N zörfabr. lung „ 0n aße 16, itterſall k..90 .70. 18871 chtstiſch — Händen, Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, Se Luiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich W Oppauer Straße 8, 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Abend-⸗Ausgabe Mittwoch, 17. Dezember 1030 inblick in polniſche 141. Jahrgang— Nr. 586 5 ilitärgefängniſſe Wie oppoſitionelle Politiker in Polen mißhandelt werden Eine Interpellation im Seim wegen der ſkandalöſen Vorgänge in Breſt⸗Litowsk Die„Politik auf der Straße Blulige Zuſammenſtöße in Bonn „Angeheueres Aufſehen Telegraphiſche Meldung Warſchau, 17. Dez. Wenige Minuten vor Schluß der heutigen Nacht⸗ ſttzung des Sejms wurde von den Abgeordneten der Zentro⸗Linken Partei eine Interpellation einge⸗ bracht, in der die furchtbare Behandlung der im Militärgefängnis von Breſt Litowsk eingekerkerten oppoſitionel⸗ len Politiker geſchildert wird. Die Interpellation betont, daß die oppoſitibnellen Führer, die ohne Gerichtsbefehl auf Verfügung des Innenminiſters General Skladkowſki verhaftet worden ſind, in geſchloſſenem Wagen in unbekannter Richtung verſchleppt wurden. Auf der Fahrt wurden ſie beſchimpft und bedroht. Der ſozialiſtiſche Führer Dr. Liebermann wurde auf dem Wege nach Breſt von dem begleitenden Poliziſten ſolange ge⸗ ſchlagen, bis er das Bewußtſein verlor. Etwas ſpäter blieb das Auto in einem Walde ſtehen und Liebermann wurde mit Kolbenſtößen in den Wald getrieben. Im Walde ſchlug ihn ein Polizeikommiſſar zweimal ins Geſicht, ſodaß er zu Boden ſtürzte. Liebermann wurde dann ent⸗ kleidet und nochmals derart geſchlagen, daß er über 20 blutige Wunden davontrug. Gleichzeitig rief man ihm zu: „Du haſt es gewagt, Deine Stimme gegen den Herrn Marſchall zu erheben!“ Im Gefängnis wurden die Gefangenen von wach⸗ habenden Offizieren und Gendarmen mit den gemeinſten Schimpfworten belegt. Man hielt ſie zu den ſchwerſten Arbeiten an. Liebermann, Profeſſor Prager und der ehemalige Miniſter⸗ präſident Witos mußten mit Lappen oder mit einem kurzen kleinen Beſen, alſo faſt mit bloßen Aborte reinigen und Fuß⸗ böden ſcheuern. Dr. Liebermann erhielt bei dieſer Arbeit einen Herzanfall. Wenn die Abgeordneten die Gefängnisordnung irgendwie verletzten, ſperrte man ſie in finſtere Zellen ein, in denen nicht einmal Kübel für die natürlichen Bedürfniſſe ſtanden. Das Lager beſtand aus einer Bettſtelle ohne Strohſack mit von einander abſtehenden Holzleiſten. Als Nahrung erhielten die Gefangenen nur etwas Brot und warmes Salzwaſſer. Der Abg. Popiel wurde eines Nachts auf Be⸗ fehl eines Hauptmanns in einen dunklen Raum gesperrt. Als er die Schwelle überſchritt, wurde er von zwei Gendarmen auf einen Tiſch geworfen. Dann legte man ihm ein naſſes Tuch auf den Rücken und verſetzte ihm mit eiſernen Stäben 30 Hiebe. Popiel verlor dabei die Beſinnung. Nach der Mißhandlung ſperrte man Popiel einige Tage in den Keller ein. Ebenſo wie Popiel wurden auch noch Korfanty und der Bauernabgeordnete Baginſki verprügelt. Andere Abgeordnete wiede⸗ rum wurden barbariſch ins Geſicht geſchlagen, wie beiſpielsweiſe der Ukrainer Kohut. Während des Prügelns wurde ſtets der Motor des Waſſerwerks in Bewegung geſetzt, um durch ſein Geräuſch die Schreie der mißhandelten Opfer zu übertönen. Der Gefängnis⸗ Kommandant Oberſt Biernacki erklärte Dr. Liebermann, daß das Schickſal der Gefangenen vom Befehl Mar⸗ ſchall Pilſudſkis abhänge. Ein anderer Offi⸗ zier fügte hinzu:„Wenn der Marſchall befiehlt, die Gefangenen zu töten, ſo würden ſie getötet wer⸗ den, und wenn er befiehlt ſie zu verſtümmeln, jo würden ſie verſtümmelt werden.“ Weiter beſtätigt die Interpellation die ſchon vom polniſchen Richterſpruch gemeldeten Schein⸗Hin⸗ richtungen. Die Unterzeichneten fragen zum Schluß, was der Miniſterpräſident zu tun beabſich⸗ tige, um die Schuldigen der verdienten Strafe zuzu⸗ führen. Die Interpellation erregt natürlich ungeheu⸗ res Aufſehen, wird aber nur in einem Teil der heutigen Morgenpreſſe veröffentlicht. 5 Die nationaldemokratiſche„Gazeta Warszawfka“ bezeichnet den Regierungsblock als mora⸗ lüſch mitſchuldig, weil er in der geſtrigen Seim⸗ 2 ſitzung gegen die Dringlichkeit der Anträge geſtimmt habe die eine Aufklärung der Vorgänge von Breſt 7 Litowsk herbeiführen ſollten. Telegraphiſche Meldung Bonn, 17. Dez. Heute in den erſten Morgenſtunden kam es in der Altſtadt zu Zuſammenſtößen. Ein Trupp National- ſozialiſten wurde von politiſchen Gegnern be⸗ ſchoſſen. Hierbei erhielt ein Nattonalſozialiſt einen Leberſchuß, ein zweiter einen leichten Arm⸗ ſchuß. In demſelben Viertel wurden zwei Studenten von drei Männern überfallen, wobei ein Student einen Stich in den Unterleib erhielt. Verſammlungsverbot in Magdeburg Telegraphiſche Meldung Magdeburg, 17. Dez. Die für Donnerstag, den 18. Dezember geplante Kundgebung der Nationalſozialiſten, in der Adolf Hitler ſprechen ſollte, ſowie die am gleichen Tage geplanten Gegenkundgebungen des Reichs⸗ banners und der Kommuniſten ſind vom Polizeipräſidenten verboten worden. Das Verbot erſtreckt ſich ſowohl auf Verſammlungen unter freiem Himmel wie auch in geſchloſſenen Räumen. Darüber hinaus ſind zur Sicherung des öffent⸗ lichen Friedens alle Umzüge und Verſammlungen unter freiem Himmel vom 18. Dezember 1930 bis 5. Januar 1931 vom Polizeipräſidenſen unterſagt worden. In der Begründung des Verbots ſämtlicher politiſchen Veranſtaltungen ab 18. Dezember weiſt der Polizeipräſident von Magdeburg, Dr. Bärenſprung, auf eine vor einigen Tagen abgehaltene Konferenz hin, zu welcher er die Vertreter der Nationalſozialiſten, des Reichs⸗ banners und der Kommuniſten geladen hatte. Die Kommuniſten waren nicht erſchienen. Der Verſuch, mit den Nattonalſoztaliſten und Reichsbanner⸗Ver⸗ treter Mittel und Wege zu beſprechen, auf welche Weiſe der friedliche Verlauf dieſer Veranſtal⸗ tungen gewährleiſtet werden könne, habe zu kei⸗ nem Ergebnis geführt. Die Begründung fährt dann wörtlich ſort: „Der behördliche Vorſchlag, die Veranſtaltungen örtlich und zeitlich zu trennen, wurde ab⸗ gelehnt. Aus der Haltung der Führer war zu ent⸗ nehmen, daß dieſe ihre Gefolgſchaft nicht feſt in der Hand haben, daß ſogar mit der Möglichkeit zu rechnen iſt, daß ſie teilweiſe nicht einmal den Verſuch zu unternehmen beab⸗ ſichtigten, beruhigend auf ihre Leute zu wirken. Nationalſozialtſten, Mitglieder des Reichsbanners und der Kommuniſten wollten alſo zu gleicher Zeit auf einem engen Raum demonſtrieren, nachdem lange vorher in der Preſſe und in den Verſammlungen zu gegenſeitigen Terrorakten aufgerufen war und die Ereigniſſe der letzten Zeit bewieſen haben, daß Aus⸗ ſchreitungen an der Tagesordnung ſind. Am den Ladenſchluß am Heiligabend Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Dezember. erfahren, wird der Reichsrat am Donnerstag ſich mit dem Geſetz über den ß⸗Uhr⸗ Ladenſchluß am Heiligabend befaſſen. Wie bereits berichtet, haben die Parteien, die dieſe Vorlage als Initiativantrag im Reichstag einbrachten, ver⸗ ſäumt, das Datum des Inkrafttretens Wie wir zu beſtimmen, wodurch nach dem Mechanismus der Geſetzgebung die neuen Beſtimmungen eigentlich in dieſem Jahr nicht mehr wirkſam werden könnten. Soweit wir unterrichtet ſind, dürfte indes im Reichsrat trotz dieſes formalen Fehlers eine Mehrheit ſich dafür hergeben, daß das Geſetz, wie es ſeinem Inhalt und der Abſicht ſeiner Veranlaſſer entſpricht, alsbald, alſo jedenfalls noch vor dem Feſt in Krafttritt. Beratungen des Reichskabinetts Drahtbericht unſeres Berliner Büros a 2 i Berlin, 17. Dez. Das Reichskabinett trat heute vormittag um 11 Uhr zuſammen und genehmigte die ſeinerzeit vom Reichstag gewünſchte Denkſchrift über die Beſteue⸗ rung der Kraftfahrzeuge. Die Denkſchrift ſoll dem Reichstag alsbald zugeleitet und dann ver⸗ öfffentlicht werden. Gleichzeitig wurde beſchloſſen, vorläufig die augenblickliche Regelung beizube⸗ halten, jedoch die in der Denkſchrift vorgeſchlagenen Aenderungen in die Beſteuerungsordnung für Kraft⸗ fahrzeuge einzu fügen. Ein entſprechender Geſetzent⸗ wurf wird demnächſt dem Reichsrat zugehen. Die Grüne Front bei Hindenburg Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Dez. Der Reichspräſident empfing heute vormittag die Abgeſandten der Grünen Front, Graf Kalck⸗ reuth, Dr. Brendel, Dr. Hermes und Dr. Fehr, die ihm gemeinſam Bericht über die ernſte Lage der deutſchen Landwirtſchaft und beſon⸗ ders der bäuerlichen Veredlungswirtſchaft erſtatteten. Der Reichspräſident ſoll dabei, wie wir hören, abermals die Bereitwilligkeit bekundet haben, ſeinen ganzen Einfluß aufzubieten, damit den Wünſchen der Landwirtſchaft Gehör geſchenkt und die erforderlichen Hilfsmaßnahmen getroffen würden. Die Schupo in Bremen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Dezember In einigen Zeitungen war behauptet worden, der Reichsinnenminiſter Dr. Wirth habe Bremen angekündigt, auch ihm die Polizeikoſtenzuſchüſſe zu ſperren, falls es die vorbereitete Novelle zum Schutz⸗ polizeigeſetz tatſächlich durchführen würde. Das trifft indes, wie uns erklärt wird, nicht zu. Die bremiſchen Finanzbehörden hatten, um zu ſparen, den Vorſchlag gemacht, das Penſions⸗ alter der Polizeibeamten, das nach der derzeitigen Regelung in den deutſchen Ländern zwi⸗ ſchen 48 und 56 liegt, in Bremen auf 60 Jahre heraufzuſetzen. Dr. Wirth hat darauf die bremiſche Regierung in einem Schreiben auf die Undurchführ barkeit dieſer Maßnahme aus polizeitechniſchen Gründen hingewieſen. Von den Pplizeikoſtenzuſchüſſen ſei dabei in keiner Weiſe die Rede geweſen. Eine gütliche Verein barung in der Angelegenheit ſoll übrigens, ſo verſichert man uns, unmittelbar bevorſtehen. Der bremiſche Polizet⸗ ſachverſtändige ſelbſt hat übrigens von vornherein erklärt, daß die aus finanziellen Gründen vorge⸗ ſchlagene Neuregelung unannehmbar ſei. Ein Rundfunk ⸗Duell Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Dezember Im Berliner Rundfunk und auf der deutſchen Welle hielt geſtern der ſozialdemokratiſche preußiſche Landtagsabg. Nölting ein Zwiegeſpräch mit dem nationalſozialiſtiſchen Reichstagsabg. Feder über Sozialismus und Nationalſozialismus. Während Prof. Nölting den marriſtiſchen Standpunkt verteidigte, kritiſierte Feder die mate⸗ rialiſtiſche Geſchichtsauffaſſung. Die Auseinander⸗ ſetzungen nahmen zum Schluß eine ziemlich ſcharſe Wendung, da Feder die Gelegenheit benutzte, Pro⸗ paganda für ſeine Partei zu treiben. Für Anfang Januar iſt ein neues Streitgeſpräch der beiden Partner in Ausſicht genommen, deſſen Thema„Die Brechung der Zinsknechtſchaft“ lauten ſoll. Heute abend ſpricht der preußiſche Miniſter⸗ präſident Braun vor dem Berliner Sender über „Der Weg aus der Kriſe.“ * Linksum in Frankreich (Von unſerm Pariſer Vertreter) In feder guten franzöſiſchen Kabinettskriſe ſteckt ein ſpannendes Theaterſtück. Das geben ſelbſt die Herren Senatoren zu. Sagte nicht Theodor Steeg zu den Journaliſten, daß er während der auf⸗ regenden, ſpannenden Verhandlungen von Lager zu Lager die marokkaniſchen Reitergefechte vor ſeinem geiſtigen Auge ſah? Der Miniſterpräſident war Generalreſident in Marokko, hatte mit Abd el Krim zu tun und ſpann die erſten„palabres“ mit dem kühnen Anführer der freiheitsdurſtigen Riffkabylen. Das Vorſpiel erhielt, dank dem poetiſch angehauchten Senator Barthou ler iſt jetzt wieder Kriegsminiſter), einen elegiſchen Anſtrich. Die Herren Politiker plauderten über die Härten ihres Berufs, die Un⸗ verſöhnlichkeit der ehrgeizigen Volksvertreter auf der Linken, wie auf der Rechten. Louis Barthou erzählte ihnen aus früheren Zeiten. Seine erſte Tat war die „Schlichtung“ des Panamaſkandals. Boshafte Freunde belegten ihn daher mit dem Namen„Toten⸗ gräber der Affäre Panama“. Im Verlaufe dieſes Vorſpiels wurde über die Ouſtric⸗Affäre— das Panama der hochreſpek⸗ tierten Rechtskreiſe— ſehr wenig geſprochen. Ein Kabinett der beruhigten Gemüter ſollte das Licht der Welt erblicken. Es wurde nichts daraus. Gekränkt über die Vorhaltungen einiger Linksmänner, die für elegiſche Empfindungen kein Verſtändnis aufbringen, zog ſich Barthou zurück. Doch ſeine Erfahrungen als Schöpfer der dreijährigen Militärdienſtpflicht (1912), ſeine ruhige, akademiſche Art, die Rüſtungs⸗ probleme des heutigen Frankreich zu behandeln, ließen ihn für den Poſten des Kriegsminiſters im Miniſterium Steeg geeignet erſcheinen. Der erſte Akt der Kriſe— die Berufung Lavals nach dem Scheitern Barthous— glich einem Situ a⸗ tionsſchwank. Pierre Laval, der kleine Auverg⸗ nate mit dem Mongolengeſicht, ſtand in der Kuliſſe und zog die Fäden. Er ſelbſt hatte nicht viel zu ſagen. Seine Kunſt beſtand darin, die Spieler und Gegen⸗ ſpieler aufeinander platzen zu laſſen, kräftige Zu⸗ ſammenſtöße und Auseinanderſetzungen vorzuberet⸗ ten. So ergab ſich aus den„Begegnungen der führen⸗ den Politiker im Arbeitszimmer Lavals“ ein vor⸗ treffliches Material für die Beurteilung der innen⸗ polittiſchen Geſamtlage. Painlevé, der Friedfertige und Vorſichtige, fand ſich plötzlich gegenüber dem Pariſer Nationalſozialiſten Pierre Taittinger. Es wurde über die Zukunft und über das Regime ge⸗ ſprochen. Taittinger ſchwer auf ſeine faſziſtiſchen Jugendverbände, Painlevé auf die Demokratie und die Liga für Menſchenrechte. Eine Fülle lebhafter Szenen ließ Laval, der in vieler Hinſicht Ariſtide Briand gleicht, an ſich vorüberziehen. Wollte er überhaupt eine Regierung bilden? Er ſpielte mit dem Gedanken. Stundenlang ſaß er bei Briand und plauderte mit ihm über die„intereſſante Partie“. Meinte er Poker? Sein ſtärkſter Partner war Andrs Tardieu. Vor den Augen der Linkspolitiker ſtritten ſie, wie zwei erboſte Gegner miteinander, und um zehn Uhr abends ſaßen ſie mit einigen guten Freunden und einer noch immer ſchönen Schau⸗ ſpielerin der Comédie Francaiſe in einem Auſtern⸗ reſtaurant. Laval, der Mann der Linkspartei des Senats, mit dem ſtarken Führer der Rechtsmehrheit der Deputiertenkammer, Andres Tardieu. Nomen est omen. Laval von Links nach Rechts und umge⸗ kehrt immer wieder Laval. Vier Tage ſah ſich Laval den Kriſenfilm an. Er mußte aber zu einem netten Aktſchluß gelangen. Auf der Suche nach einem Schlußeffekt ging er zu Poin⸗ caré. Dort erhielt er den guten Rat, die zumeiſt ungeſchickt manövrierenden Radikalen in die Falle zu locken. Laval inſzenterte alſo eine große Szene: er ließ Herriot mit Tardieu aufeinanderprallen. Die Ouſtriebombe platzte.„Niemals werden Radikale mit einem Mann, der ſich vor der Unter⸗ ſuchungskommiſſion zu verantworten hat, in eine Regierung eintreten“, rief Herriot.„Und die anderen Skandale? Die, von denen in der Kommiſſion noch nicht geſprochen wurde?“ lautete Tardieus Gegen⸗ frage. Herriot brach die unerquickliche Ausſprache mit dem„Napoleon“ der Deputiertenkammer oz und ſchickte dann eine ſcharfe Epiſtel an Laval, in der er das„Niemals mit Tardieu!“ ſchriftlich feſtlegte. Da⸗ mit war der Akt zu Ende. Es folgte ein Zwiſchenſpiel, das in der Oef⸗ fentlichkeit nicht bekannt geworden iſt. Nachdem * 2. Seite“/ Nummer 586 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 17. Dezember 1930 Laval auf die Kabinettsbildung verzichtet hatte, wurde noch einmal Poincaré gebeten, die Ver⸗ ſöhnungsaktion durchzuführen. Der frühere Präſi⸗ dent der Republik lehnte dankend ab, empfahl aber Herrn Doumergue, den Senator Steeg zu berufen. Er verſprach, Steeg im Senate zu unterſtützen und ſtellte in Ausſicht, daß er, Poincaré, in einer nahen Zukunft— ſagen wir ein Halbjahr— an Steegs Stelle treten werde, falls das mit den Radi⸗ kalen gegen die Rechte eilig zuſammengeſtellte Mini⸗ ſterium unhaltbar wurde.„Die von dem Senator Steeg gebildete Regierung ſoll der Linken Gelegen⸗ heit geben, aus der„Oppoſitionskur“ herauszukom⸗ men. Losgelöſt von den Sozialiſten, werden die Radikalen verſuchen, ihre Grund forderungen Wirtſchaftsreſorm und Herabſetzung der den Klein⸗ handel ſchwer drückenden Steuern— durchzupauken. Aber kehren wir zu dem Theaterſtück zurück. Der Schlußakt erhielt, nach der Komödie von Georges Courteline, den Untertitel:„Theodor(Steeg) ſucht Zündhölzer.“ Es war ein ſpukhafter Sketch. Das Fazit dieſer ſcharfen Kabinettskriſe läßt ſich in dem Satze zuſammenfaſſen: der Wille zur Er⸗ haltung und Feſtigung des demokratiſchen Regimes erhielt in der parteimäßigen Zuſammenſtellung des Kabinetts ſeinen Ausdruck. Um jedoch dieſes an und für ſich ephemere Ziel, die Zuſammenſtellung eines Miniſteriums zu erreichen, mußte das Parlament aufgelockert werden. Es war unbedingt notwendig, die zu einer mächtigen Angriffstruppe gewordene Rechts mehrheit Tardieus in der Deputiertenkammer zu ſpalten, die demokratiſchen Elemente(denn es ſind auch faſchiſtiſche darunter) herauszuheben, an den guten Willen der Einzelnen zu appellieren. Schließlich hat dieſe Kriſe gezeigt, daß das fran⸗ zöſiſche Parlament weder mit einem Zwei⸗, noch urit einem Dreiparteienſyſtem arbeiten kann. Die wechſelſeitige Durchdringung der demokratiſchen Gruppen exmöglicht Regierungsbildungen, die zwar einen verhältnismäßig kurzen Beſtand haben, aber dem politiſchen Grundinſtinkte des Franzoſen am eheſten gerecht werden; dieſer Grundinſtinkt iſt hin⸗ reichend bekannt: jeder von uns will in der Republik der Kameraden an die Reihe kommen. Deshalb ent⸗ spricht das„doſierte“ Miniſterium Steeg den innen⸗ politiſchen Bedürfniſſen beſſer als ein ſcheinbar kraft⸗ nell auftretendes, aber in Wirklichkeit durch Abwehr⸗ kämpfe aufgeriebenes Kabinett eines Tardieu oder einer andern autoritären Perſönlichkeit.„Beſchwich⸗ kigen iſt alles“, ſagte Briand den Journaliſten. Man könnte es auch Fortwurſteln nennen. Hinter den Kuliſſen des Ouſtrit-Skandals Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 17. Dezember. Vor der parlamentariſchen Unterſuchungskommiſ⸗ ſton erſchien der frühere franzöſiſche Botſchafter in Rom und radikale Senator Rens Bes nardes zum zweiten Mal. Die Mitglieder des Ausſchuſſes intereſſierten ſich beſonders für die Ereigniſſe, die der Einführung der snia viscosa⸗Aktien voraus⸗ gingen und kurz darauf folgten. Wie ſchon bei der erſten Vernehmung erwähnt, hatte Besnardes nach ſeinem erſten unglücklichen Bericht einen zweiten Rapport nach Paris geſchickt, in dem die Lage der Snia viscosa als ſehr ſchwierig hingeſtellt wurde. Auch in der geſtrigen Unterredung wußte Besnardes nicht anzugeben, warum dieſer unglückliche Bericht, ſowie mehrere Briefe und Telegramme ſeines Stellvertreters in Rom, des Geſchäftsträgers Roger, die Einführung nicht verhindert haben. Großes Erſtaunen erweckte unter den Ausſchuß⸗ mitgliedern ein Brief des verkrachten italieniſchen Finanziers Gualino, des ſeinerzeitigen ſtellver⸗ tretenden Aufſichts ratsvorſitzenden der snia viscosa an Besnardes, aus dem hervorgeht, daß Gualino, der italieniſche Partner Ouſtries, vollkommen mit den ungünſtigen diplomatiſchen Meldungen über die snia viscosa⸗Geſellſchaft vertraut war und ſich dar⸗ über beſchwerte. Am Mittwoch wird Besnardes über ſeine Tätig⸗ keit als Syndikus im Ouſtrie⸗Konzern vernommen werden, Auch der Gouverneur der Bank von Frank⸗ reich, Moret, wird als Zeuge erſcheinen. Nolſtands debatte im Landtag Staatskredit an die Bleag Ablehnung der kommuniſtiſchen Agitationsanträge Auch der Bauernſtand iſt in Not (Bericht unſeres ſtändigen Vertreters) m. Karlsruhe, 17. Dez. Mit halbſtündiger Verſpätung und nach einer längeren Geſchäftsordnungsdebatte wandte ſich der Landtag in ſeiner heutigen Vormittagsſitzung dem Hauptpunkte ſeiner Tagesordnung zu, nämlich der Hilfsaktion der Regierung für die badiſche Lokaleiſen bahn ⸗Geſellſchaf: in Karlsruhe. Durch ein Notgeſetz vom 30. Ok⸗ tober ds. Js. hatte der Finanzminiſter die Ermäch⸗ tigung erhalten, für ein von der Bleag aufzuneh⸗ mendes Darlehen im Höchſtbetrag von 100 000% nebſt Zinſen die ſelbſtſchuldneriſche Bürgſchaft des Landes zu übernehmen. Dieſes Notgeſetz, dem heute der Landtag bei Stimmenthaltung der Nationalſozta⸗ liſten und Deutſch nationalen nachträglich ſeine Zuſtimmung gab, kam gerade noch zu rechter Zeit, denn die Bleag hätte ſonſt am 1. November ihren Betrieb ſtillegen müſſen. Sie iſt ſeit Jahren ein Sorgenkind des Kreiſes Karlsruhe, der ſchon Millionenbeträge in ihre ſtets vergebliche Sanierung ſtecken mußte. Ob ſie über den 1. Januar hinweg kommt, ſteht zudem noch nicht feſt. Doch erklärte die Regierung im Haushaltsausſchuß— worauf deſſen Verichterſtatter, der Zentrumsabg. Seubert, hin⸗ wies—, daß ſie nicht geſonnen ſei, weiterhin aus Mitteln der Allgemeinheit ein priyates Ber⸗ kehrs unternehmen zu sanieren, das in dieſem Spezialfall im großen ganzen nur dem Alb⸗ tal und zudem noch einer Reihe württembergiſcher Gemeinden zugute kommt. Dann ſetzte man die Ausſprache über die Notſtandsmaßnahmen, Winterbeihilfen, Arbeitsbeſchaffung und Arbeitszeitkürzung fort, wie die kommuniſtiſchen Anträge ſie vorſehen. Es war wenig Poſitives, was bieſe Aus⸗ sprache noch ergab. Der Sozialdemokrat Wehner hielt eine recht trockene Jungfernrede, in der er vorſichtig eine Brücke zwiſchen dem Agitations⸗ bedürfnis ſeiner Partei und ihrer ablehnenden Hal⸗ tung gegenüber den kommuntſtiſchen Anträgen zu ſchlagen ſuchte. Der Nationalſoztaliſt Köhler machte ſich ſeine Sache ziemlich leicht. Den Vorwurf, die National⸗ ſozialiſten kritifierten nur, ohne poſitive Vor⸗ ſchläge zu machen, parierte er mit der Feſtſtellung, es ſei Aufgabe der Regierung, zu regieren, die Oppoſition aber ſchaue zu und beobachte die Regie⸗ renden mißtrauiſch. Aus dieſer Einſtellung heraus unterſtützte er auch weitgehend die kom⸗ muniſtiſchen Anträge. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß das Duett zwiſchen den Nationalſozialiſten und den beiden marxiſtiſchen Parteien nicht ohne perſönliche Anrempelungen vom Stapel ging, die der Präſident verſchiedentlich mit Ordnungsrufen quittieren mußte. Im großen ganzen wurden dann in der Abſtimmung die kommuniſtiſchen An⸗ träge abgelehnt. Der Regierung wurde aber die Auflage gemacht, bei der Reichsregierung dahin vorſtellig zu werden, daß im Wege von Verhandlungen mit den Organiſationen der Arbeitgeber und Arbeit⸗ nehmer durch eine der jeweiligen beſonderen Art des Betriebes angepaßte Verkürzung der Arbeitszeit die Zahl der Arbeitsloſen durch Neueinſtellung ver⸗ ringert wird und weitere Entlaſſungen verhin⸗ dert werden. Außerdem ſoll Arbeitgebern mit mehr als fünf Beſchäftigten die Anmeldung freier Arbeitsplätze bei der Arbeitsvermittlungsſtelle zur Pflicht gemacht, die Zulaſſung ausländiſcher Wander⸗ arbeiter in der Landwirtſchaft für die Dauer der gegenwärtigen Arbeitsloſigkeit verhindert und die ländliche Siedelung möglich gefördert werden. Weiterhin ſoll die Regierung in Berlin dahin vorſtellig werden, daß mit größter Beſchleunigung alle Wohlfahrtsarbeitsloſen für die Dauer der Arbeitsloſigkeit in der Kriſenfür⸗ ſorge verbeiben oder zum mindeſtens Gemeinden mit beſonders großer Arbeitsloſigkeit für dieſen Zweck ausreichende Reichsmittel zur Verfügung ge⸗ ſtellt werden. Es war recht aufſchlußreich, daß bei der Abſtimmung Kommuniſten und Nationalſozialiſten zuſammengingen und ihnen ſogar einmal der Eyangeliſche Volksdienſt ſekundierte, Verſchiedentlich wurde auch die Not des Bauern⸗ ſtandes in das grelle Licht der Tagespolitik ge⸗ rückt. Dies geſchah gleich bei der einleitenden Ge⸗ ſchäftsordnungsdebatte über die Behandlung zweier kommuniſtiſcher Anträge. Im erſten Fall handelt es ſich um die Einſtellung der Pfändungen, die bei 75 Mitgliedern der landwirtſchaftlichen Ge⸗ noſſenſchaft des Bauernvereins in Orſchweier, und zwar für jedes dieſer Mitglieder im Betrag von 900 /, zur Deckung von Darlehens fälſchun⸗ gen des Vorſtandes vorgenommen werden. Dieſer Antrag war dem Zentrum angeſichts ſeiner engen Verbindung mit dem Bauernverein ſichtlich peinlich und es ſetzte alle Hebel an, um die betrübliche Angelegenheit zunächſt einmal heute nach⸗ mittag im Rechtspflegeausſchuß behandeln zu laſſen. Ein zweiter kommuniſtiſcher Antrag widerſetzte ſich der von der badiſchen Ausrottung der Hybhridenreben auf das Frühjahr 1931; eine Maßnahme, die begreiflicher⸗ weiſe bei den betroffenen Kleinbauern ſtark erbittert hat. Nun geht es allerdings nicht an, wie die Kommu⸗ niſten es wollen, daß die badiſche Regierung ihre Anordnung zurückzieht. Mit Recht warnte Innenminiſter Wittemann vor der ſofortigen Behandlung des Antrags im Plenum, denn die badiſche Regterung wurde vor Berlin aufgefordert, dem geſetzwidrigen Zuſtand des Hybridenanbaus ein Ende zu machen, wenn nicht die Reichszuſchüſſe an Baben für Veredelung des Weinbaus eingeſtellt werden ſollen. Den eigentlichen Anlaß zur Landwirtſchaftsdebatte gab aber die förmliche Anfrage des nationalſozialiſti⸗ ſchen Bauern Roth über Steuernachlaß bzw. Steueyſtundung fir die badiſche Landwirtſchaft. Der Aunfrager rannte aber offene Türen ein, denn, wie ihm die Regierung in ihrer Antwort bedeutete, hat der Reichsfinanzminiſter von ſich aus bereits durch einen Runderlaß vom 14. November ds. Is. an die Präſidenten der Landesfinanzämter auf die be⸗ ſtehenden allgemeinen Anordnungen hingewieſen. Danach ſind die Finanzämter angewieſen, Anträgen auf Stundung und gegebenenfalls auf gänzlichen Nachlaß der Steuern wohlwollend nachzu⸗ kommen, wenn durch Witterungsverhältniſſe, Hochwaſſer uſw. große landwirtſchaftliche Schäden entſtanden ſind. Im allgemeinen mußten auch die verſchiedenen Debatteredner die Beachtung dieſer Empfehlung durch die badiſchen Behörden anerkennen. Zum Schluß nahm der Landtag noch von dem Verzeichnis der in der Zeit zwiſchen der letzten Sitzung des Landtags 1929/30 und dem Zuſammen⸗ tritt des Landtags 1930/31 erteilten Adminiſtra⸗ tivkredite Kenntnis, denen er die Genehmigung erteilte, um ſich dann auf nachmittags halb 5 Uhr zu vertagen. Regierung verfügten 1 4* Anträge und Anfragen Die Fraktion der Deutſchen Volkspartei hat mehrere Anträge eingebracht, Einer davon ver⸗ langt, daß die Erhöhung der Gebäudeſonder⸗ ſteuer vom 16. 4. d. J. wieder alfgehoben wird, ferner baldmögliche Schließung der Lehrer⸗ bildungsanſtalten mit Rückſicht auf die große Zahl nicht verwendeter Junglehrer, weiterhin anläßlich des Antrages der Nationalſozialiſten auf Aufhebung des Uniformverbots der Nationalſozialiſtiſchen Parteit „Möge der Landtag ein Uniformverbot für alle Par⸗ teien und politiſchen Verbände für wünſchenswert er⸗ klären.“ In einer förmlichen Anfrage fragt die Deutſche Volkspartei anläßlich der beim„Volks⸗ freund“ verlegten Broſchüre des Miniſters Dr. Remmele,„November⸗Verbrecher“, ob die Regtie⸗ rungen ſolche Veröffentlichungen billige. Schließlich wird gefragt, ob der Regierung bekannt ſei, zu er⸗ klären, daß ſie die Aufnahme einer Bekenntnisklauſel in einen Staatsvertrag mit der Evangeliſchen Kirche ablehne. Der Evangeliſche Volksdtenſt hat fol⸗ gende kurze Anfrage eingebracht:„Iſt der Regierung bekannt, daß die Zentrale des Bundes der Gottloſen von Moskau nach Berlin verlegt wer⸗ den ſoll? Iſt die badiſche Regierung bereit, bei der Reichsregterung ſofort und mit allem Nachdruck gegen dieſe die Bolſchewiſierung Deutſchlands in unge⸗ heurem Maße fördernde Verlegung Proteſt ein⸗ zulegen?“ Eine weitere Anfrage derſelben Gruppe beſagt: Was gedenkt die badiſche Regierung in der Bekämp⸗ fung und zur Beſeitigung der Kriegsſchuld⸗ lüge, d. h. des§ 231 des Verſailler Diktats, zu tun? Verkehrsſtörung durch Waſſerrohrbruch Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Dez. Ein folgenſchwerer Waſſerrohrbruch, der ſich heute früh kurz vor 8 Uhr in der Potsdamer Straße ereignete, hat die ſchwerſten Verkehrs⸗ ſchwierigkeiten gezeitigt, Der Straßendamm iſt in ſeiner vollen Breite unterſpült und von dem großen Druck des Waſſers nach oben gehoben worden, ſo daß die dicke Betonunterlage an verſchiedenen Stellen ge⸗ borſten iſt. Ein Reſervegufgebot von Polizeimannſchaften ſperrte die Straße auf beiden Seiten ab und ſorgte für die Entfernung und Umleitung der dort zu hun⸗ derten haltenden Autos, Straßenbahnen und Omni⸗ buſſe. Auch das Waſſerwerk entſandte eine große Zahl von Arbeitern. Feuerwehr und Waſſerwerkskolonnen gruben an den Stellen den Straßendamm auf, an denen man die Bruchſtelle vermutete. Sie haben aber die Bruchſtelle bisher noch nicht gefunden. Dagegen iſt es gelungen, die Waſſerzufuhr abzuſtellen. Letzte Meldungen Großfeuer im Bremer Hafen — Bremen, 17. Dez. Auf dem im Bremer Hafen⸗ gebiet an der Weſer gelegenen Gelände der Firma Gebrüder Nielſen, Reismühle und Stärkefabrik G. m. b.., brach geſtern gegen 21 Uhr ein Feuer aus, das bald einen rieſigen Umfang annahm. Die ſofort unter dem Alarm„Großfeuer“ benachrichtigte Feuerwehr rückte mit ſämtlichen Mannſchaften zu Hilfe. Kurz vor Mitternacht war der Brand auf ſeinen Herd beſchränkt. Das Gebäude dürfte, da es vom Erdboden bis unter das Dach völlfg ausgebrannt iſt, vollkommen verloren ſein. Die Brandurſache und die Höhe des Schadens ſind noch nicht feſtgeſtellt⸗ Sehr viel Mühe machte den Wehren auch der Schutz der nur wenige Meter von der Brandſtelle ent⸗ fernten anderen Fabrikgebäude. Meuterei in der ſpauiſchen Marine? — Paris, 17. Dez.„Newyork Herald“ meldet aus Gibraltar, daß in der ſpaniſchen Marine eine Meuterei ausgebrochen ſein ſoll, Man behaupte, daß die Marine die revolutionäre Bewegung unterſtüttze. Private, aus Madrid erhaltene Nachrichten demen⸗ tierten dieſe Gerüchte nicht. Es iſt angeblich feſt⸗ geſtellt, daß mehrere Flotteneinheiten in Cadiz und Valencta zu den Revolutionären übergegangen ſeien, Italieniſcher Geſchwaderflug nach Braſilien — Orbetello, 17. Dez. Zwölf Waſſer⸗ flugzeuge ſind heute früh 7,5 Uhr unter dem Befehl des Luftfahrtminiſters Balbo, zum Fluge nach Braſilien aufgeſtiegen. Das Ziel des erſten Flugabſchnittes iſt die ſpaniſche Hafeuſtadt Carta⸗ genung. Theater und Muſik Irene von Palaſty, ſeit ihrer reizenden Rolle in„No, No, Nanette“ in beſter Erinnerung des Mannheimer Theaterpublikums, beginnt zu Weih⸗ nachten im Rahmen des Hans Bartſch Enſembles ein kurzes Gaſtſpiel im Mannheimer Künſtler⸗ wheater„Apollo.“ Karlsruher Muſik. Das Bad. Landes⸗ theater hat ſich trotz der Uebernahme ſeiner „Volksſinfoniekonzerte“ durch das neugegründete Or⸗ cheſter der Karlsruher„Philharmoniker“ entſchloſſen, eine Reihe„Volkstümlicher Konzerte“ in der Feſthalle herauszubringen. Das erſte, von Rudolf Schwarz gewandt geleitet, brachte Hugo Wolfs „Italieniſche Serenade“ und Beethovens 5. Sinfonie, dazwiſchen Mozart⸗ und Beethopenlieder, die Gertrud Schwarz Meiling mit guter Technik ſang. Zu ähnlich volkstümlichen Eintrittspreiſen ſtiftete die Bad. Muſtkhochſchule das Weihnachtskonzert für Karlsruhe. Der Kammerchor ſtand im Mittelpunkt mit„alten und neuen Weihnachtsliedern“ Die älte⸗ ſten aus dem 16. Jahrhundert und ihnen ſtilverwandt die neueſten, von Franz Philipp, boten das Ge⸗ haltreichſte. Philipps„Weihnachtsevangelium“ nach Lucas hinterließ ſtarken Eindruck auch auf den Hörer, der ſich der ungewöhnlichen Kompoſitionsweiſe für ſolche Texte nicht ſofort anzupaſſen weiß. Uraufführung eines Weihnachtsſpieles in Manz. Das Mainzer Stadttheater brachte die Ur⸗ aufführung eines Weihnachtsſpieles„Knecht Rupprechts Fliegerabenteuer“ von Hans Ludwig Linkenbach, das bemerkenswert iſt durch die feinſinnige, humorvolle Art, mit der es alte Märchenmotive dem modernen Empfinden anzu⸗ paſſen verſteht. Dabei geht doch der zartromantiſche Hauch des echten Märchens nicht verloren, und der Weg der beiden Kinder, die auf Rupprechts Geheiß in den vier Reichen der Blumen, der Tiere, der Menſchen und der Wichtel Chriſtkindleins himmel⸗ blaues Notizbuch ſuchen, wird ebenſo poetiſch und fröhlich wie mit klarer Anſchaulichkeit geſchildert. Die Mainzer Aufftihrung wußte unter Joſef Stau⸗ ders Regie mit phantaſievollen Bühnenbildern Heinz Helmdachs den eigenen Reiz des Werkes recht lebendig zu machen, gerade ſein ganz deutſcher, naturverbundener Charakter kam vorteilhaft zur Wirkung. Man möchte dem hübſchen Spiel Reſonanz auch auf anderen Bühnen wünſchen. h. I. Keine Berliner Theater⸗Gaſtſpiele in der Pro⸗ vinz. Der Deutſche Bühnen verein und eine Intereſſengemeinſchaft von Bühnenverlegern und Bühnenſchriftſtellern hat jetzt ein dahin⸗ gehendes Uebereinkommen getroffen, nur noch ſolchen Berliner Theatern Stücke zur Uraufführung zu übergeben, die ſich verpflichten, damit keine Ga ſt⸗ ſpiele in der Provinz zu inſzenieren. Es ſoll da⸗ mit das Uebel an der Wurzel ausgerottet werden, den Bühnenſpielplan der Provinz mit Gaſtſpielen der Berliner Bühnen zu verſtopfen und dadurch viele Bühnen im Reiche einer Kriſe zutreiben zu laſſen. Vielmehr ſoll den Provinzbühnen Gelegenheit ge⸗ geben werden, die Stücke, die in Berlin ſich eines Er⸗ folges erfreuten, und kaſſenmäßige Zugſtücke waren, ſelbſt für Enſemble zu gewinnen und ſomit auch die Gewinne, die damit zu erzielen ſind, für ſich ſelbſt zu erzielen. Man hofft dabei für die Aufführungen auch auf einen künſtleriſchen Erfolg, da die Berliner Gaſtſpiele in letzter Zeit häufig die Gepflogenheit an⸗ genommen hatten, in einer minderwertigen Beſetzung in der Provinz aufzutreten. Der Verband der Wiener Theater⸗Direktoren verlangt eine Staffelung der Wiener Theater nach einer neun⸗zwölf monatigen Spielzeit. Außer den Bun⸗ destheagtern und dem Johann ⸗Strauß⸗Theater, die dem Direktorenverband nicht angehören, ſollen die Beer⸗Bühnen, das Theater an der Wien und das Theater in der Joſefſtadt zwölfmonatig ſpielen, während die anderen Theater nur eine neunmonatige Spielzeit innezuhalten brauchen, Wenn die Beſprechungen zwiſchen dem Bühnenver⸗ ein und dem Direktorenverband wegen der Erneue⸗ rung des Kollektiv⸗Vertrages ab 1. September 1931 zu einer Uebereinkunft führen, würde der Kollektiv⸗ vertrag auf zwei Jahre hinaus verlängert werben. Mit der Union des techniſchen Perſonals wird der Direktorenverband ebenfalls über einen neuen Ver⸗ trag verhandeln. Kunſt und Wiſſenſchaft Von der Haudels⸗Hochſchule Mannheim. Die Zahl der im Winter⸗Semeſter 1980/31 neuaufgenom⸗ menen Studierenden beträgt 112. Die Geſamtzahl der im Winter⸗Semeſter zum Studium ortsanweſen⸗ den Studierenden beträgt 544 gegen 505 im Winter⸗Semeſter 1929/30, dazu kommen noch 56 Stu⸗ dierende, die vom Studium für 15 Winter⸗Semeſter beurlaubt ſind. Die Zahl der Hörer beträgt 773 gegenüber 702 im Winter⸗Semeſter 1929/30. Ins⸗ geſamt ſind im Winter⸗Semeſter 1930 ⸗31 1317 Stu⸗ dierende und Hörer eingeſchrieben gegen 1207 im Winter⸗Semeſter 1929/30. Danach iſt gegenüber dem vorigen Winter⸗Semeſter ein erfreulicher Zugang zu verzeichnen. 0 Fritz Droop über Klabund. Im Wiſſen⸗ ſchaftlichen Verein in Bad Dürkheim ſprach Dr. Fritz Droop vor einem zahlreichen Publikum über den Dichter und Menſchen Kla⸗ bun d. Ueber den Eindruck des Vortrags ſagt E. Fr. Raſche im Dürkheimer Tageblatt u..:„Kla⸗ bund war ein Menſch mit Fülle, der Becher ſeines Lebens und ſeines Werkes läuft heute noch über, obwohl er ſchon zwei Jahre tot iſt, Er ſelbſt, man könnte es faſt ſagen, gibt dieſen Gedenkfeiern In⸗ halt— das heißt, wenn einer da iſt, der ſelbſt wert iſt, über Klabund zu ſprechen, der die Verpflichtung in ſich fühlt, der Klabund als Menſch verſtanden und als Dichter erlebt hat und liebt: und dieſer eine iſt Fritz Droop. Aber nicht nur das: Fritz Drop hat Pate an der Wiege des Dichters Henſchke ge⸗ ſtanden; er hat ihm das Patengeſchenk der erſten Veröffentlichung ſeiner zarten, jugendlichen Verſe gegeben. Iſt das nicht ſehr viel? Iſt es nicht ſehr viel, daß er heute wieder ſich zum Sprecher, zum Werber für Klabund macht? Dazu in einer Form, die voll Inhalt iſt, mit dem ganzen Taktgefühl, das Klabund, der Menſch, verlangt, und mit dem feinen Taſtgefühl in die große Seele dieſes Dichters. Es iſt das wertvolle der Vortrags⸗Arbeiten Fritz Drops, ich nenne ſie bewußt Arbeiten, daß er nicht in naiver Verehrung uns Klabund darſtellt, daß er uns nicht einen literariſchen Abriß Klabunds gibt, ſondern, daß er das Bild des Dichters und Menſchen Klabund uns formt, mit einer Kraft, die den Rhyth⸗ mus des eigenen Pulsſchlags hat, des Pulsſchlags eines Dichters und großen Verſtehers. Fritz Droop wußte das alles in einer feinen, reifen Sprache zu ſagen, geklärt, in der notwendigen Diſtanz zu dem Menſch und den Menſchen. So wurde dieſer Vor⸗ tragsabend des Wiſſenſchaftlichen Vereins zu einem Gedenken voller ſchlichter Feierlichkeit.“ Literatur * Korvettenkapitän Max Valeutiner: der Meere. Meine U Boot⸗Abenteuer als„kaiſerlich⸗deut⸗ ſcher Pirat.“ Amalthea⸗Verlag Zürich⸗Leipzig⸗Wien, Es iſt das erſte Buch vom deutſchen U⸗Booterieg, das erſte Buch von den ewig gehetzten, mit allen erdenklichen Mitteln bekmkämpften, mit Bomben und Fallen und Granaten gejagten deutſchen U⸗Beoten. So eln U⸗Bootkommandan hat ein ſcharſes Auge bekommen im Laufe der Zeit: Wie er ſie mit ein paar Strichen ſtizzlert: Den deutſchen Kaiſer, den Prinzen Heinrich, Tirpitz und die anderen Admirale, Enver Paſcha und Asmiral Haus.. wie er erkennt, wo es fehlt und wo es notte, wie er die Zuſtände in der deutſchen, der öſterreichiſchen Admiralität kritiſtert, Aber ſie ſehen nichts von dem drohenden Gewölk der Re⸗ volutlon, dieſe U⸗Bootleute. Liegen ſeit vier Jahren in Schmutz und Oelluft und klagen nicht. Ueber ſie hinweg ſegt der Umſturz. Welche unendliche Kraft liegt in dieſer Handvoll Menſchen, die täglich, nächtlich mit dem Tode kämpfen, der in tauſenderlei Geſtalten um das Boot 10 5 welch kröſtlicher Schimmer in ihrem nieverſtegenden Le⸗ benswillen. Das aus Liebe zum deutſchen Volke geſchrie⸗ bene Buch wird ſich überall durchſetzen. * Lebensborn 1931. Wilhelm Limpert⸗Verlag, Dres⸗ den⸗A. 1.„Der nene Lebensborn“ mit ſeinen tieſen, wert⸗ vollen Gaben, die er doch in ſo volkstümlicher, friſch unter⸗ haltender, oft humorvoller Weiſe ſpendet, iſt längſt ein Freund in ungezählten Familien geworden. Diesmal iſt der nun hundertjährige Wilhelm Raabe Jahresregent. Neben ihn treten zwei lebende Dichterinnen: Agnes Miegel und Jeanne Bertha Semmig: deutſcher Humor, deutſche Kraft und Innigkeit in ſchönem Dreiklang. Ullabella. Roman von Marika Stfernſtedt. Schwediſchen von Ernſt Fall. Leipzig, Heſſe u. Becker Verlag. Aus Schweden, einem uns Deut ſchen längſt lieb⸗ gewordenen Lande, kommt ein liebenswürdiges, herz⸗ ergreifendes, von einer echten Künſtlerin geſchafſenes Buch. Es handelt ſich um die Jugendgeſchichte eines mutterloſen Mädchens. Wir erleben die Schickſale Ullabellas von ihrem dritten Jahre bis zu ihrer Verlebung. Das Buch ſprüht und glüht von Leben. Es gibt keine Geſtalt in ihm, die nicht geſehen wäre mit den Augen einer Dichterin, die den Vergleich mit Selma Lagerlöf nicht zu ſcheuen hat⸗ Das Buch hinterläßt einen tiefen Eindruck, Der Schrecken Aus dem 0 Dres⸗ wert⸗ unter⸗ ſt ein al iſt egent. Riegel utſche dem Becker lieb⸗ Mittwoch, 17. Dezember 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe g. Seite/ Nummer 586 Aoͤventslichter Schon das Wort Advent hat einen verſöhnlichen Klang; es iſt wie eine Mutterhand, die Tränen weg⸗ wiſchen will. Wie ahnungs voll iſt nun erſt der Schein der Adventskerze, die von Jahr zu Jahr mehr in das Dunkel hineinwächſt und die Menſchen erfreut. In den Erkern hängen rotzackige Adventsſterne und gießen ihr mildes Licht aus; manch einſamer Wan⸗ derer denkt an ſeine Jugend, an den runden Fa⸗ milientiſch, als ſie noch alle beieinander waren; heute in alle Winde zerſtreut, verweht. Was iſt geblieben? Er ahnt nicht, daß vielleicht oben der Stern in einem leeren Zimmer brennt. Es iſt nur Modeſache ge⸗ worden, ſo etwas zu haben. Ein bißchen Reiz fürs Auge, die Wohnung ſieht freundlicher dadurch aus. Man macht das mit. Bei anderen iſt es anders. Da ſucht man hinter dem Zeichen ſeine Bedeutung. Es iſt ein Stern, der zu den Menſchen gekommen iſt. Wie aus lichten Him⸗ melshöhen iſt er in Düſternis gefallen und hellt ſie freundlich auf. Das gibt Stoff zu vielen Geſprächen. Die Kleinen fragen immer wieder und immer an⸗ ders. Kinder lieben die Sterne und haben ein Freundſchaftsverhältnis zu ihnen. Sie ſitzen gern bei dem Adventsſtern und können ſich nicht ſattſehen an den Lichtzacken, die ſo glühend rot ſind. Alles Leuchten iſt wie eine Antwort auf die Frage un⸗ ſeres Herzens: wann lichten ſich die Dunkelheiten in mir und um uns? Lichthunger beſeelt uns, Wiſſensdurſt erfüllt die Jugend, Lichtfreude läßt die Herzen höher ſchlagen. Die Menſchheit geht durch einen großen Advent ihrem Weihnachtsfeſte ent⸗ gegen. Das Volk, das im Finſtern wandelt, ſieht ein herrliches Licht. Je dunkler die Nacht, um ſo heller leuchten die Sterne über uns. Um ſo brennender iſt der Funke der Sehnſucht in uns. H. Die Preiſe für Möbel Der Schutzver band der Möbel„Betten⸗ und Dekorationsgeſchäfte für Rhein⸗ landund Weſtfalen e. V. ſchreibt uns folgendes: „In letzter Zeit ſcheint vielfach unter dem Publi⸗ kum die Auffaſſung zu beſtehen, als ob in Zukunft mit einer weiteren Reduzierung der Möbelpreiſe zu rechnen ſei. Demgegenüber ſtellte der„Arbeitgeber⸗ verband für die holzverarbeitende Induſtrie von Rheinland und Weſtfalen“ in ſeiner vor einigen Ta⸗ gen in Köln abgehaltenen Sitzung ausdrücklich feſt: Daß das jetzige Preisniveau einen Tiefſtand er⸗ Bet hat, der teilweiſe unter dem Herſtellungspreis iegt. Daß ein weiteres Sinken der Möbel⸗ preiſe deshalb ausgeſchloſſen iſt. Daß ſich vielmehr bei Belebung des Geſchäftsver⸗ kehrs die jetzt teilweiſe unter den Herſtellungskoſten liegenden Preiſe inſofern erhöhen werden, als ſie das normale Verhältnis zwiſchen Selbſtkoſten und Verkaufspreiſe wieder erreichen.