8 * Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 638, 8e Luiſenſtraße 1.— Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim ler Seitung Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen Einzelpreis 10 Pf. beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗ Ausgabe Mittwoch, 3. Dezember 1930 141. Jahrgang— Nr. 562 zröffnungsſitzung des Reichstags Amfangreiche Sicherheitsvorkehrungen der Verliner Polizei Visher ziemlich ruhiger Verlauf der Sitzung Allshebung eines Fakenkreuzler⸗Neſtes In einem ſchleſiſchen Schloß wurden 100 S..⸗Leute in voller Aniform verhaftet 7 2 2 2 2 2 Finanzminiſter Dietrich ſpricht Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Dez. Innerhalb und außerhalb des Reichstages herrſcht ſchon ſeit dem frühen Morgen ein lebhaftes Treiben. Die meiſten Abgeordneten ſind bereits zur Stelle. Nach den Dispoſitionen des Aelteſtenrates ſoll mit der erſten Leſung des Haushaltsplanes gleich⸗ zeitig auch die Beratung der Notverordnung und die verſchiedenen Anträge der Parteien verbun⸗ den werden. Auch im Aelteſtenrat iſt man ſich darüber einig geworden, möglichſt bis zu m Samstag zu der entſcheidenden Abſtim⸗ mung zu kommen. Darüber hinaus wird der Reichstag aber auch noch bis zur nächſten Woche zu⸗ ſammenbleiben müſſen, um den reſtlichen Arbeits⸗ ſtoff zu erledigen. Im übrigen bleibt es dabei, daß heute der Reichsfinanzminiſter Dietrich zuerſt das Wort nehmen wird und daß dann den Fraktionen Gelegenheit gegeben wird, ſich mit der Notverord⸗ Aung zu beſchäftigen. Die Polizei hat auch heute wieder umfang⸗ reiche Vorkehrungen getroffen, um Störungs⸗ verſuchen vorzubeugen. Seit 1 Uhr iſt das Reichstagsgebände weithin durch Poſtenketten abgeſperrt. Auf der Quadriga des Brandenburger Tores hat ein Beobachtung po ſt en Stellung bezogen, um von dort aus das„Kriegs⸗ gelände“ zu überſehen und ſofort telephoniſch die Streitkräfte nach etwaigen Gefahrenpunkten dirigie⸗ ten zu können. Nach den üblen Erfahrungen bei der Eröffnung des Reichstags am 13. Oktober hat die Polizei auch für einen genügenden Schutz der City geſorgt, ſo daß ſie in der Lage iſt, einen neuen Fenſterſcheibenſturm, der uns hoffentlich er⸗ ſpart bleibt, im Keime zu erſticken. Am Rande des Tiergartens haben ſich bereits dichte Scharen von Neugierigen eingefunden, die aus reſpektvoller Ent⸗ fernung die Anfahrt der Miniſter beobachten wollen. Proteſt gegen den„Belagerungszuſtand“ Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Dez. Die Publikumstribünen ſind bereits lange vor 3 Uhr bis auf den letzten Platz gefüllt. Seit Tagen ſchon waren die Karten vergriffen. Als Löbe pünktlich die Sitzung eröffnet, weiſt das Abgeord⸗ netenparkett noch zahlreiche Lücken auf, die ſich aber allmählich ſchließen. Der Kanzler iſt mit dem Kabinett zur Stelle, nur Herrn Bredts Sitz iſt ſrei— man weiß warum. Die erſten 10 Minuten ſind durch Formalitäten in Anſpruch genommen und gehen in Unruhe unter. Dann unternehmen f die Kommuniſten ſofort einen Geſchäfts⸗ ordnungsvorſtoß. Sie proteſtieren dagegen, daß der Reichstag in„Be⸗ f Hiagerungszuſtand“ verſetzt ſei und verlangen, freilich vergeblich, die Zurückziehung der Polizei aus dem Hauſe. Nach dieſem Vorſpiel nimmt ungeſäumt der Reichsfinanzminiſter Dietrich das Wort, um den Etat für 1931 zu erläutern. Er weiſt darauf hin, daß der Haushalt diesmal unge⸗ wöhnlich früh vorgelegt werde, da es notwendig ſei, aus dem gegenwärtigen Unſicherheitszuſtand heraus⸗ zukommen. Gegenüber dem Vorjahr ſe i der Haushalt um nahezu eineinhalb Milliarden geſenkt worden. Dieſes Er⸗ gebnis wurde im weſentlichen erreicht durch eine Reihe von Maßnahmen, die in der ſoeben erſchiene⸗ nen Notverordnung enthalten ſind. Darüber hinaus ſind die Länderüberweiſungen um 100 Mil⸗ lionen gekürzt worden. Die dritte und wichtigſte Maßnahme war die Selbſtändigmachung der Ar⸗ beitsloſenunterſtützung. Es muß erneut betont werden, daß in der Arbeitsloſigkeit der Hauptgrund der Verwirrung des laufenden Jahres zu ſuchen it. Die im Jahre 1930 für Zwecke der Ar⸗ loſenfürſorge zur Verfügung geſtellten Mittel reichen trotz all dem nicht aus, ſo⸗ daß das Jahr 1930 hier mit einem Defizit von un⸗ gefähr 300 Millionen abſchließen wird. Zu den Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Dez. Heute morgen gegen 3 Uhr umſtellten Maun⸗ ſchaften der Breslauer Schutzpolizei das Schloß des Herrn von Oelſen in Jeſchkowitz im Landkreis Breslau, da man vermutete, daß in dem Schloß und der zum Rittergut gehörenden Mühle die Natio⸗ nalſozialiſten ein regelrechtes Feld⸗ lager unterhielten. Als die Polizeimannſchaften bemerkt wurden, verſuchte eine Anzahl Nationalſozialiſten aus dem Schloß zu entkommen, wurden aber durch Schreck⸗ ſchüſſe zurückgetrieben. Es wurden etwa 100 S..⸗ Leute in voller Uniform feſtgenommen und zahlreiche Karabiner, Handgranaten, Beile und Aexte beſchlagnahmt. Auch in der Mühle befand ſich ein großes Lager. Die Lager waren durch Selbſtſchüſſe umfangreich ge⸗ ſichert. Die Polizei konnte darum erſt am Morgen eine Durchſuchung vornehmen. Schwere politiſche Zuſammenſtöße in Dresden Meldung des Wolffbüros 5 Dresden, 3. Dez. Im Anſchluß an die ſozialdemokratiſche Ver⸗ ſammlung im Zirkusgebäude, wo geſtern abend der preußiſche Miniſterpräſident Braun geſprochen hatte, kam es in den ſpäten Abendſtunden in der Ritterſtraße vor dem dort gelegenen Parteiheim der Nationalſozialiſten zu Zuſammenſtößen; nach nationalſozialiſtiſcher Angabe ſollen etwa 200 Mann Reichsbannerleute das Heim ge⸗ ſtürmt und die Fenſterſcheiben zer⸗ trümmert haben. Die Polizei mußte einſchreiten und unter Anwendung des Gummiknüppels vor⸗ gehen. Wie das Preſſeamt des Polizeipräſidiums hierzu mitteilt, nahmen die Nationalſozialiſten fort⸗ geſetzt eine drohende Haltung gegen die Polizei ein, ſodaß weitere Verſtärkungen herangezogen werden mußten. Die weiteren Feſtſtellungen waren durch das Verhalten der Nationalſozialiſten der Polizei gegenüber außerordentlich ſchwierig. Die Feſtſtel⸗ lungen über die Vorgänge werden vom Polizei⸗ präſidium der Staatsanwaltſchaft zur weiteren Ent⸗ ſchließung überſandt werden. Ein blutüberſtrömter Reichsbannermann wurde von Polizeibeamten auf⸗ gehoben. Die Chemnitzer Anruhen Telegraphiſche Meldung Chemnitz, 3. Dez. Zum Streik der Straßen bahner wird von der Städtiſchen Nachrichtenſtelle folgendes mit⸗ geteilt: Der Straßenbahnbetrieb wird heute im Laufe des Tages ſoweit möglich in einem gegen geſtern ver⸗ ſtärkten Maße durchgeführt werden. Vorausſichtlich wird er, um Sabotage⸗ und Gewaltakte zu ver⸗ meiden, heute wieder gegen 8 Uhr abends ein⸗ geſtellt werden. Heute mittag finden vom Tarif⸗ amt aus Verhandlungen mit den Gewerkſchaften ſtatt. Wie verhältnismäßig gering die Streikbewe⸗ gung an ſich iſt, geht aus der Tatſache hervor, daß heute früh von einer Belegſchaft von 1900 Mann nur 200 Mann nicht zum Dienſt antraten. Schwierigkeiten bei der Arbeitsloſenfürſorge tritt ein ſtändig wachſender Einnahmerückgang, der für das Jahr auf 900 Millionen ge⸗ ſchätzt worden iſt. Zu prophezeihen, wie das nächſte Jahr ſich geſtalten wird, liegt außerhalb unſerer Kräfte, aber die Aufgabe, bei der Aufſtel⸗ lung des neuen Haushalts beſtand darin, nach Mög⸗ lichkeit die Gefahrenmomente zu beſeitigen. (Schluß des Berichts.25 Uhr nachmittag. Die Sitzung dauert fort.) Die Einheitsſteuer Drahtbericht unſeres Berliner Büros f Berlin, 8. Dezember Das Steuervereinheitlichungsgeſetz, deſſen Beratung im Reichsrat begonnen hatte, das dann aber ebenfalls auf dem Wege über die Notver⸗ ordnung verkündet wurde, enthält bekanntlich u. a. den Plan einer Einheitsſteuer für Land⸗ wirtſchaft, Hausbeſitz und Kleingewerbe In der Notverordnung iſt die Einheitsſteuer nur für die Landwirtſchaft durchgeführt und Hausbeſitz und Kleingewerbe ſind vorläufig heraus⸗ gelaſſen worden. Dieſe beiden Zweige ſollen, wie wir hören, auf dem Wege der ordentlichen Geſetz⸗ gebung noch nachträglich folgen. Für die Landwirt⸗ ſchaft beſteht die Einheitsſteuer darin, daß— all dies geſchieht zum Zwecke der Verwaltungsvereinfachung und Verbilligung— die Einkommen bis zu einer beſtimmten Grenze einkommensſteuerfrei bleiben und Grundvermögens⸗ und Gewerbeſteuer zuſam⸗ mengefaßt werden. Für den ſich hieraus ergebenden Ausfall an Einkommenſteuern erhalten die Län⸗ der, denen drei Viertel des Aufkommens zuſtehen, eine Entſchädigung von 20 Millionen jährlich durch das Reich. Parteiſorgen der Sozialdemokraten Drahtbericht unſeres Berliner Büros I Berlin, 3. Dezember. Der ſozialdemokratiſche Parteiausſchuß hat ſich, wie wir einem Bericht des„Vorwärts“ ent⸗ nehmen, geſtern mit Fragen der Organiſation befaßt. In der Ausſprache hat wieder die ſungſoziali⸗ ſtiſche Bewegung eine große Rolle geſpielt. Man iſt über dieſe Erſcheinung offenbar ſtark berunruhigt. Allgemein wurde darüber Klage geführt, daß die jungſoziäliſtiſche Bewegung in Bahnen geleitet werde, die der Partei nicht förderlich ſeien. Der Parteiausſchuß hat denn auch den Beſchluß der Ber⸗ liner Bezirksleitung auf Auflöſung der Berliner Ortsgruppe der Jungſoztialiſtiſchen Vereinigung ge⸗ billigt und darüber hinaus den Parteivorſtand er⸗ ſucht, eine„Reorganiſation“ dieſer Bewegung vor⸗ zubereiten. Auch die Stellung der Partei zum Reichs ⸗ banner wurde erörtert, mit dem Ergebnis, daß man der Haltung des Parteivorſtandes zuſtimmte. Ueber die parteipolitiſche Situation erſtattete der ehemalige Reichskanzler Hermann Müller Bericht. Tadel für Lüdemann Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 3. Dez. Der preußiſche Miniſterpräſident Braun hat den Bericht über den Fall Lüdemann nunmehr ent⸗ gegengenommen und dem Oberpräſidenten in einer Antwort auf die kleine Anfrage im preußiſchen Land⸗ tag ſeine Stellungnahme auseinandergeſetzt. In ihr heißt es, daß es ſich nicht um eine Dienſt⸗ wohnung handelt und daß deshalb die Beſtim⸗ mungen nicht in Anwendung kämen, wie ſie in dem Erlaß des Miniſterpräſidenten an die Oberpräſiden⸗ ten ergangen ſind. Braun hat keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß er in der Art und Weiſe des Flaggens nicht die Zu⸗ rückhaltung ſehe, die er von einem höheren Be⸗ amten vbrzugsweiſe hätte erwarten müſſen. Damit iſt dem Oberpräſidenten Lüdemann die ver⸗ diente Rüge erteilt worden, von der man nur bedauern muß, daß ſie nicht ſofort erfolgt iſt. Hätte die preußiſche Regierung dieſen Standpunkt ohne Zögern eingenommen, ſo würde der Fall Lüdemann ſich nicht zu einem Rieſenſkandal ausgewachſen haben. Weitere Schritte gegen Lüdemann ſcheinen nicht beabſichtigt zu ſein. Fltaliens Oſt-Expanſion Das faſziſtiſche Syſtem im Mittelmeer Von unſerem italieniſchen Korreſpondenten Rom, Anfang Dez. Die außenpolitiſchen Beſtrebungen Italiens wäh⸗ rend der letzten Jahre laſſen ſich faſt ausſchließlich auf einen gemeinſamen Nenner bringen; und dieſer gemeinſame Nenner lautet: Oſtexpanſion. Kurz Zeit nach dem Kriege ſah ſich Italien als Gefangener im Mittelmeer, der Gnade ſeiner Mit⸗ ſieger ausgeliefert. Ueberall waren ſeinem Auf⸗ ſtreben als Großmacht enge Grenzen geſetzt. In Gibraltar und am Suezkanal unterlag es der Kon⸗ trolle Englands. Die franzöſiſche Flottenbarriere Toulon— Tunis ließ eine weſtliche Expanſion von vornherein als unmöglich erſcheinen. Die allmächtige Stellung Frankreich im Balkan und in der Türkei verhinderte ebenſo tatkräftig jedwede öſtliche Aus⸗ dehnung durch politiſche oder wirtſchaftliche Macht⸗ erweiterung. Wenn damals, wenige Jahre nach Kriegsende, Italien von der Adria als dem „mare nostrum“ geſprochen hätte, würde dies als ein guter Witz erſchienen ſein, obgleich die italieniſche Flotte auf das Doppelte ihres früheren Umfangs angewachſen war. Italien wurde gegen⸗ über ſeinen Ex⸗Alliierten als eine Großmacht zwei⸗ ten Ranges betrachtet. Und alſo begann das große politiſche Spiel, das heute bereits volle Wirklichkeit geworden iſt, eine Realität von Handelsabkommen, Freundſchaftsver⸗ trägen und ſtark gefeſtigten Bündniſſen im Balkan und im Mittelmeer. Es iſt überaus inter⸗ eſſant, dieſen raſchen Entwicklungsgang, der aus Italien erſt eine wirklich mitzählende Großmacht in Europa machte, im Einzelnen zu verfolgen. Italien öͤringt in Albanien vor und treibt den erſten Keil in das ſtarre franzöſiſche Balkanſyſtem. Zuerſt unter allen europäiſchen Staaten erkennt es die Regierung von Ankara, die neue Türkei an; und überraſchend ſchnell gelingt es ihm, ſeinen Einfluß zu feſtigen und durch einen Handels⸗ und Freund⸗ ſchaftstraktat auszubauen. Dann macht Italien die entſcheidende Wendung in ſeiner Nach⸗ kriegspolitik. Als Siegerſtaat, der ſich jedoch in ſeinen Rechten und Anſprüchen betrogen fühlt, ſtellt es ſich an die Spitze der Beſtegten und vertritt deren Intereſſen. Es verzichtet auf alle Oſtrepa⸗ rationen und verpflichtet ſich damit Bulgarien, Un⸗ garn und Oeſterreich. An Ungarn bindet es ſich durch ein Abkommen, das einen ausgeſprochenen Bündnischarakter trägt. So wird der zweite Keil in das oſteuropäiſche Syſtem Frankreichs, die Kleine Entente, hineingetrieben. Auf der zweiten Haager Konferenz drückt Italien durch, daß Oeſterreich all ſeiner Reparationszahlungen entbunden wird; die Folge iſt ein Beſuch des damaligen Bundeskanz⸗ lers Schober bei Muſſolini in Rom und der Abſchluß eines Handelsabkommens und eines Freundſchaftsvertrages. Und dann kann die italie⸗ niſche Diplomatie ihren größten und augenſcheinlich⸗ ſten Erfolg buchen. Die Vermittlung Roms in Athen und Ankara gelingt: die ſeit dem letzten Kriegsabenteuer Griechenlands in Kleinaſien offen⸗ ſtehenden Streitfragen, mit deren Unlösbarkeit Frankreich zu ſeinem Vorteil rechnet, werden ent⸗ gegen aller Erwartung gelöſt. Venizelos und Rüſchdi Bey bedanken ſich bei Muſſolini; Italten hat ſich in der Aegäis eine unbeſchränkte Einflußzone geſchaffen. Aber mit dieſer Zielerreichung iſt Muſſolinis außenpolitiſche Aufgabe noch nicht erſchöpft. Durch die vor Monaten ausgebauten ruſſiſch⸗italieniſchen Handelsbeziehungen erſchließt ſich Italien den Ex⸗ panſionsweg in das Schwarze Meer. Da⸗ mit überholt Italien bereits ſeinen engeren Mittel⸗ meerplan, der nur auf die Durchbrechung der fran⸗ zöſiſchen Hegemonie, im ungünſtigeren Falle auf eins ſäuberliche Aufteilung von Intereſſens⸗ und Ein⸗ flußzonen hinausläuft, und unternimmt einen ge⸗ waltigen Vorſtoß in den Oſten, der mit ſeinen unerſchöpfbaren und unerſchloſſenen Natur⸗ ſchätzen einem an Rohſtoffen darbenden Land als die willkommene Rettung erſcheinen muß. Aus einer wirtſchaftlichen Notwendigkeit heraus gibt das faſziſtiſche Italien all ſeine ideologiſchen Bedenken dem kommuniſtiſchen Rußland gegenüber preis. Es ſtellt ſich mit ſeiner engen Wirtſchaftsbindung an Rußland in einen ſchroffen Gegenſatz zu faſt allen 2. Seite/ Nummer 362 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 3. Dezember 1930 übrigen europäiſchen S Gegenſatz wird eine die zu phantaſtiſchen ebenſogut aber auch kann. Hier macht die wärtig halt, die en. Durch dieſen ſchroffen tiſche Atmoſphäre geſchaffen, Mutmaßungen Anlaß gibt, politiſche Realitäten zeugen faſziſtiſche Oſtpolitik gegen⸗ 1 Wirkung ihrer reviſioniſtiſchen An⸗ ſchauungen in Deutſchland und Frankreich prü⸗ fend. Mit größter Genugtuung wird das immer ſtärker werdende deutſche Verlangen nach einer Neu⸗ regelung der Oſtgrenzen begrüßt Dieſe gie 2 115 355 7 2 Dieſe hier kurz ſkizzierten Zuſammenhänge er⸗ ſcheinen noch feſter und geſchloſſener nach den Be⸗ ſuchen Litwinows und Rüſchdi Beys in Italien. Wenn man auch mit der jeder romantiſchen Politik gegenüber gebotenen Skepſis den vermeintlichen italieniſchen Plan eines Rieſen b locks Ita⸗ lien—Deutſchla nd— Rußland mit An⸗ ſchluß der Tü rkei, Griechenla nds, Un⸗ gar ns und Bulgariens vorläufig als einen Wunſchtraum bezeichnen darf, ſo iſt immerhin ein be⸗ deutſames Anwachſen des italieniſchen Preſtiges auf lener faſsiſtiſchen Expanſionslinie erſichtlich, die von Genua und Bari ausgeht um im Schwarzen Meer zu münden. Es iſt der einzige Seeweg Ita⸗ liens, der nicht von Frankreich oder England blockiert werden kann, der einzige, auf dem Rohſtoff⸗ lieferungen für Italien auch im Falle eines Krieges befördert werden könnten! „Durch dieſe Begründung erſt wird die Situation der gegenwärtigen Außenpolitik Muſſo⸗ linis klar, und man verſteht ohne weiteres, weshalb er zwiſchen den einzelnen Staaten, die auf dieſer Linie liegen, die Vermittler ro[Le ſpielt(wie im Falle des Konflikts Griechenland— Türkei) und ganz beſonders weshalb Italien auf jede Expanſion in Anatolien verzichtete und eine politiſche Milde⸗ rung im Dodekanes eintreten ließ. Nicht allein jede gegenwärtige Hemmung, ſondern auch jede Gefahr zukünftiger Hemmniſſe will Muſſolini vom„im⸗ perialen Wege“ Italiens räumen. Zu dieſem Zwecke erſcheint es dem Duce geboten, daß die Freunde Italiens auch untereinander Freunde ſeien: Grandi hat in Mailand dem ruſſiſchen Volks⸗ kommiſſar des Aeußeren Litwinow die Vermittlung Italiens zwiſchen Sowjetrußland und Rumänien inbezug auf die beſſarabiſche Frage angeboten, und es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß Moskau und Bukareſt, zum Zwecke der endgültigen Befriedung und Löſung des ſchwierigen beſſarabiſchen Problems, das An⸗ gebot annehmen. Zudem hat ſich Rüſchdi Bey in Rom in dem Sinne geäußert, daß eine politiſche Harmonie im Balkan ohne ein unabhängiges und ſtarkes Bulgarien undenkbar ſei, ein Grundſatz, den wohl Palazzo Chigi uneingeſchränkt teilt, umſo mehr, als es hier ſicherlich nicht allein auf den Bal⸗ kan ankommt, ſondern auf die konkrete Mitarbeit der Staaten, die am Schwarzen Meere liegen: Ruß⸗ land, die Türkei, Rumänien und Bulgarien. Der große politiſche Block, von dem oben die Rede war, beſteht zwar heute nur als K eimzelle, die vielleicht von der ſchwergetroffenen franzöſiſchen Diplomatie wieder zerſtört werden kann. Aber das „italieniſche Syſtem“ verbreitet ſich vom Balkan aus zum Schwarzen Meere und zeitigt bereits das poli⸗ tiſche Wunder der Verſtändigung zwiſchen Faſcis⸗ mus und Kommunismus ganze Großfeuer in Renösburg Telegraphiſche Meldung Rendsburg, 3. Dez. In dem früheren Train⸗Depot, das jetzt von verſchiedenen Induſtriefirmen als Lager⸗ raum benutzt wird, brach geſtern abend Feuer aus, das ſich ſchnell ausdehnte und das ganze 60 Meter lange zweiſtöckige Gebäude zerſtörte. Der Schaden iſt außerordentlich hoch. Da das Untergeſchoß des Gebäudes an Größgaragen verpachtet war, gerieten auch die dort untergeſtellten Kraftwagen in Ge⸗ fahr. Ein Kraftwagen verbrannte. Als Entſtehungs⸗ urſache wird Vergaſerbrand eines Kraft⸗ wagens vermutet. Die Berufsfeuerwehr der Stadt und die Wehren der benachbarten Induſtriewerke bemühten ſich aufs äußerſte, um die Sicherung der angrenzenden ſchwer⸗ gefährdeten Häuſer, die völlig geräumt werden muß⸗ ten. Die geſamte Reichswehr in Rendsburg war zu Abſperrungszwecken kommandiert worden. Drahtung unſeres Pariſer Vettreters Paris, 3. Dez. Großes Aufſehen erregte am Dienstag in den hieſigen politiſchen Kreiſen die Nachricht, daß der Senator und frühere Miniſterpräſident Poincaré ſich entſchloſſen habe, dem Miniſterpräſidenten Tardieunu ſeine Unterſtützung zu ent⸗ sie hen.