lle Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Pe Hauptſtraße 63, W Oppauer Straße 8, 8e Luiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. annheimer Jeitun Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 1 0 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 82 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag- Ausgabe Freitag, 12. Dezember 1930 141. Jahrgang— Vr. 577 Ausf. „5, Aus der Verhandlung Telegraphiſche Meldung Berlin, 12. Dez. Ueber die Verhandlungen der Film⸗Ober⸗ ö prüfſtelle, deren Urteil wir bereits in unſerem geſtrigen Abendblatt mitteilen konnten, berichten wir noch folgendes: 3 8 Rechtsanwalt Dr. Frankfurter forderte in ſeinem Plädoyer eine unbedingte Entſcheidung und lehnte jede Zwiſchenlöſung ab. Sodann wurden die Vertreter des Reichs ⸗ wehrminiſteriums und des Reichsinnen⸗ minäſteriums gehört. Der Sachverſtändige des Reichswehrminiſteriums ſprach ſich abermals für ein Verbot des Films aus, der das Anſehen der deutſchen Wehrmacht herabſetze und damit das geſamte deutſche Anſehenſchädige. „ Im Gutachten 1e des Reichsinnenminiſteriums 8. ür heißt es: 5 Der Film ſei eine einſeitige Darſtellung des en Kriegserlebniſſes, ſchon deshalb, weil er auf die ſchwerſten Notjahre des deutſchen Volkes abgeſtellt ſei. So zeige er hauptſächlich das deutſche Volk aus⸗ gehungert und das Heer ergänzt durch die al ler⸗ füngſten Jahrgänge. Es werde nicht dar⸗ geſtellt der deutſche Krieg, ſondern die deutſche Nie⸗ 1 derlage, und das wirke auf den deutſchen Beſucher 5 quglvoll und niederdrückend. Im einzelnen bringe er Darſtellungen, die zwar unvermeidliche Begleit⸗ erſcheinungen eines langen und entbehrungsreichen Krieges ſeien, aber in ihrer Zuſammendrängung und realiſtiſchen Schilderung um ſo peinlicher wirkten, als es faſt ganz an Momenten fehle, die zeigten, daß die Menſchen aus der Qual des Augenblicks zu einem höheren Erlebnis emporgelangen. Das allzu Menſch⸗ liche trete in einer ſolchen einſeitigen Dar⸗ ſtellung für den Beſchauer in tief niederdrückender Weiſe in den Vordergrund. 4 Man dürfe den Film hinſichtlich der Wirkungs⸗ möglichkeiten nicht nur an ſich beurteilen. Das deutſche Volk ſtecke in dieſem Winter in ſo tiefer ſeeli⸗ ſcher Not und innerer Zerriſſenheit, daß alles a b⸗ gelehnt werden müſſe, was geeignet ſei, den inneren Zwieſpalt noch zu vertie⸗ fen. Der Film aber müſſe zu einer Steigerung der ſeeliſchen Depreſſion und zu einer Verſchärfung der Gegenſätze führen, beſonders in einer Zeit, in der durch das Volk, vor allem durch die Jugend, eine Welle des ungeordneten Aufbegehrens gehe, die durch den Druck der Kriegslaſten und der ſchweren wirtſchaftlichen Nöte noch geſteigert werde. Weite Kreiſe des Volkes und verantwortlicher Regie⸗ rungsſtellen hätte ſich die Beſorgnis bemächtigt, daß eine weitere Vorführung des Films zu einer nicht mehr tragbaren ſeeliſchen Belaſtung und zu immer ſtärkeren leidenſchaftlichen Auseinan⸗ derſetzungen führen müßte, die eine unmittelbare Gefährdung der öffentlichen Ordnung be⸗ deute. Unter dieſen Umſtänden bejahe der Reichs⸗ miniſter des Innern die Frage, ob die Vorführung des Films die öffentliche Ordnung zu gefährden ge⸗ eignet ſei. Aus der Begründung des Verbots 5 In ſeiner Begründung des Verbots führte der Vorſitzende der Oberfilmprüfſtelle u. a. aus: .. Da es ſich um Weltanſchauungsfragen handele, ſeien die ſpielenden Perſonen Typen und nicht Einzelſchickſale. Und dieſe Typen würden das Anſehen der Kriegsteilnehmer auf das empfindlichſte verletzen. Es wäre unbe⸗ ſtreitbar, daß es nur deutſche Soldaten wären, die jammerten und ſchrien, während die Franzoſen, die gegen den Stacheldraht an⸗ rennten, ſchweigend ſterben würden. Im gan⸗ zen werde der Film der Gemütsverfaſſung der Teil⸗ nehmer am Kriege nicht gerecht. Die Oberfilm⸗ prüfſtelle habe ſich im übrigen dem Standpunkt des Reichsinnenminiſteriums angeſchloſſen, daß der Zilm die deutſche Niederlage und nicht den Krieg zeige. Er möchte, ſo betonte der Vorſitzende, das Volk ſehen, das ſich die Darſtellung der eigenen Nieder⸗ lage gefallen laſſe. Wenn der Film weiterlaufe, ſo würde das Ausland doch ſagen, daß wir die Dar⸗ ſtellung billigen würden. Im übrigen ſei die Ent⸗ ſcheidung der Oberfilmprüfſtelle nicht unter dem Druck der Straße gefallen. Auch habe ſich die Oberfilmprüfſtelle nicht von der Drohung Dr. Frankfurters beeinfluſſen laſſen, die amerikaniſche Induſtrie würden in Verfolg des Verbotes des Filmes ſich aus Deutſchland zurückziehen. Das Ver⸗ bot erfolge wegen der Gefährdung. des deutſchen Anſehens im A us lande. hätte bei Zum Verbot des Remarguefilms „Wegen Gefährdung des deutſchen Anſehens im Ausland“— Erfreuliche Aebereinſtimmung aller zuſtändigen Stellen Schachzug gegen Vertragsreviſion Franzöſiſch-anglo-amerikaniſche Goldallianz gegen deulſche Reparationsforderung Drahtung unſ. Londoner Vertreters] daß weder die deutſche Wirtſchaftslage noch die Höhe § London, 12. Dezember. Das Problem einer internationalen Verſtändigung über die Verwendung der Goldreſerven zur Hebung der Rohſtoffpreiſe tritt immer mehr in den Vordergrund der Weltpolitik. Die amerikaniſche Regierung dementiert zwar von Zeit zu Zeit die ihr zugeſchriebenen Projekte in dieſer Rich⸗ tung, aber es ſteht außer Frage, daß nicht nur zwi⸗ ſchen den verſchiedenen Zentralnotenbanken und an⸗ dern Bankiers, ſondern auch zwiſchen wichtigen Perſön⸗ lichkeiten der Regierungen Englands, Frankreichs und Amerikas Beſprechungen über das Goldproblem ſtattfanden. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Tele⸗ graph“ glaubt zu wiſſen, daß in dieſen Beſprechungen neuerdings von Amerika aus die Anregung gemacht worden iſt, daß zunächſt eine engliſch⸗franzöſiſche Ver⸗ ſtändigung notwendig ſei, ehe Amerika an einer Goldreform mitwirken könne. Die Beſprechungen zwiſchen der Bank von England und der franzöſiſchen Zentralbank haben in der Tat ſeit längerer Zeit zu Verabredungen geführt, ohne die die engliſchen Wäh⸗ rung wahrſcheinlich durch de ſtarken franzöſiſchen Goldkäufe in ſtarke Gefahr geraten wäre. Der genannte Korreſpondent glaubt, daß ſich als Folge dieſer Verabredungen auch eine Annäherung des engliſchen an den franzöſi⸗ ſchen Standpunkt hinſichtlich eines deutſchen Reparationsmoratoriums ergeben werde. Die engliſche Regierung ſei einer Er⸗ hebung dieſer Frage durch Deutſchland durchaus feindlich geſinnt und nehme den Standpunkt ein, der deutſchen Steuern den Grad der Depreſſion er⸗ reicht haben, auf dem England ſich befindet. Infolge⸗ deſſen ſei gegenwärtig ein Antrag zur Stundung der Reparationen zunächſt nicht gerechtfertigt. England hoffe ferner, daß mit einer Regelung des Gold⸗ problems die Senkung der Reparationsziffern über⸗ flüſſig werden würde, da dann die vorübergehend erſchwerte Laſt der Reparationen wieder in normale Geleiſe gebracht würde. Der„Daily Telegraph“ gibt allerdings zu, daß mit ſolchen kleinen Veränderungen Deutſchland heute nicht mehr gedient ſei. In dieſem Zuſammenhang iſt eine Aeußerung des engliſchen Handelsminiſters Graham intereſſant, der in einer Rede erklärte: „Ich hoffe, daß es möglich ſein wird, zu einer Verſtändigung zwiſchen der engliſchen und amerika⸗ niſchen Finanz über die Verwendung der Gold⸗ reſerven als Grundlage einer großen Kreditſtruktur zu kommen. Dies wäre der Begiun einer allge⸗ meinen Wiedergeſundung. Das Werk müſſe aber von den Zentralbanken abhängen. Die Regierungen können nur ihre Hilfe und Unterſtützung leihen.“ Der Weg ſcheint alſo über eine 3 vorläufige Verſtändigung zwiſchen London und Paris zu führen, worauf ein gemeinſamer Schritt in Waſhington verſucht werden würde. Ohne Zweifel ſind Anzeichen für dieſe Theorie in der letzten Zeit bemerkbar geworden und auch politiſch ich ja ſeit einigen Monaten wieder eine neue Annäherung an Paris erfolgt. Für Deutſchland wäre hinſtichtlich der Reparationen daraus eine bedeutende Ver⸗ ſchlechterung der Lage zu erwarten. Eine kritiſche Betrachtung Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 12. Dezember. Die Filmoberprüfſtelle hat(wie wir noch im geſtri⸗ gen Abendblatt melden konnten), das Urteil gefällt, das wir erwartet hatten, das einzige, das, wie die Dinge ſich entwickelt hatten, möglich war. Der Gut⸗ achter des Reichsinnenminiſters traf in der Sache ins Schwarze, als er am Donnerstag ausführte, daß „eine weitere Vorführung des Films zu einer nicht mehr tragbaren ſeeliſchen Belaſtung und zu immer ſtärkeren leidenſchaftlichen Auseinander⸗ ſetzungen hätte führen müſſen, die eine unmittelbare Gefähroͤung der öffentlichen Ordnung bedeutet.“ Die Träger des in Preußen herrſchenden Sy⸗ ſtems haben ſich auch in dieſem Fall als be⸗ dauerlich ſchlechte Pſychologen erwieſen. Herr Grzeſinſki ſcheint immerhin noch belehr⸗ bar: Er hat bei der Heilsarmee und den Menſuren freiwillig einen Pflock zurückgeſteckt. Herr Seve⸗ ring hat offenbar nicht übel Luſt gehabt, den Kampf um den Remarquefilm bis zum Ende durchzufechten. Am Donnerstag vormittag um dieſelbe Zeit, als im Reichsinnenminiſterium die Filmoberprüfſtelle ihre entſcheidende Sitzung begann, hat er vor geladenen Gäſten im Mozartſaal die amerikaniſche Faſſung des Films vorführen laſſen. Es han⸗ delte ſich offenbar um eine reine ſozialdemo⸗ kratiſche Veranſtaltung. Der„Vorwärts“ nennt als Teilnehmer: den preußiſchen Miniſterpräſidenten Braun, die Miniſter Severing und Grimme, den Polizeipräſidenten Grzeſinſki, den Mini⸗ ſterialdirektor Badt, eine Anzahl von Reichstags⸗ abgeordneten und 60 Offiziere der Schutz⸗ polizei. Als einziger weißer Rabe erſcheint in dieſer Aufſtellung der dem Zentrum ſich zurech⸗ nende Staatsſekretär Weißmann. Ein Bericht⸗ erſtatter will wiſſen: Der preußiſche Innenminiſter hatte„durch die Vorführung, der amerikaniſchen Faſſung des Films die Auffaſſung gewonnen, daß auch dieſe keine Hetze därſtelle.“ So präziſe ſagt das der„Vorwärts“ nicht. Er verſichert nur: Auch die amerikaniſche Faſſung allen Zuſchauern„tiefſte Ergriffenheit“ hinterlaſſen. Keiner der Zuſchauer hätte eine hetze⸗ riſche oder gar antideutſche Tendenz verſpürt. Die befragten Offiziere der Schutzpolizei aber, ſo heißt es weiter,„von denen alle im Felde geſtanden haben, äußerten ſich, daß der Film in keiner Weiſe dem deutſchen Anſehen abträglich ſei. Er ſei ein Doku⸗ ment des Kriegserlebens der deutſchen Frontſoldaten.“ Der„Vorwärts“ beliebt zu ſchäkern. Was wäre den„befragten Offizieren“ wohl geſchehen, wenn ſie nicht ſtramm geſtanden und nicht die Antwort erteilt hätten, die man von ihnen erwartete? Der„Jung deutſche“ fordert, daß ſich die geſetzgeberiſche Arbeit ſofort der behördlichen Maß⸗ nahme anſchließe:„Der Film„Im Weſten nichts Neues“ ſtellt einen Präzedenzfall dar. Der deutſche Staat hat die Pflicht und Schuldigkeit, durch grundſätzliche geſetzliche Regelung den deutſchen Filmmarkt von allen Auswüchſen und kul⸗ turzerſtörenden Einflüſſen freizuhalten.“ „Ein böſer Irrtum“ Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 12. Dezember. Bei den Proteſtkundgebungen um den Remarque⸗ film iſt, wie man ſich erzählt, der Polizei ein böſer Irrtum unterlaufen, dem der Preſſechef des Polizeipräſidiums, Herr Haubach, zum Opfer ge⸗ fallen iſt. Haubach, der in Hamburg das ſozialdemo⸗ kratiſche Parteiblatt leitete, wurde ſeiner Zeit, als Severing das Reichsinnenminiſterium übernahm, ſofort dorthin als Preſſechef berufen. Beim Aus⸗ tritt der Sozialdemokraten aus dem Kabinett wech⸗ ſelte er, der in hoher Gunſt bei den Führern der preußiſchen Sozialdemokratie ſteht, ins Polizei⸗ präſidium über. Im Auftrag Grzeſinſkis begab er ſich am Mittwoch auf den„Kriegsſchauplatz“ im Weſten. Als er die Polizeikette paſſieren wollte, wurde er von einem Schupobeamten angehalten. Er griff in die Bruſttaſche, um ſich auszuweiſen. Der übereifrige Poliziſt herrſchte ihn aber an:„Den Trick kennen wir“ und trieb ihn mit dem Gummiknüppel zu rück. Herr Haubach mag ſich damit tröſten, daß es dem Polizeivizepräſidenten Weiß einmal ebeuſo er⸗ gangen iſt, Das fällige Hetzfilmgeſetz „War es nötig, ein ſolches Filmwerk, das dem Namen Deutſchlands im Ausland ſicher nichts genutzt hat, in Deutſchland zuzulaſſen? Wir verneinen das. Gewiß nicht aus nationaliſtiſchen Beweggründen und gewiß nicht aus irgendwelcher Vorliebe für den Krieg heraus. Das Andenken an die zwei Mil⸗ lionen gefallenen Brüder aber verträgt ſich für uns nicht mit dieſem filmiſchen Ge⸗ ſchäft.“ Das ſagte bereits vor einigen Tagen die „Germania“ im Verlauf einer ausführlichen Stel⸗ lungnahme zu dem ausländiſchen Film„Im Weſten nichts Neues“, der nun Gottlob auch verboten wor⸗ den iſt. Einen ähnlichen Widerſpruch löſte die Aufführung dieſes Filmes amerikaniſcher Herſtellung in Eng⸗ land aus. Eine Rote⸗Kreuzſchweſter, der man an⸗ geſichts des in England ſehr einſeitig gegen Deutſch⸗ land beurteilten Falles der Miß Cavell, gewiß keine irgendwie deutſchfreundliche Haltung beimeſſen kann, ſprach in einer vielgeleſenen Londoner Zeitung ihre ſtürmiſche Entrüſtung über den Verſuch des Fil⸗ mes aus, die deutſche Jugend als feige zu ſchildern. Der amerikaniſche Film„Im Weſten nichts Neues“ gebe von dieſen deutſchen Soldaten ein voll⸗ kommen unwahres Bild, das jeden anſtändi⸗ gen Menſchen zum Widerſpruch herausfordern müſſe. Sie habe zu viele junge verwundete deutſche Soldaten mit ſo aufrichtiger und erſchütternder Liebe für ihr Vaterland leiden und verſcheiden geſehen, daß ſie es für ihre Pflicht halte, gegen die irreführenden Dar⸗ ſtellungen des Filmes Verwahrung einzulegen. Angeſichts dieſer Sachlage wird man die wahrlich nicht beſonders milde, aber entſchloſſene Ablehnung des Filmes in Berlin nicht als gegenſtandslos emp⸗ finden können. Man ſieht ſich ſogar genötigt, die Schutzleute zu bedauern, die von dem in ſolchen Fäl⸗ len ſtets willigen Berliner Polizeipräſidenten Grze⸗ ſinſki zur Ueberwachung der Filmvorführungen be⸗ fohlen wurden. Die Ermöglichung dieſes Mißbrau⸗ ches deutſcher Polizei für den Schutz eines auslän⸗ diſchen Machwerks, das natürlich nicht durch die An⸗ ſäſſigkeit des Autors und ſeines Verlags in Berlin deutſch wird, verdanken wir allerdings nicht dem Po⸗ lizeipräſtdenten allein, ſondern der Filmprüfſtelle, die den Bildſtreifen freigegeben hatte. Die Gefahr unſachlicher Einwirkungen und unbe⸗ wußt oder bewußt unſachlicher Rückſichtnahmen wird bei einer geſchäftlich ſo außergewöhnlich folgenſchwe⸗ ren Spruchſtelle wohl niemals ganz zu beſeitigen ſein. Sie erfordert aber rückſichtsloſeſte Gegenwir⸗ kungsmöglichkeiten, wenn durch das ungeheuer ein⸗ prägſame Mittel des Films die ſtärkſten Landes⸗ intereſſen gefährdet werden. Die deutſche Regierung hat mehrfach zu erkennen gegeben, daß ſie die Deut⸗ ſchenhetze durch den Film als unerträglich empfindet und veranlaßte wiederholt die Kürzung oder Zuxück⸗ ziehung ausländiſcher Hetzfilme ſelbſt auf ausländi⸗ ſchem Boden durch Einleitung diplomatiſcher Be⸗ ſchwerden. Das geſchah erſt ganz kürzlich wieder gegen einen Londoner Bildſtreifen, der deutſche Offi⸗ ziere in häßlich karrikierter Form auftreten ließ. Umſo größer wird die Verwunderung des Aus⸗ landes ſein, daß gerade dieſer Film in Deutſchland wenigſtens für einige Zeit unter ſtaatlichen Schutz ge⸗ nommen wird. Die ausländiſchen Beurteiler wiſſen ja nicht, daß die ſchlimmſten Szenen durch tüchtige Geſchäftsleute für das deutſche Publikum herausge⸗ ſchnitten und unterdrückt worden ſind. Einem derartig irreführenden Verfahren kann man wirkungsvoll natürlich nur begegnen, wenn die Filmprüfſtellen ihr Urteil nicht von einem betrüt⸗ geriſch für irgendeinen Inlandsgebrauch zurecht ge⸗ ſtutzten Film beſtimmen laſſen, ſondern die Vorfüh⸗ rung des ganzen Streifens verlangen, ſoweit er über⸗ haupt noch für dieſen Zweck aufbewahrt wird. Man darf wohl annehmen, daß ſelbſt die Verlags⸗ rückſichten in dem ſtrittigen Fall erſtickt worden wären, wenn die Filmprüfer über die engliſche und die amerikaniſche Form des Films hätten urteilen müſſen; denn jetzt endlich darf man auch für Deutſch⸗ land hoffen, daß die Zeit der widerſpruchsloſen Ver⸗ unglimpfung des Deutſchtums vor deutſchem Publi⸗ kum vorbei iſt. Die Reichsregierung würde einem billigen Wunſche der anſtändigen Geſamtbevöl⸗ kerung unſeres Landes entſprechen, wenn ſie das im Entwurf ſchon vorliegende Verbotsgeſetz gegen ausländiſche Hetzfälme, auf ſchleunigſtem Wegegeſetzeskräftig machen würde, deutſchnationaler Antrag zu prüfen. Die B. V. G. ſoll vor allem die Einführung pberordnetenverſammlung laſſen, Finanzen auf eine abermalige Erhöhung der Bierſteuer nicht verzichten kann. 8 netenverſammlung 2. Seite/ Nummer 577 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 12. Dezember 1930 Die Beamtenpolitik der Reichs- regierung Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 12. Dezember. In einer Beſprechung des Reichsfinanzminiſters Dietrich mit den Beamtenführern ſeiner Partei erklärte Dietrich, wie wir dem demokrattiſchen Zei⸗ tungsdienſt entnehmen, daß ſeine Politik im Hinblick auf die Beamtenſchaft von den Staatsnotwen⸗ digkeiten diktiert worden ſei. Es ſeti ihm vox allem darauf angekommen, der Beamtenſchaft die Auszahlung des Gehalts zu ſichern, und dieſe Aufgabe ſei jetzt auch erfüllt worden. Er, Diet⸗ rich, habe tun müſſen, was notwendig geweſen ſei, aber er verzichte auf jede Schikanenpolitik gegenüber der Beamtenſchaft. Er lehnte Maßnahmen ab, die nur geeignet ſeien, Verärgerung zu ſchaffen, ohne von größerer finanzieller Bedeutung zu ſein. So ſei u. a. nicht beabſichtigt, den Urlaub der Beamten zu kürzen. Es ſei weiter darauf verzich⸗ tet worden, das Penſionsalter von 65 auf 68 Jahre feſtzuſetzen, und endlich würden noch Richt⸗ linien geſchaffen, die Beförderungen in den Miniſterien wieder möglich machten. In den Reichs miniſterien ſei durch Kabinettsbeſchluß eine Beförderungsſperre vereinbart. Es ſei jetzt in Aus⸗ ſicht genommen, in den Reichsminiſterien, die die vorgeſehenen 10 v. H. ihrer Beamten abgebaut hät⸗ ten, Beförderungen wieder vorzunehmen, wenn da⸗ bei die Eingangsſtellen der Laufbahn in Wegfall kämen. Die Finanznot der Stadt Berlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 12. Dezember. In der Berliner Stadtverordnetenverſammlung, die ausnahmsweiſe im allgemeinen einmal ruhig verlief, fand geſtern auf Grund einer Reihe von An⸗ trägen eine Ausſprache über die Tarife der Städtiſchen Werke und der Berliner Ver⸗ kehrsgeſellſchaft ſtatt. Dabei wurde ein einſtimmig angenommen, der die Aufſichtsräte der Werke anweiſt, beſchleunigt ihre Tarife auf die Möglichkeiten einer Senkung eines verbilligten Kurzſtreckentarifs und Staffel⸗ tarifen unterſuchen. Die Vorarbeiten ſollen ſo be⸗ ſchleunigt werden, daß etwaige verbilligte Tartfe be⸗ reits beim Jahreswechſel in Kraft treten können. Der Berliner Magiſtrat hat geſtern der Stadt⸗ eine Vorlage zugehen die eine Verdoppelung der am 1. Dezember eingeführten Gemeindebierſtener vom 1. Ja⸗ nuar ab vorſieht. Der Magtſtrat erhofft davon eine monatliche Ein⸗ nahme von 1,61 Millionen Mark, jährlich alſo 20 Millionen Mark. Er vertritt, wie es in der Be⸗ gründung dieſer Vorlage heißt, den Standpunkt, daß er durch den Zwang der Ausſchöpfung aller ihm in der Notverordnung gebotenen Einnahmemöglichkei⸗ ten angeſichts der verzweifelten Lage der ſtädtiſchen Es iſt kaum zu erwarten, daß die Stadtyerord⸗ dieſem Verlangen des Magi⸗ ſtrats nachkommen wird. Sollte die Verdoppelung der Gemeindebierſteuer tatſächlich unvermedlich ſein, ſo wird auch ſie wohl nur auf dem Wege über den Staatskommiſſar in Kraft treten können. Weitere Einſparungen im Etat beantragt — Berlin, 12. Dez. Die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei hat am geſtrigen Donnerstag abend beſchloſſen, im Reichstag einen Antrag einzu⸗ bringen,„die Reichsregierung zu erſuchen, zur Siche⸗ rung gegen Schwankungen des Wirtſchaftslebens den Reichstag vor dem Eintritt in die Einzelberatung des Reichshaushalts für 1981 1. einen Ergänzungshaus⸗ halt vorzulegen, der die Einſparung eines weiteren Betrages von mindeſtens 300 Millionen Mark an den ordentlichen Ausgaben herbeiführt, 2. die zu dieſem Zwecke erforderlichen Geſetze vor⸗ zulegen.