N M äftsſtelle. atpenſion einige mer für pntisch B84 Treppen, treu en an Pup⸗ ären all. aut. Nur l. 1204 beger, a. 1275 ende legenheit en in ge⸗ s ſpät. u. Zuſcht. 2 an die . 1205 * Ine o, neu⸗ t 17 5 erkaufen. 0 le äftsſte häft 500 5 . Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfelöſtraße 13, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Ne Friedrichſtraße 4, 8e Luiſenſtraße 1.— Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 70 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag Ausgabe Dienstag, 25. November 1030 In allen Teilen Frankreich 141. Jahrgang— Nr. 547 s herrſcht Kriegsangſt Pointaré ſprach in einer neuen Hetzrede gegen Deutſchland über Kriegsgefahren in Europa Engliſche Warnung an Frankreich Wegen der franzöſiſchen Abrüſtungsſabotage Verbrecheriſche Legende Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 25. November. Raymond Poincaré gebrauchte in einer am Sonntag gehaltenen Rede in Saint Mihiel eine Redewendung, die erſt heute erörtert wird. Der frühere Miniſterpräſident ſpielte auf Kriegs⸗ gefahren in Europa an. Aus Informationen hieſiger rechtsſtehender Zeitungen geht hervor, daß Poincaré auf einen angeblichen deutſch⸗italie⸗ niſchen„Militär vertrag“ hinweiſen wollte, über deſſen Abſchluß franzöſiſche Diplomaten informiert zu ſein behaupten. Dieſes Gerücht macht jetzt überall die Runde und wird von den franzöſi⸗ ſchen Rüſtungsanwälten, von den Scharfmachern gegen Deutſchland, zu einer wahren Alarm⸗ propagan dagegen Deutſchland benutzt. In der linksrepublikaniſchen Zeitung„Repu⸗ bligue“ iſt heute zu leſen: „in allen Teilen Frankreichs herrſcht Kriegsangſt. Wo man hinkommt, in Städte und Dörſer, überall hört man die bange Frage: Gibt es alſo wirklich wieder Krieg? Wer ver⸗ breitet dieſe verbrecheriſche Legende? Herr Poincaré ſprach von fremdartigen Gerüch⸗ ten. Er ſoll ſich näher erklären. Die Linksparteien werden die Regierung auffordern, eine Unterſuchung einzuleiten. Den Leuten, die über einen un mit⸗ telbar bevorſtehenden Krieg Gerüchte verbreiten, muß im Jutereſſe der Volkswirtſchaft Frankreichs das Handwerk gelegt werden.“ Von den Tardien naheſtehenden Blättern wird angeregt, Italien bei der Löſung der Wirt⸗ ſchaftskriſis zu helfen. Das Blatt„Ordre“ meint, es wäre immer noch Zeit, die engen deutſch⸗ itglieniſchen Beziehungen zu lockern, wenn ein anderer Außenminiſter in Frankreich das Heft in Händen hätte. Mit Briand ließe ſich freilich nichts anfangen. Das Blatt befürwortet eine fran⸗ zöfiſche Anleihe für Italien. Dabei er⸗ lunert es an eine Erklärung, die Grandi vor eini⸗ gen Tagen in der Brüſſeler Zeitung„National“ ver⸗ öffentlichen ließ. Der italieniſche Außenminiſter be⸗ antwortete die Frage, ob Italien mit Deutſ ch⸗ land marſchiere, folgendermaßen: „Was iſt anders zu machen, da wir mit Frank⸗ teich zu keiner Verſtändigung kommen können. So lleibt uns nichts anderes übrig. Iſoliert ſein iſt für Italien nicht möglich.“ Die Briand feindliche Preſſe meint, Briau d habe den Duce in die Arme Hindenburgs getrieben. Vergarbeiterſtreik in England? Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 25. November. Nach wie vor beſteht in den beiden großen Kohlen⸗ kevieren von Schottland und Südwales die drin⸗ gende Gefahr eines Bergarbeiteraus⸗ ſtandes, falls nicht bis zum nächſten Montag eine (einigung zwiſchen Bergleuten und Grubenbeſitzern über die Frage der Arbeitszeit zuſtandekommt. Es wird heute gemeldet, daß in den beiden kleineren Kohlenrevieren von Cumberland und Nordwales due Einigung erzielt worden ſei, die großen Aſtrikte ind jedoch von jeder Kompromißſtimmung weit entfernt. Ein Schlichtungsausſchuß, den die Regie⸗ küng jetzt endlich gegen den Willen der Gruben⸗ ſitzer zuſammengebracht hat, wird morgen zum erſten Male zuſammentreten, doch iſt die Hoffnung, daß dieſes Gremium in wenigen Tagen ein Kom⸗ bromiß herbeiführen kann, recht gering. Die Schwierigkeit iſt die, daß die Arbeiterregie⸗ zung um ihre Wahlverſprechungen einzulöſen, ein Geſetz durchgebracht hat, in dem die Maximalarbeits⸗ zelt der Bergleute auf 77 Stunden feſtgelegt wird. Die Grubenbeſitzer ſtellen ſich auf den Stand⸗ Junkt, daß die Reduktion der Arbeitszeit nur bei elner gleichzeitigen Herabſetzung der Löhne kurchführbar iſt, während die Bergleute auf den Buchſtaben des Geſetzes beſtehen und keine Lohn⸗ kürzung mitmachen wollen. i Uebrigens iſt die engliſche Berechnungsart von der deutſchen verſchieden und ein 77 Stundentag in England iſt in Wirklichkeit noch 9 Minuten länger als ein 8 Stundentag in Peutſchland. Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 25. Nov. In den liberalen„News et Chronicle“ ſchreibt J. A. Spender über die Abrüſtungsverhand⸗ lungen in Genf, man önne nur mitgrößter Be⸗ unruhigung ſehen, wie die Abrüſtung im⸗ mer wieder ſabotiert werde. In dieſem Stundenglas ſei der Sand jetzt wirklich im Begriff auszurinnen. Wenn es nicht bald allgemein aner⸗ kannt werde, daß die Entwaffnung Deutſchlands als logiſche Konſequenz die Verpflichtung der anderen Nationen mit ſich führt, ebenfalls abzurüſten und zwar in einer angemeſſenen Zeit, werde keine deutſche Regierung auf die Dauer den nationaliſtiſchen Strömungen Widerſtand leiſten können. Spender fährt fort: „Ich denke, es muß wirklich geſagt werden, ſolange noch Zeit dazu iſt, daß diejenigen Regierungen, die der Abrüſtung im Wege ſtehen, nicht immer auf den Rückhalt bei ihren früheren Alliierten rechnen können, wenn ſie für die Dauer Deutſchland allein abgerüſtet ſehen wollen. Muſſolini hat bereits angedeutet, daß er mit Deutſch⸗ land in dieſer Frage ſympathiſiere. Allerdings iſt es eineswegs erwünſcht, daß Muſſolini oder irgend ein anderer ehrgeiziger Mann ſich an die Spitze einer Wiederaufrüſtungsbewegung ſtellt. er ſelbſt überzeugte Pazifiſten können nicht dafür ein⸗ treten, daß Deutſchland für alle Zeiten in dieſem ungleichen Stadium gehalten wird.“ Die geſtrigen Verhandlungen des Reichskabinetts über Frachtenſenkung und Sanierungsprogramm Telegraphiſche Meldung Berlin, 25. Nov. In ſeiner geſtrigen ziemlich ausgedehnten Sitzung hat ſich das Reichskabinett vor allem auch mit der Frage der Tarifſen kung der Reichs bahn⸗ frachten beſchäftigt, durch die die Preisabbau⸗ aktion einen neuen Antrieb erfahren ſoll. Die Reichsbahnverwaltung hat anhand zahlenmäßiger Beiſpiele den Beweis dafür zu erbringen verſucht, daß ſelbſt eine recht erhebliche Herabſetzung der Tarife für Lebensmittel etwa um 16 v. H. auf die Kleinhandelspreiſe eine ſpürbare Einwirkung kaum haben konnte. Es ſcheint, daß dieſe Auffaſſung ſich auch im Reichskabinett durchgeſetzt hat. Anders verhält es ſich mit eiener Senkung der Tarife für Waren⸗ frachten überhaupt, für die in erſter Linie Koh⸗ len, Erz, Baumaterial und Holz in Be⸗ tracht käme. Nach der Richtung hin gehen denn auch die Erwägungen des Kabinetts, die aber geſtern noch nicht abgeſchloſſen wurden. Die Beratungen werden aber fortgeſetzt, und man hofft, mit der Reichsbahn ſich über die Senkung ſolcher Spezialtarife einig zu werden. Die Kabinettsſitzung wurde längere Zeit unter⸗ brochen durch den Empfang der ſozialdemokratiſchen Führer Müller, Hilferding und Hertz beim Kanzler. Die Erörterung drehte ſich, wie ſchon in den voran⸗ gegangenen Unterhaltungen, um die Frage, inwie⸗ weit die Möglichkeit gegeben iſt, die Regierungsvor⸗ lagen im Reichstag mit der gleichen Schnellig⸗ keit zu verabſchteden, wie das durch den Reichsrat geſchehen iſt. Dr. Brüning hat gegenüber den ſozialdemokratiſchen Führern unſeres Wiſſens erneut betont, daß die Geſetze unter allen Umſtänden vor Weihnachten erledigt ſein müßten. Auf die Frage, ob und inwieweit die Regierung A b⸗ änderungsvorſchläge zu berückſichtigen be⸗ reit ſei, ſoll Dr. Brüning zu verſtehen gegeben haben, daß der Finanzplan ein einheitliches Ganze bilde, aus dem wichtige einzelne Stücke nicht geändert oder herausgenommen werden konnten, da ſonſt das Programm unwirkſam gemacht werde. Am Dienstag und Mittwoch wird der Kanzler die Vertreter der übrigen bisher noch nicht empfan⸗ genen Fraktionen in gleicher Weiſe über ſeinen Standpunkt informieren. Es heißt, daß am Don⸗ nerstag die Beſprechungen abgeſchloſſen werden ſol⸗ len. Bindende Erklärungen der einzelnen Partei⸗ vertretungen ſind bis dahin nicht zu erwarten, da ja die letzte Entſcheidung bei den Fraktionen ruht. Die„D. A..“ legt übrigens der Regierung nahe, wenn ſie eine Mehrheit für den Finanzplan im Reichstag nicht für möglich halte, lieber bereits vor dem 3. Dezember das zu tun, wozu ſie wahrſcheinlich nach dem 20. Dezember doch gezwungen ſein würde: nämlich die Vorlagen mit Hilfe des Artikels 48 in Kraft zu ſetzen. Vorlage oder Notveroroͤnung? Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 25. Nov. Der„Vorwärts“ enthält über den Verlauf der geſtrigen eingehenden Ausſprache der ſozialdemo⸗ kratiſchen Führer beim Reichskanzler keinerlei An⸗ deutung. Es iſt aber wohl anzunehmen, daß der Kanzler die Vertreter der Sozialdemokraten wie auch der übrigen Parteien nicht im Ungewiſſen darüber gelaſſen hat, daß die Regierung ſich genötigt ſehen würde, das Finanzprogramm, wie es aus dem Reichstag hervorgegangen iſt, nicht als einfache Vor⸗ lage, ſondern als Notverordnung vor den Reichstag zu bringen, wenn ſich als Ergebnis der Parteiführerbeſprechungen die abſolute Sicherheit er⸗ geben ſollte, daß mit einer Mehrheit für die Geſetze im Reichstag nicht zu rechnen ſei. In der Alter⸗ native„Vorlage oder Notverordnung“ wird alſo vermutlich noch im Laufe dieſer Woche die Entſcheidung fallen. Auf Verhandlungen mit den Fraktionen wird ſich der Kanzler keineswegs mehr einlaſſen. Es wäre für ſolche Auseinanderſetzungen auch gar keine Zeit mehr vorhanden, abgeſehen davon, daß erfahrungsgemäß Verhandlungen mit den Fraktionen die Lage nur komplizieren und verwirren würden. Es unterliegt kaum einem Zweifel, daß Dr. Brüning die Ermächtigung des Reichspräſidenten zur Verabſchiedung des Finanzprogramms auf dem Wege der Notverordnung erhalten würde, wenn er darum nachkäme. Dem Reichstag bliebe dann nur die Möglichkeit, die Wiederaufhebung der Verordnung zu beſchließen. Daß es damit aber gute Weile hat, zeigt ja das Verhalten der Parteien zu den letzten Notverordnungen, die ſtillſchweigend ge⸗ duldet werden und an deren Außerkraftſetzung im Ernſt doch wohl niemand mehr denkt. 7½ Prozent Aufwertungszinſen Wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, hat das Reichskabinett nach wiederholter Prüfung aller in Betracht kommenden Umſtände in ſeiner Montagsſitzung beſchloſſen, dem Reichsrat einen Verordnungsentwurf vorzulegen, nach dem der Zinszuſchlag für Aufwertungshypo⸗ theken vom 1. Januar 1932 um 27% auf 7% vom Hundert feſtgeſetzt wird. Das entſpricht unter Berückſichtigung der beſtehenden Verwaltungsſpanne dem Pfandbrieftyp von 7 vom Hundert. Die Ver⸗ ordnung ſoll gleichzeitig mit dem zurzeit dem Reichs⸗ tag vorliegenden Geſetz über die Feſtſetzung des Zinsſatzes für Aufwertungshypotheken mit Wirkung vom 1. Oktober 1930 in Kraft treten. Zuſammenkunft Grandi⸗Litwinow in Mailand — Mailand, 24. Nov. Der italieniſche Mini⸗ ſterpräſident des Auswärtigen, Grandi und der ruſſiſche Volkskommiſſar des Auswärtigen Litwi⸗ now trafen heute hier zuſammen. Die beiden Miniſter hatten eine lange freundſchaft⸗ liche Unterredung, in der ſie ihre Meinungen über politiſche und wirtſchaftliche Fragen austauſch⸗ ten, die für die beiden Länder von Bedeutung ſind. Auch die weitere Entwicklung der italieniſch⸗ruſſiſchen Beziehungen war Gegenſtand dieſer Ausſprache. Die ernſte Stunde der Gemeinden Zerſchlagung des Gemeindelebens oder Selbſthilfe Der Reichsfininzminiſter hat kürzlich öffentlich verkündet, das Reich habe 1400 Millionen Mark an ſeinen Ausgaben geſpart. Er empfahl deshalb den Gemeinden, dieſem Beiſpiele zu folgen. Es iſt nicht nötig zu erörtern, auf welche Weiſe das Reich dieſe 1400 Millionen Mark Erſparniſſe erzielt hat. Bei der allgemeinen Kenntnis dieſer Materie genügt die Feſtſtellung, daß die Gemeinden die Leidtragenden bei dieſen Erſparniſſen, d. h. dieſer Umlagerung der Ausgaben, ſind. Da aber die Kommunen leider keine anderen nachgeordneten öffentlichen Körperſchaften haben, auf deren Koſten ſie Erſparniſſe machen könn⸗ ten, müſſen ſie ſich an den Steuerzahler halten. Nicht um wirkliche Erſparniſſe zu machen. Dafür iſt der Wirkungsbereich der Gemeinden zu eng begrenzt, denn 85 v. H. aller Gemeindeausgaben ſind durch Staats auflagen zwangsläufig geworden. Geſpart werden kann nur durch den Abhau der ſogenannten Auftrags⸗ Angelegenheiten Hierauf iſt aber wegen der Rückwirkung auf das Reich nicht zu hoffen. So ſtünde jeder Gemeinde nur der Weg radikalen Abbaus der Kulturauf⸗ gaben offen. Damit würde aber jedes Gemeinde⸗ Eigenleben vernichtet, Wir wollen uns allen Ernſtes bewußt bleiben, daß wir dicht vor einem ſolchen Erliegen des Ge⸗ meindelebens ſtehen. Man iſt auch in den Mintſterien davon überzeugt, daß die Defizitwirtſchaft immer weiter um ſich greifen muß, weiß aber keinen ande⸗ ren Ausweg, als den in der Steuernotverordnung gezeigten. Es iſt jedoch bekannt, daß dieſe Steuern insgeſamt noch nicht einmal die Koſten für die im Jahre 1930 neu zu den Wohlfahrtsämtern gekom⸗ menen Erwerbsloſen decken. In dieſer Not trat der Vorſtand des Deut⸗ ſchen Städtetages zu einer Sitzung zuſammen, um zu dem Finanz⸗ und Wirtſchaftsprogramm der Reichsregierung Stellung zu nehmen, in dem auch nicht mit einer Silbe der Gemeinden gedacht wird. Das Ergebnis iſt die Ankündigung einer ſtarken Droſſelung aller ſächlichen Gemeindeaus⸗ gaben für den Reſt des Etatsjahres, einer weiteren Einſchränkung aller dringenden Aufgaben und einer Bekämpfung der mißbräuchlichen In⸗ anſpruchnahme ſtädtiſcher Wohlfahrtsmittel. Aus dieſer ſehr ernſten Ankündigung ergibt ſich, daß die Kriſe der Selbſtverwaltung dem Höhepunkt zuſtrebt. Es iſt keine Zeit mehr zum Neuberaten, es muß mit aller Beſchleunigung Abhilfe geſchafft werden. Da aber auch mit der ſchärfſten Einſchrän⸗ kung aller ſachlichen Ausgaben die Finanzkriſe nicht hehoben werden kann, es vielmehr zu einer ganz erheblichen Schädigung der Wirtſchaft führen müßte, wenn die Gemeinden die öffentlichen Bauten ſtill⸗ legen, den Straßenbau einſtellen, überhaupt alle Verbeſſerungen unterlaſſen wollten, ſo dürfte auch dieſe Droſſelung ihre Grenzen haben. Der letzte Ausweg wird immer eine Sanierung von der Ein na hmeſeite her ſein. Bevor aber der Städtetag dieſe Forderung erhebt, behandelt er klar und eindeutig die Senkungspolitik in bezug auf die öffentliche Verwaltung durch den Abbau der Gehälter, in bezug auf die Wirtſchaft durch Abbau der Löhne und Preisſenkung. Die Preisſenkungsfrage iſt aber ein Komplex von Teil wirkungen. Ihre Löſung wird deshalb ſchwierig, weil keiner der Beteiligten die Laſt der Initiative tragen will. Der Lohnempfänger weiß ſehr wohl, daß ſich der Ausgleich billiger Preiſe erſt nach einem gewiſſen Wirtſchaftsumlauf auswirken kann und er die Laſt der Zwiſchenzeit zu tragen hat, in der ſich die Ausgaben den Einnahmen noch nicht angleichen. Die verarbeitende Wirtſchaft verbraucht noch Millionenwerte an Rohſtoffen, die teurer ein⸗ gekauft ſind, als ihr jetziger Preis iſt. Rohſtoff⸗ erzeugung und Lohn hängen aber wieder unmittelbar zuſammen. Auf dieſem Wege alſo wird ſich die Ver⸗ billigung des Lebens nur ganz langſam auswirken. Ein Sofortprogramm zur Sanierung der Ge⸗ meindefinanzen muß ſich auf die reſtloſe Aus⸗ ſchöpfung der Einnahmen ſtützen. Die Steuern der Reichsnotverordnung werden trotz aller gegen ſie an⸗ zuführenden Momente in Kraft treten. Darüber hinaus wird der Städtetag noch lebhafter um das Zuſchlagsrecht zur Einkommenſteuer 2. Seite/ Nummer 547 Neue Maunheimer Zeitung Mittag ⸗Ausgabe Dienstag, 25. November 1930 kämpfen. Er fordert es bereits ab 1. April 1931. Die Vorausſetzung dafür iſt aber, daß keine weitere Schwächung der Wirtſchaft eintritt, wie ſie die Abtren⸗ nung von 400 Milltonen Mark von den Wohnungs⸗ baubeiträgen aus Hauszinsſteuermitteln hervorrufen würde. Darüber hat man bereits genug geſagt. Die geplante Realſteuerſenkung mit Hilfe dieſer 400 Mil⸗ lionen Mork iſt eine ſehr zweifelhafte Maßnahme. In Bayern ſind zum Beiſpiel auf dem Gebiete der Realbeſteuerung ganz andere Grundſätze maßgebend. Dort wie auch in Sachſen beſteht gar kein Bedürfnis nach einer Senkung der Realſteuern. Eine Senkung der Wohnungsbaubeiträge wäre ohne wirtſchaftliche Schäden nur dann möglich, wenn ſich die Preisſen⸗ kung entſprechend auf dem Baumarkte auswirkte. Dieſe ergibt aber nach fachmänniſcher Schätzung höch⸗ ſtens 180 Millionen Mark. Deshalb ſollte man die 400 Millionen ruhig dem Baumarkt belaſſen. Das würde der Wirtſchaft jetzt mehr nützen als eine kaum fühlbare Senkung der Gewerbeſteuer. Die Einführung des Zuſchlagsrechts zur Ein⸗ kommenſteuer hat jetzt mehr Ausſicht als früher, nachdem ihr in der Bürgerſteuer eine Art Vorläufer entſtanden iſt. Die Bürgerſteuer wurde ſchematiſch feſtgelegt, die Gemeinden können ſie nur in der ge⸗ ſetzlichen Form entweder annehmen oder ablehnen. Eine Beweglichkeit dieſer Steuer würde dem Ge⸗ danken des Zuſchlagsrechts näher kommen. Die Stunde iſt nahe, in der ſich das Schickſal der deutſchen Gemeinden entſcheiden muß. Es iſt zu wünſchen und zu fordern, daß die verantwortliche Reichsregierung ſich dem Ernſt der Lage nicht ver⸗ ſchließt. Die Mißwirtſchaft der Stadt Berlin 90 Millionen Defizit Berlin, 25. Nov. Der Verſuch des Bürgermeiſters Scholtz, in einem letzten Appell die Fraktionsführer der Stadt⸗ verordnetenverſammlung doch noch zur Annahme der Deckungsvorlage des Magiſtrates zu beſtimmen, iſt, wie zu erwarten war, geſcheitert und das, ob⸗ wohl der Bürgermeiſter die Finanzlage noch trüb⸗ ſeliger ſchilderte, als es bisher bekannt war. Das Defizit für das Haushaltsjahr 1930 wird darnach mindeſtens 90 Millionen betragen und für 1931 rechnet man jetzt ſchon mit einem Fehlbetrag von über 100 Millionen, wozu aber noch erhebliche Summen für die Deckung der unſinnigen Grundſtückskäufe der letzten Jahre kommen. Es iſt wohl anzunehmen, daß nun der angekün⸗ digte Schritt des Oberpräſidenten erfolgt und ein Staatskommiſſar eingeſetzt wird, der die er⸗ forderlichen Steuermaßnahmen veranlaßt. Die Hakenkreuzler in Berlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. Nov. Die Berliner Gauleitung der Nationalſozialiſten nimmt in einer längeren Erklärung zu dem Gerücht Stellung, daß das Poltzeipräſidium die Berliner Organiſation verbieten wolle. Zunächſt wird, wie in ſolchen Fällen üblich, den anderen die Schuld an den blutigen Zuſammenſtößen der letzten Tage zugeſchoben und zwar den Kommuniſten ebenſo wie dem Reichs banner. Sodann wird ver⸗ ſichert, die nationalſozialiſtiſche Bewegung würde die friedfertigſte der Welt ſein in dem Augenblick, da die Berliner Polizei den roten Terror gegen ſie ein⸗ dämme. Schließlich teilt die Parteileitung mit, ſie habe offiziellen Befehl hinausgehen laſſen, daß Nationalſozialiſten, die Waffen be⸗ ſäßen, mit ſofortigem Ausſchluß bedacht würden. Wo Nationalſozialiſten ſtrafbare Hand⸗ lungen begingen, würden ſie rückſichtslos aus der Partei entfernt. Die Bewegung ſei legal und bleibe legal. Ihr könne es nur recht ſein, wenn man ſie in Ruhe und Ordnung ihren verfaſ⸗ ſungsmäßigen Kampf um eine politiſche Neugeſtal⸗ tung Deutſchlands durchführen ließe. Wenn man's ſo lieſt, mag's leidlich ſcheinen. Aber in der rauhen Wirklichkeit ſehen die Dinge leider weſentlich anders aus. — Berlin, 24. Nov. Der ungariſche Miniſter⸗ präſtdent Graf Bethlen hat heute abend Berlin verlaſſen, um nach Budapeſt zurückzukehren. Der Reichspräſident überſandte dem Grafen Bethlen zur Erinnerung ſein Bild mit eigenhändiger Unterſchrift. Die deulſche Geduld und Friesdensliebe Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. November. Wenn, wie ja wohl anzunehmen iſt, die deutſche Regierung ſich zu einer Beſchwerde beim Völker⸗ bundsrat über den polniſchen Wohlterror entſchließt, ſo wird gleichzeitig das Material den übrigen Ratsmitgliedern zur Kenntnis gebracht, d. h. alſo, es werden die diplomatiſchen Demarchen bei den Großmächten erfolgen, die dem Rat ange⸗ hören. Ein ſolches Vorgehen würde ſich zu ſtützen haben auf den Artikel 12 des im Jahre 1919 mit Polen geſchloſſenen Minoritätenſchutzvertrages. In dieſer Vereinbarung erklärte Polen ſich einver⸗ ſtanden damit, daß jedes Mitglied des Völkerbunds⸗ rats befugt iſt, deſſen Aufmerkſamkeit auf jede Ver⸗ letzung oder jede Gefahr einer Verletzung irgend einer der beiderſeitig getroffenen Verpflichtungen zu lenken und daß der Rat berechtigt ſei, alle Maß⸗ nahmen zu treffen, und alle Weiſungen zu geben, die nach Lage des Falles zweckmäßig und wirkſam erſcheinen. Es wird in dem Vertrag ferner vor⸗ geſehen, daß auf Verlangen eines Teils der Streit⸗ fall vor dem ſtändigen internationalen Gerichtshof gebracht werden kann. Für die beſonderen Verhältniſſe in Ober⸗ ſchleſien iſt das deutſch⸗polniſche Oberſchleſien⸗ Abkommen vom Jahre 1922 maßgebend. In ihm iſt als Artikel 72 noch einmal der Artikel 12 des Min⸗ derheitsvertrages aufgenommen. Darüber hinaus wird aber der deutſchen Minderheit in Ober⸗ ſchleſien ſelbſt die Möglichkeit gegeben, den Völker⸗ bund anzugehen. Neben der Beſchwerde beim Rat iſt ferner die Anrufung des Minderheitenamtes zuläſſig Bisher hat die deutſche Regierung noch in kei⸗ nem Fall von dem ihr aus dem Artikel 12 zu⸗ ſtehenden Recht Gebrauch gemacht. In der Berliner Preſſe wird dem Aus⸗ wärtigen Amt dringend nahe gelegt, ſchnell und energiſch zu handeln. Mit„Mißbilligung der polniſchen Ungeheuerlich⸗ keiten,“ ſo bemerkt mit Recht der„Berliner Börſencourier,“ ſei es heute nicht mehr getan. „Man muß ſich fragen, ob dem deutſchen Volt und ſogar dem gerecht denkenden Ausland die Geduld zugemutet werden darf, den langſamen Inſtanzen⸗ weg, der Beſchwerde an den Genfer Minderheits⸗ ausſchuß zu gehen, ob nicht ein unmittelbarer, ſehr nachdrücklicher Schritt der Reichsregierung in War⸗ ſchau und unbeſchadet deſſen ein Autrag auf Zu⸗ ſammenrufung des Völkerbundsrats zu einer Son⸗ derſitzung am Platze iſt.