1— Err er * 2 hriften u Uigungen d billig im ro N.1 eee Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— zuzüglich Zuſtellgebühr. Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/0, Meerfeldſtraße 1g, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauer Straße 8, 892 Luiſenſtraße 1. Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 7 0 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien- u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. N Mittag⸗Ausgabe Samstag, 29. November 1930 141. Jahrgang— Nr. 555 Von 609 Delegierten ſtimmten geſtern 303 Die Vertrauensfrage Telegraphiſche Meldung Paris, 28. Nov. Die Kammer unterbrach heute nachmittag die Interpellationsdebatte über das franzöſiſche Flug⸗ weſen, um eine Interpellation des Abg. Fabry (Fraktion Loucheur) entgegenzunehmen. Fabry ging auf den Rücktritt der beiden Unterſtaatsſekre⸗ täre Lautier und Falco z ein und forderte Auf⸗ klärung über die näheren Umſtände dieſer Demiſſion. Miniſterpräſident Tard ieu erwiderte, daß die beiden Unterſtaatsſekretäre durchaus loyal gehandelt hätten. Er habe die beiden Poſten nicht neu beſetzt, um damit zum Ausdruck zu bringen, da er Lautier und Falcoz für durchaus ehrenwerte Män⸗ ner halte. Fabry ließ dieſe Erklärung des Miniſterpräſi⸗ denten jedoch nicht gelten und forderte die ſoge⸗ nannte einfache Tagesordnung, weil er der Regie⸗ rung das Vertrauen nicht ausſprechen könne. Tar⸗ dien machte Fabry den Vorwurf, parteipolitiſche Agitation zu treiben und ſtellte gegen die von Fabry geforderte einfache Tagesordnung die Vertrauens⸗ frage. Bei der Abſtimmung wurde die einfache Tagesordnung mit 293 gegen 279 Stimmen abge⸗ lehnt. Ausſprache in der Kammer Telegraphiſche Meldung Paris, 28. Nov. Als in der Kammer das gemeldete Ergebnis der Abstimmung über den Mißtrauensantrag Landry bekanntgegeben wurde, forderte die Linke die De⸗ miſſion des Kabinetts. Es entſtand großer Lärm, Tardieu verlangte, daß der Regierung durch die Annahme einer Tagesordnung Fabry das Vertrauen direkt zum Ausdruck gebracht werde. Leon Blum und Daladier erwiderten, daß für ie und ihre Freunde durch die erſte Abſtimmung die Debatte geſchloſſen ſei. Das Miniſterium beſitze nicht mehr die notwendige Einheit, um Frankreich regieren zu können. Die Sozialiſten würden an einer weiteren Abſtimmung nicht teilnehmen. Es kam zu erregten Auseinanderſetzungen zwiſchen Tardieu und den Führern der Sozialiſten und der Radikalen. Tardteu wandte ſich zum Schluß an ſeine Mehrheit mit der Aufforderung, gegen den Block der adikalen, Sozialiſten und Kommuniſten Front zu machen. Die Tagesoroͤnung Fabry, für die Tardien die Vertrauensfrage geſtellt hatte, wurde ſchließlich mit 303 gegen 14 Stimmen ange⸗ nommen. Sämtliche übrigen Mitglieder der zur⸗ zeit insgeſamt 609 Mitglieder zählenden Abge⸗ ordnetenkammer haben ſich der Stimme enthalten. Wie urteilt die Pariſer Preſſe? Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 29. Nov. Die Tardieu naheſtehenden Morgenblätter, be⸗ bnders die großen Boulevardzeitungen, ſtellen einen Steg feſt, während die Linkspreſſe die moraliſche Vernichtung der jetzigen Regierung pro⸗ llamiert. Erſt im Laufe der Unterſuchung des Bank⸗ kandals wird ſich zeigen, ob noch andere Mitglieder des Miniſteriums Tardieu in der Ouſtricaffäre kom⸗ bromittiert ſind. Es werden die Namen zweier anderer Minister kolportiert. Das geſtrige Votum beweiſt, daß Tardieus Mehr⸗ beit abzubröckeln beginnt. Der linke Flügel bes Zentrums, die 42 Briandfreunde, haben ſich geſtern teils der Stimme enthalten, teils für die egierung geſtimmt. Das Kabinett wird mmer weiter nach rechts gedrückt. Von einem Dutzend briandiſtiſcher Abgeordneter hängt fein Schickſal ab. a Die Verhaftung Ouſtrics küft in einigen Zeitungen ſchärfſten Proteſt hervor. er Bankier iſt nicht etwa wegen des Zuſammen⸗ bruchs ſeiner Börſenſpekulationen arretiert worden, lundern wegen einer Kurstreiberei, an der er ſich vor drei Jahren beteiligt haben ſoll. Ein Igenannter Parifer Finanzjournaliſt, der im Ge⸗ üngnis ſitzt, hat vor einiger Zeit ausgeſagt, daß er von Rochette, einem vorbeſtraften Bankier, und von Ouſtrie Geld erhielt, um Schwindelkurſe 4 u lancieren. Die Unterſuchung dieſer dunklen Af⸗ fre zeitigte bisher kein Ergbnis. In der Links⸗ keſſe wird die Bi ing Ouſtrics als ein poli⸗ scher Verlegenheitsakt bezeichnet. Erregte 22 Alf dem Wege zur Nolperordnung Die Durchführung des Sanierungsprogramms mit Hilfe des Artikels 48 Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 29. November. In ſeiner Bielefelder Rede hat der preußiſche Miniſterpräſident Braun dem Reichstag zu ver⸗ ſtehen gegeben, daß eine Anwendung des Ar⸗ tikels 48 von den breiteſten Schichten des Volkes verſtanden werden würde, wenn das Parlament in der gegenwärtigen ſchweren Kriſe ver⸗ ſage. Das Kanzlerorgan, die„Germania“, unter⸗ ſtreicht dieſe Feſtſtellung des preußiſchen Miniſter⸗ präſidenten, indem es hinzufügt, die berufenen Ver⸗ treter des Volkes würden ſich damit abzufinden haben, falls die Regierung durch das Verhalten des Reichstags gezwungen ſei, die ihr verfaſſungsmäßig zuſtehenden Machtmittel einzuſetzen, um weitere Schädigungen von Volk und Staat abzuwenden. Das Blatt entnimmt der Rede Brauns,„daß die Re⸗ gierung in dieſem pflichtgemäßen Handeln ſich nach wie vor auf alle die ſtützen kann, die in beſonnener und ruhiger Ueberlegung praktiſche Auswege aus der ſchweren gegenwärtigen Kriſe ſuchen“. Inzwiſchen hat ſich ja immer mehr die Meinung verſtärkt, zu der, wie unſere Leſer ſich erinnern wer⸗ den, wir von Anfang uns bekannten: Eine ſogenannte parlamentariſche Erledigung durch Mehrheitsbeſchlüſſe in dieſem Reichstag iſt ſchlechterdings nicht möglich Gerade die Donnerstagſitzung des Haushaltsausſchuſ⸗ ſes brachte dafür neue Beweiſe. Die Kom muniſten brachten einen vorgeblich von ſozialem Mitempfinden diktierten Antrag ein(für eine Winterbeihilfe für die Erwerbsloſen), von dem der Reichsfinanzminiſter Dietrich ſofort aufzeigte, daß er einen Auf wand von 354 Millionen Mark erfordern würde, für den, von allem anderen abgeſehen, bei der dermaligen Lage der Reichsfinanzen irgendwelche Deckungsmöglichkeiten überhaupt nicht zu finden waren. Trotzdem bekamen es die National⸗ ſozialiſten nachher fertig, der Demagogie der von Moskau Ausgehaltenen glatt beizupflichten: Die Reichsregierung habe ja viele Hunderte von Millionen für die Tributgläubiger übrig, ſie ſolle alſo die nötigen Mittel ruhig herbeiſchaffen. Wo ſolche Kräfte ſinnlos walten, das Staatsgefühl ver⸗ ſchwand und das Gefühl der Verpflichtung gegen das Staatsganze in bedenkenloſem Agitations⸗ bedürfnis ertrank, wird man wohl oder übel von weiteren Verſuchen abſtehen müſſen, das Parlament noch für praktiſche Staatsaufgaben einzuſchalten. Man wird der Reichs⸗ regierung, in erſter Linie dem Kanzler und dem Reichsfinanzminiſter beſtätigen dürfen, daß ſie ſich rieſige Mühe gegeben haben. Mit die ſe m Reichstag aber geht es nicht. So wird alſo wohl oder übel der Weg der Notverordnungen zu beſchreiten ſein. Wir haben ſchon vor ein paar Tagen hier angedeutet, daß die Regierung ſich dabei ſtreng an die Verfaſſung zu halten wünſcht und unter Umſtänden die Geſetze, die verfaſſungsändernden Charakter haben, vorher noch umarbeiten würde. Zu demſelben Thema ſchreibt jetzt der demokra⸗ tiſche Zeitungsdienſt: „Wenn von der Reichsregierung eine Anzahl von Geſetzen als verfaſſungändernd bezeichnet worden ſind, ſo bezog ſich das auf die Verfaſſungs⸗ beſtimmungen, die das Verhältnis zwiſchen dem Reich und den Ländern regeln. Wenn jetzt aber der Reichspräſident auf Grund des Artikels 48 dieſe Geſetze als Notverordnungen erlaſſen ſollte, Telegraphiſche Meldung Warſchau, 28. Nov. Nach einer ſoeben von der Polniſchen Telegra⸗ phenagentur ausgegebenen Veröffentlichung gab auf einer geſtern abgehaltenen vertraulichen Sitzung des Miniſterrats Marſchall Pilſudſki einleitend die Erklärung ab, daß er ſich gezwungen ſe he, z u⸗ ſam men mit dem geſamten Kabinett den Rücktritt einzureichen. Als einzigen Grund, der ihn zu dieſem Entſchluß zwinge, gab Pilſudſki ſeinen Geſundheitszuſtand an. Pilſudſki fügte hinzu, daß er von dieſem ſeinem Entſchluß dem Staatspräfidenten bereits Mitteilung Rütktritt des Kabinetts Pilſuöſti ſo ergibt ſich eine völlig neue Lage: Denn der Reichs⸗ präſident hat auf Grund des Artikels 48 nicht bloß das Geſetzgebungsrecht für das Reich, ſondern auch für die Länder.“ Dieſe Auffaſſung iſt auch von dem Kommentator der Reichsverfaſſung, Miniſterialdirektor Pötzſch⸗Heffter beſtätigt worden, der in ſeinem Kommentar zum Artikel 48 ausführt: „Eine unzuläſſige Durchbrechung der Reichsver⸗ faſſung liegt nicht darin, daß der Reichspräſident Geſetzgebungs⸗ und Verwaltungsbefugniſſe ausübt und hierbei nicht an die ſonſtige Zuſtändigkeits⸗ abgrenzung zwiſchen Reich und Ländern gebunden iſt. Dieſe Befugniſſe ergeben ſich unmittelbar aus dem Weſen der Reichsdiktatur und bilden den Jun⸗ halt des durch die Reichsverfaſſung dem Reichs⸗ präſtdenten zugewieſenen Rechtes.“ Der demokratiſche Zeitungsdienſt fügt dann noch hinzu, daß die Frage der Gehaltskürzung und der Gehaltseinſchränkung der Beamten nach Auf⸗ faſſung der Reichsregierung und auch nach der Mei⸗ nung von Pötzſch⸗Heffter ohnehin in ein facher Geſetzgebung zu entſcheiden ſei. Wohl⸗ erworbene Rechte der Beamten in bezug auf die Höhe ihrer Gehälter beſtünden nicht, weil im 8 39 des Beſoldungsgeſetzes vom Dezember 1927 die Ge⸗ hälter nur unter Vorbehalt abgeändert worden ſeien. So alſo ſtehen die Dinge. Zu Anfang der nächſten Woche noch vor Zuſammentritt des Reichstags wird die Entſcheidung der Reichsregierung fallen. Sie kann nach dieſen Darlegungen kaum noch zweifel⸗ haft ſein. Im„Berliner Tageblatt“ wird erzählt, in„maß⸗ gebenden parlamentariſchen Kreiſen“ würde erwogen, ob die Sanierungsgeſetze ſich nicht nach vor⸗ heriger Verſtändigung der Reichsregierung mit den Länderregierungen durch die Ländergeſetz⸗ gebung verabſchieden ließen. Dieſer Gedanke iſt, wofern er überhaupt in ernſt⸗ haften und„maßgebenden“ Kreiſen erwogen wurde, ein Ungedanke, den die Angſt vor dem Artikel 48 gebar. Man ſtelle ſich nur vor, was bei der Bunt⸗ ſcheckigkeit der einzelſtaatlichen Parlamente heraus⸗ kommen müßte, wenn man die zum Finanzplan der Reichsregierung gehörigen Geſetze und auch den Reichshaushalt 17 Mal hintereinander in den Län⸗ dern beſchließen ließe. In demſelben Zuſammenhang berichtet das„B..“ dann noch:„Die rechtzeitige Fertigſtellung des Ge⸗ ſamtplans der Regierung einſchließlich dieſer ver⸗ faſſungsändernden Geſetze ſei eine unbedingte Vor⸗ ausſetzung für die Ende Dezember notwendig wer⸗ denden Kredite.“ Auch daran iſt nur ſoviel richtig lund ſeit ge⸗ raumer Weile bekannt), daß dieſe Geſetze unbedingt jetzt in Kraft geſetzt werden müſſen. Kredite braucht die Wirtſchaft, das Reich braucht ſie einſtweilen nicht. Vermutlich iſt etwas anderes gemeint. Nach dem Etat von 1930 iſt das Reich befugt, durch den Verkauf von 300 Millionen Reichsbahnvorzugsaktien Geld hereinzubringen. Wenn wir recht unterrichtet ſind, iſt man zurzeit dabei, erſt einmal auf dieſem Wege 150 Millio⸗ nen zu beſchaffen, zu welchem Ende man vielleicht ſich der Angeſtelltenverſicherung, die immer noch er⸗ freulich liquid iſt, bedienen wird. gemacht habe. Der Staatspräſident habe als künfti⸗ gen Miniſterpräſidenten den Vorſitzenden des Regie⸗ rungsblocks und frühern Miniſterpräſidenten Walery Slawek beſtimmt. Pilſudſki erklärte ſchließlich, daß er Slawek genügend Zeit für die Bildung des neuen Kabinetts laſſen wolle und daß das Kabinett ſeinen Rücktritt daher erſt dann vollziehen werde, wenn das Kabinett Slawek bereits gebildet ſein wird. Botſchafter von Schubert bei Muſſolini — Rom, 28. Nov. Miniſterpräſident Muſſolini hat heute den deutſchen Botſchafter von Schubert für und 14 gegen Tardien, alle übrigen enthielten ſich der Stimme Herr Grimme und die Deutſchtumsarbeit Von Richard Bahr Seit etwa Jahresfriſt hat der„Bund Entſchiedener Schulreformer“ gegen den Verein für das Deutſchtum im Ausland mobil zu machen be⸗ gonnen. Dr. Otto Stillich, ein unbeträchtlicher Viel⸗ ſchreiber, der ſchon vor drei Jahrzehnten, kaum daß er dem Schmollerſchen Seminar entlief, durch ein ſkandalöſes Plagiat von ſich reden gemacht hatte— damals war er von Kautsky, der auf ihn hereingefal⸗ len war, in der„Neuen Zeit“ eigenhändig geſtäubt worden—, hatte in einem ſpäter als Flugſchrift ge⸗ druckten Vortrag gegen den V/A die Anklage er⸗ hoben, daß er nicht republikaniſch, nicht freiheitlich, nicht ſozial, mehr noch: daß er nationaliſtiſch ſei. Er ſchweife in die Ferne, z. B. nach Südtirol, nach Batſchka und Banat u. zu den Siebenbürger Sachſen. Aber er kümmere ſich nicht um die Not im eigenen Lande. Er peitſche auch zur Völkerverhetzung auf und verkenne, daß die Tſchechoſlowakei„wohl das beſte Minderheitenrecht“ geſchaffen hätte.(Von dem leider nur, ebenſo wie von dem berühmten Verhältniswahl⸗ recht die Praxis höherer u. niederer Behörden die Su⸗ detendeutſchen nicht viel ſpüren läßt.) Und kurz und gut: dieſer VDA, der das ſchwarzrotgoldene Banner meide— in Wahrheit, in ſeiner öſterreichiſchen Hei⸗ mat, wurde er im Zeichen dieſes Banners gegründet — und kein inneres Verhältnis zur Republik habe, ſei heute das„ſtärkſte Inſtrument, das feſteſte Boll⸗ werk der Reaktion und des Revanchegeiſtes in der Schule.“ Weshalb Herr Oskar Stillich, begleitet von Paul Oeſtreichs, des Oberſten der„Schulreformer“, denn auch die Forderung anmeldet:„Fort mit dem WDA aus den Schulen!“ * In den Bezirken des von Stillich reaktionär ge⸗ ſcholtenen VDA dämmerte ſchon vor dem großen Krieg die Erkenntnis, daß Auslands⸗ und Binnen⸗ deutſchtum über alle Landesgrenzen hinweg zuein⸗ ander gehörten und erſt aus beiden zuſammen das Volk der Deutſchen erwüchſe. Herr Stil⸗ lich klebte wie ein regiſterführender Wachtmeiſter des alten Regimes an der hergebrachten Schablone. Na⸗ tion und Staat iſt eins. Nur der eingeſchriebene Reichsbürger ein wirklicher Deutſcher. Bei dem Ge⸗ danken an den öſterreichiſchen Anſchluß befiel ihn das Entſetzen.„Ein großdeutſches Reich iſt das letzte Ziel dieſer Bewegung.“ Des VDa nämlich. Und Herr Stillich, der unverbeſſerliche kleindeutſche Spie⸗ ßer, rief nach der Polizei. Oder, was dasſelbe iſt: nach den Bütteln des mit Verboten und einſchnürenden Ukaſen gar nicht ſparſamen Zaren aller Preußen. Schulleiter und Lehrer, die erſt ſeit Häniſchs Zeiten um dieſe Dinge ſich zu kümmern anfingen(und längſt noch nicht alle mit dem Herzen dabei ſind), ſollten die Deutſchtumsarbeit in der Schule nicht weiter för⸗ dern dürfen. 5. Die Herren Stillich und Oeſtreich riefen nicht vergeblich. Etwa zwei Monate, nachdem die un⸗ ſaubere Flugſchrift ins Land gegangen war, er⸗ ſchien ein Erlaß des preußiſchen Miniſters für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung. Der gab ſich harmlos und ſcheinheilig als eine Zuſammenfaſſung von„Richtlinien“ für die Arbeit des VDA tin und an der Schule. In Wirklichkeit bedeutete er, ganz wie das von den„Entſchiedenen Schulreformern“ ver⸗ langt worden war, deren Ende. Eine„irgendwie geartete Mitwirkung oder Verantwortung der Schule“ ſollte künftighin nicht mehr in Frage kom⸗ men dürfen. Die Lehrer hätten ſich„jeglicher un⸗ mittelbaren oder mittelbaren Handlung peinlich zu enthalten, die als ein Druck zum Eintritt in die Schulgruppen oder zu einer Betätigung für ſie ge⸗ deutet werden“ könnte. Damit war jeder feindſeligen Auslegung, jeder ſchmutzigen Denunziation Tür und Tor geöffnet. Schon die einfache Aufforderung an die Jungen und Mädel: wer macht mit? konnte bei unfreundlichen oder karrierebefliſſenen Vorgeſetzten in den Geruch ſo unzuläſſtger Beeinfluſſung bringen. Wenn aber die Lehrer nicht mehr mittaten, brach alles zuſammen. Dann verſchwanden die Vorträge über das Weſen und Sein des Aus⸗ landsdeutſchtums wieder aus den Schulen, hörten die Grenzlandwanderungen auf, die in den letzten Jah⸗ ren unter der Führung und Leitung der Lehrerſchaft reichs⸗ und auslandsdeutſche Jugend da und dort empfangen. zuſammengeführt hatten. Fiel vor allem auch die N 2. Seite/ Nummer 555 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 29. November 1980 Möglichkeit fort, aus den Scherflein der Gleich⸗ altrigen die Mittel zur Unterſtützung bedrohter Schulen in der volklichen Zerſtreuung aufzubringen. Die einzige Jugendbewegung aber, die das heran⸗ wachſende Geſchlecht aus der Enge bürftiger Po⸗ litikaſterei und des Parteienſtaats hinausführte, die ſte in heiligen Schauern ihr Volkstum erſt ahnen, dann erleben ließ, war verfemt, zerpreßt, erſchlagen. In dem ſchönen Buch, das Erwin Barta und Karl Bell zur Fünfzigjahrfeier des'ꝰDA geſchrieben haben(Geſchichte der Schutzarbeit am deutſchen Volkstum. Verein für das Deutſchtum im Ausland, Wirtſchaftsunternehmen Gem. b.., Dresden), werden ein paar ſtarke und kluge Sätze feſtgehalten, die Julius Falkenſtein, der erſte Vorſitzende der damals noch„Allgemeiner Schulverein“ geheißenen reichs⸗ deutſchen Organiſation, geprägt hatte:„Der Deutſche Schulverein kennt keine politſſchen Parteiunter⸗ ſchiede, kennt keinen politiſchen Hader. Wo Deutſche ſind, die mit ihren Kindern deutſch zu bleiben wünſchen; die es nicht vergeſſen können und wol⸗ len, daß ſie ihr Geiſtesleben, ihr beſtes Kapital, dem Vaterlande verdan ken; daß ſie in Deutſch⸗ land die ſtarken Wurzeln ihrer Kraft haben, da reichen wir ihnen die Hand, ſchicken ihnen über Land und Meer unſere Unterrichtsmittel, un⸗ ſere Lehrer... Der Schulverein iſt ein neutra⸗ ler Boden, zu dem das verworrene Geſchrei der kämpfenden Parteien nicht empordringt, auf welchem ſich der geiſtige Meltau der religiöſen Streitigkeiten nicht herabſenkt.