9 N — — — 2 1 . N * 1 Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, W Oppauer Straße 8, wöchentlich 12 mal. zuzüglich Zuſtellgebühr. Abholſtellen: Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe Ne Friedrichſtraße 4, 8e Luiſenſtraße 1. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Neue Mannhelmer Seitun Mannheimer General-Anzeiger Einzelpreis 1 9 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 3. Dezember 1930 141. Jahrgang— Nr. 561 Die Notverorònung vor dem Reichstag Anträge auf Aufhebung der Notverordnung— Ein Vertrauensantrag der Nationalſozialiſten als takliſches Manöver Beginn der Eröffnungsſitzung heute um 3 Ahr Vorgefechte Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Dezember. Heute nachmittag um 3 Uhr tritt nach längerer Beratungspauſe der Reichstag wieder zuſammen. Ob außer dem Haushaltsplan für 1931 auch gleich die Notverordnung auf die Tagesordnung ge⸗ ſetzt wird, iſt noch ungewiß. Der Aelteſtenrat, der ſich am Vormittag verſammelt, wird möglicherweiſe in dieſem Sinn entſcheiden. Dann würde die Not⸗ verordnung mit der erſten Leſung des Etats ver⸗ bunden und in einer Debatte gemeinſam mit ihm erörtert werden. Andernfalls käme, wie man in Regierungskreiſen zu rechnen ſcheint, die Notverordnung erſt am Don⸗ nerstag zur Sprache. Die heutige Sitzung wird ver⸗ mutlich nach der Rede des Reichsfinanzminiſters Dietrich, der ſelbſtverſtändlich auch bereits die neue Notverordnung in den Rahmen ſeiner Etats⸗ betrachtungen einbeziehen wird, abgebrochen werden, um den Fraktionen wie üblich Gelegenheit zur Be⸗ ratung zu geben. Am Donnerstag würde dann die Ausſprache beginnen, die durch eine Er⸗ klärung des Kanzlers eingeleitet werden ſoll. Die Abſtimmungen ſollen möglichſt bis Ende der Woche herbeigeführt werden. Dem Reichstag liegen bereits Anträge der Nationalſozialiſten und der Deutſchn tionalen vor, die das Außerkrafttreten der Notverord⸗ nung verlangen. Die Kommuniſten werden ſelbſtverſtändlich dieſem Beiſpiel folgen. Im„Vorwärts“ wird ſchon heute erklärt, daß die Sozialdemokraten den fingierten Ver⸗ krauensantrag der Nationalſozialiſten, wenn er überhaupt zur Abſtimmung geſtellt werden ſoll, ablehnen würden. Kein vernünftiger Menſch werde erwarten, daß die Ablehnung„einer ſolchen Kaſperliade“ irgendwelche politiſche Konſequenzen haben könne. Mittlerweile haben ſich in den Ausſchüſſen bereits einige heftige Vorgefechte abgeſpielt. Im Auswärtigen Ausſchuß iſt ein vom Zentrum, der Deutſchen Volkspartei und der Bayeriſchen Volkspartei eingebrachter An⸗ trag gegen die polniſchen Uebergriffe angenommen worden, deſſen erfreuliche Schärfe man nur billigen und begrüßen kann. Es haben dann aber weiter einige Entſchlteßungen eine Mehrheit gefunden, über deren Zweckmäßigkeit man ſehr geteilter An⸗ ſicht ſein kann. Sie verlangen den Abbruch der Handelsvertragsverhandlungen mit Polen, den Widerruf des Liquidationsabkommens und die Abberufung der deutſchen Vertreter aus der Genfer Abrüſtungskommiſſion und ſind gegen die Stimmen der Deutſchen Volks⸗ partei, des Zentrums und der Sozialdemokraten, alſo gegen die Regierung, und zwar nach ausdrück⸗ licher Warnung des Außenminiſters Dr. Cu r⸗ Alus angenommen worden. Ueber die praktiſche Durchführbarkeit dieſer Agitationsanträge haben ſich ihre Befürworter offenbar nicht den Kopf zerbrochen. Da der deutſch⸗polniſche Handelsvertrag bereits vor ongten vom deutſchen Geſandten und polniſchen Außenminiſter paraphiert worden iſt, könnte höch⸗ ſtens gefordert werden, daß die Regierung den Han⸗ belspertrag dem Reichstag nicht zur endgültigen An⸗ nahme vorlegt. Noch weit größere Schwierigkeiten würde eine Rückgängigmachung der vom Reichstag und Reichspräſidenten bereits erteilten Genehmigung zur Rgtifizierung des Liquidationsabkommens be⸗ keiten. Seleſt dem Hugenbergſchen„Tag“ ſcheinen nachträglich einige Bedenken gekommen zu ſein, denn er möchte die Anträge nur als„Maß ſtab der all⸗ epeinen Erregung“ gewertet ſehen. Da die Entſchließungen des Auswärtigen Ausſchuſſes für die Regierung nicht bindend ſind, entſtehen unmittelbare Komplikationen Herrn Curtius nicht. 5 Aenderung des Bankgeſetzes? Der Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter und der Reichsfinanzminiſter haben em Reichstag jetzt erneut den Geſetzentwurf zur enderung des Bankgeſetzes vorgelegt, der ſchon im alten Reichstag eingebracht worden war, damals aber zurückgeſtellt worden iſt. Drohende Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Dez. Ueber die Lage im Reichstag herrſcht ganz allge⸗ mein die Auffaſfſung, daß die Anträge auf Auf ⸗ hebung der neuen Notverordnung mit einer kleinen Mehrheit abgelehnt werden. Der Kanzler kann auf die Stimmen des Zentrums, der Bayeriſchen und der Deutſchen Volkspartei, des chriſtlich⸗ſozialen Volksdienſtes, der Staatspartei, der linksſtehenden Bauerngruppen und der ſozialdemo⸗ kratiſchen Fraktion rechnen. Auch der Volksnatio⸗ nalen dürfte er ſicher ſein, denn im„Jungdeutſchen“ wird dem Kabinett ausdrücklich zugeſtanden, daß mit der Verkündung der Finanzgeſetze mit Hilfe des Ar⸗ tikels 48 der in der jetzigen Lage einzig mögliche Schritt getan werde. Rechnet man die Stimmen der Wirtſchaftspartei der Oppoſition zu, ſo kommt für die Regierung ein Plus von 10 bis 20 Stimmen heraus. Im„Lokal⸗Anzeiger“ hat der Vorſitzende der deutſch⸗ nationalen Reichstagsfraktion, Dr. Oberfohren, einen verſchärften Widerſtand gegen die Regierung Brüning angekündigt. Dieſe Parole iſt ausgegeben worden, nachdem Herr Hugenberg in ſeiner faſt 255ſtündigen Unterredung mit dem Kanzler ſich zu weiteſtgehendem Entgegenkommen bereit erklärt haben ſoll, unter der einen Hauptbedingung, daß in Preußen eine Aenderung der Verhältniſſe eintrete.„ 5 Inzwiſchen aber hat der Kanzler bereits, leider, unter recht erheblichen Opfern mit den Sozial ⸗ demokraten paktieren müſſen. Die„Ger⸗ mania“ hat nicht ſo unrecht, wenn ſie den Rechts⸗ kreiſen vorwirft, daß ſie ſelbſt zu dieſer Entwicklung durch ihre negative Einſtellung ſehr weſentlich bei⸗ getragen hätte. Daß die Sozialdemokratie für ihre à la suite⸗Stellung ſich einen anſehnlichen Preis zah⸗ len laſſen würde, war vorauszuſehen, und es ſind ſpäte Tränen, wenn die Kreuzzeitung“ darüber klagt, daß die Politik des Kabinetts Brüning darauf hinauslaufe,„das herrſchende Syſtem durch ein ſchein⸗ diktatoriſches Verhalten“ zu retten. Gefahren Die„Börſenzeitung“ hält die Gefahr einer dauernden Abhängigkeit des Kabinetts von den So⸗ zialdemokraten für ſo groß, daß ſie es offenbar lieber ſähe, wenn eine Mehrheit die Notverordnung zu Fall brächte.„Würde der Reichstag die Auf⸗ hebung der Notverordnung beſchließen, ſo be⸗ ſtände für den Kanzler die Möglichkeit, zurück⸗ zutreten. Ein von Linkseinflüſſen gereinigtes, vom Reichspräſidenten berufenes Kabinett könnte dann die Zügel in die Hand nehmen und ohne Rück⸗ ſicht auf den Reichstag, den wir ſchon mehrfach als arbeitsunfähig kennzeichnen mußten, das tun, was die Not des Vaterlandes in den nächſten Monaten er⸗ heiſcht.“ Das Blatt überſieht, daß inzwiſchen das Chaos hereinbrechen würde, das der Finanzminiſter Dietrich deutlich genug geſchildert hat, wenn mit dem Inkrafttreten der Not⸗ verordnung nicht die Möglichkeit geboten würde, über die finanzielle Kriſe des Jahresendes hinweg⸗ zukommen. Ein Sturz des Kabinetts im gegen⸗ wärtigen Augenblick würde der kommuniſti⸗ ſchen Agitation, die landauf, landab die Brand⸗ fackel ſchwingt, einen unerhörten Antrieb geben. Was ſich in Chemnitz abſpielte und was, wie zu befürchten wir allen Grund haben, ſich in anderen Städten Deutſchlands wiederholen wird, ähnelt ver⸗ zweifelt den Methoden, mit denen die Bolſchewiki während der Kerenſki⸗Zeit in Moskau und Peters⸗ burg den Staat unterminierten. Schon gehen Gerüchte um, daß es beim Wie⸗ derzuſammentritt des Reichstags am Mitt⸗ woch zu Straßenunruhen in Berlin kommen werde. Im Goebbelſchen„Angriff“ wird angekündigt, daß Demonſtrationen und Gewalttaten ge⸗ plant ſeien, die ſpäter den Nationalſozialiſten zur Laſt gelegt werden ſollen. Gerade der preußi⸗ ſchen Regierung kann man nicht oft genug zu Ge⸗ müte führen, daß ſte in ihrem Kampf gegen die nationalſozialiſtiſche Bewegung die weit größere Gefahr, die von den Kommuniſten her droht, überſieht. Der Moskauer Sabotage-Prozeß Meldung des Wolffbüros 0 Moskau, 2. Dez. Im Laufe feiner geſtrigen Sitzung kam der Oberſte Gerichtshof, einem Bericht der Telegraphen⸗ Agentur der Sowjetunion zufolge, auf die Verneh⸗ mung der Angeklagten über ihre Schädlingstätigkeit auf dem Gebiete des Kraftwirtſchaftsauf⸗ baues, der Brennſtofförderung und des Brennſtoffabſatzes. Der Angeklagte Ramſin ſagte aus, im Frühjahr 1927 habe die Induſtriezen⸗ trale noch unter der Führung von Paltſchinſki Direk⸗ tiven ausgearbeitet, um die Entwicklung der Brenn⸗ ſtofförderung aufzuhalten. Ferner ſei die Löſung der Frage, von Moskau nach dem Donez⸗ becken eine große Eiſenbahnlinie zu bauen, mit allen Mitteln verzögert worden. Die Schädlinge in der ſtaatlichen Planwirtſchaftskommiſſion ſeien für den Bau dieſer Linie eingetreten, während die in der Verkehrskommiſſion tätigen Schädlinge die entgegen⸗ geſetzte Meinung verfochten. Ferner ſuchte Ramſin zu beweiſen, daß er ſich perſönlich bei ſeinen wiſſen⸗ ſchaftlichen Arbeiten und bei ſeiner Tätigkeit in dem von ihm geleiteten wärmetechniſchen Inſtitut nicht von den Grundſätzen der Schädlinge leiten ließ. Im Laufe des Verhörs mußte er jedoch zugeben, daß er auch im wärmetechniſchen Inſtitut die Aus⸗ nutzung praktiſcher wiſſenſchaftlicher Erfolge zu ver⸗ hindern ſuchte. Ramſin erklärte zum Schluß: Durch die Schädlinge in der ſtaatlichen Planwirt⸗ ſchaftskommiſſion verzögerten wi r die Stromlieferung des Donezbeckens und hielten dadurch auch die Mechaniſierung der Kohlenförderung auf. Bei der Erörterung dieſer Frage traten die Schädlinge des Oberſten Volkswirtſchaftsrates für die Elektriſierung des Donezbeckens auf, während ſich die Schädlinge in der ſtaatlichen Planwirtſchafts⸗ kommiſſion dem widerſetzten. Der Angeklagte Laritſchew bekundete, daß es den Schädlingen im Donezbecken gelang, den Bau mittelgroßer und kleiner Gruben in den Vordergrund zu rücken unter dem Vor⸗ wande, daß der Bau von großen Gruben zu lange Zeit in Anſpruch nehmen würde. Von 200 vor⸗ gemerkten kleinen und mittelgroßen Gruben haben ſich nur 90 als rentabel erwieſen. Auf eine Frage des Staatsanwalts er⸗ klärte der Angeklagte, daß nach dem Schachtyprozeß die Schädlingstätigkeit in den Gruben unmöglich ge⸗ worden ſei. Dieſe Tätigkeit ſei deshalb auf das Ge⸗ biet der Aufſtellung irreführender Pläne verlegt wurden. Als Laritſchew dann noch verſchiedene Methoden der Schädlingstätigkeit in der Oelin duſtrie aufzählte, nannte er eine Reihe bekannter Ingenieure, die dieſe Schädlingsarbeit be⸗ treiben ſollen. Vom Gerichtsvorſitzenden gefragt, bekannte Kli⸗ nikow, daß er als Vorſitzender der Induſtrie⸗ Sektion der ſtaatlichen Planwirtſchaftskommiſſion be⸗ wußt die Pläne der Schädlinge unterzeichnete. Die ſchottiſchen Bergarbeiter ſtreiken weiter — Glasgow, 3. Dez. Die Delegiertenkonferenz der ſchottiſchen Bergarbeiter hat beſchloſſen, die am Donnerstag in London zuſammentretende Konferenz des Bergarbeiterverbandes mit der Lage zu befaſſen. Dem Vernehmen nach beſteht keine Neigung, den Streik abzubrechen. Die Tragpfeiler wanken Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 3. Dezember Im britiſchen Weltreich mehren ſich die Beſtre⸗ bungen der Loslöſung von England, ſeit die letzte Reichskonferenz die Selbſtändigkeit der Reichs⸗ länder auch in Einzelheiten der Verfaſſung deutlich feſtgelegt hat. Nachdem vor einigen Tagen Kanada eine Bewegung eingeleitet hat, durch die es aus einem britiſchen Dominium zum Königreich mit einem Vizekönig zu werden beabſichtigt, wird heute bekannt, daß in Auſtralien zum erſten Male ein auſtraliſcher Bürger zum Generalgouverneur ernannt wurde. Die offizielle Verlautbarung, deren Wortlaut ebenſo neuartig wie intereſſant iſt, ſagt, daß der König auf Empfehlung des auſtraliſchen Premier⸗ miniſters Seullin den Oberſten Richter Auſtraliens, Sir Iſaae Jſaaes zum Generalgouverneur des auſtraliſchen Bundesſtaates ernannt hat. Der bis⸗ herige Gouverneur war der engliſche Lord Stone⸗ haven. Sir Iſaac Iſaaes iſt in Melbourn geboren, und zwar als Sohn eines Schneiders. Er iſt ſchon mehrfach Mitglied von Kabinetten geweſen und hat ſeit vielen Jahren die höchſte Stellung im Richter⸗ ſtande in Auſtralien inne. Die Neuerung, wonach der Generalgouverneur, d. h. der Vertreter der britiſchen Krone in Auſtra⸗ lien, auf Empfehlung des auſtraliſchen Premier⸗ miniſters ernannt wird, bedeutet nichts weniger, als daß die Londoner Regierung in dieſem wichtigen Punkt nicht mehr das Eingriffsrecht in die Angelegenheiten der Reichsländer hat. Es iſt zu beachten, daß es ſich hier nicht um eigent⸗ liche innere Politik der Dominien handelt, die ſchon ſeit längerer Zeit dieſen völlig überlaſſen war, es iſt vielmehr die einzige ſtaatsrechtliche Verbindung zwiſchen dem Reichsland und dem Mutterland, näm⸗ lich der Vertreter der Krone, deſſen Beſtimmung jetzt ebenfalls den Dominien überlaſſen bleibt. Um dieſe Fragen haben offenbar hinter den ver⸗ ſchloſſenen Türen der Reichskonferenz heftige Kämpfe ſtattgefunden und die Verlautbarung er⸗ regt denn auch außerordentliches Aufſehen und dürfte für die Beurteilung der weiteren Entwicklung des britiſchen Weltreiches von erheblicher Bedeutung ſein. Die franzöſiſche Kabinettskriſis Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 2. Dez. Selten boten die Wandelhallen in Kammer und Senat ein ſo belebtes Bild wie am geſtrigen Montag, Die Erwartung einer Kabinettskriſe, mit der man nach den neueſten Enthüllungen über Beziehun⸗ gen von Kabinettsmitgliedern zum Ouſtriekon⸗ zern rechnen konnte, hatte alle Deputierten und Senatoren frühzeitig von ihren Sonntagsreden aus den Wahlkreiſen zurückgerufen. In der allgemeinen Nervoſität fanden die phantaſtiſchſten Gerüchte ſchnelle Verbreitung. Man ſprach von Rücktrittsabſich⸗ ten des Handelsminiſters Flandin, des Bubgek⸗ miniſters Germain⸗ Martin, des Miniſters für öffentliche Arbeiten Pernot, ja ſogar der Ge⸗ ſamtrücktritt des Kabinetts ſchien in gewiſſen Augenblicken eine ausgemachte Tatſache zu ſein. Außer dem allezeit jovialen Senator und Juſtiz⸗ miniſter Chéron taucht immer wieder der Name Poincarés als neuer Regierungschef auf Die ganz Hellhörigen wollten bereits wiſſen, daß ſich Poincaré die Mithilfe einer Reihe von Radikal⸗ ſozialen geſichert hatte, die bereit waren, die Rei⸗ hen ihrer Partei zu verlaſſen, um die Kabinetts⸗ bildung zu ermöglichen. Tardieu empfing während deſſen unermüdlich die Mitglieder ſeines Kabinetts zu ununterbrochenen Konferenzen. Einmal handelte es ſich in ſeinen Aus⸗ ſprachen mit Finanzminiſter Reyn aud und dem Bankpräſidenten More um die Ausſchaltung von neuen Börſenſchwierigkeiten, die den Zuſammenbruch einer weiteren Börſengruppe zu bringen drohten. Zum andern antwortete Tardieu auf die vom Vorſitzenden des parlamentariſchen Unterſuchungs⸗ ausſchuſſes in der Ouſtricangelegenheit an ihn ge⸗ richteten Fragen. Weit mehr als 20 Briefe ſoll Tar⸗ dieu im Laufe des Tages an Marin geſchickt haben, und am Abend fand ſchließlich noch eine private Aus⸗ ſprache zwiſchen den beiden Politikern ſtatt. Tardien hängt mit fabelhafter Zähigkeit an ſeinem Amt, deſſen Beibehaltung für ihn zur unbedingten Preſtigefrage worden iſt. 2. Seite/ Nummer 561 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 3. Dezember 1989 Was bringt die Notverorönung? Ein Auszug aus 87 Seiten Reichsgeſetzblatt 1. Teil: 1 Anderung der allen Nolveroroͤnung Der erſte Teil der„Verordnun g des Reichs⸗ präſidenten zur Sicherung von Wirt⸗ ſchaft und Finanzen“ trägt die Ueberſchrift „Aenderung der Verordnung des Reichspräſidenten vom 26. Juli 1930“. Im Kapitel 1 wird die Gemeindegetränkeſteuer, die neben der Gemeindebierſteuer beſteht, auf das Rechnungsjahr 1931 beſchränkt. Der Reichsfinanz⸗ miniſter kann die Berechtigung der Erhebung für einzelne Getränke vom 1. Januar 1931 ab aufheben, aber nicht von Trinkbranntwein und Schaumwein. Aus der Bürgerſteuer ſind weiter herausgenommen die Perſonen, die Ar⸗ beitsloſenunterſtützung beziehen und die Sozialrent⸗ ner. Der Landesſatz wird für Perſonen mit einem Jahreseinkommen von nicht mehr als 4500 Mark auf mindeſtens 6 Mark, bis 6000 Mark auf mindeſtens 9 Mark, bis 8000 Mark auf mindeſtens 10 Mark, bis 12000 Mark auf 18 Mark, bis 16000 Mark auf 24 Mark beſtimmt werden. Die höheren Einkommen ſind weiter geſtaffelt belaſtet. Die Höchſtgrenze iſt 2000 Mark bei den Einkommen über 500 000 Lark. In Kapitel 2 wird die alte Notverordnung dahin abgeändert, daß Arbeits loſe, die das 16. Lebens⸗ jahr noch nicht vollendet haben, Anſpruch auf Arbeits⸗ loſenunterſtützung nur dann haben, wenn ihnen kein familienrechtlicher Unterhaltungsanſpruch zuſteht. Bei der Krankenverſicherung wird beſtimmt: Dauert die Krankheit länger als zehn Tage, ſo fällt dte Arzneigebühr. Von der Verpflichtung, den Krankenſchein zu bezahlen, ſind befreit alle Arbeitsloſen, Jnvalidenrentner, Unfallrentner und aus der Reichsverſorgung unter⸗ ſtützte Schwerverletzte und Schwerbeſchädigte, ferner Tuberkuloſe und Geſchlechtskranke, die ihre Bedürf⸗ tigkeit beſcheinigen laſſen. In dringenden Fällen kann der Krankenſchein nachher geholt werden. Die oben bezeichneten Perſonenkreiſe ſind auch von der Gebühr befreit. Außer einer Reihe weiterer Aenderungen der Krankenverſicherung wird noch beſtimmt, daß der Anſpruch auf die Gebühr nicht durch Vertrag aus⸗ geſchloſſen werden kann. 2. Teil: Sicherung des Haushalts Der zweite Teil ber Notverordnung— Sicherun⸗ gen des Haushalts— faßt unter Kapitel 1 das Geſetz über die Ausgabenbegrenzung zuſammen. Danach dürfen die Haushaltspläne von Reich, Ländern und Gemeinden für 1932 und 1933 in der Geſamtſumme der Ausgaben nicht höher ſein als für das Rechnungs⸗ jahr 1931. Ausnahmen werden nur unter ganz be⸗ ſtimmten Vorausſetzungen zugelaſſen. Kapitel 2: Gehaltskürzung, ſieht die Kür⸗ zung um 6 Prozent vom 1. Februar 1931 ab vor für die Reichsbeamten und Soldaten der Wehrmacht, die Warte⸗ und Ruhegeldempfänger des Reichs, die Hin⸗ terbliebenen. Für den Reichspräſtdenten, den Reichs⸗ kanzler und die Reichsminiſter iſt die bekannte 20pro⸗ zentige Kürzung feſtgelegt. Von der Kürzung be⸗ freit ſind Jahresbeträge unter 1500 Mark. Die Länder kürzen die Bezüge bei ſich und den Gemeinden. Soweit Beamte und andere Perſonen wohlerworbene Rechte nach Artikel 129 Abſatz 1, Satz 3 der Reichs⸗ verfaſſung haben, werden dieſe Rechte nicht berührt. Um die gleichen Kürzungs möglichkeiten für die An⸗ geſtellten des Reichs, der Länder und der Gemeinden herbeizuführen, können Tarif⸗ und Einzelanſtellungs⸗ verträge mit einer Iriſt von einem Monat zum 31. Januar 1931 gekündigt werden. Reichsbank und Reichsbahngeſellſchaft kürzen von ſich aus. Den öffentlich⸗rechtlichen Religionsgeſellſchaften bleibt eine Viertes Alademie⸗Konzert Soliſt: Rudolf Serkin Romantik und Impreſſiontsmus bildeten die Eckpfeiler eines ziemlich bunten Programms, in deſ⸗ ſen Mitte Reger mit ſeinem ſelten gehörten Klavier⸗ konzert ſtand. Eine aufſteigende Linie ließ ſich le⸗ biglich in der wachſenden Beifallsfreudigkeit des Pu⸗ blikums erkennen, das dem jugendlichen Serkin herzliche Ovationen bereitete und ſich die wärmſten Belfallskundgebungen für den brillant inſtrumen⸗ ktexten Debuſſy aufgeſpart hatte. Gewiß hat ſich Generaliſſimus Joſ. Roſenſtock den Dank aller Schumann⸗Verehrer verdient, indem er die klar auf⸗ gebaute und beſonders glücklich orcheſtrierte Ouver⸗ türe zur gänzlich verſchollenen Oper„Genovefa“ aus ihrem Dornröschen⸗Schlaf erweckte. Für Regers enorm ſchwieriges, allem äußeren Glanz abholdes Klavierkonzert hat ſich der in ſeinem Bildungsgang früh mit Bach und Reger vertraut ge⸗ wordene und in ſeiner Pflege der Regerſchen Muſik durch ſeinen Partner Adolf Buſch nachhaltig be⸗ ſtärkte Rudolf Serkin eingeſetzt und es dank ſeiner einzig daſtehenden Impulſivttät, die ſich gelegentlich in haſtigen eckigen Bewegungen äußerte, fertig ge⸗ bracht, das Publikum für ein Werk zu erwärmen, ja zu begeiſtern, dem zum Publikumserfolg ſo ziemlich alles fehlt. Tſchaikowsky und kaver Schar⸗ wenka verſtanden ſich viel beſſer darauf, ein Klavierkonzert mit allem nötigen Glanz auszuſtatten, auf den— um es offen zu ſagen— ein Klavierkonzert nun einmal angewieſen iſt, um ſich in der Gunſt der Virtuoſen und des Publikums zu behaupten. Regers verinnerlichte Tonſprache gelangt von allen Hinder⸗ niſſen ungehemmt am eheſten im getragenen Mittel⸗ ſatz zur Geltung und hier entfaltete der Interpret Serkin ſeine volle Stärke in der ſübtilen Abtönung der gedankenbeſchwerten Harmonien, wo das allzu⸗ viel beſchäftigte Orcheſter vorübergehend pauſierte. Der dickbepackte Klapterfatz ſchaltet von vornherein jede brillante Wirkung aus. Um ſo höher iſt das Verdienſt, oder beſſer geſagt die Bekenntnisfreudig⸗ keit Serkins einzuſchätzen, der dank ſeiner muſikali⸗ ſchen Energien der Regerſchen Kompoſition Wirkun⸗ entſprechende Kürzung überlaſſen. Dieſe drei Kör⸗ perſchaften ſind zu ſinngemäßen Kündigungen berech⸗ tigt. Nach Durchführung der Gehaltskürzung wird die„Reichshilfe“ nicht mehr erhoben. Der Stellen⸗ vorbehalt für Verſorgungsanwärter wird bis 1935 auf mindeſtens 75 Prozent erhöht. Die Geiſtlichen und Lehrer gelten als Beamte. Die Vorſchriften die⸗ ſes Kapitels treten mit Ausnahme des Paragraphen, der den Stellenvorbehalt behandelt, am 31. Januar 1934 außer Kraft. Kapitel 3— Tabakſteuer— legt die einzelnen Steuerſätze feſt und führt die im weſentlichen bekann⸗ ten Beſtimmungen auf. Bei Tabakhändlern und Tabakverarbeitern vorhandene Vorräte unterliegen der Nachverzollung. Auch die Vorſchriften des Kapitels 4— Zu⸗ ſchläge zur Einkommenſteuer im Rech⸗ nungs jahr 1931— bringen für die Einkommen über 8000 Mark, die Ledigen und die Aufſichtsrats⸗ mitglieder bereits bekannte Beſtimmungen. 