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Dezember 1930 irdige Sitzung im Reit 141. Jahrgang— Nr. 575 Lärmvoller Streit um die Strafrechtsreform und das Penſionskürzungsgeſetz Berlin im zeichen des Nemarquefilms Hindenburg hat ſich von Curtius Bericht erſtatten laſſen Sturm im Waſſerglas Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Dez. Die heutige Reichstagsſitzung vermochte die Hoff⸗ nung, daß dieſes radikaliſterte Parlament ſich noch die Hörner ablaufen und zu poſitivem Wirken gelangen werbe, leider nicht zu ſtärken. Zunächſt gab es ein lärmendes Vorſpiel, deſſen Hintergrund die nächtlichen Demonſtrationen im Berliner Weſten bil⸗ deten. Die Nationalſozialiſten verlangten durch Herrn Frick die Haftentlaſſung des Abgeordneten Fabri⸗ eius, der ſich zur ſelben Stunde wegen Auflehnung gegen die Staatsgewalt vor dem Schnellrichter zu verantworten hatte. Da die Sozialdemokraten aber, während wüſte Schimpfworte hin und her flogen, Widerſpruch erhoben, mußte der Aelteſten rat mobil gemacht werden. Der gab dem nationalſozia⸗ liſtiſchen Verlangen, den Antrag als erſten Punkt auf die Tagesordnung zu ſetzen, ſtatt, und die Haft⸗ entlaſſung des Herrn Fabricius wurde beſchloſ⸗ ſen. Der Sturm im Waſſerglas hatte indes umſonſt getobt. Denn Fabricius war nach ſeiner Verurtei⸗ lung zu einer Geldſtrafe mittlerweile bereits aus der Haft entlaſſen worden. Zu höchſt ungemütlichen Szenen kam es, Als der greiſe Strafrechtler Kahl die Vorlage be⸗ gründete, die es ermöglichen ſoll, die bisherigen Ar⸗ beiten an der Strafrechtsreform zu ſichern und zu einem guten Ende zu führen. Eindringlich be⸗ ſchwor er Haus und Regierung, das wertvolle Werk, das im engen Einvernehmen mit dem öſterreichiſchen Bruderſtaat in nicht weniger als 205 Sitzungen zuſtandegebracht wurde, nicht verſacken zu laſſen. Während ſein Appell bei den übrigen Parteien Be⸗ achtung auslöſte, wetteiferten Kommuniſten und Na⸗ tionalſozialiſten in herabſetzender und beleidigender Kritik der Ausſchußbeſchlüſſe. Der Kommuniſt Löwenſtein bezeichnete den Entwurf als ein Erzeugnis„politiſcher, ſozialer und kulturel⸗ ler Reaktion“, und der Nationalſozialiſt Rechtsanwalt über die Zulaſſung des Remarque⸗Films, die heute Frank II, dem nachdrei Ordnungsrufen das Drahtdericht unſeres Berliner Büros Berlin, 11. Dez. Von einer halbamtlichen Stelle war beſtritten worden, daß der Remarque⸗Film am Mitt⸗ woch mittag Mitgliedern des Reichs kabinetts und der preußiſchen Regierung vorgeführt worden war. Man verſteht dieſes Dementi nicht recht. Tatſächlich hat Herr Dr. Wirth im Reichs⸗ innenminiſterium am Mittwoch den Film unter⸗ ſchiedlichen Miniſtern, Staatsſekretären und anderen höheren Beamten aus der Reichs⸗ und der preu⸗ ßiſchen Bürokratie gezeigt und zwar, was immer⸗ hin ein Schönheitsfehler war, nur in der deutſchen Faſſung. Auch in dieſer Form ſind, wie wir von einem Teilnehmer der Vorführung wiſſen, die An⸗ weſenden von dem Bildſtreifen des Herrn Lämmle keineswegs entzückt geweſen. Man ſagt uns: Die Herren hätten zwar nichts gerade Deutſch⸗ feindliches in dem denaturierten Film gefunden, aber doch Dinge,„die man als Deutſcher nicht gerne ſteht.“ So dürfte, auch wenn das Reichskabinett direkt und ſozuſagen von Amts wegen eingreifen will (in dieſer Form auch gar nicht eingreifen kann) das Schickſal des Films, deſſen Verbot nun ſchon fünf Länder, Sachſen, Thüringen, Württemberg, Bayern und Braunſchweig wünſchen, wohl beſiegelt ſein. Die„Voſſiſche Zeitung,“ die ſich bisher mit Löwen⸗ mut für Remarque, deſſen Roman ſie ja lanciert hatte, einſetzte, ſieht denn auch bereits die Felle von hinnen ſchwimmen. Schwermütig bemerkt ſie: Es ſei in politiſchen Kreiſen bekannt, daß wenigſtens drei der Beiſitzer der Oberprüfſtelle„weit rechts“ ſtünden und mithin mit einem Mehrheitsbeſchluß im Sinne der Antrag ſtellenden Länderregierxungen zu rechnen ſei. nicht Die Verhandlungen der Oberfilmprüfſtelle aus dem Filmgewerbe. Das Auswärtige Amt wird wiederum einen Sachverſtändigen entſenden, ebenſo wie das Reichswehrminiſterium, das durch den Kapitänleutnant von Baumbach vertreten ſein wird. Der Reichspräſident hat ſich geſtern vom Reichsaußenminiſter Dr. Cur⸗ tius über die Wirkung des Remarquefilms im Ausland berichten laſſen. Im Kampfgebiet des Nollendorf⸗ und Witten⸗ bergplatzes iſt es geſtern abend nach dem Demonſtrationsverbot des Polizeipräſidenten und nachdem auch Goebbels die Parole„Kampfpauſe“ ausgegeben hat, im großen und ganzen ruhig geblieben. Kleinere Anſammlun⸗ gen, die ſich hin und wieder bildeten, wurden von der Polizei, die den Platz vor dem Konzertſaal wieder hermetiſch abgeſchloſſen hatte, mühelos zerſtreut. Da⸗ gegen kam es bei der 7⸗Uhr⸗Vorſtellung des Films zu einem Zwiſchenfall. Obgleich die Polizei zu Be⸗ ginn der Vorſtellung jeden Beſucher auf Waffen und Stinkbomben unterſucht hatte, war es einem Mann gelungen, Schlangen tin den Zuſchauer raum des Theaters zu bringen. Nach Schluß der Vorſtellung ſchrie, wie das „Berliner Tageblatt“ berichtet, plötzlich eine Dame im Parkett auf und behauptete, es ſei eine Schlange unter einer Bank. Tatſächlich wurde denn auch feſt⸗ geſtellt, daß drei Blindſchleichen unter den Stuhl⸗ reihen des Parketts entlang krochen. Einige Frauen ſtießen hyſteriſche Schreie aus. Schutzpolizei nahm die Blindſchleichen in ihre Ob⸗ hut. ſollen heute dem Aquarium zugeführt werden. Während der 9⸗Uhr⸗Vorſtellung erhob ſich ein Herr im erſten Rang und rief:„Wer behauptet, dieſer Film ſei ein Hetzfilm, iſt ein Verbre⸗ Sis Kritiker der Außenpolitik Was Curtius hätte antworten können— und vielleicht doch noch ansſprechen muß Im Auswärtigen Ausſchuß des Reichstages und im Plenum ſind in den letzten Wochen Stimmen der Kritik an der deutſchen Außenpolitik laut geworden, die leider wieder einmal beweiſen, daß die Erziehung der Deutſchen zum rechten Augenmaß gegen⸗ über den Dingen der Außenpolitik trotz der Erfah⸗ rungen des Krieges und Nachkrieges noch nicht über herzlich unbedeutende Anfangsſtadien hinaus ge⸗ diehen iſt. Tag für Tag wiederholt ſich jetzt unter Begleiterſcheinungen, die der Volksvertretung ſchlechthin unwürdig ſind, das Verlaugen auf Ent⸗ feſſelung einer außenpolitiſchen Debatte, von der doch jeder Einſichtige weiß, daß ſie Deutſchlands Stel⸗ lung nach außen nicht ſtärken, ſondern aufs ſchwerſte ſchädigen würde. Daß die bekannte ruhige und fachliche Art des Reichsaußenminiſters Dr. Curtius vielen nicht behagt, iſt bekannt. Aber man kann ſich des Eindrucks nicht erwehren, daß viele„Politiker“, wenn nicht gar die meiſten noch auf dem gleichen Standpunkt ſtehen, der vor 25 Jahren üblich, aber deswegen nicht minder falſch war. Hätte Curtius am Dienstag gegen ſeine Widerſacher das Wort ergreifen müſſen— vielleicht wird er dank dem unaufhörlichen Drängen der ver⸗ antwortungsloſen Oppoſition doch noch dazu ge⸗ zwungen— hätte er ſeine Abwehr in folgende Form kleiden können: „ Woher nehmen dieſe Narren das Recht, ntir ungenügende und ſchwächliche Vertretung der deutſchen Rechte und Intereſſen vorzuwerfen? Wo es ſich um die Vertretung unſerer Intereſſen und Rechte handelt, bin ich ebenſo empfindlich, ſo gewiſſenhaft und feſt, wie irgend wer. In dieſer Beziehung ſtehe ich niemanden nach und laſſe mich von niemanden übertreffen. Was die mir bisweilen vorgeworfene Liebenswür⸗ digkeit dem Ausland gegenüber angeht, ſo ſoll man nir doch ſagen, wo ich die deutſchen Rechte und Intereſſen, die deutſche Würde ungenügend ver⸗ Wort entzogen wurde, drückte das Desintereſſe⸗ vormittag um zehn Uhr beginnen, werden, wie cher.“ Das Publikum nahm weder für noch gegen N . a 5 des in f g um ze. a. 8 b 3 33 0 Es g. auf an, die eine ment ſeiner Partei an dieſer Vorlage aus, da ſie„dem bereits erwähnt, von dem Miniſterialrat im Reichs- den Film Partei. Wie die„Deutſche Zeitung“ zu 1 7 5„„ 1 1 1 791 110 5 deutſchen Empfinden nicht entſpräche“. Bei der Rede i iniſterum., Seeger, geleitet. Beiſitzer berichten weiß, wollen die Gaſtwirte am w f ˖ ſch pfinden nicht entſpräche“. i de innenminiſterium, Seger ſitz 5 Moment zur Anwendung zu bringen. Ein des Sozialdemokraten Roſenfeld, der für die Vorlage eintrat, drohte ſogar eine regelrechte Prügelei zwiſchen Sozialdemokraten und Nationalſozialiſten auszubrechen. Kahl, den dieſes Vorgehen ſichtlich angeekelt hatte, verzichtete empört auf das Schluß⸗ mort, hatte aber immerhin die Genugtuung, daß ſei⸗ nem Wunſch entſprechend die Vorlage dem Aus⸗ ſchuß überwieſen wurde. Bei der weiteren Beratung des Penſions⸗ kürzungsgeſetzes gab es ernent Skandal, da ein nationalſozialiſtiſcher Abgeordneter von ſeinen Parteifreunden nur mit Mühe daran verhindert wurde, ſich nach einem im Kaſchemmenſtil geführten Wortwechſel mit geballten Fäuſten auf den ſozial⸗ demokratiſchen Abgeordneten Dittmann zu ſtürzen. Das Schickſal der Vorlage, die bekanntlich eine Zweidrittelmehrheit erfordert, iſt, nach der erſten Leſung zu urteilen, äußerſt zweifelhaft. Zu⸗ nächſt hat jetzt der Ausſchuß das, Wort. Die Beratung begann mit der Rede des Abg. Dr. Reinhold eutſche Staatspartei) der ausführt: „Herr Roßmann hat leider einen perſönlichen Ton in die Debatte gebracht. Ich bedaure, daß man in Deutſchland alle Fragen mit perſönlichen Vorwürfen verbindet und nicht lieber die Männer anerkennt, die, wie unſer Freund Hamm, auf ihre Mini ſterpen⸗ ſſonen verzichtet haben.(Sehr gut! bei der Staatspartei). Wer weiß, wie die Nationalſozialiſten in der demagogiſchſten Form mit den hohen Pen⸗ ſtonen und den Doppelverdienern im Wahl⸗ kampf agitiert haben, wer die Nationalſozia⸗ liſten im Wahlkampf beobachtet hat, muß ſich darüber wundern, daß ſie ſich jetzt als Schützer der hohen Penſionen auſſpielen. Geſtern haben wir überhaupt erſt erfahren, welchen großen politiſchen Einfluß die Bezieher der hohen werden ſein der deutſchnationale Abg. und frühere Chefredakteur der„Deutſchen Tageszeitung“, Paul Baecker der chriſtlich⸗ſoziale Profeſſor Dr. Hin ⸗ derer, die Tochter des verſtorbenen Generals Reinhardt, außerdem ein Arbeitnehmervertreter Nollendorfplatz gemeinſame Schadenserſatzanſprüche wegen Geſchäftsſchädigung geltend machen. Sie behaupten, daß ihnen durch die Abriegelung des Nollendorfplatzes ein Verluſt von täglich 50000% entſtanden iſt. Penſionen haben.(Unruhe bei den Nationalſozia⸗ liſten). Die Staatspartei ſteht feſt auf dem Boden des Berufsbeamtentums. Wir haben alles zu ver⸗ meiden, was das Beamtentum Mißachtung ausſetzt. Für den Aufbau unſeres Staates iſt das Berufs⸗ beamtentum notwendig. Dienen wir den Intereſſen des Beamtentums, wenn wir die zweifellos vorhan⸗ denen Uebertreibungen beſtehen laſſen? Be⸗ rechtigt iſt er Unmut der Bevölkerung darüber, daß in einer ſolchen Notzeit wie gegenwärtig durch penſionierte Beamte Privatangeſtellte brotlos gemacht werden. Die älteren Angeſtellten ſehen einer troſtloſen Zukunft entgegen. Wir müſſen ihre Exiſtenz ſichern. Eine mögliche Begrenzung der Penſionen auf 12000 Mark enthält der Entwurf übrigens gar nicht, ſondern bei 12000 Mark beginnt erſt die Kürzung, die im Höchſtfall 50 v. H. beträgt. Ich glaube kaum, daß ſich in der Beamtenſchaft auch nur eine Stimme Der Kampf Berlin, 11. Dez Nach der Billigung der Notverordnung und dem Verzicht auf eine außenpolitiſche Debatte hätte man annehmen können, daß die Regierung vorerſt über dem Berg hinweg ſei und vom Reichstag keine grö⸗ ßeren Schwierigkeiten mehr zu erwarten hätte. Es hieß daher auch zunächſt, daß die noch verbleibende Reſtarbeit ſehr ſchnell erledigt werden ſollte. In⸗ zwiſchen aber haben ſich neue Wolken am Ho⸗ rizont zuſammengeballt. Der Reichstag hat ſich nicht, wie urſprünglich beabſichtigt war, ſchon geſtern nertagt, ſondern wird zum mindeſten noch bis Ende der Woche zuſammenbleiben, und man wird damit zu rechnen haben, daß die Opppſi⸗ gegen dieſe Beſtimmung erheben wird. Allerdings muß das Geſetz im Ausſchuß noch auf ſeine Härten hin geprüft werden. Die Staatspartei iſt zu poſitiver Mitarbeit im Ausſchuß bereit.“ Wie zu erwarten war, ſetzte am Schluß der Sitzung wieder ein lebhaft bewegter Kampf Tagesordnung ein. Die Deutſchnationalen verlangten, unterſtützt vom Landvolk und den Nationalſozialiſten, die Be⸗ handlung ihrer Mißtrauensanträge, ſowie des Antrages auf Streichung der Polizeikoſtenzu⸗ ſchüſſe für Preußen. Indes, ſie vermochten ſo wenig zu erreichen, wie die Nationalſozialiſten mit ihrer erneuten Forderung nach einer außenpoli⸗ tiſchen Ausſprache. Den eigentlichen Knall⸗ effekt lieferte jedoch Herr Everling, der eine Be⸗ ratung des deutſchnationalen Antrages gegen den Remarque⸗ Film durchzuſetzen verſuchte. Auch damit hatten die Deutſchnationalen jedoch kein Glück. geht weiter tion noch die eine oder andere Offenſive gegen die Regierung unternimmt. Beſonders die Deutſchnationa⸗ len ſcheinen alle Hebel in Bewegung ſetzen zu wollen, um noch vor der Vertagung des Hauſes eine A bſtimmung über ihre drei Mißtrauens⸗ anträge gegen die Miniſter Wirth, Curtius und Treviranus zu erzwingen. Je⸗ deufalls wird es darüber vermutlich noch eine ſcharfe Geſchäftsordnungsdebatte geben. Weiter beſteht die Möglichkeit, daß es im Reichstag zu einer Ausſprache über den Remarguefilm und was mit ihm zuſammenhängt, kommt. (Fortſetzung Seite 2, hinter Feitartikel.) um die nächſte konſequent überheblicher und rückſichtsloſer chauvi⸗ niſtiſcher Ton, knotige Manieren, ungeſtüms Anrempelungen des Auslandes, wie wir ſie leider nur allzu häufig erleben, wirken ſchädlich. Es würde unberechenbare Konſequenzen nach ſich ziehen, wenn ich in meiner verantwortlichen Stellung ſolchen Ton anſchlüge. Wenn die Alldeutſchen(Nationalſozialiſten, Deutſchnationale, Chrtſtlich⸗Soziale u..) ſich auf den Fürſten Bismarck berufen, ſo zeigt ein ein⸗ gehenderes Studium der Reden und Handlungen dieſes größten deutſchen Staatsmannes, daß deſſen Force nicht in ſporenklirrenden Kuraſſier⸗ ſtiefeln, noch im raſſelnden Pallaſch beſtand, ſon⸗ dern im rechten Augenmaß für Menſchen und Dinge. Ein Miniſter, hat Bismarck einmal geſagt, könne den Strom der Zeit nicht hervor⸗ rufen, könne ihn nicht einmal lenken. Er könne das Staatsſchiff nur ſteuern nach ſeiner Anſicht und Ueberzeugung. Steuere er es mit Glück, ſo habe er ſeinem Lande gut gedient, ſteuere er es mit Un⸗ geſchick, ſo verfalle er der Vergeſſenheit. Für die praktiſche Führung der Politik kommt es mehr auf den Kopf als Wärme und Güte des Herzens an. Mein Nationalgefühl iſt mindeſtens ebenſo empfindlich und ebenſo lebendig, wie das des geſinnungstüchtigſten Alldeutſchen. Aber mein Patriottsmus iſt verbunden mit einem grö⸗ ßeren Maß von Selbſtbeherrſchung und Vorſicht, von Mäßigung und Ueber legung. Ich beſitze eine genauere Kenntnis der Verhältniſſe, als dieſe guten Leute und ſchlechten Muſiker, eine Kenntnis, die mich in den Stand ſetzt, Gefahren zu erkennen, die ſie nicht ſehen und die mich verhindert, mich ſubjektiven Empfindungen widerſtandslos hinzugeben. Ich kann beſſer als ſie überſehen, welche Folgen eine tmpulſive Politik für das Land haben würde. Und deshalb, und weil ich die Verant⸗ wortung trage für den Gang der Dinge, wende ich mich gegen Beſtrebungen und Tendenzen, die die⸗ ſes Moment der Verantwortlichkeit nicht genügend würdigen. * 2. Seite/ Nummer 575 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 11. Dezember 1930 „ Wenn man mir immer wieder vom„Natio⸗ nalſtolz“ redet, ſo meine ich, der