtet wurden außer dem Gebände etwa 500 Zentner Stroh, etwa 200 Zentner Heu und etwa 200 Zen t⸗ ner Zwiebeln, das alles in der Scheune gelagert war. Die Löſcharbeiten geſtalteten ſich außerordentlich ſchwierig, da durch den Wind Rauchſchwaden und ein ſolcher Feuerregen verurſacht wurden, daß ſich die Feuerwehrleute vor Nauchvergiftungen zu ſchützen hatten. Wie wir von anderer Seite noch in Erfahrung bringen, ſoll das Feuer bös wil⸗ ligerweiſe angelegt worden ſein. Die Gen⸗ darmerie hat deshalb eine Unterſuchung eingeleitet. Die Verſtaatlichung der Polizei in Ludwigshafen Ludwigshafen, 22. Nov. Die Verſtaat⸗ lichung der Polizei in der Pfalz tritt nach den geſtrigen Beſchlüſſen des bayeriſchen Haushaltsaus⸗ ſchuſſes endgültig am 1. Dezember in Kraft. Zum Polizeidirektor in Ludwigshafen wurde der Regierungsrat 1. Kl. Walter Antz ernannt, der ſich füngſt auf der Ludwigshafener Verkehrsſchutz⸗ tagung ſeinen pfälziſchen Landsleuten als Referent für das Münchener Verkehrsweſen vorgeſtellt hat. Wie in der gleichen Sitzung mitgeteilt wurde, ſollen zwölf Polizeibeamte(meiſt Oberwachtmeiſter) bei der Verſtgatlichung in Ludwigshafen nicht übernommen werden. Da der Stadt Ludwigs⸗ hafen dadurch die Laſt der Penſionierung oder er⸗ hebliche Schwierigkeiten wegen anderweitiger Unter⸗ bringung erwachſen, hat das Bürgermeiſteramt Schritte unternommen, um eine günſtigere Regelung herbeizuführen. Welker Aussicht Vorausſage für Sonntag, 23. November Kühler. Unbeſtändig mit nur kurzen Aufheiterun⸗ gen, zeitweiſe Regenſchauer bei ſtürmiſchen Weſt⸗ winden. Niederſchläge im Hochſchwarzwald in Schnee übergehend. * Wotter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landes wetterſtellen.36 Uhr vormfttags Wind 55 1 Wetter Nicht. Stärke Wertheim 51————— Königsſtuhl] 563752, 10 13 10 Regen Karlsruhe 1200758.9 15 17 13 5 Bad.⸗Bad. 213 753,7 16 18 15 bedeckt Villingen 712 757,0 100 11 8 Regen St. Blaſien 780— 9 12 8 25 Badenweil. 422755.9 15 18 12 bedeckt Feldbg. Hof 1275 631,2 813 5 Nebel Bad. Dürch. 701— 11 8 8 bedetkt Durch ſtarke ſüdweſtliche Winde wird ſeit Tagen ununterbrochen ſehr milde ozeaniſche Luft nach dem europäiſchen Feſtland befördert. Die hierbei erfolgte Erwärmung wird heute vorausſichtlich ihren Höhe⸗ punkt erreichen. Schon geſtern traten in der Ebene Höchſttemperaturen bis zu 18 Grad, im Hochſchwarz⸗ wald bis zu 10 Grad Wärme auf, das ſind für die gegenwärtige Jahreszeit außergewöhnliche Werte. Selbſt in 3000 Meter Höhe(Zugſpitze) ſtiegen die Temperaturen auf 5 Grad über Null. Auch in den letzten 24 Stunden fielen wiederum ergiebige Nie⸗ derſchläge(Feldberg 40 Liter pro Quadratmeter). Von Weſten rücken jetzt kühlere maritime Luft⸗ maſſen heran, ſo daß bei Temperaturrückgang die Niederſchläge allmählich Schauerform annehmen werden. ramm des 29. November verzeichnet keine jepunkte, es iſt das übliche Programm eines iterſonntags ohne Winterſport. Aber angeſichts der guten Schneelage in vielen Gebirgsorten wird es auch nicht mehr lange dauern, daß der Winterſport das Sport⸗ programm des Sonntags belebt und ausdehnt. Diesmal ſtehen wieder die Raſenſports im Vordergrund. Sie ge⸗ winnen mit ihren Veranſtaltungen dadurch an Bedeutung, daß in manchen Gruppen und Bezirken die Meiſterſchafts⸗ entſcheidungen reifen. Fußball Bei den Punktekämpfen in Süddeutſch⸗ land ſind am Sonntag einige neue Meiſter zu erwarten. Die Sp. Vg. Fürth wird Meiſter ſein, wenn ſie in Würz⸗ burg die Kickers ſchlägt. Die Münchener„Bayern“ haben gegen den Tabellenzweiten Schwaben in Augsburg zu ſpielen und benötigen hier nur ein Unentſchieden, um wieder einmal Meiſter zu ſein. Der 7 Karlsruher FV. braucht ebenfalls nur noch einen Punkt zur Meiſterſchaft und den wiro er ſich vorausſichtlich am Sonntag in Schram⸗ berg holen. Das übrige Programm des Sonntags ſieht folgende Spiele vor: Nordbayern: VfR. Fürth— Bayern Hof, ASV. Nürnberg— FV. 04 Würzburg, Kickers Würz⸗ burg— Sp. Bg. Fürth.— Gr. Südbayern: Schwaben Augsburg— Bayern München, DSV. München— Teu⸗ tonia München, München 1860— Wacker München, VfB. Ingolſtadt— Jahn Regensburg.— Gr. Württemberg: Kickers Stuttgart— Union Böckingen, VfB. Stuttgart— BfR. Heilbronn, FC. Birkenfeld— Germania Brötzingen. — Gr. Baden: Sp. Vg. Schramberg— Karlsruher FV.— Gr. Rhein trägt wegen des Bußtages nur 2 Spiele aus: Phönix Ludwigshafen— Sp. Vg. Sandhofen, Sp. Vg. Mun⸗ denheim— FG. Kirchheim.— Gr. Saar: Sportfreunde Saarbrücken— Fe. Pirmaſens, Vfg. Pirmaſens— 1. FC. Idar, VfB. Dillingen— Boruſſia Neunkirchen.— In den Gruppen Main und Heſſen finden keine Spiele ſtatt. Der 1. FE. Nürnberg benützt den ſpielfreien Sonntag, um in Berlin gegen den Abteilungsmeiſter Tennisboruſſia ein Freundſchaftsſpiel auszutragen. Handball Die Handball⸗Meiſterſchaftskämpfe in Süddeutſchland werden mit den folgenden Spielen fortgeſetzt: Bezirk Main⸗ Heſſen: Spielverbot wegen der Feier des„Totenſonntag“. Grnppe Rhein: Pfalz Ludwigshafen— MTG. Mannheim, FV. Frankenthal— Polizei Mannheim, Ludwigshafen 03 — Mannheim 07.— Gruppe Saar: Abteilung 1: Phönix Kaiſerslautern— Fc. Idar. Abteilung 2: Sp. Vg. Bous — Weſtmark Trier, SV. Merzig— Saorlouis⸗Roden, SSV. Saarlouis— 8 V. Saarbrücken. Rugby In Süddeutſchland ſind in zwei Kreiſen Verband s⸗ ſpiele angeſetzt. Sie bringen die folgenden Mann⸗ ſchaften gegeneinander: Mainkreis: Sc. 80 Frank⸗ furt— BSC. 99 Offenbach; Eintracht Frankfurt— Offen⸗ bacher RV.; Viktoria Aſchaffenhurg— TV. 60 Frankfurt; Südkreis: R. Pforzheim— RV. Heilbronn. Hockey Größere Ereigniſſe fehlen diesmal, jedoch ſind unter den zahlreich angeſetzten, wenn auch durch die ſchlechte Wit⸗ Herrenxeiter Championat der Aus dem Kampf um das Championat der deutſchen Herrenreiter— das heißt Kampf iſt kaum der richtige Ausdruck bei der ziffernmäßigen Ueberlegenheit des dies⸗ jährigen Meiſters— iſt ein Schüler, der achtzehnjährige Curt Rupprecht mit der ſtattlichen Anzahl von 20 Siegen von 89 Ritten hervorgegangen. Rupprecht beſucht heute noch als Primaner das Potsdamer Gymnaſium, dabei iſt ihm das Pendel zwiſchen Rennſport und Lehrbüchern ausgezeichnet bekommen. Der Fall an ſich ſteht in der Ge⸗ ſchichte des Turfs aber einzig da. Seine erſten Ritte im Rennen abſolvierte der junge Champion 1928 auf dem ſeinem Vater gehörenden Gerwin, mit dem er auch einen Erfolg davontragen konnte. Bereits im Vorjahre brachte er es auf ſieben Siegesritte, um diesmal ſeine kurze rennreiterliche Laufbahn mit dem Championat zu krönen. Was Taktik anbetrifft, muß Rupprecht allerdings noch viel lernen, auch die Einwirkung auf das Pferd iſt noch ſtark verbeſſerungsbedürftig, ebenſo das allzu ſchwache Finish. In großem Abſtande folgt Lt. v. Blobtnitz mit 12 Siegen; ſeine nicht unbedeutende Anlagen ließen ihn be⸗ ſonders im zweiten Teil der Saiſon ſtark in den Vorder⸗ grund rücken. Auf je elf Siege brachten es die meiſt auf den Bahnen im Oſten des Reiches erfolgreich geweſenen H. Paulat und H. Bartels. Mit zehn Erfolgen haben G. H. Oehme und C. Scharfetter recht gut abgeſchnitten, beſonders von dem erſteren ſah man einige hübſche Ritte. Oblt. v. Götz, der Champion von 1928, kam nie ſo recht in Form und brachte es ebenſo wie Et. Frhr. v. Imhof nur auf 9 Siege. Je acht Erfolge feierten der ſtets im Vordertreffen endende Oſtpreuße P. Gil de und Oblt. Frhr. v. Holthey, der vorjährige Champion, der diesmal erſt ſehr ſpät ſeine Form fand. Drei Steger und mehr ſteuerten dann noch: Lt. v. Manteuffel, W. F. Peters, L. Staudinger und M. Wiehler(je 7) Et. v. d. Gröben und W. Kruß(je), E. v. Moßner, W. Röder und H. Schmidt je), Herm. Baumgärtner(), Rittm. Jay, E. Mauve, Oblt. v. Metzſch, Frhr. v. Moreau. F. Puſch, K. Schlitzkus, W. Schnitzer und Lt. Schulthes(je). W. 46 Mannheim in oer Schweiz Der TV. 46 Mannheim, der in den letzten Wochen eine deutliche Formverbeſſerung aufzuweiſen hat und durch die Brüder Graff eine weſentliche Verſtärkung erhielt, weilt am Sonntag in der Schweiz, um in Zürich gegen die Graßhoppers anzutreten, die zur Zeit in der Oſtſchweiz on zweiter Stelle der Tabelle ſtehen. Die Großhoppers gehören zu den Vereinen der Schweiz, die im Hockey wie im Fußball die beſten Beziehungen zu deutſchen und anderen ausländiſchen Vereinen unterhalten und die durch die Brüder Fehr(früher HC. Heidelberg) ihre führende Stellung im Schweizer Hockey erlongten und heute noch inne haben. Man darf auf das Abſchneiden der Mannhei⸗ mer 46er geſpannt ſein, die am Samstag vormittag mit ſtärkſter Elf die Reiſe angetreten haben. Gerätewettkampf in Feudenheim Am kommenden Samstagabend geht in der Turn⸗ halle des TV. Baden ig Feudenheim zum zweiten Male ein Gerätewettkampf Tbd. Viernheim— TV. Walo⸗ hof und Badenia Feudenheim vor ſich. Beim erſten Zu⸗ ſammentreffen anfangs Oktober, wobei der TV. Waldhof der Gaſtgeber war, konnten die Feudenheimer einen knap⸗ pen Sieg vor Viernheim und Waldhof, welche Riegen punktgleich den zweiten Platz belegten, erringen. Auch dies⸗ mal wieder wird am Reck, Borren und Pferd geturnt. Bei dem auf gleicher Höhe ſtehenden Können der Geräteturner dieſer örei Riegen iſt auch diesmal nicht vorauszuſehen, wer das beſſere Ende für ſich behält. In eigener Turn⸗ holle und an eigenen Geräten ſollte man den Turnern von Badenia Feudenheim auch im zweiten Wettkampf die beſſe⸗ ren Ausſichten für einen weiteren Erfolg geben. Gr. Der Sport am Sonntag terung gefährdeten Privatſpielen manche nicht ohne Reiz. Von den ſüddeutſchen Freundſchaftsſpielen ſeien erwähnt: SC. 80 Frankfurt— TV. 57 Sachſenhauſen: SC. 80 Frank⸗ furt⸗Damen— HC. Harveſtehude⸗Damen; JG. Sportverein Frankfurt— VfB. Jena und Rot⸗Weiß Frankfurt— Frankfurt 1860.. Tennis Die Hallenſaiſon im Tennis iſt in dieſem Jahre erfreu⸗ licherweiſe lebhafter als in früheren Jahren. Von den Ereigniſſen des 28. November verdienen der Städtekampf Kopenhagen— Hamburg in Kopenhagen und die ſchweizeriſchen Hallenmeiſterſchaften in Zürich Erwähnung. Boxſport Größere Berufsboxkämpfe gibt es in Eſſe n. Hier will im Hauptkampf der ehemalige Deutſche Schwergewichts⸗ boxer Ludwig Haymann im Kampf gegen den Ex⸗Ama⸗ teurmeiſter Jaspers ⸗Stettin den Beweis führen, daß er doch noch nicht ganz zum alten Eiſen gehört. Ludwig Haymann iſt längere Zeit leidend geweſen und auf dieſe Tatſache führt er auch die ſchweren Niederlagen zurück, die er im letzten Jahre erlitt Rabdſport Auf der fPariſer Winterbahn ſteigt am Sonntag ein Radländerkampf Deutſchland— Frankreich. Die deutſchen Intereſſen werden bei den Stehern durch Weltmeiſter Erich Möller und der Winterbahnſpezialtſten Dederichs, bei den Fliegern durch Engel und Steffes, ſowte bei den Mannſchaftsfahrern durch Frankenſtein⸗Stübbecke vertreten.— In Bres⸗ lau findet ein Dreiſtunden⸗Mannſchaftsfahren ſtatt, bei dem u. a. ſo gute Paare Krewer⸗Thollembeck, Kroſchel⸗ Rieger, Ehmer⸗Tietz, Pijnenburg⸗Braspenning, Manthey⸗ Maczinſky, Preuß⸗Reſiger und Lehmann⸗Wiſſel an den Start gehen.— In Dortmund werden internationale Amateurrennen abgehalten. Schwimmen Schwimmfeſte gibt es am Sonntag in Offenbach (Schwimmgeſellſchaft 1902), Nürnberg und Berlin. Beſonders das Berliner Gefallenen⸗Gedenkſchwimmen, aber auch das Nürnberger Feſt weiſen eine gute Beſetzung auf. Tagungen Der Leichtathletik⸗Ausſchuß des Süddeutſchen Fußball⸗ und Leichtathletik⸗Verbandes hält im Jugendheim zu Gtt⸗ lingen ſeine Herbſttagung ab. Pferdeſport Die deutſche Galoppſaiſon iſt beendet, lediglich am W. November kommt noch einmal ein Rennen zum Austrag. Athletik Am Samstag abend empfängt S p. ⸗Vg. 1884 Männ⸗ heim den Stemm⸗ und Ringklub Lampert⸗ heim zum Rückkampf um die Gaumeiſterſchaft der A⸗Klaſſe des Rhein⸗Neckargaues. Bei der Hallen⸗ einweihung der Sp.⸗Vg. 84 am vergangenen Sonntag zeigten Huſer, Eduard Zimmermann und Fritz Kieſer im Gewichtheben ausgezeichnete Leiſtungen. VK. 86 ringt gegen Sp.⸗Vg. Sandhofen um die Entſcheidung in der A⸗Klaſſe im Ringen. Vfek. 80 iſt die Meiſterſchaft nicht mehr zu nehmen. Sonntag, 23. November Nationaltheater:„Götz von Berlichingen“, Schauſpiel von Goethe, ohne Kartenverkauf, Anfang 15 Uhr.—„Fides lio“ von Beethoven, Miete B 11, Anfang 19,30 Uhr. Apollo⸗Theater: Kindervorſtellung„Rotkäppchen und der Wolf“, 14,30 Uhr-— Gaſtſpiel der Berliner Rotter⸗ 90 185„Friederike“, Operette von Löhar, 16,90 und 20 hr. Roſengarten— Nibelungenſaal: Militärkonzert unter Lei⸗ tung von Obermuſikmeiſter Vollmer, 20 Uhr. Cäcilienverein der Jeſuitenkirche: Kirchenmuſtkaliſche An⸗ dacht 16,30 Uhr. Planetarium: 16 und 16,30 Uhr Vorführungen; 17 Uhr Vorführung mit Vortrag„Die Sternbilder des Südens“. Marionetten⸗Theater Münchner Künſtler:„Der kleine und große Klaus“, Kindervorſtellung, Anfang 156 Uhr.— Premiere des„Alten deutſchen Fauſtſpiels“, 20,15 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Zwei Welten“.— Uni⸗ verſum:„Die ſingende Stadt“.— Scala: „Der Herrgottſchnitzer von Oberammergau“.— Schau⸗ burg:„Das Lied der Freiheit“.— Roxy:„Wilde Orchideen“.— Pala ſt:„Der Schuß im Tonfilmate⸗ lier“.— Capitol:„Roſenmontag“.— Gloria: „Der Sieg der Liebe“.— Lichtſpielhaus Mü l⸗ Schluß des redaktionellen Teils Noch nicht degewesene Spltzenlelstung Siegestriumphe durch ihre ganz hervorragende Ultraphon⸗ Philharmonikern unter Generalmuſikdirektor Erich Klei⸗ (Beſtell⸗Nr. B 589).— Ganz beſonders ſei noch die Heinrich ſtell⸗Nr. A 681). Die Ultraphon⸗Muſikinſtrumenten⸗Pro⸗ die Perle der Schuhpflege für den einfachsten und feinsten Lederschuh —— * 2 2 Geſchäftliche Mitteilungen * Kammerſänger Michael Bohnen, Joſeph Schmidt und Aufnahmetechnik. Aus der großen Fülle des Ultraphon⸗ Repertoires ſei ganz beſonders die ſoeben herausgebrachte Platte F 626 genaunt: Duett aus„Die verkaufte Braut“ ber, Beſtell⸗Nr. E 612.— Wilhelm Rode von der Staats⸗ oper Wien ſingt das Torerolied aus„Carmen“ und„Hei, Adamaſtor“ aus„Die Afrikanerin“ Beſtell⸗Nr. P 534.— George⸗Platte E 570 genannt, auf der Heinrich George aus„Affaire Dreyfuß“ die Verteidigungsrede des Zola ſpricht und das populäre Jullan Fuhs⸗Orcheſter ſpielt aus duktion hat ſich der heutigen Zeit ebenfalls angepaßt, und der Ultraphon⸗Koffer für R./ 58.— kann wirklich als der Volskoffer bezeichnet werden. Unverbindliche Vorführun⸗ ler:„Das letzte Fort“. jeder Fötbe, V7 Eine Dose àusteſchend für ce, 100 paer Schuhe. Ultraphon. Die Ultraphon⸗Muſikplatten⸗Produktion des Küchenmeiſter⸗Konzerns feiert bereits in ganz Europa Weiß ich doch eine, die hat Dukaten.“ Ferner der„Trauer⸗ marſch“ aus der„Götterdämmerung“, geſpielt von den Eine neue Entdeckung von Ultraphon, der weltberühmte Kinderchor des Profeſſor Bakule, ſingt deutſche Volkslieder Chaxells„Im weißen Rößl„Es muß was wunderbares ſein“ und„Mein Liebeslied muß ein Walzer ſein.“(Be⸗ gen in allen Muſikfachgeſchäften werden beſtätigen:„Ultra⸗ phon bringt mehr Lebensfreude.“ Gogous C= CHicogo Samstag, 22. November 1930 IANDELS- f WIRTS der Neuen Mannheimer Zeitung N 5 Goloͤkriſis Geſtiegener Golowert Die Frage der Goldklauſel beſchäftigt in letz⸗ ter Zeit beſonders die Gemüter, weil ihr Fehlen im Nou ngplan die tatſächlichen Leiſtungen Deutſchlands an die früheren Feindbundländer weſentlich erhöht. Wir wollen auf dieſe Frage im Augenblick nicht näher eingehen, zumal ja der für den Mpungplan mitverantwortliche frühere Reichs⸗ finanzminiſter Dr. Moldenhauer in dieſer Be⸗ ziehung nachweiſen konnte, daß die Verknüpfung zwiſchen Goldklauſel und Wohlſtandsindex immerhin den Fortfall der erſteren bei den Haager Vereinba⸗ rungen— jedenfalls in der damaligen Situation— gerechtfertigt erſcheinen ließ. Die Steigerung des Goldwertes, die man für das letzte Jahr mit etwa 19 v. H. annehmen kann, hat aber nicht nur Bedeutung für unſere Reparationszahlungen, ſondern ſie trifft ſchlechthin unſer ganzes auf der Ka⸗ pitalbaſis aufgebautes Wirtſchaftsleben. Die Ver⸗ teuerung des Goldes hat automatiſch ſämtliche auf Goldbaſis abgeſchloſſenen Kredite mitverteuert, die Situation des Schuldners alſo gegenüber dem Zeitpunkt der Aufnahme des Kredites ganz weſentlich zu deſſen Ungunſten ver⸗ ſchoben. Die Zins verpflichtung der deutſchen Wirtſchaft an das Ausland, die ohnehin jährlich Milliarden erfordern, erhöhte ſich um den Betrag der Wertſteigerung des Goldes und das in einer Zeit, wo die Ertragsfähigkeit durch die Abſatzſtockung im Innern und die überwiegenden Verluſtgeſchäfte im Export weſentlich verringert iſt. Allein dieſer Hinweis genügt; um zu zeigen, in welch ſchwie⸗ riger Lage alle Wirtſchaften, die nun einmal mit Kre⸗ diten auf Goldbaſis arbeiten müſſen, ausgeſetzt ſind. Wenn man das berückſichtigt, dann muß es Wunder nehmen, daß die Erſchütterungen im In⸗ und Ausland bisher noch kein größeres Ausmaß angenommen haben. Ja, wenn wir dies nur auf unſere deutſchen Verhältniſſe beziehen, ſo iſt es ganz erſtaunlich, daß trotz dieſer zuſätzlichen Be⸗ laſtung, trotz der gegenwertlos an das Ausland abfließenden zwei Milliarden Reparationszahlungen und trotz der gegenüber dem Ausland ungleich ſchwereren Belaſtung der deutſchen Wirtſchaft mit öffentlichen Abgaben der deutſche Wirtſchaftskörper im Depreſſionsttef ſo große Wider ſtandskraft bekundete. Jedenfalls kann man aus dieſer Tatſache ſehr wohl auf dem geſunden Kern des deut⸗ ſchen Wirtſchaftskörpers ſchließen, der wir wieſen erſt neulich darauf hin— trotz allem die Hoffnung auf eine geſunde Rekonſtruktion zu⸗ läßt. Das umſo mehr, wenn man ſich wieder vor Augen hält, daß die eigentlichen Nutznießer des Weltkrieges jetzt in immer ſteigenderem Maße ſich des Danaergeſchenkes bewußt werden, daß ſie ſich mit der Neuverteilung wirtſchaftlicher und politi⸗ ſcher Einflußſphären in Verſailles ſelbſt gemacht haben. Unſinnige Goldpolitik So ungleich beſſer die Wirtſchaft der übrigen Länder nach Kriegsſchluß geſtellt waren, ſo bekom⸗ men ſie doch die Rückwirkung dieſer vernunft⸗ widrigen Weltwirtſchaftsaufteilung immer ſtärker am eigenen Leibe zu ſpüren. Die eng⸗ liſche In duſtrie liegt mindeſt ebenſo wie die deutſche darnieder und Englands Arbeitsloſigkeit iſt relativ größer, als die Deutſchlands. Auf das Aus⸗ maß der Arbeitsloſigkeit des eigentlichen Kriegs⸗ gewinnlers der Vereinigten Staaten Nord⸗ amerikas haben wir erſt kürzlich hingewieſen. Auch dort ſtockt der Export vollkommen und der Inlandsabſatz läßt immer mehr zu wünſchen übrig. 1— der Welt —Verteuerter Kredit Die Unſinnigkeit der in den Nachkriegsjahren vorgenommenen Goldpolitik, die Schäden des mangelnden Kapitalausgleiches, die ſich in der all⸗ gemeinen Weltwirtſchaftsdepreſſion dokumentierte, kommt nun neuerdings auch in einer wellenartig verlaufenden Finanzkriſis zum Ausdruck. Finanzkriſen in aller Welt Die Fehlleitungen von Kapitalien, der unwirt⸗ ſchaftliche Kapitalexport durch Reparationen und die Goldhortungspolitik Amerikas und Frankreichs führten in den letzten Wochen in Verbindung mit den Nachwirkungen der vorjährigen, aber auch im Laufe der folgenden Monate da und dort immer wieder auf⸗ flackernden Börſenſpekulationen zu einer Bank⸗ und Börſenkriſis, über deren Ausgang noch nichts ge⸗ ſagt werden kann. Der neuerliche Zuſammen⸗ bruch von Newyorker Maklerfirmen, die Schließung der Schalter von über 80 amerikaniſchen Provinzbanken, die Ouſtrie⸗Adam⸗ Affäre in Frankreich und die verſchiedenen weiteren Bankzuſammenbrüche auf dem europäiſchen Kontinent ſprechen eine beredte Sprache. Ob ſie jedoch deutlich genug iſt, daß ſie überall auf der Erde in gleicher Weiſe verſtanden wird und zu entſprechenden Schlußfolgerungen zu führen vermag, das wird die Zukunft lehren müſſen. Wachſende Erkenntnis Auf angelſächſiſcher Seite jedenfalls beginnt ſich die Erkenntnis von der Unhaltbarkeit der heutigen Weltwäirtſchaftsverfaſſung ſtärker als in Frankreich durchzuſetzen, Ganz prägnant hat Sir Joſiah Stamp, der ſich immer mehr zu einem ernſten Mahner entwickelt, die Gefahren eines tatenloſen Fortwurſtelns in den bisher bewegten Bahnen und der falſchen Goldpolitik dahingehend Ausdruck gegeben, daß ein Weltbankrott un⸗ vermeidlich ſei, wenn nicht die Steigerung des Goldwertes rückgängig gemacht oder wenigſtens zum Stillſtand gebracht werden könnte. Denn niemand werde imſtande ſein, ſeine Schulden zu dem erhöhten Goldſatz zurückzubezahlen. Wie manchem anderen Problem der aus den Fugen ge⸗ gangenen Weltwirtſchaft, ſtehen die Finanzſachver⸗ ſtändigen der Welt indeſſen auch dieſer Frage ziem⸗ lich hilflos gegenüber. Es unterliegt keinem Zwei⸗ fel, daß an der Steigerung des Goldwertes ſehr weſentlich ein Faktor beteiligt iſt: Die Anhäufung von überſchüſſigem Gold in den Vereinigten Staaten und in Frankreich. In beiden Staaten geht die Goldanhäufung weit über den Betrag hinaus, der für dieNotendeckung notwendig iſt. Das über ⸗ ſchüſſig angehäufte Gold wird ſeinem wirtſchaftlichen Zweck entzogen, der Goldumlauf wird verknappt und der Goldpreis in die Höhe getrieben. Daß die Weltfinanzen unter dieſem unausgeglichenen Zu⸗ ſtande leiden, iſt kein Wunder. Je ſchneller und nachhaltiger dieſe Erkenntniſſe in der allgemeinen Oeffentlichkeit der ganzen Welt ſich durchſetzen, umſo beſſer für die Geſundung der internationalen Wirtſchaftsbeziehungen. Die Aus⸗ ſichten auf eine vernunftgemäße und wirt⸗ ſchaftlich tragbare Regelung unſerer Reparationsverpflichtungen erhöhen ſich in dem Maße, in dem die Auffaſſung über die Schäd⸗ lichkeit der falſchen Gold⸗ und Zollpolitik bei unſeren früheren Gegnern ſich verbreitert. Die Bereinigung des Kriegsſchuldenproblems und die gegen⸗ ſeitige Verſtändigung in allen internationalen Wirt⸗ ſchaftsfragen, iſt das A und O der hohen, wie der Wirtſchaftspolitik in den nächſten Jahren. Kommen die Länder freiwillig aus eigener Einſicht zu dieſer Verſtändigung, dann iſt das für jedes einzelne Land und die ganze Welt umſo erfreulicher und bil⸗ liger, als wenn erſt die Weltwirtſchaftskriſis noch weitere Verſchärfung annehmen müßte, um durch alsdann verſtärkten Druck, durch die Macht der wirt⸗ ſchaftlichen Ereigniſſe die wirtſchaftliche Vernunft zu erzwingen. Kurt Ehmer Bank für Elektriſche Werte AG., Berlin In dem am 30. Juni 1930 beendeten Geſchäftsjahr 1929/0 erzielte die Geſellſchaft einen Bruttogeſchäftsgewinn von 3 398 814(3 555 546) /. Geſchäftsunkoſten und Steuern erforderten 575 508(675 905) /, Teilſchuldverſchreibungs⸗ zinſen 177 989(822 365) /, ſodaß einſchl. des Vortrages aus dem Vorjahre von 84577(86 165)„ ein Reingewinn von 2 630 883(2 643 440)/ verbleibt, aus dem, wie be⸗ reits gemeldet, wieder 10 v. H. Dividende auf die St., wieder 4½ v. H. Dividende auf die VA. verteilt werden ſollen. Nach Zahlung von 78 916(79 464) 4 Tantieme an den Aufſichtsrat und 113 436(117 423)/ für Genußrechte der Teilſchuldverſchreibungen(Altbeſitz) verbleiben 84 527 1 zum Vortrag. J. V. wurden außerdem noch 7983/ zur Abrundung an den Reſervefonds überwieſen. Im Geſchäftsbericht wird erwähnt, daß die Geſellſchaft ihren Beſitz an Stamm⸗ und Vorzugsaktien der Mix u, Geneſt A. für den unter Mitwirkung der AGG. durch⸗ geführten Zuſammenſchluß von Schwachſtromunternehmun⸗ gen zur Verfügung ſtellte und bei der Begebung einen Ge⸗ winn realiſierte, der die Mitwirkung an der Sanierung der NAG. erleichterte. An der NAG. iſt die Geſellſchaft nach der Sanierung mit 0,38 Mill./ beteiligt. Ihren Beſitz an Elektrizitäts⸗Lieferungs⸗Geſellſchaft⸗Aktien hat die Bank vermehrt und dagegen AEG.