„ J * ſes be⸗ ehrliche ellekten, en wir 16.628 ton“, 5 98, C ö ö 1. zu verzichten. Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 8, zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: „Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, Se Luiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe W Oppauer Straße 8, wöchentlich 12 mal. Mannheimer General Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend- Ausgabe Freitag, 19. Dezember 1930 141. Jahrgang- Nr. 500 —— Jauſtkampf im Vadiſchen Landtag Die heutige Vormittagsſitzung des Landtags bot ein höchſt unwürdiges und beſchämendes Bild vom Tiefſtand des Parlamentarismus Schamloſe Skandalſzenen Eigener Drahtbericht Karlsruhe, 19. Dezember. Die Vormittagstagung des Landtags ſtand von Anfang bis zur heutigen Sitzung vor den Weih⸗ nachtsferien unter einem unglückſeligen Stern. Wenn etwas das Anſehen des Parlamen⸗ tarismus zum größten Tiefſtand er⸗ niebrigte, ſo ſind das die Vorgänge, die der als Schlußſitzung gedachten heutigen Vormittags⸗ tagung ein vorzeitiges Ende bereiteten. Es iſt das erſtemal, daß man in einem badiſchen Land⸗ tag das beſchämende Schauſpiel erlebte, daß die Ver⸗ treter des Volkes, die des Volkes Vorbilder ſein ſollten, mit Fäuſten aufeinander losgingen. Minutenlang dauerte der Tumult, der mit der Räumung der Tribüne endete. Danach wurde die Sitzung auf heute nachmittag vertagt. Anlaß zu dieſem parlamentariſchen Trauerſpiel gab der Abſchluß der Interpellationsdebatte über das Richtfeſt beim Neubau der Heidelber⸗ ger Univerſität, die Vorgänge in der Heidel⸗ berger„Aſta“ und den Fall Gumbel. Miniſter Remmele konnte durchaus überzeu⸗ gend und auf Akten geſtützt die gegen ſein Mini⸗ ſterium erhobenen Vorwürfe reſtlos entkräften und auch der Hochſchulreferent Thoma, der bei der Vor⸗ geſchichte des Heidelberger Richtfeſtes perſönlich eine Rolle geſpielt hatte, erbrachte den glaubhaften Nach⸗ weis, daß er nach Recht und Pflicht gehandelt habe. Die Niederlage der Nationalſozia⸗ liſten, die eben mit falſchem Material be⸗ dient worden waren, war offenſichtlich, und ſie hätten deshalb gut daran getan, dem Vorſchlag des Staats⸗ parteilers Dr. Wolfhard zu folgen, auf eine allge⸗ meine Ausſprache nach 67 ſtündigen Verhandlungen Der Nationalſozialiſt Prof. Kraft, der die Interpellation begründet hatte, rief aber, mit dem Finger auf die Miniſterbank deutend, die Worte in den Saal:„Wer garantiert uns, daß alles wahr iſt, was von dieſer Seite geſagt wird?“ Die Empörung, die ſich aller, die unvoreingenom⸗ men den Verhandlungen gefolgt waren, bemächtigte, war nur zu verſtändlich. Die Sitznachbarn der Nationalſozialiſten, das Zentrum, ſtürzten aus den Bänken. Der Zentrums mann Amann packte den Abg. Kraft an der Bruſt. Der ſonſt ſo ruhige Offenburger Landgerichtsdirektor Eggler ſtürzte aus dem oberen Rang herunter, und die allgemeine Keilerei begann. Der zentrümliche Gewerkſchaftsſekretär Heurich prügelte auf den Abg. Kraft ein. Dieſer verſetzte ihm eine ſchallende Ohrfeige, und Staats⸗ präſident Wittemann mußte ſeinen Miniſterkolle⸗ gen Remmele zurückhalten, daß nicht auch er in die Arena der Kämpfenden trat. Als es dem Dazwiſchentreten des Vorſitzenden der Zentrumsfraktion, Dr. Baumgartner und zahlreichen Abgeordneten endlich gelungen war, die Kämpfenden zu trennen, verſuchte der Abg. Kraft die Tribünen zum Zeugen anzurufen, daß nicht er die Keilerei begonnen habe. Unter Geſchrei bekundete die Tribüne ihre Sympathie oder ihre Antipathie für die Streitenden, ſo daß ſie geräumt wer⸗ den mußte. Abgekämpft und etwas ratlos ſtanden im Parkett die Gruppen beiſammen und Präſident Duffner tat das einzige Richtige in dieſem Fall, die Sitzung auf 3% Uhr nachmittags zu vertagen. Inzwiſchen wird ſich der Geſchäftsordnungsaus⸗ ſchuß den Kopf darüber zerbrechen, wie dieſer pein⸗ liche und unerhörte Zwiſchenfall beigelegt werden kann. Das Flugzeug der Königsberger Wetterwarte abgeſtürzt— Zwei Tote — Königsberg, 19. Dez. In der Nähe des Gutes Klein⸗Wickbold bei Tharau ſtürzte heute mor⸗ gen kurz nach 8 Uhr das Flugzeug der hieſigen Wetterwarte ab. Die beiden Inſaſſen, Flugzeug⸗ führer Max Schwabe und der Beobachter Dr. Ru⸗ dolf Otto Steiner, kamen dabei ums Leben. Abſtimmung über die Wichlige Tagung des Preußenparlaments deulſch- nationalen Mißtrauens⸗Anträge Erklärung des FIinanzmintſters zur Reviſionsfrage Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. Dezember. Im preußiſchen Landtag wurde heute die A b⸗ ſtimmung über den deutſchnationalen Mißtrauensantrag gegen den Miniſter⸗ präſidenten Braun und den Innenminiſter Seve⸗ ring vorgenommen, der mit der Stellungnahme der beiden Miniſter zum Remarquefilm begründet iſt Der Antrag wurde in namentlicher Abſtimmung mit 224 Stimmen der Regierungsparteien gegen 182 Stimmen der Oppoſition bei zwei Enthaltungen, Politik vom Tage Revolution in Guatemala b Nun iſt die Reihe an Guatemala gekommen. Dieſe kleine mittelamerikaniſche Republik, anſcheinend durch ſüdamerikaniſche Beiſpiele verleitet, hat ihrer⸗ ſeits eine Art Revolution veranſtaltet. Hiermit hat die Gärung, in der ſich Südamerika ſeit Monaten befindet, nach Mittelamerika übergegriffen. Schon Drohungen der„Roten Fahne“ Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. Dez. Severing hat, wie wir berichtet haben, in der Donnerstagſitzung des preußiſchen Landtags die Behauptungen der„Roten Jahne“ über ſeine Darlegungen in Sitzungen des ſozialdemokratiſchen Parteivorſtandes als völlig unwahr bezeichnet und ſie ein„aus den Fingern geſogenes Weihnachts⸗ märchen“ genannt. Die„Rote Fahne“ will ſich jedoch noch nicht geſchlagen geben und„erklärt“ alſo mit 42 Stimmen Mehrheit abgelehnt. Das Ergebnis wurde von der Oppoſition mit ſtür⸗ miſchen Pfuirufen aufgenommen. Im weiteren Verlauf der Ausſprache nahm der Finanzminiſter Höpker⸗Aſchoff das Wort zu einer bemerkenswerten Erklärung zur Reviſionsfrage. Auf die Angriffe der Oppoſition eingehend, ſtellte er feſt, daß er mit der Rechten durchaus darüber einig ſei, daß die derzeitige Reparationslaſt auf die Dauer untragbar und zu einem guten Teil die Urſache der Weltkriſe ſei. Höpker⸗Aſchoff fährt unter dem lebhaften Beifall der Regierungsparteien fort:„Es kann nicht lange mehr gewartet werden auf den Beſchluß, den im Voungplan vorgeſehenen Mechanismus in Bewegung zu ſetzen“. Auf einen Zuruf aus dem Hauſe, wann er ſich für dieſe Reviſion zu verwenden gedächte, erwiderte der Miniſter, er könne nicht der Entſcheidung des Reichskanzlers vorgreifen. Die Ablehnung des ganzen Reformplanes der Reichsregierung ließe ſich aber auch vom Standpunkt der Gegner des Voungplanes aus nicht verantworten. Wenn wir auch gar keine Reparationslaſt tragen müßten, hät⸗ ten wir doch die verdammte Pflicht und Schul⸗ digkeit, dem Volke das Leben dadurch zu ermüg⸗ lichen, daß wir die Finanzen in Ordnung brächten. Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 19. Dez. Die„Volonté“ ſetzt ſich in einem neuen bemer⸗ kenswerten Artikel für die Reviſion der Ver⸗ träge ein.„Wie alle Verträge“, ſo ſchreibt das Blatt,„iſt auch der Vertrag von Verſailles ſchick⸗ ſalsmäßig dazu beſtim mt, revidiert zu werden. Es erhebt ſich nur die Frage, ob das Intereſſe Europas nicht eine ſchnelle Reviſion verlange. Geſtern konnte man noch daran zweifeln. Angeſichts des Zuſammenbruchs, den ein Gas⸗ krieg für die Menſchheit bringen würde, ſei ein Zweifel heute nicht mehr erlaubt. Auch die Gründe der Gerechtigkeit, denen Frankreich ſich nicht entziehen ſollte, legen die Reviſion der Verträge auf. Solange Kriege durch Friedensverträge beendet wurden, hatten die Beſiegten das Recht, bei der Diskuſſion der Friedens⸗ bedingungen mitzuwirken. Dies war bei dem Frankfurter Frieden im Jahre 1871 zwiſchen Bismarck, Moltke, Thiers und Favre der Fall. Aber der Frieden von Verſailles wurde den Deutſchen auferlegt, diktiert, ohne daß ſie auch nur gehört wurden. Frankreich, das eine Revolution gemacht hat, um dem Kapitän Dreyfus Gerechtigkeit widerfahren zu laſſen, wird die Aufrechterhaltung des Verſailler Vertrags nicht dulden können. Furchtbar ſind die falſchen Tatſachen, die im Verſailler Vertrag exiſtieren, fährt die„Volonté“ fort. Durch den Artikel 231 haben die Alliierten Deutſchland dazu gezwungen, ſeine ausſchließliche Verantwortung für den Krieg von 1914 zuzugeben. Schon anfangs 1919 konnte eine derartige Theſe kühn erſcheinen, denn es war damals * an der Spitze ihrer heutigen Ausgabe, daß ſie„aus⸗ drücklich“ die damalige Veröffentlichung wiederhole. Die Sitzungen des Parteivorſtandes hätten ſtatt⸗ gefunden und in einer von ihnen habe Severing, wie berichtet, als Referent geſprochen. Für die heutige Landtagsſitzung kündigt ſie Ausführungen des kommuniſtiſchen Abg. Selbmann über Fel d⸗ dienſtübungen der Nationalſozialiſten an. Severing hatte geſtern im Landtag dargelegt, daß ihm von ſolchen Felddienſtübungen und von einer Bewaffnung und Ausrüſtung der National⸗ ſozialiſten nichts bekannt ſei. Für die Kommmuniſten kündigt die„Rote Fahne“ an, daß ſie nicht erſt warten wollen, „bis die Faſziſten und die mit ihnen verbun⸗ denen legalen Kräfte der Staatsmacht zum Staatsſtreich übergehen.“ Die Kommuniſten würden den bewaffneten Nazis, die Severing zu entwaffnen weder willens noch in der Lage ſei, als geſchloſſene Macht ent⸗ gegentreten. Je mehr die„Rote Fahne“ erkennen muß, daß der preußiſche Innenminiſter aufhört, die Kommuniſten als„politiſche Kinder“ zu betrachten und zu behan⸗ deln, deſto ſtärker wird begreiflicherweiſe ihre Abnei⸗ gung und ihr Haß gegen ihn. Für ihre unermüdliche Hetze gegen die preußiſche Polizeimacht und ihre Leitung ſind die heutigen Darlegungen des⸗Kom⸗ muniſtenblattes ein neues Symptom. Franzoſen für Vertrags⸗Reviſion „Furchtbar ſind die falſchen Tatſachen, die im Verſailler Vertrag exiſtieren“ bereits unmöglich, zu leugnen, daß die ſerbiſche Regierung durch die Deckung der Mordtat von Serajewo die ſchwerſte Verantwortung trug. Offiziell iſt heute feſtgeſtellt, daß die allgemeine Mobiliſierung der ruſſiſchen Armee die erſte aller Mobiliſterungen war. Zwiſchen den franzöſiſchen und ruſſiſchen General⸗ ſtäben war damals ausgemacht, daß eine Mobili⸗ ſierung automatiſch den Krieg nach ſich ziehen würde. Schließlich leben heute zahlreiche Hiſtoriker und Geſchichtsforſcher, die nicht mehr die einſeitige Verantwortung Deutſchlands zulaſſen, ſondern die ſogar von der Ueberzeugung erfüllt ſind, daß die Verantwortung Serbiens, Rußlands, Frank⸗ reichs und Englands für den Ausbruch des Krieges ſchwerer iſt als die der Zentralmächte.