3. Teil: Steuervereinfachung Der dritte Teil regelt die Steuervereinfachung und die Steuervereinheitlichung in dem Sinne der Veröffentlichung der Reichsregierung vom 30. Sep⸗ tember. Kapitel 1 regelt den Geſamtplan der Steuerver⸗ einfachung, Kapitel 2 die Neuregelung der Grundſtener, die in Zukunft einheitlich als Landesſteuer erhoben wird. Die Ueberlaſſung an die Gemeinden beſtimmt ſich nach Landesrecht. In zehn Abſchnitten wird die Steuerpflicht, die Beſteuerungsgrundlage und die Beſteuerungsſätze, die Zerlegung der Beſteuerungs⸗ grundlage, die Feſtſetzung und Erhebung der Steuer und die Frage der Uebergangs⸗ und Schlußvorſchrif⸗ ten geregelt. Kapitel 3 gibt der Gewerbeſteuer denſelben Charakter wie der Grundſteuer. Sein Auf⸗ bau entſpricht dem des vorhergehenden Kapitels. Ka⸗ pitel 4 behandelt die durch die Neuordnung notwen⸗ dig werdende Steueranpa ſſung. Es ändert die Reichsabgabenordnung, das Reichsbewertungs⸗ geſetz, das Finanzausgleichsgeſetz und eine Reihe ſonſtiger Reichsſteuergeſetze, darunter das Einkom⸗ menſteuergeſetz vom 10. Auguſt 1925, das Vermögens⸗ ſteuergeſetz vom gleichen Tage mit der bemerkens⸗ werten Beſtimmung, daß die Vermögensſtener erſt bei Vermögen über 20000 Mark erhoben wird. Kapitel 5 nimmt Unternehmen, deren Geſamtumſatz einſchließlich des ſteuerfreien Teils 5000 Mark nicht überſteigt, von der Umſatzſteuer aus. Kapitel 6 ordnet Erhebungen zur Steuerpflicht der öffentlichen Betriebe an. Kapitel 7 ermächtigt die Reichsregie⸗ rung mit Zuſtimmung des Reichsrats, die bereits be⸗ kannte Steueramneſtie zu erlaſſen. Dieſer Teil 3 der Notverordnung iſt mit ſeinen zahlreichen Einzelbeſtimmungen außerordentlich umfangreich. 4. Teil: Senkung der Realſteuern Der 4. Teil bringt in zwei Kapiteln die Sen⸗ kung von Realſteuern und Verkehrs ⸗ ſteuer n. Die Realſteuern, nämlich die Grund⸗ und die Gewerbeſteuer der. Länder und Gemeinden, wer⸗ den vom 1. April 1031 ah geſenkt, und zwar die Grundſteuer um 10 und die Gewerbeſteuer um 20 vom Hundert. Für die Zet vom 1. April 1932 ab werden Grundſätze über die Bemeſſung der Real⸗ ſteuern durch beſonderes Reichsgeſetz aufgeſtellt. Kapitel 2 ſieht eine Aenderung des Kapitalverkehrs⸗ ſteuergeſetzes, des Grunderwerbsſteuergeſetzes und des Finanzausgleichsgeſetzes vor. Die Kapital⸗ verkehrsſteuer wird von 4 allgemein auf 2 vom Hundert, bei Verſchmelzungen und gewiſſen Um⸗ wandlungen von Kapitalgeſellſchaften auf 1 vom Hundert geſenkt. Die Grunderwerbsſteuer wird in gen abgewann, die jede weniger tief gehende Aus⸗ füllung der Konzertform eher fertig bringt. Wohlweislich hatte man zwiſchen Reger und Debuſſy eine Pauſe eingeſchaltet, denn es gibt kaum zwei Komponiſten, zwiſchen denen ſo wenig Ver⸗ bindungsfäden laufen wie zwiſchen dem Erneuerer Bachſcher Kunſtformen und dem Begründer und Er⸗ füller des Impreſſionismus. In der Art, wie De⸗ buſſy alle Möglichkeiten des Impreſſionismus er⸗ ſchöpft hat und ſeinen Nachfolgern nichts zu tun übrig ließ, repräſentiert er den geſamten muſika⸗ liſchen Impreſſiontsmus. Seine ſymphoniſchen Skiz⸗ zen„das Meer“ zeigen ſeine Tendenzen in Rein⸗ kultur. Die Stimmung, die Farbe und im vorlie⸗ genden Fall der Jnſtrumentationseffekt ſtehen im Vordergrund. Der Aufbau, das längere Feſthalten eines Motivs iſt nur zufälliges Ergebnis. Die Zart⸗ heit ſeiner Tonſprache ſchließt ein Zwiegeſpräch etwa zwiſchen Sturm und Meer aus, es bleibt beim Wind, der allerdings mit raffinierten Klangwirkungen ge⸗ malt iſt. Um eine Oper mit einem Sturm zu er⸗ öffnen, bedurfte es ſchon einer ſtärkeren Begabung, wie ſie eben nur Giuſeppe Verdi beſaß. Immerhin bedeutete die Aufführung von Debuſ⸗ ſys Skizzen einen grellen Gegenſatz zu Regers tief⸗ innerlichem Empfinden. Das Nationaltheater⸗ Orcheſter, das ſich beim Regerſchen Wettlauf zwi⸗ ſchen Klavier und Orcheſterbegleitung möglichſte Beſchränkung auferlegt hatte, konnte ſich im Farben⸗ rauſch der Palette von Debuſſy nach Herzensluſt ausleben. Der langanhaltende Beifall war ee . Ch. Das Nationaltheater teilt mit: Das Schau⸗ ſpiel bereitet z. Zt. neben„Peterchens Mon d⸗ fahrt“ die Erſtaufführung der Komödie„Stur m tim Waſſerglas“ von Bruno Frank vor, die auf 12. Dezember angeſetzt iſt. Die Oper iſt neben den Proben zu Cimaroſa's„Die heimliche Ehe“ für die Kammerſpiele mit den Wiederaufnahmeproben zu Janacek's„Aus einem Totenhaus“ und der muſi⸗ kaliſchen Vorbereitung der Neueinſtudierung von „Hoffmanns Erzählungen“ beſchäftigt. Die Operette arbeitet an„Denk an mich“ von Erwin Straus. beſtimmten Fällen auf 2 vom Hundert vermindert. In der Aenderung des Finanzausgleichsgeſetzes wer⸗ den die Fälle aufgezählt, in denen die Wertzuwachs⸗ ſteuer nicht mehr erhoben werden ſoll. . Teil: i Vorläufiger Finanzausgleich Der 5. Teil regelt den vorläufigen Finanzaus⸗ gleich für die Jahre 1930 und 1931. Vom 1. April 1932 ab iſt der Finanzausgleich durch Geſetz endgültig zu regeln. Hierfür werden auch bereits beſtimmte Grundſätze feſtgelegt und für die Zwiſchenzeit wird feſtgelegt, wie ſich eine Reihe von Steuern ver⸗ teilt, zum Beiſpiel die Kraftfahrzeugſteuer, die Mineralwaſſer⸗ und die Bierſteuer. Die vom Reichs⸗ finanzminiſter feſtgeſetzten Verteilungsſchlüſ⸗ ſel für die Einkommen⸗ und die Körperſchaftsſteuer werden beſtätigt. Beſtimmt der Reichsfinanzminiſter entſprechend der im Steuervereinfachungsgeſetz gege⸗ benen Ermächtigung, daß die Einkommenſteuer für die erſten 6000 Reichsmark des Einkommens aus landwirtſchaftlichem, forſtwirtſchaftlichem und gärt⸗ neriſchem Vermögen durch die Grundſteuern der Länder und Gemeinden abgegolten wird, ſo wird an die Länder im Rechnungsjahr 1931 aus Mitteln des Reichshaushalts ein Betrag von 20 Millionen Reichs⸗ mark nach dem Verhältnis der Fläche verteilt. 6. Teil: Reichsbank, Golddiskontbank, Rentenbank Der Anteil des Reiches am Reingewinn der Reichsbank wird in Kapitel 1 erhöht. Von dem jährlichen Reingewinn ſollen 10 Prozent einem Re⸗ ſervefonds zugeführt werden. Der nach Ausſchüttung der Dividende verbleibende Reſtbetrag des Rein⸗ gewinns wird wie folgt verteilt: Von den erſten 25 Millionen erhalten das Reich 75 Prozent, die Anteilseigner 25 Prozent, von den nächſten 20 Mil⸗ lionen gehen an das Reich 90, an die Anteilseigner 10 Prozent. Der dann etwa noch verbleibende Reſt⸗ betrag füllt dem Reich mit 95 Prozent zu, den An⸗ teilseignern mit 5 Prozent. Dieſe Regelung findet erſtmalig auf das Geſchäftsjahr 1930 Anwendung. Kapitel 2 behandelt die Umgeſtaltung der Deut⸗ ſchen Golddiskontbank, Kapitel 3 ſieht eine langſamere Umwandlung von Renten⸗ bankſcheinen in Reichsbankſcheine vor. Die Reichsbank hat den Geſamtbetrag der ausge⸗ gebenen Rentenbankſcheine ſpäteſtens bis Ende 1942 zu liquidieren. 7. Teil: Wohnungswirtſchaft In Teil 7 wird die Wohnungswirtſchaft in der Weiſe geregelt, wie es im weſentlichen be⸗ reits gemeldet wurde. Dieſer Teil gliedert ſich in die Förderung und Verbilligung des Kleinwoh⸗ nungsbaus, die Uebernahme von Bürgſchaften zu ſeinen Gunſten, die Feſtſtellung der Gemeinnützig⸗ keit von Wohnungsunternehmen und die Beſtim⸗ mungen über die Termine für den Abbau und die Beendigung der Wohnungszwangswirtſchaft. Das e tritt am 1. April 1934 außer Kraft. 8. Teil: Schutz der Landwirtſchaft In Teil 8 werden weitere Maßnahmen Schutze der Landwirtſchaft getroffen. Vorſchriften für die Beimiſ chung von Roggen vor. Hiernach darf Weizenbrot im Gewicht von mehr als 200 g nur hergeſtellt werden, wenn es 30 v. H. Roggenmehl enthält. Bei Weizenbackwaren iſt ein Zuſatz von Kartoffelſtärkemehl bis zu 10 v. H. erlaubt. Zum Bemehlen von Backwaren darf in Zukunft als Streumittel nur noch Roggenmehl oder eine Miſchung aus Roggenmehl und Kartoffelſtärke⸗ zum Kapitel 1 ſieht Kunſt und Wiſſenſchaft Zum Vortrag von Prof. Dr. Loewe im Plaue⸗ tarium am Donnerstag den 4. Dezember. Der Vortrag:„Die Hormone, die Haus⸗ apotheke unſeres Körpers“ behandelt in Fortführung der beiden vorausgegangenen Vorträge über die biologiſchen Eigenſchaften des Blutes jene merkwürdigen, der Hauptſache nach erſt in den letzten Jahren entdeckten Stoffe, die durch das Blut weiter⸗ getragen werden. In beſonderen chemiſchen Fabriken des Körpers, den Blutdrüſen, entſteht eine noch un⸗ überſehbare Anzahl dieſer Hormone. Sie ſind für das Gedeihen des Einzelweſens, für die Formung von Geſtalt und Charakter und für den geregelten Ablauf aller körperlichen Leiſtungen unentbehrlich. Wie wichtige Arzneien durchtränken ſie ſtändig unſeren Körper. Ein Uebermaß in der Erzeugung dieſer Eigenarzneien oder auch ein Mangel an ihrer Her⸗ vorbringung ruft Krankheiten hervor, die Organ⸗ untüchtigkeit bewirken, zu ſchweren Entſtellungen führen oder ſogar lebensbedrohlich ſind. In einer großen Reihe von Lichtbildern wird der Vortragende diefe tiefgehenden Wirkungen der Hormone in ein⸗ drucksvoller Weiſe vor Augen führen. Die Schwie⸗ rigkeiten, mit denen die Hormonforſcung, dieſer jüngſte Forſchungszweige der Medizin, zu kümpfen hat, werden an den verwickelten biologiſchen Metho⸗ den gezeigt werden, die dem Natzweis der Hormone dienen und in ihrer mächtigen, von winzigen Mengen getragenen Arzneiwirkungen, durch welche die Er⸗ faſſung und das Studium größerer Subſtanzmengen zu einer eigenartigen und umfangreichen Wiſſenſchaft' geſtaltet wird. Der Vortrag wird an einer Reihe von Beiſpielen nachweiſen, wie der Artzzneiſchatz der Medizin durch die Entdeckung und Zugänglich⸗ machung eines jeden ſolchen Hormons bereichert wird und welche wohltätigen Heilwirkungen die Hor⸗ mone entfalten können. Auch für die Erkennung und Verhütung von Krankheiten iſt die Hormoneforſchung von größter Bedeutung. Die Galerie Buck in der Heidelbergerſtraße hat mit ihrer Weihnachtsausſtellung be⸗ gonnen. Sie zeigt Werke folgender Badiſcher Künſt⸗ ler: Hans Thoma, W. Trübner, H. Baiſch, L. Dill, R. Hellwag, H. Goebel, A. 5— mehl verwandt werden. Roggenbrot muß in 3 kunft in allen Betrieben feilgehalten werden, in denen Brot unmittelbar an die Verbraucher abge⸗ geben wird. In ſtätten darf nur noch Roggenbrot feilgehalten wert den. Das Gewicht des friſchen Brotes muß minde⸗ ſtens 500 Gramm betragen und durch 250 teilbar ſein. Es iſt auf dem Brot anzugeben. Weiter werden Geldſtrafen für Zuwiderhandelnde angeſetzt. Kapitel 2 zählt eintge Zollmaßnahmen auf, Kapitel g ſucht die Verwendung inländiſcher tieriſcher Fette, Kapitel 4 die von inländiſchen Hopfen zu fördern. Schließlich werden in Kapitel 5 noch Vorſchriſten — mit Strafbeſtimmungen— zur Verbeſſerung der Marktverhältniſſe für deutſche landwirtſchaftliche Er⸗ zeugniſſe erlaſſen. 9. Teil: Erſparniſſe in der Rechtspflege Im 9. und letzten Teil werden Vereinfachungen und Erſparniſſe auf dem Gebiete der Rechtspflege vorgeſehen. U. a. wird die Wertgrenze für hie Zu⸗ ſtändigkeit der Amtsgerichte über vermögens⸗ rechtliche Anſprüche auf 800 Mark erhöht. Die Ge⸗ bühren für Rechtsanwälte in Armenfachen werden herabgeſetzt. Im ganzen umfaßt die Notverordnung 7 Seiten. Letzte Meldungen Anſchlag auf einen Perſonenzug — Köln, 2. Dez. Auf der Strecke Horn- Bedburg fuhr geſtern abend ein Perſonenzug in der Nähe des Schrankenwärterpoſtens 2 Zieverich und Pfaffendorf auf einen Hemmſchuh auf und wurde zum Halten gebracht. Der Hemmſchuh war von Unbefugten auf das Gleis gelegt worden. Für die Ermittlung der Täter hat die Reichsbahndirektion Köln unter Ausſchluß des Rechtsweges eine Belohnung bis zu 500 Mark ausgeſetzt. Demonſtrations verbot in Oberſchleſien Oppeln, 2. Dez. Der Regierungspräſtdent hat die Vorgänge der letzten Zeit und die dadurch in der oberſchleſiſchen Bevölkerung hervorgerufene lebhafte Beunruhigung zum Anlaß genommen, um auf Grund der geſetzlichen Beſtimmungen alle Verſammlun⸗ bieten. 5 Sofortige Erhöhung des belgiſchen Zuckerzolles — Brüſſel, 3. Dez. Der Staatsanzeiger veröffent⸗ licht eine königliche Verordnung, durch die ein Zoll⸗ zuſchlag auf Zucker und gewiſſe zuckerhaltige Er⸗ zeugniſſe eingeführt wird. Die Verordnung tritt am 3. Dezember, alſo heute, in Kraft und gilt bis zum 31. Auguſt 1931. 5 Raubüberfall auf einen Steuergeldtransport — Bukareſt, 2, Dez. Auf der Chauſſee zwiſchen Kubei und Cahuli wurde ein amtlicher Transport von Steuergeldern im Betrage von 400000 i der nach Kiſchinew beſtimmt war, von bewaffneten Banditen überfallen. Der Kutſcher, der ſich zur Wehr ſetzte, wurde niedergeſchoſſen und die geſamte Geldſumme geraubt. Die Täter ſind entkommen; bisher konnte keine Spur von ihnen gefunden werden. Hanowerkskammerpräſibent Jakob Groß *. Mannheim, 3. Dez. Kurz vor Redaktionsſchluß erreicht Trauernachricht, daß Handwerkskammerpräſtbent und Stadtrat Jakob Groß geſtern abend nach mehr⸗ tägigem Krankenlager im nahezu vollendeten 6h. Lebensjahr verſchieden iſt. Wir werden auf den Lebensgang des Heimgegangenen im Abendblatt ausführlich zurückkommen. Grim m, W. Oertel, K. Stohner, O. Breit⸗ hut, W. Sohl, Biegert, A. Feßler, An Münchener Künſtlern ſind vertretent Hans Beſt, Otto Hamel, Otto Pippel, Max Berg⸗ mann, R. Nißl, A. Balwé, A. Thiele⸗ mann, E. Vetter u. a. Erziehung zur Kunſt. Es iſt nicht zu viel ge⸗ ſagt, wenn man der Abendmuſik der Heidel⸗ berger Mädchen realſchule dieſe Ueberſchriſt gibt. Was Muſiklehrer Adolf Müller mit ſeinen Schülerinnen aus neun verſchiedenen Jahresklaſſen bietet, iſt nicht nur landläufig„ſchön“, ſondern 2 5 Anfang bis Ende muſikaliſch, iſt durchweg künſt⸗ leriſch gedacht und empfunden und ſo weitergegeben. Allein das— etwas zu lang geratene— Programm zeigt den ſtil bewußten und ziel bewußten Muſiker, der ſeine ausübenden Kräfte kennt, ſie ſyſtematiſch fördert. Die Mehrzahl dieſer Schülerinnen wird Gaſt⸗, Speiſe⸗ und Schaukwirt⸗ N uns die 9.o 1 nach Abſolvierung einer ſolchen muſtkaliſchen Erzen hung einen aktiven Faktor abgeben, mit der ſich bei gleichguter Führung glänzend weiteraufbauen läßt. Es iſt viel mehr als bloßer Geſangsunterricht, det ſich darauf beſchränkt, die Kenntnis von Liedern zu vermitteln, man merkt aus der Art, wie geſungen wird, daß hier auch auf das Verſtändnis von Wort und Ton, auf die innige Verſchmelzung von textlicher und muſikaliſcher Phraſe hingearbeitet wird. Es wird nicht nur rein geſungen, es wi auch mit ſelten zu hörender Deutlichkeit der Text be⸗ handelt— behandelt, nicht nur geſprochen. Und aus allem Muſizieren klingt die Freude am Muſizieren hindurch. Adolf Müller hat ſein Programm in drei Teile geteilt: alte Muſik von Heinrich Iſaak, Sgeett, Praetorius, Purcell und unbekannten Meiſtern, Muſik aus dem 19. Jahrhundert von Schumann, Reinecke und Brahms, ſowie weihnachtliche und geiſt⸗ liche Muſtk. Ein Streichorcheſter(verſtärkt durch Freunde der Schule), ebenſo muſtzierfreudig wie die Sängerinnenſchar, ſtellte die Begleitungen und g auch eigene Proben ſeines Könnens. Ein paar tüch⸗ tige Soliſtinnen ſtehen Herrn Müller zur Verfügung, ſo Marianne Müller(Klavier) und Marianne Schlatter(Violine). Die Abendmuſik— 8 ſtaltet zu Gunſten des Landheims der Schule— wa in jeder Beziehung ein voller Erfolg. J. K me Zu teui Lan iſt Be den, ſtan ſcha mel die Lel Nac z uf nich Lan Pla erw lehr daß halt port z uf wir! 1 mitt niſch ſein von hafe Aut Kra br rad 25 2 ande gen liche die rung und aus fähit Erfa unſe 2 habe irgel kreff und Teil eigen Unſe Lehr erſte den 2 riſten g der je Er⸗ ede ungen pflege e Zu⸗ gens⸗ e Ge⸗ erden eiten. —— at die t der hafte rund 1 u n⸗ U m⸗ ppeln ver⸗ olles fent⸗ Zoll⸗ Er⸗ t am zum Mittwoch, 3. Dezember 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 561 Aufruf zum Sängerbundesfeſt Die Ausſchüſſe zur Vorbereitung des 11. Deut⸗ ſchen Sängerbundfeſtes 1932 in Frankfurt a. M ſetzen trotz der Schwere der Zeit ihre Arbeit fort. Der Preſſeausſchuß hat jetzt einen Aufruf an die deutſche Sängerſchaft, der in den näch⸗ ſten Tagen in ſeinen Einzelheiten veröffentlicht wird, ausgearbeitet. In dieſem Aufruf richtet der Feſtausſchuß an alle Gaue und Vereine des Deutſchen Sängerbundes die Aufforderung zur Beteiligung am 11. Deutſchen Sängerbundesfeſt, das in den Tagen vom 21. bis 24. J. 32 in Frankfurt abgehalten werden und im Zeichen der hundertſten Wiederkehr des Todes⸗ jahres Goethes ſtehen ſoll. Gleichzeitig ver⸗ ſendet der Feſtausſchuß ein Rundſchreiben und einen Fragebogen, in dem nähere Einzelheiten mitgeteilt werden. Außerdem iſt die Herausgabe einer Serie von Feſtblättern beſchloſſen worden, deren erſte Nummer im Januar 1931 erſcheinen ſoll. Man rechnet für die Feſtblätter mit 15 000 Abon⸗ nenten. Zur Erlangung der notwendigen Entwürfe für Plakate, Feſtabzeichen und Medaillen ſoll ein Preisausſchreiben veranſtaltet werden, in dem die deutſche Künſtlerſchaft zur Mitarbeit auf⸗ gefordert wird. Weiter läuft zur Zeit eine Ausſchreibung zur Ge⸗ winnung von Goetheteyten für die Haupt⸗ gufführungen. Die Sichtung des eingegangenen Materials brachte etwa ein Dutzend Kompoſitionen für Maſſenchöre und eine ganze Menge brauchbarer Kompoſitionen für gewöhnliche Chöre. Die Ent⸗ ſcheibung über die Auswahl der Kompoſitionen ſoll am 13. Dezember in einer Sitzung in Würzburg fal⸗ len, Im Januar 1931 ſollen dann die Chöre bekannt⸗ gegeben werden, die in den drei Hauptkonzerten mit⸗ wirken. An den Maſſenchören ſind etwa 20⸗ bis 25000 Perſonen beteiligt. Ferner findet eine heſchränkte Zahl von Feſtkonzerten ſtatt. Das Begrüßungskonzert, das vom Sängerbund Naſſau, dem die Durchführung des Feſtes obliegt, zurchgeführt wird, ſoll Dr. Werner ⸗Frankfurt dirigieren. Anterſchieoͤliche Vehanoͤlung der Beamten Die Arbeitsgemeinſchaft Mannhei⸗ mer Lehrer erſucht uns um Aufnahme folgender Zuſchrift:. Da das Reich die Sonderzulagen der Beamten in teuren Städten nicht abbaute, wie dies vonſeiten des Landes Baden für die Mannheimer Beamten geſchah, iſt ein Unterſchied in der Bezahlung der Beamten an gleichem Dienſtorte entſtan⸗ den, der von den hieſigen Beamten dauernd bean⸗ ſtandet und auch in der heutigen Zeit von der Wirt⸗ ſchaft ſtark empfunden wird, da dadurch der Geſchäfts⸗ welt eine ſchöne Summe verloren geht. Nun tritt die Arbeitsgemeinſchaft Mannheimer Lehrer mit folgendem Ausgleichsvorſchlag hervor: Nachdem ein Abbau der örtlichen Sonder⸗ züſchläge bei den Reichs⸗ und Gemeindebeamten nicht erfolgt und eine alle Beamten in Stadt und Land gleichmäßig treffende Gehaltskürzung nach den Plänen der Reichsregierung an deſſen Stelle tritt, erwartet die„Arbeitsgemeinſchaft badiſcher Stadt⸗ lehrer“, Ortsgruppe Mannheim, vom Lande Baden, daß auf den Zeitpunkt des Eintritts dieſer Ge⸗ haltsſenkung die für die badiſchen Staatsbeamten borweggenommene Streichung der Sonder⸗ zuſchläge wieder rückgängig gemacht wird. * * Durch Ueberfahren ſchwer verletzt. Geſtern nach⸗ mittag wurde der Arbeiter Zel lack, wohnhaft Dä⸗ niſcher Tiſch Nr. 16, als er auf ſeinem Fahrrad von ſeiner Arbeitsſtätte(Stahlwerk) nach Hauſe fuhr, von einem Perſonenauto an der Halteſtelle Rheinau⸗ hafen überfahren und ſchwer verletzt. Der Autobeſitzer verbrachte den Verunglückten in das Krankenhaus. Zellack trug einen Unterſchenkel⸗ bruch und ſonſtige Verletzungen davon. Sein Fahr⸗ rad wurde demoliert. In der Nolſchule Beginn des Unterrichts Da ſind einige Tiſche kreisförmig zuſammengeſtellt. An ihnen ſitzen ein paar Dutzend meiſt junge Leute. Einer redet immer, entweder der Dozent oder einer der Hörer, dieſe fragen, jener antwortet. So bunt wie nur möglich iſt die Schülerſchar zuſammengewür⸗ felt; es ſitzt der Kaufmann neben dem Hilfsarbeiter, der Muſiker neben dem Handwerker, der Vertreter neben dem Techniker. Aber alle bilden ſie heute eine Schickſalsgemeinſchaft, hervorgerufen durch das harte Los der Erwerbsloſigkeit. Und dieſe paar Dutzend Menſchen haben noch einen Willen in ſich, einen Wil⸗ len, der nur zu vielen Arbeitsloſen verloren ging, den Willen, noch etwas zu lernen, ſich weiter zu bil⸗ den, längſt Vergeſſenes aufzufriſchen. Dazu kann man keine Schule brauchen mit Schulbank und Fin⸗ gerſtrecken, da kann nur der Menſch zum Menſchen ſprechen. In verheißungsvoller Weiſe leitete geſtern nachmittag im Verſammlungsſaal des Roſen⸗ gartens Dr. Eppſtein die Reihe der arbeits⸗ gemeinſchaftlichen Lehrgänge ein. Er beſprach kurz die Gründe, die zur Einrichtung der Notſchule geführt haben und wie man ſich die Durch⸗ führung denkt. Die Teilnehmer ſollen ſelbſt Vor⸗ ſchläge machen, für welche Fächer ſie ſich beſonders intereſſieren; von der nächſten Woche an werden dann nach Berufs⸗ und Intereſſentengruppen kleine Lehr⸗ abteilungen zuſammengeſtellt. Vorgeſehen waren von vornherein u. a. Sprachkurſe für Franzöſiſch, Eng⸗ liſch, Spaniſch, Italieniſch und Ruſſiſch, ferner Wirt⸗ ſchaftslehre. Wenn es die Witterung geſtattet, wer⸗ den auch Kurſe im Freien abgehalten. Aus den Rei⸗ hen der Kursteilnehmer wurden dann noch beachtens⸗ werte Vorſchläge für die Erweiterung des Lehrplanes gemacht; man wünſcht z. B. Lehrgänge in Staats⸗ wiſſenſchaft, Gemeindeweſen, Muſik, Gymnaſtik, Ge⸗ ſundheitspflege, Technik uſw. für Erwerbsloſe Schwache Beteiligung Gemeinſchaftlich mit Schulrat Gerweck behan⸗ delte dann Dr. Eppſtein das Thema„Berufe und Arbeit,“ worüber ſogleich lebhaft diskutiert wurde. Es war erfreulich, zu ſehen, mit welcher Unbefangenheit die Fragen geſtellt, wie präzis und eingehend die Ant⸗ worten gegeben wurden. Dieſes allgemeine Thema ſoll die Grundlage abgeben für eine Reihe von Lehr⸗ gängen unter Berückſichtigung einzelner Berufe oder Berufsgruppen. Die zweite Stunde ſah Rede und Gegenrede zwiſchen Dr. Buß und Dr. Gunzert und den ſichtlich an der Sache Gefallen findenden Schülern. Aus dem Thema„Geldwirtſchaft“ wurde das Kapitel„Börſe“ herausgeſchält, worüber Dr. Buß Auskunft gab. Ueber neuzeitliche Er⸗ mährung unterhielt man ſich mit Dr. Marie Edelmann und Stadtoberſchularzt Dr. Ste⸗ phan; hier konnte das geſprochene Wort durch Lichtbilder ergänzt werden. Heute und an den zwei folgenden Tagen werden die Lehrgänge fortgeſetzt. Es haben ſich immerhin ſchon etwa 50 Teilnehmer eingeſchrieben. Das iſt aber noch viel zu wenig. Für den vorgeſehenen Unterhaltungsvormittag im Univerſum haben ſich allerdings weſentlich mehr Intereſſenten gemeldet, die ſich ſogar mit einem Kulturfilm ab⸗ finden wollten. Aber es ſollen dieſe Filmvorfüh⸗ rungen grundſätzlich nur den Teilnehmern an den Lehrgängen der Notſchule zugänglich ſein. Von Zehntauſenden von Arbeitsloſen, die wir in Mannheim haben, hat ſich eine Handvoll zur Not⸗ ſchule gemeldet. Es ſind nicht die Schlechteſten; ſie wollen vorwärts kommen, ſich weiter bilden, oder wenn es geht, ſich auf einen anderen Beruf vorbe⸗ reiten. Und wenn die Wirtſchaft wieder aufnahme⸗ fähig für Arbeitskräfte wird, dann werden wohl dieſe Leute mit an erſter Stelle eingereiht werden. Oel. Gegen oͤen Neubau des Arbeitsamtes 61 Hauseigentümer und Bewohner der um das Quadrat M 3a und M 42 liegenden Häuſer erſuchen uns um Aufnahme folgender Zuſchrift: Noch bis in die letzte Zeit hinein hatte man ge⸗ hofft, daß das Projekt eines großen Neubaues des Arbeitsamtes auf dem Gelände der ehemaligen Dra⸗ gonerkaſerne nicht verwirklicht werden würde. Der drohende Bretterzaun ſteht jedoch bereits. Da iſt es wirklich Zeit, einmal auf die Gefahren hinzu⸗ weiſen, die dieſer ruhigen Wohngegend aus dem Neubau erwachſen würden. Zunächſt ſei erwähnt, daß der Verkehr ſich in der engen Straße zwiſchen JL und M in der letzten Zeit immer ſtärker ver⸗ mehrt hat und daß aus den größeren Anſammlungen von Erwerbsloſen, die ſich hier zweifellos bilden würden, ſchwere Komplikationen für beide Teile ent⸗ ſtehen könnten. Es iſt beachtlich, daß bereits jetzt, be⸗ ſonders an Markttagen, ein großer Teil des Wagen⸗ verkehrs von und nach der Rheinbrücke ſeinen Weg durch die Kurfürſtenſtraße, an der Hauptfront des künftigen Arbeitsamts vorbei, nimmt und daß dies in noch erhöhtem Maße der Fall ſein wird, ſobald die im Bau befindliche neue Rheinbrücke dem Verkehr übergeben iſt. Es wird alſo eine gefahrbrin⸗ gende Zuſammenballung des Verkehrs die Folge ſein, die auch wegen der engen Straßen der Mannheimer Innenſtadt bei einiger Vorausſicht der maßgebenden Stellen vermieden werden müßte und vermieden werden kann, wenn für das neue Arbeitsamt ein geeigneter Platz beſtimmt wird. Auch die verkehrstechniſch notwendige Verbrei⸗ terung der Bahnhofſtraße bezw. deren Angleichung an ihren öſtlichen Teil iſt nicht ganz zu erreichen, falls das Amt auf dem ge⸗ planten Platz erſtellt wird. Es erübrigt ſich, hierbei auf die künftige Bedeutung der Bahnhofſtraße als Ausfallſtraße nach dem Tatterſall bezw. Heidelberg und Schwetzingen hinzuweiſen. Der nächſte Haupt⸗ einwand, der erhoben wird, fußt gewiſſermaßen auf alten ſchlechten Erfahrungen. In den Räumen der alten Dragonerkaſerne war bekanntlich vorüber⸗ gehend ein Teil des Mannheimer Arbeitsamts unter⸗ gebracht. Schon damals bildeten ſich dort regelmäßig größere Anſammlungen, die, zumal, da es ſich großenteils um lebhafte Jugendliche handelte, nicht gerade dazu beitrugen, daß der beſonders ruhige Charakter dieſes Stadtteils gewahrt wurde. Dieſem Charakter eines ruhigen Wohnviertels waren auch die nicht ſehr zahlreichen Geſchäfte und Unternehmen angepaßt, die ſich hier angeſiedelt hatten. So iſt es durchaus verſtändlich und einleuchtend, daß z. B. eine Gemäldegalerie und Kunſthandlung in der Wandlung des äußeren Bildes, die die Gegend er⸗ fahren würde, alles andere als eine Förderung ihres Geſchäftes erblickt. Gerade dem geplanten Neubau des Arbeitsamtes gegenüber befindet ſich eine Privatrealſchule, deren Betrieb ſchon zu der Zeit, als ſich dort nur kleinere Gruppen anſammelten, kaum durchzuführen war, da der Lärm faſt unerträg⸗ lich wurde. In der Nähe des geplanten Neubaues befinden ſich die Muſikhochſchule, das Kon⸗ ſervatorium Häckel, das Damenheim, das Luiſen⸗Stephanien⸗Heim uſw.; die Schweſtern des Frauen vereins wohnen dort. Schon aus dieſer Aufzählung erkennt man, daß keine Stadtgegend ſo wenig geeignet wäre zur Aufnahme des neuen großen Arbeitsamtes wie ge⸗ rade dieſe. Wie bekannt wird, haben bereits in zahlreichen angrenzenden Häuſern die Mieter die Kündigung angedroht, falls das Projekt des Neubaues durchgeführt wird, da ſie die nicht zu vermeidenden Anſammlungen und den damit verbundenen Lärm nicht in Kauf nehmen könnten. Man wird dieſe Argumente, die ſich nicht gegen die Erwerbsloſen an ſich wenden ſollen, nicht überſehen können. Die Verhältniſſe werden dadurch, daß hier eine Konzentrierung der geſamten Arbeits⸗ loſen des Mannheimer Wirtſchaftsbetriebes erfolgen ſoll, noch mehr kompliziert, und es leuchtet ein, daß, wenn ſchon früher die Verhältniſſe unhaltbar waren, ſie jetzt bis zur Un⸗ erträglichkeit geſteigert werden würden. Es ſoll nicht behauptet werden, daß dieſe Stadt⸗ gegend architektoniſch muſtergültig ſei, immerhin aber iſt es unmöglich, daß hier ein Hochbau von über 16 Metern errichtet werden ſoll, der in Anbe⸗ tracht der engen Straßen, dadurch, daß er Licht und Luft rauben würde, die umliegenden Woh⸗ mungen ſtark entwerten wird. Man ſollte meinen, es muß das Beſtreben einer einſichtigen Stadtverwaltung ſein, in einer geſchloſſenen Innen⸗ ſtadt, wenn ſich irgendwie Gelegenheit dazu bietet, freie Plätze zu ſchaffen. Wenn es in dieſem Falle nicht geſchieht, iſt es um ſo unverſtändlicher, da ja, worauf auch ſchon hingewieſen wurde, ein anderer viel beſſer geeigneter Platz, der außerdem zu den Wohngegenden viel günſtiger liegt, bei der Feuerwehrkaſerne zur Verfügung ſteht. Die Anwohner der betreffenden Gegend fühlen ſich jedenfalls in ihren Intereſſen durch dieſes Pro⸗ jekt aufs ſchwerſte geſchädigt und werden nichts un⸗ verſucht laſſen, um noch in letzter Stunde eine Ver⸗ legung des an dieſer Stelle unzweckmäßigen Neu⸗ baues zu erreichen. Man wird annehmen können, daß ſie in dieſem Beſtreben alle einſichtigen Mann⸗ heimer Bürger auf ihrer Seite haben werden. Der„Katzenheiland“ war da Das gibt es in Dresden. Der Mann, der auf den ſeltenen Namen Silk rat hört, iſt Vorſitzender des„Bundes für Katzenſchutz und Katzen⸗ sucht e..“. Die auf geſtern abend einberufene Verſammlung der Intereſſenten hatte im kleinen Ballhausſaal längſt keinen Platz mehr und immer kamen noch Fachleute und Neugierige. Herr Silkrat ſchilderte die Grauſamkeiten und Verfol⸗ gungen, denen die Katze ausgeſetzt iſt; er forderte zur Grün dung einer Mannheimer Ortsgruppe des Bundes auß, die einerſeits zum Schutz der Katze überall da, wo es leider not⸗ wendig iſt, eingreifen ſoll, andererſeits ſich aber auch die rationelle Zucht zur Aufgabe zu machen hätte. In der Diskuſſion machte Herr Linder geltend, daß ja eigentlich der Tierſchutzverein von allen Katzenliebhabern in Anſpruch genommen werde. Er fand deshalb eine Ortsgruppe des Dresdener Bundes für überflüſſig. Dieſer Anſicht ſchloſſen ſich auch die meiſten anderen Diskuſſionsredner an, ſo daß der „Katzenheiland“— ſo nennt ſich Silkrat— einem ſchweren Stand hatte. Seine Situation verbeſſerte ſich auch nicht, als einige Mitglieder der offenbar früher einmal hier gegründeten Ortsgruppe des Bundes ihre Erfahrungen bekanntgaben. Der Bund erhebt nämlich 70 Pfg. Monatsbeitrag, wovon 60 Pfg. nach Dresden wandern; allerdings gibt der Bund eine Zeitſchrift heraus, aber mit den reſtlichen 10 Pfg. kann die Ortsgruppe nicht viel anfangen. Jeden⸗ falls waren die Meinungen geſtern abend ſehr ge⸗ teilt. Die vielen ſchönen Katzen— es waren pracht⸗ volle Zuchttiere dabei— werden ſehr erſtaunt ge⸗ weſen ſein, wie ſich die Menſchen mit einem Mal um ihren Schutz ſtreiten. Es wäre wohl richtig, dem Tierſchutzverein den Katzenſchutz zu überlaſſen; für die Katzenzucht können ſich die Intereſſenten immer noch zuſammentun. Der Schutz des Tieres muß in einer Hand bezw. bei einer Organiſation liegen, die nur örtlich ſein kann; die Zucht dagegen läßt ſich beſſer in größerem Rahmen durchführen, beſonders hinſichtlich der Veranſtaltung von Ausſtellungen uſw., Aufgaben, mit denen ſich der Tierſchutzverein naturgemäß nicht befaſſen kann. k. Schluß des redaktionellen Teils 0 Dos jdeoſe EN Abfuhr Honfelel Die Jugend und ihr Ziel Gedanken einer Primanerin Was denkt und hofft die Jugend von heute? Wie ſieht ſie das Leben an? Um das wirklich zu wiſſen, müſſen wir die Jugend ſelber zu Worte kommen laſſen! Meine mütterliche Freundin hat mich aufgefordert, einmal meine Gedanken über die Jugend von heute und ihre Ziele niederzuſchreiben. Aber ich finde, es iſt ſehr ſchwer für uns, die Jungen, gerade über dieſes Thema etwas zu ſagen. Was wiſſen wir denn? Immer ſchon iſt es das Kennzeichen gerade der Jugend geweſen, daß ſie ſich in einem beſtimmten Suchen, Fragen und Taſten befand, aber in wohl kaum einer Zeit iſt dieſes Suchen, Fragen und Taſten J unſicher und von ſo geringer Ausſicht auf poſitive Ergebniſſe geweſen, wie in unſerer Generation. Wir ſind eben in eine Zeit der Umwandlung und er Gärung hineingeboren. Frühere Genera⸗ tionen hatten es inſofern einfacher, wenn auch vielleicht nicht leichter, als die unſere, als ſie garnicht bor eine ſolche Fülle neu zu löſender Probleme ge⸗ ſtellt wurden, wie wir. Sie hatten mehr Bindungen, andererſeits aber auch mehr feſten Halt als die jun⸗ gen Menſchen von heute, und das gilt für die weib⸗ liche Jugend am meiſten. Wir leben in einer Zeit, ie den Zuſammenbruch ſo ziemlich aller Ueberliefe⸗ kungen geſehen hat, auf die man ſich bisher ſtützte, und es ſcheint mir unſere Aufgabe und unſer Ziel, aus den Trümmern der alten Zeit das noch Lebens⸗ fähige und Brauchbare herauszuſuchen, und aus alten Erkenntniſſen die Welt Erfahrungen und neuen unſerer Zeit aufzubauen. Aber wie ſollen wir das anfangen? Noch haben wir weder Gelegenheit noch Notwendigkeit, ügendwelche Beſtimungen oder Entſcheidungen zu treffen, die uns dieſem Ziele näherführen ſollten und könnten. Unſer Daſein iſt noch zum größten Teile ausgefüllt von den Vorbereitungen auf das zen, in das wir treten ſollten, wenn eitungszeit, eben die der Schul⸗ oder ſt. Unſer Ziel muß zur Zeit in üüſtet und tüchtig zu ſein für s nachher im Leben erwartet. Alles Leben iſt Kampf, das wiſſen wir wohl, aber unſer Kampf wird beſonders hart ſein. In einem Lande, das, wie unſer Vaterland, einen ſo kataſtrophalen Zuſammenbruch erlebt hat, deſſen Wirkungen je län⸗ ger, je mehr fühlbar werden, iſt der Kampf ums Da⸗ ſein naturgemäß noch viel härter und ſchwerer, wie in Ländern, die wenigſtens wirtſchaftlich günſtiger daſtehen. Scheint es doch derzeit, als ob Deutſchland weder Platz noch Arbeit— geſchweige denn Aufſtiegs⸗ möglichkeiten für ſeine Kinder hätte. Niemand er⸗ fährt dies häufiger und ſchmerzlicher, als gerade wir fungen Menſchen, die wir in abſehbarer Zeit vor der Berufswahl ſtehen. Wohin ſoll man ſich wenden? Wo winkt ein Ziel? Nirgends kann man uns ja ge⸗ brauchen, will man uns haben. Alle die Auswüchſe des Berechtigungweſens, alle die geſteiger⸗ ten, ja überſteigerten Anforderungen, die an uns in⸗ bezug auf Schul⸗ und Berufsbildung geſtellt werden, alle die Verriegelungen immer weiterer Berufsarten durch verlängerte und koſtſpieligere Vorbereitung, durch erſchwerte und vermehrte Examina uſw alle die Schlagworte von Höchſtleiſtung und Tüchtigkeit ſind ja im Grunde nichts weiter, als Verſuche, den uner⸗ wünſchten Zuſtrom der neuen Generation zu den ohnehin ſchon nicht ausreichenden Arbeits⸗ und Exiſtenzgelegenheiten ſo lange wie möglich zurück⸗ zuhalten. Iſt es ein Wunder, daß angeſichts ſolcher Verhält⸗ niſſe ungezählte junge Menſchen von Mutloſig⸗ keit ergriffen werden und meinen, daß es gar keinen Sinn habe, ein Ziel zu ſuchen und ihm zuzuſtreben, da man es doch nie erreichen könne? Und doch iſt dieſe Einſtellung falſch. Wenn unſere Zeit ſo beſonders ſchwierig und der Lebens⸗ kampf dadurch beſonders hart iſt und vielleicht ſogar ausſichtslos erſcheint, ſo beweiſt dies nur, daß die Syſteme und Theorien, die uns in dieſe Verhältniſſe geführt haben, entweder an ſich falſch waren, oder daß ſie falſch angewendet wurden, nicht aber, daß die Ver⸗ hältniſſe unabänderlich und unverbeſſerlich ſeien. Es muß das Ziel der Jugend ſein, die herr⸗ ſchenden Mißſtände zu beſeitigen bezw. den Anfang dazu zu machen, indem ſie ſowohl aus den Fehlern, als auch aus den Erfolgen früherer Ge⸗ nerationen lernt. Hierzu gehört natürlich entſprechendes Rüßſt zeug, gehören Erkenntnis, Wiſſen und Fahig⸗ keiten. Wir, die Jungen, ſind naturgemäß zuerſt immer leichter bereit und imſtande, das Alte ab⸗ zulehnen und einzureißen, als es gelten zu laſſen und vielleicht in gewiſſer Umformung wieder aufzubauen. Das kommt daher, weil wir erſtens ja eigentlich die⸗ jenigen ſind, die alle Fehler der früheren Generatio⸗ nen am teuerſten bezahlen müſſen, zweitens aber auch, weil uns noch der Ueberblick, die Einſicht in die Zuſammenhänge fehlt. Das Ziel des jungen Men⸗ ſchen muß deshalb ſein, ſich in dieſer Hinſicht zu ver⸗ vollkommnen. Dies erklärt auch, warum das Ziel des jungen Menſchen nicht allein in der Berufsausbil⸗ dung geſehen werden kann. Auch mit dem Worte „Allgemeinbildung“ iſt es nicht getan. Das Ziel des jungen Menſchen muß die Heranbildung und Ent⸗ wicklung zur Perſönlichkeit ſein. Man wird vielleicht einwenden, daß dies nur die Wiederholung eines unſerer beliebteſten modernen Schlagworte ſei. Wird doch die Lehre vom Indivi⸗ dualismus heute faſt überall gepredigt, als ſei ſie der größte Fortſchritt und Löſung unſerer Probleme, während ſie doch im Grunde eigentlich nichts weiter iſt, als eine Rückkehr zu der allerprimitivſten Welt⸗ anſchauungsmeiſe. Aber man darf den Begriff„Per⸗ ſönlichkeit“ nicht mit dem herrſchenden Begriff des Individualismus gleichſtellen, wenigſtens nicht in⸗ ſofern, als letzterer auch mit„Egoismus“ und„Ab⸗ ſonderungsbeſtrebung“ ausgedrückt werden kann. Egvbismus und Abſonderung führen zuletzt niemals zu poſitiven Ergebniſſen aus dem einfachen Grunde, weil der Menſch als geſelliges Weſen ſich erfolgreich und endgültig niemals und nirgends abſondern kann. Wir ſind immer auf einander angewieſen, und jeder, der zu empfangen hofft, wird früher oder ſpäter auch geben müſſen. Je früher und klarer wir die Gemein⸗ ſamkeit und das Verbundenſein unſerer Intereſſen und Ziele als Volksganzes erkennen und uns darauf einſtellen, deſto beſſer für die Geſamtheit, wie für den Einzelnen.. Der Kampf ums Daſein iſt nicht nur materieller, er iſt viel mehr noch geiſtiger Art: Er wird entſchieden durch den Kampf gegen die kraſſe Selbſtſucht, den falſch verſtandenen Individualis⸗ mus.—— Es iſt ein Kampf, der nur von Menſchen geführt werden kann, die körperlich und geiſtig, materiell und ethiſch entwickelt und gebildet, alſo Perſönlichkeiten im rechten Sinne des Wortes ſind. Hier liegt m. E. das eigentliche, das vornehmſte Ziel des jungen Menſchen im allgemeinen, und hier eröff⸗ net ſich Ziel und Aufgabe der weiblichen Jugend im beſonderen. Wir Mädchen von heute, wir Frauen, Mütter, Lehrerinnen und Erzieherinnen uſw. von morgen ſind dazu berufen, den Kampf um die geiſti⸗ gen und ſittlichen Werte des Lebens auf unſere Fahne zu ſchreiben, deſſen Sieg allein den Wiederaufſtieg unſeres Volkes bringen kann! Edith Wehely. beer Gründung einer öſterreichiſchen Städtebund⸗ Oper. Der ehemalige Direktor des Badener Stadt⸗ theaters, Rudolf Clemens Weiß, half eine Oeſter⸗ reichiſche Städtebund⸗Oper gegründet, die ihren Sitz in Wien hat und die zugehörigen Städte Baden, St. Pölten, Krems, Bruck und Wiener Neuſtadt beſpielen wird. Als erſte Aufführung des neu gegründeten Städtebund⸗Theaters gelangt„Toska“ in St. Pöl⸗ ten zur Aufführung. Die muſikaliſchen Leiter der Oper ſind Kapellmeiſter Walther Hahn und Erhard Kranz. Ein Wanderorcheſter im Rheinland. Die be⸗ vorſtehende Auflöſung des Städtiſchen Or⸗ che ſters Trier bedroht das geſamte Muſiklehen an der Weſtgrenze des Deutſchen Reiches. Deshalb wurden, wie das„Orcheſter“ mitteilt, Verhandlungen eingeleitet, um das Orcheſter als„Wanderorcheſter“ zu erhalten. Es würde, wenn der Plan gelingt, in ähnlicher Weiſe die Städte ſeines Gebietes bereiſen, wie das Pfalz⸗Orcheſter die Städte der Rheinpfalz. Ein Stradivari⸗Muſeum in Cremona. Dem Städtiſchen Muſeum in Eremona, der Vaterſtadt Antonie Stradivaris, das in dem Palaſt Affaitati untergebracht iſt, wurde jetzt ein eigenes Stradivari⸗ Muſeum angegliedert. Der bekannte Bologneſer Geigenbauer Guiſeppe Fiorini hat dem Muſeum die größte Stradivari⸗Sammlung geſpendet. Mit dieſer Sammlung und zahlreichen ſonſtigen perſönlichen Erinnerungen an den großen Geigenbauer und mit ſeinen Arbeits⸗Inſtrumenten iſt das Stradivari⸗ Muſeum unlängſt eröffnet worden. Zur Ein⸗ weihung waren eine Reihe bekannter italieniſcher und ausländiſcher Geigenbauer geladen und es fand als Feſtaufführung ein Konzert auf Stradivari⸗ IJyi Geigen ſtatt. bom Nattonaltheater, 4. Seite/ NI — Immer 561 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 3. Dezember 1980 Die Hauptſtädte Europas im Spiegel des Verkehrs Stockholm als Verkehrsſtadt? Ruhige Vor nehmheit Entgegenkomisen überall— Verkehrsregelung? Unſer automobiliſttſcher Mitarbeiter Doerſchbag publiziert ſeine verkeh Beobachtungen in den europäiſchen buptſtädten durch eine Arttkelſerie, die wir mit Stockholn beginnen. Die Stockholmer Verkehrsbeamten habens wahr⸗ lich einfacher als die Berliner, Kölner, Frankfurter. Denn iſt auch der Verkehr an manchen Tageszeiten rege— ſo gehäuft wie am Leipziger Platz in Berlin oder am Kölner Dom iſt er doch nicht. Hinzu kommt: droben in Schwedens Metropole herrſcht keine ſolche Haſt wie bei uns im deutſchen Großſtadtgetriebe. Gewiß— man fährt auch in Stockholm nicht lang⸗ ſamer als in deutſchen Großſtüdten, aber man fährt rückſichts voller. Man iſt weniger ehrgeizig im Anfahren, Vorfahren, ſchnellen Bremſen. Die weni⸗ gen Fuhrleute, die man in Stockholm noch trifft, ſind bewußt, daß ſie dem Auto Platz zu machen haben, weil ihre Geſpaune langſamer ſind. Stockholms Straßenverkehr wickelt ſich faſt lautlos ab In Schweden wird links gefahren. In der Stadt überwiegt Steinquadratpflaſter als Straßenbelag. Die Landſtraßen, deren größere Zahl auch heute noch ſtaubig iſt, ſind im allgemeinen gepflegt. Nur— beſonders im Norden Schwedens— ſind ſie zu ſchmal. Die geringe Breite gebietet äußerſte Ver⸗ kehrsvorſicht. Alſo mäßiges Tempo. Dennoch haben ſchwediſche Straßenbauer einige Straßen geſchaffen, die großes Tempo geſtatten. Einzelne unüberſicht⸗ liche Kurven ſind dann in zwei Fahrtrichtungen derart eingeteilt, daß zwiſchen rechter und linker Fahrbahn eine erhöhte, etwa 1 Meter breite Raſen⸗ fläche iſt. Dadurch werden Zuſammenſtöße in Kur⸗ ven vermieden.