⸗Vorzugsakien begeben. Das Effekten⸗ und Beteiligungskonto ſetzte ſich am Schluß des Geſchäftsjahres im weſentlichen zuſammen aus Stamm⸗ und Vorzugsaktien der Elektrizitäts⸗Lieferungs⸗Geſellſchaft, der Grube Leopold AG., Stammaktien der Thüringer Eletrizitäts⸗Lieferungs⸗Geſellſchaft AG., der NA., der Hamburger Hochbahn AG., der Main⸗Kraftwerke AG., der Bergmann Elektrizitäts⸗Werke A. und der Kohlenver⸗ edelung AG., ſowie feſtverzinslichen Teilſchuldverſchreibun⸗ gen. In der Bilanz gingen Effekten und Beteiligungen auf 30 369 491(33 926 157)„ zurück, während ſich die Bank⸗ guthaben auf 5 790 714(2 733 364)/ erhöhten. Debitoren ſtehen wenig verändert mit 1525 000(1 605 938) 4 zu uche. Auf der Paſſivpſeite erſcheinen bei unverändertem Aktien⸗ kapital von 24 200 040% der Reſervefonds mit 4 100 000 (4092 017) 1 und die Teilſchuldverſchreibungen mit 5 547 300 (6 447 00) 4. Die Kreditoren erhöhten ſich auf 647 107 (859 994).(HV. am 8. Dezember) O Keine Maſſenentlaſſungen bei den Ver. Stahlwerken. (Eig. Dr.) Eutgegen verſchiedenen Meldungen, wonach die Ver. Stahlwerke größere Entlaſſungen bei der Friedrich⸗ Wilhelms ⸗Hütte und dem Stahl⸗ und Walzwerk Thyſſen in Mülheim beabſichtigen, wird von zuſtändiger Seite mit⸗ geteilt, daß dieſe Nachrichten nur inſofern den Tatſachen entſprechen, als bei der Friedrich⸗Wilhelms⸗Hütte ein vor⸗ ſorglicher Stillegungsantrag geſtellt iſt. Dagegen ſind bei dem Stahl⸗ und Walzwerk Thyſſen keine weiteren Ein⸗ ſchränkungsmaßnahmen beabſichtigt. * Sitzverlegung der AG. Charlottenhütte, Berlin, nach Düſſeldorf. Die auf den 15. Dezember einberufene v. HV. der bekanntlich die Verteilung von wieder 14 v. H. StA. ⸗ Dividende vorgeſchlogen wird, ſoll außerdem über die Verlegung des Sitzes der Geſellſchaft nach Düſſeldorf beſchließen. Die Gewinnbeteiligung des Aufſichtsrates ſoll von 8 auf 6 v. H. herabgeſetzt werden. Schließlich wird die HB. die Verlegung des Geſchäftsjah⸗ res auf das Kalenderjahr unter Einſchaltung eines Zwi⸗ ſchengeſchäftsjahres für die Zeit vom 1. Juli 1930 bis 31. Dezember 1930 zu genehmigen haben. * Ilſe Bergbau.— Abſatzrückgang.— Vermutlich wie⸗ der 10 v. H. Dividende. Der Kurs der Ilſe Bergbau AG. hat ſich ſeit Beginn dieſes Monats von 221 v. H. weſentlich geſenkt. Es wird darauf hingewieſen, daß der Kurs in⸗ folge det verſchiedentlichen Intereſſenkäufe in den letzten Jahren zeitweiſe ſtark heraufgetrieben war, und man will fetzt in der Abwärtsbewegung eine verſpätete Reaktion und Anpaſſung an das allgemeine Kursniveau erblicken. Es ſcheint. daß die Bewegung durch Baiſſepoſitionen verſchärft wird. Der Geſchäftsgang hat ſich ſelbſtverſtändlich, wie in der geſamten Braunkohleninduſtrie, verſchlechtert. Trotz⸗ dem nimmt man bisher nicht an, daß die Dividende von der 10 v. H. des Vorfahres abweichen werde. Abend-Ausgabe Große Verluste der ABC-Corporatſon Wie aus Newyork gemeldet wird, ſchlägt die Amer, can, Britiſh u. Continental Corporation, eine im November 1928 mit Beteiligung der Dresdner Bank und anderer europäiſcher Bankinſtitute gegründete Inveſtmentgeſellſchaft, ihren Vorzugs⸗ und Stammaoktſo⸗ nären mit Rückſicht auf die beträchtlichen buchmäßigen Kursverluſte eine Herabſetzung des Aktienkapitals von 18,6 Mill. Dollar auf 5 Mill. Dollar vor. Die Verwal⸗ tung teilt mit, daß ſie, falls ihr Vorſchlag von der zum 26. November einberufenen Akffonärverſammlung abge⸗ lehnt werden ſollte, nicht in der Lage ſein werde, die am 1. Dezember fällige Quartalsdividende auf die erſten Vor⸗ zugsaktien zu zahlen. Außer der Dresdner Bank ſind an dem Inveſtmenttruſt u. a. die Amſterdamer Bankfirmo Lippmann, Roſenthal u. Co., die Schweizeriſche Krebit⸗ anſtalt in Zürich, die Enskilda⸗Bonk in Stockholm und J. Henry Schroeder u. C. in London beteiligt. O Düſſeldorſer Eiſenhüttengeſellſchaft in Rakingen. (Eig. Dr) Die dem Neunkirchener Eiſenwerk AG. vorm. Gebr. Stumm naheſtehende Geſellſchaft erzielte in dem am 30. Juni 1930 abgelaufenen Geſchäftsfahr nach Ab⸗ ſchreibungen von 212 020(234811) 4 einen Gewinn von 42 781(44 020), der nach Vornahme einer Ueberweisung von 16 799/ an den Reſervefond weiter vorgetragen wer⸗ den ſoll. Die Beſchäftigung im Berichtsjahr war un⸗ gleichmäßig und unzureichend ſowohl wegen der ſtarken Zuſammenſtreichung des Beſchaffungsprogramms der Reichsbahngeſellſchaft, als auch wegen des Nachlaſſens des Bedarfs der Privatinduſtrie. Das Geſchäft und der Be⸗ darf in Handelsſchrauben wie in Nieten waren unbefriedi⸗ gend. Die geringe Aufnahmefähigkeit des Inlandsmark⸗ tes durch Exportſteigerung auszugleichen, war infolge der billigen Angebote der belgiſchen und franzöſiſchen Werke unmöglich. Durch rechtzeitige Umſtellung auf andere Ar⸗ tikel, ſowie durch Rationaliſierungsmaßnahmen gelang es der Geſellſchaft, den ausgewieſenen Reingewinn zu er⸗ zielen. 5 * AG. Papierfabrik Hegge, Kempten(Bayern]. Die We ſellſchaft, die im Vorjahr zwecks Sanierung ihr Kapital im Verhältnis:1 auf 252 000/ zuſammengelegt und es auf 1,5 Mill./ wiedererhöht hatte, erzielte in dem am 31. Juli 1930 abgelaufenen Geſchäftsjohr einen Rohgewinn von 552 558(890 755). Der Sanierungsgewinn von 1 260 000„ wurde zu go. Abſchreibungen von 403 750 4, zur Deckung des Verluſtvortrags von 820 163/ verwandt, während Sanierungskoſten 35 000/ beanſpruchten, ſo daß ein Sanierungsgewinnreſt von 1077 ¼ verbleibt. Per 31. Juli 1930 ſtellten ſich Handlungsunkoſten auf 404 883 (488 156)„ und Amortiſation auf 178 680(945 891), ſo daß ein neuer Verluſt von 24 428 ausgewieſen wird. In der Bilanz erſcheinen noch Teilſchuldverſchrei⸗ bungen mit 148 067 /, Hypotheken mit 768 204(778 103 und Kreditoren mit 1 289 814(1 893 116) 4(t. V. Auf⸗ wertungen 158 371/ und Darlehen 813 487). Anderer ſeits bilanzieren Anlagen mit 1257 275(1850 060% Einrichtungen mit 1 394 790(1 645 800)„4, Vorräte mit 598 679(637 965), Debitoren mit 443 557(556 520) K. O Zahlungseinſtellung der Schuhfabrik Karl Keller u. Co., Pirmaſens.(Eig. Dr.) Bei 150200 000 4 Verbind⸗ lichkeiten, hat dieſe Firma die Zahlungen eingeſtellt. Ein genauer Skatus liegt noch nicht vor. * Palencienne AG., Dresden⸗Leuben. Der für den 17. Dezember einzuberufenden o. HV. wird die Verteilung einer Dividende von 7 v. H.(i. V. 10 v..) für bie Stammaktien vorgeſchlagen. * AG. für Zuckerinduſtrie, Lörrach— Auflöſung. Auf der Tagesordnung der auf den 10. Dezember einberufenen o. GV. der AG. für Zuckerinduſtrie, Lörrach, ſteht neben der Genehmigung des Abſchluſſes per 30. 9. 30 Beſchluß⸗ faſſung über die Auflöſung der 1921 gegründeten und mit einem Kapital von 25 000„ arbeitenden Geſellſchaft. 5 * Holſten⸗Brauerei AG., Altona— Wieder 14 v. 6. Dividende. Der AR. ſchlägt der o. HV. am 30. Dezember eine Dividende von wieder 14 v. vor. O Brauhaus Würzburg.(Eig Dr.) Der GB. am 16. Dez. wird für das am 31. Dez. Aug. abgelaufene Geſchäfts⸗ jahr 1929⸗90 die Verteilung einer Dividende von wieber 11 v. H. auf 2,80 Mill. 4 StA. vorgeſchlogen. * Berliner Metallbörſe vom 22. Nov.(Eig. Dr.) Frey verkehr: Elektrolytkupfer(wirebars) 110,25 J für 100 Kg.; Raffinadekupfer, loco 94—97; Standardkupfer, loco 90—94; Standard⸗Blei 30,50—31,50? Banka⸗, Straits⸗ Auſtralzinn 121; alles andere geſtrichen. Q Befeſtigung des Elektrolytkupferpreiſes.(Eig. Dr.) Nach der letzttägigen Abſchwächung des deutſchen Elektrolyt⸗ kupferpreiſes, die durch die nachgebenden Preiſe des Lon⸗ doner Marktes hervorgerufen war, erfolgte heute ſeitens der Vereinigung für die deutſche We onen eine Heraufſetzung des Preiſes von 107.75 auf 110.25 R je 100 Kg., da der Londoner Platz angeſichts des Auß⸗ bleibens einer Herabſetzung des amerikanſſchen Kartell preiſes eine feſtere Haltung zeigte. 77 2 5 Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten 21. 22. 2 1 21 22 N ie Sten Bremer Wolle 13100 131.0 derg Leder 81.— 80. 1740 1800 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung. get me e Pag rg e Neg. ee 1 21. 22.. 9 21. 22, Buderus Eiſenw. 50,50 50,— Hohenlohe-Werke 61.25 60,25 Schultheiß... 169,0 166,5 Wicking⸗Cement 68,— 64.— Mannheimer Efektenbörse ist minen.. 82.80 835 Konserven Braun 20.— 89. Sqhndl. Vernes 20 28 7. 3% Ter. b. Am.—— 28 Phil. Holzmann 74.15 72.— 8 N 21. 22 21. 22. Phönix Bergbau———.— Kraus& Co. Bock. 76,24 77,50] Seilinduſt. Wolff 3750 87,50 4%„ Bagd.⸗Eiſ!—.— 8,15 Charlott, Waſſer 61, 80, Horch& Cie.. 24,85 24,.— Segal Strumpf 19.— 19.— Wiſſener Metall 87,25 890.— 2 18 977 Südd. Zucker. 126,0 1840 4%„„ 1.80 8,10 Sem. Heoden„.63 43.45 Siemens Halske 170,0 164. Wittener Gußſt. 36,— 85.— 9000 Bad. St.⸗A. 2 77.— 9 Leere. 5 5 15 855 Rheinſtaht.. 71.25 69.— Lech werte 4%„ unif. Anl.—.— 5,70 Chem. Gelſenk. 43, 40.— Ilſe 1 9 0 1 167,5 169,5 Sinner.⸗...—.— Wolff, NM.„„ e eser tant 68.— 65.— Dafmler⸗ Benz 24.50 24.— Sozw. Heubr.. 2160 210.0 Ludwigs. Walz. 65.— 68.— Tricot. Veſigbeim.. 4, Sgfarl. 011 828. Chem. Blech tei 9 7 375[Ge Juden a un 200 1055 Stoehe Fammg, 885 68.— 10% ihm. Gold 8e 50 9e 50 Deutſche diaet. 1100 1090 R 01 50 650 4% M 1 11 591928 Foncord, Sing 8 ee eee e Stolte 1 5 80 8 ö 1050 805 10* e. u. Laurahütte—.——.— 1——— Ver. Chem. Ind. 61, 5% Ung⸗Str. 18 19,50 19,25 5 5 tolberger Zin 5—Zenſtoff Waldho N %„Sold 13— 7— Lebe Fahr..—.— Ver Stabiweke. 686.— 68.— Metal rang.—— 8225 55 a 8e 71.80 71.80 470 z Om 20%% cn eg, J 4040 10 id e 115% h 25— 90 0 1 5 N f 5 ttt!!! ng. Goldr. 23.2 5 aliwk. 1 2 5 ſucker 1 6% Fardencd. 28 90.— 90.—] J. G. Farben. 135,0 181.7 Industrie-Aktien Miag Mut 1 3 Ver- lkramarin 5 5 40 i i 1030 1050 N„ Tel 1 Stand Minen 5 3208 295 —. 8 1„A 25.— 35„ Zellſt. Berl. 55, 4 ½% Anat. Ser.] 13,70 18,30 Deſſauer Gas. 0 105. öcknerwerke 67.25 65, eph. Berliner—.— av nen„„ 82, 0 Sean egg 1308 1300 7 en. u 1990 1900 enmggh laden 1800—— Nolden 0 2555 Vogt Mei St. e e 4% UnatSes il 15 48 1000 Deich Alten: 61.— 5850 f. 5. Knorr.. 1882 1800 Thörl ver. Oe 1750 76 Preſverkehrs- Kurse Ab. Fovotb. dk. e ch Schöfferh. Bindg. 190.0 1670 Motor. Oberurſe—.——.— Poſgt& päffnee 2400 1800 4%„ ut 18.70 13.50 Deisſchs rdün..— 5050 KofkmarsJourd. 25.2 28.— Flez, Leonard 1140 19. S Went 1 Digc. 109.0 106.0] Karls. Näh. Hatd 22.— 22.— Schwartz Storch.—.—. Volth. Seil. u. K. 29,— 29,— 5 Leh. Nat Rall.——— 958. 5 S0 e 8 Treus⸗Radio.. 128.0 121.0 Rasen Habe 050 928 5 N. C. H. Knorr 180.5 180.5 Wer ger Pf. Nähm. Kaul. 10.——.— 5 Abe Diſche. Steinzeu 8 1175 117.5 Köti zer led. 1 89.80 a** Durlacher Hof. Maut. Gum 3 Abler Klever 3* W. Weiß— 85 e 866 405.— een 72— 70— e 5 22— Deutſche Petrol. 64.— 6 0 0 5 8 b l„ 0 7 4 K 8 8 8 5 eee ee ſch. Ei 4 8 1—— 8 5 5—— deer F geuftoff Aſchſſbe. 21.— 77,8 Ad fe Kerke w. 1188 1125 Deuce alder e 1057 109 0 fpbanſer dun 5225 52— fl. S Hef Gar 450 45 em„ ubw J. A. Br.„ 8, chaff. Bunty. 2„ 1 5* 8 2 Allg, Lok. u S 5 5 Dt. Schutzgeb. 06. 5 Ver. Chem. Charl. 86 8.„„„% 0* Alz. Preßhefe 125 0 125,0 Portl. gem. Heid. g8.— 85.— Bd. Maſch. Durl. 125,0 128,0] Rütgerswerke 4640—.— Memel 78. g Sü ßen„ W 9 f 2 Labors Siokch. 1250 1280 fl ole. 8 1210 1210 Brem Geſig. Be 5„ Waldbof 105 1082 Baß Ste ellen. 2 F. Dippe Ma u. D= Lahner a 6e. Jede 3809 f. langt. Eitt 9880 92— Adler Kan 40 45 Eſchbaum⸗Werger 1400 1210 See 1190 1160 Brown Boverk 70,— 68.— 55 Laa 1 555 3— us(Freivert). 88.— 90 Baltimore Ohio. 78. Neesd. Senf, 37.75 37,78 Sede 1 75 11 B. Harz. Portl. J.. 8750 810 85 5 e 150 d. Zucker. 1355 185,5. 5 8 2 48.— 18,—] Canada Abliefer. 17,50 17.— Dürener Metall 100.0 98.— ö 5 5 B. Schuhf. B.& W. 26,72 26.— Hochfrequ. Had. Aſſekuranz, 99,— 99. Wag g 1780 72.50 72.50 Cement 1 84.50 82,50 Schuckert, Nrbg. 122.0 121,0 Raſtatter Wagg. 10 a5 Pr. Heinrichbahn 0 e 3 2 dinger Schuhfabe 5500 85—— ce 8 1900 1300— h Tontinent. Verſ. 170 17.80 Wan alben 50 r 4 ged. Narſtart———— Ferminnotierungen Gehlu ü 68,75 650 Hüſſeld Elſenhol. 46.25 46,25 P.& Co.. 3 Stahl. v. b. pp. 180.0 130,—.— Mannb. Perſich. 28.— 28.— Zellstoff Waldhof 105 5 1040 Cpade„ t—.— 8„Südamerika. 154. 150.5 Dynamit Trust 61.80 61.— 2 0..—. Fer. Ulframärfu. 120, 120,0] Nonnenberd e. Ehamotte Annw. 71,80—.— Allg. Dt. Credit 95.75 96,50 Harpen. Bergbau, 75,50 Hanſa Dichiff 1210 1210 n F. Lorenz.—.——.— Dogel Telegraph. 59,50 58,15 Sichel& c. 75— Frankfurter Börse Ebene deer 28 20 28 Hantf Hrarind. 1080 1100 5d. Heizmann 2450 f2— fierbd. dend..— 865 leite dieferung. 111.8 10 0 Südenſchels Mer 46.— 48.— Poßtland. Neſc. den e Sttper wee e Kat. 146 0 140 0 Ch. Brockhues..— 86,.— Barmer Bankvee 172. 125 Aa Bergbau 11 0 1 00 Verein Elbeſchiff.———.—Elktr. Licht u. K. 119,8 116.7 enſche et. 48, 1 7 Bolgt& Haeffner 149,0 140.0 10 Fün ph 9 5 f rmſt. u. Nat. 148,„ Bayr Hyp. u. W. 121, 5 Kalt Aſchersleben 179,0 168. 5 8 N„ Magirus.-⸗G.. 15,75 15, n e r 2 ee den. 20 T en., 55— 55 Fend enden 1190 1005 el ee. Email Urte 8 Maler: 8888 9575 Wanderer ee e eee elchsanl!.—.— en Bank 98, 98. g... 98, 88. ommerzbank Kali Weſteregeln 1 1 f. el..2 105.0 Enzi Werke, 66.50 66.75 Mansfelder Akt. 38,65 38,75— . 27 96.80 88,50 D. Hyp. u. Wechf. 161,0 159.0] O. Gold⸗u. S. Anſt. 130,0 128,5 Darmſt. u. Nat. 148.2 1480 N. Karſtadt.. 82.50 Bant 1 1 8 1070 090 Eſchw. Bergweri 199,0 189,0 Markt u. Kühlh.—.— 111.5 Terminnotierungen Schluß) Ableſungſch... 539 88% D. Ueberlen ant 10 0 070 Di. Ziuoreum. 149.0 148.5 Deuiſche Disconto 108. 107, gitenerwerke. 430 1285 Darmer Bankver. 100,0 100,0] Eſſenersteinkohl.—.——.— Mach. Buckau W. 1038 102.8 0.05 5,75 Dresbner Bank 1090 1070. 146,0 146.0 Dresdner Bank 3950 8975 Sabmever& 0. 181,0 128,5 Berl. Handelsgeſ. 1260 125.2 Iain gütte 1810 855 aug. Di. Credit 9728 98,— Tb. Golteſcabt 48.50 75 N. e N 5 LG. für Ver 2 2 7 i 1 et e e.„Li 2.— f 5 1 8 0 0 5 5 D. Schaben w. 26 90,40 91.— 2 Bank. 91, 1, Düſſel. Rat Dürr—.— 46,— Ol Nelcdd. Bors 87,5 87.— Mannesmann. 8— 1 5 9 55 1 185 1 0 Fahl, Ata ee 3 2885 255 19— 55 Bare bi Banter. 1 95 1909 e 1 69.0 % Schützg. 14..02. Frkfrt Hyp.⸗Sk. 151.7 180,0] Dockerh.& Widm 67.—— i Hapag 68 5 69,50 1 6850 65 50 Dt. fta e Bk. 38 38.75 Jacben ind K. G. 18e Je Mertur Wollw.. 111g 112 Bahn 50.. B. 1220 1218 b. Colgenm 1 1 5 An 3 Nordd. Loyd„ 69.59 89.— Miag Mühlen dan.——.— Deutſcheddisconto 108,0 1070 Feldmühle papier 310 0 100 mes Söene.. 50, Bayr. Bereinsbk. 1810 181.0] Hotelbetriebsgeſ. 2145 89% Ludwigsh. 2 60 15 8 rnberg. Verein 7 7 Eiſen Katſersl. nt„ Aku. 66.75 65,.— Rona 44.— 44,.— Dtſck.leberſee BE 80.— 80.25 Felten& Guiſl.. 90,50 87,50] Miag⸗Mühlen. 88.— 80,78 Berl. Handelsgef. 126.0 125,0 Jiſe Bergban 1870 21 0 10%. 5 99.78 0 5 0 Cred.⸗Anſt. 191 0 1 10 Emag Frankf. 60,25 2 Allg. Elektr.⸗Geſ. 105.2 109.0 8 Dresdner Bank. 107,5 107,0 Fhiez e Hbpfling.———— Mig& Geneſt 128,0 128,0 Comm. u. Priv. 110.0 109,5 ali Aſchersleben 17¹¹⁰ 1 5 9%„ 17 89,50 1 Pfälz. Hyp.⸗Bk.. 131. Enzinger. Union 66,50 68,75 Bemberg... 6728 66,50 Operbedarr..... Meininger pypök. 160,0 158.7 R. Friſter.. 127.5 127.5] Motoren Deutz. 55,.——,— Harmſt. u. Nat. 1475 148,8 R. Karſtadt. 3980 8 30 . F Reichs 87 2138 Ebinger Masch. 1 a 0— Bergmann 50.50 49˙50 Olav Minen. 32.50.50] Heſterr. Creditbk. 37.25 2775 Mühlbeim Berg. 75,50 74.— Deutſche Discomo 108,0 107.5 Kiscner Werke 9728 110 e Gen ah, 25 1420 1425 fihein, Sie en ee n eee ee e emen del 2e 8 de Wdbee Bere e e eh hdr., Habe get 488 2825 Net, Astemebil 1050 1028 fl für Hertche 50 5 525 Pane 8 % Orte, Mh. 29 14,20 14, 5 2 1 684.50 825 1 übt.. Ge. at. Automobile 10, G. fürs— 38 2% eu Nan.—.— Abeln. Hu. Vf. 187, 1888 gata Aeg 92— 97.— Tompan Fi. 188 1250 fp. Sreunksdlen 110 1190 Süddeuſch Bie Gehen.: e e Aleberſauf. Kohle 118 1185 g n e 5 820 5 0 106 Südd. Boden⸗G. 1418 142.0 J 3 9 5 118 Contin. Gummi 111.5 112.0— 8 bels 71.35 8825 Frankf. Allgem.—.——.— Gelſenk. Bergwk. 88,88 81,— Nordd. Wolkäm. 88.18 58.15 Pt. Relchsb. Bz. 87.50 87.— Metallbank. 85.— 8 2 Fes 1. 3 141.8 142.0 Gz Far en; 5 8 15 h. Stahlwerke 3 Genſchow& Co. 48.50 47,75 apag 68.65 63.75 Mitteldtſch. Stabi. 550 89% Grkr. M. ab 75 Wiener Banker. 70 Sete 05 1 55 54.— 8 5 Geddr. 51.— 50 5 46,12 45,50 Industrie-Aktien Germ, Portld. 8. 80.25 88. Oberst. 25 558. 8 9825 dambg.- Südam. 1550. Nordd. Wolle. 50.— 2 FFF CCC N Gerresheim. Glas 84.— 88,50 Ober oksw. 68,75 08, anſa Dampf.. 121.2 1230 Oberbedarf.. 2 85 VVV 10 Fuue Gas—.— dt Herd render 1099 2000 Schur. 1289 121 Herummfatoren 110—. felektr, Um. 114 8 111.2. Sener Koppel 400 1355 erdd doyd. 49 80 68.75 Oberſch. Lelem, 6849 27 N. 980 8 7 8 8 1198 1166 Siemens Halske 179.0 108.0 8 1 05 1 1 8 75 1980 05 Oſtwerke. 135.0 188,5 ku 5 65.25 Drenſt,& Koppel 15 1837 8 e e Eletir. Lieferung 1138 1990 Svenzts Tandſ 2740 1740 Alfeld Delgfen 39.50 38.50 Goldschmidt Tü..— 48, Phönig Bergbau 62,50 60.— Babe 9 52.— 5480 Sbönte Sergben 80,55 60 annh. Berſ.⸗G. 29.——.— Soldſchmidt Th. 44.— 43.— FJ. G. Farben. 133.5 182,5 g N Alg. Clektr.⸗G. 108,7 102,8 Guano-Werke. 44,.— 42,75 Hermann Pöge.. e. F. P. Bemberg. 60.— 65,25 Pelnpponwerke 14500 1445 Gritzner M. Durl. 28,.— 28.— Fan& Guill. 91.50 89.— Ver. Glanzſtoff—.——.— Alſen Portl.⸗Z. 122,0 121.5 Greppiner Werke—.—,— Rathgeber Wagg. 68.50 68,50 Bergmannczlektr 128,5 122,0 Rh. Braunk. u. Bt, 18455 1500 Transport- Aktien Grün&æ Bilfinger 185,0 189.0 Gelſenk Bergwk. 83,78 98, Ver, Slaßplwerke 60,. 05.— Ammendorf Pap. 101. 1008] Grißner Masch. 16.25 28.50] Rheinfelden Kraft 134.0 163.0 Suderus Eiſenw. 50,— 49,25 Nh. Elektrlzität.. 0 N 8 Gesfürel... 115,5 111,0 Zellſtoff Aſchaff. 77.50 77.— Anhalt. Kohlenw 59,35 57.75 Gebr. Großmann 16, 16,— 154.5 149.0„„ N 70.50 60,5 38 apag.. 6,25 68.— e 11 25— 5 4 119 a[Rhein. Braunk. 154.5 449,0 Charlottb. Waſſer 80,25 80,25„Stahlwerke 4) 1415 8 Heider Straß.. 1— Haid e Ren 20, 205 Goldſchmidt. 44.— 44. ellſtoff Waldhof 105,0 104.0 Aſchaffbg. Zellſt. 17 5 75,50 Grün& Bilfinger 1560 1860 Rhein. Chamotte 68.— 66.— Comp. Hiſpano 293,0 290,0 Nö.⸗Weſtf Elektr. 14252 75 2 00 f Nordd. Nlond. 69,25 68.80 Panſwerk. Füſſen 60.— 80.— 3 8 Aug sb. N. Maſch. 64,— 63. Gruſchwigz Textil 50.— 50.— Khein. Elektrizit 1210 1191 Font. Cäutſchouc 111,0 112,0 A Riebeck⸗Mont 7850 J 77 8 a Deter en 5 17.— 1250 Serliner Börse Balte Macht 114% 1147 62.— 61. Rhein. Möbelſtoff 39.—.— Dai mler⸗Benz 25.— 24,50 Rütgerswerke 2205 2405 0 Montan: Aktien och. 2. Maden 92 1. 1 de Keggenweg 269 759 Del düenberg' Al 0 161 0] Paäeſche Rel. 6 8— Aheinaht es ed 29.— Daliche Erde: 805 5025 Schſef. best-. 4089 84 ae Phil. 74.75 72.— Festverzinstiche Werte] ¾ Roggen rend 695.80 Hager. Celluloid.. Hammers. Spinn. 102,0 102,2 Riebeck Montan 78.50 78.— Di. Linoleumwk. 106,5 108,2 Schubert& Salzer 1869 19 eſchwell. Gergw 186.0 195.5 Holzvertohl.“ Jb.. ere Holdanleſhe.. 98.78 99.75 85, 760 780 Jaht-Spiegelglas 8050 88, Hann MR. Ggeſt. 515 e Roſißzer Jucker„39.55 39.— Dynamit fl. Node!—. 62,]Schucert& Es. Gelſenk. Bergw.—. 60% Reichsanl. 21 87.12 87.15 8% Landſch. Rog..59.50 J. B. Bemberg 87. 65.75 Hög.⸗Wien Gum. 50,15 49,75 Rückforth. Ferd.—,——.— Elektrizitäts⸗Ltef 111,8 109,0 Schulth⸗Patzenh. Ilſe Bgb. St. A.—.— 168,6 Inag Erlangen. 82.— 82.— Disch. Ablhſgſe a 53.25 52.90 5% Mexikaner 16.25 18.70 Bergmann Elett 127.5 126,0 Harkort StPr. e da Rütgerswerke. 46.— 44,85 El. Licht u. Nro 118,0 117,2 Siemens KHalske g Fungbans St. A. 28,— 28.