“ Das war 1886. In einer Zeit, über die noch der letzte Abendſonnenſchein des zur Rüſte gehenden deutſchen Humanismus glitt. Man reſpektierte noch die ehrliche, aufrechte Meinung des anderen. Irgend⸗ wie, verſteht ſich nicht im Parteiſinne, war dieſes ganze Geſchlecht noch liberal. Von jenem milden, kulturgeſättigten Liberaltsmus, der nur eine an⸗ dere Form alles begreifender Duldung war. Seither hat die Menſchheit, drinnen und draußen, ein gewalttätiges Antlitz bekommen. Immer noch ſteht der VDA. zu feinem alten Panter. Kennt keine politiſchen Parteiunterſchiede, keinen politiſchen Ha⸗ der. Tut ſeine Tore weit auf jedem, der vedlich mit⸗ ſchaffen will, daß dieſes zerklüftete, zerfaſerte, auch innerlich zerfreſſene Volk zur Nation ſich bilde. Doch der von Grund auf gewandelten Umwelt geht das über das Faſſungsvermögen. Und Herr Grimme, pon Otto Brauns Gnaden Unterrichtsminiſter in Preußen, iſt ihr Exponent Telegraphiſche Meldung Berlin, 28. Nov. Der Preisſenkungsausſchuß des Reichs kabinetts hat heute abend eine Sitzung abgehalten, in der vor allem die Möglichkeiten beſprochen wurden, die ſich für eine Senkung der Eiſenbahntarife er⸗ geben. An der Sitzung nahmen auch Reichsverkehrs⸗ miniſter Dr. von Guerard und der General⸗ direktor der Reichseiſenbahn Dr. Dorpmüller teil. Es liegt auf der Hand, daß Dr. Dorpmüller auf die Schwierigkeiten hinwies, die ſich aus den finanziellen Ausfällen für die Reichsbahn ergeben. Der Reichsverkehrsminiſter hat Vorſchläge gemacht, die ſich auf einen Betrag belaufen, der in Reichs⸗ bahnkreiſen zwiſchen 30 und 40 Millionen Mark ge⸗ 951 wird. orgen werden dieſe Vorſchläge dem Reichs⸗ kabinett vorgelegt werden, das entſprechende Be⸗ ſchlüſſe faſſen wird. Inſtanzenmäßig wird dann auch der Verwaltungsrat der Reichsbahn ſich mit den Dingen zu befaſſen haben. Es handelt ſich nicht um, eine allgemeine Tarifſenkung, ſondern um eine be⸗ ſtimmte Senkung der Spezialtarife. Die nächſten Pläne für„Do X“ — Paris, 29. Nov. Das deutſche Flugſchiff„Do X“ wird am Sonntag um 9 Uhr nach Cadivx ſtarten. Nach einer Ueberprüfung ſeiner Motoren will das Flugſchiff nach Liſſabon zurückfliegen und dort Schauflüge veranſtalten. Zahlreiche Journaliſten und Offiziere der portugteſiſchen Luftſtreitkräfte haben das Flugſchiff, das von einer großen Menge Schauluſtiger umgeben iſt, beſichtigt. Die deulſche Veſchwerde-Note nach Genf Veröffentlichung kann nicht vor Mittwoch nächſter Woche erfolgen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 29. Nov. Die auszugsweiſe Veröffentlichung der deutſchen Beſchwerdenote, die Donnerstag nacht nach Genf ab⸗ geſandt worden iſt, wird aller Wahrſcheinlichkeit nach ſchwerlich vor Mittwoch nächſter Woche er⸗ folgen können. Am Dienstag tritt, wie bekannt, der Auswärtige Ausſchuß zuſammen, dem Dr. Curtius über den Schritt der Reichsregierung berichten wird. Dem Reichstag ſind inzwiſchen zwei Inter⸗ pellationen über den polniſchen Wahlterror zu⸗ gegangen, von denen die eine vom Zentrum, die andere von den Nationalſozialiſten her⸗ rührt. Es beſteht aber offenbar die Abſicht, dieſe Interpellationen nicht ſchon in der Dezembertagung des Reichstags auf die Tagesordnung zu ſetzen, ſon⸗ dern ihre Erörterung mit der Beratung des auswär⸗ tigen Etats zu verbinden. Die Regierung hält es offenbar nicht für opportun, noch vor der Genfer Ratstagung im Januar eine außenpolitiſche Debatte im Reichstag aufzuziehen. Sie verfolgt mit der Note in erſter Linie den Zweck, eine Erörterung der geſamten Frage des Minder⸗ heitenſchutzes in Genf zu erreichen und will ſich, ſoweit wir unterrichtet ſind, das territoriale Problem für einen ſpäteren Zeitpunkt aufbewahren. Da die oberſchleſiſchen Minderheiten ſelbſt ſich für das lokale Verfahren entſchteden haben, können ſie nach dem geltenden Status, ſolange hier keine Ent⸗ ſcheidung getroffen iſt, von ſich aus nicht an den Völkerbundsrat wenden. Ob das Auswärtige Amt nachträglich dieſes ſpezielle Beſchwerdematerial noch ſeiner Note angliedern wird, ſteht dahin. Es iſt auch mit der Möglichkeit zu rechnen, daß die Vorgänge in Pommerellen herangezogen werden. Je nach dem Verlauf der Ausſprache in Genf werden von deutſcher Seite ebenfalls beſtimmte Anträge, wie etwa der auf Auflöſung der Aufſtändiſchen⸗ Verbände und Abberufung des Wojwoden Grac⸗ zinſky geſtellt werden. Die deutſche Beſchwerde gliedert ſich gewiſſer⸗ maßen in zwei Teile, den einen, der die Gewalttaten heiten behandelt, den anderen, Raub der Staatsbürgerrechte den Wahlen richtet. Für den Verzicht der Reichsregierung auf die Ein⸗ berufung einer außerordentlichen Ratstagung iſt neben den von uns ſchon erwähnten Gründen vor allem die Befürchtung maßgebend geweſen, daß ein⸗ mal die Dringlichkeit von der Mehrzahl der Ratsmit⸗ glieder nicht anerkannt werden würde und zum an⸗ dern, daß ſelbſt, wenn das nicht geſchähe, die Sitzung leicht mit dem Einwand hätte vertagt werden können, daß ſowohl den Polen wie auch den Ratsmächten ſelbſt die Möglichkeit gegeben werden müſſe, den In⸗ halt der Note eingehend zu prüfen. Für die normale Tagung im Januar beſteht dieſe Gefahr nicht, da in⸗ zwiſchen Polen ja reichlich Zeit zur Gegenäußerung hat. gegen die Minder⸗ der ſich gegen den der Minderheiten bei Rieſenſtreik in der engliſchen Kohleninduſtrie? Ab Montag weroͤen wahrſcheinlich zweiorittel der Gruben ſtillgelegt Londoner Vertreters 8 London, 29. Nov. Ein ausgedehnter Grubenſtreik in Eng⸗ land und Schottland ſcheint unabwendbar zu ſein. Der 7½⸗Stundentag wird am Montag Geſetz und damit wird in den großen Kohlenrevieren von Südwales und Schottland die Arbeitslage kritiſch werden. Die Bergleute haben in einer Konferenz in London den Kompromißvorſchlag des nationalen Schlichtungsausſchuſſes abgelehnt, der eine vor⸗ übergehende Uebergangslöſung vorſah. Die Gruben⸗ beſitzer haben es ebenfalls abgelehnt, ſich auf den 7% Stundentag einzulaſſen, wenn nicht gleichzeitig Kürzungen des Lohnes vorgenommen werden. Die Lage iſt jetzt ſo, daß die Grubenbeſitzer geſetz⸗ lich gezwungen ſind, den 7% ⸗Stundentag anzuneh⸗ men, daß ſte aber Drahtung unſ. Ein Kammer-Deputierter als Wechſeilbetrüger Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 29. Nov. Großes Aufſehen erregt in den hieſigen politi⸗ ſchen Kreiſen ein Verfahren, das die Pariſer Ge⸗ richtsbehörden gegen den radikal⸗ſozialen Kammer⸗ deputierten Delabarre wegen Betrugs eröffnet haben. Dieſer neuen Skandalaffäre liegt folgender Tatbeſtand zugrunde: Delabarre hatte von einem Pariſer Hausbeſitzer ein Darlehen von 200 000 Franken erhalten und als Garantie dafür u. a. drei Wechſel hingegeben. Bei Fälligkeit erwieſen ſich dieſe Wechſel als wertlos. Bei ſeiner Vernehmung erklärte der beſchuldigte De⸗ beſchloſſen haben, dem Geſetz handeln und eine gerichtliche riskieren. In großen Gebieten haben die Grubenbeſitzer be⸗ ſchloſſen, ihre eigenen Arbeitsbedingungen aufzuſtel⸗ len und die Gruben am Montag für diejenigen Berg⸗ leute zu öffnen, die auf dieſe Bedingungen ein⸗ gehen. Die Bergarbeitergewerkſchaften haben auch den nicht unmittelbar am Konflikt beteiligten Revie⸗ ren empfohlen, die Arbeit niederzulegen, falls es in den beiden großen Revieren zu einer Ausſperrung kommt. Die Regierung hat an beide Seiten einen dringenden Appell gerichtet, zu vorübergehenden Kompromißbedingungen zu kommen, doch iſt die Ausſicht auf eine Einigung zur Zeit ſehr gering. Wenn nicht noch in den nächſten 24 Stunden ein Um⸗ ſchwung eintritt, was nicht ſehr wahrſcheinlich iſt, werden am Montag etwa Zweidrittel der Kohlen in duſtrie ſtillgelegt werden. uwibder⸗ ktion zu putierte, die fraglichen Wechſel ſeien ihm ſelbſt von einem gewiſſen Cornu für eine fällige Schuld aus⸗ gehändigt worden. Er habe die Papiere lediglich weiter gegeben. a Der Unterſuchungsrichter ſtellte indeſſen feſt, daß Delabarre ſeinem Pariſer Gläubiger wiſſentlich falſche Wechſel übergeben hatte, da Cornu ſeine Schuld längſt getilgt hatte. Der beſchuldigte De⸗ putlerte beſtand hartnäckig darauf, in gutem Glauben gehandelt zu haben. Kündigung des Lohn⸗ und Gehaltstarifs im Ruhrbergbau — Eſſen, 28. Nov. Wie wir erfahren, hat der Zechenverband die beſtehenden Lohn⸗ und Gehalts⸗ tarife für den Bereich des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Steinkohlenreviers zum 31. Dezember gekündigt. —— Die Deutſchnationalen fordern Austritt aus dem Völkerbund Telegraphiſche Meldung Berlin, 29. Noy, Dr. Hugenberg hat namens der Deutſchnatio⸗ nalen Volkspartei an den Reichskanzler folgendes Telegramm gerichtet: Die Vorgänge in der Genfer Abrüſtungskonferenz enthüllen kraß den böſen Willen Frank⸗ reichs und der ſeine Rüſtungspolitik ſtützenden Staaten in der für die Erhaltung des europäischen Friedens entſcheidenden Abrüſtungsfrage. Sie wider, legen zugleich Kurs und Methoden der bisherigen deutſchen Außenpolitik. Angeſichts dieſer Erfahrun⸗ gen und angeſichts der für die ungeſchützte Oſtmark durch Polens terrordrohenden Gefahren wieder⸗ holen wir heute nachdrücklichſt unſere Forderung auf Erklärung des Selbſterhaltungsrechts der deyt⸗ ſchen Rüſtungs freiheit. Bei Nichtanerkennung dieſes Rechts durch die Verſailler Vertragsgegner halten wir den Austritt Deutſchlands aus dem Völkerbund, in dem die Gleichberechtigung zur hohlen Phraſe wurde, für unerläßlich. Letzte Meldungen Vortrag Dr. Goebbels in Kopenhagen verboten — Kopenhagen, 29. Nov. Der Senior rat des Studentenvereins teilt mit: Nach einer ſehr beſtimmten Aufforderung des Po⸗ lizeidirektors von Kopenhagen ſieht ſich der Se⸗ niorrat genötigt, den Vortrag des deutſchen Reichs⸗ tagsabgeordneten Dr. Goebbels, der für Sonn⸗ abend, den 29. November, angeſagt war, abzusagen. Ein Aufruf der bayeriſchen Regierung — München, 28. Nov. Die bayeriſche Staats. regierung erließ heute einen Aufruf zur Linde⸗ rung der Not in den Wintermonaten. Staat und Gemeinden, ſo heißt es in dem Aufruf u.., könnten allein die Not nicht überwinden. Auch die Kräfte der Organiſationen der freien Wohlfahrtspflege reichten dazu nicht aus. Das Elend könne nur überwunden werden, wenn die Geſamtheit des Volkes zuſammen⸗ ſtehe, Wer noch ein, wenn auch beſcheidenes Aus⸗ kommen habe, ſei verpflichtet, den Volksgenoſſen zu helfen, die ſich in weniger glücklicher Lage befinden. Bürgerſtener im Thüringer Landtag abgelehnt — Weimar, 28. Nov. Das Geſetz über die Bürger⸗ ſteuer wurde heute im Thüringer Landtag a h⸗ gelehnt, und zwar mit den Stimmen der Sozial⸗ demokraten, Kommuniſten und Nationalſozialiſten gegen die der Deutſchen Volkspartei, des Landvol⸗ kes, der Wirtſchaftspartei, der Deutſchnationalen und der Deutſchen Staatspartei. Zuſammenſtöße bei einer Verſammlung der Liga für Menſchenrechte — Paris, 29. Nov. Im Lauf eines Vortrags⸗ abends der franzöſiſchen Liga für Menſchenrechte kam es geſtern zu Zwiſchenfällen, da Camelots du Rot und Mitglieder anderer rechtsſtehender Verbände Patronen mit Rauchwolken im Sagl ver⸗ breiteten. Bei dem darauf entſtehenden Handgemenge wurde auch Prof. Victor Baſch, der den Vorſitz der Veranſtaltung hatte, leicht verletzt. Zwei Per⸗ ſonen wurden verhaftet. 5 Die Preisſenkungsaktion in Italien L Rom, 28. Nov. Unter den Maßnahmen der Preisſenkungsaktion verdient der heutige Be⸗ ſchluß des Kammerausſchuſſes Erwähnung, der eine zwölfprozentige Herabſetzung der Abgeorb⸗ netendiäten vorſieht. Der Vorſitzende des faſöiſti⸗ ſchen Induſtriellenverbandes hat beſchloſſen, alle Ak⸗ tiengeſellſchaften aufzufordern, die Tantiemen der Vorſitzenden und Verwaltungsräte um 25 v. H. zu kürzen. Die Leiter der induſtriellen Unternehmun⸗ gen haben ihrerſeits eine zwölfprozentige Kürzung ihrer Gehälter beſchloſſen. Ab 1. Dezember würden die Eintrittspreiſe der Theater und Kinos um 0 v. H. ermäßigt. a—unJÄ——t——ͤñ—— T—'kw:. ſFQꝙ——̃——————————ññ é ê1::.8ʃ——————.——ͤ.———...— 5 Bruders Elisabelh von England Erſtaufführung im Mannheimer Nationaltheater Das neue Stück von„Ferdinand Bruckner“, der ſich jetzt als der vielgeſchickte Theodor Tagger zu erkennen gab, ging geſtern zum erſten Mal über die Bühne des Nationaltheaters. Die im hiſtoriſchen Gewand auftretende, dem Tonfilm nah verwandte pſchbanalytiſche Revue zog vor einem ſehr inter⸗ eſſierten Publikum vorüber. Als Eliſabeth hatte man ſich die immer noch hervorragende Tragödin Hermine Körner, eine der geſcheiteſten und kundigſten unter den deutſchen Schauſpielerinnen der Gegenwart und der jüngſten Vergangenheit herbei⸗ geholt. Die zzeniſche Photomontage, die raffinierte Mathematik des Durcheinanders von zwei Schau⸗ platzebenen, der auf die heutige Banalpſychologie zu⸗ rechtgeſtutzte welthiſtoriſche Stoff, nahmen den Zu⸗ ſchauer gefangen, der erſt in ſeiner Aufmerkſamkeit nachließ, als das Stück begann, in epiſche Langwei⸗ ligkeit auszuarten und das verſprochene Ende um eine halbe Stunde zu überſchreiten. Die Stoppuhr war diesmal offenbar im Büro des Intendanten egen geblieben. Dafür wurden in der Pauſe griine Flugblätter mit dem anregenden Speiſezettel der nächſten Theaterwochen verteilt. Der lebendige Intendant der lebendigen Stadt verſteht es, eine lebendige Propaganda für ſein Theater zu machen. * Auch Bruckners Eliſabeth beſttzt das Ge⸗ präge heutiger Propaganda. Sie bildet eine theatra⸗ liſche Lichtreklame für heutiges Dramatikergeſchick, das ſehr groß iſt. Man kann es zwar nicht bewun⸗ dern, weil es zu ſehr, zu penetrant mit dem Hirn arbeitet, aber man muß es als Leiſtung anerkennen. So ſieht die Möglichkeit des heutigen Theater⸗ erfolges aus: Neue Spielebenen, Ineinander, Durch⸗ einander, alles meſſerſcharf geſchliffen, nach Wellen⸗ längen ausgerichtet, mit Kondenkatoren verſtärkt, pſychologiſch montiert, analytiſch zerlegt und in der Börſenſprache kontrapunktiert. Man ſoll nur eins nicht glauben, daß nämlich dieſe Artiſtik ein Anfang, der Beginn einer neuen dramatiſchen Epoche ſei. Sie iſt letzte Mechanik, äußerſte Rechenkunſt des unter⸗ gehenden rationaliſtiſchen Zeitalters. In den Gleichungen dieſer Dramatik ſcheinen alle Unbe⸗ kannten aufzugehen. Aber man überſehe nicht, daß die ganze Rechnung nicht ſtimmt. Sie iſt ohne jene geiſtigen Mächte gemacht, die mit anderen Kräften erfaßt ſein wollen als denen des heutigen propagan⸗ diſtiſchen Intellekts. Zwei Welten werden in dieſem Stück kontrapunk⸗ tiert: der untergehende Feudalismus mit ſeiner in traumhafter Inbrunſt verſchwülenden Gottesſehn⸗ ſucht und das neue, nüchterne England, eingeleitet von der ewig zaudernden, menſchlich rätſelvollen, dennoch in ihrem von weitem Prunkgewand um⸗ bauten Weibtum ſo menſchennahen Königin Eliſa⸗ beth. Dieſes hagere Weib mit der großen Adlernaſe im ſpitzen Geſicht, mit den langen Spinnenfingern, hat die Dichter oft beſchäftigt und gibt heute noch der Geſchichte Rätſel auf. Nach der neueſten Behaup⸗ tung ſoll Eliſabeth ſogar ein Knabe geweſen ſein, den Anna Boleyn einſt nach dem verheimlichten frühen Tode ihrer wirklichen Tochter Eliſabeth aus Furcht vor ihrem Gatten, Heinrich VIII. von England, ge⸗ ſchickt unterſchob. Manches Rätſel würde ſich viel⸗ leicht durch dieſe phantaſtiſche Vermutung löſen laſſen. So z. B. die überlieferte Szene, in der der um dreiunddreißig Jahre jüngere Eſſex, der Stief⸗ ſohn und Nachfolger ihres einſtigen Günſtlings Leieeſter, in ihr Schlafzimmer drang und entſetzt zu⸗ rückprallte ob des Anblicks, der ſich ihm bot. Ferdinand Bruckner hat dieſe Szene liebend gern in ſein Drama von der Königin Eliſabeth auf⸗ genommen, allerdings ohne Berückſichtigung der neuerdings behaupteten Männlichkeit der ſeltſamen Königin. Ein Glück. Aber das welthiſtoriſche Neg⸗ ligse konnte er ſich nicht entgehen laſſen. Wo wäre ſonſt die Wirkung auf das Maſſagezeitalter ge⸗ blieben! Da ſieht Eſſex ſeine Königin, ſeine Gloriana wie er ſie nennt, ohne Perücke mit ihrem kahlblaſſen Haar, ohne die große Montage ihrer Schminken und Gewänder. Von da an löſt er ſich bei Bruckner von ihr. Er wird nicht die Nächte vor ihrem Fenſter verbringen, ſte wird ihn nicht mehr ſtreicheln und ſeine Schulden bezahlen. Er wird nicht mehr ihr Ritter ſein. Damit iſt auch ihre private Beziehung zum Feudalismus dahin; jetzt gilt es, dieſen unter⸗ gangreifen, ſchwärmeriſchen Feudalisms ſelbſt zu verbichten, und ſie will ihn treffen durch den immer wieder hinausgeſchobenen Krieg gegen den König Philipp von Spanien, der einſt um ihre Hand anhielt. Ihre Haßliebe gegen Eſſex ſteigert Bruckner mit dem Blaſebalg der Pſychoanalyſe für Blauſtrümpfe in die zur Vernichtung treibende Feindesliebe zu Philipp. Philipp von Spanien war der mächtigſte, der größte Feind, den die Reformation je beſaß. 18 000 Menſchen hat er auf einen Schlag in den Nieder⸗ landen als Ketzer vernichtet. Er iſt nach der Um⸗ legung des Lieblings Eſſex der eigentliche Partner Eliſabeths am großen Schachbrett der Welt. Wenn ſie ihn vernichtet, hat ſie ihren Liebeshaß befriedigt. Und wenn er jetzt aufruft zum Kriege gegen ſie, ſo tut er es, weil er einſt um die Hand dieſer könig⸗ lichen Ketzerhexe anhielt. Dieſe furchtbare Sünde laſtet ſchwer auf ihm. Er will Eliſabeth in ſeine Arme nehmen, aber dieſe Arme ſollen die züngeln⸗ den Flammen des Scheiterhaufens der Inquiſition ſein. Haßliebe bis zur inbrünſtigen Vernichtung. Bruckner gibt dabei natürlich nicht den echten Philipp der Geſchichte, den in düſterer Grandezza er⸗ ſtarrten grauſig⸗gewaltigen Großherrſcher der katho⸗ liſchen Chriſtenheit. Die Gicht hat er ihm gelaſſen. Er ſtellt ihn der Eliſabeth gegenüber einzig als den gläubig verkrallten Totbeter der neu heraufkommen⸗ den, nüchternen engliſchen Welt. Bruckner vollzieht dieſe Gegenüberſtellung wörtlich. Beide Vorgänge, die um Philipp wie die um Eliſabeth, ſchaltet er in⸗ einander. Beide Schauplätze erſcheinen gleichzeitig. Dieſe Szenen find erſchreckend geſchickt gemacht. Eine rechneriſche Begabung ohnegleichen ſteckt dahin⸗ ter. Dabei haben ſie echten Raum in ihrer Technik; wie hier die nüchterne Welt Englands gegen die in⸗ brünſtige Verſenkung Spaniens und Philipps ge⸗ ſtellt wird, das iſt zum erſtenmal die Enſemblekunſt der Oper auf die Schauſpielbühne gebracht, zugleich aber auch das Ergebnis der Filmtechnik, die verſchie⸗ dene Vorgänge gleichzeitig ineinderſchachtelt. Nach der doppelten Kirchenſzene, in der Eltſabeth bei ihrem Gebet um Sieg Worte Wilhelms II. in den Mund gelegt bekommt, hätte Bruckner Schluß machen ſollen. Was dann kommt, iſt öde und lang⸗ weilig und kann jenen hochmontierten Eindruck nur verwiſchen. f s * Die Aufführung unter der Regie von Richard Dornſeiff zeigte ſich gerade in dieſen Szenen des Nebeneinanders und Ineinanders von einer geradezu erſtaunlichen Beherrſchung dieſer ungeheuer ſchwie⸗ rigen ſzeniſchen Kontrapunktik. Bei der Oper kann der Dirigent die jeweiligen Einſätze geben, in dieſem Fall vermag es nur die peinlichſt genaue Vorbe⸗ reitung. Sie glückte vollkommen zu einem Mei⸗ ſterſtück der Regieleiſtung. Unterſtützt wurden dieſe gar nicht hoch genug an⸗ zuſchlagenden darſtelleriſchen Kunſtſtücke durch die bei einfachſten Mitteln hervorragend zuſammenge⸗ bauten Bühnenbilder Dr. Löfflers, der ſeine Grundideen bereits geſtern an dieſer Stelle darlegte. Dem kann nur nachgetragen werden, daß er ſie ſzeniſch vollkommen in die Wirklichkeit umgeſetzt hat Nur der Vorhang, der das alte London zeigt, ſollte aus ſeiner Paſtellmanier befreit werden. Hermine Körner iſt eine Meiſterin der Sprech⸗ kunſt. Wenn ſie auch ihrer Eliſabeth noch einiges dazu hyſteriſiert, ſo muß man doch den äußerſten Reſpekt vor dieſer großen Schauſpielkunſt haben, die eine echte Königin und ein bei aller Seltſamkeit echtes Weib auf die Bühne stellte. Ihre barſtelleriſche Umgebung kann viel von ihrer Sprachtechnik lernen Anſonſt war das Enſemble auf ganzer Höhe. Muſi! als leidenſchaftlicher Jüngling Eſſex, Bir⸗ gel als der viel zu wortreich ausgeſtattete Bacon Godek in der Rolle des Lenkers aller engliſchen Geſchicke, Cecil, ſeien heute beſonders hervorgehoben. Daneben die Damen Sanden und Uſell aus 850 Privatbereich der Königin. Eine ganze große 15 ſtung bot der eigentliche Gegenſpieler Eliſabeths, Karl Marx als König Philipp; die Darſteln dieſes grandioſen Fanatikers ſtimmte vollkomme mit der Idee der Rolle überein. Allen anderen Dar⸗ ſtellern kann nur ein Geſamtlob geſpendet 1 Das Publikum zeigte ſich vor der Pauſe und na Schluß ſehr beifallsfreudig, und dieſe Anerkennee galt nicht nur dem Gaſt und dem Neuartigen 5 Werks, ſondern vor allem auch der auf 9 K Stufe ſtehendenGeſamtleiſtung. 15 top. na ti U endes ferenz ank⸗ enden iiſchen vider. rigen hrun⸗ tmark ieder⸗ g auf eut⸗ mung egner aus igung boten rat Nach Po⸗ Se⸗ deichs⸗ S Onn⸗ ſagen. 0 ats. Linde⸗ t und unten te der zichten unden nmen⸗ Aus⸗ en zu inden. lehnt irger⸗ ab ⸗ 'ozial⸗ Miſten idvol⸗ n und der trags⸗ e kam u Rot bände l ver⸗ menge Borfitz Per⸗ der Be⸗ nung, georb⸗ iſziſti⸗ e Ak⸗ der H. zu jmun⸗ rzung ürden im 10 lung Samstag, 29. November 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe g. Seite/ Nummer 555 —— Straßenbahn Mannheim-Eudwigshafen zm Geſchäftsjahr 1929-30 3,7 Millionen Perſonen weniger befördert ⸗ 407 033 Mk. Fehlbetrag zu Laſten der Generaldirektor Kellner erſtattet den erſten Bericht über die Straßenbahn für die Zeit vom 1. April 1929 bis 31. März 1930.