r induſtr. * 3791 00 cherheit Geld⸗ fort lg. er⸗ z. wird, ſtrebf. ttag 2 I au bis a über pprecht⸗ denken elohng. * 785 er Ge⸗ 5 8. Bl. 1 Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Waloͤhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauer Straße 8, Se Luiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 16. Dezember 1930 141. Jahrgang— Nr. 583 volutionäre Kämpfe in Spanien Der Aufruhr im Madrider Flughafen— Fliegerflucht nach Liſſabon— Treue der regulären Truppen— Belagerungszuſtand Geführliches Spiel mit dem Feuer Die Proteſte des Reichsbanners gegen das Verbot des Remarguefilms Die Zenſur verſchleiert das Bild Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 16. Dez. Die Nachrichten aus Spanien, die trotz der Zen⸗ ſur auf Umwegen nach Frankreich gelangen konnten, lauten recht beſorgniserregend. In den Morgen⸗ ſtunden des Montag brach unter der Beſatzung des Flughafens von Madrid„Die vier Winde“ eine offene Meuterei aus. Die Be⸗ wegung wurde durch den kürzlich aus dem Gefäng⸗ nis entflohenen Fliegerkommandanten Franco ge⸗ leitet. Franco ſetzte ſich an die Spitze einer Staffel von ſechs aufſtändiſchen Flugzeugen und überflog die ſpaniſche Hauptſtadt. Durch aufreizende und drohende Proklamationen, die aus der Luft ab⸗ geworfen wurden, ſuchten die Flieger die Bevölke⸗ rung zum Anſchluß an die Revolutionsbewegung aufzuſtacheln. Den Truppen von Madrid wurde in Ausſicht geſtellt, die Kaſerne zu bombardie⸗ ren, falls ſich die Garniſon nicht mit den Aufſtän⸗ diſchen vereinigen würde. Währenddeſſen hatten ſich 500 bis 600 Rebellen unter Führung des Generals Quebo de Lanos des geſamten Fliegerlagers bemächtigt, die Regierungstruppen zu Gefangenen gemacht und die Pulverkammern beſetzt. In aller Eile organiſierte das Madrider Militärkommando Ent⸗ ſatzmaßnahmen. Auf Laſtautomobilen wurden Jufanterie⸗ und Ma⸗ ſchinengewehrabteilungen in Marſch geſetzt. Außer⸗ dem wurde der Flughafen durch regierungstreue Kriegsflugzeuge mit Bomben belegt. Die Maſchinen⸗ gewehrabteilungen eröffneten ſofort das Feuer und nach wenigen Augenblicken ging im Rebellenlager die weiße Fahne hoch. Den Haupträdelsführern, dem General de Lanos und Fliegerkommandanten Franco ſowie einigen anderen Offizieren gelang es jedoch, vorher im Flugzeug zu entfliehen. Die aufſtändiſchen Soldaten und die revolutionären An⸗ gehörigen der Zivilbevölkerung des Flughafens wurden abgeführt. In Madrid waren die Vorgänge im Flughafen von den Arbeiterführern im Volkshauſe mit Span⸗ nung erwartet worden. Als die Niederlage der Aufſtändiſchen bekannt wurde, zerſtreuten ſich die Ar⸗ beiterführer in alle Winde. Nach amtlichen Mitteilungen aus Liſſabon ſind die geflüchteten Flieger in den Nach⸗ mittagsſtunden des Montag auf portu⸗ gieſiſchem Gebiet gelandet und haben ſich dem Kriegsminiſterium zur Verfügung geſtellt. Als Aufenthaltsort wurden ihnen vorläufig einige Häuſer in Mafra zugewieſen. Während die aus Madrid an der Grenze vorlie⸗ genden Meldungen beſagen, daß das Leben in der ſpaniſchen Hauptſtadt ſeinen alten Gang geht und die Bevölkerung durch die Ereigniſſe im Flughafen„Die vier Winde“ nicht über die Maßen erregt wurde, heißt es von anderer Seite, daß der über ganz Spanien verhängte Belagerungszuſtand mit zußerſter Strenge innegehalten wird. Beſonders ſcharf wird der Eiſenbahnverkehr überwacht. An der Grenze werden den Reiſenden die Fahr⸗ karten für jede ſpaniſche Station verweigert. Nach den Berichten der franzöſiſchen Zeitungskorreſpon⸗ denten wurde die Verleſung des Erlaſſes, der den Belagerungszuſtand über die erſte Region aussprach, von der Bevölkerung um die Mittags⸗ ſtunde mit Zuſtimmung aufgenommen. Starke In⸗ fanterietruppen marſchieren durch Madrid und wer⸗ den von einer zahlreichen Menge begleitet. Der Führer der Konſervativen Partei, Graf von Bu⸗ gal lal, begab ſich ins Innenministerium, um der Regierung die bedingungsloſe Mitarbeit ſeiner Par⸗ tei anzubieten. g Nach den Beſchwichtigungskommuniques der Re⸗ gierung herrſcht in den Provinzen vollkommene Ruhe. Strei ungen in Cadiz, Santander und Bilbao ind zum Mißerfolg verurteilt. Ein revolutionärer Verſuch in San Sebaſtian wurde im Keime erſtickt. Der Madrider Sonderkorreſpondent des„J on r⸗ nal“ ſchließt ſeine Meldung über die Aufſtands⸗ bewegung mit der Feſtſtellung, daß dank der Treue Ader regulären Truppen und gleichzeitig in⸗ ſolge der Unerfahrenheit der Aufſtändiſchen jede große Aufſtandsbewegung in Spanien zur Zeit zum Mißerfolg verurteilt iſt. Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 16. Dezember. Das Reichs banner Schwarz⸗Rot⸗Gold hat geſtern in vier überfüllten Verſammlungen gegen das Verbot des Remarquefilms proteſtiert. Der Hauptanteil der Reden wurde von ſozialdemo⸗ kratiſchen Reichstagsabgeordneten beſtritten, außerdem von zwei Vertretern der radikalen Demokraten, die ja für ſich ſelbſt erklärt haben, daß ſie in vielen Dingen noch links von der Sozial⸗ demokratie ſtünden. Schließlich ſprachen auch noch je ein Vertreter der Staatspartei, nämlich der Abg. Lemmer und des Zentrums, Dr. Schrei⸗ ner vom Bundesvorſtand des Reichsbanners. In ſämtlichen Reden wurde eine Entſchließung angenommen, die freilich vollkommen an dem Kern der Sache vorbei geht und ſich das Schlagwort zu eigen macht, daß das Verbot eine Verbeugung der Behörden vor dem Pöbel der Straße ſei. Weiter wird das Verbot als„die ſchlimmſte gei⸗ ſtige Bevormundung und die gewoltſamſte Unter⸗ drückung der Wahrheit über den Krieg“ bezeichnet, und ſchließlich wird erklärt, der Kampf gegen natio⸗ nalſozialiſtiſche Provokationen dürfe nicht durch De⸗ monſtrationsverbote gelähmt werden. Die„ſtaats⸗ bejahende Organiſation des Reichsbanners“ verwahre ſich dagegen, mit dem Hakenkreuzpöbel auf eine Stufe geſtellt zu werden. Durch alle Kundgebungen klang ein ſehr kriegeri⸗ ſcher Ton. So erklärte der ſozialdemokratiſche Reichstagsabg. Künſtler, wenn die Nationalſozia⸗ liſten zum Angriff vorgehen würden, ſo würden ſie eine republikaniſche Schutztruppe gerüſtet finden. Die Zeit der Diskuſſionen und Debatten ſei vorbei. Man ſtelle ſich bewußt auf den Abwehrkampf ein.„Wenn es not tut, werden wir die gelben Läuſe aus dem republikaniſchen Kleid heraus⸗ klopfen.“ Künſtler ſchloß mit dem Ruf:„Seid wach⸗ ſam, haltet Euch bereit.“ Der durch ſeine reichswehrfeindliche Aeußerungen bekannte Reichstagsabg. Seeger meinte, man müſſe die Nationalſozialiſten ſo behandeln, als ob ſie Ausſätzige wären. Auch Dr. Schreiner vom Zentrum äußerte, was bei dieſer Filmaffäre an Staatsautorität verloren gegangen wäre, müſſe ſchleunigſt durch ſtarke Aktivi⸗ tät der republikaniſchen Parteien wieder wettgemacht werden. Auf die gleiche Parole liefen die Anſprachen auch der übrigen Redner hinaus. Das Verbot des Remar⸗ quefilms diente alſo eigentlich mehr als Anlaß, den Abwehrkampf gegen die nationalſozialiſtiſche Bewe⸗ gung zu proklamieren. Bis auf einen Zwiſchen⸗ fall in der„Neuen Welt“ konnten Zuſammenſtöße vermieden werden. Dort wurde ein 17 jähriger Nationalſozialiſt, der ſich zum Worte gemeldet hatte, nach einigen ſcharfen Aeußerungen gegen das Reichsbanner vom Podium geriſſen und ſo zuge⸗ richtet, daß er ſchwerverletzt aus dem Saal getragen werden mußte. Bezeichnend für das Beſtreben der Sozialdemokratie, das Reichsbanner immer mehr zu einer ſozialdemokratiſchen Schutztruppe auszugeſtalten, iſt ein Aufruf, der im Anſchluß an die geſtrige Kundgebung heute von dem Allge⸗ meinen Freien Angeſtelltenbund an der Spitze des„Vorwärts“ veröffentlicht wird. Die freigewerkſchaftlich organiſterten Angeſtellten werden darin aufgefordert, ſich mit den freigewerkſchaftlich organiſierten Arbeitern im Reichs banner zu vereinigen,„damit an dem Tage, an dem die Faſziſten zum Angriff übergehen werden, ſie einer geſchloſſenen und einheitlich geführten republikani⸗ ſchen Macht gegenüberſtehen.“ Das alles ſcheint uns ein ſehr gefährliches Spiel mit dem Feuer zu ſein. Aus dem Preußenparlament Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 16. Dez. Der preußiſche Landtag iſt geſtern zu ſeinem letzten Sitzungsabſchnitt im alten Jahre zuſammen⸗ getreten, der bis ſpäteſtens Samstag dauern wird. Die geſtrige Plenarberatung begann ſehr ruhig. Es wurde eine Anzahl unbedeutender Vorlagen erledigt. Den intereſſanteſten Punkt der Tagesordnung bildete der Staatsvertrag mit der Volks⸗ bühne Berlin. Der Volksbühne wird für die Aufgabe ihres Rechtes auf Vorſtellungen in der Krolloper, die bekanntlich ihre Tore ſchließen ſoll, eine erſtaunlich hohe Abfindung geboten, wozu noch die Garantie für eine beſtimmte Anzahl von Vorſtellungen in der Lindenoper tritt. Die Deutſchnationalen beantragten, dieſen höchſt eigenartigen Vertrag, durch den der ſozialiſtiſchen Volksbühne, die ſich in fortſchreitendem Verfall be⸗ findet, durch ſtaatliche Subventionen wieder auf die Beine geholfen werden ſoll, erſt einmal einer näheren Prüfung zu unterziehen. Der Geſetzentwurf wurde dann auch dem Ausſchuß überwieſen. Der Beratung im Plenum ging eine Sitzung des Aelteſten rates voraus, in der es ſehr lebhafte Auseinanderſetzungen gegeben haben ſoll. Die De⸗ batte drehte ſich darum, ob die mit dem Verbot des Remarquefilms verbundenen Vorgänge, noch in dieſem Tagungs⸗ abſchnitt erörtert werden ſollten. Man einigte ſich ſchließlich darauf, mit der allgemeinen Etatsdebatte, die heute beginnt, auch dieſe Angelegenheit zu ver⸗ knüpfen. Es iſt weiter beſchloſſen worden, den Mi ß⸗ trauensantrag gegen Severing, der mit der Sympathiekundgebung des Innenminiſters für den Film begründet wird, bereits heute zu ver⸗ handeln. Vorausſichtlich wird die Oppoſition auch noch einen Mißtrauensantrag gegen den preußiſchen Miniſterpräſidenten Braun einbringen, der ſich im „Berliner Tageblatt“ in ähnlichem Sinn wie Herr Severing über das Verbot geäußert hat. Die Monarchie in äußerſt kritiſcher Lage? Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 16. Dezember. Die letzten Nachrichten, die auf Umwegen aus Spanien hierher gelangt ſind, haben die Ueberzeugung verbreitet, daß ſich die Monarchie in Spanien in äußerſt kritiſcher Lage befindet. Man glaubt hier, daß General Berenguer den Bogen über⸗ ſpannt hat. So ſchreibt der„Daily Telegraph“, daß die rückſichtsloſe Unterdrückung der Revolte von Jaca wie ein Funke im Pulverfaß gewirkt habe. Die Unzufriedenheit mit der verſchleierten Dikta⸗ tur des Generals Berenguer ſei ſehr ver⸗ breitet geweſen. Doch dies habe man auch von ſeinem Vorgänger Primo de Rivera ſagen können. Der Unterſchied liege darin, daß Riveras Diktatur ver⸗ hältnismäßig milde geweſen ſei. Er habe niemals einem Rebellen gegen ſein Regime das Leben ge⸗ nommen. Jetzt ſcheine die Regierung ſehr wenig Freunde in Spanien zu haben. Sie habe offenbar ihre Möglichkeiten überſchätzt. Auch die„ſTimes“ bezeichnen die Lage in Spa⸗ nien als„äußerſt beunruhigend“. Das Blatt glaubt offenſichtlich den beruhigenden Verſicherungen nicht, die von der ſpaniſchen Regierung verbreitet werden. Dazu trägt naturgemäß die ſcharfe Zenſur bei, der alle Nachrichten ausgeſetzt ſind.„Zu einer Zeit“, ſchreiben die„Times“, wo die ſpaniſche Währung ſo ſtark gefallen iſt, kann das Land es ſich nicht lei⸗ ſten, ſeinen ausländiſchen Kredit unnötig geſchädigt zu ſehen. Wenn alſo die revolutionäre Bewegung wirklich ſo wenig gefährlich iſt, wie die offtziellen Verlautbarungen und die vom Zenſor durchgelaſſe⸗ nen Telegramme es darſtellen, dann iſt es viel beſſer für den Kredit Spaniens, wenn die Zenſur ſo ſchnell wie möglich beſeitigt wird.“ Verſchärfung der franzöſiſchen Saarpropaganda Von unſerm Saarbrücker Vertreter Die verbreitetſte Zeitung Elſaß⸗Lothringens, die „Straßburger Neueſten Nachrichten“, haben ſich, trotz ihrer franzöſiſch⸗„patriotiſchen“ Nach⸗ kriegs⸗Einſtellung, in der Saarfrage bisher einer an⸗ erkennenswerten Zurückhaltung befliſſen. Gemäß Pariſer Direktive ſoll anſcheinend nunmehr auch dieſes Blatt als Propagandafeld für die neu⸗ erwachten franzöſiſchen Saarbeſtrebungen ausgenützt werden. Vermutlich hat der Quai'Orſay den jetzigen Hauptbeſitzer des„Nachrichten“⸗Konzerns, den Pariſer Großverleger Ariſtide Quillet, der kürz⸗ lich— trotz gaſtlicher Maſſeneinladung der Wähler⸗ ſchaft nach Paris— bei einer innerfranzöſiſchen Senatswahl kläglich unterlag, am Zipfel ſeines par⸗ lamentariſchen Ehrgeizes erfaßt, um ſeinen ver⸗ legeriſchen Einfluß für eine Auswertung des Ver⸗ breitungsſpielraums ſeiner— außer in Straßburg auch in Metz, Colmar und Thann erſcheinenden— Preßorgane im Sinne der aktivierten franzöſiſchen Saarpolitik mobil zu machen. Nachdem ſchon ſeit einigen Monaten eine auffällige, freilich fruchtloſe, Werbung für den Metzer Ableger vornehmlich im Kreiſe Saarlouis zu bemerken war, haben die „Neueſten Nachrichten“ ſich in ihrer jüngſten Sonn⸗ tagsausgabe eine eigene politiſche Rubrik„Aus dem Saargebiet“ zugelegt. Welcher Tendenz dieſe neue Beilage dienen ſoll, ergibt ſich ſogleich aus dem Tone der erſten Nummer. Auch die„Straßburger Neueſten Nachrichten“ werden jetzt für den„beſtellten“ Vorſchlag des Grafen de Fels eingeſetzt, das Saargebiet zu einem dauernden„Unterpfand des Friedens und Sitz des Völkerbundes“ zu ge⸗ ſtalten. Die Zeitung gibt ausführlich den„Revue de Paris“ ⸗Artikel wieder, der„jedenfalls eine ein⸗ gehende Prüfung verdiene“, und faßt ihr Urteil da⸗ hin zuſammen: „Die Zukunftsausſicht iſt faſzinieren d. Sie iſt faſt zu ſchön, um Wirklichkeit werden zu können. Aber die kühne Idee iſt einmal lanziert. Wir wollen hoffen, daß man ſie ernſtlich prüft und daß die Argu⸗ mente, die man ihr entgegenſetzt, nicht allzu kleinlich find und dem immerhin großen Ziele entſprechen, an 1575 1 die Saarfrage ſelbſt ja recht hedeutungs⸗ Der„Geiſt“ der neuen Zweckbeilage ſpricht ſich weiterhin in einigen hämiſchen Gloſſen aus. Zu der Statiſtik des deutſch⸗ſaarländiſchen Warenaus⸗ tauſches in den erſten neun Monaten 1930 wird, um die franzöſiſchen Abnehmer von Saarerzeugniſ⸗ ſen aufzuhetzen, bemerkt. „Wie man ſieht, verſucht die ſaarländiſche Wirt⸗ ſchaft immer mehr Waren in Deutſchland zu kaufen, während Frankreich Ausfuhrland für ſaarländiſche Erzeugniſſe iſt. Und dabei muß man noch mit an⸗ ſehen, wie eine große Anzahl ſaarländiſcher Handels⸗ häuſer Sturm läuft gegen die Zoll⸗ gemeinſchaft mit Frankreich.“ In der jüngſten Landesratsſitzung mißfiel den „Straßburger Neueſten Nachrichten“ höchlichſt die Kritik des Abg. Schmelzer an der verzögerten Freigabe der bisher von den Bahnſchutztruppen be⸗ legten Kaſernen. Das Blatt will„nicht daran zwei⸗ feln, daß die Saarlandsregierung bereit ſein wird, auf dieſe nur mutwillige Beleidigung des Abg. Schmelzer die gebührende Antwort zu erteilen“. Auch das Gemeindebudget von Saarlouis für 1930 gefällt den„Straßburger Neueſten Nachrichten“ keineswegs. Ohne eine Spur von Sachkenntnis und Einfühlungsvermögen wird ſogar an den ſtädtiſchen Ausgaben für Geſundheitspflege und Polizei bos⸗ hafte Kritik geübt: „Sarrelouis() ſchließt ſich dem Beiſpiel deutſcher Gemeinden an und verſteht es noch nicht, ſeine Aus⸗ gaben mit den Einnahmen in Einklang zu bringen. Der Steuerzahler würde lieber eine weniger gu“ aus⸗ gerüſtete Polizei ſehen und dafür eine geringere Steuerbelaſtung in Kauf nehmen.“ Wenn die Zentralſtelle der franzöſiſchen Saar⸗ propaganda glauben ſollte, durch derart„geiſtreiche“ Verlautbarungen, wie ſie gleichzeitig mit beſonderer Unverfrorenheit in der Pariſer Generalverſamm⸗ lung der„Aſſociatton Francaiſe de la Sarre“ her⸗ vortraten, im Sinne der Clemenceauſchen Empfehlung„Faites aimer la France!“ zu wirken, ſo befindet ſie ſich allerdings auf dem Holzwege. Weder Peitſche noch Zuckerbrot haben ſich praktiſch bisher als geeignete franzöſiſche Propaganda⸗Inſtru⸗ mente im unverbrüchlich deutſchen Saargebiet er⸗ wieſen. 2. Seite/ Nummer 583 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 16. Dezember 1930 Der Kurs der deutſchen Außenpolitik Sehr beachtenswerte Ausführungen aus deutſchen diplomatiſchen Kreiſen Telegraphiſche Meldung — Berlin, 15. Dez. Ueber die Auffaſſung, die deutſche diplo⸗ matiſche Kreiſe von der gegenwärtigen außen⸗ politiſchen Lage haben, erfährt das mit dem Wolff⸗ ſchen Telegraphenbüro in Verbindung ſtehende Conti⸗Nachrichtenbüro folgendes: Die Geſamtlage iſt gegenwärtig von einem all⸗ gemeinen Mißbehagen überſchattet, deſſen tiefſte Urſache in dem Niedergang der Weltwirtſchaft löegt. Jedes Land wird durch ſeine beſondern innern Sorgen von einer intenſiven Außenpolitik abgehal⸗ ten. Das zeigt ſich ſelbſt bei den Vereinigten Staaten, die ſich an den europäiſchen Dingen immer mehr desintereſſiert haben. Aehnlich geht es England: die Konferenz am Runden Tiſch iſt ein Beweis dafür, wie ſtark das Geſicht Großbritanniens augenblicklich vom Kontinent abgewandt iſt. Dazu kommen täglich Nachrichten über ſoziale Strei⸗ tigkeiten. Bei den Abrüſtungsverhandlungen iſt denn ja auch das Ruhebedürfnis Englands in außen⸗ politiſchen Dingen deutlich genug in die Erſcheinung getreten. Unſer Verhältnis zum Rätebund wird zwar auf lange Sicht von dem Gedanken ge⸗ tragen ſein müſſen, daß wir die Aufgabe haben, die Brücke zwiſchen dem Oſten und dem Weſten zu bilden. Bei dem augenblicklichen Moskauer Kurs find aber die Ausſichten für die nächſte Zukunft nicht ſehr ermutigend. Was Italien angeht, ſo ſcheint es, daß Muſſolini uns nur als einen Schachſtein gegen Frankreich betrachtet. Man kann die Frage offen laſſen, ob er uns bei einem engern Zuſammengehen nicht ſofort bpfern würde, wenn er dafür eine Verſtändi⸗ gung mit Frankreich einhandeln könnte, auf die es ihm im tiefſten Grunde doch ankommt. Die beiden Hauptprobleme jeder deutſchen Außenpolitik ſind immer die Re⸗ viſion des Neuen Plans und die der Oſtgrenze. Das erſte iſt ſchon aus pſychologiſchen Gründen erſt erörterbar, wenn die wixtſchaftlichen Verhältniſſe ſich wieder gefeſtigt haben. Die Repiſion im Oſten wird immer nur über Paris zu erreichen ſein. Nun iſt aber unſer Verhältnis zu Frankreich in ein Stadium zum mindeſten des Abwartens getreten. Immerhin ſcheint ſich auch in Paris langſam wieder die Ueberzeugung durchzuſetzen, daß das Kernpro⸗ blem der franzöſiſchen Außenpolitik die Verſtändi⸗ gung mit Deutſchland bleibt. In dieſem Zuſammenhang kommt dem vor einigen Tagen in Berlin abgeſtatteten Beſuch des früheren Miniſters le Trocquer eine beſondere Be⸗ deutung zu, iſt er doch eine der maßgebenden Per⸗ ſönlichkeiten in dem Kreiſe um Poincaré und Tar⸗ dieu. Wenn die Beeinträchtigung der außenpolitiſchen Lage von der Wirtſchaftsſeite her entſtanden iſt, muß ſie auch von dieſem Problem aus wieder ge⸗ heſſert werden. Der Weg dazu iſt vielleicht eine engere Verknüpfung der wirtſchaft⸗ lichen Intereſſen zwiſchen Deutſchland und dem europäiſchen Weſten, alſo in erſter Linie mit Frankreich, aber auch unter Ein⸗ ſchluß von Belgien und Luxemburg. Solche und ähnliche Gedankengänge dürften auch in den Unterredungen, die le Trocquer in Berlin hatte, eine weſentliche Rolle geſpielt haben. Hier bietet ſich vielleicht ein Ausweg aus der gegenwär⸗ tigen etwas feſtgeſahrenen Lage. Berliner Theater Von Oscar Bie Unter den zahlloſen Premieren der letzten Tage dürfte am meiſten intereſſieren die Aufführung von Barlach:„Der blaue Boll“ im Staatlichen Schauſpielhaus. Es wurde ein Erfolg, obwohl das Publikum bei den oft nebelhaften und verwirrten Szenen des zweiten Teiles öfters