— ahne Msldſrechn.0 6,4 Delt. Schatz 38,50 88,25 Serlin Gubener 1485 1470] Harpener VBergb. 79, 28.— Sachſenwerk. 81.— 80.— Kiener Stein„ en Kali Aſchersleben 172 0 5 8 490„Goldrente 26,50 0 Verl. Karls. Ind. 4,80 47,5 Hedwigshütte. 62.50 82,50 Süchſ. Gußſtahl 71,— 71. J. G. Farben 133,2 132,2 Seonhard Tieg 5„ Vall Salsderfurtb 4300 4% dene ente 188. Sertiner Naſcde 1e dee deſtman Ie 57.— 8. Salzderfurtd... 480 788 0 Jeldmüzle. 1110 111.2 Ber. Slap werk er Bankges. 100,2 100.0„Weſteregeln 174.0 70 5 55 Gad. 579 5 2. 721 8 5 Braun. u. Brlten 18075 142¼2] Hilpert Maſch. 84.— 84. Sarotti 109,8 100.9 Gelen* Guill. 90, 88,.— Weſteregel Alkall Up. u. Wb. 181.0 121,5 Klöaner... N 0e Heir, M9. K. 13.„ 1—[ Fr.⸗Beſſah. Oelf 4675 48.— Hindrich s K Auf. 59.— 58.75 Schlef Elekt Gas 106.0 105.0 Gelſenk. Bergwk, 83.8 82.65 Gellſtoff Waldhof 1 „Privstb. 110,0 109,0 Mannesm. Röhr. 68.— 168.0 5% Prß. Kalianl. 760.80 f%½% e Pap.-R.—.—— Bremer Bülkan, 100,0 Hirſch Kupfer.. 125.0—.— Hugo Schneider 72.— 71. Geßfürel. 11838 110,7 Stavia Minen„3 3 — * 7 ee ee Dabei blieb die Umſatztätigkeit wieder ſehr gering. F ſonken auf 13154, ſcharf r gering.§ ſonſt waren noch BBC., Linoleum, Zellwald niedriger. Von Nebenwerten Werger auf 121 zurück. Von Bankaktien waren Dedibonk abgeſchwächt. i Renten im allgemeinen behauptet, nur Liquidationspfond⸗ briefe ſchwächer. Oeſchäftsbelebung eintreten. Die Stimmun g war nicht gerade unfreundlich und im Grundton der Börſe war eine gewiſſe Widerſtandskraft nicht zu verkennen. aber wieder keine Anregungen und Aufträge vorlagen, ver⸗ hielt ſich die Kuliſſe ſehr reſerviert und ſchritt tellweiſe zu weiteren Abgaben. Abendbörſe war die Kursgeſtaltung nicht ganz einheitlich, boch überwogen meiſt kleine Abſchwächungen. Größeres An⸗ gebot beſtand wieder am Kalimarkt. Weſteregeln eröffneten 4 v. H. niedriger, konnten. Mit Minus⸗Minus⸗Zeichen erſchienen Ilſe Berg⸗ bau, die ca. 13 v. H. niedriger taxtert wurden. AE. und Siemens lagen etwa 1 9. H. erholt. Feſter eröffneten Conti⸗Gummi mit plus 2 v. H. Am Anlethemarkt neigten Altbeſitz weiter leicht nach unten. Samstag, 22. November 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe d. Seite“ Nummer 544 Neue Altimo⸗Realiſationen des Publikums Auch weiter anhaltende Auslandsabgaben/ Kaliwerte und Privatdiskont auf 47s erhöht, Mannheim ſchwach Am Wochenſchluß war die Börſe ausgeſprochen ſchwach. a 1 arben abgeſchwächt Weſteregeln auf 164 Wayß u. Freytag und gingen Eichbaum⸗ Verſicherungswerte blieben unverändert. Frankfurt geſchäftslos Auch an der heutigen Wochenſchlußbörſe konnte keine Da Gegenüber der geſtrigen während Salzdetfurth leicht anziehen und Tellus⸗Bergbau, die ca. 8 v. H. Pfandbriefe waren überwiegend angebo⸗ Tendenz Reportgeld unverändert J zur Schwäche. ſchäftsloſen leicht erholen. landes, nachzulaſſen ſchien. es ſich heute um Deckungen Börſe, während das Publikum durch Verkäufe Neigung bekundete, aus ſeinen Engagements vor dem Ultimo weiter herauszugehen. waren aber trotzdem überwiegend 1 bis gproz. Kurs⸗ rückgänge zu verzeichnen. die Kali⸗Nebenwerte, die bis zu 6 v. H. verloren, und Ilſe, die wieder nach anfänglicher Minus⸗Notiz weitere In dieſem Papier, das zwar ver⸗ mutlich wieder 1 v. H. Dividende zahlen wird, hüben die Paketkämpfe aufgehört, ſo daß das Intereſſe am hohen Kurs nicht mehr zu beſtehen ſcheint. 12 v. H. einbüßten. Danksagung Für die bei dem so raschen Hinscheiden vergeßlichen Gatten, Vater und Schwiegervater Meizgermeisier sowie für die vielen Kranz, und Blumenspenden. im Zuſammenhang ten und etwas niedriger. Nach den erſten Kurſen neigte die l mit Glattſtellungen zum Wochenſchluß und weiteren Vorſtößen der Baiſſepartei Am Geldmarkt wurde der Satz für Tagesgeld auf 57, v. H. ermäßigt. Berlin ſchwach Nachdem geſtern abend bei relativ kleinen Umſätzen die Kurſe in Frankfurt weitere 1 bis Zproz. Abſchwä⸗ chungen erfahren hatten, konnten ſich die erſten Notierun⸗ gen der heutigen Samstagbörſe nach einem ziemlich ge⸗ Vormittagsverkehr 5 Die Tendenz erfuhr eine gewiſſe Be⸗ ruhigung, zumal das ſtarke Angebot, beſonders des Aus⸗ In der Hauptſache handelte und meines Wilhelm Baur erwiesene wohltuende Anteilnahme danke ich herzlichst. Insb danke ich für die trostreichen Worte des Landesk 1 der Fleischerinnung, sowie ihrer Sängerabteilung für ihr letztes Geleit, Mannheim(Seckenheimerstr. 59), den 22. November 1930. Die trauernden Hinterbliebenen: Trau Elise Baur mit Iodhter u. Schwiegersohn *.50„ irchenrat Bender, guten, un- Ilſe⸗Bergban beſonders gedrückt Gegen geſtern nochmitiag Beſonders gedrückt lagen ter wurde es aber 47% v. H. überwiegend 8 5 kenswert war die kleine Rückkäufe der Anleihen waren wenig verändert. Pfandbriefe waren überwiegend angeboten waren wieder bis ½ v. H. gedrückt. ben unverändert, der Geldmarkt zeigte aber in ſich Ver⸗ ſteifungserſcheinungen. ſetzten ſich die Erholungen auf einigen Märkten fort, ſpä⸗ wieder Schwäche des AGEG.⸗Marktes verſtimmte. markt lag weiter recht ſchwach, da auch hier Realiſa⸗ tionen in wechſelndem Umfange beobachtet wurden. verſtärktes Angebot in Privatdis konten führte zur Heraufſetzung des Satzes für beide Sichten um 7 auf Der Satz für Reportgeld wurde dagegen von den Banken unverändert auf 6 v. H. belaſſen. Ver⸗ ſpätet eingetroffene Auslandsabgaben führten außerdem zu weiteren Kursrückgängen, ſo daß die Börſe in ſch wacher Haltung ſchloß. waren erneut bis zu 7 v. H. rückgängig. Nur ganz ver⸗ einzelt konnten Wochenſchlußdeckungen gegen die niedrig⸗ ſten Tageskurſe kleine Erholungen herbeiführen. die auf 52,90 zurückging. Behaupteter Produkten Wochenſchluß Berliner Produktenbörſe v. 22. Nod.(Eig. Dr.) Bei mäßigen Umſätzen zeigte die Produktenbörſe am Wochenſchluß ein ſtetiges Ausſehen. landsangebot blieb gering, der fortſchreitenden Erholung an den einige Nachfrage, die im Prompt⸗ und zu Preisbeſſerungen um etwa 1/ führte. an der Küſte und an den binnenländiſchen Waſſerſtationen weiter ziemlich rege Nachfrage zu unveränderten Preiſen. Auch hier war das Preisniveau am Prompt⸗ und Liefe⸗ n DD 2 2 2 2 erer und Reichsſchuldbuchforderungen Die Geld ſätze blie⸗ Nach den erſten Kurſen ſchwächer, da die Der Kaſſa⸗ allgemein ſtetig; Ein mehl hauptet; erbſen Ackerbohn Beſonders Kaliwerte Schluß Das In⸗ für Weizen beſtand angeſichts Auslandsmärkten bis 619; Lieferungsgeſchäft Roggen war(31) 587; am hieſigen Platze etwas vernachläſſigt, dagegen zeigte ſich 1 (32) 6923 rungsmarkte wurden zu unveränderten Preiſen für den laufenden Be⸗ darf gekauft.. Gerſte in guten Qualitäten fand zu behaupteten Preiſen Unterkunft. Amtlich notiert wurden: 0 262 u..; März 273,50; Mai 282, Roggen 150—52, ruhig; Dez 171.5 Ou. Br.; März 184; Mai 190; Gerſte 190212, Futtergerſte 170—80, ſtetig; Dez. 171,50 u. Br.; März 184; Mai 190; Gerſte 190212; 29— 37,25, Weizenkleie 8,50—9, behauptet; Roggenkleie 8,25 bis 4, behauptet; Viktorigerbſen 25—31; Kleine Speiſe⸗ 24—26; Futtererbſen 19—21; Leinkuchen 14,90— 15,20; extractionsſchrot 18,30—80; allg. Tendenz ruhig. geslocove behauptet. Weizen⸗ und Roggen mehle Hafer lag bei ausreichendem Angebot ſtetig⸗ Weizen 249—50, ruhig; Des. Hafer 140—50, matt; behauptet; Roggenmehl 23,7527, be⸗ Peluſchken 19—20; en 17—18; Wicken 17—20; Rapskuchen 8,50—9,50; Trockenſchnitzel.405,90; Soja⸗ * Rotterdamer Getreidekurſe vom 22. Nov.(Eig. Dr.) : Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Nov. 5,55, Jan. 5,60; März 5,777; Mai 6,0.— Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Bemer⸗ Kg.) Nov. 91; Jan. 92; März 96; Mai 9875. 8 1 i* Liverpooler Getreidekurſe vom 22. Nov.(Eig. Dr.) 8 er Altbeſitzanle 5 8 1 7 ſchwache Haltung der A ſitz ihe, Anfang: Dez.—(4,117); März 5,2(.14); Mai 5, (5,276); Mehl(280 1b.) Liverpool Straights 2324; Lon⸗ don Weizenmehl 20726.— Schluß: Dez. 5,1; März 5; Mai 5,44; Mehl unverändert. * Bremer Baumwolle vom 22. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Mioͤdl(Schluß) loco 12,06. * Liverpooler Baumwollkurſe vom Amerik. Univerſol. Stand. Midoͤl. Anfang: Jan.(81) 582—83; März(81) 22 . Nov.(Eig. Dr.) 50596; Mai(31) 609; Juli(31) 618 Okt.(31), Dez.(30), Jan. und März(32) ge⸗ ſtrichen. Tendenz ruhig.— Schluß: Jan.(31) 583; Febr. März(31) 596; April(81) 600; Mai(31) 609; ) 613; Juli(31) 619; Aug.(31) 622; Sept.(81) (81) 630; Nov.(30) 573, Dez.(30) 575; Jan. März(82) 639; Loco 596; rkäufe 3000; E kü Ekzem-Meilerfolge! Eine Probeflasche umsonst. Sie können das schreckliche, dureh Ekzem u. andere Hautkrankheiten verursachte Jucken in wenigen Sekunden stillen. Dieses scheint zu gut, um wahr zu sein, aber es ist Wahr. Die paar ersten Tropfen des D. D..-Heil- mittels werden unmittelbar dem schreck lichen Jucken od. Hautreiz Einhalt gebieten. Diese Entdeckung ist in der ganzen Welt be- rühmt geworden als ein zuverlässiges Heil- mittel für Hautkrankheiten, denn es dringt tief in die Poren ein, tötet die Krankheits- keime, entfernt sie und läßt die Haut rein und klar zurück. Das...-Heilmittel wird empfohlen für Ekzem, Flechten, Geschwüre, Hautausschläge, Beinwunden und andere Krankheiten der Haut und der Kopfhaut Es verfehlt nie, Erleichterung zu verschaf- ken. Eine freie Probeflasche wird allen an einer Hautkrankheit Leidenden gesandt, wenn Sie Namen und Adresse(eine Post- karte genügt) an VI64 Schäfers Versand- Apotheke(Abt. 28). Berlin W 62, Kleiststrafße 34, senden. Zögern Sie nicht. Schreiben Sie noch heute, Haben fie fteff * f. Mantel, Anzug usw. nur 30 u. 45 RM. f. Anfertig. 5 zahlen Sie. Gute Maßarbeit b. Ehrlenbach, R 4,11 Danksagung Für die uns beim Hinscheiden unseres lieben Entschlafenen in so reichem Maße erwiesene Teilnahme, sowie für die vielen Kranzspenden sagen wir unseren herzl. Dank. Ganz besonderen Dank Herrn Pfarrer Horch für seine tröstenden Worte, der Direktion der Fa. Papyrus.-., den Beamten und Angestellten, der Schloßerei- Abteilung, dem Werkmeisterverein Mannheim- Sandhofen, sowie allen denen die ihm die letzte Ehre erwiesen haben. Es war uns ein Trost in schwerster Stunde. Mannheim- Waldhof, Ladenburg, Papyrusheim Nr. 1. den 22. November 1930. Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Frau Elisabeih Halner WVe. 11221 ö Siati jeder besonderen Anzeige Heute früh verschied nach kurzer, schwerer Krankheit nach einem arbeitsreichen Leben meirie liebe Gattin, unsere innigstgeliebte Mutter, Groß- mutter und Schwiegermutter Agnes Herweh im Alter von 77 Jahren. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: geb. Sireckluß Johann Herweh Die Beerdigung findet Montag nachmittag/ 1 Uhr von der Leichenhalle aus statt Iodes-Anzeige Gott dem N hat es gefallen, nach langer, schwerer Kranfcheit unsere liebe, gute, treubesorgte Tante Babette Mraus im Alter von 73 Jahren zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Mannheim,(K 3, 8b), 21. November 1930 Die trauernden Hinterbliebenen: 1 Familie Joseph Eckert Die Beerdigung findet am Montag nachm. 121% Uhr von der Leichenhalle aus statt. Parum ke Kauen? Ich kaufe Möĩbel, wenn ich ſolche brauche Gelegenheitskäufe in neuen und gebraucht. Stücken und kompl. Zimm. gibt es immer. WO 2 Einfach: Das weiß ganz Mannheim. Da gehe ich nur ins 6865 bring Haus, U, Flicken u. kleide Pup⸗ pen vollſtändig auf Weihnachten blllig. Fran Ferch. G 4, 19, 3Tr. *1202 1 Möbel. Amtliche Bekanntmachunge Das Konkursverfahren über das Vermögen des Kaufmanns Willy Bach in Mannheim⸗ Neckarau, Mönchwörthſtraße 43, wurde nach Ab⸗ 150 Intl. eröhentlchungen der Stadt Mannheim haltung des Schlußtermins aufgehoben. Mannheim, den 20. November 1930. Bad. Amtsgericht B. G. 2. Im Konkursverfahren über das Vermögen der Firma Seelberg Aktiengeſellſchaft in Mann⸗ heim und Alpirsbach iſt zur Prüfung nachträg⸗ lich angemeldeter Forderungen, zur Abnahme der Schlußrechnung, zur Erhebung von Ein⸗ wendungen gegen das Verzeichnis der bei der Verteilung zu berückſichtigenden Forderungen, ur Beſchlußfaſſung über die nicht verwertbaren ermögensſtücke und die Feſtſetzung der Ver⸗ gütungen und Auslagen der Gläubigerausſchuß⸗ mitglieder Schlußtermin beſtimmt auf: Don⸗ nerstag, den 18. Dezember 1930, mittags 12 Uhr, vor dem Amtsgericht, 2. Stock, Zimmer Nr. 213. Mannheim, den 15. November 1930. Amtsgericht B. G. 5. 150 Damen-u. Herrenmäntel werden billig u. ſaub. angefütt. ſowie Her⸗ ren⸗Garderobe repar. [ge. Rötterſtr. 5 a, V. r. 6877 Ausschneiden! Rohrstühle- Flechten bill. bei R. Steinborn, Fröhlichſtr. 4. Karte gen 1162 Age dähniſge Betſedern nerkannt bare Zahlung 5 beſte 1 Faun verſteigern: 0 iſſ. 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Nov. 1930, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal Qu 6. 2 gegen im Vollſtreckungswege verſteigern: 1 Schnellwaage, 1 Klavier, Schreib⸗ maſchinen, Büromöbel, Büfett, Kredenz, 1 Laſt⸗ wagen„Union“, 4 Tonn. mit Anhänger, eine Federrolle, Grammophone, Schreibtiſche, Fahr⸗ räder, Radio m. Lautſprecher, 1 Buik⸗Limouſine und Sonſtiges. Mannheim, den 2 Keibs, öffentlich 16 02² November 1930. Gerichtsvollzieher. „gebautes Dachgeſchoß geſtattet, Ortspolizeiliche Vorſchrift über die Aenderung der Bauvorſchriften für die Gewanne Uunterfeld und Waſſerbett in Feudenheim. Gemäß 8 28 Ziffer 1,§ 116 P. St. G..,§ 109 L. B. O. wird mit Zuſtimmung des Stadtrats Mannheim und nach Vollziehbarkeitserklärung des Herrn Landeskommiſſärs vom 11. November 1980,§ 128 Ziffer 3 M. B. O. mit Wirkung vom Tage der Bekanntmachung wie folgt geändert: 3. Geſchoßzahl. 5 Die Gebäude an der Hauptſtraße dürfen drei Hauptgeſchoſſe erhalten. Im übrigen Gebiet iſt die Zahl der Hauptgeſchoſſe auf zwei beſchränkt. Außer den zuläſſigen Hauptgeſchoſſen iſt ein aus⸗ in welchem im Landhausviertel Zubehörräume, ſonſt vorbehalt⸗ lich der Beſtimmungen in§ 49 Ziffer 2 Abſatz 2 auch ſelbſtändige Wohnungen zugelaſſen ſind. Soweit im Landhausviertel 3 Hauptgeſchoſſe zugelaſſen ſind, dürfen abweichend von der Vor⸗ ſchrift des 8 133 drei Wohnungen eingerichtet werden. Mannheim, den 6. November 1930. Bad. Bezirksamt— II. 0 Der Stiftungsrat des Katholiſchen Bürger⸗ hoſpitals Mannheim hat das Aufgebot folgender Urkunde beantragt: Hypothekenbrief über die im Grundbuch Mannheim, Band 247, Heft 26, III. Abteilung Nr. 7 auf dem Grundſtück gb. Nr. 5395, Eigentum der Kaufmann Fritz Schmidt Ehefrau, Pauline geb. Berbrich in Mannheim eingetragene Briefhypothek von 4925 G aus Darlehen. Der Inhaber der Urkunde wird auf⸗ gefordert, ſpäteſtens in dem auf: Donnerstag, den 5. März 1931, vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, 2. Stock, Zimmer 263, Saal XII anberaumten Aufgebotstermin ſeine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen; andernfalls wird die Urkunde für kraftlos er⸗ klärt werden. f 50 Mannheim, den 17. November 1930. Bad. Amtsgericht B. G. 9. 8[Möbelſpediteure in Mannheim. aus unseren Schaufenstern Mannheim, 0 5, überzeugen Sie bereits von uns e Leistungs fähigkeit Büch Süd. Möbelindusflie Gebr. — sind unsere neuen Modelle in Qualität, Formschönheit und Preis. Einige Beispiele echlafzimmen gdelbirke pol. Schrank 2 m breit kompl. Speisezimmer dusbaum pol Büfett 2 m breit kompl. Herrenzimmer Fdebirke 1 er 850. 395. erschrank 2 m kompl. RM. 710. Trefzger G. m. b.., EASfaff RM. RM. 8308 Vereinsregiſtereintrag vom 20. November 1930: und Mfülziiee 0 Landesverband Badiſcher Bad. Amtsgericht F. G. 4 Mannheim. Viehzählung am 1. Dezember 1930. Am 1. Dezember lfd. Is. findet eine Zählung der Beſtände an Rindvieh, Schafen, Schweinen und Ziegen etc. ſtatt. Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Be⸗ ſitzer zur Auskunftserteilung verpflichtet ſind. Bei vorſätzlicher oder fahrläſſiger Verletzung der Auskunftspflicht iſt empfindliche Beſtrafung an⸗ gedroht; auch können vorſätzlich verſchwiegene Tiere im Urteil für den Staat verfallen erklärt Mannheim, den 20. November 1930. Badiſches Bezirksamt IV. Ueber das Vermögen der Firma Mannheimer Gummi⸗ Guttapercha⸗ und Asbeſtfabrik.⸗G. in Mannheim, Schwetzingerſtr. 117145, wurde heute nachmittag 5 Uhr das Vergleichsverfahren zur Abwendung des Konkurſes eröffnet. Ver⸗ trauensperſon iſt: Bankdirektor a. D. Willy Roebig in Mannheim, Waldparkſtr. 25a. Ver⸗ gleichstermin iſt am 22. Dezember 1930 vor dem Amtsgericht, 2. Stock, Zimmer Nr. 263. Der An⸗ trag auf Eröffnung des Verfahrens nebſt An⸗ lagen, ſowie das Ergebnis der weiteren Er⸗ mittlungen ſind auf der Geſchäftsſtelle zur Ein⸗ ſicht der Beteiligten niedergelegt. 150 Mannheim, den 20. November 1930. Bad. Amtsgericht B. G. 5. werden. Oeffentliche Bekanntmachung. Am Dienstag, den 25. Nov., vorm. 95 Uhr werden im Nebenzimmer des Großen Mayer⸗ hofes, Qu 2. 16, die Plätze für den Chriſtbaum⸗ Verkauf verſteigert. Die Steigpreiſe ſind ſofort zu bezahlen. 10 Mannheim, den 22. November 1930. Der Oberbürgermeiſter. Arbelisvergebung! 1. Entwäſſerung, 2. Gas⸗ und Waſſerinſtallation für unſere Neubauten in der Gartenſtadt Wald⸗ hof, 3. Bauabſchnitt. 15 996 Nähere Auskunft wird auf unſerem Baubüro in der Gartenſtadt Waldhof, Liguſterweg 7, er⸗ teilt, wo Ausſchreibebedingungen, ſoweit vor⸗ rätig, erhältlich ſind und die Zeichnungen ein⸗ geſehen werden können. Einreichungstermin: ſpäteſtens am Samstag, den 29. November 1930, für 1. um 9 Uhr, für 2. um 710 Uhr auf unſerem Geſchäftszimmer in D 1. 5/(Pfälzer Hof), Zimmer Nr. 45. Gemeinnützige. Mannheim m. b. H. a zu eil, unsern Hauptkatalog mit ausführlichem Weinnachtsange: bot kostenlos und franko. 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Sie kann Nährſtoffe auf⸗ nehmen und dieſe in lebende, geſunde Ge⸗ webe verwandeln. Nicht das Alter, ſondern Unterernährung verurſacht Falten und er⸗ ſchlaffte Haut. Ich hörte von dieſen Nähr⸗ ſtoffen, die von den berühmten Aerzten verordnet werden, und in 4 Wochen ver⸗ jüngte ich mich ſelbſt um 10 Jahre. Ich möchte, daß jede Frau über 25 dasſelbe Glück auskoſtet.“ Die berühmte Pariſer Creme Tokalon enthält unter Garantie von Mark 10 000 jene nährenden Stoffe, die Ihre Haut laut An⸗ ſicht berühmter Autoritäten braucht, um ſich jung zu erhalten. Dies ſind prädigertertes Olivenöl und friſche Sahne, emulgierte Pflanzen⸗Extrakte und Eidotter, alles ver⸗ bunden nach wiſſenſchaftlichen Rezepten zur Creme Tokalon. Schon nach einer Nacht ſehen Sie eine Beſſerung, die Sie faſt nicht möglich hielten. Ständiger Gebrauch 5 k und fret Creme Tokalon roſafarbig für den Nachtgebrauch, Creme Tokalon weiß(fettfrei) für den Morgen. Erfolg garantiert oder Geld zu⸗ rück. 