“ Ein Kabinelt Briand Auch Senator Steegs Bemühungen ſind offenbar vergeblich Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 12. Dez. Der 7. Tag der franzöſiſchen Kabinettskriſe hat keine poſitiveren Ergebniſſe gebracht als die ſechs Vortage.„Man iſt immer glücklich, wenn man hin⸗ zulernen kann.“ Mit dieſen reſignierenden philo⸗ ſophiſchen Worten kennzeichnete Senator Steeg, der am Donnerstag vormittag mit der Kabinetts⸗ bildung beauftragt war, die Ergebniſſe des Tages. 55 momentane Situation ſtellt ſich folgendermaßen dar: „Am Freitag vormittag wird Steeg dem Präſi⸗ denten der Republik Bericht erſtatten über die Er⸗ gebniſſe ſeiner bisherigen Beſprechungen. Steeg mußte es nach dem Scheitern Barthous und Lavals daran liegen, ein Kabinett zuſtande zu bringen, das dte Vertreter der Linksgruppen und der linken Mittelgruppen umfaßt, das alſo von den Radikal⸗ ſozialen Herriot und Daladier bis zu der demokratiſchen und ſozialen Aktion der Gruppe des bisherigen Kriegsmintiſters reicht. Aber ſchon tauch⸗ ten in den Abendſtunden des Donnerstag die erſten Schwierigkeiten auf. Maginot perſönlich unter⸗ richtete Steeg, daß ſeine Gruppe ſich nicht an der Regierungsbildung beteiligen würde. Maginot fügte hinzu:„Ich habe nicht den Eindruck, daß Steeg ein Miniſterium der republikaniſchen Verſöhnung zu⸗ ſtande bringen wird. Den Stein des Anſtoßes bildete für die Anhänger Maginots vor allem die Tatſache, daß ſie mit einer Kammergruppe in der Regierung ſitzen ſollten, die bei der letzten Abſtim⸗ mung die Rüſtungskredite zurückgewieſen hat. Außer den Radikalen und Radikal⸗Sozialen hatte ſich geſtern nur die radikale Linke, d. h. die Gefolgsleute Loucheurs, Danielvus und Germain Martins für Steeg ausgeſprochen. Für die ſelbſtändige Gruppe Franklin Bouillon, die innerpolitiſch links Reichstagsbeſchluß über die Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 12. Dez. Die Zuſtände im Reichstag werden allmählich un⸗ haltbar. Im Rechtsausſchuß hat das Zentrum die Mitarbeit unter dem nationalſozialiſtiſchen Vor⸗ ſitzenden Dr. Frank abgelehnt, weil dieſer Zentrum und katholiſche Kirche auf das Schwerſte angegriffen hat. Die Beratungen mußten infolgedeſſen aus⸗ geſetzt werden. Im Plenum wollen die National⸗ ſoztaliſten ſich die Reden der„marxiſtiſchen“ Gegner nicht mehr anhören. Man erlebte alſo das eigen⸗ tümliche Schauſpiel, daß alsbald, wenn ein Sozial⸗ demokrat oder Kommuniſt die Tribüne beſtieg, die Nationalſozialiſten von dannen zogen. Wenn es in dieſem Stil weitergeht, wird der Zeitpunkt nicht mehr fern ſein, da der Parlamentsbetrieb überhaupt zum Stocken kommt. Daß der Reichstag auf die Art Harakiri verübt, ſcheint ihm noch nicht klar geworden zu ſein. Jeden⸗ falls kann man es unter ſolchen Umſtänden dem Kanzler wahrhaftig nicht verübeln, wenn er auch fernerhin wichtige Regierungsakte in den Reichs ⸗ rat verlegt, wo er es, wie er weiß, mit ſeriöſen Leuten zu tun hat, mit denen er ſich ſachlich aus⸗ einanderſetzen kann. So trägt der Reichstag mit allen Kräften dazu bei, durch die erſte Kammer immer mehr in den Hintergrund gedrängt zu werden. Auch geſtern kam es, obwohl die Tagesoroͤnung keinerlei erregende Themata aufwies, zu Radau⸗ ſzenen, diesmal vor allem zwiſchen National⸗ Verkaufszeit am Heiligabend als letzter Ausweg? ſteht, außenpolitiſch ihrem Nationalismus freien Lauf läßt, würde Steeg ebenfalls tragbar ſein, wenn nicht Briand dem Kabinett angehören würde. Das Zünglein an der Waage für die Bildung eines Konzentrationsminiſteriums ſcheinen die Linksrepublikaner zu ſein, denen Männer wie Flandin und Sibille zuzurechnen ſind. Nach den Informationen eines führenden Linksblattes ſcheint trotz einer einſtimmig angenommenen Tages⸗ ordnung ein tiefer Spalt durch die Partei zu gehen. Für oder gegen Tardieu, ſo lautet in dieſer Partei die Loſung. Während eine große Anzahl von Deputierten zu Tardieu hält und ſich damit zum Anſchluß an die Marin⸗Gruppe bekennt, ſind andere, wie Piétri, Rollin und Flandin zum Eintritt in ein Kabinett Steeg bereit. Nach den offiziellen Er⸗ klärungen iſt allerdings vorläufig nicht mit einer Teilnahme der geſamten Partei an der Kabinetts⸗ bildung zu rechnen. f So iſt trotz der unermüdlichen Konſultationen Steegs, die ſich in der Hauptſache auf die Links⸗ und gemäßigten Mitteldeputierten erſtreckten, eine Klä⸗ rung der Lage noch nicht eingetreten. Weite Kreiſe rechnen mit einem Scheitern Steegs. Ein Morgenblatt ſtellt folgende Berechnung auf: Da eine Mitarbeit der Maginotgruppe ſowie der Sozialiſten nach den Erklärungen Paul⸗Boncourts nicht in Frage kommt, würde ſich die neue Mehrheit vor allem auf den gemäßigten Block der Radikalen und Radikalſozialiſten(112 Deputierte) ſtützen. Die Anſchlußparteien rechts, die bisher aber noch nicht alle zugeſagt haben, würden folgende Stimmen liefern: Franzöſiſche Soztaliſten(Chabrun⸗Gruppe 14, re⸗ publikaniſche Sozialiſten(Violette— Briand) 16, un⸗ abhängige Linke 20 und radikale Linke(Loucheur, Danielo, Germain Martin) 51. ſoztaliſten und Zentrum. Während Herr Stöhr offenbar bemüht war, den Ausſchußſtreit beizulegen, durch die Verſicherung, Frank habe die katholiſche Kirche mit ſeiner Kritik nicht treffen wollen, wurde im weiteren Verlauf der Debatte der Vizepräſident Eſſer heftig von den Nationalſozia⸗ liſten attacktert, weil er ihren Sprecher mit Recht daran hinderte, die Polenfrage und die Ange⸗ legenheit der Polizeikoſtenzuſchüſſe an Preußen in den Rahmen feiner Betrachtungen einzubeziehen. Der Tumult nahm ſolche Formen an, daß ſchließlich Herr Gvebbels, deſſen Tempera⸗ ment wieder einmal durchging, des Saales verwieſen wurde. Bei der Beratung des Geſetzes über den Laden⸗ ſchluß am Weihnachtsabend zeigte ſich, daß die Wirtſchaftspartei ſich ins eigene Fleiſch ſchnitt, als ſie die bislang geltenden Beſtimmungen revidiert ſehen wollte. Der Ausſchuß hat entgegen ihren Wünſchen die Verordnung noch verſchärft und nun die Zuſtimmung auch des Plenums gefunden. Die Verkaufszeit am Heiligen Abend wurde allgemein auf fünf Uhr, für die Blumen⸗ geſchäfte auf ſechs Uhr und für die Gaſt⸗ ſtätten auf ſieben Uhr beſchränkt. Der Einwand, daß ſchließlich doch nicht nur auf die Angeſtellten, ſondern zumal in einer Notzeit wie der heutigen auch auf die Gewerbe Rückſicht genommen werden müſſe, fand bei der Mehrheit keine Beach⸗ tung. Den Beſchluß der Sitzung bildete eine Aus ⸗ ſprache über die Hochwaſſerſchäden und deren Linderung. Der Reichsverkehrs⸗ miniſter von Guérard berichtete über Umfang und Urſachen der Kataſtrophe. Das vom Ausſchuß entworfene Aktionsprogramm wurde mit einigen Erweiterungen gutgeheißen. In der Geſchäftsordnungsdebatte zogen ſich die Deutſchnationalen mit dem abermaligen Verſuch, zu erreichen, daß ihre Mißtrauens⸗ voten ſowie der Antrag auf Aufhebung des Republikſchutzgeſetzes auf die heutige Tagesordnung geſetzt würde, eine erneute Niederlage zu. Die Nationalſozialiſten verzichteten darauf, nochmals auf eine außenpolitiſche Debatte zu dringen. Von Frau und Tochter gefangen gehalten Telegraphiſche Meldung Fürſtenwalde an der Spree, 11. Dez. Beamte der Kriminalpolizei ſtellten feſt, daß der 67 jährige Hans von Polentz, Beamter im Ruheſtande, ſeit einem Jahre in einer nicht heiz⸗ baren, ſchmutzigen und dunklen Bodenkam⸗ mer untergebracht iſt. Der Bedauernswerte ſoll nicht im Vollbeſitz ſeiner geiſtigen Kräfte ſein. Er wurde der Gefährdetenfürſorge überwieſen, die für ſeine Unterbringung im Krankenhaus ſorgte. Frau Polentz ſagte aus, daß ſie von ihrem Manne bedroht worden ſei und daß ſie ihn deshalb in die Kammer eingeſperrt habe. Gegen ſie und die Tochter, die Beihilfe geleiſtet hat, iſt Anzeige auf Freiheits⸗ beraubung uſw. erſtattet worden. Raubüberfall auf ein Geſchwiſterpaar Telegraphiſche Meldung = Duisburg, 11. Dez. Auf den Landwirt Wilhelm Schmidt wurde im Stadtteil Huckingen in den heutigen Morgenſtundey ein ſchwerer Raubüberfall verübt. Als der Landwirt ſich in der Frühe auf den Hof begeben wollte, wurde er auf dem Flur ſeines Hauſes von einem etwa 30 jährigen Mann mit einem ſchweren Gegenſtand niedergeſchlagen. Bei der Durchſuchung des Hauſes traf der Räuber im Schlafzimmer auf die Schweſter des Landwirtes, die er, als ſie um Hilfe rufen wollte, ebenfalls durch einen Hieb niederſtreckte. Die Frau raffte ſich wieder auf und händigte dem Verbrecher einen Geldbetrag von.50 Mark aus, den ſie im Küchenſchrank verwahrt hatte. Der Verbrecher entfernte ſich unbehelligt. Die beiden Verletzten mußten dem Krankenhaus zuge⸗ führt werden, wo der Bruder, ehe er Angaben machen konnte, inzwiſchen verſtorben iſt. Die Schweſter, die nur leichtere Verletzungen erlitten hat, konnte eine genaue Beſchreibundg des Täters geben. Letzte Meldungen Ein wanderungsverbot für Braſilien? — Paris, 12. Dez. Nach einer Havasmeldung aus Rio de Janeiro bereite die braſtlianiſche Regte⸗ rung ein Deeret vor, durch das zum Schutze der ein⸗ heimiſchen Arbeitskräfte die Einwanderung zeitweilig ausgeſetzt, werden ſoll. Keuchhuſten⸗Epidemie, 500 Kinder geſtorben — London, 12. Dez.„Times“ meldet aus Wel⸗ lington: Berichten von den Salomon⸗Inſeln zufolge ſollen dort etwa 500 Kinder an einer ernſten Keuchhuſten⸗Epidemie geſtorben ſein. Grubenexploſion in Schottland — Glasgow, 11. Dez. Bei einer ſchweren Exploſion in der Grafſchaft Ayr wurden neun Bergarbeiter verletzt. Verhängung des Belagerungszuſtandes über Kuba — Havanna, 11. Dez. Ueber ganz Kuba iſt heute abend der Belagerungszuſtand verhängt worden. Das Koliſch-Quarleit . im Mannheimer Konzertverein Dieſes Quartett ſpielt ohne Noten, d. h. ohne Notenpulte und ohne gedruckte Vorlage. Bei einem Soliſten fällt dieſes Muſizieren aus dem Gedächtnis nicht mehr weiter auf. Aber dieſe vier Leute bringen es fertig, ein ganzes Enſemblegedächtnis auf die Beine zu bringen; das iſt eine Leiſtung, beſonders da ſie in ihren Abenden Werke einſtreuen, die ſich dem Memorieren ſehr ſtark widerſetzen. Es ſieht ſeltſam aus, wenn die Quartet einander fiedelnd gegenüberſitzen, ohne die gewohnte Barriere der Notenpulte zwiſchen ſich aufzurichten; es hat etwas von Improviſation, und das iſt nicht die ſchlechteſte Eigenſchaft des Muſizierens. Jahrhunderte lang hat die Muſik von der Improviſation leben müſſen, und wie es Dichter gab, bevor die Menſchen eine ausgebaute Schrift beſaßen, ſo waren die Muſi⸗ kanten einſtens ganz und gar darauf angewieſen, aus dem Kopf zu ſpielen,— allerdings erfanden ſie dabei die Weiſe meiſt ſelbſt, oder ſie ſpielten ſie andern nach. Beim Quartett, bei dieſer empfindlichſten aller muſilaliſchen Gattungen des Satzes und der Wieder⸗ gabe, iſt es unmöglich, eine ſolche einfache Spiel⸗ mannsart anzunehmen. Wie das Streichquartett im inſtrumental empfindlichſten muſtkaliſchen Jahr⸗ hundert, im 18., entſtand, ſo hat es ſeine eigene, ganz und gar geſchloſſene Klangwelt aus ſich ſelbſt auf⸗ gebaut, und auf deren Entfaltung reagiert jeder Muſikfreund mit einer ganz beſonderen Feinheit. Dieſer Eigenart kann es gewiß nur von Vorteil ſein, wenn vier Spieler ihre Zuſammenarbeit ſo vertieft haben, daß ſie ihre Werke aus dem Gedächtnis ſpielen können,— obwohl das gewiß noch keinen alleinigen Berechtigungsnachweis erbringt. Den hat aber dieſes Quartett bereits geliefert, als es noch Wiener Streichquartett hieß; und wenn ſich auch ein paar Perſonalverſchiebungen im Lauf des jetzt etwa ſechsjährigen Beſtehens dieſer Vereinigung bemerk⸗ bar gemacht haben, ſo iſt doch der vornehme, ſtets abgedämpfte Salonklang des höchſt gepflegten Quartetts geblieben. Im Lauf der Zeit hat ſich das Koliſch⸗Quartett zu eigenſtem Nutz und Frommen der klaſſiſchen Muſik auch öffentlich immer mehr zugewandt, nachdem es zunächſt einmal hauptſächlich mit neuer Muſik und für die neue Muſik hervorgetreten war. Von die⸗ ſer Gewohnheit war geſtern ein ſogenanntes Quartett übrig geblieben, deſſen Komponiſt Bela Bartok durch ein paar raſſige Ballettmuſiken und durch einige andere muſikaliſche Beſtätigungen ſeines echten und urſprünglichen magyariſchen Tempera⸗ ments zu den mit Reſpekt genannten Vertretern der neuen Muſik in dem mehr an Virtuoſen als an ſchöpferiſchen Muſikern reichen Ungarn gehörte. In letzterer Zeit iſt es ſtill um ihn geworden, und es nicht ohne weiteres feſtzuſtellen, wann das geſtern geſpielte Quartett entſtanden iſt. Sollte das noch nicht lange zurückliegen, ſo müßte man bekennen, daß man um die weiteren Kompoſitionen Bartoks ſehr beſorgt ſein muß, ſo wenig hat er von dem großen Wandel etwas gelernt, der aus dem Gären der neuen Muſik allmählich ein Klären gemacht hat. Liegt die Entſtehungszeit des Werkes aber zurück, dann bleibt erſt recht unerfindlich, warum ſich die Koliſch⸗Leute mit dieſer widerborſtigen Muſik ab⸗ ſchleppen. Eine zerfetzte Thematik läßt vergebens nach einem Anhaltspunkt lauſchen. Aus den Franſen dieſer zer⸗ quälten Klänge löſen ſich einige glaſige Gebilde, fahl und krank, um dann wieder in die bösartige Dürftig⸗ keit des Riſſigen und Quetſchigen zurückzufallen. Kaum hat eine Beſchleunigung des Tempos eingeſetzt, ſo meldet ſich der größte Vorzug des Werks; es iſt bald fertig. Man weiß wirklich nicht, was man gehört hat, und die paar Kombinationen des Klangs, die das Quartett vielleicht gereizt haben, die Anſätze eines rhythmiſchen Totentanzes, die ein paar empfind⸗ liche Spieler anſpringen, laſſen noch keine unbedingte Nowendigkeit zur Wiedergabe eines ſolchen Werkes erkennen. Vor allem nicht zwiſchen Beethoven und Mo⸗ zart, deſſen.dur⸗Quartett den Abend beſchloß und das Publikum, aus dem proteſtierende Pfiffe nach dem Bartok⸗Quartett laut geworden waren— ein erfreulicher Nachweis des wiedererwachenden kon⸗ wieder mit den Spielern verſöhnen, denen es auch vorher nicht gram war. Dafür zeigten ſie zu viele gute und ſchätzenswerte Eigenſchaften im Geſamt⸗ klang und in der vornehmen, zurückhaltenden Art des Spiels. Man möchte dieſen Mozart in einem Salon mit brennenden Kerzen hören, der Saal widerſetzt ſich faſt in ſeiner Größe dieſer fein⸗ nervigen Wiedergabe, die in alle Feinheiten des höchſt eigenen Werkes hineinhorcht und in der ganzen Anlage— der kultivierte Schwung des dahingleiten⸗ den Schluſſes!— ein ſolches Werk völlig neu er⸗ ſtehen läßt. Dabei bleibt das innere Feuer der Mo⸗ zartſchen Seele überall der Grundton in dieſer ſehr verfeinerten wiedergebenden Kunſt, die gewiß auf manchen Quartettſpieler faſt zu individuell wirkt. Aber das iſt bei dem heutigen Mangel an künſt⸗ leriſchen Perfönlichkeiten auch in der Muſik kein Fehler. Die vier Spieler, die heute abend in der Geſellſchaft für neue Muſik auftreten, heißen: Rudolf Koliſch, Felix Khuner, Eugen Leh⸗ ner, Benar Heifetz. Sie ernteten reichen W Ein zeitgemäßer Beſchluß der Aufführungs⸗ rechts⸗Geſellſchaften. Im Hinblick auf die Schwierig⸗ keiten, die ſich bei der Erfaſſung der Aufführungs⸗ gebühren für ernſte Muſik in Deutſchland infolge der ungünſtigen Wirtſchaftslage ergeben haben, haben die Vorſtände der GEMA, GD und AR M beſchloſſen, zwar im weſentlichen die im Sinne des Urheberrechtes angemeſſenen Tarife auf⸗ recht zu erhalten, jedoch die Nachlaßmöglichkeiten grundſätzlich unter den Geſichtspunkten der wirt⸗ ſchaftlichen Billigkeit und der kulturellen Verant⸗ wortlichkeit zu erweitern. Um eine loyale Durch⸗ führung dieſes Grundſatzes— insbeſondere durch Ueberprüfung etwaiger Beanſtandungen der Tarif⸗ handhabung— zu gewährleiſten, wird der Direk⸗ tion des Muſikſchutzver bandes ein Ausſchuß für ernſte Muſtk angegliedert, in den die Vorſtände der drei Geſellſchaften je einen ſachverſtändigen Ver⸗ treter entſenden. Zum Vorſitzenden dieſes Aus⸗ ſchuſſes iſt Herr Profeſſor Dr. Georg Schumann, Vizepräſident der Berliner Akademie der Künſte, Eine„Alkeſtis“ von H. W. v. Waltershauſen wird heute abend im großen Saal des Vereins⸗ hauſes der JG. Farben, Ludwigshafen, durch das Pfalzorcheſter, unter Leitung des Kom⸗ poniſten aufgeführt. Dieſe Alkeſtis, ein Gedicht mit Chören und Orcheſter, entſtand als Kompo⸗ ſitionsauftrag der Deutſchen Stunde in Bayerg. Eine Rundfunkmuſik im eigentlichen Sinne zu ſchreiben, dürfte heute noch unmöglich ſein; die Auf⸗ gabe beſtand darin, ein Werk zu ſchaffen, das den beſonderen Stileigentümlichkeiten und den Ueber⸗ tragungsbedingungen des Rundfunks in möglichſt weitem Maße entgegenkam. Niemals beſtand aber bet dem Komponiſten dabei die Abſicht, ein Werk zu ſchaffen, dem der Platz im Konzertſaal verſchloſſen geweſen wäre. Das Problem des Melodrams iſt für Rundfunk und Konzertſaal gleich aktuell, ebenſo die Wahl größerer, allgemeingültiger mythi⸗ ſcher Stoffe. Bei der Inſtrumentation wurde Rück⸗ ſicht auf die Uebertragungs möglichkeiten genommen; gut für den Rundfunk inſtrumentieren heißt aber überhaupt klar und plaſtiſch ſchreiben und höchſtens die Farben etwas ſtärker kontraſtierend nebeneinander zu ſtellen, als dies für den Konzert⸗ ſaal unbedingt nötig wäre. Starke, holzſchnittartige Kontraſte ſind⸗aber hier aus dem Stoff bedingt. Das Pfalzorcheſter, das ſich von jeher für Wal⸗ tershauſens Schaffen eingeſetzt hat, unternimmt, nachdem das Werk bisher nur am Rundfunk auf⸗ geführt wurde, den Verſuch der erſten Konzertauf⸗ führung. Von einem Verſuch kann man inſofern ſprechen, als neuartige Ausdrucksmittel erſcheinen. Kein Melodram im landläufigen Sinne war hier beabſichtigt; gleichwertig ſtehen Sprecher, Chor und Orcheſter einander gegenüber, jedes Ausdrucksmittel für ſich Raum beanſpruchend und ſich mit den anderen in den verſchiedenſten Variationen und Kombinationen verbindend. So iſt denn die Partie des Sprechers vollſtändig konſequent wie eine große Geſangspartie rhythmiſch mit der Muſik verſchmol⸗ zen. Ueberraſchend ſcheint zunächſt die aus dem polyphonen Gewebe herausſchimmernde Harmonik; zertvereinlichen Temperaments— konnte ſich hier Mitglied der preußiſchen muſikaliſchen Sachverſtän⸗ digenkammer, gewählt worden. 5 ſondern benützt konſequent die Obertonreihe als Konſonanz. 0 ſie iſt aber alles weniger als atonal oder polytonal, en ble * 4 trocknete Auge und Kehle zu Freitag, 12. Dezember 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 577 Derr Wenbewerb im Schnellugverkehr nach der Schwetz Drohende Verkehrsabſchnürung Badens durch die elſäſſiſchen Bahnen Die Europäiſche Fahrplankonferenz, die jedes Jahr über die Neugeſtaltung der internationalen Schnellzugsverbindungen zu befinden hat, fand vom 20.