9. L. E Aae leph. 220 58 inden erb. — zuzüglich Zustellgebühr.— Abholſtellen: Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße a, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauer Straße 8, — Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. 8e Luiſenſtraße 1. Wannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Maunheim. Mittag⸗Ausgabe eur 5 Beſchwerde-Note Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 27. Nov. Das Reichskabinett trat geſtern am ſpäten Abend zu einer Sitzung zuſammen, um ſich noch einmal mit ber Abfaſſung der an den Völkerbundsrat zu richten⸗ den Beſchwerdenote wegen der Deutſchenverfol⸗ gungen in Polniſch⸗Oberſchleſien zu beſchäftigen. Der Reichsaußenminiſter erſtattete, wie die„Voſ⸗ ſiſche Zeitung“ mitzuteilen weiß, einen eingehenden Bericht über das dem Auswärtigen Amt vorliegende Material. Die Prüfung der Rechtslage habe er⸗ geben, daß ein 5 Appell au den Generalſekretär des Völkerbundes zur Einberufung einer außerordentlichen Ratstagung auf Grund des Artikels 11 der Völkerbundsſatzungen möglich iſt. Das Kabinett hat darauf beſchloſſen, in ſeiner Note dieſe außerordentliche Einberufung bes Völkerbundsrates zu verlangen. Außer dieſem Erſuchen wird die Note das geſamte amtliche Mate⸗ rial über die Vorgänge in Oſtoberſchleſien und die deutſchen Ermittlungen enthalten, die ſich in der Hauptſache auf die eingehenden Berichte des Generalkonſuls von Grünau ſtützen. Ihr Inhalt ſoll bekannt gegeben werden, ſobald ſie in die Hände des Generalſekretärs des Völkerbundes ge⸗ langt iſt. Die Note enthält auf Grund eines umfangreichen authentiſchen Materials eine Darſtellung der ſy ſte⸗ matiſchen Deutſchenverfolgungen in Oberſchleſien und widerlegt durch das Ge⸗ wicht der aufgeführten Tatſachen voll und ganz die tendenziöſe Veröffentlichung der Warſchauer Regie⸗ rung. Man bezweifelt an Berliner zuſtändiger Stelle nicht, daß dem deutſchen Antrag auf ſofortige Ein⸗ berufung des Rats bei der Dringlichkeit des Themas von dem Präſidenten und den Mitgliedern ſtatt⸗ gegeben werden wird, ſchon mit Rückſicht auf die un⸗ erträgliche Lage, der die Deutſchen in Oberſchleſten durch eine Fortdauer des Terrors ausgeſetzt wären. Studentiſcher Proleſt Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 27. Nov. Am Freitag vormittag werden die ſtuden⸗ tiſchen Korporationen eine akademiſche Proteſtkundgebung gegen den polniſchen Terror in Oberſchleſien veranſtalten, die unter beſonderer Mit⸗ wirkung des Arbeitsringes oſtdeutſcher Studenten⸗ verbände ſteht. Der Auswärtige Ausſchuß einberufen Der Auswärtige Ausſchuß des Reichstages iſt jetzt für nächſten Dienstag, 10 Uhr vormittags, ein⸗ berufen worden, um zu den Vorgängen in Pol⸗ niſch⸗Oberſchleſien Stellung zu nehmen. Ferner ſind für Dienstag die Reichstagsfraktion der Deutſchen und der Deutſchnationalen Volks⸗ bartei einberufen. N Die Finanzlage Frankreichs Telegraphiſche Meldung — Paris, 26. Nov. In der Vormittagsſitzung der Kammer gab heute der Finanzminiſter bei der Beratung der Wirtſchafts⸗ teſormgeſetze die Erklärung ab, daß das Schatzamt über ein Aktivum von 17 Milliarden ver⸗ ſüge bei einem Paſſivum von 10 Milliarden. Es ſet demnach leicht, 5 Milliarden für die Zwecke der Wirtſchaftsreform flüſſig zu machen. Am 15. November 1929 habe das Schatzamt über 207 Milliarden verfügt. Wenn es am 15. November 1930 nur 17 Milliarden ſeien, ſo ſei das darauf zurückzu⸗ führen, daß das Schatzamt 4% Milliarden an die Amortiſationskaſſe abgeführt habe. Die Finanzlage gel alſo ſo gut wie im vergangenen Jahre. Straßenbahnunglück in Italien— Sieben Tote — Fermo(Marken), 26. Nov. Ein Straßen⸗ beahnzug der Linie Fermo⸗Porto S. Giorgio ſtürzte A folge Entgleiſung von einer Brücke in eine dar⸗ unter laufende Straße ab. Sieben Perſonen wurden helötet, elf verletzt. Donnerstag, 27. November 1930 zer Appell an den Völkerbunt Das Reichskabinelt hat beſchloſſen, wegen des polniſchen Terrors in Oberſchleſien die a. o. Einberufung des Völkerbundsrats zu verlangen Die Parteiführer beim Kanzler Welchen Einoͤruck hat Dr. Brüning dadurch bekommen? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 27. Nov. Die Parteiführerbeſprechungen ſind geſtern im weſentlichen abgeſchloſſen worden. Der Kanzler empfing nacheinander die Deutſch nationalen, für die Herr Hugenberg perſönlich erſchienen war, die Sozialdemokraten und die Bayeriſche Volks⸗ partet. Auch Herr Dingeldey von der Deutſchen Volkspartei iſt noch einmal zu ihm gebeten worden. Ueber den Geſamteindruck, den er aus dieſen vor⸗ parlamentariſchen Verhandlungen geſchöpft hat, wird Dr. Brüning heute dem Kabinett berichten. Es iſt indes wieder fraglich geworden, ob dann ſchon die endgültige Entſcheidung über die Anwen⸗ dung des Artikels 48 fallen wird, zumal das zu dem Sanierungsprogramm gehörende ſehr wichtige Steuervereinheitlichungsgeſetz erſt noch in der heutigen Vollſitzung des Reichsrats verabſchiedet werden muß, gegen das bekanntlich Bayern ſtarke Einwände erhoben hat. Es iſt alſo durchaus möglich, daß dieſe Vorlage noch eine Ver⸗ änderung erhält. Jedenfalls ſcheint der Kanzler aus den Unterhaltungen mit den Parteiführern die“ Ueberzeugung gewonnen zu haben, daß bei der gegen⸗ wärtigen Konſtellation im Reichstag eine Verab⸗ ſchtedung der Finanzgeſetze auf einem andern als dem Verordnungswege nicht zu erreichen iſt. Entſcheidung am Samstag Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 27. Nov. Der Reichskanzler wird heute in Gegenwart des Reichsarbeitsminiſters Stegerwald noch einmal die Unterhändler der Sozialdemokra tit e empfangen. Seine abermalige Beſprechung mit ihnen gilt indes nicht, wie die„D. A..“ mitzuteilen weiß, dem Sanierungsprogramm, ſondern vielmehr der zur Zeit im Haushaltsausſchuß beratenen No t⸗ verordnung. Zu ihr haben, wie erinnerlich, die Sozialdemokraten gewiſſe Abänderungswünſche, vor allem auf ſozialpolitiſchem Gebiet vorgetragen. Wie die„D. A..“ zu wiſſen glaubt, ſoll die Reichsregie⸗ rung bereit ſein, von ſich aus auf dem Verordnungs⸗ wege einige Aenderungen an der Kranken⸗ verſicherngsnovelle vorzunehmen, die in der Hauptſache in einer Milderung des Kranken⸗ ſcheinſyſtems beſtehen werden. Das Kabinett wird ſich jedoch nicht— an dieſem Standpunkt wird nach wie vor feſtgehalten— zu Aenderungen herbei⸗ laſſen, die Grundſätzliches betreffen oder das finan⸗ zielle Ergebnis der Notverordnung in Frage ſtellen. Die Beſprechungen Dr. Brünings mit den Partei⸗ führern über das Sanierungsprogra mm ſind, worauf wir ſchon hingewieſen haben, geſtern ab⸗ geſchloſſen worden, und der Kanzler will heute dem Kabinett berichten. Die Entſcheidung in der großen politiſchen Frage, vornehmlich darüber, ob und in welcher Form der Finanzplan auf dem Weg über den Artikel 48 in Kraft ge⸗ ſetzt werden ſoll, wird indes, wir wiederholen, in der heutigen Sitzung noch nicht fallen, ſondern erſt an den kommenden Tagen, wahrſcheinlich am Sams⸗ tag. Zu dieſem Termin wird übrigens auch, wie das gleiche Blatt weiter berichtet, Juſtizminiſter Dr. Bredt in Berlin erwartet. Der Konflikt in der Wirtſchaftspartei Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 27. Nov. Die Wirtſchaftspartei hatte am Dienstag offiziös verlauten laſſen, daß der Konflikt in einer Vorſtandsſitzung beigelegt und die Rivalen Dre⸗ witz und Coloſſer wieder verſöhnt ſich in die Arme geſunken ſeien. Dem iſt jedoch, wie ſich jetzt herausſtellt, nicht ſo. Die Parteiausſchußſitzung der Wirtſchaftspartei hat nur ſo etwas wie einen Burgfrieden herbeizuführen verſucht. Die eigentliche Entſcheidung iſt bis zum Parteitag der Wirtſchaftspartei, der im April 1931 in Hannover ſtattfinden ſoll, aufgeſchoben worden. Daran ändert nichts, daß Herr Coloſſer ſein Amt im Parteivorſtand wieder übernommen und auch ſeinen Einfluß auf das Parteiorgan wieder her⸗ geſtellt hat. Grzeſinſkis größte Sorge Drahtbericht unſeres Berliner Büros ! Berlin, 27. Nov. Die Berliner Polizei hat ſich wieder ein Helden⸗ ſtück geleiſtet. Wenn man ſchon in ſo bewegten Zeiten nichts wichtigeres zu tun hat als ſtudentiſche Kneipen„auszuheben“, in denen Menſuren aus⸗ gepaukt werden ſollen, ſo berührt es umſo eigen⸗ artiger, daß man dieſe Haupt⸗ und Staatsaktion mit Mitteln vornimmt, als handele es ſich darum, eine Razzia auf Schwerverbrecher zu veran⸗ ſtalten. Jedenfalls iſt der geſtrige Eingriff der Polizei der erſte dieſer Art in Berlin. Es iſt hin und wieder verſucht worden, Beteiligte an Menſuren feſtzuſtellen, aber Methoden wie diesmal ſind noch nicht angewandt worden. Offenbar will der neue Herr im Polizeipräſidium durch ſein ſchneidiges Vorgehen gegen die akademiſche Jugend ſich bei ſeinem höchſten Vorgeſetzten und vor allem bei ſeiner Partei in ein gutes Licht ſetzen. Mit Recht bemerkt der gewiß nicht rechts orientierte„Ber⸗ liner Börſen⸗Courier“: „Es iſt ſchwer zu verſtehen, warum ein ſo großes Polizeiaufgebot nicht nur die vielleicht erforderliche Tatbeſtandsaufnahme vornimmt, ſondern die ganze ſtudentiſche Zuſchauerſchaft„feſtſtellt“ und das ganze Arſenal ſtaatsgefährlicher Schläger, Paukbrillen, Fechtkörbe und Mützen beſchlagnahmt. Beſtim⸗ mungsmenſuren ſind trotz aller Paragraphendeutelei kein Zweikampf, ſondern ein Sport, ungefähr⸗ licher als mancher andere.“ Im übrigen beweiſt das Vorgehen Grzeſinſkis er⸗ neut, daß die Sozialdemokraten aus ihrer eigenen Parteigeſchichte nichts gelernt haben. Sie ſollten eigentlich wiſſen, daß mit Verboten und einſchnüren⸗ den Geſetzen das Gegenteil erreicht wird, was man erreichen will. Nachverzollung von Tabakfabrikaten Telegraphiſche Meldung Berlin, 26. November. Da in der neuen Tabakſtenervorlage nur eine Er⸗ mächtigung des Reichsfinanzminiſters keine Verpflich⸗ tung vorgeſehen iſt, die bei Inkrafttreten des neuen Geſetzes vorhandenen Beſtände nachzuverzollen, ſcheint in dem Tabakgewerbe die Meinung verbreitet zu ſein, daß das Reichsfinanzminiſterium von der Ermächtigung keinen Gebrauch machen würde; denn nur ſo läßt ſich die überall beobachtete Herſtel⸗ lung auf Vorrat erklären. Wie wir von beſonderer Seite erfahren. iſt aber der Reichsfinanzminiſter feſtentſchloſſen, einen Nachzoll zu erheben, ſchon weil andernfalls die Kapitalkräftigen Betriebe vor den weniger kapitalkräftigen in unberechtigter Weiſe bevorzugt würden. Dr. Horion beim Reichspräſidenten — Berlin, 26. Nov. Der Herr Reichspräſident empfing heute den Landeshauptmann der Rhein⸗ provinz Dr. Horion. Dr. Horion überreichte dem Herrn Reichspräſidenten zur Erinnerung an die diesjährigen beiden Rheinlandbeſuche das neu er⸗ ſchienene Prachtwerk von Paul Clemen„Die goti⸗ ſchen Monumental⸗Malereien der Rheinlande“, 141. Jahrgang— Nr. 55 „Frankreichs Grenzen an der Weichſel“? Von Staatsſekretär z. D. Frhr. v. Rhein baben Den franzöſiſchen Abgeordneten Franklin Bouillon ließ der Ruhm chauviniſtiſcher Schreier früherer Jahrzehnte und Jahrhunderte nicht ſchla⸗ fen. Einſt, und dann wieder von 19141919, ver⸗ kündeten ſie die Parole vom Rhein als„natürliche Grenze Frankreichs“. Jetzt, nach Locarno und der endlichen Räumung des Rheinlandes, gab es toſen⸗ den Beifall in der franzöſiſchen Kammer für den Erfinder des Schlagwortes:„Frankreichs Grenzen liegen an der Weichſel.“ Welches iſt ſeine Bedeu⸗ tung? Die franzöſiſche Politik ſoll die heutigen Grenzen zwiſchen Deutſchland und Polen ſo betrach⸗ ten, wie ſeine eigenen und ſich gegen jede deutſche Reviſionsforderung wenden. Während im weiteren Verlauf der Kammerdebatte der Außenminiſter Briand wenigſtens formal die Anwendung des Re⸗ viſionsartikels 19 des Völkerbundpaktes zugab, prägte der Miniſterpräſident Tardieu ein anderes Schlagwort:„Der Frieden iſt eine dauernde Schöpfung, hat Poincaré geſagt. Man hat den Eindruck, daß er für die verſchiedenen deutſchen Parteien eine dauernde Reviſion iſt.“ Im ſelben Gedankengang ſchrieb der„Temps“ vom 22. November:„Man möge einmal im guten Glauben an die ungeheure Geſamtheit der politiſchen, wirt⸗ ſchaftlichen, ethiſchen und ſozialen Probleme denken, die ſich unweigerlich im Falle einer Reviſion vor Europa ausbreiten würden und man wird erkennen, daß es vom allgemeinen Standpunkt der ziviliſier⸗ ten Welt aus eine währhafte Verirrung wäre, Kriſen hervorrufen zu wollen, die ſehr viel ſchwerer ſein würden als diejenigen, die angeblich durch Irr⸗ tümer— wenn es überhaupt ſolche gibt— der Frie⸗ densverträge hervorgerufen ſind und die man ſich nun vornehmen würde, zu korrigieren. Die Ver⸗ träge von 1919 haben vielleicht Fehler, aber ſie exi⸗ ſtieren In dieſen wenigen Zitaten liegt die ganze ſchickſalhafte Schwere des künftigen Ringens zwiſchen Deutſchland und Frank⸗ reich um deutſche Freiheit und Frieden in Europa. Ich bemühe mich ſeit Wochen, in der deutſchen und ausländiſchen Oeffentlichkeit den Ge⸗ danken zu vertiefen, daß neben inneren Finanz⸗ und Wirtſchaftsmaßnahmen und dem internationalen Prozeß einer weiteren Reduzierung bezw. Ab. änderung der deutſchen Tribute die Oſtfrage durch das grundſätzliche Aufwerfen des deutſch⸗polniſchen Problems vor dem Forum der internationalen Politik als internationale Aktion angepackt werden muß. Weil gerade ich ſelbſt zu den Politikern ge⸗ hört habe, die es während der Periode, in der die Rheinlandräumung das vornehmlichſte und drin⸗ gendſte Ziel der deutſchen Außenpolitik war, für richtig hielten, den Verſuch zu machen, in direkten Verhandlungen und Abkommen zu einem modus vivendi mit Polen zu kommen, muß ich nunmehr ebenſo deutlich die Feſtſtellung vertreten, daß dieſer Verſuch im Prinzip geſcheitert iſt und durch andere Methoden der Politik erſetzt werden muß. Ein deutſch⸗polntiſches friedliches Nebeneinanderleben iſt auf der Baſis der bisherigen Grundlagen zur Unmöglichkeit geworden. Polen hat ſich durch ſeine antideutſche Haltung und zuletzt durch die brutale Unter⸗ drückung des Deutſchtums während der Wahlen klar ins Unrecht geſetzt. Das deutſche Volk und ſeine Regierung, wie auch immer ſie zuſammengeſetzt ſein möge, kann und darf zu dieſer Entwicklung nicht ſchweigen und womöglich der polniſchen Auslandspropaganda es überlaſſen, auch das letzte ſchreiende Unrecht als Ausfluß berechtig⸗ ter polniſcher Staatsmacht darzuſtellen. Wir müſſen auch auf dieſem ſchwierigen Felde den Mut z u einem entſcheidenden Schritt vorwärts aufbringen, einmal weil der deutſche Oſten, Danzig und das Deutſchtum in Polen vor unſeren Augen zuſammenbricht und zweitens weil wir der fran⸗ zöſiſchen Theſe rechtzeitig und am Beginn lang⸗ wieriger neuer internationaler Auseinanderſetzun⸗ gen die unzweideutige deutſche Jorderung einer Grenzreviſion vom Korridor bis Oberſchleſien entgegenſetzen müſſen. 2. Seite/ Nummer 551 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe Donnerstag, 27. November 1930 Es liegt auf der Hand, daß dieſer Schritt, ebenſo wie der einer Reviſion des Poungplanes, diploma⸗ tiſcher und politiſcher Vorbereitungen bedarf, und ſein formelles Inkraftreten aus der Geſamtentwick⸗ lung der großen Politik heraus wohl überlegt ſein will. Es iſt zweitens aber ebenſo klar, daß es ſo wie bisher mit dem Durcheinander außenpolitiſcher Wünſche und Forderungen in uunſerem ſozial bis aufs ttefſte erregten Volk nicht mehr weitergeht. Der Wahlausfall vom 14. September hatte zuerſt einige Wochen lang die ſtärkſte Aufmerkſamkeit der Außenwelt auf Deutſchland gelenkt. Ein unterdrück⸗ tes Volk mit ſchweren ſozialen Struktarfehlern im Inneren wehrte ſich mit dem Stimmzettel gegen äußeres und inneres Leid. Wenn wir aber nunmehr nicht genug politiſchen Sinn und Begabung beſitzen, dieſe elementare Bewegung zu einer gemein⸗ ſamen Aktion nach Außen zu präziſieren, dann wird die Entwicklung wiederum über uns und un⸗ ſere inneren Zerfalls⸗ und Agitationsmethoden hin⸗ weggehen. Ich werfe hiermit öffentlich die Frage auf, ob die Hauptträger außenpolitiſcher Zukunftsforderun⸗ gen, die großen Parteien und Organiſa⸗ tionen nicht den Augenblick für gekommen halten, neben berechtigten Wünſchen auf Einleitung einer neuen interationalen Regelung der deutſchen Kriegs⸗ entſchädigung und neben notwendiger weiterer Be⸗ kämpfung der Verſailler Kriegsſchuldlüge die Oſt⸗ frage in den Vordergrund und in das hellſte Licht des politiſchen Tages zu ſtellen. Eine ſolche Zuſammenfaſſung des deutſchen Willens wäre praktiſches Handeln und national im beſten 8 Sinne des Wortes. Sie betrifft deutſches Leben, wo 1 es am gefährlichſten iſt und verheißt deutſche Zu⸗ 15 kunft, wo ſie an erſter Stelle geſucht werden muß. 8 Sie ſchließt andere deutſche Freiheits⸗ und Gleich⸗ berechtigungforderungen gewiß nicht aus. Sie ver⸗ gißt vor allem das Saargebiet nicht, über das franzöſiſche Zeitungen in unwürdigſter Weiſe mit neuen Argumenten zu ſchachern beginnen. Sie bejaht den deutſchen Willen zur Wehrhaftigkeit und zur BeſeitigQung des unerträglichen Rüſtungsunter⸗ ſchiedes durch allgemeine Abrüſtung. Sie zeigt nach den Wirrniſſen des Volksbegehrens und der Wahl⸗ kämpfe auch dem Ausland ein klares deutſches Ziel und fordert es zur Stellungnahme heraus. Sie ruft vor allem zu neuem Ringen mit Frank⸗ reich auf, das 1919 im Weſentlichen für das Un⸗ recht der Oſtgrenzen verantwortlich zeichnete und heute ebenſo wie in den letzten Jahren derjenige Faktor iſt, mit dem wir uns zunächſt und am meiſten auseinanderſetzen müſſen, Sie beweiſt, daß auch das Deutſchland von heute nicht auf Re⸗ vanche gerichtet iſt, ſondern zur Herſtellung eines wirklichen Friedens lediglich den unbedingten Lebensraum in einem zuſammenhän⸗ genden Staate erſtrebt, ohne deſſen Herſtel⸗ lung ſich Deutſchland niemals mit dem Diktat von 1919 abfinden kann und wird. Frankreichs Grenzen liegen ganz ge⸗ wiß weder an der Weichſel, noch am Rhein. Erſt die Reviſion der Oſtgrenzen Deutſch⸗ lands würde in Ergänzung zu Locarno die Grundmauer eines wirklichen Friedens zwiſchen Deutſchland und Frankreich und damit Europas auf⸗ richten. Es iſt abſolut unwahr, daß eine Grenzreviſtion im Oſten Krieg, Revolution oder In⸗ frageſtellen der europäiſchen Staats⸗ und Wirtſchafts⸗ ordnung bedeuten würde. Es läßt ſich eine Regelung denken, die auch im wohlverſtandenen Intereſſe Po⸗ lens liegen würde. Polen iſt in einem Anfall von Verblendung durch Deutſchland ſelbſt während des Krieges zu einem Staat gemacht worden. Es ver⸗ dankt ſeine heutige Geſtalt ebenſo dem Siege über⸗ legener Weltmächte über Deutſchland, wie der Ab⸗ wehr des Bolſchewismus durch deutſche Truppen im Winter 1918/19. Es hat die Vorausſetzungen ſeiner Zulaſſung als Teilnehmer der Friedenskonferenz ſchon deshalb nicht erfüllt, weil es das Servitut des Minderheitenſchutzvertrages mit Füßen tritt und das deutſche