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Das Tempo des techniſchen Fortſchrittes iſt heut⸗ zutage ſo beſchleunigt, daß faſt jeder Tag Neuerungen bringt, die ſchon nach wenigen Monaten oder Jahren wieder als veraltet und überholt gelten. Und doch gibt es zahlreiche techniſche Errungenſchaften, die Höchſtleiſtungen darſtellen und daher nicht veralten und nicht überholt werden. Ein ſolches Produkt der Technik iſt das Porzellan. Zwar ſchreitet auch auf dem Porzellangebiete die Entwicklung fort, doch erſtrecken ſich die Neuerungen und Verbeſſerungen hier im weſentlichen auf den Herſtellungsprozeß. Das Erzeugnis ſelbſt hat ſich in den zwei Jahrhunderten, ſeit Deutſchland das Por⸗ zellan erfand und eine führende Rolle auf dem Ge⸗ biete ſeiner Herſtellung ſpielt, nur wenig geändert, wenigſtens, wenn wir hier nur das Porzellan des täglichen Lebens im Auge haben. Natürlich iſt ſeine Qualtät im Laufe der Zeit nach manchen Rich⸗ 3 die DOI tungen hin geſteigert worden, im Weſen iſt es ſich jedoch gleich geblieben. Vielerlei Stoffe hat man zur Anfertigung häus⸗ licher Geſchirre verwandt, ehe d Porzellan ſeinen Einzug in jedem Haushalt hielt, Eß⸗ und Trink⸗ gefäße aus poröſem, unglaſiertem Ton, aus Metall aus emailliertem Eiſen, aus Fayence, Steingut, Steinzeug, ſie alle haben Porzellan Platz machen müſſen. Und es iſt nicht zu viel geſagt, wenn wir behaupten, daß auch auf viele Jahrzehnte hinaus Porzellan das bevorzugte Material für dieſe Zwecke ſein wird. Es iſt eine alte Erfahrung, d Gute, das er te genießt, genügend zu würdigen weiß. viele Menſchen denken wohl daran, was ihnen Johann Friedrich Bött⸗ ger vor mehr als zweihundert Jahren mit ſeiner Erfindung des Porzellans geſchenkt hat? Der Por⸗ zellanteller, von dem wir täglich eſſen, erſcheint uns als eine ſolche Selbſtverſtändlichkeit, daß wir es uns aß der Menſch das Wie gar nicht vorſtellen können, wie man einſt ohne dieſes Material hat auskommen können! Denken wir uns nur wenige Jahrzehnte zurück. Das „echte“ Porzellan galt damals noch als ein Luxus, den ſich nicht jeder leiſten konnte, und die wohl⸗ feileren Steingutgeſchirre fanden ſich auf mancher Tafel, wo heute Porzellan ſteht. Es iſt ein gar nicht hoch genug zu verauſchlagendes Verdienſt unſerer Induſtrie, daß ſie es verſtanden hat, ihre Fabrikationsmethoden ſo weit zu verbeſſern und zu verbilligen, daß Porzellan nicht mehr, wie einſt, nur das Heim des Wohlhabenden ſchmückt, ſondern zu einem unentbehrlichen Beſtandteil jedes Haushalts geworden iſt. Porzellan iſt aus mehr als einem Grunde das gegebene Material für Geſchirr. Seine Vorzüge ſind 23. is 30. November derartig augenfällig, daß es überflüſſig erſcheinen möchte, ſie hier einzeln aufzuzählen. Die Möglich⸗ keit, ſich in jede beliebige Form bringen zu laſſen, hat das Porzellan allerdings mit andern Werk⸗ ſtoffen, wie Steingut und Steinzeug gemein. In Feſtigkeit und Haltbarkeit übertrifft es auch weder Metall noch Steinzeug, wenn auch das Steingut in dieſer Beziehung einen Vergleich mit Porzellan meiſt nicht aufnehmen kann. In einer Beziehung ſteht das Porzellan jedoch einzig da; es beſitzt jene eigenartige, von allen keramiſchen Erzeugniſſen nur ihm zukommende Transparenz und läßt ſich ſo dünnwandig herſtellen, daß dieſe Transparenz in höchſtem Maße zur Geltung kommt. Und dann wohl die wertvollſte Eigenſchaft aller Porzellan⸗ geſchirre— ſtellt Porzellan das ſau berſte und hygieniſchſte Material, das man ſich denken kann. Die Glaſur iſt von abſoluter Widerſtands⸗ fähigkeit ſowohl gegen Hitze, wie auch gegen jede chemiſche Einwirkung; ſie reißt nicht, wie wir es bei Steingut häufig ſehen, und iſt nahezu unbegrenzt haltbar. Die glatte, weiße Glaſuroberfläche geſtattet eine peinliche Sauberhaltung und ſelbſt eine abge⸗ ſtoßene Ecke beeinträchtigt dieſe Sauberkeit nicht, wie bei Steingut, deſſen poröſer Scherben nach Be⸗ ſchädigung der Glaſur jede Flüſſigkeit aufzuſaugen vermag. Der Porzellanſcherben an ſich iſt, was manchen wohl noch nicht zu deutlich zum Bewußtſein gekom⸗ men ſein wird, abſolut unverwüſtlich. Alle anderen Werkſtoffe fallen mit der Zeit einer Zerſtörung an⸗ heim. Natürliche Geſteine verwittern allmählich; Metalle werden durch Witterungseinflüſſe mit der Zeit unanſehnlich und ſchließlich zerſtört; Glas fällt früher oder ſpäter auch atmoſphäriſchen Einflüſſen zum Opfer, Porzellan jedoch wird noch nach vielen Jahrhunderten ein Zeuge unſerer Kultur ſein. Daß Porzellangeräte zerbrechlich ſind, iſt allerdingz ein Nachteil, doch einer, den es mit allen anderen keramiſchen Stoffen teilt. Ein unzerbrechliches Porzellan, wie manche ſparſame Hausfrau es ſich vielleicht wünſchen möchte, iſt eine techniſche Unmög, lichkeit und wäre für unſere Induſtrie auch kein erſtrebenswertes Ziel, da ſie ja auch fabrizieren und leben will! ſt es bei den geſchilderten Eigenſchaften des zu verwundern, ſtänden eine ſo hervorragende Rolle ſpielt? Wäre es nicht vielmehr verwunderlich, wenn jemand auf dieſes Material verzichten wollte? muß zu ſeinem Rechte kommen; die Grenzen der Verwendungsmöglichkeit ſtellen ſich ſehr bald von felbſt heraus. Man wird viele kunſtgewerbliche und Kunſtgegenſtände aus Metall, Marmor, Holz, Bronze, Steinzeug oder Steingut anfertigen; für manche Zwecke des Haushalts und des täglichen Lebens iſt Steinzeug oder Steingut das geeignete Material, als Eßgeſchirr wird jedoch ſtets Porzel⸗ lan ſeinen Platz behaupten, ebenſo wie es auch fir Kunſtgegenſtände und Ziergeräte ein einzigartiges und dabei verhältnismäßig wohlfeiles Material darſtellt. Freuen wir uns, daß gerade dieſes, nach jeder Richtung hin hochwertige Material bei uns in Deutſchland in ſolcher Qualität und Menge hergeſtellt wird, daß wir hierin nicht, wie leider bei ſo manchen anderen Stoffen, auf das Ausland angewieſen ſind. Wer deutſches Porzellan kauft, verſchb⸗ nert nicht nur ſein Heim, ſondern gibt deutſchen Fabriken Arbeit und deutſchen Arbeitern Brot Ipeisegeschirrg Marishader Naffeg-Maschinen Fuugrinstin AuRau farmen von bekannten ersten, fdeutsmen Werken BRARZLEN PAR AD EPL AT 2 für 6 Personen 49. 47. 43. 38. 35. 24. 22.30 für 12 Personen 350. 275. 215. 170. 135. 120. 96. 85. 70. 52. 45. 38.00 Raffeegesthirre für 6 Personen mit Teller 24. 20. 17. 14. 12.50 10. 9.50 für 12 Personen mit Teller 89. 74. 65. 59. 48. 41. 35. 31. 26.50 21— 17.00 Sammeltassan das beliebte Geschenk.75 8. 6..75 in unerreicht großer Auswahl .50 3..50 2..50.10 ſetat schon ge- 4 gauſte Maren Nongelluliado zw erden bei An- Mahkatassen. 5¹ Weihnachten in allen Preislagen von 75 an„ zurück- Raunfehtsätzu. von.23 an Breilestraße S 7, 8 Waluencl cles Netelis· Qongelllaa · Woche bringen wir in Das große Spegſalhaus mit den kleinen Preisen * I leichs“ POUMLELLHNSTHUEIENE Porzellan, das ideale Ess- Und Rochgerat Irache Sebrauchs- tauft man am billigsten und besten bei Porzellane Speiseservice z 24.50 Teller ue u. ne A8. 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Seite/ Nummer 544 2 Die Taub Eine Anzahl Mannheimer Bürger k pflogenheit, jeweils am Mittwoch abend zuſammen⸗ zukommen, um ſich im Gedankenaustauſch über dies und jenes für einige Stunden von den beruflichen Sorgen und Nöten zu befreien. Als Angehöriger dieſer Geſellſchaft kam ich am letzten Mittwoch, etwas berſpätet, zu den verſammelten Freunden, die in außergewöhnlicher Erregung ihren Aerger äußerten über ein Ereignis von dem ich bis dahin noch nichts erfahren hatte. Man muß ſich ſchämen, Mannheimer Bürger zu ſein! Zu was haben wir denn einen Tierſchutzverein?— Wie iſt es möglich, daß die Dieſe und noch viele ähnliche Aeußerungen bekam ich zu hören. Ich erfuhr dabei, daß die Urſache zu dieſer Erregung darauf zurückzuführen ſei, daß die ſeit langer Zeit auf der Jeſuitenkirche niſtenden Tauben durch einen beauftragten Schützen abgeſchoſſen würden. Mir ſelbſt erſchien das Gehörte zu unglaublich, um ſo mehr, als unter den anweſenden Freunden kein einziger war, der den Vogelmord, wie ſie es nann⸗ ten, mit eigenen Augen geſehen hatte. Ich argumentierte meinen Zweifel mit folgenden Hinweiſen: In München auf der Feldherrn⸗ halle und auf den benachbarten Gebäu⸗ den niſten unzählige Tauben, die von der Bevölkerung und von den Fremden auf dem Platz box der Felodherrnhalle gefüttert werden. Die Tiere ind ſo zutraulich, daß ſie ſich den Leuten auf den düsgeſtreckten Arm ſetzen und aus der Hand die ge⸗ zeichten Körner freſſen. Dies geſchieht zur Freude des Publikums ſeit vielen Jahren inmitten des ſtärkſten Verkehrs. Wer dieſen Tieren ein Leid antun wollte, der würde zweifellos gelyncht werden. Das gleiche Bild wie in München ſieht man in Brüſſel, in London, in Mailand, wo der prächtige Dom von Hunderten von Tauben bevölkert tt in Florenz, in Venedig und in vielen an⸗ deren Großſtädten. Nirgends wäre es möglich, dieſe eee zu entfernen. Es käme auch wohl niemand auf le abwegige Idee, der Bevölkerung die Freude au behmen, die allerwärts bei dem traditionellen Tau⸗ N ben⸗Füttern bekundet wird. Sollte es möglich ſein, daß man für den Schutz, den die Tauben in aller Belt, ſelbſt bei den ſonſt wenig vogelfreundlichen Ralienern genießen, nur allein in Mannheim kei⸗ nen Sinn hätte!? Inzwiſchen hatte ich Gelegenheit, die diesbezüg⸗ lichen Artikel in den Mannheimer Zeitungen zu leſen und nun ließ es mir keine Ruhe mehr. Ich mußte mich vergewiſſern, ob das Unglaubliche, was ich gehört und geleſen hatte, wirklich zutrifft. Ich ging zur Jeſuitenkirche. Dort ſah ich zwar keinen Häger, aber auch keine einzige Taube. Ein Schutz⸗ mann, deu ich fragte, ob das Abſchießen der Tauben don der Jeſuitenkirche poltzeilich genehmigt geweſen el, gab mir zur Antwort:„Es hat Einer die poli⸗ zelliche Erlaubnis, die Tauben von der Jeſuiten⸗ ürche herunterzuſchießen, aber am Zeughaus müſſen die Tauben gefangen werden, nur von der Kirche darf er ſie herunterſchießen!“ Nun ging ich zum Zeughauspla tz. Schon aus einiger Entfernung ſah ich dort mehrere Gruppen von Menſchen zuſam⸗ menſtehen, die alle nach einer Richtung in die Höhe ſcauten. Beim Näherkommen ſah ich, daß die teils 1 kaurigen, teils entſetzten Geſichter der dort Stehen⸗ ben nach einem Täubchen gerichtet waren, das ganz ö allein auf dem Dachrand des Zeughauſes ſaß. Eine hrößere Anzahl Tauben hatte ſich, dicht zuſammen⸗ gehrängt, auf dem Dache des Schulhauſes nieder⸗ Aelaſſen. Vor dem Zeughaus ſtand ein Mann in holler Jagdausrüſtung, der eben auf das Täubchen unlegte. Er ſchoß, das Täubchen verlor einige Federn und flatterte davon. Der Mann, der zwar wie ein Niger angezogen war, iſt offenbar ein ſchlechter Schütze, doch muß es ihm vor meinem Erſcheinen ſchon gelungen ſein, einige Tauben ſo zu treffen, daß ſie auch herunterfielen, was aus den Aeußerun⸗ hen des umherſtehenden Publikums zu entnehmen war, das ſeinem Aerger lebhaften Ausdruck verlieh. führend war es, zu beobachten, wie eine Dame von 5 beiden weinenden Kindern, zwei Mädchen von 7 Jahren, dringend gebeten wurde, nach der Poli⸗ e zu rufen! Die Polkzei hatte übrigens mit ihrer Auskunft, die ſie mir gegeben, nicht recht, denn auch labeclahaus werden die Tauben nicht gefangen, ern wie an der Jeſuitenkirche geſchoſſen. Nach dem, was ich nun mit eigenen Augen ge⸗ 0 hatte, konnte ich die Erregung und den Aerger 5 ner Freunde wohl begreifen. Es müſſen ſchwer⸗ e Gründe ſein, die die Verantwortlichen ver⸗ ten, dieſe Taubenvernichtung anzuordnen. Die 1 n hat ein Recht darauf, dieſe Gründe zu Ein Tierfreund. i. Mannheim iſt in Aufregung! Durch alle Zei⸗ fuer geht die Kunde: Zwei Tauben ſind abge⸗ oſſen worden. Zwei Tauben haben ihr Leben i d müſſen, zwei von den vielen, ungezählten, 1 Sher ſo friedlich in allen Niſchen und Türmen b deluitenkirche niſteten und ihre Spuren nicht 15 er ganzen äußeren Faſſade der Kirche auf⸗ ügten, ſondern damit auch in vielen Fällen 1 8 0 der Kalten Gaſſe nicht weniger als Kir⸗ eſucher beglückten. Nicht einmal die beſten Rel melder wurden da unter ein Sondergeſetz ter und geſchont. Gewiß wird das der wahre 1 55 ſehr natürlich finden, ſich weiter nicht ure aufregen und ſich Beſchwerende energiſch echtweiſen. Aber der Menſchenfreund darf doch ug Mittel und Wege ſinnen, ob dieſem Uebel geſteuert werden könne, um derartige wirklich en der Feſuitenkir 2 überflüſſige Aufregungen unſeren vielgeplagten Zeitgenoſſen zu erſparen. Denn nicht nur die Tau⸗ ben, auch der Mitmenſch hat doch ſicher ein Recht auf Berückſichtigung. All den jetzt ſo empörten Taubenfreundinnen und Taubenfreunden möchte ich eine vor nicht allzu lan⸗ ger Zeit geſchehene Begebenheit mitteilen. Ein Dachdecker, der notwendige Reparaturen an der Jeſuitenkirche vornehmen mußte, rutſchte in ſteiler Höhe aus, weil das erſtiegene Dach hoch mit Tau⸗ benmiſt bedeckt war. Hätte er nicht zufällig ſich noch an einem Haken halten können, er wäre ab⸗ geſtürzt und hätte den ſicheren Tod gefunden. Ver⸗ langt dieſer Vorfall nicht gebieteriſch nach Abhilfe oder nimmt der Tierſchutzverein die Verantwortung für Menſchenleben auf ſich? Gewiß, die Tauben ſind liebe, nette Tierchen, die des Menſchen Herz erfreuen. Aber wo ſie ſchaden und Menſchenleben gefährden, müſſen ſie eben an dem traurigen Los Anteil nehmen, das doch den ſicher auch niedlichen Mäuschen ſchon lange wohl auch durch große Tier⸗ freunde zu Teil wird, ohne daß Proteſte laut wer⸗ den. Ob hier die Vernichtungsmethoden immer ſo ſchonend ſind, wie ein oder zwei Schuß des ſo ſchwer angegriffenen Taubenſchützen, mögen andere unter⸗ Mehr Rückſicht auf Zurückkommend auf mein Eingeſandt in dieſem Frühjahr unter dem Motto„Mehr Rückſicht auf die Waſſerſportler“ war ich von den eingegangenen Ant⸗ worten ſehr überraſcht. Ich dachte ſicher bei den Waſſerſportlern mit meinen Ausführungen mehr Anklang zu finden. Gerade das Gegenteil war der Fall. Die Herren, die auf meinen Artikel ant⸗ worteten, ſcheinen mir mehr Schiffahrts⸗Intereſſen⸗ ten als Waſſerſportler zu ſein. Ich habe denn auch im Laufe des Sommers die in den einzelnen Ar⸗ tikeln angeführten Argumente, die gegen die„freie Bahn auf dem Rhein für den Paddler“ waren, ſo⸗ weit möglich, ſtudiert und feſtgeſtellt, daß trotzdem dieſen Sommer ſchon ſehr viele Schleppzüge ihre Fahrt auf dem Rhein am Sonntag eingeſtellt haben. Sogar Samstags nachmittags gegen 5 Uhr machten ſchon einige feſt. Sollte dies vielleicht doch aus Rück⸗ ſicht auf die Paddler erfolgt ſein? Das Argument, daß man Sonntags doch nicht einen ganzen Schlepp⸗ zug auf dem Rhein hinlegen könne, iſt ſomit hin⸗ fällig. Der zweite Einwand auf meinen Artikel, daß man aus wirtſchaftlichen Gründen die ganze Rheinflotte doch nicht Sonntags ſtillegen kzune, iſt auch nicht ſtichhaltig, denn auf der Duisburg⸗Ruhrorter Reede haben dieſen Sommer etwa 1000 Schleppſchiffe ſtill⸗ gelegen(lin Rotterdam verſchiedene hundert), weil man keine paſſenden Transporte bekommen konnte. Die Berichte der Duisburg⸗Ruhrorter Schifferbörſe lauteten monatelang:„An der heutigen Börſe wur⸗ den keine Frachten notiert, das Geſchäft nach dem Oberrhein lag vollkommen brach.“ Wenn nun nach meinem Dafürhalten die Fahrzeuge, die in Betrieb ſind, an den Sonntagen nicht fahren würden, müßten doch immerhin einige von den ſtilliegenden Kähnen in Fahrt geſtellt werden, was dann auch wieder die logiſche Folge hätte, daß dadurch ein Teil des arbeitsloſen Schiffsperſonals Beſchäftigung fände. Ich komme nun auf die Internationalität des Schleppſchiffahrtsbetriebes auf dem Rhein. Auf meiner Ferienreiſe im vergangenen Sommer legte ich auch bei einem holländiſchen Schlepper an. Man ſagte mir da, daß bei den Holländern ſchon jahrelang Beſtrebungen im Gange ſeien, um die Schleppſchiff⸗ fahrt an Sonntagen nicht mehr auszuüben, man Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Aber man mache doch praktiſche Vorſchläge, wie man die Tauben von allen unbefugten Stellen fern⸗ halten kann. Auf Belehrungsverſuche ließen ſich bisher die Tauben abſolut nicht ein. Allerdings wird durch den Anblick eines Taubenſchützen in ganz gefährlichem Ausmaß unſere Jugend verroht, die doch heutzutage ſo zart beſaitet iſt und vom Kampf des Lebens ſo gar nichts weiß. Man denkt auch ſonſt im Leben viel zu wenig an dieſe Gefahr. Die Schaufenſter ſollten eigentlich keinen erſchoſſenen Haſen mehr zeigen dürfen, ja man ſollte kein gewaltſam getötetes Tier mehr in einen ſaftigen Braten umwandeln. Sonſt könnte ja eines Tages die Meinung ſich verbreiten, daß es etwas ganz All⸗ tägliches iſt, wenn ein Tier um der Menſchen wilben ſein Leben laſſen muß. Für wirtſchaftlich denkende Menſchen ſei noch auf folgendes hingewieſen: Ob⸗ wohl man ſchon oft korbweiſe auch nicht immer ohne Lebensgefahr den Taubenmiſt beſeitigt hat, ließ es ſich nicht verhindern, daß die Dachkandel der Kirche beſonders in der Kalten Gaſſe über⸗ liefen. Daß dadurch die Paſſanten beläſtigt wur⸗ den und auch Koſten entſtanden, nimmt der Tier⸗ freund gern in Kauf. Aber jeder Fachmann weiß, welche großen Schädigungen dadurch leicht entſtehen können. Soll man mit Tatſachen aufwarten? Aber wozu? Denn alle dieſe Momente werden ja doch nicht alle überzeugen, daß man in manchen Fällen das Recht haben kann,„zwei Tauben“ ab⸗ zuſchießen. Auch ein Tierfreund. die Waſſerſportler! habe aber bisher nur fertig bringen können, daß in den holländiſchen Ausgangshäfen am Samstag nach⸗ mittag nach 2 Uhr kein Schlepper mehr einen Schleppzug anhängt und damit abfährt. Alſo be⸗ ſteht doch auch ſchon im Ausland das Beſtreben, Sonntags bzw. am Wochenende den Schleppbetrieb ruhen zu laſſen. Ob dies wegen der Waſſerſport⸗ treibenden geſchieht, konnte ich leider nicht feſtſtellen. Bei meinen diesbezüglichen Informationen bei dem Kapitän, ſprach er immer nur von„Sonndag und de Peſt op de Rhein“. Ob er damit die Paddler meinte, konnte ich leider nicht ſo genau feſtſtellen. Ich hatte meine liebe Not, ihm zu erklären, daß der Waſſer⸗ ſport für die Volksgeſunoͤheit von weittragenſter Bedeutung ſei. Von meiner Meinung aber, den Waſſerſportlern durch Stilliegen der Schleppzüge am Sonntag freie Bahn zu ſchaffen, war er ganz be⸗ geiſtert. Warum nehmen eigentlich die deutſchen ſozialen Verbände nicht mal Fühlung mit den Holländern, um auf dem Rhein allgemein einzuführen, daß Samstags nachmittags kein Schlepper mehr einen Schleppzug anhängt, um damit abzufahren? Das komiſchſte wurde in einem Artikel angeführt. Da will der Einſender am Sonntag die ganze Rhein⸗ flotte in Betrieb haben, damit er ſich Sonntag mit ſeiner Braut gratis im Paddelboot kann ſchaukeln laſſen. Er bedenkt gar nicht, daß auf den Schlep⸗ pern, die ihm gratis die Schaukelwellen liefern, hunderte von Menſchen bei ſchwerſter Arbeit, in glühender Hitze an den Feuern der Schiffskeſſel ſtehen müſſen, Menſchen, die ſich auch eine ganze Woche nach Erholung, Luft und Sonnenlicht ſehnten. Der Vorſchlag des einen Herrn, an der Schleuſe im Mühlauhafen einen beſſeren Anlegeplatz für die Paddler zu ſchaffen, iſt ſehr zu begrüßen, doch kann dort wegen der in den Verbindungskanal ein⸗ und ausfahrenden Schiffe kein treibender Steg liegen. Man könnte aber unter Benützung der Steine, die zur Befeſtigung des Ufers angeſchüttet ſind, mit geringen Koſten in der Längsrichtung des Waſſers eine 5 oder 10 Meter lange Treppe bauen. Die jungen Leute der Kanu⸗ oder Paddelboot⸗Vereine könnten das vielleicht ſelbſt machen, unter Aufſicht und mit Genehmigung des Waſſerbauamtes natür⸗ lich. K. Antwort auf oͤrei Anfragen In Ihrer Samstag⸗Abendausgabe vom 15. No⸗ vember 1930, Nr. 532, die mir erſt nach der Wahl zu Geſicht kam, richtet ein Mannheimer Bürger 3 Fra⸗ gen an mich, die ich wie folgt beantworte: 1. Ich habe als Gutachter überhaupt noch nie fungtert und bin auch in den letzten Jahren nicht als Schiedsrichter tätig geweſen. Ich habe da⸗ her daraus keinerlei Nebenbezüge gehabt. Die Ge⸗ nehmigung zu einer NebenbeſchäftigQung muß im übrigen in jedem Falle durch den Herrn Land⸗ gerichtspräſidenten erfolgen. Hinzufügen möchte ich, daß eine gelegentliche Schiedsrichtertätigkeit nicht mit ſtändigen Nebenbezügen von Stadträten zu vergleichen iſt. Als Landtagsabgeordneter habe ich für den namentlich während der Budgetverhandlun⸗ gen oft monatelangen Aufenthalt in Karlsruhe die gleichen Diäten wie jeder andere von auswärts kommende Abgeoröͤnete. Dieſe erfahren von der neuen Seſſion ab eine 20prozentige Kürzung und betragen noch nach Abzug von 10 v. H. für die Frak⸗ tionskaſſe 2980/ im Jahr. Im Vergleich hierzu iſt die Aufwandsentſchädtigung der hier am Platz täti⸗ gen Stadträte mit jährlich 2400/ ſicherlich zu hoch bemeſſen. 2. Ich war nur während der Inflationszeit, von Mitte November 1921 bis Mitte Dezember 1922, Mitglied des Mannheimer Stadtrats. Die Vergütung war von Oktober 1921 bis Dezem⸗ her 1922 die gleiche, 7000 Papiermark und weitere 3000 Papiermark als Pfleger, zuſammen 10 000 r ier Papiermark im Jahr. Monatlich waren dies 833 Paptermark, die am 15. November 1921 einen Wert von 13 Goloͤmark, am 15. Juni 1922 einen ſolchen von 10 Goldmark, am 15. September 1992 noch einen von 2 Goldmark und am 12. Dezember 1923 nur noch einen von einer halben Goldmark darſtellen. Einen Antrag auf Abſchaffung dieſer Auf⸗ wandsentſchädigung zu ſtellen lohnte nicht. 3. Ich habe bereits in meiner Budgetrede vom 21. März 1929 darauf hingewieſen, daß zu prüfen ſei, ob nicht die Sondervergütungen für die von der Stadt beſtellten Aufſichtsräte an ſtädtiſchen Unternehmungen, namentlich, wenn ſie Zuſchußbetriebe wie die Oc. ſeien, wieder wie früher an die Stadtkaſſe zurückfließen ſollten. Ich betonte dabei, daß ich die Sache am leichteſten vor⸗ bringen könne, weil ich der einzige Stadtverordnete ſei, der eine ſolche jährliche Vergütung bekomme, die bis 1927 bei der OG. 250% und von 1928 ab 500/ im Jahr betrug. Als nach einem Jahr hierin noch keine Aenderung eingetreten war, brachte die demokratiſche Rathausfraktion am 7. April 1930 einen Antrag ein, daß längſtens bis Herbſt 1930, vor den Neuwahlen, eine grund ſätzliche Aenderung über die Nebenbezüge von Mitgliedern der ſtädtiſchen Körperſchaften in ſtädtiſchen Akttengeſellſchaften und G. m. b. H. getroffen wird. Ich begründete den Antrag auf Abbau dieſer Vergütungen erneut in meiner Budgetrede vom 25. Mat 1930, dem dann auch durch den Beſchluß des Stadtrats im Oktober 1930 endlich ein gewiſſer Erfolg beſchieden war. Dr. Wolfhard, Amtsgerichtsdirektor, M. d. L. und Stadtverordneter. Deutſcher Volksopfertag Die jüngſten Bergwerkskataſtrophen zeigten, wis machtlos die Menſchen gegen Naturgewalten ſind und welch großes Elend eintreten kann, wenn nicht recht⸗ zeitig Hilfe geſchaffen werden kann. Aber auch im Laufe des Jahres iſt über das deutſche Volk ſo manches Unglück hereingebrochen, ſei es durch Ueber⸗ ſchwemmungen, ſei es durch Brände und dergleichen. Groß iſt die Armut im deutſchen Volke. Weihnachten und der Winter ſteht vor der Tür. Es gilt, dem Elend zu ſteuern. Es vergeht faſt kaum ein Sonn⸗ tag, an dem durch irgend eine Organiſation Stra⸗ ßenſammlungen ſtattfinden. Aber dieſe Sammlun⸗ gen werden kaum in der Lage ſein. das Elend völlig zu lindern. Hier gibt es nur einen Weg. Einmal im Jahre müßte ein Volksopfertag im ganzem Deutſchen Reich und bei allen Auslandsdeutſchen durchgeführt werden. Jeder, der einen Verdienſt hat, müßte ſich verpflichten, einen kleinen Betrag, ſei es von einer Mark aufwärts, zur Verfügung zu ſtel⸗ len. Welch große Summe würde dadurch zuſammen⸗ kommen. Aus den Zinſen dieſes Kapitals könnten alljährlich größere Summen für Wohltätigkeitsver⸗ anſtaltungen Verwendung finden, ſei es durch Bau von Altersheimen, Speiſung Armer aus den Volks⸗ küchen uſw. Dieſes Volksnotopfer müßte unter ſtaat⸗ licher Aufſicht von Deutſchen ehrenamtlich verwaltet werden. Wenn dieſer Gedanke zur Durchführung käme, könnte dem großen Elend, könnte jedem Unglück in der wirkſamſten Weiſe geſteuert werden. Das deutſche Volk würde ſich aber auch ſelbſt mit dieſer National⸗ ſammlung ehren. Hier wäre einmal Gelegenheit ge⸗ boten, ohne Rückſicht auf Perſon, Stand, Politik oder Konfeſſion zu zeigen, daß man gewillt iſt, ein Ziel zu erreichen mit geeinten Kräften. Ein jeder hat hiervon den Nutzen. Keiner weiß, ob nicht auch er oder ſeine Familie in Not geraten kann. Mögen dieſe Zeilen Widerhall finden im geſamten Deutſchen Reich zum Wohle aller und nicht zuletzt zum Wohle unſeres deutſchen Vaterlandes, W. N. Dienſt am Kunden! Vor der Abreiſe meiner Mutter erhielt ich u. a. auch den Auftrag, die letzte Gas rechnung zu be⸗ gleichen. Am nächſten Morgen war mein erſter Gang nach der Poſt, um das Geld für die Gasrechnung einzuzahlen. Dieſer Tage erſchien bei mir ein Be⸗ amter des Städt. Gaswerkes und verlangte von mir 80 Pf., die ich zu wenig bezahlt hatte. Bei ge⸗ nauer Durchſicht fand ich, daß ich eine Gasrechnung des Vormonatsbetrages einbezahlt hatte. Ich ent⸗ ſchuldigte mich daher bei dem Beamten und zahlte ſelbſtverſtändlich die 80 Pf. nach. Während er die Quittung ausfertigte über 80 Pf., mußte ich erfahren, daß ich dafür 50 Pf. Koſten zu bezahlen habe. Nun möchte ich doch wiſſen, für was denn ſo etwas? Kann man da nicht einfach den zu wenig bezahlten Betrag auf die neue Gas rechnung vortragen? Muß ein Be⸗ amter weggeſchickt werden nach einem Vorort, um dieſe 80 Pf. zu erheben? Ich ſelbſt bin auch Geſchäftsmann, aber meinen Kunden gegenüber würde ich mir eine ſolche Hand⸗ lungsweiſe nicht erlauben. Heute muß der Geſchäfts⸗ mann jeden Pfennig erkämpfen. Das nächſte Mal mehr Dienſt am Kunden, liebes Gaswerk! Als der Beamte weiter gegangen war und ich noch etwas auf⸗ geregt in der Küche auf und ab lief, blieb ich aus Verſehen am Gashahnen hängen. Als ich mir mei⸗ nen Rock näher beſichtigte, bemerkte ich, daß ich mir ein ganz anſehnliches Loch geriſſen hatte. Jetzt habe ich auch noch die Rechnung meines Schneiders zu bezahlen. 