Irkilleriejeuer gegen e ſpan 30 — Einzelpreis 10 Pf. 9 3 i 8 2 1 Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in Anzeigenpreiſe: breite unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— qm elmer cenetla 8 I 41 eb Colonelzeile: breite Zeile. zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Für im Cenheits⸗Anzeigen Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, beſonder Ar das Erſcheinen von Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, W Oppauer Straße 8, Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—8.— Fernſprecher: Sammel⸗ Nummer 249 51 Anzeigen JLonderen Plätzen und für Se Luiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim telephoniſche— Gerichtsſtand Mannheim. Mo gen⸗Ausgabe Montag, 15. Dezember 1030 141. Jahrgang/ Nr. 581 * ſufftändiſchen Die Bekämpfung durch die Regierungstruppen Auch Studenten ſind bei den Aufſtändiſchen Tote und Verwundete im Kampf um Jata „Politik“ der Links⸗ und Rechtsradikalen Widerſpruchsvolle Nachrichten Telegraphiſche Meldung Madrid, 14. Dez. Von gutunterrichteter Seite wird über die geſtri⸗ gen Operationen gegen die Aufſtändiſchen mitgeteilt: Die zur Bekämpfung der Aufſtändiſchen nach Jaca entſandten Regierungstruppen haben früh 8 Uhr bei der Ortſchaft Eſgue va unweit von Ayerbe Artilleriefeuer eröffnet. Durch dieſe Be⸗ ſchießung überraſcht, ſind die meiſten Aufſtändiſchen unter Zurücklaſſung ihrer Waffen geflüchtet. Nur drei junge Offiziere gingen den Regierungstruppen unter dem Rufe„Es lebe die Republik“ ent⸗ gegen. Sie wurden ſofort gefangen genommen. Unter den Ziviliſten, die ſich der Aufſtands⸗ bewegung angeſchloſſen haben, ſollen ſich die Stu⸗ denten der Univerſität Saragoſſa und Madrid ſowie ein Univerſitätsprofeſſor befinden. Die Regierungstruppen rücken weiter gegen Jaca vor, ſie haben bei dem Zuſammenſtoß keine Verluſte erlitten. Die Verluſte der Aufſtändiſchen ſollen zwei Tote und neun Verletzte betragen, doch ſcheinen die wirklichen Verluſtziffern höher zu ſein. Die drei gefangenen Offiziere werden vor ein Kriegsgericht geſtellt werden. Beim Verlaſſen des Schloſſes erklärte Miniſter⸗ präſident General Berenguer der ZJournaliſten, daß die Truppen, die aus Saragoſſa und Hueſeg den Vormarſch nach Jaca angetreten haben, bei Ayerbe 3 5 einen Zuſammenſtoß mit den Aufſtändiſchen hatten, denen ſie ſtarke Verluſte an Meuſchen und Material zufügten. Die Regierungstruppen rücken weiter in der Rich⸗ tung auf Jaca vor. Der Miniſterpräſident erklärte zum Schluß, daß die Aufſtandsbewegung als erledigt betrachtet werden könne. Nach einer amtlichen Mitteilung an die Preſſe, hat die Regierung in früher Morgenſtunde unmittelbare Nachrichten aus Jaca von Perſonen erhalten, denen es gelungen iſt, in die Stadt einzudringen. Man kennt jetzt, wie die Agentur Fabra meldet, die wirkliche Tragweite der Ereigniſſe, die nicht ſo ernſt ſind, wie die erſten unvollſtändigen Meldungen es befürchten ließen. Ein Bericht des Heeresminiſters 5 Telegraphiſche Meldung 755 Madrid, 14. Dez. Der Heeres miniſter erklärte nach einem Kabinettsrat, die telegraphiſche Verbindung mit Jaca ſei wieder hergeſtellt. Im Verlaufe des nachmittags ſei die Lage dort wieder normal ge⸗ weſen. Den Regierungstruppen ſei es gelungen, den Militärgouverneur ſowie die übrigen von den Aufſtändiſchen gefangen genommenen Per⸗ ſönlichkeiten zu befreien. Bei den Kämpfen ſollen auf Seiten der Auf⸗ ſtändiſchen fünf Soldaten getötet und 25 verletzt worden ſein. Die Regierungstruppen ſollen am vormittag 200 und am nachmittag 300 Ge⸗ fangene gemacht haben. Was die Verluſte der KRegierungstruppen anbetreffe, ſo ſei der Militär⸗ gouverneur von Hueſca am Arm verletzt, ferner ſeien zwei Zivilgardiſten getötet und ein Offizier verletzt worden. Der Schleſiſche Sejm für Haftentlaſſung Korfantys Telegraphiſche Meldung Kattowitz, 14. Dezember. Die zweite Plenarſitzung des 3. Schleſiſchen Sejms behandelte zunächſt in dritter Leſung den Dringlich⸗ keitsantrag der Korfanty⸗Partei auf Einſtellung des Strafverfahrens gegen Korfanty ſowie auf ſeine ſofortige Haftentlaſſung. Der Antrag, der mit den deutſchen und ſozialiſtiſchen Stimmen ange⸗ nommen wurde, war damit begründet, daß das ſchleſtſche Volk nicht verſtehen könne, warum Kor⸗ fanty, der ſich in Polen zweifellos große Verdienſte erworben habe, wie ein Schwerverbrecher behandelt werde. In der Ausſprache nahm der deutſche Sozialtſt Glücks mann beſonders zu den Vorgängen in Breſt⸗Litowſk Stellung und betonte, daß es für Polen äußerſt beſchämend ſei, daß man erſt aus der Auslandspreſſe über die entwürdigende Behandlung der politiſchen Gefangenen in Breſt⸗Litowſk Kennt⸗ nis erhalten habe. Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 14. Dezember Die Freitagausgabe der„Koten Fahne“ iſt der Beſchlagnahme verfallen und zwar wegen eines Aufrufes, in dem Thälmann unzweideutig die Vorbereitung des Bürgerkrieges pro⸗ pagiert. Die Maßnahme wird damit begründet, daß in dem Artikel ein Verſtoß gegen den Hochverrats⸗ paragraphen des Strafgeſetzbuches zu erblicken ſei, ferner eine Aufforderung zum Widerſtand gegen die Staatsgewalt und Aufreizung zum Klaſſenhaß. Am geſtrigen Samstag haben die Kommuniſten übrigens in faſt allen Stadtgegenden Berlins Frauenkundgebungen vor den Markthallen inſzeniert. Es wurden von den Funktionärinnen der Partei Reden gegen den Lohnabbau und den„Preis⸗ ſenkungsſchwindel“ gehalten. Im Oſten bildete ſich ein Demonſtrationszug, der ſich unter dem Geſang der Internationale nach der Frankfurter Allee zu in Bewegung ſetzte. Die Polizei erſchien in Ueber⸗ fallautos und trieb die Demonſtranten auseinander. — 50 i 105 N 2 15 35 1. Der nationalſozialiſtiſche Anſturm gegen das Preußen parlament Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 14. Dez. Wie die„Deutſche Zeitung“ mitteilt, iſt der nationalſozialiſtiſche Antrag des Volksbegeh⸗ rens zur Auflöſung des preußiſchen Land⸗ tages bereits fertig ausgearbeitet. Der Zeitpunkt der Einreichung ſei noch nicht beſtimmt. Der Antrag werde den maßgebenden Stellen zugeleitet werden, wenn es der Regierung„am angenehmſten“ ſei. Er iſt, ſoweit wir unterrichtet ſind, zurückgeſtellt worden, weil man vermeiden wollte, daß die Ein⸗ zeichnung in die Liſten in die Weihnachtswochen ver⸗ legt werde. in der das Intereſſe für politiſche Vor⸗ gänge ſtark abzuflauen pflegt. Verhängnisvolle Juſammenſtöße Telegraphiſche Meldung Gladbach⸗Rheydt, 14. Dez. In einer am Samstag abend in Gladbach⸗Rheydt ſtattfindenden öffentlichen nationalſoztaliſti⸗ ſchen Verſammlung kam es bereits zu Beginn zu Streitigkeiten unter den Verſammlungsteil⸗ nehmern, als der Verſammlungsleiter erklärte, daß von der am Schluß der Verſammlung vorgeſehenen freien Ausſprache die Kommuniſten ausgeſchloſſen ſeien. Als die Verſammlungsteilnehmer mit Stühlen aufeinander losgingen, wurde die Verſammlung von der Polizei aufgelöſt. Ein Nationalſozialiſt trug einen Meſſerſtich im linken Oberarm davon. Drei Verſammlungsteilnehmer wurden feſtgenommen, zwei davon wieder entlaſſen. Nach Auflöſung der Verſammlung marſchierten die Nationalſozialiſten zu ihrem Vereinslokal in Miinchen⸗ Gladbach. Nachts fuhren vier national⸗ ſozialiſtiſche Führer nochmals nach Rheydt, wo ſie vor dem Verſammlungslokal mit einer Gruppe von gleichfalls vier Männern nach einer Auseinander⸗ ſetzung in ein Handgemenge gerieten. Im Verlaufe dieſes Streites gab der Führer der Schutzſtaffel München⸗Gladbach der NSDAP, Arnold Nöhles, vier Schüſſe ab, von denen einer den Stukkateur Reiners ins Herz traf. Reiners war ſo⸗ fort tot. Später wurden Nöhles? und ſeine drei Begleiter, unter denen ſich auch Konrad Goebbels, ein Bruder des Reichstagsabgeordneten, befand, feſtgenommen. Nöhles gab zu, die vier Schüſſe ab⸗ gefeuert zu haben, will aber in Notwehr gehandelt haben. Noch immer Streit um den Remarguefilm Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 14. Dezember. Der Krieg um den Remarquefilm droht er⸗ neut zu entbrennen. Die Offenſive kommt diesmal von der anderen Seite her. Es iſt, wie bereits kurz gemeldet, das Reichs banner, das am Montag vier Maſſenkundgebungen gegen das Verbot veranſtalten will. Als Hauptredner ſind fünf ſozialdemokratiſche Reichs⸗ tagsabgeordnete aufgeboten; darunter Herr Philipp Scheidemann, der frühere mecklenburgiſche Mini⸗ ſterpräſident Stelling, der Berliner ſozialdemkra⸗ tiſche Führer Künſtler und der ſattſam bekannte Herr Seeger, der wiederholt an herabſetzender Kritik der Reichswehr das menſchenmögliche geleiſtet hat. Die Staatspartei iſt durch Herrn Lemmer vertreten, deſſen hemmungsloſer Radikalismus in ſtaatsparteilichen Kreiſen ſelbſt nachgerade kaum mehr als tragbar empfunden wird. Die Tendenz dieſer Reichsbannerveranſtaltungen iſt alſo wieder einmal ganz eindeutig. Der„Tag“ verzeichnet in dieſem Zuſammenhang das Gerücht, das Zentrum beabſichtige nunmehr endgültig mit dem Reichs banner zu brechen. Ein ſolcher Bruch iſt indes ſchon ſo oft angekündigt wor⸗ den, daß einige Skepſis am Platze ſcheint. Bisher jedenfalls iſt das Zentrum über Drohungen niemals hinausgegangen. Bei der ſcharf ablehnenden Hal⸗ tung des Zentrums gegen den Film„Im Weſten nichts Neues“ ſtellt das Vorgehen des angeblich „überparteilichen“ Reichsbanners, das unter ſozial⸗ demokratiſcher Regie gegen d ie Entſcheidung der Filmoberprüfſtelle mobil gemacht wird, eine neue erhebliche Belaſtungsprobe dar. 5 15 Man darf einigermaßen geſpannt ſein, was die „Germania, die ſich mit den auch von uns hier vertretenen ſachlichen Argumenten energiſch für das Verbot eingeſetzt hat, zu dieſer Reichsbannerkund⸗ gebung zu ſagen haben wird. Die Vermutung liegt ſehr nahe, daß man, um die preußiſchen Kreiſe nicht zu ſtören, auch diesmal einem Konflikt aus dem Wege gehen wird. Eine Tendenzmeldung Telegraphiſche Meldung Berlin, 14. Dez. Zu der von einem nationalſozialiſtiſchen Berliner Blatt gebrachten Meldung, daß der deutſche Botſchaf⸗ ter in Paris, von Hoeſch, in einem Telegramm an die Reichsregierung gefordert habe, ein Verbot des Films„Im Weſten nichts Neues“ nicht zuzulaſ⸗ ſen, und weiter auf die bedenklichen Folgen eines Verbots für die deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen hin⸗ gewieſen habe, wird von unterrichteter Seite mitgeteilt, daß Botſchafter v. Hveſch wie alle übrigen auswärtigen Vertreter auftragsgemäß über die Wirkungen des Films„Im Weſten nichts Neues“ berichtet habe, daß er aber weder die Regierung gebeten habe, ein Ver⸗ bot des Films zu verhindern, noch mitgeteilt habe, durch ein Verbot würde das Vertrauen auf die mora⸗ liſche Abrüſtung Deutſchlands und die Linie der Frie⸗ denspolitik geſtört werden. Theaterſkandal in Nürnberg Telegraphiſche Meldung — Nürnberg, 14. Dez. Im Apollo⸗Theater kam es geſtern abend gegen Schluß der Aufführung der Revue„Liebe mich“ zu einem bisher in Nürnberg noch nicht erlebten Theatertumult. Wie auf ein Kommando begannen etwa 300 bis 400 im Zuſchauerraum verteilte Theater⸗ beſucher einen ohrenbetäubenden Lärm. Stink⸗ bomben, faule Eier, Aſchenbecher und andere Wurfgegenſtände wurden auf die Bühne geſchleudert und zum Entſetzen der Darſteller und Zuſchauer eine Menge weißer Mäuſe losgelaſſen. Bei der allgemein entſtandenen Aufregung erlitt eine der Darſtellerinnen einen Nervenſchock. Die Polizei, die bereits verſtärkt im Theater anweſend war, räumte den Saal, wobei ſie wiederholt vom Gummiknüppel Gebrauch machen mußte. Sieben Per⸗ ſonen wurden feſtgenommen. Pilſudſki und die Deulſchen Von Richard Bahr Aus Warſchau iſt diefer Tage die Meldung ge⸗ kommen: der Marſchall Pilſudſki wolle wieder einmal das Steuer herumwerfen. Er wünſche die deutſch⸗polniſchen Beziehungen nicht noch weiter zu verſchärfen. Herr Roman Knoll werde darum abberufen und in Berlin demnächſt durch einen Mann gemäßigteren Formats erſetzt werden. Eine Friedenstaube? Die Nachricht dſt bisher nicht beſtätigt worden. So ganz unwahrſchein⸗ lich klingt ſie dennoch nicht. Ein ausgeſprochener Deutſchenfeind iſt dieſer Joſef Pilſudſki eigentlich nie geweſen. Es hat ſogar Zeiten in ſeinem Leben gegeben, wo er im Fahrwaſſer der Mittelmächte, Deutſchlands und der alten K. und K. Monarchie, zu ſegeln ſchien. Der Kleinedelmann, der in einem be⸗ ſcheidenen, auf litauiſchem Grund belegenen Erbe aufwuchs, war ſchon früh mit dem zartſtiſchen Regime, das in Kongreßpolen eine beſonders ſchwere Hand hatte, zuſammengeraten. Er hatte ſich der Sozialdemokratie ergeben, die bis 1905 in Rußland als eine illegale Bewegung galt, war ver⸗ folgt worden und eingekerkert geweſen. Dann war er nach Krakau geflüchtet und, da der Krieg aus⸗ brach, zum Begründer der Polniſchen Legionen ge⸗ worden. Indes Roman Dmowſki, ſein Gegen⸗ ſpieler, von Petersburg aus das Polentum zu ſam⸗ meln verſuchte, bemühte ſich, in Gemeinſchaft mit dem verſtorbenen Wilhelm Feldman, der für feine Perſon ein redlicher Anhänger deutſcher Kultur und deutſchen Weſens war und ſolche Anhängerſchaft mit dem Tode bezahlte, Pilſudſki um die gleiche Samm⸗ lung aus dem Lager der Mittelmächte. Er iſt dann, als die Entente ſo bereitwillig und über alles Er⸗ warten ſelbſt der Polen hinaus auch deren extra⸗ vaganteſte Hoffnungen erfüllte, auf dem breiten Strom geſchwommen und Staatspräſident geworden und„Vater des Vaterlandes“ dazu. Aber den glühenden Ruſſen haß, der ihn über die Grenze und dann in den Kampf getrieben hatte, hat er nicht aufgegeben. Auch nicht— im Gegenſatz zu der Mehrzahl ſeiner Connationalen— ſeine im allge⸗ meinen weſtliche Orientierung. Beſchimpft in den Formen, wie dieſer Marſchall zu ſchimpfen liebt und wie auf der ganzen Welt, wenigſtens in der Oeffentlichkeit, nur er zu ſchimpfen verſteht, hat er Deutſchland und die Deutſchen nicht. * Pilſudſki iſt nicht der Chef des neuen polniſchen Kabinetts. Er iſt äußerlich in ihm nur, was er ſchon unter verſchiedenen Miniſterpräſidenten war: der Verweſer des Kriegsreſſorts. Pilſubſkti iſt, was die Macht angeht, mehr für das Sein als den Schein. Er hatte ſeinerzeit das Amt des Staats⸗ präſtdenten fluchend hingeworfen; er ſei es über⸗ drüſſig, als Zierpuppe im Schrank zu ſtehen. Hat auch nie an dem Poſten des Kabinettschefs geklebt. Daß er Kriegsminiſter blieb, iſt ihm in dem Sturm und Drang, dem ſtändigen Auf und Ab dieſer ſelt⸗ ſamen politiſchen Karriere dennoch immer uner⸗ läßlich erſchienen. Er brauchte die Beherrſchung der Armee und den Zuſammenhang mit ihr als Stützen ſeiner Macht. Die hatte, außer auf dem Heer, in dieſem wie kaum einem zweiten von Parteikämpfen zerriſſenen Land, nur noch auf ſeiner perſönlichen Autorität und Beliebtheit beruht. Sein größter An⸗ hang ſaß auf der Linken, von der Pilſudſki ja ſelber hergekommen war. Der Sozialdemokratie war es ſchwer und ſchwerer geworden, all die Eigenmächtig⸗ keiten und Skurrilitäten des zu Zeiten— wie man in Polen behauptet, bei periodiſch wiederkehrenden Anfällen— kaum noch zurechnungsfähigen Mannes zu decken. Sie hat es trotzdem immer wieder getan. Geſeufzt, doch allemal löblich ſich unterworfen. In Warſchau erzählte man mir bei der Beſprechung eines Korruptionsprozeſſes(der Budgetüberſchrei⸗ tung eines früheren Finanzminiſters) im Sjeim hätte der Sozialdemokrat Liebermann, der einſt ſchon im alten öſterreichiſchen Reichsrat eine Rolle ſpielte, erklärt:„Angeklagt ſei nicht der einzelne Miniſter. Angeklagt ſei das„Syſt em,“ das in Wahrheit das Syſtem eines einzigen Man⸗ nes ſei. Dieſer Mann ſei aber ſo groß und hätte ſo gewaltige Verdienſte um Polen, daß man ihn nicht vor Gericht ziehen könne. Ueber ihn würde einſt die Geſchichte urteilen.“ Inzwiſchen iſt dann freilich Breſt⸗Litowſk geweſen. Auch Liebermann hat 2. Seite/ Nummer 581 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 15. Dezember 1930 unter den Eingekerkerten ſich befunden. Und weder er noch irgendein anderer Sozialdemokrat wird kaum mehr Neigung haben, ſich für den Marſchall einzuſetzen. So bleibt nur eine Säule, das Syſtem zu tragen: die Armee. 1* 4 Was iſt es um dieſes„Syſte“? Man muß in Polen gereiſt ſein, vornehmlich in Kongreßpolen und in Galizien, um das einigermaßen zu ver⸗ ſtehen. Es iſt etwas Einmaliges, das nirgends ſei⸗ nesgleichen hat. Es iſt nicht Faſzis mus. Iſt auch nicht Diktatur. Formell, nach dem Buch⸗ ſtaben, werden die Vorſchriften der Verfaſſung be⸗ obachtet. Das Parlament wird gehemmt, miſerabel behandelt, zeitweiſe brüsk und unvermittelt außer Funktion geſetzt. Aber es iſt immer noch da, um nach Bedarf dem ſelbſtherrlich Schaltenden als Ku⸗ liſſe zu dienen. Dies Regime hat auch keine Theo⸗ rien, keinerlei Lehrgebäude und Grundſätze, vielleicht nicht einmal eine Leitidee, die über das zufällige Einzeldaſein des führenden Mannes hinauswieſe. Es iſt eben, wie es auch von den Polen genannt wird,„das Syſtem“. Um es nach außen zu mas⸗ kteren, hat Pilſudſki früher Helfer aus verſchiedenen Schichten herangezogen. Zumeiſt Träger bekannter Namen, Leute, die ſo oder ſo etwas zu bedeuten hat⸗ ten. Wenn dann die Dinge wieder einmal ſich heiß gelaufen hatten, mußte ſein alter Freund Bartel vor die Front, ein ehemaliger Lokomotivfüh⸗ rer aus dem Galtziſchen, der von Pilſudſkis Gna⸗ den zum Profeſſor an der immerhin angeſehenen Univerſität Lemberg beſtellt worden war. (Die bis 1880 noch eine deutſche Univerſität war: der verſtorbene Heinrich Brunner hatte ſeine be⸗ rühmten Vorleſungen über deutſche Reichs⸗ und Rechtsgeſchichte zuerſt in Lemberg gehalten.) Bartel verſuchte es dann, ſo gut es eben gehen mochte, mit dem Lavieren. Wenn alle Stricke riſſen, wurde auf⸗ gelöſt. Zuguterletzt kam das Experiment mit der ſogenannten Oberſtenregterung, das nun fortgeſetzt werden ſoll. Nur mit dem Unterſchied, daß man jetzt mit den Oberſten ſich nicht begnügte, ſondern, ſozuſagen um bunte Reihe zu machen, auch einige Generale unter ſie miſchte. Beiläufig: dieſes Kabinett der Oberſten und Generale bedeutet noch nicht ohne weiteres eine militariſtiſche Regierung oder ein Kabinett von lauter Miltärs. Der Oberſt Pilſudſkiſcher Prägung iſt eine Art terminus tech- nicus. Es ſind im weſentlichen die alten Kameraden des Marſchalls aus den Kampffahren der Legton. Alſo mehr linksgerichtete Verſchwörer als reguläre Soldaten. 1 4 1 So liegen, in großen Zügen, die Dinge in Polen, und wenn Pilſudſki ſich wirklich vorgeſetzt hätte, den Staatswagen in eine andere Richtung zu lenken, könnte das immerhin die Beziehungen der beiden Länder ſehr weſentlich beeinfluſſen. Wir ſind als Nachbarn, ſind auch durch den Lauf unſerer Ge⸗ ſchichte ſchickſalhaft mit den Polen ver⸗ bunden. Der Unglücksfriede, der ihnen deutſches Gebiet und deutſche Menſchen zuſchob, hat uns noch mehr ineinander geflochten. Zwiſchen Deutſchland und Polen liegen Dinge, die nicht notwendig durch Waffengewalt, aber irgendwie doch einmal aus⸗ getragen werden müſſen. Das hindert nicht, mit ernſtem Bemühen nach einem modus Vivendi zu ſuchen. Wir brauchen ihn als miteinander. Unſere deutſchen Volksgenoſſen in der Diaſpora, das Reich und das Binnendeutſchtum. Und nicht zuletzt wohl auch Polen, zumal ſeine Wirt⸗ ſchaft, ſelber. 6 Verbrecheriſcher Anſchlag auf einen Zug E Riga, 14. Dez. Der Paſſagierzug Riga—Libau iſt geſtern morgen auf der unlängſt erbauten mittel⸗ kurländiſchen Bahnlinie, unweit Rudbaren, infolge eines verbrecheriſchen Anſchlages entgleiſt. Da an der Unglücksſtelle der Zug bergan fährt und des⸗ halb die Geſchwindigkeit verringert iſt, wurden die entgleiſten Waggons nicht zertrümmert und nur einige Paſſagiere leicht verletzt. Die Schienen waren in einer Länge von 25 Me⸗ tern losgeſchraubt, anſcheinend, um den aus der ent⸗ gegengeſetzten Richtung kommenden Libauer Zug zum Entgleiſen zu bringen, was, da dieſer Zug hier bergab rollt, zu einer ſchweren Kataſtrophe geführt hätte. 