Danzig planmäßig durch Ausbau von Gdingen erwürgt. Es iſt kein Rechtsſtaat im Sinne derer, die es im Rauſche des Sieges zum In⸗ ſtrument antideutſcher Politik gemacht haben. Die Zeiten haben ſich gewandelt. Neue Auf⸗ gaben der Organiſation des europäiſchen Friedens Verſchwörerprozeß in Moskau Eine engliſche Beleuchtung dieſer ruſſiſchen Tragikomödie Londoner Vertreters § London, 27. Nov. Der Moskauer Verſchwörerprozeß hat auch in der engliſchen Oeffentlichkeit außerordentliche Erregung hervorgerufen und auch zu Interpellationen im Par⸗ lament geführt. Die angeklagten Profeſſoren werden bekanntlich u. a. beſchuldigt, mit der engliſchen und franzöſiſchen Regierung Verhandlungen über eine militäriſche Intervention in Rußland gepflogen zu haben, die 1931 ſtattfinden ſollte. Auf der Anklagebank des Moskauer Gerichts⸗ hofes ſollen vier leere Stühle aufgeſtellt ſein, die für Poincaré, Briand, Churchill und Sir Henry Deterding beſtimmt ſind. Der Gedanke, daß irgend welche maßgeblichen Engländer bei der gegenwärtigen Stimmung im Lande einen Einmarſch in Rußland auch nur erörtert hätten, iſt phantaſtiſch genug, aber daß ſich die Ar⸗ beiterregierung auch noch der Herren Ehurchil! und Deterding bedienen könnte, von dem längſt in Vergeſſenheit geratenen Oberſt Lawrence ganz zu ſchweigen, iſt eine Erfindung, die mit erſtaunlicher Schlauheit zuſammengeſetzt iſt. Man hat von ver⸗ Drahtung unſ. ſchiedenen Seiten die Regierung gedrängt, in Moskau diplomatiſchen Proteſt gegen dieſe Vorwürfe zu erheben, die auch in offiziellen Gerichtsdokumen⸗ ten enthalten ſind. Der Außenminiſter Hender⸗ ſon hat es jedoch abgelehnt, ſich dem franzöſiſchen Proteſt anzuſchließen. Die„Times“ wenden ſich heute in einem Leit⸗ artikel erneut ſehr ſcharf gegen dieſe Zurückhaltung des Außenminiſters und verlangen, daß der Proteſt noch nachgeholt werde. Man könne vielleicht ſagen, ſo ſchreibt das Blatt, daß die„Verſchwörung“, die in der Anklageſchrift dargeſtellt werde, zu lächerlich ſei, um auch nur dementiert zu werden und daß ohnehin niemand dieſe Dinge glauben werde, auch wenn die Gefolterten irgend welche Bekenntniſſe ablegen ſoll⸗ ten. Das Blatt erinnert daran, daß in dem Prozeß gegen die Leiter der Lena⸗Goldfelder⸗Geſellſchaft neben dem unvermeidlichen Oberſt Lawrence tatſäch⸗ lich die bekannte engliſche Romanfigur Sher⸗ lock Holmes in die Anklageſchrift auf⸗ genommen worden ſei. In jedem Falle habe die Lächerlichkeit der Anklage nicht verhindern können, daß die Beſchuldigten verurteilt wurden. Die„Times“ ſehen in dem Prozeß ein Anzeichen, daß die gegenwärtigen Moskauer Herrſcher ſich in ihrer Machtſtellung unſicher fühlen. Die Wiederbelebung des Terrorismus in den letzten Monaten und das verzweifelte Suchen nach Prügel⸗ knaben für die Fehler und Unterlaſſungen der Poli⸗ tik ſeien ſichere Anzeichen einer Kriſe. erfordern neue Entſchlüſſe. Es liegt der ſchlüſſige Beweis vor, daß Deutſchlan d mit dem Polen von heute niemals in ein friedliches Nachbarverhältnis kommen wird. Keine Macht der Welt kann und wird uns daher hindern, in dieſer Grundfrage deutſcher Zu⸗ kunft eine Reviſion des Verſailler Frie⸗ dens zu erſtreben. Um ſie müſſen wir mit allen Mitteln und Methoden kämpfen, die uns zur Ver⸗ fügung ſtehen, ſonſt ſtirbt der deutſche Oſten— und Deutſchland ſelbſt verkümmert. Die„Methode des Un merklichen“, wie die„Neue Züricher Zeitung“ die letzte Rede des deutſchen Außenminiſters nennt, genügt nur als erſtes Signal der Neu⸗ orientierung der deutſchen Außenpolitik. Wir brau⸗ chen und fordern noch einen ſichtbaren Wegweiſer nach Innen und Außen. Und überdies: Po⸗ len ſelbſt hat ihn geradezu herausgefordert! Zur Romreiſe des Stahlhelms Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 27. Nov. Die Mißbilligung, die der Reichspräſident über die Romfahrt des Stahlhelm in aller Form ausgeſprochen hat, iſt der Stahlhelmleitung, wie ſich denken läßt, außerordentlich unbequem. Es ſtellt ſich nämlich heraus, daß die Erklärung Hindenburgs bereits vor einigen Tagen erfolgt iſt und daß man ihre Bekanntgabe ängſtlich verhütet hat. Mit reich⸗ licher Verſpätung veröffentlicht heute die Füh⸗ rung des Stahlhelm ein ziemlich gewundenes Kommuniqué, das im Kern das Eingeſtändnis ent⸗ hält, auch ſie könne ſich mit dem Auftreten der Ab⸗ ordnung in Rom und insbeſondere mit dem des Wortführers Dr. Heinke nicht einverſtan⸗ den erklären. Es beſtünde ſomit zwiſchen ihr und Hindenburg keine Verſchiedenheit in der Auf⸗ faſſung. Düſſeldorfer Anwalt wegen Unterſchlagung verhaftet — Düſſeldorf, 26. Nov. Der Rechtsanwalt Walch 1 wurde wegen Unterſchlagung auf Antrag der hieſigen Staatsanwaltſchaft verhaftet. Er ſoll in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als Nachlaßverwalter gegen 20000 Mark veruntreut und für ſich verwendet haben. Walch wurde in das Düſſeldorfer Unterſuchungsgefängnis eingeliefert. Die Opfer oͤes Eroͤbebens in Japan — Tokio, 26. Nov. Die Zahl der Todes⸗ opfer des Erdbebens wird amtlich mit 223, die Zahl der Verletzten mit 146 angegeben. Ueber das Schickſal von ſechs Perſonen beſteht noch Ungew.ß⸗ heit. Zahlreiche Häuſer ſind zerſtört oder beſchädigt. Letzte Meldungen Schwere Erkrankung des Herrn v. Kardorffz Drahtbericht unſeres Berliner Büro DJ Berlin, 27. Nov. Der volksparteiliche Reichstagsabg. von Kar, dorff iſt geſtern plötzlich ſehr ſchwer erkrankt und noch in der Nacht im Weſtſanatorium operiert wor⸗ den. Es ſoll ſich, wie verlautet, um eine Darm⸗ verſchlingung handeln. Die Operation iſt, wie das„Berliner Tageblatt“ erfährt, gut verlaufen. Erwerbsloſenkundgebungen in Berlin Berlin, 27. Nov.(Drahtbericht unſeres Berliner Büros.) Am neuen Markt veranſtalteten kommuni⸗ ſtiſche Erwerbsloſe geſtern eine Demonſtration. Die Demonſtranten wollten zum Rathaus mar⸗ ſchieren, wurden aber von der Polizei daran ge⸗ hindert. In der Nähe des Rathauſes kam es gleich⸗ falls zu Zuſammenſtößen. Die Polizei mußte mit dem Gummiknüppel vorgehen und mehrere Demonſtranten verhaften. Dr. Dorniers Dankbeſuch in Madrid — Madrid, 26. Nov. Dr. Dornier iſt in Madrid eingetroffen. Er ſtattete dem Leiter des ſpaniſchen Flugweſens, General Balmes, einen Beſuch ab. „Do&“ fliegt erſt morgen ab — La Coruna, 26. Nov. Das Rieſenflugzeug „Do X“ hat ſeinen Abflug wegen des ſchlechten Wet⸗ ters auf morgen verſchoben. * * Nationalſozialiſten für Grenzſchutz⸗Oſt. Im Reichstag iſt ein nationalſozialiſtiſcher Antrag eingegangen, in dem die Reichsregierung erſucht wird, umgehend die erforderlichen Maßnahmen zu treffen, um aus dem Millionenheer der männlichen Arbeitsloſen einen freiwilligen Grenzſchutz von mindeſtens 100 000 Mann zur Abwehr polniſcher Uebergriffe längs der heutigen deutſch⸗polniſchen Grenze aufzuſtellen. Proteſt gegen eine zerjchlagung der höheren Schule Berlin, 27. November. Der Verband der deutſchen Hochſchulen und die Verbände der akademiſchen Berufe hatten am Mitt⸗ woch abend zu einer Kundgebung gegen die Pläne einer Zerſchlagung der höheren Schale aufgerufen, an denen man bekanntlich(wir haben hier über Stand und Verlauf der Dinge im einzel⸗ nen berichtet) im Reſſort des Herrn Grimme ar⸗ beitet. Es wurde eine mächtige und eindrucksvolle Kundgebung. Profeſſoren der Berliner Hochſchulen, Lehrer der höheren Schulen, Aerzte, Richter und er⸗ freulich zahlreiche Mitglieder ſtudentiſcher Korpora⸗ tionen hatten ſich in dem gut 2000 Menſchen faſſenden Bachſaal verſammelt. Sie füllten ihn bis in den letzten Winkel. Man hat in jenen Kreiſen das neuer⸗ liche Attentat, zu dem nach dem mißglückten preußi⸗ ſchen Plan und dem ebenſo mißglückten Hamburger Verſuch vom Jahre 1920 abermals in Berlin— und nicht nur in Berlin— gerüſtet wird, als eine Lebensfrage empfunden, als eine Lebensfrage nicht allein des beruflichen Standards, ſondern der Bildungshöhe und der kulturellen Baſts ſchlechthin. Schlüſſig und klar vermochte der Oberſtudienrat Dr. Bolle die Gründe zu widerlegen, die bei der Em⸗ pfehlung der Abbaumaßnahmen ausſchlaggebend ge⸗ weſen ſein ſollen, nämlich die finanziellen. Er legte eine hieb⸗ und ſtichfeſte Rechnung vor, die möch⸗ ten wir hoffen, der preußiſche Kultusminiſter und ebenſo Herr Höpker⸗Aſchoff gründlich nach⸗ prüfen werden. Ein Abbau der Sexten oder Primen bringe keine Erſparniſſe, ſondern ganz erhebliche Mehrbelaſt ung. Im Mittelpunkt des Abends ſtand indes das Referat des ehemaligen Rektors der Techniſchen Hochſchule in Berlin, Prof. Hamel. Er verſuchte darzulegen, welche Folgen der Abbau für die deutſche Bildungsarbeit überhaupt haben würde. Der Zu⸗ ſammenhang zwiſchen der Welt der großen Denker und dem Akademikertum, das heute noch bis an die Grenze eigener Forſchungsfähigkeit geführt werden kann, müßte zwangsläufig abreißen, die kulturellen und wiſſenſchaftlichen Spitzenleiſtungen müßten die Reſonanz verlieren. So ward das Problem der höheren Schule zum Problem der geiſtigen Haltung und des kulturellen Niveaus des deutſchen Volkes erweitert. Die Aus⸗ führungen Prof. Hamels mündeten in einen be⸗ geiſtert aufgenommenen Appell für die Freiheit der Schule und die Freiheit der Univerſität.— Nun hat Herr Grimme ermals das Wort 7 b Offener Brief an den Kultusminister Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 27. November. Der Oberſtudiendirektor des Friedenauer Gym⸗ naſiums, Prof. Pflug, hat geſtern in der„Börſen⸗ Zeitung“ einen offenen Brief an den preußiſchen Kultusminiſter Grimme gerichtet, in dem er als verantwortungsbewußter Schulmann gegen die Abbaupläne an den höheren Schulen nachdrück⸗ lichſt proteſtiert. Heute erteilt ihm Herr Grimme am gleichen Ort eine Antwort, die nach manchem Hin und Her in dem kategoriſchen Satz gipfelt: „Mag der Anſtoß finanzieller Natur ſein oder ſonſt woher kommen— eine Verkürzung der Dauer der höheren Schulen mache ich nur mit, wenn die Prüfung des geſamten, ſehr weitſchichtigen Problems ergibt, daß die Einführung der achtjährigen höheren Schule ſachlich(pädagogiſch und bildungs⸗ politiſch) tragbar, allgemeinpolitiſch durchführbar und finanzpolitiſch notwendig iſt.“ Das klingt ſchon wie ein Rückzug. Hoffen wir, daß es auch ein Rückzug iſt. Mannheimer Maler im Kunſtverein Peter Breithut, Auguſt Lamey, Ernſt Noether, 5 Theodor Schindler Von dieſem Quartett Mannheimer Maler, das ſich gegenwärtig im Mannheimer Kunſtverein zu⸗ ſammenfindet, ſind im Lauf des letzten Jahres zwei Stimmen verſtummt. Peter Breithuts, des liebe⸗ poll gütigen Künſtlers aus dem Donauland, haben wir bereits gedacht. Auch vor kurzem konnte an dieſer Stelle noch einmal auf ſein Schaffen anläßlich der Ausſtellung in der Galerie Buck hingewieſen werden. Die Gedächtnisausſtellung, die dort veran. ſtaltet worden war, vermittelte ein ungleich beſſeres Bild ſeines Schaffens als dieſer offenbar mehr der Vollſtändigkeit dienende Epilog, den ihm der Kunſt⸗ verein mit der Vermittlung einiger ſeiner Aquarelle und Gemälde widmet. Die auf Reiſen in Frankreich und Italien entſtandenen Bilder des verſtorbenen Künſtlers erfreuen ſtets durch den farbigen Reiz, den Breithut ſeinen Landſchaften mitzugeben wußte; be⸗ ſonders die Skizzen aus der letzten Zeit zeigen dieſe Leichtigkeit und Sicherheit einer ausgereiften Technik. Die den Jahren 1923 bis 1926 entſtandenen Oel⸗ bilder ſcheinen eine Art Vorbereitung auf jene er⸗ tragreichere Zeit zu ſein. Auguſt Lamey verſtand es, dem Porträt eine akademiſche, geradezu altmeiſterlich zu nennende Note zu verleihen. Er iſt der eigentliche Vertreter der auf ſolideſter Grundlage aufgebauten Bildnismalerei, wie ſie ſich den entſprechenden Räumen vornehmer Art einfügt, aus deren Atmoſphäre dieſer Maler mit dem bedeutenden Altmannheimer Namen hervorging. Seine Bildniſſe werden in ihrer Art dem Stilwandel der Zeiten allein ſchon durch ihr fundiertes Können ſtandhalten. Die Interieurs und Landſchaften laſſen J die gleiche große Liebe und Hingabe des Künſtlers . erkennen, die ſein geſamtes Schafſen kennzeichnen. Mit dieſer iſt die Malerei Ernſt Noethers, des ſyeben 65jährigen, in ihren Urſprüngen verbun⸗ den. Zumal ſeine Paſtelle, die Kinder⸗Doppel⸗Bild⸗ niſſe, künden von großer und tiefer Verehrung der alten Meiſter, mögen ſie Holbein oder Dürer heißen. Bei Noether erſcheint die Sauberkeit im Techniſchen und Gewiſſenhaftigkeit gegenüber dem Porträtierten außerordentlich ſtark unterſtrichen. Man hat den Eindruck, als ob der Künſtler hinter dieſen Forde⸗ ungen das Eigenperſönliche und Gefühlsbetonte be⸗ wußt zurückſtellen wollte. Frei und gelöſt wirkt das überaus reizvolle„Mädchen in blau“. Auch das un⸗ vollendete Herrenbildnis(eines verſtorbenen Heidel⸗ berger Profeſſors 2) beſitzt ſtarken Ausdruck. Unter Noethers Landſchaften ſei ein Dünenbild durch ſeinen atmoſphäriſchen Duft und die Zartheit der Farb⸗ gebung beſonders hervorgehoben. Profeſſor Theodor Schindler, in dieſem Jahr ebenfalls ein Jubilar, zeigt ausſchließlich Land⸗ ſchaften. Der wandlungsfähige, mit jeder neuen Richtung vorwärtsſchreitende, unermüdlich ſchaffende Künſtler hat zu ſeiner Wahlheimat das Dorf Malſch erkoren. Es iſt nicht nur die größte, ſondern auch eine der eigenartigſten Dorfgemeinden des badiſchen Landes, deſſen Giebelhäuſer es ihm angetan haben. In hart aneinander geſetzten Flächen und Linien baut er aus Licht und Schatten, großformig, faſt monumental, ſeine Motive auf. Die Strenge und Herbheit, die in dieſen Bildern wohnt, kommt be⸗ ſonders auch ſeinen Stilleben zugute. Sie gehören zu den beſten Stücken, die man heute in dieſem grundlegenden künſtleriſchen Bereich hier ſehen kann. Lebendig in der Geſtaltung, feſſelnd in der Farbe, runden ſie ihre Formen zum plaſtiſch ſchönen Gebilde. Soweit das Quartett, das gegenwärtig aus der Mannheimer Kunſt in den Räumen der altehrwürdi⸗ gen Schulkirche zu ſehen iſt. Hat es ſich nicht zum Quintett erweitern laſſen? Uns fehlt in dieſem Kreis der dritte Jubilar dieſes Jahres, Wilhelm Oertel, der ausgezeichnete, beſcheidene Künſtler, deſſen Selbſtbildnis und Gemälde des verſtorbenen Karl Benz lietzt in Berlin) noch in beſter Erinne⸗ rung ſind. Hoffen wir, demnächſt auchſein Werk in ſolchem Zuſammenhang würdigen zu können.— e Städtiſche Kunſthalle. Wir machen darauf auf⸗ merkſam, daß die Einführungsvorträge zu der gegenwärtige Ausſtellung„Das Ruſſiſche Bal⸗ let“ in der Kunſthalle nicht am Montag, Samstag und Sonntag ſondern von Dienstag s bis F e i⸗ tags ſtattfinden, a Theater und Muſik Das Nationaltheater teilt mit: Intendant Maiſch hat die Revueoperette„Die drei Musketiere“ von Ralph Beuatzky zur Auf⸗ führung angenommen. In der am Samstag ſtatt⸗ findenden Aufführung von Verdis„Alida“ ſingt die Amneris Melitta Amerling vom Landestheater Braunſchweig a. G.(wegen Erkrankung von Frau Kloſe.) Südfunk⸗Künſtler in Mannheim. Anläßlich der Inbetriebnahme des neuen Rundfunk⸗Groß⸗ ſenders beſuchen kommenden Sonntag die belieb⸗ teſten Stuttgarter Rundfunkkünſtler Mannheim, um ſich in einem„Bunten Abend“ im Nibelun⸗ genſaal den nordbadiſchen Hörern und Rundfunk⸗ freunden perſönlich vorzuſtellen. Konzerte für Kinder. Am Sonntag, den 30. November findet das zweite der von der hieſigen Ortsgruppe des Reichs verbandes Deut⸗ ſcher Tonkünſtler und Muſiklehrer ver⸗ anſtalteten Konzerte für Kinder ſtatt. Nachdem das erſte Konzert Bach und Händel gewidmet war, wird das zweite in die Muſik der Romantiker einführen. Leicht eingängliche Werke von Schumann(1. Satz aus dem Klavier⸗Quartett, Stücke aus den Kinder⸗ ſzenen ſowie die bekannten Lieder„Widmung“ und „Die beiden Grenadiere“) bilden den erſten Teil des Konzertes. Der zweite Teil bringt das beliebte „Rondo caprietoſo“ ſowie einige Lieder von Men⸗ delsſohn, und den Schluß bilden einige kurze Klavierſtücke von Chopin. An der Ausführang des Programms beteiligen ſich: Anita Ballio, Elſe Kemlein Gertrud König, Frieda Kötſcher⸗Behrens, Betta Liſt, Martha Oppenheim, Emmi Reichert, Lene Weiller⸗Bruch ſowie die Herren Dr. Otto Chmel und Fritz Seefried.— Allen muſikliebenden Kindern iſt der Beſuch des Konzertes, zu denen nur ein ganz geringes Eintrittsgeld erhoben wird, ſehr zu empfehlen! Karten und Programme in der Muſikalienhandlung Pfeiffer! Kunſt und Wiſſenſchaft Vor der Auflöſung der Dichterakademier Nachdem durch den Rücktritt Walter von Molos als Vorſitzender der Sektion für Dichtkunſt bei der Preußiſchen Akademie der erſte Bruch in das Ge⸗ füge der Dichterakademie entſtanden war, der jetzt durch die Austrittserklärung Hermann Heſſes nur noch verbreitert wird, ſcheint die Kriſe noch weitere Kreiſe zu ziehen. Die Meinungsver⸗ ſchiedenheiten und die Fraktionsbildungen unter den Mitgliedern der Dichterakademie werden voraus⸗ ſichtlich in nächſter eZit das Aus ſcheiden noch mehrerer Angehöriger der Dichterakademie zur Folge haben.. * Dr. Max Ortmanns„Fahrt ins Morgenland.“ Mit photographiſchen Aufnahmen des Berfaſſers. Verlag der Freiburger Zeitung, Frei- burg i. Br. Nicht jeder, der„eine Reiſe tut“, kann davon ergiebig erzählen. Richtig ſehen iſt ſchon eine Kunſt; aber das Geſehene zu Nutz und Frommen derer, die daheim geblieben, in die rechten Worke faſſen, um ihnen lebendige Bilder zu vermitteln, will nur ſehr wenigen Reiſenden glücken. Manche reden virtuos an der Sache vorbei; man wird nicht über⸗ zeugt, man glaubt nicht recht... Um ſo größer ist die Freude, nach vielem Wertloſen, Oberflächlichen wieder einmal einem Reiſebuch zu begegnen, das ſt durch Inhalt und Form des Dargeſtellten, wie durch die vornehme techniſche Ausſtattung gleichermaßen empfiehlt. Dieſer Art iſt„Eine Fahrt ins Morgenland“, die Dr. Max Ortmann füngſt unternommen hat und nun in wohlgemiſchten Farben ſchildert. Ortmann weiß den Leſer ohne Senſation zur Teilnahme an ſeiner Fahrt zu bewegen. Kurze ſinnige Betrachtungen über die Wunder der Natur wechſeln mit geiſtvollen Erörterungen kulturgeſchicht⸗ licher Art und humorvollen Gloſſen über Menſchen und Dinge, die ſich ſeinem klugen Auge zwiſchen Genua und Athen, im Heiligen Lande und unter der Sonne des Nils präſentieren. Kleine photographi⸗ ſche Kabinettaufnahmen, die wie reizende graphiſche Kunſtwerke wirken, erhöhen den Reiz des wirkli ſchönen Buches, das uns ſchließlich über Korfu und Venedig wieder in die Heimat geleitet. F. Name Ges die u kreiſe Schlü Di Vortn 1D in de. gart bun das d Paras nung kann Frau, porha De Recht, gen, Manr heiter Fami dann Wohn lich u Folge Recht. ſolche: iſt es artige Die Kinde ſopweit Kinde betrif auf de meinſ urbeit des e mehre brauc imme. kleine imme. halt dem! troffe oder berhir Di mit d graph der Li beher: Fraue * 4 Stan beim, und Roſe an d Die walt und v junge danke. ausge der! nimm amm N 3 erliner nmuni⸗ t. Die mar⸗ an ge⸗ gleich⸗ te mit tehrere d Madrid niſchen h ab. ugzeug n Wet⸗ Im Antrag erſucht nen zu nlichen itz von niſcher miſchen b an die werden urellen en die le zum urellen e Aus⸗ en be⸗ eit der un hat ür os nber. Gym⸗ Zörſen⸗ ißiſchen er als n die chdrück⸗ rimme anchem gipfelt: r ſonſt ter der nn die oblems rigen dungs⸗ Führbar n wir, —— demie! los als i der as Ge⸗ er jetzt es nur noch igsver⸗ ter den oraus⸗ noch ademie nland.