5 Ein Leidtragender, Neckarstadt Ost Unterm 29. September hat die OécG. bei ihrer Aufſichtsbehörde um Zuſtimmung zum Einbau von elektriſchen Weichen und Beſeitigung der Stellwerks⸗ und Signalanlage au der Ecke Käfertaler Straße⸗ Kronprinzenſtraße erſucht. Am 7. Oktoebr 1930 hat durch die zuſtändigen Organe eine Beſichtigung an Ort und Stelle ſtattgefunden, worauf dem Antrag der OEG. ſtattgegeben wurde. Die erforderlichen neuen Anlagen ſind alsdann in Auftrag gegeben worden. Sobald dieſe Anlagen geliefert ſind, wird die Stellwerksanlage daſelbſt einſchließlich des Zaunes verſchwinden. Schon früher eine ſolche Maßnahme zu treffen, war deshalb ausgeſchloſſen, weil bis zum 5. Oktober d. Is. die Züge von Wallſtadt und Hed⸗ desheim mit Dampf bis Mannheim befördert wur⸗ den, währen ſeit 5. Oktober— dem neuen Fahrplan dieſe Züge von Heddesheim mit Ausnahme eines Zugspaares ab Käfertal elektriſch befördert werden. Oberrhein. Eiſenbahn⸗Geſellſchaft A. ——̃—ůdt—.̃ ̃— ̃ ‚⏑—‚⏑—⏑‚⏑—§—7ðX8ðQ.,—. Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Melßner Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer»Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder- Sport u, Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil;: Kurt Ehmer ⸗ Gericht unb alles übrige: Fr 928 Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeltung G. m. b.., Mannheim, R 1,—6 Jür unperlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel Rilckvorto Schluß des redaktionellen Teils Stuhlverſtopfung. Nach den an den Kliniken für innere Krankheiten geſammelten Erfahrungen iſt das natürliche„Franz⸗Joſef“⸗Bitterwaſſer ein äußerſt wohltuendes Abführmittel. In Apoth, erh. S 53 12. Seite/ Nummer 544 gesucht. 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November 1980 Wenn von den Waſſermaſſen der Erde die Rede iſt, denkt eder zunächſt an das Meer, die zuſammen⸗ hängende Waſſerfläche, die zwei Drittel der Rinde unſeres Planeten bedeckt. Dieſes Meer bildet das ungeheure Becken, aus dem die Feuchtigkeit ſtammt, die als Regen die Feſtländer tränkt und von dort auf unzähligen Wegen wieder in den Schoß des Ozeans zurückkehrt. Unſere Erde befindet ſich noch in einem mittleren Zuſtande, wo es an Waſſer nicht mangelt, da etwa vier Millionen Kubik⸗ meilen davon vorhanden ſind. Wie ungeheuer dieſe Menge iſt, entzieht ſich dem unmittelbaren Faſſungsvermögen; wer aber vernimmt, daß im Raum einer einzigen Kubikmeile die geſamte Menſch⸗ heit mit ihrer Pracht und Herrlichkeit, mit allen Städten, die heute ſind und jemals vorhanden waren, Platz fände, wird vor dem Volumen des Meeres Reſpekt haben. Aber was will dieſes wiederum be⸗ deuten, neben dem Raumgehalt des Erd⸗ balls, der 2650 Millionen Kubikmeilen beträgt! Wundern könnte man ſich, daß im Verlauf von Millionen Jahren der Ozean nicht vom Erd⸗ innern aufgeſogen worden iſt, wie im Laufe weniger Stunden ein ſommerlicher Regenguß, der die trockenen Fluren tränkt. Man hat freilich darauf hingewieſen, daß der Meeresboden für Waſſer un⸗ durchläſſig ſei, allein es gibt kein Geſtein, das unter allen Umſtänden für Waſſer undurchdringlich iſt, und in der unermeßlich langen Zeit, ſeit der Ozean be⸗ ſteht, würde auch die geringſte Durchläſſigkeit des Meeresbobens genügt haben, um die Waſſermaſſen an der Oberfläche zum Verſchwinden zu bringen. Es unterliegt keinem Zweifel, daß das Waſſer unter dem Boden der Ozeane tief in die Erde einge⸗ drungen iſt und ſich auch ſeitlich ausgebreitet hat, ja, die Möglichkeit kann nicht abgewieſen wer⸗ den, daß die im Erbinnern vorhandene Waſſermenge die an der Oberfläche übertrifft. Die in den Boden einſickernden Waſſer erleiden aber in der Tiefe mehrfache Veränderungen. Die Luft, die ſie enthalten, wird ſchon in den oberflächlichen Schichten mehr und mehr abgegeben und verliert ſich endlich mit der zunehmenden Tiefe ganz. Dafür ſteigt dort die Temperatur des Waſſers, die mineralti⸗ ſchen Subſtanzen, mit denen es in Berührung kommt, werden aufgelöſt und der Sättigungsgrad muß mit der Tiefe zunehmen. So nähert ſich das Waſſer im Erdinnern einer Grenze, bei der es aus dem tropf⸗ bar⸗flüſſigen in den dampfförmigen Zuſtand über⸗ gehen muß, allein nur unter beſonderen Verhält⸗ niſſen kann es dieſe an gewiſſen Stellen überſchreiten. Dann freilich werden hier Exploſionen des überhitzten Waſſers erfolgen, die ſich an der Oberfläche durch Bodenerſchütterungen be⸗ merkbar machen können. Von den tiefſten Waſſern, die überall unter der Erdoberfläche vorhanden ſind, macht der Menſch bis fetzt nur ſehr wenig Gebrauch. Was er an Flüſſig⸗ keit dem Erdboden entnimmt, gehört meiſt einem ganz anderen Gebiete an, nämlich demjenigen der ſo⸗ genannten Tagwaſſer, die unmittelbar von den ober⸗ flächlich verlaufenen Flußwaſſern abhängen. Man bezeichnet ſie als Grundwaſſor, und ſie ſind es, die die gewöhnlichen Senkbrunnen ſpeiſen. Daß es in gewiſſen Tiefen Brunnen lebendigen Waſſers gibt, wußten die Chineſen ſchon in uralter Zeit und die Nomaden in der Sahara auch wahr⸗ ſcheinlich bereits vor den Abendländern. Sham, der 1797 die Berberei bereiſte, ſah dort mit Erſtaunen, wie ſich die Bewohner einiger Dörfer Waſſer ver⸗ ſchafften. Man grub durch die oberflächlichen Sand⸗ maſſen, bis man auf eine Art Gipsſchicht traf; dieſe wurde durchgeſchlagen, und nun ſprudelte Waſſer mit ſolcher Gewalt empor, daß die hinabgeſtiegenen Arbei⸗ ter ſich bisweilen kaum retten konnten, obgleich man ſte mit größter Schnelligkeit emporzog. Ein ſolcher Brunnen kann an hundert Jahre„leben“, wie die Eingeborenen ſagen, und er ſtirbt wahrſcheinlich auch nur, weil die Ausflußöffnung allmählich ſich verſtopft. Als die Franzoſen ſeit der zweiten Hälfte des vori⸗ gen Jahrhunderts in Algerien zahlreiche Brunnen erbohrten, haben ſie nur folgerichtig weiter entwickelt, was die Urbevölkerung mit primitiven Mitteln vor vielen Jahrhunderten zuerſt verſuchte. Freilich, die Arbeiten der Franzoſen ſind unvergleichlich groß⸗ artiger. Der Brunnen von Sibi Amran, den der In⸗ genieur Ain Jus(„der Vater des Waſſers“ im Munde der Beduinen) herſtellte, lieferte allein in der Minnte 6000 Liter Waſſer. Solche unverſiegbaren Waſſerſchätze deuten auf aus⸗ gedehnten unterirdiſchen Zuſammenhang, ja, auf wirkliche unterirdiſche Seen, die vom Atlasgebirge her geſpeiſt werden. Die Waſſer der ägyptiſchen Daſen ſtammen nach Anſicht der Eingeborenen vom Nil, aber gegenwärtig weiß man, daß dieſe Oafen Höher liegen als der Strom. Man hält es nicht für überſchwenglich, anzunehmen, daß die Quellen der libyſchen Oaſen ihre Waſſer aus den ſubtropfſchen Regengebieten empfangen, auf unterirdiſchen Wegen, und daß dieſe Flußlängen denen des Rheines und der Donau entſprechen. Der waſſerdichte nubiſche Sand⸗ ſtein dürfte ſich für ſolche Leitungen in der Tat eignen; man muß aber immer eine gewiſſe Mächtig⸗ keit der Waſſeradern annehmen, ja, man darf direkt von unterirdiſchen Strömen ſprechen. Auch glaubt man, daß in der algeriſchen Sahara unterirdiſche Flüſſe vorhanden ſind, von denen einige aus dem regenreichen Süden ſtammen und unterirdiſch ins Meer münden. Erſt ſeit etwa 130 Jahren iſt allgemein bekannt geworden, daß in der ehemaligen Grafſchaft Artots im nördlichen Frankreich ſchon weit früher zahlreiche Brunnen erbohrt worden ſind, deren Waſſer mehr oder weniger über die umgebende Waſſerfläche em⸗ porſpringt. Man bezeichnet ſie nach jener Landſchaft als arteſiſche Brunnen, und für den älteſten gilt derfenige im alten Kartäuſerkloſter zu Uillers, deſſen Eichenholzrohr faſt 800 Jahre alt iſt. Nach dem Bekanntwerden dieſer Tatſache wurde in Deutſchland, Frankreich und England an vielen Or⸗ ten Bohrverſuche auf Waſſer angeſtellt und vielfach mit glänzendem Erfolge. Solange die Technik des Verfahrens ſich noch in den Kinderſchuhen befand, waren die zu überwindenden Schwierigkeiten nicht unterirbiſchen Waſſer erſchließen kann gering. Am belehrendſten in dieſer Beziehung iſt wohl die Geſchichte der Bohrung des arteſiſchen Brunnens am Schlachthauſe zu Grenelle(Paris). Die Arbeiten begannen am 30. Dezember 1833, aber erſt am 26. Februar 1841 ſprang aus 548 Meter Tiefe das erſte Waſſer empor. Dann aber waren noch ungeheure Schwierigkeiten zu überwinden, um das Bohrloch zu ſichern, ſo daß erſt am 30. November 1842 die Arbeiten für beendigt erklärt wurden. Der Brunnen bieferte täglich über 3 Millionen Liter Waſſer und wurde damals als Triumph der Technik bezeichnet. Die arteſiſchen Brunnen, die ſeitdem in allen Welttetlen zahlreich angelegt worden ſind, be⸗ Ein Tiſchler in S. Paulo, Joao Tekti, war des Lebens überdrüſſig. Zu verdienen gab es nichts mehr bei den ſchlechten Zeiten. Betteln oder ſtehlen mochte er nicht. So ſchien es ihm ſchon das Beſte, ſei⸗ nem Daſein ein Ende zu machen. Der Entſchluß war gefaßt. Es blieb nur noch zu überlegen, wie er ausgeführt werden ſollte. Der Strick widerſtrebte dem Todeskandidaten. Eine Kugel ſagte ihm mehr zu, aber es fehlte an Geld für den Revolver. So blieb das Gift, das in dem an Schlangen reichen Bra⸗ ſilten unſchwer zu beſchaffen ſein mußte. Tekti be⸗ gab ſich daher nach Butantan, wo in dem bekann⸗ ten Inſtitut Giftſchlangen im großen gezüchtet wer⸗ den, und es gelang ihm auch, eine nicht ſehr große, aber um ſo gefährlichere Viper durch einen Stock⸗ ſchlag zu töten und unbemerkt einzuſtecken. Mit ſei⸗ ner Beute zu Hauſe angekommen, tat er dieſe zu⸗ nächſt einmal in eine Literflaſche voll Alkohol. Dann legte er ſich zu Bett, um ſeine letzte Nacht auf Erden zu verſchlafen. Am anderen Morgen ſteckte er die Flaſche mit dem Alkohol zu ſich. Seiner Ueberzeugung nach war das Gift jetzt genügend in den Stoff übergegangen, ſo daß deſſen Genuß unbedingt tödlich wirken mußte. Er brauchte alſo nur die Flaſche zu leeren und wurde auf eine höchſt angenehme Weiſe ins Jenſeits beför⸗ dert. Auf einer Bank im Park„Praga da Republica“ wurde das Vorhaben ausgeführt. Tekti ſetzte die Flaſche an und trank ſie in einem Zuge bis über die Hälfte aus. Plötzlich ſah er ſich genötigt, abzuſetzen. Etwas war ihm in den Hals geraten, was ihm höchſt läſtig erſchien und ſich trotz allen Huſtens, Röchelns und Schluckens nicht wieder entfernen ließ. Der Selbſtmörder begriff: Er hatte, da ſeine Gedanken begreiflicherweiſe nicht mehr auf dieſer Welt weilten, nicht mehr an die Schlange gedacht und das Reptil zur Hälfte mit hinuntergeſchluckt. Ein Schutzmann, der Tektis verzweifelte Bemü⸗ hungen, ſich der Schlange wieder zu entledigen, be⸗ Die Toten von Lyon werden zu Grabe getragen Neere und Ströme unter dem Feſtland Unterirbiſche Waſſer— Seen unter dem Wüſtenſaud Quellen⸗ Bohrarbeiten vor 100 Jahren— Wenn Auſtralien ſeine wieſen den unerſchöpflichen Reichtum der Erdtiefe an Waſſer; ſelbſt die Einöden Auſtraliens haben neuer⸗ dings ungeheure Mengen Waſſer geliefert, und man ſpricht auch dort von unterſeeiſchen Seen als nie zu erſchöpfenden Brunnen dieſes notwendigſten Lebens⸗ elements, die einmal Auſtralien in ein fruchtbares Gartenland wandeln können. Woher die Kraft des Auftriebs der arteſiſchen Waſſer kommt, hat ſchon 1691 Bernardino Ramazzint richtig erkannt: iſt der hydroſtatiſche Druck der überlagernden Waſſerſäule, der nämliche, der auch in den Leitungen unſerer Städte das Waſſer bis in die oberen Stock⸗ werke der Häuſer treibt. es Die Beiſetzung der Opfer der Lyoner Erbrutſch⸗Kataſtrophe. In der Mitte Horiot(), der frühere Miniſterpräſident, gegenwärtig Lyoner Oberbürgermeiſter In einem endloſen Zuge, in Anweſenheit von Vertretern der Regierung und Behörden, wurden die Toten von Lyon zu Grabe getragen. Die SGihlange im Alkohol hat leider vorſagt merkte, gab Hilfsſtellung, und mit vereinten Kräften gelang es denn auch glücklich, das Tier wieder an das Tageslicht zu befördern. Dann ging man zur Polizeiwache, da über den ſeltſamen Vorfall natür⸗ lich ein Protokoll aufgenommen werden mußte. Dazu kamen die Hüter des Geſetzes an jenem Tage in⸗ deſſen nicht mehr: Die von Tekti getrunkene Menge faſt reinen Alkohols hätte auch einen ſtärkeren Mann als ihn umgeworfen und beinahe die Wirkung erzltelt, die das in der Löſung völlig harmloſe Schlangengift nicht hervorbringen konnte. Nach zwei Tagen war jedoch die Wirkung des Rauſches überſtanden und auch vom Selbſtmordgedanken keine Rede mehr, zu⸗ mal man dem Tiſchler auf der Poltzeiwache Arbeit zu verſchaffen verſprochen hatte. Malroſen Aberglaube Der engliſche Dampfer„Linkmoor“ iſt kürzlich in einem heftigen Sturm an ber engliſchen Küſte geſcheitert und verloren gegeben worden. Die Bemannung des Schiffes iſt feſt davon überzeugt, daß der Untergang dem„Fluch Allahs“ zuzuſchreiben iſt, mit dem der Dampfer von mehreren Arabern be⸗ legt wurde. Das Schiff verließ vor ein paar Wochen den Heimathafen, der kurz zuvor durch eine Revolte arabiſcher Matroſen beunruhigt worden war. In⸗ folgedeſſen weigerte ſich der Kapitän, drei Araber die ſich als Matroſen anboten, in Dienſt zu ſtellen. Aus Rache verfluchten die Araber das Schtff. Die Bemannung von 29 Mann trat die Fahrt mit großen Beſorgniſſen an und wurde in ihrem Aber⸗ glauben immer mehr beſtärkt, als der Dampfer von einem Unfall nach dem anderen heimgeſucht wurde. In den norwegtſchen Gewäſſern lief er auf einen Felſen auf und konnte nur mit äußerſter Mühe wie⸗ der flott gemacht werden. Bei der Rückfahrt wurde er dann an der ſchottiſchen Küſte von ſeinem Schick⸗ ſal ereilt. Die Matroſen hatten, wie ſie verſichern, von dem„Fluch Allahs“ nichts anderes erwartet. Otto von Habsburg großfährig In fand eine große Feier anläßlich des Schloß Steenockerzeel bei Brüſſel, der Wohnſitz der habsburgiſchen Kaiſer⸗ familie. Links unten: Otto von Habsburg, der anläßlich ſeines 18. Geburts⸗ taßes zum Haupt des Hauſes Habsburg erklärt wurde. Rechts oben: Exkaiſerin Zita von Habsburg Schloß Stenockerzeel bei Brüſſel, in dem die habsburgiſche Kaiſerfamilte im Exil lebt, 18. Geburtstages Otto von Habsburgs ſtakt. ————— Ein abgeblaſener Krieg Ein Hinterwäldler müßte derfenige ſein, der bie Bedeutung der Preſſe heute noch leugnen wollte. Doch niemand hat der„Siebenten Weltmacht“ je⸗ mals derartige Reverenz erwieſen wie der mexika⸗ niſche Rebellenführer Pancho Villa. Das war im Herbſt 1917, da wollte Villa vom Staate Chihuahua aus den Kampf gegen die Regterungstruppen be⸗ ginnen. Den Auftakt zum Kriege ſollte ein An⸗ griff auf die befeſtigte Stadt Ofinafa bilden, Alle Vorbereitungen dazu waren getroffen, als Villa ſich plötzlich ſagte:„Donnerwetter! Das Wich⸗ tigſte hätteſt Du beinahe vergeſſen: die Preſſe.“ Ja, die Preſſe, die amerikaniſche vor allem, an deren wohlwollender Neutralität Villa ſehr viel lagl Er beſchloß alſo, erſt ein wenig zu ſondieren. Der Zufall wollte es, daß damals gerade der Vertreter eines großen amerikaniſchen Telegraphen⸗ büros in bas Rebellenlager kam.„Hören Sie“ meinte der Führer der Revolutionäre,„werde ich wohl fetzt bei Ihnen in den Vereinigten Staaten eine gute Preſſe finden, wenn ich losſchlage?“— Ach, du liebe Zeit!“ bedauerte der Amerikaner. Nein gar nicht. Sehen Ste mal, die Titelſeiten der Blät⸗ ter ſinb ja fetzt voll von Kriegsmeldungen aus Europa und der übrige Raum wird in den nächſten vierzehn Tagen durch einen Sertenartikel über Baſe⸗ ball vollſtändig ausgefüllt ſein. Da könnten wir füt Ihren Krieg höchſtens ein paar Zeilen ganz unten in ber Ecke freimachen. Wenn Sie dagegen warten wollen, bis die Serie beendet iſt, dann ſteht Ihnen eine ganze Seite mit Schlagzeilen zur Verfügung“ —„Schön,“ ſagte Villa kurz entſchloſſen.„Dann verſchieben wir eben den Krieg.“ Was denn auch geſchah, ſodaß der Angriff auf Ojinaja erſt am 14. November erfolgte. Eine merkwürdige Speisekarte Ueber den rieſigen Bedarf der Zoologiſchen Gär⸗ ten an Fleiſch iſt ſchon öfter geſchrieben worden, Kaum aber hörte man bisher von der Speiſekarte z. B. des Berliner Aquariums. das 700 Arten kalt⸗ blütige Wirbeltiere und wirbelloſe Weſen birgt Wenn auch dort das ganze Dutzend Krokobtle bei einem Geſamtgewicht von 30 bis 40 Zentnern täglich nur ſo viel Fleiſch benötigt, wie ein Leopard von einem Zenter Gewicht, ſo kommen doch immer⸗ hin 300 Pfund Fleiſch, insgeſamt als wöchentlicher Verbrauch für das Aquarium in Frage. Der Bedarf auf anderen Gebieten iſt jedoch weit intereſſanter. Die Waſſerbewohner z. B. vertilgen Woche für Woche 43 Eimer Daphien(Waſſerflöhe), bewältigen im gleichen Zeitraum wenigſtens 100 Pfund Flitter⸗ fiſche. Die Inſaſſen der Terrarien konſumieren pro Woche etwa 150 Ratten, 400 Mäuſe, 300 Engerlinge, 1200 Heupferde, 12 Kaninchen und dann und wann ein Ferkel. Unter dem, und es mag 30 bis 40 Pfund wiegen, tun es die 7 Meter langen Tigerſchlangen nicht. Wandert das Ferkel aber dann gemächlich durch den Schlangenleib, ſo iſt für ein Vierteljahr die Freßluſt geſtillt. Tauſende von Mehlwürmern wer⸗ den benötigt und nicht minder iſt der Verbrauch an Flieden. Ja, um ſie zu beſchaffen, iſt in einem Keller⸗ raum des Berliner Aquariums eigens eine Fliegen Schildkröten vertilgen zucht angelegt. Die wöchentlich 100 Pfund Kohl. Den größten Bedarf im Inſektarium hat das„Wandelnde Blatt“ Zu ſeiner Ernährung mit Eichenlaub während der Winter⸗ monate müſſen im Warmhaus nicht weniger als 6000 bis 8000 Eicheln beigetrieben werden. Verbrecheriſcher Plan der amerikaniſchen„Anterwelt In der kaltforniſchen Stadt Los Angeles wurde kürzlich ein Geſchäftsmann namens Finch von Banditen verſchleppt und erſt wieder frei⸗ gelaſſen, nachdem er ihnen den Schlüfſel und das Stichwort zur Oeffnung ſeines Bankſafes preis⸗ gegeben hatte. Abgeſehen davon, daß die Bandtten nur eine ſehr magere Beute im Betrage von 300 Dollars machten, wurde auch ihr Führer, ein ge⸗ wiſſer Gilhauſen, bei dieſer Gelegenheit von der Polizei feſtgenommen. Gilhauſen wurde von der Polizei gründlich ins Gebet genommen und geſtand ſchließlich ein, daß der Plan beſtehe, eine ganze Reihe namhafter Geſchäftsleute von Los Angeles zur Erpreſſung von Löſegeld zu verſchleppen. Der mißglückte erſte Streich ſollte nur der Anfang ſein. Der verbrecheriſche Plan ging nach dieſem Ge⸗ f ſtändnis von der„Unterwelt“ von Chikago aus und war bis in alle Einzelheiten ausgearbeitet. Zu ſeiner Durchführung ſollten die Verbrecherzünfte von Chikago wie die von San Franzisko zur Ver⸗ fügung ſtehen. Als eins der erſten Opfer war Harry Chandler, der millionenreiche Verleger der„Los Angeles Times,“ in Ausſicht genommen. Gilhauſen weigerte ſich ſtandhaft, die Namen der Verſchwörer zu nennen. Die Polizei konnte aber nach ſeinen An⸗ gaben eine ziemlich vollſtändige Liſte der Männer zuſammenſtellen, die als Opfer auserſehen waren, Ihre Wohnungen und Perſonen ſind mit beſonderen Schutzwachen umgeben worden. Der belelbigte Sperrſitzinhaber Im Pariſer Femina⸗Theater wird zur Zeit ein Stück von Maurice Roſtand geſpielt. Im zweiten Akt hat die Heldin folgende Worte zu ſagen: „Jacques Leiſant iſt ein Dieb; er hat meine Zigaretl⸗ tendoſe geſtohlen!“ Kaum war der Satz zu Ende ge⸗ ſprochen, ertönte vom Parkett eine aufgeregte Stimme:„Ich verbitte mir dieſe gemeine Verleum⸗ dung! Ich bin zeitlebens ein Ehrenmann geweſen und habe niemals etwas geſtohlen.