“ Die„Voſſiſche Zeitung“ iſt wie wir der Meinung, daß ſich eine diplomatiſche De⸗ marche bei der polniſchen Regierung ſehr wohl aus dem Kattowitzer Vorgang rechtfertigen laſſe, bei dem eine Puppe in der Uniform eines deutſchen Offiziers von polniſchen Demon⸗ ſtranten verbrannt wurde. Das Blatt erinnert daran, daß ſeiner Zeit, als eine polniſche The⸗ atertruppe in Oppeln von deutſchen Demonſtran⸗ ten angegriffen wurde, der preußiſche Polizeipräſt⸗ dent ſtrafverſetzt worden ſei. Es ſei durchaus möglich, ähnliche Maßnahmen jetzt auch von polni⸗ ſcher Seite gegen die Beamten zu verlangen, die ſolche Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. November. Wie die„Voſſ. Ztg.“ berichtet, iſt es ihr gelungen, eine direkte telephoniſche Verbindung mit Moskau zu erhalten. Das Geſpräch ſet zehn Minuten nach der Anmeldung zuſtandegekommen und wenn auch die Verſtändigung nicht gerade gut geweſen ſei, ſo hätte doch„aus ſicherer Quelle“ feſt⸗ geſtellt werden können, daß in Moskau alles ru⸗ hig ſei und die Straßen ihr normales Geſicht zeigen. Damit iſt freilich noch immer nicht erklärt, warum der Telephonverkehr ſolange unterbrochen war. Weiter wird man berückſichtigen müſſen, daß die Sowjetgewaltigen ein Geſpräch, das ungünſtige Nach⸗ richten enthielt, beſtimmt nicht hätten paſſieren laſſen. Deutsche Erregung gegen Polen iſt auf eine ſehr harte Probe geſtellt Demonſtrationen wie die in Kattowitz zugelaſſen haben. Verſchiedentlich wird die Anwendung von Repreſſalien gefordert.„Was haben,“ ſo fragt in dieſem Zuſammenhang die„Börſenzeitung“, „die zahlreichen Polen noch bei uns zu ſuchen, deren Freunde ſich als Henker an wehrloſen Deut⸗ ſchen betätigen?“ Blutige Kämpfe Köln, 25. Nov. Die„Köln. Ztg.“ veröffentlicht folgende Meldung: Im Dorf Golaſſowitz im Bezirk Pleß be⸗ lagerten am Samstagnachmittag, wie erſt jetzt be⸗ kannt wird, polniſche Aufſtändiſche die deutſche Schule und verhinderten Lehrer und Schüler an dem Verlaſſen des Schulgebäudes. Gegen 5 Uhr nachmittags zogen die Aufſtändiſchen wieder ab. Sie erſchienen jedoch wiederum am Abend. Da die Deutſchen neue Gewaltakte befürchteten, ſam⸗ melten ſie ſich nun auch ihrerſeits. Als die Aufſtäu⸗ diſchen dies ſahen, bildeten ſie eine Schütz enlinie und gingen gegen die Deutſchen zu m Angriff vor. Es kam zu einer regelrechten Schlacht zwiſchen beiden Parteien. E in polniſcher Polizeibeamter, der ſich an dem Vorgehen der Aufſtändiſchen beteiligt hatte, da er keine Uniform trug, als Poliziſt jedoch nicht erkenntlich war, wurde bei dem Handgemenge erſchlagen. Der amtliche polniſche Nachrichtendienſt verbreitet eine Nachricht über die Vorfälle von Golaſſowitz, in der von der„Ermordung“ eines polniſchen Po⸗ liziſten geſprochen wird. Wie ſich aus den oben ge⸗ ſchilderten Einzelheiten klar ergibt, iſt dieſe Dar⸗ ſtellung durchaus unzutreffend. Ergebnis der polniſchen Senatswahlen Telegraphiſche Meldung Warſchau, 24. Nov. Die endgültigen Zählungen verändern das Er⸗ gebnis der geſtrigen Senatswahlen. Den Deut⸗ ſchen iſt es gelungen, neben Poſen und Oberſchle⸗ ſten noch ein drittes Mandat in der Woiwod⸗ ſchaft Lodz zu erobern, ſo daß neben dem pommerel⸗ liſchen Mandat nur noch das Staatsliſtenmandat verloren gegangen iſt. Hingegen werden die Ukrainer und Weiß⸗ ruſſen im neuen Senat nur über vier Sitze ver⸗ fügen gegenüber 13, die ſie im vorigen Senat be⸗ ſaßen. Die Juden konnten überhaupt kein Man⸗ dat erringen gegenüber 6 im vorigen Senat, ſo daß ſich die Vertretung der Minderheiten Polens auf 7 Senatsſitze der Deutſchen und Ukrainer ver⸗ ringert gegenüber insgeſamt 24 Mandaten im vorigen Senat. Das Wahlergebnis zum Senat lautet ſomit: Re⸗ gierungsblock 76(früher 46), Zentrolinke 14(), Nationaldemokraten 12(), Ukrainer 4(13), Deutſche 8(), Korfanty⸗Gruppe 2(), Juden 0(). Telephoniſche Verbindung mit Moskau „Anzeichen der allgemeinen Unruhe“ Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 25. Nov. In den letzten Tagen hat die engliſche Preſſe eine große Anzahl von Gerüchten über Revolten und Umſtürze in Rußland gebracht, die bisher ſämtlich widerrufen wurden. Heute bringt die„Daily Mail“ zum erſten Male eine konkrete Meldung über die angeblichen Vorgänge in Moskau. Es heißt darin, daß Stalins Rivale Woroſchilow ſich zum Diktator aufgeſchwungen habe. Daneben veröffentlichen die anderen Blätter neue Meldungen über Militärrevolten und Differenzen innerhalb der Regierungskreiſe in Moskau. — „Do X in La Coruna Telegraphiſche Meldung — Paris, 28. Nov. Der Stadtrat von La Coruna veranſtaltete geſtern nachmittag zu Ehren der Beſatzung und der Paſſa⸗ giere des„Do X ein Eſſen. Der Bürgermeiſter der Stadt und der Zivilgouverneur hielten Anſprachen Dr. Dornier dankte für den Empfang und hob vor allem die Vorzüge des Flughafens La Coruna und ſeine künftige Bedeutung für den Luftverkehr mit Amerika hervor. Dr. Dornier und ſeine Frau he⸗ ſuchten am Abend das Roſalia⸗Caſtro⸗Theater. Beim Erſcheinen in der Loge bereitete das Publikum ihnen eine Ovation. Dr. Dornier wird ſich heute nachmfttag nach Madrid begeben, um perſönlich der Regierung ſeinen Dank für die Aufnahme und für die Exleich⸗ terungen zum Ausdruck zu bringen. Geſtern nachmittag haben zahlreiche Beſucher den „Do X“ in La Coruna beſichtigt. — Letzte Meloͤungen Eine Fußball⸗Mannſchaft verunglückt — Köln, 24. Nov. Als Fußballſpieler mit ihren Angehörigen von einem Spielfeſt in einem Laſt⸗ kraftwagen nach Götzenkirchen heimkehren woll⸗ ten, fuhr das Auto mit großer Geſchwindigkeit in den Vorgarten eines an einer Kurve ſtehenden Hauſes und ſchlug um. Von den Inſaſſen wurden 20 verletzt, davon einer ſehr ſchwer. Der leicht⸗ verletzte Führer des Wagens wurde feſtgenommen. mit dem Auto Sieben Tote bei einem Brückenban — Lauchhammer, 24. Nov. In Kleiuleipiſch ſind heute nachmittag bei der Montage einer Förder⸗ brücke durch die Mitteldentſchen Stahlwerke infolge des Abſtürzens eines Brückenteiles ſieben Mon⸗ teure tödlich verunglückt, ſechs weitere Arbeiter wurden ſchwer verletzt. Rücktritt des Rektors der Univerſität Königsberg — Königsberg, 24. Nov. Der Rektor der Albertus⸗Univerſität, Prof. Dr. Andree, hat, um die notwendige Neuregelung der Univerſitätsverhältniſſe nicht durch ſeine Perſon zu erſchweren, ſein Rektor⸗ amt mit ſofortiger Wirkung niedergelegt. Die Flucht des Majors Franco — Paris, 25. Nov. Eine Havasmeldung aus Madrid beſtätigt, daß die Fliegermajore Frances und Reyes ihre Flucht durch ein Fenſter des Mili⸗ tärgefängniſſes bewerkſtelligt hatten. Sie haben in der Nacht das Gitter eines Fenſters durchgeſägt und dann die Tür erbrochen, um durch einen Sprung aus zwei Meter Höhe ins Freie zu gelangen. Ihre Flucht iſt geſtern früh um 5 Uhr entdeckt worden. Auch ein holländiſches Rieſenflugzeng — Paris, 24. Nov. Auf dem Flugplatz Le Bourget iſt ein holländiſches Großflugzeug mit drei 420 P. Motoren angekommen. Das Flugzeug kann 20 Paſſagiere befördern, hat ein Leergewicht von 5 Tonnen und ein Ladegewicht von 9 Tonnen. Es wird auf der Internationalen Flugausſtellung in Paris zu beſichtigen ſein. Ein Gefährt mit vier Perſonen von den Fluten verſchlungen — Ungvar, 24. Nov. Ein mit drei Männern und einer Frau beſetztes Geſpann ſtürzte infolge des hohen Waſſerſtandes des Fluſſes Borſa bei der Ge⸗ meinde Klein⸗Rakovce in die Fluten. Alle vier Per⸗ ſonen ſowie die zwei Pferde ertranken. Zehn Tote bei einer Grubenexploſion in Transvaal — Johannesburg, 24. Nov. Bei einer Gru⸗ benexploſion im ſüdlichen Randgebiet wurden ein Europäer und neun Eingeborene getötet und brei Eingeborene ſchwer verletzt. Sigrid Onegin ſingt im zweiten Philharmonie⸗Konzert Die nordländiſche Mezzoſopraniſtin Sigrid Onegin, einſt die Vertreterin beſſerer Zeiten an den Opern von Stuttgart und München, jetzt ſozu⸗ fſagen nur noch zwiſchen Berlin und Neu York zu⸗ hauſe, gab geſtern einen Liederabend im Philharmo⸗ miſchen Verein. Die Vortragsfolge beſaß zunächſt den großen Vor⸗ zug der Kürze. Man bekam auch nicht das übliche Primadonnenprogramm zu hören, ſondern man ver⸗ ſpürte höhere, ja ſogar literariſche Anſprüche. * Der Abend begann mit kammermuſikaliſchem Aufmarſch. Die Herren Kergl(Violine) und Carl Müller(Cello) vom Nationaltheaterorcheſter waren für die Begleitung der vier ſchottiſchen Lieder von Beethoven gewonnen worden. Zuſammen mit dem ausgezeichneten Münchner Pianiſten Franz Dorfmüller ließen die Künſtler eine wunder⸗ ſchön abgetönte Begleitmuſik vernehmen, die ſich aus dem paſtoralen Bereich in die Regionen der Natur⸗ empfindung Beethovens erheben oder mit einem Mal ſeine befreite Laune in einer Art erkennen laſſen, die uns ſelten bei ihm begegnet. Sigrid Onegin formt die Singſtimme mit ihrem in jeder Art gefeſtigten Mezzoſopran zu ſchönen ge⸗ ſanglichen Linien. Sie ſingt die Lieder altſchottiſch, während ſie auf dem Programm die Texte in eigen⸗ familiärer Ueberſetzung darreicht. Das Publikum lauſcht den ſchottiſchen Paſtoralen Beethovens ſehr geſpannt. * Es folgt der literariſche Teil, erſter Abſchnitt: Goethe in der Muſik ſeiner Zeitgenoſſen, aus Fried⸗ länders gleichnamiger Sammlung zuſammengeſtellt. Ueber dieſes Thema kann man nun ſehr verſchie⸗ dener Meinung ſein. Selbſtverſtäudlich iſt die Lied⸗ lyrik Goethes ſogleich von den Komponiſten der Zeit aufgegriffen worden. Aber die eigentliche Ver⸗ tonung eines Dichters ſetzt ſtets erſt dann ein, wenn ſein Werk bereits literariſche Beſtändigkeit gewonnen hat. Da nun Goethes Leben den Zeitraum zwiſchen rund 1750 und 1830 umſpannt, muß man mit der Auswahl der„Zeitgenoſſen“, die ihn in Muſik geſetzt haben, ſehr vorſichtig ſein. Wohl ſtarb Schubert vier Jahre vor Goethe; aber Goethe war auch faſt 50 Jahre alt, als Schubert geboren wurde! Man ſieht, welch ein falſches Bild das Wort Zeitgenoſſe werteſte, blieb die Liedkunſt Schuberts, ſeine Ver⸗ tonung der Goetheſchen Lyrik auf Goethe ſelbſt ohne jeden Eindruck. Für ihn exiſtierte der„Zeitgenoſſe“ Schubert gar nicht. Er gehörte einer ganz anderen Generation an. Dagegen war für Goethe der Komponiſt Rei⸗ chardt durchaus vorhanden. Das war ſein Ge⸗ ſchmack. Man hat dieſe wirklich zeitgenöſſiſche Muſtk um Goethe arg verläſtert. Das geſtern ge⸗ hörte Goethe⸗Lied von Reichardt„Tiefer liegt die Nacht“ zeigte, daß man mit der Verdammung der Liedmuſitk vor Schubert doch etwas vorſichtig ſein ſollte. Auch das Goethe⸗Lied des Berliner Kompo⸗ niſten Joh. Heinr. Himmel, der zu Goethes Zeit um die Jahrhundertwende beſonders auch durch ſeine „Liederſpiele“ bekannt geworden war, klang gar nicht ſo übel. Wir haben heute immerhin gelernt, dieſe altfränkiſche Muſik liebe⸗ und verſtändnisvoller zu 3 9 So wie ſie Sigrid Onegin ſehr liebevoll ang. Auch Reichardt hat einen„Erlkönig“ ge⸗ ſchrieben, der Goethe offenbar weſentlich beſſer ge⸗ fiel als der von Schubert. Man hätte die beiden Kompoſitionen an dieſem Abend nebeneinander ſtellen ſollen, zum Beweis, wie wenig Schubert ein Zeitgenoſſe Goethes war. So hörte man nur Schuberts geniale Vertonung des Gedichts, dieſe wunderbare Einheit von Landſchaft, Vorgang und Schickſal. Sigrid Onegin dramatiſiert und inſzeniert noch einiges hinzu, wo man mit dem balladesken Rhythmus Schuberts allein auskommen könnte. geben kann. Außerdem, und das iſt das bemerkens⸗ ſeiner Zeitgenoſſen. Schumann ſteht an erſter Stelle. Als liebender Jüngling verfiel er einſt zuerſt der Heineſchen Lyrik, die ganz anders, in ſeltſamen Viſtionen(„Doppelgänger“!) Schuberts Lebensende begleitete. Schumann ſtirbt im gleichen Jahr wie der elf Jahre ältere Heine(1856). Ein Zeitgenoſſe? Gewiß viel eher als Schubert im Fall Goethe. Den⸗ noch wollte Heine, ganz ähnlich wie Goethe von Schubert, von Schumanns Vertonungen ſeiner Lie⸗ der kaum etwas wiſſen! Sigrid Onegin ſingt den„Armen Peter“ mit tiefer Empfindung und den„Belſazar“ mit einer verſtärkten Dramatik. Die Tongebung iſt einheitlich; ſie diffe⸗ renziert kaum zwiſchen den einzelnen Komponiſten, nur zwiſchen Lyrik und Erzählung. Das Anmutige ſpricht am meiſten an. Nun aber kommt ein merkwürdiger„Zeitgenoſſe“ Heines, ein Mann, der ihn um faſt ein Menſchenalter überlebte: J. Hoven, eigentlich Vesque von Pütt⸗ lingen heißen, ein gebürtiger Pole und von Beruf Sektionschef im Auswärtigen Amt zu Wien. Eigent⸗ lich Juriſt und Verfaſſer einer Schrift über das muſi⸗ kaliſche Autorenrecht. Er war ſelbſt daran inter⸗ eſſieet, denn eine Reſhe von Kompoſtitionen ent⸗ ſtammen ſeiner kultivierten Feder. Die geſtern ge⸗ hörten, beſonders die zweite„Der Nachbar“, waren anſprechend, geiſtvoll fein. Die Sängerin vermittelte ſie ſehr delikat. * Dann kam der Primadonna⸗Schluß, eine an den „Barbier“ gemahnende Koloratur⸗Arie von Roſſini. Wie kommt die Mezzoſopraniſtin auf einmal in dieſe Bereiche, die dem Sitz ihrer Töne doch nicht ſo ganz entſprechen? Sollen die guten alten Zeiten unein⸗ geſchränkter Virtuoſität wiederkehren, wie etwa noch Lillt Lehmann die Iſolde und die Königin der Nacht ſingen konnte? Es wäre zu begrüßen, aber bis dahin hats noch gute Ruh. So freute man ſich ob des Wagniſſes, und Sigrid Onegin wurde mit Beifall überhäuft, den ſie höchſt reſolut und zu Dreingaben bereit quittierte. Dr. K. Zweiter literariſcher Abſchnitt: Heine in der Muſik Mannheim im Rundfunk Eine Regieſitzung im Nationaltheater wird übertragen Die nach Stuttgart gerichteten Mannheimer Wünſche der Programmgeſtaltung ſcheinen im Laufe der Monate doch zu der Programmleitung vor⸗ gedrungen zu ſein. Es freut uns, daß gleich in der erſten Sendewoche des Mühlacker⸗Großſen⸗ ders Mannheim in der erforderlichen Weiſe berück⸗ ſichtigt wird. Nicht darin, daß eine möglichſt große Zahl Veranſtaltungen über die Mannheimer Be⸗ ſprechungsſtelle geht, liegt die Berückſichtigung, ſon⸗ Kultur und Eigenart zu Worte kommt, So ſpricht am heutigen Dienstag um 19.05 Uhr Prof. Dr. H. H. Eberle über„Die badiſch⸗pfäl⸗ ziſche Kulturlandſchaft“. Um 19.30 Uhr wird aus dem Nationaltheater eine Regieſitzung übertragen, deren Leitung Intendant Her⸗ bert Maiſch innehat. Am Mittwoch wird um 19.05 uhr Dr. Kurt Bartuch über„Geiſtige Ge⸗ fahren der Gegenwart“ ſprechen und um 19.30 Uhr treten vier Mundartdichter vor das Mikrophon, Unter dem Motto„1000 Worte Pfälstſch werden ſprechen: Hanns Glückſtein⸗Mannheim, Stefan Räder ⸗Bad Dürkheim, Jakob Frank⸗ Mannheim, L. Hartmann⸗Ludwigshafen. O Lene Blankenfeld feiert Jubiläum. In dieſek Spielzeit begeht Lene Blankenfeld das Jubi läum ihrer 25 jährigen Mannheimer Bühnentitig⸗ keit. Zur Feier dieſes Ereigniſſes wird die Künſt⸗ lerin am Montag, den 1. Dezember, die Rolle der „Fürſtin Eugenie“ in Molnars Luſtſpiel„Olym⸗ pia“ darſtellen. Die Aufführung findet im Na⸗ tionalthegter außer Miete ſtatt. dern darin, daß durch die Sendungen nordbadiſche 1 8 930 aus ane Mili⸗ hen in qt und ig aus Flucht 1 burget 0 PS. un 20 ht von n. Es ng in luten n und dieſer Jubi⸗ itätig⸗ rünſt⸗ Ee der y m⸗ f Na⸗ . ö 1 Dienstag, 25. November 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 547 Rückgang des Hochwaſſers Von amtlicher Seite wird der„Karlsruher Ztg.“ geschrieben: Das Jahr 1930 iſt reich an Hochwaſſern auch im Oberrheingebiet, und weicht dadurch von normalen Jahren ab. Im Laufe der letzten 10 Jahre ſind Hochwaſſer überhaupt häufig eingetreten. Im Ver⸗ gleich mit früheren Zeiten iſt darin aber keine außer⸗ gewöhnliche Erſcheinung zu erblicken. Bekannt ſind in den Gemeinden, die an den ba⸗ diſchen Flüſſen liegen, die Hochwaſſerjahre 1876 bis 1882, 1896, 1910 und 1925—1927. In den erſten Zeit⸗ kaum von ſieben Jahren war z. B. in Maxau der Pegelſtand 7,0 neunmal bei verſchiedenen Hoch⸗ waſſern überſchritten, darunter je zweimal in den Jahren 1876, 1880 und 1882 und dreimal im Jahre 1910. Die Waſſerſtände waren zum Teil recht hoch, . B. 795 Meter im Juni 1876, 7,87 Meter im Oktober und November 1880, 7,89 Meter im Sep⸗ tember 1881, 8,25 Meter im Dezember 1882, 7,66 Meter im Januar 1910, 7,61 Meter im Juni 1910, 797 Meter im Dezember 1919. Demgegenüber er⸗ reichte im Jahre 1930 nur der Waſſerſtand vom 18. Mai 1930 mit 7,59 Meter eine ähnliche Höhe wie 1910, während die Stände vom 14. Oktober mit 6,98 Meter und am 24. November mit 6,97 Me⸗ ter noch als mäßige Hochwaſſer anzuſehen ſind, wenn ſchon mancherlei Schäden je nach den Flußgebieten zu verzeichnen ſein werden. Heute morgen betrug der Waſſerſtand des Rheins in Maxau 6,89 Meter, (geſtern 6,97 Meter), in Mannheim 7,10 Meter. Der Waſſerſtand des Neckars betrug heute morgen 7,14 (33) Meter. Rhein und Neckar ſind wieder im Fallen, der Main längs des badiſchen Gebiets ſteigt langſam, die Binnenflüſſe haben ſchon am November den Höchſtſtand überſchritten. Wenn in den Zeitungen vom 23. November von einer mächtigen Flutwelle im Rhein und Alarm⸗ bereitſchaft in den Dörfern geſprochen wurde, ſo möge darauf hingewieſen ſein, daß die Gefahr nicht ſo groß war, wie es hiernach ſcheinen mochte. Mit der Nachricht von einer Alarmbereitſchaft wird ver⸗ mutlich gemeint ſein, daß die Waſſerwehren beſtim⸗ mungsgemäß in Tätigkeit getreten ſind, ſei es zur Bewachung der Hochwaſſerdämme durch einzelne Streifen, ſei es zur Verteidigung der Dämme an etwaigen Sickerſtellen. Auch an den badiſchen Binnen⸗ noch 22 3 flüſſen iſt in ähnlicher Weiſe der Dammſchutz ein⸗ gerichtet. Außerdem beſteht an den Binnenflüſſen und dem Rhein ein weit verzweigter amtlicher Nach⸗ richtendienſt, der den bedrohten Gemeinden die Mög⸗ lichkeit gibt, bei bevorſtehendem Hochwaſſer die not⸗ wendigen Schutzmaßnahmen zu treffen. Ein Altersheim des Frieda Wilhelmine⸗Vereins Der Frieda Wilhelmine⸗Verein für allgemeine Kranken⸗, Kinder⸗ und Wohlfahrtspflege mit ärztlichem Kuratorium, D 7 6 und B 7, 11, beabſichtigt, für ſeine kranken und erholungsbedürftigen Schweſtern ein größeres Heim zu eröffnen. In dieſem wird eine Abteilung als Altersheim eingerichtet werden, um erholungs⸗ und Alegebedürftigen alten Leuten eine liebevolle Ver⸗ ſorgung zu bereiten. Dabei iſt hauptſächlich an die Mitglieder und Schweſtern des Vereins gedacht. So⸗ weit Raum zur Verfügung ſteht, können auch Nicht⸗ mitglieder Aufnahme finden. Es wäre zu wünſchen, daß der Verein in ſeinen gemeinnützigen Beſtre⸗ bungen von allen Kreiſen der Bevölkerung unterſtützt werde. Spenden können der Geſchäftsſtelle B 7, 11, übermittelt werden. * * Arbeiten an der Rheinbrücke eingeſtellt! Das ſeit Samstag ſtark angeſchwollene Hochwaſſer des Aheins zwang die Bauleitung, die Arbeiten am Rheinbrücken bau einzuſtellen. Die mit dem Bau beſchäftigten Arbeiter müſſen ausſetzen, bis ein normaler Waſſerſtand wieder das Arbeiten erlaubt. Wir erhalten auf Anfrage bei der Bau⸗ leitung die Auskunft, daß zurzeit noch nicht abzu⸗ ſehen iſt, wann das Waſſer wieder fällt. Hoffentlich wird dieſe unerwartete Unterbrechung des ſo not⸗ wendigen Brückenbaus nicht zu lange anhalten. Der in der letzten Sitzung des Landtags neu⸗ gewählte badiſche Staatspräſident, Innenminiſter Franz Joſef Wittemann ſteht im 65. Lebens⸗ jahre. Geboren am 24. März 1866, in Buchen, be⸗ ſuchte er die Gymnaſien in Ehingen(Donau) und Tauberbiſchofsheim, um dann in Freiburg, Heidel⸗ berg und München Rechtswiſſenſchaft zu ſtudieren. Phot. Wissmann-München Er beſtand 1891 das erſte juriſtiſche Staatsexamen, dem im Jahre 1894 das zweite folgte. 