“ faſſers. Frei⸗ 25 kann on eine ommen Worte in, will reden t über⸗ 1175 iſt chlichen as ſich e durch maßen ins jüngſt Farben nſation Kurze Natur eſchicht⸗ enſchen wiſchen ter der zraphi⸗ phiſche zirklich 11 und F. D. Donnerstag, 27. November 1930 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Rechte und Pflichten der Frau b in der Ehe „Und das Weib ſei dir untertan“, ſagte der liebe Gott zu Adam, als er ihm die Eva gab. Die Eva aber war eigenſinnig und tat, was dem Adam nicht geftel, ſie pochte auf ihre Rechte, vererbte dieſe auf ihre Schweſtern, die ſie bewahrten bis auf den heuti⸗ gen Tag. Alſo iſt die Ehegattin in der Lage, im Namen und Recht des Mannes, ohne lange zu fragen, Geſchäfte und Verträge abzuſchließen, die natürlich im Rahmen des häuslichen Wirkungs⸗ kreiſes liegen müſſen. Das iſt, juriſtiſch geſagt, die Schlüſſelgewalt der Frau. Darüber ſprach geſtern abend im Rahmen eines Vortrages über „Die Rechte und Pflichten der Frau in der Ehe“ in der„Harmonie“ Rechtsanwalt Dr. Eugen Wein⸗ gart vor dem Mann 0 et mer Hausfrauen bun d. Die Schlüſſelgewalbt iſt ein Recht, auf das die Frauen pochen. Der Mann hat ſich dieſem Paragraphen zu beugen, ganz gleich, ob Gütertren⸗ nung oder ⸗gemeinſchaft beſteht. Selbſtverſtändlich kann der Ehegatte ſich gegen dieſes angeſtammte Frauenrecht wehren, natürlich muß dazu ein Anlaß vorhanden ſein. Der Redner berührte weiter die verſchiedenen 7 Rechtsbeſtimmungen und die ſittlichen Verpflichtun⸗ gen, denen die Eheleute unterworfen ſind. Sind Mann und Frau über einzelne eheliche Angelegen⸗ heiten verſchiedener Meinung, was in zahlreichen Familien nichts beſonderes und nur das normale iſt, dann entſcheidet immer der Mann. Er beſtimmt den Wohnort, die Wohnung. Die Frau iſt ſelbſtverſtänd⸗ lich nicht verpflichtet, der männlichen Entſcheidung Folge zu leiſten, wenn ſich dieſe als Mißbrauch des Rechtes herausſtellt. Es gibt noch eine ganze Zahl ſolcher und ähnlicher Beſtimmungen. Für den Laien iſt es nicht immer leicht, ſich in dieſem ſtacheldraht⸗ artigen Gewirr von Paragraphen zurechtzufinden. Die Entſcheidung über Erziehung und Pflege der Kinder liegt ebenfalls in den Händen des Mannes, ſoweit es ſich um die Rechte der Frau gegenüber den Kindern handelt. Was das Intereſſe der Kinder betrifft, hört das Recht des Mannes auf. Ein Recht, auf das manche Frauen gerne verzichten, iſt, das ge⸗ meinſchaftliche Hausweſen zu leiten, darin mitzu⸗ urbeiten und tätig zu ſein zu Nutz und Frommen des ehelichen Friedens. Stehen der Frau jährlich mehrere hunderttauſend Mark zur Verfügung, dann braucht ſie nicht die ſchwere Hausarbeit mitzumachen, immerhin muß ſie aber das Hausweſen leiten und kleinere Arbeiten verrichten. Geld iſt alſo nicht immer ein Freibrief zum Nichtstun. Die Unter ⸗ haltungspflichten unterliegen im allgemeinen dem Manne. Aber auch die Frau kann davon be⸗ troffen werden, wenn der Mann erwerbsunfähig oder an der Ausübung einer geregelten Tätigkeit verhindert iſt. Dr. Weingart ſchloß ſeine aufſchlußreiche Rede mit dem Wunſche, daß die Ehe nicht von den Para⸗ gaphen des Bürgerlichen Geſetzbuches, ſondern von der Liebe und dem Gefühl der Zuſammengehörigkeit heherrſcht ſein möge. Was die zahlreich anweſenden Frauen dankend und mit Beifall quittierten. H. M * Die Domäne Noſenhof verkauft. Das Stammgut des Grafen von Berckheim⸗Wein⸗ heim, der durch ſeine ſaatzüchteriſchen Leiſtungen und rationelle Bewirtſchaftung weithin bekannte Roſenhof, ging dieſer Tage durch Verkauf un die Domänenverwaltung Mannheim über, Die Familie des Pächters des Roſenhofes, Sch o⸗ walter, iſt in dritter Generation auf dem Gute und verwaltet es in vorbildlicher Art. Ungezählte junge Landwirte aus allen Teilen Deutſchlands ver⸗ danken dem Roſenhof, auf dem ſie volontierten, eine ausgezeichnete, neuzeitlich orientierte Ausbildung. W der Roſenhof erfreut ſich ob ſeiner ſaatzüchteriſchen Leitungen auch im Norden unſeres Vaterlandes eines ausgezeichneten Rufes. Die Allgemeinheit kimmt von dem Verkauf, der das Gut ungeteilt bei⸗ ſammenhält, mit Befriedigung Kenntnis. 4 5 8855 AAA Der Bahnübergang Von Fritz Müller⸗ Partenkirchen riß . Der Werkzeikung der J. G. Farbeninduſtrie AG hafen, entnehmen wir die 5 nachſtehende amü⸗ ſante ſchränkend ſei bemerkt, daß auch in Amerika Bahnübergänge mit Warnungstafeln verſehen ſind. Dort werden Autos und Motorräder in ganzer Bahnübergängen auf Poſtamente Warnungszeichen zu dienen. Jeglicher Verzicht auf Unfallverhütung durch eindringliche Warnung vor drohenden, erfahrungsgemäß leicht zu überſehenden Unfallgefahren wäre unverantwortlich. Andererſeits iſt aber eine Aufrüttelung des eigenen Verantwor⸗ tungsgefühls, wie dieſe Skizze Müller⸗Partenkir⸗ chens ſie erſtrebt, durchaus am Platze. ſogar zertrümmerte Größe an den geſtellt, um als Mein Vetter aus Amerika machte mir einen Be⸗ ſuch. Wenn wir zuſammen ſpazieren gingen, blieb er vor allen Straßenſchildern ſtehen und buchſtabierte. „Ich uill lernen Deutſch“, ſagte er. Einmal kamen wir an einen Bahnübergang. Links war ein Pfoſten mit einer Tafel.„Halt!“ ſtand darauf,„Halt“ mit einem Ausrufungszeichen. „Uas meinen das?“ fragte mein Vetter.„Daß man halten ſoll.“„Halten, warum?“„Wegen des Bahn⸗ überganges.“„Oh, muß man da halten? Einige Schritte weiter ſtand eine große Tafel, einen halben Meter im Geviert. Mein Vetter pflanzte ſich davor auf und buchſtabierte.„Laut§ 324 Abſ. 3, 383 Abſ. 4, 336 Abſ. 2 des Eiſenbahnbetriebs⸗ reglements für Haupt⸗ und Nebenbahnen iſt es ver⸗ boten, wenn das Läutewerk ertönt oder das Nahen des Zuges ſich anderweitig bemerkbar macht..“ Ein ganzer Roman ſtand darauf. Mein Vetter glänzte. Er ließ ſich häuslich davor nieder und lernte eine Menge neue Wörter. Aber nun fragte er wieder: „Uarum ſein dieſer Tafel an dieſe Ort?“„Bahn⸗ übergang“, ſagte ich etwas gereizt.„O ja“, ſagte er freundlich und verſank in Nachdenken. Da ertönte eine ſcharfe lange Bimmelei.„Uas meinen das?“ fragte der unbequeme Menſch.„Bahn⸗ übergang!“ ſchrie ich ihn an,„der Zug kommtl“ „Uo? Ich kann nicht ſehen der Zug.“„Es bimmelt immer vier Minuten vorher.“„Uarum?“„Damit man ſich vorbereiten kann.“„Ohja, ohja...“ In dieſem Augenblick ging auch die Schranke her⸗ unter.„Uarum?“ fragte der unleidliche Menſch weiter.„Bahnübergang!!!“ Dann wurde ich heiſer. Das aber benutzte der Menſch, um in ein Gelächter auszubrechen und mir auf engliſch einen Vortrag zu halten, einen Vortrag ſage ich Ihnen.. und zwiſchen hinein hielt er ſich den Bauch vor Lachen, dieſer, die⸗ ſer... amerikaniſche Vetter. „Well“, ſagte er,„was für ein merkwürdiges Volk ſeid Ihr doch. Wenn von euch einer über ein Ge⸗ leiſe gehen will ſo wird ihm zuerſt Halt! vor die Augen gedrückt, ein beſcheidenes Halt. Aber da es immerhin möglich wäre, daß er es überſieht, wird ihm eine Tafel von einem viertel Quadratmeter Inhalt ins Geſichtsfeld geſchoben. Für den Fall aber, daß er blind ſein ſollte, wird mit einem Läutewerk an ſein Gehör Berufung eingelegt. Sollte er aber blind und taub ſein, ſo iſt noch der Gefühlsſinn da und er darf ſeinen Untertanenkopf an den geſtreiften Schranken anſtoßen. Ihr ſeid ja viermal— wie muß ich ſagen— gegen Dummheit verſichert, ihr...“ Hier hielt ich mir die Ohren zu. Erſt im Hofbräuhaus gewann ich meine Ruhe wieder, ſo daß ich ihn fragen konnte.„So“, ſagte ich,„ſo! Und wie iſt denn das bei Euch in Amerika mit den Bahnübergängen?“„Uas ſoll da ſein? Nichts iſt.“„Und wenn einer darüber gehen will?“ „So we suppose— uas heißt suppose in Deutſch?— Ohja— ſo wir erwarten von ihm, daß er ſieht links und rechts und horcht ein wenig dazu, und dann erſt geht hinüber.“„Soll! Und wenn er das nicht tut und der Zug kommt, was dann, he?“ Jetzt hatte ich ihn.„Well, dann wird er überfahren und iſt alles gut. Wir können nicht brauchen ſolche idiotie Menſchen.“ VdBG. Die Flüſſe fallen Wochentags im Waldpark— Frühlingstag im November Die Flüſſe fallen— von Stunde zu Stunde ſenkt ſich der Waſſerſpiegel, der beinahe die gleiche Höhe erreicht hatte, wie bei dem Hochwaſſer in dieſem Frühjahr. Aber immer noch bildet der Neckar einen rieſigen See und der Rhein ſtrömt in ſtraffem Rhythmus dahin. In ſeltſamen Gegenſatz zu den ſchmutziggelben Fluten ſtand geſtern der tief⸗ blaue Himmel, an dem weiße Wolken dahinzogen. Hell ſtrahlte die Sonne und lockte mit ihrer früh⸗ lingshaften Wärme die Menſchen ins Freie hinaus. Ja, ſo warm iſt es wieder geworden, daß die Bänke in den Anlagen in Anſpruch genommen wurden, daß vereinzelt die Kinder auf den Sandhaufen ſpiel⸗ ten. Draußen im Waldpark herrſchte trotz Wochentages ein Betrieb, den man kaum erwartet. Ueberall Spaziergänger, plaudernde Menſchen, Müt⸗ ter mit ihren Kindern. Kahl ſind die Bäume, un⸗ gehindert kaun der Blick weite Strecken durcheilen, von keinem Gebüſch, von keinem belaubtem Baume gehemmt. Aber wohin auch der Blick ſchweift: Ueberall nichts als Waſſer und wieder Waſſer Der Bellenkrappen iſt angefüllt bis zum Rande. Auf allen tiefliegenden Wieſen ſteht das Waſſer, überall ſind kleine Seen entſtanden. Die meiſten Fußgängerwege ſind noch überflutet und auch teilweiſe die öſtliche Fahrſtraße zum„Stern“. Bis auf wenige Meter iſt die andere Straße vollkommen waſſerfrei. Auf ihr wandeln die Menſchen hinaus zum Strandbad, deſſen Zufahrtsſtraße bis zur des S0 BkETIEBT? WARUM SIND DiE MAK EDON- ZICARETTEN Wie w/ir bereits im vorigen Inserat erklöri haben, sind wir die einzige firma, welche die Hersteſſung der Zigorette von der ſobabpflonze bis zum Ferligprodołt organisiert hat. Die Monipulofion des Tobałs ird 5 von ons mit der größten Sorgfalt qusgeföhrt der Sqrungsprozess ständig öber wacht. Vier volle Jahre bleibt der Jabab in unseren Orientſagern, bis er das richtige Aroma erreichtund alſe kigenschafte eines erstklossigen Tabelks entwickelt hat. 8 0 5 Wer Makedon- Morken kouſt, e100 O des Kofpreises on Woren. Hälfte unter Waſſer ſteht. Wo aber die Wieſen ſicht⸗ bar ſind, da leuchtet das Gras in friſchem Grün und die ſtrahlende Sonne täuſcht wirklich einen Vorfrüh⸗ lingstag vor. Fröhliche Lieder ſingend, zieht eine Schulklaſſe durch den Waldpark. Was leuchtet dort zwiſchen den Bäumen. Wirklich: da kommt ein Herr, dem es zu warm geworden iſt und der ſeine Joppe ausgezogen hat. In Hemdsärmeln zieht er heiter ſeines Wegs und denkt in dem Augenblick ſicherlich nicht daran, daß der Monat No⸗ vember auf dem Kalenderblatt ſteht. Langſam taucht die Sonne im Weſten hinter Wolkenbänken unter, die dem herrlichen Wetter raſch wieder ein Ende machen. Die aber, die dieſen Son⸗ neutag ausgenützt haben, und ſei es nur auf Stun⸗ den, werden tiefe Freude empfunden haben. ere eee Zur Preissenkung in Baden Im Meiniſterium des Innern fand am Montag beim Herrn Staatspräſidenten eine Ausſprache mit Vertretern des Allgemeinen Deutſchen Gewerk⸗ ſchaftsbundes, des Allgemeinen freien Angeſtellten⸗ bundes und des Lebensbedürfnisvereins Karlsruhe über die zur Preisſenkung in Baden zu er⸗ greifenden Maßnahmen ſtatt, nachdem bereits in der letzten Woche eine ähnliche Beſprechung des Herrn Staatspräſidenten mit Vertretern des Deutcchen Gewerkſchaftsbundes vorausgegangen war und Ver⸗ tretungen des Handwerks und Handels über die Preisgeſtaltung auf dem Gebiete des Nahrungs⸗ mittelweſens gehört worden waren. Seite/ Nummer 551 Der Pfennig geehrt und begehrt „Einpfennigſtücke nicht vorhanden“ Wohin ſind ſie verſchwunden?— Zweier und„Dreier Im Sommer noch waren bei der Reichsbank Kupfermünzen, Ein⸗ und beſonders Zweipfennig⸗ ſtücke, reichlich vorhanden, ſodaß eine vollkommene Sättigung des Verkehrsbedarfs an Kupfergeld mög⸗ lich war. Hier iſt inzwiſchen eine Wandlung ein⸗ getreten. An den Schaltern der Reichsbank, die doch die Verſorgung mit der nötigen Scheidemünze zur Aufgabe hat, kann man heute Schilder ſehen mit der Aufſchrift„Einpfennigſtücke nicht vorhanden!“. Das ſind Zeichen der Zeit. Wir haben inzwiſchen immer mehr gelernt, den Pfennig zu ehren, ſodaß er ſchon ſelten zu werden beginnt. Um den ſtärker gewor⸗ denen Bedarf an Pfennigſtücken zu befriedigen, hat die Reichsbank die Ausprägung weiterer Pfennigſtücke veranlaßt. Wohin ſind die Millionen Pfennigſtücke ver⸗ ſchwunden? Man vermutet, eingeſchmolzen, bei dem ſinkenden Kupferpreis hätte dies jedoch heute keinen Sinn mehr. Merkwürdigerweiſe iſt das Einpfen⸗ nig ſtück im Verkehr begehrter als das Zweipfennigſtück. Von dieſen ſind auch heute noch genügend Vorräte bei der Reichsbank vorhan⸗ den. Die Reichsbauk ſähe eine ſtärkere Nachfrage nach Zweipfennigſtücken ſchon aus dem Grund lieber, weil ſie die Herſtellung des Einpfennigſtückes teurer zu ſtehen kommt als des Zweiers. Ein formierter Reichsbankbeutel mit 20 Mk. in Einpfennigſtücken wiegt.00 Kg., während der Beutel mit Zweipfennig⸗ ſtücken nur.3 Kg. wiegt. Bei 20 Mk. iſt alſo der Gewichtsunterſchied 700 Gr. Iſt ſchon das Zweipfennigſtück nicht ſehr begehrt, um ſoviel weniger wäre dies ein Dreipfeunſig⸗ ſtück, deſſen Einführung zur Förderung der „krummen Pfennigrechnung“ jetzt mehrfach gefordert wird. Der verlangte„Dreier“ iſt ebenſo wie der Taler ein Beſtandteil eines früheren Rechnungs⸗ ſyſtems. Er würde ſich nach Anſicht erfahrener Reichsbankleute nicht einbürgern, wie auch das Publikum allgemein dem Papiergeld vor dem Taler den Vorzug gibt. 8p. Vorſicht am Roſengarlen⸗Schalter Bei Häufung von garten mehren ſich Veranſtaltungen im Roſen⸗ die Fälle, in denen Beſucher zu ſpät bemerken, daß ſie ſich ihre Eintrittskarte am falſchen Schalter gelöſt haben. Die Mieter der Säle im Roſengarten verweigern in ſolchen Fällen zumeiſt eine Zurücknahme der gelöſten Karten. Sie ſind hierzu auch nicht verpflichtet, da die Schalter jeweils mit einem Plakat jener Ver⸗ anſtaltung kenntlich gemacht ſind, der der Karten⸗ verkauf dieſes Schalters gilt. Es iſt alſo für das Publikum wichtig, die Aushänge⸗Plakate an den Schaltern vor Löſung von Karten genau zu be⸗ achten. Namentlich an Sonntagen iſt dieſe Vorſicht am Platze, aber auch z. B. an dieſem Samsta g, wo gegen Abend für den Kartenverkauf zum Schallplatten⸗Tag, zum Funkbrettl, zum Zigeuner⸗ konzert und zum Konzert am Samstag ⸗Abend vor⸗ ausſichtlich ein großer Andrang auf die verſchiedenen Verkaufsſchalter einſetzen wird. A* * Schiedsſpruch für die Rheinſchiffahrt Die Schlichtungskammer unter dem Vorſitz von Dr. Jötten als Schlichter fällte in der Rheinſchiffahrt einen Schiedsſpruch, wongch die Löhne und Ge⸗ hälter vom 29. November bzw. 1. Dezember 1930 ab um ſieben v.., der Wochenlohn der Matroſen und der Heizer um je drei Mark gekürzt werden. Dieſe Regelung iſt erſtmals ab 1. zum letzten März 1931 kündbar. * 80. Geburtstag. Herr Karl Hir ſch, wohnhaft N 4, 1, Altveteran von 1870/1, begeht am heutigen Donnerstag ſeinen 80. Geburtstag. Anläßlich dieſes Ehrentages hat ihm Reichspräſident von Hin⸗ denburg ſeine herzlichſten Glückwünſche mit kamerad⸗ ſchaftlichen Grüßen übermitteln laſſen. Auch wir ſchließen uns dieſen Glückwünſchen an. N MAKEDOON ZIGARETTENFABNIK S. M. B. Hl., MAINZ AM RHEIN KONZ ERNFREI Fabrikniederlage: Makedon G. m. b.., Mannheim, J I. 14, Tel. 40279 4. Seite/ Nummer 3551 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 27. November 1990 Veranstaltungen Das Wehrproblem bei den Studenten Das Amt für kulturelle und ſt a ats poli⸗ tiſche Bildung“ der S tudentenſchaft unſerer Handels hochſchule veranſtaltete geſtern abend im den erſten Vortrags Studentenheim(E 5, 16) abend dieſes Semeſters. Redner war der nationalſozia⸗ Ifſtiſche Reichstagsabgeordnete Oberſt a. D. Hierl, der 2 or Norte. 111 N 44 1— 3 Vortrags reiſe befindet und über das Thema We problem(Abrüſtung)“ ſprach. Hierl ging davon aus, daß Wehrpolitik nur möglich ſei, wenn man vom Weſen des Krieges ausgehe. Hier gälte das Clauſewitz⸗Wort: Krieg ſei ein Akt der Gewalt, um den Gegner zur Erfüllung unſeres Willens zu zwin⸗ gen. Verſuche, den Krieg zu humaniſieren, ſeien bisher an dieſem Weſen des Krieges geſcheitert und müßten auch in Zukunft ſcheitern. Durch Schiedsſprüche Kriege zu vermeiden, habe ſich immer als Utopie erwieſen. Der Redner wandte ſich daun gegen den Pazifismus und betonte, es gäbe auch einen vorgetänſchten Paziſismus als politiſches Kampfmittel. Ausführlich verbreitete ſich der Referent über das Verhältnis von Politik und Krieg⸗ führung. Wie Politik und Krieg keine Gegenſätze ſeien, ſo ſei auch die Kriegführung ein Akt der äußeren Politik. Politiker und Feldherr müßten dabei zuſammenwirken. Ein kriegswiſſenſchaftliches Examen ſei für den Staats⸗ mann notwendiger als ein juriſtiſches. Ein Mindeſtmaß kriegswiſſenſchaftlicher Bildung gehöre ins geſamte Volk, ſei insbeſondere von der akademiſchen Jugend zu verlan⸗ gen.„Kriegswiſſenſchaftliche Lehrſtühle ſollten an keiner deutſchen Hochſchule fehlen.“(Beifall.) Der Redner wandte ſich dann der Wehrpolitik zu und gab in akademiſcher Lehrweiſe einen Abriß der Wehr⸗ ſyſteme, um ſich dann mit den Fragen Volks⸗ und Maſſen⸗ heer oder„techniſche Armee“ auseinanderzuſetzen. Er hielt die Zeit der Maſſenheere nicht für überlebt, im Gegenteil komme der kriegeriſche Manneswert des Einzelnen heute mehr zur Geltung als früher. Daß die moderne Kriegs⸗ technik in Widerſpruch mit ſeinen Auffaſſungen ſteht, tat Hterl mit dem Bemerken ab, noch immer ſei für ein Kriegsmittel ein Gegenmittel gefunden worden; die Ab⸗ wehrwaffen ſeien genügend entwickelt. Kriege mit Hilfe „techniſcher Armeen“ ſei eine Zukunftsphantaſie. Die deut⸗ ſche Freiheit könne nur durch das„Volk in Waffen“ er⸗ kämpft werden. Da das Verſailler Diktat die allgemeine Wehrpflicht verbiete, müſſe das Volk und insbeſondere die Jugend geiſtig und ſeeliſch wehrhaft gemacht werden. Wenn wir wehrhaft denken und fühlen, würde es uns gelingen, uns bald wieder eine Waffe zu ſchaffen. Der Vortrag wurde wiederholt von Beifall begleitet. Der Amtsleiter des„Amtes für kulturelle und ſtaats⸗ polttiſche Bildung“, Herr Goebel, wies auf das Verbot des Heidelberger Wehramtes der Studentenſchaft durch das Miniſterium hin und erklärte unter Beifall, der Gedanke der Wehrhaftigkeit ſei in der akademiſchen Jugend feſt verankert. Ein Student beantragte Zulaſſung freier Dis⸗ kuſſion, die aber abgelehnt wurde. Nur die Stellung ſchriftlicher Anfragen wurde erlaubt. Davon machte nie⸗ mand Gebrauch. V. N Vortrag Dr. Hackels im Freien Bund. Heute abend Heſchließt Dr. Alfred Hackel(Berlin) ſeine Vorträge über„Deſtliche Kirche und öſtliche Kun ſt“(das Weſen des griechiſchen und ruſſiſchen Katholizismus und ſein Ausdruck in der Kunſt des chriſtlichen Orients). Am Anfang und Schluß des Vortrages werden Beiſpiele grie⸗ ch üſch⸗ orthodoxer Kirchenmuſik in Gram ⸗ mD phon Wiedergabe zu Gehör gebracht.