„Am Donnerstag werde ich gegen die Regierung ſtimmen, obwohl mir Tardteu ſtets be⸗ ſonders nahegeſtanden hat.“ So ſoll Poincaré ſeiner nächſten Umgebung gegenüber erklärt haben. Im übrigen heißt es, daß der frühere Miniſterpräſident bereits die Liſte eines neuen Kabinetts in allen Einzelheiten in der Taſche trägt. So erſcheinen zur Stunde die Ausſichten des Kabinetts Tardien außerordentlich gefährdet. Selbſt eine bloße Neutralität Poincarés bei der entſcheiden⸗ den Senatsabſtimmung müßte den Sturz Tar⸗ dieus herbeiführen. Mit verzweifelten Anſtrengungen kämpfen indes die politiſchen Freunde des Miniſterpräſidenten um den Fortbeſtand ſeines Miniſteriums. Nicht ohne Unrecht heben ſie dabei hervor, daß die bisherigen Kammerabſtimmungen ſelbſt in den härteſten Kämp⸗ fen ſchließlich mit einer ſicheren Mehrheit für Tardbieu geendet hatten, alſo Tardieu perſönlich aus widrigen Gründen, die einzig und allein in der Ouſtricaaffäre zu ſuchen ſeien, den Abſchied einreichen müſſe. So könnte ie entſtehende Kabi⸗ kurz des Kabinelts Tardien? nettskriſis zu nichts anderem führen als an die Spitze der gegenwärtigen Majorität einen Mann von weniger ausgeſprochenem Perſönlichkeitswert und Preſtige zu ſetzen. Ein Dämpfer für Frankreich Die Europareiſe Harriſons, des Präſidenten der amerikaniſchen Federal Reſerve⸗Bank, insbeſondere ſeine Beſprechungen mit dem Leiter der Banque de France, haben in Paris die Verſion von einem franzöſiſch⸗amerikaniſchen„Goldbündnis“, einer Allianz zwiſchen den zwei zurzeit goldreichſten Ländern der Welt, entſtehen zu laſſen. Triumphie⸗ rend verkündete die franzöſiſche Preſſe dieſes„Er⸗ eignis“, freudeſtrahlend wurde die neue„Stärkung der franzöſiſchen Poſition“ der Welt mitgeteilt. Man wußte ſogar bereits von erſten Auswirkungen dieſes Bündniſſes zu berichten, deren eine Italien betreffen ſollte. Gegen die endgültige Beilegung der italie⸗ niſch⸗franzöſiſchen politiſchen Differenzen ſollte Ita⸗ Iten eine langfriſtige Anleihe gewährt werden, alles war eitel Freude und Wonne. Aber Amerika ließ mit ernüchternder Schnellig⸗ keit dieſe Pariſer Seifen blaſe zerplatzen. Waſhington erklärte, daß ein derartiges oder ähn⸗ liches Bündnis keineswegs vereinbart, ja, daß über dieſen ganzen Fragenkomplex überhaupt nicht geſprochen worden ſei. Deutlicher geht es nicht mehr, und die Franzoſen werden ſich bemühen müſſen, Harriſons Pariſer Be⸗ ſprechungen in anderer Weiſe politiſch auszuwerten. — Bis wieder eine Duſche kommt! Pariser Beleuchtung des Moskauer Gabotage⸗Prozeſſos Eine Erklärung des Bruders Profeſſor Ramſins Telegraphiſche Meldung Paris, 3. Dez. Der„Matin“ veröffentlicht eine Erklärung des Bruders des in Moskau angeklagten Profeſſors Ramſin, Dr. Ramſin. Dieſer Dr. Ramſin erklärt nach dem Blatt folgendes: Profeſſor Ramſin ſei wegen dienſtlicher Angelegenheiten und auf Weiſung von Moskau nach Paris gekommen, und zwar gleich⸗ zeitig mit einigen anderen Fachleuten. Sie ſeien, wie das üblich ſei, von mehreren Mitgliedern der ruſſi⸗ ſchen kommuniſtiſchen Partei begleitet geweſen. Ein oder zwei Tage nach Ankunft ſeines Bruders in Paris ſei er, Dr. Ramſin, ebenfalls nach Paris ge⸗ kommen, um im Geſundheitsamt der Stadt Paris ſich über die Filtriermethoden zu unterrichten und er habe bei dieſer Gelegenheit ſeinen Bruder ſehen wol⸗ len. Er habe feſtgeſtellt, daßſein Bruder unter ſt än diger Ueberwachung der ihn begleiten⸗ den Kommuniſten geſtanden hätte. Jedesmal, wenn er mit ihm ſelbſt ausging, ſei er verpflichtet geweſen, ſeinen Begleitern zu ſagen wohin er gehe und daß er in Begleitung ſeines Bruders ſei. Da die Begleiter des Profeſſors Ramſin nur ſehr unvollkommen Fran⸗ zöſiſch ſprachen, hätten ſie ſtändig den Profeſſor Ram⸗ ſin als Dolmetſcher benötigt. Nachdem die ruſſiſchen Fachleute ihre Aufgabe ausgeführt hatten, hätten ſie, alſo auch ſein Bruder, Prof. Ramſin, Paris gemein⸗ ſam verlaſſen und ſich in ein und demſelben Abteil eines D⸗Zuges nach Berlin begeben. Sein Bruder, Profeſſor Ramſin, habe ſich niemals mit Politik be⸗ ſchäftigt undes ſeivöllig abſur d, anzunehmen, daß er unter der Ueberwachung, unter der er geſtan⸗ den habe, an irgendeiner Verhandlung nach Art derer, wegen derer er unter Anklage ſtehe, teilgenommen hätte. Der Außenpolitiker des„Matin“ fügt dieſer Er⸗ klärung hinzu, die Aufrichtigkeit dieſes Zeug⸗ niſſes unterliege keinem Zweifel und zeige das Komplott unter einem neuen Licht. Es ſei näm⸗ lich nicht in Paris, ſondern in Moskau ge ſchmäedet worden. Der franzöſiſche Botſchafter in Moskau, Herbette, habe lange Unterredungen mit dem ſtellvertretenden Volkskommiſſar für aus⸗ wärtige Angelegenheiten, Kre ſtinſki, gehabt. Er habe ihm mit ſeinem üblichen Nachdruck alle Ein⸗ wendungen zur Kenntnis gebracht, die er habe vor⸗ bringen müſſen. Der Ernſt dieſer Offenſive ge⸗ gen die franzöſiſche Republik ſei auf ver⸗ ſchiebenen Wegen der Sowjetregierung zur Kennk⸗ nis gebracht worden. Es werde offenbar ein Tag kommen, an dem auf dieſe Anſchuldigungen Hanbd⸗ lungen folgen würden und dann würden die diplo⸗ matiſchen Beziehungen zwiſchen beiden Ländern keinen Zweck mehr haben. r. r Die deutſche Note betr. Oberſchleſien in Genf veröffentlicht — Genf, 3. Dez. Die Note der deutſchen Reichs⸗ regierung über die Gewalttaten in polniſch Ober⸗ ſchleſien iſt heute nachmittag hier vom General⸗ ſekretariat des Völkerbundes veröffentlicht und geſtern abend ſämtlichen Ratsmitgliedern mit folgen⸗ der Begleitnote zugeſtellt worden: Der Generalſekretär beehrt ſich, beiliegend dem Rat einen Brief der deutſchen Regierung vom 27. November 1930 in Anlagen betr. die Lage der deut⸗ ſchen Minderheit in der Wojewodſchaft Schleſien (Polen) mitzuteilen. Erhöhung der Polizeiſtärke in Madrid — Paris, 3. Dez. Nach einer Havas⸗Meldung aus Madrid hat der Stadtrat in ſeiner letzten Sitzung beſchloſſen, die Zahl der Zivilgardiſten um 400 und die Zahl der Poliziſten um 500 zu erhöhen. Schiff in Seenot — Hongkong, 3. Dez. Das Motorſchiff„Hedvig“ iſt zwiſchen der chineſiſchen Küſte und den Phtlippin⸗ nen auf ein Riff gelaufen. Auf ſeine Hilferufe hin iſt ein britiſcher Torpedobootzerſtörer nach der Unfall⸗ ſtelle abgegangen. Das Motorſchiff ſoll verloren ſein und ſeine 14 Mann ſtarke Beſatzung in großer Gefahr ſchweben. Baoͤiſche Politik Aus den Ausſchüſſen Der Rechtspflegeausſchuß behandelte in ſeiner erſten Sitzung der diesjährigen Landtags, periode ein Geſuch einiger Gemeinden, daß der Bürgernutzen, der bisher auf Gemeinden bis zu 10 000 Einwohner beſchränkt war, auch noch fiir größere Gemeinden in Kraft bleiben ſoll. Der Be⸗ richterſtatter hielt eine derartige Ausdehnung dez Bürgernutzens nicht für durchführbar, aber das im Antrag niedergelegte Material für immerhin ſo he⸗ achtenswert, daß er beantragte, das Geſuch der Re⸗ gierung als Material zu überweiſen. Der Regie⸗ rungsvertreter ſtellte ſich auf denſelben Standpunkt. Ein auch von volksparteilicher Seite unterſtützter Antrag auf empfehlende Ueberweiſung an die Regie, rung, wurde abgelehnt, der Antrag des Bericht, erſtatters mit 14 Stimmen bei 2 Enthaltungen ange⸗ nommen. Der nächſte Punkt der Tagesordnung behandelte eine Eingabe der Gemeinde Brühl um Zuweiſung eines Drittels der abgeſonderten Gemarkung Rheinwald. Es handelt ſich hier um eine ſeit Jahrzehnten ſchwe⸗ bende Frage, die durch den Altrhein abgeſonderte Gemarkung Rheinwald, die ein größeres Wald⸗ gelände umſchließt, der ohne jeden Walobeſitz be⸗ findlichen Gemeinde Brühl teilweiſe zuzuweiſen Die Gemeinde, deren Steuerkapital durch Krieg und Reparationsfolgen von 12 auf etwa 6 Millionen zu⸗ rückgegangen iſt, verſpricht ſich davon große wirk⸗ ſchaftliche Vorteile. Demgegenüber beſteht aber die Notwendigkeit, eine Brücke über den Altrhein auf Gemeindekoſten zu bauen, die auch einem ſtarken Hochwaſſer ſtandhalten muß. Die Auffaſſung der Regierung iſt die, daß dieſer Brückenbau die Ge⸗ meinde derartig belaſtet, daß die wirtſchaftlichen Vorteile durch die Waldnutzung in keiner Weiſe einen Ausgleich dafür bieten, während zu der Ge⸗ meinde Ketſch eine Brücke ſchon beſteht, weshalb die Regierung auf dem Standpunkt ſteht, daß die Ge⸗ meinde Rheinwald der Gemeinde Ketſch zugeteilt werden ſoll. Trotzdem der volksparteiliche Vertreter ſich warm für die Intereſſen Brühls einſetzte, wurde das Geſuch mit 14 gegen 1 Stimme bei einer Ent⸗ haltung von der Tagesordnung abgeſetzt. Hieran ſchloß ſich eine Beratung über die Aenderungen zum Beamtengeſetz. Der Bericht des Berichterſtatters wurde zunächſt ohne auf Einzelheiten einzugehen, angenommen, Die Aenderungen des Beamtengeſetzes, wie ſie im Entwurf vorgeſehen ſind, und ſoweit ſie nur die An⸗ paſſung des beſtehenden Geſetzes an die letzte Beſol⸗ dungsordnung betreffen, wurden einſtimmig an⸗ genommen. Bedenken erhoben ſich von volkspar⸗ teilichey Seite gegen das Streichen des 8 19 Ziß⸗ fer 4, nachdem einem Beamten die Höhe ſeiner erdien⸗ ten Bezüge gewährleiſtet ſind. Dieſem Bedenken wurde ſtattgegeben, um einer Beunruhigung unter der Beamtenſchaft vorzubeugen, obwohl im Reichs⸗ beamtengeſetz entſprechende Sicherungen eingebaut ſind. Man hat aber ausdrücklich dieſe Sicherung auf den einzelnen Beamten beſchränkt und nicht Stellung genommen zu einer auf dem Weg des Geſetzes erfol⸗ genden allgemeinen Kürzung der Beamtengehälter. Ebenſo entſpann ſich eine längere Ausſprache über die Möglichkeit, die Strafverſetzung mit einer Geld⸗ ſtrafe zu verbinden. Die neue Ordnung ſieht bet der Strafverſetzung die Verſetzung auf eine ge⸗ ringere Dienſtſtelle nicht mehr vor. Dafür tritt eine zeitliche und im Betrag begrenzte Minderung der Bezüge oder eine Geldſtrafe bis zur Höhe von zwei Monatsbezügen ein. Entgegen der Auffaſſung der Beamtenverbände, die den letzteren Betrag etwas zu hoch anſehen, blieb der Ausſchuß bei der Faſſung des Entwurfes, weil ſie dem Richter einen größeren Spielraum in der Anpaſſung der Strafe läßt, und ihn nicht ſo leicht zur nächſt höheren Strafe der Dienſtentlaſſung zwingt. Muſik in Verlin Von Oscar Bie Erwin Dreſſels„Armer Columbus“, den er mit 17 Jahren ſchrieb, und der bei ſeiner Urauf⸗ führung in Kaſſel ſehr auffiel, iſt nun auch in Berlin gelandet in der Städtiſchen Oper. Das Publikum, das vorige Saiſon die myſteriöſe oratoriſche Columbusoper von Claudel und Mil⸗ haud Unter den Linden kennen gelernt hatte, war wohl etwas erſtaunt, in der Bismarckſtraße den⸗ ſelben Stoff, das heißt eigentlich nur die Vorberei⸗ tung der Reiſe, in einer burlesken Form wieder⸗ zufinden. Der Text von Zweiniger behandelt den Stoff mit Ausnahme weniger Szenen faſt operetten⸗ haft in einer Art Parodie der Geſchichte, die aus modernem ironiſchem Weltgefühl ſtammt. Der Komponiſt hat es ſich nicht nehmen laſſen, dieſe Ge⸗ legenheit zu einer grotesken Komödie bis zur Jazz⸗ muſik hinüber zu benutzen, obwohl man ſagen muß, daß gerade die ernſte Szene im Kloſter durch ihre breite Melodik den Eindruck aller Buffonerien über⸗ traf. Das Publikum hörte bald dieſen tragiſchen Opernſtil, bald die Trotts und Walzer und die Couplets, mit denen Columbus die weſtlichen Inſeln beſingt und der aragoniſche Jude Santangel ihn finanziert. Man wußte nicht recht, ob man ernſt oder luſtig zu ſein hat. Ein paar Pfiffe waren wohl mehr als Ulk zu verſtehen nicht als Oppoſition. Der Bei⸗ fall blieb ſchließlich ſehr ſtark und laut und Dreſſel erſchien mit ſeinen Mitarbeitern zahlreiche Male. Er hatte in Breiſach einen ſehr intelligenten Diri⸗ genten, in Kurt Singer, dem neuen Intendanten, einen Regiſſeur voll akrobatiſcher Phantaſie, und in Vargo einen Dekorateur, der auf der Drehbühne und mit Lichtbildern einen märchenhaften Zauber vollführte. Die Titelrolle ſang für den er krauk⸗ ten Burgwinkel Herr Drath aus Barmen, in dem man einen vortrefflichen Sänger und ſehr friſchen Darſteller bewunderte. Als Iſabella hatte Margret Pfahl ihren Soubrettentimbre in eine gepflegte höhere Sphäre entwickelt. Auch Harry Steier muß beſonders genannt werden, der den Santangel äußerſt charakteriſtiſch geſtaltete. Es gab prächtige Bühnenbilder, zuletzt mit einem hübſchen Tanz, der Ton der Parodie belebte ſehr delikat den Abend. Was das Stück ſelbſt nicht ganz erfüllte, blieb die Bühne nicht ſchuldig. * Manchmal wird einem die Oper heut über. Man hat gerade in Berlin in der letzten Zeit ſo ſchlechte Erfahrungen gemacht. Man hat alte Opern in einer zweifelhaften Form erneuert geſehen und neue, die nicht viel wert waren, in einer unverhältnis⸗ mäßig guten Aufführung. Ach, ich weiß nicht, es iſt oft ſo eine Unbildung und ſo ein niedriges Kultur⸗ niveau an dieſen Abenden, daß man ſich gradezu da⸗ nach ſehnt, das Theater wieder einmal loszuwerden und im Konzert eine reinere Form der Muſik in ſich aufzunehmen. Hier bleibt wenigſtens der ganze Büh⸗ nenſchwindel weg und die Kunſt ſpricht zu uns un⸗ mittelbar. Ich ging zu Furtwängler, um mir die erſte Berliner Aufführung von Pfitzners „Das dunkle Reich“ anzuhören. Wie edel iſt dieſe Form aus Gedichten von C. F. Meyer, Gvethe, Michelangelo, Dehmel eine Symphonie zuſammen⸗ zuſtellen mit Soli, Chören, Orcheſter, Orgel, alles für ſich wohlgeordnet und in einen motiviſchen Zuſam⸗ menhang gebracht. Der Mangel an Szene erregt unſre Phantaſte viel mehr als die Bühne. Der Horizont wird wei⸗ ter, die Perſpektive tiefer. Ich will durchaus nicht ſagen, daß Pfitzners Arbeit zu ſeinen beſten gehört. Freilich gibt es ein paar Stellen darin, wie bei dem wunderbaren Chorſpruch von Dehmel, wo das Bild im Waſſerſchacht zerrinnt und das Licht quillt, oder wie bei dem Gebet des Gretchen, wo bei den tränen⸗ betauten Scherben am Fenſter eine himmliſche Melop⸗ dik über die Trauerſtimmung dahinzieht, Skellen, die einem unvergeßlich bleiben, die den großen Zug der myſtiſchen Malerei haben, den wir aus Pfitzners letzten Liedern kennen. Doch iſt es nicht das Einzelne, das uns inter⸗ eſſiert. Es iſt die Anlage, jene unnachahmliche Fähigkeit der Muſik, aus den Gegenſätzen von Tod und Leben, aus dem Ineinander von Wort und Ton, aus der Ahwechflung aufſtürmender Orcheſterzwi⸗ ſchenſpiele und niedergehaltener Orgelvorſpiele, aus der Iſolierung des Soprans und des Baritons, aus dieſer Durchdringung von würdiger Literatur und tiefempfundener Vertonung, ein Ganzes zu ſchaffen, das monumental vor uns aufragt. Das Ethos Pfitzners, einzig in unſerer Zeit, ſpricht auch aus dieſem Werke. Maunheimer Kunſtverein e. V. Die diesjährige Weihnachtsverloſung findet am Freitag, den 12. Dezember 1930, nachmittags 5 Uhr, im Kunſtverein ſtatt. Die Mitglieder haben das Recht der An⸗ weſenheit bei der Verloſung. Die Gewinner werden direkt benachrichtigt. Die vom Kunſtverein angekauf⸗ ten Verloſungswerte ſind im Kunſtverein ausgeſtellt. Die Arbeiten der Mannheimer Künſtler: Auguſt Lamey, Peter Breithut, Ernſt Noether und Theodor Schindler bleiben nur noch über Sonntag hängen. Eine Kunſtausſtellung in Frankenthal wurde in den hübſch hergerichteten Sälen der früheren Puppenfabrik eröffnet. Die Stadtgemeinde Franken⸗ thal fühlt ſich, wie ihr Bürgermeiſter Straſſer in einer Begrüßungsrede ausſprach, als Kultur⸗ trägerin verpflichtet, auch den in ihren Mauern an⸗ ſäſſigen vier begabten Künſtlern freundwillige Unter⸗ ſtützung zu leihen. Walther Perron, hauptſächlich als Bildhauer vorteilhaft bekannt, zeigt ſich auch als geſtaltungskräftiger Maler, der den Farbenreichtum arabiſchen Volkslebens auf einer nordafrikaniſchen Reiſe in feintonigen Gemälden feſtbannt. Das aus Karlsruhe zugezogene vielſeitige Frl. E. Kirchner erringt ſich Hochachtung durch einen ſtehenden weib⸗ lichen Akt aus Zement, die Bildnisplaſtik eines Schuldirektors und verſchiedene kleinkeramiſche Ar⸗ beiten. Tüchtiges leiſten auch die Maler Gut⸗ knecht, in ſtill und wahrhaft empfundenen Land⸗ ſchaften und Stilleben, ſowie Jais in farbenfrohen, flotten Oelgemälden und Aquarellen, meiſt Hoch⸗ gebirgsmotiven. Das Quartett der Frankenthaler erweitert ſich zum Quintett durch den in München wirkenden Balwe, der groß geſehene Oelgemälde aus ſeiner holländiſchen Heimat und Spanien bringt. Die Ausſtellung, die ergänzt wird durch Holzſchatullen von A. Wolf, bleibt noch vierzehn Tage geöffnet.