“ Das Wee horchte auf: Nanu, gehörte dies etwa zum 8 Die Schauſpieler wurden etwas verlegen: S wußten, daß der Zwiſchenruf nicht zur Vorſtellung gehörte. Die Theaterpoltzei griff ein und führte den Mann ab. Auf der Wache ſtellte ſich daun heraus, daß ſeine Empörung nicht ſo ganz unbegründet war: Er hieß in der Tat Jacques Leiſant. Und wollte den Angriff auf ſeine Ehre mit Blut rächen. Zu guter Letzt ließ er ſich aber von dieſer Abſicht abbringen und begnügte ſich— zeitgemäßerweiſe!— damit, von der Direktion 50 000 Franken Entſchädigung wegen Verleumdung zu verlangen. Ob der gelbgierige Ritter ohne Furcht und Tadel mit ſeiner Fordern durchkommt, iſt ſehr fraglich; bei ähnlichen ee der letzten Jahre ſtellten ſich die Gerichte mei 55 den Standpunkt, daß das Theater mit dem wirklichen Leben nichts zu tun habe. Latonal- Theater Mannheim Abt von Fulda Samstag, 22. November 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 15. Seite/ Nummer 344 Sonntag, den 73. November 1930 Nachmittags- Vorstellung Für die Theatergemeinde Freie Volksbühne Abt, 56—90, 310-312, 610623 und Gruppe S: Götz won Berlichingen aprünglichen Fassung von 1771 Urgdtz) und 1087 Anfang 15 Uhr Ende 17.45 Uhr ern e n: Kaser Maximilian Karl Marx Got: von Berlichingen Hans Finohr Elisabeth. seine Frau Ida Ehre. Meri, seine Schwester Elisabeth Stieler Kall, sein Sohn Ceorg sein Bube 1 seine Knechte e 5 Bruder Martin Hanns von Selbitz Franz von Sickingen Bum Krüger Georg Köhler S. Römer.-Hahn K. Haubenreißer Hans Godeck Erich Musil Ernst Langheinz Mieben von Weislingen Willy Birgel Adelheid von Walldorf Eva Fiebig Franz, Weislingens Bube Hans Simshäuser Präulein der Adelheid Anna Usell 4 Wilhelm Kolmar Johannes Heinz Liebetraut Raoul Alster Glearius, Doktor beider Rechte Fritz Linn Ein Hofmann Fritz Walter Kurfürst von Mainz Richard Dornseiff Ein Nürnberger Kaufmann Fritz Linn Ein Hauptmann Johannes Heinz Frster) Knecht des Kaiser-(Harry Bender Weiter) lichen Heeres Joseph Renkert Inecht des Selbitz K. Haubenreißer Katserlicher Rat Raoul Alster Bischof von Bamberg Ratsherr von Heilbronn Fritz Linn Ratsschreiber Fritz Walter Gerichtsdiener 1 95 1 trler arl Marx 94 5 Arnbref der aul. Heeg Renkert g rührerischen Bauern G. Römer-Hahn Grähin von Helfenstein Lene Blankenfeld Max Stumpf, plalzgräfl. Diener Johannes Heinz Ein Bauer Harry Bender Wache Fritz Walter „ Sonntag, den 28. November 1930 Vorstellung Nr. 86. Miete B Nr. 11 FI d e110 Oper von Beethoven Musikalische Leitung: Joseph Rosenstock Inszenierung: Richard Hein Bühnenbilder: Eduard Löffler Techn. Einrichtung: Walther Unruh Fernando, Minister 1 arro, Gouverneur einer Anfang 19.30 Uhr Ende nach 22 Uhr Personen: Albert Weig Festung, die als Staats- gefängnis dient Hbrestan, ein Gefangener Leonore, seine Gemahlin unter dem Namen Fidelio Rocco, Kerkermeister Marzelline, seine Tochter Jacquino, Pförtner Erster weiter Sydney de Vries Gustav Wünsche Gertr.Bindernagel Wilhelm Fenten Gussa Heiken Fritz Bartling J Staatsgefangener(Base Vain Tel. f 21624 Ipolfo-Tncater Mannheim Nur noch wenige Tagel Täglich abends 8 Uhr 8283 Sonntag nachm..45 Uhr und abends 8 Uhr Aagkönel der Berliner kotterbühnen Der allabendlich stürmisch belubelte Erfolg! FRANZ LEHARS Meistersingspiel riederike Goethe: MI Seyler Friederike: Ilse Peppler „Willi Beyler als Goethe mußte jeden Abend unter stürmischem Bei- tall amal„O Mädchen, mein Mädchen“ da capo singen“ Sonntag nachm. ½ 3 Uhr Jelkäppchen und der Wol Marchensplel für große und kleine Kinder nach Brüder Grimm von Konrad Hoh. Meine prelss! Jedes Kind erhält ein Geschenk! MARIONETTEN- THEATER Nlnchnef Künstler Meute Samstag u. Montag 15 en 8 letzte Aufführungen von F lenstag, 8¼ Uhr Premiere Wasif und Akif alle deuische Fausispiel Sonntag, 4 Uhr(Kinder halbe Preise) kleine und der große Klaus“ Volkstüml. Freise: Mk..—,.—,.—. Vorverksut: K. F. Heckel u. Saalkasse 30 jahre 50 Martin Bonifer Mannheim, P 3, 4* gr. 1880 gegr. 1880 Atrenommiertes Speziel- Geschöft f. Bürsten, Besen pinsel, putz- und Tollette- artikel lubilaums-Verkauf vom 24.— 30. 11. 1930 A samtliche Waren 10) Rabatt Goethe.— Eingerichtet auf Grund der ur- 85 eniert von Richard Dornseiff- Bünnenbilder: Eduard Löffler- Bühnenmusik: Gustavsemmelbeck. Karl Wegscheider Im Mivelungensaal diesen Sonnlag 20 Uhr J. Vereinskonzert des Relchsbundes ehem. vereinsdir. Greiling u. Obermusik- 5 meister a. D. Vollmer Harten v. 20 Pfg. ag Hilltärmuslker mit groß. Programm u. Ltg. v. Gau- Rasse im Rosengarten 11-13 und ab 15 Uhr Schubertbund Lehrergesangverein- Musikverein Nibelungensaal„ EKRosengarten Dienstag, 25. November 1930, 20 Uhr J. Konzert n- moll Messe von Johann Sebast. Bach für gemischten Chor, Soli und Orchester Karten zu RM.—,.-, 3. U..- bei Heckel. O 3, 10, Musikhaus, O 7, 13 und Abendkasse Rosengarten. 18000 Volks Singakademie Mannheim E. V.& M. d. D. A. S. EEE Montag, l. Dezember 1930 abends 8 Uhr im Nibelungensaal „Te Deum“ von Anton Bruckner „IX. Sinfonie“ von Ludwig van Beethoven Leitung: Dr. Ernst Cremer Mitwirkende: Adelheid Armh oled Sopran Agnes Lenb aeg Alt Anton Maria Topitz, Kammers. Tenor Wilh. Fenten, Rammersänger Baß Karten- Vorverkauf: Konzertkasse Heckel O3, Musikalienhdlg. Pfeiffer N3, Musikh- is O 7, Parteibuchhandl. S 2, Selienhaus Ottinger E 2, 7. Sonntag, 30. November von 10-12 Uhr im Rosengarten und am Konzerttage an der Abendkasse. 15 „„ N 3 adler Je das zul, „ 0 Seele* diod Jsedet 3 18 Lettotie 8 N 0 3 15 Sede 2 Sedel U- 8 e 8. unsele 5 wl Deſtestesse Verkäufe Gutgeh. 83 J. Geſchäft Fall. Feftteung ill zu verkaufen. 3000 J. Kaufmann ſtenz. gute Exi altes 1114 Niederlage in Lebensmittel Büro und Lager vorh., bill. Miete. Erforderl. 2 b. Für tüchtig. Angebote unt. L K 78 an die Geſch. Gebrauchtes Marken- Pago Aninmmunmummmmnummunmm schwarz poliert, gut erhalten, vorteilhaft abzugeben. 6308 Heckel, 0 3, Pianos, Kunststrafle Hrste Mannbhelmer ilch Frinchalle 0 7, 1 denden le dite aer: Scharlengtze!! a. 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Teil: Liebe und Leben Mitwirkende: Käthe Back, Maunbheim. Violine, Ohristlan Könker, vom National- theater Mannheim, Bariton Männerchor Beitung: Kapellmeister Hans J. Leger Karten à Mk. 2,.50. 1. u. 50 an der Tageskasse. Es ladet freundlichst ein Der Vorstand 100¹⁹ Tefffahef der Hlüsfſ J: Eber) Schallplattentag 5 1118 Uhr im Musensaal, Vorträge und Schallplatten- Vorführungen. Programme in der Geschäftsstelle. Sonntag: Karten, sowelt vor- rätig, für Hörer der Volkshochschule und der Konzerte des Ausschusses für Volks- musikpflege(gegen Vorzeigung der Höter- karte) ab Samstag, 29. November, 17 Uhr, F zu 50 Pfennig im Rosengarten. 11505 . r 0 W eafe Börse 10038 Reno vier Künstler-Trie Heute u. Mittwoch Verlängerung! Acliluug Achtung Hies Muihlaches des Soſtseacled gendef- Bevor Sie einen Radloapparaf kaufen, lassen Sie sich unver- bindlich die neuen 8 902 „Fiemensgeräle“ durch das Fachgeschäft Mannheim, I 2, 8 vorführen,— Telephon 21033. 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Wenn rings im Lande Millionen Menſchen erwerbslos ſind, wenn Handel und Induſtrie um ihre Exiſtenz kämpfen und die meiſten Kaſſen leer ſind, dann erſcheint die Zeit nicht geeignet für Feſte. Und doch muß man auch die Kehrſeite dieſer Angelegenheit betrachten. Wer nicht weltfremd im Leben ſteht, wer inmitten des Volkes aufwächſt, wer das geſchäftliche Treiben und die allgemeine Stimmung kennt, der wird nicht „Tod den Feſten!“ ausrufen, ſondern ihnen geſundes, ſriſches Leben wünſchen. Wir brauchen für den ſor⸗ genreichen Winter die Feſte ſo notwendig wie bisher. Nicht nur infolge der Wirtſchaftskriſe, ſondern mehr noch angeſichts einer übertriebenen Ausbreitung des Peſſimismus droht der im Daſeinskampf unentbehr⸗ liche Optimismus zu unterliegen. Selbſt Menſchen, denen es bisher noch gut geht, ſtimmen wehleidig in die Klagelieder ein. Jammer auf der ganzen Linie! Alle Berufe und ihre Vertreter kennzeichnen in Ent⸗ ſchließungen ihre Notlage. So kommt es, daß bei der Regierung, den Parlamenten und Zeitungen wöchent⸗ lich Dutzende derartige Proteſte eingehen. Will man Handel und Induſtrie fördern, dann darf und muß man kühnen Herzens mehr Optimis⸗ mus treiben! Mit zu vielen Notſchreien und Klagen macht man auch noch die Letzten, die kaufkräftig ge⸗ blieben ſind, wankelmütig oder zurückhaltend. Beſſen 0 und nützlicher iſt es, das perſönliche Leid ſtill zu tra⸗ gen, nach außen hin aber guten Mut zu zeigen. Wir müſſen auch dieſe Kriſe durch eigene Kraft überwin⸗ den! Mithin müſſen alle, die dazu in der Lage ſind, ſo wie früher weiterleben. Die mit Steuern über⸗ laſtete Geſchäftswelt iſt von dieſem Optimismus, von ſolcher Kauffreudigkeit und gegenſeitigen Belebung geradezu abhängig. Jetzt geht's auf Weihnachten. Nicht mit Stöhnen und Klageliedern, ſondern mit Vertrauen und Zu⸗ kunftshoffnung erhalten wir die Käuferſchaft bei gutem Mut. Wenn wir aber jetzt gegen die Feſtlich⸗ Die Vorbedingung jeder Geselligkeit: Das behagliche Speisezimmer keiten wettern, was bleibt dann? Das Geld bleibt in den Taſchen derer, die es haben, ſtatt zu rollen und die geſchäftliche Lage zu beleben. Hat ſich jeder ſchon einmal überlegt, was das heißt, keine Feſte zu feiern? Wie kataſtrophal würde ſich das aus⸗ wirken z. B. in der Konfektion, im Weißwaren⸗, Wäſche⸗ und Schuhwarenhandel? Sind nicht ſchon Tauſende Muſiker durch den Tonfilm brotlos ge⸗ worden? Nun ſoll ihr letztes, die Ballmuſtk, auch noch ſchwinden? Und die Friſeure? Sind in den Liſten der Erwerbsloſen nicht ſchon Tauſende Kellner, Köche, Kochfrauen und dergleichen zu finden? Will man dieſe Zahlen noch erhöhen? Haben die Gärtner, Blumenhandlungen, die Taxameter⸗Chauffeure noch nicht Sorgen genug? Und die Saalbeſitzer, die Wirte— ſind ſie etwa auf Roſen gebettet? Hat man ſich einmal gründlich überlegt, was alles dabei in Frage kommt, wenn keine Feſte gefeiert werden? Bei den Karnevalsfeſten die Buntpapier⸗ Induſtrie, die Tauſenden Frauen und Männern Ar⸗ beit gibt; bei Verloſungen und Weihnachtsfeiern die Induſtrie für Geſchenkartikel, bei Bällen Spitzen⸗ und Unterkleidungsfabriken. Und wie ſteht es mit den Konditoren? Wie mit den infolge übermäßiger Bierſteuern bedrohten Brauereien, ebenſo mit den Winzern? Iſt nicht ein großer Teil dem Erliegen nahe und mit ihnen auch viele Hunderte Arbeiter und Angeſtellte? Von Feſtlichkeiten hängen zum Teil Dutzende Berufe ab, auch Buchdrucker, Zeichner, Photographen, Kylographen und Lithographen, Deko⸗ rateure und ſelbſt Brettlkünſtler. Hat man an die Schneider und die Herrenkonfektion gedacht? Be⸗ rückſichtigt man, daß noch zahlreiche ſonſtige Gewerbe hiervon abhängig ſind? Feſte ſind eine In⸗ duſtrie zur Hebung von In duſtrie und Handel. Wir brauchen die Feſte zur Belebung der geſchäftlichen Lage notwendig! Und wer hätte auch nur den geringſten Vorteil davon, wenn wir keine Feſte feierten? Die Welt hat gar nicht ſo viel Freuden zu ver⸗ geben, wie ſie Schmerzen für uns zur Verfügung hält; deshalb ſoll man den Leuten, die in ihren Ver⸗ einen oder Geſellſchaften ſich einige vergnügte Stun⸗ den machen wollen, dieſe gewähren. In ſo ſchweren Zeiten wie den heutigen wäre es ſogar unveraflt⸗ wortlich, wollte man jemandem die Lebensfreude töten.„Fröhlicher Mut hilft durch!“ Ein harmoni⸗ ſches Feſt, eine Geſelligkeit, die echten Frohſinn weckt, wirkt erfriſchend. Was wir aus ſolchen feſtlichen und frohen Stunden in das alltägliche Leben unſerer Be⸗ rufsarbeit hinüber retten, das ſtärkt unſeren Lebens⸗ mut und beflügelt unſeren Willen, ſelbſt Schwierig⸗ keiten zu überwinden. Große Geiſter kennen kein eigenes Unglück; nur durch die Klagen anderer könnten ſie zu Peſſimiſten werden. Deshalb weg mit übertriebenen Klage⸗ liedern! 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Die neue Zeit hat dafür andere Voraus⸗ ſetzungen als die alte. Man legt mehr Wert darauf, durch geſchickte Wahl der Eingeladenen eine gute Stimmung zu erzielen, als durch großen Pomp in der Zuſammenſtellung der Menus zu blenden. Uns kommt es ja in allererſter Linte auf die Gemüt⸗ lichkeit, auf die frohe Stimmung in unſerem be⸗ haglichen Heim an. Es iſt dabei zu bemerken, daß wir heute auch bei der Tiſchwäſche ſchon einen gewiſſen farbigen Ein⸗ ſchlag zu verzeichnen haben. Jedenfalls finden wir bei den Decken für den Tee⸗ und Kaffeetiſch ſchon überall dezente Farben. Gibt es doch ſchon lange gelbes, grünes, zartroſa oder violettes Leinentuch, mit Hohlnähten in Vierecke geteilt und weiß um⸗ ſäumt, mit paſſender Serviette als einfache tägliche Garnitur. Aber für ſeſtliche Gelegenheiten greift man doch wieder zum alten Weiß zurück, das man allem Modernen zum Trotz für den Tiſch immer noch als die vornehmſte Grundlage erachtet, In der Aus⸗ arbeitung allerdings wird an verſchwenderiſchſten Stickereten nicht geſpart. Man legt nur ſelten mehr dem glatten Damaſttuch ein Mittelſtück oder einen Läufer auf, und auch dann wählen wir eine Anzahl gleich großer Deckchen, wovon wir dann je SONDER- BEILAGE DER NEUEN 88 MANNHEIMER ZEITUNe Mittelſtückes bedürfen. Die Mundtücher dazu zeigk man heute nur noch rund 60 Zentimeter groß. Dur Wickelſticharbeit werden hier die reichſten und prunk⸗ vollſten Wirkungen erzielt. Die Hausfrau von ausgeprägtem Geſchmack wirz ſelbſtverſtändlich auch im übrigen ihren Tiſch ent ſprechend decken. In alten Familien wich man nie⸗ mals gerne von der herkömmlichen Art ab, das gute alte Porzellan, das feine Glasſervice und vor allem das koſtbare Silber ſo zu legen und zu ſetzen, wie 5 Generationen hindurch unantaſtbare Ueberlieferung war. Das hat in unſeren Tagen ein meiſt ſehr un⸗ freiwilliges Ende gefunden. Denn wieviel alter Be⸗ ſitz hat in fremde Hände übergehen müſſen. Einge⸗ ſchmolzen oder verſtreut kamen die Gegenſtände, an die ſich nicht ſelten Geſchichte von Jahrhunderten ge⸗ knüpft, in Hände, für die ſie nichts anderes bedeute⸗ ten als ein Stück altertümliches Metall. Für das geheimnisvolle Flüſtern, das um ſie raunt, hat der neue Beſitzer nur ſelten ein Ohr. Dann aber ſind es wohl noch immer die wenig⸗ ſilberne Platten, Girandolen und Jardinieren leiſten können, um ihren Tiſch zu ſchmücken. Gerade aber mit beſcheidenen Mitteln gut zu decken, ſtellt weſent⸗ liche Anforderungen an den Geſchmack unſerer jun⸗ gen Frauen. Niemals wird. man eine gute Wirkung erzielen, wenn man in einfachen Räumen einen Tiſch unver⸗ hältnismäßig reich und prunkvoll deckt. Wie auch im eleganten Zimmer ein Bauerntiſch nicht am Platze iſt. Die geſchickte Frau verſteht es ſo einzurichten, nach der Größe des Tiſches und der Perſonenzahl nur drei oder vier legen können. Das Herrlichſte aber ſind wohl jene Tiſchgedecke, die ſelber reichgeſtickt und von Hohlnähten durchzogen keines ſchmückenden daß das Schönſte, was ſie hat, auf ihrem Tiſch am meiſten ins Auge fällt und das übrige dahinter et⸗ Der gedeckle Cijsch soll ein Schmuckstück sein was zurücktritt, keinesfalls jedoch die guten Stücke von weniger wirkungsvollen beſchattet oder gar er⸗ drückt werden. FEINRK OSI Spezielgeschöft 5 71 F 72 1 775 5 8 2 7 N g 5— 5 f 8 8 12 50 9115 4 b 2 8 f* 5 1 0 8 5 5 Kalte Platten und Büfetts aus elgenet küche Tel. 27004 ANN HEIN P 4, Nr. 10 gegendber Durlecher Hof Goldene Nedellle der Großen Kochkunst-Ausstellung 1928. 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In die⸗ ſem Falle deckt man mit möglichſt blaſſem Tiſchtuch — weiß oder zarteſte Töne, mattgelb oder ſilbergrau, nimmt möglichſt ſchlichtes Porzellan und ſucht die Wirkung des blauen Kriſtalls vielleicht durch gelbe Blüten noch zu heben. Die mögen dann in einer ganz einfachen Glasſchale oder ſchöner Kriſtallvaſe ſtehen, ſo dicht und flach, daß ſie ihren Rand vollkommen über⸗ ragen und bedecken. Nun das Beſteck recht blank ge⸗ putzt und zuletzt noch auf dem Tiſch verſtreut ein wenig feines Grün. Das Mittelſt ück muß nicht unbedingt eine Blü lenſchale ſein. Sehr reizvoll und eigenartig wirkt bei⸗ ſpielsweiſe eine beſonders ſchöne Schale mit leuchten⸗ den Früchten. Auch eine gute Keramik, nur von zwei, drei Blüten belebt, wird heute gern als Mittel⸗ ſtück geſchmackvollen Tiſchſchmuckes gewählt. Einen ſilbernen Kunſtgegenſtand als Mittelſtück zu ſetzen, will wohl verſtanden ſein. Gerade dieſe Art, den Tiſch zu decken, ſetzt aber viel Geſchmack voraus. Denn auch ein koſtbarer Gegenſtand kann geradezu lächerlich wirken, wenn er ſo ganz und gar nicht in das übrige Gepräge des Tiſches oder zur Gelegen⸗ heit paßt. Anderſeits aber kann auch ein ganz ein⸗ faches, doch geſchmackvolles Stück, das ſeinen Zweck erfüllt, auf demſelben Tiſch ſehr reizvoll wirken. Farbige Tiſchgarnituren ſind nur mit Ueberlegung zu aan Zumal am Abend wird es immer beſſer ſein, bei blaſſen Tönen zu bleiben. Denn einmal iſt die Wirkung lebhafter Farben bei künſtlicher Beleuchtung nicht ſehr günſtig, dann aber wird auch die mögliche Gefahr peinlicher Farben⸗ gegenſätze zwiſchen einem grellen Tiſchtuch und ab⸗ eee e n ſtechenden Abendkleidern vermieden. Den Nachmit⸗ tagsteetiſch, den man heute gern ein wenig in ge⸗ mütlichem Dämmerlicht hält, mag man dann ſchon eher in bunten Farben decken. Selbſtverſtändlich muß die Art des Tiſchſchmuckes auch mit den Gerichten im Einklang ſtehen. So wäre es nicht geſchmackvoll, ein Würſtel⸗Eſſen auf ſehr reichgeſticktem Fil⸗tire⸗Gedeck zu reichen. Während anderſeits erleſene Speiſen auf einer Bierdecke ein gut Teil ihrer Wirkung verlieren. Niemals ſoll ein Tiſch ſchlecht gedeckt ſein.„Ge⸗ wöhnliches“ Beſteck und Geſchirr, formenſchöne Ge⸗ genſtände ſind zu keiner Stunde, auch nicht, wenn wir ganz allein ſind,„gut genug“. Dieſe Bezeichnung gibt es nicht für die Frau von gutem Geſchmack, die ſich ſehr wohl bewußt iſt, wie ſehr gerade ihr hübſch ge⸗ deckter Tiſch die Stimmung des Gatten zu beein⸗ fluſſen vermag. Niemals ſollen wir über einen un⸗ erwarteten Gaſt erſchrecken und uns unſeres Tiſches ſchämen müſſen. Sei es der Frühſtückstiſch, der auf bunter, vielleicht geſtickter Decke mit farbigen Ser⸗ viettchen und noch ſo einfacher, doch guter farbiger Keramik vorbereitet iſt,— der einfache weiße Mittags⸗ tiſch, den auch am Werktag ſtets ein geſticktes Mit⸗ teldeckchen und ein paar friſche Blumen zieren, oder der Abendtiſch, der auch zum einfachſten Gericht auf einer hübſchen, vielleicht einfarbigen Decke appetit⸗ anregend einlädt. Man hat ſich daran gewöhnt, den Tee an kleinen niederen Tiſchchen zu trinken. Keine Frau wird es ſich nehmen laſſen, ſie ſo reizvoll und anziehend wie möglich zu ſchmücken. Gäſte, die man nach dem Abendbrot zu einem Glaſe Wein oder einer Taſſe Tee gebeten hat, bewir⸗ tet man ebenfalls gern an kleinen Tiſchchen, die man mit Obſt⸗ und Gebäcktellern hübſch zurechtmacht. Bei kulinarischen Genüssen möcht' jeh ein Gläschen Wein nicht missen! Blühendes Weiß iſt Grundton feſtlicher Veranſtal⸗ tung, blühendes Weiß ſoll auch der Grundton der Feierſtunde am Familientiſch ſein, der Oaſe in der Haſt modernen Lebens. Zart ſchmiegen ſich ihm die Gebilde handwerklichen Töpferfleißes und die ge⸗ dämpfte Vornehmheit guter Beſtecke an. Blumen und die Freundlichkeit der deutſchen Hausfrau leiten über zum Mahle, das der Küche Fertigkeit, den künſt⸗ leriſchen Sinn kundiger Hand verrät. Und zwiſchen all dem prangt flüſſiges Gold des Sonnenkindes „Wein“ im ſpiegelnden Kriſtall hochbeiniger Tulpen⸗ gläſer. Wie man entſprechend der ſeeliſchen Verfaſ⸗ ſung die paſſenden Weine trinken ſoll, ſo möge man auch bei den Speiſen die paſſenden Weine wählen. Wählen! Groß iſt die Zahl der Weine, die unſer deutſcher Heimatboden zeugt; und nur dieſe kommen für das deutſche Haus in Betracht. Nicht Jedermann iſt es gegeben, die entſprechenden Weine aus den vie⸗ len hunderten Sorten zu wählen; eine gottbegnadete Probierzunge muß den Leuten angeboren ſein. Und wie ſelten ſind dieſe! Erſte Forderung: Prüe den Wein in der Temperatur, in welcher er zu Tiſch ge⸗ geben werden ſoll! Rotwein ſoll mit 13 Grad, Weiß⸗ wein mit—8 Grad gereicht werden. Dieſe Kenntnis iſt die erſte Forderung für den richtigen Genuß beim Weingenuß Weine mit größerer fruchtiger Säure nach Moſelart etwas kühler, hochwertige Weine (Ausleſen ete.) etwas wärmer, etwa bis 8 Grad. Selbſtverſtändliche Forderung: Naturreinheit. Man achte auf die eingebrannte oder aufgedruckte Firma des Erzeugers auf dem Kork. Nah iſt die Pfalz, das größte Weinbaugebiet, das in mannigfacher Art vom kleinſten Wein zum offenen Ausſchank bis zu edelſten die ganze Auch zur Vor⸗ ſpeiſe ſoll zur Anregung des Gaumens ein Wein ge⸗ reicht werden, leicht und duftig nach Art der Freins⸗ heimer(Lagen: Roſenbühl, Hahnen Oſchelskopf), oder der Königsbacher und Gimmeldinger(Lagen: Königs⸗ Perlen feinſter Gewächſe von Weltruhm Skala weiniger Feinheiten erzeugt. bacher Bender, Idig, Reiterpfad, Satz; Gimmeldinger Meerſpinn, Dinkelacker etc.). Das Fiſchgericht ver⸗ langt Rieslingweine von Dürkheim(Frohnhof, Fuchsmantel, Hochmeß, Michelsberg, Schenkenböhl, Vigilienturm) oder raſſige Wachenheimer(Schenken⸗ böhl, Wolfsdarm, Gerümpel, Bächel). Zu Wild und Geflügel ſind zu empfehlen die ſaf⸗ tigen Kallſtadter und die kernigen Nuhper (Kallſtadt: Heſſel, Kreidekeller, Kreuz, Nill, Sau⸗ magen; Ruppertsberg: Hofſtück, Nußbien, Spieß, Achtmorgen, Hoheburg, Mandelacker). Einen ſchönen Braten ohne Deidesheimer Vogelſang oder Forſter⸗ ſtraße, ohne einen Forſter Elſter, Fleckinger oder Muſenhang kann ich mir nicht vorſtellen. Und als Abſchluß Edelweine, wie ſie in ſtrahlen⸗ der Blume nur an der Mittelhaardt gedeihen. Dieſe Ausleſen, dieſe Süße hochedlen Göttertranks ſind würdige Uebergänge zum ſeeliſchen Erlebnis, das bewunderte deutſche Dichter, wie Goethe, Scheffel ete. in köſtlichen Verſen der Nachwelt überlieferten. Von„Sorgenbrecher“ darf nicht geredet werden; dies Wort iſt zu niedrig, um die wuchtig⸗reife Harmonie und den Adel einer Deidesheimer Leinhöhle, Kieſel⸗ berg, Grainhübel Beerenausleſe, oder eines Forſter Kirchenſtück, Jeſuitengarten, Freundſtück, Trocken⸗ beerausleſe bildlich darzuſtellen. Der reelle Weinhandel iſt beſter 11 in allen Getränkefragen. 