“ ———— Nach Oberſchleſien und Oſtpreußen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. Dez. Das Reichskabinett wird, wie verlautet, doch noch einmal vor der Weihnachtspauſe und zwar heute zu einer Beſprechung zuſammentreten. Morgen begibt ſich der Außen miniſter nach Oberſchle⸗ ſien, um ſeine oſtpreußiſchen Eindrücke zu er⸗ gänzen. Als Termin für die Oſtpreußenreiſe des Kanzlers, an der u. a. auch der Ernährungs⸗ miniſter Schiele, der Reichsbankpräſident Luther ſoöwie ein Vertreter der preußiſchen Regie⸗ rung teilnehmen, iſt der 9. Januar in Ausſicht ge⸗ nommen. 8 Lazaro Chakon, der Präſident von Gucgtemala, deſſen Regierung geſtitrzt wurde. In der Hauptſtadt Guatemala iſt es zu ſchweren Straßenkämpfen gekommen. die kubaniſchen Ereigniſſe haben gezeigt, daß die Unruhe, in der ſich die neue Welt befindet, immer weiter um ſich greift. Guatemala wird ſicherlich nicht der einzige mittelamerikaniſche Staat bleiben, der revoltiert. Die Umſturzwelle wird weiter fortſchrei⸗ ten. Dafür gibt es genug wirtſchaftliche und poli⸗ tiſche Gründe. Die Abſatzkriſe auf den Rohſtoffmärk⸗ ten einerſeits, der Expanſionswille der Vereinigten Staaten von Nordamerika andererſeits— das ſind Faktoren, die die revolutionäre Bewegung in den iberiſchen Republiken jenſeits des Ozeans begünſti⸗ gen. Zum Teil iſt es Waſhington, das die ihm nicht genehmen Perſönlichkeiten auf gewaltſamem Wege zu beſeitigen ſucht, zum Teil iſt es der Drang der Bevölkerung nach einem beſſeren Neuen. Inwieweit dieſer Drang durch die zahlreichen Revolten befrie⸗ digt wird, bleibt abzuwarten. Es liegt aber nahe zu vermuten, daß die unausbleibliche Enttäuſchung zu weiteren Ausſchreitungen führen wird. Die Republik Guatemala, in der erſten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts ein Beſtandteil der Vereinigten Staaten von Mittelamerika, hat die Größe von Bayern, Sachſen und Thüringen und zählt 2,5 Millionen Einwohner, davon zwei Drittel reinraſſige Indianer und ein Drittel Miſchlinge. Die Zahl der Deutſchen beträgt etwa 900. Haupt⸗ ausfuhrwaren ſind Kaffee und Bananen, Hauptaus⸗ fuhrländer die Vereinigten Staaten und Deut ſch⸗ land, wobei feſtzuſtellen iſt, daß das Deutſche Reich vor dem Kriege auf wirtſchaftlichem Gebiet die füh⸗ rende Rolle in Guatemala geſpielt hatte, während des Krieges aber den Vereinigten Staaten dieſe Rolle abtreten mußte. Die Hauptſtadt des Landes, die auch Guatemala heißt, iſt mit ihren 112 000 Ein⸗ wohnern die größte Stadt Mittelamerikas. Der Präſident der guatemaliſchen Republik, der liberal⸗ demokratiſche General Lazara Chacon, wurde am 5. Dezember 1926 gewählt und hat 1927 ſeinen Poſten angetreten. Seine Amtszeit läuft am 5. März 1933 ab. Es ſieht aber nicht danach aus, daß es ihm ge⸗ lingen könnte, ſolange an der Macht zu bleiben. Ereigniſſe in Spanien In Spanien herrſcht wieder Friede. Dieſes Wort iſt in dieſem Fall in gewiſſen Einſchränkungen zu verſtehen. Denn in einem Land, in dem der Ge⸗ neralſtreik wütet und immer weiter um ſich greift, kann Ruhe nur ein relativer Begriff ſein. Die letzte militäriſche Revolte, die Flieger⸗Revolte, iſt nieder⸗ gekämpft, und das iſt an ſich ſchon ein Erfolg der Regierung Berenguer. Wie die Führer der Flieger⸗ Revolte aus ihrem portugieſiſchen Zufluchtsort kün⸗ den, ſollte ihr Unternehmen ein Anfang allgemein militäriſcher Erhebung ſein. Dieſe Erhebung iſt an der Unentſchloſſenheit einzelner Offiziere geſcheitert, 2. Seite/ Nummer 390 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 19. Dezember 1930 aber nichts bürgt dafür, daß die Revolution es dabei bewenden laſſen wird. Das nächſte Mal ſoll alles beſſer klappen, und daß„dieſes nächſte Mal“ ſchon in abſehbarer Zeit kommen wird, daran kann kaum ein Zweifel beſtehen. Auf das ſpaniſche Heer gibt es keinen Verlaß, auf die Dauer auf jeden Fall nicht. Inzwiſchen hat ſich das Schwergewicht der vom Militär auf die Arbeiterſchaft verſchoben. ſtrengſter Zenſur, trotz der Unterbrechung der Tele⸗ phon⸗ und Telegraphenverbindungen innerhalb Spa⸗ niens iſt bekannt, daß der Generalſtreik Fortſchritte macht. Der Belagerungszuſtand hat überall die Span⸗ nung erhöht, dürfte aber der Regierung kaum helfen, falls der Generalſtreik noch weiter durchgeführt wird. Aber ſelbſt wenn es gelingen ſollte, den Zuſammen⸗ bruch des Generalſtreiks zu erwirken, wäre es für den König und ſeinen Miniſterpräſidenten zu früh, den endgültigen Sieg zu feiern. Bisher haben die Peſſimiſten Recht behalten, die noch vor Jahren den Sturz Primo de Riveras vorausſagten und nach ſei⸗ nem Sturz auf die Gefahren hinwieſen, die der ſpani⸗ ſchen Krone drohen. Und ſelbſt dei größten Opti⸗ miſten werden heute zugeben, daß das Schickſal der ſpaniſchen Dynaſtie zumindeſt ungewiß iſt. Lage Trotz Der polniſche Folter⸗Skandal Die barbariſchen Zuſtände in Polen wurden durch nichts beſſer beleuchtet, als durch die letzte Debatte im neugewählten Sejm. Die Oppoſition hat es gewagt die Mißhandlungen ihrer ſeiner Zeit verhafteten und im berüchtigten Breſt⸗Litowſker Wanzengefängnis untergebrachten Führer zur Sprache zu bringen. Es hat ſich dabei gezeigt, daß die phantaſtiſchſten Schreckensnachrichten durch die Wirklichkeit übertroffen worden ſind. Die Mißhand⸗ lungen der dem Marſchall Pilſudſki nicht genehmen Politiker verdienen in vollem Maße in eine Reihe mit den empörenden Terrorakten in Oſtoberſchleſien und in der polniſchen Ukraine geſtellt zu werden. Marſchall Pilſudſki der krankheitshalber auf dem idylliſchen Madeira weilt, hat anſcheinend den Ehr⸗ geiz, die Koſakenausſchreitungen der Vorkriegszeit in den Schatten zu ſtellen. Dies dürfte ihm gelingen. Wenn ſeine Tätigkeit irgendwo von Erfolg iſt, ſo gewiß hier, auf dem Gebiet des unverdeckteſten Ter⸗ rors. So richtet der polniſche Diktator ſich ſelbſt. Was Polen betrifft, ſo wird dieſes Land das Prädikat Kulturſtaat nur noch in Gänſe⸗ füßchen führen müſſen. Die Finanznot der Stadt Verlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros 10 Berlin, 19. Dez. Nach einer ſtür miſchen Ausſprache über die kommuniſtiſchen Erwerbsloſenanträge, wurde in der geſtrigen Sitzung der Berliner Stadtverordneten⸗ verſammlung der Nachtragsetat gegen die Stimmen der Kommuniſten, Wirtſchafts⸗ parteiler und Nationalſozialiſten an⸗ genommen. Bekanntlich bleibt nach den vom Magiſtrat getroffenen Erſparnismaßnahmen noch ein Defizit in Höhe von nahezu 72 Mil⸗ lionen Mark übrig. Die Deckung ſoll durch einen neuen mittelfriſtigen Ueberbrückungskredit und die lebernahme der Reſtſumme auf den nächſten Etat vorgenommen werden. Ueber den Ueberbrückungskredit iſt in den letzten Tagen ununterbrochen verhandelt worden. Dabei hat ſich nach dem„Vorwärts“ herausgeſtellt, daß das Ausland als Geldgeber nicht in Frage kommt. Im Rahmen der Verhandlungen, die bis zur Stunde Ergebniſſe noch nicht gezeitigt haben und auch noch nicht vorausſehen laſſen, hat vor allem das Projekt eine Rolle geſpielt, einen Teil des Zwiſchen⸗ kredits durch die Verpfändung der der Stadt gehörenden Aktien der Deutſchen Gasgeſellſchaft hereinzubekommen. Neue deutſche Vet Wegen des Polenterrors in den Woiwodͤſchaſten Poſen und Pommerellen werde in Genf Drahtbericht unſeres Berliner Büros Als man ſie abends wieder entließ, hatte ſich vor der Berlin, 19. Dezember. Morgen wird, wie wir hören, in Genf die deutſche Beſchwerde über die Vorkommniſſe in den Woiwod⸗ ſchaften Poſen und Pommerellen bei den letzten Sejmwahlen überreicht werden. Das neue Schrift⸗ ſtück bildet eine wirkſame Ergänzung zu der Note über die polniſchen Terrorakte in Oberſchleſien. Es wird feſtgeſtellt, daß ebenſo wie in Oberſchleſien auch in Poſen und Pommerellen die polniſchen Behörden ſchwere Verſtöße gegen alle Minderheiten⸗ ſchutzverträge begangen haben. Die deutſche Regierung verlangt, daß dieſe Vor⸗ gänge ebenſo wie die oberſchleſiſchen auf die Tages⸗ ordnung der nächſten Sitzung geſetzt werden. Bei den Wahlen ſind Minberheitsangehörige in der Aus⸗ übung ihres Wahlrechts aufs ſchärfſte beeinträchtigt und die Möglichkeit der freien Willensäußerung iſt ihnen in zahlloſen Fällen genommen worden. Zur Begründung des Proteſtes werden dann eine Reihe von Einzelbeiſpielen angeführt, die ſich vor allem auf die von den Behörden unterſtützte Propaganda für die offene Abgabe der Stimmzettel beziehen. Ein ſolcher Druck iſt namentlich auf Per⸗ ſonen ausgeübt worden, die ſich in amtlicher Ab⸗ hängigkeit befinden. Schon bei der Vorbereitung der Wahl ſind ſchwere Eingriffe erfolgt. So hat man es vielfach den Gaſtwirten unmöglich gemacht, geeignete Räume zur Verfügung zu ſtellen und zwar mit der Androhung der Konzeſſionsentziehung. Ebenſo ſind bereits vor den Wahlen zwölf in der Wahlagitation führende Deutſche verhaftet worden. Beſonders kraß liegen die Dinge bei der Ver⸗ haftung zweier Beauftragter der deutſchen Liſte, die auf dem Bahnhof Dirſchau feſtgenommen wurden. Das Arbeitsproblem Meldung des Wolffbüros — Berlin, 18. Dezember. Die Meldungen über eine bevorſtehende Ent⸗ laſſung zum 1. Februar 1931 von 25 000 Arbeitern bei der Reichsbahn ſind, wie wir von unterrichteter Seite erfahren, nicht zutreffend. Richtig iſt, daß infolge des anhaltenden Verkehrsrückganges der Arbeitsanteil bei der Reichsbahn zurückgegangen iſt. Es fehlt zurzeit in der Bahnunter⸗ haltung an Arbeit für 17000 Arbeiter und in den Ausbeſſerungswerken an Ar⸗ beit für 8700 Arbeiter. Um eine Entlaſſung dieſer Arbeiter zu vermeiden, hat die Hauptverwal⸗ tung der Reichsbahn mit den Gewerkſchaften Verhand⸗ lungen gepflogen mit dem Ziel, Feierſchichten einzulegen. Die Gewerkſchaften haben den Ab⸗ ſchluß eines ſolchen Feierſchichtenabkommens jedoch abgelehnt und gefordert, daß im Betriebs⸗ und Verkehrsdienſt die Arbeitszeit der Betriebs⸗ und Verkehrsarbeiter gekürzt würde. Für die Reichsbahn iſt dieſer Vorſchlag nicht durch⸗ führbar, weil auch im Betriebs⸗ und Verkehrsdienſt infolge des Verkehrsrückganges genau ge⸗ nommen eine Beſchränkung der Arbeit ein⸗ treten müßte. Nachdem es der Reichsbahn nicht ge⸗ lungen iſt, zur Vermeidung von Arbeiterentlaſſungen mit den Gewerkſchaften generelle Vereinbarungen über Feierſchichten zu treffen, und nachdem auch ein „„562ꝗV˖ͤ́ꝓ—ły. ß Polizeiwache eine Bande von 15 Mann eingefunden, die den Deutſchen das Material entriß und ſie mit Stockhieben aufs ſchwerſte mißhandelte. Der Vor⸗ fall ſpielte ſich unter den Augen der Poli⸗ zei ab, die keine Miene machte, ihn zu verhüten oder die Täter zu verfolgen, die zweifellos über den Zeitpunkt der Freilaſſung unterrichtet worden waren. Weiter wird erwähnt, daß im Wahlkreis Grau⸗ denz 30000 Stimmen ausgefallen ſind, weil die deutſche Wahlliſte wegen an⸗ geblicher Ungenauigkeit für ungültig erklärt wurde. Dabei handelt es ſich um Be⸗ anſtandungen, die offenkundig an den Haaren herbeigezogen worden ſind. So wurde be⸗ hauptet, daß Namen unleſerlich, daß die Berufe un⸗ genau angegeben ſeien— eine Kontoriſtin hatte ſich als Büroangeſtellte bezeichnet und dergleichen mehr. Aehnlich wie in Oberſchleſien ſind viele Deutſche an der Wahl gehindert worden, mit der Begründung, daß ſie die polniſche Staats⸗ angehörigkeit nicht beſäßen. Es ſind 15000 Fälle nachweisbar, in denen derartige Beanſtandungen erfolgten und den Betroffenen keine Zeit gelaſſen wurde, den Be⸗ weis für die Unrichtigkeit dieſer Behauptung zu er⸗ bringen. Im Wahlkreis Bromberg hat der Staroſt Bereta, der zugleich Wahlkommiſſar war, eine deutſche Gegenliſte aufgeſtellt, auf der höchſt an⸗ rüchige Elemente verzeichnet waren, u. a. ein gewiſſer Pielarſki, der gerade 1 Jahre Zuchthaus verbüßt hatte. Unter Hinweis auf dieſe und viele andere Bei⸗ ſpiele ſtellt die deutſche Regierung an den Völker⸗ bund das Erſuchen, Maßnahmen zu treffen, die künftighin einen Schutz der Minderheiten gewähren. bei der Reichsbahn von der Reichsbahn herbeigeführter Vermittlungs⸗ verſuch des Reichsarbeitsminiſters erfolglos geblie⸗ ben iſt, wird die Reichsbahn die Entlaſſung durch örtliche Feierſchichtvereinbarungen mit den Belegſchaften ſelbſt hintanzuhalten verſuchen. Wirth bleibt im Kabinett Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. Dezember. In letzter Zeit iſt vielfach wieder das Gerücht verbreitet worden, daß der Reichsinnenminiſter Dr. Wirth demnächſt aus dem Kabinett ausſcheiden werde. Sowohl von der Reichskanzlei, wie auch vom Reichsinnenminiſterium werden dieſe Behaup⸗ tungen als irrig bezeichnet und in dieſem Zuſam⸗ menhang auf die Tatſache hingewieſen, daß der Reichskanzler Dr. Brüning in der heutigen, ver⸗ mutlich letzten Sitzung des Kabinetts vor der Weih⸗ nachtspauſe allen Miniſtern im Namen des Reichs⸗ präſidenten Dank und Anerkennung ausgeſprochen habe. Es wäre das in dieſer Form wohl nicht ge⸗ ſchehen, wenn an einen Wechſel in der Leitung des Reichsinnenminiſteriums gedacht wäre. — London, 19. Dez. Die Regierung hat ſich a entſchloſſen, den Abänderungsautrag des Oberhauſes zum Farbſtoffgeſetz anzunehmen. Das Geſetz bleibt ſomit bis zum 15. Januar 1932 in Kraft. — Der Stahlhelmfiülm freigegeben Drahtbericht unſeres Berliner Büro Berlin, 18. Dezember. Die Filmoberprüfſtelle hat, wie wir hören, den Film über den Stahlhelmtag in Koblenz, der be⸗ kanntlich von der Filmprüfſtelle vor einigen Tagen verboten war, nunmehr für die Aufführung frei⸗ gegeben. Gegen die erſtinſtanzliche Entſcheidung hatte ſogar der ſozialdemokratiſche Vorſitzende der Filmprüfſtelle, Oberregierungsrat Dilling er, Proteſt eingelegt. * Es ſteht bisher noch nicht feſt, ob die Filmoberprüf⸗ ſtelle der Oeffentlichkeit die Gründe mitteilen wird, die für die Wiederzulaſſung des Stahlhelmfilms aus⸗ ſchlaggebend geweſen ſind. In der Berliner Preſſe wird, wie ſich denken läßt, der Spruch heftig um⸗ kämpft: Die einen ſehen in ihm ein erneutes Zu⸗ rückweichen vor dem Druck der Straße, die anderen einen Triumph der Vernunft über parteipolitiſche Voreingenommenheiten. Wie erinnerlich, haben vor der erſten Inſtanz der Berliner Filmprüfſtelle die drei Sachverſtändigen des Reichsinnen⸗ des Reichswehrminiſteriums und des Auswärtigen Amtes gegen den Film keine Bedenken erhoben. Dennoch kam die Kammer zu einem ableh⸗ 1 nenden Beſchluß, gegen den der ſozialdemokratiſche Vorſitzende bei der Filmoberprüfſtelle Beſchwerde einlegte. Wie es heißt, ſind in der geſtrigen Ver⸗ handlung, die nur kurze Zeit dauerte, neue Sachver⸗ ſtändige nicht vernommen worden. Grzeſinſtis„Kampf um die Macht Drahtbericht unſeres Berliner Büros 5 I Berlin, 19. Dez. Die„Berliner Börſenzeitung“ behauptet, daß der Polizeipräſident Grzeſinſki auf einem ſozialiſti⸗ ſchen Abend am 13. Dezember in einem Vortrag über das Thema:„Der Kampf um die Macht“ u. g. folgendes geſagt habe: „Wir müſſen jedes Fetzchen an Macht mit Zähnen und Nägeln feſthalten, vor allem aber die Inſtru⸗ mente zur Eroberung der Macht im Staate, die Schutzpolizei. Mich fragen die Genoſſen oft⸗ mals: Wie ſteht es denn mit der Schutzpolizei? Ich ſage: Gut!— Und wir werden alles daranſetzen, dieſes Machtinſtrument auch weiter in unſerem Beſitz zu halten, da gerade dieſer Beſitz eine der wichtigſten Vorausſetzungen zur Errichtung des ſozig⸗ liſtiſchen Staates iſt. kratie gilt es, die Macht der Bajonette zu be⸗⸗ halten im Bewußtſein deſſen, was ſie für die Ar⸗ beiterſchaft und Sozialdemokratie bedeutet.“ Es bleibt abzuwarten, ob dieſe Angaben der „Börſenzeitung“ zutreffen. Sie ſtehen, wenn ſie ſich beſtätigen ſollten, in abſolutem Gegenſatz zu den Erklärungen, die der preußiſche Innenminiſter Severing geſtern im Landtag abgegeben hat und in denen er ausdrücklich betonte, daß die Polizei ein „ſtaatliches Organ“ ſei. * Zur außenpolitiſchen Lage., Das Conti⸗Nachrich⸗ tenbüro in Berlin brachte vor einigen Tagen eine Auslaſſung über eine angebliche Auffaſſung, die deutſche diplomatiſche Kreiſe über die gegenwärtige außenpolitiſche Lage haben ſollen. In dieſer Aeußerung wird ein Ueberblick über das Ver⸗ hältnis Deutſchlands zu verſchiedenen Staaten, jus⸗ beſondere Englands, Rußlands, Italiens, Polens und Frankreichs gegeben, Demgegenüber wird feſtgeſtellt: Das Conti⸗Nach⸗ richtenbüro iſt ein rein privates Unternehmen und trägt keinen offiziöſen Charakter. Die mit jenem Aufſatz nichts zu tun. für die Außenpolitik verantwortlichen Stellen haben Heinrich Chriſtoph Sintzenich Neue Forſchungen über den berühmten Mannheimer Kupferſtecher/ Zu ſeinem 100. Todesjahr II. Der„königliche Hofkupferſtecher und bürgerliche Kunſthändler“ Sintzenich wohnte in München Früh⸗ Lingſtraße 129, dann Gartenſtraße 95, Theatinerſtraße 1645 und ſchließlich Theatinerſtraße 1648. Er hatte eine eigene Druckerei. Seine ledig gebliebene Tochter Jeanette führte ihm den Haushalt; ſie ſtarb im Früh⸗ 5 1811 an„Desorgantſation der Lungen“, 26 Jahre alt. Ueberraſchend war die Feſtſtellung, daß der al⸗ ternde Künſtler noch Vater von zwei weiteren Söh⸗ nen wurde. Eine von Th. A. Rabus, dem Pfarrer der damals ſehr kleinen evangeliſchen Gemeinde in München ausgeſtellte Geburtsurkunde beſagt: Am 10. April 1812 wurde geboren und am 22. April ge⸗ tauft Heinrich, ein Sohn des Herrn Heinrich Chriſtoph Sintzenich, Königl. Hofkupferſtecher, und der Marie Eignerin aus Dummelsdorf, Landgericht Pfarr⸗ kirchen. Taufzeugen waren Herr Heinrich Sintze⸗ mich, Kunſtmaler in Nürnberg, und deſſen Ehe⸗ frau, vertreten durch den Vater des Täuflings. Die Mutter des Kindes hat vermutlich dem Hofkupfer⸗ ſtecher nach dem Tode ſeiner Tochter das Hausweſen geführt. Aus Militärpapieren iſt zu erſehen, daß dem 65 Jahre alten Hofkupferſtecher noch ein Sohn geboren wurde— Chriſtian Joſeph— und zwar in Dummelsdorf im Dezember 1817. Dieſer ſpäte Sproſſe wurde Schuhmacher, dann Kammerdiener; von ihm pflanzte ſich das Geſchlecht bis in unſere Tage fort. Sein älterer Bruder Heinrich war Maurerlehrling, trat ſpäter in eine Wäſcherei, legte dann in Mascaro in Afrika eine Straußenfarm an und wanderte ſchließlich nach Kalifornien aus. Carl Sintzenich, der im Jahre 1787 in Mannheim ge⸗ borene Sohn des Hofkupferſtechers, wurde nach ſeiner Militärdienſtzeit„Wäſcher“, im Jahre 1828 zog er als Steindrucker nach Haidhauſen bei München. Er ſtarb im Jahre 1836 an der Waſſerſucht im 48. Lebeusjahr. Ob er auch künſtleriſch tätig war, iſt nicht bekannt. Der pfalz⸗bayeriſche Hofkalender vom Jahre 1802 nennt außer Heinrich Sintzenich noch die Kupferſtecher Joſeph und Johann Klauber(in Augsburg), Aegid Verhelſt, Valentin Green, Chriſtian von Mechel und Carl Heß. Troſtlos war die Lage der meiſten Künſt⸗ ler in jenen Kriegszeiten und bei der allgemeinen Geldnot.„Beſſer iſt, als Soldat zu ſterben, wie als Künſtler zu verhungern,“ ſchrieb damals aus Mün⸗ chen der Kupferſtecher Heß, der keinen Weg ſah, ſeine zahlreiche Familie zu ernähren. Sicherlich hat auch Sintzenich in München mit ſeinem engbegrenzten Schaffen keine Reichtümer erworben. Zum Glück hatte er in Mannheim noch etwas Geld liegen. Ueber verſchiedene Namensträger Sintzenich herrſcht noch Unklarheit. Mehrere Veröffentlichungen berichten von den Werken eines Kupferſtechers Fried⸗ rich Heinrich Sintzenich, der 1782 als Sohn des Hof⸗ kupferſtechers geboren ſein ſoll. Ein Künſtler dieſes Namens iſt urkundlich nicht nachweisbar. Wohl kam im genannten Jahre ein Ferdinand Sintzenich als dritter Sohn des Hofkupferſtechers in Mannheim zur Welt; welchen Beruf er wählte, ſteht nicht feſt. Nach mündlicher Ueberlieferung ſoll er 1848 als Frei⸗ ſchärler in Mannheim verwundet worden ſein. Er ließ ſich in Frankfurt a. M. nieder und ſtarb dort un⸗ verheiratet etwa 80 Jahre alt. Leider ſind die Kirchenbucheinträge über Sintzenich in München unzuverläſſig. Sie müſſen aus anderen Quellen berichtigt werden. Laut Todesurkunde ſtarb am 5. Dezember 1817 in München Peter Sintzenich, „ehemaliger Portraitmaler“, 42 Jahre alt; demnach 1775 geboren. Das Alter ſtimmt wohl nicht, denn Heinrich Peter, der älteſte Sohn des Hofkupferſtechers, war 1779 geboren und der zweite Sohn, Johann Peter, kam 1781 zur Welt. Der 1812 urkundlich erwähnte Nürnberger Kunſt⸗ maler Heinrich Sintzenich iſt vermutlich der älteſte Sohn des Hofkupferſtechers. Beſſer unterrichtet ſind wir über„Demoiſelle“ Eliſabeth Sintze nich, die älteſte Tochter des Künſtlers. Sie lebte einige Jahre als Malerin in Berlin; nur wenige Blätter von ihrer Hand geben Zeugnis von ihrem Schaffen. Nach Mannheim zu⸗ rückgekehrt, geriet ſie infolge ſchwerer Krankheit in Not. Auf ihr Geſuch ließ ihr der Stadtrat im Jauuar 1801 aus den hier liegenden Depoſitengeldern ihres Vaters 33 Gulden auszahlen. Sie zog nach München und heiratete dort im Jahre 1803 einen Schuhmacher, der nebenher von Sintzenich als„Drucker“ beſchäftigt war. Da ſie zehn Kinder zur Welt brachte, wird ſie kaum noch Zeit zum Malen gefunden haben. Bei einigen ihrer Kinder übernahm die Kurfürſtin, ſpä⸗ tere Königin von Bayern Karoline Friederike geb. Markgräfin von Baden die Patenſtelle. Ihr Vater Heinrich Chriſtoph Sintzenich ſtach in den Jahren 1807 und 1809 das Bildnis der Königin in Kupfer. Der um die Jahrhundertwende von Sene⸗ felder erfundene Steindruck verdrängte allmählich den Kupferſtich, und wir dürfen annehmen, daß der alternde Künſtler nur noch wenige Aufträge erhielt. Ueber die Vermögens verhältniſſe Sintzenichs ſind wir nicht genauer unterrichtet. Noch im Jahre 1810 hatte er eine Geldforderung von etwa 300 Gulden an den Holzſchreiber Johann Baptiſt Deantoni in Mannheim. Er ließ die Schuld durch den hieſigen Anwalt Weygand einklagen; das Stadtamt räumte dem Beklagten eine Zahlungsfriſt von 4 Wochen ein, Der Vater des Hofkupferſtechers war im Jahre 1786 geſtorben. Seine Mutter erlebte noch die Schrecken der Belagerung der Stadt, ihr Haus wurde bei dem Bombardement 1795 beſchädigt, wenige Monate ſpäter ſtarb ſie im Alter von 76 Jahren. Es wird von ihr gerühmt, daß ſie durch Fleiß und Ar⸗ heitſamkeit„ſtets ihrer Kinder Wohl beförderet“ hat. Ihre Tochter Anna Maria heiratete den kurpfäl⸗ ziſchen Münzmeiſter und Graveur Joſeph Schäf⸗ fer. Eine