— Theater in Berlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Dezember Ein Hafenſtück aus Marſeille„Zum goldenen Anker“ von Marcel Pagnol wurde durch die lebensvolle Darſtellung unter Heinz Hilperts Regie mit Käthe Dorſch, Roſa Valetti und Jakob Tiedtke im Deutſchen Künſtlerhaustheater zu leb⸗ haftem äußeren Erfolg geführt. Das ſtaatliche Schillertheater brachte Karl Theodor Bluths„Nacht überm Kreml,“ die aſtatiſche Hiſtorie des falſchen Demetrius, in neuer Geſtalt. Die gute Aufführung konnte das ſchwache Stück nicht retten. * Zwiſchen Max Reinhardt und Viktor Barnowſky iſt ein Vertrag abgeſchloſſen worden, nach dem beide gemeinſam für den Reſt der Spielzeit die Direktion des Berliner Thea⸗ ters übernehmen. Die Direktion Oſtau die ſich im Berliner Theater nicht halten konnte, hat bekannt⸗ lich vor einigen Tagen auf gütlichem Wege ihren Mietvertrag mit dem Beſitzer des Hauſes gelbſt. Als Weihnachtspremiere wird die Komödie„Amphi⸗ trium 38“ von Jean Giraudoux mit GEliſabeth Bergner in der Inſzenierung von Viktor Bar⸗ nowſky vorbereitet. Das Kunſthiſtoriſche Muſeum in Wien erhält zwei Tiepolos. Bei der Auflöſung der Sammlung Camillo Caſtiglionis ſind zwei große Ge⸗ mälde des berühmten Venezianiſchen Malers Gio⸗ vanni Battiſta Tiepolo in den Beſtitz Der öſterreichiſchen Staatsgalerie übergegangen. Seit Jahrzehnten ſind große vollendete Gemälde Tiepolos im Kunſthandel nicht mehr aufgetaucht und das Wiener Muſeum hat bisher auch kein repräſen⸗ tatives Gemälde des Italieners beſeſſen. Zudem hatte Caſtiglioni die Bilder reinigen laſſen, woduich die ganze Schönheit ihrer Farbe erſt wieder erſicht⸗ lich geworden iſt. 5 22 — 2 — 1930 — delte in indtags. aß der bis zu toch für Der Be⸗ ung dez das im n ſo he⸗ der Re⸗ Regie⸗ idpunkt. rſtützter . Regie, Bericht. n ange⸗ jandelte ten ſchwe⸗ onderte Wald⸗ ſitz be⸗ weiſen. eg und ten zu⸗ wirk⸗ ber die in auf ſtarken ig der ie Ge⸗ ſtlichen Weiſe er Ge⸗ ab die ie Ge⸗ geteilt rtreter wurde »Ent⸗ tnächſt me n. ſie im e An⸗ Beſol⸗ an⸗ Spar⸗ 9 Zif⸗ rdien⸗ enken unter eichs⸗ ebaut g auf Hung erfol⸗ ter. über Geld⸗ t bet ge⸗ eine J der zwei der twas ſſung zeren und der 0 — * 9 * Aus der Verneinung läßt ſich nicht leben. Mittwoch, 3. Dezember 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 362 — Zehn Jahre Handelskammerpeäſident Richard Lenel erſter Ehrendoktor der Handelshochſchule Mannheem Die Handelskammer für den Kreis Mannheim hat heute nachmittag eine Plenar⸗ ſitzung abgehalten, die von ganz beſonderer Be⸗ deutung war. Galt es doch, Präſident Richard Leuel zu ehren, der ſeit zehn Jahren ihr vorbildlicher Führer iſt. Man pflegt eine Tätigkeit, ſei ſie beruflicher oder ehrenamtlicher Art, die ein Dezennium umſchließt, im allgemeinen nicht als Jubiläum zu würdigen, aber es gibt Ausnahmen. Und zu dieſen Ausnah⸗ men gehört die Führung eines Gremiums, das für das geſchäftliche Leben der Stadt Mannheim und weit darüber hinaus von ausſchlaggebender Bedeu⸗ tung iſt. Neben den wertvollen ererbten Fähigkeiten—Groß⸗ vater und Vater waren ebenfalls Handelskammer⸗ präſidenten geweſen kamen Richard Lenel die praktiſchen Erfahrungen zugute, die er ſich als lang⸗ jähriger Vorſitzender des Allgemeinen Arbeitgeber⸗ verbandes Mannheim⸗Ludwigshafen und des Fabri⸗ kantenvereins erworben hatte. Es iſt ein Ruhmeskapitel für ſich, was Richard Lenel während der Kriegsjahre für das Mannheimer Wirtſchaftsleben geleiſtet hat. Wenn man heute auf dieſe ſchwere Zeit zurückblickt, dann muß man ſich wundern, daß dieſer unermüdlich tätige Mann, für den der kategoriſche Imperativ der Pflicht oberſtes Geſetz war, geiſtig und körperlich überhaupt durchzuhalten vermochte. Als ſchließlich die Friedensglocken läuteten, da entſtand für Richard Lenel keineswegs eine Ruhepauſe. Wurde doch der Krieg noch jahrelang mit anderen Mitteln fortgeſetzt, die unſerem Wirtſchaftsleben Wunden schlugen, die heute noch nicht geheilt ſind. Wir brau⸗ chen nur an die Beſetzung des Hafengebietes wäh⸗ rend des paſſiven Widerſtandes zu erinnern, um anzudeuten, welche Laſten auf den Schultern des Mannes lagen, der das Amt des Handelskammerpräſi⸗ denten innehatte. Und die kataſtrophale Gegenwart? Hat ſie dieſe Bürde verringert? Richard Lenel trägt ſie heute noch ebenſo bereitwillig wie in den hinter ihm liegenden zehn Jahren. Der Mannheimer Handelskammerpräſident hat nicht mehr zum Bürgerausſchuß kandidiert. Wenn wir dieſen Entſchluß auf das lebhafteſte be⸗ dauern, ſo können wir ihn auch verſtehen, wenn wir uns vergegenwärtigen, wieviel Aemter er immer noch bekleidet. Er iſt Vorſitzender des Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelstages, der Vereinigung ſüd⸗ weſtdeutſcher Handelskammern, des Ehrengerichts der Mannheimer Börſe, des Aufſichtsrats der Badiſch⸗Pfälziſchen Lufthanſa AG., Mannheim, des Vorſtandsbeirats der Außenhandelsſtelle für Baden und die Pfalz in Mannheim, Vorſtandsmitglied des Slidweſtdeutſchen Kanalvereins, Vertreter des Deut⸗ ſchen Reichs in der Internationalen Ständigen Kommiſſion des Internationalen Verbandes für Schiffahrtskongreſſe(vom Reichsverkehrsminiſter beſtellt), Vorſtandsmitglied und zugleich Mitglied des Hauptausſchuſſes, ſtellvertretender Vorſitzender des Sozialpolitiſchen Ausſchuſſes und Mitglied des Poſtausſchuſſes des Deutſchen Induſtrie⸗ und Han⸗ delstags, Mitglied des Ständigen Ausſchuſſes des Reichseiſenbahnrats, des Landeseiſenbahnrats Karls⸗ ruhe der Deutſchen Reichsbahn, des Rheinwaſſer⸗ ſtraßenbeirats und des Reichswaſſerſtraßenbeirats, des Hauptausſchuſſes der Deutſchen Gruppe der Internationalen elskammer in Paris, des Steuerſonderausſch beim Finanzamt Mannheim⸗ Stadt, des Bezirksallsſchuſſes der Reichsbankhaupt⸗ ſtelle Mannheim und des Beirats zur Durchführung des Induſtriebelaſtungsgeſetzes und des Aufbrin⸗ gungsgeſetzes beim Reichswirtſchaftsminiſterium, des Kuratoriums der Handelshochſchule und des Städtiſchen Schulrats für die Handelsſchule. Weit mehr als viele noch ſo herzliche Worte des Dankes und der Anerkennung vermag dieſe Liſte zu illuſtrieren, Aoͤvent Was iſt Advent? Was iſt es uns? Nun, wird mancher ehrlich bekennen, eine Gewohnheit, ſchöner geſagt: eine Tradition, kaum mehr. Wenn aber Advent nicht mehr enthält als ein Herkommen, dann iſt ihm das Urteil geſprochen, denn es wird von keinem ſinngebenden Inhalt mehr getragen. Unſere Zeit, mit ihrem geſteigerten Lebenstempo, iſt der Erinnerung feindlich, achtet nicht mehr der Vergangenheit, zerſtört alle Tradition. Keine Kri⸗ tik ändert dieſen Charakter unſrer Gegenwart. Man muß ihn, trotz allem, bejahen und poſitiv nehmen. Unſere Zeit verlangt, daß ſich aus ihr und aus lich ſelöſt begründe, was in ihr lebendig kraften will. Die Berufung auf die Vergangenheit, auf die Ueberlieferung weckt kein Echo mehr. Advent aber hat ſeine Begründung in ſich und im Jahreskreis, deſſen Glied es iſt. „Advent“ bedeutet das Nahen, die Ankunft, es ſagt: Zeit der Erwartung, der Verkündigung, der JW auf. Ueber ſie treten wir aus dem Herbſt in den inter. Aus der Farbenhelle des Tages in das ernſte Dunkel der langen Nächte. Aus der ſterben⸗ den Natur, dem welkenden Garten in die Enge des uſes, in die wärmende Geborgenheit der Stube. Advent lenkt unſere Sinne von außen nach innen, aus dem Niedergang der natürlichen Kreatur in das kätſelvolle eigne Selbſt und Seelenreich. Adventszeit iſt Schwellenzeit. Zeit der Frage. Zeit des Bangens, des Hoffens und der Sehnſucht. Auf die Zukunft geht unſere Sorge. Wird Seelenwärme aus Menſchenherzen, zum Guten wahrhaft gewillt, den ſchneidenden Froſt, die tötende Kälte dieſes Weltenwinters bannen? Zögernd ſteht der Menſch vor ſeiner Tür: Er⸗ wartet mich drinnen der Baum im Kerzenglans, Urchſtrahlt er Haus und Stube? Schweigend ſtehen die Sterne am adventlichen Himmel: Lebt in Dir, Menſch, das Licht, iſt ſtark und hell Dein Geiſt aus ſommerlichem Traum und erbſtestrauer erwacht, haſt Du ein Wiſſen um in wie umfaſſender, nicht mehr ſteigerungs⸗ fähiger Weiſe Richard Lenel ſeine ehrenamt⸗ liche Tätigkeit ausübt. Wenn je die Behauptung Geltung hat, daß Arbeit friſch und elaſtiſch erhält, ſo iſt es bei Richard Lenel der Fall, der rüſtig und lebensfroh ins zweite Jahr⸗ Phot., Tillmann-Matter, Mannheim zehnt ſeines ſegensreichen Wirkens als Handels⸗ kammerpräſident heneinſchreitet. Mag ihn auch am heutigen Tage die Tatſache mit Wehmut erfüllen, daß ſeine ſchon vor Jahren geäußerten peſſimiſtiſchen Anſichten über die Entzpicklung unſeres Wirtſchafts⸗ lebens leider in vollem Umfange eingetroffen ſind, ſo wollen wir andererſeits der zuverſichtlichen Hoff⸗ nung Ausdruck geben, daß ihm ein gütiges Geſchick die Zeiten erleben läßt, die uns aus dem Abgrund wirtſchaftlichen Niedergangs zu neuer Blüte empor⸗ führen. Für Richard Lenel wird dieſer Wiederauf⸗ ſtieg oͤer ſchönſte Lohn für ſeine aufreibende Tätig⸗ keit im Dienſte des Vaterlandes und der geliebten Vaterſtadt ſein. Sch. Verleihung der Würde eines Ehrendoktors der Wirtſchaftswiſſenſchaften durch die Handelshoch⸗ ſchule Mannheim Der Senat der Handels hochſchule Mann⸗ heim hat Handelskammerpräſident Richard Lenel die Würde eines Dr. der Wirtſchaftswiſſen⸗ ſchaften ehrenhalber verliehen. Dieſe Ehrung iſt er⸗ folgt, weil— wie es in der überreichten Promo⸗ tionsurkunde heißt— Präſident Lenel„in ſelbſt⸗ loſer Mitarbeit am Aufbau der Handelshochſchule aufgrund ſeiner reichen Lebenserfahrung und ſeiner tiefen Einſicht in die wirtſchaftlichen Probleme un⸗ ſerer Zeit die Pflege der Wirtſchaftswiſſenſchaften in hervorragender Weiſe gefördert hat“. Die Handels⸗ hochſchule hat damit zum erſtenmal von ihrem Recht der Ehrenpromotion Gebrauch gemacht. Jakob Groß 7 Einer der populärſten Repräſentanten der altein⸗ geſeſſenen Mannheimer Bürgerſchaft, Handwerks⸗ kammerpräſident und Stadtrat Jakob Groß, iſt, wie bereits kurz mitgeteilt, geſtern abend nach nur mehrtägigem Krankenlager aus dem Leben ge⸗ ſchieden. Die Trauerkunde wird für Viele eine ſchmerzliche Ueberraſchung geweſen ſein, da ſich Jakob Groß nach ſeiner ſchweren Erkrankung vor einigen Jahren gut erholt hatte und infolgedeſſen in der Lage war, ſeine berufliche und ehrenamtliche Tätig⸗ keit in vollem Umfange wieder auszuüben. In der letzten Zeit fiel ſeinen Freunden eine ſtarke Hin⸗ fälligkeit auf, in der zum Ausdruck kam, daß die Schickſalsſchläge, die er ſeit dem Kriege erlitten hatte— wir erinnern nur daran, daß der einzige Sohn den Heldentod geſtorben iſt—, an ſeinem Lebensmark zu ſehr zehrten. Die Hinterbliebenen, denen auch wir unſere herzlichſte Teilnahme aus⸗ ſprechen, können ſich lediglich damit tröſten, daß Jakob Groß, der im Kreiſe der Familie ſeine ſchönſten Stunden verlebt hat, kein langes Siechtum beſchie⸗ den war. 15 5 a 18 Wenn wir den Lebensgang des Heimgegangenen einer näheren Betrachtung unterziehen, ſo haben wir in erſter Linie feſtzuſtellen, daß Jakob Groß zum Handwerkerführer allein ſchon traditionell prädeſtiniert war. Ent⸗ ſtammte er doch einer Mannheimer Handwerker⸗ familie, die ſich bis 1672 nachweiſen läßt. Am 24. September 1867 als Sohn des Metzgermeiſters und Stadtrats Karl Groß, des Mitbegründers und ſpäteren Obermeiſters der Mannheimer Fleiſcher⸗ innung, in Mannheim geboren, übernahm Jakob Groß das elterliche Geſchäft, das ſich ſeit fünf Gene⸗ rationen im Beſitze der Familie befindet. 1904 wurde er in den Vorſtand der Fleiſcherinnung be⸗ rufen und nach dem Tode ſeines Onkels Daniel Groß zum Ober meiſter gewählt. Um die gleiche Zeit trat er als Nachfolger ſeines Onkels auch in den Stadtrat ein, dem er bis zum ſeinem Tode un⸗ unterbrochen angehört hat. Vor drei Jahren waren es 40 Jahre, daß ein Mitglied der Familie Groß — den Weg durch viele einſame und leere Winter⸗ nächte bis hin zur einen, geweihten Nacht, wo Du in der Krippe Deines eignen Herzens das Kind ge⸗ boren finden kannſt, das mehr iſt als Du, und das doch wiederum Du ſelber biſt in Deinem eignen wahren Sein und Weſen. Silentius. en Ueber die Mannheimer Beſprechungsſtelle ſprach Geheimrat Prof. Dr. Fr. Panzer⸗Heidel⸗ berg über das Thema„Der At las der deut⸗ ſchen Völkerkunde, ein wiſſeuſchaftliches Na⸗ tionalunternehmen.“ Obgleich das Werk wiſſenſchaft⸗ licher Art iſt, wird ſich jeder daran beteiligen können, Nur dann, wenn weiteſte Kreiſe mitarbeiten und möglichſt viele Tatſachen und Erfahrungen aus den verſchiedenſten Lebenskreiſen und aus den einzelnen Landſtrichen zuſammengetragen werden, iſt es mög⸗ lich, ein aufſchlußreiches Bild von der Entwicklung der Sprach⸗ und Rechtsformen, der Volkseigenarten uſw. zu gewinnen. Ueber Klaſſe und Beruf der Ge⸗ ſamtheit hinweg ſoll ein Werk für die ganze Nation geſchaffen werden, ein Werk, das die verſchiedenen Mundarten, alte Legenden, Gebräuche und Aus⸗ drücke aufzeichnet. Nicht nur in Deutſchland ſondern auch in Oeſterreich, Luxemburg und in der Schweiz wird an dieſem Werke mitgearbeitet werden. Die moderne Literatur in der Schule. Zur Feſtſtellung, welches Wiſſen über Geſtalten, Werke, Richtungen und Epochen der neueren deutſchen Literatur für das Studium von Philologie und Ger⸗ maniſtik heute von den Gymnaſien mitgebracht wird, hat ein Profeſſor der Germaniſtik ſeinen Studenten Fragebogen vorgelegt über ihre Kenntniſſe, auf denen eine Liſte, beginnend mit Leſſing und bis in die Gegenwart führend, auszufüllen war. Das Er⸗ gebnis der Antworten über die Klaſſiker war durchweg befriedigend, von den großen Dich⸗ tern der Gegenwart wußten jedoch nur wenige etwas. Die Hälfte nannte Gerhard Hauptmann als Vertreter der modernen Kunſt. 