Einzelpreis 10 Pf. Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monat 7 Dr lich RM..—, in 3 unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..5. a zuzüglich Zuſtellgebühr.— 55 fell e elmer enela 5 I el eb dae e en eee 15 de n d dene ele A 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, 52195 bn 5 ace eue eee ae bn e Friedri hſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, W Oppauer St 5 8. V i a 1 1 5 55 de annere een Se Luiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 1 ee e 1, 4045— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Anzeigen en hben un e e 91 5 3 8 mer 175 90.— Telegramm 2 a l bis ſtaud 5 f gramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Ulag⸗ Ausgabe i Mittwoch, 17. Dezember 1030 5 5 141. Jahrgang— Nr. 585 8 b. 2 0 8 2 72 2 Wie Dr. Curtius in Königsberg erklärt, iſt ſei ili ö i rt, ijt ſeine Poli ö 5 a „ iſt ſeine Politik neueroͤings mit beſonderem Nachoͤruck zum Oſten orientiert“ 0 Politiſche Programm⸗Rede 4 7 9 u 1 Telegraphiſche Meldung Wie EK Ruhe II Spanien 1 e eee 5 e, de 5 Drahtbericht unſeres Berliner Büros. Reichsaußenminiſter Dr. Curtius ſprach am Vielleicht iſt es nur die Ruhe vor dem Slurm 8 Truppenheranziehung i i e Dienstag abend in einer Mitgliederverſammlung aus Marokko 50 aeiligen 5a e Dinge e 0 der DBP. zu Königsberg vor ſeinen oſtpreußiſchen D 8 Bie Miaſprache V ö Barteifreunden. Nach einem Bericht der„Königs⸗ rahtung unſeres Pariſer Vertreters Ein Bewohner von Bilbao, der ſich in Hendaye 55 e e e, 3 bene algen Senne; i V Per. d auf it ud Rich in eite Heimat part en i Volkspartei, durch den am Etat 1931 weitere 300 ö zu Beginn ſeiner Ausführungen Aufgaben, Weg In Spanien ſcheint nach den aufregenden Ereig⸗ weil er noch neue Unruhen befürchtet, erklärte dein Millionen Mark eingeſpart werden ſollen. 1 und Bedeutung des derzeitigen Reichskabinetts und niſſen der letzten Tage eine gewiſſe Beruhi⸗ Vertreter des„Quotidien“ gegenüber, es ſei falſch, en e ene n en kennzeichnete den Zug der Zeit dahin, daß gung eingetreten zu ſein. Ob es ſich dabei aller wenn die ſpaniſche Regierung der Aufſtands bewegung a ent rden könne, is Einser immer mehr eine Löſung der Regierung vom dings um die Ruhe vor neuen Stürmen handelt,. kommuniſtiſchen Charakter geben will. VVT .: Parlament ſtattfinde. muß dahingeſtellt bleiben. Durch die Heran⸗ In Wirklichkelt existiere r Tarte, 9 85 1 5 Dr. Curtius zu den außenpoliti⸗ 5 1 5 1 5 on Truppen aus Marokko zeigt Vʒ s reis. ſchen Fragen über und ſtreifte die Vorgänge in die Madrider Regierung jedenfalls, daß ſie noch mit vielmehr handle es ſich um eine antidynaſti⸗ für Oſtoberſchleſien und den in Hinblick auf die neuen Zuſammenſtößen rechnet, zumal ſie ſich mit ſche Bewegung, die ſchon ſeit Beginn des Jah⸗. Mark zen. Januartagung des Völkerbundes verfolgten Aufſchub der Abſicht tragen ſoll, noch weitere Kontingente kes im Innern des Volkes ſchwele und in den letz⸗ e e e ne 1115 der außenpolitiſchen Reichstagsdebatte. aus Marokko in das Mutterland zu beordern. ten Tagen zum Ausbruch gekommen ſei eparation⸗ 5 i A ſeits. 5 ern. h g n ſei. Der Miß⸗ parationszahlungen Dann ging der Minister zum Noungplan fundererſeits haben die nach Forkugal geflüchteten e e een%% ü über, schilderte noch einmal die Lage im Jahre Mädelaführer und hoheren Offiziere den Mißerfolg faßendezgeringe Verſtänd aun durlazuftkbren Nach London, 1 f 1929/30, die Bedeutung des Uebergangs vo ihres Anſchlags offen zugegeben, nachdem einer der Anſicht des ſpaniſchen Gewährsmannes wir 1 50 9 gang m Dawes 3„ nach ein e ſch 6 wird der Im Unterhaus b klä i ö N plan zum Moungplan, um dann darzulegen, daß ſich Verſchwörer von Jaca, der Kapitän Galan, zu%%% I e 7 d Serge en. 8 ſeit Annahme des Houngplanes die Verhälkniſſe früh losgeſchlagen hat. Die von der ſpaniſch⸗fran⸗ Spanien immer mehr zum gemeinſamen Ziel weiter ben Seen an Je ee P. vollſtändig verſchoben haben, in einer Art zöſiſchen Grenze vorliegenden Meldungen lauten im Bevölkerungsſchichten, die bis in die bürgerlichen igel Bab eg f. 1 8 5 15 Weise, wie ſie keiner der Sachverſtändigen 1929 übrigen ſehr widerſpruchsvoll, je nachdem die Kreiſe hineinreichen. Der Kommunismus hat da⸗ leiſteten Zahlungen ſich a m 15. Dezember 1930 . r Berichte die Zenſur paſſiert haben oder nicht. mit nichts zu tun. 1 e Goldmark beläuft, d. h. 8570 zur Abrüſtungsfrage wies der Miniſter auf Der„Q i d i i f kund Sterlieg in Sahlieſeenngen der fle .„Qu 1 5 2 ie ſpaniſche Regierun 1 i 1 0% 1 tte ne allt bene ee Meldung lei⸗ 8 ſche 9 0 3 lionen Pfund Sterling in Sachlieſerungen oder für s dem Verſaf der erten nes Sonderkorreſpondenten aus der Grenzſtadt Hen⸗ aut rerſeits verſcchert in einem amtlichen kommunk; den Zinſendienſt bezahlt worden ſind 1 em Verſailler Vertrag hin und auf die Aus⸗ daye unter Vorbehalt wieder. Darin heißt es u. a quse, daß die letzte Erhebung revoluttonären!. 9 95 5 5 der allgemeinen Abrüſtungskonferenz, wie auf daß trotz gegenteiliger Beteuerungen der ſpaniſchen und kommunkſtiſchen Charakter trug und 255 die e die gerade in der Abrüſtungsfrage Regierung in verſchiedenen Städten Spaniens die von bekannten Agitatoren geleitet wurde. Weder 15 en letzten drei Monaten eingetreten ſeien. Dr. Republik ausgerufen worden ſei. Da die die Armee noch das Volk, ſo heißt es in der Prokla⸗ feed ee u e e ſtellte allen Ausflüchten die einfache, klare Bewegung jedoch nicht den genügenden Zuſammen⸗ mation weiter, hatten den Lügen und Verſprechun⸗ Seele e ee e heſe gegenüber, hang zeigt, beſteht nach der Meldung die Möglichkeit 2 55 der Revolutionäre Gehör geſchenkt.„In ganz Sa n e e, daß die dentſche Sicherheit mehr gefährdet ſei daß General Berenguer ſich ſchnell wieder zum Spanien berrſcht Ruhe und Ordnung. Mit Hilfe Sachausgaben werden u. a. Kürzungen der ſo⸗ f als die Frankreichs. Herrn der Lage macht. Außerdem iſt der öffentlichen Meinung hofft die Regierung, dem e e dlung Er berührte dann das weitere große Problem der Einfluß der Geiſtlichkeit und der Ordens⸗ e 7775 FFF; 1 85 inen oled maß une, * unſerer Tage: Die Reviſionsfrage. Dr. Cur⸗ gemeinſchaften, 1 e 955 1 5. e 1 115 Wen e ber erinnerte an die Streſemann⸗Rede in Königs⸗ die ausnahmslos Anhänger des Königtums ſind, denl eg ion e i e 1 1 1. 75e i, vor aben l 0 2 1 50 8 denfeguns erg, indem er unterſtrich, daß Streſemann nicht nur bei dem Volke noch i Sache i in Aged a i zaufalt fur Kp, idem 5 genügend groß, um der Sache Marokko in den Abend f i der Verwaltung d f f ü i WV, de der Aon groß, 1 8 en Abendſtunden in Algeciras ge⸗ ng der Reichsanſtalt für Arbeits⸗ ge⸗ hie nicht zu unterſchätzende Dienſte zu er⸗ landet wurden und mi i loſe fi i abt. 8. 5 8 0 zu er⸗ nd mit der Eiſenbahn nach Madrid nverſicherung ſowie der Invaliden⸗ N 119 e a e e e e auch heute noch auf aufbrachen. Andere Truppenabteiluüngen werden er⸗ und Alters ver ö i ch e rungs anſtalten, er⸗ 5 i 5 Teil des Heeres verlaſſen. 6„ 5 5 d f 0 f h 4 ſchon ſymboliſch bei Abſchluß des Berliner Vertrages N 5 8 1 lde, n n man, 1 mit Sowjetrußland unmittelbar nach dem Eintritt ace 5 ab fac ben er des We Saaleaue w, wee deen. Ein Telegramm General Verenguers nath Engl une e 3 treten ſei. Seine, Curtius', Politik in den letzten 10 lan konnen glei igen an in zer Wenke 8 Monaten ſei mit beſonderem Nachdruck Drahtung unſ. Lon d r V 1 2 F; 1195 V 8 zum Oſten orientiert. Zweck der 5 8 5 a ö 99 11 1. ade sn ber und e 1 0% * 2 7 1 i ft' 5 a i ü 6 f e 8d br teen dg dis e 2 i on, 5 ez. et im 15 zuſammenge brochen iſt, an die Länder und Gemeinden für möglich 15 usb. daß das R ö al renne bat an dis debaktion des ie keine Unterſtützung im Lande gefunden hat. du halten. en auch in ſeiner Außenpolitik nicht im Stich„News Chrontele“ 57 8 Die wichtigſten El Das ſi ürli ä 5 10 5 61 0 10 te e“ auf deren Anfrage ein Tele⸗ 911 aſten emente des Volkes haben ſich aus⸗ Das ſind natürlich zunächſt nur Anregungen, die Begeiſterter Beifall dankte dem Redner. e, 555 i 0 5 15 Peng 5 65 ba 9 wieweit 2 ern elt 5 uen aus⸗ g er zugeſagt hat. Inwieweit er ſich geneigt a Reichsaußenminiſter Dr. Curtius iſt in der Nacht 0 daß die Ordnung im ganzen 99 wen Weine Mente eg wird ide Mison enen win e ei u denen ien,, „ itach von Königsberg nach Berlin abe eift 110 1 995.. 5155. 89 0 und Schwäche weiter ausführen. General e 8 wird von dem Ergebnis rfolgloſen? andsverſuch in N VT 1 8„Jaca die Unruhen in den anderen Orten voraus⸗ 2 e i 8 Spani is Heute Sitzung des Reichskabinetts geſehen und ſchnell unterdrückt. Major 8 1 e e Für Burgfrieden Drahtbericht unſeres Berliner Büros und die anderen Führer haben ihre Anhänger ver⸗ engli 5 iſ keines 0 won rege n ö 0 5 ugliſche Preſſe iſt keineswegs ganz davon üb Drahtb 5 i f 1 e 1 a gliſe i n überzeugt, rahtbericht unſeres Berliner Büros f J Berlin, 17. Dezember. 5 55 011 1105 0 ee in der Richtung daß die Gefahr für den ſpaniſchen Thron 5 5 . 5 8 g en. Es beſtätigt ſich daher der[diesmal vorüber iſt. n . Das Reichskabinett tritt, wie bereits angekündigt, Wie erinnerlich, war im Frühfah 1 bmg in einer Sibung zusammen die vor zwiſchen den Spitzenor Ann 1 worden, ausſichtlich die letzte vor Weihnachten ſein 7. nehmerverbände und den Gewerkſchaſten e I S St f tz 9 8 8 P ſtändigung herbeizuführen übe i„ 9 i ö r gewiſſe Richtlinie mer 5 vor allem der Vorbereitung der Ausſprache 92 urm b un 2 reu enparlaments Not e e h 0 2 JJV 8 85 f 5 otlage. Die Verhandlungen ſind aber nach erfolg⸗ 1 Ergebnis der Genfer Abrüſtungskonferenz bildet. 5 icht unſeres Berliner Büros teur Kuttner und der Staatsparteiler Nuſchke verſprechendem Anfang leider verſackt. Neuerdings 0 in dle Dr. Curtius, der heute von ſeiner Oſtpreußen⸗ Berlin, 17. Dezember. bee e im einzelnen den Film ebenſo nung iind unter Beteiligung des Reichsarbeitsmini⸗ 3 , ü 1 1 5 e verwarfen. an 1 a erwald Bemühungen im Gange, die 1 men, dem Ausſchuß über ſeine Eindrücke zu berichten. enden will, wurde geſtern in den preußiſchen Landtag batt d die 9 t me 1 D 50 denn ua messenger a l 3 In der Kabinettsbeſprechung ſoll, dem demokrati⸗ verlegt. Es gab vor überfüllten Publikumstribünen 91115 Work 25 ihnen n 1 e 1 e art 11 1 7 24 2 2— 5 N 4 72 N— N 2 7 1 0* i ä ſchen Zeitungsdienſt zufolge, u. 4. auch über die ate naten Antege die dem Mini die deutſch. Aelteſtenrats nur 2 Minuten zugeſtan d en ablaufen, ſo daß, wenn uc dene; 0 Frage der Beförderung in den Reichsminiſte⸗ 2 1 n. 15 7 1 hätten(). Generallinte der Verſtändigun 9 12755 1 len Veſchluß geſaßt werden. Es ist beabſichtigt, die frauen Peine 11 175 5 590 1 945 1 1 Da weiter auch die Regierung nicht eingriff, war den wird, ſchwerſte Wirtſchaftskämpfe bevorſtehen.„ 1 A a e e 11 18 15 2 det Sturm verhällntsmäßig schnell vorüber, Nach der Wie der demokratiſche Zeitungsdienſt erfahren 1 wieder zu beſetzen. Erſt dann ſind wieder Be⸗ Viel iſt, wie zu erwarten war, bei der Diskuſſion E 8 feige 2 aß 25 er i ee e, förderungen vorgeſehen, aber nur unter der Vor⸗ nicht herausgekommen. Die Ausführungen der mei⸗ 7 8 Auch e eee e 1 95 allaſtung des Arbeits, 10 ausſetzung, daß die Perſonalverminderung ſten Redner gingen überhaupt in Lär mund To- redet. Die Abstimmung über die Mißtrauens⸗ 115 Erörterungen über eine Entlaſtung des Arbeits⸗ 1 N um 10 v. O. inzwischen in den einzelnen Reſſorts ben unzer. Diel Regierungsbank blien verwaist. anträge erfolg en em Preite gehen aber 5ug zen gegen 1 9 durchgeführt worden iſt und daß die Eingangsſtellen Miniſter Severing war zwar anweſend, hatte aber Den zweiten Teil der Sitzung beſtritt ausſchließ getragen. Bh if A ein e 1 175 1 74 wegfallen. In der heutigen Kabinettsſitzung ſteht, ſeinen Abgeordnetenſitz im Parkett eingenommen, den lich der Finanzminiſter Höpker⸗Aſchoff, der den dieſer Zeit politiicher Vochſpannung nich ering ver⸗ 745 wie die„Voſſiſche Zeitung“ berichtet, auch die Frage S auch nicht verließ. Der Deutſchnationale in ſeinen Ziffern bereits bekannten Haushalt für 1931 anſchlagen darf. 5* 2 zur Erörterung, in welcher Form diesmal der chwecht, der, die Anträge begründete, ſprach von mit einem ausführlichen Expoſs einbrachte. Die Es iſt nur zu hoff d 8 1 iteret 8 45 1 2 0 5 Stahlhelmgeiſt“ und„Reichsbannergeiſt“, die ſich als g redit⸗ 0 skriſe fü f l„% ö lig! 3 Reichsgründungstag am 18. Januar ge weltanſchauliche Gegenſätze 75 diesem Film 0 Obprer Aſchof 17 915 1 5 510 5 8h 1 5 5 benen ee ,, ö feiert werden ſoll. Es handelt ſich um die 60. Wieder⸗ hätten Gl. lich genſatze an dieſe„ auf das Ergebnis der letzten Reichs⸗ denen Konfliktsſtoff ſoviel wi öglich beiſeite z N 0. 5 N„Gleich ihm wandten ſich die Redner der Volks⸗ tagswahl zurück. Er ſchätzte den d Kapitalf a bei wi e g kehr des Reichsgründungstages, und es iſt daran„ 1555 7255 1 zahl zurück. ſchätzte den durch Kapitalflucht räumen. Dabei wird man natürlich ſi 1 b 98 9„ partei, des Landvolks und der Wirtſchaſtspartet mit 9 8 sländti i f ö l aber die Pont 6 über⸗ gedacht, aus dieſem Anlaß eine beſondere Feier zu ſchneidender Schärfe gegen das ee der 1. ee n dene 1 Sehaltfe 10 ale dentro ieee genhelt veranſtalten. ßiſchen Regierung, während der„Vorwärts“⸗Redak⸗ ger als 1,6 Milliarden. 3 1 5 1 VV deere klopft und in unſerer Zeit der Not und Arbeitsloſig⸗ keit das Geſpenſt des Hungers durch die Lande ſpukt, dann ſtellen niſten mit einem Rattenkönig von Agitations⸗ anträgen ein. Gleichzeitig verſuchen ſie, durch ihre aufgeputſchten Anhänger das Parlament unter Druck zu ſetzen, und bevölkern mit ihnen die Publikums⸗ tribünen des Landtags. meile um das Ständehaus verwies diesmal Demon⸗ ſtranten in entlegene Gaſſen, wo kleine Grüppchen recht tatenunfroh beiſammen ſtanden, und verhinderte ſo die Vorgänge der Tribünen geführt hatten. aber ein Ueberfallkommando in einem dem Landtag gegenüber liegenden Bankhauſe bereit. zwanzigtägiger Pauſe begann mit eineinhalbſtündiger Verſpätung, ausſchuß recht erregte Redekämpfe ausgefochten wer⸗ den mußten. Sache, d. h. der Feſtſetzung der Redezeit. Sie fiel bei ziemlich ungleich verteilten Rollen immer noch reich⸗ lich genug aus. Fraktion zu den Notſtandsfragen ganze 75 Minuten lang ſprechen, die Sozialdemokraten begnügen ſich mit einer Stunde, ſchauen, wie ſie mit ihren 50 Minuten zu Streiche kommen, während die Grüppchen der Deutſchnatio⸗ mulen und des Evangeliſchen Volksdienſtes Minuten abgeſpeiſt werden. ſteigen als die Antragſteller diesmal zur Ranggleich⸗ heit der marxiſtiſchen Bruderpartei auf. In Hauptſache aber ſcheint man ſich hinter den verſchloſſe⸗ nen Türen des Ausſchußzimmers ernſtlich Haaren gelegen zu haben. Ganz links und ganz rechts wurde man gehörig perſönlich und warf ſich mehr oder minder die fehlende Kinderſtube vor. Hütern des Parlamentarismus. Zu dieſer Erkennt⸗ 2. Seite/ Nummer 585 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 17. Dezember 1980 Nolſtandsanträge im Landtag Parlamentariſch oder Holzkomment? Das Kommuniſtenreich der Zukunft Eigener Bericht mn. Karlsruhe, 16. Dez. Wenn der Winter mit hartem Knöchel an die Türe ſich auch regelmäßig die Kommu⸗ Die Schaffung einer Bann⸗ des Vorjahres, die zur Räumung Auf alle Fälle ſtand Die erſte Sitzung des Landtags nach fünfund⸗ da zuerſt im Vertrauensmänner⸗ Dieſe galten nicht einmal ſo ſehr der So darf das Zentrum als ſtärkſte die mittelſtarken Parteien müſſen mit 30 Nur die Kommuniſten der in den Es iſt manchmal ein richtiges Kreuz mit unſeren nis iſt wohl auch der Magiſter des Landtags, Präſi⸗ dent Duffner gekommen, der vor Eintritt in die Tagesordnung den Landesboten ein Privatiſſimum über parlamentariſchen Anſtand las. Anlaß dazu gaben die recht unparlamentariſchen Zwiſchen rufe in der erſten Sitzung dieſer Wintertagung, hinter die der Präſident allerdings erſt durch das Studium des amtlichen Stenographenberichtes kam. Nun war es allerdings für Ordnungsrufe zu ſpät, aber Herr Duffner nannte das Kind doch unverhüllt beim rich⸗ tigen Namen, wenn er von dem beſchämenden Bild ſprach, das die Landtagsverhandlungen der Oeffent⸗ lichkeit bieten müſſen, und von dem Tiefſtand der parlamentariſchen Auffaſſung einzelner Mitglieder des Hauſes. Auf dieſe Sünder gegen die guten par⸗ lamentariſchen Sitten und Formen wälzte er denn auch die Verantwortung für den moraliſchen Kreditſchwund des parlamentariſchen Syſtems in Baden ab. Er wird alle anſtändigen Volksvertreter hinter ſich haben, wenn er ſeine Drohung mit rückſichts⸗ loſer Anwendung der Geſchäftsord⸗ nung, die ihn zum Ausſchluß widerſpenſtiger Haus⸗ genoſſen ermächtigt, auch wirklich wahr macht. Gleichzeitig ließ der Präſident einige kurze An⸗ fragen durch Verleſung der Regierungserklärung beantworten. Angeſichts der Bedeutung des Ta⸗ bakbaus und der Tabak verarbeitenden Induſtrie für das Land Baden läßt ſich verſtehen, daß ver⸗ ſchiedene Anfragen die Neubelaſtung des Tabaks und namentlich der Zigarre zum Gegenſtand hatten. Leider mußte ſich die Regierung auf die Feſtſtellung beſchränken, daß ihre die badiſchen Intereſſen wahrenden Anträge im Reichsrat durchgefallen waren und ſie nur die Folgerung daraus ziehen konnte, gegen die fraglichen Beſtimmungen des Brüningſchen Sanierungsprogramms im Reichsrat zu ſtimmen. Etwas peinlicher war der Regierung ſichtlich die Neugier des Volksparteilers Dr. Mattes und des Staatsparteilers Hofheinz, die gerne über den Erfolg der von der Regierung eingeſetzten Sparkommiſſion Aufklärung gehabt hätten. Dieſe hat der Antwort zufolge es nach angeſtrengter langer Arbeit nun doch ſchon zu einem Gutachten über ein Miniſterium(u. W. handelt es ſich um das Unterrichtsminiſterium) gebracht, über dem dieſes Miniſterium augenblicklich noch brütet. Aber gut Ding will anſcheinend Weile haben. Nach dieſen Präludien kamen endlich die Notſtandsanträge der Kommuniſten zur Verhandlung, die der Landtag wegen ihrer Unerfüllbarkeit genau ſo ablehnen wird, wie der Württembergiſche Landtag die gleich⸗ lautenden Anträge der württembergiſchen Kommu⸗ niſten ablehnen mußte. Wie der Staat bei ſeiner eigenen Finanzmiſere und ſeinen 40 Millionen ſchwe⸗ benden Schulden noch den Fürſorgeverbänden bezw. Gemeinden 10 Millionen für außerordentliche Not⸗ ſtandsmaßnahmen zur Verfügung ſtellen ſoll, wie er jedem Hauptunterſtützungsempfänger 40 /, jedem Unterhaltsberechtigten und Empfänger von Waiſen⸗ rente je 12 // als Winterbeihilfe geben ſoll, wie es die Kommuniſten wollen, iſt unerfindlich. Ihre An⸗ träge auf Arbeitsbeſchaffung, die aber allein für den Bau von Arbeiterwohnungen 20 Millionen verlan⸗ gen, uſw. verraten zwar die richtige Einſicht, daß die beſte Löſung der Frage der Arbeitsloſigkeit die Ar⸗ beitsbeſchaffung iſt, ſie ſcheitern aber auch wieder an der Unmöglichkeit finanzieller Verwirklichung. Der Abg. Klausmann, den die Kommuniſten zur Be⸗ gründung ihrer Anträge vorgeſchickt hatten, machte ſich auch wenig Gedanken darüber, daß die von ſeinen Freunden verlangte Arbeitszeitverkürzung auf 7 bezw. 6 Stunden bei vollem Lohnausgleich eine ge⸗ waltige Störung der Wirtſchaft bedeuten würde. Man wird den Eindruck nicht los, daß es den An⸗ hängern Moskaus gar nicht ſo ſehr um die Behebung der Notſtände zu tun iſt. Ihr Sprecher verriet es mit ſeiner ungezügelten Kampfanſage an das heutige Syſtem, für deſſen Sturz ſich nach ſeinem eigenen Eingeſtändnis die Kommuniſten mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln einſetzen.„Wenn das Proletariat die Macht hat,“ meinte er,„dann iſt die Arbeitsloſigkeit beſeitigt. Wir kämpfen bis zum Endkampf für das Reich der Zukunft!“ Sympathiſcher berührt da ſchon der Antrag des Evangeliſchen Volksdienſtes, der auf dem Umwege über die Reichsregierung den badiſchen Arbeitsloſen Arbeit und Siedelungsmög lichkeiten im deutſchen Oſten ſchaffen möchte. Der Antrag enthält trotz aller Schwierigkeiten, die auch ſeiner Verwirklichung im Wege ſtehen, ganz gewiß einen guten Kern. Nur verſtand es Herr Berggötz, der den Antrag ſeiner Gruppe begründete, ganz und gar nicht, die Aufmerkſamkeit des Hauſes zu finden, und raubte zudem dem Wenigen, das von ſeinen Ausführungen zu verſtehen war, durch ſeine naiven außenpolitiſchen Exkurſionen die letzte Wirkung. Es war bereits.20 Uhr, als mit dem Zentrums⸗ ſprecher Dr. Retzbach die allgemeine Ausſprache eröffnet wurde, nachdem der Sozialdemokrat Heid in einem fleißig ausgearbeiteten Berichte namens des Haushaltsausſchuſſes die Ablehnung der Anträge empfohlen hatte. Dr. Retzbach hat als National⸗ ökonom und auch als Diözeſanpräſes der katholi⸗ ſchen Arbeiter⸗ und Arbeiterinnenvereine in Baden etwas zu ſagen. Er führte die kommuniſtiſchen An⸗ träge ad absurdum und ſchloß mit einem warm⸗ herzigen Appell an die Karitas, den notleidenden Brüdern und Schweſtern zu helfen. Am Mittwoch nachmittag wird die Notſtands⸗ debatte fortgeführt werden, da die Vormittagsſitzung infolge einer für den Nachmittag angeſetzten Dienſt⸗ reiſe des Finanzminiſters der Beratung des Not⸗ geſetzes über die Bleag vorbehalten iſt. 2,3 Millionen Arbeitsloſe in England Drahtung unſ. Londoner Vertreters 5 8 London, 17. Dez. Die Zahl der Arbeitsloſen in England iſt jetzt auf 2,3 Millionen geſtiegen. Gegenüber dem De⸗ zember vorigen Jahres bedeutet dies eine Steigerung von rund 1 Million. Das Bewußtſein der Not der Arbeitsloſen dringt immer mehr in die weiteſten Kreiſe ein und es iſt bezeichnend, daß die beiden Erzbiſchöfe der anglikaniſchen Kirche heute ein längeres Manifeſt erlaſſen, in dem ſie zu Gebeten für die Arbeitsloſen auffordern. Die Regierung wird immer ſchärfer wegen ihrer Untätigkeit hinſichtlich der Arbeitsloſigkeit angegrif⸗ fen und kann ſich nur mit dem Hinweis auf die all⸗ gemeine Weltwirtſchaftskriſe verteidigen, wie das erſt geſtern im Unterhaus verſchiedene Miniſter tun mußten. Da aber gerade die gegenwärtige Regierung hauptſächlich auf Grund ihrer Verſprechen der Be⸗ kämpfung der Arbeitsloſi⸗keit ins Amt gekommen iſt, läßt ſich die öffentliche Meinung durch den Hinweis, daß es anderen Ländern noch ſchlechter geht, nicht leicht beruhigen. Die Lorbeeren, die das Kabinett Macdonald in der erſten Zeit ſeiner Regierung geſammelt hat, ſind längſt verwelkt und die von Woche zu Woche ſteigende Arbeitsloſigkeit untergräbt das Vertrauen in die Arbeiterregierung mehr und mehr. Ein Appell des Prinzen von Wales Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 17. Dezember. „England erwache!