iederlage n 2. Dez, 9 f heim . gewähren Str abs 21 ö d. Wege zu gekanniſch sev. Mule steuer ern Nebenſache 2 6 13 1510 iftsſt. 1 . ſtgeber h 1 1 1 leute nach Oppeln abgereiſt. Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, de Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauer Straße 8, 12 mal. zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: 8e Luiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗ Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim er Seitun Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mim breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen Einzelpreis 10 Pf. beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 27. November 1030 141. Jahrgang— Nr. 552 —— deulſhe Priteſtncte gehn len beim Bölttrbund Kein deutſcher Antrag auf Einberufung einer außerordentlichen Ratstagung i Verlin unter Vormundſchaft Zwei vom Oberpräſidenten eingeſetzte Staatskommiſſare ſind mit der Sanierung der Finanzen beauftragt 30 Seiten Belaſtungsmaterial Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 2. Nov. Die deutſche Proteſtnote war um die Mittagsſtunde noch nicht abgeſandt. Sie wird, wie wir hören, im Laufe des Tages dem General⸗ ſekretär des Völkerbundes übermittelt werden. Die Note enthält ein ſehr umfangreiches Material und umfaßt etwa 30 Schreibmaſchinen⸗ ſeiten. Ihre Veröffentlichung ſoll ſobald wie mög⸗ lich erfolgen, jedoch erſt dann, wenn zur Vorbereitung der Aktion die Hauptmächte durch unſere Vertreter im Auslande über den Inhalt des Dokuments unter⸗ richtet worden ſind. Dem Vorgehen der deutſchen Regierung kommt umſo größere Bedeutung zu, als es das erſte Mal iſt, daß die Reichsregierung ſelbſtändig die Sache der Minderheiten in die Hand nimmt. Das Kabinett hat ſich nach eingehender Erörterung nicht entſchließen können, die Einberufung einer außerordent⸗ lichen Tagung zu beantragen. Ausſchlaggebend für den Verzicht war, daß der zeit⸗ liche Unterſchied zwiſchen einer außerordentlichen und der normalen Tagung nicht allzu groß wäre, vor allem die Erwägung, daß im gegenwärtigen Stadium politiſcher Hochſpannung die meiſten Mächte ſich vorausſichtlich damit begnügen würden, ihre Außenminiſter durch die Geſandten in Bern vertreten zu laſſen. Es würde mithin, ſo glaubt man in der Wilhelmſtraße, die große Reſonanz gefehlt haben, die man der deutſchen Aktion wünſchen muß, zumal wahrſcheinlich auch die Weltpreſſe nicht ſo ſtark vertreten wäre wie auf der Haupttagung. Außerdem aber, und das dürfte wohl für den geſtrigen Kabinettsbeſchluß das entſcheidende geweſen ſein, hat die Reichsregierung die Abſicht, auf der Genfer Tagung im Januar nicht bloß die Frage der Gewaltmaßnahmen und Wahlverfolgungen der Polen in Oberſchleſien zur Sprache zu bringen, ſondern das Minderheitenproblem im ganzen aufzurollen. Dazu aber wäre nur auf einer ordentlichen Tagung die Möglichkeit gegeben, auf die ſich ſchon wegen des Abrüſtungs⸗ und Panenropaproblem das inter⸗ Aalionale Intereſſe konzentriert. Daß, wie eine Korreſpondenz zu melden weiß, die un ruhen in Oſtoberſchleſien bereits über die deutſche Grenze über⸗ gegriffen hätten, wird an zuſtändiger Stelle be⸗ ſtritten. Richtig iſt dagegen, daß auch in Deutſch⸗ Oberſchleſien eine furchtbare Erregung wegen der Vorkommniſſe im abgetretenen Gebiet herrſcht. Aus dieſem Anlaß iſt, wie wir hören, der eichsinnenminiſter Dr. Wirth als zuſtändiger Ainiſter in Begleitung des Staatsſekretärs A b⸗ beg g, des Vertreters der preußiſchen Regierung, Er wird dort durch Vermittlung des Oberpräſidenten Lukaſſe⸗ witz mit allen maßgebenden Kreiſen Oberſchleſiens in Fühlung treten und ſie über die Maßnahmen und Abſichten der Reichsregierung aufklären. Man hofft in Berlin auf dieſe Weiſe zur Beruhigung der Be⸗ völkerung beizutragen. Neue polniſche Aeberfälle Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 27. Nov. Die oberſchleſiſchen Terrormethoden im Kampf hegen die deutſche Minderheit ſcheinen neuerdings 15 auf die Korridorprovinz Pommerel⸗ en überzugreifen. So drangen nach einer Meldung der„B..“ meh⸗ tere Polen in das„Deutſche Heim“ in Thorn 1 8 überfielen die dort anweſenden drei pol⸗ ſchen Staatsbürger deutſcher Nationalität mit Zlühlen und Stöcken. Als die Dentſchen ſich zur kehr ſetzten, holten die Polen fünf Mann zur Ver⸗ N laben herbei, die vorher auf der Straße bereit ge⸗ 4 9 1 0 hatten. Ein Deutſcher wurde ſchwer ade die beiden anderen leicht ver⸗ et. Das ganze Lokal wurde de⸗ moliert. könne wohl nicht Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 27. Nov. Die Reichshauptſtadt iſt nun tatſächlich unter Vormundſchaft geſtellt worden. Durch Verfügung des Oberpräſidenten ſind die Oberregierungsräte Dr. v. Stein und Dr. Koppe, und zwar der erſte zur Ausübung der Rechte des Magiſtrats, der zweite zur Wahrnehmung der Rechte der Stadtverordneten⸗ verſammlung, zu Staatskommiſſaren für Berlin ernannt worden. Sie haben den Auftrag er⸗ halten, zur Bereinigung des Haushalts und der Kaſſenlage für das Jahr 1930 anzuordnen, 1. daß die Bürgerſteuer für 1930 in Höhe des landesüblichen Satzes erhoben und 2. daß die Gemein degetränkeſteuer mit einem Satz von 10 Prozent vom 1. Dezember ein⸗ geführt wird. Da ferner der Haushalt 1930 von dem des Jahres 1931 nicht zu trennen iſt, ſind die Staatskommiſſare beauftragt worden, den Zuſchlag zur Grund⸗ vermögensſteuer auf 312 Prozent feſt⸗ zuſetzen. Das bedeutet, daß die Miete in Berlin nicht über den jetzigen Stand hinaus erhöht wird. An dem Etat für 1930 ſollen weitere 14,5 Millionen Mark durch Einſparungen und Abſtriche ausgeglichen werden. Die Rechtslage in der Verwaltung der Stadt Ber⸗ lin iſt nach dieſen Maßnahmen des Oberpräſidenten alſo die, daß Magiſtrat und Stadtverord⸗ netenverſammlung für den in dem Auftrag des Oberpräſidenten an die Staatskommiſſare um⸗ riſſenen Aufgabenkomplex ausgeſchaltet werden. Im übrigen ſteht beiden Körperſchaften weiterhin die Entſcheidung in all den Fragen zu, die nicht in die⸗ ſen Komplex hineinfallen. Wie wir hören, iſt mit der Ernennung von Staatskommiſſaren auch noch für eine Reihe anderer preußiſcher Städte binnen kurzer Friſt zu rechnen. Staatskommiſſar auch für Erfurt Telegraphiſche Meldung Erfurt, 27. Nov. Auf Antrag des Magiſtrats hat der Regierungs⸗ präſident in Erfurt auf Grund des 5 191 des allge⸗ meinen Landrechts den Oberregierungsrat von Loewenſtein zum Staatskommiſſar ernannt. Der Kommiſſar hat anſtelle der verſagenden Stadtverordneten verſammlung die Ein⸗ führung der Bürgerſteuer in der Stadt Erfurt für das Rechnungsjahr 1930 beſchloſſen, da die Finanz⸗ lage der Stadt in den nächſten Monaten dringend neue, größere Einnahmen erforderlich macht, um die dringendſten Ausgaben, insbeſondere ſolche für die Wohlfahrtserwerbsloſen beſtreiten zu können. Notſteuer für Hagen — Hagen, 27. Nov. Der Regierungspräſident hat mit Zuſtimmung der Beſchlußbehörde aufgrund der Notveroroͤnung des Reichspräſidenten die Bier⸗, Ge⸗ tränke⸗ und Bürgerſteuer mit Wirkung vom 1. De⸗ zember 1930 für Hagen eingeführt. Zum Staats⸗ kommiſſar für Hagen wurde Regierungsrat Fuchs⸗ Arnsberg ernannt. Die deutſche Wirtſchaft im Arteil Amerikas Ein Vortrag des Handelskammerpräſidenten King Meldung des Wolffbüros — Berlin, 26. Nov. Im Rahmen der Vortragsreihe„Im Kampf gegen die Kriſe“ ſprach heute auf der Deutſchen Welle der Präſident der amerikaniſchen Handels⸗ kammer in Deutſchland, Frederick W. King, über Die deutſche Wirtſchaft im Urteil des Auslandes. Er führte etwa folgendes aus: Was Deutſchland in den letzten 12 Jahren geſchafft hat, hat die uneingeſchränkte Bewun derung der Amerikaner erregt, die ihre Kapitalien nicht in Fabriken in Deutſchland und in Anleihen für Deutſch⸗ land anlegen würden, wenn ſie nicht von Deutſch⸗ lands Zukunft überzeugt wären. Führende Wirt⸗ ſchaftler Amerikas ſind überzeugt, daß ſich Amerika im eigenen Intereſſe der Löſung des Problems der Reparationen und Kriegsſchulden und damit der Weltwirtſchaftskriſe wird hingeben müſſen. Im Hin⸗ blick auf Deutſchland findet der Amerikaner, daß die Warenpreiſe für den Innenmarkt häufig über dem Ausfuhrpreis liegen und daß die Spanne zwi⸗ ſchen den Erzeugerpreiſen und den Kleinhandels⸗ preiſen weit größer iſt als in Amerika Der Weg vom Erzeuger zum Verbraucher ſei zu koſtſpielig. Bezüglich der vermeintlichen Ueber- produktion ſcheine es, daß der deutſche Innenmarkt von der eignen Wirtſchaft vernachläſſigt und den Aus⸗ landmärkten als die Quelle allen Reichtums zu großer Wert beigelegt wird. Ausfuhr möglichkeiten ſeien für die deutſche Wirtſchaft Lebensbedürfnis, aber von einer Sättigung des deutſchen Marktes die Rede ſein. Die Warenpreiſe müßten geſenkt, der Weg vom Erzeuger zum Ver⸗ braucher geebnet werden, und wenn dann die Preiſe ſich mehr dem Weltniveau näherten, ſo werde auch die Kaufkraft da ſein, um das Geſchäft und die Produktion lohnend zu geſtalten. Mit Rückſicht auf die zunehmende Anhäufung von Kapital und Gold in die dafür keine ent⸗ den Vereinigten Staaten, ſprechende Verwendung haben, ſei es notwendig, überſchüſſiges Kapital im Ausland anzulegen. Es liegt auf der Hand, daß Deutſchland, deſſen Anlageſicherheit in Amerika mit 100 v. H. angeſehen werde, ein Betätigungsgebiet erſten Ranges darſtelle. Amerika hat, ſo ſchloß der Redner, den Krieg ſchon längſt vergeſſen und bemüht ſich auf⸗ richtig, den Erforderniſſen der deutſchen Wirtſchaft innerhalb ſeiner Fähigkeiten hilfreich zur Seite zu ſtehen. Sanierung durch Notveroroͤnung? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 27. Nov. Wir wieſen bereits darauf hin, daß die Entſchei⸗ dung darüber, ob das Sanierungsprogramm auf parlamentariſchem Wege oder mit Hilfe des Artikels 48 erledigt werden ſoll, ſich noch einige Tage hinaus⸗ zögert. Dieſe Verſchiebung iſt nun auch deswegen nötig geworden, weil der Reichsinnenminiſter Dr. Wirth erſt am Freitag aus Oppeln in Berlin zu⸗ rückerwartet wird. Der Kanzler wird daher ver⸗ mutlich erſt in einer Sitzung am Samstag dem Reichskabinett über ſeine Verhandlungen mit den Parteiführern, die geſtern zum Abſchluß gekommen ſind, berichten. Auf Grund dieſes Berichtes wird der Kanzler ſich dann über ſein weiteres Vorgehen ſchlüſſig werden. Das Steuervereinheitlichungsgeſetz Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 27. November. Als letzte der Regierungsvorlagen ſollte heute vom Reichsrat das Steuer vereinheit⸗ lichung sgeſetz verabſchiedet werden. Die Beratungen in den Reichsratsausſchüſſen geſtalteten ſich aber ſo ſchwierig, daß mit einer Erledigung des Geſetzes durch die Vollverſammlung nicht mehr zu rechnen iſt. Es wird daher von der Tages⸗ ordnung abgeſetzt werden. Kurswechſel in England? Aus London wird uns geſchrieben: Es bleibt für jeden Beſucher Großbritanniens erſtaunlich zu ſehen, mit welcher ſchein baren Ge⸗ laſſenheit die öffentliche Meinung in England die ſchwere Wirtſchaftsnot trägt. Wenn man in die Midlanddiſtrikte der großen Textilinduſtrien oder in die nördlichen und weſtlichen Centren der Montaninduſtrie kommt und überall die Abertauſende von Erwerbsloſen in den Straßen oder in den ſog. Arbeiterelubs herumſtehen und ſitzen ſieht, mit einer Ruhe, als ob das alles ſo ſein müßte, und damit die Unruhe in verſchiedenen kontinentalen Staaten ver⸗ gleicht, kommt dem Fremden erſt voll zum Bewußt⸗ ſein, welche ſelbſtverſtändliche Disziplin in dieſem engliſchen Volke liegt. Dieſe äußere Ruhe täuſcht bei näherem Zuſehen allerdings nicht darüber hinweg, daß ſich die Ueber⸗ zeugung in allen Volksſchichten feſtgeſetzt hat, daß der gegenwärtige Zuſtand nicht mehr von langer Dauer ſein könne. Ganz gleich, ob man die Herren der City, alſo die Kreiſe aus Handel, Induſtrie und Bank konſultiert, ob man Politiker aus liberalen, konſervativen und ſelbſt Labour⸗ kreiſen um ihre Meinung frägt oder ob man ſich bei Arbeitsloſen und den kleinen unſelbſtändig Erwer⸗ benden informiert, überall erhält man dieſelbe gleich⸗ bleibende Antwort:„it cannot g0 on this Way.“ (So kann es nicht weitergehen). Dieſes Unbehagen — der Franzoſe nennt es noch treffender„malaise“— greift wie Gift um ſich und muß in abſehbarer Zeit zu tiefgreifenden Aenderungen führen. In jedem Staate, in dem eine allgemeine Unzu⸗ friedenheit ſich bemerkbar macht, wird die Regierung für den augenblicklichen status verantwortlich ge⸗ macht, auch in England. Die anfänglichen und teil⸗ weiſe ſehr beachtenswerten Erfolge der Labour⸗ regierung, beſonders in außenpolitiſchen Fragen treten ſeit einigen Monaten vollſtändig in den Hintergrund, ſeit die Wirtſchaftskriſe dieſe un⸗ geheuren Dimenſionen angenommen hat und mit ganz wenigen Ausnahmen von Woche zu Woche faſt automatiſch eine Zunahme der Arbeitsloſen um 50 000 Köpfe aufweiſt; ſeitdem eine Konferenz nach der andern mit einem Mißerfolg endet und damit nicht nur das wirtſchaftliche, ſondern auch das polt⸗ tiſche Konto der gegenwärtigen Regierung belaſtet. Man weiß heute, daß die Plattform der Regierung im Parlament untergraben iſt und irgend ein unbe⸗ deutender Zwiſchenfall in Weſtminſter eine plötzliche Aenderung bringen kann. Die politiſchen Kontro⸗ verſen in England geſtalten ſich heute nur unter der Perſpektive der Vorbereitung baldiger Neu⸗ wahlen. Für die intereſſierten Parteien ergibt ſich ledig⸗ lich die Frage, ob es taktiſch zum Vor⸗ oder Nachteil gereiche, die Kriſe zu beſchleunigen oder noch etwas zu verzögern. Die Kriſe aber iſt da und der Eindruck allgemein, daß ſpäteſtens in den erſten paar Monaten des kommenden Jahres das Volk er⸗ neut um ſeine Meinung befragt werden müſſe, Die Bilanz über die Herrſchaft der zweiten Labourregierung iſt bereits gezogen und zeigt ein gewaltiges Minus, obwohl gerechterweiſe bei⸗ gefügt werden muß, daß jede andere Regierung, ob liberal oder konſervativ, die Wirtſchaftskriſts auch nicht hätte verhindern können, da dieſe Regierung ganz allgemein in die Periode des meltwirtſchaftlichen Konjunkturrückganges fiel. Tatſache aber bleibt im politiſchen wie im wirtſchaftlichen Leben, daß nicht der gute Wille, der auch bei der Labourregierung vor⸗ handen war, ſondern die erzielten Reſultate für die Beurteilung einer Regierungsperiode ausſchlag⸗ gebend ſind. Die verſchiedenen parlamentariſchen Nachwahlen, ſelbſt in ausgeſprochenen Labourkreiſen zeigen deutlich, daß das Pendel der Volksmeinung ſich von links nach rechts zu verſchieben im Begriffe ſteht, ohne in der liberalen Mitte ſtehen zu bleiben. Was die Mißerfolge der Labourregierung auf den verſchiedenen Konferenzen betrifft, ſo wird ihr vor⸗ geworfen, daß es ſich immer deutlicher zeige, daß die Regierung ſelbſt keinen beſtimmten Plan verfolge und die verſchiedenen Konferenzen zu wenig vorbereitet ſeien, ſondern einfach der Hoffnung ſich hingebe, daß aus ausgiebigen, teilweiſe oft uferloſen Debatten heraus mit gutem Willen ſich ſchon ein be⸗ ſtimmtes Projekt herauskriſtalliſieren müſſe. Das zeigte ſich hei der Flotten konferenz unerfreu⸗ lichen Angedenkens; in noch viel deutlicherem Maße 2. Seite/ Nummer 552 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 27. November 1990 aber bei der zu Ende gegangenen Reichskonferenz, auf die beſonders große Hoffnung geſetzt wurde über die neu zu bauende wirtſchaftliche Struktur des großen Reiches. Mit der einzigen Ausnahme der Beibehaltung des status quo, d. h. der Verlängerung der jetzt in Kraft ſich befindlichen Präferenzen auf weitere drei Jahre, ſchlug dieſe Hoffnung völlig fehl, ſodaß aus verſchiedenen Dominions Stimmen laut werden, die die Nutzloſigkeit weiterer ſolcher Kon⸗ ferenzen erklären. Beſonders in dieſem Falle war es von Wichtigkeit, daß die Regierung ſelbſt ein ſcharf umriſſenes Programm vorlegte, das, wenn auch nicht ſofort realiſierbar, doch den Weg für die zukünftige Entwicklung gezeigt hätte. Ebenſo deutlich zeigt ſich die Planloſigkeit des Labourkabinettes auf der gegenwärtigen In dien⸗ konferenz. Die Regierung weiß genau, daß eine Dostrennung Indiens vom britiſchen Reich, ſo wie ſie bereits auch auf der Konferenz von den Nationa⸗ liſten gefordert wurde, überhaupt nicht zur Dis⸗ kuſſion gelangen kann, daß aber auch die Erteilung des vollen Dominionſtatus, wie er von den indiſchen Fürſten befürwortet und vom Vizekönig als Ziel der Entwicklung Indiens bezeichnet wurde, unter den gegenwärtigen Umſtänden noch kaum erreichbar ſein dürfte. Jede Feſtlegung eines neuen status für Indien bedarf, um Rechtsgültigkeit zu erlangen, zu⸗ erſt der Genehmigung des Parlamentes von Weſt⸗ minſter, ſolange die engliſche Herrſchaft in Indien dauert. Die Regierung hat zwar mit viel Mühe und Sorgfalt ein gewaltiges Material über dieſe Frage geſammelt, aber ſelbſt keinen eigentlichen Vorſchlag, der die ganze Konferenz innerhalb eines beſtimmten Rahmens zur Entwicklung zu bringen vermöchte, wie das ſ. Zt. unter Lloyd George bei den Verhand⸗ lungen mit Irland der Fall war. Dieſe mangelnde Vorbereitung bei der Behandlung wichtigſter Fragen über die Zukunft des britiſchen Reiches oder ein⸗ zelner Teile wird der Regierung im kommenden Wahlkampf viele Stimmen koſten. In politiſch intereſſierten Labourkreiſen wird zwar erörtert, ob nicht durch eine Umgruppierung im Kabinett oder in der Führung der Partei viel⸗ leicht einige Wochen oder Monate Zeit gewonnen werden könnte. Dieſe Umbildungsgerüchte, die ſeit einiger Zeit hartnäckig kurſieren, kann man nur mit größter Reſerve beurteilen, denn an der Tat⸗ ſache, daß die Kriſe bereits beſteht, ändert ein Per⸗ ſonalwechſel nichts mehr. Man ſpricht von der Er⸗ ſetzung Mac Donalds durch Henderſon ſowohl als Premierminiſter wie auch als Parteichef; even⸗ tueller Herbeiziehung der Liberalen ins Kabinett, ſoweit die Liberalen dem Parteichef Lloyd George noch Gefolgſchaft leiſten. Hier wird überſehen, daß nicht die Perſon des Erſtminiſters, ſondern das ganze Labourkabinett einer rapiden Abnützung aus⸗ geſetzt iſt. Nicht nur die Wirtſchaftskriſe, ſondern auch die peinliche Lage in Aegypten, Indien und Paläſtina, die Mißerfolge der Flotten⸗ und Reichs⸗ konferenz haben in den breiten Schichten der eng⸗ liſchen Bevölkerung die Ueberzeugung ausgelöſt, daß das Experiment der zweiten Labourregierung nicht weiterzuführen ſei, auch nicht unter Wechſel der per⸗ ſönlichen Führung. Dazu kommt, daß die Unzu⸗ friedenheit auch ſtark innerhalb der Labourpartei ſelbſt herrſcht. Der Schatzkanzler Snowden erfährt Line ſchärfere Kritik als der Premierminiſter, des⸗ gleichen Thomas, dem man vorwirft, daß er der Frage der Arbeitsloſigkeit nicht gewachſen geweſen ſei. Was nun eine mögliche Kombination von Labour und Liberalen im Kabinett betrifft, in der Hoffnung, auf dieſem Umweg für die Links⸗ partei beſſere Zeiten abzuwarten, bevor man Neu⸗ wahlen ausſchreibt, trägt hierbei die liberale Partei ein ſehr großes Riſiko. Man weiß zwar, daß Lloyd George perſönlich bereit wäre, um den Preis eines Wiebereintrittes in das Kabinett weitgehende Kom⸗ promiſſe abzuſchließen, obwohl auch er das ſinkende Regierungsſchiff nicht mehr flottmachen kann, doch ergibt ſich hieraus die Gefahr, daß bei einem ſolchen Kompromiß die liberale Partei bei Neuwahlen voll⸗ ſtändig zwiſchen den Mühlſteinen der Konſervativen und Labour aufgerieben würde und im Parlament faſt vollſtändig verſchwinden würde als parlamen⸗ tariſche Fraktion, da weite liberale Schichten in dieſem Falle nach rechts zu den Konſervativen ab⸗ wandern würden. Auf der andern Seite würde durch ein ſolches Kompromiß auch der unzufriedene linke Flügel der Labourpartei abſplittern und dadurch die längſt oͤrohende Spaltung der Labourpartei beſchleu⸗ nigen, was keinesfalls im Intereſſe des geſamt⸗ politiſchen Lebens läge. Herunter mit der Maske! Herzerfreuender Vorſtoß des Grafen Vernſtorff in der Abrüſtungskommiſſion Meldung des Wolffbüros — Genf, 27. Nov. Im