3 Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. zuzüglich Zuſtellgebühr. Abholſtellen: Ne Friedrichſtraße 4, 80 Luiſenſtraße 1. Fe Hauptſtraße 68, eimer Zeitun Mannheimer General Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗ Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. I F- Aöng te] Skunks⸗ -Krageg, ett. Form Ke'seide 2 3. aus mo- Ste teſls besstzi else. ne elo nnenvet- aus be- ie tsch, ng Sto. N „ en 11 Sil stet und ts tür 1 n. freiw. ing., für geeignet, Anzahlg. 2638 ubüro 7 — zinterhs. d. Alt⸗ v. 36 000 0 RMk, 4 Zim. ud. wird zar frei dplaß äft.] ö Abend⸗Ausgabe Freitag, 5. Dezember 1930 141. Jahrgang— Nr. 566 Dringender Kanzler⸗Appell an die Parteien Sich des ungeheuren Ernſtes der Stunde bewußt zu ſein und nicht eine Situation heraufzubeſchwören, deren Konſeguenzen unabſehbar wären“ Neuwahlen in Frankreich? Sehr große Schwierigkeiten bei der Bildung eines neuen Kabinells die Ausſprache im Reichstag Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 5 Dezember. Der Reichstag hat ſich heute ſchon am frühen Vormittag verſammelt, um die Beratungen über den Haushalt und die Notverordnung fortzuſetzen. Die polizeiliche Bewachung iſt aufge⸗ lockert worden. Wohl ſind noch Schupo in gro⸗ ßer Zahl in der Umgebung des Reichstagsgebäudes zu ſehen, doch ſind die Abſperrungen beſei⸗ tigt worden. Auch der nicht mit einem Reichstags⸗ oder Journaliſtenausweis Ausgeſtattete kann bis zu den Pforten des Hohen Hauſes vordringen. Drinnen im Saal geht es weiter in der muſter⸗ haften Ruhe, die ſchon in den beiden letzten Tagen feſtzuſtellen war. Herr Rippek vom Chriſt⸗ lich⸗Sozialen Volksdienſt erklärt, daß ſeine Fraktion der Notverordnung zuſtimmen werde und das aus dem einleuchtenden Grunde, daß andere oder heſſere Maßnahmen, als die Regierung ſie einge⸗ führt habe, ſich nicht finden laſſen. Ihm folgt der Fraktionsvorſitzende der Wirt⸗ ſchaftspartei, Drewitz, der die ablehnende Stellung der Seinen zu begründen ſucht. Er wirft den bisherigen Regierungen Mißwirtſchaft vor und bezeichnet auch das in der Notverordnung nledergelegte Reformprogramm als unzureichend. Das Schlechte überwiege das wenig Gute. Ueber den eigenartigen Zwieſpalt zwiſchen dem Juſtiz⸗ miniſter Bredt und der Fraktion der Wirtſchafts⸗ partei vermeidet Herr Drewitz ängſtlich auch nur ein Wort zu ſagen. Darauf trug Herr Ruch in breiter Ausführlich⸗ keit alle die Bedenken vor, die der Bayeri⸗ ſchen Volkspartei in letzter Stunde noch ge⸗ kommen ſind. Er führte in dieſem Zuſammenhang vor allem bewegliche Klage über eine zu ſchlechte Berückſichtigung der nichtpreußiſchen Länder bei der Vergebung der Reichsaufträge und erging ich auch ſonſt noch in allerlei Querellen, wich aber einer klaren Entſcheidung über die ſchließliche Hal⸗ tung ſeiner Fraktion zur Notverordnung vorläufig noch aus. Umſo entſchiedener trat der Redner der Staats⸗ partei Dr. Weber für das Sanierungs⸗ programm ein, deſſen Verabſchiedung er als eine unabweisbare ſtaatspolitiſche Pflicht bezeichnete. Gleichzeitig erinnerte er die Regierung daran, daß, wenn das große Werk über den Berg wäre, man mit aller Energie den entſprechenden außen⸗ politiſchen Problemen ſich zuwenden müſſen. Der Kanzler nimmt das Wort Damit war der Aufmarſch der erſten Redner⸗ garnitur beendet. Unter ſtarker Spannung des Hauſes erhebt ſich nun der Kanzler, um zu dem Ergebnis der Diskuſſion, wie er ſich beſcheiden aus⸗ drückt, einige Bemerkungen zu machen. Um es gleich vorweg zu nehmen: Dieſe Rede Brünings wird man zu den wirkſamſten zählen dürfen, die von der Regierungsbank aus in den letzten Jahren gehalten worden ſind. Sie hatte einen doppelten Zweck, ein⸗ mal die Parteien, die noch im letzten Augenblick egoiſtiſche Einzelforderungen erheben wollen, mit aller Schärfe und Unzweideutigkeit in die Schran⸗ ken zu weiſen ö und au ihre Verantwortung zu mahnen Zunächſt erhielt Dr. Drewitz, der Führer der ſo ſchmählich aus der Regierungsfront ausgebroche⸗ nen Wirtſchaftspartei eine ganz böſe Abfuhr. In dürren Worten ſtellte der Kanzler feſt, daß die Mit⸗ teilungen der Regierung über den Fall Bredt der Wahrheit entſprechen, nicht aber die Kommuniqués, die in dem Fraktionszimmer der Wirtſchaftspartei ſonder Zahl fabriziert wurden. Aber auch gegenüber den dem Zentrum, alſo ſeiner eigenen Partei, ſo eng verſchwiſterten Bayern ſcheute der Kanzler 1 einem kräftigen Wort nicht zurück. Er gab zu verſtehen, wie wenig ſie der Bedeutung des Finans⸗ kanes gerecht würden, wenn ſie auf Sonder⸗ wünſche ſich verſteifen. Schließlich ſetzte ſich der anzler noch mit der Landvolkpartei ausein⸗ ander, die als erſte von den urſprünglich mit der legterung liierten Gruppen dem Kabinett die Ge⸗ folgſchaft aufkündigte. Ihr beſonders hielt er vor, baß, wenn die Mehrheit über die einzelnen Be⸗ ſtimmungen zu entſcheiden hätte, ſicherlich gerade die landwirtſchaftlichen Maßnahmen aus der Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 5. Dez. Bereits um 10 Uhr vormittags begannen im Elyſée die Empfänge der Parlamentarier. Nach den Präſidenten der Deputiertenkammer und des Senats erſchienen Brian d, Steeg und Chéron beim Präſidenten der Republik. Tardien hatte ebenfalls eine kurze Beſprechung im Elyſée. Auch Senator La⸗ val wird als Kandidat für den Miniſterpräſidenten⸗ poſten genannt. Die Konferenzen bei Doumergne dienen dem Zweck, die Möglichkeiten einer neuen Mehrheitskombination zu prüfen und ſich für einen Kabinettsbildner zu entſcheiden, der innerhalb dieſer Mehrheit die geeigneten Perſönlichkeiten für ein Miniſterium ausfindig machen könnte. Man beurteilt die Schwierigkeiten der Kabinettsbildung als ſehr groß und es gibt erfahrene Politiker, die eine Auf⸗ löſung der Kammer nebſt Neuwahlen nach einer neuen unlösbaren Kriſe für möglich halten. Die Bildung einer ſtarken Regierung hält man für problematiſch, vielmehr neigt man der Anſicht zu, daß es ſich um ein Geſchäftsminiſterium handeln wird, das ſich auf eine beſcheidene Mehrheit ſtützen könnte. An zuſtändiger Stelle wird erklärt, daß Briands Poſition als Außenminiſter geſichert iſt. Wie urteilt die Pariſer Preſſe? Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 5. Des. Der Sturz des Kabinetts Tardien wird von der Mehrheit der Preſſe als Vorbote der Schaf⸗ fung der republikaniſchen Konzentra⸗ tion bezeichnet. Der„Matin“ ſchreibt u..: Der geſtrige Tag bringe zwei ſehr deutliche Hinweiſe: Auf der einen Seite habe ſich der Senat unter Verurteilung der niederdrückenden Politik zweier ſtets gegeneinander Notverordnung verſchwinden müßten. Als vollkom⸗ men unverſtändlich bezeichnete Dr. Brüning den Widerſtand der Landwirtſchaft gegen die Ein⸗ heitsſteuer, die ja doch ein ſteuerfreies Exiſtenzminimum von 6000 gewähr⸗ leiſtet. In dieſem Zuſammenhang beſchäftigte ſich der Kanzler auch mit dem Abbau der Beamtengehälter und der Preis⸗ ſenkungsaktion und kündigte an, daß die Regierung binnen kürzeſter Friſt die ohne Zweifel mit ſichtbarem Teilerfolg be⸗ gonnenen Preisſenkungsmaßnahmen weiter und zu Ende führen und dann ſelbſt im geeigneten Moment konſtatieren werde, daß der Abſchluß der Be⸗ wegung erreicht ſei. Während ſich der Kanzler bis dahin nur einzel⸗ ner, zumeiſt nicht ſehr geiſtvoller Zwiſchenrufe zu erwehren hat— und er tut es mit außerordent⸗ licher Schlagfertigkeit— erhebt ſich an dieſer Stelle ſeiner Rede lärmender Widerſpruch bei den Kommuniſten. Aber ſelbſt die Kommu⸗ niſten verſteht der Kanzler mit ſeiner überlegenen Ruhe und Sicherheit zu bändigen. Ihr Gebrüll ebbt jählings ab, als er ihnen zuruft, daß er leider von dieſer Stelle aus nicht die Antwort erteilen könne, die bei dem Vergleich mit einem anderen Lande(ge⸗ meint iſt natürlich Sowjetrußland) nicht ſchwer fallen würde. ſtehender Blocks deutlich zu Gunſten einer möglichſt breiten republikaniſchen Konzentration ausgeſpro⸗ chen, die er angeſichts der großen Schwierigkeiten als beſonders notwendig anſähe. Auf der anderen Seite erſcheine Poincaré als der Mann, der am meiſten in Frage komme, um dieſe ſchwierige Aufgabe durchzuführen. In den Wandelgängen des Senats habe ſich Poincars allerdings dagegen ge⸗ wehrt und nach Bekanntgabe des Abſtimmungs⸗ ergebniſſes erklärt, das ſei eine ſchwerwiegende Ab⸗ ſtimmung geweſen. Die Lage ſei unentwirrbar. „Petit Journal“ ſchreibt, der Senat habe den Sturz der Regierung nur gewollt, um an der Bildung eines Miniſteriums der wahren Konzen⸗ tration der republikaniſchen Fraktionen mitzuhelfen. Keinesfalls könne es ſich darum handeln, das Links⸗ kartell wieder zu bilden. „Petit Pariſien“ ſchreibt, vor dem Senat habe ein Argument, das auch vor der Kammer mehr⸗ ſach vorgebracht worden ſei, den Ausſchlag gegeben, nämlich, daß ein Teil der Mehrheit für ein Mi⸗ niſterium ſtimmte, deſſen Außenpolitik ſie im Lande bekämpft. Das„Journal“ ſchreibt: Poincaré, der nicht verhehlte, daß ein ſchwerer politiſcher Fehler be⸗ gangen worden ſei, habe formell erklärt, er könne unter den gegenwärtigen Umſtänden nicht die An⸗ ſtrengungen der Uebernahme der Regierung auf ſich nehmen. Es habe alſo den Anſchein, daß die Kriſe recht langwierig und ſchwierig ſein werde. „Oeuvre“ ſchreibt, ſeitdem das Kabinett Tar⸗ dieu, wie Leon Blum ausgedrückt habe, in Fetzen zerfalle, ſei ſeine moraliſche Stellung der⸗ art geworden, daß ſogar ſeine Freunde ſagten, es wäre beſſer, wenn es zurücktrete. Man habe aber nicht gewußt auf welche Weiſe und in welcher Form. Der Senat habe dadurch, daß er das Kabinett noch einer Debatte über die allgemeine Politik ſtürzte, Tardieu ermöglicht, durch die große Tür abzutreten und das ſei gut. Die Kanzlerrede mündet in eine aufrüttelnde Mahnung an die Pareien aus, ſich bei der Ausſprache über dieſen ſo bedeutſamen Sanierungsplan nicht in Einzelheiten zu verlieren, ſich des ungeheueren Ernſtes der Stunde be⸗ wußt zu ſein und nicht eine Situation her⸗ aufzuführen, deren Konſequenzen unabſeh⸗ bar wären. Stürmiſcher Beifall in der Mitte des Hauſes lohnt den Kanzler für ſeine tapferen und offenen Worte, deren Wirkung ſelbſt die Oppoſition ſich nicht zu ent⸗ ziehen vermag. Dem Sinn der Kanzlerdarlegungen entſprach es freilich nicht, wenn im weiteren Verlauf der Debatte der Nationalſozialiſt Roſenberg, Redakteur des „Völkiſchen Beobachters“, einen Abſtecher in die Außenpolitik machte. Er beſchäftigte ſich mit dem deutſch⸗polniſchen Konflikt und nahm ſo eigentlich das Thema vorweg, das nach den Dis⸗ poſitionen des Reichstages erſt in der nächſten Woche behandelt werden ſollte. Er tat dies, weil er, wie er andeutete, mit der Möglichkeit rechnet, daß der Reichstag morgen bereits vertagt werde. Natürlich plädierte Roſenberg für eine völlige Um⸗ kehrung des heutigen Syſtems der Außenpolitik. Nachdem wetterte der Kommuniſt Schröter⸗ Merſeburg gegen das„Hungerprogramm“. Was iſt mit Miniſter Schiele? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 5. Dezember. Es iſt allgemein aufgefallen, daß während der ſo ſchwerwiegenden Ausführungen Dr. Brünings der Ernährungsminiſter Schiele auf der Regierungs⸗ bank fehlte. Man glaubt darin eine Demonſtra⸗ tion Schieles erblicken zu müſſen. Tatſache iſt, daß heute vormittag Vertreter des Landvolkes beim Ernährungsminiſter geweſen ſind und ihm die Hölle heiß gemacht haben. Die Bemerkung des Kanzlers, daß weitere Hilfsmaßnahmen für die Landwirtſchaft fürs erſte nicht zu erwarten ſeien, hat noch dazu bei⸗ getragen, die Dinge zu zuſpitzen. Trotzdem wäre es verfehlt, wie man bereits in den Wandelhallen munkelt, von einem akuten Konfläkt im Kabinett zu ſprechen. Wenn auch zwiſchen dem Kanzler und Herrn Schiele augenblick⸗ lich gewiſſe Meinungsverſchiedenheiten beſtehen mögen, ſo denkt, ſoweit wir unterrichtet ſind, Herr Schiele doch nicht daran, dem Beiſpiel des Herrn Bredt zu folgen. Dämon über Europa Für die gärende Unruhe, unter der dle ganze Welt und insbeſondere Europa leidet, ſind die fortwährenden Regie rungskriſen in vielen europäiſchen Hauptſtädten eine charakteriſtiſche Ausdrucksform. Wie ſehr bei ſolcher negativen Bilanz Berlin an der Spitze marſchiert, iſt uns allen ſeit langem ſattſam bekannt. Das Ka⸗ binett Brüning war infolge der völligen Unfähig⸗ keit des Parlaments zur poſitiven Arbeit längſt ge⸗ nötigt, ſich über die von den Parteien verurſachten Hemmungen hinwegzuſetzen und ſeinen Rückhalt bei den in der Hand des Reichspräſidenten liegenden Machtmitteln und einem Vertrauen zu ſuchen, das ihm aus allen Kreiſen des Volkes über alle Parteien hinweg entgegengebracht wird. Auch in unſerem Bruderſtat Oeſterreich kommt ſeit längerer Zeit das Kabinett nicht mehr zu ruhiger Arbeit. Nachdem das Kabinett Schober leichtfertig geſtürzt war, iſt auch das Experiment mit einer auf die Heimwehr geſtützten Regierung Vaugoin, wie kaum anders zu erwarten war, ſehr ſchnell fehl⸗ geſchlagen. Ob die nun nach vielen Schwierigkeiten gebildete Regierung des bisherigen Vorarlberger Landeshauptmann Ender ſich lange am Ruder halten kann, muß dahingeſtellt bleiben. Zur ſelben Zeit wie in Oeſterreich iſt auch in Polen ein Kabinettswechſel erfolgt. Nach dem überraſchenden Rücktritt des Kabinetts Pilſudſki iſt ſeit geſtern ein neues Kabinett Slawek auf die Beine geſtellt worden, in dem Marſchall Pilſudſekt den Poſten als Kriegs miniſter bekleidet und auch darüber hinaus ſicherlich nach wie vor das Heft in der Hand behalten wird. Daß es auch in London bei der Regierung un⸗ ſerer engliſchen„Vettern“ ſeit langer Zeit kriſelt, daß ſtarke Kräfte am Werke ſind, um das Arbeiter⸗ kabinett Macdonald durch eine konſervative Regie⸗ rung zu erſetzen, iſt ebenfalls allgemein bekannt. Späteſtens in den erſten Monaten des neuen Jahres rechnet man in England mit Neuwahlen. Was unſern franzöſiſchen Nachbarn angeht, ſo war ſeit langem vorauszuſehen, daß das Kabi⸗ nett Tardieu ſich nicht mehr lange halten konnte. Vor allem waren es die im Zuſammen⸗ hang mit dem Bankrott der Ouſtriebank aufgedeckten Finanzſkandale, die die Poſition des Kabinetts Tardieu aufs äußerſte erſchüttert hatten. Der Miniſterpräſident gab ſich zwar alle Mühe, ſich im Sattel zu halten, er brachte es ſogar fertig, ſeinen Juſtizminiſter Raoul Peret durch ein für das Ge⸗ ſamtkabinett gefordertes und mit einer Mehrheit von noch 47 Stimmen erhaltenes Vertrauens⸗ votum zu decken, obwohl der Juſtizminiſter die ihm von ſeinen Gegnern gemachten Vorwürfe nicht leugnen konnte, daß er nicht ganz ſaubere Verbin⸗ dungen mit dem bankrotten Spekulanten Ouſtrie unterhalten habe. Nachdem er ſo den äußeren Schein gewahrt hatte, war Tardieu klug genug, ſeinen arg bloßgeſtellten Juſtizminiſter Peret aus dem Kabinett auszuſchiffen und dafür den Senator Chéron hereinzunehmen. Doch auch dieſe Be⸗ ſchwichtigungstaktik vermochte das Schickſal des Kabinetts nicht länger aufzuhalten. Wenige Tage später mußte ſich Tardieu von der Rednertribüne der Kammer herab durch den Sozialradikalen Dala⸗ dier ſagen laſſen, daß in politiſchen Kreiſen eine Liſte zirkuliere mit den Namen von 32 durch den Ouſtric⸗ ſkandal bloßgeſtellten Parlamentariern, darunter auch mehreren Regierungsmitgliedern. Bei Prü⸗ fung der Sachlage konnte Tardieu nicht umhin, ſein Kabinett von zwei Unterſtaatsſekretären zu befreien. Doch auch das half dem Vielgewandten nichts mehr. Seinen Todesſtoß erhielt er geſtern nach einer Anklagerede des Senators Héry, die von ſchweren Vorwürfen gegen das Kabinett Tardien nur ſo wimmelte und in der unter anderem eine „Schuld des Geſamtkabinetts“ feſtgeſtellt wird,„das die ſchwindelhafte Höhe der Ouſtric⸗Werke gefördert und zwei mal zu ihren Gunſten eingegriffen“ habe. Viel⸗ leicht hätte Tardieu durch die Fraktion der Radikalen noch einmal gerettet werden können. Doch auch dieſe ließen erklären, daß zwiſchen der Politik der Regierung und den weſentlichen Grundſätzen der republikaniſchen Doktrin ein unüberbrückbarer Widerſpruch beſtehe. Von den zwei Beweiſen, die ſie dafür anführten, iſt einer gerade in Deutſch⸗ land von beſonderem Intereſſe, nämlich: der Vor⸗ 2. Seite/ Nummer 566 — Freitag, 5. wurf, daß die Außenpolitik Brian ds be⸗ kämpft und Brian d ſelbſt verleumdet werde. Es iſt bezeichnend für die Zähigkeit, mit der Tar⸗ dieu auf ſeinem Poſten verharrte, daß er trotz der Angriffe und Vorwürfe von allen Seiten ſich noch immer nicht vollends geſchlagen geben wollte und durch ein von ihm und ſeinen Vorgängern in der Regterung in ähnlich kritiſcher Lage ſchon oft er⸗ probtes Ablenkungsmanöver einen letzten Vers machte, das Spiel, wenn auch nicht mehr zu ge nen, ſo doch in die Länge zu ziehen. Von der Innenpolitik ſprang er nämlich auf die Außen⸗ politik über, wobei er ſelbſtverſtändlich in erſter Linie auf den böſen deut chen Nachbarn zu inte ſprechen kam und auf die„gewaltige Enttäu⸗ ſchung,“ die dieſer den Franzoſen bereitet habe. Der Verſuch, ſich mit der von Curtius im Reichs⸗ rat gehaltenen Rede auseinanderzuſetzen, war nur ganz oberflächlich, obwohl Tardieu zwei Stunden lang ſprach und dadurch eine ſeltſame Nutzanwendung zog, aus dem intereſſanter Weiſe von khm ſelbſt zitterten Worten Bismarcks, der einmal geſagt hat, daß, wenn die Miniſter Reden halten, Fenſterſcheiben zerſchlagen werden, die von den Völ⸗ kern bezahlt werden müſſen. An ähnlichen Wider⸗ ſprüchen, die zwiſchen der perſönlichen Ueber⸗ zeugung einerſeits und den Worten und der Politik Tardieus auf der anderen Seite klaffen, iſt ſein Kabinett jetzt auch geſcheitert. Er ſtürzte vor allem über der widerſpruchsvollen Notwendigkeit, mit einer rechtsgerichteten Mehrheit eine Linkspolitik treiben zu müſſen. Daß Brian d mit ſeiner Außen⸗ politik in parlamentariſcher Hinſicht auf gleiche Me⸗ thoden angewieſen iſt, konnte für Tardieu keine Entſchuldigung ſein und ſeinen Sturz nicht abwenden. Es iſt zum erſten Mal ſeit fünf Jahren, daß eine franzöſiſche Regierung nicht durch die Kammer, ſon⸗ dern durch den Senat geſtürzt wird. Für uns Deutſche iſt nun beſonders die Frage intereſſant, wer Tardieus Nachfolger werden wird. Einſtweilen herrſcht noch allgemeines Rätſel⸗ raten darüber. Viele glauben, daß die Franzosen jetzt wieder auf Poin cars zurückgreifen werden. Der 70 Jahre alte Kämpe beſtreitet zwar jeden dies⸗ bezüglichen Ehrgeiz, doch vielleicht ſind die Verhält⸗ Aiſſe ſtärker als ſein perſönlicher Wunſch. Ob jedoch Poincare oder irgend ein anderer Franzoſe an die Spitze einer neuen franzöſiſchen Regierung kommt, kann uns im Grunde genommen ziemlich gleichgültig fein. Wer immer auch kommen mag: In ihrem Mißtrauen gegen Deutſchland, in ihrem Willen, nicht abzurüſten, ſondern die Rüſtungen Frankreichs immer noch weiter zu verſtärken, in ihrer Ablehnung der deutſchen Forderungen auf Vertragsreviſion und in ihrer Freundſchafspolitik für die Groß⸗ mannsſucht und den Deutſchenhaß der Polen wer⸗ den ſich alle dieſe Männer gleich ſein. Herr Briand, deſſen Poſition als Außenminiſter angeb⸗ lich auch im neuen Kabinett geſichert iſt, wird daran ebenſowenig ändern können wie er vermocht hat, die ſchon ſeit längerer Zeit ſich immer mehr verſchär⸗ fende Zuſpitzung der deutſch⸗franzöſiſchen Be⸗ ziehungen zu verhindern. So erſchütternd mit Blindheit geſchlagen, find die führenden Staatsmänner Europas, von deren Staatskunſt und Verantwortungsbewußtſein der Frieden des ganzen Erdteils und das Schick⸗ fal von mehreren hundert Millionen Menſchen abhängig iſt. Wie verblendet ſind ſie alle! Dabei hat Tardien noch geſtern unmittelbar vor ſeinem Sturz ſeiner Erkenntnis dahin Ausdruck gegeben, daß, wenn Europa ſich nicht innerhalb der nächſten zehn Jahre organiſiere, er auf Europas Zu⸗ kunuft nicht viel mehr geben möchte Ein Dämon laſtet über Europa! H. A. Meißner. Das neue Präſidium des öſterreichiſchen Nationalrats — Wien, 4. Dez. Der Nationalrat wählte im 3. Wahlgang den Sozialdemokraten Elderſch zum erſten Präſidenten. Elderſch erhielt 80 Stimmen der Sozialdemokraten und des Nationalen Wirtſchafts⸗ blocks, der Chriſtlich⸗Soziale Dr. Ramek erhielt 73 Stimmen der Chriſtlich⸗Sozialen und des Heimat⸗ blocks. Der Landbund übte Stimmenthaltung. Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Die Anklagerede Krylenkos im Moskauer Prozeß Telegraphiſche Meldung — Moskau, 5. Dezember. Im Prozeß gegen die Angehörigen der Induſtrie⸗ partei hielt nach Abſchluß der Vernehmungen der öffentliche Ankläger Krylenko die Anklage⸗Rede und führte nach dem Bericht der Telegraphen⸗ agentur der Sowjetunion u. a. aus, daß die ſeit Prozeßbeginn verfloſſenen 10 Tage gleich dem Prozeß ſelbſt unter ungewöhnlichen Umſtänden ver⸗ laufen ſeien. Nicht nur in der Sowjetunion, ſon⸗ dern in ganz Weſteuropa folge man jedem in dieſem Saale erklingenden Wort(). Der Prozeß habe die Aufmerkſamkeit auch dadurch, daß die Sowjetregie⸗ rung und die öffentliche Anklage nicht davor zurück⸗ ſcheuten, ſchwere Mängel des Staatorga⸗ nismus aufzudecken, gefeſſelt. Wir fürchteten nicht, erklärte Krylenko, unſere Mängel aufzudecken, weil wir annehmen, die ſchöpferiſche Begetſterung der Arbeiterklaſſe werde den Machenſchaften unſerer Feinde widerſtehen können. Krylenko erinnerte dann an den vor zwei Jahren verhandelten Schachty⸗Prozeß. Ge⸗ genwärtig habe man eine Wiederholung des Schachty⸗Prozeſſes auf erweiterter Grundlage. Spionage habe man auch im Schachty⸗Prozeß ge⸗ habt, jetzt jedoch handele es ſich ſchon um die Durch⸗ führung von Operativaufträgen des Geg⸗ ners. Man ſtehe vor einer Vereinigung fämtlicher gegen revolutionärer Kräfte zum Zwecke der Ver⸗ nichtung der Sowjetunion und zur Er⸗ ſtellung unmittelbarer Verbindungen mit den In⸗ tervenienten⸗Organiſationen Weſteuropas. Krylenko verwies dann auf Stalins Rede auf dem Kongreß der kommuniſtiſchen Partei der Sow⸗ jetunion im Juni 1930, in der es u. a. heißt: „Bei uns in der Sowjetunion wachſender Auf⸗ ſchwung des ſozialiſtiſchen Aufbaues von Induſtrie und Landwirtſchaft, bei den Kapitaliſten wachſende Kriſe ſowohl in Induſtrie als Landwirtſchaft. Dies bedeutet, daß die Kriegsgefahr in ver⸗ ſtärktem Tempo zunehmen wird. Die Widerſprüche zwiſchen den Siegerländern und den beſtiegten Ländern werden ſich zuſpitzen.