“ Dieſer bekannt klin⸗ gende Ruf ertönte geſtern vor einer Maſſenver⸗ ſammlung in der Guildhall in der Londoner City. Doch es war kein neuerſtandener engliſcher Hitler, der ihn ausrief, ſondern der jſunge Prins von Wales, der ſich immer mehr zu einer politiſchen Größe herausbildet. Er hielt ſeine bemerkenswerte Anſprache vor einer Verſammlung von Ver⸗ kaufsdirektoren aller großen engliſchen Fir⸗ men. Der Prinz erklärte, man müſſe endlich der Tatſache ins Auge ſehen, daß England einen erheb⸗ lichen Teil ſeiner Exportmärkte ein für allemal verloren habe. Wenn das Land weiter ſich ſo ſtark auf ſeinen Ausfuhrhandel ſtützen wolle wie in der Vergangenheit, dann müſſe die ganze Nation die beſten Kräfte in den Dienſt des Handels ſtellen. Allzuviele Engländer bildeten ſich immer noch ein, daß die gegenwärtige Depreſſion vorübergehend ſei und daß eines Tages ganz von ſelbſt die großen Tage der Hochkonjunktur wie⸗ derkehren würden. In dieſem Zuſammenhang appellierte der Prinz von Wales an die weiteſten Kreiſe, arle Illuſio⸗ nen fallen zu laſſen, aus den Träumen des vorigen Jahrhunderts aufzuwachen und alle An⸗ ſtrengungen an eine Handels kampagne zu ſetzen, die allein Englands wirtſchaftliche Stellung in der Welt retten könne. Von Pointarés Krankenlager Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 17. Dez. In den frühen Morgenſtunden des Mittwoch verlautet, daß im Befinden des früheren Miniſter⸗ präſidenten Poincarés keine Aenderung eingetreten iſt. Die letzten Nachrichten, die am Dienstag Abend aus dem Krankenzimmer in die Oeffentlichkeit ge⸗ langt ſind, beſagten, daß Poincars normalen Puls und auch normale Temperatur hatte. Großer Juwelendiebſtahl — Brüſſel, 16. Dez. Ein Juwelengeſchäft im Stadtinnern wurde heute von Einbrechern ſchwer heimgeſucht. Der Wert der geſtohlenen Sachen beträgt annähernd zwei Millionen Franken. Die polizeilichen Ermittlungen ſind eingeleitet. Was wird mit dem Kabinett Steeg? Telegraphiſche Meldung = Paris, 17. Dez. Die nationaliſtiſche Zeitung„Ordre“ will er⸗ fahren haben, daß, wenn am Donnerstag die Sozia⸗ liſten für das Kabinett Steeg ſtimmen ſollten, wenig⸗ ſtens zwei Mitglieder der Regierung, der Unter⸗ ſtaatsſekretär im Innenminiſterium Coty und der Unterſtaatsſekretär im Penſionsminiſterium Thou⸗ myre zurückzutreten beabſichtigen, weil ſie wicht einer Kombination angehören wollten, die ſich auf das ehemalige Kartell der Linken ſtützt. Sie hätten ſich zu dieſem Punkte mehreren Mitglie⸗ dern der Fraktion der Linksrepublikaner gegegen⸗ über geäußert. Das gleiche Blatt glaubt ankündigen zu können, daß, falls der Regierung das Vertrauen der Kammer ausgeſprochen werde, drei neue Unterſtaats⸗ ſekretäre ernannt würden: Abgeordneter Cheron (Radikale Linke) zum Unterſtaatsſekretär für körper⸗ liche Ertüchtigung— die Zuſammenlegung der Un⸗ terſtaatsſekretariate für körperliche Ertüchtigung und techniſchen Unterricht(Fréderie Brunet) ſoll wieder aufhören— Abg. Jaques Stern(Linksrepublika⸗ ner) zum Unterſtaatsſekretär im Marineminiſterium und Abg. De Cappedelaine(Radikale Linke) zum Unterſtaatsſekretär im Finanzminiſterium als Nachfolger des zurückgetretenen Abg. Barsty. Letzte Meldungen Familientragödie aus Wirtſchaftsnot — Hildburghauſen, 16. Dez. Im benachbarten Schackendorf hat der Maurermeiſter Otto Boſecker in der Nacht ſeiner Frau und ſeiner Tochter die Kehlen durchgeſchnitten und ſich darauf ſelbſt durch einen Schnitt in den Hals das Leben genommen. Boſecker ſtand in den 40er Jahren Der Grund zur Tat liegt in wirtſchaftlichen Schwierigkeiten. Die Tat wurde am Dienstag morgen entdeckt, als der Gerichtsvollzieher das Haus betreten wollte. Grauenvoller Selbſtmord — Berlin, 16. Dez. Auf grauenvolle Weiſe hat heute nachmittag der 38 Jahre alte Dr.⸗Ing. und Dozent Johannes Verch ſeinem Leben ein Ende gemacht. Er ſtieg in der Kreuzbergſtraße auf das Dach eines ſechsſtöckigen Induſtriegebäudes und ſtürzte ſich dann auf den Hof. Man fand den ſter⸗ benden Gelehrten in die Stangen eines Leiter⸗ gerüſtes eingeklemmt. Der Grund zu der Tat ſoll in unglücklichen Familienverhältniſſen liegen. Vier Jahre Zuchthaus für Landesverrat — Breslau, 16. Dez. Der erſte Strafſenat des Breslauer Oberlandesgerichts verurteilte heute nach zweitägiger Verhandlung unter dem Vorſitz des Oberlandesgerichtsrates Grützner den 27 Jahre alten Diener Hubert Urbanczik aus Annaberg wegen Landesverrats zu vier Jahren Zucht⸗ haus und fünf Jahren Ehrverluſt. Die hochver⸗ räteriſchen Taten ſind 1928 und 1929 in Ratibor, Neu⸗ 2 05 Hirſchberg und anderen Orten begangen wor⸗ en. Verhaftung polniſcher Terroriſten — Kattowitz, 17. Dez. Der polniſchen Preſſe zu⸗ folge wurden am Montag in Kattowitz mehrere Ver⸗ haftungen vorgenommen, die mit den gemeldeten Bombenanſchlägen auf Wohnungen der An⸗ gehörigen der deutſchen Minderheit und auf die deutſche Bücherei in der Nacht zum letzten Samstag in Zuſammenhang ſtehen. Die Namen der Ver⸗ hafteten werden von dem die Unterſuchung leitenden Chef der Kriminalpolizei in Kattowitz noch geheim gehalten. Weitere Bankſchließungen in Amerika — Newyork, 17. Dez. Geſtern haben 15 weitere Banken in allen Teilen des Landes ihre Zahlungen eingeſtellt. Acht Banken Nord⸗Carolinas ſchloſſen vorſichtshalber, wie ihre Direktoren ſagen, ihre Schalter, jedoch dürften beſondere Rückziehungen von Depoſiten die Urſache dieſer Maßnahmen ſein. Die größte dieſer Banken iſt die Firſt National Bank of Gaſtonia, deſſen Kapital 4656000 Dollar beträgt. „„. ä Kunſt und Wiſſenſchaft Ein Vortrag von Dr. Hartlaub im Freien Bund. Zum Streit um die farbige Reproduktion von Kunſtwerken ſprach geſtern abend im Rundfunk über die Mannheimer Beſprechungsſtelle Kunſthallendirektor Dr. G. Hartlau b. Einleitend ſchickte Dr. Hartlaub eine Ueberſicht über die Ent⸗ wicklung der mechaniſchen Reproduktion, die durch die Fakſimile⸗Wiedergabe ihren Höhepunkt erreicht zu haben ſcheint, voraus. In kunſtverſtändigen Krei⸗ ſen und beſonders in den Reihen der Muſeums⸗ direktoren iſt eine Spaltung eingetreten, die ſich auf die Berechtigung der Fakſimile⸗Wiedergaben auf dem Kunſtmarkt bezieht. Die Gegner der Fakſimile⸗ Wiedergaben bedauern, daß die hohen Kunſtwerke auf dieſe Weiſe den Maſſen ausgeliefert werden, während andererſeits gerade durch die Reproduk⸗ tionen auf das Original hingewieſen wird.— Die geführlichſten Fakſimile⸗Wiedergaben ſind diejenigen, die am vollkommenſten ſind und dennoch fehlt dieſen das eine, auf das es wirklich ankommt: das Ein⸗ malige.— Den Kunſtkäufern muß immer wieder empfohlen werden, nur Originalgemälde zu kaufen, zümal viele Werke der heute lebenden Künſt⸗ ler viel billiger zu erſtehen ſind, als eine farbige einwandfreie Reproduktion.— Selbſt die vollkom⸗ menſte Fakſimile⸗Wiedergabe kann nur Hinweis auf das Original ſein und darf nicht zum Erſatz werden. Die große Verbreitung der Reproduktionen geben allerdings auch vielen Kunſtfreunden die Mög⸗ lichkeit, gute Kunſtwerke ſtets dann zu betrachten, wenn die nötige Stimmung hierfür vorhanden iſt. Denn nicht immer iſt Muſeumsbeſuch möglich, und ſelbſt dann, wenn dieſer möglich iſt, fehlt oft die in⸗ nere Bereitſchaft.— Zum Schluſſe faßte Dr. Hart⸗ laub ſeine Wünſche dahingehend zuſammen, daß die Reproduktionen in ihrer Entwicklung nicht künſt⸗ lich zurückgeſchraubt und daß ſie beſonders in den Farben gewiſſenhaft künſtleriſch ausgeführt würden. Vor allem ſei zu wünſchen, daß die rieſige Verbrei⸗ tung den Sinn für das Original, für den Reiz des einmaligen, nicht abtöten möge. Der Träger des Münchner Dichterpreiſes für 1930, Hans Brandenburg, iſt im Jahre 1885 in Bar⸗ men geboren und lebt ſeit 1903 in München. Er fand ſchnell Anſchluß an die Literatur des Jahr⸗ zehnts, zumal an den Kreis von Michael Georg Conrad und Otto Julius Bierbaum. Mit lyriſchen Arbeiten begann er. Seine Gedichtbände„In Jugend und Sonne“ und„Einſamkeiten“ wurden viel be⸗ achtet und machten dem jungen Poeten durch die Verbindung von tiefer Innerlichkeit und ſtarkem Formgefühl einen Namen. Das lyriſche Ele⸗ ment wirkt auch in Brandenburgs Proſa ſtark, ſo beſonders in ſeinem autobiographiſchem Roman. In ſpäteren Jahren gehörte Brandenburgs Hauptarbeit der Betrachtung der geſthetiſchen Zeitſtrömungen und einer Stellungnahme zu dieſen. Vor allem ſchrieb er über den Tanz und das Theater, für das er ganz große Geſichtspunkte aufſtellte. An ſeinem Werk „Das neue Theater“ kann man nicht vorüber⸗ gehen. Sein eigenes dichteriſches Gefühl verband ihn mit der Romantik. So wurde er zum Eichendorff⸗ Biographen, und das Werk, das er zur Zeit unter der Feder hat, iſt ein dem ſchleſiſchen Dichter⸗Frei⸗ herrn gewidmeter Roman. Brandenburg verſuchte ſich auch dramatiſch, aber ſeine Stücke fanden bisher keine rechte Beachtung, vielleicht weil das Contemplative dieſer Dichternatur ſich gegen die Praxis des Theaters nicht völlig durchzuſetzen ver⸗ mag. München iſt i auf den heutigen Tag geblieben. Die Ehrung, die die Stadt ihm zuteil werden ließ, iſt wohlverdient. um die Preisbildung am Kunſtmarkt. Die in der letzten Zeit ſtattgehabten Auktionen ſind im allge⸗ meinen günſtiger verlaufen, als in Kunſtkreiſen an⸗ genommen werden konnte, jedoch können die heutigen Kunſtauktionen keineswegs als ein Maßſtab für die Preisbildung am Kunſtmarkt angeſehen werden. Die Aktion, die von ſeiten des Kunſthandels gegen die zu hohe Preislimitierung von Kunſtwerken un⸗ Brandenburgs Wahlheimat bis ternommen worden iſt, hat bei den Künſtlern ſelbſt vielfach Widerſpruch hervorgerufen. In den Kreiſen der Künſtler will man vielmehr verſuchen, die allgemeinen Kunſtpreiſe zu halten. Es iſt jedoch zu bedenken, daß bei gut erzielten Verſteigerungs⸗ preiſen die genannten Summen häufig garnichts be⸗ weiſen, da es ſich häufig darum handelt, daß bei Auktionen von Familien Rückkäufe getätigt werden, um den Wert eines Kunſtwerkes für einen even⸗ tuellen Wiederverkauf zu ſteigern. Jedem Kunſt⸗ händler ſind derartige Fälle bekannt. Dem heutigen Kunſtmarkt fehlt vor allem das vor dem Krieg vor⸗ handene Stammpublikum, das den Vorkriegsauktio⸗ nen eine Stabilität gewährleiſtete, während bei den heutigen Kunſtwerk⸗Verſteigerungen die meiſten Käufe als Zufallskäufe angeſehen werden müſſen. Ein deutſcher Schulverein in Oſt⸗Afrika. Im ehemalig Deutſch⸗Oſtafrikaniſchen Gebiet, dem jetzi⸗ gen Tanganyika, wurde ein deutſcher Schulver⸗ ein gegründet zu dem Zweck, den deutſchen Kindern Erziehung und Ausbildung zu geben und ihnen auf dieſe Weiſe eine Verbindung mit der Hei⸗ mat herzuſtellen. Der Vereinigung kommt im kul⸗ turellen Leben des oſtafrikaniſchen Deutſchtums eine bedeutende Rolle zu. Der Verein erſtrebt eine Un⸗ terſtützung von der Mandats regierung, um die deut⸗ ſchen Schulen weiter ausbauen zu können, auch in der Hauptſtadt des Gebiets Daresſalam ſoll in der nächſten Zeit eine deutſche Schule eingerichtet werden. Mannheimer Künſtler im Rundfunk. Das un⸗ längſt im Beethovenſaal zur Uraufführung gelangte Bläſer⸗Sextett(Suite) Opus 28 von Friedrich Häckel, dem Direktor des Mannheimer Konſervatoriums der Muſik, gelangt Donnerstag, 18. Dezember, im Rund⸗ funk über Mühlacker(Internationale Nachtaufſüh⸗ rung um 1 Uhr) durch die Mitglieder des Nationaltheaterorcheſters: Fiſcher(Fl.), Kraus(Kltte.), Landeck(Engl. Horn), Frank(Horn), Stephan(Baßklarinette) und Hoffmann(Igtt.) zur Aufführung. Literatur * Wilhelm Schäfer.„Der Hauptmann von Köpenick.“ Roman. Georg Müller⸗Verlag, München. Wilhelm Schäfer nennt die Nacherzählung des Lebens von Wilhelm Voigt, dem Schuhmacher, Zuchthäusler und Schelmen, jener unvergeßlichen „Köpenickiade“, über die bald vor dem großen Kriege ganz Europa ſchallend auflachte, einen Roman. Wenn es ſich hier auch richtiger geſagt um die Memoiren eines einfachen Schuſters handelt, ſind dennoch die Lebenskurven dieſes ſonderlichen Kleinbürgers und ſchwachen, armſeligen Mannes wechſelreich genug, um romanhafter Geſtaltung ausfüllenden Stoff zu geben. Von Wilhelm Schäfer glänzend erzählt, dabei ſchlicht und frei von Pathos, wird die Geſchichte des Haupt⸗ manns von Köpenick zu einem kulturgeſchichtlichen Dokument ſeiner Zeit. * Neue Kalender 1931. Kaiſerswerther ch riſt l. Volkskalender 1931, mit zahlreichen Abbildungen und einer Kunſtbeilage in Kupfertief⸗ druck. Verlag der Buchhandlung der Diakoniſſen⸗ Anſtalt, Kaiſerswerth. Dieſer Kalender, der zum Beſten der Diakoniſſen⸗Anſtalt Kaiſerswerth a. Rh. herausgegeben wird, zeichnet ſich ganz beſonders durch ſeinen gediegenen Inhalt aus.— Badiſcher Kriegerbund⸗ Kalender 1931.(Moritz Schauenburg K.., Lahr in Baden), Unter der um⸗ ſichtigen Leitung von Oberſtleutnant a. D. Friedrich Holtz und deſſen Mitarbeiter Karl Heim wurde im Auftrag des Präſidiums, der in Baden über 120 000 Mitglieder zählenden Organiſation des Badiſchen Kriegerbundes wiederum ein ſtarkes Sammelheft ſoldatiſcher Art herausgegeben. Für die Errichtung einer Adolf Loos⸗Schule. Anläßlich des 60. Geburtstags von Adolf Loos, dem Vorläufer und Wegbereiter der modernen ſachlichen Bauweiſe, veröffentlichen jetzt Karl Kraus, Arnold Schönberg, Heinrich Mann, James Joyce und Valery Larbaud einen Aufruf, in dem ſie für den Gedan⸗ ken einer Adolf⸗Loos⸗Schule für junge Architekten werben. F ½ꝗ2 œ V]]—.., ↄꝓmëgvt. p ̃7˙.. ̃⅛²—Li!ʒ: 1„ I„„ e e e e r. 2— „—— dieſes Amtes geſamten Außendienſt zu verſehen, zunehmen. Mittwoch, 17. Dezember 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 585 Die Fürſorgelaſten der Stadt Mannheim Im Rechnungsjahr 1929-30 betrug der Geſamtaufwand 7851357 RM. Einen intereſſanten Einblick in die vielſeitige Tätigkeit des ſtädtiſchen Fürſorgeamts ge⸗ währt der Jahresbericht für die Zeit vom 1. April 1929 bis 31. März 1930. Das Aufgabengebiet als Organ des Bezirks⸗Fürſorge⸗ verbandes Mannheim⸗Stadt umfaßt die Fürſorge für Kriegsbeſchädigte und ⸗hinterbliebene, ſoweit ſie nicht Angelegenheit des Reiches iſt, die Fürſorge für Sozialrentner und für Kleinrentner und die all⸗ gemeine Fürſorge. Ferner betreut das Amt die in der eigenen Familie befindlichen hilfsbedürftigen Minderjährigen, während die Fürſorge für unehe⸗ liche, voll verwaiſte und getrennt von ihren Eltern untergebrachte Kinder Aufgabe des Stadtjugend⸗ amtes iſt. Die Beſchlußfaſſung in Fürſorgeange⸗ legenheiten von grundſätzlicher Bedeutung iſt Sache des Wohlfahrtsausſchuſſes, aus dem ver⸗ ſchiedene Sonderausſchüſſe gebildet wurden, die An⸗ gelegenheiten der einzelnen Fürſorgezweige zu be⸗ arbeiten hatten. Ihre Hauptaufgabe iſt die Ent⸗ ſcheidung über bedeutſamere Unterſtützungsgeſuche. Die Aufgabe der ſogen.„gehobenen Für⸗ ſorge“ werden durch die Berufsorgane des Für⸗ ſorgeamts und der Familienfürſorge erledigt, des⸗ gleichen die Fürſorge für ergänzend zu unter⸗ ſtützende Arbettsloſe, die Arbeitsloſen⸗ oder Kriſenunterſtützung beziehen, für Wanderer und Ob⸗ dachloſe und für Anſtaltsbedürftige. Die offene allgemeine Fürſorge lag zum über⸗ wiegenden Teil in den Händen der ehrenamt⸗ lichen Organe, der Wohlfahrtspfleger bzw. zpflegerinnen unter ſteter Mitarbeit der Berufsorgane. Hilfs⸗ bedürftige, die in Gaſthäuſern, Herbergen, Behelfs⸗ bauten uſw. wohnen, jüngere ledige Perſonen, Aſo⸗ ziale, kurz alle Perſonen, die ſich nicht für die ehren⸗ amtliche Betreuung eignen, wurden in unmittelbare Fürſorge genommen. Auch bei der Betreuung der Hilfsbedürftigen der allgemeinen Fürſorge wirkt die Familienfürſorge mit. Bei den in un⸗ mittelbarer Fürſorge ſtehenden Parteien hat ſie den 5 bei den in Be⸗ zirksfürſorge befindlichen lediglich beſondere Ermitt⸗ lungen auf Aufforderung des Fürſorgeamts vor⸗ Einen Ueberblick über die Tätigkeit der Familienfürſorge im Geſchäftsbereich des Fürſorge⸗ amts geben folgende Zahlen: Einzelfälle kommen zur Erledigung: Allgemeine Fürſorge 28 060, Kriegs⸗ beſchädigte 2243, Kriegshinterbliebene 4403, Sozial⸗ rentner 6094, Kleinrentner 2886, Vermögenszeug⸗ niſſe 1513, Einbürgerungsgeſuche 183, Steuerfreiteil⸗ gewährung 114 und Hauspflege 236 Fälle, dazu noch 5215 Fälle laufender Ueberwachung von unmittelbar Betreuten der allgemeinen Fürſorge, zuſammen 50 947 Fälle. Die ehrenamtlichen Wohlfahrtspfleger und ⸗pflegerinnen find in örtlich abgegrenzte Wohlfahrtsbezirke zuſam⸗ mengeſchloſſen. An der Spitze eines jeden Bezirks ſteht ein Bezirksvorſteher. Die Zahl der ehrenamt⸗ lichen Helfer hat ſich wiederum vergrößert, was durch das gewaltige Anwachſen der Zahl der Hilfsbedürf⸗ tigen bedingt war. Die übermäßige Belaſtung einiger Bezirke machte die Bildung von zwei neuen Bezirken notwendig. Das Stadtgebiet zerfällt nunmehr in 57 Wohlfahrtsbezirke. Am Schluſſe des Rechnungs⸗ jahres waren 532 Pfleger und 186 Pflegerinnen ehren⸗ amtlich tätig, zuſammen einſchließlich der Bezirks⸗ vorſteher 772 Perſonen gegenüber 713 im Vorjahr. Davon waren 135 Pfleger nicht ſelbſtändige Meiſter, Aufſeher, Vorarbeiter und nicht ſelbſtändige Hand⸗ werker, 70 Induſtrielle und ſelbſtändige Handwerker und Kaufleute, 60 kaufmänniſche Angeſtellte, 51 ſtäd⸗ tiſche Beamte und 50 Arbeiter. Die notwendigen Pfleger und Pflegerinnen zu finden, war nicht immer leicht. Die Neubeſtellung von Kräften geſchah wie immer zumeiſt auf Vorſchlag der Bezirksmitglieder oder der Organiſationen der freien Wohlfahrtspflege. Die ſelbſtloſe und uneigennützige Tätigkeit der ehren⸗ amtlichen Kräfte verdient auch an dieſer Stelle beſon⸗ ders hervorgehoben zu werden. Die Steigerung der Zahl der Hilfsbedürftigen, vor allem der der allgemei⸗ nen Fürſorge, bedingte zwangsläufig eine Vermeh⸗ rung des Perſonals. Zu den vier Abteilungen der allgemeinen Fürſorge mußten zwei neu gebildet wer⸗ den. Die Geſamtzahl der beim Fürſorgeamt beſchäf⸗ tigten Beamten und Angeſtellten betrug am Ende des Berichtsjahres 94(79). Die Perſonalvermehrung hat in einem viel geringeren Prozentſatz ſtattgefunden, als es der Zunahme der Parteien entſpricht. In⸗ folgedeſſen ſind im Laufe des Berichtsjahres immer größere Anforderungen an den Einzelnen geſtellt worden. Die Geſamtausgaben betrugen im Berichts⸗ jahr 7 851357 Mk.(gegen 6 200 172 Mk. i..). Davon entfielen in der offenen Fürſorge 5 216 716 Mk.(4 049 114 Mk.) auf Unterſtützungen zum Lebensunterhalt, 627031 Mk.(488 400 Mk.) auf ärzt⸗ Ludwig Kalmbacher der neue Präſident der Handwerkskammer Mannheim In der geſtrigen 59. Vollverſammlung der Handwerkskammer für die Kreiſe Mann⸗ heim, Heidelberg und Mosbach, die ſich weit in den Nachmittag hinein ausdehnte, wurde, wie mitgeteilt, die Wahl des Nachfolgers des ver⸗ Phot. Heinrich Bechtel. Mannheim ſtorbenen Präſidenten Jakob Groß vollzogen. Von 30 abgegebenen Stimmen entfielen 24 auf das bis⸗ herige Vorſtandsmitglied, Zimmermeiſter Ludwig Kalmbacher. Vier Stimmen erhielt Vizepräſi⸗ dent Georg Schneider. Zwei Zettel waren weiß. Die Tatſache, daß die Wahl Kalmbachers nahezu ein⸗ ſtimmig erfolgte, iſt ein Gradmeſſer für das Ver⸗ trauen, das man ihm in Handwerkerkreiſen ent⸗ gegenbringt. Viel hat dazu ſeine bisherige Tätig⸗ keit als Vorſtandsmitglied beigetragen. Seit 1919 gehört er in dieſer Eigenſchaft bereits der Kammer an. In dieſen elf Jahren ſchwerer wirtſchaftlicher Not, die vor allem vielen Handwerkern den Unter⸗ gang gebracht hat, war ihm hinreichend Gelegenheit geboten, zu zeigen, daß er die Führerqualitäten be⸗ ſitzt, die das Präſidentenamt erfordert. Vor allem iſt Ludwig Kalmbacher außer Tatkraft und friſcher Initiative die Einfühlung in die lebensnotwendigen Intereſſen des Handwerks eigen, die die Voraus⸗ ſetzung für die Leitung eines Gremiums bildet, das das Sammelbecken für einen der wichtigſten Teile des Mittelſtandes iſt. Ueber den Lebensgang Ludwig Kalmbachers iſt zu berichten, daß er am 31. Dezember 1879 als Sohn des Zimmermeiſters L. Kalmbacher in Mann⸗ heim geboren wurde. Am 30. Dezember 1912 über⸗ nahm er das väterliche Geſchäft. Drei Jahre vor⸗ liche Behandlung und Heilmittel, 39 900 Mk.(39 007 Mark) auf den ſonſtigen Aufwand und 171371 Mk. (139 419 Mk.) auf die ergänzende Fürſorge für Er⸗ werbsloſe, in der geſchloſſenen Fürſorge 1306 548 Mk.(1091 148 Mk.) auf Kranke, Gebrechliche uſw., 196 758 Mk.(175 529 Mk.) auf Verſorgungs⸗ anſtalten und 10 488 Mk.(6 857 Mk.) auf Kinder⸗ und Jugendheime, auf die Obdachloſen⸗Fürſorge 189 573 Mark(134 424 Mk.), auf Erſatzleiſtungen an auswär⸗ tige Verbände 47 580 Mk.(40 228 Mk.), auf Abgaug und Rückerſatz 2000 Mk.(5 503 Mk.), auf ergänzende öffentliche Fürſorge 36 520 Mk.(30 543 Mk.), auf Ein⸗ richtungen der Erwerbsbeſchränktenfürſorge 6872 Mk. Auf den Kopf der Einwohner entfielen 30,42(24,41) Mark. Die Stadtkaſſe hatte einen Zuſchuß von 7 180 658 Mk.(5 697 152 Mk.) oder 27,82 Mk.