Vorbereitenden Abrüſtungsausſchuß begann heute vormittag die Ausſprache über den in erſter Leſung angenommenen Artikel, wonach die Abrü⸗ ſtungskonvention„nicht die früheren Entſcheidungen berühre, durch die gewiſſe vertragsſchließende Staa⸗ ten eine Begrenzung ihrer Land⸗, Flotten⸗ und Luft⸗ rüſtungen angenommen“ haben. Zu dieſem Paragraphen lag ein Zuſatzantrag vor, der den in erſter Leſung angenommenen Artikel ver⸗ ſchärft und davon ſpricht, daß die Aufrechterhaltung der früheren Verträge als die Vorbedingung für das Inkraftbleiben der Konvention diente. Zu Beginn der heutigen Sitzung wurde der An⸗ trag geſtellt, den betreffenden Artikel mit dem vor⸗ liegenden Zuſatzantrag zur Revidierung an einen Unter⸗Ausſchuß zu überweiſen. Graf Beruſtorff erhob gegen dieſes Verfahren ſofort Einſpruch und erklärte, es handele ſich hier nicht um eine tech⸗ niſche Frage, ſondern um eine Frage von außer⸗ ordentlich großer politiſcher Bedeutung. Die Ueber⸗ weiſung an einen Unter⸗Ausſchuß, der in geheimer Sitzung tage, müſſe den Eindruck erwecken, daß der Ausſchuß Furcht habe, dieſe Frage in öffentlicher Sitzung zu diskutieren. Der franzöſiſche Vertreter Maſſigli erwiderte ziemlich gereizt, daß er an ſich für die Ueberweiſung an einen Unterausſchuß ſei, wenn aber Graf Bernſtorff eine öffentliche Behandlung wün⸗ ſche, ſo habe er keinen Anlaß, ſich dem zu wider⸗ ſetzen. Der Ausſchuß beſchloß darauf die Leſung in öffentlicher Sitzung. Nachdem Maſſigli⸗ Frankreich den franzöſi⸗ ſchen Antrag kurz mit techniſchen und juriſtiſchen Ausführungen erläutert hatte, gab Graf Vernſtorff folgende Erklärung ab: Der Artikel Ia nimmt Bezug auf die Verträge von Waſhington und London, inſoweit habe ich dazu keine Bemerkung zu machen. Andererſeits handelt es ſich um die Friedensverträge, durch die man uns gegenüber gewiſſe Verpflichtungen eingegangen iſt. Der Kommiſſion iſt bekannt, daß ich ſchon im Jahre 1927 bei dieſem Artikel eine allgemeine Reſerve ein⸗ gelegt habe. Inzwiſchen bin ich im Frühjahr 1929 wegen der Unterdrückung unentbehrlicher Elemente in dem Abrüſtungskonventionsentwurf genötigt ge⸗ weſen, mich in aller Form von dem Programm der Majorität der Kommiſſion loszuſagen. Der Ver⸗ lauf unſerer diesmaligen Tagung beſtärkt mich nur darin, wie berechtigt dies geweſen iſt. Der jetzige Konventionsentwurf hat mit Ab⸗ rüſtung, ſoweit es ſich um die Landſtreitkräfte handelt, nichts mehr gemeinſam als die Ueberſchrift. Gäbe unſere Kommiſſion ſich von dem kläglichen Ende ihrer fünfjährigen Arbeit Rechenſchaft, dann würde ſie nicht auch noch durch den Artikel Ja dieſes jetzt ent⸗ Tatſache iſt, daß die öffentliche Meinung ſeit geraumer Zeit zu den Konuſervativen neigt, die infolge der verſchiedenen Mißerfolge der jetzigen Regierungspartei automatiſch von dieſer Unzufriedenheit profitieren, genau wie vor zwei Jahren, als die konſervative Regierung infolge ihrer Stagnation im Kabinett die Gunſt im Volke verlor. Für die konſervative Partei ergibt ſich nun die Aufgabe, die durch die großen Preſſelords geſchaffene Spaltung in den eigenen Reihen zu überwinden, damit die Partei gefeſtigt in den Wahlkampf treten kann; denn man müßte es nach berühmtem kontinen⸗ talen Vorbild ein Landesunglück nennen, wenn die jetzt ſchon latente politiſche Kriſe ein Chaos von politiſchen Parteien zur Folge hätte. D ſtehende Scheinwerk, den früheren Verträgen gegenüberſtellen. Nimmt die Majorität den Artikel an, ſo werden dadurch freilich nur die Staaten betroffen, die einen ſolchen Konventionsentwurf unterzeichnen wollen. Ich jedenfalls gehöre nicht zu ihnen. Im Gegenteil, ich werde die Gelegenheit des Artikels E a benutzen, um gegen den Konventionsentwurf in ſeiner To⸗ talität zu ſtimmen. Vielleicht gibt es Delegierte in unſerer Kom⸗ miſſion, die in dem Glauben leben, man könne mei⸗ ner Regierung einen Vertrag zur Mitzeichnung an⸗ bieten, der, ſtatt eine wirkliche Abrüſtung zu bringen, den wirklichen Rüſtungsſtand zu Lande ver⸗ ſchleiert oder gar ſeine Erhöhung geſtattet und der für mich gleichzeitig eine Erneuerung der deutſchen Unterſchrift unter die Abrüſtungsbeſtim⸗ mungen des Verſailler Vertrages bedeuten würde. Ich muß Sie bitten, einer ſolchen Illuſion end⸗ gültig zu entſagen. Was das Amendement betrifft, das die franzö⸗ ſiſche Delegation vorgelegt hat, ſo möchte ich er⸗ klären, daß die Vorausſetzungen, unter denen die deutſche Regierung den allgemeinen Abrüſtungsver⸗ trag als eine vertragsmäßige Gegenleiſtung aner⸗ kennen kann, allgemein bekannt ſind. Seit Jahr und Tag ſind dieſe Vorausſetzungen von den amtlichen Vertretern Deutſchlands bei jeder ſich bietenden Ge⸗ legenheit ausgeſprochen worden. Unſer Stand⸗ punkt iſt, daß Deutſchland einen erſten Ab⸗ rüſtungsvertrag nur dann als ſolchen anerkennen kann, wenn er eine gerechte, der Sicherheit aller Staaten Rechnung tragende Löſung bringt. Dieſe Auffaſſung hat erſt vor wenigen Wochen der Reichs⸗ außenminiſter Dr. Curtius hier in Genf wieder⸗ holt. Ich ſelbſt habe mich ſtets im gleichen Sinne ausgeſprochen. Deutſchland wird die Abrüſtungs⸗ konvention danach beurteilen, ob ſie als Gegenleiſtung für die deutſche Abrüſtung endlich den Grun dſa tz paritätiſcher Sicherheit verwirklicht; der Entwurf, den Sie in den letzten fünf Jahren aus⸗ gearbeitet haben, tut das nicht. Ablehnung des deutſchen Antrags Telegraphiſche Meldung Genf, 27. Nov. An die Erklärung des Graſen Bernſtorff im Vor⸗ bereitenden Abrüſtungsausſchuß entwickelte ſich eine längere, bewegte Ausſprache, in der Lord Cecil⸗ England und Maſſigli⸗ Frankreich ſich gegen die deulſche Auffaſſung wandten, während ihr de Marinis⸗ Italien im weſentlichen zu⸗ ſt i m mte. Bei der Abſtimmung wurde der Antrag, den Ar⸗ tikel mit dem vorliegenden Zuſatzantrage zu ſtrei⸗ chen und die ganze Frage bis zur Abrüſtungskon⸗ ferenz offen zu laſſen, gegen die Stimmen Deutſchlands, Rußlands, Italiens, der Türkei und Bulgariens abgelehnt. Die Formulierung des betreffeuden Artikels unter Berückſichtigung des franzöſiſchen Zuſatzan⸗ trages und eines ähnlichen Antrages Lord Cecils wurde einem Redaktionskomitee überwieſen. Aus dem Haushaltsausſchuß Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 27. Nov. Im Haushaltsausſchuß des Reichstages wurde heute die Ausſprache über die Oſthilfe beendet. Die Nationalſozialiſten ſtellten für den Voll⸗ ſtreckungsſchutz einen Antrag, den Dr. Cremer von der Deutſchen Volkspartei mit Recht als irreführend bezeichnete, da er„in leichtfertigſter Weiſe“ Hunderte von Millionen Mark bean⸗ ſpruche, ohne ſich um die Finanznot des Reiches zu kümmern. Der Ausſchuß wandte ſich dann der Wei⸗ terberatung der Verordnung zu, die die Erſchließung von Einnahmen für die Gemeinden behandelt. nicht geſtört. —ů— Heuchleriſche Mede Tardieus Telegraphiſche Meldung 8 Paris, 27. Noy. Auf dem Bankett einer Pariſer Bezirksvereinigun republikaniſcher Parteifunktionäre hat Miniſter⸗ präſident Tardieu geſtern abend eine Rede ge, halten, bei der er an die Einigkeit ſeiner Mehrhel appellierte, da ja die Radikalen doch die Konzentrg⸗ tionen nur als eine von ihnen beherrſchte Mehrheit anſehen. Tardieu ging dann auf die U nf rucht⸗ barkeit der parlamentariſchen Arbe ten in Frankreich ein und erklärte, ſeit Wieder, eröffnung der Parlamentsſeſſion habe das franzöſiſche Parlament von 21 Sitzungs⸗ tagen nur an ſechs Tagen fruchtbare Parlamentsarbeit geleiſtet. Tardieu hoh dann die Bemühungen ſeiner Regierung in Genf und im Haag hervor, Löſungen zu erreichen, die den Intereſſe Frankreichs und des Friedens entſprecheh, Frankreich habe das Recht gehabt zu hoffen, daß die vollkommen liberale Weiſe, mit der es die Verträge ausgelegt habe, in einem be⸗ nachbarten Lande eine logiſche und moraliſche Gegenleiſtung auslöſen würde. Gewiſſe Er⸗ eigniſſe hätten eine Enttäuſchung gebracht. Aber die franzöſiſche Regierung habe nicht ver⸗ fehlt, die unerläßlichen Vorſichts maßnahme zu ergreifen. Das Ziel der franzöſiſchen Außen⸗ politik ſei der Frieden. Tardieu erinnerte daran, daß die Regierung die Sicherheit⸗ und Grenzſchutzmittel nicht aus dem Auge verloren habe, denn ſte habe bauprogramms gehe regelmäßig vonſtatten und die Kriſis in der Luftſchiffahrt ihrer Löſung entgegeg. Die Regierung habe ihre beſondere Aufmerkſamkeit dem Finanzproblem gewidmet, weil Tardien ſelbſt ſich 1917 davon habe überzeugen können, daß, wenn die Vereinigten Staaten damals nicht in den Krieg eingetreten wären, und wenn Frankreich nich aus ihren erſten Vorſchüſſen bereits im Juni des ge⸗ nannten Jahres hätte Nutzen ziehen können, Ge⸗ fahr beſtanden hätte, daß 800 000 Tonnen Waren mangels Bezahlung auf den Kais von Newyork ver⸗ blieben wären. Daher ſtehe die finanzielle Sicherheit an erſter Stelle. 5 Letzte Meldungen Anſchlag auf den D⸗Zug Berlin— Stockholm — Berlin, 27. Nov. Geſtern abend wurde auf der Strecke Angermünde—Paſewalk in der Nähe der Blockſtelle Seelübbe auf den Zug D 17(Berlin Stockholm) ein Altentat verübt. Auf den Bahnkörper ſind ein ausgehobener Kilometer; ſtein im Gewicht von rund 17 Zentnern und eiſerne Geländerteile gelegt worden. Die Schienenräumer der-Zug⸗Lokomotive zer⸗ trümmerten jedoch das Hindernis. ohne Aufenthalt nach Paſewalk weiter. Reiſende wurden nicht verletzt. Der Betrieb it Die Unterſuchung iſt noch im Gange und wird geführt von der Staatsauwaltſchaft Prenzlau, der Kriminalpolizei und Verwaltungsſtelle der Reichsbahndirektion Stettin. Proviſoriſche Verlängerung der Tarifbeſtim⸗ mungen für die Reichs bahnarbeiter — Berlin, 26. Nov. Die Reichsbahnhaupfver⸗ waltung teilt mit: Bekanntlich haben die Gewerk, ſchaften die Arbeitszeitbeſtimmungen des Lohntariſ⸗ vertrages für die Arbeiter der Reichsbahn auf des 30. November 1930 gekündigt, um eine Arbeitszeit kürzung zu erwirken. Die Verhandlungen darüber haben zu keiner Einigung geführt. Um einen tarifloſen Zuſtand zu vermeiden, wurde die Geltung der gekündigten Be⸗ ſtimmungen bis zum 15. Dezember 1930 ver⸗ längert. Abflug des„Do X“ nach Liſſabon — La Coruna, 27. Nov. Das Rieſenflugzeng Do. X iſt um 12 Uhr mittags Mz. bei ſtrömen⸗ dem Regen in Richtung Liſſabon abgeflogen. n Arbeit und Perſönlichkeit Hendrik de Man in der Volkshochſchule Der Menſch iſt nicht nur das, was die Natur in ihn an Anlagen hineingelegt hat, er empfängt dazu noch eine ſehr weitgehende Formung durch die Um⸗ welt im Ablauf ſeines Lebens. Die wichtigſte Ein⸗ wirkung neben der Erziehung und der Beeinfluſſung durch perſönliche Beziehungen übt die Berufsarbeit aus, die ſich ſogar im ganzen äußeren Gehaben des Menſchen auszudrücken vermag. Ueber die Fäden, die zwiſchen Menſch und Arbeit ſich ſpinnen und beide in eigentümlicher Weiſe aneinander ketten, kann für den heutigen Menſchen des Maſchinenzeitalters viel⸗ leicht niemand beſſer ſprechen als Dr. Hendrik de Man, Frankfurt, der in ſeinem Buch(Diederichs⸗ Verlag)„Der Kampf um die Arbeits⸗ freude“ gerade dieſem Angelpunkt der ſeeliſchen Not des Meunſchen von heute nachgeht. Der Verfaſſer entſtammt dem ſozialiſtiſchen Ge⸗ dankenkreis. Aber kaum je verſpürt man in ſeinem Buch eine dogmatiſche Voreingenommenheit. Auf⸗ grund von den Ausſagen von 76 Induſtriearbeitern und Angeſtellten, die ihm in freier und offener Weiſe, die auch im Auszug oft menſchlich ergreifend iſt, ihr Arbeitserlebnis zu ſchildern, ſucht der Verfaſſer mit feinem an der modernen Pſychologie geſchulten Ver⸗ ſtändnis das Arbeitserlebnis zu faſſen. Wie der vorſichtige, nur um Heilung bemühte Arzt legt er die Wurzeln der Arbeitsfreude und der Arbeitsunluſt dar. Gegenüber dem ſo häufig gehörten Gerede von der Ertötung jeder Arbeitsfreude durch die Maſchine und die Rationaliſierung iſt es ein erfreulicher Blick in die Zukunft unſeres Zeitalters, daß auf dem Bo⸗ den des auch heute noch vorhandenen Pflichtbewußt⸗ ſeins die Schaffung eines neuen Arbeitsethos durch⸗ aus möglich iſt, weil eben die Arbeit in ſo vielen Trieben der menſchlichen Natur ihre Wurzeln hat. Es wird auch eindringlich gezeigt, daß die Arbeits⸗ hemmungen, welche die Unluſt hervorrufen, beſeitigt werden können. Wer die Einzelausführungen dar⸗ Über lieſt und ſich von dem durchaus gefeſtigten Glau⸗ ben des Verfaſſers an die ſeeliſche Notwendigkeit und ſittliche Verpflichtung zur Arbeit tragen läßt, wird auch den Entſchluß faſſen, an der Entſtehung des neuen Arbeitsethos mitzuarbeiten und damit Arbeit und Perſönlichkeit wieder ſo eng miteinander zu verbinden, wie ſie von Natur zuſammengehören. Welches das neue Arbeitsethos ſein wird, das entwickelte Prof. Hendrik de Man geſtern abend in der Volkshochſchule. Er ging aus von der Zeit des Frühkapitalismus, in der Arbeit und Perſön⸗ lichkeit noch innig miteinander verbunden waren, weil die Arbeit als Selb ſt ausdruck der Perſönlich⸗ keit betrachtet werden konnte. Der Induſtriekapi⸗ talismus hat dieſe Möglichkeit vernichtet. Er ſchuf das Bürgertum, die beſitzende und herrſchende Klaſſe mit der Verbrauchs⸗ und Muſekultur, in der die Handarbeit entwertet, die Maſchinen zwiſchen Ar⸗ beitsleitung und Ausführung geſtellt wurde. Nun ſieht man nicht mehr in der Arbeit ein Lebensziel, ſondern nur noch den Gewinn, den man dadurch erhält, die Arbeit verliert ihren eigentlichen Sinn als Lebensausdruck, daran iſt aber nicht die Maſchine ſchuld, die man verbeſſern kann, um die Eintönigkeit und Geiſtloſigkeit zu überwinden, ſchuld iſt vielmehr an der Entſeelung der Arbeit die Geſellſchafts⸗ ordnung, die aus der Maſchine nur Profit ziehen will durch Autokratie, Prämie, Akkord. Das Lebens⸗ ziel wird heute in der Freizeit geſehen, auf deren Geſtaltung aber der Sinnverluſt der Arbeit über⸗ greift. Eine neue Art der Ermüdung, die nervöſe Ueberreizung, hemmt die geſunden Arbeitstriebe und wird auszugleichen geſucht durch die Nerven⸗ reize, welche die Vergnügungsinduſtrie bereit hält. Jenes Ideal der Arbeit als Selbſtausdruck war schließlich ein bürgerliches, das den„Spießer“ hervorbrachte. „Kollektiv“ ⸗ziel ſein, d. h. die an den Maſchinen noch notwendige Arbeit wird um der Gemeinſchaft willen geleiſtet und gibt deswegen dem Menſchen Befriedigung. Durch beſondere organiſatoriſche Maßnahmen kann ſie bis auf wenige Stunden ver⸗ kürzt werden, ſodaß der Menſch in der Freizeit noch dem„Selbſtausdruck“ leben kann.— . Das neue Ziel der Arbeit wird ein Der„Spießer“ ſcheint alſo doch etwas zu ſein, was den Urtrieben des Menſchen entſpricht, die durch die Kollektivarbeit nicht zu ihrem Rechte kommen. Welches iſt denn da eigentlich die Arbeit, die dem Menſchen in ſeinem Weſen gerecht wird? Der Red⸗ ner befindet ſich nach ſeinen mündlichen Ausführun⸗ gen in einem eigentümlichen Zwieſpalt: er ſteckt noch im dogmatiſchen Marxismus, den er teilweiſe mit ſeinen theoretiſch pſychologiſchen Unterſuchungen ſchon überwunden hat. Für ſeine Ausführungen im Rahmen einer„Menſchenkunde“ wäre es jedenfalls vorteilhafter geweſen, die Seele des Induſtriearbei⸗ ters eingehender nach allen Triebmotiven darzuſtel⸗ len, als„Utopien“ zu geben, die nicht dem Kreiſe der Menſchenkenntnis entnommen ſind. Denn dieſe Uto⸗ pien gehören auch nicht in die„Pſychologie des Sozialismus“, die den proletariſchen Sozialismus „als Ausgleichsvorſtellung eines geſellſchaftlichen Minderwertigkettskomplexes“ verſtehen lehrt. Die Erläuterung dieſes Satzes für ſich hätte allerdings ſehr viel zur Menſchenkenntnis beigetragen.—b Profeſſor Dr. Ernſt Wülfing⸗ Heidelberg begeht am 27. November ſeinen 70. Geburtstag. Wül⸗ fing war zuletzt Ordinarius für Mineralogie und Petrographie in Heidelberg. Er hatte 1884 bei Bunſen promoviert, wurde 1886 Aſſiſtent am Chemi⸗ ſchen Inſtitut in Berlin und ſiedelte dort ſpäter an das Mineralogiſche Inſtitut über. Nach dreijähriger Aſſiſtententätigkeit in Heidelberg habilitierte er ſich 1891 in Tübingen, wurde dort a. o. Profeſſor, zog 1899 an die Landwirtſchaftliche Hochſchule in Hohen⸗ heim, dann an die Techniſche Hochſchule Danzig, 1906 nach Ktel, von wo aus er 1908 als Nachfolger Roſen⸗ buſchs nach Heidelberg berufen wurde. 1928 trat er in den Ruheſtand. Die Mineralogie verdankt dem Gelehrten eine große Anzahl präziſer Methoden und Apparate für exakte Meſſungen, deren praktiſche Er⸗ gebniſſe in den Neuauflagen der Roſenbuſchſchen „Mikroſkopiſchen Phyſiographie“ von ihm nieder⸗ gelegt wurden. Auch die Meteoritenkunde verdankt Wülfing grundlegende Arbeit und Förderung. — Der Polarforſcher Sperdrup 7 Otto Sverdrup, der Kapitän der„From“ auf der Nanſenexpedition von 1893⸗96, iſt im Alter von 75 Jahren geſtorben. Sverdrup, deſſen Buch„Nut Land“(Neues Land) auch ins Deutſche überſetzt wurde, leitete ſelbſtändig die zweite norwegiſche Pollarexpedition von 18981900. Er bat ſeinen ehemaligen Gefährten Fridtjof Nanſen nicht lange überlebt. Die Neubeſetzung des Koblenzer Intendanten poſtens. Für den verſtorbenen Richard Joſt bei Stadttheater Koblenz hat die Stadtverwaltung Theodor Haerten, der bisher am Neuen Schal ſpielhaus in Königsberg tätig war, als ſtellvertrel den Intendanten gewählt und ihm die künſteri und geſchäftliche Oberleitung für den M. der Spielzeit übertragen. die Einjährigen. Dienſtzeit verbeſſert, die Durchführung des Flotten, Der Zug fuht geſch ele, 1 1930 — eus 7. Noy. reinigu Minſſen Rede ges Mehrheit onzentrg⸗ Mehrheſt if rucht⸗ Arbei, ieder, on habe tzungs⸗ chthare rdieu hoh Genf und die dem atſprecheh, A. offen, it der m be⸗ aliſche e Er⸗ racht. ticht ver⸗ rah men n Außen⸗ aran, daß und m Auge tjährigen⸗ t „Flotten⸗ n und die entgegen, erkſamkeit J Tardien nen, daß, cht in den reich nicht ni des ge⸗ nen, Ge⸗ en Waren byork ver⸗ Sicherheit N tockholm nd wurde der Nähe (Berlin Auf den meter: ern und den. otive zer⸗ Zug ſult Betrieb iſt im Gange t waltſchaſt tungsſtelle fbeſtim⸗ ter thauptver⸗ Gewerk⸗ Lohntariſ⸗ n auf den rbeitszeil⸗ zu keiner zuſtand zu rigten Be⸗ 930 ver⸗ n enflugzeng ſtrömen⸗ n. — 5 7 m“ auf ter von ch„Nyt iberſetzt wegiſche Er hat anſen tendantel; Joſt bein erwaltu en Schal vertreten. ünſteriſh den Re 5 8 Donnerstag, 27. November 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 552 Anveränderte Marktpreiſe 72 Der Schiedsſpruch Die Marktlage hat ſich ſeit der vorigen Woche Anbegründete Beſchwerden in ber FNhemnſchiffahrt wenig verändert. Das Angebot iſt reichlich, ſo daß bie Hausfrauen genügend Auswahl haben. Die Preiſe ſind un verändert. Spinat, friſche Ware, koſtet 12 und 15 Pfg., Roſen⸗ kohl, je nach Qualität, 18 bis 22 Pfg., alle Kohlarten 10, 12 und 15 Pfg. das Pfund. Mohr⸗ und Waſſer⸗ rüben wurden zu 8 und 10 Pfg. feilgehalten. Mit ſchönen Früchten war der Obſtmarkt verſorgt. Das Pfund Kochäpfel bekam man ſchon von 20 Pfg. an. Tafeläpfel konnte man für 40 und 50 Pfg. das Pfund kaufen. Zitronen gab es zu 8, 10 und 12 Pfg., die erſten Apfelſinen, friſche Ernte, das Pfund von 35 Pfg. an. Trauben wurden immer noch angeboten, das Pfund zu 40 und 50 Pfg. Ze mehr wir uns Weihnachten nähern, deſto zahlreicher werden die Gänſe auf dem Markt. Das Angebot war heute größer als je in dieſem Herbſt. In langen Reihen, hundert und mehr Stück, liegen ſie da, dieſe appetitlichen Vögel..30 und.40/ koſtet das Pfund. Auch der übrige Geflügelmarkt war reichlich verſorgt. Ebeuſo bot der Wildhandel Reh⸗ wild, Haſenteile und Faſanen zu Preiſen von.30 his.40% an. Auch der Fiſchhandel konnte mit Fluß⸗ und Seefiſchen reichlich aufwarten. Ins⸗ beſondere Hechte in großer Zahl, das Pfund wie immer zu.60 /, lockten zum Kaufe. Kabeljau wurde mit 40 und 50 Pfg. bezahlt, Goloͤbarſch und Seelachs mit 40 Pfg. Das Angebot in Butter war wieder groß. Die Preiſe haben durchſchnittlich um 5 Pfg. beim Pfund nachgelaſſen. Landbutter erhielt man für.40 und 150„ das Pfund, Tafelbutter für.60 J, Molkerei⸗ butter.70 //. Friſche Eier wurden zu 16 und 17 Pfg. angeboten. Der Blumenhandel ſtand im Zeichen begin⸗ nenden Winters. Herbſtaſtern, Chryſanthemen und Alpenveilchen ſind die letzte Pracht des ausgehenden Herbſtes. Vom Stäodtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden fol⸗ gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln 4; Salatkartoffeln 10—12; Wirſing—8; Weiß⸗ kraut—8; Rotkraut—10; Blumenkohl, Stück 1560; Karotten, Bſchl.