wahre National⸗ ſtolz beſteht darin, ſtets und. unter allen Umſtänden das wirkliche und dauernde Intereſſe des Landes im Auge zu behalten. In der auswärtigen Politik muß man der Konſequenz deſſen, was man ſagt und rät und tadelt, klar und rechtzettig ins Auge ſehen. Da iſt mit Halbheiten, mit Un⸗ klarheiten und allgemeinen Hochgefühlen nicht ge⸗ dient... Wenn manche Leute und manche Richtungen bet uns, auch Reichsboten und Journaliſten, auch Leute auf dem Katheder, einen Miniſter des Aeuße⸗ ren haben wollen, der unſer Land mit leichtem Her⸗ zen in Abenteuer ſtürzt, müſſen ſie ſich nach einem anderen umſehen. Dafür bin ich nicht zu haben! Mit dem Mißbrauch der edlen Worte „Ehre“ und„Ruhm“ hat man große Völker in den Abgrund geführt. Ich halte eine verſtändige Kritik gegenüber jeder Regierung und gegenüber jedem Miniſter für ſehr angebracht. Eine vernünftige Kritik iſt für die politiſche Geſundheit und das ſeeliſche Gleich⸗ gewicht eines Miniſters ebenſo zuträglich, wie das Salz für die leibliche Koſt und das körperliche Wohl⸗ befinden. Ich betrachte Kritik geradezu als die Würze meiner amtlichen Tätigkeit. Aber, wie das bisweilen auch geſchieht, ohne wirkliche Kenntnis der inter⸗ nattonalen Beziehungen, ohne tiefere Einſicht in die wirkliche Weltlage, ohne Ueberblick über das kompli⸗ gierte Schachbrett der auswärtigen Politik, durch törichte Hetzarttkel mit nervöſer, ten⸗ denziöſer, hyſteriſcher Kritik einzugreifen in die Speichen des Rades der auswärtigen Politik, lähmt die Aktion des Landes nach außen, diskre⸗ dittert und ſchwächt das Land nach außen. Der Kre⸗ bit, den ein Land in der Welt genießt, muß ge⸗ ſchont werden, ihn ohne Not zu erſchüttern iſt leichtfertig und kann ruchlos ſein. Wenn wir alſo. nicht Krieg führen wollen moch können, noch bürfen), noch die Dinge ihren Vauf gehen laſſen wollen, bleibt... nur der dritte Weg übrig, nämlich: Durch diplomatiſche Ver⸗ handlungen das Möglichſte für uns herauszuſchlagen unter entſchiedenem Feſt⸗ Halten an unſeren Rechten und mit geſchickter Ver⸗ tretung unſerer Intereſſen unſeren Standpunkt zu verteidigen. Indem ich dies tat, glaube ich nicht nur das klügſte getan zu haben, was man tun konnte, ſondern das einzige, was den dauernden Inter⸗ eſſen des deutſchen Volkes entſprach. Einen an⸗ deren Leitſtern als das reale, dauernde Inter⸗ eſſe der Nation wird es für mich nie geben, denn wer dieſem Leitſtern folgt, der behält ſchließlich doch recht. Mit dem mir anvertrauten Pfand der nationalen Wohlfahrt, Ehre und Zu⸗ kunft ſpiele ich nicht va banque, dazu bin ich zu gewiſſenhaft und zu patriotiſch, dazu bin ich auch zuklug! Die Politik eines großen Landes kann nicht nach Sympathien und Antipathien, ſondern nur im Hinblick auf die allgemeine Weltlage ge⸗ führt werden. So einfach und leicht iſt unſere Stel⸗ lung in Europa und in der Welt denn doch nicht, daß wir uns den Luxus geſtatten könnten, unpolitiſchen Gefühlswallungen nachzugeben. Eine von inner⸗ politiſcher Tendenz beeinflußte auswärtige Poli⸗ tik. iſt immer falſch. Um das Schiff des Reiches durch die Klippen hindurchzuſteuern, dazu bedarf es ber Abweſenheit von vorgefaßten Meinungen, von jeglicher Sentimentalität, eines klaren Kopfes und einer ruhigen Hand. „ Wie ſoll uns das Ausland achten, wenn diejenigen, die ſich bei uns als die wahren Patrioten, als die Hüter des vaterländiſchen Feuers betrachten und aufſpielen, ſich garnicht genug tun können im Herunterreißen unſerer Ver⸗ hältniſſe, im Nachweiſen von Mißerfol⸗ gen und mit wahrer Wohlluſt jeden Fehler aufbauſchen, immer alles ins Schlechtere drehen und hinſtellen? Dieſes ſich Selbſterniedrigen und Die ſozialen Gruppen Vortrag in der Volkshochſchule Die ſozialen Gruppen, heute beſonders zahlreich, nehmen mehr als je den Menſchen heute in Anſpruch, ſodaß man fragen kann, was denn der Menſch noch ohne die Gruppenbindung iſt. Dr. Friedrich Darmſtädter, Mannheim⸗Heidelberg, gab über dieſe Frage geſtern abend vor einem leider nicht ſo ſtark wie ſonſt beſuchten Saale eine erſchöpfende und Har verſtändliche Darſtellung. An den Anfang der Entwicklung iſt nicht der Ein⸗ zelmenſch zu ſetzen, wie es in den Utopien ſo gerne geſchieht, ſondern die Gruppe oder Sippe, die etwa 30—100 Menſchen umfaßt. Hier iſt die Entſtehung der Sprache als Verſtändigungsmittel zu ſuchen, nur auf dieſem Boden eines gemeinſamen Empfindens und Denkens konnte ſie entſtehen. Die Menſchen ſind noch keine Beſonderheiten, ſondern Gattungsweſen, es gibt noch nicht dieſen Menſchen, ſondern nur einen Menſchen. In der Gruppe der primitiven Menſchen ſind die Anfänge der Kultur. Dichtung, Kunſt und Religion, das Recht ſind in dem gemein⸗ ſamen Untergrund und anonym entſtanden. Alle Aeußerungen zeigen den Gruppengeiſt, d. h. eine unbewußte und ungewollte Uebereinſtimmung. Dieſe Gruppen, die wir heute nur noch bei den Primitiven finden. haben ſich allmählich aufgelöſt und ſind erſetzt worden durch andere Gruppen mit Son⸗ derinhalten. Aber auch die Einzelmenſchen haben ſich gewandelt, ſie wurden immer verſchiedener vonein⸗ ander, wurden zu Perſönlichkeiten, zwiſchen denen Spannungen ſich bildeten. Auch zu den Gruppen ſtellte ſich der Menſch in Abſtand, er kann ihnen bei⸗ treten oder nicht, ſie treten an ihn mit Geboten und Forderungen heran, ſie ſind Organiſationen, die für den einzelnen beſtimmte nützliche Zwecke verwirk⸗ lichen. Anſtelle der irrationalen, gefühlsmäßigen ſozialen Bindung iſt die berechnend verſtandesmäßige⸗ getreten, ſodaß Gruppen ſelbſt einander bekämpfen. Daß ein Menſch noch ganz in einer Gruppe aufgeht und ſich ihr opfert, kommt ſelten vor, höchſtens bei den auf das irrationale Fühlen aufbauenden Weltanſchau⸗ ungsgruppen. Im übrigen fühlt ſich der Menſch in den Gruppen nicht als Menſch, da iſt er nur eine Bravo Herr Düſterberg! Drahtbericht unſeres Berliner Büros UE Berlin, 11. Des. Die Huldigungsfahrt des Stahlhelms nach Rom hat in weiten deutſchen Kreiſen lebhafte Mißſtim⸗ mung erregt. Bisher hatte man dabei geglaubt, daß die römiſchen„Studienreiſenden“ in Uebereinſtim⸗ mung mit der Führung gehandelt hätten. Das iſt er⸗ freulicherweiſe nicht der Fall geweſen. Der„Jung⸗ deutſche“ iſt in der Lage, einen Führerbrief des Oberſtleutnants a. D. Düſterberg zu veröffent⸗ lichen, in dem dieſer mit guten und ſtarken Gründen das ſeltſame Gebaren der Rompilger abkanzelt. Was Herr Düſterberg in dieſem Zuſammenhang ſagt, iſt ſo ausgezeichnet, ſo deutſch empfunden und zugleich von einem ſo reifen politiſchen Ur⸗ teil bedingt, daß man am liebſten dieſen ganzen Brief abdrucken möchte. Das verbietet leider der Raum. Aber ein paar Stichproben müſſen unter allen Umſtänden hier feſtgehalten werden. Oberſtleutnant Düſterberg rügt zunächſt als arge Diſziplin⸗ loſigkeit, daß die Stahlhelmabordnung ohne Erlaubnis der Bundes führung in ihrer Feldkluft in Venedig und Rom aufmar⸗ ſchierte und ſo auch ausgerechnet am 11. November an der kttalieniſchen Königsparade teil⸗ genommen hätte. Er nennt es eine außer⸗ ordentlich bedauerliche Eigen mächtig⸗ keit, daß die Studienreiſenden an einem Helden⸗ denkmal italieniſcher Soldaten einen Kranz nieder⸗ gelegt und Muſſolini das Stahlhelm⸗ abzeichen als Erinnerungsgabe überreicht hätten. Zu einer Anſprache, wie ſie Herr Dr. Heinke an Muſſolini gehalten, ſei er in keiner Weiſe be⸗ rechtigt geweſen. Die Bundesführung mache ſich die Rede nicht zu eigen. Wenn Muſſolint ſeit Jahren Sichzerfleiſchen iſt eine Krankheitserſcheinung, deren Verbreitung ſich leider auf Deutſchland beſchränkt Gibt es nicht auch anderswo Unvollkommenheiten, Fehler und Mißſtände in Hülle und Fülle? Sie wer⸗ den aber nicht derartig in die Oeffentlichkeit gezerrt wie bei uns. Ich denke bisweilen an das Wort von Treitſchke: der Deutſche im Inland möge für deutſche Zuſtände nur einen kleinen Teil des Verſtändniſſes zeigen, das der Deutſche im Ausland ſo gern aus⸗ ländiſchen Zuſtänden entgegenbringt.. Wir liefern durch unſere übertriebene, ungezügelte Selbſtkritik fortgeſetzt dem Ausland Waffen, und wirkſame Waffen gegen uns!“ Soweit der Träger der deutſchen Außenpolitik. Dr. Curtius? Nein, einer ſeiner Vorgänger, Für ſt einen langen— im ſoeben erſchienenen zweiten Band ſeiner„Denkwürdigkeiten“ veröffentlichten— Brief richtete, dem alle dieſe Zitate entnommen ſind. Iſt es nicht tief beſchämend, daß die Argu⸗ mente des Fürſten Bülow, die er gegen ſeine Zeit⸗ genoſſen vor faſt 25 Jahren ins Feld führen mußte, wortwörtlich zutreffen auf die heutigen Kritiker der deutſchen Außenpolitik? Iſt der Deutſche wirk⸗ lich unbelehrbar? Discite moniti! Hört und lernt— und ſeid gewarnt! K. F. Der Kampf geht weiter (Fortſetzung der Meldung von Seite.) Die Ausſprache kann leicht zu heftigen Enutladun⸗ gen führen. Der chriſtlich⸗ſoziale Volksdienſt hat näm⸗ lich geſtern in Form eines Initigtivantrages die alte Novelle zum Reichslichtſpielgeſetz wieder aufgegrif⸗ fen, nach der u. a. Filme zu verbieten ſind, wenn Bülow, der im Juli 1906 an ſeinen Bruder Alfred Maske, von dem Amt wird ſtreng die Perſon ge⸗ trennt. Nur in den Jugendbünden, der katholiſchen Kirche und den Verbänden der Induſtriearbeiter überwiegt die Weltanſchauung, ſie beanſpruchen des⸗ wegen den ganzen Menſchen, ſei es auch nur zum Kampf für den Umſturz, während in den anderen Verbänden das Menſchliche eher abfällig bewertet wird. Oper lag hatte Erich Kleiber. Die Aufführung in den Händen des Bühnenmalers Emil Pirchan. im Haus unter mäßigen Erfolg. Führerkritik an Stahlhelmers Nomreiſe „Wir wollen nicht Landsknechte fremder Mächte werden!“ für eine Reviſion des Vertrages von Verſailles ein⸗ trete, ſei das lediglich als italieniſche In⸗ tereſſenpolitik zu werten, ſolange nicht ent⸗ ſprechende Taten folgten, z. B. eine grundſätzliche Aenderung der Regierungsmethoden in Tirol. Weil Italien auf eine bewaffnete Auseinanderſetzung mit Frankreich und Jugoſlawien hindränge, ſei ihm die Unterſtützung durch Deutſchland notwendig. Deshalb ſei man jetzt deutſchfreundlich:„Italien hofft, mili⸗ täriſch in etwa dret Jahren ſo ſtark zu ſein, daß es ſeine impertaliſtiſche Politik auch mit der Waffe verfolgen kann. Deutſchland iſt aber in drei Jahren, vielleicht auch in ſechs Jahren, nicht in der Lage, mit Ausſicht auf Erfolg einen Krieg zu führen.“ „Unſere derzeitige Schwäche verlangt Zu⸗ rückhaltung, Würde und Stolz. Nachlaufen entwertet unſere Stellung. Wir wollen nicht Landsknechte anderer Mächte werden. Soll das Deutſchtum wieder wie in vergangenen Jahrhunderten ſich im Dienſt fremder Mächte verbluten?“ Das alles, wie geſagt, iſt Wort für Wort zu unter⸗ ſchreiben, und man begreift nicht recht, warum es an einer Stelle des Führerbriefes heißt:„Ein Ab⸗ rücken in der Oeffentlichkeit kann aus verſchieden⸗ ſten Gründen nicht erfolgen.“ Nun iſt dieſer Führerbrief, ſicher auf nicht gerade ſympathiſche Weiſe, doch an die Oeffentlichkeit ge⸗ langt. Es wäre beſſer, wenn es anders geweſen. Der Stahlhelm hätte ſich manche Mißdeutung er⸗ ſpart. Wie der„Jungdeutſche“ noch zu berichten weiß, haben im ganzen Landesverband Mitteldeutſch⸗ land in dieſen Tagen beſondere Ortsgruppenver⸗ ſammlungen ſtattgefunden, in denen den Romfahrern die Mißbilligung des Stahlhelms ausge⸗ ſprochen wurde. durch ihre abweichende Auslandsfaſſung das deutſche Anſehen geſchädigt werden könnte. Das iſt ja der Fall, der auf den Film„Im Weſten nichts Neues“ zutrifft. Die Regierung ſteht einer ſolchen Forderung durchaus ſympathiſch gegenüber. Bei einer Entſcheidung in der gegenwärtigen überhitzten Atmoſphäre würden aber ſicherlich dieſe Dinge zu Erörterungen führen, bei denen weniger fachliche als parteiagitatoriſche Geſichtspunkte den Ausſchlag geben würden. Schließlich haben auch Herrn Schieles agrarpolitiſche Forderungen neue Un⸗ ruhe in die Parteien hineingetragen. Die parlamentariſche Situation erſcheint nach alledem im Augenblick noch nicht vollkommen geklärt, und man wird immerhin bis zum letzten Augenblick auf Ueberraſchungen gefaßt ſein müſſen, wenn die Regierung auch nach dem Verlauf der geſtrigen Ge ſtsordnungsdebatte im Reichstag hoffen darf, auth weitere örungsmanöver der Op⸗ poſition abwehren zue können. Noch nicht ganz durch⸗ ſichtig iſt die Stellung der Parteien zu den neuen Agrarvorſchlägen des Herrn Schiele. Im Zentrum iſt es die Gruppe um Hermes, die kräftig Propaganda für ſie macht. Indes wurde am Mitt⸗ woch Abend in parlamentariſchen Kreiſen mit einem Initiativantrag der dem Ernährungsminiſter nahe⸗ ſtehenden Gruppen nicht mehr gerechnet. In der Landvolkpartei behauptet man, vom Kanzler ge⸗ wiſſe Zuſicherungen erhalten zu haben, deren Reali⸗ ſierung aber unwirkſam würde, wenn ſie auf dem von der Regierung gewünſchten langwierigen Weg des ordnungsmäßigen Verfahrens erfolgen ſollte. Dagegen iſt man im Kabinett nach wie vor nicht geneigt, den Forderungen Schieles oder auch nur einen Teil ſeiner Wünſche durch eine neue Not⸗ verordnung zu entſprechen. Die Beratungen im Kabi⸗ nett werden fortgeſetzt. Doch iſt eine Entſcheidung, ſolange der Reichstag noch beiſammen iſt, ſchwer zu erwarten. Die Poſt wird billiger Telegraphiſche Meldung Berlin, 11. Dezember. Trotz der ungünſtigen Finanzlage der Reichspoſt, die in einem Teil des abgelaufenen Geſchäfts jahrs Mindereinnahmen von 71 Millionen Mark verzeich⸗ net und für das ganze Jahr mit 120 Millionen Mark Mindereinnahmen rechnet, hat ſich die Reichspoſt, wie die Blätter berichten, entſchloſſen, die Preisſenkungs⸗ aktion der Reichsregierung durch eine Gebühren⸗ ſenkung zu unterſtützen. U. a. ſollen die Gebühren für Druckſachen von 5 auf 4 Pfennig und in ähn⸗ lichem Ausmaß die Gebühren für Wurfſendungen ge⸗ ſenkt werden. Starke Herabſetzungen ſind geplant für die Paketge bühren in der 2. und 3. Zone und ermäßigt werden ſchließlich auch die Telegramm m⸗ und Fernuſprechgebühren, wobei insbeſondere die Gebühren für dringende Geſpräche vom Drei⸗ fachen auf das Zweifache der normalen Geſpräche herabgeſetzt werden. 74 Millionen Mark vergeſſen Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 11. Dez. Auf die Mißwirtſchaft in der Berliner ſtädtiſchen Verwaltung wirft wieder einmal ein bezeichnendes Licht die Tatſache, daß in der letzten Aufſichtsrats⸗ ſitzung der Berliner Verkehrsgeſellſchaft bei der Ab⸗ rechnung über das ſeiner Vollendung entgegengehende Untergrundbahn⸗ Bauprojekt feſtgeſtellt worden iſt, daß ſtatt der veranſchlagten 58 Mil⸗ ltonen tatſächlich 132 Millionen Mark ver⸗ braucht worden ſind. Das unglaublichſte aber iſt, daß dieſe Mehrausgabe von 74 Millionen Mark in der Abrechnung nicht zu finden ift. Man hat ſie einfach„vergeſſen“. Der Direktion der BVG. iſt nun, wie die„Voſſ. Ztg.“ berichtet, aufgegeben worden, in der nächſten Auf⸗ ſichtsratsſitzung den Verbleib dieſer 74 Millionen Mark nachzuweiſen. Auch Laval ift geſcheitert Wer iſt nun an der Reihe? Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 11. Dez. Durch die unverſöhnliche Haltung der Radikal⸗ Sozialen Partei wurde auch der zweite Verſuch, Frankreich eine Regierung zu geben, am Mittwoch abend vereitelt. Pierre Laval ſah ſich gezwungen, dem Präſidenten Doumergue den Auftrag zur Kabi⸗ nettsbildung zurückzugeben, nachdem Germain Martin, Barthou, Painlevé und Senator de Jouvenel einen Eintritt in das geplante Ka⸗ binett abgelehnt hatten. Wie in politiſchen Krei⸗ ſen verlautet, hat die Stellungnahme der Radikal⸗ Sozialen zur Folge, daß nunmehr die Bildung eines Miniſteriums verſucht werden ſoll, an dem der bis⸗ herige Miniſterpräſident nicht beteiligt iſt. Zwei Namen machten geſtern vor allem in den Wandelgän⸗ gen der Kammer die Runde, die vorausſichtlich vom Präſidenten der Republik mit der großen Aufgabe be⸗ traut werden ſollen: Der Senator Steeg, der frir⸗ here Generalgouverneur von Algerien und einer der Führer der Radikalen im Senat, ſowie Senator Barthou, deſſen Verſuch zur Bildung eines Ka⸗ binetts bereits einmal geſcheitert iſt. Da Barthou unter den Mittelgruppen der Kammer zahlreiche Freunde zählt, nimmt man an, daß die Wahl Dou⸗ mergues ſich zunächſt auf ihn erſtrecken wird. Sollte es Barthou oder Steeg gelingen, nur in⸗ offizielle Vertreter der Rechtsgruppen in das Kabi⸗ nett zu bringen, ſo wäre die Mithilfe der Radikal⸗ Sozialen geſichert. Sollten aber die beiden Kabinetts⸗ bildner wiederum ſcheitern, ſo rechnet man mit einer Beauftragung Briands oder Painlevés, wo⸗ bei im Hintergrund immer Poincarsé ſtehen würde, der ſeine Stunde jedoch noch nicht für gekom⸗ men hält. — Newyork, 11. Dez. Der Korreſpondent der Aſſockated Preß in Havanna meldet, daß in verſchie⸗ denen Teilen von Kuba neue Unruhen ausgebrochen ſeien. Bisher ſeien ein Toter und eine Anzahl Ver⸗ wundeter zu verzeichnen. Der Vorteil dieſer Entwicklung iſt, daß ſie die Schlagkraft der Gruppen im Dienſte des heutigen Kulturzieles, nämlich der Beherrſchung der geſamten Natur, geſtärkt und Einblicke in die Befriedigung der menſchlichen Bedürfniſſe durch ſoziale Verantwortung gegeben hat. Die dadurch entfaltete Aktivität würde erſchlaffen, wollte man an die Stelle der primitiven Gruppe den modernen berufsſtändiſch gegliederten Mäßiger Erfolg einer Auswanderer⸗Oper New Vork“, eine Szene aus der Oper„Fremde Erde“ von Karl Rathaus, die in der Berliner Staatsoper geſtern ihre Uraufführung erlebte. Die Ausſtattung dieſer ganz modernen Die muſikaliſche Leitung den Linden hatte nur einen Staat ſetzen, um das Verlangen nach gefühlsmäßiger Geborgenheit in einer Gruppe zu befriedigen. Die Aktivität bleibt aber erhalten, wenn das Gruppen⸗ leben durch ſoziale Verantwortung vertieft wird. Eines ſtellte dieſer Vortrag für die Menſchen⸗ kenntnis klar heraus: die Zerſpaltung des heutigen Menſchen in viele, oft feindliche Gruppenauteile und das dazugehörige Fehlen einer Einbettung in ein bergendes, auch das Gefühl befrie⸗ digende Ganzes, wie es in dem Gegenſatz Perſon und Amt, Menſch und Maske zum Ausdruck kam. Wird die Löſung aber nicht immer weltanſchaulich und damit irrational, gefühlsmäßig begründet ſein müſſen? Und gibt es da eine allgemein gültige? Das rührt an die tiefſte Frage der Menſchenkenntnis, die zu beantworten allerdings nicht die Aufgabe des Redners war. b. Anna Croiſſant-⸗Ruſt 70 Jahre alt * Bad Dürkheim, 10. Dez. Die hier geborene Schriftſtellerin Anna Croiſſant⸗Ruſt feiert heute ihren 70. Geburtstag. Die Jubilarin kann auf ein reiches Leben dichteriſchen Schaffens zurück⸗ blicken. 1887 erſchienen ihre erſten Novellen, denen in den weiteren Jahren zahlreiche weitere Ver⸗ öffentlichungen folgten. Die bekannteſten Werke der Dichterin ſind„Die Prinzeſſin auf der Erbſe“,„Der Bua“,„Pfälzer Geſchichten“,„Die Nann“,„Winkelquartett“. Anna Croiſſant⸗Ruſt lebt ſeit 1904 in München, wohin ſie ſeit ſ. Zt. von Lud⸗ wigshafen überſiedelte. O Der Mannheimer Kunſtverein E. V.(L 1, 1, Breiteſtraße) hat auch in dieſem Jahre wiederum eine Verkaufsausſtellung der Kunſt⸗ ſchaffenden in Mannheim veranſtaltet, die von etwa 50 Künſtlern mit weit über 100 Bildern, Aquarellen, Zeichnungen uſw. beſchickt worden iſt. Ein reger Beſuch, ſowie ein guter Verkauf wäre allen Künſtlern zu wünſchen, umſomehr da die Preiſe ſehr niedrig gehalten ſind.— Gleichzeitig ſind die für die Verloſung beſtimmten Bilder ausgeſtellt.— Die Verloſung findet am Freitag, 12. Dez br., nachmittags 5 Uhr ſtatt. W r S nr Donnerstag, 11. Dezember 1930 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe — 3. Seite“ Nummer 575 Der neue Stadtrat und Stadtverordnetenvorſtand Glatter Verlauf der Stadtratswahl Sämtliche 84 Stadtverordnete ſtimmen ab Vor vier Jahren konnte die Wahl des Stadtrats erſt am 7. Februar 1927, alſo nahezu ein Viertel⸗ jahr nach der Stadtverordnetenwahl, vorgenommen werden, weil von einer der zwei Aufwertungspar⸗ teien, die zur weiteren Zerſplitterung des Bürger⸗ tums beigetragen hatten, Einſpruch erhoben worden war. Dazu iſt es diesmal nicht gekommen. Der neue Stadtrat kann infolgedeſſen, wenn die heute be⸗ ginnende achttägige Einſpruchsfriſt abgelaufen iſt, verpflichtet werden. Die geſtrige Stadtratswahl ging unerwartet ſchnell vonſtatten. Eine Viertel⸗ ſtunde nach der um 4 Uhr einſetzenden einſtündigen Wahlhandlung hatten ſchon 70 Stadtverordnete ab⸗ geſtimmt. Man brauchte infolgedeſſen nur noch auf die 14 Kommuniſten zu warten, die kurz vor halb 5 Uhr im Rathauſe vor dem Vorzimmer des Bürgerausſchußſitzungsſaales eintrafen, in dem die aus den Herren Bürgermeiſter Büchner, Stadtrat Noll und Obmann Dreifuß beſtehende Wahl⸗ kommiſſion ihres Amtes waltete. Diesmal waren die Kommuniſten vorſichtiger. Vor vier Jahren hatte einer der Ihrigen aus Verſehen in die ſtadt⸗ rätliche Urne einen Zettel für die in einem andern Raum vorgenommene Wahl des Obmannes des Stadtverordnetenvorſtandes eingeworfen. Durch dieſe ungültige Stimme brachte er ſeine Partei um den vierten Stadtratsſitz, der den Sozialdemokraten zufiel. Wie vor vier Jahren haben fämtliche 84 Stadtverordnete von ihrem Wahlrecht Gebrauch ge⸗ macht. Zuſammenſetzung des neuen Stadtrats Die Stimmabgabe vollzog ſich in der vorher von den einzelnen Fraktionen und Gruppen beſchloſſenen Weiſe. Das Ergebnis war folgendes: Sozialdemokraten 25 Stimmen 7 Sitze Zeutrum 14 5 4„ Kommuniſten 14 7. 4 7. Nationalſozialiſten 14 5 4„ Vereinigte bürgerliche Gruppe 13 7 4„ Evang. Volksdienſt 4 5 1 Sitz Wir veröffentlichen nachſtehend die 24 Stadtrats⸗ mritglieder in alphabetiſcher Reihenfolge, wobei wir bemerken, daß der Stern hinter dem Namen anzeigt, daß der Betreffende ſchon dem alten Stadtrat an⸗ gehörte. 1. von Au“ Adam, Rektor, M. d. L.(Wirtſchaft⸗ liche Vereinigung), 2. Braun! Joſeph, Stadtbaurat, Käfertal,(Zen⸗ trum), 3. Feit, Hans, ſozialiſt), 4. Gräber, Georg, Schloſſer, Friedrichsfeld(Soz.), 5. Gulden“, Emil, Reichsbahnoberinſpektor (Zentrum), 6. Haas, Konrad, Dreher, Käfertal(Soz.), 7. Ihrig, Heinrich, Mechaniker(Kommuniſt), 8. Dr. Jeſelſohn, Max, Rechtsanwalt(Deutſche Staatspartei), 9. Kober, Ludwig, Schloſſer, Waldhof(Kommun.), 10. Kuhn“, Auguſt, Direktor, M. d. L.(Zentrum), 11. Lechleiter*, Georg, Schriftſetzer, M. d. L. (Kommuniſt), 12. Lev ik, Joſef, Kaufmann(Soz.), 18. Lubwig', Auguſt, Architekt(Deutſche Volksp.), Elektroinſtallateur(National⸗ 14. Noll, Peter Alois, Bauingenieur, Neckarau (Zentrum), 18. Dr. Orth, Otto, Chemiker, Rheinau(National⸗ ſoztaliſt), 16. Runkel, Heinz, Kaufmann(Nationalſozialiſt), 17. Dr. Schmechel, Max, Architekt(Ev. Volksd.), 18. Schneider“, Chriſtian, Geſchäftsführer(Soz.), 19. Schneider, Heinrich, Innungsgeſchäftsführer (Wirtſch. Vgg.), 20. Schnell, Fritz, Schreiner, Waldhof(Komm.), 21. Störtz, Daniel, Mechaniker(Nationalſozialiſt), 22. Trautwein“, Jakob, Geſchäftsführer(Soz.), 23. Trumpfheller*, Jakob, Geſchäftsführer (Soz.), 24. Zimmermanns“, Guſtav, Redakteur, Feuden⸗ heim(Soz.). Der Stadtrat ſetzt ſich demnach aus je 12 alten und neuen Mitgliedern zuſammen. Betrachtet man ſich die Veränderungen innerhalb der einzelnen Fraktionen und Gruppen und beginnt bei den Sozialdemokraten, ſo findet man, daß von den 11 Mitgliedern— zwei kamen durch die Eingemeindung von Wallſtabt, Seckenheim und Friedrichsfeld hinzu— nur fünf wiedergekehrt ſind. Von den Ausgeſchiedenen ge⸗ hörte Wirt Friedrich Süß von Neckarau am längſten dem Stadtrat au. Auch Oelhändler W. Schmitz kann auf eine lange Reihe von Dienſtjahren zurück⸗ blicken. Rektor Friedrich Kamm und Hauptlehrer Gg. Eckert wurden erſt nach dem Weltkrieg Stadt⸗ räte. Die übrigen zwei waren durch die Eingemein⸗ dungen hinzugekommen. Von den ſechs Zen⸗ trumsleuten— zwei rückten aus den neuen Vororten ein— iſt u. a. Architekt Jakob Reidel, ebenfalls eines der dienſtälteſten Witglieder, infolge hohen Alters ausgeſchieden. An ſeine Stelle rückte Stadtv. Noll vor. Die Deutſche Volkspartei war nach den Eingemeindungen ebenfalls durch ſechs Mitglieder im Stadtrat vertreten. Davon ſind Rek⸗ tor Ludwig Haas, Stadtpfarrer Ludwig Vath und Zivilingenieur Dr. Paul Wiktfack, die vor vier Jahren wieder⸗ bezw. neugewählt wurden, aus⸗ geſchieden. Von den drei Kommuniſten iſt der Heizer Wilhelm Müller durch den bisherigen Stadtv. Ludwig Kober erſetzt worden. Von den ausgeſchiedenen zwei Demokraten war Karl Vogel mit 31 Dienſtjahren der Senior des Stadtrats. In dieſer ungewöhnlich langer Zeit hat er den wirtſchaftlichen Aufſtieg der Stadt Mann⸗ heim miterlebt und ſich durch eifrige Mitarbeit— wir erinnern nur an ſeine verwaltungstechniſche leitende Tätigkeit beim Nationaltheater— große Verdienſte erworben. Jakob Groß gehörte 21 Jahre dem Stadtrat an. Dr. Jeſelſohn, der dieſe beiden angeſehenen Perſönlichkeiten erſetzt, hat ſich durch ſeine langjährige Wirkſamkeit als Stadtverordneter reiche kommunalpolitiſche Erfahrungen geſammelt, die ihm in ſeinem neuen Ehrenamt ſehr zuſtatten kommen werden. Von den zwei Mitgliedern der Wirtſchaftlichen Vereinigung iſt der Vor⸗ ſitzende der Arbeitsgemeinſchaft, zu der ſich dieſe Gruppe mit den Deutſchnationalen zuſammen⸗ geſchloſſen hatte, Innungsgeſchäftsführer Heinrich Schneider, neu in den Stadtrat eingetreten. Stadtrat Perrey hat Schneiders Platz in den Reihen der Stadtverordneten eingenommen. Dadurch, daß er ſeine Stimme für den Wahlvorſchlag der Arbeitsgemeinſchaft der bürgerlichen Mittelparteien abgab, konnte die Wirtſchaftliche Vereinigung zwei Stadträte delegieren und dadurch zugleich den nicht wenig verärgerten Sozialdemokraten das achte Man⸗ dat abnehmen. Die vier Stadträte der National⸗ ſozialiſten und der Repräſentant des Evang. Volks⸗ dienſtes ſind kommunalpolitiſch überhaupt noch nicht tätig geweſen. Der neue Stadtweroronetenvorſtand Da ſich ſämtliche Funktionen und Gruppen des Bürgerausſchuſſes auf eine Wahl vorſchlags⸗ liſte geeinigt hatten, brauchte eine Wahl nicht vorgenommen zu werden. Von den Sozialdemo⸗ kraten wurde Obmann Dreifuß wiedergewählt. An die Stelle des Kaſſiers Karl Hahn trat der bis⸗ herige Stadty. Karl Schweizer. Von der Zen⸗ trumspartei wurde das bisherige Mitglied Heinrich Kaiſer in den Stadtverordnetenvorſtand entſandt, von den Vereinigten Gruppen der Deutſchen Volks⸗ partei, der Deutſchen Staatspartei, der Arbeits⸗ gemeinſchaft der Wirtſchaftlichen Vereinigung und der. Deutſchnationalen Volkspartei der bisherige Stadtrat Ludwig Haas, vom Evang. Volksdienſt Gewerkſchaftsſekretir Hermann Ammann, von den Nationalſozialiſton Kaufmann Julius Quirin und von den Kommuniſten Kontoriſtin Antonie La n⸗ gendorf, die ſämtlich in den neuen Bürgeraus⸗ ſchuß gewählt wurden. Obmann Stellvertreter iſt wieder Stadtv. Heinrich Kaiſer(Ztr.). Zu Stell⸗ vertretern der ſieben Mitglieder wurden gewählt: Metallarbeiter Ludwig Becken bach und Spengler Fritz. Kolb(Soz.), Gewerkſchaftsſekretär Wilhelm Thelen(Ztr.), Hauptlehrer Robert Haas(Bür⸗ gerliche Arbeitsgemeinſchaft), Jugendpfleger Fried⸗ rich Steeger(Evangeliſcher Volksdienſt), Bank⸗ beamter Franz Stalf(Nationalſozialiſt) und Wagner Hans Hirſchl(Kommuniſt). Der neue Bürgerausſchuß Durch das Vorrücken einer Anzahl Stadtverord⸗ 18. neter in den Stadtrat ſetzt ſich der neue Bürgeraus⸗ ſchuß endgültig folgendermaßen zuſammen: Zentrumspartei: Dr. Moekel, Friedrich, Rechtsanwalt, Dr. Peterſen, Lorenz, Schriftſteller, Thelen, Wilhelm, Gewerkſchaftsſekretär, Berg, Maria, Kanzliſtin a.., Ibald, Fritz, Bäckermeiſter, Dr. Thelen, Karl, Fabrikdirektor, Jung, Auguſt, Mechaniker, 8. Katſer, Heinrich, Stadtbaurat, 9. Schell, Karl, Holzhändler, 10. Hirſch, Johann Georg, Töpfer, 11. Schäfer, Richard, Angeſtellter, 12. Alles, Richard Michael, Steuerbetriebsafftſtent, 13. Meßmer, Leopoldine, Hauptlehrerin, 14. Eggſtein, Otto, Gewerbelehrer, Sozialdemokratiſche Partei: 15. Kehl, Lina, Hausfrau, 16. Schweizer, Karl, Schleifer, 17. Süß, Friedrich, Invalide, ASS Wehner, Martha, Hauptlehrerin, 19. Stephan, Konrad, Kantinenwirt, 20. Baumann, Jakob, Dreher, 21. Kolb, Fritz, Spengler, 22, Haug, Ostar, Oberlehrer, 23. Drei fuß, Julius, Kaufmann, 24. Fiſcher, Georg, Schloſſer, 25. Herkel, Lothar, Schulrat, 20. Dr. Hirſchler, Franz, Rechtsanwalt, 27. Ripp, Friedrich, Geſchäftsführer, 28. Volz, Georg, Reichsbahnoberſekretär, 29, Hettinger, Karl, Schloſſer, 80. Becken bach, Ludwig, Metallarbeiter, 31. Jüngt, Wilhelm, Schriftſetzer, 32, Düren, Franz, Angeſtellter, 33. Rehfeldt, Karl Gewerkſchaftsſekretär, 34. Strobel, Johann, Oberaufſeher, 35. Waibel, Ludwig, Angeſtellter, 36. Weinbrecht, Wilhelm, Werkmeiſter, 37. Margenau, Käte, Hausfrau, 98. Erny, Hermann, Schloſſer, 39. Lange, Willi, Schloſſer, Wahl des Stadtveroroònetenvorſtandes nicht notwendig Deutſche Volkspartei: 40. Dr. Waldeck, Florian, Rechtsanwalt, M. d.., 41. Haas, Ludwig, Rektor, 42. Grelle, Guſtav fr., Malerobermeiſter, 43. Dr. Jahr, Carl, Bankdirektor, Nationalſozialiſten: 44. Stal], Franz, Bankheamter, 45. Gotthans, Kurt, Techniker, 5 46. Gebele v. Waldſtein, Otto, Ober⸗Telegra⸗ phenſekretär, 47. Seufert, Edmund, Handelsvertreter, 48. Thöny, Adolf, kaufmänniſcher Angeſtellter, 49. Sorgatz, Max, Handlungsgehilfe, 50. Quirin, Julius, Kaufmann, 51. Fehrmann, Alexander, Dipl.⸗Ingenſeur, 52. Rother, Otto, Kaufmannsgehilfe, 539. Schmidt, Hugo, Monteur, 54. Ludewig, Karl, Straßenbahn⸗Oberſchaffner, Geibel, Rudolf, Monteur, 56. Loewe, Rudolf, Kaufmann, 7. Marzenell, Emil, Landwirt, Deutſche Staatspartei: 58. Dr. Wolfhard, Johann, Amtsgerichtsdſrektor, M. d.., 59. Barber, Karl, Kaufmann, Haas, Robert, Hauptlehrer, 61. Rumpf, Käte, Hausfrau, Kommuniſtiſche Partei: Schreck, Paul, Dreher, M. d.., 63. Dengler, Leonhard, Schreiner, 64. Krumm, Frieda, Arbeiterin, 65. Wagner, Henriette, Hausfrau, 66. Hirſchl, Hans, Wagner, 67. Hahn, Joſef, Angeſtellter, 68. Fend, Auguſt, Straßenbahnſchaffner, 69. Langendorf, Antonie, Kontoriſtin, M. 5d., 70. Wandel, Paul, Techniker, 71. Lofink, Friedrich, Arbeiter, 72. Barth, Käthe, Hausfrau, 78. Müller, Wilhelm, Heizer, Lichtenfeld, Karl, Maurer, 75. Böhler, Eugen, Schloſſer, Reichspartei des deutſchen Mittelſtandes: 76. Rheinnecker, Friedrich, Spenglerobermeiſter, 77. Kurz, Gottlob, Metzgerobermeiſter, 78. Pfützer, Valentin, Landwirt, 79. Schuhmacher, Karl, Kaufmann, Evangeliſcher Volksdienſt: 80. Ammann, Hermann, Gewerkſchaftsſekretär, 81. Schilpp, Peter, Fabrikarbeiter, 82. Steeger, Friedrich, Jugendpfleger, 83. Knödler, Hermann, Maſchinenſchloſſer, Deutſchnationale Volkspartei: 84. Perrey, Friedrich, Stadtbaudirektor⸗ Sch. * 10 proz. Abſchlag des Mannheimer Gaskoks⸗ preiſes. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke gibt bekannt, daß mit Wirkung vom 6. Dezember ein weiterer erheblichen Preisabſchlag beim Mannheimer Gas werkskoks eingetreten iſt. Der Preisunterſchied gegenüber dem Vorjahr beträgt 25 Pfg. fe Zentner, Das kommt einer Preisermäßigung von über 10 v. H. gleich. * Die nördlichen Rheinbrückentürme durchbrochen. Die nördlichen Brückentürme der Rheinbrücke ſind jetzt ganz durchbrochen. In wenigen Tagen wird der Gehweg durch ſie hindurchführen, ſo daß ſich die Fuß⸗ gänger den kleinen Umweg ſparen können. Dis Durchgänge werden jetzt noch im Innern hergerichtet. Was satt scho og AltE HoMER Vok 2800 JAHREN UND WAS WURDE ER HEUTE SAGEN? „Wein erfrischt des Menschen Herz, sagte er damals, als der Jobokgenuß noch unbekannt Wor. Heute, im Zeitalter der nervencdufreibenden Technik, würde er fortfahren: „Und Tabak beruhigt seine Nerven.“ Wir empfehlen lhnen deshalb unsere guten Zigaretten, die nur besten, ausge- reiften und würzigen ſabak enthalten. Fabrikniederlage: Makedon G. m. b.., Mannheim, J I. 14, Tel. 40279 A 1 man Waſſer und elektriſche Lichtleitungen durch die 4. Seite/ Nummer 575 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 11. Dezember 1930 Die Chriſtbäume ſind da! Eigentlich ſind ſie ſchon einige Tage eingetroffen, aber die wenigen Verkaufsſtellen, meiſt in Höfen, wurden kaum beachtet und gaben dem Straßenbild noch nicht das weihnachtliche Gepräge, das nun durch die Eröffnung der beiden Hauptverkaufsplätze am Zeughaus und am Gockelsmarkt vollkommen erreicht wird. Hochbeladene Fuhrwerke rollten geſtern Mittag an. Die grüne Flut ergoß ſich auf die vorbereiteten Plätze. Flinke Hände ordneten gleich die Bäume. Bald waren auch einige in Reih und Glied aufgeſtellt und die Verkäufer harrten der erſten Kunden. Eine große Menſchenmenge verfolgte mit Inter⸗ eſſe dieſes alljährlich nur einmal eintretende Ereig⸗ nis. Beſonders die Jugend zeigte ſich ſichtlich inter⸗ eſſtert und war natürlich ſehr darauf aus, einige Zweige zu ergattern, die dann jeweils mit Stolz nach Hauſe gebracht wurden. So ein paar Zweiglein ver⸗ mögen ſchon weihnachtliche Stimmung zu erzeugen. Oft genügt ſchon der friſche Duft, der ihnen entſtrömt. Nachdem nun einmal das Gros der Weihnachtsbäume eingetroffen iſt, geht es mit Rieſenſchritten Weih⸗ nachten entgegen. Wie raſch werden die wenigen Tage bis zum Feſte vergangen ſein.. Froſt im Schwarzwald Vordringen der Abkühlung in die Tiefe— Froſtgrenze bei 600 Meter— Schneefall bis auf Mittellagen Die Umkehr der Witterung zur Weſtlage, mithin die Zufuhr von wärmerer ozeaniſcher Luft in Ver⸗ bindung mit den neuen Depreſſionen, hatte im Schwarzwald noch am Sonntag zu Niederſchlägen geführt, die aber bei Erwärmung zunächſt als Re⸗ gen fielen, dann aber am Montag mit beginnender Abkühlung im Hochſchwarzwald bereits in Schnee übergingen. Der Montag, im Schwarzwald vielfach wegen Mariä Empfängnis ein Feiertag, ſah manchen Höhenwanderer und Fahrer plötzlich in etwa 1100 Meter Höhe in Schneegeſtöber. Montag nachmittag gabs noch einmal eine Pauſe in den Niederſchlägen, nachdem die erſte Regenfront vorbeigezogen war und gleichzeitig eine ſchnelle Auf⸗ lockerung und Durchbrechung der Wolkendecke, die übrigens am Oberrhein und im Schwarzwald eine Spätſonnenfärbung von phantaſtiſcher Schönheit, von einer Intenſität, wie man ſie vom Alpenglühen kennt, mit ſich brachte. Die Aufhellung blieb über die Nacht auf Dienstag weithin, ſodaß die Nachtklarheit die Bildung von Fröſten begünſtigte. Dieſe trat denn auch allenthalben ein. Sie reichte infolge Aus⸗ ſtrahlung gleichzeitig auch weit herunter, Auf Mittwoch machte ſich mit neuer Eintrübung der Einfluß der Depreſſionen wieder bemerkbar. Es kam gleichzeitig bereits am Nachmittag zu weiteren Niederſchlägen, die auch den Abend über teilweiſe anhielten. In den Hochlagen kamen ſte wieder als Schnee. Ueber Nacht auf Mittwoch ſetzte ſich die Abkühlung auch in tiefere Lagen fort, nachdem der Vorabend ſchon merklich rauher geworden war. Es kam daher auch in Lagen bis auf mittlere Höhen von 700 Meter zu Schneefällen, die einen leiſen weißen Ueberzug auf den leicht gefrorenen Boden gelegt hatten. Am Mittwoch vormittag ſchneite es in leich⸗ ter Form noch weiter, wie überhaupt von einer Er⸗ giebigkeit des Schneefalls in der üblichen Winter⸗ form noch nicht geſprochen werden kann. Auch am Feldberg handelt es ſich vorerſt nur um wenige Zen⸗ kttmeter Schnee, die noch keinen Winterſport er⸗ lauben. Aber immerhin, der Anfang iſt wieder ge⸗ macht, ſodaß man jahreszeitlich wohl mit einer Fort⸗ ſetzung rechnen darf, wenn auch der veränderliche Wettercharakter auch zwiſchendurch wieder Aufhellun⸗ gen bringen wird entſprechend dem ſtändig auf⸗ und abgehenden Luftdruck. Indeſſen, es geht gegen die Weihnachtstage und alle Welt wartet da auf Schnee zur rechten Zeit, der für die ſchwere Schädigung der Winterplätze im letzten Winter einen Ausgleich bringen ſoll, wenn auch die Einbußen des letzten Jahres nicht mehr wettgemacht werden können. Oe. Familienchronik es Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert am morgigen reitag Herr Karl Fritſch mit ſeiner Gattin Joſefine geb. Menton, Kleine Riebdſtraße 19 wohnhaft. Nur kurze Zeit in Freiheit Mannhoimer Schoͤffengericht Vorſitzender Amtsgerichtsrat Schmitt, Vertreter der Anklage 1. Staatsanwalt Dr. Gerard Nach Verbüßung einer mehrjährigen Zuchthaus⸗ ſtrafe hatte der 43 Jahre alte K. A. am 1. September 1930 wieder die Freiheit erlangt. Er ſollte bei einem Landwirt in Seelbach noch am gleichen Tage die Ar⸗ beit antreten. Die Freiheit lockte aber zu ſtark, A. fuhr nach Mannheim, um wenigſtens den erſten Tag der Freiheit zu genießen. Schon der erſte Tag bekam ihm ſchlecht. Seine geringen Erſparniſſe waren bald verbraucht. Mit einer früheren Freundin unternahm er dann am gleichen Tage eine Autotour nach Feudenheim. Die Fahrt konnte er natürlich nicht be⸗ zahlen, im Gegenteil, er pumpte den Chauffeur noch um 7 Mark an. Als Sicherheit gab er einen Gepäckſchein. In der Zwiſchenzeit holte er Bahnhof ab, unter der Angabe, er Rauferei den Schein verloren. Der Chauffeur war alſo doppelt geprellt. Am 2. September nahm A. in Seelbach die Arbeit auf und blieb dort bis 19. Sept. Er will dort weggegangen ſein, da man auf ſeine Vorſtrafen Anſpielungen gemacht habe. A. war ein fleißtger und ordentlicher Arbeiter. Am 25. September tauchte er wieder in Mannheim auf. Seine erſte Tat war der Diebſtahl eines Fahrrads in den E⸗Quadraten. Bei einem Groß⸗ . erhielt er aufgrund falſcher Angaben 20 4 afitr. A. verſuchte ſich mit großem Wortſchwall zu ver⸗ teidigen. Der erſte Staatsanwalt Dr. Gerard beantragte 1 Jahr 2 Monate Gefängnis. Das Gericht verurteilte A. zu 1 Jahr Gefängnis abzüglich 7 Wochen Unterſuchungshaft. Wirklich eine kurze Freiheit. das Gepäck am habe bei einer * Noch ein Rückfälliger Der ſchon ſehr häufig vorbeſtrafte 50 Jahre alte Schloſſer M. kann das Stehlen nicht laſſen. Am 14. Oktober ging er nachmittags zwiſchen 3 und 5 Uhr in der Werftſtraße an einer verſchloſſenen Wirt⸗ ſchaft vorbei. Als Fachmann ſah er ſofort, daß ſein Zimmerſchlüſſel in das Schloß der Wirtſchaftstüre paßte. Eine günſtige Gelegenheit, die er nicht un⸗ genützt vorübergehen laſſen konnte. Er drang in die Wirtſchaft ein, erbrach die Kaſſe mit einem Meſſer und ſtahl daraus ungefähr 20 Mark. Nach ſeinen Angaben waren es nur—10 Mark. Für das Geld kaufte er ſich Wäſche und Schuhe. Veranſtaltungen * Koliſch⸗Qnuartett. Heute in der Harmonie D 2, 6, der zweite der Kammermuſikabende des Konzertvereins e. V. Mannheim ſtatt, für den das Donnerstag abend findet rühmlichſt bekannte Koliſch⸗QOuartett verpflichtet worden iſt. Dieſe ausgezeichneten vier Kammermuſikſpieler, die als einziges Quartett die auszuführenden Werke frei aus dem Gedächtnis ſpielen, werden Streichquartette von Beehoven, Bela Bartok und Mozart zu Gehör bringen. e Volkshochſchule. Am Freitag, 12. Dez., 20% Uhr, ſpricht planmäßig in der Reihe„Menſchenkenntnis“ Dr. Franz J. Böhm Heidelberg über„Auguſtin als religibſer Führer“. Infolge einer jetzt erſt für Freitag erfolgten Umdͤiſpoſition über den Muſenſaal, findet der Auguſtin⸗Vortrag im alten Rathaus ſtatt. Buddha in der Kunſt, ein Vortrag im Freien Bund. Der Profeſſor der Indologie an der Heidelberger Univerſi⸗ tät, Dr. Heinrich Zimmer, deſſen Vorträge ſchon in früheren Jahren in der Kunſthalle viel Intereſſe fanden, ſpricht am Donnerstag, 11. und Freitag, 12. Dez., abends 8 Uhr, im Freien Bund(ſtädt. Kunſthalle) mit vielen Lichtbildern über das Thema: Buddhabildnis und Buddhalegende in Indien“. Allen, die ſich für Buddha und indiſche Kunſt intereſſieren, dürfte dieſer Vortrag willkommen ſein. * Winterlandſchaft auf dem Königſtuhl. Der Königſtuhl meldete geſtern morgen 1 Grad Kälte bei einer leichten Schneedecke. ., ein kleines, unſcheinbares Männchen, das aber weit jünger als 50 Jahre ausſieht, gibt teilnahmslos den Diebſtahl zu. Es war ein Gelegenheitsdiebſtahl, verurſacht durch die Notlage des M. Er erhielt 16 Mark Fürſorgeunterſtützung in 14 Tagen und mußte davon für das Zimmer allein 12 Mark be⸗ zahlen, ſodaß ihm für 14 Tage 4 Mark zum Leben blieben. Das Gericht ſchloß ſich dem Antrag des Staatsanwaltes an und verurteilte M. zu 1 Jahr Gefängnis abzüglich 41 Tage Unterſuchungshaft. Beſtellſcheinſchwindel Am 21. Mai fälſchte der 35 Jahre alte Kaufmann H. einen Beſtellſchein über 170,60 Mark und ſchwin⸗ delte ſo eine Propiſion von 25,60 Mark heraus. Am 3. November ſtellte er einem Wirt einen Scheck über 63 Mark mit falſchem Namen aus und erhielt darauf ein Darlehen von 30 Mark.— Der Schaden wurde ſpäter wieder gutgemacht.— Die Fälſchung des Schecks gab der Angeklagte, der immer große Reden halten wollte, zu, die Fälſchung des Beſtellſcheins be⸗ ſtritt er ganz entſchieden. Das Gutachten des Sach⸗ verſtändigen Dr. Buhtz⸗ Heidelberg ließ aber an der Täterſchaft des H. keinen Zweifel. H. war trotz des eindeutigen Gutachtens der Anſicht, daß doch irgend eine Schriftgleichheit vorhanden ſein könnte. Wie in faſt allen dieſen Beſtellſcheinſchwindeleien ſpielte auch diesmal wieder der große Unbekannte eine Rolle. Als dann bei der Verhandlung der an⸗ gebliche Beſteller als Zeuge erſchien, mußte der An⸗ geklagte zugeben, daß dies nicht der Beſteller und Un⸗ terzeichner des Beſtellſcheins ſei. Der 1. Staatsanwalt Dr. Gerard wies auf die offenſichtlichen Lügen des Angeklagten hin und beantragte 5 Monate Gefäng⸗ nis. Das Urteil lautete auf 3 Monate Ge⸗ fängnis. Der Mäſche⸗„Verkäufer“ Der 22 Jahre alte Schloſſer M. hatte ſich wegen Arbeitsloſigkeit umgeſtellt, er wurde Wäſchereiſender. Einen Poſten Wäſche im Wert von 1000 Mark verkaufte er und verbrauchte den Erlös für ſich. Bei einer anderen Beſtellung unterſchrieb er den Beſtell⸗ ſchein mit falſchem Namen und verkaufte auch dieſe Wäſche. Die Firma wurde durch M. um 1200 Mark geſchädigt. M. iſt geſtändig und entſchuldigt ſeine Gaunereien durch die Notlage, in die er durch lange Arbeitsloſigkeit geraten ſei. Das Gericht entſprach dem Antrag des Staatsanwaltes und verurteilte M. zu 5 Monaten Gefängnis. ü —.— * Tarifſtreit im Bankgewerbe. Der unter dem Vorſitz des Regierungsrats a. D. Prof. Dr. Brahm als Sonderſchlichter beſtellte Schlichtungs⸗ ausſchuß fällte heute einen Schiedsſpruch, der eine Gehaltskürzung von 5 v. H. ab 1931 vor⸗ ſieht. Die von den Angeſtelltenorganiſationen ge⸗ wünſchte beſſere Aufrückung in den Altersſtufen wurde abgelehnt. * Eine„hinreißende“ Geſchichte ſpielte ſich geſtern nachmittag an der Marktecke K 1 ab. Wollte da ein Radfahrer ſchnell um die Ecke flitzen, riß dabei mit ſeinem Kaſtenrad einen die Straße überqueren⸗ den Fußgänger um und dieſer wieder fiel gegen eine Brezelfrau, die gerade ihren Korb friſch gefüllt hatte. Im Nu lagen die ſchönen Brezeln auf der Straße. Ein flinker Junge nahm die Gelegen⸗ heit wahr, einen ſchnellen Griff zu tun und zu ver⸗ ſchwinden. Während die Brezelfrau mit empörter Miene nach Atem rang und auch der Fußgänger ſich zu faſſen ſuchte, hatte ſich der Radler bereits wieder auf ſein dreirädriges Vehikel geſchwungen und ward nicht mehr geſehen. Brezeln und genügend Worte, um das zuſammen⸗ gelaufene Publikum von ihrer Entrüſtung zu über⸗ zeugen. * Aufgegriffen und in Schutzhaft genommen wurde in Worms ein 17jähriger Lehrling aus Mann⸗ heim⸗Neckarau, der wegen heimlicher Entfernung aus dem Elternhaus vom Stadtjugendamt Mannheim geſucht wurde. Erſt jetzt fand die Frau ihre 5 Kommunale Chronik Eine Erklärung zur Ludwigshafenes Oberbürgermeiſterwahl Keine konfeſſtonellen Geſichtspunkte entſcheidend O Ludwigshafen, 11. Dez. Die Fraktionen der Deutſchen Volkspar⸗ tei, Wirtſchaftspartei und Staatspartei im Ludwigshafener Stadtrat veröffentlichen heute eine gemeinſame Erklärung, die ſich gegen die in der vorgeſtrigen Ausgabe der„Neuen Pfälzi⸗ ſchen Landes⸗Zeitung“ erhobene Behauptung wendet, als hätten dieſe Fraktionen für den Kandidaten Dr. Ecarius und gegen den vom Zentrum und der Bayeriſchen Volkspartei empfohlenen Kandidaten Regierungsrat Dr. Schattenfroh⸗München geſtimmt, weil Ecarius Proteſtant, Schattenfroh aber Katholik ſei. Die Erklärung weiſt den Vorwurf kon⸗ feſſioneller Voreingenommenheit zurück, da die dret Parteien auf dem Standpunkt religiöſer Toleranz ſtehen. Konfeſſionelle Geſichtspunkte ſeien in den Hintergrund getreten, obwohl aller⸗ dings proteſtantiſche Kreiſe es gern geſehen hätten, wenn unter den Bürgermeiſtern auch ein Angehöri⸗ ger ihrer Konfeſſion ſich befände; doch haben die Deutſche Volkspartei, Wirtſchaftspartei und Staats⸗ partei im Hinblick auf die Wichtigkeit des Amts des Oberbürgermeiſters und die ſchweren Aufgaben, die er zu erfüllen habe, konfeſſionelle Momente zurück⸗ gedrängt. Wenn nun die„Neue Pfälziſche Landes⸗Zeitung“ meine, die genannten Fraktionen hätten Herrn Schattenfroh um deswillen nicht gewählt, weil er Katholik ſei, ſo ſei das ein ſchwerer Irrtum. Schattenfroh ſei gewiß ausgezeichnet qualifiziert, wie zugegeben werde; aber es fehle ihm die praktiſche Betätigung in einer größeren Kommune. Deshalb hätten die Deutſche Volkspartei, Wirtſchaftspartei und Staatspartei Herrn Ecarius vorgezogen. Ecarius beſitze eine ſehr gute Vorbildung; zu ſeinen Gunſten ſpreche aber außerdem, daß er als Rechtsrat in Zweibrücken und als Bürgermeiſter in Pforzheim Gelegenheit hatte, die kommunalen Fragen gründ⸗ lich kennen zu lernen. Deshalb glauben die genann⸗ ten Fraktionen, daß die Qualifikation Ecarius der des Regierungsrat Schattenfroh nicht nachſtehe. 5 Aus bieſem Grunde haben die Deutſche Volks⸗ partei, Wirtſchaftspartei und Staatspartei ſchließlich ſich auf Herrn Dr. Ecarius geeinigt, der ein Pfälzer iſt, in Ludwigshafen die Schule beſucht hat und mit den örtlichen Verhältniſſen vertraut iſt. Die beiden Fraktionen haben zu ihm das Ver⸗ trauen, daß er die Verwaltung in unpartei⸗ iſchem Geiſte führen werde. Dr. Ecarius ge⸗ hört keiner Partei an. Die über ihn in Pforzheim eingeholten Erkundigungen lauteten außerordentlich günſtig, ſo daß die Hoffnung be⸗ gründet iſt, den rechten Mann gefunden zu haben. Die Erklärung betont zum Schluß:„Der Ver⸗ lauf und das Ergebnis der Bürgermeiſterwahl blieb ohne jeglichen Einfluß auf die Einſtellung der Mit⸗ telparteien zum Zentrum, die auch weiterhin gute Beziehungen unterhalten möchten.“ Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Rhein Pegel.] 8. 9. 10. 1 Nedar⸗Wegei 9. 10 111 Tafel a0 88, 0,80 ö 7070 5 Schuſlermſe.8(80 14g J. 0 Wannen 404430405305 Jehl 311.8 98 7 862,0] Jaahfeld..8 Sec Maxau.904.804...67 Hechingen 484 98084 Mannhein.334,09 4,01 4 018.93 Heilbronn 1,401.54 1,50 1,44 Faub..10.9 204 2 90„ Köln.87 8,48 8 36.25.17 — Morgen neu Kölnische Mustrierte 20 pfennig Zu bezieh in unserer Geschäftsst R,-6, den Nebenstellen Waldhofstr. 