“ Dies Zitat diente dem Ankläger zu weitläufi⸗ gen auf dieſer Grundlage aufgebauten Erörterun⸗ gen politiſcher Art, die auch in dem Bericht der Te⸗ legraphenagentur der Sowjetunion wiedergegeben ſind. Sie ſind Ausführungen zu dem in dem oben angegebenen Zitat angeſchlagenen Leitmotiv. Anterſuchung über die Kataſtrophe des„N 101 Londoner Vertreters — London, 5. Dez. In der geſtrigen Verhandlung, die ſich mit der Unterſuchung über die Gründe der Kataſtrophe des Luftſchiffes„R 101“ befaßte, wurde der Bericht Dr. Eckeners verleſen. Dr. Eckener war per⸗ ſönlich anweſen d. In der Erklärung Dr. Eckeners wird darauf hingewieſen, daß das Schiff plötzlich und ſehr ſchnell vornüber neigte und trotz des wahrſcheinlichen Abwurfs von Ballaſt nicht län⸗ ger horizontal gehalten werden konnte. Das Schiff ſei wahrſcheinlich, infolge Gasverluſtes, aus einem der vorderen Gasſäcke, etwas„kopflaſtig“ ge⸗ worden. Durch eine Luftſtrömung, die das Luftſchiff auf ſeine Naſe erhielt, wurde die Wirkung der Kopf⸗ laſtigkeit verſchärft. Außerdem entwich vermutlich Gas aus einem undichten Gasſack in den Schwanzteil, das das Vornüberneigen noch ver⸗ größerte. Infolge der ungewöhnlich heftigen Bewe⸗ gung erhielt dann der beſchädigte Gasſack einen großen Riß, aus dem das Gas jetzt raſch in den Schwanz entwich. Das Schiff war nun nicht mehr Drahtung unſ. fähig, ſeine horizontale Lage aufrecht zu erhalten. Beim zweiten Vornüberkippen erfolgte die Stran⸗ dung. Auf Befragen des Vorſitzenden Sir John Simon führte Dr. Eckener den Brand des Luftſchiffes auf einen geriſſenen elektriſchen Draht, der einen Funken verurſachte, zurück. Eckener erklärte weiter: Der Regen, durch den„R 101“ gefahren war, habe wahrſcheinlich das Gewicht des Schiffes um drei Tonnen vermehrt. Das Gewicht des„Graf Zeppelin“ er⸗ höhte ſich einmal um vier Tonnen, nachdem das Schiff fünf Stunden im Regen geweſen war. Auf die Frage, ob die Verwendung von Helium von weſentlicher Bedeutung ſei, erwiderte Eckener, er habe dieſe Anſicht bereits vor mehreren Jahren vertreten. Sir John Simon dankte Dr. Eckener äußerſt herzlich für ſeine Unterſtützung bei der Aufklärung der Urſachen des Unglücks. Dr. Eckener fuhr geſtern Deutſchland zurück. Abend wieder nach . d ³·¹ d ͥ¶ͥy y y Breoͤt iſt verſchwunden Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 5. Dez. Der Reichspräſident hat heute vormittag den Reichskanzler zum Vortrag über die politiſche Lage empfangen. Bei dieſer Gelegenheit hat Dr. Brüning dem Reichspräſidenten auch den Fall Bredt unter⸗ breitet. Die Entſcheidung Hindenburgs wird, wie wir hören, noch im Laufe des heutigen Tages fallen. Wie ſie lauten wird, darüber dürften wohl kaum Zweifel beſtehen. Wie eine frühere Meldung beſagt, hat der Reichs⸗ präſident das Rücktrittsgeſuch des Reichsjuſtiz⸗ miniſters Prof. Dr. Bredts genehmigt. Raubmord in Brieg — Brieg(Schleſten), 5. Dez. Die Kaſſiererin des hieſigen Stadttheaters Wally Dittrich wurde geſtern abend überfallen und ermordet. Als ſie kurz vor 22 Uhr ſich mit der Theaterkaſſe nach Hauſe begab, wurde ſie vor ihrem Hauſe in der Lindenſtraße von einem Autpaus angeſchoſ⸗ ſen. Zwei oder drei Banditen ſprangen darauf aus dem Wagen, ſtreckten die laut um Hilfe Rufende durch zwei Schüſſe in den Kopf nieder und raubten ihr eine Aktentaſche mit 200/ Inhalt. Die Täter entkamen in der Dunkelheit unerkannt mit dem Auto, obgleich ein Motorradfahrer ſofort die Verfolgung aufnahm. Ein Reichstagsabgeoroneter wegen Landesverrats angeklagt Telegraphiſche Meldung Deſſau, 5. Dezember. Der Geſamtvorſtand der hieſigen Ortsgruppe der Deutſchen Volkspartei faßte einſtimmig den Beſchluß, über die Berliner Parteileitung un ver⸗ züglich eine Anzeige gegen den ſozialdemo⸗ kratiſchen Reichstagsabgeordneten Seger aus Deſſau wegen Landes verrates zu erwirken, der in einigen Aeußerungen Segers über die Reichs wehr und die Junkers⸗Werke er⸗ blickt wird. Der Geſamtvorſtand gab ſeinem ſtarken Befremden darüber Ausdruck, daß wegen dieſer in der Reſolution als„landesverräteriſch“ bezeichneten Aeußerungen nicht von Amts wegen gegen Seger eingeſchritten worden ſei. Abgelehnte Verbinblichkeitserklärung — Görlitz, 5. Dez. Die vom Verband der Me⸗ tallinduſtriellen Niederſchleſiens beantragte Berbindlichkeitserklärung des Schiedsſpruches vom 18. November d. J. iſt vom Schlichter abgelehnt wor⸗ den. Der Schlichter hat daher von amtswegen zu neuen Verhandlungen für Dienstag, den 9. Dezember nach Breslau eingeladen. Gehenanisvolle Werkſtätten im Körper Vortrag über Hormonforſchung im Planetarium Ein blutroter Faden zieht ſich durch die eſſante Vortragsreihe des Planetariums über Gegenwartsfragen der Naturwiſſenſchaft, Medizin und Technik. Ein blutroter Faden, weil das Blut, ſeine Konſiſtenz und ſeine Funktion im Organismus im Mittelpunkt der Vorträge ſteht. Zeigten ſchon die vorangegangenen beiden Vorträge, daß trotz der unabläſſigen Bemühungen unſerer Forſcher die Na⸗ tur nur widerwillig ihre Geheimniſſe preisgibt und daß deshalb alle Schleichwege wiſſenſchaftlicher Methoden Anwendung finden müſſen, um der Natur dieſe ihre Geheimniſſe abzulauſchen, ſo verſtärkte ſich dieſer Eindruck bei dem geſtrigen Vortrag von Prof. Dr. S. Loewe, der das hochintereſſante, in den letzten Jahren mit beinahe nordiſchem Inter⸗ eſſe der Laien beobachtete Gebiet der Hormon⸗ forſchung behandelte. Das allgemeine Intereſſe an den Funktionen der Blutdrüſen, an der inne⸗ ren Sekretion iſt ja ſehr verſtändlich, weil die Arbeit dieſer Drüſen und die Wirkſamkeit ihrer Hormone von etwas geheimnisvollem ummittert ſind, von dem der Lafe ſich keine rechte Vorſtellung zu machen vermag. Von dieſen wunderbaren Geheimniſſen lüftete nun geſtern Profeſſor Loewe einige der Schleier, ohne jedoch den mediziniſch nicht vorgebildeten Hörer das Rätſelvolle der Hormone erklären zu können. Das kann der Fachmann ja ſelbſt nur bis zu einem gewiſſen Grade, denn zu viele Fragen der inneren Sekretion bleiben heute noch ſelbſt dem Fachmann und Spezialiſten unbeantwortet. Immerhin vermit⸗ telte der geſtrige Vortrag dem Hörer ein anſchau⸗ inter⸗ liches Bild von dem heutigen Stand der Hormon⸗ forſchung, die ebenſo wie die letzthin behandelte Serologie noch recht jungen Datums iſt. Der Laie wird aber in ehrſfurchtsvolles Staunen verſetzt worden ſein über die Ergebniſſe der in drei Sonderſorſchung, Jahrzehnten betriebenen exakten der„Verjüngungsfrage“ vordringen wird, iſt in ebenſo ehrfurchtsvolles Staunen aber auch über ſeinen Körper mit den geheimnisvollen Drüſen, die der Vortragende treffend bildhaft mit einer Viel⸗ zahl von hochorganiſierten und diffe⸗ renziert arbeitenden chemiſch⸗pharma⸗ zeutiſchen Betrieben verglich, deren Prä⸗ parate entſcheidend für den Aufbau der Lebeweſen, ihre krankhafte Veränderung und Heilung ſind. Der Einfluß der aus den Blutdrüſen durch die Blutbahn dem Körper„poſtaliſch übergebenen Wirkungs⸗ ſtoffe“, die Arzneimittel des Organismus, iſt recht unterſchiedlich, aber ſehr weſensbeſtimmend für den Aufbau des körperlichen und auch ſeeliſchen Habitus des Individuums. Für die Geſundheit oder Krankheit des Körpers, für das Leben des Indi⸗ viduums iſt Art und Funktion dieſer Drüſen letzten Endes ausſchlaggebend. Die Myſterien der Hypo⸗ phyſe, des Hirnanhangs— erſtaunlich die Vielfalt und der Grad der Einwirkung ſeiner Sekretion— ebenſo wie der Schilddrüſe, der Neben⸗ nieren und der Keimdrüſe u. a. konnte der Late ahnen. Noch wiſſen wir nicht, was uns dieſe geheimnis⸗ vollen Werkſtätten des Körpers bei weiterer For⸗ ſchung noch anvertrauen werden. Wir wiſſen nicht, was für Entwicklung und Schutz des Menſchen und der anderen Lebeweſen aus den Ergebniſſen der Hormonforſchung noch gewonnen werden wird. Eines zeigte der Vortrag dem Hörer, daß unſere moderne Medizin durch dieſe Spezialſorſchung für die Er⸗ kennung von Krankheiten allein ſchon mit dem Hormonſpiegel(pegelſtand der Hormone im Blut) ein nicht zu unterſchätzendes biologiſches Er⸗ kennungsmerkmal in die Hand gegeben wurde, das bereits unendlich ſegensreich in der Diagnoſtik und Heilbehandlung gewirkt hat. Die Anwendung der Hormone, ſei es in natürlicher oder ſynthetiſcher Form,— letzteres als höchſtes Ziel der Forſchung— ſpielt heute ſchon eine entſcheidende Rolle in der Heilbehandlung als Ausgleichsmittel geſtörter Or⸗ ganwirkung. Ob ſchließlich die ganze Hormon⸗ forſchung letztlich auch bis zu einer poſitiven Löſung im Augenblick unerheblich. Wichtig iſt vielmehr, daß wir den Organismus ſchon aufgrund der heutigen Dezember 1930 Aus dem Landtag Der Haushaltsausſchuß des Landtages hat am Donnerstag ſeine Beratungen begonnen. Er behandelte zunächſt eine Reihe von Anträgen der Kommuniſten, die das Gebiet der Ar⸗ beitsloſigkeit betrafen. Von Regierungsſeite wurde dargelegt, daß die Anträge der Kommuniſten unge⸗ heure Summen erforderten. Ueber die Finanzlage des Staates gab die Regierung bekannt, daß der durch Minder einnahmen entſtehende Ausfall mehrere Millionen Mark betrage und auch durch die Gehaltskürzung keine ausreichende Deckung finden werde. Es ſei weiter bisher nicht möglich geweſen, die ſchwebende Schuld des Staates zu verringern, ſodaß weitere Ausgaben nicht ver⸗ antwortet werden könnten. Bei Erörterung des Arbeitsloſenproblems kam es zu teilweiſe ſcharfen Auseinanderſetzungen zwiſchen den Vertretern der bürgerlichen Parteien, der Nationalſozialiſten und der Sozialdemokrate Der Sprecher der Dentſchen Volkspartei vertrat die Auffaſſung, daß durch die nationalſozialiſtiſche Unruhepolitik unſere wirtſchaftliche Entwicklung ſchwer geſchädigt und die Wirtſchaftskriſe weſentlich verſchärft worden ſei. Seit dem Anwachſen der radikalen national⸗ ſozialiſtiſchen Agitation ſei das Vertrauen z. B. der ſchweizeriſchen Geldgeber zur ruhigen Entwicklung in Deutſchland ſo ſtarkerf chüttert worden, daß heute kaum mehr ſchweizeriſche Kredite an Deutſchland und Baden gegeben würden. Für große Teile der badiſchen Wirtſchaft an der Schwei zer Grenze ſeten dieſe Kredite aber eine Lebens⸗ frage. Nur durch ruhige Aufbauarbeit könne Deutſch⸗ land die jetzigen Schwierigkeiten überwinden, In der Nachmittagsſitzung wurde das Notgeſetz betreffend Uebernahme einer Bürgſchaft des Landes für ein von der Badiſchen Lokaleiſenbahn⸗ AG. in Karlsruhe aufzunehmendes Darlehen in Höhe von 100 000 Maxk beraten. Der Kreis Karls⸗ ruhe iſt z. Zt. nicht in der Lage, die Sanierung vor⸗ zunehmen. Deshalb mußte nach den Ausführungen des Finanzminiſters die Regierung einſpringen, um die Weiterführung des Betriebes zu ermöglichen, Ein Redner der Sozialdemokratie wünſchte Er⸗ höhung der Bürgſchaft auf 150 000 Mark. Von volks⸗ parteilicher Seite wurde betont, daß man gegenüber Bürgſchaften im Hinblick auf frühere Erfahrungen vorſichtig ſein müſſe. Um den Fraktionen Gelegenheit zur Stellung⸗ nahme zu geben, wurde die Abſtimmung ausgeſetzt. Dann folgte die Abſtimmung über die kommuni⸗ ſtiſchen Anträge zur Arbeitsloſigkeit uſw., die mit allen Stimmen gegen die Stimme des nationgl⸗ ſozialiſtiſchen Vertreters ſämtlich abgelehnt wurden. Einſtimmige Annahme fand der Antrag der Koali⸗ tionsparteien betreffend Bekämpfung der Arbeits⸗ loſigkeit, ebenſo ein Abänderungsantrag zur Kriſen⸗ fürſorge. 1 in der Zeit vom 4. Junj bis 20. November erteilten Adminiſtrativ⸗Kredite. Die Zuſchüſſe für Notſtands⸗ arbeiten wurden einſtimmig genehmigt, ſchuß zum Akademiſchen Olympia wurde für den Fall genehmigt, daß das Olympia in Karlsruhe ſtattfindet. Auch der Betrag von 5090000 Mark für den Freiburger Kliniksbau fand nachträglich Ge⸗ nehmigung. Der Kunſtmaler Groß freigeſprochen — Berlin, 5. Dez. In dem Gottesläſterungs⸗ prozeß gegen den Kunſtmaler George Groß und dem Verleger Wieland Herzfelde wurde das erſte Urteil aufgehoben und die beiden Angeklagten auf Koſten der Staatskaſſe freigeſprochen. a Rücktritt des rumäniſchen Juſtizminiſters — Bukareſt, 5. Dez. Juſtizminiſter Jun an iſt zurückgetreten, weil er mit den Abſtrichen, die beim Haushaltsplan des Kabinetts vorgenommen wurden, nicht einverſtanden iſt. Weitere politiſche Folgen wird der Rücktritt nicht haben. Forſchungsergebniſſe beeinfluſſen und den Körper bei Ueberſchuß⸗ oder Mangelkrankheiten der inneren Sekretion wirkungsvoll regulieren können. Viele Fragen wird der überaus feſſelnde und von Lichtbildern inſtruktiv unterſtützte Vortrag beim Laien aufgeworfen haben, auf die er keine Ant⸗ wort bekommen hat, noch bekommen konnte. Denn mehr der Fragen ſind dem Hormonforſcher ſelbſt geſtellt, der ſich in mühevoller und exakter Arbeit abmüht, von der Natur Antwort zu erhalten. Was aber heute noch nicht gegeben iſt, kann morgen ſchon eintreffen. Der Fragen und ungelöſten Rätſel allerdings wird es wohl auf dieſem Gebiete kein Ende nehmen. 15 Das Nationaltheater teilt mit: In der morgigen Aufführung von„Peterchens Mond⸗ fahrt“ in neuer Inſzenierung von Herbert Maiſch ſind beſchäftigt Annemarie Schradiek(Pe⸗ terchen), Mimt Landory(Annelieſe), Bum Krüger (Maikäfer), ferner die Damen Karſt(Mutter), Leyde⸗ nius(Dienſt mädchen), Stieler(Nachtfee), Uſell(Blitz⸗ hexe), Sanden(Wolkenfrau), Fiebig(Sonne) und die Herren Linn(Sandmännchen), Köhler(Donner⸗ mann), Godeck(Regenfritz), Alſter(Waſſermann), Birgel(Eismax), Langheinz(Milchſtraßenmannß), Renkert(Weihnachtsmann), Simshäuſer(Pfeffer⸗ kuchenmann), Finohr(Mann im Mond). Die Stern⸗ chen werden von Kindern dargeſtellt. Die muſi⸗ kaliſche Leitung hat Helmuth Schlawing. Das Gaſtſpiel Palucca am Sonntag vormittag 11 Uhr leitet eine Reihe im Laufe des Winters ge⸗ planter Tanzmatineen ein. Es zeigt die Künſtlerin, die mehrere Jahre hier nicht zu ſehen war, mit ihrem ſoeben neu geſchaffenen Programm auf einer neuen Entwicklungsſtufe. Ihr Begleiter am Flügel iſt Herbert Tranto w. Mit der am Montag in den Kam⸗ merſpielen im Gloria⸗Palaſt erfolgenden Neuinſze⸗ nierung von Eimaroſas„Heimlichen Ehe“, kommt das gefeiertſte und populärſte Werk der italieniſchen opera buffa des 18. Jahrh. wieder zur Aufnahme, das nicht nur zu ſeiner Zeit einen faſt beiſpiel⸗ loſen Siegeszug über alle europäſſchen Bühnen an⸗ trat, ſondern bis heute lebendig geblieben und nicht — aus den Spielplänen der Operntheater verſchwun⸗ den iſt. In Mannheim erſcheint es ſeit über ſechzig Jahren zum erſtenmal wieder im Spielplan. Schülerabend Willy Bilz. Im Saale der Firma Scharf und Hauck produzierten ſich Klavier⸗ und Violinſchüler aller Unterrichtsſtufen, die ihre Unter⸗ weiſung bei Muſikdirektor Willy Bilz genoſſen. haben, Zieht man eine gewiſſe begreifliche Hemmung in Betracht, die namentlich bei den Elementar⸗ ſchülern auftritt, ſo boten die vorgeſchrittenen Schüler ein ungetrübtes Bild ihres Könnens und ließen pädagogiſche, gewiſſenhafte Art des Unter⸗ richtes erkennen. Die Klavierſchüler erwiteſen in klaſſiſchen Sonatenſätzen gut durchgebildete Technik und eine gewiſſe Reife der Wiedergabe, die Violin⸗ ſchüler vermittelten ein günſtiges Bild hinſichtlich Strich und Bogenführung. Die gebotenen Leiſtungen erfreulichen Ausblick für die Zukunft. Der Film „Im Meſten nichts Neues“ Die umſtrittene deutſche Faſſung des Remarque⸗ ſchen Films„Im Weſten nichts Neues“ wurde geſtern im Theater am Nollendorfplatz zu Berlin zum erſten Male in einer Sondervor⸗ ſtellung gezeigt. Die Vorführung verlief ohne Störung. Es gab weder Kundgebungen der Zu⸗ ſtimmung, noch des Mißfallens. Der Kritiker der DA, der ſich vor zwei Tagen dieſen Film in ſeiner urſprünglichen Geſtalt in Paris angeſehen hat, ſtellt feſt, daß er in dieſer Form ein ausgeſprochen deutſchfeindlicher Film ſei, der ſich von den zwei Dutzend Hetzfilmen, die die amerikaniſche In⸗ duſtrie ſeit Kriegsende auf den Markt gebracht habe, nur dadurch unterſcheide, daß die Methoden, mit denen die Deutſchen verächtlich gemacht und herab⸗ geſetzt werden ſollen, viel feiner, raffinierter und ge⸗ fährlicher geworden ſind. Der Kriegsfilm, ſo⸗wie er in Deutſchland vorgeführt werde, ſei eine„un⸗ geheuere Irreführung der öffentlichen Meinung“. Badische Poli Hierauf berichtete Abg. Seubert(.) ſtber dle⸗ Der Zu⸗ eröffnen bei fortgeſetztem ernſtlichen Studium einen —.— 4 Alle, ſchlic Mitte 1930 tungen he von ber Ar⸗ wurde Ange⸗ anzlage iß der Uusfall trch die hende er nicht Staates ht ver⸗ vorden tional⸗ t 3. B. uhigen ttert kredite Für öchwei⸗ ebens⸗ llung⸗ geſetzt. muni⸗ mit iongl⸗ urden. Noali⸗ beits⸗ riſen⸗ — 1 2 1 der Unterhaltung nie ab, zumal * Freitag, 5. Dezember 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Nummer 366 97 2 3. Seite —— Verkaufsfreie Sonntage An den drei letzten Sonntagen vor Weihnachten(., 14., und 21. Dezember) ſind die Ladengeſchäfte in der Zeit von 11—18 Uhr geöffnet Es waren Zweifel entſtanden, ob an den für den Verkauf freigegebenen Sonntagen vor Weihnachten während der Verkaufsſtunden auch Waren den Kunden in ihre Wohnung zugeführt werden dürfen. Die Bezirksämter haben ſich vielfach auf den Standpunkt geſtellt, daß auf Grund einer Beſtimmung aus dem Jahre 1892 das Ueberbringen der Waren nicht ohne weiteres zuläſſig iſt, ſondern an die Erteilung einer beſonderen Erlaubnis gebunden ſei. Es iſt auch wiederholt vor⸗ gekommen, daß Firmen, die ohne eine ſolche Er⸗ laubnis an den betreffenden Sonntagen beiſpiels⸗ weiſe ihre Geſchäftsautos verkehren ließen, um dem Wunſche der Kunden um ſofortige Zuſendung der gekauften Waren zu entſprechen, wegen Ueber⸗ tretung der angezogenen Beſtimmung aus dem Jahre 1892 beſtraft worden ſind. Im Intereſſe der hierdurch betroffenen Einzelhandelskreiſe hat nun die Handelskammer Karlsruhe die Frage aufgegrif⸗ zen und ſie nach Fühlungnahme mit dem Bad. Miniſterium des Innern dahin geklärt, daß die Zuführung von Waren an Kunden auch an Sonntagen in dem Umfang geſtattet iſt, in dem die Bezirksämter und die Bezirksräte den Sonntagsverkauf zugelaſſen haben. Die Alten Rheinaus im Kreiſe der Jugend Wenn einmal das hohe Alter bei einem Menſchen eingekehrt iſt, dann flutet das Leben an ihm vor⸗ über; es ſchiebt ihn zur Seite, drängt rückſichtslos das Alter zurück, ſtürmt weiter vorwärts und denkt nicht mehr an die, die es bisher getragen haben. Vergeſſen ſind die Alten. Still und unbeachtet ver⸗ bringen ſie in Zurückgezogenheit ihre Tage. Wer auch ein Leben voll Arbeit und Unruhe hinter ſich hat, wird gern die letzten Jahre in Ruhe leben und ſich der ſtillen Zurückgezogenheit freuen. Aber ver⸗ geſſen ſein! Das iſt unverdient und hart! Doch ganz vergeſſen ſind ſie nicht, unſere Alten. Sie ſoll⸗ ten das einmal ſpüren. Und darum erging von den beiden evang. Jugendbünden Rheinaus eine Einladung an alle Alten der evang. Gemeinde Rheinau. Alle, die über 70 Jahre alt ſind, waren zu einer ſchlichten Feier geladen, in der ſie einmal wieder im Mittelpunkt ſtehen ſollten. Und ſie kamen in größerer Zahl, als man zu hoffen wagte! Da ſah man erſt, wie viele von unſeren Alten noch unter uns weilen. Und wie gerne kamen ſie! Wie freuten ſie ſich auf die Stun⸗ den, die ganz allein ihnen galten! Wie freuten ſich auch die über die Einladung, die wegen Krankheit oder Gebrechlichkeit abſagen mußten: ſie fühlten, ſie waren doch nicht vergeſſen! Und ſo verbreitete ſchon die Einladung überall helle Freude. Dieſe Freude war erſt recht auf den alten Geſichtern zu leſen, als am Nachmittag des 1. Advent die Alten von allen Seſten in das evang. Gemeindehaus kamen. Die Jugend hatte ſte geladen, die Jugend empfing die Alten, die Jugend erfreute die Alten und freute ſich ſelbſt über die ſtrahlenden Geſichter der Gäſte. An freundlich gedeckte Tiſche wurden ſie geführt. Als ſie alle beiſammen waren, die kommen konnten und wollten, da zählte man die Jahre, die man am Altentiſch zuſammen hatte, und ſiehe, es waren beinahe zweieinhalb Jahrtauſende! Aber inzwiſchen ließ die Jugend nicht länger auf ſich warten: Muſik und Lied erklangen, Worte der Be⸗ grüßung, Worte des Dankes und Worte der Feier wechſelten miteinander, Reigen und Spiel gab den alten Augen Schönes zu ſchauen. So riß der Faden in den Pauſen Kaffee und Kuchen die Gäſte beſchäftigte und ſie ſelbſt auch einmal unter ſich zu Worte kommen wollten. Als aber dann der Abend hereinbrach, und vor jedem Platz das Adventslichtlein leuchtete und im Saale Adventsklänge erklangen, da fühlte man ſich ſo herzlich verbunden, Alter und Jugend; man fühlte, daß wir uns immer finden können in dem, deſſen Ankunft wir alle erwarten. Von ſeiner Ge⸗ meinſchaft aus ſoll es kein Vergeſſen geben und das wollte die Jugend zeigen und das hat das Alter ge⸗ fühlt und es mitgenommen als eine Gewißheit in ſeine ſtille Stube und in ſeine ſtillen Tage. 2 * Lärmbekämpfung durch Laſtkraftfahrzeug⸗ Kontrolle. Bei einer geſtern vorgenommenen Kon⸗ trolle von Laſtkraftwagen und Zugmaſchinen wurden 25 Fahrzeuge beanſtandet, darunter 20 wegen ſchlechter Gummibereifung. * Kein Geld in Briefen verſenden! Die bevor⸗ ſtehende Weihnachtszeit bietet Anlaß, darauf hin⸗ zuweiſen, daß es ſich nicht empfiehlt, Geld in gewöhn⸗ lichen oder eingeſchriebenen Briefen zu verſenden. Die Deutſche Reichspoſt wie auch die ausländiſchen Poſtverwaltungen leiſten nach den Beſtimmungen des Poſtgeſetzes und des Weltpoſtvertrages keinen Erſatz bei Verluſt oder Beraubung von gewöhnlichen Briefen, ebenſo nicht bei Beraubung eingeſchriebener Briefe. Nur für Verluſt eingeſchriebener Sendungen wird Erſatz bis zur Höhe von 40 Mk. im Einzelfalle geleiſtet. Man bediene ſich daher zum Verſand von Geldbeträgen der Poſtanweifung, der Zahlkarte oder 15 Wertbriefes, die dem Abſender volle Sicherheit ieten. Veſtattung von Jakob Groß Ein dämmeriger Spätherbſttag legt eine weh⸗ mutsvolle Melancholie über den weiten Friedhof. Raureif hängt an den kahlen Bäumen und liegt auf der Erde. Die Blumen auf den Gräbern vom Toten⸗ ſonntag haben ihre friſche Farbe verloren. Die Dezemberſonne dringt mit ihren ſchwachen Strahlen hinein in die Düſterkeit des Krematoriums. Eine große Trauerverſammlung iſt zuſammengekommen, um von Jakob Groß Abſchied zu nehmen. Freunde und Kollegen, alle, die ein Stück Lebensweg mit Groß gegangen waren, die mit ihm durch Jahrzehnte zuſammenarbeiteten, alle ſind erſchienen, um dem Entſchlafenen das letzte Ehrengeleit zu geben. Vor dem Krematorium iſt der Sarg inmitten eines Haines prächtiger Blumen und zahlreicher Kranzſpenden aufgebahrt. Die Vereine und Deputationen mit ihren Fahnen nahmen an beiden Seiten der Treppe Aufſtellung. Anweſend ſind als Vertreter der Stadt der Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Heimerich, die Bürgemeiſter Dr. Walli, Büchner und Böttger, ſowie eine große Anzahl Perſönlichkeiten ſtaatlicher und ſtädtiſcher Behörden, viele Vertreter des Handwerks aus Mannheim und von auswärts. Die Ange⸗ hörigen des Verſtorbenen hatten im Krematorium Platz genommen. Ein Adagio der Kapelle Becker und das„Heilig biſt Du o Herr“, vorgetragen vom Singchor der Fleiſcherinnung unter Leitung von Haupt⸗ lehrer Malſch, eröffnete die Trauerfeier. Staoͤtyfarrer Renz ſprach ergreifende Abſchiedsworte. Viele ſind es, ſo führte er u. a. aus, die um den Mann trauern, der ſo ſchnell aus unſerer Mitte geſchieden iſt. Uns allen wird wehe ums Herz, wenn wir der rauhen Wirklichkeit ins Auge ſehen, die uns verkündet: Stadtrat Jakob Groß lebt nicht mehr; denn er ge⸗ hörte als Sproß einer einſt aus Frankreich einge⸗ wanderten, alteingeſeſſenen Familie zu den bekann⸗ teſten und zu den geachteſten Perſönlichkeiten unſerer Stadt. Er war einer der Männer, die nicht nur im Kreiſe des beruflichen Lebens Tüchtiges und Vor⸗ bildliches leiſten, ſondern auch lebhaftes Intereſſe haben an allem, was das gemeindliche Leben, was das Vaterland bedarf. Was Wunder, daß ein ſolcher Mann das Vertrauen ſeiner Mitbürger genoß, und daß er in verſchiedene Körperſchaften und Inter⸗ eſſenkreiſe berufen wurde, in denen er mit ſeinem klugen Rat, ſeiner freundlichen Art, ſeinem perſön⸗ lichen Weſen immer nur dazu beitrug das Ganze zu fördern und größeren und kleineren Gruppen erfolg⸗ reich zu dienen. Vielſeitig war ſeine Tätigkeit, ſo vielſeitig, daß man ſich oft fragen mußte, wie er mit den zunehmenden Jahren all den Anforderungen gerecht werden konnte. Er wurde es. Was er tat, das tat er ganz, und was er tat, tat er mit Freude. Und wenn wir ſo überblicken, was er vielen ge⸗ weſen, was er für viele, für die Geſamtheit geleiſtet mit dem Einſatz ſeiner ganzen Perſönlichkeit, mit der ganzen Aufrichtigkeit ſeiner Liebe— wahrlich, drängt es uns da nicht zu dem Bekenntnis: Hier ſtehen wir an der Bahre eines geſegneten Mannes; denn nur darum war er ſo vielen zum Segen, weil Gottes Segen mit ihm war. Vertrauen genießt nur der, der treu iſt in allen Beziehungen des Lebens. Und damit haben wir die Erklärung für die Stellung, die unſer entſchlafener Freund überall einnahm, ob wir an ſeine, durch ſeinen Heimgang ſo ſchwer ge⸗ prüfte Familie denken, die keinen beſſeren Vater hätte haben können, ob wir an die Aemter denken, die er beruflich und ehrenamtlich bekleidete, ob wir an den Freundeskreis denken,— mit Mannheim war er von Jugend an aufs innigſte verbunden— ob wir an die Behörden denken, mit denen er im dienſtlichen Verkehr ſtand bis hinauf zu den höchſten Stellen,— war es nicht die Treue, die er in ſeinem Herzen trug und die er im Leben immer wieder bewies. Er war ein treuer Mann. Tren ſich ſelbſt, treu ſeinen Angehörigen, treu ſeiner Vaterſtadt, treu ſeinem Vaterland und treu ſeiner Kirche. Ein treuer Mann iſt viel geſegnet in Zeit und Ewigkeit; denn in der oberen Welt gilt nicht Titel und Beſitz und nicht Macht und Glanz und Schein, ſondern nur das eine, das Treuſein bis zum Tod. Für die Stadt Mannheim widmete Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich Jakob Groß Worte des Dankes für das, was er geleiſtet. Ein Repräſentant des alten Mann⸗ heimer Bürgertums, ſo führte er aus, iſt mit Jakob Groß dahingegangen. 