. Rkrat und auch ſonſt da und dort gemacht hat, wird Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, 8e Luiſenſtraße 1.— Fe Hauptſtraße 63, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. heimer Zeitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗ Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 4. Dezember 1030 141. Jahrgang— Nr. 563 Der Verlauf der gestrigen Reichstagsſitzung Aeberraſchend ruhiger Verlauf— Nur Ruhe vor dem Sturm?— Gedämpfter Optimismus in der Rede Dietrichs Die große politiſche Aussprache Sie beginnt heute im Reichstag Jede Fraktion hat 3 Stunden Redezeit Appell an die Vernunft Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 4. Dez. Der kurze, aber bedeutungsvolle Tagungs⸗ abschnitt, zu dem ſich der Reichstag am Mittwoch verſammelte, iſt in ſeinem Beginn überraſchend tuhig verlaufen. Die Oppoſition hat das ſehr Hare und in ſeiner Prägnanz umſo eindringlichere Referat des Reichsfinanzminiſters über den Etat 1931 faſt widerſpruchslos hingenommen. Nur ganz bhereinzelt kam es zu Unterbrechungen, und Präſi⸗ dent Löbe hatte kaum Anlaß zum Einſchreiten. Aber dieſe äußere Ruhe darf nicht darüber täuſchen, 1 daß die Stimmung im Parlament gedrückt iſt und daß man den Ereigniſſen der nächſten Tage mit nervöſer Spannung entgegenſieht. Zu der allgemeinen Unſicherheit haben nicht zuletzt zuch Gerüchte beigetragen, nach denen es in der Volkspartei wieder einmal gären ſoll. Tatſächlich ſind bei der Beratung der Notverordnung in der Fraktion neue ſchwere Bedenken aufgetaucht, die ſich inſonderheit gegen die Tabakſteuer, da⸗ neben wohl auch gegen die Reformen auf ljuriſtiſchem Gebiet richten. Daß aus ſolcher oppositionellen Anwandlung heraus ſich ein ernſter Konflikt ergeben konnte, wird man doch füglich be⸗ zweifeln dürfen, nachdem der Fraktionsführer Dingeldey die Stellung der Partei zur Regie⸗ rung und zum Sanierungsprogramm in der Montag⸗ ſizung des Zentralvorſtandes mit, wie uns ſcheinen will, hinreichender Deutlichkeit umriſſen hat. In ſeiner einſtündigen Rede hat der Miniſter Dietrich ſenſationelle Neuigkeiten nicht vorgebracht, und nach einen ausführlichen Darlegungen, die er im Reichs⸗ niemand das von ihm erwartet haben. Dennoch wird ihm Anerkennung zu zollen ſein für das einpräg⸗ ſame Bild, das er vom Stand der deutſchen Finan⸗ zen entrollte. Natürlich zog er auch die Notver⸗ ordnung in den Kreis ſeiner Betrachtungen ein, da ſie ja erſt eigentlich die Vorausſetzungen eines ehrlichen Budgets liefert. Der Hauptfehler, genauer das unverzeihliche Verſchulden der Reichsfinanzpoli⸗ lik der letzten fünf Jahre lag darin, daß man auf der Ausgabenſeite von Jahr zu Jahr neue Belaſtun⸗ gen häufte, ohne gleichzeitig ſich ſonderlich um die Deckung zu ſorgen, daß man leichtfertig die Spar⸗ töpfe leerte und ſo ziemlich alles getan hat, um eine Reform an Haupt und Gliedern zu erſchweren. Es bleibt Dietrichs hiſtoriſches Verdienſt, mit dieſen Methoden energiſch und, wie wir hoffen, ein für alle⸗ mal Schluß gemacht zu haben. Dafür gebührte ihm eigentlich der Dank der Nation, und es berührt eini⸗ germaßen ſeltſam, daß man unter der Notverord⸗ nung, die ſein ureigenſtes Werk iſt, die von ihm in monatelanger Arbeit in mancher durchwachten Nacht hergeſtellt wurde, ſeinen Namen vergeblich ſucht. Der Etat von 1931 iſt charakteriſiert durch die weitgehende Droſſelung der Ausgaben auf der einen und den Verzicht auf neue Ein⸗ nahmen auf der anderen Seite. Gegen dieſen Grundſatz wird allerdings verſtoßen durch die auch in ihrer gemilderten Form unerfreu⸗ lice Tabakſteuer. Von entſcheidender Bedeutung für die künftige Geſtalt des Haushalts iſt die Herausnahme des ungewiſſen Faktors der Ar⸗ beitsloſenverſicherung, von dem Dietrich nachwies, daß er bislang die Haupturſache der Ver⸗ wirrung geweſen ſei. Einen ſicheren Erfolg, deſſen ſinanzielle Auswirkungen ſich ſchon ſehr bald fühl⸗ bar machen werden, verſpricht ſich der Miniſter von der Steuervereinfachung. Beſonders ein⸗ hehend verbreitete er ſich über das finanzielle Ver⸗ hältnis des Reiches zu den Ländern und ver⸗ wahrte ſich bei der Gelegenheit gegen den Vorwurf, er ſet darauf aus, die Selbſtändigkeit der Länder zu unterminieren. Der endgültige Finanzausgleich werde den Gegenbeweis erbringen. Der Schluß des ebenſo überſichtlichen wie er⸗ ſchöpfenden Expoſes atmete N gedämpften Optimismus. Tröſtlich die Zuſicherung, daß Kaſſenſchwierigkeiten fürs Erſte nicht zu erwarten ſeien, daß wir zu ge⸗ ordneten Verhältniſſen und zur Wiederherſtellung Drahtbericht unſeres Berliner Büros U Berlin, 4. Dez. In der heute mittag im Reichstag beginnenden großen politiſchen Debatte, in der auch aller Wahr⸗ ſcheinlichkeit nach der Reichskanzler das Wort ergreifen wird, ſind jeder Fraktion drei Stunden Redezeit zugebilligt. Im allgemeinen werden die einzelnen Parteien drei Redner vor⸗ ſchicken, einen politiſchen und zwei Sachreferenten. Den Reigen leitet der Sozialdemokrat Keil ein, für die Deutſchnationalen werden Dr. Bang, von Freytagh⸗Loringhoven und Hergt ſprechen, für die Nationalſozialiſten zunächſt Herr Feder, für die Volkspartei Cremer, für das Zentrum Dr. Kaas, Erſing und Dr. Bürger, für die Wirtſchaftspartei wird der Fraktionsvor⸗ ſitzende u. Bäckermeiſter Drewitz das Wort nehmen, für die Bayr. Volkspartei wird Ruch, für die Land⸗ volkpartei Dr. Gerike und für den Chriſtl.⸗Soz. Volksdienſt ſchließlich Rippel und M u m m ſprechen. Wie die Fraktionen der meiſten anderen Parteien, beſchäftigte ſich geſtern auch die der Sozialdemokraten in mehrſtündiger Aus⸗ ſprache mit dem Etat und der Notverordnung. Die Weiterberatung wurde auf Freitag vertagt. Die ſozialdemokratiſche Fraktion hat auch noch keine Entſcheidung darüber getroffen, ob ſie einen Antrag auf Ueberweiſung der Notverorönung an den Haushaltsausſchuß ſtellen wird. Der Kanzler hat zudem geſtern in der Frak⸗ tionsſitzung des Zentrums noch einmal mit aller Deutlichkeit erklärt, daß der Reichstag noch in dieſer Woche über Annahme oder Ablehnung der Notverordnung ſich ent⸗ ſcheiden müſſe. Er hat dann abermals hervorgehoben, daß die neue Notverordnung mit der alten ein geſchloſſenes Ganzes bildet und Aenderungen nicht vorgenommen werden könnten. Die„Germania“ ſchließt ihre Betrachtungen über die politiſche Lage mit folgenden Feſtſtellungen, denen angeſichts der engen Bezie⸗ hungen des Blattes zum Kanzler wohl, wir möchten ſagen, programmatiſche Bedeutung zukommt: „Die Reichsregierung ſteht, wenn die parlamen⸗ tariſchen Ereigniſſe den erhofften Verlauf genommen, allerdings nicht am Ende ihrer gegenwärtigen Auf⸗ gaben... Sie wird, wenn der jetzt begonnene par⸗ lamentariſche Kampf vorüber iſt, vor allem wieder an ihre Aktion zur Senkung der Preiſe denken müſſen, die durch die Arbeiten der letzten Tage etwas zum Stillſtand gekommen zu ſein ſcheint. Es iſt Zeit, daß hier, ſoweit es überhaupt in der Hand der Reichsregierung liegt, mit aller Energie weitere Maßnahmen getroffen werden, wenn nicht die Erwartungen der Käufer ſich direkt hemmend für die Beſchäftigung und den Abſatz der Wirtſchaft aus⸗ wirken ſollen. Ganz abgeſehen hiervon ſpielen auch in dieſer Frage einige pſychologiſche Imponderabi⸗ lien eine gewichtige Rolle, die von Tag zu Tag eine ſtärkere Beobachtung beanſpruchen.“ unſerer Kreditfähigkeit gelangen könnten, wenn der Reichstag zu ſeinem Teile ſeine Pflicht täte und wie der Reichsrat ſchnelle Arbeit leiſtete. Ein Appell, der zugleich eine deutliche Anklage und eine Warnung für die Zukunft enthält; denn erſt durch ſeine vorwiegend negative Einſtellung hat dieſes neu⸗ Willen vom normalen Weg der Geſetzgebung abge⸗ drängt und ſich dann ſelbſt ausgeſchaltet. Es iſt zu wünſchen, daß der Reichstag in ſeiner Mehrheit der Stimme der Vernunft ſich nicht ver⸗ ſchließen und damit eine Aufgabe erfüllen wird, die der Finanzminiſter mit Recht als eine„Staats⸗ gewählte Parlament die Regierung gegen ihren lnotwendigkeit“ bezeichnete. Schwere kommuniſtiſche Ausſchreitungen Blutige Zuſammenflöße mit der Polizei In Leipzig Telegraphiſche Meldung Leipzig, 3. Dez. Zu ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen Ko mmu⸗ niſten und Polzzet, bet denen 9g Perſonen verletzt wurden, kam es heute in den ſpäteren Nachmittagsſtunden in der Leipziger Innenſtadt bei einer Demonſtration, zu der die kommuniſtiſche Partei aufgerufen hatte. Die Teilnehmer zweier kommuniſtiſcher Verſammlungen trafen ſich gegen 6 Uhr auf dem Schloßplatz in der Nähe des Reichs⸗ gerichts und wurden dort von einem Redner auf⸗ gefordert, in geſchloſſenem Zuge zum Rathaus zu marſchieren. Auf dem Wege dorthin traten den Demonſtranten Polizeimannſchaften ent⸗ gegen, die die Maſſen auseinandertrieben. Dabei kam es zu ſchweren Zuſammenſtößen, in deren Ver⸗ lauf die Polizet von der Schußwaffe Gebrauch machte. Es gab nach den bisher vorliegenden Nach⸗ richten 9 Verletzte, von denen ſieben Aufnahme im Krankenhaus gefunden haben. Einer iſt bereits geſtorben. Im Stadtverordnetenkollegium kam es aus Anlaß der Zuſammenſtöße zu Tumultſzenen zwiſchen den Sozialdemokraten und Kommuniſten. Ein kommu⸗ niſtiſcher Stadtverordneter, der den Sozialdemo⸗ kraten Arbeitermörder und andere Beſchimpfungen zurief, wurde auf Beſchluß des Präſidiums für zwei Sitzungen ausgeſchloſſen. Er weigerte ſich, den Saal zu verlaſſen und mußte mit Gewalt entfernt werden. 120 Feſtnahmen in Chemnitz Telegraphiſche Meldung — Chemnitz, 4. Dez. In den Abendſtunden des geſtrigen Mittwochs verſuchten, wie das Polizeipräſidium mitteilt, Ko m⸗ muniſten trotz des in Zuſammenhang mit dem Teilſtreik der Straßenbahner vorgeſtern erlaſſenen polizeilichen Verbots in geſchloſſenen Trupps auf den Straßen zu demoſtrieren. Als im Stadtteil Sonnen⸗ berg ein ſolcher Demonſtrationszug aufgelöſt werden ſollte, nahmen die Demonſtranten gegen die Polizei eine drohende Haltung ein. Sie zogen ſich dann in Streiklokale zurück und bewarfen von dort aus die Beamten mit Steinen. Nach Abgabe mehrerer Schreckſchüſſe ſchritt die Polizei zur Räumung des Lokals, nahm etwa 120 Demon⸗ ſtranten feſt und brachte ſie nach dem Polizei⸗ präſtdium. In Hamburg Telegraphiſche Meldung Hamburg, 4. Dez. Etwa 250 Kommuniſten, teilweiſe in Uni⸗ form, marſchierten geſtern abend durch den Alten Steinweg, wo ihnen mehrere Poliziſten entgegen⸗ traten, die mit Johlen und Beſchimpfungen empfan⸗ gen, zu Boden geriſſen, geſchlagen und getreten wurden. Inzwiſchen herbeigerufene Po⸗ lizeiverſtärkung mußte von den Gummiknüppeln Ge⸗ brauch machen. In der Nähe des Groß⸗Neumarktes wurde mit Meſſern auf die Beamten ein⸗ geſtochen, wobei ein Polizeihauptmann einen Meſſerſtich in den Leib und in den Zeigefinger, ein Revierkommiſſar Meſſerſtiche in den Rücken und erhebliche Geſichts verletzungen erhielt, während ein Polizeiwachtmeiſter durch Meſſerſtiche in die Hals⸗ ſchlagader getötet wurde. Die Kommuniſten flüchteten ſchließlich und entkamen bis auf zwei im Schutze der Dunkelheit. * Die Beſſerung im Befinden des Reichstagsabg. von Kardorff hält, wie das„Berliner Tageblatt“ mitteilt, weiter an. Parteien und Parteipolitik Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 4. Dez. Nach der Plenarſitzung des Reichstags zog ſich die Mehrzahl der Fraktionen ins ſtille Kämmerlein zu⸗ rück, um über den Inhalt der Notverordnung und die politiſche Einſtellung zu ihr zu beratſchlagen. Von der Volkspartei wurde, wie wir hören, auch weiterhin an einzelnen Beſtimmungen der Notveroröonung ſehr ſcharfe Kritik geübt, die noch fortgeſponnen werden ſoll. In parlamentari⸗ ſchen Kreiſen glaubt man indes nicht, daß die Volks⸗ partei, die ſich durch die Erklärungen ihres Vorſitzen⸗ den gegenüber der Regierung Brüning eigentlich ſchon verpflichtet hat, ihr nachträglich nun doch noch ernſthafte Schwierigkeiten bereiten werde. Es wird an Sabotageverſuchen der Oppoſition nicht fehlen, aber die Regierung wird ſie aller Vorausſicht nach abwehren können und mit einer, wenn auch beſcheidenen Mehrheit rechnen dürfen, ſelbſt für den Fall, daß die Wirtſchaftspartei regelrecht ausbricht. Fraktion des Herrn Drewitz hat inzwiſchen eine neue Erklärung vom Stapel gelaſſen, in der ſie dem Kabinett abermals ihr Mißfallen ausſpricht und in der ſie behauptet, daß Herr Bredt be⸗ reits demiſſioniert habe. Es iſt bezeichnend für das Renommee dieſer Partei, daß man ihrer Mitteilung allgemein keinen Glauben ſchenkt. Richtig iſt, daß Bredt in der Fraktion mächtig unter Druck geſetzt wurde, wie es ſcheint, aber ohne Erfolg, denn von amtlicher Seite wird auf das entſchiedenſte beſtritten, daß Herr Bredt, wie es in der Fraktionsmeldung heißt, ſich bereits von den Beamten des Juſtizminiſteriums verabſchie⸗ det habe. Es bleibt vielmehr, ſo wird verſichert, da⸗ bei, daß Mitte nächſter Woche Herr Bredt mit dem Kanzler nochmals Rückſprache nehmen und daß dann erſt die Entſcheidung darüber fallen werde, ob er ſeinen Poſten behält oder aus dem Kabinett ſcheidet. Wie verlautet, ſoll der Reichspräſident nicht geneigt ſein, das Abſchiedsgeſuch zu bewilligen. Im übrigen wäre es kein allzu großes Unglück für die Regierung, wenn die ſtets unſichere Wirtſchaftspartet den Bruch endlich voll⸗ zöge. Es hat ſich für die Preisabbauaktion als wenig förderlich erwieſen, daß man mit Rückſicht gerade auf die Wirtſchaftspartet von Maßnahmen Abſtand genommen hat, die im Intereſſe der All⸗ gemeinheit dringend erforderlich wären. Am die Gehaltskürzung der Beamten Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 4. Dez. In den Beſtimmungen der Notverordnung, welche die Gehaltskürzung der Beamten regeln, findet ſich ein Vorbehalt, wonach die Notverordnung dort keine Geltung haben ſoll, wo die Verfaſſungs⸗ beſtimmung des Artikels 129 über die wohlerwor⸗ benen Rechte der Beamten rechtswirkſam iſt. Das trifft bei den Ländern zu auf Lübeck und trifft da⸗ neben Die auch für die badiſchen Gemeinden zu. Um für dieſe Beamten nicht ein Ausnahmerecht zu ſchaffen, wird, wie der demokratiſche Zeitungs⸗ dienſt erfährt, im Reichsfinanzminiſterium eine Vor⸗ lage geplant, die auch für dieſe Beamten eine Ge⸗ haltskürzung beſtimmt. Dieſe Vorlage iſt ver⸗ faſſungsändernd und bedarf im Reichstag wie im Reichsrat einer Zweidrittelmehrheit. Sie im Reichsrat zu erhalten, wird, wie die Erfahrung ge⸗ lehrt hat, nicht ſchwer ſein. Die Reichsregierung glaubt aber, daß in dieſem Sonderfall auch im Reichstag eine Zweidrittelmehrheit zu haben ſein wird. Nach derſelben Quelle ſoll übrigens auch die Frage geprüft werden, ob auch das Beſoldungsſperr⸗ geſetz als verfaſſungsändernde Vorlage dem Reichs⸗ rat und dem Reichstag unterbreitet werden ſoll. Kartoffeltarif der Reichsbahn um 10 v. H. ermäßigt — Berlin, 4. Dez. Die bereits angekündigte Herabſetzung der Reichsbahnfracht für den Bezug von friſchen Kartoffeln in Wagenladungen beträgt nach einer amtlichen Mitteilung 10 v. H. und tritt bereits am 4. Dezember in Kraft. 2. Seite Nummer 5863 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 4. Dezember 1930 Die deutſche Note an den Völkerbund Aeber und gegen den polniſchen Terror in Oberſchleſien Telegraphiſche Meldung Berlin, 3. Dezember Daß die deutſche Note an den Völkerbund über den Terror in Oberſchleſien in drei Teile zer⸗ fällt, wurde ſchon mitgeteilt. Ueber den Inhalt iſt noch zu berichten: Im erſten Teil wird eingangs darauf hinge⸗ wieſen, daß für viele tauſend Angehörige der deutſchen Minderheit die Ausübung des Wahlrechts unmöglich gemacht worden ſet, indem ſyſtematiſch gegen ihre Aufnah'ne in die Wählerliſten Einſpruch erhoben wurde mit der Be⸗ gründung, ſie beſäßen nicht die polniſche Staats⸗ angehörigkeit. Allein im Wahlkreis Kattowitz und Königshütte ſeien auf dieſe Weiſe etwa 30000 Einſprüche erhoben worden, die auf einem vor⸗ gedruckten Formular erfolgt ſeien, woraus ſich das planmäßige, einheitliche Vorgehen ergebe. Der ganze Vorgang werde durch die Tatſache charakteriſiert, daß der Verluſt des Wahlrechts Maſſen deutſcher Wähler betraf, an deren polniſcher Staatsangehörig⸗ keit bisher niemals ein Zweifel beſtanden habe und die in den vergangenen acht Jahren bei allen Wah⸗ len unbeanſtandet mitgeſtimmt hätten. Zum Teil hätten die Betroffenen ſogar öffentliche Aemter be⸗ kleidet. Bei der Ausübung der Wahl ſelbſt hätten die Deutſchen den Schutz vermißt, den die geſetz⸗ lichen Beſtimmungen für die freie Betätigung des Wahlrechts vorſchrieben. Vom Verband ſchleſiſcher Aufſtändiſcher ſei Propaganda für offene Abgabe des Stimmzettels gemacht worden, wodurch das Wahl⸗ geheimnis verletzt worden ſei. Ein Erlaß des Miniſteriums des Innern, in dem auf Anfrage eines Wahlkommiſſars ausgeführt ſei, es ſtehe dem Wähler frei, offen oder geheim ſeinen Stimmzettel in den amtlichen Wahlumſchlag zu legen, ſei vom Woywoden durch öffentlichen Anſchlag vom 20. Oktober dieſes Jahres bekanntgemacht worden. Er ſei von dem offiziöſen Organ Polſka Zachodnia und den Aufſtän⸗ diſchen in dem Sinne ausgelegt worden, daß jede 75 der geheim wähle, damit zu erkennen gebe, daß er ein„Staatsfeind“ ſei. Im zweiten Teil der Darſtellung, der die Terrorakte gegen die deutſche Minderheit behandelt, heißt es: „Seit dem Beginn des polniſchen Wahlkampfes hat die deutſche Bevölkerung im polniſchen Ober⸗ ſchleſten unter dem ſchlimmſten Terror geſtanden. In vielen Ortſchaften haben Mitglieder des„Schle⸗ ſiſchen Aufſtändiſchenverbandes“, einer militäriſch organiſierten, von den Behörden unterſtützten Ver⸗ einigung, die noch aus der Zeit des polniſchen Auf⸗ ſtands im Abſtimmungsjahr 1921 ſtammt, ein wahres Gewaltregiment ausgeübt. Mit Waffen aller Art ausgerüſtet, durchſtreiften ſie jeden Abend nach Einbruch der Dunkelheit in Uniform die Straßen, vergingen ſich in Bedrohungen der Minderheit und fahndeten in Gaſtſtätten und Wohnungen nach ſol⸗ chen. Tauſende von Drohbriefen wurden an Minderheitsangehörige verſandt, die den Stempel des Aufſtändiſchen⸗Verbandes trugen. In dieſen Briefen wurde gedroht, daß die Empfänger, wenn ſie nicht offen für die polniſchen Liſten ſtimmten, ihr Bündel ſchnüren, oder aber ihr Teſta⸗ ment machen ſollten. Bei dieſer Einſchüchte⸗ rung und Bedrohung iſt es jedoch nicht geblieben. Vielmehr ſind in einer großen Zahl von Fällen Tät⸗ lichkeiten und Miß handlungen aller Art bis zu den ſchwerſten Gewalttätigkeiten vor⸗ gekommen. Es folgt die Darſtellung einiger der ſchwerſten Fälle, die zum größten Teil aus den Schilderungen der Preſſe bereits bekannt ſind. Beſonders hervorzu⸗ heben ſind die Vorgänge von Nikolai, wo 25 Auf⸗ ſtändiſche eine Mitgliederverſammlung der Orts⸗ gruppe der deutſchen Gewerkſchaft der Angeſtellten überfielen, wobet mehrere Deutſche ſchwer verletzt wurden. Während des Ueberfalls befanden ſich nicht weniger als vier Poliziſten, nämlich ein Poltzeikom⸗ miſſar und drei Polizeiwachtmeiſter, in einem Neben⸗ zimmer des Saals, die nicht eingriffen. Ebenſowenig iſt die Polizei eingeſchritten wegen des Eindringens von etwa 15 Aufſtändiſchen in die Wohnung des deutſchen In validen Fliſtak in Kattowitz⸗ Zalenze am 28. Oktober, wobet mit Gummiknüppeln auf die Angehörigen des Invaliden eingeſchlagen wurde, obwohl die Polizeiwache nur zwei Minuten von der Wohnung entfernt liegt, ferner bei dem Ueberfall gegen mehrere Stadtverordnete in Sohrau, bei dem der Bäckereibeſitzer Paul Hunold 5 e wurde, daß er beſinnungslos liegen lieb. Das Nichteingreifen der Polizei war in dieſem Falle beſonders auffallend, da ſich die Po⸗ lizet im Rathaus befindet, in deſſen unmittelbarer Nähe der Ueberfall vor ſich ging. Ein ſchwerer Ge⸗ waltakt wurde am 15. November gegen den faſt 60⸗ jährigen Landwirt Joſeph Greitzke Ul in Ober⸗ wilcza verübt. Der alte Mann wurde auf das freie Feld geführt, mit dem Tode bedroht und durch Schläge auf die nackten Fußſohlen ſchwer mißhandelt. Ferner werden die Terrorakte von Siemiano⸗ witz, Hohenbirken und Golaſſowitz aus⸗ führlich geſchildert. Es wird dazu bemerkt, die Vor⸗ gänge in Hohenbirken ſeien von dem Präſtdenten des Gemiſchten Ausſchuſſes an Ort und Stelle unter⸗ ſucht worden, der ſich von der Schwere der Gewalt⸗ tätigkeiten ſelbſt überzeugt habe. Die Vorkommniſſe ſeien aus einer großen Zahl ähnlicher Fälle herausgegriffen, deren Aufzählung ſich noch erheblich vermehren ließe. Kurze Erwähnung verdiene nur noch, daß den bluti⸗ gen Vorgängen in Nikolai und Siemianowitz ſeit Mitte Oktober eine goße Anzahl Sachbeſchä⸗ digungen(meiſt Zertrümmerung von Fenſterſchei⸗ ben) und Mißhandlungen von Zeitungsausträgern und andern Minderheitsangehörigen voraufgegangen ſeien, die gerade in dieſen Orten die organiſtierte Planmäßigkeit des Terrors beſonders deutlich hätten erkennen laſſen. Weiter heißt es in der Rote: Die deutſche Regie⸗ rung hat bei Prüfung des ihr vorliegenden Materials durchaus die Erfahrung in Rechnung geſtellt, daß in Zeiten eines politiſchen Wahlkampfes die Leidenſchaften der Bevölkerung erregt zu ſein pflegen, und daß in ſolchen Zeiten Ausſchreitun⸗ gen gegen politiſche Gegner von den Behörden nicht immer verhindert werden können. Mit ſolchen Er⸗ ſcheinungen des Wahlkampfes laſſen ſich indes die ge⸗ ſchilderten Vorkommniſſe in keiner Weiſe vergleichen. Ausdrücklich wird darauf hingewie⸗ ſen, daß in Oberſchleſien, wo es innerhalb der pol⸗ niſchen Mehrheit ſtarke Bevölkerungsgruppen gebe, die in ſcharfem Gegenſatz zur Regierung ſtünden, terroriſtiſche Akte ihnen gegenüber nicht vorgekom⸗ men ſeien. Es handle ſich alſo um eine bewußte und plaumäßige Aktion gegen die deutſche Minderheit, die von den pol⸗ niſchen Behörden zum mindeſten wohlwollend geduldet worden ſei. Im Mittelpunkt des Kampfes gegen die Minderheit ſtehe der ſchleſiſche Aufſtändiſchenver⸗ band. Ehrenvorſitzender dieſes Verbandes ſei der Woyewode von Schleſien. Viele hohe Beamte des Staats und der Kommunalverwaltung zählten zu ſei⸗ nen führenden Mitgliedern. Der Verband ſei ſeit Jahren die treibende Kraft aller Ausſchreitungen gegen die deutſche Minderheit und der Organiſator eines ſyſtematiſchen Feldzugs gegen das Deutſchtum. Seine Bedeutung in Oberſchleſien ſei um ſo größer, als ſeine 40 000 Mitglieder ſich durch die ein⸗ flußreiche Perſönlichkeit des Vorſitzenden und die in ſonſtigen hohen Staatsſtellungen befindlichen leiten⸗ den Unterführer bei allen ihren Schritten gedeckt wußten und von der Polizei keinerlei Schwierigkei⸗ ten erwarteten. Im dritten Teil der Note wird zuſammen⸗ faſſend feſtgeſtellt: Große Teile der deutſchen Minderheit ſind durch willkürliche Maßnahmen der Behörden von der Ausübung des Wahlrechts ausgeſchloſſen worden. Soweit die Minderheit von ihrem Wahlrecht Ge⸗ brauch machen konnte, wurde die geheime Stimm⸗ abgabe unmöglich gemacht. Der Terror, unter dem die deutſche Minderheit leidet, geht im weſentlichen vom Aufſtändiſchenverband aus, der die Aktion gegen das Deutſchtum zielbewußt vorbereitet und durchgeführt hat. Der Verband arbeitet im einzelnen mit den Behörden. Der höchſte Beamte von Polniſch⸗ Oberſchleſien iſt Vorſitzender, viele hohe Beamte ſind führende Mitglieder. Die Polizei vernachläſſigt durchweg ihre Pflicht, indem ſie gegen die Gewalt⸗ tätigkeiten, denen die Minderheit ausgeſetzt iſt. ent⸗ weder überhaupt nicht oder doch nur in völlig unzu⸗ reichendem Maße eingreift. Die deutſche Regierung erwartet, daß der Völkerbundrat diejenigen Maßnahmen ergreift, die notwendig ſind, um den Zuſtand der Recht ⸗ loſigkeit und Bedrückung abzuhelfen, unter dem die deutſche Minderheit in Oberſchleſien zu leiden hat. i 330 Nationalſozialiſten verhaftet Telegraphiſche Meldung Breslau, 3. Dezember. Die gemeldete Maſſenverhaftung von National⸗ ſozialiſten in Jeſchkowitz hat hier großes Aufſehen und eine gewiſſe Beunruhigung in der Bevölkerung hervorgerufen. Die Zahl der Verhafteten hat ſich auf 350 erhöht. Vor dem Breslauer Polizeipräſidium, in dem die Verhafteten unter⸗ gebracht ſind, ſammelten ſich im Laufe des Tages große Menſchenmaſſen an, die von der Polizei wiederholt auseinandergetrieben werden mußten. Ueber die Vernehmung der Verhafteten gibt die Polizei folgendes bekannt: Bei den Verhafteten wurde ein ſchriftlicher Befehl vorgefunden, ſich mit Sturmgepäck, Stahl⸗ helm, Proviant uſw. an beſtimmten Stellen der Peri⸗ pherie Breslaus einzufinden. Die an den bezeich⸗ neten Stellen ſich verſammelnden Nationalſozialiſten zogen über die Paßbrücke nach Wilhelmshafen und weiter nach Laniſch. Dort wurde von Polizeibeamten beobachtet, daß Felddienſtübungen abgehalten wurden. Es wurden Schüſſe gehört, die keines⸗ falls aus Schreckſchußrevolvern ſtammen konnten, ſondern aus Karabinern. Dreimal wurden Leuchtraketen abgeſchoſſen. Die Stärke der einzelnen Formationen betrug bis zu 200 Mann. Um 24 Uhr trafen die verſchiedenen Züge am Tore des Gutshofes von Jeſchkowitz ein, wo in den Sälen des leerſtehenden Schloſſes Quar⸗ tiere für etwa 450 Mann auf Strohfäcken hergerichtet waren. Nach dem Beziehen der Quartiere wurden Sicherungspoſten ausgeſtellt. Hierauf griff die Polizei ein, drang in die Säle und fand die Leute ohne Waffen. Bei der Durchſuchung der Räume wurden im Stroh Waffen vorgefunden, nicht aufgeſtellt, ſondern abgeworfen. Es handelt ſich nicht um Jagdgewehre, ſondern um Karabiner, Militär⸗ piſtolen, Trommelrevolver, drei Stielhandgranaten, eine Leuchtpiſtole und 1000 Stahlhelme. In den Torniſtern befand ſich Proviant für mehrere Tage, Wäſche und Erſatzſtiefel. Die heute vorgeführten 350 Perſonen beſtritten alle, an der Felddienſtübung teilgenommen und Waffen getragen zu haben. Ihren Ausſagen ſtehen aber die Bekundungen der Polizeibeamten und die im Jeſchkowitzer Schloß gemachten Waffenfunde enk⸗ gegen. Aegyptiſcher Bauauftrag für Krupp — London, 4 Dez. Nach einer Reutermeldung aus Kairo verlautet aus gutunterrichteter Quelle, daß die ägyptiſche Regierung dem Angebot der Firma Krupp die Ben ha⸗Brücke für 173 000 ägyptiſche Pfund zu bauen, den Zuſchlag erteilt hat. „Attentat auf den ſpaniſchen Miniſterpräſidenten Telegraphiſche Meldung Madrid, 4. Dez. Der politiſche Redakteur der Zeitung„El Sole, Lizo, hat geſtern nachmittag bei einer Preſſe beſprechung auf Miniſterpräſident Berengner einen Revolverſchuß abgegeben, ohne ihn jedoch zu treffen. Lizo hat vor dem Preſſeempfang ſeinen Kollegen mitgeteilt, daß er ſeine Tätigkeit als politi⸗ ſcher Redakteur des genannten Blattes niederlege. Er hielt ſich bis zur Ankunft Berenguers von ſeinen Kollegen abſeits und als der Miniſterpräſident ſich wie üblich, im Kreiſe der Journaliſten befand, zog Lizo einen Revolver. Die Umſtehenden ſtürzten ſich auf ihn und konnten den Schuß ablenken, ſodaß die Kugel in die Decke drang. Lizo beſchränkte ſich auf die Erklärung:„Ich habe eine anarchiſti⸗ ſche Proteſtkundgebung gegen das ſoziale Regime, das Ew. Exzellenz vertreten, machen wollen.“ Lizo iſt der Polizei übergeben worden. General Berenguer und die Journaliſten glauben, daß Lizv in einem Anfall von Geiſtesgeſtörtheit gehandelt hat. 236 Perſonen durch eine Dynamitkerploſion getötet Telegraphiſche Meldung W. Rio de Janeiro, 4. Dez. Nach einer Meldung der Aſſociated Preß wurden auf der Bahnſtation Novo da Cunha im Staale Minas Gerdes durch eine Exploſion eines Kraft⸗ wagens mit Dynamit 36 Perſonen getötet und drei Gebäude zerſtört. Der Dynamitwagen ſtand ſeit dem Ausbruch der Revolution auf einem Nebengeleiſe der Hauptbahn. Die Urſache der Exploſion iſt bis jetzt noch unbekannt Letzte Meloͤungen Berufung Dr. Reicherts in den Reichs⸗ wirtſchaftsrat — Berlin, 3. Dez. Anſtelle des ausgeſchiedenen Generaldirektors Dr. Albert Vögler iſt der frühere Reichstagsabgeordnete Dr. J. W. Re chert vom Reichs wirſchaftsminiſter auf Grund der Be⸗ nennung durch die Zentralarbeitsgemeinſchaft der induſtriellen und gewerblichen Arbeitgeber und Arbeitnehmer Deutſchlands in den vorläufigen Reichswirtſchaftsrat einberuſen worden. Dr. Reichert hat die Berufung angenommen. Regelung der Einfuhr von Auslandsgetreide nach Paris — Paris, 4. Dez.„Journal Officiel“ veröffent⸗ licht eine Verordnung des Handelsminiſteriums be⸗ treffend die Regelung der Einfuhr von Auslands⸗ getreide nach Paris. Darnach wird die Menge des nach Paris einzuführenden Auslandgetreides von der Handelskammer im Einvernehmen mit dem Handelsminiſterium etwa im prozentualen Verhält⸗ nis zu dem in Paris vorhandenen Vorrat an In⸗ landsgetreide feſtgeſetzt.. Geheimorganiſationen in Italien — Ro m, 3. Dez. Die Agenzia Stefani teilt mit, daß die politiſche Polizei eine Geheimorganiſation aufgedeckt habe, die Verbrechen gegen das Regime vorbereitet habe. 24 Perſonen, darunter 2 Frauen, wurden verhaftet. Die Geheimpolizei ſtellte auch Spuren einer ko m muniſtiſchen Organiſation in Reggion Emilia und in der Romagna feſt, wobei auch Verhaftungen vorgenommen wurden. Auch in Rom wurde eine antifaſziſtiſche Organiſation ent⸗ deckt und ausgehoben. Die drei verhafteten Führer ſind geſtändig. Zuſammenſtoß zwiſchen Eiſenbahn und Straßen⸗ bahn in Leningrad— 28 Tote — Leningrad, 4. Dez. An einer Eiſenbahn⸗ überfahrt ereignete ſich geſtern ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Straßenbahnwagen und einem Eiſenbahnzug. 28 Fahrgäſte der Straßen⸗ bahn wurden getötet, 19 verletzt. Die Generationen Vortrag in der Volkshochſchule Generation iſt eine Altersſtufe, eine„Alters⸗ klaſſe“, und wie ſehr oft Jugend und Alter gegen⸗ einander ſtehen, iſt ja bekannt. Warum? Die Beantwortung dieſer Frage gibt ohne Zweifel einen Beitrag zur Menſchenkenntnis, weil ſie uns einen Menſchen in ſeiner Eigennot und Bedingtheit ver⸗ ſtehen lehrt. Um die Antwort auf dieſe Frage zu geben, hatte die Leitung der Volkshochſchule den Soziologen Prof. Dr. von Wieſe, Köln, zu einem Vortrag gebeten. In einer langen Einleitung ſetzte er geſtern abend auseinander, daß durch die Jugendbewegung und den Weltkrieg die Frage der Wertordnung unter den Altersſtufen ſehr in Vordergrund getreten ſei und leldenſchaftlich entſchieden werde. Die neue Jugend ſuche in ihrer Altersklaſſe eine Löſung für ſo manche Schwierigkeiten des Staats⸗, Familien⸗ und Er⸗ iehungsweſens, ſie glaube für die Gegenwart wirken zu können, während ſie in Wahrheit für die Zukunft arbeite, in der ſie ſelbſt höhere Altersklaſſe ſein werde. Die Ueberbetonung der Jugend hebe aber die ſozialen Bindungen großenteils auf und lähme die Entwicklung einer verantwortungsbewuß⸗ ten Perſönlichkeit. Jugend ſei eben nicht Selbſt⸗ zweck, der Bund bringe dem Einzelnen auch oft ſtatt der erſehnten Freiheit die Vereinſamung und Ent⸗ täuſchung. Wiſſenſchaftlich müſſe man feſthalten, daß in der Frage der Generationen eine Problemverknotung von biologiſchen, ſoziologiſchen und perſönlichen Tat⸗ ſachen vorliege. Biologiſch iſt die Altersſtufe der Kindheit oder des Alters eine Erſcheinung, die im Zuſtande des Organismus begründet iſt. Die Gleich⸗ artigkeit begründet einen Zuſammenhang, deſſen ein⸗ zelne Glieder dauernd wechſeln durch Nachwachſen und Hinauswachſen. Der biologiſche Zuſammenhang iſt eingebaut in den ſozial⸗kulturellen, in dem trotz des Sterbens der Einzelnen durch Ueberlieferung eine ewige Kultur beſteht, die aber immer anders, nie gleich, ſondern nur ähnlich iſt. Innerhalb dieſer bei⸗ den Zuſammenhänge iſt die Perfönlichkeit eine kleine Einheit, die an den verſchiedenſten Plätzen eine nichts⸗ ſagende oder weltgeſchichtliche Aufgabe erfüllt, in der Lebensführung ſich mehr in die ältere Klaſſe einfügt, im Streben aber darüber hinausgeht. Iſt nun die Altersklaſſe eine Einheit, ſelbſtändig und unabhängig, mit eigenem Lebensſtil? Die ſchul⸗ mäßige Antwort iſt, daß ſie wohl nach Eigengeſetzlich⸗ keit ſtrebt, aber durch ſozialen Zwang an der ganzen Entfaltung dieſes Strebens gehindert wird. Der Vater iſt dem Sohn gegenüber der Vertreter der Ge⸗ ſamtheit der„Zwänge“. In der Geſchichte treten bald die Altersſtufen als beſtimmend hervor, bald hat ein Zwang das Uebergewicht. Die richtige Löſung der Schwierigkeiten iſt, daß der Geiſt ſich über die Be⸗ ſtimmtheiten durch Bindungen erhebt und das Leben ſucht, wo er es findet. Hat der Redner damit wirklich die Antwort ge⸗ geben? Nein, ganz gewiß nicht. Das iſt nur eine Salonlöſung, die ſchön klingt aber nichts ſagt. Denn darin beſteht ja der ewige Unterſchied der Alters⸗ ſtufen, daß ſie darüber ganz verſchiedener Meinung ſtnd, was denn das Leben ſei, was ſeinen Sinn und Wert ausmache. Die der Jugend eigene Antwort macht das Weſen der Jugend aus; wenn wir ſie ken⸗ nen, dann können wir die Jugend verſtehen, vor⸗ ausgeſetzt, daß man nicht ſchon zu ſehr im Alter ver⸗ härtet iſt. Ob andererſeits die Jugend jemals das Alter verſtehen wird? Was macht deſſen Weſen aus? Darauf gab der Vortrag keine Antwort, weil er zu ſehr an allgemeinen Dingen hängen blieb, zu ſehr auf die ſoziale Funktion— auch das nur in allge⸗ meiner Weiſe— abhob, ſtatt in Einzelnes einzu⸗ dringen. Und Menſchenkenntnis muß doch immer vom Einzelnen ausgehen und beim Einzelnen enden. Deswegen war auch wieder dieſer Vortrag für den Menſchenſucher eine Enttäuſchung. 8 Theater und Muſik Das Nationaltheater teilt mit: Mit Rückſicht auf das bereits bemerkbare lebhafte Intereſſe für die Neuinſzenierung von„Peterchens Mond⸗ fahrt“ iſt auf Sonntag, nachmittags 15 Uhr, in Abänderung des Spielplans die erſte Wieder⸗ holung des Märchens im öffentlichen Verkauf an⸗ geſetzt worden, anſtelle der angekündigten Auffüh⸗ rung von„Meine Schweſter und ich“. Die am Sonntag abend ſtattfindende Wiederholung der „Ariadne auf Naxos“ von Richard Strauß, unter muſikaliſcher Leitung von Joſeph Roſen⸗ ſtock, wird im Rahmen der Thegterwerbung des Rundfunks auf die Sender Mühlacker, Stuttgart, Frankfurt a.., Kaſſel und Königswuſterhauſen übertragen werden. O Eine Statiſtik über das Spieljahr 1929/0. Trotz der allgemeinen wirtſchaftlich deprimierten Lage, unter der auch die- deutſchen Theater im be⸗ ſonderen Umfange zu leiden haben, kann von einem Rückgang der Arbeitsleiſtung an den deut⸗ ſchen Bühnen nicht geſprochen werden. Ver⸗ gleicht man das Theaterjahr 1929/0 mit ſeinen Vor⸗ gängern, ſo kann man trotz aller Etatseinſchränkun⸗ gen eher ein Anſteigen bemerken. Die Spielzeit 1925/6 begann ihre Saiſon mit 280 in Betrieb be⸗ findlichen Bühnen. Die Jahre 1928/7, 1927/8 und 1928/9 zeigten bei Saiſonbeginn mit ihren wach⸗ ſenden Zahlen 250, 255 und 305, ein Steigen, das 1929/30 mit 322 die Höchſtleiſtung erreichte. Von dieſen durchſchnittlich 300 Theatern ſpielen zwei Drit⸗ tel täglich, wobei an beſonderen Tagen noch Doppel⸗ vorſtellungen gegeben werden. Zur Belieferung der Bühnen mit dramatiſchen Werken ſtehen 70 Bühnen⸗ vertriebsanſtalten zur Verfügung. Man rechnet un⸗ gefähr, daß jedem dieſer Vertriebsanſtalten im Laufe des Jahres etwa 200 Stücke eingereicht werden, das würde alſo ein Angebot von 14000 Stücken tim Jahr bedeuten. Dabei iſt noch mit Einſendun⸗ —— Wege in den Bühnenſpielplan gelangen. Im Ver⸗ gleich zu dem Angebot von 14000 Stücken ſteht etwa eine Aufführungsquote von 280, alſo nur ein außer⸗ ordentlich geringer Prozentſatz. Das Spieljahr 19 29⸗ 1930 regiſtriert 402 Uraufführungen, was gegenüber dem Jahr 1925/26, in dem 394 Dramen zur Urauf⸗ führung gelangten, eine Steigerung bedeutet. Als Dramentyp wird bei dieſen Uraufführungen bei weitem das Luſtſpiel bevorzugt, das kaſſenmäßig beſtimmend auf die Beurteilung einwirkt, und zwar iſt gegen das Vergleichsjahr 1925/26 nach dieſer Rich⸗ tung hin eine Erhöhung von 60 Komödien im Spiel⸗ plan zu vermerken. An zweiter Stelle ſteht das offtziellen Spielplan, der ſich durch Neubearbeitung und Zuſammenfaſſungen auch um die Wiedereinfüh⸗ rung der Klaſſiker beim Publikum bemüht, ſtehen die Aufführungen von Matineen und Gruppenvor⸗ ſtellungen, die eine neue Kunſt außerhalb des Spiel⸗ plans vermitteln wollen. O Die Verlängerung der Schutzfriſt abgelehnt. Die Vorlage im Reichsjuſtizminiſterium nach einer Verlängerung der urheberrechtlichen Schutzfriſt um ein Jahr hat durch den Reichsrat eine Ableh⸗ nung erfahren. Die Frage ob Deutſchland zu einer 50 jährigen Schutzfriſt übergehen wird, bleibt noch offen. O Der deutſche Kriegsgefangenenroman in Irland verboten. In Irland iſt durch das energiſche Be⸗ treiben der katholiſchen Truth Soeiety, deren Mit⸗ glieder durch ſtändige Beanſtandungen bei den ent⸗ ſprechenden Behörden das Verbot beſtimmter Bücher und Zeitſchriften erzwingen, ein beſonders ſtrenges Zenſurgeſetz in Kraft. Im Laufe des letzten Jahres brachte dieſe Geſellſchaft allein 160 Veröffentlichun⸗ gen zur Anzeige, wovon die Zenſurbehörde 28 ver⸗ boten hat. Unter dieſen befindet ſich auch der Kriegs⸗ gefangenenroman„Die ArmeehinterStachel⸗ draht“ von E. E. Dwinger, der in engliſcher gen zu rechnen, die von Autoren direkt auf anderem Ueberſetzung in Irland erſchienen war. Drama, ſtark mit der früher alles beherrſchenden 5 Operette konkurriert heute die Revue. Neben dem 2 Dez. Sole Preſſer iguer jedoch ſeinen politi⸗ erlege. ſeinen nt ſich, d, zog ten ſich iß die jränkte ch i ſt i ſoziale machen eneral ß Lig t hat. ölet Dez. kurden Staate Kraft⸗ ötet ch der tbahn. kannt. * Donnerstag, 4. Dezember 1930 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 563 Dr. Richard Lenel wird geehrt Bizepräſident Vögele ſpricht warme Dankesworte in der Sitzung der Handelskammer Ueber die Vollverſammlung, die die Handelskam⸗ mer geſtern nachmittag anläßlich der zehnjährigen Wirkſamkeit des Herrn Dr. Richard Lenel als Präſident der Kammer veranſtaltete, liegt uns fol⸗ gender Bericht vor: Zu Beginn der geſtrigen Vollverſammlung der Handelskammer für den Kreis Mannheim gedachte der erſte Vizepräſident, Herr Wilhelm Vögele ber zehnjährigen Tätigkeit des Herrn Richard Lenel als Präſtdent der Handelskammer Mannheim mit folgenden Worten: Sehr geehrter Herr Präſident! Lieber verehrter Herr Lenel! Am geſtrigen Tage ſind zehn Jahre vergangen, ſeitdem Sie das Vertrauen der Mitglieder unſerer Kammer zu ihrem Präſidenten berufen hat, und wahrhaftig, wohl ſelten iſt Vertrauen ſo ſehr erfüllt, ſo ſehr gelohnt worden. Ich weiß wohl, wie wenig Ste, zumal in einer Zeit wie der heutigen, Ehrungen wünſchen. Aber es iſt uns innerſtes Bedürfnis, heute hier in schlichter und einfacher Weiſe der tiefen Dankes⸗ ſchuld zu gedenken, die wir, die Mitglieder und der Stab der Kammer, Mannheims Handel und Induſtrie, Staat und Wirt⸗ ſchaft weit über Badens Grenzen, empfinden. Unſicher und ernſt iſt die Lage unſeres Vater⸗ landes auch heute wieder und allzuviele unter uns — und nicht die ſchlechteſten— erfaßt Mutloſigkeit, Verzagtheit und Reſignation, die die Triebkräfte zur Arbeit und zum Aufſtieg hemmen, die ſchöpferiſche Phantaſie des Unternehmers lähmen. In dieſem Zeitpunkt erſcheint es doppelt geboten, ſich zurückzurufen, wo wir heute vor zehn Jahren ſtanden, aus welcher Verſtrickung, Belaſtung und Verwirrnis ein Ausweg gefunden wurde. Verſetzen wir uns zehn Jahre zurück. Die Liquidation des Weltkrieges in ihren erſten Anfängen. Deutſchland außenpolitiſch der Paria unter den Nationen, un⸗ begrenzt die Belaſtungen, ungezügelt, ungehemmt durch Vertrag die Willkür unſerer Gegner. Im In⸗ neren Not und Mangel an den notwendigſten Roh⸗ ſtoffen, an Nahrungsmitteln, dazu eine Stimmung, eingeſtellt auf den Kampf Jedes gegen Jeden, das Wirtſchaftsleben noch in der ſchwerſten Zwangs⸗ wirtſchaft, mit threr uns heute geradezu unerhört anmutenden Umkehrung aller Begriffe von Recht und Unrecht; der ehrliche, gewiſſenhafte Kaufmann war verfehmt als Schädling am Volke, wenn er die ihm anver⸗ trauten Werte zu erhalten ſuchte, die die immer ſtei⸗ gende Inflation zu zertrümmern und atomiſieren ſich anſchickte. Bei alledem ein Ueberwuchern der übelſten Elemente, die in ſkrupelloſer Weiſe den unglückſeligen Zuſtand des deutſchen Volkes aus⸗ nützten. Unendlich groß war die Laſt und Verantwortung, die Sie damals auf ſich nahmen. Es kann heute hier nicht meine Aufgabe ſein, eine hiſtoriſche Dar⸗ ſtellung des Geſchehens der letzten zehn Jahre zu geben. Aber es drängt mich und iſt gegeben, doch die Erinnerung über das eine oder andere heute wieder aufzufriſchen. Ich erwähne als erſtes die Tätigkeit, die die Kam⸗ mer unter Ihrer Führung bei der alsbald ſich immer mehr ſteigernden Inflation zum Schutze der Wirtſchaft auszuüben hatte. Schwer war die Tätig⸗ keit des Kammerpräſidenten, der die wirtſchaftliche Vernunft immer ſo klar und rückhaltlos vertrat, wie Sie es taten. Die Verhältniſſe ſpitzten ſich mehr und mehr zu, es kam zum Einbruch des Feindes in unſer wehrloſes Land, zur Beſetzung auch Mannheimer Gebietes, und in der Aufrechterhaltung der Wirtſchaft in unſerem eigenen Bezirk unter dieſen beſonders ſchweren Ver⸗ hältniſſen, und in der Unterhaltung der Verbindung mit der blutsverwandten Pfalz wuchſen die Auf⸗ Suſi Von Max Jungnickel Dezembertage 1915. Wir liegen vor Dünaburg in Eis und Schnee. Die Tage ſind eutſetzlich kalt. Im Unterſtand ein Kanonenofen. Ein Ding, das tückiſch in die Augen beißt, wenn draußen der Wind ins Rohr faucht. Aber bei Windſtille iſt dieſer Ofen ein verrußter, ſchwarzer Engel, der uns warm und friedlich anhaucht, und der, wenn er ſurrt und N uns eine bunte Heimatviſion ins Herz Tauſend Meter vor uns ſitzen die Ruſſen. Sie laſſen uns in Ruhe, ſchießen früh ihren Morgen⸗ egen und abends ihr Nachtgebet. Der Schnee im Niemandsland, der weiße, faſt unberührte Schnee liegt da wie ein rieſiger Gedankenſtrich.— Aber da! Eines Morgens kommt über das un⸗ endliche Leinentuch etwas Schwarzes auf uns zu⸗ geſauſt. Ein Punkt, ein flitzender, ſpringender Punkt. Der Punkt wird größer, drückt ſich durch die kauhreifblitzenden Drahtverhaue und iſt eine Katze heworden. Und nun geht ſie langſamer, bedächtiger, wie eine Tänzerin, die ſich ausgetanzt hat. Wird von derklammten Soldatenhänden über die Brüſtung ge⸗ hoben und kommt in den Unterſtand geſchlichen wie etwas Zärtliches aus einer anderen Welt. Ein Tier, ein ſamtenes Tier. Wie eine Prin⸗ zeſſin, ſo ſpaziert ſie in den muffigen, talglichtdurch⸗ zuckten Unterſtand. Es iſt, als ob bei ihrem Kom⸗ nnen etwas in unſerem Herzen auftaut, als ob wir uns an etwas lehnen können, das warm und wonnig it. Wir verwilderten Feldmäuſe, die wir hier, unter der Erde, mit Patronen, Erkennungsmarken und Heimaterinnerungen zuſammenleben. Ein geheim⸗ nisvolles Weſen hat ſich in unſeren Gefühlskreis leibhaftig hineingeſchlichen.—— Suſt!—— Unſere Katze Suſi. Wir nehmen ſie auf den Arm wie etwas ganz Koſtbares. Und wenn wir ihr Fell über das Geſicht ſchleifen laſſen, geht ein zärtliches Schnurren von ihr gaben der Kammer, wuchs die Laſt und die Ver⸗ antwortung, die Sie zu tragen hatten. In den kritiſchen Tagen des Währungszuſammen⸗ bruchs iſt als eine erlöſende Tat von der Handels⸗ kammer das wertbeſtändige Handelskam⸗ mer⸗Notgeld herausgegeben worden, das erſt⸗ mals dem verzweifelten Volk, der verzweifelten Wirtſchaft wieder die Möglichkeit— wenigſtens in einem gewiſſen Umfang— mit feſtem Wertmaßſtab zu arbeiten, gab. Es folgten die Jahre der Wiederaufbau⸗Arbeit. Da erſt traten die umwälzenden Veränderungen der Wirtſchafts⸗Struktur Deutſchlands, die ſtandorts⸗ mäßigen Verſchiebungen zu Ungunſten unſerer ſüd⸗ weſtdeutſchen Ecke, die die Grenzverſchiebungen, die Zertrümmerung des liquiden Kapitals und all die anderen, uns heute ſo bekannten Urſachen mit ſich gebracht hatten, in erſchreckenſter Weiſe hervor und erſchwerten es bei der Neukonſtruktion der deutſchen Wirtſchaft unſerem Bezirk, ſich die alte bedeutende Stellung zu erhalten, oder ſie wieder zu gewinnen. Ich erinnere an den Kampf, den Sie die ganzen Jahre hindurch unermüblich für die durch die Politik der Reichsbahn bedrohten Intereſſen der Rheinſchiffahrt, früher eine der Quellen des Mannheimer Wohlſtan⸗ des, geführt haben. Ich erinnere an Ihre auf⸗ opferungsvolle Tätigkeit als Sachverſtändiger für Handelsvertragsver handlungen, an Ihre Tätigkeit im Vorſtand des Induſtrie⸗ und Han⸗ delstags, im Reichseiſenbahnrat, Reichswaſſerſtraßen⸗ Beirat und all den maßgebenden Gremien, an Ihre Förderung des Luftverkehrs, für den Sie in Mannheim einen wichtigen Stützpunkt zu ſchaffen wußten. Ich erinnere an Ihre Tätigkeit im Bund der Arbeitgeberverbände, in denen damals nach Wiedereintritt feſter Verhältniſſe die wichtigen Ent⸗ ſcheidungen über die Neugeſtaltung von Arbeitsrecht und Arbeitsvertrag durchzukämpfen waren. Ich er⸗ innere an die undankbare, aufreibende Arbeit im Bürger⸗ Ausſchuß, in den Sie das Gefühl, auch dort der Mannheimer Wirtſchaft dienen zu müſſen, führte. Sie haben die Vereinigung der Unternehmerverbände Badens ins Leben gerufen, deren Tätigkeit ſich außerordentlich ſegensreich ausgewirkt hat. Ich erinnere aus der letzten Zeit an Ihre Tätigkeit zur Förderung der Errichtung der Rheinbrücke, für die Ausbildung des Rundfunknetzes und all der vielen Pro⸗ bleme, die unſer engeres Wirtſchaftsgebiet berühren. Es iſt mir nicht möglich, die Fülle des Geſchehens der letzten Jahre einzeln aufzuführen, und ich bitte, mich auf dieſe wenigen wichtigen Punkte beſchrän⸗ ken zu dürfen. Aber neben der Laſt der großen all⸗ gemeinen Belange waren Sie als Präſident der Han⸗ delskammer in vielen Einzelfällen uneigen⸗ nütziger, kluger Berater. Wie mancher Mannheimer Geſchäftsmann hat ſich in der ſchweren Not dieſer Jahre an Sie um guten Rat wenden kön⸗ nen, Beſprechungen, von denen wohl vielfach ſonſt nie jemand erfuhr. In klarer Einſicht der inneren Zu⸗ ſammenhänge haben Sie ſchon vor einer Reihe von Jahren eindringlich zur größten Zurückhaltung in der Ausgaben⸗ Wirtſchaft der öffentlichen und privaten Hand gemahnt, Ihre Warnung hat Ihnen damals die ſchärfſten, ungerechteſten Angriffe eingetragen. Wäre Ihrer Warnung gefolgt worden, wäre ein gut Teil des Elendes, mit dem wir heute zu kämpfen haben, vermieden worden. Sehr verehrter Herr Lenel, Sie haben es Ihren Gegnern nicht leicht gemacht, indem Sie jederzeit in ſcharfer, kritiſcher Erkenntnis der Dinge den von Ihnen als richtig erkannten Stand⸗ punkt mit aller Entſchiedenheit vertraten. Gar man⸗ cher tat ſich ſchwer daran, ſich mit dieſem beſtimmten, energiſchen Willen abzufinden, aber Sie haben ſich durchgeſetzt, und wenn man Ihren Rat, Ihre Empfehlungen auch nicht immer befolgte, man hat ſie hören und ſchätzen gekernt, hat ihr Gewicht und leider oft zu ſpät ihre Richtigkeit zugegeben. Im inneren Rahmen unſerer Kammer iſt in der Zeit Ihrer Tätigkeit gar manches anders geworden. Wir ſind aus dem kleinen Haus in B 1 hier in dieſe ſchönen großen Räume umgezogen, die ein geordnetes Arbeiten unter den ſchwierigſten Verhältniſſen ſicher ſtellen. Im Jahre 1928 konnten wir unter Ihrer Führung das 200jährige Jubiläum der Kammer begehen, ein Tag, auf den wir alle mit Stolz zurückblicken können. Es iſt bei dieſem Anlaß die Hochſchätzung Ihrer Tätigkeit, die Hoſchätzung der Tätigkeit der Kammer und ihre Bedeutung für die badiſche Wirt⸗ ſchaft in klarſter Weiſe ausgeſprochen und hervor⸗ getreten. In wiederholter, einſtimmiger Wiederwahl auf den Poſten des Präſidenten hat Ihnen die Kam⸗ mer immer wieder ihr Vertrauen zu Ihrer Fu h⸗ rung ausgeſprochen, Ihr aufopferndes und nie er⸗ müdendes Wirken anerkannt, Ihnen dabei auch ihren Dank erwieſen für die großen Opfer, die Sie für Ihre Perſon, für Ihr Familienleben brin⸗ gen mußten. Ich habe zu dem Präſidenten der Handelskammer geſprochen. Dem Menſchen Lenel, deſſen tiefe inneren Werke ich wie einer in den Jahren der Zuſammenarbeit hier im Vorſtand und im Privat⸗ leben erkennen konnte, ein Wort: Wir alle, die wir hier ſind, kennen und ſchätzen Ihre wahre Menſch⸗ lichkeit, die ſich in all' Ihrem Tun und Wirken ab⸗ zeichnet. Nicht aus Verſtand und Wiſſen allein wirken Ste uns hier vorbildlich, ſondern Sie erheben Ihr Tun, indem Sie es mit den reichen Gaben Ihrer Seele und und Ihres Geiſtes erfüllen zum wahren Werte. Die Handelskammer Mannheim, die Stadt Mannheim, die Badiſche Wirtſchaft können ſich glück⸗ lich ſchätzen, weil hier der richtige Mann an der richtigen Stelle ſteht, und dieſes Bewußtſein gibt in dieſem beſonders ernſten Zeitpunkt uns ein Gefühl der Beruhigung und die Sicherheit, daß, was irgendwie Menſchen⸗ kraft vermag, geſchieht. Mögen Ihnen das Be⸗ wußtſein des dankbaren Vertrauens, daß Sie trägt, Zuverſicht und Stärke geben in Ihrem ſchweren, verantwortungs⸗ vollen Amt. Der Herr Reichskanzler hat letzten Donners⸗ tag eine hochbedeutſame Rede über die Probleme des heutigen Tages in den Worten ausklingen laſ⸗ ſen, daß die Geſundung unſerer Lage zur Voraus⸗ ſetzung hat, daß endlich alle politiſch und wirtſchaft⸗ lich maßgebenden Männer in erſter Linie zwei Eigenſchaften zeigen: den Mut zur Wahrheit und den Mut zur Ver⸗ antwortung. Die Handelskammer für den Kreis Mannheim ſieht an ihrer Spitze einen Mann, der dieſe beiden Vorausſetzungen in reinſtem und höch⸗ ſtem Maße erfüllt. Als Sie vor nunmehr 10 Jahren Ihre Stellung als Präſident der Handelskammer antraten, ſchloſſen Sie Ihre Ausführungen mit dem Verſprechen, daß Sie Ihr Amt ausüben wollten, beſeelt von der heißen Liebe zu unſerer Vaterſtadt und zu unſerem badiſchen Volke. Daß und wie ſehr Sie das gehalten haben, beſtätigen wir Ihnen heute freudigen Herzens und wünſchen und bitten Sie, noch lange in gleicher vorbildlicher Führung weiter hier zu wirken. Weitere Glückwünſche Namens der Beamten und Angeſtellten ſprach Profeſſor Dr. Blauſtein die herzlichen Glück⸗ wünſche aus. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich, der ebenfalls erſchienen war, überbrachte die Glück⸗ wünſche der Stadt und des Kuratoriums der Han⸗ delshochſchule. Rektor und Senat der Han⸗ delshochſchule überreichten ihm die Urkunde über ſeine Ernennung zum Ehrendoktor. Präſident Dr. Lenel dankte in bewegten Wor⸗ ten für die ihm erwieſene Anerkennung und Ehrung. Jai Jaleꝛeooe Calglieꝛelelldug billen wir Anzeigen größeren Umfanges, die fur die Sauolag- Alleucladiogalle bestimmt sind, moglichst bis Fre tag votmittag in unserer Haupigesdicſts- stelle aufaugeben. Eins frühaeilge Be- Stellung sichert zudem auch eine gufe Plagletung der Anseige. Barbarazweige Mit dem Dezember hebt eine geheimnisvolle Zeit an, in der die menſchliche Gemütswelt vielleicht inniger und lebensvoller als zu irgend einer Zett des Jahres durch ein Ereignis beeinflußt und ge⸗ lenkt wird. Der Menſch ſucht in den langen Winter⸗ tagen und den Winterabenden, ſich dieſe Tage durch irgend welche Bräuche und Sitten zu verkürzen, Dazu zählt auch das Schneiden der Barbara⸗ sz weige am 4. Dezember. Aus dem verödeten Garten werden Zweige von frühblühenden Hölzern geſchnitten und in Vaſen und Töpfen zum Treiben aufgeſtellt. Wenn dieſe Barbarazweige zum Chriſt⸗ feſt im Blütenſchmuck prangen, erblicken die Mäd⸗ chen darin ein holdes friedliches Blumenorakel, das Gewährung ſtill genährter Wünſche und Hoffnungen verheißt. Von Wärme und Feuchtigkeit angeregt, ſchwellen die Knoſpen, und der winterlichen Jahreszeit zum Trotz ſchmücken ſich die Zweige bald mit friſchem Grün und duftigen Blüten. Ihre ſchnelle Entwick⸗ lung bereitet Freude und Genuß. Ein friſcher Lenzesgruß in der winterlichen, blütenarmen Zeit, ſelbſt gezogen, beſitzt doppelten Reiz. Der Garten bietet eine reiche Auswahl der lieblichſten Blüten⸗ ſträucher und Bäume. Da gibt's reizende weiße Deutzien, hübſche Spiräen, die anmutigen gelben Forſythien, die rotblühende Johannisbeere, Schle⸗ hen, Traubenkirſchen, dann die Obſtbäume u. a.., deren ſchwellende Blütenknoſpen bald das Zimmer ſchmücken. Am vorteilhafteſten iſt es, die Zweige an einem immer gleichmäßig warmem Ort, bei mäßiger Beleuchtung in der Vaſe aufzuſtellen. Etwas Salz oder pulveriſierte Holzkohle beigemiſcht, dient dazu, das Fauligwerden des Waſſers zu ver⸗ hindern. Jede Woche ſchüttet man etwas lauwarmes Waſſer nach, da ja durch das Verdunſten im warmem Zimmer ſtets ein Teil des Waſſers ver⸗ loren geht. Damit recht viele Gefäße des holzigen⸗ Zweiges zur Aufnahme des Waſſers freigelegt wer⸗ den, iſt es ratſam, den Schnitt mit ſcharfem Meſſer lang in ſchräger Richtung zu führen. 5 Die Tage bis zum Weihnachtsfeſt genügen, um die Knoſpen zum Blühen zu bringen. Die Legende bringt dieſen Vorgang mit den Heiligen in Ver⸗ bindung. Als man nämlich am 4. Dezember des Jahres 653 die Gebeine des hl. Benedikt aus Ita⸗ lien ins Frankenreich bringen wollte, lag die Natur weit und breit in Winterſtarre. Als aber der Re⸗ liquienſchrein emporgehoben wurde, da brachen aus Bäumen und Sträuchern die Blüten hervor. Daher rührt nach der Legende die Sitte, am Tag der hl. Barbara, am 4. Dezember, die Zweige zu ſchneiden. Schluß des redaktionellen Teils aus. Sie leckt uns Geſicht und Ohrmuſchel. Pelzig hart iſt ihre Zunge. Sie ſieht uns an mit Augen, die etwas Erſchrockenes, Demütiges haben. Wie ein ſcheues Kind, ſo iſt ſie. Einer bringt einen Kochgeſchirrdeckel voll Milch. Wer weiß, wo er die Milch her hat. Aber ſie iſt auf einmal da. Wie hervorgezaubert. Wiegend geht Suſi auf die Milch zu. Wie ein ſanftes Kaninchen. Legt die Ohren zurück und nippt ein bißchen von der Milch, ſtutzt, als ob ſie mißtrauiſch ſei, erzittert leicht, wittert, will fliehen, nippt wieder, und nun trinkt Suſi, trinkt ſpieleriſch hingegeben. O, ſi feines Fräulein!— Ein Lager wird ihr zurechtgemacht. Sie ruht in einem warmen Ruſſenpelz, Und wenn ſie liegt und döſt, hat alles ruhig zu ſein. Unſere Geſpräche wer⸗ den leiſer, flüſternder.. Das weiche, ſchmiegſame Tier hat unſer Leben verändert. Es hat uns gekratzt und hat da Märchen⸗ glanz und Kindͤheitsſtrahlen hervorgekratzt.— Die⸗ ſes ſchnurrende Entgegenſpringen, dieſes Winſeln iſt ein und Miauen, dieſes Buckeln und Zuſammenrollen, dieſes Tänzeln und Putzen und Koſen und dieſes Pfötchengeben, alles ſind kleine Wunder, die une behexen. Ein lebendiges Spielzeug, eine ſpieleriſche Lebendigkeit, die uns aus dieſer Unterwelt in das Blinkern eines weiten, fernen Sternes hebt.— Der Koch aus Straßburg, ein Kerl wie ein Baum, ſitzt da und hat auf einmal mit ſeinem Taſchenmeſſer Spielzeug geſchnitzt, hat Bälle gemacht, alles für Suſi. Sieh da, wie der harte Straßburger Koch ver⸗ ändert iſt! Etwas Jungenhaftes hat er, wenn er mit der Katze ſpielt. Und wo hat denn der Bochumer Schmied auf einmal das Stück Kuchen her? Beſin⸗ nungslos wirft er's der Suſi vor. Ein Stück Kuchen in hungrigen Soldatentagen. Wie ein Traum iſt das. Aber Suſi darf doch nicht wiſſen, daß ſie ſich in ein armes, elendes Erdloch verirrte— 15 Kurz vor Weihnachten wird der Ruſſe wieder lebendig. Er ſchießt den ganzen Tag. Der Gedanken⸗ ſtrich zwiſchen uns und dem Ruſſen verwandelt ſich langſam, aber ſicher in ein Ausrufungszeichen. Wir ſind auf der Hut. Im Morgenlicht des 24. Dezember rücken ſie vor. Kerle in Schneemänteln. Wie Geſpenſter.