andere, mit dem Hofmechanicus Ziz⸗ mann in Hanau vermählte Tochter ſtarb im Jahre 1780 ohne Leibeserben. Nach mündlicher Ueberlieferung war die letzte Lebenszeit des Hofkupferſtechers Heinrich Chriſtoph Sintzenich getrübt durch Kränklichkeit und Nach⸗ laſſen des Augenlichts. Er erreichte ein Alter von 77 Jahren 25 Monaten., Laut dem von dem Pfarrer⸗ Glück in München geſchriebenen Todeseintrag ſtarb er am 20. Jebr. 1830, Samstags morgens 77 Uhr, an Altersſchwäche und Blutfluß und wurde zwei Tage ſpäter auf dem evangeliſchen Friedhof beerdigt. Nach wenigen Jahren war der Künſtler und ſein reiches Lebenswerk vergeſſen. Leopold Göller. Tonika⸗Do, ein neuer Weg zum muſikaliſchen Hören und Verſtehen. Ueber dieſes Thema ſprach im Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten Fräulein Ida Frank, Muſikpädagogin. Die Vortragende gab zuerſt einen kurzen Ueberblick über das Weſen der Muſik überhaupt und betonte, daß heute viele Menſchen zur Ausübung der Muſik nicht gelangen könnten, da es Ihnen an Kraft, Zeit umd Geld dazu fehlt. Da aber die Muſik, d. h. das Muſikverſtehen und richtige Genießenkönnen ein ſtarkes Gegengewicht im idealen Sinne gegen den Alltag und ſeine Härten bedeutet, ſei es notwendig, daß man ſich auf eine andere Weiſe doch mit der Muſikkunſt befaſſe. Die Rednerin führte dann an praktiſchen Beweiſen aus, wie durch die Tonika⸗Do⸗ Gehörbildungsmethode mit anſchaulichen und akuſti⸗ ſchen Mitteln gleichzeitig gearbeitet wird. Wie zuerſt das innere Ohr zugleich mit dem Auge zu Ton⸗ vorſtellungen erzogen wird und wie aus der An⸗ einanderreihung von Tönen durch Unterſtützung des rhythmiſchen Elementes eine Melodie entſteht; wie 5 durch Zuſammenklingen mehrerer Töne, die geſetz⸗ mäßig miteinander verbunden ſind, die Harmonie ſich bildet und das Ganze, in einen logiſchen Zuſammen⸗ hang gebracht, zur muſtkaliſchen Form führt. Nach einigen kurzen Ueberblicken über Dur- und Moll⸗ Tonartsverwandſchaften und Modulationen ſchloß die Vortragende mit dem zutreffenden kleinen Spruch: „Wo man ſingt da laß dich ruhig nieder, böſe Men⸗ ſchen haben keine Lieder!“ Die klaren, aufſchluß⸗ reichen Ausführungen der Rednerin fanden lebhaf⸗ ten Beifall und eine ſehr rege Diskuffton ſchloß ſich daran an. Aus dem Mannheimer Rundfunk. Ein Nacht⸗ konzert gab heute früh 00.30 Uhr die Beſprechungs⸗ ſtelle Mannheim auf den Groß⸗Sender Mühlacker und auf den deutſchen Kurzwellenſender. Zur Aufführung gelangte das Bläſer⸗Sextett(Suite) op. 23 für Flöte, Klarinette, Baßklarinette, Engl. Horn, Fagott, Horn, des Direktors des Mannheimer Konſervatoriums für Muſik Friedrich Häcke l. Das Werk, das in Mann⸗ heim vor einiger Zeit ſeine Uraufführung erlebte, erwies ſich durchaus als funkgeeignet und dürfte allerſeits größtes Intereſſe gefunden haben. Die Sätze Polonaiſe, Marcia funsbre, Valſe, Elegia, Paſ⸗ ſacaglia und Doppelfuge wurden durch die Mitglieder des Mannheimer Nationaltheaters Arno Fiſcher (Flöte), Ernſt Krauſe(Klarinette), Osk. Landeck (Engl. Horn), Paul Frank(Horn), Paul Ste⸗ phan(Baßklarinette), Fritz Hoffmann(Fagott) mit muſtkaliſchem Feingefühl zum Vortrag gebracht. Selma Lagerlöf ſpricht im Rundfunk. Zu den deutſchen Rundfunkhörern ſprach geſtern Abend die Dichterin Selma Lagerlöf über den Berliner Sender und den Deutſchlandſender Königswuſter⸗ hauſen. Die Fortſchritte der Technik haben es er⸗ möglicht, daß die Dichterin von Stockholm aus ſprechen und die Uebertragung vokommen ſthrungs⸗ frei durchgeführt werden konnte. Nach ein⸗ leitenden Worten von Dr. Paul Graßmann, der in gedrängten Sätzen das Weſen von Selma Lagerlöf ſktzzterte, las die Dichterin aus ihrem vor 22 Jah⸗ ren erſchienenen Novellenband„Ein Stück Le⸗ bensgeſchichte“ die Novelle„Der Hochzeits⸗ marſch“. Obgleich Selma Lagerlöf die deutſchen Worte mit fremdländiſchen Akzent ſprach, gelang es ihr ausgezeichnet, den inneren Gehalt der Dichtung zum Ausdruck zu bringen. Einen nachhaltigen Ein⸗ druck hinterließen die ruhigen, ſelbſt durch die Mitt⸗ lerin Technik noch ebelklingenden Worte der Dich⸗ terin.— Am heutigen Freitag, um 20 Uhr, wird Selma Lagerlöf über den Sender Hamburg, der in Mannheim bedeutend beſſer als der Sender Berlin empfangen werden kann, ihre„Chriſtus⸗ legende“ zur Vorleſung bringen. Für die Sozialdemo⸗ 1 1 en ü ros tber. n, den er be⸗ Tagen frei⸗ eidung e der ger, rprüf⸗ wird, 3 aus⸗ Preſſe um⸗ 3 u⸗ aße, unft t der en des d des ſenken ableh⸗ atiſche werde Ver⸗ chver⸗ cht ros Dez. ß der aliſti⸗ über U. a. und ei ein hrich⸗ eine „die die 3 Ver⸗ ins⸗ blens Nach⸗ und Die jaben eſetz⸗ e ſich men⸗ Nach Moll⸗ 5 die ruch: Men⸗ hluß⸗ bhaf⸗ ſich kacht⸗ ings⸗ und rung Flöte, horn, s für ann⸗ lebte, ürfte Die Paſ⸗ ieder deck* ö te⸗ gott) acht. den die liner ſter⸗ er⸗ auß ngs⸗ ein⸗ 1 in erlöf Jah⸗ Le⸗ 8 ſchen g es tung Ein⸗ titt⸗ dich⸗ wird der üder 15 tus⸗ 2 Freitag, 19. Dezember 1930 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 590 Die Arbeitsmarktlage Am 15. Dezember 31 646 Arbeitsloſe im Arbeitsamtsbezirk Mannheim Das Arbeitsamt Mannheim regiſtrierte am 15. Dezember 31646 arbeitſuchende Perſonen und zwar 25375 Männer und 6271 Frauen. Die Zu⸗ nahme gegenüber dem 30. November 1930 beträgt 899 Perſonen. Es entfallen auf die Stadt mit Vor⸗ orten 20019 Männer und 5608 Frauen, zuſammen 25627 Arbeitſuchende. Auf die 16 Landgemeinden des Bezirks entfallen 5356 Männer und 663 Frauen, zu⸗ ſammen 6019 Arbeitſuchende. Arbeitsloſenunter⸗ ſtützung erhalten 12843 Perſonen, davon 10 809 Männer und 2034 Frauen, Kriſenunterſtützung 4051 Perſonen, davon 3758 Männer und 293 Frauen. Die Geſamtzahl der Unterſtützten überhaupt beträgt 16894 Perſonen, davon 14567 Männer und 2327 Frauen. Die Arbeitsmarktlage hat ſich in der erſten De⸗ zemberhälfte weiter verſchlechtert. Beſonders in der Metallinduſtrie erfolgten wegen Betriebsſtillegungen größere Entlaſſungen. In der Chemiſchen Induſtrie und Mühleninduſtrie ſind ſolche angekündigt. Die Tabak⸗ und Zigarreninduſtrie plant zum Jahresende ebenfalls die Stillegung ihrer Betriebe, ſodaß mit einer Beſſerung der Wirt⸗ ſchaftslage vorläufig nicht gerechnet werden kann. Weltbewerb zur Gewinnung von Entwürfen für ein Evang. Gemeindehaus an der Richard⸗Wagnerſtraße Das Preisgericht für den Wettbewerb zur Ge⸗ winnung von Entwürfen für ein Evangeliſches Ge⸗ meindehaus an der Richard Wagnerſtraße hat den 1. Preis in Höhe von 3000 Mark dem Regierungs⸗ baumeiſter Chr. Schrade in Mannheim, den 2. Preis in Höhe von 2000 Mark ebenfalls dem Re⸗ gterungsbaumeiſter Chr. Schrade und ſeinem Mit⸗ arbeiter cand. arch. Wolfgang Schrade, den 3. Preis in Höhe von 1000 Mark dem Architekten Theodor Blatz in Mannheim zuerkannt. Außerdem wurden ſechs Entwürfe zum Preiſe von je 500 Mark angekauft, darunter zwei weitere Entwürfe von Chriſtian Schrade bezw. Chr. Schrade und cand. arch. Wolfgang Schrade, von Eſch u. Anke, Albert Speer, Karl Watzel und H. Thoma. Das Preisgericht be⸗ ſtand aus Oberbaudirektor Zizler, Stadtpfarrer Dr. Hoff als Vorſitzenden des Kirchengemeinderats und Stadtpfarrer M. Rothenhöfer als Vor⸗ ſitzenden des Bauausſchuſſes. *„Wohnungen zu vermieten.“ Die aus der Vor⸗ kriegszeit bekannten Plakate„Wohnung zu ver⸗ mieten“ werden in Mannheim immer zahlreicher. Namentlich Großwohnungen werden auf dieſe Weiſe angeboten. Am Kaiſerring zwiſchen Hauptbahn⸗ hof und Waſſerturm ſtehen allein 14 Groß woh⸗ nungen leer, für die Liebhaber geſucht werden. Auch Großwohnungen in Neubauten haben vielfach noch keine Mieter gefunden. Die Abwanderung nach der Kleinwohnung iſt ein deutliches Zeichen der Wirtſchaftskriſe und ihrer Auswirkungen. Die Schießerei in der Oſtſtadt Die Polizei glaubt nicht, daß die jugendlichen Täter aus politiſchen Motiven gehandelt haben Wie wir bereits im Mittagsblatt mitteilen konnten, iſt es in der vergangenen Nacht gelungen, drei 15 jährige Burſchen feſtzunehmen, die als Täter der Schießerei in der Oſtſtadt in Frage kommen. Dazu erfahren wir folgende Einzelheiten: Einem Lehrer der Gewerbeſchule in Heidelberg iſt ſchon wiederholt aufgefallen, daß der 15jährige Fein⸗ mechanikerlehrling Z. aus Mannheim, Neckarſtadt, Autobeſtandteile vertrieben hat. Er verſtändigte da⸗ von die Polizei, die Z. geſtern nachmittag feſtnahm. Schon bei der erſter Vernehmung ſtellte es ſich heraus, daß der Z. als Haupttäter der Schießerei in der Oſtſtadt in Frage kommt, denn in ſeiner Taſche wurden Zeitungsausſchnitte über dieſe Schießerei gefunden. Z. hat ohne Zögern ein Geſtändnis abgelegt und noch zwei weitere 15jährige Burſchen aus Mannheim als Mittäter angegeben, die noch geſtern feſtgenommen werden konnten. Es handelt ſich ebenfalls um Lehrlinge, beide in den -Quadraten wohnhaft. Bei einer vorgenommenen Wohnungsdurchſuchung wurden ſchließlich auch, wie bereits berichtet, Waffen gefunden. Die Weihnachtsgralifikation Der Deutſche Induſtrieſchutzverband, Dresden A. 1, Bürgerwieſe 24, teilt uns mit: Obwohl der Standpunkt des Reichsarbeitsgerichtes, daß jahrelange vorbehaltloſe Gewährung einer Weihnachtsgratifikation kraft ſtillſchwei⸗ gender Vereinbarung einen Rechtsanſpruch der Ar⸗ beitnehmer auf Gewährung der Gratifikation auch in Zukunft erzeuge, von namhaften Arbeitsrechtlern, wie Dr. Nikiſch, Dr. Fuchs und auch von verſchiedenen Landesarbeitsgerichten nicht geteilt wird, hält das RAG nach wie vor daran feſt. In ſeiner Entſchei⸗ dung vom 28. Juni 1930(RAG Nr. 528/29) ſagt es jedoch ausdrücklich, daß ein Anſpruch auf Gewährung der Gratifikation nur dann beſtehe, wenn das Ar⸗ beitsverhältnis zum Zeitpunkte der Gratifikations⸗ zahlung, d. i. zu Weihnachten, überhaupt noch beſteht. Würde es dagegen vorher enden, ohne daß den Ar⸗ beitgeber der Vorwurf einer zum Schadenerſatz ver⸗ pflichtenden Schikane oder Argliſt trifft, ſo würde es an einer weſentlichen Vorausſetzung für die Ent⸗ ſtehung des Anſpruches fehlen. Das Urteil des RAG iſt in der Nr. 215 des„In⸗ duſtrieſchutz“, der Zeitſchrift des Deutſchen Induſtrie⸗ ſchutzverbandes, abgedruckt. Intereſſenten wird dieſe Nummer auf Wunſch gegen Erſtattung der Selbſt⸗ koſten gern überſandt. Die Polizei glaubt, daß die ganze Schießerei keinen politiſchen Hintergrund habe, es ſich vielmehr um einen un überlegten Laus⸗ bubenſtreich handelt. Wichtiger und intereſſanter iſt, daß durch die Feſtnahme dieſer drei Abenteurer eine ganze Zahl von Autodiebſtählen aufgeklärt wird. In den jüngſten Wochen ſind in der Oſtſtadt wiederholt Fälle von Autoberaubungen bei der Polizei gemeldet worden. Decken, Photoapparate, Uhren uſw. verſchwanden aus geſchloſſenen Wagen. Die Beleuchtung wurde abgeſchraubt und andere Schäden angerichtet. Es war bisher nicht gelungen, eine Spur von den Tätern zu entdecken. Nun ſtellte ſich überraſchenderweiſe heraus, daß niemand anders, als die drei Feſtgenommenen, die nächtlichen Raub⸗ züge unternommen hatten und die erbeuteten