200 polnische Terrorakte in Sberſchleſien Aus dem Wortlaut der zweiten deulſchen Proteſtnote nach Genf Telegraphiſche Meldung Berlin, 13. Dez. In der neuen Proteſtnote vom 9. Dez., die, wie gemeldet, die deutſche Regierung wegen der Gewalt⸗ taten in Polniſch⸗Oberſchleſien an den Völker⸗ bund gerichtet hat und die bekanntlich neues Ma⸗ terial hierzu beibringt, wird in der Ueberreichungs⸗ formel erklärt, daß auch alle dieſe nachgetragenen Fälle eine flagrante Verletzung der Be⸗ ſtimmungen der Genfer Konvention vom 15. Mai 1922 darſtellen. Im erſten Teil der Anlage werden unter genauer Angabe von Zeit, Ort und Namen zwölf beſon⸗ ders ſchwere Terrorakte angeführt, darüber auch die Vorfälle, an die in unſerer Meldung von der Ueberreichung der Note erinnert wurde. Aus dem Material ſeien noch die folgenden beiden Vor⸗ »kommniſſe nachgetragen. In Zwonowitz wurde am 22. November der zur deutſchen Minderheit gehörende Gaſtwirt Wilezek von einer Bande von etwa fünfzehn Mann mit Piſtolen bewaffneten Aufſtändiſchen über⸗ fallen. Sie ſchlugen die Küchentür ein und erbrachen die Tür zum Schlafzimmer, in das Wilezek ſich ge⸗ flüchtet hatte. Wilezek wurde mit gefährlichen Werkzeugen barbariſchmißhandelt, ſeine Verletzungen ſind ſchwer. Auch ſeine Ehefrau und ſein zehnfähriges Töchterchen wurden miß⸗ handelt. Als Wilcezek ſich am Tage darauf zum Arzt begeben wollte, um ſich ein Atteſt zu holen, riet ihm die Polizei, das zu unterlaſſen, da er ſonſt aufs neue überfallen und wohl noch ſchlimmer als das erſte Mal mißhandelt werden würde. Am 23. November wurde der Grubenarbeiter Heinrich Meinuſch in Kochlowitz das Opfer eines Ueberfalles der Aufſtändiſchen. Die Bande drang mit vorgehaltenen Piſtolen, nachdem ſie den Wachhund Meinuſchs erſchoſſen hatten, in die Wohnung ein, zerrte Meinuſch heraus, ſtellte ihn in der Hauseinfahrt an die Wand und drohte ihn zu erſchießen. Darauf ſchleppte die Bande Meinuſch in eine benachbarte Gaſtwirtſchaft, wo noch andere Per⸗ ſonen über Meinuſch herſtürzten und die Mißhand⸗ lungen fortſetzten. Zwei Polizeibeamte ſahen untätig zu. Als Meinuſch blutüber⸗ ſtrömt zuſammenbrach, ſagte der eine der Polizeibeamten, jetzt ſei es genug. Endlich wurde Meinuſch von den beiden Beamten nach der Wache gebracht und unterwegs von ihnen durch Fauſt⸗ ſchläge mißhandelt. Während dieſer Vorgänge durch⸗ ſuchten andere Aufſtändiſche die Wohnung Meinuſchs. Hierbei wurde die 70fährige Mutter Mei⸗ nuſchs beſchimpft und mit der Piſtole bedroht. In dem zweiten Teil der Anlage, der nochfünf Terrorakte herausgreift, wird darauf hin⸗ gewieſen, daß dieſe und die vorhergehende Aufzäh⸗ lung die vorgekommenen Gewalttaten nicht er⸗ ſchöpfen. Die Zahl der insgeſamt der deutſchen Regie⸗ rung bekannt gewordenen Terrorakte verſchie⸗ dener Art erreichen annähernd zweihundert. Alle Terrorakte ſtellten Handlungen im Sinne der Strafgeſetze dar. Faſt in allen Fällen handele es ſich um Körperverletzungen und Sachbeſchädigungen, oft verbunden mit Bedrohungen und Hausfriedens⸗ brüchen. Nahezu überall ſei ein Ver⸗ ſagen der Polizeiorgane feſtzuſtellen. Die Note ſchließt mit den folgenden, im dritten Teil der Anlage ſtehenden Ausführungen. „Die in der Anlage des Schreibens vom 27. No⸗ vember aufgeführten Tatſachen veranſchaulichen be⸗ reits den Zuſtand völliger Schutz⸗ und Rechtloſigkeit, unter dem die deutſche Minder⸗ heit in Polniſch⸗Oberſchleſien ſeit langem leidet. Das vorſtehend wiedergegebene weitere Material vervollſtändigt das Bild ihrer troſtloſen Lage. Es beweiſt noch klarer, daß die ſchrankenloſe Gewalt⸗ herrſchaft der„Aufſtändiſchen“, die mit Leben, Ge⸗ ſundheit und Eigentum der Angehörigen der deut⸗ ſchen Minderheit nach Belieben verfahren konnten, ſich nicht in einzelnen Ausſchreitungen erſchöpft und auf einzelne Bezirke beſchränkt hat, ſondern daß hier ein Syſtem offener Bedrückung vor⸗ liegt, das ſich über ganz Polniſch⸗Oberſchleſien erſtreckt und ſich in zahlloſen Gewaltakten Luft macht.“ Die Bemerkungen ſchließen mit der Feſtſtellung, daß auch für die neuen Fälle gelte, was in der An⸗ lage des Schreibens vom 27. November über die Zu⸗ ſammenhänge zwiſchen Behörden und Aufſtändiſchen ſowie über die wohlwollende Duldung der Terror⸗ akte durch die polniſchen Behörden geſagt worden iſt. Jortöauer der franzöſiſchen Kabineltskriſis Abfagen an Miniſterpräſioͤenten Steeg Oppoſition in der Preſſe Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 14. Dezember. Der zum Unterſtaatsſekretär im Luftfahrtmini⸗ ſterium ernannte Abgeordnete Richés von der Sozialen und Radikalen Linken(Fraktion Franklin⸗ Bouillon) hat an Miniſterpräſident Steeg folgendes Schreiben gerichtet: „Sie haben mich heute nacht um 3 Uhr aufge⸗ fordert, in das Kabinett einzutreten. Aus dem kurzen Telefongeſpräch entnahm ich, daß im Laufe der Nacht eine Verſtändigung der republi⸗ kaniſch geſinnten Franzoſen erzielt worden ſei. Ich ſtellte jetzt feſt, daß eine ſolche Verſtändigung nicht vorliegt. Daher halte ich es für meine Pflicht, mich von meinen politiſchen Freunden nicht zu trennen und ziehe daher meine Zuſage in Ihr Kabinett einzutreten, zurück.“ Miniſterpräſtbent Steeg hat ſich entſchloſſen, das Unterſtaatsſekretariat für die Luftfahrt nunmehr überhaupt zu ſtreichen, ſodaß ſein Kabinett nun⸗ mehr aus 18 Miniſtern und nur elf Unterſtaats⸗ ſekretären beſteht. Auch der Abgeordnete Barety hat am Samstag in einem Schreiben an Miniſterpräſident Steeg unter Bezugnahme auf eine gefaßte Entſchließung der Linksrepublikaner(Fraktion Tardien), der er an⸗ gehört, ſeine gegebene Zuſage, dem Kabinett Steeg als Unterſtaatsſekretär im Finanzminiſterium anzugehören, zurückgezogen. Ablehnung Steegs in der Preſſe Telegraphiſche Meldung Paris, 14. Dez. Das Kabinett Steeg wird vom„Temps“ und dem„Journal des Debäts“ als eine zweite Auflage des im Februar gebildeten radikalen Eintrags⸗ Kabinetts Chautemps betrach⸗ tet und abgelehnt. Beide Blätter erklären, die Regierung ſei dazu verurteilt, von der Unterſtützung der Sozialiſten zu leben. Der„Temps“ appelliert an die Oppoſition, die jetzt Führer wie Tardieu, Maginot und Paul Rey⸗ naud zu den Ihren zählen könne, die Werte zu ver⸗ teidigen auf denen die Sicherheit Frankreichs und die Ordnung beruhten. Das„Journal des Débäts“ erklärt, das Kabinett Steeg müſſe ſobald wie möglich wieder geſtürzt werden. Es habe nur einen Zweck: es ſei gebildet worden, um die Radikalen wieder zur Regierung zu bringen. Nach der ſogenannten Li⸗ quidierung des Krieges verſuche man, die nationale Mehrheit und jede nationale Politik zu liqufdieren. „Intranſigeant“ erklärt, durch die Bildung des Kabinetts Steeg ſei die Kriſe keineswegs be⸗ ſchworen, ſondern ſie dauere an. e „Aus einem Tolenhaus“ Deutſche Erſtaufführung der nachgelaſſenen Oper von Jangcek im Nationaltheater Als der greiſe Janacek tot war, hat man aus ſeinem Hauſe die Reſte einer Partitur geholt, mit ber er ſebbſt nicht ganz fertig geworden war, und mit dieſem nachgelaſſenen Werk aus dem Totenhaus des tſchechiſchen Komponiſten wurde dieſe Oper lebendig gemacht, die ihrerſeits wieder auf die Erinnerungen Doſtojewſkis, die„Aufzeichnungen aus einem Toten⸗ haus“ zurückgeht. Dieſer Tod ringsum und der Krach, den die deutſche Außenpolitik vor kurzem noch in der Tſchechei erleben mußte, hat auch dieſes Werk noch vor einigen Wochen vor ſeiner deutſchen Erſtauf⸗ führung in Mannheim beinahe ſterben laſſen, aber nachdem ſich die Luft in Böhmen inzwiſchen ein klein wenig verbeſſerte, glaubte man offenbar, dieſes Wrack ſchleunigſt flott machen zu müſſen. Die ganz Eingeweihten bereiteten ſich ſogar auf einen kleinen Theaterſkandal vor, aber der blieb vollſtändig aus, und am Schluß, nachdem die Muſtk einige Freiheits⸗ kanonen abgedonnert hatte, gab es ſogar einen damit faſt übereinſtimmenden Beifall. Beſonders auf dem erſten Rang regten ſich eifrige Hände; unter den Be⸗ ſuchern da oben ſah man außer ein paar auswärtigen Muſikſachverſtändigen den Leiter der Univerſal⸗ Editton, in der das Werk erſchienen iſt, Herrn Hertzka, den Mann, der in der Theaterwelt als In⸗ haber eines abendfüllenden Vollbarts bekannt iſt. Dennoch war das Werk eine reichliche Weile früher als vorgeſehen aus,— allerdings noch immer nicht früh genug.. * Zur Sache ſelbſt. Der tſchechiſche Komponiſt Ja⸗ nacek hat zweifellos eine ſympathiſchere Muſik ge⸗ ſchrieben als ſeine Landsleute nach ihrem ſonſtigen Betragen es annehmen laſſen. Außerdem iſt er tot, aber auch dem Lebenden konnte man den großen Er⸗ folg gönnen, den ſeine Volksoper„Jenufa“ allerorten errang. Er hat lange bis zu dieſer Anerkennung warten müſſen, und ſie ſoll auch gerechterweiſe der geſtern aufgeführten Oper innerhalb der notwen⸗ digen Grenzen nicht verwehrt bleiben. Gewiß klingt manches darin ſtark vergreiſt, aber rhythmiſch und melodiſch hat dieſe Partitur ſo manches zu erzählen, wenn es auch unmittelbar nicht mit dem troſtloſen Gegenſtand übereinſtimmt, den es zu illuſtrieren gilt. Offenbar hat der alte Janacek ſtarke Eindrücke aus den ſibiriſchen Zuchthauserinnerungen von Do⸗ ſtofewſki erhalten; warum ſchließlich nicht, denn die⸗ ſes Werk ſchätzen auch Leute, die ſich an der ſonſtigen Glorifizierung Doſtojewſkis nicht unbedingt beteili⸗ gen können. Das Buch iſt aus der Erinnerung heraus durch Jahre von der Gefangenſchaft getrennt geſchrle⸗ ben und birgt ſowohl eine Fülle perſönlichen Er⸗ lebens, wie die Behandlung des Problems der Ge⸗ fangenenſeele, die erſte, die von einem wirklich Schau⸗ enden und Wiſſenden in der Weltgeſchichte bekannt wurde. 21 Das literariſche Mittel der Aufzeichnung entſpricht durchaus dieſem Gegenſtand, der nicht zu⸗ letzt auch charakteriſtiſche Seiten des ruſſiſchen Ge⸗ müts offenbart. Davon fühlte ſich der ſtammes⸗ verwandte Tſcheche Janacek angesprochen, und viel⸗ leicht hat er gar nicht an eine unbedingte Veröffent⸗ lichung dieſer Oper gedacht, in der er ſeine perſön⸗ lichen Impreſſionen von dem Buch Doſtojewſkis und ſeinen im Jammer der Gefangenſchaft ſchwimmen⸗ den und zum Teil ertrinkenden Geſtalten niederlegte. So brachte er nicht ein Buch, ſondern die Ein⸗ drücke eines Buches zum Erklingen. Das geſchieht durchaus rhapſodiſch, im Grunde recht zuſammen⸗ hanglos, allein den Geſetzen gehorchend, die die Muſik jeweils aus ſich ſelbſt erzeugt. Dabei ſcheint immer wieder durch die Muſik Janaceks der Orgel⸗ klang hindurch, den er am allerbeſten beherrſchte. Die Rhythmik und Melodik, an der wohl manche korrigterende Hand herumlaborieren mußte, bleibt im Geſamtklang in den einzelnen Partien geſchloſſen, und dieſes runde Klangbild brachte das Mannheimer Nationaltheaterorcheſter unter Joſef Roſenſtock ſehr virtuos zur Geltung. * Auf der Bühne war das ganze Herreuperſonal der Oper mobiliſiert, um die graue Welt des Gefangenen darzuſtellen. Grauſig ſahen die Skalpe aus, die nach dem Brauch des ruſſiſchen Strafvollzugs die Hälfte des Schädels glatt geſchoren zeigen. Das triſte, trübe, grauſig dumpfe es ſibiriſchen Zuchthauslebens mit ſeiner phantaſtiſchen Unterbrechung einer Theater⸗ vorſtellung, einer buchſtäblich verteufelten Panto⸗ mime, kam durch das Enſemble zu abſchreckender Wirkung. Bei Doſtojewſki ſind die Lichtblicke im Leben der Gefangenen ungleich zahlreicher, als in dieſem grau⸗ ſamen Janacekſchen Gefangenenlager, das nicht nur von den Notenlinien der Partitur, vielmehr auch von dem Gitterwerk der Kuliſſe hoffnungslos umgeben iſt. Die ſymboliſche Geſtalt, die als Doſtojewſki ſelbſt gel⸗ ten ſoll, und der Janacek bei der Benutzung ſeines Buches die urſprünglich politiſchen Motive unter⸗ ſchiebt, die Doſtojewſki einſt in die Gefangenſchaft ge⸗ führt haben, war bei Wilhelm Fenten in den Hän⸗ den eines ernſten, bedächtigen Geſtalters. Den jun⸗ gen Freund in der Gefangenſchaft, dem Doſtojewſki mit dem einzig für die Zuchthäusler erlaubten Buch, der Bibel, das Leſen beibrachte, gab Walter Jooß in hektiſcher Ekſtaſe. Die Herren Wünſche, Neugebaur und de Vies haben die furchtbare Aufgabe, in den über das Werk verſtreuten Gefangenerzählungen die Ver⸗ brechen der Zuchthäusler geſanglich zu demonſtrieren. Das ſind die ſchlimmſten Arien, die je geſchrieben wurden. Zum Glück verſteht man ſie durch das reichlich laute Orcheſter kaum. Aus der Welt der Gefangenen ſind noch weiter⸗ hin dis Herren Landory, Neugebauer, Könker, Weig und Bartling hervorzuheben. Den argen Platzkommandanten gab Karl Mang. Den Herren des Chors der unter Leitung von Kapellmeiſter Klauß ſteht, ein Geſamtlob für dieſe hingebungsvolle, ſelbſtloſe und ach ſo undankbare Höchſtleiſtung. Der Regiſſeur Dr. Hein hat das Verlretung Badens beim Reich Meldung des Wolffbüros Karlsruhe, 14. Dez. Die Organiſation der Vertretung des Lande Baden in Berlin iſt durch eine Staatsminiſterial⸗ verordnung neu geregelt worden. Die erforderlichen Beamten ſind nunmehr zu einer einheitlichen Be⸗ hörde zuſammengefaßt, welche die Bezeichnung führt „Vertretung Badens beim Reich“. Soweit die betreffenden Beamten als Bevoll⸗ mächtigte im Reichsrat handeln, beraten ſie die ihnen zugewieſenen Aufgaben unabhängig von⸗ einander und ſelbſtändig nach Maßgabe der Wei⸗ ſungen des Staatsminiſteriums. Der ſtimm⸗ führende ſtellvertretende Reichsratsbevollmächtigte iſt gleichzeitig Leiter der badiſchen Vertre⸗ tung. Ihm obliegt auch in erſter Linie die Beſor⸗ gung der Verwaltungsaufgaben bei der Reichsregie⸗ rung. Er führt nach einer Vereinbarung zwiſchen Reich und Ländern vom Jahre 1921 die Amts⸗ bezeichnung„Geſandter“. Schiedsſpruch im Reichsbahn⸗Tariſſtreit Meldung des Wolff⸗Büros Berlin, 14. Dez. In dem Tarifſtreit bei der Reichsbahn wegen Ar⸗ beitszeit iſt nach dreitägiger Verhandlung von dem Vorſitzenden der Schlichterkammer, Vortragenden Rat Dr. Völckers, ein Schiedsſpruch verkündet worden. Der Schiedsſpruch ſieht die Herabſetzung der Arbeitszeit auf 48 Stunden wöchentlich für verſchiedene große Gruppen von Reichsbahn⸗ arbeitern vor. Insbeſondere kommen die Bahn⸗ unterhaltungsarbeiter und die Arbeiter der Aus⸗ beſſerungswerkſtätten in Betracht. Von dieſer Rege⸗ lung werden etwa 180000 Arbeiter erfaßt. Wegen weiterer Gruppen von Arbeitern hält die Schlichterkammer Beſichtigungen und weitere Nach⸗ prüfungen für erforderlich. Dieſe weiteren Ver⸗ handlungen ſollen anfangs Januar ſtattfinden. Die Schlichterkammer hat in ihrem Schiedsſpruch vorgeſchlagen, die bisherige Arbeitszeitregelung all⸗ gemein bis zum 15. Januar 1931 zu verlängern, um Zeit für die weiteren Verhandlungen zur Ver⸗ fügung zu haben. Letzte Meldungen Der Neckarkanaldurchſtich genehmigt — Stuttgart, 14. Dez. Von zuſtändiger Seite wird mitgeteilt: Nach telegraphiſcher Mitteilung der Württ. Geſandtſchaft in Berlin hat das Reich den Staats⸗Vertrag über den ſog. Neckardurchſtich bei Heilbronn nunmehr vorbehaltlos genehmigt. Wenn die am Freitag, den 19. d. Mts. zuſammen⸗ tretende Amtsverſammlung des Bezirks Heilbronn dem Vertrag ebenfalls ihre Zuſtimmung erteilt, woran nach der Stellungnahme des Bezirksrats Heilbronn nicht zu zweifeln iſt, ſo kann mit den Notſtandsarbeiten am Neckarkanal nach den Feiertagen begonnen werden. Die Neckar⸗ baudirektion Stuttgart hat bereits die erforderlichen Vorarbeiten eingeleitet. Berliner Polizeibeamter erſchießt einen Angreifer in der Notwehr — Berlin, 14. Dez. In der Nähe des Alexander⸗ platzes kam es in der Nacht zum Sonntag gelegent⸗ lich der Feſtnahme eines Mannes zu Zuſammen⸗ ſtößen zwiſchen der Polizei und der ſich ſammelnden Menge. Boden geworfen und ſchwer mißhandelt. Hierbei tat ſich beſonders der 23jährige Kaſſenbote Ladewig her⸗ vor. Der Beamte gab ſchließlich in der Notwehr zwei Schüſſe gegen die Angreifer ab und traf Ladewig ſo ſchwer in den Unterletb, daß er auf dem Transport in das Krankenhaus ſtarb. Das Palais Blücher an Amerika verkauft — Berlin, 14. Dez. Wie wir erfahren, ſind die Verhandlungen der amerikaniſchen Regierung über den Ankauf des Palais Blücher am Pariſer Platz jetzt zum Abſchluß gekommen. Die Uebergabe der Räume erfolgt erſt im Laufe des nächſten Jahres. Ganze in den Bildern von Dr. Löffler ſehr ſtim⸗ mungsvoll eingefangen, er konnte ſich mit dem muſi⸗ kaliſchen Leiter der Vorſtellung am Ende des Abends, bei dem bereits geſchilderten Beifallsepiſoden des Schluſſes zeigen. Eine Rechtfertigung der Auf⸗ führung dieſes troſtloſen Opernwerks hat auch dieſer Schluß nicht ergeben. Dr. K. Der dichteriſche Nachlaß von Novalis wird ver⸗ ſteigert. Am 20. Dezember kommt bei J. A. Star⸗ gardt der handͤſchriftliche Nachlaß des Dichters No⸗ valis zur Verſteigerung. Wohl bei keinem anderen deutſchen Dichter überwiegen die nachgelaſſenen Ar⸗ beiten ſo die Werke, die zu ſeinen Lebzeiten erſchienen ſind; bei Novalis würden ſie nur ein ſchmales Bänd⸗ chen von kaum 50 Seiten füllen, ſeine Weltberühmt⸗ heit beruht weſentlich auf ſeinem handſchriftlichen Nachlaß, der zuerſt von Friedrich Schlegel und Tieck unter Beihilfe Karls von Hardenberg durchge⸗ arbeitet worden iſt. Im Jahre 1846 gab Eduard von Bülow den dritten Band der Werke Novalis heraus, dem erſt fünfzig Jahre ſpäter die von Ernſt Heil⸗ born herausgegebene Jubiläumsausgabe folgte. Noch heute birgt der Nachlaß des Dichters eine Reihe Jugendarbeiten, Gedichte, wiſſenſchaftliche Arbeiten, Tagebücher und Briefe, die neue Aufſchlüſſe über das Leben und das Werk Novalis vermitteln und ſein Perſönlichkeitsbild abrunden. Die dichteriſche Pro⸗ duktion aus ſeiner Jugendzeit umfaßt 234 Hand⸗ ſchriften. Eine Biographie Karls von Hardenberg, die einzig authentiſche Geſamtſchau ſeines Lebens, von Tieck ſpäter ſtark benutzt, beſchließt den eigent⸗ lichen Novalisnachlaß. Keine fremdsprachigen Toufilme für Italien! Die italieniſche Faſtiſtiſche Föderation des Theaters und Films hat beſchloſſen, daß von der nächſten Saiſon ab keine Sprechfilme mit ausländiſchem Dia⸗ log in Italien mehr zugelaſſen werden ſollen, da man glaubt, durch Aufführung ſolcher Filme das Publikum dem Kino zu entfremden. Für dieſe Saiſon ſollen noch Filme zugelaſſen werden, bet denen dem fremdͤſprachigen Dialog eine italieniſche Ueberſetzung beigefügt werden muß. Ein Polizeibeamter wurde abgedrängt, zu — 55 1 * 1 3 Montag, 5. Degs aber 1930 Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 581 Weihnachten Im Knabenhort Als erſte der alljährlich von den Schulhorten ver⸗ anſtalteten Weihnachtsfeiern fand am Samstag nach⸗ mittag die des Knabenhorts der Friedrichſchule ſtatt. In der Turnhalle hatten ſich neben zahlreichen Eltern und Mitſchülern Landgerichtsdirektor Bär als Vorſitzender des Vereins Knabenhort, Stadt⸗ ſchulrat Beck vom Stadtſchulamt, Herr Mich. Rot h⸗ ſchild vom Hauptvorſtand, zahlreiche Lehrer und die Hortleiter eingefunden. Mit dem gemeinſamen Lied„Stille Nacht“ begann die Feier. Mehrere Schüler trugen kleine Weihnachtsgedichte vor. Dann wickelte ſich in flottem Spiel ein munteres Stücklein ab, benannt„Knecht Rupprechts Rache“. Stadt⸗ pfarrer J. Bahr von der Unteren Pfarrei hielt hierauf eine gedankenreiche Anſprache über den Sinn des Weihnachtsfeſtes, bei dem ſich die Wahrheit des Worts„Geben iſt ſeliger denn Nehmen“ be⸗ ſonders deutlich zeige. Dank gebühre den edlen Menſchen, die Jahr für Jahr durch den Verein Knabenhort arme Schüler beſchenken, ihnen das Weihnachtsfeſt verſchönern. Ein kleines Spiel„Hans und Fritz am Schlüſſelloch“ ließ die kleinen Leute die Vorweihnachtsfreude mitempfinden. Dann gings mit leuchtenden Augen zur Beſcherung. Die Hortzög⸗ linge erhielten neben Spielſachen und Konfekt auch praktiſche Dinge, wie Kleidungsſtücke uſw., alles Ge⸗ ſchenke des Vereins Knabenhort und Zuwendungen von privater Seite. Der Dankſpruch, mit dem die ſchlichte Feier beſchloſſen wurde, faßte denn auch die Gefühle aller Beteiligten für die edlen Spender zu⸗ ſammen. Der Knabenhort Lindenhof veranſtaltete am Sonntag nachmittag in der Turn⸗ halle der Lindenhofſchule ſeine Weihnachtsfeier. Neben den zahlreichen Eltern und Mitſchülern war auch Stadtoberſchulrat Lohrer erſchienen. Nach einem kurzen Prolog trug das Mundharmonika⸗ orcheſter unter Leitung von Hauptlehrer Rogg vier Weihnachtslieder vor. Dann hielt Stadtpfarrer Mosmann von der Joſefkirche eine Anſprache über den Sinn des Weihnachtsfeſtes, das in den Knabenhorten immer ganz beſonders feierlich began⸗ gen wird. Er dankte allen, die dazu beitrugen, dieſe Feier zu ermöglichen, darauf kam die Aufführung des Stückes„Weihnachten bei den Heinzelmännchen“. Das war eine luſtige Sache, bei dieſen Zwergen der Unterwelt; die Kleinen haben ihre Sache recht gut gemacht. Nach mehreren Dankgedichten und einem Schlußgeſang ging es zur Beſcherung in den Zeichen⸗ ſaal. Mannigfaltig waren die Herrlichkeiten, mit denen Schüler des Hortes bedacht wurden. Die Freude war groß. Nach fröhlichem Geplauder und munterem Hin und Her fand die ſchlichte Feier mit einem Dankſpruch ihr Ende. h. Verein ehem. Bad. Leibgrenadiere Daß der alte Kameradſchaftsgeiſt noch nicht aus⸗ geſtorben iſt, bewies der außerordentlich ſtarke Be⸗ ſuch des 3 1. Stiftungsfeſtes der ehem. Ba d. Leibgrenadiere, das gleichzeitig in traditio⸗ neller Weiſe mit der Weihnachtsfeier verbun⸗ den wurde. Der große Saal des Ballhauſes reichte nicht aus, um alle die aufzunehmen, die gekommen waren, um im Kreiſe der alten Kameraden und ihrer Angehörigen einige frohe Stunden zu erleben. Der 1. Vorſitzende des Vereins, Auguſt Schön, konnte eine große Anzahl Ehrengäſte begrüßen, u. a. Haupt⸗ mann a. D. Kreuzer, den Vorſtand des