43 Jahre haben die Groß im Stadtregiment eine maßgebende Rolle geſpielt. Jakob Groß trat vor 21 Jahren in den Stadtrat ein, alſo zu einer Zeit, als Mannheim auf dem Höhepunkt ſeiner Entwicklung ſtand und große Auf⸗ gaben von der Gemeindeverwaltung gelöſt werden mußten. Er hat als Stadtrat den Krieg und die Nachkriegszeit mitgemacht, die ihm ſchwere Schick⸗ ſalsſchläge brachte, aber auch an ſeine Arbeitskraft die höchſten Anfordermugen ſtellte. Er hat ſich in dieſer Zeit hervorragende Verdienſte um das Er⸗ nährungsweſen und um das gerade von ihm ſo ſehr geförderte Handwerk in Mannheim erworben. Un⸗ ermüdlich hat er nach dem Kriege an dem Wieder⸗ aufbau ſeiner Vaterſtadt mitgewirkt. Stadtrat Groß gehörte der Verwaltung des Schlacht⸗ und Viehhofes, dem Ausſchuß für Volks⸗ muſikpflege, dem Aufſichtsrat der Ausſtellungs⸗Ge⸗ ſellſchaft, dem Beirat der Badiſch⸗Pfälziſchen Luft⸗ hanſa und den Aufſichtsräten der Hotelgemeinſchaft und der Mannheimer Milchzentrale an. Er hat ſich um alle dieſe Einrichtungen verdient gemacht. Was der Stadtrat an dem Verſtorbenen beſonders ge⸗ ſchätzt hat, das war ſein feines Menſchentum. Groß hat alle Bürgertugenden in ſich verkörpert, die Arbeitskraft, Sachlichkeit, Charakterſtärke und ein liebenswürdiges Weſen. Er war ein Ehrenmann vom Scheitel bis zur Sohle. Im Kreis des Stadt⸗ rats und der Stadtverwaltung hat ſich Jakob Groß ohne Unterſchied der Parteirichtung der höchſten Achtung und Verehrung erfreuen dürfen. Der Stadtrat hat in ihm einen lieben und wertvollen Kollegen verloren. Die Stadt Mannheim aber ver⸗ liert in ihm einen hervorragenden, ſtets um das Ge⸗ meinwohl beſorgten Mitbürger, einen echten Volks⸗ mann beſter Mannheimer Tradition. Keiner von uns wird Jakob Groß, den wir alle liebten und ver⸗ ehrten, je vergeſſen. Weitere Anſprachen Für den deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbe⸗ kammertag und zugleich für die regionalen Kammer⸗ tage und Handwerkskammern der benachbarten Bun⸗ desſtaaten ſprach Präſident Harry Plate aus Hannover, für die Handwerkskammer Mannheim Vizepräſident Bäckerobermeiſter Gg. Schneider, für den Deutſchen Fleiſcherverband und zugleich für die Bezirksvereine Baden im Deutſchen Fleiſcher⸗ verband Metzgermeiſter Ullrich(Baden⸗Baden) und für die Fleiſcherinnung Mannheim Metzger⸗ obermeiſter Kur z⸗ Mannheim. Für die Süddeutſche Fettſchmelze dankte Metzgermeiſter Klein⸗Mann⸗ heim, für die Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft der Fleiſcherinnung Mannheim Metzgermeiſter All⸗ gayer⸗Mannheim. Für den Badiſchen Handwerks⸗ kammertag, Badiſchen Handwerkertag, den Landes⸗ verband der badiſchen Gewerbe⸗ und Handwerker⸗ Vereinigungen ſowie für die Badiſchen Landesfach⸗ verbände widmete Handwerkskammerpräſident Iſel⸗ man n⸗Karlsruhe dem Verſtorbenen herzliche Worte des Gedenkens. Für die Handelskammer Mannheim zugleich für den Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelstag Karlsruhe ſprach Handelskammerpräſident Dr. Lenel, für die Oberpoſtdirektion Karlsruhe Oberpoſtdir. Lemm⸗ lein, für die Mannheimer Liedertafel Rechtsanwalt Dr. Brunner, für die Häuteverwertungsverbände Direktor Häuſſermann Stuttgart, für den Ge⸗ werbeverein und Handwerker⸗Verband und für die Mannheimer InnungenSpenglerobermeiſterRhein⸗ necker⸗ Mannheim, für die Demokratiſche Partet Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard, für denLand⸗ wirtſchaftlichen Bezirksverein Gutsinſpektor Engel⸗ bert⸗Kirſchgartshauſen, für die Beamten und An⸗ geſtellten der Handwerkskammer Mannheim und deren Nebenſtellen Syndikus Eiermann, für die Beamten, Angeſtellten und Arbeiter der Süddeutſchen Fettſchmelze Hans Hornig⸗ Mannheim und für den Singchor der Fleiſcherinnung Metzgermeiſtei Beck⸗ Mannheim. Welch großer Liebe und Wertſchätzung ſich Stadt⸗ rat Groß erfreute, brachten die zahlreichen Kranz⸗ niederlegungen und herrlichen Blumenſpenden von Freunden und Bekannten ſowie der Vereine und In⸗ ſtitutionen zum Ausdruck. Der Chor der Liedertafel widmete dem Verſtor⸗ benen das Silcherlied„Stumm ſchläft der Sänger“. Dann brachten ſechs Mitglieder der Mannheimer Fleiſcherinnung den Sarg nach dem Katafalk. Unter den Klängen des Harmoniums mit Cellobegleitung, geſpielt von Kammermuſiker Fritz Lorbeer, ſank der Sarg langſam hinab ins Flammenmeer. Der„Vordeaurrote Zug“ Vom 13. Dezember ab wieder von Berlin und Amſterdam nach Chur In dieſem Winter wird wieder zwiſchen Frank⸗ furt a. M. und Chur der Schnellzug D 4/ D 3, der ſog.„Engadin⸗Expreß,“ verkehren, der wegen ſeinen neuen Mitropa⸗Schlaf⸗ und Speiſewagen unter dem Namen„Bordeauxroter Zug“ bekannt geworden iſt. Der Zug wird in Frankfurt a. M. aus zwei Teilen gebildet, die, aus Berlin and aus Holland kommend, dort eintreffen. Erſtmals verkehrt der Zug am 13. Dezember. Er wird bis zum 9. März 1931 täglich gefahren. Die Berliner Wagen laufen im Berlin⸗Frankfurter F⸗D⸗Zuge ab Berlin Anhalter Bahnhof 16.20 Uhr, der aus Hol⸗ land kommende Zugteil verläßt Amſterdam um 13.24 Uhr. Der„Bordeauxrote Zug“ fährt ab Frauk⸗ furt a. M. um 23.42, läuft über Mannheim (an 0,48, ab 104 Uhr) und Baſel und trifft in Chur um .37 Uhr ein. Die Rückfahrt erfolgt erſtmals am 14. Dezember ab Chur 18,21, Mannheim an 3,35, ab 4,48 Uhr, an Frankfurt a. M. 6,04, an Berlin 13,47, an Amſterdam 16,08. Der Zug, der ausſchließ⸗ lich die modernen Mitropa⸗Schlafwagen 1. und 2. Klaſſe führt, hat auch Kurswagen nach Interlaken (an.59; ab 18.12) und Lugano(an 11,54; ab 17,33 Uhr). dv. 5 55 3 Der Topf iſt aufgeſtellt Wie alljährlich hat auch die Heilsarmee ſich wieder in den Dienſt der Wohltätigkeit geſtellt. An Paradeplatz hat ſie ſich poſtiert. Jedes Scherflein iſt willkommen. Viele Wenig geben auch ein Viel. So wie das Geld in kleinen Rinnen zuſammenfließt, ſo ſoll es am Chriſtfeſt wieder auseinanderſtrömen. Dahin und dorthin, überallhin, wo Sorge herrſcht. Chriſtliche Nächſtenliebe will, daß zum Feſt allent⸗ halben der Topf kocht. Verſtehen wir es! Veranſtaltungen Kaffeeſtunde der Badiſchen Hausfrau Längſt hat ſich die„Badiſche Hausfrau“ durch ihre Kaffee⸗ ſtunden einen großen Freundeskreis geſchaffen. Geſtern wurden im Friedrichspark wieder zwei ſolcher Veranſtal⸗ tungen abgehalten, die, am Nachmittag und am Abend, einen Maſſenbeſuch aufzuweiſen hatten. Es waren auch, wie immer, erſte Kräfte, die mit ihren Darbietungen ungeteil⸗ ten Beifall fanden. Da wäre zuerſt einmal Walter Frie d⸗ mann zu nennen, der an beiden Veranſtaltungen als humorvoller Anſager wirkte. Nicht zu vergeſſen iſt natür⸗ lich Fritz Fegbeutel, der mit ſeinen witzegeſättigten Vorträgen ſtürmiſche Heiterkeit erregte. Eine beſondere Ueberraſchung des Nachmittags waren die Kindertänze, die Irmgard Mayer einſtudiert hatte. Die gymnaſtiſchen Vorführungen der Tanzgruppe Flora Weil am Abend fan⸗ den nicht weniger Beifall. Dann wären noch zu nennen Julius Welker, Ilſe Strauß und Mizzi Seibold, die mit ihren Geſangskünſten entzückten und Lotte Schwarzſchild und Ludwig Garnier, die den muſi⸗ kaliſchen Teil beſtritten. Den Abſchluß der unterhaltſamen Abendoͤſtunden bildete der große humoriſtiſche Zauberakt von Willy Schwarz, der immer und immer wieder neues Staunen hervorrief. f K * Weihnachtsfeier und Bazar. Am Sonntag, 7. Dezem⸗ ber, führt abends die Laienſpielgruppe der Chri⸗ ſtengemeinſchaft Mannheim und Heidel⸗ berg im Wartburg⸗Hoſpiz, F 4, 6, wiederum wie alljähr⸗ lich eines jener echten mittelalterlich⸗deutſchen Spiele auf, wie ſie einſt in deutſchen Städten und Dörfern überall geſpielt wurden. Zur Aufführung gelangt das feierliche, in farbenprächtigen Bildern vorüberziehende Ober ⸗ uferer Dreikönigsſpiel, in das ſich oftmals köſtlicher Humor hineinmiſcht. Am Nachmittag findet Bazarverkauf bei Kaffee und Kuchen ſtatt. Daran ſchließt ſich eine„blaue Märchenſtunde“ für Kinder nebſt anderen künſtleriſchen Aufführungen von Kindern:„König David“ und„Sternen⸗Reigen“ an. Der Eintritt iſt frei. Es iſt jedermann herzlich eingeladen.(Weiteres Anzeige.) Film⸗Rundſchau Kindervorſtellungen in der Schauburg Es iſt ein glücklicher Gedanke, die vortrefflichen Micky Maus⸗Filme einmal den Kindern vorzuſtellen, die ſich an den unglaublichen Taten dieſer gezeichneten Geſtalt nicht weniger erfreuen, als wir Erwachſene. Gleich vier dieſer Zeichentrickfilme, von denen wohl„Im wunderſchönen Monat Mai“ der geeignetſte Film für eine Kindervor⸗ ſtellung iſt, rollen über die Leinwand. Zwei Puppenfilme von Ladiſlas Stare⸗ witch, die in ihrer feinſinnigen Art in ſeltſamem Gegen⸗ ſatz zu den grotesken Zeichenfilmen ſtehen, ſchaffen einen beſinnlichen Ausgleich. Zweifellos dürften die älteren Kinder gerade von dieſen Filmen ein an ſeeliſchen Gewinn mit nach Haufe nehmen. Nur dürfte ſich empfehlen bei der heutigen und morgigen Wiederholung dieſe ganz köſtlichen Puppenfilme mit normaler Geſchwindigkeit abrollen zu laſſen. Die Hetzerei hat keinen Zweck, da die Wirkung der Filme darunter leidet. Auch iſt zu bedenken, daß die Kin⸗ der die Titel nicht ſo ſchnell leſen können. Schallendes Gelächter gibt es natürlich bei einer amerikaniſchen Groteske, in der ein Kind die Hauptrolle ſpielt und die tollſten Streiche ausführt.— Zum Andenken an die Micky Maus erhält zum Schluſſe jedes Kind einen bunten Ballon. ee Kommunale Chronik Notſtandsarbeiten in Karlsruhe * Karlsruhe, 5. Dez. Für die Winterzeit hat der Stadtrat Karlsruhe eine größere Anzahl von Not⸗ ſtandsarbeiten vorgeſehen. So ſoll die Alb hinter der Hanſa auf eine Strecke von rund 1200 Metern verlegt werden. Der Aufwand beträgt 180 000 Mark, der zu Vierfünftel aus Mitteln der wertſchaffenden Arbetsloſenfürſorge gedeckt werden ſoll. Es werden verſicherte Arbeitsloſe und Wohlfahrtserwerbsloſe (Ausgeſteuerte) beſchäftigt. Insgeſamt fallen 16 300 Erwerbsloſentagſchichten an. Das Rheinbauamt Mannheim beabſichtigt, den Hoch waſſer da m m 27 auf der Gemarkung Knielingen bis zur Albmün⸗ dung im Wege der Notſtandsarbeiten zu verlän⸗ gern. Das Projekt kommt hauptſächlich der Ge⸗ meinde Knielingen und zu einem nicht unbeträcht⸗ lichen Teil auch der Stadt Karlsruhe zugute. Es werden dadurch der Rückſtau des Rheins bei Hoch⸗ waſſer in der Knielinger Niederung vermindert und gleichzeitig die Hochwaſſerverhältniſſe im Gebiete der Albmündung verbeſſert. Von den entſtehenden Ko⸗ ſten ſoll die Stadt Karlsruhe 30 000 Reichsmark tra⸗ gen. Es ſollen Karlsruher und Knielinger Arbeits⸗ loſe beſchäftigt werden. Die Arbeit umfaßt etwa 25 000 Arbeitsloſentagwerke. Ferner wird eine Er⸗ höhung des Uferdammes des Hauptſammelkanals bei Neureuth als Notſtandsarbeit erwogen. Der Auf⸗ wand iſt zu 225 000 Mark bei 2 000 Erwerbsloſen⸗ tagſchichten veranſchlagt. Auch hier werden verſicherte Arbeitsloſe und Ausgeſteuerte nebeneinander be⸗ ſchäftigt. N Schluß des redaktionellen Teils führt ab, es wirlet sehn milde, versuch es, und Du bist im Bilde 0 S Hautatmun bedeutet, wachsenen Preis: In den ersten 10 Jahren nur die milde und reine, für die zarte Haut der Kleinen besonders hergestellte NIVEA IN DERSEIFE Sie macht die Hautporen frei für eine gesunde, kräftige Wohlbefinden und Gesund- 70 Pig. heit hängen von ihr àb. g. Und was des merken wir Er- an uns selbst: 1 Regen, PVind oder Schnee Wie das Wetter auch sei: Die kältere Jahreszeit verlangt ständige Hautpflege mit NIVEA- CHEE Reiben Sie Gesicht und Hände täglich damit ein, nicht nur allabendlich, sondern auch am Tage, bevor Sie ins Freie gehen. Nivea. Creme schützt Ihre Haut vor ungünstigen Einflüssen der Witterung und erhält sie weich und geschmeidig. 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Seine Ausführungen beſchränkten ſich auf die letzten dreißig Jahre, Während dem Obſtbau vor dieſer Zeit eine nur untergeordnete Bedeutung zugekom⸗ men ſei, habe er ſich heute durch die Gründung eines Obſtmarktes, Verbeſſerung der Qualität und gün⸗ ſtigere Verkehrsbedingungen und Schaffung größerer Abſatzgebiete zu einem achtunggebietenden Wirt⸗ ſchaftsfaktor entwickelt. Die fortſchreitende techniſche Entwicklung ermögliche es heute z.., daß in rhei⸗ niſchen Gebieten die abends in der Pfalz gepflückten Früchte morgens auf den Markt gebracht werden könnten. Ein ſchneller Abſatz erhöhe die Rentabili⸗ tät des Obſtbaues. In der Zukunft komme hier dem Flugweſen erhöhte Bedeutung zu. Die Zukunft des Beerenobſtbaueg behandeln E. Macherauch von der Beerenobſt⸗ Schule in Legefeld bei Weimar. Die wirtſchaftliche Seite des Beerenobſtbaues bereite dem Produzenten die größten Sorgen. Es genüge nicht, daß die Erzeuger nach einer Verbeſſerung der Ware ſtrebten, um ſo dem ausländiſchen Obſt Konkurrenz bieten zu können, ſondern die Regierung müſſe auch das Ihre dazu tun. Der Bedarf könne von der in⸗ ländiſchen Produktion vollauf gedeckt werden. Da⸗ durch werde auch wertvolles Geld dem Volks ver⸗ mögen erhalten. Die Regierung müſſe wenigſtens während der Haupterntezeit eine Droſſelung, wenn nicht eine Sperrung der Einfuhr vor⸗ nehmen, um ſo die Rentabilität des Obſtbaues ſicherzuſtellen. Bezirksobſtbauinſpektor bann über die Lage des Gemüſebaues, die noch viel kraſſer ſei als die des Obſtbaues. Seine Philippi berichtete Ausführungen wurden in einer einſtimmig gefaßten Entſchließung niedergelegt.— Ueber die vom Vor⸗ ſitzenden am Schluß der Verſammlung angeſchnit⸗ tene Frage der Einrichtung der Son ntagsruhe im Obſtbau konnte eine Einigung nicht erzielt wer⸗ den, da die Erzeuger die Auffaſſung vertraten, daß ihnen dadurch keine Vorteile erwüchſen. Die Entſchließung lautet: „Die anläßlich der Wanderverſammlung des Bezirksobſtbauverbandes Dürkheim in Freinsheim zahlreich verſammelten Obſtzüchter nehmen zu den dem deutſchen Obſt⸗ und Gemüſebau drohenden Gefahren Stellung und ſind mit allen vom Ge⸗ ſamtvorſtand unternommenen Schritten in dieſer Sache voll und ganz einverchanden. Die Obſt⸗ züchter ſehen nach wie vor in dem von den Groß⸗ ſtädten eingerichteten Reexpedbitionsver⸗ kehr eine große Schädigung des Abſatzes deutſcher Früchte. Dieſe ſchädigen nicht nur den deutſchen Obſtzüchter, ſondern auch den deut⸗ ſchen Obſtgroßhändler. Es erſcheint den Obſt züch⸗ tern unverſtändlich, wie eine deutſche Induſtrie⸗ und Handelskammer für die Beibehaltung einer der⸗ artigen Einrichtung iſt. Der Tomaten bau ſtellt eine Intenſipkultur im Bezirk Dürkheim mit der größten Entwicklungs möglichkeit dar. Die Abſatz⸗ ſchwierigkeiten in der Haupterntezeit durch den niedrigen Zollfatz beeinfluſſen die Rentabilität des Tomatenbaues ſehr erheblich. Wir wollen den Schutz in der Haupterntezeit für deutſche Tomaten, wie ein ſolcher für deut⸗ ſches Getreide von der Reichsregierung bereits eingeführt iſt. Dem Plan der Schaffung eines Handelsklaſſengeſetzes ſtimmen wir zu. Wir brauchen Qualitätsbeſtimmungen für unſere Früchte, damit die Klagen des abnehmenden Han⸗ dels verſtummen. Das Südfrüchtemonopol iſt die einzige Möglichkeit, die übermäßige Einfuhr von ausländiſchem Obſt in Bahnen des notwendi⸗ gen Bedarfes zu führen. Der Plan des Reichs⸗ verbandes des deutſchen Obſt⸗ und Gemüſebaues iſt nichts anderes als eine Nachahmung des Vor⸗ gehens der anderen. Wir wollen damit zugleich einen Schutz unſerer Früchte in der Haupt⸗ erntezeit. Die Frachtſätze für deutſche Weintrau⸗ ben ſind zu hoch. Sie machen den Wettbewerb mit ausländiſchen Trauben in weit entlegenen Märk⸗ ten unmöglich. Nur eine Gleichſtellung des Fracht⸗ ſatzes mit Obſt und Gemüſe hilft uns, den Abſatz der deutſchen Weintrauben weiter auszudehnen. ——.] f1is Aus Baden Dekorierte Hausangeſtellte J Weinheim, 4. Dez. Der Badiſche Frauen⸗ verein vom Roten Kreuz nahm geſtern abend die Auszeichnung langgedienter hieſiger Haus⸗ angeſtellten vor. Insgeſamt wurden 28 weib⸗ liche Hausangeſtellte für langjährige treue Dienſt⸗ zeit mit Diplomen und wertvollen Gaben aus⸗ gezeichnet. Fräulein Sofie Heß, die ſeit 50 Jahren bei der Familie des Rechtsanwalts Dr. Heckmann hier, angeſtellt iſt, erhielt ein goldenes Ehren⸗ kreuz mit Eichenkranz. Verkauf eines Maſchinenwerkes * Lauda, 4. Dez. Das der Zentrale landwirtſchaft⸗ licher Lagerhäuſer Tauberbiſchofsheim AG. gehörige hieſige ehemalige„Maſchineuwer k, ging um den Preis von 42000 Mark au eine bayeriſche Klein. möbelfabrik über. Verbrennungstod eines Jungen im Wurſtkeſſel * Malſch(Amt Ettlingen), 5. Dez. Hter ereignete ſich ein ſchwerer Unglücksfall. Das 47 Jahre alte Söhnchen des Hirſchwirts Weiſſenbach kletterte geſtern auf den Holzſchuppen im oberen Raum, um Holz herabzuholen. Dabei brach der Boden des Schuppens. Das Kind fiel in die darunter lie⸗ gende Wurſtküche und unglücklicherweiſe in den dort aufgeſtellten, in Betrieb befindlichen Wurſt⸗ keſſel, der mit ſiedendem Waſſer gefüllt war. Das Kind trug ſchwere Brandwunden davon und iſt heute unter gräßlichen Schmerzen verſchieden. * ? Heddesheim, 4. Dez. Bei einem Gang durch das Dorf vernimmt man z. Z. wieder öfters das Surren und Brummen der Dampf⸗ oder elektriſchen Dreſchmaſchinen aus den landwirtſchaftlichen Gehöften. Man iſt damit beſchäftigt— da die Außen⸗ arbeit mit wenig Ausnahme beendet iſt—, die Getreidereſte aus letzter Ernte vollends auszudre⸗ ſchen. Die Dreſchergebniſſe an Körnern ſind nur mäßig. Der Handel, beſonders mit Weizen und Gerſte, hat vereinzelt nochmal eingeſetzt. Die Preiſe haben ſich wieder etwas gehoben. Für Gerſte wird für den Doppelzentner 21 4 und für Weizen 26/ geboten. sch. Schriesheim, 4. Dez. Zu der Notiz über den Tod der älteſten Bürgerin unſeres Ortes, Frau Witwe Kretz, die im Alter von 83 Jahren verſtor⸗ hen iſt, iſt berichtigend mitzutetlen, daß es noch et⸗ wa drei bis vier hieſige Bürgerinnen gibt, die noch älter ſind als die Verſtorbene. Unſere älteſte Ein⸗ wohnerin dürfte Frau Witwe Hölzel ſein, die bei ihren 94 Jahren noch ſehr rüſtig iſt.— Zu dem Wahl ⸗ ergebnis von hier war berichtet worden, daß die Natfonalſozialiſten die abſolute Mehrheit auf dem Rathaus hätten. Dieſe Darſtellung entſpricht nicht ganz den Tatſachen. Die Nationalſozialiſten erhiel⸗ ten wohl die meiſten Stimmen, haben aber insgeſamt nur 28 Sitze, gegen eine abſolute Mehrheit von 30 Sitzen. Weinheim, 4. Dez. Der Cäcilien verein Weinheim wird das Programm ſeines Frankfurter Domkonzertes, das er anläßlich der 1. Arbeits⸗ und Feſtwoche der internationalen Geſellſchaft für katholiſche Kirchenmuſik mit ſtarkem Erfolg aus⸗ führte, am kommenden Sonntag abend unter Lei⸗ tung des Muſikdirektors Meißenberg in einer kirchenmuſtkaliſchen Andacht wiederholen. Heidelberg, 5. Dez. Im Heidelberger Haupt⸗ poſtamt wird morgen mit dem Umbau der Schalterhalle begonnen. Das Poſtamt wird eine große, moderne Halle erhalten, wie ſie in Hei⸗ delberg ſeit langem vermißt wird. Aus der Pfalz Die Bierpreiserhöhung in der Pfalz pp. Speyer, 5. Dezember. Die auf Grund der Notverordnung vom 28. 7. 30 in zahlreichen Gemeinden in den letzten Wochen he⸗ ſchloſſenen Bier ſteuererhöhungen wir⸗ ken ſich in der Pfalz ſeit Donnerstag aus. Die Gaſt⸗ wirtevereinigungen der meiſten Städte haben den Bierpreis um 2 Pf., tellweiſe ſogar um 4 Pf. er⸗ höht. Dieſe Maßnahme iſt am Donnerstag in Kraft getreten. Innerhalb weniger Jahre iſt dies die vierte Bierpreiserhöhung in der Pfalz. Die erſte Er⸗ höhung von 45 auf 54 Pf. für den Liter wurde durch den Gerſtenpreisaufſchlag und die Steuererhöhung von 1926 durch die Brauereien verurſacht, die da⸗ mals 4 Pf. für den Liter mehr verlangten. Durch die ſteigenden Löhne und Gehälter ſtieg der Auf⸗ ſchlag auf 9 Pf. Die zweite Bierpreiserhöhung von 54 auf 60 Pf. wurde mit der Erhöhung der Bierſteuer begründet. Die Brauereien ſchlugen um 2 Pf. für den Liter auf, die Wirte ebenfalls um 2 Pf. mit der Begründung, daß ſie nicht die Steuereintreiber für den Staat ſeien. Im Mai 1930 wurde die Reichsbierſteuer auf 3,85 Pf. für den Liter feſtgeſetzt. Die Brauereien erhöhten darauf den Preis für den Hektoliter um 4, die Wirte ſchlugen 2 1 dazu, ſo daß der Liter von 60 auf 66 Pf. kam. Die jüngſte Steuererhöhung von.80„ für den Hektoliter wurde der Anlaß zu einer abermaligen Bierpreiserhöhung, und zwar wurde die Regelung den einzelnen Gaſtwirtevereini⸗ gungen überlaſſen, die in verſchiedenen Städten (3. B. Speyer) um 2, in anderen um 3 und 4 Pf. für den Liter aufſchlugen, ſo daß für die Pfalz eine einheitliche Regelung nicht beſteht. Die Bombenfunde in Zweibrücken * Zweibrücken, 4. Dez. Zu den Nachrichten über Bombenattentatspläne in der Pfalz teilt die Juſtizpreſſeſtelle beim Amts⸗ gericht Zweibrücken mit: „Durch die Tagespreſſe gingen in den letzten Tagen Nachrichten über kommuniſtiſche Bomben⸗ attentatspläne, die zum Teil ſtark übertrieben, zum Teil unrichtig waren. Richtig iſt, daß gegen mehrere Angehörige der kommuniſtiſchen Partei, hauptſäch⸗ lich in Pirmaſens und Kaiſerslautern, ein Straf⸗ verfahren wegen Verbrechen wider das Sprengſtoffgeſetz ſchwebt und daß ſich in dieſer Sache zurzeit neun Beſchuldigte in Unterſuchungs⸗ haft befinden. Nach den bisherigen Ermittlungen iſt anzuneh⸗ men, daß Bomben angefertigt wurden, um ſie zu verbrechertſchen Zwecken zu verwenden. Eine Bombe, die von Pirmaſens nach Kaiſerslautern ge⸗ bracht worden iſt, wurde dem nationalſoztaliſtiſchen Reichstagsabg. Bürckel übergeben, der ſie der Po⸗ lizei ablieferte. Die Nachricht, daß in Pirmaſens ein Waffenlager und Dum⸗Dum⸗Geſchoſſe aufgeſunden worden ſeien, iſt unrichtig. 5 ** * Kindenheim b. Frankenthal, 3. Dez. Landwirt Johann Eberle 1 ließ eine Anzahl Grundſtücke zu Eigentum verſteigern. Der Geſamterlös für 660,5 Dez. Ackerland betrug 9870 Mark. 97,2 Dez. Wingert wurden für 4160 Mark verſteigert. Das Ergebnis darf als befriedigend bezeichnet werden. Pp. Schifferſtadt, 5. Dez. Der Gartenbauverein Eintracht plant die Errichtung einer Obſtanlage grö⸗ ßeren Stils, wie ſie Bezirksobſtbauinſpektor Sitzen⸗ ſtuhl u. a. bereits in Otterſtadt, Heiligenſtein und Dudenhofen geſchaffen hat. Olympiſche Auswahlkämpfe im Ringen Die Halbſchwergewichte auf der Matte.