„Die Schwierig⸗ keiten, mit denen die öffentliche und private Wirt⸗ ſchaft ſchon im Jahre 1928 zu kämpfen hatte, ſind“, ſo wird einleitend ausgeführt,„im Berichtsjahre von Monat zu Monat noch gewachſen. Dieſer ungünſtigen Wirtſchaftsentwicklung entſpricht infolge ſeiner Ab⸗ hängigkeit davon der Straßenbahnverkehr im ab⸗ gelaufenen Geſchäftsjahr. Die große Arbeitsloſigkeit hat einen beträchtlichen Rückgang des Verkehrs und damit verminderte Einnahmen zur Folge gehabt. Nicht unweſentlich dazu beigetragen haben auch die Witterungsverhältniſſe. Das lang andauernde ſchöne Wetter im Sommer und Herbſt und der milde, ſchneefreie Winter haben empfindliche Einnahmeaus⸗ fälle dadurch verurſacht, daß mehr als ſonſt das Fahrrad benützt oder zu Fuß gegangen wurde. Die Beförderungsziffern haben ſchon in den erſten Monaten des Berichtsjahres nach⸗ gelaſſen und ſind allmählich weiter geſunken. Auf dem Gemeinſchaftsnetz Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen wurden ingesſamt 3,7 Millionen Perſonen weniger befördert als im Vorjahre. Auf dem Mannheimer Netz wurden 1929 im Straßenbahn⸗ und Omnibusbetrieb zuſammen 12282247 Wagenkilometer geleiſtet gegen 12142956 Wagenkilometer im Geſchäftsjahr 1928, ſomit 139 291 Wagenkilometer oder 1,1 mehr, und 4 479 944 Perſonen befördert gegen 44895 050 Perſonen im Geſchäftsjahr 1928, ſomit 3 415 106 Per⸗ ſonen oder rund 7,675 weniger. Zum Teil iſt dieſer Rückgang darauf zurückzuführen, daß der Stadt Ludwigshafen ab 1. April 1929 ein gegen die Vorjahre höherer Anteil an den gemeinſchaftlichen Ein nahmen zugewieſen und infolgedeſſen höhere Fahrgaſtzahlen für Ludwigshafen angerechnet wurden. Rund drei Millionen Fahrgäſte ſind aber wirk⸗ licher Ausfall für Mannheim. Schon in den letzten Monaten des Jahres 1929 wurde damit begonnen, den Betrieb einzuſchränken, um ihn mit dem verminderten Verkehr in Einklang zu bringen. Der Ausgleich konnte jedoch bis zum Ende des Berichtsjahres nicht herbeigeführt werden. Um das Platzangebot dem von Anfang des Berichts⸗ jahres an ſtark zurückgegangenen Verkehr anzu⸗ paſſen, wurde auf Grund von umfangreichen Ver⸗ kehrszählungen der Verdichtungswagen⸗ bet ri eb gegenüber dem Vorjqahre einge⸗ ſchränkt. Die Fahrleiſtung der Verdichtungs⸗ wagen iſt im März 1930 gegen den gleichen Monat des Vorjahres um etwa 1877 zurückgegangen. Mit Beendigung der Spielzeit 1929 des Nationaltheaters wurden die am 9. Mai 1929 wieder eingeführten Theaterwagen nicht mehr gefahren. Eine durchgreifendere Maßnahme, das Platz⸗ angebot mit dem im Laufe des Berichtjahres immer geringer werdenden Bedarf in Einklang zu bringen, wurde vom Stadtrat am 30. Januar 1930 heſchloſſen. Danach ſoll in den Sommermonaten April bis Auguſt an Stelle des 5 und 10 Minutenbetriebs ein Ausgaben herbeizuführen. g und 12 Minutenbetrieb treten. Die Folge 0 Mannheimer Stadwerwaltung iſt ein weit geringerer Perſonalbedarf in den Sommermonaten. Der Ausgleich ſoll dadurch herbeigeführt werden, daß die bisher über das ganze Jahr ſich hinziehende Beurlaubung des Per⸗ ſonals ausſchließlich in den Sommermonaten er⸗ folgt. Am 15. Februar 1930 wurde deshalb der Ur⸗ laub bis zum Sommer geſperrt. Durch die dadurch verfügbar gewordenen etwa 80 Mann ſtändiges Per⸗ ſonal konnte die gleiche Anzahl unſtändiger Fahr bedienſteten eingeſpart wer⸗ den. Die Durchführung des 6 und 12 Minuten⸗ betriebs fällt in das Geſchäftsjahr 1930. Das wirtſchaftliche Ergebnis des abgelaufenen Jahres bleibt infolge dieſer äußeren ungünſtigen Umſtände hinter dem des Vorjahres, das mit einem Fehlbetrag von 137 151 Mark abſchloß, noch zurück. Nur der Dezember 1929, der ſtets die höchſten Einnahmen bringt, hat einen Ueber⸗ ſchuß erzielt. Zwei Monate gleichen ſich in Ein⸗ nahme und Ausgabe aus, neun Monate ſchließen mit Fehlbeträgen ab. Zur Erzielung ſicherer Ein⸗ nahmen wurde mit Zuſtimmung des Bürgeraus⸗ ſchuſſes vom 26. Juli 1929 eine Fahrpreis⸗ änderung in der Form durchgeführt, daß die Preiſe für Fahrſcheinhefte erhöht wurden. Die damit erzielten Mehreinnahmen vermochten je⸗ doch nicht den Ausgleich zwiſchen Einnahmen und Am Schluſſe des Rech⸗ nungsjahres ergab ſich ein Fehlbetrag von 407 033 Mark⸗ der von der Stadthauptkaſſe über⸗ nommen werden mußte. Bei der Betrachtung dieſes Ergebniſſes iſt zu beachten, daß die Einnahmen die reinen Betriebsausgaben immerhin um den anſehnlichen Betrag von 1, Millionen Reichsmark überſteigen. Damit können aber die Rücklagen und der Kapitaldienſt nur zu vier Fünftel beſtritten werden. Es iſt außerdem zu berückſichtigen, daß im Intereſſe der Induſtrie und aus ſiedelungspolitiſchen Gründen Linien gebaut und betrieben werden müſſen, bei denen von vornherein feſtſteht, daß ſie Zuſchußlinien, teils für lange Zeit, teils für immer, bleiben werden. Aus ſo⸗ zialen Gründen werden Millionen von Fahrgäſten unter den Selbſtkoſten be⸗ fördert. Um das Heer der Arbeitsloſen nicht zu vermehren, unterblieb der ſonſt gebotene Perſonal⸗ abbau. Da der Perſonalaufwand der haupt⸗ ſächlichſte Ausgabepoſten iſt, ſind infolge⸗ deſſen die Geſamtausgaben nur unwe⸗ ſentlich nieöriger als im Vorjahre. Netz⸗ erweiterungen, namentlich die ſchon lange geplante Verlängerung der Straßenbahn in das neu er⸗ ſchloſſene Baugebiet auf dem Lindenhof bis zur Speyererſtraße, Wagenbeſchaffungen u. dergl. konnten infolge der bekannten Schwierigkeiten auf dem Ka⸗ pitalmarkt im Berichtsjahr nicht durchgeführt wer⸗ en. Mit Zuſtimmung de Bürgerausſchuſſes vom 26. Juli 1929 wurde der mit der Stadt Ludwigshafen am 9. März 1926 abgeſchloſſene Vertrag über den Betrieb der elektriſchen Straßenbahn Mannheim Ludwigshafen in der Weiſe geändert, daß bei der Verteilung der Einnahmen aus Fahrſcheinheften und der auf dem Geſamtnetz Mannheim—Ludwigs⸗ hafen gültigen Netz⸗ und Streckenkarten, die in Ab⸗ hängigkeit von den in jeder Stadt zurückgelegten Wagenkilometern vorgenommen wird, die tatſäch⸗ liche Fahrleiſtung der Stadt Mannheim nur noch um 8 v. H.(früher 5 v..) erhöht, die Ludwigshafener Fahrleiſtung um 3 v. H. (früher 5 v..) ermäßigt wird. Im Laufe des Jahres hat ſich ergeben, daß beide Städte den Wunſch haben, verſchiedene Beſtimmungen des Vertrags zu ändern. Der Vertrag wurde deshalb im beider⸗ ſeitigen Einvernehmen auf 31. März 1931 ge⸗ kündigt.“ Zu dieſen Ausführungen, die die ungünſtige Lage unſerer Straßenbahn in keiner Weiſe beſchönigen, iſt zu bemerken, daß der Bericht für 1930/31 leider nicht günſtiger ausfallen wird, da die Rentabilität der Straßenbahn mit der allgemeinen Wirtſchaftslage auf das engſte verbunden iſt. Generaldirektor Kell⸗ ner gibt ſich zwar die größte Mühe, durch Re⸗ organiſationsmaßnahmen Wandel zu ſchaffen, aber ob er das Defizit weſentlich herunterdrücken kann, iſt ſehr zu bezweifeln. Die Straßenbahn wird vor⸗ läufig bedauerlicherweiſe Zuſchußbetrieb bleiben. Lange Abende Um des Lichts geſell'ge Flamme Sammeln ſich die Hausbewohner Kürzer und kürzer werden die Tage. Um vier Uhr am Nachmittag wird es bereits dämmerig. Die Fenſter der Wohnungen werden an jedem Tage et⸗ was früher hell. Die Elektrizitätsrechnung wird, je weiter wir in den Winter ſchreiten, zuſehends höher. Es iſt die Zeit der langen Abende. Sie hat ihr Gutes, dieſe Zeit, wenn ſie auch von vielen geſchmäht wird, weil ſie zwiſchen den Jahreszeiten liegt, und weil man glaubt, nichts Rechtes mit ihr anfangen zu können. Das Familienleben, den Sommer über vernachläſſigt, kommt jetzt zu neuer Blüte. Der Sport entführt nicht mehr Söhne und Töchter nach der Berufsarbeit auf den Sportplatz. Längere Abend⸗ ſpaziergänge kommen in Fortfall. Niemand braucht in Gartenlokalen bis in die Nacht von der Hitze des Tages Erfriſchung zu ſuchen. Alles zieht ſich zurück in die eigenen vier Wände. Es muß zugegeben werden, daß uns die Beſchau⸗ lichkeit früherer Geſchlechter, was das Familien⸗ leben betrifft, verloren gegangen iſt. Wir werden von allzuviel verſchiedenartigen Intereſſen in An⸗ ſpruch genommen. Trotzdem tragen die langen Abende dazu bei, doch häufiger als ſonſt die Familie vollzählig beieinander zu ſehen. Die Zeitung, der gute Freund unſeres Hauſes, kommt jetzt wieder zu ihrem vollen Recht. Man findet Zeit und Muße, die Getreue von der erſten bis zur letzten Seite gründlichſt zu leſen. Auch die Hausmuſik kommt wieder zu Worte. Was kann es Schöneres geben, als häusliches Muſizieren an langen Winterabenden? Daneben ſorgen Kartenſpiele, die ſich immer größerer Beliebtheit erfreuen, für Ab⸗ wechſlung. Die Tabalwarenhändler wehren ſich Die Ortsgruppe Mannheim des Ver⸗ bandes Deutſcher Zigarrenladen⸗In⸗ haber e. V.(Sitz Hamburg) hatte auf geſtern abend eine Proteſt⸗Verſammlung in den kleinen Saal der Liedertafel einberufen, an der neben zahl⸗ reichen Ladeninhabern auch Vertreter des Tabak⸗ arbeiterverbandes, des Werkmeiſterverbandes, der Zigarrenfabrikanten und benachbarter Ortsgruppen, ferner Dr. Krieger für die Handelskammer und den Einzelhandelsverband teilnahmen. Als Hauptreferent ſchilderte Herr Bernhard Holz⸗Karlsruhe die verzweifelte Lage des Tabakgewer⸗ bes, aus dem die Reichsregierung durch eine neue Mehrbelaſtung weitere 235 Millionen Mark heraus⸗ zuholen ſucht. In der Vorkriegszeit war der Tabak ſehr wenig belaſtet(1913: etwa 138 Millionen Mark). Die deutſche Tabakinduſtrie konnte ſich den Auslands⸗ markt erobern. Die Nachkriegszeit brachte immer wieder Eingriffe des Reiches, ſodaß wir heute kaum noch Tabak exportieren. Die Zigarrenhändler leh⸗ nen eine Sonderbeſteuerung, die einen Verzicht auf Verdienſt bedeutet, ab. Die Konkursziffern im Tabakgewerbe reden eine deutliche Sprache. Die Händlerſchaft lehnt ja die Belaſtungen nicht rundweg ab, ſondern verſucht, Mit⸗ tel und Wege zu zeigen, dieſe Steuern auf an⸗ dere Weiſe hereinzubekommen, u. a. könnten die Tabakwaren beſonders beſteuert werden, die nicht in den regulären Ladengeſchäften gekauft werden; denn etwa die Hälfte aller Zigaretten wird in Gaſtſtätten uſw. gekauft. Dieſe ſog. Bequemlichkeitsſteuer wurde bisher von den Landesverbänden Baden, Württem⸗ berg und Bayern vorgeſchlagen. Wenn der Rauch⸗ tabak um 20 v. H. aufſchlägt, ſo kann von Preis⸗ abbau keine Rede ſein. Der Redner iſt der Anſicht, daß der Staat durch den neuen Steuerplan nicht ein⸗ mal das erhalten wird, was er bisher einnahm. In der Diskuſſion kamen Vertreter der Zigarren⸗ fabrikanten, Händler und Ladenbeſitzer zu Wort. Es wurde eine Entſchädigung der ihrer Exiſtenz be⸗ raubten Händler gefordert und einmütig der Kampf gegen die drohende Steuervorlage beſchloſſen. Schließlich fand folgende Entſchließung einſtimmige Annahme: „Die in einer vom Verband Deutſcher Zigarren⸗ ladeninhaber Hamburg, Ortsgruppe Mannheim, ein⸗ berufenen Verſammlung zahlreich anweſenden Fabri⸗ kanten, Händler, Handelsvertreter und Arbeitnehmer proteſtieren mit aller Entſchiedenheit gegen die Re⸗ gierungsvorlage zur Tabakbeſteuerung. Der jährliche Umſatz an Rauchwaren beträgt ca. 2,8 Milliarden ,. davon entfallen nach eigenen Angaben der Regierung ca. 1,2 Milltarden gouf reine Tabakſteuer. Eine Er⸗ höhung der gegenwärtigen Tabakſteuer neben den auf dem Gewerbe bereits laſtenden allgemeinen Steuern muß alle an der Herſtellung und am Handel mit Rauchwaren beteiligten Wirtſchaftsgruppen aufs ſchwerſte erſchüttern. Die vorgeſehene Erhöhung der Tabakzölle und ⸗ſteuern muß eine Preis verteuerung für alle Tabakwaren zur Folge haben, die im ſchärfſten Gegenſatz zu dem von der Regierung an⸗ geſtrebten Preisabbau für die Konſumartikel ſteht. Ob der von der Regierung errechnete Mehrertrag an Steuer und Zöllen unter den derzeitigen Verhältniſſen erzielt werden kann, iſt mehr als zweifelhaft. Sicher iſt aber, daß durch die Annahme der Vorlage zahl ⸗ loſe kleinere und mittlere Exiſtenzen vernichtet werden. Die Raucher und das Tabak⸗ gewerbe ſind bis zur äußerſten Grenze belaſtet. Die Angehörigen der Tabakwareninduſtrie und des Tabgk⸗ warenhandels ſehen die Mittel zur Verbeſſerung der Finanzlage des Reiches nicht in einer neuen Beſteue⸗ rung des Tabaks, ſondern nur in einer 8eutlich fühlbaren und einſchneidenden Sen⸗ ung der öffentlichen Ausgaben un d Laſten.“ el. 4 e „55 Herren-Lack-Holbschuhe.. RM braun Boxcolf-Halbschoh/ 77 Damen- lock Spangenschohe Une Fun;„ schwarze Wildleder- Spangenschohe u. Pumps„ 1 „ Craspe de Chine- Spangenschube.„ „ Agroffen- Pumps lack, schwarz Wildleder od. Crep de Chine- einschl. Agroffe nach Wahl..„ „ Spangenschohe, farbig„ Einige Beispiele dos unserer Kollektion: Wir führen nur Schuhe unserer eigenen Fabrik Jedes Pacer trägt Marke und Preis eingestempelt 185 185 1550 155⁰ 1550 125⁰ 1550 12⁵⁰ 155⁰ 18 ⁰ . 4. Seite/ Nummer 3555 — Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Samstag, 29. November 1990 Aus der Stadtratsſitzung vom 27. November Nachtragsetat Der Oberbürgermeiſter gibt zu Beginn der Sitzung bekannt, daß die Fri nanzlage der Stadt es erforderlich macht, daß Stadtrat und Bürgerausſchuß ſich unmittelbar nach der Neuwahl des Stadtrats mit einem Nachtragsetat für das laufende Etatjahr beſchäftigen. Aufhebung des Regieweinbetriebs des Roſengartens. Der Stadtrat ſtimmt der Aufhebung des Regieweinbe triebs und der dadurch not⸗ wendig werdenden Abänderung des Pachtvertrages mit dem Pächter des Roſengartens zu. Die Kleingarten⸗Jaueranlage auf der Neckarplatte 280 neue Gärten mit Schreberſpielplatz werden im Frühjahr fertiggeſtellt In den nächſten Tagen wird auf dem Gelände an der Feudenheimer Straße, das die Stadt den Klein⸗ gärtnern als Daueranlage zur Verfügung ge⸗ ſtellt hat, mit den Planierungs⸗ und Abſteckungs⸗ arbeiten begonnen. Die Neckarplatte, ſo heißt der Gewann⸗Name des Geländes, iſt zum Teil ſchon mit Kleingärten angelegt. Nur ein halbkreisförmiges Stück davon, das bisher noch landwirtſchaftlich ge⸗ nutzt war und früher zum Feudenheimer Allmend⸗ gut gehörte, wird nun zur Daueranlage mit etwa 280 Gärten von je durchſchnittlich 300 qm. Dieſe neue Anlage wird einerſeits von der Feudenheimerſtraße, andererſeits vom Riedͤbahndamm und den bereits vorhandenen Gärten beim Ifragelitiſchen Friedhof begrenzt; von dieſen älteren Gärten muß in abſeh⸗ barer Zeit ein Teil zur Erweiterung des Iſrae⸗ litiſchen Friedhofs abgegeben werden. Entlang der Feudenheimerſtraße läßt die Stadt einen etwa 15 Meter breiten Grünſtreifen an⸗ legen, der gegen das Gartengelände hin mit einer lebenden Hecke abſchließt. Von dem ganzen Straßen⸗ verkehr wird man in den Gärten nicht viel merken, da die Hecke zwei Meter hoch gezogen werden ſoll. Die erſte Gartenreihe, gegen die Straße hin, wird mit Typenlauben verſehen, um einen einheit⸗ lichen Anblick zu ſchaffen. Für die inneren Gärten werden vorausſichtlich mehrere Typen von Lauben genehmigt. Inmitten der Anlage entſteht ein Schreberſpielplatz, etwa viermal ſo groß als der im vergangenen Sommer auf dem Lindenhof eingeweihte. Die Stadt läßt nur den Weg zum Spielplatz und einen befahrbaren Rundweg anlegen, während die übrigen Wege Sache der Gartenbeſitzer find, ebenſo die Einzäunung und die Erſtellung der Lauben. Generalpächter des geſamten Geländes, das ſeither von der Städt. Fuhr⸗ und Gutsverwaltung verpachtet war, wird ein neu zu gründender Klein⸗ garten verein, beſtehend aus den Mitgliedern der Kleingartenvereine Herzogenried und Sand⸗ gewann II. Der Verein Herzogenried, der 1921 ge⸗ gründet wurde und die bisherigen Kleingartenanla⸗ gen im Herzogenriedgebiet innehatte, hat etwa 125 Mitglieder, der Verein Sandgewann II, 1920 ge⸗ gritudet und an der Feudenheimerſtraße beheimatet, etwa 350 Mitglieder, ſo daß der neue, noch vor Jah⸗ vesſchluß zu gründende Verein mit einer anſehn⸗ lichen Mitgliederzahl ſeine Arbeit beginnen kann. Die Kleingartenanlage im Herzogenried kann als aufgelöſt betrachtet werden, nachdem die letzten Gär⸗ ten dem neuen Park zum Opfer gefallen ſind. Im Frühjahr aber wird die neue Daueranlage auf der Neckarplatte bezogen. Wir freuen uns mit den 300 Kleingärtnern, daß ſie dann auf lange Sicht ihr Stück⸗ chen Land kultivieren und bepflanzen können und daß es ihnen und ihren Kindern zu einem, wenn auch kleinen, Heimatboden werden kann. W. N. Familienchronik * 70. Geburtstag. Privatmann Karl Fauſt⸗ mann, Augartenſtraße 72, begeht heute ſeinen 70. Geburtstag in Friſche. voller körperlicher und geiſtiger Verurteilung einer Einbrecherbande Mannheimer Schöffengericht Vorſitzender: Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley; beiſitzender Richter: Amtsgerichtsrat Dr. Petters. Vertreter der Anklage: Staatsanwalt Dr. Haas Die Angeklagten Auf der Anklagebank ſitzen ſtreng bewacht von zwei Wachtmeiſtern: 1. der 20 Jahre alte ledige Arbeiter Johann Löſchmann von Eppelheim; 2. der gleichaltrige ledige Tüncherlehrling Nikolaus Berger von Plankſtadt; 3. der 32jährige aus Sitz (ehemalige Provinz Poſen jetzt Polen) ſtammende und in Heidelberg wohnende ledige Schreiner Richard Kliche und 4. der 29 Jahre alte zu Eppel⸗ heim geborene verheiratete Spengler Leopold Löſch⸗ mann. Alle vier werden aus der Haft vorgeführt. Verteidiger von J. Löſchmann iſt.⸗A. Dr. Rot⸗ ſchild und von R. Kliche.⸗A. Dr. Reis. 10 Zeu⸗ gen ſind geladen. Die Anklage vertritt Staatsanwalt Dr. Haas. Als Ueberführungsſtücke be⸗ finden ſich im Gerichtsſaal die entwendeten zwei Fahrräder und auf dem Richtertiſch eine Schreck⸗ ſchußpiſtole ein Glasſchneider, eine Brieftaſche und ein Fingerring. Johann Löſchmann hat vier und Berger drei Vorſtrafen. Dazu kommen noch zwei Vorſtrafen, die ſie zuſammen erhielten. Kliche hat ſeit 1913 zehn Vorſtrafen, darunter ſechs wegen Diebſtahls und je zwei wegen Betrugs und Urkundenfälſchung. Die bisher von Kliche verbüßten Strafen ergeben zu⸗ ſammen 2 Jahre 5 Monate Gefängnis und 7 Jahre und 4 Monate Zuchthaus. Leopold Löſchmann hat ſeit 1917 ſechs Vorſtrafen darunter fünf wegen Dieb⸗ ſtahls, die zuſammen 5 Jahre 3 Monate Ge⸗ fängnis ausmachen. Auf Raub aus Johann Löſchmann, Berger und Kliche haben in der Nacht zum Sonntag, 17. Auguſt in Doſſen⸗ heim aus dem Laden des Schuhmachermeiſters Hans Hanibald etwa 55 Paar Herren⸗ und Damen⸗ ſchuhe, Marke„Salamander“, eine Schreibmaſchine, Marke„Erica“, einen Damenmantel, eine Brief⸗ taſche und einen Fingerring, alles zuſammen im Werte von etwa 1200 /, entwendet. Sie haben den Diebſtahl in der Weiſe ausgeführt, daß Kliche die Scheibe eines nach dem Hofe gelegenen verſchloſſenen Werkſtattfenſters eindrückte, den Fenſterverſchluß von innen öffnete, durch das Fenſter in die Wohnung einſtieg und ſich von da in den Laden begab. Berger ſtand am Werkſtattfeuſter und nahm die von Kliche herausgereichten Waren in Empfang, während Joh. Löſchmaun auf der Straße Schmiere ſtand. Dieſem Einbruch folgte wenige Tage ſpäter ein zweiter ſchwerer Einbruchsdiebſtahl, bei dem die Ver⸗ brechergeſellſchaft ebenfalls wieder reiche Beute machte. Diesmal wurde der Schauplatz der Tat von Doſſenheim nach Plankſtadt verlegt, wo ſie in der Nacht zum 19. Auguſt in die Wurſtküche des Wirts Adam Schrot einſtiegen und Fleiſch⸗ und Wurſtwaren im Werte von 75—85 Mark mitlaufen ließen. Der zweite Einbruch in Plankſtadt und zwar dies⸗ mal in der Eppelheimerſtraße 21 erfolgte in der Nacht zum 21. Auguſt, wo die Burſchen aus dem Wirtslokal und dem Keller des Wirts Karl Mitſch wiederum Fleiſch⸗ und Wurſtwaren, Zigarren und Zigaretten, Brot, Wein und Brauntwein im Geſamtwert von 114 Mark entwendeten. Dieſer Diebſtahl wurde in der Weiſe ausgeführt, daß Joh. Löſchmann über das Hoftor ſtieg, dieſes von innen aufriegelte und dann in den Keller einbrach, während Berger auf der Straße Schmiere ſtand. Kliche hat am 9. Juli aus einer Toreinfahrt eines Hauſes in Mannheim ein einem hieſigen Schreiner⸗ lehrling gehörendes Fahrrad im Werte von 80% entwendet. Kliche beſtreitet den Diebſtahl und glaubt, daß ſein Neffe das Rad geſtohlen hat. Als man dieſen holen laſſen wollte und die Sache für Kliche wiederum ſehr brenzlich wurde, redete er ſich damit hinaus, daß man ſeinen Neffen nicht holen laſſen könne, da dieſer fetzt in— Straßburg fei. Der Schreinerlehrling erkennt das Fahrrad als das ſeinige an. Kliche hat fernerhin am 16. Auguſt in Heidelberg aus einem Hauseingang ein einem Studenten ge⸗ hörendes Fahrrad im Werte von 50/ geſtohlen. Er will davon nichts wiſſen. Berger hat in den Abendſtunden des 25. Novem⸗ ber 1929 aus einem Perſonenkraftwagen in Schwetzin⸗ gen eine Aktenmappe und einen Lederkoffer mit Wäſche herausgenommen. Die Sachen hatten einen Wert von 190 l. Leopold Löſchmann hat die bei den Einbrüchen er⸗ beuteten Gegenſtände in ſeiner Wohnung verſteckt. Dafür bekam er und ſeine Familie einen Teil der geſtohlenen Fleiſch⸗ und Wurſtwaren. Auch bekam er ein Paar von den geſtohlenen Salamanderſchuhen. Kliche, der rund 10 Jahre im Zuchthaus und Ge⸗ fängnis geſeſſen und ein alter rontinierter Verbrecher iſt, verlegt ſich aufs Leugnen. Er erzählt einen ganzen Roman. burg fahren. Er weiß, daß er wiederum ins Zucht⸗ haus kommt, ſträubt ſich dagegen und will über⸗ haupt keine ſtrafbare Handlung begangen haben. Wiederholt erregen ſeine Ausführungen die Heiter⸗ keit des ſtark beſetzten Zuhörerraums. Im Gegenſatz zu Kliche geben Johann Löſchmann und Berger die ihnen zur Laſt gelegten Straftaten größtenteils zu. Sie führen unter Tränen aus, daß ſie von Kliche verführt und verleitet wurden. Leo⸗ pold Löſchmann will von den Straftaten der übrigen Angeklagten keine Kenntnis haben. Kliche trug während der Verhandlung ein zyniſches Lä⸗ che ln zur Schau. Staatsanwalt Dr. Haas beſchäftigt ſich ein⸗ gehend mit dem Angeklagten Kliche, den er einen ge⸗ wohnheitsmäßigen Verbrecher nennt. Er beantragt gegen ihn eine Zuchthausſtrafe von 4 Jahren, 5 Jahre Ehrverluſt und Nichtanrechnung der Unter⸗ ſuchungshaft. Bei Johann Löſchmann beantragt der Vertreter der Anklage mildernde Umſtände und 1 Jahr Gefängnis, bei Berger 1 Jahr 2 Monate und bei Leopold Löſchmann 1 Jahr. Offizialverteidiger: .