— Wieder⸗ holung am Freitag, den W. November. * 25 Jahre Werkmeiſter. Sein 25 jähriges Jubi⸗ läum als Werkmeiſter bei der Firma Mannheimer Maſchinenfabrik Mohr u. Federhaff feiert heute Herr Ludwig Stauffert, Meerfeldſtr. 35. * Sein 25 jähriges Dienſtjubiläum begeht heute der Vorſtand der ſtädtiſchen Fürforgekaſſe, Büro⸗ direktor Karl Kellermann. Kommunale Chronik Was bringen die neuen Steuern ein? * Ludwigshafen, 27. Nov. Gegen die neuein⸗ geführte Getränke⸗ und Schankverzehr⸗ ſt euer wendet ſich eine Proteſt verſammlung der Ludwigshafener Gaſtwirte⸗Ver⸗ eitigung am heutigen Donnerstag.— Die Ein⸗ mahmen aus den drei zwangseingeführten Steuern werden nicht ausreichen, um das angelaufene Defizit in Höhe von zwei Millionen Mark zu decken. Die Stadtverwaltung errechnet folgende Summen: Bierſteuer 150 000 Mk., Getränkeſteuer 75 000 Mk., Bürgerſteuer 250 000 Mk., zuſammen 475 000 Mk. Noch immer bleiben mehr als 1/5 Mil⸗ lionen Mark ungedeckt. Bei dieſen Berechnungen der Stadtverwaltung iſt der Konſumrückgang, der ſicher erwartet werden muß, noch nicht berückſichtigt. Der gemeinſan le Weg Schöffengericht Mannheim Vorſfitzender Amtsgerichtsrat Schmitt In knapp einer halben Stunde wickelte ſich am Mittwoch nachmittag der letzte Fall vor dem Schöffengericht ab. Eine harmloſe Sache. Für die beiden Beteiligten dauerte die Sache in Wirklichkeit weit länger, nämlich 8 Jahre. Während des Kriegs kam der heute 42jährige Friſeur Peter C. nach dem Rheinland, wo er in einem Geſchäft Stellung fand, deſſen Inhaber im Felde war. Im Laufe der Zeit wurde aus dem Arbeitsverhältnis zwiſchen der Fri⸗ ſeurfrau und ihrem Gehilfen ein inniges Verhält⸗ nis, das den aus dem Felde zurückkehrenden Ehe⸗ mann veranlaßte, die Ehe mit ſeiner Frau zu löſen. 1921 zog dieſe mit ihrem Liebhaber nach Mannheim. Hier taufte ſich Peter C. ſelbſtändig um und nahm den Namen des Friſeurmeiſters aus dem Rheinland an. Ueberall galt er als verheiratet. Bald ſtellte ſich Not ein und., wie er jetzt hieß, be⸗ anſpruchte die Fürſorge. In Krankheitsfällen ließ er ſich auch das für die Familie— die Frau hatte zwei Kinder aus ihrer Ehe mitgebracht— erhüßhte Krankengeld ausbezahlen und quittierte mit falſchem Namen. Die Krankenkaſſe wurde ſo um über 300 Mark geſchädigt. 1929 im Februar ging die„Ehe“ in die Brüche, da Valentin., früher Peter C. ſeine Familie einſach ſitzen ließ. Bei Eröffnung der Verhandlung benahm ſich Peter C. als ob ihn die ganze Angelegenheit nichts anginge. Es ſtellte ſich aber bald heraus, daß er ſtark ſchwerhörig iſt. Er gab an, er habe die Ur⸗ kundenfälſchungen und den Betrug begangen, um für die Familie zu ſorgen. Den falſchen Namen habe er angenommen, um für eine frühere Straftat nicht mit der Polizei in Konflikt zu kommen. Frau., die trotz ihrer 38 Jahre noch recht friſch ausſieht, ſtellt Peter C. nicht das beſte Zeugnis aus. Er habe ſie verſchiedentlich mißhandelt. Sie habe immer Augſt vor ihm gehabt, und ſei mit ihren beiden Kindern nur bei ihm geblieben, um leben zu können, da ſie ohne Mittel war. Ihrem früheren Liebhaber dreht ſie in der Anklagebank den Rücken zu, der Bruch ſcheint bei ihr endgültig zu ſein. Peter C. macht vor und nach der Verhandlung immer wieder An⸗ ſtrengungen, mit Frau F. in ein Geſpräch zu kommen. Peter., der auch unter dem angenommenen Namen einige Male beſtraft wurde, war auch einmal zur Unterſuchung ſeines Geiſteszuſtandes in einer Auſtalt. Dort rückte er aber, wie er in der Verhand⸗ lung ſagte,„wegen allzu menſchlicher Behandlung“ wieder aus. Im Gutachten wird er als Psychopath bezeichnet, der aber für ſeine Taten voll verantwort⸗ lich ſei. f 8 Jahre ging der gemeinſame Weg, um daun— wahrſcheinlich für immer— nach der Verhandlung ausginander zu führen. Das ganze Geſchehen der gemeinſam verlebten 8 Jahre drängte ſich im Ge⸗ richtsſaal in eine halbe Stunde zuſammen und wurde nur flüchtig berührt. Der Staatsanwalt Dr. Wein⸗ reich beantragte für Peter C. 4 Monate Ge⸗ fängmis und für Frau F. 1 Monat Gefäng⸗ nis. Das Gericht ſchloß ſich dieſem Antrag an. C. wurden auf ſeine Strafe 9g Wochen Unter⸗ ſuchungshaft angerechnet und Frau F. er⸗ hielt Strafaufſchub auf Wohlverhalten. Frau F. drückte Peter C. noch ein Paket in die Hand und verſchwand weinend aus dem Saal. * Der Fahrraddieb und ſeine Hehler 4 Perſonen, 3 Männer und eine Frau, hatten ſich wegen Diebſtahls, Hehlerei uſw. zu verantworten. Der 35 Jahre alte Maſchinenſchloſſer H. ſtahl im Juli und Auguſt 1930 innerhalb kurzer Zeit 4 Räder, die er zu Spottpreiſen weiter verkaufte. Er wohnte bei einer Frau, deren Mann gerade eine Gefängnis ⸗ ſtrafe abbüßte. Dieſe ſoll von den Diebſtählen ge⸗ wußt haben, ſie überredete die Käufer, die Räder, die einwandfrei erworben ſeien, zu kaufen. Da H. immer Notlage angab und Quittungen auf falſchen Namen ausſtellte, brachte er die Räder auch los. Ein Rab verkaufte er an einen Zigeuner, der mit allen mög⸗ lichen Sachen handelt. Der Zigeuner kann weder leſen noch ſchreiben, zum Handeln iſt er natürlich, wie die meiſten der Zigeuner, nicht zu dumm. Ein anderes Rad kaufte ein ſchwer vorbeſtrafter Menſch. Die Käufer wollen beim Kauf keine Bedenken gehabt haben, da Sie ja Quittungen erhielten. Die Ange⸗ kvagte W. erklärt mit großem Wortſchwall, daß ſie nöchts von dem unehrlichen Erwerb der Räder ge⸗ wwißt habe, was ihr durch die Ausſagen des Ange⸗ klagrten H. glatt widerlegt wurde. H, der ſchon oft vorbeſtraft iſt, macht einen durch⸗ aus ſympathiſchen Eindruck, er gibt ſeine Verfeh⸗ lungen ohne weiteres zu und erklärt ſie durch ſeine große Notlage. Er kam damals aus dem Gefängnis und ſtand ohne Mittel da. 1. Staatsanwalt Dr. Gerard bezeichnet H. als einen gewohnheitsmäßi⸗ gen Dieb, den man empfindlich beſtrafen müſſe. Für ihn beantragte er 2 Jahre Gefängnis, für die beiden Käufer der Räder je 2 Monate Gefängnis und für die Mitangeklagte Frau W. 37 Monate Gefängnis, da ſie ja mit von dem Erlös aus den verkauften Fahr⸗ rädern gelebt habe. Das Urteil lautete für H. auf 1 Jahr Ge⸗ fängnis, abzüglich 12 Wochen Unterſuchungshaft, für Frau W. auf 4 Wochen Gefängnis. Die beiden anderen Angeklagten wurden freige⸗ ſprochen, da man ihnen nicht genau nachweiſen konnte, daß ſie von der Herkunft der Räder unter⸗ richtet waren. Eine bedenkliche Aenderung Der 55jährige Kaufmann H. hatte beim Zu⸗ ſammenbruch der Gewerbebank Verluſte. Als man dann ſpäter mit Forderungen an ihn herantrat, wollte er kein Genoſſenſchaftsmitglied der Bank ſein, obwohl er 1924 eine Einlage von 500 Rentenmark gemacht hatte. Aufgrund des Ehevertrages ſtellte er ſeiner Frau eine Abtretung auf 100 000 Feingoldmark aus. Dieſe Urkunde wurde ſpäter notariell beglau⸗ bigt. In der Urkunde fand man mit anderer Tinte eingefügt, daß er auch die Miete aus ſeinem Hauſe an ſeine Frau abtrete. H. gab an, daß ihm ſeit 1926 die Miete nicht mehr zuſtand, da er ſie an ſeine Frau abgetreten habe. Als im April 1929 die Gewerbe⸗ bank gegen H. klagte, teilte er dem gegneriſchen Rechtsanwalt mit, daß die Miete ſchon längere Zeit an eine Karlsruher Firma verpfändet ſei, die ihm ein Darlehen gegeben habe. In dieſem Brief ſtimmte das Datum nicht, da Abtretung erſt 1929 und nicht 1928 erfolgt war. Den Eintrag in der Urkunde will H. vor der Beſtätigung durch den Notar gemacht haben. Der Sachverſtändige Profeſſor Dr. Schwarzacher⸗ Heidelberg vertrat die Anſicht, daß die Einfügung mit anderer Tinte, die ſchon vollſtändig veraltet iſt, ſpäteſtens in den erſten Wochen 1930 gemacht ſein könnte, wahrſcheinlich ſei ſie aber weit älter. Ein genauer Nachweis, waun die Einfügung gemacht worden war, konnte nicht erbracht werden. Staats⸗ anwalt Oettinger bezeichnete das Ganze als eine Schiebung, die dazu angeſtellt worden ſei, um durch die Forderungen der Gewerbebank nicht noch weitere Verluſte zu erleiden. Eine Beſtrafung müſſe eintreten, da die Handlung unſauber und unehrlich ſei. Eine Freiheitsſtrafe ſei am Platze. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Jau mann, beantragte Freiſprechung, da die Urkunde ja niemals öffentlich verwandt und durch ſie niemand geſchädigt worden ſei. Das Gericht erkannte auch auf Frei⸗ ſprechung.—— Fünf Jahre Zuchthaus wegen Straßenraubes Vor dem Schöffengericht Frankenthal ſtand der 33 Jahre alte Arbeiter Ludwig Hartmann aus Frankenthal unter der Anklage des ſchweren Straßen raubes. Hartmann hatte in einer hie⸗ ſigen Wirtſchaft geſehen, daß der Tünchergeſelle Bat⸗ ſchinger ziemlich viel Geld bei ſich hatte. Später nahm er ihm unter Anwendung non Gewalt ſein Geld(22 Mk.) ab. Der Angeklagte wurde wegen ſchweren Straßenraubes zu einer Zuchthaus⸗ ſtrafe von fünf Jahren verurteilt. Außerdem wurden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren abgeſprochen. —— Aus Baden Wohltätigkeitskonzert in Ilvesheim * Ilvesheim, 27. Nov. Wie bereits kurz gemeldet findet am kommenden Sonntag nachmittag im großen Schloßſaale Mannheim⸗Seckenheim ein Wohl; tätigkeitskonzert zugunſten der ausgeſteuer⸗ ten Erwerbsloſen von Ilvesheim ſtatt. Ver⸗ anſtaltet wird dieſes Konzert vom Arbeiter⸗Sänger⸗ bund, Geſangverein Germania, ſowie dem Geſang⸗ verein Aurelia Ilvesheim. Als Soliſten wirken mit⸗ Konzertſängerin Frl. E. Gillardon ⸗Würzburg Konzertſänger Hans Kohl⸗ Mannheim und Wil Stein von der Aurelia Ilvesheim. Gedenkſtunde für Dr. Benz Pr. Ladenburg, 26. Nov. Anläßlich des heutigen 86. Geburtstages des Autverfinders Dr. h. Carl Benz, der nun über ein Jahr in ſeinem Ch⸗ rengrabe ruht, begab ich die Sektion Baden⸗Pfalz des ASC. nach Ladenburg, um auf dem Friedhof 10 ſtillem Gedenken eine prachtvolle Kranzſpende nieder⸗ zulegen. In ſtiller Trauer und Treue wurde des großen Toten gedacht, mit dem ſie zum großen Teil in gemeinſamer Arbeit verbunden waren. Darauf begab ſich die Sektion in die Villa Benz, um Frau Dr. Benz ihre Grüße zu über⸗ bringen. Als ein erfreulicher Erfolg für den dent⸗ ſchen Autoerfinder darf die Tatſache gebucht werden daß Ford anläßlich ſeiner Deutſchlandfahrt lebhaftes Intereſſe für das Lebenswerkk von Dr. 9. c. Benz be⸗ kundete. Ford orientierte ſich über die Uranfänge des Automobils. Er ließ ſich Bilder und Zeichnun⸗ gen für ſein Automobilmuſeum verſchaffen, das er in Detroit errichtet und in dem er für die künftigen Generationen das Bild des erſten Autverfin⸗ ders und deſſen Werk feſthalten will. Ford Ließ jetzt ſchon die Gemahlin des Schöpfers des erſten Kraftwagens durch ſeinen Generalſekretär zur Ein⸗ weihung und Eröffnung ſeines Muſeums alz Ehrengaſt einladen. n 4 Keine Gaſtwirtſchaft im Schloß * Heidelberg, 28. Nov. Der badiſche Finanzminz⸗ ſter hat an den Heidelberger Oberbürgermeiſter fol gendes Schreiben gerichtet: „Nachdem Sie der Verlegung der Schloßwirt ſchaft nicht mehr zuſtimmen und nachdem die Oef⸗ fentlichkeit nicht mehr bereit iſt, mitzuwirken, um die Vorausſetzungen zu ſchaffen, unter denen die das Gebiet des ehemaligen Hortus Palatinus ver⸗ ſtellenden Wirtſchaftsgebäude beſeitigt werden kön⸗ nen, kommt für mich eine nähere Prüfung der mit vorgelegten Abänderungsvorſchläge nicht mehr in Betracht. Ich werde die bisherige Schloß⸗ wirtſchaft in geeignetem Zeitpunkt zur Ver⸗ pachtung wie bisher ausſchreiben. Lebensmüde Meuſchen kr. Heidelberg, 26. Nov. Im Stadtteil Schlier⸗ bach hat ein verheirateter Metzger durch Ein⸗ atmen von Leuchtgas ſeinem Leben ein Ende ge⸗ macht. Das Motiv der Tat iſt unbekannt. Ein an⸗ derer Lebensmüder, ein Dienſtknecht verſuchte ſich im Stadtwald mit einer Scheintodpiſtole ums Leben zu bringen Mit ſtarken, aber nicht lebensgefährlichen Verletzungen wurde er ins Krankenhaus gebracht. Ein Kind verbrüht 0 Ziegelhauſen, 26. Nov. Das neun Monate alte Kind des Fuhrmanns Otto Stadler verbrühte ſich durch kochendes Waſſer derart, daß es nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus verſtarb. NONEN Nl elintsent tt,t umu 20 PFENN A Zu beziehen in unserer Geschöftsstelle E J,%, den Nebenstellen Waldhofstt. 6, Schwetzingerstr, 19/20, Neerfeldstraße 15 und durch unsere Trögerinnen Aus einem neuen Knigge Von Rudolf Presber I Wie benimmt ſich der Kavalier in der Bahn? Auf ſein Benehmen bei einer richtigen Bahn⸗ fahrt hat der Kavalier beſonders zu achten. a Denn zunächſt wird, ſelbſt wenn er erſter Klaſſe fährt und dieſes Abteil nicht von Reichstagsabge⸗ ordneten beſetzt iſt, an ſeinem Kavaliertum ge⸗ zweifelt. In der Regel fährt ein Kavalier nämlich micht mit der Bahn, ſondern mit dem eigenen Auto oder in dem Kraftwagen eines Freundes loder einer Freundin). Der Kavalier belegt zunächſt im Abteil einen Feuſterplatz mit weſentlichem Gepäck. Unweſent⸗ liches Gepäck— wie Bücher, Schirm, Reiſemütze und Aehuliches— legt er wie zufällig auf den Sitz neben dem ſeinen und auf den Fenſterplatz dem ſeinen gegenüber. Auf dieſe Weiſe entſteht für andere Platzſuchende leicht die irrige aber wünſchenswerte Aunahme, daß dieſe Plätze gleichfalls beſetzt find. Der Kavalier ſelbſt ſtellt ſich, eine Zigarette rau⸗ chend, was im Gang verboten iſt und wodurch er ſein Kavaliertum betont, vor das Abteil mit dem Rücken gegen deſſen Wand. Anzapfungen gegenüber— ob noch Platz in dem Abteile frei ſei?— heuchelt er Taubheit oder Unkenntnis. Kurz vor der Abfahrt des Zuges geht der Ka⸗ valier raſch die Abteile entlang und prüft gewiſſen⸗ haft, wo eine hübſche junge Dame allein fährt. Hat er ſolches feſtgeſtellt, z. B. im dritten Wagen Mit⸗ telſitz rückwärts, ſo begibt er ſich hurtig in den Speiſewagen und läßt ſich für das Mittageſſen zwei Karten au einem Zweiertiſchchen geben. Die eine davon drückt er dem Ober wieder in die Hand zu⸗ gleich mit einem Dreimarkſtück und gibt mit huld⸗ vollem Lächeln die Anweiſung:„Dieſe Karte ver⸗ kaufen Sie nachher der blonden Dame im dunkel⸗ grünen Reiſekleid, die im dritten Wagen, Mittelſitz rückwärts, Platz genommen hat.“— Es iſt dann zehn gegen eins zu wetten, daß der Kavalier in Ge⸗ ſellſchaft dieſer ahnungsloſen Dame ſpeiſen wird. (Alles weitere in dieſer Richtung begibt ſich im D⸗ Zug nicht anders als außerhalb des D⸗Zuges.) Der Kavalier hat immer in der Bahn(übrigens auch ſchon in der Stadt⸗ und Untergrundbahn) eine Zeitung von beſonders großem Format bei ſich. Dieſes Blatt entfaltet er ſofort im Augenblick der Gefahr. Das heißt, wenn zum Beiſpiel alte Damen oder noch ältere Herren mit ſchwierigem Gepäck ein⸗ ſteigen, ſich hilflos umſehen und die Unterſtützung eines Mitfahrenden zu erwarten ſcheinen. Auch läßt ſich für den Fall, daß ein bemerkenswerter jüngerer weiblicher Mitmenſch das gleiche Abteil benutzt, dieſe Zeitung, von ihrem Leſer ſtets eine ſolche Lage und Richtung geben, daß ein Augenzwinkern zu der ge⸗ nannten Dame hinüber möglich iſt, während dieſes amouröſe Spiel vor den zudringlichen Blicken takt⸗ loſer Mitfahrender geſchützt iſt. Eutſteht aus irgend welchen Gründen, deren es viele auf einer Reiſe gibt, ein ernſter Konflikt mit männlichen Mitreiſenden, ſo richtet der Kavalier die Taktik nach der eigenen Körperbeſchaffenheit ein. Iſt er kräftig und geübt genung, ſo ſtrecke er den Betreffenden ohne vorherige Anſage, die leicht Gegenmaßregeln bewirkt, raſch und ſauber durch einen Kinnhaken nieder. Das erledigt ihn und die Streitfrage und pflegt den Mitreiſenden ſehr zu imponieren. Fühlt ſich der Kavalier aber ſolcher Erledigung nicht ſicher genug, ſo wechſelt er mit dem betreffen⸗ den Herrn die Karten. Damit die peinliche An⸗ gelegenheit keine verſtimmende Weiterung habe, übergibt er dem Gegner nicht die eigene Karte, ſon⸗ dern die eines Freundes oder Bekannten. Für den Kavalier empfiehlt es ſich, ſolche Beſuchskarten an⸗ derer immer bei ſich zu tragen. Beſonders da er auch außerhalb der Bahn, z. B. in Liebes⸗Affären, in die Möglichkeit verſetzt werden kann, den Namen zu nennen, ohne daß der Wunſch beſteht, perſönlich die Konſequenzen aus dieſer fröhlichen Bekanntſchaft zu tragen. II. Spricht der Kavalier eine unbekannte Dame an? Und, wenn ja— wie macht er das? Eine Dame, die alt oder häßlich oder beides iſt, ſollſt du— ſchon um ihres Unglücks willen— mit größter Vornehmheit behandeln. Spricht eine ſolche Dame aber dich an, ſo ſollſt du entfliehen. Sieht die in Frage kommende Dame aber jung und hübſch aus, ſo iſt erſt das Problem zu löſen, ob der Herr, der auf der anderen Seite neben chr ſitzt und nichts ſagt, ihr Gatte(dafür ſpricht vielleicht ſeine Schweigſamkeit) oder ob er ihr ſonſt verwandt und zugetan iſt. Sollte der betreffende Mann als der Gatte feſtgeſtellt werden, ſo würde ſich ein Anſpre⸗ chen der Dame nur empfehlen, wenn er ſchlummert. Deutet aber ſein athletiſcher Körperbau auf den Be⸗ ruf eines Ringers oder Boxers hin, ſo iſt auf alle Fälle, auch wenn er ſchläft, die Anknüpfung einer Konverſation zu vermeiden. Haſt du feſtgeſtellt, daß die junge hübſche Dame allein und ohne Anhang im Theater iſt, ſo erſinne eine verblüffende Anrede, da man auf ein bloßes „Fräulein, wie geht es Ihnen?“ kaum antworten wird. Man frage etwa plötzlich mitten im erſten Akt der„Walküre“:„Lieben Sie auch Mozart?“ Oder ſtelle in der Gartenſzene des„Fauſt“ die Frage: „Fräulein, ganz ehrlich— Sie haben doch ſo was noch nicht erlebt, was?“ 6 Biſt du aber zu ſolchen Anknüpfungen zu ſchüch⸗ tern, ſo empfiehlt ſich die gut vorbereitete Unter⸗ ſtützung durch ein Requiſit.. Ein Beiſpiel: Mitten im Akt nähert man ſeinen Kopf dem der Dame und flüſtert ihr zu:„Pardon, mein perehrtes Fräulein, ich glaube, Sie ſitzen auf meinem Hut!“ Das ſetzt voraus, daß dieſer— kein Zylinder, ſondern ein weicher Wiener Filzhut— vorher auf ihren Sitz geſchoben wurde. Am beſten erſt gerade in dem Augenblick, da ſie ſich ſetzt. Oder man überreicht— immer mitten im Akt, nie in der Pauſe, das fällt auf— der Dame plötzlich einen mitgebrachten und geſchickt verborgenen Son⸗ nenſchirm und fragt höflich:„Verzeihung, iſt das Ihr Schirm?“ 5 Wenn die Dame klug und der Schirm ſchön und wertvoll iſt, wird ſie meiſtens mit„Ja“ antworten (derſelbe Trick kann auch— wenn die Verhältniſſe entſprechend ſind— mit einem Brillantkollier gewagt werden.) Das weitere Geſpräch bietet dann keiner⸗ lei Schwierigkeiten mehr. 5 Iſt die Dame aber blöde und der Schirm nicht ihr Geſchmack, ſo äußert ſie vielleicht:„Sind ſie verrſickh, mein Herr?