— Sieger: Vogedes⸗Dortmund Wie bereits ausführlich berichtet, beſchäftigt ſich ber DAS ſeit einigen Monaten mit der Auswahl ſeiner beſten Ringer zur Vorbereitung für Los Angeles und zur Aufſtellung der deutſchen Ländermannſchaft, welche dem nächſt in Länderkämpfen und bei den Europameiſterſchaften in Prag erprobt werden ſoll. Nachdem im Mittelge⸗ wicht Kraus ⸗Darmſtadt und im Bantamgewicht Leucht ⸗ Nürnberg ſich als die berufenen Vertreter für dieſe Gewichtsklaſſen durchgeſetzt haben, wurde nunmehr auch der Vertreter des Halbſchwergewichts ermittelt. Kampfſpielſieger Vogedes⸗Dortmund iſt bei den Aus⸗ wahlkämpfen in Hörde in Weſtfalen vor einer großen Zu⸗ ſchauermenge als Sieger hervorgegangen. Außer ihm waren Langenbacher⸗Freiburg, Siebert⸗Darmſtadt, Winter⸗ Augsburg und Heitmann⸗Hörde zur Teilnahme berechtigt und auch angetreten. Vogedes hätte man nach ſeinem erſten Kampf mit Siebert den Enderfolg nicht zugetraut. Die Kampfweiſe des Dortmunders war hier ohne Elan, nicht reſolut genug, um als Sieger in Betracht kommen zu können. Unvermutet kam dann das Ende des ausſchlag⸗ gebenden Kampfes Heitmann— Siebert. Heitmann diktierte faſt förmlich den Kampf, konnte aber keine Punkte ſammeln; er wurde dennoch Punktſieger und kam mit Vogedes in die Entſcheidung. Dieſer zeigte ſich dann in Hochform, zwang Heitmann 14 Minuten lang in der Boden⸗ lage und blieb damit Sieger dieſer Auswahlkämpfe. Pech hatte der talentierte Langenbacher⸗Freiburg, er erhielt im Treffen gegen den vielſeitigen Siebert eine Verletzung, die ihn ſichtlich behinderte und zur Aufgabe zwang. Langen⸗ bacher, der es als einziger Ringer dieſer Konkurrenz zu⸗ wege brachte, Siebert der Niederlage nahe zu bringen, war der Held des Publikums, das deſſen Ausſcheiden bedauerte. Die Kämpfe wurden äußerſt hart, aber ſtets fair ausge⸗ tragen. Die Ergebniſſe: Vogedes⸗Dortmund— Siebert⸗Darmſtadt. Der aggreſ⸗ ſivere Siebert erhielt über den im Boden⸗ und Stond⸗ kampfe gleichwertigen Vogedes die Punktentſcheidung. Heltmann⸗Hörde— Winter⸗Augsburg. Heitmann ſiegte durch Ueberſtürzer in 3 Minuten. Siebert⸗Darmſtadt— Langenbacher⸗Freiburg. Der kör⸗ erlich benachteiligte Freiburger ging überraſchender Weiſe durch Halbnelſon und Ueberwurf am Boden in Führung. Siebert holte durch einen prächtigen Ueberſchlag auf und übernahm durch Nackenhebel und Armfeſſelung die Füh⸗ rung. Gegen Schluß mußte der äußerſt intereſſante Kampf wegen Verletzung des Freiburgers abgebrochen und Sie⸗ bert zum Punktſieger erklärt werden. Vogedes⸗Doxtmund— Winter Augsburg. Die Entſchei⸗ dung ftüil im Bodenkampf. Winter mußte durch das Los beſtimmt, zu Boden und unterlag nach 12 Minuten durch Ueberwurf. Winter ſchied damit aus. Heitmann⸗Hörde— Siebert⸗Darmſtadt. Nach beider⸗ ſeitigen wechſelvollen Angriffen und Paraden, die aber ergebnislos blieben, kam Heitmann unter Einſatz der größeren Kraft immer mehr auf und wurde Punktſieger. Die Entſcheidung Vogedes⸗Dortmund— Heitmann ⸗Hörde. Von der 6. Minute ab mußte Heitmann die Bodenlage ein⸗ nehmen und wehrte darin bis zum Schluß jeden Angriff ſeines Gegners ab. Vogedes wurde für beſſere Arbeit zum Sieger erklärt. Daß Endergebnis: 1. Vogedes⸗Dortmund, 2. Heit⸗ mann⸗Hörde, 3. Siebert⸗Darmſtadt, 4. Longenbacher⸗Frei⸗ burg und 5. Winter⸗Augsburg, 8 Hallentenniskampf Vaoͤen-Rheinland Der Spielplan Der Länderkampf beginnt am Sonntag vormittag.18 Uhr. Nach einer kurzen Unterbrechung am Nachmittag von —2 Uhr werden die Spiele fortgeſetzt, ſodaß ſie bis 6 Uhr abends beendigt ſein können. Vorausſichtlich um 12 Uhr ſpielt Eilly Außem ihr Einzelſpiel gegen Fypau Irledleben und um 3 Uhr wird das gemiſchte Duppelſpiel Frl. Außem⸗Nourney gegen Frau Friedleben⸗Dr. Buß durchgeführt werden. Etwaige Aenderungen im Spielplan werden rechtzeitig be⸗ kannt gegeben. Bei der hervorragenden Beſetzung beider Mannſchaften wird den Zuſchauern von morgens bis abends ausgezeicheten Sport geboten. Die Einteilung iſt ſo vorgenommen, daß alle beteiligten Spieler ſowohl am Vormittag als am Nachmittag zu ſpielen haben. Auch dle künſtliche Beleuchtung der Halle iſt gegenüber dem Schwe⸗ denſpiel weſentlich verbeſſert worden. Die Eintrlttspreiſe haben gegenüber dem erſten Länderkampf eine beträchtliche Senkung erfahren. Deutſchlands Leichtathleten führen in Europa Es iſt keine undankbare Aufgabe, den diesfährigen Spitzenleiſtungen der europäiſchen Leichtathleten nachzu⸗ gehen. Man bekommt da ſehr inhaltsreiche und inker⸗ eſſante Aufſchlüſſe. Immerhin iſt das Werk, wenn es An⸗ ſpruch auf Vollſtändigkeit und einen annähernd hundert⸗ prozentigen Grad der Richtigkeit aufweiſen ſoll, nicht ganz leicht. Das liegt in einer ſolchen komplizierten Materie, wie es der vielverzweigte Leichtathletikſport nun einmal iſt, klar auf der Hand. Man kommt zu der klarſten und eindeutigſten Löſung, wenn man ſich der Mühe unterzieht, die 30 beſten Leiſtungen in jeder Einzeldisziplin zuſam⸗ menzuſtellen und, hiervon dem Erſten 30, dem Zweiten uſw., Punkte gibt. Nicht weniger als die Vertreter von 22 Nationen müſſen dabei berückſichtigt werden. Was man annehmen durfte, tritt hierbet deutlich zu Tage Deutſchland nimmt knapp vor Finnland den erſten Nang ein, in größerem Abſtande folgt dann Schweden, England und Frankreich. Die nachſtehende Tabelle gibt über das Leiſtungsvermögen der einzelnen Nationen einige inter⸗ eſſante Aufſchlüſſe. Die deutſchen Leichtathleten eroberten ch in den Sprinterſtrecken einen gewaltigen Vyr⸗ ſprung vor England und Frankreich. Bei den Mittel⸗ diſtanzlern hat England die Führung inne, was auf den erſten Blick verwundern mag. Doch gibt es unter den Engländern eine ganze Reihe großartiger Läufer, ſodaß das franzöſiſche Dreigeſtirn Ladoumegue, Sera Martin und Keller es nicht vermochte, den Ausgleich herbeizuführen. Dicht hinter England und Frankreich folgen dann Deutſch⸗ land und Finnland. Ueber die langen Strecken dominieren natürlich die Finnen, die hier beinahe den Vorſprung Deutſchlands aus den Sprinterſtrecken ausgleichen können An zweiter Stelle findet man die Schweden. Im Hürden⸗ lauf behaupteten ſich erwartungsgemäß die Engländer vor den gut abſchneidenden Deutſchen. Die Sprungkonkurren⸗ zen ſehen Finnland wieder an erſter Stelle. Die begründet ſich vor allem damit, daß die Finnen im Dreiſprung, eine Konkurrenz, die in Deutſchland nicht mehr gepflegt wurde, weit führen. Aus dem gleichen Grunde konnte ſich auch Schweden noch vor Deutſchland behaupten. Weit vor au⸗ deren Nationen rangieren Finnland und Deutſchland in den Wurf⸗ und Stoßkonkurrenzen an erſter Stelle. Aber auch Schweden und Ungarn kam immerhin auf eine ziemlich bedeutende Punktzahl. Die Leiſtungs⸗Tabelle: Deutſchland Finnland Schweden Frankreich England 100 Meter 2295 17.5 8 415 175 200 Meter 228,5 7— 63, 27 400 Meter 121,5 4455 10 83,5 60 800 Meter 114 12,5 37,5 101 182,5 1500 Meter 51.5 121 115 111 88,5 5000 Meter 34 250,5 73 33 16 10 000 Meter 62 2²⁰0 101— 20,5 110 Met. Hürden 78 30 48,5 120,5— 400 Met. Hürden 76,5 23.5 55,5 150,5 5² Weitſprung 161 13 54 5„5 Dreiſprung— 208 84,5 27— Hochſprung 61,5 52,5 105 90,5 52,5 Stabhoch 94,5 87,5 93 10 47.5 Speerwurf 9¹ 26¹ 17—— Kugelſtoßen 186,5 99,5 8— 225 Diskus 7⁵ 72 63— 5⁵ Hammerwurf 22,5 106,5 125,5 92— 1677,5 1642,5 887 834 560 Es folgen dann Ungarn mit 456 Punkten, Norwegen mit 337, Itelten mit 331,5, Holland mit 204, Irland mit 160, Polen mit 137,5, Dänemark mit 123,5, Tſchechoſlowakei mit 116,5, Rußland mit 109,5 und Oeſterreich mit 97 Punkten. Anſchließend ſind Eſtland, Lettland, Griechen⸗ lond, Schweiz. Rumänien, Belgien und Jugoflawien in dieſer Reihenfolge plaziert, Nauſch-Hürtgen Sieger in Köln Rauſch—Hürtgen ließen ſich auch am Schlußtag nicht von der Spitze verdrängen. Rieger—Kroſchel verſuchten in der Spurtſtunde ihre Lage zu verbeſſern, die beiden Spitzen paare waren jedoch auf der Hut. Die Gebrüder van Kempen holten ſich die meiſten Spurts. Rauſch— Hurt, gen haben damit ihr zweites Sechstagerennen gewonnen. Das Endergebnis lautet: Sieger: Rauſch—Hür⸗ gen 196 Punke; 9 Runden zurück: 2. Gebrüder van Kempen 432; 8. Rieger—Kroſchel 158; 3 Runden zurück: 4. Frankenſtein—Pijnenburg 266; 5. Ehmer— Tietz 189; 5 Rundenzurück: 6. Oſzmella—Meyer 171 6 Run⸗ den zurück: 7. Krewer—Thollembeek 131; 8. Damm Dumm 100 Punke. Zurückgelegt wurden 3086 Kilometer. Kleine Nachrichten Selbſtmordverſuch eines Wanderburſchen sw. Wald⸗Michelbach, 4. Dezember. Ein auf der Wanderſchaft befindlicher Wanderburſche ſchnitt ſich in einem Anfalle geiſtiger Umnachtung in den Arm, um die Pulsader zu treffen. Er hatte ſich bereits vter Stiche beigebracht und großen Blutverluſt erlitten. Nur mit Mühe konnte der Mann ge⸗ bändigt und in das Krankenhaus nach Weinheim verbracht werden. Ein geſtohlenes Auto verbrannt sw. Offenbach a.., 4. Dez. In der Bieberer⸗ ſtraße wurde ein Auto von einem Unbekannten ge⸗ ſtohlen. Der Wagen wurde ſpäter von einem Wärter der Wach⸗ und Schließgeſellſchaft auf der Vaben⸗ häuſer Chauſſee kurz vor der preußiſchen Grenze brennend vorgefunden. Der Wagen ſtand im Stra⸗ ßengraben, Richtung Frankfurt und brannte völlig aus, Weil der Mann den Zahltag vertrauk * Baſel, 3. Dez. Zu dem im geſtrigen Abendblatt gemeldeten Familiendrama, dem eine Mutter mit ihrem zweijährigen Knäblein und einem Mädchen im Alter von vier Jahren zum Opfer fielen, wird noch berichtet, daß die Urſache des Dramas darauf zurück⸗ zuführen ſei, daß ſich die Familie in zerrütteten Fa⸗ milienverhältniſſen befand. Die am Ende der Zwan⸗ zigerjahre ſtehende Frau hatte aus Verzweiflung darüber, daß der Mann fortwährend einen großen Teil des Lohnes vertrank, mit ihren Kin⸗ dern den Tod geſucht. Den letzten Anſtoß zur Tat gab der Umſtand, daß der Mann am Freitag, nach⸗ dem er ſeinen Zahltag bekommen hatte, wiederum nicht nach Hauſe kam, ſondern ins Wirtshaus ge⸗ gangen war. Zwiſchen 8 und 10 Uhr abends muß dann die Frau die Vorbereitungen für den Gastod getroffen haben. Als der Mann nach 8 Uhr nachts heimkam, waren Mutter und Kinder bereits tot. * sw. Mainz, 4. Dez. Aus dem Schlafzimmer eines Hauſes der Hinteren Bleiche wurden fünf Bril⸗ lantringe geſtohlen. Die Täter konnten noch nicht ermittelt werden. Tiefe Lagen verbreitete Nebelbildung, ſonſt keine weſentliche Aenderung. * N Wetter⸗Nachrichten der Vasiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landes wetterſtellen.36 Uhr vormitlags See Luft. S 88 Wind „n 3 micht] Störte Wertheim 151%- s 80 teich wolkenlos Königsſtun] 5637887 5 3—3 1 2 Farlsruge 120 779.1—8 4= N00 4 Nebel Bab.⸗Bad 219/769,6—2 45 0 5 5 Villingen 712 778,0—2 22 8 8 be eck! St. Blaſten] 780 f 3 W ſeicht bedeckt Dadenwell. 422768, 9- 3 23 80 ſeicht wolkenlos Jab 8 Hof 1275 636,9 11 4 1 0 friſch weiter ad. Dür g. 70 5—4 2 6 80(eich: wolkenlos Das europäiſche Hochdruckgebiet beherrſcht noch immer unſere Witterung und ſorgt für Zufuhr trocken kalter Luft durch öſtliche Winde. Heute nacht trat in der Ebene bis zu minus fünf Grad Strah⸗ lungsfroſt auf. Der Hochſchwarzwald hat Tem⸗ peraturumkehr mit Alpenſicht. ( · A ˙. Chefredakteur: Kurt ßfiſcher Verantwortlich für Politik; 5. A. Meißner Feuflleton: Dr. Stefan Kanſer fommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Short u. Bermiſchtes Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗ Gericht und alles übrige. Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ leilungen Jakob Faude, fämtlich in Mannheim— Herausgeber Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannbeimer Zeitung G. m. b.., Manndeim. R 1.—8 Für unperlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel Rückporto eee mit Menthol egen 8 7 2% gydlener 7 1 flelserkelt 9867 en esjährigen u nachzu⸗ und inter⸗ in es An. hundert nicht ganz Materie, in einmal irſten und unterzieht, in zuſam⸗ weiten treter von ch zu Tage ten Rang England über das ige inter⸗ en ſic n un Vor⸗ n Mittel⸗ auf den unter den ſodaß das rtin und zuführen. a Deutſch⸗ zminieren zorſprung t können. Hürden⸗ inder vor onkurren⸗ begründet ung, eine gt wurde, ſich auch t vor an⸗ chland in le. Aber e ziemlich ch England korwegen land mit ſlowaket mit 975 Briechen⸗ wien in Rebel e eck! edeckt kenlos eiter kenlos noch ufuhr nacht Strah⸗ Tem⸗ — Stefan Sport Gericht ze Mit⸗ isgeber. Zeitung nur bel kelt Dezember 1930 Freitag, 5. Neue Maunheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 566 ROMAN VON GERTRUD WEYVMAR- HE 12(Nachdruck verboten.] Der erfahrene Menſchenkenner beobachtete Horſt heimlich, aber ſehr genau. Und er kam von dieſen Gedanken wieder ab. Nein, der da vor ihm ſaß, war ein ganzer Mann, wenn er auch noch jung war und manchmal noch Lehrgeld würde zahlen müſſen. Eine wehmütige Sehnſucht huſchte durch die Seele des alten Junggeſellen, glitt raſch vorüber, wie ein flüchtiger Lichtſchein, der aus fremden Fenſtern fällt. Wenn du ſolch einen Sohn hätteſt! Einen Teil von dem, was ihm die Inflation von ſeinem ſtatt⸗ lichen Vermögen übriggelaſſen hatte, wollte er daran⸗ wagen, um dieſem jungen Menſchen weiterzuhelfen. Väterlich legte er Horſt, der ihm gegenüberſaß, die Hand auf das Knie.„Sie ſprachen neulich davon, daß die Firma verſuchen müßte, etwas Kapital auf⸗ zunehmen. Ich kann es Ihnen beſorgen.“ Er nannte die Summe und die Zinſen. Horſt horchte erfreut auf.„Aber das iſt ja unge⸗ wöhnlich günſtig. Wer iſt dieſer Menſchenfreund?“ Das ſcharfgeſchnittene Geſicht des Juſtizrated überflog ein humorvolles Lächeln.„Ein Freund Ihrer Familie. Auch Ihr Freund, Horſt. Ich bin er ſelbſt.“ Zum erſten Male hatte er ihn beim Vor⸗ namen genannt. Feſt fühlte er Horſts beide Hände um ſeine Rechte. Einen Augenblick ſaß er ganz ein⸗ gehüllt in Licht und Wärme,— Licht, das aus frem⸗ den Fenſtern fiel. Faſt ſchroff wehrte er gleich darauf war erſt für eine Anzeige bei der Staatsanwaltſchaft. Horſt wollte nichts davon wiſſen.„Er hat der Firma früher viele Jahre treu gedient: das weiß ich von meinem Vater. Schließlich iſt er auch noch ein Kriegs⸗ und Inflationsopfer. Und er hat Frau und Kinder „Mit Sentimentalitäten kommt man nicht weiter,“ brummte der Juſtizrat. Trotzdem gab er nach. Denn ſicher wäre es unklug geweſen, es zum Skan⸗ dal kommen zu laſſen. Betrügereien des Prokuriſten! Das konnte dem Kredit der Firma nur ſchaden. „Und nun werden wir dem famoſen Herrn Teich⸗ gräber den Brief eingeſchrieben zuſenden.“ Aber Horſt ſchüttelte den Kopf.„Nein, ich werde ihn ſelbſt übergeben.“ „Wollen Sie ſich die Szene nicht lieber erſparen?“ „Ich darf nicht, Herr Juſtizrat. Das käme mir vor wie Feigheit. Ich habe mit dem Menſchen ge⸗ arbeitet, und es ſoll ganz klar werden zwiſchen ihm und mir.“ Natürlich, die jungen Leute!, dachte der Juſtizrat. Da muß noch alles durchgekämpft werden. Da ſchenkt man ſich um Gottes willen nichts. Die Kraft dazu iſt ja vorhanden. Später macht man es ſich gern be⸗ Auemer. Aber er iſt doch ein tapferer Kerl.— Laut ſagte er nur:„Wie Sie wollen.“ Auf dem Heimweg dachte Horſt alles noch einmal durch und erkannte die Zuſammenhänge. Er hatte ſich, ohne es zu wiſſen, in einem Netz von Intrigen befunden, das ihm Teichgräber, teilweiſe mit Hilfe des leichtſinnigen, verkommenen Querbach, über den Kopf geworfen hatte. Vermutlich waren von dem Reiſenden nicht nur die beiden Beträge einkaſſiert worden, ſondern wohl auch noch andere, die trotz wiederholter Mahnungen von ſonſt ſoliden Kunden nicht zu erlangen geweſen waren. Das mußte feſt⸗ geſtellt werden. Die Mahnbriefe hatte Teichgräber, der gewöhnlich die Poſt mitnahm, einfach unter⸗ ſchlagen. Nur die beiden an die Firmen Heinrich Vogel und Müller& Co. waren angekommen, weil er, worauf er ſich jetzt genau entſann, an jenem 8 5 die Poſt ausnahmsweiſe einmal ſelbſt beſorgt hatte. den Dank ab. morgen.“ gräber zurück. wurde auch die früheren Verfehlungen nachwies. „Die Formalitäten erledigen wir Und dann kam er auf den Fall Teich⸗ ein Brief aufgeſetzt, der alles enthielt, Anderſon Deshalb hatte ſich Teichgräber Tagen immer im vorderen Kontor zu ſchaffen ge⸗ macht und ſich vom Lehrling dort die Poſt bereits geben laſſen. noch vornehmen). in den letzten (Den Jungen mußte er ſich alſo auch Teichgräber, der von den Unter⸗ Walna-Bella zu Ausnahmepreiſen! Während dieſes Verkaufs der unſer ſtadtbekanntes großes Lager in ſämtl. modernen Einrichtungen umfaßt, bringen wir außerdem praktiſche Weihnachts ⸗Geſchenke wie: Seſſel, Diwans, Chaiſelongues, Couchs, Rauch⸗, Tee⸗ Satz⸗ und Büchertiſche Vitrinen, kleine Bücherſchränke, Damen⸗ ſekretäre, Dielengarnituren, Flurgarderoben uſw. zu Preiſen, daß jeder in der Lage iſt, ein geeignetes Geſchenk zu erſtehen. MANNIEM Qu 7, 29 Sonntag von 1 bis 6 Uhr geöfinet chtungen richt. Jodes-Anzeige Bekannten und Freunden die traurige Nach- daß meine liebe Frau, meine treubesorgte, gute Mutter, unsere Schwester und Schwägerin frau Mlima Jung geb. Seiferheld heute in ein besseres Jenseits abgerufen wurde. Mannheim, Baden-Baden, den 4. Dez. 1930. In tiefer Trauer: Augusi Jung Wi h. Jung Carl Seilerheid Bosa Kengelbach geb. Seiferheld Kari I. Kengelbach Feuerbestattung: Samstag, nachmittags 8 Uhr. Hackebeil Aktiengeſellſchaft, 8280 1— leider und Mäntel im Teichen des Preisabhaues Wollkleider 38.46.58. 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Die Geſellſchaft wird vertreten: a) wenn ein Geſchäftsführer be⸗ ſtellt iſt, durch dieſen, b) wenn mehrere Ge⸗ ſchäftsführer beſtellt ſind, entweder durch zwei derſelben oder durch einen Geſchäftsführer in Gemeinſchaft mit einem Prokuriſten. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Die Bekannt⸗ machungen der Geſellſchaft erfolgen nur im Deutſchen Reichsanzeiger. Geſchäftslokal: Char⸗ lottenſtraße 2. Haus Klein, Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ 3 Edingen. Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 7. Auguſt 1928 feſtgeſtellt und am 27. Oktober 1930 geändert. Gegenſtand des Unternehmens iſt: Die Fabrikation und der Vertrieb von Rauchtabaken und ähnlichen Erzeugniſſen, ferner Vermittelungen und Finanzierungen. Das Stammkapital beträgt 20 000 R.“/. Frieda Klein, ledig, Heidelberg, iſt Geſchäftsführerin. Sind mehrere Geſchäftsführer beſtellt, ſo wird die Ge⸗ ſellſchaft durch zwei Geſchäftsführer oder durch einen Geſchäftsführer und einen Prokuriſten vertreten. Der Sitz der Geſellſchaft wurde von Schifferſtadt nach Edingen verlegt. b) vom 3. Dezember 1930: Getreide Induſtrie& Commiſſion Aktien⸗ geſellſchaft, Zweigniederlaſſung Mannheim in Mannheim als Zweigniederlaſſung der Firma Getreide⸗Induſtrie& Commiſſion Aktiengeſell⸗ ſchaft in Berlin. Max Maier und Hans Scheuer ſind nicht mehr Vorſtandsmitglieder. Hackebeil Aktiengeſellſchaft, Buchdruckerei und Verlag, Zweigniederlaſſung Mannheim in Mannheim als Zweigniederlaſſung der Firma Buchdruckerei und Verlag in Berlin. Durch Beſchluß des Aufſichts⸗ rats vom 1. Oktober 1930 iſt Rechtsanwalt Her⸗ mann Roehm, Berlin, als Stellvertreter für das verhinderte Vorſtandsmitglied Frau Dr. Marianne Weidlich geborene Janz aus dem Auf⸗ ſichtsrat in den Vorſtand abgeordnet. Deutſche Asbeſtwerke Aktiengeſellſchaft, Werk [Mannheim in Mannheim als Zweigniederlaſ⸗ ſung der Firma Deutſche Asbeſtwerke Aktien⸗ geſellſchaft, Berlin. Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 16. Mai 1927 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt: Die Herſtellung und der Ver⸗ trieb von Asbeſtfabrikaten aller Art, Dichtungs⸗ und Iſoliermaterialien, Stopfbüchſen⸗Packungen und ähnlichen Artikeln. Die Geſellſchaft iſt im Rahmen dieſes Geſchäftszwecks auch befugt, an⸗ dere Unternehmungen in jeder rechtszuläſſigen Form zu errichten oder ſich daran zu beteiligen, ſowie überhaupt alle damit in Zuſammenhang ſtehenden Geſchäfte zu betreiben. Das Grund⸗ kapital beträgt 1 200 000.. Conſtantin Georgi, Kaufmann, Berlin, Hermann Reinhold, Kauf⸗ mann, Berlin, Vorſtandsmitglieder, Heinrich Miödendorff, Kaufmann. Berlin ⸗Steglitz, ſtell⸗ vertretendes Vorſtandsmitglted. Zu Geſamt⸗ prokuriſten derart, daß jeder derſelben mit einem Vorſtandsmitglied oder einem Prokuriſten die Geſellſchaft vertreten kann, ſind beſtellt: Benno Kneip, Berlin ⸗ Lankwitz. Max Geißler, Berlin⸗Zehlendorf, Franz Dölle, Berlin ⸗Steglttz, Curt Paeſchke, Mannheim, Hermann Weimer, Mannheim, Hans Blüthgen, Berlin⸗Zehlendorf. Die Geſellſchaft wird vertreten, wenn der Vor⸗ ſtand aus einer Perſon beſteht, von dieſer, wenn der Vorſtand aus mehreren Perſonen beſteht, durch das Vorſtandsmitglied allein, welches vom Aufſichtsrat dazu ermächtigt iſt, oder von zwei Vorſtandsmitgliedern oder von einem Vor⸗ ſtandsmitglied und einem Prokuriſten. Von den Vorſtandsmitgliedern Conſtantin Georgi, Berlin und Hermann Reinhold, Berlin, vertritt jeder ſelbſtändig die Geſellſchaft. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Der Vorſtand beſteht je nach Beſtimmung des Aufſichtsrates aus einer oder mehreren Perſonen, die vom Aufſichtsrat beſtellt werden.— Die öffentlichen Bekanntmachungen der Geſellſchaft— und die Berufung der Gene⸗ ralverſammlungen— erfolgen durch den Deut⸗ ſchen Reichsanzeiger. Geſchäftslokal: Friedrichs⸗ felderſtraße 29—32. Willy Bach, Mannheim. loſchen. Otto Kayſer, Mannheim. loſchen. Bad. Amtsgericht F. G. 4 Mannheim. n jeder Ausjührung Dꝛdcboacii S. lleſert billigst die Druckerei Dr. Haas, G. m. b. H. 6 f 1,-6 Die Firma iſt er⸗ Die Firma iſt er⸗ 107 ſchlagungen Querbachs wohl kaum materiellen Nutzen gezogen haben mochte, konnte damit nur einen Zweck verfolgt haben: Die Firma in ernſte Schwierigkeiten zu bringen, um dann ſelbſt vielleicht ſeine Hilfe an⸗ zubieten und als Teilhaber einzutreten oder im Konkursfall, eventuell mit Unterſtützung von Hinter⸗ männern, den Betrieb ganz billig aus der Maſſe an ſich zu bringen. Oder ſtand er etwa mit der Kon⸗ kurrenz in Verbindung?— Doch das kam ja ſchließ⸗ lich auf eines heraus. Auf jeden Fall war er, Horſt, im letzten Augenblick einer großen Gefahr entgangen. Zufall oder Fügung? Er hielt ſinnend den Schritt an. Graue Dämmerung wob um ihn. Wie ſchwarze Rieſen ragten zu beiden Seiten die kahlen Bäume des Stadt⸗ parks, durch den ihn ſein Weg führte. Eine Laterne ſchimmerte gelb, von blaſſen Dunſtſchleiern umflort. Drüben auf der Straße glitten Autos blendend und hupend vorüber; Radfahrerklingeln ſchrillten. Fried⸗ lich ſummte über allem ſonores Glockengeläute einer nahen Kirche. Wo war der Mittelpunkt all dieſes Lebens? Wo liefen die Fäden zuſammen? War da eine Hand, die alles lenkte, auch ſein eigenes kleines Schickſal, ein Wille, der ihn vor der Tücke ſeines Feindes bewahrt hatte?— Immer und immer wie⸗ der ſtürmten ſolche Fragen auf ihn ein. Und er hatte doch gar keine Zeit, ſich mit ihnen zu beſchäftigen. Er ſah nach der Uhr. Er mußte ſich beeilen, daß er nach Hauſe kam.