Auto⸗ beſtandteile teils in Mannheim, teils in Heidelberg abſetzten.., der Rädels⸗ und Anführer dieſer jugendlichen Räuber war, beſaß einen Autoſchlüſſel, mit dem er jeden Wagen öffnen konnte. Auf welche Zeit ſich die nächtlichen Streifzüge erſtrecken, müſſen die weiteren Vernehmungen ergeben. Veranſtaltungen Laienſpiel im Lungenſpital Mitglieder der Chriſtengemeinſchaft, die ſich aus den Gemeinden Mannheim, Ludwigshafen, Heidel⸗ berg und Darmſtadt zuſammengeſchloſſen haben, führten, wie am letzten Sonntag auch in Ludwigshafen, geſtern abend vor den Inſaſſen des Lungenſpitals ein Volksſpiel aus dem 16. Jahrhundert vor. Der Saal wor ſchon zu der am Montag ſtattfindenden Weihnachts⸗ feier geſchmückt. Der Spielleiter der Gruppe, Pfarrer v. Skert, hielt eine kleine Anſprache, aus der hervor⸗ ging, daß die Spieler ſich in uneigennütziger Weiſe zur Verfügung geſtellt haben. Dem Stück iſt die Legende von den heiligen drei Königen zugrunde gelegt, die in der An⸗ betung des Kindes in der Krippe gipfelt. Die Spieler, unter denen beſonders ein Darmſtädter Student in der Rolle des Herodes hervorragte, fanden ein dantbares Pu⸗ blikum. N Orgelkonzerte der Chriſtuskirche Mannheim. Das nächſte Orgelkonzert am kommenden Sonntag, den 21. De⸗ zember, führt zum Höhepunkt der barocken Orgelmuſik zu den Monumentolwerken Johann Sebaſtian Bachs. Arno Landmann wird außer Choralvorſpielen die große g⸗ moll Phantaſie und Fuge ſowie Präludium, Adagio, Fuge C⸗dur zum Vortrag bringen. Außer Bach kommen noch die Vorgänger Buxtehude und Walther ſowie von den Bach⸗ ſchülern J. L. Krebs zu Wort, ſo daß das Motte des V. Cyklus⸗Abends lautet:„J. S. Bach, ſeine Vorgän⸗ ger und Nachfolger“. An Vokalkompoſitianen ent⸗ hält das Programm ein Weihnachtskonzert von Böddecker für Sopron, und die Weihnachtskantate„Willkommen, ſüßer Bräutigam“ für 2 Singſtimmen, 2 Violinen und Orgel des Hamburger Meiſters V. Lübeck. Mitwirkende ſind Thora Hauck, Thilde Hoffmann(Heidelberg, Geſang), Käte Back und Olga Staadecker(Violine). Partei⸗Nachrichten Aus der Deutſchen Volkspartei Als Jahresſchlußverſammlung des Bezirks ver⸗ eins Schwetzingerſtadt fand im Lokal zum„Tatter⸗ ſall“ eine gemeinſame Verſammlung des Bezirksvereins Schwetzingerſtadt und des Hindenburgbundes Mannheim ſtatt. Erfreulicherweiſe haben dieſer Einladung zahlreiche Parteimitglieder und die Hindenburgjugend gern Folge geleiſtet. Nachdem Herr Erwin Münz ein von ihm ver⸗ faßtes Gedicht„Jugend und Partei“ zu Gehör gebracht hatte, begrüßte der Bezirksvereinsvorſitzende, Steuerſekre⸗ tär Karl Räth, die Anweſenden. Als Referent des Abends behandelte der Jugendführer des Hindenburgbundes Groß⸗ Mannheim, Karl Gudernatſch, das Thema„Jugend und Partei“. Er ging von dem Gedanken aus, daß die enge Verbundenheit zwiſchen Hindenburgbund und Volks⸗ partei die Grundlage des Volksgemeinſchaftsgedankens, des Perſönlichkeitsgedankens und des nationalliberalen und ſozialen Gedankens ſein müſſe. Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen verſuchte der Redner die Wege aufzuzeichnen, die zu einer engeren Zuſammenarbeit zwiſchen Jugend und Partei begangen werden müſſen. In ſeinem Schlußwort gab er das Gelöbnis, auch im kommenden Jahr im Geiſte Streſemanns und nach dem Vorbild des Reichspräſidenten von Hindenburg für die Jugend tätig und, wenn die Partei die Jugend zur Mitarbeit ruft, zur Stelle zu ſein. Die Zuhörerſchar dankte dem Jugendführer mit herzlichem Bei⸗ fall für ſeine mit Begeiſterung vorgetragenen Ausführun⸗ gen. Die Herren Dr. Brandt, Räth und Fauth fr. ergänzten den Jugendvortrag und forderten die Anweſen⸗ den auf, ſich mehr aktiv an dem Parteileben zu beteiligen. Die Herren Lubwig Stahl und Kurt Sachſe erfreuten die Anweſenden durch einige Darbietungen, während Herr Fauth durch ſeinen Liedervortrag aus„Zar und Zimmer⸗ mann“ mit ſeiner wohlklingenden Stimme weſentlich zur Verſchönerung des Abends beitrug. Dank der Initiative des Bezirksvereinsvorſitzenden, Herrn Räth brachte die gemeinſame Veranſtaltung einen harmoniſchen Zuſammen⸗ klang zwiſchen Jugend und Partei. Th. G Palaſty⸗Gaſtſpiel im Apollo⸗ Theater, Mannheim. Guſtav Charlé, der Direktor des Neuen Theaters am Zop, Berlin, inſzeniert die zu Weihnachten im Rahmen des Pa⸗ laſty⸗Gaſtſpiels zur Mannheimer Erſtaufführung gelan⸗ gende Operette„Jim und Jill“ Für eine komiſche Haupt⸗ rolle wurde der bekannte Grotesk⸗Komiker Ewald Wenk vom Großen Schauſpielhaus, Berlin, und als Soubrette Frl. Annemarte von Schwind von den Robert⸗Klein⸗ Bühnen, Berlin, verpflichtet. Jilm⸗Runoſchau Capitol:„Der Tanz ins Glück“ Ein leichter Unterhaltungsfilm iſt„Der Tanz ins Glück“, der ſchon als Tonfilm⸗Poſſe bezeichnet, gar nichts anderes ſein will. Eine alte Geſchichte von zwei zänkiſchen Nachbarn, die zudem noch zwei verſchiedenen Geſellſchafts⸗ klaſſen angehören, iſt hier neu zurecht gemacht worden, wobei es der Jugend vorbehalten bleibt, Frieden zu ſtiften ohne ſich dabei nach den Wünſchen der Eltern zu richten. Unſinn hat man ganz reizend zuſammengeſtellt, die Auf⸗ machung einiger Szenen iſt geradezu köſtlich. Die ton⸗ filmiſchen Möglichkeiten ſind reſtlos ausgenützt worden, wobei man verſchiedene Freiluftaufnahmen die nur Ge⸗ räuſche hätten wiedergeben können, zur Erzielung einer beſſeren Wirkung muſikaliſch unterlegt hat.— Mit ge⸗ ringen Ausnahmen ſieht man faſt nur neue Geſichter; das jugendliche Paar Ilſe Stobrawa und Fred Döderlin hinterlaſſen einen angenehmen Eindruck.— Die Tonwiedergabe iſt wie immer ganz hervorragend. Das reichhaltige Beiprogramm, das u. a. einen amerikaniſchen Farben⸗Reiſefilm enthält iſt ebenfalls ſehr ſeheuswert. Wenn der Rama- Braten auf der Weihnachtstafel steht und die Familie mit glücklichen Gesichtern zulangt, dann freut sich Mutter über ihr gelungenes Festmahl— mit Rama. R 56 50 n Kinderwunsch len Muffer gern „— L einen Fußball, einen Turnapparat und Schlittschuhe, den grauen Wollsweater, eine neue Schultasche und.. einen großen, großen Braten, wie Mutter ihn immer macht. Das alles wünsche ich mir.“ Mutter wird nachdenklich: Sportgerãte und einen Braten in reiner Rama Margarine, beides gibt Kraft. da, das Kind soll seinen Wunsch er- füllt sehen. Rama, aus reinsten Natur- produkten hergestellt, ist Kraftnahrung. Darum darf sie auch dazu beitragen, die Weihnachtsfreude für Kind und Mutter zu erhöhen. 4 1 7 12 0 4. Seite/ Nummer 590 Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe Freitag, 19. Dezember 1930 Die Bankangeſtellten proteſtieren In der auf Einladung des Allgemeinen Verbandes der Deutſchen Bankange⸗ ſtellten am Mittwoch im Wartburg⸗Hoſpiz abge⸗ haltenen ſtark beſuchten Verſammlung der Mann⸗ heimer Bankangeſtellten erhob, wie uns ge⸗ ſchrieben wird, der Referent Mar x⸗Berlin ſcharfen Proteſt gegen die im Schiedsſpruch vom 11. Dez. aus⸗ geſprochenen Gehaltskürzung en, die bei 40 Prozent der Augeſtellten 5 Prozent, bei den übri⸗ gen 60 Prozent bis zu 14 Prozent betragen. Dieſe ungeheure Gehaltsſenkung von durchſchnittlich 9 Pro⸗ zent würde eine weitere Proletariſterung der Bank⸗ angeſtelltenſchaft herbeiführen, einer Schicht, der unter dem jahrelangen Druck der Abbau⸗ und Ratio⸗ naliſterungsmaßnahmen durch Gruppenrückverſetzun⸗ gen, Streichung aller Ortsſonderzuſchläge und außer⸗ tarifliche Zulagen fortgeſetzt erhebliche Einkommens⸗ minderungen auferlegt worden ſeien und deren Realeinkommen um 30—40 Prozent unter der Vor⸗ kriegsbezahlung liege. Nach dem Schiedsſpruch würde z. B. der 30jährige Bankangeſtellte der Gruppe 2, der fachmänniſch ausgebildet iſt, 238.40% monatlich erhalten. der ledige Kaſſenbote mit 30 Jahren 163, monatlich. Beſonders graß ſeien die Auswirkungen des Schiedsſpruches bei den jüngeren männlichen und den weiblichen Angeſtellten. So er⸗ hält künftig die 23jährige Stenotypiſtin 120 4. Von dieſen Beträgen gehen die hohen Sozialverſicherungs⸗ beiträge und die Steuern ab. Der Schiedsſpruch ſei ſomit angeſichts des ſeit⸗ herigen ungünſtigen Gehaltsniveaus der Bauk⸗ angeſtellten ungerechtfertigt. Ebenſowenig könne er in der Geſchäftslage des Bankgewerbes ſeine Be⸗ gründung finden. Vom Schlichter hätte man zum mindeſten erwarten müſſen, daß er den Forderungen der Angeſtellten auf Wegfall der Ueberzeitarbeit Gehör geſchenkt hätte, um weiteres Anwachſen des Heeres der arbeitsloſen Bankangeſtellten zu ver⸗ hindern. Vom Reichsarbeitsminiſter müßte verlangt werden, daß er die Verbindlichkettserklärung dieſes unmöglichen Schiedsſpruches ablehne. Durch die Bankangeſtellten⸗Organiſationen müſſe ſofort eine gemeinſame Aktion mit dem Ziele der Aufhebung dieſes Schtiedsſpruches und der Verlängerung des ſeitherigen Gehaltsabkommens eingeleitet werden. Die Verſammlung beſchloß zum Schluß die Ab⸗ ſendung eines Telegramms an den Reichs ⸗ arbeitsminiſter, in dem gegen den untrag⸗ baren Schiedsſpruch proteſtiert und vom Reichs⸗ arbeitsminiſter verlangt wird, die von den Banken⸗ verbänden inzwiſchen beantragte Verbindlich⸗ ketitserklärung abzulehnen. Kommunale Chronik Zur Ablehnung des Heidelberger Nachtragsetats k. Heidelberg, 19. Dez.(Eig. Bericht.] Der Bei⸗ rak des Mannheimer Landeskommiſſars hat ſich ge⸗ ſtern abend mit der durch die Ablehnung des Nachtragsetats durch den Heidelberger Stadt⸗ rat geſchaffenen Lage befaßt, Der Beirat beſchloß, die Stadtverwaltung zu erſuchen, bis ſpäteſtens 23. Dezember den Etat in Ordnung zu bringen. Der Stadtrat iſt bereits auf heute abend 6 Uhr zu einer neuen Sitzung einberufen. Staatsaufſicht droht auch für Bruchſal * Bruchſal, 18. Dez. Auch hier haben die großen Fürſorgelaſten in Verbindung mit Mindereinnahmen einen Fehlbetrag im ſtädtiſchen Budget verurſacht. Es mußte daher ein Nachtragsvoranſchlag aufgeſtellt werden, der nur durch Inanſpruchnahme neuer Steuermittel ausgeglichen werden kann. Der Stadtrat hat aber die Erhöhung der Steuer⸗ grundbeträge vom Grund und Be⸗ triebsvermögen abgelehnt und damit auch eine entſprechende Vorlage an den Bürgerausſchuß. Die Folge davon iſt, daß jetzt die Staatsauſſichts⸗ behörde eingreifen muß. Durlach unter Zwangsverwaltung? In ſeiner letzten Sitzung hat der Gemein de⸗ rat Durlach wieder die zur Deckung des Fehl⸗ betrages im Fürſorgevoranſchlag gemachten Vorſchläge abgelehnt. Nunmehr muß ſich die Staatsaufſichtsbehörde mit der Angelegenheit be⸗ faſſen. Es iſt kein Zweifel, daß ſie im Verordnungs⸗ wege die abgelehnten Steuern einführen wird. Ländliche Wahlibylle * Offenburg, 18. Dez. Der Bezirksrat Offenburg hat geſtern die Gemeindewahlen in Müllen bei Offenburg für ungültig er⸗ klärt. Es waren dort zwei Liſten eingereicht wor⸗ den. Die eine Liſte trug die Bezeichnung„Deutſche Zentrumspartei“, die andere Liſte, auf der auch der Bürgermeiſter als Kandidat ſtand, die Bezeichnung „Badiſche Zentrumspartei“. Der Bürgermeiſter er⸗ klärte die erſtere Liſte für ungültig und die Kandi⸗ daten