(Den deutſchen Straßenbauern zur Nachahmung empfohlen.) Auch Ueberholen wird in ſolchen Kurven unmöglich gemacht. Das Vorfahrtrecht der Straßenbahn beſteht auch in Stockholm. Aeußerlich gleicht die Straßen⸗ bahn in ihrem hellblauen Anſtrich der Münchener. Die Autodroſchken Stockholms ſind unter deut⸗ Siegfried Als Fremder in Stockholm? Sehr gut ſchem Durchſchnitt. Schwedens Zollpolitik, in dieſem Fall geſtützt von amerikaniſchem Geſchäftsgeiſt, ver⸗ hindert größere Einfuhr europäiſcher Wagen. Wohl gibt es einige Mereedes⸗Benz, Horch, Stoewer, Steyr— aber das ſind die Wagen des reichen Mannes. Deutſchlands Reifenindu⸗ ſtrie dagegen kann ſich auf dem ſchwediſchen Markt beſſer behaupten. Auch engliſche Reifen ſind geſucht. Der Auto⸗Omnibus⸗ Verkehr iſt im Auf⸗ blühen begriffen. Die Autotouriſtik ſchwediſcher Kraftfahrer beſchränkt ſich vorwiegend auf ihr nor⸗ diſches Heimatlaud, das ja köſtlich reich iſt an land⸗ ſchaftlichen Schönheiten. Der geſchloſſene Wagen herrſcht im Stockholmer Stadtverkehr vor. Draußen in der Provinz trifft man offene Wagen häufiger. Im Motorradverkehr überwiegt die Zahl engliſcher Maſchinen. Im Straßenverkehr des ruhigen Stockholm ſind laute Motorräder beſonders unbeliebt. Der Wunſch nach ge⸗ räuſchloſen Maſchinen iſt hier noch ſtärker als an⸗ derswo. Neu eingeführt ſind an einigen Kreuzungs⸗ und Gefahrenpunkten Stockholms Blinkfig nale. Mitten im Brennpunkt der Kreuzung ſtehend, mah⸗ nen ſie zu gemäßigter Fahrt. Das aber fiel mir beim Zickzack durch Stockholms Straßen auf: zwiſchen Autodroſchken und Privatfahrern iſt die Stimmung weniger feindlich als bei uns in Deutſchland. Es gibt in Schwedens Metropole keine rückſichtsloſen Taxifahrer. Sie ſind zu vernünftigem Fahren er⸗ zogen. Auch Kraftfahrerhilfsbereitſchaft untereinan⸗ der iſt in Stockholm größer. Das ſind erfreuliche Tatſachen, die ſympathiſch auf den Fremden wirken, wohltuend, wie dies ganze natur⸗, güter⸗ und frie⸗ dengeſegnete, köſtliche Land. Auf der Landſtraße wird mit ſchier mimoſenhafter Feinfühligkeit für die Paſ⸗ ſanten gefahren. Iſt die Straße naß und ſpritzig, ſo wird beim Begegnen von Fußgängern bis zum Schrittempo abgeſtoppt. Scandinavia felice! Veranſtaltungen Wohltätigkeitskonzert in Feudenheim Der Frauenverein vom Roten Kreuz gab am Samstag im alten Schützenhaus zu Guünſten alter, bedütrftiger Leute ein Konzert, das bei allen Hörern einen ſtarken Eindruck hinterließ. Schon das Programm, das faſt gonz auf Hayön, Schubert, Chopin elngeſtellt war, zeigte, daß die Veranſtaltung weit über dem bei ſolchen Gelegenheiten üblichen Geſchmacksnivenn ſtand. Daß die Exwartungen nicht getäuſcht wurden, war in erſter Linie das Verbienſt unſerer begabten einheimiſchen Pianiſtin Frou B. Reichwein ⸗Eiſele, einer Schülerin Alfred Höhns. Frau R. zeigte ihr größes techniſches Können an Chopins Etude e⸗moll und der g⸗moll⸗Ballade, ferner an Liſzts Rigoletto⸗Paxophraſe, deren klaviertechulſche Akrobatik ſpielend überwunden wurde. Den ſtärkſten Ein⸗ druck hinterließ aber die wundervoll beſeelte Wiedergabe des eemoll⸗Nocturnos von Chopin, ſo daß mon nur den Wunſch hat, Frau Reichwein balb einmal bei größerer Gelegenheit zu hören. Auch ſonſt könnte man nur ſeine Freude haben. So an Frou E. Flohrs lieber Stimme und großer Vortrags⸗ kunſt. Die ſchlechten okuſtiſchen Verhältniſſe des Saales beeinträchtigten ſehr die übrigen Darbietungen von Frau Gutknecht ⸗Ludwigshafen und Frl. Grießer⸗Mann⸗ heim, beſonders des Alemannia Aunartetts. Im Ganzen hinterließ das ſchöne Konzert durch die Gediegen⸗ heit der Darbietungen den Eindruck, daß hier eine Reihe muſikfreudiger Menſchen muſizierte ous Freude an edler, reiner Muſik. Dieſer Eindruck war am ſtärkſten bei dem mit wirklich ochter Muſikempfindung und Innigkeit vor⸗ getragenen Trio 1 ven Haydn,(Frau Reichwein, Herr Sohn, Herr Reichwein), das zum ſeeliſchen Höhepunkt des Abends wurde. Pfarrer Mutſchler dankte zum Schluß allen denen, die ihr Können in ſo unetgennütztger Weiſe der guten Sache zur Verfügung geſtellt hatten, in warmen Worten. H. UV. * * Das Palaſt⸗Kaſſee und das Kabarett Libelle haben für den Monat Dezember mit Kapellmeiſter Henry Kaßbon eine neue Attraktionskopelle gewonnen. Kaßbon iſt als Schlager⸗ und Operettenkomponiſt zur Genlge bekannt. Unter den zwölf Soliſten ſeiner Kapelle finden wir u. A. den ruſſiſchen Singer Saſcha Trubetzkol, den Hawaien⸗ Soliſten Gregoribo Domingo und Jack London, den Saxaphon⸗Soliſten. Kaßbon und ſeine Sinfoniker ſind täglich im Mittag⸗ und Abendkonzert im Palaſt⸗Kafſee zu hören. Außerdem können die Gäſte der Libelle nach Kaß⸗ ons Muſik tanzen. Es iſt dem Palaſt⸗Kaſſee und dem Kabarett Libelle, die beſtrebt ſind, ihren Gäſten das Beſte zu bieten, zu wünſchen, daß ein recht zahlreicher Beſuch sie Anerkennung des Publikums zum Ausdrück bringt. (Veiteres Anzeige.) * Die Weihnachtskaffeeſtunde der„Badiſchen Hausfrau“ am morgigen Donnerstag im Friedrichspark, bietet ein äußerſt reichhaltiges, abwechſlungsreiches Programm. Die Nachmittags vorſtellung iſt in Verbindung mit einer Beſcherung durch Knecht Ruprecht in der Hauptſache der Kinderwelt gewidmet. Eingeleitet wird das Nachmit⸗ tags⸗Programm durch ein Wetihnachtsmärchen in drei Bil⸗ dern mit Geſang und Tanz„Schneider Fips und die Heinzelmännchen“. Weitere Mitwirkende ſind die Schule Irmgard Mayer, Walther Friedmann vom Nationaltheater, Fritz Fegbentel und der aus dem Urwald friſch importierte Nigger⸗Boy Bimbambul ln. Für die Abend⸗Veranſtaltung ſind Flora Weil (Pymnaſtik und Tanz), die Soubrette Mizzt Seibold Konzertſänger Julius Welker, Fritz Fegbeutel, 2 Caibs(Grotesk⸗Jongleure) und Willy Schwarz, der geniale Taſchenſpieler, gewonnen. Conférence: Walther Friedmann. Gleichzeitig findet während beider Veranſtaltungen eine haus wirtſchafk⸗ liche Ausſtellung größten Formats ſtatt, die in dem inzwiſchen ſertiggeſtellten neuen Ausſtellungsraum unter⸗ gebracht wird.(Weiteres Anzeige in letzter Nummer.) * Mannheimer Mutterſchutz E. V. Der Vortrag über „Rechtsfragen der Ehe“, den Frau Dr. Camilla Jellinek⸗ Heidelberg am Montag, 8. Dezember haften wird, beanſprucht auch wegen der Perſönlichkeit der Red⸗ nexin Intereſſe. Frau Camilla Jellinek iſt vor kurzem von der juriſtiſchen Fakultät der Univerſttät Heidelberg der Ehrendoktor verliehen worden. Sie iſt die Vorſitzende der Heidelberger Rechtsſchutzſtelle und die Vorſitzende des Ba⸗ diſchen Verbandes für Frauenbeſtrebungen und kämpft ſchon 30 Jahre um die Rechte der Frauen. Die Ehren⸗ urkunde hebt aus der Fülle ihrer Arbeit die Frauen ⸗ forderungen zur Straſrechts reform aus dem Jahre 1908 beſonders hervor. Frau Camilla Jellinek, die Gattin des verſtorbenen Heidelberger Rechts⸗ lehrers, ſelbſt mit echt juriſtiſchem Sinn begabt, widmete ihre Beredſamkeit, ihren Scharſſinn und ihre beharrliche Arbeit dem Rechte der Frauen. Insbeſondexe gilt ihr In⸗ tereſſe der Reform des Familien bezw. Ehe güterrechts. Der Vortrag findet im großen Saale der Handelskammer, L. 1, 2, ſtatt. Gäſte, Männer und Frauen, willkommen.(Weiteres Anzeige.) Das Herbſtkonzert der Liedertafel Ludwigs⸗ 5 am Rhein gewann über den Rahmen einer ſorgfältig vorbereiteten Veranſtaltung hinaus tieferes Intereſſe durch die Urauf⸗ führung einer beachtenswerten Kompoſittion des Leiters, Muſikdirektor Carl Bartoſch, ber anläßlich ſeiner zehn⸗ jährigen Dirtgententätigkeit ſeine Vertonung des ſtim⸗ mungsvollen Gedichtes„Walter von der Vogelweide“ (Worte von Otto Hönig) für Männerchor, kleinen Fernchor und Harfe dem Verein gewidmet hat. Es handelt ſich um ein ſehr ſangbar geſetztes, ſtreng motivtſch gearbeitetes Chorwerk, das infolge der geſanglichen Führung, knappen Faſſung und melodiſchen Erfindung als wertvolle Bereiche⸗ rung der modernen Chorliteratur bezeichnet werden kann, umſo mehr, als der Begleitpart der Harſe auch am Klavier gut ausgeführt werden kann. Die Beſetzung ergibt ſich aus der Stimmung des Gedichtes, die auch in den einleitenden Harmonien durch leere Quinten glücklich feſtgehalten iſt. Als ein weiterer Vorzug iſt die klare Gliederung zu be⸗ zeichnen. Ferner kommt die ſtreng motiviſche. Arbeit mit Benützung prägnanter Themen, dem auch kleineren Ver⸗ einen zugänglichen Werke ſehr zuſtatten, das unter der Lel⸗ tung des Komponiſten einen großen Erfolg errang, der ſich guch in Krangſpenden augenfällig äußerte. Weiterhin nahm die Vortragsordnung mit Fug und Recht Bezug auf Konradin Kreutzers 150. Geburtstag und räumte auch Othegraven und Joſ, Haas gebührend Platz ein. Die ſorgfältige Wiedergabe aller Chorwerke, die muſterhafte Ausſprache und ſtrenge Chordiſziplin zeugten ant beſten für die chorpädagogiſche Arbeit, die Bartoſch in ſeiner Tätigkeit als Dirigent geleiſtet, die dem Verein eine führende Stellung unter den Geſangvereinen der Pfalz ge⸗ ſichert hat und die in einer Anſprache des 1. Vorſtandes die richtige Würdigung fand. Die Ausführung des Begleit⸗ partes hatte Frl. Cläre Innsprucker vom Pfalzorche⸗ ſter übernommen, die ſich außerdem in Soloſtücken von Haſſelmanns und Schuecker als techniſch ungemein hoch⸗ ſtehende, geſchmackvoll vortragende Harfenkünſtlerin exwies. Mit Liedern von Hugo Wolf, Paul Gräuer und Deutſchen Volksliedern, von Brahms bearbeitet, hatte ſich Paula Kappex von der Staatsoper Stuttgart eingeſtellt, in der das Publikum eine grundmufikaliſche Sängerin mit ſehr anſprechender Stimme kennen lernte. Es war nur bedauer⸗ lich, daß dem vorzüglich begleitenden Barxrtoſch kein beſſerer Flügel zu Gebote ſtand. Dr. Ch. a* * Der Faſchismus eine Gefahr für das Chriſtentum. Ueber dieſes Thema ſpricht in oer hieſigen Ortsgruppe des Bundes der religiöſen Sozialiſten am morgigen Donnerstag abend im alten Rathausſaal Pfarrer Eckert von hier. Der Vortrag iſt öffentlich.(Siehe An⸗ zeige.) 0 * Zum Tariſſtreit im Bankgewerbe teilt uns der Deutſche Bankbeamten⸗Verein mit, daß am 10. Dezember Schlichtungsverhandlungen angeſetzt ſind. Als Schlichter iſt Profeſſor Brahn, der ſchon öfters als Vorſitzender bei Schlichtungsver⸗ handlungen im Bankgewerbe tätig war, gewonnen. * Sportfenſter mit lebenden Figuren. Seit eini⸗ gen Tagen ſind vor einem Schaufenſter des Herren⸗ konfektionsgeſchäftes Engelhorn& Sturm abend für abend große Menſchenanſammlungen zu beobachten. Die Firma hat nämlich ein Sport⸗ fenſter mit lebenden Figuren arrangiert, das ſo ſtilecht zurechtgemacht iſt, daß es das Intereſſe aller Winterſportler erweckt. Das Innere einer Ski⸗ hütte, Skiwanderer, Brettl in modernſter Aus⸗ führung, ein gedeckter Tiſch mit einer fabelhaften Ausſicht auf das Gebirge, kurz, alles iſt da. Bei feenhafter Beleuchtung ſieht man an einem laufen⸗ den Band Skihäslein in raſendem Tempo den Berg herunterſauſen, daß einem ordentlich weihnachtlich zumute wird. * Wirtſchaftsübernahme. Herr Eugen Lattner von hier ſtbernimmt heute den Hauptausſchank der Brauereigeſellſchaft„zum Engel“ AG. in Heidel⸗ berg, Hauptſtraße 67. Herr Lattner war zuletzt 17% Jahre Inhaber des Reſtaurants Rheinpark hier und vordem 77 Jahre Geſchäftsführer der hieſigen Hauptbahnhof⸗Reſtauration.(Weiteres Anzeige.) Zwangsweiſe Einführung der„Notſteuern“ * Grünſtadt, 2. Dez. Das Bezirksamt verfügte geſtern die Einführung der Bürger⸗ und Ge⸗ meindebierſteuer in Grünſtadt. Der Stadtrat hatte zweimal die Ablehnung der Steuern beſchloſ⸗ ſen. Das Bezirksamt hat weiter die Müllabfuhrgebüh⸗ ren um 100 v. H. herauf geſetzt. Die Mannſchaſtskämyfe im Nhein⸗Neckar⸗Gau — Turnerbund Jahn Oggersheim in der B⸗Klaſſe und Sportverein 06 Mannheim in der A⸗Klaſſe Gaumeiſter im Ringen Während bereits vor acht Tagen in V. f. K. 86 der Meiſter in der A⸗Klaſſe ermittelt wurde, iſt nunmehr auch in der B⸗ und C⸗Klaſſe die Entſcheidung gefallen. Turner⸗ bund Jahn Oggersheim ging ohne Punktverluſt in der -Klaſſe als Metſter hervor und hat mit dem Tabellen⸗ letzten der A⸗Klaſſe, Stemm⸗ und Ringklub Lampertheim, um den Aufſtieg zu ringen. Gewinnt Oggersheim, dann rückt es in die A⸗Klaſſe auf und Lampertheim muß in die B⸗Klaſſe abſteigen. Lampertheim, das ſeit Jahren in der A⸗-Klaſſe ſtartet, wird alles daran ſetzen, um dem Ahſtieg zu entgehen, und ſo kann es leicht möglich ſein, daß die Turner dieſen Kampf verlieren und auch im folgenden Jahre in der B⸗Klaſſe ringen müffen. Die Ergebniſſe in der B⸗Klaſſe Turnerbund Jahn Oggersheim— V. f. K. Oftersheim: Vorkampf 17:2, Rückkampf 1713. V. f. K. Schifferſtabt— V. f. kampf 18:3, Rückkampf 21:0. Turnerbund Jahn Oggersheim— V. f. K. Schifferſtadt: Vorkampf 1119, Rückkampf 12:9. Die einſtmals ſehr ſtarken Oftersheimer ſind erheblich zurückgegangen. Ihr Verbleib in der B⸗Klaſſe iſt unge⸗ wiß. Der Kampf mit dem diesjährigen C⸗Klaſſenmeiſter, Sportverein 06 Mannheim, wird Auſſchluß geben, ob Oftersheim abſteigen muß und 06 Mannheim aufſteigt. Kann Sportverein 06 ſeinen Kompf um den Aufſtieg mit kümpletter Mannſchaft beſtreiten, daun ſind die Ausſichten für Oftersheim ſehr gering. 06 wurde bei der Erringung K. Oftersheim: Vor⸗ der Meiſterſchaft in der C⸗Klaſſe einmal geſchlagen und zwar beim Rückkampf in Sandhofen von der 2. Mann⸗ ſchaft der Spielvereinigung. Die Ergebniſſe in der C⸗Klaſſe Spielverg Sandhofen 2— Sportklub Käſertal: Vor⸗ kampf:15, Rückkampf 911. Sportv. 6 Mannheim— Spielvg. Sandhofen 2: Vor⸗ kampf 11:9, Rückkampf:11. Sportklub Käfertal kampf:15, Rückkampf 81:11. Die Ergebniſſe in der Jugendklaſſe. Bft. Oftersheim— Stemm⸗ n. Ningklub Lampertheim; Vorkampf 21:0, Rückkampf 21:0. l Vf. Schifferſtadt— Vfg. Oftersheim: Rückkampf:18. St. u. Rkl. Lampertheim— Bf. Schifferſtadt: Vor⸗ kampf:11, Rückkampf 0721 Oftersheim und Schifferſtadt ſind punktgleich und haben miteinander einen Stichkampf auf neutralem Platze aus⸗ zutragen. Der Papierform nach mußte Oftersheim aus dieſem Kampfe als Sieger hervorgehen. Im Gewichtheben der A⸗Klaſſe wurde, wie bereits J. Zt. ausführlich in der NM. berichtet, Turnerbund Jahn Oggersheim mit ganz überragenden Leiſtungen Mei⸗ ſter. In der B⸗Klaſſe ſicherte ſich Vfer. Schifferſtadt den Meiſtertitel und damit auch den Aufſtieg in die A⸗Klaſſe, Sportv. 06 Maunheim: Vor⸗ Vorkampf 1275, während Jahn Oggersheim in die Kreisliga aufgerückt iſt. K. C. . MwÄQA ⁵ðV§§X: T ˙ VA Jußball im Kreis Südheſſen Die Vorrunde nähert ſich ſo allmählich dem Ende. Was am Sonntag noch ausgetragen wurde, waren nur ſolche Spiele, die ſchon einmal angeſetzt waren, aber infolge der ſchlechten Witterung nicht durchgeführt werden konnten. Der V. f. R. Bürſtadt mußte nach L a mpertheim zum B. f. L. Schon einmal wegen Unbeſpielbarkeit des Platzes abgeſetzt, war es auch diesmal ſehr fraglich, ob man das Spiel ganz beendigen konnte, denn der Platz war ſehr ſchlecht und der zeitweiſe ſehr heftige Regen ließ nichts Gutes ahnen. Aber es reichte doch. V. f. L. ſpielte eines ſeiner ſchlechteſten Spiele, die Mannſchaft war voll⸗ ſtändig außer Form. Man merkte doch, daß 2 der beſten Spieler fehlten. Dadurch verſagte der Sturm. Damit ſollen aber die Leiſtungen der Gäſte keineswegs geſchmä⸗ lert werden. Die Mannſchaft hat den 411⸗Steg vollauf rerdient. Schon auf Grund des beſſeren Zuſammenſpiels. Durch dieſen Sieg bleibt Bürſtadt nach wie vor ernſter Mitbewerber um die Meiſterſchaft und liegt nur mit einem Punkt hinter dem Tabellenführer Lorſch. Das Spiel zwiſchen Olympia Lorſch und dem F. B. Biblis ſah auch ſchlimmer aus als es in Wirk⸗ lichkeit war. Die Gäſte aus Biblis ſtanden in der erſten Hälfte ihrem Gegner in nichts nach. Aber in der End⸗ hälfte fielen ſie der Zermürbungstaktik der Einheimiſchen zum Opfer. Bis zur Pauſe ſtand die Partie noch 90. Dann kamen die Lorſcher langſam in Fahrt und gewannen das Spiel 410. Das letzte Spiel ging in Hochheim zwiſchen dem Platzverein und Heppenheim vom Stapel. Die Gäſte enttäuſchten diesmal ganz gewaltig. Im Sturme wollte es gar nicht klappen, und ſo iſt es gar nicht ver⸗ wunderlich, daß Heppenheim mit dem knappen Reſultat von:0 das Spiel verlor. In einem Privatſpiel ſiegte der Sp. V. Horchheim gegen ſeinen Namensvetter Herrusheim leicht und ohne Mühe mit:0. Am kommenden Sonntag geht es mit vollen Segeln in die Rückrunde. Es ſpielen: Lorſch — Pfiffligheim; Bürſtadt— Heppenheim; Vi. f. L. Lampert⸗ heim— Hochheim; Horchheim— Gernsheim; Worms— Neuhauſen; Biblis Olympia Lampertheim.—2— Zur Weltmeiſterſchaft im Viererbob Die deutſche Vertretung St. Moritzer Bobſleigh⸗Club, dem die Durchführung der Weltmeiſterſchaft im Viererbob übertragen wurde, hat die Veranſtaltung auf den 10. und 11. Janzar feſtgeſetzt. Die Rennen werden ſich auf der 1610 Meter langen Bahn ab⸗ ſpielen. auf der auch die olympiſchen Wettbewerbe 1928 ausgetragen wurden. Nach den Beſtimmungen iſt ſitzend zu fahren. Der Deutſche Bobverband wird von ſeinem Recht, drei Mannſchaften zu nennen, Gebrauch machen. Als Führer ſind bereits Werner Zahn, Fritz Grau und v. Mumm, ſämtlich Berliner Schlittſchuhelub, benannt worden. Einige Tage vorher, am 7. und 8. Januar, findet das St. Moritzer Bobder by ſtatt, an dem ſich die Deutſchen wahrſcheinlich ebenfalls beteiligen werden. Die Weltmeiſterſchaft im Zweier⸗Bob wird bekanntlich am 24. und 25. Januar vom Bobelub Oberhof zum Austrag ge⸗ bracht. Verufsſport Die großen Automobil-, Ställe“ 1931 Verpflichtungen der Fahrer Während ſich die deutſche Automobil⸗Induſtrie bezüg⸗ lich der Beſchickung der großen internationalen Prüfungen paſſiv verhält, rüſten die großen rennfreudigen Firmen des Auslandes bereits für die kommende Saiſon. Da die zur Extraklaſſe zählenden Fahrer dünn geſät ſind, ſichert ſich jede Firma frühzeitig geeignete Kräfte. Eigentlich ſind es nur die drei Firmen Alſo Romeo, Maſerati und Bu⸗ gatti, die ſyſtematiſch die klaſſiſchen Rennen„abgraſen“. Was die Verhandlungen der itaklieniſchen Firma Alfa Romeo mit Rudolf Caracciolba anbetrifft, über die verſchiedentlich in der Oeffentlichkeit berichtet wurde, ſo kommt ein Jahresengogement des deutſchen Europa⸗Berg⸗ meiſters nicht in Frage, zumal ja auch in Nuyolarti, Campari, Borzacchini und Arcangeli der Firma ein hervorragendes Fahrerquortett zur Verfügung ſteht. Die Alfa Romeo ⸗Werke haben in Ausſicht genom⸗ men, Cargeciola it der Steuerung eines ihrer Wagen im 1000 Meilen⸗Rennen von Brescia zu betrauen, und zwar mit Ferrari oder P. Gherſi als Partner. Alfa Romeo wird neben dem beſtens erprobten 1750 cem Sechszylinder, der u. a. in den 1000 Meilen ſiegreich war, noch einen Acht⸗ zylinder von Über 2000 cem in die großen Rennen ſchicken. Für Maſerati werden vorausſichtlich wieder E. Maſerati, Maggi und Fogtoli tätig ſein. Die Werke ſind derzeit mit des. Konſtruktion eines 232 Liter⸗ und Conelli, zu denen als„Neuerwerbung“ noch der ſieggewohnte Achille Varz i hinzugekommen iſt. Da ſich die Molsheimer Werke nur on zwölf Rennen, u. o. Targa Florio, Königspreis von Rom und den Grand Prix Rennen von Frankreich, San Sebaſtian und Monza, zu betetligen gedenkt, darf Varzi auch noch an allen italie⸗ niſchen Meiſterſchaftsrennen teilnehmen. 