7755 jeden deutſchen Tiſch aber nur ein deutſcher Wein! F. Schreck. Mennbheim Fernsprecher 45141 Leitung: A. 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Doch insgeheim wird die Hausfrau dann noch weiter nuancieren. Steht der Gaſt dem Hauſe fern, wird man ihn ohne⸗ hin nicht dazu bitten, an der täglichen Abendmahlzeit teilzunehmen. Liegen Geſchäftsintereſſen dem Zu⸗ ſammenſein zu Grunde, ſo wird die Hausfrau beſon⸗ ders ſorgſam überlegen, wie ſie die Mahlzeit ab⸗ ſtimmt. Denn dann gilt es wohl, eine gute Stim⸗ mung zu ſchaffen, was durch erleſene Speiſen wohl erzielt wird. Doch Vorſicht! Durch Uebertreibung kann, nach dem Wort„man merkt die Abſicht und wird verſtimmt“— hier auch das Gegenteil bewirkt werden. Immer ehrt man einen Freund und beweiſt ihm die Freude, die wir über ſein Kommen empfinden, wenn wir ihm„etwas Gutes“ vorſetzen. Das mag nun nach dem Zuſchnitt unſeres Hauſes ſich richten. Und eine beſonders ſchöne Aufſchnittplatte in einem Hauſe kann dieſelbe Wirkung haben wie im anderen die Paſtete. Doch auch, wenn wir einen Gaſt nur zu einem„Butterbrot“ gebeten haben — ſofern man nicht gerade ſelbſt ſehr üppig lebt— wird man den Tiſch für dieſen Abend doch etwas reichlicher und gepflegter beſtellen als an jedem andern Tag und nur dann ganz unbekümmert ſein, wenn wir einen uns ſeh 1 Naheſtehenden, der uns unerwartet beſuchte, zu Tisch dabehalten. Dann ſchieben wir tatſächlich nur einen Teller ein und„ver⸗ längern“ lediglich— wenn es nötig iſt— durch eine Büchſe Sardinen, ein paar Eier, oder was wir gerade im Hauſe haben. Sind auch die Begriffe ſehr verſchieden, ſo läßt ſich doch die Frage, was gebe ich, wenn ich nur einen Gaſt zu Tiſch habe, beantworten. Auf alle Fälle muß ein intimer Eindruck ſtets gewahrt bei ben, und die Gemütlichkeit ſoll nicht dadurch beeinträchtigt oder ganz untergraben werden, daß wir unſeren Tiſch ſo geſtalten, wie man es tut, wenn man mehrere Gäſte erwartet. Ein Uebermaß an Silber, ein zu rei⸗ cher Kriſtallſchläff, der zu feſtlichen Gelegen⸗ heiten beſtimmt iſt, zuviel Blumen, ein zu ſchwerer üppiger Wein, ſofern er nicht gerade einem be⸗ ſonderen Kenner und Feinſchmecker vorgeſetzt werden ſoll unter der Betonung, daß guten Tropfen trinken will. man gemütlich einen Von einem kleinen Diner, zu welchem man das Feinſte vom Feinen in beſtimmter Abſicht ſerviert, wollen wir hier einmal Kommt eine ſolche Gelegenheit, ſo Für jedes andere berät Abend⸗ abſehen. uns der Traiteuer. fein. Poularde ſollte man nur mehreren Gäſten reichen, während ein Hahn,ß Tauben, oder ein Ge⸗ richt aus Huhn mit Reis ſehr gegeben iſt und ſehr beliebt für ein gemütliches Abendeſſen. Natürlich kann man ſtatt deſſen auch einen Braten vorſetzen, Kalbsmuß, ein Filetſtück, Rollbraten, Roaſtbeef oder Porzellan und Silber sind der Stola der Hausfrau eſſen aber ſind zwei warme Gänge, Fiſch und Fleiſch, für einen Gaſt zuviel. Man mag eine gute Suppe oder Vorſpeiſe und einen Gang geben,— auf einen Fiſchgang, der nicht ſo gründlich ſättigt, einen war⸗ men Auflauf, Käſeauflauf oder ſüße Speiſe folgen laſſen. Ene Zunge mit Gemüſen garniert, etwa mit einem kalten pikanten Vorgericht, Nach⸗ ſpeiſe oder Käſeplatte, bezeugt ſchon eine beſondere Ehrung des Gaſtes. Möchten wir Geflügel ge⸗ ben, ſo iſt für einen Gaſt eine Ente, ein Faſan ſehr was ſonſt im Hauſe gern gegeſſen wird, noch beſſer — wovon man weiß, daß es 8 Gaſt gern ißt. Gibt man Schnitzel oder Beefſteaks, ſo iſt es abſolut nicht nötig, nun eine Rieſenplatte bingen ſondern es genügt vollkommen, wenn wir für jede Perſon ein ſchönes Stück reichen, das natürlich groß genug ſein muß, um ausreichend zu ſättigen. 5 Wollen wir warmes Eſſen geben und doch die Mahlzeit einfach halten, ſo iſt ein Schnitzel oder Beefſteak nur mit Kartoffeln und einfachem grünen SONDER- BEILAGE DER NEUEN MANNHEIMER ZEIT UNO Salat und hinterher ein wenig Käſe ſehr ſchön. Ge nügt vollkommen und gibt dem Gaſt nicht das Gefühl nun tief in der Wirtin Schuld zu ſein. Etwas Obſt oder Kompott reicht man wohl immer hinterher, ge⸗ nügt jedoch auch ohne Käſe. Man deckt zu einem ſol⸗ chen Mahl dann auch den Tiſch entſprechend unz wahrt betonte Einfachheit ſowohl in der Decke wie im Geſchirr und Glas. Entſprechend auch wählt man zu einem ſolchen Eſſen einen einfachen Tiſch⸗ W e i N. Für ein kaltes Abendbrot, zu dem wir einen gebeten ſei es im Haushalt, auch im Heim der Junggeſellin— iſt eine hübſche kalte Platte, die wir durch ein paar roh gefüllte Tomaten reicher ge⸗ ſtalten, mit harten Eierſcheiben und etwas Mayon⸗ naiſe mit Krabben gefüllt, mit italieniſchem Salat— den man zu dieſem Zweck am beſten fer⸗ tig kauft— ein paar ruſſiſchen Eiern, auch nur ſo halbierten ha rt gekochten Eiern mit Butterbrot und Tee immer ſehr beliebt. Hat man ein Kabarett, das man übrigens aus gleichen Schälchen oder Muſcheln auf einem Tablett ſich ſelber herſtellen kann, ſo kann man dies ſehr appetitlich herrichten. Käſe oder Käſegebäck wird man in dieſem Falle meiſt hin⸗ terher reichen. Und möchte man etwas Warmes geben und doch die Kartoffeln vermeiden, ſo iſt getoaſtetes Weißbrot, das man im elektriſchen Röſter während des Eſſens bereitet, ſehr gut; und das Röſten bringt zugleich eine nette gemütliche Stimmung. * i Die Hausfrau vermag zuweilen nicht alles ſelbſt vorzubereiten, und wenn ſie einen Gaſt hat, oder aus irgendeinem Anlaß fertige Speiſen auf den Tiſch bringen will, ſo kann ſie gewiß in der Auswahl der Fein koſtgeſchäfte zu niedrigen Preiſen eine fertige Platte beſtellen. Die Mann⸗ heimer Metzgereien ſorgen ihr für einen gut zurechtgemachten Braten, für Aufſchnitt und die verſchiedenen Thüringer, Sächſiſchen und Braun⸗ ſchweiger Wurſtwaren. Mit dem Fortſchreiten der Jahreszeit werden auch die Südfrüchte nach der Mahlzeit nicht fehlen. Für die Lieferung von Torten und Süßſpeiſen empfehlen ſich die Mannheimer Konditoren. Und fe ſeltener ſchließlich ſolche frohen Stunden werden, umſomehr beſteht das Bedürfnis, ſie in der Erinnerung feſt⸗ zuhalten. Da vermag eine gute Kamera die ent⸗ ſprechenden Dienſte zu leiſten. Das moderne Blitzlicht iſt rauch⸗ und gefahrlos; außerdem gibt es den praktiſchen Vaku⸗Blitz und bewährte Kon⸗ ſtruktionen von Aufnahmelampen, mit denen Heimaufnahmen auch am Abend ſicher gelingen. Elida, Khasana, in allen Preislagen. II 1, 12, Breitestraße, G 5, 14, gegenũber Apollo S 1, 9, gegenüber I 1 Festgeschenke Huder- Hudaut, Coty, Houbigant, Lenthéric, 4711, Scherk, Eau de sologne DLenthéric in den Gerüchen: Le Pirate, Foret Vièrge, Miracle, zu.50,.50,.40 u. 7. 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Häufig iſt dieſer Beſuch ihre Erholungsſtunde, in der ſie mit gleichgeſinnten Damen plaudert. Ich weiß, daß unſere Geſprächsſtoffe verpönt ſind, und daß unſere lieben Männer behaupten, wir unterhalten uns nur von Dienſtboten, Kindern und Kleidern. Sie machen ſich mit Unrecht darüber luſtig, weil ihr Beruf ihnen ja meiſtens auch den Unterhaltungsſtoff liefert. Ich ſelbſt habe manches wertvolle Rezept, manche Anregung den Nachmittagstees zu verdanken, und gerade der Unterhaltung wegen decke ich mit beſonderer Vorliebe den Teetiſch. Wie ſoll er nun gedeckt werden? Es iſt gemüt⸗ lich und gehört auch zum guten Ton, daß die Haus⸗ frau den Tee im kleinen Kreiſe ſelbſt bereitet. Die angewärmte Teekanne mit Inhalt ſteht auf dem Tiſch. Die Teemaſchine brennt über der Spiritus⸗ flamme, wenn ſie nicht elektriſch betrieben wird. Eine Porzellankanne mit Deckel tut es aber auch, wenn über ſie der Teewärmer geſtülpt wird. Es iſt beſſer, wenn man einen beſonderen Teewärmer beſitzt, da⸗ mit der Kaffeewärmer den empfindlichen Blättern des Tees nichts von ſeinem Aroma mitteilt. Eine beſondere Decke wird über die Gaſttafel gebreitet. Iſt ſie weiß, kann man ſie mit bunten Bändern ſchmücken. Sonſt gefällt auch ein weißes ge⸗ ſticktes Deckchen in der Mitte. Der Läufer iſt nicht mehr modern. Iſt die Decke bunt, ſo bietet ſie durch ihre Farben genügend Aufputz. Für jeden Gaſt ſtehen Taſſe, Teller, Teelöffel und— je nachdem, was man reicht— Löffel oder Beſtecke an ihren be⸗ ſtimmten Plätzen. Die Taſſe rechts ein wenig nach oben gerückt. Die Teller links davon. Ich lege dis Mundtuch hübſch gefaltet auf den Teller, dar⸗ auf verſchränkt die Kuchenbeſtecke. Bei Brot und Butter gebe ich die Frühſtücksbeſtecke, falls Honig und Marmelade auf den Tiſch kommen, noch für jeden MANNHEIMER ZEITUNG Gaſt einen beſonderen Teelöffel zum Aufgeben. Reiche ich fertig belegte Brötchen, ſo lege ich auf die Schüſſel eine Fleiſchgabel. Die Sandwiches ißt man am beſten ohne Beſteck. Allzu viel Kuchen auf dem Teetiſch macht einen überladenen Eindruck. Die mei⸗ ſcheiben auf einen Teller hübſch angerichtet mit einer Hat man ein Tee⸗ ſieb nötig, ſo braucht man dazu einen Halter, wie er in den einſchlägigen Geſchäften erhältlich iſt. Sind junge Mädchen zu dem Tee eingeladen, ſo können ſie Konfektgabel zum Aufnehmen. Der Cabak ist unser Freund in einsamen und fròohlichen Stunden ſten Damen eſſen ja nur ein Stückchen Kuchen und ziehen die Brote vor. Die Hausfrau ſchenkt den Tee am liebſten ſelbſt ein, weil es angenehm und gemütlich iſt. Aus der kleinen Kanne gießt man ein wenig Eſſenz in die Taſſe, dazu ſo viel Waſſer, wie der Gaſt mag. Mag kann dann die Stärke des Tées ſehr gut beſtimmen. Sahne und Zucker gehören auf ein Tablett, Zitronen⸗ das Herumreichen der Taſſen beſorgen. ſelbſt zu. zurecht. Tablett. auch in Salatform gewählt wird. Kuchen, Brötchen oder Brot reichen die Damen einander Will man Likör reichen, ſo ſtelle man ihn vorher, entſprechend temperiert, auf der Anrichte Likörgläſer ſtehen auf einem geſonderten Als Abſchluß des Tees reicht man zur Er⸗ friſchung der Gäſte am beſten O bſt, das friſch oder Steingut⸗ Kunstgewerbe Durch die Neubemuſterung des deutſchen Stein⸗ gutkunſtgewerbes geht ein recht friſcher Zug. Kauf⸗ kraft und Kaufluſt der mittelſtändiſchen und prole⸗ tariſchen Kundſchaft iſt gekräftigt, die Detaillager ſind vielfach ſtark gelichtet und müſſen mit Modellen wieder aufgefüllt werden, die durch andersartige und modiſch typiſche Muſtergebung vom Altbeſitz in kunſtgewerblichen und dekorativen Steingutartikeln abweichen. Die auffallendſte Abweichung, die bei der Neubemuſterung kunſtgewerblicher Steingutartikel in den Frühjahrskollektionen feſtzuſtellen ſein wird, iſt ein totaler Umſchwung im Farbengeſchmack. Man dekoriert das modernſte Luxusſteingut nicht mehr mit ſtark leuchtenden, beſonders ſatten Farben, ſon⸗ dern entweder mit wohlberechnet zuſammengeſtell⸗ ten paſtellen Farbtönen oder— nach engliſchen An⸗ regungen in tiefen dunklen Tönungen in Schwarz, Rauchgrau und Dunkelbraun bis hinauf zu goldobraunen Tönungen Es wird entzückende Vaſen, Schalen, Blumengeſchirre und kunſtgewerb⸗ liche Steingutſervice als letzte Neuheit geben, die in den vorbenannten tiefen Fondtönungen gehalten und mit matten Vergoldungen geziert ſind, oder die in dunkelbraunen, goldbraunen oder elfenbeinfarbige Fond tiefſchwarze oder dunkelgrüne Dekormuſter auf⸗ weiſen. Durch dͤteſe Farbſtellungen, die zuerſt viel⸗ leicht dem deutſchen Geſchmack befremdend ſein mögen, ſind aber tatſächlich neue und ſehr delikate Nuancierungen in das Steingutgewerbe gekommen, die ſich unter der kultivierten Käuferſchaft ſchnell Freunde erwerben dürften. Andere aktuelle Neu⸗ heiten für kunſtgewerbliche Steingutſchalen, Vaſen, Tiſchgärten, Serviettenſtänder, Löffelſtänder, Zier⸗ körbchen zeigen orientaliſch gehaltene Dekorationen mit feinen iriſierenden Glaſuren. Zu neuen Effekten werden auch Blauſteingutdekore gebracht, bei denen die Muſterzeichnung weißgeblich aus dem blauen Deckfond ausgeſpart bleibt. Blauſchwarzdekorationen in kubiſtiſcher Zeichnung geben einzelnen modernuſten Vaſen einen bizarren, aber im Einzelſtück durchaus anziehenden Charakter. Wunderſchöne Lampenfüße aus Steinguturnen mit Laufglaſuren in Farbe des ſeidenen Lichtſchirmes ſind preiswerte, kunſtgewerb⸗ liche Neuheiten für das gepflegte Bürgerheim. Nett ſind auch Tonnengongs aus Steingut, deren oben und unten offene Trommel mit Leder beſpannt wird und die an der Tür des Speiſezimmers, noch häufiger aber, da ſie unter der Witterung nicht leiden, auf Balkons und Terraſſen aufgeſtellt wer⸗ den. Ueberhaupt bringt das Steingutkunſtgewerbe feinen, diskret tönigen Laufglaſuren und matt⸗ tönigen Cragueléglaſuren wieder erhöhtes Intereſſe entgegen, beſonders für Kleingegenſtände, die in der Nähe betrachtet werden, 1 Karl in Flaschen und Syphons Shler Bier- Grosshandlung seckenheimer Straße 27, Tel. 431 66 Zu Gesellschaften, Festlichkeſten und Haustrunk empfehle meine erstklassigen NHarkenbiere TIhemasbräu München e Nizzibriu Kulmbach e Sürgerbrau Würzeurg sowie erstklassige Hlesige Biere Bestecke LTA Vertrauenssache große Auswehl jede Zusammenstellung ständig am Leger Schwer versiͤübert Krupp V. 2a Stahl Alpdcc: Chrom W vorm. Vogel Nickels erstes Spezialgeschäft für Bestecke u. Betheusbogen 12 Stahlwaren Anette nur ersttlesslge Qualität in jeder prelslage 8 NDdslermesser NdslerAppAàte Naslerpinsel Taschenmesser Geflügelscheren Negelpflegeetuls Gervais-Kase Aal vet 1852 Wells ag (Studentenlied) Das Bliid im Reifer Das schwarzbraune Bier, das trink ich 80 gern. Und schwarzbraune Madel, die küß ich so gern. * (Nachdruck verboten!) Es gehört keine große Philosophie dazu, um zu erkennen, daß der beruhigende Ein- fluß des feindunklen Kulmbacher Bieres beim traulichen Freude auch in ein bringen kann. Dämmerschoppen Friede und sorgenvolles Gemüt Am Feierabend wünscht der Mensch Ent- spannung und Loslösung von der Unrast des tags. Ein Schoppen Kulmbacher Fein- dunkel, eine Pfeife guten Tabak, ein anregen- des Buch und ein wohlig-warmes Zimmer, das sind Dinge, die innere Befreiung und Kraftaufspeicherung bringen zu Schaffen. neuem Was fördert besser die Gemütlichkeit im trauten Heim als ein Becher„Echtes“ bei ben Beisammensein im Familienkreisel as Leben hat scharfe Ecken und Kanten, und die reißen Wunden, Im Hafen des fried- lichen Zuhause heilen sie, Man muß es sich daheim behaglich machen. Wenn der Körper 15 gepolstert ruht, will auch der innere ensch etwas haben: Gutes Kulmbacher Bier. Man fühlt sich wohl und bleibt zu Hause, dé rechte Pflege gemütlicher Häuslichkeit wWaltet. Heimfreude wird durch Stimmung er- 2 ielt, durch freundlich- friedlichen Ton, durch usikk, durch geistige Anregung, durch an- Menschen, durch fein- dunkles ulmbacher Bier. Bis vor kurzem konnte man Bier im Privat- aushalt nicht lange aufheben, Das echte Kulmbacher Fein-Dunkel ist auf natürlichem fa m ege unter voller Garantie jahrelang lager- hig geworden. Es ist ein haltbares starkes Bier, das man unbesorgt das ganze Jahr in den Keller legen kann. 1. bleibt stets frisch und wohl- bekömmlich. 5 Ueberraschend kommt oft Besuch. Man will etwas auftischen können, Fein-dunkles Kulmbacher ist ein Bier, wie man es selten bekommt. Etwas für Kenner und Fein- schmecker. Damit bietet man dem Gaste einen erlesenen Genuß. Es ist ein Feiertags bier, Wenn die Hausfrau an Sonn- und Festtagen zum Bra- ten ein paar Flaschen davon mit auf den Tisch stellt, so werden alle die verständnis- volle Beigabe mit Freuden empfinden. Auch eine leckere Bereicherung des Abendtisches ist es. Es ist ein Krankenbier, Bei Bleichsucht und Magerkeit wird es ärztlich verordnet. Es macht Appetit, regt an, belebt. Schon man- chen Kranken hat es wieder frisch und lebensfroh gemacht. Es gibt kein besseres Bier. Es ist wie Arznei und Stärkungstrank. Auch Frauen lieben es, Es fördert Gesund- heit und Wohlbefinden, begünstigt Verdau- ung und Stoffwechsel, verhilft zu straffem Wuchse, fester Figur, naturschöner Schlank- heit und blühendem Aussehen, Es ist mild und voller Wohlgeschmack. Sein Weltruf ist begründet auf jahrhun- dertealte Mälz- und Brauerfahrung und auf die traditionelle Verwendung nur allerfein- ster Gersten- und Hopfensorten, Das Kulm- bacher Brauwasser ist vollkommen weich. Es entspringt den Felsenquellen des Fichtel- gebirges und fließt duroh Granit. Gutes Bier in jedes deutsche Heim! Sie bekommen Kulmbacher Fein- Dunkel in schmucken Sektflaschen direkt von der Quelle ins Haus. Legen Sie sich eine Kiste davon in den Keller, Sie werden das gerne immer wieder tun. Es ist ein Bier fürs Heim Unsere Originalkisten sind: Kiste„Bayreuth“ zu 48 Drelvfertellſter- Flaschen. Inhalt ungefähr 0,72 Liter zu Mk. 438,75, Kiste„Kulmbach“ zu 24 Dreiviertelliter- Flaschen Inhalt ungefähr 0,72 Liter zu Mk. 23,30, Kiste„Aschaffenburg zu 72 Dreiachtelliter- Flaschen a Inhalt ungefähr 0,36 Liter zu Mk. 39,75, Kiste„Bamberg zu 24 Dreiachtelliter- Flaschen 5 Inhalt ungefähr 0,36 Liter zu Mk. 15,25, Kiste„Koburg zu 60 Halbliter-Flaschen Inhalt ungefähr 0,50 Liter zu Mk. 42,60, Kiste„Augsburg zu 30 Halbliter-Flaschen Inhalt ungefähr 0,50 Liter zu Mk. 22,75, Geschenk-Kiste„Nürnberg“ zu 15 Halbliter- Flaschen Inhalt ungefähr 0,50 Liter zu Mk. 13,50, Geschenk-Kiste„Rothenburg zu 10 Drei- viertelliter-Flaschen Inhalt ungefähr 0,72 Liter zu Mk. 11.80, sämtliche ab Kulmbach gegen Nachnahme mit 25 Skonto. Bei Dauer- oder Großbezug besondere Preis vereinbarungen. Wer sich erst einmal durch eine Kostprobe von der hohen Güte dieses echten Bieres überzeugen will, kann sich für Mk. 5,75 frei Haus, Postnachnahme, 4 große oder 6 kleine Flaschen kommen las- sen, oder für Mk. 1,35 eine einzelne halbe Flasche, An sehr kalten Tagen wird kein Bier ver- schickt, Bestellen Sie darum Ihren Bedarf für Weihnachten und Neujahr, bitte, rechtzeitig Kein Heim ohne Bier! „ Herrgott! 80 ein Trankl Schade um jeden Tropfen. Hoch Kulmbacher Bier!“ E. N. in Elberfeld. „ Wann werden wir wohl wieder mal 30 herrliches Kulmbacher Bier kriegen. Alle sind des Lobes voll gewesen.“ Dr. S. in H. „ Und dann erwartet Euch noch ein ganz Wir besonderer Genuß bei uns, Hebe Freunde: haben eine Kiste dunkles Kulmbacher Bier!“ Aus einer Einladung. „„ Ubermorgen werden wir Kulmbacher trin- ken. Ich kann's gar nicht erwarten. Das letztemal hat's uns noch lange geschmeckt. Wir kommen gern und werden sehr gemütlich sein.“ Aus einem Briefe. „.Die Freude meines Alters ist das dunkle Kulmbacher Bier an jedem Sonntag. Was so Wwon- nig schmeckt und so vortrefflich bekommt, das kann bei Gott nicht schaden.“ H. J. n M. „ Das Bier schmeckt ausgezeichnet!“ San.-Rat Dr. Sch., Bad B. „Das Bier, das nicht getrunken Wird, hat seinen Beruf verfehlt!“ Vielbelachter Ausspruch des Abge- ordneten Alex. Meyer- Breslau im Preuß. Abgeordnetenhaus am 21. 1. 80. Wir garantieren für gute Ankunft des Bieres. M. W. Schneider, Kulmbach 21 Ausschneiden und mit der Bestellung einschicken an Brauereivertrieb M. W. Schneider, Kulmbach 21 Weihnachts- Gutschein gültig bis 15. Januar 1931. Der Einsender dieses Gutscheines erhält 5 97 Weihnachts-Rabatt auf die Originalpreise. Die Be- stellung wolle man so rechtzeitig schicken, daß der Versand in Ruhe bei guter Witterung erfolgen kann. Bei strenger Kälte kann Kulmbacher Fein- Dunkel Bier nicht versandt werden. Diesen Ausnahmerabatt erhält jeder Leser dieser Zeitung, wenn die Bestellung bis 15. 1. 31 eintrifft. Brauereivertrieb M. W. Schneider, Kulmbach 21. Vertreter gesucht. Was sollen wir nur wieder heute abend essen! Wer kennt den tiefen Seufzer nicht, die bange Frage jeder Hausfrau:„Was ſoll man nur immer am Abend geben? Alle Tage Kaltes? Ein wenig Wurſt, ein wenig Käſe mit Kartoffeln oder nur mit Brot!