—12; Gelbe Rüben—8; Rote Rüben 8 bis 10; Spinat 10—12; Mangold 10—12; Zwiebeln—7; Kopfſalat, Stück 10—30; Endivienſalat, Stück—20; Ober⸗ kohlraben, Stück—15; Roſenkohl 18—25; Tomaten 4050; Radieschen, Bſchl.—15; Rettich. Stück 10—25; Meerrettich, Stück 10—40; Schl. Gurken(groß), Stück 60—120; Schwarz⸗ wurzel 3045; Suppengrünes, Bſchl.—8; Peterſilie, Bſchl. —8; Schnittlauch, Bſchl.—7; Lauch, Stück—12; Aepfel 560; Birnen 20—45; Zitronen, Stück—10; Orangen, Stück 1520; Bananen, Stück—15; Süßrahmbutter 170 bis 200; Landbutter 140—160; Weißer Käſe 45—50; Eier, Stick 11—21; Aale 160—180; Hechte 160180; Barben 100 bis 120 Karpfen 140; Schleien 160-180; Breſem 80—100; Backfiſche 50—60; Kabeljau 40—60; Schellfiſche 5060; Goldbarſch 50; Seehecht 80: Stockfiſche 20-50; Hahn, ge⸗ ſchlachtet, Stück 150500; Huhn, geſchlachtet, Stück 250 bis 00, Enten geſchlachtet, Stück 350— 700; Tauben, geſchlachtet Stück 80—120; Gänſe, geſchlachtet, Stück 6002800; Gänſe, geſchlachtet, 14—150; Rindfleiſch 110; Kuhfleiſch 80; Kalb⸗ fleiſch 120130; Schweinefleiſch 100110; Gefrierfleiſch 76. Preisabſchlag in der Volksküche Die vom Badiſchen Frauenverein mit Unter⸗ ſtützung der Stadtverwaltung Mannheim betriebene Volks küche in der Neckarſtadt wird von Mon⸗ lag ab ihren Eſſenpreis um fünf Pfennig her⸗ abſetzen. Am gleichen Tag wird auch die Volks⸗ küchen abteilung in der Schwetzinger⸗ ſtabt, im Hauſe Augartenſtraße 63 eröffnet. Das Fürſorgeamt hat dort einen ehemaligen Laden mü zwei Zimmern und Küche in dem der Gewerbebank gehörigen Hauſe gemietet und die Räume freundlich neu herrichten laſſen. Das Eſſen mit Suppe(Ge⸗ müſe, Kartoffeln und Fleiſch) koſtet 45 Pfennig, ohne Suppe 35 Pfennig. Bisher koſtete das Eſſen in der Volksküche 50 Pfennig. 25 Fahre ſtäötiſcher Beamter 8 Am heutigen Tage ſind es, wie mitgeteilt, 25 Jahre, daß Kaſſendirektor Karl Kellermann in den Dienſt der Stadtverwaltung Mannheim trat. Herr Kellermann hat dieſe Dienſtzeit beim ſtädtiſchen Fürſorgeamt zurückgelegt. Zu Ehren des Jubilars fand heute früh in ſeinem Dienſtzimmer eine kleine Feier ſtatt, bei der durch die Vorgeſetzten ſeine Ver⸗ dienſte entſprechend gewürdigt wurden. Von den Kollegen und Kolleginnen und von dem Verein ſtädt. mten wurden ihm ſinnvolle Geſchenke überreicht. Herr Kellermann iſt aber nicht nur ein wertvolles Glied der ſtädt. Beamtenſchaft. Er iſt heute noch aktives Mitglied der Liedertafel und hat ſich vor⸗ nehmlich als Vorſtandsmitglied beſondere Verdienſte erworben. Es iſt deshalb ſelbſtverſtändlich, daß ihm an ſeinem heutigen Ehrentage in reichem Maße Glückwünſche dargebracht wurden. Auch wir ſchließen uns der Schar der Gratulanten an und wünſchen Herrn Kellermann ein noch recht langes Wirken. ** * Reichshandwerkswoche. Die Vorſtände des Reichsverbandes des deutſchen Handwerks und des Deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammertages haben in einer gemeinſchaftlichen Sitzung beſchloſſen, u der Zeit vom 15. bis 22. März 1931 eine erbewoche für das Handwerk unter der ezeichnung„Reichshandwerkswoche“ zu veranſtal⸗ en. Die vorbereitenden Arbeiten hierzu ſind in An⸗ griff genommen. Ueber ihren Fortgang wird regel⸗ mäßig berichtet. Angeſichts des Mangels an Auf⸗ kägen im Handwerk wird man den Bemühungen nür Erfolg wünſchen können. Die gelben 50⸗RPfg.⸗Stücke werden eingezogen. e 50 Rentenpfennig⸗ und Reichspfennig⸗Stücke 1 Aluminiumbronze werden eingezogen. Außer 15 3 der Einlöſung beauftragten Kaſſen iſt nie⸗ 125 verpflichtet, dieſe Münzen in Zahlung zu 50 men. Sie werden aber bis zum 30. Nov. 1931 bet 0 Reichs⸗ und Landeskaſſen zu ihrem Nennwert owhl in Zahlung als auch zur Umwechſlung ange⸗ nommen. 91 Freiwilliger Tod. Geſtern abend hat ſich ein Ae alter verheirateter Ka uf mann in der 1 890 5 in ſeiner Wohnung erſchoſſen. Der ſeit 1 58 855 Zeit arbeitsloſe Mann war herz⸗ und ner⸗ enleidend. Dies dürfte die Urſache der Tat ſein. „ Brieftaſche mit 645 verloren. Am 27. Nov. uuns im Schlacht und Viebhof eine Brieftasche a 915 1 0 Leder mit vier Fächern, enthaltend a, beſtehend aus einem Hundertmarkſchein, vier üſzigmarkſcheinen, der Reſt Zwanzig⸗ und Zehn⸗ ilſcheine, verloren. Der„ehrliche Finder“ hat ſich 2 Eine Erwiderung von amtlicher Seite Von der Preſſeabteilung der badiſchen Regierung wird uns geſchrieben: Vor einiger Zeit ging durch die Preſſe ein Artikel des Verbandes badiſcher Holzinduſtrieller mit der Aufſchrift:„Iſt das badiſche Wirt⸗ ſchaftspo litik?“, in dem die Vergebung der Be⸗ ſtuhlung des Landestheaters einer ſcharfen Kritik unterzogen wurde. Gleichzeitig wurden auch Be⸗ ſchwerden über die Vergebung von Arbeiten für den Erweiterungsbau des Reichstagsgebäudes laut. Hier⸗ zu iſt folgendes zu bemerken: Die vom Verband badiſcher Holzinduſtrieller e. V. Karlsruhe an verſchiedene Zeitungen gegebene Mitteilung über die Vergebung der Neubeſtuhlung des Landestheaters und anderer Arbeitsvergebungen bedarf der Richtig⸗ ſtellung. Das einheimiſche Gewerbe iſt zur An⸗ gebotsabgabe für die Stühle des Landestheaters her⸗ angezogen worden. Die Zahl der Firmen, die ſich mit der Sonderanfertigung von Klappſtühlen befaßt, iſt an ſich gering. Die dafür in Baden in Frage kommenden Firmen wurden, ſoweit ſie der Bau⸗ abteilung des Finanzminiſteriums nicht bekannt waren, durch Rückfrage beim Landesgewerbeamt er⸗ mittelt. Drei badiſche Firmen wurden zur Angebotsabgabe aufgefordert. Daneben aber auch die Firma Hyan in Berlin, die ſich ſeit vielen Jahr⸗ zehnten ausſchließlich mit der Anfertigung von The⸗ aterſtühlen befaßt und führend auf dieſem Gebiet iſt und die zudem vor etwa 35 Jahren die geſamte feſte Beſtuhlung des Landestheaters geliefert hat. Von den zur Teilnahme an der engeren Submiſſion auf⸗ geforderten Firmen verzichtete eine von vorn⸗ herein auf die Abgabe eines Angebotes mit der Be⸗ gründung, daß ſie ſich mit der Anfertigung derartiger Stühle nicht befaſſe, und ſie empfahl, an ihrer Stelle eine Firma in München beizuziehen. Eine zweite bekannte badiſche Firma gab zwar ein Angebot ab, bot aber kein badiſches Erzeugnis, ſondern das einer ſächſiſchen Firma an. Die einzige noch ver⸗ bleibende badiſche Firma, die übrigens ihr Angebot nicht ſelbſt bearbeitete und vorlegte, ſondern ſich durch eine Karlsruher Möbelfabrik vertreten ließ, war im Preis mit ihrem Vorſchlag ſo hoch, daß ſie gleich hätte ausſcheiden müſſen. Es wurde ihr aber noch einmal Gelegenheit gegeben, billigere Vorſchläge zu machen. Trotz aller nachträglichen Vereinfachun⸗ gen und Verbilligungen blieb ihr Preis immer noch ſo hoch, daß die Ausführung der Neubeſtuhlung mit den Mitteln, die dafür bewilligt waren und die nicht überſchritten werden durften, überhaupt unmöglich geworden wäre. Das von der Firma Hyan an⸗ gebotene Modell war das einzige, das für den vorliegenden Zweck nach Konſtruktion und Form ſo⸗ wohl die vergebende Behörde als auch den zur Ent⸗ ſcheidung zugezogenen Herrn Intendanten reſtlos be⸗ friedigte. Da dieſes Modell gleichzeitig auch das billigſte war, ſo konnte die Entſcheidung nach Sach⸗ lage gar nicht anders ausfallen, als es geſchehen iſt. Dem Verband badiſcher Holzinduſtrieller wurde auf ſeine zweimaligen ſchriftlichen Anfragen wegen der Vergebung der Theaterbeſtuhlung ſachdienliche Auskunft erteilt. Es fällt daher auf, daß der Verband trotz der ihm gewordenen Aufklärung Anſchuldigun⸗ gen durch die Preſſe in die Oeffentlichkeit bringt, die den tatſächlichen Vorgängen der Arbeitsvergebung nicht entſprechen. Auf das Erſuchen, die bei der Auf⸗ forderung zur Angebotsabgabe übergangenen, der Bauverwaltung nicht bekannten badiſchen Firmen zur künftigen Berückſichtigung mitzuteilen, hat der Ver⸗ band bisher nicht geantwortet. Jeuer- Jeuer 75 v. H. aller Brände ſind nachweislich durch Un⸗ vorſichtigkeit und Leichtſinn, durch ſpielende Kinder oder ſonſtwie vermeidbare Zufälle entſtanden. Die Möglichkeit, durch größere Sorgfalt einen erheblichen N Teil der durchſchnittlich Jahr um Jahr auftretenden Brände zu vermeiden, hat ein unfreiwilliges groß⸗ zügiges Experiment in der Inflationszeit geliefert. Denn damals, als Sachwerte alles und Geld nichts wert war, iſt die Zahl der Brände erheblich ge⸗ funken. Dieſe überraſchende Tatſache kann nur auf . Zu der Erwähnung der Geſtühlvergebung für das Schloß in Bruchſal und Schwetzin⸗ gen iſt zu bemerken, daß von einer derartigen An⸗ ſchaffung den amtlichen Stellen überhaupt nichts bekannt iſt. Was über die Vergebung der Beſtuhlung des Studentenhaufes, der kein behördlicher Bau iſt, geſagt wird, iſt an ſich richtig. Es ſind dort, ſoweit als möglich, badiſche Firmen berückſichtigt worden. Wenn es ſich aber bei den Verhandlungen mit badiſchen Lieferfirmen herausſtellt, daß dieſe Erzeugniſſe außerbadiſcher Fir⸗ men anbieten und die Ware von den Erzeugerfirmen unmittelbar ohne den Gewinnzuſchlag des Zwiſchen⸗ verkäufers, alſo erheblich billiger, zu erhalten iſt, ſo würde es gewiß von niemand verſtanden werden, wenn ein gemeinnütziges, mit Mitteln aus dem gan⸗ zen Reich finanziertes Unternehmen dann nicht von der Erzeugerfirma unmittelbar kaufen würde. Daß Arbeiten und Lieferungen, die innerhalb des Landes ausgeführt werden können, nicht ohne Grund außerhalb des Landes vergeben werden, iſt ſelbſtverſtändlich und deckt ſich mit den Vorſchriften der Verdingungsordnung und mit der Praxis der ſtaatlichen Hochbau⸗ verwaltung. Wenn der Verband ſich um die badiſche Wirtſchaft und badiſche Arbeiter verdient machen will, ſo böte ſich ihm ein reiches Feld der Tätigkeit in der Ein ⸗ ſchränkung des Vertriebs von auslän⸗ diſchen Hölzern zugunſten des einhei⸗ miſchen und damit auch des in Baden gewachſenen Holzes. Aus Schwarzwaldtannen und anderen ein⸗ heimiſchen Hölzern ließen ſich ebenſo gute und ebenſo ſchöne Böden uſw. herſtellen, als aus Pitchpine, Red⸗ pine und Oregon. Auch die Beſchwerden, die der Artikel gegen die Vertretung der badiſchen Wirtſchaft in Berlin wegen Nichtberückſichtigung badiſcher Fir⸗ men bei der„Innenausſtattung des Erweiterungs⸗ baues des Reichstagsgebäudes“ erhebt, ſind voll⸗ kommen unberechtigt. Der in Ausſicht ge⸗ nommene Erweiterungsbau des Reichstags iſt, wie bekannt, über den Geländeerwerb noch nicht hinaus⸗ gekommen. Die Arbeiten auf Abänderung des Ge⸗ ſtühles im Sitzungsſaal, um die es ſich lediglich han⸗ delt, waren nur zum Teil Neuanſchaffungen, zum an⸗ deren Teil dagegen Reparaturarbeiten, die an dem vorhandenen Geſtühl vorgenommen wurden. Ir⸗ gend welche nennenswerte ſonſtige Ar⸗ beiten an der Innenausſtattung im Reichstagsgebäudeſind in dieſem Jahre überhaupt nicht in Angriff genommen worden. Der Verband verwechſelt offenbar die Arbeiten im Reichstag mit der Innenausſtattung des in Fachkreiſen allgemein bekannten Erweiterungs⸗ baues der Reichskanzlei. Im Hinblick auf den beſonderen Charakter dieſes Innenbaues hatte aber die Reichsbaudirektion nur einige wenige allgemein bekannte Spezialfirmen zur Abgabe von Angeboten aufgefordert. Nach zuverläſſiger Mitteilung haben badiſche Firmen ſich rechtzeitig über⸗ haupt nicht beworben. Lediglich eine Firma des badiſchen Oberlandes iſt erſt nachträglich vorſtel⸗ lig geworden. Dies geſchah aber in einem Zeitpunkt, in dem ihre Berückſichtigung nicht mehr möglich war. Uebrigens hat ſich auch keine badiſche Firma an die Vertretung der badiſchen Wirtſchaft in Berlin ge⸗ wandt und dort um Unterſtützung nachgeſucht. Die Beſchwerden des Verbandes badiſcher Holzinduſtriel⸗ ler und ſeine Angriffe auf die Berliner badiſche Ver⸗ tretung entbehren ſomit jeder Unterlage. Es brennt! die in jenen Notzeiten erheblich geſteigerte Sorgfalt und Aufmerkſamkeit zurückgeführt werden. Wir befinden uns wieder in einer drängenden Notzeit unſeres wirtſchaftlichen Lebens und müſſen alle Kräfte anſpannen, um überflüſſige Ausgaben zu vermeiden. Obendrein iſt die Verhütung von ſchwe⸗ ren Unglücksfällen, oft mit tödlichem Ausgang, und von Geſundheitsſchädigungen ſelbſtverſtändliche Men⸗ ſchenpflicht! Darum dürften die vom Verband der Deutſchen Berufsgenoſſenſchaften neuerdings heraus⸗ gegebenen Plakate, die vor dem Rauchen an be⸗ ſonders gefährdeten Stellen und vor dem leichtſinni⸗ gen Hantieren mit offenem Licht eindringlich warnen, in weiten Kreiſen willkommen ſein. Wenn dieſe Plakate an Stelle der bisher üblichen meiſt wenig auffälligen und faſt immer überſehenen Schrifttafeln — ſelbſt mit Hinweiſen auf polizeiliche Verbote und Strafen— treten, ergibt ſich aus dem mehrfarbigen Bild drohender Flammen ein Appell an das eigene Verantwortungsbewußtſein, der zweifellos wirkſamer iſt als das nüchterne Ver⸗ bot. Wenn nicht nur in den gewerblichen und land⸗ wirtſchaftlichen Betrieben, ſondern auch in allen öffentlichen Gebäuden und Privathäuſern, beſonders in Kellern und Bodenräumen, dieſe Plakate an gut ſichtbarer Stelle als auffallende Warner ihren Platz finden, dürfte zweifellos wenigſtens ein Teil der jetz ſo oft leichtſinnig verurſachten Brände vermieden werden. rr. ãðâ....../( ·(. Veranſtaltungen 3 Paul Branns„Marionetten⸗Theater Münchener Künſtler“ bringt heute, Donnerstagabend 8 Uhr, ſeine letzte Premiere heraus. Man hat in verſchiedenen illuſtrierten Blättern ſchon vor längerer Zeit die originel⸗ len Figuren zu der Groteske„GFoethe im Examen“ von Egon Friedell und Alfred Polgar geſehen, die von dem berühmten Simpliziſſimus⸗Zeichner Olaf Gul⸗ branſſon ſtammen. Außer„Goethe im Examen“ be⸗ kommt man am gleichen Abend noch eine jener entzückenden kleinen klaſſiſchen Meiſteropern zu ſehen:„Die Nürn⸗ berger Puppe“ von Adam mit Figuren und Deko⸗ rationen von Prof. Joſef Wacker le. Die Titelrolle ſingt Frl. Helene Sommer, die während ihrer Wirkſamkeit an der Bayeriſchen Staatsoper auch ſchon einmal am Mann⸗ heimer Nationaltheater gaſtiert hat. Dieſes Programm wird bis zum Abſchiedsabend, der am Sonntag, den 30. No⸗ ſein wi äg lich 8 Uhr wiederholt, außerdem eln, vember ſein wird, täglich 874 Uhr wiederholt, außerdem 5 1 und Fleiſch. finden noch nächſten Samstag und Sonntag je nachmittags 4 Uhr Wiederholungen des Märchenſpiels„Der große und der kleine Klaus“ ſtatt. * Weihnachtsmeſſe des Mannheimer Hausfrauenbundes. Die zeitgemäße Weihnachtsmeſſe„Billig und Schön“, die in den Räumen N 2, 4 vom Freitag, 28. Nov. bis 1. Dez. ſtattfindet, bringt außerdem noch eine Weih⸗ nachtsgebäckausſtellung nach neuen Rezepten. Sie will damit den Hausfrauen Anregung geben für die diesjährige Weihnachts⸗Gutſelbäckerei.(Weiteres Anzeige.) Eine diebiſche Familie * Radolfzell, 26. Nov. Eine Die bes ban de konnte hier hinter Schloß und Riegel geſetzt werden. Es handelt ſich um eine Korbmachersfamilie mit der Haushälterin, die die ganze Umgebung unſicher machten. Ein von einem Wagen herunter geſtohle⸗ ner Teppich, den ſie nach Entfernung des Mono⸗ gramms wieder verkaufen wollten, iſt ihnen zum Verräter geworden. Man fand bei den Herrſchaften ganzes Warenlager, hauptſächlich Wäſche Des Korbmachers Methode war, Körbe anzubieten, um bei dieſer Gelegenheit die Situation zu erkunden. Zu dem Schiedsſpruch in der Rheinſchiffahrt, des wir in unſerer Mittagsausgabe veröffentlichten, gab der Sonderſchlichter Dr. Joetten folgende Begründung: Nach dem von beiden Parteien im weſentlichen anerkannten Gutachten der Rheinkommiſſion iſt die Rheinſchiffahrt unter deutſcher Flagge zurzeit un⸗ rentabel und in ihrer Exiſtenz erheblich ge⸗ fährdet. Sie bedarf zu ihrer Geſundung dringend wirtſchaftspolitiſcher Maßnahmen, und zwar ſolche im Sinne einer organiſatoriſchen Zuſam⸗ menfaſſung zum Zweck der Marktbeherrſchung (Kartellierung und Beſeitigung des Hauptübels, nämlich des Ueberangebots von Schiffsraum), einer Aenderung der Eiſenbahntarife, einer Ver⸗ minderung des Koſtenunterſchieds gegen⸗ über den fremden Flaggen. Neben den Steuern entfällt weitaus der bedeu⸗ tendſte Teil des Koſtenunterſchieds auf die Ar⸗ beitskoſten, und es ſteht außer Frage, daß ein Ausgleich des Unterſchieds der Lohn⸗ und Arbeitsbedingungen den Geſamtkoſten⸗ ausgleich von Flagge zu Flagge nahezu her⸗ beiführen würde. Beträgt doch der Lohn⸗ und Gehaltsanteil für das Perſonal rund ein Drittel des geſamten Eigen⸗ verbrauchs der Betriebe. Die Kammer hielt daher eine fühlbare Entlaſtung des Lohnkontos für geboten. Sie iſt mit dem Gutachten der Auffaſſung,„daß dieſe Frage der Lohnkoſten nicht anders als im Zuſammen⸗ hang mit dem geſamtdeutſchen Lohn⸗ und Preis⸗ problem zu löſen iſt.“ Sie lehnt bewußt einen Zuſammenhang mit der jetzigen allgemeinen Preisabbaubewegung ab, weil der Frachtſatz auf dem Rhein ſich international regelt und überdies durch Naturverhältniſſe, wie Witterung und Waſſerſtand, beſtimmt wird. Der Ab⸗ bau entſpricht zwar nur der Hälfte des von den Unternehmern geforderten Satzes, die vorſtehenden Erwägungen zeigen aber, daß es ſich dabei nicht um eine ſchematiſche Halbierung, ſondern um ein wohl⸗ abgewogenes ſachliches Ergebnis han⸗ delt, das zurzeit gerade noch ſozial verantwortbar erſcheint. Die„Kölniſche Ztg.“ ſchreibt zu dem Schieds⸗ ſpruch:„Mit dieſem Schiedsſpruch zeichnet ſich ein weiterer weſentlicher Schritt in der Entwicklung in der deutſchen Rheinſchiffahrt ab. Der Wett⸗ bewerb, der unter billigeren Arbeitskoſten fahren⸗ den ausländiſchen Rheinflotten hatte bereits vor zwei Jahren zu Lohnſenkungsbeſtrebungen in der deutſchen Rheinſchiffahrt geführt. Damals kam es zu einem ſiebenwöchigen Ausſtand der Arbeit⸗ nehmer. Dieſer Streit fand keine endgültige Löſung, ſondern es wurde unter Verlängerung der beſtehenden Verhältniſſe ein unparteiiſcher wiſſenſchaftlicher Aus⸗ ſchuß eingeſetzt, der die Lage der deutſchen Rhein⸗ ſchiffahrt, insbeſondere die Wettbewerbsverhältniſſe mit den Flotten der anderen Staaten, prüfen ſollte. Das Gutachten dieſes Ausſchuſſes, das der Schlichter heute mit zur Begründung des Spruchs heranzieht, wurde im September dieſes Jahres veröffentlicht. Von Arbeitgeberſeite wurde daraufhin der beſtehende Lohntarif zum 31. Oktober gekündigt und eine Lohnherabſetzung etwa in Annäherung an den Stand der holländiſchen Löhne gefordert. Die an⸗ ſchließenden Lohnverhandlungen der beiden Parteien ſcheiterten. Die Arbeitnehmer haben daraufhin vor kurzem den Reichsarbeitsminiſter um die Ein⸗ ſetzung eines Sonderſchlichters gebeten. Dieſer hat in der Perſon Dr. Joettens den Spruch gefällt, der eine Lohnſenkung vorſieht, die hinter der Forderung der Arbeitgeber von etwa durchſchnittlich 13,5 v. H. um die Hälfte zurückbleibt. Man muß für die wei⸗ tere Entwicklung der Erklärungen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer zum Schiedsſpruch, die bis zum nächſten Montag befriſtet ſind, abwarten.“ Kommunale Chronik G Schwetzingen, 26. November. Aus der letzten Gemeinderatsſitzung iſt zu berichten: Ver⸗ geben wurden: Inſtandſetzung der Fahrbahn in der Herzog⸗, Scheffel⸗, Moltke⸗ und Marſtallſtraße; Her⸗ ſtellung des Entwäſſerungskanals in der Zeyher⸗ ſtraße; Lieferung von Kleinpflaſter und die Pflaſter⸗ arbeiten für die Herzogſtraße, Plattenbelag für Geh⸗ weg in der Viktoriaſtraße; Lieferung von Motoren⸗ öl, Baumſchützern, Pflaſterſteinen, Gehwegplatten und Kanaliſations materialien.— Dem Verkauf von 500 Ztr. Hafer vom Wieſenumbruchgelände wurde zugeſtimmt.— Die Almendverteilung auf Martini 1930 wurde genehmigt. Gegen das Geſuch des ſtetzgermeiſters Rudolf Futterer von Kappel⸗ rodeck um Erlaubnis zum Betrieb der Gaſtwirt⸗ ſchaft zum„Bayeriſchen Hof“ wurden unter Be⸗ jahung der Bedürfnisfrage Verſagungsgründe nicht geltend gemacht.