unruhig war. Vor allem wurde es eine ſehr intereſſante Aufführung. Wie immer bei Barlach ſind die Figuren ſo wie ſeine Plaſtik ſcharf und hart geſchnitten. Auch die Charak⸗ tere, auch die Worte. Aber ein Drama wird es nicht, weil jede Fähigkeit fehlt, zwiſchen den Perſonen eine richtige Szene zu entwickeln. Der Gutsbeſitzer Boll, blau vom Trinken, möchte aus dem Spießertum heraus. Er ſchreit nach Wand⸗ lung. Er trifft das davongelaufene Weib eines Schweinehirten, das, wie ſie ſich ausdrückt, aus dem Fleiſch heraus möchte. Ihn aber intereſſiert gerade ihr Fleiſch. Nach langer Auseinanderſetzung läutert ſie ſich und läutert er ſich, und ſeine eigene Frau und dieſes Weib küſſen ſich. Es iſt eine nordiſche Zauber⸗ welt, in der das alles ſpielt: Der liebe Gott mit einem Pferdefuß, der einfach ein Herr wird, der Teufel, der ein Wirt iſt, ein philoſophiſcher Schuſter, ein ganz unkomplizierter Trinker, der Kutſcher Saug⸗ wurm, der Uhrmacher Virgin, lauter Figuren, halb wirklich, halb geſpenſtig, oft in tiefer Dunkelheit ihrer Seele, immer im Nebel ihrer norddeutſchen Land⸗ ſchaft. Die Landſchaft geſtaltet Rochus Glieſe, mär⸗ chenhaft ſchön: Der Markt der Kleinſtadt, um den Rieſendom herum, der phantaſtiſche Dom ſelbſt, das hohe Turmzimmer, Straßen von unheimlicher Per⸗ ſpekttve. Fehling, der Regiſſeur, bleibt in dieſer Ge⸗ ſpenſterwelt. Alles, was auf der Bühne vorgeht, ſteht wie unter dem Druck einer höheren Macht. Feh⸗ lang ſpielt ſelbſt mit und zwar den lieben Gott, der ſtill und bewußt dieſe Schickſale lenkt. Der Eindruck des Dramas iſt zugleich ſtärker und ſchwächer als ſonſt bei Barlach. Stärker in der urdeutſchen Originalität und barocken Vertracktheit ſeiner Idee und ſeiner Menſchen, aber auch ſchwächer in der Finſternis der dramatiſchen Vorgänge, die beſonders Warſchauer Kommentar Telegraphiſche Meldung Warſchau, 15. Dezember. Die Ausführungen des Conti⸗Nachrichtenbüros zur deutſchen Außenpolitik ſind in hieſigen politiſchen Kreiſen ſtark beachtet worden. Das führende Regierungsblatt Gazeta Polſka verſieht ſie mit folgenden Bemerkungen: Beſonders unterſtreichen muß man die Stellung, welche„die deutſchen diplomatiſchen Kreiſe“ gegen⸗ über Italien eingenommen haben. Man ſieht daraus, wie raſch die italieniſchen Neigungen Deutſchlands verflogen ſind. Der Gegen⸗ ſtand dieſes Liebeswerbens wird jetzt plötzlich Frankreich. Es zeugt ſchwerlich von großem Takt, wenn eine halbamtliche Auslaſſung ſich zu der Behauptung verſteigt, daß die Aenderung der deut⸗ ſchen Oſtgrenze nur auf dem Umweg über Paris möglich ſei. Alles, was der Befeſtigung des Friedens dient, liegt im Intereſſe Polens. Wenn ber die deutſche Politik bei ihren Verſtändigungsbemühun⸗ gen mit Frankreich als eines ihrer Hauptziele die Aenderung der Grenzen auffſtellt, ſo iſt das nichts anderes als ein Anſchlag auf das Gebäude des Friedens. Sicherlich wird die ernſte öffentliche Mei⸗ nung in Frankreich auf dieſen verdächtigen Ausbruch deutſcher Zuneigung zu Frank⸗ reich, die den Preis einer Beraubung polniſchen Bodens in ſich ſchließt, die richtige Antwort erteilen. Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 16. Dez. Die„Rote Fahne“ veröffentlicht heute Mitteilun⸗ gen über zwei ſogenannte„Alarmſitzungen des engeren Vorſtandes der SPD.“ Sie will von dieſen internſten Vorgängen in den oberſten Spitzen der deutſchen Sozialdemokratie durch einen Teilnehmer Kenntnis erlangt haben. Zu den Sit⸗ zungen ſeien ausdrücklich verſchiedene Vertreter der linken Sozialdemokratie hinzugezogen worden. Im einzelnen weiß das kommuniſtiſche Zentralorgan zu berichten: Das Referat hielten der Berliner Polizeipräſident Grzeſinſki und der preußiſche Polizeiminiſter Severing. Severing beſchäftigte ſich mit den Mög⸗ lichkeiten für die SPD. ſich in einer preußiſchen Regierung zu halten. Es kam dabei die Panikſtimmung zum Ausdruck, in der ſich dieß ſozialdemokvatiſche Führerſchaft befindet. Von der nationalſozialiſtiſchen Bewegung ſetzte er auseinander, daß die eine dſplo⸗ matiſch⸗politiſche Gruppe unter Hitler das Ein⸗ rücken in die Regierung auf legalem Wege anſtrebe, während die andere unter dem General von Epp zum Putſch treibe. Für dieſen Fall ſei die Lage in Preußen ſehr prekär. Die Reichswehr werde mindeſtens wohlwollende Neutralität be⸗ obachten. Die Schu po ſei, ſoweit ſie nicht unter kommuniſtiſchem Einfluß ſich befindet, von den Nationalſozialiſten zerſetzt. Mit einem kraftvollen Auftreten der Schupo gegen eine nationalſozig⸗ liſtiſche Bewegung könne höchſtens in Berlin, Oſt⸗ preußen und Mitteldeutſchland gerechnet werden. Seyvering äußerte die Befürchtung, daß die Ko m⸗ muniſten bei einem nationalſozialiſtiſchem Putſch die Einheitsaktion der Arbeiter durch Streiks in ihre Hände bekommen und zur proletariſchen Diktatur weiter treiben quälend wird. Immerhin, man hat es mit einem Kerl zu tun. i Nicht minder verwirrt, aber viel unfruchtbarer iſt das neue Drama von Bluth:„Nacht über m Kreml“, das im Schiller⸗Theater heraus⸗ kam. Es iſt wieder einmal die Geſchichte des fal⸗ ſchen Demetrius, die von Schiller, von Hebbel, von Muſſorgſky behandelt wurde. Diesmal iſt es ſo, daß Demetrius eine Art Bauernheiland wird und auf Frieden und Menſchlichkeit drängt. Zwölf Bilder, zuerſt im Lyriſchen ganz erträglich, dann im rein Hi⸗ ſtoriſchen gedehnt, langweilig und verwickelt. Wiederum ein ruſſiſcher Stoff, von einem Ruſſen als modernes Luſtſplel behandelt, iſt die„Ouadra⸗ tur des Kreiſes“ von Katajew. Die modernen ruſſiſchen Luſtſpiele häufen ſich jetzt. Sie arbeiten faſt immer mit alten Mitteln, enthalten aber doch eine Satire auf die heutigen Zuſtände, die ſo geſchickt und lebendig in Szene gebracht wird, daß man ſich ſehr amüſiert. Das Theater am Schiffbauer⸗ damm ſah ſelten ein ſo vergnügtes Publikum. Zwei Paare ſind vom Standesbeamten ſchnell geehelicht worden. Sie beziehen bei der herrſchenden Woh⸗ nungsnot ein gemeinſames Zimmer und trennen ihre Lager durch einen Kreideſtrich. Der eine Mann iſt ein revolutionärer Theoretiker, ſeine Frau iſt mehr für bürgerliche Häuslichkeit mit Kanarienvogel und Bilder an den Wänden. Bei dem anderen Paar iſt es umgekehrt, der Mann iſt für gutes Eſſen und häusliche Behaglichkeit, die Frau ſchwärmt für Marx und Engels. Die Wahlverwandtſchaft tritt ein, die Paare werden ſchnell geſchieden und wechſeln mitein⸗ ander. Franceſeo von Mendelsſohn einſt ein Eelliſt, ſchon lange fürs Theater intereſfiert, holt ſich hier als Regiſſeur einen netten Erfolg, beſonders in der Steigerung des Quartetts zu einem zuſammen⸗ geballten Enſemble nach Rheinhardtſchem Muſter. Nicht nur von ausländiſchen Stoffen und Dich⸗ tern, auch von Schauſpielern werden wir jetzt ſtark heimgeſucht. Die Komiſche Oper iſt die Gaſt⸗ ſtätte für eine Reihe von ausländiſchen Enſembles. Das erſte war ein ſchwediſches mit der berühmten Harriet Boſſe, der Frau Strindbergs, die als Eleonore in„Oſtern“ auftrat, ein etwas alt⸗ modiſches, leiſes larmoyantes Milieu im ſpäteren Ibſenſtil, aus dem ſie in ihrem leidenſchaftlichen in einer Art Höllenviſion der Geliebten geradezu Theaterblut angenehm hervorragte. Das Alt⸗ Dr. Curtius über ſeine Oſtpreußenfahrt Telegraphiſche Meldung Berlin, 15. Dez. Der Reichsaußenminiſter Dr. Curtius hat heute abend Berlin verlaſſen, um der Provinz Oſtpreußen einen Beſuch abzuſtatten. Er ſprach kurz vor ſeiner Abreiſe dem Leiter der Berliner Redaktion der„Kö⸗ nigsberger Allgemeinen Zeitung“ ſeine Freude da⸗ rüber aus, den ſchon für die zweite Novemberhälfte geplanten Beſuch in Oſtpreußen nun, wenn auch mit geringer Verſpätung, ausführen zu können und gab ihm gleichſam als Begrüßungsbotſchaft für Oſtpreu⸗ ßen folgende Aeußerung über ſeine Oſtpreußenfahrt: „Seit ich mich im Dienſte der Außenpolitik mit den Oſtfragen beſchäftige, bewegt mich die Sorge um Oſtpreußen. Schon ſeit langem habe ich den Wunſch, den Beſuch zu wiederholen, den ich vor zwei Jahren als Wirtſchaftsminiſter gemacht habe, und da⸗ mit die enge Verbundenheit des Reiches mit Oſtpreu⸗ ßen und ſeinen Problemen erneut zu betonen. Ich freue mich daher, jetzt in Königsberg mit den Vertre⸗ tern der Provinz wiederum Fühlung nehmen zu kön⸗ nen. Möge meine Reiſe ein Zeichen dafür ſein, daß das Reich auch mit ſeiner Außenpolitik Oſtpreußen in ſeiner Not nicht verlaſſen wird.“ G Die Role Fahne“ über ſozialiſtiſche Alarmfitzungen“ werden. Dann allerdings könne man wieder zu einer einheitlichen Zuſammenfaſſung aller Kräfte der Reichswehr und der Polizei gegen die Kommuniſten gelangen. Aus all dieſen Gründen ſei jedenfalls keine Einheitsfront mit der KPD. gegen die National⸗ ſozialiſten zuläſſig. Es würde daher eine Erleichte⸗ rung der Lage bringen, wenn die Kommuniſten durch eine Aktion revolutionärer Art die Handhabe böten, gegen ſie einzuſchreiten. Ueber die Vor⸗ gänge bei den Demonſtrationen am Nollendorfplatz bemerkte Severing, daß zwar einige Polizeikomman⸗ deure ein allzu großes Wohlwollen für die National⸗ ſoztaliſten an den Tag gelegt hätten, daß es aber die Hauptlinie der Polizei geweſen ſei, es um keinen Preis zu größeren Zuſammenſtößen mit den Natio⸗ nalſozialiſten kommen zu laſſen, da es keinen größe⸗ ren Fehler gebe, als jetzt die Nationalſozialiſten zu reizen. Man müſſe verſuchen, ſich bis zum Frühjahr durchzumanöprieren, da dann die Lage günſtiger ſei. Auch der Parteivorſitzende Wels äußerte Furcht vor der proletariſchen Einheitsfront mit der KP. Er ſetzte ſich dafür mit der„linken S. P..“ auseinander und forderte reinen Tiſch gegenüber den oppoſi⸗ tionellen Strömungen. In dieſem Zuſammenhang berichtet die„Rote Fahne“ auch noch über die Vorgänge, die ſich unter den„linken“ Mitgliedern der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion vor der Abſtimmung über die Notverordnung abgeſpielt haben ſollen. Es hätte eine Fraktionsſitzung ſtattgefunden, in der 25 „linke“ Teilnehmer beſchloſſen hätten, die Politik des Parteivorſtandes nicht mitzumachen und für die Auf⸗ hebung der Notverordnung zu ſtimmen. Die Tatſache dieſer Fraktionsſitzung ſei aber dem Parteivorſtand hinterbracht worden, der durch kategoriſche Drohungen mit dem Ausſchluß die Mehrzahl der unſicheren Kan⸗ toniſten ſchließlich doch gezwungen habe, ſich der Fraktionsparole zu fügen. Reichstagsabg. Hoffmann-Kaiſerslautern 7 Telegraphiſche Meldung Berlin, 15. Dez. Im Weſtendſanatorium verſchied heute früh der ſozialdemokratiſche Reichstagsabgeordnete Johannes Hoffmann⸗Kaiſerslautern. Hoffmann war am 3. Juli 1867 in Ilbesheim bei Landau in der Pfalz geboren. Nach dem Um⸗ ſturz bekleidete er in dem Miniſterium Kurt Eisner das Amt des Kultusminiſters. Nach der Ermor⸗ dung Eisners wurde er zum bayeriſchen Miniſter⸗ präſidenten gewählt. Hoffmann gehörte ſchon dem alten Reichstag ſeit 1912 an, ebenſo der deutſchen Nationalverſammlung. Nachfolger des Verſtorbenen im Reichstag wird nach der Liſte des Wahlkreiſes 27(Pfalz) der Rechts⸗ anwalt Friedrich Wilhelm Wagner⸗Ludwigshafen. Pointaré iſt ſchwerkrank Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 16. Dez. In den frühen Morgenſtunden des Dienstag war in dem Befinden Poincarés keine Aenderung ein⸗ getreten. Außer dem langjährigen Hausarzt und per⸗ ſönlichen Freund Poincarés, Prof. Doidin, hat der ſchlechte Geſundheitszuſtand des Erkrankten noch am Montag abend um 9 Uhr es ratſam erſcheinen laſſen, den Pariſer Spezialiſten für Harnerkrankungen und Mitglied der Akademie der Aerzte, Prof. Guil lain, zu konſultieren. Dieſer ſtellte feſt, daß Herr Poincars an einem ſchweren Lähmungsanfall litt. Bereits ſeit Samstag verſagte die Blaſe Poincarés ihren Dienſt. Am Montag abend fand ſich noch der frühere Miniſterpräſident Tardieu in Marbeau ein, um ſeinem politiſchen Freund und Lehr⸗ meiſter einen Beſuch abzuſtatten. Man verweigerte Tardieu jedoch den Zutritt zum Krankenlager. Die beiden Aerzte verbrachten die ganze Nacht hindurch in der unmittelbaren Nähe des Kranken. Letzte Meldungen Nationalſozialiſtiſche Kundgebungen in Frankfurt a. M. — Frankfurt a.., 16. Dez. Trotz des Verbots des Polizeipräſidenten verſuchten die Nationalſozia⸗ liſten geſtern abend die angekündigte Verſammlung im Zoblogiſchen Garten abzuhalten. Die Polizei ſchritt ein und verhinderte die Abhaltung der Verſammlung. Darauf verſuchte ein Teil der Natio⸗ nalſozialiſten trotz des polizeilichen Verbots einen Demonſtrationszug zu bilden. Sie zogen über die Zeil nach der Konſtabler⸗ und der Hauptwache. Die Polizei griff mit einem ſtarken Aufgebot ein und zer⸗ ſtreute wiederholt die Demonſtraten. Bis 22.30 Uhr waren 51 Pexrſonen feſtge⸗ nommen worden. Davon ſind 45 in das Polizei⸗ gefängnis eingeliefert worden. 6 Perſonen ſind nach Feſtſtellung ihrer Perſonalien wieder entlaſſen wor⸗ den. Zwei Verhaftete, die auf der Wache epileptiſche Unfälle erlitten, mußten durch die Rettungswache ins Krankenhaus gebracht werden. Infolge der Unruhen mußte der Straßen verkehr im Innern der Stadt zum Teil umgeleitet werden. Niederlage der britiſchen Regierung im Oberhaus — London, 16. Dez. Das Oberhaus nahm mit 87 gegen 14 Stimmen einen Abänderungsantrag der Konſervativen zu einem Geſetzentwurf an, der die Gültigkeit einiger Ende dieſes Jahres außer Kraft tretenden Geſetze für die Dauer eines Jahres verlängert. Dieſer Abänderungsantrag, der von der Regierung bekämpft wurde, ſchlägt vor, in den betreffenden Geſetzentwurf das Geſetz einzubeziehen, das die Einfuhr der Farbpro dukte regelt, und das die Regierung mit Einwilligung des Unter⸗ hauſes beſchloſſen hatte, nicht zu verlängern. modiſche der fremden Gaſtſpiele iſt charalkteriſtiſch. Berlin, die erſte Theaterſtadt der Welt, iſt in Spiel und Stil viel zu entwickelt, um nicht die Diſtanz der Theater im Ausland, die ſtecken geblieben ſind, zu fühlen. Am gefährlichſten iſt das augenblicklich ſtattfindende Gaſtſpiele der Comédie fransgaiſe. Nachdem ſowohl Lenormand bei Gelegenheit ſeiner Eliſabeth als Henry Bernſtein bei ſeinem Stück„Melo“, das Curt Götz im Luſtſpiel⸗ haus herausbrachte, ſehr gegen die deutſche Art der Aufführung proteſtiert haben, will uns jetzt offenbar Paris ſeine eigenen Künſte in ſeiner eigenen Tra⸗ dition vorführen. Aber die Comédie fand bisher kaum den Widerhall, den ſie erhoffte, nicht einmal den Zuſpruch, und wird ſich damit tröſten, daß der Zeitpunkt ihres Gaſtſpiels bei den ſchwierigen hieſi⸗ gen Theaterverhältniſſen gerade nicht der günſtigſte war. r Theater und Muſik Das Nationaltheater teilt mit: Das Datum der erſten Uraufführung des Nationaltheaters im Jahre 1931„Jagt ihn— ein Menſch“ von E. G. Kolbenheyer iſt nunmehr endgültig auf den 31. Januar feſtgeſetzt worden. Die Oper hat mit den Bühnenproben zu„Hoffmanns Er⸗ zählungen“ von Offenbach begonnen, deren Auſ⸗ führung in neuer Inſzeniernug am erſten Weih⸗ nachtstag erfolgt. Das Schauſpiel arbeitet an dem Schwank„Hulla di Bulla“, der gleichfalls zu Weihnachten im Neuen Theater herauskommt. Mor⸗ gen abend kommt die Komödie„Sturm im Waſ⸗ ſerglas“ zur Wiederholung. O Händels Judas Maccabäus in Ludwigshafen. Die geräumige Lutherkirche der Schweſterſtadt Ludwigshafen bot der Zuhörermenge, die jedes er⸗ reichbare Plätzchen in Beſchlag nahm, einen völlig ungewohnten Anblick. Chor und Orcheſter, die einen beſonders großen Apparat in Anſpruch nahmen, hatten ſtatt des vom Erbauer der Kirche beſtimmten Platzes am Kirchenchor ſich an geheiligter Stätte in nächſter Nähe des Altars plaziert. Gewiß bot die neue Anordnung manche Vorteile ſür den Dirigen⸗ ten, ſie erſchwerte aber dem Organiſten, der ganz iſoliert blieb, weſentlich ſein verantwortungsvolles Amt und hätte die Kirche in Paul Vor holz nicht einen beſonders ſattelfeſten Organiſten, der ſich trotz der aufgezwungenen Entfernung nicht beirren ließ, ſo wäre weſentliches in Frage geſtellt worden. Auch für die Zuhörer bedeutete die Zerreißung des Be⸗ gleitkörpers, deſſen integrierenden Beſtandteil nun einmal die Orgel bedeutet, keinen ungetrübten Ge⸗ nuß. Um ſo höher ſind die Verdienſte aller Mit⸗ wirkenden einzuſchätzen, die von eifriger Hingabe be⸗ ſeelt, der hinreißenden Schöpfung Händels, in der dem Chor umfangreiche Aufgaben geſtellt ſind, zu nachhaltiger Wirkung verhalfen. Das 1746 entſtan⸗ dene Oratorium, in deſſen Mittelpunkt Judas Maccabäus ſteht, der das Volk Iſrael aus ſchwerer Bedrängnis rettet, gehört zu Händeſs ergreifendſten Schöpfungen. Unter Leitung von Kirchenmuſik⸗ direktor Carl Blatter, der nicht nur als ziel⸗ bewußter Chorleiter, ſondern auch als Komponiſt hohe Anerkennung verdient, wurden alle Schwierig keiten überwunden. Um den choriſchen Teil hatte ſich der gemiſchte Chor und die Jugendgruppe des Vereins für klaſſiſche Kircheunmuſik in hingebender Arbeit angenommen. Als Soliſten hatte man nur einheimiſche Kräfte verpflichtet.(Zur Nachahmung ſehr zu empfehlen, auch anderwärts.) Neben dem glockenreinen Sopran von Frau Marie Schleich⸗Baur, die uns wiederholt durch ihre muſikaliſche Sicherheit aufgefallen war, kam der ſchöne ſatte Alt von Frau Eliſabeth Philippſen vorteilhaft zur Geltung. Die Herren Max Lipp⸗ mann(Tenor) und Dr. Rich. Rühmelorb er⸗ gänzten in glücklicher Weiſe das Solo⸗Quartett. In kleineren ſoliſtiſchen Aufgaben traten die Damen Sophie Michel, Anna Fickeiſen und Frieda Pfeiffer verdienſtlich hervor. Auch dem Cembalo ſind gewichtige Pflichten zugedacht, ſo vor allem die Begleitung der Secco⸗Recitative und vieler Arien. In durchaus ſtilreiner Weiſe bewältigte Elſe Kem⸗ kein ihren nicht leichten Part. Gedenken wir noch anerkennend des Pfalz⸗Orcheſters und des ſchon vor⸗ hin lobend erwähnten Paul Vorholz an der Orgel, ſo finden die vielen Mitwirkenden, die unter Blat⸗ ters ſorgſamer Leitung zum Gelingen des Ganzen beigetragen haben, ihren ſchönſten Lohn im Bewußt⸗ ſein, im Dienſte eines wahrhaft Großen wie Händel, geſtanden zu haben, deſſen Schöpfung ihre erhebende Wirkung neuerdings ausſtrahlte, Dr. G. 1 der Rue 8 1 3 , e, e.. „SFF — o t vöta⸗ lung lizel der atio⸗ inen die Die gzer⸗ ge igei⸗ nach wor⸗ tiſche ins uhen der —————ů— olles nicht trotz ließ, Auch Be⸗ nun Ge⸗ Mit⸗ e be⸗ der zu ſtan⸗ udas verer sten auſtk⸗ ziel⸗ zoniſt ierig⸗ e ſich des E in hatte (Zur ärts,) Narie ihre der ſen pp ⸗ b er⸗ t. In amen rieda nbalo n die lrien. e m noch vor⸗ drgel, lat⸗ inzen vußt⸗ ändel hende 5. G 4 Dienstag, 16. Dezember 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 588 Tannenduft Beim Chriſtbaumhändler— Die Käufer Sie tragen diesmal keinen Schnee, bäume, die aus den Forſten der Berge, dem Odenwald kommen. Fragt ſie nur, die Händler aus welchen Wäldern der Tannenduft ſtammt. Da hört man von Michelbuch, von Kreidach, von Weis⸗ bach, von Schimmeldowoog(richtig geſprochen Unter⸗ die Chriſt⸗ weit aus ſchönmattenwaag) und anderen Orten. Ganze Schläge junger Tannenbäume werden auf Weih⸗ nachten geopfert. Der Bauersmann braucht Geld, und da fallen die Stämmchen unter dem Hieb des ſcharfen Beiles. Hinauf auf den Leiterbaum oder auf das Auto, das faſt mehr faſſen kann wie ein Eiſenbahnwagen, und in langer Fahrt geht's eilig der Stadt zu. Flinke Hände greifen zu, die Ware abzuladen; denn noch iſt der Tannenbaum nur eine ſolche. Noch fehlt ihm jede„Poeſie“. Aber unter den Händen der Chriſtbaumverkäufer wird die fremde verwaiſte Tanne zu dem Weihnachtsbaum. Wie im Wald ſtellt er ſeine Bäumchen aus, putzt ſie, prüft ſie, ſteckt die Stämme in ein einfaches Geſtell; Beil, Bohrer und Säge ſetzen manchem Baum ein Schönheitspfläſter⸗ chen auf, das man aber nicht ſieht. Nun, da alles ſchön gerichtet iſt wie in einem Laden, kommen die Käufer, angelockt durch den Tannenduft. Mehr als einmal wandert der Städter durch dieſen Tannen⸗ wald, täuſcht ſich vor, er wandle auf der Hochſtraße des Odenwaldes mit dem weiten Fernblick und den weiten Wäldern. Plötzlich aber wird er aus ſeinem Wandertraum aufgeſchreckt durch zarte Kinder⸗ ſtimmen, die verloren gegangene Zweigchen ſuchen von dem Zauberbaum, den das Chriſtkind ſchmückt. Da fällt dem Träumer die Strophe des Wilden⸗ bruchſchen Gedichtes ein: Es wird lebendig. Baum an Baum, Der Wald ſteht auf, der ganze Hain Zieht wandelnd in die Stadt hinein. Mit grünen Zweigen pocht es an: „Tut auf, die ſel'ge Zeit begann! Weihnacht! Weihnacht!