—25. Oktober unter Vorſitz der Schweizeriſchen Bundesbahnen in Kopenhagen ſtatt. Der Tagung lagen mehrere für Mannheim und das ganze badiſche Land höchſt bedeutſame Anträge zur Entſcheidung vor. U. a. wurde der Wegfall des PD⸗Zugpaares Berlin— Würz⸗ burg— Stuttgart mit Wagendurchlauf über Immendingen nach und von Ventimiglia beſchloſſen. Singen und Konſtanz verlieren damit ihre ſommerliche Tagesverbindung mit der Reichshauptſtadt über Stuttgart. Anderer⸗ ſeits wird die Tagesfahrt zwiſchen Berlin und Zürich auf den alleinigen Weg über die badiſche Hauptbahn mit FD 5/ verwieſen, deſſen Kurswagen Berlin BaſelVentimiglia einen ſchwäbiſchen Nebenbuhler vorerſt nicht mehr zu fürchten braucht. In Baſel wird für Mannheim mit verbeſſerten Reichsbahnanſchlüſſen für Richtung Bern— Weſt⸗ ſchweiz und Zürich gerechnet werden dürfen. So wird der PD 192 Hanſeſtädte— und Berlin— Baſel (Mannheim ab 7,21) einen guten ganzjährigen An⸗ ſchluß nach Zürich—Chur(an 15,45) und weiter nach St. Moritz(an 18,57) erhalten, zu welchem Zweck er etwas zu beſchleunigen ſein wird. Die gleichartige, nur ſaiſonmäßige Verbindung nach dem Engadin über die Schwarzwaldbahn mit D 308/152 wird allerdings leider hierdurch etwas in ihrem Werte herabgedrückt. Ob auch die dritte Klaſſe jenem FD-⸗Zug 192 bezw. 191 beigegeben wird, ſteht dahin. Wünſchenswert wäre es! Denn zeitgemäß iſt es jedenfalls in der heutigen geldarmen Zeit nicht mehr, wenn zu Beginn des nächſten Jahres von ſechs über Mannheim fahrenden Berliner Zugs paaren nicht weniger wie die Hälfte die dritte Klaſſe. entbehren muß. Es ſind dies der neue Riviera— Neapel⸗Expreß, für den wohl allein neben dem Rheingold die Be⸗ ſchränkung auf die Polſterklaſſe nicht beanſtandet zu werden braucht; dann der D 3/4, Berlin- Lugano und Chur, der Liegewagen Baſel— Mannheim— Frank⸗ furt recht wohl vertragen könnte; ſchließlich der ge⸗ nannte Hamburg und Berliner ED 191/192, der in Baſel nur Anſchlüſſe an dreiklaſſige Schnellzüge vorfindet und deſſen Schlafwagen Berlin— Mann⸗ heim— Nizza nicht weniger als 10 Stunden länger zu ſeinem Ziele benötigen wirb, wie der gleiche Schlaf⸗ wagen des neuen Riviera⸗Expreßzuges. In dieſem Zuſammenhang wäre auch der nur zweiklaſſige PD 57/6 Berlin— Heidelberg— Baſel zu erwähnen, der ſchon zu Vorkriegszeiten ſüdlich von Frankfurt dritte l über Mannheim— Straßburg bis Baſel ührte. Ein nachahmenswertes Gegenbeiſpiel gibt die benachbarte elſäſſiſche Bahn. deren ſämtliche internationale Nord⸗Südſchnellzüge, vom Edelweißexpreß abgeſehen, zum Vorteil des in⸗ neren Verkehrs mit dritter Klaſſe ausgeſtattet ſind, ſelbſt den ausgezeichneten Dünkirchen—Straß⸗ burg—Baſel⸗Expreß nicht ausgenommen, der in der raſcheren Bedienung des Reiſeverkehrs England Oberrhein Schweiz ſogar unſern Rheingold erheb⸗ lich übertrifft. Die Expreßzüge und die ED⸗Züge der badiſchen Hauptbahn ſind im Gegenſatz hierzu in ihrer ganzen Führung und auf die 1. und 2. Klaſſe beſchränkten Ausſtattung vornehmlich darauf zuge⸗ ſchnitten, die anſpruchsvollen Polſterklaſſenreiſenden, die ſich für Baden zu gut dünken, möglich raſch und bequem durch Baden nach der Schweiz und Italien zu entführen. Der Nichthalt des Rivieraexpreß in Freiburg, des Rheingold in Offenburg für die Schwarzwaldbahn bezeugen dies. Der gleichwohr ſehr hohe Wert jener Expreß⸗ und FED⸗Züge für den Ausländerverkehr unſeres Landes ſoll des⸗ wegen nicht beſtritten werden! Im Gegenteil! Die Züge ſind gut und ſollten bedingt bleiben! Was aber zur Hebung des empfindlich zurückgegangenen Inlandfremdenverkehrs nottut, iſt die Beigabe der dritten Klaſſe. Nur durch Herſtellung raſcheſter Schnellzugsverbin⸗ dungen mit der billigeren Holzklaſſe laſſen ſich die mit ſteigender Entfernung zunehmenden, in er ab⸗ gelegenen Südweſtecke des Reichs ſich doppelt unan⸗ genehm auswirkenden Tariferhöhungen wenigſtens einigermaßen mildern und den deutſchen Fremden⸗ ſtrom wieder beſſer zuführen. Auch dem Aus bau des Eilzugverkehrs wäre aus dieſem Grunde näher zu treten! Die verhältnismäßig hohen Schnellzugs⸗ tarife der Reichsbahn bedeuten ohnehin wie nir⸗ gendwo anders für das badiſche Land eine nicht ernſt genug zu nehmende Gefahr! Schon haben die eläſſi⸗ ſchen Bahnen in Kopenhagen auf die Einlegung von Schnellzügen Baſel—Straßburg—Köln wie in Vor⸗ kriegszeiten gedrängt. Jener Weg iſt kürzer wie über Mannheim und, was die Hauptſache, auch weſentlich billiger. Für die hier in Frage kom⸗ mende elſäſſiſche Teilſtrecke Baſel— Weißenburg (211 Km.) kommt der Fahrpreis Schnellzug 2. Klaſſe auf noch nicht 11 /, in 3. Klaſſe auf rund 7 1; für die gleichlange Schnellzugsſtrecke muß auf der rechten Rheinſeite hingegen in 2. Klaſſe 18,20 /, in 3. Klaſſe 11.40 /, alſo mehr als dort in der 2. Klaſſe, bezahlt werden. Dabei führen bei uns ſo zahlreiche Schnell⸗ zitge ja noch nicht einmal dieſe unverhältnis⸗ mäßig viel teurere 3. Klaſſe! Wie ſich der Verkehr Rheinlande Schweiz nach Wegfall des franzöſiſchen Viſumzwangs zu ungun⸗ ſten der rechtsrheiniſchen⸗badiſchen Strecke geſtalten wird, mag ſich dann jeder ſelbſt ausmalen! Schon 1 jetzt ſucht Frankreich ja Straßburg an„ſeinem Oberrhein mit allen Mitteln im Rheinſchiffahrts⸗ und Eiſenbahnverkehr planvoll zu ſtützen, daß ſich das Reich ein Beiſpiel daran nehmen könnte! Wie ſehr der internationale Verkehr von der deutſchen Rheinlinie nach der linken Rheinſeite ab⸗ zuwandern droht, dafür ein weiteres Beiſpiel: Bis⸗ her hatte der Holländer Tagesſchnellzug D 164 Amſterdam Mannheim(ab 16.41 Uhr)—Baſel den großen Vorteil, allein an den guten Gotthard⸗ nachtſchnellzug nach Mailand—Ventimiglia anzu⸗ knüpfen. Nunmehr ſoll der Tagesſchnellzug Amſter⸗ dam Metz—Straßburg—Baſel mit ſeinen weit bequemeren Abfahrtszeiten in Amſterdam, Haag und Rotterdam ebenfalls an dieſen Gotthardzug heran⸗ gebracht werden. Damit wird die raſchere, be⸗ quemere und zudem weſentlich billigere dreiklaſſige Schnellzugsverbindung Holland Schweiz Italien über Straßburg gehen; der bisherige Verkehr über Mannheim wird ſo fraglos ſtark ge⸗ ſchwächt. Der Wettkampf der elſäſſiſchen Bahnen iſt jedenfalls erheblich ſchärfer und gefährlicher, als der Wettbewerb der Arlbergbahn für den ſüddeutſchen Oſtweſtverkehr, der nach Elektrifizierung der Strecke Salzburg München, was Reiſegeſchwindigkeit anbelangt, kaum noch ſpürbar bleibt. Es iſt deshalb geradezu ein Rätſel, weshalb die Reichsbahn im Elektrifi⸗ zierungsprogramm der württembergiſchen Oſtweſtlinie den Vorrang geben konnte und nicht der weit heftiger umkämpften Rheintallinie des wirtſchaftlich ſchwer darniederliegenden Grenzlandes Baden, wo zudem anders wie bei unſerem Nachbar billige Waſſerkräfte in reichſtem Maße ver⸗ fügbar wären! 5FFFFFFTFTFCCCCCCCCCCCCbCCCbCbCbCCGTGTPTGTbTGTbTbTFbPbGTGTGTböTVbVTbTbTbTbTbVTbTbTbTbVTVTUTbTVTbVbVbVTVbVUVVVVCVCVCVCVCVCVCVVVVVV 100 000 Reichsmark als Ergebnis der Radiumſpende zur Be⸗ kämpfung der Krebskrankheit Der Bad. Landesverband zur Be⸗ kämpfung des Krebſes hatte auf Mittwoch einen wiſſenſchaftlichen Ausſchuß zu einer ſehr wichtigen Sitzung nach Karlsruhe einge⸗ laden. Dem Ausſchuß gehören an die Herren: Prof. Dr. Werner in Heidelberg, Oberarzt Dr. Weiß in Karlsruhe, Prof. Pankow in Freiburg, Prof. Dr. Arnſperger in Karlsruhe, Prof. Dr. Teutſchlaender in Heidelberg, Geheimerat Prof. Dr. Enderlen in Heidelberg, Prof. Dr. Aſchoff in Freiburg, Prof. Dr. v. Gierke in Karlsruhe, Geheimerat Prof. Dr. Uhlen⸗ hut in Freiburg, Prof. Dr. Ziegler in Freiburg. Nachdem der Bericht über das ſehr erfreuliche Ergebnis der Radiumſpende— es iſt mit einem Bruttoergebnis von rund 100 000 Mk. zu rechnen— entgegengenommen war, wurde über den Ankauf und die Verteilung des Radiums verhan⸗ delt. Da mit einem bereits vorhandenen Radium⸗ fonds 130 000 Mk. ſofort verfügbar ſind, kam ein ein⸗ ſtimmiger Vorſchlag über einen Verteilungsſchlüſſel für drei badiſche Städte zuſtande, der dem Arbeits⸗ ausſchuß und der Landesverſammlung am 19. Dez. zur Genehmigung vorgelegt werden wird. Neben der Beratung interner Angelegenheiten wurde u. a. auch von der Gründung des„Deutſchen Bundes für Krebsbekämpfung“(Präſident Dr. Wet⸗ terer, Mannheim) Kenntnis genommen. Um Miß⸗ verſtändniſſe von vornherein zu vermeiden, ſei be⸗ merkt, daß der Bad. Landesverband zur Bekämpfung des Krebſes, der nach Entſchließung des Bad. Staats⸗ miniſteriums vom 2. Juni 1929 eine Körperſchaft des öffentlichen Rechts iſt, mit dieſem offenbar rein pri⸗ vaten Bund nichts zu tun hat. ** * Plötzlicher Tod. Der Viehhändler Samuel Kaufmann von Berlichingen erlitt auf dem hieſi⸗ gen Viehhof einen Herzſchlag und war ſofort tot. Reichs ⸗Handwerks⸗Woche Reichspräſident v. Hindenburg Ehrenprotektor Der Reichsverband des deutſchen Handwerks hatte den Herrn Reichspräſidenten von Hindenburg, Eh⸗ renmeiſter des deutſchen Handwerks, gebeten, das Ehrenprotektorat zu der vom 15. bis 22. März nächſten Jahres ſtattfindenden Reichs ⸗ Handwerks ⸗Woche anzunehmen. Dieſe Reichs⸗ Handwerks⸗Woche betrachtet es als ihre Aufgabe, die Oeffentlichkeit auf die Bedeutung des Handwerks für Volkswirtſchaft und Volkskultur und auf ſeinen Wert für den Zuſammenhalt der Volksgemeinſchaft hinzuweiſen. Von dem Büro des Reichspräſidenten iſt dieſer Tage dem Reichsverband die Mitteilung zugegangen, daß der Reichspräſident gern bereit iſt, das Ehrenprotektorat über die Reichs⸗Handwerks⸗ Woche zu übernehmen. 1 * Wohnungsbau in Mannheim auch im November gering. Der Reinzugang an Wohnungen betrug im Monat November 164(Zugang durch Neubau 158, durch Umbau). Von den neu geſchaffenen Woh⸗ nungen ſind 125 mit—3 Zimmern, 38 mit—6 Zimmern, 1 mit mehr Zimmern. Es wurden 28 neue Wohngebäude erſtellt. Für dieſe 28 Neu⸗ bauten, die 155 Wohnungen ergaben, wurde eine Baukoſtenbeihilfe bewilligt. 12 neue Wohngebäude wurden von gemeinnützigen Bauveremigungen und 16 von privaten Bauherrn erſtellt. Davon ſind 9 Kleinhäuſer mit—2 Wohngeſchoſſen und höchſtens 4 Wohnungen. * Ein Erlaß zum Abgangszeugnis. Das badiſche Unterrichtsminiſterium hat an ſämtliche Schulen einen Erlaß gerichtet, wonach bei den aus der Volks⸗ ſchule zur Entlaſſung kommenden Schülern die Be⸗ tragensnote„tadelnswert“ in Zukunft nicht mehr gegeben werden darf, um die Schüler in ihrem Fortkommen nicht zu ſchädigen. Der Freitag Tag der meiſten Verkehrsunfälle In einer Preſſebeſprechung des Fran ks furter Polizeipräſidiums machte der Lei⸗ ter der Verkehrsabteilung intereſſante Feſtſtellungen über allgemeine Verkehrsfragen. Aus der Unfall⸗ ſtatiſtik ergibt ſich, daß die meiſten Verkehrsunfälle in die Zeit von 16 bis 18 Uhr fallen und daß der Freitag der Tag der meiſten Unfälle iſt. Etwa 70 v. H. der Unfälle ſind auf Verſtöße gegen die Fahrvorſchriften zurückzuführen, nur 6 v. H. auf Verſchulden der Fußgänger. Die in Mün⸗ chen ſeit längerer Zeit betriebene Unfallverhütungs⸗ propaganda hat— wie ſtatiſtiſch nachgewieſen— eine unverkennbare Beſſerung zur Folge. In verſchiede⸗ nen weſtdeutſchen Großſtädten geht man gegen un⸗ zuverläſſige Fahrer ſcharf mit Entziehung des Füh⸗ rerſcheins vor. Der Frankfurter Lärmabwehrverein hat feſtgeſtellt, daß zwei Drittel aller Signale über⸗ flüſſig ſind. Das Beiſpiel Dortmunds, ſämt⸗ liche Verkehrspoſten einzuziehen, hat einen Rückgang der Verkehrsunfälle gebracht. In der Statiſtik der Verkehrsunfälle ſtehen oͤie Omni⸗ buſſe an der Spitze, mit etwa 12 v.., dann folgen Kraftdroſchken mit 9 v. H. In Deutſchland kommt auf 16 Kraftwagen eine Tankſtelle; etwa 60 v. H. der vorhandenen Benzinpumpen ſeien überflüſſig. Die Anbringung eines Verkehrsſpiegels an Straßen⸗ ecken, die in vielen Städten verſuchsweiſe durch⸗ geführt wurde, hat ſich als unzweckmäßig erwieſen. dv, Straßenbahnzug und Laſtkraflwagen zuſammengeſtoßen Die Führer leicht verletzt An der Straßenkreuzung Bismarckſtraße— L 6, L 9 kam es geſtern abend um 6,20 Uhr zu einem heftigen Zuſammenſtoß zwiſchen einem in Richtung Schloß fahrenden Straßen bahnzug der Linie 25 und einem die Straßenkreuzung über⸗ querenden Laſtkraftwagen. Durch die Wucht des Anpralls wurde der Motorwagen der Straßen⸗ bahn aus den Schienen geſchleudert und ſtellte ſich quer über die Straße. Beide Fahrzeuge erlitten erhebliche Beſchädigungen, beſonders der Straßenbahnwagen, an dem mehrere Scheiben in Trümmer gingen. Der Straßen bahnführer und der Kraft⸗ wagenführer wurden leicht verletzt. Eine Verbringung ins Krankenhaus war nicht erforder⸗ lich. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Durch den Zuſammenſtoß war der geſamte Verkehr auf der einen Seite der Fahrbahn für eine halbe Stunde unterbrochen, bis ein Gerätewagen den entgleiſten Straßenbahnwagen wieder in die Schienen geſchleppt hatte. An dem Zuſtandekommen der Verkehrsſtörung beteiligten ſich auch zahlreiche Neugterige, die den Zuſammenſtoß„ſachverſtändig“ begutachteten. ** * Wohnungsbau der Kinderreichen. Wie aus dem Anzeigenteil hervorgeht, planen die Kinderreichen den Bau von Wohnungen ſelbſt in die Hand zu neh⸗ men. Große Wohnungen, die für Kinderreiche ge⸗ eignet wären, gibt es in Mannheim ſchon genug, aber ſie kommen der hohen Miete wegen kaum in Frage. Klein⸗ und Kleinſtwohnungen ſind in letzter Zeit auch genügend gebaut worden, aber ſie ſind für kin⸗ derreiche Familien nicht geeignet, weil ſie zu wenig Räume haben. Nun haben ſich die Kinderreichen ſelbſt zuſammengeſchloſſen, um in den verſchiedenſten Tei⸗ len Mannheims und der Vororte Häuſer zu bauen, durch die bei erſchwinglichen Mieten Wohnungen ge⸗ ſchaffen werden, die den beſonderen Bedürfniſſen der Kinderreichen entſprechen. Es iſt keine geſchloſſene Siedlung geplant. Dadurch kann auf die beſonderen Bedürfniſſe der Kinderreichen aus allen Bevölke⸗ rungskreiſen Rückſicht genommen werden. Schluß des redaktionellen Teils Zum Schulz gegen 250 1 ündung een undi ùlſung W Fata Morgana! Skizze von Gerhard v. Gottberg Vorbem. der Schriftlig.: Der Held dieſer Er⸗ zählung hat wirklich gelebt und war während des Weltkrieges in Syrien und Paläſtina als der „Aleman der Wüſte“ weitbekannt. Der da ritt, mochte den Weg genau kennen. Er ſchaute nicht voraus in die weit ſich wellende Sand⸗ wüſte, hatte den Kopf geſenkt, wie einer der weiß, 9 ſein Pferd ihn auch ohne Leitung zum Ziele hrt. Es war Morgen geworden, grellglühend zuckte die Sonne über die Wüſte, und dörrender Wind ſchmerzender Qual. Doch der Mann im weißen Heikh des Beduinen ſchien es nicht zu bemerken. Einſamkeit und Ein⸗ öde ſpielten in erſtarrenden Bildern um ihn. Die große„Fata Morgana“, die jetzt die Deutſchen aus allen Winkeln und Fremden der Welt lockte, ſpielte auch ihm gaukelnde Bilder vor. Dort, weit hinten im Norden, brandete der Verzweiflungskampf um deutſche Gaue, riſſen Stahl und Blei deutſche Lei⸗ ber zu Fetzen, ſchrie die Haßgier ihr grauſiges „Stirb“. Da war auch der deutſche Koloniſtenſohn von den Ufern des„Euphrat“ aufgebrochen, der„Fata Morgana“ entgegen, die in mahnendem Licht vor deutſchen Herzen ſtand. Und nun? Zwei Jahre tobte ſchon der Kampf, doch Solai Herdegen hatte die Heimat noch immer nicht er⸗ reicht, ritt als Beduine durch die Wüſte... Vor⸗ kämpfer, Kundſchafter und Künder des„Heiligen Krieges“. Tauſende von Mitkämpfern für das ringende Deutſchtum gewann er unter den Beni Arab, den Beduinen vom Dſchebel Roala, den Wüſtenſöhnen von Haſin, Sauan und Howeiſhim. Tauſendfachen Haß rief er aus engliſchen Herzen auf ſich herab. Doch er fürchtete ihn nicht;; was durfte ein Deutſcher jetzt überhaupt fürchten, jetzt, wo es um das Letzte ging und der„Aleman“ dem edelſten Wilde und dem gehetzteſten Nigger auf Erden glich. Durch! Dieſes„Durch“ war es auch, was ihn heute durch die Wüſte trieb, trotz des glühenden Sonnenbrandes den Tag zum Ritt nutzend. Und dann hatte er ſein Ziel erreicht: wellende Dünen reckten ſich auf, in der Ferne blitzte das Waſſer. Er warf ſich von ſeinem Hengſte, pflockte ihn an. Ein ſchweres Paket ſchleppte er in plötzlich ein⸗ fallender Dunkelheit des verendeten Tages vor⸗ wärts. Der Durſt plagte ihn, rief grelle Wahn⸗ ideen in ihm auf. Doch in dieſer Stunde zitternder Erregung ſpürte er nur das wütende Hämmern des Herzens. Zweihundert Meter noch, dann hatte er den Bahnſtrang erreicht, der ſich in ſchnurgerader Linie durch Sand und Einöde ſchlang, der für Englands Herrſchaft von ungeheurer Bedeutung war. Aus der Nähe, wo die Oaſe lag, erklang das Sin⸗ gen des Dudelſacks. Am Waſſer ſaßen dort Britan⸗ niens Vorpoſten, ſangen das volkstümlichſte aller Lieder:„It's a long way ko Tipperary!“ Fünfzig Meter! Drüben die langen Schatten zweier Poſten. Hin und wieder ein abgeriſſenes Wort. Der junge Deutſche verhielt, rutſchte rück⸗ wärts, um an anderer Stelle heranzukommen. Endlich... zehn Meter im Schlagſchatten.. und heran! Keine Poſten in der Nähe, nur von weitem die engliſchen Stimmen. Er begann zu graben. Der kleine Spaten, den einſt ein deutſcher Infanteriſt im Manöver getragen haben mochte, wühlte im Schotter. Eine Ewigkeit dauerte das, der Schweiß rann, die Adern ſchwollen an den Schläfen. Und immer wieder aufhören, aufhorchen, wenn ein Poſtentritt ſich näherte. Solaib Herdegen wußte, daß England auf ihn, den gefürchtetſten Aleman in der Wüſte fünfzig Pfund Kopfpreis ausgerufen und daß es nur den Tod als Lohn geben könne. Doch er dachte nicht daran, dachte überhaupt nicht, grub und grub! Endlich hatte er die nötige Tiefe. Das Paket verſchwand. Eine Schnur rollte ſich ab, vorſichtig in eine kleine Rinne gebettet. Dann ſchlug er die Zündung an. Und nun zurück! Haſtig und doch jede Düne vor⸗ ſichtig umgehend. Auch dieſer Weg endlos in der Qual erregenden Stunde. Er hatte den Hengſt er⸗ reicht! Im Auſſitzen ſchnarrte es auf. wüſt, grollend zu wirbelndem Stahl in der Wüſte. Ein jähes, blitzendes Zucken unter donnerndem Getöſe. Sekun⸗ den Stille... Sekunden, da weder Dudelſack noch Englands Lieblingslied ſich hervorwagten. Im raſenden Jagen hörte er hinter ſich gröhlende Stim⸗ men, das Knallen von Flintenſchüſſen, die man wahl⸗ los in die Nacht ſandte. Einige Meilen nur ritt Soleib Herdegen, dann wandte er ſich wieder rückwärts, doch etwa 4 bis 5 Kilometer oberhalb. Ein neues Päckchen riß er vom Sattel, wiſſend, daß jetzt alle Poſten ihr Augenmerk nach der erſten Zerſtörungsſtelle richten würben, wiſſend:„Es iſt Zeit für mich!“ Und zum zweiten Male flog weiter oberhalb die Eiſenbahn auseinander, juſt in der Minute, als der Ablöſungstruppenzug zum Hauptlager die Stelle paſſierte. Eine Hetzjagd begann. Die Kamelreiter der Bahn⸗ front waren ſtrahlenförmig ausgeſandt, das deutſche Wild zu hetzen. Nach allen Oaſenwegen der Wüſten ſandte man Fangtrupps. Doch der deutſche Beduine zagte nicht ob des Entrinnens. In weiten, ruhigen Sätzen federte ſein Berberhengſt dorthin, von wo er gekommen. In die waſſerloſeſte Einöde, die ſonſt noch kein Europäerfuß betreten. Solaib Herdegen, der Sohn eines Deutſchen, war die Wüſte gewohnt, er kannte ſich und ſein Pferd, er wußte, wo er in müh⸗ ſeliger Vorarbeit vor dem Ritt ſeine Gazellen⸗ ſchläuche mit Waſſer verwahrte. Zwei Tage dauerte der Rückweg, zwei Tage, da Ermattung, Hitze, Endloſigkeit und dauernder Durſt die Begleiter waren, da nur eines aufrecht erhielt, nur eines vorwärts zwang: das Bild von der weit⸗ fern ringenden Heimat; das Wiſſen, ihr zu dienen auch hier in der Wüſte; im Heikh des Beduinen genau ſolch Kämpfer zu ſein, wie die grauen Kame⸗ raden im Stahlhelm an der Somme. Und endlich war es erreicht; osmaniſche Kamel⸗ reiter lagen in den Dünen; ein kurzes Rufen ein Freubenſchrei des Willkommens:„Sal leit Drei Stunden ſpäter meldete Solaib Herdegen dem deutſchen Führer des Vorpoſtenbataillons der Türken:„Ritt zu den Senuſſi durchgeführt; drei Scheichs haben den„Djihad', den Heiligen Krieg proklamiert; Italien kann ſich nur an der Küſte hal⸗ ten. Auftrag gegen Bahn befehlsgemäß erledigt, zwei Sprengungen ſperren die Verbindung.“ Der junge Oberleutnant vor ihm, mit dem Kreuz von Eiſen auf der Bruſt, beugte ſich vor:„Was das, was unſere Flieger zweimal vergeblich verſuch⸗ ten, iſt Ihnen geglückt?“ „Jawohl, Herr Leutnant!