“ In dieſem Falle habe ich immer am beſten ge⸗ funden, kurz zu ſagen:„Ja.“(Oder gewählter; „Allerdings.“ Und dann verlaſſe man das Theater oder den Konzertſaal oder den Platz am Affenkäfig im Zoo kurz, wo ſich der nicht lange Dialog abgeſpielt hat ⸗ im beſchleunigten Tempo. Die Tragödie der 95 Tage Die erſten Aufnahmen der Andree⸗Expedition bringt die Kölniſche Illuſtrierte Zeitung. 33 Jahre hat die Welt auf dieſe Bilder gewartet. Es erſcheint unfaßbar, daß Tote nach mehr als einem Menſchenalter wieder zu uns ſprechen, in Bildern erzählen von ihren Hoffnungen und Niederlagen, von dem gewaltigen Kampf, den ſie gegen Hunger un Eis geführt haben bis zum Ende. Dieſe Aufnahmen, die 33 Jahre im Eis geruht haben, ſind ſo klar un deutlich, als ſeien ſie geſtern erſt aufgenommen. Dazu bringt die Kölniſche Illuſtrierte Zeitung Auszüge aus den Tagebüchern Andrées, Fraenkels und Strindbergs, die gleich den Aufnahmen in ihrem letzten Lager auf der Inſel Vitö in dieſem Jahr ge⸗ funden wurden.— Im gleichen Heft:„Jagdreiten der ſchönſte Sport des Herbſtes“ mit ausgezeichneten Augenblicksaufnahmen, USA. 1930, ein neuer Bild bericht von Erwin Berghaus, Der Wunderrabbi von Munkacz, eine Theaterſeite uſw. Die Folge„Krieg bringt diesmal erſchütternde Bilder aus den Gefan⸗ genenlagern aller Völker.(Ueber den Bezug del Zeitung ſtiehe die Anzeige.) 62 Jahre alter lediger überſ Sonnt gemei para hlelt! ſchöne Chöre gut b ſind n 1990 — gemeldet, N großen Wohl⸗ geſteuer⸗ tt. Ver⸗ Sänger⸗ ürzburg, 1d Willy heutigen Dr. h. e. nem Eh⸗ en⸗Pfalz iedhof in e nieder⸗ urde des ßen Teil Villa zu über⸗ en deut⸗ werden, lebhaftes Benz be⸗ ranfänge eichnun⸗ das er ünftigen erfin⸗ ord ließ s erſten ur Ein⸗ ms als Schlier⸗ ch Ein⸗ nde ge⸗ Ein an⸗ lediger it einer en. Mit etzungen HE NIE 8 5. den 19/0, Annen — iſt das ön und tworten hältnife gewagt keiner⸗ zicht ihr herr ückt, ſten ge⸗ vählter: Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 551 Donnerstag, 27. November 1930 Aus der Pfalz Falſchgeld! 4 Ludwigshafen, 26. Nov. Ein Zigarrenhändler im Stadtteil Mundenheim vereinnahmte in ſeinem Geſchäft durch einen bis jetzt noch unbekannten Käu⸗ ſer ein falſches Zweimarkſtück. Das Geld⸗ ſtück wurde beſchlagnahmt. Weitere Sturmſchäden * Speyer, 24. Nov. Der Sturm hat am Tur m her Gedächtniskirche ein etwa 3 Meter hohes Eck⸗ fürmchen herabgeworfen, das auf der Eingangs⸗ hreppe zerſchmetter wurde. An einem anderen Türm⸗ en wurde die Spitze abgeriſſen. Ferner wurden an der Landſtraße zur Rehhütte etwa 30 Tele⸗ graphenſtangen umgeriſſen. An Dächern, Fen⸗ tern, Läden und Türen wurde viel Schaden ange⸗ kichtet und vielfach Zäune und Geländer ſtark be⸗ ſchädigt. Viele Bäume fielen dem Unwetter zum Opfer. * Neuſtadt a. d.., 26. Nov. Soweit ſich bisher überſehen läßt, wurden in der Sturmnacht zum Sonntag in den pfälziſchen Staatswaldungen rund gohoo Feſtmeter Holz umgelegt. Dazu kommt noch der Schaden in den Gemeinde⸗ und Privatwaldungen, der ebenfalls ſehr beträchtlich iſt. 200 Bäume entwurzelt— 50 000% Waldſchaden * Dahn, 26. Nov. Das Sturmwetter hat in unſe⸗ ten Gemeindewaldungen annähernd 2900 Bäume entwurzelt oder geknickt. Der Schaden wird vorläufig auf 50 000/ geſchätzt. Landwirtſchaftliches Anweſen niedergebrannt * Jockenberg⸗Limbach(Weſtpf.), 26. Nov. In der Scheune der Witwe Johann Schmitt brach in der Nacht auf Montag ein Brand aus, dem auch das VMohnhaus und die Stallungen zum Opfer fielen. Verbrannt ſind Futtervorräte und Wirt⸗ ſchaftsmaſchinen ſowie ein großer Teil der Woh⸗ nungseinrichtung. Das Vieh konnte gerettet werden. Der Schaden iſt durch Verſicherung gedeckt. **. * Ludwigshafen, 25. Nov. Seit dem 15. November wird die 23 Jahre alte Bürbanugeſtellte Herta Gö⸗ bels von hier vermißt. Sie iſt 1,75 Meter groß, schlank und hat blonden Bubikopf. Um ſachdienliche Mitteilung erſucht die Kriminalpolizei. Kleine Nachrichten * Hirſchhorn, 26. Nov. Anläßlich des Toten⸗ gedenktages war die hieſige evangeliſche Kirche, ins⸗ beſondere die Gedenktafel für die Gefallenen der hie⸗ gen evangeliſchen Gemeinde, ſinnig geſchmückt. Die beiden Kriegervereine von Hirſchhorn und der Filial⸗ gemeinde Langenthal veranſtalteten eine Kirchen⸗ parade. Der Ortsgeiſtliche Pfarrer Ruhland belt den Gottesdienſt. Der Kirchengeſangverein ver⸗ ſchönerte die Feier durch zwei ſehr gut vorgetragene höre, Am Abend fand im Gemeindeſaal eine ſehr gut beſuchte Andachtsſtunde ſtatt.— Wie verlautet, ind nunmehr die Mittel für die Stauſtufe Hirſchhorn bewilligt, ſo daß wohl bis zum kom⸗ menden Frühjahr mit dem Beginn der Arbeiten be⸗ gonnen wird. Der Bau der weiteren Stauſtufe bei Rockenau ſoll dagegen aus finanziellen Gründen herſchoben worden ſein. “ Saarbrücken, 25. Nov. Geſtern mittag ſand im Präsidium der Regierungskommiſſion des Saar⸗ gebiets eine ſchlichte Feier zu Ehren der Ret⸗ lungsmann ſchafteen des furchtbaren Maybacher Unglücks ſtatt. Außer den 40 Rettungsleuten wohn⸗ un der Feier ſämtliche Mitglieder der Regterungs⸗ ommiſſion bei. Das Mitglied der Regierungskom⸗ Hhiſon für die Angelegenheiten des Bergweſens, Niniſter Maurice, ſtellte die Rettungsleute vor, an die Präſident Sir Erneſt Wilton warme Worte des Hebenkens an die Opfer der Maybacher Kataſtrophe und der Anerkennung und des Dankes für das ſelbſtloſe Rettungswerk richtete. Der Präſident über⸗ leſchte jedem Retter eine Uhr mit Inſchrift zur Erinnerung und ein Diplom der Anerkennung. Rüſſelsheim, 26. Nov. Aus Liebeskummer hat ch der 2aährige Kaufmann Gg. Klingelhöfer von hier im Gebüſch am Maindamm erſchoſſen. Man und bei der Leiche zwei Selbſtladepiſtolen, wodurch man zu der Annahme kam, es liege ein Verbrechen bor, Die Unterſuchung ergab jedoch, daß Selbſtmord Frage kommt. Vermutlich hat die eine Piſtole berſagt, weshalb Klingelhöfer von der zweiten le Gebrauch machte. Er hatte ſich zwei Schuß⸗ berletungen in die Herzgegend beigebracht. 10 jähriges Jubiläum des Ortsausſchuſſes Mannheim für Leibesübungen und Jugendpflege Ein Rückblick Der Ortsausſchuß für Leibesübungen und Jugendpflege feiert heute abend im Kolpinghaus ſein 10jähriges Beſtehen. a Die Stärkung der Volkskraft in körperltcher, geiſtiger und ſittlicher Hinſicht durch Hebung der Volksgeſundheit war nach dem Krieg ein Gebot, das in erſter Linie die Förderung der Leibesübungen und Jugendpflege gebiete⸗ riſch verlangte und den Zuſemmenſchluß der Turn⸗, Sport⸗ und Jugendvereine zu einer großen Intereſſengemeinſchaft notwendig machte. Zur Erreichung dieſes Zieles fanden ſich am 25. Oktober 1919 im Hauſe des Turnvereins Mann⸗ heim von 1846 einige Führer der Turn⸗ und Sportbewe⸗ gung und die von ihnen eingeladenen Vertreter der Schu⸗ len, Turn⸗, Sport⸗ und Jugendverbände zuſammen und wählten einen vorbereitenden Ausſchuß für die Grün⸗ ungsverſammlung des Ortsausſchuſſes Mannheim. Der Ortsagusſchuß Mannheim für Leibes⸗ Turnlehrer Ries Der frühere Vorsitzende übungen und Jugendpflege wurde am 7. April 1920 in der Aula der Handelshochſchule in A 4, 1 von den an⸗ weſenden Vertretern der Turn⸗, Sport⸗ und Jugend⸗ vereine, der Schulen und ſtädtiſchen Behörden gegründet, nachdem Stadtſchulrat Dr. Sickinger in längeren Aus⸗ führungen über Notwendigkeit und Zweck der gemein⸗ ſamen Organiſation referiert hatte. Die vom Geſchäfts⸗ führer des Badiſchen Landesgusſchuſſes für Leibesübungen und Jugendpflege, Merk, Karlsruhe, geleitete Grün⸗ dungsverſammlung wählte zum 1. Vorſitzenden Proſeſſor Häffner und zum 2. Vorſitzenden Turnlehrer Julius Ries. Am 26. Oktober 1920 legte Profeſſor Häffner ſein Amt nieder und von da ab war Turnlehrer Ries 1. Vor⸗ ſitzender des Ortsausſchuſſes Mannheim bis zu ſeinem Rücktritt im Jahre 1980. Unter ſeiner nahezu 10jährigen Leitung war es gelungen, die heute für die geſamten Turn⸗, Sport⸗ und Jugendvereine ſo fruchthar ſich aus⸗ wirkende Organiſation lebenskräftig zu erhalten. Reiche Erfahrungen auf dem Gebiete der Turn⸗ und Sportbewe⸗ gung, Verſtändnis für die Nöten der Vereine und für die Fragen der Jugendbewegung, uneigennützige Opferfreude und 10 Jahre wertvolle Arbeit waren die ſtarken Säulen, die den Bau vor Erſchütterungen zu bewahren wußten. Turnlehrer Ries wurde in Anerkennung ſeiner langjäh⸗ rigen verdienſtvollen Arbeit als Leiter des Ortsausſchuſſes Mannheim durch den Deutſchen Reichsausſchuß für Lei⸗ besübungen am 14. November 1927 zum perſönlichen Mit⸗ glied ernannt. Am 31. März 1930 wurde der frühere 1. Vorſitzende des Bad. Landesausſchuſſes für Leibesübungen und Jugend⸗ pflege, Polizei⸗Oberleutnant Brenner, zum 1. Vor⸗ ſitzenden des Ortsausſchuſſes Mannheim gewählt. Seit dieſer Zeit leitet er mit großem Verſtändnis, mit treuer Hingabe und ernſtem Willen die Geſchicke des Ortsausſchuſſes zum Wohle der Turn⸗, Sport⸗ und Jugendvereine. Schon gleich nach ſeiner Gründung beſchäftigte ſich der Ortsousſchuß mit einer Reihe größerer Aufgaben, ſo mit dem Ausbau der Organiſation ſelbſt, der Durchführung von Werbeveranſtaltungen, der Löſung der Spielplatz und Turuhallenfrage, der Errichtung eines Stadtamtes für Leibesübungen, der Abhaltung von Kurſen auf den verſchiedenen Gebieten der Leibesübungen und mit der Abſchaffung der Beſteuerung von turneriſchen und ſportlichen Veranſtoltungen. Damals zählte der Ortsausſchuß 21 Vereine. Es wurde u. a. er⸗ reicht, daß im Februar 1921 im Bürgerausſchuß Mann⸗ heim einſtimmig die Reſolution zur Errichtung des Stadt⸗ amtes für Leibesübungen gefaßt worden iſt. Am 15. Juli 1921 wurde der Städtiſche Ausſchuß für Leibesübungen gebildet, womit die Forderung, in allen Fragen der Lei⸗ besübungen bei der Stadt gehört und mitbeſtimmend zu werden, in Erfüllung ging. In einer vom Ortsausſchuß am 15. November 1921 im Saale der Liedertafel abgehaltenen öffentlichen Verſamm⸗ lung wurde gegen die Erhebung der ſtädtiſchen Vergnü⸗ gungsſteuer(damals Luſtbarkeitsſteuer genannt) bei tur⸗ neriſchen und ſportlichen Veranſtaltungen Proteſt erhoben und die Stellungnahme der Verſammlung in einer Ent⸗ ſchließung zum Ausdruck gebracht. Die erſte Werbeveran⸗ ſtaltung des Ortsausſchuſſes war der Frühjahrs ⸗ waldlauf(Strecke 3600) am 27. Februor 1921. Dann folgten im gleichen Jahre am 2. Mai ein repräſen⸗ tatives Fußballfpiel zwiſchen einer Liga⸗ und einer-Klaſſenmannſchaft auf dem BfR.⸗Platz, am 4. Mai der Staffellauf„Rund um den Friedrichs⸗ platz“, wozu der Verkehrsverein Mannheim einen wert⸗ vollen Wanderpreis gegeben hatte, am 26. Juni die Reichs⸗ jugendkämpfe auf dem TV. 46⸗Platz, bei welchem von 311 Teilnehmern 216 die Mindeſtpunktzohl erreichten bzw. überſchritten, am 29. Juni ein Propaganda⸗Fußhallſpiel zweier kombinierter Ligamannſchaften auf dem Phönix⸗ Platz. Die wirkungsvoll durchgeführte Mannheimer Sport⸗ woche 1921 brachte om 3. Fuli auf dem Neckar Schwimmen „Quer durch Mannheim“ und die Reisſchildkämpfe auf dem Bfe.⸗Platz, am 4. Juli kraftſportliche Kämpfe im Ge⸗ wichtheben, Ringen uſw. und den erſten öffentlichen Box⸗ kampf(Köbele, VK. 86 gegen Dannesberger, Kr. u. A. Kl.) auf dem MTG.⸗Platz, am 6. Juli Schüler⸗Schildkämpfe auf dem Bſgi.⸗Platz, am 7. Juli ein Schauſchwimmen mit Waſſerballſpiet im Schleuſenkanal und deu erſten Tennis⸗ Länderkampf nach dem Kriege gegen die Schweiz. Der jetzige Vorsitzende Oberleutnant Brenner Im Jahre 1922 wurde vom Ortsgusſchuß im Rahmen der Badiſch⸗Pfälziſchen Maitage des Verkehrsvereins Mannheim ein größeres Sportprogramm durchgeführt. Am 18. Juni fanden die Reichs jugendkämpfe ſtatt, bei der von 402 Teilnehmern 252 die Mindeſtpunktzahl er⸗ reichen bzw. überſchreiten konnten. Der Staffellauf„Rund um den Friedrichsplatz“ war auch in den weiteren Jahren eine eindrucksvolle Werbeveranſtaltung, die mit jedem Jahre eine größere Teilnahme zu verzeichnen hatte, Einen beſonders nachhaltigen Eindruck auf die Oeffentlichkeit und Behörden machte der „Mannheimer Sportwerbetag“ am 10. Oktober 1926, ſchuſſes in einem großen Feſt⸗ eims nach dem TV. 46⸗ der die Vereine des Ortsagus zuge durch die Straßen Mann Platz marſchieren ſah. die geſamte Turn⸗ und Sportbewegung war die Ein bedeutungsvolles Ereignis für Ein⸗ weihung der großen ſtädtiſchen Spie anlage(Stadion) am 19. Juni 1927. Ueber 8 ſchauer w Zeuge des impoſanten Aufmarſch mehr al) Vereins mitgliedern, Schülern und Schüle⸗ rinnen, ſowie des reich tigen Programms des Ortsaus⸗ ſchuſſes. Am 22. Jan 1928 ließ der Ortsausſchuß im Alhambrakino den Lehrfilm„Leichtathletik“ laufen. Die Sportwerbewoche vom 13. bis 20. Mai 1928 zeigte Aus⸗ ſchnitte aus allen Sportarten, wie ſie in den angeſchloſſenen Vereinen des Ortsausſchuſſes betrieben werden. Der Zweck, das eigentliche Weſen des Sports einer breiteren Oeffent⸗ lichkeit vorzuführen, wurde trotz mancher Widerwärtig⸗ keiten, unter der verſchiedene Veranſtaltungen zu leiden hatten, erreicht. In einer Vertreterverſammlung am 22. Februar 1929 gab der Ortsausſchuß durch das Referat des Redokteurs Willy Müller über das aktuelle Thema„Sport, Preſſe und Publikum“ Gelegenheit zur Erörterung und Klärung wichtiger damit zuſammenhängender Fragen. Die Aus⸗ ſprache ergab die Einſtimmigkeit des Bewußtſeins, in gutem Zuſammenarbeiten dem großen Gedanken der Lei⸗ besübungen zu dienen und ſich gegenſeitig die erforderliche Unterſtützung zuteil werden zu laſſen. Am 4. März 1929 ließ der Ortsausſchuß im Kolpinghaus den Kulturfilm: „Der neue Menſch“ vorführen. Die ſehr gut beſuchte Ver⸗ anſtaltung hatte ihre Wirkung nicht verfehlt. Der Film fand höchſte Anerkennung und Würdigung bei den Be⸗ ſuchern und der Preſſe. Die nächſte Werbeveranſtaltung des Ortsausſchuſſes war das Fußballſpiel zwiſchen DK. Kurpfalz Neckarau und Dic. Neunkirchen und das Fuß⸗ ball⸗Städteſpiel Mannheim⸗ Ludwigshafen um den von den Städten Mannheim und Ludwigshafen geſtifteten Wanderpreis gouf dem BfR.⸗Platz am 175. Juni 1929. Die Uebungs⸗ und Jugendleiterkurſe im Mannheim Stadion, von Verbondsſportlehrer Brechen macher im Auftrage des Ortsausſchuſſes im Januar 1930 abgehalten, hatten eine große Beteiligung ſeitens der Vereine aufzuweiſen und ſich als ſehr nützlich erwieſen. Im Jahre 1930 trot der Ortsgusſchuß mit oͤrei großen Werbeveranſtoltungen in die Oeffentlichkeit. Zunächſt war es wiederum öder traditionelle Staffellauf„Rund um den Friedrichsplatz“ am 10. Mai, der aus kleinen Anfängen heraus zu einem wichtigen Beſtandteil der Mannheimer Maivexanſtaltungen ſich herangebildet hat, 82 Mannſchaf⸗ ten gleich 820 Läufer von 40 Vereinen gingen bei dieſem inzwiſchen erweiterten Lauf an den Start. Am 20. Jult folgte das große vom Ortsausſchuß durchgeführte Waſ⸗ ſerſportfeſt auf dem Neckar, das mit ſeinen 38 Programm⸗Nummern ſich als eine glänzend gelungene Propaganda für den Waſſerſport erwieſen hat. Am 28. Seplember veranſtaltete der Ortsausſchuß den 1928 leßt⸗ mals von der Mannheimer Turngeſellſchaft durchgeführ⸗ ten Großſtaffellauf„Rund um Mannheim“. Das äußerſt große Intereſſe der Mannheimer Einwohnerſchaft ließ er⸗ kennen, daß auch o ieſe Veranſtaltung, an der 20 Senior⸗ mannſchaften mit 400 Läufern und 8 Jugendmannſchaften mit 80 Läufern teilnahmen, ihren Zweck voll und ganz erfüllt hat. Der Ortsausſchuß Mannheim für Leibesübungen und Jugendpflege, dem heute 104 Turn⸗, Sport⸗ und Jugend⸗ pflegevereine mit über 47 000 Mitgliedern angeſchloſſen find, kann mit Stolz auf ſeine 10 jährige ſehr erfolgreiche Tätigkeit zurückblicken. Ein revidiertes Arteil Schalke 04 wieder Mitglied des W. S. V. Der FC. Schalke 04 war bekanntlich vor einigen Wochen aus dem WSV. ausgeſchloſſen worden, weil er eine vom WSV verlangte Erklärung, deſſen Satzungen zu be⸗ achten, angeblich nicht abgeben wollte und weil er noch Strafgelder zu zahlen hakte. Wie man letzt erfährt, hat die WSV⸗ Spruchkammer am letzten Samstag vor der Ver⸗ bands⸗Ausſchußſitzung getagt und bei dieſer Gelegenheit den Ausſchluß von Schalke 04 wieder rückgängig gewacht, ſodaß die Schalker ſich jetzt wieder am ordnungsmäßigen Meiſterſchaftsbetrieb beteiligen können. Um Irrtümern vorzubeugen, ſel ausdrücklich darauf hingewieſen, daß es ſich hierbel um den Stammverein und nicht etwa um die frühere erſte Mannſchaft von Schalke 04 handelt, die ja zu Berufsſpielern erklärt iſt und auch weiter ausgeſchloſſen bleibt. TFageshaleucles Donnerstag, 27. November Nationaltheater:„Beſetztes Gebiet“, von F. Th. Cſokor, Miete E 18, Anfang 20 Uhr. 2 Apollo⸗Theater: Gaſtſpiel der Berliner Rotterbühnen „Das Land des Lächelns“, 20 Uhr. Marionetten⸗Theater Münchner Künſtler:„Goethe im Examen“ und„Die Nürnberger Puppe“, Anfang 20,15 Uhr im Caſino⸗Saal. Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung, 20 Uhr Lichtbildervor⸗ trag:„Einflüſſe der Sonne auf die Erde und die Pla⸗ neten“. Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle:„Oeſtliche Kirche und öſtliche Kunſt II.“, Vortrag von Dr. Alfred Hackel (Berlin), 20,15 Uhr(4K). Handelshochſchule:„Unſere Südſee⸗Kolonien einſt und jetzt“, Vortrag von Prof. Dr. Walter Behrmann, Frank⸗ furt, in der Aula 4 4, 1, 20 Uhr. Eintritt fret. Ufa⸗Palaſt— Pfalzbau:„Turandot“, Oper v. Buſont und „Gtanni Schiechi“, Oper von G. Puceini, 20 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„8 Tage Mittelorreſt“.— Un i⸗ verſum:„Die ſingende Stadt“.— Seal a: „Etappe 1918“.— Schauburg:„Das Lied der Frei⸗ heit“.— Roxy:„O alte Burſchenherrlichkeit““, Pala ſt:„Cilly“.— Capitol:„Der Greiſer“.— Gloria:„Masken“. Sehenswürdigkeiten: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeug⸗ haus: Sonntag vormittags von 11 bis 13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr;: Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktugs(mit Ausnahme Montags) von 10—18 und 1416 Uhr, on Sonn⸗ und Feiertagen 1 Uhr durchgehend.— Ausſtellung:„Das ruſſiſche allett“. Geſchäftliche Mitteilungen * Was machen, wenn die Soße nicht reicht? Schnitzel, Leber, Beefſteak, Bratwurſt, Klopſe uſw. geben wenig oder gar leine Soße. Da hieß es bis jetzt; Sellerie, Zwiebel, Lauch, Mehl, Gewürze uſw. einkaufen— alles einzeln zu⸗ bereiten— Mehlſchwitze anrühren— uſw. uſw.— piel Arbeit und Mühe—— Nun iſt es eine erfreullche Hilfe, welche die Firma Knorr mit ihrer Bratenſoße in Würfeln bringt. Mit der Knorr Bratenſoße hat man ohne jede Zu⸗ taten in 5 Minuten eine ausgiebige und wohlſchmeckende Tunke tiſchbereit, die auch ohne Fleiſch vorzüglich ſchmeckt. Ein Würfel zu 15 3 gibt ſo viel Soße wie 2 Pfd. Braten. Vo * Lotterien. Die Heſſ. Krüppelfürſorge veranſtaltet eine Geld⸗Lotterie, bei der über 5000 Geld⸗Gewinne im Betrage von, 35 000.— am 3. Dezember zur Verloſung kommen. — Nächſte Woche kommt auch wieder die Kölner Dombau⸗ Lotterie mit insgeſamt, 225 000.