⸗A. Dr. Rotſchild erſucht um Berückfichtigung des Umſtandes, daß Johann Löſchmann nur un⸗ weſentlich vorbeſtraft, daß er aus bitterſter Not ge⸗ handelt und deshalb auch nicht ſtreng zu beſtrafen iſt. Er bittet, nicht über die Mindeſtſtrafe zu er⸗ kennen. R. A. Dr. Hofert⸗ Heidelberg verteidigte Leopold Löſchmann und Berger und beantragt die Freiſprechung bezw. Mindeſtbeſtrafung der Beiden. R. A. Dr. Reiß hat die ſchwere Aufgabe, den Ange⸗ klagten Kliche zu verteidigen. Er betont, daß ſeinem Mandanten nicht alles nachzuweiſen und daß im Zweifelsfall zugunſten des Angeklagten zu ent⸗ ſcheiden iſt. Das Urteil N Verurteilt werden Johann Löſchmann wegen ſchweren Diebſtahls zu einer Gefängnisſtrafe von 7 Monaten, Nikolaus Berger wegen ſchweren Diebſtahls zu einer Gefängnisſtrafe von 8 Monaten, Richard Kliche wegen ſchweren Diebſtahls i. R. zu einer Zuchthausſtrafe von 4 Jahren und 5 Jahren Ehrverluſt und Leopold Löſchmann zu 6 Monaten Gefängnis. Bei den Brüdern Löſchmann und bei Berger kommt die Unterſuchungshaft von 2 und 3 Monaten in Abzug. ch. Strafantrag im Frenzelprozeß Im Frenzelprozeß, der ſchon ſeit Monaten in Potsdam verhandelt wird, beantragte der Staats⸗ anwalt, die Berufung des Angeklagten auf deſſen Koſten zu verwerfen mit der Maßgabe, daß die Strafe, die in der erſten Inſtanz ein Jahr ſechs Monate Zuchthaus betragen hatte, um vier Mo⸗ nate herabgeſetzt werde. Das Urteil iſt in den nächſten Tagen zu erwarten. Die Werbung Von Hanus Julius Wille Aus dem Roman„Nach verlorenen Jah⸗ ren“ von Hanns Julius Wille, der im Verlag F. G. Speidel, Leipzig erſcheint und die Geſchichte eines Nachkriegsoffiziers behandelt, der Rei⸗ ſender ſeinen Lebensunterhalt verdient, veröffent⸗ lichen wir mit Genehmigung des Verlages folgen⸗ den Abſchnitt. Der Sechszylinder, dem das Stehen in der Winterkälte ebenſo ſchlecht bekommen iſt wie ſeinem Lenker der Aufenthalt in der überheizten Stube, ſchiebt ſich mit ärgerlichem Knattern aus der Seiten⸗ gaſſe heraus. Aber alsbald geht der unregelmäßige Motortakt in ein fließendes Singen über, und Georg Gaſt läßt ſich in geſchwinder Fahrt die von der Mütze befreiten Haare zauſen und von erfriſchendem Luftzug alles wegblaſen, womit ihn dieſer Tag des Geſchäftemachens betäubt hat. Er iſt beinahe wieder jener Kampfflieger, der oftmals den Krieg vergaß Und ſich berauſchten Auges zwiſchen ſonnegleißenden Wolkengebirgen tummelte. Nun ſteuert er ent⸗ feſſelten Sinns ins nächtliche Dunkel hinein, und ſein Blick ſchweift über die Lichterſpiele und flam⸗ menden Fanale, die abends die Nüchternheit des Induſtriebezirks phantaſtiſch beleuchten. Schnüre flimmernder Sterne überſpinnen das hügelige Land, wo am Tage ſich öde Straßenzeilen hinziehen, die hochragenden Fördertürme und Aufbereitungs⸗ awlagen der Zechen ſind jetzt beſät mit glimmenden Pünktchen, wie feſtliche Paläſte erſtrahlen in bläu⸗ lichen und gelbem Schein die Glashallen der Walz⸗ werke und Metallwerkſtätten, und um Hochöfen und Kokereien wabern rotglüthhende Brände. Kohle und Eiſen, im Maſchinengriff modernſter Technik und entzaubernder Induſtriemenſchen, laſſen zur Abend⸗ stunde noch einmal das Märchen von Hephäſts lohender Götterſchmiede erſtehen. Am Rande der Stadt, von wo aus Gaſt ſeinen Werbevorſtoß in den benachbarten Ort unternommen hatte, hemmte eine herabgelaſſene Eiſenbahnſchranke die Weiterfahrt. Güterzüge rangieren klirrend und dampfſchnaubend gemächlich hin und her, und vor der Schranke ſtaut ſich eine Menge wartender Fahr⸗ zeuge. Die Paſſagiere einer Straßenbahn verlaſſen ungeduldig den Wagen, um ſich durch die Fußgänger⸗ unterführung ſchneller zu ihrem Ziel zu begeben. Gaſt betrachtet die ſchimpfend oder ergebungsvoll aus der Elektriſchen kletternden Menſchen, die Arbeiter mit Kaffeeflaſche und Eſſenträger, die Kontorange⸗ ſtellten mit ihren abgegriffenen Aktenmappen, die Frauen mit Paketen und Henkelkörben. Von Kohlenſtaub geſchwärzte und Bureauluft gebleichte, geſunde und ſchwindſüchtige Geſichter gleiten an ihm vorbei und werden vom Fußgängertunnel verſchluckt. Müde und muntere, blutunterlaufene und greiſen⸗ haft tränende Augen ſtreifen ihn. Ein blaues Augen⸗ paar iſts, das ſeinen Blick nicht teilnahmslos oder wegen ſeines Autos mißgünſtig, wegen ſeiner zer⸗ zauſten Haare ſpöttiſch zurückgibt. Dieſe blauen, neugierigen und lockenden Augen beſtricken ihn, zu⸗ mal ein friſches, blondumlocktes Mädchengeſicht und ein anmutiges Figürchen dazugehören. „Darf ich Sie nach Hauſe bringen, gnädiges Fräulein?“ fragt er in das neben ihm auftauchende hübſche Geſichtchen hinein.„Gleich geht's doch weiter, und daun ſind Sie mit meinem Wagen ſchneller da⸗ heim.“ „Ich bin ſo frei,“ ziert ſich das gnädige Fräulein nicht lange und ſteigt zu ihm ein. Gaſt ſtellt ſich vor, und die kleine Blondine ſagt, ſte heiße Kitty Peters, während einige Arbeiter, welche die Szene beobachteten, auch etwas bemerken. Mit dem Nach⸗Hauſe⸗ bringen hat es Fräulein Peters nicht ſo eilig, und ſie läßt ſich gerne erſt zum Eſſen einladen; nicht im„Königshof“, den Gaſt in dieſem Falle wenig empfehlen kann, ſondern im „Kaiſerhof,“ wo es gemütliche Niſchen und Streich⸗ muſik gibt. Im ganzen genommen, darf Gaſt— ſo meinen wir— wohl mit dem Ergebnis dieſes im Zeichen der Werbung ſtehenden Tages zufrieden ſein. Doch üben wir nunmehr dieſelbe Diskretion, welcher der die Niſche im„Kaiſerhof“ bedienende Ober ſich be⸗ fleißigt. Das Nationaltheater teilt mit: Die nächſten Wiederholungen von Ferdinand Bruckners Schau⸗ ſpiel„Eliſabeth von England“ finden am Dienstag und Mittwoch ſtatt. Hermine Körner wird die Titelrolle in ſämtlichen hieſigen Auffüh⸗ rungen des Werkes ſpielen. Die Operette„Vikto⸗ ria und ihr Huſar,“ die am Sonntag zur Erſtaufführung im Nationaltheater kommt, und mit der ſich ein neuer Mann, Paul Abraham in die Reihe der erfolgreichen Operettenkomponiſten ge⸗ ſtellt hat, ſpielt in der Nachkriegszeit und handelt von der Flucht eines ungariſchen Huſarenoffiziers aus ſibiriſcher Gefangenſchaft. Die Schauplätze der Handlung ſind Tokio, Petersburg und Ungarn. Heidelberger Stadttheater. Mitten in der er⸗ zwungenen Seichtheit des Pachttheaterſpielplans, der von Operette und Unterhaltungsſtücke beherrſcht wird, erſcheint wieder einmal ein Dichter, ein wirklicher Dichter: Hermann Burte. Man muß ſich wundern, daß ein Drama wie„Tatte,“ eine von dichteriſcher Hand geſtaltete, dramatiſch äußerſt packend geformte Schickſalszeichnung von der deutſchen Bühne ſo gut wie gar nicht beachtet wird. Heute gilt die aufdringliche Tendenz mehr als die reine Geſinnung. Das Schauſpielenſemble des Heidel⸗ berger Theaters— in ſeiner gegenwärtigen Zu⸗ ſammenſetzung— war vor eine ſchwere Aufgabe ge⸗ ſtellt, aber Winds hat ſie über Erwarten gut gelöſt, er hat ſprachlich aus den einzelnen Darſtellern herausgeholt, was herauszuholen war, er hat, um falſches Pathos zu vermeiden, gedämpft und ſelbſt einen Katte mit ziemlich ſcharfen Konturen gegeben, die ſich nur im letzten Akt— auch ſprachlich— ver⸗ wiſchten. Etwas blaß war der Kronprinz von Marcks, Bohne hat ſeinen König mehr zum Poltronhin geſpielt. Schirlitz, der entgegen ſeiner Begabung leider immer mehr in den Hintergrund gedrückt wird, mußte ſich mit dem Prediger be⸗ gnügen. Die Prinzeſſin von Frl. Straaten fügte ſich ſehr gut ins Enſemble. Bure wurde am Schluß mit den Hauptdarſtellern öfters vor die Rampe gerufen. r Anſcheinend möchte er gerne nach Straß⸗ — Veranſtaltungen Aus ſtellung von Mannheimer Feinwurſtwaren Der Metzgergehilfen verein Mannßeſt (Ortsgruppe im Ring deutſcher Metzgergeſellen) hielt 1 der Zeit vom 27. Oktober bis 6. Dezember unter perſön⸗ licher Leitung der Fleiſcherſchule Mellie s ⸗Osnabrig in Mannheim einen Fein wurſt⸗ und Garni er. kurſus ab. Der Zweck dieſer Schulung iſt Förderung der Qualitätsware im Metzgerhandwerk. Die Arbeiten 1155 Schüler werden von morgen Sonntag ab in der Metzgerel Bell, G 5, 24, ausgeſtellt. 5 * ' Mannheimer Künſtlertheater„Apollo“. Kapellmeister Otto Urack, der jahrelang als Hof⸗ reſp. Staatskapell. meiſter an der Berliner Staatsoper tätig war und den deutſchen Rundfunk künſtleriſch aufgebaut hat, dirigiert heute abend im Apollotheater ſeine 10 0. Vo rſtellung — Im Anſchluß an die heutige Vorſtellung„Das Land dez Lächelns“ findet im Trocadero ein Feſtabend mit Tanz ſtatt. Die Mitglieder der Rotterbühnen, in erſter Linte Kammerſänger Hans Gredinger, haben ihre Mitwirkung zugeſagt. Die Polizeiſtunde iſt verlängert. (Weiteres Anzeige.) Salzburger Domchor. Der 27. Januar, Mozarts hundertjähriger Geburtstag, wird in der ganzen Welt gruß gefeiert werden, ganz beſonders aber in ſeiner Geburtsſtadt Salzburg. Bei der dortigen großen Feier wird in der Hauptſache der Salzburger Domchor mitwirken und wird dieſer bei ſeinem hieſigen Konzert am Sonntag nachmittag — im Gloria⸗Palaſt Mannheim— unter anderem Werke von Mozart, die für die Feier vorgeſehen ſind, zur Auf⸗ führung bringen. N G Letztmals Zigeuner⸗Sinfonie. Nach dem ſenſatlonel⸗ len Erfolg des erſten Konzertes am letzten Sonntag int Nibelungenſaal wird am Sonntag abend ein zweites und Abſchiedskonzert dieſes ſo raſch berühmt gewor⸗ denen Orcheſters im Muſenſaal ſtattfinden. Das Programm bringt u. a. neue Solo⸗Vorträge der gefeierten Soliſten, die Fantaſie aus„Gräfin Maritza“ von Calman, Geſchichten aus dem Wiener Wald von Strauß, die 14. ungarſſche Rhapſodie von Liſzt. Auf vielſeitigen Wunſch werden auch einige Glanzſtücke aus dem erſten Programm wlederholt, u. a. an der ſchönen blauen Donau von Strauß und ber Rakoczi⸗Marſch. f c Kaun— Londvai— Haas. Ausſchließlich Werke bie⸗ ſer Komponiſten wird der„Sängerbund Mann heim⸗Käfertal“ am Sonntag, 30. November in ſelnemt Konzert zur Aufführung bringen. Zwei Drittel aller Werke, auch der Sololieder, von Frl. Ellen Pfeil geſungen, wer⸗ den erſtmals in Mannheim zu hören ſein. Die Leitung liegt in Händen von Chormeiſter Max Adam. * Vortrag Dr. Heisler. Am heutigen Samstag ſpricht im Konſervatorium, L 4, 4, Beethoven⸗Saal, Dr. Hermann Heisler aus München Über das Thema„Henry Ford und die ſoziale Frage“. Der Vortragende, eine Kämpfernatur, iſt Theologe. Schon als junger Pfarrer ging er in die Los⸗von⸗Rom⸗Bewegung nach Oeſterreich, um durch Jahre einen ſchweren Poſten zu halten. Während des Krieges wirkte er in Konſtanz und arbeitete im Lazarett und im Kriegsgefangenen⸗Austauſchlager. Dann ſtudlerte er Philoſophie und Naturwiſſenſchaften in Tübingen. Sein Weg führte ihn zu Rudolf Steiner, für den er ſchon früh als Theologe mutig eintrat. Jetzt iſt er in München Pfar⸗ rer der unter Führung von Fr. Rittelmeyer ſtehenden W(Weiteres Anzeige in letzter Num⸗ mer. Kommunale Chronik Bürgerſteuer in Freiburg angenommen * Freiburg i. Br., 28. Nop. In ſeiner erſten Sitzung nach den Wahlen nahm der Freiburger Bürgerausſchuß mit 58 gegen 43 Stimmen die Einführung der Bürgerſteuer an. Damit ver⸗ koppelt war die Bewilligung von 50 000 Mark Weihnachtsbeihilfe für die Fürſorge⸗ empfänger. Gegen die Vorlage ſtimmten die Nationalſozialiſten, Deutſchnationale, Sozialdemo⸗ kraten, Kommuniſten und Evangeliſcher Volksdienſt, Die Nationalſozialiſten erklärten, ſie würden bean⸗ tragen, zwei Bürgermeiſterſtellen abzubauen. Auf dieſe Weiſe würde man die Mittel für die Weiß⸗ nachtsgabe freibekommen. Im übrigen verlief dieſe erſte Sitzung außerordentlich friedlich. Bemerkens⸗ wert war die außerordentlich ſtarke Beſucherzahl auf der Tribüne. Kleine Mitteilungen Eine Sitzung der Gemeinderäte ſämtlicher zur Bürger⸗ meiſterei Kuſel gehörenden Gemeinden hatte zu den Notſteuern(Bier⸗, Getränke⸗ und Bürgerſteuer) Stel⸗ lung zu nehmen. Einſtimmig wurden dieſe Steuern ab⸗ gelehnt. Der Gemeinderat Ehweiler hatte ſchon vorher einen ablehnenden Beſchluß gefaßt. Samstag, 29. November Nationaltheater:„Aida“, Oper von G. Verdi, Miete B 19, Anfang 19,30 Uhr. 0 Neues Theater:„Miſſiſſippi“, Schauſpiel von Georg Kal⸗ ſerx, für die Freie Volksbühne, Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater: Kindervorſtellung„Rotkäppchen und der Wolf“, 16 Uhr.— Gaſtſpiel der Berliner Rotterbühnen „Das Land des Lächelns“, 20 Uhr. Roſeugarten— Nibelungenſaal: Konzert der Monnheimer Liedertafel, 20 Uhr.. Marionetten⸗Theater Münchner Künſtler: Kindervorſtellung „Der kleine und der große Klaus“, 16 Uhr.—„Goethe im Examen“ und„Die Nürnberger Puppe“, Anfang 20,15 Uhr im Caſino⸗Saal. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigung. Lichtſpiele: Alhambra:„3 Tage Mittelarreſt“.— Uni⸗ verſum:„Das geſtohlene Geſicht“.— Scala“ Theater:„Dreyfus“.— Schauburg:„Rot⸗ haut“.— Roxy:„O alte Burſchenherrlichkeit“,— Palaſt:„Cilly“.— Copitol:„Der Greifer“.— Glorda:„Mesken“.— Lichtſpielhaus Mül; ler:„Senſation im Wintergarten“. Sehens würdigkeiten: Schloßmuſeum: Gebſfnet täglich von 1013 uhr und 14—16 Uhr; Sonntogs von 11—17 Uhr durchgehend. — Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeug hans: Sonntag vormittogs von 11 bis 18 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Miltwoch 1517 uhr; Freitag 1719 Uhr.— Städliſche Kunſthalle: Geöffnet werktugs(mit Ausnahme Montags“ von 10—13 und 1416 Uhr, an Sonn⸗ und Feiertagen von 11416 Uhr durchgehend.— Ausſtellung:„Das ruſſiſche Ballett“. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Fein Dee J 5 26. T7. f. 2 Teer Hefe 2521. Fafel.88178 700 1 460184 5 Schuſterinſe!.87.48228 744 1 70 Fehl.22215 3888.58.82 Niochen W.40.00 000 4.89.72.506 2.94 Heil ge 218.101586 100 annbeln.40 8,80 98.80.8 eilbronn 2,18.10, Kaub.46.88.888.075 70 1 Köln.188,08.757,24 06,76 8 Schluß des redaktionellen Teils ren beis telt in berſön. tabrück ier, derung ten der etzgerel meiſter kapell. id den riglert lung. nd dez mit erſter ihre ängert. o zarts lt groß 'tsſtadt n der 5 wird mittag Werke * Auf⸗ tionel⸗ tag im und gewor⸗ gramm en, die hichten zariſche n auch erholt, und det ke die⸗ a nn ſeinem Werke, „ wer⸗ g liegt ſpricht azarett ud terte Sein n früh Pfar⸗ henden Num⸗ 7 i 2 erſten rger en die t ver⸗ Mark rge⸗ n die demo⸗ dienſt. hean⸗ Auf Weih⸗ dieſe kens⸗ Il auf N At, 8 chtben * 8 Ne, 2 Samstag, 29. November 1930 5. Seite“ Nummer 555 Aus Vaden Abgeſagte Proteſtkundgebung 6 Heidelberg, 28. Nov. Nach der vom badiſchen Finanzminiſterium abgegebenen Erklärung in der Schloß wirtſchaftsfrage teilt der Ver⸗ ein Alt⸗Heidelberg mit, daß die angekündigte Pro⸗ teſtverſammlung nun nicht mehr ſtattfindet. Verbot rechtsradikaler Studentenkundgebung in Heidelberg Heidelberg, 29. Nov. Die für den heutigen Samstag um 12 Uhr von rechtsgerichteten Gruppen der Heidelberger Studentenſchaft ohne Aſtabeſchluß eigenmächtig einberufene Kundgebung auf dem Ludwigsplatz iſt von der Polizei unterſagt worden, vielleicht weil zu befürchten war, daß es bei der erregten politiſchen Atmoſphäre innerhalb der Heidelberger Studentenſchaft zu unliebſamen Rei⸗ bereien kommen könnte. In der geplanten Kundgebung wollte die Studen⸗ tenſchaft, die letzten Samstag an der Univerſitäts⸗ feier wegen der Ernennung Dr. Gumbels zum ao. Profeſſor demonſtrativ ferngeblieben war, nachträg⸗ lich ihr„Vertrauen“ zu Rektor und Pro⸗ ſeſſorenſchaft zum Ausdruck bringen. Man darf auf die weitere Entwicklung der Dinge an der Heidelberger Univerſttät geſpannt ſein. Das vielleicht unnötige Verſammlungsverbot iſt nicht dazu angetan, die Gemüter zu beruhigen. Nach den beiden Proteſtverſammlungen gegen die Ernennung Dr. Gumbels, in denen dem badiſchen Kultusminiſterium bei Aufrechterhaltung ſeiner Maßnahmen offener Kampf angeſagt wurde, ſieht es bisher nicht danach aus, als ob die zu Ruhe und Beſonnenheit mahnen⸗ den Worte des Rektors, der die Angriffe auf Dr. Gumbel energiſch zurückwies, auf fruchtbaren Boden gefallen ſeien. Die Bankangeſtellten proteſtieren * Karlsruhe, 28. Nov. In einer öffentlichen Proteſtverſammlung, in der Mitglieder aller Ge⸗ werkſchaftsrichtungen des Bankgewerbes anweſend waren, wurde eine Entſchliezung angenommen, in der die Bankangeſtelltenſchaft Karlsruhe aufs ſchärfſte gegen den vom Reichsverband der Vank⸗ leitungen beabſichtigten Gehaltsabbau von 11 v. H. proteſtieren. Sie verlangt Beibehaltung der jetzigen Gehaltsſtaffel unter Herabſetzung der Ar⸗ beitszeit. Friedhofanlage durch Sturm verwüſtet Walldürn, 28. Nov. Das Unwetter hat hier beſonders auf dem Friedhof gehauſt. Etwa 200 Holzkreuze liegen gebrochen am Boden, Stein⸗ und ſonſtige ſtärkere Grabkreuze ſind ſtark beſchädigt worden. Ein vollſtändig aus ſchweren Kalkſtein⸗ guadern aufgebautes Grabmonument liegt in Stücken am Boden. In den Tod gefolgt Freiburg i. Br., 28. Nov. Am Abend nach der Beiſetzung ihres durch Mörderhand gefallenen Bru⸗ ders, des Apothekenbeſitzers Dr. Diez, iſt die 70 Jahre alte Gattin des Oberlandesgerichtsrats i. R. Bernhard Betzinger einer Herzſchwäche erlegen. Die Dahingegangene konnte den Tod ihres Bruders nicht verwinden. Tat einer Geiſtesgeſtörten Villingen, 28. Nov. Hier übergoß ſich eine 32 Jahre alte verheiratete Frau mit Petroleum und zündete ſich an. Auf ihre Hilferufe eilte ihr Mann herbei und erſtickte die Flammen. Die Be⸗ dauernswerte trug ſchwere Brandwunden am ganzen Körper davon. M. 9: Plankſtadt, 29. Nov. Der Gauverband Schwetzingen des Badiſchen Kriegerbundes hält am morgigen Sonntag Nachmittag hier im Gaſt⸗ hauſe zum Pflug ſeine diesjährige Gauabgeord⸗ netentagung ab. “ Oeſtringen(Amt Bruchſal), 28. Nov. In den letzen Tagen iſt infolge des ungeſunden Wetters hier die Grippe wieder ſtark aufgetreten, und zwar in allen Altersklaſſen. Ein Kind iſt bereits der unheimlichen Krankheit erlegen. * Karlsruhe, 27. Nov. Die am 3. Oktober hier aus dem Rhein geländete Tote konnte als eine Frau Pauline Hoffmann, geborene Uebel von Straßburg feſtgeſtellt werden. * Raſtatt, 27. Nov. Der Verein badiſcher Pflan⸗ zenzüchter e. V. Raſtatt veranſtaltet am 7. Dezember in Radolfzell ſeine diesjährige 10. Generalver⸗ ſammlung, mit der eine große öffentliche landwirt⸗ ſchaftliche Verſammlung verbunden iſt. Aus der Pfalz Er wollte nicht mehr leben * Rheingönheim, 28. Nov. Ein hieſiger Ein⸗ wohner machte in der vergangenen Nacht einen Selbſtmordverſuch durch Erhängen. Im letzten Augenblicke kam ihm Hilfe. Wiederbelebungs⸗ verſuche hatten Erfolg. Der Lebensmüde ſpendete ſeinen Rettern keinen beſonderen Dank. Häuslicher Zwiſt ſoll ihn zur Tat getrieben haben. Entwäſſerung des Bruches n. Bad Dürkheim, 27. Nov. Vor etwa drei Mo⸗ naten wurde mit der Inangriffnahme eines für die Gemeinden Bad Dürkheim, Ungſtein, Erpolzheim, Weiſenheim am Sand und Lambsheim wichtigen Projektes, der Entwäſſerung des Bruches, begonnen. Es handelt ſich hierbei um einen Gelände⸗ ſtreifen, der ſich rechts und links des Iſenachlaufes erſtreckt und zum großen Teil dem Bahndamm der Bahn Bad Dürkheim Freinsheim vorgelagert iſt, viele hundert Hektar Wieſen⸗ und Ackerbodens um⸗ faſſend, die beſonders bei Regenperioden ſchwer un⸗ ter Feuchtigkeit zu leiden hatten. Der Boden iſt dort ſehr humusreich, ſo daß er für den Ackerbau äußerſt wertvolles Gelände darſtellt. Bis jetzt wurde, nach⸗ dem in Lambsheim begonnen wurde, eine Graben⸗ länge von etwa 3 Kilometer fertiggeſtellt. Es iſt dies der Hauptgraben, der ſich mitten durch das Bruchgelände erſtreckt, und in die Iſenach unterhalb der Ziegelhütte bei Weiſenheim am Sand mündet. Die Koſten der Arbeit, die von Erwerbsloſen der beteiligten Gemeinden ausgeführt werden unter der Leitung des Kulturbauamtes Neuſtadt, werden von Bad Dürkheim zu 60 v. H. und von den übrigen Gemeinden zu je 40 v. H. getragen. Die Gemeinden haben ſich deshalb zu einem Zweckverband zu⸗ ſammengeſchloſſen, deſſen Vorſitzender Bürgermeiſter Dr. Dahlem, Bad Dürkheim, iſt. Kleine Nachrichten SHirſchhorn, 27. Nov. Geſtern abend verſtarb in⸗ folge eines Schlaganfalls der im 80. Lebensjahre ſtehende Gräfl. Erbach⸗Fürſtenauſcher Förſter i. R. Georg Friedrich Walther. Walther ſtand bis zur Ruheſtandsverſetzung im Jahre 1926 über 40 Jahre als Förſter der Förſterei Achtbuchen bei Michel⸗ ſtadt i. O. in Gräflichen Dienſten und war als ſolcher überall bekannt. Die evangeliſche Gemeinde Hirſch⸗ horn verliert mit ihm ihr älteſtes Mitglied. ib Hofheim(Ried), 27. Nov. Beim Bau der Lin⸗ denſtraße brach geſtern vormittag in einem Graben die Einſchalung zuſammen, wodurch ein darin ar⸗ beitender Mann verſchüttet wurde.