der zweiten Liſte für gewählt. Bei der Ver⸗ handlung des Einſpruchs wurde von den Anhängern der Badiſchen Zentrumsliſte geltend gemacht, daß es ſich gar nicht um eine Zentrumsliſte handle, ſondern daß alle Kandidaten Nationalſozialiſten ſeien, wäh⸗ rend die Gegenpartei behauptete, die Kandidaten der Badiſchen Zentrumsliſte ſeien in Wirklichkeit Sozial⸗ demokraten. Die Einwohnerſchaft von Müllen wird alſo noch einmal ihre Gemeindevertretung zu wählen haben und kann dann entſcheiden, welche der beiden Liſten ihre Zuſtimmung findet. ie Die falſchen Zweimarkſtücke Erweilertes Schöffegericht Ludwigshafen Eine Falſchmünzerwerkſtätte kleinen Stils wurde am 27. Oktober d. Is. in einem Hauſe des Stadtteils Nord in der Nähe der ſogenannten Hemshofſchachtel von Polizeibeamten aufgedeckt. Die Beamten ſtellten feſt, daß falſche Zweimark⸗ ſt ü cke, die von echten kaum zu unterſcheiden waren, hergeſtellt wurden. Ein falſches Stück konnte man noch beſchlagnahmen. Auch verſchiedene Werkzeuge fand man vor, die zur Herſtellung des Geldes not⸗ wendig waren. Die Wohnung gehörte dem ver⸗ heirateten 27 Jahre alten erwerbsloſen Zimmer⸗ mann Karl Leiſing, der ſeinem ledigen 22 Jahre alten Bruder Sefrin L. zur Herſtellung der Geld⸗ ſtücke die Wohnung zur Verfügung geſtellt hatte. In das Geheimnis war auch die 26 Jahre alte Frau Jofſefine des Karl L. eingeweiht. Dieſer hatte ſeine Frau öfter mißhandelt und eines Tages lief ſie zur Polizei und deckte das ſchändliche Treiben auf. Die beiden Brüder legten bei ihrer Verhaftung ein reumütiges Geſtändnis ab. Alle drei, die beiden Brüder und die Frau, hatten ſich nun vor dem erweiterten Schöffengericht Ludwigshafen wegen Münzverbrechens zu verantworten. Im Intereſſe des Staates wurde die Verhand⸗ lung unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit geführt. Die beiden Brüder ſchilderten ihre verzweifelte Lage. Seit Monaten arbeitslos, hätte es an allem gefehlt. Beſonders Karl L. will in einer furcht⸗ baren Lage geweſen ſein, nachdem die Frau, die heu⸗ lige Angeklagte, ſich nicht um den Haushalt geküm⸗ mert und mit einem anderen herumgezogen ſei. Oft ſei ſie ſogar betrunken geweſen. Die Kinder hät⸗ ten nichts zu eſſen gehabt. Streit und Zank waren an der Tagesordnung. Auf Frage des Vor⸗ ſitzenden(Amtsgerichtsdirektor German; erklärte der Angeklagte Karl., daß er kein Geld hergeſtellt habe, er habe nur die Wohnung ſeinem Bruder Sef⸗ rin zur Verfügung geſtellt. Der Bruder gab zu, acht falſche Zweimarkſtücke hergeſtellt zu haben. Die fal⸗ ſchen Stücke wurden in Erfriſchungshäuschen abge⸗ ſetzt. Auch die Frau hatte ein falſches Stück in den Verkehr gebracht. Ein Kriminalkommiſſar, der bei der Verhaftung der beiden Brüder zugegen war, bekundete, daß die Brüder die Form zum Gießen der Münzen vor dem Oeffnen der Wohnung zum Fenſter hinaus auf die Straße geworfen hatten, wo ſie ſpäter gefunden murde. Die beiden Brüder beſitzen keinen guten Leumund und ſind ſchon vorbeſtraft. Sefrin L. iſt geiſtig nicht ganz auf der Höhe, er hat nur vier Klaſſen einer Hilfsſchule beſucht. Karl L. erhielt 4 Monate, Sefrin L. 6 Monate und die Frau 2 Monate Gefängnis. Die Unterſuchungshaft wurde bei den beiden Brüdern voll angerechnet. Die falſchen Geldſtücke und das Werkzeug wurden be⸗ ſchlagnahmt. FI. Wegen Gottesläſterung und Verbreitun unzüchtiger Schriften vor dem Schwurgericht Vor dem Schwurgericht Karlsruhe begann ein Prozeß wegen Gottesläſterung und Ver⸗ breitung unzüchtiger Schriften. Angeklagt ſind der 56 Jahre alte Schriftſteller Guſtav Johann Leis⸗ ner aus Kiel⸗Ellerbeck und der Verlagsbuchhändler Herbert Reichſtein aus Haynau. Die Anklage ſtützt ſich auf ein Buch des Schriftſtellers Leisner, das vor etwa 13 Monaten im Verlag Reichſteins er⸗ ſchien. Als Sachverſtändige ſind geladen Prof. Dr. Holl und Obermediztnalrat Schmelcher. Nach§ 172 des Gerichts verfaſſungsgeſetzes wurde die Oeffent⸗ lichkeit vollſtändig, alſo auch die Preſſe, aus⸗ geſchloſſen. Der Prozeß wird ſich über mehrere Tage erſtrecken, da allein die Verleſung des Buches einige Tage in Anſpruch nimmt. Ein Todesurteil Das Schwurgericht Tübingen hat den 27jäh⸗ rigen ledigen Goldarbeiter Max Adolf Staib, der am 4. Oktober d. J in Birkenfeld OA. Neuen⸗ bürg ſein zweijähriges uneheliches Kind Anita mit Arſenikpralinen vergiftete, wegen Mords z um Tode und zu dauerndem Ehrverluſt ver⸗ urteilt. Der unmenſchliche Angeklagte hat ſchon vor längerer Zeit erwogen, das Kind zu beſeitigen. Weil ihm ſeine nach Amerika verzogene Braut un⸗ treu geworden, will er Selbſtmordgedanken gehabt haben. Wegen dieſer Untreue ſei ihm das Kind läſtig geweſen. Staib gab dem Kinde zwei vergiftete Pralinen, ſpielte dann noch den liebenden Vater und ſchenkte dem Kind 5 Pfg. für ein Pfeifchen. Das Kind ſtarb bald nach der Tat des gewiſſenloſen Vaters. Aus Baden Stagtliche Perſonalveränderungen Ernannt wurde Erſter Staatsanwalt Dr. Ernſt Pfeifer in Karlsuhe zum Landgerichtsrat daſelbſt, Amtsgerichtsrat Dr. Friedrich Eſchenauer in Freiburg zum Erſten Staatsanwalt in Karlsruhe, die Juſtizpraktikanten Emil Kolb beim Juſtizmini⸗ ſterkum, Oskar Auer beim Amtsgericht Villingen, Joſef Mader beim Amtsgericht Lörrach, Paula Jetter beim Amtsgericht Karlsruhe und Adolf Beck beim Amtsgericht Ettenheim zu Juſtizober⸗ ſekretären. Verſetzt wurde Amtsgerichtsrat Erwin Mohr in Engen nach Freiburg. Uebertritt in den Ruheſtand kraft Geſetzes: Juſtizoberinſpektor Otto Schiel beim Amtsgericht Freiburg auf 1. Februar 1931 und Ober⸗ gerichtsvollzieher Guſtav Kramer beim Amts⸗ gericht Tauberbiſchofsheim auf 1. März 1931. Planmäßig angeſtellt wurde Finanzaſſi⸗ ſtent Kñarl Martin beim Domänenamt Säckingen; Kanzleiaſſiſtentin Frida Heinrich beim Finanz⸗ miniſterium. Auflöſung des Heidelberger Studentenausſchuſſes * Heibelberg, 19. Dez. In der geſtrigen Sitzung des Heidelberger Allgemeinen Studentenausſchuſſes machte ein Vertreter der Großdeutſchen Studenten⸗ ſchaft davon Mitteilung, daß ihm vom Rektor mit⸗ geteilt worden ſei, daß ſich das Miniſterium mit der Frage der Auflöſung des Heidelberger Allge⸗ meinen Studentenausſchuſſes befaſſe. Zu dieſen Erwägungen hätten die bekannten Span⸗ nungen zwiſchen Aſta und Miniſterium das Mini⸗ ſterium bewogen. In der Debatte wurden auch von anderer Seite ähnliche Gedankengänge mitgeteilt. Beginn der Notſtandsarbeiten * Plaukſtadt, 19. Dez. Nun haben die Arbeiten mit der Durchführung der Tiefbaukanaliſation im Bühlerweg und in der Hilda⸗, Schiller⸗ und Ende der Rathenauſtraße begonnen. Sie werden als Not⸗ ſtandsarbeiten durchgeführt. Hierdurch können alle ausgeſteuerten verheirateten Erwerbsloſe noch kurz vor der Weihnacht Brot und Arbeit finden. Auch ein kleiner Teil der ledigen, bedürftigen Ausgeſteuerten findet Beſchäftigung. Die vorgeſehene Erweiterung der Waſſerleitung nach der Kleinhausſiedlung wird in aller Bälde in Angriff genommen. * * Karlsruhe, 17. Dez. Die Spenden für die Not⸗ gemeinſchaft haben bisher den Betrag von faſt 30 000 Mark ergeben. Weidenkultur im Neckarland st. Aus dem Neckartal, 19. Dez. Die letzten Jahre her wurden faſt in allen Gemeinden des Neckartales der Weiden kultur mehr Aufmerkſamkeit ge⸗ ſchenkt, als in früherer Zeit. Ueberall ſieht man ganze Aecker mit Weidenanlagen, die nach zwei Jahren ſchon eine gute Bodenrente ab⸗ werfen. Dieſer Tage wurden allerorts die Weiden geſchnitten. Was nicht im eigenen Haushalt zurück⸗ behalten wurde, kam in den Handel. Für den Zentner grüner Weiden werden 2,50—3 Mark be⸗ zahlt, ein Beweis, daß der Weidenanbau weit lohnender iſt, als andere Kulturpflanzen. Jedes Jahr werden noch Tauſende von Zentner Weiden aus Frankreich bezogen, da der inländiſche Markt mit eigenen Weiden nicht gedeckt werden kann. Die An⸗ ſicht, daß Weiden nur an naſſen Stellen wachſen, iſt verkehrt. Sie gedeihen überall, am liebſten aller⸗ dings an kühleren Stellen, alſo in der Nähe von Waſſer und Wald. * * Brühl, 19. Dez. Der Männergeſangverein„Kon⸗ kordia Brühl“ hält auch dieſes Jahr wieder ein Weihnachtskonzert ab. Der Dirigent, Herr Freund⸗ Mannheim hat für dieſes Konzert ein reichhaltiges Programm zuſammengeſtellt, das Chöre von Kreutzer, Beethoven, Kern, Jüngſt, Silcher, Abt, Rahmer und Trunk umfaßt. Außerdem ſind zwei gute Soliſten aus Mannheim verpflichtet. L. Wallborf, 19. Dez. Ein übles Weihnachtsgeſchenk bedeutete es für die in der hieſigen Tabakinduſtrie be⸗ ſchäftigten Angeſtellten und Arbeiter, als ſie die Kün⸗ digung erhielten. Von dieſer Maßnahme werden meh⸗ rere Hundert Menſchen getroffen. Selbſtverſtändlich haben dieſe Betriebsſtillegungen, die auch in anderen Tabakgemeinden zu verzeichnen ſind, die ſchlimmſte Rückwirkung auf die Geſchäftswelt und die Gemeinde⸗ finanzen. Die Lage in der Tabakinduſtrie iſt leider gegenwärtig ſo unüberſichtlich, daß die Wiederauf⸗ nahme der Arbeit auch uſcht ungefähr vorausgeſagt werden kann. 8g. Nußloch, 19. Dez. Durch einen Umbau im Innern des Rathauſes wurde ein großer heller Raum gewonnen, in dem jetzt die Akten des Grund⸗ buchamtes und des Standesamtes untergebracht ſind. Dieſer Archivraum wurde in neuzeitlicher Weiſe feuerfeſt eingerichtet und ermöglicht nun eine gute Ueberſicht und Einordnung des Aktenmaterials. Gleichzeitig wurde der frühere Archivraum als Ortsarreſt umgebaut, ſodaß man diefen, ohne die Straße betreten zu müſſen, vom Wachlokal aus erreichen kann. Die Arreſtzelle iſt mit einem elek⸗ triſchen Ofen heizbar, damit im Bedarfsfalle raſch erwärmt werden kann, andrerſeits aber auch Un⸗ glücksfälle vermieden werden. Aus der Pfalz 81 Granaten gefunden * Pirmaſens, 19. Dez. Aus dem Weiher bei Winzeln ſind geſtern nachmittag 81 Granaten herausgefiſcht worden. Außerdem fand man einen Militärkarabiner und eine Piſtole, was inſo⸗ ſern überraſchte, als man feſtſtellte, daß ſie kaum 14 Tage im Waſſer gelegen haben kann. Anſcheinend benutzten die Kommuniſten dieſen Weiher auch als Verſteck für Dinge, die ihnen unangenehm hätten werden können. Die Sucharbeiten werden fortge⸗ ſetzt. Man rechnet mit weiteren Funden, da die Mitte des Weihers beinahe einen Meter tief mit Schlamm bedeckt iſt und deshalb der Grund immer noch nicht erreicht werden konnte. Die Ladung war zu hoch * Ludwigshafen, 19. Dez. Geſtern vormittag gegen 8 Uhr ſtieß die Ladung eines Laſtkraftwagens, und zwar ein Greifer, der für eine Förderanlage beſtimmt war, beim Paſſieren der Unterführung in der Mundenheimerſtraße an einen Eiſenträger der Unterführung und ſtieß auch an der Oberleitung der Straßenbahn an. Nur dadurch, daß der Greifer auf Holz ruhte, ſtellte er keinen Kontakt mit dem Fahrzeug her und der Führer des Autos blieb ſo ohne Schaden. Die Ladung war zu hoch, um dieſe Unterführung paſſteren zu können. Im Tode vereint e Wattenheim bei Frankenthal, 18. Dez. In der Nacht zum Montag ſtarb hier die 74jährige Ehefrau von Konrad Thoma, deren Mann im vorigen Monat 84 Jahre alt geworden war. Der Greis wollte in der Nacht zum Dienstag in das untere Stockwerk ſteigen, ſtürzte hierbei aber ſo unglück⸗ lich, daß er ſich einen Schädelbruch zuzog. Er ſchleppte ſich noch in das Zimmer, wo ſeine Frau aufgebahrt war. Hier fand man ihn am anderen Morgen ſterbend vor. Heute trug man das greiſe Ehepaar gemeinſam zu Grabe. Warnung vor betrügeriſchen Reiſenden * Landau, 18. Dez. In der Umgebung verkaufen Reiſende gegenwärtig Unterwäſche und ver⸗ ſuchen, mit den Beſtellſcheinen Schwindel zu treiben. Mehrere Leute, die nur ein Stück beſtellt hatten, er⸗ hielten Nachnahmepakete, in denen ſich mehrere Wäſcheſtücke befanden. Es wird deshalb vor den Leuten, die nur eine höhere Proviſion ergattern wollen, gewarnt. * * Oggersheim, 18. Dez. Die hieſige Firma Hein⸗ rich Treiber hat eine hochherzige Weihnachts⸗ ſpende gemacht, indem ſie dem Wohlfahrtsamt 200 Zentner Kohlen zur Verfügung ſtellte, die Er⸗ werbsloſen und Ausgeſteuerten als Weihnachts⸗ geſchenk übermittelt werden ſollen.