“ Wortkarg, wie es des Wüſtenreiters Art war, trat er zurück. In der Fauſt ein kleines Päckchen, ein deutſches Ehrenzeichen. Doch er ſtopfte es ſtill in die Taſche, er hatte das Kreuz von Eiſen erſehnt. Drei Tage ſpäter ritt er wieder in neuem Auf⸗ trag in die Wüſte. Vergeblich wartete man auf ſeine Heimkehr, irgendwo im Sande der Einöde fand er ſein Grab, hinter ſeinem Namen aber ſteht in der Bibel eines deutſchen Koloniſtenheims am Euphrat das Wort„Verſchollen“. Ueber ſeinem verblichenen Kinderbild hängt das eiſerne Kreuz, das er als Le⸗ bender nicht zu tragen erhielt. Ein Deutſchenſchickſal.. unbeſungen im Mil⸗ lionenopfer germaniſchen Heldenſterbens, unver⸗ zeichnet in deutſchen Kriegsbüchern oder Chroniken. Und doch wert, der Erinnerung entriſſen zu wer⸗ den... allein ſchon um all derer willen, die der „Deutſchen Fata Morgana“ folgten, ein Stein der Wehr zu ſein in Deutſchlands Heldenkampf, und die zu Tauſenden verſchollen ſind! O Henny Porten geht zur Bühne. Im Anfang des kommenden Jahres wird Henny Porten unter der Regie von Vietor Barnowſky auf der Sprech⸗ bühne auftreten. Ihre Abſicht, noch im Dezember im Theater in der Streſemannſtraße zu ſpielen, hat ſie aufgegeben, da über die Wahl des Stückes, in dem Henny Porten ſpielen ſoll, vorläufig mit Barnowſky noch keine Einigung zuſtande gekommen war. * Maria Leitner:„Hotel Amerika“. Neuer Deutſcher Verlag, Berlin. Vielerlei iſt Maria Leitner im Norden und Süden von Amerika zugeſtoßen und hat ſeinen Niederſchlag in einer Anzahl intereſſanter Artikel ge⸗ funden. Noch mehr aber vermittelt der Roman. Es iſt die Geſchichte eines Alltags in einem der rleſigen Wolkenkratzerhotels Newyorks. Hart und nüchtern und unſentimental iſt die Sprache der Verfaſſerin. dem Jubilar zu ſeinem 4. Seite/ Nummer 577 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ansgabe Freitag, 12. Dezember 1930 Wellverkehr und Seeſchiffahrt Von den vielen Kriegsfolgen, die auch Mannheim aus⸗ zubaden hat, trifft es beſonders hart der Verluſt feiner früheren Einſchaltung in den Weltverkehr. Der Betrieb in den hieſigen Häfen, die einſt zu den wichtigſten Binnen⸗ häſen des Kontinents zählten, wurde auf ein Minimum herabgedrückt. Man hat als Mannheimer daher allen An⸗ laß, vom heutigen Weltverkehr ein Bild zu gewinnen und muß es der Geſellſchaft fur Erd⸗ und Völker⸗ kunde danken, daß ſie eine Autorttät wie Prof. Dr. Wu n⸗ derlich vom Stuttgarter Techntkum veranlaßt hat, Mon⸗ tag abend in der Aula der Handelshochſchule einen fehr inſtruktiven Vortrag über„Weltverk ehr und See⸗ ſchüffahrt“ zu halten. Von einem Welt verkehr kann man erſt etwa ſeit ber Mitte des vorigen Jahrhunderts ſprechen. Grundlegend für ſeine Entſtehung war die Induſtrialtſierung Europas, die dazu drängte, Getreide aus Ueberſee heranzuſchaffen. Der Weltkrieg war ein gewaltiger Einſchnitt in dieſe Entwick⸗ lung, hat aber nicht nur negativ, zerſtörend auf ſie gewirkt, ſondern auch poſitiv. Er gab Anlaß zu einer umfaffenden Motoriſierung beſonders des Laubverkehrs, der durch den Kraftwagen in ungeahnter Weiſe eine Erweiterung er⸗ fuhr. Die Entwicklung des Verkehrs iſt ein Beweis dafür, wie fehr heute die Gedanken der Menſchen hinter den Tatfachen zurückbleiben. Maßgebende Geographen haben einmal „das Ende der Straß e“ prophezeit; im Gegenſatz dazu iſt durch das Auftreten des Kraftwagens ein gewal⸗ tiges Straßennetz auf der ganzen Erde erſt neu erſtanden und noch im Entſtehen.— Dagegen zeigt ſich, daß die Eiſenbahn an Bedeutung verliert ſeit dem techniſchen Fortſchritt des Kraftwagens. Bezeich⸗ nend iſt hierfür die Tatſache, daß in England 83. B. 176 Bahnhöfe ſtillgelegt werden mußten. Auch in den UH. S. A. hat die Eiſenbahn ihren Höhepunkt überſchritten und gerät ins Hintertreffen. Selbſtverſtändlich gibt es Länder, für die ſolches heute noch nicht gilt. Die Zukunft des Bin nenſchiffsverkehrs wird don manchen maßgebenden Verkehrsſpeztaliſten ſehr ſkep⸗ tiſch beurteilt; ſie betrachten ihn für überflüſſig unter der Vorausſetzung, daß die Eiſenbahn ihre Aufgabe erfüllt. Der Luftverkehr durch Flugzeug und Luftſchiff hat natürlich durch den Krieg ebenfalls einen mächtigen Auf⸗ ſchwung erfahren. Seine Entwicklungs linie zeigt an, daß er ſich vor allem als Bindeglied zwiſchen Land⸗ und See⸗ verkehr ausgeſtalten wird. Den größten Anteil am wirk⸗ lichen Weltverkehr hat aber immer noch die Seeſchiff⸗ fahrt. Sie hat eine bedeutſame Er weite ru ng in den letzten Jahren erfahren. Der Krieg wirkte auf diefen Teil des Weltverkehrs am zerſtörendſten, ſind doch nahezu 6000 Schiffe mit faſt 4 Millionen Brutto⸗Regiſtertonnen durch ihn untergegangen. Deutſchland ſtand 1919 hinſichtlich ſeiner Tonnage vor dem Nichts. Der Neuaufbau feiner Handels⸗ und Verkehrsflotte gehört zu den gewaltigſten Leiſtungen der Nachkriegszeit. Mit dem Kriegsende ſetzte auf der ganzen ziviliſterten Welt ein Schiffsneubau ein, der die Vorkriegs⸗Weltflotte um 40 v. H. erweiterte. Die erſtaunlichſte Leiſtung der Nachkriegszeit iſt auf dem Gebiet des Seeverkehrs die Entwicklung der ameri kant chen Schiffsflotte und Häfen, durch die vor allem En gland ſtark zurückgedrängt wurde. Einen ähnlichen Aufſchwung wie die USA hat Japan erfahren, das heute über die viertwich⸗ tigſte Flotte der Erde verfügt. Deutſchlaud hatte 1927 erſt wieder den Stand von etwa 1906 erreicht, hat inzwiſchen feboch ſchon Frankreich überflügelt und kann heute etwa 4, Millionen Brutto⸗Regiſter⸗Tonnen aufweiſen. Wichtig iſt hierbei der Ausbau des Bremer Hafens geweſen mit dem Columbus⸗Kat, vorbildlich der Schleuſen⸗ bau in Bremerhaven. Die größten Schiffe im nordatlan⸗ tiſchen Verkehr fahren unter beutſcher Flagge. Die Hre⸗ men“ iſt mit dem blauen Band geſchmückt. Bezeich⸗ nend iſt auch der fahrplanmäßige, auf die Stunde genaue Betrieb dieſer dentſchen Linien. Seit 1924 geht der nord⸗ atlantiſche Paſſagterverkehr immer mehr zurück, vor allem durch das Ein wanderungs verbot. Dieſe ganze Verkehrsentwicklung bedeutet, geographiſch geſehen, eine gewaltige Verengerung, ja Ver kümme⸗ kung des Erdraums. Man bedenke nur, was es heißt, daß bie Reiſe England— Indien, zu der früher 160 Tage gebraucht wurden, 1914 ſchon auf 25 Tage verkürzt mar. f Khl. Jamilienchronik 80. Geburtstag Malermeiſter Hermann Sache, R 7, 23, begeht mit dem heutigen Tage ſeinen 80. Geburtstag. In voller Ge⸗ ſundheit kann der Jubilar auf ein tatenreiches Leben zu⸗ rückblicken. Im Jahre 1850 zu Döbeln i. S. geboren, er⸗ lernte Herr Sachſe in Wechſelburg das Malerhandwerk. Nach Sitte und Uebung ging er bald nach ſeiner Lehrzeit auf die Wanderſchaft, die ihn durch alle deutſchen Gaue, nach Oeſterreich, Italien und die Balkanſtagten führte. In dieſer Zeit bildete er ſich zum tüchtigen und leiſtungsfäht⸗ gen Handwerker aus. Des öfteren war es ihm möglich, ſein Können in den Schlöſſern der habsburgiſchen Monarchie künſtleriſch zu verwerten. Am Ende ſeiner Wanderzeit trat ex in den 8ber Jahren des verfloſſenen Jahrhunderts in einer der beſten Frankfurter Malergeſchäfte als erſter Gehilfe ein. Sein beſonderes Gebiet war die Dekorattons⸗ malerei. Nach nicht allzulanger Tätigkeit wurde er von der Firma Albrecht u. Lehmann nach Mannheim geholt. In Sieſem fetzt noch gut bekannten Geſchäft wurde er als beſon⸗ ders tüchtige Kraft recht bald geſchätzt, umſomehr ſeine Leiſtungen auf dem Gebiete antiker Malerei und griechiſcher Kunſt beachtenswert waren. Es dauerte nicht lange, bis er ſich zum Mitinhaber dieſes Geſchäftes emporgearbettet hatte. Seine Tätigkeit war jedoch noch nicht am Ziele ſeiner Wünſche. Nach einigen Jahren ſchon gründete er ein eige⸗ nes Unternehmen, das er bis vor kurzer Zeit in R 7. 22, ſelbſt leitete. Heute wird es von ſeinem Sohne Hans Sachſe weitergeführt. Der Jubilar hat es durch ſeine eiſerne Schaffenskraft, ſeine beſondere Leiſtungsfähigkeit und ſeine vornehme Art verſtanden, ſich aus kleinen Anfängen heraus emporzuarbei⸗ ten. Es zeigt ſich gerade an dieſem Beiſpiel, daß das Hand⸗ werk für den Tüchtigen und Sparſamen immer noch ein BVorwärtskommen bietet. Während all der Jahre ſeines Wirkens war Herr Hermann Sachſe ein eifriger Förderer der berufſtändigen Intereſſen. Für ſeine treue Mitarbeit entbieten Handwerkskammer und Maler⸗Zwanasinnung arbeitsreichen hoßen Alter beſte Glückwünſche. Möge es Herrn Tachſe vergönnt ſein, noch lange Jahre die Früchte ſeiner Arbeit in guter Geſundheit zu genießen. ech — ſicht vieles beſſer geworden iſt. Iſt Mühlacker ein Störenfried? 14 Tage arbeitet nun der Rundfunk⸗Groß⸗Sender Mühlacker. Von allen Seiten wird gefragt, ob der Sender den gehegten Erwartungen eutſprechen würde. Trotz ſehr eingehender Beobachtungen iſt aber ein abſchließendes, vorläufiges Urteil nicht mög⸗ lich, da der Sender ſich noch mit Verſuchsſendungen befaßt. Es wird noch einige Zeit dahingehen, bis die Verſuche beendet ſind und die Ausſtrahlung den Stand erreicht hat, der überall einwandfreien gleich⸗ mäßigen Empfang garantiert. Zu beachten iſt auch noch, daß Mühlacker erſt von 5 Uhr nachmittags ab ſendet. Während des Tages— mit Ausnahme von Sonntag arbeitet Stuttgart. Immerhin läßt ſich ſagen, daß in techniſcher Hin⸗ Weniger erfreut ſind unſere Nachbarn in Frankreich, ganz beſonders aber die Engländer. Aus England kommen Klagen, daß der Sender London Regional, der ſeine Welle gleich neben der Mühlacker Welle hat, zeit⸗ weiſe durch die hohe Mühlacker Energie zugedeckt wird. Aus dieſem Grunde ſoll eine freundſchaftliche Vereinbarung wegen einer Wellen änderung getroffen werden, was vielleicht für Deutſchland leicht zu bewerkſtelligen iſt, da uns eine verhältnis⸗ mäßig große Anzahl Wellen zur Verfügung ſteht. Da ſind wir in Mannheim ſchon beſſer daran. Mit einem guten Ueberlagerungsempfänger laſſen ſich Mühlacker und London ſehr leicht trennen, ſodaß zu Klagen kein Grund vorliegt. Störend wirkt oft nur die Schwankung der Sendeſtärke Mühlackers, die aber hauptſächlich auf die während der Sendung durchgeführten Verſuche zurückzuführen iſt. Ein Fading des Senders beſteht nicht, worauf ausdrück⸗ lich aufmerkſam gemacht wird. Die gleichen Schwund⸗ erſcheinungen werden oft bei Muſikübertragungen Jilm⸗Rundſchau Schauburg:„Ein Mädel von der Reeperbahn“ Hart iſt das Leben eines Leuchtturmwächters weit oraußen im Meer auf ſeiner einſamen kleinen Inſel. Ein junger Leuchtturmwächter Uwe(v. Schlettowj iſt mit ſeinem ſtummen Freunde nach dem Krieg auf dem Leucht⸗ turm eingezogen. Treue Kameradſchaft verband diefe beiden ſtillen Menſchen, der Krieg hatte ſie vollends zu⸗ ſammengebracht. Der junge, bärenſtarke Uwe verliebt ſich in eine hübſche Vierländerin, die ihm dann auch als Frau auf den einſamen Leuchtturm folgt. Still und ernſt über⸗ nimmt die junge Frau(Olga Tſchecho wa] das Kom⸗ mando im Turm. Der ſtumme Freund zieht ſich grollend zurück, er fühlt ſich überflüſſig. Die beiden fungen Men⸗ ſchen kennen nur Pflichterfüllung. Weitab von Menſchen verbringen ſie in harter Arbeit ihr Leben. Bei einem ſchrecklichen Unwetter ſtrandet ein Schiff und der Stumme rettet einem jungen Mädchen das Leben. Ein luſtiges Mädel aus der Großſtadt[Trude Berliner), dem es auf die Dauer bei dieſen ſtillen, ernſten Menſchen zu lang⸗ weilig wird. Auch Uwe findet bald Gefallen an dem kecken, munteren Ding. Schwer betrunken kommt er ein⸗ mal von Hamburg zurück und lobt ſeiner Frau gegenüber das fremde Mädchen. Am Schluß kann die junge Frau des Leuchtturmwächters über die Andere doch den Sieg Haventragen. Friede und Ruhe kehrt wieder im Leucht⸗ turm ein, Uwe hat eingeſehen, daß er in ſeiner Frau nicht nur ein liebendes Weib, ſondern auch einen prächtigen Kameraden im harten Kampf ums Leben auf der Leuchl⸗ turminſel gefunden hat. Olga Tſchechowa und H. A. v. Schlettow ſtellen ganz ausgezeichnete Typen, mit klarer Sprache und feinem Spiel. Ganz ergreifend das ſtille Heldentum der jungen Frau und der rauhe, aber grundehrliche Polterer Uwe. Auch die anderen Schauſpfeler paſſen ſich dem Spiel der beiden Hauptporſonen würdig an. Die Bilder von St. Pauli in Hamburg, von dem aufgewühlten Meer und dem Leben im Leuchtturm ſind ſehr gut gelungen. Blitzartig zieht der Rummelplatz in ſeiner Vielſeitigkeit vorbei. Hamburg, die Hafenſtadt in ihrer ganzen Buntheit und Bewegtheit. Heulend peitſcht der Sturm die Wellen und umtobt den Leuchtturm. Ein eindrucksvoller, ganz aus⸗ gezeichneter Tonfilm. In einem zweiten, ſtummen Film„Gefahren der Brautzeit“ haben beſonders Marlene Dietrich und Willy Forſt Gelegenheit, ihre große Kunſt zu zeigen. Nach einer Kriminalgeſchichte, in die ſchon die Etebe ſpielt, ſtrauchelt Marlene Dietrich einen Tag vor ihrer Ver⸗ lobung. Diefer eine kurze Augenblick, durch ein Eiſen⸗ bahnunglück hervorgerufen, ſollte einem jungen Menſchen, der ohne ſein Wiſſen den beſten Freund betrog, zum Ver⸗ hängnis werden. Marlene Dietrich, deren große künſt⸗ leriſche Leiſtung man im„Blauen Engel“ bewundern konnte, wirft hier viel ruhlger und auch fraulicher. Dieſer ſtumme Film kann ſich neben dem vorher gelaufenen Ton⸗ film ruhig ſehen laſſen. c Geſellſchaft für neue Muſik e. V. Maunheim. Heute, Freitag abend, findet in der Harmonie D 2, 6, das erſte Konzert der Geſellſchaft für neue Muſik ſtatt, bei dem das berühmte Koliſch⸗Quartett unter Mitwirkung von Frau Lutlſe Schatt⸗Eberts folgende Werke von Arnold Schönberg zum Vortrag bringen wird: Drittes Streich⸗ quartett op. 30, Suite für Klavier op. 25, erſtes Streich⸗ quartett op. 9. Wir weiſen auf dieſen Abend ganz beſon⸗ ders hin. * Eingeſunken. Geſtern nachmittag geriet ein ſchwer mit Baſaltſteinen beladenes Fuhrwerk an der Ecke Auguſta⸗Anlage und Otto Beckſtraße auf den Fahrradweg und verſank in dem weichen Boden bis an die Achſen. Vier Pferde ver⸗ mochten nicht, das ſchwere Fuhrwerk wieder flott zu bekommen. Erſt mit Hilfe eines Laſtkraftwagens konnte das Gefährt mit vereinten Pferdekräften wie⸗ der auf die Fahrbahn gebracht werden. Sachſchaden entſtand nicht. Die über eine Stunde währende Ver⸗ kehrsſtörung hatte eine große Zuſchauermenge an⸗ gelockt. gemacht. Es ſcheint hier bei der Uebertragungs⸗ anlage etwas nicht zu klappen, doch dürfte auch hier für Abſtellung Sorge getragen werden. Machtlos dagegen iſt man gegen einen Pfeif⸗ on, der die Darbietungen manchmal ſtört. Hier liegt eine Störung durch eine fremde Melle vor, die aber leicht behoben werden kann und auch durch den betreffenden Sender raſch be⸗ hoban wird. Woran liegt es aber, daß Mühlacker, deſſen Sendeenergie über doppelt ſo ſtark als die Energie von Straßburg iſt, kantm lauter empfangen wird als Straßburg? Die Erklärung iſt ſehr einfach. Die Energie des Senders beruht in ſeiner Streuwirkung und in ſei⸗ ner großen Reichweite. Wir in nächſter Nähe haben durch die ſtarke Ausſtrahlung keinen Vorteil, da ſich dieſe erſt auf weite Entfernungen auswirkt. Daher ſind auch die Klagen aus Frankfurt und England zu begreifen. Es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß Mühlacker 3. B. viel Kärker herauszubringen iſt als in Mann⸗ heim. Auf keinen Fall brauchen wir dieſen Vor⸗ gang zu bedauern, denn wir haben dann auch nicht zu befürchten, daß London oder andere Stationen zugedeckt werden. Wie ſteht es mit dem Detektorempfang in Mannheim? Er entſpricht nicht ganz den gehegten Erwartungen. Es ſind noch manche Verfuche abzuwarten. So viel ſteht aber ſeſt, daß wir einen ausgeſprochenen Orts⸗ empfang nicht haben. Wohl iſt Kopfhörerempfang möglich, aber mit einem einfachen Gerät kann auch Straßburg aufgefangen werden, das natürlich ſtört. Eine Beſeitigung dieſer Sthrungen iſt durch An⸗ bringung eines aperiodiſch angekoppelten Detektor⸗ kreiſes möglich, doch ſoll hier auf techniſche Einzel⸗ heiten nicht eingegangen werden. Die Entwicklung werden wir im Auge behalten und gegebenenfalls neues über den Mühlacker Sender berichten.—tt Kein ſchwimmendes Reſtaurant auf dem Rhein! In der geſtrigen Sitzung des Bezirksrats wurde das Geſuch des Wirtes Bernhard Klüpfel, in einem Wohnſchiff an der Silberpappel eine Schankwirtſchaft zu eröffnen bezw. ſein Schankwirt⸗ ſchaftsrecht aus dem Hauſe Jungbuſchſtraße 30 zu verlegen, abgelehnt. Es wurde das Bedürfnis ver⸗ neint, nach einem bei Stromkilometer 248/250 in der Nähe der Silberpappel ſtationierten Wohnſchiff eine Wirtſchaft zu verlegen. Da bereits der Stadtrat und der Bezirksrat eine ablehnende Haltung gegenüber der Errichtung eines ſchwimmenden Reſtaurants ein⸗ genommen haben, wird vorerſt der originelle Plan „ins Waſſer gefallen“ ſein. Das Geſuch des Wirtes Valentin Dun g, C 1, 10, eine Schankwirtſchaft mit Branntweinausſchank auch außerhalb des Rennwieſenreſtaurants, auf dem Neckardamm u. a.., zu betreiben, wurde ebenfalls abgelehnt. Es darf nur ſo wie bisher aus⸗ geſchänkt werden.— Die Frage der Beitragsleiſtung der Pfingſtbergſiedler zu den Gehweg⸗ und Kanalherſtellungskoſten in der Pfingſtbergſiedlung wird erneut geprüft und daher zurückgeſtellt.— Nach Behandlung und Genehmigung einer Anzahl Wirt⸗ ſchafts übernahmen wurde noch die Beſchwerde der angrenzenden Bewohner der Quadrate L, M—4 behandelt. Die Bewohner wenden ſich aus verſchie⸗ denen Gründen gegen den Neubau des Arbeits⸗ amts in M 3. Nach einem ſachlichen Referat von Direktor Platz vom Bauprüfungs⸗ und Baupflege⸗ amt, der zu dem Neubau techniſche Erläuterungen gab, wurde die Beſchwerde mit dem Hinweis, daß eine Eingabe ans Miniſterium als nächſte Inſtanz möglich ſei, abgewieſen. Kommunale Chronik 40⸗Stunden woche in ſtädtiſchen Betrieben :: Frankenthal, 9. Dez. Infolge der ſchlechten finanziellen Lage der Stadt und um Arbeiterentlaf⸗ ſungen zu vermeiden, wurde die Arbeitszeit der in den ſtädtiſchen Betrieben beſchäftigten Arbeiter auf 40 Wochenſtunden herabgeſetzt. Weiblicher Gemeinderechner in Heſſen * Friedberg, 11. Dez. In der letzten Sitzung des Gemeinderats des Kreisortes Rüdesheim fand die Wahl des Gemeinderechners ſtatt. Dabei fielen je ſieben Stimmen auf Fräulein Eliſe Schaub und den Schwerkriegsbeſchädigten Wilhelm Weſtphal. Der Bürgermeiſter gab den Ausſchlag zugnnſten von Frl. Schaub, die ſomit gewählt iſt. Die neue Gemeinderechnerin iſt die Tochter des im Februar ds. Is, verſtorbenen ſozialdemokratiſchen Landtags⸗ abgeordneten Heinrich Schaub, der in Rüdesheim ſeit 1924 das Amt des Gemeinderechners bekleidete. * L. Reilingen, 10. Dezember. In der jüngſten Ge⸗ meinderatsſitzung wurde ein Antrag um Ge⸗ währung von Lebensmittelgutſcheinen neben Arbeits⸗ gelegenheit abgelehnt, ebenſo der Ankauf einer fahrbaren Motorſpritze.— An Ausgeſteuerte ſollen Fürſorgemittel einmalig zur Verteilung gelangen, ſoweit der Kreis Zahlung geleiſtet hat. Senkung der Werktarife in Freiburg Der Stadtrat Freiburg hat beſchloſſen, ab Dezember 1930 vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes, verſuchsweiſe eine Ermäßi⸗ gung der Gas⸗ und Strompreiſe einzu⸗ führen. Bis auf weiteres ſoll auf die monatlichen Gas⸗ und Strombezüge ein Preisnachlaß von 6 v. H. gewährt werden. Ausgeſchloſſen ſind Strombezüge nach dem Wohnungstarif, weil dieſer ſchon einen Durchſchnittsrabatt von 44 v. H. gewährt. Obwohl die Straßen bahntarifſe als ſehr mäßig zu be⸗ zeichnen ſind, und obwohl der voranſchlagsmäßige Zuſchuß für die Straßenbahn vorausſichtlich eine Er⸗ höhung von rund 56 000/ erfahren wird, ſollen die Preiſe für Kurzſtreckenfahrthefte ge⸗ ſenkt werden. An Stelle des Fahrplanheftes für 8 Fahrten zu 1,20& ſoll ein ſolches für 5 Fahrten zu 0,70% zur Ausgabe gelangen. Das bedeutet eine Senkung des Fahrpreiſes um 6,66 v. H. Die Preis⸗ nachläſſe ſollen vorerſt bis zum März 1931 gewährt werden. Vom 1. Januar 1931 wird auf zwei nur gering frequentierten Teilſtrecken eine Betriebsein⸗ ſchränkung vorgenommen. * Schriesheim, 11. Dez. Nachdem die Gemeinde⸗ ratswahl für gültig erklärt worden iſt und die nen gewählten Gemeinderäte verpflichtet waren, fand am Mittwoch die erſte Sitzung des neugewählten Gemeinderats ſtatt, aus der u. a. folgendes zu be⸗ richten iſt: Die Dienſtaufſicht der Gemeinderats⸗ mitglieder wurde neu geregelt.— Die Laubver⸗ ſteigerung vom 11. Nov. aus Hoch⸗ und Mittelwald wurde genehmigt, ebenſo die Holzhauereivergebung vom Mittelwald für 1930/31.— Bei dem Verkauf von Gemeindebauplätzen und bei Bürgſchaftsüber⸗ nahmen der Gemeinde ſoll künftighin feſtgelegt werden, daß bei Neubauten nur einheimiſchs Geſchäftsleute beſchäftigt werden dürfen.— Mehrere Anträge wegen Bildung einer Sparkommiſſion, Steuerung für Arbeitsloſennot und dergl. wurden durchberaten. Beſchlußfaſſung ſoll in einer ſpäteren Sitzung erfolgen. Kleine Mitteilungen Auf der Tagesordnung der erſten Sitzung des neu⸗ gewählten Kehler Bürgerausſchuſſés ſtand die Entgegennahme der Rechnung 1929⸗30, die genehmigt wurde, und„ie Beratung des Voranſchlags 1930⸗31, der auch in dieſem Jahre eine Erhöhung der Umlage, die wiederum 90 Pfg. ohne 10 Pfg. Kreisſteuer betragen ſoll, bedingt. Nachdem verſchiedene Fraktionsführer zur Spar⸗ ſamkeit gemahnt hatten, wurde der Voranſchlag mit 36 gegen 4 Stimmen angenommen. Gerichtszeitung 6. Schwurgerichtstagung Mannheim Tagesordnung Montag, 15. Dezember, vormittags 9 Uhr: Karl Mehner, Kaufmann aus Oftersheim wegen Meineids. Vorſitzender: Landgerichtsdirektor Dr. Bär. Dienstag, 16. Dezember, vormittags 9 Uhr: Anton Heinrich Strube von hier und Barbara Weller geb. Straßer von hier wegen Meine ids Mittwoch, 17. Dezember, vormittags 9 Uhr: Fried⸗ rich Lofink von hier und Guſtay Sieß von Lud⸗ wigshafen wegen Vergehens gegen 8 110(Widerſtand gegen die Staatsgewalt). Vorſitzender: Landgerichts⸗ rat Dr. Arnold. Nachmittags 3 Uhr: Erwin Strohmeier von hier wegen Vergehens gegen§ 166(Religtions⸗ läſterung). Da geskaleucles Freitag, 12. Dezember Nationaltheater:„Sturm im Waſſerglas“, Fran, Miete F 13, Anfang 20 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigung; 20 Uhr Aſtro⸗ nomiſche Arbeitsgemeinſchaft. Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle:„Buddhabildnis und Buddhalegende in Indien“, Lichtbildervortrag von Univ. ⸗ Prof. Dr. Heinr. Zimmer, Heidelberg, 20,15 Uhr(I.). Geſellſchaft für Neue Muſik: Erſtes Konzert, in der Har⸗ monie D 2, 6, 20 Uhr. Volkshochſchule:„Auguſtin als religiöſer Führer“, Vor⸗ trag von Dr. Franz S. Böhm⸗ Heidelberg, im alten Rat⸗ haus, M. 15 Uhr. Abendlich 20,30 Uhr, großes Kabarett⸗ Kabarett Libelle: Programm. Palaſt⸗Kaffee: Kaß Bon und ſein Orcheſter, Tanzmuſik. Lichtſpiele: Alhambra:„Eine Stunde Glück“.— Uni⸗ verſum:„Der keuſche Jyſef“. Scalo:„Die letzte Kompagnie“.— Schauburg:„Ein Mädel von der Reeperbahn“.— Roxy:„Leutnant warſt du einſt beit den Huſaren“. Capitol:„Das lockende Ziel“.— Gloria:„Hol's der Teufel“. Sehens würdigkeiten: Schloßmuſenm: Gedffnet täglich von 10—13 Uhr und 14—16 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Muſcum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeug⸗ haus: Sonntag vormittags von 11 bis 13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr, Dienstag 15—17 Uhr;: Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktugs(mit Ausnahme Montags] von 10—13 und 14— 16 Uhr. an Sonn⸗ und Feiertagen 5 11—16 Uhr durchgehend.— Ausſtellung:„Das ruſſiſche allett“. Cheſredatteur: Kut Fiſchen Verantwortlich für Politik: 5. A. Meißner feuilleton: Dr. Stefan Kayſer-Komnmnalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen Jakab Faude, ſämtlich in Mannheim Hergusgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Reue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim. R 1.—6 Komödie von Für unverlangte Beitrüge keine Gewähr— gfückſendung erfolgt nur bei Rückporto gringt P .. und his zum 10. ſahre dürſen Sie für die zarte und empfindliche Kindes nur die milde, reine NIVEA Nb ERSEIFE verwenden Nives Kinder- seiſe wird nech ͤrztlichet Vorschrift schonend Heutporen ein und macht rei für eine gesunde 70 Pig. und kräftige Hautetmung Haut Ihres „, „ n. 2 7 — Sie die hergestellt; in Angenehmes, Sschmerzloses Rasieren durch NIVEA-CHEIE Sie müssen sich vor dem Einseifen mit Nives-Creme einreiben, jedoch nicht zu stark, % damit die Schaumerzeugung nicht beeinträchtigt wird. Sie werden dann sehen, dass auch tägliches Rasieren Ihre Haut nicht angreift. Rotungen u aufgesprungenen Stellen zu leiden haben Sie werden gleichzeitig feststellen, dass Ihr Aussehen jugendlicher, straffer und gepflegter wird Zu ersetzen ist Nives- Creme nicht, gen- Aut. 212 enthält das hautpfle- gende Eucerit, und darauf beruht ihre besondere 85 Dosen: RN o. 20, o. 30, o. 0 und.20 Juben aus reinem Einn: RN o. und.00 Sie werden nicht mehr unter irkung und allgemeine Beliebtheit. — 9 3 —— urg u, ab des ä ß i- inzu⸗ lichen v. H. ezüge einen wohl u be⸗ äßige e Er⸗ n die ge- s für en zu eine reis⸗ vährt nur Sein⸗ inde⸗ nen fand hlten t be⸗ rats⸗ bver⸗ wald bung kauf üiber⸗ elegt Ihe rere ſſion, rden eren neu- die zmigt 30⸗31, , die ſoll, par⸗ it 86 von ſtro⸗ und niv.⸗ . Har⸗ Vor⸗ Rat⸗ rett⸗ uſik. ut „Die 1 0 1 Freitag, 12. Dezember 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 577 Aus Vaden Was wird aus der Albtalbahn Karlsruhe, 12. Dez. In letzter Zeit fanden im Albtalgebiet verſchiedene Verſammlungen ſtatt, die ſich für die Weiterführung der Badiſchen Lokal⸗ eiſenbahngeſellſchaft(Bleag) ausſprachen. Auf An⸗ frage wird von der Direktion der Bleag mitgeteilt, daß eine Betriebseinſtellung der Albtalbahnſtrecke Ettlingen— Herrenalb zum Jahresabſchluß nicht gpalnt ſei. Desgleichen ſei auch eine Kündi⸗ gung des auf dieſer Strecke beſchäftigten Perſonals nicht ausgeſprochen worden. Die Linie Buſen bach Brötzingen wird aber von 1. Januar 1931 an ſtillgelegt, falls bis dahin nicht die nötigen Vor⸗ ausſetzungen für die Weiterführung dieſer Bahn⸗ linie geſchaffen worden ſind. Die Bleag beabſichtigt auf jeden Fall, das auf der ſtillzulegenden Strecke beſchäftigte Perſonal in anderer Weiſe weiter zu be⸗ ſchäftigen. Altbürgermeiſter Faulhaber 7 * Oſterburken, 11. Dez. Im Alter von 68 Jahren iſt der in weiten Kreiſen bekannte Altbürgermeiſter Faulhaber nach längerem Leiden geſtorben. 16 Jahre lang leitete er vorbildlich die Geſchicke der hieſigen Gemeinde und hat ſich um deren Entwicklung verdient gemacht. Während des Krieges trat er aus Geſundheitsrückſichten von ſeinem Amt zurück. Bei der hieſigen Bevölkerung erfreute er ſich ſteter Be⸗ liebtheit. Auch war er ein eifriger Jäger und lang⸗ jähriger Vorſtand der Ortsgruppe Adelsheim des Bundes deutſcher Jäger. Auto fährt in den Rhein ·Wintersdorf,(Amt Raſtatt), 11. Dez. Wie fetzt erſt bekannt wird, fuhr in der Nacht zum Sonntag ein mit zwei Herren und zwei Tamen beſetztes Auto aus Baden⸗Baden am ſog. Fahreck, 200 Meter oberhalb des Standhotels, bei ſtarkem Nebel direktin den Rhein. Ein Herr konnte ſich durch Abſpringen retten, während die übrigen drei Fahr⸗ gäſte mit einem kühlen Bad vorlieb nehmen mußten. Nur der Beſonnenheit des Führers iſt es zu ver⸗ danken, daß ein größeres Unglück verhütet wurde. Das Auto iſt verloren. Bügeleiſen als Braudſtifter Freiburg, 11. Dez. In der Merianſtraße brach Feuer aus, das erheblichen Schaden am Dachſtuhl an⸗ richtete. Die Freiwillige Feuerwehr konnte den Brand bald auf ſeinen Herd beſchränken. Sechs Per⸗ ſonen, die ſich vor dem ſtarken Rauch in das dritte Stockwerk geflüchtet hatten, konnten von der Feuer⸗ wehr mit Hilfe von Gasmasken befreit werden. Die Urſache des Brandes war ein elektriſches Bügel⸗ eiſen, deſſen Stromzufuhr nicht ausgeſchal⸗ tet worden war. Einbruch in die Höllwanbkapelle * Schwärzenbach(Amt Neuſtadt), 11. Dez. Die am Höhenweg Pforzheim Waldshut in der Nähe von Schwärzenbach gelegene Höllwandkapelle wurde von unbekannten Tätern verwüſtet. Faſt alle Hei⸗ ligenbilder, darunter einige recht wertvolle, wurden beſchädigt, auch andere Gegenſtände der Kapelle zertrümmert. Die Kapelle war bisher unver⸗ ſchloſſen. Von den Tätern fehlt bis jetzt jede Spur. Naturſchutzſtelle Heidelberg Das Pflanzenſchutzplakat der Bergwacht Heidelberg, 12. Dez. Die Bezirksnaturſchutzſtelle Heidelberg hielt am Dienstag unter dem Vorſitz von Geheimrat Dr. Kiefer ihre Jahresverſammlung ab, zu der auch Profeſſor Auerbach, der Leiter der Landesnatur⸗ ſchutzſtelle in Karlsruhe, erſchtenen war. Nachdem der Vorſitzende auf die wichtigſten Arbeiten des vergangenen Jahres hingewieſen hatte, erſtattete der Geſchäftsführer, Hauptlehrer Wolf, den Tätigkeits⸗ bericht. Zunächſt ſtellte er feſt, daß dank der regen Mitarbeit der Mitglieder und Vertrauensmänner die Inventariſterung der Naturdenkmäler Fort⸗ ſchritte machen konnte. Darauf berichtete er über die Ergebniſſe des phä⸗ nologiſchen Beobachtungsdienſtes, die einen inter⸗ eſſanten Einblick in den Zuſammenhang zwiſchen dem Verlauf der Witterung und dem Wachs⸗ tum der Pflanzen gewähren. Weiter gab er einen Ueberblick über die im Bezirk vorkommen⸗ den geſchützten Pflanzen und Tiere. Zum Schluß ſprach er ſein Bedauern darüber aus, daß die Beſtimmungen der Naturſchutzverordnung, beſonders hinſichtlich der Weidenkätzchen, noch immer nicht allgemein eingehalten werden. In der ſich anſchließenden lebhaften Ausſprache zeigte Schriftleiter Sartorius das im Sieben⸗ farbendruck hergeſtellte Pflanzenſchutzplakat der Bergwacht Odenwald vor. Es wird koſten⸗ los an die Schulen, Wanderheime, Touriſtengaſt⸗ häuſer und Gendarmerieſtationen abgegeben. Prof. Auerbach bedauerte, daß die Herausgabe eines At⸗ laſſes der geſchützten Tiere bisher an der Geldfrage ſcheitern mußte. Er machte die erfreuliche Mit⸗ teilung, daß die Reiherkolonie bei Zwingen⸗ berg ab 1. Januar unter Schutz geſtellt wurde. Oberforſtrat Barth bemerkte, daß die Verſuche, die Halden der Doſſenheimer Steinbrüche mit eng⸗ liſchen Nußbäumen zu beforſten, bis jetzt ohne Er⸗ folg waren, da die Halden noch in Bewegung ſind. Herr Bälz vom Jagdͤverein St. Hubertus möchte das Eichhörnchen in ſeinem Revier nicht miſſen. Er wendet ſich gegen die Bekämpfung der Mäuſe⸗ plage durch unſachgemäßes Auslegen von Gift, da hierdurch ſchon viel Schaden am Flugwild an⸗ gerichtet worden iſt. Nachdem noch Geheimrat Kiefer gegen die Er⸗ ſtellung von Erfriſchungshäuschen an Ausſichtspunk⸗ ten und Oberbaurat Schmieder gegen die Benzin⸗ Streckenreklame Stellung genommen hatten, be⸗ antragte Forſtrat Fürſtenwerth, den Schutz der hügelbauenden Waldameiſe, die im Vertilgen von Forſtſchädlingen ſehr gute Dienſte leiſtet. Nach Beſprechung des Antrages ſchloß der Vorſitzende die anregend verlaufene Verſammlung. kr. 7. ͤ dd ã ã ãõdwwwVVdwdwwPpPGGpwGGwGßGwGßcGßGßßGßcßcßcwcGcGcGcGGcGcGGcGcGcGcGwGßGTGßGßGwGTGTGTGTGVGVTVTVTVTVTVTVTVTTV Zunahme des Fremdenverkehrs in Karlsruhe * Karlsruhe, 12. Dez. Nach den Feſtſtellungen des Badiſchen Verkehrsverbandes ſind in Karlsruhe in den Monaten Januar bis einſchließlich Auguſt insgeſamt 97238 Fremde angekommen. Die Uebernachtungen belaufen ſich auf 161 207. Damit ſteht die badiſche Landes hauptſtadt, was die Zahl der ange⸗ kommenen Fremden anbelangt, an 3. Stelle unter den badiſchen Fremdenplätzen nach Heidelberg und Frei⸗ burg und hinſichtlich der Uebernachtungen an 4. Stelle nach Baden⸗Baden, Freiburg und Heidelberg. Wie das ſtädt. ſtatiſtiſche Amt Karlsruhe mitteilt, ſind ſeit Jahresanfang bis Ende September angekommen 110 978 Fremde gezählt worden. * DU Weinheim, 11. Dez. Die hieſige Stuhlfabrik Ph. Leinenkugel wollte einen ßproz. Lohnabbau zur Einführung bringen. Die Belegſchaft lehnte dies 855 8 gegen 4 Stimmen ab und trat in den Aus⸗ and. * Roſenberg(Bezirk Adelsheim), 10. Dez. Der Sohn des Landwirts Auguſt Fink wurde beim Holz⸗ fällen im Gemeindewald von einem hochſchnellenden Baum in die Höhegeſchleudert und trug eine ſchwere Gehirnerſchütterung davon. * Ueberlingen, 11. Dez. Auf der Landſtraße zwiſchen hier und Nußdorf brach am Dienstag Mittag ein arbeitsloſer Gärtner aus Hamburg, infolge des bereits zurückgelegten weiten Wegs von Rudolfzell, in Krämpfen zuſammen. Ein Auto brachte ihn auf die hieſige Polizeiwache, von wo er mit dem Sanitätsauto ins Krankenhaus trans⸗ portiert wurde. 8 Schutz des„Schauinsland“ * Freiburg i.., 11. Dez. Das Bezirksamt hat eine Verordnung erlaſſen, die beſtimmt, daß im Schauinslandgebiet Bauten aller Art nur an be⸗ ſtimmten Plätzen errichtet werden dürfen und daß dabei der Eigenart der bodenſtändigen Bauweiſe und der heimatlichen Bauſtoffe Rechnung getragen werden muß. Auch die Anbringung von Reklameſchildern im Gebiete des Schauinslandes bedarf einer beſonderen Genehmigung. Sie müſſen jederzeit entfernt werden, wenn ſie das Landſchaftsbild oder ein Natur⸗ und Baudenkmal verunſtalten oder beeinträchtigen. * B. Hockenheim, 11. Dez. Vergangene Nacht gegen 2 Uhr fuhr ein Laſtzug(1 Traktor mit 2 Anhänge⸗ wagen) des Herrn Guſtav Barth, der mit Koch⸗ herden beladen war, durch Hockenheim. Auf der Durchfahrtsſtraße war ein Waſſerrohr geplatzt, was der Chauffeur anſcheinend nicht beachtet hatte, zumal die Straße gar nicht abgeſperrt war. Beim Ueber⸗ fahren der Bruchſtelle wurde der eine Anhänger um⸗ geworfen, wodurch die Kochherde zum Teil ſchwer beſchädigt wurden. * Ruſt(Amt Lahr), 11. Dez. Den Arbeitern der hieſigen Filialen der Zigarren⸗Induſtrie wurde auf den 15. Dezember gekündigt. Von der Kündigung werden rund 500 Arbeiter betroffen, die hier nur ſehr ſchwer Beſchäftigung finden werden. * Neuenburg, 11. Dez. Auf den Rheinwteſen fan⸗ den ſpielende Kinder die Leiche eines neugeborenen Kindes, die, in einem Paket verſchnürt, erſt kurze Zeit dort gelegen iſt. Aus der Pfalz Gründung einer Notgemeinſchaft Ludwigshafen, 11. Dez. Wie in vielen anderen Städten hat ſich jetzt auch in Ludwigshafen eine Not⸗ gemeinſchaft zur Linderung der großen Not, die breite Volksſchichten ergriffen hat, gebildet. Die Gründungsmitglieder, die ſich zumeiſt aus führen⸗ den Perſönlichkeiten von Handel, Induſtrie und Ge⸗ werde zuſammenſetzen, wählten in ihrer heutigen Sitzung Oberregierungsrat Lederle zum erſten und Bürgermeiſter Kleefoot zum zweiten Vor⸗ ſitzenden. Die Notgemeinſchaft hat ſich zum Grund⸗ ſatz gemacht, in erſter Linie der Not zu ſteuern, die zweifellos in den Monaten Januar, Februar und März am härteſten einſetzt. Hauptausſchuß und Ar⸗ beitsausſchuß der Notgemeinſchaft ſind bereits ge⸗ bildet und werden in den nächſten Tagen mit der praktiſchen Tätigkeit, beſonders auch mit der Be⸗ ſchaffung der Mittel, beginnen. Kommnniſtiſche Bombenfabrikation in Pirmaſens Zweibrücken, 12. Dezember. Zu der kommuniſtiſchen Bombenfabrikation in Pirmaſens wird von der Preſſeſtelle des Landgerichts Zweibrücken mitgeteilt: In dem Strafverfahren gegen Angehörige der Kommuniſtiſchen Partei wegen Verbrechens gegen das Sprengſtoffgeſetz iſt durch die Vorunterſuchung bisher im weſentlichen folgendes feſtgeſtellt worden: Angehörige der Ortsgruppe Pirmaſens der KPD. haben ſich Granaten zu beſchaffen gewußt, die bei bei dem Rückzug des Heeres im Jahre 1918 zurück⸗ gelaſſen worden find. Dieſe Granaten wurden zu⸗ nächſt entladen, ſodann in verſchiedenen Werkſtätten — insbeſondere von den Brüdern Arno und Herold Brigaldino— entſprechend umgearbeitet, mit Spreng⸗ ſtoff gefüllt und mit Sprengkapſeln und Zünd⸗ ſchnüren verſehen. Die Brüder haben außerdem noch andere Sprengkörper hergeſtellt. In einem Verſteck in Pirmaſens wurden ſieben in der geſchilderten Weiſe hergerichtete Bomben und eine Anzahl weitere Sprengkörper ſowie Sprengſtoff, Zündſchnüren uſw. vorgefunden und be⸗ ſchlagnahmt. Die Sprengkörper ſollten nach Angabe der Beteiligten insbeſondere zur Bekämpfung der Faſziſten Verwendung finden. Zur Zeit befinden ſich in dieſer Sache 26 Perſonen in Haft. * nd. Frankenthal, 11. Dez. Auf der Edigheimer Landſtraße geriet nach eingetretener Dunkel⸗ heit ein Pferdefuhrwerk aus Mörſch infolge mangel⸗ hafter Beleuchtung während der Fahrt vor einen vor⸗ beifahrenden Lokalbahnzug. Dabei wurde ein Pferd erfaßt, zur Seite geſchleudert und erheblich ver⸗ letzt. Nur dadurch, daß der Lokalzug raſch zum Halten gebracht werden konnte, iſt einem folgen⸗ ſchweren Unglück noch vorgebeugt worden. Schluß des redaktionellen Teils Es Ist billiger wenn Sie wre Lire mit Relchel- Essenzen zu Hause selbst machen. Nabel schmecken sie ad gut. Es glot 138 Sorten. Versuohen Sie elnmal. in Drogetlen und Apoth. erhältlich. Lassen Sie sloh daselbst auch Or. Relchels Rereptbülohſein. kostet nlohts. 2 Wo nieht erhäüftfloh. duroh Otto Relchel, Berlin Meuköſin Kerrando, Sud Maroc. Familie Schzler Nach kurzer, schwerer Krankheit ver schied heute mein lieber Mann, unser guter 7 Vater, Herr Dr.- Ing. Cor Stockmonn und Frdu Flisabet Wilbelm Schäler geb. beumbuset Kuchenmeisier en frenessee ſeeffomtem.&. Der. 100 im Alter von 56 Jahren. N 255 1 Mannheim(Humboldtstr.), Dürrn, Baden, 6 Verzogen Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: 5 9 m denkberer Freude zeigen die Ankunft eines kröftigen Stãammhalters von Pudwigstraße 80(Bcke Zalldoſstraße] nac Kaiser- Wilhelm Strate 16 [Rück gebäude) rühere Räume des Versichkerungsamtes! Dr. med. O. H. Aüller Die Beerdigung findet Samstag, den 13. Dez. 1930, nachmittags 2½ Uhr von der Leichenhalle aus statt Ludwigshafen ach. Fachaut für Haut- und Ceschlechtskrankhelten. Sprechstunden; 10-12;: 3½ 68 Sieg 10—1 Uhr. Ferbvuf: 91⁸ 71 tecss Amtliche Bekanntmachungen Neueinteilung von Bangrundſtücken im 1. Schwinggewann in Maunh.⸗Neckarau. Das Staatsminiſtertum hat mit Entſchließung vom 29. November 1930, Nr. 12 846, ausge⸗ Todes-Auzeige lieber Schwiegersohn, Schwager und Onkel Ceorg Hofmann Mannheim, Kafertalerstr. 38, Schäftersheim, Weickersheim Rosa Hollmann geb. Hopi Donnerstag nacht entschlief unerwartet mein leber Mann, der treue Vater seiner Kinder, unser Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: ſprochen, daß die Eigentümer der Grundſtücke Igb. Nr. 12 412, 12 413 und 10 448 der Gemar⸗ kung Mannheim Neckarau verbunden find, an der Neueinteilung der Grundſtücke im 1. Schwing⸗ gewann in Mannheim Neckarau nach Maßgabe des Planes der Stadt Mannheim vom 12. Sep⸗ tember 1930 teilzunehmen. Durch die Entſchließung des Staatsminiſte⸗ riums iſt die Verbindlichkeit zur Wan oder zur Duldung von Beſchränkungen des Eigen⸗ [tums oder von Rechten an Grundſtücken in dem durch die Verhandlungen feſtgeſtellten Umfange [ausgeſprochen worden. 19 Mannheim, den 9. Dezember 1930. Bad. Bezirksamt— VI. 5 Aſl. Terbentebunpen der Saut Mannheim Hundeſtener. Wir erſuchen um Zahlung des 4. Viertels der Hundeſteuer für das Steuerjahr 1930/31 bis 15. Dezember 1980. Wer bis zu dieſem Tage nachmittags 2 Uhr statt. Die Einäscherung findet Samstag, 18. Dez., 93442 nicht zahlt, hat 10 v. H. jährlich Verzugszinſen Zu entrichten und die mit hohen Koſten ver⸗ bundene Zwangsvollſtreckung zu erwarten.— Kaſfſenſtunden: bei der Stadtkaſſe Samstags von 812 Uhr, an den übrigen Werktagen von 8 bis 13 Uhr und von 15—16 Uhr; bei den Ge⸗ meindeſekretariaten der Vororte nach den in 0466 Umzüge Transporte Nah⸗ u echt Auschlug Fernfahrten. werden an ebenſolche zr gewiſſenhaft u billiaf Spaziergänge ete. An⸗ ansgeführt A Horn, gebote unt. 0 J 24 H 7 2 Telepb 290 9 3 funge Alleinſt. Dame, 40 5 EEE TTT eas cHwar ze Kätzchen . nur gute Hände ab zugeben. P an die Geſchſt. 3465„ den Rathäuſern ausgebängten Anſchlägen. 43 Stadtkaſſe. Bolendlenste Erledigung v. Kommiſſionen, Nachn. etc., ſowie Ne lamefahrten übernimmt Lieferauto tage⸗ 7. 9, II. und ſtundenweiſe. Anfragen erbeten B5281 a Poſtfach Nr. 520. * 3403 Festgesch ene APARTE NEUHEITEN. FEINE QUALULX TEN Oberhemden Krawatten Cachenez Seidentücher Mey. 