— Grana⸗ ten hacken wie ſtählerne Geier auf unſeren Graben. — Raus aus den Löchern!— Im Laufen höre ich noch den Unteroffizier ſchreien:„Wo iſt denn der Straßburger?“—„Bei der Suſi,“ antwortet der Gefreite aus Kreuznach. Als wir uns einen Augenblick wenden, da kommt er ſchon an. In ſeinen Mantel gewickelt: das Tier. Ein lebendiges Bündel unter dem Arm. f Und nun geht's vor, in der bleichen Morgenſonne. Wir werden zuſammengepulvert, ſammeln uns wie⸗ der, gehen wieder vor. Gegen Mittag ſind die Ruſſen zurückgetrieben. Der Straßburger iſt tot. Draußen im Schnee liegt er, das Bündel immer noch unter den Arm gedrückt. Suſi iſt fort. Wie verweht iſt ſte. Niemals haben wir ſie wiedergeſehen. Es iſt, als hätte ſie der Straßburger in ſeinem letzten Blick mit fortgenommen von dieſer Erde. Kunſt und Wiſſenſchaft O. Gegen die Taxen am Kunſtmarkt. Die vor den Verſteigerungen feſtgelegten Taxen von Kunſtwerken ſind in Zeiten ſtarker wirtſchaftlicher Schwankungen und Valuta⸗Differenzen am internationalen Kunſt⸗ markt durchaus verſtändlich und notwendig geweſen. Wie die Lage am Kunſt markt jedoch heute iſt, ſtellen ſie nichts weiter dar, als unnötige Hemmungen, als die ſie auch jetzt vom Kunſthandel mit Recht bekämpft werden. Gerade bei der Unüberſichtlichkeit der Nachfrage nach Kunſt werken hat ſich in letzter Zeit eine gewiſſe Stabiliſierung, allerdings auf Grund einer ausgeſprochenen Preisſenkung, bemerk⸗ bar gemacht, die durch die hohen Preislimits wieder erſchüttert zu werden droht. Als Beiſpiel dafür mag die dieſer Tage ſtattgefundene Berliner Kappel⸗Ver⸗ ſteigerung dienen, die ein großer Erfolg hätte werden können und auf der ſo gut wie gar nichts verkauft worden iſt trotz des internationalen Intereſſes, da die Grenze der Taxen derartig hoch geſetzt war, daß bereits vorliegende Angebote unberückſichtigt blieben. Zu einer energiſchen Selbſthilfe hat auch unlängſt der bekannte Graphikhändler Börner in Leipzig gegrif⸗ fen, der die Taxen der Auktion herabſetzte auf ein Drittel ihrer urſprünglichen Höhe. Gerade bei der heutigen ſchweren Lage müßte alles daran geſetzt werden, den Kunſtmarkt beweglich zu erhalten und nicht durch ein ſtarres Fixieren der Kunſtpreiſe dem Kunſthandel neue Schwierigkeiten zu bereiten. Prüfung und Erhaltung von Kunſtwerken. Ueber die Internationale Tagung von Sachverſtän⸗ digen der bildenden Künſte, die vor kurzem in Ro m ſtattgefunden hatte, und auf der eine Reihe Experten aus allen Ländern vertreten waren, veröffentlicht das ſoeben erſchienene Heft von Kunſt und Wirtſchaft jetzt die Berichte der verſchiedenen Sachverſtändigen der einzelnen Nationen. Nach den vielen Streitfällen der letzten Jahre über die Echtheit der Werke ver⸗ ſtorbener Meiſter, ſind die Beſtrebungen zur wiſſen⸗ ſchaftlichen Prüfung von Kunſtwerken und die Fra⸗ gen ihrer Erhaltung ſtark in den Vorder⸗ grund gerückt und haben die Sachverſtändigen der internationalen Kunſtwelt veranlaßt, nach neuen wiſſenſchaftlichen Methoden zu ſuchen. Das inter⸗ nationale Muſeumsamt, deſſen Veröffentlichungen in der Zeitſchrift Muſeion“ erfolgen werden, wird auch von einem entſprechend zuſammengeſetzten Aus⸗ ſchuß von Sachverſtändigen ein Handbuch über die wichtigſten Leitſätze und erprobten Erfahrungen herausbringen, welches den Muſeumsdirektoren als Richtlinie an die Hand gegeben werden ſollen. O Preisausſchreiben für ein Lotterieplakat. Die Preußiſch⸗Süddeutſche Staatslotterie hat zu einem Wettbewerb für ein Lotterieplakat eingeladen, an dem 50 deutſche Künſtler ſich beteiligt haben. Das Preisrichterkollegtum, das aus Emil Orlik, Dr. Redslob und Handank beſtand, hat folgenden Künſtlern Preiſe zuerteilt: Die beiden erſten Preiſe von je 3000/ erhielten Keimel⸗ München und Böhm Berlin. Einen Preis zu 1000/ erhiel Zietara⸗München und vier Preiſe zu je 500% wurden an Glaß⸗München, Schwab und Birkle⸗ Berlin und an Buchartz⸗Eſſen verteilt. 4. Seite/ Nummer 563 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 4. Dezember 1930 Wert des Dienens Bekenntnis zur Arbeit und Belohnung der Treue Am Mittwoch nachmittag fand im vollbeſetzten „Harmonie“ eine ſchlichte Feier ſtatt. Haus⸗ „ Mädchen, Frauen und Männer, wurden Treue und Arbeitstüchtigkeit geehrt und be⸗ Die Feier, veranſtaltet vom„Verein zur tug treuer Dienſtbote“, findet all⸗ h am 3. Dezember ſtatt. Das Podium zeigte enſchmuck und auf einem weißgedeckten Tiſch ngaben der Jubilare. Im Hintergrund in improviſierten Lorbeerhain die Büſte der ktorin, der verſtorbenen Großherzogin Luiſe Unter den Anweſenden ſah man als eter der Stadt die Stadträte Barbe r, Braun Schmitz, außerdem Oberamtmann a. D. ard und bekannte Damen und Herren der Ge⸗ ft. Später erſchien noch als Vertreter der 5 Kirchenbehörde Prälat Bauer. geleitet wurde die Feier durch das vom chor der Marienwaiſenanſtalt unter ſeinem 5 genten Ehmig innig vorgetragenen„Wir kreten zum beten“... Sodann begrüßte Stadtpfarrer Matt Anweſenden und unterſtrich in ſeiner Rede den Wert. der Arbeit und des guten Verhältniſſes zwiſchen Herrſchaft und Dienenden. Nach dem Jahresbericht gehören dem Verein 172 Mitglieder an, gegen 183 im Vorfahr. Von den beſchäftigten 255 Hausange⸗ ſtellten wurden 78 ausgezeichnet gegen 68 im Vor⸗ jahr. Die Ehrung nahm Kirchenrat Maler in Ver⸗ tretung der erſten Vorſitzenden, Fräulein Ida Scipio, vor. Die zweite Vorſttzende, Frau Anna Ladenburg, beglückwünſchte die Aufgerufenen und händigte ihnen ihre Ehrengabe aus, die in einem Buch und einem Ehrenbrief und bei mehr als dreijähriger Dieuſtzeit, noch in einem Geldͤgeſchenk beſtand. Nicht ohne Rührung und Bewegtheit wur⸗ die Ehrungen der wahrgenommen, die 20, 30, 40 45 Jahre im Dienſte ein und derſelben Familie n und dort ſchon ein ganzes Menſchenleben in Arbeit und Treue zubrachten. Den Höhepunkt bildete die Ueberreichung des ſilbernen bezw. goldenen Ehrenkreuzes des Frauenvereins nebſt der Ehren⸗ urkunde an zwei Hausangeſtellte für 25 und 40 jährige Dienſtzeit Zur Erhöhung der Feierlichkeit trug Fräulein Marianne Bröhm, begleitet von Frl. Jula Kaufmann auf dem Flügel, formſchön und innig einige Lieder von Hugo Wolf vor, wofür beide Damen herzlichen Beifall ernteten. Dekan Maler faßte noch einmal in einem Schlußwort den Wert der heutigen Feier zuſammen und dankte denen, die die Feier ermöglichen halfen. Familienleben iſt ein Bekenntnis zur Tat des ſozialen Denkens. In allen Kreiſen und Schichten begegnen wir einer ge⸗ wiſſen Hoffnungsloſigkeit, auch dort, wo man Glaube und Hoffnung nicht verliert. Aber trotzdem: durch das zerklüftete Weſen unſerer Zeit und durch den Wahnſinn der Völker pocht doch die religiöſe Frage und drängt ſich in den Vordergrund. Deshalb iſt auch keine Urſache vorhanden zum Verzagen. Denn im religiöſen Erſtarken der Familie ſundet auch das Ganze. Die Geſundung komme zt von der Maſſe, ſondern von wenigen, die treu und bewußt, auf religiöſem Fundament, vorbildlich ihre Pflicht und Schuldigkeit tun. Mit dem gemein⸗ ſam geſungenen Hymnus:„Großer Gott wir loben dich“ fand die erhebende Feier ihren Abſchluß. K * Ford lädt Frau Benz ein. Wie jetzt bekannt wird, hat Henry Ford, der bei ſeiner Deutſchland⸗ reiſe ſich lebhaft für das Lebenswerk von Benz intereſſierte, die Gattin des 1929 verſtorbenen Er⸗ finders zur Eröffnung ſeines Automobil⸗ muſeums in Detroit eingeladen. Für dieſes Mu⸗ ſeum, das im Laufe des nächſten Jahres eröffnet werden ſoll, hat ſich Ford gelegentlich ſeiner Deutſch⸗ landreiſe Bilder und Zeichnungen des erſten deut⸗ ſchen Automobils, ferner ein Bild von Benz ver⸗ ich ſch ft. * Glück im Unglück. Aus Weingarten(Amt Germersheim] wird uns gemeldet: Etwa 300 Meter unterhalb unſeres Dorfes geriet ein neues Per⸗ ſonenauto aus Mannheim in den Straßen⸗ graben. Das Auto rannte zuerſt über einen Stein⸗ haufen, warf dann einen Kilometerſtein um und ſauſte mit voller Wucht in den Graben, wo es ſich zweimal überſchlug und vollſtändig zer⸗ ſtört liegen blieb. Der Lenker des Wagens kam mit heiler Haut davon. Familienchronik * 35 Jahre Dozent an der Ingenieurſchule. Dieſer Tage konnte Prof. A. Domsgen auf eine 35jäh⸗ rige Tätigkeit an der Ingenieurſchule in Maunheim zurückblicken. Seit dem Gründungstage irkt der Jubilar erfolgreich an der Schule. In An⸗ kennung ſeiner Verdienſte wurde dem allgemein liebten Dozenten durch den Aſta im Auftrage der erenden eine Ehrung zuteil. * 60. Geburtstag. Herr G. A. Kaub, Friſeur⸗ meiſter, E 5, 18, begeht am heutigen Donnerstag nen 60. Geburtstag. Gleichzeitig iſt er 40 re in Mannheim und betreibt ſeit 35 Jahren ſein ſeur⸗ und Parfümeriegeſchäft. Veranſtaltungen Freier Bund(Städtiſche Kunſthalleß. Heute abend ſpricht Herr Kurt Hielſcher, Berlin, unter Vorführung leler eigener Lichtbilder⸗Aufnahmen über„Das unbe⸗ Taz Spanien“, Durch ſeine photographiſchen Reiſe⸗ 1 die im Verlag Ernſt Wasmuth, Berlin, üſt Kurt Hielſcher als Kunſt⸗ und Landſchaftsphoto⸗ uin Deutſchland berühmt geworden.— Wiederholung 1 ag, 5. Dez. 1930. „ 0 155 falzbau⸗Kaffee veranſtaltet Kind Ludwigshafen. Am Freitag und das Pfalzbau⸗Kaffee Ludwigshafen ernachmittage. Das Kaffee wurde in eiten Tannenwald verwandelt. Der Nikolaus nee den Kindern Gaben verteilen. Samstag d Nikolausfeſt für Erwachſene.(Stehe Anzeige.) = Tod im Wirtshaus * Glütenbach, 3. Dez. Im Verlaufe eines Hand⸗ im Anſchluß an eine durchzechte Nacht 0 42 Jahre alte Fabrikarbeiter Friedrich Ringwald tot zuſammen. Man nimmt an, daß ein Herzſchlag ſeinem Leben ein Ende machte. erſchienen Diſziplinar⸗ Freiſpruch im Verfahren gegen den Karlsruher Oberbürgermeiſter Der„Rathausſkandal“ in der Landeshauptſtadt— Die Staatsaufſichtsbehörde ſtellt das Ver⸗ fahren ein— Rechtfertigung des Oberbürger meiſters, aber die ungewöhnliche Art eines g Forderungsausgleichs wird gerügt * Karlsruhe, 4. Dezember. Der Karlsruher„Rathausſkandal“ oder, wie ſei⸗ nerzeit die kommuniſtiſche Mannheimer„Arbeiter⸗ zeitung“ geſchrieben hatte, der„Rieſenſkandal auf dem Karlsruher Rathaus“, iſt nun endgültig in ſich zuſammengebrochen und hat ſich als das erwieſen, was er in Wirklichkeit war: Wahldemagogiſche Sei⸗ fenblaſen und ziemlich trübe Machenſchaften eines Karlsruher Stadtverordneten. In den ſpäten Abend⸗ ſtunden des Mittwochs hat die Staatsaufſichts⸗ behörde, bei der der Karlsruher Oberbürgermei⸗ ſter Dr. Finter vor nicht ganz einem Monat ein Diſziplinar verfahren gegen ſich beantragte, nach eingehender Prüfung der geſamten Sach⸗ und Rechtslage, nach eidlicher Zeugeneinver⸗ nahme und auf Grund von Gutachten zweier ſtaat⸗ licher Sachverſtändigen das Verfahren einge⸗ ſte llt. Nach der ausführlichen Begründung des Ent⸗ ſcheids ſind die von dem kommuniſtiſchen Blatte be⸗ haupteten Verletzungen von Verfahrensvorſchriften und irgendwelchen ſtädtiſchen Intereſſen nicht vorge⸗ kommen. Was die Perſon des Oberbürgermeiſters anlangt, ſo wird feſtgeſtellt, daß weder ſeine Dienſt⸗ wohnung noch der von ihm benutzte Kraft⸗ wagen beſonders luxuriös ſeien, und die behauptete ungerechtfertigte Bereicherung ſich in Wirklichkeit als eine. freiwillige Schlechterſtellung des Oberbürgermeiſters herausſtellt. Dr. Finter wird ſchließlich noch beſchet⸗ nigt, daß ſeine Amtsführung in jeder Hinſicht ge⸗ wiſſenhaft und ſtreng korrekt geweſen iſt und alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe ſich als völlig haltlos erwieſen haben. 5 i Dem Kenner der Amtsführung und der Perſon Dr. Finters ſagt der Ausgang des Verfahrens nichts Neues und bringt auch keine Ueberraſchung. Er war von vornherein gegen die erhobenen Vorwürfe ge⸗ feit. Wenn dem Oberbürgermeiſter der Vorwurf gemacht worden war, er habe ſich von 1920 bis 1924 dadurch ungerechtfertigt bereichert, daß er ſich ohne Rechtsanſpruch Heizung und Beleuchtung von der Stadt unentgeltlich gewähren ließ, ſo ſtand ihm dieſer Anſpruch auf Grund ſeines Dienſtuertrags von 1919 zu. Erſt in dem durch die 1920 einſetzende Geldentwertung und die Reichsbeſoldungsordnung⸗ notwendig gewordenen Nachtragsvertrag zwiſchen Oberbürgermeiſter und Stadtrat war vorgeſehen, daß Dr. Finter für die bisher unentgeltliche Dienſt⸗ wohnung Mietzins bezahle, wobei der Oberbürger⸗ meiſter noch aus freien Stücken ſich mit geringeren Leiſtungen der Stadt, als nach dem urſprünglichen Vertrag vorgeſehen, zufrieden gab. Allerdings hatte der Karlsruher Stadtrat den Nachtragsvertrag ohne Befragen des Bürgerausſchuſſes abgeſchloſſen, wäh⸗ rend der Rechnungsprüfungsausſchuß der Meinung war, auch die Stadtverordneten hätten hierzu gehört werden müſſen. f Nicht ganz ſo einwandfrei wurde— wobei wiederum die Perſon des Oberbürgermeiſters völlig aus dem Spiele bleibt— die Frage der oberbürgermeiſterlichen Dienſtwohnung erledigt. Hier war Dr. Finter der Vorwurf gemacht worden, er habe die Oeffentlichkeit über die Höhe der Umbau⸗ und Ausſtattungskoſten getäuſcht und ſich unter Umgehung des Bürgerausſchuſſes recht erheb⸗ liche Beträge hierfür bewilligen laſſen. Demgegen⸗ über muß feſtgeſtellt werden, daß das Haus von der Stadt nicht lediglich für den jetzigen Oberbürger⸗ meiſter, ſondern überhaupt für das jeweilige Stadt⸗ oberhaupt von Karlsruhe erworben wurde. Da es ſich um ein 58jähriges Haus handelte, deſſen bau⸗ fälligen Zuſtand auch die Fachleute vorher nicht ge⸗ kannt oder erkannt hatten, iſt immerhin verſtändlich, daß der Voranſchlagsſatz überſchritten wurde. Zu⸗ dem erfolgte der Umbau in einer Zeit ſtetig ſteigen⸗ der Arbeitslöhne, die ſich von Anfang bis Ende der Umbauzeit verdoppelten. Als Dr. Finter von den Ueberſchreitungen des Koſtenvoranſchlags hörte, bat er dringend, die vorgeſehenen Arbeiten nicht fortzu⸗ führen. Die ſtädtiſche Baukommiſſion hielt die Fort⸗ führung der Arbeiten aber für unerläßlich, ſollte das Haus überhaupt ſeiner Zweckbeſtimmung als Dienſt⸗ wohnung zugeführt werden können. Auch hier hat der Stadtrat den Bürgerausſchuß nicht über die Ueberſchreitungen unterrichtet, konnte ſich hierbei aber immerhin hinter die Gemeindeordnung ver⸗ ſchanzen. Sich ſelbſt mußte er aber nachträglich eine Rüge dafür erteilen, die auch von der Staatsaufſichtsbehörde jetzt unter⸗ ſtrichen wurde, daß die Ueberſchreitungen da⸗ durch gedeckt oder, wenn man ſo will, verſchleiert wurden, daß zum Ausgleich einer Jorderung der Kaſſe des Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektrizitätswerkes das Eigentum an zwei zum Vermögen des Hochbauamts gehörenden und beim Elektrizitätswerk liegenden Schuppen am Rheinhafen dem Elektrizitätswerk übertragen wurden. Ein finanzieller oder ſonſtiger Nachteil zum Schaden der Stadt iſt dadurch allerdings nicht eingetreten. Aehnlich liegt auch der Fall mit dem angeblichen „Zuxusauto“ des Oberbürgermeiſters. Ob ein ſechsſitziger Sechszylinder Mercebdes⸗Benz als ein Luxuswagen anzuſprechen iſt, bleibe dahingeſtellt. Nicht recht zu billigen iſt aber, was auch der Rech⸗ nungsprüfungsausſchuß tat, daß der 1927 gekaufte Wagen auf das Konto des Städt. Waſſer⸗ werks verrechnet wurde, da in deſſen Voranſchlag gerade die Mittel für einen neuen Kraftwagen vor⸗ geſehen waren. Dieſer wurde aber dem Oberbürger⸗ meiſter zur Verfügung geſtellt, während das Waſſer⸗ werk im Austauſch einen alten Wagen erhielt. Recht aufſchlußreich ſind die Hintergründe dieſer jetzt völlig zuſammengebrochenen Hetze gegen den Karlsruher Oberbürgermeiſter Obwohl ſie in der kommuniſtiſchen„Arbeiterzeitung“ veröffentlicht waren, gehen ſie auf ein Bürgeraus⸗ ſchußmitglied der Volksrecht⸗ und Aufwertungspartei zurück, das gleichzeitig Mitglied des Rechnungsaus⸗ ſchuſſes war. Dieſer Stadtverordnete hat eingeſtan⸗ denermaßen einem kommuniſtiſchen Stadtverordneten Abſchriften amtlicher Aktenſtücke der Abhörbehörde beſorgt und dieſem bedeutet, das ſei„geeignetes Ma⸗ terial für ſeine Erwerbsloſen“, nachdem er das glei⸗ che„Material“ zuvor den Nationalſozialiſten— aller⸗ dings vergeblich— unter der Bedingung angeboten hatte, daß er an ausſichtsreiche Stelle der national⸗ ſozialiſtiſchen Vorſchlagsliſte für die Gemeinde⸗ wahlen geſetzt werde. Der gleiche Herr wurde übri⸗ gens im Sommer d. J. von der Staatsaufſichts⸗ behörde rechtskräftig beſtraft, weil er unter Hin⸗ weis auf ſeine Stadtverordneteneigenſchaft um ſeines höchſt eigenen Vorteils willen in einem Karlsruher Möbelgeſchäft Worte gebrauchte, die von dem Ge⸗ ſchäftsinhaber mit der Erklärung zurückgewieſen wurden, der Herr Stadtverordnete befinde ſich in einem Karlsruher Möbelgeſchäft und nicht bei Skla⸗ rek in Berlin! Mit dem Motorrad in den Kanal Mannheimer Schöffengericht Vorſitzender Amtsgerichtsrat Schmitt; 2. Amtsrichter Amtsgerichtsrat Dr. Petters Der 22 Jahre alte Kraftfahrer Jakob H. aus Landau hatte ſich am Mittwoch wegen fahrläſſiger Tötung zu verantworten. Am 1. September, kurtz vor 9 Uhr abends, fuhr er mit ſeiner Beiwagen⸗ maſchine, in der ein Freund von ihm ſaß, durch die Inſelſtraße Richtung Neckarſtadt. Bei der Bona⸗ diesſtraße überholte er ein vor ihm fahrendes Auto. Nach ſeinen Angaben hatte er eine Geſchwindigkeit von 40 bis 50 Kilometern, das Auto eine ſolche von ungefähr 35. Im Lichte der Scheinwerfer tauchte plötzlich eine Kurve auf. Der Motorradfahrer nahm Gas weg und lenkte ſcharf nach rechts.„Da“, ſo er⸗ zählte.,„gab es auch ſchon einen Krach, ich ſah, daß ſich das Hinterrad nicht mehr drehte, die Maſchine kam auf den Gehweg. Ich verſuchte im letzten Augenblick auf einen elektriſchen Maſt zu lenken, um die Maſchine dort abzufangen. Mein Fußraſter blieb aber nochmals hängen, ſodaß ich am Maſt vorbeifuhr. Mein Freund rief mir zu, ſpringe ab, denn du kannſt ja nicht ſchwimmen. Ich ſprang ab, das Rad ſauſte vollends die Böſchung hinab und verſchwand in der ſtarken Strömung.