“ * * Todesfall. Frau Roſina Buck, die Witwe des in Vorkriegszeiten weit über Mannheims Grenzen bekannten und beliebten Schreinermeiſters und Volkshumoriſten Chriſtian Buck und Mutter der nicht minder talentierten Gebr. Buck, iſt im hohen Alter von nahezu 83 Jahren aus dem Leben geſchieden. Frau Buck, die ihrem Lebensgefährten die treueſte Stütze war, hinterläßt außer den beiden Söhnen zwei verheiratete Töchter und eine Anzahl Enkel und Urenkel. Veranſtaltungen Bei der Nothilfe für die Stellenloſe Eine troſtreiche Weihnachtsfeier, die ſich eines zahlreichen Beſuchs erfreute, beging am Montag abend die Nothilfe ſtellenloſer verheir. Angeſtell⸗ ter, Kaufleute und Arbeiter geiſtiger Be⸗ rufe, Mannheim im Kaufmannsheim. Nach einigen einleitenden Muſilſtücken, geſpielt vom Hausorcheſter, und einem von Frl. Hildegard Bornmann ſchwungvoll vor⸗ getragenen Prolog hielt der 1. Vorſitzende Hohl eine warmherzige Begrüßungsanſprache. Er bedauerte einleitend, daß die eingeladenen Mitglieder der Stadtverwaltung nicht erſchienen waren. Gerade die Nothilfe habe Grund, das Weihnachtsfeſt wie in einer roßen Familie zu feiern. Der Redner dankte u. a. den erren Ding ſen. und jun. für die koſtenloſe Ueber⸗ laſſung des Sgals, Tapezierermeiſter Schwarz für die koſtenloſe Aufſtellung der Bühne und den künſtleriſchen Kräften für ihre ſelbſtloſe Mitwirkung. Er nahm noch Bezug auf die ſchön verlaufene Kinderbeſcherung am Nachmittag und gab der Hoffnung Ausdruck, daß uns das kommende Jahr das bringt, was wir dringend er⸗ ſehnen, nämlich Arbeit! Das künſtleriſche Programm war überaus reichhaltig. 5 Elfriede Pfeil, ehemal. Mitglied des Stadttheaters eidelberg, ſang mit ſchöner Sopranſtimme Vertonungen von Reger und Puceini und zuſammen mit Herrn Sieg⸗ fried Pollak, ehemal. Mitglied des Stadttheaters Lu⸗ zern, ein Duett aus dem„Vogelhändler“. Herr Wal⸗ Jouer erfreute durch ſeinen warmen Bariton. Zwei Biolinkünſtler, das graziöſe Frl. Marianne Zeiner aus Wien, gut begleitet von Frl. Keßler, und Herr Fr. Kurz, am Klavier beſtens unterſtützt von Herrn Schmitt, ernteten herzlichen Dank. Der Frankfurter Schauſpielſchüler Orlop trug die ſtimmungs volle, ſelbſt gedichtete Einzelſzene„Titanic“ und einige andere Rezi⸗ tationen vor und entpuppte ſich auch als Kunſtpfeifer. Weiter trugen das Vokalquartett 1924 Mann⸗ eim durch einige wohlgelungene Männerchöre, Herr Waleczek, vormals am Stadttheater Breslau, und ſeine Gattin durch urkomiſche Geſangsſzenen und das Hausorcheſter zu dem angenehmen Verlauf des Abends bei. Die Klavierbegleitung der meiſten Soliſten führte gewandt Herr K. Kinſky aus. Während der Paufe gab ein freundlicher Knecht Rupprecht Gelegenheit, durch Loſe, unter denen keine Nieten waren, ein kleines Andenken mit nach Hauſe zu nehmen. Ke. Weihnachtsfeier für bedürftige alte FJendenheimer Alljährlich in der Adventszeit lädt der Frauenver⸗ ein vom Roten Kreuz Feudenheim die alten Mütter und Männer zu einer Weihnachts beſche⸗ rung. Ueber 50 Frauen und etwa 20 Männer waren am Sonntag erſchienen und konnten je mit einem Paket Lebensmittel und einem Geldgeſchenk erfreut werden. Den nicht gehfähigen Alten wurden die Liebesgaben ins Haus gebracht. Stadtpfarrer Mutſchler begrüßte die alten Leute und die zahlreichen Gäſte mit einer herzlichen An⸗ ſprache, der ſich ein nettes Unterhaltungsprogramm an⸗ ſchloß. Unſere einheimiſche, gefeierte Künſtlerin Frau Elſe Flohr, erfreute mit prächtigen Liedgaben, die von Frau Betty Reichwein ⸗Eiſele am Klavier mit der ge⸗ wohnten Fertigkeit begleitet wurden. Frau Stadtpfarrer Mutſchler ſpendete ſinnige Gedichte. Die Herren Eſchelbach und Volkert erfreuten mit Zither⸗ und Violinvorträgen und Frl. Montag und Frl. Wenz⸗ laff warteten mit hübſchen Klavier⸗ und Violinſtücken auf. Dank der Opferwilligkeit der Mitwirkenden und den Vorſtandsdamen des Vereins war es trotz der Notzeit mög⸗ lich, neben den Geſchenken, den alten Leuten einige frohe vergnügte Stunden zu bereiten. Dem rührigen Verein, namentlich der langjährigen Vorſitzenden, Frau Löllba ch, ſei die öffentliche Anerkennung nicht verſagt.* Schulreform und Spielnachmittage Ein Proteſt aus Turnlehrerkreiſen Der„Deutſchen Fachturnlehrerzeitung“ ent⸗ nehmen wir folgende Ausführungen: „Im Sommer laufenden Jahres gab das badiſche Unterrichtsminiſterium in einem Erlaß an die Direk⸗ tion ſämtlicher Gymnaſien, Realgymnaſien, Ober⸗ realſchulen, Realſchulen und Aufbauſchulen zu er⸗ kennen, daß es bemüht ſei, die ſtarke Ueberlaſtung der Schüler, die in Klagen immer wieder laut werde, zu bekämpfen. Es ſei beabſichtigt, die höchſtzuläſſige Pflichtſtundenzahl unter gleichzeitiger Beſchränkung des Lehrſtoffes auf 32 und die Stundenzahl für die Teilnahme am wahlfreien Unterricht auf höchſtens 4 feſtzuſetzen. Die Elternſchaft hat dieſen Erlaß in der Tagespreſſe freudig begrüßt, dabei aber auch darauf hingewieſen, daß es nicht im Sinne des Erlaſſes liegen könne, nur die Nebenfächer wie Turnen, Singen uſw. zu kürzen, lediglich nur um die Zahl 32 zu erreichen. Dieſer Tage gab nun das Unterrichtsminiſterium einen Entwurf einer Stundentafel für Ober⸗ realſchulen heraus, der die Vermutung der Elternſchaft vollkommen rechtfertigt. Der im Jahre 1908 eingeführte obligatoriſche Spielnachmittag ſoll wieder ab UIII fallen; er erſcheint nur noch als Wahlfach, um der ſich ſtark bemerkbar gemachten Ueberlaſtung der Schüler zu ſteuern! Der oben erwähnte Erlaß ſieht die Urſachen der Ueberlaſtung in 1. einer zu großen Zahl wöchentlicher Pflicht⸗ ſtunden, 2. einer Häufung des Lehrſtoffes in einzelnen Un⸗ terrichtsfächern, a 3. einer ſtarken Inanſpruchnahme der Schüler durch wahlfreie Fächer. Die unter 2 und 3 angeführten Klagen ſcheiden für unſere Betrachtung von vornherein aus; denn die bisherigen 4 Stunden für Leibesübungen häufen weder den Lehrſtoff, noch veranlaſſen ſie die Teil⸗ nahme an wahlfreien Fächern. Man könnte aller⸗ dings auf den Gedanken gekommen ſein, daß die 4 Stunden körperlicher Betätigung die unter Punkt 1 angeführten Pflichtſtunden über Gebühr vermehren helfen oder nach anderer Lesart, der Vermehrung ſogenannter geiſtiger Stunden hindernd im Wege ſtehen. Zurzeit ſtehen 31 Stunden rein geiſtiger Beanſpruchung 4 Stunden Leibesübungen gegenüber. Wer wollte das als Mißverhältnis betrachten? Jeder über der Sache und im Leben ſtehende Mediziner be⸗ trachtet 4 Stunden Leibesübungen für einen Schüler, alſo für einen Menſchen in der kritiſchſten Zeit ſeiner Entwicklung, als Mindeſtmaß. Ueber derartige For⸗ derungen darf ſich die Schule nicht leichten Herzens hinwegſetzen. Wenn man ſchon im Jahre 1908 der Meinung war, den Spielnachmittag durch Einfügung in die Pflichtfächer zum Ausgleich geiſtiger Bean⸗ ſpruchung feſter verankern zu müſſen, dann mutet es eigentümlich an, wenn heute in der Zeit größter Ar⸗ mut und damit auch eingeſchränkteſter Lebensver⸗ hältniſſe eine Maßnahme geſundheitlicher Art wieder verſchwinden ſoll unter dem Vorwand: Schutz der Jugend vor Ueberlaſtung. Wie ſieht es in Wirklichkeit mit dieſer Entlaſtung aus? In den Zunteren Klaſſen wird wöchent⸗ lich eine Stunde eingeſpart, nämlich die Schreib⸗ ſtunde. Die ſicherlich bemerkenswerteſte Löſung des Problems findet die JIII. Zwei Stunden geiſtiger Fächer werden geſtrichen(Deutſch und Engliſch), dafür wird Franzöſiſch um eine Stunde vermehrt und Phyſik mit 2 Stunden neu eingeführt. Um aber dieſe effektive Mehrbelaſtung nicht zahlenmäßig in Erſcheinung treten zu laſſen, werden Turnſpiele und Muſik um je eine Stunde gekürzt. Das Ganze heißt man dann Maßnahmen gegen die zugeſtandene Ueberlaſtung 13—14jähriger junger Menſchenkinder. Aehnlich iſt es in den Oberklaſſen. In der Oberprima müſſen Deutſch, Engliſch und Geometrie je 1 Stunde abgeben, vermehrt werden Franzöſiſch und Naturwiſſenſchaft um je 1 Stunde, gibt alſo den Verluſt einer Stunde geiſtiger Fächer. Nur durch die Wegnahme des Spielnachmittages war es alſo mög⸗ lich, die geforderte Zahl 32 zu erreichen und damit eine ſcheinbare Entlaſtung herbeizuführen; denn mit dem Wegfall des Spieles fällt auch der aufgabenfreie Nachmittag. Hier iſt dann die beſte Gelegenheit geboten, Ver⸗ ſäumtes nachzuholen. Wie wird die Jugend von 15—18 Jahren den eventuellen gewonnenen freien Nachmittag beſonders in der Großſtadt verbringen? Wäre der Spielplatz vor der Stadt mit friſchfrohem aber auch ermüdendem Kampfe nicht vorzuziehen? Die Eltern, die ja ſchließlich nicht die ſchlechteſten Kenner ihrer Kinder ſind und gewiß auch wiſſen, was ihnen frommt, haben vor einem Jahre, als man ſchon einmal daran war, den Spielnachmittag zu den Wahl⸗ fächern zu nehmen, klippp und klar erklärt, daß das Spiel obligatoriſch bleiben und ſtrammer, fachkundiger Führung unterſtehen müſſe. Der vorliegende Entwurf einer Stundentafel kann unmöglich als Entlaſtung bewertet werden. Bei den geiſtigen Fächern beträgt die Wegnahme allenfalls eine Stunde, alſo ungefähr 3 v.., während die Leibesübung, die doch ohnehin ſchon der Erholung und Ausſpannung dient, um 50 v. H. gekürzt wer⸗ den ſoll. Mit der Zahl 32 allein iſt hier gar nichts zu beweiſen. Der Stundentafelentwurf hat all denen, die in dem Erlaß des Unterrichtsmintſteriums einen bedeutſamen Schritt nach vorn erhofften, ſtarke Ent⸗ täuſchung bereitet.“ Kürzung der Bezüge der ſtädliſchen Angeſtellten s Eine Eingabe an Stadtrat und Bürgerausſchuß Die Notverordnung ſieht auch eine Kürzung der Bezüge der ſtädtiſchen Angeſtellten um 6 Proz. vor. Der diesbezügl. Abſchnitt in der Geſetzesvorlage hat folgenden Wortlaut: „Zum Zwecke der Kürzung(S 1) oder der Neu⸗ regelung(8 2) der Bezüge der Angeſtellten der Länder, Gemeinden und ſonſtigen Körperſchaften öffentlichen Rechts, können Tarif⸗ und Einzel⸗ anſtellungsverträge mit einer Friſt von einem Monat zum 31. Januar 1931 ganz oder teilweiſe gekündigt werden, auch wenn die Kündigung nach Geſetz oder Vertrag erſt für einen ſpäteren Zeit⸗ punkt oder überhaupt nicht zuläſſig wäre.“ Da dem Bezirk Süd⸗Weſt des Reichs ⸗ verbandes der Büroangeſtellten und Beamten von Mitgliedern mitgeteilt wurde, daß die Mannheimer Stadtverwaltung beabſichtige, dieſe Kann⸗Beſtimmung auf die ſtädtiſchen Angeſtellten anzuwenden, hat ſie ſich an den Oberbürgermeiſter, Stadtrat und Bürgerausſchuß mit einer Eingabe gewandt, in der u. a. ausgeführt wird: Eine Gehaltskürzung bei den Beamten kann von Regierung, Parlament, den Parteien und der Oeffentlichkeit nur ſo verſtanden werden— und dieſer Gedanke muß gleichzeitig Vorausſetzung ſein— wenn von dem Gedanken ausgegangen wird, daß die Beamten gegenüber den nichtbeamteten deutſchen Arbeitnehmern durch die garantierte lebenslängliche Anſtellung und die beitragsfreie Penſionsberechti⸗ gung gegen Arbeitsloſigkeit und andere Notfälle be⸗ ſonders geſchützt ſind. Nach unſerer Meinung läßt ſich die beabſichtigte Kürzung nur dadurch erklären. Rechtlich iſt ſie kaum haltbar. Dieſe Garantie des lebenslänglich geſtcherten Einkommens fehlt dem Behördenangeſtell⸗ ten nicht nur vollkommen, er iſt auch in anderer Weiſe den Beamten„hinſichtlich der Rechte“ nicht im entfernteſten gleichgeſtellt. Zur Begründung der Be⸗ hauptung, daß für die Beamten geltende Maßnahmen nicht auch gleichermaßen in dieſem Falle für die An⸗ geſtellten gerechtfertigt Anwendung finden können, ſprechen u. a. folgende Tatſachen: Der Beamte erhält bekanntlich vom Staate, der Kommune etc. einen Unterhaltsbeitrag, der ſeiner dienſtlichen Stellung angemeſſen ſein ſoll. Dieſer Un⸗ terhaltsbeitrag wird dem Beamten zum größten Teil als Gehalt ausbezahlt, zum kleineren für die ſpäter zu zahlende Penſion zurückbehalten. Dieſer letzte Be⸗ trag, der 17 Prozent der Geſamtbezüge ausmacht— denn ſoviel müßte z. B. die Reichs verſicherungsanſtalt für Angeſtellte als Beitrag erheben, um ein Ruhe⸗ gehalt in Höhe der Beamtenpenſion garantieren zu können— geht dem Angeſtellten ſchon an ſich gänzlich verloren, er iſt alſo hier bedeutend ſchlechter als der Beamte geſtellt. Kann er doch, auch wenn er länger als 10 Jahre im Dienſte der Mannheimer Stadtver⸗ waltung ſteht, immer noch entlaſſen werden. Wir haben zwei weitere Momente in Rechnung zu ſtellen. Einmal den Wert, der in der Unkündbarkeit des Beamten liegt und ferner die höhere Kreditwür⸗ digkeit des Beamten gegenüber dem Angeſtellten, die ſich andererſeits aus der Unkündbarkeit ergibt. Die Sozialbeiträge ſind es ferner, die dem An⸗ geſtellten eine weitere Verſchlechterung ſeiner Stel⸗ lung im Vergleich zum Beamten bringt. Die Auf⸗ wendungen. die der Angeſtellte deswegen zu machen gezwungen iſt, weil ihm das lebenslänglich garan⸗ tierte Einkommen fehlt, vermindern ſeine Einnah⸗ men gegenüber denen der Beamten um rund 10 Pro⸗ zent, wenn wir die Arbeitnehmeranteile der Kranken⸗ verſicherung(4 Prozent), der Angeſtelltenverſicherung (2 Prozent) und der Arbeitsloſenverſicherung(3 Prozent) zuſammenrechnen. Hierunter leiden alle die Angeſtellten der Mannheimer Stadtverwaltung — und das iſt der allergrößte Teil— die noch keine 10 Jahre im Dienſte der Stadtverwaltung ſtehen. Aber auch Angeſtellte, die ſchon länger als 10 Jahre beſchäftigt ſind, haben in allen Fällen die Belaſtung der Angeſtelltenverſicherung zu tragen und ſind auch in dieſem Fall hinſichtlich der Sozialbeiträge eben⸗ falls ſchlechter als die Beamten geſtellt. Was nun die Höhe der infrageſtehenden Abzüge anbetrifft, geſtatten wir uns auf folgendes hinzu⸗ weiſen: Die für die Beamtenſchaft vorgeſehene Freigrenze von 1500.—% Jahreseinkommen iſt nicht nur für dieſe, ſondern unter Berückſichtigung oben angeführter Momente— angenommen, daß ſich ein Abzug für die Angeſtellten nicht umgehen ließe— ganz beſonders für die Angeſtellten zu niedrig angeſetzt. Die Belaſtung wäre einigermaßen tragbar, wenn die Freigrenze auf 3600.— Mark er⸗ höht würde. Und endlich wäre noch zu berückſichtigen, daß ja die neue Belaſtung für die Beamtenſchaft nicht 6 v. H. beträgt, da die 277 v. H. Reichshilſe in Anrechnung gebracht wird. Die Angeſtelltenſchaft muß aber dieſe Reichshilfe praktiſch durch die dauernde Erhöhung der Arbeitsloſen⸗ verſicherung tragen, würde alſo hier ſogar einer doppelten Belaſtung ausgeſetzt ſein. Wir wollen gern hoffen, daß es möglich ſein wird, von einer Belaſtung der ſtädtiſchen An⸗ geſtellten generell abzuſehe n. Das Reich hat zu der Maßnahme der Gehaltskürzung gegrif⸗ fen, weil es keine andere Möglichkeit zur Ordnung des Haushalts ſieht. Wir glauben nicht, daß ſich die Mannheimer Stadtverwaltung von ähnlichen Mo⸗ menten treiben läßt. Die hier vorgebrachten Wünſche ſind allein von der Forderung nach Gerechtigkeit getragen. Die ungeheure Belaſtung der Behörden⸗ angeſtelltenſchaft in ſozialer Hinſicht blieb zugunſten der tatſächlichen Umſtände hier vollkommen außer Acht. * Friſtablauf für Rentenanträge in der Ange⸗ ſtelltenverſicherung. Durch Geſetz vom 7. März 1929 iſt die Wartezeit in der Angeſtelltenverſicherung allgemein auf 60 Beitragsmonate herabgeſetzt wor⸗ den. Sind weniger als 30 Beitragsmonate auf Grund der Verſicherungspflicht nachgewieſen, ſo beträgt die Wartezeit 90 Beitragsmonate. Das Geſetz iſt mit Wirkung vom 1. März 1929 in Kraft getreten. Iſt ein Leiſtungsantrag vor dieſem Zeitpunkt rechts⸗ kräftig abgewieſen worden, weil die Wartezeit nicht erfüllt war, ſo kann, wenn nach dem Geſetz vom 7. März 1929 die Wartezeit erfüllt iſt, die Nachprü⸗ fung des Rentenantrages beantragt werden. Der Antrag muß aber bis zum Schluſſe des Jahres 1930 geſtellt ſein. park. „Licht und Volk“ Uraufführung einer Lehrkantate Dr. Max Grünewald nennt ſeine Dichtung eim Lehrkantate zum Zweck der Aktivierung der Jugend. Es legt der Hiſtorie vom heldenhaften Kampf der Makkabäer gegen den ſyriſchen Unterdrücker zugrunde. In Form und Inhalt rückt er bewußt von der Linie des üblichen Weihefeſt⸗Spieles ab. Wie ſich der Dichter durch ſeine reine Zweckdichtung die Aktivierung denkt, geht deutlich aus den einzelnen Teilen hervor, ſich über die richtige Doſierung des Nationalen und Religiöſen jedoch ausein⸗ anderzuſetzen, hieße ſich in den Streit der Meinungen und Weltanſchauungen einmiſchen. Dafür iſt hier nicht der Platz. Sicher iſt, daß das im Titel genannte Motiv „Licht“ als Symbol der geiſtigen Erleuchtung, des ſieg⸗ reichen Kampfes von Glaube gegen Unglaube gegen das Volkliche in den Hintergrund tritt. Und ſelbſt eine Lehr⸗ kantate abſeits dem Ueblichen ſollte und müßte ſich das Symbol des Lichtes ſtärker zunutze machen, als es ge⸗ ſchehen iſt, beſonders wenn es ſich um geiſtige Aktivierung der Jugend handelt. In der Form lehnt Grünewald ſich an Vorbilder aus der griechiſchen Tragödie an. Ein Sprecher gibt knapp die Hiſtorie, Chöre und Soliſten offenbaren Stimmungen, Gefühle, Reflexionen. Die Kantate iſt ſicher ein guter Verſuch, einen feſtlichen Gedanken darzuſtellen und eine Gemeinde anzuregen. Die Muſik zur Kantate hat Hugo Abler geſchrieben. Nach ſeiner Anſicht habe dieſe Muſik einen didaktiſchen und pädagogiſchen Zweck zu erfüllen. Und weil das Feſtliche nicht mehr Ruhepunkt ſein ſoll, ſondern Erleben und Mit⸗ erleben, müſſe das geruhſame Verweilen an und um den akkordlichen Dreiklang der linearen Führung Platz machen. Von dieſem Vorhaben, den harmoniſchen Dreiklang aus ſeiner Poſition zu vertreiben, hat Adler reichlich Gebrauch gemacht; er geht faſt durchweg der reinen Harmonie zu Leibe, er kämpft gegen alle harmoniſche Struktur, der Rhyth⸗ mus wird ohne zwingenden Grund ſtändig gewechſelt. Adler iſt Schüler von Ernſt Toch und hat vom Meiſter das Handwerkliche gut gelernt. Dieſe Muſik macht durch⸗ weg den Eindruck der Konſtruktion am Schreibtiſch, ſie iſt mit weniger Herz als Verſtand geſchrieben, wird dadurch veräußerlicht und beinahe aller Wärme entkleidet, die eine Kantate nicht entbehren kann, der bibliſche Geſchehniſſe zu Grunde liegen. Sie iſt die ungemein fleißige Arbeit eines kontrapunktiſchen Könnens mit hochgeſteckten klanglichen Zielen, mit dem Willen zum Effekt, aber es iſt keine Muſik aus Impetus, aus innerem Zwang zur Muſik. Die Aufführung unter der ſicheren muſikaliſchen Lei⸗ tung von Kapellmeiſter Max Sinzheimer, vom Mann⸗ heimer Jüdiſchen Lehrhaus veranſtaltet, war eine gute Lei⸗ ſtung, umſo reſpektabler, als Chöre, Soli und Orcheſter vor⸗ wiegend von Laien und Muſikfreunden beſtritten wurden, die ſich freiwillig zur Verfügung geſtellt hatten. Dem Geſamteindruck wäre es aber vielleicht doch dienlicher geweſen, wenn einzelne Soloſtimmen durch Berufsſänger⸗ innen beſetzt worden wären. Ein beſonderes Lob verdienen die ſtraffen Knabenchöre, aber auch Männer⸗ und Frauen⸗ chöre haben ſich viele Mühe gegeben, das ſchwierige Werk zu meiſtern. Die von Werk und Aufführung begeiſterte Gemeinde ſpendete überaus herzlichen Beifall und rief am Schluß ſtürmiſch nach Dichter und Komponiſt. J. K. Die naturgemäße Winterfütterung unſerer freilebenden Vögel Ueber dieſes Thema ſprach in der geſtrigen Mo⸗ natsverſammlung des Garten bau⸗Ver⸗ eins Flora Direktor Henſel vom Friedrichs⸗ Wenn im Spätherbſt die Bäume kahl werden und der Winter ſein baldiges Erſcheinen meldet, ſo fängt für die Vogelarten, die auch im Winter bei uns bleiben, eine böſe Zeit an. Es iſt nachgewieſen, daß unſere Vögel im ſtrengen Winter weniger durch Er⸗ frieren als durch Nahrungsmangel zu Grunde gehen. Gegen Kälte ſchützt das Federkleid. Künſtliche Fütte⸗ rung bedürfen unſere Sänger bei eintretendem Reif, Schneefall, Glatteis, da ihnen alle natürlichen Nah⸗ rungsquellen verſchloſſen ſind. Wenn jetzt nicht mit⸗ leidige Menſchen ſich erbarmen, um ihnen über die ſchwere Zeit hinwegzuhelfen, erleiden ſie in Maſſen den Hungertod. Die glückliche Löſung einer naturgemäßigen Winterfütterung verdanken wir dem Ornithologen Freiherrn von Berlepſch. Er ſtellt drei Forderungen: 1. Die Futterſtelle muß jederzeit zugänglich ſein. 2. Das gegebene Futter muß unter allen Witte⸗ rungsverhältniſſen, alſo auch bei Schnee, Glatteis, den Vögeln in beſter Beſchaffenheit zu Gebote ſtehen. 