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Der von den Verwaltungen ſelbſt bei ver⸗ schiedenen Gelegenheiten angedeutete Zweck all dieſer Transaktionen beſteht zunächſt darin, eine Querverbindung zu ſchaffen für den Fall einer Auflöſung der Zementver⸗ bände. Weiterhin aber will man hierdurch die Voraus⸗ ſetzung ſchaffen für eine weitere Planmäßigkeit der Pro⸗ duktion und ihre Anpaſſung an die Abſatzmöglichkeiten. Die Verbandsſchwierigkeiten ſowohl beim norddeutſchen als auch insbeſondere beim weſtdeutſchen Zementverband haben ihre Urſache in erſter Linie in einer durch die Preis⸗ politik mitverſchuldeten Ueberſteigerung der Kapazität. Der Anlageausbau der Verbandswerke baſierte offenbar auf einer außerordentlich optimiſtiſchen Beurteilung der ukünftigen Abſatzmöglichkeiten, und dieſe Einſtellung zu⸗ ſammen mit den verlockenden Preiſen der Verbände hat immer mehr Außenſeiter auf den Plan gerufen. Für die Beurteilung dieſer Entwicklung und der augenblicklichen Situation iſt das Gutachten von außerordentlich großem Intereſſe, das der Reichswirtſchaftsrat im Auftrage der Regierung auf Grund eingehender Vernehmung und Er⸗ hebungen ausgearbeitet hat und der Oeffentlichkeit bergibt. Die von den Verbänden beherrſchte Zementproduktion beirug im Jahre 1929 nach Abzug des Eigenverbrauchs 7, Mill. To. bei einer Produktionskapazität von ca. 14 Mill. To. Die Produktionskapazität iſt alſo nur etwa zu 50 v. H. ausgenutzt worden. Dabei liegen die Verhält⸗ niſſe in den einzelnen Syndikatsgebieten recht unterſchied⸗ lich. Bei weitem am ungünſtigſten iſt die Situation in Weſtdeutſchland, wo die Kapazität gegenwärtig nur zu 30 v. H. ausgenutzt iſt. In Norddeutſchland beträgt der Aus⸗ nutzungsgrad für 1929: 60 v. H. gegenüber 70 v. H. in den beiden vorhergehenden Jahren. Die geſamte deutſche Ze⸗ mentproduktion belief ſich im Jahre 1929 auf rund 8,3 Mill. To., der Inlandspverbrauch auf ca. 7,37 Mill. To. Dieſe 7 Mill. To. haben unter Zugrundelegung der Frankopreiſe einen Wert von 250—270 Mill. 4. Von der Produktion der Verbandswerke werden etwa 1,1 Mill. To. exportiert, ſo daß rund 6 Mill. To. für den Inlandsver⸗ brguch in Frage kommen. Eingeführt wurden im Jahre 1920 nur ca. 155 000 To. Die Produktion der Außenſeiter hat demnach im vergangenen Jahre mehr als 1 Mill. To. betragen, und es ſind durch ſie nicht weniger als 10 bis 15 v. H. des Bedarfs gedeckt worden. Es iſt ſelbſtverſtänd⸗ lich, daß bei einer ſo geringen Ausnutzung der Kapazktät die Selbſtkoſten⸗Kalkulation empfindlich geſtört werden muß, zumal d eſe ſowie die Preiskoſtenberechnung auf⸗ gebaut iſt auf der Annahme einer hundertprozentigen Be⸗ ſchäftigung. Die Preispolitik der Verbände iſt von den Außenſeitern in ſehr geſchickter Weiſe ausgenutzt worden. Die Außenſeiterwerke, mittlere Unternehmungen mit ge⸗ ringerer Kapitalintenſivität als die Großkonzerne, ver⸗ mochten ſich durch Unterbietungen größtenteils eine hun⸗ Hertprozentige Beſchäftigung zu verſchaffſen. Als Voraus⸗ ſetzung für einen Beitritt zum Syndikat iſt von ihnen daun in den meiſten Fällen eine dieſer Beſchäftigung ent⸗ ſprechende Quote verlongt worden, eine Forderung, die von den Verbänden naturgemäß nicht akzeptiert werden konnte. Die Zementverbände haben ſelbſt zugegeben, daß in den letzten Jahren erhebliche Beträge aufgewandt worden ſind, um Neugründungen zu belämpſen. Die Ko⸗ len dieſes Kampfes werden mit etwa 1 v. H. des Brutto⸗ erlöſes angegeben. Gleichzeitig iſt aber von ihnen aus⸗ geführt worden, daß, hätte man auf dieſen Kampf verzich⸗ tet, wahrſcheinlich drei oder vier neue Außenſeiter ent⸗ ſtanden wären, wodurch ſich dann der Abſatz der Syndi⸗ katswerke weiter verſchlechtert hätte. Der Ausnutzungs⸗ grad der Anlagen wäre dadurch noch ſtärker zurückgegangen und die Produktionskoſten würden um weit mehr als 1 v. H. geſttegen ſein. Die Syndikats⸗Werke hoben weiter betont, daß es wirtſchaftlich ein Unding ſei, wenn in einem verarmten Deutſchland immer noch Kapitalien aufgebracht und feſtgelegt würden, für eine Induſtrie, deren Kapazität bei weitem nicht ausgenutzt ſei und wahrſcheinlich auch auf lange Zeit hinaus nicht ausgenutzt werden könne. Wie kann man, das iſt die große Frage, die aus der Ueberkapazität entſtehenden volkswirtſchaftlichen Nachteile beſeltigen? Durch die Blockbildung in der Zementindu⸗ ſtrie wird ſich zweifellos eine beſſere Möglichkeit für eine schärfere Prrduktions⸗ Konzentration ergeben. Gleichzeitig wird die inzwiſchen durchgeführte Preisſenkung den An⸗ reiz zur Erweiterung der Außenſeiter⸗Produktion weſent⸗ lich vermindern. Außerdem hofft die Zementinduſtrie na⸗ türlich, auf eine Beſſerung der Abſatzlage im Inlande. Eine Steigerung des Exportes iſt wohl kaum zu erwarten. Die Ausfuhr wird ſeit einer Reihe von Jahren in der Höhe von 1,1 Mill. Tonnen jährlich ſtabil gehalten. Von einem Sachverſtändigen der Zementinduſtrie iſt klar und eindeutig erklärt worden, daß der nur zu niedrigeren Preiſen mögliche Export wie eine Zuſatzproduktion behan⸗ delt und daher anders kalkuliert werde als die Grund⸗ beſchäftigung. Kapital⸗ und Generalunkoſten würden bei ihr mit Null eingeſetzt. Dieſe Feſtſtellung trifft, wie man weiß, auch auf zahlreiche andere Induſtriezweige, ins⸗ beſondere die Eiſen⸗ und Kohleninduſtrie, zu. Der Ex⸗ port wird aufrecht erhalten, damit die Kapazitäts⸗ ausnutzung nicht unnötig vermindert wird. Die Zement⸗ Induſtrie ſelbſt aber iſt ſich klar darüber, daß eine auch nur einigermaßen ausreichende Ausnutzung der Kapazität für abſehbare Zeit unmöglich erſcheint, und ſie hat offenbar auch eingeſehen, daß ſie infolge der von ihr betriebenen Preispolitik an der Kapazitätskriſe nicht ohne Mitſchuld iſt. Verſchärfung des Maismonopols Der volkswirtſchaftliche Ausſchuß des Reichstags gab am Donnerstag ſeine Zuſtimmung zu einer Verordnung, die das Maisgeſetz in einigen Punkten verſchärft. Das Maisgeſetz unterſtellt nur das Inverkehrbringen von Mais im Zollinland der Monopolpflicht. Deshalb will die Ver⸗ ordnung ausdrücklich klarſtellen, daß auch derjenige, der Mais einführt und im eigenen Betriebe irgendwie ver⸗ braucht, monopolpflichtig iſt. Schließlich werden die Beſtim⸗ mungen des Maisgeſetzes durch eine Straſvorſchrift ergänzt. Dadurch ſoll der Reichsmaisſtelle die Möglichkeit gegeben werden, eine Kontrolle darüber zu erzwingen, ob eingeführ⸗ ter Mais tatſächlich nur eingelagert oder trotz gegenteiliger 5 Verſicherung in den Verkehr gebracht worden iſt. * Run auf die Bank of United States. Bei mehreren Filialen der Bank of United States, die in Newyork 59 Filialen hat, erfolgten am Mittwoch ungewöhnlich große Abhebungen. Die Bank beabſichtigt, heute wie üblich ihre Schalter um 9 Uhr wieder zu öffnen. Die Bank of US. war an dem Fuſionsplan mit der Manufacturers Truſt Co. be⸗ teiligt und iſt in der Newyorker Konfektion ſtark in' tereſſiert. Die Bank of the United States ſah ſich nunmehr geſtern gezwungen, ihre Schalter zu ſchließen. Die State Bank Department des Staates Newyork hat die Aufſicht Die Liquidität der Banken hat ſich in den letz⸗ ten Monaten verringert. Allerdings dürfte es ſich dabei, vor allem was die Entwicklung von September auf Oktober betrifft, zum großen Teil um eine vorüber⸗ gehende Erſcheinung handeln. Denn das Nachlaſſen der Liquidität iſt ja bekanntlich in der Hauptſache auf die Deviſenabziehungen des Auslands und die inländiſche Kapitalflucht zurückzuführen, da unter den ſogenannten liquiden Anlagen die Auslandsguthaben der Banken und die für einen Rückgriff auf die Notenbanken verwend⸗ baren Anlagen verbucht ſind. Nun ſind gerade in den letzten Wochen Anzeichen für ein gewiſſes Rückſtrömen der abgezogenen Auslandsgelder zu⸗ tage getreten, ſo daß die Novemberbilanzen, wie das Inſtitut für Konjunkturforſchung ſchreibt, wahrſcheinlich bereits wieder ein günſtigeres Bild von der Liquidität der Banken ergeben dürften. Aber nicht allein die plötzliche Zurückziehung der Aus⸗ landsgelder und die Kapitalflucht hat die Liquidität der Banken vermindert; ſchon ſeit geraumer Zeit wirkfſame Faktoren, die mit den beſonderen Bedingungen der gegen⸗ wärtigen Konjunkturentwicklung zuſammenhängen, haben gleichfalls zu einem Rückgang der ſogenannten liquiden Anlagen der Banken geführt. Solange der Eiſekten⸗ markt bei der gegenwärtigen Bewegung der Aktienkurſe nur ſehr geringfügigen Kreditbedarf hat, müſſen ſich die zu den liquiden Anlagen der Banken rech⸗ nenden Reports ſtändig vermindern. Aehnliches gilt für die Wechſelanlage der Banken. Seit Eude 1928 hat ſich der Geſamtumlauf an Wechſeln von 11% bis 12 Mrd./ auf 9% Mrd. vermindert. Von dieſem allgemeinen Rückgang des Wechſel⸗ kredits ſind auch die Wechſelbeſtände der Kreditbanken ſelkredits ſind auch die Wechſelbeſtände der Kreditbanken betroffen worden. Bis Ende Auguſt hatten die Banken zwar einen wachſenden Teil des umlaufenden Wechſel⸗ materials an ſich gezogen; durch die Depoſtitenabziehungen im September und Oktober waren auch die Wechſel⸗ beſtände der Banken ſtärker geſunken, als es der Schrump⸗ fung des geſamten Wechſelumlaufs entſprochen hätte. Der 5 Die Vauſparkaſſen-Aufſicht Der Inhalt der Mit der Neuregelung der Geſetzesbeſtimmungen über die Depot⸗ und Depoſttengeſchäfte wird auch gleichzeitig eine geſetzliche Regelung der Bauſparkaſſen durchgeführt werden. Der Geſetzentwurf, der demnächſt den Reichstag beſchäftigen soll, iſt jetzt der Oeffentlichkeit bekannt geworden. Dabei ergibt ſich, daß die geſetzliche Regelung der Bauſparkaſſen in engſter Anlehnung an die Verſicherungsgeſetzgebung erfolgt. Dies kommt zunächſt darin zum Ausdruck, daß ganze Teile des Reichsgeſetzes über die privaten Verſicherungsunterneh⸗ mungen wörtlich in den neuen Entwurf übernommen wur⸗ den. Darüber hinaus wird auch die Oberauſſicht in die Hände des Reichsaufſichtsamtes für Privatverſicherung ge⸗ legt und damit eine enge Verbindung zum Verſicherungs⸗ weſen geſchaffen. Lediglich die öffentlich⸗rechtlichen Bau⸗ ſparkaſſen unterſtehen nicht dieſem Aufſichtsamte, ſondern find nur verpflichtet, demſelben beſtimmte ſtatiſtiſche Nach⸗ weiſe über ihren Geſchäftsbetrieb einzureichen, deren Um⸗ fang ledoch nicht geſetzlich feſtgelegt iſt. Die übrigen Bauſparkaſſen bedürfen der Konzeſſion, zu deren Erzielung ein Geſchäftsplan, der Geſellſchaftsvertrag und die allgemeinen Spar⸗ und Darlehensbedingungen ein⸗ gereicht werden müſſen. Eine der wichtigſten Beſtimmungen iſt diejenige, daß in Zukunft Bauſparkaſſen nur in den Formen einer Aktiengeſellſchaft, einer Kommanditgeſellſchaft auf Aktien oder einer Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung betrieben werden dürfen, ſo daß Genoſſenſchaften, die heute vornehmlich die Geſellſchaftsform für Bauſparkaſſen bilden, ausgeſchloſſen ſind. Die Konzeſſion muß erteilt werden, ſo⸗ fern nicht der Geſchäftsplan den geſetzlichen Vorſchriften zu⸗ widerläuft, die Erfüllbarkeit nach den techniſchen Unter⸗ lagen unzureichend dargetan oder, wenn Verſtöße gegen die Intereſſen der Bauſparer bezw. gegen die guten Sitten zu befürchten ſind. Darüber hinaus kann jedoch die Konzeſſion von einer angemeſſenen Sticherheitsleiſtung abhängig ge⸗ macht werden. Zum erſten Mal ſieht das Geſetz die Einrichtung eines Treuhänders vor, die ja auch bei der Debatte über die Aktienrechtsſform im Vordergrunde ſteht. Aus dieſem Grunde erhält der Entwurf auch Bedeutung über dieſen engeren Kreis hinaus. Nach dem Entwurf ſoll der Treu⸗ bänder, der für ſeine Tätigkeit eine dem Aufſichtsamt in der Höhe nachzuweiſende Vergütung bezieht, amtlich nur die geſchäftsslanmäßige Zuteilung an die Bauſparer über⸗ wachen. Er hat darüber hinaus die Beſugnis, jederzeit die Geſetzesvorlage Bücher und Schriften der Geſellſchaften einſehen zu dürfen, ſoweit die Treuhänderpflichten dies erfordern. Die Befug⸗ niſſe, die man dem Treuhänder zugebilligt hat, ſind alſo ver⸗ hältnismäßig eng und erfahren noch durch die Begrenzung der„Treuhänderpflichten“ eine Eindämmung. Darüber hinaus kann allerdings die Aufſſichtsbehörde ihm weitere Aufgaben übertragen, dieſe aber jederzeit widerrufen. Der Aufgabenkreis, den man dem Treuhänder zugewie⸗ ſen hat, iſt alſo noch weit entfernt von dem Ziele, das wei⸗ teſte Kreiſe als notwendig erachten und das in einer voll⸗ ſtändigen Kontrolle der Geſchäftsgebarung durch den Treu⸗ händer beſteht. So wie die Regelung jetzt getroffen iſt, be⸗ ſteht durchaus die Gefahr, daß die Kontrolle im Formalen hängen bleibt. Dabei kann die Aufſichtsbehörde bei kleinen Bauſparkaſſen einen Ausſchuß von mindeſtens drei Bau⸗ ſparern mit der Ueberwachungstätigkeit beauftragen, welche dieſe dann ehrenamtlich ausüben. Die Koſten für die Treu⸗ händer ſowie die Beiträge für die Tätigkeit des Auſſichts⸗ amtes ſind von den Bauſparkaſſen zu tragen. Die Vorſchrif⸗ ten für Ueberſchuldung und Zahlungsunfähigkeit ſchließen ſich wiederum eng an die gleichartigen Vorſchriften für Ver⸗ ſicherungen an, d. h. das Auſſichtsamt kann Zahlungen zeit⸗ weilig unterbinden, und ihm ſteht allein der Konkursantrag zu, während das Vergleichsverfahren unzuläſſig iſt. Die ganze Regelung bleibt, was ſchon bei den Bemerkun⸗ gen über die Tätigkeit des Treuhänders hervorgehoben wurde, ſehr ſtark in formalen Vorſchriften hängen. Wichtige Probleme, die ſich in der mehrjährigen Tätigkeit der deut⸗ ſchen Bauſparkaſſen herausgebildet haben, wie Zinszahlung, Wettſparen, offene oder geſchloſſene Zuteilung, Höhe der Beleihung uſw., ſind vorläufig unberückſichtigt geblieben, obwohl gerade hierin die wichtigſten Urſachen liegen, die zu einem Zuſammenbruch führen konnten. Um welche Sum⸗ men es ſich bereits bei den Bauſparkaſſen handelt, geht daraus hervor, daß man mit 200 bis 300 Sparkaſſen bereits Ende 1929 rechnen mußte, bei denen etwa 150 000 Bauſparer jährlich ungefähr 250 Mill.„ ſparen. Anfangs 1930 dürfte dieſe Zahl und vor allem die Sparſumme noch geſtiegen ſein, während in den letzten Monaten deutlich ein Stillſtand eingetreten iſt, deſſen Urſache man nicht nur in der Wirt⸗ ſchaftskriſe ſuchen kann, ſondern auch in den Erfahrungen, welche die Bauſparer inzwiſchen mit mehreren Unterneh⸗ mungen gemacht haben. über das Inſtitut übernommen. Angeblich garantieren die Clearingbanken 50 v. H. der Depoſiten. Ueber die eigent⸗ liche Urſache und den Umfang der Inſolvenz iſt noch nichts bekannt, jedoch wird verſichert, daß andere Banken nicht gefährdet ſeien und die Großbanken die Lage beherrſchen. * Novemberumlage des Rhein.⸗Weſtf. Kohlenſyndikats. Für den Monat November beträgt die Umlage je Tonne Verkaufsbeteiligung 2,94/ gegenüber 2,65/ im Vor⸗ monat. Die Erhöhung iſt durch die infolge des verſchärf⸗ ten Konkurrenzkampſes im beſtrittenen Gebiet hervor⸗ gerufenen Erlösverſchlechterungen erforderlich geworden. * Vereinigte Weſtdeutſche Waggonfabriken AG., Köln— Wieder 7 v. H. Dividende. Die geſtrige AR.⸗Sitzung hat, wie ſchon angekündigt, beſchloſſen, der demnächſt einzu⸗ berufenden HV. die Verteilung einer Dividende von wie⸗ der 7 v. H. für das am 30. Juni d. J. beendete Geſchäfts⸗ jahr vorzuſchlagen. s Horchwerke.⸗G. Im Anſchluß an die Sanierung der Horchwerke.⸗G. ſoll den Aktionären ein Bezugs⸗ recht auf je 1000.“ neue Stammaktien für je 2000 R. zuſammengelegte St.⸗A. eingeräumt werden. * Phänomen⸗Werke Guſtav Hiller AG. Zittau. Dieſe Maſchinenfabrik verteilt für 1929⸗30(30..) vorausſichtlich 6 v. H. Dividende auf 2,28 J(von insgeſamt 2,4) Mill. 4 StA. * Pantherwerke AG., Braunſchweig. Die Geſellſchaft (Fahrradwerke) ſchlägt für 1929⸗30(30..) wieder 5 v. H. Dividende auf 700 000% AK. vor.(GV. 8. Januar.) * Zwangsverſteigerung Bender Kaiſerslautern. Geſtern wurde nach den verſchiedenen Terminverſchiebungen die Zwangsverſteigerung der Jobrikanlagen der Baumwollweberei Bender u. Co. AG., Kaiſerslautern, vorgenommen. Es beſteht eine Papiermarkhypothek von 5000 Mork, ferner eine RM.⸗Hypothek der Pfälziſchen »Wirtſchaftsbank AG. Ludwigshafen über 195 000„ und eine eingetragene Grundſchuld von 50 000 /. Der Geſamt⸗ wert des Unternehmens iſt auf 482 800„ geſchätzt. Die Verſteigerung wurde auf Betreiben der Pfälziſchen Wirt⸗ ſchaftsbank angeſetzt. Angemeldet ind vom Finanzamt 1285,16, von der Steuer⸗ und Gemeindeeinnehmerei Kaiſerslautern 590,90 /, von der Stadthauptkaſſe Kaiſers⸗ lautern 775,22% und von der Pfälz. Wirtſchaftsbank Hypothek und Zinſen 220 77,5 /, insgeſamt alſo 229 422,53% Forderungen. Als einzige Intereſſenten tra⸗ ten die Wirtſchaftsbank ſelbſt und die Bayeriſche Ge⸗ meindebank(Girozentrale), Filiale Kaiſerslautern, auf. Das erſte Gebot von der Wirtſchaftsbank abgegeben, ſtellte ſich auf 100 000 4 und wurde im Wettbewerb mit der Ge⸗ meindebonk auf 170 000, 175 000, 180 000„ erhöht, um ſchließlich mit 185 000, geboten von der Wirtſchaftsbank, Höchſtgebot zu bleiben. Endgültiger Zuſchlag am 15. Dez. Die Liquidität der Banken Wechſelkredit im ganzen ſpielt gegenwärtig im Rahmen der von der Wirtſchaft überhaupt aufgenommenen Kredite eine weſentlich geringere Rolle, weil ſich die allgemeine Senkung des Kreditbedarfs in der Hauptſache in den⸗ jenigen Wirtſchaftszweigen bemerkbar macht, die ſich des Wechſelkredits bedienen. 8 5 Gleichzeitig iſt eine erhebliche Verſchiebung des Kredbitbedarfs von der privaten Wirtſchaft auf die öffentliche Wirtſchaft eingetreten. Der Kreditbedarf der öffentlichen Hand kann nur in verhält⸗ nismäßig geringem Umfang in der Form rediskontfähiger Papiere gedeckt werden. Nachdem das Reich aus ſeinen ausländiſchen Krediten einen Teil ſeiner kurzfriſtigen Verbindlichkeiten abgedeckt hat, hat ſich der Betrag der⸗ jenigen Kredite, die von den Banken als liquide Anlagen verbucht werden können, erneut erheblich vermindert. Wettbewerbsabkommen der Spitzenverbände der Kreditwirtſchaft Zwiſchen dem Central verband des Deutſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes dem Deutſchen Sparkaſ⸗ ſen und Giroverband, dem Deutſchen Genoſ⸗ ſenſchafts verband und dem Reichsverband der Deutſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften (Raiffeiſen⸗Verbond) iſt nach ebemonatigen Verhand⸗ lungen ein Abkommen zur Regelung des gegenſeitigen Wettbewerbs zum Abſchluß gekommen. Die Vereinbarun⸗ gen erſtrecken ſich auf Geſchäftsverbindungen, Zins reklame und Einbeziehung von Außenſeitern. Man hofft hierdurch den zahlreichen Beſchwerden über übermäßige Zinsange⸗ bote, die insbeſondere für lonafriſtige Gelder vorliegen, durch reelle Abmachungen im Rahmen des Wettbewerb⸗ abkommens wirkſamer als bisher abhelfen zu können. Die Goldreſerven der Bank von England Die„Financial News“ melden, daß von 760 569 Pfund Barren Gold, die die Bank von England am Mittwoch verkaufte, rund 300 000 Pfund nach Frankreich gingen, während der Reſt an Deutſchland abgeführt wurde. Nach dieſem Abgang haben die Goldreſerven der Bank von England einen Betrag von rund 151 500 000 Pfund erreicht. Der Goldbeſtand iſt alſo nahe dem Punkt von 150 000 000, der von einem ſeinerzeit eingeſetzten Ausſchuß als Mindeſtmaß für die Sicherheit der Währung be⸗ zeichnet wurde. Der„Daily Herald“ erklärt, daß angeſichts der fork⸗ dauernden Ankäufe Frankreichs und Deutſchlands von der Bank von England Mittel geplant werden müſſen, um die Goldreſerven zu ſchützen. Eine Erhöhung des Bank⸗ diskontes wäre vielleicht im Hinblick auf die Wirtſchafts⸗ lage nicht wünſchenswert. Durch eine engere Zuſammen⸗ arbeit der Zentralbanken könne aber möglicherweiſe Ab⸗ hilfe geſchaffen werden. Leider hätten die bisherigen Be⸗ ſprechungen offenbar noch keine Ergebniſſe gehabt. *„Torpedo“ Fahrräder und Schreibmaſchinen Weilwerke AG., Frankfurt a..⸗Rödelheim. Nach Abſchreibungen in Höhe von 132 287— ergibt ſich für 1929/0 ein Rein⸗ gewinn von 121 325„.— Hiervon ſollen 6 v. H. Divt⸗ dende mit 96 000/ ausgeſchüttet werden; der Reſt von 25 385„/ wird vorgetragen. * A. Hagedorn u. Co. in Osnabrück— Wieder Verluſt⸗ abſchluß. Der Abſchluß für das am 31. Auguſt 1930 be⸗ endete Geſchäftsjahr 1929⸗30 weiſt wiederum einen prößeren Verluſt auf, ſo daß die Verteilung einer Dividende auf das 1 Mill., betragende Aktienkapital nicht in Frage kommt.(Ordentliche Hauplverſammlung 30. Dezember.) „ Schwan⸗Bleiſtift⸗Fabrik AG., Nürnberg— Verluſt⸗ erhöhung. Nach 131197/(61 214) Abſchreibungen ver⸗ bleibt, wie bereits mitgeteilt, ein Verluſt von 91489 4, um den ſich der Geſamtverluſt auf 175 726„ er⸗ höht. In der Bilanz(30. Juni) ſind(in Mill. 90 flüſſige Mittel mit 0,10(0,10), Rohmaterial, Halbfabrikate und Waren mit 1,27(1,52), Außenſtände mit 1,15(1,20. dagegen Kreditoren mit 0,34(0,38), Bankſchulden mit 0,8 (0,59), Akzepte mit 0,20(0,23). Hypotheken unv. mit 0,58 und auf feſte Termine wieder mit 0,35 bei 1,44 AK. aus⸗ gewieſen. * Oberrheiniſche Schuhfabrik J. Müller Söhne., Speyer.— Sanierungsbeſchlüſſe vertagt. Die GV. ge⸗ nehmigte die Regularien. Die Punkte betreffend Zu⸗ ſammenlegung und Wiedererhöhung des Ac. abgeſetzt, da ausſichtsreiche Ver⸗ Eine ao. GV. zur Beſchluß⸗ Anfang des kommenden wurden von der TO. handlungen im Gange ſeien. faſſung hierüber ſoll möglichſt Jahres anberaumt werden. * Kapitalerhöhung bei Lerche u. Nippert genehmigt. Die go. GV. der Lerche u. Nippert, Hoch⸗ uns Tiefbau AG., Berlin, beſchloß die Erhöhung des Kapitals um 1 Mill.„ proz. Vorrechtsaltien, die im Verhältnis 5 zu 2 zu pori angeboten werden und ab 1. Januar 1931 divi⸗ dendeberechtigt ſind. Die hereinkommenden Mittel dienen zur Erleichterung der finanziellen Anſpannung der Geſell⸗ ſchaft. Die Dividendengusſichten(in den letzten Jahren wurden jeweils 6 v. H. Dividende bezahlt) hängen von der Entwicklung der Wirtſchaftlage ab.. * Zuſammenbruch einer Chianti⸗Firma. Turin, 11. Dez. Die AG. Mirafiori Vini Italiani mit Sitz in Alba(Provinz Cuneo), eine bekonnte Chionti⸗ firma, iſt in Konkurs geraten. Die Paſſiven ſollen rund 15, die Aktiven dagegen nur acht Millionen Lire betragen. * Die ungariſche Getreideausfuhr. Die unter der Füh⸗ rung der„Futura“ eingeſetzte, urch die ungariſche Re⸗ gierung unterſtützte Getreideexportaktton hat bereits Vor⸗ ſorge dafür getroffen, daß bis Ende des laufenden Jahres zumindeſt 400000 Meterzentner Weizen im Auslond ab⸗ geſetzt werden. An der Aktion nehmen die großen Ge⸗ treideerportfirmen ſowie die Ungariſche Allg. Kreditbank und die Ungariſche Esbompte⸗ und Wechslerbank teil. Ver⸗ handlungen zur Einbeziehung der kleineren Exportfirmen ſind im Gange. Schließt dieſe Aktion erfolgreich ab, ſo würde dies bedeuten, daß bis Jahresende etwa 60 v. H. des ungariſchen Weizenüberſchuſſes abgeſtoßen werden. * Abnahme des engliſchen Außenhandels. Die engliſche Einfuhr erreichte im November 1930 einen Wert von 79,4 Mill. 4, was gegen den November 1929 eine Abnahme um 28,8 Mill.