6, Schwetzingerstr. 19.20, Meerfeldstr. 13 u. d. unsere Trägerinnen — ä Das deutſche Dorf Von Gotthard Brobt Ich liebe die Großſtadt mit ihrem Tempo, ihrer Bielſeitigkeit und ihren Gegenſätzen, und doch bin ich nicht ſo„großſtädtiſch“, um über das Dorf blaſiert und erhaben zu lächeln. Dorf iſt nicht Dorf. Es gibt in der ganzen Welt Dörfer, aber wer durch ſie gewandert iſt, weiß, daß es nur ein Dorf gibt, das— je nach Gemüt— ge⸗ dankenvolle Stimmungen in uns wachruft: das deutſche Dorf. Mag es nun im ſonnigen Italten, im ſchönen Aungariſchen Pußtaland oder im kalten Polen oder Rußland liegen oder aus dem fernen Amerika, vom Rande des braſtlianiſchen Urwaldes grüßen— wir können uns ſeinen anheimelnden Reizen nicht ver⸗ ſchließen. Es erhebt unſere Herzen und erfreut uns durch die Sauberkeit und Art ſeiner Anlage. Für den deutſchen Wanderer im Auslande haben die ſchlecht gebauten, ſchmutzigen Häuſer, Hütten und Katen der Polen und Italiener, die zumeiſt von Un⸗ rat ſtrotzen, keine Anziehungskraft. Dorf iſt nicht Dorf. Aber auch bei uns gibt es heute ſchon ver⸗ ſchiedene Arten von Dörfern, die man vielleicht in zwel entgegengeſetzte große Gruppen einteilen könnte: das warme und das kalte Dorf. Das kalte Dorf liegt zumeiſt in der näheren und weiteren Umgebung der Großſtadt und bemüht ſich, möglichſt undörflich zu erſcheinen. Es hat einen un⸗ glücklichen Drang zum Modernen, zum Städtiſchen. Kein Wort ſoll dagegen geſagt werden, daß man hier die Straßen gut pflaſtert oder gar aſphaltiert, daß Straßen und in die Häuſer legt, aber es wird nie⸗ mand leugnen können, daß ein derartiges Dorf irgendwie kalt wirkt; etwa ſo wie die elektriſchen Glühbirnen am Weihnachtsbaum gegenüber den Kerzen. Das kalte Dorf iſt nicht zelten eine ſchlechte Stadtkarikatur. Seine Bewohner ſind imitierte Kleinſtädter, die in der Großſtadt trotz allem eifrigen Bemühens die dörfliche Herkunft zu verbergen ſelbſtverſtändlich als das erkannt werden, was ſie ſind. Und das iſt das Schlimmſte, daß ſeine Be⸗ wohner es verleugnen. Und daran ſtirbt das Dorf. Im warmen Dorf iſt das alles umgekehrt. Hier ſchimmert des Abends noch der gemütliche Schein der Petroleumlampe aus den Häuſern, vor denen die älteren Leute bis zur Dunkelheit geſeſſen und aus ihrer Jugendzeit erzählt haben. Auch Geſpenſter⸗ geſchichten werden hier gern zum Beſten gegeben. Geſpenſtergeſchichten, die ſich wirklich eceignet haben ſollen und nun zur Belehrung der auſhorchenden Zuhörerſchaft mitgeteilt werden. Da iſt dann von Leuten, die in der Gruft der Kirche beigeſetzt ſind, von Franzoſen, die in den napoleoniſchen Beſatzungs⸗ zetten in der Nähe des Ortes ermordet wurden, oder von Irrlichtern und anderen böſen Geiſtern die Rede, bis es den Zuhörern eiskalt den Rücken hinunter⸗ läuft und jemand ſchaudernd das Wort ausſpricht: „Mir grault.“ Dann ſtellt Großvater oder Groß⸗ mutter befriedigt feſt, daß es ſo und nicht anders war und man nun wohl am beſten ins Haus gehe. Und nun wird es allmählich ſtiller im Dorf. Der Mond leuchtet durch die alten Bäume der Straßen und Plätze, die mit ihren Schatten den verhalten kichernden Liebespärchen Schutz vor ungebetenen Zu⸗ ſchauern bieten. Nur hin und wieder ſieht man je⸗ mand in den Dorfkrug wandern oder aus ihm heim⸗ kehren. Iſt der Mond aber einmal abweſend, ſo daß er ſein Leuchtwerk nicht vollbringen kann, dann ver⸗ ſehen ſich die Krugbeſucher mit ihren Stallaternen. Nur ſelten flammt in den ſtillen, dunklen Straßen eine elektriſche Taſchenlampe auf. Das Gekicher unter den Bäumen und Sträuchern des Dorfangers iſt in ſolchen Nächten lauter und unbekümmerter als ſonſt und verſtummt nur, wenn der ſchwere Schritt des Nachtwächters vernehmbar wird. Am Tage aber ſind alle Heimlichkeiten, Geſchehniſſe und Erzählungen des Abends in den Gemütern der Arbeitenden. Im Beruf macht man ſich hier und da die moderne landwirtſchaftliche Technik zunutze, aber „modern“ iſt man nicht und will man nicht ſein. Das merkt man beſonders am Sonntag, wenn die Dörf⸗ ler ſich in ihrem Staat zeigen. Nicht ſelten haben ſie ihn von ihren Voreltern geerbt. Sie ſind ſtolz auf ihr Bauerntum und auf ihr ſo unmodernes Dorf, aber auch gaſtfreundlich gegen den, der an ihre Tü⸗ ren klopft. Gegen den Städter bleiben ſte zurück⸗ haltend. Ihm nachzuahmen finden ſie verächtlich und würdelos. Sonſt leben ſie— meiſt ohne es ſelbſt zu wiſſen— nach dem Bibelwort, das da heißt: „Seid ſo klug wie die Schlangen, aber ohne Falſch wie die Tauben.“ Ihre Kinder laſſen ſie faſt ausſchließlich die Orts⸗ ſchule; die ein hoher Gemeinderat nach den neuzeit⸗ lichen Grundſätzen und Geſichtspunkten etwas wider⸗ willig umgeſtalten mußte, beſuchen, was vielleicht nicht ganz richtig iſt; denn auch mit höherer Schul⸗ bildung kann man die Kinder, genau wie es im Dorfe jetzt der Fall iſt, zur Liebe und Freude am eigenen Beſitz erziehen, damit ſie mit ihm verwachſen und verwurzeln wie ihre bäuerlichen Ahnen. Dieſes Verwachſen und Verwurzeln iſt heute mehr denn je notwendig, denn dadurch lebt das Dorf: das deutſche Dorf. Das Nationaltheater teilt mit: Die morgen zur Erſtaufführung kommende Komödie„Sturm im Waſſerglas“ von Bruno Frank hat zum Thema den Gegenſatz zwiſchen ſtarrem Beamten⸗ dünkel und lebendigem, menſchlichen Empfinden, ausgetragen im Kampf um einen Hund, deſſen harmloſe Exiſtenz den Anlaß gibt zum wilden und heroiſchen Streit der Prinzipien, zu Eheſcheidungen und Gerichtsverhandlungen. Von Berliner Künstlern. Dr. Max Pohl feiert heute ſeinen 75. Geburtstag. Seit 33 Jahren wirkt er am Deutſchen Schauſpielhaus. Als Präſi⸗ dent der Bühnengenoſſenſchaft hat er für die Schau⸗ ſpieler manches Eiſen aus dem Feuer geholt.— Der Kammerſänger Robert Blaß iſt in Zehlendorf geſtorben. Von Geburt Amerikaner, wirkte er lange an der Metropolitan⸗Oper in Newyork. Am Chorlotten burger Opernhaus war er als Träger ernſter Baßpartien tätig. Zu ſeinen hervorragendſten Rollen gehörte der Comtur in „Don Juan“ und der Gournemanz im Bayreuther „Parſtfal“. O Ueber das Kleinporträt in Plaſtik und Malerei ſprach am Mittwoch Prof. Dr. Friedrich Wal⸗ ter⸗ Mannheim im Rundfunk. Trotz der Gedrängt⸗ heit gelang es Prof. Walter, ein anſchauliches Bild von der Kunſt des Kleinbildniſſes, die lange ein Stief⸗ kind geweſen iſt, zu geben und konnte ſogar auf die Schöpfungen der Jahre 17501850 näher eingehen. Bei dem Kleinbildnis unterſcheidet man zwei Grup⸗ pen: modelliert und gemalt. Der Höchſtſtand dieſer Kunſt in der Renaiſſance iſt nicht wieder erreicht worden. Erſt ſpäter ging man dazu über, Kleinbild⸗ niſſe aus Porzellan und Fayence zu ſchaffen. Der Redner wies auf die umfangreiche Sammlung dieſer Art im Mannheimer Schloßmuſeum hin und verſäumte auch nicht, auf die Herſtellungsart kurz einzugehen. Beſonders gut gelang ihm die Schilderung einiger hervorragender Bilder. Der Vorrang in der Kunſt der gemalten Kleinbildniſſe gehört England. Im 18. Jahrhundert war das ge⸗ malte Kleinporträt zum unentbehrlichen Begleiter geworden, durch Hinzufügen von Edelſteinen und Brillanten wird es zu einem koſtbaren Gegenſtand. „Es kam auch noch die haltbare Emailleminiatur auf, deren Farben aber hart und laut waren. In Wett⸗ bewerb traten dann die Silhouetten, die zur Zeit Goethes zum Modeſport wurden. Kein Land pflegte die Silhouettenkunſt mehr als Deutſch⸗ lan d. Durch Kolorierung und ähnliche Dinge kam dann dieſe Kunſt auf Abwege. Das Aufkommen der Lithographie und der Photographie brachte dann der Kleinporträtkunſt eine Erſchütterung, von der ſie ſich nicht wieder erholt hat.— Die Hörer, die auf den Großſender Mühlacker angewieſen waren, könnten nur die zweite Hälfte des hochintereſſanten Vortrags hören, da wegen Sendeſtörung Mühlackers die Dar⸗ bietung zuerſt nur über den Sender Frankfurt ging, * Carl Müller⸗Raſtatt: Günther. Eines Dichters Schick⸗ ſal. Novelle. Mit einem Nachwort des Verfaſſers. Reclams Univerſol⸗Bibliothek Nr. 7107. Johann Chriſtian Günther, der Held dieſer packenden Novelle, iſt der große Lyriker der deutſchen Barockzeit. Er gibt das ergreifende Schick⸗ ſalsbild eines großen Dichters und zugleich einen inter⸗ eſſanten Querſchnitt durch das Leben im deutſchen Barock, des Dr. — . er. DN ne Err u n en eb b * 8 A u u u * 8 * 92 2 9 Donnerstag, 11. Dezember 1930 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 5. Seite“ Nummer 578 Volksheilftültenverein der Pfalz Generalverſammlung h. Bad Dürkheim, 10. Dez. Im großen Speiſeſaal des neuerrichteten Sana⸗ toriums Sonnenwende fand geſtern nachmittag die Generalverſammlung des Vereins für die Volks⸗ heilſtätten der Pfalz e. V. ſtatt. Den in großer Zahl erſchienenen Mitgliedern entbot der Vorſitzende und Leiter der Verſammlung, Reg.⸗Direktor Mieſel⸗ Speyer, herzliche Worte der Begrüßung. Die Volksheilſtätte Sonnenwende werde nun, nachdem der Geſellſchaftsvertrag zwiſchen dem Volksheilſtät⸗ tenverein und der neugegründeten Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung in Bad Dürkheim errichtet und die Eintragung der Geſellſchaft handelsgerichtlich er⸗ folgt iſt, nächſtens übergeben. Träger des Unter⸗ nehmens ſind der Kreis Pfalz, die Landes verſiche⸗ rungsanſtalt, der Volksheilſtättenverein und der Bad⸗ und Salinenverein Bad Dürkheim. Das Stammkapital der Geſellſchaft beträgt 75 000 Mark, woran der Kreis Pfalz mit 35 000 Mark, die Landes⸗ verſicherungsanſtalt mit 20 000 Mark, der Volksheil⸗ ſtättenverein mit 15000 Mark und der Bad⸗ und Salinenverein Bad Dürkheim mit 5000 Mark inter⸗ eſſiert iſt. Das Unternehmen dient der Behandlung von Krankheiten der Knochen und Gelenke vornehm⸗ lich tuberkulöſer, rachitiſcher und rheumatiſcher Na⸗ tur. Eine Abteilung der Anſtalt wird weiterhin der Durchführung von Heilverfahren bei allgemeinen Krankheiten dienen. Geſchäftsführer und Leiter der Anſtalt iſt Obermedizinalrat Dr. Federſchmitt, Frankental. Der Bericht über das Geneſungsheim Lan d⸗ ſtuhl wurde durch den Leiter der Anſtalt, Dr. Marx, erſtattet, der über eine gute Belegung während des abgelaufenen Jahres berichten konnte. Die Belegungsziffer beträgt insgeſamt 801 Perſonen, 494 Männer und 307 Frauen. Geheimrat Dr. Straub erwähnte in ſeinem Jahresbericht über das Waldhaus Edenkoben, daß es gelungen iſt, durch die Umſtellung des Be⸗ triebes für die Jugendfürſorge Wertvolles zu leiſten. Auch in der Tuberkuloſenfürſorge hat man gute Er⸗ fahrungen gemacht. Ein beſonderes Verdienſt hat daran Obermedizinalrat Dr. Schmitt, der vor einiger Zeit nach Fulda berufen wurde. Oberinſpektor Fiſcher, der Schatzmeiſter des Verein, erläuterte die Kaſſenverhältniſſe. Die Einnahmen belaufen ſich im Rechnungsjahr 1929 auf 1844387 Mark, die Ausgaben auf 1575 963 Mark. Der Voranſchlag für 1930 weiſt die Summe von 1703 274 Mark aus, der für 1931 616 250 Mark. Die Aktiven betragen am Schluſſe des Jahres 1929 2 431147 Mark, die Paſſiven 1700 000 Mark. Es ver⸗ bleibt demnach ein Vermögensſtand Ende 1929 von 781 147 Mark. Die Rechnungsablage und die Voranſchläge wur⸗ den von der Verſammlung gutgeheißen. Für den durch Tod ausgeſchiedenen Dr. Dr. Weiß, Ludwigs⸗ hafen, dem die Verſammlung ein ſtilles Gedenken weihte, wurde deſſen Nachfolger im Amt, Dr. Eca⸗ rius, beſtimmt. Auch für Dr. Schmitt, dem der Vorſitzende einen herzlich gehaltenen Nachruf wid⸗ mete, ſoll deſſen Nachfolger beſtimmt werden.— Ein Rundgang durch die Heilſtätte verſchaffte den Mit⸗ gliedern den Eindruck einer modern eingerichteten und muſtergültig geführten Heilanſtalt. Aus Vaden Staatliche Perſonal veränderungen Verſetzt wurde Amtsgerichtsrat Dr. Friedrich Wangner in Donaueſchingen nach Heidelberg, Staatsanwalt Dr. Wilhelm Müller in Karlsruhe nach Freiburg; die Staatsanwälte Dr. Friedrich Ihle in Lörrach und Dr. Wolfgang Flad in Konſtanz nach Karlsruhe, Kanzleiaſſiſtent Rudolf Herrmann beim Amtsgericht Triberg zum Notariat St. Blaſien. Zur Ruhe geſetzt bis zur Wiederher⸗ ſtellungihrer Geſundheit: Amtsgerichtsrat Heinrich Junker in Heidelberg, Kanzleiaſſiſtent Emil Buſch beim Notariat Konſtanz. Der Reichspräſident als Taufpate * Freudenberg(Amt Wertheim), 10. Dez. Für das ſiebte Kind des Lorenz Hofmann hat Reichspräſi⸗ dent von Hindenburg die Ehrenpatenſchaft übernommen. Von der badiſchen Staatsregierung erhielt der Vater eine Zuwendung von 50 Mark. Ruhige Faſtnacht in Ansſicht * Freiburg i. Br., 10. Dez. Der größte Teil der Freiburger Vereine hat beſchloſſen, in der Faſtnacht 1931 auf beſondere Veranſtaltungen zu ver⸗ zichte n. Lediglich die große Freiburger Karnevals⸗ geſellſchaft wird zwei Maskenbälle und einen humo⸗ riſtiſchen Frühſchoppen veranſtalten. Opfer der Fremenlegion * Singen a.., 9. Dez. Ein junger Fabrikarbeiter in Singen, Otto Brack, hatte ſich im Dezember 1929 in Straßburg in die Fremdenlegion anwerben laſſen. Jetzt erhielten die Eltern durch das franzö⸗ Aſiſche Kolontialminiſterium die Nachricht, daß ihr Sohn am 20. Oktober d. J. in Jez(Marokko) im Spital Anbert an einer Fieberkrankheit geſtor ben iſt. . L. Schwetzingen, 10. Dez. Das neue ruſſiſche Luſt⸗ ſpiel„Eine Schnur geht durchs Zimmer“ von Kotateff wurde hier in der Theater⸗ und Kunſt⸗ gemeinde vom Badiſchen Künſtlertheater mit großem Erfolg aufgeführt.— Die Volksbank nahm dieſer Tage die Auszahlung der Spargelder des Spar⸗ pereins 1916 vor. Hierbei wurden in Schwetzingen 54000, in Oftersheim 11000 4 und in Plankſtadt 6000& ausbezahlt.— Am Sonntag war hier eine Ausſtellung des Kanarienzuchtvereins, bei der David Frank aus Karlsruhe als Preisrichter tätig war. Die Beſchickung war zahlreich, der Beſuch ließ zu wünſchen übrig.— Im Gewerbeverein hielt Ge⸗ werbelehrer Ripplinger einen intereſſanten Vortrag über die Koſtenberechnung im Handwerk. In einer Entſchließung wandte ſich die Verſammlung gegen die Beitragserhöhung der ſüdweſtdeutſchen Bau⸗ berufsgenoſſenſchaft. 5 L. Oftersheim, 10. Dez. Die Turngeſellſchaft ver⸗ anſtaltete für ihre Schüler eine Kinderweihnachts⸗ feier, die einen ſchönen Verlauf nahm. Turneriſche Darbietungen, ein Theaterſpiel und Vorträge des Mädchenſingkreiſes vereinigten ſich zu einem voll⸗ wertigen Programm. * Kork bei Kehl, 10. Dez. Am Donnerstag gelangt die Kieferſche Eſſigfabrik zur öffentlichen Verſteigerung. Das Gebäude wurde ſeinerzeit für 45 000„ erbaut, der Grund und Boden iſt 3000% wert. Der heutige Verkaufswert iſt auf 40 000% geſchätzt. * St. Georgen, 9. Dez. Im Alter von 90 Jahren ſtarb hier Altbürgermeiſter Alfons Hauſer. Der Verſtorbene ſtand 25 Jahre lang im Gemeindedienſt, davon 18 Jahre als Bürgermeiſter. Aus der Pfalz Wilbdieberei und grober Unfug O Ludwighafen, 11. Dez. Wegen Wilddieberel wurden vier unge Männer feſtgenommen, die im Gebiet von Altrip Faſanen in größerer Anzahl erlegt und verkauft haben. Bei einer Haus⸗ ſuchung wurden zerlegbare Flobertgewehre und andere Beweisſtücke gefunden.— In der ver⸗ gangenen Nacht ſind in der Rupprechtsſtraße ſämtliche von der Stadtgärtnerei aufgeſtellten Ruhebänke von unbekannten Burſchen mit ſamt den Beton⸗ ſockeln aus dem Boden geriſſen, jedoch nicht vom Platz entfernt worden. * * Pirmaſens, 9. Dez. Zu den Unterſchlagungen im hieſigen Finanzamt wird ergänzend bekannt, daß ein weiterer Beamter, namens Mewes, in die Sache verwickelt zu ſein ſcheint. Jedenfalls iſt er ſeit mehreren Tagen flüchtig. Genaueres kann natür⸗ lich erſt durch die noch ſchwebende Unterſuchung er⸗ mittelt werden, die auch die Höhe der Unterſchla⸗ gungen Sämmers noch feſtſtellen muß.