— Sehr wohl war Teichgräber an dieſem Nachmittag nicht zumute geweſen. Wie im Fieber hatte er die letzten Wochen ſeinen Plan verfolgt. Es mußte doch nicht ſchwer ſein, dieſen unerfahrenen, jungen Men⸗ ſchen ſo weit zu bringen, daß er den Mut verlor. Dann konnte man ihm aubieten:„Mein lieber Herr Hagen, ich habe mir im Laufe der Jahre eine nette Summe erſpart,— meine Frau hat auch etwas ge⸗ erbt,— ich bin bereit, ale Teilhaber einzutreten.“ Da mußte er doch zugreifen und ſich noch bedanken. Und dann war ſchon ſo gut wie alles gewonnen. Jetzt erſt, während Horſts Abweſenheit, war Teichgräber aufgefallen, daß ſeine Kalkulation ein Loch hatte. Es kamen, ſoviel er wußte, vier größere Kunden in Frage, deren Zahlungen von Querbach unterſchlagen worden waren.(Wer garantierte ihm allerdings, daß es nicht noch mehr waren? Schon dadurch konnte etwas herauskommen.) Die Mahn⸗ briefe an die Firmen hatte er ſtets zurückgehalten, aber nicht verhindern können, daß doch zwei an Vogel und Müller& Co. abgegangen waren. Jeden Tag hatte er die Poſt deshalb einer Vorprüfung unter⸗ zogen. Und nun ſo ein dummer Zufall! Er fragte den Lehrling aus. Ja, von Müller& Co. war ein Bpief dabei geweſen, ob auch von Heinrich Vogel, konnte er nicht genau ſagen. Wo blieb Hagen nur ſo lange? Manchmal hatte ihn in letzter Zeit ſchon ſolch ein ſonderbar mißtrauiſcher Blick getroffen. War dieſer junge Menſch doch ſchlauer, als er ihm zugetraut hatte?— Er nahm ſich jedenfalls vor, alles dreiſt zu leugnen. Was konnte man ihm denn nach⸗ weiſen, wenn er nichts zugab. Es war doch eher an⸗ zunehmen, daß der Lehrling mit Querbach unter einer Decke ſteckte, als er, der Prokuriſt. Freilich ließ ſich nicht leugnen, daß er ſelbſt die Poſt immer eingeſteckt und auch in den letzten Tagen ſtets zuerſt in Empfang genommen hatte. Da war die Lücke in ſeiner Berechnung. Das konnte ihm zum Verhängnis werden. Immerhin, er konnte nachweiſen, daß er von Querbachs Unterſchlagungen keinen Nutzen gehabt hatte. Bitte ſehr, er bezog ein ausreichendes Gehalt, ſeine Verhältniſſe waren durchaus in Ordnung, über jeden Pfennig wurde Buch geführt. Weshalb hätte er alſo den Lumpen unterſtützen ſollen?! Wie die Minuten krochen,— träge, wie Winter⸗ fliegen, die nicht mehr fliegen können, nur noch zwi⸗ ſchen Leben und Sterben mühſelig über die Tiſch⸗ platte krabbeln! Wo blieb die ſchöne Sicherheit, wenn man ſo lange warten mußte?! Wollte dieſer Horſt ihn mürbe machen? Dieſer dumme Bengel, den er noch als Dreikäſehoch gekannt hatte, noch längſt nicht ſo groß, wie ſeine eigenen Jungens jetzt waren. Für ſeine Jungens, die beiden guten, dicken Möpſe, na⸗ türlich, nur für ſie hatte er das alles getan. Das fiel auch mit in die Waagſchale. Sie ſollten einmal Fabrikbeſitzer werden. Jeder Vater wünſcht doch, daß ſeine Kinder emporkommen, nicht wahr; das iſt doch nur recht und billig. Und ſeine arme, kleine Eve, das zarte Ding mit ihrem Hüftleiden. Heiraten würde die doch nicht können. Da ſollte ſie wenig⸗ ſtens ein ſorgenfreies Leben haben. Meine Herren Geſchworenen, bedenken Sie, was tut ein guter Va⸗ ter nicht für ſeine Kinder! Donnerwetter, wohin verirrten ſich ſeine Ge⸗ danken! Wars ihm doch eben geweſen, als ſtände er in der Anklagebank. So ein Blödſinn!— Das heißt, man konnte nicht wiſſen(Fortſetzung folgt) —— — D. Riesensender Mühlacker sowie die neuen Groſ-Stationen, die jetzt überall er- richtet werden, senden ungeheure Energien aus. In ihrer Nachbarschaft verbürgen nur Apparate, die den neugeschaffenen Bedin- gungen für einwandfreien Radio-Empfang an- gepaßßt sind, ungetrübte Freude an den Rund- funk-Darbietungen. Der neuerſundene Seleletionswähler,. den Telefunken für die volkstümlichen -Röhren- Apparate konstruiert hat, scheidet störende Einflüsse benachbarter Groß- Sender aus und sichert gleichzeitig höchste Trenn- schärfe im Fern-Empfang. TELEFUNKEN I. „Empfänger und Lautsprecher in Einem“. Die Ausrüstung mit den neuen Telefunken- Stäben ermöglichte eine erhebliche Verein- fachung und Verbilligung dieser neuartigen Radio- Einheit. Die vollendete Form trug ihr den Beinamen„der schöne Empfänger“ ein. TELEFUNKEN 1a, betriebsfertig ausgerüstet, RM 168. TELEFUNKEN 3, das-Röhren- Gerũt fur Anspruchsvolle, gibt größte Reichweite bei gleicher Trenn- schärfe. Das Gehäuse aus hochglänzendem Isoliermaterial ist besonders haltbar. TELEFUNKEN 33, einschl. 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B51 55240 Fretez, 5. er 1930 E— Fahrten ins Noroland Der Turnverein„ahn“ Neckarau hatte, ge⸗ malten Turnſpruch„Körper und Geiſt ſtählen“, inger und Freunde für den vergangenen Sonn⸗ n Vortrag eingeladen. Im Auftrag des Turn⸗ e Vor ſtandsmitglied Hörſt eine große Zu⸗ beg grüßen. Sein Willkomm galt insbeſondere des Abends. dem uns wohlbekannten Prof. Dürr, deſſen bedeutender Vortrag über aus 1000 ährige Vergangenheit ihm vor Jahresfriſt guten Ruf al Heimatforſcher in den breiteren ten der Bevölkerung geſichert hat. of. 5 hat in ſeinem neueſten Vortrag anhand von ild material einen lehrreichen und zugleich en Stoffe behandelt in einem rhetoriſch aus⸗ prägnanten, farben⸗ und bilderreichen Sprach⸗ „Fahrten ins Nordland“ nannte er ſein ta Was wollte er damit bezwecken? Fürs erſte: mund Herz öffnen für noröiſche Schönheit und Eigen⸗ un aber insbeſondere, wie jedem ſeiner Worte zu nen war, wollte er Liebe wecken, Liebe zum eigenen „Liebe zur heimatlichen Sche le. So führte er 11 15 in die Eisregionen Islands und Spitzen⸗ s mit ihren Vulkanen und Gletſchern. Er ließ uns, auch nur im Bilde, zenes bezaubernde Nordlicht n, das ſchönſte Naturwunder der Nordlande. Er führte hin nach den Florden und Gießbächen Norwegens, auf die Gletſcher, entlang an ſchmalen, wohl⸗ en und wohlbepflanzten Küſtenſtrichen. auf maultierbeſpannten Zweiräderwagen oder mit em Auto in Städte und Dörfer. Er ſprach vom Klima und von der Bodenbe ſchaffenheit Länder, ſtreifte kurz die Geſchichte ihrer Bewohner betonte deren ureigenſte Charakterzüge, die Gaſt⸗ Iſchaft, Hilfsbereitſchaft und Grundehrlichkeit heißen. Nor! mannen müßten ja keine Germanen ſein, wenn ſie icht mehr beſäßen, was von den Vätern ſie ererbt. ſie ſind Gott ſel Dank noch die blauäugigen, hoch und k gewachſenen Menſchen mit dem blonden Haar. Ob nicht vieles anders wäre, wenn wir noch dieſe jaften mit einer Selbſtverſtändlichkeit beſäßen, wie den Menſchen vom hohen Norden eigen ſind? Wir ten von ihren Sitten und Gebräuchen. Das ganze Leben zur See erſtand vor unſeren Augen. Mit viel Mühe und Llebe hat ſich der Redner ſeiner Aufgabe unterzogen, die er, wie wohl am beſten der reiche Beifall ihm bekundete, mit„ſehr gut“ gelöſt hat. ens der Vorſtandſchaft wurde ihm herzlicher Dank Der Vortrag wurde durch zwei Gedichte:„Der un“ und„Begrüßung des Meeres“ umrahmt. Die eilung des TV. Jahn und, was beſonders ver⸗ i, das Doppelquartett des„Sängerbund⸗Har⸗ erſchönerten den unterhaltenden Teil mit ihren len Heimatweſen. 1 e Barden⸗ n würzte mit ſeinen Pfälzer Sprüchen ihre Darbie⸗ Gegen die Mitternachtsſtunde ſchloß der Ver⸗ mlungsleiter Hörſt mit dem Dank an alle die Ver⸗ altung durch ein kräftiges„Gut Heil!“ M. Bei den Poſtſportlern Am Samstag abend hielt, wie alljährlich, ber Po ſt⸗ ſportverein ſeine Herbſtfeier ab, die, wie der Vorſtand in ſeiner Begrüßungsanſprache betonte, gleich⸗ zeitig eine Heerſchau über die Mitglieder, Freunde und Gönner des Vereins ſein ſollte. Mit dieſer Heerſchau konnte der Verein ſowohl als auch der Wirt zufrieden ſein, denn der Ballhausſaal war bis auf den letzten Platz beſ ſetzt und jeder Beſucher wurde durch die gediegene Vortragsfolge, die nur von Mitgliedern beſtritten wurde, bis zuletzt ge⸗ feſſelt. Jede Nummer war ein Treffer, was die Betfalls⸗ ben 805 Zuhörer bewies. Sänger, Muſiker, Schauſpieler gaben ihr letztes her Es iſt ſchwer zu ſagen, wem die e des größten Erfolges zugeſchrieben werden kann. Die Geſangsabtetlung des Vereins„Sängerkreis 84%, gab unter der Leitung ihres Dirigenten So nntag durch ihre Geſangsvorträge erneut den Beweis, daß ſie ruhig in die Schranken mit anderen Geſangvereinen treten kann. Sehr gut gefielen die unter Leitung des Sportlehrers Bargmann auftretende Leichtathletik⸗Abteilung und die Bauerntänze der rhythmiſchen Gymnaſtikabteilung unter Leitung von Frl. Daut. Mit Beifall überſchüttet wurde Tenor Mettler und zu Dreingaben veranlaßt. ch wirkten die künſtleriſchen Celloſolis des Mit⸗ Hauke. Die Schauſpielertruppe verſtand es, durch ein flottes Spiel die Anweſenden in Spannung und guter Laune zu erhalten. Hier konnte feſtgeſtellt werden, daß man ein guter Fußball⸗ und Schauſpieler ſein kann. Der Glückshafen, der u. a. ſchönen Sachen auch ein Fahrrad wies, brachte manche luſtige Ueberraſchung. Küche und boten das beſte. Kein Wunder, daß ſo ziemlich s bis zuletzt ſeßhaft blieb, wozu nicht zuletzt auch der anz beigetragen haben mag, dem Jung und Alt ſich mit zem Eifer hingab. Mbge die Veranſtaltung außer dem ſſenerſolg auch den Erfolg bringen, daß der Appell des tandes Gru mer an die Frauen und an die unter⸗ den Mitglieder nicht ungehört verhallt.„Wer den unterſtützt, erweiſt dem Vaterland den größten Dienſt“. Kreuz und guer durch Kärnten Auf Einladung der Sektion Mann heim des Deutſchen und Oeſterreichiſchen Alpen ver⸗ ens ſprach im Caſinoſaal E. Freiherr von Rotber 9 über das Thema„Kreuz und quer durch Kärn⸗ ten“. Dem Redner lag vor allen Dingen ſehr viel daran, nicht nur die Berge Kärntens und die, dort möglichen Bergfahrten zu ſchildern, ſondern auch einen Einblick in ie kulturelle, kulturgeſchichtliche und völkiſche Eigenart des Landes zu geben. Einleitend ſkizzierte er in großen, ab ſehr prägnanten Strichen die Geographie und die Geſchichte Kärntens. Dieſe Einführung trug weſentlich zum Verſtändnis des ganzen Vortrages bei, da gerade die Kulturgeſchichte ſehr eingehend gewürdigt wurde. Hervorragende Lichtbilder unterſtützten wirkungsvoll orte. Aus den humorvollen Worten über den Bade⸗ am idylliſchen Wörther See klang der Schmerz heraus über den Verluſt, der gerade durch den Groß— trieb bedingt wird. Nicht viel anders ſteht es mit der Kirche Heiligenblut, in deren Hintergrund h majeſtätiſch der Groß Glockner erhebt. Immer trifft man auf befeſtigte fromme Stätten, die zur ehr fremder Horden errichtet wurden. Herrliche goti⸗ Gralsburgen, Schlöſſer in reinem und ſchönſten ceſtil, römiſche Ausgrabungen und vieles andere den recht eindrucksvoll geſchildert, wie auch ge⸗ Einzelheiten jeweils geſchickt eingeflochten er reſſant war zu hören, daß die Glocknerſtraße, beim Glocknerhaus endet, ausgebaut, verlängert t einer Abzweigung nach dem Franz Joſef⸗ ſehen wird. Ein Maſſenbetrieb wird daun in gwelt einſetzen. Die 12000 Beſucher des Glockner⸗ im Jahre 1929 werden ſich vervpielfachen. Nach der Straße iſt Venedig von München aus über g und die Glocknerſtraße in einem Auto⸗ reiſetag zu erreichen! Zum Schluſſe vermittelte der Redner ein eindringliches 1 555 von dem größten Glet⸗ „der ſich in 10 Km. Länge und 1650 Meter Breite und der jährlich 10 Millionen Kubikmeter von n Beſtand verliert, nach etwa 250 Jahren alſo voll⸗ en verſchwunden ſein wird. V Hinein 3—— Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Die Nollage der Gartenbaubetriebe Veſchwerden über unlauteren Weitbewerb Am Dienstag abend hielt die Bezirksgruppe Mannheim des Landesverbandes badi⸗ ſcher G artenbaubetriebe in ihrem Vereins⸗ lokal„Roter Hahn“ die diesjährige Generalver⸗ ſammlung ab, in der eine Reihe aktueller, den Gartenbau betreffender Gegenwärtsfragen behandelt wurde. Aus dem Tätigkeitsbericht iſt hervor⸗ zuheben, daß die Gartenbaubetriebe infolge der wirtſchaftlichen Depreſſion und der Ueber⸗ ſchwemmung des Inlandmarktes mit ausländiſchem Gemüſe und Pflanzen außer. ſchwer um ihre Extſtenz zu kämpfen haben. Den hohen Steuern und ſozialen Laſten ſtehe verminderter Warenabſatz gegenüber. Befriedigend 55 0 ſich der Bericht über die bisherigen Ergebniſſe des Gärtneriſchen Verſuchs rings aus, der ſich trotz der Kürze der Zeit gut bewährt hat. Bei Beſprechung der ⸗prämiierung wurde das Entgegenkommen der Stadtverwaltung Mannheim dankend an⸗ erkannt und zugleich dem Wunſche Ausdruck ver⸗ liehen, daß die Stadtverwaltung auch im kommenden Jahre dieſe idealen Beſtrebungen unterſtütze. Die Finanzen des Vereins ſind ſolide und be⸗ finden ſich nach dem Ergebnis der Reviſoren in muſterhafter Ordnung. Die Neu wahl deis Vor⸗ ſtandes ergab die Wiederwahl ſämtlither turnus⸗ gemäß ausſcheidenden Herrn: Jakob Klein: Ob⸗ mann, Alex. Heilbrunn: ſtellvertretender Vor⸗ ſitzender, Heinrich Konſtantin: Kaſſier, Fritz Seidler: Schriftführer. Zu Beiſitzern wurden die Herrn Schwarz und Quaiſer gewählt. Landes⸗ verbandsvorſitzender Fritz Kocher dankte dem Vorſtand für ſeine uneigennützige und erſprießlühe Tätigkeit. Aus der Mitte der Verſammlung wurde Be⸗ ſchwerde geführt über unlautere Konkurrenz. Es wurde hervorgehoben, daß bei einem guten Ge⸗ ſchäftsgang der Gartenbaubetriebe von dieſen Kla⸗ Balkonſchmückung und Beſprechung von Anträgen zur gen Abſtand genommen würde. Aber die gegen⸗ wärtige große Notlage der Gärtnereien zwinge zu dieſem Schritt. Die Bezirksgruppe habe keinerlei Antipathie gegen die Schrebergärten, im Gegenteil, ſie wünſche jedem Blumen⸗ und Pflanzen⸗ freunde einen kleinen Garten zur Heranzucht von Blumen und Gemüſe für den eigenen Gebrauch. Wogegen ſich die Bezirksgruppe aber wehre, ſei die Tatſache, daß viele Schrebergärtenbeſitzer ſoviel Gemüſe und Blumen anbauen, daß ſie die Ware ent⸗ weder auf dem Markt oder unter der Hand ver⸗ kaufen, und damit dem Berufsgärtner ſchweren Schaden zufügen. Scharf gerügt wurde auch der Um⸗ ſtand, daß einige ſtädtiſche Gärtner in Privatgärten arbeiten und in ihren Schrebergärten Gemüſe⸗ und Pflanzenkulturen unter Glas unter⸗ halten und ihre Erzeugniſſe an die Privatkundſchaft zu einem ſo billigen Preiſe abſetzen, daß der Berufs⸗ gürtner nicht mehr mitmachen kann. Es wurde auch Bezug genommen auf die Ausführungen von Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Heimerich, wonach Doppel⸗ ver diener bei der Stadt albgebaut werden ollen“ Die Bezirksgruppe wünſcht keinen Abbau dieſer Gärtner, ſie verlangt aber, daß dieſe ſtädtiſchen Gärtner ihren Nebenberuf reſtlos einſtellen. Eine Eingabe an die Stadtverwaltung wird auf dieſe Mißſtände beſonders Bezug nehmen und auf Abhilfe dringen. 5 Die Verſammlung beſchloß hierauf die Grün- dung einer Junggärtnergruppe, die ſich aus jüngeren Gehilfen und Lehrlingen und den Söhnen der Mitglieder der Bezirksgruppe zu⸗ ſammenſetzt. Durch Anſchaffung einer Bibliothek, durch belehrende Vorträge und Erkurſtönen ſoll das Verſtändnis der jungen Gehilfen für den Gartenbau und für die Pflanzenwelt verſtärkt und vertieft wer⸗ den. Den Schluß der durch die lebhafte Ausſprache ſehr angeregt verlaufenen Verſammlung bildete die lung des Landesverbandes. 115 ch, Frauenpſyche und Berufswahl Ueber dieſes Thema referierte Hauptlehrerin Her⸗ bert⸗ Mannheim in einer ſehr gut beſuchten Verſamm⸗ lung der Gruppe der weiblichen Angeſtellten im Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten. Den ſehr intereſſanten Ausführungen der Rednerin, die mit ſehr ſtarkem Beifall aufgenommen wurden, entnehmen, wir folgendes: Wir erwerben unſere Kenntnis, pon dex Frauenſeele durch unſere Erfahrung und mehr auf dem Wege des Ge⸗ fühls. Die wiſſenſchaftliche Forſchung, die die weibliche Pſyche von der des Mannes gerade um des Konkurrenz⸗ kampfes der Geſchlechter willen abgrenzt, iſt noch nicht zu abſchließenden Ergebniſſen gelangt. den weiblichen Intellekt, über den Entwicklungsrhythmus, das Temperament, die Struktur der weiblichen Pſyche ſtammen vorläufig immer noch faſt nur pn Männern oder ſind überhaupt noch nicht gewagt worden. Zugegeben iſt aber von Frauen⸗ ebenſo wie von einſichtiger Männer⸗ ſeite, daß Andersartigkeit doch Gleichwertigkeit nicht aus⸗ ſchließt. Andersartige Einſtellung zum Beruf, Zögern bei der Berufswahl, Mangel an Beſtimmtheit in Bezug auf das Berufsziel erklärt die Rednerin, auf Dr. Char⸗ lotte Bühlers Forſchungen zurückgreifend, mit der Aus⸗ richtung des weiblichen Weſens auf die Probleme des Menſchlichen im Gegenſatz zur männlichen Einſtellung auf Materialbeherrſchung. Zur Ausübung weiblicher Berufe auf weibliche Art mit Einſetzung des ganzen Weſens ge⸗ hört Lebenserfahrung, eine Bedingung, die im jugend⸗ lichen Alter nicht erfüllt ſein kann. „Beruf“ deckt ſich nicht mit„Erwerbstätigkeit“: er muß tiefer verſtanden werden, als die Möglichkeit, am Leben (in Gemeinde, Volk, Staat, Menſchheit) durch eigene Lei⸗ ſtung, durch Erfüllung einer Aufgabe teilzuhaben. Von der tieferen Erfaſſung und Wertung des Berufes her er⸗ „geben ſich auch die Darſtellungen der Bexufsnot der weiblichen Jugend, die zum großen Teil den Ausführun⸗ gen der Vorſitzenden des Frauenberufsamts Dr. Käthe Goebel entnommen waren, Nicht nur die Enge des weib⸗ lichen Betätigungsfeldes, die trotz der nominellen Zulaſ⸗ ſung der Frau zu allen Berufen immer noch da iſt, müſſen wir beklagen, ſondern vor allem die geringen Auſſtiegs⸗ und Wirkungsmöglichkeiten. Selten, leider gar zu ſelten ſind leitende Poſten ſelbſt tüchtigſten Frauen zugäng⸗ lich, und doch wäre es gerade, z. B. für Induſtriearbeite⸗ rinnen, eine Notwendigkeit, einer weiblichen Aufſicht unterſtellt zu werden.“ Zu beklagen iſt auch die immer noch nicht überwundene Meinderbewertung der berufstätigen Frau in geſellſchaftlicher Beziehung. Gerade die Berufstätige bedürfte ſo ſehr eine Anlehnung an und Feſtſtellungen über Eingliederung in eine Familie, bedürfte als Ausgleich gegen ihr einſchichtiges Leben als„möbliertes Fräulein“ auch einmal der Teilnahme am warmen und lebendigen „Betrieb“ in einer mit Kindern geſegneten Häuslichkeit. Immerhin klingt es erfreulich, daß die ſo viel geſcholtene Jugend von heute aus ſo berufenem Munde auch ein Lob erhält: im Vergleich zu den jungen Mädchen von friher iſt jetzt enn ene der Wille bei den meiſten nor⸗ handen, ſich ihr Leben ſelber zu geſtalten. Fragen der Lebensgeſtaltung In einem ſtark beſuchten Ausſpracheabend ſprach im Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten, Orts⸗ gruppe Mannheim, über dieſes Thema Schriftſteller Dr. Lorenz Peterſen. Ueber die Frage nach dem „Wohin“, die immer den letzten Antrieb zu jeglichem Forſchen gegeben hätte, ging der Redner auf die eigent⸗ liche Frage der Lebensgeſtaltung ein. Um zu dem„Ely⸗ ſium“, dem Ziel der Menſchheit, zu gelangen, verſuche der Menſch mit aller Energie die Natur zu überwinden, aber ſie unterjoche ihn trotzdem in ſeeliſcher Beziehung. Es bliebe alſo nur der Glaube. In der heutigen Zeit ſei die Sehnſucht der Menſchen nach Glück, Genuß und Rauſch ganz beſonders ſtark ausgeprägt. Das zu erklären wäre ſchwierig. Ein Grund könnte wohl darin zu ſuchen ſein, daß dem deutſchen Volke viel Glauben verloren gegangen ſei und daß es damit verſuchen will, ſich über die furcht⸗ bare Miſere hinwegzutäuſchen. Eng zuſammen hängt die Frage der Lebensgeſtaltung mit dem Kulturſtreben des Volkes. Auf dem Gebiete der Wiſſenſchaft und Technik ſtelle die Gegenwart zweifellos eine noch nie dageweſene Blütezeit dar. Die Kunſt der heutigen Zeit aber wäre zum Surrogat geworden. In einer Zeit, in der Rationaliſierung, Mechaniſterung, Spe⸗ zialiſterung zur Verarmung des menſchlichen Lebens ge⸗ führt hätten, hätte die Kunſt nur einen Sinn, wenn ſie die Maſſe in die Totalität des Lebens einführen könne. Das wäre nicht möglich, da die Maſſe verarmt ſet und die Kunſt für ſie nur Luxus darſtelle. Niemals wäre in Deutſchland ſoviel mit dem Wort„Weltanſchauung“ ge⸗ fündigt worden, wie gerade in der jetzigen Zeit. Das wäre der größte Schaden auch gerade in der politiſchen Entwicklung, daß der eine dem andern krampfhaft ſeine Meinung aufnötigen wolle. Nach der Erkenntnis der Unzulänglichkeit aller Dinge ſollten die Menſchen lernen, ſich zu beſcheiden, dann würden Zuſtände geſchaffen werden können, von denen wir ſagen könnten:„Es lohnt ſich, unter den Menſchen zu leben, aber es iſt kein Paradies.“ Gewerkſchaft der Deutſchen Eiſenbahn⸗ fahrbeamten und Anwärter E. VB. Die Gewerkſchaft, die in ihren Reihen rund 30 000 Zug⸗ führer, Schaffner und Triehwagenperſonal und deren Au⸗ wärter organtiſiert hat, hat aus Anlaß ihres 10 jährigen Beſtehens in ihrem eigenen Erholungsheim„Schloß Neu⸗Golm“ bei Bad Saarvw i. Mark eine erweiterte Vorſtandsſitzung abgehalten. Am erſten Tage (11. November) wurde zunächſt Stellung genommen zu der von der Regierung beabſichtigten Gehaltskürzung für die Beamten und zu der dien ſtlichen In⸗ anſpruchnahme der Fahrbeamten. Aus den Referaten ergab ſich, daß die Eiſenbahnfahrbeamten durch die bei der Reichsbahn beſtehenden Dienſtdauervorſchriften viel⸗ fach Dienſtſchichten bis zu 16 Stunden zu leiſten haben. Die Folge dieſer außerordentlichen dienſtlichen Inanſpruchnahme macht ſich durch den erhöhten Krankenſtand und die Sterb⸗ lichkeitsziſſer bemerkbar. Die Eiſenbahnbeamten tragen, da die Eiſenbahn Reparationsobjekt ſet, denn die Bahn habe jährlich 660 Millionen Märk Reparationslaſten zu zahlen, durch dieſe Ueberſpannung des Dienſtes bereits einen er⸗ heblichen Anteil der Kriegslaſten und ſind dadurch ſchon der Sonderbeſteuerung unterworfen. Wenn jetzt der Gehaltsabzug auch bei den Eiſenbahnbeamten durchgeführt werde, daun würden logiſchexweiſe die Eiſenbahnbeamten im Gegenſatz zu den anderen Volksgenoſſen eine dop⸗ pelte Beſteuerung erfahren. Das Ar beitsloſen⸗ problem), das in nughme der Fahrbeamten verknüpft ſei. einem anderen Referat behandelt wurde, iſt mit der Belaſtung des Eiſenbahnfahrbeamten in, Zuſammenhang zu bringen. Die Arbeitsloſenzähl würde ſich verringern, wenn die erheblichen Dienſtſchichten auf ein erträgliches Maß herabgemindert und die Zahl der Eiſen⸗ bhahnfahrbeamten erhöht würde. Die Ausführungen des Referenten und der Bezirksdelegierten über die dienſtlichen Verhältniſſe brachten geradezu erſchreckende Zuſtände über die Belaſtung dieſer Perſonale zum Ausdruck. Es wurde wiederholt betont, daß neben den anderen Uebeln für das Perſonal auch eine Gefährdung der Be⸗ trliebsſicherheit der Reichsbahn und der Rei⸗ ſenden durch dieſe außerordentliche Arbeitsinanſpruch⸗ Es wurde dann am Sthluß der Tagung eine entſprechende Entſchließung angenommen, in der verlangt wurde, daß die Gewerkſchaft bei der Reichsbahn⸗ Hauptverwaltung, im Benehmen mit ihrer Spitzenorganiſation, einen Vorſtoß auf Reviſion der Dienſtdauervorſchriften unternehmen ſolle. Bei der Beſprechung der organiſatoriſchen Verhältniſſe wurde beſonders hervorgehoben, daß einmal die Mitglieder⸗ bewegung eine deutliche Auſwärtsentwicklung zeige und daß andererſeits auch die finanzielle Stärkung der Gewerkſchaft gute Fortſchritte gemacht habe. Das Vermögen der Ge⸗ werkſchaft beſteht in einem erſtklaſſigen Erholungsheim mit einer großen Landwirtſchaft(etwa 900 Morgen) und größe⸗ rem 2 hermögen. Nachdem am zweiten Sitzungstage die Sitzung ihre Er⸗ ledigung gefunden hatte, die mit einer Vertrauenskund⸗ gebüng für den Vorſtand ſchloß, wurde bei dem Mittags⸗ mahl, des- 10 jährigen Beſtehenz der Gewerkſchaft gedacht. Generalverſamm⸗ 28.380: Hamburg: 141. Jahrgang/ Nr. 500 Reichsbund jüdiſcher Frontſoldaten Der am 23. November zu Karlsruhe verſammelte Landesverband Baden⸗Pfalz des Reichs⸗ bundes jüdiſcher Frontſoldaten hat anläßlich ſeiner Tagung folgende Entſchließung gefaßt: „Wir jüdiſche Frontſoldaten empfinden mit tiefem Schmerz die ſchwere Not, die auf dem deutſchen Volke und auch auf deſſen jüdiſchem Teile laſtet. Wir weiſen aber mit Empörung zurück, daß von beſtimmten Krei⸗ ſen immer wieder unternommen wird, dieſe unglück⸗ liche Entwicklung oͤen Juden zur Laſt zu legen und dieſe unwahrhafte Beſchuldigung durch niedrige Be⸗ ſchimpfungen fortgeſetzt zu verbreiten. Wir jüdiſche Frontſoldaten ſind uns bewußt, unſere Pflicht für Volk und Vaterland im Kriege in vollem Umfang und willigen Herzens erfüllt zu haben. Wir werden uns an der tätigen Mitarbeit am Wiederauf⸗ bau unſeres deutſchen Vaterlandes durch dieſe Ver⸗ hetzung weiter Kreiſe nicht beirren laſſen. Wir er⸗ warten von unſeren Frontkameraden von einſt, daß auch ſie ein Treiben von ſich weiſen das dem Vaterland in dieſer ſchweren Not nicht dienen konn.