3. Kölner Sechstagerennen Wie in den voraufgegangenen Nächten, ſo war auch die vierte Nacht des Sechstagerennens in der Kölner Rhein⸗ landhalle bei ſtarkem Publikumsbeſuch ſehr belebt. Von der Abend⸗ bis zur Nachtwertung gab es Vorſtoß auf Vor⸗ ſtoß. Im Lauf der Nacht büßten Rauſch⸗Hürtgen vorüber. gehend ihre führende Poſition ein, ſchließlich ſetzten ſie ſich aber doch wieder an die Spitze des Feldes. ei einem tags zwang, das Rennen aufzugeben. Der Dienskagnach⸗ mittag verlief ziemlich ruhig. Lediglich beim norletzten Spurt konnten Frankenſtein⸗Pijnenburg eine ihrer Verluſt⸗ runden gutmachen, während ein anſchließender Vorſtoß der Paare Gebr. van Kempen und Rauſch⸗Hürtgen ſcheiterte. Bet den Spurts taten ſich die Gebr. van Kempen wieber beſonders hervor. Nach 91 Stunden, Dienstag nachmittag 5 Uhr, waren 1956,500 Kilometer zurückgelegt. Der Stand des Rennens war: 1. Rauſch⸗Hürtgen 111 P. 2. Rieger⸗Kroſchel 80 P.— Zwei Runden z u⸗ rück: 3. Ehmer⸗Tietz 77 Pp. Drei Runden zurück: J. Gebr. van Kempen 226 P. 3. Frankenſtein⸗Pijnenburg 131 P. 6. Dinale⸗Guerra 112 P.— Fünf Runden zurück: 7. Osmella⸗Meyer 113 P.— Sieben Run⸗ den zurück: 8. Krewer⸗Thollembeck 59 P.— Acht Runden zurück: 9. Duray⸗Lemonie 81 P.— 19 Ru n⸗ den zurück: 10. Dumm⸗Großimlingaus 43 Punkte. Kommunale Chronik Stadtratswahlen In Bruchſal ergab die Wahl gemäß dem Ausfall der Gemeindewahlen auch eine veränderte Zuſammenſetzung des Stadtratskollegiums. Von den ſeitherigen Mitgliedern ſind fünf ausgeſchieden, teils aus Geſundheitsrückſichten, teils reichte es nicht mehr zum Mandat, wie bei der Deutſchen Volkspartei und den Deutſchnationalen, die überhaupt keinen Sitz im Bürgerkollegium erhielten, dagegen bisher noch einen Stadtratsſitz hatten. Aus Geſundheitsrückſichten ſchied auch der demokratiſche Stadtrat Rechtsanwalt Straus aus, der 22 Jahre dem Kollegium angehörte. Nach dem Wahlergebnis, das einige Liſtenkombina⸗ tionen der Linksparteien wie der bürgerlichen Mitte auswies, erhält das Zentrum wieder 6 Sitze, die Nationalſozialiſten 2, Staatspartei 1, Sozialdemo⸗ kraten 1, Kommuniſten 2, Ev. Volksdienſt 1, Wirt⸗ ſchaftspartei 1 Sitz. Die Volkspartei geht leer aus. In Villiugen nahmen ſämtliche 72 Bürger⸗ ausſchußmitglieder teil. Gewählt wurden mit 30 Stimmen der Einheitsliſte 4 Zentrum(), 2 Wirxt⸗ ſchaftsp.(), 1 Ev. Volksd.(). Mit 13 Stimmen ihrer Partei wurden 2(2) Sozdem., mit 8 Stimmen der Ver. Liberalen(Volksp. und Staatsp.) 1 0 Staatsparteiler, mit 7 kommunkſtiſchen Stimmen 1 (1) Kommuniſt und mit 6 Stimmen der Nat.⸗Soz. 1 (0) Nationalſozialiſt gewählt. Die Notſtenern abgelehnt * Edenkoben, 1. Dez. Der Stadtrat hat in ſeiner letzten Sitzung bezüglich der Gemein de⸗ bierſteuer, der Bürgerſteuer und der Ge⸗ meindegetränkeſteuer heſchloſſen, dieſe Steuern trotz der Empfehlung des Bezirksamtes wiederholt abzulehnen. Begründet wird die Ablehnung damit, es wäre zwecklos, neue Steuern einzuführen, wenn noch rund 35 000 Mark bereits eingeführte Umlagen und ſonſtigen Gemeindegefälle vorausſichtlich nicht einzubringen ſeien und die neuen Steuern höchſtens 12000 Mark betragen würden. * Grethen, 1. Dez. Nach längerer Ausſprache wurde vom Gemeinderat die Erhöhung der Bierſteuer und die Einführung der Gemeinde⸗ getränkeſteuer und der Bürgerſteuer einſtimmig ab⸗ gelehnt. Lambsheim, 1. Dez. Der Gemeinderat lehnte die Einführung der vom Bezirksamt Frankenthal empfohlenen Bürgerſtener ab. Kleine Mitteilungen Chefredakteur; Kurt Fiſcher 81 Verautwörtlich für Politik: F. A. Melßner Feuflleton Dr. See Rayſer-Kommunakpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder echt u. BVermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗ 5 und alles übrige; Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche 1955 zeilungen Jakob Faude, fümtlich in Mannheim— Herausgen 17 Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannbeimer Zeitung G. m. b. H. Manndeim. R 1,—6 Maſſenſturz zog ſich der Kölner Schorn eine ernſthaftere Verletzung zu, die ihn denn auch am Vormittag des Diens⸗ Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rücksendung erfolgt nut bel Milckporto . 7 Aus der Begründung des Freiburger Stadl⸗ 1 rates für die Einführung der Bürgerſteuer in 5 Freiburg geht hervor, daß die Mehrausgaben gegenüber J dem genehmigten Voranſchlag für 1930 jetzt ſchon 853 900% arbe betragen. Davon entfallen auf die Fürſorgekaſſe 360 000, Jahr auf die Kriſenfürſorge 26000/ und auf den höheren Zu⸗ ſpr ſchuß an die Straßenbahnkaſſe 96 000 /. An Wenigerein⸗ 8 nahmen ergeben ſich 211000, an Mehreinnahmen aus w 6 verſchiedenen Poſitionen 40 000 /, ſo daß 853 000„ zu ur! decken ſind. Loko 5— Der davo Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember verb Rheln Pegel 28. 29. 1. 2. 8. ö Neckar ⸗Wegei 29. 1 ö 5 8.. Baſel 1 1 1 77 9 5 de, Maxan Blochingen.00—. 100 Mannhein Heilbronn 1801.7 5 Kaub ö 1 0 Köln 1 laſſe n und Mann⸗ Vor⸗ Vor⸗ Vor⸗ haben aus- aus ereits rhund Mei⸗ t den Klaſſe, ct iſt. . U. dem derte den teils mehr und tz im inen chten walt örte. vina⸗ ditte die emo⸗ Virt⸗ aus. ger⸗ t 30 Virt⸗ men men 12 n 1 93. 1 D 1 Straßenbahnwagens wurde aufgeſchlitzt 72 Mittwoch, 3. dezember 1930 2 Aus Baden Der Sprung auf die Straßenbahn * Heidelberg, 2. Dez. Das Aufſpringen auf die fahrende Straßenbahn forderte geſtern wieder ein⸗ mal ein Opfer. Der 21jährige Wilh. Reiſer wollte abends auf einen nach Rohrbach fahrenden Wagen auſſpringen, glitt aber ab und wurde über⸗ fahren. Er erlitt dabei einen ſchweren Schädel⸗ bruch. An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. Wegen Familienzwiſtigkeiten * Steinmauern(Amt Raſtatt), 2. Dez. Geſtern nachmittag erſchoß ſich der 58 Jahre alte Landwirt Leo Grünbacher im Bett. Er war ſofort tot. Vor kurzer Zeit hatte er einen ſchweren Unfall er⸗ litten. Der Grund zur Tat dürfte in Familien⸗ zwiſtigkeiten liegen. Eine eigenartige Sprengwirkung * Baden⸗Baden, 2. Dez. Eine recht eigenartige Wirkung hatte die am Dienstag vormittag vor⸗ genommene Sprengung der mehrere hundert Jahre alten Eiche beim„Badiſchen Hof,“ die bei dem füngſten Orkan umgeriſſen wurde. Durch Sprengung ſollte der mächtige Stamm zerkleinert werden. Hierbei wurde ein Stück Stamm im Gewicht von über einem halben Zentner über ein vierzig Meter hohes Haus hinweg, in eine 300 Meter entfernte Straße geſchleudert, wo es ein großes Schaufenſter zertrümmerte. Laſtkraftwagen gegen Straßenbahn * Baden⸗Baden, 2. Dez. Zu einem ſchweren Zu⸗ ſammenſtoß kam es am geſtrigen Dienstag vor⸗ mittag zwiſchen einem Laſtkraftwagen und der Straßenbahn. Der Laſtkraftwagen verſuchte, zu dicht an dem Straßenbahnwagen vorbeizufahren, und rammte dieſen. Die ganze Seitenfront des und 4 Wagenfenſter zertrümmert. Nicht um Möbel, ſondern ums Kind * Kehl, 2. Dez. zwiſchen dem von ſeiner Frau geſchiedenen Lando⸗ lin Basler und deren jetzigen Ehemann Schiffer Hege aus Sundheim erfahren wir noch, daß ſich dieſer Streit nicht um zurückgebliebenes Mobilar der geſchiedenen Frau handelte, ſondern um das dem Vater zugeſprochene Kind, das nach Anſicht der Mutter ſchlecht behandelt wurde. Da der Geſtochene jede gütliche Einigung abwies, griff der Täter zum Dolch und richtete das Unheil an. Beleuchtung der Waſſerfälle in Triberg * Triberg, 3. Dez. Nachdem die Beleuchtung der Triberger Waſſerfälle, die in Eis und Schnee ihren beſonderen Reiz haben, immer weiter Anklang gefunden und ſich gut eingebürgert hat, wird dieſe Beleuchtung auch im kommenden Winter wieder durchgeführt. Sie erfolgt täglich und erſtreckt ſich auf die Zeit vom 15. Dezember bis einſchließlich . Januar. Die Beleuchtung wird durch Schein⸗ werfer in verſchiedenen Farben bewirkt und dauert jeweils von 16.30 bis 19.00 Uhr. Die gebahnten Wege in den Waſſeranlagen werden für Spaziergänge bom Eintritt der Dunkelheit bis 21.00 Uhr ebenfalls von Mitte Dezember bis Ende Januar beleuchtet. Noch Fälle ſpinaler Kinderlähmung * Lörrach, 2. Dez. Seit dem 4. Oktober haben ſich in Lörrach vier Fälle von ſpinaler Kinder⸗ lähmung ereignet. Die betroffenen Kinder beſuchen aber noch keine Schule, auch keine Kinderſchule, ſo daß die Behörden von der angeregten Schließung der Schulen abgeſehen haben. Brand auf dem Rummelplatz * Markdorf, 2. Dez. In der Nacht zum Montag geriet der in der hieſigen ſtädtiſchen Kiesgrube ſtehende Transportwagen des Schauſpielers Fet⸗ ſcher aus bisher unbekannter Urſache in Brand. Ein Kettenkaruſſell und eine Schießbude wurden ein Raub der Flammen. Ein daneben⸗ ſtehender Ty usportwagen wurde gleichfalls vom Feuer ergriffen. Da der Brand erſt in den Mor⸗ genſtunden bemerkt wurde, konnte nichts mehr ge⸗ borgen werden. Nur die Eiſenteile ließ das ver⸗ heerende Element übrig. Der Beſitzer war erſt am Sonntag mit dem Karuſſell nach Markdorf gekom⸗ men. Der Schaden beträgt etwa 12 000 Mark. Der bentümer iſt nur zum Teil verſichert. ö* zun Weinheim a. d.., 2. Dez. Von der hieſigen Poſt werden zurzeit umfangreiche Kabellegungs⸗ arbeiten vorgenommen, die der Schaffung des im Jahre 1931 herzuſtellenden automatiſchen Fern⸗ prechnetzes für Weinheim dienen. 8. Bruchſal, 2. Dez. Ein hieſiger Zugführer würde, als er einige Gleiſe überſchritt, von einer Lokomotive erfaßt und auf die Seite geſchleudert. Der Zugführer trug am Kopfe ſchwere Verletzungen von und mußte mit dem Sanitätsauto ins Spital verbracht werden. Zu der ſchweren Meſſerſtecherei man ſich Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Feitung Zuſammenbruch einer landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaft * Sandhaufen bei Heidelberg, 2. Dezember. Die etwa 200 Mitglieder umfaſſende Landwirt⸗ ſchaftliche Genoſſenſchaft iſt in Konkurs geraten. Die Bilanz auf 31. Dezember 1930 weiſt auf der Aktivſeite einen Kaſſenbeſtand von etwa 25 000 /, Außenſtände bei Mitgliedern 26 500% auf. Wie ſich durch die Reviſton herausgeſtellt hat, war der Kaſſenbeſtand überhaupt nicht vorhanden, die Außen⸗ ſtände ungefähr in einer Höhe von/ 10 000. Der Rechner, den die Hauptſchuld an dem Zu⸗ ſammenbruch trifft, behauptet, überhaupt von nichts zu wiſſen und entſchuldigt ſich damit, er könne ſich gar nicht erklären, wohin die Gelder gekommen ſeien. Der Vorſtand hat in den Jahren ſeit 1922 weder eine Reviſton noch einen Kaſſenſturz vorge⸗ nommen, obwohl er von der Zentrale unter Hin⸗ weis auf ſeine Haftbarkeit dazu aufgefordert wurde. Nach der Bilanz, die der Konkursverwalter auf⸗ geſtellt hat, bleibt ein Fehlbetrag von etwa 54 300% zu decken. Nach dem Genoſſenſchaftsgeſetz werden in erſter Linie die Mitglieder mit der Haftſumme von 300/ in Anſpruch genommen. Vorſtand und Aufſichtsrat und Rechner ſollen wegen pflichtwidrigen Verhaltens zum Schadenerſatz heran⸗ gezogen werden. Am 1. Dezember fand die erſte Gläubiger⸗ verſammlung ſowie Termin zur Prüfung der angemeldeten Forderungen beim Amtsgericht Hei⸗ delberg ſtatt. Es wurde bekannt gegeben, daß be⸗ reits von Beauftragten der Genoſſen Verhandlungen geführt werden mit dem Ziel, eine Sanierung zu ermöglichen. Der Konkursverwalter hat weit⸗ gehendſte Unterſtützung zugeſagt. Ob dieſe Be⸗ ſtrebungen zum Ziele führen, kann noch nicht geſagt werden. Gegen die Gemeindegetränkeſteuer Notſchrei des baoͤiſchen Gaſtſtättengewerbes 5* Karlsruhe, 2. Dez. Unter dieſem Hilferuf hat der Badiſche Gaſtwirte⸗ Verband e. V. Karlsruhe an die badiſchen Miniſterien, den Landtag, die badiſchen Abgeordneten des Deut⸗ ſchen Reichstages, die kommunalen Körperſchaften, Städteverband und Städtebund ſowie die badiſchen Handels⸗ und Handwerkskammern eine Denkſchrift über die kataſtrophale Lage des badiſchen Gaſtſtättengewerbes geſandt. Die Gaſtzimmer ſtänden leer und die Gaſt⸗ räume wieſen in der Mehrzahl ihrer Fälle eine gäh⸗ nende Leere auf. Der Bierausſtoß in badiſchen Brauereien ſei in der Zeit vom 1. Juli bis 30. Sep⸗ tember ds. Is. um über 26 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorfahres zurückgeblieben. Trotz erheblich herabgeſetzter Preiſe weiſe der Wein⸗ konſum einen noch nie dageweſenen Tiefſtand auf, während der Verbrauch an Spirituoſen um 90 Prozent zurückgegangen iſt. Unermeßlicher Schaden werde dem Gaſtſtätten⸗ gewerbe durch die Mineralwaſſerſteuer zu⸗ gefügt. Die Preisgeſtaltung für Speiſen müſſe der⸗ artig vorgenommen werden, daß gerade noch die Selbſtkoſten erreicht werden könnten. Der Bäder⸗ und Sommerfriſchenbetrieb liege völlig darnieder. Inſolvenzen aller Art ſeien die betrübliche Folge dieſer mehr als deprimierenden Erſcheinung. Stark iſt die Erwerbsloſenziffer des Gaſtwirts⸗ gewerbeperſonals. Die Denkſchrift ſchließt mit den Worten:„Wir verſchließen uns nicht der auch von uns im Prinzip anerkannten allgemeinen Preisabbaubewegung. Man mutet uns aber geradezu Unmögliches zu, ſich dieſer Bewegung in einem Augenblick anſchließen zu ſollen, in dem man gleichzeitig uns neue Laſten aufzuerlegen gedenkt. Die Gemeindegetränkeſteuer insbeſondere wird, ganz abgeſehen von ihrer tech⸗ niſchen Undurchführbarkeit, auch den Kommunen den erhofften Steuererfolg nie bringen. Sie wird aber geeignet ſein, den letzten Reſt eines ehrbaren Gewer⸗ bes vom Schauplatz des Daſeins verſchwinden zu laſſen. Wir müſſen uns daher um unſere und unſerer Familie Haut wehren im Intereſſe gerechter Selbſt⸗ erhaltung.“ a*. Erneute Proteſtverſammlung in der Pfalz * Ludwigshaſen, 2. Dezember Die Ludwigshafener Gaſtwirtevereinigung be⸗ ſprüch in einer zweiten gutbeſuchten Verſammlung die augenblickliche Lage in der Angelegenheit der Steuernotverordnungen in Bezug auf die Bier⸗ ſteuererhöhung und die Gemeindegetränkeſteuer. Der 1. Vorſitzende Kemmer bericlſtete über die Verhandlungen mit der Stadtverwaltung Ludwigs⸗ hafen und teilt mit, daß die Gaſtwirte bis auf wei⸗ teres die 10prozentige Erhöhung nicht zu bezahlen brauchen. Die Gemeindegeträukeſteuer ſei fallen gelaſſen worden und in der Frage der Bier⸗ ſteuererhöhung ſei an die Brauereien zwecks Ueber⸗ nahme der am 1. Dezember in Kraft getretenen Steuererhöhung heranzutreten. Der Syndikus der Neuſtädter Brauereibeſitzer, Rechtsanwalt Dr. Hoffmann, habe erklärt, die Brauereien könnten die Steuererhöhung nich tragen. Der Vorſtand der Gaſtwirtsvereinigung Ludwigs⸗ hafen unterbreitete der Verſammlung ſeinen Vor⸗ ſchlag, den Liter Bier vom Dienstag an um 3 Pfen⸗ nig teuerer auszuſchenken und durch den zu erwar⸗ tenden Verzehrrückgang die Brauereien zur Selbſttragung der Steuererhöhung zu veranlaſſen. Ein angenommener Antrag beſagt, daß die Brauereien ſich am Dienstag zu entſcheiden haben, ob ſie die Steuererhöhung tragen wollen. Im anderen Falle ſoll bis zur Bereitſchaftserklärung der Brauereien kein Bier mehr beſtellt werden Gegen zuwiderhandelnde Mitglieder der Gaſtwirte⸗ vereinigung wird der Ausſchluß und evtl. Veröffent⸗ lichung in der Tagespreſſe verfügt. Die Flaſchen⸗ bierhändler ſchließen ſich dem Vorgehen der Gaſt⸗ wirte an. Tagung des Pfälziſchen Lehrer⸗Vereins * Neuſtadt a. d.., 1. Dez. Der Kreisausſchuß des Pfälziſchen Lehrer⸗Vereins hielt am Sonntag im Saalbau zu Neuſtadt eine ſehr gut beſuchte Sitzung ab, die von Oberlehrer Krebs ⸗ Speyer geleitet wurde. In ſeinen Begrüßungs⸗ worten gedachte er der Räumung der Pfalz und gab dem Wunſch aller Ausdruck, daß auch das Saar⸗ gebiet bald frei ſein möge. Mit ehrenden Worten gedachte er des kürzlich verſtorbenen Regierungs⸗ ſchulrats Pfalzgraf⸗Speyer und des Lehrerführers Dr. h. e. Tews⸗Berlin. Den im Vereinsorgan bereits veröffentlichten Rechnungsbericht erläuterte Oberlehrer Berlet⸗ Landau. Das Rechnungsjahr ſchließt in der Haupt⸗ rechnung mit 49 260,50% Einnahmen und 48 591,13 ½¼ Ausgaben, mithin einer Mehreinnahme von 669,37 Mark. Die Nebenrechnung Landesverein balanziert in Einnahmen und Ausgaben mit 673 041,08 /. Der Vermögensſtand der Krebsſtiftung betrug am 31. 12. 1929 32 335,81 //. Dem Schatzmeiſter wurde auf Antrag des Reviſors Entlaſtung erteilt. Oberlehrer Fuchs ⸗ Frankenthal berichtete über die letzte Sitzung des Hauptausſchuſſes des Bayeri⸗ ſchen Lehrervereins, in der die Säumigkeit der baye⸗ riſchen Regierung im Hinblick auf die Lehrer⸗ bildungs⸗Reform beklagt worden ſei. Auch habe gegen die ſchleppende Verwendung der jungen Lehrkräfte gewandt, ebenſo gegen die Jahresſchlußprüfungen in den Volksſchulen in ihrer jetzigen Form. Dem Landau des Krankenhilfe Schatzmeiſters Berlet⸗ Bericht des Bahyeriſchen über die Lehrervereins, die ſeit nunmehr fünf Jahren beſteht, iſt u. a. zu entnehmen, daß in den letzten dret Jahren in die Pfalz allein 670 000% Krankenbeihilfs⸗Gelder gefloſſen ſind. Der Berichterſtatter bedauerte, daß die bayeriſche Staatsregierung zur Lehrer⸗Kranken⸗ hilfe im Gegenſatz zur Kaſſe der bayeriſchen Staats⸗ beamten keine Zuſchüſſe leiſte. Ueber die Erwerbung eines Wohnhauſes in München zur Unterbringung einer Bücherei und des Anweſens„Fürſtenſtein“ zur Errichtung eines Erholungsheimes durch den Bayr..⸗Verein berichtete Oberlehrer Keller⸗Kirchheim a. d. Eck. Die Verſammlung lehnte die Erwerbung des letzt⸗ genannten Hauſes ab, da ein Erholungsheim nicht mehr geſchaffen werden ſolle. Ueber die beamtenpolttiſche Lage referierte der 1. Vorſitzende des Bayeriſchen Beamtenbundes, Kreis Pfalz, Oberlehrer Mang ⸗Kaiſerslautern. Er be⸗ klagte die Beamtenhetze, die ſchließlich die Regierung zum Gehaltsabbau getrieben habe. Schulrat Leiſt⸗ Zweibrücken ſprach über Richt⸗ linien zur Herausgabe einer neuen Fibel, die den Anforderungen der Heimatkunde mehr Rechnung tragen müſſe als bisher. Nach kurzer Ausſprache wurde eine Kommiſſion mit der Vorbereitung der neuen Fibel betraut, die bis zum Schuljahr 1932 ihre Arbeiten beendet haben ſoll. Ueber Jugendwohl⸗ fahrtspflege ſprach Hauptlehrer Lenſch⸗Kaiſers⸗ lautern, die übrigen Referate, Abſtimmungen uſw. trugen internen Charakter. Nach achtſtündiger Sit⸗ zungsdauer ſchloß Vorſitzender Krebs⸗Speyer mit Dankesworten an die Delegierten die Tagung. tm. 141. Jahrgang/ Nummer 861 Aus der Sulz Die Preisſenkung * Ludwigshafen, 2. Dez. Die Preſſeſtelle des Bürgermeiſteramtes teilt mit: Im Auftrag des Bürgermeiſteramtes hat das Amt für Wirtſchaft und Statiſtik vor einigen Tagen Verhandlungen ein⸗ geleitet mit dem Ziele, die Preiſe für Brot, Fleiſch, Milch und Schuhreparaturen zu ſenken. Das Ergeb⸗ nis der Verhandlungen wird mitgeteilt. Mietenabban gefordert :: Ludwigshafen, 2. Dez. Die Arbeitsgemeinſchaft vorderpfälziſcher Mietervereine, die am Sonntag hier tagte, erhob durch Entſchließung an den Bund deut⸗ ſcher Mietervereine die Forderung, die geſetzliche Miete auf den Vorkriegsſtand herabzuſetzen. Für den 14. ds. Mts. iſt in Neuſtadt a. d. Hot, eine öffentliche Kundgebung geplant. Gedächtnisfeier für Oberſtudiendirektor Vollert h. Ludwigshafen, 2. Dez. Zum Gedächtnis des zu Beginn der Sommerferien verſtorbenen Oberſtudien⸗ direktors Prof. Paul Vollert verſammelten ſich am Sonntag vormittag das Lehrerkollegium und viele jetzige und ehemalige Schülerinnen des Mäd⸗ chenlyzeums Ludwigshafen im Städt. Geſellſchafts⸗ haus, um den ehemaligen vieljährigen Leiter der höheren Mädchenbildungsanſtalt zu ehren. In der Gedächtnisrede entwarf Frl. Studienrat Schmidt ein Lebensbild des Heimgegangenen, der im Jahre 1890 ſein Amt in einem kleinen Gebäude mit 120 Schülerinnen und ſechs Lehrern begann, bis dann im Jahre 1904—06 der eindrucksvolle große Schulbau an der Bismarckſtraße bezogen werden konnke. Ober⸗ ſtudiendirektor Dr. Brüning«⸗Kaiſserslautern ge⸗ dachte des Begründers und Ehrenvorſitzenden des Pfälziſchen Vereins für das höhere Mädchenſchul⸗ weſen. Ermäßigung der Honigpreiſe :: Bad Dürkheim, 2. Dez. Die Bezirksvereine des Pfälziſchen Bienenzuchtvereins haben beſchloſſen, den Honigpreis um 25 Pfennig für das Glas herabzuſetzen. Bei Abnahme größerer Poſten können die Mitglieder einen weiteren Rabatt gewäh⸗ ren. Der Film vom Domfeſt :: Speyer, 2. Dez. Geſtern wurde im Kath. Ver⸗ einshaus zum erſten Mal der Film vorgeführt, in dem die Feſttage der 900 Jahr⸗Feier des Kaiſerdoms feſtgehalten ſind und der nun in ganz Deutſchland den Glanz und die Würde des hohen Feſtes auf der Lein⸗ wand zeigt. Höhepunkte des vorzüglich gelungenen Films, der auch als Werbung für die alte deutſche Katſerſtadt hinausgehen ſoll, ſind die große Pro⸗ zeſſion, die Feier auf der Limburg und das Schlußbild mit dem beleuchteten Dom. Bilanz des Pfälzer Kriegerappells. * Landau, 2. Dez. Der Hauptausſchuß des pfälzi⸗ ſchen Kriegerappells hielt ſeine Schlußſitzung ab und gab eine Bilanz über den Verlauf des Feſtes. Aus dem Zahlenbild iſt zu entnehmen, daß die Einnahmen rund 35 000% betragen und die Ausgaben voll⸗ kommen decken. Der finanzielle Abſchluß iſt befrie⸗ digend. Aus der Arbeitsleiſtung des Büros des Kriegerappells wurde bekannt, daß insgeſamt 16566 Schreiben abgefertigt wurden. Mit der Vor⸗ bereitung waren 8 Perſonen ſtändig beſchäftigt. Wingertverſteigerung * Edenkoben, 2. Dez. Im Winzerhaus wurden ne Anzahl Weinberge verſteigert. Dabel wur⸗ den für 138 Dezimalen der verſchiedenſten Lagen zuſammen 3795 Mark erzielt. Aus Messen * Worms, 2. Dez. In einem Gaſthaus hat ſich in der Nacht zum Montag ein Mann im Alter von etwa 25 Jahren erhängt. Nach aufgefun⸗ denen Papieren dürfte es ſich um den landwirt⸗ ſchaftlichen Volontär Erich Hecker aus Bayern handeln.