“ Ein Augenzeuge ſchilderte das Unglück ſehr an⸗ ſchaulich. Er ſtand nicht allzu weit von der Unglücks⸗ ſtelle. Er ſah das Motorrad mit ziemlicher Ge⸗ ſchwindigkeit fahren. Der Vorfall ſelbſt war das Werk weniger Sekunden. Die Lichter des Motor⸗ rades tauchten unten auf der Böſchung auf, ein lauter Schrei, die Maſchine war mit dem Bei⸗ wagenfahrer in den Kanal geſtürzt, der Führer hatte ſich durch Abſpringen ge⸗ rettet. Der Zeuge lief nach der Böſchung, um nach dem Unfall zu ſehen. H. kam ihm ſchon entgegen und rief laut jammernd um Hilfe und den Namen ſeines Freundes. Der Zeuge rannte ſofort nach dem Bootshaus, ließ nach der Polizei und Feuer⸗ wehr telephonieren und fuhr ſſelbſt mit einem Motorboot nach der Unglücksſtelle. Von dem Bei⸗ wagenfahrer war jedoch keine Spur mehr zu ſehen. Die ſtarke Strömung hatte ihn ſofort mitgeriſſen. ., der einen ausgezeichneten Eindruck macht, iſt ſchon vier Jahre als Kraftfahrer zur vollen Zu⸗ friedenheit ſeiner Firma tätig. Die zu hohe Schnel⸗ ligkeit, die er om 1. Septem abends auf der Inſelſtraße einſchlug, ſcheint ſeinem Freunde und ihm zum Verhängnis geworden zu ſein. Daß er raſch ge⸗ fahren ſein muß, geht aus der Ausſage des einen Zeugen hervor, der ungefähr 120 Meter bis zur Un⸗ fallſtelle zu laufen hatte und dann erſt mit dem Auto zuſammentraf, das vorher von H. überholt wurde. Der Tod ſeines Freundes ging ihm ſichtlich nahe, denn die Reue war unbedingt echt. Der erſte Staats⸗ anwalt Dr. Gerard beantragte vier Monate Ge⸗ fängnis, da H. wegen fahrläſſiger Körperverletzung ſchon eine Vorſtrafe hat. Der Verteidiger, Rechts⸗ anwalt Dr. Katz, bat um Freisprechung. Das Ge⸗ richt verurteilte H. zu 2 Monaten Gefängnis abzüglich drei Wochen Unterſuchungshaft. X Kaufmann Eugen., 24 Jahre alt, aus Weſſen⸗ thal bei Wertheim gebürtig, hat am 22. Juni in Mannheim⸗Wallſtadt aus einer Wohnung in der Neckarſtraße 45 ein Sparkaſſenbuch im Werte von 518 Mark entwendet. 500 Mk. hat er abgehoben und für ſich verbraucht. Ferner hat er aus der Woh⸗ nung eines Milchhändlers in der Mittelſtraße 25 aus einem in einer unverſchloſſenen Schublade liegenden Scheckheft 11 Schecks herausgenommen dieſe aus⸗ gefüllt und in Zahlung gegeben. Hierdurch hat er dem Milchhändler einen Schaden von 960 Mk. ver⸗ urſacht. 9 Anfänglich verlegte ſich der Angeklagte aufs Leugnen, war aber ſpäter geſtändig. Das Gericht er⸗ kannte auf eine Gefängnisſtrafe von fünf Monaten. § Aus einer kleinen Apotheke. Nach zweitägiger Verhandlung verurteilte das Gericht in Frank⸗ furt a. M. den Apotheker D. wegen fortgeſetzter ſchwerer Urkundenfälſchung in Tateinheit mit fortgeſetztem Betrug zu 3 Monaten Gefäng⸗ nis und gab ihm dreijährige Bewährungsfriſt unter der Vorausſetzung, daß er 3000„ Buße zahlt. Dem Angeklagten wurde Ueberſchreitung der Taxen vorgeworfen, aber das Gericht konnte betrügeriſche Abſichten nicht feſtſtellen. Feſtgeſtellt wurden aber Rezeptfälſchungen. Der Angeklagte hat zwei von Aerzten erhaltene Rezepte umgeändert, ferner an⸗ ſtelle verſchiedener Medikamente dem Zeugen auch Rauſchgifte verabfolgt. Aus Baden 1 40 jähriges Jubiläum einer Nähſchule Tr. Ladenburg, 3. Dez. Bei vollbeſetztem Haug fand geſtern im Bahnhof⸗Hotel ein doppeltes Jubiläum ſtatt: Frau J. Stopfer, die weit⸗ hin bekannte und geſchätzte Jubilarin kann auf eine 50 jährige Tätigkeit als Näherin und auf eine 40 jährige als Leiterin einer vielbeſuchten Näh⸗ ſchule zurückblicken. Aus dieſem Anlaß veran⸗ ſtalteten ihre ehemaligen Schülerinnen eine wohl⸗ gelungene Jubiläumsfeier. Die Vorſitzende konnte u. a. ein Mitglied der Handwerkskammer, Vertreter des Gewerbevereins, des Bad. Frauen⸗ vereins⸗Ladenburg, Frau Rektor Henninger und Frau Dr. Drißler, des Kath. Müttervereins und den Ortsgeiſtlichen unter den Ehrengäſten be⸗ grüßen und ein Glückwunſch⸗Schreiben der Präſt⸗ dentin des Badiſchen Frauenvereins zur Verleſung bringen. Ein Geburtstagsſtändchen, Flöten⸗ und Klavierſoli, Tänze und Reigen ſowie Lieder, Theaterſtücke und muſikaliſche Darbietungen um⸗ rahmten die Jubiläumsfeier. Hochbefriedigt über den ſchönen Verlauf der Feier trennten ſich die Feſtteil⸗ nehmer, die aus allen Orten des näheren und weiteren Umkreiſes gekommen waren. Die tapfere Jubilarin dürfte eine große Anzahl von Glückwünſchen und Telegrammen, Blumen und Geſchenken ent⸗ gegennehmen. Im Dienſte der Wohltätigkeit Lützelſachſen(Amt Weinheim), 3. Dez. Die Adventsfeier der evangeliſchen Kirchengemeinde Lützelſachſen war mit einem Wohltätigkeits⸗ bazar im Saal der Wirtſchaft zum„Schmittberger Hof“ verbunden. Bei den abendlichen Veranſtaltun⸗ gen wirkten die Jugendbünde durch Lied und Reigen mit. Die Mädchen führten ein von Hauptlehrer Linninger einſtudiertes Singſpiel und einen humoriſtiſchen Einakter auf. Der Singverein Lützelſachſen, das Doppelquartett„Mignon“ und die Kapelle des Turnvereins, ebenſo wie die Soliſten Peter Engelauf⸗Lützelſachſen, Frau Aenne Weber ⸗ Weinheim(Altſtimme) und Karl Dies⸗ bach(Geige) verſchönten die Adventsfeier mit ihren Darbietungen und gaben dem ganzen Feſte die künſtleriſche Weihe. Der Leiter, Pfarrer Philipp, ſprach ſeine hohe Genugtuung nicht bloß über die Leiſtungen aller Mitwirkenden, ſondern auch über das finanziell ſehr befriedigende Ergebnis aus In Verbindung mit der Adventsfeier fand in der mit Blumen geſchmückten Kirche ein Konzert ſtatt, bei dem die bereits erwähnten Kräfte mitwirkten Ueberfahren R. Langenzell(bei Heidelberg), 3. Dez. Auf dem Felde waren mehrere Ochſengeſpanne' in der Rich⸗ tung gegen Lobenfeld mit Zuckerrübenfahren beſchäf⸗ tigt. Während ſte ſich abends auf der rechten Seite der Landſtraße zur Heimfahrt anſchickten, kam in ſehr raſcher Fahrt aus Richtung Heidelberg ein Perſonenauto. Durch einen Kotflügel wurde der Aufſeher der Fuhrwerke erfaßt, vor das Auto geworfen und überfahren. Schwer verletzt konnte der Aufſeher nur mit größter Mühe unter dem Auto hervorgebracht und nach der Klinik Heidel⸗ berg überführt werden. Wie man hört, ſoll der Autofahrer von Reichartshauſen ſein. Goldene Hochzeit * Eberbach, 4. Dez. Metzgermeiſter Karl Boeg⸗ ner und Frau Sophie geb. Müller begehen am heutigen Donnerstag in voller Rüſtigkeit im Kreiſe von Kindern und Enkeln das Feſt der Goldenen Hochzeit. Selbſtmord eines Greiſes * Bühl, 3. Dez. In Eiſental wurde der 71 Jahre alte ledige Rentner Peter Blödt erhängt auf⸗ gefunden. 100 jähriges Brücken jubilaum * Diedesheim, 3. Dez. Die alte Neckarſchiff⸗ brücke Diedesheim Obrigheim trägt Flaggen⸗ ſchmuck, da ſie ihr hundertjähriges Beſtehen feiert. Der Bau einer neuen feſten Brücke wird erwogen. Stadtrat Wienenberger 7 * Pforzheim, 3. Dez. Eine weit und breit bekannte Perſönlichkeit, der Mitbegründer und ſpätere Direk⸗ tor der Firma Rodi 8 Wienenberger, Stadtrat Wil⸗ helm Wienenberger, iſt geſtern früh im Homöo⸗ pathiſchen Krankenhaus in Stuttgart nach längerem Krankenlager geſtorben. Er ſtand im 73. Lebensjahre. Die geſchäftliche Gründung fällt ins Jahr 1885. Die Firma, die Wienenberger zuletzt zu ihren führenden Aufſichtsratsmitgliedern zählte, hat es zu großem Anſehen gebracht. Wilhelm Wienenberger wurde bereits im Jahre 1889 in das Stadtverordneten⸗ kollegium gewählt, dem er bis 1896 angehörte, um dann auf Wunſch ſeiner demokratiſchen Freunde in den Stadtrat einzutreten. Auch hier hat er ſich um die Entwicklung der Stadt verdient gemacht. * „Grenzach, 3. Dez. Hier wurde ein Mann feſt⸗ genommen, der ſich als praktiſcher Arzt Dr. Franz Dreher ausgab und verſchtedene Darlehens⸗ ſchwindeleien hier und in der Umgebung verübte. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Ahein Pegel] 29.] 1. 2. 3. 4. Aeckar⸗Wegen 1. 2 f. Baſel 184.20 J1,161, 110105 1 1 Schatermſen 260 J 88 80 Poe 47% dannen, 5885 84.485 Fehl 3782 9,48.30.23.16 Jaalted. 188178 e100 Maxau.94.59 5,40.288.168 Slochingen bse 6,486 Mannheim.95 5,83 5,07.622 61] Heilbronn 171 66 Kaub 5 59.64.38.98.72 Köln.765,75 8,284.80.44 SD BBu——..... 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Die nden oem urde eten⸗ um e in um Donnerstag, 4. Dezember 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 563 Vor Taſchendieben wird gewarnt! An den Orten regen Verkehrs und großer Men⸗ ſchenanſammlungen pflegt eine Warnungstafel auf die Gefahr aufmerkſam zu machen, die der Uhr oder der Geldtaſche von dem Taſchendiebe droht. Manchem mag die Warnung ſchon von Nutzen geweſen ſein. Aber es wäre beſſer, wenn man ſich in jeder Lebens⸗ lage die Warnungstafel vor Augen hielte. Denn der abgefeimte Taſchendies ſucht ſich ſein Tätigkeits⸗ gebiet nicht dort, wo man vor ihm warnt, ſondern er ſchafft ſich ſelbſt die günſtige Gelegenheit und er geht dabei ſo raffiniert vor, daß ihm viele Opfer ins Netz gehen, ehe er es mit einem neuen Trick verſuchen muß. Kennt man einige dieſer Tricks, ſo verringert ſich immerhin die Gefahr, daß man ſelbſt einmal in eine geſchickt geſtellte Falle geht. Der Taſchendieb ſtreckt ſeine langen Finger in den meiſten Fällen nach der Uhr oder nach dem Banknotenbehälter aus, der in der inne⸗ ren Rocktaſche zu ſtecken pflegt. Der Diebſtahl der Uhr iſt im allgemeinen leichter und ſicherer, denn er wird in größerer Entfernung von dem wachſamen Auge des Beſitzers ausgeführt. Aber der Diebſtahl Brieftaſche iſt im allgemeinen lohnender. Der Dieb bekommt bares Geld in die Hand, während er die Uhr erſt„verſilbern“ muß und dabei gefaßt werden kann. Deshalb verſucht der Taſchendieb zunächſt immer, ſich in den Beſitz der Brieftaſche zu ſetzen und er benutzt die unglaublichſten Kniffe, um die Gefahr des Ent⸗ deckt werdens von ſich abzuwenden. Die Hauptſache iſt immer, ein Opfer ausfindig zu machen, in deſſen Beſitz man eine wohlgeſpickte Brieftaſche vermuten darf. Gewöhnlich gibt die Rundung der Bruſttaſche dem geübten Auge des Spähers genügend Auskunft. Auf der Suche nach einem ſolchen Opfer begibt ſich der Taſchendieb neuerdings mit Vorliebe in das Theater. Hat er einen Theatergaſt mit vielver⸗ ſprechender Bruſtwölbung entdeckt, ſo folgt er ihm in der Pauſe auf Schritt und Tritt, bis ſich eine günſtige Gelegenheit ergibt, den Rücken des Herrn mit einem harmloſen Gemiſch aus Waſſer und Mehl zu beſpritzen. Dann macht man das Opfer in freundlicher Weiſe auf den Flecken aufmerkſam. So⸗ fort wendet der Herr den Kopf rückwärts, um ſich den Flecken anzuſehen. Seine Bemühung iſt natür⸗ lich erfolglos. Aber er hat bei dem Drehen des Kopfes nicht nur ſeine Aufmerkſamkeit von der Vorderſeite abgewendet, ſondern auch die Innen⸗ ſeite ſeines Rockes dem Zugriff geöffnet. Dieſen günſtigen Augenblick macht ſich der elegante Herr im Abendanzug zunutze. Erſt wenn der Betrogene den Flecken abgewaſchen hat und den Rock wieder anlegt, vermißt er die Brieftaſche. Dann iſt es zu ſpät, um den Dieb noch zu faſſen. Ein Paar internationale Taſchendiebe, das immer zuſammenarbeitete, hatte in England viel Erfolg mit einem fein ausgeklügelten Kniff. In England finden in den Parks ſehr häufig öffentliche Verſammlungen ſtatt. Dieſe Gelegenheit nutzten die Schwindler aus. Hatten ſie ein Opfer ausfindig gemacht, ſo nahm der eine Taſchendieb hinter ihm, der andere an ſeiner rechten Seite Aufſtellung. Der letzterwähnte Hoch⸗ ſtapler machte dann allerlei ſtörende Zwiſchenrufe, die nicht nur den Redner, ſondern auch die Menge in Erregung verſetzten. Die Aufmerkſamkeit war dadurch von dem eigentlichen Zweck der Uebung ab⸗ gelenkt. Nun ſtellte der Störenfried irgendeinen Au⸗ trag— z. B. den, der Redner möge ſich aufhängen — und forderte die Anweſenden auf, darüber abzu⸗ ſtimmen. Der hinter dem Opfer ſtehende Schwindler kam der Aufforderung nach und ſtreckte die Hand in die Höhe. Dabei ſtieß er mit gut geſpielter Ungeſchicklichkeit dem vor ihm ſtehenden Manne den Hut vom Kopfe. Der Helfershelfer griff nach dem fallenden Gegen⸗ ſtand, benahm ſich dabei ebenfalls ſehr ungeſchickt, ſtieß gegen die Bruſt des Mannes und— ließ deſſen Brieftaſche verſchwinden. Die beiden Schwindler, die ſpäter erwiſcht wurden, erbeuteten auf dieſe Weiſe in einer Woche 17 wohlgefüllte Geldtaſchen. Ein anderer Taſchendieb geriet mit ſeinem fein ausgeklügelten Trick aus Verſehen zum zweiten Mal an ein Opfer, das er bereits einmal ausge⸗ plündert hatte. Dadurch lieferte er ſich in die Hände der Polizei. Sonſt wäre er wohl ſo bald nicht ge⸗ faßt worden. Er ging ſo vor, daß er mit einem Taſchentuch am Auge auf das ſorgfältig ausermählte Opfer herantrat und die Bitte ausſprach ihm bei der Entfernung einer Fliege behilflich zu ſein, die ihm angeblich in das Auge geflogen war. In zwanzig Fällen, in denen er den Trick verſucht hatte, war Die erſten Vilder 8 80 eee e Der ſchwerverletzte Miniſterpräſident wird die Tokioer Bahnho Kurz vor Abfahrt ſeines Zuges wurde er von den Schüſſen niedergeſtreckt getragen. Noch immer liegt der greiſe nieder. ihm die Bitte nur zweimal abgeſchlagen worden. In den übrigen achtzehn Fällen hatte es ihn nur geringe Mühe gekoſtet, dem freundlichen Helfer die Brieftaſche zu ſtehlen. Seine Finger waren erfolg⸗ reich tätig, während ſich die Finger des Helfers er⸗ folglos mit dem Augenbild des Taſchendiebes be⸗ ſchäftigten. Die größte Frechheit aber legten zwei inter⸗ nationale Taſchendiebe mit einem Trick an den Tag, den ſie in London mit großem Erfolg erprobten. Der eine von ihnen trat an das Opfer mit der wohl⸗ gefüllten Brieftaſche heran und ſagte ihm:„Ich bitte um Verzeihung, mein Herr. Ich bin ein Poli⸗ zeibeamter in Zivil. Der Mann, den Sie dort drüben ſehen, iſt ein Taſchendieb. Wir ſind hinter ihm her, aber wir haben ihn noch niemals auf friſcher Tat ertappen können. Immer wieder, wenn wir ihn zu faſſen glaubten, iſt er uns entwiſcht. Sie würden der ſtrafenden Gerechtigkeit einen guten Dienſt erweiſen, wenn Sie uns behilflich wären, den Schwindler in eine Falle zu locken. Ste erhalten Ihr Eigentum auf der Polizei wieder und außerdem eine Belohnung von hundert Mark, ſobald wir auf Grund ihres Zeugniſſes die Anklage erheben können.“ Die Bergung des Lübecker Anglücksaulos Damit entfernte ſich der„Polizeibeamte in Zivil“. Das Opfer war entgegenkommend genug, ſich die Brieftaſche ſtehlen zu laſſen und zuzuſehen, wie der Taſchendieb von dem anderen„verhaftet“ wurde. Auf der Polizeiſtation erfuhr das Opfer dann ſelbſt⸗ verſtändlich, daß es in eine Falle gegangen war. Man ſollte eigentlich nicht glauben, daß mit dieſem Trick viel anzufangen geweſen wäre. Als die Ta⸗ ſchendiebe aber dann endlich verhaftet wurden— diesmal im Ernſte—, ſtellte ſich heraus, daß der Trick in 53 Fällen ſeine Schuldigkeit getan hatte. Es iſt nun einmal nicht anders: die Welt will betrogen ſein. * 29 Ehefrauen in 23 Jahren. Das Strafgericht in Oakland in Kalifornien verurteilte vor kurzem „Hyperbigamiſten“ namens Norma Floyd einen zu zehn Jahren Zuchthaus. Floyd geſtand, im Laufe von 23 Jahren nicht mehr und nicht weniger als 29 Frauen geheiratet zu haben. Der etwas überraſchte Gerichtsvorſitzende ſtellte darauf an den Angeklagten die Frage:„Und wieviel Mal waren Sie verlobt?“„Die genaue Zahl aller meiner Verlobten iſt mir leider nicht möglich anzugeben, ſie reicht aber ungefähr an die 400. Bereits im 14. Lebensjahr begann ich mich für Frauen zu intereſſieren. Ich gelangte ſehr ſchnell zu der Ueberzeugung, daß man jede Frau erobern könne, wenn man ſie herriſch und brutal behandelt und ihr die Ehe verſpricht. Aus den Verlobungen und Eheſchließungen machte ich mir eine Art ſport⸗ liche Betätigung. 2 Die Hebung des Autos, das bei Lübeck in die Trave ſtürzte, wobei 4 Perſonen den Tod fanden Präſident Hoover läßt ſein deutſches Stammhaus malen 2 Das Stammhaus der Hubers, der Vorfahren von Präſident Hoover (rechts oben) in Ellerſtadt im Schwarzwald. Rechts unten: Kunſtmaler Heinrich Lauer Der Präſident der Vereinigten Staaten, Herbert Hoover, hat den pfälziſchen Hiſtorienmaler Lauer beauftragt, ihm einige Bilder aus dem Schwarzwaldſtädtchen Ellerſtadt, der Heimat von Hoovers deutſchen Ahnen, zu malen. Vor allem möchte Hoover eine Anſicht vom Stamm⸗ haus ſeiner Familie beſitzen, die ehemals den guten deutſchen Namen Huber trug. . reppe hinunter⸗ Tra von dem Revolveranſchlag auf den japaniſchen Miniſterpräſidenten Hamaguchi Der Täter Tomeo Sagoya nach der Verhaftung Die eigenartige Mütze wird dem Verbrecher beim nsport über die Straße in das Geſicht gezogen. ers getroffen wurde, ſchwerkrank dar⸗ 5 geworden iſt. Eine Poliziſtin greift mit Kakao ein Einen grimmigen Kampf mußte die Londoner Po⸗ lizei kürzlich mit einem kanadiſchen Soldaten beſtehen. Der hatte nicht nur ungefähr den geſamten Beſtand an Alkoholika in einer kleinen Kneipe ausgetrunken, ſondern begann nun auch die Inneneinrichtung des Lokals zufſammen zu legen. Der Wirt war damit nicht einverſtanden, bezog von dem Kanadier eine Tracht Prügel und holte die Polizei. Sechs Mann kamen angeſprungen. Der Kanadier begrüßte ſie mit wuchtigen Soldatenworten, aus denen ſie entnehmen konnten, daß er ſich beleidigt fühlte und ſie aus dem Fenſter werfen wollte. Es ſei Sünde und Schande, meinte der Kanadier, daß ſechs Fußpoliziſten an⸗ gerückt kämen, um ihn in ſeiner Unterhaltung zu ſtören. Wenn man ihn wirklich verhaften wolle, dann möge man ſich nach berittener Polizei bemühen. Die Schutzleute entfalteten ihre Kampftüchtigkeit. Das nützte ihnen aber nichts. Die drei, die den Kanadier von hinten anſprangen, bekamen einige Rückhand⸗ ſchläge, nach denen ſie zunächſt einmal für einige Zeit erholungsbedürftig waren und ſich lang auf den Bo⸗ den ausſtreckten. Die drei anderen warf der Kanadier, wie er das verſprochen hatte, durch das Fenſter auf die Straße. Dieſer Schutzmannsregen fiel einer Po⸗ liziſtin zu Füßen, die in London in dem Ruf beſonderer Kaltblütigkeit ſteht. Ihre Kollegen ſtürz⸗ ten wieder ins Lokal. Die Poliziſtin folgte und konnte ſehen, wie der Kanadier einen ſchon wieder aus dem Fenſter gelangt hatte und die anderen ge⸗ packt hielt und mit den Köpfen zuſammenſtieß. In dieſem Augenblick wurde er von einer Frauenſtimme angerufen:„Sie da, wollen Sie nicht lieber erſt ein⸗ mal eine Taſſe Kakao trinken?“ Der Kanadier ſchaute zu ihr und rief verblüfft aus:„Ich will ein Hund ſein, wenn das nicht eine Frau in Schutzmanus⸗ uniform iſt.“ Die Poliziſtin antwortete:„Sie haben vollſtändig recht, und es iſt am beſten für Sie, wenn Sie tatſächlich eine Taſſe Kakao trinken und ſich dabet überlegen, ob Sie noch ſchlimmere Dummheiten machen wollen. Kommen Sie mit!