* * Zweibrücken, 5. Dez. Ein Njähriger Mühl⸗ knecht aus Dresden ſtellte ſich der hieſigen Polizei. Er war nach ſeiner Angabe bei einem Müller in Blankenſtein(Sachſen) beſchäftigt und hat für dieſen einen Wagen Weizen nach einer anderen Mühle ge⸗ bracht, das Geſpann aber im Stich gelaſſen und den Preis(345 Mark) der Frucht für ſich verwendet. Völlig mittellos ſtellte er ſich hier, nachdem er von ſeinem Plan, zur Fremdenlegion zu gehen, abge⸗ kommen war, der Polizei. Er wurde in Unter⸗ ſuchungshaft genommen. Aus Heſſen * Worms, 9. Dez. In der letzten Nacht wurden von einem Laſtkraftzug, der ſich auf der Fahrt nach Heilbronn befand, drei große Fäſſer Därme im Werte von—6000 Mark entwendet. Der Kraft⸗ zug ſtand in der Nähe von der Kaſerne. Die Wagen⸗ decke wurde von den Tätern aufgeſchnitten und die Fäſſer, die je—5 Zentner gewogen haben ſollen, aus dem Wagen heraus entwendet. * Bensheim, 10. Dez. Der 18jährige Ingenteur⸗ ſchüler Alfred Micknat von hier wollte am Sams⸗ tag früh auf den bereits in Fahrt befindlichen be⸗ ſchleunigten Perſonenzug nach Mannheim aufſpringen. Er kam zu Fall und fiel unter den Zug, wobei ihm beide Beine unterhalb des Knies abgefahren wurden. Der Schwerverletzte kam ins Bensheimer Krankenhaus. * Hanau, 9. Dez. Ein wohl einzig daſtehenber Fall von ganz beſonderer Tragit, der zum Tode eines fungen Mannes führte, ereignete ſich hier. Der junge Mann verſpürte vor etwa 14 Tagen ein Jucken im Halſe, dem er mit einer Zahnbürſte beizukommen verſuchte. Dabei blieb ihm die Bürſte im Halſe ſtecken. Als er nach Atem rang und einen Hilferuf ausſtieß, rutſchte ihm die Bürſte die Speiſeröhre hinab. Nach wenigen Tagen verſpürte er heftige Schmerzen, die ihn zum Aufſuchen des Landes⸗ krankenhauſes veranlaßten. Im Krankenhaus ver⸗ ſuchte man zunächſt den Fremdkörper auf natürlichem Wege zu entfernen. Als aber alle derartigen Verſuche fehlſchlugen entſchloß man ſich zur Operation, die der junge Mann aber nicht überlebte. Bei dem opera⸗ tiven Eingriff wurde die Bürſte zwiſchen Magen und Zwölffingerdarm ſteckend vorgefunden. 3275 280 6880 das immer Beifall findet, 0 5,.1 Heicelbergerstr. 151 ein PN n 1 Henk, Mannheim 7 die Verbünde in der Alte der Dreißig Beſten Süddentſchland bei den Männern an dritter, bei den Franen an zweiter Stelle Die von der DSB. in dieſem Jahre zum zweiten Male heräusgegebene Liſte der 80 beſten deutſchen Leichtathleten bietet gleichzeitig die Grundlage für die Erreichung einer deutſchen Vereins⸗Rangliſte, wobei die Leiſtung eines Athleten nur einmal berechnet wird. Um die Stellung der Verbände und der ihnen angeſchloſſenen Mitglieder aus den einzelnen Verbänden zu charakteriſieren, haben wir ohne Rückſichl darauf, wie oft ein Athlet in der 80 Beſten⸗ liſte einzeichnet iſt, die Verbände getrennt nach Männern und Frauen nach Punktzahl bewertet, wobei dem Erſten in der Tabelle 30 Punkte, dem letzten ein Punkt, oder bei gleichen Leiſtungen die entſprechende Durchſchnittszahl zu⸗ geſchrieben wurde. Die Rangliſte der Verbünde. Männer: 1980 192 1. Berlin 2007,40 1800,70 2. Weſtdeutſchland 1948,70 136,7 3. Süddeutſchland 1902,70 1844,20 4. Norbbeutſchland 1769,40 1190,40 5. Mittelbeutſchland 981,40 922,90 6. Baltenverband 424,65 399,80 7. Süboſtbeutſchland 324,75 210,80 Die Berechnung vom Jahre 1929 war etwas anders als in dieſem Jahre, jedoch im Prinzip dieſelbe. Aus der Rangliſte geht alſo hervor, daß Sübbdeutſchland ſeine Spitzenſtellung an Berlin und Weſtdeutſchland hat abtreten müſſen, da ſich die beiden letztgenannten Verbände weſentlich verbeſſert haben. Sübdentſchland konnte ſeine Punktzahl nur unweſentlich erhöhen, während Norbdeutſchland wie⸗ derum einen erheblichen Punktgewinn zu verzeichnen hat. Die drei übrigen Verbände haben ſich ungefähr auf dem gleichen Niveau wie im vorigen Jahre gehalten. Bei den Frauen hat die Viſte folgendes Ausſehen: 1930 1929 1. Berlin 1829,80 11186,7 3. Süddeutſchland 1142,10 764,70 8. Norbbeutſchland 976,81 550%0 4. Mitteldentſchland 654,80 412,00 5. Weſtdeutſchland 597,00 418,70 8. Sſlboſtbeutſchland 850,50 224,70 7. Baltenverband 64,50 188,00 Berlin hat alſo ſeine Spitzenleiſtung, wenn auch knapp, behaupten können, während Sübddeutſchland ſich an zweiter Stelle weſentlich verbeſſert hat. Den dritten Platz nimmt nach wie vor Norddeutſchland mi verbeſſerter Leiſtung ein, während Mitteldeutſchland vor Weſtdeutſchland an die vierte Stelle rücken konnte. Verbeſſert hat ſich weiter Süd⸗ oſtdeutſchland, während der Baltenverband in den Frauen⸗ leiſtungen ſtark zurückgegangen iſt. Einteilung nach Uebungsgruppen Eine weitere Gliederung nach erzielten Punkten der Verbände in den verſchiedenen Uebungsgruppen gibt fol⸗ gendes recht intereſſante Bild: Mänuer: Stidd. Berlin Weſtd. Nordd. Mitteld. Südoſtd. Balten Linſfe 359,00 704,80 670,70 812,80 301,50 188,18 44713 822 I, 70 284,50 204,50 83,1 109,00 11,1 6,00 1 55 272.50 324,50 32900 27700 11,50 42, 24,0 8 unge. 359,00 266,50 198,00 27700 214,00 8,00 72,5 ütfe 320,50 251,00 454,50 240,30 116,50 88,00 280,60 Zehnkampf. 20,00 176,00 21.00 79,00 61,00 20,00 88,00 1902,70 2007,40 1943,70 1769,50 918,40 324,75 423,65 Frauen: Sübk. Berlin Weſtd. Nordd. Mitteld. Südoſtb. Balten Lüuſe. 368,1 353,3 1175 122,31 269,3 151,0 16,5 Hürden 309, 234,4 25, 40,80 25,0 35,0 18,0 Staffeln 109, 111,5 24,0 80,50 80,0 422,5 755 Sprünge. 150,5 141,5 139,5 250,50 153,0 57,5 5,5 Würfe.. 4420 409,0 279,3 470,30 1275 54,5 17,0 1142,11 1320, 397,0 976,31 654,8 350,5 64,5 Die Zahl der Teilnehmer: Fast man bei den einzelnen Verbänden die Zahl der Teilnehmer zuſammen, die in ben verſchiedenen Diſzi⸗ plinen in der Liſte der 30 Beſten genannt werden, ſo er⸗ gibt ſich folgendes Bild: Teilnehmer Männer Frauen 1. Süddeutſchland 207 140 67 1020: 220 147 78 2. Berlin 203 11⁵ 88 1929: 205 1¹⁵ 90 3. Nordbeutſchland 176 109 67 1929: 142 97 4⁵ 4. Weſtbeutſchland 174 180 44 1929: 167 115 422 5. Mittelbeutſchland 122 69 53 1929: 124 81 49 6. Süd oſtbeutſchland 54 24 30 1920: 44 14 30 7. Balten verband 30 20 10 1929: 47 30 14 Süd beutſchland hat alſo in dieſer Berechnung die Füh⸗ rung vor Berlin beibehalten. Norddeutſchlond kam durch die ſtarke Frauenbeteiligung an die dritte Stelle vor Weſt⸗ deutſchland. Mitteldeutſchland hielt ſeinen Platz, während S doſtdeutſchland mit dem Baltenverband tauſchte. Meiſterſchaften der Amateur-Voxer im Bezirk Vaden-Pfalz⸗ Saar Der Sudweſtdeutſche Amateur Boxverband bringt wie alle übrigen Landesverbände um die Jahreswende ſeine Meiſterſchaften zum Austrage. Den Auftakt bilden hierzu die Ausſcheidungskümpfe der einzelnen Bezirke, die in Vor⸗, Zwiſchen⸗ und Endrunde die jeweiligen Bezirks⸗ meiſter ermitteln, um dann mit den vorjährigen Landes⸗ verbandsmeiſtern um den neuen Titel zu ſtreiten. Der Bezirk von Baden⸗Pfalz⸗Saar, wird nun ſeine Meiſterſchaften in den Monaten Dezember bis Januar zum Austrag bringen. Während die Vorrunde ſowie Endrunde in Mannheim zur Durchführung ge⸗ langen, wird die Zwiſchenrunde von den Karlsruher Vereinen durchgeführt. le Verbandsbehörde hat nun die in Mannheim ſtattfindenden Runden den beiden hie⸗ igen Vereine M C. 08 und VfR. gemeinſam über⸗ tragen. Die Vorrunde nun findet am kommenden Sams⸗ tag(13. Dezember), abends im großen Saale der„Lieder⸗ tafel“ K 2, 32 ſtatt. Dieſe Runde, die 18 Kampfpaarungen im Ringen ſieht, verſpricht in ſportlicher Hinſicht das zu bieten, was man von Meiſterſchaftskämpfen erwartet. 83 den ſehr zahlreichen Meldungen der Mannheimer Be treter, werden ſich ſolche von Karlsruhe, Singen und Lön rach geſellen, die alle auf Grund ihres techniſchen Könnens dem Mannheimer Publikum erſtklafſige Kämpfe zu bietet in der Lage ſind. In dieſer Vorrunde werden ſich ſchon Kämpfer gegen⸗ über ſtehen, die auf Grund ihrer langfährigen Ringpraxis, nach erfochtenem Siege ſchon als neuer Bezirksmeiſter angeſprochen werden können. Namen wie: Maier⸗Singen, Hettel⸗Karlsruhe, Nieolai, Philipp, Schuler, alle Bfff. 1 Huber, Häuſſer, Barth 1, Ztemer, alle 08 Mannheim und Apfelbach, Schork, Menke, Schauw löffel 08 Ludwigshafen ſind ſo bekannt, daß es ſich erübrigt, den einen oder anderen in den Vordergrund zu rücken. Ganz ausgezeichnet ſind die vorgeſehenen Paarungez Hettel⸗Karlsruhe gegen Niecolal⸗Vfgt., Philipp⸗VfR. gegeit Bächle⸗Singen und Barth 1⸗08 Mannheim gegen Schuler⸗ Vf.; alle dieſe Leute könnten eine Meiſterſchaft erringen. Durch Ausloſung ſcheidet bereits in dieſer Vorrunde ein Favorit aus, um einem, vielleicht bedeutend ſchlechteren Mitbewerber den Platz für die Endrunde frei zu machen, Aus öteſen angeführten Gründen wird wohl ſicherlich jeder Teilnehmer alles aus ſich herausgeben, um ſich für die Zwiſchen⸗ bezw. Endrunde qualifizleren zu können. Am die Hochſchulmeiſterſchaft im Handball To. Karlsruhe ſchlägt Univerſität Heidelberg 10:9 Die Handballmannſchaft der Univerſität Heidelberg mußte reichlich erſatzgeſchwücht und ohne Torhüter zu dem Spiel um die ſüdweſtdeutſche Hochſchulmeiſterſchaft nach Karlsruhe fahren Da der To. Karlsruhe zu dem auf den Dienstag nachmittag vereinbarten Spiele nicht alle Kräfte zur Verfügung ſtanden, ließen ſich die Heidelberger dazu bewegen, auch am nächſten Vormittag anzutreten. Um die Ritterlichkeit einer Mannſchaft aber kümmert ſich das Schickſal wenig. Vor dem Spiel noch verletzte ſich bei einer unglücklichen Abwehr der Heidelberger Erſatztorhüter derart, daß er nur noch eine Statiſtenrolle ſpielen konnte. Bet 20 Bällen, die er aufs Tor bekam, mußte er ſich zehn⸗ mal geſchlagen bekennen. Davon hätte er unverletzt ſicher⸗ lich—7 gehalten. Trotz überlegenen Feldſpiels und feiner Kombination der körperlich ſchwächeren Heidelberger Studenten, blieb der Erfolg aus und der etwas einſeitit eingeſtellte Schiedsrichter Semmler war mit den tech⸗ niſchen Hochſchülern. Ein Tor rollte kläglicher als das andere in den Heidelberger Kaſten.:4 hieß er bei Halb⸗ zeit.:10 am Schluß. Auf der Seite der TH. Karlsruhe konnte beſonders Würtner(Me.) Mannheim) in einer ausgeglichenen Mannſchaft gefallen. Die Univerſtität Hei⸗ delberg hatte in Bayer Ernſt den beſten Mann auf dem Platze. Er warf das Ehrentor für Heidelberg und Wille (MTG. Mannheim) zeichnete ſich vor ſeinen Kameraden dadurch aus, daß er das 2. Tor für Heidelberg erzwang. Deutſthe Volkspartei Wir machen nochmals auf die heute ahend.15 Uhr im Reſtaurant„Saalbau“, N 7, 7, großer Saal(Ein⸗ gung durch die Wirtſchaft) ſtattfindende Mitglieder verſammlung aufmerkſam. Tagesordnung: 1. Bericht über die Zentralvorſtanbsſitzung in Berlin am 30. 11. und 1. 12. 1030(Stadtrat Ludwig). 2. Rückblick auf die Gemeindewahl(Dr. Fl. Walbeck, M. d..). i In Anbetracht der wichtigen Tagesordnung bitten wir um zahlreiches Erſcheinen. 490) Der Boeſtand. S e Donnerstag, 11. Dezember Nationaltheater:„Viktoria und ihr Huſar“, Operette von P. Abraham, Miete B 14, Anfang 19,80 Uhr. Planetarſum: 15 und 16 Uhr Beſichtigung. Freier Bund— Städtiſche Kunsthalle:„Buddöͤhabilönis und Bucdhalegende in Indien“, Lichtbildervortrag von Univ. Prof. Dr. Heinr. Zimmer, Heidelberg, 20,15 Uhr(AK), Konzertverein E..: Kammermuſikabend des Koltiſch⸗ Quartetts, in der Harmonie D 2, 6, 20 Uhr. Kabarett Libelle: Abendlich 20,80 Uhr, großes Kabarett⸗ Programm. Palaſt⸗Kaffee: Kaß Bon und ſein Orcheſter, Tanzmuſt Ufa⸗Palaſt— Pfalzban:„.. Vater ſein dagegen fehr“, Komödie von E. E. Carpenter, Anfang 20 Uhr. Lichtſpiele: Alhambro:„Leutnant warſt du einſt bei den Huſaren“.— Univerſum:„Namensheirat“, — Scala⸗ Theater:„Horold, der Pechvogel“, — Schauburg:„Ein Mädel von der Reeperbahn“, — Roxy„Eheſtreik“.— Capitol:„Das lockende Ziel“.— Gloria:„Hol's der Teufel“. Sehenswürdigkeiten: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 14—16 Uhr; Sonntogs von 11—17 Uhr durchgehend. — Muſcum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeug⸗ haus: Sonntag vormittags von 11 bis 13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktugs(mit Ausnahme Montags) von 10—13 und 14—16 Uhr, on Sonn⸗ und Feiertagen von 11—16 Uhr durchgehend.— Ausſtellung:„Das ruſſiſche Ballett“. „c Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Melßner- Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen; Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeftung G. m. b.., Mannheim, R 1,—6 Jür unverlangte Belträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto Schloßmuſenm: Donnerstag, II. Dezember 1930 DELS- u 13 77 75 der Neuen Mannheimer Zeitung Verdoppelte Bankinſolvenzen in Amerika Der Umfang der in den letzten Monaten in den Ver⸗ einigten Staaten ausgebrochenen Bankenkriſe wird zahlen⸗ mäßig durch die amerikaniſche Inſolvenzſtatiſtik deutlich nachgewieſen. Donoch ſind in Amerika in dieſem Jahre bis Ende November monatlich im Durchſchnitt 78 Banken in Konkurs geraten gegen nur 36 im Monatsdurchſchnitt des Vorjahres und 31 Banken im Jahre 1928. Die Ver⸗ bindlichkeiten der in Konkurs geratenen Banken ſind von monatlich rund 11 Mill. Dollar 1928 und 18 Mill. Dollar 1929 auf 32 Mill. Dollar in dieſem Jahre geſtiegen. Dieſe Zahlen zeigen zugleich, daß ſich die Schwierigkeiten im weſentlichen auf kleinere Provinzbanken beſchränken. Die Verbindlichkeiten der inſolventen Banken betragen in die⸗ ſem Jahre im Durchſchnitt pro Inſtitut nur 440 000 Dollar gegen rund 500 000 Dollar 1929 und 350 000 Dollar 1928. 2 * Deuiſche und franzöſiſche Goldkäufe in London. Die Bank von England gab geſtern 578 000 Eſtr. Gold ob, von denen etwa 300 000 Lſtr. nach Frankreich und der Reſt nach Deutſchland gingen. Der Versienſt, den Deutſch⸗ land bei dieſer Transaktion haben wird, dürfte nur mini⸗ mal ſein, beſonders da der Nebel eine Verzögerung in der Verſchiffung herbeiführen könne. Man glaubt, daß die 5 bis Ende des Jahres weiterhin feſt liegen werde. Aus dem Nordſtern⸗ſtonzern. Die AG. für Lebens⸗ und Rentenverſtcherung, vorm. Nordſtern Lebensverſiche⸗ rungs- AG., die ſich ſeit 1922 nur noch der Abwicklung des alten Verſicherungsbeſtandes widmete, beſchloß, nachdem die Aufwertung nunmehr durchgeführt iſt, ihre Liquidtion zum Ende dieſes Jahres. Insgeſamt wurden 350 000 Ver⸗ ſicherungen bearbeitet. Die Auſwertungszahlungen, die an ſich erſt 1932 zu leiſten ſind, werden beim Nordſterg ſchon jetzt ohne Abzug für Diskont in bar vergütet. 95 v. H. der Verpflichtungen wurden durch Gewährung neuer bei⸗ kragsfreier Verſicherungen oder durch Auszahlung der Aufwertungsanleihe abgefunden. a Deutſche Zuckerbank AG., Berlin. Die 5. beſchloß, aus dem Reingewinn von 130 841/ wieder eine Tivi⸗ dende von 15 v. H. auszuſchütten. In den AR. wurde Mi⸗ miſter a. D. von Schlieben, Berlin, neu gewählt. * Heinr. Aug. Schulte Eiſen⸗Ac., Dortmund. Die Eiſenhandelsgeſellſchaft der Vereinigten Stahl⸗ werke AG. erzielte 1929⸗30 einen Bruttogewinn von 7,06 789) Mill. 4, wovon Generalunkoſten 9/09(6,69) und Abſchreibungen 0,48(0,47) Mill. beanſpruchen. Aus Rein⸗ gewinn werden, wie gemeldet, 4(61 v. H. Dividende vor⸗ geſchlagen. Der ungeheure Druck, der auf der geſomtew Feulſchen Wirtſchaft kaſte, habe die Eiſen⸗ und Kohlenindu⸗ ſtrie und in ähnlichem Umfange auch den Eiſenhandel hart Betroffen. Ein zunächſt langſames Abgleiten der Umſatz⸗ und Verdienſtmöglichkeiten bewirkte durch die immer ſchärfer werdende Kepitolnot eine ſtarke Zurückhaltung aller Käuferſchichten. In der Bilanz per 30. Sept. ſind die Umſatzziffern ſtark vermindert. Schuldner gingen auf 16.92(24,36), Vorräte auf 3,47(5,16) Mill, zu⸗ kück. Beteiligungen betragen 2,05(2,09), Bankguthaben 0,0(0,27), flüſſige Mittel 0,47(0,868], während Anlagen erhöht mit 7,45(5,65) bewertet ſind. Audererſeits ermäßig⸗ ten ſich Gläubiger auf 15,50(28,22) Mill. Divpidendenansfall bei der Metallwarenfabrik vorm. . Wißner AG. in Zella⸗Mehlis. Dem AR. lag die Bi⸗ kanz für das am 30. Juni 1930 abgelaufene Geſchäftsjahr bor. Es wird ein Rohgewinn von 343 020(550 550) Mark ausgewieſen, der nach Abſchreibungen von 259 540 (171 893)„ und einer Zuweiſung von 60 000(—) 4 an ein Rücklagekonto einen Reingewinn von nur 23 479 Mark gegen 379 157, i. V. ergibt, der vorgetragen wer⸗ den ſoll. Eine Dividende(in den letzten 3 Jahren 8 bzw. 11 bzw. 10 v..) gelangt alſo nicht zur Verteilung. Einem Auszug ous der Bilanz iſt zu entnehmen, doß Debitoren auf 1 889 825(1 690 004) 4 zurückgeangen ſind, Waren ſind mit 1 447 558(1 417 199)„ bewertet. Andererſeits betragen Kreditoren 557 471(585977) J. Die Abſchreibungen ſowie die Aufnahme des Warenlagers ſeien nach vorſichtigen Grundſätzen erſolgt. Victoria Werke.