& bedeutet. Der Wert der Aus ⸗ fuhr betrug 44,1 Mill.&, das ſind 19 Mill.& weniger als im November des Vorjahres. Vom deutſchen Weinmarkt Beſſere Stimmung an den pfälziſchen Weinplätzen— In Baden immer noch geringe Umſätze— Gute Verſteigerüngsergebniſſe an der Moſel Das Weingeſchäft iſt in Baden und in der Pfalz leb⸗ hafter geworden. Nachdem ſich der Konſum eine Zeitlang den billigeren rheinheſſiſchen Weinen zugewendet hatte, was dort ein Anziehen der Preiſe zur Folge hatte, hat ſich in⸗ zwiſchen das Intereſſe der Abnehmer wieder in verſtärktem Maße auf pfälziſche Weine gerichtet. Bei einer Ver⸗ ſteigerung, die der Grünſtadter Weinmarkt(Vereinigung. zur Förderung des Qualitätsweinbaues e. V) für 24 850 Liter 1929er Weißwein und 10 100 Liter 1929er Rotwein aus den beſſeren und beſten Lagen der Unterhaardt veran⸗ ſtaltete, war die Beſucherzahl dreifach ſo groß wie bei der letztvorausgegangenen Verſteigerung und es war insbeſon⸗ dere auch der Weinhandel ſtark vertreten. Die eigenen Taxen der Winzer wurden dabei übertroffen. Bei einem Vergleich mit der letzten Verſteigerung ſtellen ſich die er⸗ zielten Preiſe um rund 150 /, in Einzelfällen, namentlich bei Spitzenweinen, bis um 800/ je 1000 Liter höher. Rotwein 500600 l/. Mit dieſen Verkäufen iſt ein ſehr günſtiger Auftakt für die Verſteigerungen nach der Wein leſe gegeben worden. Im freihändigen Verkauf er⸗ zielten 1929er von der Oberhaardt 400—500, Mittelhaardt. 12002000„ aufwärts, 1930er Weißweine von der Oberhaardt 300350 /, Mittelhaardt 520—1000/ aufwärts und von der Unterhgardt 400720„ je 1000 Liter. Vom oberen Gebirge wird die Nachfrage nach alten Weinen jedoch als immer noch flau bezeichnet. Die Hybridenpflanzer erhoben in einer in Landau abgehaltenen Verſammlung er⸗ neut die Forderung auf Aufhebung des Anbauverbotes für Hybridenreben. Allenfalls ſollen die Ausführungsbeſtim⸗ mungen zum Reblausgeſetz ſo gehalten ſein, daß der Anbau inſoweit freigegeben wird, wie es in Baden ſeit 1924 der Fall iſt. 5 In Baden koſten neue Markgräfler Gutedel⸗ weine 50—70 /, Kaiſerſtühler 60—80/ je Hektoliter. In der Ortenau läßt der Abſatz zu wünſchen übrig; man bezahlt etwa 60—85 /, für Bühler Rotwein 55—60 4, Rießlinge 80, an der Kergſtraße für 1930er 75—100 Mark je Hektoliter. Zum Abſchluß des Kellerwirt⸗ ſchaftskurſes des Badiſchen Weinbauinſtituts in Freiburg, zu dem 107 Anmeldungen einliefen, wovon je⸗ doch wegen Raummangels nur 67 berückſichtigt werden konnten, ſand eine Probe mit von den Kursteilnehmern ſelbſt mitgebrachten 84 Weinſorten ſtatt, die ein lehrreiches Bild von der Qualität der 1930er badiſchen Weine gab und es zugleich ermöglichte, den Beſitzern Ratſchläge für die weitere Behandlung ihrer Weine zu geben.. In Rheinheſſen haben mehrere Verſteigerungen ſtattgefunden und gute Ergebniſſe gebracht. Dabei erzielten Mettenheimer 1928er naturreine Weine 370—400, 1929er 390630/ je Halbſtück von 600 Liter; 1929er Nierſteiner 490—1020, Nackenheimer 460—910, 1928er Oppenheimer 390430. Die heſſiſche ſtaatliche Weinbaudomäne bot 104 Nummern Faßweine aus, wovon 22 Nummern zurückge⸗ zogen wurden. Es erlöſten im Durchſchnitt 1928er 505—585, 1929er 8401195 4. Bei letzten Abſchlüſſen im Rheingau nannte man 1929er je Halbſtück mit 510-600 4 aufwärts, 1989er mit 280310 4.— Am Mittelrhein blieb das Geſchäft klein; 1929er Oberdtebacher wurde mit 550—650„ aufwärts je 1000 Liter bezahlt. Für Moſelwein hat ſich das Geſchäft belebt. In Trier verſteigerte in 6 Tagen der Trierer Verein von Weingutsbeſitzern der Moſel, Saar u. Ruwer e. V. 568 Fuder(ie 960 Liter) und 6 Halbfuder 1929er Moſel⸗Saar⸗ und Ruwer⸗Weine, wovon nur 73 Fuder keinen Zuſchlag erhtelten. Die Geſamtverſteigerung verlief ſehr animiert und es wurden für die verkauften Weine 884 075 4 erlöſt. Im Durchſchnitt erzielte man für das Fuder Moſelwein 1553, Saarwein 1425, Ruwerwein 1021 /. Außerdem wur⸗ den 60 Fuder 1928 Weine verſteigert und erbrachten je Fuder Moſelwein durchſchnittlich 981 1, Saarwein 714 K. Bei freihändigen Uebergängen erlöſte das Fuder 1929er zuletzt an der Mittelmoſel 800—1400 J, 1930er Saar⸗ wein 500600 A. Q Vorſchätzung des Wintergetreibeanbaus in Preußen ö Das Preußiſche Stat. Landesamt hat auf Anordnung des Preußiſchen Landwirtſchaftsminiſters eine Vorſchätzun des Umfanges des Wintergetreideanbaues, beſonders 11 Winterroggens, nach dem Stande von Anfang Dezember 1930 vorgenommen. Wenn dieſe Vorſchätzung auch noch nicht ein endgültiges Ergebnis darſtellt, ſo kann ſie doch als ein Anhaltspunkt bei 8er Beurteilung des Umfanges des Anbaues von Wintergetreide im laufenden Wirtſchafts⸗ jahr gewertet werden. Nach dem Ergebnis der Schätzung iſt gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres der Anbau von Winterroggen um 10,2 v. H. zurückgegangen, der An⸗ bau von Winterweizen dagegen um 6,6 v. H. und der An⸗ bau von Wintergerſte um 1,8 v. H. geſtiegen. Devisenmarkt Im keutigen Früßverkehr notieren Pfunde gegen New Vork, 488,81 Schweiz 285,08 Stockholm. 19.10 Paris 1123.83 Holland.. 12.00 Madrid 45,10 Brüſſel. 34,78 Oslo 139, 16 Dollar geg. Rm..1911 Mailand 92.75 Kopenhagen 18.15 ¾%] Pfunde„„ 20.38 Frachtenmarkt Duisburg ⸗Ruhrort- 11. Dez. Das Geſchäft an der heutigen Börſe war etwas leb⸗ hafter, ſedoch konnte nur wenig Kahnraum für Verladung ab hier nach Rotterdam einteilt werden. Der hier ver⸗ fügbare Leerraum iſt ſtark zurückgegangen. Die Talfracht notierte mit—1,20% ab hier bezw. ab Kanal inel. Schleppen nach Rotterdam. Der Zuſchlag nach Belgien, der bisher 50 Pfg. je Tonne betrug, wurde um 10 Pfg. erhöht und notierte mit.601,80/ je To. incl. Schleppen nach Gent⸗Antwerpen. Die Bergfracht notierte mit 1 ab hier und 1,30„ ab Kanal Baſis Mannheim, der Berg⸗ ſchlepplohn mit 1,10—1,20 4 nach Mannheim. Der Tal⸗ ſchlepplohn beträgt noch immer 20 Pfg. per Tonne für größere beladene Kähne ab hier nach Rotterdam. —* 12. Dezember 1930 1 Hanoͤball in der Vadiſchen Turnerſchaft Die Meiſterkfaſſe vor weiteren Entſcheidungen In der Meiſterxlaſſe der Badiſchen Turner ſcheint ſich die Lage wieder gewau ſo zuzuſpitzen, wie in den Spielen des vergangenen Jahres. Auch damals konnte kaum eine Mannſchaft nor dem letzten Spiel von ſich behaupten, daß ſie mit klorem Vorsprung durchs Ziel gegangen wäre. Mitunter waren bei Punktgleichheit ſogar Entſcheidung 18 ſpiele notwendig, um Hie Gruppenſieger zu ermitteln. Nach dem heutigen Stand der Spiele dürften die Gruppenſieger der laufenden Runde auch nur mit knappem Vorſprung ermittelt werden. Es bleibt abzuwarten, inwieweit die 12 Treffen des kommegiden Sonntags zur weiteren Klä⸗ rung beitragen. In der Gruppe 1 ſtehen zwei Spiele zur Erledigung. TV. iſt hierbei das 46 Maumheim— Tg. Rheinau wichtigſtp. Durch die knappe Niederlage gegen die Tgde. Ketſch ſigrd die(ger etwas ins Hinter⸗ treffen gergten. Eine weftere Niederlage würde ein Aus⸗ ſcheiden aus der Spitzengruppe bedeuten. Die Tg. Rheinau in der Mitte der Tabelle ſtehend, dürfte mit 9 Berluſt⸗ punkten für die engere Entſcheidung nicht mehr in Frage kommen. Das Vorſpiel zwiſchen beiden Vereinen konnte Rheinau mit:0 für ſich ettſcheiden. Nach der augenblick⸗ lichen Spielſtärke ſollte 1846 das Rückſpiel auf eigenem Gelände gewinnen, um ſo mehr, als von dem Ausgang dieſes Spieles die weiteren Ausſichten abhängig ſind. Da der TV. 1846 in den ſeitharigen Spielen gegen die Tg. Rheinau jedoch ſelten gut abſchnitt, iſt ein weiterer Punkt⸗ verluſt nicht ausgeſchloſſen. Tgde. Heidelberg— TV. Philippsburg find die beiden Mannſchaften am Tabellenende. Beide Vereine ſind gleichſtark vom Abſtieg bedroht, ſo daß von dieſer Begegnung viel abhäntzig iſt. In Philippsburg konnte die Tade. Heidelberg knapper:2⸗Sieger bleiben. Wenn nunmehr das eigene Gelände unbedingt von Vor⸗ teil iſt, ſo muß dem die Tatſache entgegen geſtellt werden, daß Philippsburg im Verlauf der Runde gerade auf frem⸗ den Plätzen immer einen vorzüglichen Eindruck gemacht hat t. Von den Spielen der anderen Gruppen verdienen die Treffen Karlsruher TV. 46— Palizei Karlsruhe und TB. Lörrach— Thbd. Lörrach beſondere Erwähnung. Im übri⸗ gen ſieht der Spielplan vor: 5 Gruppe 2: TV. 62 Weinheim— Jecn Nußloch; Polizei idelberg— Jahn Weinheim; Tgde. Ziegelhauſen— TVB. Rohrbach. Gruppe 3: TV. Durlach— TV. Bruchſal; TV. Brötzin⸗ gen— TV. Ettlingen. Gruppe 4: Karlsruher TV. 46— Polizei Karlsruhe; Jahn Offenburg— MTV. Karlsruhe; TV. Baden⸗Baden — Thd Gaggenau. Gruppe 6: TV. 62 Konſtanz— Lörrach— Tod. Lörrach. Handball im Turngau Maunheim St. TV. Singen; TV. R. G. Der letzte Spieltag in der Vorrunde hat noch durch den Führungswechſel an der Tabellenſpitze eine Aenderung gebracht. Schon der erſte Rückſpielſonntag iſt dazu an⸗ getan, durch das Zuſammentrefſen der beiden Tabellen⸗ erſten für die erſten Anwärter von ausſchlaggebender Be⸗ deutung zu ſein. Der Tabellenführer TV. Seckeuherm empfängt den um einen Punkt ſchlechter ſtehenden TV. Hockenheim. Das Vorſptel ſah die Hockenheimer Mann⸗ ſchaft auf eigenem Platze mit:0 als knappen ger. Man wird abwarten müſſen, wie die neuerliche zwiſchen dieſen f beiden führenden Mannſchaften Badenia Feudenheim und Tbd. Viernheim ſtanden ſick der Vorrunde zweimal gegenüber. Das erſte Treffen mußte in Viernheim beim Stande von:1 für Feuden⸗ heim vorzeitig der Witterung wegen abgebrochen werden. In der Wiederholung endete das Spiel:2. Dieſes Rück⸗ ſpiel muß als ebenſo offen bezeichnet werden, als das dritte Treffen Jahn Neckarau— Tgde. Käfertal. Beide Mannſchaften haben gl viel Verluſtpunkte, damals ge⸗ wann Tgde. Käfertal als J inſchaft 110, ob Jahn Neckarau dieſesmal den Spieß umdrehen kann, bleibt ebenfalls abzuwarten. Spielfrei iſt der Tod. Germania Mannheim. Gr. Handball und Hockey der Jugend Im Jugend⸗Hockey⸗Sport intereſſiert uns vor allem die Begegnung der Turnverein 1846⸗Leute mit der Jugend des Hockey⸗Clubs Kreuznach. Die Begeg⸗ nung endete:2, obwohl Mannheim während eines großen Teiles der Spielzeit durchaus überlegen war, es ihnen aber nicht gelang, dieſe Ueberlegenheit guch zahlenmäßig zum Ausdruck zu bringen. Der Sturm, durch zwei Ju⸗ nioren verſtärkt, erhielt nicht die nötige Unterſtützung von der Läuſerreihe, da dieſe mit der Abwehr der gegneriſchen Angriffe genügend zu tun hatte. Die Mannheimer waren aber auch ihren Gegnern körperlich ſtark unterlegen, ſo daß das Ergebnis für ſie einen Erfolg bedeutet, da ſie ſich wacker ſchlugen und ihren Geguern techniſch überlegen waren. Kreuznach kommt in Führung, doch kann Mann⸗ heim durch Halblinks ausgleichen. Der Mittelſtürmer er⸗ zielt das Führungstor, kurz vor Schluß ſtellt der Gäſte⸗ Halbrechte das alte Torverhältnis wieder her. Auf dem Turn⸗ Fecht Club ⸗ Platz in Ludwigs⸗ hafen mußte die Jugend des Vereins für Raſen⸗ ſpiele eine glatte 511 Nieserlage einſtecken, die verſtändlich wird, wenn man bedenkt, daß Mannheim mit einigen Erſatzleuten auf einen TC. traf, der in Hochform wor. Das Ehrentor für Mannheim erzielte Pudel; für Ludwigshafens Erfolge zeichnete in der Hauptſache der linke Flügel verantwortlich. Auf dem Platz der Mannheimer Turnſport⸗ gefellſchaft trug der Hockey⸗Club Ludwigs⸗ hafen gegen Sie zweite Mannſchaft der Platzherren einen :0⸗Sieg davon. Im Jugend⸗Hondball⸗Sport fielen die mei⸗ ſten Spiele infolge Unbeſpielbarkeit der Plätze aus. Le⸗ diglich aus Speyer wird ein:0⸗Sieg der Poſt gegen den dortigen Fußballverein gemeldet.. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe 7. Seite/ Nummer 577 —— Turf⸗Aeberraſchungen Hohe und höchſte Quoten des Reunjahres 1930 Die unlängſt abgeſchloſſene deutſche Gakopprennzeit brachte zahlreiche Ueberraſchungen, die nun einmal für Fachleute und Lajen die Würze des Turflebens darſtellen. Von den 2266 gelaufenen Rennen brachten nicht weniger als 254, alſo mehr als zehn Prozent, ſtark überraſchende Ergebniſſe, die eine dreiſtellige Totoquote zur Folge hat⸗ ten. Allerdings gab es diesmal keine vierſtelligen Sen⸗ ſationsquoten, denn die höchſte Quote des Jahres gab es mit 959:10 am 8. November auf den Sieg des von dem Lehrling Bielke geſteuerten Neuplatin im Straußberger Jagdrennen der Dreijährigen. In Bad Pyrmont, alſo auf einer ganz kleinen Bahn, deren Geſchehniſſe in der Oeffentlichkeit ſonſt kaum Widerhall finden, ſiegte der vierjährige Pampas unter K. Lübker in einem Jagd⸗ rennen der Klaſſe B mit der zweithöchſten Quote des Jahres von 74610. Mehr als 600:10 brachten zwei Pferde ihren Anhängern ein: Nicomedia, die unter Osw. Müller am 20. Auguſt in Karlshorſt ein Flachrennen zu den hüb⸗ ſchen Odͤoͤs von 686:10 gewann, und Tannenberg, der am 24. Auguſt in Mülheim⸗Duisburg unter Jockey F. Andrle mit Clou unter Jockey G. Nagy im Preis von Ikten totes Rennen erzielte. Beiden Halbſiegern entging ſo der „Ruhm“, die größte Ueberraſchung des Jahres gebracht zu hüben, denn Tannenberg zahlte immer noch 667 und Clou 503:10. Der Sieg des von M. Schmidt gerittenen Altat am 2. Auguſt im Grunewald brachte ſeinen An⸗ hängern 542:10, in Straußberg ſiegte Bergfee am 1. Juli in einem Dreijährigen⸗Jagdrennen mit der ſtattlichen Quote von 531:10 und auf den Sieg des alten bekannten Steeplers Jende in einem Klaſſe⸗B⸗Rennen in Haßloch gab es rund 50010. Insgeſamt ſchüttete der Toto auf 26 Pferde mehr als 00:10 aus, und zwar außer den Vorerwähnten noch auf: Helmut 480(30. Nov. Horſt⸗Emſcher), Sturmnize 453 (27. Aug. Mülheim⸗Duisburg), Varro 434(19. Oktober Grunewald), Caeſarion 426(28. Sept. Karlshorſt), Alk⸗ mene 416 120. Okt. Karlshorſt), Fantaſia 408(5. Nov. Kre⸗ feld), Megara 408(9. Juni Düſſeldorf), Vivat 381(21. Aug. Hoppegarten), Kybeele 377(6. Aug. Neuß), Hurone 351 (31. Juli Leipzig), Puffer 318(22. April Dresden), Mar⸗ ketenderin 338(18. Sept. Leipzig), Martonius 318 (24. Aug. Dresden), Fantaſta 309(23. Juli Mülheim⸗ Duisburg), Grenadier 307(31. Mai Hamburg⸗Großborſtel), Königstreu 304(81. Ang. Düſſeldorf), Marionette 302 (9. Nov. Krefeld).— Klaſſiſche Rennen blieben im allge⸗ meinen von derartigen kraſſen Ueberraſchungen verſchont, eine Ausnahme bildete lediglich der Sieg von Grenadier im Großen Preis von Hamburg. Swatoſch vor dem Arbeitsgericht Der vor ſeiner Erklärung zum Berufsſpieler der Sp. Vg. Köln⸗Sülz 07 angehörende Wiener Ferdl Swatoſch hat gegen ſeinen früheren Verein eine Klage beim Ar⸗ beitsgericht eingereicht. Swatoſch verlangt die Nachzahlun von zwei Monatsgehältern von je 750/ und begründe ſeinen Rechtsanſpruch durch Belege in Höhe dieſer Summe. t zu werden, denn ſchriftlichen Ver⸗ Angeſtellten⸗ uns Die Klage verſpricht recht inte das Gericht kann trotz Fehlen trages in dem rechtmäßigen Be Arbeits⸗Verhältnis erblicken. 1 5 2* 43 Argentiniens Jußbalier unterwegs Sechs Spiele in Deutſchland vorgeſehen Nicht— wie urſprünglich vorgeſehen— der F. Janos ſondern der argentiniſche Fußballmeiſter von 1928 y m naſticea Escrima La Plata wird demnächſt in Europa erſcheinen, um in Italien und vor allem in Deutſchland eine Reihe von Wettſpielen auszutragen. Di Südamerikaner, die bereits von Buenos Aires aus die Ueberſahrt nach Europa angetreten haben, abſolvieren ihr erſtes Deutſchlandſpiel Anſang Februar in München, am 15. Februar ſind ſie beim Fußballſportverein in Frankfurt zu Gaſt und weitere Spiele ſind gegen Fortuna Düſſeldorſ, Tennis⸗Boruſſio Berlin, VfB. Leip⸗ zig und Dresdener Sportelub vorgeſehen. —— Briefkasten Wir bitten für den Brieſkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen Münd⸗ liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwor⸗ tung juriſtiſcher, mediziniſcher und Aufwertung s⸗ fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die Bezugs⸗ quittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht berückſichtigt. Fun. 100 Papiermark entſprachen am 1. Januar 1921 6,05 Goldmark. am 1. April 1921 7,24 Goldmark, am 1. Juli 1921 6,34 Goldmark, am 31. Oktober 1921 2,98 Gold⸗ mark und am 91. Dezember 1921 2,55 Goldmark. E. K. Hierüber gibt Ihnen jede Buchhandlung Aus⸗ kunft. Schwarzwald 1930. bekannt. W. Wi. 1. Die Veröffentlichung wird nach genauer Durchprüfung der Ergebniſſe erſolgen. 2. Die gleiche Wirkung wie jeder Geſundheitstee. 3. Die Frau hat eine Rente zu beanſpruchen. Die Höhe richtet ſich nach den ent⸗ richteten Beiträgen. 4. Oelfarbflecken entfernt man wit Dieſe Art Fabriken iſt uns un⸗ Terpentin. Die Rotweinflecken können Sle mit einem 5 entfernen, das Sie in jeder Drogerie er⸗ alten. Teſtament. Eine Penſion ſteht Ihnen in dieſem Falle nicht zu. Machen Sie aber eine Eingabe an die Stadt, damit Ihnen beim Todesfall eine Penſion zugeſtanden wird. F. G. Wird von einem Kind dargeſtellt. K. Du. Das Oppauer Exploſionsunglück ereignete ſich am 21. September 1921. M. S. Das Geſuch müſſen Sie an Ihre vorgeſetzte Be⸗ hörde richten. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Abeln Begenſ 8. 9. 10. 11 12 J Neckar Pegel].10 11 12, .70.6 8 Haſel.88 0,800 U 74 60„ Schuſlerinſe.50 133055.2901 28] Manndeln 4 90481 97889 Fehl.93 2 982.86 2,80.78 Jaaſtfele.59.45 1 950.81 Maxau.709 4774 40 62 Blochingen 1841805.0 Mannhein.984,01 0103.33.91] Heilbronn 1 54 0 1544 141 Faub.10 38.04 2 90.92 1 ö Köln.48 3 36.25 3 17..1 Sagte in seiner Neſchstogstede am 5 Dezember:: — Jem pfale“ Jagdschutzverein „Auberordentſiche Gefahren entstehen, % zumindest vom Stoßhande welter mit seinen notwendigen Käufen wertet in der Hoffnung quf elne noch größere preissenkungsektion eine Unterbeschöftligung in der Industrie eintreten Folge devon wöre eine Steigerung der Atbeitsosenziffen Es glbt eine gehe von Weren 50 2. B. im Texſilhandel, daß eine weiſere Preissenkung wahrscheinlich nichi mehr einireien kann.“ Wir haben diese Preissenkung bis Zum nledrigsten Stand mligemacht Unser Preisabbàu ist ehrlich und gründlich durchgeführt Schleg. u. 