Hauptaus⸗ ſchuſſes des Vereins, Friſch, den früheren Vor⸗ ſitzenden des Mannheimer Vereins, Oberregierungs⸗ rat Schütz⸗ Karlsruhe, Rektor Prof. Dr. Rieger, Vertreter des Heidelberger Grenadier⸗ vereins, Abgeordnete der Mannheimer Militärvereine und der Studenten⸗Verbin⸗ dung„Rheno⸗ Frankonia“, In ſeiner Ansprache wies Vorſitzender Schön auf das Weihnachtsfeſt hin und kam dann kurz auf die Geſchehniſſe des abgelaufenen Vereinsjahres zu ſprechen: Neue Satzungen wurden geſchaffen und den veränderten Verhältniſſen angepaßt. Die be⸗ dürftigen Kameraden konnten wie immer auch mit nennenswerten Beträgen unterſtützt werden. Der Notlage der Zeit entſprechend wurde von größeren Veranſtaltungen abgeſehen, während ſich der Verein an der Reichsgründungsfeier am 18. Januar und an der Proteſtkundgebung gegen die Kriegsſchuldlüge am 19. Januar beteiligte. Bedauer⸗ licherweiſe ſei aber gerade der Beſuch der Proteſt⸗ verſammlung beſchämend ſchlecht geweſen. Die Intereſſeloſigkeit gegenüber der Kriegsſchuldlüge iſt unbegreiflich, denn das Ausland kann nicht oft genug auf den Schandvertrag hingewieſen werden. Schließ⸗ lich müſſen die Proteſtaktionen doch einmal zu einem Erfolge führen. Mit der Rheinlandbefreiung iſt allen alten Soldaten eine Feſſel genommen worden. Wir aber wollen geloben, daß der alte Geiſt der Einigkeit ferner wach ſein ſoll, einig wollen wir mit allen Kräften an dem Wiederaufbau des Vater⸗ landes helfen. Ein Hoch auf das Vaterland und das gemeinſam geſungene Deutſchlandlied beſchloſſen die mit ſtarkem Beifall aufgenommenen Ausführungen. Den Toten des Vereins und der gefallenen Helden zu Ehren erhoben ſich alle Anweſenden von ihren Sitzen. Die von Frl. Henn geſprochenen Gedenk⸗ worte bildeten einen erhebenden Abſchluß dieſer weihevollen Minuten. Der Vorſitzende des Rhein⸗Neckar⸗Militär⸗ gaues, Hauptmann a. D. Kreuzer, ergriff das Wort, um dem Verein mit großer Freude zu beſtätigen, daß er die Arbeit ernſt nimmt. Im Auftrage des Badiſchen Kriegerbundes konnte er langjährigen Mitgliedern eine Auszeichnung über⸗ reichen. Für über 30jährige Mitgliedſchaft erhielt Herr Futterer das Ehrenkreuz, während die Herren Peter Werner, Leo Woerner, Kraus und Voll für 25jährige Mitgliedſchaft ausgezeichnet wurden. Herr Futterer dankte in bewegten Wor⸗ ten für. die Auszeichnungen, die allen eine Ueber⸗ raſcheng waren, und gelobte Treue bis ans Ende. Oberregterungsrat Schütz, der frühere 1. Vor⸗ ſitzende des Mannheimer Vereins ehem. Bad Gre⸗ nadiere, ſprach ſeine Freude über die Entwicklung des Vereins aus und brachte ein Hurra auf die in den Mannheimer Vereinen Kameradſchaft aus. Für die Studentenverbindung „Rhene⸗Frankonia“ ſprach Ingenieur Geſſer, der Grüße überbrachte und auf das Freundſchaftsband hinwies. Für den unterhaltenden Teil des Programmes hatte man Künſtler gewonnen, die mit ganz er⸗ leſenen Darbietungen aufwarteten. Nicht enden⸗ wollenden Beifall errang Dr. Ebbecke mit ſeinen Lautenliedern. Dieſer Künſtler iſt ja kein Un⸗ bekannter mehr. Auch dieſesmal brachte er ſeine Sachen ſo außerordentlich fein pointiert zum Vor⸗ trag, daß ſelbſt die ſchon bekannten Lieder den Reiz der Neuheit erhielten. Dr. Ebbecke ſang zuerſt das bekannte Lied„Alle Tage iſt ein Sonntag,“ dann ein Lönslied und ſchließlich mit beſonders durchſchlagen⸗ dem Erfolg Soldatenlieder, von denen der„Schwo⸗ langſcheer“ am beſten gefiel. Wenn Humoriſt Feg⸗ beutel auftritt, dann nimmt bekanntlich das Lachen kein Ende. Zwar wurden die Frauen wieder durchgehechelt, aber die Hauptſache war ſchließlich, daß ſeine Sachen witzig wie immer und ſeine Witze humorvoll waren. Frl. Rund und die Herren Schilling und Ballmann von der Opernſchule warteten mit einer außerordentlich flott geſpielten Szene aus dem„Fidelen Bauer“ auf. Auch als Soli⸗ ſtin durfte Frl. Rund reichen Beifall einheimſen. Als Xylophon⸗Virtuoſe entpuppte ſich Herr Hör⸗ ner. Die Regie des Abends führte Herr Baier, der mit Damen des Vereins die Szenenfolge „Erinnerungen aus alter Zeit“ einſtudiert hatte. Es iſt unnötig zu erwähnen, daß die Damen in den Grenadieruniformen recht flott ausſahen und daß die alten Soldaten an den humorvoll auſge⸗ machten Szenen großen Gefallen fanden. Die Kapelle Seezer ſpielte in gewohnter Weiſe ſchmet⸗ ternde Muſik und errang beſonders bei einigen Fanfarenmärſchen ſtarken Beifall. Erſt lange nach Mitternacht kamen die Tanzluſtigen zu ihrem Rechte, nachdem die Gaben verloſung, bei der man hauptſächlich Gebrauchsgegenſtände und Lebensmittel gewinnen konnte, abgewickelt war. Bei den Pionieren Im Germania⸗Saal hielt am Samstag abend der Pionier⸗Verein Mannheim ſeine Weih⸗ nachtsſetier ab. Nach einigen flotten Märſchen der Kapelle Homann⸗Webau und einem von Frl. Schwörer geſprochenen Prolog begrüßte der erſte Vorſitzende Haßler die zahlreich Erſchienenen darunter die Vertreter der 170er, des Bundes jüdi⸗ ſcher Frontſoldaten u. a. Hierauf wurden die ver⸗ ſchiedenen Ehrenmitglieder und Geburtstagskinder des Vereins geehrt. Hauptmann Kreuzer, Vor⸗ ſitzender des Rhein⸗Neckar⸗Militärgauverbands, über⸗ brachte die Grüße und Glückwünſche des Gaues. In ſeinen Ausführungen wandte er ſich namentlich gegen die Kriegsſchuldlüge, mit der man im Ausland unſer deutſches Vaterland belaſte. Er forderte die Kamera⸗ den auf, in dieſer kritiſchen Zeit durchzuhalten und nie zu verzagen, wie die Parole im Kriege geheißen hat. An ſeine Darlegungen ſchloß ſich das Deutſch⸗ landlied. Das übrige Programm des Abends war ſehr ab⸗ wechſlungsreich. Die alten Soldaten ſangen nicht nur die Pionierlieder aus voller Kehle mit, ſondern waren auch bei dem gemeinſamen Geſang verſchie⸗ dener Weihnachtslieder mit ganzem Herzen dabei. Einem meiſterhaften Gymnaſtikakt(Frl. Müßig und Herr Kettner) und zwei luſtigen„Waſſer⸗ ratten“(Frl. Marion Köhler und Frl. Anny Huber), folgte ein gelungenes Theaterſtück. Herr Wiß ner gefiel durch ernſte und heitere Lieder. Den größten Beifall konnte mit vollem Recht die kleine Lu Ketti für ſich buchen, die auf ihrem Kylophon einige recht hübſche Stücke zum Vortrag brachte. Bei der Gabenverloſung konnte man dank der zahl⸗ reichen Stiftungen von Vereinsmitgliedern wertvolle Gegenſtände gewinnen. Vergnügungskommiſſär Dülk gebührt das Hauptverdienſt an dem unter⸗ haltſamen Verlauf des Abends, der mit einem all⸗ gemeinen Tanz in den Morgenſtunden ſchloß. Ke. Viehzählung in Mannheim Rückgang der Pferde und Hunde, ſtarke Zunahme der Schweine und Hühner Die Viehzählung am 1. Dezember brachte gegen die früheren Jahre wieder eine Reihe bemerkens⸗ werter Veränderungen. So iſt in Mannheim— ohne die neueingemeindeten Vororte Wallſtadt, Friedrichsfeld, Seckenheim, Straßenheim und Kirſch⸗ gartshauſen— die Zahl der Pferde, die 1913: 2613 betragen hatte, dem Vorjahr gegenüber wieder um über 100 Stück zurückgegangen auf nur noch 1534. Hunde hatten im Inflationsjahr 1922 mit 10 591 Stück ihre Höchſt zahl erreicht, jetzt aber wurde nicht einmal mehr die Hälfte, nämlich nur 4934 Stück, gezählt, was gegen das Vorjahr einen Rückgang um 750 Stück bedeutet. Der Rückgang war am ſtärkſten in der Altſtadt, weniger groß dagegen in den Vorſtädten und Vororten. Die ſtürkſten Rückſchläge zeigt die Ziegenzucht, denn es ſind nur noch 1304 Tiere vorhanden gegen 6145 zur Zeit des Höchſtſtandes im Dezember 1921. Stark zugenommen hat gegen das Vorjahr die Schweinehaltung, denn es wurden 4478 Stück gezählt gegen nur 3257 im letzten Jahr. Beſonders groß iſt die Zunahme mit über 400 Stück in Sandhofen, mit 250 in Feudenheim, mit 200 in Käfertal und mit 150 in Neckarau. Die Rindviehhaltung blieb faſt unverändert. Sandhofen hat von allen Stadt⸗ teilen mit 352 Stück die weitaus größte Zahl von Milchkühen. Mit 150 Stück folgt Feuden⸗ heim erſt in weitem Abſtand. Die Ausbreitung der Hühnerzucht hat ſich weiter fortgeſetzt. Die Zahl der Hühner iſt mit 87 702 um rund 40 000 höher wie 1913 und um 11 400 höher wie im Vor⸗ jahr. Hierzu kommen noch 19 045 Stück in den neu⸗ eingemeindeten Vororten, ſodaß die Geſamtzahl im Stadtgebiet jetzt 106 747 beträgt. Die größten Hühnerfarmen liegen in Waldhof, Sandhofen, Neckarau und Käfertal, wo je über 11000 Stück ge⸗ zählt wurden. Die Zahl der Enten mit 4053 Stück hat ſich gegen das Vorjahr faſt verdoppelt. Von den neuen Vororten hat Secken heim mit 273 Pferden die gleiche Zahl wie Sandhofen, das unter den alten Stadtteilen an der Spitze ſteht. Die Rindviehhaltung bleibt dagegen mit nur 654 Stück gegen Sandhofen um 63 Stück zurück. Weitaus am größten iſt aber die in Seckenheim er⸗ mittelte Zahl von 2406 Schweinen gegen nur 1544 in Sandhofen und 804 in dem nächſtgroßen Bezirk Neckarau. Die Zahl der Hühner bleibt in Seckenheim mit 9704 Stück hinter den obenerwähnten vier Stadt⸗ teilen zurück. Im geſamten Stadtgebiet wurden gezählt: 1954 Pferde, 4087 St. Rindvieh, 11428 Schweine, 590 Schafe, 1869 Ziegen, 113 585 St. Federvieh und 5547 Hunde. 5 wTVdVVVVbbwbwbwbwbwbPbwßwãꝗ TꝓVwbcwcbcGcGwCGcGcGwcGwcGcGGwwcwGcGcGGGcGVGTGGGcVVVGVVVGVGVVVcVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVVTVTVTVTVTVTVTVTVTTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVXVTVTVTXr[TTTTTTTTTT——————————ßßcßß——ßjꝙꝓ—— Der oͤritte Advent Sonntag Zehn Tage noch bis zu den Weihnachtsfeiertagen und immer noch kein Dauerſchnee. Statt deſſen haben wir Regen und Temperaturen, die drei und fünf Grad über Null ſtehen. Nachdem der Samstag ſchon recht trübe war, hatte man für den Sonntag nicht viel Hoffnung. Bereits um die Mittagsſtunde fing es zu regnen an und hörte nicht mehr auf bis gegen 4 Uhr. Kaum hatte es ſich aufgeklärt, ſetzte in der Stadt ein lebhafter Verkehr ein, der ſich haupt⸗ ſächlich wieder auf die Planken und Breiteſtraße konzentrierte. Gegen 7 Uhr wurde es ſchon wieder vuhiger. Das Straßenbild unterſchied ſich durch nichts von dem anderer Sonntage. Tagung des Nord-Süd- Ausſchuſſes Am 20. Dezember findet im Rathaus zu Köln unter dem Vorſitz des Beigeordneten Bönner, Köln, eine Tagung des Nord⸗Süd⸗Aus⸗ ſchuſſes ſtatt. Im Nord⸗Süd⸗Ausſchuß haben ſich die deutſchen, holländiſchen und ſchweizer Städte, Amſterdam, Haag, Rotterdam, Düſſeldorf, Köln, Aachen, Koblenz, Mainz, Wiesbaden, Frankfurt a. ., Mannheim, Karlsruhe, Baden⸗Baden, Frei⸗ burg l. Br., Stuttgart, Augsburg, München, Zürich, Luzern zu einer Arbeitsgemeinſchaft zu⸗ ſammengeſchloſſen, die es ſich zur Aufgabe geſtellt hat, den Auslandsverkehr aus England und Amerika auf die Rheinlinie zu ziehen. Auf der Tagung wird über die Tätigkeit des Ausſchuſſes im vergangenen Jahr und über die Werbemaßnahmen, die für das kommende Jahr geplant ſind, berichtet werden. Im Anſchluß an die Beratung wird Beigeordneter Bönner über das Nord⸗Süd⸗Gebiet als internationale Verkehrslinie und Ge⸗ neraldirektor Thiele über Perſonenſchiff⸗ fahrt und Rhein verkehr ſprechen. * * 16 Feſtnahmen bei einer Schlägerei in Feuden⸗ heim. Nach Beendigung eines Tanzkränzchens ent⸗ ſtand am Samstag abend zwiſchen den Mannheimer Teilnehmern und einigen Feudenheimer Burſchen, die ſich vor dem alten Schützenhaus geſammelt hatten, eine Schlägerei, wobei mit Flaſchen geworfen wurde. Dabei wurde an einem Straßen bahn⸗ wagen eine Scheibe zertrümmert. 16 Perſonen beider Parteien wurden zur Feſtſtel⸗ lung ihrer Perſonalien vorläufig feſtgenommen. * Unruhige Nacht. In der Nacht zum Sonntag wurden 36 Perſonen wegen Ruheſtörung proto⸗ kolliert. Schaukaſtendieb Dank der Aufmerkſamkeit der Nachtwächter iſt zwar der Schaukaſtenzertrümmerer kein Dieb ge⸗ worden. Aber immerhin hat es Scherben gegeben und eine kleine Jagd verbunden mit einer Auf⸗ regung. In der Nacht zum Sonntag klirren plötzlich Scherben am Warenhaus Kander. Die in der Nähe befindlichen Nachtwächter ſtürzen herbei, kom⸗ men aber zu ſpät, denn der Miſſetäter rennt, ſo ſchnell ihn ſeine Beine tragen können, um die Ecke. Natürlich ſind die ſchwerbepackten Nachtwächter im Nachteil und können dem Ausreißer nicht folgen. Einige nächtliche Paſſanten wiſſen nicht, was eigent⸗ lich los iſt. Als ſie von dem Vorfall verſtändigt werden, hat der Verfolgte einen Vorſprung, der nicht mehr einzuholen iſt. Inzwiſchen wird der Inhalt es erbrochenen Kaſtens— es ſind Regenſchir me — ſichergeſtellt, damit nicht andere Intereſſenten ſich bedienen. Trotz der nächtlichen Stunde ſammeln ſich zahlreiche Neugierige an, die ſich erſt wieder ent⸗ fernen, als es nicht mehr neues zu hören und zu ſehen gibt. Verbilligte Eiſenbahnfahrkarten am Mittwoch Die Ausgabe von verbilligten Fahrkarten für jeden Mittwoch nachmittag an größeren badiſchen Stationsämtern ſcheint im Publikum im⸗ mer noch zu wenig bekannt zu ſein. Sie liegen zur Benützung nach Ausflugsplätzen oder Erholungs⸗ orten an den Schaltern auf. Bis auf weiteres wer⸗ den ſie als Sonntagskarten ausgegeben; zur Hin⸗ fahrt gelten ſie von 12 Uhr mittags ab, die Rück⸗ fahrt muß ſpäteſtens bis 24 Uhr(12 Uhr nachts) angetreten ſein. Nach 24 Uhr darf auf der Rückfahrt keine Fahrtunterbrechung mehr ſtattfinden. Bei Benützung von Eil⸗ oder Schnellzügen iſt der tarif⸗ mäßige Zuſchlag zu bezahlen. Die Ausgabe der Karten erfolgt zur Zeit in Mannheim, Heidel⸗ berg, Karlsruhe, Pforzheim, Baden⸗Baden, Baden⸗ Weſt, Freiburg, Baſel, Schaffhauſen und Konſtanz. Die bil ige Mittwochfahrkarte wurde am 1. Oktober 1930 eingeführt. In den erſten beiden Monaten wurde noch verhältnismäßig wenig Gebrauch davon gemacht. Familienchronik * Das ſeltene Feſt der goldenen Hochſent 5 am morgigen Dienstag Schuhmachermeiſter kath. ch mi⸗ der mit ſeiner Ehefrau Margarete geb. Göhler, M 4, 8 wohnhaft, im Kreiſe von zwei Söhnen, einer Tochter und 15 Enkeln. Warnung vor Teppich⸗Hauſierern Der Verband deutſcher Teppich⸗ und Möbelſtoffhändler teilt uns mit: „In letzter Zeit ſind uns wieder eine Reihe Be⸗ ſchwerden von Privatleuten über den Hereinfall beim Kauf echter Teppiche von ſogenannten Teppich⸗ hauſierern zugeleitet worden. Auch mußten wir deshalb mehrere Anzeigen bei den zuſtändigen Staatsanwaltſchaften wegen Betrugs gegen Teppich⸗ hauſterhändler erſtatten. Faſt immer liegt hierbei der gleiche Tatbeſtand zugrunde. Unter irgend einem Vorwand werden die Privatleute von den Teppich⸗ hauſierern mit echten Orientteppichen aufgeſucht und unter Vorſpiegelung aller möglichen Behauptungen, die ſich nachher als unwahr herausſtellen, zum Kauf von Orientteppichen veranlaßt. Die Teppiche wer⸗ den meiſtens als beſonders wertvoll, antik oder ſo⸗ gar aus Schlöſſern ſtammend bezeichnet und zu ge⸗ radezu phantaſtiſchen Ueberpreiſen an⸗ geboten. Nachher ſtellt ſich dann meiſtens heraus, daß die Käufer einem aufgelegten Schwindel zum Opfer gefallen ſind und umfangreiche Prozeſſe führen müſſen, um überhaupt wieder zu ihrem Gelde zu gelangen. Die Schädigungen des Publikums ſind inzwiſchen ſo groß geworden, daß die Reichsregierung ſogar dem Reichstag ein Geſetz zugeleitet hat, das für die Zukunft den Teppichhauſierhandel mit orientaliſchen Teppichen verbietet. Da anzunehmen iſt, daß die Teppichhauſierhändler ver⸗ ſuchen werden, noch möglichſt viele Ware an den Mann zu bringen, bis daß das vorbereitete Geſetz in Kraft tritt, iſt jetzt doppelte Vorſicht am Platze.“ * * Ernannt wurden Staatsanwalt Dr. Hermann Trunk in Mannheim zum Amtsgerichtsrat hier⸗ ſelbſt, Staatsanwalt Wilhelm Haas in Mannheim zum Amtsgerichtsrat in Engen, die Juſtizprakti⸗ kanten. Joſef Bethäuſer, Walter Stauder, Robert Kußmaul und Paul Plötſcher beim Amtsgericht Mannheim zu Juſtizoberſekretären. Veranſtaltungen Elternabend des Kath. Jünglings⸗ und Jungmännervereins Rheinau Einige genußreiche Stunden bereitete die kathol. Jugend ihren Eltern und befreundeten Vereinen in dem neu⸗ erſtellten Gemeindehaus auf dem Pfingſtberg. Aus zumeiſt humoriſtiſchen Szenen und Vorträgen des neugegründeten Vereinsorcheſters hatten die Veranſtalter ein buntes Pro⸗ gramm zuſammengeſtellt, das ſie durch Lieder und Rezita⸗ tionen ergänzten. Neben Anſprachen des Kaplans Mogg und Pfarrkurat Schrempp, die auf Zweck und Ziele der kath. Jugendvereine hinwieſen, gab der Senior erſchöpfend Aufſchluß über die Vereinstätigkeit im letzten Jahr, die eine erſprießliche Aufwärtsbewegung zeigt. St Kommunale Chronik M. Plankſtadt, 13. Dez. Zur wirkſameren Be⸗ kämpfung der Feldmäuſeplage wird zukünftig Phosphorlatwerg verwendet. Die Bekämpfung wird nach einem Beſchluß in der füngſten Gemein de⸗ ratsſitzung als Notſtandsarbeit fortgeſetzt. — Die Allmendverteilung auf Martini 1930 wird ge⸗ nehmigt.— Für die Erſtellung des Wohnhauſes in der Hildaſtraße wird die Ausſchreibung der Arbeits⸗ vergebung angeordnet, desgleichen der Tiefbaukanali⸗ ſation der Hilda⸗ und Schillerſtraße und Brühler⸗ weg.— Die beiden je 5 Ar großen Schulgärten werden auf ein weiteres Jahr meiſtbietend zur Pacht verſteigert.— Die Obſtbaumbeſitzer werden auf⸗ gefordert, ihre Bäume zum Schutze gegen Haſenfraß einzubinden.— Der Rechenſchaftsbericht über die Einnahmen und Ausgaben der Gemein de⸗ und Nebenrechnungen der Gemeinde Plankſtadt für die Zeit vom 1. April 1929 bis zum 31. März 1930 gibt nachſtehende Erläuterungen: Das Brutto⸗ Vermögen der Gemeinde beträgt am 31. März 1930 = 1528 448.50 Mark, die Schulden betragen 124 046 Mark, ſodaß ein Reinvermögen von 1414 401 Mark beſteht. Gegenüber der vorigen Rechnung hat ſich das Vermögen um 732 39 Mark vermindert. Die rechnungsmäßigen Einnahmen betragen 444 325%, die Ausgaben 431756 Mark, ſodaß ein rechnungs⸗ mäßiger Kaſſenvorrat von 12568 Mark verbleibt. Das Waſſerwerk leiſtete an die Gemeindekaſſe einen Zuſchuß von 21000 Mark, der ſich um 12 000 Mark gegenüber der Voranſchlagsſumme vergrößert hat. Das Vermögen der Waſſerwerkskaſſe einſchließ⸗ lich Rohrleitungen, Gebäude und Maſchinen ſtellt eine Summe von 58 515 Mark dar, zu der noch Ka⸗ pitalforderungen, Einnahmerückſtände und ein Kaſſenvorrat kommen, ſo daß ſich eine Summe von 69 133 Mark ergibt. Gegenüber dem vorigen Ab⸗ ſchluß iſt dies eine Vermehrung um 15 737 Mark. S. Bruchſal, 12. Dez. Durch die drückenden Für⸗ ſorgelaſten wird ſich im laufenden Rechnungs⸗ jahr ein Geſamtnettbaufwand von 700 000 Mark er⸗ geben. Bei der Wandererfürſorge erhielten über 12000 Perſonen erſtes und zweites Frühſtück und Abendeſſen. Im ganzen wurden 14415 Wanderer verzeichnet. In der Kriegsbeſchädigtenfür⸗ ſorge wurden 305 Fälle erledigt. Die Zahl der So⸗ zialrentner beträgt 290 und die der Klein⸗ rentner 202. Im Jugendamt werden 288 Ein⸗ zelvormundſchaften überwacht. Im Verſorgungs⸗ heim befinden ſich 54 Inſaſſen und im Jugend⸗ heim 61 Pflegekinder. R. Spechbach(Amt Heidelberg), 12. Dez. Aus der letzten Bürgerausſchußſitzung iſt folgen⸗ des zu berichten: Als einziger Punkt ſtand die Ein⸗ führung der Gemeindebierſteuer auf der Tagesordnung. Dieſer Punkt wurde vom neuen Bürgerausſchuß einſtimmig genehmigt. Schluß des redaktionellen Teils jetzt NM. 12 0 zur fagſſchen 5 1 Halspflege b Husten und Heiserkeit 3 275 schürt vor 8 — 4. Seite/ Nummer 581 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 15. Dezember 1930 Aus Baden 1 Neues Krankenhaus in St. Blaſten * St. Blaſien, 12. Dez. Dieſer Tage wurde das am Südhang der Ausläufer von Werderhöhe und Wieſſenſtein von der Stadt errichtete Sanato⸗ rium, das nach St. Blaſiens berühmtem Fürſtabt Gerbert benannt wird, feierlich eingeweiht und er⸗ öffnet. In eineinhalbjähriger Bauzeit iſt nach dem Projekt des Architekten H. Kirchoff, Bad Dürr⸗ heim, ein moderner Zweckbau eutſtanden. 