— Gewinnen zur Ver⸗ loſung. Die Loſe können bei der Firma J. Stürmer, Mannheim, O 7. 11 bezogen werden.(Näh. ſiehe Inſerate.) S429 Schloßmuſeum: 14—16 Uhr; — Muſcum * Ihr„Sonnenſcheinchen“ braucht Sonnenſchein! Sicher⸗ lich haben Sie das ſonnigſte Zimmer Ihrer Wohnung zum Kinderzimmer gemacht; denn daß das Kind dringend der Sonne bedarf, iſt ja eine bekannte Tatſache. Aber wie ſchlecht iſt es im allgemeinen mit der Sonnigkeit beſtellt. In zahlloſe Wohnungen unſerer Städte fällt aber über⸗ haupt niemals ein Sonnenſtrahl, und wie begrenzt iſt in unſerem Klima die Zahl der Sonnenſtunden überhaupt. Die Rachitis und großenteils auch die Bleichſucht ſind Folgeerſcheinungen des Sonnenmangels, Krankheiten, die man durch Sonne zu heilen verſucht, und denen nur durch eine entſprechende Zufuhr von Sonnenſchein wirkſam vor⸗ gebeugt werden kann. Unter dieſen Umſtänden darf es als ein Glück bezeichnet werden, daß wir heute einen geradezu vollwertigen künſtlichen Sonnenſtrahler beſitzen: die Os ram⸗Vitalux⸗Lampe. Dieſe Glühlampe ſendet, in einen Reflektor beſonderer Art eingeſchloſſen, das heilkräftige Ultraviolett in beinahe derſelben Stärke wie unſere Hochſommerſonne aus und bildet einen zu⸗ verläſſigen Schutz gegen rachitiſche Erkrankung; ganz ab⸗ geſehen von der ungemein wohltuenden Wirkung; auf den geſamten Organismus und die Vorbeugungskraft gegen Erkältungen. Vg D der den 1 300 t hat pedition itung. tet. Es einem Bildern zen, von ger und tahmen, lar und n. Dazu luszüge und t ihrem ahr ge⸗ eiten ichneten 1 Bild⸗ bbi von „Krieg“ Gefan⸗ zug der e 8 8 7 s l MaAnnHSEIm, Beilstt. H 8 G 3 Nr. 7. Ecke dungbuschstr Marktstr. F 2, Meerfeldstr. 19 13 Q 2 Nr. UND PREISHFRIT ER ERS Jublſcums. Ces chene bb Kifloslinq ion Jubi H a Mittelstr. 55 Seckenheimerstr. 54 Schwetzingerstr 87 Feudenheim, Hauptstr. 7 Neckarau, Friedrichstr. 14 en Steinstr. 2. Ecke Prinzregentenstr . n 5% NBATT „ NMARKEN ausschl. Z UcKk FER ec Mannhbeimerstr. 16. e 1LS- Un Donnerstag, 27. November 1930 e en Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 551 Verluſtabſchluß bei Schwartzkopff-Maſchinen Das abgelaufene 60. Geſchäftsjahr der Berliner Maſchinenbau A G. vor m. L. Schwartzkopff ſpiegelt die außerordentlichen Schwierigkeiten wider, unter denen die geſamte Maſchinen⸗ und Lokomotivindu⸗ ſtrie ſeit Jahren zu leiden hat. Daß der Abſchluß für 1929⸗380 wieder keine Dividende ergeben würde, war bekannt. Während aber im Vorjahr noch ein Reingewinn von rund 100 000/ ausgewieſen wurde, aus dem wenig⸗ ſtens die VA. 6 v. H. erhielten, ergibt ſich diesmal ein anſehnlicher Verluſt, und zwor von 1915 735 /, der ſich durch einen Gewinnvortrag von 73 530/ auf 1242 204/ ermäßigt. Der Rohgewinn ging auf 2,67(3,94) Mill./ zurück. Abſchreibungen erforderten 0,88(0,98), Unkoſten 2,11(2,88), Steuern 0,76 und Zinſen 0,22 Mill./ (i. V. nicht ausgewieſen). Hieraus ergibt ſich der oben erwähnte Verluſt, der aus der geſetzlichen Rück⸗ Jage(7,3 Mill. /) geoͤeckt werden ſoll. Die Verwaltung teilt zu dieſem ungünſtigen Ergebnis mit, daß der Umſatz infolge des vom Vorjahr übernom⸗ menen Auftragsbeſtandes zwar höher war, der Verluſt aber durch die Geſamtlage bedingt wurde. Trotz der bis⸗ herigen Konzentration der Lokomotivfabriken habe der gegenſeitige Wettbewerb nur wenig abgenommen. In dem Zwieſpalt zwiſchen der Uebernahme von Verluſt⸗ geſchäften oder der Stillegung von Betriebsſtätten verſuche man ſich auf einer mittleren Linie zu halten. Von der Reichsbahngeſellſchaft wurden zehn Schnellzugslokomotiven und drei Schmalſpurlokomotiven in Auftrag gegeben. Außerdem wurde für die Reichsbahn die neue 2500 PS. Höchſtdrucklokomotive, die erſte dieſer Art, ausgeführt. Die Vergebung für 1931 iſt noch nicht erfolgt, man erwarte aber beſtimmt, daß mon für die näch⸗ ſten drei Jahre gleichmäßig, wenn auch mit geringerer Stückzahl an den Reichsbahnlieferungen beteiligt ſein werde. Der Geſamtauftragseingang betrug nut rund zwei Drittel des vorjährigen. Der Eingang iſt im neuen Jahr gering geblieben, die Belegſchaft mußte weiter verkleinert werden. Vom Umſatz gingen 57 v. H. ins Ausland. Infolge der langfriſtigen Zahlungs bedingungen ent⸗ ſtanden durch Rembourskredite und Akzepte beträchtliche Verpflichtungen, jedoch überſtiegen zurzeit infolge ſtärkerer Zahlungseingänge die Bankguthaben und Wech⸗ ſel die Verpflichtungen; letztere betrugen nach dem Stand vom 30. Juni insgeſamt 9,81(6,65) Mill. 1, und zwar Rembourskredite 3,2, ſonſtige Verbindlichkeiten 4,5, lang⸗ friſtiger Vorſchuß 1,0, Akzepte 1,1 Mill. I. Daneben erſcheinen noch 0,96(1,31) Mill./ Bürgſchaften. Die ge⸗ ſamten Anlagen ſind mit 12,77(13,34) Mill./ bewertet, Beteiligungen mit 2,05(2,25), Wertpapiere mit 0,26(0,57), Kaſſe, Wechſel und Bankguthaben mit 1,23(2,44), ſonſtige Außenſtände ſcheinen nahezu verdoppelt mit 8,27(4,74) Mill. 4. Faſt unverändert ſind die Vorräte und in Ar⸗ beit befindlichen Erzeugniſſe mit 8,28(8,27) Mill. 1 ge⸗ lieben. Bei 18,45 Mill./ Geſamtkapital enthält die geſetzliche Rücklage nach Abzug des oben erwähnten Jah⸗ resverluſtes noch 6,06 Mill.. HV. 19. Dezember. Bamag-Meguin Der dividendenloſe Abſchluß Die Bamag Meguin AG. in Berlin bleibt, wie ſchon kurz gemeldet, wieder dividendenlos. Der Roh⸗ überſchuß hat ſich in dem am 30. Juni 1930 abgeſchloſſe⸗ nen Geſchäftsjahr infolge verringerten Umſatzes auf 1,81 (2,81) Mill./ vermindert, Unkoſten der Hauptverwaltung einſchließlich Zinſen und Steuern wurden auf 1,13(1,32) Mill.„ reduziert, die Abſchreibungen auf 0,64(0,76) Mill. Mark. Es verbleibt ein Reingewinn von 0,11(0,27) Mill. /, der im weſentlichen auf neue Rechnung vorgetra⸗ gen wird, während man im Vorjahre 0,2 Mill./ dem jetzt bei 12 Mill./ Aktienkapital 0,4 Mill./ enthaltenden Re⸗ ſervefonds zugeführt hatte. In den bisher verfloſ⸗ ſenen Monaten des laufenden Jahres war der Auftragseingang aus dem Inland unbefriedi⸗ gend, während aus dem Auslande einige nam⸗ hafte Aufträge hereingeholt werden konnten. In der Bilanz ſtehen die Anlagen jetzt mit 11,8 11,72) Mill., Beteiligungen mit 0,86(0,84) Mill./ zu Buch. Wechſel erſcheinen mit 0,89(0,86) Mill./ und Schuloͤner ſind auf 13,77(10,13) Mill./ trotz des verrin⸗ gerten Umſatzes und des ſchlechten Auftragseingangs er⸗ höht. Dagegen ſind Vorräte auf 5,38(6,35) Mill./ redu⸗ ziert, darunter fertige und halbfertige Teile auf 3,32(4,35) Mill.„4. Auf der Paſſipſeite haben ſich, korreſpondierend mit den Schuldnern, die Verpflichtungen etwas erhöht. Neben dem Darlehen von 4 Mill./ ſtehen jetzt 1,28(1,09) Mill.„ Akzepte, 6,81(5,38) Mill.„ ſonſtige Gläubiger, 8,95(8,71) Mill.„ Anzahlungen und 3,45(3,07) Mill. Uebergangspoſten und Rückſtellungen für Nachleiſtungen. Bürgſchaften ſind auf 2,8(1,87) Mill./ geſtiegen. Die Wertveränderungen an den Kolonialwarenmärkten Schwankender Verlauf— Ueberproduktion und Unterkonſum— Die internationalen Zuckerverhandlungen Der Uebergangszuſtand, in dem ſich gegenwärtig die Mehrzahl der Kolonialwarenmärkte befindet, prägte ſich in einem teils luſtloſen und kaum ſtetigen, teils ſchwankenden Verlauf der Warenbörſen aus. Der Konſum, der in gewöhnlichen Zeiten der Wegbereiter einer ſtetigeren oder gar feſteren Preistendenz zu ſein pflegt, war diesmal we⸗ niger aktiv am Geſchäft beteiligt. Dagegen realiſierte die Spekulation an den auf Grund der Oktober⸗Hauſſe ſtark geſtiegenen Rohzuckermärkten, ſodaß hier an Hand des Newyorker Marktes ganz erhebliche Schwankungen mit 1,43— 1,38— 1,44— 1,25— 1,31 Ets. und per Saldo wie⸗ der eine Minderbewertung zu verzeichnen waren. Die allgemeinen Kaufkraftverhältniſſe haben nirgends eine Beſſerung, dagegen im Einklang mit der weiteren Schrumpfung des Welthandels und den Steigerun⸗ gen der internationalen Goldkaufkraft überwiegend eine neue Verſchlechterung erfahren. Unter dem Eindruck der füdamerikaniſchen Revolutions welle iſt die ſtatiſtiſche Lage der Märkte zeitweiſe etwas in den Hintergrund getreten, weil die allgemeinen Verſorgungsverhältniſſe(Kaffee, Kakao) beſonders vordringlicher Natur waren, bezw. hat ſich an den Rohzuckermärkten, ausgehend von dem ſenſatio⸗ nellen Tiefſtand dieſes Artikels(am 30. September 0,95 Ets. Baſis Newyork) jene Hauſſe entwickeln können, die durch den kubaniſchen Stabiliſierungsplan und die Verſuche, in⸗ ternational zu einer Regulierung der Zuckererzeugung und des Zuckerverkaufs zu gelangen, gefördert wurde. Seit einiger Zeit iſt man aber wieder geneigt, dem Faktor der Ueberproduktion ein preisbeſtim⸗ mendes Gewicht beizumeſſen, das auf längere Sicht nur in weiterer Abſchwächung geſucht werden kann. In erſter Linie bezieht ſich dies auf die auch nach dem Regierungs⸗ wechſel keineswegs geklärte, geſchweige denn konſolidierte, braſilianiſche Kaffeepoſition. Aehnlich wie die Kaffeemärkte ſtehen auch die Kakaomärkte im Zeichen der Ueberproduktion, des Unterkommens und des ſich daraus immer weiter verſchärfenden Preisdruckes. Was die im großen und ganzen geglückte diesjährige Produktions⸗ regelung auf den Teemärkten anbelangt, ſo ſollte eigentlich die im letzten Jahr erreichte ſtetigere Preis⸗ bildung den Rückſchluß auf eine Verlängerung des Reſtrik⸗ tionsabkommens zulaſſen. Doch iſt die Sachlage keineswegs geklärt, da bei dem am billigſten produzierenden Partner, in dieſem Falle Java und Sumatra, offenbar Neigung be⸗ ſteht, aus einem freien Markt durch Mehrerzeugung und Mehrabſatz ſtärkſten Nutzen zu ziehen. Wie das Beiſpiel aller Reſtriktionen lehrt, werden die Reſtriktions⸗ feſſeln immer von denjenigen Produzenten bezw. Produ⸗ zentengruppen zuerſt abgeſtreift, die mit den niedrigſten Geſtehungskoſten arbeiten. Dieſee Hinweis iſt vielleicht nicht unwichtig, im Hinblick auf die Beſchränkungstenden⸗ zen am Weltzuckermarkt. Den internationalen Zuckerverhandlungen muß deshalb mit beſon⸗ derem Intereſſe entgegen geſehen werden, weil die bisheri⸗ gen Verſuche immer an den Intereſſengegenſätzen der Pro⸗ duzentengruppen geſcheitert ſind und weil die kubaniſchen Stabiliſterungspläne:— Einſparung von 15 bezw. 1,68 Millionen Tonnen und Beſchränkung der Ausfuhr— zwar als ein Notbehelf angeſehen werden können, aber keine Ge⸗ währ für eine dauernde Beſſerung der Lage abgeben. Ende November Oktober Sept 1930 Santos Super Rio Nr. 7 Mead. Brok. Pek. Bahia Super Accra g. f. Dt. Weißzucker Rohzucker New York Centrifugals Reis London Burmah 2 Die Tendenz an den Kʒaffemäürkten war ſtändigen Schwankungen unterworfen. Die Dezemberſicht(Rio Nr. 7, Baſis Newyork) bewegte ſich ſeit Anfang November zwi⸗ ſchen 6,45— 6,96— 6,50— 6,84— 6,60,— 6,77— 6,50 Cents. Die entfernten Sichten waren ähnlichen Schwankungen unterworfen, tendierten aber per Saldo ziemlich ſtetig. Es bleibt abzuwarten, ob ſich Braſilien nicht in der nächſten Zeit zu Geloͤbeſchaffungsverkäufen(Ablauf des Morato⸗ riums Mitte Dezember) gezwungen ſehen wird. Im Hin⸗ blick auf die ungeklärte Kaffee⸗Politik der neuen braſiltani⸗ ſchen Regierung bewahrte der Konſum ausgeſprochene Zu⸗ rückhaltung und deckte nur das Notwendigſte ein. Beſſer beachtet waren lediglich die feineren Sorten. Kaffee Hamburg New Pork Tee London Katao Hamburg New York Magdeburg 34.— .50 Zucker Der Abſchluß der Gebr. Junghans AG. Amſatzrückgang Die Gebr. Junghans Ac. Uhrenfabriken in Schram⸗ berg, legt jetzt Geſchäftsbericht und Bilanz für das am 30. Juni abgelaufene Geſchäftsjahr 1929/30 vor. Die Bilanz umfaßt auch die Ziffern der mit Wirkung vom 1. Juli 1929 mit Junghans fuſionierten Hamburg⸗Amerikaniſchen Uhren⸗ fabrik, der Vereinigten Freiburger Uhrenfabriken AG. inkl. vorm. Guſtav Becker und der AG. für Uhreufabrikation, Lenzkirch, was bei dem Vergleich der Gemeinſchaftsbilanz mit der vorjährigen Junghans⸗Bilanz zu beachten bleibt. Es ergab ſich im Berichtsjahr ein Warenüberſchuß von 13,67(9,24) Mill. 4. Davon erforderten allgemeine Unkoſten 10,91(6,51) Mill. /, Steuern und ſoziale Laſten 1,78(1,20) Mill. 4 und Abſchreibungen 0,91(0,44) Mill. J. Im Vorjahre wurden außerdem noch für Maſchinenrepara⸗ turen und Werkzeuge 0,75 Mill./ in Anſatz gebracht. Es verbleibt einſchl. des Gewinnvortrages von 346 977/ ein Reingewinn von 456 588 /, der, wie ſchon gemeldet, vorgetragen wird. Wie in der ganzen Uhreninduſtrie iſt auch bei Junghans der Umſatz zurückgegangen. Dank der Zurückhal⸗ tung in der Kreditgewährung ſind die Verluſte auf Außen⸗ ſtände gering. Dagegen iſt das Ergebnis dadurch ungünſtig beeinflußt, daß die Unkoſtenſenkung dem Umſatzrückgang nicht raſch genung folgen konnte. Auch waren trotz vorſichti⸗ gem Einkauf Verluſte auf die in Halb⸗ und Fertig⸗ fabrikaten ſteckenden, ſtark im Preis zurückgegangenen Roh⸗ ſtoffe unvermeidlich. Schließlich hat auch die mit der Fuſion zuſammenhängende Umſtellung, die jetzt in der Hauptſache abgeſchloſſen iſt, weitere Aufwendungen erfordert. 1. In der Bilanz erſcheint das Stamm⸗AK. unver. mit 20 Mill.. Davon ſind die Vorxatsaktien im Nennbetrag von 2 217 400/ auf der Aktivſeite zum Kurs des Bilanz⸗ ſtichtages eingeſetzt, und zwar mit 0,86(i. V. 0,96 Mill.. Die WA. betragen ebenfalls unver. 1 Mill., davon ſind noch nicht einbezahlt 435 600„. Die geſetzlichen Rücklagen der H. A. U. und Freiburgs ſind dem Reſervefonds zu⸗ gefloſſen, der damit eine Erhöhung von 2,26 auf 3,06 Mill. Mark aufweiſt. Im übrigen wurde der Fuſionsgewinn aus der offenen Rücklage der H. A. U. und aus deren Gewinn⸗ vorträgen ſowie denen der V. F. U. nach Abzug der Fu⸗ ſionskoſten zur Verminderung der Buchwerte verwendet. Bankſchulden werden mit 9,08 Mill.„ und Gläubiger mit 1,39 Mill.„ ausgewieſen(i. V. wurde der Poſten Gläu⸗ biger mit 4,67 Mill./ angeführt: darin waren die Bank⸗ ſchulden der Gebr. Junghans AGG. mit 6,28 Mill./ ent⸗ halten). Als unverrechnete Poſten erſcheinen 0,58 Mill.. Zum erſtenmal werden neben den ſchon erwähnten Bank⸗ verbindlichkeiten auch die von der Stammfirma für die Be⸗ teiligungen und befreundeten Unternehmungen übernom⸗ menen Bankbürgſchaften zum Ausdruck gebracht, und zwar in Höhe von 1,65 Mill.. Auf der Aktivſeite ſind Barbeſtand und Wechſel mit 1,37 (0,48), ferner Schuldner mit 7,97— davon Tochtergeſell⸗ ſchaften mit 1,87—(i. V. 6,66) Mill./ und Vorräte mit 11,33— davon Rohſtoffe mit 3,74, Halbfabrikate mit 4,74 und Fertigfabrikate mit 2,84—(i. V. 8,41) Mill./ ver⸗ bucht. Erläuternd wird bemerkt, daß infolge des geringeren Geſchäftsumfanges in der Gemeinſchaftsbilanz die Außen⸗ ſtände zurückgegangen ſind. Auch die vorſichtig aufgenom⸗ menen Warenvorräte haben ſich infolge Preisrückgangs und durch Abbau ſtark verringert. Entſprechend haben ſich die Verbindlichkeiten(ſiehe oben) vermindert. Die Ausſichten für das laufende Jahr ſind ſchwer zu be⸗ urteilen, da ſie von dem weiteren Verlauf der Weltwirt⸗ ſchaftskriſe und von der Entwicklung der politiſchen Ver⸗ hältniſſe in Deutſchland abhängig ſind. Die Zuſammen⸗ ſchlußbeſtrebungen im In⸗ und Auslande haben bisher noch zu keinem Ergebnis geführt. Am Welt⸗Teemarkt war die Preisbildung ziemlich feſt. Eine gewiſſe Unſicherheit wurde durch die ungeklärte Frage bezüglich einer Verlängerung der Ernte⸗Einſchrän⸗ kungen in den Markt hineingetragen. Die Nachfrage auch von Seiten des Kontinents geſtaltete ſich befriedigend. Wäh⸗ rend Mittelſorten im ganzen waren ordinäre Qualitäten fortlaufend beachtet. Sorten beſtand nur zeitweiſe regeres Intereſſe. Nachdem die günſtigen Momente hinreichend eskomptiert worden waren, kam es am Weltzuckermarkt zu einer Abſchwächung, da die geringe Nachfrage der Raf⸗ finerien, ferner Unſtimmigkeiten in der Leitung des Java⸗ Truſts und die beginnende Liquidierung der Dezember⸗ Hauſſeverpflichtungen an den Terminmärkten verſtimmten. Die Unternehmungsluſt blieb weiter durch die Ungewiß⸗ heit über den Ausgang der Stabiliſierungsbeſtrebungen be⸗ einträchtigt. Die entfernteren Sichten erwieſen ſich als etwas widerſtandsfähiger. An den Kakaomärkten war die Preistendenz als kaum ſtetig zu bezeichnen. Der Newyorker Terminmarkt unterlag ſtändig kurzwelligen Schwankungen, ein Zeichen dafür, daß der Konſum wenig Kaufluſt bekundete, die Spe⸗ kulation jedoch zu immer wieder neuen Vorſtößen anſetzte. Soweit die Pflanzer im Hinblick auf den niedrigen Preis⸗ ſtand mit Käufen zurückhielten, kann dieſem Moment nur eine vorübergehende Bedeutung zukommen, da die all⸗ gemeine Geldknappheit über kurz oder lang weitere Ver⸗ käufe notwendig machen wird. Die Reismärkte konnten bei ruhigem Geſchäft das letzte Niveau behaupten. Die Ernteausſichten werden wei⸗ ter günſtig beurteilt. Die Nachfrage ließ im allgemeinen zu wünſchen übrig. Continental-Gummiewerke AG. Hannover Gute Liquidität.— Noch keine Dividendenerklärung In einer.⸗R.⸗Sitzung berichtete der Vorſtand über das laufende, am 31. 12. zu Ende gehende Geſchüäftsjahr. Der Inlan dsumſatz der Geſellſchaft hat ſich bis 1. Okt. gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres um etwa 16 v. H. verringert, der Auslandsabſatz hielt ſich dagegen bei gedrückten Preiſen auf der alten Höhe. Die Liquidität der Geſellſchaft iſt gut. Bank⸗ guthaben und Wechſel beliefen ſich im November auf 13 300 000(Bilanz am 31. 12. 29: 11 146 288).“, Inlands⸗ debitoren auf 19 130 273, Auslandsdebitoren auf 7960 903 (zuſ. 40 135 271)., Vorräte im Inland auf 13 578 278, Vorräte im Ausland auf 4 530 441(zuf. 18 283 889) RL. Die Debitoren ſind ſo vorſichtig bewertet, daß Verluſte nicht zu erwarten ſind. Insgeſamt beliefen ſich die Be⸗ triebsmittel auf 55 897 844 R/. Dieſen ſtehen an kurz⸗ friſtigen Schulden gegenüber: Material ⸗ Kreditoren mit 4919 733., ſonſtige Kreditoren mit 3 216 065(zuſammen 17 849 119)., Steuern mit 3 407 639(2 500 000)., ins⸗ geſamt alſo 11543 427 R. /. Wegen der unſicheren Lage am Rohſtoffmarkt(Gummi und Gewebe) läßt ſich über die vorausſichtliche Höhe der Dividende noch nichts ſagen. Die Verhandlungen zwiſchen den deutſchen und ausländiſchen Reifenfabrikanten, die nicht nur zur Erzielung auskömm⸗ licher Preiſe für die Fabriken, ſondern auch für eine ge⸗ ſunde Wiederverkaufspolitik der Händler geführt werden, ſind noch nicht zum Abſchluß gekommen. Nach Anſicht des Vorſtandes wird es außerordentlich ſchwierig ſein, eine befriedigende Löſung dieſer Frage zu erreichen, da ſich nicht weniger als 25 Reifenfabriken den relativ kleinen deut⸗ ſchen Markt ſtreitig machen und von denen jede beſtrebt iſt, ihren Anteil zu vergrößern, was zu einem ungeſunden Wettbewerb der Fabriken und einer Ueberſetzung des Händlerſtandes führen muß. Für feine * Hapag und Lloyd rücken von Senator Bömers Mit⸗ teilungen ab. Die Verwaltungen der beiden Großreedereien haben eine gemeinſame Erklärung abgegeben, in der ſie feſtſtellen, daß es ſich bei den ſchon im geſtrigen Abendblatt kritiſierten Mitteilungen des Senators Bömers nicht um offizielle oder offiziöſe Verlautbarungen der Verwaltungen handle. Hinſichtlich der Roheinnahme des Norddeutſchen Lloyds wird geſagt, daß es ſich bei der Angabe von 360 Mill./ offenbar um einen Druckfehler handle, daß das Ergebnis des Norddeutſchen Lloyds erfreulicherweiſe trotz der wirtſchaftlichen Verhältniſſe mäßig geſtiegen ſei und bielleicht den Betrag von 260 Mill./ überſteigen, keines⸗ falls aber 360 Mill.