1897 wurde Wittemann Amtsrichter in Bopberg, 1900 in gleicher Eigenſchaft in Donaueſchingen, wo er 1903 als Oberamtsrichter fungierte. laatlspräſident Wittemann 1905 wurde Wittemann im damaligen 8. Land⸗ tagswahlkreis Bonndorf— Waldshut erſtmals in die Zweite Kammer der Landſtände gewählt, der er bis zur Umwälzung angehörte. Dann erfolgte ſeine Wahl ins neue Parlament, in dem er bis zum Jahre 1925 verblieb. Seine Richterlaufbahn ſetzte Wittemann als Landgerichtsrat in Offenburg(1908) und Freiburg(1917) fort bis man ihn 1919 als Staatsrat und Oberlandesgerichtsrat nach Karls⸗ ruhe berief. 1920 zum Miniſterialrat ernannt, folgte 1923 die Ernennung zum Präſidenten des Rech⸗ nungshofes und am 21. November vorigen Jahres nach dem Ausſcheiden der Demokraten aus der Re⸗ gierung die Berufung zum Miniſter des Innern anſtelle Dr. Remmeles, der nun das Miniſterium des Kultus und Unterrichts übernahm. Während ſeiner Offenburger Amtszeit und zwar von 1912 bis 1917 gehörte Wittemann auch dem dortigen Bürger⸗ ausſchuß an. Im Landtag bekleidete er von 1921 bis 1923 den Poſten des Präſidenten. Er iſt mit in der Leitung der badiſchen Zentrumspartei tätig. Treuebekenntnis der Polizei Anläßlich der Wahl des neuen Staatspräſidenten Wittemann hat die badiſche Polizeibeamtenſchaft ein Bekenntnis zum Volksſtaat in einem Schreiben an den Staatspräſidenten abgelegt, in dem u. a. heißt: „Die badiſche Polizeibeamtenſchaft ſteht aus in⸗ nerer Ueberzeugung treu zur Verfaſſung der deutſchen Republik und des Freiſtaates Baden. Von dieſer Ueberzeugung wird ſie ſich durch keiner⸗ lei Machenſchaften abbringen laſſen, von welcher Seite ſie auch kommen mögen. Getreu ihrem ge⸗ leiſteten Dienſteid wird ſie ſelbſt unter Einſatz ihres Lebens den Beſtand der deutſchen Republik und ihrer Verfaſſung gegen jeden Verſuch einer gewalt⸗ ſamen Aenderung zu ſchützen wiſſen.“ FFFUDUbbPUUCUVCVCVUVUVUVUDVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVSꝓœœœwœ(TT(((TET—GE1WT1WFGWWTW1WWWWW1TꝓW111111T1111W11W1W1W1+7W1ꝓDEjhf Veröffentlichung der Preiſe Das Bürgermeiſteramt Ludwigshafen hat eine zeitgemäße Bekanntmachung erlaſſen. Man wird auf den Ausgang des Experiments, das damit verbunden iſt, einigermaßen geſpannt ſein. Das Bürgermeiſteramt Ludwigshafen„hat die Abſicht, in nächſter Zeit die Preiſe der wichtigſten Lebensbedürfniſſe nach und nach zu ver⸗ öffentlichen. Es ſoll damit erreicht werden, daß der einzelne Käufer prüfen kann, ob der in einem Ge⸗ ſchäft geforderte Preis, dem ortsüblichen Preiſe ent⸗ ſpricht. Das Bürgermeiſteramt wäre dankbar, wenn dem Amt für Wirtſchaft und Statiſtik die Fälle mit⸗ geteilt würden, bei denen ein höherer oder geringe⸗ rer Preis gefordert wurde. Durch dieſe Kenntnis der abweichenden Preiſe iſt es unter Umſtänden möglich, eine Preisſenkung zu erzielen.“ Mit der Veröffentlichung der Preiſe hat man bereits begonnen. Sie geſchieht in Verbindung mit den Organiſationen bezw. Innungen. Die Brot⸗ und Fleiſchpreiſe ſind als ſogenannte„Richtpreiſe“ be⸗ reits bekanntgegeben. Jedenfalls trägt dieſe Ver⸗ öffentlichung zu einer größeren Klarheit bei. * * Aus der Ev. Landeskirche. Von der Evang. Kirchenregierung wurde die Wahl des Pfarrers der Friedrich Joeſt in Weinheim zum Pfarrer 0 in Nordpfarrei an der Johanniskirche Mannheim beſtätigt. * Auszahlung von Militärrenten. Die Militär⸗ rentenempfänger, die ihre Verſorgungsgebührniſſe bei der Poſt abheben, werden darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß die Auszahlung für den Monat Dezember bereits am 28. November ſtatt am 29. November be⸗ ginnt, weil der 30. November 1930 ein Sonntag iſt. Die Militärrentenempfänger werden hierauf beſon⸗ ders aufmerkſam gemacht, damit ſie ihre Bezüge rech⸗ zeitig abheben. Familienchronik * 65. Geburtstag. Buchhalter Carl Grund⸗ hoefer, Uhlandſtr. 26, feiert am morgigen Mittwoch ſeinen 65. Geburtstag. * Die Ferien an den Höheren Schulen wurden für 1931 wie folgt feſtgeſetzt: Weihnachtsferien 1930/31 vom 24. Dezember bis einſchließlich 6. Januar, Oſter⸗ ferien vom 30. März bis einſchließlich 19. April, Pfingſtferien vom 23. Mai bis einſchließlich 30. Mai, Sommerferien vom 2. Auguſt bis 12. September. * Die„Schwalbe“ noch nicht abgefahren! Das an der Pegeluhr im Mühlauhafen vor Anker liegende Motor-Segelſchiff„Tcheltcheleh“ iſt am geſtrigen Mon⸗ tag nicht, wie urſprünglich beabſichtigt, geſtartet. Man will beſſeres Wetter abwarten. Auch geſtern und am Sonntag beſichtigten viele Mannheimer den Gaſt, der noch eine ſo weite Reiſe vor ſich hat. Der Sturm in der Samstagnacht wurde gut überſtanden. * Weinkeller geplündert. In der Zeit vom 13. bis 16. Nov. verſchwanden aus einem Keller in der Prinz⸗Wilhelmſtraße zwei Kiſten mit je 50 Flaſchen Weißwein, Marke Liebfrauenmilch, und 20 Flaſchen Sekt, Marke„Carte'or“. Veranſtaltungen * Mannheimer Künſtlertheater„Apollo“, Kammerſän⸗ ger Greödinger tritt nach ſeiner Krankheit wieder völlig geneſen am morgigen Mittwoch zum erſten Male wieder auf und zwar in ſeiner Glanzpartie als„Sou Pong“ in„Land des Lächelns“. Da das Rotter⸗ gaſtſpiel ſeinem Ende entgegengeht, iſt nur noch kurze Zeit Gelegenheit, ſich Kammerſänger Gredinger anzuhören. Paul Branns„Marionetten⸗Theater Münchener Künſtler“ bringt am Donnerstag, den 27. November, abends, die letzte Premiere:„Goethe im Examen“, Groteske in zwei Bildern von Egon Friedell und Alfred Polgar, Ausſtattung Olaf Gulbranſſon, deſſen geniale Zeichnungen man aus dem„Simpliziſſimus“ kennt, in Verbindung mit Adams Komiſcher Oper„Die Nürnberger Puppe“, wozu Profeſſor Joſef Wackerle die Ausſtattung ſchuf. Die Titelrolle ſingt Helene Sommer, bekannt von ihrer Tätigkeit an der Münchner Staatsoper. Dieſes Programm wird allabend⸗ lich bis einſchließlich Sonntag, den 30. November gegeben. Damit ſchließt Paul Brann ſein Mannheimer Gaſtſptel ab. Samstag und Sonntag nachmittags wird mit Rück⸗ ſicht auf die Jugend Anderſens Märchenſpiel„Der leine und der große Klaus“ noch je einmal wiederholt, wozu Prof. Ernſt Stern von den Berliner Reinhardt⸗Bühnen die Dekorationen ſchuf. 4* 22 Mannheimer Sängerkreis Herbſtkonzert Der Mannheimer Sängerkreis e. V. gedachte in ſeinem Herbſtkonzert zunächſt der Rheinlanöbefreiung mit Chören und Einzelgeſängen, die als einheitlichen Grund⸗ gedanken die Liebe zur freien Heimat aufwieſen und leitete fernerhin zu Darbietungen über, die ſich in den etwas weiter geſpannten Rahmen von Betrachtungen über Liede und Leben einfügten. Ueberwiegend wurden Chorwerke moderner Tonſetzer von Namen und Rang vorgetragen, wobei erſichtlich allen Anforderungen konzertreifen Chor⸗ geſanges hinſichtlich ſorgfältigen Studiums, Hervorhebung des thematiſch Wichtigen und exakter Einſätze Rechnung ge⸗ tragen wurde. Der Chor, deſſen helle Tenöre ſehr beachtens⸗ wertes Material aufweiſen, ſteht in erfreulicher Entwick⸗ lung und wird bei genauerer Berückſichtigung der Aus⸗ ſprache ſeinen Darbietungen erhöhten Reiz verleihen. Herr Könker vom Nationaltheater Mannheim trug dem ein⸗ heitlichen Zug der Vortragsfolge mit geſchickt gewählten Einzelgeſängen Rechnung, wobei ſeine Darbietung der aus⸗ gedehnten Ballade Archibald Douglas von Loewe, dank der ſorgfältigen Unterſcheidung der verſchiedenen Empfindungs⸗ ſphären, nachhaltigen Genuß vermittelte. Weiterhin ſtellte er ſeine Vortragskunſt und ſeine trefflichen ſtimmlichen Mittel in den Dienſt mehrerer Lieder von Beethoven, Schumann und Weingartner, die beifällig aufgenommen wurden. Die jugendliche Violinkünſtlerin Käte Ba ck, durch ihre muſikaliſche Sicherheit in kammermuſikaliſchen Ver⸗ einigungen allſeits geſchätzt, ſtellte ſich als Soliſtin mit ſehr elegant gebrachten Violinwerken vor, wobei neben der zu⸗ verläſſigen Technik die ausgeſprochene Anmut der jugend⸗ lichen Kraft allem, was ſie ſpielte, einen beſonderen Reiz verlieh, der dem ehrwürdigen Pugnani ebenſo zu ſtatten kam wie Kreislers Neubearbeitungen. Hans Leger be⸗ währte ſeine kapellmeiſterlichen Vorzüge ſowohl als um⸗ ſichtiger Leiter ſämtlicher Chöre und ſeiner Mannen, wie auch als tüchtiger Begleiter am Flügel. C. * Volkshochſchule. Hendrik de Man, vor dem Kriege mit Ludwig Frank zuſammen einer der Schöpfer der Arbeiterjugendbewegung, der nach ſeinem berühmten Buch über die„Pſychologie des Sozialismus“ Unterſuchungen über die„Arbeitsfreude“ veröffent⸗ licht hat, in denen er auch Erfahrungen ſeiner praktiſchen Tätigkeit in den Werken von Henry Ford in den Ver⸗ einigten Staaten verwertet hat, ſpricht am Mittwoch, den 20. November, im Muſenſaal des Roſengartens über „Arbeit und Perſönlichkeit“. (3 Planetarium. Der zweite Lichtbildervortrag der Reihe Ausgewählte Kapitel der Aſtronomie und der Geophyſik findet am Donnerstag, den 27. November ſtatt. Dr. Feurſtein ſpricht über„Die Strahlung der Sonne und ihre Einwirkung auf Erde und Planeten“. Schluß des redaktionellen Teils Brasilianer entgiften ihre Nahrung. Niemand würde es Wagen, Maniok, eines des wichtigsten tropischen Nehrungsmittel, zu verwenden, enn der giftige Bestanclteil, den die Maniokknolle enthält, nicht entfernt wäre. Auch die Ceju-Matone, eine beliebte brasilisnische Frucht, enthält ein Giſt, das sich aber durch die Röstung dieser Frucht entfernen läßt. Wie ist's nun beim Bohnenkaffee? Das Coffein, von dem ein Kilo Kaffee rund 12 9 enthält, kann durch den Röst-⸗ prozeß nicht aus der Kaffeebohne entfernt werden. Es gibt viele Menschen, die das Coffein nicht vertragen oder Schlafstörungen danach haben, Diese Menschen brauchen deshalb nicht auf den Genuß des liebgewar⸗ denen Bohnenkaffees zu verzichten, Der coffeinfreie, vollkommen unschädliche Kaffee Hag ist feinster echter Bohnenkaffee, der an Geschmack und Arome nicht zu übertreffen ist. Mehr Genuß und gute Gesundheit durch Kaffee Hog. Der Gutsnachbar Skizze von Ragnhild Sveuſſen Als Gritta Schöllmer in Bindhauſen den Zug lerlteß, umpeitſchte ſie der Sturm eines unerbitt⸗ ichen Herbſtes. Regen klatſchte auf ihren Oelſeiden⸗ Mantel, glitt an ſeiner Widerſtandsfähigkeit ab und kaun als Bächlein in den hoffnungslos aufgeweich⸗ ten Sand des ländlichen Bahnſteigs. Neben ihr haſteten einige Arbeiter, die ebenfalls in Bindhauſen züsgeſtiegen waren, unter das ſchützende Dach. , britta ſchloß ſich ihnen an, ging durch die Sperre und überlegte ratlos, was ſie beginnen ſollte, wenn a keinen Wagen geſchickt hatte. Ehe man telepho⸗ llerte, konnte man ſich vergewiſſern, ob kein Wagen 1 war. Gritta nahm ihr Gepäck feſter und lugte A die Scheibe des Vorgebäudes nach draußen. 0 er da ſtand ein Wagen, wirklich und wahrhaftig. Arttta konnte nun zwar nicht ohne weiteres feſt⸗ ſellen, ob das einer ihrer Wagen war, denn ſie hatte 10 neues Gut überhaupt noch nicht zu Geſicht be⸗ 1 Aher andererſeits, wen anders als ſie a er Wagen am Bahnhof dieſer Einöde ab⸗ 5 8 Gritta ſah ſich prüfend um und ſtellte feſt, 0 niemand ihrer Mitreiſenden ſo ausſah, als be⸗ 25 er dieſen ſchönen, eleganten, wetterfeſten 1 1 0 ſteuerte Gritta kurz entſchloſſen auf das Ge⸗ 175 90 und fragte den mürriſchen Kutſcher, der Gutente in Waſſer getauchte Maus ausſah:„Vom 3 Anrede brachte Leben in die zuſammenge⸗ 7985 Geſtalt des Kutſchers:„Endlich, dat Fräu⸗ ein atmete er auf.„Nu ſteigen Sie mal flink „Dat iſt ja in dammichtes Wetter.“ hiedigt ſollen mich alſo abholen?“ fragte Gritta be⸗ iche 17855 kroch in das Wageninnere. Der Kutſcher Inn Koffer kleinen Stücke nach und nahm den größe⸗ ritt 1 zu ſich auf den Sitz; dann ging es los. i kuſchelte ſich in die Polſter und dankte einem gütige esch 5 1 g gen Geſchick, daß Pa den Wagen an die Bahn geſandt. Eigentlich war ſeine Fürſorge ja rührend, denn ſie hatte einmal wieder in bekannter Nach⸗ läſſigkeit gar keinen Zug angegeben und Pa alſo den Wagen an jeden Zug ſchicken müſſen. Daß nicht allzu viele Züge Bindhauſen berührten, beruhigte ein wenig ihr beſchämtes Gewiſſen. Während die Kutſche über einen ausnehmend ſchlechten Weg unter den triefenden Aeſten der Bäume, welche die Straße einſäumten, dahin ſchlen⸗ kerte, drückte Gritta ihr Geſicht gegen die Scheiben. Es war eine ſchöne, reiche, fruchtbare Gegend, durch die ſie fuhren. Selbſt der ſtürzende Regen und die Melancholie des Spätherbſttages konnten ihr nichts von ihrer Eigenart rauben. Sanft anſteigend ſtand im Hintergrunde der Wald. Pa hatte in unzähligen Briefen von dieſem herrlichen Forſt geſchrieben. Er mußte ausnehmend ſchön ſein. Eine Tatſache nur vergällte ihm ein wenig die reine Freude: In ſein Beſitztum ſchob ſich das Waldſtück eines Gutsnach⸗ bars, und dieſes galt als abſolut unverkäuflich. Ach, was hatte ſich der arme Pa ſchon über dieſes Wald⸗ ſtück geärgert.— Wohl ein kleinlicher Menſch, der Gutsnachbar? Nun, Gritta ging die Sache jedenfalls nichts an.— Nach einer halben Stunde tauchte das Gut zwiſchen den Bäumen auf, und Gritta dachte beluſtigt, Pa habe nicht ſchlecht geflunkert, wenn er immer von einer ganzen Stunde Wagenfahrt nach der Bahn⸗ ſtation geſchrieben hatte. Noch immer das Geſicht dicht an den Scheiben, nahm ſie den Anblick dieſes ſtolzen Beſitzes in ſich auf. Da hatte Pa einmal wie⸗ der einen Duſel gehabt, das wax ja ein wahrhaft fürſtliches Beſitztum. Nun wurde der Weg auch zu⸗ ſehends beſſer. Zwei mächtige Torpfoſten ſäumten die Einfahrt. Ueber den Kies eines gepflegten Innen⸗ hofes rollte der Wagen unter die dachgeſchützte Auf⸗ fahrt vor das Portal. Gritta nahm Mantel und Handtaſche an ſich und wollte gerade die Hand auf die Türklinke legen, da wurde der Schlag haſtig aufgeriſſen. Eine große, ſchmale, bemerkenswert gutgeformte Männerhand ſtreckte ſich vor, und jemand rief ins dämmerige Wageninnere hinein:„Schweſterlein, liebes, liebes, goldenes, alſo da biſt Du denn doch noch gekommen..“ Das Mädchen erſtarrte im Wagen, ergriff aber doch die entgegengeſtreckte Hand und ſtieg aus. Zwei ſich gänzlich fremde Menſchen ſahen ſich an. Gritta faßte ſich zuerſt. Sie lächelte verbindlich und meinte:„Ich hatte mir nicht träumen laſſen, von einem Manne daheim mit ſolch zärtlichen Worten empfangen zu werden; leider gelten ſie nun doch nicht mir—“ „Daheim?“ fragte der Fremde, mühſam gefaßt, ohne die warme Mädchenhand frei zu geben. „Nun ja, in Seſigheim!“ „Sie ſind 5 „Schöllmers Tochter! Aber was ſoll das Verhör? So unbekannt kann ich doch hier nicht ſein. Warum ſagen Sie mir nicht, wer Sie ſind und warum Sie mich nicht zu Pa führen?“ „Aber das ſage ich Ihnen gern,“ plauderte der Mann nun beluſtigt,„ich bin Walter Berkenhus, und Sie ſind in den falſchen Wagen geſtiegen und als meine Schweſter in Berkenhus gelandet.“ Gritta ſchlug in lachendem Entzücken die Hände znſommen:„In Berkenhus? Alſo mitten in der Höhle des Lööwen?“ Geſchmeidig verbeugte Berkenhus ſich:„Ja, und der Löwe bittet Sie, ſeine Gaſtfreundſchaft annehmen zu wollen.“ Schweigend folgte Gritta der Aufforderung. Als ſie ſich dann am Kamin gegenüber ſaßen, lächelten ſie ſich warm in die Augen, ſo, als ob ſie ſich immer gekannt hätten. Sie plauderten vom Lande, vom Walde, auch— von der un verkäuflichen Waldzunge. Tee wurde gereicht. Der Sturm fuhr durch den Ka⸗ min, und peitſchte die Flammen zu lodernder Glut. Und immer noch lehnte Gritta eingekuſchelt in den Polſtern des Seſſels. Erſt viel ſpäter beſann ſie ſich erſchrocken. Sie mußte Pa anrufen, daß er ſie ab⸗ hole. Berkenhus ſchien entgegnen zu wollen. Ein Anruf von Berkenhus nach Seſigheim? Ausgeſchloſ⸗ der alte Herr da drüben würde eine nicht gelinde Wut kriegen, die helle Stimme ſeiner Tochter aus Berkenshus zu vernehmen. Das war der einzige Troſt. „Aber Pa, was denn? Eine harmloſe Ver⸗ wechſlung. Herr Berkenhus iſt ſo reizend, mich in ſeinem Wagen perſönlich nach Seſigheim zu bringen. Worüber regſt Du Dich nun eigentlich auf, Pa? Mit Berkenhus wird man blendend fertig.“ Ueber die Muſchel hinweg ſprühten ihre Augen den Rat⸗ loſen an. Dann hängte ſie ein. „Nun?“ lockte ſie.„Wollen Sie auſpannen laſſen?“ „Gnädiges Fräulein, ich kann—— ich will—— Meine Grundſätze verbieten mir———“ „Verbteten Ihnen nichts! Gutsnachbarn ſind da, um ſich miteinander zu vertragen. Sie ſollen ſich mit Pa vertragen und dadurch auch— mit mir!“ „Was ich nicht alles für Sie täte!“ ſagte Berken⸗ hus ſehr ernſt und küßte die Hand, die ſich ihm bot. Berkenhus fuhr wahrhaftig nach Seſigheim. Ber⸗ kenhus wollte ſofort zurück ſein. Berkenhus rief nach drei Stunden daheim an, wenn ſeine Schweſter noch käme, ſolle ſie nicht ſeinetwegen aufbleiben, es könne ſehr ſpät werden. Der Inſpektor zwinkerte dem Verwalter mit den Augen zu.„Gewettet, daß Schöllmer den Wald kriegt?“ „Den Wald ſchon, mag ſein, aber die Tochter wird er los! Das ſage ich!“ Sie haben nicht unrecht gehabt, die beiden Propheten. Das Nationaltheater teilt mit: Am Donners⸗ tag kommen im Pfalzbau Ludwigshafen die Opern „ ur a n d ot“ von Buſoni und„Gianni Schicchi“ von Puccini zur Aufführung. Das 8 7 f 5 1 N am Freitag zur Mannheimer Erſtaufführung kom⸗ mende Schauſpiel„Eliſabeth von England“ kann der Schwierigkeit der techniſchen Einrichtung wegen nur im Nationaltheater ſelbſt(alſo nicht in ſen! Aber dieſes kleine Mädchen beſtand darauf. Na, Ludwigshafen) gegeben werden. 4. Seite/ Nummer 547 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 25. November 1930 Nhylhmiſche Gymnaſtik Ein Blick in die Schule von Urſula Back⸗ Mannheim Am Sonntag morgen veranſtaltete Frida Urſula Back, die bekannte Mannheimer Lehrerin für rhythmiſche Gymnaſtik, eine öffentliche Unterrichts⸗ ſtunde im großen Harmonieſaal. Das Weſentliche und Intereſſante dieſes Morgens im rhythmiſch⸗ gymnaſtiſchen Kreis war der unmittelbare Einblick in den Betrieb eines ſolchen Unterrichts. Man hatte das Empfinden, daß ſich in dieſen Bereichen bereits ein ganzes höchſt praktiſches und erfolgreiches Lehr⸗ ſyſtem herausgebildet hat. Die rhythmiſche Gymnaſtik liegt ungefähr in der Mitte zwiſchen exaktem Turnen und künſtleriſchem Tanz. Der Erfolg wird ſich wohl auch nach dieſen beiden Seiten auswirken, vor allem nach der geſund⸗ heitlichen; denn was man da zu ſehen bekam, gibt allen Anlaß, das größte Vertrauen in die gelöſte, leichte und freie Durchbildung aller Muskeln zu ſetzen. Vor allem wird dieſes Ergebnis auf dem rhythmiſchen Wege erreicht. Dieſer ſichert zugleich die Verbindung mit dem muſikaliſchen Takt, die für die Rundung und Schönheit der Bewegungen uner⸗ läßlich iſt. Das Umſetzen des akuſtiſchen Eindrucks in die Bewegung gehört zu den außerordentlich begrüßenswerten Anregungen, die die rhythmiſche Gymnaſtik bisher gegeben hat. Am praktiſchen Beiſpiel konnte man die erfolg⸗ reiche Arbeit von Frida Urſula Back feſtſtellen. Zuerſt kamen die Kleinen dran, denen ſpielend im beſten Sinne des Wortes die Beherrſchung des Kör⸗ pers und der leichte, freie Gebrauch der Gliedmaßen beigebracht wird. Da die ganze Art des Unterrichts offenbar auch der Individualität des einzelnen Kin⸗ des freien Spielraum läßt, erſcheint auch die pädo⸗ gogiſche Seite der gymnaſtiſchen Vorbildung in jeder Weiſe berückſichtigt. Die Mädchen der höheren Altersſtufe, etwa bis zum dreizehnten Lebensjahr, haben es ſchon zur gymnaſtiſchen Kunſtfertigkeit ge⸗ bracht. Was da au einzelnen Leiſtungen völlig zwangloſer Art zu ſehen war, erregte bei den äußerſt zahlreichen Zuſchauern außerordentliche Be⸗ friedigung und die Gymnaſtik⸗Schülerinnen wurden mit reichem Beifall bedacht. Die Leitung dieſer Gruppe unterſteht der Aſſiſtentin von Urſula Back, Fräulein Annemarie Fuß. Zum Schluß führte Urſula Back, die die Veran⸗ ſtaltung mit einigen aufſchlußreichen Worten eröff⸗ nete, ihre großen Schülerinnen vor. Dabei war be⸗ ſonders intereſſant, wie die gymanſtiſch⸗rhythmiſche Ausbildung langſam in das Ausdrucksmäßige des Körperlichen übergeht, was zweifellos zu einer Durchbildung der Bewegungen, vor allem auch im Alltag, führt. Der beherrſchende Eindruck, vor allem auch dieſes Teils der vorgeführten Unterrichtsſtunde, war die Gelöſtheit und Zwangloſigkeit aller Bewegungen, die durch das Band des muſikaliſch angegebenen Rhythmus und der wohl⸗ durchdachten gymnaſtiſchen Formung zuſammen⸗ gehalten werden. Die Veranſtaltung fand großes Intereſſe und lebhaften Beifall. 5 „ Sübſee⸗KRolonien einſt und jetzt. Auf den Herr Profeſſor Dr. Walter Behrmann von der Univerſität Frankfurt a. M. im Rahmen der öffentlichen Vorträge am Don nerstag, den 27. No⸗ vember ds. Is., in der Aula, A 4, 1, hält, ſet auch an dieſer Stelle nochmals hingewieſen. Der Vortrag, der durch Lichtbilder erläutert wird, iſt öffentlich und unent⸗ geltlich zugänglich. 