1,25 Mil⸗ lionen Mark betrugen die Baukoſten des neuen Krankenhauſes, das 59 Zimmer mit 72 Betten ent⸗ hält und von der Stadt Dr. Keeſeler als Leiter über⸗ geben wurde. * I. Schwetzingen, 13. Dez. Der Verkehrsverein hatte dieſer Tage unter dem Vorſttz von Dr. Baſ⸗ ſer mann eine Ausſchußſitzung, bei der die Grund⸗ züge des Jahresprogramms für 1931 aufgeſtellt wurden. Wie bisher wird auch im kommenden Jahr ein Spargelfeſt mit Rokokvbaufführungen im Mittelpunkt ſtehen und durch eine eventl. Verbin⸗ dung mit der Mozartfeſtwoche in der Zeit vom 31. Mai bis 7. Juni eine beſonders künſtleriſche Note erhalten. Im Spätjahr iſt ferner ein„Heidel⸗ berger Tag“ vorgeſehen, der ähnlich aufgebaut ſein wird wie der diesjährige„Mannheimer Tag“. Die Pläne ſelbſt hängen in ihrer Durchführung natürlich in hohem Maße von der Entwicklung der wirtſchaftlichen Lage ab. Für die diesjährigen Weih⸗ nachten wurde die Aufſtellung eines großen Weih⸗ nachts baumes in den Schloßplanken beſchloſſen. Auch trat der Ausſchuß mit erfreulicher Einmütig⸗ keit dafür ein, Gecchäftsführer Stallberg, der einen ehrenvollen Ruf nach Weſterland⸗Sylt er⸗ Halten hat, mit allen Mitteln für Schwetzingen zu erhalten. * Meßkirch, 12. Dezember. Die hieſige Schuhfabrik Ramac G. m. b. H. hat infolge der Liquidation ihres Hauptaktionärs, der Oberrheiniſchen Bankanſtalt in Konſtanz, geſtern ihren Betrieb eingeſtellt, wodurch etwa 30 Arbeiter brotlos werden. Aus der Pfalz Die Fiſcherei in der Pfalz * Ludwigshafen, 13. Dez. Bei der letzten landwirtſchaftlichen Betriebszählung wurden in der Pfalz 240 Fiſchereibetriebe feſtgeſtellt, dar⸗ unter 204 ohne Hilfsperſonal. Größtenteils ſind die Fiſchereibetriebe, mit einem anderen Beruf, meiſtens Landwirtſchaft, als Hauptberuf verbunden, ſodaß die Fiſcherei überwiegend nur nebenher betrieben wird. Von den 240 Betriebsinhabern ſind nur 12 aus⸗ ſchließlich Fiſcher. An Privatgewäſſern wurden 97,8 Hektar ablaßbare Fiſchteiche und 151,1 Hektar andere Fiſchgewäſſer feſtgeſtellt, die von den Fiſchereien landwirtſchaftlich benutzte Fläche beträgt 1751,5 Hektar Im Dienſt der pfälziſchen Fiſchereien ſtanden 30 Waſſerfahrzeuge, zwei Dampf⸗ bezw. Motorboote, zwei Segelkutter und 26 Fiſcherboote. Gutſcheine für Arbeitsloſe pp. Schifferſtadt, 14. Dez. Im Laufe der vergan⸗ genen Woche hat die Gemeinde an die Arbeitsloſen Gutſcheine ausgegeben, die von den Geſchäften in Zahlung genommen und von der Einnehmerei ein⸗ gelöſt werden. Nur den Wirten iſt die Annahme von Gutſcheinen unterſagt. Ein zeitgemäßer Beſchluß :: Speyer, 12. Dez. Der wirtſchaftlichen Not der Zeit Rechnung tragend, hat die Schützengeſellſchaft Speyer, die auf ein 400 jähriges Beſtehen zurückblicken kann, beſchloſſen, ihren traditionellen Faſtnachts⸗ Maskenball in der kommenden Karnevalszeit ausfallen zu laſſen. Maſſenentlaſſung pfälziſcher Arbeiter in Fraukreich * Landau, 13. Dez. In den letzten Tagen ſind in Frankreich etwa hundert pfälziſche Arbeiter, die dort Beſchäftigung gefunden hatten, über die Grenze zurückgekehrt. Sie waren faſt ausnahmslos in der franzöſiſchen Bauinduſtrie beſchäftigt und wurden bei Durchführung der ſozialen Geſetzgebung in Frank⸗ reich entlaſſen. In den meiſten Fällen waren ſis nicht im Beſitze eines von dem franzöſiſchen Arbeits⸗ miniſteriums genehmigten Arbeitskontraktes, und die ſie beſchäftigenden Firmen haben ſich auf Borſtellungen der Arbeiter hin nicht um eine Inter⸗ ventlon beim franzöſiſchen Arbeitsminiſter ge⸗ kümmert, ſondern die deutſchen Arbeiter friſtlos ent⸗ laſſen. * * Kaiſerslautern, 13. Dez. In Bahnheim wurde ein ſechsfähriger Knabe namens Lenhard von einem Milchauto angefahren und an die Wand gedrückt. Das Kind erlitt ſo ſchwere Verletzun⸗ gen, daß der Tod alsbald eintrat. Gerichtliche Unterſuchung iſt eingeleitet. Kleine Nachrichten Ein hochtrabender Heiratsſchwindler Wiesbaden, 13. Dez. Der von vielen in⸗ und ausländiſchen Behörden geſuchte Heiratsſchwindler Ottokar Hubel konnte jetzt hier verhaftet wer⸗ den. Unter hochklingenden Namen und Titeln wie Freiherr von Churetzky, Prof. Dr. Boellmaier, Frhr. von Chornice, Prof. Dr. Hebbli uſw. hielt Hubel an den Orten ſeiner Schwindeleien Vorträge über Java, über Botanik und Naturwiſſenſchaften. Die hierbei kennengelernten Damen, denen er Heiratsanträge machte, beſchwindelte er dann um beträchtliche Summen. f g* 2: Worms, 14. Dez. Eine 30jährige Haus⸗ angeſtellte aus Gimbsheim, die ſeit mehreren Jahren in Worms bedienſtet war, hat ſich am Freitag in einem Gartenhäuschen am Aulweg erhängt. * Frankfurt a.., 13. Dez. Ein Mädchen aus Höchſt, das ſich in die Behandlung einer ſogen. weiſen Frau begeben hatte, war an den Folgen eines Eingriffs geſtor ben. Die vorgenommene Sezie⸗ rung der Leiche ergab, daß durch den Eingriff eine Infektion ſtattgefunden hatte und Blutvergiftung vorlag. Der Unterleib der Beklagenswerten war eine Eitermaſſe. Gegen die„weiſe“ Frau wird es zu einem Verfahren wegen Verbrechens gegen das keimende Leben bezw. fahrläſſiger Tötung kommen. 22: Wiesloch, 13. Dez. Auf Einladung der Oberrealſchule Wiesloch hielt Bergwerksdirektor Dr. Gvoedert⸗Wiesloch einen Vortrag über den Bergbau in Baden mit be⸗ ſonderer Berückſichtigung des Wieslocher Gebietes. Abgeſehen vom Wieslocher Bezirk und den Salz⸗ und Gipslagern im Neckartal gibt es in Baden drei Hauptbergbaugebiete, nämlich das Kinzigtal, das Elz⸗Glottertal und das Münſter⸗ und Wieſental. Im Kriege und in der Inflationszeit tauchten in Baden nicht weniger als 32 Bergwerksgeſellſchaf⸗ ten mit insgeſamt 2000 Mann Belegſchaft auf, die aber meiſtens raſch wieder verſchwanden. In Diersburg⸗Berghaupten bei Offenburg wurde ja da⸗ mals auch Kohle abgebaut, was ſich aber heute nicht mehr lohnt. In den Jahren 1804 bis 1859 wur⸗ den aus dem Rheinſand 253 Kilogramm reines Gold ausgewaſchen. Der einzige noch blühende Bergbau in Baden iſt der Abbau von Kali bei Buggin⸗ gen. Buggingen könnte mit ſeinen Vorräten die ganze Welt 150 Jahre lang mit Kali verſorgen, iſt jedoch im Abſatz durch das Kalimonopol Frank⸗ reichs ſehr gehindert. Der Bergbau in Wiesloch kam dadurch zum Stillſtand, daß die Zinkpreiſe gegenwärtig um 70 v. H. unter dem Friedenspreis liegen, ſodaß der Betrieb bei einer Belegſchaft von 250 Mann monat⸗ lich 50 000 Mark zulegen müßte. Bei beſſeren wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſen dürften die Erzlager bei Gutmadingen und Geiſingen(nur 1 Meter unter der Erde!) die gleiche Zukunft haben wie die Minetten in Lothringen und Luxemburg. Auch gibt es in der Gegend von Wiesloch und Nußloch beſtimmt Kali und Erdöl und warten auf den Finanz⸗ mann, der ſie erſchließt. Es wurden zwar ſchon vor dem Kriege zwei Bohrungen vorgenommen und zwar beim Gräfelskreuz und beim Schießhaus; jedoch unglücklicherweiſe in einer Gegend, die vom geolo⸗ giſchen Standpunkt aus von vorneherein als aus⸗ ſichtslos angeſehen werden mußte. Der Wieslocher Bergbau geht auf die Zeit Karls des Großen zurück. Der vielverbreiteten Anſicht, zergbau in Baden daß die Römer hier ſchon Bergbau betrieben hätten, tritt Dr. Goedert aus bergmänniſchen Erwägungen entſchieden entgegen. Vom.—11. Jahrhundert wurde hier Bergbau auf Silber und Blei betrieben, vom 15.—18. Jahrhundert auf Galmei(Zinkkar⸗ bonat) und Brauneiſenſtein, und im 19. und 20. Jahrhundert auf Galmei und Zinkblende(Zink⸗ ſulfit). Im Nußlocher Wald erinnern Erdlöcher von der Tiefe ſtattlicher Granattrichter (Pingen) an den einſt über Tag durchgeführten Bergbau auf Eiſen. Desgleichen der Name einer Straße in Nußloch(Loppengaſſe), die in einer Tiefe von etwa einem halben Meter mit einer dicken Schicht von Loppen, d. h. von Erzſchlacken aus⸗ geſtückt iſt.(Le loup= der Wolf). Loppen oder Wölfe iſt die bergmänniſche Bezeichnung der abgängi⸗ gen Schlacken. Immer ſchon waren es der Gelb⸗ mangel und ſchlechter Markt, die den Bergbau zeitweiſe zum Erliegen gebracht haben. Das Vorkommen des Erzes im Kalkſtein erklärt man ſich heute ſo, daß beim Einbruch des Rhein⸗ grabens in der Tiefe des benachbarten Gebirges Klüfte entſtanden, in die vom Erdinnern her Ther⸗ men in gasförmigem Zuſtande eindrangen. Mit der Abkühlung ſetzten ſie ihren Gehalt an Mineralien ab und füllten ſo allmählich die vorhandenen Hohl⸗ räume aus. Solange dieſe Erze unter dem Waſſer⸗ ſpiegel lagen, traten ſte als Zinkſulfite(Zinkblende) auf. Als ſich aber das Gebirge teilweiſe hob, traten manche Erzadern über den Waſſerſpiegel, kamen nun mit der Luft in Berührung und es bildeten ſich an dieſen höher gelegenen Stellen Zinkkarbonate(Gal⸗ mei). Karl Gehrig. noch viele * * Ettlingen, 13. Dez. Ein Einbruchsverſuch wurde in der Nacht zum Freitag im evangeliſchen Pfarrhaus unternommen. Die Einbrecher woll⸗ ten mit einer Eiſenſäge das Eiſengitter eines Keller⸗ fenſters durchſägen. Die Bewohner des Pfarr⸗ hauſes wurden aber durch das Geräuſch auf die Ge⸗ fahr aufmerkſam gemacht. Die Diebe ließen von ihrem Vorhaben ab und verſchwanden im Dunkel der Nacht unter Zurücklaſſung einer Eiſenplatte. Partie Nr. 443 (Gespielt im Wettkampf Pfalz Saar Juni 1930) Weis: Stoffel-Neunkirchen.— Schwarz: Fleißner-Ludw¾wigshafen. 1.-64 8g8—16 21. Les da LIS— as 2. 8b-c d= ds 22 I. 2 11 Tes d 3. cds Sit v d 23. Ld4—12 Lad ba 4. 82 83= 66 24. Tdi& ds. Tas x ds 5. EN 7 es) 25. Dez b2 Sb x 6. Sg 13 SbS- di 26. Dbas x b/ Der- de 7. 00 118—e7 27. Lfi xc Leb x4 8. dz da—0 28. Db x a/ D d- da 9. 22 e4 Sd x ca 29. Da- b Lexa? 10. ba ca IIS es 30. Tbt-al) Laz— eo 11. Ddi- bs Le 8 31. Kgl—g2 Ddas- d/ 13. id Dad)] 32. Tal- ci Leb- ha- 13. Dbs-e 2 S6—e5, 33. Kg2 g1 Dd7- da 14. Tal- bi) Db c 34. Lf2-es h/- h5) 15. Lei- es 17 16 35. Kg1 12 Tdg a8 16. Sf3—el Kgs—h8 36. Db6—b2 Tas as 17. Sei- da Sd/ be 37. Db2- dz Dd3 a6 18. Sds- b2) Les g4 38. Ddz2—e2) a8— 22 19. f2—13) Lg4- e 39. Leg d Dab- bo- 20. 3- C4) es dA 40. Weiß gibt auf 1. Schwarz gibt dem Gegner das Zentrum preis, der dadurch ein aussichtsreiches Mittelspiel ent- falten kann.— 2. Hier war Dds nach c7 zu erwägen. — 3. Um das Zentrum des Gegners zu sprengen und dem Les Luft zu verschaffen, nachdem Weiß es versäumt hatte, sich mit e3— ed ein aggressives Spiel zu verschaffen.— 4. Oder a2 ad.— 5, Besser cg. — 6. Abermals ein schwacher Zug. Schwarz hatte mit Lga die Schwächung f2—13 herausgefordert; aber Weiß hätte dieser Lockung widerstehen sollen. Jetzt hat das weiße Spiel eine Blöße, die früher oder später verderblich werden muß. Wir werden schen, daß es Meister Fleißner versteht, diese zu- nächst nur unscheinbare Blöße zu einer schweren Niederlage des Gegners auszunutzen.— 7. Endlich kommt dieser langst erwartete Vorstoß, und gerade in einem weniger geeigneten Augenblicke.— 8. Bes- ser Tei. Der Textzug bedeutet Tempoverlust. 9. Fleißner behandelt das Endspiel in großer Form. — 10. Mit Dd2—ei hätte Weiß etwas länger wider- stehen können. Partie Nr. 445 (Erste Wettkampfpartie zwischen Bruno Müller und Dr. Egon Meyer, gespielt in Mannheim Ende Oktober 1930) Weiß: Bruno Müller. Schwarz: Dr. Egon Meyer. 1. e2 e c 17. g8 4 Le/ XKh4 2. d-d d- dg 18. 415 Kes- d/) 3. Sb!= ca dt x ed 19. fS e/ eb 4. Sc ee. SgB.—f6 20. C8 4 Sds-e 5. Ses x6 g7 N 21. Lei- es Dad- e7) 6. LI-e Le 15 22.-00 Tas 18 7.-63 eb 23. dA ds eb x d 8. Sgl— ez h/- h 24. Dez—fI1) Lh4- 85 9. Se2 3 L586 25 Df- 3 Kd/- ds 10. Dd-13 Sb= d 26. c dt Lgs de- 11. Ss— e LIS e7 27. Kel-bIi) cds 12. p24 Lgb xe 28. Lba ds Sci ds 18. Dfs xe 16 15 29. Idi cds. K desc 14. Dea e2 Sd7= b 30 Dha ces) Del xe 15. Le- b3 Sbö= ds 31. ie Remis 16. 8283 18.144 1. Schwarz hat sich mit Umsicht verteidigt und unternimmt jetzt einen Gegenstoß, um sich auf der -Linie einen Freibauern zu sichern. Immerhin scheint die weiße Stellung wegen der beiden Läufer den Vorzug zu verdienen.— 2. Sehr kühn, aber weit berechnet. Der Nachziehende verzichtet mit diesem Zuge auf die Rochade und setzt sich einem scharfen Angriffe aus, der nur durch schärfste Wachsamkeit abgewehrt werden kann.— 3. Um dem Turm a8 Platz zu machen.— 4. Drohend Offiziersgewinn durch Dh3.— 5. Meisterhaft gespielt. Wenn Schwarz den Les in Sicherheit bringen Wollte, so wäre mit does die Partie in wenigen Zügen zu- gunsten von Weiß entschieden. Die Partie tritt in ihre spannendste Phase.— 6. Erzwungen. Hiermit ist das Remis dieser interessanten Partie gesichert. Fernschach Die steigende Beliebtheit, der sich das Fern- schachspiel in den letzten Jahren zu erfreuen hatte, hat das Bedürfnis nach Schaffung einer zusammen- fassenden Organisation auf internationaler Grund- lage entstehen lassen, Der Internationale Fern- Schach-Bund(IFSB) bezweckt, eine dauernde Ver- bindung zwischen den Fernschachspielern aller Länder herbeizuführen. Es werden fortlaufend Turniere in 3 Klassen Meisterklasse, 1. und 2. Klasse) gespielt, sowie Thema-Turniere zur Unter- suchung interessanter Eröffnungen veranstaltet. Die laufenden Turniere sind Einrunden-Tur⸗ niere in Gruppen von je 10 Teilnehmern; die Thema-Turniere(nur für Spieler der Meisterklasse) Doppelrunden-Turniere mit je 5 Teilnehmern. Die Einteilung in Klassen erfolgt zunächst auf Grund der Selbsteinschätzung des Teilnehmers. Im übrigen sollen die in den Turnieren erzielten Resul- tate maßgebend sein, in der Weise, daß dieſenigen Spieler, die 4 der möglichen Punkte erzielen, in die nächst höhere Klasse aufrücken, während die- jenigen, die weniger als 4 der möglichen Punkte erreichen, der niedrigeren Klasse zugeteilt werden. Jeber die Ergebnisse der Turniere und die sonstigen Vorgänge innerhalb des Bundes wird in dem monatlich erscheinenden„Fernschach“ fortlaufend berichtet.. Anmeldungen und sonstige Zuschriften sind an den 1. Schriftführer v. Mass ow, Dresden-A. 16, Hähnelstr. 12, zu richten. Auch Schachvereine können sich als Mitglieder beteiligen. Namentlich In kleineren Vereinen wirkt das Korrespondenzspiel auf das Vereinsleben in hohem Maße anregend und kördernd. Aus dem Schachleben. „Eine unruhige Schachpartie“. Unter vorstehen- dem Titel hat der Vorsitzende des Heidelberger Schachverbandes, Oberstabsarzt a. D. Dr. med. Os- Wald Müller in Dossenheim bei Heidelberg einen Schwank in 4 Aufzügen verfaßt und im Selbstver- lage herausgegeben. Das Büchlein, das der Autor seinem Freunde Hermann Römmig in Lud- wigshafen gewidmet hat, atmet einen geradezu köst- lichen Schachhumor. Ein Spieler namens„Bauern- feind“, Schachmeister von Bretthofen, der in seiner Familienstube mit seinem Freunde Fuchs, gleich- falls einem mehrfachen Schachmeister, mit der Schachuhr eine Entscheidungspartie spielt, ist so vertieft in das Spiel, daß er nichts merkt oder merken will von allem, was um ihn herum passiert: Verlobung seiner Tochter, Gewinn des Hauptloses der Staatslotterie, Besuch von Einbrechern und schließlich sogar Ausbruch eines Feuers und Er- scheinen der Feuerwehr.„Welch eine Partiel Alles hat er(Bauernfeind) geopfert bis auf eine Figur! Und mit der letzten Figur setzt er matt!!! Das amüsante Stück des um das Schachleben von Heidelberg und Umgegend hochverdienten Autors wird am 28. Dezember gelegentlich einer Preisver- teilung in der Stadthalle in Heidelberg erstmals aufgeführt werden. Der Bezug von 8 Exemplaren des Werkchens berechtigt zur Aufführung in Vereinen. Dr. Müller ist der jüngste Bruder von Frau Lina Sommer, der erfolgreichen, weit ge- schätzten Pfälzer Heimatdichter in, die seit Jahren in Karlsruhe lebt. h. Schachklub Mannheim. Das Winterturnier nimmt rüstig seinen Fortgang. In der Meisterklasse, in der die fünf stärksten Spieler beteiligt sind, steht Bruno Müller mit 3% Punkten aus vier Par- teien an der Spitze. In der II. Klasse kämpfen 7, in der III. Klasse 8 und in der IV. Klasse 10 Spieler. Insgesamt sind also diesmal 30 Mitglieder am Winterturnier des Schachklubs Mannheim beteiligt. Pfälzer Schuhſpezialiſten nach Rußland * Hauenſtein bei Pirmaſens, 13. Dez. Die Handelsvertretung der ruſſiſchen Sowjetrepublik hat in den letzten Wochen eine rege Anwerbung pfälziſcher Facharbeiter in der Schuh⸗ induſtrie für Rußland getätigt. Eine Reihe von Verträgen wurden mit Arbeitern aus Pirma⸗ ſens, Hauenſtein und Annweiler abgeſchloſſen. In der Hauptſache ſucht man Arbeiter, die mit der Ago⸗ methode bekannt ſind. Die Vertragsdauer iſt auf vorläufig zwei Jahre bei einem Monatsgehalt von 350 Rubeln abgeſchloſſen. Tageobaleucles Montag, 15. Dezember Nationaltheater:„Eliſabeth von England“, Schauſpiel von Ferdinand Bruckner, Miete B 15, Anfang 19,30 Uhr. Noſengarten— Nibelungenſaal: Ausſchuß für Volksmuſik⸗ pflege: Zweites Sinfoniekonzert des Nationaltheater⸗ Orcheſters unter Leitung von Generalmuſikdir. J. Krips, Korlsruhe, 20 Uhr. Kabarett Libelle: Abendlich 20,30 Uhr, großes Kabarett⸗ Programm. Lichtſpiele: Alhambra:„Eine Stunde verſum:„Der keuſche Joſef“.— Glück“.— Un i⸗ Scala:„Die Palaſt⸗Kaffee: Kaß Bon und ſein Orcheſter, Tanzmuſik. 1 letzte Kempagnie“.— Schauburg:„Ein Mädel von der Reeperbahn“.— Roxy:„Leutnant warſt du einſt bei den Huſaren“.— Capitol:„Zwei Herzen im 4. takt“.— Gloria:„Hol's der Teufel“.— Pala ſt: „Armer Gigolo“.— Lichtſpielhaus Müller: „Der rote Kreis“. Sondervorführung: Gloria: Film⸗Vortrag„Unter wilden Indianern von Dr. Baeßler, 20 Uhr. Aus Nundfunk⸗ Programmen Montag, 15. Dezember 11.00: Fra 15.00: Frankfurt: 15.30: Stuttgart: Blumenſtunde. 16.00: F r a furt, Stuttgart: 16.25: Y 17.00: Münch 18.05: Frank 18.35: Tanzmuſik. en: Lieder. en: Kinderbaſtelſtunde. furt, Stuttgart: Vorträge. n: Chanſons der neuen Zeit; Breslau: 19.00: Heils berg: Beethovenkonzert. 19.30: Berlin: Dichterſtunde; Frankfurt, Stutt⸗ gart Kammermuſik; t ünchen: Operette „Luſtige Witwe“; Mailand, Turin: Konzert; Toulouſe: Tanzmuſik. Köln, London 1, 2: Konzert; Wien: Operette „Ihr erſter Ball.“ 19.45: 20.00: Berlin, Königs wſth.: Unterhaltende Tänze Heilsberg: Oper„Djamileh“; Hamburg, Bukareſt: Konzert; Laibach, Stockholm: Kammermuſik; Zürich: Franzöſiſche Muſik. 20.15: Breslau: Lyriſche Tragödie„Simone Bocco⸗ negra“. 20.30: Frankfurt, Stuttgart, Belgrad, Os lo, Straßburg: Konzert; Kattowitz, War⸗ ſſchau: Oper„Madame Butterfly“: Mailand, Turin: Sinfoniekonzert; Zürich: Oper„Gärt⸗ nerin aus Liebe“. 20.40: Rom: Konzert. i 21.00: Hamburg, Königs wſt.: Neue Muſik; Tſchechiſche Sender: Japaoniſche Muſik; Toulouſe: Operettenmuſik. 21.10: Berlin, Heils berg: 21.90: Budapeſt: Jazzmuſtk; London 1, 2, Ton⸗ louſe: Konzert; Zürich: Operettenmuſtk. 2220: Frankfurt, Stuttgart: Tanzunterricht. 29.00: Berlin, Frankfurt, Stuttgart: Tanz⸗ ntuſik; Budapeſt: Zigeunermuſik; Daven try; Konzert. 24.00: Heils berg: Hörſpiel„Stein.“ Konzert. Bemerkenswerte Peranſtaltungen der Rundfunkwoche Der zweite deutſche Groß⸗Rundfunkſender Heils berg nimmt am Montag 17 Uhr den Betrieb auf. Der Sender wird vorerſt täglich ab 17 Uhr verſuchs⸗ weiſe auf der Welle Königsberg 276 arbeiten. In Mannheim ſpricht am Dienstag 18.05 Uhr über Mühlacker Dr. G. Hartlaub„Original Reproduktion“: Zum Streit um die farbigen Wie⸗ dergaben von Kunſtwerken.— Im Rahmen der Vortrags⸗ reihe„Gedanken zur Zeit“ übernehmen Frank⸗ furt⸗Mühlacker einen Vortrag von der Deutſchen Welle um 19.30 Uhr:„Sozialismus und Nationalſozia⸗ lismus“.— Im Konzert des internationalen Programm⸗ austauſches um 20.30 Uhr, an dem ſich dieſes Mal Deutſch⸗ land nicht beteiligt, wirkt der Tenor Jan Kiepura mit. — Frankfurt Mühlacker bringen um 21.15 Uhr eine literariſche Schallplattenumſchau„Der Dichter spricht.“ Ueber alle deutſche Sender ſpricht am Mitt woſch um 19.30 Uhr der Direktor der Reichsrundfunkgeſell⸗ ſchaft über das Thema„Vom Rundfunk“.— Von Königswuſterhauſen übernehmen Frankfurt⸗ Mühlacker um 20.40 Uhr eine Gedenkfeier an die 100⸗ jährige Wiederkehr des Todestages des ſüdamerikaniſchen Freiheitshelden Simon Bolivar, der Südamerika von der ſpaniſchen Herrſchaft befreit hat.— Wien ſetzt um 22.10 Uhr den Zyklus„Diegroßen Orgelwerke Jo h. Seb. Bachs“ fort. Am Donnerstag 19.00 Uhr iſt über Berlin die Dichterin Selma Lagerlöf zu hören, die aus eigenen Werken lieſt.— Der Zeitbericht der Sender Frankfurt⸗ Mühlacker behandelt die amerikaniſche Wahlpropaganda„Naß oder trocken?“ Wien überträgt um 20.00 Uhr ein Chorkonzert des Wiener Schubertbundes.— Berlin⸗ Breslau bringen um 21.10 Uhr von Leipzig die Uraufführung einer Szenenfolge:„Der Kampf um den Himmel“, in Kepler, Galilei und Newton geſprochen werden.— Von Mühlacker wird um 00.30 uhr ein Nachtkonzert aus Mannheim übertragen: Kompoſttionsſtunde F. Häckel. Mitwirkende: Arno Fiſcher, Flöte; Ernſt Krauſe, Klarinette; Oskar Landeck, Engl. Horn; Paul Frank, Horn; Paul Stephan, Baßklarinette; Fritz Hoff⸗ mann, Fagott. Aufgeführt werden: Sextett op. 23 und Polonaiſe. Am Freitag um 18.05 Uhr über Mühlacker von Mannheim: Berufskundlicher Vortrag. Berufsberater Dr. Leidinger ſpricht über„Wirtſchaftliche Aufgaben der Berufsberatung“.— Um 19.05 Uhr über Frankfurt ⸗ Mühlacker von Mann⸗ heim: Aerztevortrag„uUnhygieniſche Angewohn⸗ heiten“.— Ein Hörwerk„Renaiſſance, Barock und Rokoko“ beginnt um 20.30 Uhr in Frankfurt⸗ Mühlacker. Der erſte Abend befaßt ſich mit tal ie⸗ niſcher Renatſſance.— Um 20.00 Uhr iſt über Hamburg Selma Lagerlöf zu hören, die ihre Chriſtuslegende zur Vorleſung bringt. Altitalteniſche Haus muſtik aus einem Pri⸗ vathaus aus Heidelberg bringen Frankfurt⸗ Mühlacker am Samstag um 19.30 Uhr. Geſchäftliche Mitteilungen * Weg mit deu veralterten plumpen Nähmaſchinen. Dem modernen Geſchmack entſprechen die„Pfaff⸗Schrank⸗ möbel⸗Nähmaſchinen“, ſie fügen ſich durch ihre Möbelform jedem Zimmer harmoniſch ein. 