“ Der Kanadier ließ ſich durch den freundlichen weiblichen Schutzmann in das naheliegende Klublokal eines chriſtlichen Män⸗ ner⸗ und Jünglingsvereins führen und bekam wirk⸗ lich die verſprochene Taſſe Kakao. Als er ſie getrun⸗ ken hatte, duldete er es auch, daß er unter Aufſicht der Poliziſtin zu Bett gebracht wurde, und ſchlief ſeinen Rauſch aus. Von dieſer Poliziſtin erzählt ſich ein ganzer Stadtteil Londons, daß ſie der Schrecken der Taſchendiebe ſei, wenn ſie„in Zivil“ aus⸗ gehe. Die Kritzeleſen des amerikaniſchen Präſidenten Die Verehrung des Staatsoberhauptes hat in den Vereinigten Staaten ſchon wiederholt Formen an⸗ genommen, die etwas ſervil anmuten und mit den demokratiſchen Grundſätzen ſchwerlich in Einklang zu bringen ſind. Ueber ein neues Beiſpiel dieſer Art wird aus Waſhington berichtet. Peäſident Hoover war kürzlich in ein Telephon⸗ geſpräch vertieft, als die Verbindung aus Ver⸗ ſehen getrennt wurde. Während er etwas ungedul⸗ dig auf die Wiederherſtellung der Verbindung war⸗ tete, kritzelte er mit einem Bleiſtift allerlei geometriſche Figuren auf ein vor ihm liegendes Ver⸗ zeichnis telephoniſcher Anſchlußnummern. Ein An⸗ denkenjäger ſah die Kritzeleien, erfuhr, was ſie zu bedeuten hatten und brachte das Verzeichnis als eine wertvolle Reliquie in ſeinen Beſitz. Er ſchickte einigen Zeitungen einen Bericht über den intereſſanten Fall und die Blätter veröffentlich⸗ ten in getreuer Nachbildung, was der Prä⸗ ſident eigenhändig auf das Blatt Papier gekritzelt hatte. Damit aber nicht genug. Ein findiger Fa⸗ brikant kam auf den Einfall, die Kritzeleien des Prä⸗ ſidenten als Stoffmuſter für Kinderbekleidung zu verwenden. Es war eine billige Gelegenheit, denn der Präſident verlangte natürlich kein Honorar. Außerdem war es ein ausgezeichneter Reklametrick. Das Muſter wurde im Nu populär und heute will jedes Kind in den Vereinigten Staaten die Kritze⸗ leien eines Präſidenten auf dem Leibe tragen. Das Muſter iſt in weißer und roter Farbe ausgeführt, Scheioͤungsfabrik Seit vielen Jahren gingen ſcheidungsluſtige Ame⸗ rikaner und Amerikanerinnen nach Mexiko, um dort auf leichte und einfache Art geſchieden zu werden. Amerikaner ſind aber praktiſche Leute. Wozu das gute amerikaniſche Geld ins Ausland bringen? Am 17. März 1927, fünf Minuten vor dem Seſſionsſchluß, verabſchiedete das Parlament des Staates Nevada das Geſetz Nr. 195. Es genügte, auf Grund des neuen Geſetzes, drei Monate im Staate Nevada gelebt zu haben, um das Recht zu erlangen, eine Scheidungsklage einzureichen. Der 17. März 1927 wurde ſomit zu einem der feierlichſten Tage in der Geſchichte des Staates Nevada. Die Scheidungs⸗ fabrik begann zu funktionieren. Im Mai wurden die erſten luxuriöſen Hotels eröffnet, die den Strom der fremden Scheidungsluſtigen aufnehmen ſollten. Wa⸗ renhäuſer, Modeſalons, Golf⸗ und Tennisplätze und Clubs wuchſen wie Pilze aus der Erde. Heute, nach dreieinhalb Jahren, kann man ſagen, daß das inveſtierte Kapital ſich ſehr gut rentiert hat, Nevada hat Mexiko bei weitem überflügelt. Nevada wäre aber kein Paradies für die Ehemüden, wenn es nicht den Scheidungsrichter George Barnet dort gäbe, der zu den populärſten Menſchen der Vereinig⸗ ten Staaten gehört. Sein Schreibtiſch iſt zu einer Art nationaler Reliquie geworden und er ſelbſt zum Na⸗ tionalhelden. Richter Barnet ſchlug alle Rekorde. Im Laufe von vier Jahren ſprach er ca. 7000 Scheidungen aus. Während der letzten Richter⸗ wahl wagte es kein Menſch, gegen Barnet zu kan⸗ didieren. Eine Dame, die von ihrem Mann geſchie⸗ den werden möchte, kommt nach Nevada, bezieht ein ſchönes Hotelzimmer oder Appartement und ver⸗ bleibt genau drei Monate. Das Klima iſt milde, die Geſellſchaft angenehm, es gibt viele Feſte und ſportliche Veranſtaltungen in Nevada— die ſcheidungsluſtige Dame kann nicht über Langeweile klagen. Am letzten Tage des drit⸗ ten Monats wird vom Anwalt die Scheidungsklage dem Richter Barnet eingereicht. Am Tage darauf ſſt der Termin bereits fällig. Wenn die Scheidungsklage mit dem Willen beider Ehegatten angeſtreugt wird, dauert der ganze Prozeß nur einige Minuten. Wenn einer der Ehegatten ſich gegen die Scheidung ſträubt, muß die auf Scheidung drängende Partei noch 40 Tage in Nevada warten: die Scheidung iſt ihr aber ſicher. Jezember 1930 NE 8— LS- Un Die Amgeſtaltung der Goldoiskontbank Die Notverordnung des Reichspräſidenten vom 1. De⸗ zember verabſchiedete zugleich auch die bekannten Geſetze über die Verteilung des Reingewinns bei der Reichsbank (Erhöhung der Gewinnanteile des Reichs, Entſchädigung der tellseigner durch ein Bezugsrecht auf Golddiskont⸗ bankanteile) die Umgeſtaltung der dentſchen Golddiskont⸗ bank zur Exportbank und die Liquidierung der Rentenbank⸗ ſcheine. Für die Rechtsverhältniſſe der durch das Geſetz über die Deutſche Golddiskontbank vom 19. März 1924 er⸗ richteten Deutſchen Golddiskontbank gelten fortan die nach⸗ folgenden Vorſchriften: Die Deutſche Golddiskontbank hat den Zweck, Kredit⸗ der heimiſchen Wirtſchaft, insbeſondere auf dem e der Ausfuhrförderung, zu befriedigen. Die Deutſche zoldbiskontbank hat ihren Sitz in Berlin. Sie hat die Eigenſchaft einer juriſtiſchen Perſon des Privatrechts und unterliegt den für Aktiengeſellſchaften geltenden Vorſchrif⸗ ten, ſoweit nicht in bieſem Geſetz etwas anderes beſtimmt iſt. Die Satzung und deren Aenderungen werden öffentlich be⸗ kanntgemacht. Aenderungen der Satzung bedürfen der Ge⸗ nehmigung ber Reichsregierung. Die Deutſche Wolddiskont⸗ bank kann zur Beſchaffſung von Mitteln zur Kreditgewäh⸗ rung verzinsliche Schuldverſchreibungen auf den Inhaber bis zum fünffachen Betrag ihres Grundkapitals zuzüglich ihrer Reſerven ausgeben. Die allgemeinen Vorſchriften über die auszuſtellenden Schuldverſchreibungen werden von der Reichsregierung erlaſſen. Die Zinſen der Schuld⸗ verſchreibungen ſind dem Steuerabzuge vom Kapitalertrage nicht unterworfen. Die Generalverſammlung faßt ihre Be⸗ ſchlüſſe in allen Fällen mit einfacher Mehrheit der bei der Beſchlußfaſſung vertretenen Stimmen. Die Vorſchriften des Handelsgeſetzbuches, die ſich auf das Handelsregiſter be⸗ ztehen, finden auf die Deutſche Golddiskontbank keine An⸗ wenbung. Ebenſo finden die Vorſchriften über die Grün⸗ dung und die Gründerhaftung, ferner verſchiedene Vor⸗ ſchriften des Handelsgeſetzbuches ſowie die Vorſchriften der Verordnung bei Goldbilanzen vom 28. Dezember 1923 auf die Deutſche Golddiskontbank keine Anwendung. Bei der Deutſchen Golddiskontbank wird ein aus Sach⸗ verſtändigen des Exportweſens beſtehender Beirat gebildet, deſſen gutachtliche Aeußerung die Bank hinſichtlich der Grundſätze ihrer Tätigkeit einholen muß und den ſie ſonſt jederzeit hören kann. Die Richtlinien über die Zuſammen⸗ ſetzung und die Zuſtändigkeit des Beirats werden vom Aufſichtsrat der Bank feſtgeſetzt. * Divibendenermäßigung bei der Bank of London and South America, London. Der Abſchluß der Bank of Lon⸗ don and South America Ltd., die von der Lloyds Bank, bd. k tert wird, per 30. September 1930 zeigt gegen⸗ Vorjahr einen Rückgang der Gewinne, der bei igung der Schlußdividende von 7 auf 5 v. H. zu ten war. Nach Abzug aller Unkoſten ſtellt ſich der 0 un auf 390 472(i. V. 435 145) Oſtr. der ſich durch den Gewinnvortrag von 209 573 Lſtr. auf 600 045 Lſtr. ge⸗ genüber 643 973 Lſtr. i. V. erhöht. Hieraus kommt ins⸗ . 0 v. H. Dividende gegenüber 11 v. H. i. V. zur Ve ung. Nach einer Rückſtellung von 100 000(45 600) Eſtr. ermäßigt ſich der Vortrag auf 181 455 Lſtr. * Ein neuer Brückenbauauftrag— Ausführung durch Krupp and Julius Berger. Die Friedr. Krupp Ac. in Eſſen und die Julius Berger Tiefbau., Berlin, haben gemeinſam von der ägyptiſchen Regierung den Zuſchlag zum Bau einer Brücke über den Nil erhalten. Es ſoll ſich um ein Objekt von 3% Mill. ¼ handeln. Die Firma Krupp führt die Eiſenkonſtruktions⸗ arbeiten aus, während Berger die Tiefbauarbeiten über⸗ uimmt.— Die Fried. Krupps Reederijen Dransponyt⸗Beödriſf in Rotterdom, in der die haupfſfächlichſten Reederei⸗Intereſſen der Fried. Krupp AG. efaßt ſind, hat kürzlich eine Satzungsänderung 1, die ſetzt genehmigt worden iſt. Das Geſell⸗ beträgt jetzt 1 Mill. holl. Gulden, wovon der Satzungsänderung(Mai 1930) insgeſomt 0 holl. Gulden eingezahlt woren. * Minerva⸗Motors, S.., Antwerpen— Erheblicher Gewinnrückgang. Der Abſchkuß für 1929-30 der größten helgiſchen Kraftwagenwerke weiſt einen Betriebsgewinn von 11,39 Mill. Fr. gegen 17,75 Mill. Fr. i. V. aus. Ge⸗ ſchäftsunkoſten erſorderten 8,56 Mill. und die finanziellen Laſten 3,908 Mill Der entſtandene Verluſt von 1,15 Mill. wird durch den letzten Vortrag von 1,34 Mill. getilgt, Jo doß ein Gewinnſaldo von 186 771 Fr. verbleibt. In der Bilanz erſcheinen in Mill. Franken: Gebäulichkeiten 2 ng Mittag-Ausgabe Nr. „Die Neparationsfrage, eine ökonomiſche Frage“ Dr. Schacht vor der Bremer Handelskammer über feine Amerikareiſe Bremen, 4. Dez. Der ehemalige Reichsbankpräſident Dr. Schacht ſprach geſtern auf Einladung der Bremer Handelskammer über ſeine Eindrücke und Erfahrungen in Amerika. Dr. Schacht führte u. a. etwa aus: Ich habe meine Reiſe nach Amerika als Privat⸗ mann zu privaten Zwecken gemacht. Als ich ien Amerika eintraf, wurde ich mit Anfragen beſtürmt über die Be⸗ deutung der Reichstagswahlen und über die allgemeine Lage in Deutſchland. Das Intereſſe der amerikaniſchen gebildeten Jugend an der Entwicklung in Deutſchland iſt außerordentlich lebhaft. Meine Vorträge wurden überall mit außerordentlicher Aufmerkſamkeit angehört. Dr. Schacht ging daun ausführlich auf den Inhalt ſei⸗ ner Vorträge in Amerika ein. Er habe u. a. geſagt: Welche Möglichkeiten gibt es denn, um den Doungplan erfüllbar zu machen? Es ſind die Möglichkeiten, die zum Teil im Noungplan ſelbſt angedeutet oder deutlich ausgeſprochen ſind. Für die Notwendigkeit, daß Deutſchland ſeine eige⸗ nen Großſtadtgebiete haben müſſe, und dafür, daß Deutſch⸗ laub auch ein Siedlungsgebiet haben müſſe, wohin es einen Teil ſeiner Ueberbevölkerung abſchieben könne, habe er das größte Verſtändnis in allen Kreiſen Amerikas ge⸗ funden. Er ſei der feſten Ueberzeugung, daß Amerika keinen Finger rühren werde, wenn nicht die Abrüſtungsfrage weitergeführt werde. uſw. mit 128,60(i. V. 1119,47), Kaſſe, Poſtſcheck und Wech⸗ ſcl 4,94(3,65), Beteiligungen 0,41(0,34), verſchiedene Schuldner 16,33(23,86), Roherzeugniſſe 37,02(37,27), in Ausführung befindliche Beſtellungen 47,90(40,34), Beſtände 41,19(28,25) und Werkzeuge 13,70(1,73); andererſeits un⸗ verändertes Kapital 58,40, unveränderte. Rücklagen 111,38, unverändertes Abſchreibungslonto 29,86, Schulden auf Sicht und andre Gläubiger 97,88 li. V. 60,97). HV. 17. Dez.) Der Kampf um Doerr& Reinhart Das neue Stadium, in das die Angelegenheit Dörr und Reinhart in den letzten Tagen getreten iſt, veranlaßt die Deutſche Waren⸗Treuhand⸗ A G. namens der von ihr vertretenen Gruppe Adler u. Oppenheimer AG., Berlin, Carl Freudenberg G. m. b.., Weinheim und Cornelius Heyl AG., Worms zu einer längeren Erklärung. Darin heißt es u.., daß die Darſtellung, es ſei der Gruppe bei dem Erwerb hauptſächlich darauf angekommen. eine Handhabe zu erhalten, um das Wormſer Werk unter allen Umſtänden zu liquidieren, eine einſeitige Behauptung darſtelle, gegen die ſich die Gruppe mit allem Nachdruck verwahren müſſe. Die Gruppe habe von Anfang an erklärt, daß es für ſie un⸗ möglich ſei, zu der Frage der Weiterführung oder Still⸗ legung des Werkes Stellung zu nehmen, bevor ein ſach⸗ verſtändiger, objektiv gehaltener Reviſionsbericht vorliegt, der ihr ein Bild über den wahren Zuſtand und die Lebensfähigkeit des Wormſer Unternehmens ver⸗ mittelt. Es ſei richtig, daß die Gruppe hinſichtlich der Ren⸗ tabilität und Kapitaliſierung der Firma Dörr und Reinhart eine ganz beſtimmte Meinung vecrritt, die die Lebensfähigkeit des Werkes innerhalb eines unter gleichen Exiſtenzbedingungen vor ſich gehenden Wett⸗ bewerbes zum mindeſten recht problematiſch erſcheinen laſſe. Die Gruppe habe ſich dieſe Meinung auf Grund ſorgfältiger Marktbeobachtungen und ſachverſtändiger Ueberlegungen gebildet. Die Gruppe könnte es ſomit an ſich ganz ruhig dem zwangsläufigen Ausleſeprozeß der freien Marktwirtſchaft überlaſſen, über das künftige Schickſal der Firma Dörr und Reinhart zu ent⸗ ſcheiden. Wenn ſie ſich trotzdem entſchloſſen habe, ſich durch den Erwerb der Bankforderungen in eine Kombi⸗ nation einzuſchalten, über deren endgültige Geſtaltung Vom deutſchen Tabakmarkt Der Tabak der babiſchen, heſſiſchen und württember giſchen Tabalbau⸗Vereine iſt verkauft— Geſteigerte Aufuahmefähigkeit für Inlandsware we gen der Zollerhöhung auf Auslandstabak In den letzten Wochen haben mehrere Verkaufsſitzungen der Tabakbauvereine ſtattgefunden, bei denen erhebliche Tabakmengen an den Markt kamen. Ohne Ueberſättigung zu zeigen, erwies dieſer ſich auch weiterhin als aufnahme⸗ fähig, ſodaß die Preisbewegung bei flottem Verkauf nach oben gerichtet blieb. Bei der unter Leitung der Badiſchen Landwirtſchaftskammer ſtehenden letzten diesjährigen Ein⸗ ſchreibung des Landesverbandes badiſcher Tabakbau⸗ vereine wurden etwa 14000 Ztr.— meiſt Haupttabake— faſt reſtlos zu Preiſen bis 86-87, je Ztr. abgeſetzt, womit die geſamte Tabakernte der Mitglieder des genannten Ver⸗ bandes verkauft iſt. Auch die Tabakernte 1930 des Landes⸗ verbandes heſſiſcher und des Landesverbandes würt⸗ tembergiſcher Tabakbauvereine iſt abgeſetzt.— Bei der Verkaufsſitzung bayeriſcher Tabakbauver⸗ eine in Speyer, über die bereits kurz berichtet wurde, kamen 22 590 Ztr. Hauptgut aus dem pfälziſchen Zigarren⸗ gutgebiet und 700 Ztr. Hauptgut aus Bürgſtadt a. M. zum Angebot. Dieſes Angebot wurde bis auf 1880 Ztr. bei zum größten Teil ſehr guten Preiſen abgenommen. Am höchſten bewertet wurde der Tabak von Büchelberg, der 92,50/ je Ztr. erlöſte, am niedrigſten der von Mühlhofen, von dem 100 Ztr. zu 66,74„ abgegeben wurden. Bei dieſen großen Verkäufen haben ſich Zigarrenherſteller, Tabakverarbeiter und Rohtabakhändler in gleicher Weiſe beteiligt. Die Preiſe kamen auch dem Freibau ſehr zu ſtatten, d. h. jenen Tabak bauenden Landwirten, die nicht den Vereinen angeſchloſſen ſind: auch ſie haben den größten Teil ihrer Tabake bereits verkauft. Sie erzielten in Marlen(bei Kehl) für Obergut 75, in Goldſcheuer 78, in Willſtätt 80 4(i. V. 60%) mit 10 v. H. Zuſchlag, in Eggenſtein 70—77, in Spöck für Qualitätstabak einſchl. der Zuſchläge bis 95 4. In Barbelroth in der Pfalz erzielte der Freibau, dem vorher nur 60„ geboten waren, nach dem Verlauf der Speyerer Einſchreibung 82,75. In alten Rohtabaken fanden gleichfalls größere Umſätze ſtatt; dabei nannte man 192er Einlagetabak mit 75—80, alten entrippten Pfälzer Einlage⸗ tabak mit 95115 /, alten Pfälzer Umblattabak mit 95% je Zir, aufwärts. Rippen ſind bei geringem Angebot ſtärker gefragt. 1 Stillegun en ö in der badiſchen Figarreninduſtrie teilt der Verband oberbadiſcher mit: Infolge der vorgeſtern in der das Geſetz zur Ab⸗ 5 1 iſt und den ing geplanten er unverſteuerten ung des Banderolen⸗ eine Unterbin⸗ eſondere des der ebe der Be aphen Stillegungs verordnung(bei Eintritt unvorhergeſehener Eveigniſſe) ſofort zu ſchließen. Mit den zuſtändigen Be⸗ hörden wurden heute ſchon die Verhandlungen auf⸗ genommen. Von der Stillegung werden etwa 162 Be⸗ triebe mit etwa 13500 bis 15 000 Arbeitern betroffen. Rauenberg(A. Wiesloch), 3. Dez. Während jetzt noch in ſämtlichen Zigarrenbetrieben mit voller Arbeitszeit. vielfach ſogar mit Ueberſtunden gearbeitet wird und der Abfatz außerordentlich günſtig iſt, wirft die Tabak⸗ zollerhöhung bereits ihre Schatten voraus. Es ſteht ziem⸗ lich feſt, daß bis 1. Jan. faſt ſämtliche Zigarren⸗ fabriken Unter badens ſtillgelegt werden müſſen. Die fieberhafte Beſchaffung von Lagervorräten deutet beſtimmt darauf hin. Die Zigarrenfirma J. P. Landfried⸗Heidelberg, die zur Zelt ebenfalls noch mit Ueberſtunden arbeiten läßt, hat ihren 800 Arbeitern in den Filialen Rauenberg, Dielheim, Diesheim und Mühl⸗ haufen auf den 13. Dezember feſt gekündigt. Falls nach dieſem Zeitpunkt noch eine Weiterbeſchäftigung notwendig iſt, werden die Betriebe mit täglicher Kündigungsfriſt wei⸗ tergeführt werden. Andere bedeutende Zigarrenfirmen der Gegend haben ähnliche vorbereitende Maßnahmen er⸗ griffen, um im gegebenen Augenblick die Fabriktore ſchließen zu können. Wann dann nach der Stillegung die Zigarrenfabriken wieder die Produktion aufnehmen wer⸗ den, iſt vorerſt noch nicht abzuſehen, da man erſt die Aus⸗ wirkungen der Tabakzollerhöhung abwarten muß. Starker Rückgang der Aber eines habe Amerika ſchon völlig begriffen, daß nämlich die Reparationusfrage nicht gelöſt werden kann durch irgendwelche politiſchen oder militäriſchen Preſſionen auf Deutſchland. Die Reparationsfrage ſei eine ökonomiſche Frage. Deutſchland könne das, was von ihm verlangt wird, nur auf ökonomiſchem Wege erarbeiten, und militäri⸗ ſche und politiſche Preſſionen würden keinen Pfennig aus Deutſchland herauspreſſen können. Wie Amerika durchaus begriffen habe, daß der Poungplan eine ökono⸗ miſche Löſung des Reparationsproblems vorſieht, ſo würde Dr. Schacht es begrüßen, wenn man in Deutſchland endlich, anſtatt dauernd auf den Youngplan zu ſchelten, dieſe 5 konomiſche Grundtendenz des Noungplanes als Waffe benutzen würde. Der Noungplan ſehe vor, daß nur auf ökonomiſchem Wege die Reparationen erzielt werden können. Ich habe den feſten Glauben, ſo ſchloß Dr. Schacht, daß, wenn Deutſch⸗ land ſein Schickſal ſelbſt in die Hand nimmt, es die ande⸗ ren Mächte überzeugen wird; daß entweder auf ökonomiſchem Wege Abhilfe geſchaf⸗ fen werden muß, oder daß dieſes Problem ein für alle mal verſchwinden muß. Die Verſammlung zollte den Ausführungen des ehe⸗ maligen Reichsbankpräſtdenten lebhaften Beifall. oder Abwicklung ſie ſich vorläufig ſelbſt noch nicht im klaren ſei, ſo ſei dies ausſchließlich im Hinblick auf die Meldungen geſchehen, wonach ein ſeit längerer Zeit be⸗ ſtehender Plan zur Realiſierung gelangen ſoll, die Fort⸗ führung der Firma Dörr und Reinhart durch eine öffent⸗ liche Subvention(Zinsverbilligung durch den Staat Heſ⸗ ſen und Bürgſchaftübernahme durch die Stadt Worms] zu ermöglichen. Die Gruppe beſtreitet nicht, daß der von ihr auf⸗ genommene Kampf in erſter Linie einen Akt der Selbſtverteidigung darſtellt. Sie nimmt jedoch für ſich in Anſpruch, mit dieſem Kampf auch den Inter⸗ eſſen der Volkswirtſchaft zu dienen, der es bei der herr⸗ ſchenden Kapitalkriſe