3 Nochmals Henry Berenys Zigeuner im Roſengarten! Nach dem Rieſenerfolg des erſten Abends, mit dem ſich das Zigeuner⸗Orcheſter hier in Mannheim glanzvoll ein⸗ führte, wird ein zweites Konzert am kommen- den Sonntag im Roſengarten ſtattfinden. Zum Vortrag gelangt ein ganz neues Programm mit den beſten Stücken der erſten Vortragsfolge. Die Eintrittspreiſe ſind dieſelben. Der Vorverkauf hat begonnen. Verlegung des Schallplatten⸗Kouzerts! Der in Ver⸗ bindung mit der Schallplatten⸗Tagung angeſetzte Schal l⸗ platten Abend der Deutſchen Grammophon⸗Geſell⸗ ſchaft, den Radio⸗Mohnen im Auftrage dieſer Ge⸗ ſellſchaft am Sonntag, den 30. November im Muſenſaal des Roſeugartens durchführen ſollte, wird in den Januar 1931 verlegt. Bereits gelöſte Karten können gegen Karten für den verlegten Abend umgetauſcht werden. Jilm⸗Rundſchau Roxy:„O alte Burſchenherrlichkeit“ Es iſt wirklich ſchwer, ſich in den vielen Studentenfilmen auszukennen, aber dieſe Burſchenherrlichkeit iſt wirklich ganz neu. Der Untertitel„Studenten von heute“, drückt ſchon aus, daß in ihm der Verſuch gemacht wird, die frühere Romantik des Studentenlebens mit den Anforderungen zu verbinden, die unſere Zeit an den größten Teil der Studen⸗ ten ſtellt. Offen läßt man es durch die Miß aus Amerika ſagen, daß ein Student von ſeinem Stolz laſſen ſoll und arbeiten muß, wenn ihm ſein Geld ausgeht; auch gibt es kritiſche Worte über die Menſuren zu hören. So weit die erfreuliche Seite des Filmes. Von der Romantik hat man aber dennoch nicht laſſen können, Zechgelage und Liebes⸗ ſzenen nehmen einen breiten Raum ein, die Werkſtudenten⸗ arbeit beſteht in dieſem Film darin, daß eine Poſtkarte an die Angebetene in einem Eiſerſuchtsanfall durch Amtsſtem⸗ pel unleſerlich gemacht wird. Auch flattert nicht jedem Werkſtudenten eine Dollarmillionärin in die Arme, deren Papa eine Stiftung für die unbemittelten Studenten machen muß. Gegen ſolche wirklichkeitsfremden Darſtellungen rich⸗ tet ſich in der Hauptſache die Mahnung, einmal Schluß zu machen mit den Pſeudofilmen. Treffliche Worte über dieſen Studentenfilm⸗Unfug hat ſoeben der Heidelberger Student Klaus Schickert in dem neueſten Heft„Studen⸗ tenwerk“(Verlag Walter de Gruyter u. Co., Berlin] gefun⸗ den. Da wird gemahnt, daß ſich die Filmgeſellſchaften end⸗ lich einmal an den Film des deutſchen Werkſtudenten wagen ſollten. Erfreulich die ausgezeichnete Photographie, die gute Ton⸗ wiedergabe und die hervorragende Beſetzung: Werner Fütterer nimmt durch ſein liebenswürdiges Weſen einen Teil der weiblichen Zuſchauer für ſich ein und Betty Amann entzückt die Männerherzen durch ihr charmantes Weſen. Unſere Vortrag, den Gemeindewahl angefochten * Pfohren, 24. Nov. Die Gemeindewahlen in Pfohren ſind von der Bürgerpartei, die 4243 Stimmen erhielt, während das Zentrum 192 Stim⸗ men auf ſich vereinigte, angefochten worden. Als Anfechtungsgrund wird angegeben, daß die Ge⸗ heimhaltung der Abſtimmung nicht möglich war, weil der Abſtimmungsraum ſtets von zwei Per⸗ ſonen betreten wurde und weil ſie ſich gegenſeitig beobachten konnten, wohin das Kreuz geſetzt wurde. * Der Gemeinderat Alſenz beſchloß in ſeiner letzten Sitzung mit ſtarker Stimmenmehrheit die Einfüh⸗ * Sozial und 2 22 23. Vom 20. bis November tagten die ehren⸗ und berufsamtlichen Führer des Gaues, um zu den ak⸗ tuellen wirtſchafts⸗ und ſozialpplitiſchen Fragen Stellung zu nehmen. In einem ausführlichen Vortrag behandelte ein⸗ leitend der Vorſteher des Gaues, Landtagsabgeordneter Menth, das Problem des Preisabbaues und der Lohnſenkung, die Verſchlechterung der Tarif⸗ verträge durch Einführung der Kurzarbeit und Ab⸗ bau der Leiſtungszulagen. Ferner behandelte er die Beſtrebungen des Einzelhandels zur Ausdehnung der Sonntagsarbeit und die Berufung der Beiſitzer zu den Arbeitsgerichten. Nach eingehender Beratung dieſer Fragen faßte der Gauvorſtand einſtimmig eine Entſchließung, in der zunächſt die Beſtrebungen, das bereits durch Kurzarbeit und Abbau der Leiſtungszulagen geſchmä⸗ lerte Einkommen der Kaufmannsgehilfen über den Weg der Kündigung der Tarifverträge noch weiter herabzuſetzen, abgelehnt werden. Dann heißt es u. a. weiter: „Eine weitere Verringerung des Einkommens iſt nicht nur für die Kaufmannsgehilfen unerträglich, ſondern auch von nachteiligen Folgen für die Kon⸗ ſumkraft einer bedeutungsvollen Schicht des Mittel⸗ ſtandes. Nur durch eine Hebung der Kauf⸗ kraft und der Kaufluſt kann die gegenwärtige wirtſchaftliche Depreſſion beſeitigt werden. Voraus⸗ ſetzung dafür iſt die Ausſchaltung der hem⸗ menden Preis bindungen und die Wieder⸗ einführung des freien Marktes. Die hohen Preisſpannen zwiſchen Rohprodukt und Fer⸗ tigfabrikaten ſind nicht gerechtfertigt und nur geeig⸗ net, die Kriſe zu verſchürfen. Es muß deshalb gefor⸗ dert werden, daß auch die badiſche und bayeriſche Regierung mit allen ihnen zu Gebote ſtehenden Mit⸗ teln die Beſtrebungen der Reichsregierung und des Deutſchen Gewerkſchaftsbundes zur Erzielung eines, ausſichtsreichen Preisabbaues fördern.“ Zu den ſonſtigen Fragen des Tages wurde be⸗ ſchloſſen:„Das Verlangen des Einzelhandels auf weitere Zulaſſung von Ausnahme⸗ —g. Karlsruhe, 25. Nov. Etwas ſpät beſinnt man ſich im unſelig zerſplit⸗ terten Bürgertum auf jene uralte Parabel, in der ein Vater vor ſeinem Tode ſeinen Söhnen mit ein⸗ fachen Holzſtäbchen die Stärke der Einigkeit predigte. Post kestum, d. h. vor den nun allerwärts fälligen Stadtratswahlen, machen die bürgerlichen Parteien anſcheinend den Verſuch, verpaßte Einigungsgelegen⸗ heiten nun noch raſch nachzuholen. So kamen ſie wenigſtens in der badiſchen Landeshauptſtadt noch rechtzeitig zu der Erkenntnis, daß nahezu 11 000 Wähler, die am 16. November für Deutſche Volks⸗ partei, Staatspartei, Evangeliſchen Volksdienſt, Wirt⸗ ſchaftspartei und die Deutſchnationalen ihre Stimme abgaben, ohne Vertretung im Stadtrat bleiben müßten, wenn ſich die hohen Parteiinſtanzen nicht auf eine gemeinſame Kandidatenliſte zu einigen ver⸗ möchten. Dieſe Einigung wurde, wenn auch mit einigem Hängen und Würgen, erzielt. Den fünf ge⸗ nannten Parteien ſteht das Recht zu, für die auf den 8. Dezember anberaumte Stadtratswahl vier Kan⸗ didaten in Vorſchlag zu bringen. nationale Volkspartei, die es bei Die Deutſch⸗ den Gemeinde⸗ Kommunale Chronik Winterhilfsmaßnahmen der Stadt Karlsruhe 4 Karlsruhe, 24. Nov. Der Stadtrat beſchloß, zur Linderung der notleidenden Bevölkerung(Für⸗ ſorgeempfänger) die Richtſätze des Fürſorgeamtes in der Zeit vom 1. Dezember bis 31. März 1931 bis zu 10 v. H. zu erweitern. Pflichtarbeiter, das ſind beim Fürſorgeamt unterſtützte Perſonen, die auf Grund des§ 19 der Fürſorgepflichtverordnung an beſtimmten Tagen Arbeit zu leiſten haben, er⸗ halten an dieſen Tagen unentgeltlich ein warmes Eſſen. Das Fürſorgeamt wird ermächtigt, zwei Zentner Brennſtoff je Familie monatlich auszu⸗ geben in dringenden Fällen mehr. Auch Kartoffeln und andere Lebensmittel werden ausgegeben. Die Durchführung der getroffenen Maßnahmen erfordert einen Aufwand von etwa 35 000 Mark, der aus durch Gehaltskürzung freiwerdenden Mitteln vom 4 Februar ab gedeckt werden ſoll. Zur. der Bürgerſteuer und Gemeindegetränkeſteuer * München, 24. Nov. Eine Entſchließung der Miniſterien des Innern und der Finanzen an die Regierungen Kd.., die Bezirksämter und die Ge⸗ meinderäte beſagt: Der Reichsminiſter der Finanzen hat ein Schreiben an die Präſidenten der Landes⸗ finanzämter gerichtet, in dem wichtige Ergänzungen zu den Durchführungsbeſtimmungen des Reiches zur Bürgerſteuer enthalten und verſchiedene Zwei⸗ felsfragen, die ſich bei der Einführung der Bürger⸗ ſteuer ergeben, geklärt ſind. Das Schreiben iſt im Reichsſteuerblatt Nr. 31 vom 18. Oktober abgedruckt. Den Gemeinden, die die Bürgerſteuer einzuführen beabſichtigen, wird dringend empfohlen, den Beſchluß über die Einführung vor dem 1. Dezember 1930 zu faſſen, da bei einer ſpäteren Einführung die Er⸗ hebung der Bürgerſteuer in vollem Umfang den Gemeinden obliegt, eine Erhebung im Wege des Lohnabzuges oder durch die Finanzämter alſo nicht in Frage kommt. Zur Vermeidung von Zweifeln bei der Erhebung der Gemeindegetränkeſteuer wird darauf verwieſen, daß beim Sektverzehr die Schaum⸗ weinſteuer einen Teil des Kleinhandelspreiſes bil⸗ det. Die Gemeindegetränkeſteuer iſt alſo auch beim Verzehr von Sekt von dem vollen Preis zu berech⸗ kung der Bürgerſteuer, nen, der dem Gaſt in Rechnung geſtellt wird, ä Birtſchaftspolitik Wichtige Stellungnahme des Gauvorſtandes des Gaues Südweſt im DHV. ſonntagen überſieht, daß eine Ausdehnung der Kaufgelegenheit keinesfalls eine Vermehrung der Kaufkraft ſchaffen kann. Der Erwerbsbetrieb muß ſeine Grenzen in den ſittlichen Grundſätzen und dem chriſtlichen Gebot der Heiligung des Sonntages fin⸗ den. Von der badiſchen und bayeriſchen Regierung wird erwartet, daß ſie mehr als ſeither auf eine Ein⸗ ſchränkung der Ausnahmeſonntage hinwirken. Die Zulaſſung von mehr als 10 Ausnahmeſonntagen, wie ſie in einigen Bezirken noch beſteht, muß unbedingt be⸗ ſeitigt werden. Es wird außerordentlich bedauert, daß die badiſche und bayeriſche Regierung nicht, wie es in Preußen geſchehen iſt, eine vorbildliche Ini⸗ tiative zur Einſchränkung der Verkaufsſonntage vor Weihnachten ergriffen haben, obwohl das Reichs⸗ arbeitsminiſterium den Länderregierungen eine ſolche ausdrücklich empfohlen hatte. Da bei der Berufung der Beiſitzer zu den Arbeitsgerichten wiederholt die Beobach⸗ tung gemacht wurde, daß von einigen Verbänden falſche Mitgliederzahlen genannt worden find, werden die Regierungen erſucht, den zuſtän⸗ digen Verwaltungsbehörden Anweiſungen zu ge⸗ ben, daß die von den Verbänden benannten Zahlen einer Nachprüfung unterzogen werden. Falls dies nicht geſchieht, liegt die Gefahr nahe, daß die Ver⸗ teilung der Sitze nicht dem tatſächlichen Stärkever⸗ hältnis der Gewerkſchaften entſpricht, und daß ins⸗ beſondere die Kaufmannsgehtlfen benachteiligt wer⸗ den. Die Forderung nach Schaffung beſonderer Kaufmannsgehilfenkammern bei den Ar⸗ beits⸗ und Landesarbeitsgerichten muß nach wie vor mit Nachdruck vertreten werden.“ In ſeinem Schlußwort behandelte Gauvorſteher Menth noch beſondere Standesfragen der Kauf⸗ mannsgehilfen und forderte u. a. die umgehende Reform des Geſetzes über Arbeitsver⸗ mittlung u. Arbeitsloſenverſicherung, insbeſondere die alsbaldige Schaffung von Erſatzkaſſen für Angeſtellte. Die Anpaſſung des 4. Abſchnittes des Handelsgeſetzbuches an die veränderten wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe und an die fortgeſchrittene Entwicklung des Arbeitsrechtes und die alsbaldige Verabſchiedung des Berufsausbildungsgeſetzes be⸗ zeichnete der Redner als dringend erforderlich. Nachklänge zu den Gemeindewahlen Warum ſo ſpät? wahlen ſtatt der bisherigen 9 nur noch auf 2 Stadt⸗ verordnete gebracht hat, muß ſich vorerſt allerdings mit dem Verſprechen begnügen, bei Ausſcheiden eines der vier von den übrigen Partnern nominierten Stadtrats den erledigten Sitz zu bekommen. Deutſche Volkspartei, Staatspartei, Evangeliſcher Volksdienſt und Wirtſchaftspartei werden auf Grund der Eini⸗ gungsformel aber jetzt ſchon einen Stadtrat benennen können. Noch etwas ſchwieriger war das Experiment in der Nachbarſtadt Durlach, wo gleich ſieben Par⸗ teien unter einen Hut gebracht werden wollten. Auch hier iſt es gelungen, ſodaß Evangeliſcher Volksdienſt, Zentrum, Staatspartei, Freie Bürgervereinigung Durlach, Wirtſchaftspartei, Bürgerliche und Wirt⸗ Vereinigung Aue für eine gemeinſa me Vertreter benennen werden. Da dieſe Unterſchiede zwiſchen Fraktivus⸗ und Gruppenſtärke von dem badiſchen Kleinparlament nach dem 16. November auch auf die Lokalparlamente übertragen worden ſind, darf man vielleicht doch der beſcheidenen Hoffnung leben, daß das Bürgertum endlich doch einmal aus ſeiner Zerſplitterung die einzig mögliche Schlußfolgerung ziehen wird. ſchaftliche Stadtratsliſte Schwierige Haushaltsfragen * Neuſtabt a.., 24. Nov. Nachdem der Stadt⸗ rat in ſeiner Sitzung vom letzten Montag die Not⸗ ſteuer zum zweiten Mal abgelehnt hat, erhielt die Stadtverwaltung unterm 19. November von der Re⸗ gierung ein Schreiben, in dem es heißt:„Nach dem Stadtratsbericht des„Stadt⸗ und Dorfanzeigers“ und den darin enthaltenen Ausführungen des 1. Bürgermeiſters und des Stadtrats Stamer ergeht hiermit der neuerliche Auftrag, den Voranſchlag nochmals auf Neueinſparungen nachzuprüfen.“ Dar⸗ aufhin iſt der Haupt⸗ und Finanzausſchuß am Freitag zu einer Sitzung zuſammengetreten, um dieſe Prüfung vorzunehmen. Das Ergebnis der Be⸗ ratungen brachte Einſparungen in Höhe von 85 329 /. Da jedoch der Geſamtfehlbetrag 374000/ beträgt, ſo iſt mit dieſen wenigen Streichungen ſo⸗ viel wie nichts getan. Am Schluß ſeiner Beratungen richtete der Haupt⸗ und Finanzausſchuß an die Re⸗ gierung die Bitte, bei ihrer Entſcheidung berückſich⸗ tigen zu wollen, daß die erhöhte Bierſteuer nur un⸗ beträchtliche Beträge bringen würde. Das gleiche gelte auch von der Getränkeſteuer, die außerdem den notleidenden Weinbau und Weinhandel beeinträch⸗ tigen würden. Neuſtadt würde bei Einführung der Getränkeſteuer gegenüber den Nachbargemeinden Hambach, Haardt uſw., die dieſe Steuer nicht be⸗ kämen, geſchädigt werden. * re. Walldürn, 24. Nov. Um die jetzige Umlage von 157 Pfg.(1929: 138 Pfg.) nicht weiter erhöhen zu müſſen, wurde in der Bürgerausſchuß⸗ ſitzung der Einführung der Bürgerſteuer allgemein zugeſtimmt. Dadurch kann mitt einem Eingang von/ 10 000.— gerechnet werden. Zur Deckung des Fehlbetrages vom Rechnungsjahr 1929-30 in Höhe von/ 120 000 wurde bei der Giro⸗ zentrale Mannheim eine Anleihe aufgenommen. Mit Rückſicht auf die Finanzlage der Gemeinde wurde der Verhandlungspunkt wegen der Genehmi⸗ gung eines außerordentlichen Holzhiebes in Höhe von 600 Feſtmeter Holz und Ueberweiſung dieſer Holzmenge im Wege der Freigebigkeitshandlung an den Badeverein als Zuſchuß für die Errichtung eines Schwimmbades von der Tagesordnung wieder abgeſetzt und auf ſpätere Zeit verſchoben. Die Erſtellung eines Freibades dürfte daher in weitere Ferne gerückt ſein. — Die Notſteuern abgelehnt Auch in Pirmaſens :: Pirmaſens, 24. Nov. Der Stadtrat von Pir⸗ maſens hat ſich ebenfalls für die Ablehnung der durch die Verordnung des Reichspräſidenten geſchaf⸗ fenen Notſteuern(Bier⸗, Getränke⸗ und Bürger⸗ ſteuer) entſchloſſen, und zwar mit allen gegen die Stimmen der Bayeriſchen Volkspartei und des Zen⸗ trums. Die Stadtverwaltung hatte die Einführung der Steuern als beſte Deckung für die ſtändig wach⸗ ſenden Wohlfahrtslaſten der Stadt und insbeſondere als Deckung für die zu gewährenden Winterbeihilfen betrachtet. Die Winterbeihilfen, die Unterſtützungen der Wohlfahrtsempfänger, Kleinrenter uſw. im Be⸗ trage von 45 Mark bei kinderreichen Familien vor⸗ ſieht, haben die Parteien wohl einſtimmig genehmigt, nicht aber die von der Verwaltung vorgeſchlagene Deckung, was den Oberbürgermeiſter während der Sitzung veranlaßte, mit den Rednern der einzelnen Fraktionen ſcharf abzurechnen, indem er ihnen vor⸗ hielt, daß ſie nur immer hochpolitiſche Reden zum Fenſter hinaus hielten, dann aber, wenn es notwen⸗ dig ſei, für eine Sache einzuſtehen, nicht den nötigen Mut aufbrächten. M L. Neckargemünd, 24. Nop. Ausgeſteuerter und ſolcher Erwerbsloſen, die ſchon längere Zeit in Unterſtützung ſtehen, beſchloß der Stadtrat, den Bau eines Schleifwegs im Unteren Stadtwald alsbald in Angriff nehmen zu laſſen. Vor der Zuſchlagserteilung ſoll nochmals mit hieſigen Re⸗ flektanten verhandelt werden.— Um die an der tieſſtgelegenen Stelle der Mühlgaſſe ſtehenden Häuſer vor Hochwaſſer zu ſchützen, wird bei der zur Zeit in Arbeit befindlichen Kanaliſierung eine Er⸗ höhung der Straße um 50 Zentimeter an der tiefſten Stelle in Ausſicht genommen.— Der Bür⸗ germeiſter erſtattete Bericht über die Errichtung eines Verbindungsweges nach dem Stadtteil Kleingemünd, vor allem über die Möglichkeiten der Finanzierung des Reſtbauaufwandes au Hand eines von der Deut⸗ ſchen Bau⸗ und Bodenbank gemachten Angebots. L. Bad Rappenau, 24. Nov. Die von der bekannten Firma Metz in Karlsruhe gelieferte Kleinmotor⸗ ſpritze iſt nunmehr eingetroffen und wird nach Prü⸗ fung ihrer Leiſtungsfähigkeit im Geräteſchuppen der Freiw. Feuerwehr untergeſtellt.— Die Holzaufberei⸗ tung für das Hiebjahr 1930/31 ſoll nach einem Be⸗ ſchluß des Gemeinderats nicht, wie zuerſt be⸗ ſtimmt, durch öfentliche Verſteigerung, ſondern durch Vergebung an Erwerbsloſe erfolgen, ſofern die nötige Anzahl Leute, die mit dieſer Arbeit vertraut ſind, nachgewieſen werden. Jeutjthe Volkspartei Nebenzimmer des Schloßhotels ein Vortrags⸗ Fragen der gegenwärtigen Außenhandelspolitik“ ſprechen wird.— Gäſte willkommen. Der Vorſtand. ages halesicles Dienstag, 25. November Nationaltheater:„Wilhelm Tell“, Schauſpiel von Schiller, Miete K 13, Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater: Gaſtſpiel der Berliner Rotterbühnen „Friederike“, Operette von Léhar, 20 Uhr. Marionetten⸗Theater Münchner Küuſtler: Examen“, im Caſino⸗Sgal, 20,15 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigung. Schubertbund Maunheim⸗ Ludwigshafen: Erſtes Konzer, Aufführung der bh⸗moll⸗Meſſe von J. S. Bach, im Nibe⸗ lungenſgal, 20 Uhr. Volkshochſchule: Vortrag der Arbeitsgemeinſchaft für Ge⸗ ſundheitspflege(Dr. Helffenſtein) in der Bernhard⸗Kuhn⸗ Leſehalle, 20 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Zwei Welten“. Uni⸗ verſum:„Die ſingende Stadt“. Seals: „Etappe 1918“.— Schauburg:„Das Lied der Frei⸗ Reit Roxy:„O alte Burſchenherrlichkeit““ Paloſt:„Cilly“.— Capitol:„Roſenmontag“. Lichtſpielhaus Müller:„Das letzte Fort. Sehens würdigkeiten: Schloßmuſenum: Geöffnet täglich von 10-13 Uhr und 1416 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeug; haus: Sonntag vormittogs von 11 bis 13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr! Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr. Städtische Kunſthalle: Geöffnet werktugs(mit Ausnahme Montags“ von 10—13 und 14-16 Uhr, an Sonn⸗ und Feiertagen ae Uhr durchgehend.— Ausſtellung:„Das ruſſiſche allett“. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November „Goethe im Ahein Pegel 20. 21.22. 24 28 fleckar⸗ Pegel 21 22 24 25 Baſel 171 L887 550158.88 Schuſterinſe.40 2 82 3,302.87.57 Mannheiw 480 22915 1 5 dehl.63 3 88.26.33.22 Jeaſſſeld g 159 J Maxau.80.72 8 178.97 8,89 Plochingen.84343 00 00 Mannheim,(.80.88.82.0.40 Hellbroun 1580.47 ce Kaub.90.68.30804.45 0 Köln.78.15.027,67 8,18 Chefredakteur; Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Melß ner Feuilleton: Dr. Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder„ u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäſtliche Mit⸗ teilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Muügſendung erſolgt nut bal Rlickvorto Schluß des redaktionellen Teils Gelbe Rau ahne.