“ Kommt für den Chriſtbaumhändler auch das Chriſtkind? Wird ihm das Chriſtkind alle Bäume abkaufen? Zwingen die Zeiten zur Herabſetzung des Preiſes? Da ſtapft er auf und ab an ſeinen Bäumen, um ſich die Füße warm zu laufen.„Weißtanne, Edeltanne, Rottanne, Fichte“, klingts durcheinander. Und jeder Käufer hat ſeinen beſonderen„Geſchmack“. Neben dem Geldbeutel müſſen die Ausmaße des verfügbaren Raumes im Zimmer in Betracht gezogen werden. Schwer fällt die Wahl; er prüft und prüft. Endlich iſt das richtige Bäumchen gefunden; nun wird ge⸗ marktet, bis jeder zufrieden iſt, Käufer und Ver⸗ käufer. Es iſt gut, daß die Dunkelheit hereinbricht, damit die„Racker“ nicht ſehen, wie der Vater mit dem Chriſtbaum ankommt, der auf einem fremden Balkon in der Nachbarſchaft verſteckt wird, um die böſen Kinder immer und immer noch auf die Folter ſpannen zu können:„Ihr kriegt keinen Chriſt⸗ baum, weil ihr nicht brav ſeid!“ Welcher Vater und welche Mutter könnte es ſich aber verſagen, ihren Kindern einen Baum zu ſchmücken, und wäre es nur der kleinſte! Wie oft ſchon klang das alte, ſchöne Lied durch die Stube: O Tannenbaum, o Tannenbaum, Wie treu ſind deine Blätter! Die gleiche Treue üben auch die Eltern an ihren Kindern. Weihnachten ohne Tannenbaum wäre kein Chriſtfeſt. Vor allem werden mir die Chriſtbaumkhändler bei⸗ pflichten und ſagen:„Der hat recht!“ Darum, ſo ſchwer die Zeiten ſind, vergeßt eure Kinder und die Chriſtbaumhändler nicht, auf daß wahr werde der Schluß des Gedichts: 1 J — So ſah ich einen Baum nach dem andern In Schloß und Haus und Hütte wandern, Und ſchimmernd zog mit jedem Baum Ein duftiger, glänzender Märchen⸗ traum. 2 * * Billige Winterſportreiſen. Dem Zuge der Zeit nach größtmöglicher Verbilligung aller Reiſen ent⸗ ſprechend, hat das Mitteleuropäiſche Reiſebüro (MER) Vereinbarungen mit einer Reihe großer Winterſportplätze in Deutſchland und im Auslande getroffen, um beſonders preiswerte Ge⸗ ſellſchafts⸗ und Einzelreiſen zum Pau⸗ ſchalpreis in die Zentren des Winterſports durch⸗ führen zu können. Als Ziele für Geſellſchaftsreiſen, die in der Regel etwa zwei Wochen dauern, wurden ausgewählt: Oberſtdorf, Schlierſee, Galtür(Tirol) und Engelberg. Die erſte dieſer Reiſen beginnt be⸗ reits am 20. Dezember; weitere folgen im Januar, Februar und März. Die Reiſen können nach allen Orten in Deutſchland aus unternommen werden.— Einzelreiſen zu beſonders billigen Preiſen können U. a. nach folgenden Winterſportplätzen durch das ME vermittelt werden: Garmiſch⸗Partenkirchen, Semmering, Grindelwald, Kanderſteg, St Moritz, Zermatt, Zweiſimmen, Cortina'Ampezzo, Goſſenſaß und Tre CEroei. Ueber dieſe Reiſen wird koſtenlos nähere Auskunft erteilt durch die hieſigen MER⸗ Reiſebüros. * Kohlweißling im Dezember. Ein Schmetter⸗ ling(Kohlweißling) flatterte am Sonntag durchs offene Fenſter einer Wohnung in der Kirchenſtraße. Der unzeitgemäße Frühlingsbote war, als er uns vorgeführt wurde, ſo munter, als ob wir im wunder⸗ ſchönen Monat Mai lebten. ſangvereine Aufſtellung. meine Zuverſicht“ leitete die Kapelle Seezer den Trauerakt ein. Dann hielt die Trauerrede. Bibelworte„Ich muß wirken, ſolange es Tag iſt“ immer ſeine Pflicht Mannheim die Treue gehalten. verheiratete Tochter und drei Enkelkinder trauern um den braven Mann und gütigen Vater, deſſen Wirken der Tod viel zu früh ein Ende bereitet habe. Unermüdlich habe er ſeine ganze Kraft eingeſetzt, vor allem für den Ausbau und die Ausbildung der Frei⸗ willigen Feuerwehr, der er im Jahre 1892 beigetreten und deren Dienſt ihm eine heilige Sache geweſen ſei. Er wurde bald Adjutant. trauen der Feuerwehrleute auf Oberkommandanten berufen. mus bewältigte er die ſeiner harrende umfangreiche Arbeit. Menſch hochgeſchätzt und geehrt geweſen ſei, das be⸗ weiſe Bahre. wehr unter Dirigent Baunach das Lied„Ueber Heidelberger Schloß entſtand in Heidelberg Streit, Proteſt zuſtande, unterzeichnet von namhaften Perſönlich⸗ keiten ganz Deutſchlands. niſſen nicht ſelten iſt, waren die wenigſten unterrichtet, um was es ſich eigentlich handelte. Proteſtes hatten wohl nicht mehr von der Sache erfahren, als das, was ihnen der Wortlaut des Proteſtes übermittelte. Der Landesverein Badiſche Heimat hatte ſeit Wochen das Projekt gründlich geprüft und gefunden, daß man nicht ſo leicht mit einem Proteſt darüber hinweggehen könne. iſt es beſonders zu begrüßen, daß die Ortsgruppe der Badiſchen Heimat nun in einem Lichtbildervortrag am heutigen Dienstag abend im Großen Saal des Kaſinos zum erſten Mal der Oeffentlichkeit eine ſachliche Darſtellung der Vorgänge vermitteln will. Den Vortrag hat dankens⸗ werter Weiſe Oberbaurat Dr. Schmieder ⸗ Heidelberg übernommen, der als Verfaſſer des Projektes mitten in dem Streit geſtanden hat. Korreferat des Architekten Hermann Eſchals einer neu⸗ tralen Perſon. ſpricht im Muſenſaal des Roſengartens der außenpolitl⸗ ſche Dewall, Frankfurt. kenntnis“ iſt dieſer Vortrag der letzte vor Weihnach⸗ ten. kerbundes und an allen wichtigen internationalen Kon⸗ ferenzen in den letzten Jahren teilgenommen. her in der Lage, ſeine Ausführungen über das Thema: „Politiſche Führer“ auf eine Fülle perſönlicher Eindrücke zu ſtützen.. ſpektor Jean Holm in voller Geſundheit ſeinen 60. Ge⸗ burtstag feiern, nachdem er bereits am 1. November vorigen Jahres, wie wir damals berichteten, 25 jährige Dienſtzeit bei (Markt⸗ und Meſſeweſen] zurückblicken konnte. Herr Holm iſt eine in weiten Kreiſen ſehr bekannte und geſchätzte Perſönlichkeit. Der Feuerio⸗Geſellſchoaft gehört Herr Holm ſeit deren und Kaſſenverwalter des„Feuerio“ hat er ſich große Ver⸗ dienſte erworben. Abſchied von Ferdinand Schlimm In und vor der Trauerhalle des Friedhofes hatten am geſtrigen, durch ſchwache Sonnenſtrahlen vergoldeten Spätherbſtnachmittag hunderte von Feuerwehrleuten aus Mannheim und der Umgebung Aufſtellung genommen, um dem verblichenen Ober⸗ kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Mann⸗ heim, Ferdinand Schlim m, das letzte Ehrengeleite zu geben. Zu beiden Seiten des mit weißen Aſtern bedeckten und die Dienſtabzeichen des Oberkomman⸗ danten tragenden Sarges nahmen die Fahnen⸗ abordnungen der Feuerwehr, der Krieger⸗ und Ge⸗ Mit dem Choral„Jeſus Stadtpfarrer Luger, Käfertal, Der Verſtorbene habe getreu dem ſeiner Vaterſtadt Seine Witwe, die getan und 1923 habe ihn das Ver⸗ den Poſten des Mit großem Idealis⸗ als Wie ſehr Ferdinand Schlimm auch die große Trauerverſammlung an ſeiner Nachdem der Singchor der Freiwilligen Feuer⸗ Veranſtaltungen Stellungnahme zur Heidelberger Schloßfrage Ueber die neuerdings geplanten Umwandlungen auf dem ein heftiger der ſich wochenlang hinzog. Schließlich kam ein Wie es bei ſolchen Vorkomm⸗ Auch die Unterzeichner des Da Die Ergänzung dazu bildet ein * Volkshochſchule. Am Mittwoch, den 17. Dezember, Redakteur der Frankfurter In der Zeitung, Wolf von Reihe„Menſchen⸗ Herr von Dewall hat an allen Tagungen des Völ⸗ Er tſt da⸗ Jamilienchronik * 60. Geburtstag. Am morgigen Mittwoch kann In⸗ auf eine der hieſigen Stadtverwaltung Gründung an. Als Mitglied des Elferrats den Sternen“ angeſtimmt hatte, bildete ſich ein langer Trauerzug zum Grabe. Die Spielleute ließen das Lied vom guten Kameraden erklingen. Dann folgten die Schützenkapelle, die Berufsfeuerwehr, die Frei⸗ willigen Feuerwehren mit dem Landesausſchuß, die Ofiziere und das Kreisbanner. Daran ſchloſſen ſich die zahlreichen Trauergäſte und Vereine an, in denen Ferdinand Schlimm Mitglied war. Vor dem Sarge wurde ein Kiſſen mit den Orden des Verſtorbenen getragen. Kranzniederlegungen Nach dem Gebet des Geiſtlichen ſprach zunächſt Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich, der es be⸗ dauerte, daß ſchon wenige Tage nach dem Hinſcheiden eines ſo verdienten Mannes, wie des Stadtrat Groß, ein neuer ſchwerer Verluſt die Stadt betroffen habe. Wieder ſei eine populäre Perſönlichkeit des Mann⸗ heimer Lebens von uns geſchieden, Ferdinand Schlimm, der 7 Jahre das Mannheimer freiwillige Feuerlöſchweſen verwaltete und eine vorbildliche Zuſammenarbeit mit der Berufsfeuerwehr ermöglicht habe. Bei vielen Brandfällen habe er ſich auf⸗ opfernd betätigt. Der Dank und die Anerkennung der Stadt Mannheim, für die er ſein ganzes Leben lang gearbeitet habe, ſei ihm ſicher. Hauptmann Wolf widmete dem verſtorbenen Oberkomman⸗ danten im Namen der Freiwilligen Feuerwehr einen ehrenden Nachruf. Den Dank der Berufsfeuerwehr brachte Ingenieur Mikus zum Ausdruck. Der Präſident des Landesfeuerwehrverbandes, Herr Ueberle, Heidelberg, ſchilderte das ſchlichte Weſen des Dahingeſchiedenen, der eine gerngeſehene Per⸗ ſönlichkeit und eine unſchätzbare Arbeitskraft im badiſchen Feuerlöſchweſen war. Der Vorſitzende des Landesausſchuſſes, Feuerwehrkommandant Agri⸗ cola, Ladenburg, würdigte ebenfalls den Menſchen und Kameraden. Ueber das Grab hinaus werde der 9. Kreisverband dem Verſtorbenen ein ehrendes Ge⸗ denken bewahren. Zum letzten Gruße ſenkten ſich die trauerumflorten Fahnen. Für die Fabrik⸗ und Bahnhofsfeuerwehren legte Kommandant Knebel von der Zellſtoffabrik Wald⸗ hof einen Kranz nieder. Für den Ortsverein Mann⸗ heim der DVP. dankte Stadtrat Ludwig dem ehe⸗ maligen Stadtverordneten, der kurz nach Gründung der DVP. beigetreten iſt. Den Sangesbruder würdigte Prokuriſt Müller von der Liedertafel, Auch die Liederpalme, deren Mitbegründer Schlimm war, ließ einen Kranz niederlegen. Ebenſo be⸗ kundeten die freiwilligen Feuerwehren von Käfertal, Edingen, Ladenburg, Ludwigshafen und Frankenthal ihre Teilnahme durch Kranzniederlegungen, wie auch die Arbeiter der Fabrik Schlimm, der 110er Verein, für den der 1. Vorſitzende, Henn, und der 111er Verein, für den der Vorſitzende Queren⸗ gäſſer Worte des Dankes ſprachen. Die Schützen⸗ abteilung des 111er Vereins feuerte eine Ehrenſalve ab. Nach einem kurzen und ſtillen Gedenken zer⸗ ſtreute ſich die große Trauerverſammlung, unter der man u. a. Perſönlichkeiten des öffentlichen Lebens auch den Referenten des Mannheimer Feuerlöſch⸗ weſens, Beigeordneten Dr. Zeiler, bemerkte. h. Kommunale Chronik Stadtrats⸗ und Gemeinderatswahlen in Baden U Weinheim, 15. Dez. Im Sitzungsſaale des Bürgerausſchuſſes fanden am heutigen Spätnach⸗ mittag die hieſigen Stadtratswahlen ſtatt. Sämtliche 72 Mitglieder des Bürgerausſchuſſes mach⸗ ten von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Es waren 5 Liſten aufgeſtellt, und zwar erhielten die Liſte 2(So⸗ zialdemokratie) 14, Liſte 4(Nationalſozialiſten) 21, Liſte 6(Kommuniſten) 12, Liſte 11(Bürgerverein, Deutſchnationalen und Deutſche Volkspartei) 14 und Liſte 12(Zentrumspartei und Staatspartei) 11 Stim⸗ men. Demnach ſind gewählt: 2 Sozialdemokraten (bisher), 4 Nationalſozialiſten(bisher), 2 Kommu⸗ niſten(bisher), 1 Bürgervereinler(bisher), 1 Deutſche Volkspartei(bisher), 1 Zentrumspartei (bisher 1) und 1 Demokrat(bisher). Der gewählte Stadtrat der Deutſchen Volkspartei iſt Dachdecker⸗ meiſter Wilhelm Brück. * Hockenheim, 15. Dez. Bei der am Samstag vor⸗ genommenen Gemeinderatswahl erhielt die Bürgervereinigung mit 21 Stimmen 3 Sitze(wie früher), Zentrum 1 15 Stimmen(2 Sitze), Zentrum 11 mit 7 Stimmen 1 Sitz, die Sozialdemokraten 10 Stim⸗ men(1 Sitz gegen 2 früher), die Kommuniſten 1 Sitz. Landſtuhl beſchließt die Bürgerſteuer 2: Landſtuhl, 14. Dez. Der Stadtrat hatte ſich in ſeiner letzten Sitzung erneut mit der Frage der Abgleichung des ſtädtiſchen Haushaltes zu befaſſen, der einen ungedeckten Fehlbetrag von 90 000 Mark aufweiſt. Mit 14 gegen 9 Stimmen wurde beſchloſſen, die Bürgerſteuer einzuführen. Ab⸗ gelehnt wurde mit allen gegen fünf Stimmen die Er⸗ höhung der Bierſteuer, während die Ein⸗ führung der Gemeindegetränkeſteuer überhaupt nicht zur Abſtimmung kam, da man ſich von ihrer Durch⸗ führung finanziell nicht viel verſpricht. Der Stadtrat ſprach ſich für die Errichtung eines Ferkelmarktes in Landſtuhl aus. Mit gutem Veiſpiel voran * Konſtanz, 14. Dez. In der letzten Stadtrats⸗ ſitzung gab Oberbürgermeiſter Dr. Moericke die Erklärung ab, daß die drei Bürgermeiſter von Konſtanz vom 1. Februar 1931 ab, auf ſechs Prozent ihres Gehaltes freiwillig verzichten würden. — Im übrigen ſeien die Bürgermeiſter dahin über⸗ eingekommen, neben dieſer Kürzung, die der Stadt⸗ kaſſe zugute komme, namhafte Beträge für Wohl⸗ fahrtszwecke zu ſpenden, was zuſammen mit der Kürzung einer zehnprozentigen jährlichen Gehalts⸗ kürzung wahrſcheinlich mindeſtens gleichkäme. In der gleichen Sitzung, der erſten nach der Wahl, be⸗ faßte ſich der Stadtrat mit einem Arbeits⸗ beſchaffungsprogra mm, für das 375 000, bereitgeſtellt werden und das 40 Bauſtammarbei⸗ tern des Tiefbauamtes und etwa 100 Wohlfahrts⸗ erwerbsloſen für ſechs Monate Arbeit geben ſoll. In der Hauptſache ſollen Kanaliſationsarbeiten, Straßen⸗ und Tiefbauarbeiten ausgeführt werden. Zur Deckung der Mehrausgaben wird aufgrund der Notverordnung mit Wirkung vom 1. Januar 1931 die erhöhte Gemein debierſteuer einge⸗ führt und außerdem für das Rechnungsjahr 1930 eine Bürgerſteuer für alle über 20 Jahre alten natürlichen Perſonen nach den Landesſätzen erhoben. Außerdem muß eine umlage⸗ Erhöhung um etwa ein Neuntel eingeführt werden. Es beträgt darnach die Umlage beim Grundvermögen 100 Pfg., beim Betriebsvermögen 40 Pfennig und beim Ge⸗ werbeertrag 750 Pfennig. * P. Schriesheim, 15. Dez. Aus der jüngſten Ge⸗ meinderatsſitzung iſt zu berichten: Die Koſten zur Verbreiterung des Weges im„Oberen Spännig“ werden auf die Gemeindekaſſe übernommen.— Für den Neubau des Polizeidieners Philipp Jakob Grü⸗ ber von hier im kleinen Mönch wird die übliche Ge⸗ meindebürgſchaft übernommen.— Für die Winzer⸗ genoſſenſchaft übernimmt die Gemeinde die Bürg⸗ ſchaft für einen Kredit bis in Höhe von 5000 Mk.— Die Kanaliſationsarbeiten in der Bahnhof⸗ ſtraße und Feldweg unterhalb der Landſtraße ſollen zur Ausführung kommen. Der Koſtenvoranſchlag hierfür wird auf etwa 35000 Mk. berechnet.— Der Voranſchlag über die Unterhaltun g der Kreiswege für die hieſige Gemarkung je 19312 wurde genehmigt.— Die Umpflaſterung und Höher⸗ legung ſchadhafter Rinnen auf der Kreisſtraße No. 216 ſoll durchgeführt werden.— Der jährliche Gehalt eines Gemeinderats wird auf 1 Mark feſtgeſetzt.— In hieſiger Gemeinde ſoll auf Antrag der NSDAP. eine Filialſteuer eingeführt werden.— Ge⸗ meindearbeiten im Betrage von über 100 Mk. ſollen ausgeſchrieben werden.— Mit Bürgermeiſter Rufer ſoll ein neuer Dienſtvertrag abgeſchloſſen werden.— Eine Sparkommiſſion wurde gebil⸗ det.— Die Altveteranen Philipp Abel IV und Land⸗ wirt Peter Ullrich III ſollen eine Weihnachtsbeihilfe erhalten.— Die Ortsgruppe der Kriegsbeſchädigten, Hinterbliebenen und Kriegsteilnehmer erhält zur diesjährigen Weihnachtsfeier einen Zuſchuß.— Dem Geflügelzuchtverein dahier wurde zur diesjährigen Gau⸗Geflügelausſtellung ein Zuſchuß bewilligt. * Meckenheim, 13. Dez. In einer Gemein de⸗ ratsſitzung wurde über den Anſpruch der kath. Kultusgemeinde auf das Haus Hauptſtraße 108 (Lehrerwohnungen) verhandelt. Bezirksamtmann Endres aus Neuſtadt machte den Vorſchlag, die politiſche Gemeinde Meckenheim möge gegenüber der katholiſchen Kultusgemeinde ein Entgegenkommen zeigen und ihr eine Abfindungsſumme von 8000% bewilligen. Das möge geſchehen, ohne auf den Rechts⸗ ſtandpunkt einzugehen, lediglich im Intereſſe des Friedens, um dieſe Angelegenheit, die ſchon ſo viel Staub aufgewirbelt hat, aus der Welt zu ſchaffen. Nachdem ſich der erſte Bürgermeiſter ſowohl als guch verſchiedene Gemeinderäte gegen dieſen Anſpruch der kath. Kirchengemeinde ausgeſprochen hatten, wurde er mit allen gegen 9 Stimmen abgelehnt, ———ͤ— TFagesaleucles Dienstag, 16. Dezember Nationaltheater:„Eliſabeth von England“, Schauſpiel von Ferdinand Bruckner, für den Bühnenvolksbund, Anfang 19,30 Uhr. Kammerſpiele— Gloria⸗Palaſt:„Die heimliche Ehe“, kom. Oper von Eimaroſa, Anfang 20 Uhr. RNoſengarten— Muſenſaal: Lehrkantate des Iltdiſchen Lehrhauſes, 20 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigung. Verein Badiſche Heimat:„Was ſollte mit dem Heidelberger Schloß geſchehen?“, Lichtbildervortrag von Oberreg.⸗Rat Dr. L. Schmieder, Heidelberg, im Kaſino R 1, 1, An⸗ fang 20,15 Uhr. Kabarett Libelle: Programm. Palaſt⸗Kaffee: Kaß Bon und ſein Orcheſter, Tanzmuſik. Lichtſpiele: Alhambra:„Ein Mädel von der Reeper⸗ bahn“. Univerſum:„Der keuſche Joſef“. Scala„Die letzte Kompagnie“.— S cha u burg: Abendlich 20,30 Uhr, großes Kabarett⸗ „Der blaue Expreß“.— Roxy:„Komm zu mir zum Rendezvous!“.— Capitol:„Zwei Herzen im Takt“.— Palaſt:„Armer Gigolo“, Sehenswürdigkeiten: Schloßmuſenm: Gebffnet täglich von 10-13 uhr und 14—16 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Muſcum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeug⸗ haus: Sonntag vormittags von 11 bis 13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr;: Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—10 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktugs(mit Ausnahme Montags) von 10—13 und 14— 16 Uhr, an Sonn⸗ und. Feiertagen von 11—16 Uhr durchgehend.— Ausſtellung:„Das rufſiſche Ballett“. Schwarz Widlecder die 9 Sponqen schuhe und pumps 15.“ Pumps it AOruffe nach VVA 18. eim 1 r rose Mode 2 D 5 W Villa beſitze. 