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Das Gefühl der letzten Enttäuſchung ſetzte ein, als man die kaum zu einem Drittel beſetzten Rände des Frankfurter Waldſtadions ſah. 12⸗, höchſtens 13 000 Zuſchauer waren gekommen. Hier machte ſich das unfreund⸗ liche Wetter, der Silberne Sonntag und wahrſcheinlich auch die allgemeine ſchlechte Wirtſchaftslage bemerkbar. Es mag bezeichnend ſein, daß der Wagenpark nicht kleiner war als bei Spielen, die 25% und mehr Tauſend Zuſchauer ſahen. Das Publikum ging auch kaum im gewohnten Maße mit. Zuweilen hörte man bei dem häufigen Verſagen des füd⸗ deutſchen Innenſturms Rufe der Enttäuſchung. Der Beifall bei den Treffern war herzlich. Im übrigen blieb aber die Maſſe ziemlich unbewegt. Die Manuſchaften In den Ehrenlogen und auf den Preſſetribühnen hatte man ganz das gewohnte Bild. Es war mancher Gaſt von Asmärks gekommen. Die Mannſchaften trafen bereits am Samstag in Frankfurt ein. Sie ſtellten ſich in der zuletzt bekanntgegebenen Aufſtellung, nämlich wie folgt: Norddeutſchland: Plunck(SSV.) Meier Riſſe (Arminig Hannover)(Hamburger SV.) Mahlmann Halvorſen Wolpers (SSV.) HSV.)(Arm. Han.) Voß Ritter Ludwig Widmayer Eſſer (alle Holſtein Kiel) 11 Kund Lachner Pöttinger Haringer Welker 1. FC. N.(30 Münch.)(Bayern München) Heidkamp Leinberger Engel Bayern e e Fürth) RW. Frankf.) Stu! Schü eide n Frankfurt) r eß (RW. Frankfurt) Süddſeutſchlan d: Das Frankfurter Stadion hatte noch eine leichte Schnee⸗ decke aufzuweiſen. Seit Samstag hotte es ohne Unter⸗ brechung geregnet. Trotzdem befand ſich aber der Spiel⸗ grund in beſter Verfaſſung. Das Spiel Vom Anſtoß weg ſpielte die ſüddeutſche Elf wie eine Vereinsmannſchaft. Der Ball lief in ſauberer Kombi⸗ nation von Mann zu Mann. Es ergab ſich auch gleich eine leichte Ueberlegenheit für den Süden. Schüſſe von Lachner, Pöttinger und Haringer kamen auf das Tor. Die Bälle waren aber nicht plaziert genug. Bei Gegen⸗ angriffen hielten die Norddeutſchen den Ball zu hoch. Beide Mannſchaften erzielten eine Ecke. Dann hatte der Süden ſeine erſte große Chance. Pöttinger und Haringer ſtanden frei vor dem Tore, als ſie die nach prächtigem Laufe gegebene Flanke des Nürnbergers Kund erhtelten. Aber die beiden Münchener hinderten ſich ſelbſt und der Ball ſtrich hoch über das Tor weg. Einen Vollſchuß von Lachner wehrte Plunck zur zweiten Ecke ab. Nach zehn Schüſſen des ſüddeutſchen Innenſturms holte der Norden auch die zweite Ecke auf. Aber der Süden dominferte weiter. Seine Läuferreihe fütterte den Sturm geradezu mit Bällen. Der ſüddeutſche Sturm ließ nun zahlloſe Chancen ungenützt vorübergehen. Schuß auf Schuß ging neben die Pfoſten. Plunck und ſeine beiden ſchlagſicheren Vordermänner ſorgten dafür, daß der Reſt unſchädlich gemacht wurde. Der Norden kam kurz vor der Straf⸗ raumgrenze zu einem direkten Freiſtoß. Ludwig ſchoß, aber Leinberger wehrte ab. Der Süden erzielte nun eine Ecke nach der anderen. Nach dem Wechſel der Seiten lautete das Eckenverhältnis:2 für den Süden. Die Norddeutſchen wehrten ſich mit allen Kräften gegen den Druck des Südens und der Sturm ſorgte auch wieder⸗ holt für Beunruhigung der gegneriſchen Verteidigung. Kreß zeigte einige Male eine glänzende Abwehr. Auf der anderen Seite ſchoß Haringer am leeren Tor vorbei. Es ſah ſo aus, als ſei es unmöglich, den Ball ins Tor zu zielen. Eine nächſte gute Chance vergab Pöttinger durch zu langes Zögern. Bei der klaren Ueberlegenheit des Südens mußten Tore fallen. Aber erſt in der letzten Minute vor Halbzeit brach der Bann. Leinberger gab einen Bombenſchuß aufs norddeutſche Tor ab. Plunck wehrte im Fallen ab, aber der Ball fiel dem kleinen Rechtsaußen Weber vor die Füße und der Münchener hob aus kurzer Entfernung den Ball über Plunck hinweg ins Tor. Nach der Pauſe Das Bild des Spieles änderte ſich nicht. Der Süden dominierte weiter, er behielt auch ſeine Ueberlegenheit. Der ſüddeutſche Innenſturm verſtand ſich letzt ſogar beſſer und gewann ſogar an Durchſchlagskraft. In der fünften Minute kam eine Vorlage Leinbergers zu Haringer. Der Münchener ſetzte aus 22 Meter Entfernung einen präch⸗ ligen Schuß aufs Tor, der duch das Ziel fand. Süd führt :0 und nach weiteren vier Minuten:0. Nach einem Ge⸗ plänkel vor dem Nordtore kann Kund den Ball zu Ha⸗ ringer geben, der dann das Leder ins Tor ſetzte. Nun kam aber auch der Norden zu Wort. In der zwölften Minute gab Eſſer einen flachen Ball zur Mitte. Kreß ſtartete nach dem Ball, verfehlte ihn aber und Ritter konnte an Kreß vorbei das Leder einſchieben. Nach ei⸗ nigen Minuten prallten die beiden Mittelläufer zuſam⸗ men. Leinberger zog dabei den Kürzeren, Er mußte mit einer Beinverletzung vom Platze. Engel ging zur Mitte, Mantel(Eintracht Frankfurt] trat als rechter Läufer ein. Die Umſtellung konnte aber ſchon bald wleder behoben werden, da Leinberger nach einigen Minuten zurückkehrte. Noch einmal hatte der Süden eine große Chance. Pöttinger drückte Plunck mit dem Ball ins Tor, aber der Schieds⸗ richter erkannte den Treffer nicht an, da Pöttinger vorher das Leder mit der Hand berührt hatte. Der Norden legte dann aber mehr Wucht ins Spiel und wurde auch öfters fehr gefährlich. Kreß und Stubb erlftten Verletzungen. Kreß wurde an der Hüfte verletzt und war auch in der Folge wiederholt ſehr unſicher. Er zeigte aber immerhin zoch einige ſchöne Paraden. Gegen Schluß war das alte Verhältnis wieder hergeſtellt. Der Süden hatte ſeine Ueberlegenheit wieder. Mit einem ſchönen Angriff der Süddeutſchen ſchloß auch das Spiel. Gerechtes Ergebnis hat verdient gewonnen, daran iſt nichts n der reine Spielverlauf rechtfertigt den ſüddeutſchen g. Die Elf des Sie jers lag in 75 von den 90 Spielminuten im Angriff. Plunck hatte faſt dreimal ſopiel Arbeit wie Kreß und die Bälle die neben und über die Pfoſten des norddeutſchen Tores fegten, waren nicht Der Süden zu ändern. Sch zu zählen. Bei entſchloſſenerem Spiel des füddeutſchen Innenſturmes wäre zweifellsohne die Tordifferenz größer ausgefallen. Die Mannſchaften in der Kritik Beim Süden war die Kombination vollendet, der Aufbau beſſer, das Spiel überhaupt ideenreicher. Die Säule der Mannſchaft war der Mittelläufer Leinberger, der kaum jemals in einer beſſeren Form war als zur Zeit. Leinberger war in dieſem Spiel nicht nur ein un⸗ ermüdlicher Zerſtörer, er dirigierte auch den Angriff mit prachtvollen Vorlagen. Er hatte in Heidkamp einen guten Sekundanten. Weniger gefiel Engel. Dieſer Debutant iſt ein guter Aufbauſpieler, ober ſein Stellungsſpiel, ſeine Zerſtörungsarbeit laſſen noch zu wünſchen übrig. Immer⸗ hin bleibt Engel bei ſeiner Jugend eine Hoffnung. Hinter dieſer guten Läuferreihe öͤes Südens ſtand eine ebenſo qualitätsvolle Verteidigung. Die beiden Vereinskamera⸗ den Schütz und Stubb ſtanden immer richtig geſtaffelt; ſie waren ſchnell und ballſicher. Was ſie beſonders gegen⸗ über der norddeutſchen Verteidigung auszeichnete, wor ihr reiner Abſchlag, der ſelten planlos, meiſt jedoch zu einem der eigenen Stürmer kam. Kreß unterſtrich mit ſchönen Paraden, daß er der Tormann der deutſchen Nationalelf iſt. Die Schwäche der ſüddeutſchen Elf lag im Angriff. Pöttinger dürfte mit dieſem Spiel endgültig als Reprä⸗ ſentotiver abgewirtſchaftet haben. Er könnte höchſtens noch für eine Münchener Stadtmannſchaft in Frage kommen. Der ehedem ſo erfolgreiche Münchener Sturmführer hatte allen Elan, aber auch ſehr viel von ſeiner Sicherheit und Ueberſicht eingebüßt. Seine Vernachläſſigung der Flügel war gerodezu ſtrafwürdig. Kund iſt ein Linksaußen von Format, ſchnell und mit gutem Ballgefühl, erhielt jedoch während langer Spielperioden kaum einen Ball. Lachner war ſehr lebendig, aber er ſchoß zu unplaziert. Welker und Haringer bildeten einen recht guten rechten Flügel. Ha⸗ ringer hatte auch den beſten Schuß, Welker hingegen war häufig ſchußunſicher und auch zu eigenſinnig. Der ganze Angriff bot ein für das Auge ſehr erfreuliches, fedoch unproduktives Spiel. Das Spiel des Nordens war weſentlich primitiver als das des Gegners. Nur in wenigen Phaſen ſah man etwas, das ſich unter Umſtänden als Syſtem bezeichnen ließe. Im allgemeinen wurde der Ball viel zu hoch geſpielt und in allen Aktionen lag etwas Ueberhaſtetes, Nervöſes. Der beſte Mannſchafts⸗ teil war noch die Läuferreihe. Halvorſen iſt zwar etwas behäbig geworden, aber er zeigte bis zur Halbzeit doch eine große Leiſtung. Dann war er allmählich durch die Ueberlaſt der Arbeit mürbe geworden. Eine Hoffnung iſt ſcheinbar der junge Mahlmann vom HSB., der in Frankfurt einen guten Eindruck machte. Wolpers fiel weder unangenehm noch beſonders angenehm auf. Er war ein fleißiger Arbeiter. Auch die beiden Verteidiger Meier und Riſſer kamen nicht aus der Arbeit heraus. Beide waren ſehr ſchlagſicher, ſpielten aber zu ungenau ab. Riſſe war um eine Kleinigkeit beſſer und routinierter als Meier. Gegen Plunck im Tor iſt kein Wort zu ſagen. Er zeigte eine ſehr gute Leiſtung. Der Holſteinſturm hatte in Ludwig erwartungsgemäß ſeinen beſten Mann. Für Ludwig ſpricht am beſten die Tatſache, daß man ihn gerne einmal für eine Viertelſtunde als Führer des füd⸗ deutſchen Sturmes geſehen hätte. Dann wären wohl mehr Treffer gefallen. Die Nebenleute Ludwigs waren durch⸗ weg etwas zu langſam. Sie gingen auch häufig nicht auf die Ideen ihres Sturmführers ein. Das Zuſammenſpiel ließ zu wünſchen übrig. Die Leitung des fairen Spiels lag bei dem Leipziger Fuchs in guten Händen. Noch keine Klärung im Rheinbezirk Verbandsſpiele Sp. Vg. Mundenheim— 08 Mannheim 40. S. V. Waldhof— V. f. L. Neckarau:1 wegen Regen abgebrochen. F. G. Kirchheim— Sp. Vg. Sandhofen ausgefallen. Auch der vorletzte Spielſonntag brachte in der Meiſter⸗ ſchaftsfrage keine Entſcheidung, da das wichtige Spiel Waldhof— Neckarau 5 Minuten vor Halbzeit wegen Unbeſpielbarkeit des Platzes abgebrochen wurde. Mun⸗ denheim konnte im letzten Spiel 08 Mannheim klar:0 ſchlagen und ſich dadurch mit 3 Punkten Vorſprung vor 08 Mannheim den 4. Tabellenplatz ſichern. Das Spiel Kirch⸗ heim— Sandhofen wurde gar nicht angepfiffen, da die Platzverhältniſſe ein Spiel nicht zuließen. Am nächſten Sonntag ſpielt Phönix Ludwigs ⸗ hafen— V. f. R. in Mannheim. SV. Waldhof ſpielt in Kirchheim. Auf die Ausſichten der Vereine werden wir noch zurückkommen. Außer dem Rheinbezirk hat auch Württemberg noch keinen Meiſter. Böckingen gewann gegen Brötzingen 211 und Pforzheim gigen Zufſfenhauſen 411. Böckingen führt bei 14 Spielen mit 21 Punkten vor Pforz⸗ heim mit 19 aus 13 Spielen. Hier wird wohl ein Ent⸗ ſcheidungsſpiel nötig werden. 5 In der Gruppe Baden konnte F C. Freiburg. der wahrſcheinlich abſteigen muß, Phönix Karls⸗ ruhe 310 ſchlagen. V. f. B. Karlsruhe verlor gegen den Meiſter Karlsruher F. V. nur knapp:8. In Nordbayern konnte ſich A. S. V. Nürnberg durch einen:0⸗Sieg über Bayern Hof dor dem Ab⸗ ſtieg retten. In Südbayern ſteht der Abſtieg von Ingolſtadt feſt, trotz des:4⸗Sieges über den D. S. V. München. In den übrigen Gruppen hat ſich die Lage nicht geändert. Mundenheim auf oͤem 4. Platz Sp. Vg. Mundenheim— 08 Mannheim:0(:0) Das Erfreulichſte on dieſem Treffen war, daß es von Anfang bis Schluß durchaus fair durchgeführt wurde. Mundenheim kom zu einem überlegenen Sieg, der den Leiſtungen entſprechend verdient war. Zunächſt wax aber der Ausgang des Treffens recht ungewiß, denn die Mann⸗ heimer zeigten die erſten 20 Minuten das beſſere Spiel und waren leicht im Vorteil. Lediglich der Umſtand, daß die Angriffsaktionen nicht ausgereift waren, ließen die Elf zu keinen Erfolgen kommen. Als dann die Munden⸗ heimer ihre Mannſchaft umſtellten, kam Entſchlohenheit und Syſtem in die Elf. Allmählich kamen die Platzbeſitzer zu einer leichten Feldüberlegenheit, die aber ebenfalls zu keinen Erfolgen führte, do es 08 zunächſt noch ver⸗ ſtand, durch gutes Abwehrſpiel dem Gegner verſchiedene Chancen zu nehmen. Nach der Pauſe allerdings war es um die Mannheimer geſchehen. Die Elf ließ immer mehr nach, dos Zuſpiel wurde immer ungenauer und Munden⸗ heim kam zu einer klaren und offenſichtlichen Ueber⸗ legenheit. Erſt als der Sieg feſtſtond ließen die Munden⸗ heimer etwas nach, ſo daß 08 Angriffsgelegenheiten hatte, zie aber auch zu keinem Erfolg führten, da ſie ein Syſtem gänzlich vermiſſen ließen. Mundenheim zeigte von den erſten 20 Minuten ab⸗ geſehen eine recht anſprechende Leiſtung, für die in er⸗ ſter Linie Butſch als Mittelläufer und Tiator als Sturm⸗ führer zeichnen. Dem Schlußtrio war die Arbeit durch die Schwächen des Gegners ſehr erleichtert, es war nur ſelten Mittelpunkt gefährlicher Aktionen. Butſch war der beſte der Mundenheimer. Schwächen zeigte in der Läufer⸗ reihe nur Rems. Im Sturm ſielen die beiden Halbſtür⸗ mer ab, während die beiden Außen recht anſprechende Arbeit zeigten. Im beſten Licht leuchtete Tigtor, der ſein Talent als unermüdlicher Kämpfer unter Beweis ſtellte. 08 liefert eine überraſchend ſchwache Partie, was erneut den Beweis erbrachte, daß die Elf nur gegen einige Gegner und auf eigenem Platz durch großen Elfer erfolgreich zu beſtehen vermag. Gegen Mundenheim war von einem Spielaufbau und von einem Syſtem herzlich wenig zu ſehen. Der Ball wurde ohne Ueberlegung und ungenau weltergeſpielt, ſodaß die Spielweiſe dem Gegner kein Kopfzerbrechen verurſachte. Einigermaßen anſprechend war noch das Abwehrſpiel vor der Pauſe. Nach dem Wechſel aber war das Spiel eher noch primitiver und brachte keine Lichtblicke. Das beſte der Elf war das Schlußtrio, das aber ſtändigem Druck auf die Dauer nicht gewachſen war. Schwach war die Läuferreihe im Spielaufbau. Durch den Ausfall des Erfatzmittelläufers kam die Elf immer mehr ins Hintertrefſen. Im Sturm fielen in erſter Linte die heiden Außen aus. Aber auch die übrigen ͤrei hatten für genaues Zuſpiel und Kombingtion wenig Sinn. Das durchweg fair durchgeführte Spiel ſtand unter Lei⸗ tung von Paulus⸗Saarbrücken. Die Tore ſchoſſen Tiator (3) und Baumann. Sp.⸗Vg. Mundenheim: Dick; Oſter, Diefenbach; Dillen⸗ burg, Butſch, Remo; Seidl, Gürſter, Tiator, Deuſchel, Baumann. 8 Mannheim: Pabſt; Hartung, Engſter; Langenberger, Schalk, Weſtermann; Winkler, Teufel 2, Flörſch, Teufel 1, Thomas. Byg. SV. Waldhof V. f. L. Neckarau Beim Stand:1 fünf Minuten vor Halbzeit abgebrochen Eine ſtarke Enttäuſchung erlebten die trotz des Regens zuſammengeſtrömten 4— 5000 Zuſchauer auf dem Waldhof; nicht wegen des gebotenen Spiels, denn dieſes war bis zum Abpfiff durchaus fair, recht feſſelnd und wechſelvoll obwohl die Bodenverhältniſſe ſchlecht waren. Es wurde beim Spiel Phönix— Waldhof wieder einmal die Frage aufgeworfen, ob ſolch wichtige Spiele bei derart unmöglichem Terroin zur Durchführung kommen ſollen. Heute muß man wiederholen, daß an den Platzverhält⸗ niſſen Waldhofs gemeffen, in Ludwigshafen nicht hätte ge⸗ ſpielt werden dürfen, oder doch unbedingt hätte abgebrochen werden müſſen Nun iſt das ja durchaus Sache des Schledsrichters, aber die Anſchauungen gehen da (ben, wie erneut zu ſehen, weit auseinander. Der Phö⸗ nixplatz war entſchieden ſchlechter. Das Publikum, das geſtern längere Zeit nicht wußte, um was es ſich handelte, wurde dann begreiflicherweiſe auch unruhig. Auf Erkun⸗ digung beim Spielleiter Herrn Mejrich⸗ Mettlach, wurde der Abbruch mit den Platzverhältniſſen, beſonders vor den beiden Toren, begründet, Verantwortung für eine ungefährliche, einwandfreie Durchführung nicht auf ſich nehmen könne. Alſo„unau⸗ taſtbare“ Schiedsrichterentſcheidung—— womit von ſelbſt jeder Vorwurf gegen den Platzverein in ſich zuſammen⸗ fällt. Das Weſentliche über den Spieltorſo: Waloöhof iſt die etwos ſchneilere, wendigere Elf, kommt aber erſt durch Eigentor des ſehr plaziert zurückgebenden Zellner in Füh⸗ rung. Siffling verſchießt bei Waldhof zwei ganz große Gelegenheiten dicht vor dem Netz. Nach dem entſchloſſenen Ausgleichstor von Benners, auf Strofball von Größle, wird das Spiel dann abgebrochen. A. M. F. G. Kirchheim Sp.⸗Bg. Sandhofen (ausgefallen) Wieder einmal trat die S p. Vg. Sandhofen den Weg nach Kirchheim an und abermals mußte ſie unver⸗ richteter Dinge die Rückreiſe vornehmen. Der Platz der Kirchheimer war hauptſächlich durch den in den erſten Nach⸗ mittagsſtunden des Sonntags niedergegangenen Regen in einen unbeſchreiblichen Zuſtand verſetzt worden, der noch unter denen er die dadurch erhöht wurde, daß ſich in dem breiigen Gelände zuerſt die Reſervemannſchaften geaenüberſtanden, die naturgemäß die wenigen glatten Bodenſtellen aufwühlten. Trotz des drohenden Geſpenſtes der Terminnot konnte ſich der als Schiedsrichter erſchienene Diemer ⸗Kaiſers⸗ lautern nicht entſchließen, das Spiel austragen zu laſſen. Nachdem der Spielleiter mit den Mannſchaften den Platz abgeſchritten hatte, ließ er ſie wieder abtreten, ſehr zum Leidweſen der Sandhöfer, die nun gax zum 3. Male nach Kirchheim fahren ſollen. was zweifellos jeweils mit er⸗ heblichen Koſten verbunden iſt. Ob es zu einem dritten Termin kommt. ſteht allerdings dahin, denn Kirchheim ſoll berelts vor mehreren Wochen zur Auflage gemach: worden ſein, den Platz ſpielfäbia zu machen, oder aber zu mindeſt für die noch auszutragenden Spiele ein anderes Terrain zu pachten. Das Spiel der Reſerven, das in einem regelrechten Schlammbad vor ſich ging, ſah unter der umſichtigen Lei⸗ tung von Lauer⸗Plankſtadt Sandhofen mit:0 als Sieger. Cb. Weitere Ergebniſſe Verbandsſpiele in Süddeutſchland: Nordbayern: ASV. Nürnberg— Bayern Hof 10 VfR. Fürth— FV. 04 Würzburg:1; Kickers Würzburg gegen 1. FC. Bayreuth 20. Südbayern: Wacker München— Jahn Regensburg 2209 DSV. München— BfB. Ingolſtadt 425. Württemberg: Kickers Stuttgart— Pfd. Heilbronn 110 Germania Brötzingen— Union Böckingen:2 FC. Pforzheim— FV. Zuſſenhauſen 911. Baden: Freiburger FC.— Phöni Karlsruhe— Karlsruher FV. 28; FC. Villingen:1. Saar: FK. Pirmaſens— SFr. Saarbrücken:9. Privatſpiele: Wiesbaden— FSW. Frankfurt 911. Süddentſche Vereine auf Reiſen: Boruſſia Fulda— 1. JC. Hanau 93:5; Leipzig— 1. FC. Nürnberg og. Hotkey Sc 80 Frankfurt Damen— BfR Mannheim Damen Le 413(:2) Nachdem die Damen von Harveſtehude ihre beiden Spiele gegen 80 Frankfurt und VfR Mannheim abgeſagt hatten, vereinbarten die beiden führenden ſüddeutſchen Damenhockeymannſchaften ein Freundſchaftsſplel nach Frankfurt, dem bei der führenden Rolle beider Gegner eine beſondere Bedeutung zukam. Die Begegnung zeigte denn auch wie das Endergebnis, daß kaum ein Unterſchied in dem Geſamtkönnen beider Mannſchaften vorhanden iſt. Die Elf des Sc 80 Frankfurt hat in ihren beiden Internationaken, Fräulein Menges und Frau Teichmann, ſowie in der Mit⸗ telläuferin und beiden Flügelſtürmerinnen überragende Kräfte, während Mannheims beſondere Stärke die große Ausgeglichenheit der geſamten Mannſchaft iſt, in der an dieſem Samstag Frau Böhm eine ganz hervorragende Lei⸗ ſtung bot und als die beſte der 22 Spielerinnen anzuſpre⸗ chen iſt. Das Spiel ſelbſt verlief, wie erwartet, Außerſt in⸗ tereſſant und wechſelvoll. Mannheim hätte den Chancen und Leiſtungen entſprechend zu einem Unentſchieden kom⸗ men müſſen, doch gelang den Platzherren als der glück⸗ licheren Elf ein knapper:8 ⸗Sieg, der aber auch rein zahlen⸗ mäßig für die Ebenbürtigkeit der Gegner ſpricht. Mann⸗ heim begann den Kampf mit ſofortigen Angriffen, kam als⸗ bald zu einer Strafecke, bis ſich dann auch 80 zuſammen⸗ gefunden hatte und für kurze Zeit leicht überlegen werden konnte. Nach einer Viertelſtunde ging Mannheim in Füß⸗ rung; Frau Teichmann hatte einen Schuß von Frau Seu⸗ bert abgewehrt, doch der Nachſchuß von Fräulein von Bre⸗ dow brachte den erſten Mannheimer Erfolg. Beiderſeits bringen vor allem Angriffe der linken Flügel Gefahr. Bei einem guten Angriff der Gäſte kommt L. Keller zum Schuß, doch Frau Teichmann wehrt, der Nachſchuß von Frau Seu⸗ bert bringt Mannheim das 2. Tor. Frankfurt wird fetzt nochmals leicht überelgen und kommt auch in ſchneller Folge durch 2 Tore des Rechtsaußen zum Ausgleich. Nach dem Wechſel iſt Mannheim ſofort wieder im Angriff. Es währt nicht lange und Fräulein L. Keller hat Mannheim die Führung zurückgegeben. Bei immer noch hervorragender Abwehr durch Frau Böhm kann Frankfurt aber doch aber⸗ mals den Ausgleich erzielen; eine Flanke von rechts wird durch den rechten Mannheimer Läufer wuchtig ins eigene Tor geſchoſſen,:3. Man erwartet bereits allgemein ein Unentſchieden, als es Frankfurt kurz vor Schluß gelingt durch Halblinks zum Siegestreffer zu kommen. H. B. Karlsruhe 310; VfB. .