— Die Weiterbelaſſung der auf dem Schloßplatz aufgeſtellten Verkaufshäuschen wurde abgelehnt; die Entfernung hat bis ſpäteſtens 1. Dezember 1930 zu erfolgen.— Die beantragte Erhöhung der feſtgelegten Beſchäftigungszeit der Wohlfahrtserwerbsloſen von 32 Stunden in der Woche auf 40 Stunden wurde grundſätzlich abgelehnt; ebenſo jede zuſätzliche Unterſtützung bei Beſchäftigung zum Tariflohn. In beſonders begrün⸗ deten Einzelfällen kann nach Stellungnahme der Fürſorgekommiſſion Erweiterung der 32ſtündigen Arbeitszeit um höchſtens 8 Stunden je Woche durch den Gemeinderat zugebilligt werden. Dieſe Zubilli⸗ gung kann davon abhängig gemacht werden, daß der Arbeitslohn des 5. Arbeitstages für laufende oder rückſtändige Verpflichtungen(Miet⸗ bezw. Kapital⸗ zinſen uſw.) verwendet wird.— Wegen Errichtung von zwölf—1⸗Wohnungen ſoll Projektausarbeitung erfolgen. Zur Finanzierung ſind außer den von der Gemeinde als Bauherrn aufzubringenden Mitteln (10 v. H. des Geſamtaufwandes) Wohnungsver⸗ bandsdarlehen und die aus dem zuſätzlichen Reichs⸗ wohnungsbauprogramm in Ausſicht geſtellten Mit⸗ teln in Höhe von 20000/ zu verwenden. Schluß des redaktionellen Teils 25 5 Fry: * 22 4 Socte ge, Donnerstag, 27. November 1930 N e Aus Baden Aenderung von Bahnhofsnamen * Karlsruhe, 26. Nov. Vom 1. Dezember an wird der Bahnhofsname Kleinlaufenburg⸗Oſt in„Laufen⸗ burg(Baden) Oſt“ und die Bezeichnung des Halte⸗ punkts Kleinlaufenburg in„Laufenburg(Baden)“ geändert. Lebensmüde Greiſin * Baden⸗Baden, 25. Nov. Eine 71 Jahre alte Soztialrentnerin hat ſich in ihrer Wohnung durch Oeffnen des Gas hahnens vergiftet. Maſernepidemie * Klepfau(Bezirk Adelsheim), 26. Nov. Hier iſt unter den Schulkindern eine Maſernepidemie ausgebrochen. Die Volksſchule mußte daher für zwei Wochen geſchloſſen werden. Zwei Pferde geſtohlen *Gerchsheim bei Tauberbiſchofsheim, 26. Nov. In einer der vergangenen Nächte wurden hier aus dem Stall eines Gaſtwirtes zwei wertvolle Pferde geſtohlen. Bis jetzt hat man von den Pferden und den Dieben noch keine Spur gefunden. Selbſtmord auf den Schienen * Kehl a. Rh., 26. Nov. Geſtern früh fand der Streckenwärter auf dem Gleiſe etwa 200 Meter öſtlich vom Stellwerk am alten Bahnhof die Leiche eines Mannes, dem der Kopf vom Rumpfe getrennt war. Der etwa 45 Jahre alte Mann wurde an⸗ ſcheinend von einem der Frühzüge überfahren. Irgendwelche Papiere hatte er nicht bei ſich. Der Tote hatte einen roten Schnurrbart, war gut und ſauber gekleidet und trug eine hellgraue Kappe. Verwegene Durchſchwimmung des Rheins * Kleinkems bei Lörrach, 27. Nov. Bei einer Schlägerei zwiſchen ſerbiſchen Arbeitern, die beim Kembſer Kraftwerkbau beſchäftigt ſind, verſetzte einer den beiden anderen Meſſerſtiche in den Ober⸗ ſchenkel und in die Hüfte. Dann flüchtete der Täter und ſprang in den Rhein, den er durchſchwamm und ſicher ans andere Ufer gelangte. Ehe er jedoch gefaßt werden konnte, war er verſchwunden. * 2 Heddesheim, 26. Nop. Hier wurde einem Land⸗ wirt in der Schulſtraße nachts das eingeſalzene Fleiſch, eines in voriger Woche geſchlachteten schweren Schweines, aus dem Keller entwendet. Nur einige Knochen ließen die Einbrecher zurück. Von den Tätern hat man bis jetzt noch keine Spur. L. Oeſtringen, 26. Nov. Die hier durchgeführte Sammlung zur Radiumſpende ergab den ſchö⸗ nen Betrag von 272,50 /.— Die Ausrüſtung der hieſigen Freiwilligen Feuerwehr iſt durch Anſchaf⸗ fung einer Kleinmotorſpritze bereichert worden.— Der kath. Jugend⸗ und Jungmännerverein ver⸗ anſtaltete eine Ausſtellung und einen Bazar, die finanziell ſehr gut abſchnitten. Eberbach, 26. Nov. Das Gaſthaus„Zum Och⸗ ſen“ ging um den Preis von 41000/ auf Herrn Schwinn aus Rothenberg über. Die Villa Kuecht, urſprünglich von der Oeffentlichen Spar⸗ kaſſe als Verwaltungsgebäude angekauft, vorbehalt⸗ lich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes, die be⸗ kanntlich nicht erteilt wurde, ging nun für den Kaufpreis von 36000/ an die Evang. Kirchenbehörde in Karlsruhe über. Berichte der Neuen Mannheimer Zeitung Bauern ⸗Schulungskurs in Freiburg * Freiburg, 27. Nov. Der Badiſche Bauernverein hat nach langer Pauſe — die Kriegsjahre liegen dazwiſchen— wieder zu einem Bauernſchulungskurs nach Freiburg eingeladen, der der Schulung und Feſtigung des Be⸗ rufsethos und des Standesbewußtſeins dienen will. Der Präſident des Bad. Bauernvereins, Schill⸗ Merzhauſen, weiſt auf dieſen Charakter der Veran⸗ ſtaltung hin, während Pfarrer Weigert⸗Meckers⸗ dorf(Oberpfalz) vom Sinn und Zweck des bäuer⸗ lichen Berufes ſpricht, ſo wie er ihn als Dorfgeiſt⸗ licher erlebt und vorgelebt hat. In einem zweiten Referat ſprach Generalſekretär Löwenkamp, der Geſchäftsführer der Vereinigung der Bauernvereine, von„Bauernnot und Bauern bildung“, indem er auf die kraftſpendende Wirkung der Scholle und die Zerſetzungskraft der Großſtadt hinwies. Zum Schluß ſprach der Direktor des badiſchen Bauernvereins Dr. Schwörer über„die wirtſchaft⸗ lichen und geiſtigen Wandlungen im Bauernſtande des Badener Landes“. Er gab einen hiſtoriſchen Ueberblick über die Geſchichte des Bauernſtandes und zeigte in wenigen Worten wie mit der ge⸗ wonnenen Freiheit des Bauern die Entwicklung ein⸗ ſetzte und welcher Wandel auf dem väterlichen Hof eintrat, als die Maſchine ihren Einzug hielt. Am Abend fand ein gemütliches Beiſammenſein ſtatt, deſſen Unterhaltungsprogramm Pfarrer Wei⸗ gert, unterſtützt von der Muſikkapelle St. Georgen, zur Tragödie Ein Dementi der Eltern * Säckingen, 26. Nov. Die Familie Dietſche von Herriſch⸗ ried, bei der, wie von uns gemeldet, in der vergangenen Woche ein 26 Jahre alter Sohn in völlig verwahrloſtem Zuſtande aufgefun⸗ den wurde, nachdem er elf Jahre lang von der Welt abgeſchloſſen war, teilt im„Säckinger Tagblatt“ mit, daß in der Preſſe un verantwortliche und durchaus erfundene Berichte über die Behandlung des Sohnes erſchienen ſeien. Dieſe ſeien geeignet, die Familie vor aller Oeffentlichkeit bloßzuſtellen. Die gericht⸗ liche Unterſuchung werde ergeben, daß an der ganzen Sache kein wahres Wort ſei. Feſtgeſtellte Tatſachen Wie der Badiſche Landespreſſedienſt von zuſtän⸗ diger Seite aus Freiburg erfährt, kann es un⸗ möglich zutreffen, daß die Eltern des Emil Dietſche in Herriſchried ihrem Sohn eine ſorgfältige Pflege haben angedeihen laſſen. Der Sohn Emil ſei durch die Schuld ſeiner Eltern vollſtändig verwahrloſt und faſt zum Tier gewor⸗ den. Die Eltern hätten die Möglichkeit gehabt, ihren Sohn in einer Kreispflegeanſtalt billig unter⸗ zubringen. Feſtgeſtellt konnte werden, daß Emil Dietſche vor zehn Jahren einen Unfall! erlitt, an deſſen Folgen er völlig verblödete. Heute iſt er völlig gelähmt, und es beſteht keine Aus⸗ ſicht auf Geſundung. Der Unglückliche dürfte von der ihm jetzt zuteil werdenden ärztlichen Behandlung, 105 verſpüren, da er ohne eigenen Willen dahin⸗ ebt. Zwei Dutzend Bräute betrogen nd. Germersheim, 26. Nov. Wie ſchon kurz berichtet, wurde hier am Montag der 28 Jahre alte Dentiſt Georg Horn aus Würz⸗ burg, in Bellheim wohnhaft, von der Gendarmerie verhaftet und in das Amtsgerichtsgefängnis Ger⸗ mersheim eingeliefert. Man hat in Horn einen raffinierten Hochſtapler, Betrüger und Heirats⸗ ſchwindler, der bereits ſeit 3 Jahren in Baden und in der Pfalz ſein Unweſen trieb, unſchädlich gemacht. Unter dem Namen Dr. Horn trieb er einen beſon⸗ ders geriſſenen Heiratsſchwindel, bei dem eine Reihe heiratsluſtiger Mädchen, in der Hauptſache deren Eltern, hereingelegt wurden. Zu nicht weniger als etwa 24 Bräuten unterhielt Horn ſtändige Be⸗ ziehungen: Es gelang ihm, nach und nach etwa 30 000 Mark zu ergaunern. Eine Liebſchaft ver⸗ half ihm eines Tages zu einem Herrſchafts⸗ auto, mit dem Horn Auslandsreiſen unter⸗ nahm. Reparatur⸗ und Betriebsſtoffverlegenheiten führten dabei wiederholt zu Gaunereien. In Ger⸗ mersheim fand der Schwindler ein Mädchen, das ſo⸗ gar Wertſachen beiſteuerte, mit denen ſich Horn bei notwendiger Gelegenheit ſehr gern aus der Klemme half. Als ihm wieder einmal der Betriebsſtoff aus⸗ ging, wurde der Tankſtellenbeſitzer in gewohnter Großzügigkeit einfach mit einer goldenen Taſchenuhr bezahlt. Die ſchwerſtbetrogene Lieb⸗ ſchaft, ein Fräulein aus der Südpfalz hatte auf das in Horns Beſitz geweſene Herrſchaftsauto Beſchlag gelegt, um ſich ihren in Höhe von über 10000 Mark gewährten Kredit zu ſichern. in Herriſchried Wie die Sache ruchbar wurde Nach der„Freiburger Tagespoſt“ kam die Sache aus Rache durch eine Anzeige bei der Gen⸗ darmerie zur Kenntnis der Behörden. Die Gendarmerie forſchte pflichtgemäß nach und fand die Angaben beſtätigt und die ſchlimmſten Er⸗ wartungen übertroffen. Auf die energiſche Forde⸗ rung der Beamten, den Jungen zu ſehen, wurden ſie auf den Speicher geführt, wo in einer Ecke hinter einem alten Schrank ein Lager ſteht. Auf dieſem Lager von miſtigem Stroh und faulenden, ſtinkenden Lumpen kauert ein Lebeweſen, faſt nackt, von unten bis oben mit Kot und Schmutz be⸗ ſudelt und ſaugt an den ſtinkenden, uringefeuchteten Lappen. Dieſes Lebeweſen iſt der Sohn der Mutter, die ihn in dieſe unmenſchliche und un⸗ beſchreibliche Lage hat kommen laſſen! Wochen, Monate und Jahre, ein ganzes Jahrzehnt, Sommer und Winter, Hitze und Kälte hat der Kranke im offenen Speicher in dieſem Zuſtand gelegen, ver⸗ laſſen von Vater und Mutter, von Brüdern und Schweſtern, kaum genährt, vergeſſen. Erſchütternd war die Beſtätigung der Angaben für alle, die mit der Angelegenheit befaßt wurden. Aber es wurde ſofort eingegriffen: das unglückliche Weſen wurde aus dem Martyrium befreit und in menſchenwürdige Obhut gebracht durch die von der Bezirksfürſorge angeordnete Ueberführung in die pſychiatriſche Klinik nach Freiburg. Der Rabenvater aber wurde verhaftet und nach Säckingen ins Amtsgefängnis transportiert. Von erſchütternder Tragik aber iſt die Angabe des Verhafteten, daß er ſelbſt ſeinen Sohn ſeit Jahren nicht mehr geſehen habe. 141. Jahrgang/ Nummer 562 Aus der Ffalz Eine Synagoge wird verſchenkt * Wattenheim bei Frankenthal, 28. Nov. Die hieſige Synagoge, in der ſchon ſeit Jahren kein Gottesdienſt mehr abgehalten wurde, iſt von der iſraelitiſchen Gemeinde der Pfalz an die hieſige ka⸗ tholiſche Kultusgemeinde verſchenkt worden, 6 iſt beabſichtigt, ſie in ein Vereinshaus umzu⸗ bauen. Schießerei bei einer Kirchweihe pp. Deidesheim, 27. Nov. Wie erſt jetzt bekannt wird, trug ſich anläßlich der hieſigen Nachkirchweſhe am Sonntag ein ſchwerer Streit zwiſchen jungen Burſchen zu. In einem Tanzſaal gerieten mehrere in den 2ber Jahren ſtehende Leute aus Lambsheim mit hieſigen jungen Männern aus geringfügiger Ur⸗ ſache in einen Wortwechſel. Die Streitenden ver⸗ ließen den Tanzſaal. Auf der Straße zog ein Lambs⸗ heimer einen Revolver und gab einen Schuß auf den 24 Jahre alten verheirateten Kaufmann Funk von hier ab, der dieſen in den Leib traf. Die lebensgefährliche Verletzung bedingte die baldige Ueberführung des Getroffenen in das Neuſtadter „Hetzelſtift“. Der Täter wurde von der Poltzei⸗ behörde verhaftet, aber wieder aus der Haft entlaſſen, Flucht aus dem Gefängnis * Annweiler, 26. Nov. Der Fabrikarbeiter Edwin Brandenburger aus Wernersberg, der ſeine Frau verleiten wollte, ihr neugeborenes Kind zu töten, und deshalb in Unterſuchungshaft genommen wurde, iſt aus dem hieſigen Amtsgerichtsgefängnis entflohen. Ein verdächtiges Auto * Zweibrücken, 26. Nov. Der„Pf. Merkur“ be⸗ richtet: An der Zollſtelle Kaplanethof benützte geſtern nachmittag ein franzöſiſches Perſonenauto den gün⸗ ſtigen Augenblick, als die Zollſchranke zum Durch⸗ laſſen eines Fuhrwerks geöffnet war, um mit Voll⸗ gas am Zoll vorbeizuſauſen. Aber noch raſcher ist das Telephon. Der Polizei gelang es, hier am Faſanerieberg— offenbar hatten ſich die Inſaſſen verfahren— das Auto zu ſtellen. Da die Inſaſſen, ein Kaufmann und ein Kraftwagenführer franzbſi⸗ ſcher Staatsangehörigkeit, weder Päſſe noch Auto⸗ papiere, die zum Eintritt ins Reichsgebiet erforder⸗ lich ſind, im Beſitz hatten, wurden beide wegen Paß⸗ vergehens vorläufig feſtgenommen und der Peugotwagen beſchlagnahmt. Ob der naheliegende Verdacht, daß es ſich um eine Schmuggelaffäre . Beſtätigung findet, werden die Ermittlunge ergeben.. * * Wachenheim, 26. Nov. Vor der Gaſtwirtſchaſt „Zum Jägertal“ ſtand ein alter Birnbaum der jedes Jahr einen guten Behang hatte. Dieſer Baum war eines Morgens, als der Beſitzer der Wirtſchaft auf die Straße kam, verſchwunden. Es blieb dem Bauer nichts anderes übrig, als den noch vor⸗ handenen Stumpen der Straße gleich zu machen. Schluß des redaktionellen Teils Gaslspiel Geschwislex Regedit 3 1 8 1 5 2 5 AR e räulein G IE GBDUS Cafusd — Ab 1. Desember 1980— ROMAN VoN GERTRUD WEYNMAR-HEN —— 5(Nachdruck verboten.) Herbert kam ihr ſchließlich zu Hilfe, ohne daß er es ahnte. Der Aerger auf den Bruder, von dem er ſich unnötigerweiſe benachteiligt glaubte, war ja ſo groß in ihm, daß er Hilde nicht ſtundenlang gegen⸗ überſitzen konnte, ohne ſeiner Bitterkeit Luft zu machen. Es fügte ſich, daß ſie eine lange Strecke allein im Abteil blieben. Da kam er auf ihre Frage nach ſeiner Wohnung zurück.„Du haſt vorhin nach meiner Bude gefragt. Mein Herr Bruder hat auch da rührend für mich geſorgt. Ich werde im Studen⸗ tenheim wohnen, wie es unſeren Verhältniſſen jetzt angemeſſen iſt. Natürlich in einem Zimmer mit einem Kommilitonen zuſammen, ſonſt wäre es zu üppig.“ Hilde zog die feinen, dunklen Brauen hoch.„Dein Bruder kann doch auch nichts dafür. Er meint es ſicher gut.“ „Kennſt du ihn ſo genau?“ „Nein, aber.“ „Er iſt ein ſchöner Menſch, nicht wahr?“, unter⸗ brach er ſie eiſerſüchtig.„Und er ſieht ſo recht treu und bieder aus. Ja, ja. Liebe Hilde, Gott erhalte dir deinen Kinderglauben! Du wirſt ſpäter in jeder deiner Klientinnen einen perfekten Engel ſehen und das Verteidigen wird dir nicht ſchwer werden.“ Sie überhörte den Spott.„Sicher nicht,— ob⸗ gleich ich keinen Menſchen für einen Engel halte. Aber es iſt doch ſchön von deinem Bruder, daß er alles aufgibt, um euch die Fabrik zu erhalten. Und du haſt es ja immer noch beſſer als viele andere, die überhaupt nichts von daheim bekommen.“ Er verzog den Mund.„Was helfen mir die paar lumpigen Mark! Ich werde Stunden geben müſſen, um durchzukommen. Auch dafür hat mein Herr Bru⸗ der geſorgt. Ich bin durch unſeren Direx an Pro⸗ feſſor Silvroth empfohlen, der wird mir Schüler ver⸗ mitteln. Du ſiehſt, man tut alles, um mich auf den Pfad der Tugend zu führen.“ Hilde neigte ſich vor und legte faſt mütterlich ihre Hand auf die ſeine.„Du biſt verbittert, Herbert. Das iſt begreiflich. Aber du darfſt nicht ungerecht ſein.“ Sie wurde rot und zog ihre Hand zurück, denn ihr kam plötzlich zum Bewußtſein, daß ſie die ganze Zeit in ſeinen Zügen nach einer Aehnlichkeit geſucht hatte. Er deutete ihr Rotwerden falſch und lächelte be⸗ ſänftigt. Sie war doch ein reizender Käfer. Und für Horſt intereſſierte ſie ſich natürlich nur, weil er ſein Bruder war. Eigentlich ſchade, daß man gar ſo kameradſchaftlich miteinander ſtand; das war ſchon faſt, wie Bruder und Schweſter, ſo harmlos, ſo ohne alle Illuſionen. Sonderbar, wie ihm jetzt plötzlich die Augen aufgingen! Die Hilde, der Kamerad, war ein Weib. Viele Stunden war er ſchon mit ihr bei⸗ ſammen geweſen, und was hatten ſie getan? Sich gezankt, beſtenfalls philoſophiert oder in ihren Köpfen Reformpläne für dieſe ſchlechteſte aller Welten aus⸗ gearbeitet,— Juſtizreform, Reform der Schule, der Kirche, des Staates, des Familienlebens. Damit hatten ſie die Zeit vergeudet, denn es kam ja natür⸗ lich nichts heraus bei dieſen Debatten. Wie bequem hatten es dagegen früher die jungen Leute gehabt, für die die vorhandene Umwelt einfach etwas Ge⸗ gebenes geweſen war, etwas, woran nicht gerüttelt werden durfte. Stürmer und Dränger, Revolutio⸗ näre waren ja auch damals ſchon darunter geweſen. Einzelne. Jetzt war jeder ein Revolutionär, jeder ein Reformator. Mindeſtens in der Theorie. Wo blieb da die ſorgloſe Jugend, wo blieb— die Liebe? — Doch man konnte ſich die Zeit, in der man lebte, nicht ausſuchen. Man mußte mitmachen. Und der Zwang dazu kam ja nicht nur von außen, der kam vor allem von innen. Die Zeiten prägen ſich ihre Menſchen. Wir ſind viel mehr die Kinder unſerer Zeit, als die Kinder unſerer Eltern. Daher der Zwieſpalt zwiſchen den Jungen und den Alten,— jenen, die aus einem ganz anderen Zeitboden her⸗ vorgewachſen ſind. Herbert liebte es, über ſich ſelbſt und ſeine Um⸗ gebung zu philofophieren. Er liebte es ſo ſehr, daß er auch jetzt wieder in dieſe allgemeinen Betrachtun⸗ gen hineingeriet, gleich nachdem ein paar Sekunden etwas ganz anderes in ihm aufgeflackert war. Aber das andere wich nur vorübergehend der gewohnten Gedankentätigkeit und kam dann wieder— als ein wohliges Summen im Blute, ein ſanftes Verdäm⸗ mern der Gedanken, ein ganz einfaches, einfältiges Empfinden: Liebe, liebe Hilde!: Sie erſchien ihm wie ein anderer, ein ganz neuer Menſch. Hatte er ſich wirklich immer mit ihr ge⸗ ſtritten? War ihm noch nie aufgefallen, wie dieſes goldbraune Haar flimmerte, wie friſch und weich die Haut war, wie geſchmeidig die junge Geſtalt, wie fein die Feſſeln?! Und das Schönſte an ihr, dieſe guten, frohen, braunen Augen, dieſer weiche, vote Mund mit der geſchweiften Oberlippe,— hatte er das alles noch nie geſehen?! Das Leben ſelbſt ſaß ihm gegen⸗ über, das friſche, junge Leben. O über eine Jugend, die ſich über ihre beſten Zeiten hinwegärgert und hinwegphiloſophiert! Vielleicht hatte Hilde recht. Zu viel Feindſchaft, zu viel Gift und Galle trugen jetzt viele, trug auch er noch aus den Kindheitstagen im Blute. Die Unbefangenheit, der freie, klare Blick waren ihnen abhanden gekommen. Ueberall witter⸗ ten und ſuchten ſie Feinde, Gegner, Händel und ſtürmten blind an der Schönheit des Lebens vovbei. An der Schönheit— des Weibes. Hilde, liebe, liebe Hilde! Sie fühlte ſeinen Blick, und ihr wurde unbehaglich zumute. Wie oft hatte ſie mit ihm allein in ihrer Bude geſeſſen— ſtundenlang. Und jetzt war ſie froh und wie erlöſt, als auf der nächſten Station wieder neue Fahrgäſte hereinkamen. In Niederſchöneweide mußte Hilde umſteigen. Sie wohnte in Charlottenburg bei einer Jugend⸗ freundin ihrer Mutter. Herbert fuhr weiter bis zum Görlitzer Bahnhof. Vor dem Bahnhofe warteten Autodroſchken. Schon hob er gewohnheitsmäßig die Hand, da fiel ihm ein, daß er ſich jetzt auch das nicht mehr leiſten konnte. Für ihn langte es nur noch zur Straßenbahn.— Der lange Wagen war ziemlich beſetzt. Er blieb auf der hinteren Plattform, ließ ſich hin und her ſchütteln und ſtarrte trübſinnig in die graue Herbſtnach⸗ mittagsdämmerung hinaus. Das war ein ganz an⸗ deres Berlin, als das feiertägliche des vornehmen Weſtens, das er bis jetzt vor allem gekannt hatte. Schmuckloſe, fachliche Geſchäftsſtraßen, als Unter⸗ brechung eine Brücke, darunter graues Waſſer,— hohe, graue Häuſer, Läden, Radfahrer, Geſchäfts⸗ autos, haſtende Menſchen. Die feuchte Herbſtluft, die dort drüben in der Villengegend jetzt ſtark vom bitterlich herben Duft der welkenden Gärten durch⸗ zogen ſein mochte, roch hier nach Benzin und Rauch, nach Schweiß und Geldverdienen, nach Arbeit. Aus den Häuſern ſchimmerten hie und da ſchon helle Jen⸗ ſter— Läden, Büros— freudlos⸗blaß. Er dachte mit einer brennenden Gier an die lockenden Lichter der Luxusgaſtſtätten, in denen er noch im vorigen Se; meſter ſo viele Stunden ſorglos⸗glücklich verbracht hatte. Und der Groll auf den Bruder murrte wieder in ihm. War dieſes plötzliche Knauſern und Sparen wirklich nötig?