60 v. H. teilte mit, daß im Unterricht ihrer Schule überhaupt kein moderner Schriftſteller geleſen worden ſei. Und viele wußten auf die Frage nach den Namen der lebenden Dichter nur ſehr un vollkommene Antworten zu geben. in dieſer Körperſchaft ſaß. Bleibende Verdienſte hat ſich Jakob Groß um das Metzgergewerbe erworben, dem er mit Leib und Seele ergeben war. 1909 trat er in den Vorſtand des Bezirksvereins Baden im Deutſchen Fleiſcherverband ein, in dem er als ſtell⸗ vertretender Vorſitzender im Jahre 1927 Nachfolger des verſtorbenen Vorſitzenden Koch⸗ Heidelberg wurde. Ebenſo gehörte er dem Vorſtand des Deut⸗ ſchen Fleiſcherverbandes an. In dieſen Fachorgani⸗ ſationen entwickelte Jakob Groß eine überaus rüh⸗ rige, einflußreiche Tätigkeit, die dem Metzgergewerbe in hervorragendem Maße zugute kam. Als die Süd⸗ deutſche Fettſchmelze e. G. m. b. H. in Mannheim ge⸗ gründet wurde, war es naheliegend, daß ihn ſeine Innungskollegen zum Direktor ernannten. Außer⸗ dem war er Mitgründer der Mannheimer Vieh⸗ marktbank, 1919 Mitgründer und bis 1928 Aufſichts⸗ ratsvorſitzender der Einkaufs⸗ und Verwertungs⸗Ge⸗ noſſenſchaft der Fleiſcherinnung Mannheim, Mit⸗ gründer und ſeit 1920 Abfſichtsratsmitglied der Hageſüd⸗Stuttgart(Handelsgeſellſchaft des Fleiſcher⸗ gewerbes) und der Süddeutſchen Margarinewerke in Durlach. Den Obermeiſterpoſten der Mannheimer Fleiſcherinnung trat er 1928 an den Stadty. Kurz ab. Jakob Groß' Wirkſamkeit reichte aber noch weit über dieſen Kreis der engeren Berufskollegen und ihrer Einrichtungen hinaus. Seit 1913 gehörte er zu den markanten Führerperſönlichkeiten im badiſchen und deutſchen Handwerk im allgemeinen, denn in dieſem Jahre wurde er bald nach ſeinem Eintritt zum Präſidenten der Handwerkskammer Mannheim gewählt. Während des Weltkrieges war er Vor⸗ ſtandsmitglied der Hauptſtelle für gemeinſchaftliche Heereslieferungen im Handwerk in Berlin. Im Jahre 1917 wurde er zum ſtellvertretenden Vorſitzen⸗ den des Deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammer⸗ tages gewählt. Dieſes Amt hatte er bis zum turnus⸗ mäßigen Ausſcheiden der Handwerkskammer aus dem Vorſtande dieſer Spitzenorganiſation des deut⸗ ſchen Handwerks inne. Als Vorſitzender des Badi⸗ ſchen Handwerkskammertages und des Badiſchen Handwerkstages, in dem die Kammern und Landes⸗ verbände zuſammengefaßt ſind, übte Jakob Groß ebenfalls einen maßgebenden Einfluß aus, ebenſo als Präſidialmitglied der Abteilung Baden der Wirt⸗ ſchaftlichen Vereinigung der Unternehmer⸗Verbände Badens. Ferner war er ſtellvertretender Vorſitzen⸗ der der Badiſchen Landesauftragsſtelle(früher Badiſche Auftragsſtelle für Heereslieferungen) und Mitglied des Vorſtandes des Landwirtſchaftlichen Be⸗ zirksvereins. All dieſen Inſtitutionen kam der wert⸗ volle Rat des aus der Praxis hervorgegangenen Mannes fehr zuſtatten. In ſeiner Eigenſchaft als Stadtrat gehörte er ſchließlich dem Aufſichtsrat der Mannheimer Milchzentrale und der Hotel⸗Geſell⸗ ſchaft an. Im geſellſchaftlichen Leben nahm Jakob Groß ebenfalls eine hervorragende Poſition ein. Hierzu befähigte ihn in ganz beſonderem Maße ſein überaus liebenswürdiges, entgegenkommendes We⸗ ſen, das immer auf einen Ausgleich der Gegenſätze bedacht war. Eine Reihe von Vereinen rechnete es ſich zur Ehre an, ihn nicht nur als Mitglied zu führen. So gehörte er als eifriger Förderer aller ſportlichen Beſtrebungen lange Jahre dem Direk⸗ tortum des Badiſchen Rennvereins und dem Vor⸗ ſtande der Rudergeſellſchaft an. Am liebſten weilte er im Kreiſe der Sangesfreunde. Hätte ſich Jakob Groß in jungen Jahren entſchloſſen, das Metzger⸗ gewerbe mit der Künſtlerlaufbahn zu vertauſchen, dann wären ihm ſicher glänzende Erfolge beſchieden geweſen. Schon frühzeitig trat er in der Mann ⸗ heimer Liedertafel als Soliſt auf, wozu ihn ſein weicher, kraftvoller Bariton befähigte. Wie oft haben wir ſelbſt noch in den letzten Jahren feſt⸗ ſtellen können, daß Stimmvermögen und Vortrags⸗ art mit Berufsſängern durchaus erfolgreich konkur⸗ rieren konnten. Seit 1886 zählt er zu den Mit⸗ gliedern der Liedertafel, ſeit über 30 Jahren gehört er dem Vorſtand an. 1926 wurde er zum Ehren⸗ präſidenten ernannt. Mit inniger Dankbarkeit gedenken auch die Liedertäfler der Verdienſte, die ſich Jakob Groß als begeiſterter Anhänger des deut⸗ ſchen Liedes und als anerkannter Soliſt um den Verein erworben hat. Das Bild, das wir von dem Heimgegangenen entworfen haben, wäre nicht vollſtändig, wenn wir nicht noch hervorheben wollten, daß Jakob Groß ſich auch politiſch nicht im Hintergrund halten konnte. Als einflußreiches Mitglied der Nationalliberalen Partei wurde er, wie bemerkt, ſchon 1904 in den Stadtrat entſandt, in dem er auch nach der Staats⸗ umwälzung verblieb, obwohl er zur Demokratiſchen Partei übertrat und mit ſo manchem andern ehe⸗ maligen Nationalliberalen nicht den Weg zur Deut⸗ ſchen Volkspartei zurückfinden konnte. Da der Stadtrat bis zur Neuwahl amtiert, ſo hatte Jakob Groß auch dieſes Ehrenamt bis zu ſeinem Hinſchei⸗ den inne. Der Heimgegangene hinterläßt außer der treuen Lebensgefährtin, die ihm auf das fürſorglichſte die Bürde beruflicher und ehrenamtlicher Pflichten tra⸗ gen half, drei Töchter, von denen eine verheiratet iſt. In tiefer Trauer ſteht mit dieſen nächſten Angehöri⸗ gen ein ungewöhnlich großer Freundes⸗ und Be⸗ kanntenkreis an der Bahre eines unſerer verehrungs⸗ würdigſten Mitbürger. Sch. Verlegung des Groß ⸗ und Kleinmarktes Von der Polizeidirektion erhalten wir folgende Zuſchrift: In einem Artikel über„künftige Mannheimer Gemeindepolitik“ ſchreibt Herr Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard in Nr. 607 der„Neuen Bad. Lan⸗ des⸗Zeitung“ vom 30. November 1930, daß durch die beabſichtigte Trennung des Groß⸗ un d Klein markts die Möglichkeit der Schaf⸗ fung von Ein bahnſtraßen und die Weg⸗ verlegung jeden motoriſchen Verkehrs von der Breiteſtraße gegeben ſein ſoll. Die Poltzeidirektion iſt nicht der Auffaſſung, daß die Trennung von Groß⸗ und Kleinmarkt die Ein⸗ führung von Einbahnſtraßen irgendwie berührt; ins⸗ beſondere iſt nicht einzuſehen, inwiefern der geplan⸗ ten Einführung von Einbahnſtraßen in der Oſtweſt⸗ richtung, die heute gegenüber der Nordſüdrichtung als vordringlich bezeichnet werden muß, genützt werden kann. Der auch ſchon von anderer Seite gemachte Vor⸗ ſchlag des Herrn Amtsgerichtsdirektors Dr. Wolf⸗ hard, jeden Kraftfahrzeugverkehr von der Breiteſtraße weg zu verlegen, wurde von der Polizeidirektion von jeher wegen ſeiner Auswirkungen abgelehnt. Bevor man den Ver⸗ kehr aus einer Straße herausnimmt, muß man wiſſen, wo man ihn hinverlegen will. Der Vorſchlag überſieht auch die techniſchen Schwierigkeiten der Sperrung der Beiteſtraße für den Kraftfahrzeugver⸗ kehr und insbeſondere die wirtſchaftliche Schädigung durch eine ſolche Maßnahme für die dort anſäſſigen Geſchäfte. Man wird geſpannt ſein dürfen, was die Geſchäftswelt der Breiteſtraße zu dieſem Vorſchlag ſagt. Angeſtellten⸗Verſicherung Aufrechterhaltung der Anwartſchaft Für die Zeit vom 1. Januar 1926 an iſt es zur Aufrechterhaltung der Anwartſchaft exforderlich, daß jeder Verſicherte vom 2. bis 11. Kalenderjahre ſei⸗ ner Verſicherung jährlich mindeſtens 8, vom 12. Ka⸗ lenderfahre an jährlich mindeſtens 4 Beitragswochen nachweiſt. Die Anwartſchaft erliſcht zu⸗ nächſt, wenn dieſe Mindeſtzahl nicht er⸗ reicht wir d. Sie lebt aber wieder auf, wenn der Verſicherte ſoviel freiwillige Beiträge, als zur erforderlichen Mindeſtzahl von Beitragsmonaten fehlen, innerhalb der zwei Kalenderjahre nachentrich⸗ tet, die dem Kalenderjahre der Fälligkeit folgen. Es können alſo die etwa noch erforderlichen Beiträge für das Jahr 1928 noch bis zum 31. Dezember 1980 nachentrichtet werden. Der dem damaligen Reichstage im Jahre 1929 vorgelegte Entwurf eines Geſetzes zum Ausbau der Angeſtelltenverſicherung ſah allerdings vor, daß alle Anwartſchaften bis zum 31. Dezember 1929 als auf⸗ rechterhalten gelten ſollten, auch wenn in einzelnen Jahren zu wenig Beiträge oder keine Beiträge ent⸗ richtet wurden. Da es aber noch ungewiß iſt, ob und in welcher Form dieſer Entwurf dem jetzigen Reichs⸗ tage wiedervorgelegt und Geſetz wird, empfiehlt es ſich, die zur Aufrechterhaltung der Anwartſchaft er⸗ forderlichen Beiträge bis zum Schluſſe des Jahres 1930 nachzuentrichten, denn nach Eintritt des Ver⸗ ſicherungsfalles iſt die Nachentrichtung freiwilliger Beiträge regelmäßig unzuläſſig. Die freiwilligen Beiträge werden nicht zurückgezahlt, auch wenn ſie wegen einer etwaigen ſpäteren Geſetzesänderung nicht notwendig geweſen wären. Freiwillige Beiträge ſind in der dem jewetligen Einkommen entſprechenden Gehaltsklaſſe, mindeſtens aber in Klaſſe B zu entrichten. In Klaſſe B können Beiträge nur von ſolchen Verſicherten geleiſtet wer⸗ den, die ohne Einkommen ſind, oder deren Einkom⸗ men im Monat den Betrag von 100 Mark nicht über⸗ ſteigt. * * Abfälle in Brand geraten. Geſtern abend um 10.12 Uhr wurde die Feuerwache Neckarau nach Düſſeldorferſtraße 39 gerufen. In den Badiſchen Düngerwerken waren vermutlich durch Beimiſchung von leicht brennbaren Stoffen in einer Röſttrommel Galatithabfälle in Brand geraten. Durch die Berufs⸗ feuerwehr und Arbeiter der Firma wurde die Gefahr mit Spezialfeuerlöſchern und einer Schlauchleitung beſeitigt. Der Schaden iſt nicht bedeutend. 4. Seite/ Nummer 562 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 3. Dezember 1980 Mit Das Telefon ſchrillt in den hinein:„Hallo, willſt Du fliegen?“„Ja!!“ Ob ich keine Angſt hätte? Denke nicht daran. Dann alſo los; am Nachmittag, Schluß. Ach, wie wird der Vormittag ſo lang. Man ſpielt „Hans Guck⸗in⸗die⸗Luft“ und blinzelt den dicken weißen Wolken im Blauen da oben ſelig⸗ vertraulich zu: Euch werd' ich heute beſuchen... Seltſamer Ge⸗ danke, wenn man außer der Erde bisher nur das Waſſer als wagkräftiges Element kennen gelernt hat. Auf dem Mannheimer Flugplatz iſt Betrieb. Zwar ſteht die große Hanſa⸗Paſſagier⸗Maſchine in der Halle, aber auf der ausgedehnten Raſenfläche tum⸗ meln ſich kleine Maſchinen. Eindecker, Doppeldecker, wie's gerade kommt, ſilbergrau, grau und gold, blau und weiß. Aha, das iſt ja„unſere“ Maſchine, ein kleines ſchickes Ding, offen, mit auffallend kleinem Propeller daneben die Pilotin, Fräulein Elly Beinhorn, Berlin, die ſich und ihren Aeroplan für ein paar Wochen in den Dienſt der Reklame der Bergmann ⸗Ziga⸗ rette„Gildehof“ geſtellt hat. Sie beſucht nach Mannheim noch Städte wie Frankfurt und Dresden, um dann als ihr„eigener Herr“ voll Wagemut gen ſchönſten Morgenſchlaf Afrika zu ſtarten. Sie vertraut auf die Ritterlich⸗ leit der Kannibalen⸗Häuptlinge, die eine Dame kaum freſſen werden, beſonders wenn ſie ſo hübſch und ſo— feſch iſt. Haſt du nicht geſehen, iſt ſie fort und über den nächſten Häuſern verſchwunden. Als man den Mo⸗ tor wieder näher brauſen hört, gibt es Muße, das Flugzeug näher zu betrachten: Ja,„Gildehof“ iſt gut lesbar, ſchwarz auf weiß, und imponiert noch mehr, als es plötzlich garnicht mehr zu ſehen iſt, denn die Kunſtfliegerin hat in kühnem Schwung ſich und die Maſchine auf den Kopf geſtellt und verharrt minutenlang in dieſer aufreizenden Haltung. Als die Pilotin beim Landen die Brille hochſchiebt, hat ſie zildehof in die Wolken rote Backen; kein Wunder nach dieſer akrobatiſchen Leiſtung! Und nun darf ich einſteigen: Brille, Kappe, an⸗ ſchnallen— man ſchwebt, eh' man's ſelbſt recht ge⸗ wahr wird. Ich ſchwebe. Komiſch, rund herum iſt nichts?„Schade, ruft Fräulein Beinhorn hinter mir, der Nebel iſt ſo dicht, etwas ſieht“.— „Macht nichts“, ruf ich zurück,„es iſt ja ſo ſchönl!“ Dann nichts mehr ſagen; nur den Motor ſauſen hören und das Gefühl unendlicher Freiheit genießen. Da erheben ſich über die Wolkenſchwaden die Kup⸗ pen und Zacken des Odenwaldes, blau, tiefblau. Wir gehen höher. Man verliert ſie aus den Augen, denn durch ein Loch im Nebel iſt jetzt Landſchaft zu ſehen, der Neckar, der Rhein, irgendwelche Kirch⸗ ich vergeſſe vor lauter Begeiſterung jeg⸗ daß man kaum türme liche Orientierung und wundere mich, daß ſchon nach Sekunden das weiße„Mannheim“ auf dem Dach der Flughalle wieder unter uns iſt. Um mir den Vergleich mit dem Häuschen aus der Spielzeugſchachtel zu ſparen, ſtelle ich voll Er⸗ ſtaunen feſt, daß die Welt von oben tatſächlich ſo ausſieht, wie die Flugzeug⸗Aufnahmen zeigen. Die Flieger mit ihrem weiten Ueberblick über die Erde müßten eigentlich Uebermenſchen ſein, ſo frei, ſo großzügig, über alles Kleinliche erhaben., wenn die Tücke des Objekts und die hin und wieder auf⸗ tauchende Unzulänglichkeit der Maſchinen nicht wärel Wir beſchreiben einen Trichter über der Halle; als flugungewohnte„Erdratte“ ſtemme ich die Füße gegen die Holzwandung, um wenigſtens ein Gefühl von Feſtigkeit andeutungsweiſe zu ſpüren. Beim Niedergehen eine Heidſchnucken⸗Herde im Grünen, Gott weiß wo, ich ſehe nur, daß ſie links von uns Glück bedeuten. Unten lebhafte Fragen, wo wir ge⸗ weſen ſind. Ja, habt Ihr uns denn nicht geſehen, aber nein, Ihr ſeid in den Wolken verſchwunden. Ja, wie hoch waren wir? 500 Meter. Das hatte ich garnicht gemerkt. —————— xx mV Sozialwirtſchaftliches Der kaufmänniſche Stellenmarkt im November Steigende Andrangsziffer Der kaufmänniſche Stellenmarkt zeigt nach den Beobachtungen der Kaufmänniſchen Stellenvermitt⸗ lung des DHV. im Monat November eine weitere Verſchlechterung. Der Bewerberzugang hält die Höhe des Vormonats, wobei allerdings zu be⸗ achten iſt, daß in den Berichtsmonat der Quartals⸗ kündigungstermin fällt. Beſonders ſtark ſind an den Kündigungen der Großhandel, die Metall⸗ tinduſtrie und die Zigaretten induſtrie be⸗ tetligt. Die angekündigten neuen Tabakſteuergeſetze führten in den Zigarrenfabrikationsgebieten Weſt⸗ falens und Süddeutſchlands zu umfangreichen Maſ⸗ ſenkündigungen. Aber auch Einzelkündigungen in faſt allen Geſchäftszweigen und allen Teilen Deutſch⸗ lands wurden zahlreich ausgeſprochen. Es iſt beſon⸗ ders charakteriſtiſch für den Berichtsmonat, daß der Auftragseingang und ſomit die Vermittlungsziffern geſunken ſind. Der Abgang an Bewerbern iſt nur gering. Selbſt Weihnachtsaushilfen werden nur in ſehr geringem Umfange eingeſtellt. Aus dieſen Zuſammenhängen heraus erklärt ſich die ſchwierige Lage des kaufmänniſchen Stellen⸗ marktes. Sie wird durch die von der Kaufmänniſchen Stellenvermittlung des Do errechneten Meßzahlen gekennzeichnet: Andrangsziffer(Bewerber auf eine neu gemeldete offene Stelle(39,3 im November 1930 gegenüber 32,3 im Otober 1930 und 12,5 im Novem⸗ ber 1929. Film- Rundſchau Schauburg: Harry Piels erſter Tonfilm „Er oder ich“ Die Schauburg ausverkauft! Harry Piels Begei⸗ ſterte Anhänger wollen natürlich bei ſeinem erſten Ton⸗ filmſtart dabei ſein, werden auch in mancherlei Hinſicht nicht enttäuſcht. Zunächſt müſſen ſie feſtſtellen, daß er in ſeinem ſeit Johren bewährten Genre weiterſpielt, aß er diesmal als Graf und als Hochſtapler doppelt durch die Welt trudelt. Muß alſo mit ſich und gegen ſich ſpielen, ſo daß reichlich Gelegenheit geboten iſt ſeine ſchauſptele⸗ riſche und ſportlich⸗artiſtiſche Vielſeitigkeit zu bewundern. Um dieſen doppelgängeriſchen Zwieſpalt zu beenden, muß er ſich zum Schluſſe in dunkler Hütte ſelbſt k. o. ſchlagen. Von Anfang bis zu Ende macht dos Piel alles ſehr nett, er ſpricht auch außerordentlich gut, je nach der Rolle in wechſelndem Tonfall. Das Publikum kann natürlich die Doppelgänger unterſcheiden, nur nicht die Polizei und gie eigene Braut. Es iſt hier nicht der Platz auf Unmög⸗ lichkeiten der Handlung einzugehen, doch wird ſich jeder Anfänger⸗Dieb hüten müſſen, Piels kriminelle Tätigkeit als Vorbild zu nehmen. Keinem Diebe wird es einfollen einen geſtohlenen Paß neben dem Beſtohlenen ſtehend zu prüfen und arch zur Durchſicht der geklauten Juwelen ſtellt man ſch bei offenen Türen nicht mitten in das Zim⸗ mer(Harry wie unvorſichtig!). Zum Glück laſſen ſich nicht alle Stahl⸗Safes wie eine Weinflaſche mit dem Korken⸗ zieher öffnen! Die Handlung hält den Beſchauer aber trotzdem in Atem, außer einigen Längen rollt ſich das Ganze ſehr flott ab; ein beſonderer Effekt iſt eine jener bekannten Auto⸗ verfolgungen.— Sehr ſchön ſind die Aufnahmen von der Rivfera: Rapallo, Santa Morguerita. Hier hat es der Regiſſeur Harry Piel verſtonden, eine ſpan⸗ er Hondlung mitten in eine bezaubernde Land ſchaft zu ellen. Capitol:„Sonny Boy“ Sonny Boy, der herzige David Lee ſtirbt zwar in dieſem Film, aber er iſt nicht tot, denn ſeine Geſchichte wird immer wieder über die Leinwand rollen und wird ſtets von neuem die Menſchen erſchüttern. In erſter Linie iſt es aber Al Jolſon, deſſen Stimme die große An⸗ ziehungskraft ausübt, deſſen überzeugende Darſtellungs⸗ kunſt zu Herzen geht. Wie immer wenn er ſingt, öffnen ſich auch jetzt wieder die Tränendrüſen des Publikums. Die hervorragende Tonwiedergabe im„Capitol“ läßt Al Jolſons Stimme beſtens zur Geltung kommen. —— Adventsmuſik in der Lutherkirche. Am kommenden Sonntag, den 7. Dezember, abends 8 Uhr, findet in der Jutherkirche eine Advents mufik ſtatt. Mitwirkende ind Fräulein M. Zeiner⸗Man m(Violine), der Kirchenchor der Lutherkir und Herr Fritz Leonhardt(Orgel und Chorlelt: Es werden durch⸗ weg„alte“ Weiſen zum Vortra Die ganze Ge⸗ meinde iſt herzlich eingeladen. Kommunale Chronik Bürgerliche Einigung wegen der Stadtrats⸗ wahlen in Heidelberg kr. Heidelberg, 3. Dez.(Eigener Bericht.) Das„H..