3. Das Futter darf nicht verderben, nicht ver⸗ loren gehen. Der Redner erläuterte dann verſchiedene Fütterungsein richtungen, wie den Berlepſchen Futterbaum, das Futterholz, die Futterglocke, das heſſiſche Futterhaus. Beſonders empfahl er die Futterringe Piepmatz, die ſich wegen ihrer einfachen und zweckmäßigen Anwendung überall ſehr gut eingeführt haben. Die Ringe be⸗ ſtehen aus einer Miſchung von Körnerfutter und Talg und bilden ein vorzügliches wärn ildendes Futter. Das einfache Hinſtreuen von Brot und Kartoffeln auf wahllos gewählte Plätze iſt zwecklos und direkt ſchädlich. Das Futter darf nicht naß werden, da dies Darmerkrankungen erzeugt, die zum Tode führen. Beſonders geeignet ſind ölhaltige Samen, wie Hauf, Sonnenblumenkerne, Hafer, Hirſe, Gurken⸗ und Kürbiskerne, etwas ungeſalzener Speck. Sehr wich⸗ tig iſt, daß die Futterplätze frühzeitig genug angelegt werden und nicht erſt, wenn die Fluren verſchneit und die Baumritzen vereiſt ſind. Wenn auf den Futterplätzen das freche Spatzen⸗ volk zu vorherrſchend iſt und die nützlichſten Vögel, wie Meiſen, Kleiber, Baumläufer, durch deren Ge⸗ zänk verſcheucht werden, hängt man die Piepmatz⸗ ringe an einem kurzen Faden auf. Welche Unmaſſe von ſchädlichen Inſekten, Rau⸗ pen, Larven von den Vögeln verzehrt werden, kann man ſich einen Begriff machen, wenn man hört, daß in einem ein Hektar großen Waldgebiet 4 Kohl⸗ meiſenpaare mit ihren Jungen zu ihrer Ernährung in einem Jahr Millionen von Raupen benötigen. Auch der Großſtädter ſollte ſich dem Schutze der Vö⸗ gel in der Winterzeit, wo ihm Gelegenheit geboten iſt, widmen, damit ſich dieſe an unſere Gärten gewöhnen und heimiſch bleiben. 1 * Schlaſmittelvergiftung. Ein 21 Jahre alter lediger Tapezter wurde geſtern abend mit einer Schlafmittelvergiftung in bedenklichem Zuſtande ins Krankenhaus eingeliefert. Der Er⸗ krankte ſoll an Schlafloſigkeit leiden. Aiflich empfohlen nav 79 Zum Sqhuſt gegen Das N Srippe ach ονj,muuutos au * 4. Seite/ Nummer 586 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 17. Dezember 1930 Film⸗Runoſchau Schauburg:„Der blaue Expreß“ Wenn man die drei Ruſſenfilme„Potemkin“—„Sturm über Aſten“—„Der blaue Expreß“ nebeneinander ſtellt, ſo ſoll das nicht Steigerung der künſtleriſchen Qualitäten aus⸗ brücken. Nebeneinander müſſen dieſe Filme ge⸗ wertet werden und wie der Schauplatz zuerſt auf dem Schliff, bann in der Steppe geweſen iſt, ſo hat man ihn jetzt in einen fahrenden Expreßzug verlegt. In einen Zug der aus einer chineſiſchen Provinz üher die Grenze nach Rußland fährt. Hier ſpürt man deutlich die Ten ⸗ Denz des Filmes, obgleich keine Propaganda gemacht wird. Die tendenziöſe Wirkung wird ſo zielſtrebig verfolgt, daß ſie ſich ſelbſt vorwegnimmt. Dem ſtürmiſchen Rhythmus wird alles geopfert, was die Form des Filmes verlangt. Blendend geſchnitten, hinreißend photographiert und atem⸗ raubend kontraſtiert, jedoch Senſation iſt bis ins kleinſte abgewogen. Der Raum des Bildes wird verzerrt, wenn die Phyſiognomien heftig gegeneinander geworfen werden, Schade, daß die oftmalige Wiederholung von Stimmungs⸗ momenten die atembeklemmende Wirkung dieſes in ſeiner Art wirkungsvollen Filmes beeinträchtigt. Die von dem verſtorbenen Edmund Meiſel komponierte Muſik unterſtreicht weſentlich das Geſchehen, kann jedoch in der Vautſprecherwiedergabe nicht recht befriedigen. Familienchronik * Das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit begeht am mor⸗ igen Donnerstag Herr Heinrich Verron mit ſeiner Ehe⸗ rau Magbalena geb. Schmidt, wohnhaft J 7, 7. * 1000 Paar Schuhe verſchenkt. Das bekannte Schuhhaus Altſchüler, das ſeine Zentrale in Mannheim hat und an allen größeren Plätzen Süd⸗ deutſchlands eigene Verkaufsſtellen unterhält, hat zur Linderung der Not 1000 Paar Schuhe verſchie⸗ denſter Art an Vereine und Verbände, kirchliche und ſoztale Unternehmungen, Fürſorgeſtellen und ähn⸗ liche Inſtitute zu Weihnachten verſchenkt. Gewiß eine ſtattliche Anzahl, die zu der Erkenntnis beitra⸗ gen wird, daß Mitgefühl und ſoziales Verſtändnis noch nicht ausgeſtorben ſind. Gleichzeitig iſt es aber auch ein Anſporn, daß jeder nach ſeinen Kräften dazu Heitragen ſoll, die Not, die in dieſem Jahre beſonders groß iſt, zu lindern. * Tytgedrückt. Der tödliche Verkehrsunfall, der ſich geſtern nachmittag auf der Caſterfeldſtraße zwiſchen Neckarau und Rheinau ereignete, wurde da⸗ durch verurſacht, daß der eine Laſtkraftwagenzug beim Ausweichen vor einem andern auf weichen Boden geriet. Da das rechte Vorderrad einſank, ging die Steuerfähigkeit verloren. Der Laſtkraftwagen Lief infolgebeſſen über die Straßenböſchung und blieb ſtecken. Der 23 Jahre alte Hermann Greulich aus Worms, der als Beifahrer neben dem Führer ſaß, wollte vom Wagen abſpringen, wurde aber dabei gegen einen Baum gedrückt, wodurch er ſchwere innere Verletzungen davontrug. Der Verunglückte wurde nach dem ſtädtiſchen Krankenhaus verbracht, woſelbſt er aber bald darauf ſeinen Verletzungen erlag. ——ů— Kommunale Chronik Hilfe für die Mainzer Mittelloſen * Mainz, 14. Dez, In der Stadtratsſitzung wurde der Vorſchlag der Wohlfahrtsdeputation, den Wohlfahrts⸗ und Krtiſenunterſtützungsempfängern eine Weihnachts beihilfe, und zwar für den Mann acht Mark, für die Frau vier Mark und für jedes Kind zwei Mark, und den Sozialrentnern in Höhe von fünf, drei bezw. zwei Mark zu gewähren, gegen zwei Stimmen der Verwaltung und acht Stimmenthaltungen angenommen. Der hierfür auf⸗ zuwendende Betrag von 90 000 Mark wird mit dem Einverſtändnis der Sparkaſſendeputation und des Plenums aus der Hälfte der Zinſen der Rücklagen der Städtiſchen Sparkaſſe gedeckt. Ferner wurde be⸗ ſchloſſen, für Notſtandsarbeiten am Fort Weiſenau und Heilig⸗Kreuz 100 000 Mark bereit⸗ zuſtellen. 5 J 9 5 G Schwetzingen, 15. Dez. Aus der letzten Ge⸗ meinderatsſitzung wird berichtet: Abgegeben wurden a) der entbehrliche Hafer vom Wieſen⸗ umbruchgelände; b) das Weidenerträgnis in der ſtädtiſchen Sandgrube und auf den ſtädtiſchen Wieſen. — Die Lieferung von 1000 Kilo Rappenauer Bade⸗ falz wurde vergeben.— Der Preis für Torfſtreu wurde auf 3,20 Rm. je Ballen feſtgeſetzt.— Gegen das Geſuch der Schwanenbraueret Kleinſchmitt AG. um Erlaubnis zum Betrieb der Realgaſtwirtſchaft „zum Erbprinzen“ wurden Bedenken nicht geltend gemacht.— Der Voranſchlag über die Kreis⸗ wegeunterhaltung im Jahre 19312, der einen Koſtenauteil der Stadtgemeinde von 9198 Rm. vorſieht, wurde anerkannt.— Schließung des Kre⸗ dits für Einbau eines weiteren Schulſaales in der Oberrealſchule wurde verfügt.— Auf Schluß des Jahres 1930 zur Zahlung kommende Einlöſungs⸗ beträge für gezogene Ausloſungsrechte wurden bei der Städt. Sparkaſſe hier angelegt.— Zu Weih⸗ nachtsgaben für Patienten und Perſonal des Sädt. Krankenhauſes wurden 905 Rm. bewilligt.— Zum Zwecke der Chriſtbeſcherung von Kriegshinter⸗ Fliebenenkindern wurde eine Beihilfe von 100 Rm. gewährt.— Zum Zwecke der Fortſetzung der Be⸗ ſchäftigung von Wohlfahrtserwerbs⸗ koſen ſollen auf dem ſtadteigenem Platze, Ecke Hebel⸗ und Wilde mannſtraße, die notwendigſten Auf⸗ räumungsarbeiten vorgenommen werden.— Ge⸗ nehmigt wurden: 1) Der Vertrag mit der Städt. Sparkaſſe hier bezüglich vorübergehender Dar- lehensaufnahme; 2) Vertrag über Gewährung eines Darlehens von 14500 Rm. zur Errichtung von Klein⸗ wohnungen. Kleine Mitteilungen n der letzten Sitzung des Doſſen heimer Ge⸗ m 8 nder a 12 wurde Gärknereibeſitzer Joſef Rulan 8 zum Bürgermeiſter⸗Stellvertreter gewählt, nachdem einige Zeit ein Gemeinderat die Bürgermeiſter⸗ geſchäfte propiſoriſch erledigt hat, Bürgermeiſter Böhler, Jer längere Zeit krank war wellt in Davos zur Erholung. Um an Erwerbsloſe und Ausgeſteuerte eine Winter⸗ beihllie vertellen zu können, hat der Gemelnde⸗ rat Bammental einen Betrag von 1000 4 bewilligt. Als Beihilfe find für Verheiratete 10 Mark, für Ledige 5 Mark vorgeſehen. neuen Eberbacher Gemeinderat erhielten e eee e Parteileſen und Deutſchnatſonalen 4 Sitze(bisher), Zentrum 2(), Demokraten 0 D, So⸗ laldemotraten 8(), Kommuniſten 1(), Bürgerliche Ver⸗ einſgung, Evangeliſcher Volksdienſt und Schaffende Stände 2(). Nachſpiel zu den Infolge der fortgeſetzten Zuſammenſtöße radi⸗ kaler Elemente erließ der babiſche Miniſter des Innern am 21. Oktober ds. Is. ein Verbot, nach dem ſämtliche Zuſammenrottungen und Verſammlungen an öffentlichen Plätzen und unter freiem Himmel unterſagt wurden. Trotzdem forderte die hieſige „Arbeiter⸗Ztg.“ am 22, Oktober zu einer öffentlichen Proteſtverſammlung, in der eine ſtädtiſche Winterhilfe verlangt werden ſollte, nach dem Marktplatz auf, da die Stadt den Erwerbsloſen keinen geeigneten Raum zur Verfügung ſtellen wolle. Der Artikel in der„Arbeiter⸗Ztg.“ war als Zuſchrift vom Arbeitsloſenausſchuß Mannheim ge⸗ kennzeichnet. In der Aufforderung zur Abhaltung der Verſammlung trotz des miniſteriellen Verbotes erblickte bie hieſtge Staatsanwaltſchaft eine Ge⸗ ſetzesübertretung und eine Aufforde⸗ rung zum Ungehorſam. Wie aus der Zeugeneinvernahme hervorging, hatten dem Aufruf nur etwa 120—150 Menſchen Folge geleiſtet, Ein Trupp Erwerbsloſer verſam⸗ melte ſich auf dem Marktplatz, ein anderer Trupp auf dem U 2⸗Schulplatz. Beide Trupps wurden von der Polizei aufgelöſt und zerſtreut. Andern Tags er⸗ ſchien in der„Arbeiter⸗Ztg.“ ein Bericht, der die Vorgänge ſtark übertrieben hinſtellte und von etwa 2000 Demonſtranten ſprach. Als Verfaſſer der Zeitungsnotiz über die Auf⸗ forderung zur Kundgebung wurde von der Staats⸗ anwaltſchaft der kommuniſtiſche Stadtverordnete Lofänk bezeichnet. Lofink gilt nach den Ausſagen der als Zeugen vernommenen zwei Polizeibeamten als Führer der hieſigen Erwerbsloſen, Es wurde feſtgeſtellt, daß Lofink auch als Verſammlungsleiter eine Rolle ſpielt und in der hieſigen Geſchäftsſtelle der Erwerbsloſen ein⸗ und ausgeht. Weiterhin Wegen 23 Briketts Ein Kranenführer bei einer Kohlenfirma hatte kohlſchwarzes Pech. Seine Frau hatte in einer An⸗ wandlung von Mitleid einer Nachbarsfrau mit 23 Briketts ausgeholfen. Das iſt unter normalen Ver⸗ hältniſſen keine ſtrafbare, ſondern eine lobenswerte Tat. In dieſem Falle aber gehörten dieſe Briketts zu einem Quantum, das nur dem Arbeiter als In⸗ haber der Werkswohnung zuſtand und wobei die Frage nicht geklärt wurde, ob bei Nicht⸗ inanſpruchnahme der Menge der Reſt der Firma gehört oder dem Arbeiter. Die Firma jedenfalls faßte dieſe Weitergabe der Briketts als Die bſtahl auf. Die Staatsanwaltſchaft ſchlug das Verfahren gegen die Frau wegen Geringfügigkeit nieder. Der Mann aber mußte dafſtür büßen; er wurde entlaſ⸗ ſen, wobei auch Arbeitsmangel eine Rolle ſpielte. Das Arbeitsgericht gab der Firma Recht und hob auf die Unzuläſſigkeit der Handlung der Frau ab. Der Mann habe es nicht fertig gebracht, dieſe Entnahme zu verhindern und müſſe daher dafür einſtehen. Er ſei mitverantwortlich, auch wenn er nichts davon gewußt habe. Waſſerverſorgungsarbeiten in Schifferſtadt pp. Schifferſtadt, 15. Dez. Seit ungefähr fünf Wochen iſt hier das Legen der Rohrleitung für die Waſſerverſorgung der„Pfälziſchen Mit⸗ telrheingruppe“ im Gange. Infolge des der⸗ zeit vorherrſchenden ſtarken Druckwaſſers ſind die Arbetten, beſonders an den Rehbach⸗Kreuzungs⸗ ſtellen, ſehr behindert. Auch für den auf der hieſigen Gemarkung zu errichtenden Waſſerturm ſchreiten die Vorarbeiten(Aushub des Fundaments, Gerüſtauf⸗ bau, Hebekran⸗Montage uſw.) rüſtig fort. Bei dieſen Waſſerleitungsarbeiten ſind augenblicklich 18 unſerer Wohlfahrtserwerbsloſen beſchäftigt und bei den Waldarbeiten etwa 48 Mann. Einſchließlich dieſer und einiger anderer mit Inſtanzſetzungsarbeiten be⸗ ſchäftigten Ausgeſteuerten beträgt die gegenwärtige Geſamtzahl der ſeitens der Gemeinde unterſtützten Erwerbsloſen ungefähr 170, gegen 12 bis 15 Mann in den Sommermonaten dieſes Jahres. Bei Fortdauer der derzeitigen Wirtſchaftslage dürfte bis Ende dieſes Rechnungsjahres die doppelte Höhe des mit 45000 Mark veranſchlagten Wohlfahrts⸗Etats überſchritten ſein. * U Plaukſtadt, 15. Dezember, Aus der fjüngſten Gemeinderatsſitzung iſt zu berichten: Für die als Gemeinderat gewählten, nunmehr ausge⸗ ſchliedenen Gemeindeverordnetenmitglieder Schmied Heinrich Senn(SPD.) und Kontrolleur Jakob Gund [NS DAP.) wurden Fabrikarbeiter Jakob Richter (SP.) und Schloſſer Jakob Engelhardt (NSDAP.) in den Bürgerausſchuß berufen. Zur Erſtellung des Gemeindehauſes in der Hildaſtraße erwirbt die Gemeinde das Giebelrecht des angren⸗ zenden Grundſtückes.— Für die Durchführung des Turnunterrichtes der hieſigen Volksſchule während der Wintermonate wird der Saal des Gaſthauſes „zum Roſengarten“ auf ein weiteres Jahr gepachtet. Die Weihnachtsbeihilfe an Hinterbliebenen von Alt⸗ veteranen kann dieſes Jahr im Hinblick auf die äußerſt geſpannte Finanzlage der Gemeinde nur in Höhe von fünf Mark und zwar nur an beſonders Bedürftige gewährt werden.— Die Erweiterung der Waſſerleitung in der Hildaſtraße wird der Spenglerei Wilhelm Renkert Wwe. übertragen.— Für die Erwelterung der Tiefkanaliſation ſind die Materiallieſerungen den Firmen Schwarz(für Röh⸗ ren) und Reiß u. Nutzinger(ür Eiſenteile) zuge⸗ ſprochen, die Erd⸗ und Maurerarbeiten an die Bau⸗ unternehmer Adam Wieſt, Adam Huckele und Joſef Brendel verteilt.— Die Arbeiten für den Woh⸗ nungsneubau in der Hildaſtraße wurden den Unter⸗ nehmern: Adam Schardt, Maurermeiſter, Hermann Zimmer, Zimmermeiſter, Franz Jahn, Zimmer⸗ meiſter, Georg Hüngerle, Schloſſermeiſter, und Nik. Mack, Schmiedemeiſter zugeſprochen. Demonstrationen vor dem Mannheimer Schwurgericht wurde Lofink vorgeworfen, daß er Flugblätter ohne Angabe des Verfaſſers, des Herausgebers und des Druckers verbreitete und ſich auch hierdurch ſtrafbar gemacht hat. Außerdem habe Lofink eine Eingabe an den Stadtrat betreffs Winterbeihilfe mit ſeiner Un⸗ terſchrift verſehen, woraus zu ſchließen ſei, daß er auch die beiden Notizen in der„Arbeiter⸗Ztg.“ verfaßt habe. Der Angeklagte Lofink beſtreitet, ſich irgendwie ſtrafbar gemacht zu haben. Er habe weder die beiden Notizen in der„Arbeiter⸗Ztg.“ geſchrieben noch mit den Flugblättern etwas zu tun gehabt. Der angeklagte Schriftleiter Guſtav Süß ent⸗ ſchuldigt ſich damit, daß er die Notiz über die Auf⸗ forderung zur Demonſtration auf dem Marktplatz nicht mit der nötigen Aufmerkſamkeit durchgeleſen hat, Erſt ſpäter habe er feſtgeſtellt, daß die Notiz etwas unglücklich abgefaßt war. Oberſtaatsanwalt Mickel hält die Uebexrtre⸗ tungen für gegeben. In der Aufforderung zur Demonſtration liege ein grober Verſtoß gegen die Anordnung des Miniſters des Innern., Den Er⸗ werbsloſen werde durch ſolche Demonſtrationen doch nicht genützt; ſie werden lediglich von den Hinter⸗ männern auf die Straße getrieben. Er beantragt gegen Süß eine Gefängnisſtrafe von 6 und gegen Lofink eine ſolche von 8 Wochen und 60 Mk. Geld⸗ ſtrafe. R. A. Dr. Thomas tiſt für Freiſprechung beider Angeklagten. Lofink ſei ja nichts nachzuweiſen. Kurz vor der Urteilsberatung ſah ſich der Vor⸗ ſitzende, Landgerichtsrat Dr. Arnold, veranlaßt, Süß einen ſcharfen Verweis zu erteilen. Urteil: Der Angeklagte Lofink wird freigeſprochen und Süß zu einer Geldſtrafe von 1000 Mark und zu den Koſten verurteilt. eh. Arbeitsgericht Mannheim Sehr zu ſeinem eigenen Nachteil— denn die Be⸗ rufung iſt dadurch von vornherein zum Scheitern verurteilt— ließ ſich der Arbeiter zu Tätlich⸗ keiten gegen Vertreter der Firma hinreißen. Das Ueberfallkommando, eine höchſt ſeltene Er⸗ ſcheinung auf dem Arbeitsgerſcht, trennte die Strei⸗ tenden. Der Wirt und ſein Servierfräulein Als Zeugen traten dieſer Tage zwei Wachtmeiſter auf dem Arbeitsgericht auf. Sie wurden eines Abends in die Wohnung eines Wirtes gerufen, wo ſich das Servierfräulein in einen lebhaften Dialog mit dem Wirt verwickelt hatte. Da die Schutzleute keine Beſtandteile einer ſtrafbaren Hand⸗ lung bei dieſer Auseinanderſetzung ſahen, rieten ſie dem Mädchen, ſich mit ihren Anſprüchen an das Arbeitsgericht zu wenden. Das tat es und klagte ihre Forderung mit 54 Mark ein, da ſie friſtlos entlaſſen worden war. Sie erhielt 45 Mark zu⸗ geſprochen. Hoffentlich greift dieſe Gepflogenheit, bei arbeitsrechtlichen Streitigkeiten die Polizei zu alar⸗ mieren, nicht weiter um ſich. Dafür ſind die Güte⸗ termine des Arbeitsgerichtes geſchaffen worden. w. r ü. ·Ü—·. Gerichtszeitung Zuchthaus für Brandſtiftung u. Verſicherungs⸗ Betrug Vor dem Schwurgericht Zweibrücken hatten ſich der Maurer Hermann Hemmer von Kirchen⸗ arnbach und der Hüttenarbeiter Karl Schindel⸗ decker von Mittelbrunn wegen Brandſtiftung und Verſicherungsbetrugs zu verantworten. Hemmer beſaß ein von Schindeldecker erworbenes altes, baufälliges Anweſen. Es war ſchon lange ſein Wunſch, ſein Beſitztum durch ein Brändchen auf⸗ zufriſchen. In Schindeldecker, der wie Hemmer ſelbſt auch ziemliche Schulden hatte, fand er einen bereit⸗ willigen Berater. Um das Geſchäft rentabel zu ge⸗ ſtalten, wurde die alte Bude entſprechend hoch ver⸗ ſichert und am 22, Auguſt d. Is. durch ein Loch in der Zimmerdecke das Heu auf dem Speicher ent⸗ zündet. Die beiden Uebeltäter, die vor dem Schwurgericht ſich gegenſeitig zu beſchuldigen ſuchten, ſetzten ſich dann noch eine Weile zu Bekannten in die Küche, bis die Flammen hell aufſchlugen. Be⸗ dauerlicherweiſe fingen auch die zwei Nachbar⸗ häuſer Feuer und wurden gleichfalls zer⸗ ſtö rt. Da ſich Hemmer und Schindeldecker ſehr verdächtig benahmen, wurden ſie alsbald ver haf⸗ tet. Zur Verhandlung waren ein Sachverſtändiger und 28 Zeugen erſchienen. Das Urteil lautete wegen dreier gemeinſchaftlich begangener Verbrechen der Brandſtiftung und eines gemeinſchaftlich be⸗ gangenen Vergehens des Verſicherungsbetrugs gegen Hemmer auf zwei Jahre Zuchthaus, gegen Schindeldecker auf zwelein halb Jahre Zucht⸗ haus. Drei Monate 14 Tage Unterſuchungshaft werden angerechnet. Die bürgerlichen Ehrenrechte werden beiden auf die Dauer von fünf Jahren aberkannt. * 8 Zwei Jahre Zuchthaus. Einer der Frankfurter Einbrecher, die vor kurzem bei einem Einbruch in Bad Kreuznach von der Polizei überraſcht wur⸗ den und darauf eine tolle Schießerei verurſach⸗ ten, wurde vom Schöffengericht Kreuznach zu zwei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt. Es handelt ſich um den viel⸗ fach vorbeſtraften Kaufmann Heinrich Sch. 8 Vier Jahre Zuchthaus ſür Morbverſuch. Der Fiſcher Karl Hoffmann aus Wolfrats⸗ hauſen bei München wurde am 28. Auguſt ds. Is. von dem Gendarmen Ederer beim Wildern er⸗ tappt und gab, als der Gendarm zu ſeiner Feſt⸗ nahme ſchreiten wollte, aus kurzer Entfernung einen Schrotſchuß auf ihn ab. Der Schwerverletzte konnte nur dadurch gerettet werden, daß ſofort eine Ueber⸗ führung ins Krankenhaus erfolgte. Wegen dieſer Bluttat wurde Hoffmann, der arbeitslos und ohne Obdach iſt, vom Schöffengericht München zu vier Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehr⸗ verluſt verurteilt. Ein ungelreuer Lagerhalter 0 Wegen Diebſtahls in einer Großhandelsfirma in Offenburg hatte ſich ein 57 Jahre alter Lagerhalter, der ſeit 32 Jahren bei der Firma tätig war und ihr volles Vertrauen genoß, vor dem Amtsgericht Offenburg zu verantworten. Er hatte ſeit 1927 dem Lager Waren im Werte von 1000/ eutnom⸗ men und dieſe an zwei Bekannte weitergegeben. Er gab an, daß er durch Krankheit in der Familie, durch Not, durch hohe Wohnungsmiete uſw, zu den Dieb⸗ ſtählen veranlaßt worden ſei. Als Gegenleiſtung habe er von den Hehlern Waren, Holz uſw. erhalten. Er wurde zu fünf Monaten Gefängnis ab⸗ züglich Unterſuchungshaft verurteilt, Einer der Heh⸗ ler erhielt zwei Monate Gefängnis abzüg⸗ lich Unterſuchungshaft. Wegen weiterer Dtiebſtähle bei der gleichen Firma ſteht gegen zahlreiche Per⸗ ſonen das Verfahren bevor. Geldbriefmarder zu Zuchthaus verurteilt Der 58jährige Oberpoſtſchaffner Ludwig Knie⸗ rim aus Worms, der ſeit vielen Jahren bei der Poſt in Worms beſchäftigt war, ſtand ſeit längerer Zeit in dem Verdacht, Wertbriefe, beſonders Briefe aus Amerika, beiſeite