— Der 58 Jahre alte Prokuriſt und Kaſſier Auguſt Mayer von hier wird ſeit letzten Sonntag vermißt. Mayer, der in beſten familiären Verhältniſſen lebt, jedoch vor einiger Zeit einen Nervenzuſammenbruch erlitt, war ein ſehr arbeitſamer Mann. Man nimmt an, daß ihm ein Unglück zugeſtoßen iſt oder er in einem Anfall von Schwermut ſich das Leben nahm. Aus Rundfunk⸗Programmen Samstag, 20. Dezember 11.00: Fran bfurt: Konzert. 8 14.30: ro n kfurt, Stuttgart: Jugendſtunde; München: Schallplatten die nicht jeder kennt. 16.00: Frankfurt, Stuttgart: Konzert; Mün⸗ chen: Reiſe und Verkehr. 16.25: München: Konzert, anſchl.: Jugendſtunde. 18.05: Frankfurt: Bach⸗ Motette; Stuttgart: Vortrug. 18.35: Frankfurt, Stuttgart: Stunde der Ar⸗ beit. 1 19.00: Hamburg: Lieder von Rich. Strauß. 19.30: Berlin, Mailond, Turin: Konzert; Fraukfurt, Stuttgart: Altitalieniſche Hausmuſik; München: Reiſevortragß; Buda⸗ peſt: Operette„Fand des Lächelns“? Stock⸗ holm: Chor- und Orcheſterkonzert; Toulouſe: Tanzmuſik. 19.40: Berlin: Konzert; Köln: Luſtiger Abend mit Hans Reimann. 20.00: Hamburg: Blasmuſik; München, Oslo: onzert; Belgrad: Oper; Laibach: Chor⸗ konzert. 20.20: Berlin Breslau, Heilsberg: Heiterer Abend; Frankfurt, Stuttgart: Operette „Vogelhändler“; Bukareſt: Cellokonzert; Kat⸗ towitz, Warſchau, Straßburg: Konzert; Daventry: Militärkonzert; Mailand, Tu⸗ rin: Operette„Die Tochter der Madame Angot“; Wien: Weihnachtskomböie„Heimg'ſunden“. 20.45: München: Volksſtück„'s Lieſerl vom Schlier⸗ ſee“; Rom: Oper„Falſtaff“; Toulouſe: Kam⸗ mermuſik. 5 21.00: Bu kareſt: Jazsmuſik; London 1: Klapier⸗ konzert; London 2: Orgelkonzert. 22.00: London 1: Konzert; Toulouſe: Operetten⸗ muſik. 22.15: Kattowitz, Warſchan: Negertenor Towje 3 8 ſingt; Wien: Konzert; Zürich: Tanz⸗ muſik. 22.30: Berlin, Breskau: Tanzmuſik; Homburg: Muſik auf Vollsinſtrumenten; Daventry: Ope⸗ rettenmelodien. 22.45: Frankfurt, Stuttgart, Oslo, Stoch⸗ holm: Tanzmuſik; München: Konzert. 23.00: Kattowitz, Warſchau: Tanzmuſik. 23.30: Hamburg, London 1, Daventry: Tanz⸗ muſik. 24.00: Köln: Meiſter des Jasz. fñaben das Nedit, für Jr Seld den möslidist größten Segenmnert in are zu erfialfen! 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Während die Berliner ſcharenweiſe in den„kühlen Fluten“ des Wannſees Kühlung ſuchten oder am Strande ein Sonnenbad genoſſen, mühten ſich in der waldigen Nachbarſchaft Anfänger und Anfängerinnen im Schweiße ihres Angeſichts mit der Erlernung der Elemente des Schneeſchuhlaufens ab. Leider mußte man ſich ohne Schnee behelfen. Es waren„Trocken⸗ übungen,“ die die Volkshochſchule für Leibes⸗ übungen veranſtaltete und die trotz ihrer Beſchwer⸗ lichkeit von Hunderten und Aberhunderten von Ber⸗ linern mitgemacht wurden. Wenn man im Winter „ſchneeſchuhfeſt“ ſein will, muß man eben im Som⸗ mer mit den Uebungen anfangen. Der Winterſport gewinnt immer mehr Anhänger. Zu dem Schlittſchuhlaufen, das ſchon immer ein beliebter Winterſport war, iſt das Schlitten⸗ fahren und Schneeſchuhlauſen hinzuge⸗ treten. Neben der Sommerfriſche hat ſich die Win ⸗ terfriſche einen feſten Platz erobert. Viele haben es praktiſch erprobt, welche Kraft der Erholung und Geſundheitsſtärkung von der reinen und kalten Winterluft ausgeht, und haben ihre Jahresferienzeit geteilt. Sie machen ſich, wenn es irgend geht, ein paar Wochen im Sommer und ein paar Wochen im Winter frei. Die Sommerfriſchen auf Bergeshöhe haben ſich ſchon längſt auf dieſe Verteilung einge⸗ richtet. Sie öffnen alle im Winter ihre Gaſtſtätten, um den Anhängern und Liebhabern des Winter⸗ ſportes Zuflucht zu bieten. Die neue Ferieneinteilung hat heute ſchon ſolche Fortſchritte gemacht, daß die Winter⸗ friſchen mehr Beſucher zählen als die Sommerfriſchen. Wo kann der Deutſche im Winter ſeiner Sport⸗ leidenſchaft freies Spiel gewähren? Bei vielen iſt es leider üblich geworden, ausländiſche Sportplätze auf⸗ zuſuchen. Mancher glaubt, der Mode folgen zu müſ⸗ ſen, die ſich immer mit fremden Federn zu ſchmücken ſucht. Dabei kann man hier wirklich ſagen:„Warum in die Ferne ſchweifen, ſieh', das Gute liegt ſo nah.“ Von den deutſchen Mittelgebirgen angefangen, hat man bis tief nach Süddeutſchlannd hinein Ge⸗ lände und Gelegenheit für den Winterſport wie man ſie beſſer im Auslande auch nicht finden kann. Der Harz, der Thüringerwald, das Erzgebirge, das Rie⸗ ſengebirge, der Taunus, der Schwarzwald und schließlich die Bayriſchen Alpen vom Allgäu bis nach Berchtesgaden hin— welch' eine reiche Kette von ſchneeglänzenden Hängen, Bergpfaden und Tälern, deren winterliche Zauberlandſchaft dem Winterſport⸗ ler ein faſt unüberſehbares Feld für Schneeſchuh⸗ laufen, Schlittenfahren und oft auch für Schlittſchuh⸗ laufen bietet. Alle deutſchen Winterſportplätze bieten ein Natur⸗ bild, wie man es ſich ſchöner nicht ausmalen kann. Die Höhen ſind mit dichten Tannen⸗ und Buchen⸗ wäldern bedeckt, die mit ihrem Schneebehang an Schönheit ſicher nicht hinter der Sommerlandſchaft urückſtehen. Faſt alle aber haben Kammwege, 5 waldfrei ſind oder Schneeſchuhläufern keine Hinderniſſe bieten. Die beſtehen zum großen Teil aus offenem Wieſengelände und bieten o dem Schneeſchuhläufer ein ausgezeichnetes Gelände für Berg⸗ und Talfahrten. Ueberall hat der„zuſtändige“ Sportverein der Natur durch geeignete Anlagen nach⸗ geholfen. An den verſchiedenſten Stellen findet man Sprungſchanzen, an denen der Sportfünger ſeine Technik ausbilden kann. Die Höhenwege, die im Sommer dem Ton⸗ riſtenverkehr dienen, werden im Winter in Schlittenbahnen umgewondelt. Auf den Seen und Waſſerbecken, den Badeplätzen des Sommers, entſtehen die ſchönſten Eisbahnen. Es gibt in den deutſchen Winterfriſchen fünfzehn aus⸗ gezeichnete Bobsleigh⸗Bahnen, die alles aufweiſen, wos der moderne Winterſport verlangt: tief in den Schnee eingebettete, ſcharfe Kurven, elektriſchen Auf⸗ zug und eine Fernſprechleitung, die von jeder Kurve aus benutzt werden kann. Die modernſte Anlage dieſer Art befindet ſich in Schreiber hau im Rieſengebirge. An Bergbahnen, die den Winterſportler auf die erſehnte Höhe befördern, fehlt es nirgends. Garmiſch⸗ Partenkirchen, einer der größten Winterſportplätze Deutſchlands, iſt der Ausgangs⸗ punkt für drei Bergbahnen: die Schwebebahnen nach dem Kreuzeck und dem Wank und die bayeriſche Zugſpitzenbahn, die bis zum Schneefernerhaus führt, von wo ein ideales Schneeſchuhfeld leicht zu er⸗ peichen iſt. In dem weſtlichen Teil der bayerſſchen Alpen iſt Oberſtdorf mit dem Nebelhorn durch eine Bahn verbunden, im öſtlichen Teil ſind Predigtſtuhl und Wendelſtein durch Bahnverbindung zugänglich gemacht worden. Die Bahn zum Wendelſtein iſt die älteſte Bergbahn Deutſchlands. Im Schwarzwald gibt es ebenfalls zahlreiche Bahnverbindungen. Eine Bahnverbindung mit dem Schauinsland mit dem Ausgangspunkt in Freiburg iſt neuerdings eröffnet worden. Auch das Feldberggebiet kann über Titiſee von Freiburg aus leicht mit der Bahn erreicht werden. Der Feldberg mit ſeinem geräumigen Hotel iſt ſchon längſt zum vielbeſuchten Mittelpunkt inter⸗ nationalen Sports geworden. Aber auch in den übrigen Teilen des Schwarzwaldes, in Titiſee, Triberg und Freudenſtadt, fehlt es nicht an Gelegenheiten aller Art zum Winterſport. Im Thüringerwald hat Oberhof als Winter⸗ ſportplatz internationalen Ruf gewonnen, im Harz Schierke. Aber auch das Erzgebirge iſt ſchon ſeit Jahren ein Sammelpunkt für Winterſportler, namentlich für Schneeſchuhläufer, die hier auf ganz ort in Deutſckhland weiten Strecken freie Bahn vor ſich haben. Das Rie⸗ ſengebirge hat auch als Winterfriſche einen ganz eigenen Charakter. An dem offenen Kammweg, für Schneeſchuhläufer wie geſchaffen, findet man bequeme Unterkunft in den gaſtfreien Bauden, den Heim⸗ ſtätten fröhlichen, geſelligen Treibens gerade in har⸗ ter Winterszeit. Auch dem Winter ſcheint es hier beſonders gut zu gefallen. Denn er niſtet ſich im Rieſengebirge erfahrungsgemäß mit großer Beſtändigkeit und langer Dauer ein. Wer die Täler vorzieht, findet in Krummhübel, Schreiberhau und anderen Orten beſte Unterkunft. Eine kurze Ueberſicht zeigt alſo, daß dem Winter⸗ ſport in Deutſchland eine naturſchöne Heimſtätte be⸗ reitet iſt, die alles bietet, was die moderne Sport⸗ technik verlangt. Keiner, der die Freuden des Win⸗ terſports genießen will, braucht den Fuß außerhalb Deutſchlands zu ſetzen. Der Winter macht Ernst Vom kommenden Wintersport und ſeinen wirtschaftlichen Möglichkeiten Man ſteht wenige Tage vor dem Feſt, das man ſich gern in Schnee denkt. Die Zeiten ſind endgültig vor⸗ bei, wo der Winter die„ſtille“ Jahreszeit war, vorbei wie für die Zeitungen die ehemalige ſogenannte Sauxregurkenzeit. Es geht heute zu beweglich und zu temperamentvoll dafür zu in der Welt. Die Unruhe regiert die Stunde. 