4. Seite/ Nummer 583- Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 16. Dezember 1930 Gerichtszeitung Wegen Beleidigung von Miniſter Remmele angeklagt und freigeſprochen § Heidelberg, 12. Dez. g Die Sozialdemokratiſche Partei, Ortsgruppe Ep⸗ pingen, hatte am 28. Auguſt Dr. Remmele als Wahl⸗ redner angekündigt, mit dem Bemerken, daß der Miniſter einer guten alten Sitte folgend mit der Be⸗ völkerung verantwortungsbewußt Leiden und Freu⸗ den teilen wolle. Der 27 Jahre alte Schloſſer Karl Ludwig Zutavern aus Eppingen, der National⸗ ſozialiſt iſt, richtete in einem„Eingeſandt“ an den Miniſter die Frage, ob es wahr ſet, daß er ein Reit⸗ pferd, ein Motorboot, einen Salonwagen und eine 11 In einer weiteren Frage wollte er wiſſen, oh das geteilte Leiden und geteilte Freuden ſeien. Miniſter Dr. h. c. Remmele ſtellte daraufhin gegen Zutavern Strafantrag wegen Beleidigung. Zutavern trug geſtern vor, daß er in mehreren Zei⸗ tungen davon geleſen habe, daß Dr. Remmele Be⸗ ſitzer der obengenannten Dinge ſei. Beleidigen habe er nicht wollen. Dr. Remmele ſei ſchon ſeit zehn Jahren als Miniſter im Genuſſe hoher Einkünfte, daß dies durchaus möglich ſei In der Verſammlung habe er eine Antwort auf ſeine Frage erwartet, doch ſei er, weil nicht eingeladen, ausgewieſen worden. Der Staatsanwalt ſah in des Angeklagten Ent⸗ gegnung eine Schmähung und beantragte ſeine Ver⸗ Aurteilung zu 50 Mark Geldſtrafe. Das Gericht prüfte eingehend die Schuldfrage, hielt eine ſolche für nicht beweisbar und ſprach daher den Angeklagten zu Laſten der Staatskaſſe von der erhobenen Anklage frei. Er findet den Weg nicht zurück Bis zum Hauptlehrer hatte er es gebracht, dann verlor er den Halt. Der 57 Jahre alte Ferdinand K. aus Gundelsheim beging fortgeſetzt Schwindeleien, meiſt mit Beſtellſcheinen. Unter ſeinen vielen Stra⸗ fen lautete eine auf eineinhalb, eine andere auf drei⸗ einhalb Jahre Gefängnis. Geſtern waren ihm wie⸗ derum Beſtellſcheinfälſchungen zur Laſt gelegt, in ſieben Fällen, die ihm 63 Mark einbrachten. Die Urkundenfälſchung blieb unbeſtritten, dagegen der Betrug. Der Statsanwalt ſprach ſich gegen mildernde Um⸗ ſtände aus und beantragte fünfzehn Monate Zucht⸗ haus, ſowie fünf Jahre Ehrverluſt. Jetzt berief ſich der Angeklagte auf eine Reihe von Gutachten, die ihn als willenslos charakteriſteren. Er meinte, es ſei zweckmäßig ihn auf ſeinen Geiſteszuſtand zu unter⸗ ſuchen. Im übrigen habe er in Not gehandelt und bitte um eine geringe Gefängnisſtrafe. Das Gericht, das anders dachte, verurteilte ihn zu eineinhalb Jahren Gefängnis und drei Jahren Ehrver⸗ luſt. Aufgrund des ſofort erlaſſenen Haftbefehls wurde er am Ende der Verhandlung ins Gefängnis verbracht. L. * S Acht Jahre Gefängnis wegen Sittlichkeitsver⸗ gehen. Das Erweitere Schöffengericht Kon ſtanz verurteilte den 1902 in Freiburg i. Br. geborenen Angeklagten H. J.., der zuletzt im Bezirk Ueber⸗ lingen als Lehrer angeſtellt war, wegen Sittlichkeits⸗ vergehens in 30 Fällen zu einer Gefängnisſtrafe von acht Jahren. In zwei Fällen erfolgte Freiſpruch. Der Staatsanwalt hatte fünf Jahre Zuchthaus bean⸗ tragt. Der Angeklagate, der voll geſtändig war, hatte ſich in ſeiner Eigenſchaft als Leiter einer Quick⸗ born⸗Gruppe, als Lehrer der Odenwaldſchule und als Schullehrer an Knaben und Mädchen in zahlreichen Fällen vergangen. Zwei Jahre Gefängnis. Der aus der Unter⸗ ſuchungshaft vorgeführte frühere Milchhändler Theo⸗ dor Bier, geb. 1902, war wegen eines Verbrechens wider die Sittlichkeit angeklagt. Die unter Aus⸗ ſchluß der Oeffentlichkeit ſtattgefundene Verhandlung vor dem Schöffengericht pfirmaſens endete mit der Verurteilung des Angeklagten zu 2 Jahren Gefängnis und Haftfortdauer. 2 dend, um durch gediegene Im Militärverein Es iſt zu einer lieben Gewohnheit geworden, daß der Militärverein Mannheim E. V. jedes Jahr ſeine Mitglieder mit ihren Angehörigen und liebwerte Gäſte zum Weihnachtsfeſt zuſammenruft. Niemals hat er ſeinen Ruf vergebens ergehen laſſen. Auch bei der am Sonntag abend im großen Ballhausſaale abgehaltenen Weihnachtsfeier war eine ſehr ſtattliche Anzahl Kameraden erſchienen. Unter den Ehrengäſten befand ſich der Präſident des Badiſchen Kriegerbundes, General Ullmann, ferner der bewährte Vorſitzende des Rhein⸗ Neckar⸗Militärgauverbandes, Hauptlehrer Kreuzer, eine große Anzahl Vertreter der hieſigen militäriſchen Orga⸗ niſationen uſw. Daß der Militärverein die Pflege der Kameradſchaft auch durch die Tat beweiſt, bekundete der Beſchluß des Verwaltungsrates, den in Not geratenen Kameraden und den Altveteranen ein Weihnachts⸗ geſchenk von je 10/ zu überreichen. Ferner wird den Kindern der Kriegsbeſchädigten und ⸗hinterbliebenen des Badiſchen Kriegerbundes eine beſondere Weihnachtsfreude bereitet. Das Weihnachtsſeſt des Militärvereins verfolgt ja von Alters her den Zweck, den Vereinsangehörigen einige hei⸗ tere Stunden zu bereiten, anderſeits aber auch Werke der Wohltätigkeit zu üben. Für die Veranſtaltung war ein ſeriöſes Programm aufgeſtellt, das lebhaften Anklang fand und die Erſchtenenen in fröhlichſter Stimmung und in echt kameradſchaftlichem Geiſte bis zur Polizeiſtunde beiſammen hielt. Aus dem Programm hervorgehoben ſeten vor allem die herrlichen Vorträge des Cäcilien⸗ chores der Heiliggeiſtkirche, der unter Leitung ſeines Chormeiſters A. Häfner eine Reihe guteinſtudterter Lieder ſang, die nicht nur allgemeinen Beifall errangen, ſondern auch dem Feſte erſt die richtige weihevolle Stim⸗ mung verliehen. Die Kapelle Seezer, die ſchneidige Militärmärſche und klaſſiſche Stücke ſpielte, eröffnete die Weihnachtsfeier mit der Feſtouverture von Kuhlau. Der ſinnige Feſtprolog des Pfadfinders Machatſch, deſſen Kameraden eine maleriſche Pfadfindergruppe auf die Bühne geſtellt hatten, leitete über zu dem immer gern gehörten Weihnachtslied„Stille Nacht, heilige Nacht“, das vom Cäcilienchor in prächtiger Tonreinheit und mit innerer Wärme vorgetragen wurde. Der langjährige rührige Vorſitzende, Rektor Ludwig Haas begrüßte hierauf alle Anweſenden, insbeſondere General Ullmann, die Vertreter der militäriſchen Organiſa⸗ lionen und die Mannheimer Pfadfinder mit Komerad Janſon an der Spitze, die erſtmals in der Mitte des Militärvereins weilten. Er warf die Frage auf, ob das Feſt zu verantworten ſei. Rauſchende Feſte, aus Vergnü⸗ gungs⸗ und Genußſucht geboren, ſind, ſo betonte der Vor⸗ ſitzende, unbedingt abzulehnen und zu verwerfen. Aber ſolcher Art iſt das Weihnachtsfeſt des Militärvereins nicht. Wir haben die Vereinsangehörigen zu uns gebeten zu einigen fröhlichen Stunden. Wir wollen den Alltag mit feinen Sorgen, Mühen und Enttäuſchungen für einige Stunden vergeſſen. Weihnachten iſt ein Zauberwort für alle und es wird ſeinen Zauber bei den Kameraden auch niemals verlieren. Haben wir doch draußen im Schützen⸗ graben inmitten der Hölle des todbringenden Eiſenhagels beim beſcheidenen Lichterbäumchen auch unſere Weihnachten gefeiert und mit unſeren Gedanken zu Hauſe bei unſe⸗ ren Lieben geweilt. Mauchem Menſchenherzen bringt der Glanz des Weihnachtsbäumchens den erſehnten Frieden und ein Vergeſſen der Alltagsſorgen. 5 Die Weihnachtsfeter des Militärvereins dient dem gleichen Zweck. Wie einſt draußen im Felde, ſo haben wir die Kameraden mit ihren Angehörigen um den Weih⸗ nachtsbaum verſammelt, 1 eine große Familie bil⸗ arbietungen allen Freuden zu bereiten.. Am Schluſſe der mit herzlichem Beifall aufgenommenen Ausführungen erſtrahlte der Weihnachtsbgum im Lichter⸗ glanz, worauf von den Anweſenden das Weihnachtslied „Stille Nacht“ unter Muſilbegleitung geſungen wurde. General Ullmann überbrachte die Grüße und Wünſche des Badiſchen Krieger⸗ bundes. Er betonte, daß er gerne nach Mannheim gekom⸗ men ſei. Komme er doch als Friedensengel, wenngleich ihm auch die äußerlichen Attribute dazu fehlen. Aber konſtatte⸗ ren müſſe er, daß der Militärverein Mannheim, wie über⸗ haupt der ganze Rhein⸗Neckar⸗Gau einem feſten Boll⸗ werk gleiche. Der General appellierte an die Frauen, ihre Männer vom Beſuch der Verſammlungen nicht ab⸗ zuhalten, und wandte ſich dann in längeren Ausführungen an die Eltern, ihre heranwachſende Jugend in dem Geiſte zu erziehen, daß wieder Treue, Glauben und Gehorſam im Vaterlande herrſchen. Weitere Anſprachen Hauptmann a. D. Kreuzer verſicherte, daß er ſtets gerne zu den Veranſtaltungen des Militärvereins komme. Kamerad Janſon, der Führer der Mannheimer Pfad⸗ finderſchaft, brachte den Wunſch zum Ausdruck, daß die Be⸗ ziehungen, zwiſchen Militärverein und Mannheimer Pfad⸗ finderſchaft auch in Zukunft recht herzliche ſeien. Nach den Liedern des Cäcilienchors„Wenn die Schwal⸗ ben heimwärts ziehen“ von Abt und„Neues Pfälzer Lied“ von Scheller tanzte Frl. Ilſe Doris Graupner den gra⸗ ziöſen Walzer„Roſen aus dem Süden“. Ein hübſcher Blu⸗ menſtrauß und anhaltender Beifall waren der Dank für die vorzügliche Leiſtung. Aus der Fülle der Darbietungen ſeien noch hervorgehoben die Rezitationen von Paul Burg⸗ hardt, der humoriſtiſche Zauberakt von Herrn Willi Schwarz, der ſtürmiſche Heiterkeit hervorrief, und die beiden Theaterſtücke der Theatergrufpe Burghardt. Frl. Graupner zeigte noch einmal ihre Tanzkunſt in einem hübſchen Walzer, während der Cäcilienchor noch zwei hübſche Lieder ſpendete, die ſtarken Eindruck hinterließen. Der alte Militärmarſch„Preußens Gloria“ mit dem Spielmannszug des Militärvereins bildete eine beſondere Aufmerkſamkeit für die alten Soldaten. Die Gabenverloſung erfreute ſich eines ſo ſtarken Zu⸗ ſpruchs, daß die Loſe ſofort verkauft waren. Jedes Los ge⸗ wann. Mit einem ſchmiſſigen Schlußmarſch der Kapelle Seezer und mit den Dankesworten des Vorſitzenden an alle Mitwirkenden erreichte die kameradſchaftliche, in ſchön⸗ ſter Harmonie verlaufene Feier ihr Ende. ch. — 5 In der„Amititia Die Vereinsfeiern des Mannheimer Rudervereins „Amicitia“ über von jeher eine beſondere Anziehungs⸗ kraft aus, nicht nur auf die Mitglieder, ſondern auch auf die zahlreichen Freunde des Vereins, die die Gelegenheit gerne wahrnehmen, mit einer Weihnachtsfeier das für die Geſchichte der„Amicitia“ ſo ruhmreiche Jahr zu beſchließen. Das an ſich ſchon ſo geräumige Bootshaus vermochte dies⸗ mal kaum die rieſige Zahl der Mitglieder und Gäſte zu faſſen Wie immer, nahm auch dieſe Weihnachtsfeier einen überaus anregenden und harmoniſchen Verlauf. Nach der Begrüßung durch Herrn Fritz Maier und einem reizen⸗ den Vorſpruch durch Frl. Sufſe Maler wurde die Ehrung der diesjährigen Jubilare durch Dr. Barber vor⸗ genommen. Es war wieder eine ſtattliche Liſte treuer Vereinsmitglieder, denen die verdienten Ehrungen zuteil wurden. Karl Lutz, jetzt in Würzburg, gehört ſeit 50 Jahren, Willt Drell ſelt 40 Jahren der„Amieitia“ an. Die Ehrennadel für Wjährige Mitglieöſchaft erhielten Max Camphauſen, Emil Dietſche, Karl Fleiner, Dr. Hill, Hans Hoffſtetter, Willi Köbel. Frau Walter Klo ſee und Architekt J. F. Morkel. In die eigentliche Weihnachtsſtimmung verſetzte nach dem zunächſt gemeinſchaftlich geſungenen Weihnachtslied von der heiligen Nacht die Weihnachtslegende, die durch Karl Neumann⸗Huditz mit bewährter Eindringlich⸗ keit vorgetragen wurde. Das große Weihnachtsprogramm, das ſich aus lauter Schlagern zuſammenſetzte, rollte ſich dann pauſenlos ab, webei die reinen Geſangsnummern durch muſikaliſche Solodorbietungen und Rezitationen unterbrochen wurden. Hans Bahling, der an die⸗ ſem Abend ſich in beſonders großer Form befand, erfreute eie Hörer durch mindeſtens ein Dutzend über den Ver⸗ lauf der Veranſtaltung verteilte Lieder. Miz zi Sei⸗ bold und Walter Friedmann brachten die neue⸗ ſten Tanz⸗ und Operettenſchlager. Auch ſoliſtiſch betätigten ſich beide mit großem Erfolg. Neumann⸗Hoditz, der Un⸗ ermüdliche, trug Luſtiges und Ernſtes vor. Auch unſer neuer Tenor Wünſche mußte auf der Bühne erſcheinen. Ein Hornquarteſt des Nationoltheaters ließ ſeine Weiſen erſchallen und auch ein Oberſolo Herrn Kramers brachte angenehme Abwechſlung. Unermüdlich waltete am Flügel Herr Semmelbeck vom Nationaltheater, uner⸗ müdlich war auch die Kapelle, ſo daß im Zuſammenhang mit einer reichhaltigen Tombola und einem von den Damen der„Amieitia“ geſtifteten Bukett es weder an geiſtiger, noch ſonſtiger Nahrung und Unterhaltung gebrach. Kurz⸗ um, eine würdige und ſchöne Feier, wie ſie der Tradi⸗ tion der„Amteftiä“ enkſprach! .. 5 5 %% m Padiſchen Blindenverein Eine beachtliche Menge hatte ſich am Sonntag nach⸗ mittag in der Aula des Realgymnaſiums zu der Weih⸗ nachtsfeier der Blinden eingefunden. Das Pro⸗ gramm wurde faſt durchweg von Blinden beſtritten, die auf die Bühne geführt werden mußten. Die Klavierlehrer Blum und Zeller trugen am Flügel, der erſtere zwei „Lieder ohne Worte“ von Mendelsſohn und letzterer das „Adagio pathétique“ von Beethoven meiſterlich vor. Fräulein Höſchele ſprach die Entſtehung des Weih⸗ nachtsliedes„Stille Nacht“ und erntete reichen Belfall. Die Feſtünſprache hielt Vikar Dr. Barner. Fräulein Ehmann, die ſich in liebenswürdigerweiſe der Veranſtal⸗ tung zur Verfügung geſtellt hatte, ſang mit ſchöner Stimme die beiden Lieder„Still wie die Nacht“ von Bohm und „Weihnachtslied“ von Berger. Am Schluß fand dann noch die Gabenverteilung ſtatt, die in dieſem Jahre not⸗ gedrungen nicht ſo reichlich ausfallen konnte. Aber doch bekam jeder Blinde ſein Päckchen mit Weihnachtsgebäck und ein kleines Geldgeſchenk. An einer Seite prangte der Weih⸗ nachtsbaum, unſichtbar für die, denen dies Feſt bereitet war. Aber auf ihren Geſichtern lag doch ein weihnacht⸗ licher Glanz. E. B. Weihnachten in den Mannheimer Vereinen Evangeliſcher Volksverein Wie eine große Familie hatten ſich am Sonntag abend die Mitglieder des Evangeliſchen Volksvereins Mannheim im großen Saal des Turnvereins von 1846 zuſammengefunden, um mit einer gemeinſamen Weih⸗ nachts feier einige Stunden froher Gemütlichkeit zu verbinden. Nach einleitenden Weihnachtsklängen des Poſaunenchors und einem von Frl. Herta Andruſz ka mit guter Ausſprache vorgetragenen Prolog konnte der 1. Vorſitzende, Herr Martin Sponagel, die etwa 800 bis 900 Perſonen umfaſſende Weihnachtsgemeinde begrüßen. Er wies darauf hin, daß jetzt nicht die Zeit ſei, Feſte zu feiern, daß aber dieſes ernſte Feſt der Verſöhnung eine Ausnahme bilden müſſe. Pfarrer Renz hielt hierauf ſeine zu Herzen gehende Weihnachtsanſprache, die in dem Wunſch gipfelte, daß das „Feſt die Menſchen wieder vertiefen möge, wir ſollen nicht Weihnachten halten, ſondern Weihnachten ſoll uns halten. Die Anſprache klang aus in dem gemeinſamen Geſang des Liedes„Stille Nacht“. Der Männerchor des Ev. Volks⸗ vereins ſang unter Hauptlehrer A. Schübelins Leitung das Gloria aus der deutſchen Meſſe von Schubert und den Baumannſchen Chor„Fröhliche Weihnachten überall“. Den erſten Teil des Programms beſchloß die Aufführung des ernſten Weihnachtsſchauſpiels„Die Blinde unter dem Weih⸗ nachtsbaum“ durch die Theatergruppe des Vereins unter der verſtändnisvollen Regie von Herrn R. Finger le. Auch der zweite Teil der Vortragsfolge war vorwiegend ernſten Charakters. Man hörte neben dem Männerchor „Die Glocken läuten Weihnachten ein“ zwei Baritonſolt von Herrn Fritz Gerlach, ferner zwei Volkslieder von dem aus Sängern des Männerchors zuſammengeſtellten Doppelquartett. Ein Dutzend kleiner Mädchen vom Turn⸗ verein 1846 tanzte unter Leitung von Frau Storz einige Reigen. Dann öffnete ſich wieder der Vorhang, diesmal zu einer heiteren Angelegenheit, dem fidelen Schwank, Die Braunſchweiger Wurſt“, der den Mitgliedern der Theater⸗ gruppe nochmals Gelegenheit gab, ſich auf den Brettern zu verſuchen. Die Mitwirkenden erhielten dann auch ihren Lohn nicht nur in Geſtalt eines ſtürmiſchen Beifalls, ſon⸗ dern praktiſche Dinge wurden ihnen zum Dank für ihren Fleiß überreicht. Auch Chormeiſter Schübelin konnte ein Angebinde des Vereins entgegennehmen. Die Lichter an den beiden großen Tannenbäumen waren längſt er⸗ loſchen, als man an den Aufbruch denken mußte. Der Abend wird den Beteiligten als ein frohes Familienfeſt, als vorweihnachtliche, ſtimmungsvolle Einkehr in Erinne⸗ rung bleiben. el. ——— * Genehmigungspflicht auch für die einfachſten Rundfunkapparate. Seit Inbetriebnahme des Groß ſenders Mühlacker blüht das Geſchäft im Handel mit Rundfunkapparaten in Baden wie nie zuvor. Be⸗ ſonders einfache Geräte(Detektorenapparate) wer⸗ den viel gekauft. Demgegenüber gehen die Anträge auf Genehmigung bei den Poſtanſtalten nur ſehr ſpärlich ein. Dies dürfte darauf zurückzuführen ſein, daß ſehr viele Hörer glauben, für einen Detek⸗ torenempfänger oder ein Gerät, das man ohne An⸗ tenne betreiben kann, ſei eine Genehmigung der Poſt nicht erforderlich. Dieſe Auffaſſung iſt ſalſch. Man braucht für jeden Empfänger(Detektoren⸗ oder Röhrenapparat), gleichgültig, ob ohne oder mit An⸗ tenne, die Genehmigung der Poſt, die mit monatlich zwei Mark bezahlt werden muß. Schluß des redaktionellen Teils Pyakiisek Schriftzüge verraten den Charakter Skizze von Otto Erich Gurlitt Nichts liegt mir ferner, als behaupten zu wollen, mein ehemaliger Freund Karl ſei ein Lump. Ich habe nämlich keine Luſt, mir einen Beleidigungs⸗ prozeß auf den Hals zu laden. Aber wenn es dieſem... na, ſagen wir lieben Menſchen heute ſchlecht geht, ſo freut mich das von Herzen. Das kommt davon, wenn ein Freund dem anderen etwas nicht gönnt. Und wenn's nur eine Frau ſein ſollte! „Otto,“ ſagte er eines Abends, als wir beide vor unſerem Topf Bier ſaßen und ich kein dem⸗ entſprechend zufriedenes Geſicht machte,„Otto, was haſt Du? Kummer? Kein Geld?“—„Qnuatſch!“ brummte ich freundlich.„Mit ſolchem Dauerzuſtand habe ich mich ſchon zu ſehr abgefunden, um mir darüber noch unfruchtbare Gedanken zu machen. Aber ich weiß nicht recht, ob ich's tue oder nicht.“—„Was denn? Deine Uhr, verpfänden, den Offenbarungs⸗ eib leiſten?“—„Unſinn. Einen Antrag machen und heiraten!“—„Wen denn?“—„Na, Du kennſt ſie doch. Die Wilma drüben aus der Buchhandlung.“— „Die die Wilma!“ Mit meiner Menſchenkenntnis und Beobachtungs⸗ gabe iſt es nie weit her geweſen. Sonſt hätte mir damals auffallen müſſen, daß Karl durch das eine Wort Wilma einen Augenblick aus der Faſſung ge⸗ riet und nach Luft ſchnappte. Gut, daß mir dieſes Benehmen damals nur im Unterbewußtſein haften blieb, ohne ſofort Eindruck auf mich zu machen, denn ſonſt wäre die Geſchichte wahrſcheinlich anders aus⸗ gelaufen. Verhängnisvoll für mich! „Ja, die Wilma,“ ſagte ich alſo.„Aber ich weiß nicht recht, was ich machen ſoll. Sie iſt hübſch, nett zu mir, ſcheint nicht dümmer zu ſein als ich. Es wäre ſomit eine Ehe, die ſich auf gegenſeitiger Hochachtung aufbauen würde. Aber ein Bedenken habe ich. Sie ſcheint ſehr geizig zu ſein, geradezu knickerig. Was dann, wenn ich ſie erſt einmal geheiratet habe?“— „Dann biſt Du der unglücklichſte Menſch auf Erden, darfſt nicht mehr rauchen, kein Bier mehr trinken und mußt ſo ziemlich auf alle irdiſchen Genüſſe ver⸗ zichten. Aber Deine Zweifel könnten ſofort beſeitigt werden, falls Du etwas Schriftliches vos Wilma bei Dir haben ſollteſt.“ Das hatte ich. Einen ganzen Brief ſogar.„Aber was ſoll es denn damit?“ Da warf ſich Karl in die Bruſt:„Ich beſchäftige mich mit Graphologie und kann aus einem einzigen geſchriebenen Wort den Charakter eines Menſchen erkennen.“—„So?“ ſagte ich darauf zweifelnd, worüber Freund Karl gekränkt war:„Du glaubſt es nicht? Na, dann laß es! Aber beſchwere Dich nicht bei mir, wenn Du unglücklich wirſt!“ Wugitlicht Das Wort klang doch ein wenig fatal. Unglücklich! Na, es konnte ſchließlich nichts ſchaden, wenn ich mir die Sache anhörte. Alſo zog ich einen Brief aus der Taſche, faltete ihn ein paarmal, weil der andere nicht mehr als nötig leſen ſollte, und legte ihn auf den Tiſch. Freund Karl zückte ſeinen Bleiſtift, überlegte einen Augenblick mit ſichtlichem Scharfſinn und malte dann ein Käſtchen um die vier Worte:„Bitte, komme gleich morgen.“—„Hier,“ ſagte er und fiel wie ein Hund über den Knochen über den langen Schwanz des n' her, der das„morgen“ wie mit einem Balken unterlegte.„Hier werden Deine ſchlimmſten Befürch⸗ tungen übertroffen. Dieſer dicke Strich iſt ein un⸗ trügliches Zeichen für Bösartigkeit. Und dann ſieh Dir hier das„8 an. Sein Ausſtrich erreicht das folgende„ nicht. Es läßt mich nicht darüber im Zweifel, daß die Schreiberin ausgeſprochen zum häuslichen Despotismus neigt. Und hier wieder dieſer Schnörkel beim„e' beweiſt, daß die betreffende Dame hemmungsloſe Phantaſie beſitzt, die ſich darin äußert, daß ſie ihren Mitmenſchen alle möglichen Schlechtigkeiten andichtet. Der kurze Strich, mit dem das k beginnt, verrät mir grenzenloſe Eiferſucht, und das in merkwürdigem Gegenſatz zu den ſonſtigen Schnörkeln ſtehende Fehlen der Querſtriche bei den beiden„' den von Dir befürchteten Geis. Das —„Hör auf!