geſchafft zu haben. Am 80. Januar ging der Verdächtigte in die Falle, die ihm von der Poſtverwaltung in Worms geſtellt wor⸗ den war. Das Bezirksſchöffengericht in Worms hatte am 22, Juni d. J. den Angeklagten wegen Ver⸗ brechens im Amt zu einem Jahr Zuchthaus und 150 Mark Geldſtrafe verurteilt. Knierim legte gegen dieſes Urteil Berufung ein, die jedoch von der Großen Strafkammer in Mainz als unbegründet verworfen wurde. Ein 19jähriger Heiratsſchwindler Der 19 Jahre alte Gärtner Heinrich Bauer aus Nieder⸗ Heimbach bei St. Goar hatte vor etwa zwei Jahren ein Aſchaffen burger Mädchen kennen gelernt, dem er vorſchwindelte, er ſei Student und reicher Gutsbeſitzersſohn. Er machte ſeiner Braut weiß, daß er ihretwegen von zu Hauſe ver⸗ trieben worden ſei, und er ſtehe nun ohne jeden Pfennig da. Um ſein Studium fortſetzen zu kön⸗ nen, brauche er aber unbedingt Geld. Das Mädchen gab ihm nun ſeinen ganzen Verdienſt aus ſei⸗ ner Bürotätigkeit. Den Vater der Braut bewog er durch ſeine dauernden Geldbitten ſogar zur Aufnahme einer Hypothek. auf die verſchwenderiſchſte Weiſe verpraßt. Woll⸗ ten ſich das Mädchen und ſeine Angehörigen nach ſei⸗ nen häuslichen Angelegenheiten erkundigen, wußte er ſtets glaubwürdig vorzutäuſchen, ſeine Eltern hätten keinen ſtändigen Wohnſitz. Sein Vater ſei ſtets auf Geſchäftsreiſen und ſeine Mutter reiſe von Bad zu Bad. Schließlich kam die Sache aber doch heraus und der junge Betrüger wurde verhaftet. Das Ge⸗ richt in Aſchaffenburg verurteilte ihn zu ſechs Mo⸗ naten Gefängnis unter Verſagung einer vom Verteidiger beantragten Bewährungsfriſt. Zuchthaus für einen Brandſtifter Das Schwurgericht beim Landgericht München 2 verhandelte zwei Braudſtiftungs fälle. Der Täterſchaft war in beiden Fällen, von denen der eine bereits fünf Jahre zurückliegt, der 36 Johre alte Gütler Joſef Maier aus Grubhof bei Dachau beſchuldigt, während dem mitangeklagten Ehepgar Wallner aus Arnsbach bei Dachau die Anſtiſtung für den letzten Brand zur Laſt gelegt wurde. Beim erſten Brand am 10. Auguſt 1925 brannte das An⸗ weſen des Joſef Maier vollſtändig nieder, worauf die Verſicherungsſumme ausbezahlt wurde, auf die es die Uebeltäter abgeſehen hatten. Am 27. Juli ds. Is. brannte auch das Anweſen der mitangeklagten Ehe⸗ leute Wallner ab. Dieſe ſollen, um auch in den Beſitz der Verſicherungsſumme zu kommen, ihn zur Brand⸗ ſtiftung angeregt haben, nachdem ihnen Mater von feinem Fall erzählt hatte. Das Gericht kam bei den Eheleuten Wallner trotz ſchwerſter Bedenken zu einem Freiſpruch, Maier dagegen wurde wegen zweier Verbrechen der Brandſtiftung in Tateinheit mit zwei Verbrechen des Vexſicherungsbetrugs zu 33 Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt. a Die Kirner Bluttat vor dem Schwurgericht Ende Auguſt ds. Is. geriet der etwa 50 jährige An⸗ ſtreicher Rudolf Dämgen aus Kirn mit der Braut feines 20jährigen Sohnes in Streit und ſchlug ſie mit einer Bierflaſche nieder. Im Verlaufe des darauf folgenden Familienſtreites im Hauſe Dämgen gerſet der 20jährige Rudolf Dämgen in derartige Raſerei, daß er ſeine Mutter und beide Schweſtern mit dem Meſſer niederſtach. Eine der Schweſtern ſtarb tags darauf an den Verletzungen. Der Zwanzigfährige hatte ſich jetzt vor dem Koblenzer Schwur⸗ gericht wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu verantworten. Unter Zubilligung mildernder Um⸗ ſtände lautete das Urteil auf eine Gefängnisſtrafe von zwei Jahren drei Monaten unter An⸗ rechnung von drei Monaten Unterſuchungshaft. K § 18 Monate wegen Fahrraddiebſtahls. In Worms wurde ein Fahrraddiebſtahl von dem ſchwer vorbeſtraften Angeklagten Koch aus Pir⸗ maſens ausgeführt. Wenige Tage nach Verbüßung einer längeren Strafe kam der Angeklagte durch Oſt⸗ hofen. Er ſah vor dem Haus eines in der Nähe des Bahnhofes wohnenden Zahnarztes ein Rad ſtehen, ſtahl es und fuhr damit nach Lampertheim. Einige Tage ſpäter umfuhr er in großen Bogen Oſthofen, kam aber aus dem Regen in die Traufe, denn wäß⸗ rend er ſich bei der Durchfahrt nach Bechheim ſicher wähnte, wurde er gerade dort ertappt. Der Staats⸗ anwalt beantragte 18 Monate Gefängnis. Das Urteil lautete dem Antrag entſprechend. 2 Monate Unterſuchungshaft wurden angerechnet. Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſe nungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen Münd⸗ liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwor⸗ tung juriſtiſcher, mediziniſcher und Aufwertungs⸗ ragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die Bezugs⸗ aulttuna beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht berückſichtigt. P. K. Das Einkommen richtet ſich ganz nach der Tätig⸗ keit Th. 1. Wenden Sie ſich an das Reichswehrminiſterium in Berlin. 2. Polizeiſchule in Karlsruhe. N. N. Als fyrlſeur dürfen Sie am Heiligen 2 Ihre Kundſchaft wie ſonſt bedienen, nur dürfen Sle ab 5 Uhr nichts mehr verkaufen. Alles erhaltene Geld wurde dann * 5 Abend rr n ere Des g o e Err 0 Aus Baden Chauffeur ohne Führerſchein * Karlsruhe, 17. Dez. Am Montag wurde auf ber Durlacher Landſtraße ein Pferdeführer durch einen Perſonenkraftwagen angefahren, zu Bodengeſchleudert und verletzt. Das Pferd lief davon und wurde in Durlach wieder ein⸗ gefangen. Der Verletzte, ein lediger Mechaniker von hier, wurde mit mehreren Quetſchungen und Haut⸗ abſchürfungen ins Städt. Krankenhaus eingeliefert. Lebensgefahr beſteht nicht. Der Führer des Autos, der keinen Führerſchein hatte, gelangte wegen fahr⸗ läſſiger Körperverletzung zur Anzeige. Der Wagen wurde ſichergeſtellt. Unterſchlagungen Helmlingen bei Kehl, 16. Dez. Bei dem hieſigen Ländlichen Konſumverein wurden in der letzten Zeit Unterſchlagungen in Höhe von 12000 Mark feſtgeſtellt. Da die letzte Generalverſamm⸗ lung eine gütliche Regelung auf der vorgeſchlagenen Grundlage ablehnte, wurde die Staatsanwaltſchaft von den Vorgängen in Kenntnis geſetzt, die den ver⸗ antwortlichen Rechner des Vereins verhaftete. Das Bodenſee⸗Aquarium * Konſtanz, 16. Dez. Aus Hagnau am Boden⸗ ſee wird gemeldet: Das Bodenſeeaquarium ſoll im Mai nächſten Jahres eröffnet werden. Der Roh⸗ bau iſt vollendet und wird, damit er gut aus⸗ trocknet, erſt im Frühfahr ſeine weitere innere Aus⸗ ſtattung erfahren. Die Fiſchbehälter ſind gegen die Beobachter im Gang durch zwei bis drei Zentimeter dicke Schaufenſter aus Spiegelglas abgeſchloſſen. Im ganzen wird das Aquarium 29 derartige Schau⸗ ſenſter enthalten. Die Speiſung der Behälter er⸗ ſolgt durch ſtändig zufließendes Bodenſeewaſſer. * ch. Schwetzingen, 17. Dez. Geſtern ereignete ſich bei der Eiſenbahnüberführung ein Zuſammen⸗ ſtoß zwiſchen der Straßenbahn Heidelberg Schwetzingen und einem Laſtzug einer Mann⸗ heimer Speditionsfirma. Der Straßenbahuwagen und der Kraftwagen nebſt Anhänger wurden ſtark heſchädigt, ebenſo ein hinter dem Laſtzug fahrender Perſonenwagen, der infolge zu geringer Diſtanz auf den Laſtwagen auffuhr. Der Beifahrer des Laſt⸗ kraftwagens erlitt Verletzungen durch Glasſplitter am Kopf; er mußte ſich in ärztliche Behandlung be⸗ geben. * Bruchſal, 16. Dez. Am Montag nachmittag iſt Verwaltungsdirektor Ludwig Strohauer nach langem ſchwerem Leiden im Alter von 57 Jahren geſtorben. 1899 trat er als Regiſtrator in den Dienſt der Stadt, wurde 1907 zum Ratſchreiber ernannt und hat ſeit jener Zeit die Funktionen dieſes Amtes ver⸗ ſehen. Ein überaus tüchtiger Verwaltungsbeamter und ein gegen jedermann hilfreicher Menſch iſt mit ihm bahingeſchieden. * Schluchſee, 16. Dez. In der Nacht zum Montag ereignete ſich im Eichholzſtollen, der zur zweiten Bau⸗ ſtufe des Schluchſeewerkes gehört, ein tödlicher Sprengunfall, Der Schachtmeiſter Fiſcher wurde beim Anzünden von Sprengſchüſſen durch einen vom Stollengewölbe herabfallenden Stein, der ihm den Ausgang verſperrte, aufgehalten. Ehe Fiſcher wieder ins Freie gelangen konnte, gingen die Schüſſe los und die losbrechenden Geſteinsmaſſen begru⸗ hen den Mann. Fiſcher wurde ſpäter tot aus dem Stollen herausgeholt. Das Unglück iſt um ſo tragt⸗ ſcher, als Fiſcher noch in dieſem Monat ſeine Hochzeit feiern wollte. — Wegen Brandſtiftung unter Anklage * Landau, 16. Dez. Der zweite Fall, der in der letzten Schwur⸗ gerichtsperiode in Landau verhandelt wurde, dreht ſich um eine Brandſtiftung. Der 1903 geborene Otto Schaan, Brandmetzger aus Pleisweiler, iſt an⸗ geklagt, in der Nacht zum 4. Oktober in Goſſers⸗ weiler das Anweſen seines Schwieger⸗ uvaters, des Landwirts Sebaſtian Hafner, durch Brandſtiftung eingeäſchert zu haben. Dem Brand iſt das Wohnhaus, die Stallung und die Scheune zum Opfer gefallen. Nach den Umſtänden des Falles lag nahe, daß der Brand durch eine Brandſtiftung verurſacht war. Man verdächtigte den Angeklagten, der in einem Zerwürfnis mit ſeinem Schwieger⸗ vater lag. Der Angeklagte leugnete in der Vorunter⸗ ſuchung wie auch bei ſeiner Vernehmung wäh⸗ rend der Verhandlung jegliche Tat. Eigenartig in dem Fall iſt es, daß jeder Tatzeuge fehlt, und daß die Anklage nur auf Grund von Indizienbeweiſen aufgebaut iſt, denen wiederum Bekundungen der Familienangehörigen des Angeklagten gegenüber⸗ ſtehen, die ſein völliges Alibi in der Tatnacht be⸗ weiſen wollen. Der Angeſchuldigte iſt ſeit Junt 1930 mit der Tochter Emma des Brandgeſchädigten verheiratet, Anfangs wohnten beide in Pleisweiler. Im Auguſt dieſes Jahres kehrte die Ehefrau des Angeſchuldig⸗ ten wieder zu ihren Eltern zurück. Der Angeklagte unternahm Verſuche, ſeine Frau wieder zu ſich zu bekommen, was ihm jedoch nicht gelang. Er drohte ihr daher in einem Briefe, daß in Goſſersweiler etwas paſſiere, was bisher noch nie paſſtert ſei, wenn ſie nicht zurückkomme. Auch in ſeinen Geſprächen äußerte er ſich, daß er ihnen das Haus anzünden werde, wenn ſeine Frau nicht wieder zu ihm zurückkehre. Weiter wird der Angeklagte durch das Gutachten des Schriftſachverſtändigen ſtark belaſtet. Den Brandgeſchädigten ging ſechs Tage nach dem Brand ein in Bergzabern abgeſtempelter anonymer Brief mit ſchweren Drohungen, die ſich mit den Verhältniſſen der Frau des Angeſchuldigten be⸗ faſſen, zu. Bei ſeiner Verhaftung fand man bei Schaan eine Poſtkarte vor, die er noch nicht abge⸗ ſandt hatte, und die ungefähr die gleichen Drohungen enthielt. Der Sachverſtändige erkannte als Schrei⸗ ber dieſer beiden Drohſchriften den Angeklagten. Dieſen Beſchuldigungen ſtehen die Entlaſtungen ſeiner Eltern und eines Dienſtknechtes gegenüber. Alle drei und auch die Schweſter des Angeklagten bekunden, daß er in der Brandnacht um 10 Uhr zu Bett lag und um 6 Uhr morgens aufgeſttegen ſei, alſo das Haus während dieſer Zeit nicht verlaſſen habe. Beſonders iſt es ſeine Schweſter, die in der gleichen Kammer im Elternhauſe nächtigte, die be⸗ tont, daß ſie gerade in jener Nacht durch Zahn⸗ ſchmerzen im Schlaf geſtört worden ſei, wobei ſie die Anweſenheit ihres Bruders im Zimmer feſtgeſtellt habe. Die Brandgeſchädigten, ſeine Schwieger⸗ eltern, verweigern jede Ausſage. Nach mehrſtündiger Beratung kam das Gericht mangels Beweiſes zu einem Freiſpruch. Die Koſten des Verfahrens werden der Staatskaſſe auf⸗ erlegt und Schaan ſofort auf freien Fuß geſetzt. In der Urteilsbegründung wird hervorgehoben, daß das Gericht nicht ganz von der Unſchuld des Ange⸗ klagten überzeugt ſei. Insbeſondere würden die Drohbriefe, die nach Anſicht des Gerichts von ſeiner Hand ſtammen, ihn belaſtet haben. Immer⸗ hin beſtehe die Möglichkeit, daß der Brand von einem anderen gelegt worden ſei. In Ermangelung aus⸗ reichender Ueberführungsmittel mußte aber Frei⸗ ſprechung erfolgen. Sthwere Kriſe im Frankfurter Vergnügungsgewerbe Auch das Schumann⸗Theater ſtellt ſeine Zahlungen ein und wird vorläufig geſchloſſen O. Sch. Frankfurt a.., 16. Dez. Zahlungseinſtellungen und Pleiten werden im Augenblick kaum mehr beachtet, vor allem dann, wenn es ſich um Privatgeſellſchaften handelt, deren Verſchwinden nur einen enger begrenzten Kreis intereſſiert. Jetzt beginnt es aber auch im Frank⸗ furter Vergnügungsgewerbe ernſthaft zu kri⸗ ſeln. Die Orton betriebe mit Kabarett auf der Kaiſerſtraße ſchloſſen vor etwa 3 Wochen, eine Angelegenheit, die ſogar die Kriminalpoltzei beſchäf⸗ tigte, die Weinklauſe ſchloß freiwillig, weil der Betrieb nicht mehr rentabel war. Als das alt⸗ bekannte, einen Weltruf genießende Kaffee Bauer ſeine Zahlungen einſtellte und zumachte, merkte die Oeffentlichkeit auf.— Das Kaffee iſt übrigens unter anderer Leitung wieder eröffnet worden. Man ſpricht auch davon, daß die Orionbetriebe, allerdings in anderer Form, wieder aufmachen. Nun kommt aber die alarmierende Nachricht, daß auch das Albert⸗Schumann⸗Theater die Zahlungen einſtellte und ſchlteßen will. Wir erfahren hierzu aus beſtinformierter Quelle noch folgende Einzelheiten: Das große Varieté am Bahnhofsplatz machte auf jeden Fremden einen im⸗ ponſerenden Eindruck, es galt mit ſeinem Faſſungs⸗ raum bis zu etwa 4000 Perſonen als eines der größten deutſchen Spezialitätentheater, und genoß den beſten Ruf hinſichtlich der Zuſammenſtellung ſeiner Programme. Seit Wochen munkelte man von Schwierigkeiten. Im Laufe des Dezember wurde das Theater von einer Arbeitsgemein⸗ ſchaft gaſtierender Artiſten weitergeführt. Der Beſuch iſt aber weiter derart zurückgegangen, daß ſich dieſe Arbeſtsgemeinſchaft nun gezwungen ſah, das Theater zu ſchließen. Man will allerdings das Weihnachtsgeſchäft unter allen Umſtänden mit⸗ nehmen und vom 24. oder 25. Dezember bis zum Monatsende weiter ſpielen. Wie ſich die Situation allerdings ſpäter entwickelt, iſt eine noch vollkommen ungeklärte Frage. Es beſteht immerhin die Mög⸗ lichkeit, das Theater in irgend einer Form weiter⸗ zuführen, eine an und für ſich begrüßenswerte Sache. Frankfurt konnte bisher gerade auf ſein Rieſenvarieté ſtols ſein. Typiſch für die augenblick⸗ lichen Verhältniſſe iſt übrigens die Tatſache, daß Frankfurt auch im Augenblick kein eigentliches Kabarett von einiger Bedeutung beſitzt. Dies iſt bezeichnend für die Wirtſchaftslage, die ſich in einer ausgeſprochenen Handelsſtadt von 560 000 Einwohnern beſonders kraß auswirkt. 141. Jahrgang/ Nummer 586 Ats der alx Nachahmenswerte Einrichtung * Ludwigshafen, 18, Dez Der Verein gegen Haus⸗ und Straßenbettel hat, angeregt durch die Not unſerer Zeit, ſich entſchloſſen, einen Teil der ihm zur Verfügung ſtehenden Mittel zum Betriebe einer Wärmehalle für Männer in den kommenden Wintermonaten zu verwenden. Die Stadtverwaltung hat der Erwerbsloſen⸗Zahl⸗ ſtelle beim Eichamt einen geeigneten Raum, der früher als ſtädtiſches Sargmagazin diente für den Zweck überlaſſen und auch die erforderliche Einrichtung hierzu hergegeben. Die Wärmehalle wird vorausſichtlich am Dienstag dem Betrieb übergeben werden. Sie ſoll werktags ununterbrochen von morgens acht bis abends acht Uhr geöffnet ſein. Mit Unterſtützung edler Wohltäter wird es möglich ſein, in den erſten Vor⸗ und Nachmittags⸗ ſtunden ein heißes Getränk in Form einer großen Taſſe Kafſee, ſpäter vielleicht eines Tellers Suppe, gegen eine geringe Gebühr von fünf Pfen⸗ nigen zu verabreichen. Eine kleine Anzahl von Bit⸗ chern ſowie eine Anzahl Spiele ſollen zur Unterhal⸗ tung und Verkürzung der Stunden dienen. Zweifel⸗ los entſpricht das Unternehmen einem dringen Be⸗ dürfnis während der bevorſtehenden kalten Tage. Der Schiffsbrückenverkehr wieder aufgenommen * Speyer, 16. Dez. Wie die Reichsbahndirektion Ludwigshafen mitteilt, iſt der Eiſenbahnverkehr über die Schiffsbrücke bei Speyer heute mit Zug 1048 (Speyer an 17,43 Uhr) wieder aufgenommen wor⸗ den. Der Schiffsverkehr wurde um 13 Uhr, der Straßenverkehr um 15 Uhr unbeſchränkt freigegeben. Aus Messen Einbruch durchs Dachfenſter * Frankfurt a., 17. Dez. In der Solmsſtraße führten in der Nacht zum Montag Einbrecher einen verwegenen Einbruch in die Lagerräume der Ge⸗ ſellſchaft für Wohlfahrtseinrichtungen aus. Sis ſtiegen auf das Dach, befeſtigten an einem Balken zwei Stricke und ließen ſich dann in die Lage r⸗ räume hinunter. Sie erbeuteten in der Haupt⸗ ſache Zigaretten und verließen dann durch die großen Flügeltüren das Gebäude. Von den Tätern fehlt jede Spur. 5 164 Siſtierungen * Frankfurt a/., 17. Dez. Wie die Polizei mit⸗ teilt, ſind bei den letzten Unruhen nicht wenkger als 164 Siſtilerungen vorgenommen worden. Alle Feſtgenommenen wurden bis auf zwei wieder entlaſſen. * K. Neckarſteinach, 15. Dez. Die hieſigen Fern⸗ ſprechteilnehmer, 72 an der Zahl, und darüber hinaus die ganze Einwohnerſchaft empfanden es ſchon längſt als großen Mangel, daß ſie den Selbſtanſchluß, der in den badiſchen Nachbargemeinden Neckargemünd, Bammental, Wieſenbach, Mückenloch und Dilsberg ſeit längerer Zeit eingeführt iſt, immer noch nicht haben. Eine bei der Oberpoſtdirektion Darmſtadt dahingehende Anfrage wurde abſchlägig beantwortet, mit der Begründung, daß ein dienſtliches Bedürfnis zur Einführung des Selbſtanſchlußbetriebes nicht vorliege, ſo daß nun Neckarſteinach nach wie vor von 20—7 Uhr ohne telephoniſchen Anſchluß bleibt. ROMAN VoN GERTRUD WEVTMAR- HE 22(Nachdruck verboten.) Anna Nicolajewna war ein ſonderbares Geſchöpf, keine Hochſtaplerin im üblichen Sinne. Sie ent⸗ ſtammte wirklich einer alten ruſſiſchen Adelsfamilie. Die Legende von der„Großfürſtin“ hatte ſie nicht ſelbſt aufgebracht. Die Leute, die mit ihr prunken wollten, hatten ſie erfunden, teilweiſe vielleicht in gutem Glauben, denn ihre aparte Perſönlichkeit war durchaus geeignet, ſolche Vermutungen zu wecken. Sie hatte nichts weiter dazu getan, als mit ihrem raſch vorüberzuckenden, ſchmerzlichen Lächeln den Kopf geſchüttelt. Das konnte heißen: Nein, ihr habt nicht recht. Es konnte aber auch bedeuten: Laßt mich in Ruhe. Ich will nicht mehr daran denken. Man glaubte das letzte, weil man es wünſchte. Anna Nieolajewna lebte in ganz, ganz beſchei⸗ denen Verhältniſſen. Sie bewohnte ein kleines Zim⸗ mer in der Grünſtraße in Charlottenburg und er⸗ teilte Muſtkunterricht. In Geſellſchaft erſchien ſie— groß, ſchlank, mit ſchwarzem Pagenkopf und ſchwer⸗ mütigen, ſchwarzen Augen, eine Aſta⸗Nielſen⸗Erſchei⸗ nung, ſtets in einem ganz ſchlichten, dunklen Seiden⸗ kleid. Aber ſie hatte unter den größten Schwierig⸗ keiten über Zuſammenbruch und Flucht hinweg einen ſehr koſtbaren Familienſchmuck gerettet, ein eigen⸗ artig gefaßtes, breites Halsband aus Brillanten und Smaragden, das dann ſtets an ihrem bräunlich⸗ Alaſſen Halſe ſchimmerte. Dieſes Halsband hatte weſentlich zur Entſtehung der Legende von der Groß⸗ fürſtin beigetragen. 5 Anna Nicolafſewna war keine liebenswürdige Frau. Ihr hartes Deutſch hatte etwas Schroffes und Ablehnendes. Sie wirkte neben den meiſt honig⸗ blonden, lebensluſtigen, hübſchen Frauen dieſes Kreiſes wie ein großer, ſchwarzer, fremder Vogel, der ſich verflogen hat. Ihr Temperament erwachte nur, wenn die Rede auf die„Bolſche⸗ wiken“ kam. Dann ſprühten ihre nachtdunklen Augen Haß. Es war kein Wunder, daß Herbert Hagen in ſeiner Unerfahrenheit ſich berufen fühlte, dieſes Rätſel Anna Nicolajewna zu löſen. Wie die meiſten ſehr fungen Menſchen, glaubte er ja noch, daß das Rätſel des Lebens im anderen Geſchlecht beſchloſſen wäre. Wer war dieſe Frau? Was träumte, was empfand ſie in ihrer düſteren Zurückhaltung? Wonach ſehnte ſich ihre herbe Seele? Und ſchließlich— was be⸗ beutete er ihr, er, Herbert Hagen? Es war gut, daß er ihre Gedanken nicht kannte; er wäre roh aus allen Illuſionen geriſſen worden. Und es war auch gut, daß er ſie nicht ſah, wenn ſie daheim in der Grünſtraße im rauchigen, unaufgeräumten Zimmer, im vertragenen Hauskleide, unzählige Zigaretten paffend, mit ihrem hohen Raubtiergang auf und ab lief, immer auf und ab. Und doch wäre es vielleicht andererſeits gut geweſen, wenn er ſie ſo geſehen hätte. Abhängig vom Aeußeren, wie ſelten ein Menſch, hätte es ihn vermutlich ſtark ernüchtert. Und allerlei Unheil hätte ſich noch verhüten laſſen. Wenn Anna Nicolajewna in ihrem Zimmer auf und ab lief, dann arbeitete ſie, mie ſie es nannte, an ihrem Plan. Sie war durch die Revolution von einer ſtolzen Höhe jäh in einen Abgrund geſchmettert worden. Ihre Angehörigen hatte man ermordet. Sie ſtöhnte, wie ein wundes Tier, wenn ſtie an jene Szenen dachte. Ihr Palais war zerſtört. Sie wollte nicht mehr daran denken. Sie ſchob die Erinnerun⸗ gen, die ſie ſchwächten und elend machten, hart bei⸗ ſeite. Nur in ihren Träumen floß noch Blut, knallten Schüſſe, dröhnten Exploſtonen, loderten Flammen. Weg, weg damit! Vorwärts!