⸗Vg. Schramberg SV. Fortuna Hockeygroßkampf in Heidelberg G. 78 Heidelberg HE. Heidelberg:5(:2) Man iſt verſucht, dieſes Ereignis als eine Senſation anzuſprechen, denn eine Differenz von fünf Toren ſpricht von einem Klaſſenunterſchied. Dieſes klare Plus beſtand aber eigentlich nur in dem Können der beiden Angriffs⸗ linien, wobei allerdings die Gäſte eine wirklich um min⸗ deſtens eine Klaſſe beſſere Leiſtung boten. Taktiſch klug bevorzugte man ein ſteiles Dreinnen⸗ oder aber auch Flügelſpiel und zog ſomit die Abwehr des Gegners aus⸗ einander, ſodaß bei genauem Zuſammenſpiel Erfolge un⸗ ausbleiblich waren. Daß eine Differenz von fünf Toren zuſtande kam, lag zum Teil an den ungünſtigen Boden⸗ verhältniſſen, mit denen ſich die beſſeren Techniker eben auch weit beſſer abfanden, wie überhaupt die Letſtung des HC. unter dieſen Umſtänden— es regnete während der ganzen Spieldauer recht heftig— umſo größere Anerken⸗ nung verdient. Der Sieger darf, nachdem er ſämtliche führenden ſüddeutſchen Vereine ſicher bezwungen hat, mit Recht als„inoffizieller Herbſtmeiſter“ angeſprechen wer⸗ den. Wir haben zur Zeit aber auch wirklich keine Elf im Süden, dle derart ausgeglichen iſt und bei der jeder Spieler über ein derart großes Können verfügt. Berbner, der ehemalige Torwart des TV. 46 Heidelberg, iſt ent⸗ ſchloſfen und vor allem unerſchrocken. ſodaß die Heidel⸗ berger jetzt auch für dieſen Poſten eine erſtklaſſige Be⸗ ſetzung in dreifacher Garnitur zur Verfügung haben. Die Verteidigung Haußmann⸗Dr. Zapp iſt unbedingt ſicher und ergänzt ſich ausgezeichnet; zudem iſt das Verſtändnis mit der Läuferreihe noch beſſer geworden. Dieſer An⸗ griffsaufbau iſt heute in gleicher Präziſton nur noch bei ganz wenigen unſerer deutſchen Spitzenmannſchaften zu finden. Die Läuferreihe hat ſich gegen das Vorfahr gleichfalls noch verbeſſert. Das gilt insbeſendere von Körner, der an Ausdauer und Arbeitsfreudigkeit entſchie⸗ den gewonnen hat und dem die ſchweren Spiele gegen die Berliner Mannſchaften gewaltige Routine verſchafft haben. Aehnlich verhält es ſich mit der vorderen Fünfer⸗ reihe, die von Spiel zu Spiel zu immer beſſerer Form aufläuft, bei der das Verſtändnis ganz hervorragend iſt, ſodaß bel gleichermaßen ratlonellem Spiel auch gegen ſtärkſte Abwehrformationen ſo gut wie ſicher ſind. Barber am linken Flügel iſt heute bereits eine vollwertige Kraft und wird bei noch größerer Routine und Wendigkeit nicht mehr als Erſatzmann anzuſprechen ſein. Die 78er haben dieſe ganz alatte Niederlage vor allem dem Verſagen ihres Sturmes zuzuſchreiben. Dem Tor⸗ wart iſt kaum eine Schuld beizumeſſen, denn er war het dem glatten Boden am meiſten behindert. In der Ab⸗ wehr war Hauſer überlaſtet, da Alger bei allem Eifer und einigen recht netten Leiſtungen bei den ſtändigen Angrif⸗ fen der Gäſte doch nicht ſicher genug war. In der Läufer⸗ reihe war Neumann diesmal ſchwächer. Riehl und Ueberle arbeiteten unermüdlich, wurden aber bei dem vollkommenen Ausfall des Sturmes überlaſtet und mußten ſich zumeiſt auf die Defenſive beſchränken. Die weltaus ſchwächſte Let⸗ ſtung bot aber der Angriff. Die einzelnen Leute konnten den Ball nicht halten, die Breitenkombination war bei den ſchlechten Platzverhältniſſen und der ſicheren Deckung des Gegners eine unbedingt falſche Taktik, zudem wurde auch reichlich wenig zur Entlaſtung der Läuferreihe unter⸗ nommen. Der trotz der Ungunſt der Witterung ſtets recht flotte Kampf ſteht die Gäſte ſoſort energiſch im Angriff, während die durchbruchsartigen Vorſtöße der Platzherren meiſt ein vorzeitiges Ende finden oder durch Breſtenkombination ſchnell vom Gegner unterbunden werden. Dennoch bietet ſich Voth eine große Chance, die aber Berbner durch ent⸗ ſchloſſene Abwehr zunichte macht. Durch geſchickte Steil⸗ vorlagen können ſich die Gäſte immer wieder durchſetzen, aber erſt nach 25 Minuten gelingt der Führungstreffer; Baudendiſtel geht auf Linksaußen durch. flankt präzis, Peter II legt an Voat vor, der ſcharf einſchteßt, 911. Der H. C. H. hat ſofort weitere Chancen, Peter wird gerade noch am Schuß gehindert, aber nach weiteren fünf Mi⸗ nuten fällt doch der zweite Treffer; Vogt faßt eine Flanke von Horn ab und legt den Ball an Peter II vor, der plaziert einſchießt. 012. Heim im Tor der 78er muß noch zwei ſcharfe Schüſſe von Baudenoiſtel halten, dann it Halbzeit, In der zwetten Halbzeit kommt das produktive Spiel der Gäſte gegen die etwas ermüdeten Platzherren noch beſſer zur Geltung. Nach überlegenem Spiel erhöht Peter II nach einem nur ſchwach gewehrten Schuß von Baudendiſtel auf:0. Zwiſchendurch erzmingen die Platz⸗ herren eine Strafkecke, die Berbner hervorragend wehrt. Schon iſt der H. C. H. wieder im Angriff; Baudendiſtel er⸗ ztelt den 4. Erfolg und Peter II den., rend ein wei⸗ terer Treffer von Peter II wegen abfeits keine An⸗ erkennung findet. H. B. waren 13 Kämpfe vorgeſehen. Singen nicht am Start erſchienen waren, kamen im Bantamgewicht Huber⸗08 Mannheim, Schaum löffel ⸗ os Ludwigshafen an. 6. Seite/ Nummer 581 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 15. Dezember 1930 Meiſterſchaften der Amateurboxer Vorrunde von Baden-Pfalz-Saar in Mannheim hauen ſich ausgezeichnet Die Mannheimer Voper Nitolah verliert gegen Heltel zu unrecht Schuler und Barth liefern den techniſch ſchön len Kampf Die Kämpfe der Vorrunde Nach den vielen Boxkampfabenden der letzten Zeit traten die Vertreter des Amateurboxverbandes am Sams⸗ tag abend in der Liedertafel zur Vorrunde um die Mei⸗ ſtorſchaft von Baden⸗Pfalz⸗Saar an. Mannheim hatte zur Meiſterſchaft außerordentlich ſtark gemeldet. Es Da aber die Vertreter von im Leicht⸗ gewicht Nagel⸗Karlsruhe und Häußer⸗ 8(deſſen Gegner 03 Ludwigshafen blieb dem Start fern), im Welter⸗ gewicht Philtpp⸗VfR., im Mittelgewicht Clauß⸗ Karlsruhe(Beirer VfR. trat nicht an) kampflos in die Zwiſchenrunde, die am nächſten Samstag in Karlsruhe ausgetragen wird. Die Organtſatton war ſehr gut, die Abwicklung der einzelnen Kämpfe vollzog ſich reibungslos. Im Ring waren abwechſelnd Wer le⸗os Mannheim und Schwind⸗ BfR. Mannheim in einwandfreier Weiſe tätig. Beſon⸗ ders angenehm berührte diesmal das mu ſtergultige Berhalten der Zuſchauer, die zu den Meiſter⸗ ſchaftskämpfen ſehr zahlreich erſchtenen waren. Der ge⸗ botene Sport war bis auf einige Ausnahmen hochkklaſſig. Da es um Meiſterſchaftsausſcheidungen ging, wurde mit Einſatz aller Kräfte gekämpft. Bei den Meiſterſchafts⸗ kämpfen gab es einen Nlederſchlag im Halbſchwergewicht. mußte in der Runde durch Grieſel⸗ Phönix Karlsruhe viel ein⸗ ſtecken und dann ſchwer angeſchlagen über die Zeit zu Boden. Im Einlagekampf im Leichtgewicht ſchlug Häußer⸗os Mannheim ſeinen Gegner Nagel-Karls⸗ ruhe in der 2. Runde durch einen genauen Treffer auf daß ſtinn k. o. Im Halbſchwergewicht kam Ziemer⸗ os Mannheim über Walter⸗VfR. Mannheim zu einem billigen Erfolg. Ziemer, der ſehr offen in den Kauipf ging, erwiſchte Walter klar am Kinn. Dieſer taumelte in ſeine Ecke und gab den Kampf auf. Die Meiſterſchaftskämpfe Das Federgewicht brachte zwei Ausſcheidungskämpfe. m uerſten traf Schork 08. Ludwigshaſen auf Judt⸗ . R. Mannheim. Judt verſucht ſoſort in den Nahkampf zu kommen, Schork nützt jedoch ſeine Reichweite aus und hält ſich Judt durch linke Stopper, die nicht ohne Wirkung bleiben, vom Leibe. Judt muß ſchon in der erſten Runde weichen. In der zweiten Runde greift Judt wieder wild Er kann auch bei Schork einige Male durchkommen, dieſer gleicht aber durch linke Stopper wieder aus, ſo daß Judt auf den Rückzug muß. Judt war gegen Ende der zweiten Runde ſchon ſichtlich ſchwach. Die dauernden lin⸗ ken Stopper ins Geſicht— die Naſe blutete bereits in der 1. Runde— wirkten zermürbend. In der 3. Runde bietet ſich das gleiche Bild. Judt kommt bei überraſchen⸗ den Angriffen bei Schork hie und da durch, muß aber ſelbſt viel einſtecken., Schork deckt ihn bei Schlagwechſeln mit Schlägen aller Art direkt zu. Angeſchlagen geht Judt Bis 2 zu Boden, er iſt aber zu hart, um durch die vielen Schläge von Schork ganz aufzugeben. Der Punktſtea von Schork⸗Os Ludwigshafen war einwandfrei und ſehr hoch. Im z welten Kampf zwiſchen Deimling⸗ Karlsruhe und Apfelbach ⸗ 0s Ludwigshafen zeigte der Karlsruher eine merkwürdige Kampfesweiſe. Mit beiden Händen vor dem Geſicht rannte er wie wild auf ſeinen Gegner ein, ohne dieſen aber zu treffen oder gar an⸗ zugreifen. Apfelbach kämpft ſehr überlegt und kommt bei Deimling oben und unten immer wteder mit wirkungs⸗ nollen Schlägen durch. Das gleiche Kampfbild während der drel Runden. Deinmling rennt in Doppelbeckung an und wird von Apfelbach abgefangen. Nur vereinzelt kommt der Karlsruher zum Schlag. Apfelbach⸗og Ludwigshafen — verdienter Punktſteger, da ſein Gegner nicht das exinaſte zetate. a Im Leichtgewicht wurden Häuß e r⸗08 Mannheim und Nagel⸗Karlsruhe kampflos Sieger, da ihre Gegner 1 8 Ludwigshafen und Schmiöt⸗Singen nicht an⸗ aten. Lennert⸗VfR. Mannheim ſtieg agen Röthinger⸗ Lörrach in den Ring. Lennert übernimmt ſofort den An⸗ griff. Röthinger muß links immer wieder nehmen. Len⸗ ert mußte gegen Ende der Runde einen rechten Schwinger von Röthinger einſtecken. Die erſte Runde war klar für Sennert. In der 2. Runde hat ſich Röthinger auf die Kampfesweiſe von Lennert eingeſtollt. Im Schlag wechſel dat keiner der Kämpfer Vorteile. Plötzlich bringt Röthinger einen harten rechten Schwinger an, der Lennert bis 8 auf die Bretter ſchickt. Dieſe Runde war ſchwach für Röthinger. Die dritte Runde war dann wleder für Len⸗ nert, der Röthinger ſehr oft links und rechts erwiſchen kann. Er ſelbſt fängt einige Schwinger auf beide Ohren ein. Verdienter Punktſieger Lennert⸗BfR. Mannheim. Einen harten und ſchnellen Kampf lieferten ſich dann Nleolay⸗ VfR. und Hettel⸗Phönix Karlsruhe. Beide beginnen den Kampf ſehr vorſichtig, ſie kennen ſich zu genau aus früheren Kämpfen. Nicolay muß auf einen genauen Kinntreffer bis ö zu Boden. Nieplay verſtärkt das Tempo And erwiſcht Hettel auch einige Male ſehr hart. In dauern⸗ den Schlagwechſeln landen beide gleich viel. Dieſe Runde dürfte unentſchieden geweſen ſein. In der zweiten Runde hat Nicolay in Schlagwechſeln Vorteile. Da er zu offen angreift, kann ihn Hettel wieder bis 6 zu Boden ſchicken. Niedlay kommt dann wieder gut burch, Hettel geht in Dop⸗ peldeckung und buckt tief ab. Dieſe Runde dürfte knapp für Nicolay geweſen ſein. In der 8. Runde wird Hettel ſofort erwiſcht, er geht angeſchlagen auf den Rückzug in tteſer Deckung. Nicolay greift wild an und landet immer wieder mit Wirkung aus allen Lagen. Es ſieht faſt nach einem kla⸗ ren Sleg des Mannheimers aus. Gegen Schluß der dritten Runde wird Nicolay zu leichtſinnig, er greift vollommenk oſſen an, Hettel nimmt dieſen Vorteil wahr und drängt Nicolay mit harten Treſſern zurück. Trotz der Vorteile von Hettel am Schluß der 3. Runde iſt ſein Sieg nicht ganz gerechtfertigt, denn zwei Runden waren unbedingt knapp für Nicolay. Nicolay hat mit Recht das Mißfallen der Zu⸗ ſchauer erregt, da er Hettel in der Mitte des Rings den ſportlichen Gruß verweigerte. Als Sportmann muß man auch mit Haltung verlieren können, ſelbſt wenn die Nieder⸗ lage nicht ganz einwandfrei iſt. Im Weltergewicht wurde Philipp⸗ VfR. Mannheim kampflos Sieger, da Baechle⸗Singen dem Start fern blieb. Barth und Schuler liefern den ſchönſten Kampf des Abends Barth 1⸗08 Mannheim mußte gegen Schuler ⸗ .f. R. Mannheim antreten. Barth areift an und verſucht in den Nahkampf zu kommen Schuler ſtoppt ihn links und recht hoch aufgerichtet. Mit der Linken kommt er bei Barth im Geſicht immer wieder durch. Verbiſſen geht Barth in den Nahkampf. Plötzlich kann Schuler einen haargenauen Magentrefſer anbringen der Barth bis 9 zu Boden gehen läßt. Schuler hat in dieſer Runde ſo gut wle leinen Schlag erhalten. In der 2. Runde war Schuler weiter überlegen. Nur einmal erwiſcht ihn Barth genau rechts mit einem kurzen Haken. In der 8. Runde wirkt Barth etwas beſſer, er deckt oben und unten aut ab und vermeidet die gefährlichen Magentreſſer von Schuler. Im Nahkampf mußte ſetzt auch Schuler einiges einſtecken. ſein Vorſprung iſt aber ſo groß. daß an ſeinen ganz überlegen errungenen Punktſieg nie zu zweifeln war. Schuler wirkte im Veraleich zu ſeinem Kampf gegen den Franzoſen am letzten Samstag ſtark verbeſſert und ſchneller. Er verfügt über eine ausgezeichnete Technik, der auch der Faxte Barth nicht gewachſen war. 5 Mitlelgewicht wurde Clauß ⸗Karlsruhe kampf⸗ los Sieger, da Beirer⸗V.f. R. Mannheim nicht am Start chien 5 Kualer⸗ 8 Mannheim und Bin nig ⸗ VfR. Mann⸗ beim, die ſich erſt am letzten Samstag im Kaſino gegen ber⸗ geſtanden, traſen ſich in der Vorrunde. Knaier hat von Tech⸗ nik keine Ahnung, er arbeitet nur mit wilden Schwingern, die unüberlegt überallhin treffen. Er mußte ſich wegen ſet⸗ ner unreinen Kampfesweiſe verſchiedene Ermahnungen und Verwarnungen gefallen laſſen. Während des ganzen Kamp⸗ ſes bot ſich das gleiche Bild wie beim letzten Kampf. Binnig verſucht Knater links und rechts mit langen Geraden zu er⸗ wiſchen, Knaier ſchwingert und knallt Binnig immer wieder links und rechts an den Kopf. Da aber ein großer Teil der Schläge mit geöffneter Hand erfolgte, war die Wirkung bei dem harten Binnig nicht ſehr ſtark. In der 2. Runde kann Binnig, obwohl er weit mehr nehmen mußte als ſein Geg⸗ ner, dieſen unten einige Mal erwiſchen. Knaier duckt bei Gefahr zu tief ab. In der 3. Runde hat ſich Binnig dann etwas beſſer auf Knaier eingeſtellt, der auch einmal kurz zu Boden muß. Durch ſeine unſaubere, wilde Arbeit hat Knaier aber auch in dieſer Runde Vorteile. Sein Punktſieg war klar. Im Halbſchwergewicht mußte im erſten Kampf Wal⸗ ter⸗ VfR. gegen Ziemer ⸗ 08 Mannheim antreten. Der techniſch ausgezeichnete Ziemer hat ſich in letzter Zeit ſeine unnötige Doppeldeckung vollkommen abgewöhnt, offen nimmt er den Kampf auf. Walter muß ſofort einſtecken. Ziemer erwiſcht ſeinen Gegner am Kinn, dieſer taumelt nach ſeiner Ecke und gibt den Kampf unverſtändlicherweiſe auf. Wenn er den Kampf vorausſichtlich auch verloren hätte, ſo lag kurz nach Beginn des Kampfes auf den einen ſchwe⸗ ren Treffer hin noch kein Grund zur Aufgabe vor. Ziemer kam ſo leicht in die Zwiſchenrunde, er konnte diesmal ſeine gute Arbeit nicht im Ring zeigen. Im zweiten Kampf des Halbſchwergewichts ſtie⸗ zen Schaumlöffel⸗ og Ludwigshafen und Grieſel⸗ Phönix Karlsruhe aufeinander. Schaumlöffel kann die erſte Runde für ſich entſcheiden, da Grieſel auf jeden Schlag ſofort in tiefe Doppeldeckung geht und tief ab⸗ duckt. Trotzdem muß er die Linke von Schaumlöffel einige Male ins Geſicht nehmen. In der 2. Runde ändert ſich das Bild. Grieſel ſchickt Schaumlöffel mit einem Kinn⸗ treffer bis 8 zu Boden. Von da ab hatte Grietel den Kampf vollkommen in der Hand. In der 3. Runde ver⸗ ſucht Schaumlöffel den Kampf auf Diſtanz zu führen, Grieſel ſieht die Schwäche ſeines Gegners und bringt dieſen mit einem überraſchend geſchlagenen kurzen Haken ſchwer angeſchlagen bis 5 auf die Bretter. Vollkommen erledigt erhebt ſich Schaumlöffel viel zu früh. Grieſel hat bei dem erledigten Gegner, der die Arme nicht mehr hoch nehmen kann, leichte Arbeit. Mit weiteren ſchweren Kinnhaken ſchlägt er ihn für die Zeit zu Boden. Schaum⸗ löffel ſtürzt ſchwer auf den Hinterkopf und iſt ſchwer k. v. Schon beim erſten ſchweren Niederſchlag hätten die Se⸗ kundanten den Kampf für den vollkommen geſchlagenen Schaumlöffel aufgeben müſſen. Steger durch k. o. Grieſel⸗ Phönix Karlsruhe. Die Einlagekämpfe Im Leichtgewicht traten Häußer⸗ 08 Mannheim und Nagel Karlsruhe zu einem Einlagekampf an. In der erſten Runde iſt Häußer ſehr vorſichtig, er vermeidet faſt jeden Schlag von Nagel, der dieſe Runde dadurch aus⸗ geglichen halten kann. In der 2. Runde greift Häußer wild an, im Nahkampf wühlt er ſeine Schläge in Nagel hinein. Mit einem rechten Schwinger ſchickt er Nagel für die Zeit zu Boden. Sieger durch k. o. Häußer. Im Miſchgewicht ſtieg Philipp ⸗VſR.(Weltergewicht) gegen Clauß ⸗Phönix⸗Karlsruhe(Mittelgewicht) in den Ring. Der Karlsruher iſt größer und kräftiger als Phi⸗ lipp, der aber gleich in den Nahkampf geht. Der Schlag⸗ wechſel ſieht beide gleich ſtark. Die beiden anderen Runden bringen keinem beſondere Vorteile, da im Nahkampf beide gleich viel einſtecken müſſen. Nur gegen Schluß der 3. Runde hat Philipp etwas mehr vom Kampf. Das Ur⸗ teil Unentſchieden entſprach vollkommen dem Kampfver⸗ lauf. Die Ergebniſſe der Meiſterſchaftskämpfe Bantamgewicht: Huber ⸗8 Mannheim kommt kampf⸗ los in die Zwiſchenrunde. f Federgewicht: Schor k ⸗Os Ludwigshafen ſiegt gegen Judt ⸗Vſgi nach Punkten.— Apfel bach ⸗03 Ludwigs⸗ hafen beſiegt Deimling⸗Karlsruhe nach Punkten. Leichtgewicht: Röthinger⸗Lörrach— Lennert⸗ VfR. Lennert ſiegt naß Punkten.— Hettel⸗Karlsruhe — Nicolay ⸗VfR. Punktſieger Hettel⸗Karlsruhe. Weltergewich: Barth 1⸗08— Schuler ⸗VfR. Punktſieger Schuler⸗VfR. Mittelgewicht: Knaier 8 Mannheim— Bin nig⸗ VfR. Knaier ſiegt nach Punkten. Halbſchwergewicht: Ziemer 8 Mannheim— Wal⸗ ter ⸗VUfR. Ziemer ſiegt durch Aufgabe ſeines Gegners in der erſten Runde.— Grieſel⸗Karlsruhe— Schau m⸗ e Ludwigshafen. Grieſel ſiegt durch k. d. in der 3. Runde. Die Ergebniſſe der Einlagekämpfe Leichtgewicht: Häußer⸗“ Mannheim— Nagel⸗Karls⸗ ruhe. Sieger Häußer durch k. o. in der 2. Runde. Miſchgewicht: Phllipp⸗VfR.— Clauß ⸗Karlsruhe. Der Kampf endete unentſchieden. ü— Handball der Badischen Turner In Gruppe 1 kein Spiel Der zweite Dezemberſonntaa brachte alles andere nur keine einwandfreie Spielplätze, worunter die Handball- ſpiele und deren Durchführung gaanz beſonders zu leiden hatten. Wenn ein großer Teil der angeſetzt geweſenen Treffen nicht zum Austrag kam, ſo iſt das nicht verwun⸗ derlich. Inwieweit die durchgeführten Spiele unter den Bodenverhältniſſen zu leiden hatten und dadurch in ihrem 0 7 5 beeinflußt waren, iſt nicht ohne weiteres zu be⸗ urteilen. In der Gruppe I der Badiſchen Turnermeiſterklaſſe iſt ſowohl die Begegnung Tade. Heidelberg— TV. Philippsburg als auch das Spiel T V. 46 Mann heim— Tg. Rheinau ausgefallen. In Gruppe II aina es dem Treffen Tgde. Ziegel⸗ hauſen—Vv. Rohrbach ebenſo. In den beiden anderen Spielen ſtanden die erſten Anwärter, die bemerkenswerte knappe Siege erringen konnten, wodurch ihre Stellung wei⸗ ter geſeſtiat bleibt. In Gruppe III wurden wohl die beiden fälligen Spiele begonnen, aber vorzeitig beendet, was beſonders in dem Zuſammentreffen zwiſchen Tabellenführer und Ta⸗ bellenletzten erſterem angenehm war. da der Neuling Ett⸗ lingen in Führung lag. Die Mittel badiſche Gruppe, die Gruppe IV. brachte alle Spiele durch. Alle drei Ergebniſſe ſind als nicht erwartet zu betrachten. Der Karſsruher T v. 46 beweiſt erneut, daß ſeine Leiſtungen in den letzten Spielen auf einem auten Können beruhen. Der Kreis⸗ meiſter Polizei Karlsruhe mußte ſich abermals und zwar einwandfrei geſchlacßen bekennen. Ueberraſchend boch iſt die Niederlage, die der M. T. V. Karlsruhe in Offen⸗ bura erlitt. Zu ſeinem erſten Sieg kam der Ty. Baden⸗ Baden über den Tbd. Gaggenau. ohne daß dieſer Erfolg fedoch den Sieger vom Abſtieg retten könnte. möglich Der Kreismeiſter Polizei Karlsruhe zum zwellen Mal geſchlagen In der Gruppe VI iſt der Tv. Lörrach nach ſeinem Siea über den Ortsverein Tbd. Lörrach als Gruppenſieger anzuſprechen, da er nicht mehr eingeholt werden kann. Das andere Treffen iſt ebenfalls ausgeſallen. Die Spielergebniſſe: Gruppe I: Tade. Heidelberg Ty Philippsburg aus⸗ gefallen; Tv. 463 Mannheim— Ta. Rheinau ausgefallen. Gruppe II: Tv. 62 Weinheim Jahn Nußloch 211; Polizei Heidelberg—Jahn Weinheim:0; Tgde. Ziegel⸗ hauſen— Ty. Rohrbach ausgefallen. Gruppe III: Tv. Durlach Ty. Bruchſal:0 abgebr.; Ty. Brötzingen—). Ettlingen:8 abgebrochen. Gruppe IV: Karlsruher Tv. 46— Polizei Karlsruhe :2; Jahn Offenburg— M. T. V. Karlsruhe 10:1; Ty. Baden⸗ Baden—Tböd. Gaggenau:1. Gruppe VI:: Tv. 62 Konſtanz— St. T. V. Singen aus⸗ gefallen; Tv. Lörrach—Tbd. Lörrach 310. Die Aufſtiegsklaſſe im Mannheimer Turngau Auch aus den Gauſpielrunden werden meiſtens Spiel⸗ ausfälle gemeldet. Während von den unteren und Jugendmannſchaften noch einige Treffen durchgeführt werden konnten, mußten in der Aufſtiegsklaſſe ſämtliche Spiele ausfallen. An Spielergebniſſen liegen vor: Typ. 4“ Mannheim 2— Ty. Schwetzingen 1:4; Tv. 46 Mannheim—Tg. Rheinau 2:2; Jahn Neckarau 2— Ty. Schwetzingen 2:2; Ty. Schwetzingen Jad.—Tbd. Hocken⸗ heim Jad.:0; Tv. Seckenheim 2— Ty. Sandhofen 2 12:0; Ty. Seckenheim Jad.