“ ſchrie ich da.„Genug! Ein ſolches Scheuſal in Menſchengeſtalt heirate ich niemals!“ Zu meiner Ehrenrettung muß ich bemerken, daß meine letzten Worte nicht ganz ehrlich gemeint waren und daß ich den Entſetzensſchrei zum Teil deshalb ausſtieß, weil ich die weitere Verunglimpfung der jungen Dame aus der Buchhandlung nicht länger an⸗ hören konnte. Zuneigung läßt ſich ja nicht ſo ſchnell aus dem Herzen eines Mannes reißen. Doch das Gift, das Karl mir eingegeben hatte, fraß in mir. Ich glaubte, an Fräulein Wilma immer mehr ſchlechte Seiten entdecken zu müſſen, und eines Tages konnte ich meinem Freunde erklären:„Karl, es iſt aus mit uns. Soll Wilma heiraten, wer Luſt hat! Ich verſuche es jetzt mit einer anderen.“ Worauf Karl mit einem Geſicht, das mir ſeiner Scheinheilig⸗ keit wegen plötzlich höchſt unſympathiſch war, ſagte: „Das freut mich, daß ich Dich vor einem verhängnis⸗ vollen Schritt bewahrt habe.“ Die von mir erwähnte„andere“ hieß Marga. Sie war zwar nicht ſo hübſch wie Wilma, die Verfloſſene, EEEPC · CCccCcCTcTPFcPCTTPPTPPPoCocbcTcbcoccGcGcbcboTcbobocbcbcccccccc Eine neue Amundſen Büſte Roald Amundſleu der Held des Nordpols; eine eindrucksvolle Büſte von Werther Sevor, die der italieniſche Bilohauer zum Gedächtnis des bei der Rettung ſeines Landsmanns Nobile ver⸗ ſchollenen Polarforſchers ſchuf. aber dafür hegte ich nicht ein einziges Mal den ge⸗ ringſten Zweifel an ihren guten Eigenſchaften. Ich hatte keinerlei Bedenken, die ich Freund Karl hätte anvertrauen können, und deshalb nahm ich auch ſeine Kenntniſſe als Schriftdeuter nicht in Anſpruch. Er erfuhr von der Entwicklung der Dinge erſt, als ich ihn ein paar Monate ſpäter bat:„Willſt Du nicht am Dienstag Trauzeuge für mich ſein?“—„Herzlich gern, wenn ich nicht am Dienstag eine wichtige Ver⸗ abredung hätte.“ Was für eine wichtige Verabredung das war, ſollte ich erfahren, als Marga und ich auf das Standesamt kamen. Dort ſaß nämlich Arm in Arm ein Pärchen: Karl und Wilma! Da ging mir eine Stallaterne auf. „Schuft!“ wollte ich ſchon vor Karl treten, als der Amtsgehilfe rief:„Karl Schelm und Wilma Wurm.“ Es verſteht ſich von ſelbſt, daß der Verkehr zwi⸗ ſchen meinem falſchen Freund und mir nach dieſer Entdeckung abgebrochen wurde. Wir ſahen uns erſt ein Jahr ſpäter durch Zufall wieder. Ich wollte ſchweigend an Karl vorübergehen, doch dann ent⸗ deckte ich plötzlich in ſeinem Geſicht einen leidens⸗ vollen Zug und blieb ſtehen.„Na“, fragte ich, nach⸗ dem er mich ein wenig verlegen gegrüßt hatte,„Du biſt doch hoffentlich glücklich geworden mit Deiner Wilma? Ihr Charakter iſt ſicher längſt nicht ſo ſchlecht, wie es Deine hochgelehrte Schriftdeuterei damals wahr haben wollte: Bösartigkeit, häus⸗ licher Deſpotismus, hemmungsloſe Phantaſie, Eifer⸗ ſucht, Geiz?“—„Nicht ſo ſchlimm?“ ſtöhnte er. „Entſetzlich! Ein Drachen, der mich nicht ein einziges Mal ausgehen laſſen will, mir alle möglichen Schlech⸗ tigkeiten andichtet, noch mehr als eiferſüchtig und geizig itt, geizig, ſage ich Dir, fürchterlich. Ach, hätte ich Dich doch damals nicht vor ihr bewahrt! Hätte ich die Warnung, die mir aus Wilmas Schrift⸗ zügen entgegenſchrie, beherzigt“.—„Warnungen“, hauchte ich ihn da an,„Wilmas Schriftzüge. Du Heuchler und Eſel! Das waren garnicht die Schrift⸗ züge Deiner prächtigen Wilma, ſondern ich habe Dir aus Verſehen einen Brief von Marga vorgelegt, der beſten Frau, die es geben kann.“ Jetzt iſt es mir doch einerlei, ob Karl mich wegen Beleidigung verklagt oder nicht.„Heuchler, Eſel!“ habe ich geſagt. Schadet nichts, Das dumme Ge⸗ ſicht, das er machte, iſt die paar Mark Strafe wert. 9 1 22—..%» bend ins 1846 i h⸗ t zu des 3 k a der 800 ßen. e zu eine ende das nicht Iten. des olks⸗ tung den Den des Seih⸗ inter 25 gend rchor nſolt von ten urn⸗ inige zu Die ater⸗ n zu hren ſon⸗ hren unte ichter t er⸗ Der nfeſt, in ne⸗ el. ollte zamt hen: auf. der rm.“ zwi⸗ jeſer erſt ollte ent⸗ ens⸗ tach⸗ „Du iner ſo terei äus⸗ ifer⸗ er. iges lech⸗ und Ach, hrt! rift⸗ en“, Du rift⸗ habe legt, — 9 1 J Dienstag, 16. Dezember 1930 P Aus Baden Diamantene Hochzeit * Karlsruhe, 15. Dez. Die Eheleuke Maurer- meiſter Adolf Pfeifer hier, feierten dieſer Tage das Feſt der Diamantenen Hochzeit. Der Jubilar zählt 86 Jahre und geht noch täglich ſeinem Beruf nach, die Frau iſt 84 Jahre und iſt ebenfalls noch ſehr rüſtig. Ein falſcher Steuerbeamter * Markdorf, 15. Dez. Hier erſchien ein Mann in einem Kolonialwarengeſchäft, wies ſich mit einem gefälſchten Ausweis als Reviſionsbeamter des Landesfinanzamtes Karlsruhe aus und kaſſierte rück⸗ ſtändige Steuergelder in Höhe von etwa 60 Mark. Als der Schwindel entdeckt wurde, war ber Mann be⸗ reits verſchwunden. * Lützelſachſen, 14. Dez. Der 70 Jahre alte Tag⸗ löhner Valentin Merkel ſchied freiwillig aus dem Leben, indem er ſicherhängte. Er war ein ar⸗ beitſamer, ſehr ordentlicher Mann. Seitdem er aber vor einiger Zeit einen Unfall erlitten hatte, indem er in einem Sandloch verſchüttet wurde, litt er an Schwermut. * Haßmersheim, 14. Dez. Der Nikolaus⸗ Schiffer⸗Verein Haßmersheim feiert am Samstag, 17, und Sonntag, 18. Januar 1931 das Feſt ſeines 25jährigen Beſtehens. Die Jubiläums⸗ feierlichkeiten, zu denen eine große Anzahl auswär⸗ tiger Brudervereine erwartet werden, beſtehen u. a. in einem Feſtbankett, einem Feſtzug und einer Feſt⸗ verſammlung. Der Schifferverein Mannheim E. V. ſowie der St. Nikolaus⸗Schifferverein Mannheim werden ſich mit Fahne an dem Feſtzug und an der Feſtverſammlung beteiligen. S. Oeſtringen, 16. Dez. Der rätſelhafte Hun de⸗ mörder, dem vor einigen Tagen der wertvolle deutſche Schäferhund des Forſtwarts Beyer zum Opfer gefallen iſt, hat ſich in dem Wolfshund des Ratſchreibers Mayer ein neues Opfer geſucht. Man fand das Tier am Morgen mit zahlreichen Gabel⸗ ſtichen verendet vor. Außerdem hatte der Hund auf dem Rücken zahlreiche Schlagwunden. Daß es ſich um ein und den gleichen Tiermörder handelt, geht daraus hervor, daß dieſer Hund in gleicher Weiſe wie der erſte getötet wurde. * Schopfheim, 14. Dez. Dem Fuhrknecht Hermann Pfeifer fiel von ſeinem Wagen herab eine Kiſte auf den Kopf, als er eine andere ins Rutſchen ge⸗ ratene Kiſte zurecht ſchieben wollte. fall ſcheuten die Pferde und der Knecht wurde, da er zu Fall gekommen war, von dem Wagen über⸗ fahren und lebensgefährlich verletzt. * St. Märgen im Schwarzwald, 13. Dez. Wie überall, ſo iſt auch bei uns ein völliger Witte⸗ rungswechſel eingetreten. Die umliegenden Höhen tragen alle weiße Decken. Der Winter⸗ ſport lebt langſam auf. Der Skiklub hat unter ſeiner neuen Führung, Fortbildungsſchulhauptlehrer Jäger, die große Sprungſchanze ausbeſſern laſſen. Da die Schanze zu ſehr dem Weſtwinde aus⸗ geſetzt iſt, wurde ihre ganze Weſtſeite mit Tannen⸗ reis ausgekleidet. Es ſoll damit verhütet werden, daß der auf der Schanze liegende Schnee weggeweht wird. Man hat in den letzten Jahren ohne dieſe Vorſichtsmaßregel ſehr ſchlechte Erfahrungen gemacht. Die Gaſthäuſer rüſten ſich ſchon zur kommenden Winterſaiſon. Durch den Un⸗ Tägliche Gerichte der KReuen Mannheimer Feitung Gegen die neue Gebäubde⸗Sonderſteuer Proteſt der badiſchen Hausbeſitzer * Karlsruhe, 15. Dez. Der Landesverband der badiſchen der Gebäudeſonderſteuer aufgerufen. Der Beſuch aus allen Teilen des Landes war ſo ſtark, daß Parallelverſammlungen halten werden mußten. Es referierten der bandsvorſitzende, Landtagsabg. von heim, Rechtsanwalt Dr. Frey⸗ Karlsruhe Syndikus Dr. Dierle, worauf unter lebhaftem Beifall einſtimmig eine nommen wurde, worin die ſofortige Aufhebung der Erhöhung gefordert und verlangt wird, daß der badiſche Landtag ſich bei Reichsregierung und Reichstag für den endlichen Fortfall jeder Sonder⸗ belaſtung des Hausbeſitzes einſetzt. Die Verſammlung erhebt ſchärfſten Proteſt gegen eine unverſtändliche Auslegung des Begriffes „Friedensmiete“ durch die Gemeinden. Die Entſchließung gibt ſodann der Entrüſtung darüber Ausdruck, daß der badiſche Innenminiſter auf die Anträge des badiſchen Hausbeſitzerverbandes vom 3. Januar d. Is. um weitere Lockerung der Wohnungszwangsgeſetze und Umlegung der Um⸗ 5 Grund⸗ und Hausbeſitzer hatte für Sonntag vormittag zu einer Proteſtverſammlung gegen die Erhöhung abge⸗ Ver⸗ Au ⸗Mann⸗ und Entſchließung ange⸗ lagen und Gebühren bis heute noch keine Antwort erteilt hat. Es wird erwartet, daß der Miniſter in aller Kürze eine Verordnung im Sinne dieſer Forderung des badiſchen Hausbeſitzes erläßt. Brückenbau über den Altrhein * Neuenburg a. Rh., 14. Dez. Der geplante Brückenausbau über den Altrhein bei Neuenburg muß, obwohl das Bauprojekt zu dieſer Arbeit auf⸗ geſtellt iſt, im Hinblick auf die fehlenden Mittel bis auf weiteres verſchoben werden. Die Waſſer⸗ und Straßenbaudirektion beabſichtigt, die beſtehende alte Rheinbrücke zunächſt mit hölzernen Pfeilern zu ſtützen. Nach Anſicht der Baubehörde wird aber dieſe alte Brücke der bevorſtehenden Rheinregulte⸗ rung wegen den Anforderungen nicht mehr genügen und ein Um⸗ bezw. Ausbau ſpäter doch vorgenommen werden müſſen. * * Helmlingen(Kreis Offenburg), 14. Dez. Unter den Kleinkinderſchülern herrſchen ſo ſtark die Ma⸗ ſern, daß die Kinderſchule geſchloſſen werden mußte. * Oberrotweil a. K. bei Freiburg, 14. Dez. Hier brannte die Scheune von Dägele Ww. bis auf die Grundmauern nieder. Brandurſache und Schadens⸗ höhe ſind noch unbekannt. Infolge Waſſer man⸗ gels geſtalteten ſich die Löſcharbeiten außerordent⸗ lich ſchwierig. Landwirtſchaftliches aus Baden * Karlsruhe, 12. Dez. Die Landwirtſchaft iſt im November nach Berichten der deutſchen Landwirtſchaftskammer von Ueber⸗ ſchwemmungen und Unwetterſchäden ſtark betroffen worden. Die Auswirkungen dieſer nach Umfang und Dauer ungewöhnlich ſchweren Kataſtrophen ſind um ſo gefährlicher, weil ſie während einer ſchon vorhan⸗ denen allgemeinen Not über die Landwirt⸗ ſchaft hereinbrachen. Der noch immer andauernde Steuerdruck wirkt daher beſonders belaſtend. Hinzu kommt, daß die ungünſtige Preisgeſtaltung für land⸗ wirtſchaftliche Erzeugniſſe unverändert anhielt. Mit allem Nachdruck wird deshalb von Landwirtſchafts⸗ ſeite gefordert, daß die Preisſenkungsmaßnahmen der Regierung zu einer Verringerung der Spanne zwi⸗ ſchen Erzeuger⸗ und Verbraucherpreiſen führen müſ⸗ ſen. Die Landwirtſchaft iſt der Anſicht, daß der völlige Zuſammenbruch nur durch eine allgemeine Laſten⸗, Zins⸗ und Tarifſenkung überwunden werden kann. Für die Landes⸗ und Gemeindeabgaben mußte vielfach Stundung nachgeſucht werden, oder es wurde beantragt, alte Steuern niederzuſchlagen, um die Weiterführung oder Sanierung landwirtſchaft⸗ licher Betriebe zu ermöglichen. Die Landwirtſchaft hat auch unter den ſchwierigen Kreditverhältniſſen und den hohen Zinslaſten außerordentlich zu leiden. Die Feldarbeiten ſind zum Teil durch die naſſe Witterung ſtark verzögert worden. Die Beſtellung der Rübenfelder mit Weizen hat, ſoweit der hohe Waſſergehalt des Bodens die Bearbeitung nicht un⸗ möglich machte, erhebliche Fortſchritte gemacht. Der Ertrag an Hackfrüchten iſt im allgemeinen als, gut zu bezeichnen, weniger gut jedoch iſt die Be⸗ ſchaffenheit. Die Haltbarkeit bei Kartoffeln iſt ſo ſchlecht, daß im Laufe des Winters mit ungewöhn⸗ lich großen Fäulnisverluſten gerechnet wird. Die Roggenſaat zeigt, ſoweit ſie nicht durch Mäuſe und Schnecken geſchädigt wurde, einen verhältnismäßig guten Stand. Die Roggenfläche iſt zugunſten des Weizenbaues, zum Teil auch des Wintergerſtenbaues, weiter erheblich eingeſchränkt worden. Die Grünlandflächen zeigen infolge der Witterung kräftigen Wuchs, ſodaß das Jungvieh teil⸗ weiſe bis in den November hinein auf der Weide ge⸗ halten werden konnte. Dank guter Futterverhältniſſe des Jahres iſt in vielen Betrieben die Rindviehhal⸗ tung vermehrt worden. Die Maul⸗ und Klauenſeuche hat ſich in einigen Gegenden weiter ausgebreitet und dort zum Teil erheblichen Schaden angerichtet. Bei der Schweinehaltung waren die Verhältniſſe weniger überſichtlich; während zu Beginn des Berichtsmonats die Preiſe für Schlachtſchweine etwas anzogen, trat gegen Ende wieder eine rückläufige Bewegung ein. Die Ferkelpreiſe konnten ſich ziemlich halten. Aus einigen Gebieten wurden f ZBauchtſchweine nach Rußland und zwar teilweiſe in recht bedeutendem Umfange, ausgeführt. Die Schafhaltung war im allgemeinen befriedigend. Das der Geflügelzucht bisher entgegenge⸗ brachte Intereſſe hält an. Beſonders iſt die Nachfrage nach dem deutſchen Friſchei recht gut. Das Ernteergebnis iſt bei allen Gemüſearten ſehr gut, jedoch ſtößt die Unterbringung der reichlichen Kohlvorräte infolge der gedrückten Marktlage auf große Schwierigkeiten. Auch der Abſatz an Obſt iſt infolge der geringen Kaufkraft ſehr gering. Die in Bezug auf die Güte ſehr gute Tabakernte iſt teilweiſe bereits verkauft. Troſtlos iſt die Lage in der Forſtwirt⸗ ſchaf t. Der Walbobeſitz iſt von einer Kataſtrophe bedroht, die ſehr bald einen völligen Ausfall des Steueraufkommens aus forſtwirtſchaftlichen Betrie⸗ ben zur Folge haben dürfte. 141. Jahrgang/ Nummer 585 Aus der ala Feuergefecht mit Wilderern * Altrip, 15. Dez. Auf dem Jagdgebiet der Firma Baumann gerieten Ende der letzten Woche einige Jagdhüter der Firma mit zwei Wil d⸗ dieben in ein Feuergefecht. Die Diebe haben un⸗ berechtigt die Jagd auf Haſen mit Flobertgewehren ausgeübt. Als ſie von den Jagdoͤhütern auf friſcher Tat ertappt und geſtellt wurden, ergriffen die Wil⸗ derer in Richtung Waldſee—Rehhütte die Flucht. Jagdhüter K. feuerte zwei Schreckſchüſſe ab. Einer der Wildoͤdiebe erwiderte das Feuer. Zwei gute Fremdenverkehrsjahre pp. Speyer, 15. Dez. Die Jahre 1929 und 1930 waren zwei Rekordtage im Speyerer Frem⸗ denverkehr. Schätzungsweiſe brachte das erſte Jahr mit der Proteſtationsfeter als größter Veranſtaltung etwa 150000 auswärtige Gäſte und über 6000 Beſucher mit rund 7500 Uebernachtungen nach Speyer. In dieſem Jahre waren es rund 7500 Perſonen mit nahezu 9500 Uebernachtungen und außerdem beim Domfeſt etwa 120 000, beim Pionierfeſt etwa 20 000, bei der Befreiungsfeier und beim Hindenburgbeſuch je 15 000 und endlich beim Brezelfeſt im Frühjahr 8000 auswärtige Beſucher(ohne Uebernachtungen), Für 2000 Mark Waren verſchenkt * Annweiler, 15. Dez. Da bei der Beſitzverſteige⸗ rung einer hieſigen in Konkurs geratenen Firma nicht alles abging, man jedoch nichts liegen laſſen wollte, ſtellte man die Sachen der Stadtverwaltung zur Gratis verteilung an Minderbemit⸗ telte zur Verfügung. Es ſetzte ein Sturm aufs Rathaus ein. In kurzer Zeit war alles verteilt. Der Wert der Waren ſoll 2000 Mark betragen. Wegen Raubmordverſuchs verhaftet * Kaiſerslautern, 15. Dez. Gendarmerie und Polizei Kaiſerslautern haben vergangene Nacht gegen 3 Uhr den wegen, Raub⸗ mordverſuchs verfolgten Auguſt Schmidt aus Mühlhauſen(Thüringen) verhaftet. Schmidt hatte am Samstag bei Eſchwege zuſam⸗ men mit ſeinem Stieſvater auf den Führer eines Privatautos einen Raubüberfall verübt. Er und der noch flüchtige Stiefvater hatten den ihnen bekannten Chauffeur, bei deſſen Arbeitgeber ſie früher beſchäftigt waren, um Mitfahren gebeten. Unter⸗ wegs wurde der geplante Raub in die Tat umge⸗ ſetzt. Die Verbrecher wußten, daß der Autolenker eine größere Geldſumme für den Beſitzer des Autos zu beſorgen hatte. Durch Hiebe auf den Hin⸗ terkopf ſchlugen die beiden den Mann ohnmächtig, entriſſen ihm die Geldſumme von 3000 Mark und gingen flüchtig. Der Ueberfallene kam jedoch wieder zu ſich und brachte die Sache zur Anzeige. Die Feſtnahme des Stiefſohnes iſt dem prompten Funktionieren des Polizeifunks zu verdanken. Nach dem Stiefvater des verhafteten Schmidt wird noch gefahndet. Der junge Mann, der ſich im Gewahr⸗ ſam der Kaiſerslauterner Polizei befindet, hat be⸗ reits ein Geſtändnis abgelegt. N 5 * Germersheim, 15. Dez. Die hieſige Polizei verwahrt zwei Herrenfahrräder, Marke„Ideal“ und „Ascania“ die auf der Straße herrenlos aufgefunden worden ſind. Da um die gleiche Zeit im Stadtgebiet andere Fahrräder geſtohlen wurden, wird angenom⸗ men, daß es bei den aufgefundenen Rädern um ver⸗ tauſchtes Diebesgut handelt, deſſen Eigentümer noch nicht ermittelt werden konnten. * N Geste iger Opel vergrößert seinen Vorsprung durch- MEHR KRAFT! Neuer Vergaser mit Vorwärmung- neue Bohnalite Leichtmetall Kolben neue Ventile- neue Pleuelstangen! Das sind nur einige der vielen kraftsteigernden Aenderungen am Motor! Kein anderer Wagen derselben Preisklasse ist 80 groß, 80 bequem. 30 geräumig wie ein 1,1 Liter 4 Zylinder-Opell Kein anderer Wagen bietet gleichzeitig 30 hervorragende Eigenschaften! Opel 4 Zylinder Kraft-wagen im wahrsten Sinne des Wortes! 