“ Altkatholiſche Gemeinde Am letzten Sonntag nachmittag fand in dem dichtbeſetz⸗ ten großen Saale der Harmonie ein Familienabend der altkatholiſchen. Gemeinde ſtatt. Nach einem gemeinſamen Liede begann Vera Schäfer die Reihe der muſikoliſchen Darbietungen mit den„Varialions ſerieuſes“ von Mendelsſohn und zeigte ſich dabei als vielverſpre⸗ chende junge Pianiſtin. Stadtpfarrer Dr. Stein wachs begrüßte in warmen Worten Gäſte und Gemeindeglieder. Es folgten dann wertvolle Darbietungen von Toni Auerbach(Cello), Käthe Back(Violine) und Emmy Baſtian(Klavier), die den Beſuchern der Schloßkirche durch ihr öfteres Spiel in den Gottesdienſten längſt ver⸗ traut und lieb geworden ſind. Beſonders erwähnt ſeien die fein zuſammengeſtimmte Sonate, 2. Satz, von E. Grieg (Cello und Klavier) und das Rondino über ein Thema von Beethoven von F. Kreisler, bei dem der klare und dabei kraft⸗ und lebensvolle Ton der Violine ſeine wirk⸗ ſame Ergänzung durch das Klavier fand. Dazwiſchen ſcho⸗ hen ſich die Chöre des altkatholiſchen Kirche achore unter der bewährten Leitung von Hauptlehrer Oskar Schla⸗ geter, unter anderem das machtvoll klingende advent⸗ liche„Hoch tut euch auf“ von Ch. W. v. Gluck.„Ein deut⸗ ſches Weihnachtsſpiel nach alter Art“ von Konrad Dürre wurde von Mitgliedern des Jugendbundes in ern⸗ ſter Hingabe an das ewig neu bleibende Geheimnis der heiligen Nacht geſpielt. Die Begleitung hatten Käthe Back und Emmy Baſtian in zarter Einfühlung in das ganze Werk übernommen. Mit herzlichen Dankesworten wurde die wohlgelungene Feier beſchloſſen. e Tefl Al Euokg Samstag, 6. Dezember W e D 1 6:. 8 0 Uhr: Winterfeier(Unterhaltung mit Tanz), Nicht⸗ 1280 der Harmonie⸗Geſellſchüft können Eintritts karten durch Hormonie⸗ Mitglieder oder durch Ver⸗ mittlung des Sekretariats beziehen. Verein für Naſenſpiele E. V. Mannheim: 5 Abends halb 9 Uhr, Kaſino, R 1. 1: Internationaler Kampfabend im Boxen. Verband reiſender Kauflente Deutſchlauds: 5 Jahres⸗Verſammlung abends 8% Uhr im Fliegerzimmer des Palaſthotels„ Hof. Verein Mannheimer Briefmarkenſammler E. 0 jähriges Stiftungsfeſt, von 764—7 Uhr a im Wartburg ⸗Hoſpiz, F 4.—9, Ausſtellung von Ar⸗ beiten jugendlicher Sammler. Eintritt frei. Gäſte ſind herzlich eingeladen. Sonntag, 7. Dezember „Harmonie Geſellſchaft, D 2. 6: 16 Uhr: Weihnachtsfeier für die Kleinen. Näheres ſiehe Rundſchreiben. Dienstag, 9. Dezember Hanßs⸗Thoma⸗ ee n von 1874, Schule, D 7, 22: Dienstags und Freitags 19.30 21.00 Uhr: Anfänger⸗ u. Fortbildungskurſe für Einheitskurzſchrift. Philharmoniſcher Verein: Im Muſenſaal des Roſengartens, abends 728 Uhr: IV. Konzert. Das Orcheſter des Mannheimer National⸗ theaters. Leitung: Igor Strawinſky. Donnerstag, 11. Dezember Bad. ⸗Pfälziſcher Luftfahrtverein, Mannheim: Treffpunkt ſeden Donnerstag abend im Palaſthotel „Mannheimer Hof“, Klublokal in den Kellerräumen, neben der Weihenſtephanſtube.— Motorflugſchule jeden Abend ab 6 Uhr auf dem Flugplatz. — Nachdruck verboten.— —— Aus Rund funk⸗Programmen Samstag, 6. Dezember .90: Fran kfur t 5 Militärkonzert. 14.30: Frankfurt, Stuttgart: Jugendſtunde; München: Bunte Unterhaltung. 15.15: Frankfurt, München: Sportreportage. 15.30: Stuttgart: 8 16.00: Frankfur 1 7 St uüttgart: Konzert. 16.30: Frankfurt, Stuttgart: Uebertragung einer Opernprobe; M ünchen: Konzert. 17.15: Frankfurt Stuttgart: Tanzmuſik, 17.55: München: Jugendſtunde. 18.05: Frankfurt, Stuttgart: Vorträge. 18.35: Breslau: Konzert; Frankfurt, gart: Stunde der Arbeit. 18.50: Berlin: Lieder; München: Konzert. 19.00: Hamburg: Trink⸗ und Studentenlieder; Lon⸗ don 2: Tanzmuſik. 19.30: Breslau, Bud apeſt, Konzert; Frankfurt, Stammtiſch der Theaterleute; trag; Toulouſe: Tan zmuſik. 19.45: Berlin: Italieniſche Wieder Lon⸗ Stutt⸗ Mailand, Turin: Stuttgart: Am München: Vor⸗ don 3: Altitolieuiſche Lieder; Wien: Wiener Lieder. 20.00: Hamburg: Bunte Stunde; Kön i g 8 w ſt., Köln; Luſtiger Abend; München, Bukareſt, Zürich: unser; Stockholm: Militärmuſit. 20.15: Frankfurt, Stuttgart: Konzert; Tſche⸗ chi ſche Sender: Operettenarien; Wien: Drama„Der Flüchtling“. 21.15: Breslau: Kabarett; München: einem Saxophon. 21.30: Frankfurt, Stuttgart: Mann mit der Hacke“. 22.15: Frankfurt, St uttgort: Nachrichten; Köln: Tanzneuheiten; Kattowitz, Warſchau: Vio⸗ linkonzert; Wien: Konzer“. 22.40: Bre s la u: Tonzmuſik; Frankfurt, Stutt⸗ gart: Tanzmi Liederſpiel; London 1, Daven⸗ try: Tanzmuſik. Geſpräche mit Hörſpiel„Der 24.00: K n: Meiſter des Jazz. Freitag, 5. Dezember 1980 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 566 — 9 1 In dieſem Jahre haben wir uns für unſere jugendlichen Freunde eine beſonders ſchöne Aufgabe ausgedacht, deren Löſung wir mit vielen guten, lehrreichen und unterhaltſamen Büchern nach freier Wahl und mit einer großen Sahl reizender Spiele belohnen wollen. Nach den untenſtehenden Angaben ſollen die Anfänge von bekannten Liedern und Gedichten, vielgebrauchte„Heflügelte Worte“ uſw. geſucht und in der angegebenen Reihenfolge untereinander geſtellt werden. Die Anfangsbuchſtaben ergeben dann von oben nach unten geleſen den Feſttagswunſch„Frohe Weihnachten“. Die Sache iſt ganz leicht. Auf jede Frage iſt eine Antwort zu finden. Was Ihr in der Schule„noch nicht gehabt“ habt, das findet Ihr ſicher beim Nachſchlagen des betreffenden Buches, das in Eurem eigenen Bücherregal oder in Vaters Bibliothek ſteht, oft ſind ſogar mehrere Löſungen möglich, dann wählt Ihr einfach die, die Euch am paſſendſten erſcheint. Und nun ratet: 1. Erſtes Jitat aus dem Lied von der Gloche 9. Kusſpruch aus dem Märchen„Die 7 Schwaben“ H 2. Kusſpruch aus„Wilhelm Tel“... 10. Gedichtanfang von Platen N F R 3. Anfang eines Weihnachts liedes 0 11. Kus einem Reitergeſang von W. v. Hauff. A H E 1 4. Ausſpruch Cuthers 12. Schlußworte eines Schillerſchen Dramas C 5. Anfang einer Ballade von Goeihhe 18. Zweites Zitat aus dem Cied von der Glocke II 14. Aus einem Gedicht von J. G. Herder.. 15. Anfang eines Weihnachts liedes E E 6. Anfang eines Wanderliedes von Eichendorff W 7. Anfang eines deutſchen Freiheitsliedes, 8. Gedicht anfang von F. v. Freiligraeh 16. Markwort aus der„Jungfrau von Orleans, N Alter: Jahre Wohnung: Ausfüllen, ausſchneiden und einſenden! Löſung von: Als Sonderpreis 1 Gutschein im Werte von Rim 16.— Ferner 19 Gulſcheiur zu je nm.... um 14.— 1 Ferner 30 Auiſcheine zu je m.... m 130. 30 Gutſckeine zu iv Nm 4. Nm.— 0 200 Troſtpreiſe in Form eines orig. Geſellſchaftsſpieles NI 200.— Dieſe Gutſcheine werden in Mannheimer Buchhandlungen gegen Bücher nach Wahl in Zahlung genommen. 79 Die Löſungen müſſen bis ſpätestens Montag, den 15. Dezember, abends 6 Uhr, im Verlagsgebäude der NM abgegeben oder in den Briefkaſten geworfen werden. Der Briefumſchlag iſt deutlich mit der Aufſchrift„W̃ eihnachtspreis aufgabe“ zu bezeichnen. Die Preisträger werden am Samstag, den 20. Dezember in der Abendausgabe bekanntgegeben. Die Gutſcheine werden den Gewinnern noch vor Weihnachten zugeſtellt. Deshalb iſt genaue Angabe von Namen und Adreſſe auf der Einſendung notwendig. ,, 2 5 9 22 1 5 5 2 8 85 2 8 2 9 5 8 95 5 85 5 2 65 2 8 1 TSC HAI der Neuen Mannheimer Zeitung 1 J Abend-Ausgabe Nr. 566 Süd-, mittel- und oſtdeutſche Zement 36 Genehmigter J. G. Vertrag Portland⸗Zementwerke Heidelberg und Schleſiſche Zementindustrie A. G. ) Mainz, 5. Dez.(Eig. Dr.) In der heute hier abgehal⸗ tenen ab. GV. der Portland⸗Zementwerke Hei⸗ delberg⸗ Mannheim ⸗S tuttgart AG. waren 35 Aktionäre mit 21.04 Mill.„ Stammkapital ſowie 4000 4 Vorzugsaktien vertreten. Geheimrat Dr. Friedrich S chott gab eine ie e Darlegung über den Zweck des J. G. Vertrages. Dieſer ſei das Ergebnis von monate⸗ langen Verhandlungen. Der Nutzen des Vertrages werde ſich erſt in Zukunft erweiſen und hänge im weſentlichen von der Entwicklung der Branche ab. Es beſtehe die Gefahr, daß die Syndikate zur Auflöſung gelangen. Für die jetzige 2 zans action war noch maßgebend, daß im ſüddeut⸗ ſchen Verband der Abſatz ſtark zu rückgegan⸗ gen iſt und nur eine„Ausnutzung von unter 50 v. H. des Kontingents zuläßt. Dies ſei gleichzeitig ein wichtiger Grund zur Auflöſung des Syndikats. Die Verwaltung hoffe immer noch, daß die Vernunft ſiege und die Verbände weiter beſtehen bleiben. Aber auch dann wirke ſich der J. G. Vertrag in dieſer Richtung günſtig aus. Gleichzeitig mit dem J. G. Vertrag erfolgt ein Aktienaus⸗ tauſch beider Geſellſchaften von je 7,5 Mill. /, wobei das gleiche Dividendenergebnis garantiert wird. In der Diskuſſion wünſchte Bankier Dr. Fulda, Mainz die volle inhaltliche Bekanntgabe des Vertrags, was von der Verwaltung als nichtoppor⸗ tun angeſehen wurde. Die Geſellſchaft könnte evtl. Scha⸗ den durch die Konkurrenz erleiden. Weitere Schwierigkei⸗ ten ſah Dr. Fulda in dem gegenſeitigen Aktienaus⸗ un ſſch, deſſen Vorteile lediglich der Verwaltung zufielen, 10 17 die Tantieme von 350 000 4 noch weiter erhöht werde Ueber die Situation bei Heidelberg erklärte der Agt.⸗Vorſitzende, daß der Umſatz 1930 geringer war. Im erſten i war er befriedigend, während im letzten Halbjahr ſowohl Abſatz wie Preiſe ſtark zurückgin⸗ 1 Trotzdem könne man über das Betriebsergebnis und ävidende für 1930 etwas Beſtimmtes noch ni ch t gen Bekanntlich erwartet man eine Dividendenklür⸗ zung von 10 auf 8 v. H. Der erwähnte J. G. Vertrag wurde gegen 58 Stim⸗ men des Dr. Fulda genehmigt, der Proteſt zu Pro⸗ tokoll gab. Neu in den AR. wurden gewählt Dr. Ludwi 0 Katzenellenbogen(ſtwerkekonzern), Dr. Sobern⸗ heimer(Commerz⸗ und Privatbank), Penzlin und Frau Jarifſlowfky. Liquidation der Frankfurter Gas AG. (Eig. Dr.) In 91 der Frankfurter Gas⸗ geſellſchaft mit den ſtädttiſchen Werken iſt die Liquidation ber„Gasgeſellſchaft notwendig geworden. s Aufgehen der Frankfurter Gasgeſellſchaft in die Moin⸗Gaswerke AG. wurde damit begründet, daß ſich ſeit 1929 ein ſtändiger Rückgang im Gaskonſum bemerkbar macht, der, wie eine Zwiſchenbilanz zeigt, bedeutend hoch geworden iſt. Weſent⸗ liche Gründe dafür ſind das Fockſchreiten der Eitybildung in Frankfurt a.., wodurch große Straßenzüge in Ge⸗ ſchäftsviertel umgewandelt werden, ſowie die enge Begren⸗ zung des Konzeſſionsgebietes der Geſellſchaft. Ein Aktionär erhob Einſpruch gegen die Diquidatlion unter Anführung der bekannten Einzel⸗ heiten über die Frankfurter Gasgeſellſchaft(Hungen, Paſſagegeſellſchaft und V. J. G. Vereinigte Inſtallations⸗ Geſchäfte). Die Verwaltung glaubte, auf die Einzelheiten nicht eingehen zu müſſen und wies nur noch einmal dar⸗ auf hin, daß die Idee der Neugründung mit dieſen An⸗ gelegenheiten nichts zu tun hat. Der Antrag auf Liquidation der Geſellſchaft wurde gegen 5 Stimmen der Oppoſition genehmigt. Die Oppoſition gab Proteſt zu Protokoll. Auch der Liquſidationsvertrag wurde genehmigt gegen die Stimmen d Oppoſition. Zu Liquidatoren wurden Direktor Dr. Winkler und Stadtrat Aſch beſtellt. Der Antrag der Oppoſtition, einen Vertreter der kleinen Aktionäre zu wäh⸗ len, wurde abgelehnt. Auf Anfrage wurde noch mitgeteilt, daß die Stadt Frankfurt als Großaktionär das Angebot an die Kleinakttonäre in Höhe von 120 v. H aufrecht erhält. Vertreten waren 9 Aktionäre mit 24,907 Mill./ Aktien. kapital. HV. der Amperwerke Elektrizitäts⸗A. 3* München. Dr.) In der HV. wurden die Regularien für 2930 erledigt und die Dividende wie i. V. auf 7 v. H. feſtgeſetzt. Im laufenden Jahre habe ſich der Stromabſatz in der Höhe des Vorjahres gehalten. In der HV. der Toch⸗ tergeſellſchaft, der Neuen Amperkraftwerke., München, erteilten die Aktionäre dem Abſchluß für 1929⸗80 einſtimmig die Zuſti ung und genehmigten die Aus⸗ ſchüttung einer Dividende von ebenfalls wieder 7 v. H. Große Kaſſeler Straßenbahn.(Eig. Dr.) Die groß Kaſſeler Straßenbahn weiſt im Berichtsjahr eine um 28 v. H. verminderte Betriebseinnahme auf. Trotzdem hofft man, die 5 e Dividende von 4 y. H. auf die Stamm⸗ aktien und 7 H. auf die Vorzugsaktien beibehalten zu können. „Die Maffei⸗ Oppoſition abgewieſen. Anfechtungsklage der Maffei⸗Erben gegen die Beſchlüſſe der GV. der Henſchel u. Sohn AGG. Kaſſel iſt vom Lanöd⸗ gericht Kaſſel durch Urteil vom 5. Dezember 1930 koſten⸗ pflichtig abgewieſen. * Heinr. Aug. Schulte Eiſen AG. in 2 v. H. Dividendenkürzung. In der AR mit einem AK. von 12 Mill./ arbeite geſellſchaft der Vereinigte AGG. Düßheldorf, wurde der Abſchluß für das mit dem 80. September 1930 abgelaufene Gef jahr vorgelegt. Nach Informationen des DoD. wurde beſchloſſen, der auf den 18. Dezember einberufenen o. HV. die Verteilung von 6 auf 4 v. H. ermäßigte Dividende vorzuſchlagen. * Baſt AG., Nürnberg— Wieder 12 v. H. Dividende. Der o. HV. am 14. Jan, wird für das am 30. Sept. ab⸗ „ esch t gh 192930 wieder 12 v. H. Dividende * 2,2 Mill. 1 StA, vorgeſchlagen. „ Internationales Zellſtoff⸗uebereinkommen— Beitritt Oeſterreichs. Wie von beteiligter Seite verlautet, hat ſich dem in Stockholm am 22. Oktober 1990 von den Ländern Finnland, Norwegen, Schweden, Memelland, Tſchechoflowa⸗ kei und Deutſchland ratifizierten Uebereinkommen über eine 15proz. Produktionseinſch e in Sulfit⸗Zelluloſe in einer am 4. Dezember ds. Is. Berlin abgehaltenen internationalen Konferenz auch 8 eſter reich an⸗ geſchloſſen, nachdem die überwiegende Mehrzahl der öſterreichiſchen Zellſtoffabriken ihren Beitritt erklärt haben. (Eig. Dr.) Die Dortmund Sitzung dieſer Handels ⸗ Stohlwerke Ehape, A. G. für Einheitspreiſe, Köln Der Geſchäftsbericht per 31. Juli 1930 der Geſellſchaft, welches das Einheitspreisgeſchäft der Leonhard Tietz A G. in Köln durchführt, weiſt einen Gewinn an Ware in Höhe von 14 039 952(9 286 931) /, ſowie an Ein⸗ nahmen aus Vermietungen 347 467(226 030)/ aus, wo⸗ gegen Unkoſten 10 829 582(7 201 645), Steuern und ſoziale Abgaben 1871 454(804 156), ſowie Abſchreibun⸗ gen auf Immobilien und Inventar 187 733(910 603) erforderten. Es verbleibt demnach ein Reingewinn von 798 290(532 098) /, aus dem wieder 8 v. H. Dividende verteilt, 300 000(149 753)/ der Reſerve zugeführt und 40 636(22 346)/ auf neue Rechnung vorgetragen werden. Die Betriebe haben nach dem Verwaltungsbericht trotz weiterer Verſchlechterung der deutſchen Wirtſchaftslage eine planmäßige Entwicklung genommen. Die einſchnei⸗ dende Erhöhung der ſteuerlichen und ſoztalen Laſten, ins⸗ beſondere die Einführung der Sonderumſatzſteuer für große Detailgeſchäfte, erſchweren die Durchhaltung des Prinzips ſtändiger Verbeſſerung in der Warenleiſtung bei gleichbleibenden Preiſen erheblich. In der Bilanz erſchei⸗ nen neben dem unv. Aktienkapital von 6 Mill. 4 Reſerve⸗ fonds mit 400 000(250 247) /, Hypotheken und Grund⸗ ſchulden mit 5 772 861(3 726861)/ Waren⸗, Bank⸗ und ſonſtige Schulden mit 11 544 675(9 032 111) l, Aktiven Grundſtücke mit 2999 648(2 640 022) /, Gebäude mit 3 878 889(3 038 078), Aufwendungen für gemietete Gebäude mit 4915 158(4 251 128) /, Inventar und Ma⸗ ſchinen mit 4 258 580(3 446017)/ ſowie u. a. Waren⸗ beſtände: 6 850 261(5 177935) /, Baudarlehen und Miet⸗ vorſchüſſe: 800 839(383 331)„ und Außenſtände mit 178 049(163 670) /. unter den „Vorläufig keine 1 5 Abgabepreiſe für Eoſin⸗Roggen und Kartoffelflocken. Zu den in der Preſſe und an der Berliner Börſe auf ſgetauchten Gerüchten Über eine bevorſtehende Erhöhung 5 Abgabepreiſe für die Eoſinroggen und Kartoffelflock⸗ n wird vom Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft dem WTeB.⸗Handels⸗ dienſt mitgeteilt, daß die bisherigen Abgabepreiſe zunächſt unverändert bleiben. Anſichere Vörſen Kleines Auslandsangebot und innerpolitiſche Unſicherheit hemmen/ Geringſte Umſätze Nach verſchiedenen kleinen Schwankungen Schluß etwa auf Anfangsniveau behauptet Maunheim uneinheitlich Die Börſe war anfangs leicht abge ſchwächt, wohl haupt⸗ lächlich auf innerpolftiſche Befürchtungen, im Verlauf aber wieder erholt. Bei Farben ergab ſich bei einer Notiz von 183 gegen geſtern eine prozentige Abſchwächung. Nied ri⸗ ger waren ferner Linoleum, Waldhef und Weſteregeln. Gut gehalten Südzucker mit 136 v. H. Bankaktien waren wenig verändert, ebenſo Verſicherungs werte. Am Renten⸗ markt lagen Goldpfandbriefe und Liquidationspfandbriefe der Rhein. Hyp. Bk. weiter ſeſt, letztere wurden mit 8674 gehandelt. 1 Frankfurt geſchäftslos An der heutigen Börſe hielt die Unſicher heit im Hinblick auf die politiſche Lage an. Das Geſchäft bewegte ſich in den engſten Grenzen. Anregungen und Aufträge lagen nicht vor. Die Spekulation zeigte daher auch keine Neigung, Neu⸗Engagements einzugehen, vielmehr nahm ſie eher weitere kleinere Abgaben vor, ſo daß gegenüber der geſtrigen Abendbörſe überwiegend neue Einbußen zu verzeichnen waren. Da jedoch das An⸗ gebot nicht dringend wär, hielten ſich die Verluſte in engen Grenzen. Der Sturz des Kabinetts Tardieu wurde kaum beachtet. Am Elektromarkt eröffneten von inter⸗ nationalen Aktien Chade mit minus 4/ ſtärker gedrückt. Am Rentenmarkt war die Umſatztätigkeit gering, Schutzgebiete gut gehalten. Im Verlaufe nahm die Kuliſſe einige kleine Deckungen vor, ſo daß ſich die anfangs ſtärker gedrückten Papiere um Bruchteile eines Prozentes gewinnen konnten. Das Geſchäft war infolge der anhaltenden Orderloſigkeit ſehr ſtill. Am Geld markt war Tagesgeld mit 4,5 v. H. unverändert. Berlin nicht einheitlich Die abwartende Haltung des Vormittagsverkehrs mußte zu Beginn der heutigen Börſe einer allgemeinen Abſchwächung Platz machen. Ziemlich überraſchend war nämlich an einigen Märkten etwas Auslands angebot feſtzuſtellen, dem ſich die Spekulation auf Grund der vorliegenden eher ungünſtigen Momente an⸗ ſchloß. So beſtanden Befürchtungen hinſichtlich der inneren Politik und der Folgen der franzöſiſchen Kriſe. Kali⸗ werte lagen beſonders im Angebot und verloren bis zu 57% v. H. Aber auch ſonſt waren Abſchwächungen bis zu 3 v. H. keine Seltenheit und bei Papieren wie Hamburg Süd, Reichsbank, Rhein. Braunkohlen, Deſſ. Gas und Julius Berger gingen die Verluſte noch darüber hinaus bis zu 5 v. H. Eine Ausnahme machten Svenska, die um 5 anziehen konnten. Im allgemeinen waren die Umſätze aber ſehr gering und die herrſchende Geſchäftsloſigkeit trug ſicher⸗ lich nicht unweſentlich zu der ſchwächeren Börſenſtimmung bei. Anleihen lagen ziemlich behauptet. Pfandbriefe vernachläſſigt, Reichsſchuldbuchforderungen, beſonders in ſpäteren Fälligkeiten bis ½ v. H. ſchwächer. An dieſem Markte ſpiegeln ſich immer am deutlichſten und am ſchnell⸗ ſten die Anſichten der Börſe hinſichtlich der innerpolitiſchen Situation. Der Geldmarkt wies heute keine Ver⸗ änderungen auf. Auch nach den erſten Kurſen war das Geſchäft ſehr ruhig, die Tendenz aber nicht ganz einheitlich. Die anfangs ſtärker gedrückten Werte lagen um Bruchteile eines Prozentes erholt. Der Kaſſamarkt neigte wieder zur Schwäche, ohne daß weſentliches Angebot vorgelegen hätte. Bis zum Schluß der Börſe war die Umſatztätigkeit äußerſt gering und unter kleinen Schwankungen blieb das niveau etwa behauptet. Nur einige Spezialwerte wie Hamburg Süd und Rhein. Braunlkohlen woren weiter abgeſchwächt, während ſich Swenſka um weitere 2. beſſern konnten. Auch Thüringer Gas und Zell Waldhof ſchloſſen 2 v. 755 über Anfang. Deviſen gegen Reichsmark unverändert, der Dollar 9.1930. London und Schweiz ſind etwas feſter,.8860 nach.8556 bzw. 19,374 nach 19,37%, Paris 893786, Holland. 40,24, alles Newhorker Uſance, Spanien ſchwächer, gegen London 4“ nach 54,30. Swapſätze Dollar gegen Reichsmor k unverändert, auf einen Monat 75 Stel⸗ len und auf drei Monate 192% Stellen. Anfangs Abgeſchwächtes Brotgetreide- Weiter weichende Metallpreiſe Berliner Produktenbörſe v. 5. Dez.(Eig. Dr.) Nach ſtetigem Vormittagsverkehr nahm die Produkten⸗ börſe einen ſchwächeren Verlauf. Die Auslands⸗ meldungen vermochten keinerlei Anregung zu bieten, und da der Mehlabſatz wieder zu wünſchen übrig läßt, zeigte ſich nur vorſichtige Nachfrage. Die Gebote lauteten im Promptgeſchäft etwa—2/ niedriger als geſtern. Die Beibehaltung des unveränderten Abgabepreiſes für Eoſin⸗ roggen wirkte enttäuſchend. Infolgedeſſen zeigte ſich trotz des mäßigen Inlandsangebots am Liefe- rungsmarkte Realiſationsneigung, ſodaß beide Brotgetreidearten bis 1/ unter geſtrigem Schluß⸗ niveau eröffneten. Nach Feſtſetzung der Anfangsnotierun⸗ gen wurden dieſe Preiſe Brief genannt. Weizen⸗ und Roggen mehle hatten ſchleppendes Geſchäft bet wenig veränderten Preiſen. Hafer lag bei etwas ver⸗ ringertem Angebot gut ſtetig. Gerſte in guten Quali⸗ täten blieb gefragt und im Preiſe behauptet. Amtlich notiert wurden: Weizen 249—250, ſchwächer; Dez. 261,50; März 274; Mai 284 u. Br.; Noggen 154—155, matter; Dez. 174,50— 1743 März 185,754 ai 191 bis 90,50; Gerſte 204— 224, ruhiger; D 190—185, ruhiger; Hafer 140—146, ruhiger; 157—½; März 169 bis 68 Br.; Mai 178; Wei e 5, 25—7, ruhig; Reg⸗ genmehl 24—27, matter; Weizenkleie 10,25— 10,60, feſt; Roggenkleie 9— 9,50, ruhig; Viltorigerbſen 24—31; Kleine Speiſeerbſen 23—25; Futtererbſen 19—21; Peluſchken 20 bis 21; Ackerbohnen 17—18; Wicken 18—21; Rapskuchen 8,709, 70; Leinkuchen 15—15,0; Tröckenſchnitzel 5,505.90; Solaextraelfonsſchrot 13,7014, 10 allg. Tendenz ſchwächer. * Berliner Börſen⸗Roggenpreis. Der durchſchnittliche Berliner Börſen⸗Roggenpreis für 1000 Kg. betrug in der Woche vom 17. 11. bis 22. 11. 1930 ab märkiſcher Station 162 * Liverpooler Getreidekurſe vom 5. Dez.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz feſt; Dez. .10%); März(65,15 54); Mai.3%(.36); Mehl unn.— Mitte: feſt; Dez.—; März 5,175; Mai 5,376 Mehl unverändert, 5 5 * Rotterdamer Getreidekurſe vom 5. Dez.(Eig. Dr.) Anfang, Weizen lin Hfl. p. 100 Kg.) Jan. 545, März 5,72; Mai 5,90; Juli 6,15.— Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Jan. 100,50; März 103,25; Mai 105; Juli 106,25. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 5. Dez.(Eig. Dr.) Jan.(31) 6,60 B 6,50 G; März(31) 8,70 B 6,65 G: Mai(31) 6,85 B 6,75 G; Aug.(31) 7,15 B 7,10 G; Okt.(31) 7,80 B 7,25 G; Dez.(30) 6,55 B 6,45 G; Tendenz ſtetig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 28; Dez. 25¼; Tendenz ſtetig. * Nürnberger Hopfenbericht vom 4. Dez. Keine Zufuhr, 100 Ballen Umſatz. tauer Hopfen 60—95, Spalter 60—85, 90—95, Württemberger 60 l. * Bremer P vom 5. Dez.(Eig. Dr.) Amerik; Univ. Stand. Miödl.(Schluß) 11,55.. Liverpooler Van kee vom 5. Okt.