—Tv. Sandhofen Jad.:2; Germ. Neulußheim—Tbd. Hockenheim 1 abgebrochen; Germania Neulußheim—Tbd. Hockenheim 2 32. R. G. Handball⸗Verbandsſpiele Pfalz Ludwigshafen behält die Tabellenführung Pfalz Ludwigshafen— S. V. Walbhof:2(:2) 8 Mannheim— Phönix Mannheim:0(:0) 07 Mannheim— F. V. Frankenthal:0(:0) V. f. N. Mannheim— 03 Ludwigshafen:5(:8) Polizei Mannheim— M. T. G.:0(:0) Der vergangene Sonntag— ein Regentag wie die vor⸗ hergehenden— brachte nicht die erwartete Entſcheidung, da die beiden Spitzenvereine mit:2 ſich in die Punkte teilten. Der lachende Dritte war dabei Lindenhof, der in einem ſehr ſchwachen Spiel die erſatzgeſchwächten Phönix⸗ leute nur mit:0 bezwingen konnte, da nach Verluſt⸗ punkten betrachtet, der Vorſprung des Tabellenerſten nur noch zwei Punkte beträgt. Torreich war das Treffen VfR. gegen 03, das nach wechſelnder Führung 55 endete. MTG. verlor weiter.:0 blieb PSV. Sieger, nachdem MTG. in der zweiten Hälfte ſeinen Torwart erſetzen mußte. Das gleiche Reſultat erzielte 07 gegen gegen Frankenthal in einem wenig überzeugendem Spiel. Spiele Tore Punkte Pfalz Ludwigshafen 13 60.83 20 SV. Wald hoe 12 47.26 17 9 Mannheim 12 60:83 16 MTG. Mannheim 14 46:46 14 VfR. Mannheim 14 i Phönix Mannheim 12 312386 22 3 Ludwigshafen e 38:48 12 Polizei Mannhemm 14 39:50 11 17 Mann hem 13 33.87 11 „0000 26:82 4 FV. Frankenthal Pfalz Ludwigshafen— SV. Waldhof:2(:2) Für die frühe Morgenſtunde— 10.30 Uhr— eine ver⸗ hältnismäßig große Zuſchauermenge, ſchlechte Boden⸗ verhältniſſe und ein wenig geeigneter Unparteiiſcher waren die äußeren Merkmale. Im Felde ſtand eine komplette Waldhofelf, verſtärkt durch Anke, und die durch das Fehlen Schillings geſchwächte Platzell. Sehr guter Handball wurde von beiden Seiten während der erſten 30 Minuten vorgeführt. Beide Mannſchaften glänzten dabel durch gute Fangtechnik. Waldhof hatte ein kleines Plus durch beſſere Kombination. Im Reſultat kam es durch zwei Erfolge Spenglers zum Ausdruck. Pfalz konnte einen Erfolg nach ſchlechter Torabgabe entgegenſetzen. Eine ſehr zweifelhafte Torentſcheidung des Schiedsrichters— von der Tribüne aus geſehen war der Ball nicht einmal auf der Linie— beeinträchtigte dann das ganze Spiel. Vor allem Waldhof konnte ſich nicht mehr zuſammenfinden und die Platzmann⸗ ſchaft kommt in Vorteil. Aber nur zwei Lattenſchüſſe ſind der Erfolg, es bleibt beim Unentſchieden, das den Pfäl⸗ zern den Vorſprung von einem Punkt wahrt, 8 kommt Lindenhof den Führenden dadurch um Bruſtbreite näher. Beim Gaſt ſtachen Meſſel, Müller, Ratgeber und Spengler hervor. Anke fand ſich noch nicht zurecht. Pfal ſtützte ſich vor allem auf Hemberger, Hoffmann un Tritſchler. Die Geſamtleiſtung litt unter dem 1 805 Spiel des Sturmes, das allerdings durch das beſſere Zu⸗ ſammenarbeiten der Verteidigung egaliſiert wurde. Schwab war, wie oben erwähnt, der Schiedsrichter Ziemer aus e der viel zu viel Zeit für ſich in Anſpruch nahm. Am den Deutſchen Silber⸗Pokal Bayern ſchlägt Berlin(Brandenburg) 13:3 Endrunde mit Mitteldeutſchland Die letzte große Boxveranſtaltung in dieſem Jahr wurde am Freitag abend im vollbeſetzten Wagnerſaal in München durchgeführt. Diesmal galt es für die in zahl⸗ reichen internationalen Treffen erprobten ſtegreichen Bayern, die ſtarken Berliner aus dem Rennen zu werfen. um ſich für die Schlußrunde um den Deutſchen Silber⸗ pokal gegen Mitteldeutſchland zu qualifizieren. Dies iſt die wertvollſte Trophäe, die der Deutſche Reichsverband für Amateurboxen zu vergeben hat. Der Weg in die Vorſchlußrunde war für Berlin ein bemerkenswerter Erfolg. Zuerſt wurde der Südoſtdeutſche Voxverband mit 16:0 geſchlagen. In der Zwiſchenrunde trafen die Berliner auf den Nordoſtdeutſchen Verband, den ſte in Stettin mit 13:8 abfertigten. Bayern hatte am Freitag Freilos. In der Zwiſchenrunde behielt er gegen Süd weſtdeutſchland mit 16:0 die Oberhand. Bayern beſiegt Berlin 13:8 Die Berliner mußten in letzter Stunde auf drei ihrer ſtärkſten Leute verzichten, ſo daß ein Sieg der Bayern von vornherein feſtſtand. Die Bayern ſtarteten ohne Ziglarſki, der nicht ſtartberechtigt war, da er im Früh⸗ jahr in der gleichen Konkurrenz noch für dite Berliner durch die Seile geklettert war. Nach einem Lokaltreſſen trafen ſich im Fliegengewicht der mehrfache Deutſche Meiſter Ausböck und der Ber⸗ liner Erſatzmann Noſchke(ſtatt Ball). Noſchke kam als Sieger gegen Ausböck nicht in Frage. Als beſſerer Tak⸗ tiker und Techniker erledigte der Bayer ſeinen Gegner ſicher nach Punkten.. Im Bantamgewicht erwies ſich Hofſtetter als glän⸗ zender Erſatz für Ziglarſki. In ruhiger und überlegener Weiſe boxte er den Berliner Pierenz aus und hatte auch im Nahkampf beſſere Momente. Berlin ſandte im Federgewicht ſtatt Gehlhaar Leh⸗ mann, der in Schleinkofer mit ſeiner bekannten Nechtsauslage ein unüberwindliches Hindernis fand. Ein einſtimmig ausgeſprochener Punktſieg krönte die von An⸗ ſang bis Ende dominierende Arbeit des Bayern. Die intereſſanteſte Begegnung gab es im Leichtgewicht zwiſchen dem bayeriſchen Meiſter Held und dem Deut⸗ ſchen Polizeimeiſter Donner. Donner war ſehr ſchnell, techniſch hochklaſſig und zeigte einen außerordentlich har⸗ ten Schlag, wenn er einkam. Obwohl er gegen den be⸗ kannten engliſchen Meiſter Mellon erſt vor zwei Wochen hoch nach Punkten gewann, konnte er gegen Held nichts ausrichten. Zwei harte Runden brachten ausgeglichenes Können. Die dritte, die die Entſcheidung bringen ſollte, wurde für den Berliner zum Verhängnis: ein trockener Leberhaken ſetzte Donner für die Zeit auf die Bretter und brachte Held einen k..⸗Sieg. Einen ſchönen Punktſieg errang Schmidt, der erſt⸗ mals nach ſeinem Sieg über den ungariſchen Meiſter Tokai in der Bayernſtafſel ſtartete, für die blan⸗weißen Farben über den Berliner Hünnekens im Welter⸗ gewicht. In allen Kampfphaſen zeigte er beſſer durchdachte Taktik und gewann verdient. Sichere Punkte holten ſich die Bayern auch im Mittel⸗ gewicht, wo Rieder ⸗ München den Berliner Erſatz⸗ mann Malender(ſtatt Seelig) im Ring traſ. Das Können des Berliners reichte nicht aus, den Einheimiſchen um einen klaren Sieg zu bringen. Den einzigen Sieg für die Reichshauptſtädter konnte Eggert 2 im Halbſchwergewicht gegen den Nürnberger Rauſch erzielen. Eggert, der jüngſte Berliner Reprä⸗ ſentative, lieferte dem erfahrenen Nürnberger in hartem Treffen, das einen Schlag nach dem anderen brachte, einen überlegenen Kampf und ſiegte in erſter Linte durch ſeinen unaufhaltſamen Angriff. Zu einem letzten Punkt kamen die Berliner noch im Schwergewicht, wo ſich Haymann eine Punkteteilung mit Schwarz⸗Berlin gefallen laſſen mußte. Die ge⸗ fürchtete Rechte des Gaſtes trug ihr Teil dazu bei, daß der Münchener nicht zu einem Sieg kam. Das Unent⸗ ſchteden entſprach Beider Kampfleiſtungen. Sch. 8 Mannheim— Magic. Phönix:0(:0) Die Phönixleute mußten mit vielem Erſatz zu dem ſchweren Spiel auf den Platz beim alten Gaswerk. Für den Torwart, Verteidigung und Sturm mußten Leute aus der Reſerve geholt werden, die ſich allerdings nicht ſchlecht anließen, ſo daß die Lindenhöfer froh ſein durften, beim Schlußpfiff des korrekt leitenden Unparteiiſchen Kreutzberg vom F. Sp. Frankfurt mit:0 in Führung zu liegen. Das Spiel litt wie alle des vergangenen Sonntags unter den ſchlechten Bodenverhältniſſen, die jedoch den ſchwe⸗ reren Platzleuten, die wieder mit Reinhold, aber ohne Züllhardt erſchienen, bedeutend mehr zu ſchaſfen machten, als den durchweg leichteren Gäſten. Das Spiel darf mit wenig Ausnahmen als verteilt angeſehen werden, da der Drangperiode der einen Partei ſtets eine der anderen folgte. Spieleriſch war jedoch G ſeinem Gaſt überlegen, der beſonders in den letzten Minuten taltiſch ganz ver⸗ ſagte und ſeine Außen ganz unbeſchäftigt ließ. Auf der Lindenhofſeite überragte Reinhold, der ſicher alle Bälle meiſterte und ſeiner Elf mit einer Glanzleiſtung kurz vor Spielende beſtimmt einen Punkt rettete. Nach ihm kommen Ziegler, Mattes, Beltle und Scherer. Der glückliche Schütze des einen Tores war Beltle vor der Pauſe. Phönix hatte ſeine Hauptſtütze in Ornberger, Long und Hoffmann. Schuch war im Sturm unermüdlich aber ſchwach im Wurf auf das Tor. Maier iſt außen eher zu gebrauchen wie innen. Das Treffen war äußerſt fair. * Polizei Mannheim— M. T. G.:0(:0) Vor Wochen hätten dieſe Niederlagen der Schloßgarten⸗ leute eine Ueberraſchung bedeutet; ſo aber iſt es nur die Fortſetzung der Niederlagenſerie. Ungeſchlagen wurde die Vorrunde beendet; das fünfte Spiel der Rückrunde wurde auch die fünfte Niederlage. Wohl fehlten Würtner und Treiber, dafür ſtürmte wieder Neumann mit, aber diesmal mit einer ſchwachen Leiſtung. Die Läuferreihe kam mit Schaydt in der Mitte, der ſich ſehr gut zurecht fand. Die Verteidigung hatte in Armbruſt den beſten Verteidiger auf dem Felde. Moeckert war bis zu ſeiner Verletzung gut, den Erfolg des Gegners konnte er nicht hindern. Die Polizei dagegen konnte ihre gegen Phönix gezeigte Formverbeſſe⸗ rung fortſetzen. Klingel war im Tor der Poliziſten für die MTG ein unüberwindliches Hindernis. Schober war als Verteidiger beſſer wie ſein Partner, während Knoch der er⸗ folgreichſte Läufer war. Höfling ſtand auf Außen, gehört aber in die Sturmmitte. Gläſer war mit ihm der beſte der Angriffsreihe. Wenig Arbeit hatte Morgenſtern⸗Mainz, der das Prädikat gut verdient. Vom Spiel hatten beide Par⸗ teien gleich viel. Die Tore wurden von Gläſer und Höf⸗ ling erzielt. Während MT ſeinen Torwart kurz vor der Pauſe verlor, mußte PSV kurz vor Schluß auf Schober wegen Hinausſtellung verzichten. 07 Mannheim— F. V. Frankenthal 220(:0) Ebenfalls 20 endete das Treffen der beiden Letztplacler⸗ ten 07 und Frankenthal, das 07 dank dem intereſſeloſen Spiel der Gäſte für ſich entſcheiden konnte. Dies muß des⸗ halb betont werden, da die Neuoſtheimer ihre ſchwächſte vet⸗ ſtung boten, obwohl man erwartet hatte, daß 07 für die Vor⸗ ſpielntederlage Revanche nehmen werde. Unverſtändlich war, daß der Unparteiiſche aus Offenbach die beiden Mann⸗ ſchaften, für die keine Terminnot in Frage kommt, üder⸗ haupt auf dieſem grundloſen Gelände antreten ließ. Die beiden Erfolge, von denen in jeder Hälfte einer erzielt wurde, rührten aus Strafwürfen von Schmidts und Wet⸗ kum. N * VfR— 03 Ludwigshafen 515(:8) Unter Berückſichtigung der äußeren Umſtände— Wäkerle und Morgen fehlten bei den Raſenſpielern— darf dieſes Unentſchieden als ein Erfolg des Platzvereins angeſeben werden. Unter einem Unparteiiſchen aus Eßlingen nahm das Spiel einen ſpannenden Verlauf— 118,:8, 525— und vor allem ſah man wieder einmal Torwürfe. Fiſcher kann ſich auf dem Halbpoſten bedeutend mehr Geltung verſchaf⸗ fen als außen und bildet hier mit Sornberger und Schim⸗ melbura ein gefährliches Innentrio, das aber die Flügel⸗ ſtürmer vernachläſſigt. In der Läuferreihe ſteht nach wie vor Schönberger, der beſte Mann. Schwach war die Vertei⸗ digung. Krotz im Tor hatte gute und ſchwache Momente. Ludwigshafen hatte vor allem einen guten Hüter zur Stelle, dem die eigene Mannſchaft zu Unrecht die Schuld an den Erfolgen des Gegners in die Schuhe ſchob, denn es lag an der Verteidigung und Läuferreihe, die mitunter bedenk⸗ liche Schnitzer machte. Sehr gut war der Angriff, in dem Spittler die treibende Kraft iſt, gut aſſiſtiert von Wörz und Dumke. Die Raſenſpieler, die durch Fiſcher(2) Sornberger und Nadler— nach einem:3⸗Minusſtande— bis Halbzeit 48 in Führung lagen, erhöhten durch Schimmelburg auf :3, mußten aber beim Schlußpfiff doch noch mit einem did⸗ Ergebnis zufrieden ſein, das dem Spielverlauf gerecht wird. Der Beſuch des Spieles, das faſt unter dauerndem Regen ſtattfand, ging an, weniger jedoch die Bodenverhältniſſe. B Bt— Cheiredatteur: Nun iſchen Verantwortlich fur Nolittk: 5. A. Meißner feuilleton: Dr. Stefan Keyſer Kommunalpolitik u. Lokales: Alchard Schönfelder Sport u. Bermiſchtes: Willy Müller Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geichäftliche Mit⸗ teilungen Jakob Foude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannbeimer Zeitung G. m. b.., Mannbeim t 1. 4— Für unverlangte Beiträge leine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel Rückporto r piel⸗ und führt iche b. 46 Ty. cken⸗ 12:0; erm. anta * ö N U 15 1 i 1 Fußballänderſpiele 1930 folgendes Bild: Montag, 15. Dezember 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 581 In Hannover hielt am Samstaa und Sonntag der Vorſtand des Deutſchen Fußballbundes zuſammen mit den Borſitzenden bzw. Vertretern der ſieben Landesverbände eine Sitzung ab. Im Mittelpunkt der Erörterungen ſtan⸗ den die allgemeine Lage im Deutſchen Fußballbund ſowie die Durchberatunga des Entwurfes zum Berufsſpielerſtatut. Zur allgemeinen Lage machte der Vorſitzende eingehende Ausführungen. Der Erweiterte Vorſtand ſchloß ſich den Anſichten des geſchäftsführenden Vorſtandes an Keine Pauſchaliſterung der Speſenſätze Bemerkenswert aus den Beratungen iſt die Feſtſtel⸗ lung, daß eine Pauſchaliſterung der Speſenſätze unzuläſſig iſt, ſei die zu bezahlende Summe noch ſo klein. Es kommt nur ein Erſatz tatſächlicher Speſen in Frage, und zwar nur bis zur Höhe der in Dresden beſchloſſenen Sätze. Die Vereine können jederzeit verpflichtet werden, Nachweis für die verausgabten Gelder zu erbringen. Den Ver⸗ händen und Vereinen iſt in der Zwiſchenzeit ein Merk⸗ blatt in der Steuerfrage zugeleitet worden. Die ein⸗ gehende Beratung über das Berufsſpielerſtatut konnte nicht zu Ende geführt werden; ſie werde in einer im Januar ſtattfindenden Vorſtandsſitzung fortgeſetzt. Die Ausſprache über die einzelnen Punkte ergab erfreuliche Annäherung der Anſichten. Keine Gnade für Schalke 904 Der Antrag auf Begnadigung der ehemaligen Meiſter⸗ mannſchaft des L. FC. Schalke 04 wurde nach Anhörung des Vertreters von Schalke für den Augenblick abgelehnt, Vorffandsſitzung des DJ B. in Hannover Schalke wird nicht begnadigt- Am das Profi⸗Staimt doch iſt zu erwarten, daß in abſehbarer Zeit im Hinblick auf die Amneſtie und auf Rückſprache mit dem WiS V. eine Milderung der Beſtrafung beſchloſſen werden wird. Keine Beſprechung mit den Großvereinen Von einer Beſprechung des Bundes mit den Groß⸗ vereinen verſpricht man ſich zur Zeit keinen Nutzen. Die Ausſprache habe inzwiſchen in den Landesteilen mehrfach ſtattgefunden. Bei der großen Mehrzahl der Vereine be⸗ ſteht nach den Ausſagen der Landesverbände der Wunſch nach einer Ausſprache mit dem DB. nicht mehr. Der Vorſtand nahm dann Ausführungen über die Vorbereitun⸗ gen des Fifa⸗Kongreſſes, der vom 22. bis 23. Mai in Berlin ſtattfindet, zur Kenntnis. Im Anſchluß an dieſen Kongreß wird das Länderſpiel gegen Oeſterreich aus⸗ getragen. Wegfall des Rückſpielzwanges mit aus⸗ ländiſchen Profis Bei Spielabſchlüſſen mit ausländiſchen Berufsſpieler⸗ mannſchaften wird in Zukunft von einer Rückſpielverpflich⸗ tung abgeſehen. Der Bund trägt hier einem berechtigten Wunſche Rechnung, da ſich in der Praxis die Austragung eines Rückſpiels in der Heimat der ausländiſchen Profis immer nur ſehr ſchwer durchführen ließ. Uebungsmöglichkeiten für Erwerbsloſe An die Verbände richtet der Bund die dringende Bitte, mit Nachdruck dafür einzutreten, daß die Vereine ihre Platz⸗ anlagen nach Möglichkeit den Erwerbsloſen zum Ueben zur Verfügung ſtellen. Der Jugendtag 1931 iſt auf den 3. Mai feſtgeſetzt. Das Jußballjahr 1930 Bei einer Ueberſicht über die Fußball⸗Länderkämpfe des Jahres 1980 läßt ſich nicht die übliche Wertungs⸗ tabelle des Punktſyſtems anwenden. Die einzelnen Län⸗ der ſind in der Spielſtärke zu unterſchiedlich und treten zudem nicht alle gegeneinander an. So hat Polen, das ohne Punktverluſt daſteht, drei Spiele gegen die Amateur- mannſchaften der füdoſteuropätſchen Profiſtaaten ausge⸗ tragen und einmal Schwedens B⸗Mannſchaft geſchlagen. Unbeſtreitbar iſt der Fortſchritt von Portugal und Nor⸗ megen, das für Deutſchland in Breslau ein ſchwerer Geg⸗ ner war. Norwegen blieb zu Hauſe ungeſchlagen und hat in der ſkandinaviſchen Meiſterſchaft hinter Dänemark den zweiten Platz inne. Im einzelnen zeigt die Ergebnistabelle Tore Vereine Spiele gew unentſch. verl. Punkte Belgien 7 2 9 2 15:13 92 Bulgarien 4 1 1 2:17 325 Dänemark 4 8— 1 1576 6˙2 Deutſchland 6 2 2 2 17:15 626 England 5 9 2— 18:6 82 innland 5— 1 4 722:9 rankreich 7 3 1 8 10:14:7 riechenland 8 2— 1:10:2 Holland 6— 2 4 1022:10 Irland 5 2— 9182 476 alien 5 3 1 1 14:6 7ꝛ8 Jugoflawien 4 2 1 1 11:6 528 Lettland 5 1 2 2 19:12:6 Litauen 9 2 1—:4 521 Luxemburg 4— 1 3 5716 12. Norwegen 5 9 1 1 14:8 7¹ Deſterreich 5 1 2 2 725:6 2 4 4—— 11 nan:0 ortugal 8 2 1—:1 5·1 Rumänien 9 1— 2 128 24 Schottland 5 2 1 2 13:12 2575 Schweden 9 4 2 3 2520 1078 Schweiz 7 1 2 4 18:24:10 Spanien 4 2 1 1:5 573 Dſchechoflowakei 8 8 3 2 12:10 97 Ungarn 8 8 8 2 18219 97 Wales 8— 1 2 112:5 27 Nationen haben alſo 73 Länderwettkämpfe ausgetra⸗ gen, die Weltmeiſterſchaft nicht mitgerechnet. Deutſchland iſt gegenüber den beiden letzten Jaͤhren zurückgefallen: von ſechs Spielen wurden diesmal nur zwei gewonnen. Aber weit ſchwächer als früher ſind Holland und die Schweiz geworden. Holland blieb überhaupt ohne Sieg und die Schweiz gewann nur gegen Holland. Ohne Nie⸗ derlage blieben Litauen, Polen, Portugal und England, ohne Sieg außer Holland noch Luxemburg, das nur gegen B⸗Mannſchaften ſpielte, ſowie Finnland und Wales. Bei den Rivalenkämpfen der einzelnen Ländergruppen ſchlug Belgien zweimal Holland und Ungarn zweimal Oeſterreich. Finnland fiel völlig ab und ſteht im ſkan⸗ dinaviſchen Wettbewerb an letzter Stelle. Italien mußte vor Spanien kapitulieren, während auf dem Inſelreiche England die Vorherrſchaft Schottlands ausgleichen konnte. Den Rekord der Spiele hält Schweden mit insgeſamt neun Treffen, davon drei gegen die ſchwächſten Oſtſtaaten des Baltikums, die ihre beſte Vertretung in Litauen haben. Die Meiſterſchaſt im Mannſchaſtsboxen Colonia Köln wieder Deutſcher Meiſter Im Endkampf um die Meiſterſchaft im Mannſchafts⸗ boxen des Deutſchen Reichsverbandes für Amateurboxen ſtanden ſich am Freitag abend im überfüllten Saale der Krefelder Stadthalle die Staffeln von Colonia Köln und Boxſport 20 Dortmund gegenüber. Nach hort⸗ näckigem Widerſtand ſiegte Colenia mit 10:6 Punkten und konnte damit abermals ſeinen Titel erfolgreich verteidigen. Leider gab es auch bei dieſem Endkampf, wie im Vor⸗ jahre in Magdeburg, einen bedauerlichen Zwiſchenfall bei der Verkündigung des Punktſieges von Puttkamer ⸗ Köln über den Dortmunder Fliegengewichtler St aſ ch. Mit den kkandalterenden Zuſchauern proteſtierten die Dortmunder gegen den unverdienten Punktſteg des Köl⸗ ners, worauf nach halbſtündiger Beratung des Oberſten Schiedsgerichtes der Ring⸗ und die Punktrichter ausgewech⸗ ſelt, das Er rebnis aber nicht geändert wurde. Colonia Köln gewann die Begegnungen im Fliegen⸗, Welter⸗, Leicht⸗ und Schwergewicht, während der Bantam und Federgewichtskampf Unentſchieden aus⸗ ging. 5 Die einzelnen Ergebniſſe vom Fliegengewicht auf⸗ wärts ſind: Puttkamer⸗K. ſchlägt Staſch⸗D. nach Punkten; Abels⸗K. gegen Uwiß⸗D. unentſchteden; Ruſtemeyer⸗K. gegen Schwager⸗D. unentſchieden; Virnich⸗K. ſchlägt Trippe⸗D. nach Punklen; Kurt⸗K. ſchlägt Schmedes⸗D. nach Punkten; Berger⸗D. ſchlägt Muyſers⸗K. noch Punkten: Hölſcher⸗D. ſchlägt Niefing⸗K. nach Punkten; Kampa⸗K. ſchlägt Lange⸗D. nach Punkten. Deutſchlands Hockeyvorbereilungen Silberſchildelf gegen Auswahlmannſchaft In richtiger Erkenntnis der Wichtigkeit des Hackey⸗ Länderſpiels Deutſchland— England am 4. April in Hamburg hat jetzt der Spielausſchuß des Deutſchen Hockey⸗Bundes nach den Engländern ebenfalls ein umfang⸗ reiches Vorbereitungsprogramm ausgegrbeitet. Eine ſehr gute Vorprüfung werden die beiden Länderkämpfe gegen Holland am 9. März in Leipzig und gegen Fran k⸗ reich am 22. März in Paris ſein. Um nun hierfür die wirklich ſpielſtärlſte deutſche Vertretung auszupro⸗ ieren, hat der Spielausſchuß für den 22. Februar in Berlin ein Trainingsſpiel zwiſchen der Ber⸗ liner Silberſchildelf und einer deutſchen Auswahlmann⸗ ſchaft angefetzt. Die Berliner Angriffsreihe wird burch den Leipziger Linksaußen Wollner verſtärkt, ſodaß der komplette deutſche Sturm ſpielt, der Deutſchland in den letzten n erfolgreich vertreten hat. In der Verteidigung Brandenburgs wird Zander, der in der deutſchen Auswahlmannſchaft mitſpielen ſoll, voraus ſichtlich durch den BHCer Keller oder den Hannoveraner Wöltfe erſetzt. In der deutſchen Auswahlelf wird die Hinter⸗ mannſchaft mit Lincke Ueberle und Zander ebenſo beſetzt werden, wie gegen Dinemark. Die Zuſammenſetzung des Sturms ſoll erſt im Laufe des Januar erfolgen. N M. T. G. 1. Junioren— Frankenthal 1. 