„Nach langem Suchen endüch des Richtige für 0 Nach dreimaligen Gebrauch blendend weiße Zähne, trotzdem dieſelben durch vieles Nauchen braun und unschön wirkten. Ich werde nichts anderes mehr gebrauchen, als Chlorodont ., Horſt Berg. Man verlange nur die echte Chlorodont Jah; paſte, Tube 60 Pf. und 1 Ml., und weiſe jeden Erſaß dafür z Geſchäftliche Mitteilungen * Jetzt iſt die Zeit des„Schnupfeus“. Bemühen ſich, ihn zu verhüten: Sobald Sie bas nächſte Mal auch nur ein Kitzeln der Naſenſchteimhäute bemerken, reiben Sie einmal die Naſenflügel von innen und außen mit Nives⸗Creme ein. Verteilen Sie die Ereme durch Maſſte ren der Naſe und gleichzeitigem Hochziehen gut im Innern der Naſe: Sie werden feſtſtellen, daß die Reizerſcheinngg, ſchwinden und der Schnupfen wird gar nicht erſt 8 5 5 Stefan Sport Sie bruch kommen. Zur Beſchäftigung dien einer boren, der P geſtorl ſuchun ſtorbei als T. Heute, Dienstag, abend.15 Uhr findet im abend der Hochſchulgruppe ſtatt, bei welchen Handelskammerſyndikus Dr. Ulm über„Praktiſch“ n mn Sen Maur Dauer Adelsh⸗ 30 Pir⸗ g der ſchaf⸗ rger⸗ n die Zen⸗ hrung wach⸗ ndere hilfen ingen 1 Be⸗ vor⸗ ymigt, agene id der elnen vor- zum twen⸗ ötigen nigung ſchon der teren . Vor m Re⸗ 1 der enden r zur e Er⸗ tn der Bür⸗ eines münd, terung Deut⸗ ots. innten notor⸗ Prü⸗ en der fberei⸗ n Be⸗ rſt be⸗ durch nötige t ſind, e W fei — det im ags⸗ elchem aktiſche zolitik“ tand. Schiller, bühnen Zeitung t nur bel —— lich das nd weiße d unschön 1 ont⸗ ir zurück N 3 Seuche essen Oje allgemein verbreſtete Meinung, eleltrisches Licht sei feuer, ist falsch. Gutes, riohtig angewendetes reichliches Licht ist produlctiv. mien für Balkon⸗ und Fenſterſchmuck Ganzen 650 Preiſe ausgegeben, dienstag, 28. November 1930 Aus Baden Eine Kindesleiche gefunden Schwetzingen, 24. Nov. Am Samstag wurde in den Abortanlagen des Schwetzinger Bahnhofs in einer Schuhſchachtel die Leiche eines neuge⸗ borenen Kindes aufgefunden. Die Ermittlungen ber Polizei ſind im Gange. An den Folgen eines Eingriffs geſtorben * Oftersheim, 24. Nov. Dieſer Tage ſtarb eine Frau von hier in Heidelberg und wurde inzwiſchen auch beerdigt. Durch Gerüchte ſtellte ſich heraus, daß die Frau an den Folgen eines verbotenen Eingriffes geſtorben iſt. Die Gendarmerie leitete eine Unter⸗ ſuchung ein und nahm den Ehemann der Ver⸗ ſtorbenen, ſowie einen zweiten Mann von hier, der als Täter in Frage kommt, in Haft. Kleintierſchau in Plaukſtadt * Plankſtadt, 24. Nov. Die diesjährige Lokal⸗ Ausſtellung des hieſigen alten Kaninchen⸗ und Ge⸗ flügelzuchtvereins war mit über 130 Tieren beſchickt, was für Plankſtadt eine ganz beachtliche Leiſtung barſtellt. Die Tiere waren ſämtlich gut durchgezüch⸗ tet. Der geräumige Roſengartenſaal ſtand ganz im Zeichen des Kleintieres. Dem Glückshafen und auch dem Preisſchießen wurden reichlich zugeſprochen. Es gab wertvolle Züchterpreiſe in der Abteilung für Kaninchen, für Hühner und für Tauben. Unter den ausgeſtellten Tieren befanden ſich eine Reihe ſelten ſchöner Exemplare. Amtsgerichtsrat Oskar Graß 7 * Heidelberg, 24. Nov. Nach mehrwöchentlicher Krankheit iſt geſtern Amtsgerichtsrat Oskar Graß geſtorben. Er wirkte in Heidelberg ſeit dem 1. April load als Zivilrichter. Graß ſtammte aus Mosbach, wo er 1871 geboren wurde. Im Jahre 1895 wurde er Rechtspraktikant, 1898 Referendar(Aſſeſſor) und 1902 Amtsrichter in Mannheim. Im Jahre 1907 wurde er zum Oberamtsrichter ernannt und kam ldd von Mannheim nach Heidelberg. Balkon⸗ und Fenſterſchmuck⸗Prämiierung Weinheim, 24. Nov. Am geſtrigen Sonntag nachmittag fand durch den Gemeinnützigen Verein Leitung Karl Zinkgräf) die Ausgabe der Prä⸗ ſtatt, Es wurden 52 erſte, 300 zweite und 298 dritte, im darunter 352 Hlumenſtöcke. Nachdem die Stadtverwaltung in deſem Jahre einen Zuſchuß abgelehnt hatte, war es dem Gemeinnützigen Verein lediglich durch eine hoch⸗ herzige Stiftung der Gärtner vereinigung HGeinheim möglich, die Prämiierung in dieſem Umfange durchzuſetzen. Gegenüber dem Vorjahre 260 Prämien) hat ſich die Zahl der Preisträger mehr als verdoppelt. Selbſtmord b Karlsruhe, 24. Nov. Ein Angeſtellter einer hleſigen Firma nahm ſich am Sonntag im Büro einer Firma in der Werftſtraße durch einen Schuß in die Schläfe aus bis jetzt noch unbekannten Gründen das Leben. * W Wiesloch, 24. Nov. Um die Geldmittel für das im kommenden Jahre zu errichtende Krieger⸗ henkmal für die im Weltkrieg gefallenen Wies⸗ locher Bürger zu beſchaffen, veranſtaltete die hieſige Ortsgruppe der„Kameradſchaft ehemaliger 109er“ einen Lichtbildervortrag, der ſehr gut be⸗ jut war und auch in finanzieller Beziehung ſehr hefriedigte. 17 Adelsheim, 24. Nov. Pfarrer Karl Achtnich iu Sennfeld, früher in Schwetzingen, Hockenheim, Rannheim und Boxberg tätig, wurde auf die Dauer von 6 Jahre zum Dekan des Kirchenbezirks Adelsheim gewählt. * Freiburg i. Br., 24. Nov. Der Landesverein Daziſche Heimat E.., Sitz Freiburg i. Br., wird iu bleſen Tagen durch Vertreter ſeines engeren Aus⸗ ſhuſſes und ſeines Sachverſtändigen⸗Ausſchuſſes für Hheimatſchutz und Denkmalpflege eine Tagfahrt lach Heidelberg unternehmen, um endgültige kulſchließungen wegen des Heidelberger Schloſſes Au treffen. Die Tagfahrt ſteht im Zuſammenhang nit dem Kampf um die Schloßwirtſchaft. Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Feitung Weitere Anwelter⸗Meldungen Ein Karlsruher Kirchturm eingeſtürzt * Karlsruhe, 24. Nov. Die badiſche Landeshauptſtadt iſt, wie ſchon ge⸗ ſtern gemeldet, am Sonntag in den Morgenſtunden von einem Unwetter heimgeſucht worden, wie man es in dieſer Stärke bisher nur ſelten erlebt hat. Im Hardtwald iſt eine dort befindliche 300 Hühner zählende Farm mitſamt den Hühnern vollſtändig vernichtet worden. Am ſchlimmſten vom Sturm betroffen wurde aber die katholiſche Liebfrauenkirche in der Süd⸗ ſtadt. Hier ſtürzte einer der kleinen gotiſchen Türme ein, durchſchlug das Dach und Ge⸗ wölbe des weſtlichen Querſchiffes und richtete u. a. auch an dem dort befindlichen Seitenaltar großen Schaden an. Die ganze Kirche war mit einer dichten Staubwolke angefüllt. Der Einſturz erfolgte mit einem furchtbaren Getöſe, ſodaß die Be⸗ wohner der Umgegend in einen großen Schrecken verſetzt wurden, Die Erſchütterung der Häu⸗ ſer war ſo gewaltig, daß vielfach geglaubt wurde, es ſei ein Erdbeben mit dem Unwetter verbun⸗ den. Auch die Vororte Karlsruhes wurden durch den Sturm ſehr ſtark mitgenommen.— Im Maxauer Hafen wurde das Rhein bad abgetrieben. Es liegt jetzt auf der anderen Seite bei der Celluloſe⸗ fabrik. ** Die Oetigheimer Naturbühne teilweiſe zerſtört * Oetigheim, 24. Nov. Das Unwetter hat leider die Anlagen des Volksſchauſpieles Oetig⸗ heim ſtark in Mitleidenſchaft gezogen. Der Spiel⸗ platz bot am Sonntag ein trauriges Bild. Die großen Blenden, die das weitläufige Alpen⸗ panorama darſtellten, ſind in der Hauptſache vollſtändig zuſammengeriſſen. Die rechte Seite der Hauptblende(Felſen mit Kapelle) bildet einen wirren Trümmerhaufen von Gebälk und Rabitz. Am beſten hielt ſich der Mittel⸗ bau und das Hoferhaus. Doch wurde auch hier durch die anhaltenden Regengüſſe der Unterbau ſtark be⸗ ſchädigt, ſo daß infolge Holzfäule ein großer Teil des Gebälkes neu erſetzt werden muß. Auf dem Parkplatz wurde eine mächtige Pappel umgelegt. Der Schaden beläuft ſich auf etwa 10—15 000 d. Entgleiſung von Güterwagen §. Bruchſal, 23. Nov. Hier wurden durch den Sturm an manchen Häuſern faſt ſämtliche Ziegel abgedeckt und Bretterzäune umgelegt. Zwei große Schaufenſter fielen dem Sturm zum Opfer. Zwei an der Saalbach nebeneinanderſtehende Pappeln wurden direkt am Boden geknickt. Die Saalbach ſtieg allein in der Nacht von Samstag auf Sonntag um.20 Meter. Mit dem Sturm hängt auch die Entgleiſung zweier Güterwagen bei Gondelsheim zuſammen, wodurch beide Gleiſe der Strecke Stutt⸗ gart—Bruchſal geſperrt waren, ſodaß erhebliche Ver⸗ ſpätungen eingetreten ſind. Der in Buchſal um .44 Uhr ankommende Schnellzug mußte über Pforz⸗ heim Karlsruhe umgeleitet werden und erlitt da⸗ durch 14 Stunde Verſpätung. Der Schaden war gegen ſechs Uhr morgens behoben. Die Verſpätungen hielten jedoch den ganzen Tag über an, da auf dieſer Strecke unzählige Telephonmaſten auf den Schienen lagen. Ein Fabrikſchornſtein zuſammengeſtürzt * Edenkoben, 23. Nov. Der hier tobende nächtliche Gewtitterſturm hatte um 4 Uhr morgens eine ſolche Stärke erreicht, daß der erſt im vorigen Jahre er⸗ baute Schornſtein der Möbelfabrik Niederhöfer Söhne plötzlich mit lautem Getöſe zuſammenſtürzte. Die ſtürzenden Teile des Kamins durchſchlugen die Decke eines Ausſtellungsraumes, wo einige Möbel⸗ ſtücke zerſtört wurden. Der obere Schornſteinrand zertrümmerte außerdem die Zimmerwand eines an⸗ grenzenden Wohnhauſes und verſchüttete dabei die Küche des Zimmermeiſters Paulus. Die Küchenein⸗ richtung iſt demoliert. Zum Glück war niemand in dem Raum anweſend. Von dem 34 Meter hohen Kamin ſtehen nur noch etwa 20 Meter. Im naheliegenden Edesheim hat der Sturm in den Bahnhofsanlagen und an der Staatsſtraße fürchterlich gehauſt. Eine Anzahl mächtiger Bäume ſind zum Teil entwurzelt oder abgeknickt. Ein Teil der Fernſprechleitungen nach Neuſtadt a.., Landau und Ludwigshafen iſt infolge ſtarker Beſchädi⸗ gung der Maſten oder Leitungsdrähte geſtört. Der Autoverkehr nach Landau war völlig unterbunden und mußte über Edenkoben und die Haardt⸗Ortſchaf⸗ ten umgeleitet werden. Freiburger Brief Freiburg i. Br. 24. Nov. Seit Freiburg ſeine Schauinslandbahn hat und dieſe ſich eines unerwartet guten Zuſpruchs erfreut, iſt das Planen Mode geworden. Man möchte am liebſten auf ſämtliche Hügel des Weichbildes eine Bahn bauen und vergißt dabei ganz, daß nur die Schauinslandbahn wegen ihrer Einmaligkeit eine ſolche Wirkung erreichen konnte. Freiburg, das mächtige Anſtrengungen unternimmt, in die Reihe der Großſtädte zu gelangen, hat das Glück, am Fuße eines Berges zu liegen, der 1284 Meter hoch iſt. Wenn man ihn erklommen hat, kann man auf be⸗ quemen Höhenwegen in vier Stunden zum Belchen und in der gleichen Zeit zum Feldberg gelangen, auf Wegen, deren Schönheit unbeſtritten iſt. Es wäre eine grobe Pflichtverletzung geweſen, hätte man die Schauinslandbahn nicht gebaut. Aber ebenſo unſin⸗ nig wäre es, eine Bahn auf den Schloßberg zu bauen oder gar auf den Roßkopf. Unſere Zeit hat eine Schwäche für die„Verkehrsförderung.“ Viel⸗ leicht beruht aber gerade ein Teil der Weltwirt⸗ ſchaftskriſe darin, daß wir eine Inflation der Ver⸗ kehrsmittel haben. Freiburg bleibe bei ſeiner Schau⸗ inslandbahn und jage nicht undurchführbaren Pro⸗ jekten nach. Zu den undurchführbaren Projekten gehörte bis jetzt das Freiburger Familienbad Titiſee und Rheinſtrand Breiſach bieten teuren, die Elzach zwiſchen Emmendingen und Waldkirch küm⸗ merlichen Erſatz. Das ſoll nun anders werden. Freiburg will im Dreiſamtal ein Strandbad hauen. Unter dem Druck der Oeffentlichkeit und vielleicht auch ein bischen neidiſch gemacht durch die Mannheimer und Karlsruher Erfolge hat man jetzt Pläne ausgearbeitet, die im kommen⸗ den Frühjahr verwirklicht werden ſollen, falls bis dahin nicht wieder die bekannten Einwirkungen auf das Rathaus unternommen werden. Freiburg will eingemeinden. Mannheim hats ſo erfolgreich vorgemacht und Freiburg verſpürt ſchon lange Luſt, Großſtadt zu werden. Bei 92 000 Einwohnern und nahe angrenzenden Orten ſind die Möglichkeiten gegeben. Nur hat das alles einen Haken. Freiburg will, nur die anderen wollen nicht. Die kleine Berggemeinde am Schauinsland Hor⸗ ben mit ein paar hundert Einwohnern war bald ſo weit. Im letzten Augenblick hat ſie die Abſtimmung über den Eingemeindungsvertrag vertagt. St. Ge⸗ brgen mit einigen Tauſend Einwohnern hat mit offenen Händen als Morgengabe eine Autolinie empfangen. Als es Ernſt wurde, hat ſich die Ge⸗ meinde wie eine ſpröde Schöne zurückgezogen. Lehen fürchtet die höhere Freiburger Umlage, desgleichen Ebnet. Gundelfingen und Wildtal ſchik⸗ ken zwar gern ihre Waren auf den Freiburger Markt und ihre Kinder in Freiburger Schulen, aber Stadtleut' wollen ſie nicht werden. Der 16. November hat Freiburg vierzehn natto⸗ nalſozialiſtiſche Stadtväter beſchert. Kleine Hand⸗ werker, Beamte und Arbeiter ſind es, von deren Exiſtenz man bisher nichts wußte. Obwohl man einige ſogen. große Kanonen zur Verfügung hatte, von denen die eine und die andere wohl in Kürze einen Stadtratsſeſſel zieren wird, hat man in aller Beſcheidenheit Leute auf die Liſte geſetzt, deren Befähigung zum Stadtverordneten noch nachzuweiſen iſt. 141. Jahrgang/ Nummer 547 Aus der Ffalx Verhaftung eines Brandſtifters * Flomersheim, 24. Nov. Wie gemeldet, brannte am Samstag die große Scheune des Landwirts Fruth vollſtändig nieder. Die Gendarmerie Fran⸗ kenthal hat nun heute früh den 27jährigen ledigen Dienſtknecht Paul Kraft aus Beindersheim als Brandſtifter verhaften können, Kraft, der bis vor etwa drei Wochen bei Fruth beſchäftigt war, hatte die Stelle wegen Annahme eines anderen Knechtes aufgeben müſſen. Er dürfte alſo den Brand aus Rache gelegt haben. Betrügeriſche Hauſterer * Pirmaſens, 24. Nov. In der letzten Zeit trei⸗ ben betrügeriſche Stoffhauſterer in der Um⸗ gebung von Pirmaſens ihr Unweſen. Sie ſprechen meiſt bei Landwirtsfrauen vor, die allein zu Hauſe ſind und überreden ſie zur Abnahme eines Ballens Stoff der 200& koſtet. Es ſind leider mehrere Fälle bekannt geworden, in denen ſich die Frauen dum Kauf des Stoffes beſchwätzen ließen, trotzdem bieſer minderwertig und nach vorſichtiger Schätzung um mindeſtens 80/ zu teuer bezahlt iſt. Dazu kommt noch, daß die Schwindler ihre ſchon einmal herein⸗ gelegte Kundſchaft einen in zwei Monaten fälligen Wechſel unterſchreiben laſſen, ohne daß die un⸗ wiſſenden Unterzeichner davon eine Ahnung haben. * nd. Germersheim, 24. Non. Am Sonntag früh brannte hier an der Bellheimerſtraße der Tabak⸗ trockenſchuppen des Landwirts Leonh. Müller vollſtändig nieder. In dem Schuppen lagerten eine Menge Tabak, landwirtſchaftliche Geräte und Brandmaterial, ſodaß ein empfindlicher Schaden entſtand. Die, Urſache des Brandes konnte ziemlich geklärt werden. Müller wurde unter dem dringen⸗ den Verdacht der Brandſtiftung ſofort ver⸗ haftet und in das Amtsgerichtsgefängnis einge⸗ liefert. Nach den bisherigen Feſtſtellungen iſt der Schuppen in der Nacht auf Sonntag von dem Sturm umgeriſſen und dann erſt von dem Feuer vernichtet worden. ——— Aus Messen Unglücksfall mit Todesfolge Sch. Viernheim, 25. Nov. Ein tödlicher Ver⸗ kehrsunfall ereignete ſich geſtern nachmittag an der Straßenkreuzung am Ortseingang von Viern⸗ heim. Ein Laſtwagen der Pfungſtädter Bier⸗ brauerei wollte in Richtung Viernheim fahren, ſtieß jedoch mit einem aus entgegengeſetzter Richtung kom⸗ menden Motorradfahrer zuſammen. Der Lenker des Motorrades war ſofort tot, wäh⸗ rend ſein Soziusfahrer mit dem Schrecken davonkam. Die Schuloͤfrage iſt noch nicht geklärt. Das Motorrad wurde durch den Anprall ſchwer beſchädigt. Der Tote ſtand kurz vor ſeiner Verheiratung. & i Lampertheim, 24. Nov. Bei einer Familte auf der Lache waren geſtern ein 21jähriges Mädchen aus Heßloch und ein 25jähriger junger Mann aus Worms zur Geburtstagsfeier. Hierbei nahm der junge Mann ſcherzhafterweiſe ein an der Wand hängendes Gewehr und legt mit den Worten:„Ich ſchieße“ auf das Mädchen an. Schon krachte ein S ch u ß und das Mädchen ſank ſchwer getroffen zu Boden. Man verbrachte es nach dem hieſigen Krankenhaus wo es heute früh geſtorben iſt.— In einer am Samstag abend im Gaſthaus„zum Darmſtädter Hof“ einberufenen Verſammlung wurde nach einem Refe⸗ rat des Landesführers der Reichsgemeinſchaft junger Volksparteiler, Rechtsanwalt Dr. Mattern aus Darmſtadt eine Ortsgruppe dieſer Vereinigung hier gegründet. „Mainz, 24. Nov. Am Sonntag nachmittag wurde das neunjährige Töchterchen des Landwirts John in Niederolm in der Hauptſtraße von einem Perſonenauto erfaßt und überfahren. In ſchwer⸗ verletztem Zuſtand wurde das Kind in das Kranken⸗ haus gebracht, wo es kurz nach der Einlieferung ſtar b. Der Lenker des Perſonenautos wurde vor⸗ läufig in Niederolm bis zur Klärung der Schuld⸗ frage durch die Gendarmerie auf dem Bürgermeiſter⸗ amt ſiſtiert. Oas haben HVetsuche einwanditre/ bestätigt. Lassen aueh Sie jhre Lichtanlage verbessem, es wird ihnen utzen bringen. Ausſrunm ober rlontige Hermendung des eleftrischen Lichtes erteilen de Osram- Verkaufsstellen, das Elektrizitätswert und sonstige Elextro- Fachgeschäfte. . 5 Dienstag, 25. November 1930 der Neuen Mannheimer Zeitung — Woilere Ausdehnung des Pariſer Bankkrachs Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 25. Nov. Die Reihe der Pariſer Bankkrachs iſt noch ziemlich weit von ihrem Ende entfernt. Das in polniſchen Erdölunter⸗ nehmungen ſtark intereſſierte Bankhaus Devilder ſoll noch durch Beihilfen der Banque de France und der Franzöſiſchen Petroleumgeſellſchaft vor dem Zuſammenbruch geſchützt werden Doch die Maßnahmen genügen nicht, um eine Zwangs liquidierung zu verhüten. Die Ver⸗ luſte der Sparerkreiſe ſind ſehr groß. Aktien, die Spekula⸗ tionskurſe von 3 000 Franken erreichten, ſtehen heute auf 25 Franken. Das Bankhaus Rivau d, deſſen Speziali⸗ tät Minenpapiere ſind, befindet ſich gleichfalls unter dem Druck der Kataſtrophenbaſis. Aus Bordeaux werden weltere Verhaftungen betrügeriſcher Bankiers gemeldet. Es handelt ſich um Agenten einiger Pariſer Bankhäuſer, die dort Depotgelder für Spekulationen verwendeten. Die Ver⸗ Iuſte der Einleger belaufen ſich insgeſamt auf 25 Millionen Franken. * Getreide⸗, Induſtrie⸗ und Kommiſſions⸗A GG., Berlin. Das am 30. Juni 1930 beendete Geſchäftsjahr erbrachte einen Reingewinn, der nach Deckung des Verluſtvortrages von 682 000/ nach Berliner Blättermeldungen zur Stär⸗ kung der Reſerven, die insgeſamt nur 0,55 Mill./ bei 10 Mill./ AK. betragen, verwendet werden wird. Adam Opel AG., Rüſſelsheim Das neue Produktionsprogramm Auf einer großen Verſammlung der Opel⸗Automobil⸗ händler, die am 24. und 25. November abgehalten wird, gab die Verwaltung der Adam Opel AG., Rüſſelsheim, Kennt⸗ nis von ihrem Produktionsprogramm für 1931. Das Programm ſteht vor allen Dingen die Herſtellung des kleinen 4Zylinderwagens mit i Liter Zylin⸗ derinhalt vor, der jedoch gegen bisher weſentliche Ver⸗ beſſerungen und Veränderungen aufweiſt. Nach etwa zwei⸗ jährigem Verſuch wird außerdem ein neues Mo dell herausgebracht, und zwar ein 6 Zylinder wagen mit 18 Liter Zylinderinhalt, der eine Kraft von 8 Steuer⸗PS und 32 PS Dauerleiſtung hat. Dieſer Wagen ſoll in der Ausführung als atürige Limouſine zum Preiſe von 3295/ verkauft werden. Die Preiſe für die 4 Zylin⸗ dertypen bleiben unverändert. Außerdem kommen wei neue Laſtwagentypen auf den Markt, ein 2,6 Liter 4 Zylinderwagen und ein 3,5 Liter 6 Zylinderwagen, die eine Tragfähigkeit von 1½, bezw. 2 To. beſitzen. Der Abſatz der neuen Typen ſoll gefördert werden durch eine erhöhte Garantie für den Käufer auf Erſatz und Einban ſich etwa nicht bewährender Teile des Wagens. Daneben ſollen bei einem verbeſſerten Kunden⸗ bienſt Reparaturen in den Opel⸗Werkſtätten nur noch nach feſten Preiſen ausgeführt werden. Bekanntlich ſoll dem Export beſonders große Aufmerk⸗ kamkeit zugewandt werden, dabei wird ſich die Opel AG. in erſter Linie der über faſt alle Länder verbreiteten Export⸗ Organiſation der ihr befreundeten General Motors Corp. bedienen. Der erſte Jahresbericht der Rheinkraftwerke Alb⸗ brück⸗Dogern AG, in Waldshut B. Die im September 1029 unter Führung des RW. und des Badenwerks mit e Beteiligung gegründete Geſellſchaft ver⸗ öffentlicht jetzt ihren erſten Bericht für die Zeit vom 6. Dezember 1920 bis 30. Juni 1930. Die Vorbereitungen zum Baubeginn konnten danach ſchon mit Gründung der efellſchaft in die Wege geleitet werden, da die Inhaber der Konzeſſton ſchon gute Vorarbeit geleiſtet haben. Bis zum Ende des Berichtsjahres wurde der umfangreiche Grunderwerb vollſtändig durchgeführt. Das Ak, das bei der Gründung 14 Mill./ betrug, wurde Ende Mai 1930 auf 16 Mill./ erhöht und iſt voll ein⸗ ezahlt. Außerdem wurde eine 40 Mill. Schw.⸗Fr.%proz. nleihe mit Laufzeit bis zum 30. Juni 1960 zum Emiſ⸗ ſtonspreis von 97,5 v. H. aufgenommen. Die Beſitzverhältniſſe bei der Thüringer Gasgeſell⸗ ſchaft. Zu der jetzt beſtätigten Beteiligung der öffentlichen Hand bei der Geſellſchaft erfahren wir, daß die neue Gruppe(Continentale Elektrizitäts⸗Union, Preuß. Elektri⸗ öltäts⸗AGG. und Ac. Sächſiſche Werke) über etwas mehr als 40 v. H. des 30,8 Mill./ betragenden Aktienkapitals verfügt. Davon entfallen etwa 5 Mill./ auf die A. S. W. und etwa 8 Mill./ auf die Preag. Da⸗ bet iſt aber doch zu berückſichtigen, daß ſich 20 000% Vor⸗ zugsaktien, die 70faches und in den bekannten drei Fällen im Verhältnis zu den Stammaktien 700faches Stimmrecht haben, ſich in den Händen des derzeitigen Auſſichtsratsvor⸗ ſitzenden der Thüringer Gasgeſellſchaft befinden. Die Einziehung dieſer Vorzugsaktien dürfte u. a. Gegenſtand der derzeitigen Verhandlungen ſein. Es verlautet übri⸗ gens, daß vorderhand von der Preag und von den A. S. W. trotz ber ſtarken Beteiligung nur je ein Vertreter in den Auffichtsrat der Thüringer Gasgeſellſchaft entſendet werden ſoll. * Eſcher, Wyß u. Cie., Zürich.