— Dividendenreduktion? Wie ver⸗ kautet, hat ſich der Geſchäftsgang in dem am 30. Sept. ab⸗ e Geſchäftsjahr relativ günſtig entwickelt. Neuer⸗ ings macht ſich allerdings die allgemeine Kriſe auch bei der Geſellſchaft bemerkbar. Unter dieſen Umſtänden werde das Unternehmen aller Vorausſicht nach größere Rück⸗ stellungen vornehmen und es erſcheine zweifelhaft, ob an dem Divpidendenſatz der beiden letzten Jahre von 6 v. H. wird feſtgehalten werden können. Ein Dividendenausfall erſcheine anderſeits wenig wahrſcheinlich. „J. Pohlig Ac. in Köln— Zollſtock. Die. erzielte im Geſchäftsfahr 19291930 einen Betriebsüberſchu von 590 749(i. B. 654 3290) 4. Nach 287 711(325 212) Abſchreibungen verbleibt unter Berückſichtigung des Vor⸗ trages ein Reingewinn von 400 386(899 401) 4, aus dem bekanntlich wieder 10 v. H. Dividende auf das A von 3 Mill.„ verteilt werden. Der Auftragseingang, an dem in verſtärktem Maße das Ausland betetligt war, blieb zahlenmäßig hinter dem des Vorjahres zurück. In Das neue Geſchäftsfahr ſei man mit einem Auftragsbeſtand in ungefähr gleicher Höhe des Vorjahres eingetreten. In den erſten Monaten des neuen Geſchüftsjahres ſei auch bel der Geſellſchaft ein Rückgang der Aufträge zu ver⸗ eichnen, die zu Sparmaßnahmen zwangen. Die weitere tung hänge von der Geſtaltung des Weltmarktes ab. In der Bilanz erſcheinen Vorräte und in Auß⸗ führung begriffene Lieferungen weſentlich höher mit 2,358 (i. B. 1,455) Mill. 4. Die Steigerung beträfe größere KAufträge, die am Bilanzſtichtage ſich in der Fabrikation befanden. Bankguthaben ſtiegen von 0,825 auf.829 Mill. Mark ſonſtige Schuldner werden mit 1,120(i. B. 1,803) 608 5, Anzahlungen 9,219(0,082) und Wechſel 0,501 10,182) Mill.„ aufgeführt. Gläubiger ſtiegen auf 4,396 (. B. 2,861) Mill. /, davon Anzahlung 2,543(.479) Mill. Mark.(G. 22. Dez.) — Staßfurter Chemiſche Fabri vorm. Vorſter u. Grüne⸗ berg A. in Leopoldshall. Die Geſellſchaft, die für das am 90. Juni 1930 beendete Geſchäftsjahr 1929⸗30 bekanntlich wieder dividenden los bleibt, verzeichnet Ein⸗ mahmen aus Pacht, Zinſen uſw. in Höhe von 57 262(85 201) Mark. Generalunkoſten erforderten 32 581(664 672)„4 und Der Rückgaugder wertmäßigen Um ſätze in Warenhäuſern hat ſich laut„Zeitſchrift für Waren⸗ und Kaufhäuſer“ im Oktober wieder verſchärft. In dem Zeit⸗ raum von Januar bis September lagen die Umſätze um 3,8 v. H. unter Vorjahrshöhe. Im Oktober waren ſie um 8,4 v.., in den erſten 10 Monaten zuſammen um 4,3 v. H. niedriger als im Vorjahre. In der gleichen Zeit gingen auch die Preiſe ſtark zurück. Der Index der Lebenshaltungs⸗ koſten, der gewiſſe Schlüſſe auf die Preis veränderungen im Einzelhandel zuläßt, weiſt nicht unbeträchtliche Rückgänge auf, die wohl als unterſte Grenze der Preisminderungen anzuſprechen ſind. Es betrug hier die Preisſenkung von Oktober 1929 bis Oktober 1930 beiſpielsweiſe bei Beklei⸗ dung insgeſamt 7,1 v.., bei Ernährung 9,3 v. H. Wie groß die Preisſenkung bei den in Warenhäuſern insgeſamt um⸗ geſetzten Waren geweſen iſt, läßt ſich aus dem verfügbaren Zahlenmaterial nicht feſtſtellen. Im ganzen geht aber offenbar der Preisrückgang über den Rückgang der wert⸗ mäßigen Umſätze in Warenhäuſern hinaus. Es iſt daher anzunehmen, daß das mengen mäßige Umſatz⸗ volumen noch geſtiegen iſt. luſt von 233 419(i. V. Gewinn 4370)/ verbleibt. Der Geſchäftsbericht beſchränkt ſich auf die Mitteilung, daß die Anhaltiſche Salzwerke Gmbß., mit der die Ge⸗ ſellſchaft durch Intereſſengemeinſchaftsvertrag verbunden iſt, auch im Jahre 1929 keine Gewinnausſchüttung vor⸗ nehmen konnte, und daß zur Deckung des Verluſtes der geſetzliche Reſervefond herangezogen werden ſoll. In der Bikanz ſtehen die. Anlage⸗Konten mit 2 420 356(2 682 824) Mark, Beteiligungen mit 4213(3793)/ und Debitoren mit 302 545(290 917) /. Auf der Paſſivſeite werden bei unverändertem Aktienkapital von 2690 800/ und bei un⸗ veränderten Reſerven von 269 080„ Kreditoren(i. V. 12 600)„ nicht ausgewieſen. Ausführungen über das lau⸗ fende Geſchäftsjahr enthält der Bericht nicht. HV. am 17. Dezember 1930. * 10(14) v. H. Koholyt⸗Dividende. Der auf den 8. Jan. einberufenen GB. der Königsberger Zellſtoff⸗Fabriken, Chemiſche Werke Koholyt AG., wird aus dem nach den 1,31(1,0) Millionen Abſchreibungen verbleibenden Rein⸗ gewinn von 1,88(2,55) Mill., die Verteilung von 10 v. H. Dividende gegenüber 14 v. H. i. V. vorgeſchlogen. Der AR. genehmigte weiter den Intereſſengemei n⸗ ſchafts vertrag mit der Feldmühle AGG. Stettin. * Nachtrag zur B. Feldmühle. Eine Anfrage über die Dividendenausſichten wurde nom Aukſichts⸗ rat dahingehend beantwortet, daß ſich zurzeit Genaues noch nicht ſagen laſſe, da die Geſchäfte in dieſem Jahr nicht ſo geweſen ſind wie in frühern. Von einer Dividendenloſig⸗ beit könne keinesfalls die Rede ſein. In den Auſſichtsrat wurden neu gewählt: Kurt Brunner(Zürich) und als Vertreter von Koholyt Dr. Jakob Golödſchmidt(Danct⸗ bank), Dr. Jeidels(Berliner Handelsgeſellſchaft) und Hugo Stinnes. Kapitalerhöhung des R E W Der AR. des Rheiniſch⸗Weſtfüllſchen Elektrizitätswerkes AG. in Eſſen hat in ſeiner Sitzung beſchloſſen, Vorſtand und Präſidium zu ermächtigen, die Angelegenheit VEW.— RW,. im Rahmen der bereits bekannte Vorſchläge weiter zu behandeln und zu einer HV. am 890. Dez, 1930 uach Eſſen einzuladen mit der TO., daß 87 Mill.„ Inhaber⸗ Aktien geſchaffen werden, falls die Transaktion zum Ab⸗ ſchluß kommt. ö Die Vorſchläge zielen auf Aktientauſch von 60 Millionen RWé.⸗Stü. gegen 40 Millionen VEW. ⸗St. A. ab. Beim VW. beſtehen außerdem noch 60 Mill.„ VBA., die für eine Option der amerikaniſchen Kreditgeber treu⸗ händeriſch verwaltet werden und 1934 zu 110 v. H. be⸗ zogen werden können. 4 Die Kriſe in der Baſeler Band⸗Juduſtrie. Die Kriſe in der Baſeler Band⸗Induſtrie hat bekanntlich zu Zah⸗ lungsſchwierigkeiten des größten Unternehmens, der Ge⸗ ſellſchaft für Band fabrikation Ac. in Baſel geiührt. Der Status weiſt einen Paſſivüberſchuß von 67 Mill. ſfrs. auf. Außerordentliche Schwierigkeiten verur⸗ ſacht die Abſtoßung der an ſich ſehr wertvollen Betriebe der Firma in Baſel, Ormalingen und Müm⸗ lis wil. Dagegen ſei es gelungen, die Bandfabrik in Säckingen(Baden) zum Preiſe von etwa 325 000 Mark an ein reichsdeutſches, unter Führung von Dr. Hak⸗ kelsberger, Vizepräſident der Hondelskammer in Schopf⸗ heim, ſtehendes Konſortium abzuſtoßen. In der Kaufſumme ſollen allerdings nahezu 200 000 l Steuerſchulden enthal⸗ ten ſein. * Um die Zukunft der Baudſabrik Säckingen. Wie WTB. Handelsdienſt von zuſtändiger Seite erfährt, eilen die Nachrichten vom Uebergang der Bandfabrik Säckingen an ein deutſches Konſortium dem Tatbeſtand voraus. ie Verhandlungen zwecks Uebernahme ſind lediglich zu einem gewiſſen Abſchluß gelangt, der es als wahrſcheinlich er⸗ ſcheinen läßt, daß es möglich iſt, die Bondfabrik in einer oder der anderen Form aufrecht zu erhalten. Bevor die Verhandlungen nicht endgültig abgeſchloſſen ſind, iſt es auch nicht möglich, Mitteilungen über die Form des Ueber⸗ gangs und über die Form des Weiterbetriebs zu machen. Nur ſoviel konn geſagt werden, daß das unter Führung von Dr. Hackelsberger Oeflingen ſtehende Konſortium dos Objekt nunmehr feſt an der Hand hat. „ Hilfsaktion für die Tertilgruppe Wagner u. Moras. Intereſſennahme an Baumwollſpinnerei Speyer Aus einer AR. ⸗Sitzung der Vereinigten Textilwerke Wagner u. Moras AGG. in Zittau, in der vor kurzem eine Reihe von Einzelunternehmungen zuſammengefaßt worden find, wird über einige profektierte Transaktionen berichtet, die nach der F3. im einzelnen noch der Erläuterung bedürfen; aber jedenfalls auf eine Unterſtützung der Geſellſchaft durch die bisherigen Großgläubiger hinauslaufen. Es iſt näm⸗ lich ein nicht unerheblicher Teil des Kapltals von 6 Mill. Mark von den bisherigen Großaktionären auf ein aus Abſchreibungen 232 470(], ſodaß abzügl. des Gewinn⸗ portrages aus dem Vorfahre von 4870(3841)/ ein Ver⸗ Großgläubigern beſtehendes Konſortium übergegangen. Es foll ferner das Kapital um 1 auf 7 Mill. erhöht werden — v p ͤßßßßßßßPPPccc———PPPPP0———————————————————————— Karlsruher Produktenbörſe Die Stille am Brotgetreidemarkt hält an. Südheutſcher Weigen 2727,75; deutſcher Roggen 18,50—19; Futtergerſte 18,75 20,50, Braugerſte 22—24; Ausſtichqualität über Notiz Deutſcher Hafer gelb oder weiß 14,75 15,75; Weizenmehl Müßhlenſorderung Nov.⸗Febr. 41,50; 2. Sorte 39; Roggen⸗ mehl 0 60proz. 27,50—28,25; Roggenauszugsmehl 30 bis 80,50; Welzenbollmehl(Futtermehl] 1111,50; Weizenkleie fein prompt 9,5010; grob 1010,50; Biertreber je nach Qualtität 10,75 1,25; Trockenſchnitzel loſe 66,25; Malz⸗ keime 910.50 Erduußkuchen loſe 12,75—13; Kokoskuchen 187 Sofaſchrot 14,5 14,75; Leinkuchenmehl 17,518; Seſam⸗ kuchen 13; Speiſekartoffeln gelbfl. 5— 5,25; weißfl. 3,50; Rauhſuttermittel: Loſes Wieſenhen gut geſund trocken 5,5 bis 5,75; Rotkleehen 6,5; Luzerne 7; Stroh drahtgepr. 4,25. 8 e Die Goſinroggeupreiserhöhung. Der Verkaufspreis für Eoſinroggen, deſſen Bezug zur Einfuhr zollverbilligter Futtergerſte in gleicher Meuge berechtigt, iſt mit ſofortiger Wirkung um 5 4 auf 175 je Tonne heraufgeſetzt worden. Der Verkaufspreis für Kartoffelflocken in der gleichen Kombination bleibt vorerſt unverändert auf 170 4 je To. * Schifferſtadter Gemüſeanktion vom 10. Dez. Bei mäßiger Anfuhr, aber gutem Abſatz notierten heute Roſen⸗ kohl 16 Spinat—7; Wikſing 2— 3,5; Weißkraut 1,10 bis 1,25; Rotkraut 34,5: Karotten.251,75, Zwiebeln 25, Weiße Rüben 70; Feldſalat 1830; Blumenkohl 40 bis 50, Endivien—4; Sellerie 5— 20. * Nürnberger Hopfenbericht vom 10. Dez.(Eigen⸗ bericht] Mit Begiun der neuen Woche hat ſich das Hopfen⸗ geſchäft wieder etwas angenehmer geſtaltet. Die Zuſuhren find zwar weiter zurückgegangen und beliefen ſich an den erſten drei Tagen nur auf 70 Ballen, darunter wieder ein⸗ mal 20 Ballen vom ande. Dagegen zeigte ſich vermehrte Nachfrage, on der beſonders auch der Handel ziemlichen Ballen zum Umſchlag und zwar vornehmlich Hallertauer aller Qualitäten von 50.—105 1, daneben auch mittlere und prima Spalter von 7090 und einige Ballen Tett⸗ nanger von 7085/ per Ztr. Tendenz und Preiſe un⸗ verändert. * Vom Intemarkt. Berlin, 10. Dez. Rohjutemarkt. Caleutta und London ruhig. Firſts koſten Dez.⸗Jan.⸗ Verſchiffung Tſtr. 16.10— je To., Jan.⸗Febr.⸗Verſchiffung Iſtr. 16.10— je To. Fabrikatemarkt in Dudee. Das in der Berichtswoche lebhaftere Geſchäft iſt ruhiger geworden. Deutſcher Markt. Unverändert ruhig. Stuttgarter Häuteverſteigerung Stuttgart, 10. Dez.(Drahtbericht). Bei der heutigen Häute⸗ und Felle⸗Auktion in Stuttgart für das württem⸗ bergiſche Gefälle wurden folgende Preiſe lin Pfennigen) erzielt. Sämtliche Notierungen verſtehen ſich für„rote ohne Kopf“, rein und beſchädigt. Kuhhäute: 30—49 Pfd. 6467; 5039 Pfund 72,5078; 60—79 Pfund 7270; 80 bis 100 u. m. Pfund 75—78 Pfg.— Ochſenhäute: 80—49 Pfund 68,75; 5050 Pfund 7071,50; 60—79 Pfund 74,75 bis 79; 86—99 Pfund 6773,25; 100 u. m. Pfund 67,506—70 Pfennig.— Rinderhäute: bis 29 Pfund 74.50 30—.49 Pfd. 7481,50; 5039 Pfund 78,50—81,50; 50—59 Pfund 78,50 bis 88; 6079 Pfund 76,50 79,25; 80 u. m. Pfund 76 Pfg. — Bullenhäute: Pfund 48—51, 100 u. m. Pfund 37,25; Schußhäute 52,75 bis 56 Pfg.— Kalbfelle: bis 9 Pfund 131— 139,25, 9,1 bis 15 Pfund 110,50—113; 15,1—20,1 u. m. Pfd. 80, Schußkalb⸗ ſelle 82,25 Pfg.— Freſſerfelle: bis 20 u. m. Pfund 72 75; Schußfreſſer 46 Pfg.— Schaffelle: Vollwollige 404g; Halbwollige 42; Blöſſen 36; Lammfelle 35 Pfg. Angebeten: Großviehhäute 11811 Stück, Kalbfelle 14630 Stück. Ten⸗ denz: Kalbfelle⸗, ſowie als auch Häuteauktionsverlauf ſchleppend und zu teilweiſe ſtark weichenden Preiſen: Kalb⸗ felle im ganzen 8 bis 8 v. H. billiger. Nächſte Stuttgarter Anteil hatte. An den erſten drei Tagen kamen nahezu 300 Auktion am 20. Januar 1931. den Abſchluß für 1929⸗30(wieder 5 v. H. Dividende. bis 20 Pfund 70 3049 Pfund 63; 50 bis 50 Pfund 65,50 67,25; 60—79 Pfund 60,50 63,50, 80—99 Warenhausumſätze im Oktober Beſonders groß war die Zunahme der Umſatzmengen in den Lebensmittelabteilungen; hier ging der Umſatz im Oktober trotz des Preisrückganges wertmäßig um 7,8 v. H. über Vorjahreshöhe hinaus. Sehr niedrig lagen dagegen die Umſätze in der Gruppe Bekleidung. Sie blieben im Oktober um 12 v.., in der Zeit von Januar bis Oktoder insgeſamt um 6 v. H. hinter dem Vorjahre zurück. Zum Teil beruht dieſe ſtarke Verringerung im Oktober darauf, daß das Herbſtgeſchäft in Bekleidung bereits im September eingeſetzt hatte. In der Hauptſache iſt ſie eine Folge der Preisſenkungen. Am ſtärkſten war die Abnahme der Um⸗ ſatzwerte gegenüber Oktober 1929 bei der Herrenkonfektion (22 v..) und bei der Knabenkonfektion(21 v..). Die beträchtliche Verringerung der Umſätze bei Hausrat und Möbeln im Oktober dürfte vor allem darauf zuruck⸗ zuführen ſein, daß die Zahl der neu einzurichtenden Woh⸗ nungen in der letzten Zeit ſtark abgenommen hat. Die Umſätze lagen im Oktober um 10 v.., im geſamten Zeit⸗ raum Januar bis Oktober jedoch nur um 3 v. H. unter Vorjahreshöhe. zwecks Intereſſennahme an der Ach. Baumwollſpinnerei Speyer. Dieſe Geſellſchaft, die bei 1,25 Mill. Kapital ſelbſt einen Verluſt von etwa 270 000 ausweiſt, gehört bekanntlich zur Gruppe der Textilfirma Reis u. Co. Mann⸗ heim⸗Friedrichsfeld die auch an Wagner u. Moras ſchon intereſſiert iſt. Der Direktor der Baumwollſpinnerei Speyer, Direktor Feßmann, tritt in den Vorſtand von Wagner u. Moras über und im Zufammenhang oͤmit wird im AR. von Wagner u. Moras ein beſonderer Arbeits⸗ ausſchuß gebildet. Nach dieſen Maßnahmen fühle man ſich zu der Erwartung berechtigt. daß die Verhältniſſe der Ge⸗ ſellſchaft konſolidiert ſeien. Heidelberger Aktienbrauerei vorm. Kleinlein, Hei⸗ delberg. Von der o. GV. wurden die Regularien(wieder 12 v. H. Divldende aus 289 488(356 524)% Reingewinn) einſtimmig genehmigt und die turnusmäßig aus⸗ ſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder wiedergewählt. * Aktienbrauerei zum Löwenbräu, München. Die Ge⸗ ſellſchaft ſchließt nach 1,(i. V. 1,34) Mill.