— Der Schorn⸗ ſtein der früheren Schönſchen Mühle in Biblis wurde durch den Sturm zum Teil umgeworfen. Es verblieb nur ein Reſt von 12—13 m. Da der jetzige Beſitzer ſich auf Motorbetrieb umgeſtellt hat und den Schornſtein ſowieſo umlegen wollte, ſo hat ihm jetzt der Sturm einen willkommenen Dienſt erwie⸗ ſen. Da der Schornſtein in den Garten gefallen iſt, wurde keinerlei Schaden angerichtet. SW. Darmſtadt, 28. Nov. Heute abend hielt ein Laſtauto mit Anhänger aus Mainz⸗Mombach auf der Heidelbergerſtraße in der Nähe der Villenkolonie an. Als der Beifahrer eine Sturmlaterne an⸗ bringen wollte, fuhr ein Perſonenauto auf das Laſtauto auf und verletzte den Beifahrer nicht unerheblich. Der Verunglückte kam durch die freiw. Sanitätswache ins Stadtkrankenhaus. Wen die Schuld an dem Unfall trifft, muß erſt die Unter⸗ ſuchung klären.— Die Kriminalpolizei Darmſtadt hat mehrere junge Leute, in deren Beſitz u. a. eine An⸗ zahl gebrauchter Herrenmäntel vorgefunden wurden, wegen Diebstahls feſtgenommen.— In der Nacht vom 24/25. Nov. wurde in die Kleiderfabrik Steg⸗ müller und Hans Kircher eingebrochen und eine größere Anzahl wertvoller Herrenanzüge ge⸗ ſtohlen, ebenſo auch Mäntel. Für die Ermittlung der Täter und Herbeiſchaffung der geſtohlenen Waren wird vom Polizeiamt eine Belohnung ausgeſetzt. * Groß⸗Umſtadt bei Darmſtadt, 27. Nov. Der verheiratete Arbeiter Auguſt Mick wurde geſtern beim Holzfällen von einem umſtürzenden Baum ge⸗ troffen und erſchlagen. Bereits in der vorigen Woche hatte ſich bei der gleichen Kolonne ein ähnlicher Un⸗ fall ereignet. Der damals ſchwer verletzte Arbeiter iſt jetzt ebenfalls ſeinen Verletzungen erlegen. * Frankfurt, 28. November. Das bekannte Kaffee Orion an der Kaiſerſtraße iſt in Konkurs geraten. 100000 Mark Schulden ſtehen nur 2000 Mark Aktiva gegenüber. Die Pächter gingen flüchtig. Der eine von ihnen wurde in einem hieſigen Hotel verhaftet. Der Sonntag bringt im allgemeinen das von den letzten Sonntagen her gewohnte Bild mit dem üblichen Betrieb in den Raſenſportarten. Daneben gibt es aber auch diesmal wieder zahlreiche Hallen⸗Veranſtaltungen, in erſter Linie im Radſport. Erwähnenswert iſt hier die Er⸗ öffnung der Frankfurter Winterbahn, womit ſämtliche deut⸗ ſchen Hallenbahnen in Betrieb genommen ſind. Vom Raſen⸗ ſport verdient das erſte Länderſpiel Erwähnung, das unſere Hockeydamen in Köln beſtreiten. Aus dem übrigen Pro⸗ gramm beſonders hervorzuheben iſt noch die Sitzung des De B⸗Vorſtandes mit den Großvereinen, die am Samstag und Sonntag in Münſter/ W. ſtattfindet und eine Klärung der gegenwärtigen verworrenen Lage bringen ſoll. Fußball Die ſüddeutſchen Ligaſpiele nähern ſich lang⸗ ſam ihrem Höhepunkt. Vier von den acht Gruppenmeiſtern ſtehen bereits feſt und am kommenden Sonntag ſollten wahrſcheinlich zwei weitere ermittelt werden und zwar in Eintracht Frankfurt und F. K. Pirmaſens, die beide noch einen Punkt zur Meiſterſchaft benötigen. Auch hinſichtlich der„Plätze“ dürfte manche Entſcheidung fallen und ſchließlich wird das Schickſal einiger Tabellen⸗ letzter ebenfalls am Sonntag unwiderruflich entſchieden werden. Im einzelnen bringt das ſüddeutſche Programm folgende Begegnungen: Gruppe Rhein S. V. Waldhof— V. f. R. Mannheim. B. f. L. Neckaran— Sp. Vg. Mundenheim. F. G. Kirchheim— 08 Mannheim. Waldhof empfängt am Sonntag V. f. R. Mann⸗ hei m. Im erſten Spiel gewann Waldhof nur knapp 211. Wie gefährlich V. f. R. werden kann, mußte beim letzten Spiel Neckarau erfahren, das:5 geſchlagen blieb. Obwohl Neckarau durch den Ausfall von Dern geſchwächt war, über⸗ raſchte die Leiſtung der jungen VfR.⸗Mannſchaft doch Nach dem bisherigen Verſagen der VfR.⸗Mannſchaft gab das Spiel wieder Hoffnungen, die Spieler ſcheinen endlich wie⸗ der Selbſtvertrauen gefunden zu haben. Das Spiel in Waldhof wird für BfR. nicht leicht ſein; ſpielt die Mann⸗ ſchaft aber wie gegen Neckarau, dann hat Waldhof das Spiel noch nicht gewonnen. V. f. L. Neckarau tritt auf eigenem Platz gegen Sp. Vg. Mundenheim an. Mundenheim hat ſich bis jetzt überraſchend gut gehalten. Phönix Ludwigshafen konnte beide Spiele gegen Mundenheim mit Glück unent⸗ ſchieden halten. Neckarau konnte das erſte Spiel in Mun⸗ denheim knapp:1 gewinnen. Wenn ſich Neckarau nicht durch die bekannte Taktik der Mundenheimer überrumpeln läßt, müßte auch diesmal wieder ein knapper Sieg mög⸗ lich ſein. 08 Mannheim ſpielt in Kirchheim gegen die ſympathiſche Fußballgeſellſchaft. Es iſt kaum anzunehmen, daß die Mannheimer Punkte in Kirchheim laſſen werden. Gruppe Nordbayern: VfR. Fürth— Kickers Würzburg, FV. Würzburg— 1. FC. Nürnberg, Bayern Hof— AS. Nürnberg. Gruppe Südbayern: 1860 München— Schwaben Augs⸗ burg, Wacker München— DSV. München, Jahn Regens⸗ burg— Teutonia München. Gruppe Württemberg: FC. Pforzheim— Germania Brötzingen, FV. Zuffenhauſen— VfB. Stuttgart, VfR. Heilbronn— FC. Birkenfeld. Gruppe Baden: Karlsruher FV.— Phönix Karlsruhe, JV. Raſtatt— BfB. Karlsruhe, SC. Freiburg— Frei⸗ burger FC. Gruppe Saar: Boruſſia Neunkirchen— JV. Saar⸗ brücken, FC. Idar— Spfr. Saarbrücken, FK. Pirmaſens — VfB. Dillingen, Saar Saarbrücken— VfR. Pirmaſens. Gruppe Main: Kickers Offenbach— Eintracht Frank⸗ furt, Rotweiß Frankfurt— Union Niederrad, FSV. Frankfurt— Spog. Fechenheim 03, FC. Hanau 1893— Germania Bieber. Gruppe Heſſen: Vf. Neu⸗Iſenburg— Wormatia Worms, Alemannia Worms— SV. Wiesbaden, Fc. Langen FSV. Mainz 05, SV. 98 Darmſtadt— Viktoria Urberach. Ein Privatſpiel von Bedeutung abſolviert der nordbayeriſche Meiſter, Spogg. Fürth, in Magdeburg gegen die dortige Stadtmannſchaft. In den übrigen Landesverbänden des Dy. nehmen die Punkte⸗ ſpiele allenthalben ihren Fortgang. Aus dem internatio⸗ nalen Fußball iſt das in Liſſabon ſtattfindende Länderſpiel zwſichen Portugal und Spanien zu erwähnen. Hocker Deutſchlands Hockeydamen treten zum erſten Male in einem offiziellen Länderſpiel in die Schranken. Auf dem Platze von Köln⸗Rotweiß iſt die ſeit einigen Wochen in Curopa weilende Damenmannſchaft von Auſtralien der Gegner. Die Auſtralierinnen haben in ihren bisherigen Spielen in England keinen überzeugen⸗ den Eindruck hinterlaſſen und ſelbſt gegen zweitklaſſige Gegner klar verloren, ſo daß an dieſe Begegnung nicht der allgemein an ein Länderſpiel gelegte Maßſtab gelegt werden kann. Das Treffen wird für unſere Damen ohne Rückſicht auf den Ausgang keinen beſonderen ſportlichen Wert beſitzen. Die deutſche Vertretung ſpielt in folgender Aufſtellung: Teichmann(Frankfurt 80), Nagel (Rahlſtedt), Lautz(Harveſtehude), Böhninger(Düſſeldorf), Der Sport am Sonntag Menges(Frankfurt 80), Voß(Berlin); Reinfrank, Rothe (beide Rahlſtedt), Mauritz(Leipzig), Haff(Harveſtehude), Schmidt(Berlin). Rugby Hier ſind für dieſen Sonntag nur zwei Verbandsſpiele gemeldet und zwar: Mainkreis: Offenbacher RV. 1874— Frankfurter TV. 1860; Südkreis: VfB. Stuttgart— Ro. Pforzheim.— In Heidelberg ſpielt die Rugby⸗Abteilung des VfR. gegen RK. Heidelberg. Handball Auch hier ſind in der ſüddeutſchen Liga ſchon einige Enk⸗ ſcheidungen gefallen. VfR. Kaiſerslautern, Weſtmark Trier, Kickers Stuttgart, München 1860 und Sp. Vg. Fürth haben bereits die Meiſterſchaften ihrer Gruppen errungen. In den übigen Gruppen ſtehen noch harte Kämpfe bevor. Am Sonntag ſpielen: Bezirk Mains⸗Heſſen, Gruppe A: SV. 98 Darmſtadt— VfR. Schwanheim, Rotweiß Darmſtadt — TSV. Langen, Eintracht Frankfurt— Rotweiß Frank⸗ furt, FSW. Frankfurt— Polizei Darmſtadt; Gruppe Bi: FSV. Mainz 05— Polizei Wiesbaden, Wormatia Worms — Hakoah Wiesbaden, Alemannia Worms— Poſt Wies⸗ boden, Polizei Worms— SV. Wiesbaden.— Gruppe Rhein: Ludwigshafen 03— Mannheim 08, VfR. Mann⸗ heim— FV. Frankenthal, Polizei Mannheim— Pfalz Ludwigshafen, Mannheim 07— Phönix Mannheim, MTG. Mannheim— SV. Walohof. Radſport Mit einem Stunden⸗Mannſchaftsrennen und einem Omnium, das von Weltmeiſter Möller, Sawall und Chriſt⸗ mann beſtritten wird, eröffnet die Frankfurter Winterbahn am Sonntag ihre Pforten. Am Stunden⸗Mannſchafts⸗ reunen nehmen 10 Mannſchaſten, darunter ſo bekonnte Paare wie Krüger⸗Funda, Preuß⸗Reſiger, Schön⸗Tonani u. a. teil. Die Stuttgarter Sportarena läßt Amateur⸗ rennen laufen und macht außerdem einen Verſuch mit Motorradrennen. In Köln rollt das am Freitag begonnene 5. Sechstagerennen und ſchließlich wartet Dortmund noch mit einer Rennveranſtaltung auf. Boxſport Ermutigt durch den guten Erfolg der letzten Veron⸗ ſtaltung gehen am Sonntag wieder Berufsboxkämpfe in Mainz vonſtatten. Im Hauptkampf treffen ſich Heuſer⸗ Bonn und der Holländer Piet van Brend. Ferner kämp⸗ fen noch Dübbers, Hölzel, Heeſer und Praiß auf fran⸗ zöſiſche Gegner. In Rom ſoll nach den letzten Meldungen der am letzten Sonntag in Barcelona verbotene Senſa⸗ tionskampf Carnera—Paolino ſteigen. Schwimmen Ein Schwimmkampf von Bedeutung bei dem wahr⸗ ſcheinlich auch einige Reborde fallen werden, geht in Char⸗ lottenburg zwiſchen den Damen⸗Schwimmvereinen Nixe Charlottenburg und DSC. Magdeburg in Szene. Eisſport Mit Spielen gegen den Wiener Eislaufverein und an⸗ dere namhafte Gegner eröffnet der Berliner Schlittſchuh⸗ klub am Samstag und Sonntag die Eishockeyſatſon im Berliner Sportpalaſt. Tagungen Der geſchäftsführende Vorſtand des D. F. B. berät in Münſter über das Berufsſpielerſtatut und beſpricht ſich wahrſcheinlich mit den Großvereinen. Verſchiedenes In Breslau geht ein Feſt der Breslauer Sportpreſſe in Szene, bei dem ſich im leichtathletiſchen Programm Körnig und Lammers und über 800 Meter Dr. Peltzer, Hellpapp und Krauſe ein Duell lieſern. In der Stuttgarter Sport⸗ arena wird der ſeltſam anmutende Verſuch von Motor⸗ radrennen in der Halle unternommen. Pferdeſport Horſt⸗Emſcher beſchließt die deutſche Galoppfaiſon. Chefredakteur; Kurt Fiſcher Verantwortlich für Polltik: 5. A. Melß ner- Feuilleton; Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u, Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelstell: Kurt Ehmer- Gericht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel Rückporto Stelle Dir Deinen Huſtenſirup ſelbſt her Probiere dieſes Rezept; es ſpart Dir Geld Huſten, Erkältung und Influenza ſind jetzt ſehr häufige Gäſte; darum dürfte manchem Leſer das nachſtehende Re⸗ zept willkommen ſein. Man beſchaffe ſich in der Apotheke 60 g dreifach konzentriertes Anſy und tue dies in einen Sirup, den man ſich durch Auflöſung von einem halben Pfund reinem geſtoßenem Zucker in einem viertel Liter heißem Waſſer herſtellt. Man verrührt das gut, bis alles vermiſcht und aufgelöſt iſt, und läßt es dann erkalten. 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November 1930 der Neuen Mannheimer Zeitung MHittag-Ausgabe Nr. 583 Beendigung der ruffijchen Getroideverjchiffungen Stützungskänfe verhindern den Getreideexport Kleine Inlandweizenumſätze bei anziehenden Preiſen/ Das Weihnachts⸗Mehlgeſchäft ſtiller als je ſeit Kriegsende/ Feſte Futtermittelmärkte Mannheim, 28. Nov. Am Weltweizenmarkt hat das Bild keine weſentliche Veränderung erfahren: die Landwirt⸗ ſchaft in Deutſchland wie in England, Canada und in den Ver. Staaten ruft die Regierung zu Hilfe, um ihren Weizen zu lohnenden Preiſen abſetzen zu können, Argentinien und Auſtralien fahren fort, in aller Stille ihr Getreide zu dem jeweils erzielbaren Weltmarktspreis abzuſtoßen. Von einer amerika⸗ niſchen Nachrichtenagentur wurde allerdings aus Buenos Aires die Meldung verbreitet, daß die Weizenfarmer in mehreren Teilen Argentiniens wegen der zu hohen Transportkoſten beſchloſſen haben, ihre Ernte zum Teil zu verbrennen, anſtatt ſte in die Städte zu verſenden; die Eiſenbahngeſell⸗ ſchaften hätten erklärt, daß eine Verbilligung der Frachttarife im Augenblick unmöglich ſei. Weiter wurde aus Bukareſt gemeldet, daß die ruſſiſchen Ge⸗ treidevorräte erſchöpft ſeien, weshalb die Schiffe, die in den ruſſiſchen Hafenplätzen Ausfuhrgetreide laden wollten, gezwungen geweſen ſeien, leer auszulaufen. Man kaufe nunmehr Getreide in Konſtanza, was eine Hauſſe auf dem Bukareſter Getreidemarkt ver⸗ urſacht habe. Dieſe beiden Meldungen ließen noch nicht erkennen, ob es ſich nicht etwa um Zweck⸗ meldungen handelt. Es ſcheint allerdings nunmehr auch eine Beſtätigung der ruſſiſchen Handelsvertre⸗ tung vorzuliegen, daß die ruſſiſchen Getreideverſchif⸗ fungen vorerſt ihr Ende gefunden hätten und nach den früheren Charterungen war ohnehin gegen Ende des jetzigen Monats mit einem Aufhören der rufſſt⸗ ſchen Getreideverladungen in größerem Maßſtabe zu rechnen. Wir haben die Bedeutung der ruſſiſchen Getreideverkäufe an dieſer Stelle wiederholt her⸗ vorgehoben; ſie dürfen nunmehr in der Hauptſache wohl als abgeſchloſſen betrachtet werden. In den Ver. Staaten iſt man hinſichtlich der Weizenſtützungs⸗ aktion der Regierung beim Handel und der Land⸗ wirtſchaft jetzt der undankbaren Auffaſſung: wo das Farmamt die Preiſe geſteigert hat, habe es in Wirk⸗ lichkeit nur den Export verhindert und dazu bei⸗ getragen, die Vorräte im Lande zurückzuhalten, die doch eines Tags mit Verluſt verkauft werden müſſen. Kanada hat in der Zwiſchenzeit ſeine Preiſe er⸗ mäßigt und verſchifft reichlich, namentlich ſind die Verſchiffungen von der pazifiſchen Küſte her recht umfangreich. An unſerem ſüddeutſchen Markte wur⸗ den die Cif⸗Offerten gegenüber der Vorwoche er⸗ höht: für Manitoba I, Atlantic, ſchwimmend, wurden .40(Vorwoche.15, am Montag allerdings.60) hfl., für Baruſſo, 79 kg, Januar⸗Februar⸗Abladung.10, für Roſa Fe, 80 kg, Januar⸗Februar,.15 hfl. eif Rotterdam⸗Antwerpen verlangt, wogegen dis⸗ pontbler Manitoba II, Atlantic, mit 35/ die 100 kg, verzollt, angeboten, aber ſehr wenig gehan⸗ delt wurde. Angeſichts des bisherigen Verlaufes der in dieſer Woche begonnenen Verhandlungen wegen der Verlängerung des Vermahlungszwanges wird jetzt bereits allgemein angenommen, daß man auch weiterhin mit einer Vermahlungsquote für Inland⸗ weizen von 80 Prozent für Dezember und Januar zu rechnen haben werde. Es zeigte ſich deshalb weder im Cif⸗Geſchäft noch in den hier lagernden verzoll⸗ ten und unter der Cif⸗Parität angebotenen Partien irgendwelche größere Kaufneigung. Auch das Geſchäft in Inlandweizen hat einen ſehr ruhigen Verlauf genommen. Die Preiſe er⸗ fuhren nur geringe Veränderungen und zwar for⸗ derte man für die 100 Kilo Weizen hieſiger Gegend 26,50—27,.— /, zu welch erſterem Preiſe auch einige Verkäufe an hieſige Mühlen ſtattfanden, die aller⸗ dings z. Zt. wegen ungenügender Beſchäftigung ver⸗ einzelt ſtilliegen und ihre Betriebe überholen und die ohnedies reichlich mit Inlandweizen verſorgt ſind. Für mitteldeutſchen, namentlich Thüringer Weizen, wurden 27,50— 28,00, für Sachſen⸗Saale⸗ Weizen 28,00—28,25— verlangt aber meiſt nicht an⸗ gelegt, wie auch die für Weizen hieſiger Gegend ver⸗ langten 27,00 nicht bewilligt wurden, d. h. alſo, die Mühlen intereſſierten ſich nur für die billigſten Par⸗ tien. Für Roggen blieben die Forderungen aus der Pfalz und dem Odenwald ziemlich unverändert. Man konnte pfälziſchen Roggen, franko Mannheim Lubwigshafen—Worms mit 17,35, geringere Quali⸗ täten mit 17,00„ haben, während für guten unter⸗ fränkiſchen Roggen hier 17,75—18,00/ verlangt aber nicht bezahlt wurden, wie denn überhaupt nur be⸗ ſcheidene Mengen Aufnahme fanden. Die Zurückhaltung der Mühlen im Einkauf ſteht im Zuſammenhang mit dem unbefriedigenden Mehlgeſchäft. Wie uns aus Kreiſen der Mühlen⸗ induſtrie mitgeteilt wurde, hat insbeſondere der Abruf noch niemals in den Nachkriegsjahren um dieſe Jaßhreszeit d. h. ſo kurz vor Weihnachten, ſo außerordentlich ſtillgelegen wie dieſes Jahr. Aus dieſem Grunde liegen, wie ſchon erwähnt, einige Mühlen völlig ſtill und werden erſt Ende kommender Woche den Betrieb wieder aufnehmen. Obwohl ſie Aufträge in den Büchern ſtehen haben, können ſie nicht arbeiten, weil das Mehl nicht abgerufen wird. Dabei gibt ſich der Handel die größte Mühe um den Abſatz und es iſt um 1/ per 100 Kg. unter der direkten Mühlenforderung bei der zweiten Hand an⸗ zukommen. Die Weizenmehlpreiſe blieben unver⸗ ändert, Roggenmehl wurde um eine Viertelmark je Doppelzentner gegenüber der Vorwoche ermäßigt auf heute 27—28/ je 100 Kilogr. Von Norddeutſch⸗ land wurde Roggenmehl zu 26.50/ franko Mann⸗ heim, angeboten. Für Braugerſte hat die Nachfrage eine kleine Beſſerung erfahren und man zahlt für gute Durch⸗ ſchnittsqualität, bahnfrei Mannheim, heute 21—23 (Vorwoche: 20.75 22.75) /; für gute nordpfälzer Gerſte verlangte man 2323.50, für badiſche Brau⸗ gerſte ab hinterbadiſchen Stationen etwa 20.50 l. Auch für Futtergerſte war die Stimmung ge⸗ beſſert, was man auf das Aufhören der ruſſiſchen Verſchiffungen zurückführt. Die Mindeſtforderungen wurden um 0,50 auf 17.75„ erhöht, für Sortiergerſte wurden 18/ vom Niederrhein, franko hier, bewilligt. Hafer wurde aus der Pfalz mit 14.50—14.60%¼ je 100 Kilogr., bahnfrei Mannheim⸗Ludwigshafen angeboten, dieſer Preis jedoch nicht bezahlt. Das Angebot iſt jedoch nicht groß, weil die Landwirtſchaft ihre geringwertigeren Sorten verfüttert. Ab hin⸗ terbadiſchen Stationen lagen Offerten zu 14—14.50% vor. Futtermittel hatten befeſtigten Markt. Be⸗ ſonders feſt lagen wieder Mühlennachfabrikate auf den geringeren Kleieanfall hin. Einige Großmühlen waren für Kleie und Nachmehl nicht mehr als Ab⸗ geber im Markte. Die Forderungen für Feinkleie ſtiegen im Wochenverlauf von 7,50—7,75 auf 8,00—8,25, für Grobkleie prompt von 8,75—9,25 auf 9,00—9,50 J, während Jan. Febr.