—— Wie durch ein Wunder war ſie, ſie allein, gerettet worden. Das heißt, ſie hatte ſich nicht einfach retten laſſen, hatte ſelbſt gehandelt. In jenen gräßlichen Tagen, in jenen Stunden war in dem verwöhnten blutjungen Mädchen das energiſche, tapfere und verſchlagene Weib erwacht. Wohl hatte ſie, glücklich nach Deutſch⸗ land, nach Berlin entkommen, für viele Jahre unter⸗ tauchen müſſen in der großen Maſſe derer, die ſich mühen und plagen. Nicht für lange mehr, das ſchwor ſie ſich zu. Sie mußte wieder empor, wieder hinauf auf die ſonnige Höhe, in den Glanz und Ueberfluß, wohin ſie einzig und allein paßte, mußte wieder herrſchen können. Als Dienende, als Verdienende konnte ſie auf die Dauer nicht leben. Alle Verſuche waren bis jetzt fehlgeſchlagen. Aber diesmal mußte es glücken. In kluger Berechnung hatte ſie ſich, durch eine angehende kleine Tänzerin, die im Hauſe wohnte, aufmerkſam gemacht und eingeführt, dem Kreiſe Hanns⸗Peters zugeſellt. Hier war einer, der auf der ſonnigen Höhe lebte, jung, unerfahren, ſchwach im Geiſte. Es mußte leicht ſein ihm den eigenen ſtarken Willen aufzuzwingen. Und dieſer Wille ſagte: Heb' mich zu dir empor! Mach mich zu deiner Frau! Sie hatte es ſich leichter gedacht. Hanus⸗Peters Phlegma war wie eine Gummiwand. Man rannte ſich den Kopf nicht daran ein, aber ſie wich und war wieder da. Als Frau hatte ſie keinen Einfluß auf ihn. Sein Typ waren dieſe hübſchen, ewig trällern⸗ den Tanzpuppen, die in ihren roſig⸗blonden Por⸗ zellanköpfchen keinerlei Ueberraſchungen bargen. Menſchen, die Rätſel aufgaben, waren nicht nach Hanns⸗Peters Geſchmack, Immerhin duldete er Anna Nicolajewna ganz gern in ſeiner Nähe, Sie „fiel in ihrer Zurückhaltung nie läſtig. Und es machte ihm einen knabenhaften Spaß, die dicke Frau Direk⸗ tor Neureich vor der„Kaiſerlichen Hoheit“ knickſen zu ſehen. Er ſelbſt glaubte nicht an die Groß⸗ fürſtinnenlegende. Er war der Sohn von Rudolf Hennes. Und wenn er auch ſonſt von ſeines Vaters hervorragenden Fähigkeiten zu deſſen Leidweſen nichts geerbt hatte, ſo eignete ihm doch wenigſtens der ſcharfe Blick für Menſchen und Verhältniſſe, Nein, eine Großfürſtin war Anna Nicolajewna nicht Aber auch keine gewöhnliche Abenteuerin. Soweit reichte Hanns⸗Peters Scharfblick allerdings nicht, daß er erkannt hätte, was die Ruſſin von ihm wollte. Und wenn er es gewußt hätte, wäre er deshalb noch lange nicht aus ſeiner Gemütsruhe gekommen. Es gab ſo viele Leute, die etwas von ihm wollten, ihn in ihre Berechnungen und Pläne einbezogen. Was tat's, er machte dann eben nicht mit. Er rührte ſich nicht, ließ ſich nicht ſchieben, Seine zwei Zentner brachten ſie nicht vom Fleck. Auch ſein Gemüt gatte Schwergewicht. Wie kläglich ſchlichen ſte dann immer davon, die Narren, die mit ihm hatten ſplelen wol⸗ len! Vielleicht war auch dieſe ſtolze ſchwarze Frau= trotz aller Unnahbarkeit— unter den Narren. Gut ſie ſollte es nur verſuchen! g Er unterſchätzte Anna Nieolaſewna.—— Herbert Hagen wäre der Ruſſin perſönlich ganz gleichgültig geweſen. Ein hilbſcher, unreifer, ehr⸗ geiziger Knabe, ohne Vermögen und ohne Bebeu⸗ tung. Sie wurde erſt auf ihn aufmerkſam, als ſie erkannte, daß er merkwürdigerweiſe bei Hanns⸗ Peter ziemlich viel galt. Vielleicht war das auch nur eine Laune Hanns⸗Peters. Aber ſie hielt nun ſchon ſeit Wochen an. Man mußte damit rechnen. Und da dem phlegmatiſchen Jüngling direkt 85 beizukommen war, mußte man es über den„Ab⸗ futanten“ perſuchen. Anna Nicolajewna fing an, ſich um Herberts Freundſchaft zu bemühen, Sie tat das in ihrer ſchroffen, unverbindlſchen Weiſe. Aber es war doch augenſcheinlich, daß ſie plötzlich ein tieferes Intereſſe für ihn hatte. Er durfte Muſeen mlt ihr beſuchen, Spaziergänge an ihrer Seite unternehmen. Wie eine Verdurſtende trank ſie dann die kalte Schneeluft des Grunewalds, die ihr Heimat⸗ erinnerungen weckte, und erzählte ihm zuweilen ſo⸗ gar, vom klaren, reinen Duft des Schnees dazu au⸗ geregt, Bruchſtücke aus ihrem Leben, belanglose Szenen, die eigentlich nur ihr ſelbſt etwas bedeuten konnten. Aber Herbert nahm jeden dieſer in hartem, gebrochenem Deutſch hervorgeſtoßenen Berichte wis eine Koſtbarkeit entgegen. Sie ſchenkte ihm ihr Ver⸗ trauen! Sie liebte ihn!— Er tat auch, was ſtie wünſchte und ihm aufzwang, ohne es ihm zu ſagen: Er ſchwärmte Hanns⸗Peter von Anna Nicolajewna vor und machte geheimnisvolle Andeutungen Über die Ruſſin, die allmählich Hanns⸗Peters nicht ſehr rege Neugierde weckten.„Bacchus“ ſchenkte Anna Nicolajewna hinfort etwas mehr Beachtung, und damit war ſchon etwas erreicht.——— [Fortſetzung folgt) der Neuen Mannheimer Zeitung Nr. . 7 4 4 Die Reichsbank am Medio Deutſchland und die Brüſſeler Zuckerkonferenz Eleltriſche Licht und Kraftanlagen AG. Nach dem Ausweis der Reichsbank vom Berlin Bö 15. Dez. hat ſich in der zweiten Dezemberwoche die ge⸗ 5 7 5 5 5 i 0 8 5 4 g 1 i Neses rei; or ſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Die Brüſſeler Zuckerkonferenz iſt, wie wir bereits kurz hätte man in fünf Jahren eine Million Tonnen im O Berlin, 17. Dez.(Eig. Dr.) Dieſes reine Finan⸗ 1 Schecks, Lombards und Effekten um 229,7 auf 2015,0 Mil⸗ gemeldet haben, zu Ende gegangen, ohne daß die deutſchen[ganzen exportieren können. zterungs⸗ und Holdingunternehmen hält für das am leit lionen 7 e Im einzelnen haben die Beſtände Delegierten den Vereinbarungen zugeſtimmt haben. Auf Der diesjährige Ueberſchuß hätte alſo für vier 80. Juni zu Ende gegangene Geſchäfts jahr bekanntlich den 2 7 8 Weill 915 chſeln und ⸗Sche cke um 224, auf Grund von Unterredungen mit Mitgliedern der deutſchen Jahre laug jede weitere Exportmöglichkeit verbaut. vorjährigen Dividendenſatz von 10 v. H. aufrecht. Br 25 2 1 0 die„Beſtände an Reichs ſchatz⸗ Delegation hat ſich dieſe von folgenden Geſichtspunkten. 8 5 5 Der Gewinn aus Wertpapieren, Dividenden, Zinſen uſw. haf die 95 8 1 bestände 12 7 e 9 5 leiten laſſen. Die Rohrzuckerländer Java und Da natürlich heute noch nicht zu überſehen ſei, wie groß erſcheint mit 3 110 490(8 051 330) leicht erhöht. Anderer⸗ bli genommen. 85 5. 5 Kuba verſuchten von vornherein eine ge⸗ etwaige zukünftige Ernten ausfallen, glaubte die deutſche ſeits erhöhten ſich Unkoſten auf 238 409(199 588), Steuern 11 An Reichs banknoten und Rentenbankſcheinen 0 chloſſe ne Front gegenüber den europäi⸗ Delegation eine ſolche Bindung. zu müſſen. auf 462 229(439 129), während Anleihezinſen 33 588(34 286) 05 zuſammen ſind 183,5 Mill. R. in die Kaſſen der Bank ſchen Rübenzuckererzeugern herzuſtellen. Die deutſche Delegation ſteht auf dem Standpunkt, daß Mk. abſorbierten. Aus dem einſchl. 128 439(103 518) zurückgefloſſen, und zwar entfällt die geſamte Umlaufs⸗ Das iſt ihnen durch die Amſterdamer Verein⸗ auch bei internationalen Vereinbarungen die diesjährige] Gewinnvortrag verbleibenden Reingewinn von 51 e auf 5 55 8 Amke en barungen auch gelungen. Dort haben ſich bekanntlich] Ernte beſſer berückſichtigt werden müſſe. 2 504 702(2 481 851)/ ſoll nach der Dividendenvergütung g entenbankſcheinen iſt mi„0 Mill. R. unveränder Java ein Sinſchrä 8 E g 1 2 chü ieder 6 v. H. V Saktiendivi⸗ eblteben. Dementſprechend ſtellten ſich die Beſtände der Kuba auf 355 e 90 19 55 5 UU b e 101 112% Aue 01 1 e eee 4 5 1 05 1 8 ae. 5 tantieme 151 209 wog werden, g 5 1 onen.. Die fremden Gelder zeigen mit 301,3 Einigung erfolgte auf Koſten der europäiſchen einem ſtarken Exportland machen würde, zu ver⸗ 177 55 3 Mill..“ eine Abnahme um 43,1 Mill..“. 8 e e Wie hindern, ſie müſſe aber die Gewähr haben, den Das Berichtsjahr ſtand im Zeichen der De⸗ tu Die Beſtände an Gold und deckungsfählgen a Inlaudsbedarf unbedingt decken zu können. vreſſion und bei den Elektrizitätswerken erfuhr die 51 Deviſen haben ſich um 39,3 auf 2766,6 Mill. R. er- Die Exportmöglichkeit der fünf an der Konferenz betetlig⸗ 2 5 5 ſeit dem Kriegsende bisher ſtetig fortſchreitende Entwick⸗ 8 Höht. Im einzelnen haben die Goldbeſtände um 25, auf ten Länder Deutſchland, Tſchechoſlowakei, Polen, Ungarn Falls ſich die Kubaner und Javaner nachträglich bereit er⸗ lung zum erſten Male eine Hemmung. Zu Beginn des gr 2215,7 Mill. R. und die Beſtände an deckungsfähigen De⸗ und Belgien beläuft ſich nach den ſtatiſtiſchen Berechnun⸗ klären ſollten, Deutſchland eine höhere Exportquote zu⸗ Jahres 1930 ſetzte eine rückläufige Bewegung in der als 4 5 0 n 11 75 e d l ae erhöhte gen F. O. Lichts auf 2 189 000 Tonnen. Davon wollten zugeſtehen, würde die deutſche Zuckerinduſtrie dem zu⸗ Stromabgabe für die Induſtrie ein, die ſich im Laufe des är uch um 40,3 v.. in der Vorwoche auf 52, v.., die. die Rohrzuckerländer 1 220 000 Tonnen z ugeſtehen, das ſtimmen. Falls aber Herr Khadbourne, der Norſtzende] Jahres noch verstärkt hat Auch bei den übrigen nahe ber jenige durch Gold und deckungsfähige Deviſen um 61,41 v. H. beißt etwa 55 v. H. Dabei gingen die Rohrzuckerländer der Brüſſeler Konferenz, auf den letzten Vorſchlag der ſtehenden Unternehmen machte ſich die ungünſtige Wirk, okt auf 65,0 v. H. von dem Export des letzten Jahres aus, ohne die außer⸗ deutſchen Delegation nicht eingehen würde, dann würde ſchaftslage fühlbar. lag 5 gewöhnlich große Ernte dieſes Jahres zu berückſichtigen ſich die. Sun 1 00 0 5e fler ob 5 Wee 10 „ Badiſche Kommunale Landesbank ⸗Goldpfandbriefe und ohne praktiſche Vorſchläge zu machen, was denn die haupt in Zukunft noch an dieſen internationalen Ver⸗ i 2 5 35 Reihe 3 zum Berliner Börſenhandel zugelaſſen. Auf Grund europäiſchen Länder mit ihren ucker⸗einbarungen Intereſſe zeigen ſollte. O Sebr. Adt A. G. Wächters bach.— Vertagung der G. B. 5 8 40 55 Börſengeſetzes wurden 5 Mill.„ fproz. Gold- uberſchüſſen anfangen ſollten l für die b 11 5 118 9 8 8 5 a eff. Duel 5 Hypothekenpfandbriefe Reihe 3 der Badiſchen Kommunalen 7 j 5 ppoſition der bekannte R. A. Den E ee an Mannheim, Hachpaden 2 11 zum Berliner deutſche Delegation war aber, daß auch dieſer Vorſchlag Der Abſchluß der Zuckerkonferenz 12 vor Eintritt in 1 9 hin, 19 2 950 1 45 Börſenhandel zugelaſſen. Zinstermine ſind der 1. Februar ausſchließlich auf Koſten Deutſchlands Auf der letzten Sitzung wurden die Quoten der ein⸗ ammlung unge ſeßlich ſei, da ſie nicht ordnungs⸗ und 1. Auguſt. Geſamtkündigung der Emiſſion iſt bis zum.. f ch g 5 1 0 e u 95 6 000 2a nder nochmals auf Koſten mäßig eine uen ſei⸗ Ferner wurde e Geſell⸗ 9 1. e 1935 ausgeſchloſſen. ging, denn von den 950 000 Tonnen, um die die europäiſche Belgiens geändert. Sie ſtellen ſich nunmehr wie folgt: ſchaft beſtehende Verwaltung sau sſchuß als un⸗ 4 * annnheimer Gewerbebank. Die Mannheimer Ge⸗ Zuckerausfuhr gekürzt werden ſollte, wären zwei Drittel, Tſchechoflowakei 590 000 Tonnen(unverändert), Polen geſetzlich bezeichnet, 2 5 laut 1 die 2 1 5 mä werbebank iſt, wie uns von der Verwaltung mitgeteilt nämlich 650 000 Tonnen, allein auf Deutſchland entfallen, 320 000 Tonnen lanſtelle 319 000), Ungarn 87 500 lanſtelle Fei nete der Spo e 918 FVV 5 185 2 wird, in der erfreulichen Lage, ihren Gläubigern ſchon während beiſpielsweiſe die Tſchechoſlowakei beinahe alles 85 000), Belgien 31.500 Tonnen(anſtelle 35 000 Tonnen; M tgl 12 5 bie ſich auf 5 Jahre beläuft geſetzlich ö Ende d. Jahres wieder eine weitere Quote von bewilligt erhalten hätte, was ſie überhaupt exportieren insgeſamt alſo für Europa ohne Deutſchland auf 1029 aber nur 4 Jahre betragen darf. Nach kurzer Unter⸗ 00 15 Auszahl zu bri 1 8 Mill. Tonnen. Danach unterzeichneten die ſechs Länder 11 8 e 8 v. H. zu Auszahlung zu bringen. In beſonderen Fällen kann. N eine Vollmacht für Mr. Chadbourne, durch die dieſer er⸗ brechung der Sitzung erklärte der..Vorſitzende, daß tige nun die Aöbobunag ſchon vor Weihnachten erlolgen die] Die deutſche Delegation ſteht weiter auf dem Stand. mächtigt wird, jederzelk mit der deütſchen Zuckerinduſrie bet der Einberufung zur G. die Fri kalſächlich nic l Bankleitung werde es ſich, wie uns noch dazu geſchrieben punkt, dem deutſchen Zuckerrübenanbau eine ſolche Anbau⸗ zu unterhandeln, wie auch nach ſeinem Ermeſſen eine neue ordnungsmäßig eingehalten worden ſei. Da der Opponent Sch wird, angelegen ſein laſſen, auch weiterhin alles zu tun, fläche zu ſichern, daß er auch bei einer ſchlechten Konferenz einzuberufen. Der Korreſpondent des DH. keinen Zweifel darüber Aieß⸗ daß er im Sen Falle 109 . 1 zur 585 wieder zu 1 g Ernte den deutſchen Inlandsbedarf deckt. Man wollte hatte Gelegenheit, die e 9 7 e 8 9 i 5 5 Schefs 1 8 Stan gelen und ein penn e die älziſche Hypothekenbank Ludwigshafen a. Rh. Wir 5 um ihre Anſichten zu befragen. Mr. a d bourne 0 5 1. verweiſen auf die Bekanntmachung des Inſtituts betreffend auf jeden Fall vermeiden, bei einer etwaigen ſagt:„Vorläufig vollkommener Mißerfolg. Man muß Generalverſammlung zu vertagen.. arb sie 4. Verloſung 4% proz. Liguidations⸗Goldpfandbriefe ſchlechten Ernte Deutſchland zu einem Zucker⸗ abwarten.“ Präſident van Aalſt von der Viſp„ Cröllwitzer Aktien⸗Papierfabrik in Halle a. S. Die Ku und die 3. Verloſung Sproz. Goldpfandbriefe im Anzeigen⸗ importlaud zu machen. äußerte ſich optimiſtiſcher;„Die Lage iſt geklärt. Wir o. HV. genehmigte einſtimmig den Abſchluß für 192930 bör teil der vorliegenden Nummer. Infolgedeſſ 5 5 5. haben Mr. Chadbeurne Vollmacht gegeben. Man kann mit 8(i. V. 10) v. H. Dividende. Anſtelle des durch Tod gen Robert Pferdmenges Teilhaber des Bankgeſchäfts Infolgedeſſen müßte die deutſche Zuckerinduſtrie bei einer zuverſichtlich in die Zukunft blicken“ Dr. Hirſch? ausgeſchiedenen Bankherrn Dr. Hans Lehmann wurde den 47 Oppenheim jr. u. Cie., Köln. Dr. h. c. Robert 1 7 5 77 möglichſt großen Spielraum haben, Ungarn 2 15 i 5 Bankherr Korl Pank(H. F. Lehmann), anſtelle des ous⸗ gen erdmenges, der bis zur Fuſion der Deutſchen um den Zuckerüberſchuß zu exportieren. Die zugeſtande⸗ iſt auf jeden Fall erreicht.“ Der Pole fügte hinzu:„Für eſchiedenen Barons Imre von Palm Adelbert Delbrück ar Bank mit der Direktion der Disconto⸗Geſellſchaft Vor⸗ nen 200 000 Tonnen hätten einen ſolchen Spielraum aber drei bis vier Wochen wird man ſich daran du halten(Delbrück Schickler u. Eo) neu in den Aft. gewählt 00 libender des Vorſtandes des A. Schaaffhauſenſchen nicht gegeben. Durch die außergewöhnlich gute Ernte haben.“ Senator Baudbouin bedauert, daß Belgien Auſſichtsratsſitz des ebenfalls ausgeſchiedenen Dr. Franz ſten Bankvereins in Köln war, wird am 1. Januar 1931 a. derart ſtark nachgeben mußte, während die Tſchechen mit Ullſtein bleibt vorläufig unbeſetzt. Ueber die Geſchäfts⸗ 8 8 ö 5. J a dieſes Jahres ſeien etwa 800 000 Tonnen überſchüſſiger f 1 7281 di Ent 5 ein läufig letzt. ſchäts- ber als Teilhaber in die Firma Sal. Oppenheim jr. u. Cie. a 5 4 ihrer Quote zufrieden ſind und auf ein baldiges Entgegen⸗ ſich 05 eilt das Unternehmen in den er 8 pp 1 Zucker vorhanden, d xport tt 5. 1 5 15 ausſichten wurde mitgeteilt, daß da ternehmen in den in Köln eintreten. Hierdurch werden die alten freund⸗ 3 551 51 1 8 1951 müſſe. Hätte man kommen der deutſchen Induſtrie hoffen. Vorläufig ist erſten Monaten des neuen Geſchäfksſahres aut beſchäftigk e a e zur Deutſchen Bank und Disconto⸗ ſich auf den Vorſchlag von Chadbourne eingelaſſen, ſo] Deutſchland frei. geweſen ſei. Weitere Angaben ſeten nicht möglich.* N Jahlungseinſtellung des Neue Fuſion in der rheiniſchen. 0 Reichsminiſter a. D. Geßler und Rittergutsbeſitzer weiſt unter Berückſichtigung der Reichsſubvention von K Be Verliner Bankhauſes Gebr. BVonte Otto Wiskott⸗Gernshagen. Der Vorſtands⸗ 2% Mill.„ und ohne een en den durch 5 1 5 Zuckerinduflirie 5 5 8 8 vorſitzende.⸗R. Buz⸗Augsburg gab ein nicht ungünſtiges wegiſchen Streitfall entſtehenden Schadens einen Verluſt a. 5 8 une Berlin, 17. Dez. 6008. Dr.) Das 1876 gegründete Bild von der derzeitigen Geſchäftslage des Unternehmens. von 0,3 Mill. 4 aus, der vorgetragen wird. Bekonntlich Pfeifer und Langen übernimmt Rhein. Aetien⸗ hin 1 9 20 di e 1 e e eee Der Auftragsbeſtand ſei noch 115 95 5 190 835 wurde im Vorjahr ein Verluſt von 0,49 Mill. J auf neue Verein für Zuckerfabrikation Kal 8. 1 3 5 wären für viele Erzeugniſſe auch im Inland noch große Be⸗ Rechnung gebracht.. 5 8 8 n—;—.:„ e darfsmöglichleiten vorhanden, wenn nicht e„Wieder 15 b. H. Dividende bei Heſſer. In der AR 6 O 165 17. Dez. 8 Dr.) 1 05 111 1550 1 17 0 S. öffentli S d E en au reis⸗ 5 e 5 5 1 i f ifer u. La A. G. K ch noch nicht überſehen, ob die Firma einen gerichtlichen 26603 beerichen 11 910 Sete e en ſelen og Sitzung der Fr. Heſſer Maſchinenfabrik AG., R 5 e i 1 2 15 5 87981 für 355 81 185 1 775 Ro, ergleich anſtreben wird. Die Engagements bei der Li⸗ 8 a 8 Ni chlag i Aus⸗ Stuttgart⸗Cannſtatt wurde beſchlohen, der auf 14. 5 5 8 1 ich 1 b 0 Fortſchritte gemacht, die ihren Niederſchlag in neuen Au 1 5 5 ö kation in Köln in der zum 6. Januar anberaumten o daß 1 n ſollen nur ſehr gering ſein. Inhaber des landsaufträgen fanden. Im Eiſenbahnbau und im Druck⸗ Januar 1931 einzuberufenden o GV. vorzuschlagen, für N. 5 7. 1 öhr⸗ ſchl Geſchäfts ſind die Herren Mort 115 Robert Bonte. 172 0 maſchinenbau liegen ebenfalls große Auslandsaufträge vor 195 n 1 eine Dividende von wieder 5510 and ne 585 1115 Wuß 5a 58 10 1 1 2 ſtitut hat beſonders enge Beziehungen zur deutſchen 4 5 5 v. H. zu verteilen. N 0 5 alt, da rmögen teinzeug⸗Induſtrie, denn Moritz Bonte iſt u. a. Vorſitzen⸗( Die Konzentration in der Berliner Lokomptiv⸗ Jufol delsfi Bod Rheiniſchen Actienvereins für Zuckerfabrikation als Gun⸗ getz der ufſichtsrates der Deu kſch Steinzeug⸗ induſtrie.—„Borſig Lokomotivwerke G. m. b..“(Eig. O Jnſolvenz der Metallhandelsftrma Hermann Boden⸗ es unter Ausſchluß Liqufdati ie Pf ur . 2000 52 7 70 1 ihr 9 170 ali f a 1 u n 8 5h 5 Dr.) Offiziell wird mitgeteilt: Die A. E. G. Berlin und heimer. Frankfurt.(Eig. Dr.) Die Geſellſchaft iſt 17 8 9 9 1 7 55 e en 1 1* niſche Industrie in Friedrichsfeld i. B, der die A. Borſig G. m. b.§. Verkin⸗Tegel haben ſich user ait ca. Ta 0% Raſſivon in ablungeſchwierickeiten des Rheinischen Actienvereins wird ein Umtauſch ihrer iind Norddeutſchen Eiswerke, der Odenwälder ein Zuſammengehen auf dem Gebiete des Dampflokomotiv- geraten. Der Status iſt noch nicht bekannt. Aktien im Verhältnis onen i n 15 die die Hartſteininduſtrie AG. und der Tonwaren⸗ blaues verſtändigt. Es wird eine Geſellſch e O Konkurs Metallwerke Knodt Ach, Frankfurt a. M. Pfeifer u. L. A. G. bereits etwa 70 5 5 des 14 Mill it. Induſtrie Wiesloch AG. gründet, die den Firmennamen„Borſig Loko⸗(Eig. Dr.) Der Konkurstermin ließ die Verhältniſſe bei feiſer u. Langen A. G. bereits etwa 70 v§ des 1,4 Mill. 8 f 2 1 ke G b. H. Berlin“ trägt und an der 9, e nkurstermin ließ die Verhältniſſe bei Mark betragenden AK. des Rheiniſchen Aetienvereins für me: 1 4 e 5 15 Botſt 50 1 5 5. Berlin-Tegel der Geſellſchaft recht trüb erſcheinen. Die Verwertung der Kerfab 12 bi N 0 15 g 15 „ Antrag der Bubiag auf Stillegung der Grube und e A. E. G. mit 60, die Borſig G. m. b. H. Warenvorräte hat bisher nur ſoweit reichen können, daß Zuckerfabrikation beſitzt, dürfte zur Durchführung der Brikellfabrit Bismarck J bei Poley. Die der Braunkohlen⸗ Pede 8910 e de 0 e e 5 die laufenden e e eee, 7 0 werden konn⸗ neden J e 1 5 1 0 4 115 185 und Brikettinduſtrie AG.⸗Bubiag, Berlin, gehörige Grube 5 5„ 0 ten. Für die nicht bevorrechtigten Gläubiger wird aller ragenden AK. der Pfeifer u. Langen A. G. nicht erforderli f f 13 5 1 er A. Borſig G. m. b. H. in Tegel wird ein bedeutender 5 fi 5 18518 r f 72 z 5 5 0 268 und n ee 9 7 5 Are Schritt auf 1 5 Wege der wirkſchaftlichen Feſtigung getan Sede W e eie et 5 101 95951 fee e den 518 1 174 n nabilita, am 1. Jannar ſtiugeteg 4 und außerdem das. Konzentratlonsproblem der deutſchen n 7 5 5 5„ geſchloſſenen Intereſſengemeinſchaftsvertrag, deſſen Dauer 18 offtselle Stillegungsantrag iſt von der Bubiag bereits ein-] Lokomotivinduſtrie gefördert ob für ſie eine kleine Ausſchüttung erfolgen konn. urſprünglich bis 1957 vorgeſehen war, verteilt der Rhei⸗ 7 ereicht worden. 4 5 5 1 5 i i in fü fabrikati ü 5 N 5 5 08 der Maſchinenfabrik Augsburg⸗Nürnberg AG.* Deutſche Werke Kiel AG. in Kiel.— 300 000/ Ver⸗ O. Inſolvenz Weinhandlung Hinkel u. Winkler in 3 5 2 8 1 10 158 Zuckerfabrikation ne wie nel (Eig. Dr.) Die HV. der Maſchinenfabrik Augsburg⸗ luſtvortrag. Die Univerſalverſammlung des Unterneh⸗ Frankfurt a. M.