„ Abſchrei⸗ bungen mit einem verminderten Reingewinn von 2,55(2,71) Mill. 4 und ſchlägt daraus wieder 15 v. H. Dividende vor. Die Ueberweiſung an die Rücklagen ſoll in halber Vorjahrshöhe erfolgen, und zwar mit 200 000 Mark an die Delkredererücklage und mit 150 000& an die Wohlfahrtskaſſe. Dagegen ſoll, um den ungünſtigen Ver⸗ hältninen im laufenden Geſchäftsjahr ſchon jetzt wenigſtens teilweiſe Rechnung zu tragen, der Vortrag von 132 864 4 erhöht werden. Auch die Löwenbrauerei berichtet über den Rückgang des Abſatzes, und zwar ſowohl im bayriſchen wie im innerdeutſchen Verſandgeſchäft. Im Auslandsgeſchäft konnte jedoch der Abſatz etwas gehoben werden. Im lau⸗ fenden Jahre halte die durch die Ueberbeſteuerung des Biers bewirkte Verſchlechterung des Bierabſatzes an. „ Aktieubrauerei zum Haſen in Augsburg. Im ob⸗ gelaufenen Geſchäftsfahre erzielte das Unternehmen einen Rohgewinn einſchl. Vortrag von 959 803(i. V. 915 321) A. Nach Abſchreibungen von 587 021(492 071)„ ſchlägt der AR. der GV. am 13. Januar die Verteilung einer Divi⸗ dende von bekanntlich wieder 6 v. H. vor. „ Actien⸗ Zuckerfabrik Bennigſen. Die HV. genehmigte Vie Kampagne im laufenden Jahr iſt ordnungsgemäß ver⸗ laufen. Verarbeitet wurden mehr Rüben als im Vorfahr. Dr. Max Heſſe, Mannheim und Banker Crich Meyer ſcheiden auf eigenen Wunſch aus dem AR. aus. Neugewählt wurden Dr. Gräfenkämper und Kauf⸗ mann Adolf Holtoff, beide Hannover. * Gründung eines Linoleum⸗ Verbandes in Amerika. Wie uns aus Newyork gemeldet wird, haben die amerika⸗ niſchen Fabrikanten von hartem Fußbodenbelag unter Führung der Linoleuminduſtrie eine gemeinſume Intereſſenvertretung unter der Firma Linoleum and Felt Baſe Manufactuiers Aſſociation gegründet. Dem neuen Verband ſind bisher 14 Produzenten beigetreten, die über 90 v. H. der Linoleumerzeugung der Vereinigten Staaten kontrollier n. Der Verband ſoll ſich neben der Standardiſterung der Produktion mit der ſtatiſtiſchen Er⸗ faſſung der Produktion, des Abſatzes und der Vorratsent⸗ wicklung befaſſen. Mittag-Ausgabe Nr. 575 Am die Weitergeſtaltung der 3G Entgegen den bisherigen Mitteilungen erfahren wir von beteiligter Seite, daß in der Pariſer Sitzung der Internationalen Rohſtahl⸗Gemeinſchaft die Erhöhung der Produktionseinſchränkung von W auf 30 v. H. für alle be⸗ teiligten Länder noch nicht zum Beſchluß erhoben worden iſt, es handelt ſich vielmehr um einen Vorſchlag, der noch der Zuſtimmung der einzelnen Ländergruppen bedarf. Vorläufig iſt es noch nicht ſicher, ob alle Gruppen zuſtimmen werden. Mit Beſtimmtheit kann wohl darauf gerechnet werden, daß die deutſche Gruppe an⸗ nimmt, da in den letzten Monaten die Rohſtahlerzeu⸗ gung der deutſchen Werke ſchon unter der Erzeugung vom Oktober 1929 minus 30 v. H. geblieben iſt. Die Produk⸗ tion der übrigen Teilnehmerländer bewegt ſich hart an der Grenze, mit Ausnahme von Frankreich, deſſen Pro⸗ duktion, wenn man die Erzeugung des Oktober 1930 zu Grunde legt, ſehr erheblich eingeſchränkt werden müßte. Es wird aber angenommen, daß bereits im November eine ſtarke freiwillige Einſchränkung in der franzöſiſchen Pro⸗ duktion eingetreten iſt, ſo daß die Hemmungen, die einer Annahme der neuen Pariſer Vorſchläge entgegenſtehen, nicht ſo groß ſein dürften, wie auf Grund der Ziffern für den Oktober 1980 anzunehmen wäre. Für die vier Hauptteilnehmerländer, einſchließlich des Saargebietes, ſoll die endgültige Erklärung zu den Pariſer Vor⸗ ſchlägen im Laufe der nächſten Woche erfolgen, während für die tſchechoſlowakiſchen Eiſenvepbände eine ſpätere Befriſtung der Erklärung vorgeſehen iſt. Für den Fall der Annahme der Einſchränkungsvor⸗ ſchläge wird mit einem weiteren Anziehen der Weltmarkt⸗ preiſe gerechnet, da man glaubt, daß dann die effektive roduktion ſchon hinter der Nachfrage zurückbleiben würde. Ueber die Neuregelung des Vertragsverhältniſ⸗ ſes bei der J. R. G. beſteht noch wenig Klorheit. Darauf iſt zurückzuführen, wenn endgültige Beſchlüſſe vorliegen werden. Starke Abnahme der Wechſelproteſte im Jahre 1930 Die Wechſelproteſte in Deutſchland ſind ſeit Beginn dieſes Jahres— ſowohl der Zahl wie dem Betrage nach — geſunken. Die Summe der proteſtierten Wechſel dürfte nach der bisherigen Entwicklung im Jahre 1930 den Be⸗ trag von etwa 575 Mill.„ erreichen und damit nicht unbeträchtlich niedriger ſein als 1929. Für das Jahr 1929 schätzt das Inſtitut für Konjunkturforſchung, wie ſchon kurz gemeldet, den Betrag der Wechſelproteſte auf 550 bis 700 Mill. J, das ſind bei rö. 50 Milliarden„ Wechſel⸗ fälltgkeiten etwa 1,1 bis 1,4 v. H. der präſentierten * Von den Wechſeln wurden proteſttert urch: mindeſtens wahrſcheinlich höchſtens 277 808 Notare 220 Gerichts vollzieher 180 210 240 Poſt. 5 14 146 Insgeſamt 540 633 694 (Die Abnahme der Wechſelproteſte in 1930 ſcheint ober weniger mit einer Beſſerung dex Kreditſicherheit als viel⸗ mehr mit dem Rückgang des Wechſelumlaufs überhaupt in Zuſommenhang zu ſtehen. D. Red.) Große Tilgungsoperation des amerikaniſchen Schatzamts Wie aus Newyork gemeldet wird, wird das Schatzamt der Vereinigten Staaten am 15. März des kommenden Jahres alle noch ausſtehenden Schatznotken der t v. 8. Emiſſion vom 15. März 1927 und der ebenfalls 3½ v. H. Emifſion vom 15. September 1927 einlöſen. Die Emiſſton vom März 1927 iſt im Betrage von urſprünglich rund.30 Milliarden Dollar mit der Maßgabe begeben worden, daß die Rückzahlung früheſtens am 15. März 1930 erfolgen darf, während die Emiſſion vom September 1927 urfprüng⸗ lich 619% Mill. Dollar betrug und früheſtens am 15. Sept. §teſes Jahres zurückgezahlt werden durfte. Der noch aus⸗ ſtehende Geſamtbetrag der beiden Emiſfſionen belief ſich Anfang September dieſes Jahres auf rund 1149½ Mill. Dollar. Die vorzeitige Ablöſung dieſes großen Betrages 3% v. H. Schatznoten iſt eine Begleiterſcheinung der flüſſigen Newyorker Geldmarktverhältniſſe. O Belebung der Drahtausfuhr.(Eig. Dr.) Nach Mittei⸗ lung des Drahtverbandes GmbH., Düſſeldorf, iſt auf dem Inlandsmarkt das Geſchäft nach wie vor nicht zufrieden⸗ ſtellend. Im Ausfuhrgeſchäft trat eine Belebung der Nach⸗ frage ein. Etwas größere Mengen als im Vormonat konn⸗ ten abgeſetzt werden. Die bisherigen Preiſe konnten nicht 925 gehalten, ſondern für einzelne Erzeugniſſe erhöht wer⸗ en. Vom füdddeutſchen Holz- und Breitermarkt Schleppender Geſchäftsgang für Nadelſtammholz— Zurückhaltung der Käufer für Buchenſtamm⸗ hölzer— Geringes Angebot in Eichenſtammholz— Steigende Qualitätsanſprüche bei Lapferholg Geringe Aufnahmefähigkeit im Schwellengeſchäft g Für den hat ſeit Badiſchen Schnittwaren⸗ und Rundholzabſatz letztem Jahr der ſchweizer und elſäſſer Holzmarkt Bedeutung gewonnen. Die Schweiz iſt von den Rückgängen der Holzpreiſe noch am wenigſten betroffen, denn ſie be⸗ wegen ſich für Rundholz und Schnittwaren zwiſchen 4 bis 15 v. H. und erreichen nur in beſonders ungünſtig gelager⸗ ten Fällen 25 v. H. Auf dem elſäſſer Holzmarkt liegen die Verhältniſſe ungünſtiger, weil der Nachfrage großes An⸗ gebot aus Süddeutſchland, beſonders aus Baden, gegen⸗ überſteht. Für den auf Auslandsabſatz angewieſenen badi⸗ ſchen Holzbeſitz ſind demnach in der Schweiz die beſſeren Verwertungs möglichkeiten gegeben. Am Nadelſtamm⸗ holz markt zeigte ſich neben Reſtpoſten vorjähriger Win⸗ terfällung zunehmendes Angebot an neuem Holz. Der Waloͤbeſitz ſuchte ſich durch Niedrighaltung des Angebotes der Marktlage anzupaſſen und die Windwurfſchäden aus jüngſter Zeit werden aller Vorausſicht nach durch die damit verbundene Umſtellung der Waldwirtſchaft und der ſchwie⸗ rigen Aufbereitung der Hölzer dazu beitragen, daß das An⸗ gebot vom Waldbeſitz noch weiter hinausgeſchoben wird. In ſeiner letzten Verſammlung in Hauſach hat der Badiſche Walöobeſitzerverband ſich für die Einſchränkung der Hiebe und die Unterlaſſung außerordentlicher Hiebe ausgeſprochen. Dem verheerenden Sturm in der Nacht zum 23. November dürften nach Schätzungen von Forſtinſtanzen in Baden gegen 100 000 Feſtmeter Holz zum Opfer gefallen ſein. Da jedoch mit den Hieben erſt begonnen wurde, iſt die Möglich⸗ keit gegeben, durch Einſparungen am vorgeſehenen Hieb den Schaden auszugleichen. Bei der Verwertung von Buchen ⸗ ſtammhölzern beachtet man im Gegenſatz zu früheren Jahren eine gewiſſe Abneigung gegen Vorverkäufe; Eichenſtammholz kam noch nicht in größeren Poſten zum Verkauf und es hat ſich dafür auch noch kein allgemel⸗ ner Preisrahmen herausgebildet. An Umfang zugenommen hat das Schwellen geſchäft in Buchen und Eichen, wo⸗ gegen ſich der Markt für Forlenſchwellen bisher wenig auf⸗ nahmefähig erweiſt, weil die Vergebung der Reichsbahn⸗ direktion Karlsruhe— es werden von dieſer nur 40 000 Stück benötigt— in der Hauptſache Hartholzſchwellen beau⸗ ſprucht. Einiges Intereſſe bekundete der Handel in letzter Zeit für Nadelſtangen. Bei Papierholz iſt die Zellſtoffinduſtrie aus ihrer bisherigen Reſerve beim Ein⸗ kauf etwas herausgetreten; auch ſind die Qualitätsanſprüche für dieſes Sortiment ſehr geſtiegen, weshalb nicht nach Klaſſen ſorgfältig ſortiertes Papierholz und Poſten mit hohem Anteil an Hölzern der III. Klaſſe ſehr ſchwer abzu⸗ ſetzen waren. Für Grubenholz erwartet man im Ruhrrevier noch ein weiteres Nachgeben der Preiſe. Für Hartholzſchwellen liegen größere Auslandsauf⸗ träge— ſtrategiſche Bahnen in Frankreich— vor, ſodaß hier der Abſatz einigermaßen geſichert iſt. Die erzielten Preiſe betrugen in Prrzenten der füd⸗ deutſchen Landesgrundpreiſe(für mittlere und gyte Qun⸗ litäten und mittlere Abfuhr⸗ und Abſotzlogen) im badi⸗ ſchen Oberland: Fichten⸗ und Tannenſtammholz 70 bis 80, ſchlechte Abſatzlagen 60—70; Forlen⸗ und Lärchen⸗ ſtammholz, neue Fällung, 65—80, beſte Qualität mehr; Buchenſtammholz, Bodenſeegebiet, 4. und ö. i Mittelbaden 70—80, übriges Oberland.—8. Klaſſe 5 beſte Qualität bis 115,.—5. Klaſſe 8090, Schwellenholz, Eiche, 1. Kl. 26—96 /, 2. Kl. 20—84, Buche 1. Kl. 14 bis 23 J, 2. Kl. 14—19 /, Forle 1. Kl. 17.2 K, 2. Kl. 1719 4; im badiſchen Unterland Fichten umd Tan nenſtammholz 70—85, Forlen⸗ und Lärchenſtammholz 60 bis 95, Buchenſtammholz 75—90 v..; wellenholz, Eiche, 1. Kl. 24— 26, 2. Kl. 2022 4; Buche, 1. Kl. 161 2. Kl. 14,50—16,50 4; Forle, 1. Kl. 1822, 2. Kl. 1620. Oberland und Unterland: Eiche,.—3. Kl. 75 bis 120 v. H. und mehr,.—6. Kl. 60—90 v..; Hainbuche 6080, Eſche 85105, Ahorn 70-90, Ulme 80—90, Erle 80 bis 100, Papierholz 68—80 v..; Geubenlangholz(unent⸗ rindet, ohne Rinde gemeſſen): 12—15„ je fim; Gruben⸗ kurzholz(unentrindet)—8 em 4,50—6,50 ,,—14 em 7,50—9,50„ je Ster.— In den badiſchen Stoatsfor⸗ ſteun ſtellten (Tannen und Fichten) zwiſchen 59 und 68 v. H. Forlen auf 58—75 v..; Laubſtammholz(Buchen) zwiſchen 70 und 85 v.., Papierholz 1. u. 2. Kl. 60 v.., 3. Kl. 85 v. H. der.⸗G.⸗Pr. Am Brettermarkt war die Lage weiter durch Schwäche und kleine Umſätze gekennzeichnet. Unſortierte ſägefollende Bretter in faul⸗ und bruchfreier Beſchaffen⸗ heit, in der Abmeſſung 16˙1˙5˙— 12, wurden ab Schwarz⸗ wälder Stationen zu 41—49„/ und aufwärts je ebm an⸗ geboten, hobelſähige Bretter, 24 mm ſtark,—6 m lang, 5—7“ breit, ſtellen ſich auf etwa 60„ je ebm, waggonfrei Monnheim; X Bretter, 1,12 bewegen ſih zwiſchen 42 und 45 Mark je cbm waggonfrei Mannheim; für 16˙1˙5,—12 gute Bretter werden zwi⸗ ſchen 78 und 86 ,, waggoöonfrei Mannheim, für 1“ ſtarke reine und holbreine Bretter 94104/ je obm, waggonfrei Mannheim, verlangt. Ban holz nach Liſte, mit üblicher Walödkante, wurde frei oberrheiniſchen Stattonen ſchon mit 47—49/ aufwärts per ebm. angeboten; für vollkan⸗ tige bzw. ſcharfkontige Wore wurden 2 özw. 35 je ebm höhere Preiſe verlangt. * Breunholzverſteigerung Menzingen vom 10. Dez. Bei der Verſteigerung von Brennholz durch das Freiherrl. von Menzingſche Rentamt kamen die holben Klafter Buchenrollen auf 26—28„ und 100 Wellen auf 22. Deviſenmarkt Im heutigen Früßverkehr notieren Pfunde gegen New Vork 485,88 Schweiz 25,08 Stockholm 18.10 Paris 123.62 Holland. 12.06 Madrid. 43,83 Brüſſel 34.78 Oslo 18,10 Dollar geg. Rui. 4,1902 Mailand 92.75 Kopenhagen 18.15 ¾%] Pfunde„„ 20.35 ¼ Frachtenmarkt Duisburg ⸗Ruhrort- 10. Dez. Die Nachfrage nach Kahnraum, vor allem für Verladun⸗ gen ab Rhein⸗Herne⸗Kanal war an der heutigen Börſe ziemlich rege. Die Talfrachten blieben mit—.20/ auf dem geſtrigen Satz ſtehen. Bergreiſen waren wenig am Mart. Der Bergſchlepplohn notierte.10—.20% nach Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt noch immer 20 Pfg., für größere beladene Kähne nach Rotterdam. 1 ſich die Erlöſe zuletzt für Nadelſtammholz TSCHATFTS.-ZETTUN GG 4 6311. rr * r * n een — Neue Mannheimer Ze itung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 575 Mutter Beriha Mannh Donnerstag, 11. Dezember 1930 7 177 Am 8. Dezember 1930 verschied nach kurzer, schwerer Krankheit, im Alter von 57 Jahren, meine liebe Frau, unsere gute Clara Schlereil geb. Kurz In tiefster Trauer Dr. med. Framz Schlereſh, Arzt Dr. jur. Ernst Schlereih, Rechisanwall Dr. med. Jens Schlereih, Augenarzt Schlere ili eim- Munchen. Die Feuerbestattung erfolgte am 10. Dez. 1930 in aller Stille.— Beileidsbesuche dankend verbeten. 5207 8 16 bürgermeiſter behörde(Land [Bezeichnung der Beweismittel angefochten werden. Der Oberbürgermeiſter. 5 Intl. Jerbffenlehangen der Stadt Manheim Silber- Bestecke meissto Siber der allerbfligat: desgl. mit starkster Silberauflage 100 gr. vornehmste Muster zu bill. Fabrikpreisen mit einer 30 jähr. schriftl. Garantie. a. B. kompl. Zateilige Garnitur mit prime Solinger Stahl- klingen nur RM. 123. Auf Wunsch rostirete Hlingen. Allergünstigste Zahlungs bedingungen. Verlangen Sie kostenlos Hatalog u. Preisliste. it la. Referenzen zu Diensten 5 Rathaus N 1, Zimmer 124. . woch, den 24. 12. von—12 Uhr für Frauen und Heuwahl des Stadtrats. Die Stadtverordneten haben heute für nächſten Neuwahl die nachſtehend genannten Stadträte gewählt: Lechleiter, Georg, Schriftſetzer, M. d.., Egg .Leyt, Joſef., Ludwig, Auguſt, Architekt, Luiſenring 39; Noll, Peter Alois, Bauingenieur, Neckarau, Schneider, Chriſtian, Geſchäftsführer, Neckara Störtz, Daniel, Mechaniker, K 4. 9; Die Wahlakten liegen vom 11. bis einſchl. ſicht der Wahlberechtigten im Rathaus N 1, 31 öffentlich auf. Innerhalb dieſer Friſt kann die Wahl von jedem Wahl⸗ berechtigten 9 1 der geſetzlichen Vorſchriften beim Ober⸗ athaus 1. Zimmer 59, oder bei der Staatsaufſichts⸗ eskommiſſär, L 6. 1) ſchriftlich oder Mannheim, den 10. Dezember 1980. 1. von Au, Adam, Rektor, M. d.., Rheinpillenſtraße 11; 2. Braun, Joſeph, Stadtbaurat, Käfertal, Kurze Mannheimerſtraße 64; 3. Feit, Hans, Elektroinſtallateur, K 2. 24; 4. Gräber. Georg, Schloſſer, Friedrichsfeld, Kurfürſtenſtraße 18; 5. Gulden, Emil, Reichsbahnoberinſpektor, Güterhallenſtraße 4; 6. Haas, Konrad, Dreher, Käfertal, Habichtſtraße 10; 15 8 Heinrich, Mechaniker, Rheinhäuſerſtraße 85: 8. Dr. Jeſelſohn, Max, Rechtsanwalt, Colliniſtraße 1 0 9. Kober, Ludwig, Schloſſer, Waldhof, Stolbergerſtraße 6: „Kuhn, Auguſt, Direktor am Arbeitsamt, M. d.., Hch.⸗Lanzſtraße 28; aufmann, Prinz⸗Wilhelmſtraße; Dr. Orth, Otto, Chemiker, Rheinau, Heuweg 7; Runkel, Heinz, Kaufmann, Waldparkſtraße 80; „Dr. Schmechel, Max, Architekt, Kalmitplatz 1: Schneider, Heinrich, Innungsgeſchäftsführer, Lange . Schnell, Fritz, Schreiner, Waldhof, Wachtſtraße 26; Trautwein, Jakob, Geſchäftsführer, Luiſenring 615 . Trumpfheller, Jakob, Geſchäftsführer, Schwarzwaldſtraße 9; Zimmermann, Guſtav, Redakteur, Feudenheim, Wilhelmſtraße 70. den Zeitraum bis zur e bereiten Ste sich mehr Freude durch sparsamen Binkauf. Hommen Sie deshalb nur zu uns. 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