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Feſt ſteht alſo bisher lediglich die Tatſache der Fuſion mit Wirkung vom 1. Januar 191, ferner, daß die Gruppe Albert aus ihrem Majoritätsbeſitz die notwendigen Aſchaffenburger Aktien der Familie Hoeſch zur Verfügung ſtellt, während die Frage, wie dieſe Aktien an Albert vergütet und vor allem, wie hoch das an Hyeſch gehende Paket endgültig ſein wird; ob alſo Aſchaffenburg ſein Kapital von 23 Mill. erhöhen wird, evtl. gleich⸗ zeitig noch zur Beſchaffung neuer Betriebsmittel nach wie vor offen iſt. Die vorzunehmende Vermögensbewertungs⸗ frage der Hoeſch⸗Anlagen mag noch Wochen in Anſpruch nehmen. Für den Fall, daß über den Spitzenpreis keine Einigung erzielt wird, iſt ein Schiedsgericht vorgeſehen. Es iſt jedoch jetzt ſchon anzunehmen, daß Hoeſch über 6 Mill. Aſchaffenburger Aktien erhält. Die Anſprüche bewegen ſich dem Vernehmen nach um einige Millionen darüber. Die Vorteile der Fuſion ſieht, wie wir erfahren, Aſchaf⸗ fenburg hauptſächlich in der Stärkung ſeiner bisherigen Poſition auf dem deutſchen und internationalen Zelluloſe⸗ markt. Hyeſch iſt eine reine Zelluloſe⸗Fabrik und betätigt ſich nicht in der Papierherſtellung. Die Einbringung der Pirnaer Werke bedeutet einen erheblichen Machtzuwachs durch die beachtliche Quotenerhöhung Aſchaffenburgs im Syndikat; denn es wächſt ſowohl der Produktionsumfang, als auch die Abſatzquote. Die Produktionskapazität der deutſchen Zellſtoffinduſtrie wird ziemlich zuverläſſig auf etwas über 1,25 Mill. Tonnen pro Jahr beziffert, ohne die Papierfabrikation. Davon entfallen mit rd. 825 000 Tonnen heute faſt 23, etwa 66 v.., allein auf die drei größten deutſchen Konzerne: Waldhof, Aſchaffenburg⸗Memel(225 000 To.) einſchließlich der ſuſio⸗ nierten Hoeſch u. Co. und dem Konzern Feldmühle⸗Koholyt, deren Kapazitäten folgende Größenordnung zeigen: Waldhof 325 000 Tonnen Aſchaffenburg⸗Memel⸗Hoeſch 300 000„ Feldmühle⸗Koholyt 200 000„ Die Papierfabrikation zeigt ein davon weſentlich ver⸗ ſchtedenes Bild, wo Aſchaffenburg ſeine Jahreskapazität unverändert mit etwa 50 000 Tonnen(Pirna fabriziert kein Papier), Waldhof von etwa 110 000 Tonnen, und Feldmühle⸗ Koholyt über 230 000 Tonnen hält. Dos deutſche Syndikat, das erſt vor kurzer Zeit aus dem ſeit Frühjahr 1928 beſtehenden, etwas lockeren Kar⸗ tell, der Sulfit⸗Zellſtoff Gmb. in ſeiner jetzigen ſtraffen Form erſtand, ſieht nun, ſowohl die Feſtlegung der Pro⸗ duktionskapazität, deren Größenordnung vorſtehend er⸗ ſichtlich wurde, als vor allem auch den gemeinſamen Ver⸗ kauf ih In⸗ und Auslande unter Ausſchaltung weſent⸗ licher Konkurrenzmöglichkeiten vor. Nicht geregelt vom Syndikat wird u. a. der Selbſtverhrauch, die Fabrikation für die chemiſche Verorbeitung, alſo auch für Kunſtſeide (Vorzug für Waldhof) und die Gütefeſtſetzung der Fa⸗ krikate. Für die Machtverteilung im Syndikat find die gewährten Abſatzguoten der ein⸗ zelnen Werke maßgebend. Unter dieſem Ge⸗ ſichtspunkt wird der Uebergang von Hoeſch auf Aſchaffen⸗ burg bedeutſam, da immerhin einige der Fuſtionsmotive von Hoeſch klar erkannt werden können. Dies um ſo mehr, wenn wir die Quoten bekannt geben, die die Groß⸗ konzerne im Syndikat inne haben, wodurch gleichzeitig die geringe Bedeutung der mittleren und kleinen Werke erkennbar wird. Waldhof verfügt über eine Quote von rd. 30 v. H. Aſchaffenburg(15 v..) mit Hoeſch jetzt rd. 25 v. H. Feldmühle⸗Koholyt rd. 10 v. H. Zellſtoff⸗Vercin rd. 7 v. H. In Hie reſtlichen Quoten, alſo nicht Viertel des geſamten deutſchen Abſatzes übrigen, annähernd 15 Fabriken. Zu dem Vorteile der Machtverſtärkung, der hier deut⸗ lich erkennbar wird, treten ſolche betriebstechniſcher Art durch den Austauſch der gegenſettigen Erfahrungen, durch Rationaliſierung und Betriebskonzentration, über deren Form endgültige Pläne allerdings noch nicht vorliegen. Einen weiteren erheblichen Nutzen geſtattet künftig der gemeinſame Einkauf des geſamten Rohmateriols, beſon⸗ ders Holz, wo gerade Pirng eine ſehr vorteilhaſte Stel⸗ lung im Rohſtofſbezuge mitbringt. Umgekehrt hat ſich Aſchaffenburg noch einen wertvollen Stützpunkt im mitteldeutſchen Abſatzgebiet geſchaffen, da Hoeſch⸗Pirna ſehr günſtig zu dem wichtigen und großen fächſiſchen Verbraucherkreiſe gelegen iſt. Weſentliche Er⸗ ſparniſſe verſpricht man ſich noch von der beabſichtigten Berwaltungsvereinſachung und Zuſammenlegung, ſei es in Aſchaffenhurg oder in Pirng. Hierfür ſind neben vie⸗ len anderen vor allem ſteuerliche Erwägungen entſchei⸗ dend. Insgeſamt erwerbe man mit Hoeſch ein finanziell durchaus geſundes, ſehr modern eingerichtetes Werk von Weltruf. Für Hoeſch mögen ähnliche Vorteile mitgeſprochen haben. Vor allem aber der neue, ſtärkere Rückhalt und dle Ber meidung einer gewißſen Iſolte⸗ umg. Im übrigen ſind ſchon oben anläßlich der Dar⸗ legungen über das Syndikat wichtige Gründe für Hoeſch als vorliegend angeführt worden. Die Transaktion Aſchaffenburg⸗Hoeſch iſt grunbſätz⸗ lich noch im Zuge der Konzentration in der deutſchen Zell⸗ ſtoff⸗Induſtrie, die neben der feſteren organiſatoriſchen Bindung durch die internationale Kriſe notwendig gewor⸗ den iſt, zu verſtehen. Der Geſchäftsgang der deutſchen Zellſtoff⸗Induſtrie war bis Dez. 1929 durchaus günſtig. Seit Dez. 19 29 zeigt ſich der Anfang der Kriſen⸗ entwicklung durch allmähliches Abgleiten der Kon⸗ ſunktur mit folgendem Abſatzrückgang und einſetzendem Preisdruck. Bei dieſer Gelegenheit ſei auf die faſt ſtero⸗ type Verwaltungserklärungen beinahe ſämtlicher Geſell⸗ ſchaften hingewieſen, daß das Unternehmen„voll beſchäf⸗ tigt“ ſei. Dieſe Vollbeſchäftigung iſt aber in der Zellſtoff⸗ Induſtrie ſolange zwangsläufig, als man nicht ganze Werke ſtillegen will, da man Betriebsteile wegen des einheitlichen Arbeitsprozeſſes nicht ſtillegen kann. Volle Beſchäftigung bedeutet aber— und hier liegt in der Be⸗ ürtellung der breiteren Oeffentlichkeit, beſonders der Börſe ſolcher Verwaltungserklärungen die irrtümliche Auffaſſung und ſpätere Enttäuschung begründet— nicht auch gleichzeitig immer vollen Abſatz. Vielmehr müſſen dann die Werbe auf Lager arbeiten. Dieſe langſam ab⸗ gleitende Konfunktur mit dem einſetzenden Preisdruck verſtärkte ſich außerordentlich zu ausgeſprochen ſchlechtem Geſchäftsgang ab Auguſt 1930, während das erſte Halbjahr 1980 noch einigermaßen auch finanziell erträglich war. So entſtand als Abwehrmaßnahme dieſer internationalen un⸗ günſtigen Entwicklung die europäiſche Zelluloſe⸗Konven⸗ kion, die Ende Oktober die ſofortige Einſchränkung von mindeſtens 15 v. H. der Erzeugung vorſah. Man verſprach ſich davon eine Beſſerung der Branche. Allerdings ſcheint die jüngſte Entwicklung eher darauf hinzuwirken, daß ſchon im Frühfahr 1931 der Vertrauensrat der europäiſchen Konvention als die dafür zuſtändigen Inſtanz den ein⸗ zelnen Länderorganiſationen eine weitere Ein ⸗ ſchränkung vorſchlagen wird. Die Dividendenfragen für 1930 ſtehen noch offen und wurden auch bet Aſch.⸗Zell noch nicht behandelt. Tatſache iſt nur, daß das finanzlel Erträgnis entſprechend dem erwähnten Geſchäftsverlauſe ſtärker hinter dem von 1929 bleiben wird. ſodaß man ſich wohl bei den größten deutſchen Zellſtoff⸗Geſellſchaften auf eine mehrprozentige Kürzung einrichten muß. Dieſe mag bei der Bilanzſitzung in etwa vier Monaten durch Zweck⸗ mäßigkeitserwägungen noch ſchwanken. 4 1 4 Für die Gruppe Albert bedeutet die Transaktion eine Fortſetzung der Mitte dieſes Jahres mit der Rücküber⸗ tragung ihrer Memel⸗ Beteiligung eingeleiteten finanziel⸗ len Entlaſtung. Den Verkaufspreis hält man geheim. Doch habe er, wie uns geſagt wird, noch einen Agio⸗ Gewinn ermöglicht. Er liegt über dem jetzigen Börſen⸗ kurs und nach unſerer Schätzung bei 85 v. H. Die Chem. mehr ganz ein teilen ſich die Werke Albert, die bis 1926 6 v. H. Dividende verteilten und in den letzten drei Jahren ertraglos blieben, werden auch 1930 ohne Dividende bleiben. Wegen der zu erwar⸗ tenden Dividenden⸗Kürzung bei Aſchaffenburg mußten ſie ſogar für kommende Abſchlüſſe mit erheblich geringeren Einnahmen rechnen. Denn der Reingewinn in den letz⸗ ten Jahren ſtammte nur aus Beteiligungen, während die Fabrikation verluſtbringend war. Hier erfolgte bekannt⸗ lich eine gewiſſe Neueinſtellung. Welche Rückwirkungen nun auf Albert(bei 7,5 Mill. I AK. betragen die Betei⸗ ligungen 7,23 Mill. /, davon allein Aſchaffenburg 4,6 Mill. J] eintreten, darüber herrſcht auch bei der Ver⸗ waltung noch keine Klarheit, nicht einmal darüber, ob die Transaktion ſchon in der Bilanz 1930 oder erſt 1931 zum Ausdruck kommt. Mit dieſen Fragen wird ſich eine Auf⸗ ſichtsratsſitzung befaſſen, die, wie wir weiter erfahren, zum 10. Januar einberufen wird. Jedenfalls ſind einſchnei⸗ dende Beſchlüſſe zu erwarten. Man hat bereits im Vor⸗ jahre neben der ordentlichen Reſerve von 0,75 Mill. 1 und der beſtehenden Sonderrücklagen von 0,8 Mill./ eine weitere Rücklage für Sonderabſchreibungen 0,81 Mill. aus Mitteln der Reichsentſchädigungen vorſorglich ge⸗ ſchaffen.—1— Der Abſchluß 1929/30 Die Schultheiß⸗Patzenhofer⸗Brauerei AG., Berlin, legt jetzt ihren Geſchäftsbericht für das Geſchäftsjahr 1929/30 vor. Aus einem Reingewinn von 10 415 961(10 963 073) Mark ſoll eine Dividende von 15 v. H.(wie i..) auf das Stammaktienkapital und von wieder 6 v. H. auf die Vorzugsaktien, zuſammen 7 560 000%(wie i..) verteilt werden. 450 000%(wie i..) ſollen dem Wohlſahrts⸗ fonds, 350 000/(wie t..) der Beamten⸗Penſionskaſſe zugeführt, 948 085(940 307)„ an die Angeſtellten und Arbeiter und 309 478/(wie i..) Gewinnanteil gemäß Geſellſchaftsvertrag ausgeſchüttet ſowie 793 402(713 292) 1. auf neue Rechnung vorgetragen werden. In der Bilanz weiſt das Konto Grundſtücke und Gebäude mit insgeſamt 55 050 295(55 599 476). einen Ge⸗ ſamtzugang von 589 202/ auf, der hauptſächlich auf reſt⸗ liche Neu⸗ und Erweiterungsbauten auf den Betriebs⸗ grundſtücken entfällt. Inventar der Brauereien erſcheint mit 2 300 271(2 166 913) /, Abſatztonnen mit 942 096 (879 644) /. Darlehen(12 998 909/ gegen 11960 376 1 t..) zeigen eine Erhöhung von 1038 353, eine Folge des ſtarken Wettbewerbs, der ſich beſonbers in den Zeiten des ſinkenden Abſatzes geltend macht. Vorräte haben ſich Die Schwierigkeiten im Pleß-Konzern Zu der Meldung über Schwierigkeiten im Pleß⸗Konzern wird uns zur Vermeidung von Irrtümern ergänzend mit⸗ geteilt, daß es ſich bei dem dem Grafen Pra ſch ma bis zum 15. Februar 1931 gewährten Moratorium nicht um ein Moratorium für den eigentlichen Pleß⸗Konzern handelt. Graf Praſchma ſteht zwar zum Pleß⸗Konzern in Beziehun⸗ gen, aber nur in mittelbaren. Die Moratorfumsver handlungen der dem Pleß⸗Konzern⸗ angehörenden Stickſtoffwerke A. G. Waldenburg ſind noch nicht abgeſchloſſen. Die Aus⸗ ſichten für die Gewährung eines Moratoriums ſollen jedoch, wie wir erfahren, günſtig ſtehen. Beim Zuſtandekommen eines Stillhaltekonſortiums und bei ruhiger Abwicklung dürften die Gläubiger keine Verluſte erleiden. Bereits geſtern hatte eine Verſammlung der Gläubiger der Stickſtoffwerke A.., Waldenburg, ſtattgefunden, bei der nahezu ſämtliche ungedeckten Forderungen vertreten waren. Hierbei wurde ein Gläubigerausſchuß aus den ver⸗ tretenen Firmen gewählt, der die Aufgabe hat, den finan⸗ ziellen und betrieblichen Status der vorgenannten Geſell⸗ ſchaft zu überprüfen. Für die Dauer dieſer Prüfung, deren Ergebnis den Geſamtgläubigern alsbald bekannt⸗ gegeben werden ſog wurde mit großer Mehrheit beſchloſſen, mit der Geltendmächung der Forderungen ſtill⸗ zuhalten. Man ſtrebt an, durch die Weiterführung des Werkes eine volle Befriedigung der Gläubiger zu erzielen. Die Schwierigkeiten bei der Stickſtoffwerke A. G. in Waldenburg haben auch auf weitere Teile der Gruppe Pleß zurückgewirkt, und zwar hat nach der„F..“ nunmehr auch die Waldenburger Bergwerks A. K.(Kapital 22 Mill. /) auf kommenden Mittwoch(17. Dezember) eine Gläubigerverſammlung einberufen, in der über ein Mora⸗ torium beraten werden ſoll. Die Paſſiven belaufen ſich, wie bet den Stickſtoffwerken, ebenfalls auf etwa 20 Millionen&. Davon ſind etwa 12 Millionen 4 geſichert, während der Reſt auf Lieferantenſchulden uſw. entfällt. e Bayeriſche Hypotheken⸗ und Wechſelbank übernimmt Augsburger Privatbankhaus. Dos älteſte Augsburger Privatbankhaus Friedrich Schmid u. Co. wurde mit Ablauf des Jahres von der Bayeriſchen Hypotheken⸗ und Wechſelbank, Filtole Augsburg, übernommen. Der Se⸗ niorchef des Hauſes, Geheimrat Ernſt Schmid, zieht ſich ins Privatleben zurück. * Coburg⸗Gothaiſche Bank AG., Coburg. Die Dividende der Coburg⸗Gothaiſchen Bank AG. wird wieder mit 7 v. H. in Vorſchlag gebracht. „Weitere Zahlungseinſtellungen amerikaniſcher Banken. Eine Anzahl weiterer amerikaniſcher Banken bat nach der Abhebung der Depots ihre Schalter geſchloſſen und zwar in Turone in Peunſylvanien die Farmers and Merchants National Bank, in Chriſtopher in Illinois die Chriſtopher State Bank, in Aſheville in Nordkaroling die Bank of Weſt Afheville. Die letztere iſt die fünfte Bank in Nord⸗ karolina, die innerhalb von Frei Wochen geſchloſſen wird. * Karlsruher Lebensverſicherungs⸗Ach. Die o. GV. der Karlsruher Lebensverſicherungs⸗AcJ. vorm. allgem. Ver⸗ ſorgungsanſtalt genehmigte den Abſchluß für 1929 und er⸗ teilte Entlaſtung. Auf der TO. ſtand dann der An⸗ trag, den Geſamtverſicherungsbeſtand ſowie das Geſomtvermögen mit allen Rechten und Ver⸗ bindlichkeiten auf die Karlsruher Lebensver⸗ ſicherungsbank zu übertragen und damit aus der bisherigen Verwaltungsgemeinſchaft die Konſequenz einer Rechtsgemeinſchaft zu ziehen. Die Uebertragung wurde mit der notwendigen qualifizierten Mehrheit ge⸗ nehmigt. Da dos Auſſichtsamt hat erkläre laſſen, daß es die Uebertragung genehmigen werde, iſt damit zu rechnen, daß die Verſchmelzung der beiden Geſellſchoften in allernächſter Zeit Tatſache wird.— Im Zuſammenhang damit konnte der Beſchluß gefaßt werden, die nach dem 81. Dezember 1930 fällig werdenden Leiſtungen auß den aufgewerteten Verſicherungen um 15 v. H. zu erhöhen. * Der Lokomotivzuſammenſchluß AGG.—Borſig. Die Verhandlungen zwiſchen der AEG. und der Firma Borſig ſind nunmehr ſo weit gediehen, daß wohl in den nächſten Tagen die endgültige Mitteilung darüber erfolgen dürfte. Wir hören einſtweilen, daß man das Kapital der neuen Geſellſchaft ſehr niedrig, und zwar vorausſichtlich mit etwa 1 Mill./ bemeſſen wird. Unſre frühere Meldung, wonach die ACG. die Mehrheit der neuen Geſellſchaft haben wird, erweiſt ſich, entgegen anderen Mitteilungen, als richtig. Wir hören nämlich, daß die Ae. 60 v. H. und Borſig 40 v. H. des Kapitals der neuen Geſellſchaft übernehmen werden. Dabei ſind in dem Vertragswerk noch beſondere Abmachungen darüber vorgeſehen, daß unter gewiſſen Vorausſetzungen die ACG. auch die jetzt von Bor⸗ g ſig übernommenen 40 v. H. erwerben kann. Mittag-Ausgabe Nr. 583 2— * * Keine Einigung Henſchel⸗Maffei— Sühneverſuch ge⸗ ſcheitert. In dem vom Landgericht München 1 im Prozeß der Henſchelverwaltung Gmb. gegen die Maffeiſche Er⸗ bengemeinſchaft angeordneten Sühnetermin am 15. De⸗ zember kam eine Einigung zwiſchen den Parteien nicht zuſtande. Eine außergerichtliche Beilegung des Konflikts ſcheint unter dieſen Umſtänden endgültig geſcheitert. Am 8. Jonuar 1931 werden demnach die für den Fall der Er⸗ folgloſigkeit des Sühnetermins bereits angeſetzten münd⸗ lichen Verhandlungen vor dem Prozeßgericht ſtatt⸗ finden müſſen. O Von der weſteuropäiſchen Roheiſen⸗Gemeinſchaft. Paris, 15. Dez.(Eig. Dr.) Die weſtlichen Erzeuger von Gießereiroheiſen konnten ſich in einer am 11. Dez. abge⸗ haltenen Sitzung noch nicht definitiv über die Bildung eines Exportverbandes für Gießereiroheiſen entſchließen. Da die Anſichten jedoch einander näher gekommen ſind, beſteht Außſicht auf eine endgültige Einigung in nächſter Zeit. * Max Schellberg u. Co. AGG. Karlsruhe. Dieſe Ge⸗ ſellſchaft(AK. 80 000), deren Anlagen bekanntlich an die Bad. Maſchinenfabrik und Eiſengießerei vorm. G. Sebold und Sebold u. Neff verpachtet ſind, erzielte im Geſchäfts⸗ jahre 1929⸗30(30..) nach 2576/(2692) Abſchreibungen bei 6885%(6976) Handlungsunkoſten 3268(2729) Ueberſchuß, wovon die Reſerve 500„/ erhält und der Reſt vorgetragen wird. In der Bilanz erſcheinen(in): Grundſtücke und Gebäude 73 377(74 370), Maſchinen 3094(4623, Debitoren 11 576(6508); andererſeits Reſerve 4000(2000), Kreditoren 4000(4047).— Die GW, in der 77840 Stimmen vertreten waren, erledigte die Regularien und wählte den AR. in der bisherigen Zuſammenſetzung wieder. Der Pachtver⸗ trag wird auf 12 000/ beziffert. Schultheiß-Patzenhofer um 767 983 auf 5 928 497/ erhöht. Die 50prozentige Erhöhung der Reichsbierſteuer ab 1. Mat bewirkte, wie im Geſchäftsbericht ausgeführt wird, ein plötzliches Abflauen der in den erſten acht Mona⸗ ten des Berichtsjahres erfolgten Abſatzſteigerung. Bedeu⸗ tete dieſe Steuer eine Erhöhung des Bierpreiſes um 4,10/ je Hl., ſo erhöht ſich der Preis durch die in der neuen Notverordnung erlaſſenenen Gemeindebierſteuer⸗ Beſtimmungen in einer erheblichen Anzahl von Gemein⸗ den um weitere 2,75/ je Hl. Dieſe Steuererhöhungen bewirken natürlich eine weitere Senkung des Bierabſatzes. * Die Oſtwerke A G. berichtet folgendes: Die Ge⸗ ſchäftsentwicklung bei der Norddeutſche Hefeind u⸗ ſtriſe hat eine befriedigende Steigerung der Erträgniſſe gebracht. Trotzdem wurde wegen des andauernden Kon⸗ kurrenzkampfes in der Hefeinduſtrie von einer Dividen⸗ denverteilung Abſtand genommen. Für das laufende Jahr wird, da insbeſondere der Export eine erfreuliche Steigerung erfuhr, wieder ein befriedigendes Ergebnis erwartet. Bezüglich der Beteiligungen in der Zement⸗ induſtrie wird auf die neuen Verträge und die Intereſſen⸗ gemeinſchaftsaktionen hingewieſen. nnn——:᷑k Piv O Bamag⸗Meguin AGG.— Bedeutender Auslandsauf⸗ trag.(Eig. Dr.) Die Geſellſchaft hat in Zuſammenarbeit mit der Firma Schneider u. Cie., Paris, ſeitens einer franzöſiſchen Behörde den Auftrag auf eine bedeu⸗ tende Amon ſakweiterverarbetitungsanlage erhalten. Der auf die Bamag entfallende Teil beträgt rund 5 Mill. J. Der Wettbewerb um die Hereinholung dieſes Auftrages war beſonders ſcharf. Röhrauld AJ. Oberramſtadt in Zahlungsſchwierigkenuen Die Röhrauto AG. in Oberramſtadt hat das Ver⸗ gleichs verfahren beantragt; das Verfahren iſt er⸗ öffnet worden. Die Verwaltung glaubt einen Vergleich auf der Baſis erreichen zu können, daß die kleineren nicht⸗ gedeckten Gläubiger mit 50 v.., die größeren mit 30 v. H. ihrer Forderungen ſich zufriedengeben. Nach Zuſtande⸗ kommen des Vergleichs iſt beabſichtigt, das AK. von z. Zt. 3,50 Mill.„ durch Zuſammenlegung von 52 auf 1,40 Mill./ herabzuſetzen. Eine derartige Sanierung ſcheint in erſter Linie abhängig von der Abwicklungsſtelle des Fauvag⸗ Konzerns, nachdem die Favag aus einer Verpfändung für ihre Mitwirkung bei der letzten Kapital⸗ erhöhung in den Beſitz von etwa 2 Mill.% Aktien der Röhrauto AG. gekommen iſt. Der Status iſt z. Zt. in Ausarbeitung; ſoweit ſich bisher überſehen läßt, betragen die durch Hypotheken ge⸗ deckten Forderungen 1,20 Mill., die erſte Hypothek von 500 000„ ſtellt noch ein Engagement der alten Girozentrale Frankfurt a. M. dar, dann folgen im Range 300 000 1 Grundſchulden und ſchließlich 400 000/ für eine durch ein Berliner Bankhaus vorgenommene Kreditbeteiltgung eines heſſiſchen öffentlichen Inſtituts. Die Maſſeſchulden (Steuern, Angeſtellte, Krankenkaſſe ufw.) betragen 187 000 Mark, die nicht bevorrechtigten Forderungen etwa 1,50 Mill. AI. Die Röhrauto AG. wies für ihr letztes Geſchäfts⸗ jahr einen Verluſt von 700 000 4 aus, zu deſſen teilweiſer Deckung damals eine Herabſetzung des Aktienkapitals von 9% auf 3 Mill.“ dadurch beabſichtigt war, daß der Groß⸗ aktionär Greffenius 500 000 4 noch in ſeinem freien Beſitz befindliche Aktien zur Einziehung zur Verfügung ſtellen ſollte. n Schuhfabrik Herz AG. Offenbach Kapitalerhöhung genehmigt Die GV. genehmigte einſtimmig den Abſchluß für das am 30. Juni 1930 abgelaufene G3. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung zeigt einen Warenbruttogewinn von 686 790 /, wozu aus dem Vorjahre noch ein Gewinnvor⸗ trag von 9738/ kommt. Nach Abzug der Generalunkoſten von 524 161(518 000)„ iüund der Abſchreibungen von 168 452(104 000)/ verbleibt ein Reingewinn von 3915(12 000) J. Nach Auszahlung von wieder 6 v. H. Dividende auf die VA. wird der hiervon verbleibende Be⸗ trag in Höhe von 2115„ auf neue Rechnung vorgetragen. Die StA. bleiben ohne Dividende. In der Bilanz ſtehen: Kreditoren mit(alles in Mill. /) 1,118(1,020), Debitoren mit 1,57(1,35), Roh⸗, Halb⸗ und Fertigfabri⸗ kate 0,21(0,38), Anlagen 0,32(0,31), Bankguthaben 0,18(0,17). Die GV. beſchloß ferner, eine Erhöhung des Grundkapitals um bis 300 000/ durch Ausgabe von 3000 Stück neuen auf den Inhaber lautende Sta. zu 100/ mit Ausſchluß des Bezugsrechtes ſeitens der Aktionäre. Die Neuemiſſion muß bis ſpäteſtens 30. Juni 1932 erfolgen.