(Eig. Dr.) In der nächſten Woche findet er eine vid ende von v. H. Auch ie Pfeifer 85„ b15 Nürnberg genehmigte die Regularien mit wie⸗ mens, in der das Reich als einziger Aktionär vertreten eine Gläubigerbeſprechung ſtatt zwecks Herbeiführung Langen A. G. wird die Verteilung von wieder 10 v... ele der 6 v. H. Dividende. Neugewählt in den AR. wurden l war, genehmigte den Abſchluß für 1929⸗30. Die Bilanz! eines Arrangements. Der Status iſt noch nicht bekannt J Dividende vorſchlagen.* 5 2 —— Aktlen und Auslandsanleihen in Prozenten 18. 17. 10%„17, 15. 16. 17 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung. de dedemgen in zune I. Stel ggg Sent e. gero geg lere,. fe Sg e 2 J Sehen zl 16. 17. 16. 17. 17 16, 17. Buderus Eiſenw. 46,.— 46,15 Hohenlohe-Werke r—.— Schultheis... 162,2 163.5 Wicking⸗Cement 49.— 52, für Mannheimer EHektenbörse FFTTTTTTTCTCCCCCCTTTTTTCTETTCTCTCTCTCTCCVVUCVUCNV dont e Ee. 188 140 Sean Stun! 1875 1550 Bien We 8 16 17 16. 17. nir Bergbau 56,.——,— Kraus& Co. Bock. 78, 80 Seilinduſt. Wolff r% 4% Bagd.⸗Eiſ!—.—.— Chem. Heyden 42.— 41.50 de Siemens Halske 150 0 1515 Wittener 35.— 85. 40— e 2 4.— 5— 82555. 11 8 9 05 9 85 Rheinſtahl.„ 66,50 67 50 vechwerke— Südd. Zucker—— 125 8 unif. Anl.—.—.— Cher 10„ 1 1 15 N. Jude 4 6.„ 9975 155,0 Sinner LG. 5 8 98 5 Wolff, N. 9———— Ros Bad Rom. Gd 86.— 85.— Brown, Bover— 76.— Seil. 1 a 70. 70.—— 4. 4%„ Zollobl. 1911 285.95 em. Albert.. 24.— 24.„Jüde o. 98,75 94—Stoehr Kammg. 61,75 60,25 F n 88.— 88.— Daimler⸗Benz⸗ 1 50 1 5 9 1 Ludwigsh. Walz. 70.— 70,— Tricot. Beſigheim—— 44 5 5 2 Cbem. che 500 3555 Gebr. Junghans 30.— 28.50 Stoewer Macm. e de gengef Peren 448 68 An 10% Mhm. Gold— 5 9 5 1 505 N 1 8 12 U u. Laurahütte 34,80 34.25 Mainkraftwerke. Ser. Ghem. Ind.— 68.— 4½/ Ung. Str. 13 18.78 18.75 8 Caluſch 1135 1120 0 Stolberger Zinkh. 45,75 45,75 Zellſtoff Waldhof 90.50 8080 5,17 2%„ Jen 8. 08.— Leb Par.. e e Ver stabtwerte.— er Niang Feann. Je 50 Je— Ferre ug Be..—.— 4 Anz. Oölet. 2538 2955 e gene ga 258 2350 S dic 1g% e e d 200 5 ö„. 1 l. 5 5 15.— 75.— Bergt. Jure e e% Ung. Goldr. 22. 0. 86.„ N. 8% Farben d. 28 87,50 87,50 J. G. Farben. 127.2 126.0 Aktien Mes Söhne..— 25. l 0.35 130 Daimler Motoren 23,15 28.50 Karſtadt. 75.—75.— Neu-Guinea.. 201,0 2040 8 industrie„ Iiag muß. 89—— Zell. Bert. Kat Fer 185 11.80 Deſſauer Gas. 103.2 104,2 Klöcknerwerke. 54.75 55.15 Teleph. Berliner———-— Otadt Minen 30.— 30, n Seduuche Hunt. 134.9 1340 13 Grtr. M. Bu. 199.0 199.0] Fsnninger ge. En 1780 1708 Motdren deut 58.— 58.— Pogii. Mosch St... 4½ AnafSereil 11.90.—; Disch nent i. 585 93.50 f. 5. Knorr. 352. 3815 Thörl ver. Oel 5778 778 Preſverkehts- K a ie 120 1220 IJ 89.— Bolgt e Häffner 1500 1500 4½%„ II 12.10 12—. Nail, 8d e ee e, 1 3 99 105 f oth. 5. 1..„ 8* 5 2 5 e 8 alz. 8— Radio 1. D. 1251 u. Disc. 108,0 108.0 5 15 55 1375——— Stor 1280 1280— 5 Bolth. Seil. u. K. 28.50—.— 5% Teh. Nat. Rall. a 25 8,75 8105 1 925 10 70 49.— 11 n 3— 95— i„ 119.5 Raten* 9 05 1 5„Knorr 8 1 ſerger ö 8. Nähm K—.—— 05 ſche. Steinzeug 0„„ Kötitzer Kunſtled. 89,— 69,.—. f Konſerven Braun 39.— 40.— 2 9 anl..—.5 2 Transport Aktien Deutſche Wollw. 3,88.85 Krauß& Cie. Lok. 79.— 78.— Beit e„ Deutſche Petrol. 57.— 57 Durlacher Hof—.——.— Maunh. Gummi—.——.— Adler Klever. 98.75 98.— Rein. Geb 4 Sch. 78,— 78.. 7 Sc dad, 0 17 5 Deutſch. Eiſenhdl. 3765 1015 Kronprinz Met.. 29.28 25.— 8. ff Gummi——.ÿ75 Hen„ auh e. ę /, ꝗ ⁵⁵⁵⁵⁵. Alg. Preßhefe„ 125,0 1250 Portl. gem. Held. 68. 66.— Bd. Maſch. Durk. 111.0 111. ee. 5 0 nel, 3 180 Südd. Eiſenbahn 88.— 86,— 985 14—.——.— 1138 118.1 8: Dtſch. Nickelm. 5 5 3 Sacees erg 0 10 ff. ce ges 1e dg dene 4 7 0 8 8„ Walbdef 52% 61e Set steten.. Ferpoemaſg in... dalragllte. 350 2a 18 f. Sala ge. 69 00— Pianend 2 7 4 85 Sichen rer 1280 1250 Bieden. ag 4489 Drown Bober! 7 er Schrade Ha. 8 50 82.50 ue(fretvert). 82.— 80.— Can zg gos aer. 2085 20.— lern Schah 98 8 92.— indes Eiemeſch 1780 J680 J. Sent... B. 28 255 Hochleener 1480 145 55 11 7 5 0 7*„. 1— 151 5—— 5 5 B. 9.. 5 75 5 5* 8 2 . Fereln bisch. Baan 4250 7250 Semen beidelbg. 88.——.—, Schudert, Nrbg 1180 1147] Maſtalter Wagg. 18.— 18,—. Fr. Heinrich.. Dürkosd werte 88. inge Schnee 1 9 guet debe, 7388 58 Lelgersdelf e 9 0 850 ö 5 588. 1 0—.— 3 2 elde b 46 25„—.— B Stahl. v. d. Zyp. 1335 138.5 5 Tentinent Perf 18.50 18.50 Wan er rea. 4. ed, Karſtabt 20—— Terminnotierungen(Sehluß) apag. 4530 1895 Düſſeld eiſenddl. 20 30,25 L. Loewe& Ca.———— ger Itram din. 1210 1210 Nonnen berg bro Mannß. Derſich. 25.— 25.— Zelkſtoff Waldhof 90 50 80 50 Chade 5„Sudamertea„580 158.5 Donamit Truſt 58.75 80.— F. Lorenz Jog.50 8070 Sichel&. Chamotte Annw.—.— 72,50 Ang. Di. Credit 96,50 96.75] Harpen. Bergbau 12.— 18.50 Hanſa Dſchiff 1200 120.2 Luk—.——.— ogel Telegraph. 48,50 80.75 S frankfurter Berse CCC0SC0J%%%%%%%(((( ̃ œ pP.. „ F armer Bankvee.„ e Bergbau 0. tr. Licht u. 5 5 9 fa ⸗ Film— 90.— 8 145,2 146.0 Dayr Hyp. u. W. 128.5 124,0 Kali Aſchersleben 1375 187.0 Elsbach& Co...——Nagtrus.-G.. 1375 11,50 Danderer Werke 5 8 Am Festverzinsliche Werte] Peuffehe seng 10, 107.5 Daimler Ben.. 22.50.— Detl. Gon 1195 1200 Kali Salgbelfurz 2140 215.9] Sank-Aktien Uarich.—.——— Mannesmann. 82.15 88,35 Wanderer Werke 35.— 88,—Srown Boveri: ee e 2, F en 8 f e e e e e e e e e e dae e en eee 88 der. rerminnetzerungen Gehlat) 27 865 86.50 D. Hyp. u. Wechſ. 0„ Goldeu. S. An 2 e Darmſt. u. Nat. 0„5 R. Karſtadt.. 8,— 18, Bank f. 5 103,0 103.0 Eſchw. Bergwer.„ Maxkte u. Kühlh. 20 A0. 1 Thieſundſch. u. 51.75 51.50 D. Ueberſee- anf 60,— 78,— Dt. Linoleum 102,7 102.0 Deutſche Disconto 1080 105. Kipcknerwerte.. be Barmer Bankork. 100.0 100.0 Eſſenerstelnkohl.——. Maſch. Bugau-W. 81.30 9.— 8 589 „ohne.40 565 Dresdner Bank 107.5 108,2 Dt. Berlag... 180.0 130,0 Dresdner Bank 1080 108.0 dahmeyer& C0. 114,0 116,0 Serl. Handelsgeſ. 120,0 119.5 Nakximil pütte. 1499 142.5 gag. Di. Credit 97,25 97.— J Tb. Goldſch id—— 4728 N D Wertb.(Gold!.——.— Dreßd. Schnellpr. 2.— 45.— A-G. für Verkehr 49.50 49. Mannesmann. 62.28 63.— Tom. u. Pripkok 109.0 1109 Faber Bleiſtift.. 9 Mech. Web Lind. 8 59.7. Sank f. Brauind. 108,0 108,5] Harpen. Bergbau 78, 7³⁰00 8 D. Schazanw. 28 61,— 91.— 8 Bank. 91.— 81, 17 5 61.— 61.— D Reichdd. Bors. 85,85 88.25 Mansfelder. 32.— 82. Darmſt. u. N. B. 145,2 Ja6,0 Fable. Liſt& To 39,80 n 8 5 88 Harmer Bankver. 100.0 100.0 Hoeſch Elf. u. St 6728 2 7— % œ,, 2,.,,—?]¼½ ᷣ̃-!!!..., ᷑̃/ ꝗ ̃᷑!!; f 5*„„ 5— 5 2 1 5 5 1 1 657* 3 1 8 5 5 9 etri 8 2 eis Ludwigs. 20—.——.—] Nürnberg. Verein—.. Eisen Kaisersl... Alu. 52,75 52,50 5 1 2 8 41.25 Diſch. Ueberſee 8 77.50 77.— Felten& Gui. 80,15 81.— Miag⸗Müßhlen.. 59, 59.— erl. Handelsgef. 120, 110.5 Fiſe Sergean 55.5 156,0 % Mm. Gd. 25 99 75 99,75] Oeſt. Cred.⸗Unſt. 27,40 27,0 Emag Frankf. 60.— 60,.— Allg. Elektr. Gef. 98,25 87.50 Moniecatin„„ Dresdner Band. 107,5 108,6 Fhies K Höpfling.—— 15 e Geneſt 1100 1100 Comm. u. Priv. 1100 110.5 Fal: Aſchersleben 187.0 1590 i „„ 26 67.— 87,— Pfalz. Oyp.⸗Bk. 126.0 126,0 Enzinger. Unton 60.— 60.— Bemberg.. 52,— 56,— Oberbedarf. 31.— 80.50 Meininger ypbk. 158,7 159,2 R. Friſter... 127.5 127,5 Motoren Deutz. 52.80 53.— Darmſt. u Nat. 146,5 146.5 R. Karſtadt. 14.— 745 2«26„„ 1 107 50 Eßlinger Maſch. 29.— 2 8..50 48.— Pia, Minen. 8 Oeſterr. Creditbk. 1 5 185 3 Mühlheim Berg, 82,50 82,— Sebne 1905 195 Klöckner Werke. 7 1 5* 5 1 210. ing Spinn... 1285, 47. 8 i 5— Rei 5 5 0 68,— 65, resd ee g 8. 75, 85 ge W d n 14 5 14s hen FFV c Rhein Kren. e e Sete d c. 28.— 8450 Pan. Auteno. 78 828 J 0 für kerteht 50, 4075 Nannen lng 88 89— % Preuß. Kali—,— Rhein. Hyp.⸗Bk. 182,0 138,0 Faber e Schleich. 94.— 94.— Compan Hiſp. 280,1 267.0 85. Braunkoblen 147.0 1122 Süddeutſch. Dise.—.——.—[ Geiling& Co.—.—,. 105.9 8 Aug, Lokalb 112.0 8.— Mansfelder 32.80 33425 4 . 1 5 40% e. 1 15 Contin. Gumm 1100 1100 1 6 e 68.— 8780 Frankf. Augem.———.— Seife 1 92 48— ordd. Wollkäm. 47.25 47.25 55 ec, 85. 120 86,75—. 80.25 80.— Freſtwb.. en⸗ 2 142,0 F. 5 5.. 68, 8 2 0. 47,— 48.— 1 8 8, 83505 g ö 0 Südd. Disconto.—.——.—%, Iponds 50 87.50 87.25 Daimler Benz 22.75 23.50 Riebeck Montan—.—.— industrie-Aktlen e ee.— 70.—Oherſchl. E. Bed. 33,25 88,25 ag 155.2 155,0 n 48.50 48.—— „rk. M. abg. 78,— 78. Wiener Bankver. 9,75 9,75. Feinmech. Jetter 49.— 49,.— Deutſche Ardzt 59.— 59.50 Rütgerswerke. 42.— 43.— Indus Gerresheim. Glas 74.— 74.— Oberſchl. Koksw. 65.— 60,— Hanſa Dampf.., 122,0 Sberbedarf,—— 8 % Rh.-M. Don.—.—, Württ. Notenbk 135.0 135.0 5 5 Guilleaume 8075 81.— Dt. Goldu. Silber 128,5 127.0. Aeccumulatoren— 110.0 Orenſt.& Koppel 41.— 42.50 Rordd Loyd. 68.— 66.— Oberſchl. Koksw. 6585 65,75 Ah *. 8 Schuckert... 114.0 115 2 99,25 5— 9 rantfurter Gas 118.9 1430 Ot Linoleum 103,5 102,5 Sſemens kHalske 150.0 1515 Adlerwerke... 1, Gel. telettr unr 9878 40%] Oſtwerke.... 129.0 1290 flu.. 8880 59.— Brenſt,& Koppel 430 4 % ad. Kom. Gd. 85,— 88,.— Allianz... 162,0 160.0 11 ok.& Wit. 12.90 12.— Licht u. Kraft. 115,7 115,4 Sidd. Zaczer 130.0 132.0 Aleranderwerk 19.— 10,— Goedhardi Gebr. 1005 100. Allg Etektr.⸗Gef. 88.78 97.15 Sſtw erke. 130,5 1900 2 Platzer-.9 96.— 88.— 1 er Elelir. Lieferung—. 87 Spenzta Tändſt. 268.0 270.0 Alfeld Deligſen 88. 89. Holdſchmidt. Th. 42,75 3835 Phon Bergdau 57.50 57,35 Sapr. Motorenw 50.80 51,50 Sböntz Bergbau 8780 57780 % Rp. Hop. 2. 25 98.— 88.— annh. Berſ.⸗G. 25.— 25.— Goldſchmidt Th. 43,.— 42.25 J G Farben. 127.2 127,2 5 Allg. Elektr.⸗G. 97265 96.85 Guano-Werke.. 40,— 39,50 Hermann Pöge ere Bembperg 57.25 56.50 Polypbonwerke 1490 1485 0 Gritzner M. Durl.—.— 23.50 Feen Guin. 30,75 81.— Ver. Glanzſtoff—.——.— Alſen Portl.⸗Z. 107.7 104.7 Greppiner Werke—.— 28.50 Rathgeber Wagg 65.—. Bergmanncklektr 117,2 117.0 Ah. Braunk. u. B. 1500 1 5 „„K.-8 97,5 97.75 Transport-Aktlen Grün& Bilfinger 157,0 159,0 elſent Bergwk. 12.— 83.— Ver Stahlwerke 59,25 59,25 Ammendorf Pap 96.— 95.— Gritzner Maſch. 28.— 28. Rheinfelden kraft 126.0 125.5 Buderus Eiſenm. 47,.— A9. Elektrizität 1120 1120 77 10-11 92.50 92.50 Gesfürel 100% 88,25 Heute Aſchaff. 74.— 74.88 Anhalt. Kohlen 52.25 58.— Gebr. Großmann——. Rhein. Braunk. 1465.5 149.7 Sharlottb. Waſſer 79.— 78,25 Nh. Stahl werte 68.— 75 95 0 2 4 1213 885.15 85.50 Pete 8 62,75 62,75 Hald& Neu. 20. 20.— Goldschmidt.. 43.— 42.50 Aſtoff Waldhof 92,50 91,50 Aſchaffbg. Zellſt 78.75 74.30 Grun& Bilfinger 157.0 159.0 Rhein. Chamotte.. Jomp. Hiſvans 261.0 260.0 Ab- Seſt Eletit. 1808 1320 Nord d. 65.10 88,10 Fanfwerk. Fuſſen 34.50 21— 25 Augsb. N Maſch 62,50 62.50 Gruſchwig Textil 48.— 48.50 1 55 5 2 5 55 Wee 105 29 70 A. Riedeck⸗Mont 4 7 85 50. 2 5. 6.— 81.— ein. Möbelſto 2 al mler⸗Ben;. 75 Nu 8 1 32 Fre e 0 Oeder d. Sei, er Naas 12 150 Berliner Börse Sale wasche. 18 ase: 6150 61.—pJAbein.⸗W. Kalt.—.— Heſſauer Gas 105 5 103.5 Salzberfrtg Kan 2188 40 U 5„Südbe Lig 86.35 86.50 N och⸗ u. Tiefbau 61.— 61.— 25 5% Roggenwer. 70 750 Baſt Nürnderg 180.5 180,5 Halleſche Maſch. 86.— 85,.— Rheinſtahl 67.50 68.— Deutſche Erdöl! 59,65 59,25 Schleſ. Portl- Z. 100,0 99.50 7%/ Deining. 88 15 88 35 Montan- Aktien olzmann, Phil 68.50 68,50 Festverzinsliche Werte] 8% Roggenrentd.85.35 Sayex. Ceuuloid—.——— 1 0 Spinn. 80,— 90.— Riebeck Montan 74. 74.25 Di. Lino eumwk. 108.2 102.6 Schuber& Salzer 1782 137 %% Pr. Z. B. Lig 84 27 84.55 Eſchwell. Bergw 194.5 195.0 Holzvertohl.⸗Jd.—.— Goldanlel 95.25 98.28 7 Bayr. Spiegelglas 31.— 31.— Hann. M. Egeſt. 18.50 19,— Roſttzer Zucket 38, 35,95 Dynamit A. Nobel 59.25 60,25 Schuckert& Go, 122 1105 6 Gelſenk. Bergw.. 82,80 75 1 27 80.65 85.50 8% Landſch. Rog 840 J. d. Bembeig 77 bes Dog wien Gem 48.——.— Nuügfortb. Ferd. 49.5 485 Sleliristtats viel 97.— 96, Schund ⸗Pagend. 104 164.0. Hank Aktien Jlſe Bgb. St. A. 153.5 155.5 82 Erlangen 73.— 1 5 Dich Ablöſgſch 1 51.85 51770 2 5 7 ergmann Elekt 3 1 5 2 W 8 57 e 33 5 11 0 55 Licht u. b 116.0 115,3 Siemens Halske 152,2 180.8. 1—* unghans St. A. 30,— 30,.— 2 1 8 5% Oeſt, Schaßz 0 2 Berlin Gubener 1 25 arpener Bergb. 72. 5 achſenwerk.. 75, 5 ener Steinko—.——.—[Svenska 5 1 Nic: 1 1 de 8 Kall Uſchersleden—.— 188 9 90 ohne Ablöſgtecht.50 580 4½. Goldrenke 28.50—,— erl. Karls. Ind 42.50 42.75 Hedwigshütte 82,— 62,— Sächſ. Gußſtahl.., J. G Farben 127 127 Seonhard Tieg 2 Kalt Salzdetfurth 2120 212,0 Kamm Kalſersl. 4%„fronen—.—— Berliner Maſchb. 28,25 2865 Heilmann Imm.,, Salzdetfurth.. 211,0 218.0 Feldmüßle 103,5 100.0 Ber. Stah werke. mer Bankver. 100,0 100.0 Kalt Westeregeln—,— 142.0 Karſtadt Rud. 73.— 73.— 8% Bad. Kopten 16,50 4475 conv. Rente. 180 Braunk. u- Brikett 118.5 113,5 Hilpert Maſch. 82.50 88— Sarotti.„.— 81, 15 4 Sulig 81.25 60,— Weſterege! Alkali f b. op. u. Wb. 123.0 128,0 Klöckner.. e. e Klein Sch.& Bec. e Grkt Nö. K... 13.88 4%„ Filb.-A.—.—.49 S Delf 4878 4825 Sindrich e KAuff. 58,— 58. Schlef Elekt. Gas 1000 101,0 Geiſenk Bergwe. 82 75 183.5 Fellſtoff Waldhof 823 om. u. Privetb, 109,0 110,0 Mannesm. Röbr. 61,75 62,15 kenorr. Helldr: 161,0 1861/2 8% Prß. Ralfanl..68 769 4½%„ Pap. R.—.— 288 Bremer Vulkan 100,0 1000 Hirſch Kupfer. 118,0 118,0 Hugo Schneider. 68,— 66,.— Gesfürel.... 100, 99,50] Oiavia Minen„80,15 86 AG. Finan⸗ s am ich den iſfrecht. n uſw. iderer⸗ teuern 34 286) 18) 4 von zütung endivi⸗ tsrats⸗ De⸗ r die utwick⸗ in des nder e des nahe, Wirt⸗ — — * G. B. er der Düſſel⸗ Ver⸗ tungs⸗ ſetzlich Unter⸗ e, daß h nicht ponent Falle werde, n, die Die 92930 ch Tod wurde 5 ous⸗ elbrück t. Der Franz chäfts⸗ in den häftigt en⸗ aabſich⸗ hie der rbri⸗ uten o. n bbr⸗ u des Guan⸗ ei fer onären ihrer da die 1 Mill. ns für g der be⸗ derlich it 1928 N* 2 D — Seite/ Nummer Mittwoch, 17. Dezember 1930 Mannheim unregelmäßig Auf die ſchwachen Auslandsbörſen eröffnete die hieſige Börſe heute zunächſt mit ſchwachen Kurſen, im Verlauf konnte ſich die Tendenz leicht befeſtigen. Farben logen mit 126 etwas unter geſtriger Notiz, ebenſo Rheinelectra leicht abgeſchwächt, dagegen waren einige Nebenwerte wie BC, Cement Heidelberg und Konſ. Braun befeſtigt. Von Brauereigktien gingen Eichbaum mit 125 um, Ludwigs⸗ hafener Act.⸗Br. waren niedriger angeboten. Bankaktien blieben unverändert, ebenſo Verſicherungswerte. Am Ren⸗ tenmarkt waren Ligquidations⸗Pfandbrieſe wieder höher gefucht. Der Schluß der Börſe war feſt, Farben hörte man mit 127½. Frankfurt abgeſchwächt, ſpäter etwas gebeſſert Im heutigen Vormittagsverkehr machte ſich im An⸗ ſchluß an die wieder ſchwache geſtrige Newyorker Börſe eine ſcharfe Zurückhaltung bemerkbar. Die offi⸗ zielle Börſe eröffnete in abgeſchwächter Hal⸗ kung, da aus der Induſtrie und Wirtſchaft wieder über⸗ wiegend ungünſtige Momente vorlagen. Da auch über ⸗ wiegend Material on den Markt kam, er⸗ gaben ſich gegenüber der etwas feſteren geſtrigen Abend⸗ börſe wieder ⸗ beträchtliche Kursrückſchläge, das um ſo mehr, als der Markt faſt kaum Aufnahmeſähigkeit zeigte. Etwas tärker abgeſchwächt(3% bis 4 v. H. minus] lag wieder der Eleltromarkt; recht ſchwoch lagen ferner Kunſtſeiden⸗ aktien, von denen Aku 2 v. H. verloren. Etwas gebeſſert lagen von Zellſtoffwerten Aſchaffenburg mit plus 7 v. H. Am Anleihemarkt konnten ſich Neubeſitz geringfügig erholen; Altbeſitz blieben nur knapp behauptet. Von Aus⸗ ländern Türken und Mexikaner gut gehalten. Im Ver⸗ laufe erholte ſich die Stimmung auf den etwas gebeſſer⸗ len Reichsbankousweis hin, die Kurſe zogen u m etwa 1 v. H. an. Nur Licht und Kraft kamen trotz un⸗ veränderter Dividende mit minus 2 p. H. zur Notiz. Am Geldmarkt machte die Erleichterung für Tagesgeld weitere Fortſchritte, der Satz wurde auf 4% v. H. er⸗ mäßigt. Berlin nach mattem Verlauf leicht gebeſſert Die Befeſtigung, die ſich hauptſächlich auf Deckungen der Kontermine geſtern durchfetzen konnte, mußte ſchon im heu⸗ ligen Vormittags verkehr einer Abſchwächung Platz machen. Die Stimmung wurde von dem ſchwachen Schluß der geſtrigen Newyorker Börſe und beſonders von dem Rückgang deutſcher Werte drüben beeinflußt, aber auch die ſonſt vorliegenden Momente waren kaum geeignet, eine größere Unternehmungsluſt hervorzurufen. Die erſten Kurſe waren dann zwar nicht ganz ſo ſchwach, wie vor⸗ börslich taxiert, die Verluſte betrugen aber gegen die geſtri⸗ gen Schlußnotierungen doch häufig noch 1 bis 3 v.., nach⸗ dem Frankfurt geſtern abend meiſt noch weitere Beſſerun⸗ gen von 1 bis 2 v. H. aufzuweiſen hatte. Relativ wider⸗ ſtandsfähig eröffneten Montanpapiere. Die Umſatztätigkeit war im allgemeinen aber ſehr klein, es kam, zunächſt wenig⸗ ſtens, nur unerheblich Material außenſtehender Kreiſe 2 heraus. Roggen und Weizen behauptet Metalle weiter ſchwach Berliner Produktenbörſe v. 17. Dez.(Eig. Dr.) An der Produktenbörſe war die Preisbewegung heute uneinheitlich. Für Weizen, der aus dem Inlande weiter⸗ hin ziemlich knapp offeriert wird, zeigt ſich nach wie vor Kaufluſt der Mühlen, wobei hochwertige Qualitäten bevor⸗ zugt bleiben. Das Preisniveau war beim Prompt⸗ und Lieferungsgeſchäft als gut behauptet zu bezeichnen. Für Roggen hat die Deckungsnachfrage erheblich nachgelaſſen, ſo⸗ daß das Inlandsangebot ſtärker in Erſcheinung trat. Ab⸗ ſchlüſſe in prompter Ware kamen nur auf 1 bis 2/ niedri⸗ gerem Niveau als geſtern zuſtande. Der Lieſerungsmarkt gſetzte in gleichem Ausmaß ſchwächer ein. Weizenmehl wird zur ſofortigen Lieferung für den Weihnachtsbedarf bei un⸗ lexänderten Preiſen etwas beſſer beachtet. Roggenmehle ſind, namentlich von Provinzmühlen, billiger angeboten, da die Verſorgung durch ſtärkere Inlandszufuhren erleichtert iſt. Am Hafermarkte ſcheint das Angebot wieder zuzuneh⸗ men, die bevorſtehende Verkehrsunterbrechung macht ſich bereits in ſtärkerer Zurückhaltung der Käufer bemerkbar, die Gebote lauten eher niedriger. Gerſte ruhig. Amtlich notiert wurden: Weizen 246— 248, ruhig; Dez. 263) März 274; Mai—; Roggen 135—157, matter; Dez. 174,50—74 Br.; März 183,50 Br.; Mai 190 Br.; Gerſte 202 bis 219, ruhig; Futtergerſte 190—194; Hafer 14014, Matter; Dez. 156,50—57; März 167,50; Mai 178; Weizen⸗ „ gehl 28.75— 36,75; Roggenmehl 23,60 26,75; Weizenkleie 9,75 bis 10,25; Roggenkleie 99,50, ruhig; Viktorigerbſen 24— 51; Kleine Speiſeerbſen 23— 25; Futtererbſen 19—21; Peluſchken —21; Ackerbohnen 17—18; Wicken 18—21; Rapsk!uchen 9,20—9,90; Leinkuchen 15,20—50; Trockenſchnitzel 5,5090; Sofaextracttonsſchrot 12,90—19,10; allg. Tendenz ruhig. Frankfurter Produktenbörſe vom 17. Dez.(Eig. Dr.) Weizen 262,50 263,50; Roggen 172,50—175; Semmergerſte für Brauzwecke 212,50— 217,50; Hafer linländ.) 155—160; Weizenmehl ſüdd. Spezial 0 40,25—41,75; öto, niederrhein. 4041,50; Roggenmehl 26,50— 27,50; Weizenkleie 9,10—9,20; Roggenkleie 8,00—9; alles für die 100 Kg.; Tendenz ruhig. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 17. Dez.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Jan. 4,92%; März 5,17%; Mai 5,37%; Juli 5,60.— Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Jan. 88%; März 89%; Mai 9172; Juli 93. * Liverpooler Getreidekurſe vom 17. Dez. Ei, Dr.) nan g Weizen(100.) Tendenz ſtetig, Dez.— 4777405 ärg—(%); Mai 4/10%;(4/104); Juli 175(5/040; Mehl unverändert.— Mitte ruhig, Dez—(4/74); März 4/896(4/90); Mai 4/10%(4/10%); Juli 4/11(/%); Mehl unverändert. 5 * Nürnberger Hopfenbericht vom 16. Dez. Keine Zu⸗ juhr. 100 Ballen Umſatz. Geſchäftslage unverändert. reiſe: Hallertauer Hopfen 60—105, Spalter 60—80, ebirgshopfen 60 J. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 17. Dez.(Eig. Dr.] Jan. 6,50 B 6,40 G; März 6,70 B 6,65 G; Maj 6,80 6,75 G; Auguſt 7,10 B 7,05 G; Okt, 7,30 B 7,20 G; Dez. 9% B 6,35 G,; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage—; Tendenz ſtill, Wetter ſchnectreibend. Bremer Baumwolle vom 17. Dez.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 10,74. Liverpooler Baumwollkurſe vom 17. Dez.(Eig. Dr.) Amerſc. Univerſal. Stand. Miödl. Anfang Jan. 511 bs 12, März 52824; Mai 535—37; Juli 54648; Okt 858 bis 559; Dez. 509 geh.; Jan. 32— März 579; Mai 585; Juli 589; Tagesimport 12 400; Tendenz ruhig.— Mitte Jan. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Stark zurückhaltende Effektenmärkte Allgemeine Unſicherheit/ Eingeſchrumpftes Geſchäft/ Im Verlaufe neuer Abgabendruck Gegen Schluß aber Deckungsneigung und Käufe der Auslandsarbitrage Anleihen behauptet, auch Ausländer ruhig, Pfan d⸗ briefe und Reichs ſchuldbuchforderungen kaum verändert; auch am Geld markte nannte man keine neuen Sätze. Im Verlaufe ſchrumpfte das Geſchäft noch weiter zuſam⸗ men, die Kursentwicklung war zunächſt nicht ganz ein⸗ heitlich, ſie fand aber an dem Reichsbankausweis eine gewiſſe Stütze. Später überwog aber doch die A b⸗ gabeneigung, wobei man auch von kleinen US A⸗Ver⸗ käufen wiſſen wollte u. die Kurſe bröckelten meiſt etwas ab. Der Kaſſamarkt lag weiter ſchwach, da die Auf⸗ nahmeluſt auch für kleines Angebot unzureichend war. Stärker rückgängig waren teilweiſe Textilwerte im Zu⸗ ſammenhang mit Abſchlußbefürchtungen; ſie verloren bis zu 7 v. H. Am Privatdiskontmarkt war die Umſatztätigkeit heute geringer, der Satz blieb unverändert 4% v. H. Auf Deckungen und Käufe der Auslands⸗ arbitrage ergaben ſich bis zum Schluß des Verkehrs meiſt kleine Beſſerungen gegenüber dem An⸗ fang, die bei Spezialpapieren wie Chade⸗Aftien, Koli⸗ werte, Schultheiß, Thüringer Gas und Reichsbank bis zu 3 v. H. betrugen. Deulſen gegen Reichsmark waren ſtark ange⸗ boten, der Dollar ging bis.1990 zurück. Von den euro⸗ päiſchen Valuten hatten ſich das engliſche Pfund etwas erholt, 48565 nach.8557, Schweiz ſehr feſt, 19.41 nach 19.404, Paris unverändert 399276, Holland ſchwach 40.20% nach 40.28, alles Newyorker Uſance. Spanien erneut be⸗ feſtigt 45.50 nach 47.— gegen London. Swapſätze Dollar gegen Reichsmark höher, auf einen Monat 70 nach 65 Stellen und auf drei Monate 180 nach 175 Stellen. Berliner Devisen Ulskontsätze: Reichsbank 5, Lombard 8, prwat 4% v. R. Amtlich in R⸗M für 16. Dezember 17. Dezember Varität Disk. 5 W. 0 Holland 100 Gulden] 168,83 169,18 16 7 168.97 168,49 1 Athen 100 Drachmen 5,487 54.25.439] 5,448 8 Brüiſſel 1008: 500 Pg. 58,58 55,65 55,50 588.63 58,385 3 Danzig 100 Gulden] 81,44 81,57 81.86 81.52 81,558 5 delſingfors 100 F M 10,546] 10,566 10.542] 10,562 10.512 6 Italien.. 100 Lire 21.945] 21,985 21,93 21.97[ 22,025.8 Südſiavien 100 Dinar] 7,416] 7,430 7,418.4300.358 8,8 Kopenhagen 100 Kr 112.11 112,88 112,03 112, 112,06 4 Liſſabon ioo ckskudo] 18,81 15,85 18,82 18,88 17,488 Oslo.. 100 Kronen 112.08 112.28 112,01 114,28 111,4.8 Paris„ 100 Franken 16,463 16,503 16.455 16.49 16,448 5 Prag,. 100 Kronen] 12.48] 12.458 12,429 12.349] 12,88.5 Schweiz 100 Franken] 81,28 81,4 61.285 61,4450 80,515.5 Soſia... 100 Leva] 3,37 3,043.036 3,04] 9017 10 Spanſen, 100 Peſeten] 43,31 43,39 45 20 45,30[69,57 6 Stockholm. 100 Kr. 112,47 112.69 112,43 112,65 112,05.8 Wien 100 Schilling] 58,02 38,14 39.00] 89.12 58,79 55 Ungarn 1005-12500 fk] 73,31 78,45 79,27 73,41 72,88 55 Duenos-Aixes 1 Peſ.].8780 1,383 1,869] 1873] 1786 7 Canada 1 Can. Doll. 4,184 4,192 4,181.189 4,176— Japan.. 1 Den 2,078].032.079.032] 1,986 5,11 Kairo„1 ägypt. Pfd. 20,87 20,81 20,87 20,91 20,91— Türkei. 1 kürk. d... 2. e 2180 10 London. 1 fd. 20,354] 20,394 20,342 20.892 20,898 3 New Hork, 1 Dollar 4,192 4,200.189).1970 4,1780 3 Rio de JanelrolMillr. 0,395.397.897 0,399 0,503 5 Uruguay 1 Gold zes. 3,057] 8,063 2997 l 3,603 1 8,412 1— 510 März 520; Mai 532; Juli 543; Okt. 555; Dez. 509; Jan. 32 565; März 574; Mai 579; Juli 582; Loco 524; Ten⸗ denz ruhig. * Vom Hanfmarkt. Berlin, 16. Dez. Italien: Infolge des bevorſtehenden Jahresſchluſſes ließen die Um⸗ ſätze nach, ohne daß eine Aenderung des Preisſtandes zu beobachten war. Jugoſlawien: Die Zufuhren waren durch anhaltendes Regenwetter gehemmt. In den ein⸗ zelnen Ortſchaften zeigten jedoch ſpeziell die Hecheleien Kaufintereſſe, ſodaß die Preiſe für die ungemein knappen, lichten und ſchmalzigen Qualitäten ſich befriedigt haben. Berliner Meiallbörse vom 17. Dezember 1930 FAFupfer Blei Zink bez. Brief Geld bez. Brief] Geld bez. Brief czeld Januar.]. 54,50] 81.75[. 28,227,251 29,25 28,80 ebruar. 83.— 82 25—— 238 5027.25—.— 26 50 26. 17 93.25 83,50 8328, 23,2528,—— 27, 26.50 April—.— 684.50 83,75—„— 28.50 27.50—.— 27.25 28.75 ai. 8479] 8425—.,— 28.50 27.5[—, 27,75 27.— Juni.. 84 75 85.— 84.50—.— 28,0 27,75.—28.— 27,50 Juli.. 85,— 85,50 84,75—,— 23,2523,— 24.25 27.50 Auguſt.— 28.25 20,— 27,75 Sept.—. 1 28.— 28.— Oktober. 5—.— 23,50 28. Nov...—.— 85— 8479—.—- 28,2528,—.— 28.50 28, Dezemb,[, 83,25 81 25—— 29.— 27.-l— 26,—[ 2575 Elektrolytkupfer pronpt. 89.80 Orig. Hüttenaglumimum 170. dito. Walz⸗Drahtbarren, 174.— Hüttenzinn 99 955. Platin dio. 1g 3,—/ 5,— Rein Nickel, 98/99 vH.. 380,.—[ Preiſe ohne Edelmetalle) pro 100 Kg Londoner Meiallbörse vom 17. Dezember 1930 Metalle in E pro To. Silber Unze F.(137/40 fein ſtand), Platin Unze Antimon Regulus 8,87,— Kupfer, Standard 43,85 Zinn, Standart 104,5 Aluminium—.— Monate 43.590 8 Monate 105,6 Antimon—.— Settl. Preis 43,75 Settl. Preis 104,5 Queckſtlber 22,68 Elektrolyt 46,.— Banka..5 Platin—— deſt ſeler ed 48,— Straits 1090 Wolframerz 15.— ſtrong ſheets[—.— Blei, ausländ. 14.85 veickel—.— El'wirebars 49,—[Zink gewöhnlich] 13.25 Weißblech—.— * 20proz. Abnahme des gewerblichen Stromverbrauchs in Deutſchland. Die ſaiſonmäßige Steigerung der Strom⸗ erzeugung hat im Monat Oktober angehalten. Gegenüber dem Oktober 1929 iſt jedoch wieder eine Mindererzeugung von 11,4 v. H. zu verzeichnen. Der gewerbliche Stromver⸗ brauch war im Sept. d. G. nahezu ebenſo hoch wie im Auguſt, jedoch um faſt 20 v. H. geringer als im Sept. 1929. Der Minderverbrauch an gewerblichem Strom gegenüber der entſprechenden Zeit des Vorjahres betrug im 1. Viertel⸗ jahr 1930: 5 v.., im 2. Quartal 11 v. H. und im 3. Quar⸗ tal 16 v. H. * Stärkere Belebung des Konſervengeſchäfts erwartel. Die Fabrikation von Gemüſe⸗ und Obſttonſerven iſt für dieſes Jahr beendet. Die Abruſe der vorverkouften Ware haben einen gewiſſen Abſchluß gefunden. Daneben läuft eine angemeſſene Nachfrage für prompte Ware weiter, zu⸗ mal ſich die ſeinerzeitige Zurückhaltung in der Konſer⸗ vierung auszuwirken beginnt. In manchen Artikeln, be⸗ ſonders in Obſtkonſerven, macht ſich jetzt ſchon eine fühl⸗ bare Knappheit bemerkbar, ſo daß mit Eintritt des Froſt⸗ wetters eine ſtärkere Belebung des Konſervengeſchäfts zu erwarten iſt. In Marmeladen und Konfitüren iſt das Geſchäft weiter zufriedenſtellend, dogegen iſt der Frucht⸗ ſaftmarkt nahezu ſtill. Die Zahlungsweiſe der Kundſchaft hot ſich gebeſſert. Am vergangenen Sonntag war nur ein rückſtändiges Spiel Weinheim— Phönix Mannheim angeſetzt. Ueber dieſem Spiel waktet ein Unſtern. Bereits zweimal mußte Phönix unverrichteter Dinge von Weinheim die Heim⸗ reiſe antreten. Die Plotzverhältniſſe bedingten dies. Der Tabellenführer iſt nunmehr mit zwei Spielen im Rück⸗ ſtand. Es wird ſchwer halten, freie Termine für dieſe Spiele zu bekommen, zumal wir im Kreis Unterbaden noch mit Spielverboten bedacht werden. Wir denken hier nur an den 11. 1. 81. An dieſem Tage ſpielt in Mann⸗ heim die ſüddeutſche gegen die weſtdeutſche Vertretung. Dann findet im Monat März Baden—Elſaß auch in Mannheim ſtatt. Wir freuen uns ſehr auf dieſe großen Ereigniſſe, ſtellen aber gleichzeitig ſeſt, daß wir dadurch mit der Kreisliga in Terminſchwierigkeiten kommen. Die Vorderpfalzkreisliga iſt uns ein ſchönes Stück voraus. Dagegen iſt die Neckarkreisliga noch erheblich weiter im Rückſtand als unſere Kreisliga. Auch dort iſt ein Verein, der um die Meiſterſchaft mitſpricht, mit Spielen im Rück⸗ ſtand. Die Terminnot, von der wir heute ſchon mit ruhi⸗ gem Gewiſſen reden können, wird uns jetzt veranlaſſen, die Spiele durchzupeitſchen. Atempauſen gibt es wohl nicht mehr. Die Sonntage um die Weihnachtszeit, die in frühe⸗ ren Jahren immer den Vereinen gehörten, müſſen nun auch für den Verbandsſpielbetrieb herhalten. Am nächſten Sonntag ſpielen: Phönir— Viernheim Altrip— Heddesheim Weinheim— Fendenheim Für das Spiel Phönix— Viernheim hatte man urſprünglich den 21, 12. 30 gewählt, weil die Bezirksliga normalerweiſe an dieſem Tage nicht mehr ſpielte. Die Verwicklungen, die ſich aber gerade in den letzten Wochen bei der Bezirksliga ergeben haben, wirken ſich recht nach⸗ Die unterbadiſche Kreisliga teilig gerade auf das wichtigſte Kreisligatreffen zwiſchen Phönix— Viernheim aus. Man hätte dem alten Mann⸗ heimer Fußballpionier, dem Mannheimer Phönir gerne ſportlich und finanziell ein volles Haus gegönnt. Bei der Wichtigkeit des Großkampſes VfR. Mannheim— Phönix Ludwigshafen tritt das Treſſen an der Uhlandſchule ſehr in den Hintergrund. Es iſt bedauerlich, daß zwei ſo wich⸗ tige Spiele um dieſelbe Zeit ausgetragen werden müſſen. Die Verhältniſſe laſſen aber eine andere Möglichkeit nicht zu. Zum Spiel ſelbſt iſt zu ſagen, daß es für die weitere Geſtaltung der Tabelle maßgebend iſt, ob Viernbeim in dieſem zweifellos ſchweren Kampf wenigſtens einen Punkt rettet. Sollte Phönix gewinnen, dann geht der Tabellen⸗ führer ſeinen Mitbewerbern auf und davon und wird nur noch ſehr ſchwer einzuholen ſein. Schon dieſe Tatſache wird dafür ſorgen, daß die Mannſchaſt des Altmeiſterß den Kampf mit Vorſätzen aufnimmt, die auch von der Phönixmannſchaft reſtloſe Hingabe ans Spiel fordern. Phönix hat in dem Kampf durch den Platzvorteil ein klei⸗ nes Plus. Dieſes wird vielleicht zu einem Siege der Platzelf ausreichen. In Altrip hat Heddesheim ſein Spiel aus der Vorrunde nachzuholen. Altrip dürfte hier ſiegen. Weinheim empfängt Feudenuheim ſchon zum erſten Spiel der Rückrunde. Die Feudenheimer hoben ſich in den letzten Spielen prächtig geſchlagen, während die Weinheimer im gleichen Grabe zurückgegangen ſind. Die Verletzungen der Weinheimer Spieler entſchuldigen dies aber zum Teil. Der Platzvorteil ſollte normalerweiſe für einen Weinheimer Sieg ausreichen. Wir glauben unter Berückſichtigung der Verfaſſung der beiden Mann⸗ ſchaften nicht an einen Weinheimer Sieg. Punkteteilung liegt bie dieſem Spiele durchaus im Bereich der Mög⸗ lichkeit. Fußballfreund. FPPCCCCCCC::(ĩ ĩ w pßßpßßpßfßpßpßpfppꝓpfpfppfpcßpßfpfc//—————————————————ꝗꝓ—?sͤ. Literatur Max Schwarze— ein Denkmal. Herausgegeben von Wilhelm Braungardt. Wilhelm Limpert⸗Berlag, Dresden ⸗A. 1. aſt drei Jahre ſind ſeit dem allzufrü hen Tode Max Schwarzes nerfloſſen, das will heißen, daß in diefer Zeit ein Abſtand gewonnen iſt, das Leben dieſes ungewöhnlich ſchöpferiſchen Geiſtes und wahrhaft edlen Menſchen zu umfaſſen und ſein Schaffen zu ſammeln. Das will aber auch heißen, dieſe wunderbare Erſcheinung im Leben der Deutſchen Turnerſchaft in Wort und Bild feſt⸗ zuhalten, damit ſie im Wirbel unſerer Zeitſtrömung nicht verſchüttet wird. Das will endlich heißen, daß der heran⸗ wachſenden Jugend, den werdenden und gewordenen Män⸗ nern und Frauen in der Deutſchen Turnerſchaft dieſe Führergeſtalt, ihr Aufſtieg, ihr Höhenleben und ihre Tragik in einem geſchloſſenen Lebensbilde nahegerückt wird. Denn die Nachwachſenden brauchen Jöeale und Ziele, an denen ſie emporranken können. Ein Denkmal nennt der Ver⸗ faſſer ſein Werk, dem er folgendes Leitwort zugrunde legt: „Max Schwarze lebt. Da iſt kein Wort zu groß, kein Ge⸗ danke zu weit, Max Schwarze als Betreuer des tur⸗ neriſchen Ackers, als Säemann zu zeichnen. Dem von einem graufamen Schickſal verſagt blieb, den Erntewagen in die Scheuer heimzubringen. Der aber gerade deshalb ſo ſtark bleibt, ſo lebendig wirkend, ſo zukunftheiſchend, ſo unerbitt⸗ lich fordernd, den Helden des Volkes vergleichbar, die ge⸗ brochen in Jugendfülle und Jugendſchöne des Geiſtes und des Herzens, des Leibes und der Seele immer noch geben in Schöpferkraft, weil ſie ſich nicht ausgegeben haben, nicht ausgeben konnten. Max Schwarze lebt, wenn er auch ſtarb.“ Der erſte Teil des Buches enthält eine umfaſſende Lebensbeſchreibung von Max Schwarze: wie er auf dem Urgrunde einfachſter ländlicher Berhältniſſe heraufwächſt, wie er die Liebe zur Natur und den Trieb zum Wandern empfängt von der heimatlichen Erdenſcholle ſelber, wie er gehärtet in rauhem Jugendleben und wohl gerade deshalb geſund an Leib und Seele den Kampf mit dem Leben auf⸗ nimmt, wie er— ſeine Tagebuchblätter verraten das— ringt um reines, freies Menſchentum, bis er ein Meiſter im Fachlichen geworden gleichwohl darüber hinaus zum tiefſten Denker reift, der die Seele der Deutſchen Turner⸗ ſchaft in ganz neuem Lichte gezeigt, der ſie mit neuem, blutwarmem Leben erfüllt hat. Das alles iſt klar ere e und ſchlicht erzählt. Aber man fühlt, wie den Verfaſſer die wachſende Fülle der Geſchehniſſe mitgeriſſen hat, wie er mit ſteigender Gewalt Schwarzes Schaffenshöhe darſtellt, wie er es vermag in zartem, wehmutvollem Ausklingen die dumpfen Schickſalsſchläge des Niedergangs zu mildern. Im zweiten Teile erfahren wir eine Ausleſe aus Schwarzes Werken: Worte, die in ſeinen Büchern und in Zeitſchriften verſtreut, Aufſätze und Reden eder Auszüge aus ſolchen, die namentlich in ſeiner Monatsſchrift„Leben und Lehre“, die mit ſeinem Tode erloſch, zu finden ſimd. Dieſe Aus⸗ leſe iſt eine wahre Perlenſammlung turneriſcher Weisheit und menſchlicher Größe, unſchätzbar für den, der hinter den Dingen die wunderbare Tiefe der menſchlichen Seele— allgemein und turneriſch— empfinden will und kann. Denn dieſe geſammelten Gedanken Max Schwarzes ſind eine unerſchöpfliche Fundgrube für jeden, der in das turneriſche Gemeinſchaftsleben einzudringen verſucht, ein köſtliches Kleinod für die werdende Führerſchaft. Die Ausſtattung des Buches mit vornehmem Druck auf feinem Papier ent⸗ ſpricht dem gediegenen Inhalt, 24 Seiten Bilder aus Max Schwarzes Leben vervollſtändigen die Abhandlung. Aus Rundfunk⸗Programmen Donnerstag, 18. Dezember 11.00: Fraubfurt: Konzert. 15.00: Frankfurt, Stuttgart: Jugenoͤſtunde. 15.30: München: Zitherkonzert. 16.00: Frankfurt, Stuttgart: Konzert. 16.25: München: Konzertſtunde, anſchl. Leſeſtunde. 17.00: Frankfurt, Stuttgart: Alte Geſangsmuſik, 17.25: München: Konzert. 18.05: Berlin: Konzert; Frankfurt: Stuttgart: Vortrag. 18.35: Frankfurt, Stuttgart: Vortrog. 19.00: Berlin: Selma Lagerlöf lieſt aus eigenen Wer⸗ ken; Hamburg: Legende; München: Fe 19.30: Berlin, Frankfurt, Stuttgart: Zeik⸗ bericht; Breslau: Volkstümliche Lieder; Mün⸗ chen: Vortrag; Budapeſt: Oper„Lakms“; Mailond, Turin, Stockholm: Konzert; Toulouſe: Tanzmuftk. 19.45: Köln: Konzert. Zeitfragen; 20.00: Berlin: Chanſons; Breslau: Vortrag; Hamburg: Leichte Muſik; Heilsberg, Lon⸗ don 1: Konzert; Königs wſth. München: Operette„Vogelhändler“; Bukareſt: Oper„Lu⸗ eia di Lammermoor“; London 2: Sinfoniekonzert; Oslo: Kirchenkonzert; Wien: Chorkonzert des Wiener Schubertöundes; Zürich: Schettiſche Stunde. 20.10: Frankfurt, Stuttgart: Oper„Johann von Paris“. 8 20.30: Breslau: Das ſchleſiſche Jahrhundert beſingt Weihnachten; Lalbach: Orgelkonzert; Straß burg: Konzert. 20,45: Köln: Voltsſtück„1000 Dollar“? Belgrad: Konzert; London 1: Kammermuſik; Malland, Turin: Sinfoniekonzert; Rom: Buntes Konzert. 21.10: Berlin, Breslau, Heilsberg: Hörſpiel „Der Kampf um den Himmel“. f 21.45: Frankfurt, Stuttgart: Dichterſtunde. 22.35: Berlin, Frankfurt, Stuttgart: 29.00: Ha mb ur 8: Serenaden; Rom: Jazz muſik. .30: Stuttgart: Nachtlonzert von Mannheim. * t konzert von Mannheim: Tanz⸗ Um.30 Uhr Na Komponiſtenſtunde F. Häckel, Vorausſage für Donnerstag, 18. Dezember Meiſt bedeckt, Schneefälle[beſonders im Gebirge) und kalt bei nordöſtlichen Winden Wetter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Lanbeswetterſtellen.36 Uhr vormittags 22—— 8 2 See. Luft- Wind döb. def 5—. Wetter 1 5 8 hicht Stärte Wertheim 1511— 133 0 ſtil— bedeckt Königsſtubl 563 768.8—2] 14 80 leicht Dunſt Karlsruhe 120 763.5—1 32 No 1 heiter Bago. ⸗Bad 214 708,8 5—1 6 till— Nebel Villingen 7120763,7 2 1—4 SN leicht bedeckt St. Blaſien 780——8ʃ 0—8 still— 8 Badenweil.[4227610 5 2 5 NO leicht Nebel Fb Hof 12750661, 7 8 8 NO 0 heiter ad. Dür h. 701]—— 26 N— wolkenlos In Polen und den Oſtſeeländern ſind ſeit zwet Tagen verbreitete Schneefälle aufgetreten. Oeſtlich der Oder herrſcht heute mäßiger bis ſtrenger Froſt. In unſerem Gebiet hat ſich der Temperaturrückgang noch in mäßigen Grenzen gehalten. Zu Schneefällen iſt es vorerſt nicht gekommen. Stellenweiſe hat es aufgeheitert. 5 Der geſtern über Weſtfrankreich angelangte Tief⸗ druckausläufer iſt nach dem Mittelmeer weiterge⸗ zogen. Auf ſeiner Rückſeite ſtoßen die im Nordoſten lagernden Kaltluftmaſſen bereits über Frankreich nach Süden vor. Der Eintritt von Schneefällen bei nordöſtlichen Winden ſteht daher auch für unſer Ge⸗ biet in Ausſicht. ——..——. sm... Cheiredalieur: Kut hiſche Verantwortlich für Volitit: H. A. Meißner feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokates: Richard Schönfelder Spog u. Vermiſchtes: Willy Müller ⸗ Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Frauz Kircher— Anzeigen und geſchüftliche Mit⸗ teilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Hergusgeter, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m, b. H. Mannheim. F 1.—6 Für unperlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel Rückporto Zwangsversfeigerunns Zurücknahme Die auf 18. Dezbr. 1990, vorm. 11 Uhr nach; Friedrichsfelderſtr. 51 bekanntgemachte Zwangs⸗ verſteigerung eines Perſ.⸗Kraftwagens„Fiat findet nicht ſtatt. — 4 Manunheim. 17. Dez. 1930. 7 — Guggolz, Gerichtsvollzieher. mm uu mmm enen Mittwoch und damzkag dinhaus Zw Tg! 0 7,4 Treff gun kt. 4007 Pelzwaren! Mäntel, neueste Modelle in allen Fell- arten, fertig und nach Maß. 75 Flichse, Skunkse, Besätze in gros- ser Auswahl. 54020 Reparaturen Umarbeitungen billig st ö M. Geng, Waldhofstraſe 6, am Meßplatz Haltestelle d. Linie 8, 5 u. 7. Tel. 51717 e — n r nern aach Die führende Tanzschule Mannheims D 5. 11 Fernruf 30411 D 5, 11 nimmt Anmeldungen an für Kurse-privatstunden 8530 Pel. 401 74 chmidkanz-Weinlein deen Preislagen. Kostenlose Abholungu. Zustellung 755 Das Reinigen und Füllen der Bett federn er- folgt im Beisein der Kunden. 8494 ERTEL, Beiten geschäft werden gereinigt. Matratzen werden neu angefertigt und aufgearbeitet. Bettledern u. Kepplerstraße 29 Tel. 62984 1 Brufer Weihnachts- Verkauf Ihren Goldwaren- Silberwaren 101 Eis 30 * 5 5 ausgenommen Bestecke und Trauringe LUDWIG GROSS F 2. 42 14 4 8. Seite/ Nummer 586 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe.., 7. Dezember 1989 Thbriskbaums länder Schwetzinger Straße 147 Ecke Kleinfeldst aße Die beliebte Einkaufs- stätte für die Familie Praktische Welhnachts-Geschenke ln: .50.25.75.50 2 Wäsche Weiduaren, 5 5 8 8815 8 Trikotagen, Strümpfe,. 11 3 weiß lackiert, 2 Tafelwaagen mit 2 Messingschalen.90 2 Handschuhe, Herrenartikel 2. 81 Große Auswahl!— Sillige Preise Kaffeemühlen vag 5,.50 2 Aluminium-Fleischtöpfe dr 50.35, 21.. 14. 50 2 Brotkasten Fleischhacker Werkzeugkasten 955 Laubsägekasten Märklin-Metallbaukasten okrrupmenen gg 1 Satz amerik. 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Nieren ag der Reihe 2 die Stücke mit der Endnummer 81, z. B. die Stücke Nr. 81, 2 2— 55 5 5 2 5 8 5 8 Muſikhaus Markus 181, 281 uſw. und von den 8 igen Goldpfandbriefen der Reihen 3, 4 u. 5 mie an geöhnlicken Dntlagen gesflre! 5 für Unterrisht J. 1. 8. B5294 die Stücke mit der Endnummer 80, z. B. die Stücke Nr. 80, 180, 280 uſw.— Bekauntmackun—3 mal wöchentlich 5 w ieren 5e 1 5 119 en Abena Aera die 817 Mannheim, den 17. Dezember 1930. 9 wenn mbalich v.—4 i Teile) V n bis 2. Februar 1931 und bei den Zertifikaten die auf der Rück⸗. 5— äftsrä i Gute. i 5 ſeite der Urkunden berechneten 4% Higen Zinſen ſamt 62) Zinſeszinſen J 18 1 1— Unſere Geſchäftsräteme iind om Mittwoch. 1 8899 96 28 ar bis Vera cat i Stückzinſen vom 1. Januar 1031] Vereinigung Mannheimer Banken und Bankiers den 24. Dezember 1930 von 12 Ahr ab les, unter W 7 6 läge u. Schnihbolg ele is 2. Februar mitvergütet.— f f— 1 die Geſchä N be“ 5 29 5 1 5 8— 8 0 2 an die Geſchäftsſtelle] A. Halberſtadt, G4 Wir löſen die Stücke jetzt ſchon ein, wenn dagegen unſere 7 igen Badische Kommunale Landesbank i Girozentrale 5 m 30h 115 5 110 1930 dss. Blattes erbeten. 5 43907 5 d e e eee, f 5 8 fandbriefe werden mit Zinsgenuß vom Bezugstage a al ſßͥ7Z ͥ sbankha elle. ee e ee bie deen 15 derdge zu 962% ab. A. 1 A Aue en 22s 15* Geldverkeh 5 Trauer 9 gegeben. ie Zinſen auf die verloſten Stücke werden trotzdem bis 22 8 9 3. Febrnar 1091 vergütet. Wir weiſen auch darauf hin, daß die nach den 5 Seriöse Wirtsleute 8000 Mark gesucht. du 2. Januar 1931 fälligen Zinsſcheine kapitalertragſtenerfrei ſind. Berfüg⸗ l l 5 5 D 8 0 ese den für Wohn⸗ und Ge⸗ wee 11 bar ſind Stücke zu G. 100.—, 200.—, 500.—, 1000.—, 2000.— und 5000.—. 0 a Gebr, ant erhaltenes 8 1 ee, g Gegen bar werden die verloſten Stücke ab 2. 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