„ betragen werde. Es hält ſchwer, dieſer Darſtellung ganz zu folgen. Den Verwaltungen dürfte bekannt ſein, daß die Rede von Senator Bömers nicht aus dem Stegreif gehalten, ſondern ſorgſam formu⸗ liert worden iſt und ſchon viele Stunden vor der Wahl⸗ verſammlung vorlag. Bömers hatte auch in der Verſamm⸗ lung die gleiche Zahl genannt. Daß die Verwaltungen ſich hinſichtlich der Auslaſſungen über das Bauprogramm ſehr vorſichtig ausgedrückt haben und von den privaten Studien, die noch geprüft werden müſſen, ſprechen, dürfe nach Lage der Dinge(vergl. unſern Artikel im geſtrigen Abendblatt) verſtändlich ſein. „Otto Wolff im Stumm⸗AR. Im Verlauf der ſeit einigen Jahren beſtehenden freundſchaftlichen Beziehungen zur Stumm⸗Gruppe hat Herr Otto Wolff in Köln vor einiger Zeit einige frei gewordene Anteile der Stumm GmbH. übernommen und iſt lt.„.“ in deren AR. ein⸗ getreten. Es handelt ſich dabei um eine Vertiefung des engeren Zuſammengehens der Firma Otto Wolff mit der Stumm⸗Gruppe beim Neunkirchener Eiſenwerk. Oſtoͤeutſchlands land wirtſchaftliche Verſchuloung Die zweite und dritte Verſchuldungserhebung der Preußenkaſſe Nachdem die zweite und dritte Verſchul⸗ dungser hebung der Preußenkaſſe den maßgebenden Stellen als Unterlage für die im Rahmen der Oſthilfe zu ergreifenden agrarpolitiſchen Maßnahmen zugeleitet worden ſind, werden ſie nunmehr der Oeffentlich⸗ keit übergeben. Im Zuſammenhang wit den Fortſchritten der Umſchuldung, der Siedlung und dem erfolgten Beſitz⸗ wechſel zeigt die Zahl der erfaßten Betriebe in Oſtpreußen, Niederſchleſien und Grenz mark einen Rückgang, im übrigen eine Steigerung. Bei .7 v. H. aller Eigenbetriebe und rund 12,3 v. H. aller Pachtbetriebe über 100 Hektar in den öſtlichen Landes⸗ teilen hat ſich während des Wirtſchaftsjahres 1928⸗1929 er⸗ geben, daß ihre Sanierung im Regelfall ohne erhebliche Verluſte der Gläubiger, Reorga⸗ niſation des Betriebes und ſtaatliche Hilfe nicht wöglich iſt. Ein Vergleich zwiſchen der Ver⸗ ſchuldung von rund 3400 Betrieben am 30. 6. 1928 und am 30. 6. 1929 zeigt, daß innerhalb der Gruppe der hö ch ſt⸗ verſchuldeten Betriebe im Durchſchnitt etwa 20 bis 25 v. H. unter dem berechtigten Wehr⸗ ſchaftsjahres 1928⸗29 ihre Schuldenlaſt zu ver⸗ ringer n. Es ergibt ſich jedoch, daß zwiſchen den ein⸗ zelnen Betrieben ſtarke Unterſchiede beſtehen, alſo von einer einheitlichen Entwicklungstendenz auch des landwirt⸗ ſchaftlichen Großbetriebes in Oſtdeutſchland nur mit Zu⸗ rückhaltung geſprochen werden darf.. Aus den auf Grund von Ortstaxen erzielten Ergeb⸗ utſſen ergibt ſich, daß im Durchſchnitt Mitte 1929 in Oſt⸗ deutſchland der bei freiwilliger Veräußerung landwirt⸗ ſchaftlicher Großbetriebe erzielbare Kaufpreis am Gütermarkt um etwa 10 v.., der bei einer im Falle der Ueberſchuldung notwendigen Liquidation(im Regel⸗ falle Zwangsverſteigerung) zu erwartende Erlös um 20 bis 25 v. H. unter dem berechtigten Wehr⸗ beitragswert lag. Hochvesſchuldete und überſchuldete Betriebe waren bisweilen in der Lage nicht nur einen Reinertrag(auf den laſtenfreien Betrieb bezogen), ſondern ſelbſt den Schuldendienſt herauszuwirtſchaften. Ihnen ſteht eine verhältnismäßig große Zahl von Verluſtbetrieben gegenüber, deren Verſchuldungsgrad noch nicht beſorgnis⸗ erregend, deren Entwicklung aber negativ iſt. Die Lage der bäuerlichen Betriebe iſt weſentlich konſo⸗ lidierter. 5 Eine Unterſuchung über die Produktions ri ch ⸗ tung der landwirtſchaftlichen Großbetriebe Oſtdeutſchlands zeigt, wie mit ſteigender Betriebsgröße der An⸗ teil der pflanzlichen Erzeugniſſe am Geſamt⸗ umſatz des Betrlebes wächſt. Unter Einſchluß der Brennereieinnahmen betragen nach den erfaßten Vor⸗ anſchlägen die Einnahmen aus dem Feloͤbau in der Be⸗ triebsgrößen⸗ Klaſſe 100—200 Hektar 200—500 Hektar 60 über 500 Hektar 64 Der Anteil des Roggen verkaufs ſchwankt, provinziell, unabhängig von der Betriebsgröße zwiſchen 8 und 17 v. H. des Geſamtumſatzes. Die Vor⸗ ſtellungen von der ausſchlaggebenden Bedeutung des Rog⸗ gens für die oſtdeutſche Landwirtſchaft erfahren damit eine Korrektur. In ihrer Schlußfolgerung kommt die Preußenkaſſe er⸗ neut zu dem Ergebnis, daß zur Behebung der Störungen der landwirtſchaftlichen Warenmärkte und des Güter⸗ marktes, die von dem Komplex der überſchuldeten und verfallenen Großbetriebe ausgehen, eine Aufnahme ⸗ organiſation erforderlich jſt, die dieſen nicht lebens⸗ fähigen Teil der Großlandwirtſchaft der bäuerlichen Sledlung zuführt. Hierin und in der Ausſchöpfung der vorhandenen betriebswirtſchaftlichen Rentabilltäts⸗ reſerven erblickt ſie das Ziel wirkſamer Agrarhilfe. v. H. der Geſamteinnahwen 53 etwas vernachläſſigt blieben, Abbau der Kreditſpeſen? In der geſtrigen Beſprechung bei der Reichsbank ke u. a. Dr. Luther auch auf die Kreditſpeſen 95 ſprechen, ohne über den augenblicklichen Stand der 55 handlungen Näheres zu ſagen. Er wies auf die Schwierig keiten hin, die einer allgemeinen Senkung der Zinfen 11 gegenſtehen und die kaum noch im Augenblick eiter 5 örterung bedürfen. Der Wettbewerb um den Sparer bez vereinzelt die Habezinſen übermäßig in die Höhe getriebe Seit Monaten ſchon gehen die von der Reichsbank unler a ſtützten und zum Teil ſchon erfolgreichen Beſtrebur dahin, zwiſchen den einzelnen Geldinſtituten Einheil lichkeit inſoweit herzuſtellen, daß die Zinsen ber ei, ſoweit ſie beſteht, ausgeſchaltet wird. Zugleich g man beſtrebt, die Zinsſpanne und Kreditſpeſen unabhügh von der Zinshöhe zu vermindern. 80 Der Preisſen kungsausſchuß des ga netts hat kürzlich ſchon darauf hingewieſen, mit de Spitzenverbänden des Bankgewerbes aber unſers Wien noch nicht Fühlung genommen. U. a. ſoll eine En mäßigung der Kreditproviſion von 4 v. H. je Monat, d. h. um 5 v. H. fürs Jahr, auger worden ſein. Verhandlungen ſcheinen aber, wie erwäht, in den letzten Tagen nicht ſtattgefunden zu haben Begebung von 23 Dee e e 0 des Rei Zur Beſchaffung von Mitteln für die Reichs kaſſer verwaltung hat das Reichsfinanzminiſterium mit In Reichs verſicherungsanſtalt für Angeſtellte vereinbart, de dieſe einen Poſten von 150 Mill./ Reichsbahnvorzuge, aktien aus Reichsbeſitz übernimmt. Die Transaktion ſteh laut DAZ. nahe vor dem Abſchluß. Die Reichsverſche rungsanſtalt wird den Kaufpreis innerhalb zweier Jahn in Raten abtragen. Inzwiſchen wird eine Ban keng rug. dem Reich darauf einen Vorſchuß geben. * L. Schuler AG. Werkzeugmaſchinenfabriken und Eisen gießereien, Göppingen. Für das am 30. Juni 1990 c. gelaufene Geſchäftsjahr kommen nach reichlſchen Abſchre⸗ 6 bungen und Rückſtellungen wiederum 4 v. H. Dis, 4 dende zur Ausſchüttung. 1 * Hermann Metzger AG., Frankfurt a. M. Die Gesell“ ſchaft weiſt für 1929 einen Bruttogewinn von (4,08) Mill./ gus, dazu kommen 125 000(30 000)% 8 trag. Handlungsunkoſten erforderten 3,44(3,79) Mill Abſchreibungen 127000(189 000) /, Außerdem wird a Immobilien und Mobilien eine Amortifation von 8 0 Mark vorgenommen. Es verbleibt ein Reinge wi von 57 000(95 000„. Eine Dividende kommt wiel nicht zur Verteilung. Nach dem Bericht habe man der erheblichen Abbau der Speſen und Läger die Ligue verbeſſert und die Verpflichtungen bedeutend verminden In der Bilanz gingen bei unv. 1 Mill./ AK und 40% Mark Reſerven die Verpflichtungen auf 2,18(4,54) Mill zurück. Andererſeits verminderten ſich Debitoren z Schecks auf 0,22(2,01 einſchl. Bankguthoben), Vorrate a 1,85(2,49); Kaſſe und Effekten betragen 0,08(0,09) Mill Im laufenden Jahre ſei das Geſchäft durch die Depreſſie; beeinflußt. Der Umſatz habe ſich nicht erheblich verringert. die Speſen ſeien weiter ſtark geſenkt worden. 19,8 v. H. Auszahlungsgquote bei Burkhardt u. gel Ac. Pirmaſens. In der Gläubigerverſammlung der un längſt inſolvent gewordenen pfälziſchen Schuhfabrik wur folgender Status vorgelegt: Nach Abzug der beyorn tigten Forderungen betragen die verfügbaren Mittel 51% Mark, die nicht bevorrechtigten Forderungen 58 595 ½ f Es verbleibt ſomit eine Auszahlungsquote von 10,8 5 f Deutſche Verlags⸗Auſtalt Stuttgart⸗Berlin. Die, unter Vorſitz von Dr. G. v. Dörtenbach genehmigte den be kannten Abſchluß, ſomit aus dem Reingewinn von 6 (08 546 eine Dividende von 10(12,5) v. H. auf 3 600 ch 1 1 11 AK. Vorſtand und Aufſichtsrat wurde Entlaſtun erteilt.. Bavarig⸗ und Sankt Pauli⸗Brauerei, Altong. Dez AR. beſchloß, der GV. am 29. Nov. die Verteilung elne Dividende von wieder 14 v. H. vorzuſchlagen. 9 Nachverzollung von Tabakfabrikalen Da in der neuen Tabalkſteuervorlage nur eine 6 D mächtigung des Reichsfinanzminiſters, keine Verpflih tung vorgeſehen iſt, die be Inkrafttreten des neuen e ſetzes vorhandenen Beſtän de nachzuverzolle ſcheint in dem Tabakgewerbe die Meinung verbreitet z ſein, daß das Reichsfinanzminiſterium von der Ermäz⸗ tigung keinen Gebrauch machen würde; denn nur ſ li ſich die überall beobachtete Herſtellung auf Vor ral erklären. Wie wir von beſonderer Seite erfahren, aber der Reichs finanzminiſter feſt en, ſchloſſen, einen Nachzoll zu erheben, ſchon el andernfalls die kapitalkräftigen Betriebe vor den weniger kapitalkräftigen in unberechtigter Weiſe bevorzugt würdet.“ * Offenburger Tabakverkaufsſitzung vom 28. Noy, de der hier erfolgten zweiten Verkgufseinſchreibung der Bh Landwirtſchaftskommer wurde das Mitlel⸗ und Obeigll der Tabakpflanzer von Diersheim(200 Ztr.), die d Landwirtſchaftskammer angeſchloſſen ſind, für 81,5 Zentner verkauft, wozu noch Zuſchläge bis zu 0 v. 9. kommen. Sand erzielte 83,20(140 Ztr.), Linx(800 Jer 7000 Bodersweier(200 Zlr.) 84,60; Auenheim(80 Ji 76.00 tr.) 80,80 Muckenſchopf(180 Ztr.) 79,80 Heſſelgurf! (300 Ztr.] 87, Heſſelhurſt 2(300 Ztr.) 86;, Heſſelhurt; (200 Ztr.) 86,10, Altenheim 79,80. Im ganzen wurden i Offenburg 9645 Ztr. aus 26 Gemeinden verkauft „ Waibſtadt, 25. Nov. Der hieſige Tabak wurde dur die Firma Gebrüder Lußheimer in Mannheim für 5 pro Zenteex und im benachbarten Neidenſtein duth die Firmg Dörrmann in Karlsruhe für 50/ pro Jene aufgekauft. Die Nachbargemeinde Rohrbach bei Sin heim erhielt für ihren vollwertigen Tabak durch die Firm Scherer aus Walldorf 70/ pro Zentner. 5 * Langenbrücken, 25. Nov. Im freien Verkauf wurd Ende letzter Woche hier Tabak zu 7975„ pro Zenit an die Firmen Steiner(Bruchſol) und Scherer(Waller verkauft. Der Tabalbauverein wird ſeine Ware durch ot Landwirtſchaftskammer zum Verkauf bringen. Karlsruher Produktenbörſe vom 23. Nov, 5 Am Brotgetreidemarkt iſt weiterhin jede Anregung aut geblieben. Das Mehlgeſchäft ſpielte ſich weiterhin zwell, händig ab. ſcher Roggen 1717.50, Futtergerſte 17.7519, Braugerſe 21.50—23, Ausſtichqualität über Notiz. Deutſcher Hafer gelb oder weiß 14.75—15.50, Weizenmehl Mühlenforderung Nor Febr. 42, dto. 2. Sorte Nov.⸗Febr. 39.50, Roggenmehl 00 proz. Ausmahlung 26.5027, Roggenauszugsmehl 20, Wel, zenbollmehl(Futtermehl).50—.75, tät 10.25—10.75, .50—.50, Erdnußkuchen loſe 12.50, Kokoskuchen 12.501 e Schifferſtadter Gemüſeanktion vom 25. Non mäßiger Anfuhr und ſchleppendem Abſatz wurden folgen? Preiſe erzielt: Roſenkohl 16—17; Schwarzwurzeln Ken Karotten 1,25—2; Weißrüben 11,10, Wirſing 1 Weißkraut 90—4,10; Rotkraut—5; Spinat 14 Zwiehen 2,5; Endivienſalat—4; Feldſalat 1530; Blumenkoll 10—557 Kopfſellerie-10. Devisenmarkt Im deutigen Früßverkehr notieren Pfunde gegen 0 gew vor. 488.00 Schwein.. 28,07% Stage 1 Paris 123.67 e 12.06% Madrid 5 Brüſſel. 3483 Oslo 18,16 Dollar geg⸗Rm. Mailand 92.77 Kopenhagen 18.15 ſ¼% Pfunde„ 20 * Ermäßigung der Zinkblechpreiſe. 15 blechhändler⸗Vereinigung hat mit Wirkung ab bene zen Preiſe um 2 v. H. ermäßigt, nachdem ſie am l bereits um%¼ v. H. ermäßigt worden waren. Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort- 26. Kö, Die Lage an der heutigen Börſe erfuhr gegen eig 5 keine Aenderung. Der Waſſerſtand iſt hier ſeit heute m mittag um einige Zentimeter zurückgegangen. Die 55 blieben unverändert. Der Schleppbetrieb ruht noch ſtändig, ſo daß keine Schlepplohnnotierungen und Schleppe ſätze bekannt ſind. ö Helmlingen 1(250 Ztr.) 80,80; Helmlingen ö Futterartikel zeigen vermehrtes Intereſſe und ſind im Preis weiter geſtiegen. Südd. Weizen 272775, ben 5 Weizenkleie fen prompt.50—8, dto. grob.50—9, Biertreber je nach Oude Trockenſchnitzel loſe 66.25, Malzkeinn Die Südb. Zl, 0 Schi erw 26 00 haa! lang gene und gan! Jah tätig inſp „Ka! ſam! ge vi. dieſe an d Rech verf. galt höch 2 20. 2 gede Mar wur ſchor Regt ange wür legu Ref betr. gekle 9 Such geno e Donnerstag, 27. November 1930 Vr. 551 S Ludwigshafen. 27. Nov. 2 Geſtern morgen begann vor dem Erweiterten 80 5 ä 3 8b Schöffengericht Ludwigshafen der mit viel Spannung 97 erwartete Prozeß gegen den Juſtizoberinſpektor nd der Fe Philipp Jakob Koch, der von 1927 bis Juni 1930 ie Schwierſ, Zinſen en ck einer en 26000 Mark veruntreut haben ſoll. Ein alter grau⸗ haariger Mann ſaß auf der Anklagebank, den die lange Unterſuchungshaft ſeit dem 7. Juni ſtark mit⸗ sbank une genommen hat. Koch, der heute faſt 65 Jahre alt iſt VBeſtrebung und in dieſem Jahre penſioniert werden ſollte, be⸗ 1 gann ſeine Laufbahn in Staatsdienſten im Zuglelh z Jahre 1889. Seit 30 Jahren iſt er in Ludwigshafen n unaihe tig. 1920 wurde er Inſpektor und 1921 Ober⸗ es Kab, üpek ro en bekam er, auch den Titel i Kanzleirat“. Bis zum Jahre 1920 hatte K. die ge⸗ Er it de ſehß 1 ſamte Rechnungsführung des Ludwigshafener Amts⸗ eine Et. gerichts. Da ihm die Arbeit zu viel wurde, wurde in 155 5 0 dieſem Jahre die Abteilung geteilt. Er hatte von da wie ernie an die Gebührenwertung der Akten in bürgerlichen aben; Rechtsſtreitigkeiten ſowie Konkurs⸗ und Vergleichs⸗ verfahren, ferner Beſorgung des Regieweſens. Koch gate galt als tüchtiger gewandter Arbeiter, der überall die 119 hüöͤchſte Achtung genoß und auch überall beliebt war. meichskoſe Bei einer unvermuteten Kaſſenreviſion am m mit du einbart, daz 20. Mai 1930 wurden größere Fehlbeträge auf⸗ Ein ungetreuer Kanzleirat Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe hatte. men. Koch verſicherte nach wie vor, daß er nicht wiſſe, wie der hohe Fehlbetrag zu erklären ſei. Dem Unterſuchungsrichter hatte er zugegeben, daß er oft⸗ mals Beträge aus der Kaſſe genommen hatte, um in der Stadt Rechnungen zu begleichen. Noble Paſſionen, wie ihm vorgeworfen werden, habe er nicht gehabt. Wohl habe er auf Pferderennen ge⸗ wettet. Aber immer nur mit kleineren Beträgen, 3, 5 und auch mal 10 Mark. Nennenswerte Verluſte habe er niemals gehabt. Betrunken ſei er nie ge⸗ weſen. Größere Ausgaben habe er während der halbjährigen Krankheit ſeiner Fraue gehabt. Eine kleine Liaſon mit der Pflegerin ſeiner Frau gab er zu; aber Aufwendungen habe er für dieſe nicht ge⸗ gemacht. Er könne ſich den hohen Fehlbetrag nur ſo erklären, daß ihm während des Umzuges, der im Jahre 1929 vor ſich gegangen ſei, Belege abhanden gekommen ſein müßten. Ein Schrank, in dem er Belege über Koſtenmarken und auch Koſtenmarken ſelbſt aufbewahrt habe, ſei aufgebrochen geweſen. Sein Nachfolger, der die Abteilung übernommen hat, gab zu, daß dem Koch trotz ſeiner Gewandtheit und Tüchtigkeit mit dem ihm zur Verfügung ge⸗ ſtellten Hilfskräften und in den ungenügenden Raumverhältniſſen die Arbeit zu umfangreich ge⸗ Er wurde am 7. Juni 1930 in Haft genom⸗ gtr, gedeckt. So fehlten in der Gebührenkaſſe etwa 16000 worden ſei. Ein Betrag von etwa 2000 Mark laſſe Saktio eh 9„ 7 9 nf. ES i. 8 E 78— 5 2 88 2 teichs vert Park und in der. ee e eee ſich noch zugunſten des Angeklagten aufklären. zweier Jahn wurde von dem Reviſionsbeamten, der mit Koch Etwa 600 Mark ſeien gefunden worden. In einem ankengrußz ſchon ſeit dem Jahre 1911 zuſammenarbeitet,— es iſt Akt habe man einen Beleg von 400 Mark und in Regierungsrat Kaufmann aus Speyer— zunächſt einem anderen von 200 Mark gefunden. Ein Zeuge n und Ei angenommen, daß ſich der Fehlbetrag noch aufklären ſagte aus, daß er dem Koch zweimal Duplikat⸗ ini dhe würde, denn eine gewiſſe Schlampe rei, Ver- guittungen über 500 Mark habe ausſtellen müſ⸗ en Abſchre legung von Belegen uſw., hatte er faſt bei jeder H. Dips, Reviſion feſtgeſtellt. Auch da waren größere Fehl⸗ heträge feſtgeſtellt worden, die ſich aber immer auf⸗ Die Geſel⸗ de In 50 geklärt hatten. 115 1 In dieſem Falle ließen ſich aber trotz eifrigen m 1110 Suchens die Belege micht herbeiſchaffen, ſo daß an⸗ u von 80% genommen wurde, daß K. die Summe veruntreut inge wit, ſen, da dieſer das Original und auch das erſte Duplikat verloren habe. Von einem anderen hörte man, daß K. auch Beträge doppelt ausge⸗ zahlt habe. Ein Zeichen, daß die Schlamperei ſehr groß war. 85 Verſchiedene Wirte wurden vernommen, bei denen K. verkehrt hatte; ſie ſagten aber einſtimmig aus, 7. Seite Nummer 551 daß K. ſehr mäßig getrunken habe. Ebenſo bemerkte auch der als Zeuge vernommene Inhaber eines Rennwettbüros aus, daß K. wenn auch oſt, aber doch nur geringe Beträge verwettet habe. Verluſte habe er kaum gehabt. Der Hausmeiſter des alten Amts⸗ gerichts erklärte, daß ſich K. bei der Beſichtigung des aufgebrochenen Schrankes ſehr aufgeregt betragen und gerufen habe:„Wo ſind denn meine Belege.“ Es bleibt noch übrig zu bemerken, daß K. mehrere Selbſtmordverſuche unternommen hat. Der Staatsanwalt ſagte in ſeinem Plädoyer, daß die dref„“, Wein, Weib und Würfel im Leben des Angeklagten wohl eine Rolle geſpielt haben. Durch eine Schlamperei laſſe ſich eine Summe von 28 000 Mark nicht verſchleudern. Die Beträge müßten ver⸗ untreut ſein. Es handle ſich um einen groben Ver⸗ trauensbruch. Er beantrage 2 Jahre und 8 Monate Gefängnis. Der Verteidiger, Juſtizrat Fendrich bat um Freisprechung. Er führte alles auf die Schlamperei des Angeklagten zurück. Das Urteil wird heute, Donnerstag um 9,30 Uhr verkündet.