“ teilt heute mit, daß es zwiſchen den bürgerlichen Parteien auf dem Rathaus zu einer Einigung wegen der Stadtratswahlen gekommen ſei. Darnach erhalten das Zentrum 2, Deutſche Volks⸗ partei, Deutſche Staatspartei, Bürgerbund und Evangeliſcher Volksdienſt je 1 Stadtrat. Sozial⸗ demokraten, Kommuniſten und Nationalſozialiſten werten ihre Stimmen voll auf und geben keine Reſt⸗ ſtimmen an andere Gtuppen ab. Die Abmachungen zwiſchen den bürgerlichen Parteien ſollen nur für dieſe Wahl gültig ſein und für keine der Parteien irgend welche weiteren Bindungen enthalten. Der Kampf um die Bürgerſtener * Kehl, 2. Dez. Am Freitag abend tagten der alte Gemeinderat und die neugewählten Gemeinde⸗ verordneten, um Stellung zu nehmen zur Bürger⸗ und Getränkeſteuer, die vom alten Gemeinde⸗ rat abgelehnt worden waren. Bürgermeiſter Dr. Luthner wies in ſeiner Eröffnungsrede darauf hin, daß in den kommenden Jahren Beſchlüſſe zu faſſen ſein werden, die die Grundlage legen ſollen für eine gedeihliche Entwicklung der Stadt Kehl auf Jahrhunderte hinaus. Die Getränkeſteuer lehnt er als für Kehl ſchädlich ab, bittet aber um Annahme der Bürgerſteuer. Die anſchließende Ausſprache er⸗ gab, daß die Bürgerſtener von faſt ſämtlichen Parteien als unſozial abgelehnt wird. Zu einer Abſtim⸗ mung kam es nicht. Anleihe der Stadt Frankfurt * Frankfurt a.., 2. Dezbr. Der Hauptausſchuß der Frankfurter Stadtverordnetenverſammlung ſtimmte dem Vorſchlag des Kämmerers zu, bei der Naſſauiſchen Landesbank eine Anleihe in Höhe von 1,5 Millionen Mark zu 7,25 v. H. zum Ausgabe⸗ kurs von 93,334 aufzunehmen. Die Mittel ſollen zur Umwandlung kurfriſtiger Kredite in langfriſtige dienen. * 8 Ladenburg, 1. Dez. Aus der füngſten Ge⸗ meinderatsſitzung iſt zu berichten: Die in dieſem Jahre durch Tod und Wegzug frei gewordene und am 1. Dezember zur Verteilung kommende Allmend wurde zur Kenntnis gebracht.— Für die Kleinkinderſchule wird zur Abhaltung einer Weihnachtsfeier am 14. Dezember die ſtädt. Turn⸗ halle zur Verfügung geſtellt.— Der Koſtenvoran⸗ ſchlag für Unterhaltung der Kreiswege im Jahre 1931/32 mit einem Ausgabeaufwand von 41500 Mark wurde zur Kenntnis gebracht und der auf die Gemeinde entfallende Anteil mit 20 750 Mark genehmigt.— Der Ortsgruppe des Reichsbanners Schwarz⸗Rot⸗Gold wird ein Schulſaal der Volks⸗ ſchule wöchentlich einmal in den Abendſtunden zur Verfügung geſtellt.— Die Gewährung eines Er⸗ ziehungsbeitrags für hilfsbedürftige Kinder von Wohlfahrtserwerbsloſen ſoll lediglich in Form von Naturalleiſtungen geſchehen.— Der Kath. Kleinkinderſchule wird die ſtädt. Turnhalle am Sonntag, 21. Dezember, zur Abhaltung einer Weih⸗ nachtsfeier zur Verfügung geſtellt.— Der Pachtzins zweier Waiſenhausgrundſtücke, den das Pachteini⸗ gungsamt für das Pachtjahr 1929 auf Antrag der Pächter gegenüber dem Steigerungspreis ermäßigt hat, ſoll für das Pachtjahr 1930 wieder in Höhe des Steigerungspreiſes erhoben werden.— Der Pacht⸗ übergang einiger Spital⸗ und Waiſenhausgrundſtücke wurde für die Reſtpachtzeit genehmigt.— Dem Kath. Volksverein wird die ſtädt. Turnhalle am 30. Dez. zur Verfügung geſtellt.— Die Beleuchtung einiger Straßen ſoll durch Anbringung weiterer Lampen verbeſſert werden.— Allein⸗ ſtehende und ausgeſteuerte ledige Erwerbsloſe erhalten während ihrer Erwerbsloſigkeit das Eſſen im Spital und außerdem ein Schlafgeld. Kleine Mitteilungen Der Lörracher Stadtrat hat beſchloſſen, gegen ein kommuniſtiſches Mitglied Antrag auf Ein⸗ leitung eines Dienſtſtraf verfahrens zu ſtellen wegen Bruchs der Vertraulichkeit der Sitzungsverhand⸗ lungen. Die Veröffentlichung der Liſte der dreißig beſten Leichtathleten 1930, die von der Deulſchen Sportbehörde für Leichtathletik(DSB.) er⸗ rechnet wurde ermöglicht, Vergleiche mit dem Vor⸗ jahr. Reichsſportlehrer J. Waitzer ſtreift in einem konzentrierten, intereſſanten Rückblick im im Dezemberheft von„Start und Ziel“ die ein zelnen Uebungsgebiete wie folgt: Das Jahr 1930 zeigte in der Leiſtungsfähigkeſt der Herren eine gewiſſe Beſtändigkeit. Größeren Aufſchwung bringen zumeiſt äußere Anläſſe, dieſe fehlten im ver⸗ gangenen Jahre. Im jüngeren Damenſport dagegen iſt auf allen Uebungsgebieten eine gleichmäßige Aufwärtsbewegung feſtzuſtellen. Im Kurzſtrecken lauf beſitzt Deutſch⸗ land nicht nur beſte internationale Klaſſe, ſondern dicht aufgeſchloſſen eine Anzahl ausgezeichneter Sprinter. Be⸗ merkenswert iſt, daß von den 10 Beſten kein einziger ſeine beſte Zeit bei den Deutſchen Melſterſchaften erreicht hat. Grund: Verkrampfung und Ueberſpannung. Gerade das Gegenteil zeigte ſich im 200 Meter⸗Lauf. Die s beſten 200 Meter⸗Zeiten ſtammen ausſchließlich von den Deutſchen Meiſterſchaften. Der Ausfall mehrerer guter Leute, wie Storz, Büchner, Engelhard uſw. hat im 400 Meter⸗Lauf die Spitzenleiſtungen etwas gedrückt. In Wirklichkeit aber iſt hier die Leiſtungskurve durch den guten Durchſchnitt geſtiegen. Den beſten Beweis hierfür bringt die 4 mal 400 Meter⸗ Staffel. Die 7 beſten Leiſtungen der Liſte wurden bei den Deutſchen Meiſterſchaften geſchaffen. Hier brachte die ſcharfe Konkurrenz den Anſporn zur Hergabe aller Kräfte. Wenig Aenderungen zeigen die Mittel⸗ und Langſtrecken. In allen europäiſchen Ländern, ſogar in Finnland, liegen die 1500 Meter⸗Leiſtungen des Jahres etwas zurück. Eine Ausnahme iſt der Franzoſe Ladvumegue, der in dieſem Jahre überragende Weltrekorde ſchuf. Der Lauf- über Mit⸗ tel⸗ und Langſtrecken erfordert zur internationalen Gleich⸗ wertigkeit außerordentlich fleißiges Training und in Ver⸗ bindung damit die notwendige Zeit und Ruhe. Zäh und langſam geht es vorwärts im Hürdenlauf, ſowohl in der kurzen wie in der langen Strecke. In der Kurz⸗ ſtrecke zählen beſondere Umſtände mit. Nur groß ge⸗ wachſene Leute bringen die natürlichen Bedingungen für eine 15⸗Sekunden⸗Zeit mit. Ungenügend ſind die Lei⸗ ſtungen im 400⸗Meter⸗Hürdenlauf. Offenſichtlich mangelt hier die durchdachte Arbeit. Waitzer über die„30 Veſten“ In der Sprungübungen zeigt der Stabhochſprung eine geringe Verſchlechterung, obwohl 7 Mann eine Höhe von 3,70 Metern und mehr überſprungen haben. Wegner allein hat die international -Meter⸗Marke überwunden. Im Hochſprung fehlt unz immer noch der Mann über 1,90 Meter. Paſemanns Vor⸗ kriegsrekord mit.92 Meter ſteht unerſchüttert. 15 Mann überſchritten die 7⸗Meter⸗Grenze im Weitſprung. Hier ſehlt es nicht an Nachwuchs. Mit Ausnahme des Diskuswurſez zeigen die Wurfübungen erneute Leiſtungsverbeſſe⸗ rung. Die Diskusſcheibe blelbt nach wie vor das am ſchwierigſten zu beherrſchende Wurfgerät. Vorwärts gin es im Speerwerfen. Sechs Mann überwarfen die 90 Meter⸗Marke. Aeußerſt beachtlich iſt der Durchſchnitt unſerer 30 beſten Kugelſtoßer, er liegt nur no 4 Zentimeter unter der lange Jahre unerreichbar ſcheinenden 14Meter⸗Marke. Ein beſonders erfreuliches Kapitel ſtellt die 4 mal 100 Meter⸗Staffel dar. Bei den Meiſterſchaften liefen nicht weniger als Mannſchaften unter 42,6 Sekunden. Eine imponierende Front von Staffeln, deren beſte auch im ſchwerſten inſer⸗ nationalen Kampf beſtehen dürfte. Bleibt noch der Zehn⸗ kampf, an deſſen Spitze ſich ein Quartett befindet, das über 7000 Punkte erreicht. Damit kann es auch im inter⸗ nationalen Kampf ein Wort mitreden.. Die Liſte der Damen erfreut durch den gleich⸗ mäßigen Fortſchritt. Hier gibt es noch bedeutende Entwicklungsmöglich⸗ keiten. Teilweiſe liegen die Leiſtungen noch tief unter der erreichbaren Grenze. Das gilt beſonders für die techniſchen Uebungen. Im Schnellauf zeigen ſich wie bei den Män⸗ nern Verkrampfung und Hemmung. Beſonders bei ſcharſet Konkurrenz. Wurfübungen und Hochſprung ſind die tech⸗ niſchen Uebungen, deren Förderung beſonders erſolg⸗ bringend ſein dürfte. Zuſammenfaſſend darf geſagt werden, daß die Liſte ein erfreuliches Dokument der unentwegten Arbeit unſerer Vereine und Verbände darſtellt. Was hier geleſſtet wurde iſt das Ergebnis unermüdlicher Arbeit und ſportlichen Lebensführung. Der Gedanke des Trainings adelt diese jungen Männer und Frauen. In dieſem Sinne dürſen ſie wit Stolz die kleine„Dreißig⸗Beſten“⸗Nadel der DSB. tragen. Die Nonnbahn für die Deulſche Rodelmeiſterſchaft Am 11. Januar 1931 auf Kunſtbahnen in Triberg Der Winter 1931 bringt die beiden Deutſchen Rodel⸗ meiſterſchaften nach dem deutſchen Süden und Süd weſten: die Meiſterſchaft auf Kunſtbahnen wird am 11. Januar in Tribero, die auf Naturbahnen am 2. Januar in Wiesbaden ausgefahren. Die ſportlich⸗techniſche Unterſcheidung iſt in den Be⸗ griffen„Kunſtbahn“ und„Naturbahn“ gegeben. Auf der Kunſtbahn, der eigentlichen Rennbahn, ſind die Kurven überhöht, geſtatten alſo eine Durchfohrung in vollem Renn⸗ tempo, während auf den Naturbahnen der vorhandene Weg mit offenen Kurven benutzt wird. Für die Meiſterſchaft auf Kunſtbahnen bietet Triberg die Renn⸗Rodelbahn der Städtiſchen Kurverwaltung im Hofwald an. Dieſe Bahn, die vollkommen im Schatten in ihrer Nord⸗ und Waldlage bis unmittelbar vor die Tore der Stadt zieht, außerdem einen abſoluten Wiwe⸗ ſchutz genießt, ſo daß Verwehungen zu den ganz unnor⸗ malen Erſcheinungen gehören, mißt eine Totallänge von 1630 Metern vom oberſten Start, der für die Deutſche Meiſterſchoft benützt wird, bis zum Ziel, das zwiſchen der engliſchen Kapelle und dem Schwarzwaldhotel liegt. Zwei bei ſonſtigen Rennen benützte Zwiſchenſtorts(2 und 3) ſcheiden für dieſen Hauptwettbewerb aus. Die Bahn beginnt in 930 Meter Höhe auf der Geuntſche, einem oberhalb Trüberg, 25 Minuten vom Marktplatz auf bequemem Zugong erreichbaren prachtvollen Ausſichtspunkt, zieht ab dort zunächſt 150 Meter am Waldrand, nach Oſten offen, nordoſtwärts, tritt alsbald in den Hochwald des Hof⸗ waldes ein, biegt dann faſt 90 Grad nordweſtwärts ein und behält dieſe Hauptrichtung bis zum Ziel, das etwa 720 Meter hoch liegt. In dieſe Hauptrichtung eingeſtreut folgt ſich, dem Gelände entſprechend eine Anzohl mehr oder minder ausgeprägter Kurven. Die Zahl der als Kurven erſter Ordnung zu bezeich⸗ nenden Krümmungen kann mit ſieben angegeben werden. Im oberſten Teil, etwa 250 Meter nach dem Start tritt zuerſt die große Geutſche⸗Kurve nach links in Erſcheinung, die die Bohnrichtung um rund 90 Grad verlegt und die Hauptkurve des oberſten Bohnteils darſtellt. Im Mittel⸗ ſtück findet ſich beim alten Sprunghügel eine Kurve nach rechts mit etwa 40 Grad Richtungsverlegung. Es folgt wenig weiter unten die Vorkurve nach links zur großen Brückenkurve. Bahnverlegung hierbei etwa 40 Grad. Die Brückenkurve führt die Bahn in ſcharfer Linkskurve über die Fälle des Friſenbaches und ähnelt in der Art der Geutſchekurve. Die Richtungsverlegung beträgt hier etwo 60 Grad, von denen etwa die Hälſte kurz anſchließend von der Gegenkurve nach links wieder ausgeglichen wird, Eine zweite Linkskurve vor der Einmündung des Kohlplatz⸗ weges korrigiert weiter mit etwa 30 Grad und nimmt die alte Hauptrichtung wieder auf. Im Unterteil der Bohn liegt eine längere Strecke mit wenig weſentlichen Kurven. Eine davon leitet oberhalb der engliſchen Kapelle nach rechts in die Kapellenkurve über, die in kräftiger Links⸗ richtung mit etwa 40 Grad Drehung etwa 60 Meter vor dem Ziel liegt. Zwiſchendurch gibt es auf allen Teil⸗ ſtrecken kleine Richtungsänderungen, die Aufmerkſamkeit verlangen und Abwechflung bringen. Die großen Kurven haben Ueberhöhungen bis zu drei Meter und mehr, die kleineren Kurven entſprechend weniger. Die Brückenkurve iſt auch auf der Innenſeite mit hoher Wand verſehen, um jeden Unfall möglichſt gauszuſchließen. Das durch⸗ ſchnittliche Gefäll der Bahn ſtellt ſich auf 12 v. H. Dos Schlußſtück ͤirekt vor dem Ziel und die anſchließende Bremsſtrecke liegen in überſichtlichen Geroden. Die Brems⸗ ſtrecke hinter dem Ziel, die mit Sägmehl geſtreut wird, his zur Einmündung in die Ludwigſtraße am Schwarzwald⸗ hotel mißt etwa 70 Meter. Die Hurchſchnittliche Weg⸗ bzw. Bahnbreite kann unter Einrechnung der Veränderung durch die Schneelage auf etwa zwei Meter im oberen und oͤrei Meter im mittleren und unteren Stück angenommen werden. Schwierige Wald⸗ und Felspauy ſind nicht zu durch⸗ fahren. Abgeſehen von etwa 50 M im oberen Tril, wo Mittelwald Hurchfahren wird, zieht öſe Bahn durch ofſenen Hochwald talwärts und geſtaktet auf weite Strecken gute Sicht. Zwiſchen Start 3 und dem Ziel iſt außerdem ein beſonderer Aufgangsweg vorhanden, der auch für die Zu⸗ ſchauer guten Stand über die Hauptteile der Bahn blelet, Die intereſſanten Stellen werden die Brückenkurve und die Kapellenkurve bilden. Soweit bis heute ſich ſchon Anhaltspunkte geben laſſen, barf mit einer auswärtigen Beteiligung von etwa Fahrern gerechnet werden. Mit Einſchluß der 1 wälder dürfte mit 90 bis 35 Konkurrenten die Geſamtz nicht zu hoch gegriffen ſein. W. K. Aus Rund funk⸗Programmen Donnerstag, den 4. Dezember 15.00: e Stuttgart: 5 16.00: Frankfurt, Stuttgart: Konzert. 16.25: München: Konzertſtunde, anſchl. Leſeſtunde. 18.05: Ber lin: Chorkonzert; Frankfurt: Zeitfra⸗ en; Stuttgart: Juriſtiſcher Vortrag. 18.35: Frankfurt, Stuttgart: Vortrag; Buda⸗ Konzert; peſt: Konzert. 19.05: Breslau: München: London 2: Tanzmuſik. 19.30: Berlin, Mailand, Turin, Konzert; Frankfurt, Stuttgart: Die In⸗ 1 des Orcheſters; Wien: Oper„Die rote d“ red“. 19.45: Köln, München: Konzert; Daventey: Altitalieniſche Lieder, 20.00: Frankfurt, Stuttgart: Oper„Simone Boccanegra“; Ham burg: Dombummel; K nig s wſt.: Konzert; Bukareſt: Sinfoniekon⸗ zert; London 1, 2 Tanzmuſik; Zürich: Legen⸗ den, Volkslieder und Chanſons. Vortrag; 12 Stockholm: 1 20.15: Breslau: Sinfoniekonzert. 20.30: Bud apeſt: Orgelkonzert, anſchl. Zigeunermuſtk; Kattowitz, Warſchau, Oslo, Straß⸗ burg: Konzert; London 2: Sinfoniekonzert; Mailand, Turin: Ballettmuſtk; Rom: Tanz⸗ muſik. 20.45: London 1: Operettenmelodien; London 8: Militärkonzert; Mailand, Turin: Oper„Don Pasquale“. 21.00: Hamburg: Lonoknechtsleben; München: Schickſale und Begebenheiten; Rom: Sinſonte⸗ konzert. 21.10: Berlin, Breslau: Hörſpiel„Berlin— letzte Ausgabe“. 21.30: München: Bunte Stunde; Straßburg: Kammermuſtk. .00: Os I Kammermuſik; Toulouſe: Oper „Manon“ 22.30; Köln: Reportage vom Sechstagerennen; Lon⸗ don 2: Konzert. 22.45: Berlin, Breslau: Von Köln: Schluß des Sechstagerennens; Frankfurt, Stultgort: Nachrichten; Hamburg: Heiteres Konzert; Bek rad: Zigeunermuſik; Pien: Jazzmuſik. 28.15: erlin, Breslau: Tanzmuſik. 28.90: London 1, 2: Tanzmuſik. Der erſte Teil der Jugendſtunde um 15.00 Ußr kommt von Mannheim: Felix Hartlaub ſpricht liber„Eindrücke eines deutſchen Schüler s auf einem franzöſiſchen Gymnaſ tum“, Vorausſage für Donnerstag, 4. Dezember Fortdauer der Schönwetterperiode. Trocken bei öſt⸗ lichen Winden. Nachtfröſte, lokale Frühnebel. *. Wetter ⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswellerwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landes wetterſtellen.36 Uhr vormittags See. Luft⸗ Scr Wind 555. 8e: d. „. e e mich] Stürg Werther 181. 9 7(1 f n f wolkentes Königsſtuhl 567716—2 4 2 0 ſſchwach 1 Karlsruhe 120 771,7 1] 6 odo leicht Bad ⸗Bad. 218 77,2—1 42 till 2 Rebel Villingen 7127720—2 6—2 8 leicht bedeckt St. Blaſten 780— 0% 4—1 0 8 5 Badenwell. 422 768,8 1 5 1 N 1 7 Jeldbg. Hof 1275 640,86 4 11 2 0 2 heiler Bad. Dureh. 701——. 8„ wolkenlos Ein Rücken hohen Druckes erſtreckt ſich vom Nord⸗ atlantik über Europa bis nach Rußland und ſchnei⸗ det unſer Gebiet von der Zufuhr maritimer 2 ab. Die atlantiſchen Zyklonen ziehen fetzt im hohen Norden entlang der Grönlandküſte nach dem Eis⸗ meer. Das Hochdruckgebiet wird daher vorausſicht⸗ lich noch mehrere Tage bei uns anhalten. Sr,. r YTYZBZBZBTBbrbBbr Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Polttik: H. A. Melgner Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik. Lokales: Richard Schönfelder- Sport u. Vermiſchtes Willy Müller Handelsteil: Kurt Ehmer- Gerlcht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zellunz G. m. d.., Manndeim R 1. 48 Für unverlangte Beiträge keine Gewühr— Rückſendung erfolgt nur bel Ri Horte — . —.—— 1———... 1980 —— 2 echteru ind meſz nationale ehlt unz uns Vor⸗ 15 Mang Vier ſehlt us wurfes sverbeſſe⸗ das am irts gin Ae 10 irchſchnitt r noch 4 heinenden e als 9 nie rende en inter⸗ Zehn. roet, das m inter⸗ ich smöglich⸗ inter der chniſchen en Män⸗ ſcharfer die tech⸗ erfolg⸗ Liſte ein unſerer t wurbe, ortlichen elt dieſe dürſen Nadel ad. Die ve über Art der er etwa end von d. Etne hlplatz⸗ amt die r Bahn turven. le nach Links⸗ ter vor Teil⸗ ſamkeit Kurven hr, die inkurve rſehen, „. Mittwoch, 3. dezember 1030 N Aas Baden Bürkle⸗Prozeß im Januar * Freiburg i. Br., 3. Dez. Nach mehr als ein⸗ jähriger Vorunterſuchung iſt nunmehr das Haupt⸗ verfahren gegen die beiden Inhaber des in Kon⸗ kurs geratenen Bankhauſes Otto Bürkle u. Co., Frei⸗ burg i. Br.