nicht gleichgültig ſein könne, wenn öffentliche Mittel für private Unternehmungen heran⸗ gezogen werden, deren Lebenskraft ohne dieſe öffentliche Subvention bei Berückſichtigung der freien Konkurrenz⸗ kämpfe wahrſcheinlich nicht erhalten werden könnte. Die Gruppe habe den Kampf nicht zuletzt auch aus einem ſozialen Verantwortungsbewußtſein gegenüber ihren eigenen Belegſchaften heraus aufgenommen, deren Beſchäftigungsgrad auf die Dauer von einer durch die öffentliche Hand unterſtützten Konkurrenz natürlich nicht unbeeinflußt bleiben kann. . Wie wir noch erfahren, ſind Verhandlungen zwiſchen den beiden Gläubigergruppen zwar eingeleitet worden, doch haben bis jetzt noch keinerlei Beſprechungen ſtatt⸗ gefunden. Bata nun doch in Oberſchleſien Der tſchechiſche Schuhinduſtrielle Bata, deſſen Verhand⸗ lungen mit dem preußiſchen Staat über Ankauf des Klod⸗ nitzer Waldes noch in friſcher Erinnerung ſind, hat nun doch in Oberſchleſien Fuß gefaßt. In den letzten Tagen hat er Beſitz in Größe von 2000 Morgen er⸗ worben. Der Kaufpreis beträgt 1 100 000 J. Es handelt ſich um einen Geländeſtreifen, der unterhalb von Krappitz an der rechten Seit der Oder liegt und längs der Haupteiſenbahnſtrecke Oppeln⸗Krappnitz läuft. An ſeiner ſitddlichen Front wird er von der Kleinbahnſtrecke Krappitz⸗ Gogolin und der Chauſſee Krappnitz⸗Gogolin umſäumt. Von dem Gelände beſteht direkter Anſchluß an die Oder und zur Reichsbahn. In den erſten Dezembertagen nimmt Bala die Herrſchaft in Beſitz. Im kommenden Frühjahr wird er eine große Schuhfabrik errichten, die vorerſt 4000 Arbeiter beſchäftigen wird. Wenn auch der Kauf mit Bata abgeſchloſſen iſt, ſo kann doch der Landlieferungsverband innerhalb von ſechs Wochen von ſeinem Vorkaufsrecht Ge⸗ brauch machen. Ob er das tun wird, iſt ſehr die Frage, da ſich kaum Käufer finden werden, die für den Sandboden ſo wie es Bata getan hat, 1600„ie Hektar be⸗ zahlen. Man kann neugierig ſein, was nunmehr die preußiſchen Behörden tun werden, um wenigſtens, wenn ſchon nicht deutſches Land, ſo doch den deutſchen Arbeits⸗ markt zu ſchützen. Weinverſteigerungen Neuſtadt a. d. Hdt., 3. Dez. Das Weingeſchäft hat in den letzten Novembertagen angezogen. Beſondere Nach⸗ frage herrſcht nach 1929er, von dem indeſſen die Beſtände nicht mehr allzu bedeutend ſind. Die Preiſe haben hierfür eine geringe Erhöhung erfahren. An der Oberhaardt wur⸗ den bei Abgabe aus erſter Hand für die 1000 Liter 1929er Weißwein bis 500 l/, an der mittleren Haardt 1200 bis 2000„ und mehr je nach Qualität bezahlt. Für 1930er Oberhaardter Weißwein wurden zuletzt 300—350„ für Muscateller bis zu 540 4 die 1000 Liter erzielt; an der Mittelhardt wurden in Wachenheim 600—650/ angelegt. Neben dem 1929er Jahrgang werden beſonders die 1930er Rotweine gefragt. Hier werden Preiſe von 300—500%, das Fuder genannt. * Grünſtabt, 4. Dez. Verſchiedene Mitglieder des Grün⸗ ſtadter Weinmarktes aus Aſſelheim, Biſſersheim, Dirm⸗ ſtein, Großbockenheim, Grünſtadt, Mühlheim, Kleinbocken⸗ heim und Sauſenheim, Vereinigung zur Förderung des Qualitätsweinbaues E.., Sitz Grünſtadt, veranſtalteten geſtern im Saalbau der„Jakobsluſt“ zu Grünſtadt eine deutſchen Schuhausfuhr Rückgang der Zunahme der Schuhsusfuhr im Oktober Schuheinfuhr im Okteber —= pp—— 8——————————1 Tausend Paar 45 JJ 40————— Tausend Paar . P— 12 35— 400 10 250— 80 20— 80 130 755 . 40 10 1 — 420 30 752 1 55 8 1 f 122. 40 5 5 0 eb, Abr, zun. Aug. 85 Feb, Apr- Jun. Aug Out. 41 D deutſche Schuh⸗Außenhandelsbilanz im Oktober hat ſich wenig günſtig entwickelt. Der E rt ſtellte ſich auf 39 Paar im Werte von 3,59 Mill.„gegen 389 149 Paar im Werte von ud. 4 9 in J. ie Ar rim welche 361 449 Paar H. 1 ſich im von 0,7 ar geringer als die im Oktober 1929, Oktober die Einfuhr von Sch 7(Sept. 4 J. n erhöht; ſie betrug 5 576) Paar im Mill. AI. Internationale Hypothekenbank Die Gründung in Amſterdam unter deutſcher Beteiligung vollzogen In Amſterdam iſt von einer Anzahl niederländiſcher, deutſcher, franzöſiſcher, engliſcher, tſchechoſlowakiſcher und ſchweizertſcher Banken die N. V. Allgemeene Mij. vor Grond Crediet(Compagnie Centrale de Préets Fonciers) mit einem Kapital von 10 Mill. hlf., von dem 2 Mill. hlf. bereits untergebracht ſind, gegründet worden. An der Gründung ſind folgende deutſche Banken beteiligt: Darm⸗ ſtäder und Nattonalbank, Dresdner Bank, Berliner Han⸗ delsgeſellſchaft und M. M. Warburg u. Co., Hamburg. Von ausländiſcher Seite ſind beteiligt u. a. Lazard Freres et Cie., Societe Generale pour favoriſer le Developpement du Commerce et de'Induſtrie en France, Banque Natio⸗ nale de Credit, Banque de'Union Pariſienne, Paris, Am⸗ ſterdamſche Bank, Internationale Bank, Amſterdam, Lazard Brothers and Co., Henry Schroeder und Co., London, Financieele Maatſchappy Kreuger en Toll, Amſterdam, Banque Credit Suiſſe, Zürich, Zionoſtenſka Banka, Prag. Zum Direktor wird de Tarde, Maitre des Requetes Hono⸗ raire au Conſeil'Etat, Paris, ernannt. Dem Aufſichtsrat, der aus 20 Mitgliedern beſteht, gehören von deutſcher Seite u. a. Jakob Goldſchmidt, Hans Fürſten berg und Direktor Gutmann an. Die Geſellſchaft ſoll Darlehens⸗ geſchäfte aller Art für niederländiſche oder ausländiſche Körperſchaften tätigen. Sie iſt berechtigt, Obligationen bis zum fünffachen Betrage des Kapitals auszugeben. In der Hauptſache will man wohl franzöſiſches Kapital mobiliſieren, mit welchem Erſolge, wird allerdings abzuwarten ſein, wie ja auch das ganze Projekt zunächſt einen Verſuch darſtellt. Wenn auch der Geſchäftskreis der neu gegründeten Bank ſich auf ganz Europa erſtreckt, ſo ſoll doch wohl der Haupt⸗ iutznießer des neuen Hauptbetätigungsfeldes des neuen In⸗ ſtituts Mitteleuropa, insbeſondere aber Deutſchland ſein. *Werkzeugmaſchinenfabrik Union, norm. Diehl in Chemnitz. Im Hinblick auf das außergewöhnlich ſchwer darniederliegende Geſchäft in Werkzeugmaſchinen iſt zum mindeſten; mit einer ſtarken Dividendenreduktion(viel⸗ leicht um 2 auf 10 v..), wenn nicht gar mit einem Aus⸗ fall der Dividende zu rechnen. * Somag, Sächſiſche Ofen⸗ und Wandplatten⸗Werke AG., Meißen. Angeſichts des ſtark rückgängigen Umſatzes und der außerordentlich gedrückten Preiſe iſt mit einer Re⸗ duktion der Vorjahrsdividende von 11 v. H.(i. V. bereits Kürzung um 4 v..) zu rechnen. Die Zuſammenſchluß⸗ verhandlungen in der Wandplatteninduſtrie haben noch nicht den gewünſchten Erfolg gehabt. * Höfel⸗Brauerei AG., Düſſeldorf.— Wieder 8 v. H. Dividende. Der AR. bringt für das Geſchäftsjahr 192930 eine Dividende von 8 v. H. in Vorſchlag(i. V. wurde die Dividende von 6 auf 8 v. H. erhöht). a Preisbindungsfragen in der deutſchen Eiſeninduſtrie Inlandspreiſe untragbar Der vom Vorläufigen Reichswirtſchafts⸗ rat eingeſetzte Arbeitsausſchuß zur Prüfung von Preis⸗ bindungsfragen in der Eiſeninduſtrie iſt nach umfaſſender Beratung einſtimmig zu einem Beſchluß gelangt, in dem feſtgeſtellt wird, daß die a gegenwärtigen hohen Eiſenpreiſe des Julands gegenüber den niedrigen Preiſen des Auslands ſowie gegenüber denen des Weltmarktes für die geſamte deutſche Wirtſchaft untragbar ſind. Der Ausſchuß hält trotz der gegenwärtig ernſten Lage der deutſchen Eiſeninduſtrie als eines der Mittel zu der dringend erforderlichen Senkung der Produktionskoſten und damit der Lebenshaltungskoſten eine ſtar ke Sen⸗ kung der deutſchen Eiſeninlandspreiſe fir notwendig und erſucht die Reichsregierung, auf Beſchleunigung dieſer Preisſenkung hinzuwirken. Der Ausſchuß empfiehlt der Reichsregierung, die eiſen⸗ erzeugende Induſtrie zu Maßnahmen zu veranlaſſen, die eine Dauerlöſung verſprechen. * Erhöhung des belgiſchen Zuckerzolles. Die belgiſche Regierung beſchloß, den Zuckerzoll von 80 auf 100 Franken pro 100 Kg. zu erhöhen. Gleichzeitig werden die Akziſen⸗ gebühren von 20 Fr. pro 100 Kg. abgeſchafft. Deviſenmarkt Im keutigen Früßverkehr notieren Pfunde gegen New Vork. 485,53 Schweiz 25,05 ½] Stockholm 18.09 aris 128 58 Holland.. 12.067 Madrid.. 43,28 Brüſſel. 34,81 Oslo. 189,10 Dollar geg. Rm..1932 tailand 92.64 Kopenhagen 18.15%] Pfunde„„ 29.80 Verſteigerung unverſchnittener Unterhaardter Qualitäts⸗ und Konſumweine, Zum Ausgebot wurden gebracht: 24 850 Liter 1929er Weiß⸗ und 10 100 Liter 1929er Rotweine. Bei ſehr gutem Beſuch, ſowohl von Seiten des Handels wie auch Hotel⸗ und Gaſtſtättenbeſitzer, nahm die Verſteigerung einen flotten Verlauf. Um die Endnummern, die einen nicht erwarteten Preis erzielten, fand ein großer Wett⸗ bewerb ſtatt. Eine weitere Kritik zu üben über die gut⸗ gepflegten Weine erübrigt ſich, dafür ſprechen die guten bis hohen Preiſe. Es wurden bewertet je 1000 Liter 1929 Naturweiß⸗ weine: Mühlheimer Angewann 730; Grünſtadter Mittel⸗ pfad 700; Biſſersheimer Dornenweg 900; Dirmſteiner Mandelpfud 810; Mühlhei r aer Kling 850; Sauſenheimer Reis 870; Grünſtadter Röt 1000: Mühlheimer Gaſſenweg 900; Dirmſteiner Stahlberg 970; Sauſenheimer Meer Riesling 1110; Freinsheimer Goldberg 720 zurück; Biſſers⸗ heimer kleiner Sülzerweg Riesling 1110; Sauſenheimer Reis 1050; Sauſenheimer Goldberg Spätleſe 1070; Freins⸗ heimer Goldberg 990; Dirmſteiner Stahlberg 1100; Sauſen⸗ heimer Hochgewann 1210; Kleinbockenheimer Burggarten Spätleſe 1340; Sauſenheimer Hütt Riesling Spätleſe 1380; Souſenheimer Goldberg Spätleſe 1500; Dirmſteiner Schaf⸗ berg Spätleſe 1810; Dirmſteiner Oberthorgarten Spätleſe 1900; Dirmſteiner Mandelpfad Spätleſe 1930; Dirmſteiner Jeſuitenhofgarten Spätleſe 1800 1.— 1929er Rotweine (gez.): Grünſtadter Hochgewann 500; Grünſtadter Mittel⸗ pfad 500; Mühlheimer Berg 530; Grünſtadter Hochgewann 600 und 640; Sauſenheimer Hütt 660 J. Der neue Futtergerſtenzoll Im Reichszollblatt vom 3. Dez. 1980 wird der von der Regierung aufgrund der in der Notverordnung vom 1. 12. 1930 erteilten Ermächtigung neu feſtgeſetzte Zoll für Gerſte zur Viehfütterung veröffentlicht. Der Zollſatz be⸗ trägt mit Wirung vom 4. 12. 30 18/ je Doppelzentner, der verbilligte Zollſatz beim Bezuge von Eoſinroggen bezw. Kartoffelflocken bleibt auf 6„ je Doppelzentner bemeſſen. * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 3. Dez. Bei mäßi⸗ ger Anfuhr und flottem Abſatz wurden folgende Preiſe notiert: Roſenkohl 14—15, Spinat—6, Wirſing—3 Weißkraut 1,10—1,30, Rotkraut 3,25—4,25, Feldſalat 1025, Karotten—.25, Zwiebeln—2 Blumenkohl—55 Sellerie—5, Endivienſolat—4. Frachtenmarkt Zuisburg⸗Ruhrort- 3. Dez. Das Geſchäft an der heutigen Börſe war nicht beſon⸗ ders rege. dem nicht viel Kohnraum eingeteilt wurde, konnte die Talfracht um 20 Pfg. je Tonne erhöht werden. Bergreiſen waren nur vereinzelt am Markt. Die Berg⸗ tracht erfuhr keine Aenderung und notierte unverän mit 90 Pfg. bis 1,05/ ab hier bzw. ab Kanal B Mannheim. ie Talfracht wurde mit 85—90 Pfg. Rhein⸗Ruhr⸗ ab Kanal nach Rott 2 pen⸗Gent und zere beladene Ki fle Donnerstag, 4. Dezember 1930 Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 8 Heidelberg, 3. Dez. Ein erſchütterndes Bild entrollte die Verhand⸗ lung gegen den 46 Jahre alten Bauarbeiter Karl Sahm aus Widdern, der ſich wegen Körper⸗ verletzung mit nachgefolgtem Tod zu verant⸗ worten hatte. Er hatte ſeine dem Trunk ergebene Ehefrau am Sonntag, den 2. November d. J. in ſeiner Wohnung abends 6 Uhr mit dem Griff ſeines Spazierſtocks durch Schläge tödlich verletzt. Drei Stunden ſpäter ſtellte er ſich der Polizei, die die Frau tot vorfand. Die Unterſuchung der Leiche ergab Verletzungen und Blutſtriemen am ganzen Körper. Außerdem waren acht Rippen ge⸗ brochen, davon fünf ſogar zweimal. Als Todesurſache wurde von Univ.⸗Prof. Dr Schwarzacher eine Fettembolie feſtgeſtellt, die durch Gewaltein⸗ wirkung hervorgerufen wurde. Sahm gilt allgemein als ruhig, brav und ſehr „ eßig. Er ict nicht vorbeſtraft. Seine Frau hatte er während eines Urlaubs im Jahre 1917 geheirotet. Nach dem Krieg ging er nach Augsburg, dem Heimatsort ſeiner Frau. Dort verlor er durch ſie zwei gute Stellungen. 1921 kam er wieder nach Heidelberg. Seit etwa ſieben Jahren arbeitet er auf einer Stelle. In Heidelberg ergab ſich ſeine Frau dem Trunk. An manchen Tagen erhielt er nichts zu eſſen. Ihm gehörende Dinge wurden von der Frau verſetzt, auch der Ehering einmal. Der Haus⸗ halt wurde vernachläſſigt. Freude hatte Sahm nur am Geſang. Er gehörte einem hieſigen Geſangs⸗ verein an, in dem er ſehr beliebt war. Am Tag der Tat weilte er bei einer Totengedenkfeter, bei der ſein Verein ſang, um dann in einer beſtimmten Wirtſchaft ſeinen üblichen Sonntagsfrühſchoppen ein⸗ zunehmen. Als er nach Hauſe kam, fand er ſeine Frau beſinnungslos betrunken am Boden liegen. Da geriet er, wie er betonte, außer ſich vor Wut und wollte ihr einen Denkzettel verabreichen. Mit der Krücke ſeines Spazierſtocks ſchlug er auf ſte ein. Dann beſorgte er übungsgemäß in der oben iegen⸗ den Villa die Dampfheizung. Bei ſeiner Rückkunft bemerkte er, daß ſeine Frau blutete. Jetzt ſei er fertig geweſen und ſei zur Polizei. Seine Frau habe er nicht umbringen wollen. Er habe ſie trotz allem ö hochgehalten, habe ihr viele gute Worte gegeben und ihr eine gute Stütze ſein wollen. Ein Kriminalbeamter ſtellte am Abend der Tat ſeſt, daß Sahm von ſeinen Schuhen Blutſpuren ent⸗ ſernt hatte. Erſt am nächſten Tag legte er ein Ge⸗ ſtändnis ab. Von einer Zeugin erfuhr man, daß er ihr einmal geäußert hatte, daß ſeine Mutter nicht wiſſen dürfe, wie unglücklich er ſei. Sein Arbeit⸗ geber bezeichnete ihn als außerordentlich tüchtig und fleißig. Er habe ſein volles Vertrauen beſeſſen, er werde ihn bei ſeiner Entlaſſung ſofort wieder be⸗ ſchäftigen. Die Tat könne nur eine Ver⸗ O Ludwigshafen, 4. Dez. Ludwigshafen am Rhein hat keine ſtädtiſche Polizei mehr. Eine ſtaatliche Polizeidirektion, der die ſeitherige Polizei und die Landespolizei unter⸗ ſtehen, hat ihren Platz eingenommen. Am geſtrigen Mittwoch Nachmittag wurde durch Regierungsdirektor Staehler, den Polizeidezer⸗ tienten der Regierung in Speyer, der neue Leiter der J bolizeidirektion Ludwigshafen, Polizeidirektor Wal⸗ ee Antz in ſein Amt eingeführt. Im Rahmen einer ſchlichten Feier im ſtädtiſchen Geſellſchaftshaus, ſellte Regierungsdirektor Staehler dem offiziellen Ludwigshafen den neuen Polizeidirektor vor. Bür⸗ germeiſter Kleefoot begrüßte im Namen der Sladt Polizeidirektor Antz und verwies dabei be⸗ sonders auf das bisher gute Einvernehmen zwiſchen Polizei und Stadtverwaltung. Er gedachte in ehren⸗ ben Worten der im Dienſte des Vaterlandes von Separatiſtenhand getöteten Polizeibeamten und hob Aus der Pfalz Nach vier Wochen tot aufgefunden * Ludwigshafen, 3. Dez. Am 3. November d. J. entfernte ſich der hieſige, 41 Jahre alte, verheiratete Arbeiter Knarl Büttler von ſeinen Angehörigen. Alle Nachforſchungen nach ſeinem Verbleib verliefen ergebnislos. Der Vermißte wurde nunmehr ober⸗ halb des Frankenthaler Kanals als Leiche aus dem Ahein geholt. Man nimmt an, daß Büttler aus hlirtſchaftlicher Not im Rhein den Tod geſucht hat. Die Milch wird billigen : Grünſtadt, 3. Dez. Die Milch iſt hier ab 1. Dezember billiger geworden. Der Liter koſtet Pfg., der Schoppen 14 Pfg. Rückgang der Ueberſchwemmung * Pfortz bei Germersheim, 3. Dez. Der Rhein⸗ waſſerſtand geht langſam zurück, doch ſind immer loch, wie ſchon ſo oft, die tiefliegenden Ge⸗ larkungsteile vom Druckwaſſer überſchwemmt. as Wegpumpen dieſer Waſſermaſſen kann noch nicht geſchehen, da das zu dieſem Zweck projektierte Fümpwerk an der Wörther Straße noch nicht fertig⸗ geſtellt werden konnte. Der das ganze Jahr hin⸗ nürch immer über den Durchſchnitt ſtehende Waſſer⸗ hand hat die Arbeiten ſtark behindert. Gefaßte Einbrecher 0* Speyer, 3. Dez. Der Polizei gelang es, die in der letzten Zeit verübten Einbrüche aufzuklären nd die Täter zu ermitteln. Es handelt ſich um drei Männer und zwar um einen 22 Jahre alten ledigen zagner von hier, einen ledigen Maſchinenſchloſſer Ion hier und einen ledigen Tagner von Heiligenſtein. Le dreien liegt zur Laſt, im September den Ein⸗ kuch in das Zigarrengeſchäft von Steigleiter, Ende Lepkember die Einbrüche in das Alhambra⸗Theater, zu ihnen das erſtemal 25 Mark und das zweitemal schokolade und Zuckerwaren in die Hände fielen, Schwurgericht Heidelberg Trunkſüchtige Frau vom Ehemann erſchlagen 1 Jahr Gefängnis zweiflungstat ſein. Ein alter Mitbewohner des Hauſes ſagte, daß Sahm ein trauriges Heim be⸗ be habe und von ſeinem Kummer zerwühlt wor⸗ en ſei. „Die Ehefrau Sahm wurde einmal von einer Zeu⸗ gin befragt, was ihr Mann dazu ſage, wenn ſie„voll“ nach Hauſe komme. Sie habe damals geantwortet: „Ich habe einen herzensguten Mann. Ein anderer Mann hätte mich ſchon längſt totgeſchlagen.“ Einer Kellnerin ſagte die Sahm eines Tages:„Heute habe ich dreißig Glas Bier getrunken, die machen mir nichts.“ Am Tage des Verhängniſſes hat die Sahm in einer Wirtſchaft in zwei Stunden nicht we⸗ niger als zehn Glas Bier getrunken. Sie hielt ſich beim Weggehen an der Wand. Das Schwurgericht verurteilte Sahm wegen Körperverletzung mit nachgefolgtem Tod zu einem Jahr Gefängnis. Die erlittene Unterſuchungs⸗ haft kam voll in Anrechnung. Dem Antrag des Ver⸗ teidigers auf Aufhebung des Haftbefehls wurde nach Beratung entſprochen„nachdem der Arbeitgeber des Verurteilten erklärt hatte, daß er Sahm ſofort wieder in Arbeit nehmen wird. Der Verurteilte wird gegen dieſes Urteil Reviſion beim Reichsgericht einlegen. Vier Monate Zuchthaus weniger Der jugendliche Taglöhner Hans Baumann aus Heidelberg⸗Kirchheim unterhielt mit der Ehefrau eines Schneiders ein Liebesverhältnis, dem zwei Kinder entſprangen. Der Ehemann verbot ihm das Betreten ſeines Hauſes. Als er ihn dennoch in ſei⸗ ner Küche antraf, kam es zu einer Rauferei, in deren Verlauf Baumann von dem Schneider einen Meſſerſtich erhielt. Im Verfahren gegen den Ehe⸗ mann wegen Körperverletzung machte Baumann falſche Ausſagen, ſodaß deſſen Einſpruch verworfen wurde. Eine Zeugin hatte er vor der Vernehmung aufgefordert, ſie möge ſo ausſagen, wie bei ihrer er⸗ ſten polizeilichen Vernehmung, wolle ſie nicht ins Gefängnis kommen. Die Zeugin wurde am 19. Juli d. J. vom hieſigen Schwurgericht wegen fahrläſſigen Falſcheids zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt. Baumann dagegen erhielt eine Geſamtzuchthausſtrafe von ſtebzehn Monaten wegen Meineids und wegen Verleitung zum Meineid. Das Reichsgericht verwies den Fall in der Reviſionsinſtanz zur erneuten Ent⸗ ſcheidung zurück, um feſtzuſtellen, ob Baumann des⸗ halb falſch ausſagte, weil er befürchtete, wegen Kör⸗ perverletzung beſtraft zu werden. Nach längerer Be⸗ ratung wurde Baumann im Sinne der Anklage zu dreizehn Monaten Zuchthaus verurteilt. Fünfeinhalb Monate der erlittenen Unterſuchungs⸗ haft wurden angerechnet. Die bürgerlichen Ehren⸗ rechte, die im erſten Urteil auf drei Jahre aberkannt Einführung des neuen Nolizeidirektors in Ludwigshafen Rrübt zu haben. Zwei der Burſchen ſind geſtändig. wurden, wurden diesmal auf zwei Jahre abge⸗ ſprochen. 