— Daß Juſtizrat Anderſon, der Vor⸗ mund, Horſt beipflichtete, konnte ihn nicht überzeugen, Anderſon war ſchließlich kein Kaufmann und licß ſich eben auch von Horſts biederem Weſen einnehmen, wie es ſogar die Mutter neuerdings tat. Ungefähr am Ende dieſer langen Straße mußle ſein„neues Heim“ liegen. Vom Schaffner erfuhr et, daß er an der nächſten Halteſtelle auszuſteigen hätte Man ging über einen Hof, das Studentenheim befand ſich im Hinterhauſe. Es war alles ſehr ſchlicht ſehr zweckmäßig. Aber die Vorſteherin, die ihn freundlich begrüßte, war eine Dame. Einen Augen: blick kam ihm der verſönliche Gedanke, daß es doc vielleicht noch beſſer war, hier in einfachen Verhäll⸗ niſſen unter ſeinesgleichen zu wohnen, als in irgend einem ſehr billigen, möblierten Zimmer, in einer Wohnung mit Armeleutegeruch und Kindergeſchrel Horſt hatte es hierin am Ende wirklich gut mit ihm gemeint. Gleich darauf begehrte er freilich innerlich ſchon wieder auf.. „Es wird Ihnen gewiß lieb ſein, daß Sie einen Landsmann zum Zimmergenoſſen bekommen kön⸗ nen“, ſagte die Vorſteherin.„Er freut ſich ſchon auf Sie. Herr Orland iſt ja, wie er mir erzählte, ein Freund Ihres Herrn Bruders.“ l Günter Orland? Gehörte dieſe Zimmergemeil⸗ ſchaft auch noch zu Horſts Vorſorge? Wollte er ihm damit einen Aufpaſſer geben?— Aber Orland war ein ruhiger, anſtändiger Menſch. Soweit er ihn kannte, würde er, Herbert, in dieſer Zimmergemein⸗ ſchaft der Tonangebende ſein. Außerdem wußte 1 mit wem man zuſammen war. Ein Fremder kon noch unangenehmer werden. (Fortſetzung folgt) v. Die en kein bon der eſige ka, ben. Es umzu⸗ bekannt rchweihe jungen mehrere uſtadter Poltzei⸗ ntlaſſen, Edwin ne Frau töten, 1 wurde, atflohen. kur“ be⸗ geſtern en gün⸗ Durch⸗ t Voll⸗ aſcher iſt ter am Inſaſſen Inſaſſen, franzöſi⸗ h Auto⸗ rforder⸗ en Paß⸗ ind der liegende affäre ttlungen irtſchaft tm, der r Baum zirtſchaft 5s blieb och vor⸗ en. aſſer,— eſchäfts⸗ luft, die rk vom n durch⸗ d Rauch, it. Aus lle Fen⸗ ichte mit hter der gen Se⸗ erbracht e wieder Spaten her Vor⸗ zeugen. ließ ſich nehmen, e mußte rfuhr er, en hätte tenheim ſchlicht, die ihn Augen⸗ es doch Verhält⸗ irgend⸗ in einer geſchrei⸗ mit ihm innerlich ie einen en kön⸗ chon auf lte, ein gemein⸗ er ihm ind war er ihn gemein⸗ zte man, konnte f 4 2 * 3 1 Donnerstag, 27. November 1930 — Das Schickſal der Lederwerke Doerr& Reinhart Gläubigerbeſprechung O Worms, 27. Nov.(Eig. Dr.) Die Lederwerke Doerr u. Reinhart in Worms beabſichtigen nun⸗ mehr, zum 9. Dez. ihre Gläubiger zwecks Darlegung der Situotion zuſammenzurufen. Inzwiſchen wird durch eine von den beiden Gruppen Dresdner Bank und Ledergroßhändler Schwarz, Baſel, ſowie Kornelius Heyl AG., Adler u. Oppenheimer und Freudenberg in Wein⸗ heim unabhäng Stelle eine Reviſion vorgenommen, um der Gläubigerverſammlung Bericht zu erſtatten. Zu unſeren ſeitherigen Mitteilungen über die vorſtehend berichtete beabſichtigte Gläubigerbeſprechung am 9. Dezem⸗ ber und die inzwiſchen vorzunehmende Reviſton teilt die Firma über den Kampf um ihr Schickſal folgendes mit: Seit der Ueberſchuldung im Frühjahr 1929 waren die Großgläubiger bemüht, das Werk wieder auf⸗ zurichten und ſtill zu ſanieren. Der Lederimport⸗ Ac. Baſel hatte man eine Option gegeben, das Werk auf eigene Rechnung auf mindeſtens 2 Jahre zu betreiben, die aber nicht ausgeübt wurde. Die Baſler Geſellſchaft wollte dofür eine Wiederaufrichtung unter⸗ ſtützen. Bis Frühjahr 1930 wurden bereits 31 v. H. der Banken forderungen zurückgezahlt, inzwiſchen weitere 5 v. H. Urſprünglich betrugen die Forderun⸗ gew über 12 Mill.. Im Oktober 1930 wurde mit den Banken be⸗ ſchloſſen, das Geſchäft weiter fortzuführen. Man kaufte Rohfelle, deren Fabrikation bis Mitte März 1931 laufen ſollte. Auch heute betragen die Betriebs mit⸗ tel zur Fortſetzung der Fabrikation noch rund 1,5 Mill. Mork. Einer Reviſion von neutraler Seite ſtehe nichts im Wege. Das Unternehmen arbeitet wieder rentabel und beſchäftigt über 600 Arbeiter gegen 250 vor einem Jahr. Rund 80 v. H. der Produk⸗ on gehen ins Ausland. Bekanntlich hat vor wenigen Wochen eine Konkurrenzgruppe(Kornelius Heyl, Adler u. Oppenheimer und Freudenberg in Weinheim 56 v. H. der Banken forderungen für ſich an⸗ kaufen laſſen. Doerr u. Reinhart beſtreiten dle Rechtsgültigkeit dieſer Abtretung, da die Fabriko⸗ tion ausſchließlich mit dem Eigentum der Banken betrie⸗ ben werde und dieſe auch dafür te Veranwortung trügen. Die Abſicht der Konkurrenzwerke ſei deutlich, wobei dar⸗ guf verwieſen wird, daß die Kon kurrenzfirmen bereits früher den Banken 1 Mill. für den Fall einer Stillegung und der Ver⸗ ſchrottung des Werkes von Doerr u. Rein⸗ hart angeboten hätten. Bekonntlich wird morgen über die Aufnahme eines Kredits für neue Betriebsmittel für 2,5 Mill.„/ unter Bürgſchaft der Stadt Worms bei gleichzeitiger Aktion des Staates Heſſen für Zinsverbilligung verhan⸗ delt. Ueber die weiteren Schritte der Konkurrenzfirmen dguern zur Zeit die Verhandlungen an. J Rheiniſche Metallwerke und Maſchinenfabrik AG., Duüſſeldorf(Eig. Dr.) In der o. HV. wurde der Abſchluß für 1029-30 mit wieder 7 v. H. Dividende einſtimmig genehmigt. Die Verwaltung führte über die Geſchäfts⸗ entwicklung im laufenden Jahre aus, daß die Geſellſchaft von der allgemeinen Kriſe ebenfalls mit betroffen worden ſei. Der Auftragseingang ſei wenig erfreu⸗ Ich. Im Rahmen der allgemeinen Beſchäftigung gleich⸗ gearteter Unternehmen halte ſich aber der Auftragsbeſtand im guten Durchſchnitt. Es ſei dem Unternehmen gelungen, einige Auslandsaufträge hereinzuholen. Die Aufträge wurden teilweiſe zu erträglichen Preiſen abgeſchloſſen. Man könne deshalb vielleicht mit einer etwas günſtigeren Be⸗ ſchäftigung rechnen als ſie bei anderen Werken gleicher Produktionszweige vorliege. ) Zuſammenſchluß in der Wärme⸗ und Kälteſchutz⸗ Audaſtrie.(Cig. Dr.) Die Firmo Rheinhold u. Co., die eigene Häuſer in Berlin Bremen, Breslau, Dresden, Düſſeldorf, Erfurt, Frankfurt a.., Hamburg, Hannover, Königsberg, Leipzig, Nürnberg. Saarbrücken und Stutt⸗ art unterhält und auf dem Gebiete der Wärme⸗ und älteiſolation eine führende Stellung einnimmt, hat unter Beteiligung der Vereinigten Korkinduſtrie AG. in Berlin eine Geſellſchaft unter dem Namen Rhein⸗ hold u. Co., Vereinigte Kieſelguhr⸗ und Forkſtein⸗Geſellſchaft mb H. gegründet, die das Verkgufs⸗ und Montagegeſchäft der beiden genonnten Fir⸗ men übernimmt. Durch die Neugründung erhält die aus⸗ gedehnte Abſatzorganiſation von Rheinhold u. Co. eine weſentlich verbreiterte Fabrikationsbaſis, insbeſondere für das Korkiſoliergeſchäft. * Das Schickſal von Döhler Guß. Laut einer amtlichen Bekanntmachung ſind Otto Wolff und Geheimrat Ott⸗ N mar Strauß in Köln ſowie Albert Sonnenburg in Jauſanne aus dem Aufſichtsrat ausgeſchieden. Von neuen Verhandlungen zwiſchen dem Montankonſortium und dem ſächſiſchen Staat iſt an unterrichteter Stelle nichts TSO der Neuen Mannheimer Zeitung LETITU Abend-Ausgabe Nr. Reichsbankpräſident Dr. Luther fordert Zuverſicht Deutſchlands Abhängigkeit von der kurz friſtigen Ausverſchuldung/ Unſer Recht auf Noungplan⸗Reviſion Berlin, 27. Nov.(Eig. Dr.) Auf der heutigen Tagung des Reichsverbandes der Deutſchen Jnduſtrie führte Reichsbankpräſident Dr. Luther u. a folgendes aus: Wenn noch jemand an der Feſtigkeit der deulſchen Währung gezweifelt hat, dann müßte ihm die gegenwärtige Kriſe, in der die Wirtſchaft notleidet und Politiſches in Gärung iſt, die Reichsmark aber feſtſteht, eines Beſſeren belehrt haben. Viele von den nach Zahl und Kapital⸗ bedeutung überſchätzten Kapitalflüchtigen in den kritiſchen Wochen nach der Reichstagswahl haben inzwiſchen feſt⸗ geſtellt, wie ſchlecht ſie ſpekuliert hatten. Die ſieben Jahre alte Reichsmark hat die ſieben wahrlich nicht fetten Jahre durchgehalten und ſie wird noch vielemale ſieben Jahre durchhalten. Wenn in der gegenwärtigen Not immer wieder Gedan⸗ ken auftauchen, die unter Mißachtung jeder geſchichtlichen Erfahrung neuartiges Geld ſchaffen wollen, ſo wird dabei überſehen, daß die Zeche derartiger Experimente von der deutſchen Wirtſchaft, d. h. vom deutſchen Volk, bezahlt wer⸗ den müßte. Es beſteht die große Geſahr, daß heute ſo manche Poli⸗ tiker, gleich welcher Partei, keine genügende Vorſtellung von der Abhängigkeit haben, in der ſich Deutſchland wegen der kurz⸗ friſtigen Auslandsverſchulbung befindet. Deswegen, und weil es noch nicht möglich iſt, vom Ertrage der eigenen Scholle zu leben, ſind wir auf die Entwicklung eines großen Außenhandels und dadurch wiederum auf das wirtſchaftliche Vertrauen des Auslandes angewieſen. Es hat keinen Zweck und bringt nicht vorwärts, den Kopf hängen zu laſſen. Man muß verſuchen, die wirkſam ſtärkenden Kräfe lebendig zu machen und nach jeder Auf⸗ ſtiegsmöglichkeit zu ſpähen. Ein im Innern ſtarkes Deutſchland hat auch jetzt noch Erfolgsausſichten im außenpolitiſchen Ringen. Geſchloſſener nationaler Wille— die Rentenmark hat es gezeigt— er⸗ zwingt im Auslande Verſtändnis für deutſche Lebens⸗ fragen. Gelänge obendrein die ungeheure Kräftezuſammen⸗ faſſung zu einer wirklichen einzigen Regierungsgewalt im Reich, gelänge die Reichsreform, ſo würde durch die Ein⸗ ſetzung dieſer verſtärkten Kraft des Reiches Deutſchlands Lage ſehr erleichtert werden, beſonders auch zugunſten des deutſchen Oſtens. Man ſoll ſich nicht durch Weltwirtſchaftskriſe, durch Reparationen und durch den großen ſozialen und wirtſchaftlichen Umformungsprozeß, durch den Deutſchland hindurch muß, lähmen laſſen. Deutſchland wird auch hier hindurch kommen, denn in ihm lebt zuviel geſunder Menſchenverſtaud, um ſich auf das Experiment einer radikalen Umwälzung ſeines Wirt⸗ ſchaftsſyſtemes einzulaſſen. Derartige Experimente würden das engſiedelnde und auf den Verkehr mit dem Auslande angewieſene deutſche Volk ſeiner Daſeinsgrundlage berau⸗ ben. In den Stürmen der Weltwirtſchaftskriſe braucht Deutſchland nicht nur Not und Niedergang zu ſehen. Es kann in ihnen auch, wenn es ſegeln kann, das rettende Ufer erreichen. Mit ſteigendem Nachdruck muß deutſcherſeits darauf hingewieſen werden, daß zum Noungplan auch die von den anderen zu erfüllenden Vorausſetzungen gehören. Die Reparationen ſind auf die Dauer nur erfüllbar, wenn Deutſchland genügend Märkte hat, in die es ausführen kann. Ebenſo wird der Mpungplan nur durch⸗ führbar ſein, wenn Deutſchland langfrtſtiges Au s⸗ lands kapital zu billigen Wechſeln erhält. Erſt, wenn der Albdruck der kurzfriſtigen Auslandsverſchuldung weicht, können ſich die wirtſchaftlichen Kräfte entfalten. Auch die Kapitalhortung muß überwunden werden, die heute beſonders in Frankreich beſteht und eine Sterili⸗ ſterung erarbeiteter Produktionskraft darſtellt, vergleichbar der token Hand einer früheren Wirtſchaftsperiode. Es er⸗ ſcheint unvorſtellbar, daß die Tatſache der internationalen Goldaufwertung nicht Rückwirkung auf die Höhe der Re⸗ parationen haben ſollte. Der Leitgedanke ſchon des Dawes⸗ planes war der, Dentſchland unr im Verhältnis ſeiner Leiſtungsfähigkeit zu belaſten. Das muß ſelbſtverſtändllich Auch die Aufrechterhaltung der ſozialen Lebens⸗ bedingungen des deutſchen Volkes muß in dem Noungplan beachtet werden. Die in der Goldaufwertung ſich ſpiegelnde neue Preis⸗ formung eröffnet aber dem Tüchtigen auch neue Möglich⸗ keiten neuer Betätigung. Je feſter und entſchloſſener das deutſche Volk darnach trachtet, durch Senkung der Produk⸗ tionskoſten und Preiſe möglichſt vor den anderen die neuen Ufer zu erreichen, deſto beſſer werden ſeine wirt⸗ ſchaftlichen Zukunftsausſichten ſein. Hier liegt, auch vom Standpunkt des inneren Marktes aus, der die Tragfläche jeder geſunden Ausfuhr iſt, alſo auch für die Landwirtſchaft, Deutſchlands beſondere Chance. Auch die leidenſchaftlichſten Vorkämpfer einer Reviſion ſind ſich darüber klar, daß kein deutſcher Reviſionswunſch dahin gehen könnte, Schulden, die privatrechtlichen Charak⸗ ter tragen oder deren Gläubiger Private ſind, nicht recht⸗ zeitig bezahlen zu wollen. Was aus den Erörterungen über das ſogenannte Moratorium oder die Reviſton auch werden möge, Deutſchland wird ſeine privaten Schulbverpflichtun⸗ gen ordnungsmäßig und bei Fälligkeit erfüllen. Je deutlicher wir die deutſche Unterſchrift unter den Youngplan für uns bindend anerkennen, deſto wirkungs⸗ Amſchwung am Abgabendruck hat aufgehört/ Material kam nur vereinzelt heraus Allgemein anziehend trotz „Realiſationsneigung im Ver laufe/ Gegen Schluß aber erneute Rückkaufs⸗ pekulation und des Publikums, Schlußkurſe zumeiſt—2 v. H. über erhöhten Anfangskurſen kleiner Umſätze neigung der Mannheim leicht erholt Nach den ſtarken Abſchwächungen der letzten Tage war die Börſe leicht erholt, was im Weſentlichen auf Deckungs⸗ käufe der Spekulation an den Hauptbörſen zurückzuführen ſein dürfte. Farben zogen auf 129,5 an, ebenſo Linoleum und Waldhof feſter, dagegen einige kleinere Werte erneu: ſchwächer, ſo Cement Heidelberg, Knorr und Daimler. Recht gut behauptet blieben Südd. Zucker mit 135. Von Bankaktien waren Dedibank leicht erholt. Verſicherungs⸗ aktien blieben unverändert. Frankfurt etwas freundlicher Am heutigen Vormittags verkehr neigte die Tendenz infolge der ſchwächeren geſtrigen Newyorker Börſe eher weiter zur Schwäche. Zu Beginn des offiziellen Marktes machte ſich jedoch ein merk⸗ licher Tendenzumſchwung bemerkbar. Eine ge⸗ rüchtweiſe Stärkung der Poſition der Regierung Brüning war der Hauptgrund für eine beſſere Beurteilung der all⸗ gemeinen Lage. Daneben werden für den morgigen Zahltag kaum irgend welche Schwierigkeiten erwartet. Die Spe⸗ kulation erhielt, hiervon ausgehend, eine ſtärkere Stütze und nahm nach den geſtrigen Abgaben wieder kleinere Deckungen vor. Die Umſätze beſchränkten ſich jedoch im allgemeinen auf ein Minimum. Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe lagen die erſten Kurſe um—2 v. H. feſter⸗ In Deutſchen Linoleum kam Material nicht mehr an den Markt, aber auch die Nachfrage blieb gering. Am Renten⸗ markt war die Umſatztätigkeit gering. Von deutſchen An⸗ leihen gab Altbeſitzanleihe leicht nach, von ausländiſchen lagen Zolltürken etwas niedriger. Im Verlaufe ſetzten ſich weitere, wenn auch nur kleine Deckungen fort, ſodaß das Kursniveau erneut etwas höher lag. Später machte ſich jedoch eher etwas Realtiſationsnei⸗ gung geltendund die im Verlaufe erzielten Gewinne gin⸗ gen meiſt verloren. Die Stimmung war jedoch nicht un⸗ freundlich. Pfandbriefe ſtill, Reichsſchuldbuchforderungen in den ſpäteren Fälligkeiten eher ſchwächer. Am Gel d⸗ markt war Tagesgeld im Zuſammenhang mit dem bevor⸗ ſtehenden Zahltag ſtark geſucht. Der Satz für Tagesgeld ſtellte ſich heute auf 5 v. H. Am Deytiſenmarkt lagen De⸗ viſen gegen Reichsmark weiter leicht befeſtigt, Madrid etwas ſchwächer.. Berlin freundlicher, Kursbildung nicht einheitlich voller können wir von den Vertragsgegnern fordern, was ihnen vertragsmäßig obliegt. Man ſollte darauf rechnen können, daß infolge wachſenber Einſicht in die weltwirtſchaftlichen Ge⸗ fahren der jetzigen Reparations regelung, das was nicht beſtehen bleiben kann, geändert wird. Neue Stromtarife der Preußen⸗Elektra.(0 Von der Preußiſchen Elektrizitäts⸗Ach. wird 1 Um bei der gegenwärtigen ungünſtigen Wirtſchaft finanzielle Erleichterung für die Stromabnehmer fen, wird die Preußen⸗Elektra bei den ihr naheſte Verteilungsgeſellſchaften ihres Verſorgungsgebietes für einen neuen Tarif eintreten, der ſo aufgebaut iſt, daß er den mittleren Strompreis der verſorgten Gebiete weiterhin herabſetzt. Bei Anwendung des geplanten Haushaltstarifs, der z. B für Koch⸗ und Heiz ſtro m einen Preis von 10 Pfg. je Kilowattſtunde vorſieht, wird ſich für die Abnehmer im Durchſchnitt eine Senkung des Strompreiſes um—10 v. H. und unter Umſtänden darüber hinaus ergeben. Was die Frage betrifft, inwie⸗ weat die in Ausſicht geſtellte Kohlenpreiser mäß i⸗ gung zu einer Senkung der Stromtarife führt, ſo iſt her⸗ vorzuheben, daß alle Lieferungsverträge der Preußen⸗ Elektra an induſtrielle Großverbraucher und Kommunen eine Kohlenklauſel enthalten, die bei einer Senkung der Kohlenpreiſe automatiſch eine Strompreisſenkung her⸗ Ziemlich überraſchend eröffnete die heutige Börſe bei überwiegend höheren Kurſen in freundlicherer beiführt. Effektenmarkt? Haltung. Der matte Schluß der geſtrigen Newyorker Börſe war vergeſſen, als ſich herausſtellte, daß das Angebot nach⸗ gelaſſen hat, und als man merkte, daß beſonders keine Exekutionsware mehr im nennenswerten Umfange an die Märkte kam. Ferner argumentierte man, daß heute Verkäufe für den Zahltag nicht mehr möglich ſeien, und bekundete daher Deckungsneigung, beſonders in den Papieren, die geſtern von der Baiſſeſpekulation ſtärker angegriffen worden waren. Im allgemeinen war die Kursentwicklung aber noch uneinheitlich, Gewinnen bis zu 2,5 v. H. ſtanden Verluſte in etwa gleichem Ausmaße gegenüber. Aku und Bemberg, Waldhof und Chem. Hey⸗ den, Farben, AEG. konnten von der bereits erwähnten Deckungsnachfrage profitieren. Mit wenigen Ausnahmen waren die Umſätze aber wieder ſehr gering. Anleihen lagen behauptet, Pfandbriefe ſtill und eher wieder nachgebend, Reichsſchuldbuchforderungen meiſt unverändert, ſpätere Sichten bis 1 v. H. gedrückt. Geld zog vor dem Ultimo weiter an, Tagesgeld nannte mit 4½ bis 6½ v.., die übrigen Sätze blieben unver⸗ ändert. Im Verlaufe ſetzten ſich die Deckhungen fort und die Kurſe erfuhren meiſt Gewinne bis zu 1 v.., Siemens, Schultheiß, Aſchersleben, Salzdetfurth, BMW. und Polyphon waren bis zu 2 v. H. befeſtigt. Nach Auf⸗ hören dieſer Deckungen wurde die Stimmung aber wieder eher ſchwächer und die Mehrzahl der im Verkaufe er⸗ zielten Gewinne ging wieder verloren. Am Kaſſamarkt geſtaltete ſich die Tendenz unter Deckungen teilweiſe wieder etwas freundlicher. An den varjlablen Märkten wurde es in der letzten Börſen⸗ ſtunde allgemein wieder freundlicher. Die Schluß⸗ kurſe zeigten gegenüber dem Anfang zumeiſt Gewinne von 1 bis 2 v. H. Lediglich AG., Dt. Atlanten und Nordd. Wolle, in denen noch Material heraus kam, ſchloſſen bis zu J v. H. unter der Eröffnung. Im übrigen machte ſich von ſeiten der Kundſchaft ſowie der Spekulgtion Rückkauf⸗ neigung geltend, die beſonders am Montanmarkt ſtärker hervortrat. Deviſen gegen Reichsmark lagen heute nach Ueberwindung des Ultimos höher, der Dollar notierte .1955 nach.1950 Von den europiſchen Valuten liegen Paris und Holland feſter, 303 nach 39276, bezw. 40.25 ½ nach 40.24%, Schweiz unverändert 19.36, London.8556, alles gegen den Dollar. Spanien 43.25 gegen London. Swapſätze Dollar gegen Reichsmark auf einen Monat rück⸗ gängig 60 nach 65 Stellen und auf drei Monate unver⸗ ändert 210 Stellen. bekannt. auch für den Poungplan gelten. 5 8 8 5 2* 2— Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten 20. 26. 27 28. 7. 76 275 Kursz kel 2 + N Uen Mannheimer Zeitung bel Stücke-Wotlerungen in Mark je Stück e 3 e e 98— 9745 S 1190 110 We 1 1080 7050 N 2.— 26. 27 26. 27. 26. 27. 26. 27 Buderus Eiſenw. 48,50 49.— Hohenlohe-Werke 59.25 59,.— Schulthelz 164.5 166,0 e 60,73 60. annheimer Sttektenbörse geren., 250 gonterpen brran 8dr fh, Sent. Pernes 388 58 8. 2% Ter dene e 2h Ebantetz. Woſſe 2p 79.20 berch. Ele.. 2280 250 Segen erung 125 1859 fai ener wn 27— 88 26 2070 27. Bhönir Bergbau 57.50 58,25 Kraus& Co. Bock. 78,— 79,50 Seikinduſt. Wolff 3750 87.50 4%„ Bagd.⸗Eiſ!.20 3,20 Chem. Heyden 42,28 43,— 5 Siemens KHalste 153.0 158 7] Wittener Gußſt. 34.— 84,— i Süd. Zuer 1302 1350 4%, fi 880 ee Ehem. een 42 49.— 5 73 Wol. Fe Sad. St.⸗A. 21 J7.— 77.—.-G. f. Seilind 37,75 87.75 7 40 if. Anl..05 Chem. Gelſenk.. 42 4.— Ae Bergdau„1589 189, Sinner... 79. 88, olfft, M. e Födab Kom. Gd 86.— 86.— Brown, Bovert— 1 e 1 67,50 89. Lechwerke 9 3 8 4% Zelot 1911 905 905 Chem. Albert. 21,15 23.— M. Jüdel 4 Go. 99 25 100,2 Stoeht Kammg. 63.80 61,25 ,, ⁊ ,,, ⁊ꝙTꝓq̃æ¼ꝶ¼. Mhm. Gold 99.50 99,50 Deutſche Linol. 95.— 98.— f. u St— 19.— Concord. Spinn„ 29. tolberger Zin r. 255 of Waldhof.0 100, 1%„ Fend 78— 1— 84 5 Aalen 68.— 6.— Per Stahlwerke. 88.— 6250 Mantel erang 22 8 er pen f. m 4%% d. 8. 