(Eig. Dr.) Anfang: Jan. 31 553 geh.; März 31 565 geh.; Mal 31 576 geh.; Juli 31 585 geh.: Okt. 31 596; Dez. 30— Jan. 32 Tendenz ruhig.— Mitte 515 606—607; März 32—: 91 553; März 31 564; Mai 31 575; Juli 31 585; Okt. 596 Dez. 30 550 Jan. 32 606; März 32 614 Mal 32 9 Juli 82 622; Loco 570; Tages import 18 100; Tendenz ruhig und behaupte. Berliner Nelallbörse vom 35. vezember 1930 Tettnanger Hopfen Kupfer Ale! Zink bez.[Brief] Geld bez. Brief Gelid bez. Brief] Geld Fantfar-„f 84. 93.—. 90.50 29,50—.— 28,75 28 5 Februar]—.— 94.— 9325—.— 81— c. 4 28. März.. 4,50 93 75—.— 81, 0,75-— 29 25 30 April 2 94.50 93.50—.— 381.233.75—.— 29.2 29.75 at 9375 83.7588 50— 31.25 80.75—. 29.75 29.— Junk. 4, 93.0•— ö 31,25 80.75—.— 30, 29,25 Juli 84. 4,25 83,75—,— 8125, 80,754 39.25 29,50 Auguſt 94,.— 84.04,—— 81.25 389.75—.— 30,50 30.28 Sept. 84, 94.——.— 31.25 30,75—-.— 80.75 20.59 Oktober. 94— 94,25 94. 31,25 30,75—. 81,390.80 Nov. 84,.— 94— 83 75—. 381.25 30,751—.— 31.— 30 80 Dezemb. l, 94,80] 92 5[—— 31. 29.—— 28,50 2750 Elektrolytlupſer prompt 112,25 J Antimon Regulus 55.50/ 57.50 Orig. Hüttenaluminſum 170,—] Silber in Varren kg 47.50 49,50 dto. Walz⸗Drahtvarren, 174. Gold Freiverkehr 10 gr. 28.—/ 28,20 bb 99. Platin dio. 1—,.— Rein Nickel, 98/99 vH.. 350.— Preiſe(ohne Edelmetalle pro 0 100 Kg Londoner Mefallbörse vom 3. Dezember 1930 Metalle in E pro To. Silber Unze E. 1137/0 fein ſtand), Platin Unze g Kupfer, Standard 48,15 Zinn, Standart 113,1] Aluminium 5 2 Monat e 48 15 3 Monate 114,2 Antimon—.— Settl. Preis 48.— Settl. Preis 113,9] Queckſilber 22,65 Elektrolyt 52,50 Banka 116 7] Platin e veſt ſelec ed 49,50 Straits 1175] Wolframerz 15 50 ſtrong ſheets—,—[Blei, ausländ. 15,18 Nickel—.— El'wirebars 58—] Zint gewöhnlich 18.79 J Weißblech—.— 4 5 4. 3. Tendenz ruhig.— Preiſe: Hallers. 4 5. 4. 2 Aktlen und Auslandsanteihen in Prozenten 0 1 Bremer Wolle 129,0 129.0 Hirſchderg Leder 79,75 79.25 Schudert& Salzer 143,2 140.0] Weſt eln elke 156.7 154.0 Kurszettel der Neuen Nannheimer Zeituns., Sul delten in dune i. Stu, egg eee. 2c..de geg ben e d en een? e g 4 e en 28 0 N I 8 58 4 5. 4 8. Buderus Eiſenw. 51.— 51.— 8 135 55.— Schultheiß.. 175,5 175.0] Wicking⸗Cement 60.— 60.— 5 5 5 2 2 nun 2 535 An eimer E Sktenbörse.„34. 0—.— Konſerven Braun 55 38. Schub. Berneis 25,75 25 5 995 Türk. Ad. 151 305 255 Charlott. Waſſer 83,.— 81,75 5a. ble 2 2 21, 229— Segal Strumpf 18.— 18,50 Wissener Meint 86.— 36.— 4 8 4 8. hönig Bergbau 61.50—.— Kraus& Co. Lock 77,50 77. 5⁰ Seilinduſt. Wolff 1355 18 1360 4%„ Bagd.⸗Eiſ 5—.— Chem. Henden„45.75 48,85 Siemens EHalske 170 2 168.5 Wittener Gußſt. 35,— 35,— 8% Dad. St.⸗U. 27 75.— 75.—.-G. 1. Seilind 37,75 37.75 Mheinſtahl 70.50 74.50 9 Südd. Zucker. 135, 40% r Gelſenk.. 47.— 47.—[ Ilſe Bergbau. 169.5 109.5 Sinner.⸗G. 70.— 73.— Wolff. R. K 7% Bad Kom. Gd 86.— 86.— Brown, Boveri 81— 67.— 5 Peilbs 2100 2400 9 n, 28.— 2 8 400„ u n 90 Sbem. Albert 29,25 28,25 M. Jüdel& Ge. 100.2 100,5 Stoch Kammg. 65.— 65.25 9% Hhbafen Stadt 84.50 84.50 Daimler⸗Ben⸗ 25.25 25.80 Tellus Bergban 84 63— udwigsh Walz.—„ Artrot Beſigbeim. 8 on Frog.60.60 Cbem. Brachues 80. 38.75 Gebr Junghans 31.— 80.— Stoewer Nähm.—.——.—Zellſtoff Verein„ 57.— 57, 100% Mhm Gold 99,50 99.50 Deutſche Linol.. 1100 107.0 525 Sill 67.— 68.75 4½, Un Str. 13. 18,90 Concord. Spinn 30.25 81.25 Stolberger Zink. 46 40.— Bellſtoff Waldhof 105.0 100 2%„ Len 7155 450 S Stahlwerke 578 5 650 Maag, rang.. 89 7s Ser, bench. Je. f. M l. n e e e ee e 925 berzengn 20 80 30 20 Süd Jodi. 20— 20, Deuiſch⸗Sfrafrika 70.— 75 0 5 7 ebr. Fahr eta. f 1.* egekende is Gr ddr 8. G. Farben 1880 1880 ee e e e, dd e ee, 2585 1485 2 e dn 155 40 Deanter mioteges 28g 2% Lee:.. a e ee ne Nee. Gegen. 2808 288 Hadiſche ant. 139.0 138,0 10⅜ Grkr. M. On. 100.0 100.0 R. St. Naeh en 2. 25 5 Ver. Belt. Bel 2 86, 45%Anat. Ser. 13.25 13.25 Deſſauer Gas 4 05 585 e. 1 3 3 3————[Oiavi Minen„ 34.25 38,0 9 a Bant. N. 5 M. 5 denu⸗„ 28 3——.— 1 Otſch.⸗Atlant⸗ 2 83K. norr 1 hörl's ver 59.— 59.— 1 4 galt Poros.. 1258 12518.„d 1709 1200 Cen ces 188g 5826 Hetocen deus 5850 8750 Hou Kier er 1590 7500 17% 135—— Deutch Erdöl: 68s 88.50 Fel mar 2 Jourb..38 2. Tietz, Feonzard 1150 1140 Pleiverkehts-Kurse b Prei et 1810 188. Schöfferb. unk Wurd me Meter Obere e e gſb Sei n. 28 28. 8% ed ar Rall... Dich Goßfahr 8 50 ei abet 3925 2 Kade 12385 123.7 Para, d. Gens. 30 99 D. Bank u. Dite. 111.0 110.5 e 1275 1870 1 Stor 1200 1280 Boltb. Seil. u.. 0 Deutsche Kabelw. 1015 59.50 12 5 5 25 33.— Ruſſenbank.40.50 H. Knorr 162. 1 erger 0„ NA Radl. 10.——.— 3 Dtſche. Steinzeug 5 De RKötitzer Kunſtled. 74.50 78— 3 . Konſerven Braun 39.— 32.— 8 Bf. Nähm Kas. 10, r 2— Transport- Aktien Deutſche Wollw..15 5,15 ferauß& Cie. Lok. 78 50 76,50 Ne 68.— 84.— Deutsche Petrol. 66.— 64.50 r ß.. dupwigeb A. St. 158 158.0 Ache Bunte. 1028 4098 Roeder Gebr. B. 88.— 88.—. Zeugoff dlſchſfes. 74.80 74.00 Allg. 00k. u. Se. 1150 1140 A cee e ee eee ene bi s der Them hart. 49 78 40. W Bfälz. Preßhefe„ 125,0 125,0 Rortl. gem Heid—— Bd. Maſch. Durt. 120.0 120.0] Rüigerswerke 47.75 Memel 74,50 74.55 Südd Eiſenb 89.50 87.75 14— 129.0 7 B. Diſch. Nickelw 1150 118,5„ Sanerz erg 120 150 did gie Les 1470 10 em- Velg. 54.„ Balddef 1060. Sen, S. Cilen en eg aipöe Magin,. Lanendlisg.. 27e g. 8. Hane ale. n.— 8186 Named 2 480 775 Eichbaum⸗ Wer er 125.0 125.0 Süd er 118.0 11840 Brown Boveri 66.— 68.— Sa. 89585 9 2 Ae(fe bert. 8 88. Baltimore Obis 72.50 71.80 Hresd. Schnellpr. 36,50 35.50 Linden Eismaſch 1280 1308 l 5 2— 79 a i gad, Aſſeturanz, 99.— 99 Bere dag. dan, 1 89 7230 gement Fegg- 22.— Schuckert, Nrbg 128 128,7. Rastatter Wagg. 18.— 18. Fr Heinrich 5 r 2— 955 508 Aa h 2 85 Ber. Stahlwerke 66.— 64.25 Krügershall„ e e ab. 2 99. 77. 5—.— 5 5 opp. ingel Schuhſa— 84.— 1 3 133.5 Tontinent. Ver 17.50 17.80] Wanß& Freytag 48.—.6 2 arſtaßt—.— Hapag. 1.— 70,— Huſſeld. Eiſengdi 406, 25 40, 5 L. Ooewe 4.. D Stahl. v. d. up. 9995 Ronnenberg.... Mannh. Herſich. 25. 25.— Zellſtoff Waldhof 105,7 1040 Shade 0 Terminnotierungen(chiuß)„Slkdenerlg Jes 1920] Donamit Teußt 64, 82.5 C. Lorenz—.—— 959 Selen nd 98— 2850 Sicher F f t 88 Themen Alken 22—. Lan 1 0 1190 1130 15 80 Pie 72. f 5 22 5 9 700 72080 7180 Elektr. Lief 111 111.0 gukau& Steffen 46.— 48. Bogtländ Maf a N 1 5 ankf Brauind. d Holzmann 5 rode ds 5 8 ektr. Lieferung. 5 97 Lüdenſcheid Met. 46.— 46. 1 aer üdſee Phosp 222 rankfurter 5 18 N 4% 156 5 1558„ h 4— 88 n 1258 1200 J werden, 159 25. W c Geo e e bee e 1 8 1800 500 Fron 1 00 86 8 armſt. u. Nat. 18.. u. W. 123, i Aſcherslebe. 1 ba 880— 5—.— 9 8 Deulſchedlstonte 99 99— Sarg Be 9225 220 3 1202 1250 1 1572 1830 Bank-Aktlen 1 i 3 Aantfeen un 920 9— Wanderer Werke 37.— 36.75 Brown Boveri % Reich sam!“—.——.— o Eſfenen 9 25 96. Dt. Atlant.⸗ 7 N Erd 9 1 15 0 ke 63.— 83. ansfelder 5 2 tamen de esd d ee den des es eee ee e e dee ee, de les See b en Laa f Fear lg 9 Std Feger 50 8860 Nen auß 160 5 rerminnotierungen Gehiuſß) Allowagſe 1 51,80 51,50 D. Ueberſee⸗Bank 80,— 80,— Dt. dinoleum 111.5 198.0 Deutſche⸗Disconto 112,0 1105 Kiocknerwerte.. 89 73 Barmet Bankver. 101,5 101.5 Eſſenersteintohl.—.—. Maſch.Buckau. W. 1810 1 5 ohne 6,—.— Dresdner Bank III 8 111.0 Dt. Verlag.. 132.0 132.0 Dresdner Bank 112 1110 Labmever& G. 166.5 Berl. Handelsgef 128.2 128.2 5 Maximil ⸗Hütte 85 8 Ang. Di. Credtt 99,80 99.50[ d. Goldſck td! 9. Weid. d eld 1 Dresd. Schneupr..... ſür Verkehr 89.75 89. 1 71.50 7050 Com. u. Privfbt 113.5 1120 Fader Bleiſtift. 42.50 Mech Web Lind. 26.25 25 75 Bank f. Braund 113, 113,0 Harpen. Bergbau 5 Schatzanw. 28 91.— 91. 5 8 87 Bank. 83, 93750 Duüſſel. Rat. Dürt 45.— 68. Di Keſchdd. Bors. 87.— 87.— annesmann 40. 99 Darmſt- u..-B. 155,8 158.2 Fahlb. Bit 4 60 4388 19 i 1020 1030 Jarmer Bankver. 1018 1012] Hoeſch Elf. u. St 4e Schutzg. 14.15— Frkfrt Hyp.⸗ Bk. 143.0 148, Dyockerh& Widm 66,— 68, Hapag 71.50 70,25 Mansfelder 88.50 83.25 Dt. Aſiatiſche Bk. 38.50 33,50 Forbenand, A. G. 135.0 1 erkur Wolw. f Bahr Hup u. W 1280 122.2 5. Holgmann f Nordd. Lond 18.5 Metaug eeuc.. Heutſchedisconte 111.7 1100 Feldmühle papier 1135 113 Mes Süone 0 74.— Saur Vereinsbk. 13 55 1850 Hotelbetriebsgeh. 9% Ludwigs9. 20—.—, Nürnberg. Verein— 7, Eisen Kaisersl.———— Alu 65.— 61, Miagchtupleuban N Diſch.Ueberſee Bt 80.50 80.— Felten& Guifl. 93,25 91,50 Miag⸗Mühlen. 6275 63.— Berl Handelsgeſ. 1267 125.0 lſe Bergbau g. Mom dess e875 9378 delt Erad ⸗Aat. 240 140 Emag Frankf. 2.— 82.— Aug. Elettr-Gel 101, 105.0 Ronieratint: 4280 42.50 Dresdner Bank 1120 111 Jdtes e oöpfling... be Hi e Geo 1380 510 Tome Pre. 116 12. Jalt Eſchersledre 19%„———[ Bfälz. Oyp.⸗Bk 125.0 125.0 Enzinger. Union 62,— 62.— Bemberg 68,.— 63, Oderdedarf.—.—Meiningerbypbk. 158,0 157.5 R. Friſter 127.5 127,5 Motoren Deuz 155 560, Darmſt. u Nat 154.7 158.2 K. Karſtadt % 3 Eßlinger Maſch. 89.— 29— Bergmann..,. Stab Minen. 34.50—.—Oeſterr. Creditbk. 27,50 27.50 Mühlheim Berg. 79. 79,80 Deulſche Discons 112.2 110.0 Klöckner Werke 6% Ortr. Md. 2 14. 9 55 282.0 230,0 Etting Spinn 139.0 188.0 Duderus Eſſen 51.— 53.50 Phönix Bergdau 62.50 61.850 Reichsbank 232.0 228.8 Gebhard Lextu 70.25 1 88 e Dresdner B 0 8 Köln- Neueſſen B. r„ mein. Ereditbk... 1 Cement Heidelbg. 73,.— 72.— o Ahein Erebitor.———— Gehe& Co.. 35,75 86, 1100 108.5.⸗G für Nerkeht 58,7.25 Pannesmannyiz o Preuß. Kall—.——— Rhein Oyp.⸗Bk. 124.5 135,0 Fader& Schleich. 94.50 94.50 Compan Hiſp. 291.0 289.0 Rh. Braunkoblen 162.9 158, Sülddeutſch. Dise.———.— Geiling& Co.. Niederlauſ. Kohle 110, 8 Aug. Lokalb„ 115,0 Mansfelder 2% Sad end— Fahr Gebt Pirm.. e Contin Gummi 122.2. Kh. Elek.(Rbeag) 417.5 416,0 Frankf. Augem—.——.— Gelſenk Bervwk. 85.25 86.25 Nordd. Wolkäm. 55.— 88.50 Dt. Reichsb. Bg. 87.35 88.85 Metallbant Jes SüddFeſttöß 195.95] Südd. Boden⸗G. 144.0 144.0 J. G Farben. 134.7 183.1 Mö. Stablwerke. 75,— 74.— Genſchow& Co. 49.— 4, 38.50 9785 155 1708 170.5 Mitteldiſch Statz Südd. Disconto. De, 8%„ Bonds 29 80,25 89.50 Darmtet Ben 24.78 24,50 Riebeck Montan. 7 industrie-Aktlen Germ. Portld.⸗Z. 80,— 92— Oberſchl. E. Bed. 705 37.55 Hambg. Südam 168.5 161,0 Rordd Wolle 96% Grkr. M. abg.—.——.— Wiener Bantver.—.—.77 Feinmech. Jetter—,— 49,50 Deutſche Erdzt 65,50 85— Kütgerswerke 4725 47.— Ingustr Gerresheim Glas 79.— 76,15 Oberſchl. Koksw. 70,89 68,25 Fords Dampf. 127,0—.—Oberbedarf 5% Rh.⸗M.s Don.—.——— Württ Notenbk 135,0 135,0 felt. Guilleaume———.— Dt. Go du. Silber 180,0 129,0 Schuckert 126.0 128.0 Uecumulatoren 118,0 115.0 0 11355 Orenſt.& Koppel 1855 44.— Rordd Vond 72,— 71.0 Oberſchl. Kolsw. 1% Bab. Rom. Gd. 88.— 99,— Allan 1680 1620 elf bog.& Gir 18. 1860 dicht a rant. 121.3 121,0 Siemens Koala. 1850 18% Alarander te: I.— 1095 dee Aüg een: Gel. 105 105.3 Ofwerte o Bad, Kom. Gd. 85.— 69.— 2 0 162,0 Frkf Pok.& Wit. 13.— 18, Licht u. Kraft. 121. 1 5.2] Alexanderwerk— 10. dedhard! Gebr. 105, 2 9 Elektr.⸗Gef. 105.7 105. twerke ee eigen.3. 9780 87:80] Fran un we.. Eier diefes 1120 110 Speer Tändlt. 27909 287.0 Alfeld Deltgſed.78 3875 Geldſchndi T.. 4— pbonu eher 68.— 62K Bagr. Motoren 50,25. Sbönig vergban 9% Ro. Hop. A. 20 88.— 88.—] Mannb. Verſ.⸗G. 22.— 22— Goldſchmidt Th. 42.25 43,50 J Farben 185,0 133,0 5 e Ag. Clettr.⸗G. 107, 106.1 Guano-Werke. 42.——— Hermann P n Bemberg 66.50 84.25 Polyphonwerke 5 Grizner. Durl. 25.28 24, Tae& Gulil 93.— 92, Ber, Glanzſtoff r 2 Aiſen Porti.-B. 120,0 1180 Greppiner Werde 2826 N 09 6777 85,75 Hergmanncklektr—.— 126,0 Mh. Braunk. u. Bt. %„„..0 98.— 89,[ Transport-Aktien Grün& Bilfingen, e elſent Bergwk.—.— 80,59 Ber Slahlwerk⸗ 9750 68,— Ammendorf Pap. 98.75 9875 Grißner Maſch. 25. 85 16.— Abeſafeldenftraft 1340 183.5 Juderus Eiſenw. 51.75—.— A5. Elektrizität %„. i 92.80 850 pa 70.80 70 Gesfürel 1150 Is geugeff Aſchaff, 74.59. Andal Konten 59.— 57.50 geor Großen 18 187% bein. oraunt. zac gseh? Tbartotrd Waſſer 90. 82.— fd. Siebſreerke e„„„„ 65.50 65.50 80 5 85 25.0 8. Haid& Nen 20.— 20.— Goldſchmidt 42.50 42.00 Jellſtoff Walde 1968 1540 Aſchaffbg. Zellſt 78.J5 74.— Grun e 157.0.80 Aidein. Cbamotte 6070 85.10 FSemp Hiſvane 291.0. Nb. ⸗Weſtf Elektt 5 8 Rod e 79.25 71.75 anfwerk. 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Ausdruck der Freude ſind die Gaben der Liebe, von ſorglicher Hand unter den Lichterbaum gelegt. Und daß die Vorfreude die beſte Art der Freude iſt, möge das Treiben und Staunen vor den Fenſtern unſerer Geſchäftswelt beweiſen! Zur Weihnachtszeit den Käufern das Beſte in beſonderen Auslagen zu bieten, wurde längſt liebevoll nud verſtändnisinnig gepflegte Tradition der Kaufmannſchaft. So ſind es auch in dieſem Jahre nicht nur die Hauptverkehrs⸗ ſtraßen unſerer guten alten Stadt, deren Schau⸗ fenſter in blendender Lichtfülle locken, ſondern wir finden überall und in jedem Winkel die erfreulichen Zeichen der Saiſon. felladcene de Madch udn Kölnlseh Wasser barfümerten, Seifen in- u. ausländ. Fabrikate in deschenkkartons von 13.00 bis 93 Manicures und Kammkassten in hübschen Aufmachungen.. bon 13.00 bis.93 arfüm-Xerstäuber in Hristall. Preßglass non.50 bis 33 3 Harfüm- Puder eotg. Hudnut. Houbigant, Cheramy. 1711. Scherk. Hhasana, Wolf& Sohn v. 19,00 bis 30 3 E. N N E. 10 1 U 1, 12. 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Kommen wir des Abends vom Berufskampfe abgehetzt in das traute Heim, ſo müſſen wir geſchlagene zehn Minuten auf dem Korridor ſtehen. Ein erſchreckter„Huch“⸗Aufſchrei der Gattin und Knacken des herumgedrehten Schlüſſels zeigen uns an, daß Weihnachtsarbeiten unſerem wohlberechtigten Zutritt feindlich gegenüberſtehen. Erſt wenn alle Spuren dieſes hinterliſtigen Treibens ſorgſam verwiſcht ſind, dürfen wir hinein in das von uns bezahlte und gemietete Heim. Dieſe Geheimniskrämerei, da ſoll ein Menſch ſich wohlfühlen! Aber Hand aufs Herz, Herr Brummbär! Wie ſteht es denn mit Ihnen? Haben Sie nicht auch in Ihrem Büro wohlverſchnürte Pakete ſtehen, über die Sie ängſtlich den Schleier des Geheimniſſes breiten? Sie ließen ſich lieber mit glühenden Zangen zwicken, als daß Sie zu Hauſe den Inhalt dieſer Pakete verraten würden. Oft ſtreicheln Sie mit liebe⸗ voller Hand über die Kartons und ſtellen ſich das freudige Geſicht der Liebſten vor, wenn Sie ihr die Geſchenke demütig zu Füßen legen. Wie freuen wir uns darauf, mit der Eiſenbahn und mit den Bleiſoldaten ſpielen zu können, die für unſeren Aelteſten beſtimmt ſind. Und wir vergeſſen unſere ganze Würde, wenn wir, auf dem Bauche liegend, das Wunder der kleinen Eiſenbahn miterleben. Wir ſtellen die Kompanie Bleiſoldaten in Gruppenkolonne auf und brüllen mit unſerem Sprößling die längſt vergeſſen geglaubten Kommandos. Mutter ſpielt mit dem Puppenwagen und hantiert im Kramladen ihres Goldtöchterchens. Das alſo iſt Weih⸗ nachten für die großen Leute —** Gehen wir jetzt auf den Weihnachtsbummel und ſehen wir uns an, was es heuer alles für Ueberraſchungen gibt. prüfen, was für uns und die Unſeren ſchön, praktiſch und nützlich iſt. beſchenken, denn nur einmal im Jahre iſt Weihnachten! Die nachſtehenden Anzeigen laden uns ein, an Ort und Stelle zu Schenkt und laßt euch Zunächſt und naturgemäß ſind es die Erzeugniſſe der Spielwaren induſtri e, die immer wieder einen Kreis kleiner und großer Leute vor den Schaufenſtern ſammeln. Auch hier hat der Zug der Zeit erneuert und veredelt, wenn auch im Prin⸗ zip das Spielzeug von heute dem aus der Groß⸗ Heider, Blusen, Sirickbekleidung, Inlet leider,§chlũpfer, Bandschuhe, Strümpfe, Schals, Cuschen, Cusdien- lcher, Guriel, Seidenstoffe, Samſe eo. zu z eIIlgemd hben Preisen von elternjugendzeit gleicht. Das Kind will mit jenen Dingen ſpielen, die dem Vater und der Mutter durchaus ernſt zu nehmende Notwendigkeit ſind. Eiſenbahnen, Automobile, Flugzeuge und ſelbſtver⸗ ſtändlich Zeppeline in allen Variationen gibt es für unſere Jungens; daneben immer noch— und Qu 2. 1 F 1, 10 8388 e das wird im Vaterlande mit der ſoldatiſchen Ver⸗ gangenheit nie aufhören— Bletſoldaten, Feſtungen, Uniformen, Säbel, Pfeifen, Trommeln und Gewehre! Und für unſere Mädels die Puppen ſind heute zu kleinen Kunſtwerken geworden, mit Geſichtern und Gliedern, die angefangen von der Unbeholfenheit des Babys bis zur ſchon beinahe damenhaften Ele⸗ ganz„puppiger“ Backſiſche nach tatſächlichem Leben geformt ſind. Entſprechend die Kleidchen und die Puppenſtuben, die Küchen und Puppenwagen als Sportkarre und echtem„Brennabor“ mit allen Kennzeichen moderner„richtiger“ Kinderwagen. Daß für die„heranwachſende Jugend“ Spiel⸗ und Sport⸗ geräte in jeder Form zu haben ſind, iſt heute eine Selbſtverſtändlichkeit. Zur Kinderfreude am Heiligen Abend gehört auch alles, was an Zuckerwaren, Schokoladen und Gebäck angeboten wird. Die Fülle und Viel⸗ ſeitigkeit wird von Jahr zu Jahr großartiger. An⸗ gefangen von eßbarem Chriſtbaumſchmuck bis zu den Nachformungen in Marzipan, Schokolade und Zucker⸗ guß, vom guten braunſchweigiſchen Honigkuchen bis NMANUAHE IN zum Nürnberger und Wiener Chriſtgebäck über⸗ bietet ſich Qualität und Aufmachung. 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Porzellan und Kriſtall, Geſchirr und Küchenmaſchinen, endlich Staubſauger und Bohner⸗ apparate und was alles die Hausfrau liebt und er⸗ wünſcht, wird gerade in der Vorweihnachtszeit im⸗ mer wieder in neuen und ſchönen Muſtern auf den Markt gebracht. Hand in Hand damit bringen die Möbelgeſchäfte viele Stücke, die einzeln oder in Zuſammenſtellungen reiche Einkaufsmöglichkeiten zur Bereicherung des Haushaltes bieten. Und feit jeher gelten auch Teppiche und Beleuch⸗ tungskörper als beliebte Chriſtgaben. Ueberhaupt iſt die ſchöne Sitte praktiſcher Ge⸗ ſchenke beſonders in der heutigen Zeit in allen Kreiſen durchgeführt worden. So bieten die Wäſchegeſchäfte eine reiche Auswahl von Neu⸗ heiten aller Art. Der Schlafanzug wurde gern ge⸗ kauftes Geſchenk. Oberhemden für Herren und duf⸗ tige Kombinations für unſere Damen gibt es in allen Muſtern und Preislagen. Koſtbarer wurden die Stoffe von Jahr zu Jahr, Crepe Georgette, Crepe de chine, Seidenbattiſt. Daneben aber die gute alte Leinenwäſche; immer noch! Und ſo iſt es auch in der Konfektion. Herrengarderoben, Ulſter, Mäntel, Anzüge; Damenkleidung, Kleider, Mäntel, Bluſen, alles Dinge, die Liebhaber finden und Freude bringen. Ein Rekord im Gebotenen bringen in dieſem Jahre die Schuhwaren. Man trägt nicht mehr den übermäßig ſpitzen Schuh, dem der Dr. Unblutig jahrelang ſeine geſchäftliche Exi⸗ ſtenz verdankte, ſondern zeigt durchweg Formen mit breiter, bequemer Kappe. Und darin gibt es ſovtiel Variationen, daß jeder, aber auch jeder Geſchmack durchaus befriedigt wird. Auch in der Pelz ⸗ branche und den benachbarten Hutgeſchäf⸗ ten werden gerade in der Weihnachtszeit Einkäufe gemacht, die das üblich Angenehme mit dem Nütz⸗ lichen verbinden. Da der moderne Sohn nicht mehr den Pelzmantel des Vaters trägt, verließ die Mode 5 9 0 AA 4 längſt die konſervative Linie und ſchuf Neues. Was in noch weit mehr ausgeprägtem Sinne natürlich auch für den Pelzſchmuck der Damen zutrifft. Und wer in Hüten, Schirmen und Stöcken, in Handſchuhen, in Lederwaren als Hand⸗ taſche oder Aktenmappe, Brieftaſche oder wieder(im Zeichen geprägter Münzel) notwendig gewordener Geldbörſe Neuigkeiten ſucht, findet ein übergroßes Angebot in allen einſchlägigen Geſchäften. Ueber die Herrenkrawatte eine Abhand⸗ eee im Spielwarenhaus Flelir. Eisenbahnen von Mk. 25.— an Vertaufsthegten Ninder.- Aulos Strassenrennen Carl Komes Nathaus finden Sie passende Welliauacliis- geocliebe- 500 qm Ausstellungsräume. Nusepuppen Huppen möbel HFPuppengafderoben Nindermôöbel e. Gemelnssmer Elnkauf mit 200 Fachgeschäften, daher blllige Prelse. In diesem jahre schenkt man praktisch Drogerie Ludwig& Schütthelm, 0 4. 3 (gegenüber Hirschland) 5 3 5 2 S lung zu ſchreiben, gliche dem traurigen Kampf des Don Quichote gegen die berühmten Windmühlen⸗ flügel! Aus dem„Schlips“ von geſtern machte der Wandel unſerer Zeit ein Kunſtwerk raffinierteſter Art. Man gehe hin und paſſe Krawatte zu Strumpf und Hut und Anzug ab, und es bieten ſich unend⸗ liche Geſchmackmöglichkeiten. Immer„modern“ bleiben auch die entzückenden Parfümerien und Toiletteartikel in zeitgemäßer Aufmachung. Da gibt es glitzernde = 1 2 2 Flakons in allen Größen und Formen, gibt es Sei⸗ fen und Puder und all die kleinen kosmetiſchen Mittel und Mittelchen in Doſen, Tuben und Schach⸗ teln. Dieſe Kleinigkeiten unter dem Chriſtbaum ſind um ſo erfreulicher, als ſie eben nicht nur prak⸗ tiſchen Wert haben.— Und darum greift auch man⸗ cher Gebefreudige in die Taſche, um ſeine Einkäufe beim Juwelier zu erledigen. Ein Ring als Zeichen der Liebe oder Freundſchaft, eine Kette, Ohrringe(jetzt wieder!). Endlich auch Silber⸗ waren als edle Stücke zum Gebrauch und beim Uhrmacher eines jener Kunſtwerke, die ſich aus dem hiſtoriſchen„Nürnberger Ei“ zum feinſten Prä⸗ ziſionswerk entwickelten. Zum behaglichen Heim gehört heute Radio und mechaniſche Muſik. An Empfangsgeräten für Rundfunkdarbietungen ſind heute Fabrikate auf dem Markt, die mit denen der erſten Zeit dieſer modern⸗ ſten Allgemeingut gewordenen Erfindungen einfach nicht mehr identiſch ſind. Ein gutes Rundfunkgerät bietet jetzt Wiedergaben, die durch Akuſtik und Plaſtik auch dem kritiſchen Kunſtkenner einen Genuß bereiten. Und das gilt auch von den neu⸗ zeitlichen mechaniſchen Muſikinſtrumenten, die ſich aus der alten„Sprechmaſchine“ zu techniſcher Voll⸗ 7 kommenheit entwickelten. Uebrigens wird uns heute unter dem Begriff„Heimkino“ etwas wirklich gutes geboten, das mit der primitiven„Laterna magtea“ unſerer Jugend nichts mehr zu tun hat. Ueber⸗ haupt ſollen wir bei den Weihnachtseinkäufen nicht beim Optiker vorübergehen! Kameras jeder Arten, von recht billigen brauchbaren Apparaten mit einfacher Optik bis zum höchſtentwickelten„Spie⸗ gelreflex“ mit allen Schikanen werden uns gezeigt, Dazu Jagdͤgläſer, Theatergläſer und Feldſtecher für jeden Zweck. Das gute Buch wird immer ein beliebtes und gern genommenes Weihnachtsgeſchenk bleiben. Kunſt und Wiſſenſchaft, Poeſie und Unterhaltung, Welt⸗ kenntnis und Technik werden uns durch das ge⸗ druckte Wort in ſtillen Mußeſtunden oder in ernſter Arbeit durch das gedruckte Wort vermittelt. Aehn⸗ lich iſt es mit den Werken ſchaffender Künſtler, Ge⸗ mälden, Bronzen, Skulpturen, mit den herrlichen Erzeugniſſen des Kunſtgewerbes und der Kleinplaſtik. So bietet uns ein Bummel durch die weihnacht⸗ lichen Straßen überall Gelegenheit zum Suchen und Finden, zum Schauen und Kaufen. Wer klug und ſorglich iſt, wartet aber mit ſeinen Einkäufen nicht bis zur letzten Stunde vor dem Einläuten der Chriſttage! Auch die größte Auswahl wird kleiner mit den Tagen allgemeiner Kaufluſt, und wer zuerſt kommt, kann noch immer als Erſter mahlen. Telephon 277 15/6 melne billigen preise füt meine bekennt guten Qualltöten ermögichen weltesten Kreisen de Anscheffung elnes guten Ppelzstückes 2 am Natkt G 2, 1 Fermer Frist anmrmum-Fefummefr. Nidchttropfende Nerzen etc. 6 Alles was man für TOILIETTE-ZMWEH GK E benötigt: Haarpf ege-Garnlturen, Seifen und „ Par fümerlen in Weihnachtspackung. Weine, Liköre, Schaumwein, Punsch etc. etc. Heridalliauis Hur Helæe selt 1815 Soto- Apparate etc. nur in unserer Filiale Friedrichsplatz 19 (Ecke Augusta-Anlage) Telephon 4489 Bevor Sie Ihre Einkäufe zu Weihnachten machen. verlangen Sie die reich illustrierte Haupfpreisliste Serhalfen Sie Badische Landesbausparkasse Bad. bandesbhausparkasse ͤ ⁵ Ä˙˙ e. èͤ 7 88 Radio-Zentrale P 4, 13 Weihnachten im eigenen Heim in wenigen Jahren durch die 4% ige unkündbare Tilgungs- darlehen für Eigen wohnungen — Hauskauf— Hypotheken- Ablösungen. Rat und Auskunft durch die MANNHEIM Augusta-Anlage 3341 Telephon 40601 Telephon 22394 deim 5 aus Prä⸗ und für dem ern⸗ fach erät und f inen neu⸗ ſich Boll⸗ N ſeute utes ſica“ ber⸗ nicht eder aten pie⸗ eigt. für . und unſt Belt⸗ ge⸗ üſter Ein Gelpräck. „Ein beſchäftigungshungriger Junge“—„Eine verzweifelte Mutter“—„Die rettende Kamera“ (Nachdruck verboten.) „Guten Tag, gnädige Frau! Wir haben uns ja ewig nicht geſehen! Wie geht es Ihnen?