“ Der Norddeutſche hat ſich daran gewöhnt und kaut gedankenlos allabendlich die kalte Stulle. Er weiß kaum noch, was er verzehrt. Wir aber möchten gerne den Abendtiſch zu einer Stätte der Erholung geſtalten und ſoweit es in unſerer Macht(ſprich Geldbeutel) liegt, durch das, was wir dem Gaumen anzubieten haben, in das Erholungsſtündchen auch ein wenig Freude tragen. Das heißt nun abſolut nicht, daß wir beſondere Ausgaben machen müſſen. Im Gegenteil! Gerade für den Abend läßt ſich ſo vielerlei bereiten, das nahrhaft und ſchmackhaft zu⸗ gleich und doch nicht einen Pfennig teuerer iſt, als das Ewig⸗Kalt⸗Wurſtige. Die beliebteſten Abendgerichte entſtehen aus MReſten, welche die Hausfrau in geſchickter Form zu verwenden weiß. Längſt hat ſie errechnet, wieviel vorteilhafter es iſt, zu Mittag reichlich einzukaufen, ſodaß genügend übrig bleibt, um aus dem Reſt das Abendbrot noch zu beſtreiten. Zumal aus Fleiſch⸗ reſten laſſen ſich ganz vorzügliche kleine Abend⸗ gerichte herſtellen. In der Regel wird man Fleiſch in kleine Stückchen ſchneider oder mahlen, um die Möglichkeit zu haben, durch ein geweichtes Brötchen, ein Ei, etwas Mehl, das Vorhandene billig zu„verlängern“. Dieſe Farce kann nun mit Salz und Pfeffer gewürzt in Muſcheln oder Ragout⸗ töpfchen eingefüllt und mit einer pikanten Kruſte von geriebenem Käſe, etwas Semmelbröſel und Zitronen⸗ geſchmack im Ofen aufgezogen werden. Will man die Maſſe verfeinern, ſo unterzieht man ihr ein paar klein zerhackte Pilzchen. Ebenſo, wie die Muſcheln oder Thpfchen werden ausgehöhlte Tomaten, Gurken, Kartoffeln oder weiße Rüben mit Fleiſchfarce gefüllt Und in einer Kaſſerolle dicht geſetzt mit etwas Brühe von aufgefülltem Tomatenmark gedämpft. Fiſchreſte laſſen ſich am Abend ebenſo in Muſcheln eingefüllt und mit einer Käſekruſte auf⸗ gezogen oder auch als Fiſchſalat ſervieren. Hat man von Mittag keine Reſte übrig, ſo laſſen ſich vor allem aus Eiern ſparſame und doch ſehr be⸗ das liebte Abendgerichte bereiten. Mit wird eine Platte mit ruſſiſchen Eiern und kalt⸗ gefüllten Tomaten begrüßt. Sie herzuſtellen wird auf jeden Kopf ein Ei hartgeſotten, das Gelbe glatt verrührt oder durch ein Sieb geſtrichen, mit Salz und Pfeffer, Senf und nach Geſchmack etwas Sar⸗ dellenpaſta pikant gewürzt, mit Oel verrührt und gewiegter Peterſilie abgerührt. In dieſem Falle ſtreicht man nun das Innere der ausgehöhlten To⸗ großer Freude maten gleichfalls durch ein Sieb und verlängert die Farce durch das gewonnene Tomatenmark. Ei⸗ hälften und Tomaten werden nun beide mit der gleichen Farce gefüllt und hübſch mit Grün ver⸗ ziert gereicht. Eine andere Art gefüllter Tomaten, die ebenſo als Abendgericht, wie auch einmal als Vorſpeiſe gereicht werden kann: Hier rechnet man auf etwa 3 Tomaten 2 hartgeſottene Eier. Die teilt man mit dem Ei⸗ ſchneidmaſchinchen in dünne Scheiben, welche man mit einer Mayonnaiſe übergießt und füllt ſie in die rohen Tomaten ein, welche man auch als Kröbchen ſchneiden kann. Wieder bildet reichlich friſche Peter⸗ ſilie, vielleicht noch ein paar Zitronenſcheiben eine appetitliche Plattengarnitur. Ein warmes Eigericht, ſogenannte„verlorene Eier“ bereitet man, indem man die ganzen Eier über ſprudelndem Salzwaſſer aufſchlägt, ſie hinein⸗ wirft, abkocht und ſie mit dem Sieblöffel aufgefangen auf geröſtetem Brot mit etwas Tomatenſauee über⸗ goſſen reicht oder in rohe Tomaten eingefüllt oder aber in Ragouttöpfchen, welche man noch kurz mit einer Käſedecke in der Röhre überkruſtet. Käſe⸗ ſalat aus fein geſchnittenem oder geſchabtem Schweiserkäſe, Eier ſalat aus geſchnittenen harten Eiern oder Wurſtſalat aus Kochwurſt oder Leberwurſt hergeſtellt, alle angemacht wie jeder grüne Salat, ſättigen ſehr und bilden für viele trotz ihrer Einfachheit ein äußerſt pikantes Abendgericht. Auch einige Aufläufe ſind als Abendmahlzeit ſehr zu empfehlen. Verſchiedene Käſeaufläufe, welche man nach bewährten Rezepten bereitet und im Ofen auf⸗ zieht, ſogenannte„franzöſiſche Kartoffeln“, hergeſtellt aus abgekochten in Scheiben geſchnittenen Kartoffeln und harten Eiern, welche man gut untermengt, mit SOND 72 —— ER-BE 5 A 5 72 3 r 70 Butterflöckchen durchſetzt und mit pikanter Käſekruſte überdeckt in der Auflaufform aufzieht, Nudelauflauf oder Maccaroni— eine Lage Nu⸗ deln, eine Lage Schinken— oder eine Lage Macca⸗ roni oder Reis und eine Lage Fleiſchreſte, wobei Nudeln, Maccaroni oder Reis ſtets den Abſchluß bilden und mit einer Käſekruſte überdeckt werden. 2 Sehr hübſche Abwechſlung auch bildet warmer Reis mit Tomatenſauce übergoſſen und mit gevier⸗ telten harten Eiern rund um die Schüſſel beſetzt, mit grünem Salat ſerviert. Oder gefüllte Pfannkuchen aus übrig gebliebenem Spinat, ſowie Blumenkohl Gutes Genuß ſoll ein bringen, ein leibliches erzeugen. beglückendes Gefühl und s Wohlbehagen hervor⸗ ſeeliſches Dr. P. Bauer ſagt über die ſeeliſchen Wirkungen des Biers:„Von weſentlicher Wichtigkeit für die hygieniſche und ſoziale Bedeutung des Bieres ſind vor allem die pfychiſchen Wirkungen. Alle unan⸗ genehmen Empfindungen und Vorſtellungen, als da ſind Sorgen, Gram, Aerger, Enttäuſchungen, die Nachwirkungen anſtrengender geiſtiger und licher Arbeit, quälende Innerlichweiter⸗ arbeiten, die das Nervenſyſtem und damit den ge⸗ ſamten Organismus ungünſtig beinfluſſen, treten in den Hintergrund, alles Erfreuliche dagegen wird um ſo ſtärker betont; ein allgemeines körperliches Wohlbefinden und geiſtiges Behagen, das die Ner⸗ venempfindlichkeit beruhigt, und nachts ein geſunder Schlaf, die Vorbedingung zu neuer erſprießlicher Tätigkeit, ſind das Geſamtergebnis. Kurz, die Her⸗ zensfreude, die wir in fröhlicher Geſellſchaft finden, die Feierabendſtimmung und das Lehnſtuhlbehagen des Abendſchoppens nach redlich getaner Arbeit ge⸗ hören mit zu dem, was Leib und Seele in dem Ha⸗ ſten und Drängen unſerer aufreibenden Zeit geſund erhält. körper⸗ das oft Dr. Roſemann:„Wer am Ende eines arbeits⸗ reichen Tages körperlich ermattet, von den kleinen Verdrießlichkeiten des Lebens gedrückt, ausruhen will, dem wird dies nicht gelingen, wenn er nicht Herr der ſtörenden Empfindungen wird. Schon ge⸗ ringe Mengen alkoholiſcher Getränke unter Mit⸗ GE DER NEUE Kraft MANNHEIME N R ZEIT 3 Ne 7 mit Rührei, Kartoffeln und Salat. Sehr ſchmackhaft auch in heißem Fett gebackene Kartoffeleroquettez aus einer Maſſe von Kartoffelbrei, den man in etwaz Butter und einem Eigelb abgerührt mit Salz, etwas Pfeffer und gewiegter Peterſtlie nach Geſchmack ge⸗ würzt, mit mehligen Händen zu kleinen Würſtchen geformt. Auch mit Salat ſerviert und wenn man will— doch es muß nicht ſein— noch einem Rädchen Wurſt. So könnte man noch weiter fortfahren, billige und doch hübſche Abendgerichte zuſammenzuſtellen, die ſehr dazu beitragen, die abendliche Stimmung im Familienkreiſe zu erhöhen. jer im deutschen Heim wirkung von Begleitumſtänden vermögen das zu bewirken und jene Stimmung herbeizuführen, die die Vorbedingung der Erholung iſt. Wir lächeln über den Pedanten, der auch am Biertiſch einen Gegenſtand wiſſenſchaftlich behandelt, der es auch hier nicht fertig bringt, ſich frei zu machen. Wir brauchen uns deſſen nicht zu ſchämen, denn dieſes Spielen unſeres Geiſtes hat uns Erholung und damit zu ernſter Arbeit gebracht. Man ſchätze die Bedeutung ſolcher Erholung nicht gering ein. Je ſtärker die Anſtrengung bei der Arbeit war, um ſo größer iſt das Bedürfnis nach Erholung. Das gilt für die geiſtige Arbeit wie für die körperliche.“ Pharmakologe Prof. med. Filehne in Breslau:„Wenn ich(nur für meine Perſon gelten dieſen Beobachtungen, ſie ſind mir aber von anderen Perſonen beſtätigt worden) nach wirklich anſtrengen⸗ der, d. h. vorläufig erſchöpfender Denkarbeit mich erholen will, ſo iſt der Schlaf nicht das geeignete Mittel; mein Gehirn arbeitet dann in beläſtigender Weiſe weiter, Ich rechne Unſinn, ich quäle mich mit verblichenen, verkehrten Gedanken⸗Aſſoziationen ab und erwache nicht geſtärkt. * Dr. Eine feuchtfröhliche, recht leichte Plauderei ohne höhere Gedanken⸗Aſſoziationen präpariert mich für eine normale Nachtruhe, von der ich normal erwache Wer mich mit höheren Ideen⸗Aſſoziationen in alkoholfreiem Verhalten hätte für die Nachtruhe präparieren wollen, würde mir geſchadet haben.“ * 0 N N 5 8 * 7 8 E. A 7 25 9 % 5 0 ö r Watzmüh Acwigsbafen hein W 8 8 — Wein 72 — 8 g II AU EHE A I 8 zu die cheln inen auch Wir ieſes ſamit die Je m ſo gilt in elten eren gen⸗ mich mete nder mit t ab ohne für ache uin ruhe zur Geltung. ö Wenn man dies öfters bedenken würde, bie Stunde der Mahlzeit Wie sie sein sollte und oft nicht ist nicht, wie ſie ſich ſelbſt und ſchließlich auch ihre An⸗ gehörigen ſchädigt, denn auch ſie werden unwillkür⸗ Es iſt eine Klage, die man oft aus dem Munde der Hausfrau hören kann:„So lange hat man nun in der Küche geſtanden und ſich um das Zuſtande⸗ gedauert, und nun iſt alles in wenigen Minuten ver⸗ zehrt“. Und es iſt in der Tat etwas Niederdrücken⸗ kommen der Mahlzeit bemüht, ſtundenlang hat es des darin, daß von dem, das man in mühevoller Ar⸗ beit geſchaffen, ſo bald äußerlich nichts mehr ſichtbar iſt. Aber man darf doch nicht vergeſſen, daß in die⸗ ſen kurzen Minuten der Mahlzeit dem Körper die Bauſteine zugeführt werden, die neue Kräfte in ihm erzeugen und ihn zu neuer Arbeit befähigen. Hier in der Nachwirkung kommt der Erfolg des von der Hausfrau in der Küche Geſchaffenen erſt eigentlich dann würde man die Stunden der Mahlzeit wahrſcheinlich ernſter nehmen, als dies gemeinhin geſchieht. Es iſt eine falſche Annahme, daß die Arbeit der Haus⸗ ſrau getan iſt, wenn ſie das Eſſen in der Küche fertig gemacht hat; es kommt dann noch unendlich viel darauf an, wie das Eſſen eingenommen wür d, ob in gereizter oder froher Stimmung, ob in gemächlicher Muße oder in Haſt und Eile. Wenn man das Eſſen haſtig herunterſchlingt und dabei noch irgendein Aerger oder Kummer in einem nachwirkt, baun bekommt einem die Mahlzeit ſelten. Gerade die Hausfrau ſelbſt begeht hier die meiſten Unter⸗ laſſungsſünden. Noch erhitzt und erregt von der Küchenarbeit kommt ſie als Letzte zu Tiſch, gibt noch schnell den Kindern das Eſſen auf, dann ißt ſie in aller Haſt ein paar Löffel Suppe, während ihre Ge⸗ danken wieder in der Küche weilen, ob da inzwiſchen das zweite Gericht nicht verpruzelt. Schon eilt ſie guch wieder fort, um nach dem Rechten zu ſehen, und da ſte einmal ſo ins Hetzen hineingekommen iſt, gönnt ſie ſich auch bei dem zweiten Gericht keine Ruhe. Natürlich macht ſie das alles aus Pflichtge⸗ ful und aus Rückſicht auf die Ihrigen und ahnt Die Vase muß in Form und Farbe zu den Hlumen passen lich von ihrer Haſt mit ergriffen, und es vermag keine gemütliche Stimmung bei der Mahlzeit aufzu⸗ kommen. So trägt ſie ſelbſt dazu bei, daß die teuer Befetung und ostenenschlöge uwerbindiich durch Fächkröfte 8 Einige Beispiele:. 5 dekorationssloffe Voll-Volle dunt dedruckt, heriiſche Farben und 10 27⁸ fältenstores Netemwere, Gltterstoff, mit Kunstselden- Nuster, ce. 110 em breit Netet.90, bach e ee 2 hochepette NHusterungen, cs. 120 em brelt in schönen Farben NHetet.90, Jacguard-Rips-Flammé Einsetz u. 20 em langer Frense, 200 em erſtandenen und mit viel Mühe zubereiteten Nah⸗ rungsmittel vom Körper nicht richtig ausgenutzt zu werden vermögen, ja daß ſich mit der Zeit M a ge n⸗ ſtörungen und Nervyſttätserſcheinungen auch ſchon bei den Kindern einſtellen. Die Stunden der Mahlzeit ſollten eigentlich dazu da ſein, einen Ausgleich zu ſchaffen gegen das haſtige Treiben, in das wir Menſchen des 20. Jahr⸗ hunderts im täglichen Leben hineingeſtellt ſind. In ihnen ſollten wir einmal, wenn es auch nur für ein knappes halbes Stündchen iſt, ganz zur Ruhe kom⸗ men. Sie erſcheinen aber auch als eine gute Ge⸗ legenheit zu einem Plauderſtündchen der Familien⸗ mitglieder. Die moderne Zeit führt immer mehr dahin, daß die einzelnen Familienmitglieder aus⸗ einandergeriſſen werden und ihre eigenen Wege gehen. Nicht nur, daß der Mann faſt den ganzen Tag außer dem Hauſe ſeinem Erwerb nachgehen muß; auch die Kinder ergreifen nun faſt alle, ſo bald ſie mit der Schule fertig ſind, irgendeinen Beruf. Der Alltag läßt kaum noch eine freie Stunde, in der man zuſammenkommen und ſich ausſprechen kann, außer eben den Stunden der Mahlzeit. Dieſe müß⸗ ten alſo, will man ſich nicht gang auseinanderleden, nach Möglichkeit ausgenutzt werden. Hier eröffnet ſich der Hausfrau ein leider meiſt wenig beachteter Pflichtenkreis. Sie gerade hat es doch am meiſten in der Hand, dafür zu ſorgen, daß die rechte Stimmung bei den Mahlzeiten zu entſtehen vermag. Es können hier ganz einfache Hilfsmittel helfen. Ein ſorgfältig und hübſch gedeck⸗ ter Tiſch, mit einem Blümchen darauf, der das Auge anzieht und zum Ausruhen einladet, erzeugt ſchon eine freundliche Stimmung. Die Hauptſache liegt aber daran, welche Stimmung die Hausfrau ſelbſt mitbringt. Wenn es irgend geht, ſollte ſie ſich ſo einrichten, daß nicht im letzten Augenblick noch gehetzt werden muß, damit das Eſſen rechtzeitig fertig wird. Wenn es irgend geht, ſollte ſie ſich viel⸗ mehr ſo einrichten, daß ſie ſich vor der Mahlzeit noch ein paar Minuten ruhig hinlegen kann. Wenn ſie es nicht im Intereſſe ihrer eigenen Geſundheit tun mag, dann tue ſie es aus Rückſicht auf ihre An⸗ gehörigen, denn nur wenn ſie einigermaßen aus⸗ geruht zu Tiſch kommt, vermag ſie dazu beizutragen, daß eine gemütliche und frohe Stimmung, bei der allein das Eſſen bekömmlich iſt, bei Tiſche herrſcht. Moderne Fensterdekeratlonen Die vom Geiſte unſerer Zeit getragene ſach⸗ liche Richtung hat auch im Wohnweſen grund⸗ legende Neuerungen geſchaffen. Seit wir die unendliche Ruhe und wohlige Ge⸗ mütlichkeit kennen gelernt, die dem nach modernen Begriffen zuſammengeſtellten Raum entſtrömen, ſeh⸗ nen wir uns nach dem Heim im Zeitgeſchmack, Freie lichthelle Geſtaltung der Wohnung und der Innen⸗ dekoration machen die früher ſo beliebte ſchwere Portiere und den dichten Vorhang undenkbar. Luftige, duftige Stoffe mit leichten Muſtern und Zeichnungen, natürlich indanthren gefärbt, geben den Räumen Stimmung und Gepräge und laſſen den Menſchen freier atmen. Die moderne Fenſterdekoration iſt nicht teuer und darf darum keineswegs nur Privileg der vornehmen Wohnung ſein. Gerade die moderne Innendekora⸗ tion zeigt den Weg wie ſchon mit geringen Mitteln die einfachſte Wohnung durch geſchmackvolle Fenſter⸗ dekorationen behaglich geſtaltet werden kann. Neuzeitliche Stoffe in Kunſtſeide, Voile, Mar⸗ quiſette, Mull, Tüll uſw. werden in den verſchieden⸗ ſten Webarten gebracht. Für das Wohnzimmer ſowohl, als auch für das Herrn⸗ und Speiſezimmer bevorzugt man immer noch die Uebergardine mit Store. Die Uebergardine aus uni oder gemuſtertem Dekorattonsſtoff in Kunſtſeide betont, erhöht die Beſtimmung des Raumes. Sachlichkeit herrſcht auch in der Formen⸗ gebung der Behänge, ohne ſich jedoch in das Ein⸗ tönige zu verlieren. Neben glatten Faltenbehängen BoSſcugen de ZM cs UE be AUMA Unsere Löger sind mustergültig Sortiert! Anfertigung von Dekorationen und Gardinen im eigenen Ateller] Ilsch-Decke 6 75 Dlvan-Decke 6 Haargarn-Teppich Einige Belsplele: Kunstselde, mit Fransen, modeme cd. 150500 em grob, schön. Fetben- 2 9 5 O Strapazlefqueſſtät, d. bellebtefeppich für das Wohnzimmer, neueste Nuster 3 9 1 L leppiche, Dechen P ͤ dd Förben, ca, 1404170 em gt os. Stück oft., gute Plüschqueſſtöt.. Stück cd. 2504 550 63.—, cs. 200500 ——ͤ Die Möbel unserer Zeit sollen bei allen Vorzügen, die sie hin- sichtlich Formenschönheit, Materialwirkung und Bequemlich- keit bieten, vor allen Dingen preiswert sein. Das Landes- Möbel-Haus ist als besonders leistungsfähig bekannt und hat diese Frage zum Vorteil der Käufer durch dauernde Ver- größerung ihres Umsatzes gelöst. Deshalb Möbel,, Lancles Am Wasserturm 5 „Markt und Stragen wer den stiller Um des Llohts gesell'ge Flamme Sammeln sich die Hausbewohner“ Für uns und unsere lieben Gàste soll der freundlich und geschmackvoll GEDE(KTE Tisch eine Quelle der Freude sein Es ist nicht notwendig, dafür vel Geld auszugeben. Unsefe Ausstellung im Eokfenster und in der Haushaltabteilung zeigt, wie man für wenig Galel das edle Porzellan, die schönen Gläser, die herrliche Tischwäsche und vlsle andere schöne Dinge für den Fisch der frohen Stunden Billig erwerban kann- Unser Stfrlschungsraum ſiefert dekorierte Platlen u. ganze Mends àugerst prels-· wert,— Torten, Kuchen, Kleingebäck in bekannter Güte aus eigener Konditorei. werben Stufen, Bogen und Zackenformen in den verſchiedenſten Variationen gebracht. In modernen Neubauten fehlt der Querbehang oft ganz, beſonders wenn es ſich um ſtreng architek⸗ toniſch durchgeführte Räume handelt. Die zum Schleudern eingerichteten Seitenſchals laufen dann mit Rollringen in den modernen Rilogaſchienen. Unser Silber Man ſagt, ein Silberkaſten iſt der Grundſtock der Ehe. Und in der Tat zählt er zum Unentbehrlichſten Stellt er eines gut geführten ſoliden Haushalts. Tiſch auch das Beſteck in ſeinen Jinien dem Zeit⸗ geſchmack angepaßt beſitzen. Und ſie fühlt, daß fene Schnörkel und Ziſelierungen, die bie alten Stücke zieren, zu ihrem auf Geradheit und Schlichtheit ge⸗ Das moderne Beſteck will ſich in fenen Formen auch ein wenig ändern. Der Löffel ſtreht danach, ein wenig flacher und kleiner zu werden, Und jedes Stück ſucht ſo handlich zu ſein, als es nur eben denkbar iſt. Das ändert zwar an der Tatſache: Meſſer, Gabel, Suppen⸗, Kompott⸗, Deſſert⸗ und Kaffeelöffel und an den Vorlagebeſtecken für Fleisch Sauce, Salat und Deſſerts, an Fiſchgarnituren und SONDER-BEILAGE DER NEUEN MANNHEIMER ZEIHTUNe 1 1 1 früher in ſeiner Wohnung„für ſich Eisſchaufeln nichts Weſentliches, und doch iſt ein Be. ſein,“ ſo wählt man heute vornehmlich ſolche Stores, gewiſſes Etwas um das moderne Beſteck, das uns mn die den Blick möglichſt ungehindert ins Freie ſchwei⸗ mit beſonderer Freude darauf ſchauen und danah 1 fen laſſen, 5 e 5 jedoch vor neugierigen greifen läßt. Für den Handgriff iſt das Shipendgle⸗ Fe Blicken ſchützen. Tüllſtores mit Handdurchzug, Fal⸗ Motiv immer ſchön und will von allen Stilarten 80 tenſtores mit Querſtreifen und kunſtſeidenen Ein⸗ zu unſerer Zeit am beſten paſſen. Und nicht nur ſätzen, Marquiſette⸗Stores mit Stickerei und Hohl⸗ am Beſteck, auch an Platten und Schüſſeln, Tabletts 8805 naht ſind die beliebteſten. und Kuchentellern, ſowie an kleinen Schälchen aller N Art, rund und oval, für Süßigkeiten und Rauchtiſch 8 Für das Schlafzimmer, das Fremden⸗ und das Kinderzimmer wählt man Stoffe in Neuſeide, Voile und Mull, in reizenden Farben und Muſtern. Für Siedlungsbauten und Kleinwohnungen die breite aber niedere Fenſter haben, nimmt man durchweg helle, leichtgemuſterte Stoffe in Baumwolle und Kunſtſeide als Zug⸗ oder Uebergardine. Scheibengardinen in vielen Formen ſind hier vorherrſchend, aber auch Faltenſtores bis zur Fen⸗ ſterbank reichend, ſind ſehr beliebt. Zur Aufmachung verwendet man entweder Hols⸗ iſt gerade das Shipendale⸗Motiv beſonders beließt. Noch vor wenigen Jahren galt es als geſchmack. los, unechten Schmuck zu tragen. Hierin iſt aber ein grundlegender Wandel eingetreten. Heute iſt nicht mehr der Wert des Materials an ſich das aus⸗ ſchlaggebende, ſondern die Beurteilung erfolgt aus⸗ ſchließlich nach Geſichtspunkten des Geſchmackes: aus, ſchlaggebend iſt die künſtleriſch wertvolle Ausfüß⸗ rung und Art der Zuſammenſtellung, der wirklich kunſtgewerbliche Charakter des betreffenden Schmuck ſtückes. Nur auf dieſer Grundlage konnte die Forderung 47 leiſten, oder aber die raſch beliebt gewordenen 0 5 geſtellt werden: Zu jedem Kleide die paſſende Rilogaſchienen. Kette! So unmöglich es wäre, von der geſchmack .. 8 5 7585 8 D„ mack⸗ Zum Schluß ſei noch folgendes geſaat: Der Hũche Bestes soll den Gdsten munden“ voll gekleideten Dame zu jedem Kleide eine paſſende Dr Der moderne Dekorationsſtil iſt rein künſtleriſch Kette aus Gold und echten Edelſteinen zu verlangen, und individuell. Form und Farbe werden zwar ſo begreiflich wird dieſe Geſchmacksforderung, wenn 0 durch die Möbel und den Raum ſelbſt beſtimmt, ſie ein Erbſtück dar, ſo wird man auch der alten über⸗ richteten Sinn nicht mehr ſo recht paſſen wollen. man unter paſſenden Ketten ſolche verſteht, bei denen 511 find jedoch ſo verſchiedenartig, daß es ratſam er⸗ kommenen Muſter ſich noch gern bedienen. Doch Gute Form, edle Stücke ſucht ihr Auge aus, und ihr nicht der Materialwert, ſondern vielmehr die Art übe ſcheint ſich der fachmänniſchen Beratung zu bedienen, möchte die junge Hausfrau in ihrem modernen Geſchmack ſteht auf glatter, nur eben fein geſchwun⸗ der Verarbeitung des Materials und ſeine Zu⸗ dem die ja meiſt koſtenlos gewährt wird. eee Heim auf ihrem mit zeitgemäßem Geſchirr gedeckten gener Linienführung. ſammenſtellung ausſchlaggebend iſt. ein gele ge! mei mit mar nete 45 de! WC del 2 SEpr 5 wir 8 deut 8 lion 5 0 kür; Selle geocheube uon Heibeucden West 1 wen iſt ver 5 zeit Nein e Lager in Uhren Aller Art Unt Juwelen, Gold- tetrenuhren, Demen- u. Hetteg. 8 0 u. Silberwaren Abbie ne 10 ist teſchnaſtigst sortiert. ſcha J eine ꝑlesenbestönde bleten Stand- und Tischuhren 5 ſhnen des denkbar Beste, vom f 5 moderne Zlefuhfen ſhn Modeme 225 einfachsten bis zum feinsten 228.8 finden Se in unübertroffene gil 0 8 5 Gegenstand Aus wean! 1 Sas S—* o Ian 1 0 e 1 10 ſche⸗ „i legu tio 1 7 8 3 und andere nur erstklassige Fabrikate i ſche und Ens Er 2 Orafionen in echt Silber und versiibert mit gestempelter Silberauflege aus direkt aus eigenen Fabriken Ein Besuch meines Geschäftes wird Ste von meiner Leistungsfähigkeit und Preiswy'ürdigkeit ũberzeugen die votbildiſche Beratung durch unser in der Innendekoration erstelsssſg eee ausgebildetes personal, dle Herstellung in eigenen Fabrlken, unsere guten fettes Quolltäten u. dle voftellhaften Preise sind unsefe bewußte Stärke Ich führe Hur Qu 8 tötsv/S re bel allefäußetster Bete chnung Ausgesuchte Gegenstönde werden bel klelner Anzahlung bereſty/llligst dis Weihnachten zurückgelegt. Gardinenfabriken Mech. 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