14 2209 200 Sent aputſc. 120 f Saſtgt A ert 100%% ga. 69 2900 utſch⸗Oſtafritd 71.25 7050 „e, Gold 78.— 78.— Oebr. Fahr. 5 etagg Frank. 928 7278 Dergt Jute. 4% Ung. Göldr. 2280 27,78 Faliwk Aſcher 0 ie e debe d8 de 38— g. S. Farbe;: 180 1255 Industrie Altien ns Sehnen, 22 2 25 Der aüramgrin 1200 1200 4%. onen 150 10 Dauner Nate res 1030 105 fle aneerke. 65.2 6585 di e Dadiſche B. 0 10% K. S Moe 2 85 A. 25.— 25,— Ver. Zellſt. Berl. 52.50 58,38 4% Anat. Ser.! 14.— 1480 Sich. 7* 5 1 5 g 1 75 801 Toben 22 5 i Minen„ 82,35 31,18 diſche Bant. 139,0 189.0 10% Grkr, M. Ge. 100,0 100.0] Henninger K. St. 190 1780 enn A 25.— 25.— 0 6 1 11—.——.—.Atſch.⸗Atlant⸗— 92.„H. Knorr.. 160,. rl's ver. 2— J 4 g dppoth. 8. 1280 1280%„ f 1100 1100 Fönen ah ünchen 1500 1900 Motoren Denz—— Bose& Hainer 1500 1500„ 14— 1430 Deuiſche Erdöl. 57,.— 5748 Kollmarer Jourd. 25.— 55,— Flez, eonhard 1180 180 Frelverkehis-Kurse „bopoth. Bk. 1820 1820 Schöfferz. Bindg. 187.0 1870 Motor Oberursel—. e, Holt. Seil. u. K. 29.— 29. 3% eh mat Kall.—.—. Fisch GEußltahn, 51.— 5005 Sele alfa 30.— 24.— Trens⸗Rabio. 120,0 120,0 Petersb. J. Hal, 9,05.95 D. Bank u. Disc. 106,0 107.0] Karlstr. Näh. ald 22.— 22.— Schwartz Stor 1210 12175 1 5 2 Deutſche Kabelw. 2 550 50.65 Gebr. Kört 5 30.— 30.— Ruſſenbank.55.50 5 1 5 9 9— 1620 Werger. 21, f. Nahm Kauf.—— 9¼5 Wayß& Freytag 45.— 45,50 Transport-Aktien 05 E 1859 905 e 0 72 98 imer ape 61.— 67. Deutſche Pettol, 64.— 69.80 Nurlacher—— 5 3.— N 37.50 87. 112 5— eithwer ke 3 Aten en d d pfalz müdlenn.—— f. C. G... 8g 1800 Reiß. bgeg. 00— 90— 8 J bee, 8 550 Sau Biel 55, 8 Fenner ute 52 28 522 e e e e ß Lubwigsh. A. Br. 1580 158.0 Pfäls. Mühlenw.—.——. Aich if. Dunty. 102.5 102.5 Roeder, Gebr. B. 7, 18, Zeunoff Aſchſſbe. 28.25 74.— Allg. Lot. u. Str. 109,5 108,7 Dt. Schuzgeb 96————. 5 er Ebem Car 1808 1165 1 5 fag Pregheſe 1250 1250 af. Dune. es 1200] Rütgerswerke 43.90 43,50„ Memel.—.— 74, Sund Fiennes. 1 121.0 B. Dtſch. Nickel. 110,0 110.0 9 3 0. ortl. Zem. Heid. 90.— 76.— Bb. Maſch. Durl.. Waldhof 100.8 10.0 üdd, Eiſenbahn—*.. Zahmeyer& Co. 119,7. Glanzſt. Elbf. 50.— 90. Adler Kall„ 5 0 warz Storch 125.0 122,0 Ah. Elektr. AG. 1180 118.0 Brem.⸗Beſig. Hei—.— 1 kt 8„ 0 Oeſt. St.⸗Eiſenb... F. vippe Maſchin.——. Jaurahütte... 39.— 39, B. Harz Portl⸗ Z. 58.— 60.— Diamond.„ 4/5 4,75 ichbaum Werger 121.0 121.0 Rheinmühlenw. 118,0 1180 Srown Boveri 68.— 64.— 8 5 95— 64.50 ufa(Freter) 89.— 89.— e a 1875 1 5 7 5 1 90 5 Linde s Eismaſch. 121.0 1 15 19. 8 26,25 26.— Hochfreguenn 4„ 8 5„ en* 15 D„„ 1* b* 5 N i* Bad, Aſfekuranz. 99,— 99.— Sen g 5 1850 7980 fement Heibelbg.. 18.50 Schuckerk. Nrbg 115,7— Raſtatter Wagg. 18. 18.— Fr. Heineichbahn 3 Sd ere 5. 9425 54— Per. Stahlwerke 7260 1 25 krügershall 9 85 7 1750 17.50 a& Freotag 8 2— abet Rarſtabt—.——.— Terminnotierungen(Schluß) e 127 7 25 5 75 455 8 1 5 8. dare 4 Ga. i 1 5 12 5 79 10 5 „Verſich. 25.— 105,0] Zellſtoff Waldho 100 0 102.0 hade.. erika„. i.. orenz...——— Bogel Telegraph. 56.— 55,.— iche 99 4 * 8 0 Chamotte Annw. II.— 70.— Ang. Di. Gredit 98, 98,50 Harven, Bergbau 7,8 74,50 Hanſa Oſchiff 1160 118,0 Zukau& Steffen—... Zogtländ N 5—.——— Sloman Salpeter 1 i 21. 2. ind. 108.0 108.0 izmann 67,50 68,50 Nordd. Llond. 66,75 67.— Elektr. Steferung. 105,0 108,2 Su 46.— 47.— Saen 52 Südſee Phosphaß—— 2 frankfurter Börse Kö. roahne 35.——.— Barme Banter 100 9 1976 Ade ergban 60 la b ect., 0 5 K 11721160 mene de 1250 5 TT a. 0 8 5 1700 0 140, a..„ Nagtrus.⸗G. 14.59 83. 5 „ bedereinslene erte Dach leren 1050 1050 Daimler Benz..—. Sell 3 1250 1240 20 Saldern 2510 222 Bank-Aktien Enallt Udeich 5 Mannezmann 89,15 32 7) 5 5 Feen g 8 f. d l e e ee, e ee e ee aeg ge e e e eee rerminnoterungen Gchlug; „.„„Hp. u. 8 5 Goldeu. S. 2 2 Darmſt. u. Nat. 0 1. 5 adt„ 5 5 re. g 5 5. 104, Fangio l. 8790 51 50 S. beßeeſe 0 50. 80— Dt emos.. g 80 ff 50 Deutsch. Tieconte 1032 105 Liganerwerne: 50 8878 Barmer Vander, 1000 1000 Eſeners teln tot r e alete 150 4492 5 N We eine 50 555 Sresdner Bank 106,0 106,0 Dt. Nerlag. 143,0 143.0 Dresdner Bank 106.7 107.0 Jahmever&(0, 120,0 122,0 Serl. Hege 1280 128.0 e 2 60.25 Ang. De. Crebit 163 06,6 To. Holdſch aldt 728.50 15 Wertd. 9—.——.— Dresd. Schnellpr.—.— e.-G. ſür Verkehr 82.78 52.59 Mannesmann. 68,80 64,10] Som. u. Priolbe 100.5 108.7] Faber Bleiſtift— 885—.— Nech. Zittau 90.— 20.75 Bank f. Brauind 1901 1950 arven Bergbau 74.50 78.50 4% Oaben, 26 91.40 9140 Frankf. Bank. 91. 91,— Hüffel. Rat. Dürr 49,— 40.— Di Reichdb. Porz. 88,50 88,25 sfelder 35.25 30— Darmſt. u... 1445 145,0] Fahlb Lit a 1280 99.75 Merkur Wollw...— 104 armes dankee 1 11 i wien er 9780 9985 Schüßg. 14.10 205 Nerf 59p.⸗Br. 145,0 145.0 Dockerh.& Widm 62,— 62, Fegg„ Metall eellſch.. 88.50 84,— It. Aftaeſſche Sk. 38. 48 5 5 112555 191 Meß Söhne.— 5 en 1 0 e.80 68.80 Ich dad wiggg. 20—.— 86, Nürnberg. Verein———— Eisen Ratſersl.—— 8.„ 50 W 180 wia eden 43.50 48.50 Disch leberſee pl 705 80 ae Guifl. 85, 8, Miag⸗Müßlen 62. 1265 Heck. gandelagel. 1242 1245 Jiſe Bergbau. 288.2880 1 Ahm Gd. 99 7 1000] Het. Ered.⸗Auſt. 77,0 270 Emag Frankf. 80.— 89.7. Aug. Elektr. Gef. 1005 80 Moniteatinl 5 43,80 4850 Dresdner Hank: 1059 106,0 Abtes e Höpfting.. 8 Motegen eng 5428 54. Foren mn 1438 145 K. ane en 149 83 5 90 89,50 Dll Hod. 128,0 1275 Enzinger. Union 84, 88.50 Bemberg 88. 6, Oberbedarf. dee de Meiningertyppe 184 5510 R. Friſter 1275 127.5 Müblbeinn W 74.— 74.—. 5 22 1070 105 i— 68 1978 T 8 Eßlinger Maſch. 1020 1 75 e 3 4300 Otabi Minen— 5 9855 1 55 1. 2 e e 1 25 1070 1078 Teide en 8 8 60, Grkt. Reichsdant 209.0 212,5 Ettling Spinn. 142, a uberus Eiſen 255 74.— Phönix Bergbau 88,— 89, ben,, 65.— 35.25 Nat. Automobile.65 10,25 f. für Werkehe 58.— 55,50 Ptannesmanndit 64.25 64,50 Preuß. 8—.— 14.— Rhein. Freditöbk. 5 0. Cement Heidelbg. 78, 0 5 l eee, Rhein Cxeditdk. Gehe* 35 3.—.— Ntederlanf. Kohle 104,5 1050 Aug dofalb. 1088 110 Mansfelder 35.75 37 ali—— 94.50 Compan Hiſp.. 291.„ 0 üddeutſch. Dise. Geilin C 8 g— g 0 1 Rhein Hyv.⸗Bk. 133,7 138,0 ber& Schleich. 95. 50 Compan Hiſp, S ſch 9 70.— 50 0 85 Weib dene————„ Fahrchebr Pirm 117 90 Contin. Gumm—.— 112 157 ab 68.— 69,25 Frankf. Augem Gelſenk Bergrok. 81,.— 62.— Nordd. Wonlkäm. 80, Dt. Reichsb. Bz, 1900 17 Bite e 1 88,50 Südd. Feſtw 1 Sidd. 0 1 127, 130.0 Rh. Stahlwerke. 68,— 69, Genſchow& Co. 46,— 46. apag 2. 5 itteldtſch. Sta r !!! f. ,,., ĩ, Feger. N. abg.—.— 74.— Wiener Bankver..70 9,70 Jeinmech. Jetter 80,25 51, Deutſche Erde. 217.„ e 5. trenſt. 4 14% 4 6775 88, 51. Koken denke ren 68 75 65.— Württ. Notendk 1850 185,0 Fel. Guſdename 82— 8480.ced a eiter 5770 3,0 Schuce:„ uss 00 Adterwerte,. el. f ele unt 109 8 100 c Swe: b 1258 1300 fe e 20 1 7s Sent Koppe idee Kom cd. 9e 25 85,25 Altan d Alarme 25 1. Gosßard 6 109 1802 5 Aug Elektr. Gg. 101.2 1030 Sftwerte 5 Feb 40 278.0 9750 9750 Rane a e e„ Eletir, Lieferung 108.2 55 Soenztt Tünoß, 270 270.0 Ale Hei 1000 10 Jane ee 42 75 1 3 Je Benderg 8825 92— Holgohonwekte Jg Hartes e.— 670 Mannb. Berſ.⸗G. 28.— 28.— 3 1—— 5 ere 88975 Ver. Glanzſtoff———.— Alſen Pert 116,0 118,0] Greppiner Werke———.— agen Wag 66,5 66.— Herhmennlente 1210 121,0 Kb. Braunk. u. Bt. 15 . n.8 925 9725 Grün s Bilfinger 155,0 155,0 Gelſent Bergwl. 80,78 8750 Ver, Slaglerke 93,50 g.— Ammendorf Pap. 27.— 88.0 Geza: Mac. 270 28.— Rhefafelden traf 138.0 1389 Saberus Genn 4 e did Elen %„ 011 92.80 93 Transport-Aktlen 5 8 5[Gesfürel. 108,0 108, Seune Wade 77.50 74,— Anhalt Kohlenw 25* 85 ge 1855 1885 Rhein. Sülaet 7 5 r 79.50 8 4 45 e 5 5— 8. 5. 3 3— 41. Bellſto aldhef 101,0 102.0 5 g.— 1 5 Rhein. Chamotte 66,— 65, omp. Hiſpano. 1 Weſtf Elektr. bed e e ee. u e e e. gerüner 86 JJJ%%%%% Lig. 88.75 88.80 Nordd. Lloyd. 66,15 66,75 ilpert Armatur 80, 81.— Berliner Orse 5 5 ein. elſto 1 85„Ber g 5 e 45 1 N heſter.⸗U. St. 8 l 0 114,7 1147 actetya 38,50 57, Rhein.⸗W. talk 61.50 61, Deſſauer Gas 103,7 107,0 Salzdetfurth Kal! 22 065 d 7 86 Bester.-U. St. B. 0 a. Alena 1 5% Roggenwert.50.50 Bat Aclnbetg 150 15867 Jau Maſch. 28,50 80,— Nheinſtahl 69,25 6785 Deutsche Erdol 51.— 89,50 Schlen Port.. 13706 ing. 9 85.80 86.28 Montan-Aktien 1 Pil— 69. Festverzinsliche Werte 5% Roggenrentd 7. 695 Sauer. 7 5 D an 4 1 72— 1150 1 1 4 8 1985 90 15 98, 8 4 3 80 „r.. O. U 55 1 ae eee 0 las.. Hann. M. 23.— 21, 36.— 39.— A. 5 e 8 83 5..Lig 88.65 84 25 Eſchwell. Bergw 197,0 196,5 bibel 55 r Goldonlelde.. 98.80. 5% Landſch. Rog 70.50 ü Senden 9e— 8878 de. Wien Gum. 49.75—.— Rückforth. Ferd.—.— 40,— Eleliriztiäts- Stef 103,5 105,5 Schult ⸗Pagenh. 186, N nk Aktien Gelſenk. Bergw. 81.258 82.— 82. 0% Reichsanl. 27 86,85 85,85 5% Mexikanet 15,.— 15.85 ergmann Elekt 120,5 121,0 Harkort St⸗Pr.—. r Rütgerswerke 49,78 48,75 El. Licht u. Rraſt 118,7 117.5 Stemens& Halse 15 Kg. O. Credit Ilſe 5g St. A. 158.0—.— 1 Erlangen. 26.— Diſch⸗ Ablöſgſch. 1 52, 52 4½% Deſt, Schaß 36,— 35,— Berlin Gubener 143,7 1440 Harpener Bergb. 74,50 75.— Sachſenwerk.. 79,75 76.285 Eſſener Steinkohl—.——— Svenska. 28 8 bald, 9a 1 9550 98.— ungdans St. A.— obne Ablölgrecht 5,50.60 4%„ Goldrenke 26,15 26,— Berl. Karls. Ind 41 47, Hedwigshütte 62,— 82.— Säch. Gußſtahl 6759 65.50 J. G Farben 128,2 131,2 Leonhard Tietz n 1389/0 139 0 Kal Aſchersleben—— 1400 3 4% Kronen—.——— Berliner Maſchb. 29.78 27750 Jemen Imm,—,— 88,— Salzdetfurth. 219.5 223,0 Jeldmühle. 107.5 106,5 Ber. Stah werke darmer Zank Hal Salterrfueth 2209 4 Kamm iert.—.——.% Bad. Kohlen. 4%„ con Rente 10—.— Sraunk. u. Brikett 140.0 137,5 Hüpert Mosch. 2 8 88, Scott 100,0 1000 Felten& uin. 875 Wes Alka Tarn den u cer. 149 9 leo 0 Ja Weſteregein 4405 110 ea ren—— 1110 8% Ger 0 ej, Sb. 250 245 Srebeſgb, Oelf 44. 45— Hindrich ela. 2 508 Schl enen das. doe Seilen awk. 0 z 10% lbhof Jom u, Fring 1 5 55 3 N——— 1— 1800 e 766 760 4½%„ Pap. R.,— Bremes Bultan 99,50 99,50 Hirſch Kupfer 1150 178.0] Hugo Schneider 69.— 67,50 Gesfürel.. 109.2 109,0 Oiavia Minen 1 00, 7 Mar m. r..— zr dellbr.—— 1 e Prß. Kal.„. N i 2 8 8 141. Jahrgang/ Nr. 552 Der Handſchuh hat ſich ſchon ſeit einer Weile von ſeiner Jahrzehnte langen klaſſiſchen Form und Schlichtheit frei gemacht. Hat hohe Stulpen, Umſchlag⸗ manſchetten und Aermel angenommen, die ihm je nach ihrer Art und Ausarbeitung für die verſchiede⸗ nen Stunden und Gelegenheiten des Tages verſchie⸗ dene Wirkungen verleiht. Der ſportliche Handſchuh zum Vormittag iſt meiſt in braun gehalten, in zwei und dreierlei Tönen aus kräftigem ſtrapazierfähigem Nappa, Ziegenleder, Schweinsleder und Straußen⸗ leder mit ſeiner hübſchen natürlichen Nabung. Jum Golf und für die Frau am Steuer hat man noch ganz beſondere waſchbare Lederhandſchuhe herausgebracht, von beſonderer Praktiſchkeit bei ungemein feſcher Wirkung. Als Straßenhandſchuh, dann der einfarbige däniſche oder Nappahandſchuh mit abſtechender Stul⸗ penfütterung mit Lederfranſen in weſtindiſcher Art, ſowie in zwei und drei Farben, ſelbſtverſtändlich ſehr Die erſte Landrichterin Deutſchlands Frau a..) iſt Londrichter Heowig Braun b 8 3(Frankfurt die erſte etatmäßige Landrichterin Deutſchlands geworden. dezenter Tönung zum ganzen Anzug abſchattiert. Als neueſtes zeigt man Sportmodelle mit zugehörigem Handſchuh, an den eine Stoffmanſchette des Mantels oder der Jacke angewachſen iſt. * Die Handtaſche tritt mit neuer beſonders aparter Verſchlußornamentik auf. Faſt durchweg Beutelform oder Beutelverſchluß mit einem Trag⸗ ring aus„Briſelith“— einem unzerbrechlichen Glas und Silber, das vollkommen glatt und unziſeliert in neuer Mechanik ſich öffnet. Zum Vormittag wer⸗ den vielfach tweedartige Wollſtoffe zur Taſche ver⸗ arbeitet. Für Reiſe und Sport noch immer gern die große Schweinsledertaſche in gelb, die ſchon an Koffergröße heranreicht und mit erdenklichſter Inneneinrichtung verſehen, zum Nachmittag die Bridgetaſche in Wildleder, in Seide, beſteppt und beſtickt. Zum Abend Seide, Leder, Perl⸗ und Patlette⸗Fantaſien, ſowie Metallſtoff in Ueberein⸗ ſtimmung mit dem Schuh oder Handſchuh. Der Gürtel. Seit die Taille wieder in ihrer natürlichen Lage angekommen, ſo ſpielt der Gürtel wieder eine beſondere Rolle. In Leder ein⸗ und mehrfarbig, in Geflecht, in Verarbeitungfantaſien aller Art unter Hinzunahme von Metallwirkung zu Schuppen, zu kleinen Ringen, zu Stäbchen geformt, mit Kork und Kordellarbeit mit dem Kleidſtoff irgendwie vermählt, wird er ein elegantes Zubehbr des ganzen Anzugs. Eine Frau als Eiſenbahnpräſident * Boyee Thompſon, die Witwe Bankiers Thompſon, wurde zum Präſidenten der Magne⸗Arizona⸗Eiſenbahngeſell⸗ ſchaft gewählt. Es iſt ſelbſt in US A. das erſte Mal, daß eine Frau ſolch eine Stellung übernimmt. Mrs. William des Newyorker O Familienverhältniſſe oſtpreußiſcher Kleinkinder. Der Bericht des Landes jugendamtes Oſtpreußen über die Entwicklung des Kinder⸗ gartenweſens gibt einen Einblick in die Familien⸗ verhältniſſe der in den Kindergärten betreuten Kin⸗ der, der zeigt, daß dieſelben ſozialen Nöte, die in der Großſtadt zur Aufnahme in den Kindergarten füh⸗ ren, auch für das ländliche Oſtpreußen gelten. So wird häufig über ſehr ſchlechte Wohnungs⸗ verhältniſſe geklagt. Bei 29 v. H. der Kinder arbeiten Vater und Mutter außerhalb des Hauſes, Ein Teil der Väter ſind trunkſüchtig, bei einem an⸗ deren Teil leben die Eltern in Scheidung. Bei vie⸗ len waren ausſchließlich erziehliche Gründe für die Aufnahme maßgebend. 12 Prozent aller Kinder⸗ gartenkinder waren Einzelkinder. Von den 143 Kin⸗ dergärten, die in Oſtpreußen beſtehen, ſind 93 über⸗ belegt; nur 25 können noch eine ganz geringe Zahl von Kindern aufnehmen. Ulrike Heuſchke und Lina Morgenſtern Lange ehe die Frauenbewegung als eine Organi⸗ ſation fortſchrittlich geſinnter Frauen in Deutſch⸗ land in die Erſcheinung trat, hatten, beflügelt durch die Schwungkraft der 48er Bewegung, einzelne be⸗ deutende Frauen erkannt, daß die weibliche Aufgabe darin beſtände, das Weſen der Mütterlichkeit nicht nur der Familie, ſondern dem geſamten Volksleben fruchtbar zu machen. Eine Pfadfinderin auf ſolchen Wegen der Volks⸗ erziehung war Ulrike Henſchke, deren 100jährtger Geburtstag ſich am 24. November d. Is. jährt. Aus den Erfahrungen ihrer eigenen unzulänglichen höhe⸗ ren Töchterbildung, der Beobachtung ihrer Kinder, erwuchſen die erſten pädagogiſchen Forderungen für erweiterte Frauenbildung in geiſtiger und wirt⸗ ſchaftlicher Beziehung. Sie verlangte für alle Frauen: grundlegende Kenntniſſe in Geſundheits⸗ pflege, Säuglings⸗ und Kinderpflege, Haushaltfüh⸗ rung, Verwendung aller volkswirtſchaftlichen Ergeb⸗ niſſe für den Haushalt, Verwertung der Küchen⸗ chemie, Berufsausbildung der Frau, Reform der Mädchenſchulbildung. Siebzehn Jahre vor Helene Langs Broſchüre erſchien ihre im Ideengehalt über⸗ einſtimmende Denkſchrift zur Frauen⸗Unterrichts⸗ frage in Preußen(1870), iu der ſie Reformen des Unterrichts, der pädagogiſchen Methoden und des weiblichen Lehrberufs verlangte. Anläßlich der Verſetzung des Gatten nach Berlin konnte Ulrike Henſchke auf Grund ihrer bereits vorhandenen Fuh⸗ lung mit den pädagogiſch⸗fſührenden Frauen ihren ſofortigen Wirkungskreis erweitern. Im Vorſtand des von der Kronzrinzeſſin gegründeten Viktoria⸗ Lyzeums, der damaligen erſten wiſſenſchaftlichen Hochſchule für Frauen, leiſtete ſie wertvollſte organi⸗ ſatoriſche Mitarbeit. Wahrhaft ſchöpferiſch waltete ſie als die geiſtige Mutter und Förderin des weiblichen Fortbildungsſchulweſens zunächſt im Lette⸗Verein. Ihre Denkſchrift über dieſe Materie, ihr Leſebuch, auf die Vergeiſtigung des Stoffes gerichtet, ſind grundlegend für die Lehrformen geworden. Das Lebenswerk Ulrike Henſchkes, die Viktorig⸗Fortbil⸗ dungsſchule in Berlin, eine Handels⸗ und Gewerbe⸗ ſchule mit dem Aufbau der Seminare, ſteht noch heute in voller Blüte. Noch immer gilt für dieſe Anſtalt das Wort:„Das iſt keine bloße Schule, das iſt ja ein Stück Menſchenleben!“ Noch immer gilt das Programm von einſt: Erziehung zu praktiſcher Lebenstüchtigkeit, zu ſittlicher Lebensbewährung, zur Arbeit durch Arbeit, Vergeiſtigung der Arbeit der Hand, Anerkennung des ſittlichen Adels jeder Arbeit. Der 25. November bedeutet einen zweiten Ge⸗ denktag, an dem vor 100 Jahren eine noch heute unvergeßliche Führerin der Frauenbewegung in Breslau geboren wurde, Zina Morgenſtern. Lebendig iſt die Erinnerung an ihre liebenswerte, ideal⸗geſinnte, unermüdlich⸗ſchaffensfreudige Perſön⸗ lichkeit, lebendig ſind ihre ſozialen Schöpfungen. Der noch heute ſegensreich wirkende Pfennig⸗Verein zur Speiſung und Kleidung armer Schulkinder in Bres⸗ lau war die erſte Vereinsgründung Lina Morgen⸗ ſterns anläßlich ihres 18. Geburtstages. Mit ihrer ſchriftſtelleriſchen Tätigkeit— Veröffentlichungen von Märchen, Erzählungen, Lehrbüchern für Erziehung und Hauswirtſchaft, Kochbüchern und Zeitſchriften, gingen ihre praktiſchen ſozialen Schöpfungen Hand in Hand. Die Ideen Fröbels wurden von ihr in ihrer Vielſeitigkeit erfaßt, veranlaßten ſie 1859 zur Gründung des Kindergarten⸗Vereins und Fröbel⸗ heims in Berlin. Die Kriegsnöte von 66 löſten bei ihr den Plan zur Einrichtung der Volksküche auf gemeinnütziger Grundlage aus, den ſie mit Unter⸗ ſtützung von Virchow, Duncker und anderen ein⸗ ſichtsvollen Perſönlichkeiten ſofort zur Ausführung brachte. Dieſe erſte Organiſation der Volksſpeiſung trug ihr den Ehrennamen„Suppenlina“ ein. Der von ihr ins Leben gerufene Kinderſchutz⸗ verein bekämpfte die Engelmacherei, nahm unbe⸗ hütete Säuglinge in Pflege und Aufſicht. Ihre Aka⸗ demie zur wiſſenſchaftlichen Fortbildung von Mäd⸗ 100. Geburtstag einer Frauenkämpferin 5 Lina Morgenſtern, Schriftſtellerin und Her⸗ ausgeberin der Deutſchen Hausfrauenzeitung, eine der erſten Frauen, die öffentlich für ſoziale Ein⸗ richtungen zu kämpfen wagte, wurde am 25. Nov. 1830 in Breslau geboren. Ihrer aufopfernden Tätigkeit war die Gründung zahlreicher Volks⸗ küchen, Kochſchulen und Kronkenpflegekurſe zu verdanken. Im Dezember 1909 ſtarb Frau Morgen⸗ ſtern in Berlin. chen und Frauen war ein Vorläufer des ſpäteren Viktoria⸗Lyzeums. Nach Beendigung des oer⸗ Krieges berief die hohe Protektorin des Volks⸗ küchenvereins, Kaiſerin Auguſta, Frau Morgenſtern zur Einrichtung der Ambulanzen und Verpflegung der rückkehrenden Soldaten auf den Berliner Bahn⸗ höfen. Lina Morgenſtern nahm ſich als erſte der Fürſorge für mirorenne ſtrafentlaſſene Mädchen an, ſowie der Stellen vermittlung, Altersverſorgung und Prämiierung bewährter Dienſtboten. Ihre Schaf⸗ fung des erſten deutſchen Hausfrauenvereins ent⸗ ſtand in der Zeit der Teuerung um 1870 unter der Deviſe:„Was vermögen die vereinigten Hausfrauen gegen Verteuerung der Lebensmittel?