1. das hohe Pflichtgefühl und verſtändnisvolle Wirken der Ludwigshafener Polizei rühmend hervor. Polizeidirektor Antz umriß in ſeinen Dankes⸗ worten die Aufgabe der Polizei, deren vornehmſten Teil er nicht in der Verfolgung, ſondern in der Verhinderung von Geſetzesübertretun⸗ gen erblickt. Als Pfälzer werde es ihm, ſo führte der neue Polizeidirektor u. a. aus, vielleicht leichter fallen, im Dienſte der Pfälzer Heimat den richtigen Weg zu finden. Bei Durchführung ſeines Amtes werde auch er es ſich angelegen ſein laſſen, ver⸗ ſtändnisvoll mit den Behörden, der Stadt und dem Lande, beſonders aber auch mit der Preſſe, zu ſammenzuarbeiten. Die zahlreich erſchienenen Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, des Stadtrates und anderer kommunaler und privater Körperſchaften anerkannten beifällig die von Polizeidirektor Antz ſkizzierten Richtlinien. Mit einer kurzen Vorſtellung der Erſchiene⸗ nen hatte die ſchlichte Feier ihr Ende erreicht. Feſtlicher Empfang eines Separatiſten * Reipoldskirchen bei Kuſel, 3. Dez. Der Se⸗ paratiſt Willi Maurer von hier, der bei der ſe⸗ paratiſtiſchen Bewegung im Jahre 1923 in der ganzen Pfalz eine unrühmliche Rolle geſpielt und ſich ſeit 1924 in Lothringen bzw. Luxemburg aufgehalten hat, tauchte am Dienstag hier auf. Die Bevölkerung, die für den Separatiſtenhäuptling wenig Verſtändnis hat, war ſehr erregt. Die Gendarmerie Nußbach, die im Laufe des Tages von der Anweſenheit des Maurer verſtändigt wurde, traf abends ein. Der Separatiſt wurde durch die Angehörigen auf die An⸗ kunft der Gendarmerie aufmerkſam gemacht, worauf er die Flucht ergriff. Er wurde verfolgt und etwa 100 Meter vor dem Orte von dem Maurer Auguſt Neubrech ergriffen und in den Ort zurückgebracht. Nachdem ihm von der erregten Bevölkerung eine Tracht Prügel verabreicht worden war, wurde er von den Gendarmeriebeamten verhaftet und abge⸗ führt. Maurer, der hauptſächlich bei den Dieb⸗ ſtählen und Plünderungen der Separatiſten betei⸗ ligt war, hat noch eine Gefängnisſtrafe von drei Monaten zu verbüßen. * * Germersheim, 3. Dez. Der Vorfall an der Teu⸗ felsbrücke zwiſchen Germersheim und Lingenfeld, über den wir berichteten, klärte ſich dahingehend auf, daß die ſchwere Verletzung Degens tatſächlich darauf zurückzuführen iſt, daß ein Radfahrer ihn um⸗ warf. Nach den Ausſagen des Jungen, der ſich frei⸗ willig meldete, lief ihm Degen in das Rad hinein. Degen befindet ſich auf dem Wege der Beſſerung. * Kaiſerslautern, 3. Dez. Die blutige Ausein⸗ anderſetzung zwiſchen dem Pflaſterer Pelloth und ſeinem Sohne, die ſich am Samstag abend in einer hieſigen Wirtſchaft zutrug, hat ein weiteres Todes⸗ opfer gefordert. Der durch ſeinen Sohn am Kopfe ſchwer verletzte Vater Pelloth iſt heute vormittag im Krankenhaus geſtorben. Der Sohn, der den töd⸗ lichen Stich führte, wurde— wie bereits gemeldet— von einem Poliziſten, dem er bei der Feſtnahme Widerſtand leiſtete, erſchoſſen. 7. Seite/ Nummer 563 114% 2 5 0 5 1 8 955 N 0 12 152 2 8 0 5 2. 1 0 0 0 0 2— 0 9 0 12 5 9 2 0 25 0 0 9„0 J 0 2 12 0 8 e 0 2 10 0 0* 0 2 2 0 5 U 85 2 2 5 0 2 9 0%% 0 0— 0 89 10 0 45 0 8 0 2 —— 5 9 2 0 zIAREETTENFABERIE MAKE DON G. MB. H. MAIN E AH. 5 00 8 N e N Die 8 85 19 8 78 8 0 9% e i KONZERNFREl Fabrikniederlage: e Makedon G. m. b.., Mannheim, d i. 14, Tel 40279 8. Seite/ Nummer 563 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 4. Dezember 1939 Am vergangenen Sonntag wurden die am 12. Oktober wegen ſchlechter Platzverhältniſſe ausgefallenen Spiele nach⸗ geholt. Das Programm war aber nicht vollſtändig. Am Donnerstag bereits mußte die Behörde das angeſetzte Spiel Altrip— Heddesheim abſetzen, weil der Sportplatz des Sp. V. Altrip, der eine ſehr ungünſtige Lage am Rhein hat, ein Opfer der Ueberſchwemmung wurde. Der Meiſter Viernheim war ſpielfrei, weil auf ſeinem Sport⸗ platz eine andere große Veranſtaltung ſtattfand. wurde auch das entſcheidende Spiel Phönix— Viernheim auf den 21. 12. 30 verſchoben. Die ausgetragenen Spiele endeten ziemlich erwartet, wenn man von dem Reſultat der Turner in Feudenheim abſieht. Die Turner brachten es fertig, bei einem Spielſtand von:0 für Feu⸗ denheim ein Remis herauszuholen. Dies iſt bei der verſtärkten Mannſchaft von Feudenheim eine ganz her⸗ vorragende Leiſtung. Feudenheim ſcheint auf ſeinem eige⸗ nen Platze auf unentſchiedene Reſultate abonniert zu ſein. In Weinheim lieferte die M. F. G. 1913 mit dem hohen Reſultat von 51 die Punkte ab. Der Sieg wurde aber ſehr teuer erkauft. Eine nicht unerhebliche Ver⸗ letzung des Spielers Heſſe von Weinheim wird ſich für die kommenden Spiele nachteilig für die Weinheimer aus⸗ wirken. Germania Friedrichsfeld fertigte For⸗ tuna Edingen mit:1 ab. Edingen hatte auch noch das Pech, ſeinen linken Verteidiger durch Herausſtellung zu verlieren. Die kommenden ſchweren Kämpfe um den Abſtieg mit einer ſolchen Lücke in der Mannſchaft geben wenig Ausſichten. An der Tabellenſpitze hat es am ver⸗ gangenen Sonntag, trotzdem das geſamte Spitzentrio ſpiel⸗ frei war, keine Veränderungen gegeben. Am Tabellenende tritt allmählich eine Klärung ein. Die beiden Tabellen⸗ letzten haben jetzt ſchon 5 Verluſtpunkte mehr als der Drittletzte. Der Abſtieg dürfte wohl zwiſchen 1913 und Edingen entſchieden werden, wenn nicht die Schlußrunde eine ganz gewaltige Formveränderung einer der Mann⸗ ſchaften bringt. Am kommenden Sonntag finden TV. 1846 Mannheim— Alt Edingen— Feudenheim Friedrichsfeld— 1913 Mannheim Käfertal— Weinheim Neckarhauſen— Phönix Maunheim Heddesheim und Viernheim ſpielfrei Es ſind die Spiele die am Zeppelintag ausgefallen ſind. Geſpannt darf man auf das Abſchneiden des Tabellen⸗ Hritten Altrip auf dem Tur nvereinsplatz ſein. Bei dem erſatzgeſchwächten Innentrio der Altriper wird es die gute Läuferreihe der TV. leichter haben als die Phönix⸗ leute und der Meiſter. Für Altrip ſteht alles auf dem Spiel. Sollte die Mannſchaft verlieren, dann wird ſie wohl ültig aus der Reihe der Bewerber um den Titel aus⸗ ſcheiden. Es iſt ein harter Kampf zu erwarten. Der Spiel⸗ ausgang iſt völlig offen. So folgende Spiele ſtatt: rip 13 Die unterbadiſche Kreisliga H Edingen empfängt Feuden heim. Feudenheim kann durch einen Sieg Anſchluß an das Spitzentrio be⸗ kommen. Es geht um den vierten Platz. Die ehrgeizigen Leute aus dem ſchönen Mannheimer Vorort werden be⸗ ſtimmt auf Sieg ſpielen. Friedrichsfeld empfängt 1913 Mannheim und wird erneut unter Beweis ſtellen, daß es feſt geſonnen iſt, ſeinem alten Namen Ehre zu machen und den Anſchluß an die Spitze, der nahezu verloren war, wieder herzuſtellen, 1913 hat keine Ausſicht zu gewinnen. Ein ehrenvolles Reſultat wäre aber auch von Vorteil, damit ſich nicht die Mannſchaft in den kommenden ſchweren Abſtiegskämpfen ihr eigenes Selbſtvertrauen nimmt. Käfertal empfängt Weinheim. Der Platzvorteil wird das Spiel zu Gunſten der Käfertaler entſcheiden. Einen ſchweren Gang geht Phönix. Normalerweiſe müßte der Tabellenführer glatt gegen Neckarhauſen gewinnen. Fussballfreund. Am dͤen Hockey-Silberſchilo Süd⸗ gegen Weſtdeutſchland in Frankfurt a. M. Am kommenden Sonntag werden ſich in der Zwiſchen⸗ runde des Silberſchilds die repräſentativen Mannſchaften von Süd⸗ und Weſtdeutſchland in folgender Aufſtellung gegenüber treten: Süddeutſchlan d: Henke (SC. 80 Frankfurt) Heuſer Haußmann (TG. 78 Heidelbg.)(SC. Heidelbg.) Peter J Theo Haag Schäfer (C. Heidelbg.)(Sc. 80 Frankf.)(Sc. 80 Frankf.) Horn Voth Ell (S. Heidelberg)(TG. 78 Heidelberg)(Toc. Nürnberg) Baudendiſtl v. Ramoͤohr (HC. Heidelberg)(SC. München) Hammerſchmidt Schmitz Daas Stevers Hofmann (beide Düſſeldorf. HC.)(Dec. Düſſeld.)(beide Etuf Eſſen) Schäfer Kirberg Fleitmann (Etuf Eſſen)(Doc. Köln⸗Morienburg);(THB. Bonn) unge Harenberg 8 (DV. Bonn)(THV. Bonn) Malzkorn (Kölner Hockey⸗Club) Weſtdeutſchlan d Am den Goloͤpokal des Frankfurter Stadions Die norddeutſche Fuß ballelf Am 14. Dezember findet in Frankfurt a. M. zum dritten Mal der Fußballkampf zwiſchen Nord⸗ und Süd⸗ deutſchland um den Goldpokal des Frankfurter Stadſons ſtatt. Süddeutſchland hat bekanntlich die beiden vorher⸗ gehenden Begegnungen gewonnen und wird den Pokal mit einem dritten Sieg endgültig in ſeinen Beſitz bringen. Norddeutſchland hat nun für dieſes intereſſante Treffen, ſo gut es ging, eine ziemlich einheitliche Mannſchaft zu⸗ ſammengeſtellt. Es wurde aus dieſem Grunde insbeſondere der eingeſpielte Holſteinſturm in ſeiner Geſamtheit in der Aufſtellung berückſichtigt. Ueberraſchend kommt die Nomi⸗ nierung von Wolpers⸗Arminia Hannover für den linken Läuferpoſten. Der Spieldezernent des NS. verſpricht ſich von ihm auf dieſem Poſten immer noch Beſſeres als von den übrigen zur Verfügung ſtehenden Läufern. Die norddeutſche Mannſchaft ſteht wie folgt: Kramer⸗Holſtein Kiel; Meyer⸗Arminia Hannover, Riſſe⸗ Hamburger SV.; Stolting⸗Altona 93, Halvorſen⸗Ham⸗ burger SV., Wolpers⸗Arminia Hannover; Voß, Ritter, Ludwig, Wi mayer, Eſſer, ſämtlich Holſtein Kiel. Franzöſiſche Vorer beim VfR. Der VfR. Mannheim veranſtaltet am kommenden Samstag(6. Dezember) abends im Saale des„Kaſino“ in R 1 einen weiteren internationalen Kampfabend, zu dem 4 der beſten franzöſiſchen Amateurboxer verpflichtet wurden. Die Rekordliſten der Franzoſen weiſen durch⸗ weg eine erfolgreiche Kämpferlaufbahn auf und man darf geſpannt ſein, wie ſich die VfR.⸗Leute gegen das Quartett der Franzoſen ſchlagen werden. Zweifelsohne kommt es zu intereſſanten Kämpfen, zumal auch ein gutes Rahmen⸗ programm zum Austrag gelangt. Von den internationalen Paarungen dürfte hauptſächlich das Treffen im VLeicht⸗ gewicht intereſſieren. Hier trifft Nicolei, Vfg., auf den Franzoſen Cogliati, der bis heute bereits über 200 Kämpfe abſolviert hat. Nicolei wird alles daran⸗ ſetzen und aus ſich herausgeben müſſen, um ein ehren⸗ volles Abſchneiden zu erzielen. Auch im Welter⸗ gewicht iſt ein hochwertiger Kampf zu erwarten, der Schuler(Vfg.) mit Arnot paaren wird. Schuler ſieht ſich nach einjähriger Pauſe vor einer ſchweren Auf⸗ gabe, zumal er in ſeinem Gegner auf einen Mann mit ausgezeichneter techniſcher Schulung trifft. Len nert (BfR.) begegnet dem Meiſter von Elſaß⸗Lothringen Eber und Bordt(Vfg.) wird im Bantamgewicht Welly, einen ebenfalls guten Techniker, zum Gegner haben. Im nationalen Rahmenprogramm ſtarten Köhler, Bin⸗ nig, Beirer und Walter vom VfR. gegen Kämpfer von Mi C. o8 Mannheim und LG. 03 Ludwigshafen. Verufsſport Sechstagerennen in Köln Nach 115 Stunden.— Rauſch⸗Hürtgen allein vorne In der fünften Nacht des Kölner Sechstagerennens konnten bei anhaltend ſtarkem Beſuch die Kölner Rauſch⸗ Hürtgen ihre Poſition dadurch befeſtigen, daß ſie auch ge⸗ genüber Rieger⸗Kroſchel eine Runde gewannen. Wenn nicht im letzten Moment Zwiſchenfälle eintreten, iſt den Kölnern der Sieg kaum noch zu nehmen. Sie fahren der⸗ maßen überlegen, daß ihnen kaum eine andere Mannſchaft gefährlich werden kann. Die unzähligen Rundengewinne, die in der fünften Nacht erzielt wurden, fielen den ein⸗ zelnen Paaren faſt ausnahmslos leicht zu. Am Mittwoch nachmittag kam es zu einigen kleineren Jagden, bei denen es zu einem Sturz von mehreren Fahrern kam. Das Rennen mußte für eine Weile neu⸗ J Fahrer bald die 2—— konnten zwei ihrer Verluſtrunden faſt kampflos zurſcch gewinnen. Nach 115 Stunden, Mittwoch nachmittag 5 2450 Km. zurückgelegt. Der Stand des Rennens: 1. Rauſchs Hürtgen 141 Punkte. Eine Runde zurück 2. Rieger⸗Kroſchel 103 Punkte.— Zwei Runden 5 l rück: 3. Gebr. van Kempen 299 Punkte.— Drei Ru n. den zurück: 4. Pijnenburg⸗Frankenſtein 176 Punkte Vier Runden zurück: 5. Dinale⸗Guerra 148 f. 6. Ehmer⸗Tietz 99 Punkte.— Sechs Runden zur ü ck! 7. Oſzmella⸗Meyer 120 Punkte.— Sieben Ru nden zurück: Damm⸗Dumm 74 Punkte.— Acht Run, den zurück: 9. Duray⸗Lemoine 89 Punkte; 10. Krewer⸗ Thollembeck 70 Punkte. Konrad Stein ſchlägt Boguhn Der zweite Berufsboxabend in München hatte infolge des unverſtändlichen und ſehr unſportlichen Widerſtondez der Münchener Amateurboxer nur einen ſchwachen Beſuch aufzuweiſen, was umſo besauerlicher war, do die Kämpfe ſelbſtſportlich ſehr wertvoll waren. Im Einleitungskamy ſchlug der Münchener Leidmann den Weſtfalen K binſki bereits in der erſten Runde k. o. Im Aus, ſcheidungskampf um die Deutſche Weltergewichtsmeſſter⸗ ſchaft beſtegte Konrad Stein ⸗München Hen Berliner Boguhn über acht Runden nach Punkten. Im Schwer⸗ gewichtstreffen ſchlug Neuſel Berlin über die gleiche Diſtanz den tſchechiſchen Meiſter Hompacher ebenfalls nach Punkten. Das gleiche Urteil erhielt Ex-Leichtgewichtz, meiſter Paul Czirſon im Kampf gegen den Münchener Phil Nefzger. 5 Tvogeslaleſicles Donnerstag, 4. Dezember Nationaltheater:„Wilhelm Tell“, Schauspiel von Schiller Miete B 13, Anfang 20 Uhr. a Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung; 20 Uhr Lichtbilder, vortrag:„Die Hormone, die Hausapotheke unſeres Kör⸗ pers“, von Prof. Dr. S. Loewe. Freier a e W 5771 unbekannte Spanien“, Lichrbildervortrag von Kurt Hielſcher, g 0p d 9 Hielſcher, Berli, Harmonie D 2, 6: Meiſterklavierabend von Joſefa Ro⸗ ufa⸗ al t. 991 lab Ariadn N a⸗Palaſt— alzban:„Ariadne auf Naxos“, Rich. Strauß, 19,30 Uhl. n ee Friedrichspark: Weihnachts⸗Kaffeeſtunde der Badiſchen Hausfrau, verbunden mit Ausſtellung. Palaſt⸗Kaffee— Libelle: Kaß Bon und ſein Orcheſter 2. Lichtſpiele: Alhamöra:„3 Tage Mittelarreſt“. verſum:„Das geſtohlene Geſicht“. Theater:„Dreyfus“.— Schaubu rg: Kinderpor⸗ ſtellung„Micki⸗Mauß“, von 14,15—15,45 Iihr;„Er oder Ich“. Roxy ⸗ Theater:„Weiße Schatten“ Paloſt:„Cillyn“.— Gloria:„Holis der Teufel“, — Capitol:„Sonny Boy“ Sehensmürdigkeiten: Schloßmuſeum: Gebffnet täglich von 10—13 Uhr und 14—16 Uhr; Sonntags von 11—17 Ühr durchgehend. Muſcum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeug⸗ haus: Sonntag vormittags von 11 bis 13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstag 1517 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 1719 Uhr. Städtische Kunſthalle: Geöffnet werktugs(mit Ausnahme Montags von 10—13 und 14—16 Uhr, an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—16 Uhr durchgehend.— Ausſtellung:„Das ruſſiſche Ski, — Un Scolo⸗ traliſiert werden, 7 konnten alle 0 Fahrt wieder fortſetzen. Die Franzoſen Lemoine⸗Duray Ballett“. Nach kurzem Krankenlager verschied am 2. Dezember, abends 8¼ Uhr unser allseits hochverehrter Herr Direlctor Jalob Crog Wir Beamten und Arbeiter verlieren an ihm einen stets um das Wohl seiner Angestellten besorgten Vorsteher, dem wir alle ein dankbares Gedenken bewahren werden. Beamte und Arbeiter der Süddeuischen Feiisdimelze E. G. m. b.., Mannheim Einltauls- u. Verwertungs- Genossenschaft der Fleischer- Innung Mannheim Mannheimer Sdaladhtvieh versicherung Neue erstkl. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben Mann, unseren guten Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel Cottlieb Wolff e im beinahe vollendeten 57. Lebensjahre nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Mannheim, Meerfeldstr. 66, den 2. Dezember 1930 Im Namen der trauernden Trau Wilhelmine Wolff geb. Reichert Herren-NMäntel und Anzüge spottbillig,— Kein 1857 10 Schöne über 17 Auswahl p 2, 2, Etage perf. Schneiderin hat noch einige Tage frei. Zuſchr. u. B K 58 an die Geſchſt. 240 Bitte ausſchneiden! Perfekte Schneidermeisferif ſbellt ſich um f. Aus⸗ nähen u. empfiehlt ſic hiermit noch einigen Hinterbliebenen: Die Beerdigung findet am Freitag, den 5. Dez, nachm. ¼2 Uhr statt. 2500 nur gut. Damen für erſtklaſſ. Arbeit. 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Dezember 1930 Familie Volk Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, welche Wir anläßlich des Heimganges meiner lieben, unvergeßlichen erfahten durſten, sagen wir auf diesem Wege unseren herx- Insbesondere denen, die sie zur letsten Ruhe- und Blumenspenden Ferner Herru Stadtpfarrer Nost für seine Nöstenden Worte, sowie der Gesangsabteilung der Polizeibeamten, dem Verbande u. der Ortsgruppe Mannheim Fichtennadel- Exkrakl beste Qualität. Ferner: 8 Kohlensflure-, Sauerstoff- u. Eutfettungsbäder stets frisch bei: Ludwig& Sohüttnelm O.3 Drogen 04. 3 und Filiale: Friedrichsplatz 19. Weignäherin empf. ſich in Herrn⸗ Damen⸗ u. Bettwäſche, auch Herrenhemden. Reparaturen. Angeb 11 Mund 25 Ul. unter 2 Q 40 an die Geſchäftsſtelle. Bag52 2 Waggons Urangen zin meinem Zenirallager Fabrik- slallon eingeiroſlen u. in meinen Verkaulssfellen erhälilich Habattauszahlung vom.—15. 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Tells Gattin Elisabeth Stieler Rudolf der Harras Hans Simshäuser updeimer Aenumwoen Freitag, den 5. Dezember 1930, 20.15 Uhr im großen Saal der Harmonſe, D 2 Lichtbilder-Vorkrag von Universitätsprofessor Dr. Max Siebourg Vizepräsident i.., Bonn, über: Ein Denkmal der Varusschlacht im IJeutoburger Walde D/ eee Kulmbacher Bräustübl, 1 4. 17 Jacob Friedrich Von heute ab: eden 16500 Ausschank des schwarzen Herrgoll Original 1929 16600 Aagtalahnünguunpmmetg en adnaanaadaddaddaaadacdonadadnmnncnaadaadaaanaaanan KABARETT TLIBELLE Abendlich.30 Uhr Dr. Mandt konferiert Das Tanzpaar Geschwister Hofer die Vortragsmeisterin und Rev 8 E Roll D E MANUEL STEINER Rechenkünstler und Historiker Martinet und sein Rabe 11.11 minuten abendl. im„kabarett libelle“ sensationsgasispiel * im programm ein echter„dichter“: ue tänzerin NT MAHNRORE Schuh- Weltmeister ul Przybillak die kei lle“ „die keimzelle conference: dr. mandt Srlehnlekel s Rassig, blumig und stritzig der Gedok Tom.—17. 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