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Jahrgang/ Nr. 577 3 Auttes cles Zuluft Von Helene Braun Die neue Mädchengeneration, die vor unſeren Augen heranwächſt, oder die ſchon im Leben ſteht, iſt eine ganzandere als in früheren Zeiten. Verließ damals ein Mädchen die Schule, ſo wurde es meiſt auf das Mütterliche eingeſtellt, weil alle In⸗ tereſſen auf eine Heirat hinliefen. Es gab ja auch kaum einen anderen Weg. Außerdem war früher meiſt ein Haus imſtande, den einzelnen weiblichen Mitglie⸗ dern Arbeitgeber und Zufluchtsſtätte zu ſein. Da aber an ſeine Stelle jetzt die ſoziale Gemeinſchaft getreten iſt, die ihm als gewerbliches oder induſtrielles Unter⸗ nehmen, als Gemeinde, Staat oder als freiwilliger Verband eine Verrichtung nach der anderen abgenom⸗ men hat, ſo ſind dadurch eine ganze Anzahl Kräfte der Familie, beſonders weibliche, frei geworden. Was ſoll nun aus den überzähligen, unbeſchäf⸗ tigten weiblichen Familienmitgliedern werden? Sol⸗ len ſie warten, bis ein Mann kommt und ſich ihrer erbarmt, oder ſollen ſie warten— bis keiner mehr kommt? Nach einer Zeit des Schwankens und der Selbſt⸗ beſinnung ſammelte ſich die weibliche Jugend unter der Fahne der„Frauenbewegung“ und ſuchte in anderem Sinne als ſonſt wohl Eroberungen zu machen. Da es herrenloſe Gegenden in wirtſchaft⸗ lichem Sinne kaum mehr gab, drang man in männer⸗ beſetzte Gebiete ein und ſuchte ſich dort anzuſiedeln; nicht aus Beuteluſt oder Uebermut, ſondern um einem ſonſt troſtloſen Leben einen neuen Inhalt zu geben. Kann man dieſes Beſtreben unſeren Mädchen im Ernſte verdenken? Das Mädchen von heute nimmt im öffentlichen Leben dieſelbe Stellung ein wie der Mann. Es iſt politiſch, wirtſchaftlich und ſozial gleichberechz tigt und darf ſeine eigene Meinung freiund offen ausſprechen und verteidigen. Sobald ein Mädchen ſein 20. Lebensjahr vollendet hat, ſteht es, genau wie der Mann, an der Wahlurne. Mit 25 Jah⸗ ren kann die Frau für jedes Gemeinde- oder Staats⸗ amt gewählt werden. Jedes Studium und jede wirt⸗ ſchaftliche Stellung ſteht ihr offen. Wenn durch die Ellenbogenfreiheit oftmals die weibliche Grenze überſchritten wird, ſo liegt das leider daran, daß dieſe Jugend als die erſte Etappe hinaus ins Leben gelaſſen wurde, auf ein Terrain, das ihr noch fremd und ungewohnt iſt. Im erſten Augenblicke des Hinausfliegens in die Freiheit wollen daher faſt alle von dem täglichen Kleinkram nichts hören. Erſt von dem Augenblicke an, wo ſie dem Gedanken einer Ehe näher treten, rücken dieſe Fragen in das Gebiet ihres Nachdenkens. Wie wird ſich nun das Mädchen von heute als Mutter von morgen führen, wenn wir es mit der Mutter der alten Generation vergleichen? Wir kommen da zu ſehr intereſſanten Gegenüberſtellun⸗ gen und zu zwei verſchiedenen Klaſſen der heutigen weiblichen Jugend. Der eine Teil der jungen Mädchen wird weniger für dieſen Beruf tauglich ſein und zwar aus folgenden Gründen: Einmal haben ſie ungenügende oder gar keine Vorkenntniſſe für ihre neuen Pflichten. Das liegt zum Teil an der nach außen eingeſtellten Richtung, an dem Genuß von oberflächlichen Vergnügungen, an dem Willen, ſich auszuleben ohne bindende Feſſeln. Zum anderen liegt es daran, daß dieſer Jugend kaum Zeit bleibt, ſich mit häuslichen Angelegenheiten zu beſchäftigen, weil ſie durch das Tempo der Zeit mit fortgeriſſen wird. Dazu kommt, daß in den meiſten Familien Mangel, zumindeſt Sparſamkeit herrſcht. Dieſes „Sich⸗nach⸗der⸗Decke⸗ſtrecken“, das oft genug mit Klagen verbunden iſt, ermutigt natürlich ein junges Mädchen nicht zum Mutterberuf. Es ſieht darin nur Pflichten ohne Rechte, nur Einſchränkung ohne Freiheit und weiſt den Muttergedanken entweder rundweg ab oder entſpricht nicht den Anforderungen einer wahren Mutter. Denn ein Haus ſoll eine Stätte ſein, von der ein reicher, großer Segen aus⸗ geht, aus der die neue Generation ſtark und kräftig emporwachſen ſoll. Demgegenüber ſteht das heutige Mädchen, das ſich beſſer für den Mutterberuf als die frühere Generation eignet, und zwar wegen gründlicherer Kenntniſſe des Lebens und wegen umfaſſenderen Wiſſens. Wichtige Fragen kann die Mutter von morgen ebenſo gut beantworten wie der Vater. Früher wurden dagegen die Kinder in beſonderen Angelegenheiten immer zum Vater ge⸗ ſchickt. Dazu kommt, daß nach kurzer Zeit des Be⸗ rufslebens der überwiegende Teil der weiblichen Jugend Unzufriedenheit im Berufe empfindet und ſich nach einer Häuslichkeit ſehnt. Wenn wir nun dieſe beiden Mädchenarten mit⸗ einander vergleichen, ſo kommen wir zu folgendem Ergebnis: Unter der Vorausſetzung natürlich, daß die Frau eine wirkliche Ehe eingegangen iſt und eine wirk⸗ liche, d. h. eine wahre Mutter werden will, wird wohl das Mädchen von heute trotz geringerer ſpezieller Vorbildung geeigneter ſein, den Mutterberuf zu erfüllen, als die Mutter. der vorigen Generation. Die Gründe hierfür liegen in der größeren Ausbildung der Frau von heute, ihrer Selbſtändigkeit, ihres geſchärften Auges und ihres Verſtandes. Die mütterlichen Eigenſchaften wurzeln zu tief im Weſen jeder Frau, als daß ſte bei ihrer größeren Allge⸗ 5 ſich nicht ſchnell und richtig einſtellen önnte. Wenn daher ein Mann, der einen Hausſtand gründen will, mit Sorgen um ſich blickt, weil er glaubt, der Zug der Zeit habe das Mütterliche, das er in ſeiner Jugend an ſeiner Mutter ſchätzte und liebte, eingebüßt, ſo darf er ganz getroſt und zuver⸗ ſichtlich ſein. Denn die Ausſichten für einen Mann, eine tüchtige Frau und eine gewiſſen⸗ hafte Mutter ſeiner Kinder zu finden, ſind eher unmittelbar hausfraulich⸗ Wie wir bereits berichteten, iſt Mörikes Toch⸗ ter Fanny im Alter von 76 Jahren nach ſchwerem Leiden im Mörike⸗Frauenſtift zu Neuenſtadt a. Kocher geſtorben. Im nachfolgenden ſchildert Dr. Fritz Droop einen Beſuch bei der Tochter des berühmten Dichters im Herbſt des Jahres 1927. Schon lange hatte der alte„Turmhahn“ im Schiller⸗Muſeum zu Marbach mir den Weg nach Cleverſulzbach gewieſen; aber die Forderungen des Berufs und die Flüchtgkeit der Zeit hatten die Aus⸗ führung der geplanten Fahrt nach Schwaben immer wieder vereitelt. Als es dann aber, vor drei Jahren, ernſt mit der Reiſe wurde, da ſtand es für mich feſt, daß ich auch Mörikes Tochter Fanny im Frauenſtift zu Neuenſtadt einen kurzen Beſuch abſtatten müſſe. Das Stift iſt von einem großen Park umgeben; auf einem etwas erhöhten Platz des baumreichen Gartens ſaß allabendlich, ſofern das Wetter es zu⸗ ließ, Frau Fanny und ſchaute über das grüne Tal zum Hardthäuſer Wald oder nach Cleverſulzbach hin⸗ über. Alle Wege wußten von dem beſchaulichen Dichter, der im nahen Gaſthaus„Zum Stern“ von Zeit zu Zeit mit ſeinen Heilbronner Freunden zu⸗ ſammen kam, um beim Schillerwein über alles zu plaudern, was ein deutſches Herz in jenen Zeiten be⸗ wegte. Der Pfarrer und Sänger Eduard Mörike war kein melancholiſcher Verneiner des Schönen. Ein ſonniges Lebensgefühl trug ihn immer wieder über die Kläglichkeiten des Daſeins empor in eine gnaden⸗ volle Höhe der Geſinnung, die das ſcheinbar Kleine adelt und das Täuſchend⸗Große klein erſcheinen läßt. Nun ſaßen wir mit ſeiner Tochter in dem nied⸗ lichen Zimmer, das von Mörikes lichter Büſte be⸗ herrſcht wurde. Aber mehr noch als aus den Zügen von Gips leuchtete der Geiſt des lebendigen Toten aus den Worten ſeiner Tochter, die nicht müde wurde, von der Herzensgüte ihres Vaters zu erzählen. Stand in den blauen Augen dieſer ſiebzigjährigen Frau nicht ein Abglanz jener Himmels⸗Heiterkeit, die in des Dichters eigener Seele war? Unſer Mörike war kein Adler; er glich eher einer Taube mit wei⸗ chen weißen Schwingen, die ſich nur einmal verflog, als ſie die Erfüllung ihres Sehnens in einem andern Weſen ſuchte An der Wand hinter dem kleinen Sofa hingen die Bilder der Großeltern von mütterlicher Seite. Der Oberſtleutnant v. Speeth, Mörikes Schwiegervater, ſchaute mit männlich feſtem Blick aus ſeinem Rahmen auf die Tochter, die damals in ſiebenundzwanzig⸗ jähriger Schönheit ſtrahlte. Und Frau Fanny fand herzliche Worte der Erinnerung, als ſie von dem Ver⸗ hältnis ihrer Eltern ſprach. Sie erzählte von den Jahren des Glücks, die ihre Mutter mit dem 20 Jahre älteren Manne verlebte und die nur vorübergehend durch die Reizbarkeit der jungen Frau getrübt wor⸗ den ſei, weil dieſe ſich durch Mörikes Schweſter aus ihrer Hausfrauenrolle gedrängt ſah. An jedes Ding im Zimmer knüpfte ſich eine liebe Erinnerung; Bit⸗ cher und Scherenſchnitte atmeten den Duft der Mö⸗ rike⸗Zeit. Der geiſtliche Herr von Cleverſulsbach hatte die geſchickteſten Hände, die je ein Pfarrer ge⸗ habt hat; ſie konnten nicht nur zierliche Verſe und „Alſo, was ſoll ich Dir eigentlich zu Weihnachten ſchenken?“ Der vorſorgliche Gatte zückt Bleiſtift und Notizbuch und blickt ſeine Ehehälfte erwartungsvoll an.„Ach, es iſt ſo furchtbar ſchwer, etwas herauszu⸗ finden,“ ſeufzt die Gefragte,„fällt Dir nicht ſelbſt irgend etwas ein?“„Einfallen tut mir beſtimmt nichts, wir müſſen eben ganz ſyſtematiſch vorgehen! Alſo: Wie ſteht es mit Deinem Briefpapier? Neulich haſt Du doch mal geſagt, es wäre auf dem Ausſterbe⸗ etat? Siehſt Du, ich habe recht! Nun fragt es ſich noch, möchteſt Du lieber weißes oder buntes Papier? Ich glaube beinahe buntes, wie? Du warſt ja immer für das Farbenfreudige? So, ich notiere: Brief⸗ papier, bunt. Was wünſchſt Du Dir weiter?“ O, ahnungsloſes Männergemüt! Na⸗ türlich iſt es„bequemer“,„praktiſcher“, vor dem Feſt die Geſchenkfrage in ſachlicher Weiſe feſtzulegen— aber wie unendlich viel Freude geht dadurch verloren. Der ſchönſte Zauber der Weihnacht zerfließt in nichts, wenn das bißchen Heimlichkeit und Ueberraſchung fehlt. Wie unſchön iſt das, dieſes trockne Fragen. „Was wünſchſt Du Dir— ſage es, damit ich es Dir kaufe!“ Wie lieblos iſt ein ſolches Verfahren! Darin gerade liegt ja der Sinn des Schenkens, daß wir mit liebevoller Aufmerkſamkeit hellhörig werden für die Wünſche des andern, daß wir unabſichtliche Aeuße⸗ rungen auffangen, daß wir im Herzen fühlen, womit wir wohl Freude bereiten könnten Wir alle werden zugeben, daß tauſend Möglich⸗ keiten gegeben ſind, die uns ſagen, womit wir wirk⸗ lich Freude bereiten können. Darin aber muß ſich gerade die Liebe und Fürſorge zeigen, daß das Schenken an ſich bis zum Heiligen Abend von Geheimniſſen umwoben bleibt, daß nicht die Nüchternheit unſeres täglichen Lebens in dieſe ſchönſte Zeit des Jahres hineingreift und uns dazu verleitet, die übergroße Sachlichkeit unſeres moder⸗ nen Denkens auch auf die Weihnachtszeit zu über⸗ tragen. Weihnachten, Wünſche und Wunſchzettel— das alles iſt eng mit einander verknüpft. Auch unſere Kinder ſchreiben Wunſchzettel. Aufgabe der Eltern bleibt es, dem Kinde beizeiten klar zu machen, daß Wünſche zollfrei ſind, daß man ſich das Blau des Himmels wünſchen könne— daß es aber immer günſtiger als ſchlechter gegen früher. undewig als ein Wunder hingenommen AG. cl vo 7 15 7 Von Fritz Droop Noten ſchreiben, ſondern auch ſchnitzen, Silhouetten ſchneiden und töpfern. Der Verkehr zwiſchen dem Vater und den Kin⸗ dern vollzog ſich oft mit Hilfe der Verspoſt. Als Fanny vierzehn Jahre alt wurde, erhielt ſie von ihrem Vater ein ſelbſtgefertigtes Mühlchen⸗Zieh⸗ ſpiel, das von den Verſen begleitet war, die Mörike der Tochter in den Mund legte: gravieren, „Drei Dinge freuen mich, auf die ich täglich ziele: Mein Spinnrad, mein Klavier und meine Lorcher Mühle“. Dazu gab es eine Düte mit gebrannten Mandeln und eine Zahnbürſte mit folgenden Begleitzeilen: „Mögeſt du mit achtzig Jahren, liebe Fanny, wie anitzt, noch das große Glück erfahren, wenn man gute Zähn' beſitzt! Denn du wirſt doch ohne Frage als ein braves, fleiß'ges Kind von paſſabel ſchönen Gaben immer was zu beißen haben, wenn es auch nicht alle Tage juſt gebrannte Mandeln ſind.“ Das Geſpräch hat wieder eine ernſte Wendung genommen: Wir wandern mit des Dichters Tochter im Geiſte durch den Garten des Pfarrhauſes von Cleverſulzbach zum nahen Friedhof, wo unter einer Linde die Mutter Schillers ruht. ö Mörike ahnte einſt kaum, daß er hier eines Ta⸗ ges ſeine eigene Mutter zum letzten Schlummer betten werde. Es war im Jahre 1841, und wieder war es April geworden. Der tieferſchütterte Sohn ſchrieb damals ſeinem Freunde Hartlaub:„Mittwoch nachmittag zwei Uhr wird ſie beerdigt werden, ganz dicht bei jenem Grabe, das wir ſo ſehr verehren, rechter Hand nach unſerm Garten zu.“ So iſt es gekommen, daß die Mütter zweier großer Dichter beieinander ruhen. Wie kommt es nur, daß man an dieſem Ort ſo ſelten einem, Wan⸗ derer begegnet? Aber wer achtet der Kreuze, die am Wege ſtehn?... Die Linde wiegt ihren Wipfel im Abendwinde; und ihre Blätter ſchweben leiſe nieder Hier, wo das Sterbliche ſich in, die Hei⸗ matſcholle hüllt, um mit der Blume und den Gräſern zu neuem Leben zu erſtehen, hier frage ich: Was weiß der Boden, der den Samen trägt, wuͤhl von der Frucht, die aus ihm wachſen kann? Was weiß die Mutter von des Kindes ſpäter Größe, des Kindes, das ſie kleiner ſah als alle andern? Willſt du die Geiſter, die den Ort umſchweben, durch aberwitzig laute Fragen ſtören? Weiß denn die Welt, was ſie den Müttern dankt? Geh hin, und wenn dich nachts ein leiſer Ruf in ihre traumverhangnen Gärten zieht, dann richte deinen Blick den Sternen zu und bete zu der Mutter, die dich getragen hat. „Abso, ud vuα,E,]t, ⁰ Dei Da?“ Tauſendundein Weihnachtswunſch— und die Erfüllung? werden müſſe, wenn der eine oder andere Wunſch einmal in Erfüllung geht... Auf dieſe Weiſe bleibt unſeren Kindern die Freude des Wunſchzettel⸗Schreibens erhalten, aber wir erziehen ſie nicht dazu, unbedingt auf die Erfüllung zu rechnen. Selbſt Eltern, die einen leiſtungsfähigen Geldbeutel haben, ſollten ihren Kindern einige Wünſche des weihnachtlichen Wunſchzettels unerfüllt laſſen. Freilich, das moderne Kind hat ſich der neuen Zeit angepaßt. Ein ganz merkwürdiger Wunſchzettel kam mir kürzlich vor Augen, den ein neunjähriger Junge verfaßt hat. Die aufgeführten Wünſche waren in zwei Abſchnitte eingeteilt. Ueber dem erſten ſtand groß und dick unterſtrichen„Beſtimmt!“, über dem zweiten ebenſo hervorgehoben„Eventuell“. Es folg⸗ ten unter dieſen Ueberſchriften die Wünſche eines Knabenherzens, wobei beſonders beachtlich war, daß neben jedem genannten Gegenſtand das Geſchäft ver⸗ merkt war, in dem er zu erwerben ſei, und der genaue Preis. Beiſpielsweiſe:„Nr. 4. Eine Taſchen⸗ lampe.(Bekommſt Du bei Lemke K Niedlich, Kaiſer⸗ ſtraße 12, koſtet 1,60.)“ Ob die Anrede„Bekommſt Du“ an den Weihnachtsmann gerichtet war, bleibt unerfindlich, aber ich glaube faſt, daß ſie für Vater oder Mutter beſtimmt war. Kommt doch unſere Ju⸗ gend heute recht früh zu der Erkenntnis, daß es die ſorgenden Hände der Eltern ſind, die manche er⸗ träumte Herrlichkeit unter dem Weihnachtsbaum aufbauen. Nicht was wir ſchenken, iſt das Ausſchlaggebende, ſondern wie wir ſchenken. Kleinigkeiten, ge⸗ legentlich als Wunſch erlauſcht, hübſch verpackt und — was die Hauptſache bleibt— als Ueberraſchung geſchenkt— werden mehr Freude und Dank aus⸗ löſen als manch reicher Gabentiſch, deſſen einzelne Geſchenke bereits vorher in ſachlichen Beſprechungen feſtgelegt werden. Darum wollen wir die Adventszeit immer wieder zu einer Zeit der Heimlichkeiten machen. Tauſend kleine Weihnachtsgeiſter flüſtern und wiſpern in Ecken und Winkeln, in Kiſten und Kaſten, wo geheimnisvolle Pakete harren. Es raſchelt und raunt— verheißungsvoll duftet ein Tannenſtrauß— eifrige Hände ſticken, nähen und baſteln allerlei Herrlichkeiten.— Es geht dem Feſt entgegen! Josefine Schultz BB &iue energische H 4 „Ich dachte, es ginge nicht— und dann konnte ich's doch!“ Die erſte große Kraftprohe in meinem Leben brachte mir der Ausbruch des Krieges. Kaum hatte ich mein Examen als Volksſchullehrerin be⸗ ſtanden, ſo wurde ich nach einer Schule in einem ſchleſiſchen Dorfe geſchickt, von der ſämtliche Lehrer am gleichen Tage einberufen worden waren, ſo daß mir nun annähernd 100 Kinder im Alter von—14 Jahren au vertraut waren. Stel⸗ len Sie ſich vor, wie mir zumute war, als ich blut⸗ junge Anfängerin mich gleich vor einer ſolchen Auf⸗ gabe ſah!„Ich kann das nicht, ich ſchaffe das nicht!“ Das waren die Gedanken meiner erſten Tage und ſchlafloſen Nächte. Und doch ſagte mir eine innere Stimme:„Du mußt— und Du willſt!“ So machte ich mich mit heißem Bemühen daran, vor allen Din⸗ gen die Herzen meiner Kinder zu gewinnen. Und als mir nach vier Wochen meiner Tätigkeit die Schulkinder, die erfahren hatten, daß mein Geburts⸗ tag ſei, frühmorgens das Pult bekränzt hatten, die Größeren, mit Blumenſträußen bewaffnet, ihre Glückwünſche ſtammelten und die Kleinen ſich lieb⸗ koſend an mich hängten, da wußte ich in meinem arbeitsheißen, dankerfüllten Herzen:„Siehe— es geht!“ Und es ging—— Aber noch ſchwerere Aufgaben waren behalten: In einem größeren Dorfe war weder Lehrer noch Organiſt daheim geblieben. Eine Anfrage der Regierung erging an mich, ob ich die dortige Schule ſamt dem Orgeldienſt in der Kirche über⸗ nehmen wollte. Ich hatte noch nie Orgel, wohl aber viel Klavier geſpielt. Trotzdem nahm ich an und ſtürzte mich mit aller Energie auf das Studium der Orgel. Ich will nicht viel reden davon, wie mir beim Ueben in eiskalter Kirche faſt die Finger an den Taſten gefroren, wie die Schatten der Dämme⸗ rung leiſe mich umkrochen, und ein unwillkürliches Furchtgefühl vor der großen, leeren Kirche mich er⸗ zittern machte. Aber nach 6 Wochen, in denen ich mein eigener Lehrmeiſter geweſen war, hatte ich ausreichende Fertigkeit erlangt, und welche Freude empfang ich, als unter meinen Fingern die Töne hervorquollen, als ich ſpürte, wie unten im Schiff der Kirche in lautloſem Horchen ſorgende Herzen ſtill wurden, und als nach beendetem Spiel harte Hände ſich mir dankend entgegenſtreckten. Ich meinte, ich ſchaffte es nicht, und dann gings doch!— Aus dieſer faſt über meine Kräfte gehenden Tätigkett kam ich in die Ehe. und mein Mann und ich gründeten unſer kleines Heim in einer füd⸗ deutſchen Großſtadt. Wir ſolgten unſerer Liebe zu eigenem Grund und Boden und kauften uns ein kleines Landgut auf waldiger Bergeshöhe. Wenn wir auch gezwungen waren, meines Mannes Tätigkeit wegen in der Stadt zu bleiben, ſo führte uns doch faſt täglich unſer Weg hinauf, wo unter alten Bäumen verſteckt unſer Beſitztum lag. Es war ein langer Winter geweſen und ſpät war der Früh⸗ ling gekommen. Nun hieß es mit allen Kräften an die Arbeit gehen, um das Verſäumte nachzuholen. Da verunglückte unſer Verwalter. Er mußte ins Krankenhaus gebracht werden, wo er wochenlang ans Bett gefeſſelt war. Was nun? Auf dem Hof ratloſe Verwirrung und keine Hand, die jäh unter⸗ brochene Arbeit fortzuführen. Was blieb mir übrig? Wieder dachte ich:„Es geht nicht!“ Und wieder half mein heißes Wollen mir die rechten Wege fin⸗ den. Ich ſuchte mir vier ordentliche bekannte Arbei⸗ ter, verpflichtete ſie für die nächſte Zeit und die Arbeit begann. Jeden Morgen, wenn es kaum hell geworden war, ſtand ich mit den Leuten auf dem Hof, jedem ſeine Arbeit für den Tag zuweiſend, und von meinem treuen Hund begleitet, ſtapfte ich von früh bis ſpät über die Felder, um ſie zu beaufſichtigen. Die große Schwierigkeit dabei war, daß ich mich bei den Leuten erſt in Reſpekt ſetzen mußte, aber bald verſchwand aus ihren Geſichtern jenes überlegene Lächeln, mit dem ſie in den erſten Tagen meine Anordnungen aufgenommen hatten. Woher mir ſelbſt aber die Kenntnis der landwirtſchaftlichen Arbei⸗ ten kam? So oſt wie möglich fuhr ich hinunter zum Verwalter und holte mir meine Inſtruktionen. Nach 6 Wochen war die Arbeit getan, und das ganze Land lag beſtellt zu meinen Füßen. Der häufige Beſuch auf dem Hofe machte die An⸗ ſchaffung eines Autos nötig. Mein Mann war ſeiner ſchlechten Augen wegen am Fahren verhindert, und einen Chauffeur zu halten, überſtieg unſere Ver⸗ hältniſſe. Ich las in den Augen meines Mannes eine Frage— und ohne Zögern beantwortete ich ſie mit„ja“. So kam ich ans Steuerrad— und wenn ich Ihnen erzählen würde, mit welchem geheimen Grauen ich an die Erforſchung der mir ſo fremden und fernliegenden techniſchen Einzelheiten ging, mit welch herzklopfender Angſt ich meine erſten Fahrten machte, Sie würden mich auslachen.„Ich kanns nicht und ich lerns nicht!“ Wie oft hab ich das gedacht. Und wieder kam das Muß und mit ihm das heiße Wollen, und ſiehe da— es ging! Meine Hand iſt ſicher und mein Auge ſcharf geworden. Und dann hat mir mein kleines Kind das Steuerrad aus der Hand genommen. Als ich es zum erſten Male im Arme hielt, kam mir zum letzten Male die angſtvolle Frage: Wird es gehen? Wirſt Du dieſem Kinde gerecht werden, wirſt Du es zu einem guten und tüchtigen Menſchen erziehen können? Eigene Kinder zu führen, iſt ſchwerer noch, als fremde, ſchwerer noch als die Aufgabe, willige Arbeiter anzuleiten, viel ſchwerer noch, als Orgel⸗ pfeifen oder eine Maſchine zu meiſtern. Aber ich habe nicht mehr gezagt. Nicht nur der Wille, auch die Liebe führen mich, und ſo werde ich, wills Gott, auch hier eines Tages ſagen dürfen:„Ich dachte, es ginge nicht— und dann habe ichs doch gekonnt!“ Marianne Ander wald. mir vor⸗ n 3 , 4 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe * 9. te/ Nummer 577 Sei e Fleißige Damen und Herren finden lohnenden Verdienſt durch Werben von Kunden neue Rundfunkzeitung. Vertrieb, Mannheim, Tatterſallſtr. auf eine Zeitſchriften⸗ 8/10. 16834 Staabꝰ's lehrling geſucht für das techniſche Büro einer hieſigen Maſchinenfabrik. reiſe haben Angebote unter F Tele dieles Balles, Bewerber muß Oberſekunda⸗ und Oſtern 1931 eintreten können. 4 116 an die Geſchäfts⸗ Zum 15. 42. tige. perfekte Verkäuferin geſucht, welche an raſches ſich. 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