“ lein noch immer aktuelles Thema). Ihr Hausfrauen⸗Konſum⸗ Verein mit Fleiſchbeſchau im Küchenlaboratorium war der Zeit weit voraus. Die Lichtenberger Volksküche und das Speiſehaus nebſt Kochſchule vom Verein Lina Morgenſtern erfreuen ſich noch heute regen Anſpruchs. In der erſten von ihr redigierten Hausfrauenzeitung gab es einen praktiſchen und unterhaltenden Teil, einen Gedankenaustauſch mit den Beſtrebungen der deutſchen und ausländiſchen Frauenbewegung, Im regen perſönlichen Verkehr mit den bedeutendſten Führerinnen des In⸗ und Auslandes veranſtaltete Lina Morgenſtern 1896 den erſten internationalen Frauen⸗Kongreß in Berlin. Am 16. Dezember 1909 ſchied ſie aus ihrem taten⸗ reichen Leben. Frieda Ledermann. AMuittes cbeltendes Tòchiles Leider Gottes iſt in die Beziehung zwiſchen Mut⸗ ter und Tochter eine ſehr bedauerliche Trübung gekommen, unter welcher beide Teile unendlich leiden, ohne daß jedoch auch ſelbſt bei dem faſt über⸗ all vorhandenen guten Willen eine vollkommene Klärung zu erreichen iſt. Die Tochter iſt mit 16 Jahren ein ſelbſtändiger Menſch, mit 18 und 20 durch Studien, Lehrzeit und Berufsarbeit vielfach an Erfahrungen reicher als die Mutter, die ihr Lebtag nicht aus dem Haus gekommen. Leider hat dieſe an ſich unnatürliche Tatſache vielfach zu großen Schwierigkeiten und traurigen Entzweiungen zwi⸗ ſchen Mutter und Tochter geführt. Zumal dann, wenn ſich die Mutter nicht dazu verſtehen konnte, daß ihr nun einmal nicht der blinde unbedingte Gehorſam der Tochter zuteil werden kann, den ſie in ihrer Jugendzeit ihrer Mutter mit Selbſtver⸗ ſtändlichkeit gezollt. Es ſteht außer Frage, daß ge⸗ rade die Generation der Umſtellung da ein beſonders ſchwieriges Leben hat, das ſich ſelbſtverſtändlich voll⸗ kommen verliert und ausgleicht, wenn einmal die⸗ jenigen Frauen Mütter ſind, die ſelber berufstätige Töchter geweſen. Die allgemeine Durchführung der beruflich beſchäftigten Tochter jedoch iſt noch zu jung und es geht noch zumindeſt ein Jahrzehnt dahin, bis wir bei dieſem Zeitpunkt angelangt. Es wäre traurig, wenn man damit rechnen müßte, daß auf ſo lange Zeit hinaus das Miß verhältnis zwiſchen Mutter und Tochter nicht auszugleichen wäre. Doch haben die Mütter jüngerer Kinder, die ſchließlich ſelber noch junge Frauen ſind, ſich der Zeit und ihren Forderungen ſelfſt vielfach anpaſſen und mit eingreiſen müſſen in den Daſeinskampf, ſo daß hier ein Verſtändnis eher ſchon zu hoffen iſt. Wo aber liegen die Schwierigkeiten? Was gibt den Hauptanlaß zu den Mißhelligkeiten, zumindeſt der Ermüdung des reinen Verhältniſſes zwiſchen Mutter und Kind? Sehen wir einmal ganz davon ab, daß etwa Eitelkeit und Eiferſucht eine Rolle ſpielen, die die relativ noch junge Mutter gegenüber der ihr zu ſchnell heranwachſenden Tochter empfindet. Im Gegenteil, da ſollte man eigentlich eher glauben, daß ein ſchweſterliches Verhältnis eintreten könnte, das Mutter und Tochter in einer Freundſchaft ver⸗ bindet, die der Innigkeit der Mädchenfreundſchaft gleichkäme. Vielfach iſt das auch der Fall. Doch gar zu oft trifft man traurige Mädchenaugen, auch trotzig zurückgeworfene Köpfchen, denen man ein gewiſſes Bitterkeitsempfinden nicht ganz verübeln kann. Das Leben der Mädchen iſt heute, wenngleich freier und ungezwungener, doch ungemein verant⸗ wortungsvoll und ernſterfüllt im Vergleich zum Haustöchter⸗Daſein, das einſt die Mutter geführt. Und es iſt kein Grund, daß die Mutter dereinſt in ihrem Elternhaus hausfrauliche Pflichten über⸗ nommen, mit Selbſtverſtändlichkeit ihre eigenen Sachen beſorgt und in Ordnung gehalten, Strümpfe und Wäſche der Eltern mitgeflickt, daß die Mutter nun heute von ihrer Tochter verlangt, daß dieſe ſie in gleicher Weiſe entlaſtet. Im Gegenteil, es iſt an ihr, der Mutter, der abends und zu kurzer Mittags⸗ pauſe heimkehrenden Tochter, die für ihre jungen Kräfte meiſt reichlich angeſtrengt, die kurze Freizeit ſo unbeſchwert als möglich zu geſtalten, Sorge zu tragen, daß möglichſt wenig Verpflichtungen das junge Mädchen daran hindern, ſich gründlich aus⸗ zuruhen und die Zeit zu finden, Luft zu ſchöpfen und Körper und Geiſt zu pflegen. Nach Möglichkeit wohlverſtanden, und die einſichtsvolle Tochter weiß ſehr genau, wann, wo und wie ſie doch der Mutter noch zur Seite ſtehen kann, falls dieſe gleichermaßen ſchwer belaſtet iſt. Iſt dies jedoch einmal nicht der Fall, ſo ein Stein aus der fällt der Mutter keineswegs Krone ihrer Ehrerbietung, wenn ſie der Tochter Strümpfe ſtopft und wäſcht, eine Bluſe bügelt, ein Kleid, ein Wäſcheſtück ausbeſſert. Und ſie wird es ihr mit doppelter Liebe danken, hat ſich die Tochter ein paar Freundinnen und Bekannte zum Abend eingeladen und findet beim Heimkommen von der Arbeitsſtätte alles Nötige auf einem Tiſchchen ſchon zierlich hergerichtet vor. Und eine Mutter, die volles Verſtändnis dafür hat, daß die Tochter von ihrer kurzen Freizeit möglichſt viel mit gleichaltriger Jugend zuſammen kommen möchte und muß, ſieht doppelt darauf, ihr alles aus dem Weg zu räumen, was dem Kind in überflüſſiger Weiſe Zeit raubt und iſt ſelber ſcharf darauf bedacht, die Stunden, die ihr Kind zu Hauſe verbringt, nach äußerſter Mög⸗ lichkeit nutzbringend, erholend und freudig zu ge⸗ ſtalten. Und findet dabei auch Gelegenheit, die Stunde und Möglichkeit, dem Töchterchen die nötigen Haushaltkenntniſſe zu vermitteln. Wie das zu machen? Dieſes Feinverſtändnis und Geſchick ſſt die große Aufforderung, die unſere moderne Zeit an die Mütter arbeitender Töchter ſtellt. 0 e, Die Nadi 0 0. an Maile Bexliſfoleben Die erwerbstätige Frau im Nachkriegs⸗Deutſch⸗ land iſt zur Selbſtverſtändlichkeit geworden. Von den 7 Millionen Erwerbstätigen, die bei der letzten Volkszählung 1925 mehr regiſtriert wurden als im Jahre 1907, ſind ungefähr die Hälfte weiblichen Geſchlechts. Das zeigt, wie ſtark die veränderten ſozialen Verhältniſſe die Frauen gezwungen haben, für ſich ſelbſt zu ſorgen. In Mannheim waren von 128 000 Frauen nach dem letzten Volkszählungsergeb⸗ nis 44 500 erwerbstätig. Wie man aus obiger Dar⸗ ſtellung erſieht, ſind mehr als ein Viertel als An⸗ geſtellte und Beamtinnen beſchäftigt. SOHAFFENOE FRAUEN vög eg gun 985 AuIEgS- 055 0085 0 0 1 70 UNTERSCHIE0 nls 85 EANCESlElufr- 50 8 2 N Sell 3 0 0— 270 30 20 R RBEH ENDE 5 al Eteeübgnr b 155* SklSS Tol 1 gk Tal 00 000075 Nicht viel geringer iſt die Zahl der Arbeiter⸗ innen. Erſt dann kommt das Gebiet, auf dem ſich in früheren Zeiten die Frau ſich faſt ausſchließlich betätigte, der Dienſt im Hauſe. Immerhin gibt es noch 3000 Frauen, die ſelbſtändig ſind oder einem Betrieb als Leiterin vorſtehen. In Induſtrie und Handwerk ſind 14000 Mannheimerinnen tätig, in Handel und Verkehr 11000. Als Hausangeſtellte verdienen ſich 8000 ihr Brot, im freien Beruf als Lehrexin oder in der ſozialen Dienſt 1400,(Nur mithelfende Familienangehörige ſind mitgezählt.) Von den einzelnen Berufen weiſen die, welche mit Hausarbeit in Verbindung ſtehen, die ſtärkſte Beſetzung auf. Nähen, Schneidern, Kochen ſind Tätig⸗ keiten, die den Frauen vorbehalten geblieben ſind, Es gibt in Mannheim(jedenfalls am Tage der Volks⸗ zählung) unter 1917 Schneidern 1441 weibliche, unter 722 Kellnern 494 weibliche. Sonſt wurden u. a. 549 Lehrerinnen, 492 Kranken⸗ ſchweſtern, 715 Näherinnen gezählt. Es gibt zwar keine Schriftſtellerinnen, aber drei Redakteurinnen; 9 Aerztinnen haben ſich niedergelaſſen. Schließlich hat ſich die ſchaffende Frau heute in allen Erwerbs⸗ zweigen, wenn man von der Schwerſtarbeit abſieht, durchgeſetzt. Das Alter, in dem die meiſten arbeiten, iſt das zwiſchen 20 und 30 Jahren; vor der Ehe wollen heute die meiſten Mädchen ihr Geld ſelbſt verdienen. Sta. Frauenrechtlerin Käthe Schirmacher Dr. Käthe Schirmacher, eine der verdienſt⸗ vollſten Führerinnen der deutſchen Frauenbewe⸗ gung, iſt im 66. Lebensjahr geſtorben. In der Nachkriegszeit trat Dr. Käthe Schirmacher ebenſo warm wie einſt für das Frauenrecht für die Rechte ihrer oſtdeutſchen Heimat ein. 1919⸗20 gehörte ſie als deutſchnationale Abgeordnete der National⸗ verſammlung an. Literatur * Wandel der Geſelligkeit? Wird es hier eine neue Li⸗ nie geben? Oder kehrt das Alte ſtändig wieder? Dieſe, für jeden Gebildeten intereſſanten Fragen behandelt ein omi, ſantes Preisausſchreiben des bekannten Monatsblattes „die neue linie“(Verlog Otto Beyer, Leipzig). Ihrem Programm getreu wandelt die Zeitſchrift dobei neue Wege, Es winken Preiſe, die jedem modernen Hauſe zur Zierde gereichen und mit feinſtem Kunſtverſtändnis und größter Liebe zur Sache ausgewählt ſind. Alles Nähere zeigt 1 November⸗Nummer, die zum Preiſe von 1— über zu haben iſt, notfalls auch vom Beyer⸗Verlag, Leipzig zu; geſendet wird. 5 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner 8 Kayſer⸗ Kommunalpolitik u. Lokales: Ri d u. Vermiſchtes: Willy Müller Hand illeton: Dr. Stefan chönfelder Spo Kurt Ehmer- Gericht und geſchäftliche Mit⸗ im— Herausgeber e Mannheimer Zeitung —6 ſendung erſolgt nur bel Drucker und Verleger: G. m. b Für unverlangte Beiträge kleine Gewähr— Rückporto Verwaltung ſind 1600 tätig, in der Wohlfahrt oder im, 3 S — 8 5 S . 2 1 N 3 * 2— . 2 5 3 26¹ deutſch⸗ Von bei der wurden iblichen derten haben, en von Sergeb⸗ r Dar⸗ Is An⸗ Tal I äiter⸗ em ſich ließlich gibt es einem ie und tig, in 000 ihr in der der im de— che mit ſtärkſte Tätig · n ſind, Volks⸗ „unter ranken⸗ t zwar rinnen; ließ lich werbs⸗ abſieht, rbeiten, r Ehe n ihr Sta. her 1 uſt⸗ we⸗ der nſo chte örte nal⸗ eue Li⸗ eſe, für n amü⸗ blattes Ihrem Wege. Zierde größter igt die überoll zig zu⸗ nur bel 4 1 . . — Donnerstag, 27. November 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Roggenbefeſtigung, Malte Metallmärkte Weizen behauptet, Roggen in guten Quantitäten gefragt/ Luſtloſe und knapp behauptete Metalle Berliner Produktenbörſe v. 27. Nov.(Eig. Dr.) Die feſtere Stimmung des Vormittagsverkehrs vermochte ſſch an der offiziellen Produktenbörſe nicht voll zu be⸗ haupten. Während man für Weizen in Erwartung einer Beibehaltung des Sproz. Vermahlungszwanges für Dezem⸗ ber und Januar vormittags 1 bis 2/ höhere Preiſe als geſtern genannt hatte, trat das Angebot an der Börſe inſolge Zurückhaltung der Käufer etwas ſtär ker in Erſcheinung, ſo daß lediglich geſtrige Preiſe durch⸗ zuholen waren. Vom Mehlgeſchäft fehlten weiterhin An⸗ Roggen lag dagegen auch an der Börſe etwa regungen. 8 i f 5 2 1 4 feſter, gute Nachfrage zeigt ſich weiterhin für Qualitäten mit höheren Nauralgewichten. Am Liefe- rungsmarkte ſetzte Weizen unverändert, Roggen bis 11„ feſter ein. Weizenmehle hatten bei unveränderten Preiſen ruhiges Geſchäft. Für Roggenmehl hatte ſich die Nachfrage, namentlich für die billigeren Provinzfabrikate, gebeſſert. Hafer ward ausreichend angeboten, Preiſe kaum behauptet, der Lieferungsmarkt eröffnete dagegen gut ſtelig. Gerſte in unveränderer Marktlage. Amtlich notiert wurden: Weizen 250—251, ruhig; Dez. 265,50.—63 März 277 76,50 Br.; Mai—; Roggen 147 bis 140, ſtetig? Dez. 170,50 7070,50; März 182,25—182; Mai 188187; Gerſte 194216, feſter; Futtergerſte 176—184, eſter; Hafer 137145, ruhig; Dez. 159,75 Br.; März 403,50 u. Br.; Mai 173,50—73 Br.; Weizenmehl 29— 37,25; tuhig? Roggenmehl 23,50— 26,75; Weizenkleie 8,60—9, ſuhig; Roggenkleie.35—8,75; Viktoriaerbſen 24—31; Kleine Speiſeerbſen 23—25, Futtererbſen 19—21; Peluſchken 19 17-18; Wicken 17-20; Rapskuchen bis 20; Ackerbohnen 6,70— 9,70; Leinkuchen 1515,30; Trockenſchnitzel 5,40—5,90; Sojgextractiousſchrot 13,50—13,80; Speiſekartoffeln, weiße 100125 dio. rode 1,20—1,45, dto. gelbfleiſch. 1,40—1, 70; allg. Tendenz ruhig. Mannheimer Produktenbörſe vom 27. Nov.(Eigen⸗ berichtv). Am Produktenmarkt war Brotgetreide gegenüber der letzten Börſe etwas ermäßigt. Futter⸗ mittel hatte etwas beſſeres Geſchäft bei leicht anziehen⸗ den Preiſen. Der Mühlenpreis für Weizenmehl wurde um 25 Pfg. ermäßigt. Angeboten wurden in für die 100 Kilo netto, waggonfrei Mannheim. ausl. Weizen 35 bis 37; inl. Weizen 2728,25; inl. Roggen 17,25— 17,75; inl. Hafer 14,75—16; inl. Braugerſte 21,25—23,25; Futter⸗ gerſte 17,25—18,50; Malz 43; Biertreber 9,75—10,50; Raps⸗ kuchen 8,75; Sojaſchrot 14,25; Trockenſchnitzel 5,50; Grün⸗ kern 50—60; Weizenmehl ſüdd. 42; Weizenbrotmehl ſüsdd. 248 Roggenmehl 60proz. 27—.28; Weizenfuttermehl 8,50 bis .7 Weizenkleie 8; Roggenkleie 7,50— 7,75; Leinſaat 27. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 27. Nov.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Nov. 5,70; Jan. 5,05%; März 5,87; Mai 6,10. Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Nov. 100; Jon. 97%; März 101; Mai 102. * Liverpooler Getreidekurſe vom 27. Nov.(Eig. Dr.) f: Weizen(100 lb.) Tendenz ruhig; Dez. 6) März 5,3(5,394); Mai 5,5(5,5%); Mehl unv.— Mitte: flau; Dez. 4,1176; März 5,2%; Mai 5,47. Magdeburger Zuckertermnibörſe vom 27. Nov.(Eig. Dr.) Jan.(31) 6,30 B 6,20 G; März(31) 6,45 B 6,40 G; Mat(31) 6,60 B 6,55 G; Aug.(31) 6,95 B 6,90 G; Okt. 681) 7,15 B 7,05 G; Nov.(30) 6,20 B 6,10 G; Dez.(30) 60 B 6,15 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage—; Nov.⸗Dez. 28%; Melaſſe⸗Weiß⸗ zucker—; Melaſſe⸗Rohzucker 1201,10; Tendenz ruhig; Wetter trübe. * Nitruberger Hopfenbericht vom 26. Nov. 60 Ballen Bahnzufuhr, 80 Ballen Umſatz. Tendenz ruhig. Preiſe: Hallertauer 50—105, Gebirgshopfen 4060. Bremer Baumwolle vom 27. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 11,84. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 27. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſol. Stand. Middl. Anfang: Jan.(81) 568 geh.; März(31) 580 geh.; Mai(31) 593 geh.; Juli(31) 602 geh.; Okt.(31)— Dez.(30) 55061; Jan.(32) 624 0 Tagesimport 900; Tendenz ruhig.— Mitte: Jan. ) 509; März(31) 581; Mai(31) 593; Juli(31) 602; Okt,(31) 613; Dez.(30) 563; Jan.(32) 628; März(32) öh; Mai(32) 635; Juli(32) 638; Loco 588; Tendenz: ruhig, behauptet. Berliner Melallbärse vom 27. November 1930 Kupfer Blei Zink bez. Brief[Geld bez. Brief Geld] bez. Brief Geld Januar.]—.— 97.75 975 5. 30. 30.— 28,25 ö Pra—— 83. 92 75—.— 51 5080.50—.— 30.25 28.75 März. e 88,25 92,75—.— 51,50 30,50. 30.80 29.— N—— 93.25 92.75—.— 31.50 30.50—.— 31.— 29,50 Dat 98.25 92.75—.— 31.50 30,50 31,28 80,— N 0 885—.— 83,25 93,25.— 51,50 30,75—.— 81,50 30,25 uli. 93,50 98,——,— 31,5081,—— 81.75 31, August 88,25 88.50 98,28—— 51.5031,.—82,.—.50 Sept.. 83,25 88,55 83.25—.— 31.5081,—.— 822 82.— Dkober.—.— 88,50 83.28—.— 81,5081—.— 32,50 32,— Nou..—.— 93— 91.31, 20,— 29.— 27.50 Dezemb. J 92,— 92, 91.25—.— 31.— 80.— 29, 2775 Keltrolpkkupfer prompt. 119,75] Antimon Regulus. 2,80/ 84,50 Helg. Hüttenaluminium 170,— Silber in Barren kg. 49.80/ 50,50 dite. Walz⸗Drahtbarren. 174. 10. W. Gold Freiverkehr 10 gr. 28.—/ 29, 20 8 S Platin div. 1 rr. 3,—/ 5,— ein Nickel, 98/9 vH.. 350,.—[ Preiſe(ohne Edelmetalle) pro 100 Kg Londoner Pefallbörse vom 27. November 1930 Metalle in E pro To. Silber Unze E.(137/ù0 fein ſtand.), Platin Unze P Kupfer, Standard] 47,50 Zinn, Standart 114,1 Aluminium 5 Monate 47.34 3 Monate 415,4 Antimon—.— Settl. Preis 47,50 Settl. Preis 114.0 Queckſilber 22,85 Elektrolyt 51, Banka 1190 Platin 5 deſt ſeleeied 48,50 Straits 118,5 Wolframerz 16.— ſrong ſheets—.— Blei, ausländ. 18,— Nickel. El'wirebars 53.— Zink gewöhnlich 14.25 Weißblech—.— Vom Jutemarkt. Berlin, 286. Nov. Rohjute⸗ markt. Caleutta und London ruhig, jedoch ſtetig. Fir ſt s koſten: Nov.⸗Dez.⸗Verſchiffung 16.26 Eſtr. je Tonne, Dez.⸗Jan.⸗Verſchiffung 16.2/6 Eſtr. je Tonne, Jan.⸗Febr.⸗ Verſchiffung 16.5/— je Tonne. Fabrikatemarkt in Dundee. Die Nachfrage in Garnen und Geweben war gut; die Preiſe haben angezogen. Deutſcher Markt. Der Markt iſt wieder ſehr ruhig. Viehmarkt in Mannheim vom 27. Nov. Zufuhr ins⸗ geſamt 1331 Stück. Im einzelnen wurden zugeführt und erlöſt für 50 Kg. Lebendgewicht in 14: 145 Kälber, 6) 67 bis 70 c) 6064; d) 50—56. 32 Schafe, b) 42—45. 83 Schweine, ohne Notierung. 1070 Ferkel und Läufer, Ferkel bis 4 Wochen 14—19; über 4 Wochen 2229; Läufer—38. 1 Ziege, 12—24. Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig, lang⸗ ſam geräumt; mit Schweinen, nicht notiert; mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig. O Gründung einer Transportgenoſſenſchaft der Parti⸗ kulierſchiffer auf dem Rhein. Köln, 27. Nov.(Eig. Dr.) Um einen beſſeren Einfluß auf die Geſtaltung der Frach⸗ tenmärkte am Rhein zu gewinnen und ihren Mitgliedern eine regelmäßige Beſchäftigung zu ſichern, hat das Kon⸗ tor des Partikulierſchifferver bandes auf dem Rhein Vorſchläge zur Bildung einer Trans⸗ portgenoſſenſchaft gemacht, die die Uebernahme und Vermittlung von Transporten für gemeinſchaftliche Rechnung der Genoſſen bezweckt. Als Geſchäftsanteil wur⸗ den 50 4 für je angefangene 500 Tonnen feſtgeſetzt. Die Gründung ſoll vor Ablauf des Hochwaſſers erfolgen, do bereits jetzt 60 v. H. der Partikulierſchiffer ihre Zuſtim⸗ mung zur neuen Genoſſenſchaft gegeben haben. Berliner Devisen Olskontsatee: Reichsbank 5, Lombard 8, privat 4¼ v. f. Amtlich in R⸗M für 26. November 27. November] Parität] Disk. G. B. G. B. M 97 Holland 100 Gulden] 168,63 168.97 168,71 169,05 168,48 3 Athen 100 Drachmen.43.442].48 5,441„44 9 Brüſſel 100 B 500 PFF. 58,42 59,54 5,445 58, 565 1 8 Danzig 100 Gulden] 81,39 81,55 81,39 81,55 81,558 5 elſingfors 100 FM 10,545 10,565 10,545] 10.567 10,512 6 talien. 100 Lire] 21,99 21.97 21.92[21,98 22.025.5 Südſtavien 100 Dinar] 7,408 7,422] 7,408 7,422 72855 5,8 Kopenhagen 100 Kr. 112,10 112,32 112.10 112,32 2,08 4 Liſſabon 100 Eskudo] 18, 18,94 18,80 18,84 17,48 8 Oslo 100 Kronen] 112,05 112,27 112.05 112,27 111,74.5 Paris„100 Franken] 18.456 81,496] 16,462] 16,502 6,44 2,5 Sr 100 Kronen] 12.43 12.45 12.431] 12,451 12,88.5 chweiz 100 Franken] 81,125 61,2850 61,155] 81,315 680,515 2,5 Soſia... 100 Leva.035.041] 3,035] 3,04 8,017 10 Spanien 100 Peſeten] 46.75 46, 46,65 46,75 69,57 8 Stockholm.. 100 Kr. 112,47 112,69 112,51 112,73 112,05 3,5 Wien 100 Schilling] 58. 59.1150 38,995] 39,115 38,79 8,5 Ungarn 10012500 K] 73,28 73,42 78,28 78,40 72,89 55 Duenos-Aires 1 Pef. 1489.445] 1,436 1. 1,786 7 Canada 1 Can. Doll..196 204 4,193 4,201 4,1764— Japan.. 1 en].078.032] 2,076].0 1,988] 5,11 Kalro. ägypt. Pfd.] 20,87 20,91 20,87 20,91 20,91— Türkei. 1 türk. pid.. 5— 2 5 2 18010 London.. 1 Pfd.] 20,351 20.891] 20,351] 20,391 20,399 3 New Pork 1 Dollar].191.199 2,1915 4,1995 4,1780 3 Rio de JaneirotMillr.] 0,400 0,402„339] 0, 401 0,508 75 Uruguay 1 Gold Peſ.!.297 3,307 J 3,277 l 3,288.821— Aus Runodfunk⸗Programmen Freitag, 28. November Frankfurt: Erziehung und Bildung. München: Stunde der Frau. Frankfurt, Stuttgart: Konzert. München: Liederſtunde, anſchl. Erziehungsfunk. München: Landſchaft und Volkstum in Franken. 15.00: 15.10: 16.00: 16.25: 17.25: 17.55: Frankfurt: Buch und Film; Stuttgart: Vortrag. 18.15: Frankfurt, Stuttgart: Eine Viertelſtunde Deutſch. 18.35: Frankfurt, Stuttgart: Aerztevortrag; Budapeſt: Vortrag in deutſcher Sprache. 19.05: Ber lin: Bunte Stunde; Frankfurt, Stutt⸗ 9 51: Pädagogiſcher Vortrag; London 2: Tanz⸗ muſik. 19.30: Frankfurt, Stuttgart: Oper„Zauberflöte“; München, Bukareſt, Mailond, Turin, Stockholm, Wien: Konzert; Toulouſe: Tanzmuſik. f 19.40: London 1: Konzert; London 2: Militärkon⸗ zert; Daventry: Ruſſiſche Muſik. 20.00: Berlin, Breslau: Operette„Schwätzerin von Saragoſſa“!; Hamburg: Norddeutſche Kompeni⸗ ſten; Köln: Volk muſiziert; Bukareſt: Oper „Lucia di Lammermoor“; Oslo, Zürich: Kon⸗ zert; Toulouſe: Sinfoniekonzert. 20.15: München: Die Geſchichte vom braven Kaſperl; Bud apeſt: Klavier⸗ und Violinſonaten; Katto⸗ witz, Warſchau: Sinfoniekonzert; London 1: Konzert. 20.30: Mailand, Turin, Ro m: Tanz muſik; Straßburg: Konzert; Zürich: Konzert, an⸗ ſchließend Jodellieder und Ländlermuſik. i 21.00: Köln: Das Dorf; Mailond, Turin: Sin⸗ ſoniekonzert; Brünn, Prag, Preßburg: Aeltere Muſik; Rom: Operette; Wien: Lieder: Leo Slezak. 21.15: Bu dapeſt: Konzert. 21.30: Straßburg: Geiſtliches Konzert. 22.15W Hamburg, Wien: Konzert; Stockholm: Kammermuſik. 22.30: Berlin: Tanzmuſik; Mallon d, Turin: Konzert. 