“ „Danke, ſehr gut, wenigſtens geſundheitlich!“ „Was machen der Herr Gemahl und der Filius?“ „Mein Mann ſteckt bis über die Ohren in der Arbeit, ſonſt geht es ihm gut. Aber unſer Junge iſt zur Zeit unausſtehlich! Er attackiert täglich meine Nerven!“ „Na, ſo ſchlimm wird's wohl nicht ſein.“ „Doch! Solange der Junge ſeinen Radiofimmel hatte, war alles gut. Aber der iſt ja längſt ver⸗ flogen. Nun liegt er mir dauernd in den Ohren, was er denn bei dem ſchlechten Wetter und an den langen Abenden aufangen ſolle. Ich zerbreche mir den Kopf, wofür ich ihn intereſſieren könnte!“ „Den Zuſtand kenne ich als Vater allerdings auch „aber., ſagen Sie einmal, gnädige Frau, hat Ihr Junge denn ſchon eine Kamera?“ „Nein! Das wäre allerdings etwas...“ „Sehen Sie, gnädige Frau! Wir haben mit unſerem Till ungefähr dasſelbe erlebt. Jungen, die Phantaſie haben, wollen und müſſen beſchäftigt wer⸗ den! Unſer Till kam durch einen Freund auf den Gedanken zu photographieren. Na, wir haben nicht nein geſagt, das können Sie ſich denken, und haben ihm zuerſt eine einfache Kamera zum Lernen ge⸗ kauft. Jetzt brennt er natürlich darauf, zu Weih⸗ nachten eine hochwertige Kamera zu bekom⸗ men. Ich habe ihm das immerhin teure Geſchenk nur in Ausſicht geſtellt, wenn das Herbſtzeugnis gut ausfiele, und da das wirklich der Fall war, Till ſogar noch beſſere Noten nach Haus brachte als ſonſt, werden wir ihm ſeine Wunſch erfüllen. Seit er photographiert, läßt er ſich im Familienkreiſe bei⸗ nahe zu wenig blicken. Sie ſollten nur mal ſehen, wie er ſich in einer Dachkammer eine großartige Dunkelkammer einge⸗ zichtet hat mit fließendem Waſſer, elektriſchem Licht in allen Farben, Trockenapparaten und was ſonſt noch alles! Einen primitiven Vergrößerungsapparat hat er ſich auch gebaut. Falls ſeine Liebhaberei an⸗ hält, ſoll er dann zum Geburtstag im Mai einen richtigen Vergrößerungsapparat bekom⸗ men, vorausgeſetzt, daß das Oſterzeugnis entſpre⸗ 1 Das einzige authentische Buch chend ausfällt. Denn die modernen Aufnahmeapparate mit ihren winzigen Formaten erfordern ja unbe⸗ dingt Vergrößerung der gelungenen Aufnahmen. Für uns iſt es ja eine Wohltat, daß der Junge eine Beſchäftigung in ſeiner freien Zeit hat, da ſeine Eltern doch durch das Geſchäft ſo ſtark in Anſpruch genommen ſind. Wenn er Aufnahmen macht oder in der Dunkelkammer ſitzt, dann haben wir die Be⸗ ruhigung, daß er nicht Dingen nachgeht, die ſeiner Entwicklung ſchädlich ſein können. Aber das iſt nicht gekonnt haben. Wie vieles aus unſerer Kindheit, aus der ſchönen Jugend und der Zeit unſerer erſten Ehejahre iſt ſo in Vergeſſenheit geraten oder ver⸗ blaßt, was auf ſo leichte und dankbare Weiſe hätte feſtgehalten werden können. Und dann, was mir am wertvollſten erſcheint: Unſer Junge hat großes In⸗ tereſſe an Pflanzen und Tieren. Es wäre möglich, daß er einmal Naturwiſſenſchaftler wird. So hat er natürlich auch eine Mappe mit Pflanzen⸗ und Tier⸗ aufnahmen. Da iſt z. B. eine ſehr hübſche Aufnahme das Einzige! Er leiſtet auch mit ſeiner Liebhaberei wirklich Poſitives. Sie müſſen unbedingt einmal ſeine Mappen und Alben ſehen. Da gibt es natürlich eine mit ſeinen Sportauf⸗ nahmen. Dann eine, die auch für uns Erwachſene von großem Intereſſe iſt, mit Aufnahmen von ſeinen Wanderungen. Ganz reizend iſt auch ſein Familien⸗ buch angelegt. Da gibt es kein Ereignis von Bedeu⸗ tung für den Familienkreis, das nicht darin für die Zukunft feſtgehalten wäre. Meine Frau und ich be⸗ dauern nur, daß wir das nicht in unſerer Jugend über den Verlauf von Andrées Nordpolexpedition Andree: Dem pol entgegen Mit 122 Abbildungen u. 5 Karten. Leinen Mk. 13. bas bilneste und wertwollst e Wemnnachtsgeschenk Tnnnmnaaahadagedend dunnmanag anton gramernnandmga lang arghgenamuganmnagaddanggegdnsngggganddageel u Is Seis das Add gute Buch! ſaalnhnantamn dannn Relchhaltige Auswahl in Reise- u. Gsschichtswerken, Memolren, Klassikern Konversatlonslexlken, Atlanten, Romanen, Jugendschriften, Bilderbüchern ul. Her nn's Tannen ghnasemnennfanzanannnnaämiamüganmmnnnanngmmdaumnmndanntna mung hanmlung, Breite Straße, B Nausseacle A. oclidue Welſiuachilageschenlee iudiſʒ ches ſſahtaadnaaddanaenwfanchumenlsonsdadaa ane Große Auswahl finden Sie in der Buchhandlung Franz Zimmermann, Mannheim G S. 1 Nahe Marktplatz bei der Trinitatiskirche. Telefon 33267 Romane- jugendschriflen Bilderbücher Stets Eingang der Neuheiten auf dem Büchermarkt. 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In den Bildern dieſer N 3, 778 Mappe hat der Junge Dinge feſtgehalten, die wir überhaupt noch nicht geſehen, von denen wir gar nichts gewußt haben!“ „Das iſt ja großartig!“ „Dann müßten Ste ſeine Scherzmappe ſehen. An dieſen Bildern kann man ſich wirklich amüſieren. Solche Sachen tauſchen die Jungen natürlich auch aus, obwohl ſie ſonſt ſtreng darauf ſehen, nur eigene Arbeiten in ihren Alben zu haben. Famos iſt auch die Ordnung, die unſer Till in ſeinen Platten und Filmen hält. Die ſind fein ſäuberlich in der Art einer Kartothek nach Sachgebieten geordnet. Jedes Negativ ſteckt in einer durchſichtigen Hülle, trägt einen Buchſtaben und eine Nummer, ſo daß eine ge⸗ ſuchte Aufnahme jederzeit mit Leichtigkeit zu finden iſt. Es iſt mir nicht angenehm, ein ſolches Loblted zu ſingen, aber es gilt ja nicht in erſter Linie meinem Jungen, ſondern dem Photographieren, und ich muß Sie doch auch überzeugen!“ „Wenn wir doch unſeren Jürgen auch dazu brin⸗ gen könnten! Iſt aber die Sache nicht ein bißchen teuer?“ „So ſchlimm iſt das nicht, denn heute arbeitet man ja mit ganz kleinen Formaten auf den billigen Film⸗ ſtreifen, und nur ganz gelungene Aufnahmen wer⸗ den dann vergrößert; und gerade dieſes Vergrößern erlaubt dem Einzelnen ſeine beſondere Geſchicklichkeit zu entfalten. Wenn man zu Anfang ſeine Hand ein wenig über die Arbeit hält, dann kann man die Jungen ſchon zur Sparſamkeit erziehen, ſo daß ſie z. B. die Bäder gut aus nützen, mit dem Pa⸗ pier ſorgfältig umgehen, auch müſſen ſie lernen, daß Licht und Waſſer auch Geld koſten. Ein Junge, der gewohnt iſt, beim Photographieren zu ſparen, ſpart auch ſonſt!“ „Na, ich will jedenfalls gleich heute mit meinem Mann ſprechen. Unſer Jürgen iſt ja in der Schule ganz fleißig und ſonſt auch gutartig, aber wenn er keine Beſchäftigung hat, iſt er unausſtehlich. Ich glaube aber, daß er Spaß am Photogrpahieren haben könnte. Wir wollten ihm allerdings ſchon früher einmal einen Apparat ſchenken, damals hatte er aber, 7 5 1 den Radiofimmel und reagierte gar nicht arauf.“ „Aber ſchicken Sie ihn doch mal ſo ganz zufällig zu unſerem Jungen, vielleicht fängt er Feuer, und Ste, gnädige Frau, ſind eine kleine Sorge los!“ „Ich bin Ihnen jedenfalls für Ihre vorzügliche Anregung ſehr dankbar! Grüßen Sie bitte Ihre liebe Frau! Auf Wiederſehen!“ Ihrem Jungen Das Neue Universum Band 51, Leinen Mk..50 Gute Jugendschrifſen in relcher Auswahl! 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Dezember 1930 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Werbung für den Fremdenverkehr 1031 Die„Deutſche Hotelnachrichten“ vereinigt mit „Küche und Keller“ in Hamburg hatte ein Preis⸗ ausſchreiben erlaſſen mit dem Thema:„Deutſchland will entdeckt werden“. Der Badedirektor von Nor⸗ derney, Major a. D. Klingemann hatte eben⸗ falls eine Arbeit eingeſandt, die preisgekrönt wurde. Die Schriftleitung der„Hotel⸗Nach⸗ richten“ bemerkt zu der Arbeit des Herrn Klinge⸗ mann folgendes: „Die Arbeit von Kurdirektor Klingemann zielt darauf ab, im nächſten Jahr möglichſt alle Aus⸗ landsreiſen einzuſtellen. Der Verzicht auf Aus⸗ landsreiſen wird aber nur als volkswirtſchaft⸗ liche Notſtandsmaßnahme empfohlen. Gegenwärtig kommt es auf jede noch ſo kleine Erſparnis an. Wenn durch die Verwirklichung dieſes Vorſchlages mehrere hundert Mil⸗ lionen Mark in Deutſchland bleiben, anſtatt ins Ausland zu wandern, dann iſt dieſer Gedanke ſicherlich einer ein⸗ gehenden Prüfung wert. Wir ſelbſt legen Wert darauf, in Uebereinſtimmung mit der Arbeit von Direktor Klingemann, noch ausdrücklich feſtzu⸗ ſtellen, daß uns grundſätzlich ein Austauſchverkehr mit dem Ausland notwendig erſcheint. Eine ein⸗ malige und zeitlich begrenzte Hilfsaktion wird aber gerade das Ausland ſehr wohl verſtehen. Man ſtößt im Ausland nicht ſelten auf eine leiſe Verwunderung, wieviele Deutſche ausländiſche Luxusbäder aufſuchen und wie leicht ſie ihr Geld ausgeben.“ Nachſtehend bringen wir die Arbeit des Herrn Klingemann: 1. Grundgedanke Das von uns vorgeſchlagene Deutſchland⸗ fahr 1931 ſoll ein Appell an alle Deutſchen ſein, in dieſem einen Jahre nur in Deutſchland zu reiſen, dieſes eine Jahr zu benutzen, um unbekannte Teile von Deutſchland kennen zu lernen, die es für jeden Deutſchen gibt. Ein ſolcher freiwilliger Verzicht auf Auslandsreiſen würde der deutſchen Volkswirtſchaft rund 200 Millionen Reichsmark zuführen; würde es der deutſchen Volkswirtſchaft weſentlich er⸗ leichtern, aus eigener Kraft die notwendige Steuer⸗ reform einzuleiten. 8 0 2. Durchführung Die Durchführung iſt in der Form gedacht, daß ſich Verkehrs⸗, Bäder⸗, Hotel⸗ und Fremdenheim⸗ Organiſationen als Träger der Idee zuſammen⸗ ſchließen und ſich die Unterſtützung aller Wirtſchafts⸗ ſchichten und Verbände, der Preſſe und damit der Oeffentlichkeit und vor allen Dingen auch die Mit⸗ arbeit der Regierung ſichern. Hierbei iſt grundſätzlich feſtzulegen, daß jede politiſche oder auslands⸗ bzw. verkehrsfeindliche Tendenz auf das nachdrücklichſte abgelehnt wird. Vielmehr ſoll das Deutſchlandfahr verbunden werden mit einer verſtärkten Deutſchland⸗ werbung im Auslande. Es ſollen weiter große internationale Veranſtaltungen und Tagungen in Städten und vor allen Dingen auch in den Bädern ſtattfinden, die ſich mit internationalen Verkehrs⸗ fragen befaſſen, die die Bedeutung des Fremden⸗ verkehrs für die Wirtſchaft der einzelnen Staaten, für die Völkerverſtändigung, ſowie Maßnahmen zur Förderung dieſes Verkehrs zum Gegenſtand haben. Das Deutſchlandjahr 1931 ſoll nicht nur ein Ruf an die Deutſchen ſein, 1931 in Deutſchland zu blei⸗ ben, ſondern auch an das Ausland, 1931 Deutſchland zu beſuchen. ö 3. Propaganda Die Propaganda müßte von folgenden Gedanken getragen werden: 1. Fordert das Deutſchlandjahr mit ſeinem Appell, ein Jahr lang in Deutſchland zu bleiben, von uns Deutſchen überhaupt Opfer? was Ungeheuerliches, eine geplante Auslandsreiſe mal um ein Jahr, auf 1932 zu verſchieben?. 2. Eine Gegenmaßnahme des Auslandes, d. h. eine Propaganda, nicht nach Deutſchland zu reiſen, iſt bei unſerem Vorſchlag nicht zu erwarten. Es handelt ſich ja nicht um eine Dauer maßnahme, wie dies bei Ausfuhr⸗ und Einfuhrzöllen der Fall iſt, ſondern um eine vorübergehende Not maßnahme nur für ein einziges Jahr. Gewiß wird das Deutſch⸗ landjahr 1931 den Gebieten des Auslandes ſehr un⸗ angenehm ſein, die ſeit langen Jahren in erſter Linie Nutznießer der deutſchen Auslandsſucht ſind. Von dieſen wäre allein der Verſuch einer Gegenwirkung zu erwarten. Da iſt es intereſſant zu ſehen, daß gerade die Länder, die am ſtärkſten betroffen werden, für den deutſchen Fremdenverkehr nicht die Bedeu⸗ tung haben, wie der deutſche Fremdenverkehr für ſie. Die Niederlande ſind am deutſchen Fremden⸗ verkehr mit 10 v. H. beteiligt, wir an dem nieder⸗ ländiſchen mit 34 v. H. Die Tſchechoſlowakei bringt uns 5,8 v He des ausländiſchen Fremdenver⸗ Für Italien ſind wir kehrs, wir ihr 54 v. H. Iſt es wirklich ſo et⸗ ebenfalls wie in den erſtgenannten Fällen die Nation, die bei weitem am meiſten Auslandsbeſucher ſtellt, während Italien uns nur 2,2 v. H. bringt. Auch für Frankreich bedeutet Deutſchland als Herkunfts⸗ land ſeiner Beſucher etwas ganz anderes, als für uns die 3,3 v. H. der Beteiligung Frankreichs am deut⸗ ſchen Fremdenverkehr. Gerade dieſe Zahlen zeigen aber, welche Schädigung die deutſchen Auslandsreiſen für die deutſche Wirtſchaft bedeuten. 3. In ſolcher Zeit nie gekannter Wirtſchaftskriſe iſt es Pflicht, überflüſſige Geldabwande⸗ rung nach dem Ausland möglichſt zu verhin⸗ dern. In ungezählten Kanälen ſich verteilend, würden dieſe Millionen überall Arbeit, Um ſatz und damit Steuern bringen, Sie würden den Steuer⸗ abbau, wenn auch nicht ſicherſtellen, ſo doch ſeine Ein⸗ Opfer. Eine einzige wirklich gute Saiſon würde aber den deutſchen Reiſegebieten weitgehend Ent⸗ ſchuldung und Befreiung von würgenden Zinslaſten bringen, den Gaſtſtätten die Möglichkeit zu Ausbau, Inſtandſetzung und Moderniſierung geben. 6. Mögliche Auswirkung Das Deutſchlandjahr 1931 iſt aber nicht Endzweck. Es ſoll durch ſeinen Appell an jedem Deutſchen, die⸗ ſes eine Jahr in Deutſchland zu bleiben, zunächſt zwar den Verluſt einer viertel Milliarde für 1931 verhindern und den deutſchen Reiſegebieten dieſe Beträge zuführen. Es ſoll aber auch den deutſchen Reiſegebieten, Bädern und Gaſtſtätten eine Gelegen⸗ heit ſein, gerade den Lobrednern des Auslandes die Schönheiten Deutſchlands, die Anſtrengungen ſeiner Ein Ski-Trainingsheim auf dem Felöberg erbaut Auf dem Feldberg im Schwarzwald iſt Schülern zur ſportlichen Weiterbildung dienen ſoll. leitung weſentlich erleichtern. Nicht die Feindſchaft des Auslandes würde uns eine erfolgreiche Durch⸗ führung des Deutſchlandjahres bringen, ſondern im Gegenteil, geſteigerte Achtung. Das Ausland könnte darin nur den rückſichtsloſen Willen zur Finanz⸗ und Steuerreform, zur Geſundung unſerer Volks⸗ wirtſchaft und zur Erfüllung unſerer Verpflichtungen ſehen und anerkennen. 4. Eine ſehr erwünſchte Nebenwixkung des Deutſchlandjahres wird für die kommenden Jahre eine geſteigerte Wertſchätzung des deutſchen Reiſenden im Ausland ſein. Mehr noch als die während des Deutſchlandjahres geplanten Ver⸗ kehrstagungen, die Deutſchlands grundſätzliches Be⸗ kenntnis zu ungehemmten internationalem Verkehr und deſſen Bedeutung für die Wirtſchaft der Staaten betonen ſollen, wird das Ausbleiben des deutſchen Reiſenden die wirtſchaftliche Bedeutung des Reiſe⸗ verkehrs praktiſch zeigen und beweiſen, wie wertvoll eine geſunde deutſche Wirtſchaft für die übrigen Staaten auch in dieſer Beziehung iſt. 5. Der Verzicht auf Auslandsreiſen für ein einziges Jahr iſt für den einzelnen keinerlei ein Ski⸗Trainingsheim erbaut worden, das Ski⸗ Das idylliſch gelegene Schwarzwald⸗ häuschen iſt im Innern mit allem neuzeitlichen Komfort ausgeſtattet. Bäder nud die Leiſtungsfähigkeit ſeiner Gaſtſtätten vor Augen zu führen. Wird der Gedanke von den großen Verbänden und Organiſationen zuſammen mit Regierung und Preſſe in die Tat umgeſetzt, ſo erwächſt daraus auch allen an der Durchführung des Planes intereſſierten Verbänden, Bädern und Einzelperſonen die Pflicht, ſich reſtlos in den Dienſt dieſer Idee zu ſtellen und nicht durch kurzſichtiges egoiſtiſches Verhalten den Erfolg zu gefährden. Der zu erwartende größere Verkehr darf keine Preis⸗ ſteigerungen zur Folge haben, ſondern nur Leiſtungsſteiger ung uſw. Die mit der Or⸗ ganiſation des Deutſchlandjahres zu betrauende, aus allen Verkehrs⸗ und Wirtſchaftskreiſen zu bil⸗ dende Zentralſtelle(ſelbſtverſtändlich ehrenamtlich!) darf nur Gebiete und Unternehmungen berückſich⸗ tigen, die hierfür unbedingt Gewähr bieten. Dann wird der letzte Sinn des Deutſchlandjahres erreicht werden: die Notmaßnahme für ein einziges Jahr wird eine groß angelegte Werbung für Deutſchland im In⸗ und Ausland, deren Wirkung ſich über Jahre erſtreckt, wird für viele, die heute ins Ausland reiſen, zu einer Entdeckung Deutſchlands. zum Beginn der neuen Saison Der deutſche Winterſport ſteht vor einer ſchweren Safſon; man darf das mit aller Deutlichkeit ſagen, ohne Peſſimismus predigen zu wollen, denn es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die augenblicklichen ſchlechten wirtſchaftlichen Verhältniſſe auf einen Sport, deſſen Ausübung der Mehrzahl ſeiner Anhänger nicht un⸗ erhebliche Koſten auferlegt, nicht ohne Einfluß bleiben werden. Es ſteht trotz der günſtigen Prognoſe, die man dem kommenden Sportwinter geſtellt hat, noch längſt nicht als ſo ſicher feſt, ob er viel beſſer als die verfloſſene Saiſon unſeres Mißvergnügens wird. Man darf nicht an den Rekordwinter 192829 denken. Selbſt wenn es Schnee und Eis gäbe, wie es im Buche ſteht, ſo wäre damit, es muß doch einmal ge⸗ ſagt werden, die Geldknappheit noch lange nicht aus der Welt geſchafft. Gewiß werden alle die, die es ſich Winter für Winter ohne langes Rechnen leiſten können, in die Berge zu fahren, wieder die bekannten Stätten bevölkern, vom großen Heer der wirklichen Sportler wird aber mancher abſeits mit Ski bei Fuß ſtehen müſſen, weil es nicht mal hin, geſchweige denn noch her reicht. Damit würde aber die weitere Nuf⸗ wärtsbewegung des deutſchen Winterſports zum wahren Volksſport, zu dem er ſich in den letzten Jahren machtvoll entwickelte, in ſtärkſter Form ge⸗ hemmt und das zu verhindern, muß in erſter Linie die Sache all der Kreiſe ſein, die aus dem Winterſport direkt oder indirekt Nutzen ziehen. Wir wiſſen, daß viele deutſche Winterſport⸗ quartiere in der vergangenen Saiſon bei Gott nicht auf Schnee, viel weniger auf Geld gebettet waren; man baute erfreulicherweiſe die Preiſe ab, wodurch das Wetter aber leider auch nicht beſſer wurde— die Sportler blieben nach wie vor aus. Zu⸗ gegeben: es heißt nun, manches nachzuholen, denn Sportanlagen und vieles andere mehr wollen wieder inſtandgeſetzt und unterhalten ſein, aber nichts wäre dabei verkehrter, als durch eine falſche Preis⸗ ſunken und ſammeln neue Kräfte 141. Jahrgang/ Nr. 500 politik verlorenes Terrain wieder gutmachen zu wollen. Noch mehr als in früheren Jahren muß den Winterſportlern Entgegenkommen gezeigt, mehr als bisher der Aufenthalt in der winterlichen Natur er⸗ »ꝛögli“ t und erleichter werden. Dazu iſt nichts weiter notwendig, als daß vor allem das Wochenende zum Winterſport überall durch die Einrichtung er⸗ ſchwinglicher Pauſchalpreiſe ſtärkſte För derung erhält, damit wenigenſts die Vielen, die in dieſem Winter wehen Herzens von einer längeren Reiſe in die Berge Abſtand nehmen müſſen, Gelegenheit haben, auf ein paar Tage die Schneeſchuhe anzu⸗ ziehen. Hand in Hand mit den Winterſportplätzen, die bisher immer bewieſen haben, daß es ihnen am guten Willen nicht mangelt, muß aber auch die Reichs ⸗ bahn arbeiten; ſie kann in noch viel größerem Maße zeigen, daß ſie für die Winterſportler ein offenes Herz beſitzt. Sonderzüge den Verkehr leichtern ſuchen, ſondern mit Ausbau der Sonntagsfahrkarten den lern unter die Arme greifen. In wenigen Jahren, im Tempo der Zeit empor⸗ gewachſen, die ihn umgab, iſt aus einem zeitvertrei⸗ benden Unterhaltungsſport eines nicht allzu großen Kreiſes, der beſonders in der Nachkriegszeit die in⸗ ternationalen Winterkurorte bis in den Frühling hinein bevölkerte, ein Sport aller Schichten, ein Bolksſport im wahrſten Sinne des Wortes ge⸗ worden, nicht zuletzt durch die Bemühungen derer, die durch ihre ſportgemäße Ausübung aller weißen Künſte unermüdlich propagierten. Die Zeiten ſind ſchwer, hier wie dort, aber niemals dürften ſie die Sehnſucht unzählbarer Großſtadtmenſchen, denen die Berge im Schneekleid ſo unvergeßliches Erleben ſchenken, unerfüllt laſſen. Der Winter iſt dal Der Winter iſt da? Das ſtimmt doch nicht! Ein Blick auf den Kalender beweiſt uns, daß wir erſt tief in den Dezember hineinmarſchieren müſſen, ehe das Wörtchen„Winteranfang“ den Einzug der kälteſten Jahreszeit beſcheinigt. Trotzdem ſagen wir mit Hin⸗ blick auf die empfindliche Abkühlung der letzten Tage „Der Winter iſt da!“ Natürlich genießen wir erſt einen ſchüchternen Anfang. Denn noch ſind— wenig⸗ ſtens am Tage— einige wenige Wärmegrade zu ver⸗ zeichnen. Und wenn wir jetzt manchmal im Freien frieren— erinnern wir uns doch nur einmal daran, in die Berge zu er⸗ einem großzügigen Winterſport⸗ daß wir nach einem ſtrengen Winter mit ſcharfer Kälte ſelig ſind, wenn dieſe geringen Wärmegrade wieder erreicht werden.„Heute iſt es warm“, heißt es dann,„es ſind ja Wärmegrade!“ Die Wetter⸗ propheten, die den Verlauf des⸗Winters voxausſagen wollen, ſind wieder bei der Arbeit. Untrügliche An⸗ zeichen werden dafür geltend gemacht, daß wir zu⸗ mindeſt mit einem richtigen Winter, nicht mit einem Surrogat wie im vergangenen Jahre, zu rechnen haben werden. Als wichtigſtes Anzeichen werden Engerlinge und Hamſter, aber auch manche anderen Tiere herangezogen. Je nach der Tiefe, in der ſich die Erſt⸗ genannten vergraben, glaubt man mit einem ſtrengen oder weniger ſtrengen Winter rechnen zu müſſen. Beiſpielsweiſe wurde vor zwei Jahren feſtgeſtellt, daß die Hamſter ſich metertief in die Erde gruben und ſich gleichzeitig Rieſenvorräte an Nahrung auf⸗ ſpeicherten. Der nachfolgende Rekordwinter dann den richtigen Inſtinkt dieſer Tiere. Im letzten Jahre dagegen verſchmanden Hamſter und Enger⸗ linge nur wenige Zentimeter unter der Erde. Nach ihnen zu urteilen, werden wir in dieſem Jahre mit einem ſtrengen Winter zu rechnen haben. Denn ſie haben ſich immerhin einen halben Meter tief in den Boden gewühlt und ſich einen größeren Vorrat hingelegt. Auch das Bild trifft Vorſorge für die Kälte. Es iſt ſchon wiederholt von Jägern feſtgeſtellt worden, daß Rehe und Hirſche, entſprechend den zu erwartenden Kältegraden, ein mehr oder minder dichtes Winterkleid bekommen. Auch in dieſem Jahre ſind ſchon ziemlich zeitig Be⸗ obachtungen gemacht worden, wonach das Wild wieder ein dichtes Fell bekommen hat. Es iſt der Selbſtſchutz der Natur gegen die Unbilden der zu erwartenden Winterkälte. Auch die Pflanzen⸗ welt iſt nun ganz winterlich eingeſtellt. Ein dichter Teppich von Laub bedeckt den Boden und ſchützt die Wurzeln der Pflanzen vor den Fröſten. Baum und Strauch ſind in Winterſchlaf ge⸗ für einen noch fernen Frühling. Im Garten wird letzte Arbeit ge⸗ leiſtet. Empfindliche Pflanzen, ſo die Roſenſtöcke, müſſen ſpäteſtens jetzt mit dichtem Tannengrün oder mit Lappen eingehüllt werden. Wir wollen aber nicht hoffen, daß uns wieder ein Kataſtrophenwinter, wie der vorletzte es war, beſchert wird, der nicht nur die Lebensfähigkeit der Pflanzenwelt, ſondern auch en die Gemüter der Menſchen beeinträchtigen kann. — Verantwortlich: Willy Müller. Notochei- im südlichen badischen Hoch- Schwarzwald 1120 m ü. M. Tentralpunkt: Feldberg, Belchen Schauinsland. 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