— Kleiner Reingewinn. Dieſes üüinternehmen hat bekanntlich im Dezember 19029 eine große Sanierungsmaßnahme durchgeführt und von 11,5 Mill Fr. Aklienkapttal 7 485 000 Fr. zu dieſem Zwecke gbgeſchrieben. Gleichzeitig ſollen einige Gläubiger— man Weiterer Zerfall der Eiſenkartelle Internationale Roheiſen vereinbarungen gekündigt Die Gegner des Kartellweſens dürften an den gegen⸗ wärtigen Vorgängen in der internationalen Eiſenwirtſchaft ihre ungetrübte Freude haben. Es hat ſich nämlich gezeigt, daß die Kartelle nur ſo lange lebenskräftig waren, als die Eiſeninduſtrie günſtige Beſchäftigung und befriedigende Preiſe hatte. Mit zunehmendem Konjunkturabſchwung wurde mehr und mehr verſucht, aus den Kartellen heraus⸗ zuſpringen. Dieſe Tendenz iſt ja auch recht erklärlich, denn die ſtark nachlaſſende Beſchäftigung ließ bei den einzelnen kartellier⸗ ten Werken den Wunſch wach werden, mehr Aufträge aus dem wenig ergiebigen Markt herauszuholen, als ihnen eigentlich zuſtand. Wie noch erinnerlich ſein dürfte, ſah ſich daher die Internationale Rohſtahlgemein⸗ ſchaft ſchon vor geraumer Zeit genötigt, die Preiſe für eine größere Reihe von wichtigen Eiſenerzeugniſſen frei⸗ zugeben. Hiermit war die Konkurrenz natürlich bedeutend verſchärft, ſodaß die wirklich leiſtungsfähigen Unterneh⸗ mungen den größten Anteil an den Aufträgen erhaſchen konnten. Für die weniger modernen und dementſprechend alſo nicht ſo leiſtungsfähigen Werke wurde die Situation relativ ungünſtiger; dieſe Entwicklung iſt vielleicht vom all⸗ gemein volkswirtſchaftlichen Standpunkt betrachtet, nicht ſo ungeſund, jedoch bedeutet ſie privatwirtſchaftlich geſehen, be⸗ ſtimmt eine Erſchwerung für die Eiſeninduſtrien aller in Betracht kommenden Länder. Inzwiſchen ergab ſich ja nun, daß auch die inter ⸗ nationalen Roheiſen vereinbarungen nicht mehr zu halten ſin d. Im Zuſammenhang mit der kürzlich erfolgten Auflöſung des franzöſiſchen Verbandes für phosphorhaltiges Roheiſen ſind jetzt die internationalen Abmachungen, die den Roheiſenabſatz auf dem franzöſiſchen Markt regelten, zum 31. Dezember gekündigt worden. Schon ſeit einiger Zeit wurden in Frankreich die Kartellpreiſe mehr oder weniger ſtark unterboten; die Kündigung der Roheiſenvereinbarungen iſt inſofern keine beſondere Ueber⸗ raſchung. Für Deuiſchland iſt die Kündigung von recht er⸗ heblichem Intereſſe, da die Vereinbarungen eine Verpflichtung der deutſchen Roheiſenproduzenten ſprach von den Inhabern der aus Patenten herrührenden Anſprüche— bewogen worden ſein, auf ihre Forderungen zu verzichten. Das verbleibende Aktienkapital wurde dann um 4,5 Mill. Fr. auf 8 515 000 Fr. erhöht. Der jetzt vor⸗ gelegte Abſchluß zeigt aber, daß ſich die Geſundungs⸗ maßnahmen noch nicht ſtark fühlbar ge⸗ macht haben. Der Geſchäftsgewinn ſtellt ſich auf nur 72 184 Fr. Der Fabrikationsüberſchuß beläuft ſich auf 6,52 Mill. Fr. Die Generalunkoſten betragen 3,9 Mill. Fr. und ſind neuerdings um eine Viertelmillion geſtiegen. Die Verzinſung der 10 Mill. Fr. betragenden Obligationen⸗ ſchuld erfordert 600 000 Fr. Die Abſchreibungen ſind um 150 000 Fr. niedriger gehalten ols im Vorjahr; ſie betra⸗ en 1,3 Mill. Fr. Nach dem Geſchäftsbericht war der eſchäftigungsgrad zwar in allen Abteilungen ſehr gut, aber die kurzen Lieferfriſten und die ſchlechten Preiſe haben das Ergebnis benachtetligt. O Rhein. Nadelfabriken AG in Aachen.(Eig. Dr.) Nach unſeren Informationen weiſt der Abſchluß per 30. Juni bei erhöhten Abſchreibungen(i. V. 94 763 /] einen Reingewinn aus, der dem des Vorjahres(76 122) an⸗ nähernd entſpricht. Der o. HV. am 11. Dez. wird vor⸗ geſchlagen, den Gewinn auf neue Rechnung vorzutragen. * Weitere Zuſammenfaſſung in der Holzſchraubenindu⸗ ſtrie.— J. F. Holzſchraubenwerke übernimmt die Holz⸗ ſchraubenherſtellung von Funcke u. Hueck. Die mit einem Kapital von 3,5 Mill.„ arbeitende Holzſchraubenwerke AG. in Neuß, die im Jahre 1928 aus dem Zuſammen⸗ ſchluß verſchiedener gleichartiger Betriebe entſtanden iſt, hat, wie uns von beteiligter Seite beſtätigt wird, jetzt die Holzſchraubenfabrik der Firma Funcke u. Hueck in Hagen käuflich erworben. Die Hagener Holzſchraubenfabrik wird ſtillgelegt. Der größte Teil der Einrichtungen ſoll nach Neuß übernommen werden. * J. E. Reinecker AG., Chemnitz— Bei höheren Ab⸗ a halbierte Dividende. Der AR. beſchloß, für as am 30. Juni abgelaufene Geſchäftsjahr 1929⸗30 die Verteilung einer Dividende von 4 v. H.(i. V. 8 v..) auf 7,2 Mill./ Abk. vorzuſchlagen. In der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung ſtehen(alles in Mill. J) bei 0,18(0,084) Gewinnvortrag dem Geſamtergebnis von 1,307(1,29) gegenüber: 0,297(0,500) Steuer, 0,383(0,363) ſe. ole Laſten und 0,228(0,200) Abſchreibungen, ſo daß 0,318(0,594) Rein⸗ gewinn verbleiben. Die Bilanz verzeichnet im Vergleich zum Vorfahr(alles in Mill.) als Aktiva: Grundſtücke unv. 1,875, Gebäude 1,560(1,609), Maſchinen und Einrich⸗ tungen 0,872(0,888), Wechſel und Wertpapiere 0,196(0,548), Außenſtände 2,212(2,172), Beſtände 4,370(4,253), dagegen neben dem Aktienkapital unter Paſſiven: geſetzliche Rück⸗ lage unv. 0,931 und Verbindlichkeiten 2,135(2,062). O Neue Tochtergeſellſchaft der Aku.(Eig. Dr.) Die Aku hat in Arnhem eine Garnhandelsgeſellſchaft, die N. V. Allgemeene Garen handels ⸗Mij., ge⸗ gründet. Die neue Geſellſchaft iſt mit 150 000 Gulden aus⸗ Stretkung der Waggonaufträge der Neichsbahn? Ein Berliner Blatt bringt in hervortretender Form die Nachricht, die Reichsbahn habe an ſämtliche Waggon⸗ fabriken ein Schreiben gerichtet, in dem ſie die Werke auf⸗ fordere, die für das erſte Halbjahr 1931 erteilten Aufträge nach Möglichkeit über das ganze Jahr zu verteilen, do vorausſichtlich Aufträge für das zweite Halbjahr 1931 nicht herausgegeben werden könnten. Das Blatt kufluft daran oe Folgerung, daß bei Durchführung dieſer Maßnahme die Jahresauftragsſumme auf weniger als ein Drittel der Normolaufträge zurückgehen würde und daß die Waggon⸗ induſtrie dadurch gezwungen ſein würde, große Teile ihrer Arbeiterſchaft zu entlaſſen. 8 Dazu wird uns von der Reichsbahn erklärt, daß die Nachricht in dieſer Form nicht zutrifft. Die Auftragsertei⸗ kung für 1931 ſei zurzeit noch gar nicht zu überſehen, zu⸗ mal man zunächſt noch damit beſchäftigt ſei, den Etat für 1990 zu balancieren. Es könne alſo ſchon deswegen noch nichts Endgültiges über die Auſtragserteilung im nächſten Jahr geſagt werden. Das erwähnte Rundſchreiben ſei wohl eine Verwechflung mit dem Hauernden ſchriftlichen Ge⸗ ſchäftsverkehr, in dem die Reichsbahn mit den Werken über die einzelnen Aufträge ſteht. 8 8 Soweft die Erklärung der Reichsbahn, die natürlich nicht völlig die Beſorgniſſe ausſchließt, daß ähnliche Maß⸗ nahmen angeſichts der augenblicklichen Geſamtlage geplant ſein könnten. Es iſt zu hoffen, daß baldmöglich über die kommende Auftragserteilung unzweideutige und womög⸗ lich zahlenmäßige Angaben gemacht werden. Vielleicht ließe ſich eine ähnliche Reglung wie ſeinerzeit für die Loko⸗ myotivaufträge treffen, wo bekanntlich die Beſchaf⸗ fung von 300 Lokomotiven für die nächſten drei Jahre be⸗ ſchloſſen worden war. Auch das bedeute freilich ſchon eine Verringerung gegenüber dem früheren Bedarf, die mit dem geringenen Verkehrszuwachs, dem Wettbewerb des Kraft⸗ wagens uſw. begründet wurde. Gebrüder Schöndorff AG. in Düſſeldorf— Wieder 10 v. H. Der AR. ſchlägt, wie wir ſchon in Ausſicht ſtellen konnten, für das am 30. Juni 1930 abgelauſene Ge⸗ schäftsjahr bei 4 Mill.„ Ak. wieder 10 v. H. Div Feu de vor. Bekanntlich befindet ſich weit mehr als 90 v. H, des Kapitals jetzt im Beſitz der Linke⸗Hofmann⸗ Buſch⸗Werke AG. in Breslau. 3 Dortmunder Vulkan., Dortmund.— Einjähriges Moratorium beantragt Dieſe in Schwierigkeiten geratene Geſellſchaft beantragt einen einjährigen Zahlungsaufſchub. Dadurch hofft man in der Lage zu ſein, die Gläubiger voll zu befriedigen. Zur Zeit ſchweben Verhandlungen wegen eines größeren Reparationsauftrags für Frankreich. Am Fall, daß die Geſellſchaft den Auftrag erhält, rechnet man mit einer Ueberwindung der finanziellen Schwierigkeiten. Ferner wird über die Vergebung von Lizenzen auf die Kuppelungspatente der Geſellſchaft verhandelt. Am 6. Dez. wird über den Vergleichsvorſchlag entſchieden. * Garvenswerke— Vertagung der Generalverſammlung Bei der Garvenswerke Ac. für Pumpen und Ma⸗ ſchinenfabrikation, Hannover⸗Wülfel hat ſich der Ver lu ſt von 908 425 im Vorjahre auf 313661/ erhöht. Im laufenden Jahre iſt eine weitere Steigerung d es Verluſtes eingetreten, ſo daß der GB. Mitteilung ge⸗ mäß 8 240 HGB. gemacht werden mußte. Die Bilan z zum 31. 12. 1929 weiſt u. o. aus: Grundſtücke und Ge⸗ bäude 365 000(781 000), Maſchinen und Einrichtungen 547 800(478 000), Bankguthaben 8976.(242 914), Außenſtände 810 879(751625), Vorräte 1 486 444(1289 251], Aktienkapi⸗ tal unverändert 1000 000, Hypotheken 1 320 686(1 936 608), Schulden 1 554 418(852 302). Der Geſamtbrutto⸗ überſchuß betrug 737 173(931 680), Abſchreibungen 116 003(72 234) und Handlungsunkoſten 836 405(877 977). In der GBV. ſetzte eine neue Meh rhetsgruppe — anſcheinend früherer Greffenius⸗Beſitz— die von 932 900/ angemeldeten Aktien 922 600, vertrot, die Vertagung der Genehmigung von Bilanz und Entlaſtung bis zu einer neuen, in drei Wochen einzuberu⸗ fenden GV. durch. Die letzte Sanierung der Ge⸗ ſellſchaft fand vor einigen Jahren durch Zuſammenlegung des Aktienkapitals im Verhältnis 10:1 ſtatt. Die Steige⸗ 3 des Verluſtes hängt einmal mit der Umſtellung er Fabrikation und zum anderen damit zuſammen, daß auf dem großen Grundbeſitz der Geſellſchaft, der nur zu einem Viertel benötigt wird, fortlaufend große Zinſen und Steuerlaſten von monatlich 20 000/ ruhen. Eine Ab⸗ ſtoßung des Grundbeſitzes zu einem annehmbaren Preiſe iſt bislang nicht möglich geweſen. * Weygandt u. Klein A. Feuerbach. Dieſe Maſchinen⸗ und Fahrzeugfobrik, die mit 185 000 ¼ Abk. arbeitet, erlitt im Geſchäftsjahre 1929⸗30(81..) nach 12717/ Abſchret⸗ bungen 17 659(t. V. 11 860)% Beru ſt. Aus der Bi⸗ lanz(in]: Außenſtände 114 176, Von 592; an⸗ dererſeits Bank 109 110, Akzepte und Anzahlungen 72 098, lfd. Verpflichtungen 100 850. 8 7 vorſahen, auf dem franzöſiſchen Markt weder phos⸗ phorhaltiges noch Hämatitroheiſen abzuſetzen. Andererſeits beſtand eine Kontingentierung für den Abſatz franzöſiſchen Roheiſens in Deutſchland. Alle dieſe Vor⸗ behalte ſind nun ab 31. Dez. d. J. hinfällig, ſodaß dann ein freies Konkurrenzverhältuis Deutſch⸗ land— Frankreich beſtehen wird. Es iſt ſchwer vor⸗ auszuſagen, wie ſich die Dinge in dieſem Fall für die deutſche Eiſeninduſtrie entwickeln werden. Feſt ſteht jeden⸗ falls, daß die Preiſe einem weiteren Druckun⸗ terliegen werden, denn die franzöſiſche Eiſeninduſtrie wird energiſch bemüht ſein, nach Deutſchland hineinzukom⸗ men. Angeſichts der hohen Selbſtkoſten der deutſchen Eiſen⸗ werke iſt es zumindeſt fraglich, ob man in ſtärkerem Um⸗ fange Roheiſen nach Frankreich exportieren kann. Immer⸗ hin iſt es möglich, daß alle derartigen Schwierigkeiten in⸗ ſofern vermieden werden können, als man bis zum Jahres⸗ ſchluß zu neuen Vereinbarungen kommt. Vorausſetzung hierfür iſt freilich, daß ſich die Lage auf den Eiſenexportmärkten bis zu dieſem Zeit⸗ punkt einigermaßen beſſert. Augenblicklich liegen nun erfreulicherweiſe gewiſſe An⸗ zeichen für eine ſolche Beſſerung vor. Nachdem nämlich lange Zeit hindurch eine ſehr ſcharf ausgeprägte Depreſſion herrſchte, wird heute von einer Belebung am Ham ⸗ burger Eiſenexportmarkt berichtet. Insbeſon⸗ dere erteilen die ſkandinaviſchen Länder wieder größere Aufträge in Stabeiſen und Formeiſen, ſodaß die Preiſe be⸗ reits leicht anziehen. Eine Steigerung der Nachfrage für dieſe Artikel muß natürlich in kurzer Zeit auch zu einer Belebung im Roheiſengeſchäft führen. Gegenwärtig iſt allerdings die Lage, beſonders am franzöſiſchen Roheiſen⸗ markt, noch recht unbefriedigend, ſodaß ein ſtarker Optimis⸗ mus keinesfalls gerechtfertigt iſt. Auch in Englaud hat man übrigens die Roheiſen produktion ſtark droſſeln müſſen. Die leichten Anſätze zu einer Beſſe⸗ rung infolge der ſkandinaviſchen Käufe laſſen jedenfalls die 89 pn and zu, daß ein weiterer Niedergang der Eiſenpreiſe vermieden werden kann. Hieran iſt Deutſchland bei der großen Rolle ſeiner Eiſeninduſtrie für das Wirtſchaftsleben in ſtarkem Maße intereſſiert. geſtattet, wovon 30 000 Gulden eingezahlt ſind. Zweck der Geſellſchaft iſt der Handel mit Textilerzeugniſſen und die Förderung verwandter Induſtrien, wobei die fragliche Stellung im Konzern der Aku nicht erſichtlich iſt. Als Vorſtandsmitglieder ſind Prof. Dr Voois u. P. W. Kamp⸗ huiſen ernannt. Der AR. beſteht aus den Herren Prof. Dr. Hollemannn, Fentener van VBliſſingen und Dr. Blüthgen. * Die Inſolvenz Tuchgr⸗ ung Ernſt Lochner u. Horkheimer, Frankfurt. Nach einem B. ßreiben an die Gläubiger wird mitgeteilt, daß die Geſellſchaft vor einigen Jahren ein ausländiſches Darlehen von 10 000 Pfund auf⸗ nahm, das nach ſeiner Kündigung jetzt nicht zurückgezahlt werden kann. Der Umſatz ſei von 1928 von 1,5 Mill. auf rd. 0,88 Mill./ zurückgegangen. An Debitoren ſeien 1929 größere Beträge verloren. In 1930 beſteht hier ein Ver⸗ luſt von 86 000 /. Das Eigenkapital iſt ganz verloren. Es wird N ee Vergleichsverfohren eingeleitet. Sicherheiten an Banken, Verpfändungen, Wechſelproteſte uſw. beſtehen nicht. Ein Status zum 31. Oktober zeigt Bankſchulden von 276000 /, Kreditoren 402 000 /, Akzepte 174 000 /, andererſeits Debitoren 688 000, Waren 207 000 Mark, Wechſel bei Banken 42 000 ,, ſo daß ein geringer Aktivſoldo von 2764/ beſteht. Gläubigerverſammlung am 28. d. M. * Vergeblicher Aktionärappell der Combined Pulp. Die Combined Pulp and Paper Mills Ltd. teilt mit, daß die Ausgabe von neuen Obligationen nicht den Erfolg gehabt habe, den man erwartet hätte. Infolgedeſſen ſtänden nicht genügend Gelder zur Verfügung, um den vertraglich vor⸗ geſehenen Ankauf der ſchleſiſchen Papierfabriken vorzu⸗ nehmen. Die bereits eingezahlten Beträge werden zu⸗ rückerſtattet.— Viele Aktienbeſitzer, ſo ſchreibt die„Ti⸗ mes“, hätten wohl gefühlt, daß die Eutwicklung der Ge⸗ ſellſchaft außerordentlich enttäuſcht hätte. Die Aktionäre werden über die weitere Lage der Geſellſchaft auf der im Laufe des nächſten Monats ſtattfindenden Jahresverſamm⸗ lung unterrichtet werden. Sanierung des Vayeriſchen Lloyo Die Bayr. Lloyd Schiffahrts⸗AG. in Re⸗ gensburg plant eine weitere Kopitalver⸗ minderung und will hierbei einen Teil ihrer liquiden Mittel verwenden. Der AR. hat beſchloſſen, das Stamm⸗ kapital von 6,957 Mill./ auf 4,638 Mill./ in der Weiſe herabzuſetzen, daß von je nom. 300% Inhaberaktien je nom. 100/ mit je 65 v. H. des Nennwerts abgezogen werden. Gleichzeitig ſoll über den Einzug von 120 000, Namensaktien Beſchluß gefaßt werden. Außerdem ſoll die Einziehung eines Poſtens eigener Inhaberaktien erfolgen. Die aus der in Vorſchlag gebrachten Kapitalher⸗ abſetzung entſtehenden buchmäßigen Ueberſchüſſe ſollen der Erneuerungsrücklage zugeführt werden, die auf über 8 000 000/ erhöht wird gegenüber einem Buchwert des Schiffsparks und der Landanlagen von etwa 13 000 000 l. 5 ſei mit einem befriedigenden Abſchluß für 1930 zu rechnen. * Brauhaus Würzburg AG.(Würzburger Hofbrau). Der AR. beſchloß, die 48. o. GV. auf 16. Dez. d. J. ein⸗ zuberufen und dieſer wieder eine Dividende von 11 v. H. (i. V. 11 v..) in Vorſchlag zu bringen. * Unveränderte Dividenden im Dresdner Felſenkeller⸗ Konzern. Der AR. der zum Dresdner Felſenkeller⸗ Brauerei⸗Konzern gehörenden Aktienbrauerei Zwickau⸗ Glauchau AG., Zwickau, beſchloß für 1929⸗30 die Aus⸗ ſchüttung einer Dividende von wieder 12 v. H.(i. V. Er⸗ höhung um 2 v..) vorzuſchlagen. Bei der Ackten⸗ Lagerbier ⸗ Brauerei zu Schloß Chemnitz, Chemnitz, wird für das am 30. 9. 1930 abgelaufene Ge⸗ ſchäftsjahr die Verteilung einer Dividende von wieder 12 v. H. in Vorſchlag gebracht. —— 1 4 1 1 1 Zahl der monatlichen Konkurse und Vergleichsverfahren 5 in der Landwirtachaft . 9 145 ersleichswerkahren * 1 I eee, 12222 es *. Mittag- Lichtſpiele G. m. b. H. Mannheim zuſammengebrochen Der„Film⸗Kurier“ berichtet unter der Ueberſchrift:„1 Licht. ſpiele G. m. b. H. in Mannheim, die in Händen 560. kannten ſüddeutſchen Kinobeſitzers Leonhard Würthele eingeſtellt und er ſucht n ſammenbruch in Mannheim“ folgendes:„Die hat die Zahlungen ihren Gläubigern, einer großen Anzahl von Verleihfirmes, einen außergerichtlichen Vergleich ohne Treuhänder z ſchließen. Gelingt ihr das nicht, ſo iſt ſie anmeldung gezwungen. „Mannheimer Hof“ eine Gläubigerverſammlung einberuſe⸗ die den Status prüfen ſoll. Wie mitgeteilt wird, ſind ö i Ausſichten für die Gläubiger ſehr ſchlecht. Von mehrere Verleihfirmen iſt deshalb auch bereits Ko, kursantrag geſtellt worden. ſehr hoch ſein; die Lichtſpiele G. m. b. H. betrieb früher e Kino in Mannheim und zwei Karlsruher Lichtſpieltheng Heute gehört der Geſellſchaft nur noch das ehemalig Theater der Frau E. Schulten⸗ Heidelberg, der„Ghorzt Palaſt“ in Karlsruhe. Herr Würthele, der bekanntlich au in einigen Theatern mit dem Daub⸗Konzern in Stuttgeg liiert iſt, war bis vor Kurzem Geſchäftsführer der Gesch ſchaft.“ Wir erfahren zu dieſer Nachricht noch, daß die Lichtſpeh G. m. b. H. das„Volkskin o“ in Mannheim, dez „Gloria⸗Palaſt in Karlsruhe und die„Odeyn Lichtſpiele“ in Heidelberg betrieben. Die Schwe rigkeiten der Geſellſchaft ſind in Lichtſpieltheaterbeſitzerkß ſen nicht unbekannt. tun. * Guſtav Schoder Ach. Feuerbach. Dieſe Malzextratß, fabrik(Ask. 90 000“) erübrigte im Geſchäftsjahr den 659/ Gewinn, um welchen Betrag ſich der vorgetragen Verluſt von 9832 auf 9288/ ermäßigt. In der Bil betragen die Außenſtände 17640 J, die Woren 88 21 demgegenüber die Gläubiger 29 251 l. * Loeſer u. Wolf, G. m. b.., Berlin. Die Firma be abſichtigt ihre Elbinger Hauptfabriken am 17. Dez ſchließen, um mit Rückſicht auf die zu triebes vorzunehmen. Arbeiter und Lehrlinge ſowie 120 Angeſtellte betroſſg werden, und die nur vorübergehend gedacht wird damit begründet, daß eine vollſtändige Umſtellung des Betriebes in bezug auf Aenderung der Matexrialbeſchß; fung, der Kalkulation uſw. notwendig ſei, für die zwiſcha Bekanntwerden des Tabakſteuererhöhungsbeſchluſſes u dem Inkrafttreten des Geſetzes keine Zeit wäre. Aus be, ſelben Gründen ſollen ebenfalls am 17. Dez. die Fabrilg in Marienburg und Braunsberg in Oſtpreußen geſchloßgs Die Stillegung wird, wenn die neue Tabakſteuen werden. erhöhung in der Form, wie ſie dem Reichsrat vorgelegt hat, vom Reichstag genehmigt werden ſollte, mindesten zwei Monate dauern. * Metzer Brauerei AG. Karlsruhe. Dieſe Geſellſchg die kürzlich ihren Namen und entſpr. Gegenſtand d Unternehmens änderte in„Induſtrie bedarf u Handels ⸗AcG. Karlſss ruhe“, legt nunmehr fam liche Bilonzen einſchl. der 8 16911 0. 1 1. 10. 24 vor. Erſt in der diesjährigen o. G Umſtellung des AK. von 400 000 Papiermark auf 50 000 beſchloſſen worden. Sämtliche Bilanzen ſind auf V um, geſtellt. Die beiden letztjährigen für 192829 und 1929 per 30. 9. ergeben nun folgendes Bild(in% Zins haben 9167(4814), demgegenüber allg. Unkoſten 1779— Kapit.⸗Ertr.⸗Steuer 924(482)), verbleibt Reingewinn u 6464(4332). Aktiva: Debitoren 195 559(195 582), Bante 6637() andererſeits neben dem AK. Obligationen B (unv.), Aufwert.⸗Anſprüche 30 000(un.), Reſerve 5000 (unv.), Rücklagen 73 400(73 200). Da der Vorjahrsgewint vorgetragen wurde, ſtellt ſich der Geſamtgewinn auf 10 Mark. und Bücherreviſor J. Hepp, Karlsruhe. Baſeler Beratungen über den internationalen Deviſengusgleich Gemäß dem auf der Tagung des Verwaltungsrates ber“ B. J. Z. vom 10. November gefaßten Beſchluß trat gester N in Baſel ein kleines Komitee, beſtehend aus den Devi ſenſachverſtändigen der Zentralnotenbanken Deutſchlanb, Frankreichs, Englands und der Schweiz zuſammen, um d Erleichterung des Deviſenaustauſches zwiſchen den einzel nen Ländern zu erörtern. Die Deutſche Reichsbank durch den Leiter ihrer Deviſenabteilung, Reichsbankdirelle Dr. Fuchs, vertreten. Die Beratungen erſtrecken ſich eit mal auf die Frage des Ausgleichs zwiſchen den Märkten n Geldüberfluß und jenen der Geldarmut und zum andern auf das Problem der Schaffung eines Deviſenelearings be 5 der B. J. 3. 5 Großhandelsinder Die auf den Stichtag des 18. Nopember berehne Großhandelsindexziſſer des Statiſtiſchen Reichsamts iſt u. 120,1 gegenüber der Vorwoche(120,5) um 0, v. H. züri gegangen. Die Indexziffern für die Hauptgruppen, La ten: Agrarſtoffe 111,8(Rückgang 1/0 v..), Kolonfalware 107,(— 1,1 v..), induſtrielle Rohſtoffe und Ac 113,(plus 0,4 v..) und induſtrielle Fertigworen 1 ( 0,4 v..). Etwa 4¼ Milliarden Mark Amſatz im deutſchen Viehhandel Anläßlich der in dieſen Tagen unter Vorſitz des denten Hermann Dantel⸗Koblenz in Berlin ſtatffinge den Generalverſammlung des Bundes der Viehhändl Deutſchlands e. V. dürfte der ſoeben vorgelegte Gesch bericht beſonderes Intereſſe verdienen. i liche Situation im Viehhandel hat ſich in 1 der allgemeinen Wirtſchaftskriſe und insbeſondere⸗ der Not lage der Landwirtſchaft im vergangenen Jahre äußerſt un ſchärft. Die gegenwärtige Depreſſion muß ſich bei einen Berufsſtand, der außerordentlich hochwertige Ware um beſonders bemerkbar machen. Es iſt in dieſem Zuſam hange intereſſant, daß der Wert der deutſchen Vie e auf Dieſe Zablen 1 die ungeheure Bedeutung der deutſchen Viehwirtſchaft un des Viehhandels als Berufsſtand. * Stand der preußiſchen Sparkaſſen. beſtand der dem deutſchen Sparkaſſen Giroverband angehörenden preußiſch Mark Zinszuſchlag, während 380,2 N wurden. Die Giro⸗uſw.⸗Einlagen ſind im 958,5 auf 936,4 Mill.„ zurückgegangen. Deviſenmarkt Im deutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New Vork. 485,868] Schweiz. 