— Otto Bürkle und Nerling— er⸗ öffnet worden. Die Anklage lautet auf Untreue, Betrug und Unterſchlagung, ſowie Depotunter⸗ ſchlagung. Man rechnet damit, daß die Verhandlung im Januar des kommenden Jahres ſtattfinden wird. Die Anklageſchrift umfaßt 138 Kanzlei⸗ ſeiten. Die Vorunterſuchung zog ſich deswegen ſo in die Länge, weil die Entwirrung der 6 Jahre zurückreichenden mangelhaften und unüberſichtlichen Buchführung ſich außerordentlich zeitraubend ge⸗ ſtaltete. Kündigungen in der Zigarreninduſtrie * Müllheim, 3. Dez. Die Zigarrenfabrik Emil Vollmer, Lörrach⸗Müllheim hat mit Rückſicht auf die bevorſtehende Tabakzoll⸗ und Steuererhöhung ihren ſämtlichen Angeſtellten und Arbeitern ins⸗ geſamt 300 Perſonen gekündigt. Es ſoll die Abſicht beſtehen, ſowohl den Lörracher als auch den Müllheimer Betrieb völlig ſtillzulegen. * kr. Heidelberg, 3. Dez.(Eig. Bericht.) Der 21⸗ jährige Maurer Wilhelm Reiſer aus dem Stadt⸗ teil Rohrbach, der vorgeſtern beim Aufſpringen auf die Straßenbahn ſchwer verletzt wurde, iſt ſeinen Verletzungen erlegen.— Bei der Friedrichsbrücke verſuchte ein lediger Monteur in den Neckar zu ſpringen. Er wurde von einem Dienſtmädchen an dem Vorhaben gehindert und ins Krankenhaus gebracht.— Ebenfalls an der Friedrichsbrücke wollte ein Dienſtmädchen infolge eines Nerven⸗ zuſammenbruchs in den Neckar ſpringen. Ein her⸗ beieilender Kaufmann holte ſie aus dem Waſſer und brachte ſte ebenfalls ins Krankenhaus, U Hemsbach, 2. Dez. Bahnwärter a. D. Stephan Stamm, Kriegsteilnehmer von 1866 und 1870/71 begeht morgen Mittwoch in Friſche ſeinen 8 7. Ge⸗ hurtstag, nachdem er vor kurzem eine Operation glücklich überwunden hat. ch. Neckarbiſchofsheim, 1. Dez. Geſtern fand in der Nachbargemeinde Helmhof, das bekanntlich halb badiſch und halb heſſiſch iſt, die feierliche Weihe der Glocken ſtatt. Die Feſtrede hielt Pfarrer Hey d, der auch die Weihe vornahm. Stadt⸗ pfarrer Reinheimer von Wimpfen gedachte in einer Anſprache der Gefallenen, zu deren Gedächtnis die eine Krone, die Inſchrift trägt: Sei getreu bis in den Tod! Hauptlehrer Rühl! begleitete die Ge⸗ länge auf der Orgel und leitete die Chöre des Männergeſangvereins. Ein Kirchenmitglied ſtiftete eine neue Altar⸗ und Kanzelbekleidung. 8. Menzingen bei Bruchſal, 2. Dez. Pfarrer Dr. Otto Becher iſt Montag nach unerwartet ſchnell verſchieden. Dr. Becher, der erſt vor einem Monat in den Ruheſtand trat, wurde 66 Jahre alt und iſt namentlich durch ſeine heimatgeſchichtlichen Geſchichten bekaunt geworden. Die Ergebniſſe ſeiner Studien legte er in ſeinen Büchern„Der Kraichgau und ſeine Bewohner“ und„Vom Bauernkrieg“, ſowie in zahl⸗ reichen Aufſätzen und Abhandlungen in verſchie⸗ denen Zeitſchriften nieder. 5 . ROMAN vod GERTRUD WEVYVMAR- HEN ——„ 8(Nachdruck verboten.] Warum, ja, warum bekommt man in den Schulen ein ſo ganz anderes, ein ſo falſches Bild vom Leben? Warum lehrt man uns ethiſche Grundſätze, deren gewiſſenhafte Durchführung uns im Daſeinskampf unmöglich gemacht wird? Ja, wenn er ein Künſtler hätte werden können! Er dachte an ſein Klapierſpiel. Einer, der das Schöne hervorzaubert unter ſeinen Händen, der eine andere Welt aufbaut, darin die Menſchen reiner und beſſer werden, klarer und gü⸗ liger. Aber hielten es die Künſtler im Alltag anders, als die meiſten Menſchen? Gab es nicht auch da und vielleicht erſt recht auch da Rückſichtsloſigkeit und Härte, Konkurrenzkampf bis aufs Meſſer? Ueberall hieß es: Du oder ich. Und das Kampfgetöſe über⸗ tönte die ſanfte Stimme aus einer anderen Welt: Liebe deinen Nächſten, wie dich ſelbſt! Warum, ja, warum prägte man dann jeder jungen Generation wieder dieſe Worte, dieſe Ethik ein? War das viel⸗ leicht doch nicht nur eine Stimme aus der Vergangen⸗ heit? Klang ſie nicht vielmehr aus der Zukunft herüber, aus der Menſchheitszukunft? Ach, wieder einmal all das andere von ſich werfen können,— Sorgen, Zweiſel, Zwang zur Rückſichtsloſigkeit,— und der Stimme gehorchen dürfen, die den beſſeren, den Zukunftsmenſchen wachruft, von dem jeder von . doch ſchon ein Seelenſtückchen in ſich träg Jugendlicher Idealismus, mein lieber Herr Ha⸗ gen! Er hörte die lige Stimme Teichgräbers, die ihm dieſe Worte ſchon ſo oft wiederholt hatte, verächt⸗ lach, ſpöttiſch mitleidig. Jugendlicher Idealismus! a, ja und tauſendmal ja. Ganz laß' ich ihn mir nicht rauben, Sonſt kann ich nicht mehr leben. Landesverband baoiſcher Pioniere 8. Bruchſal, 1. Dez. Am geſtrigen Sonntag fand unter Vorſitz des geſchäftsführenden Vorſtandes die erſte Vertreter⸗Verſammlung des Landesverbandes badiſcher Pioniere ſtatt. Die Verſammlung war aus allen Gegenden des badiſchen Landes beſucht. Vom Taubergrund bis Kehl, von Mannheim bis Konſtanz waren Vertreter anweſend. Die Neuwahlen hatten folgendes Ergebnis: 1. Vorſitzender: Emil Bie der⸗ mann⸗Bruchſal, 2. Vorſitzender: Geinſtein⸗ Heidelberg, Schriftführer: Stadler⸗Karlsruhe, Kaſſier: Köpper⸗Karlsruhe, Beiſitzer: Fladt⸗Kehl, Würth⸗Konſtanz, Oberſt Seneca⸗Karlsruhe, Cuſel⸗ meier⸗Karlsruhe, Wolfsberger⸗ Emmendingen und Rahner⸗Gernsbach. Weiter iſt erwähnenswert, daß Ende Juni in Kehl ein Denkmal ſeine Vollendung findet, das den Gefallenen des ehem. 14. badiſchen Pionier⸗Bataillons gewidmet iſt und deſſen Einwei⸗ hung ein beſonderer Tag für die Kehler Bevölkerung und allen ehemaligen Pionieren ſein wird. Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Feitung Karlsruher Fremdenverkehr * Karlsruhe, 2. Dez. Trotz der wirtſchaftlichen Nöte und des ſchlechten Wetters konnte Karlsruhe in dieſem Jahre eine Steigerung des Frem⸗ denverkehrs feſtſtellen. Wie das Statiſtiſche Amt der Stadt Karlsruhe mitteilt, wurden ſeit An⸗ ſang dieſes Jahres bis Ende September 111000 Fremde gezählt, womit der Fremdenverkehr während des gleichen Zeitraumes des Vorjahres um 15 v. H. übertroffen iſt. Von den 111000 Fremden waren rund 100 000 Reichsdeutſche und 11000 Aus⸗ länder, darunter 1733 Schweizer, 1295 Holländer, 1294 Nordamerikaner und 821 Engländer. Die durch⸗ ſchnittliche Aufenthaltsdauer eines Frem⸗ den betrug 1,66 Tage. Die höchſte durchſchnittliche Aufenthaltsdauer erreichten die Nordamerikaner mit 2,07 Tagen. Dieſe erheblich über dem Geſamtdurch⸗ ſchnitt liegende Zahl iſt in erſter Linie auf den im Juli veranſtalteten„Badener Heimattag“ zurückzuführen, Schwurgericht Frankenthal Drei Jahre Zuchthaus wegen Kindestötung * Frankenthal, 2. Dez. Das Schwurgericht verhandelte am Dienstag nachmittag gegen die am 9. März 1898 zu München geborene ledige Dienſtmagd Marie Gunſtilius wegen Kindestötung. Die Angeklagte, die bei Begehung der ihr zur Laſt gelegten Tat in Deides⸗ heim in Stellung war, iſt mehrfach vorbeſtraft. 1918 wurde ſie wegen Verkehrs mit einem Kriegsgefan⸗ genen beſtraft. Mehrere Vorſtrafen hat ſie wegen einfachen und ſchweren Diebſtahls und Meineides. Wegen fahrläſſiger Tötung ihres 1921 geborenen unehelichen Kindes erhielt ſie damals ein Jahr Ge⸗ fängnis. Dieſes Kind hatte die Angeklagte bei der Geburt nicht ſorgfältig behandelt, ſo daß es in eine Schüſſel mit Waſſer fiel und dabei erſtickte. Die Angeklagte gab bei der Vernehmung über ihre Perſon an, daß ſie ſeit April 1925 in Deides⸗ heim beſchäftigt war. Darauf war ſie zweieinhalb Jahre in Mußbach in Stellung und kehrte dann wie⸗ der nach Deidesheim zurück, wo ſie in der Wirtſchaft „Zur Kanne“ in Dienſte trat. Den Vater des Kin⸗ des will ſie nicht angeben. Das Kind hat bei der Geburt gelebt, iſt aber vermutlich infolge der Kälte⸗ einwirkung geſtorben.. 0 N Die weiteren Zeugen berichteten über die Auf⸗ findung der Kindesleiche, die von der Angeklagten in einer Schuhſchachtel auf dem Schrank verſteckt wurde. Die Guſtilius, die bereits von der Herrſchaft gekündigt war, wollte einige Tage ſpäter zu ihrer Mutter fahren. Sie geſtand die Tat ein, 0 aber geltend, nicht vorſätzlich gehandelt zu aben. Der Staatsanwalt beantragte eine Zuchthaus⸗ ſtrafe pon drei Jahren und Haftfortdauer, da die Tötung mit Vorſatz ausgeführt worden ſei. Der Offiztalverteidiger, Referendar Brat⸗ Reimann, be⸗ tonte, daß ſich die Angeklagte ihres Tuns nicht in vollem Umfange bewußt geweſen ſei. Nach längerer Beratung verkündete das Gericht folgendes Urteil: Die Angeklagte wird wegen Kindestötung zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Es wird auf Fortdauer der Haft erkannt. Sie hat die Koſten des Verfahrens zu tragen. Zwei Anklagen wegen Totſchlages Am Dienstag verhandelte das Schwurgericht Frankenthal gegen zwei Dienſtknechte aus Klein⸗ bockenheim, und zwar den 19 Jahre alten Anton Sperl und den 20jährigen Phil. Wittner, die in der Nacht zum 27. September d. Is. zwei andere Män⸗ ner, die in Begleitung zweier Mädchen gingen, mit Steinen beworfen hatten. Es handelte ſich um den 24jährigen Küfer Kurt Köhler und einen ge⸗ wiſſen Dengel. Köhler wurde durch Steinwürfe ſo ſchwer getroffen, daß er an den Folgen einer Schä⸗ delzertrümmerung und einer Gehirnver⸗ letzung einige Tage nach dem Vorfall ſt ar b. Die beiden Angeklagten waren in der heutigen Verhandlung geſtändig, gaben aber an, nicht mehr geworfen zu haben, als Köhler und Dengel die Flucht ergriffen. Die Vernehmung einer großen Zahl Zeugen aus Kleinbockenheim brachte, da ſich immer wieder Widerſprüche ergaben, keine Klarheit itber den eigentlichen Hergang des Vorfalls. Der Staatsanwalt hielt die beiden Angeklagten der Tat überführt und beantragte gegen Sperl eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr ſechs Monaten, gegen Wittner eine ſolche von zwei Jahren. Nach dem Plaidoyer der beiden Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Weisbrot und Dr. Oſthelder, beide in Franken⸗ thal, zog ſich das Gericht zur Beratung zurück und verkündete dann folgendes Urteil: Sperl wird zu 14 Tagen Gefängnis verurteilt, die durch die Unterſuchungshaft als verbüßt gelten. Wittner erhält ein Jahr ſechs Monate Ge⸗ fängnis unter Aufrechterhaltung des Haftbefehls. Die Unterſuchungshaft wird mit zwei Monaten an⸗ gerechnet. Beiden Verurteilten wurden mildernde Umſtände zugebilligt. ———(—„— ng/ Nummer 562 n 141. Jah N Aus der Salz Rückgang des Ludwigshafener Index * Ludwigshafen, 3. Dez. Nach den Berechnungen des Amtes für Wirtſchaft und Statiſtik beträgt die Indexziffer für Ludwigshafen im November 1930 152,2. Nachdem die Ziffer des Vormonats 157, be⸗ trug, iſt ein Rückgang um 3,2) zu verzeichnen. Unwetterſchäden in der Rheinniederung * Leimersheim bei Germersheim, 2. Dez. Die Rheinwaldungen ſind durch das Unwetter ſchwer mitgenommen worden. Ueberall ſieht man in den Fluten des Vorflutgeländes entwurzelte und ent⸗ gipfelte Stämme aller Holz¾zarten. Die Stämme wurden in Eile durch Anhängen geſichert. Die Ster⸗ hölzer ſind dagegen zum Teil abgetrieben und bilden ein wüſtes Durcheinander in den Schlägen. Traurig ſieht es in den Feldern aus. Die Saaten ſind verloren und große Mengen eingemieteter Kar⸗ toffel⸗ und Futtervorräte haben durch das Waſſer ſchweren Schaden gelitten. Von dem die Rhein⸗ niederung umgebenden Steilufer aus erblickt man bis zu den Rheindämmen einen einzigen weiten See. Hier und da ragt aus dem Waſſer eine etwas erhöhte Fläche. Am auffälligſten iſt dieſes Bild im Bereiche des Michel baches von Leimersheim bis Sondernheim. Die fünf Bachläufe, die in das Bett des Michelbaches münden, brachten Waſſermaſſen, wie man es ſeit 1910 nicht mehr erlebte. Nur ging es diesmal noch raſcher. Kein Wunder. daß das Schöpfwerk Sondernheim trotz ſeiner her⸗ vorragenden großen Leiſtungsfähigkeit nicht hin⸗ reichte, um die Waſſermaſſen zu bewältigen. Groß ſind auch die in den Hauskellern angerichteten Schäden. Wiſſenſchaftlicher Prebigerverein der Pfalz * Kaiſerslautern, 2. Dez. Die Jahresverſamm⸗ lung des Wiſſenſchaftlichen Predigervereins der Pfalz fand in Kaiſerslautern ſtatt. Zunächſt ſprach Pfarrer Bergmann über das Ethos des prot. Pfarrers, wobei er die Nöten und Schwierigkeiten vor Augen führte, die ſich heutzutage dem Wirken des Pfarrers entgegenſtellten. Der Vorſtand der Oſtaſienmiſſion, Pfarrer Krück⸗Zweibrücken⸗Iy⸗ heim, behandelte Fragen der heutigen Miſſtonstätig⸗ keit. Oberkirchenrat Munzinger⸗ Landau er⸗ gänzte die Darlegungen durch perſönliche Erfah⸗ rungen in der Miſſionsarbeit. ——— NMleine Miileiſungen sw. Darmſtadt, 3. Dez. In der Nacht zum 3. Nov. wurden 6 Schafe im Geſamtwert von 300% aus einem Schafpferch unweit der Landesgrenze geſtohlen und im nahen Großoſtheimer Wald fachmänniſch ab⸗ geſchlachtet. Die Felle und die Eingeweide blieben am Schlachtort zurück, das Fleiſch, etwa 300360 Pfd. iſt vermutlich auf Fahrrädern oder in einem Kraft⸗ fahrzeug fortgeſchafft worden. Das Landeskriminal⸗ polizeiamt Darmſtadt intereſſiert ſich dafür, wo am 3. Nov. Perſonen geſehen oder angehalten worden ſind, die Fleiſch in obigen Mengen mitführten oder verkauften. * Baſel, 2. Dez. Hier machte eine Frau dem Leben ihrer zwei Kinder von fünf und zwei Jahren ſo⸗ wie dem ihrigen durch Einatmen von Gas ein Ende. Als ihr Mann morgens gegen 3 Uhr heim⸗ kehrte, fand er ſeine Frau und die Kinder tot vor. rga — Aber Wechſel,— nicht wahr, mein lieber Herr Hagen,— Wechſel brauchen Ihre idealen Zukunſts⸗ menſchen natürlich nicht einzulöſen? Zum Beiſpiel in den vier Tagen,— eintauſendzwohundertfünfzig Mark,— die Sie heute noch nicht ganz betſammen haben!—— Wenn nun die Zahlungen ausnehmend ſtockend eingingen,— man hatte manchmal ſolch dummes Zuſammentreffen, was dann? Die Bank konnte er nicht mehr in Anſpruch nehmen. Der ein⸗ geräumte Kredit war ohnhin bereits überſchritten, und ſie drängte auf Rückzahlung.„Das verdammte Geld!“ Hatte er es laut geſagt? „Horſt!“ Inge war hereingekommen, und er war ſo vergrübelt geweſen, daß er es nicht gemerkt hatte, Sie trat dicht zu ihm heran.„Was haſt du? Kann ich dir helfen?“. Er zwang ſich zu einem müden Lächeln.„Nein Maus.“ „Aber ich hab' doch ſoviel Geld auf meinem Spar⸗ kaſſenbuch. Wenn ich dem Juſtizrat ſage, daß er es dir geben ſoll..“ Er ſtreichelte ſie gerührt.„Ich danke dir für den guten Willen. Aber das hätte gar keinen Zweck. Es iſt auch nicht weiter ſchlimm“, lag erz; ſie ſollte ſich ihre Kindheit nicht unnütz mit Sorgen vergällen. „Man hat nur mal ſchlechte Laune, nicht wahr? Es gibt Aerger im Geſchäft. Dazu dieſes troſtloſe Wetter.“ Sie nickte, um ihm den Gefallen zu tun, aber in ihren klugen, dunklen Augen, die mit einem Aus⸗ druck faſt mütterlicher Beſorgnis auf ihm ruhten, las er, daß ſie ihm doch nicht glaubte. Er zog ſie auf ſein Knie. Zärtlich rieb ſie ihre Wange an der ſeinen, immer von unten nach oben.„Brr, Hocky“, ſtöhnte ſie lachend,„das kratzt wie ein Reibeiſen.“ Er fuhr ihr mit allen zehn Fingern in das weiche, aſchblonde Haar,„Warte, du Racker, jetzt halt' ich dich feſt!“ Sie lachten und neckten ſich und beſchwin⸗ delten ſich aus lauter Liebe. Nichts wurde dadurch anders, nichts beſſer. Dennoch ging er dann mit etwas leichterem Herzen hinunter. Da war ein Menſch, der mit jeder Faſer an ihm hing, ein Kind, das er ſchützen mußte. Er wußte, für wen er kämpfte. Das Hocken im Kontor war für ihn ſchon rein körperlich eine Qual. Seine geſunden, ſportgeſtühl⸗ ten Muskeln ſchmerzten vom Nichtstun. Und das Atmen verlernte man faſt ganz. Wie war das früher, da draußen in freier Weite, ſo herrlich ge⸗ weſen,— tief, tief die klare, reine Luft einzuſaugen, — Sauerſtoff, Sonnenenergie,— man fühlte ordent⸗ lich, wie das durch alle Adern ſtrömte, wie gierig das Blut die Kräfte aufſog! Leicht, wie ein Blatt am Baum, das in Luft und Licht ſich wiegt, hatte man ſich da gefühlt,— ohne Schwere, ohne Sorge, ohne Verantwortung— jung, ſo wundervoll jung,— wie die Pflanzen, die auch keine Aufgabe weiter haben, als zu wachſen und ſich zu entfalten. Und jetzt!— Einmal in der Woche ging er noch abends zum Tur⸗ nen, aber es machte ihm keine rechte Freude mehr, denn die Sorgen gingen mit.— Er hatte die Hand ſchon auf die Klinke der Kon⸗ tortür gelegt, als er ſich wieder umwandte. Nein, es war ihm im Augenblick nicht möglich, Teichgräber gegenüberzuſitzen. Dieſes ewige Heucheln und Ver⸗ ſteckſpielen ekelte ihn an. Man läuft wochenlang im Trott und tut alles, was nötig iſt. Aber dazwiſchen kommt dann mal ſo ein Tag, wo man das nicht kann, wo die Nerven rebellieren, wo der geknebelte innere Menſch hinter der gleichgültigen Alltags maske ſich aufreckt, Es war wohl auch ganz gut, wenn er ſich einmal unvermutet in der Weberei ſehen ließ.— Barhaupt und ohne Mantel, wie er war, ſchritt er über die aufgeweichten Wege des Gartens. Es regnete nicht mehr ſo ſtark. Die Tropfen fielen einzelner, größer, und vom blaßgrauen Himmel kam etwas Licht und ließ ſie glitzern, wie ſilberne Kugeln. Vielleicht kämpfte ſich die Sonne doch noch durch.— Plötzlich kam ihm der Einfall, ob man dort hinter den hohen Fenſtern ſein Kommen ſchon bemerkt haben mochte und— wie ſie ihn wohl nannten. Faſt jeder Chef, jeder Vorgeſetzte hat ja ſeinen Spitznamen. Das iſt eine harmloſe Rache für die Tatſache, daß man ſich unterordnen muß. Schon in der Schule fängt das mit den Uebernamen an. Meiſt iſt es eine Schwäche des Lehrers, eine kleine Lächerlichkeit, an die er ſich knüpft. Gehorchen müſſen wir dir, aber du ſtehſt doch nicht ſo hoch, daß wir uns nicht über dich luſtig ma⸗ chen können, hahaha. Wieviel Groll löſt ſich in Lachen auf. Es iſt die beſte Art, den Groll zu vernichten.