(22,43 Mk.) auf den Kopf der Bevölkerung zu leiſten. Die Zu⸗ nahme des Fürſorgeaufwandes beträgt 26,6 Prozent. her verheiratete er ſich mit Katharina Groß, der Tochter des verſt. Metzgerobermeiſters und Stadt⸗ rats Daniel Groß, der wie ſein Neffe Jakob Groß ebenfalls Handwerkskammerpräſident wär. Der Ehe ſind ein Sohn und eine Tochter entſproſſen. In ſei⸗ nem engeren Berufsſtand nimmt Ludwig Kalm⸗ bacher ebenfalls ſchon lange eine führende Stellung ein. So iſt er ſeit 1919 1. Vorſitzender der Zimmer⸗ meiſter⸗Vereinigung Mannheim und Vorſtandsmit⸗ glied des Badiſchen Zimmermeiſterverbandes. Poli⸗ tiſch bekennt er ſich zur Deutſchen Volkspartei. Wir wünſchen dem neuen Präſidenten ein recht langes Wirken zum beſten des Handwerks. Sch. ——ͤ—— Schüſſe in der Oſiſtadt Allmählich ſickert denn doch durch, daß die Schieße⸗ rei, die am Samstag und Montag den in der Nähe des Luiſenparks gelegenen Teil der Oſtſtadt in Auf⸗ regung verſetzte, ſehr leicht hätte von ſchweren Fol⸗ gen begleitet ſein können. In der Colliniſtraße pfiff das Geſchoß(neun Millimeter⸗Kaliber) dem Wohnungsinhaber direkt über den Kopf und ſchlug am Bücherſchrank ein, wo es zu Boden fiel. Der Wohnungsinhaber hat den Eindruck, daß auf ihn gezielt worden iſt. Der Schuß iſt aus einer Entfernung von 30—40 Meter aus dem Luiſenpark abgegeben worden. Ein weiterer Schuß wurde am Montag abend in die Wohnung eines Hauſes der Mollſtraße abgefeuert. Die Kugel zertrümmerte das Fenſter und drang in die Decke des Speiſezim⸗ mers, in dem die Wohnungsinhaber das Abendeſſen einnahmen. Ein junger Mann alarmierte das Ueber⸗ fallkommando. Eine gründliche Durchſuchung des Luiſenparks blieb erfolglos. Die Täter hatten ſich bereits aus dem Staube gemacht. * * Geltungsdauer der Arbeiterrückfahrkarten an Weihnachten. Mit Rückſicht auf den Dreikönigstag (6. Januar) wird die Geltungsdauer der vom 20, bis 31. Dezember gelöſten Arbeiterrückfahrkarten bis zum 7. Januar 1931 einſchließlich verlängert. * Drei Mannheimer als Wilderer verhaftet. Aus Lingenfeld bei Germersheim wird uns gemel⸗ det: Die Gendarmerie Germersheim hat auf fri⸗ ſcher Tat den 54jährigen erwerbsloſen Bäcker Zahnleiter, deſſen 23jährigen Sohn Anton und den 51jährigen Hermann Stoll, alle aus Mannheim, in der Germersheimer Gemarkung beim Abſchleppen von erlegtem Wild, das ſte mit Hilfe von Frettchen fingen, ertappt. Sie trugen 20 Netze bei ſich und hatten etwa 12 Kaninchen gewildert. Die Wilderer wurden in das Amts⸗ gericht Germersheim eingeliefert. Bisher iſt feſt⸗ geſtellt, daß es ſich um eine gewerbsmäßige Wildererbande handelt. Der neue Sender Heilsberg Wie unſeren Leſern ſchon mitgeteilt, hat der zweite deutſche Groß⸗Sender Heils⸗ berg den Betrieb aufgenommen. Ein weiterer Schritt, der Einkreiſung Deutſchlands im Aether entgegenzuarbeiten, iſt damit getan. Der Sender, der geſtern nachmittag offiziell den Ver⸗ ſuchsbetrieb aufgenommen hat, arbeitet vorläufig auf der Welle Königsberg 276,5, während Königsberg während der Sendezeit Heilsbergs auf der Gemein⸗ ſchaftswelle 217 Meter arbeitet. Während der Verſuchszeit wird Heilsberg erſt von 3 Uhr nachmittags ab ſenden. Ob der jetzige Königsberger Sender neben dem Groß⸗Sender Heilsberg beſtehen bleiben wird, iſt noch nicht entſchieden, da zunächſt die Detektorreich⸗ weite des neuen Senders geprüft werden muß. Für den Fall ſeines Fortbeſtehens wird aber die Energieleiſtung Königsbergs herabgeſetzt werden, Das Städtchen Heilsberg, das auf eine ſchickſals⸗ reiche Geſchichte von 700 Jahren zurückblicken kann, liegt etwa 70 Kilometer von Königsberg entfernt. Am Fuße einer im Jahre 1241 zum Schutze gegen die heidniſchen Preußen errichteten Ordensburg, die aber mehrſach zerſtört, aber immer wieder aufgebaut wurde, liegen die Häuſer der Stadt. Als gegen Mitte des 14. Jahrhunderts die Burg in ein biſchöfliches Reſidenzſchloß verwandelt wurde, rückte Heilsberg in den Mittelpunkt des oſtpreußiſchen Kulturlebens. Kopernikus hat von 1506—1512 in Heilsberg gelebt und dort ſein Werk über die Umdrehungen der Himmelskörper geſchrieben. Die Funktürme ſind wie bei Mühlacker ganz aus Pechkiefernholz und die Teile durch Meſſingdübel verbunden. Die 102 Meter hohen Türme ſtehen auf ſchweren Beton⸗ klötzen. 22 Senderöhren ſetzen den Sender in Be⸗ trieb, der in der letzten Stufe mit einer Leiſtung von 75 Kilowatt und einer Anodenſpannung von 10009 Volt arbeitet. Ohne Schwierigkeiten iſt der Sender drei Wochen nach Inbetriebnahme auf die Höchſt⸗ leiſtung von 120 Kilowatt zu bringen. f Das Ergebnis des erſten offiziellen Sendetages kann nicht ganz als befriedigend bezeichnet werden. Allerdings iſt in Betracht zu ziehen, daß es Ver⸗ ſuchsſendungen ſind, die ſtete Verbeſſerungen im Ge⸗ folge haben werden. Während die Modulation des Senders Heilsberg ſehr gut zu ſein ſcheint, wird der Empfang durch ſtarkes Fading beeinträchtigt. Zwei⸗ fellos wird aber die Technik Mittel und Wege finden, dieſen Uebelſtand zu beſeitigen, zumal aus⸗ ländiſche Großſender in dieſer Hinſicht einwandfrei arbeiten. In dieſem Zuſammenhang ſei bemerkt, daß aus dem Reiche Klagen über den Mühl⸗ acker Sender kommen, bei dem ſich auf weitere Entfernungen ebenfalls dieſe Schwunderſcheinungen bemerkbar machen. In Mannheim hiergegen iſt feſt⸗ geſtellt worden, daß die Sendeſtärke ziemlich konſtant geworden iſt. 6955 Vorſicht mit Weihnachtsbäumen! Es empfiehlt ſich, bei der Aufſtellung von Weih⸗ nachtsbäumen Vorſicht walten zu laſſen, da ſonſt leicht Brände entſtehen können. Für die Behandlung der Weihnachtsbäume ſind folgende wichtige Richtlinſen, zu beachten: Der Weihnachtsbaum ſoll einen ſchweren, feſten Fuß haben, in dem der Stamm des Baumes ord⸗ nungsgemäß und ſicher befeſtigt ſein muß, damit ein Umfallen vermieden wird. Man vermeide Unter⸗ lagen aus Teppichen, Tüchern und Papier. Man ſtelle den Weihnachtsbaum frei im Zimmer auf, von Gardinen und Türvorhängen ſoweit entfernt, daß Zugluft ſie den Kerzen nicht nahebringen kann. Die Kerzen müſſen haltbar befeſtigt ſein. Man zünde ſie in der Reihenfolge von oben nach unten an, da man umgekehrt ſeine Kleider und ſich ſelbſt in Feuers⸗ gefahr bringt. Die Kerzen eines trockenen und daher beſonders feuergefährlichen Tannenbaumes zünde man nicht mehr an. A * Ein Denkmal wird gereinigt. Das Krieger⸗ denkmal von 1848 an den Zeughausplanken iſt ſeit einigen Tagen von einem Gerüſt umgeben. Es wird, wie vor Monaten der Marktplatzbrunnen, einer Reinigungskur unterzogen, die etwa alle 20 Jahre wiederholt werden muß, da der Sandſtein unter dem Schwefelſäure⸗Gehalt unſerer Luft leidet. Die Grenze Kriminalſkizze von Jo Hanns Rösler Der Nordexpreß näherte ſich der Grenzſtation. Ste ſah auf die Uhr. Dann ſtand ſie auf, nahm ihren kleinen rotledernen Koffer aus dem Gepäcknetz und trat auf den Gang. a „Darf ich Ihnen das Fenſter öffnen, Frau?“ Sie drehte ſich erſtaunt um. Ein Herr ſtand vor ihr. Lachte, ein wenig verlegen.„Verzeihen Ste meine vielleicht etwas aufdringliche Hilfsbereitſchaft“, ſagte er,„aber ſeit Paris warte ich auf eine günſtige gnädige Gelegenheit, mit Ihnen bekannt zu werden.“ „Und das Fenſter ſoll Ihnen dazu verhelfen?“ „Ich hoffe es, gnädige Frau.“ Sie ſchwieg, ſah aus dem Fenſter. Der Zug ver⸗ langſamte ſeine Fahrt. Plötzlich drehte ſie ſich ſchnell um:„Wollen Sie mir eine große Gefälligkeit er⸗ weiſen?“ „Mit Vergnügen.“ 5 „Dann nehmen Sie bitte dieſen kleinen Koffer und legen Sie ihn zu Ihrem Gepäck. Ich muß auf der nächſten Station einige Depeſchen aufgeben und möchte mich daher nicht mit der Zollreviſton auf⸗ halten. Ich habe ſonſt nichts bei mir als dieſen Koffer, der einige Toilettegegenſtände enthält. Wollen Sie alſo bitte dieſen Koffer als Ihr Eigen⸗ tum erklären, damit ich in der Zwiſchenzeit meine Angelegenheiten regeln kann?“ Der Herr nahm den Koffer entgegen und trug ihn in ſein Abteil. f. „Leegn Sie ihn bitte hinter Ihren großen Koffer!“ bat ſie. Vielleicht haben wir Glück, und er fällt nicht auf. Ich habe es nicht gern, wenn an der Grenze fremde Männer meine Sachen durchwühlen.“ Der Herr kam ihrem Wunſche nach.„Iſt es Inen ſo recht?“ „Ja“, lachte ſie,„ich danke Ihnen.“ n „Im Gegenteil. Ich habe Ihnen zu danken, gnä⸗ dige Frau, für Ihr Vertrauen,“ beugte ſich der Herr über ihre Hand. 5 Der Zug lief auf der Station ein. Der Herr ging in ſein Abteil zurück. Als der Zug endlich hielt, öff⸗ nete die Dame ſchnell die Tür, lief über den Bahn⸗ ſteig und eilte zur Sperre. Ein Beamter hielt ſie auf:„Ihren Paß, gnädige Frau?“ N Sie öffnete die Handtaſche und hielt das Papier nachläſſig hin. 8 Der Beamte faltete es ſorgfältig auseinander. Verglich Bild und Unterſchriften. Dann drehte er ſich um und gab ein unauffälliges Zeichen nach hinten. „Iſt mein Paß nicht in Ordnung?“ „Doch, gnädige Frau,“ gab er ihr den Paß zurück, „danke ſehr.“ Sie eilte durch die Sperre. Plötzlich ſtanden zwei Herren neben ihr. Anet?“ grüßten ſie. „Ja. Sie wünſchen?“ „Bitte folgen ſie uns unauffällig. Kriminalpolizei.“ Sie verſuchte zu lächeln.„Ich verſtehe nicht..“ Sie traten in einen kleinen Raum. „Wir haben heute einen Drahtbericht aus Paris bekommen,“ ſagte der Kommiſſar,„daß Sie die ge⸗ raubten Juwelen aus dem letzten Einbruch in der Rue de la Paix über die Grenze bringen. Wo haben Sie Ihr Gepäck?“ Sie gab keine Antwort. „Wir raten Ihnen in Ihrem Intereſſe, uns nicht zu zwingen, Sie zu verhaften. Wo iſt alſo Ihr Ge⸗ päck?“ Sie begann zu weinen.„Ich finde es empörend, wie man als alleinreiſende Dame behandelt wird. Außerdem habe ich lein Gepäck. Oder glauben Sie, daß ich ein Ihrer Meinung nach ſo wertvolles Objekt allein im Abteil liegen laſſen würde?“ „Das werden wir in Kürze wiſſen,“ ſagte der Kom⸗ miſſar,„zwei von unſeren Beamten durchſuchen den „Annette Zug. Inzwiſchen müſſen— Sie bitten, ſich einer Leibes viſitation durch Frau Dupont unterziehen zu laſſen.“ Frau Duvont war verſtändigt. Die Herren ver⸗ ließen den Raum. Vor der Tu warteten zwei Kriminalhea nete.„Wir haben den Zug durchſucht, Herr Kommiſſar,“ meldeten ſie,„der gemeldete rote Koffer hat ſich nirgends ge⸗ funden.“ „Sind die Polſter der zwei Waggons erſter Kliſſe auch rückwärts unterſucht?“ „Ja. Alles iſt geſchehen.“ „Dann können wir wohl mit Sicherßeit annehmen, daß die Leibesviſitation etwas zu Tage fördert.“ Die Tür wurd öffnet.„Nun?“ fragte der Kom⸗ miſſar. Frau Dupont ſagte:„Es hat ſich nichts gefunden.“ Der Kommiſſar ſtieß ärgerli hervor:„Denn bleibt uns diesmal nichts übrie da wir keinen Haft⸗ befehl haben, als uns bei der Dame zu entſchuldigen.“ Der Zug ſetzte ſich in Bewegung. Am Fenſter eines Abteils erſter Klaſſe lehnte An⸗ nette Anet. Sie rauchte eine Zigarette und blies den Rauchſpöttiſch vor ſich hin. Dann betrat ſie das Ab⸗ teil ihrer kurzen Reiſebekanntſchaft. Der Herr ſtand höflich auf bnd bot ihr den Fen⸗ ſterplatz.„Haben Sie Ihre Angelegenheiten gut ge⸗ regelt?“ „Danke,“ lachte ſie,„alles ging, wie ich erwartet hatte. Uebrigens— meinen Koffer hat man wohl nicht gefunden?“ „Nein. Trotzdem man zweimal hier war und ſogar die Polſter durchforſchte.“ „Fabelhaft. Wo hatten Sie ihn verſteckt?“ „Ich hatte ihn nicht verſteckt.“ „Sondern?“ „Ich habe ihn ſchon— bevor wir auf der Station einliefen— aus dem Fenſter geworfen.“ Die Dame ſprang erſchrocken auf.„Um Himmels⸗ willen! Die Juwelen!“ Der Herr lächelte:„Die Juwelen ſind in Sicher⸗ heit. Die habe ich vorher herausgenommen, gnädige Frau, und werde ſie wohlverwahrt nach Paris zu⸗ rückbringen. Denn ſchließlich bin ich ja nur deswegen im Auftrag der beraubten Pariſer Firma mitgefah⸗ ren. Und Ihnen perſönlich, gnädige Frau, wird es Theater und Muſik Das Nationaltheater teilt mit: Wegen Er⸗ krankung der Damen Bindernagel, Heindl und Karſt kann die heute für den Bühnenvolksbund im Pfalzbau angeſetzte Vorſtellung„Ariadne auf Naxos“ nicht ſtattfinden. Die Vorſtellung fällt demnach heute aus und wird am Mittwoch, 14. Januar 1931, nachgeholt werden. Die für heute ausgegebenen Eintrittskarten ſind für den 14. Jan. gültig.— Morgen gelangt im Nationaltheater die erfolgreiche Operette„Viktoria und ihr Huſar“ zur Wiederholung. Im Pfalzbau Lud⸗ wigshafen wird morgen„Peterchens Mon d⸗ fahrt“ gegeben. 5 Das Baden-Badener Theater bleibt erhalten. Der Kurausſchuß hat auf Grund der vorgelegten Rechnungsergebniſſe der diesjährigen Spielzeit ein⸗ ſtimmig beſchloſſen, die ſtädtiſchen Schauſptele bis 1. April 1931 weiterzuführen. Das Proviſorium ſollte urſprünglich nur bis 1. Februar dauern. Neue Pläne für die Berliner Kroll⸗Oper. Der Vertrag des preußiſchen Staates mit der Volksbühne wird nach der Ueberweiſung an den Hauptausſchuß zunächſt in dieſem einer genauen Prüfung unterzogen und am Freitag vom Landtag ratifiziert oder abgelehnt werden. Das Schickſal der Vorlage iſt keineswegs gewiß, da die Regierungs⸗ koalition nur über eine ſchwache Majorität verfügt und das Zentrum vptelleicht nicht mittun wird. Unter⸗ deſſen ſind Beſtre bungen im Gange, die Kroll⸗ Oper weiter beſtehen zu laſſen. Generalinten⸗ dant Tietjen hat einen von ihm ausgearbeiteten neuen Plan unterbreitet, wonach bei einem fähr⸗ 5 lichen Zuſchuß von nicht mehr als 600 000 Mark die Kroll⸗Oper weitergeführt werden könnte. Nach dem neuen Plan ſoll das Repertoire volkstümlicher als bisher geſtaltet werden. Dadurch und noch durch wohl immer noch lieber ſein, mit leeren Händen nach Paris zurückzukommen, als mit gebundenen.“ andere organtſatoriſche Maßnahmen ſoll ein weſent⸗ lich höherer Beſuch erzielt werden. 4. Seite/ Nummer 385 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 17. Dezember 1930 ohnungsweſen in der zwangswirhſchaft Ein Vortrag von Bürgermeiſler Büchner im Reichsbund Deutſcher Technik Wer hat ſich noch nie auf der Wohnungsſuche be⸗ funden und wem iſt dabei nicht Leber und Galle übergelaufen. Wer hat ſich noch nie grün und blau geärgert über das Gewirr von Paragraphen und Beſtimmungen, die jedem fremden Bürger die Wohnungs berechtigung beſtreiten. Man muß ſchon eine ſehr ſauftmütige und geduldige Natur ſein, um angeſichts dieſes Wirrwarrs nicht verzweifelnd jede Hoffnung fahren zu laſſen. Oder, was ein geſegnetes und ſehr hilfreiches Mittel in jeder, alſo auch in der wohnungsloſen Lebenslage iſt, man muß die Brieftaſche voller Moneten zücken, dann wird man alsbald in den Beſitz ſeiner Ruhe und einer Wohnung gelangen. Bürgermeiſter Büchner, ein arrivierter Fach⸗ mann im zwangswirtſchaftlichen Wohnungsweſen, hat geſtern abend im Rahmen eines Vortrages im Reichs bund deutſcher Technik über Woh⸗ nungsbau und ſeine paragraphen⸗ umſchloſſenen Begleiterſcheinungen ge⸗ ſprochen. Der Wohnungsbau, ſo haben wir gehört, iſt eine Erſcheinung in der ganzen Volkswirtſchaft und eine Tätigkeit, die von der öffentlichen Hand gefördert und gelenkt wird und damit auch verant⸗ wortet werden muß. Bereits vor dem Kriege be⸗ ſtand, was nicht jeder weiß, eine betrübliche Raum⸗ not in ſchlechten Wohnungen. Dieſe Zuſtände waren durch das rieſenhafte Anwachſen des deutſchen Vol⸗ kes von 1870(40 Millionen Einwohner) bis 1914 (70 Millionen Einwohner), durch die Anhäufung von Menſchen in Millionenſtädten und durch die Induſtrialtſterung entſtanden. Durch Krieg und in Inflation wurde dieſe Not ins maßloſe geſteigert. Dazu kam die Desorganiſation der Wirtſchaft, wie man ſich fachmänniſch und unverſtändlich ausdrückt, die Entblößung der Privaten von jedem Gelbdbeſitz und die Wohnungszwangswirtſchaft. Nur die all⸗ gewaltige, ſegen⸗ und verderbenbringende öffentliche Hand konnte helfen. Und ſie hat geholfen. Dazu wurde eine Gebäudeſonderſteuer geboren, wodurch der Wohnungsbau durch Hinreichung ver⸗ billigter zweiter Hypotheken an den Bauherrn ge⸗ fördert wurde. Bürgermeiſter Büchner bezeichnete das, was an Neubauwohnungen dadurch geſchaffen wurde, als Ruhmesblatt des deutſchen Volkes und ſagte, daß Mannheim, die moderne Stadt des Lebens und Lichtes, im Wohnungsbau in Deutſch⸗ land führend wäre. Seit dem Jahre 1924 wurden 12000 Wohnungen aus dem Boden geſtampft, eine Zahl, die ſelbſt vor Schneehaube über eber 900 Meter geſchloſſene Schneedecke Der Beginn der dritten Adventswoche hat dem Schwarzwald wenigſtens in ſeinen Hochlagen wieder eine Ankehr des Winters gebracht in Form von etwas beſſeren Schneefällen und ſtarker Froſtausbil⸗ düng. So erfreulich dieſe Erſcheinung wenige Tage vor Weihnachten auch iſt, ſo aufmunternd ſie auch wirken kann und ſoll, ſo möchte man doch wünſchen, daß die Tätigkeit der Frau Holle alsbald erneut und etwas emſiger noch einſetzt, denn gegenüber den öſtlichen Gebieten in den deutſchen Alpen und den Mittelgebirgen des deutſchen Südoſtens in Schleſien iſt der Schwarzwald noch ein wenig mager bedacht worden. Der Neuſchnee, der jetzt von einer Höhe von etwa 900 Meter aufwärts pulvrig und in Kälte glitzernd die Höhen überzieht, iſt wirklich erſt die Haube des richtigen Winteranfangs, die noch zum vollen Winterkleid entſprechend ausge⸗ wirkt werden muß. Und dazu iſt immerhin noch allerlei nötig. Nicht daß man undankbar wäre für das, was man nun ſchon hat. Man hofft ſogar, daß es eine gute Unterlage bilden und nicht wieder ein Opfer warmer Winde und neuer Regenfälle werden möge. Die Schneedecke hat in den Lagen von 900 Meter an etwa, die betroſſen ſind, eine Mächtigkeit von rund zehn Zentimetern dem Kriege nicht erreicht wurde. Der Aufwand, den die öffentliche Hand dazu beigeſteuert hat, belaufe ſich auf etwa 72 Millionen, der Geſamtaufwand auf etwa 130 Millionen. Dieſe Erfolge ſeien dadurch erzielt worden, daß einmal die Stadt für das aus Steuermitteln hingereichte Geld 372 bis 4 v. H. Zins genommen und den Baugenoſſenſchaften und den Privaten den Vortritt gelaſſen habe, ſo daß auf dieſe Weiſe viel genoſſenſchaftliches und privates Vermögen für den Wohnungsbau nutzbar gemacht worden wäre. Neuerdings, ſo betonte der erfahrene Wohnungsbauſachverſtändige, habe ſich in Mann⸗ heim eine Umſtellung vollzogen zugunſten des Wohnungsbaues mit Kleinſträumen und bil⸗ ligſter Miete. Intereſſant iſt die Tatſache, daß in Zukunft, um den Gedankengängen des Redners zu folgen, der Bedarf an Wohnungen finkt. Eines Tages, vielleicht in 30 Jahren, wird ſogar ein Ueberſchuß an Wohnungen vor⸗ handen ſein, eine Rechnung, die uns freudig ſtimmen könnte, wenn wir dieſen elyſiſchen Zuſtand noch erlebten. Die nächſten fünf Jahre, das Schickſal des geſamten Grund⸗ und Haus⸗ beſitzes entſcheiden, das er in den ſpäteren 30 Jahren haben wird. Bürgermeiſter Büchner ging bei dieſer Gelegenheit mit der kühnen Gewandtheit des problemeſchmieden⸗ den Fachmannes auf eine Anzahl weittragender volkswirtſchaftlicher Fragen ein, die für jede Stadt ungeheuerliche Folgen nach ſich ziehen können. Dem könne man ausweichen durch kurzfriſtige Bau⸗ ten, wenn ſie entſprechend billiger wären und des⸗ halb früher amortiſiert ſein könnten. Zu der Not⸗ verordnung, die uns allen nicht nur am Herzen, ſon⸗ dern im Magen liegt, ſagte der Redner, daß auch bei verkürzter Kapitalbereitſtellung(ſtatt 800 Millionen nur 400 Millionen öffentliche Mittel für den Woh⸗ nungsbau) die gleiche Anzahl Wohnungen gebaut werden kann, wenn ſtatt der durchſchnitt⸗ lichen Aufwendung für eine Wohnung in Höhe von 12000 Mark nur 6000 Mark aufgewendet würden. An dieſe theoretiſch fachmänniſchen Dar⸗ legungen ſchloß ſich eine Ausſprache an. in der haupt⸗ ſächlich bauliche Probleme, für den Laien ſchwerver⸗ ſtändliche Angelegenheiten, berührt und beſprochen wurden. Uns genügt ſchließlich ſchon die Zuſicherung, daß demnächſt, um ſich zeitlich nicht feſtzulegen, die ſo ſehr erwünſchte Beſſerung auf dem Wohnungs⸗ markt kommt. B. dem Schwarzwald bis zu 25 Zentimeter— Starker Froſt ſo hörten wir, werden und ſteigt dann allmählich mit der Meereshöhe auf 20 Zentimeter, bis ſie in den höchſten und günſtig gelegenen Gebieten des Hochſchwarzwaldes einen Viertelmeter voll macht. Der Schneefall ſcheint auch manche Gebiete ſtrichweiſe begünſtigt zu haben, ſo daß einzelne Gebirgsſtrecken noch etwas Geduld haben müſſen. Dafür iſt in dieſen Gebieten aber die Decke der Eisweiher gut und ſchnell gewachſen, ſo daß hier die Ausſicht auf baldige Benutzbarkeit be⸗ ſteht, vor allem dann, wenn der Froſt, der am Diens⸗ tag früh recht kräftig geworden war, anhält. Die Kälte, die am Montag bei Schneefall—5 Grad be⸗ trug, iſt in der Nacht auf Dienstag bei vielfach hei⸗ terem Himmel mit nur einzelnem Wolkenzug, wei⸗ ter und erheblich zurückgegangen und betrug am Dienstag früh vielerorts—8 Grad unter Null. Die Aufheiterung, eine Folge eines über Deutſchland ausgebildeten Zwiſchenhochs, hat aber im Lauf des Dienstag ſchon wieder nachgelaſſen und bei ſüdöſt⸗ lichem Wolkenzug, der mehr oder minder dicht wurde, dem bedeckten Himmel Platz gemacht. Damit wird die nächtliche Ausſtrahlung gemindert, ſo daß die Kälte auch wieder zurückgehen dürfte. Mit dem Eintritt neuer Wolkenbildung möchte man auf eine Erneuerung der Niederſchläge in Form von Schnee rechnen. O BUC AVVVVbbVVbVbVbVbTbGGTGbGTGTGTbTGTbTGbb( vvVvvvPPvbvbPGvvTPvPPPPkbTFTFſFVvVFvyTfVkFVyVyTyhyꝓhyWycWVWTꝓyTyhyTWychhccTᷓCTdTd&&FTFTW„„„wT&́⁶́6„——-—-— Familienchronik 80. Geburtstag. Geſtern konnte Frau Marg. Hoff ⸗ mann Wwe., wohnhaft Langſtr. 77—79, in ſelten geiſtiger und körperlicher Friſche ihren 80. Geburtstag feiern. Die Jubilarin, der man infolge ihrer friſchen und beweg⸗ lichen Art ihr hohes Alter in keiner Weiſe anmerkt, macht noch täglich mehrſtündige Spaziergänge und lieſt und ſtrickt noch eifrig ohne Brille. Möge Frau Hoffmann ein noch recht ſchöner Lebensabend beſchieden ſein! Veranſtaltungen Pater Momme Niſſen ſpricht über Julius Langbehn Ueber„Wanderungen und Wandlungen mit dem Rembrandtdeutſchen“ ſprach im Kol⸗ pinghaus auf Veranlaſſung der Vereinigung katholiſcher Akademiker Pater Benedikt Momme Niſſen. Wohl niemand dürfte mehr berufen ſein, über den Rembrandt⸗ deutſchen Julius Langbehn zu ſprechen, als gerade Pater Niſſen, der irdiſcher Wegbegleiter eines Mannes geweſen iſt, deſſen geiſtiges Antlitz heute noch über Deutſchland leuchtet. Langbehn ſah ſchon die heutige Zeit der Führerloſigkeit, der erkrankten Herzen und der ner⸗ rohten Seelen voraus, als er ſein berühmtes Buch „Rembrandt als Erzieher“ ſchrieb. Die Nöte unferer Tage ſind darin klar umſchrieben, der Rein⸗ brandldeutſche hatte vorausgeſehen, was heute Ereignis geworden iſt. In den 9er Jahren hatte Pater Niſſen durch ſeine Bilder die Aufmerkſamkeit des bedeutend älteren Langbehn auf ſich gezogen. Gleich die erſte Begegnung war für beide Miuner ent⸗ ſcheidend für das ganze Leben, die ſpäter nach Wien zogen und alle Phaſen der Entwicklung bis zur gemeinſomen Konvertierung miteinander durchlebt haben. Für Niſſen bedeutete das Zuſammenſein mit Langbehn, deſſen Denken nur ſtets Verdichtung ſeiner Einſtellung geweſen iſt, eine Fülle von Beglücktheit. Zwei Grunderkenntniſſe ſind für Langbehns Leben maßgebend geweſen: alles lommt auf die Geſtaltung der menſchlichen Seele an Daraus ent⸗ wickelt ſich dann die Haltung und Erfahrung, daß die neuzeitliche Bildung mit ihrer Mechaniſierung und Spe⸗ zialtſierung dieſe Jeele vernachläfſigt. Als innermenſchliche Natürlichkeit, als volle Entfaltung des Herzenslebens wollte Langbehn die Natur verſtanden haben, die ihm Boden und Ausgangspunkt geweſen iſt. Als Zuſammenſchluß und Geſtaltung des eigenen Lebens, us Mittel zur eigenen organiſchen Durchgeſtaltung, erblickte er die Kunſt, die er nicht nur mit dem Auge inbrünſtig auf⸗ nahm, ſondern auch mit dem Ohr. Die Kirchenmuſik ſchien ihm die goldene Brücke zu ſein, die vom Proteſtantismus zum Katholizismus führt(Langbehn iſt im Alter von 24 Jahren aus der evangeliſchen Kirche ausgetreten). Als dritte Stufe erlebter Geiſteskultur drängte ſich dem Rembrandtbeutſchen der Begriff Volk auf, in dem er nicht nur die Zuſammenfaſſung der Bürger erblickte, ſon⸗ dern das er als eine Artgemeinſchaft natürlicher Menſch⸗ heit auffaßte. Der Volkstumsbegriff, der ſich ſpäter in ihm wandelte, führte ihn zur Kirche, in der er eine von Chriſtus geſchaffene übernatürliche Gemeinſchaft ſah. Gerade weil Langbehn die vier Gegebenheiten zur Voll⸗ endung erfüllt und damit einen Gegenwarts⸗ und Zukunfts⸗ wert geſchaffen hat, der allen wahrhaft Ringenden voran⸗ leuchtet, kann vor allem wieder die Gegenwart in dem Rembrandtdeutſchen einen Führer ſehen, obgleich dieſer ſchon vor 23 Jahren ungekannt ins Grab geſunken ift.