25,04] Stockholm 955 Paris 123.67 Holland.. 12.0 Madrid 4450 Brüffel. 34,88 Oslo. 18,18 Dollar geg Ri. Mailand 82.75 Kopenhagen 15.16 Pfunde„„ 0 Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort= 21.0. Das Geſchäft an der heutigen Börſe war ſtiller als 5 zuvor, was in der Hauptſache auf das Steigen des Mul zurückzuführen iſt. Es wurden nur ganz vereinzel Schiffe angenommen. Bergſchlepplohn wurde gar notiert. An Talfracht wurden 20 Pfg. gefragt Dieſen wollten die Schiffer jedoch nicht anlegen und warten ein Fallen des Waſſers. 5 8 1 zur Konkurz, Auf den 25. November iſt nach hex Die Paſſiven ſollg Herr Leonhard Würthele hat der zuſammengebrochenen G. m. b. H. nichts mehr erwarten Tabakſteuer⸗ und Zollerhöhung eine Umſtellung ihres 9e Die Schließung, von der etwa Den AR. bilden jetzt: RA. Dr. Fr. Oppen heine Karlsruhe als Vorſitzender, Kfm. L. Stritter, Mannheis Am übung ſeine Gegen und 1 ganze die in Durch dunge ſchuß glie De. dachte des J Proto! im M Gef keitsb. auf di ſolgen De jähr Männ Wiede den O viel& niſatii reicht aus d gemei mehr unſer⸗ 547 — eim hrift:„Zu L Vicht, hen des he ürthele iz r ſucht m leihfirmer, händer 30 r Konkurz, ſt nach hen einberuſetz, d, ſind die n mehreren ts Kon, ſiven ſollez frühet eh ſpieltheaieg ehemalig *„Glorie untlich auß n Stuttget der Geſel e Lichtſoſek theim, bez „Odeon Die Schwit beſitzerktez⸗ Le hat mit mehr z 2 Nalzextrak, ahr 1929 orgetragen der Bilaß 1 58 24J% Firma be 17. Dez. u erwarten J ihres de r etwa zy betroſſn gedacht i ſtellung da erialbeſchg⸗ die zwiſche luſſes un! . Aus ber⸗ e Fabriken 1 geſchloſs Tabakſteue ß vorgelegeg mindeſten Geſellſchea enſtand dez arf⸗ un! mehr fän bilanz bog GV. iſt die uf 50 000 4 auf J ug und 199% ): Zins n 1770 gewinn de 32), Bankett ionen 10h e jahrsgewur u auf 10 ppenheimet, Mannhein gleich 1 igs rates d trat geſten 8 den De deutſchlanſ, men, um de den einzek ichsbank bankdirellet cken ſich eins Märkten uu um anden learings l ahlen 12100 190 4 ö 0 1855 Im 405 N 0* 1 3 4 5 5 17 . 21. Rob 4 killer als f 555 Waſſen ö verelnzel! e gar ni Dieſen 1 warten uf 1 Dienstag, 25. November 1930 7. Seite/ Nummer 547 — —— 8—— Der Ortsausſchuß klagt Hauptverſammlung des Ortsausſchuſſes für Leibesübungen und Jugendpflege Harmoniſcher Verlauf— Wiederwahl des Vorſtandes— Turnlehrer Ries erſtes außerordentliches Mitglied Am Montag abend hielt der Ortsausſchuß für Leibes⸗ übungen und Jugendpflege Mannheim im„Saalbau“ ſeine diesjährige ordentliche Hauptverſammlung ab. Im Gegenſatz zu ſonſt wickelten ſich die Verhandlungen raſch und reibungslos ab, ſo daß innerhalb 2 Stunden die ganze Tagesordnung erledigt war. Die Unſtimmigkeiten, die im Frühjahr noch beſtanden, ſind jetzt veſtlos beſeitigt. Durch die neuen Eingemeindungen und einige Neuanmel⸗ dungen hat ſich die Mitgliederzahl erhöht. Dem Ortsaus⸗ ſchuß gehören heute 104 Vereine mit über 47000 Mit⸗ gliedern an. Der Vorſitzende, Polizeioberleutnant Brenner, ge⸗ dachte in ſeiner kurzen Begrüßungsanſprache der Toten des Jahres. Groth⸗ TV. 46 Mannheim, verlas das Protokoll der letzten außerordentlichen Hauptverſammlung im März, bei der ein neuer Vorſtand gewählt wurde. Geſchäftsführer Crezeli erſtattete dann den Tätig⸗ keitsbericht des Vorſtandes. Er führte, nachdem er kurz auf die allgemeine Uneinigkeit eingegangen war, ungefähr folgendes aus: Der Ortsausſchuß kann in dieſem Jahre auf ſein zehn⸗ jähriges, erfolgreiches Beſtehen zurückblicken. Einige Männer, die an der Zukunft unſeres Volkes und an dem Wiederaufſtieg unſeres Vaterlandes nicht zweifelten, haben den Ortsausſchuß am 27. April 1920 ins Leben gerufen. Mit viel Hingebung und Sorge wurde die anfangs kleine Orga⸗ kiſation gehittet und gefördert, bis ſie die heutige Größe er⸗ reicht hat. Der Ortsausſchuß war ſtets beſtrebt, Gegenſätze gus dem Wege zu räumen und den Gedanken der Volks⸗ gemeinſchaft zu ſtärken. Aus der Arbeit erwuchs immer mehr die klare Erkenntnis, daß Leibesübungen ein Segen unſeres Volkes werden können. Mit Genugtuung darf auf die vergangenen Jahre zurückgeblickt werden. Wenn auch in der Leitung Veränderungen nicht zu vermeiden waren, aber ſtets blieb der Ortsausſchuß ſeinen Zielen treu. Das Arbeitsgebiet des Ortsausſchuſſes bewegt ſich einer⸗ ſelts in dem Geſchäftsverkehr mit ſeinen zahlreichen Ver⸗ einen und Verbänden, andererſeits auf die wirkſame Ver⸗ tretung berechtigter Vereinsintereſſen vön Stadt und Staat. bei den Behörden Den Beſtrebungen des Ortsausſchuſſes wurde im Laufe der Jahre eine immer mehr zunehmende An⸗ erkennung und Würdigung durch die Stadt zuteil. Wir ſagen an dieſer Stelle der Stadt Dank für die erwieſene Unterſtützung unſerer Allgemeinbeſtrebungen. Unſere Ver⸗ eine traten mit vielfachen Wünſchen an uns heran, und wir haben ihnen, ſoweit es angebracht und möglich war, gern und meiſtens mit Erfolg unſere Unterſtützung angedeihen laſſen. Die ſtädtiſſche Beihilfe hat, ſoweit unſeren Vereinen ſolche zukam, überall Werte geſchaffen. Der Ge⸗ ſchäftsverkehr erſtreckte ſich diesmal auf 8 Monate. Außer⸗ ordentlich ſtark wurde unſere Geſchäftsſtelle in Anſpruch ge⸗ nommen. Seit dem 1. April 1930 wurden in den Ortsausſchuß 14 Vereine neu aufgenommen. Ausgeſchieden ſind 2 Ver⸗ eine, geſtrichen wurde ein Verein wegen Nichterfüllung der Beitragspflicht. Dem Ortsausſchuß gehören heute 104 Vereine mit 47 446 Mitgliedern an. In der Mitgliederzahl iſt die Mitglieder⸗ ſtärke von 6 Vereinen nicht enthalten. Der Erwerb des Deutſchen Turn⸗ und Sportabzeichens und des Reichsjugendabzeichens hat weiter erheblich zu⸗ genommen. Von insgeſamt 438 Bewerbern wurden die ver⸗ ſchiedenen Prüfungen abgenommen. Gegenüber dem Vor⸗ jahr iſt hier eine Zunahme von 108 Bewerbern zu verzeich⸗ nen. Eine Reihe abnahmeberechtigter Zeugen hat ſich auch diesmal wieder in uneigennütziger Weiſe zur Verfügung Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe lichen Verhältniſſes zwiſchen den einzelnen Vereinen und Verbänd Möge Eintracht und gegenſeitige Achtung das ſcheinbar Hemmende überbrücken, dann wird auch weiterhin die Arbeit von Erfolg gekrönt ſein. Wenn auch die Wege oft verſchieden ſind, ſo ſtreben ſie doch dem gemeinſamen Ziel zu, unſeren Mitmenſchen und insbeſondere unſerer Jugend Geſundheit und ſeeliſch⸗ſittliche Kraft zu verſchaffen. Die Satzungen, die der Hauptverſammlung in neuer Faſſung vorgelegt worden waren, erfuhren durch ver⸗ ſchiedene Anträge nur geringe Aenderungen. Das Stimmrecht der einzelnen Vereine, das ſchon jahre⸗ lang umkämpft iſt, ſollte diesmal nach der Größe der Vereine geſtaffelt werden. Auf einen Antrag des TV. 46 blieb jedoch das alte Stimmrecht beſtehen. Verhältnis⸗ mäßig raſch waren dann die Satzungen erledigt. Der Kaſſenbericht, der gedruckt vorlag, wurde ohne Debatte angenommen. Mit warmen Worten dankte Herr Pfeffer vom Regattaverband dem Vorſtand für die ge⸗ leiſtete Arbeit und bat um Entlaſtung für den Vorſtand, die auch einſtimmig erfolgte. Die Wahl des Vorſtandes wickelte ſich, nachdem ein Antrag auf Verringerung der Vorſtandsmitglieder abgelehnt worden war, ſehr raſch ab. Der geſamte Vorſtand wurde durch Zuruf wiedergewählt. 1. Vorſitzender Oberleutnant Brenner, 2. Vorſitzender Herzog, 3. Vorſitzender Profeſſor Schwall, Geſchäftsführer Crezeli, 1. Schriftführer Dr. Perſon, 2. Schriftführer Reſch, Schatzmeiſter Bücher, Vorſitzender des techniſchen Ausſchuſſes Stalf, Vorſitzender des Jugendpflegegusſchuſſes Jugendpfarrer Lutz. Der Jahresbeitrag wurde wieder auf 10/ feſtgeſetzt. Der erſte Vorſitzende kam kurz auf das 10jährige Be⸗ ſtehen des Ortsausſchuſſes zu ſprechen und gedachte bei dieſer Gelegenheit der Arbeit des früheren Vorſitzenden Turnlehrer Ries, der einſtimmig zum außerordent⸗ lichen Mitglied des Ortsausſchuſſes ernannt wurde. Das 10jährige Beſtehen wird am Donnerstag abend im Kolpinghaus durch eine ſchlichte Feier mit einer Filmvor⸗ führungen und muſikaliſchen Vorträgen begangen. Der harmoniſche Verlauf der Hauptverſammlung hat gezeigt, daß der Ortsausſchuß in guter Auſwärtsentwick⸗ lung begriffen iſt und mit vollem Ernſt die Bearbeitung ſeiner ſchwierigen Aufgabe vornimmt, die der Förderung der Leibesübungen und vor allem auch der Jugendpflege geſtellt und verdient gemacht. Aus dem erwünſchten Bau der Radrennbahn iſt leider nichts geworden, nachdem die Stadt den erforderlichen Zuſchuß nicht gewährte. Der Redner dankte dann der Stadt⸗ verwaltung, beſonders dem Beigeordneten Dr. Zeiler und der Preſſe für die tatkräftige Unterſtützung. Zu einer wichtigen Frage des Ortsausſchuſſes gehöre auch die Förderung eines freundſchaftlichen, kameradſchaft⸗ dient. Am heutigen Tage ist unser jederzeit gesichert. Mannheim, den 24. November 1930 Herr Karl Bigge an den Folgen einer Operation unerwartet von uns gegangen. 8 Wir verlieren in dem Dahingeschiedenen eine äußerst seltene Kraft, die unserem Hause, bei der Kundschaft allbeliebt, 22 Jahre hindurch dank hervorragender Tüchtigkeit wie Zuverlässigkeit vor- bildliche Dienste geleistet hat. Ein gutes Gedenken bleibt ihm 80 Direlction der Cebr. Schwabenland.-., Manmheim 1614 Unser lieber Kollege ist von uns gegangen. arbeitsreichen Wirken gerissen. uns stets gutes Vorbild und treuer Kollege. Er ruhe in Frieden! Mannheim, den 24. November 1930 Herr Karl Bigge Unerwartet rasch wurde er mitten aus seinem Wir alle betrauern einen lauteren Oharakter, erfüllt von Pflichtbewußtsein und Arbeitsfreude; er war Wir werden das An- denken unseres lieben Verstorbenen stets in Ehren halten. Das Dersonal der Gebr. Schwabenland.-G. Danksagung Tochter Frieda Horn Wir hiermit unseren allerherzlichsten Dank Mannheim, den 25. November 1930 (Seckenheimerstr. 44) Karl Horn Für die bei dem Hinscheiden unserer lieben in so hohem Maße erwiesene Anteilnahme, sowie für die vielen Kranz und Blumenspenden sagen Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Trauef- u. Gesellschattsanzüge werd. billigst verkauf und verliehen in de Etage Ringel“ Fei trick Price else geb Kreul VEBRMAHLTE 21874 NN(Meer Wieserisff.%, S. NV ener 1050 1 REE OUEHN E 7 i 905 15 APOTHEKE Földeak ſiegt in Aarhus Beim internationalen Ringkampfturnier in Aarhus konnte der Hamburger Földeak am Freitag mit drei Siegen den erſten Platz belegen. der Ungar Capati und im Federgewicht wurde der Däne Schack Punktſieger über Hagen⸗Hamburg. Im Leichtg 1— 1 ewicht ſiegte Hallentennismeiſterſchaften der Schweiz Frau v. Reczunizek dreimal erfolgreich Bei den in Zürich ausgetragenen Schweizer Hallen⸗ tennismeiſterſchaften blieb die ehemalige deutſche Tennis⸗ meiſterin Frau v. Reczuize k nicht weniger als dreimal erfolgreich. Im Einzelſpiel beſiegte ſie die Franzöſin Gol⸗ ding:3,:1; das Doppelſpiel gewann ſie mit Frau Dyrenfürth gegen Golding⸗Schäublin 57, 674, 12:10 und im Mixed ſiegte die deutſche Meiſterſpielerin mit de Blonay als Partner gegen die Kombination Frau Dyrenfürth⸗Fabricotti 613,:5. Das Herren⸗ Einzelſpiel holte ſich der Franzoſe Gentien. Vox ⸗Länderkampf der Amateure Württemberg— Saargebiet 13:3 In der Begegnung der beiden Repräſentativ⸗Mann⸗ ſchaften der Amateurboxer von Württemberg und dem Saargebiet, die am Samstag bei gutem Beſuch in Stutt⸗ gart ausgetragen wurde, kamen die Vertreter Württem⸗ bergs zu einem ſicheren Sieg von 13:8 Punkten. Die Er⸗ gebniſſe ſind(vom Fliegengewicht aufwärts): Schmitt⸗St. ſchlägt Conrad⸗Neunkirchen in der 2. Runde k.., Rothen⸗ berger⸗St. ſchlägt Bolley⸗Saarbrücken in der 2. Runde k.., Schepperle⸗Stuttgart ſiegt über Schmidt⸗Saarbrücken n.., Weurer⸗Stuttgart ſiegt über Schwarz⸗Pirmaſens n.., Kaiſer⸗Stuttgart ſiegt durch Aufgabe von Fritz⸗ Neunkirchen in der 1. Runde, Held⸗Stuttgart gegen Weiß⸗ gerber⸗Pirmaſens unentſchieden, Bauer⸗Stuttgart ſiegt über Berg⸗Saarlouis n.., Lais⸗Neunkirchen ſiegt über Oeſterlen⸗Stuttgart n. P. Weſtfaren ſchlägt das Rheinland im Ringen * In der Köln⸗Mülheimer Stadthalle wurde am Soun⸗ tag der Repräſentativkompf im Ringen zwiſchen Rhein⸗ land und Weſtfalen zum Austrag gebracht. Die Weſtfalen ſiegten in der Geſamtwertung mit 10:8 Punkten und konn⸗ ten ſo ihre vorjährige Niederlage wettmachen. Ueher⸗ raſchend kam die Niederlage des deutſchen Mittelgewichts⸗ meiſters Krämer⸗Duksburg, der von Drewing⸗Köln nach Punkten beſiegt wurde. Vogedes⸗Dortmund feierte einen Punktſieg über den Mülheimer Weſtphal. Franzöſiſche Ringer in Pirmaſens Der Athletik⸗Klub Pirmaſens, der zu den ſtärkſten deutſchen Vereinen zählt, hat für den 29. November eine fronzöſiſche Ringerſtaffel zu einem Klubkampf verpflichtet, Vom Bantamgewicht aufwärts werden die Franzoſen in folgender Beſetzung antreten: Roſſian, Vanehuit, Rivol⸗ lier, Zawalſki, Sellier, Meyer und Bohn. Iodes-Anzeige Am 24. November 1930 versc und unerwartet, versehen mit den ten, mein lieber, unvergeßlicher, Gatte, unser lieber, Bruder, Schwager, Schwiegersohn Ferdinand Karl Kaulimann im Alter von 44 Jahren. uter, treusorgender Vater, Mannheim, Loktzingstr. 8, den 25. Nov. 1930 In tiefstem Schmerz: Frau Emma Bigge geb. Haeberle umd inder nebst Angehörigen hied plötzlich hl. Sakramen- herzensguter U. Onkel, Herr Bigge Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 5 Auf vielfachen Wunsch finden am Sd. und 27. Vovembe, nochmals Kochtvotfünrungen des allseitig als bestbekannten Dampfkoch.- topſes kein Schinelllochitonſ) statt. Kommen auch Ste. 300 bis 60 nachm. in meinem Hof flilirungs. raum in der Il. Etage. N RKocheiten jeweils IO bis 10 83532 27. Nov. nachm. 8 Uhr vom Friedhof aus statt. 2 1 11 5 5 2 dase gigrhrauerei Durlacher Hof.. Tel. 29493 S746 vorm. Hagen Zur kassenärstlichen Tätigkeit bei sämt- lichen Krankenkassen ist neu zugelassen: Dr. med. Walter Bernauer praktischer Arzt Mannheim., P 13, 1. Telephon 330 08 Krankenkassen-Kommission der Gesellschaft der Aerzte in Mannhehn 2 Bekannt auf dem Limburgerhof machung. Die von dem Diplomlandwirt Georg Groß dem Zimmermeiſter Ludwig Kalmbacher in Mannheim, Lenauſtraße Nr. 12, erteilte Generalvollmacht vom 19. nuar 1914 wird für kraftlos erklärt. Mannheim, den 20. November 1930. 1 Amtsgericht F. G. 1. Die Aktionäre unſerer Geſellſchaft werden hiermit zu der am Montag, den 8. Dezember 1930, vormittags 11 Uhr, im Sitzungsſaale der Deutſchen Bank u. Disconto⸗Geſellſchaft, Filiale Mannheim, Mannheim, B 4. 2, ſtattfindenden Oordenilichen Generalversammlung 0 eingeladen. 16 152 Tagesordnung: Vorlage des Geſchäftsberichtes, der Bilanz und Gewinn⸗ und Verluſtrechnung per 30. ZWangs-Versteigerung Mittwoch, den 26. Nopbr. 1930, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal Qu 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Standuhr, 1 Ausſtellkaſten, ein Brotſchrank, 1 Radibapparat mit Lautſprecher, 1 Bücherſchrank, 1 Nähmaſchine, 1 Zimmerbüfett u. Sonſtiges. Mannheim, den 24. Novbr. 1930. 16 148 Klipfel, Gerichts vollzieher. Jagdverpachtung Am Samstag, den 13. Dezember d.., nach⸗ mittags 2 Uhr wird in der Wirtſchaft zur Hohen Straße in Hilſenhain die Gemeindefagd der Ge⸗ markung Hilſenhain, welche zuſammen 205 ba umfaßt, auf weitere ſechs Jahre öffentlich ver⸗ pachtet. Als Bieter werden nur ſolche Perſonen zugelaſſen, welche ſich im Beſitze eines Jagd⸗ paſſes befinden oder durch ein ſchriftliches Zeug⸗ nis der zuſtändigen Behörde(in Baden das Be⸗ zirksamt) nachweiſen, daß gegen die Erteilung des Jagdpaſſes Bedenken nicht vorliegen. Der Entwurf des Jagdͤpachtvertrages liegt Halb ald Merrisoiss So vanmmgeg anstutt asg SO gramm 2s anstutt 889 boi unnerdndert ubermaendor let dt. Qaher au. His nu. NAMMN S SkIFf Tull uch Nuke Er Cd piaftr bent, hel Naumann elssur Neuerdbogs kosten D Hiermit beehren ergebenſt einzuladen. Tages o des Auſfſichts rates; 2. Bericht der Reyiſi und Aufſichtsrat; Reingewinnes; Bürd der Geſellſchaft nachweiſen die Eintrittskarten in Empfang nehmen. Ludwigshafen a. Rh., den 24. Novbr. 1830. Der Aufſichtsrat, Sügerbräu Ludwigshafen a. fl. in Ludwigshafen a. Nh. wir uns, die Aktionäre zu der am Mittwoch, den 17. De⸗ zember 1930, vormittags 10 Uhr, im erſten Ober⸗ geſchoß unſeres Hauptausſchankes Ludwigſtraße Nr. 75—77 dahier ſtattfindenden fl. ace. bereadhoanmng d nung: 1. Vorlage der Jahresrechnung und Bilanz nebſt den Berichten des Vorſtandes und onskommiſſion; 2 3. Erteilung der Entlaſtung an den Vorſtand 4. Beſchlußfaſſung über die Verwendung des 0 3 Aan in der Wohnung des Skabhalters in Hilſenhain 5. Wahl der Reviſions⸗Kommiſſion. Flanen„Aae zur Einſicht auf. 16 156 Die Herren Aktionäre, die an der General⸗ 2. Haus neben Hlrsahland Hilſenharn, den 21. November 1930. Verſammlung teilzunehmen wünſchen, wollen 22221kößͤĩ]5ĩ2ꝗ0 N Verwaltungsrat 2„ihren Aktienbeſitz bis ſpäteſtens Samstag, Walter. Simon. den 13. Dezember 1930, nachm. J Uhr auf dem und September 1930; 2. Beſchlußfaſſung über Genehmigung der Bilanz nebſt Gewinn⸗ u. Verluſtrechnung; . Entlaſtung des Vorſtandes und des Auf⸗ ſichts rates; 4. Verwendung des Reingewinnes; 5. Aufſichtsratswahl. Zur Ausübung des Stimmrechtes ſind die⸗ jenigen Aktionäre berechtigt, die ihre Aktien oder den Hinterlegungsſchein einer deutſchen Effekten⸗Giro⸗Bank ſpäteſtens am 5. Dezember 1930 bei der Geſellſchaft oder der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft, Filiale Mannheim, hinterlegen. Mannheim, den 12. November 1930. Der Aufſichtsrat der Bierbrauerei Durlacher Hof.⸗G. vorm. Hagen Dr. Broſien, Geh. Kommerzienrat, Vorſitzender. Herren 16 138 Direkt ab Fabrik ohne jeden Zwischenhandel Schlaf-, Speise-, Herrenzimmer u. Küchen In all. Holzarten, aus best. Material geschmack voll ausgeführt: äußerst preis., ständig Lager Wh. Lechner jr. Aglasterhausen:: Tel, 33 Ratenabkommen mit der Bad. Beamtenbank Wissenschaffl. Handlesen Werktags von 14-19 Uhr, RM..— Frau E. Mauser, 9 2. 2, II Treppen links Graph. Charakterdeutung RM..— eor dagegen Dame von Sa beillegt) diskret bei. n Sensafionelle Erfindung zur Hautverjüngung für Damen! Geradesu eine Umwälzung auf dem Cebiete der Hautpflege be- deutet ein non deutschem Arzt nach 5 Versuchen nun- mehr der Allgemeinheit übergebenes 3 Gebrauche in Bequemer Drageeform. deren wirksame Bestandteile nach 2 deutschen Reichspatenten hergestellt werden. Bon deutschem Unſpersitäts-Professor nach exakten Dersuchen als hervorragend anerkannt. Nack dem ungefähr 30. Bebenslahr muß die Haut jeder ans besonders gepflegt werden. Die bisherige Anwendung en. Cremes, sog. Teintwässern usw. dientè nur zur Hon⸗ seruterung der Haut. konnte aber niemals welke laut verjüngen! Das neue Präparat Walida- Hormon- Dragées wird täglich à2—3mal eingenommen(bequem in der Handtasche mitzunehmen), und die unschönen Falten im Gesicht(Runzeln, Hrähenfüße) werden nnch Warum 8 Außere Rurzer Anwendung zum Derschwinden gebracht. 8 Sle werden um viele jahre jugendlicher aussehen. Absolut unschädlich. un Gegenteil für den gesamten Organismus äußerst wohltuend. Die Farbe der ftaut wird reiner. Das Alterspigment(welke Haut) verschwindet gans. Interessante Broschüre mit vielen Buldern über alles Wissenswerte wird hostenlos versandt in nerschlosse- nem Doppelbrief ohne jeden Aufdruck gegen 30 Pig. Doppelbrieſporto durch das General- depot für Deutschland? Kronen-Apotheke. Berlin (wischen Unter den Pinden u. Behreus tr.). Nur direkte Aufträge merden versandt, unverlangte Nachnahmesendungen(wie dies vielfach üblich) sind ausgeschlossen. 815 Um jede Dame von der bequemen Anwendungswelse der Walida Hormon-Dragses zu überzeugen, senden wlr eine Probepackung umsenst. Wir legen die Probepackung der verschlossenen Broschürensendung(nur wenn 30 big. Horta Eine Gewlontszunahme gurch Anwendung der Walica-Dragées ist keineswegs zu be- fürchten Zu haben in allen Apotheken. Originalpackung.75 M. 3 parat zum innerlichen Behandlung die Haut nieht? 8, Block 181, Friedrichstr. 160 Seite/ Nummer 547 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe Die Vibel auf der Erde Lina Basquettes Aufſtieg und Unglück— Die verhängnisvolle Rolle des „gottloſen Mädchens“ Von Howard F. Gibſan⸗St. Louis Jeder, der die Laufbahn Lina Basquettes kannte, nannte die Hollywooder Filmſchauſpielerin ein Kind des Glücks. Tatſächlich waren auch wenige Künſtlerinnen vom Schickſal derartig begünſtigt wor⸗ den wie ſie, die mit ſechzehn Jahren ſchon als Tän⸗ zerin die Aufmerkſamkeit des Newyorker Publikums auf ſich zog und vier Jahre ſpäter einer der funkelnd.