— Ja, wie ſie ihn wohl nannten. Das übliche„Der Alte“ paßte ſo gar nicht zu ſeinen zweiundzwanzig Jahren. Hatte er beſondere Merkmale? Er war ausnehmend groß und ſtattlich gewachſen. Der Lange? Sehr vriginell wäre das auch nicht. Wie wenig man ſich doch ſelbſt kannte! Ihm wollte keine Eigenheit, keine Angewohnheit einfallen, die zu einem Spitznamen Anlaß geben konnten. Doch vielleicht war ihm der Zufall günſtig. Mit zwei Schritten nahm er die paar Stufen im Hausflur und trat raſch in den erſten Saal ein. Und er hatte Glück. Er fing noch die Worte auf:„Horos kommt!“ Sein alter, lieber Uebername von der Penne und vom Sport⸗ platz! Ganz warm wurde ihm ums Herz, ganz hei⸗ matlich. In den beiden hohen Sälen gingen die Webſtüßle, Er ſprach hie und da ein paar freundliche Worte, Das kam heute ganz von ſelbſt, doch fiel es ihm auch ſonſt nicht ſchwer, denn er ſtand von ſich aus jedem Menſchen frei und freundlich gegenüber. Klaſſen⸗ gegenſätze hatte er ſchon als Kind— zum Aerger ſei⸗ ner Mutter— nicht gekannt, und die Menſchen hatten auch damals bereits, je nach ihren perſönlichen Eigen⸗ ſchaften eine beſondere Rangordnung bei ihm gehabt, die mit ihrer ſozialen Stellung durchaus nicht immer zuſammenfiel. So hatte ſeine herzensgute, alte Kinderfrau viel höher bei ihm geſtanden, als der Onkel Profeſſor, der, wenn er ſchlechter Laune war, ſeinen Hund in grauſamer Weiſe verprügelte und den Fliegen die Flügel ausriß, damit ſie vor ihm, dem von der Gicht Geplagten, nichts voraushaben ſollten. Es fiel Horſt auch nicht ſchwer, das nötige Inter⸗ eſſe für die Weberei aufzubringen. Dazu nahm er die Arbeit an ſich viel zu ernſt. Auch im Lager fand er alles in muſterhafter Ord⸗ nung. Mehlhoſe, der Expedient, war ein noch jun⸗ ger, aber ſehr tüchtiger Menſch. Er hatte ein gutes, offenes Geſicht. Trotzdem— konnte man ihm trauen? Doch, doch, er wollte es tun! Ekelhaft, wie das Miß⸗ trauen, das die ſchlechten Erfahrungen in ſeine Seele geſtreut hatten, ſich doch in ihm ausbreitete! Als er wieder durch den Garten zurückging, hatte es aufgehört zu regnen. Zwiſchen den Wolken ſchim⸗ merte ſogar ein Stück mattblauer Himmel und ein linder Sonnenſchein ſtrich Horſt über Stirn, Wangen und Hände. Das weckte in ihm für ein paar Sekun⸗ den die Erinnerung an die zärtliche Berührung einer Mädchenhand, dieſes ſcheue ſanfte Streicheln ſeiner Finger. Warum hatte ſich ihm dieſes kleine, belangloſe Erlebnis ſo tief eingeprägt? [Fortſetzung folgt) Mittwoch, 3. Dezember 1930 e TSsCl der Neuen Mannheimer Zeitung Rheinſchiffahrt im November Keine Beſſerung der 1 e— Starke Flutwelle— Völliges oder teilweiſes Erliegen von Schiff⸗ fahrt und Umſchlag Bergſchleppgeſchäft nach wie vor beſonders ungünſtig— In Erwartung der Kohlenpreisermäßigung rückgängige Kohlentransporte Die Verkehrslage auf dem Rhein hat nach em richt der Niederrheiniſchen Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammer Duisburg Weſel zu Duisburg Ruhrort im Monat November in ihrer Geſamtheit keine Beſſerung erfahren. Vereinzelte Verkehrsſteigerungen wurden durch Ausfälle in anderen Verkehrsbeziehungen wieder ausgeglichen. Die Ende des Vormonats infolge Zurückhaltens der Reedereien leicht angezogenen Frach⸗ ten konnten ſich im Talverkehr angeſichts der gerin⸗ geren Verladungen, namentlich von Brennſtoffen zur Aus⸗ fuhr über die holländiſchen Häfen, nicht halten und gaben am 13. Nov. um 10 Pfg. nach. Auch zu Berg waren die Verfrachtungen gering, ohne daß jedoch die Frachtſätze eine Senkung erfuhren. Sonderlich die Kohlentransporte waren rück⸗ gängig. Dieſe Tatſache iſt als Auswirkung der ab 1. Dez. des Jahres vom Kohlenſyndikat angekündigten Kohlen⸗ preisermäßigung anzuſehen. Die Bezieher hielten mit ihren Abrufen zurück; doch wird im Monat Dezember bei den ermäßigten Preiſen mit einer Steigerung der Ver⸗ ladungen gerechnet. Die Zufuhr von Rotter da m bergwärts blieb in Erzen, Holz und Erden äußerſt ſchwach. In anderen Gütern, vor allem Getreide, fanden erhöhte Zufuhren ſtatt, ſodaß die Frachten von Rotterdam zu Berg erheblich ſtiegen. Dagegen wurde holländiſche Kohle in verhältnismäßig großen Mengen meiſtens für franzöſiſche und ſchweizer Rechnung über die Rheinwaſſer⸗ ſtraße nach Süddeutſchland verfrachtet. Die Verkehrsminderungen wirkten ſich auf das Fracht⸗ und Schleppgeſchäft aus und führten nach Erledigung der Zurch das Oktoberhochwaſſer unausgeführten Aufträge dazu, daß wiederum zahlreiche Kähne außer Be⸗ trieb geſetzt werden mußten. Nur kleinere und mitt⸗ lere Fahrzeuge waren etwas mehr gefragt. Auch das Schleppgeſchäft war ungenügend, ſodaß eine Reihe weiterer Schlepper ſtillgelegt werden mußte. Der außerordentlich hohe, für dieſe Jahreszeit anormale Waſſerſtand des Rheins am Ende des Monats be⸗ hinderte die Schiffahrt ſehr und brachte das Schleppgeſchäft ganz zum Erliegen. In Köln und Koblenz erreichte das Hochwaſſer am 24. November das dritte Fahrverbot, ſodaß die Schleppſchiffahrt nicht mehr ausgeübt werden durfte. Das Hochwaſſer überflutete in den Duisburg⸗Ruhr⸗ orter Häfen faſt ſämtliche Magazine, ſodaß die Kranver⸗ ladungen ganz zum Stillſtand kamen. Die Kipperverladun⸗ gen mußten erheblich eingeſchränkt werden da keine Schiffs⸗ bewegungen mehr ausgeführt werden konnten. In der Kanalſchiffahrt konnte die Strecke zwiſchen Schleuſe 1 und II nur von Kähnen bis zu 3 Meter Höhe benutzt wer⸗ den. Am 27. ds. Mis. konnte bei Sinken des Waſſerſtandes die Fahrt, zu Anfang auf einzelnen Strecken, wieder auf⸗ genommen werden. Die Lohn bewegung in der Rheinſchiffahrt iſt bislang noch zu keinem Abſchluß gekommen. Die Arbeitgeber lehnten bekanntlich den Schiedsſpruch ab. Am Oberrhein war die Schiffahrt im großen und ganzen, was die Waſſerverhältniſſe betrifft, günnſt eig. Nur an einigen Tagen um die Monatsmitte fand eine Unter⸗ Hrechung ſtatt. Damals wurde mit einer Wiederaufnahme der Fahrt nicht gerechnet und alle Maßnahmen getroffen, den Schiffsraum talwärts zu befördern, als ein erneutes plötzliches Steigen des Waſſers einſetzte. Wenn auch dann zeitweiſe der hohe Waſſerſtand zu einer Einſtellung der Schiffahrt zwang, erlaubte doch das im Gegenſatz zum Mit⸗ tel⸗ und Nieberrhein raſche Zurückgehen der Flut wieder die Fahrt oberhalb Mannheim bis Baſel. Der Verkehr hielt ſich auf der Höhe des Vormonats. Im Talverkehr gingen die Erztransporte in dieſem Monat zu Ende. Auf dem Hüninger Kanal entſtanden keine Verkehrs⸗ ſchwierigkeiten. Die Notierungen für den Rhein Ruhr ⸗Frach⸗ kenmarkt entſprachen der ſchon behandelten Verkehrs⸗ lage. In der Verkehrsbeziehung Rhein⸗Ruhrhäfen/ Mannheim wurden an der Schifferbörſe zu Duisburg⸗ Ruhrort wie am Ende des Vormonats 70 Pfg. je To. bei ganzer Lade⸗ und Löſchzeit notiert, bis am 27. die Notie⸗ rung auf 0,90„ für die letzten dret Werktage des Monats ſtieg. Ab Rhein⸗Herne⸗Kanal betrug die notierte Fracht ebenfalls wieder 85 Pfg. bis zum 21. ds. Mts., darauf trat am 25. eine Steigerung um 10 Pfg., am 27. eine weitere um 10 Pfg. ein. In der Verkehrsbeziehung Rhein⸗Ruhr⸗ häfen Rotterdam hielt ſich der Satz von 75 Pfg. ab Rheinzechenhäfen, 80 Pfg. ab Rhein⸗Ruhrhäfen und 1 l ab Rhein⸗Herne⸗Kanal je To. einſchließlich Schleppen bis zum 12. November. Dann erfolgte eine Ermäßigung um 10 Pfg. Die Schlepplohnnotierung an der Schifferbörſe für die Strecke Ruhrort Mannheim betrug bis zum 21. wiederum 4„10%, nach der dann am 29. folgenden Notierung 1,10 bis 20 A. Die Beſchäftigung der Speditions⸗ und Um⸗ ſchlags betriebe in den Duisburg⸗Ruhr⸗ orter Häfen war unbefriedigend. Im ganzen wurden die Anlagen jedoch nur mit 25—30 v. H. ihrer Leiſtungs⸗ fähigkeit ausgenutzt. Die Getreideankünfte hielten ſich auf der geringen Höhe des Vormonats, waren aber zum Teil noch höher als in der entſprechenden Zeit des Vor⸗ 19575 Die Lagerbeſtände haben eine Verminderung er⸗ ahren. Aquila AG. für Handels- und Induſtrie unternehmungen in Frankfurt Dividendenausfall (Eig. Dr.) Die Bilanzſitzung dieſer Holdinggeſell⸗ ſchaft des J. Adler jr.⸗Konzerns über das Ge⸗ ſchäftsjahr 1929/30(31. März) findet, wie wir erfahren, nächſten Montag ſtatt. Es iſt beabſichtigt, den gegen das Vorjahr verminderten Reingewinn(i. V. 247 962%) zu erhöhtem Vortrag und Rückſtellungen haupt⸗ ſächlich für Beteiligungen zu verwenden, ſodaß dieſes Mal das Ack. von 6 Mill./ gegenüber 6 v. H Dividende in den Vorjahren ohne Dividende bleibt. Zur Zeit iſt bei den Beteiligungsgeſellſchaften der Geſchäftsgan 9 ruhig. Man habe die langſamere Entwicklung jedoch durch Unkoſtenverminderung im allgemeinen ausgeglichen. * Eine eigene Kasko⸗ u. Trausportverſicherung der Rheinreedereien. Die großen Rheinſchiffahrtsgeſellſchaften beabſichtigen, eine eigene Kasko u. Transport⸗ verſicherungsgeſellſchaft zu gründen. Die Ver⸗ hondlungen zwiſchen den einzelnen Reedereien ſind über das Stadium der Vorbeſprechungen ſchon hinaus. Eine beſondere Kommiſſion arbeitet bereits an Einzelheiten des Geſellſchaftsvertrags, ſo daß damit zu rechnen iſt, daß die neue Verſicherungsgeſellſchaft im Laufe des nächſten Jahres ihre Tätigkeit aufnehmen wird, zumal die füh⸗ renden Rheinſchiffahrtsunternehmen mit Nachdruck auf eine Rationaliſierung ihrer Betriebe durch Zuſammen⸗ ſchluß und Intereſſengemeinſchaft hinarbeiten, wie die Ereigniſſe im Talſchlepp⸗ und Talkohlenverkehr beweiſen. Schließung oberbadiſcher Zigarrenfabriken wegen der Tabakbelaſtungen. Die neuen Zoll⸗ und Steuererhöhungen für die Tabakinduſtrie werfen auch in Oberbaden ihre Schatten voraus. So werden die Filialen Lörrach und Müllheim der ſchweizeriſchen Firma E. Follmer in Baſel geſchloſſen, die rd. 300 Arbeitskräfte beſchäftigten. In Merdingen wird der Filialbetrieb der Firma Steiert⸗ Gottenheim, der rd. 30 Arbeitern Verdienſt gab, ſtillgelegt. O Brauerei Schöfferhof⸗Binding⸗Bürgerbrän., e a. M.— Wieder 20 v. H. Dividende.(Eig. Dr.) Die Bilanzſitzung findet am 4. ds. Mkst ſtatt. Es ſoll, ſchon mit Rückſicht auf eine weitere Korrektur der Goldmarkumſtellung zugunſten der Aktionäre, für 1929/0 die unv. 20proz. Dividende beibehalten werden. Wichtige Vorgänge in der Zuckerinduftrie Am 4. Dezember ſollte in Brüſſel die inter⸗ nationale Zuckerkonferenz eröffnet werden, doch dürfte der Beginn einige Tage hinausgeſchoben werden. An der Konferenz nehmen auf der einen Seite die Rohr⸗ zuckerländer Java und Kuba teil, denen auf der anderen Seite die Rübenzuckerproduzenten Deutſchland, Polen, Tſchechoſlowakei, Ungarn, Belgien und evtl. auch England gegenüber ſtehen. Die kubaniſche Delegation ſteht ſehr ſtark unter amerikaniſchem Einfluß. Der Zweck dieſer Konferenz iſt, einen Weg zu finden, um die Ueberproduk⸗ E Abendbörſe hielten - LETT UI Abend-Ausgabe Nr. 562 tion an Zucker zu beſeitigen und dadurch gleichzeitig eine Hebung des ſtark geſunkenen Zuckerpreiſes zu ermöglichen. Der Weltpreis für Zucker bewegt ſich zurzeit für die mei⸗ ſten Produzenten unter, für nur wenige auf Höhe der Produktionskoſten. Nur die zollgeſchützten Rübenländer ſind für den Teil ihrer Produktion geſchützt, den ſie im Inland abſetzen können. Ihre Ausfuhr leidet genau ſo unter den niedrigen Preiſen. Die deutſche Delegation geht ohne be⸗ ſtimmte Marſchroute nach Brüſſel. Ihr Verhalten, ebenſo das der übrigen europäiſchen Länder wird ſich ganz danach richten, was ihnen von Kuba und Java vorgeſchlagen wird. Die Vertreter der Zuckerinduſtrie dieſer beiden Länder ſind zurzeit in Amſterdam verſam⸗ melt, um ſich untereinander einig zu werden. Kuba hat bekanntlich beſchloſſen, 1,5 Millionen Tonnen Zucker von der Ausfuhr zurückzuhalten. Falls ſich beide Länder da⸗ hin einigen, außerdem noch eine Reſtriktion in der Zuckererzeugung vorzunehmen, dürfte die Einigung mit den europäiſchen Ländern verhältnismäßig leicht fallen, da in Deutſchland ähnliche Maßnahmen bereits ebenfalls ge⸗ plant und in der Tſchechoſlowakei bereits durchgeführt ſind. Für die Lage der deutſchen Zuckerinduſtrie dürfte die ſoeben erlaſſene Notverordnung des Reichspräſidenten von größter Wichtigkeit ſein, da durch ſie auch das Han⸗ delsklaſſengeſetz erlaſſen worden iſt, das einen Zufſammen⸗ ſchluß der Zuckerinduſtrie zu einer Zwangsorganiſation möglich macht. Ob von dieſer Möglichkeit Gebrauch ge⸗ macht werden wird, hängt davon ab, ob die noch immer nicht abgeſchloſſenen Kontingentsverhandlungen jetzt be⸗ ſchleunigt durchgeführt werden. Dyckerhoff& Wioͤmann in Wiesbaden Biebrich Dividendenkürzung O(Eig. Dr.) Bei den in der AR.⸗Sitzung von Lenz u. Co. zu erwartenden Sanierungsbeſchlüſſen über Lenz u. Co. werden die mehrfachen Transaktionen zunächſt über die Muttergeſellſchaft, die AG. für Verkehrsweſen ſelbſt, laufen. Wieweit ſpäter die Dyckerhoff u. Widmann AG. hierbei eingeſchaltet wird, ſteht z. Zt. noch ni feſt. Jedenfalls ſind die früheren Konzentrationsgb⸗ ſichten durch Fuſion der Bauintereſſen des AG. Ver⸗ kehrsweſen⸗ Konzerns nicht mehr akut. In dem be⸗ kannten Konflilt zwiſchen dem ſrüheren und jetzigen Malo⸗ ritätsbeſitzer Held u. Franke A G. ſcheint ſich trotz eingeleiteter gerichtlicher Schritte nun doch eine Verſtändi⸗ gung vorzubereiten. Ueber die Situation bei der Dyckerhoff u. Widmann AG. erfohren wir weiter, daß alle Ge⸗ rüchte über Loslöſung aus dem 5.⸗G Verkehrs⸗ weſen abſolut unzutreffend ſind. Der. Kurs⸗ druck lag nicht in der inneren Struktur des Unterneh⸗ mens begründet. Vielmehr war ein größeres Paket Dyckerhoff ⸗ Aktien aus dem R hein land zu verkaufen, das aber nach einer inzwiſchen erfolgten Verſtändigung mit einer Großbank nicht mehr auf den offenen Börſen⸗ markt gelangen wird. In dem nun zu Ende gehenden Geſchäftsjahr 1930 hat die Geſellſchaft in einzelnen Abteilungen einen Umſatzrückgang zu verzeichnen, der teilweiſe anderweitig auch durch Auslandsaufträge ausgeglichen wurde. Wenn man ſich auch auf eine Diyi⸗ dendenkürzung einzurichten hat, ſo wird dieſe aller Vorausſicht nach aber höchſtens—3 v. H.(i. V. 10 v. H. Dividende) betragen. Effeltenmürkte auf Spezialbewegungen befeſtigt Vormittagsverkehr unſicher/ Börſenbeginn nicht einheitlich/ Verlauf ſchwankend Später ſtärkere Spezialbewegungen namentlich in Reichsbankanteilen und Salzdetfurth/ Schluß allgemein—3 v. H. über Anfang Mannheim freundlich Nach etwas ſchwächerem Anfang konnte ſich die Ten⸗ denz an der heutigen Börſe freundlich geſtalten; immerhin blieben die meiſten Induſtriekurſe etwas unter den geſtrigen Notierungen. Farben notierten 134. Feſter waren BBC. und Linoleum, ſchwächer Weſteregeln und Waldhof. Bankaktien blieben knapp behauptet. Verſiche⸗ rungsaktien waren unverändert. Am Rentenmarkt erhielt ſich das Intereſſe für Liquidatious⸗Pfandbriefe, von denen die der Rhein. Hypothekenbank auf 867 anzogen. Frankfurt widerſtandsfähig Im heutigen Vormittags verkehr Stimmung recht unſicher und die Tendenz neigte zur Schwäche. Vor allem war dies auf die Unſicherheit der politiſchen Situation zurückzuführen. Die Kurſe lagen zu⸗ meiſt bis 1 v. H. niedriger. Zum offiziellen Beginn jedoch wurde die allgemeine Lage wieder etwas b ger beurteilt und es machte ſich eine gewiſſe Zu⸗ verſicht bemerkbar, da man die Hoffnung hegt, daß die neuen Geſetze in jeder Beziehung ohne Reibung durch⸗ gebracht werden. Von Bankſeite wurden einige Käufe vorgenommen. Das Geſchäft nahm aber keinen größeren Umfang an, da Orders von Publikumsſeite und vom Ausland völlig fehlten. Bei recht wider⸗ ſt andsfähiger Tendenz war die Kursgeſtal⸗ tung jedoch nicht einheitlich. Der Markt erhielt eine Anregung durch eine eventuelle Ausdehnung des engliſchen Bergarbeiterſtreikes. Gegenüber der geſtrigen ſich die Gewinne und Verluſte Am Renten markt waren Schutzgebiete und Neubeſitzanleihe leicht erhöht. Altbeſitz eröffneten gehalten. Ausländer ſtill. Im Verlaufe ſtagnierte das Geſchäft faſt vollkommen, die Kurſe lagen jedoch unverändert. Nur Reichsbankanteile waren ſtärker geſucht und kamen mit plus 6,75 v. H. zur Notiz. Pfandbriefe ruhig, aber gut behauptet, teilweiſe etwas feſter. Am Geldmarkt erfuhr der Satz für Tagesgeld mit 5 v. H. eine Erleichterung. Am Deviſen markt lagen Deviſen gegen Reichsmark weiter ſchwächer. Berlin ſchwankend, im Verlauf feſt Nachdem Vormittags im Zuſammenhang mit dem Wiederzuſammentritt des Reichstages und auf Grund der herrſchenden innerpolitiſchen Ungeklärtheit ſeitens der Spekulation ſtärkſte Zurückhaltung geübt wurde, eröffnete die heutige Börſe in nicht ganz war die engen Grenzen. eee einheitlicher, aber nur zum Teil ſchwächerer Hal⸗ tung. Feſtere Auslandsmeldungen boten zwar der Tendenz eine gewiſſe Stütze, kleinere Verkäufe an einigen Märkten wirkten ſich jedoch kursmäßig aus. Im allgemeinen war die Umſatztätigkeit ſehr gering und wurde erſt im Verlaufe etwas größer. Für die Spekulation war ein Grund zu Deckungen gegeben, als ſich herausſtellte, daß die geſtrigen Abſchwächungen bei der Kundſchaft keine größere Abgabeneigung ausgelöſt hatten. Gleich nach den erſten Kurſen wurde es all⸗ gemein freundlicher, da man die politiſche Situa⸗ tion günſtiaer beurteilte. Die Feſtigkeit, beſonders der Reichsbankanteile, die im Zuſammenhang ſteht mit der für die nächſte Woche dann ſchon zu erwarten⸗ den Ausſchreibung des übertrug ſich auch Spezialwerten Anleihen lagen ruhig, Pfandbriefe ſtill, bis etwa 7 v. H. nach. bekannten Gratisbezugsrechtes, auf die übrigen Märkte und führte bet zu Gewinnen bis zu—2½ v. H. Ausländer zumeiſt behauptet. Reichsſchuldbuchforderungen gaben Die Geldſätze waren kaum ver⸗ ändert; Tagesgeld nannte man mit—8, Monatsgeld mit 6½%—8 und Warenwechſel mit ca. 5½ v. H. Nachdem daun ſpäter die höheren Kurſe teilweiſe zu Gewinn mit⸗ nahmen benutzt worden waren, ſetzte gegen 71 Uhr eine neue Aufwärtsbewegung ein, und die Tendenz wurde wieder ausgeſprochen feſt. Reichsbankanteile gingen 7 v. H. über Anfang um und Salzdetfurthaktien lagen ca. 5 v. H. höher. Dewviſen gegen Reichsmark lagen welter ſchwach, der Dollar notierte.1930 noch.1935. Von den een Valuten waren London und Holland ſehr jeſt, nach.8548 bzw. 40.25 nach 40.24, Paris ſchwächer, 393 nach 3936, Schweiz ebenfalls angeboten 19.37 noch 19.37%, alles Newyorker Uſance. Spanien geſchäftslos 43,10 gegen London. Swapſätze Dollar gegen Reichsmark niedriger, auf einen Monat 75 nach 80 Stellen und auf drei Monate 195 nach 200 Stellen. Der Kaſſamarkt zeigte unausgeglichene Haltung. Privatdiskonte wurden heute eher mehr als geſtern angeboten, trotzdem blieb der Satz unverändert. Reichs⸗ wechſel gingen dagegen nicht um. Im weiteren Ver⸗ lauf der Börſe kam zu den bereits erwähnten Spezial⸗ bewegungen der Reichsbank und Salzdetfurth⸗Aktien eine kräftige Steigerung von Hamburg⸗Süd, Conti Gummi und Schultheiß⸗Aktien. Aber auch ſonſt e eee die Papiere überwiegend 1 bis 3 v. H. über An⸗ fang. Die Stimmung blieb auf weitere Deckungen ſehr freundlich. a g f 0 2 8. 