5 23.00: Breslau: Ufa⸗Wochenſchau; Frankfurt, Stuttgart, Daventry: Konzert. Tenniskampf Baden-Mheinland Am 7. Dezember in Mannheim Bekanntlich werden ſich am 7. Dezember die Bezirke VIII und XII im Deutſchen Tennis⸗Bund zu einem Repräſen⸗ tativkampf in der neuen Rhein⸗Neckarhalle zu Mannheim gegenüberſtehen. Die Begegnung Baden— Rheinland be⸗ anſprucht beſonderes Intereſſe, nachdem bei den Meden⸗ ſpielen unſere einheimiſchen Spieler nach etwas unglücklich verlaufenen Kämpfen nicht in die Schlußrunde gelangen konnten, wo ſie auf die Rheinländer getroffen wären. Der 7. Dezember bietet daher eine willkommene Gelegenheit, Verſäumtes nachzuholen, zumal das Rheinland mit einer ſtarken, wenn auch nicht der ſtärkſten Vertretung kommt. Remmert, der ſonſt die Medenſpiele für das Rheinland be⸗ ſtritt, iſt eigentlich Berliner und ſomit in der Reichs⸗ hauptſtadt; bedauerlicher iſt aber das Fehlen von Kuhlmann, der in Halle ſtudiert und daher wohl kaum abkömmlich ſein wird. Der neueſten Meloͤung aus dem Rheinland zufolge lautet die weſtdeutſche Herren vertretung: Nourney, Heit⸗ mann, Statz, Meffert, denen Dr. Buß, Oppenheimer, Dr Fuchs und Wetzel gegenübertreten werden. Während Dr. Buß und Oppenheimer durch den Länderkampf gegen Schweden beſtens vorbereitet ſind und auch wie die übrigen badiſchen Vertreter an dem am Samstag/ Sonntag in Stuttgart ſtattfindenden Hallenturnier teilnehmen, haben die Rheinländer erſt am vergangenen Sonntag den erſten Teil der weſtdeutſchen Hallenmeiſterſchaften beſtritten, ſo⸗ daß beide Mannſchaften bereits recht gut an Hallentennis gewöhnt ſind. Eine beſondere Note erhält aber dieſe Begegnung durch das Kommen von Cilly Auße m. Die junge Kölnerin hat einen faſt beiſpielloſen Aufſtieg zu verzeichnen. Als deutſche Spitzenſpielerin und Zweite der Weltrangliſte darf man auf ihr Spiel mit Recht geſpannt ſein, zumal ſie auf Frau Friedleben trifft, alſo eine unſerer routinier⸗ teſten Spielerinnen als Gegnerin erhält. Sehr wahrſchein⸗ lich wird Fräulein Außem auch noch ein Gemiſchtes Spiel beſtreiten. Nachdem wegen Erkrankung von Cilly Außem die weſtdeutſche Meiſterſchaft im Gemiſchten Doppel ver⸗ ſchoben werden mußte, wurden bereits Stimmen laut, die eine Teilnahme der deutſchen Spitzenſpielerin in Zweifel ſtellten. Cilly Außem wird aber bereits am Wochenende an den Endrunden der weſtdeutſchen Meiſterſchaften wieder teilnehmen können und hat nach unſeren Informationen ihre Teilnahme beſtimmt zugeſichert. H. B. Handball der Badiſchen Turner Die Spiele der Meiſterklaſſe Nach der Pauſe am Buß⸗ und Bettag nehmen die Rückſpiele der Badiſchen Handballmeiſterklaſſe mit 12 Tref⸗ fen am kommenden Sonntag ihren Fortgang. Der augen⸗ blickliche Stand läßt es nicht zu, irgend eine der Spitzen⸗ mannſchaften heute ſchon als ſicheren Gruppenſieger zu bezeichnen, da die nächſtplazierten Vereine durchweg noch dichtouf folgen. Ueberraſchungen ſind deshalb in dieſen Endkämpfen der Schlußrunde nicht ausgeſchloſſen. In der Gruppe 1 gehen 2 Spiele vor ſich, aus welchen insbeſondere die Begegnung Tg. Rheinau— Tg. Ofters⸗ heim hervorragt. Beide Mannſchaften ſtehen im Mittel⸗ feld der Tabelle und werden verſuchen, dafür zu ſorgen, doß ſie den Tabellenerſten Ketſch und TV. 46 nahekom⸗ men. Die erſte Begegnung in Oftersheim endete:0 für den Platzbeſitzer. Es iſt kaum anzunehmen, daß Ofters⸗ heim diesmal wieder ein ſolch klarer Sieg zufällt, da Rheinau auf ſeinem eigenen Platze immer ein ſchwer zu nehmender Gegner war. Aus diesmal wieder wird Rheinau dieſen Vorteil ausnützen, wobei aber die Frage nach dem Sieger ofſen gelaſſen werden muß. Die andere Begegnung führt TV. Philippsburg und Tgde. Ketſch zu⸗ ſammen. Der Tabellenführer konnte im Vorſpiel einen :10⸗Sieg erringen. Obwohl auf des Gegners Platz Ketſch die beſſeren Ausſichten haben dürfte, muß bezweifell wer⸗ den, ob auch beim Rückſpiel eine ſolche Torousbeute mög⸗ lich iſt, denn der Tabellenletzte wird bei den Spielen auf »igenem Platze alles verſuchen, um noch dem drohenden Abſtieg zu entrinnen. Spielfrei ſind Tgöe. Heidelberg und TV. 46 Mannheim. Die übrigen Gruppen verzeichnen folgende Paarungen: Gruppe 2: Polizei Heidelberg TV. 62 Weinheim; 11700 Weinheim— TV. Rohrbach; Jahn Nußloch— Tade. Ziegelhauſen. Gruppe 3: TV. Durlach— TV. Brötzingen(Vorſpiel); TV. Ettlingen— Tbd. Durlach. Gruppe 4: Polizei Karlsruhe TV. Baden⸗Baden (Vorſpiel); Tod. Gaggenau— MTV. Karlsruhe. Gruppe 5: TV. Schutterwald— TV. Lahr. Gruppe 6: TV. Lörrach— TB. 62 Konſtanz; Konſtanz— Tho. Lörrach. Die Kunſtturnriege des Tv. 46 Mannheim in Aſchaffenburg Am kommenden Samstag weilt die Kunſtturnriege des TV. 1846 Mannheim in Aſchaffenburg zu einem Wett⸗ kampf am Reck, Barren und Pferd, erweitert durch eine Kürfreiübung, gegen TV. Mainz⸗Kaſtel und TV. Aſchaf⸗ fenburg. Die Mannheimer Riege wird mit Fuß, Ad ⸗ ler, König Th., Stix, König., Er nſt und Endreß antreten. Es iſt dies nicht die vollſtändige erſte Beſetzung, da Wühler durch Verletzung an der Teil⸗ Bad en⸗ R. G. zwiſchen Der Kunſtturnwettkampf dieſen drei Vereinen iſt die zweite Begegnung dieſer Art, die erſte ging knapp vor Jahresfriſt in Mainz⸗Kaſtel vor ſich. Die 3. Begegnung findet nächſtes Jahr in Mannheim nahme verhindert iſt. ſtatt. Aus dem Wettkampf in Mainz gingen die Mann⸗ heimer, obwohl ſie auch dort mit Erſatz antreten mußten, als Sieger vor Mainz und Aſchaffenburg hervor. Unter normalem Verlauf ſollten die 1846er, die in dieſem Jahre in Wettkämpfen gegen Seilbronn, Cannſtatt und München den erſten Platz belegten, auch dieſen Wettkampf für ſich entſcheiden können. Immerhin aber wird mon auf das Abſchneiden der Mannheimer Kunſtturner geſpannt 1 Länderkampf⸗Erſatz Fußballkampf Schweiz— Süddeutſchland. Im nächſtjährigen Länderſpiel⸗Kalender des Dy B ſind Frankreich, Oeſterreich, Holland, Schweden und Norwegen verzeichnet, dagegen iſt die Schweiz, unſer weitaus älteſter Gegner in Länderſpielen, leider nicht berückſichtigt worden. Was liegt daher näher, als daß ſich die ſüddeutſchen Fuß⸗ ballführer mit dem Gedanken tragen, das Treffen Süd⸗ deutſchland— Schweiz wieder aufleben zu laſſen. Iſt doch auß dieſer Begegnung, deren erſte Anfänge bis auf das Jahr 1893 zurückreichen, das Länderſpiel Schweiz Deutſchland entſtanden. Gerade den Schweizer Sport⸗ verbänden aber haben wir außerordentlich viel zu danken, ſodaß es eine Ehrenpflicht für uns iſt, die Eidͤgenoſſen nicht zu übergehen. Fuchsjagd des Mannheimer Automobil⸗Klubs Die vom„M. A..“ ausgeſchriebene interne„Fuchs⸗ jagd“ mit„Langſamfahrt über 7 Km.“ nahm bei reger Beteiligung einen intereſſanten Verlauf. In der Langſam⸗ fahrt ſtellten Maſchinen und Fahrer Qualität und Fahr⸗ technik unter Beweis. Die Fahrtzeiten für die 500 Meter⸗ Strecke ſchwankten zwiſchen 2,12 Minuten und 3,29 Minu⸗ ten. Der erſte Preis wurde Herrn Fritz Rückels mit 3,29 Minuten auf„Stoewer“(10/50 PS., 8 Zylinder), der zweite Preis Herrn Joſef Schall auf Opel(8/40 PS., 6 Zylinder) zuerkannt. Bewertet wurde die ſtraſpunkt⸗ freie, langſomſte und ruhigſte Fahrt. Stillſtehen, die Be⸗ rührung der Kupplung, Rupfen und Boxen des Wagens waren unterſagt. Die„Fuchsjagd“ führte nur einen Teil der Verfolger in die Fuchsfalle. Frau Max Becker ſtellte als Fuchſin mit dem ſchnellen, beweglichen„BMW.“ eine recht ſchwie⸗ rige Aufgabe, mußte ſich aber doch ſchließlich trotz aller auf Irreführung abgeſtimmter Markierung(Gipszeichen) als gefangen bekennen. 1. Preis: Herr Wilhelm Kar ſt auf„Adles-Fovorit“, 2. Preis: Direktor Klein auf 14/50 PS.„Opel“. Den Veranſtaltungen ſchloß ſich abends ein gemütliches Beiſammenſein im Klubhotel„Nattonal“ an. Vorausſage für Freitag, 29. November Wolkig, weitere Niederſchläge(Hochſchwarzwalb Schnee) und zeitweiſe etwas ſtärkere Winde aus wechſelnder Richtung. Etwas kühler. 4 Welter⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags 55 f. See 3[Ses K 2 Wind öh. druck 8. S8 888 böh. in t Ss 8., Welten m um n Ss— micht Stärke Wertheim 151— 80 15 8 W 0 Aönigsſtubl 5897884 8 8 6 f— wolltg Karlsruhe 120758, 121 16 10 080 leicht bedeckt S 1 17 55 5 17 9 ſtill— Nebel igen 88, ich 0 Sl 8 5 5 41 5 8 leicht halbbedeckt Badenweil. 422785 5 18 9 8/ ſet 5 fſeldbg. Hof 175568 52 6 8 4 80. beben ab. Büre h. 701— 4 18 2 fſtill 2 heiter Unſer Gebiet liegt noch immer im Bereiche milder ozeaniſcher Luft, in der es geſtern unter Föneinfluß aufheiterte. Die Temperaturen ſtiegen dabei auf 17 Grad in der Ebene. Da ein flaches Randtief der nordweſteuropäiſchen Zyklone gegenwärtig über Frankreich hinzieht, haben die Winde bei uns ſtark abgeflaut und teilweiſe nach Oſt gedreht. Ein Teil des Randtiefs wird vorausſichtlich ſüdlich der Alpen weiterziehen, ſodaß wir bet Luftzufuhr aus wechſeln⸗ der und zeitweilig auch östlicher Richtung veränder⸗ liches Wetter und zeitweiſe auch Niederſchläge zu erwarten haben. Die Temperaturen werden allmäh⸗ lich zurückgehen. Anſchließend Beſſerung des Wetters wahrſcheinlich. und Schwiegervater im Alter von 66 Jahren IJodes-Anzeige Heute früh verschied unerwartet nach einem arbeitsreichen Leben mein lieber Gatte, unser innigstgeliebter, treusorgender Vater, Großvater nen Marl Breitner ö Baumelsſer Mannheim(Brahmsstr.), den 27. November 1930 Die trauernden Hinterbliebenen: Kath. Breitner WVe. Familie Karl Jacob Familie Marl Breitner jr. Die Beerdigung findet Samstag, den 29. November, nachmittags 1½ Uhr von der Leichenhalle aus statt Von Kondolenzbesuchen bittet man Abstand zu nehmen 5 Kersche Peter, K 1, 11 Mitglieder frei I uinolausveranstaltg. 8. Dez. Kart. I. f. Geschäftsst. bis J. Dez. lern meirier Freunden, Welche mur zu meirern 73. Geburisfage 30 Rerzlich grafulierf haber, Spreche ici Hierrnit rreirner Desen Dek aus 1628 Mannheimer Hausfrauenbund.). Freitag, 26. Mopbr. bis Montag, J. Dezember in unseren Räumen N 2, 4 Hört ihn ch dem Den! Riesensender söddeutschlend Müntscntn 1 AAT rktkfumkxEN TEIEFUNKEN 12 Zeitgemäße Weihnachtsmesse eee dn tabseetente 1 ir Billig und Schön FM mit Gebäckausstellung und 8 neuen Rezepten täglich geöffnet 10—1 und—7 Uhr Sonntag 11-1 und-6 Uhr. Nichtmitgl. 20 Pfg. 16215 e 68 5 iV beurer Wel TMAAAE i Störungsttei durch felefunkenstäbe Trennscharf durch Seiektionswähler schenkt Teppiche G SRVM, B 1, 2 A Breite Strane Sobiaksalsmächte J. Horoskop, aſtrolog. Beratungen durch den bekannten Aſtrologen C. H. Hufer nur Sonntag und Montag, 10—1 Uhr 1650 Hotel Nationaf a, Hauptphf. „Den chicen Damenhut' Spezialhaus Hugo Zimmern Herstellung nach Nodellen in eigenen Ateliers die moderne Samtéeppe“ Kaufen Sie billig und gut, im 10284 N 2, 9, Ecke Kunsistraße 8. Seite/ Nummer 352 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 27. November 1930 NMrumpf aus guler h. Wansafus edle, einfddig, elasbisch, in allen Modefatben. 2 Daus-St. Supstem I Paar 8 Strümpfe AlIleimrerfrauf Für Maumeim Strumpf NMornung Mammfem O T. 5 THuaumummmmmmmmmaamadmemanmmdadu Wäsche in 4 verschiedenen Arten, schnell, gut, billig Ein MWeihnachlsgeschenk an unsere Rundschaft ist unser radikaler Preisabbaul L ssen Sie Unsere Vorfteilhaffen Angebote für bre Weitmechis- EinKufe rich ungeruwufzf. Beechiferi Sie ir Uriseren Scheufennsferni Unsere 3 200/500 58. el. BOUcl&- Teppich Her- TOUr SN-Teppich 200/500 S2. alles schwerste Qualitäten. er. Perser Teppiche Heber Wir gleictnells neu Sufgefſlllf: Zimmer- Teppiche und Prücen für jeden Gescrmeck und in jeder Preislage.— Prüfer Sie die Qualifsfer, Vergleichen Sie die Preise, derm Kaufen Sie ruur irn Slfesfen Spezlelgescheff rn Plæfze. Teppichhe 1s Ie. PIUSch-Tep ICH 20005200 98. Das ist vollendeter Preisabbau. Vorleger, Tisch- d. Divemdecker Neise- U. Aufodecker, Felle, Dekorefions- U. MSel- Stoffe ir gr SBHfer AUSWS Ah Dei vorfeilhbeffesfen Preisen. Unsere LSger in der Abfeil urg Naben Sie Bekennte! dann verkaufen Sie Kaffee für erſte Bremer Import⸗Firma. Guter Verdienſt. Kein Bar⸗ geld erforderl. Kommiſſionslager a. Wunſch. Angeb. unt. W I. 357 an die Geſchſt. 16 244 20—30 Mark 1737 aal, kön Sie pwielend Tichtiges verd., wenn Sie kfm. wie behördl. Büros m. Schlager ohne konk. durchgreif. bearbeiten. Gefl. Angeb., auch v. auswärts, u. 2 M 177 an die Geſchſt. B5083 Junger ehrlicher Mann oder Mädchen f. leichte Werkſtattarb. ſof. in hieſig. Geſchäft geſucht. Kaution v. 300 b. 500 J, welche ſicher⸗ geſtellt wird. Beding. Eilangeb. u. 8 V 84 Aahmanceg ſelbſtändig i. Kochen, für kleinen Haushalt per ſoſort geſucht. Langjährige Zeugniſſe erforderlich. 1624 Vorzuſtellen bei Alwine Hanf, B 1, 5. Steſlenbesuche Solides, gewandtes ee e Serhierfrällein sioh B50 a4](angenehm. Aeußere) Tüchüige ſucht Stellung, auch ignzhop Aushilfe. Angeb. unt. Weinäherin S8 J 82 an die Geſch. welche flickt, um⸗ 34642 ändert u. auch Kleider junge tüchtige Frau ausbeſſert. geſu 85 nimmt Halbtagsarbeit Ang. unt. Y 0 154 an. Angeb. u. 8 U an die Geſchäftsſtelle[ Nr. 83 an die Geſchſt. dss. B5099 B attes erb 20 Fools his 70 5 mehrere Kontroll- 87 Signaluhren, 3 Reihen⸗ Waſcheinrichtungen, 1 Fahrrad ⸗ Ständer(30), div. Lagergeſtelle, Trausmiſſionen, Holzriemen⸗ ſcheiben, Kardexkaſten uſw. ſind billig abzugeben 16 284 Fabrikſtationsſtraße 32/46, Tel. 434 92. Zündapn-Motorrad Seltene belegenhelt! 245 cem, fahrbereit, Einzelner knen, 1000 Rilchenschranz Gärtnerſtraße Nr. 20. mit Tiſch, 2 Stühle, elfenbein, lack. ſpott⸗ billig abzugeben. J 5. 10, L. Zahn. J 5, 10 gegenüber K 5⸗Schule. ane daldammel Eiche, modern, ſehr billig zu verkaufen. Anzuſehen: 21609 Parkring Aa, 1 Tr. i. ee dee! feuerte f E 5 1548 Helegenheitskauf! N Prachtvoll. birke pol. 75 Schlafzimmer Schreibtisch kompl., mit Polſter⸗ Diplomat. Eiche, zu ſtühlen. weit unterm ne 1631 Preis. Kothe, Stamitzſtr. 9. Schreinerei 7 e n 7. 7 Einmalige gelegenheit Prachtvolle 6989 3 junge Dackel „1 Jahr alt, aus ſehr guter Jagdfamilie, raſſerein, zu verk. Spitzer, Lehrer, Heddes⸗ heim. Poſtſtraße 9. foformküche elfenbein lackiert, ſtatt 540., nur 390 R.„4 J 5, 10, L. Zahn, J 5, 10 Radio fabrikneu, nur Marken⸗Appara kauf. geſucht. erw. Angebote 1667 1 Kauf- Gesuche erſtkl. t. zu Gegen⸗ geſchäft i. neuen Möb. unter 1 B g an die Geſchſt. Thams& Garfs!- kaufen Gefl. Angebote ſchäftsſtelle. Ein mittelgroßer Bücherschrank aus Privatbeſitz zu geſucht. unter T B 90 an die Ge⸗ *1659 buterh. Herren mittl Angeb. u. R die Geſchſt. Privat, zu kauf. G 45 an anzug Größe, 1,70, v. geſ. zu kauf. geſuch gebote u. P A die Geſchſt. 1 aroßes Zimm Küche gegen ebe Küche zu tau geſucht. Nr. 87 an di ſchäftsſtelle dss. tes erbeten. 71535 bulerh. puppenwagen t. An⸗ 5 89 an 85104 Miet- Gesuche obnungstauac er und nſolche oder 2 Zimmer und ſchen * 1658 Angebote unter 8* e Ge⸗ Blat⸗ Zwei leere 8 Zimmer Zentrum. Angeb. an die Geſchäf dſs. Blattes e ev. mit Küche 0 tsſtelle rbeten. Alleinſt. oder möbliert, Angeb. u. 8 P die Weſchſt. mit Kegelbahn Zim.⸗Wohng. t abzugeben. Kaution erfor Schumacher. 1 1646 Fräul. ceres heizb. Zimmer ſucht gegen Hausarb. vormittags. 78 an * 1632 Vermietungen Auldel. Muaal u. n anf 1000 Mk derlich. 2. 9. Zu vermieten: 4 Zimmer mit ete., frei. fahrt⸗Geſellſch. Lüche Bad, Mädchenzimmer in Neuoſtheim, Wohnung beſchlaan.⸗ Miete 125 Mk. Eilangebote an 6983 Maunheimer Paket⸗ m. b. H. Mannheim. J. Meber Immodll. gegenüber K 5⸗Schule. 1 Elegant und Wohnzimmer, Tel.⸗Ben., Zu vermieten. Zim.-Wohng. zu 30. M. 3 Zim.-Wohng. zu 41-M. 3 Zin.-Wohng. zu 90.- M. 86, 1652 möbl. Bad. Tant 51 U c H Haus mit Lebenemittelgeschäft, Joldgrube wegen Alter ſofort bei 12 Mille Angeld zu ver⸗ R./ 35 000.— kaufen. Jahresumſatz 1930 ca. Friedrichs⸗ Gebrüder Mack, Immobilien, platz J, Telephon 421 74. 16 280 zu vermieten. Schlaf⸗ ſof. B5077 Parkring 4a, 1 Tr. aut möhl. Zimmer el. Licht, zu vermiet. 1625 Weißwein in Literfl. A. Martiner Berg par- r. o. dles Malkammerer Straße Ptr-Pl. o. Ges.— his einschl. Donnerstag, 4. 12. Thams& Garfs Für je 2 Flaschen Wein(auch sortiert) 1 Weinrü mer als Zugabe! Auf 10 Flaschen Wein 6 Weinrömer gratis! 95 4 Dürtheimer Rotwein tr. o. diss 88 4 6, Dürch. Feuerberg bir ei. o. dias 85 2 Laiserstühler Ptr.-Fl. ohne dies 125/ Kallstadter Kronenbg. Bir- Pl. o. das 103% d e 1 Ptr. Flo dl. 130 40 Tele sc ne lenke ltr., 5. U. 10 60 2 0 8 1 3 PPC 61085 e in Süd- Weis. 17 Rot- Flaschen-Wein! Offener Edenkobener Weigwein und Dürkheimer Rotwein Liter nur 88 Pig. Süger Malaga, offen, Liter nur.15 M. Mamburger Kaffee-Lager 1 3 7 bitte unsere Weinkeller 175 15 rhams& Garfs; ee 3 1 b 1, 16 1 4% fel. 320 66 gegriindef 185 N 4, 1/2(aunsistrage) geSrU def 1859 2 Uiobwäscherei Schütz. 1 Aeneon—— ei. 8 ohnten Geschmack Bleikristallschälchen 15 finden Sie die zeſtgemäß billigen Preise! Reizende Geschenkartikel auch für den ver- schon von M. 1. an Fabelhaft Billiger Kristallverkauf schon von 80 Pfg. an Allergrößte Auswahl in Keramik Des diesjährige Herrengeschenk Bücherstützen Der very /öhnten Dame schenkt man dieses Jahf 818 Neuheit eine Dorzellankeksdese oder einen Porzellanleuchter Auf Gaften- und Rohfmöbel bis Lelheschteg Ne Age Erstis Dampbädterei- Nondltorel Hale u. 4 Zimmerwohnung in allerbeſter Zentrums⸗ lage von Karlsruhe ſof. zu verpachten. Kaution 3000 4. Schumacher, J 2 Nr. 9.* 1647 Mehrere 400 Juadratmeter Ilg Laber und Uellenäume in auger Lage der Weſtſtadt gelegen, ganz 654 oder geteilt ſofort od. ſpäter preiswert zu ver⸗ unter 8 2 88 getectt ſof ſp p 5 mieten. Intereſſenten erfahren Näheres unter P Z 140 durch die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. S579 Lagerraum ſchöne trockene Keller, ca. 40 qm, ſofort zu ver⸗ mieten. B 1. 3, 2 Treppen.* 1594 Mittelgroger La den Stadtteil Lindenhof, mit 1 gute Verkehrslage, ſofort zu vermieten. Angeb. unt. * 5 2 an die Geſchäftsſtele 5——— 500 4 Zimmer Nohnung f Neu Oſtheim, geräumig, neuzeitlich, Bad, 0 Manſarde, günſtig zu vermieten. 16 2365 Kirſchke, 5 14, 5 442 32. 1 Schöne 3.-Mohnung mit Balkon, 2. Stock, an kl., ruhige Familie ſo⸗ Nähe Lulſenring—Rheinſtr. Dringl.⸗Karte erf. Zuſchriften unter T F 4 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 1668 Pahnhofsnähe!** Frdl. mbl. Zim m fr. Ausſicht, el.., Bad, Gut möbl. Zimmer p. fort zu vermieten. en. Klavierb., in ruh. 1. Dezör. zu vermiet. vorn. Hauſe zu vm. a ahb 2. B50908 Näh. L 14. 1. 2. Stck Wagen Wenge be 3 f r. 80. rechts Behagl. möbl. Zimmer el.., bei rub. Fam. Helrat mit Kaffee f. 30 1 Weihnachtswunſch! Geb. 27iähr. Sportsmann, Halbwaiſe, i. at. Stel⸗ lung, kath., ar, ſchl., dunkel, wünſcht lieb., verm. Mädel zwecks Heirat kennen zu lern. Gefl. Zuſchr., mögl. m. Bild u. 8 B 65 an die Geſchäftsſt.* 1581 zu om. Schuhmacher, Rheindammſtr. Nr. 25 1664 Möbliertes Zimmer preisw zu vermieten Akademieſtr. 3. 4. St. (2 mal läut.) 11639 Darlehe ohne Vorſpeſen, ſchnell und diskret. Bankkommiſſion, abe 103. Telephon Nr. 508 20 un Beamte und Angestellte J. Oehmt, II 10% Näbatt. Beleuchtungskörper, Tischl, Ständerl., elnz. Schirme und Zubenär entsprech, bull. E 3, 7 G. Schusfer E3,7 45 0 gestromte Dogge ..) Diplom⸗Muſiklehrerin ert. gründl. Klavier⸗ Unterricht nach ſtreng meth. päd. Grundſätz. Monatl. 8 mal 12 l,. Anfr. u. 8 R 80 an die Geſchäftsſt. 1640 Laue., ditarre- und Mando nge-Unterriant nach anerk. best. deutsch. u. ital. Methoden erteilt geg. mäßig.„Honorar J. dundt, Ausiklehrer Qu 3, 17, 2. Stock(im Hause Eierhandlg. Strauß) ersikl. Referenzen 21872 LDONELEII Werderstraße 4 Telephon 43224 empfiehlt täglich frische Fische Kabliau, Pfd. 60 Stockfisch, pfd.50% Ia. Nordseekabliau Angelschellfisch Rotzungen Schollen prima Fischfilet — Täglich frisch geschossene Hasen. 1626 8 7 deutsche Qualitäten llefern ohne Anzahlg. In 12 Monats-Raten ſeppichhaus Orient Francurta M. 22025. Schreiben Sie 0 Kätzchen entlaufen. Abzugeben geg. Belohng. Eichels⸗ heimerſtraße 46, part. B5095 Rupprechtſtr. 1 Treppe lks. in aute Hände abzug. Nr. 10, Zwei reizende junge Weignäherin empf. ſich in Herrn⸗ Damen⸗ u. Bettwäſche, auch Herrenhemden. Reparaturen. Angeb. unter 2 Q 40 an die Geſchäftsſtelle. Babe e Damen leriſch, fertigt an. Zuſchr. unter 8 W 85 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes erbeten. bider im Haus, flott, künſt⸗ individuell, * „ Jüngerer Mandolinen⸗ u. Tonrenklub ſucht einige Spieler. Probe Freitags 4 N noch 8 N *1629 8.28/24 e Alle Marken des In-U. Ausland. stets fahrixfrisch Michelin Lager Maier& Gebhard Tol. 285 78 12 bedürfnis der Tüchtige Näherin ſich ins Haus; . Ang. u. 8 8 81 an die Geſch. * 1641 empf. pro Taa 3 bolne alwese Mittwoch aben Breiteſtraße Gegen Belohnung zugeben. Kaiſerrina Nr. 3 Treppen rechts. A N 1 Interessante Zahlen 193000 Haushaltungen zählt die Stadt Müncken nackt den neuesten Fest- stellungen des Statistischen Amtes. in Müncken erscheinende Tages: zeitungen l das Lese: üncke ner. 80000 Münchener Familien lesen täglich die„Mü n ciener Zeitung“. 10000