⸗Lieferung mit 8,75, erhältlich blieb. Je nach Qualität wurden für Futtermehl 9,75, Nachmehl 13,50—16,00/ verlangt. Oelhaltige Artikel wurden im Wochenverlauf zweimal im Preiſe erhöht, ſtehen jedoch noch unter Vorkriegsparität. Auch für Trockenſchnitzel haben die Fabriken ihre Forderungen um eine Viertelmark hinaufgeſetzt; für jeden wei⸗ teren Liefermonat erhöht ſich der Preis automatiſch um je weitere 25 Pfg. pro 100 Kg. Für Biertreber inländiſcher Herkunft erhielt ſich Nachfrage, weil die Angebote von den Brauereien infolge des unbefrie⸗ digenden Bierabſatzes ſich vermindert haben. Die un⸗ gefähren Großhandelspreiſe(bei Waggonbezug, wo⸗ bei Zuſchläge erfolgen, wenn kleinere Mengen ab⸗ genommen werden), betragen etwa je 100 Kg. in 4: Soyaſchrot 14.25/50, Erdnußkuchen 12,50/75, Kokos⸗ kuchen 13,00—13,25, Rapskuchen 8,75—9,25, Trocken⸗ ſchnitzel franko Mannheim loſe, Fabrikbedingungen 6,00, Biertreber 10,25—10,75, Malzkeime je nach Qualität, 8,50— 10,50; für pure Saukeime zu tech⸗ niſchen Zwecken werden Preiſe über Notiz bezahlt. Tabak. Der Landesverband bayeriſcher Tabak⸗ bauvereine hatte auf ſeiner Verkaufsſitzung für mittelfränkiſche Tabake in Nürnberg ein Angebot von 1500 Zentnern Tabak einſchl. Sandblatt aus dem Anbaudiſtrikt Fürth i. B.— Erlangen und von 1000 Ztr. Sandblatt aus der Schwabacher Gegend zu verwerten, für die per Ztr. 44,00 60,50 4 bezahlt wurden. Das Geſamtergebnis im Schwabacher An⸗ baugebiet wird in dachtrocknem Zuſtand auf 11.400 Zentner geſchätzt. In der Pfalz findet die nächſte Verkaufsſitzung noch dieſe Woche ſtatt; ſie bringt ein Angebot von 22,500 Ztr. Hauptgut aus dem Zigarrengutgebiet und nur 60 Ztr. Mittelgut. Im freien Verkauf ſind die Pfälzer Tabake in Ingenheim zu 60,00, in Ober⸗ hauſen Hauptgut zu 65,00, in Kapsweyer Sandblatt zu 50,00, Obergut zu 60,00, in Jockgrim Hauptgut zu 73,00/ verkauft worden und in der Bellheimer Ge⸗ gend werden vom Handel 70,00/ für den Zentner geboten, wozu bereits erhebliche Poſten verkauft und verwogen wurden. Georg Haller. 7. D õã ã¶õd yd y Neue Wendung bei Doerr& Reinhart Betrieb an die Berlin⸗Tempelhofer Induſtrie AG. verkauft— Neue AG. mit über 4 Mill./ Kapital Die Lederfirma Doerr u. Reinhart iſt nunmehr dem Streit um ihren Weiterbeſtand oder ihre Auflöſung zu⸗ vorgekommen, indem ſie ihren geſamtn Induſtrie⸗ betrieb noch geſtern nachmittag an die Berlin⸗ Tempelhofer Induſtrie⸗ A G. in Berlin, die be⸗ kanntlich einer D⸗Bank naheſteht, für 1,6 Mill. AI ver⸗ kauft hat. Dieſer Preis wurde von einem Unpartei⸗ iſchen als angemeſſen bezeichnet. Der Betrag fließt der offenen Handelsgeſellſchaft Doerr u. Reinhart, b. h. alſo der Maſſe, zu. An dem Verkauf hat ber von der ſeiner⸗ zeitigen Bankengruppe Beauftragte, der noch nicht ab⸗ berufen iſt, mitgewirkt. Die Gläubigerverſammlung, die am 9. Dez. in Frankfurt abgehalten werden ſoll, wird nun nach Feſt⸗ ſtellung des genauen Status über das weitere Schick⸗ ſal der Firma zu entſcheiden haben. Die Lesart, daß eine eigene AG. zur Fortführung des Be⸗ triebs mit 4 Mill. 4 Kapital begründet werden ſoll, eilt den Tatſachen voraus. Der Zweck des Verkaufs iſt zweifellos die Erhaltung des Betriebs und die Weiter⸗ beſchäftigung der Belegſchaft von 660 Mann. Aber es iſt denkbar, daß er durch eine Kapitalerhöhung der Berliner AG. erreicht wird. Zunächſt wird aber erſt der Verlauf der Gläubigerverſammlung abgewartet werden müſſen, auf der es vielleicht zu Einſprüchen gegen den Verkauf durch die auf Stillegung drängenden drei Wett⸗ bewerbsfirmen in Worms, Weinheim und Berlin⸗Frank⸗ furt kommen wird, die die Bankenforderungen zwar zu 60—66 v. H. aufgekauft haben, aber bisher noch durch die Treuhandgeſellſchaft auf einer 100proz. Auszahlung beſtehen. Hypothekengarantie der Stadt Worms bewilligt In der geſtrigen Sitzung der Stadtverordneten⸗ verſammlung der Stadt Worms wurde mit Stimmenmehrheit beſchloſſen, der Firma Doerr u. Rein⸗ hart eine Hypothekengarantie zu gewähren. Der Antrag des Oberbürgermeiſters ging dahin, der Stadtrat ſolle ſeine Zuſtimmung geben, daß die Stadt Worms, falls eine Mitwirkung der Stadt bei der Sanierung der Firma Doerr u. Reinhart notwendig ſein ſollte, die Bürg⸗ ſchaft für eine Summe von 2 bis 2% Millio⸗ nen Mark übernimmt. Nach lebhafter Ausſprache wurde der Antrag des Oberbürgermeiſters mit knapper Mehrheit angenommen. Für den Antrag wurden 21, gegen den Antrag 18 Stimmen abgegeben. Auch die Kommuniſten ſtimmten gegen den Antrag. Soweit die Mitglieder, mit Ausnahme der Kommuniſten, gegen den Antrag geſtimmt haben, wurde von ihnen erklärt, daß ſie nicht prinzipiell gegen den Antrag ſeien, ſondern nur die Reviſion ab⸗ warten wollten. * Farbwerke Franz Rasquin AG., Köln⸗Mülheim. Die GV. genehmigte den Abſchluß mit 4 v. H. Dividende. Wie von der Verwaltung ausgeführt wurde, habe ſich nach dem Millionenkonkurs Heyl⸗Beringer in ber Anſicht maß⸗ gebender Wirtſchaftler anſcheinend eine Wendung bezüglich der Zweckmäßigkeit von Zuſammenſchlüſſen überhaupt voll⸗ zogen. Man neige wieder eher dazu, der Einzelfirma mit verantwortungs bewußter Indivibual⸗ leitung für die Zukunft beſſere Proſperi⸗ tät zuzuſprechen. Die Verwaltung der Geſellſchaft werde trotz allem die Vorgänge auf dem Farbenmarkt aufmerkſam verfolgen. Die Geſchäftslage ſei durch die erhebliche Ein⸗ ſchränkung der Bautätigkeit ſtark beeinflußt. Mit Rückſicht auf die im Frühjahr zu erwartende ſaiſonmäßige Belebung des Farbenmarktes ſei die wöchentliche Arbeitszeit wieder von 4 auf 5 Tage erhöht worden. * Ant. Lamberts Chr. Sohn AG. in.⸗Gladbach— Neuer Verluſt. Das Unternehmen(AK. 1,5 Mill.), das im Jahre 1928 die Firma Taſchs Nachfolger in Glauchau ni Sachſen erwarb und das Schwergewicht der Erzeugung nach dort verlegte, wird auch für das mit dem 30. Junt 1930 beendete Geſchäftsjahr keine Dividende ausſchütten. Infolge der ſtändig rückläufigen Konjunktur in der Tex⸗ tilinduſtrie hat ſich ein weiterer Ver luſt ergeben, um den ſich der aus dem Vorjahr übernommene Verluſt⸗ vortrag von 80 493/ entſprechend erhöht. * Palaſt⸗Lichtſpiele Acc. Stuttgart— Kapitalerhöhung. Die Geſellſchoft, die bekanntlich auch in Mannheim und Freiburg i. Br. eine Reihe Lichtſpieltheater unterhält, beſchleß in ihrer o. GV. das Grundkapital von bisher 320 000 4 um 380 000 auf 700 000 I zu er höhen, unter Ausſchluß des geſetzl. Bezugsrechtes der Aktionäre durch Ausgabe von neuen, ab 1. 1. 31 divi⸗ dendeberechtigten Inhaberaktien und zwar 150 Stück VA. im Nennwert von je 100 J, 325 Stück StA. im Nenn⸗ wert von je 1000% und 400 StA. im Nennwert von je 100.— Die jungen Aktien ſind von der Gewerbebank Ulm e. Gmbh. Ulm, mit der Verpflichtung übernommen worden, den alten St.⸗ und.⸗Aktionären 15 000 1 VA. und 305 000% StA. in der Weiſe zum Bezug anzubieten, daß auf je eine alte VA. über 100/ eine neue VA. über 100/ und auf je eine alte Sta. über 100 bzw. 1000 eine neue StA. über 100 bzw. 1000/ entfallen, während die reſtlichen 60 000/ zur Verfügung der Verwaltung zu halten ſind. Der Bezugspreis für die jungen Aktien beträgt 150 v. H Erbitterte Kämpfe Die deutſchen Börſen ſehen zurzeit einem Kriegsſchau⸗ platz ſehr ähnlich. Die Baiſſepartei hat ſelten eine ſo günſtige Situation vorgefunden, den Kurſen durch ihre Angriffe die Richtung zu geben, wie gerade im jetzigen Augenblick. Einen ernſtlichen Widerſtand fand ſie auf der Gegenſeite nicht und ſelbſt diejenigen Elemente, die ihre Angriffskraft lähmen könnten, die Großbanken, hielten ſich aus Gründen der Liquidität im Hintergrund. Die Armee der Baiſſeſpekulanten wurde in der ab⸗ gelaufenen Woche noch verſtärkt durch ausländiſches Material, das in Hülle und Fülle an den deutſchen Börſen zum Verkauf gelangte. In Amerika ſind einige Inveſtment⸗Truſts ihrer Be⸗ ſtände an deutſchen Eſſekten müde geworden, aus Frank⸗ reich kamen größere Pakete Kaliwerte((namentlich Salz⸗ detfurth) zum Verkauf, die Schweiz gab erhebliche Poſten Elektropaplere und Holland Reichsbank⸗Antelle und Bankaktien ab. Einem ſolch konzentrierten Anſturm waren die an ſich ſchon ſchwachen deutſchen Börſen nicht gewachſen. Es konnte daher nicht überraſchen, wenn auf der ganzen Linie erhebliche Kursverluſte für die in⸗ und ausländiſchen Aktienbeſttzer entſtanden. Um zwei der führenden deutſchen Werte tobte der Kampf beſonders heiß, um die Aktien der AGG. und der Dentſchen Linoleum⸗Werke. Bei beiden ſtieß die Platzſpekulation auf einen heftigen Wider⸗ ſtand, als ſich der Kurs der Parigrenze näherte. Nur vorübergehend gelang es der Kuliſſe, die Aktien der AG. unter den Pariſtand herunterzudrücken, da ſehr ſchnell Gegenkräfte in Wirkſamkeit traten, die zu einer Erholung des Papiers führten. Viel ſchwieriger fiel es, die Aktien der Deutſchen Linoleum⸗Werke wieder an den Kurs von 100 v. H. anzunähern, da die Schweiz als Groß⸗ verkäufer auftrat. Hier verſtimmte weitgehend der neuer⸗ liche Rückgang der Sarlino⸗Aktien in Paris, an der be⸗ kanntlich die Deutſchen Linoleum⸗Werke ſtark intereſſiert ſind. 0 Auch der ſtarke Stückemangel, der ſich bei der diesmaligen Ultimo⸗ Abwicklung bemerkbar machte(in einzelnen Fällen zahlte man zu den Stücken außer dem Gegenwert auch noch Zinſen hinzu), vermochte an der Geſamtſituation bis geſtern nichts zu ändern. Einer Aufſchwänzung der„Fixer“ ſtand die Tatſache im Wege, daß die Banken die von den Baiſſiers verlangten Stücke zur Verfügung ſtellten. Für die geldlichen Dispoſitionen der großen Banken hatte dieſe Entwicklung etwas Verlockendes und ſie haben ſich wohrſcheinlich geſagt, daß eine Einzwängung der Blankoverkäufer beſtenfalls zu einer ein⸗ oder zwei⸗ tägigen Aufwärtsbewegung führen könnte, womit nie⸗ Die Neuordnung im Burbach-Konzern Der AR. der Bur bach⸗Kali⸗Werke und die Grubenvorſtände der zum Konzern gehörenden Gewerk⸗ ſchaften, haben ſich in den letzten Tagen mit einer Um⸗ gliederung der inneren Verhältniſſe des Konzerns befaßt. Der Zweck der Umgliederung iſt eine Bereinigung der Verſchachtelung des Kon⸗ zernes, die im Widerſpruch zu der zu erwartenden Aktien⸗ reform, ſoweit ſie bisher in einem Referentenentwurf be⸗ kannt gegeben worden iſt, ſteht. Die Gewerkſchaft Burbach beſitzt bekanntlich die Hälfte des Aktienkapitals der Burbach⸗Kali⸗Werke AG., das 125 Mill. 4 beträgt. Etwa vier Fünftel der Kuxe der Gewerkſchaft Burbach befinden ſich im Beſitze der Hauptverwaltung des Burbachkonzern Gmbc., deren qualifizierte Mehrheit wie⸗ verum bei den Burbach⸗Kali⸗Werken AG. ruht. Der 50proz. Beteiligung der Gewerkſchaft Burbach an der Burbach⸗Kali⸗ Werke AG,. ſteht eine Verpflichtung der Gewerkſchaft in der Höhe von 106 Mill.„ an die A gegenüber. Die Vorſchläge der Verwaltung gehen nun dahin, die Beteiligung der Gewerkſchaft Bur⸗ bach⸗Kali⸗Werke AG. im Nominalbetrag von 62,5 Mill. 4 an die AG. zu überführen, wohingegen die genannte Ver⸗ pflichtung der Gewerkſchaft an die AG. von 106 Mill.& in Fortfall kommen ſoll. Von den 62,5 Mill.„= Aktien ſollen 55 Mill. vernichtet werden, ſodaß das künftige Grun d⸗ kapital der AG. 70 Mill/ betragen wird. Die ver⸗ bleibenden 7,5 Mill.„-Aktien werden zuzüglich 1 275 000% weitere Vorratsaktien an die Hauptverwaltung übertragen. Die Hauptverwaltung verwendet ſie zu einem Umtauſch⸗ angebot an die Gewerken der Gewerkſchaft Burbach im Verhältnis von einem Kux gegen 4000 4 Burbach⸗Kali⸗ Werke⸗AG. einſchl Dividende für 1930. Das Angebot wird bis zum 31. Dezember 1931 befriſtet. Da von den 5000 Kuxen der Gewerkſchaft 943 noch ausſtehen, würden, falls von dem Angebot reſtlos Gebrauch gemacht wird, zu dieſem Zweck 3 772 000% Aktien in Anſpruch genommen werden. Es würden demnach noch über 5 Mill. 4 Aktien im Portefeuille der Hauptverwaltung bleiben, die zur Verwendung im Intereſſe des Konzerns zur Verfügung ſtehen. Die Hauptverwaltung übernimmt die Aktien zum Kurſe von etwa 160 v.., und liefert dagegen ihre Beteili⸗ gung an den Mans feldſchen Kaliwerken und der Gewerkſchaft Einigkeit an die AG. aus Zum Ausgleich der entſtehenden bilanzmäßigen Differenz von 51 Mill.„(auf der Aktivpſeite fallen „Schuldner“ Gewerkſchaft Burbach mit 106 Mill. fort, auf der Paſſivſeite vermindert ſich das Aktienkapital um 58 Mill.) wird die Sonderrücklage von 3 Mill. /, der Ge⸗ winnvortrag aus 1929 mit rd. 2,7 Mill., das Agio, das bei Uebertragung der Aktien auf die Hauptverwaltung er⸗ zielt wird, ſowie der Gläubigerpoſten von 19,4 Mill., der aus den Fuſionen vorhanden iſt, herangezogen. Der Reſt wird aus ſtillen Reſerven, die insbeſondere in der Mans⸗ feld und Einigkeitsbeteiligung ſtecken entnommen. Der in der Bilanz von 1929 aufgeführte Aktivpoſten:„Sonſtige Schuldner“ von 20,7 Mill., wird unter entſprechender Er⸗ höhung der Beteiligung und Wertpapiere in der neuen Bilanz verſchwinden. Die geſamten Anlagen werden ſich trotz inzwiſchen vorgenommener nicht unweſentlicher Neu⸗ anlagen nur um etwa 1 Million auf rd. 74 Mill. erhöhen. In der AR.⸗Sitzung wurde bekannt gegeben, daß für das Geſchäftsjahr 1930 nach den bisherigen Ergeb⸗ niſſen zu urteilen, eine 12 proz. Dividende der AG. und eine Ausbeute von 250/ pro Kuxe für die Gewerk⸗ ſchaft Burbach ſichergeſtellt ſind.(GV. und Gewerkenver⸗ ſammlung 18. Dez.) Brauerei-Abſchlüſſe „ Württembergiſch⸗Hohenzollernſche Branereigeſelſcah, Stuttgart. Der AR. beſchloß, der GV. am 7. Jan die Ben teilung einer Dividende von 10 v. H. vorzuſchlagen „ Schloßbrauerei Ac. Berlin⸗Schöneberg— Wieher 10 v. H. Die Schloßbrauerei AG. Berlin⸗Schöneberg welt für das am 30. September abgelaufene Geſchüſteg 1929⸗30 einen Bruttogewinn von 669 390(i. B. 684% Mark aus. Nach Abſchreibungen von 501 028(510 4450 verbleibt ein Reingewinn von 168 308(173 751) cus dem lait Beſchluß der GV. eine Dividende von wie der 10 v. H. auf das Ack. von 1,5 Mill. J verteilt witz, * Bill⸗Branerei AG., Hamburg.— Wieder 15 v. f. J. vidende. Die Verwaltung beſchloß, der GV. am g. Jg, die Verteilung einer Dividende von wiederum 15 v. H. iz das abgelaufene Geſchäftsjahr vorzuſchlagen. * Actien⸗Bierbrauerei, Eſſen.— Wieder 16 v. 5. d. vidende. Für das Geſchäftsjahr 1929⸗90 ergibt ſich eig Roherträgnis von 8,20(8,60) Mill. J Ausgaben für Roß ſtoffe, Betriebskoſten und Steuern erforderten 78(70 Mill. J, Abſchreibungen 369 750(399 342) /, ſo daß eig wenig veränderter Reingewinn von 588 378(574 84 verbleibt, aus dem u. a. wieder 15 v. H. Dividende g das 3 Mill./ betragende Aktienkapital ausgeſchulte werden ſollen. In der Bilanz zum 30. September loch Vorräte 1,50(1,59), grundpfandmäßig erſcheinen u..: umd ſonſtige Darlehen 2,84(2,73), Bierkunden 0,79(0 Mill.„ und anderſeits Gläubiger 1,34(1,15) Mill. (SV. 5. Dezember.) „ Süddeutſche Eiſenzentrale Mannheim— Zonenpreſſe verlängert. Die Süsddeutſche Eiſenzentrale teilt uns m daß in der geſtrigen gemeinſchaftlichen Sitzung des Vor ſtandes und der Preiskommiſſion die Verlängerung der Zonenpreis bindung bis zum 31. Dezembe 1980 beſchloſſen wurde. Weitere Beſprechungen wegen dez Neuorganiſation der Süddeutſchen Eiſenzenkrale die im großen und ganzen ausſichts reicher al trüher erſcheinen, ſollen mit möglichſter Beſchleunigunz im Laufe des Monats Dezember erfolgen. * Rückgängige amerikaniſche Antomobilproduktion ig Oktober. Nach den offiziellen Angaben betrug die am rikaniſche Automobilproduktion im Oktober 1930 160 0% Wagen und Schleppwagen gegenüber 216877 Stück i September und 380 017 im Oktober 1929. Vergleichsverfahren und Konkurſe im Handelskammerbezirk Mannheim Eröffnete Vergleichsverfahren: Firma Mannhei⸗ mer Gummi⸗, Guttapercha⸗ und Asbef⸗ fabrik Ac. in Mannheim Schwetzingerſtr. 117-15 (Vertrauensperſon: Bankdirektor a. D. Willy Roebig Mannheim.) Eröffnete Konkursverfahren: Firma Automobil, zubehör Gmb H. vorm Haefele u. Heubeck Mannheim, N 7, 2.(Konkursverwalter: Kaufmann Alexe der Cahn in Mannheim.)— Firma Selinger u. Maß ler, Ledergroßhandlüng in Mannheim, G 7, 0 Alleininhaber Alfred Selinger in Mannheim, Wald park, domm Nr. 2.(Konkursverwalter: RA. Dr. Deutſch i Mannheim.)— Aufgehobene Konkursverfahren(ug Schlußtermin und Schlußverteilung): Kaufmann Will Bach in Mannheim⸗Neckarau, Mönchwörthſtr. 48. um die Parigrenze mandem gedtent iſt. Die optimiſtiſchen Ausführungen dez Reichs bankpräſidenten auf der Tagung des Reichs verban⸗ des der deutſchen Induſtrie führten aber in Verbindung mit dem großen Decouvert am Wochenſchluß zu einer Beruhigung und leichten Befeſtigung. Die Abwärtsbewegung wurde von den Aktien der Ile, Bergbau ⸗AG. geführt, die in wenigen Tagen et 50 v. H. ein büßten. Der Rückgong wurde u. a. den mit motiviert, daß die Kämpfe um den Beſitz der Ile Bergbau⸗A G. der Vergangenheit angehören und dei Kampfkurs keine Berechtigung mehr hat. Eine große Po tion, die unfreiwillig zur Löſung gelangte, drückte auß auf den Kurs von Rheiniſche Braunkohle.. übrigen Montanwerte hatten unter der Ungunſt des Eiſen⸗ und Kohlenmarktes zu leiden. Heftigen Baiſſeſtößen ware auch Conti Gummi ausgeſetzt, trotzdem die Verwel tungserklärung über die Lage des Werkes verhältnismäßt zuverſichtlich lautet. Das ſinnloſe Treiben an der Börſe 5 wird am beſten durch die Bewertung der Aktien der alte ſten und gut fundierten Lokomotivfabrik, der Berlinet Maſchtnen bau⸗Anſtalt(Schwartzkopff), illuſtrſel Wenn auch das vergangene Jahr einen Verluſt von Mill.„ ergeben hat, ſo verfügt das Unternehmen naß immer über offene Reſerven in Höhe von 40 v. H. ben Aktienkapitals. Deſſen ungeachtet wird die Aktie mit 8 v. H.(1) bezahlt An Rentenmarkt führte die Feſtſetzung des Nu wertungszinſes von 77 v. 0 Liquidationspfandbriefe der Hypothekenbanken, jedoh konnte ſich der beſſere Kursſtand nicht lange behauplen Induſtrie⸗Obligationen lagen recht matt, auch Mexikanet und Türken mußten Abſchwächungen hinnehmen. —— Nürnberger Hopfenmarkt 8. Nürnberg, 28. Nov.(Etgenberich! In der heute ſchließenden Verichtswoche hielten ſich 1 fuhren wie Umſätze wieder in mäßigen Grenzen. 1 ſtere beliefen ſich zuſammen auf 350 Ballen und kame fämtlich mit der Bahn herein, während Lendzufußen überhaupt mangelten. Die Nachfrage war nicht einhel lich und es blieb ſogar ein Markttag vollkommen g ſchäftslos. Die Tendenz wor im großen und gente ruhig und die Abſchlüſſe erfolgten bei unverängſane Preisſtand. Feſtzuſtellen iſt beſonders, daß die 15 ziemlich abgabewillig ſind. Der Geſamtwochenumſaß 10 läuft ſich auf 900 Ballen. Auch nach Fremohopfen iſt Nachfrage außerordentlich ſchwach, es liegen aber 990 wie bereits einmal erwähnt, nur unweſentliche Beſſan vor. Bei 1 notieren nach amtlicher Feſtſtelung (in& je Ztr.): Prima Hersbrucker Gebirg 50—60 Mittel Getiſge 4045 905 5 H. zu einer Befeſtigung dne 3 1 8 5 45 30 Aiſch⸗ und Zeungründer 40— 4555. Hallertauer Spalter Tettnanger Württemberger Bad iſche 65—70 Pfälzer 50—55 Schlußſtimmung ruhig. ür ge Am Saazer Markte wurden in den letzten Tagen wih ringere Hopken niedrigere Preiſe angelegt als bishet, 1 rend ſich beſſere Qualitäten im Preiſe verbeſſern donne Die Notterungen gehen von 350—550 Kronen.— pc giſche Markt iſt ruhig, gefragt werden vornehmlich 10 ringher, für welche noch eine gewiſſe Deckung zur führung von Abſchlüſſen zu beſtehen ſcheint und für in den letzten Tagen 270 Franes bezahlt wurden. e Tabakverkauf. Speyer, 28. Nov. Der Lenbes rege bayeriſcher Tabakbauvereine hielt heute im Wilken Hof ſeine 5. Verkoufsſitzung ab. Verkouft wurden 5 Zentner Hauptgut und 70 Zentner Mittelgut, e zu 92,50„ pro Zentner erhielten. Zurückgezogen wü 1880 Zentner. 1 guter * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 28. Nov. Bei 1 5 Anfuhr und gutem Abſatz wurden folgende Preiſe erz Roſenkohl 11—18, Schwarzwurzel 12—19, Rotkraut 75 Weißkraut 1,00—1,20, Wirſing 143, Spinat 15 1 rotten 142, Zwiebeln 24—2½, Feldſalat 1627, 11 kohl 15—50, Kopfſellerie—7, Lauch—3, Endivien 15. Deviſenmarkt Im beutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen 00 New Pork. 485,52 Schweiz.. 25,07 ¼ J Stockholm 49 Paris 129.59 Holland. 12.06 Madrid. ez Brüſſel. 334.82 Oslo 13,16 Dollar geg. Rm Mailand. 62.80 J Kopenhagen 18,18 ¾ Pfunde„„ Jr. 555 eigeſelſgeh an. die Ven orzuſchlageg — Wieher neberg weit Geſchäſteſch V. 684 0% (510 4450 4 479 751) de von wi erteilt wih, 15 p. H. Di am g. Inn. 10 v. H. fit 5 v.. Dl ibt ſich ez en für Rot n 780(0 o daß eiß 6574 840 vidende aß ausgeſchltte“ tember 100 pfandmäßlge 1. 