— Bei einer Reviſion wurden vter Kuhhalter aus den Gemeinden Dolges⸗ heim, Eimsheim und Uelversheim ermittelt, die in letzter Zeit fortgeſetzt gewäſſerte und ent⸗ rahmte Milch als Vollmilch in die Stadt Worms einführten und verkauften. Strafverfahren iſt eingeleitet. * Darmſtadt, 2. Dez. In einer Kundgebung der heſſiſchen Verwaltungsbürobeamten und des Ver⸗ bandes der heſſiſchen Juſtizbürobeamten wird in ein⸗ dringlicher Weiſe auf die Notlage hingewieſen, die die vorgeſehene Gehaltskürzung bei den Kanzlei⸗ gehilfen hervorrufen müſſe. Es wird an das Ver⸗ antwortungsgefühl des Landtages appelliert, wenn er über die Vorlage des Finanzminiſters beraten und beſchließen würde. Die Kanzleigehilfen dürften nicht das Opfer und der Prügelknabe der ſchlechten Lage der heſſiſchen Staatsfinanzen ſein, die ſie nicht im geringſten verſchuldet hätten cin Zur erstellung von IA Liter vorzüglicher Heischbrühe 4 —— — Mittwoch, 3. Dezember 1930 dler Neuen Mannheimer Zeitung Bad. Maſchinenfabrik und Eiſengießerei vormals G. Sebold und Sebold u. Neff in Durlach Die Beſchäftigung der Geſellſchaft im G8. 29/ 30 war entſprechend der innerdeutſchen und Weltwirtſchaftskriſe uneinheitlich und insbeſondere gegen Ende des Ge⸗ ſchäftsjahres rückläufig. Der anerkannten Qualität der erzeugten Fabrikate ſei es zu danken geweſen, daß trotz⸗ dem ein befriedigender Abſchluß vorgelegt werden könne. Für das Ergebnis des laufenden Jahres werde neben dem weiteren Verlauf der Weltwirtſchaftskriſe die baldige Durchführung der überall im Gang befindlichen Maß⸗ nahmen zur Senkung der Geſtehungskoſten von entſchei⸗ dender Bedeutung ſein. Gelinge es, auf dieſem Wege einen Ausgleich für den Abſatzrückgang zu ſchaffen, ſo könne man hoffen, wieder ein angemeſſenes Reſultat zu erzielen. Bei einem Rohertrag von 2,68(i. V. 2,75) Mill. beanſpruchten Betriebsunkoſten 0,81(0,88) Mill. und die Hondlungsunkoſten 1,12(1,13) Mill. J. Nach 229 743 (224 208)/ Abſchreibungen verbleibt einſchl. 113 603 (112 928)/ Vortrag ein Reingewinn von 432 178 li. V. 464 009) /, Wie ſchon gemeldet, ſollen hieraus die StA. 9(10) v.., die VA. und die Genußrechte wieder je 6 v. H. Dividende erhalten. Für Neuvortrag ver⸗ bleiben 113 772/ aus der Bilanz: Immobilien 1,71 (1,75) Mill. /, Werkzeugmaſchinen 0,53(0,58), Gießerei⸗ einrichtung 0,109(0,129), Maſchinenbauvorräte 1,59(1,65), Wechſel 0,57(0,38), Kontotorrent einſchl. Bankguthaben 1,60(175), Aktienkapital.22(unv.), Reſervefonds 0,50 (unv.), Obligationen 0,14(0,14); Anz., Prov. u. verdiente noch nicht bezahlte Löhne 0,34(0,35), Verſchiedene Kredi⸗ teren 1,64(1,75), Bürgſchaften 352 113(346 416) l. OB. im Idung⸗Germania⸗Konzern.(Eig. Dr.) Nach⸗ dem die in der AR.⸗Sitzung vom 24. Okt. beſchloſſene Volleinzahlung des Ask. der Germanta⸗ Idung⸗Lebensverſicherung Ac. durch den Großaktionär durchgeführt iſt, iſt das AK. mit Zuſtim⸗ mung des Reichsgufſichtsamts für Privatverſicherungen endgültig auf 4 Mill. I voll ein gezahlter Aktien feſtgeſetzt worden. Die HV. genehmigte den Ankauf und die Einziehung von 2 Mill./ Aktien zwecks Amortiſation mit dem Ziel der endgültigen Feſtſetzung des AK. auf 4 Mill. J. Der bisherige Geſchäfts⸗ verlauf ſei befriedigend. Es ſei zumindeſt mit der Ausſchüttung einer Dividende in Vorjahrshöhe, alſo 12 v. H. zu rechnen. Die ao. HV. der Iduna⸗Trans⸗ port u. Rückverſicherungs⸗A G. beſchloß die Erhöhung des Grundkapitals der Geſellſchaft auf insgeſamt 10 Mill. /. Die Durchführung dieſer Ka⸗ pitalerhöhung erfolgt durch den Großaktionär der IJduna⸗ Germanig⸗Gruppe, der Roſſig International Corporation Hartford Conn. Zu dieſem Zwecke wurde die Herobſetzung des zurzeit 1 Mill. J mit 25proz. Einzahlung betragende AK. auf 250 000/ durch Befreiung er Aktionäre von der Nachzahlungs verpflichtung auf die Aktien beſchloſſen. Die HB. beſchloß ferner die Umwand⸗ lung der Namens⸗ in Inhaberaktien. * Bremer Verſicherungsunion genehmigt. Die ao. HV. der Roland Verſicherungs⸗AG. genehmigte den Verſchmel⸗ zungsvertrag mit der Securitas, Bremer allgemeinen Verſicherungs⸗Ac.— In der ao. HV. der Aſſecuranz Comp. Bremen wurde der Fuſionsvertrag mit der Deut⸗ ſchen Verſicherungsgeſellſchaft in Bremen genehmigt. * Vereinigte Weſtdeutſche Waggonfabriken AG. in Köln — Wieder 7 v. H. Dividende. Wie wir erfahren, findet die Bilanzſitzung der Geſellſchaft, in der der Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1929⸗30 zur Vorlage kommen wird, am 11. 12. ſtatt. Es iſt mit der Verteilung einer Dividende von wieder 7 v. H. für das AK. von 12,65 Millionen zu rechnen. * Waggonfabrik AG. in Uerdingen. wird wieder 10 v. H. Dividende bringen. * Dentſche Continental⸗Gas⸗Geſellſchaft, Deſſau. Nach Mikteilung in einer Auſſichtsratsſitzung iſt das dritte Quartal 1930 trotz der allgemeinen Depreſſion nicht un⸗ günſtig verlaufen. Für die erſten drei Vierteljahre halten ſich die Angaben auf etwa Vorjahreshöhe. In der Frage der Entſchädigung auf Grund des deutſch⸗polniſchen Liqui⸗ dationsabkommens iſt laut„B..“ noch keine Entſcheidung gefallen. Ueber die Dividende(Vorjahr 9 v..) können noch keine Angaben gemacht werden.— * Julius Pintſch AG.(Berlin). Angeſichts der ſeit Beginn des Geſchäftsjahres bis Auguſt zu verzeichnenden Beſchäftigungsabnahme, die ſich ſeitdem allerdings nicht verſchlechtert hat, muß laut D. H. D. eine ſtarke Dividenden⸗ reduktion(im Vorjahr 12 v..) als wahrſcheinlich gelten. Maſchinenfabrik Augsburg-Nürnberg Die Geſellſchaft, die für das am 30. Juni beendete Geſchäftsjahr bekanntlich wieder 6 v. H. Dividende aus 2,211(2,743) Mill./ Reingewinn vorſchlägt, führt in ihrem Geſchäftsbericht nach Betrachtungen über die all⸗ gemeine Wirtſchaftskriſe aus, daß es ihr zuſtatten kam, daß ſie mit Rückſicht auf die zumeiſt lange Ausführungs⸗ dauer ihrer Objekte noch Arbeitsvorrat hatte. Auch ſei es ihr durch die konſtruktive Entwicklung verſchiedener ihrer Geſchäftszweige möglich geweſen, Erfolge in der Hereinnahme von Aufträgen zu erzielen, ſo daß ein ent⸗ ſprechender Auftragsbeſtand in das neue Jahr mit hin⸗ über genommen werden konnte. Die Anzahl der Be⸗ ſchäftigten betrug am 30. 6. 1930: 14050 gegen 15 030 i. V. In der Bilanz werden die Anlagekonten wenig ver⸗ ändert mit 23,333(25,056) Mill. // ausgewieſen. Materia⸗ lien gingen auf 10,652(12,588) Mill./ zurück, während ſich die halbfertigen Arbeiten auf 33,559(31,035) Mill. 4 erhöhten. Wertpapiere und Beteiligungen ſtehen kaum verändert mit 0,846(0,812) Mill./ zu Buch. Bankgut⸗ haben gingen auf 1,040(2,169) Mill., zurück, Außen⸗ ſtände ſtiegen auf 33,572(31,876) Mill. 4. Kaſſe und Wechſel erſcheinen mit 1,593(1,269) Mill. J. Andererſeits betragen bei unverändertem Aktienkapital von 20,0 Mill. Mk. und unveränderten Reſerven von 2,2 Mill./ die Teilſchuldverſchreibungen 2,807(2,826) Mill., Hypotheken⸗ darlehen 13,643(14,042) Mill., Bankſchulden 8,268 (8,159) Mill.„, Waren⸗ und ſonſtige Schulden 25,429 (29,958) Mill.„/ und Anzahlungen von Beſtellern 27,061 (19,373) Mill. J. Ausführungen über die Ausſichten des laufenden Geſchäftsjahres werden nicht gemacht.(Haupt⸗ verſammlung 17. 12.) Die Geſellſchaft zur * Carl Käſtuer Ach, Leipzig.— Verluſtabſchluß. Das Unternehmen legt einen Verluſtabſchluß für 1929/30 vor. Verteilung Kapitalverſlechtungen Deulſchlands mit dem Auslande 11 Milliarden/ kurzfriſtige Schulden— 26 Milliarden„ Geſamtinveſtitionen des Auslandes— 10 Mil⸗ liarden„ deutſche Das Statiſtiſche Reichsamt übergibt ſoeben eine in⸗ tereſſante Arbeit der Oeffentlichkeit, die den Umfang der deutſchen Kapitalverflechtung mit dem Auslande zu ermit⸗ teln ſucht, aus der wir einen kurzen Auszug bereits ver⸗ öffentlichten. Eine Erfaſſung in ſtreng ſtatiſtiſchem Sinne war nur für die Obligationenverſchuldung möglich. Für die anderen Poſten mußten die Unterlagen durch umfaſſende Schätzungen ergänzt werden. Trotzdem liegt ſoviel Ma⸗ terial vor, daß zum erſten Male Zahlen gegeben werden können, die als zuverläſſig anzuſprechen ſind. Die gegenwärtige Höhe der deutſchen kurzfriſtigen Aus⸗ landsverſchuldung iſt auf mindeſtens 10,8—11,8 Milliarden Mark zu ſchätzen. Bei den großen deutſchen Banken betrug ſie Ende 1929 8,18 Milliarden; für ſämtliche Banken iſt ſie auf 8,6 Mrd.„ anzunehmen. Für Ende September 1930 iſt die kurzfriſtige Auslandsverſchuldung der geſamten Bankwelt auf rd. 8,3 Mrd./ zu ſchätzen. Im 1. Halbjahr 1930 haben ſich die Auslandsſchulden der Banken kaum ver⸗ ändert. Im 3. Vierteljahr iſt ein erheblicher Rückgang feſt⸗ zuſtellen. Die Zahlungsbilanz dieſes Vierteljahrs weiſt einen ungeklärten Saldo von 700 Mill./ auf, die Kapital⸗ ausfuhr der Monate Juli bis September dürfte aber noch höher geweſen ſein. Der über 700 Mill.„ hinausgehende Teil der Kapitalausſuhr muß durch Stützungskredite(3. B. der B. J..) gedeckt worden ſein. Im Oktober ſetzte ſich die Bewegung fort. In dieſem Monat ſind mindeſtens 300 Mill.„ zur Deckung der vom Ausland abgezogenen Kre⸗ dite, der vom Auslande zurückſtrömenden deutſchen Effekten und zum Zwecke der Kapitalflucht verwandt worden.— Die kurzfriſtige Auslandsverſchuldung der öffentlichen Körper⸗ ſchaften betrug am 30. Sept. 1930 r. 500 Mill. 4. Die Entwicklung der Bankenverſchuldung in den letzten Jahren zeigt folgendes Bild: tin Mill. /) 1926 1927 1928 1929 3,5 5,7 7,6 8,6 00 9,%s 90,8 bei den Banken bei öffentlichen Körperſchaften Sehr ſchwierig iſt es, die anderen kurzfriſtigen Aus⸗ landsſchulden zu ſchätzen. In erſter Linie dürften es Handelsſchulden ſein. Betrachtet man die ungeklärten Saldi der Zahlungsbilanzen der letzten Jahre, ſo erſcheinen nur Zahlen von—3 Milliarden/ für die kurzfriſtige Auslandsverſchuldung außerhalb der Banken als wahr⸗ ſcheinlich. Die obere Grenze dieſer Schätzung gilt für den Fall, daß in den Jahren 1929 und 1930 eine Kapitalflucht in Höhe von 1 Milliarde/ ſtattgefunden hat. Bei der langfriſtigen Auslandsverſchuldung liegen genaue Unterlagen wenigſtens für den Hauptpoſten, die langfriſtigen Auslandsobligationen, vor. Der Umlauf an langfriſtigen Auslandsobligationen betrug am 30. Juni 1930: 8,29 Milliarden /, am 30. Sept. 1930: 8,52 Mrd. A. * Anlagen im Ausland Hiervon entfielen auf die öffentlichen Körperſchaften 3,68 Milliarden /, auf die Privatwirtſchaft leinſchließlich der öffentlichen Unternehmungen in privatrechtlicher Form) 4,59 Mrd. /, auf Zweckverbände 87 Mill.& und auf kirch⸗ liche Körperſchaften 154 Mill. 4. Außer den im Auslande hegebenen deutſchen Schuldverſchreibungen haben Auslän⸗ der auch in beträchtlichem Maße deutſche Inlandsſchuldver⸗ ſchreibungen erworben. Erfaßbar ſind ſie nur, ſoweit ſie bei den deutſchen Banken liegen. Dieſe Beſtände betrugen zu Ende der Jahre 1926 1927 1928 1929 auf 399,5 463,6 637,2 765,5 Mill. A. Das Ausland beteiligte ſich, ſoweit Ermittlungen mög⸗ lich waren, an insgeſamt 724 deutſchen Unternehmungen. 483 dieſer Firmen hatten die Form von Aktiengeſellſchaften, 210 waren G. m. b..'s und 31 hatten andere Rechtsform. Der Nominalwert, den die Ausländer übernahmen, beträgt 1,5 Mrd. /. Da aber Aufgeld bezahlt worden iſt, ſo darf der Beteiligungsbetrag mit rd. 2,5 Mrd.„ angenommen werden. Außerdem ſind die Filialen ausländiſcher Unter⸗ nehmungen zu berückſichtigen, ſodaß man zu einem Geſamt⸗ betrage von mindeſtens 4 Mrd.„ kommt. Der Wert der deutſchen Grundſtücke in ausländiſchen Händen iſt mit 2 Milliarden„ eingeſetzt worden. Das Geſamtbild der Verſchuldung und Ueberfremdung Deutſchlands Ende Sep⸗ tember 1930 ſieht danach folgendermaßen aus: kurzfriſtige deutſche Verſchuldung 10,8 bis 11,8 Mrd. langfriſtige deutſche Verſchuldung S ausländ. Anlagen in Beteiligungen u. Filialen 4,0„„ ausländiſche Anlagen in Grundſtücken 3 1 Insgeſamt 26,1 bis 27,1 Mr. 4 Die Auslandsforderungen der deutſchen Banken betru⸗ gen am 31. Dez. 1929: 4,47 Mrd. 14. Wenn man noch den Deviſenbeſtand der Reichsbank berückſichtigt und auch die beträchtlichen Forderungen der Privaten in Betracht zieht, ſo kommt man zu einer Summe von 4,8—5,8 Mrd./ zu⸗ gunſten Deutſchlands. Neben dieſen kurzfriſtigen Forderun⸗ gen kann man den Beſitz Deutſcher an ausländiſchen feſtver⸗ zinslichen Wertpapieren auf 750 Mill. bis 1 Mrd.„ an⸗ nehmen. Deutſche Beteiligungen ſind ferner an 953 aus⸗ ländiſchen Firmen feſtgeſtellt worden. Wenn man noch den Aktienbeſitz der Deutſchen im Auslande in Betracht zieht, ſo kommt man zu einer Geſamtſumme langfriſtiger Aus⸗ landsanlagen von 4A—5 Mrd. /. Die deutſchen Auslands⸗ anlagen(kurz⸗ und langfriſtig zuſammen) betragen alſo insgeſamt—10 Mrd. 4. Der Paſſivſaldo Deutſchlands be⸗ läuft ſich demnach auf 16,3—17,3 Mrd. /, während vor dem Kriege(Ende 1913) ein Aktivſaldo von mindeſſen 20 Mrd. Mark vorhanden war.(Wd.) FEE. PvbbPbkbvbPbPbPbPbPbPbPbPFPbPTbPTPVPbPbPVbFPVPVPVPVPVPVPVPVVꝓ——FFWTWFTFTÄVTVTV+TVT„Eclÿk„!!!!!!!.!''''.'''''——— ů Im Vorjahre ſind noch 1885% Reingewinn erzielt worden. Der Geſchäftsgang iſt in allen Abteilungen für Geld⸗ ſchränke und für Luftpumpen unbefriedigend geweſen. Auch in den letzten Monaten des neuen Jahres ſind die Umſätze zurückgegangen. Die weiteren Ausſichten ſind ſehr unſicher. * F. Thörls Ver. Harburger Oelfabriken., Harburg. — Dividendenrückgang bevorſtehend. Die nach Berlin ein⸗ berufene ao. HV. genehmigte eine Satzungsänderung, nach der künftig die Umwandlung der bisherigen Inhaberaktien in Namensaktien zuläſſig iſt. Dieſer Beſchluß wurde von der Verwaltung mit dem Wunſch einiger Großaktionäre be⸗ gründet. Im laufenden Jahre hat ſich der Geſchäfts⸗ gang bei dem Unternehmen insbeſondere im Zuſammen⸗ hang mit der ungleichmäßigen Preisentwicklung der Roh⸗ ſtoffe und Oelkuchenerzeugniſſe ungünſtiger geſtaltet. Auch ſind die Umſätze gegenüber dem Vorjahr zurückgeblieben. Unter dieſen Umſtänden iſt bei der Geſellſchaft auf alle Fälle mit einer Dividendenſenkung zu rechnen. Ein Dividendenausfall ſcheint auf Grund der bisherigen Gewinnergebniſſe allerdings wenig wahrſcheinlich(i. V. 6 v..). 5. * Neue Stillegung in der thüringiſchen Zementindn⸗ 755 Die Verwaltung der Dorn burg⸗Steudnitzer ortlandzement⸗ und Kalkwerke Ollen⸗ dorf u. Levin in Steudnitz bei Jena ſieht ſich in⸗ folge der immer mehr anſchwellenden Zementvorräte ge⸗ zwungen eine einſchneidende Einſchränkung in ihren Be⸗ trieben vorzunehmen. Infolge dieſes Beſchluſſes iſt ein Stillegungsantrag eingereicht worden. Vorausſichtlich wird der Betrieb für mehrere Wochen geſchloſſen werden. * Oberſchleſiſche Holzinduſtrie AG., Beuthen.— 240 563. Der GV. am 18. Dez. werden die Abſchlüſſe per 31. Oktober 1929 und 1930 zur Genehmigung vorgelegt werden. Außerdem wird Anzeige gemäß 8 240 HGB. vom Verluſt von mehr als der Hälfte des 1,75 Mill. betragenden Grundkapitals gemacht und über die danach zu treffenden Maßnahmen beſchloſſen werden. Die Geſell⸗ ſchaft hot bekanntlich im Sommer 8. J. ihre Zohlungen eingeſtellt. * Teilweiſe Betriebsſtillegung der Mechaniſche Weberei am Fichtelbach, Augsburg. Die Geſellſchaft ſieht ſich wegen verringerter Geſchäftsmöglichkeit gezwungen einen Teil ihres Betriebes ſtillzulegen. Ob und wie weit ſich noch weitere Einſchränkungsmaßnahmen als notwendig erweiſen, wird von der Verbeſſerung der Verkaufsmöglich⸗ keit und der Preiſe abhängig ſein. * Rudolf Karſtadt Ac.— Vor einer Kapitalerhöhung der Epa. Nach Mitteilung der Verwaltung in der geſt⸗ rigen AR.⸗Sitzung ſind die Geſamtumſätze der Ge⸗ ſellſchaft und ihrer Tochtergeſellſchaft Epa im laufenden Geſchäftsjahre entſprechend dem Ausbau der Geſellſchaften geſtiegen. Die Verwaltung hat angeregt, das Kapital der Epa dem Umfang des Unternehmens, das jetzt ſchon einen Jahresumſatz von annähernd 100 Millio⸗ nen/ erzielen dürfte, entſprechend zu erhöhen. Endgül⸗ tige Beſchlüſſe ſind insbeſondere mit Rückſicht auf die ent⸗ ſtehenden Steuern und Koſten noch nicht gefaßt. Sollte eine Kapitalerhöhung beſchloſſen werden, ſo beabſichtigt die Rudolf Karſtadt AG., die Epa⸗Aktien in ihrem Portefeuille zu behalten. Abſchlüſſe deutſcher Aktiengeſellſchaften im erſten Vierteljahr 1930 Eine neue Unterſuchung von„Wirtſchaft und Statiſtik“ über die Abſchlüſſe der Börſen⸗ und Millionengeſellſchaften, umfaßt die Unternehmungen, deren Bilanzſtichtag zwiſchen dem 1. 1. und 31. 3. 1930 liegt. Zu dieſem Termin ſchließen nur wenige Geſellſchaften ab, ſodaß nur etwa 6 v. H. des Kapitals aller am 31. März beſtehenden deutſchen Aktien⸗ geſellſchaften(23,9 Milliarden, Kapital) erfaßt werden konnten, und zwar ſind dies 107 Geſellſchaften mit rund 175 Milliarden„ Nominal⸗Kapital. Maßgebend beeinflußt wurden die Ergebniſſe durch die Bilanzen von Gelſenkirchen, Rheinſtahl, Karſtadt, Schuckert Phönix und Viag mit zuſammen annähernd 900 Mill. Nominalkapital. Infolgedeſſen zeigt die Unterſuchung ein günſtigeres Bild als es der Konſunkturlage entſprach. Der Saldo aus Jahresreingewinn und»verluſt iſt von 6,8 auf 7,0 v. H. des bilanzmäßigen Eigenkapitals geſtiegen; die durchſchnittliche Dividende hat ſich von 7,5 auf 7,8 v. H. des berechtigten Aktienkapitals erhöht. Bei allen erfaßten Unternehmungen ſind die Anlagen um 69 Mill. n gen, die Beteiligungen und Effekten um 78 Mill.„ und die Vorräte um 9 Mill. ,, während die flüſſigen Mittel zurückgegangen ſind. Auf der Paſſivſeite hat das ein⸗ gezahlte Aktienkapital um 22 Mill.„ abgenommen die offenen Reſerven ſind um 36 Mill./ geſtiegen leinſchließl. Arbelter⸗ und Beamtenunterſtützungsfonds um 37 Mill. Mark). Die langfriſtige Verſchuldung nahm um 65 Mill./ zu, die kurzfriſtige um 50 Mill.. 92 der Induſtrie der Grundſtofſe haben ſich Saldo aus Jahresreingewinn und»verluſt und die durchſchnittliche Dividende erhöht. 8 i In der verarbeitenden Induſtrie haben ſich die Bilanzergebniſſe gegenüber dem Vorfahr faſt gar nicht verändert. Auch die Bilanzen der 13 erfaßten Unter⸗ nehmungen der Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizi⸗ tät s gewinnung zeigen ein wenig verändertes Bild. Im Warenhandel ſind die Bilanzen von Karſtadt und Tietz mäßgebend für die Geſchäftsergebniſſe. Der Jahres⸗ reingewinn iſt um 5,7 Mill. 4 geſtiegen, dadurch erhöht ſich der Saldo aus Jahresreingewinn und»verluſt von 79 v. H. auf 10,4 v. H. des bilanzmäßigen Eigenkapitals, die durchſchnittliche Dividende von 9,5 auf 10,5 v. H. Jedoch iſt eine ſtarke Verminderung der Liquidität bei gleichzeitiger Erhöhung der kurzfriſtigen Finanzierung zu beobachten. Die Hurchſchnittlichen Geſchäftsergebniſſe der Beteiligungsgeſellſchaften zeigen einen leich⸗ ten Rückgang. Im Verkehrs weſen verſchlechterten ſich die Geſchäftsergebniſſe, wie auch ſchon in den Vor⸗ jahren. Der Saldo aus Jahresreingewinn und»verluſt ging bei den Bahnen von 1,7 v. H. auf 0,9 v. H. zurück, die durchſchnittliche Dividende von 15 auf 0,9 v. H. Dividendenkürzung bei Stollwerck In der geſtrigen AR.