2 8 Aktlen und Auslandsanlelhen in Prozenten 1 1 90 N. 905 m 5 a dez. Bremer Wolle 129,5 129,0 Hirſchderg Leder 79,75 90,— Schudert& Salzet 141,7 140,0 Weſteregeintuckal 1572 2280 Kursze el der euen annhei er Tetung dei Stücke-Notierungen in Mark je Stück Sade 1 9125 8 0 ae. 1 5 5 5 Saule C0. 122, 1232] Weſtf. Eiſen 18 5 9155 uderus Eiſenw. 31.15 50, ohenlohe-Werke 57.— 57.— Schultheiß.. 175,0 174.0] Wicking⸗Cement 0 2. 3. 95—— 8. 2. 8. hi 5 398———.— Mannheimer Effektenbdörse Otavt- Minen 35,— 35.— Konſerven Braun 28 27 35.— Schuß. Berneie 28,75 25.75 4% Türk. Ad. Am,—.——.— Sparlott. Waſſer 82.— 838,— 80 8 a 2250 29.— Segan Strumpf 18.— 18. Wiſſener metal 87.— 86.— 2 3 2 3. Phönix Bergbau—,——.— Kraus& Co. Lock 79.50 78.— Aae 135.0 5 70 4975„Bagd.⸗Eiſ.! 8 85 8181 Feser 50.50 49.— a„ JE Guß N 3 üdd. Zucker ö. Gelſenk. 48.— 48.— Ilſe Bergban Si„6.— 70.„,.. % Bad. St.⸗U. 2 78.— 18..⸗G. f. 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Ditz.———.—Geiling& Co. Niederlauſ Noble 1095 109 8 Aug Lokalb. e 1180 Nansfelde. 0785 94— Reds eig.. 105 lde Heper-8. 1440 1440 5 e 8 d e e e e e e e e e e e ee e e e eee ee e e e eee e Feſtwb.—.— 1. oden⸗C. 0. Farb 2 1 5. 5„* enſchow. 5 e„Wende 26 80 50 40.— Dauner Lenz. 8325 2250 Rürere ele. 48.80 47.— Industrie- Aktien. 85 Sb N 98 a 170 2 % Grkr. M. abg.—.——.] Wiener Bankver. 9,75 inmech. Jetter 50,— 48,25 Deutſche Erdöl 63, 5 ütgerswerke 40. N 8 Gerresheim. Glas 80.— 1 a 2 70.—Hanſa Damp 2 er bedarf. 1 8% Nb.-.-on. 68.— 69.— Württ. Notenbk. 1850 135.0 Feil Sulden 90.——.— Ot. Goſd u. Silber 8 7 129.5 Schuckert 125.0 128.2 e—— 10.0 Gel. f. elektr, Um. 1186 1198 8 Koppel 15 1585 4 Loypvd 55 80 15 85 8 1 9 8 rankf Gas 117.0 1170 Dt Linol 108,0 109,2 S 7 A ler.—* a f 8 renſt opp 5 2% Bad. Rom. 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Portl Z. 1897 1040 5 ug 88.10 8 50 Montan-Aktien 50 Salemer, Pai 72.50 78.50 Festverzinsliche Werte] 8% Rogdenrentd.89 6,88 84558 ſeartahn 8880 84.50 un.— 5 1 8 9 85 1 e 1065 875 e 1220 1250 %% 20 2 55 1 197.0 197.. ahr. Spiegelglas g,„ ann, M. Egeſt.—,— gg. oſitzet Zucker 5 1 5 2 88,75 ucter l ..0 id 65.— 65, 1 0 S2 1 Holzverkohl.⸗ Id Cetdanleide 0 88.50 8% Landſch. Neg.. 9 66.50 68.— ba.⸗Wien Gum. 50.— 50.— Rudtforth. Ferd..—.— Elektrizitäts- Ble 1110—.— Schulth⸗Pazenb. 144 117 Bank Aktien Jiſe 895 St u.. 1670 Inag Erlangen. 82.— 82.— 8% Reichsanl. 27 52.10 86,25 5% Mexikaner 13.50 18.75 Bergmann Elekt 126,5 128,5 Harkort StPr.—.—. Rütgerswerke. 45.75 47.— El. Licht u. 9 5 121.5 12155 Siemens Halske 184, 2805 Allg. D. Creditd 97.— 97. 5 N G1. UM. 30.15 30,.— Diſch. Aplöſgſch.! 80 51.90 4½% Oeſt. Schaß 35,— 35.— Berlin Gubener 149,0 149.0 Harpener Bergb. 83,.— 82,— Sachſenwerk.. 78.50 78.50 Eſſener Steinke Svenska. 2775 295, Babiſche Bank 1830 0 130.0 Kall Aſchersteden 158.0—.— ohne Ablöſgrecht 6,7 6,4%„ Goldrenſe—.— 25,80 Gerl. Karls. Ind 40,50 48,50. 5 62.— 81.50 Süchl. Gußſtabi. 67.— 68,.— J. c Farben 1355 142 Leonhard Tie 55 85 Kalt Salzdetfurth 288.5 280,5 Ramm Kalſersl.—.— 5„Nionen—.— 1, Berliner Maſchd. 31.— 81.50 Heilmann Imm.—.— 32.— Salzdetfurth. 236,0 238.0 Feldmühle.. 111,5 113.2 Ber. Stah werke Batmer Bontver, 10,0 1010 Kalt Weſteregeln 186.5 158,5 Farſtadt Rud. 34.50—.—% Bad, Koplen e tonv. Rente.50 1 45 Braunk. u. Briken 135.5 185,0 Hilpert Maſch. 93.— 83.— Sarotti:. 102.5 100.0 Feten& Guin 92.50 94,0 Weſteregel Alkali Dapyr. Byp. u. Wb.—— 121.7] Klöckner 70.15—,[Klein. Sch.& Beck 112.0 113,0 8% Grkr. My. R. 14.05 13,75 40570 Stlb.⸗R.—.—.65 Br.⸗Beſigh. Oelf 46.— 46.25 Hindrich 3 KAuff. 60,50 59. Schleſ. Elekt. Gas 109.5 109.0 Gelſenk. Bergwk. 88.75 88,25 Zellſtoff Waldhof 10 Tom. u. Brſpald, 112.5 112,5 Mannesm. Röör.—.— 89.— Knorr. Hellbr. 160,5 150 c 8% Prß. Kalfanl. 760 7,60 4½%„ Bap.⸗R.—., Bremet Bulkan 1000 1000 Hirſch Kupfer 9 8 1170 Huge Schneidet. 68,50 69,— Sesfürel... 14,7 114, Siavia Minen r————ñ ͤ 5 5 5 Fw.. „„9j5SFCCCCC00 Mittwoch, 3. Dezember 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 562. N Berli D 85 15 8 i Bremer Baumwolle vom 3. Deg.(Eig. Dr.) Amerik. 8 5 niv. Stand. Miödl.(Schluß): 11,67.. A mer Svisen Veruhigter Brotgetreidemarkt 55 Malte Metallböͤrſen Liverpooler Baumwollkurſe vom 3. Dez.(Eig. Dr. Ulskontsätes: fleſchsbank 5, Lombard 8, prlvat 4% v. H. 5 14 dh Stand. Midol⸗ 9 55 f 1 5 5 0 ——— 5———— e 2 242 555; März(31) 578; Mai(31) 588; Juli(81) 597; 4. 2 Amtlich in R⸗M für 2. Dezember 3. Dezember Parität Dist e e behaup tet oggen in guten Qualitäten gefragt 600; Dez.(30)—; Jan.(52)—; Tendenz ruhig. Mitte —. 5 1 5 5— ehlgeſchäft belebter/ Hafer befeſtigt, Gerſte 15 ehauptet/ Willige Metallmärkte Fon. 55 März(31) 570; Mai(31) 581; Maar 15 N 5 8 5 5 8 5 Okt.(81) 601; Dez. 0 855; Jan.(82) 611; März d 100 Gulden 168,54 168 88 163,53 168,92 168,48 3 1 5 5 a 1 1 455 855.427] 5,437.445 0 Berliner Produktenbörſe v. 3. Dez.(Eig. Dr.) Mai 1975097; Gerſte 198220, 1458840. 555 1 619; Mai(82) 624, Juli(32) 627; Loco 575; ruhig. 0 7„ 5 88, 5 8„50—58—* 8 150 en 9135 1 955 8 Nachdem die Regierungsmaßnahmen zum Schutze der U Nes 183, 1 20,557 ſietig, 5 75 Berliner Meſallbörse vom 3. Dezember 1930 Helſingfors 18 10.54 10.56 10,541] 10.581] 19.512 0 Landwirtſchaft nunmehr bekannt geworden ſind— auch der genmehl 24,5027, 25, feſt; Balzentleie 1016,25, ſteigend;— 95 1 775 3 8 1725 7155 5 Zollſatz für Futtergerſte dürfte heute nachmittag amtlich be⸗] Rogenkleie—9, 50, ſehr ſeſt; Viltoriaerbſen 24—31; Kleine Kupfer 9 Ble Zint Aobeubagen 100 kr 1120 112.28 1120 11.25 112 fannt werden— hat ſich am Produktenmarkte nach der Spelſeerbſen 283; Futlererbſen 1031; Peluſchken 2 e Liſſabon loockskudo 16.81 18,85 18,81 18,35 17,8 8 geſtrigen Nervoſität eine gewiſſe Beruhigung geltend bis 21; Ackerbohnen 1—18; Wicken 18—21; Raps kuchen Januar.]—.— 880 8 8. ,. enz Haie,'nen 118,43 181.455, 118.4 143716445 7 gemacht. Das Inlands angebot von Brotgetreide 279 nd Keinkuchen 11 18889, Frockenſchnidel uso i e a Been ke rene es fe 4 4 4 bieitt gering Weizen, der geßern zur Schwäche einheitlich. ache 1830—18.00; ald. Lenden un, me. d 0 21. 9 8 eſen fff)JfJVTJTJVfVfTTfVTfThVCTVCCVTCdc Frankfurter Propnktenbörſe vom 3. Dez.(Eig. Dr) Jun.. 870 880— 325%. 4 8 dann e 470 4% 40 00 6 meldungen und auf Grund der Tatſache, daß der hohe Weizen 285; Roggen 175; Sommergerſte für Brauzwecke Jul 97.50 86,75—— 31.25 30,500— 81.50 88.50 feſt. Stockholm.. 100 Kr. 112,42 112,84 112,40 112.62 112,05 3,5 Zoll und Vermahlungszwang den Preiſen einen guten Halt 208—215; Hafer(inlünd.) 160; Weizenmehl ſüdd. Spezial 0 Auguſt.—.— 87.50 85,75—— 31.5—.— 81,78 30,75 ab⸗ Wien 100 Schilling 59.97 53.09 53,95 39,07 56.7) 5½5 bieten, behauptet. Im Lieferungsgeſchäft waren—2 4 40,7842; dto. niederhein. 40, 75.41, 75; Roggenmehl 27 bis 1 5 4 97.— 5——.— 81.8286,—.—[82 8. Ver⸗ Ungarn 100 P2500“ 78,25 73,3 78,22 75,38 72,89.5 höhere Preiſe durchzuholen. Roggen blieb i t 287 Weizenkleie 9,25.—9,50; Erbſen 8,75; alles für die 1 8275 21 889,0—.— 8225 80 6 Suenos-Aires 1 Peſ. 15,434.43 1434.433.786 7 9 98 9 n guten 100 0 Tendenz feſt, Wei en ruht Rov.—.— 9725 97.—.— 31,50 39,50—.— 32.25 381.75 10 5 Canada 1 Can. Doll. 4,189 4,197 4,188 47188176 Qualitäten von Mühlen und Reporteuren gefragt und„Nitterbamer G2 elreibekürſe n Dez.(Eig. Dr.) Dezemb.], 86,50 86 25—— 81.29.00—— 28, 2845 ajo⸗ Japan... 1 Hen].078].00].949].032] 1938 65,11 wurde wiederum—2/ höher bewertet. Es zeigte ſich, daß 7 Elektrolytkupfer prompt 114,50] Antimon Regulus 84,.— /58.— trotz 1ägypt. fd. 20,86 20,80 20,88 20,80 20,91— 7 5 3 9 85 3 2 5(in Hfl. p. 100 Kg.), 1 5.47; März Orig. Hüttenaluminium 170,— Silb 2 K 47.80/ 49,80 10 N ö g 5 infolge der ungünſtigen Lagerverhältniſſe, die Qualitäten.7% Mai 5,927; Jukt 6,17%; Mais(in Hfl. p. Laſt l 174.— G51 b de ee 1 5— 3 London 1 20,333 20,878] 20.387 20.377 20,388 3 doch gelitten haben. Der größte Teil der heute beſichtigten 9 Kg.] Jan. 97,50; März 100,75; Mai 102,25; Juli 104,50 l Küttenzinn 89 v 3 Platin dio. 1 8 8,— 1 Nem Vork. bnd 9415 8415 9415 15 95030 7 810 Tonnen entſprach nicht den Bedingungen des handels⸗ e Liverposler Getreidekurſe vom 3. Dez.(Eig. Dr.) Rein Nickel, 5870 380.—] Preiſe(ohne Gbermetaueh prs 100 50 15 ien 80 CV rechtlichen Lieferungsgeſchäftes. Der Sieferungsmarkt war Miss 5 K 449850 955 1 N 91 117 Londoner e vom 3. Dezember 1930 N 82 9** 5 1.8K— 5 95 135 unter Deckungen um bis 277. befeſtigt. Das Mehl fest Dez..114; Mär.25 Mai.%; Mehk 1 Metalle in E pro To. Silber Unze E(187/70 fein ſtand), Platin Unze 8 neh⸗ geſchäft hatte ſich etwas belebt, höhere Preiſe waren Magdeburger Zu erterminbörſe vom 3. Dez.(Eig. Kupfer, Standardſ 59,25 Zinn, Standart 114,1] Aluminium—.— ket ledoch nur für Roggenmehle durchzuſetzen. Hafer bei ver- Dr). Jan. 31 6,40 B 0,5 G; März 31 6,560 B 6,55 G; Mongte 4 25 Monate 15, Antimon—.— en, 0 Nienberge Hopfenbericht vom 2. Dez. 20 Ballen ringertem Angebot befeſtigt. Gerſte gut behauptet. Mai 31 6,70 8 8,05 G; Juli 51 7,00 B 0,5 G; Okt. 31 1 8550 S 1197 e 22565 Ang ee, Fabnzuſubr, on Ballen Nundzufube d. Baller, Una.„ Amtlich nattert wurden: Weizen el. een ſetia; de; zn 8 75 4 es 0 00 5 05 c Tendend mal det ſeler en 81,5 Saas 1137 Nalfemer, 1380 en FPreiſe: Hallertauer 50—95; Spalter 60—67; Tett⸗ 263,50—63; März 278.277; Mai 287.50—86.50; Roggen 158] Gemahl. Mehl'is prompt per 10 Tage 25,25 Dez. eng ſpeets. Blei auzländ. 15,5 Nickel 5 3 üben danger 90 A. Tendenz: unberändert. bis 160, feſt; Dez. 178,50 79,50 78,50; März 191,50 u. Br.; 25,5; Tendenz Abi, ee 555 Zink gewöhnlich 14.25 12— nen, räge v i⸗ aller . H. a 5 Siaii besonderer Anzeige Nach kurzem, aber schwerem Krankenlager ist gestern abend der Präsident der Handwerks- 5 9 kammer und Vorsitzende des Badischen Handwerkskammertags und des Badischen Handwerkstags Gestern abend entschlief sanft nach kurzem, schweren Leiden mein lieber Mann, unser lieber Vater Herr Stadtrat Jakob Crohg Stadtrat Jakob Croßg Hal⸗ 5 5.. im Alter von 63 Jahren. denz verschieden. Das Leben des uns so unerwartet entrissenen Präsidenten, der seit 1913 an der N 13 Spitze der Kammer stand, ist voll Mühe und Arbeit für seinen über alles geliebten Handwerker- Mannheim(D 4, 13), den 3. Dezember 1930. erſt stand und für die Allgemeinheit gewesen. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 15 Als Meister, nicht nur in seinem Berufe, vornehm im Handeln und in der Gesinnung, hat Amamdla Grog ßere er sich weit über die Kreise des Handwerks und unseres badischen Heimatlandes hinaus Achtung geb. Bürck und Anerkennung erworben.. I as badische Handwer nken seines vortrefflichen rers in ren halten. 5 5 Das badische Handwerk wird das Andenke trefflichen Füh Eh halt Die Feuerbestattung findet am Freitag, den 5. Dezbr. 1930, nachm. Mannheim, den 3. Dezember 1930..30 Uhr statt.— Von Kondolenzbesüchen bitte absehen zu wollen. Handwerkskammer 1 für die Kreise Mannheim, Heidelberg u. Mosbach i..: Schneider Eiermann Aiden die eigehem ingo die Qualitätsmaſchine für Ihren perſönlichen Bedarſ“. Spezial⸗Preiſe für 3 Monate. 15458 ſlemington Büromaschinen ges. m. b.., 8 e Die vom Stadtrat Mannheim beantragte Neu⸗ einteilung der auf Gemarkung een [Feudenheim gelegenen Grundſtücke gb. Nr. 21 948, 21 968/1, 21948, 21 943, 21 958/, 21 988/ 21 946, 21 968, 21 942, 21 92⁴, 21 925, 21 920 8. Die Feuerbestattung findet Freitag, den 5. Dezember, nachmittags ½3 Uhr im Krematorium in Mannheim statt. 2¹ 944, 21945, 21 947a, 21954 a, 21 948/1, 21 948/, 21955 a, 21 957a, 21 957b, 21 962, 21 9624 und 21 778b wird hiermit nach Maßgabe des darüber entworfenen, vom Stadtrat genehmigten und mit entſprechendem diesſeitigen Vermerk ver⸗ ſehenen Planes vom 25. Februar 1980 aufgrund 9 N reif erklärt. langjähriger Obermeister Berufsstandes war. NMachrul 5 Herr Metzgermeister Jakob Crog Direktor der Südd. FTetischmelze e. C. m. b. H. Mannheim Stadtrat und Hamdwerleskammer- Präsident Vorsitzender des Bezirlsvereins Baden i. D. Fl. V. Vorstandsmiiglied im Deuischen Fleischer- Verband Vorstandsmiiglied des Verbandes Sudd. Haute ververiungen Ehrenmiiglied der Gesangsabieilung der Fleischer- Innung Mannheim am Dienstag, den 2. Dezember 1930, abends gegen 9 Uhr nach kurzer, schwerer Krankheit unerwartet für uns Alle in ein besseres Jenseits abberufen wurde. In tiefer Trauer stehen wir an der Bahre unseres lieben Freundes, dem Führer im badischen Fleischergewerbe, der jahrzehntelang ein eifriger Vertreter und Förderer unseres 5 Mannheim, den 3. Dezember 1930 In tiefer Trauer: Unseren Mitgliedern und Freunden, den Organisationen des Deutschen Fleischergewerbes und ihren Mitgliedern auf diesem Wege die tiefschmerzliche Mitteilung, daß unser allverehrter N Mit Herrn Stadtrat Groß sinkt ein würdiger Repräsentant des deutschen Handwerks, des . badischen und deutschen Fleischergewerbes, ein lauterer Charakter und guter Mensch, ins Grab. 8 Unvergessen wird sein Andenken in unseren Kreisen bleiben. mitgeschaffenen Einrichtungen unseres Berufsstandes. Er wird fortleben in den von ihm Bezirksverein Baden im Deutschen Heischer- Verband Heischer- Innung Mannheim Fücdd. Tettischmelze e. G. m. b. H. Mannheim EVG. Einkaufs- und Verwertungs-CGenossenschalt der Heischer- Innung Mannbeim Mannbeimer Schlachtvieh-Versicherung hiesigen Krematorium aus statt. Die Einäscherung findet am Freitag, den 5. Dezember 1930, nachmittags ½3 Uhr vom 16878 Als Zeitpunkt für den Uebergang des Eigen⸗ 1 und der Rechte oritter Perſonen wird der 1. Januar 1931 beſtimmt. 19 Karlsruhe, den 25. November 1930. Der Miniſter des Innern Im Auftrag gez. Stürzenacker. o Sehannimachung! G Grose te Versteigerung im elgenen Auktionssaal B 6, 20 Enge Planken 1 versteigere ieh aus versch., hochherrsch. 5 Besitz, erbteilungshalber ete. öffentlich 5 meistbietend: 1 komplettes Wehn zimmer, 1 Klavier, 1 Geige. 107 4 5 Ba- rockschrank, Baroekschreilbfisch, Ba- rocksplegel mit Konsole, Biedermeier- möbel, Renaissance- Sitzmöbel, Polster möbel, modern u antik, Kleiderschrank, Sofas, Sessel, Stühle, Perserbrücken, Tep piche, Porzellan, Kristall, Bronzen, Zinn. Damen- und Herrenuhren, Ringe, Bril lantschmuck, antike Decken, Stickereien, Brokate, viele Haushaltungs- und 0 Kunstgegenstände. Pruchtvolle Weihnachts- Geschenke! 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