— Die den Saal bis auf den letzten Platz füllende Zuhörer⸗ ſchuft dankte dem Redner für die ſehr intereſſanten Aus⸗ führungen mit lebhaften Beifall. * J Planetarium. Der dritte Vortrag der Reihe Aus⸗ gewählte Kapitel der Aſtronomie und der Geophyſik, der am Donnerstag, den 18. Dezember, ſtattfindet, behandelt das Thema„Erdmagnetismus und Polarlichter“. Für Radiofreunde dürſte es von Intereſſe ſein, zu hören, daß Dr. Feurſtein in dieſem Vortrag auch die Frage der Entſtehung der mit Kurzwellenempfängern beobachteten Weltraumechos an Hand intereſſanter Lichtbilder beſpricht. Deutſche Volkspartei Heute Mittwoch abend 8 Uhr, findet im Nebenzimmer des Reſtaurant„Tatterſall“ eine Bezirksvereins⸗ Verſammlung ſtatt. Der Führer des Hindenburgbun⸗ des ſpricht über„Fugend und Partei“. Der Vor⸗ trag wird von Mitgliedern des Hindenburgbundes durch deklamatoriſche Darbietungen umrahmt. Der Vorſtand. Kommunale Chronik Stadtrats⸗ und Gemeinderatswahlen Bei der Gemeinderatswahl in Sandhauſen erhielten Sitze: Zentrum 2, Sozialdemokraten 1, Na⸗ tionalſoztaliſten 2, Bürgerliche 2, Mittelſtandspartei 1. Die Rechtsparteien haben demnach die Mehrheit. In den neuen Stadtrat in Müllheim wurden gewählt: Nationalſozialiſten 4(), Einheitsliſte (Mittelparteien) 3(), Zentrum 2(), Sozialdemo⸗ kraten 1(), Evang. Volksdienſt 1(). In Säckingen brachte die Neuwahl des Ge⸗ meinderats folgende Zuſammenſetzung: Zentrum 4, Sozialdemokraten 2, Mittelſtandsvereinigung 3, Ver⸗ einigte Bürgerliche Parteien 1 Sitz. Die Stadträte ſollen ehrenamtlich walten Die nationalſozialiſtiſchen Stadträte von Lör⸗ rach haben erklärt, daß ſie auf ihre Stadtratsver⸗ gütung verzichten und dieſe dem Städtiſchen Für⸗ ſorgeamt für ausgeſteuerte Erwerbsloſe zur Ver⸗ fügung ſtellen. Außerdem haben ſie einen Antrag eingebracht, der 50 Prozent der Vergütung für ehrenamtliche Stadträte geſtrichen haben will. Der Oppenheimer Kommunalkonflikt * Oppenheim, 15. Dez. In der weiteren Entwick⸗ lung des Oppenheimer Kommunalkonflikts ſind neue Spannungen eingetreten. In einer drin⸗ genden Stadtratsſitzung wurde bekannt, daß Bürger⸗ meiſter Dr. Rhumbler erkrankt iſt. Gleich⸗ zeitig wurde mitgeteilt, daß auch Beigeordneter Rech⸗ nungsrat Rüffer aus Geſundheitsrückſichten die Verſammlung nicht leiten könne. Es war diesmal alſo umgekehrt als in der vorigen Sitzung. Damals fehlten die Mitglieder des Stadtrats, um Beſchlüſſe faſſen zu können, diesmal fehlten die Männer, die zur Leitung der Verſammlung befugt ſind. Die Verſamm⸗ lung konſtituierte ſich auf Grund des Artikels 118 der Städteordnung neu und wählte Stadtratsmitglied Steffan zum Vorſtitzenden. Die Winterbei⸗ hilfe wurde auf 15/ für einen ledigen Erwerbs⸗ loſen, 20& für Verheiratete und ledige als Haus⸗ haltsvorſtände, 22/ für Verheiratete mit bis zwei Kindern, 25/ für Verheiratete mit mehr als zwei Kindern feſtgeſetzt. Die Bürgerſteuer wurde abgelehnt. laßt, daß während der Sitzung 18 Beamte des Be⸗ reitſchaftsdienſtes mit einem Kriminalbeamten unter Führung eines Polizetofftziers in Oppenheim an⸗ weſend waren. Das Kommando hatte aber keinen Grund zum Einſchreiten. Bürgermetſter Dr. Rhumb⸗ ler wird einige Wochen in Urlaub gehen. Die bürger⸗ lichen Stadtrats mitglieder haben wegen der gegen ſie verhängten Ordnungsſtrafe von 100„ beim Provin⸗ zialausſchuß Beſchwerde eingelegt. Jußball im Kreis Süd- Heſſen Man kann den letzten Spielſonntag ruhig als einen Tag der Ueberraſchungen bezeichnen, denn viele der aus⸗ getragenen Spiele fielen anders als erwartet aus. Als die größte Ueberraſchung der ſonntäglichen Spiele muß man die Begegnung zwiſchen Olympia Worms und Bürſtadt bezeichnen. Man rechnete allgemein mit einem ſicheren Sieg der Gäſte, zumal dieſe in den letzten Spielen ſchöne Leiſtungen zeigten, und die Gegner mühe⸗ los beſiegten. Aber der Altmeiſter Worms hat ſich ſchein⸗ bar wieder eines beſſeren beſonnen, die Mannſchaft bat den nötigen Rückhalt zurückgewonnen. Mit:0 Toren kommt Worms zu Sieg und Punkte. Weſentlich einfacher hatte es Lorſch, das in Gernsheim auf einen ſchwachen Gegner ſtieß. Lorſch dominierte die ganze Spiel⸗ zeit und ſiegte am Schluſſe mit 311. In Lampertheim ſtieg ein Lokalkampf. Die beiden Ortsvereine VfL. und Olympia ſtritten ſich um die Punkte. Olympia ſiegte mit:0 Toren.— Wie eine Bombe ſchlug die Niederlage des Ich. Biblis gegen den Sp. Hochheim ein. Es kriſelt zwar ſchon lange im Bibliſer Lager. Aber die:1⸗Niederlage iſt doch aller⸗ hand und lüßt keine Entſchuldigungen zu. Normannia Pfiffligheim ſpielte wieder mit ſeiner alten Mann⸗ ſchaft. Die Abtrünnigen ſind wieder reumütig zurück⸗ gekehrt. Aber dennoch reichte es für die Elf zu keinem Sieg. Der Gegner Horchheim leiſtete erbitterten Widerſtand, trotzdem er zeitwerſe nur mit 10 Mann ſpielte. Mit einem:4 trennten ſich zwei gleichwertige Gegner.— Als letztes Spiel ging das Treſſen Heppenheim Neuhauſen vor ſich. Das Spiel ſtand auf keiner hohen Stufe. Heppenheim ſiegte mit 211. 5 Am kommenden Sonntag finden ſolgende Spiele ſtatt: Neuhauſen— Gernsheim; Bürſtadt— Pfiffligbeim; Heppenheim— Vis. Lampertheim; Horchheim— Hoch⸗ heim; Biblis— Worms; Lorſch— Olympia Lampertheim. Briogeturnier im Tennisklub Es war ein gut untergebrachter Sonntagnachmittag, der die Mitglieder des Tennisklub Mannheim in den gemütlichen Klubhausräumen verſammelte. 40 Teilnehmer dankten dem Veranſtalter durch ihr reges Intereſſe für das wohlgeleitete Bridgeturnier. L. Klopfer hatte mit Umſicht die Vorbereitungen getroffen. Man hatte ein Wanderturnier gewählt, um auch ſchwächeren Spielern Ge⸗ legenheit zu geben, mit einigem Kartenglück plaziert zu werden. Trotzdem ſetzten ſich die ſpielſtarken Paare durch; die Platzierung der Preisträger dürfte der abſoluten Stärke entſprechen. Es wurde mit großem Eifer geſpielt, ſo daß nach.90 Uhr ſchon olle Runden beendet waren. Sieger wurden die Damen Arn heim⸗Schaaff mit über 9000 Punkten. Nicht nur im Tennis, ſondern auch im Bridge führend zeigte ſichdas Ehepaar Oppenheimer, das ſich mit 8020 Punkten vor Höchheimer⸗Gerd Bo⸗ de.he imer(8596.) den 2. Preis ſicherte. Die durch Dr. Kuß vorgenommene Preisverteilung beendete die dankbar begrüßte Veranſtaltung. Zu Ehren der Amerikaſieger Empfang der Stadt Hannover l Das große t das die Stadt Hannover als Sitz der Kavallerieſchule ſeit jeher dem deutſchen Reitſport entgegengebracht hat und die warme Anteilnahme, mit der die Erfolge der deutſchen Reiteroffiziere in Amerika und Kanada in ganz Deutſchland aufgenommen wurden, gaben der Stadt Veranlaſſung, die deutſche Expedition am Mon⸗ tag nachmittag in den Feſtſälen des Neuen Rathauſes durch eine ſchlichte Feier beſonders zu ehren. Sowohl bei der An⸗ wie bei der Abfahrt der deutſchen Mannſchaft wurden die Amerikafahrer von einer zahlreichen Men⸗ ſchenmenge begeiſtert begrüßt. Zu der Feier im Rathaus hatten ſich die Kemmandeure der hannoveriſchen Truppen⸗ teile, Vertreter der Behörden und der Sport⸗Organiſa⸗ tionen eingefunden Oberbürgermeiſter Dr. Menge betonte in einer kur⸗ zen Begrüßungsanſprache den großen Wert der deutſchen Reitererfolge, die nicht nur den ſportlichen Ruf, ſondern darüber hinaus auch das allgemeine deutſche Anſehen in Amerika ſtark gefördert haben. Mit Worten des Donles überreichte Dr. Menge den vier Offizieren, Major Frei⸗ herr von Waldenſels, Oblt. Freiherr von Nagel, Oblt. Haſſe und Oblt. Momm Ehrengeſchenke der Stadt Hannover in Form von ſilbernen Pokalen. Der Führer Um die öffentliche Ruhe und Sicher⸗ heit zu garantieren, hatte der Bürgermeiſter veran⸗ der deutſchen Mannſchaft, von Waldenteltz, f dankte det Neues aus Oppau K. Oppau, 16. Dez. Die ſeit Ende 1926 in Ausführung begriffene Neukanaliſation des Stadtteils Oppau mit einem Koſtenaufwand von nahezu 5 Mill. RM. geht ihrer baldigen Vollendung entgegen. Die vier letzten größeren Bauabſchnitte wurden dieſer Tage in Angriff genommen. Der Stadtteil Edigheim fol kanaliſtert werden, ſobald die finanziellen Verhält⸗ niſſe beſſere ſind als jetzt. 5 Ein Erlahmung der privaten Bautätigkeit hat die Stadtverwaltung zwecks Bekämpfung der Woh⸗ nungsnot und Arbeitsbeſchaffung für das ein⸗ heimiſche Gewerbe veranlaßt, mit Hilfe ſtaatlicher Baudarlehen und aus Mitteln des Weſtprogramms des Reiches einen größeren Wohnblock mit Ein⸗ Zwei⸗ und Dreizimmerwohnungen(insgeſamt 36) zu erſtellen. Die Bauten, die ausſchließlich für die minderbemittelte Bevölkerung beſtimmt ſind, wurden bereits begonnen. Infolge der raſchen Entwicklung Oppaus und insbeſondere der immer größer werdenden Verwal⸗ tungsarbeiten des Bürgermeiſteramts reichen die Räume des im Jahre 1917 nach den Plänen von Prof. Pitzer⸗Darmſtadt erſtellten Rathauſes nicht mehr aus. Mit der Erweiterung im Aus⸗ maße des beſtehenden Gebäudes iſt zu rechnen, ſo⸗ bald die notwendigen Mittel beſchafft ſind. Eine Million Mark Fehlbetrag in Hauau * Hanau a.., 14. Dez. In der Stadt Hanau iſt infolge der außerordentlich geſtiegenen Wohlfahrts⸗ laſten unter gleichzeitigem Rückgang der Steuer⸗ maßnahmen zu erwarten, daß der laufende ſtädtiſche Etat gegenüber dem Voranſchlag einen vorausſichtlichen Fehlbetrag von einer Million Mark aufweiſt. Durch die kürzlich erfolgte zwangs⸗ weiſe Erhöhung der Realſteuern ſind bereits 300 000 Mark und durch Einführung der Bürger⸗ und der erhöhten Bierſteuer weitere 100 000 Mark gedeckt. Immerhin bleibt noch ein ungedeckter Fehlbetrag von etwa 600 000 Mark, der jetzt in Form eines Ueber⸗ brückungskredits beſchafft und innerhalb der Jahre 1932 bis 1934 abgedeckt werden ſoll. * 2 Hohenſachſen, 17. Dez. Der hieſige neu⸗ gewählte Bürgerausſchuß hatte ſich in ſeiner erſten Sitzung unter Vorſitz des Bürgermeiſters Rohr mit der Gemeinde⸗Bier⸗ und mit der Bürgerſteuer zu befaſſen. Für beide Vorlagen ergab ſich eine Mehrheit. Die Vertreter der Ar⸗ beitervereinigung hatten kurz vor der Abſtimmung über die Bürgerſteuer bis auf zwei den Saal laſſen. Kleine Mitteilungen In Imsweiler wurde die Einführung der Not⸗ verordnungsſteuern vom Gemeinderat ein⸗ ſtimmig abgelehnt, da die Gemeinde außer dem Waſſer⸗ leitungsdarlehen keine Schulden hat und die Neben⸗ rechnung der Waſſerverſorgungeſich ſelöſt decken muß. Stadt für den herzlichen Empfang und gab dann einen kurzen Ueberblick über den Aufenthalt in Ameriko. Vor Los Angeles 1932 Das Olympiſche Schwimmſtadion Die vor einiger Zeit von anderer Seite verbreitete Meldung, daß die Schwimm⸗Wettkämpfe bei den Olym⸗ piſchen Spielen im Meerwaſſer ausgetragen werden ſolllen, hat ſich ſchnell als eine Ente erwieſen. Wie jetzt das Organiſations⸗Komitee der X. Olympiſchen Spiele berichtet, wird das Schwimm⸗Stadion, in dem vom 30. Juli bis 14. Auguſt 1932 die Olympiſchen Wettbewerbe im Schwimmen und Waſſerball ſtattfinden ſollen, im Olympiſchen Park in Los Angeles erbaut werden. 5 Im Olympiſchen Park befinden ſich bekanntlich außer dem Olympiſchen Stadion der Olympiſche Fechtpavillon und das Ausſtellungsgebäude für die Olympiſchen Schönen Künſte. Kommt nun zu dieſen Gebäuden noch das Schwimmſtadion dazu, ſo hat man die Schauplätze der ge⸗ ſamten ſportlichen Betätigung während der Olympiſchen Spiele auf ein und demſelben Flächenraum vereinigt. Wie der Organiſations⸗Ausſchuß weiter mitteilt, ſind die endgültigen Pläne für das Schwimmſtadion bereits fertiggeſtellt. Für die Bequemlichkeit der Teilnehmer, Zu⸗ ſchauer, Funktionäre und Preſſevertreter wird in jeder Hinſicht Sorge getragen werden. Vorläufig iſt beſchloſſen worden, das Schwimmſtadion vor der in der Nähe des Stadions befindlichen großen Zuſchauertribüne zu errichten. Dieſe Zuſchauertribüne beſteht aus Beton und Stahl, ſo⸗ daß man paſſende Ankleideräume und Ruhezimmer, ſowie Brauſebäder mit Leichtigkeit einbauen kann. Ebenſo ſtehen Trainings⸗ Gelegenheiten den Teilnehmern in großer Zahl zur Verfügung. 0 Togeolealeuicles Mittwoch, 17. Dezember Nationaltheater:„Peterchens Mondfahrt“, Märchenſpiel von Gerdt v. Baſſewitz, Anfang 16 Uhr.—„Sturm im Waſſerglas“, Komödie von Bruno Frank, Miete 0 15, Anfang 20 Uhr. Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung; 17 Uhr Vorführung. Volkshochſchule:„Politiſche Führer“, Vortrag von Wolf von Dewall, Frankfurt, im Muſenſaal des Roſengar⸗ tens, 20,15 Uhr. Abendlich 20,30 Uhr, Kabarett Libelle: Programm. Palaſt⸗Kaffee: Kaß Bon und ſein Orcheſter, Tanzmuſik. Lichtſpiele: Alhambra:„Ein Mädel von der Reeper⸗ ahn“.— Univerſum:„Der keuſche Joſef“.— Scala⸗Theater:„Hokuspokus“.— Schauburg: „Der blaue Expreß“.— Roxy:„Komm zu mir zum Rendezrous!“— Capitol:„Zwei Herzen im N Takt“.— Palaſt:„Armer Gigolo“.— Gloria: „Eine Nacht in London“. Sondervorführungen. Schauburg: Kindervorſtellung „Dornröschen“, Anfang 14,15 Uhr.— Univerſum: „Der heilige Berg“, Anfang 14,15 Uhr. Sechensmürdigkeiten: 5 Gebffnet täglich von 10—13, Uhr und Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. — Muſcum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeug⸗ haus: Sonntag vormittags von 11 bis 13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr, Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr: Freitag 17—19 Uhr.— Städtiſche Knnſthalle: Geöffnet werktugs(mit Ausnahme Montags) von 10—13 und 14 16 Uhr, an Sonn- und Feiertogen „ Uhr durchgehend.— Ausſtellung:„Das ruſſiſche allett“. Schloßmuſeum: 14—16 Uhr; Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Nedar⸗Begeiſ 13.15 f 1612 Abein Bege 12 18 15. 15.11. Bafel 0 568 0,77 770 g 5 Schuflerinſe 1 26.281 32 150 1,26 Mannbein.79 127 e Seb 275.780 Jaber.171. 1 866 Marau 402 63 Blochingen 9. 900 J 0,8404 62 U Mannen.84 Heilbronn 1 45.52 1481,40 auß 0 Köln ö vers er großes Kabarett⸗ .. e oͤweſtoeutſche chau 8. fene mit geht vier Tage 1 0 1 mittwoch, 17. dezember 1030 Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Jeitung 141. Jahrgang/ Nummer 588 t die Voh⸗ 5 ein⸗ 1 95 Aus Baden Der Kampf um den Hortus Dalatinus Aus der fals nms 5 N Bin⸗ Familientragödie in Freiburg j. Br. 5 8 5 5 5 g. Prüfung an der Pfälziſchen Verwaltungsakademie ) zu 5 8 18. Dez ee 3 1 e 1 0 ſich— 115. 159 5* Ludwigshafen, 16. Dez. Zur Prüfung an der ö 165 5.— Ci r Badif V. i annhei 8„ 7 5 Zu der bereits im geſtrigen Abendblatt gemel⸗„„ e ee d Pfälziſchen Verwaltungsakademie waren 70 Voll⸗ deten Familientragödie werden noch folgende Einzel⸗ Die Heidelberger werden zwar ſagen, daß ihnen aus einer Zeit übriggeblieben ſind, in alten For⸗ börer nach einem ſechsſemeſtrigen Studium zuge⸗ und heiten berichtet: In einem Hauſe der Mösleſtraße] die Mannheimer nichts in ihre Schloßangelegenheit men und Farben wieder erſtehen zu laſſen. Und laſſen worden. Hiervon ſind 77 zur Prüfung erſchie⸗ wal⸗ ereignete ſich eine entſetzliche Familientragödie. hineinzureden hätten, aber ſie haben ſich auch in der Hermann Eſch verkörperte gleichſam unſer gutes nen, von denen dret während der ſchriftlichen Prä⸗ die Außer dem Hausbeſitzer bewohnte das Haus der Angelegenheit der Anlage einer Wirtſchaft im Hei⸗ und bei aller neuen und neueſten Sachlichkeit ſich fung zurücktraten. Die ſchriftliche Prüfung beſtanden 998 Handelsvertreter Wittig mit ſeiner Frau und delberger Schloß ſelbſt von ſage und ſchreibe 172 immer noch regendes romantiſches Gewiſſen, wenn 68 Bewerber, ein Bewerber trat zurück. Die münd⸗ einem Kinde. Die Mitbewohner hörten ſchon in er von dem Zurückfallen in die Natur lich Iren wurde 19 J Wee der Frühe drei Schüſſe fallen. Sie alarmierten 10 Uhr die Wohnung der Dort bot ſich ihr ein furcht⸗ Wittig lag mit Frau und Kind zu die Polizei, die gegen Familie Wittig betrat. bares Bild. Perſönlichkeiten, die nicht nur aus Heidelberg, ſondern aus Stuttgart, München und Berlin in den großen Entrüſtungsſchrei einſtimmten, den Proteſt unterzeichnen laſſen, der wenig aufſchlußreich aber ſprach, das ſolch eine Gartenruine verſinnbildlicht. Doch auch wir glauben, daß dieſer Garten von den unſchönen Wirtſchaftsgebäuden befreit werden muß, die die Einheitlichkeit ſeiner Wirkung ſtören, zumal Die Note 2 erhielten 14, Note—3 23, Note 3 25, Note 4 11 Bewerber. Im Nebel zuſammengeſtoßen u Bett, alle drei wieſen Schußverletzungen in der darum umſo kräftiger im Ton war, und ſo dürfen mit dieſem Garten auch noch andere Erinnerungen 5 1 u iſt Schläfengegend auf und waren bei Eintreffen ſie nun auch jetzt einmal eine rein ſachliche Aus⸗ an die große deutſche Vergangenheit des Geiſtes* Frankenthal, 15. Dez. 522 Au eie en hrts⸗ der Polizei bereits tot. einanderſetzung über die Frage aus der Nachbarſtadt verbunden ſind, wenn wir nur daran denken, daß ſchen Frankenthal und Oggersheim i im Nebe zuer⸗ Wittig hat zuerſt ſein Kind, dann ſeine Frau hören, die doch eigentlich nur durch eine ruhige Er⸗ der Dichter des Weſtöſtlichen Diwans, Goethe, hier ein Perſonenauto und ein Lieferwagen nde und ſchließlich ſich ſelber erſchoſſen. In der Hand zrterur ande n er d von„ſeinem Garten“ ſprach. Mit Recht wies auch des Ludwigshafener eee 1 inen hielt er noch die Piſtole, aus der die tödlichen 8 5 9 5 5 Architekt Eſch darauf hin, daß wir in dem(von den[Das Perſonenauto des Kaufmanns Wilhelm 9 5 5 lion Schüſſe gefallen waren. Wittig war 55 Jahre, ſeine Die Mannheimer Ortsgruppe der furchtbarſten Kriegswirren wenigſtens verſchonten)[ler aus Worms befand ſich in der Frühe 0 er ngs⸗ Frau 40, das Kind 6 Jahre alt. Badiſchen Heimat hatte geſtern abend zu Schwetzinger Schloßgarten einen wunderbaren Fahrt nach Ludwigshafen. Der Wagen wurde 9025 0 000 Die Familie befand ſich in ſchwerer wirt⸗ einem Lichtbildervortrag eingeladen, der ſich Garten der Ebene beſitzen, und deshalb noch einem Fahrer namens Srraſſer e e der ſchaftlicher Notlage, die auch der Grund zu mit der Frage nach dem von Oberbaurat Dr. ein beſonders wertvolles Gegenſtück in der Romantik großen Bahnhaus bekam der Lenker 0 deckt. der furchtbaren Tat geweſen iſt.[Schmieder in Heidelberg ausgearbeiteten Projekt des von alten großen Zeiten kräumenden Berg⸗ autos plöslich den e 58 1 5 von Kriminalpolizei und Erkennungsdienſt leiſteten beſchäftigte. Man hätte nichts beſſeres tun können, gartens zu Heidelberg mit dem wundervollen bremſte ſein Fahrzeug ſo ſtark, daß es ins el be r⸗ die nötigen Arbeiten, leider kam jede Hilfe zu ſpät; als einmal den Schöpfer des Planes ſelbſt herbei architektoniſchen Vielklang ſeiner vierſtufig ſich aus⸗ dern kam und ſich quer auf die, Fahrſtraße ſte 527 der die Schüſſe hatten den Tod aller Drei zur Folge 1 d ſi Abl, M 8 laſf breitenden Terraſſenanlage beſitzen ſollte. Da der andere Führer ſeinen Lieferwagen in 15 gehabt. Die Familie kam vor fünf Monaten aus zußolen und ſich aus ſeinem Munde ſagen du laſſen. So konnte denn geſtern auch im Abendblatt kurzen Entfernung nicht mehr ane 5 Leipzig nach Freiburg und batte verschiedene Ber. was eigentlich los iſt Immerhin iſt Dr. Schmieder dieſer Zektung mitgeteilt werden, daß in Hei ten die beiden Fahrzeuge zuſammen. Dan geerſa gen, neu⸗ tretungen inne. Eine Tochter von 16 Jahren war nun ſchon eine geraume Zeit der Kuſtos des Heidel- delberg eine Bewegung im Gange ſei, die auto wurde erheblich e ee l du ier in einem hieſigen Stift untergebracht und entging ſo berger Schloſſes, und da wird er doch wohl nicht ſo darauf hinziele, die alte Gartenwirtſchaft ſchleppt werden. Kaufmann 91155 e Schr 1 ſters dem Schickſal ihrer Angehörigen. Die Familie hat einfach eine Umänderung aus der Luft greifen, die nicht mehr in Betrieb zu bringen, ſondern im Glasſplitter am Kopf empfindliche S. 50 7 8 in letzter Zeit verſucht, in der Schweiz Wohnung man mit ſo heftigen Vorwürfen akkompagniert, wie Schloß ſelbſt irgendwelche Wirtſchaftsräume zu und kam nach ärztlicher e t 1190 5 zu nehmen, die Einreiſe wurde aber verweigert. es hier geſchehen iſt. ſchaffen. Und da liegt nun der eigentliche haus. Sein Chauffeur kam mit heiler Haut davon. ilchſpe⸗; 9 8 Stein des Anſtoßes. Wo ſoll die Wirtſchaft Mittellos aufgegriffen 4 Milchſpende für die. Notgemeinſchaft So hielt alſo Dr. Schmieder geſtern abend im ver⸗ untergebracht werden? Nur über dieſen Teil des i ledige 10 ah Karlsruhe, 16, Des. Der Aufſichtsrat der Milch⸗ hältnismäßig ſehr gut beſuchten Kaſino⸗Saal einen ganzen Projekts hat man ſich(3. T. wohl künſtlich)* Speyer, 16. Dez. Der ledige Wlabrige Arbe zentrale Karlsruhe e. G. m. b. H. hat beſchloſſen, Ablld 1 75 8 5 ö 1 öchſt ſchluß⸗ aufgeregt; vom Hortus Palatinus hat kein Menſch] Kurt Kreuch aus Spandau, wohnhaft in Berlin, mit Rückſicht auf die beſonders ſchwere Notlage der 8 0 l e r ine ds ſ aufſchluß⸗ bei all den Proteſtlern geredet. hat dort zum Nachteil einer Baufirma, bei der er minderbemittelten Bevölkerung, der Karlsruher reiche Geſchichte der Heidelberger Schloßanlage gab. 2. als Kraftwagenführer in Stellung war, auf einer Notgemeinſchaft auf die Dauer von 3 Monaten Dabei zeigte ſich wieder einmal Mannem vorne; Dr. Schmieder geht nun von dem Gedanken[Bank 1200 Mark abgehoben und iſt damit flüchtig jeweils 1000 Liter Milch zur Verfügung zu denn nicht nur der Meiſter der Mannheimer Schloß⸗ aus, daß auf dem Heidelberger Schloß eine Gaſtſtätte gegangen. Er wurde von einer Polizeipatrouille im Auch die Karlsruher Milchhändlergenoſ⸗bücherei Nikolaus von Pigage hatte bereits vor⸗ eingerichtet ſein muß, um dem Fremden ver⸗ 5 ſteſſen.