0,0(0 5) Mill. Zonenpreſſ ilt uns mi, ig des Vor ngerung det Jezembe; n wegen der iſenzenttalt eicher aß ſchleunigunz en. oduktion ig ig die amt 1980 150 7 Stück ix kurſe nheim tannhei⸗ Asbeſt⸗ r. 117-155 Roebig tomobil⸗ eubeck g ann Alexa hrungen dez eichs verb Verbindunz leichten der Ilſe⸗ agen ett; e u. a. da; 6 der Ihe und. det große Po drückte aut oh be. Die des Eiſen⸗ ößen waren ie Verwal⸗ ältnismäßtg en der älte⸗ Zerlinet illuſtrieſt uſt von 1 ehmen neh ) v. H. 0 ktie mit 8 g des Au ſtigung gern en, ebe behaupten. Mexikanet en. 5 enbericht) ten ſich 12 0 * — 4 Samstag, 29. November 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe EE 7. Seite/ Nummer 555 Gollesbienſt-Oronung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 30. November 1930(1. Advent]. In allen Gottesdienſten wird eine Kollekte für das hieſige evang. Schifferkinderheim erhoben. Trinitatiskirche:.30 Predigt, Vikar Mill; 10.00 Predigt, Pfarrer Renz; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Mill; 11.15 Ehriſtenlehre, Pfarrer Renz. gonkordienkirche: Kirchenviſitation; 10 15 8 Kirchenrat Maler(Verein für klaſſ. Kirchenmuſik), Anſprache des Herrn Prälaten D. Kühlewein; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Karle; 12 Chriſtenlehre für die Pflichtigen beider Ffarreien, Pfarrer Horch; 6 Predigt, Bikar Dr. Schütz. Chriſtuskirche: 10 Predigt, Pfarrer Dr. Hoff; 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Dr. Barner; 11.15 Chriſtenlehre, Pfr. Dr. Hoff; 6 Predigt, Vikar Dr. Barner. Nen⸗Oſtheim: 10 Predigt, Vikar Schmitt; 11 Kindergottes⸗ dienſt, Vikar Schmitt. riedenskirche: 10 Predigt, Pfarrer Walter; 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Schweikhart; 14.15 Chriſtenlehre, Pfr. Walter; 6 Predigt, Vikar Schweikhart. gohanniskirche: 10 Predigt, Pfarrer Emlein(Kirchenchor); 11.15 Ehriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Emlein; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Schulz; 11.45 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Emlein; 6 Predigt, Vikar Schulz. gutherkirche: 10 Predigt, Pfarrer Dr. Lehmann; 11.15 Kin⸗ dergottesdienſt, Vikar Ratzel; 11.15 Chriſtenlehre für Knaben u. Mädchen, Pfr. Jundt; 11.15 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Dr. Lehmann; 6 Predigt, Pfr. Jundt. Melauchthonkirche: 10 Predigt, Vikar Hörner; 11 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Hörner; 11 Chriſtenlehre, Pfarrer Rothenhöfer u. Pfarrer Heſſig; 6 Predigt, Pfr. Heſſig. Neues Stäßt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Vikar Stober. Diakoniſſenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Scheel. Fendenheim: 10 Welhegottesdienſt, Pfr. Bender, Nonnen⸗ weier(Kirchenchor); 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Störzinger; 2 Einweihung der neuen Kinderſchule. Käfertal: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Reich: 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Reich; nachm..30 Chriſtenlehre ſür gädchen, Vikar Reich.. Matthäuskirche Neckaran:.45 Predigt, Pfarrer Maurer; 11 hl. Abendmahl; 1 Kindergottesdienſt, Nordpfarrei, Pfarrer Maurer; 5 Abendgoktesdienſt. Vikar Braun; 780 Adventsfeier im Gemeindehaus. Rheinau:.30 Predigt, Vikar Jaeger; 10.80 Chriſtenlehre für Knaben; 11.15 Kindergottesdienſt. Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Kölli; 11 Chri⸗ ehe für Mädchen, Vikar Köllt; 11.30 Kindergottes⸗ dienſt, Vikar Kölli. 5 Seckenheim:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Ebding; 12.30 Kindergottesdienſt, Vikar Ebding; 1 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfr. Kunz;.30 Abendgottesdienſt, Pfr. Kunz. Pauluskirche Waldhof:.45 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Lemme;.30 Hauptgottesdienſt, Pfr. Lemme; 10.45 Kindergottesdienſt, Vikar Littwin. 8 Wochengottesdienſte: Trinitatiskirche: Dienstag abend 8 Andacht, Vikar Stober. Mittwoch vorm. 7 Morgenandacht. Konkordienkirche: Donnerstag abend.00 Andacht, Vikar Dr. Schütz. Chriſtuskirche: Mittwoch abend 8 Andacht, Pfr Mayer. Friedenskirche: Mittwoch abend.30 Andacht, Pfr. Walter. Johanniskirche: Donnerstag abd. 8 Andacht, Vik. Schoepf. Lutherkirche: Mittwoch abd. 8 Andacht, Pfr. Dr. Lehmann. Melanchthonkirche: Mittwoch abd. 8 Bibelſtunde, V. Hörner. Diakoniſſenhaus: Mittwoch nachm.—5 Bafler Miſſions⸗ Frauenverein. Feudenheim: Donnerstag abend 8 Adventsandacht, Pfarrer Mutſchler. Käfertal: Donnerstag abend.45 Andacht, Pfarrer Luger. Matthäuskirche Neckarau: Donnerstag abend.30 Wochen⸗ gottesdienſt, Pfarrer Maurer. Rheinau: Donnerstag abd. 8 Bibelſtunde i. Gemeindehaus. Sandhofen: Donnerstag abend 8 Uhr Wochengottesdienſt, Vikar Köllt. Pauluskirche Waldhof: Mittwoch abend.30 Andacht im Konfirmandenſaal, Vikar Littwin. Die Chriſtengemeinſchaft Bewegung zur religiöſen Erneuerung. Sonntag vorm..30 im Rückgebäude U 6. 11(am Ring): Sonnkagsfeier für Kinder; 10: Die Menſchenweihehand⸗ lung und Predigt; abends.15 im Beethovenſaal des Konſervatoriums für Muſik, I 4. 4, ſpricht Pfarrer Dr. H. Heisler⸗München über„Henry Ford und die ſoziale Zukunft.“— Dienstag und Freitags vormitt. 9 in der Kapelle des Heinrich-Lanz⸗Krankenhauſes, Lindenhof: Die Menſchenweihehandlung. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften Evangl. Verein für innere Miſſion A.., Stamitzſtraße 15 (Inſp. Stöckle: Sonntag 8 allgemeine Verſammlung. Donnerstag.15 Bibelſtunde.— K 2, 10(Stadtmiſſionar Keidel): Sonntag 8 Verſammlg., Dienstag 8 C. V. J.., Donnerstag.00 Bibelſtunde.— Schwetzingerſtraße 90 Stadtmiſſ. Olpp): Sonntag 3 Verſammlung. Donnerstag .00 Bibelſtunde.— Neckarau, Fiſcherſtr. 31(Stadtmißf. Welk): Sonntag.00 Verſammlg. Dienstag.15 Bibel⸗ ſtunde.— Rheinau, Däniſcher Tiſch: Sonntag 3 Verſamm⸗ lung. Mittwoch.15 Bibelſtunde.— Bellenſtraße 52: Sonntag 8 Verſammlung. Freitag.15 Bibelſtunde.— Pfingſtberg, Herrenſand 42: Donnerstag alle 14 Tage.15 Bibelſtunde.— Sandhofen, Kinderſchule: Sonntag.00 Sandhofen Verſamml.,.30 Luzenb., Dienstag 8 Waldhof. Mittwoch 8 Sandhofen. Freitag.30 Luzenberg Bibelſtd. Feudenheim, unt. Kinderſchule: Sonntag 8 u. Dienstag 8 Bibelſtunde.— Käfertal, Gemeindehaus: Sonntag 8 Ver⸗ ſammlung. Weitere Veranſtaltungen(Sonntagsſchulen, C. V. j.., Jungfrauenvereine) ſind bei jeder Station zu erfahren. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim“, L 11. 4. Sonntag 2 Kinderſtunde; 4 Jugendverein; abends 8 Ge⸗ zugl..45 Evangeliſationsvortrag Schillerſchule Almen⸗ hof. Mittwoch abend 8 Gebetſtunde. Donnerstag nachm. 4 Frauenſtunde; abends 8 Bibelkränzchen für jg. Mädchen von 15—18 Jahren. Freitag abend 8 Evangeliſations⸗ vortrag Pfingſtberg, Oſterſtraße 30. Verein für Jugendpflege„Haus Salem“ e.., K 4. 10. Sonntag 2 Sonntagsſchule; 3 Jungmännerkreis; 4 Ver⸗ ein für junge Mädchen; 8 Evangeliſations⸗ Vortrag.— Dienstag 8 Gebetſtunde.— Mittwoch 8 Männerſtunde u. 8 Evangeliſationsverſammlg. Almenhof, Streuberſtr. 46. Donnerstag 4 Frauenſtunde; 8 Blaukreuzverſammlung. Baptiſten⸗ Gemeinde Mannheim, Max ⸗Joſeph⸗ Straße 12. Sonntag vormitt..30 Bibelſtunde; 11 Sonntagsſchule; nachm. 4 Gottesdienſt, anſchl. Gemeindeſtunde u. Jugend⸗ verein.— Mittwoch abend 8 Gebetſtunde. Adventgemeinde, J 1. 14. Sonntag abend 8 Vortrag.— Mittwoch abend 8 Bibelſtunde.— Freitag abd. 8 Gebet⸗ ſtunde.— Samstag vorm. 9 Sabbatſchule; 10 Predigt; nachm, 3 Kindergottesdienſt.„ Evangeliſche Gemeinſchaft, U 3. 23. Sonntag vorm..30 Adventgottesdienſt, Prediger Sautter; 11 Kindergottes⸗ dienſt; nachmittags 4 Adventsfeier mit Deklamationen, Geſängen u. Muſik.— Montag abend 8 Frauenmiſſions⸗ verein.— Mittwoch nachm. von—8 Miſſionsbazar.— Donnerstag abend 8 Jugendverein.— Samstag nach⸗ mittag 3 Jugendgruppe. Süddeutſche Vereinigung für Evangeliſation und Gemein⸗ ſchaftspflege(Landesk. Gemeinſchaft], Lindenhofſtr. 34: Sonntag abend 8 Evangeliſationsvortrag(Gem.⸗Pfleger Steeger).— Montag abend 8 Mitgliederſtunde.— Mitt⸗ woch abend 8 Bibelbeſprechung.— Samstag abend.15 Männerabend. Jugendbund für E.., a) jg. Männer: Sonntag.30 und Dienstag.15; b) Jungfrauen: Sonn⸗ tag 4 u. Donnerstag 8. Knabenbund: Samstag.30 für Knaben von 10—15 Jahren. Blaukreuzverein Mannheim I, Meerfeldſtraße 44. Sonn⸗ tag vorm. 11 Hoffnungsbund Gärtnerſtraße 17; abends 8 Blaukreuzſtunde mit Adventfeier.— Montag abend 8 Bibel⸗ u. Gebetſtunde.— Mittwoch nachm. 4 Hoffnungs⸗ bund; abends 8 Blaukreuzſtunde mit Adventfeier.— Samstag abend 8 Jungmännerkreis. Die Heilsarmee, C 1. 15. Sonntag vorm..30 Heiligungs⸗ verſammlung; Sonntag u. Mittwoch 8 Heilsverfammlg.; Freitag 8 Heiligungs⸗Verſammlung. Sonntagsſchulen: Sonntag 11 u..30; Mittwoch 5: Donnerst. 4 Liebesbund. Methodiſten⸗ Gemeinde Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Angartenſtraße 26. Sonntag vorm..30 Predigt, Prediger Kehrer; 11 Sonntagsſchule; abds..30 Jugendbund. Mittwoch abend 8 Bibel⸗ u. Gebetſtunde. Katholiſche Gemeinde Sonntag, den 30. November 1990(1. Adventsſonntag). Obere Pfarrei(Jeſnitenkirche): Von 6 an Adventsbeichte: 6 Frühmeſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt: .30 Kindergottesdienſt m. Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt und Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm. miſchte Verſammlung. Dienstag abend 8 Männerſtunde, 2 UN AUFERIIE! PREISABBAU bin ich bereit Tepp Planken .30 Adventsandacht. Bekannt für guten Geschmack und gute Qualitäten 1 u- M2 LE Suerkauf 1 mit 10% igem Gutschein dauert fort! ichhaus Jwele E 2,-3 St. Sebaſtiannskirche— Untere Pfarrei: 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenheit;.45 hl. Meſſe; 8 Sing⸗ meſſe mit Predigt;.30 Hauptgottesdlenſt mit Predigt u⸗ Amt; 11 Kindergottesd. m. Predigt;.30 Adventsandacht. Neues Thereſien⸗ Krankenhaus:.15 hl. Meſſe; 8 Sing⸗ meſſe mit Predigt. Heilig⸗Geiſt⸗Kirche: 6 Beichte, bl. Meſſe;.45 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt: 11 hl. Meſſe mit Predigt;.30 Eröffnung des Erſtkommunion⸗ unterrichts mit Andacht und Anſprache. 5 St. Peter: 6 Beichtgelegenh.; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe nit Predigt; 10 Hochamt mit Predigt;.30 Allerſeelenveſper. Liebfrauenkirche: Von 6 an Beichtgelegenheit;.30 Früh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt;.30 Adventsandacht. Katholiſches Bürgerſpital:.30 Singmeſſe mit Predigt; 10 Gymnaſiumsgottesdienſt. St. Peter⸗ und Paulskirche Feudenheim:.30 hl. Beichte; 7 und.15 hl. Kommunion;.30 Kommunion⸗Singmeſſe: .30 Hauptgottesdienſt; 11 Schülergottesdienſt; nuchm..30 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Adventsandacht. Herz⸗Jeſukirche Neckarſtadt⸗Weſt: 6 Frühmeſſe und Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.80 Predigt und Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Adventsandacht. St. Bonifatiuskirche: 6 Frühmeſſe; 7 hl. Meſſe; 8 Sing⸗ meſſe mit Predigt;.90 Hochamt mit Predigt; 11 Sing⸗ meſſe mit Predigt;.30 Adventsandacht. Städtiſches Krankenhaus:.30 Singmeſſe mit Predigt. St. Joſefskirche Lindenhof: 6 Beichtgelegenh.; 6 hl. Meſſe; 7 Kommunionmeſſe; 8 Singmeſſe m. Predigt;.30 Predigt u. Amt; 11.15 Singmeſſe mit Predigt; 2 Adventsandacht. St. Jakobuskirche Neckaran: 7 Frühmeſſe;.15 Singmeſſe mit Predigt;.15 Chriſtenlehre für die Jünglinge;.45 Hochamt mit Predigt; 11.15 Singmeſſe mit Predigt;.30 Chriſtenlehre für die Mädchen; 2 Andacht. St. Paul:.15 und 11 Singmeſſe mit Predigt. St. Franziskuskirche, Waldhof: 6 Beichte; 7 Kommunlon⸗ meſſe mit Frühpredigt;.30 Amt und Predigt in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Predigt und Amt; 11.00 Schülergottesdienſt mit Predigt u. Singmeſſe; 11 Sing⸗ meſſe u. Homilte in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Ehriſtenlehre für Jünglinge und Adventsandacht;.80 Sonntagsabendandacht mit Segen. St. Laurentinskirche Käfertal:.30 Beichte u. Austeilung der hl. Kommunion;.15 Frühmeſſe; 9 Predigt u. Amt; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt;.30 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Adventsandacht. St. Bartholomäuspfarrkirche Sandhofen:.30 Beichte;.00 Frühmeſſe mit Kommunion;.930 Schülergottesdienſt m. Predigt; 10 Predigt und Amt;.30 Adventsandacht. St. Antoninskirche, Rheinau:.30 Beichtgelegenheit;.80 Frühmeſſe;.15 Amt mit Predigt, darnach Chriſtenlehre für Mädchen; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt;.30 Adventsandacht mit Segen;.30 feierliche Eröffnung des Erſtkommunionunterrichts mit Anſprache und Segen. Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche Sonntag vormittag 10 Deutſches Hochamt mit Predigt zum Frauenſonntag und Kommunion. fahrend fe fel llanmesenn tune Birke u. Eiche, m. Patentrösten, Schoner- decken, Kapok- und Wollmatratzen, Deekbetten, sowie Kissen 5554 je M. 1185. U. M. 785. 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Friedhofkapelle aus statt. 1833.4 das Grundſtück Todes-Anzeige Rasch und unerwartet wurde heute früh 8½ Uhr meine liebe, unvergeßliche Gattin, unsere Mutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante Wilbelmine Voll geb. Malmsheimer infolge Herzschlags im Alter von 65 Jahren in ein besseres Jenseits abberufen. Mannheim(Parkring 16), Weiler, Karlsruhe, Neuenbürg a. Enz, Newark, den 28. Nov. 1930. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Friedrich Volk, Kr.-Insp. a. D. . 5 Die Beerdigung findet Montag. nachmittags 3 Uhr, von der Leichenhalle aus statt. 16346 Danksagung Heimgekehrt vom Grabe unseres teuren Ent- schlafenen sagen wir allen denen, die ibm in auf- richtiger Verehrung durch Blumenspenden, Geleit und Wort die letzten Ehren erwiesen haben, unseren herzlichen Dank. Mannheim, den 29. November 1930. Frau Emma Bigge Wpe. nebst Mindern u. 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Wer ein Recht gegen die Verſteigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zuſchlag aufheben oder einſtweilen einſtellen laſſen; ſonſt tritt 115 das Recht der Verſteige⸗ rungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtands. Grundſtücksbeſchrieb: Lgb. Nr. 460 1: 3 Ar 91 am Hofreite mit Ge⸗ bäuden, Lange Rötterſtraße Nr. 104. Auf der ofreite ſteht ein unterkellertes vierſtöckiges ohn⸗ u. Geſchäftshaus mit Gaupen, Balkone, einem vierſtöckigen Seitenbau rechts und teil⸗ weiſe Hofunterkellerung. Schätzung: 56 000.. Notariat Mannheim 4 als Vollſtreckungsgericht. Amtliche Bekanntmachung. In dem Konkursverfahren über das Ver⸗ mögen der Firma Leopold Wertheimer& Söhne, alleiniger Inhaber Richard Wertheimer in Mannheim, ſoll die Schlußverteilung erfolgen. Die aus 8 61 Ziffer 1 K. O. bevorrechtigten Gläubiger ſind bereits vollſtändig befriedigt. Im Wege einer Abſchlagsverteilung haben die aus 58 61 Ziff. 2 K. O. bevorrechtigten Gläubiger bereits 50% ihrer Forderungen erhalten. Unter Berückſichtigung dieſer Vorverteilungen ver⸗ bleibt ein 1 ede Maſſebeſtand von R./ 30 826.06. Die bevorrechtigten Gläubiger haben reſtlich noch R. 32 900.03 zu fordern, die nicht⸗ bevorrechtigten Gläubiger R. 519 852.17. Das Schlußverzeichnis liegt zur Einſicht⸗ nahme der Beteiligten auf der Geſchäftsſtelle des Amtsgerichts B. G. 1 in Mannheim auf. Mannheim, den 29. November 1930. Der Konkursverwalter: 16 338 Dr. Ern ſt Linz, Rechtsanwalt. Hämorrhoiden können nachweisbar in kurzer Zeit ohne Operatlon dauernd geheilt werden. Aerztl. Sprechſt. in Mannheim Rheinhäuſerſtr. 18, bügelt. Schweickart 1 Tr jeden Montag u. Donnerstag, von Mannheim ö N Thoräckerſtr. 11(Bis, 9 dis mund von 2 bis 5 Uhr. 7312 et 5 P I. 3 Breite Straße marckplatz). 231 DLeihndachfsein lauf daher erst dann, wenn Sie sich durch einen Besuch meines Geschäftes von meiner Leistungsfͤhigleeit und Freiswürdigleit überzeugt haben. 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Haufler, ferner der Leiter der Jugendgruppe, A. Schneider, zur Seite ſtanden. Eingeleitet wurde die Tagung durch Eröffnung einer Ausſtellung von elektriſchen Hörgeräten der Firmen Siemens⸗Reiniger⸗Veifa, Stuttgart⸗Ber⸗ lin, Deutſche Akuſtik⸗Geſellſchaft⸗Herlin und G. R. Schulze⸗Berlin. Beſondere Beachtung fand bei den zahlreichen Beſuchern ein für Schwerhörige be⸗ ſonders willkommener Apparat zur Verſtärkung des Telefons, ebenſo aber auch der von der erſtgenann⸗ ten Firma für die Vorträge aufgeſtellte Vielhörer. Der komplizierte Hörſchärfemeſſer„Otoaudion“ der Firma Audion⸗Kraft, St. Blaſien, der dem Arzt eine vollſtändig neue, ſich auf Luft⸗ und Knochenleitung ſtützende Art der Hörprüfung ermöglicht, wird auch für die Konſtruktion und Auswahl der elektriſchen Hörapparate neue Wege weiſen. Durch ein ſoge⸗ nanntes Knochentelefon wird es künftig möglich ſein, den Schall auch unter Umgehung des beſchädigten Mittelohrs direkt auf das Innenohr zu leiten und ſo dieſer Art von Schwerhörigen gewiſſe Erleich⸗ terung zu ſchaffen. Es war für die Gehörbeſchädigten ein erhebendes Gefühl, feſtſtellen zu können, daß ſich Wiſſenſchaft und Technik mit Hingebung auch in den Dienſt der leidenden Menſchheit ſtellen. Sicher hat der daneben aufgeſtellte, mit zahlreichen ſchwin⸗ delhaften Hilfsmitteln gefüllte„Greuelkaſten“ des Vereins eine ſtark abſchreckende Wirkung ausgeübt. In einer Sitzung der Vertreter der ver⸗ ſchiedenen Vereine aus Württemberg, Baden und Bayern wurden interne, mit dem Ausbau des Ver⸗ bandes, mit neuauftretenden Heilmethoden u. a. zu⸗ ſammenhängende Fragen erörtert. Dabei wurde be⸗ ſonders bedauert und als Lücke empfunden, daß die heutige Geſetzgebung, im Gegenſatz zu Blinden und Taubſtummen, noch keinerlei Grundlage für eine erfolgreiche Schwerhörigenfürſorge bietet. Der Samstag abend brachte eine öffentliche Verſammlung mit einer Reihe von Vorträgen, die den zahlreichen Schwerhörigen durch die aufgeſtellten Vielhörer der verſchiedenen Vereine übermittelt wurden. Nach einer Begrüßung durch den Vorſitzenden ſprach zu⸗ nächſt Dr. Sell über den Bau und die Wir⸗ kungsweiſe der elektriſchen Hörappa⸗ rate und der ſogenaunnten Vielhörer. Bei letzteren bedeutet der neuerdings aus mehr als. 200 kleinſten Mikrophonen zuſammengeſetzte Schall⸗ aufnahmeapparat eine weſentliche Verbeſſerung. Be⸗ ſonderes Intereſſe fand ein Vortrag von Prof, Dr. Gieſe⸗Stuttgart über das Thema„Zur Pſych o⸗ logie des Schwerhörigen“, der das Ergebnis einer mühevollen Bearbeitung von über 600 vom Verein ausgegebenen umfangreichen Fragebogen dar⸗ ſtellte. Zu den Fragen der ſoziologiſchen Schichtung der Schwerhörigen, der Entwicklung der Schwer⸗ hörigkeit, der ſchuliſchen und beruflichen Ausbildung, der Stellung der Umwelt gegenüber, der Aus⸗ gleichungsmöglichkeit uſw., konnten an Hand zahl⸗ reicher tabellariſchen Unterlagen mit einer Reihe Originalangaben wertvolle und für die Fürſorge richtungsweiſende Beiträge geliefert werden. Der Vortragende wies mit Nachdruck darauf hin, daß letzten Endes die perſönliche Stellungnahme des Schwerhörigen zu ſeinem Gebrechen entſcheidend ſei für die Ueberwindung der zahlreichen Hemmungen, daß aber auch die guthörende Umwelt mehr als bis⸗ her ſich dieſer bewußt werden ſollte. Ein weiterer Vortrag von Privatdozent Dr. Sonntag Tübingen über „Gehörverbeſſernde Methoden“ behandelte die mediziniſchen Fortſchritte in der Feſtſtellung der Schwerhörigkeit, ihrer Behandlung und Korrektur durch Apparate. Eine Reihe von Be⸗ Handlungsmethoden wurden kritiſch beleuchtet, wobei beſonders bemerkenswert war, daß durch die Be⸗ handlung nach der Methode Zeileis keinerlei objek⸗ tive Beſſerung einer Schwerhörigkeit erzielt werden kann. Gewarnt wurde vor Anwendung unſach⸗ gemäßer Apparate, wie z. B. der von dem Verein ſtark bekämpften Breslauer Hörkapſel, die in vielen Fällen ſogar ſchädigend wirkte. Auf dem Gebiet der elektriſchen Hörapparate haben ſich neuerdings zwei völlig getrennte Richtungen entwickelt, die Luft⸗ leitungs⸗ und die Knochenleitungsapparate. Die letzteren, an deren Entwicklung der Vortragende ſelbſt hervorragend beteiligt iſt, ſuchen die Töne direkt auf die Hörnerven zu übertragen. Sie werden in Kürze auf dem Markt erſcheinen und bedeuten einen ganz weſentlichen Fortſchritt. Neben dieſen techniſchen Hilfsmitteln empfiehlt der Redner den Schwerhöri⸗ gen ganz beſonders noch das Abſehen vom Munde. In dem letzten Vortrag von Schwerhörigenlehrer Dr. Herrmann Mannheim über„Beſchulung ſchwerhöriger Kinder“ wurde die Notwendig⸗ keit dieſer Sonderbeſchulung eingehend erörtert und die Eigenart des Unterrichts dargelegt. Durch ihn erhalten die Kinder einen ſtarken Ausgleich der durch Schwerhörigkeit verurſachten Hemmungen in ihrer intellektuellen und ſprachlichen Entwicklung, aber auch einen Grad von Verkehrsfähigkeit, der ihnen das ſpätere Fortkommen weſentlich erleichtert. Es iſt nur zu bedauern, daß dieſe ſegensreiche Einrich⸗ tung noch nicht die Beachtung gefunden hat, daß auch wirklich alle in Betracht kommende Kinder ihr zu⸗ geführt werden. In der Stuttgarter Schwerhörigen⸗ ſchule z. B. befindet ſich die Hälfte der tatſächlich in Stuttgart vorhandenen ſchwerhörigen Kinder. Der Verein hat auch hier noch viel Aufklärungsarbeit zu leiſten. 