⸗Sitzung der Gebr. Stoll⸗ werck AG. Köln wurde in Beſtätigung unſerer frühe⸗ ren Ankündigung beſchloſſen, der o. HV. am 30. Dez. für das Geſchäftsjahr 19290 eine Dividende von nur 5(9) v. H. auf die StA, und von wieder 6 v. H. auf die VA. vorzuſchlagen. Der Reingewinn beläuft ſich nach Verrechnung von 741248(i. V. 752 517)/ Abſchreibungen einſchl. 124981(110 677)/ Gewinnvortrag aus dem Vor⸗ jahr auf insgeſamt 890 221(1 527 880)]. Nach Angabe der Verwaltung werden die Ergebniſſe des Mitte des Jahres mit dem Reichardt⸗ Konzern geſchloſſenen Vertrages erſtmalig im Geſchäftsjahr 1980/31 in Erſchei⸗ nung treten, im ganzen aber erſt nach vollendeter Um⸗ ſtellung, alſo im Geſchäftsjahr 1931/32. Die Abgabepflicht aus dem Vertrage beginnt mit dem Anfang 1932/33. In⸗ deſſen läßt ſich heute ſchon ſagen, daß ſich der Umſatz in der erwarteten Weiſe entwickeln werde und daß die tech⸗ niſche Umſtellung programmäßig zur Durchführung kommt. * Saale Getreide AG., Halle/ S.— Verluſtabſchluß. Die Umſätze der Geſellſchaft haben in dem am 31. 3. 30 ab⸗ gelaufenen Geſchäftsjahr 1929⸗30 eine befriedigende Ent⸗ wicklung genommen. Doch waren infolge der ſchweren Agrarkriſe erhebliche Einbußen bei den Außenſtänden zu begleichen. Nach Aufzehrung des Reſerve⸗ und Delkredere⸗ »kontos ſowie nach Abſchreibung von insgeſamt 320 396 (30 522)/ verbleibt bei einem Bruttogewinn von 318 250 (341 733)/ ein Verluſt von 224 629(Gewinn 14 807, daraus 4 v. H. Dividende) 4. Zur Bereinigung dieſes Verluſtes und zur Schaffung einer Reſerve für noch zu erwartende Schäden ſoll, wie bereits mitgeteilt, das 500 000 betragende AK. im Verhältnis von:1 auf 100 000 4 herabgeſetzt und wieder auf 200 000“ erhöht werden, durch Ausgabe neuer Aktien im Nennwert von 1000% zum Kurſe von 100 v. H. zuzüglich Koſten. In der Bil anz waren u. a. Bankguthaben mit 27 765(76 929), Wechſel mit 124 984(66 112) /, Außenſtände mit 989 005(.097 143) Mark und Waren mit 124737(152 485)/ gegenüber den Gläubigern von 1237910/(749 310), ausgewieſen. (Hauptverſammlung 5. 12.) Kupfer- und Zinkhüttenproduktion Nach Mitteilung der Metallgeſellſchaft AG. Frankfurt am Main, belief ſich die Kupfer⸗Hüttenproduktion der Welt im Oktober 1930 auf 144210 Meter To. gegenüber 141549 im September ds. Is. Es entfallen hiervon auf Amerika 101814(101 563), Afrika 17000(15 100), Europa 16893(16 101), Aſien 7303(7123) und Auſtralien 1200 (1662) Tonnen. Die Produktion im Tages durchſchnitt be⸗ trug im Oktober 4652 gegen 4718 im September und gegen 5335 im Oktober des Vorjahres.— Die Zink⸗Hüttenpro⸗ duktion belief ſich in den USA. auf 37 140(36 654), in Kanada auf 10 018(9131), Deutſchland 7085(7071). Frank⸗ reich 6680(6368), Auſtralien 4714(4537) und in England 3853(3832). Eine Geſamtziffer der Zinkhütten⸗Produk⸗ tion läßt ſich nicht ermitteln, da die Angaben für Belgien, Polen und die Niederlande fehlen. Erhöhte Metallhalbzeug-Ausfuhr Die Ausfuhr von Metallhalbzeug aus Aluminium, Blei, Kupfer, Nickel, Zink, Zinn und ihren Legierungen ſtellte ſich im Oktober 1930 nach den in der„Metallwirt⸗ ſchaft“ veröffentlichten Berechnungen des Zentralverbandes der deutſchen Metall⸗Walzwerks⸗ und Hütten⸗Induſtrie E.., Berlin, auf 8843 To. im Werte von 12 617 000 4 gegen 8270 To. im Werte von 11 934 000 4 im Oktober 1929. Die Geſamtziffer für die Oktoberausfuhr verteilt ſich auf die einzelnen Halbzeuggruppen wie folgt: 410,9 To. Aluminiumhalbzeug, 944,2 To. Bleihalbzeug, 794,3 To. Zinkhalbzeug, 38,6 To. Zinnhalbzeug, 34,8 To. Nickelhalb⸗ zeug, 3470,5 To. Kupferhalbzeug, 3149,7 To. Halbzeug aus Kuüpferlegierungen. In den erſten 10 Monaten 1930 ſtellte ſich die geſamte Halbzeugausfuhr auf 88 034,8 To. im Werte von 140 082 000„ gegen 74 553,2 To. im Werte von 189 720 000/ in der gleichen Zeit des Vorjahres.— Der Einheitswert des ausgeführten Halbzeuges ſtellte ſich im Oktober 1930 auf 143/ je Dz. gegen 144 im Septem⸗ ber 1930 und 189„ im Oktober 1929. * Erhöhung der Zinkblechpreiſe. Die Südd. Zinkblech⸗ händlervereinigung hat ihre Preiſe mit Wirkung ab heute um 1 v. H. erhöht, nachdem ſie dieſe am 26. November um 2,25 v. H. ermäßigt hatte. * Hamburger Kaffee⸗ Wochenbericht vom 29. Nov.(„Heß⸗ kaffee“ Hamburg 35.)) Der Kaffeemarkt verkehrte auch in der abgelaufenen Berichtsvoche in ruhig wenig veränderter Haltung. Braſilien iſt für Rios und feine Santos weiter nachgiebig, wogegen die Offerten für gewaſchene mittel⸗ DELS- n WIRTSCHAFT-ZETT U. —!:!: ͤ ͤꝰꝙpꝙpꝙß ̃ᷣ ͤ ̃᷑ñ pp/ /˖7ßç/' /˖ꝓ— P PPP———————cp——ßß—ßßß ß ß 8 Mittag-Ausgabe Nr. 561 Die Schrumpfung der Vörſenumſätze Das Aufkommen an Börſenumſatzſteuer lag im Okto⸗ ber mit.48 Mill.„ zwar etwas über dem ſeit Geltung der gegenwärtigen Stempelſätze im September 1930 ver⸗ zeichneten Tiefſtand(Septemberaufkommen nur 1,35 Mill. ), jedoch iſt das Oktoberaufkommen nach dem September⸗ ertrag das geringſte dieſes Jahres und zeugt von der weiteren außerordentlichen Schrumpfung der Börſenum⸗ tze. 5 JInsgeſamt 5 das Börſenumſatzſteueraufkommen in den erſten zehn Monaten dieſes Jahres um 36 v. H. unter dem der gleichen Vorjahrszeit, nachdem ſchon 1929 gegen⸗ über dem vorangegangenen Jahr eine Abnahme um 38 1 3 gebracht hatte. Im Durchſchnitt der Monate September und Oktober zeigt ſich gegenüber der gleichen Vorjahrszeit eine Schrump⸗ fung der Börſenumſatzſteuer um 31 v. H. und gegenüber 1928 um 54 v. H. Demgegenüber liegt das durchſchnittliche Kursniveau nur 23 v. H. bzw. 33 v. H. unter 1929 und Die Um ſätze ſind alſo, wie man aus dem Aufkommen an Börſenumſatzſteuer ſchließen kann, weit ſtär ker zu⸗ rückgegangen als das Kursniveau: eine Er⸗ ſcheinung, die ſich nicht nur in Deutſchland, ſondern auch an den anderen wichtigſten Börſenplätzen feſtſtellen läßt, Wenn man weiter berückſichtigt, daß 1930 zweifellos ein weſentlich höherer Teil des Aufkommens an Börſenum⸗ ſatzſteuer auf Geſchäfte in feſtverzinslichen Papieren ent⸗ fällt, ſo iſt anzunehmen, daß die Aktienumſätze 1930 min- 5 deſtens um 36 v.., wahrſcheinlich aber um bald 40 bis 50 v. H. gegen das Vorjahr geſchrumpft ſind. Ueber die Bewegung des Aufkommens an Börſenum⸗ ſatzſteuer in den einzelnen Monaten unterrichtet die folgende Ueberſicht: Ertrag an Börſenumſatzſteuer in Mill. 4 Monat 1927 1928 1929 1930 9 6,38 4,82 4,18 2,28 ebruar 12,14 3,70 3,10 2,28 März 9,99 2,84 2,37 1,65 April 7,62 3,54 3,00 2,01 Mai 11,04 5,49 3,14 1,96 Jul 10,53 7,06 2,54 1,99 uli 5,30 5,76 3,7 1,66 Auguſt 4,45 3,12 2,16 1,58 September 4,09 2,96 1,82 1,35 Oktober 4,02 8,13 2,26 17,48 November 4,22 3,87 2,88— Dezember 3,60 4,06 2,04— * Schlegel⸗Scharpenſeel⸗Brauerei AG. Bochum. Die Geſellſchaft hat, wie in der AR.⸗Sitzung mitgeteilt wurde, in den erſten 7 Monaten des abgelaufenen Geſchäftsjahres eine ſehr günſtige Abſatzentwicklung zu verzeichnen gehabt, ſo daß trotz der einſetzenden rückgängigen Konjunktur der auf den 2. Jan. einberufenen HV. die Verteilung von 14 v. H. Dividende vorgeſchlagen wird. * Weitere Betriebsſtillegung in der mitteldeutſchen Ta⸗ bakinduſtrie. Die Zigarren⸗ und Kautabakfabriken Gebr. Ungewitter AG. in Wanfried und Eſchwege haben ſich ge⸗ zwungen geſehen, einen Stillegungsantrag für ihre Be⸗ triebe in Wanfried und Sickerode zum 31. Dezember ds. Is. zu ſtellen. Ferner haben die Zigarrenfabriken Ernſt Ackermann in Eſchwege und eine Anzahl weiterer kleiner mittlerer Betriebe im Werratal Anträge auf Betriebsſtill⸗ legung geſtellt Bei der Firma Ackermann werden allein 450 Arbeiter entlaſſen werden.: * Hackebeil AG., Berlin— 8 240 HGB. Nach der in der Hauptverſammlung am 17. 4. 1930 zwecks Beſeitigung der Unterbilanz und Vornahme ao. Abſchreibungen und Rück⸗ ſtellungen beſchloſſenen Herabſetzung des Aktienkapitals der Hackebeil AG., Buchdruckerei und Verlag von 4 Mill. um 3 000 500 4 und Wiedererhöhung um 1500 500, die durchgeführt iſt, ſowie um weitere bis zu 1 Mill./ be⸗ ruft die Geſellſchaft nunmehr guf den 23. Dezember eine ao. HV. ein, der Mitteilung gemäߧ 240 BG. vom Ver⸗ luſt des 2,5/ betragenden Aktienkapitals gemacht werden wird. Außerdem wird eine Erſatzwahl zum Aufſichtsrat vorgenommen. 8 0 * Die Verzinſung der Aufwertungshypotheken vor dem Reichsrat. Der Reichsrat beſchäftigte ſich am Dienstag mit der Verordnung über die Durchführung des Geſetzes über die Fälligkeit und die Verzinſung der Aufwertungshypo⸗ theken. Die Reichsregierung ſchlägt für die Aufwertungs⸗ hypotheken ab 1. Januar 1932 bekanntlich einen Zinsſatz von 7 v. H. vor. Im Reichsrat beantragte Preußen, den Zins nur mit 7 v. H. feſtzuſetzen, da die Landwirt⸗ ſchaft 77 v. H. nicht ertragen könne und eine zu ſtarke Erhöhung des Zinsſatzes auch die Preisſenkungsaktion illuſoriſch machen würde. Der preußiſche Antrag wurde in namentlicher Abſtimmung mit 39 gegen 27 Stimmen abgelehnt und die Verordnung in der Faſſung der Re⸗ gierungsvorlage genehmigt. * Vitumen⸗ Konvention verlängert. Die ſeit längerer Zeit ſchwebenden Verhandlungen wegen einer Verlänge⸗ rung der Vitumen⸗Konvention ſind jetzt erfolgreich ab⸗ geſchloſſen worden. Die Konvention iſt um drei Jahre bis Ende 1933 verlängert worden. Der Mineralöl⸗ und Aſphaltwerk AG. iſt eine höhere Exportquote zugehllligt worden. Die Konveutionspreiſe ſind um 1/ je 100 Kg. ermäßigt worden. * Vollſtreckung beutſcher Urteile und Schiedsſprüche in der Schweiz. Wie uns die Handelskammer Mannheim mitteilt, können ab 1. Dez. 1930 deutſche Urteile und Schiedsſprüche in der Schweiz unter beſtimmten Voraus⸗ ſetzungen vollſtreckt werden. Ueber die Einzelheiten erteilt die Außenhandelsabteilung der Handelskammer Aus kunft, amerikaniſche Kaffees verhältnismäßig recht hoch ſind. Der Handel und der Konſum verhalten ſich weiter abwartend in der Annahme, daß das Mitte Dezember ablaufende Morea⸗ torium ſowie die bevorſtehende Aufhebung des braſiliani⸗ ſchen Zwangswechſelkurſes einen ſtärkeren Verkaufsdruck Braſiliens zyur Folge haben werden. Da der Konſum ſchon ſeit längerer Zeit wenig gekauft hat, iſt eine Belebung des Geſchäftes und eine Steigerung für greifbare Kaffees in nächſter Zeit wahrſcheinlich. * Haufbericht. Berlin, 2. Dez. In Italien hält die lebhafte Nachfrage bei einſtweilen unveränderten Prei⸗ ſen an. In Jugoſlawien kommen zur Zeit nur min⸗ derwertige Qualitäten an den Markt. Der Aktienindez Der vom Stat. Reichsamt errechnete Aktieninder (1924/6— 100) ſtellt ſich für die Woche vom 24.—29. Noy⸗ 1930 auf 88,9 gegenüber 91,8 in der Vorwoche und zwar in der Gruppe Bergbau und Schwerinduſtrie auf 82, 86,00, Gruppe verarbeitende Induſtrie auf 78,4(81,0) und Gruppe Handel und Verkehr 112,(115,0). Für den Durchſchnitt des Monats November 1930 iſt der Index mit 92,3 gegen: über 95,8 im Durchſchnitt Oktober 1930 ermittelt, und zwar in der Gruppe Bergbau und Schwerinduſtrie 87054 (92,2), Gruppe verarbeitende Induſtrie 81,(84,4) und Gruppe Handel und Verkehr 115,5(118,7). Deviſenmarkt Im deutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New. Vork. 488.50] Schweiz.. 25,08 ½] Stockholm. 18.90 Paris 123.55 Holland. 12.06% Madrid 1057 Brüſſel. 34.81 Oslo 13,16 Dollar geg-Rm. Ales Mailand 92 66 Kopenhagen 18.15¾ Pfunde,„ 20.85 Frachtenmarkt Duisburg ⸗Ruhrort- 2. Dez. Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe im Gegenſatz zu geſtern geringer. Das Geſchäft in Rotterdam iſt ziemlich ſtill. Für Erzreiſen wurden 0,40—0,50 Gulden pro Laſt für Ruhrhäfen bezahlt, doch wird nur ſehr wenig Kahnraum angenommen. Der Berg; ſchlepplohn notierte mit.10—.20„ nach Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt noch immer 20 Pfg. für größere be⸗ ladene Kähne ab hier nach Rotterdam. 1 „Seren eee Mittwoch, 3. Dezember 1930 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe . 45 f 5 27 7 5 2 8 Juni geteilt wurde, f Mona 45. Die Folgen 778(0880 ings 7 p 21 8— 8 5 des 7½ proz. Anſwertungszinſes Ri 1 hmälere die Geſchäftsan„Die 2 Die Feſtſetzung d Aui 5 5 daß M chaft habe, wie auch die anderen binnenländti⸗ 10 — e Feſtſetzung des Aufwertungszinsſatzes auf 7½ v. 5 0 en;, 5 5 8 z id ge ner get H. läßt naturgemäß die 17 5 aktuell We 5 wie 5 getreten ſind. E der Bank ſchen Mühlen, durch den Bermahlungszwaugge⸗ nommen ſind. Die 5 Realkreditinſtitut dieſem Beſchluß des Jazard Freres u. Co. ausſcheiden und damtt die wiſſe Vorteile gehabt, da dadurch die Konkurrenz einer interngtionalen ze Reſch termin des Beziehungen zu dieſer Firma abgebrochen werden. 1 der Haſenmühlen abgeſchwächt worden ſei. An das Brot⸗ des frausbſtſchen Drahtverhar Hypothekengläubigers iſt der Jan. 1981. lebt al ches die neue Bankverbindung ſein wird, iſt noch geſetz halte ſich heute kein Menſch mehr, nur die größeren geworden. Zu beachten iſt to⸗ nicht mehr viel Zeit ſtbrig, um ſich zu entſchließen. 7 bekannt, doch vermutet man an der Börſe, daß Mühlen, die unter ſtändiger Aufſicht ſtehen, ſeien zur Internationaler 2 hint i ng Hypothekenbanken ſcheinen die Kündigung von erſten Hy⸗ i eider⸗Creu für Citroen intereſſiert, ſtrikten Befolgung gezwungen. Das 60proz. Roggenmehl die franzöſiſchen Werke angeſchloſſen ſind. r⸗ potheken nicht zu plonen. Wo ſolche Kündigungen vor⸗ 1 r für die Stahlwerke von Schn ſet nicht zu den Preiſen anzubieten, zu denen es heute ge⸗ Häuteexport aus Griechenland vorwiegend nach Dentſch⸗ ill. gekommen 1. es ſich um Etnzekfälle, in denen del Union i Schneider enge Beziehungen zur d handelt werde land. Griechenland produziert gez 0 i 5 er⸗ beſondere Gründe zur Kündigung vorlagen. Anders Anion Pariſienne hat, vermutet man weiter, 8 1 Kapitalz 8 N 13 brik Müh⸗ lederhäute, von denen der größte der liegen die Dinge bei den zweiten Hypotheken. Hier be. Js, Hauptbaukverbindung von Eitraen werden VVV 1 1 1 exportiert wird. Die Ausfuhr erreich . abſichtigen die Fypothekenbanken zu dem ſchnellſten Ter⸗ d. am 4. Dezem d jedenfalls Klarheit bringen. er e e. 58. 33 stall ſindende und 1920 3,3 Mill. Kg. 25 . min die Kündigung auszuſprechen, der denkbar bſt. Dabei* Dentſche Piauo⸗Werke AG., Braunſchweig— Ligqni⸗ 72 itliche Gun Ante der Gefellſchaft über 1 in ſpielt wohl der Gedanke eine Rolle, die Grundſtücks⸗ dation. Die Geſellſe über deren Vermögen bekaunt⸗ die Zuſammenlegung des 360 000 A betragenden Akttenkapi⸗ 2 ler beſitzer zu einer Umſchuldung zu veranlaſſen und die nach⸗ lich Anſang Oktober d f en⸗ tals im Verhältuis von 321 zum Zwecke der Sanierung Be⸗ 6 en⸗ ſtelligen Hypotheken, wenn es die Beſtimmungen zulaſſen, dung des Konkurſes t rden iſt, beruft auf den ſchluß faſſen. Nunmehr iſt auf den 23. Dezember ernent f 95 in die erſte Hypothek einzurangieren. 20. Dezember ihre ordentliche Hauptverſammkung ein, der eine außerordentliche Hauptverſammlung einberufen, der 4 Die erſten Kündigungen wird man, um Reibungen zu 31 29 ſowie eine Zwiſchenbilanz der Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1929 zur Genehmigung Mittwoch, 3. Dezember ber vermeiden, vielleicht zum April 1932 ausſprech Dle 5. 1 gelegt werden wird. Außerdem wird vorgelegt werden wird. Außerdem wird vorgeſchlagen, das. 5 up⸗ perſönlichen Forderungen ſollen ſofort gekündigt werden die Liquidation der Geſellſchaft beantragt. Frundkapital um 356 400% dur Auf 1 5 Nationaltheater:„Eliſabeth von England“, Schauſptel von 6 een ane e gekünd verden. 5 9 Grundkapital um 356 400% durch Zuſammenlegung der Neröinand Be 11 en au er Anders liegen. die Dinge bei den Verſicherungs⸗Geſell⸗* Gartenſtadt⸗Geſellſchaft Frankfurt a. M. AG.— Die Aktien im Verhältnis von 100:1 herabzuſetzen. Es iſt vor⸗ Ferdinand Bruckner; Miete 6 13. Aufang 19,30 Uhr. che schaften. Es ſind Beſtrebungen im Gange, alle Verſiche⸗ Fuſion mit der Tornow'ſchen Terrain Ac. Die HV. der geſehen das herabgeſetzte Kapital um einen noch feſt⸗ Kleinkunſtbüthne Libelle: 16 Uhr Tanztee, 20.30 Kabar nd kungsunternehmungen zu veranlaſſen, möglichſt einheit⸗ Gartenſtadt⸗Geſellſchaf„ zuſetzenden Betrag urch Ausgabe neue n Volkshochſchule:„Die Gen ten“, Vortrag von Pr 85 8 2 2. 5 8 Yet rtenſtadt⸗Geſellſchaft genehmigte den dividendenloſen zuſetzenden etrag durch Ausgabe neuer, au den In⸗ r 8 9 55 1 55 J f lich vorzugehen, jedoch ſind dieſe noch nicht abgeſchloſſen S. 0 5 haber lautender Akti 2 97e 47 10 100 1 Dr. Leopold von Wieſe, Köln, im Muſenſaal des Roſen⸗ avorzug 4 h nicht abgeſchloſſen. Abſchluß fitr 1929 mit eine Rei 1 86 683 jaber lautender Aktien zum Nennbetrag von je 1000 ,. 2 1 len Die Kündigung von Hypotheken durch die Verſicherungs⸗ bern 1 1 5 5 mit einem 9 von 86 683 wieder zu erhöhen. Ahanelar.15 Uhr. u geſellſchaften hängt in der Hauptſache davon ab, welche ö 502) J Zu der Fuſion der Geſellſchaft mit der SW 3 8. lanetartum: 15 Uhr Beſichtigung, 17 Uhr Vorführung, Er⸗ Summen ſie im Jahre 1932 für den Auſwertungsſtock 115 Tornowſchen Terrain A G. wurde ausgefuhrt, das Die e e ie n Ufa⸗Palaſt— Pfalzbau:„J urandr 0 F. 0 nötigen. Mit teilweiſen Kündigungen iſt zu rechnen. dieſe große Gelände beſitze, an denen die Gartenſtaßt Ad. zabes 8 b 1 15. aer Bien„Gianni Schiech“, Oper von G. Puceint, ohne st. Die Landſchaften haben durchweg Amortiſationshypotheken, zwecks Errichtung von Kleinſtwohnungen Intereſſe habe. 1 5 2575 aher Bezirkes haben ſich kt verkauf, 80 Ahr. ein 0 die im Rahmen des Tilgungsplones weiterlaufen.- Den Aufſichtsräten der beiden Inſtitute echt en die ihren ſüd⸗ und mitteldeutſchen Konkurrenten verſtändigt Lichtſpiele: Alhambra:„3 Tage Mittelsrreſt“. Un m⸗ Wenn man bei den Realkredittnſtttuten auch jede Rückſicht ſem Grunde eine Zuſammenfaſfun zweckmäßig Gewährt und einen Deutſchen Cird⸗Verband gegründet, verſum:„Das geſtohlene Geſicht“.— Seol ut⸗ auf die Umſchuldungsaktion nehmen wird, ſo worden ſich erden: e kann 3 n um die in ihren Branchen eingeriſſenen Mißſtände zu be⸗ Theater:„Dreyfus“.— Schauburg:„Er oder in⸗ Refß 55 i 7 12 7 98 5 werden für 1000% Tornow⸗Aktien 1000% Aktien der, 15 f 5 55. Ich“— Roxy ⸗Theat Weiße Schatten“ Reibungen doch nicht ganz vermeiden laſſen. Allerdings. 5 8 heben. Seine vordringliche Aufgabe ſieht der Verband 8 try Theater:„Weiße Schatten“ bis hängt alles vor der Geſtaktung des Geldmarktes ab. Gartenſtad. Von dem Ag der Tornow in döhe von zunächſt darin, durch Feſtlegung einer 1. Pao ſt:„Cilly“. Gloria:„Hol's der Teufel“, .— 1,8 Mill.„(eingezahlt 1,5900 Mill. 4) können 225 000„ dne. 1 19 5 5 5 0 Capitol:„Sonny Boy“ 1 5 e N„ 3 F ee einer Qualitätsverſchle erung der in 8 8 ö m— 0 1— 3 Citras eingezogen werden. Die Gartenſtadt AG. erhöht ihr Ka⸗ 5 5 l S Siri 175 de en e 1985 108 5 diere, e pital A Mill./ auf 4 Mill. 0 Die Saft Frage kommenden Gewebe vorzubeugen. Dieſes Sehens würdigkeiten: gelaufene Geſchäftsſohr erführt 5 l e N des Vertreters der Stadtgemeinde Frankfurt l. M 1 Jlel, das lezten Endes darauf bingusläufk an vertindern, e e ane eu, en 5 0 gates 1 Er an,* 55. 8 8* n 15 0 7 7 1 3 05 1 4 a 1 16 5 So 8 91 11 17 Ihr 178 Hens ö gewinn 174(i. V. 169) Mill. Fr. beträgt. Davon erhal⸗ deren Händen ſich das Aktienkapital der Gartenſtadt Ac.. 1 0 i e 8 Mullen für Natur und Bblkerkunde in Jeg ten die Rücklagen 115(102) Mill. Nach Tilgung der Un⸗ befindet, erfolgte unter dem Vorbehalt der Genehmigung 3 baus: Sonntag vormittags vo 11 bis 15 11 1 koſten und ſonſtigen Laſten verbleiben 31,78(33,21) Mill. durch die Stadtverordnetenverſammlung.. 1 Unterſtützung der Vereökerverbände durchgeführt nachmittags 0 15—17 Uhr. Dienstag 15 170 Uhr; Fr. Reingewinn. Die Dividende wird wieder⸗ 5 4 f werden. Mittwoch 1817 Uhr; Freitag 1719 Uhr!— Städliſche it 7 v. H. auf 100 Mill. Ir Akti 8 5 Hildebrandſche Mühlenwerke A.., Böllberg⸗Halle 5 7 3. 5 8 Mittwoch 151? Uhr; Freitag 1719 Uhr.— Städtiſche 5 200 Mil VVV 85 5 45(Saale). Die o. HV., in der ein Aktienkapital von 1 9 5 15 35 des frauzöſiſchen Draßtverbandes.. Geöffnet werktugs(mit Ausnahme Montags) 1*— 5 1 2 5„ 0. 