— ſenſchaft e. G. m. b. H. hat der Notgemeinſchaft 1000 Liter zur Verfügung geſtellt Todesſturz aus dem Fenſter * Hüfingen bei Donaueſchingen, 16. Dez. Vermut⸗ lich in einem Anfall geiſtiger Umnachtung ſtürzte ſich ein Inſaſſe des fürſtlichen Landesſpitals, der 62 Jahre alte Otto Neff, aus dem dritten Stockwerk auf die Straße. Er verſchied kurze Zeit darauf. Brotpreisſenkung * Lörrach, 16. Dez. Die Bäckermeiſter der Amts⸗ bezirke Lörrach, Schopfheim und Säckingen haben ſich mit den genoſſenſchaftlichen Bäckereibetrieben dieſer drei Amtsbezirke verſtändigt und führten ab geſtern die in der Notverordnung vorgeſchriebenen Brotgewichte ein, indem ſie gleichzeitig die Preiſe um einen Pfennig für das Pfund weiter ſenkten. 3 ** I Weinheim, 16. Dez. Der Teilſtreik bei der hieſigen Stuhlfabrik Ph. Leinenkugel iſt be⸗ endet. Die jugendlichen Arbeiter haben heute vor⸗ mittag die Arbeit zu den neuen Bedingungen wieder aufgenommen. 2 Neckarhauſen, 16. Dez. Die Weihnachtsfeier des Turnvereins 1892 Neckarhauſen wies einen ſtarken Beſuch auf. Nahezu 300 Perſonen fanden ſich am vergangenen Sonntag im Saale des Gaſthauſes zum„Bad. Hof“ zuſammen. Ein von dem Jugend⸗ orcheſter geſpieltes Muſikſtück eröffnete den Weih⸗ nachtsabend. Dem poeſievollen Vorſpruch einer Turnerin folgte die Begrüßungsanſprache des 2. Vor⸗ ſitzenden, der mit ſeinen Ausführungen zu dem Glanzſtück der Feier, dem Weihnachtsmärchenſpiel „Weihnachten in Rübezahls Reich“ überleitete. Das Stück iſt von ſo glaubensfroher Innigkeit, daß ſich niemand ſeiner tiefen Wirkung entziehen konnte. Dabei wurde es mit großer Freudigkeit geſpielt. Wohlverdient war deshalb der reiche Beifall. Auch die folgenden Luſtſpiele hatten einen großen Erfolg geſchlagen, auf dem Stückgarten eine Wirtſchaft an⸗ zulegen, vielmehr auch der im Jahre 1851! zum Kaſtellan des Schloſſes ernannte, von der„Rheinluſt“ in Mannheim kommende Janillon, ein ſehr ge⸗ bildeter und wohl bewanderter Mann, hatte ein Projekt ausgearbeitet, nach dem die Wirtſchaft in den Stückgarten verlegt werden ſollte. Sie lag damals ſchon ungefähr dort, wo ſie ſich heute recht ungut im Schloßgarten breit macht und im Laufe des ver⸗ gangenen Jahrhunderts noch weitere Vergrößerungen erfuhr. Nun handelt es ſich zunächſt einmal darum, dieſe unſchöne Wirtſchaft zu beſeitigen. Warum? Weil nach Dr. Schmieders Meinung da⸗ mit erſt die Möglichkeit geſchaffen iſt, den großen Schloßgarten wieder herzuſtellen, um das Schloß als Baudenkmal zu be⸗ reichern. Deshalb ein paar kurze Worte über dieſen Garten. Im Jahre 1620 hat der Schöpfer des Hei⸗ delberger Schloßgartens, der Franzoſe, oder ſagen wir beſſer der Normanne Salomon de Caus ein reich mit Kupfern verſehenes Werk verfaßt, das den ſtolzen Titel„Hortus Palatinus“, der pfälziſche Garten, trug. Darin war die ganze noch nicht völlig fertige Anlage beſchrieben, und es muß ein Wunderwerk geweſen ſein, was ſich da auf fünf Terraſſen auf dem herrlichen Edenfleck drüben zu Heidelberg als ſchönſter und großartigſter Garten der deutſchen Renaiſſance aus⸗ breitete oder ausbreiten ſollte. Bei einem Poeten jener Zeit finden wir deshalb das folgende Lob des Gartens, deſſen Ruf durch alle deutſchen Gaue drang: All Wunderwerk der Welt vor dieſem Gart' ſich neigen, In welchem die Natur all ihre Kunſt tut zeigen. 4 7508 Aber ſo wenig wir dieſe Sprache mit ihrer herz⸗ haften Künſtlichkeit heute noch pflegen können, ſo wie er kehr Rechnung zu tragen. So will er denn, falls die Schloßgartenwirtſchaft aufgehoben wird, zunächſt einmal den Bandhausſaal für Feſtlichkei⸗ ten einrichten und vor allem nur für ſolche Zwecke vorbehalten, denen er ja auch heute ſchon dient. Fer⸗ ner will er die Wirtſchaft in die„Anrichte“ ver⸗ legen, jenen unmittelbar dem Altan benachbarten Teil, der durch ſeine von einem altertümlichen Archi⸗ tekten herrührenden Spitzbogen fälſchlich den Namen„Kapelle“ erhalten hat, obwohl darin niemals eine Betſtätte untergebracht war. In dieſem Stern⸗ gewölbe, das ſich unmittelbar über dem großen Faß befindet, in dem noch eine alte Weinpumpe aus der Zeit des großen Heidelberger Univerſttäts⸗Jubi⸗ läums ſteht, und in das man von außen nur eine ſchmale Treppe hineinzuführen braucht, ſoll die Wirt⸗ ſchaft in ganz ſchlichten Formen untergebracht wer⸗ den. 5 Das hat noch nicht ſo ſehr Wideſrpruch erregt, wie das andere Projekt, nämlich eine Gartenwirt⸗ ſchaft in den Stückgarten zu legen, ein paar Tiſche und Stühle rings um den großen ſchattigen Baum, der dieſen Teil des Schloßgartens beherrſcht, in dem einſt Eliſabeth, die Gattin des Winterkönigs, ſpazierte. Die Verlegung der Wirtſchaft in den Battertiegarten wird wohl kaum in Frage kommen. Man kann dort den Leuten zu ſehr in die Kaffeetaſſen gucken. ö * Wir wollen uns nicht in den Kampf um dieſes letzte Stückchen einmiſchen und es zunächſt bei der Frage bewenden laſſen, welches von den beiden Uebeln das größere iſt, die häßliche Schloßwirtſchaft beizubehalten, oder im Stückgarten des Schloſ⸗ ſes ein paar Tiſche und Stühle aufzuſtellen, der zweifellos den großen Strom der Fremden nicht ſieht, dafür in den Abendſtunden wie auch in der Mittagsruhe immer wieder ein paar ſtille Menſchen aufnimmt, die ſich im Blick auf die Stadt erheben Über den Alltag und ſeine Sorgen. Einſtweilen ruht ja die Angelegenheit, aber man wird doch nicht einfach darüber hinweg⸗ Warteſaal hier aufgegriffen und feſtgenommen. Das Geld hatte er bereits verausgabt. 5 Haus Messen Schwerer Straßenbahnunfall * Worms, 16. Dez. Am Sonntag abend wollte der Bäckermeiſter Karl Mandler aus Worms⸗Pfifflig⸗ heim mit ſeinem Töchterchen Weihnachtseinkäufe in der Stadt beſorgen. Er ſtieg an der Halteſtelle Wehrgaſſe in die Straßenbahn. Kaum hatte ſich dieſe in Bewegung geſetzt, als Herr Mandler aus der Straßenbahn direkt gegen einen Baum fiel. Mand⸗ ler erlitt einen Schädelbruch und wurde ſofort ins Sophienhaus gebracht. Wen die Schuld an dem Unfall trifft, muß die eingeleitete Unterſuchung er⸗ geben. 5 Den Zug angehalten * Oſthofen bei Worms, 15. Dez. Ein junger Mann von Weſthofen hat entdeckt, wie er beim Zuſpäte⸗ kommen noch mit dem Zug fahren kann, ohne aufzu⸗ ſpringen und ſein Leben aufs Spiel zu ſetzen. Die Nebenbahn in Weſthofen war gerade abgefahren, als der junge Mann ankam. Er zog eine Taſchenlampe aus der Taſche, wickelte rotes Papier um die Blende und winkte dem Zugführer, der auch ſofort auf das Notſignal hin den Zug zum Stehen brachte. Der junge Mann ſprang in ein Abteil des Zuges und die Weiterfahrt konnte erfolgen. So weit wäre alles ganz ſchön geweſen, doch in Oſthofen kam das dicke Ende. Man ſtellte die Perſonalien des Mannes feſt und wird ihm ein entſprechendes Straf⸗ mandat zuſtellen. 1 sw,. Darmſtadt, 16. Dez. Aus dem Perſonenkraft⸗ wagen 1 T 2595 wurde ein Führerſchein, Zu⸗ laſſungsbeſcheinigung und Steuerkarte auf den Na⸗ uſpiel l f f wenig iſt es möglich, den Garten ſelbſt,. g 8 8 55 W D 5 8, Druckereibeſitzer in Dillen⸗ 2 und riefen allgemeine Heiterkeit hervor. Worte des. gehen können. Die Ruinen des Hortus Palatinus men Walter nges, Druckereibeſitzer in e 6 15 e ee i Ae ine damals ausſah, wieder berzuſtellen. Das Schickſal verlangen ihre Rechte. In der Ausſp rache, in der burg geſtohlen. Dem Geſchädigten wurde außerdem 15, Dankes an Beſucher und Mitwirkende und eine 9 ch 1 he, 1 0 Gabenverloſung ſchloſſen die ſchöne Feier, die noch der deutſchen Werke jener Zeit iſt ja auch gleichſam ſich Dr. Bergdolt⸗Mannheim ſehr gegen das noch ein Perlbeutel mit 50 Mark Inhalt, eine 9 lange in der Erinnerung der Anweſenden weiter⸗ ein Sinnbild für dteſen Zweig der Kunst; denn nach Schmiederſche Prozekt aussprach, in der vor allem Autobrille, fünf Glühlampen für Kraftwagen, ver⸗ 1 leben wird. Kst. dem dreißigjährigen Kriege waren all dieſe ſchönen auch Baudirektor Platz, Mannheim, wertvolle An⸗ ſchtedene Werkzeuge und ein Liederbuch mit braunem g ? Von der Bergſtraße, 15. Dez. Der Herbſt⸗ und großartigen Gartenanlagen der Zerſtörung an⸗ regungen, was den Hortus Palatinus betrifft, gab, Saflanledereinband geſtohlen. Das Buch iſt betitelt zarett⸗ A druſch iſt auch in unſerer Gegend ſo ziemlich be- heimgefallen. Die Stürme des Kriegs haben die legten noch einmal Hermann Eſch und Dr.„Geiſtliche Lieder.“ Für die Ermittlung der Täter muſik endet. Das mäßige Körnererträgnis konnte noch zu deutſchen Gärten vernichtet, deshalb und das hat Schmieder ihre jeweiligen Gedanken dar Es war und die Herbeiſchaffung der geſtohlenen Gegenſtände 3 1 55 annehmbaren Preiſen abgeſetzt werden. Auch Stroh auch der Korreferent des Abends, Architekt Her⸗ ein höchſt intereſſanter Abend, dem man der Badi⸗ wird eine Belohnung ausgeſetzt. 3 3 wurde wieder frei und koſtet z. Zt..50/ der Zentner. mann Eſch⸗ Mannheim, anhand von einer Reihe ſchen ei mat 1785 11 85„ 1——— ur g: Es iſt anzunehmen, daß der Preis ſich bis Frühfihr vorzüglich gewählter Lichtbilder ausgezeichnet dar⸗ rat Rothermel herzlichen Dan ſagen muß. Hof⸗„„heſredatteur guat Ziſchen 5 1 25 erhöht. Viel Stroh war auf dem Felde aufgehäuft, gelegt, kann dieſer Garten bei ſeiner Wieder⸗ fen wir alle, noch einmal ohne die Erregung ber e en e e beine Af ere 1 14 das bei der herbſtlichen Näſſe größtenteils unbrauch⸗ erneuerung nur als Ruine weiterleben, Gemüter in dem von ſeiner jetzigen Verunſtaltung j bar geworden iſt. An manchen Plätzen wird trotz und wir glauben auch nicht, daß es in der Abſicht befreiten Hortus Palatinus ſpazieren zu gehen eilungen Jakob Faude ſanaich in Mannen— Heranegeber, ausgiebigen Regens über Vermehrung der Feld⸗ des Oberbaurats Schmieder in Heidelberg liegen und dann dort einzukehren zu können, wo eben Drucker und Verleger: Drugerel Pr. i Zeitung 2. 8 1 7 1 G. m. b.., Manndeim. k 1. ellung mäuſe geklagt. Die Mäuſe richten durch Abfreſſen kann, den Hortus Palatinus wie er war trotz der einmal die Wirtſchaft ſchließlich ihre Unterkunft ge⸗ dür anderlangte Beltröge leine Gewähr— Müaſendung erfolgt Kur de 5 der Winterſaat großen Schaden an. bemerkenswerten vielen archtitektoniſchen Reſte, die] funden hat k. Rückporto und ehend. Zeug un Uhr; a 8 tag 8 ale 555 3 5 g 1 8 üſſiſche 2 8 8 8 7 A 22 ber 7* Dle beiden. boeſterr. Eigarefter 6 12 8— 38— 2 7 5 vort jafirefumtelanig bewẽletem Ruf e WsIRI N 0 0 K PE 195 f MO NCH EN! 1 5 ECC Mittwoch, 17. Dezember 1930 A NDELS- 1 TSC fler Neuen Mannheimer Zeitung AF TS Die Barabfindung für die Golddistombant- Aktien Vo rausſichtlich 110 v. H. Die Bekanntgabe des Bezugsangebots auf die Aktien der Golddiskontbank ſteht unmittelbar bevor, und zwar wird, wie angekündigt, der Bezug der Aktien oder Barzahlung sur Wahl geſtellt. Entgegen den früheren Schätzungen dürfte aber nach der K. Z. das Barangebot über 105 v. H. liegen, und zwar aus fol⸗ genden Erwägungen: Damit, daß die Reichsbank auch künftig alle oder faſt alle Aktien der Golddiskontbank be⸗ halten wird, verfügt ſie auch über die Reſerven der Gold⸗ diskontbank, während die Aktionäre, die von dem Bar⸗ angebot Gebrauch machen, darauf verzichten. Deshalb ſcheint die Reichsbank bereit zu ſein, nicht bloß den 100prozentigen Barwert der Aktien den Aktionären und die für 1930 in Ausſicht geſtellte Dividende von 5 v. H. anzubieten, ſondern darüber hinaus noch etwa 5 v. H. als Entſchädigung für den Verzicht auf die Reſerven, die den Aktionären zufließen würden, wenn die Golddiskontbank jetzt liquidiert würde. Von den Anteilseignern der Reichsbank wird kaum Wi⸗ derſpruch gegen die Aenderung des Bezugsangebots er⸗ folgen, nachdem die Reichsregierung, die wegen ihres An⸗ ſpruchs auf Gewinnanteil der Reichsbank möglicherweiſe hätte Einwendungen machen können, jetzt ihre Zuſtim⸗ mung zu dem von der Reichsbank beabſichtigten Angebot gegeben hat. * Voransſichtlich Verluſtabſchluß bei Pokorny u. Witte⸗ kind. Der Acht. der Frankfurter Maſchinenbau⸗AG. vorm. Porkorny u. Wittetind hat in ſeiner heutigen Sitzung den Bericht des Vorſtandes entgegengenommen. Danach örückt ſich die ſchwere Depreſſion der Weltwirtſchaft auch in dem Geſchäftsgaug des Unternehmens aus, und es werden der Rückgang des Umſatzes und die Verengerung der Gewinn⸗ ſpanne, verbunden mit dem dringenden Gebot einer vor⸗ ſichtigen Bewertung ſämtlicher Aktiven, zu einem Verluſt⸗ ergebnis führen. Wenn der Jahresabſchluß aufgrund der neuen Inventur vorliegt, wird man ſich darüber klar werden müſſen, ob der Zeitpunkt gekommen iſt, einer Kapitalherabſetzung näher zu treten, um das Unternehmen wieder auf eine rentable Grundlage zu ſtellen. * Geisweider AG., Geisweide(Siegen).(Eig. Dr.) Die Geſellſchaft ſchließt für 1929/30 bekanntlich mit einem ver⸗ minderten Gewinn von 198 000(365 263) 1, woraus 4(6) v. H. Dividende auf die StA. und 6(8) v. H. auf die VA. verteilt werden. Der Rechnungswert der verſandten Waren betrug 13,25 Mill. //. Wie bereits gemeldet, wurde die Beteiligung am Grobblechverband an die beiden Aktio. näre, Vereinigte Stahlwerke und die Klocknerwerke, ver- kauft. Die Geſellſchaft hat in den neuen Verbänden eine Stabeiſenquote von 32 500 Tonnen. Dem neu gegründeten Feinblechverband iſt die Geſellſchaft mit 21097 Tnonen bei⸗ getreten. Die Bilanz zeigt: Erhöhte Kreditoren mit 2,67 (1,44), andererſeits ſtiegen die Vorräte auf 2,6(1,51), Debi⸗ toren werden ermäßigt mit:16) ausgewieſen. Die An⸗ lagen betragen nach Zugaben und Abſchreibungen 3,68 (3,51) Mill. I. * Gebr. Demmer AG. Eiſenach.— Borausſichtlich wieder dividendenlos. Die Geſellſchaft ſieht ſich infolge Auftrags⸗ mangels gezwungen, größere Entlaſſungen vor⸗ zunehmen. Es iſt in Ausſicht genommen, zunächſt etwa 200 Mann der Belegſchaft abzubauen. Bisher war das Werk, das annähernd 500 Arbeiter beſchäftigt, im allgemeinen noch recht gut mit Aufträgen verſehen. In der letzten Zeit ſind die Beſtellungen jedoch ſehr ſchleppend eingegangen. Dazu kommt noch die jahreszeitliche Abſchwächung des Geſchäfts⸗ ganges in der Ofen- und Herdinduſtrie. Die verſchlechterten Abſatzverhältniſſe und die Ueberproduktion dieſes Induſtrie⸗ zweiges, unter der auch die Gebr. Demmer AG. zu leiden hat, laſſen es als ſicher erſcheinen, daß die Geſellſchaft auch für das am 31. Dezember 1930 ablaufende Geſchäftsjayr dtpidendenlos bleiben wird. Die letzte Ausſchüttung betrug 7 v. H. für 1926. Im letzten Geſchäftsjahr ergab ſich ein Verluſt von 71172 /, der aus dem Gewinnvortrag ge⸗ deckt werden konnte. O Arbeitszeitverkürzung im Zeißkonzern.[Eig. Dr.) ei den zum Carl Zeiß⸗Konzern gehörenden Glos werk Schott und Genoſſan in Jena ſchweben Verhand⸗ lungen über eine Verkürzung der Arbeitszeit, die mit einer entſprechenden Lohnherabſetzung Hand in Hand gehen ſoll. Die Verhandlungen, die auf die Einfüh⸗ rung der 44 Stundenwoche abzielen, ſtehen vor dem Ab⸗ ſchluß. Man hofft, bei Durchführung dieſer Maßnahme große Entlapungen vermeiden zu können. Nordweſtdeulſche Kraftwerke AG. Hamburg Kapitalerhöhung unter Proteſt genehmigt Die HV. genehmigte mit 81 247 Stimmen gegen 438 Stimmen des Aktionärs Müller(Berlin die Erhöhung des Aktienkapitals um 3,4 auf 12 Mill. 4. Die neuen Aktien ſollen an eine der Continentalen Elektri⸗ ktäts⸗Unſon(Boſel) naheſtehende Gruppe zu 1290 v. H. egeben werden. Der Antrag der Opponenten, das Bezugs⸗ recht der Aktionäre nicht auszuſchließen, wurde abgelehnt. Gegen dieſen Beſchluß legte der Opponent Widerspruch ein. Der Abſchluß für 1929⸗30 mit wieder 7 v. H. Vivi⸗ dende aus 768 511(782 060)„ Reingewinn wurde ein⸗ stimmig genehmigt.— Unter Berückſichtigung des om 1. April 1930 getätigten Ankaufs des Kraftwerks Oldenburg ſei der Stromahſatz in den erſten Monaten des laufenden Geſchäftsjoahres um.85 v. H. geſtiegen, ohne das Kraft⸗ werk Oldenburg betrage die Zunahme im Stromabſatz 2,40 v. H. In den kommenden Monaten hoffe die Geſell⸗ ſchaft, den bſsherigen Status aufrecht erhalten zu können. Es ſei fedoch zu betonen, daß die Einnahmen auf Grund der Preisſenkungen vorausſichtlich mit der Abſatzſteigerung nicht gleichen Schritt halten würden. „ Ueberlandwerk Jagſtkreis Ach. Ellwangen, Jagſt. Das mit 4 Mill./ arbeitende Unternehmen erzielte im Ge⸗ ſchäftsfahre 1929⸗80(30. 6) nach 542 437/ Abſchreibungen einen Reingewinn von 400 179, einſchl. 78 186„ Vor⸗ trag aus 192829, woraus 8 v. H. Dividende zur Verteilung gelangen. Ferner entfällt auf die Genußrechte der Ob⸗ ligationen von 1914 ein Gewinnanteil von 4 4.(Im Um⸗ kauf davon am Bilanztage 101 700). Aus der Bilanz (in J: Betriebsanlagen 29 184 500, Außenſtände und An⸗ ahlungen 1108 183, Guthaben und Kaſſe 130 355; anderer⸗ seits Rückſtellungen 5 932 460, feſte Darlehen der Aktionäre 4000 000, ſonſtige Darlehen 5 835 779, Schulden 1212 990. Die ausſcheidenden AR.⸗Mitglieder wurden wiedergewählt. * Afghaniſche Petroleumkonzeſſtionen für die Standard Oil Company. Newyork, 16. Dez. Wie aus Peſchawar ge⸗ meldet wird, gewährte die aſghaniſche Regierung der Stan⸗ dard Oil Company von Amerika wichtige Konzeſſionen in den Petroleumgebieten. „ Züudholz⸗ und Wichſefabrik Gebr., Ditzel AG. Meckes⸗ heim. Die Geſellſchaft(AK. 220000%), deren GV.⸗Bericht Ende Oktober mitgeteilt werden konnte, veröffentlicht jetzt auch nachträglich ihre Bilanz per 30. 6. 30. Danach bekrug der Rohgewinn 309 836(341042), demgegenüber Un⸗ koſtenkonto 336 588(302 5,3), ſodaß einſchl. 599„ Vortrag aus 28⸗29 33 896,(40 648] verbleiben. Aus der Bilanz (in): Vorräte 25 203(88 558), Außenſtände 76 433 (78 732); anzererſeits geſ. Rücklage 22900(unv.) freie Rück⸗ lage 22000(12 551), Buchſchulden 45 878(81 218). * Bibundi AG., Hamburg.— Sauſerung 10:1. Die Ge⸗ ſellſchaft, die 1929 noch einen Reingewinn ven 9109 4 er⸗ zielte, beantragt in einer ao. GV. am g. Januar 1931 zwecks Tilgung der Unterbilanz, die Herabſetzung des Grundkapitals durch Zuſammenlegung der Stammaktien im Verhältnis 10 zu 1 auf 350 000. Die Namensvorzugsaktien ſollen in Inhaberſtammaktjen um⸗ gewandelt werden. Anſchließend wird eine Wieder⸗ erhöhung des Grundkapitals um 350 000 1 Inhaber⸗ ſtammaktien und 250 000„kumulative Vorzugsactien be⸗ antragt. Außerdem ſoll der Vorſtand ermächtiot werden, Gläubigerforderungen durch Eintragung einer Hypothek auf den Gundbeſitz der Geſellſchaft ſicherzuſtellen. Der Geſchäftsbericht des Centralverbandes des Deut⸗ ſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes für das Jahr 1930 hebt einleitend hervor, daß man den Ereigniſſen des abgelau⸗ fenen Jahres nicht gerecht werden würde, wenn man an ſeiner Ausgangsſchwelle von einem Fehlſchlagen der Hoffnung auf einen Geſundungsprozeß ſprechen wollte. Nicht nur in der Erkenntnis der nationalen Not⸗ mendigkeiten auf finanziellem und wirtſchaftlichem Gebiet ſind Fortſchritte gemacht worden— dieſe Erkenntnis hat ſich vielmehr auch zum Teil in Taten umgeſetzt, oͤeren Bedeutung die Heftigkeit der politiſchen Kämpfe kennzeichnet. unter denen ſie geboren wurden. Nach einer Darſtellung der reparationspolitiſchen Vorgänge gibt der Bericht ein eingehendes Bild der finanziellen und wirtſchaftlichen Geſamtentwicklung des Jahres und weiſt auf deren Beeinfluſſung durch die Reichstagswahlen hin. Es bedeute einen bemer⸗ kenswerten Vertrauensbeweis der internationalen Finanz gegenüber Deutſchland, wenn Mitte Oktober gerade in kritiſcher Zeit dem Deutſchen Reich von einem internatio- nalen Konſortium ein Ueber brückungskredit von 125 Mill. Dollar gewährt wurde. Während das Abebben der Vertrauenskriſe in einer ſchnellen Beruhigung der Lage am Deviſenmarlt ſichtbar zum Ausdruck gelangte, iſt dem ſcharſen Kursrückſchlag an der Börſe eine dauernde Erholung nicht gefolgt, und noch heute ſteht die kursmäßige Bewertung maß⸗ gebender deutſcher Dividendenpapiere zu deren innerem Werte in einem Mißverhältuis, wie es in der Geſchichte des deutſchen Börſenweſens ſelten dageweſen iſt. Mehr als irgendein vorausgegangenes Jahr hat das Jahr 1930 vom deutſchen Bankgewerbe Leiſtungen und Opfer im Intereſſe von Staat und Wirtſchaft gefordert. Mit Genugtuung darf feſtgeſtellt werden, daß die Mit⸗ glieder des Centralverbandes den aus der allgemeinen Lage für ſie folgenden Aufgaben in vollem Maße gerecht geworden ſind. Zum Schluß der einleitenden allgemeinen Aus ührungen warnt der Bericht davor, die mit Schlagworten arbe tende antikapitaliſtiſche Propaganda gewähren zu laſſen. Möge Deutſchland die Erkenntnis erſpart bleiben, daß die Vernichtung des Kapitalismus, die ihm von den Wortführern ſolcher Beſtrebungen angeſonnen wird, einer Selbſtvernichtung ſeiner Wirtſchaft und ſeiner Kultur gleichkommt. Bezüglich des Finanzprogramms der Reichs⸗ regierung legt der Centralverband entſcheidendes Ge⸗ wicht auf die Notwendigkeit eines Ausgleichs, der der privaten Wirtſchaft die Lage erträglicher machen ſoll. Er erblickt dieſen Ausgleich auf drei Gebieten: .) Befreiung der Kreditbeſchaffung und des Kapitalver⸗ kehrs von wirtſchaftsſchädlichen Hemmungen. 