21(:0) Die in dieſem Jahre noch ungeſchlagene 1. Junioxren⸗ Mannſchaft der M. T. G. konnte am Sonntag einen neuen Erfolg erringen. Die 1. Herren⸗Elf von Frankenthal war dieſes Mal der Gegner, der ſich:1 geſchlagen be⸗ kennen mußte. Allerdings muß man dabei berückſichtigen, daß von den Junioren der M. T. G. bereits 6 Spieler in der 1. Mannſchaft mitſpielen. Frankenthal brachte eine ſchnelle, ſtocktechniſch ſehr gute Mannſchaft mit, die bewies, daß ihre letzten guten Erfolge kein Zufall waren. Läufer⸗ reihe und Hintermannſchaft waren ausgezeichnet und auch der Sturm wußte durch ſeine ſchnellen Angriffe immer wieder gefährlich zu werden. Die Mannheimer Junioren vermochten zwar durchweg eine leichte Ueberlegenheif im Feld heraus zu arbeiten, zeigten im Spiel jedoch noch zahl⸗ reiche taktiſche Fehler, die noch auszumerzen ſind. Den Verteidigern ſind vor allem reine Abſchläge, direkt zu den Stürmern zu empfehlen, den Außenläufern beſſeres Zu⸗ ſammenſpiel mit ihren Vorderleuten. Die Angriffe des Sturmes waren zu ſchematiſch und durchſichtig, ſo daß der Gegner ſich immer rechtzeitig darauf einſtellen konnte, zu⸗ mal die Kombination dei Mannheimer zu ſehr in die Breite ging und die nötige Durchſchlagskraft vermiſſen ließ. Steile, raumarktifende Vorlagen ſah man faſt überhäupt nicht, obwohl dies für den ſchmalen Platz doch die ge⸗ gebenſte Angxiffsart iſt, W101 fl Auf dem trockenen, aber ziemlich weichen Platze ent⸗ wickelte ſich ſofort ein ſchnelles Spiel, bei dem die Gäſte in der erſten Viertelſtunde zeigten, daß ſie einen gleich⸗ wertigen Gegner abzugeben imſtande ſind, denn ihre An⸗ griffe ſind mindeſtens ebenſo zahlreich und gefährlich, wie die der Platzherren, Trotzdem gehen dieſe nach ſchönem Durchſpiel der linken Selte alsbald in Führung, aber alle weiteren Verſuche, zu weiteren Erfolgen zu kommen, ſchei⸗ tern an der auten Frankenthaler Deckung, oder an dem ſicheren Torwart. Nach der Pauſe kann der Mannheimer Mittelſtürmer zunächſt auf:0 erhöhen und erſt eine Mi⸗ nute nor Schluß gelingt Frankenthal der verdiente Ehren⸗ treffer. Zwei Herren des Turn- und Fechtklubs Ludwias⸗ hafen waren dem abwechfſlungsreichen Kampf ſichere und korrekte Leiter. F. O Ji 6. Hallentenniskampf Frankreich-Dänemark Frankreich gewinnt 61 In der Kopenhagener Tennishalle begann am Sams⸗ tag der ſich über zwei Tage erſtreckende Hallentenniskampf Dänemark— Frankreich. Von den vier ausgetragenen Spielen gewannen die Franzoſen drei und führen ſomit am erſten Tage mit 311. Bouſſus ſchlua Anker Jakobſen 116, 678. Brugnon fertigte mit:8, 614 Ingerflav Niel und im Doppel behielten Brugnon⸗Bouſſus:2. 719, 6: über Winther und Plougmon die Oberhand. Den Ehren⸗ punkt der Dänen erzielte Meiſter Ullrich, der Duplaix:0. :4 ſchlug. N In der Fortſetzuna am Sonntag zeiaten ſich die drei franzöſiſchen Spieler weiterhin überlegen und gewannen abermals drei Spiele. Bouſſus fertigte den däniſchen Meiſter Ullrich:6,:7 ab. Bruanon ſchlug den Dänen Wium 614,:2. Das Doppel konnten Brugnon⸗Bouſſus 624, 624 erfolgreich gegen Henrikſen⸗Jakobſen geſtalten.— Im Geſamtergebnis blieben ſomit die Franzoſen mit:1 Punkten ſieareich. Gewinne unſerer Hindernisſtüälle Leicht zu verſtehende Gründe zwangen den wie alle deutſchen Rennvereine von ſtarken finanziellen Sorgen ge⸗ drückten Verein für Hindernisrennen, in dieſem Jahre abermals erhebliche Abſtriche an den Karlshorſter Renn⸗ preiſen vorzunehmen. Die großen Prüfungen des Hinder⸗ nisſportes, beſonders die bedeutenden Herbſtereigniſſe, ſan⸗ ken in ihrem Wert ſelbſt gegen 1929 noch beträchtlich. Da⸗ durch wurden die Gewinnmöglichkeiten unſerer führenden Hindernisſtälle natürlich erneut ſtark eingeſchränkt. Es iſt heute tatſächlich unmöglich, daß ein Stall noch annähernd derartige Summen gewinnt, wie ſie in Vorkriegszeiten bei⸗ nahe alljährlich zu verzeichnen waren. Aber daß der füh⸗ rende Hindernisſtall des Jahres 1924 noch beinahe 200 000 Mark gewann, ſoll nicht vergeſſen ſein, obwohl ſich die da⸗ mals herrſchenden Verhältniſſe ſehr ſchnell als ungeſund und untragbar herausgeſtellt haben. Mit einer Gewinnſumme von 82 384 Mark rangiert dies⸗ mal der Stall Heinz Stahl an erſter Stelle. Schon in der Vorkriegszeit war ſein paſſionierter Beſitzer einer der führenden Männer im Hindernisſport, bereits 1912 ſtand er zum erſten Male an der Spitze der Gewinnliſte, um ſie jetzt zum vierten Male anzuführen. Sieger großer un größter Ren⸗ nen trugen den Stahlſchen Dreß in dieſem Jahre allerbings nicht. So mußten denn auch 18 Pferde, von denen Teuto⸗ bod mit 15 800 Mark das erfolgreichſte war, zu der aus 29 gewonnenen Rennen reſultierenden Gewinnſumme bei⸗ tragen. Das Geſtüt Eöbesloßh ſteht mit 12 Siegen und 58 757 Mark an zweiter Stelle, Die prachtvollen Steepier Felſen und Fritz Fromm brachten davon mehr als 59 990 Mark zuſammen, ſonſt machte ſich noch Paroli ſehr nützlich. Die beſten Leichtathleten von Europa 1930 Die Leichtathletikſaiſon iſt ſo gut wie vorbei. Es lohnt ſich eshalb, an Hand der erzielten Leiſtungen aller Europäer die zehn Beſten in jeder Kampfart feſtzuſtel⸗ len. Das Ergebnis iſt für Deutſchlaud ſehr günſtig. Es iſt gelungen, mit Finnland die Führung zu behaupten. Erſt danach folgen Schweden, England, Frankreich und Hol⸗ land. Beſonders gut ſchneidet Deutſchland in den beiden kürzeſten Strecken ab, je länger aber die Diſtanz wird, deſto geringer wird der Anteil der deutſchen Beitard(Frankreich) eee Interne Schwimmweltkämpfe der Mannheimer Polizei Der Polizeiſportverein Mannheim, Mitglied des Deut⸗ ſchen Schwimm verbandes, trägt alljährlich ſeine Internen Schwimmwettkämpfe im Herſchelbad aus. Der ſtrenge Dienſt der Polizeibeamten gibt kein rich⸗ tiges Bild der derzeitigen Stärke in ſchwimmſportlicher Be⸗ ziehung, da nicht alle Schwimmer am Start ſein konnten Man konnte jedoch die Feſtſtellung machen, daß die Schwimmſportabteilung durch ihren Obmann, Polizeiinſpek⸗ tor Buhles, ganz bedeutende Fortſchritte gemacht hat. Zu einer beſonderen Stärke ſcheint ſich das früher in Mann⸗ heim populäre Waſſerballſpiel herauszubilden, denn die Polizei konnte die Poſtſportler mit großer Ueberlegenheit abfertigen. Die einzelnen Wettkämpfe verliefen ſehr ſpan⸗ nend. Die Leitung der Wettkämpfe lag in den Händen des 1. Vorſitzenden Oberleutnant Brenner. Die Ergebniſſe: Lagenſtaffel(4 mal 2 Bahnen): 1. Einſatzbereitſchaft .137 2. Revierdienſt.17,8. Beliebigſtafſel(4 mal 2 Bahnen): 1. Revierdienſt.32. Streckentauchen: 1. Saffrich 28 Meter in 25 Sekunden. Tellertauchen: 1. Brand 4 Teller 21 Sek.; 2. Saffrich 3 Tellex in 33 Sekunden. Kopfweitſprung für Herren über 35 Jahre: 1. Pol.⸗ Inſp. Buhles 15 Meter; 2. Pol.⸗Wachtm. Gellert 13,54 Met. Bruſtſchwimmen Bahnen für Herren über 35 Jahre: 1. H. Kopp 57 Sek.; 2. Pol.⸗Aſſiſt. Gellert 1, 01 Sek. Fraglos hätte ſich die Geſamtſumme ohne das bereits früh⸗ zeitige Abtreten von Fritz Fromm noch ganz bedeutend er⸗ höht. Mit 51989 Mark ſchuitt Dr. H. Heß ausgezeichnet ab. Seine Hauptſtſttze war Oper, die Siegerin des Inter⸗ nationalen Jagdrennens, brachte doch die famoſe Stute als erfolgreichſtes Pferd des Jahres allein über 37 000 Mark auf ihr Konto. Die Beſitzer der großartigen Bandola, Hein und Herm. Baumgärtner gewannen 43 384 Mark, was zum größten Teil auf das Konto der vorerwähnten dreimaligen Gewinnerin des Großen Preiſes von Keerls⸗ horſt kommt. Der Stall Hönwalt hatte das Pech, auf die Dienſte des hervorragenden Steeplers Heluan ſchon frühzeitig verzichten zu müſſen. Mit Mannestreue und Aſſuan wurden aber auch einige ſchöne Rennen gewonnen, ſodaß immer noch eine Gewinnſumme non 34 985 Mark zu⸗ ſammenkam. Hauptverdienerin für den Stall A. Schu ⸗ mann war die vierjährige Sieſta, die zwei Drittel der Gewinnſumme von 30 080 Mark zuſammengaloppierte. Auf 28 846 Mark kam der Stall W. Scharr, auf 28 565 Mark die zahlreichen Vertreter der alten erfolgreichen Verbindung Frhr. H. v. Bodenhauſen und O. v. Mitzlaff. Der akte Lakai brachte dem weſtdeutſchen Rennmann E. Baumann den weitaus größten Teil der Gewinnſumme von 28 300 Mark ein. Der franzöſiſchen Stall M. Tillement, dem mit Jeune Chef der große Schlag im Parforce⸗Jagdrennen glückte, gewann 28 860 Mark, wozu auch noch Double Dutch, Groenendael und Ceſareen beitrugen. 20 000 Mark und mehr gewannen dann noch: F. Unger 22 725 Mark, A. V. Borcke 22 360 Mark, E. Dilthey 21003 Mark, Oberlt. v. Metzſch 20 710 Mark, Gebr. Rösler 20 585 Mark und der franzöſiſche Stall A. Veil⸗Picard durch den Sieg von Le Bouif im Internationalen Hürdenrennen(20 000 Mark). Yriölä(Finnland) Läufer. Die großen Dauerläufe ſind nach wie vor eine Domäne der nordländiſchen Staaten. Sehr gut iſt Deutſch⸗ land auch im Weitſprung vertreten, bei dem die Hälfte der Plätze von deutſchen Springern beſetzt iſt; auch Hoch⸗ und Stabhochſprung können ſich ſehen laſſen. Von den Wurf⸗ und Stoßübungen liegt der Kugelſtoß am günſtigſten für die Deutſchen. In den unten angeführten 18 Hauptwett⸗ kampfarten ſtehen Finnland und Deutſchland je viermal an der Spitze, Schweden und England je dreimal, Frankreich zweimal, Holland und Italien je einmal. 100 Meter⸗Laufen. 5000 Meter⸗Laufen Diskuswerfen 5 Sek. in.. Körnig(Deutſchland)d 10,4 Nurmi(Finnland) 14:40,7 Winter(Frankreich)„„„„ 792 Lammers(Deutſchland) 10,4 Virtanen(Fingland)„ 441,6 Kivi(Finnland) 33 Jonath(Deutſchlandn 10,5 Loukula(Finnland) 14 48,1 Donoghan(Ungorn)/„ 47,25 Berger(Holland 10,5 Maanuſſon(Schweden). 14:49, Marvalitz(Ungarn) 4728 Hamlon(England) 10,5 Lebtinen(Finnland). 14:49,8 Noel(Frankreich) 3 3 Gillmeiſter, Borchmeyer, Mölle, Iſo Hollo(Finnland).. 14:53, 2 Kenttä(Finnland). 4,½5 Eldracher, Geerling, Metzger, Kuſoeinſki(Polen) 5 14:55, Madaraſz(Ungarn) 46,½48 Schüller, Krämer(Deutſchland) 10,5 Petterſſon(Schweden 14:57,4 Feldtmann(Eſtland) 1„46.27 Auvergne(Frankreich) 10,6 Köſſi(Finnland)„ 1 H. Anderſſon(Schweden)„46,04 W. 198 Tomlin(England) 14:58,5 Hoffmeiſter(Deutſchland) 65,81 eit, 200⸗Meter⸗Laufen„FEE e Mir Sek. f 105 Skiöld(Schweden) 52,57 Körni Deutſchlandd). 21,0 Nurmi(Finnland) 51204.0 125 Schwe„ 52 Berger een 95 1 Iſo Hollo(Finnſand).. 1105.8 Fa e 1 70 Geerling(Deutſchland). 21,2 Loukula(Finnland: 31:17,2 Nörbbla(Finnland) 3 von den Berghe(Holland! 21,3 Virtanen(Finnland) 10, Lind(Schweden. 0 85 Mährlein(Deutſchland). 21,4 Kuſpeinſkt(Polon) 189,1 Erie u(Fin 0 5„„ Borchmeyer(Deutſchland). 21,5 Selen(Schweden)„ e Mo en 1 F 47.88 Giltmeiſter(Deutſchland). 21,5 5 e Ben re, 47.75 anlon. 5 H o 31747,*—* 4149 Sch ker( Denggiend) 8. Stenfeld(Schweden) 148,6 Ryan(Irland)„„ 4 4% Feiſtel(Deutſchland) 21,6 Stabhochſprung Maregatti(Italien 1,6, 9 Mtr. 5 a 3 5 400⸗Meter⸗Laufen Buraghley(Engkand). 14,5 8 2 7 5 eneſglant 3 170 1 Sek Petterſſon[Schweden 14,6 Korſes(Tſchechoflowakei) e.00 Carlini(Italien) 48,6 Harver(England:! 14,8 Manger eee), Nölle(Deutſchland)„ Siöſtedt(Finnland) 2 5 15,0 Re 28(Deutschland)„5 390 Feger(Frankreich)„48,9 Facelli(Italien 15,0 e e Büchner(Deutſchland).„ 49, Welſcher(Deutſchland 15,0 8717 5 233 Karſi(ungarn)... 40% Gab(Enaland):. 15, Anderſſon(Schweden):: 00 Rinner(Oeſterreich. 5 Beſchetznik(Deutſchlandn 15,1 1 Zee[Holland)„.80 Martin(Frankreich)) 49,0 Langmaner(Oeſterreich!. 15.1 Mö bin s(Deutschland) 1 Janes 411 252 4 Hauge(Norwegen) 25 15% 8 115 1 8,88 nglan 5„ reiſprung Daus eule: 60 e Meier üben Ser peer(Sog) 1500 „55 ek. ete and) 800 Meter⸗Laufen a Lord Burahley(England) 53,4 Raſajagri(Finnland) 1„14,88 Min Petterſſon(Schweden... 5,4 Makknen(Finnland). 14,88 Hampſon(England) 51/7 Facelli(Italien) e Hanſſon(Schweden) 14,80 Martin(Frankreich). 53, Areskoug(Schweden„ 54, Goranſſon(Schweden) 14,65 Fadoumegne(Frankreich) 153,2 Simpſon(England 542 E. Järvinen(Finnland)„ Feger(Frankreich) 153,2 Pisdall(Frankreich)„54,6 Ehriſtenſen(Dänemark). 14,58 Danz(Deutſchland)n 153, Adelheim(Frankreich)„ 54,6 Lohikoſti(Finnland) 1 1450 Keller(Frankreich„ 158,6 Hauge(Norwegen) 55,0 Rasmuſſen(Dänemark) 14, Müller(Deutſchland)d 154,1 Wilen(Finnland) 1 Svenſſon(Schwegen 1 14,40 1 cles 9 Leiah Wood(England)„ 55,2 Kobtonen(Finnland). 14,40 e e a. 5 e f, Speerwerfen 515 Weitſprung MW eter⸗Laufen 7. tſch 1 Min. Matti Färvinen(Finnland) 3,93 e e 705 Ladoumeaue(Frankreich) 53,7 Pentilla(Finnland) 68,38 Spenſun(Schweden; Purie Finnland) 353,9 Weimann(Deutſchland). 66.97 Mölle(Deutſchland) 2741 g ch e Thomas(England 355, Nurmi(Finnland) 66,8 Hallberg(Schweden„ 788 Förgenfen(Norwegen 56,9 Szepes(Ungarn)„ 66,0 Vie bach(Deutſchland) 84 Petkiewie;(Polen) 5,[ Sukſi(Finnland). 66,0 Peters(Hollandd 78 Beccalt(Italien) 357.2 Liettu(Finnland)! 66,19 Deut, 91 75 2 1 5 Dobermann(Deutſchland) 7,82 Cornes(England)„ Reinikka(Finnland)! 65.92 Mei Deut 95 5 5 f Meier(Deutſchland 78 Loukula(Finnſandni 358,6 Bauer(Finnland) 65,81 Szabo[Ungarn) 7,31 Wichmann(Deutſchland). 358,8 Alarotu(Finnland)„ 65,80 1 Peltzer(Deutſchland).. 359,0 Hochſprung Me e Meter⸗Laufen Kugelſtoßen. i 5 N a a Min. Mtr. Karlſſon(Schweden) 195 urje(Finland„ 824,2 Hirſchfeld(Deutſchland). 15,46 Pepper(Englond)„„ kalten(enn! e Wahlſtedt(Finnland 15,25 Gordon(England)„192 Petktewiez(Polen) 1 Darauy(Ungarn ß 15,28 Menord(Frankreich). 191 Nurmi(Finnland) 839,8 Schneider(Deutſchland 15,00 Reinikka(Finnland) 1,91 Iſo Hollo(Finnland)!. 886,6 HKebler(Deutſchland) 4,90 Roſenthal(Deutſchland). 100 Kuſocinſkt(Polen) 800 Alarotu(Finnland) 14,88 Turner(England) 100 Petterſſon(Schweden) 840,2 Dobermann(Deutſchl.) 14,80 Dahlmann(Finnland) 1,00 Jokivirta(Finnland). 841,4 Douda(Tſchechoſlowakei) 14,78 Köpke(Deutſchland!i„„ 189 Loukula(Finnland) 6418 Noel(Frankreich). 14,73 Bradbroke(England)„ 189 863,2 5 Orban(Ungarn)) 189 Eine Bahn Bruſtſchwimmen nur Beintätigkeit vor⸗ 1. Saffrich 24,8; 2. Nied 25, geſtreckte Hände mit Stab: 1. Furt⸗ Zwei Bahnen bel. für Herren über 35 Jahre: wängler 52,3. 5 Vier Bahnen Bruſt(offen für alle Sieger): 1. Gruber .5 2,5; 2. Nied.05. 1 Springen loffen für alle Sieger): 1. Benſching 81 Punkte; 2. Saffrich 26,5 Punkte. 1 Rückenſchwimmen(4 Bahnen): 1. Dittrich 158,4; 2, Schmalfuß.05. Schülerſchwimmen(4 Bahnen): 1. Elbs 57,3 Sekunden; 2. Buhles 57,4 Sekunden. 5 Schwellſtaffel(————2 Bahnen): 1. Einſatzbereit⸗ ſchaft in.25,2; 2. Revierölenſt.29, 4. Freistil(4 Bahnen: für Zivilmitglieder): 1. Röſer .26,2; 2. Greiner.52. Nettungsſchwimmen.(Die Wettkümpfer mußten 105 außerhalb der Brüſtung hinlegen und bei dem Kommando⸗ pfiff auf über die Brüſtung ſpringen, dann vom Drei⸗ meterbrett mit Kopfſprung eine Bahn ſchwimmen, wenden und die letzten 40 Meter Transport ſchwimmen mit einem geretteten Menſchen). 1. Winai.11,7; 2. Nied.12, 3. Benſching.20, 6. Große Staffel(10 mal 2 Bahnen): .87,8; 2. Revierdienſt.48.3. 1. Bereitſchaft in Waſſerballſpiel: Polizei gegen Poſtſportverein Mann⸗ heim 21(:). 5 a Große Aolerplakette für Freiballonführer Doppelte Auszeichnung eines Chefredakteurs Die höchſte Auszeichnung, die der Reichsausſchuß für Leibesübungen für hervorragende ſportliche Leiſtungen zu vergeben hat, konnte in den letzten Jahren auch an fünf Freiballonführer verliehen werden. Damit wurde in be⸗ ſonderem Maße der ſportliche Charakter des Freiballon⸗ fahrens anerkannt. Als erſter deutſcher Freiballonführer erhielt dieſe hohe Auszeichnung der durch ſeine überragen⸗ den Leiſtungen in dieſem Sport(der vielleicht als der ſchönſte Sport überhaupt bezeichnet werden darf) weit über Deutſchlands Grenzen hinaus bekannte Robert Petſchow, langjähriger Geſchäftsführer des Freiballon⸗ ausſchuſſes des Deutſchen Luftfahrt⸗Verbandes, jetzt Chef⸗ redakteur einer Berliner Tageszeitung. Die Beſitzer der großen Adlerplakette ſind ferner: Otto Bertram (Chemnitz), Hugo Kaulen ſen., Elberfeld, der Deutſchland wiederholt nach dem Kriege erfolgreich bei der internatio⸗ nalen Gordon⸗Bennetfahrt vertrat, Wilhelm Preh m, Chemnitz, und Chriſtian Kaulen, Köln. 5 Die höchſte Auszeichnung, die der Deutſche Luftfahrt⸗ Verband e.., Berlin für Freiballonfahrer zu vergeben hat, das Goldene Fretiballonabzeichen, er⸗ hielten die bekannten Führer Eimermacher, Leim ⸗ kugel, Lindemann und Piltz ſowie die Abler⸗ plaketteninhaber Kaulen, Bertram und Pet⸗ ſcho w. Das ſilberne Freiballon⸗Sportabzeichen tragen Gebauer, Mann, Dieckmann, Boennigshauſen, Schütze, Goehrmann und Dahl jun. Eishockey in Zürich Die neue, etwa 4000 am große Kunſteisbahn in Zürich wurde am Samstag mit Vorführungen und einem Eis⸗ hockey⸗Wettſpiel zwiſchen den Mannſchaften des Eishockey⸗ club Davos und des Akadem. Eishockey⸗Club Zürich ein⸗ geweiht. Die Davoſer waren ihren Züricher Geonern in techniſcher und taktiſcher Hinſicht weit überlegen und ſiegten mit nicht weniger als 10:0(:0,:0,:0) Toren. 8. Seite/ Nummer 581 Neue Mannheimer Zeitung/ 9 Ausgabe 5 15. Dezember 1930 Die Bekämpfung der Maul⸗ und Klauenſeuche Die am 10. November 1930 bezüglich des Ring viehbeſtandes des Biehhändlers Guſtav Kah in Feudenheim, Hauptſtraße 66, angeordnetes Sperrmaßnahmen werden hiermit aufgehoben. Mannheim, den 12. Dezember 1930. 7 Bezirksamt— Abt. IV. s Heute Ne 8 print Dr. Baessler persönlich über seine letzte Süd- amerika- Expedition 1929 und zeigt seinen Film Indianer Aus dem Inhalt: a) Bergindianer: Echte Nach- fahren der Inka Feste(Stier- kampf, Hochzeit) Religion und Eros(Jungfräulichk. istschande) Liebesgefangenschaft, Rausch u. Liebesfeier b) Wilde Indianer: Urwald, Wüste Idealkommunismus Die Indi- Der erste bie letzten spleltage uni, Wühelm 00 aul Olga TschechewalMady ee H. A. von Schleffow due unte dür Fin Nadel von gerflaunam. wa ou a kubelm dietere( ggperbahn i inn Hen der beliebte Darsteller und Re-— gisseur ist ein ausgezeichneter Ee t Im Ton-Beiprogramm: Sprecher ung wielseltiger Dar- Ein ganz hervorragender packender V Film, von treuer Liebe und erotischer Felix, der Kafer Unt Jerögentteknngen der Stadt Machen Die Zählungsliſten über den Beſtaud an Rindvieh und Tieren des Pferdegeſchlechtes (Pferde, Eſel, Mauleſel und Maultiere) liegen vom 15. Dezember 1930 an 8 Tage lang für die Aliſtadt im Rathaus N 1, Zim. 164 u. für die Stadtteile Feudenheim, Käfertal⸗Wald⸗ hof, Neckarau, Rheinau, Sandhofen, Wall⸗ ſtadt, Sandtorf, Kirſchgartshauſen, Straßen⸗ eim, Seckenheim und Friedrichsfeld in den eteiligten Gemeindeſekretariaten. zu Jedermanns Einſicht auf. Die Liſten ſind 25 8 8 Tad 1 n 5 1777 ür die Berechnung der Beiträge maßgebend, Hierzu das umfangreiche tönende Tändelei. weiß sieh immor zu helfen 3 8(„Rauschnächte eber 925 von den Tierbeſttzern r 2 der 1 5 5 all auf Frauen Tanz, Liebes- 5 e 5 eee Fee er e eee de 5 0 l 0, 1 iſten Oswald as Landstreicher ber mode ine litenflim: 5 i. ee ſind innerhalb der obigen Auflegungsfriſt vor⸗ Oswald als varietestar 5 bescbwörung Kopfjäger, Dege- e ee e e eee e 10 fann i f An ke f. a Eintrittspreise.80 bis.80 Mk. Mahnung ſtädtiſcher Forderungen Emeika- Tonwoche mit Marlene Dieirich— Willy Forsi am Dienstag e e e ee sowie Aus dem Monat November 1930 ſind 1 8 4 lung fällig geworden: Mieteinigungsamts⸗, nungsamts⸗, Tiefbauamts⸗, Bene dee 14 Desinfektionsgebühren, Wirtſchaftsſporteln, [ Bau⸗, Grundbuchamts⸗ und Ortsgerichtsgebüh⸗ ren. Wir erſuchen um Zahlung bis ſpäteſtens 27. Dezember 1930. Die Vergnügungsſteuer bis 25 einſchl. 15. Dezbr. 1930 iſt ſofort zu zahlen. Wer dieſe Friſten verſäumt, hat 10 v. H. jährlich Ver⸗ zugszinſen zu entrichten und die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtreckung zu er⸗ warten. Eine beſondere Mahnung jedes ein⸗ zelnen Säumigen erfolgt nicht. Zahlung iſt auf den bereits behändigten Forderungszettel zu lei⸗ ſten. Kaſſenſtunden: bei der Stadtkaſſe Sams⸗ tags von—12 Uhr, an den übrigen Werktagen von 8— 213 Uhr und von 715—16 Uhr, bei den Gemeindeſekretartaten der Vororte nach den in den Rathäuſern ausgehängten Anſchlägen. 43 8 Stadtkaſſe. Beginn: 5 3 Uhr Beginn: Nachmittags 3 Uhr. Roxy Theater Nur heutel Nur noch wenige Tage in der SCALA conrad Veidt- Die letzte Kompagnie] Lungenversedleimong e late, bd Hape Ach aul Dadolizeller Markenbufter llaferl Badens gräbt Molkerei ersiklessig u preiswert in Hengan von 9. 30 d. 50 Pfä., in ½ d./ pfd.-Kücten. sowie in Tonnen. Oberbad. Hiidhzentralgenessenschan E. G. n. b. H. Nadollzell. 1245 National-Theater Mannheim Montag, den 15 Dezember 1930 Vorstellung Nr. 115 Miete B Nr. 15 EIlisabheth von England Schauspiel von Ferdinand Bruckner 0 Inszenierung: Richard Dornseiff Bühnenbilder: Eduard Löffler Technische Leitung: Walther Unruh Anfang 19 30 Uhr Ende 22.45 Uht Personen: Tabak- Pfeifen Meerschaum- und Bernsteinwaren gümtl. Rancherutensillen, Spazierstöcke Drechslerwaren. en gros en detail M. Marschall& Cie, N 3, 13a Elisabeth von England Hermine Körner a. G. 8— a hartnäckigen Husten, Cuflröhrenkatarrh, Keuch⸗ ua Syer stel eu — 75 Kans a—.—„ husten, Bronchtalkatarrh, Aſthma ett. behebt u. Bed n Vermischtes 25——— 5 0 84055 Wild 815 117 1— 0 5 8 lindert ſelbſt in veralteten Fällen der ſchleimlöſende 8 5 3 1980, nachmitt. 2 Uhr 1 5 0 8 werde ich im hieſigen n 1 San Hab in 4 verschiedenen Arten. Dellheim 8 Bruſt- u. Lungentee. W Pfandlokal, Qu— 25 Mountjoy Karl Haubenreiger + 1 Zut, billig Preis Mk..25. 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