⸗ ſten Sterne am amerikaniſchen Filmhimmel werr. Ihr Glück ſchien den Höhepunkt erreicht zu haben, als ihr einer der Gebrüder Warner, der amerika⸗ niſchen Filmmagnaten, ſeine Hand bot. Die Heirat mit dem mehrfachen Dollarmillionär mußte ihr auch dann eine ſorgloſe Exiſtenz ſichern, wenn die für alle Künſtlerinnen ſo kritiſche Zeit eintrat, da das Pub⸗ likum von der gealterten Frau, von ſeinem einſtigen Liebling, nichts mehr würde wiſſen wollen. Die Ge⸗ burt eines Kindes ſchien das Verhältnis zwiſchen beiden Gatten noch enger zu knüpfen. ö Dann trat plötzlich jenes Ereignis eßn, das die Künſtlerin nach ihrem eigenen Glauben um Glück und Frieden brachte. Lina Basquette ſollte die Titel⸗ rolle im Film„Das gottloſe Mädchen“ ſpielen. Auf⸗ gabe dieſes Filmes ſollte es ſein, der amerikaniſchen Oeffentlichkeit die irdiſchen Folgen der ſinnloſen atheiſtiſchen Lehre vor Augen zu führen und die Reli⸗ gionsverfolgung zu bekämpfen, die damals gerade in Sowjetrußland ihren Höhepunkt eryeicht hatte. Lina Basquette nahm die angebotene Rolle mit Freuden an, weil ſie Feuer und Flamme für das Ziel des Filmes war. Sie ſpielte als junge Bolſchewiſtin, die Gott und Religion verleugnet, in Anfang vollendet. Doch dann ſtellte die Regie an ſie ein Anſinnen, das ſie entſetzt zurückwies. Sie ſollte eine Bibel ergreifen und ſie voll Verachtung und Spott auf die Erde werfen. Ihre Rolle verlangte es angeblich ſo, um die Wirkung draſtiſcher zu geſtalten.„Nein, das tue ich nicht“, er⸗ klärte ſie mit Entſchiedenheit. Sie ſagte das in Gegenwart aller Mitwirkenden, und ſie las aus den Blicken ihrer Kollegen und Kolleginnen deren volle Zuſtimmung:„Nein, tu es nicht!“ Regiſſeur und Autor ſchienen dieſe Antwort nur erwartet zu haben. Denn ſie wußten ſofort eine Reihe von Gründen vorzubringen, die Lina Basquettes Be⸗ denken beſeitigen ſollten.„Sicher“, meinten ſie,„wäre es Sünde, die Bibel in ſchlechter Abſicht zu Boden zu schleudern, doch dieſer Fall kommt ja für Sie nicht in Frage, da Sie die Rolle ja nur zu einem guten Zwecke ſpielen, ohne ſich irgendwie mit dem gottloſen Mädchen' zu identifizieren.“ Ein Dutzend anderer Begründungen praſſelten noch auf Ling Basquette ein. Doch am überzeugendſten waren die wenigen Worte:„Sie müſſen es tun. Wir verlangen es von Ihnen.“ Das konnte vielleicht auch heißen:„Sonſt geben wir Deine Rolle einer anderen.“ So beugte ſich die Schauſpielerin ſchweren Herzens dem Wunſche der Regie. Doch, ſie ſtellte die eine Be⸗ dingung, daß es nicht eine wirkliche Bibel ſein ſollte, die ſie zu Boden ſchleuderte, ſondern irgend ein weltliches Buch, das in einen echten Einband ge⸗ bunden würde. Ihr Wunſch wurde ohne weiteres erfüllt. So war es irgend ein belangloſes, durch Einband und äußere Geſtalt zur Bibel geprägtes Buch, das Dina Basquettes Gegenſpielerin dem gottloſen Mäd⸗ chen“ in die Hand drücken wollte:„Ließ die Heilige Schrift! Du kennſt ſie nicht, denn ſonſt würdeſt Du anders ſprechen.“ Das Buch lag auf dem Tiſche. Einen Augenblick ſah Ling Basquette es— wie ihre Rolle vorſchrieb— verächtlich an. Dann ergriff ſie es in plötzlich aufwallender Wut und ſchleuderte es zu Boden, daß es aufflog und die Seiten flatterten. So ſehr ſich Lina Basquette auch in ihre Rolle hinein gedacht hatte, ſo war ſie doch in dieſem Augenblick über ihre Handlung erſchrocken und ſchauderte. Es koſtete ſie Ueberwindung, ihre Rolle weiterzuſpie⸗ len, denn ſie hatte das Gefühl, daß ihr Glück dort auf dem Boden lag. Aber gerade dieſer Zwieſpalt zwiſchen ihrer eigenen Ueberzeugung und der Tat des Mäd⸗ chens, das ſie verkörpern ſollte, verlieh ihrer Darſtel⸗ lung eine Vollendung, die kaum vom Autor erhofft worden war. Denn ſo verriet ſelbſt das„gottloſe Mädchen“ Furcht vor den Folgen des begangenen Sakrilegs. Hier trat die Wendung in Lina Bas⸗ quettes Leben ein. Sie, die bisher wie ſelten eine Künſtlerin vom Glück begünſtigt worden war, wurde nun vom Mißgeſchick ſtändig verfolgt. Zuerſt verlor ſie ihren Mann, der völlig unerwartet ſtarb. Er hinterließ ihr und ihrem Kinde lediglich die Nutznießung einer Summe von 100 000 Dollar, die zu ſeinem wirklichen Vermögen in keinem Ver⸗ hältnis ſtand. Es handelte ſich hier allem Anſchein nach nur um ein Verſäumnis des Verſtorbenen, und Lina Basquette würde den Kampf um das Milli⸗ onenerbe ohne jeden Zweifel für ſich und das Kind gewonnen haben, hätte ſie nicht aus irgend einem Grunde, für den ſie ſelbſt keine Erklärung fand, die geſetzliche Friſt zur Einreichung der Klage ungenützt verſtreichen laſſen. So fiel das Vermögen an die Familie ihres Mannes. Unmittelbar danach verzichtete die Hollywooder Filmgeſellſchaft, deren Stern Lina Basquette bis dahin geweſen war, auf ihre weitere Mitarbeit, ohne einen Grund für dieſes Verhalten anzugeben. Früher hätte die Schauſpielerin von allen Seiten die vorteil⸗ hafteſten neuen Angebote erhalten, doch das Vor⸗ gehen der Hollywooder ſtempelte Lina Basquette plötzlich zur minderwertigen Kraft. So wurden ihr nur ganz untergeordnete Rollen, nach einiger Zeit überhaupt keine mehr angeboten. In dieſer Zeit ihres Niederganges heiratete die Künſtlerin zum zweiten Male, und zwar keinen anderen als den Operateur Marley, der damals die Szene mit dem Bibelwurf aufgenom⸗ men hatte. Da Lina Basquette ihre Filmlaufbahn zerſtört ſah, überredete ſie ihren Mann, mit ihr und einigen Tänzern und Tänzerinnen eine Variete⸗ truppe zu gründen. Das Unternehmen blühte an⸗ fänglich, doch dann erlitt Lina Basquette einen über⸗ raſchenden Zuſammenbruch, und die Truppe löſte ſich auf. Kurz darauf trat die Familie ihres erſten Mannes mit dem Anſinnen an ſie heran, die Pflege des Kindes für neun Monate im Jahr den Ver⸗ wandten zu überlaſſen, weil ſie ſelbſt infolge ihres Berufes nicht in der Lage ſei, ihren Pflichten als Mutter zu genügen. Die Warners boten ihr dafür den Betrag von 300 000 Dollar aus dem Vermögen ihres Mannes an. Lina Basquette war damit einverſtanden, doch nur um von dieſem Augen⸗ blicke an von ihren ſämtlichen Freunden und Be⸗ kannten gemieden zu werden:„Du haſt Dein eigenes Kind verkauft!“ Anfänglich wehrte ſie ſich gegen die Vorwürfe:„Ich habe es nur zu des Kindes eigenem Dienstag, 25. November 1930 Beſten getan.“ Doch ſchließlich hielt ſie ſich ſelbſt für ſchuldig, wurde nervös und unverträglich, und ihr zweiter Mann ließ ſich von ihr ſcheiden. Als das Urteil gefällt wurde, war Lina Basquette dem Wahnſinn nahe, denn ſie liebte Marley auf⸗ richtig. Dann verſuchte ſie, ihren Schmerz und die Gewiſſensbiſſe in einem Leben der Ausſchweifungen und hyſteriſchen Ausgelaſſenheit zu betäuben. Sie konnte dank des„Erlöſes“ für ihr Kind neue Freunde um ſich ſammeln und fühlte ſich doch nur von ihnen angewidert. So verließ ſie eines Abends unvermittelt ihre Gäſte:„Ich kann dieſes Leben nicht länger ertragen!“ In ihrem Zimmer nahm ſie Gift. Ein Zufall führte das Dienſtmädchen in den Raum, und ein Arzt rettete Lina Basquette das Leben. Er erwies ihr da luit keinen Gefallen, denn das„gottloſe Mädchen“, krank an Leib und Seele, glaubt feſt daran, daß es vom Schickſal noch weiter verfolgt werden wird, weil es damals die Bibel auf die Erde ſchleuderte, Neue Rieſenerploſion in einer rumäniſchen Petroleum⸗Raffinerie Die Exploſion in der Petroleum⸗Raffinerie der Aſtra Rumana bei Ploeſti in Rumänien wo ein Behälter mit 500 Waggons Benzininhalt durch eine Exploſion in Brand geriet. Der Schaden wird auf etwa eine Million Mark geſchätzt; Perſonen ſind der gewaltigen Exploſion glücklicherweiſe nicht zum Opfer gefallen. Die Kunſt, ins Gefängnis zu kommen Ein reicher Frauzoſe wurde kürzlich zu drei Monaten Gefängnis verurteilt wegen eines Ver⸗ gehens, das ſchonungsloſe Beſtrafung vollauf recht⸗ fertigt. Er hatte mit ſeitem Auto einen Maun umgefahren, ſchwer verletzt und war davon ge⸗ ſauſt, ohne ſich um das Opfer ſeiner Leichtfertigkeit zu bemühen. Auch der tüchtigſte Rechtsanwalt der franzöſiſchen Hauptſtadt konnte ihn vor der Frei⸗ heitsſtrafen nicht bewahren. Er gab ihm lediglich den guten Rat, das Urteil anzufechten, ein Weg der für den Verurteilten wenigſtene die Verlängerung der Wartezeit vor dem Strafantritt bedeutete. Durch ein Verſehen der Gefängnisverwaltung bekam der Mann, der beharrliche Gefängnisabſtinenz üben wollte, doch eine Aufforderung zum unverzüglichen Antritt ſeiner Strafe. Er rechnete ſich aus, daß er gegen Ende Januar wieder ein freier Mann ſein würde, und erſchien in der Strafanſtalt, bereit zum Tauſch ſeines Luxusheims gegen eine weſentlich ein⸗ fachere Behauſung. Jetzt aber wollte ihn die Ge⸗ fängnisverwaltung nicht aufnehmen, da ſein Prozeß infolge ſeines Einſpruchs gegen das Urteil noch nicht abgeſchloſſen ſei. Nun ſetzte der Mann alle Hebel in Bewegung, um doch ins Gefängnis zu kommen, und begründete das ſeinem Rechtsanwalt damit, daß er zum richtigen Geſchäftsbeginn wieder losgelaſſen werden wolle und gleichzeitig die Koſten des bis⸗ herigen Verfahrens durch die zwangsweiſe Nicht⸗ beteiligung an einem teuren Geſellſchaftsleben in der geſchäftlich obendrein unergiebigen Zeit einzu⸗ bringen vermöchte. Der Rechtsanwalt, der durch ſeine Geſchicklichkeit die Gefängnisſtrafe nicht abzu⸗ wenden vermochte, hatte nun wenigſtens Erfolg mit ſeinen Bemühungen, den Verurteilten auch tatſäch⸗ lich zur gewünſchten Zeit zum Abſitzen der Strafe zu verhelfen. Das Abſitzen der Strafen zur Winters⸗ zeit iſt auch bei anderen Verbrechern ein Vorgang, der als Glücksfall empfunden wird. * * Gleiche Tracht für Schulkinder in Japan. Die japaniſche Regierung iſt mit einer merkwürdigen Neuerung hervorgetreten. Sie hat verfügt, daß ſämtliche Schulkinder in der gleichen Tracht die Schule beſuchen müſſen. Die Abſicht dieſer Maßnahme zielte auf die Unterdrückung der Klaſſeninſtinkte, die bei Schulkindern durch den ver⸗ ſchiedenartigen Wert ihrer Kleidung entſtehen könn⸗ ten. Zur Erläuterung muß man dem hinzufügen, daß die marxiſtiſchen Parteien in Japan überhaupt keine Rolle ſpielen. Es gibt dort zwar eine ſozial⸗ demokratiſche und eine radikal⸗kommuniſtiſche Arbei⸗ terbewegung, aber ſie vermag die Geſetzgebung des Landes nicht zu beeinfluſſen, weil ſie es noch nicht auf ein halb Dutzend Reichstagsmandate in dem leb⸗ haften Induſtrielande bringen kann. Die japaniſche Wählerſchaft läßt ſich meiſt durch vaterländiſche Rück⸗ ſichten entſcheidend beſtimmen. Der Erhaltung dieſes Zuſtandes gilt vermutlich auch die Schulverfügung. Aber nun käme es doch ſehr darauf an, ob die Kinder nicht an den— Frühſtücksbroten erkennen könnten, daß ihre Eltern vom Kampf ums Daſein in der ver⸗ ſchiedenartigſten Weiſe beglückt oder mitgenommen ſein werden. Mit Verfügungen, ſeien ſie noch ſo gut gemeint, kann man dem mächtigen Naturgeſetz von der Verſchiedenartigkeit aller Dinge auf der Erde, und von der außergewöhnlichen Unterſchiedlichkeit der Menſchen ſchwerlich begegnen. Die Eröffnung des Valikan⸗Telephons durch Papſft Pius Die Einſchaltunig der Telephonzentrale wird durch den Heiligen Vater ſelbſt vorgenommen. Links Kardinal⸗Staats ſekretär Pacelli, der frühere Nuntius in Berlin Die Einrichtung einer Telephonſtation im Vatikan iſt ein ſymboliſches Zeichen der wieder⸗ hergeſtellten Verbindung der heiligen Stadt mit der Außenwelt, —— Eine Falle für die Tſetſe⸗Fliege Ein engliſcher Inſektenforſcher, Profeſſor Har⸗ ris, der im Auftrage der ſüdafrikaniſchen Regie, rung längere Zeit in Südafrika und Rhodeſta eine beſtimmte Viehkrankheit beobachtet hat, führte kürz⸗ lich einem Kreis von Sachverſtändigen im Zululand eine von ihm erfundene Falle für die Tſetſe⸗Fliege vor. Die von ihm beobachtete Viehkrankheit wird von der Tſetſe⸗Fliege verurſacht, die bekannt⸗ lich auch die Schlafkrankheit verbreitet. Pro⸗ feſſor Harris kam im Laufe ſeiner Beobachtungen zu der Ueberzeugung, daß die Tſetſe⸗Fliege ſich bei ihren Angriffen auf das Vieh lediglich auf ihren Geſichts⸗ ſinn verläßt. Sie reagiert dabei auf den Unterſchied zwiſchen Licht und Schatten. Auf dieſe Beobachtung ſtützt ſich die Konſtruktion der Falle. Sie beſteht aus einem Holzmodell, das in ſeinen äußeren Umriſſen ungefähr einem Stück Vieh gleicht. Ueber den offenen Rücken iſt ein dünnes Gewebe ge⸗ ſpannt, das dem Lichte Zutritt gewährt. An dem Bauch des Modells iſt eine Oeffnung, die durch das von oben einfallende Licht erhellt wird. Die Tſetſe⸗ Fliege, die ſich an den Bauch des Tieres zu heften pflegt, wird durch den Lichtſchein angezogen und geht durch die Oeffnung in die Falle. Bei der Vorfüh⸗ rung der Erfindung wurden im Laufe eines Tages 1393 Fliegen in der Falle gefangen. Wurden die Flie⸗ gen freigelaſſen, ſo gingen ſie ſtets wieder in die Falle. Da das Modell etwa 30 Mark koſtet, ſo iſt das Verfahren ſehr billig und man hofft damit praktiſche Erfolge zu erzielen. „Einfaches Leben“ auf allen Vieren In den Vereinigten Staaten gibt es viele Geſund⸗ heitsapoſtel, die alles Heil von dem„einfachen Leben“ (simple life) erwarten. Einer dieſer Apoſtel iſt der frühere Farbenfabrikant Park Hammar in St. Louis, der ſich als reicher Mann von ſeinen Ge⸗ ſchäften zurückgezogen hat und nun im Alter von 66 Jahren ſich den Freuden des„einfachen Lebens“ widmet. Er hofft, dadurch die Alterserſcheinungen völlig überwinden zu können und hat bereits eine ſtattliche Anhängerſchar um ſich geſammelt. In der nächſten Zeit will er einem Rufe nach Italien folgen, um dort in der Nähe von Genua ſeine Lehren ins Praktiſche zu überſetzen. Die Praxis beſteht darin, daß die weichen Betten verſchwinden und durch Holz⸗ pritſchen erſetzt werden, auf denen die Anhänger des „einfachen Lebens“, das Geſicht nach unten gerichtet, ruhen, ſo oft ſie das Bedürfnis nach Schlaf em⸗ pfinden. Weiter beſteht das„einfache Leben“ darin, daß ſeine Anhänger, ſo oft es geht, auf allen Vieren umherwandern. Hammar wird ſeinen Anhängern dabei auch in Italien mit gutem Beiſpiel vorangehen oder, beſſer geſagt, vorankriechen. Während des Kriechens wird der Rücken von ultravioletten Lampen be⸗ ſtrahlt. Dieſe Kur hat nach der Behauptung Ham⸗ mars einen ſo mächtigen Erfolg, daß Männer von ſiebzig Jahren ſich geiſtig und körperlich wie Jüng⸗ linge von zwanzig Jahren fühlen. Die Koſt beſteht aus Obſt und rohem Gemüſe.„Der Tod, ſo ſagt der amerikaniſche Geſundheitsapoſtel, iſt natürlich unver⸗ meidlich. Aber das Alter kann vollkommen über⸗ wunden werden, wenn man in einem milden Klimg und bei viel Sonne„einfach lebt.“ 25 ——— Aus aller Welt * Wenn die Gattin den Kartoffelſtampfer regiert. In unſerer heutigen Zeit der Frauenemanzipatfon iſt es doppelt erfreulich, wenn ein weibliches Weſen mit ſämtlichen Haushaltsgeräten umzugehen verſteht. Letzteres kann mit ruhigem Gewiſſen von der braven Frau Kulle aus Newark behauptet werden. Kürzlich beehrte ein Einbrecher den Kulleſchen Haus halt mit ſeinem nächtlichen Beſuch. Kulle hörte den Ein⸗ dringling, kroch aus dem Bett und fiel über den Ein⸗ recher in dem Augenblick her, da dieſer das Weite ſuchen wollte. Leider waren Herrn Kulles Kräfte nicht ebenſo groß wie ſein Mut, weshalb er ſich nach einigem Katzbalgen gezwungen ſah,ſeine Frau zu Hilfe zu rufen. Ftau Kulle ſtürmte in die Küche, holte den wuchtigen Kartoffelſtampfer, vergaß in der Eile die Kampfſzene durch Anknipſen des Lichtes zu beleuchten und hieb mit dem Mordinſtrument kräftig auf den nächſtbeſten Schädel ein. Der Schlag war wohlgezielt und wirkungsvoll, denn der Inhaber des betreffenden Kopfes fiel wortlos zu Boden.„Siehſt Du wohl!“ wollte ſich die tapfere Stampferſchwingerin schon in die Bruſt werfen, als ſie plötzlich zu ihrem großen Erſtaunen bemerkte, wie ihr vermeintlicher Gatte durch das Fenſter verſchwand. Jetzt ſchaltete ſie das Licht ein: Auf dem Boden lag Herr Kulle be⸗ wußtlos, und ſein Schädel wies deutliche Spuren eines Stampferhiebes auf. Die Worte, mit denen Herr Kulle ſeiner Gattin ſeine Rückkehr ins Leben mitteilte, ſollen nicht ſehr ſalonfähig geweſen ſein. «Die Polizei verſchleppt Kraftwagen. Stößk ſchon in deutſchen Städten die Beantwortung der Frage„Wo parke ich meinen Kraftwagen?“ auf Schwierigkeiten, ſo häufen ſich dieſe in den Vereinig⸗ ten Staaten in beängſtigender Weiſe. Faſt alle grö⸗ ßeren Städte ſind dazu übergegangen, das Parken über eine beſtimmte Zeitſpanne hinaus zu verbieten, und die Schutzleute waren angewieſen, in jeden Wa⸗ gen, der zu lange geſtanden hatte, einen vorgedruck⸗ ten Zettel hineinzuwerfen:„Wegen Ueberſchrei⸗ ten der zuläſſigen Parkdauer haben Sie inner⸗ halb von drei Tagen bei der Polizeidirektion zwei Dollar einzuzahlen.“ Aber auch deſe Maßregel nützte nicht viel. So ſind einige Städte jetzt zu einer dra⸗ ſtiſcheren Methode übergegangen. Stellt ein Schutz⸗ mann feſt, daß an einer beſonders verkehrsreichen Stelle ein Kraftwagen zu lange parkt, ſo ruft er das eigens zu dieſem Behufe aufgeſtellte Ab ſchleppkommando an, dieſes kommt mit einem Schnellaſtwagen herbei und ſchleift das beanſtandete Auto in irgend eine Unterſtellhalle. Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, daß die Maßregel ſehr wirkungsvoll iſt. Mancher Kraftwagenbeſitzer, der ſein Auto am Parkplatz nicht wiederfand, mußte dret oder vier Tage lang alle Garagen abſuchen, bis er ſein Vehikel vorfand und nach Entrichtung der Koſten mitnehmen durfte. Die Abſchleppkommandos geben nämlich keine Auskunft über den Standort des Wa⸗ gens, weil das langwierige Suchen ein Denkzettel für den Verkehrsſünder ſein ſoll. Ob ſich dieſe dra⸗ koniſche Maßregel auch ſpäter bewähren wird, dürfte freilich zweifelhaft ſein, denn für Gauner iſt die Ver⸗ ſuchung, das ſtädtiſche Abſchleppkommando zu ſpielen, beängſtigend groß. 74 f r Fl le ge Har tegie, eine kürz⸗ uland Fliege wird annt⸗ Pro⸗ en zu ihren ſichts⸗ ſchied htung einen ungen eine n der olgen, n ins darin, Holz⸗ r des ichtet, em⸗ darin, zieren ich in beſſer chens u be⸗ Ham⸗ von Jüng⸗ zeſteht qt der mver⸗ über⸗ lim 1 giert. hatton Weſen rſteht. raven irzlich is halt Ein⸗ Ein⸗ Weite kräfte 9 nach u Küche, in der es zu räftig war er des Siehſt igerin ihrem licher galtete le be⸗ puren denen Leben in. Stößt g der 1 auf einig⸗ e grö⸗ zarken bieten, u Wa⸗ druck⸗ rei⸗ inner⸗ zwei nützte r dra⸗ Schutz⸗ zeichen uft er A b⸗ einem andete erigen J ſehr r, der e drei bis er Koſten geben kzettel e dra⸗ dürfte Ver⸗ zielen, 5 2 0 f IItä 5 Dienstag, 25. November 1930 Seite/ Nummer 547 Der Film, der ein Erlebnis bleibt Die Darsteller: Maria Paudler E. A. Duponis Monumentalwerk TWel Welle Eine Menschhelis- Tragödie Hermann Vallentin Peter Voss Paul Graetz Helene Sieburg E. A. DUPONTS Nach„Atlantik“ das größte Meisterwerk Im Beiprogramm: 224 2—* „Die tönende Emeika- woche“ Hoc und Flide aui hoher See. Beginn nachmittags 3 Uhr ſatlonal-Theater Mannheim Dienstag, den 25. November 1930 Vorstellung Nr. 88— Miete A, Nr, 13 WII helm Te 11 Schauspiel von Schiller Inszenierung: Herbert Maisch Bühnenbild: Eduard Löffler Technische Leitung; Walther Uaruh Antang 20 Uhr Ende 22 Uhr Personen: Hermann Geßler, Reichs vogt Willy Birgel Werner, Freih. v. Attinghausen Hans Godeck Ulrich von Rudenz, sein Neffe K. Haubenreiger Werner Stauffacher Karl Marx Wihelm Tell Hans Finohr Arnold vom Melchtal Erich Musil Gertrud, Stauffachers Gattin Ida Ehre Hedwig. Tells Gattin Elisabeth Stieler Rudolf der Harras Hans Simshäuser Tel. 21624 Aol Theater annheim 1 pe der derüner Rotterbünnen Heute abend 8 Uhr Abschledsvorslellung Willi Seyler keiederthe Wull der singt mit durchschlagendem Hrſolg den Goethe, Sein mitreſßendes Temperament versteht er maßvoll und weise su beherrschen. aber man spürt die Alüt seiner verhaltenen Beidenschaft. Beäangstigend still wird es, wenn er sein 0 Mädchen. O0 Mädchen, in das Publikum hineinsingt. Haum ist aber der letste Hlang seiner ſaszinterenden Stimme ver- rauscht. s0 brechen Beiſallsstürme los. Immer wieder ruft ihn das publikum, bis er gich bereit findet. ein awettes, ein drittes Mel da eapo zu singen.. Neues Mannheimer Volksblatt vom 21. November 1930. Mittwoch bis Sonntag Abschiedsvorslellungen 5 lan Hans Gredinger Kammersänger 5 in geiner Glanzrolle als Sou Pong in Jas Land des Läthelns Lisa: Else Pepplar Mittwoch, Samstag nachm. 4 Uhr Sonntag nachm. 2 Uhr lie letzten Märchen- Vorstellungen opchen und der V MARIONETTEN- HEATER Münchner Künstler Heute Dienstag u. Mittwoch 17 Casino-Saal 87% e einzige Aufführungen von 4 Mittwoch 4 Uhr(Kinder halbe Preise) „Der kleine und der große Klaus“ Mk. 9. 2. I Vorverk. Heckel u Saalkasse At. Plangtarium Donnerstag. 27. November, 20 Uhr ichtbilder-Vortrag Ausgewählte Kapitel der Astronomie und Geophysik II: 72 lie Firahlung der Junne und ihre Funirkung auf Erue und Planeten 1 Vortragender: Dr. Feurstein. lutritt RM 050; Stud. und Schüler RM.25 Ieh habe das Lokal Mürzburger Nofbräu 6, 38 übernommen. lch gebe ses vorzügliche Edelbier pro Glas ½ Liter zu 27 Pig. 6 Fuhre Ausgezeichnete Weine vom? inzerverein und gute Küche. 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