— Die Verhandlung dauerte bis in die ſpäten Abendſtunden. R. B. K Mildes Urteil für einen ſchweren Betrüger Nach zweiwöchtger Dauer ging vor der Straf⸗ kammer Frankfurt a. M. der Berufungs⸗ prozeß des Autohändlers Johann Mitter⸗ müller zu Ende. Der Angeklagte war vom Großen Schöffengericht Frankfurt wegen fortgeſetzten Betrugs und räuberiſcher Erpreſſung zu 3 Jahren Zuchthaus, fünf Jahren Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht verurteilt worden, nachdem er betrügeriſche Autohandelsgeſchäfte verübt und einen Zeugen erpreßt hatte. Die neue Verhandlung ergab, daß ſich der Angeklagte nicht in dem Umfang ſchuldig gemacht hatte, wie der erſte Richter annahm. Der Staatsanwalt beantragte da⸗ her eine Zuchthausſtrafe von drei Jahren und die üblichen Nebenſtrafen. Das Gericht bewilligte dem Angeklagten mildernde Umſtände und verurteilte ihn wegen fortgeſetzten Betrugs und räuberiſcher Erpreſſung zu zwei Jahren und neun Monaten Gefängnis ſowie zu fünf Jahren Ehrverluſt. mmt wiede e man dutz 3 9 9 N Freiſpruch im Nachſteoͤter Mordprozeß Der des Mordes an Bergwerksdirektor Krä⸗ mer angeklagte Friſeur und Heilgehilfe Koch, über deſſen Prozeßverlauf wir berichteten, wurde vom Schwurgericht Halberſtadt wegen Mangel an Be⸗ weiſen freigeſprochen. Dem freiſprechenden Urteil iſt vom Gericht eine Begründung bei⸗ gegeben worden, in der es als feſtſtehend bezeichnet wird, daß Koch ſeiner Frau geſtanden hat, der Mör⸗ der Krämers zu ſein. Da Koch jetzt leugne, ſei das aber nicht als ausreichend zu betrachten, um ihn zum Tode zu verurteilen. Den Alibibeweis halte das Gericht zwar nicht für erbracht. Der Schuß könne nur zwiſchen.10 und.20 Uhr gefallen ſein; die Aeußerungen der Frau Koch beſonders über die Zeit des Nachhauſekommens ihres Mannes ſeien jedoch nicht genau genug. Auf alle Fälle laſſe ſich nicht ſagen, daß ſich der Angeklagte zur Zeit der Tat am Tatort befunden hat. Es bleibe aber der Verdacht der Täterſchaft auf dem Angeklagten ruhen; auch wenn er Mittäter gehabt hätte, bleibe gegen ihn der Verdacht der Haupttäterſchaft. Belaſtend ſeien außer der Selbſtbezichtigung gegenüber ſeiner Frau vor allem ſeine eigenen vielfachen Aeußerungen gegen Kramer. Der Angeklagte habe indeſſen mangels ausreichender Beweiſe freigeſprochen wer⸗ den müſſen. 5 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Rhein Pegel] 22. 24. 25 28. 27. Necar-Pegel 24 25. 26. 27. Saſel 7550158.857751. 60 e Schufterinſel 3,30 2,67.57 25.28 Mannhelm.587,14.93.68 Fehl.264,33.22 4,11.85 Jagſtfeld 4,102.75 2,60 2,5 Mapau.1708.97 9. 40.50 Dlochingen.182.2110 Maünheim.827,02.10 8,90 6,88 Heilbronn 3,082.80 2,182, 10 Hau 50 604.46 66.30 1 Köln.027,67 8,13 8,087.75 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Polltik: H. A, Meißner„ Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Bermiſchtes: Willy Müller- Handelstell: Kurt Ehmer- Gericht und alles übrige: tanz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1,—6 Für undverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel 0 9 Nee rd f. g erfolg . 2 Ag 2 e 5 e 5 dern. Verkäufe 8 und 1400 ü 19: 8 Massen-Verkauff e f Vorr 5 1 Fournie⸗ IN 8 rung nicht ganz ein⸗ e billiger und guter e i 5 5 8, E 2 verkintell. 1 1 Schrank 180 em br. 5 1 irdt u. 94 mit apart. Verglaſg., 00 ung der 5 1 für Wäſche, 7 flür fabrik wur 1 Kleider, 2 Betten, 2 2 ir beborret⸗. 7 4 2 5 8 bilette, 2 Stühle m 929 10 Diese billigen Preise Polſterung 1 Sahl 5 217 befriedigen alle Käufer! N 1 u. Die d 45 5 Schönes Weihnachts⸗ nigte den be 1 1 F.„Fi 5 S504 e e er, Hate, ennnel kische et, ragen die den aufs Fler 1 unnenhühner.. G 90 i f. Bellenſtr. 2, 5 5 Entlastung Joltsaftiger Schwolzerkäss dd.10 225 Mastgänse W.15 lle! Selſabr a 255 lltona. De J danenbert od. 1 c Falmzutter 39 junge Mast-Enten&.28 an Durchgehend gebffner. eilung eing. e Fſssster- oder Edamerkäse 35 Ig. allerfeinste Steer, Mannen d.45 1 8 8 15 1 ö. nachten Stühle un 5 . ol 2 def. Alg, Käse 27 Fasan 2. an, Rebhuhn.50 e 75 kalen 5 7 11 N 4 Ig. Hannen für Raguf, eintreff. db 98 10 a 5 2 8 F 55 en 1 Fefe ö. 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In ſechs Jahrhunderten ändern ſich die Zeiten und auch wir uns in ihnen. Ganz gewaltig ſogar, was die Wahl des derzeitigen italieniſchen Dichterfürſten am ſchlagkräftigſten beweiſt. Die einzigartige Veranſtal⸗ tung fand kürzlich in Mailand ſtatt, und der geiſtige Führer der italteniſchen Futuriſten, Maeſtro Mari⸗ netti, kann den Ruhm für ſich beanſpruchen, den ur⸗ kymiſchen Dichterwettſtreit in Szene geſetzt zu haben. Der Meiſter führte aus, daß der Begriff„Dichter“ in der Epoche der neuen Sachlichkeit mit dem „ärodynamiſchen Formgeber der modernen General⸗ linie“ gleichbedeutend ſei. Demnach gebühre die Dichterkrone zweifellos dem Manne, deſſen Geiſtes⸗ produkte die größte und längſtanhaltende„ätheriſche“ Wirkung hervorrufen. In dieſem Sinne hat der Fliegeroffizier Commodore Lino Peſaro als Vorſitzender des Preisrichterkollegiums die— Dauer des Beifalls mit einem Chronometer geſtoppt. Der Vorſitzende war nicht nur zufällig ein Pilot. Im Gegenteil! Marinetti räumte das Wahlrecht nur den Flugzeugführern, den Männern, die„direkte Beziehungen“ zum Aether unterhalten, und den— Damen ein, die auf der einen Seite ätheriſche Ge⸗ ſchöpfe ſein und andererſeits nur„ganze Männer“ anerkennen ſollen. am Wettbewerb. Nach dem Erguß des Signor Gioia war der Beifall recht mäßig; er dauerte ſiebenund⸗ wanzig Sekunden. Herr Vasquez erhielt ſchon eine neunundzwang Sekunden währende Beifall⸗ Kritik. Spano fiel ſodann mit knappen 15 Sekunden ab. Meiſter Escodam erreichte 145 Sekunden; er war nämlich ein„ganzer Mann,“ das heißt in dieſem Fall ein recht eleganter und gutgebauter Jüngling. Dennoch ſchoß der nächſte Bewerber den Vogel ab. Signor Farfa forderte nämlich den Comer⸗ See auf, ſich mit ſeiner Waſſermenuge zu erheben und einen 777 Stockwerke hohen Wolkenkratzer zu bilden, der dem Andenken des verſtorbenen Futuri⸗ ſten Sant' Elia dienen möge. Dieſe kaum zu über⸗ treffende Originalität(ein Waſſer⸗Wolkenkratzer iſt in der Tat noch nicht dageweſen!) konnte ihre Wir⸗ kung nicht verfehlen. Die Menge tobte, das Chrono⸗ meter zeigte 243 Sekunden an. Da blieben die Be⸗ mühungen des Signor Carrieri erfolglos. Wiewohl auch dieſer unerhörte Neuheiten verzapfte; ſo nannte er den Mond aus bisher unerforſchten Gründen die„Hebamme des Himmels.“ Trotz ſeiner ähnlich plaſtiſcher Vergleiche, die jede bislang be⸗ kannte dichteriſche Freiheit in den Schatten ſtellten, konnte Carrieri nur 196 Sekunden buchen. Signor Farfa wurde von der erſchütternden Menge zum Dichter gekrönt. Nicht etwa mit einem wenig zeit⸗ gemäßen Lorbeerkranz, ſondern, wie ſich Marinetti ſo treffend ausdrückte, mit einem„die verfaulenden Lorbeerblätter praktiſch erſetzenden“ Alumintum⸗ helm. Den der Gekrönte den ganzen Tag würdevoll auf dem Kopfe behielt. So wur zor Farfa 589 Jahre nach der Krönung Landsmannes Petrarea deſſen ſozuſagen direkter Erbe, Sechs Futuriſten beteiligten ſich Donnerstag, 27. ſuchen Europa heim Die Berliner Feuerwehr arbeitet augeſtrengt, um die kleine Havelinſel Lindwerder bei Berlin⸗Gatow durch einen Staudamm zu ſchützen * Ein Scheich konsultiert in Kairo Wenn man zuviel Gold im Hauſe hat— Was der Prophet Mohammed verlangt Zwangsweiſe Ausgaben für die Geſundheit Ein in Kairo lebender deutſcher Arzt teilt der Reportage folgende originelle Geſchichte aus ſeiner Praxis mit, über die ſich ganz Kairo tagelang amü⸗ ſierte. In Oberägypten, ſehr weit von einer Bahnſtation, wohnt ein enorm reicher Fellache in der glück⸗ lichſten Ehe mit ſeinen vier legitimen Gattinnen und in vollſter Geſundheit im Kreiſe ſeiner zahl⸗ reichen Kinder. Durch nichts wird ſein irdiſches Glück getrübt, jung, rüſtig, geſund, reich und Omda (Bürgermeiſter) eines großen Dorfes, genießt er ver⸗ gnügt das Leben, das ihm Allah auf dieſer Welt ge⸗ ſcheukt hat. Doch eines Tages, als die letzte Baum⸗ wollernte verkauft wurde und einige neue tauſend Pfund in Gold ins Haus kamen, da brach das Un⸗ glück herein: die mit Eiſen beſchlagenen und im Erdboden der Zimmer gut verwahrten Kiſten er⸗ wieſen ſich ſchon als voll. Sie waren mit Gold von ſeinem Großvater, Vater und ihm angefüllt, und da es ein grober Verſtoß und eine große Sünde gegen ſeine Religion wäre, das Geld in einer Bank anzu⸗ legen oder es auf Zinſen zu leihen, wurde ein Familienrat berufen, und als dieſer nichts beſchlie⸗ ßen konnte, wurde ein Dorfrat im Hauſe des Scheichs verſammelt. Bei Kaffee und Pfeife wurde nach langem Parlamentieren beſchloſſen, der Scheich Ibrahim, ſo heißt unſer Held, möge von Zeit zu Zeit nach Kairo fahren und hier auf„vernünftige, Allah gefällige Art und Weiſe“ etwas von ſeinen Goldfüchſen ausgeben, wodurch den Vorſchriften des Propheten Mohammed entſprochen werde. Der teure Rat von Ibrahims getreuen Brüdern ging ſogar dahin, daß es vor allem das größte Gut des Menſchen, die Geſundheit, erfordere, daß man für ſie Geld ausgebe und es nicht ſo zwecklos daheim einſperre.„Nun, ich fühle mich aber körperlich und ſeeliſch gauz wohl, replizierte Scheich Ibrahim.“ Es wird dir aber wohl tun, dies von den Aerzten der Stadt zu hören; viel⸗ leicht haſt du ein Leiden, das nicht ſichtbar oder fühl⸗ bar iſt, entgegneten die Weiſen des Dorfes. Mit dem nächtlichen Expreßzug, der von Luxor nach Kairo geht, trat Ibrahim die Reiſe in Be⸗ gleitung von einigen Freunden an, der gefüllte Gold⸗ ſack wurde vorſichtshalber in gleiche Teile geteilt und jedem ein Anteil zur Aufbewahrung gegeben. In ein ziemlich armſeliges Fellachenhotel wird ein Apotheker gerufen, mit dem Auftrage, zwölf der berühmteſten Männer der mediziniſchen Wiſſenſchaft ausfindig zu machen, damit ſie einer nach dem andern den Scheich Ibrahim unterſuchten. Der Apo⸗ theker brachte Adreſſen von zwölf bekannten Aerz⸗ ten, von denen vier den Titel Paſcha trugen und acht den Titel Bey. Jeden Tag wurde ein Arzt konſultiert. Man be⸗ gann bei den Paſchas, da dieſe noch mehr verſtehen müſſen, und am zwölften, letzten Tage kam man zu mir. Vergebens ſuchten meine erfahrenen Augen unter den fünf Rieſengeſtalten den Krauken heraus⸗ zufinden, bis gerade der ſtämmigſte, von Geſundheit ſtrotzende Fellache ſich vor mich hinſetzte.„Wie ſpät iſt's jetzt?“ begann der in meiner Nähe ſitzende Ibrahim.„Acht Uhr morgens“, erwiderte ich auf dieſe unvorhergeſehene Frage.„Unterſuche mich“, ſagte Ibrahim,„gründlich bis zehn Uhr, ich werde dich dafür entſprechend entſchädigen!“ Auf die übliche Frage„Wo fehlt es?“ antwortete Ibrahim in ziemlich derbem unhöflichem Tone:„Das mußt du finden, deshalb bin ich ja hergekommen!“ Auch alle übrigen Fragen, die der Arzt ge⸗ wöhnlich an den Patienten richtet, wurden teils verneinend, teils lakoniſch und ironiſch beantwortet. Ich befand mich in Verlegenheit und dachte, daß es ſich um einen Trick handle, der daxin beſtehe, daß ich ſein Leiden binnen zwei Stunden finde, ohne daß er Angaben mache. Ich unterſuchte ihn mit Zuhilfe⸗ nahme aller ärztlichen Behelfe, und als ich nach einer Stunde nichts fand, erklärte ich dem„Patien⸗ ten“ ſehr nachdrucksvoll, er möge ſich ankleiden, da er vollkommen geſund ſei. Ibrahim machte freude⸗ ſtrahlende Grimaſſen, kleidete ſich raſch an, zog ſei⸗ nen Sack mit Goldſtücken hervor und legte zehn Pfund Sterling auf meinen Schreibtiſch mit den Worten:„Von zwölf Aerzten, darunter vier Paſchas, haben elf ſchwere Nerven⸗, Magen⸗, Lungen⸗ und Herzleiden bei mir gefunden, über dreißig Rezepte mir verſchrieben, die ich vor dir hier zerreiße, nur du haſt die göttliche Eingebung gehabt, bei mir nichts zu finden, weshalb auch du das größte Honorar er⸗ hielteſt und ich mit Allah geſund in mein Dorf reiſen kann, wo mich ſeit zwölf Tagen meine Familie und meine Freunde mit Ungeduld erwarten.“ Acht Tage nach dieſem Vorfalle brachten mir zwei arabiſche Dorfdiener ein ſchweres maſtſchwanziges Schaf und vier große Truthähne mit Grüßen von Ibrahim. * Der Kuß mit dem Dolchſtoß. In Liverpool ge⸗ ſtand ein Mann auf dem Operationstiſch, daß er ſeine ſchwere Verwundung durch einen Meſ⸗ ſerſtich ſich ſelbſt beigebracht habe. Man möge aber nach ſeiner Braut ſehen, auch ſie ſei von ihm ſchwer verletzt, vielleicht ſogar getötet worden. In der Tat fand man Eliſabeth Gaffney, eine Witwe, die mit dem einundvierzigjährigen Dockarbeiter Littler eine neue Ehe ſchließen wollte, mit einem Dolchſtoß im Genick bewußtlos auf. Sie hatte ihrem Bräutigam die Bitte abgeſchlagen, mit ihr an jenem Abend aus⸗ zugehen, bot ihm aber die Lippen zum Abſchiedskuß. Der Mann küßte die Frau, ſtieß ihr aber gleich⸗ zeitig ſein Dolchmeſſer von hinten tief ins Genick. Dann lief er auf die Straße und gab ſich ſelbſt einen Stich in die Kehle. Den ärztlichen Bemühungen ge⸗ lang es, den Schwerverletzten am Leben zu erhalten. November 1990 — Der rätſelhaſte Obelisk Vor einiger Zeit der Eigentümer des della Gracia in der Nähe von ſtarb Avaroli netten Landſitzes Todesnachricht intereſſieren. Um ſo ro aber iſt die Geſchichte, die dem Erwerb dieſes Land⸗ An der Heerſtraße von Neapel Sams nach Nola liegt die Abtei St. Vito. Ungefähr 10 ſitzes vorausging. St. Mareo Mantua. 1 Menſchen auf dem ganzen Erdenrunde dürfte dieſe Cavota, Keinen mautiſcher Meter davon entfernt erblickte man im Jahre 1806 8 unvermutet eine ſteinerne Säule v Meter Höhe, die früher nicht dageſtan An der Säule gegen Weſten ſtanden in fr Sprache die Worte:„Am 1. Mai eines jeden Jahres, morgens 6 Uhr, habe ich einen goldenen Kopf.“ Der 1. Mai des folgenden Jahres erſchien und mit ihm eine Menge Menſchen von nah und fern. der Säule blieb aber wie er war, und bli unverändert die nächſten Jahre. Im Jahre 1826 kamen andere Mönche neuen Abt in das Kloſter. Ehe der ſcheide die Abtei verließ, gab er noch den Befehl, auszugraben, in der Hoffnung, einen Sch ter zu finden. Aber auch dieſe Erwartung erwies ſich als trügeriſch, und der rätſelhafte Obelisk wurde wieder aufgeſtellt. Da wanderte im Jahre 1857 ein junge taniſcher Lazzaroni die Straße entlang un ſeltſame Säule. Sinnend ſtand er vor der Plötzlich ging ihm, wie man zu ſagen pflegt, ein Licht auf.„Ich hab's,“ ſprach er zu ſich, weiter... Die frühe Morgenſtunde die ſich an dieſem Tage längſt kein Me kümmerte. Als die Uhr der Abtei die ſechſte Stunde verkündete, ſchritt er weſtwärts von der Säule bis zu dem Orte, wo die Spitze ihren Schatten hinwarf Dort ſchlug er mit einer Hacke ein und fand bald in geringer Tiefe— einen franzöſiſchen ſter mit 85000 Zechinen! hatte die Säule morgens ſechs Uhr einen Kopf, wenn auch nur ihr Schatten. Der Finder aber war— Avaroli Cavota, der dieſem Gelde den Landſitz St. Marco del kaufte. eee * Das verſchluckte Herz des Sonnenkönigs. 81 Herz Ludwigs XIV. befindet ſich nicht in Frankxeich, ſondern— indirekt— in der Londone minſter⸗Abtei. Wie das kam? Einen ten engliſchen Gelehrten, Sir William B dem Domdechanten von Weſtminſter, w Herz des Königs lange nach deſſen ſah aus, Buckland prüfte das merkwürdige Ueberbl dem Herzen eines der Größten aller Zeiten mit ſorgfällig lehrter Gründlichkeit: nachdem er es des 1. Mai fand den Bettler wieder vor der Säule, um Die Inſchrift hatte alſo doch recht gehabt: an dem bezeichneten Tage Tode gezeigt; e C ite Haut. wie ein kleines Stück vertrocknete Han 5 on dre, leg den hatte. W. anzöſiſcher Un 1 Männ Der Kohf e eb auch ſo V mit einem de Prior 1 die Säule atz darun⸗ 110 1 neapoli-⸗ 0 d fänd die Juſchriſt 5 und zog nächſten uſch mehr Torn i⸗ goldenen 2 1 ückliche ſich mit la Graeeig 8 7 1 W̃ e ſt⸗ 9 7 0 berühm⸗ N. Ucklaud, urde das eibſel von ge⸗ be⸗ rochen, nahm er es in den Mund, um ſeinen 15 1 ſchmack zu prüfen; da überkam ihn plötzlich en 2 Huſtenreiz und ehe er es wieder von ſich gebe konnte, hatte er es verſchluckt. So kommt es, daß f 0 das Herz des franzöſiſchen„Sonnenkönigs“ in 5 5 4 land, in der Weſtminſter⸗Abtei ruht, und zwar n dem Leibe des dort begrabenen Buckland. a botag, Marco Keinen fte dieſe antiſcher 8 Land⸗ Neapel ähr 150 hre 1806 nu dr u hatte. zöſiſcher Jahres, pf.“ Der mit ihm er Kopf auch ſo it einem e Prior e Säule darun⸗ erwies k wurde neapoli⸗ fänd die uſchrift. gt, ein ind zog nächſten ule, um ch mehr Stunde iule bis hinwarf. bald in Lor ni⸗ ft hatte n Tage ſoldenen lückliche ich mit Gracia 8. Das inkreich, Weſt⸗ berühm⸗ land, de das eigtz es e Haut. el von mit ge⸗ leig be⸗ ien Ge⸗ lich ein geben es, daß in Eng' war in 1 3 D Donnerstag, 27. November 1980 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 551 8 9 Nn e 8 e N umzweifelhaft einfach vor Lachen Krümmen muß! sorgen dafür, daß Ihre Lachmuskeln ständig in Be und Gehörte. ein Sorgenbrecher isl der 100% ige Lachschlager Der erste Militar-Tonfilmschwank aus der Vorkriegszeit Der tollste Kommi Blödsinn; der ſe geshen und gehört wurde, über den man sich fin dual/ Lide kunlach/ ail Mrd daß Sie auch nach Verlassen des Theaters noch schmunzeln in Erinnerung an das eben Gesehene N 3 — Werner Betty in dem 100% 1 Studenten J ale Mndendema hel Im Beiprogramm u..: Der ulkige Kurztonfiim: Mick im Urwald Beginn 3 Uhr Fütterer Amann gen deutschen von heute. Letzter Tag! Laura la Plante John Boles in Das Lied den Freiheil Spannend— wuchtig Hierzu: Olga Taschechowa in Marler der Iljebe Beginn 3 Uhr Neue erstkl. und Anzüge spontbillig.— Kein Stück 97 Schöne über 1 Auswahl D 2, 2, Hage Schreibmaſchinenarbeit., Zeugnisabſchriften ſorgfältig und billtg Bag G 7. 26, III. r. piazes erſtklaſſ. 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Malte Hans Simshäuser Hladtthest-Direktor Geiserich Joseph Renkert Uuda Geiserich, seine ver- llossene Gattin Ida Ehre Dongerstag Mädchen Hriede Imboſ Freitag Liuda Gei- Hilde Ebler „ Iserichs, Casino(Käthe Pfeiffer Leutnant Schlern Willy Birgel Oberleutnant von Fuat Erich Musil Hauptmann Bansius Karl Haubenreißer HiegerleutnantLeroux 2 Bum Krüger Clewonder Hans Finchr En Landiager Georg Köhler In. Hans Fassott nerstimmen 155 Römer-Hahn Fritz Walter MARION ETTEN- THEATER Münchner Künstler Weibnäherin empf. ſich in Herrn⸗, Damen⸗ u. Bettwäſche, auch Herrenhemden. Teleph. 312 25 Apo- Theater Mannheim Donnerstag bis Sonntag, abends 8 Uhr Letzte Vorstellungen der Berliner Rotterbühnen Wiederauftreten von Kammersänger Hans Gredinger b i in seiner Glanzrolle als Prinz SO U PONG Lisa: Else Peppler Rotkäppchen u. der Wolf Schlacht-Fest (Frühstück., Mittag- und Abendplatte) im Weinhaus„Lum Nosensfock“ im Ausschank: 1930er Wachenhetmer Hlährt(natur) ¼ Piter 35 Pfennig Tel. 21624 4½, Abends 8 Uhr in LEHARS des Lächelns 8252 4, Sonntag nachm. 2 Uhr NMärchen- Vorstellungen P. BRONNER: N 3, 5 Reparaturen. Angeb. unter Z Q 40 an die 4. Akademie-Ronzert — Päglich: Kompletter Mittag- oder Abendtisch.. ab Mk..20 9 Geſchäftsſtelle. B4952 Nächst. Dienstag, 2. Dez., abus. 8 ür Musensaal, Rosengarten — 855 füpolfF Serkin Ssplelt im 166 38 15 big.: Kosfhair. dböbflt Nosenstoek Zohumann Genoveva- Ouvertüre; Roger Klayter- Ronzert; Pl. Debussy, Das Meer, Sinf. Dichtung 5 0 Karten Mk. 2.— bis 9.— bei K. F. 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