22 Sämtliche Vorträge wurden mit großem In⸗ tereſſe und Beifall aufgenommen. In einer An⸗ ſprache des Vorſitzenden, die den Dank der Zuhörer zum Ausdruck brachte, wurde um Mitwir⸗ kung der Oeffentlichkeit geworben, um den Zielen, die ſich die Schwerhörigenfürſorge geſtellt hat, näher zu kommen. Vor allem ſollte in Kirchen, Vortrags⸗ ſälen und Theatern Vielhöreranlagen eingebaut wer⸗ den, damit die Schwerhörigen in die Lage kommen, am kulturellen Leben teilnehmen zu können. Im wirtſchaftlichen Kampf bedürfen ſie gerade heute be⸗ ſonderer Berückſichtigung durch Behörden und Ar⸗ beitgeber. Und endlich ſollten Mittel zur Verfügung geſtellt werden, um für einſame oder im Lebens⸗ kampf zerbrochene Schwerhörige recht bald ein Heim ſchaffen zu können. lands Der Sonntag führte eine große Anzahl Schwer⸗ höriger aus allen Teilen Süddeutſchlands nach Stutt⸗ gart. Bei einer Rundfahrt wurde ihnen Gelegen⸗ heit gegeben, die Sehenswürdigkeiten der Stadt kennen zu lernen. zöhepunkt bildete eine feſtliche Veranſtaltung am Nachmittag, die von nahezu 1000 Perſonen be⸗ ſucht war., Eingeleitet wurde ſie durch einen wert⸗ Den H vollen Vortrag von Taubſtummenlehrer Ries⸗ Pforzheim über„Die Kunſt⸗ des Mund⸗ 2 ableſens“, der geeignet war, dieſem idealen Hilfs⸗ mittel für Schwerhörige neue Freunde zu gewinnen. Sodann bot ſich den Gäſten unter Mitwirkung von Konzertſängerin Frau Gretel Adam, Konzert⸗ ſänger Eugen Grimm, der Gymnaſtiklehrerin Frl. Lieſel Raſehorn, einer Abteilung der Jugend⸗ gruppe des Vereins und einer Abteilung des Phil⸗ harmoniſchen Orcheſters eine bunte Folge erleſener Genüſſe für Ohr und Auge, durchwoben von einer Reihe von Anſprachen. Vertreter aus Berlin, Dres⸗ den und Augsburg überbrachten die Grüße der dor⸗ tigen Verbände mit der Verſicherung der Bereit⸗ ſchaft zur innigen Zuſammenarbeit. Mit beſonderem Beifall wurden auch die Begrüßungsworte des Ehrenmitgliedes, Geh. Hofrat Dr. Köbel, auf⸗ genommen. Sie waren zugleich eine Mahnung zur Mithilfe an die, die ärztliche Kunſt vor dem Geſpenſt der Schwerhörigkeit bewahren konnte. Die geſamte Tagung war geeignet, durch Be⸗ tonung des Gemeinſchaftsgefühls die Widerſtands⸗ kraft des Schwerhörigen zu ſtärken, aber auch die Oeffentlichkeit auf ſeinen überaus ſchwierigen Le⸗ benskampf aufmerkſam zu machen. Dr. H. Dor„Pfälzerwald⸗Verein“ in Sthifferſtadt Seltene Gäſte begrüßte am vergangenen Sonn⸗ tag die pfälziſche Tabaksmetropole. Im tannen⸗ geſchmückten Saale des Gaſthauſes„Zum Ochſen“ hielt der Hauptwanderausſchuß ſeine dies⸗ jährige Tagung ab. Trotz verkehrshinderndem nächtlichen Sturm waren von fernher die Ortsgrup⸗ pen vertreter gekommen, ſo daß der 1. Vorſitzende, Reichsbahn⸗Oberinſpektor Graß, eine ſtattliche An⸗ zahl begrüßen konnte. Sein„Willkomm“ galt auch dem 2. Vorſitzenden des Hauptvorſtandes, Ober⸗ regierungsrat Dr. Pöverlein, Bürgermeiſter Iſſelhard aus Schifferſtadt und der Preſſe. Namens des Hauptvorſtandes dankte Dr. Pöver⸗ lein für die Einladung. Er betonte das immer hohe Niveau dieſer Tagungen, die ihrer ideellen Be⸗ deutung wegen ein wichtiges Bindeglied zwiſchen Ortsgruppen und Hauptvorſtand ſeien, und er⸗ mahnte, dafür zu ſorgen, daß der Verein die Not der Zeit überſtehe. Zur Tagesordnung Graß das Wandern als das Rückgrat des Vereins Im vergangenen Jahre habe die Wandertätigkeit unter den wirtſchaftlichen Verhältniſſen gelitten. Man wiſſe, daß es die Ortsgruppen an Eifer nicht fehlen ließen. Auch künftig ſollten ſie ſich bemühen, den Beſtand des Vereins zu ſichern. Das Wander⸗ buch ſei ein Werk des Rechners, des Herrn Ohler, der darüber berichte. Ohler erſüchte um tatkräftige Mitarbeit. Von dem Erfolg der Annoncenſammlung hänge das Schickſal des Buches ab, deſſen Ausgabe 1930 einen Bericht über den von Dr. Pöverlein in letzter Wanderausſchuß⸗Sitzung gehaltenen inter⸗ eſſanten Vortrag über„Die Lehrwanderungen“ ent⸗ halte. Graß vermißte im Verein augenblicklich die mittlere Jugend, das Alter von 20 bis 30 Jahren, und erſuchte um Vorſchläge zum Ausgleiche des be⸗ dauerlichen Mangels. Im allgemeinen ziehe man aus Erſparnisgründen Nahwanderungen vor, ohne jedoch die Fernwanderungen ihrer werbenden Eigen⸗ ſchaft wegen auszuſchließen. Die Beteiligung nach⸗ barlicher Ortsgruppen ſei ſehr wünſchenswert. Zur Nachahmung empfohlen ſeien die von einzelnen Orts⸗ gruppen errichteetn Wanderſparkaſſen. Graß gedachte auch der ſtets guten Beziehungen zu den Behörden übergehend, bezeichnete Reichsverband der Büroangeſtellten und Veamten Dieſer Tage veranſtaltete der Reichs ver band der Bürvangeſtellten und Beamten Orts⸗ gruppe Mannheim, im Nebenzimmer der Domſchenke ihre allmonatliche Mitgliederverſammlung. Verwaltungs⸗ direktor Häfner von der Maunheimer Stadtverwaltung hatte ſich bereit erklärt, einen Vortrag über„Das Dienſtrecht der ſtädtiſchen Beamten und Angeſtellten nach dem badiſchen Gemeinde⸗ recht und den ſtädtiſchen Satzungen“ zu halten. Der Vortragende ging bei der Behandlung des Themas von den in der Reichsverfaſſung feſtgelegten Grundgedanken aus. Nachdem er dann weiter den Unterſchied zwiſchen der öffentlich⸗rechtlichen Stellung des Beamten und der privat⸗ rechtlichen Stellung des Behördenangeſtellten herausgeſtellt hatte ging er die Hauptpunkte der ſtädtiſchen Angeſtellten⸗ ſatzungen durch. Der Vortrag fand nicht nur wegen der lebendigen Art des Vortrages, ſondern auch wegen ſeiner grundſätzlichen Behandlung des geſtellten Problems ſtarke Anerkennung und lebhaften Beifall. Nach einer vielſeitigen Ausſprache über dieſes Gebiet, die ſich mit den Fragen des Krankengeldabzuges, des Ver⸗ gütungsdienſtalters, der Alters⸗ und Hinterbliebenenver⸗ ſorgung und ähnlichen einſchlägigen Fragen beſchäftigte, be⸗ richtete Landesgeſchäftsführer Blechen über den Stand der Verhandlungen hinſichtlich des 6pro z. Abzuges, der wie für die Beamten auch für die Behördenangeſtellten geplant ſei. Die Ausführungen des Referenten benutzend, der den Unterſchied zwiſchen Angeſtellten⸗ und Beamten⸗ und bedauerte, daß die Forſtbehörde zu dem bekannten, ſie ſchützenden Rundſchreiben vom 7. 11, das haupt⸗ ſächlich auch an die Wandervereine gerichtet ſei, Ver⸗ anlaſſung gehabt habe. Das Schreiben habe den Bei⸗ fall des Pfälzerwald⸗Vereins gefunden. Der nächſte Hauptausflug fände am 10. Mai 1931 nach Neuſtadt a. d. H. ſtatt. Ohler ſtellte als Neu⸗ ſtadter Matador günſtige Geſtaltung in Ausſicht. Um die Hauptwanderung 1932 kämpften Annweiler, Blieskaſtel, Kirchheimbolanden und Pirmaſens, nach⸗ dem die Ortsgruppen Deidesheim und Speyer ver⸗ zichtet hatten. Der Stimmzettel entſchied dann vor⸗ läufig für Annweiler, während die endgültige Feſt⸗ legung erſt in kommender Hauptverſammlung er⸗ folgt. Die Treffwanderungen behandelte Ohler mit Bezug auf ſein früheres Rundſchreiben. Bezüglich der bekannten Lehrwande⸗ rungen verwies er auf die des laufenden Jahres, die unter Führung Prominenter der Wiſſenſchaft, wie Profeſſor Dr. Haeberle, Dr. Pöverlein, Dr. Sprater uſw. ſtattgefunden haben. Für 1931 ſeien unter Mitwirkung bekannter Wiſſenſchaftler Lehrwanderungen vorgeſehen nach dem Landſtuhler Bruch, der Verſuchsſtation der J. G. Farben Lim⸗ burgerhof, Heldenſtein⸗Schänzel, Dirmſtein und Pir⸗ maſens. Die nächſte Hauptwanderausſchu ß⸗ ſitzung werde nach früherer Zuſage in Wachen⸗ heim tagen. Auch über die Auszeichnung mit „Goldenen“ einigte man ſich erfreulich ſchnell, die noch nach 15⸗, 20⸗ und 25jährigem Wandern neben den bisherigen verliehen werden. Unter„Verſchie⸗ denes“ kamen Unfall und Haftpflicht zur Beſpre⸗ chung. Graß machte darauf aufmerkſam, daß der Verein eine Verſicherung gegen Unfall nicht kenne, wohl aber gegen Haftpflicht. In Verbindung damit erwähnte er, daß die Wanderer den Führern zu folgen hätten und es auch ihre Pflicht ſei, die gewählten Fahrgelegenheiten zu benutzen. Damit war die Tagesordnung erſchöpft. Graß machte auf die Nachmittags⸗Unterhaltung aufmerk⸗ ſam und forderte zu kräftiger Zuſammenwirkung im neuen Wanderjahr auf. Ein„Wiederſehen in Wachenheim!“ beſchloß die harmoniſch verlaufene Tagung. Fritz Schweitzer. ſchaft klar herausgeſtellt hatte, wies er die hier geplanten Maßnahmen zurück und konnte mitteilen, daß die Gewerk⸗ ſchaften hoffen, auf dem Verhandlungswege ſie abzuwen⸗ den. Auf die Bedeutung des Berufsſtandes der Behörden⸗ angeſtellten hinweiſend, ſchloß der Vorſitzende Kölmel die Verſammlung. „Männer⸗Suartett 1923“ Mannheim Das„Männer⸗ Quartett 1923“ Mannheim hiel am Samstag in ſeinem Probelokal„zum Neckarſtrand“ ſeine zahlreich beſuchte ſtebente ordentliche General ⸗ verſamlung ab. Nach Verleſung des Protokolls und des Geſchäftsberichts durch den Schriftführer K. Lukas erſtattete der Kaſſierer Anton Heck den Kaſſenbericht, der erfreulicherweiſe trotz der allgemeinen ſehr ſchlechten Wirt⸗ ſchaftslage mit einem erträglichen Ueberſchuß abſchloß. Der Vorſitzende Hch. Fritz jun ſprach den beiden Herren für ihre zur allgemeinen Zufriedenheit geleiſtete Arbeit den Dank aus und betonte beſonders die zuverläſſige und ſpar⸗ ſame Führung der Kaſſe durch Herrn Heck. Nach Ent⸗ laſtung des Geſamtvorſtandes fand Herr J. Hölzer noch anerkennende Worte für die bisherige Geſchäftsführung und übernahm die Vorſtandswahl, die folgendes Ergebnis hatte: 1. Vorſitzender: Heinrich Paſchold, 2. Vorſitzender Eugen Kern, Schriftführer: Karl Lukas, Kaſſierer: Anton Heck, Betſitzer: Heinrich Fritz ſen. Nachdem noch einige interne Angelegenheiten beſprochen waren, fand mit dem Abſingen des„Spielmannsliedes“ die würdig verlaufene Verſammlung ihren Abſchluß. 1 141. Jahrgang/ Nr. 333 77...( Deutſch-Evangeliſcher Frauenbund Die Ortsgruppe Mannheim hielt dieſer Tage ihre Mitgliederverſammlung ab. Nach der Be⸗ grüßung durch die 1. Vorſitzende, Fräulein Ida Scipio, erhielt Frau Luiſe Langer das Wort zu dem Bericht über die Babiſch⸗Pfälziſche Verbandstagung des DEß B. in Kaiſerslautern am 25. und 26. Oktober, Frau Langer ſchilderte den Verlauf der Tagung in lebendl⸗ ger, anſchaulicher Art. Sie erzählte, wie hübſch ſchon die Hinreiſe war durch den in allen Herbſtfarben prangenden Pfälzerwald, wie erfriſchend der feſtliche Empfang in Kaf⸗ ſerslautern. Die geſchloſſenen Mitgliederverſammlungen am Samstag nachmittag, in denen interne Verbandsfragen behandelt wurden, bildeten den Auftakt zu der Tagung, die unter den Leitgedanken„Zeitnöte der evangell⸗ ſchen Frauen und Mütter“ geſtellt war. Der Be⸗ grüßungsabend verlief in feſtlicher Weiſe. Am Sonntag morgen zuerſt ein Feſtgottesdienſt und dann als Höhepunkt der Veranſtaltung der Vortrag der erſten Bundes vorſitzen⸗ den, Frau D. Paula Müller⸗Otfried,„Unſer Weg unſer Ziel“. Durch herzliche Worte der Anerkennung für die hervorragende Haltung der pfälziſchen Bevölkerung und beſonders der Frauen während der ſchweren Beſatzungs⸗ jahre kam die Rednerin auf ihr eigentliches Thema, das ſie ihrer ganzen Perſönlichkeit entſprechend in glänzender redneriſcher Form durchführte. Der Nachmittag brachte noch einen Vortrag von Polizeiaſſiſtentin Frl. Boeß⸗ Heidelberg über„Die Auswirkungen des Geſetzes zur Be⸗ kämpfung der Geſchlechtskrankheiten“ und darauf ſprach als letzte Rednerin Frau Luiſe Lampert, Leiterin und Gründerin der Mütterſchule in Stuttgart über„Mütter⸗ ſorgen und Aufgaben in unſerer Zeit“. Ein geſelliger „Deutſcher Abend“ bildete den Schluß der Arbeitstagung, Frau Langers Bericht wurde von den Zuhörerinnen be⸗ geiſtert aufgenommen. Mit einem gemeinſamen Liede ſchloß die Verſammlung. Cätilienfeier Nach der kirchlichen Feſtveranſtaltung des Sonntags ge⸗ dachte der Cñäcilien verein Hl. Geiſt am Diens⸗ tag morgen in einem Requiem ſeiner Toten. Der Dienstag Abend verſammelte die aktiven und paſſi⸗ ven Mitglieder zu einer zeitgemäßen ſchlichten Jubiläumsfeier im Jugendheim der Heiliggeiſtpfarrei. Der Vorſttzende Heinrich Schreiner konnte neben dem Präſes, Stadt⸗ pfarrer Matt und der übrigen Geiſtlichkeit den Vertre⸗ ter des Stiftungsrates und verſchiedener kath. Organi⸗ ſationen begrüßen. Daß auch auf dem Gebiete der pro⸗ famen Muſik beachtenswerte Leiſtungen zu erwarten wa⸗ ren, zeigten oͤie vorgetragenen Chöre von Schubert, Rath⸗ geber, Abt und Fliersbach. Als Präſes des Cäcilienvereins warf Stadtpfarrer Matt einen eingehenden Rückblick auf die reiche und wechſelvolle Vereinsgeſchichte der verfloſſenen drei Jahr⸗ zehnte. Der Cäeilienchor der Hl. Geiſtkirche war ſtets beſtrebt, den richtigen Geiſt echter Kirchenmuſik zu wahren, Dank gebührt dafür ſeinen muſikaltſchen Leitern, den Herren Stadler, Broß mer, Kaufmann und Noth, daneben den Vereinsleitern Ballmanun und Walter— in der Kriegszeit Frau Mehrle⸗ Merz Das letzte Jahrzehnt brachte eine hervorragende Auf⸗ wärtsentwicklung, um die ſich in der Vereinsgeſchichte als Vo' ſitzende ͤie Herren Brehm, Thomas und Schrei⸗ ner verdient gemacht haben. Der derzeitige muſikaliſche Leiter, Chordirektor und Organiſt Alfred Häfner, der zugleich ſein 10jähriges Jubiläum als Kirchen⸗ muſiker begehen konnte, bot ſtets gediegene Kirchen muſtk, Ihm und ſeinem trefflichen Chor wird Dank geſagt. Zahl⸗ reiche Mitglieder können lobend erwähnt werden, die nahe au die Grenze der drei Jahrzehnte dem Chore angehören. Als einziges Gründungsmitglied und aktiver Sänger konnte Herr Eduard Schuh beſonders geehrt und ihm für ſeine treue Mitarbeit gedankt werden. Mit dem Donk an Chor und Führer wurde der Wunſch verbunden, daß auch fernerhin der Cüeilienchor Hl. Geiſt ſein großes Können in den Dienſt ſeiner Schutzpatronin ſtelle. Der unterhaltende Teil brachte ein Luſtſpiel, das von den Damen Hügel und Scheuermann, den Herren Vogt, Hartmann, Eiſenbacher und Giegrich mit großem Erfolg aufgeführt wurde. Chormitglied Emil Trabold bot mit ſeiner ſympathiſchen Stimme zwei Tenorſoli. Das Philharmoniſche Orcheſtet machte Feier⸗ und Stimmungsmuſik. ne. Verantwortlich: Richard Schönfelder. 4 IEEIMS-KAL EDER Sonntag, 30. November Odenwaldklub Ortsgr. Maunheim⸗Lndwigshafen E..: Wanderung: Neckarhäuſerhof— Waldwimmersbach— Neckargemünd. Mannheim Hauptbahnhof ab.34 Uhr, Sonntagskarte Neckargemünd R..50 und Anſchluß⸗ karte Neckargemünd— Neckarhauſen, die am Schalter Mannheim gelöſt werden kann, 40 3. Roſenkreuzer⸗Gemeinſchaft. Eine Beretgiaung für chriſ⸗ liche Myſtik. Oeffentlicher Vortrag. Frau Nau⸗Köhlet, Frankfurt, ſpricht über:„Aſtrologie als Gottesdienst in der ſtädtiſchen Hochſchule für Muſik, Mannheim, I. 2. 9, abends.00 Uhr Eintritt frei! 11784 Studiengruppe Mannheim⸗Ludwigs hafen. Dienstag, 2. Dezember Kurzſchriftverein Gabelsberger von 1874, Hans⸗Thoms⸗ Schule, D 7, 22: Dienstags und Freitags 19.30— 21.00 Uhr: Anfänger⸗ u, Fortbildungskurſe für Einheitskurzſchrift. Donnerstag, 4. Dezember Bad.⸗Pfälziſcher Luftfahrtverein, Mannheim: Treffpunkt jeden Donnerstag abend im Palaſthotel „Mannheimer Hof“, Klublokal in den Kellerräumen, neben der Weſhenſtephanſtube.— Motorflugſchule jeden Abend ab 6 Uhr auf dem Flugplatz. Samstag, 6. Dezember Harmonie⸗Geſellſchaft Mannheim, D 2. 6: 16 846 Winterfeier.30 Uhr für die Angehörigen der Har⸗ monie⸗Geſellſchaft. Karten Freitag im Sekretariat. — Nachdruck verboten.— N wollen andern Tages für die Arbeit wieder frisen sein. 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Man„japst“ nach Lüuffi, um von neuem weiferzu lachen, zu lachen, das einem die Tränen in den Im Beiprogramm u..: 8 1 eee 22* A te Floſſes Tempo len Melodien der Helden JTönende Wochenschau ernster * Gesunder Humor Wunderschöne Aufnahmen Sowie Werner Fütterer und Betty Amann in dem neuen Tonfilm O alte Burschenherrlichkeit. Ein Tonfilm, der das heufige Leben der Studenſen zeigi und in dem die verirau- schenlieder von neuem erklingen. Ein Lied von fröhlicher Jugendzeit und 1 Albortff um um G 7. RN Id 7 1 1 5 neee Ein Farbenfilm in noch nie dagewesener Vollendung 2 5 Slade u L UA 2222 E ewig fungen Bur- Arbeit. Wegen des großen Andranges in den Abendvor- stellungen bitten wir höflichst, die Nachmittags- vorstellungen zu besuchen. Original- Aufnahmen von Heidelberg Beginn: 3, 5, 7..30 Uhr Sonntags 2 Uhr Im tönenden Beiprogramm: Micku-Maus im Urwald Anfang 3 Uhr Jugendliche haben Zutritt National-Theater Mannheim Samstag, den 29. November 1930 Vorstellung Nr. 92. Miete B Nr. 12 AI d a Große Oper in vier Akten v. Giuseppe Verdi Musikal. Leitung: Ernst Cremer Spielleitung: Richard Hein Tänze: Aennie Häns Anfang 19.30 Uhr Ende 22.453 Uhr Personen: Der König Albert Weig Amneris, seine Tochter Melitta Amerling Landestheat. Braunschweig a. G. Aida, äthiopische Sklavin Gertr. Bindernagel Radames, Feldherr Gustav Wünsche Ramphis, Oberpriester Wilhelm Fenten Amonasro, König v. Aethiopien Aidas Vater Ein Bote Eine Priesterin Sydney de Vries Fritz Bartling Gussa Heiken Neues Theater im Rosengarten Samstag, den 29. Oktober 1930 Für die Theatergemeinde„Freie Volksbühne“ Abt. 2125, 3135, 101-108, 146167, 420— 425 5 und Gruppe S: MISS ISS IP PI Schauspiel in 3 Akten von Georg Kaiser Inszenierung: Gerhard Storz Anfang 20 Uhr Ende 21.45 Uhr Personen: Willy Birgel Elisabeth Stieler Karl Marx Joseph Renkert Ernst Langheinz Fritz Linn Noel Kehoe Doris Thompson Oliver Flynn Matthew Isham Stimson, Staatskommissar Creß, Sekretär General Hans Godeck Offizier Gustl Römer-Hahn Nathan, ein Farbiger Hans Simshäuser Erste ö ad AnnemariesSchradiek Zweite Helene Leydenius Fritz Walter MAH ON ET TEN- EAT ER . Künstler Abschleds- Vorstellungen 1 Samstag und Sonntag 8. Casino-s aal 45 Goethe im Examen Hierauf: Die Nürnberger Puppe. Samstag, Sonntag 4 Uhr: Letzte Kufflührg.: Ein Mann Trotadero im Apolte Samstag abend 11 Uhr mit verlängerter Polizeistunde FESI-A SEID mit Tan zu Ehren der Mitglieder der Rotter- bühnen und des 8252 Kammersängers Hans Gredinger. Samstag abend 8 Uhr TANZ ina GOIldse el TAN Schule R. 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Nachmittags 3 Uhr Beginn: Apollo- Thealer Mannheim Nee Ra Tel. 21624 Heute Samstag abend 8 Uhr Morgen Sonntag nachm. 4 Die letzten 3 Vorstellungen der Berliner Notterbühnen Wiederauftreten oon Kammersänger Hans Gredinger in seiner Glanzrolle als Prinz SOU PON G in LEHARS Lund des Lächelns isa: Else Peppler 2, abends 8 Uhr Heute Samstag nachm. 4, Sonntag nachm. 2 Uhr Die letzten 2 Märchen- vorstellungen Rotkäppchen u. der Wolf Bekleidung für Herren, Damen und Kinder kauft man in unserem Spezial-Hausl Wir bieten Ihnen auf Grund unserer Spezial- slerung und 40 jährigen Erfahrung Gewähr für bewährte Qualitäten und größte Preiswürdigkeit wie nur wir Sie ihnen zu bel einer Auswahl, bieten in der Lage sind. Vergleichen Sie unsere Preise Herren- Sportanzüge w. 49.- 89. Herren-Skianzüge Damen-Skikostüme. 32. 68. e 32. 49. 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