2. Milderung von Härten der überhöhten direkten Be⸗ ſteuerung zu Gunſten der innerbetrieblichen Kapitalbildung. .) Beſeitigung ſteuerlicher Vorrechte der im Beſitze der öffentlichen Hand ſtehenden Unternehmungen und Betriebe. Unter den Erleichterungen auf dem Gebiete des Kapital⸗ verkehrs fehlt die oft in Ausſicht geſtellte Senkung der Börſenumſatzſteuer. Auch von der Ermächtigung zur Gewährung ſteuerlicher Erleichterungen für Kapitalver⸗ waltungsgeſellſchaften hat die Reichsregierung bisher nicht Gebrauch gemacht. Zur Bekämpfung von Auswüchſen der Zins⸗ konkurrenz ſind mit den Organiſationen der Spar⸗ kaſſen und Genoſſenſchaften Abmachungen über eine Außgeſtaltung des Wettbewerbsabkommens von 1928 getroffen worden. Sehr zu wünſchen wäre aller⸗ Dr. Solmſſen Präſident Die HV. des Centralverbandes des Deutſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes, Berlin nahm den Jahresbericht für 1930 entgegen. Geheimrat Prof. Dr. Rieſſer, der Be⸗ gründer des Centralverbandes, in welchem er nahezu 30 Jahre den Vorſitz führte, hat den Wunſch ausgedrückt, daß von ſeiner Wiederwahl abgeſehen werde. Die HV. wählte Geheimrat Dr. Rieſſer einſtimmig zum immerwährenden Ehrenpräſidenten. Zum neuen Verbands⸗ präſtdenten iſt vom Ausſchuß Dr. Gg. Solmſſen, Vorſtandsmitglied der DD⸗Bank gewählt worden. Dr. Solmſſen eröffnete ſeine Tätigkeit mit einer Anſprache, in der er einleitend die großen Verdienſte von Geheimrat Rieſſer um das Bankgewerbe würdigte und ferner des ver⸗ ſtorbenen Dr. Salomonſohn gedachte. In teilweiſe ſchär⸗ ferer Formulierung als der Geſchäftsbericht behandelte Dr. Solmſſen Gegen warts⸗ und Zukunftsfra⸗ gen des Bankgewerbes und der Geſamt⸗ wirtſchaft. Noch immer habe ſich in Pertoden wirt⸗ ſchaftlichen Abſtiegs das Volksempfinden gegen die den Verkehr mit Geld und Geldeswert regelnden Berufe ge⸗ wandt. In Verkennung der Zuſammenhänge werde gegen die deutſchen Banken der Vorwurf erhoben, ſie verſuchten ihre Kredite einzuſchränken und verſagten alſo gerade in einer Zeit größter wirtſchaftlicher Not. Demgegenüber lehre ein Blick auf die Monatsbilanzen der Banken, wie ſtark ſich die fremden Mittel vermindert haben. Die bentſchen Banken und Bankiers hätten alles in ihren Kräften ſtehende getan, um die Einengung des Kreditvolumens der Wirtſchaft ſo gering wie möglich zu halten. Dieſe Maßnahmen hätten aber ihre Grenze an der Liquidität der Bankbilanzen, mit der heute mehr denn ſe die Liquidität der Geſamtwirtſchaft ſtehe und falle. Auch innerhalb der breiten Maſſe des Volkes fange man langſam an zu begreifen, daß wir im letzten Jahrzehnt in die Irre gegangen ſind und anſtatt uns emporzuſparen verſucht haben, uns emporzuborgen. Wie ſtets in Zeiten der Not, treten fetzt Naturärzte auf, die glauben, mit einem Feder⸗ ſtrich durch Aufhebung der Zinsknechtſchaft und durch freie Geldſchöpfung alle unſere Leiden heilen zu können. Aus derartigen wirtſchaftlichen Utopien müſſe es ein böſes Er⸗ wachen geben. Deutſchland iſt und bleibt vom Ausland abhängig. und es ſei ein Verbrechen, ſo zu tun, als ob wir in der Lage wären, unſere Verpflichtungen gegenüber unſern Gläubigern zu negieren. Gerade die letzten Monate hätten erneut gezeigt, in welchem Ausmaß wir in unſerer Wirt⸗ ſchaftsführung vom Vertrauen des Auslandes abhängig ſind. Wenn auch die Auslandsverſchuldung ihrer abſoluten Höhe nach keine Gefahr bedeute, ſo liege doch eine gewiſſe Gefahr in der Höhe der kurzfriſtigen Verſchul⸗ dung. Die Aus landſchulden der Banken haben ſich in den letzten Monaten erheblich geſenkt. Es bedeute eine gewaltige Leiſtung der deutſchen Bankiers, daß ſie eine ſo ſtoßweiſe Verminderung ihrer Auslanbkreditoren ohne Erſchütterung ihrer Liquidität zu überſtehen vermochten. Gerade das Gegenteil der notwendigen Feſtigung des Aus⸗ landvertrauens werde bewirkt, wenn in dieſem Augenblick eine Partei mit einem bank⸗ und kreditpolitiſchen Pro⸗ gramm auſwarte, das jeder Einſichtige nur als Phantaſterei bezeichnen könne. Eine verantwortungsbewußte Staats⸗ leitung müſſe allen Verſuchen energiſch entgegentreten, der⸗ artige Ideen zum Gegenſtand geſetzgeberiſcher Experimente zu machen. Mittag- Ausgabe Nr. 585 N 1930 ein ſchweres Bankenjahr Aus dem Geſchäftsbericht des Zentralverbandes des Deutſchen Bank- und Bankiergewerbes dings, daß auch im Bankverkehr von Land zu Land die Grenzlinien zwiſchen legitimem und unzuläſſigem Wettbewerb ſtärker berückſichtigt würde. Die durch auslän⸗ diſche Propaganda geförderte Kapitalabwanderung iſt für die Beteiligten mit er⸗ heblichen Zinsverluſten verbunden geweſen und wird ihnen am Kurſe der zu überhöhten Preiſen erworbenen niedrig verzinslichen Werte vermutlich weitere Verluſte bringen. Dieſe Erkenntnis wird ſich als Mittel zur Bekämpfung der Kapitalflucht beſſer bewähren als geſetzliche Maßnahmen. Aus der richtigen Erkenntnis, daß einer Stärkung des Vertrauens zu den inländiſchen Kredit⸗ inſtituten für die Ueberwindung der Gefahr der Kapi⸗ talabwanderung beſondere Bedeutung zukommt, iſt von anderer Seite die Forderung nach Wiederherſtellung des Bank⸗ und Sparkaſſengeheimniſſes zum Gegenſtand eines Initjativantrages im Reichstage ge⸗ macht worden. Die Rückwirkungen der ungünſtigen Wirt⸗ ſchafts lage haben ſich auch für das private Bankgewerbe fühlbar gemacht. Trotzdem kann von einer Kriſis des Privatbankierſtandes als ſolchen nicht geſprochen werden; vielmehr ſtellt das individualiſtiſche Prinzip für dieſe Unternehmungsform nicht nur die Daſeinsgrund⸗ lage, ſondern auch eine innere Kraftquelle erſten Ranges dar. 5 Der vom Reichsjuſtizminiſterium Anfang Auguſt dieſes Jahres herausgebrachte vorläuſige Entwurf eines Geſetzes über Aktiengeſellſchaften Kommanditgeſellſchaften hat die Entwicklung der Reformarbeiten um einen großen Schritt gefördert. Die zur Vorbereitung der Stellungnahme des Zentral⸗ verbandes berufene Kommiſſion hat ihre Beratungen noch nicht abgeſchloſſen. Das Bank⸗ und Banktergewerbe hat den gemeinſamen Wunſch, daß neue, in der Rechtspraxis noch nicht erprobte juriſtiſche Formulierungen, tunlichſt ver⸗ mieden werden. Zur Frage des Depotſtimmrechts hat die Aktienrechtskommiſſion des Verbandes beſchloſſen, daß die Verbandsmitglieder einander gegenüber die Verpflichtung übernehmen, an die Beſitzer bei ihnen hinterlegter Aktien eine ausdrückliche Anfrage über die Art der Ausübung des Stimmrechts zu richten, wenn ihnen von einem anderen Verbandsmitgliede zwei Wochen vor der GV. die Abſicht einer Oppoſition bekanntgegeben worden iſt. Der Sonderausſchuß für Hypotheken⸗ bankweſen hat ſich u. a. dem Problem des Zins ⸗ typs eingehend befaßt. Trotz ſchwerer und komplizierteſter politiſcher Verhältniſſe iſt die Aufhebung der Ka⸗ pitalertragsſteuer für feſtverzinsliche Werte endlich durchgeſührt worden. Dabei wird nicht ver⸗ geſſen werden dürfen, daß der Uebergang zum proz. Pfandbrief erſt mit durch die beſtimmt erwartete Auf⸗ hebung der Steuer ermöglicht wurde. Die Beſtrebungen der Reichsregierung, die Grun d⸗ und Gewerbeſteuer zu ſenken, lönnen vom Stanud⸗ punkt des Realkredits uur warm begrüßt werden. Bei der Neuordnung der Hauszinsſteuerverhältniſſe muß ent⸗ ſcheidendes Gewicht darauf gelegt werden, daß hier das bisher in Preußen ſchon geltende geſunde Beiſpiel in de Reichsgeſetzgebung übernommen wird, nämlich die Be⸗ ſchränkung der Bevorrechtigung des dinglich geſicherten Steuerrückſtandes auf ein halbes Jahr. Gegenwarts- und Zukunftsfragen der Vanken In der HV. betonte der Geſchäftsführer, Ru. Bern⸗ ſtein, noch zu dem Wettbewerbsabkommen zwiſchen den Banken, daß hiermit nur gewiſſen Auswüchſen entgegen⸗ getreten werden ſolle, daß aber nicht etwa eine Art Zwangs⸗ kartell auf dem Gebiet des Geld⸗ und Kreditweſens damit geplant ſei, auch nicht eine Maßnahme gegen Außenſeiter. Weiter wurde von dem bereits im Geſchäftsbericht erwähn⸗ ten Beſchluß Kenntnis gegeben, daß bei Ausübung des Stimmrechts der Depotaktien die Aktienbeſitzer vorher zu befragen ſind, ſofern zwei Wochen vor der HV. Anzeichen von Oppoſition bekannt werden. In den Aus ſchuß wurden neugewählt Bankier Berg⸗ mann(Carl Cahn, Berlin) und Geheimrat Bürgers MR. [Köln). In die ſchuſſes wurden neu (Deutſche Centralbodenkredit AG., Berlin) Götz(Hamburg). Bayriſcher Lloyd Schiffahrts-A. Rexensburg Genehmigung der Kapitalneuordnung Die ao. HV. hatte bekanntlich die Herabſetzung des Inhaber ⸗ Aktienkapitals und die Ein⸗ ziehung der Namensaktien zu beſchließen. Hierzu bemerkte der AR.⸗Vorſitzende Dr. von Stauß (Deutſche Bank und Disconto⸗Geſellſchaft), daß die Geſell⸗ ſchaft dank den jahrelang durchgeführten hohen Ab ⸗ ſchreibungen und der geldlichen Flüſſig⸗ keit in der Lage ſei, einen Teil ihres Aktienkapitals zu⸗ rückzubezahlen; da dies gegenwärtig unter günſtigen Be⸗ dingungen möglich ſei, wolle man es noch im laufenden Jahr durchführen. Die Verwaltung werde den Aktionären, die vor Ablauf der einjährigen Sperrfriſt in den Genuß des Rückzahlungsbetrags kommen wollen, weiteſtgehend ent⸗ gegenkommen. Man habe ſich um ſo mehr zu dieſer Maß⸗ nahme entſchloſſen, als auch das laufende Geſchäfts⸗ jahr wieder einen günſtigen Verlauf ge⸗ nommen habe und das Ergebnis hinter demjenigen des Vorfahres nicht zurückbleiben dürfte. Dies ſei auch mit darauf zurückzuführen, daß die Gläubiger und Groß⸗ alttonäre ihrerſeits Opfer gebracht hätten. Von dem freiwerdenden bilanzmäßigen Ueber⸗ ſchuß von 2319 000/ werden für die 65proz. Rück ⸗ zahlung der eingezogenen Aktien 1495 000 4 verwandt und die verbleibenden 824000 l zu Abſchreibungen und Rückſtellungen. 57 000„ Inhaberaktien mit einem nun⸗ mehr herabgeſetzten Nennbetrag von 38 000 4, die ſich im Beſitz der Geſellſchaft befinden, werden eingezogen, ſo daß ein Inhaber⸗Aktientapftal von 4,6 Mill. I verbleibt. Auch die geſamten Namensaktien von 120000, deren Beſitzer ſie der Geſellſchaft zur Verfügung ſtellte, werden mittels Ankaufs zu 65 v. H. eingezogen. Leitung des Provinzbankaus⸗ hinzugewählt Dr. Max Fränkel und Robert * Vierſener AG. für Spinnerei und Weberei, Vierſen — Verlnſterhöhung. Wie wir hören, hat das Geſchäftsjahr 1930 bei dem Unternehmen(Blumenſteingruppe) einen unbefriedigenden Verlauf genommen. Die allgemein ſchlechte Lage der Leineninduſtrie ſowie die ſtarke aus⸗ ländiſche Konkurrenz, die ein Arbeiten zu rentablen Prei⸗ ſen oft nicht ermöglichte, beeinflußten das Geſchäftsergeb⸗ nis ungünſtig, ſo daß mit einer weiteren ſtarken Ver⸗ luſterhöhung für 1930 gerechnet werden muß(i. B. Ver⸗ luſt 0,411 Mill.„ bei einem AK. von 1,68 Mill.). Aktieninder— 2, Iv. Der vom Stat. Reichsamt errechnete Aktienindex(1924 bis 1926— 100) ſtellt ſich für die Woche vom.—13. Dez. 1990 auf 88,3 gegenüber 90,4 in der Vorwoche, und zwar in der Gruppe Bergbau und Schwerinduſtrie auf 82,1 (85,0), Gruppe verarbeitende Induſtrie auf 77,7(79,5) und Gruppe Handel und Verkehr auf 112,4(114,2). und Eiſenverarbeiter für Eiſenpreisſenkung Die Arbeitsgemeinſchaft der Eiſen ver⸗ arbeitenden Induſtrie(AVF.) hat zur Frage der Eiſenpreiſe in ihrer heutigen Vorſtandsſitzung eine Eut⸗ ſchließung gefaßt, in der es u. a. heißt: Für die deutſche Eiſen und Metall verarbeitende In⸗ duſtrie mit ihren mehr als 100 000 Unternehmungen und über 2½ Millionen Beſchäftigten iſt die Senkung ihrer Materialkoſten von unmittelbar entſcheidender Bedeut Sie erwartet von der Eiſenſchaffenden Induſtrie die als⸗ baldige Vornahme einer ſo großen Preisſentung für Roh⸗ eiſen und Walzeiſen, daß jede die Kaufluſt bisher hem⸗ mende Spekulation auf wertere Preisſenkung von vorn⸗ D herein ausgeſchaltet wird. Deshalb hält ſie eine Senkung der innerdeutſchen Eiſenpreiſe allermindeſtens auf das Maß von Weltmarktpreis plus Zoll, plus Fracht ſpäte 8 Anfang Januar für unumgänglich. Die energiſche ſetzung der Koſtenſenkungsaktion ſeitens der Reichsregie⸗ rung auf allen Gebieten, vornehmlich der Steuern, Frach⸗ ten, Löhne und ſozialen Laſten, wird der Eiſen ſchafſenden Induſtrie die aus vollswirtſchaftlichen Gründen unbe⸗ dingt notwendige Preisſenkung weſentlich erleichtern. * Berlin⸗Gubener Hutfabrik— Vorausſichtlich Divi⸗ dendenredultion. Der Geſchäftsgang hat inſolge der ver⸗ ringerten Publikumskaufkratt wie in der ganzen Brauche nachgelaffen. Anbererſeits iſt die finanzielle Situation der Geſellſchaft weiter gut geblieben. Eine beſtimmte Vor⸗ ausſage über die vorausf iche Dividende(i. V. 16 v..) ſei im Augenblick noch nicht möglich, do man das Ergeb⸗ nis der erſten Monate des lauſenden Geſchö hres und die allgemeine wirtſchoftliche Situgtion zur Zeit der Bi⸗ lanzſitzung abwarten müſſe. Immerhin ſtehe ſchon jetzt feſt, daß mit einer Dividenden reduktion ge⸗ rechnet werden müße, ahne daß man ſich über deren Ausmaß aus dem erwähnten Grunde klar ſei. * Touwerk Mackle AG. i. L. Oberhauſen. Dieſe Geſell⸗ ſchaft iſt aufgelöſt worden. Die Liquidationseröffnungs⸗ bilanz per 29. 3. 30, die erſt am 17. 11. herausgegeben und am 15. 12. im Reichsanzeigexr veröffentlicht iſt, weiſt aus (in%): Immobilien und Mobilien 195 995, Geld, Vor⸗ räte und Debitoren 61659; andererſeits AK. 100 000, Bank und Kreditoren 184 Interime und Reſerve 6630, mithin ein Verluſt von 33 904. * Großhandels⸗AG. für Getreide⸗ und Mühlenfabri⸗ kate, Berlin.— Verluſtabſchluß. Die Bilanz für 1929 ⸗30 ſchließt mit einem Verluſt von 364 358/ ab li. V. 6115 Gewinn). Das ungünſtige Ergebnis iſt auf ſehr erheb⸗ liche Debitorenausfälle zurückzuführen. Die Ge⸗ ſellſchaft war ongeſichts der außerordentlichen Riſiken des Geſchäfts darauf bedacht, ihre Geſchäfte weſentlich abzu⸗ banen und im Zuſammenhang damit ihre Verpflichtungen zu verringern. Brauerei-Abſch üſſe * Kinzinger u.'Hengeliére Bürgerliches Brauhaus Zell⸗Gürzburg AG., Würzburg. Das am 30. Septeucher beendete Geſch ahr 1929⸗90 erbrachte einen auf 302 40. (485 462) ermäßigten Reingewinn, der dazu zwingt, die Stammaktien ividende für 1,6 Mill./ Kapital auf 11 (i. V. 14) v. H zu ermäßigen. * Brauhaus Würzburg AG.(Würzburger Hofbräu), Würzburg. Die G. genehmigte einſtimmig den Jahres⸗ abſchluß und ſetzte nach Vorſchlag des Auſſichtsrats die Dividende für das abgelaufene Geſchäftsjahr auf wieder fest * Brunerej Henninger⸗Kempff⸗Stern Ach die über die Bilanz des Geſchäftsjahres 1929⸗30 beſchließen ſoll, wird auf den 12. Jan. 1931 einberufen. Mit Rückſicht auf die allgemeine ſchlechte Wirtſchaftslage und den urch die außerordentliche Erhöhung der Bierſteuer hervor⸗ gerufenen Abſatzrückoang, der auch im neuen Geſchäftsjahr andauert. wird die Verteilung einer Dividende von 9 v. H. gegen 10 v. H. im Vorjahre, für die, Stammgktien vors, geſchladen werden. J Dortmunder Aktienbrauerei AG., Dortmund.— Wie⸗ der 17 v. H. Dinidende. Der AR. beſchloß, der GB. am 4. Febr. eine Divi on wieder 17 v. H. vorzuſchlagen, Bis zum 30. April d. J. hatte die Geſellſchaft einen Mehr⸗ abſatz zu verzeichnen. In den folgenden Monaten ging der Ausſtoß aber beträchtlich zurück. Auch im neuen Ge⸗ ſchäflsjahr hält die Stockung an. „Wieder 14 v. H. Divibende bei der Wicküler⸗Küpper⸗ Brauerei AG., Elberfeld. Der AR. der Geſellſchaft, an der die Brauereigruppe Boehm u. Reitzenbaum, Berlin, ſtark beteiligt iſt, beſchlaß, der GV. am 23. 1. 31 die Verteilung einer Dividende von wieder 14 v. H. vorzuſchlagen. * AG. Panulauerbrän. Salvatorbrauerei und Thomas⸗ brän. München. Die HV. genehmigte laut Antrag 12 v. H. Dividende und einen Bonus von 3 v. H. aus Beteiligungen an andern Unternehmungen. Es wurde ausgeführt, daß die Bilanz eine weſentliche Liqui ⸗ ditätserhöhung bei Minderung der keiten um mehr als 1 Mill./ auſweiſe. nach beſtimmten Grundſätzen aufgeſtellte Tilgungsplan für Abbuchungen in offener und interner Rechnung an eignen Wirtſchaften gehe weiter. Der hierfür vorgeſehene Betrag von etwa 2 Mill./ ſei bis auf einen kleinen Reſt durch⸗ geführt und werde im nächſten Jahr reſtlos erledigt ſein. Die Ertrags rechnung zeige zum Teil beträchtliche Min⸗ derungen auf der Sollſeite, und dies ſei die Auswirkung der vollzogenen Verſchmelzung Thomas mit Paulaner. Endlich verwies der Vorſitzende auf die Höhe der Steuern, die mit im ganzen etwa 5½ Mill./ ſehr nahe an das be⸗ gebene Kapital von 6,4 Mill.„ herankomme. Die Steuern betragen ungefähr das Fünffache aller Arbeitslöhne und belaſten auch den achtſtündigen Arbeitstag mit 18 400 und die einzelne Arbeitsſtunde mit 2300 l. O Ledererbräu AG., Nürnberg.(Eig. Dr.) Die v. GB. genehmigte den Beſchluß für 1929/30 mit einem Rein⸗ gewinn von 524 286(544 283)/ und beſchloß die Ver⸗ teilung von unv. 6 v. H. Dividende auf die VA. Lit B, wieder 16 v.., Dividende auf die VA. Lit. A und wieder 14 v. H. Dividende auf die StA. * Bayeriſches Brauhaus Pforzheim AG. Die mit einer Million/ arbeitende Geſellſchaft erlöſte in ihrem Ge⸗ ſchäftsjahr 1929⸗30(30..) für Bier und Nebenprodukte 1 308 755(1 455 024). Demgegenüber beträgt das Braukonto 1 159 252(1 240 913) /, ſo daß noch 77 096(116 155)% Ab⸗ ſchreibungen 87 908(110 943) einſchl. 8900/ Vortrag aus 192829 ermäßigter Nettogewinn verbleiben, woraus ſechs v. H. Dividende verteilt werden Aus der Bilanz(in): Braueretimmobilien 319 400(329 900), Wirtſchaftsimmob. 952 250(985 700), Brauereieinrichtung 287 255(267 689), Vorräte, Kaſſe, Bankauthaben und Außenſtände (748 126), Hyp.⸗Aufw.⸗Ausoleich 40000(45 242); — Die o. GV., ken 379 951(388 289), Aufwert.⸗Hyv. ſtige Verpflichtungen 584 854(542 955). * Bayeriſche Aktienbranerei Aſchaffenburg. Der AR. beſchloß für 1929⸗90 eine Divfdende von wieder 15 v. H. auf die zwei Millionen 1 StA. vorzuſchlagen. 233 322(unv.), ſon⸗ * Handelskrieg zwiſchen Ungarn und der Tſchechoflo⸗ wakei. Der ungariſche Finanzminiſter hat ſämtliche Zoll⸗ ämter benachrichtigt, doß der ungariſch⸗tſchecho⸗ ſlowakiſche Handels vertrag um Mitternacht auf den 16. Dezember ſeine Geltung verloren hat. Demzufolge treten die in dieſem Vertrag feſtgelegten Zollfätze außer Kraft und die aus der Tſchechoflowaket ſtommenden Waren ſind nach den ungariſchen autonomen Zollſätzen zu verzollen. Deviſenmarkt Im beutigen Früf verkehr notieren Pfunde gegen New Vork 285,66 Schweiz 25,02 Stockholm 18.10 Paris 12350 Holland 12.05 Madrid 46.75 Brüſſel 34.77 Oslo 18,16 Dollar geg. Rm..1926 Mailand 92.72 Kopenhagen 18.15 Pfunde„„ 20,68 Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort 16. Dez. Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe ziemlich gering. Es waren nur wenig Reiſen am Markt. Die Frachten erfuhren tal⸗ wie bergwärts keine Aenderung. Der Schlepplohn beträgt 15 Pfg. für größere beladene Kähne ab hier nach Rotterdam. Infolge des an⸗ haltenden Nebels auf der Strecke von Emmerich nach hier ſind heute faſt keine Dampfer hier eingetroffen. Es iſt darum nicht ausgeſchloſſen, daß der Talſchlepplohn wieder feſter wird. 8 e e Verbindlich⸗ 1. Der bekannte, ge, 767 050 anderer ſeits neben dem AK. die Reſerve 80 300(75000), Hypothe⸗ Fort⸗ regie Frach⸗ enden unbe⸗ n. Divi⸗ verd. rauche uation Vor⸗ Bank mithin tfabri⸗ 629 80 . 6115 erheb⸗ e Ge⸗ n des abzu⸗ ungen auf 11 bräu), ahres⸗ ts die wieder GV., ließen ück ſicht Hurch üpper⸗ an der „ ſtark eilung omas⸗ Untrag 5. aus wurde qui⸗ noͤlich⸗ ſannte, an für eignen Betrag durch⸗ t ſein. Min⸗ irkung aner. euern, as be⸗ teuern e und 100 4 . GV. tei n⸗ Ver⸗ Lit B, wieder einer n Ge⸗ odukte ukonto Ab⸗ ig aus ſechs n /: mmob. 7 689), 767 050 derer pothe⸗ ſon⸗ AR. v. H. choflo⸗ Zoll⸗ e cho⸗ nacht rloren legten owakei nomen * 46.7 .1926 20.08 Ded. utigen n am keine rößere s an⸗ 0 hier Es i vieder 0 0 „ Dyne Gehalt ſucht — n — S 7. Seite/ Nummer 585 Mittwoch, 17. Dezember 1930 Suche für mein danufekturwaren-Geschäft per 1. januar oder 1. Februar einen Jüngeren, durchaus tüchtigen fache ung Dalat enden für alt elngeführte Plätze bei hohem Gehalt. Provision u. Spesenvergütung. Ausjührl. Angebote nur erster Hräfte mit Bichtbild, Zeugnisabschriften und Angobe der Gehaltsan- sprüche unt. G T 158 an die Geschäftsstelle erb. 171⁵⁴ Akademiker ſof, od. ſpäteſtens 1. Febr. iost gef uch t. fpül. möbl. Zimmer Inſtandſetzungsarbeit. werden übernommen. Angeb. unter V K 30 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes* 3926 im Zentr, Zentralhz UI an die Geſchſt B5330 ſucht per 1. Januar Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3 Aimmer wohnungen (Pfingſtbergſiedlung! bevorz. Angeb. unter mit Zubehör. auf 1. Februar 19381 preisw. zu vermieten. Näher. Pfingſtberaplatz Nr. 4 Einzelne Dame ſucht Ebep. ſucht f. d. Zei 5 PPP Abonnentenwerber die einwandfreie und erfolgreiche Arbeit leiſten, werden gegen hohe Proviſions⸗Ver⸗ gütungen und hohe Speſen⸗Zuſchüſſe ſofort eingeſtellt. Meldungen erbeten an 8. Conzett& Huber G. m. b.., Stuttgart, Schloßſtraße 96 V8 — N e N e n n e 0 2 Laufmänn. Lehrlinge einen für sofort, einen für Ostern für bedeutendes Großhändelsgeſchäft Mannheim geſu cht. Bewerber mit Oberſekundareife wollen ſich unter Beifügung von Zeugnis⸗ abſchriften unter H B 166 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes wenden. 5 duchhalter ganz.. Map, Erben verkaufen ihr eee. Wohnh eee 0 15 Ans ſchäftiauna aeſucht. mit 3 Zim. u. Küche, Angeb. unt. Y 8 38 Staluͤng, Garten, an die Geſchäftsſtelle 940 am, Nähe Lud⸗ dis. Blattes. 3946 wigshafen, 3. Spott⸗ ec. is von 3500 Mk. Stellengesuche Angeb. u. U R 12 an Speliteurstochter die Geſchäftsſt. 43884 eval., 23., früher im Geſchäft u. Haus⸗ halt tätig, ſucht per 31 evtl. ſpäter Fele a. Hälstocßter m. Familienanſchluß. Angeb. unter Y H 28 an die Geſchäftsſtelle ofs. Blattes. B5345 Neubau Vorort, 4 Zimmer, Küche. groß. Garten, ſteuerfrei, ſofort be⸗ ziehbar, weg. Weazug um d. billig. Preis v. 9500„ mit einer An⸗ zahlg. v 2000/ zu verkf. durch* 3959 M. Weiſang, U g. 19. FP 30 jährige. aut ausſeh Oststautvilla Da me 18965 10 Zim. u. Zub., ruh. event. aushilfsweiſe Wage e e e den, Scned⸗. unter an dern u. fed. Hausarb. Annoncen⸗Frenz, Spreche franz., engl., 5 kalen Angeb. unter Mannheim. V908 V 44 an die Geſch.. Immobilien Hauskauf! Ich ſuche auf dem Lindenhof ein Elagenhaus, 4 Familienhaus, pro Stock—4.⸗Wohnung mit Zubehör, gegen hohe Anzahlung, evtl. Bar⸗ zählung, zu kaufen. Angebote unter G 2 164 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 17 140 Gelegenheitskauf! Stoewer- Pullmann- LImousine 130/55. 6 Zyl. in guter Verfassung NAG- 2½ Tonnen Lastwagen dellos. neuwertig, preiswert abzugeben 1040 Anfragen unter F Z 139 an die Geschäfts- „elle dieses Blattes. Chevrolet moderne Limouſine, viertürig, umſtändehalber preiswert zu verkaufen. Günſtige Zahlungs⸗ bedingungen. Angebote unter V R 87 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. B5350 5 Opel-Limousine 4 Opel-Limousinen 4/20 PS, neee 4½1 6 PS. 1928/9, aus Zuſt. äuß günſt. 3. vk unſerem Wagenpark, Angeb. u. W. 9 7 Privathand, general⸗ an die Geſchſt. 397 überholt, zu 1250 4 u. 1350 /, 3 Monate Limousine,.30 Preſto fahrber. evtl. f. Lieferwag. geeign., f. RMk. 250.