— Nach Mitteilung der Verwaltung war die Beſchäftigung im vergangenen Geſchäftsjahr ziemlich gleichmäßig; die bereits im Vorfahre einſetzenden Preisrückgänge haben jedoch den Gewinn reduziert. Mit Rückſicht auf die in der letzten Zeit durchgeführte Preis⸗ ſenkungsaktion mußte das Preisniveau für das fer⸗ tige Produkt über die Verbilligungs möglichkeiten hinaus weiter geſenkt werden. Die Geſellſchaft arbeite da⸗ her im Augenblick ohne jeglichen Verdienſt, nur um über die ſchwierigen Verhältniſſe hinwegzukommen. * Carl Fritz, Schuhfabrik AG., Bietigheim(Württembg.]J. In der am Samstag nachmittag in Bietigheim unter dem Vorſitz von Fabrikant Carl Fritz⸗ Mannheim ab⸗ gehaltenen GV. wurden ſämtliche Punkte der TO. ein⸗ ſtimmig genehmigt. Der ſatzungsgemäß neu zu wählende Auſſichtsrat wurde wie bisher wieder gewählt. * J. F. Adolff AG., Backnang. Die HV. der J. F. Adolff Als. Backnang(Württ.), genehmigte den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1929⸗30 mit wieder 6 v. H. Di vi⸗ dende auf die Stel. und 5 v. H. auf die VA. und erteilte Entlaſtung. Es ergibt ſich ein Ueberſchuß von 580 602 1 (i. V. 569 571), von dem Abſchreibungen 330 198(i. V. 319 198)/ erforderten. Einſchließlich des Vortrags von 7169/ ergibt ſich ein Reingewinn von 257 572 1 (255 689). Die Dividendenzahlung beanſprucht einen Be⸗ trag von 285 520 /; der geſetzlichen Rücklage werden 12 000 Mark zugeführt, ſo daß zum Vortrag 10 052 verbleiben. Im Geſchäftsjahr iſt nach dem Bericht unter außerordent⸗ lich ſtarken Schwankungen eine allgemeine tiefe Senkung der Spinnſtoffpreiſe eingetreten, die eine Verſchlechterung der Geſchäftslage im Gefolge hatte und die Geſchäfts⸗ führung ſehr erſchwerte. g* * Papierſabrik Auguſt Koehler AG. Oberkirch. Das Bruttbergebnis dieſer mit 2,1 Mill./ AK. arbeitenden Geſellſchaft ſtellte ſich per 90. Juni 1930 auf 5 186 128 (5 241 929) J. Da der Aufwand 4544 498(4 710 978)& und die erhöhten Abſchreibungen 568 307(313 378) 1 erſorder⸗ ten, verbleibt ein ſtark verringerter Ertrag von 78 323 (217 573) /, aus dem keine Dividende(i. V. noch 5 v..) zur Verteilung gelangt. In der Bilanz werden ausgewie⸗ ſen((n): Anlagewerke 1 248 500(1 420 000), Vorräte 1 286 058(1 515 431), Guthaben 1014 267(819 679); anderer⸗ ſeits Reſervefonds 260 011(260 011), Spar⸗ und Penſions⸗ fonds 178 692(150 172), Warenſchulden 40 527(—), ſonſtige Verbindlichkeiten 822 409(zuſ. 955 538), Delkredere 74 705 (71 817). „Fabrik Stolzenberg Büroeinrichtungs AG., Oos, Baden. In der geſtrigen GV. waren 24586 Stimmen mit 401 730% AK. vertreten. Es wurde Anzeige erſtattet ge⸗ mäß 8 240 H. G. B. Die vorgelegte, Jahresbilanz, die mit einem Verluſt von rd. 140 000% abſchlleßt, wurde ge⸗ nehmigt, Vorſtand und Aufſichtsrat einſtimmig Entlaſtung erteilt und neu in den Aufſichtsrat gewählt: Ferdinand Aug. Held⸗Zürich. Für den 19. Dezember iſt im Vergleichs⸗ verfahren über den neuen Vergleichsvorſchlag gerichtlicher Termin angeſetzt. * Dortmunder Stifts⸗Brauerei AG., Dortmund⸗Hörde. — Wieder 8 v. H. Dividende. Der AR. dieſer zum Inter⸗ eſſenbereich der Engelhardt⸗Brauerei AG., Berlin, gehören⸗ den Geſellſchaft beſchloß der GV. am 24. Jan. die Aus⸗ ſchüttung einer Dividende von wieder 8 v. H vorzuſchlagen. Pariſer Rentenkonferenz O Paris, 15. Dez.(Eig. Dr.) Nach vielen Mühen iſt trotz der bis zuletzt von einem Staat gemachten Einwendungen auf der Partſer Rentenkonferenz ein Proviſor tum für 5 Jahre erreicht worden. Die bereits bekannten, nicht ſehr erheblichen Steigerungen der Zinsſätze greifen für dieſe Periode Platz, ebenſo die Beſtimmungen über die fakultativen Rückkäufe der amortiſablen Renten. Sobald innerhalb der Periode von 5 Jahren alle Staaten dem Ab⸗ kommen vom 31. Okt. d. J. beigetreten ſind, tritt dieſes in Kraft. Man hat Ungarn im beſonderen eine Erklärungsfriſt bis zum 1. Nov. 1931 gegeben, wobei wohl die Erwägung eine Rolle geſpielt hat, daß zu dieſem Zeitpunkt ſeine kurz⸗ friſtigen Darlehen zurückzuzahlen ſind. Die Konferenz ſoll, falls das Proviſorium wider Erwarten bei der einen oder anderen Regierung auf Widerſtand ſtoßen ſollte, ſofort nach dem 15. Jan. 1931 die Reviſionsunterſuchungen beginnen. Wird, wie zu erwarten, das neue Proviſorium allgemein akzeptiert, ſo beginnen am 15. Jan. 1931 die Verhandlungen über die Papier⸗ und Silberanleihen. Inzwiſchen iſt dann auch die Oeſterreich geſetzte Friſt für die Regelung der ſicher⸗ geſtellten Anleihen am 31. Dez. 1930 abgelaufen. —: ͤ vv. ̃́̊-v,]́ðꝝ2ʒß,.., PPP... ̃⅛—ßt.......˖j˖j˖. ß. ˖—.———— Die Brüſſeler Zuckerkonferenz vertagt Die Deutſchen halten an ihrer Forderung feſt Brüſſel, 15. Dez.(Drahtbericht.) Wie bereits erwähnt, hat die deutſche Abordnung bei den kubaniſch⸗javaniſchen Erzeugern Schritte unternommen, um über die jährliche Ausfuhrquote von 200 000 To. hinaus von dieſer Gruppe eine Zuſatzmenge von 220 000 To. zu erhalten. Die Ver⸗ handlungen ſcheiterten an dem Widerſtand der Rohrzucker⸗ gruppe. Die deutſche Abordnung, die der heutigen Vor- und Nachmittagsſitzung nicht beiwohnte, teilte der Kon⸗ ferenz durch Schreiben mit, daß ſie von ihrer For⸗ derung nicht abgehen könne und für die Pertode 1930/1 auf einer Geſamtausfuhrquote von 450 000 To. und für die nächſten vier Perioden 1981/32 bis 1994/35 auf einer ſolchen von je 350 000 To. beſtehen müſſe. Gleichzeitig unter⸗ richtete die Abordnung den Vorſitzenden der Konferenz, Senator Beauduin, daß ſie, um ſich mit ihren Auftraggebern zu beſprechen, Brüſſel im Laufe des Nachmit⸗ tags verlaſſen werde. Die Konferenz wurde aus dieſem Grunde auf unbeſtimmte Zeit vertagt. Der Wortführer der amerikaniſchen Delegation, Chab⸗ bourne, iſt beauftragt worden, mit der deutſchen A b⸗ orbnung in Verbindung zu bleiben. Die in unſerm geſtrigen Bericht mitgeteilte Ausfuhrquote der kon⸗ tinentalen Länder bleibt einſtweilen beſtehen. * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 15. Dez. Bei mäßiger Anfuhr und flottem Abſatz wurden folgende Preiſe notiert: Schwarzwurzeln 20—22; Rotkohl—4,5; Weißkohl 1251,75; Wirſing 1,5—4; Spinat 6,75—7,75; Krouskohl —6,5; Zwiebeln 2,5: Karotten 1,5— 2,5; Feldſalat 38—46; Endivien—7: Sellerie—10. * Tabakerlöſe. Reihen, 15. Dez. Vom Tabak der diesjährigen Ernte wurden im ganzen 300 Zentner au! die Wage gebracht und mit Ausnahme einiger kleinerer Partien der vertrogliche Preis von 73/ pro Zentner be⸗ zahlt.— Haßmersheim a.., 15. Dez. Der Ertrag der diesjährigen Tabakernte wurde dieſer Tage verkauft. Unbehagelte Ware wurde mit 72 /, verhagelte Ware mit 62 bezahlt. Zuzenhauſen, 14. Dez. Durch den neu gegründeten Tabakbauverein wurde erſtmals Tabak zur Wet Der Grundpreis pro Zentner be⸗ trägt 83,15 J Einige Pflanzer erhielten außerdem für Qualitätsware bis zu 12 v. H. Zuschlag. Die Tabakpflanzer außerhalb des Vereins erhielten 70„. Dieſe Preiſe 850 von der ſchwerleidenden Land wirtſchaft begrüßt werden. * Viehmorkt Karlsruhe vom 15. Dez. Es waren zu⸗ geführt und wurden je 50 Kilogramm Lebendgewicht ge⸗ handelt: 24 Ochſen a1 51—55, a2 49—51, b1 48—49, 62 4 bis 48, c 4446, d 48—44; 52 Bullen a 49—50, 6 46—47, c 45—46, d 4345, 27 Kühe a 5b 2338, e 1523 168 Färſen a 52—68, b 4450; 87 Kälber a—, b 6770, c 64-67, 8 61—64, e 4853; 1407 Schweine a 5860, b 60—62, c 6266, d 6467, e 6166, Sauen 50—54 ,. Tendenz: Rinder langſam, Ueberſtand; Kälber und Schweine langſam, geräumt. * Viehmarkt Frankfurt vom 15. Dez. Es waren zuge⸗ führt und wurden je 50 Kilogromm Lebendgewicht gehan⸗ delt: 449 Ochſen at 52—55, a2 4751, 61 41—46; 146 Bul⸗ len a 40—52, 0 4148. 619 Kühe a 42—45, 0 35—41, e 30 bis 34, d 26— 29; 530 Färſen a 52—55, b 4751, e 4146 678 Kälber a—, b 7877, c 6772, d 5866 69 Schafe; 6291 Schweine a 6365, b 64—66, e 65—67, d 64—68 e 62 bis 65. Tendenz: Rinder ſchleppend, Ueberſtand; Käl⸗ ber und Schafe mittel, geräumt; Schweine ruhig, bei nachgebenden Preiſen größerer Ueberſtand. Deviſenmarkt Im beutigen Früßverkehr notieren Pfunde gegen New Vork. 488,6 Schweiz 25,02 Stockholm. 18.10 Paris 123.60 Hollans 5 12.05 Madrid 4,75 Brülſſel. 334.77 Oslo 18,16 Dollar geg⸗Rm..1926 Mailand 82.72 Kopenhagen 18.15 Pfunde„„ 20,36 Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort- 15. Doz. Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe ziemlich rege. Es konnten ziemlich Schiffe unter⸗ gebracht werden. Die Fracht erfuhr mit 1,10—1,30/ inel. Schleppen nach Rotterdam keine Aenderung. Auch die Berg⸗ fracht blieb mit.101,30/ Baſis Mannheim unverändert, Jedoch waren nur wenig Bergreiſen am Markt. Der Berg⸗ ſchlepplohn notterte mit 1101,20/ nach Mannheim. Der Talſchlepplohn ging zurück und betrug ſeit heute 15 Pfg. für größere beladene Kähne ab hier nach Rotterdam. 1 9 das und von or- ſten von von H. Be⸗ gen. n 3 20), bri⸗ 17). e 8 zabe t A. der uni war jahr den Mit eis⸗ fer⸗ aus da⸗ nur nen. bg.]. dem ab⸗ .10 .75 .1926 .36 Dez. tigen 4 1 Form entſprochen werden können. Dienstag, 16. Dezember 1930 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 583 A. D. A. C. Haupt ſportverſammlung Eine Sporttagung von Vedemung Das Sportprogramm 1931 Das muß man dem ADAC laſſen: er verſteht es ſeine Veranſtaltungen großzügig aufzuziehen, und diesmal hat er es wieder einmal gemeiſtert, aus einer an ſich nüchternen Hauptſporttagung eine Veranſtaltung von Bedeutung zu ſchafſen. Staatsminiſter a. D. Dominicus hielt als tzender des Deutſchen Luftfahrer⸗Verbandes einen rtrag, und als Ergebnis des Vortrags und ihm voran⸗ gegangener Beſprechungen zwiſchen AD AC⸗Präſidium und Luftfahrerverband kann verbucht werden, daß der ADAC nunmehr auch Förderung der Luftfahrt in ſein rogramm aufnehmen wird und gemeinſam mit dem Deut⸗ Luftfahrer⸗Verband deutſchen Motor⸗ und Segelflug⸗ nützlich ſein zu können hofft. Sportpräſident Kroth eröffnete die von allen ADAC⸗ len gut beſchickte Hauptſportverſammlung im Flugver⸗ bandshaus, gab davon Kenntnis, daß der Streit zwiſchen dem ADAC einerſeits und den Vertretern der Reifen⸗ induſtrie und des Handels andererſeits nunmehr ſein Ende gefunden hat, indem der Reichsverband des Kraftfahrzeug⸗ handels und Gewerbes ſeine gegen die Wirtſchaftsorgani⸗ ſation des ADAC angeſtrengte Klage unter Uebernahme der Koſten zurückgezogen hat. Beiderſeits iſt hierfür die Erkenntnis maßgebend geweſen, daß ein freundſchaftliches Zuſammenarbeiten zwiſchen dem ADA u. Reifeninduſtrie⸗ und Handel für beide Parteien angeſtrebt und verwirklicht werden muß. Kroth gab ſodann Ueberblick über Entwick⸗ lung des Kraftfahrſports und verwies auf den gerade im Motorradſport zu Tage getretenen Hauptkampf Deutſch⸗ land⸗England. Motorrad⸗ unb Autoſport müſſen weiter gepflegt werden; daneben aber habe ſich der ADAC vorge⸗ nommen, auch dem Flugſport ſein Intereſſe und ſeine Un⸗ terſtützung zuzuwenden. Schon am Samstag war von der AD AC⸗Sportleitung der Flugplatz Staacken beſichtigt wor⸗ den und die Mehrzahl der Sportausſchuß⸗Mitglieder hatte in Rundflügen auf Sportflugzeugen teilgenommen. Von den Anträgen mögen als bemerkenswert kurz er⸗ wähnt ſein Annahme des Antrags vom Gau 12 Württem⸗ berg und Hohenzollern, der fordert, der ADAC. möge ſich bei OMB. und ON S. dafür einſetzen, daß die Teilnahme an Zuverläſſigkeitsfahrten bis 400 Km., ſoweit ſie ſich innerhalb geſchloſſener Gaugebiete abſpielen, ohne Aus⸗ weiſe und Lizenzen geſtattet wird. Dadurch hofft man den provinziellen Sport beleben zu können. Nicht genehmigt wurde ein Baukoſtenzuſchuß zum Bau einer Rennſtrecke auf dem Hochwald bei Waldenburg i. Schleſ., jedoch wird dieſem Wunſch des ſchleſiſchen AD AC.⸗Gau 9 in anderer Beantragte Erleichte⸗ rung der Bedingungen zur Erlangung des ADAC. ⸗Sport⸗ abzeichens wurden abgelehnt, ſoll doch das AD AC.⸗Sport⸗ abzeichen Höchſtleiſtungen bleiben. Für Großleiſtungen im Laufe der letzten Sport⸗ jahre wurden auf dieſer Hauptſportverſammlung 48d Auto⸗ und Motorradfahrer ausgezeich⸗ net. Die höchſten Auszeichnungen, goldene Sportabzei⸗ chen, wurden den Fahrern Toni Bauhofer, Brand, E. G. Burgaller, Otto Glöckler, Wilhelm Glöckler, Hiller, Huth, Klein, Kotte-⸗Dresden, von Krohn, Kürten, H. Lang, Macher, Joſeph Maier, von Morgen, Mühlbacher, Prybilſki, Roſenbaum, Sommer⸗Plauen, Steinweg⸗München, Tennig⸗ keit, Winkler⸗Chemnitz und Kleemann⸗Homburg zuerkannt. Silberne Sportabzeichen erhalten: Bern⸗ ſtein, Ebſtein, Fleiſchmann, Karl von Guilleaume(Mün⸗ chen), Heiſe, Kohlrauſch, Körner, Levi⸗Dresden, Ley⸗ Nürnberg, Lux⸗Berlin, Mader, Mittenzwei, Neiße, Dr. Riſſe⸗Solingen, Rudat, Schleſinger⸗Görlitz, Schneider. Burgaller, von Morgen, Macher, Mittenzwei, Lux, Schle⸗ ſinger und Körner waren ſelbſt erſchienen und erhielten ihre Auszeichnungen mit anerkennenden Worten Kroths und von der Verſammlung lebhaft beklatſcht, überreicht. Dominicus Vortrag fand beſonderen Beifall und Be⸗ achtung, weil er ja nicht zu Luffahrt⸗Fachleuten ſprach, ſondern zu Freunden des Motorſports, die deutſcher Luſt⸗ fahrt gewonnen werden ſollen. Aus ſeinem Vortrag in⸗ tereſſierten beſonders einzelne Ziffern: daß deutſches Kleinflugzeug dank der Reichsſubvention jetzt ſchon zum Preiſe von 4000/ zu haben iſt, daß der Mitgliederbeſtand des Deutſchen Luftfahrer⸗Verbands durch ihm an⸗ geſchloſſene Vereinigungen auf 50 000 Mitglieder an⸗ gewachſen iſt, daß die Kaskoverſicherung eines Flugzeugs etwa 20 v.., die Abſchreibung für Abnützung etwa 25 v. H. pro Jahr betrage, und daß der Beſtand deutſcher Privatflugzeuge ſich von 18 im Jahre 1926 auf 90 im Jahre 1930 erhöht hat, daß dieſe 18 Flugzeuge 1926 209 Flüge zu⸗ rücklegten, die 90 Flugzeuge in dieſem Jahre ſchon rund 28 000 Flüge zurückgelegt haben. Sein Wunſch, der A D Ac möge die Patenſchaft für Flügſchüler durch Beihilfen übernehmen, fand einmükige Zuſtimmung. Der Verſammlung wurde ein Entwurf der Einrichtung einer A DAC⸗Luftfahrt⸗Abteilung unterbreitet, eine von Beauf⸗ tragten des De gefertigte Ausarbeitung, die ſehr in⸗ tereſſant iſt und die zunächſt Ausgaben für 3 Klein⸗ maſchinen, 3 Maſchinen von 40 PS und 8 Maſchinen von 80 PS, insgeſamt alſo 9 Maſchinen, vorſieht, ferner Koſten Auszeichnung für tatſächliche für Gerätunterhaltung, Verſicherung, Flugplatz, Hallen⸗ bau uſw. veranſchlagt. Lichtbildvortrag des oſtpreußiſchen Gauvorſitzenden Müller(Königsberg) zur Werbung für die große Oſt⸗ preußenfahrt des ADAC war hochintereſſant und hat ſeinen Werbezweck fraglos erfüllt. Daß Reichspräſident von Hin⸗ denburg das Protektorat über die Oſtpreußenfahrt über⸗ nommen hat, iſt beſonders erfreulich. Dr. Junghans, Leiter der AD AC⸗ Sportabteilung, gab Richtlinien für die Veranſtaltung von Wettbewerben. Sternfahrten werden künftig die deutſchen Teilnehmer nicht mehr zwingen, weite Startorte im Ausland aufzuſuchen, ſondern es werden Fahr⸗ ten mit Tagesetappen⸗Scheitelpunkten geſtattet ſein. Dipl. Ing. Stadtrat Filſer(Augsburg) hielt als Wagenreferent Vortrag über techniſche Aufgaben des ADAC.“ Regelung der Reparaturpreiſe, der Sachverſtändigengebüh⸗ ren, Fahrzeugüberwachungsdienſt durch geplantes Zuſam⸗ menarbeiten mit den deutſchen Reviſionsvereinen, Verbeſſe⸗ rung der Garantiebeſtimmungen; Feſtigung in der Erſatz⸗ teilfrage, Klärung der Erfindungsfrage neuer Erfindungen und Schaffung eines Laboratoriums zur Prüfung neuer Erfindungen hat ſich die techniſche und techniſch⸗wiſſenſchaft⸗ liche Abteilung des ADAC zur Aufgabe geſtellt. Das Sportpräſidium wurde einſtimmig wiedergewählt. Die vom Gau Danzig beantragte Huldigungsfahrt nach dem deutſchen Oſten mit Beſuch von Danzig, Zoppot, Maſurens und der ſamländiſchen Küſte wird durchgeführt werden. Der ADAC⸗Sportterminkalender anſtaltungen für 1931 vor: 30. Jannar mit 1 Februar: 8. Winterfahrt Garmiſch⸗ Partenkirchen.(Gemeinſchaftsveranſtaltung mit dem Bay⸗ riſchen AC.) 13.—19. April: 144⸗Stundenfahrt für Motorräder dem Nürburgring oder Internationale Länderfahrt. .—2. Mai: Oſtpeußenfahrt des ADAC. 11.—13. Mai: AD AC⸗Dreitagefahrt für Krofträder(im Harz). bachnde Mai: A del G⸗Reichsfahrt für Kraftwagen Sonderprüfungen im Rieſengebirge und in Schleſien. 6. und 7. Juni: Eifelrennen 1931 auf dem Nürburgring. 21. Juni: Avusrennen für Wagen und Räder. 21. oder 28. Juni: Schleizer Dreieck-Rennen. 26. Jul: Interngt. Bergrekord und Gr. Bergpreis von Deutſchland auf der Freiburger Schauinsland⸗Strecke. 31. Mai: ADAC ⸗Motorbootregatta auf dem Templiner See. 8 16. September: 2. Regatta auf dem Templiner See. Geſamteindruck der großen Tagung. der ADAC weiß, was er will. Geſchickte Männer arbeiten auf geeigneten ſieht folgende Ver⸗ auf mit Poſten. 133 000 Mitglieder geben dem ADAC ſportliche, touriſtiſche und wirtſchaftliche Organiſationskraft und Macht. Und wenn eines Tags der AD Ac die Führung als international anerkannter Club übernimmt— ange⸗ ſichts ſeines überragenden Könnens wäre es weder un⸗ berechtigt noch erſtaunlich. S. Doerschlag. Erfolge Mannheimer Vorer im Elſaß Lutz⸗Mannheim— Lefevre⸗Paris unentſchieden— Jakob⸗Mannheim ſiegt durch k. o. Die internationale Veranſtaltung der Societe Athletique Olympique 1896 Colmar hatte ihre Zugkraft nicht verfehlt und dem Veranſtalter ein vollbeſetztes Haus gebracht. Organiſatoriſch war der Kampfabend eine feine Leiſtung und da auch die Kämpfe, insbeſondere die internationalen Paarungen hochwertigen Sport boten, konnte der Erfolg nicht ausbleiben. Die deutſchen Boxer und Ringer zeigten ſich techniſch überlegen und waren ihren Gegnern auch in Härte und Angriffsgeiſt voraus. Den Hauptkampf und auch den ſchönſten des Abends lieferten der Deutſche Mei⸗ ſter L u gz ⸗ Bf. 86 Mannheim und der franzöſiſche Meiſter Lefevre⸗Paris. Lutz hatte am Ende der drei Runden ein Plus, man gab aber ein für den Franzoſen ſchmeichelhaftes Unentſchteden. Jakob ⸗ Vf. 86 Mannheim ſchlug den elſäſſiſchen Meiſter Lehmann⸗Mülhauſen, der für den ver⸗ letzten Ungarn Saviky⸗Colmar eingeſprungen war, in der Mittelrunde k. o. Der Deutſche Fliegengewichtsmeiſter Rieder ⸗ Freiburg triumphierte über den mehrjährigen Pariſer Stadtmeiſter Chonet durch k. o. in der erſten Runde. Im Ringen ſiegte Langenbacher⸗Fret⸗ burg, der ſich durch ſeine Erfolge bei den olympiſchen Auswahlkämpfen einen Namen gemacht hat, über Scheedt⸗ Hayange entſcheidend. Zu erwähnen bliebe noch, daß die Veranſtaltung ihrer Bedeutung entſprechend im Stabt⸗ theater in Colma ſtattfand. Im Mittelgewicht übernahm Jakob ⸗VfK. 86 Mann⸗ heim gegen Lehmann ⸗Mülhauſen ſofort den Angriff, trieb öͤieſen dauernd vor ſich her und landete oben und unten harte Treffer. Auf einen wirkungsvollen Leber⸗ haken mußte der elſäſſiſche Meiſter in der erſten Runde bis„8“ zu Boden. Gleich nach Beginn der zweiten Runde ſetzte Jakob einen wuchtigen Rechten auf die Herzarube ſeines Gegners, der ſich auszählen laſſen mußte. Sieger Jakob durch k. o. Bantamgewicht: Rieder ⸗Verg. Freiburger Fauſt⸗ kämpfer— Chonet⸗Paris. Der auf ganze Diſtanz kämp⸗ fende Franzoſe wurde von dem Deutſchen Meiſter immer wieder unterlaufen und zum Nahkompf und auf Habo⸗ diſtanz geſtellt, wo Rieder derart harte Serien auf Kopf und Körper ſeines Gegners ſchlug, daß dieſer zu Boden mußte und ſich vor der Zeit nicht mehr erheben konnte. Sieger Rieder durch k. o. in der erſten Runde. Leichtgewicht: Lutz⸗ViK. Mannheim— Lefévre⸗ Paris. Beide begannen vorſichtig, ſtand doch für ſeden viel auf dem Spiel. Leſévre verſuchte ſeinem Gegner den Nahkampf aufzudrängen, was aber Lutz durch lange linke und rechte Treffer zu vereiteln verſtond. Dann landete der Franzoſe nach geſchickter Täuſchung einige rechte Croß, wobei er durch ſchnelles Nachſetzen von Lutz auch kaſſieren mußte. Die Runde war ausgeglichen. In der zweiten Runde riskierte Lutz mehr und landete hintereinonder harte Treffer Die finttert geſchlagenen Rechten des Fran⸗ zoſen verfehlten von nun an ihr Ziel, ſo daß dieſe Runde klar an Lutz fiel. Eine ſtark blutende Kopfwunde durch Verletzung an einer Spannſchraube in der Ringecke konnte Lutz nicht abhalten, das Tempo in der Endrunde energiſch zu forcieren. Der Franzoſe ließ ſichtlich nach und ver⸗ ſuchte durch Halten den Angriff ſeines Gegners zu unter⸗ binden. Gegen Schluß kam Lefévre wieder etwas auf, mußte aber auch dieſe Runde klar an Lutz abgeben, ſo daß das gegebene Unentſchieden den beſſeren Leiſtungen des Deutſchen Meiſters nicht gerecht wurde. Sport im Dienſte der Arbeitsloſenhilfe Zugunſten der Arbeitsloſen von Newyork wurde am Samstag das traditionelle Rugbyſpiel Heer gegen Marine im Yankeſtadion vor 70 000 Zuſchauern ausgetragen. Die Begegnung die mit einem:0 Siege des Heeres endete, brachte eine Einnahme von 600 000 Dollar. r Cheiredatieur; Kurt Fiſche! Verantwortlich fur Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder- Sport u. Vermiſchtes Willy Müller- Handelsteil! Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim R 1.—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto Zwangsverſteigerung Mittwoch, 17. Dezbr. Danksagung Für die überaus zahlreichen Beweise herzl. Mitgefühls während der Krankheit und beim Heimgange meines lieben unvergeßlichen Mannes, unseres teuren Vaters, Schwiegervaters u. Großvaters, Herrn Ferdinand Sdhlimm sprechen wir hiermit Allen herzl. Dank aus. Mannheim- Käfertal, den 6. Dezember 1930 Frau Emma Schlimm geb. Waas Hch. Hammer und Familie 1930, nachmitt. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal, Qu 6. 2, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Speiſezim., 1 Her⸗ renzim., 1 Klavier, 2 Radio ein 12teil. Eß⸗ beſteck, 18 Becher und Kelche, 15 Bände Brockhaus. ſow. Ein⸗ zelmöbel. 7423 Ferner vorm. 10 Uhr, am Pfandorte, Zu⸗ ſammenkunft a Fried⸗ hof in Feudenheim: 1 Betonmiſchmaſchine, K. P.., mit Motor. Mannheim, 15. 12 30 Happle. Gerichtsvollz. Mädchen, welche das Bügeln gründlich er⸗ lernen möchten, woll. 17078 e, iich melden. Adreſſe — iin der Geſchſt. 3862 Zwangsversteigerung Vater, Schwiegervater und Großvater, Herr Karl Bomatsdz Steuermann Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, daß mein lieber Mann, unser guter im Alter von 68 Jahren sanft entschlafen ist. Mannheim(Rennershofstr. 28, 15. Dez. 1930 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Margarethe Bomatsch geb. Scholl Im Zwangsweg verſteigert das Notartat am Freitag, den 6. Februar 1931, vorm. 9 Uhr in ſeinen Dienſträumen in Mannheim, A 1. 4, das Grundſtück des Geſamtguts der Fahrnis⸗ gemeinſchaft zwiſchen Friedrich Süßdorf, Wirt und deſſen Ehefrau Amalie geb. Maas in Mann⸗ heim⸗Sandhofen, auf Gemarkung Mannheim. Die Verſteigerung wurde am 13. Septbr. 1930 im Grundbuch vermerkt. Die Nachweiſungen über das Grundſtück ſamt Schätzung kann jeder⸗ mann einſehen. Rechte, die am 13. Septbr. 1930 noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, ſind ſpäteſtens in der Verſteigerung vor der Auf⸗ forderung zum Bieten anzumelden und bei Widerſpruch des Gläubigers glaubhaft zu machen, ſonſt werden ſie im geringſten Gebot nicht und bei der Erlösverteilung erſt nach dem Anſpruch [des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berückſichtigt. Wer ein Recht gegen die Ver⸗ ſteigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zu⸗ Leichenhalle aus statt. Die Beerdigung findet Mittwoch, den 7. Dez. 1930. nachmittags ½2 Uhr, von der Städtischen ſchlag aufheben oder einſtweilen einſtellen laſſen, ſonſt tritt für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes. Grundſtücksbeſchrieb: Ogb. Nr. 31 077g, Sonnenſtr. 13a, Weinheimer⸗ weg 6: Hofrelte 263 am, Hausgarten 85 am, zuſ.: 3 Ar 48 qm. Auf der Hofreite ſtehen: a) ein einſtöck. Wohnhaus mit Schienenkeller, p) ein Seitenbau mit Schweineſtällen. Abort und Piſſolr, einſtöckig, e) eine einſtöckige Remiſe, langiährige Büglerin, Frau Fusanmma Bruhn Leiden erlöst. meiner Firma lortleben. Am Samstag, den 13. ds. Mts. wurde meine durch einen sanften Tod von ihrem schweren Ein dankbares Gedenken wird in Färberei Albert Brehm chem. Reinigungswerk, Mhm. d) ein Küchenanbau an). Schätzung: 14 000 R. L. Notariat Mannheim 4 als Vollſtreckungsgericht. Zw-ängs-Versteigerung Mittwoch, den 17. Dezbr. 1930, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal Qu 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 gold. Siegelring, 1 Singer Näh⸗ maſchine, 2 Steppdecken. 1 Billard, 2 Herren⸗ räder und verſchiedene Möbelſtücke. 17 072 Mannheim, den 15. Dezember 1930. Klipfel, Gertichtsvollzieher. J 17078 Die Beerdigung findet Mittwoch mittag 2 Uhr statt. Goldw aren Erzeugnisse 8 5 Neuanfertigung l. Qualität E. M. H. POOCTITH e Um änderung 2 hren. lie Pore Welche Familie aibt Reparaturen geb Sfeuch einem krank. 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TELEFUNKEN % E LT MAR K E 1 4 55 2 ee ee i 8. Seite/ Nummer 583 Neue Maunheimer Zeitung/ Mirtag⸗Ausgabe Dienstag, 16. Dezember 1930 In der inas Vilder aus den Hungergebieten Norochinas/ Von Anton E. Ziſchka Ich dachte vor ein paar Jahren, als ich am Sonn⸗ blick, wo 14 junge Menſchen von einer Lawine ver⸗ ſchüttet worden waren, filmen mußte, wie man ſie aus dem naſſen Schnee grub, wie man mit Bürſten die jungen Geſichter vom Eis befreite, das ſei das Aergſte, wozu einem die Peitſche der Aktualität, der Hunger nach nervenerſchütternden Senſationen treibt. Ich hatte auf den Leichen geſeſſen, die man auf die Schlitten geladen, war mit der grauſigen Fracht zu Tal gefahren und hatte dabei gefilmt, Ekel im Herzen vor dieſem Beruf, dieſer ewigen Jagd nach Abſeitigem, nach„News“... Aber das war nichts geweſen gegen das, was wir in China ſehen follten. Unſer Newyorker Büro hatte uns von Kiangcho aus über den Gelben Fluß geſchickt. Wir ſollten in Shenſi Bilder aufnehmen, das Sterben von 9 Millionen Menſchen zeigen, die dort im Jahre 1930 verhungern. Wir redeten uns ein, daß wir es taten, um die Welt aufzurütteln. Beſchreiben. Man kann beſchreiben, wie man an einem ſterbenden Kinde vorbei gefahren iſt, an einem winzigen Skelettchen, das in den letzten Krämpfen ſich windet. Man kann in Worten ſchildern, wie man Wälder ſah, deren Bäume weiß, ohne Rin de waren. Denn die Rinde hatte den wenigen, die bis hierher kamen, als Nahrung gedient. Der Zeitungs⸗ reporter kann all dies ſehen, erleben, ſpäter er⸗ zählen. Der Kameramann muß mitleidslos den Augenblick einfangen, er kann nicht aus zweiter Hand erleben, muß mit verkrampften Fingern die Kurbel drehen und das kalte, rückſichtsloſe Objektiv auf den Sterbenden richten Man fährt weiter, kann den Menſchen nicht helfen. Sie heben die Hände auf. Am Straßen⸗ rande, mitten auf dem ſtaubigen Wege liegen ſie. Hunderte, Tauſende. Ein Sohn Gandhis im Hungerſireik gestorben 885 875 2 Davi Das Gandhi, ein Sohn Mahatma Gandhis, iſt nach 60tägigem Hungerſtreik im Gefängnis geſtorben. Nach den Totenfeierlichkeiten und der Verbrennung wurde ſeine Aſche in den Ganges geſtreut. Davi Gandhi war wegen verbotener Salzgewinnung zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt worden. Sie flohen aus ihren Dörfern, die einmal reich waren, gingen auf dem Wege zugrunde. Sie hatten Felder beſeſſen, reiche Ernte gehalten, denn Shenſi gehörte einmal zu den fruchtbarſten Pro⸗ vinzen Chinas. Datrat eine Dürre ein. Da kam 1928 und 1929 ein Winter, wie er noch nie hier war, 30 und 40 Grad Kälte. Man hatte ein paar Säcke Saatgut gerettet, aber das nahmen die Truppen weg. Man behielt winzige Getreidegärten, bewachte ſie Tag und Nacht. Aber die Soldaten hatten die Kanäle zerſtört, der Weizen verdorrte bis auf wenige Halme. Die nahmen die Räuber. Man aß Bau m⸗ ründen, verkaufte die Frauen an die Kauf⸗ leute aus dem Süden. 100 Dollar für junge, was in dieſen Gebieten einen Sack Mehl bedeutet. Man floh aus dieſer Hölle. China aber iſt ein Rieſenreich, unendlich weit ziehen ſich die Straßen dahin. Faſt keiner von den 9 Milltonen, die Shenſi bewohnten, entkam. Wir fuhren über die Leichen. Und kamen ſo nach Sinanſuüͤu Eine verfallene Stadtmauer umgibt den Ort, die Tore ſind von Fengſoldaten bewacht. Man bringt uns zum Gouverneur. Und der läßt uns nicht weiterreiſen, weil Räuber die Stadt umzingelt haben. Man ſchläft in der Garage, ſtellt die Feldͤbetten auf, ſtellt ſie in mit Waſſer angefüllte Konſerven⸗ büchſen. Trotzdem erreichen Hunderte von Quäl⸗ geiſtern den ſchlafenden Menſchen. Wir treffen ein paar Miſſionäre in der Stadt, einen weißen Doktor, einen Vertreter der Chineſe Famine Relief Commiſſion, der von Ame⸗ rikanern geleiteten Hungerhilfskommiſſion. Er er⸗ zählt, daß die letzten Autotransporte nicht mehr durchkamen, daß die Räuber ſie ausplünderten. Der Arzt beſtätigt, daß Tauſende an der Cholera, Hun⸗ derttauſende am Hungertyphus geſtorben ſeien. Man kann die Leichen nicht beſtatten, weil die Ueber⸗ lebenden zu ſchwach ſind. Weil nur ein Geſetz mehr in dieſen Teilen Chinas regiert: das des Egvismus. Man kann nur an ſich denken. Und hat genug damit zu tun Wir machen Bilder in den Kaſernen, filmen die ausgemergelten, zerlumpten Feng ⸗Soldaten, die einen ausſichtsloſen Kampf gegen die Räuber, gegen den Hunger führen. Die Stadttore waren geſchloſſen worden. Trotzdem aber fuhren wir los. Wir hatten uns Miſſionärspäſſe verſchafft, Kutten angezogen. In Fetzen gepackt lagen die Apparate in den Werk⸗ zeugkiſten, faſt 2000 Meter Film, Szenen des Grauens, die aufrütteln mußten, waren in die Matratzen genäht. Die mußten wir durch die Sper⸗ ren bringen, nicht uns. Um dieſen7 Film ging es. Mehr als um alles andere. Wir wurden eutlaſſen, wenn er nicht glücklich nach Newyork kam, wenn nicht Menſchen, die eben aus ihren warmen Autos ſtiegen, ihn am Broadway ſehen konnten. Damals, als wir über Tote und vielleicht auch noch halb Lebende fuhren, als ſchaukelnd unſer Wagen gegen den ſchmalen Felſeneinſchnitt ſauſte, hinter dem das Hauptlager der Räuber liegen ſollte, damals mußte ich wie verrückt immer wieder an die Licht⸗ reklame denken, die dem„Houſe that ſhadows built,“ dem Paramount⸗ Building, gegenüber in die Nacht ſchreit, in mannshohen Buchſtaben immer wieder das gleiche rät:„Verlier fünf Minuten beim Ueber⸗ queren der Straße und behalte das Leben! Das Leben iſt ſüß.“ wand, wie das Stativ einſank und einer Kanone gleich das Auge der Kamera den Hungernden anſah. Wir waren zwei Monate in China geweſen. Soldaten einer Weltmacht, winzige Rädchen einer ungeheuren Maſchinerie. Frank Swithin nahm mich beim Arm, als ich die Lichter drüben anſah, die immer wieder verkündeten, das Leben ſei ſüß. Er war mit dabei geweſen, es war ſein erſter Film mit ſeinem Namen. 1 „Das Leben iſt ſüß,“ ſagte er,„gelt?“ Ich habe ihn ſeither nicht mehr geſehen. Ich ſelber aber bin zu müde. Kinderſzene alſo aus einem originellen Bildwinkel heute vielleicht Die letzte Fahrt des amerikaniſchen Anterſeeboots 8 4 U⸗Bpot S4 wird ins Trockendock von Boſton abgeſchleppt Von 6 Pontons gehalten, wurde jetzt das amerikaniſche U⸗Boot S 4 ins Dock von Boſton abgeſchleppt, um dort abgewrackt zu werden. Damit findet die Tragödie des Unglücksboots, das mit 42 Mann an Bord gerammt wurde und ſank, ohne daß Hilfe für die Beſatzung gebracht werden konnte, ihren Abſchluß. Nun roch die Luft ſüß nach verweſenden Menſchen, der Boy auf dem Rückſitz murmelte immer das gleiche, monotone„Wampada.. Wampada.“ Schild⸗ krötenei heißt das, iſt das ärgſte chineſiſche Schimpf⸗ wort. Er ſagt es mechaniſch, hatte dunkle übergroße Augen dabei, in denen unſägliche Angſt ſtand. Und dann trafen wir auf die„Räuber“. Ein Trupp zerlumpter Männer, ſchwer bewaffnet alle. Sie ſahen uns an, ließen uns wortlos vorüber. Ein Wunder war geſchehen. Jetzt werden ſie uns in den Rücken ſchießen, dachten wir, jetzt... Ste ſchoſſen nicht. Erſt als wir den Paß erreicht, hörten wir das Krachen der Salven. Und da wußten wir auch, warum ſie uns hatten durchkommen laſſen. Hinter uns war ein Geldtransport gekommen. Den hatten ſie nicht durch Schüſſe irritieren wollen, demgegen⸗ über waren wir ihnen zu mager geweſen. Wir waren durchgekommen, konnten ohne viel Schwierigkeiten wieder ſichere Gebiete erreichen. „Dſau ni mutſchin“, meinte der Boy trotzdem, ein Satz, den auch Goethe einmal niederſchrieb, der aber trotzdem nicht überſetzt werden kann. Und: Wir kamen auch wieder nach Newyork, ſahen dann, was ſie aus unſerem Film gemacht hat⸗ ten. Es war nun ein Talky, chineſiſche Holzmuſik begleitete ihn teilweiſe. Und wir ſahen oben auf der Silberleinwand lachende Soldaten, ſahen trip⸗ pelnde Frauen, ſahen hübſche Landſchaftsbilder und unſer Auto, wie es durch einen Fluß fährt. Der Boy war da und grinſte, und man konnte ſehen, wie er unſer Bett in die Waſſerdoſen ſtellte. Das war wirklich gut. Dann kamen fünf Meter verhungerte Menſchen und ſehr ſmarte Titel. Viel Famine Relief Commiſſion dann. Wir waren wirklich Patrioten geweſen. Und dann war unſer Film aus Shenſi aus. Als ich aus dem Hauſe trat, erloſch drüben eben wieder der letzte Satz:„Das Leben iſt ſüß“... Faſt hätte ich es ſchon wieder geglaubt. Aber dann erblickte ich das Geſicht des Kindes, das vor dem Objektiv ſtarb, und dann ſah ich, wie einmal eine Kaſette aufgegangen war und ein gelber Streifen des Films ſich einem Skelett um den Fuß ein ſchöner Brand. Europa nun, mit Doumergue in Marokko. Warum ſoll man nicht ſehen, daß die Puppen mit Stroh gefüllt ſind, die auf der Welt⸗ bühne ſpielen? Das Leben iſt ſüß. Man muß nur daran glauben Und vergeſſen, daß in China 9 Millionen Menſchen verhungern, daß man ihnen nicht helfen kann. Muß weiter arbeiten. Und darf nicht denken. Denn das iſt das Furchtbarſte, was einem in dieſem Jahrhundert geſchehen kann Ein Abſchreckungs mittel gegen den Alkoholgenuß In den Vereinigten Staaten hat die chemiſche Wiſ⸗ ſenſchaft eine beſondere Aufgabe zu erfüllen. Der Alkohol, der für induſtrielle Zwecke abgegeben wird, muß ſo ungenießbar gemacht werden, daß er nicht für Trinkzwecke mißbraucht werden kann. Um dies zu erreichen, hat man bisher mehr oder weniger gif⸗ tige Stoffe beigemiſcht. Die Schmuggler und Schleichhändler, die den Induſtriealkohol für ihre Zwecke aufkaufen, verſuchen, die Giftſtoffe wieder auszumerzen, was in vielen Fällen nur unvollkom⸗ men gelingt, ſodaß in den Vereinigten Staaten Alkoholvergiftungen an der Tagesordnung ſind. Vor kurzem iſt nun in den Verſuchsanſtalten der Prohibitionsbehörde ein neues, und wie es heißt voll⸗ kommen harmloſes Mittel entdeckt worden, durch das man den Induſtriealkohol ungenießbar machen kann. Dieſes Mittel verleiht dem Alkohol den Geruch von faulen Eiern und den Geſchmack von Knoblauch. Es widerſteht auch jedem Verſuch. es als Beſtandteil wie⸗ der auszuſcheiden. Die Schmuggler— ſo wird ver⸗ ſichert— mögen ſich noch ſo große Mühe geben. Der Geruch und Geſchmack iſt aus dem denaturierten Alkohol nicht wieder zu entfernen. Man kann es alſo jedem Cocktail in den Vereinigten Staaten in Zu⸗ kunft anſchmecken und anriechen, ob er aus denatu⸗ riertem Alkohol hergeſtellt iſt. Es wird aber eine ganz beſondere Leidenſchaft dazu gehören, dieſe „Knoblauch⸗Cocktails“ zu trinken, Ein kippſficherer Autobus Schwergewichtsprüfung eines engliſchen Autobuſſes Der unbedingte Siegeszug des Autoomnibuſſes im Großſtadtverkehr erfordert eine große Zuverläſſigkeit der Fahrzeuge, vor allem in Bezug auf die Kippſicherheit. Unſer Bild zeigt die Prüfung eines neuen Autobustyps, deſſen Schwergewichtsverteilung ſo eingerichtet iſt, daß ſelbſt bei einer Neigung von 483 Grad der Wagen nicht umſtürzt. Untergang der Gneiſenau“ Vor 30 Jahren bei Malaga am 16. Dezember 1900 Am 16. Dezember jährt ſich zum 30. Male der Tag, wo das Schulſchiff„Gneiſenau“ vor ſtrandete, wobei der Kommandant und ein Teil der Beſatzung den Seemannstod fanden. Wer auch die großen Ereigniſſe des Weltkrieges dieſe Epiſode leicht erſcheinen laſſen, ſo iſt es doch vater⸗ ländiſche Ehrenpflicht, auch der braven 41 Kameraden zu gedenken, die vor nunmehr 30 Jahren bei Ma⸗ laga in treuer Pflichterfüllung den Tod fanden. Schulſchiff„Gneiſenau“ befand ſich mit 19 Offi⸗ zieren, 51 Seekadetten und 390 Mann, darunter 210 Schiffsjungen, auf der erſten Auslandsreiſe. Am 13. Dezember 1900 ankerte das Schiff außerhalb der rieſigen Granitmole von Malaga etwa 700 Meter vom Ufer entfernt, um von hieraus täglich zu Uebungsfahrten in See zu gehen. Während bis zum 15. 12 Uhr nachm. das Wetter noch ſchön und ſonnig war, deutete gegen 4 Uhr nachm. ſtarke Dünung aus südlicher Richtung und dauernder Strichregen auf einen baldigen Witterungsumſchlag. Am 16. Dezember gegen 10 Uhr merkte der Navi⸗ gationsoffizier eine plötzlich einſetzende Windſtille, Das Schiff lag unter ſchwachem Dampf. Während die Beſatzung vom Gottesdienſt angetreten war, erhob ſich plötzliche in nie gekanntes Unwetter und drückte das mit mächtiger Takelage verſehene Schiff in den Außenhafen von Malaga. Die wiederholten Verſuche des Kommandanten, das offene Meer zu er⸗ reichen, mißlangen, da die Keſſel nicht den erforder⸗ lichen Dampfdruck hatten und die Segel ſchleunigſt eingezogen werden mußten. Der immer ſtärker wer⸗ dende Orkan warf das Schiff wie einen Spielball ge⸗ gen die maſſige Granitmole. Die in allen Fugen krachende und leck geſchlagene„Gneiſenau“ verſuchte hochaufbäumend den Taifun zu überſtehen. Als aber das Deck des ſinkenden Rumpfes vom Waſſer über⸗ ſpült wurde und ſomit eine Rettung des Schiffes ausſichtslos erſchien, erging das Kommando:„Rette ſich, wer kann.“ Caub von ſchwerem Vergrutſch beoͤroht * Blick auf Caub mit der Ruine Schönburg Das rheiniſche Städtchen Caub iſt von einer ſchweren Kataſtrophe bedroht. Durch die Regen⸗ fälle haben ſich die Bodenverhältniſſe in der Um⸗ gebung von Caub ſo verändert, daß man dauernd mit der Möglichkeit eines Bergrutſches rechnet, der unter Umſtänden ganz Caub verſchütten kann, Die Häuſer, die den Bergen am nächſten liegen, ſind bereits geräumt worden. Der Kommandant, der 1. Offizier und der leitende Ingenieur wurden von einem Brecher über Bord geſpült und ertranken. Einigen beherzten Leuten gelang es von der Reeling aus auf die Steine zu ſpringen. Andere enterten in die Takelage und benutzten den Schwung der auf und nieder ſchlagenden Maſten zum Ab⸗ ſprung auf die Mole. Viele Seeleute fielen ver⸗ wundet ins Waſſer und wurden vom Strudel des abſackenden Schiffes in die Tiefe gezogen. Die aber mit dem Leben davon kamen, wurden von den anteilnehmend an Land harrenden Spaniern und Deutſchen in Pflege genommen. Am 24. Dezember wurden die gefundenen Maunſchaften an Bord des aus China heimkehrenden Transporters„Andaluſta“ gebracht, wo ſie unter dem Weihnachtsbaum reich⸗ liche Gaben der hochherzigen Kaiſerin Auguſta Viktoria fanden. Die Leichen, die das ewig auf⸗ und abgehende Meer bereits herausgegeben hatte, wurden am 19. 12. 00 unter größter Beteiligung der Bevölkerung auf dem ſüdlichen Teil des alten engliſchen Fried⸗ hofes beigeſetzt. Weidenbäume und Zypreſſen, Aga⸗ ven und Palmen wuchern über die Abhänge, auf denen violette Winden und rieſenhafte Pelargonien ſich breiten. Ein großer grauer als Obelisk be⸗ hauener Findlingsblock mit dunkler Bronzeplatte ſteht am Kopfende des ſauber gepflegten Maſſen⸗ grabes. Rechts und links befinden ſich weiße Tafeln mit Namen der jungen Schläfer und an dem Hügel 0 5 Kränze, die von ſtetem Gedenken Zeugnts ab⸗ egen. Auf einer der höchſten Terraſſe des alten Fried⸗ hofes ſtehen die marmornen Grabmale des Kom⸗ mandanten, Kapitän zur See Kretſchmaun und des leitenden Marineingenieurs Prüfer. Der Name„Gneiſenau“ hat in Spanten einen guten Klang. Die Einwohner Malagas ſetzen ihren Stolz darein, das Heldengrab als heiliges Vermächt⸗ nis zu ſchützen und zu pflegen, denn au“) dieſe deut⸗ ſchen Seeleute hier ſtarben für ihr geliebtes Vater⸗ land, nicht gegen Menſchen kämpfend, ſondern gegen die Tücken des Meeres, das ihnen zu Füßen immer und ewiglich in leichten und ſchweren Akkorden den Grabgeſang murmelt. J. Frenck. 7 1 30 0 Diens VVV.. 5 2 Seite/ Nummer 583 ö Dienstag, 16. Dezember 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 583 — kene Stelle EI Vertret Zi 4 ertreter igarren Geschäft 1 2 0 für einen unentbehrlichen Futterartikel für ſof. zentral gelegen, mit bewohnbarem Nebenraum, 5 geſucht. Schriftl. 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