5 55 8 5 Fig. Dr. Wie 1 auf 0 7 I z ſif 5 Ver⸗ 17 1 16 R 1 1— 7 29 1 1 der ſchon in dem Ende Mai abgelaufenen Halbjahr auf Mark mit 6821 Stimmen vertreten war, genehmigte dee dab 5 11415 ene Aosteln e 8 1024 gegen 1133 Mill. Fr. in der gleichen Zeit des Vor⸗ l den bekannten dividendenloſen Abſchluß für 1929/0 ein⸗[ berband zu bilden. Es iſt zwar nur die Produktion ge⸗ J Ballett“. f„ 1 Fran nimmt noch Waschen. Bügein und Nänen 3 i Heimarbei a dott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsern 11 S Selen Aapfee die lieben guten Vater, Großvater, Schwiegervater, Angeb. unt. 4 0 10 de, Bruder und Onkel, Herrn an die Geſchſt. 2370 Evaporierte a 10 Nui 8 es N 85 G 1 B h An gutem 35190 it 0 ustav Bohnert Privat Httagstzel on g 8 können einige Perſon Sun Zacten nach kurzer, schwerer Krankheit, im Alter von teiln Preis 75 Pfg⸗ 7 7 8 3 a 8. 8 75 Pfg. 5 ee 40 d 8 in das bessere Frau Gu m b, Hersteller: Deutsche Libbg Getellachaft m. b.., Leer Oatfriesland) 5. Ats n 55 Krappmühlſtr. 17, pi. Je⸗ Mannheim, Seilerstr. 10, den 2. Dez. 1930 25 e⸗ 5 r 5 2 f 3 98. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Zwangs Versteigerung Der Fasch ISM 1 822 75 nl 8 4 B 1 Donnerstag, den 4. Dez. 1930, nachm. 2 Uhr N 75 eschwister Bohnert werde ich im Pfandlokal Qu 6. 2 gegen bare 1 7 f ll Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ eine 912 J Uf 98 Hfistentum i 4 5 5 ſteigern: 1 Schreibmaſchine, 1 Kaſſenſchrank, ein 10 81. sehste 7 in Die Beerdigung findet am Donnerstag, den Ansziehtiſch, 6 Stühle 0 11 en 85 massib Silber got allerbilligstz desgl. mit stärkster Suberauflage 100 gr. 4. D 5 n ee Seel t 5„ Ahe; 8e vornehmste Muster zu bill. Fahrikpreisen mit einer 30 jähr., Schriftl. 9 4. Dez., nachm. 23 Uhr statt. Das Sselenam ſchrank, 1 runder Tiſch ungebeizt, 3 Chaiſelong.⸗ Seilen er Vor rag Garantie, 3. B. kompl. zateilige Garnttur mit prima Solinger Steh 85 ist am Samstag 57 Uhr in der Liebfrauenkirche Geſtelle, 1 Sofa⸗Geſtell. 6215 534 am Donnerstag, den 4. Dez., abends 8 Uhr ulingen nur Ria. 125. Auf Wunsch rostfrete Hlingen. Allergünstigste 15 0 Doth, Vzb. 1 18 Ramausssal k 1 Zahlungs bedingungen. Verlangen Sie kostenlos Hatalog u. 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De FH Na an hen ben k Bezefder% Orisgruppe Mannhelm 577 Vorboten und Begleiterschelnungen, wie; 8 8 5 5 5 55 125 7 oher Blutdruck, Atemnot, Schwindelanfäl em in Frankfurt/ Main, vom Jahre 1923 6 505 Guggolz, Gerichtsvolgteher⸗ 1 de Herzbeseh werden, Sehlaflgsig Ege t Clans 8 125 1 8 3 ö 2 8.— 5 Sum nit In der heute beſtimmungsgemäß vorgenommenen 4. Tilgungs⸗ 15 5 e SWer 6 A 5 8 Gagen Deffentliche Verſteigernng bekümpfen Sie dureh 8142 er verlofung wurden die folgenden Endziffern gezogen: Donnerstag, den 4. Dez. 1930, nachm. 2 Uhr Olsfer möbel Malratzen bo⸗ für die Stücke zu 100 Goldmark die Endziffern 32, 90; werde ich im hieſigen Pfandlakal Qu 6. 2 gegen u. MNadlioscf. 1 5 157 für die Stücke zu 20 Goldmark die Endziffern. 4 d: bare Zahlung im Auftrage öffentl. verſteigern: Chafſekongne, Ia. Ausführung R. 55.— 757 EIn ,. dr ais d atz für die Stücke zu 5 Goldmark die Endziffern i 1 Nafional⸗Regiſtrierkaſſe. 16 548 Betichaiſelongue, Ta. Ausführung.., 110.— den sei Jahren bewdhrlen radiumpaliigen Brunnen-Tabletien(mii , Als ausgeloſt gelten in jeder der drei Kategorien:. 5 Mä n n hem, den J Dezember 1580 Wollmatratzen gteil., gemuſt. Drell. R. konsroll. Nadiumge heli). Nachi gulachlen ersier med. Huloriicten Fl a von den e e mit ein⸗ oder zwetſtelliger Nummer die⸗ 8 l„ b 60 1 58 225 i Kapokmatratzen steil., gemuſt. Drell., bewirke/ reines Nadiumzala Entkalkung der Gefüsse und damit e ke jenigen, deren Nummer mit einer der gezogenen Endziffern Guggolz, Gerichtsvollzieher. Roßhaarmatr. gteil., mit Federeinlg. R. bessere Blutzirkulalian, sole normale Funktion der ſebenswichii f übereinſtimm; l 5. a 5 5 Armlehuſeſſel, la. Ausführung R. Organe, besonders des Orus ensysſems u. Wisderherstellung on b) von den Anleiheſtücken mit mehr als zweiſtelliger Nummer die⸗ Klubſeſſel(Muſterſchutz„„ und Kërperlicher Frische. Orig. Rohre Mk..So. Orig de 9 enigen, deren e in enen letzten Stellen mit einer Couch od. Türkenbett mit Trauerſen R. 95. mit s Nehren Mk li, Ong fackung mis jd Rohren Mi. en N l er gezogenen Endziffern übereinſtimmt. 1 nu 5 le- Die Rückzahlung der ausgeloſten Anletheſtücke erfolgt vom 1. März 1931 55 8 2 EInI e Ju haben in allen Apotheſen. ab 5 den Niederlaſſungen der Deutſchen Bank u. Disconto⸗Geſellſchaft. Die diesjährige 1 J, Ja 1 1 4 9a Literaiur mit&rzil. Gulachten, klinisehen Berlenten d. ꝓrobe. Cab exeits ausgeloſt ſind die Nummern mit Endziffern:* N 1 1 bal 5 8 7 Kostenlos durch: Nadioscletin- gesellschaſt n. ö.., Berlin S S. 4 95 92 40 52, 70 71, 82, 86, 88, ih für Sicke zu 100 Goldmark; Frlosun Von Unstwerien bonn Laden Tapesiermeister Küln Laden 9 i im. b. Fi, Berlin ö ze⸗ 2 01, 07, 19, 22, 31, 35, 50, 66, 99 für Stücke zu 20 See unter den Mitgliedern findet am Freitag, den. Ste,. Möbel beim Aufbau und 1 e. ob⸗„08, 15, 22, 36, 40, 45, 58, 78, 99 für Stücke zu 5 Goldmark. 12. Dezember 1030, nachmittags 5 Uhr im Kunſt⸗ verlangen bet Umarbeitungen Preisangebot. fe W e e e re Den Beſitzern von Stücken zu 5 Goldmark und 20 Goldmark empfehlen verein, I. 1. 1, ſtatt. Die Mitglieder ſind zur Kein Laden. Telephon 294 16. Kein Laden. Mietgesuche 4 Erni SHtes 0 nd wir den Umtauſch in Stücke zu 100 Goldmark, welcher von den Nieder⸗ Auweſenheit an der Verloſung berechtigt. N 5 an: 7 e 95 gt laſungen der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft unentgeltlich. Die Gewinner werden ſchriftlich benachrichtigt Wir verſchlendern zwecks Einführung ſlitilerer Laden Ich wünsche nette Dame kennen Zu lernen g. vorgenommen wird. 16 554 und zu beſtimmten Stunden eingeladen, ſich in 50 53555 2 zwecks Frankfurt a. Main, den 26. November 1930. der Reihenfolge der Gewinnummern die Kunſt⸗ 60 Zeniner Lebkuchen mit. Lin- 8 werte auszufuchen. Die Gewinne ſind zu den i großes Rieſen⸗ 9 Pf j e genhof ob Innenſtadt⸗. F 1 ch Ft 5 Freudenberg& CO. G. m. B. 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Seite/ Nummer 561 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Verbrecher aus Sammelwut Wer iſt der rätſelhafte Gemäldeliebhaber?— Ein verſchwiegener Hehler— Spionage auf einem Gartenfeſt Von Ludwig Haßlinger⸗London Der Fall des Berliner Privatgelehrten, der aus der Preußiſchen Staatsbibliothek aus reiner Sam⸗ melwut ſeltene Bücher im Werte von rund 50 000 Mark entwendete, iſt noch in friſcher Erinnerung. Man kann dieſen unglücklichen Menſchen, wie ja auch das Urteil des Gerichts zum Ausdruck brachte, nicht auf eine Stufe mit gewöhnlichen Verbrechern ſtellen, weil er den Diebſtahl nicht ausführte, um ſich zu be⸗ reichern, ſondern weil ihn eine Manie dazu trieb, die ſtärker war als alle Ueberlegung. Die Bücher erſchienen ihm als Heiligtümer, die nur in ſeinem Heim den ihnen gebührenden Kult finden würden während ſie in der öffentlichen Bibliothek, wo Hun⸗ derte ſie in die Hand nehmen durften, ſtändiger Profanierung ausgeſetzt waren. Sollte es ein ähnlicher fanatiſcher Liebhaber ſein der ſeit Monaten den Schrecken weſteuropäiſcher vor⸗ nehmlich engliſcher Gemäldegalerien bildet? Scot⸗ land Pard wenigſtens iſt dieſer Anſicht, weil es keine andere Erklärung für eine Reihe von rätſel⸗ haſten Diebſtählen finden kann, die in letzter Zeit ausgeführt wurden. Daß es heutzutage gänzlich un m ög lich iſt, ein geſtohlenes Bild von Wert und Ruf im Kun ſt⸗ handel abzuſetzen, hat ſich verſchiedentlich ge⸗ zeigt, vor allem im Falle der„Mona Liſa“. Die ge⸗ ſamte Kunſtwelt kennt heute Beſitzer und Aufent⸗ haltsort aller berühmten Gemälde, und jeder Händler, dem ein ſolches angeboten wird, verſchafft ſich vorher die Gewißheit, daß er ſich durch den An⸗ kauf nicht der Hehlerei ſchuldig macht. Der erſte Diebſtahl, den Scotland Yard dieſem geheimnisvollen Liebhaber oder wenigſtens deſſen Helfershelfern zuſchreibt, wurde vor rund fünf Jahren begangen. Damals verſchwanden aus der Sammlung eines bekannten Londoner Kunſthändlers zwei wertvolle Gemälde, ein Gainsborough und ein Reynolds. Der Dieb war in dieſem Falle kein Fachmann, und an Hand der von ihm zurückgelaſſenen Spuren gelang 2 der Polizei bald, ſeiner in der Perſon eines arbeitsloſen Kellners habhaft zu werden. Der Mann hüllte ſich anfänglich in Schweigen. Da er zweifellos nicht das geringſte Kunſtverſtändnis be⸗ ſaß, ſo mußte er den Diebſtahl im Auftrage eines Dritten ausgeführt haben. Als er ein wenig ernſter „ins Gebet genommen“ wurde, verriet er ſchließlich, daß ihn ein von den Geſchäften zurückgezogen lebender Kunſt b ä udler zum Verbrechen ange⸗ ſtiftet hatte. Dieſer Mann konnte feſtgenommen werden und legte auch ein Geſtändnis ab. über den wichtigſten Punkt war nichts von ihm zu erfahren: Wohin ſind die Bilder gekommen? Sie konnten nicht wieder herbeigeſchafft werden. Der Kunſthändler wurde zu ſieben Jahren Ge⸗ fängnis verurteilt, doch ſchien ihn die Strafe ziemlich kalt zu laſſen. Damals tauchte in Scotland Dard die Vermutung auf, daß der Verurteilte nur im Auftrage eines fanatiſchen Kunſtliebhabers ge⸗ handelt hatte und nach ſeiner Entlaſſung aus dem Gefängnis einer Entſchädigung von dieſer Seite gewiß ſein konnte. PFPFPFPF!!ã ĩ ͤĩ 0 v Engliſche Ozeanfliegerin verſchollen Doch Keith Miller, die engliſche Fliegerin, die vor drei Jahren durch ihren Auſtrallenflug von ſich reden machte, iſt auf dem Flug von Havanna nach Miami verſchollen. Man nimmt an, daß ſie ertrunken iſt oder in einer Einöde notlanden mußte. Zahlreiche Streifen ſind auf der Suche. Von den Diebſtählen aus letzter Zeit haben drei beſondere Aufmerkſamkeit geweckt. Der erſte wurde im Londoner Hauſe des Earls of Clarendon ausgeführt. Innerhalb ſechs Wochen waren die Räume ſechsmal von nächtlichen, ungebetenen Gäſten beſucht worden, die aber nicht das Ge⸗ ringſte mitgehen hießen. Die Eindringlinge ſchienen ſich demnach nur orientieren zu wollen, oder ſie hat⸗ ten es auf einen Gegenſtand abgeſehen, den ſie um⸗ ſonſt ſuchten. Kurz nach dem letzten Beſuch gab der Earl ein Gartenfeſt, zu dem ſich, wie es in Lon⸗ don meiſtens der Fall iſt, auch ein paar nicht ge⸗ ladene Gäſte einſtellten, darunter eine auffallend ſchöne Frau, von der Scotland Yard heute weiß, daß ſte mit der Londoner Unterwelt in Verbindung ſteht. Mittwoch, 3. Dezember 1930 mende„Bildnis des Jean Bernard“ in die Hände des rätſelhaften Liebhabers gerieten. Weiterhin glaubt die Londoner Polizei, auch das Verſchwinden des„Bildniſſes einer Venetianerin“ des Aleſſan⸗ dro Longhi auf dieſen großen Unbekannten zu⸗ rückführen zu können. Das Bild lagerte in einer Stahlblechkiſte im Keller eines Newyorker Hotels. Der Dieb verriet erſtaunliche Fachkenntnis, und es iſt bisher ein Rätſel geblieben, wie er den Auf⸗ bewahrungsort des Gemäldes in Erfahrung bringen konnte. Scotland Yard iſt nun der Anſicht, daß ſich dieſe ſämtlichen ſpurlos verſchwundenen Kunſtwerke, die niemand zu Geld machen kann, ohne ſich zu verraten und der Polizei in die Hände zu liefern, in der ge⸗ heimen Sammlung eines ebenſo reichen wie ſpleenigen Kunſtlie bha bers be⸗ finden. Reich muß der Mann ſchon deshalb ſein, weil ein anſehnliches Betriebskapital dazu gehört, um die verſchiedenen Einbrüche finanzieren zu kön⸗ nen. Spleenig kann man aber ohne weiteres den⸗ jenigen nennen, der der Befriedigung ſeiner Sam⸗ meltwut zuliebe vor wiederholten Verbrechen nicht Von der Edelpelztier⸗Ausſtellung in Berlin 2 Lebendes Pelzwerk Ein Preisrichterkollegium urteilt über die lebenden Silberfüchſe, die auf der ſoeben eröffneten Edelpelztterausſtellung in Berlin große Bewunderung erregten. Die Ausſtellung zeigt, in welchem Maße ſich die deutſche Pelstierzucht entwicklt hat, mit der erſt vor wenigen Jahren begonnen wurde und die heute einen wichtigen Faktor im deutſchen Wirtſchaftsleben darſtellt. Damals ahnte niemand, daß ſie den Auftrag hatte, den Aufbewahrungsort des Glanz⸗ ſtückes der Gemäldeſammlung des Carls ausfindig zu machen des Van Dyckſchen„Kardinal Prinz Ferdinand von Oeſterreich“, der einen Wert von einer halben Mil⸗ lion Mark darſtellte. In der nächſten Nacht wurde das Gemälde mit einem Meſſer aus dem Rahmen geſchnitten und entführt. Die Polizei konnte glück⸗ licherweiſe feſtſtellen, daß Dieb und Helfershelfer einen Kraftwagen benutzt hatten, und kurz darauf wurde das Bild im Beſitz eines Ruſſen in einer Londoner Vorſtadt gefunden. Der Mann wanderte ins Gefängnis, ohne ſeine Auftraggeber mit einer Silbe zu verraten. Kurz darauf verſchwand aus dem Londoner Hauſe des Lord Minto ein Reynolds,„Die erſte Gräfin Minto“, deren Wert auf drei Viertel Mil⸗ lionen Mark geſchätzt wurde. Weder von den Dieben noch vom Gemälde konnte eine Spur ent⸗ deckt werden. Faſt gleichzeitig kam aus einer Kiſte, die von Brüſſel nach London verſchickt worden war, ein zweiter Van Dyck abhanden„Das Konzert der Engel“. Das Bild war, genau die der„Kardinal Prinz Ferdinand von Oeſterreich“ mit einem ſcharfen Meſſer aus dem Rahmen geſchnitten worden, und der Diebſtahl wurde erſt in London beim Oeffnen der Kiſte entdeckt. Beſonders auffallend war das Intereſſe der un⸗ bekannten Diebe und des rätſelhaften Auftraggebers für Van Dycks. Scotland Yard beſitzt nämlich ziemlich ſichere Anhaltspunkte dafür, daß auch der auf über eine Million Mark geſchätzte Van Dyck, der vor einigen Monaten aus dem Hauſe des Ma⸗ drider Sammlers Urzaiz ſpurlos verſchwand, ebenſo das aus dem franzöſiſchen Schloß Mont⸗ fort entwendete und vom gleichen Meiſter ſtam⸗ zurückſchreckt, die ihm die Polizei beider Kontinente über kurz oder lang doch einmal auf den Hals jagen müſſen. Reichtum und Spleen ſind im europäiſchen Volksmunde die Kennzeichen des Yankees, und auch Scotland Yard glaubt den geheimnisvollen Sammel⸗ wütigen in Amerika ſuchen zu müſſen. Dieſer Auf⸗ faſſung verlieh der Präſident der Königlichen Aka⸗ demie kürzlich Ausdruck:„... denn die Sucht der Amerikaner nach alten Meiſterwerken kennt keine Grenze und ſcheut vor nichts zurück.“ So mag heute in einem, nur ihm allein zugäng⸗ lichen Raum ſeines Hauſes ein amerikaniſcher Mil⸗ lionär ſtehen und ſeinen Blick liebevoll über die Gemälde gleiten laſſen, die er durch Diebſtahl in ſeinen Beſitz brachte. Alle Genüſſe des Daſeins kann er ſich erkaufen, und doch glaubte er, ohne dieſe Meiſterwerke, in die er vernarrt iſt, nicht leben zu können. Er hat ſich der Gefahr ausgeſetzt, im Zucht⸗ haus enden zu müſſen, und jetzt iſt er vielleicht erſt recht unglücklich, weil er das, wonach er ſich ſehnte, keinen anderen Menſchen zeigen kann:„Seht, was ich beſitze!“ Armer ſpleeniger Millionär! — * Der Schatz im Sarge. Vor zwei Jahren ſtarb eine Italienerin. Sie ſetzte einen Freund zum Teſtamentsvollſtrecker ein. Dieſem machten nun die Verwandten der Verſtorbenen den Vorwurf, er habe die Schmuckſtücke der Toten unterſchlagen. Es kam zur Klage, und die Klärung der Angelegenheit ſchien ſich ſchwierig zu geſtalten, bis das Gericht den Be⸗ ſchluß faßte, die Tote wieder ausgraben zu laſſen. Hier fand ſich des Rätſels Löſung. Die Knochen⸗ finger der Italienerin trugen koſtbare Dia⸗ mantringe und um den Hals hingen Perlen⸗ ketten, die einen Geſamtwert von hunderttauſend Franken darſtellten. —— Der Leibkutſcher des abeſſiniſchen Kaiſers Kaum ſind die Krönungsfeierlichkeiten des Könige der Könige, des Kaiſers von Aethiopien Haile Silaſie., vorüber, und ſchon werden hartnäckige Ge⸗ rüchte über die ſchwere Situation verbreitet, in der die abeſſiniſchen Finanzen ſich befinden. Daß die Krönungszeremonie ſehr pompös war und viel Geld gekoſtet hat, unterliegt keinem Zweifel. Es iſt auch kein Geheimnis mehr, daß die Krönungsfeſt⸗ lichkeiten von einem Konzern europäiſcher und amerikaniſcher Geldgeber finanziert wurden. Dieſe Geldanlage ſcheint aber bei weitem nicht ſo ſicher und gewinnbringend zu ſein, wie es den Geldgebern wohl ſchien. Am Vorabend der Krönung legte der Leib⸗ kutſcher des Kaiſers, der die goldene Gala⸗ kutſche aus dem Inventar Kaiſer Wilhelms IL von Deutſchland in neuem Glanz kutſchieren ſollte, ſein Amt nieder. Er wollte an ſeine feierlichen und verantwortungsvollen Obliegenheiten nicht heran⸗ treten, ſolange ihm das einige Monate lang nicht ausgezahlte Gehalt nicht ausgehändigt würde. Der Leibkutſcher des abeſſiniſchen Herrſchers war kein Abeſſinier von Geburt. Er war Oeſter reicher, diente als Stallknecht und Kutſcher am Hofe des Kaiſers Karl von Oeſterreich und konnte ſich des⸗ wegen den Spaß eines Streikes erlauben. Seine Berechnung war richtig. Das ganze Gehalt wurde ihm ſofort ausgezahlt. Mit ſtolzer Miene konnte der Leibkutſcher am Tage der Krönung des Kaiſers ſeinen Triumphwagen beſteigen. Die Dogge im Kampf mit Banditen Ein dramatiſcher Kampf ſpielte ſich vor kurzem in einer Vergnügungsſtätte in der Nähe von Chiengo ab, in der nächtliche Kabarettvorſtellungen gegeben werden. Um die mitternächtige Stunde fuhren dort acht Banditen in Automobilen vor und drangen mit vorgehaltenen Revolvern und Gewehren in das Haus ein. Die Kabarettkünſtler und die Gäſte muß⸗ ten ſich in einer langen Reihe an der Wand auf⸗ ſtellen und mit hocherhobenen Händen nach Geld und Wertſachen durchſuchen laſſen. Einer der Banditen fand die Beleuchtung etwas zu ſchwach und lehnte ſich über das Büfett, um an der Schalttafel die volle Beleuchtung in Tätigkeit zu ſetzen. In dieſem Augenblick betrat der Beſitzer des Kabaretts mit einer rieſigen däniſchen Dogge den Raum. Die Dogge nahm ſofort den fremden Mann aufs Korn, der ſich an dem Büfett zu ſchaffen machte. Sie packte ihn an der Flanke. Die Hand des Man⸗ nes rutſchte ab, faßte einen falſchen Schalthebel und im nächſten Augenblick lag der Raum im tiefſten Dunkel. Nunmehr entſtand ein wildes Feuergefecht, nachdem auch einige der Gäſte ihre Revolver ge⸗ zogen hatten. Die Dogge beteiligte ſich an dem Kampf und biß wie wütend um ſich, nachdem ſie einige Verwundungen davongetragen hatte. Die Banditen bahnten ſich ſchließlich einen Weg ins Freie und verſchwanden in ihren Automobilen. Auf dem Schauplatz des Gefechtes lagen zwei Tän⸗ zerinnen, die tötliche Schußwunden er⸗ halten hatten, und eine ganze Reihe von Verwun⸗ deten. Mehrere Perſonen waren verwundet an der Wand zuſammengebrochen, an der ſie ſich hatten auf⸗ ſtellen müſſen. Die Banditen müſſen zum mindeſten einige ſehr erhebliche Bißwunden davongetragen haben. 5 Der„Gentleman“⸗Einbrecher Eine Kriminalgeſchichte,„wie ſie im Buche ſteht,“ entrollte ſich in der franzöſiſchen Stadt Nancy kürz⸗ lich vor dem Schwurgericht. Der Angeklagte, ein ge⸗ wiſſer Rollin, war beſchuldigt, elf ſchwere Ei n⸗ brüche verübt zu haben. Die Beweisaufnahme und ſein eigenes Eingeſtändnis ergaben, daß er minde⸗ ſtens ſechzig ſolcher Straftaten auf dem Kerbholz hatte. Rollin ſtammt aus einer ſehr angeſehenen Familie und hat eine gute Erziehung genoſſen. Eine Liebſchaft, die ihn ſehr viel Geld koſtete, brachte ihn auf die ſchiefe Ebene. Er führte ein Luxusdaſein in einem großen Hotel und nannte ein teueres Auto⸗ mobil ſein eigen. Was er in Spielklubs verdiente, genügte in keiner Weiſe zur Beſtreitung ſeiner Aus⸗ gaben. Deshalb ſuchte er das Geld, wo er es nur finden konnte, und entwickelte ſich zu einem raffi⸗ nierten Einbrecher. Es dauerte lange, ehe der Verdacht auf ihn fiel. Denn er verübte ſeine Einbrüche alle am hellen, lichten Tage. Mit ſeinem eleganten Auto⸗ mobil fuhr er an ſolchen Wohnungen vor, die vor⸗ übergehend von ihren Bewohnern verlaſſen waren. Im Laufe einer halben Stunde raubte er alle Wert⸗ gegenſtände aus offenen oder verſchloſſenen Behäl⸗ tern und fuhr in aller Ruhe wieder davon. Es ver⸗ ging kein Tag, an dem er nicht wenigſtens den Ver⸗ ſuch machte, irgendwo einzubrechen. Am Abend war er unfehlbar gern geſehener Gaſt bei feſtlichen Ver⸗ anſtaltungen. Das Gericht verurteilte ihn zu zehn Jahren Gefängnis. B Viloͤdokumente vom Todeskampf der Andree⸗Noropolexpedition Nach 38 Der Abbruch des letzten feſten Lagers. Rechts Andree und Fränkel Jahren ſieht jetzt die Oeffentlichkeit die erſten Bilder von der Nopßpolexpedition des ſeinen Begleitern ums Leben kam. — Die unentwicktelten Schweden men wurden im Todeslager der Expeditſon . 2 verſucht Pol im Andree, der hatte, den Freiballon zu erreichen neben den Leichen der Forſcher gefunden. Auf der Wanderung durch das Eis. Eine Eisbarriere muß genommen werden und dabei mit mem Mittwoch, 3. 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