— abzug. Verſteigerungshalle N 4. 20.* 9979 verſteuert, abzugeben. Teilzahlung geſtattet. Zuſchr. unter V A 21 an die Geſchäftsſtene ds. Blattes. B5339 Schöne 45 Timmer Wohnung hogrichſt mit Zentralheizung, in gutem Hauſe er 1. März oder 1. April 1931 zu mieten geſucht.. unter V T 39 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. B5351 Wohnungstausch Geboten: Schöne, freigeleg. 3 Zimmerwohnung mit Bad, Speiſek. und Mädchenz., Nähe Haupt⸗ hahnhof, 1 Tr. Geſucht auf 1. 4. 31:—5 Zim. ⸗ Wohnung von älterem Ehepaar. Angebote unt. Ns an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl.* 3852 2Ummer wohnung gesucht Lage gleich, auch Neubau, gegen gute Miete, Abf. bis 350 4. Angebote unter J F 28 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 3914 —2 Ummer für Herrn geſucht, nur Bad u. Tel.⸗Gelegenh., 2 his 3 Zimmer- in gutem Hauſe per v. 30. 12. b. 8. 1. mol. 1 0 m. 1 J 10 Joſon 8 3 15 8 8 5 b p cl Veld an die Geſchſt. 53069 2,2 Zimmer und Küche t parterre. Bögar 1. April, ev. früher. Angeb. unt. W B 47 Kaufmann ſucht groß an die Geſchſt. 43970 blen. möbl. Zimmer Kinderl. Ehep. ſucht in ruh. Hauſe ſchöne 2 Zimmer- Wobnune mit Bad per ſofort od. ſpäter. Angebote unter V N 33 an die privat Eing Angeb. ſchäfts ſtelle.* 3950 Nähe Waſſerturm od. 4 Zimmer, Küche, Bad, Planken, womöagl. mit mit Preisang. unter bens tenen die, agen J. Iehmtt, N 95. Miete M. 42. auf dem „Lindenhof, ganz oder geteilt gegen Miet⸗ vorauszahlung. Nähe Seckenheimerſtr. 1 Treppe, f. M. 90. Immobilienbüro Geſchäftsſtelle. 392 1 bezw. 2 Zimmer mit Küche von fa. Ehep.(Pol.⸗ Beamter) auf 1. 1. 31 geſucht. Angeb. unter V W 42 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle* 3957 5* J Mlle. fit großem Keller Nähe Hafen u. Zentralgüterbahnhof, evtl. auch getrennt zu vermieten. Angebote unt.. 2 36 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 999 Frl. möhl. Zimmer geſucht. 1 Zim. m. 1 Bett; weiterhin 1 0. 2 Zimmer m. 2 Betten. Oberſtadt bevorzugt. Angeb. unt. H D 168 an die Geſchſt. 7453 22 Immer mii Küche geg. Mietvorauszahlg. per 1. Jan. zu ver- mieten. Zu erfragen: Bellenſtr. Nr. 48, b. Schmitt, v.—7 Uhr. 2 Zimmer u. Küche möbliert, zu ver⸗ mieten. B5316 Angeb. unter T O 63 an die Zeſchäftsſtelle dſs Blattes erbeten. Zimmer h. Küche ſofort beziehbar, be⸗ ſchlagnahmefrei. zu nermiet B54 Telerhon 432 06. Croſze, helle Räume geeignet für Lager⸗, Fabrikations⸗ und Büro⸗ zwecke, mit geräumig. Kellern, in nächſter Nähe des Waſſerturms zu vermieten. Zu er⸗ fragen: Qu 7. 24(2. Stock Vorderhaus). 17142 2 helle leere Raume für Büro oder ſonſt. gewerbl. Zwecke geeignet. per ſofort od. ſpät. im Zentrum d. Stadt preis⸗ wert zu vermieten. Telephon 273 34.* 3020 VILLA in guter Lage, mit umliegend., ſchön angelegtem Garten, Pexeola⸗Gartenhaus, mit 10 Zimmern einſchl. reichl. Zubehör, mit Zentralhz. u. fließ. Waſſer, iſt unt. ſehr günſtigen Beding.(Miete 370/ p..) per 1. April n. J. zu vermieten. Gefl. Ang. unt. F D 119 an die Geſchſt. B5297 D e 2 mit Zentralheizung, in beſt., freier Wohn⸗ b 15 lage, an ruhige Mieter zu vermieten. 0 Angebote unter H G 167 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 17 146 5 Zimmer- Wohnung 2. St., gute Lage, Nähe Friedrichsbrücke, Miete 85, per 1. 1. 31 zu vermieten. Angebote unt. G. W 161 an die Geſchäftsſtelle öſs. Bl.* 3937 4 Zimmer und Rüche ſchön gelegen(Stadtmitte) ſofort zu vermieten. Dringl.⸗Karte erforderlich. 84% Miete, 300, Mietvorauszahlung. Angebote unter U 2 20 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 902 Sehr schöne 3 Zimmer Küche, Bad, Diele, Speiſekammer, Loggia, be⸗ ſchlagnahmefrei, auf 1. 1. 31 zu vermieten. B5346 Neckarauerſtraße 243, bei Schillerſchule. Welch. gebild. Ehepaar o. K. oder alleinſt. Herr teilt größere Wohnung in gutem Hause mit 2 erw. Perſonen? Angebote unter V 2 45 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 966 In freier, schönster Lage mit Loggia, Zentralheizung, Telephon, Fahr⸗ ſtuhl, evtl. Bad zu vermieten* 3876 Frieürichsplatz 16, 3. tage, fel. 481 92. Zu vermieten oder Laden, Zim. u. Küche Zu verkaufen: Karls- elke Bene J u fr. ruhe ſtheinhafen hofens billig zu größere Lager⸗-Räum Leun, Nat.: 88525 lichkeiten, beſonders Schbnanerſtraße. für Spedition, Fabri⸗ 2 ſchöne kation,. 0 15 5 geeian azu gehört:. 6 2000. Pärterre-äume arage mit u. 1000 Liter Tankanl., als Wohnung ſofort zu vermieten. 13975 Gleisanſchluß. Waſſ.⸗, Elektr. 2, Gas⸗Anſchl. Zu erfragen u. ſonſtige mod. Ein⸗ T 6. Nr. 21, bei Kuhn richtungen. Angebote unt. H A 165 an die Einzelzimmer f. Büro⸗ Geſchäftsſtelle. 7451 od. ſonſt. gewerbliche Zwecke zu verm. eptl. Großer Parterreraum m. Lagerraum. Licht u. f. Lager- od. gewerbl. Kraft vorh. 3923 Zwecke zu vermieten. 7. 5. H. Licht und Kraft vorh. 7992 Ou 7. 5. 11 Sehne heschl.-freie Motorräder ginstelen 2 Zimmerwohnung in trocken geheiztem Neckarſtadt⸗Oſt, per auf 1. Januar. Angebote unter U D 89 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. B5927 417152 Retheus Raum, monatl. 2,50% l. Jauuar zu vermiet. Jelea möbl. Wohn- u. grogzes möbl. Zimmer. Leeres Zimmer B5921 ruh. Lage, Neck.⸗Oſt, evtl. Kochgel., ſof, od. ſpät zu vm. Canna⸗ bichſtr. 6. IV. rechts. put mönl. Zimmer mit el.., N. Bahn⸗ hof, zu uvm. B5328 12. 15. 2 Treppen. —2 ſchön möblierte Zi m mer, fl. Waſſer, Zentralhz., beſte Oſt⸗ ſtadtlage, zu vermiet. Teleph. 400 71. 7399 Gut möbl.* 3887 Wohn- u. Sohlafzim. m. el.., an ſol, ruh. Hrn. zu v. 0 4. 13, III Beſſeres* 3881/2 frül. möbl. Zimmer: an berufst. Hrn. od. Dame zu vermieten. Seckenheimerſtr. 11 a, lks., bei Zeißler. Schlafz., auch einz, zu vermieten. 48875 0 7. 24. 8 Tr. rechts. Mahl Zanmer e geef u verm. D 6,9, Aufg. urch. Treppen Mibliertes Zimmer ſep. Eing., auf 1. 1. 31 zu vermiet. M 3. 7. 5358 gut möbliert. Zimmer mit Penſion per 1 8 1931 zu verm 4 2, l Treppe 0 Nähe Frdör.⸗Brücke! S. gut möl. Zim. ſof. zu vm. K 2, 18, 1 Tr. l. B5352 Ung. möbl. Zimmer an Frl. ſof. zu ver⸗ mieten. Adreſſe in d. Geſchäftsſtelle. 3959 Elegant möbliertes exren⸗ u. Schlafzimm. Tel., ſep. Eing., ſof. zu vermieten. B5349 2. 20, Kunkel, 2. St. 2 gut möbl. Zimmer evtl. 1 leer, Badben., Tel. Zentralheizg., in beſt. Oſtſtadtlage, per 1. 1. 31 zu vm. 4956 Aoͤreſſe in der Geſchſt. Son möbl. Schlafz. mit 2 Bett. u. Küche, Alleinben., per 1. Jan. zu verm 5949 Viehhofſtr. 5. Thomer An Dame od. Herrn: Gemütl. Schlafzimmer ſof. zu vermiet., auch vorübergehend. 43073 O3. 15. 1. Etage. Gut., gemütl. möbl. Zimmer per ſof, od. 1. Jan. bill. zu verm. Spelzeuſtr. 9. 1 Tr. r. * 942 Ferdl. möbl. Zimmer ſep. Eing., el.., aut heizb. ſof. zu vermiet. 9944 U 4. 19. III gut möhl. Zimmer per 1. 1. 31 preisw. W. Bertſch, Schwet⸗ Angeb. unter V V 41¹ zingerſtr. 152. 3920 an die Geſchſt. 3951 zu vm. 8 2. 2, 4. St. r. * 9867 VALENTIN FAHLBU SCH reiche Auswehl in Nontblenc Füfheſtern, Dfehstiften, Nontblenc lederwafen Telephon 302 00 28th us 8 88 2 1 2 0 2 8 0 8 — * E E 2 8 5 2 5 d us un- NDO MONTBLANC. Geschenk- Etui. Ein Gold- und Juwelen wert für weniger Geld 7 uf pun ipuig aopef uf 8 8 wmspef ux pufs lennav-Dusfquox usqdu uz Aopch opus qosun Iny Mudsedisrzodg pu der den Wert von? MONTBLANC Afinen, in schwarz. eopier und farbig, Montblane- Tinte, Leichtflüssig und satzfrel. 8 8. Seite/ Nummer 385 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 17. Dezember 1930 Mit dem Do X nach Liſſabon Von Kapitän Fr. Chriſtianſen, Kommandant der„Do X“ Der Zweck des Fluges war, in Etappen über die Häfen Amſterdam, Southampton(Calſhot), Bor⸗ deaux, La Coruna nach Liſſabon zu fliegen. An eine beſtimmte Zeitdauer ſollten dieſe Etappenflüge nicht gebunden ſein, ſondern vor allem ſollte das Flug⸗ ſchiff bei dieſen Flügen eingehend auf ſeine Eigen⸗ ſchaften und Leiſtungen in der Luft und auf dem Waſſer durchprobiert und geprüft werden. Ferner war beabſichtigt, nach zufriedenſtellenden Veiſtungen das Flugſchiff in Liſſabon einer eingehen⸗ den techniſchen Nachprüfung zu unterziehen und als⸗ dann den Flug in Etappen über den Ozean fortzuſetzen. Der beabſichtigte Weg Liſſabon, Azoren, Tankſchiff 600 Meilen öſtlich Bermudas, Bermudas⸗ Newyork wurde wegen vorgerückter Jahreszeit fal⸗ len gelaſſen und ſtatt deſſen in Ausſicht genommen, über die Kanariſchen Inſeln, Cap Verdiſchen Inſeln, Fernando Noronha, Natal, Habana, Florida nach Newyork zu fliegen. In den verſchiedenen Etappen⸗ ländern ſollte gleichzeitig das Flugſchiff ſachverſtän⸗ digen Intereſſenten und dem großen Publikum vor⸗ geführt werden. Dr. Dornier und Gattin nah⸗ men an den Flügen bis La Coruna teil. Auf ſämt⸗ lichen Flügen waren außer einer Anzahl von Gäſten an Bord: Major Guſtoſa, Baubeaufſichtiger der zwei im Bau befindlichen italieniſchen Do. X, und Major Brenta, der zukünftige Kommandant des erſten italieniſchen Do. X. In La Coruna wurde beſchloſſen, den Flug über Liſſabon nach Cadiz auszudehnen, um die dortigen Werkſtätten einer ſpaniſchen Lizenzwerft für Dor⸗ nier⸗Flugzeuge für die Ueberholungsarbeiten zu be⸗ nutzen. Die letzte Etappe Liſſabon—Cadiz mußte wegen des Brandes, der die Stoffbeſpannung des linken Flügels zerſtörte, aufgegeben werden. Die Ueberholungsarbeiten und die Flügelrepa⸗ ratur werden jetzt in Li ſſabon im portugieſiſchen Unterſeeboot⸗Hafen, der uns bereitwilligſt zur Ver⸗ fügung geſtellt wurde, ausgeführt und werden etwa vier Wochen in Anſpruch nehmen. Wenn wir— Dr. Dornier, die Schiffsleitung und Beſatzung der„Do&“ ſowie die mitgeflogenen Flug⸗ ſachverſtändigen— uns jetzt nach Ablauf des erſten Programmteiles ehrlich fragen: Hat das Flugſchiff „Do&“ das erfüllt, was wir von ihm erwartet haben, und iſt es in vollſtem Maße fähig, den Flug über den Ozean fortzuſetzen? So gibt es nur eine klare Ant⸗ wort, und zwar ein überzeugungsvolles Ja! Die Erwartungen des Konſtrukteurs und der Beſatzung ſowie der ſachverſtündigen Gäſte wurden voll erfüllt, wenn nicht ſogar über⸗ troffen. Die reine Flugzeit in der Luft betrug bis Liſſabon rund 26 Stunden und die Durchſchnitts⸗ geſchwindigkeit 151 Kilometer oder 81 Seemeilen, wo⸗ bei zu berückſichtigen iſt, daß z. T. ſehr erhebliche Gegenwinde herrſchten(Sturmflug über dem Golf von Biscgya). Die Motoren arbeiten einwandfrei und in jeder Beziehung zufriedenſtellend. Es iſt nie ein Start verſchoben worden wegen unklarer Ma⸗ ſchine, ſondern die längeren Liegezeiten in den Häfen ind zurückzuführen auf eingelegte Beſichtigungstage und Vorführungsflüge z. T. auch auf Startbehinde⸗ rung durch ſtarken Nebel. Das Schiff iſt bei denkbar ſchlechteſtem Wetter, Regen, böigem Wetter, Fallböen unter Steilküſten uſw. mit Windſtärken bis 9 und 10 (rd. 70—80 Stundenkilometer Windgeſchwindigkeit) geflogen worden. Insbeſondere ergab ſich Gelegenheit, die See⸗ fähigkeit des Flugſchiffes zu erproben. Beim Start in Amſterdam herrſchte z. B. Windſtärke —5 bei Seegang—4. Die Startdauer betrug nur 35 Sekunden bei einem Abfluggewicht von 46 To. Sehr bemerkenswert war auch die Landung vor Santander auf offener Bucht, die bei einer Wind⸗ ſtärke von—7 und Seegang—6 erfolgte und die Eignung des Flugſchiffes für rauhe See be⸗ wies. Die Flugeigenſchaften ſind bei jedem Wetter gut, wovon ſich viele namhafte internationale Flieger überzeugen konnten. Das weiche Einſetzen des Schiffes in hohem Seegang iſt weiterhin ſehr be⸗ merkenswert und nach Anſicht der erfahrenen See⸗ flieger der Do X⸗Beſatzung mit keinem anderen Seeflugzeug zu vergleichen. Die Stabilität auf dem Waſſer und das Manövprieren ſind gut. In San⸗ tander wurde ein zehnſtündiger Sturm vor Anker abgeritten bei Windſtärken bis zu 88 Stunden⸗ kilometern. Zur Entlaſtung der Ankertroſſen mußten zeitweiſe Motoren laufen. Die Höchſtbelaſtung auf den Flügen war rund 48,6 t mit einer Startzeit von 55 Sekunden. Das mittlere Abfluggewicht auf den verſchiedenen Flügen betrug 47,4 t.(Das für den Ozeanflug zugelaſſene Abfluggewicht iſt 54). Die Schiffsleitung iſt ſich abſolut darin einig, daß nach den bisherigen Erfahrungen unſere urſprüng⸗ liche Abſicht, eine Zwiſchenlandung bei einem Tank⸗ ſchiff auf freiem Ozean vorzunehmen, ohne großes Riſiko hätte durchgeführt werden können, wenn der Flug noch in einer beſſeren Wetterperiode ange⸗ treten worden wäre. Die mitfliegenden Gäſte haben ſich bei den an Bord vorhandenen Bequemlichkeiten immer ſehr wohl gefühlt, die Beſatzung war ſtets friſch und in beſter Form. Am anſtrengendſten waren die Be⸗ ſichtigungsprogramme; ich ſchätze, daß etwa 8000 Beſucher im Schiff geweſen ſind, die immer mit Booten herangebracht wurden. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß auf dieſen Flügen mit dem erſten Flugſchiff reiche praktiſche Erfahrun⸗ gen geſammelt wurden, die für den Weiterflug nutz⸗ bringend ausgewertet werden können. Jedoch ſind die gegebenenfalls noch vorzunehmenden kleinen Aenderungen ſo nebenſächlicher Natur, daß man den abgeſchloſſenen Europaflug mit Recht als einen vollen Erfolg buchen kann. Mehr löoͤlſche Verkehrsunfälle als Erdbebenopfer Selbſt in den dicht bevölkerten Erdbebengebieten von Japan und Italien ſind die Bewohner durch Naturkataſtrophen weniger mit Lebensgefahr be⸗ droht als die Bewohner großer Städte durch Ver⸗ kehrsunfälle, ſei es infolge Verſchuldens des Fahrers oder infolge fahrläſſigen Benehmens des Fuß⸗ gängers. Dies iſt das Ergebnis einer Berechnung, die Dr. Daviſon, ein bekannter engliſcher Erd⸗ bebenforſcher angeſtellt hat. Im 19. Jahrhundert haben ſich nach Dr. Daviſon auf der ganzen Erdober⸗ fläche 364 Erſchütterungen ereignet, die ſchwere Men⸗ ſchenverluſte zur Folge hatten. In Italien wurden bei einer jeden dieſer Erſchütterungen im Durchſchnitt 4222 Perſonen ge⸗ tötet, in Japan 3892. Aus der Zuſammenſtellung aller dieſer und ähnlicher Ziffern hat Dr. Daviſon berechnet, daß die Menſchenverluſte infolge von Erdbeben ſich im Jahre durchſchnittlich auf rund 14 500 Perſonen belaufen. Die Verkehrsunfälle erfordern insgeſamt im Jahresdurchſchnitt das Mehrfache dieſer Zahl an Opfern. Man wird indeſſen in Betracht ziehen müſſen, daß die Opfer der Erd⸗ bebenkataſtrophen ſich mit der zunehmenden Dichtig⸗ keit der Bewölkerung vermehren. Marineliis Kreuzzug gegen die Makkarom Von unſerem römiſchen Vertreter F. T. Marinetti, das italieniſche Futuriſten⸗ oberhaupt, will ein dynamiſcher Menſch ſein. Als ſolcher kann er ſich unmöglich mit dem wohlverdienten Ruhepoſten eines Mitglieds der königlichen Akade⸗ mie und mit dem würdevollen Exzellenztitel zufrieden geben. Im Dreiſpitz und in der ſilberbetreßten Uniform wird er ſich ſicher vorkommen wie ein Neger⸗ häuptling, der im Zylinder, mit Manſchetten und Stehkragen bekleidet, in ſeinem Kral einen Sonn⸗ tagsnachmittagsſpaziergang unternimmt, oder wie ein Lakei, der einer fremden Sache dient. Es macht ihm abſolut nichts aus, daß der Futurismus ſeit ur⸗ vordenklichen Zeiten überholt iſt. F. T. Marinetti, ſein erſter und größter Prophet, läßt ſich jedenfalls nicht ſo leicht überholen. Er zerſpringt faſt vor lauter Dynamik, er redet, daß es ſeinen Zuhörern wie Prof. Hugo Junkers erhält den Siemens-Ring Der Werner v. Siemens⸗Ring mit dem Aufſatz aus Bergkriſtall Unten links: Prof. Junkers, im Kreis: Werner v. Siemens Anläßlich der Feier zum 114. Geburtstag des genialen Begründers der modernen Elektro⸗ technik, Werner v. Siemens, erhielt der Flugzeugkonſtrukteur Prof. Hugo Junkers den Werner v. Siemens ⸗Ring, eine der wertvollſten Auszeichnungen der techniſchen Wiſſen⸗ ſchaft, verliehen, 12 Stunden hilflos in der eiſigen Oſtſee So wurde die Beſatzung des geſunkenen finniſchen Schoners„Morilokki“ gefunden Der ſchwediſche Torpedofäger„Munin“ konnte die neunköpfige Beſatzung des geſunkenen finniſchen Schoners„Morflokki“ aufnehmen, die 12 Stunden lang an Planken geklammert im eiſigen Waſſer der Oſtſee getrieben hatte. Das erſte Bild von den Eroͤbebenverwüſtungen in Japan Eine zerſtörte Straße in Miſchima während der Aufräumungsarbeiten Am ſchwerſten wurde von dem Erdbeben, das kürzlich wieder Japan heimſuchte, das ſüd⸗ weſtlich von Tokio gelegene Gebiet betroffen. 250 Einwohner kamen hier ums Leben, die Stadt Miſchima wurde zerſtört. Trommelfeuer in den Ohren knallt, er ſauſt wie ein wildgewordener Komet über den Dichterhimmel, er ſchlägt mit dem Stahl ſeiner Ueberzeugung auf die Köpfe ſeiner Bewunderer, daß die Funken hell auf⸗ ſprühen. Der dynamiſche Herr Marinetti iſt zu einer ſchlimmen Landplage geworden. Vor einiger Zeit kam Seiner Exzellenz, dem Fu⸗ turiſtarchen und Mitglied der italieniſchen Akademie für Kunſt, Dichtung und Wiſſenſchaft, eine glänzende Idee. Er lud ſeine Freunde, Geſinnungsgenoſſen und Brüder im futuriſtiſchen Geiſte zu einem Mittags⸗ mahl ein. Und alle folgten dem Rufe des Meiſters und ſetzten ſich erwartungsvoll an die feſtlich gedeckte Tafel. Ehe die Speiſen aufgetragen wurden erhob ſich F. T. Marinetti und teilte den Eingeladenen ſchwungvoll mit, daß er die italieniſche Küche futuri⸗ ſtiſch zu reformieren gedenke. Daraufhin ließ er den Gäſten die erſten, von ihm erdachten futuriſtiſchen Gerichte ſervieren. Da gab es: „Suppe aus Roſen und Sonnenſtrahlen“,„Zeiträder⸗ chen“ und„im Monde vereiſte Gans“.— Man aß und freute ſich der Leckerbiſſen; denn es waren eigentlich nur umgetaufte, altbekannte Speiſen, eine kraftvolle Julienne⸗Suppe, wohlſchmeckende Ragout⸗Paſtetchen und glacierte Gans, die beſtimmt nie einen Flug in den Weltenraum unternommen hatte. Herr Marinetti mochte wohl von ſeinen neuzeit⸗ lichen Anſchauungen tief durchdrungen ſein, denn er ſpeiſte ehrfurchtsvoll⸗bedächtig und in winzigen Men⸗ gen; die anderen aber gaben ſich wollüſtig den kuli⸗ nariſchen Genüſſen hin. Als auch die„Erdenwärme“, der ſchwarze, duf⸗ tende Mocca ſerviert worden war, ſtand der große Dichter zum zweiten Mal von ſeinem Bühnenſitze auf und ſprach alſo mit metalliſch klirrender Stimme:„Liebe Freunde! Um in den neuen Zeit⸗ geiſt eindringen zu können, müſſen wir allererſt den Mut aufbringen, die Spaghetti und Mak⸗ karoni abzuſchaffen, die Nudelgerichte ſind die wahren Symbole einer überlebten Zeitepoche. Denn ſie machen uns dickbäuchig, faul, unbewegſam und ſchwerfällig. Der dynamiſche Menſch vor einem hochgefüllten Teller Makkaroni ſitzend, iſt undenkbar. Darum weg mit dieſen paſſatiſtiſchen Speiſen!“ Dieſen Worten folgte zuerſt eine eiſige Stille, die vorher beim Verſpeiſen der Mondgans gefehlt hatte. Jeder der Eingeladenen ſchrie puterroten Angeſichtes ſein bevorzugtes Nudelgericht in den wirren Lärm hinein. Ein wildͤbewegtes Spaghetti⸗ und Makka⸗ ronimeer brandete an dem Granitfelſen Marinetti empor. Das war zu viel des Guten verlangt. Neue Namen für alte Dinge wollte man gern und willig hinnehmen. Aber auf den Genuß aller Genüſſe verzichten: Niemals!——— Und ſo iſt der Kampf heiß entſponnen. Der traditionelle Futuriſt Marinetti iſt zum Banner⸗ träger geworden im heiligen Kreuzzug gegen die ſchwer im Magen liegenden Makkaroni. Er will einen neuen Menſchentyp in Italien ſchaffen, einen Menſchentyp, der nicht mehr ſpaghettifaul ins Leben hineindöſt. Er will die Befreiung aus der Diktatur der Nudelgerichte... Vielleicht hat er mit feinen überſpannten Ideen nicht ſo ganz unrecht. Aus aller Welt * Der„kränkliche“ Verſicherungskandidat. In Wolwerh⸗ Hampton in England ſtarb kürzlich im Alter von 98 Jahren ein gewiſſer James Underhill. Dieſer Mann, dem ein ſelten hohes Alter beſchieden war, wollte ſich, als er nur 30 Jahre alt war, verſichern laſſen. Keine Verſiche⸗ rungsgeſellſchaft konnte ſich aber zu der Aſſekuranz verſichern, da die Vertrauensärzte den Mann als äußerſt kränklich bezeichneten und ihm einen früh⸗ zeitigen Tod mit Sicherheit prophezeiten. Jetzt er⸗ zählen die engliſchen Zeitungen, daß der„todkranke“ Underhill bis zum 83. Jahre ſeines Lebens täglich ſeinen geliebten Radſport betrieb und mit 90 Jahren ſtundenlang Flöte ſpielen konnte. Vor vier Jahren brach ſich Underhill ein Bein, genas aber ſehr ſchnell. Alle Aerzte, die ihm einen frühen Tod vorausgeſagt hatten, ſind ſchon längſt tot. Der Patient hat ſie alle überlebt. Ein lebender Leichnam entlarvt Victoria Slavinſka, Frau eines kleinen Guts⸗ beſitzers in Bronichow in Polen, gelangte zu der Ueberzeugung, daß ſie von ihrem Mann keinen Nutzen und keine Freude zu erwarten habe. Er wollte nicht arbeiten, vernachläſſigte alle ſeine Fa⸗ milienpflichten und gab ſich der Trunkſucht hin. Die junge Frau ſchaffte ſich einen Freund an, einen gewiſſen Woitſchack, der ſich aber mit der beſchei⸗ denen Liebhaberrolle nicht begnügen wollte und der Frau zuredete, ihren Gatten auf irgendeine Art los⸗ zuwerden. Eines Tages machte die Frau ihrem Mann einen eigenartigen Vorſchlag:„Du bekommſt N 1000 Mark. Dafür mußt Du aber ein Schreiben auf⸗ ſetzen, in welchem Du erklärſt, daß Du Dein un⸗ nützes Leben durch einen Selbſtmord zu beenden ge⸗ willt ſeiſt. Darauf mußt Du mit dem Gelde aus dem Lande verſchwinden.“ Der Taugenichts nahm den Vorſchlag an, hinter⸗ ließ das gewünſchte Schreiben und zog mit dem Gelde aus dem Lande. Der Zufall wollte es, daß einige Tage darauf eine männliche Leiche gänzlich verweſt, aufgefunden wurde. Frau Slävinſka erklärte den Behörden, es ſei die Leiche ihres Mannes. Sie legte Trauerkleider an, trug ſie aber nicht lange und heiratete nach einigen Monaten ihren Freund Woit⸗ ſchack. Das Glück der zweiten Ehe blieb nicht lange ungeſtört. Nach einem halben Jahre begegnete Sla⸗ vinſka auf der Landſtraße einem Manne, der ſehr heruntergekommen und zerlumpt ausſah. Es war ihr erſter Gatte, der lebende Leichnam. Er erklärte, daß er ſeine Sehnſucht nur bezwingen könnte, wenn ſie ihm weitere 1000 Mark geben würde. In großer Angſt lief die Frau nach Hauſe, um das Geld zu holen. Inzwiſchen wurde der ſcheinbar Tote von einem Bauer erkannt. Die Polizei wurde benachrichtigt, Das Ende vom Liede war, daß die zweite Ehe der Slavinſka für ungültig erklärt wurde, und die beiden Bigamiſten ihre Tat mit zwei Jahren Ge⸗ fängnis büßen mußten. Dann brach ein Sturm der Entrüſtung lose 1 9 12 E ——— Mittwoch, 17. Dezember 1930 9. Seite/ Nummer 585 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 2 9 Si aeclbuee Vellacechtgeoch eu la Alt lud Jug NMANNHE IN N SAGE uND GESCHICHTE Volkstümliche Erzählungen von Gustav Wiederkehr 7 Jodes-Anzeige In tiefem Schmerz machen wir allen Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, daß unsere liebe, treusorgende, unvergeß- liche Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter Frau Nosina Bude We. am 18. Dezember, einige Tage vor Vollendung ihres 83. Lebensjahres Sanft verschieden ist. Ihr mütterliches Wirken ist unersetzlich. MANNHEIM, den 17. Dezember 1930. Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Ernst Buck und Frau Karl Buck und Frau Julius Weber und Frau geb. Buck Karl Wolff und Frau geb. Buck Dr. B. Berthold und Frau Hedwig geb. Buck Sämtliche Enkel und Urenkel. 350 Seiten stark mit zahlreſchen ꝗllustràtionen Ermäßigter preis Nerk.— [bisher Hark.—) Zu bezlehen durch dle Buchhandiungen: B. Aletter. O 4% 3 F. Nemnich. N 3. 28 Gebrüder Aletter, N 3, 188 Gustab Schneider. D 1. 13. A. Beuder's Buchhandlung. O 3. 14 B 3. 16 und E, 8 Brockhoff& Schwalbe, E 1. 8 hr. Sillib Nachf., O 3. 18 Harl Bgg. Schwetzingerstraße 25 Stein's Sortiments buchhandlung. Jul. Hermann's Buchhandlung. B 1. 2 Frledrichsplats 19 Herter's Buchhandlung. O 5, 15 Dr. Curt Tilmann. P 7. 14 jugendwerk kannheim G. m. b.., Norbert Wohlgemuth, R 1. 8 A. 6 und H 1. 5 Frans Zimmermann. G 5. 1 Tobias Böffler. N 1. Bogen 29.4 Die Beerdigung fand in aller Stille statt. Hausschuhe in Riesencuswohl 1 Li kuli⸗ 11 mae e See oder direct vom Vefleg prompt u billig aus⸗ 8 1 5 ats ed e er lde Ager warte auser ren, Druckerel Dr. Haas, Neue Mannnelmer Zeitungs mh. aſitze unsere liebe Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Nr. 432 85. B5920 4 Schwester und Tante, Frau 85 30 Intl. Lerüffenthekungen der Kact Hausen ese u. Pullover rerſt f Margareie Braum Wwe. Das 9 Leihamt iſt am Donnerstag, den a 18. Dezember 1930 nachmittags wegen Reinigung ind Illk ö 0 92 a geb. Humm 11415 125 ee ſind 1 35 1 1 Sind jmmer W. a 1* in: 5. Pfänderſammelſtellen in a. 9, Peſtalozziſtr. npullever, reine Wolle ache 8 wonlversehen mit den Tröstungen unserer hl. Kirche. Nr. 14, Schwetzingerſtr. 111 und D 4. 2. 1 690..90 gſam N Mannheim, P. 2. 6, den 17. Dez. 1930 83 Städt. Leihamt. m. Russenkrg., apart Must. 1,50* nem 25 Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: 5 5* Damen⸗-Weste n mit lesch. kbar. 155 e Zwangs— Versteigerung. Bordüre u. Russenkragen 12.30 Donnerstag, den 18. Dez. 1930, nachm. 2 Uhr dor. 690,.90 tille, ö Beerdigung: Donnerstag mittag 2 Uhr von d erde e in Nette anten an ee eee ine Wolle dune! 8 5 8 8 9 bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich eine Wolle, dunke 8 fehlt 8 eichenhalle aus. verſteigern: 2 Küchenbüſetts und ⸗Kredenzen, meliert, extra weit.. 14.30 lose 0 Friſtertoilette, 1 Schrank, Waſchkommode mit*— reine 915 chtes ö Spiegel u. Marmor, Diwan u. a..; vormitt.. Wolle, meliert, mit Reißver-* arm 1—— 11 uh in Mannheim, Friedrichsfelderſtraße 51: schluß u. 2 Brusttaschen 11. 30 Vornehmer bbb 1 1 Perſonen⸗ Kraftwagen Fiat, 62¹ S.* Narren Spertpullever, reine 255 12 0 c K p V m p kka⸗ 7 IJ Mannheim, den 17. Dezember 1930. Wolle, ohne Arm, Gr. 46 10,30 5 Stall Karlen U, 17 168 Gnggolz, Gerichtsvolzzteber. mit Kragen u. mit Arm 14.58 1 f uinder-Bullever u. Westen illi Fræeu Doris NSH ee den d ade rüſſe geb. Schur 1— 5 verschluß, reine Wolle, modern 8 Dr. Alfręed Hugo Neuhaus 0 971 70 Saen b i vo* 1 1 Lig Kinderkleidechen reine olle 5 Zelgen die gluickſiche Geburt itwes 5 rogge 40*.73 25 55 StSerrurhelfers en. Seba u. 3 8 0 inen 3 Scrrwefziriger, der 16 Dezerrber 1850 15 n n 165 5 2 eben a 5 a 525 atur F 77. 75 züg most ist flüssiges Obst preit i Schätzt Eure Gesundheit! Arztl. empfohlen frei. Versteigerung 1 Lier Sügmost ist das Erzeugnis von 3 Pfd. W 18. Dez. ibo 5 50 bb ese 11 1 1 5 02 asche RM..95 M..8 t 1 beet Süßmost 1 J. ue Fl. Pfandlokal, Qu 6. 2, 8 1 8 IIIA. AAM 45. often RM..35 pro Ir. 17046] gegen bare Zahlung N In Flste Mannheimer büringslose Filoptererwertung i verſtcbaer n ent Schworz Wild- li f Ferdinand Nick, fel. 529 28 4 Radivapparate mit ir verſchlendern, zwecks Einführn leder mit teck 105 Mannheim, Gartenfeldstraße 41 Lautſprecher, 2 Lant⸗ 3000 e. kombiniert T Ab 5 Flaschen frei Haus. ſprecherdoſen⸗Röhren, ohes 2 Rahmenantennen. ie ee roßes Rieſen⸗— ca. 10 Pfund⸗— Poſtpaket * Mannheim, 17. 12. 30. Niers 90 öne Weihnachtspack.) echte, feine e ſiche⸗ 00 ih t 1. ü Guggolz Gerichtsvollz f kunft ee fein 5 080% ac ete. 2. 4„! Spottpreis von nur Nachnahme.. 5 0 0 dc 5 8 91 all 5 fend g b„ 4 a i ebkuchenfabri mid t, Nürnberg 48. rüh⸗ Doffent. ersteigern ͤͤ vage e t er⸗ 2 mussen Sie lhre deschenke bei Rennert Donnerstad 18. Dez. rognes. jeistun„Teelles nke⸗ 3 65. 0 f been Mazahg- u. Ausstattunpsgeschaft glich 1 1¹¹ sparen Ste viel Geld bei ihren werde ich im hieſigen 9 0 2 5 ELI Sfahäufen. Pfandlokal, Qu 6. 2,% eder an unt l. ee pennen vier Jel steht lhuen noch meine Riesen-Auswahl 5 11 ch 2 Valens Weißwaren, Ir ikotagen ohne Auischieg 5 5 zur Verfügung. lic derteigern; Mannheim J 7, 16/7 fel. 317 Diskretion zugesichert. Tod Jelzl bringt Rennert Rlesenposten in Besen. 1 Reniſtrierkaſſe. Anfrag. be. u. P M 442 Rud. Mosse,. . e 11 Mannheim, 17. 12. 30. Wir schlachten heute: Der Seifen erstklassiger Fabrikate teilweise Hmerreiqhit weit unter Preis. Guggolz, Gerichtsvollz. 7449 5111129 Ver Kauft Engros⸗Haus, das dringend Kaſſe benötigt aus dem württembergischen Allgäu und Fcſite Ferse Jeppicſie verkaufen ab heute nachmittag IAEA BDriichen Neri nd hoch- I massenhaft 11 nur erſtlafſige Stüde an Private. Angeb. unter K 1 5 tlontvaradem m geppienvbreten F L. M 7008 durch Rudolf Moſſe, Mannheim. eidderbürsten ug 4 0 dae 50.0 Speise-, Herren-, ee 1 1 1* pfund 5 10 H 1* 1 11 75 1 115 Kälber= Jelzi bringt Rennert in den 2 Filtaleu U 1. 12 und Seckenheimer Straße eine Riesen- ö auswahl in Spielwaren zu volkstüm-⸗ lichen Preisen. Aus der großen Auswahl einige Schlager: Einige sehr Matei. u. Celulald-Splegel geen 1 Malbskolelentes.„ 96 pg Unter jedem 5 8 50 una Kuchen eule u. NMierenbraten. Pf..— M. Fannen Baum menorbe. 95 und werden teilweise zu u. l a 5 f cnitzel aus der hug(ohne gellage) Pfd. ein Sparvertrag zur Errichtung eines erapparand e e e e,, Scumnzel 5 10 ff. I. 50 Ul. Eigenheims od. zur Ablöſung bochverzins⸗ gen. abgegeben. vom Besten, zu Rü..90,.98,.28,.50, 50 licher Hypotheken von der 7 ichen Preise in den Geschäften: f ur 50% Möbel- ralf. in Feinselfen gute Qualitäten, sortiert in Fichten- Manmhelm Lontardstrabe 12 Fehwoelzüngerstraße U Maasbes age Ange fcb, Eisen. nadel, Höln. Wasser, Flteder, Rose g. Parfüm o. Hôln. Wesser, perpacht in hübschen 5 29 Tel. 25609 Tel, 44696 ohne laufende Zinſen mit Verſicherungs⸗ VVV eee eee eee bn Wag ge, befor Proſpekte ober Rea..75,.40,.95..50. 95 und Beſuch durch d 293 Landes ⸗ iGeſchäftsßelle Darmſtadt, Darmſtabt, Am Erlenberg 13. Nur noch Kurze Zell! nerbenstärhend fiennerts Köln. Wasser a Wis senschaftliche 83913 nter⸗ En. 88¾ alkoholhaltig. noch zu alten Preisen eee eee zelde 255 N ki 5. Moin., Ft. 95.0. 50 An d 1 2 8 2 ku N St Für die Kuchen- und inige f 0 1 8 aus. bar akter, Ehemöglichkeites ete., Uelegenheltskäufe! weſt, O- Cedar-Mop in Oel getränkt gezeichnete, 4 Ereignisse mit Iahres angaben Mäntel Anzüge den mit Stiel und Blechdose.50 OZM-Marken-ree- Frau Ulla MANSs ET„on 6 Mk bie 35 Nan legte per Stück.50.50.50 und 2. 8 9 K. 4 0. 3„ ane. in gröhter Auswahl. ö tränkte Wollh Sr 0 trat 1 1 5 Figaro-Mop malt Stel 0 Feeds U Zu sprechen: Täglich 111 und 37 Ubr. e 8 vi per Stuck Rr..78..— und.79 15 6 deen. C mbokleldungshaus ange 0 letibon 81100 a 1 555 g 7 55 5 3. 0 nur& 3, 3. 8485 Sla⸗ ar 2 0 0 ner 175 1 e 5 1 as Pfun ei Haus 1 5 ſehr mit Garantie fur altberben 4.80 Sliger. G. Oberſchwãbi⸗ 75 32 e 7 1 12 g. 3 75 V e 23 W Geluverkehr verkoufsstelle Conrad Tack à Cle& m. b. H a 5 rach/ Riß 66 rttembergi⸗ 1 b. H. 1 Roßhaarbesen bn gra dug ve ee e, d Meerschaum- und Bernstelnwaren.60 S e N heim. S 1. 7 std 2825 4 n„ 1 a oßer per Stück Rel..90..90,.80..90 und 98 leltungsſe ähigſter Ber D ee I 2 Darlehen, Hypothek. III Elm, 5 Femspf. 225 24 Deutſchlands dieſer Art.(vz; Felnkostbandlung Bau⸗ u. Kaufgelder, Luduſlgshafen, Ludw/gstraße 38. Teilhaber(nur wirkl. olen. U 12, breite Straß ET 53 K, PDulntrau 5, 4, gegenüber Apollo M. Marschall& Cie, N 3, 13a 5296 „Zum Butterbrödl“ R 1, 14, Merktpl.-Quadrat durchführb. reelle Sa⸗ chen), der ſetze ſich ſof. 1 übernimmt für die 5 25 mir in 0 1 5 1 5 merstr. 32] Abendſtunden noch— Umzüge f aal. 101 u. Ge⸗ ſlelstr. 59, M 1 Seokenhelmer Relntgungen eines Für Veranstaltungen Transporte, Nah⸗ u. Übr. Ausk. u. Bera⸗ Sehweteingerstraſe 76. Feudenheim: Hauptstr. 69 Sandhofen: Schönauer Straße la s,, Büros. Auskunft u. Referenzen 744¹ Telephon 317 78, jeglicher Art empfehlen ſich zwei prima akrobat. Nummern. Angebote unter J L 31 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 4 927 Fernfahrten, werden gewiſſenhaft u billig ausgeführt. A. Horn, H 7. 2. Teleph. 296 35. tung koſtenlos. Vas Dipl.⸗Ing. Engel, Mannheim, Wal d⸗ parkſtraße Nr. 9. . 2 10. Seite/ Nummer 385 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 17. Dezember 1930 5 1 1 He BA g ö Wee nee WIH Der groge Erfolgl 100% iger Tonfilm mit Olga Ischechow-we Trude Berliner A. H. v. Scheſto v und wieder ein Tonfilm-Lustspiel, das Publikum und Presse begeistert! Fritz Schulz/ Lucie Englisch in Komm zumirzum Rendezvous mit R. A. Noberi/ Alexa Engsirom Waller Rille Paul Morgen/ Szöükö Szakall.— Regie: Carl Boese Die Presse schreibt: „ Wer sich einmal richſig emulsleren. wer einmal von Her- zen lachen will, dem sei dieser entzückende Flim empfohlen Ein liebesspiel aus dem tiamoufgel zien Ein ungemein packender Fllm, der den Gegensatz zwischen Fllichttreue und Leicht- sinn, zwischen treuer Liebe und erotischer Tüändelel zum Motiv hat. ö Als zweiter Schlager: Der moderne Siffenfilm etahten Ger Blautzolt mit Marlene Dleirich bekannt aus dem Tonfilm„Der blaue Engel“ (Ick bin von Kopf bis Fuß auf Llebe eingestellt! und WIIIIi Forst Der bewährte Begisseur, die, beliebten und populsten Darsteller, die zündende Schleger musik, die ausgezeichneten Mit. arbeiler, Autoren, technischen Helfer und nicht zulefrt der überaus witzige Stoff sichern diesem lustigen Film das größte Interesse i Bi in b Ereignis des Voll Wünmuhlde Das zensalionellsle Film- Ein hinreißendes Werk voll Spannung und Erlebnisfieber: baue Ente höchster künstlerischer Voll. endung präsentiert sich hier ein Film der als eines der hervorragendsten Spitzengwerke russischer Filmkunst angesprochen werden darf! 10 1110 Ale Jahres! Panzerkreuzer erinner Ein Werk, welches uns an Potemkin Als zweiter 8 ver iönende Sensaflons-Fllm von Aujos und Rivalen im Weltrekord t. chlager: Ilebe Für jugendliche verboten! Anfang.00.45.05 305 Uhr N Tönendles Beipregramm! Anfang.00.00.00.25 Uhr Anfang.00 Für Jugendliche verbolen! .45 .05.05 Uhr National-Theater Mannheim Mittwoch, den 17. Dezember 1930 Nachmittags- Vorstellung Petere hens Men i nr. Ein Märchenspiel in 7 Bildern von Gerdt von Bassewitz— Musik von Clemens Schmalstich Inszenierung: Herbert Maisch Musikalische Leitung: Helmuth Schlawing Anfang 16 Uhr Ende 18,18 Uhr Gestalten im Märchen: e 8 7 5 nnem. Schradiek ihre Kinder Aim Langore Helene Leydenius Bum Krüger Fritz Linn Elisabe ih Stieler Georg Köhler Anna Usell Julie Sanden Hans Godeck Die Mutter Peterchen Anneliese Minna, das Dienstmädchen Der Maikäfer Das Sandmännchen Die Nachtfee Der Donnermann Die Blitzhexe Die Wolkenfrau Der Regenfritz Großes Bürgerbräu W Bentz Heute abend ab 5 Uhr „ pbeginnen wir mit dem Ausschank eines ganz vorzüglichen Weihnachts Borkes in Märzenbierfarbe, welcher sich so rasch großer Beliebt. heit erfreute und bitten um geneigten Zuspruch. Ludwigshafen a. Rh., den 17. Dezember 1930 Kleines 17074 W. Bürgerbräu Kling Raoul Alster Willy Birgel Ernst Langheinz Joseph Renkert Hans Simshäuser Hans Finshr Eva Fiebig Tilly Kratz Paula Schreyer Liselotte Ruhig Lotte Börtlein Der Wassermann Der Eismax Der Milchstraßenwann Der Weihnachtsmann Das Plefferkuchenmännchen Der Mann im Mond Die Sonne Die Morgenröte Die Abendröte Peterchens Sternchen Annelieses Sternchen i Ver Zigarren- Geschäft zentral 5 en, mit bewohnbarem Nebenraum, 3. Sternchen Hide Kiesel umſtändehalber ſehr preiswert abzugeben durch 4. Sternchen Diete Burkart H. Petry, e Mannheim; 3. Sternchen Anneliese Löôrch E 2. 17, Laden. B5332 ö 2* Mittwoch, den 17, Desbr. 192 7* f II.. 0 0 Vorstellung Nr. 118, Miete C. Nr 15 U 91 EI In! 9 Loma 0 Sturm m Wasserglas 1 herrl. Winterlandſchaft(Kloſtermeier), zwei Komödie in 3 Akten von Bruno Frank Kirchentüren(Dehio), 1 Mühle im Schwarzwald Inszenierung: Wilhelm Kolmar(Plock) u. einige and. ſchöne Oelgemälde ſpott⸗ Anfang 20 Uhr Ende nach 22 Uhr billig von Privat zu verkaufen. Erlenſtraße 33, Personen: art. rechts, Halteſtelle: Zeppelinſtr. 17 130 Doktor Konrad Thoß Hans Finohr 2 5 8 5 W f Viktoria, seine Frau Eva Fiebig St 1 fi Gelegenheitskäufe Franz Burdach, Jouinalist Willy Birgel 12 Une. gebr. Quilling. Herausgeber., Nachtpost“ Georg Köhler(neu) echte Marke, Nut 286.—, Schlafzim ⸗ Lisa, seine Frau Anna Usell umſtändehalber billig] mer, eiche u. pol. 3 teil. Pfaffenze ler, Magistratsdiener Ernst Langhein: zu verkaufen. 43918 Schrank, law. Marmor Unzelmann, ein Tierarzt Hans Godeck Hüther Piano⸗ Eßzimmer, eiche u. pol. Frau Vogl Ida EFhie handlung. B 4. Küche u. Reformkiche Ui, 1, Grünes Haus Geschf. J. Scheuber Sonntag geöffnet.„88 K. Haubenreiher Johannes Heinz oseph Renkert um Krüger Der Amtsrichter Der Staatsanwalt Der erste Schöffe Der zweite Schöffe Erster Gerichtsdiener Fritz Linn Zweiter Gerichtsdiener Henrich Wagner Betty, Stubenmädchen bei Thoß Helene Leydents flügel(Steimyeg) Piano, Pianola. zu jed. angemeff. Gebot abzugeben. Berſtei⸗ gerungshalle N 4, 20 * 3978 Prachtvolles, neues Herren zimmer Qualitätsarbeit. aün⸗ ſtig abzugeben. 3952 Schäffler, Eichen⸗ dorffſtraße 23. Verſchiedene moderne Die in diesem Stück getragenen Pelzmodelle sind von der Firma Richard Kunze, das Haus der Pelze, gestellt. 3414 Sehr ſchönes IAN 0 Polstersessel Die apartesten Weihnachts- 3 8 5 1 dee m. Bezua nach Wahi, Geschenke für Herren! ſchäftsſtele. Bögg7 billta zu verkaufen. Auch einige aparte Im Auftrag verkaufe echt nußbaum Seſſel⸗ Ose Old tar, e e e e 85 NK elb ie Kiſſen an⸗ M 1, 2, Breite Straße, beim Schloß NRaruen Arier fertigen können, von retephon 380 38 68220 mit voll. Garantie, 45/ an zu verkauf. i tabrikneu, umſtändeh., Landes. Mannheim. weit unter Preis. Lindenhof Bellenſtr. 2 (Alte Oelfabr.) S504 Durchgehend geöffnet. Auktion Seeberger, S 4. 16.—9b8⁰ e Wegen Wohnunes⸗ 3 algebde zn wertanfen: AHleinmökel aller Art Sch es Wohnzimmen, alnbmöbel. Tische n. . Stühle. gans beden⸗ 1 5 9 tend 1. Preiſe 8 teppich. Speiſe⸗ und geſetzt Sg88 Glasjervice., Küchen⸗ Rudolf Landes möbel ele. 00s aur Qu 5. 4, Meheim Adreſſe in der Geſch. 8 5 ö dchl f 8 Eine faſt neue . 55 sperrt Drunsui 2. *„ abge 5 350 N. L. 1. pol. Klei- Rechenmaschine derſchrank. bill. zu vk. ſpotbillig abzugeben. Müller. E 5, 1 Gefl. Anfr. u. W 8961 Nr. 49 an die Geſchſt. 25 1 8 3982 klehe- Schlafzimmer Der ur e u r 4 d, fat nen 2 m Schrank, Waſch⸗ ſpottbillig abzugeben. tiſchtoilette. weit unt. Banernfeind Trait⸗ Preis abzugeb. 3981 teurſtr. 17.* 977 10 Seeberger, 8 4, 10 Goldene* 3947 aus guler k. e ſeinſddig. Ein ſchbnes. eichenes Sf ungdeckel-ur elas bisch, in allen Modefarben. Sehlaf zimmer Brillantrina— Ein⸗ ſteiner—..⸗Bril⸗ für Weihnachten nur Zeft in lantnadel, bill. abzug. ganz kurge Adreſſe in der Geſch. Gebrauch geweſen, be⸗ Das 3 Strumpf 41 Pssftem 7 ſtehend aus: 1 ſchön. 5 Had= Shümpfe Schrank, 2 Betten. 1 nnr Waſchk 5 1 Grammophon, mit 34 ea ee Menne, Nane be 3 5. g 5 doline, ſor AMeimvermanf Ffir 2 Nachttische mit ech⸗ 1 e 90 Manmnfenm zem weißem Marmor. Amp., preisw. zu vl N. 11 Anzuf. Bellenſie 40, * 1 300.— gegen bar Ste 35883 Strumpf Norn ung e 1 NN andes. aunheim⸗ 1* 086 9 r i t. Lindenhof, Bellenſtr. 2 Bücherschrank 1 O T. 8[Alte Selfabrik.] 2 m br., f. 50/ zu v. 1 Durchgehend geöffnet. P 6. 28, 2 Tr. links. Barock, 1mm, m 30 Platten. ſtatt 650 für 200 4, 1 Silber⸗ wolf f. 120 14 zu pk. Qu 7. 5, 4. St. rechts 3954 Große B5318 Febrangrammophene weg. Aufgabe dieſes Artikels, bill abzug. Wilks Meyer, Klavierbaner. D 2, 10 0 Schallplatten billig zu verk. 439041 Adreſſe in der Geſch. D010 Zeiß⸗Ikonta⸗Rollfilm 6 9. neu bill zu vk. L' hafen, Lniſenſtr. 4 en 17 55 Uhr. 933 e 8921 6% K. Blende 4,5 m. Compurverſchl. billig abzugeb. bei Wagen ⸗ knecht. Sandhofen. Weinheimerweg 301. Staubsauger Ja Fabrikat, kompl., zu 830 Mk. abzugeb. Tel. 338 73. P 6, 28, 4 Tr.. ks. B5344 Lehreihtisch Eiche, dunkel gebeizt, zu verkaufen. 43972 Keller, G 7. 23. IV. Standuhr aus Privathand bill. abzugeben. Ang. unt. V P 35 an d. Geſchſt. Neues* 3962 lubsofa und Sessel preisw. zu verkaufen Näher.: Karl Ehret, R 7. 11. Hof rechts. 18935 h Pelze 1 Herrenpelzfutter (Biſam), 1 Damen⸗ pelzfutter(Biſam), 2 Herrenpelzkragen (Otter), 1 Luchs und 1 Schakal(Damen⸗ pelze) unterm Ein⸗ kaufspreis zu verk. Ludwigshafen a. Rh. Am Meßwlaß 3, part. 29981 gut erhalt. Smoking Größe zirka 50, zu verkaufen.* 9922 Anzuf. 12—14 u. nach 19 Uhr. Karl⸗Ludwig⸗ ſtraße 17. pt. rechts. 2 Knabenmäntel wie neu, f.—10., bill. zu verkf. 53955 Zeppelinſtr. 49, IV I. 1 gebr. aut erhalten. Ofen 894 billig zu Lerkauſen. R 6. 18, parterre. Sehönes großes Bid in breit. Goldrahmen für 50 zu verkauf. Adreffe in der Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 3968 * 3934 Bereits neue 1 Deckbett, 1 Kiſſen zu verk. Ange unt. V O 34 an d. Geſchſt. Sehr gut erhaltener Holländer 1 1 u. Puppenküche zu vk. L 12. 12, 4. St., Uks. 1 Holländer 1 Eiſenbahn m. Zub., 1 Dampfmaſchine m. Modell, 1 Stall mit Geſpänn zu verkauf. H 2. 5, 1. Tr. links. Holländer 0 m. Ueberſetza. wenig gebr., bill. zu verkf. Müller, Lenauſtr. 37. chr. Linder-Auto aut erh., bill. zu verk Näh. Meßplatz Nr. 7 (Bäckerei). B5347 * 3948 * 3919 Luftrarussel (ruſſ. Rad), mit Pup⸗ pen ſehr bill. zu verk. Akademieſtr. 15, III. Schaukeln ferd zu verkaufen. F 4. 18. 2 Tr. rechts. Faſt neuer 4 9976 Stubenwagen bill. zu verk. Schwet⸗ zingerſtr. 83(Laden] KaufGesuche“ eocht Rare Apparate, Horizontal⸗ ſyſtem, gebraucht, aber gut erhalten Angeb. mit Preisang. unter G L 150 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 7417 Ablegeschrank für Vertikalmappen (N. O.., zu kaufen geſucht. Gefl. Angeb. mit Preis u. G 8 157 an die Geſchſt. 7439 Frammonbon mit Platten, zu kau⸗ ſen aeſucht. 23930 Angebote mit Preis unter V M 32 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes erbeten. bebr. Bücherschrank von Privat zu kau⸗ fen aeſucht. Angebote unter G X 168 an die Geſchäftsſtelle. 74⁴⁵ Steil. Kanokmatratze 48945 e* 10 uu 8 SC AI. A türe 1 0 Wulle f Gusfev Gründgens Lillen Hervey Os. 50 (Der Prozeß der Kitty Kel neuen Licht- Tonfiſmapparatur Willy Fritsch in den bumerstischen, dabel außerordentlich spannenden TONFILLM: mit O. Homolka- O. Weallburg — Harry falm. Reichhaltiges Ton · Beiprogramm u. a. nichy: Das Dampfrog telt ib heute aul unserer Tchad F ſegdhenhe 120 Sorten in allen Flaschengrößen 0 lermann) In Qualität .80.83.93 333.ä—.380 Vergessen Sie nicht ein Senla-Abonnement ur den Weihnachts- Tisch! Beginn nachmittags 5 Uhr extra fein .93.80.20 .60 3,20.60 4 Fernsprech. „Alte Pfalz“. beweist den Preisabbau! Schweinerippehen täglich ab 4 Uhr nachmittars. KHöchel Bellbeimer. Biere Münchner Polizeistunde ver Mittwoen— Samstag P 2, 6 50 Pfg. 30— 35 Pfg. Naturwein- Ausschank 1 gut und billig Twel-Schlager-FHmRr gramm Lillen Herve in dem englischen Großflim: Eine Nacht in konden Frei nach einer Novelle. II. 8230 Die beiden seehunde nach dem Lustspiel von Car! Rössler mit Mary Kid und Hans Junkerwann. Seginn täglich%8 Uhr Kleine Preise ab 60 Pfennig bark Han .983.80.80 .30 293.30 Pianos hervorragend. Quali- tätsinſtrumente zu vorteilhaft Preiſen u. Zahlungsbedingung. Piano Lager 8 1,3 Böse ausgesuchte Qualitäten Brautleute! 205.33.80 17 Möbelintereſſ. erhalt..20.60.80 Wohnungen fed. Art koſtenl. nachgewieſen. Ant. Oetzel, Möbelgeſch., P, 2, III. Tel. 286 96. Wer nimmt die 2 Mäscke eines Arbeiters zum Waſchen u. Ausbeſſern an? Angebote unter 28 5 VX. 18 an die Ge⸗ Fur Kräftigung Kauf besuche ſchäftsſtelle. 28960.30.290.80 .20.60.80 Außerdem Flaschen weine und Gebr. Kinerbeitstelle aus at. Haus zu kau⸗ fen geſucht. Angebote Handwerker, Anfang 30er Jahre, in pen⸗ flonsberecht. Stellg., mit 27 000 4 Vermög., Sekte preiswert: Weinbrennerei Branntwein u. Likörfabr. Tel. 408 82. 299100] wünſcht füngeres Fräulein, größere Figur, Weingroßhendlung 1 kennen zu lernen zwecks* 3917 Melde Nes ese Heirat 2 w. Nacktſchränkchen. e Mee Neben Ernſtgem. Zuschriften, wenn mögl. m. Bild Vi 1 mit Kiſſen zu kaufen unter V G 7 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. R 1, 7, Breiiesttaßes geſucht. 8 3. ſtraße 1 44%„ E 3, 10, ba 100 30 273 Weihnachtswunſch! Für dle selbst- N Tel. 39 3 gut erhaltene] Seb. Dame, aus beſt. betatigte Drivat- Dension Baleeinrichtung Ram., Mitte 90. fabl. dus musik Record“ geſucht. Gefl. Preis⸗ ſymp. Erſch., ſucht Be. S 426 olg Rheinhäuſerſtraße 15, angebote unt. T Z 85 an die Geſchſt. B5325 Teleptonnan kel wird zu kaufen kannſchaft m aebild., alleinſt. Hrn. zw. Ge⸗ dankenaust. gemeinſ. Spazierg. u. Theater⸗ ee] beſuch bei getr Kaf., 1 für N zwecks ſpäter. Heirat. nenſtadt. 1 4 86 Angeb. unter V J 29 15 8 2 5 8 an die Geſchäftsſtelle e Geſchſt. dis. Blattes erbeten. e 1 nächſt dem Tatterſal Mittageſſen Mk. und Mk..70. (Butterküche)* 9871 Für d. Weihnachtstiſch biete ich an ſchöne innge Puterhähne im Gewicht v. 612 Pfd., lebend Pfd. 1,20, ge⸗ ſchlachtet Pfd. 1,50. Sg Teleph. 472 36 PIANO Kauf oder Miete, neu und gesplelt NECKEI Pianolager 23, 10, Kunststr Kaſſelet Ta Jagellalt U S