8 Der vergangene Winter hatte verſagt. Jeder, der irgendwie am Winterſport intereſſiert iſt, weiß das, ob materiell oder ideell. Der wirtſchaftliche Schaden war erheblich und den Nutzen eines normalen Winters konnten nur Plätze richtig mitneh⸗ men, die an die. 1500 Meter und höher lagen. Umſo berechtigter und größer ſind die Hoffnungen, mit denen man dem kommenden Winter und ſeinem Ver⸗ lauf entgegenſieht. Die große Frage: wie wird er werden? Der eine prophezeit, der andere fürchtet. Und keiner wird ſchließlick in ſeiner Form recht be⸗ halten. Sehr zu wünſchen wäre durchaus ein guter Winter, nicht zu hart, aber von einer gewiſſen ſchnee⸗ gepolſterten Stetigkeit. Nicht große Kälte wünſcht man ſich heute, wo die Not an vielen Türen ſteht, aber einen ſportlich und damit ohne weiteres wirtſchaftlich brauchbaren Winter darf man ſich ſchon wünſchen, ohne jemanden im Geringſten wehe zu tun. Ja im Gegenteil, ein brauchbarer Winter bringt doch immer wieder Verkehr und Leben und damit Blut, auch wirtſchaftlich geſprochen, zum Kreiſen. Was man erwarten darf bei der außerordentlichen wirtſchaftlichen Spannung, in der wir leben? Das iſt ſchwer zu ſagen. Trüb zu ſehen und auf einen ſchlech⸗ ten Winterverkehr zu rechnen, dafür liegt an ſich kein Grund vor. Es wird die Neigung, anſtelle von mäßi⸗ gen Vergnügungen einer Karnevalszeit wirkliche ſportliche Werte durch Ausübung von Winterſport zu ſetzen, in dieſem Winter, wo der Karneval unter teil⸗ weiſer Sperre ſteht, eher durch dieſen Umſtand unter⸗ ie ſtützt. Die Hergabe von Mitteln für den Gewinn eines ſportlich⸗landſchaftlichen Wintergenuſſes gegen⸗ über der Aufwendung für einen Stundenſcherz im Ballſgal mit dreitägigem körperlichen oder morali⸗ ſchen Kater dürfte heute doch erheblich verlockender ſein. Die Ausſchöpfung der Winterwerte für den inneren Menſchen tut heute unter dem Druck des All⸗ tages vielleicht mehr not denn je und wohler als man⸗ ches andere.. EI Es kann wohl als wahrſcheinlich angenommen werden, daß manche Winterfahrt ſich in der Reiſeſtrecke verkürzen wird. Man wird am Fahrgeld in dieſer Weiſe ſparen und das ſo frei ge⸗ machte Geld für den eigentlichen Aufenthalt verwen⸗ den können. In einem Beiſpiel der Praxis aus⸗ gedrückt, könnte man daraus ſo ableiten, daß mancher, der bisher unbedingt in die Alpen, im beſonderen in die Schweiz, deren Aufenthalt auch teurer iſt als in deutſchen Gebirgen, fahren zu müſſen glaubt, ſich heute die doch erheblich koſtſpieligere Bahnfahrt ver⸗ ſagt und innerhalb der deutſchen Grenzen Halt macht. Sollte man nicht mutmaßen dürfen, daß aus dieſen Momenten wirtſchaftlicher Natur heraus die einhei⸗ miſchen Gebirge ſich einer größeren Beachtung als winterliches Reiſeziel erfreuen könnten und daß auf dieſe Weiſe wertvolles wirtſchaftliches Plus in einen deutſchen Wirtſchaftszweig übergeleitet würde, der eine ſolche Stütze ſehr gut brauchen könnte und aus dem heraus wieder weitere Kreiſe befruchtet würden, da er ein Schlüſſelgewerbe iſt? Die Reichsbahn dat mit den weihnachtlichen Ver⸗ kehrserleichterungen— ſiebentägige Sonntagsfahr⸗ karte, Freigabe der Schnellzuge ausgenommen am 23. und 24. Dezember, Zulaſſung von ermäßigten Geſell⸗ ſchaftsfahrten— dieſe mögliche Entwicklung zweifel⸗ los unterſtützt. W. Romberg. 150 m ü. d. M. Post Hemigkofen ſhtſhg.) Tel.“ 31. Bahnstationen: Eindauu,Friedrichshaſen Beſt. Arzt Dr. M. van Oord Prospekte d. d. Dlrektton 3 7 7* iin Lal. Riviera Des bevotzugte, moderne Famſſenhotel, inmitten großem Petk. Volle Südlage Penslon ab Eff..50. 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Es ſind in Vereinbarung mit der Direk⸗ tion Stuttgart ſehr günſtige Anſchl fe mit dem ſchwäbiſchen Gebet, geſchaffen worden, teil⸗ weiſe in Neuleiſtung(Schwenningen!). Der Sonderzu Konſtanz geht.52 ab, hält in Radolfzell(Anſchlüſſe mi Ueberlingen und Stockach), Singen, Engen, Immendingen ab.20 ETnttlingen ab.04), Donaueſchingen(Schwennine gen ab neu.00, Villingen ab neu.26), Donaueſchingen ab.47, Neuſtadt an 8,36, Titiſee an 8,50, Bärental⸗Feld⸗ berg an.11, Seebrugg an.36. Umgekehrt Seebrugg ab 17.85, Bärental⸗Feldberg an 18.00, Titiſee ab 18.20, Neu⸗ ſtadt ab 18.30, Donaueſchingen an 19.28(Villingen an 20,05, wo der Schwenninger Sonntagszug 8 8 bei Vormel⸗ dung von Fahrgäſten durch Donaueſchingen wartet, in Donaueſchingen ferner direkter Uebergang auf den Schwarzwaldſchnellzug D 153 Richtung Villingen(Schwen⸗ ningen), Triberg, wenn Neuſtadt Fahrgäſte vormeldet), Immendingen an 19.55(Tuttlingen au 20.14), Singen an 20.27(Anſchluß nach Schaffhauſen), Radolfzell 20.59(An⸗ ſchlüſſe nach Stockach und Ueberlingen warten ab), Kon⸗ ſtanz an 21.15 wit Schweizer Anſchlüſſen. N Mittelmeer⸗ und Orientfahrten von Lloyd und Hapag Bon den deutſchen Schiffahrtsgefellſchaften, Hamburg Amerlka⸗Linte, Hamburg, und Norddeutſcher Lloyd, Bre⸗ men, wird das Programm ihrer für die Monate Januar bis Juni 1981 in Ausſicht genommenen Mittelmeer und Orientſahrten bekanntgegeben. Verſchledentlich weiſen gie Reiſeprogramme gegenüber den Vorjahren Neuerungen auf. So wird beiſpielsweiſe auf der mit dem Dampfer „Sierra Cordoba“(11 500 Br.⸗Reg.⸗Ton.) des Norddeutſchen Lloyd in der Zeit vom 19. Februar bis zum 19. März aus⸗ zuführenden Reiſe nach den glücklichen Inſeln und dem weſtlichen Mittelmeer erſtmalig wieder die marokka⸗ niſche Küſte, und zwar Caſablanca und Tanger be⸗ rührt. Auf der zweiten Orientreiſe des Lloyd iſt als neuer Anlaufhaſen im Programm Smyrna(Epheſus) aufgenommen worden. Auf der Reiſe der„Sterra Cordoba“ durch das weſtliche Mittelmeer nach den glücklichen Inſeln und zurück nach Bremerhaven ſollen nochmals Caſablanca und Tanger beſucht werden. Völlig neu iſt die für die Zeit vom 4. bis 23. Mai ge⸗ plante Reiſe der Hapag mit dem Vergnügungsreiſen⸗ dampfer„Oceana“ nach den Stätten des klaſſiſchen Alter⸗ tums und der Aegeis. Berührt werden auf dieſer Reiſe u. a. Olympia, Delphi, Kanal von Korinth, Athen, Delos, Candia uſw. Durch die Ausführung gerade diefer Fahrt wird zweifellos vielfachen Wünſchen entſprochen. Literatur „Winterzauber, Winterſport, Winterkuren im Harz und Kyffhänſer“ betitelt ſich die ſoeben erſchtenene Sonder⸗ ſchrift. Hier macht der bekannte Facharzt für innere und Nervenkrankheiten Dr. Braitmaler⸗ Kiel in einem kurzen Aufſatz unter dem Titel„Ueber den Wert der Win⸗ terkuren und des Winterſportes im Harz für den geſunden und kranken Menſchen“ einige zeitgemäße und ſehr in⸗ tereſſante Ausführungen. Im zweiten Teil dieſes Heftes ſind alle im Harz betriebenen Winterſportarten in Bild und Schrift wirkungsvoll dargeſtellt. Erwähnenswert ſind auch die kurzen Beiträge„Die Verkehrsmittel und Ber⸗ kehrswege“,„Die Vielſeitigkeit des Harzgebirges“,„Unter⸗ kunft und Verpflegung im Harz“,„Frühling im Harz“ und „Die Ausrüſtung und die Winterſportgeräte“. Eine tabella⸗ riſche Ueberſicht, in der von allen bekannteren Harzorten die Höhenlagen, Winterſportmöglichkeiten, Preiſe für Verpfle⸗ gung und Unterkunft ausgegeben ſind, vervollſtändigt dieſes 16ſeitige Heftchen. Neben einem mehrfarbigen Umſchlag enthält es auch ca. 40 ausgezeichnete Harzbilder und eine Ueberſichtskarte vom Harz. * Die neueſte Mergentheimer Literatur. In dieſer Broſchüre wird in 12 Abhandlungen aus der Feder nam⸗ hafter Aerzte in ſehr überſichtlicher Weiſe gezeigt, von welch großem Heilerfolg eine Kur in Bad Mergentheim bei den verſchiedenſten Leiden ſein kann.— Zur Einleitung wird auf die Zuſammenkunft einer größeren Anzahl von deut⸗ ſchen und öſterreichiſchen Autoritäten unter dem Vorſitz von Geheimrat Prof. Dr. v. Noorden⸗ Frankfurt a. M' hin⸗ gewieſen, die die Prüfung des Mergentheimer Waſſers mit dem Ergebnis vorgenommen haben, daß die 3 Quellen, Albertquelle, Karlsquelle und Wilhelmsquelle, in ihrer Zu⸗ ſammenſetzung als hochwertig bezeichnet werden und daß der ganze Kurbetrieb wie Anlage der Badehäuſer, Rege⸗ lung der dͤtätetiſchen Einrichtungen in den letzten Jahren weſentlich ausgebaut wurde. In der Folge bringt Dr. med, Bofinger⸗ Mergentheim einen intereſſanten Artikel „Welche Kranke kommen nach Bad Mergentheim“, aus dem auch wieder erſichtlich iſt, wie vielſeitig die Auswertung der Quellen iſt. Dr. med. Graul⸗ Mergentheim ſchreibt über den Einfluß der Mergentheimer Karlsquelle auf die Salz⸗ ſäureabſcheidung des Magens. Die folgenden 8 Artkkel ſind vom Kurarzt Dr. med. Haug verfaßt. Die drei letzten Abhandlungen von Dr. Leopold⸗ Mergentheim behan⸗ deln„Eigenſchaften und Wirkungen der Mergentheimer Karlsquelle“,„die pharmakologiſche Wirkung der Blitter⸗ quellen“ und„die interne und balneologiſche Behandlung der Gallenſteinkrankheit mit diagnoſtiſchen Geſichtspunkten“ Schon aus den Ueberſchriſten der verſchiedenen Artikel iſt zu erſehen, daß die Schrift einen umfaſſenden Ueberblick über die vpielſeitigen Behandlungs⸗ und Heilverfahren bietet und den Fachärzten, die eine Kur in Bad Mergent⸗ heim verſchreiben, wertvolle Winke geben kann. Falkau l. Ie Pension Hosp Wintersportgelegenh. 1. Hochschwarzwald Gr. ſon. Zim(Villa), Zhg,, fl.., Bäder, geſchl. 2 Verandeß, neuzettl. eingerichtet. P. ab% 0. Proſpekte, Telephon: Altglashütten Nr. 31. Schönwald Wntersportplaz 1000 Meter Skiläufer u. Erholungsbedürftige finden gemüt⸗ lichen Aufenthalt bei beſter Haus Schätzle 2 Verpflegung im bekannten Weiliuaclils Sanatorium Tesien Wintererholungs⸗Urlaub, verbringen Sie gut und billig— Penſion 4 Mahlzeiten RM. 5.— Schönes Sportgelände! Fensson Apenbncte, oscar Station Löffingen(Höllentalbahn! 54 (Priv.⸗Penſion). Warmwaſſerhz, gemütl Aufent⸗ haltsräume. Preis v. 5 bis 6, Tel. Triberg816 * 540 md M. Höhen- * Oberabtsteinach“ für Nerven und Erholungsbedürft ge Gasthaus und Pension„Zur Rose“ Neu einger. Zimmer m. fl. Waſſ. Zentralheiz., Bad.— Eig., Landwirtſch.— Penſ.(4 Mahlz.) .- MM. einſchlt Bad Wochenendpr. 5. M„ern⸗ ſprecherWaldmichelbach Nr. 88. Beſ. L. Hintenlang e 3 1 714 — Freitag, 19. Dezember 1930 Im Gartenbauverein„Flora“ Die am Dienstag abend im großen Saale der„Lieder⸗ tafel“ abgehaltene Weihnachtsverloſun g war außerordentlich gut beſucht. Von 188 Mitgliedern waren 160 erſchienen und zwar größtenteils Damen. Der Vorſitzende, Herr Illhardt, begrüßte die erwartungsfrohen An⸗ weſenden mit herzlichen Worten, gab das Programm des Abends bekannt und erteilte Parkdirektor Henſel das Wort zu ſeinem Vortrage über naturgemäße Winterfütte⸗ rung freilebender Vögel, worüber wir bereits in unſerem Mittwoch⸗Abendblatt ausführlich berichtet haben. Zu er⸗ wähnen bleibt nur noch, daß der Vortrag mit großer Auf⸗ merkſamkeit und mit lebhaftem Beifall aufgenommen wurde. Herr Illhardt überreichte an drei Vereins mitglieder die traditionelle Jubiläums⸗Phönixpalme für 25⸗ jährige Zugehörigkeit zur„Flora“ mit ſinnigen Begleit⸗ worten, mit denen er den Mitgliedern für die dem Verein in ben ſchweren Kriegs⸗ und Inflationsjahren bewieſene Treue herzlich dankte und bemerkte, daß ſich der Vorſtand immer freue, einen ſo ſtarken Verſammlungsbeſuch und ſo treue Mitglieder begrüßen zu können. Der Redner gab weiter bekannt, daß an zwölf Mitglieder für rege Werbe⸗ propaganda je ein gut kultiviertes, wertvolles Alpen veilchen überreicht werde. Wie die Jubiläums⸗ palmen, ſo riefen auch die hübſchen Cyclamen, die nament⸗ lich durch ihren reichen Blütenflor allgemein auffielen, freudige Anteilnahme hervor. Wie bei jeder Floraverſammlung, ſo wurde auch am Dienstag abend durch den Ehrenvorſitzenden des Vereins, Herr Nic. Roſenkränzer, eine Reihe von Brief⸗ kaſtenanfragen in ausführlicher Weiſe beſprochen. Behandelt wurden hauptſächlich Alpenveilchen, Aſparagus und Kakteen. Der Vorſitzende gab dann Aufſchluß über die zur Weihnachtsverloſung beſtimmten Pflanzen, wobei er namentlich die blühenden Pflanzen beſonders berückſichtigte und davor warnte, dieſe in ein allzu warmes Zimmer zu ſtellen. Der beſte Standort für die Pflanzen iſt möglichſt nahe am Fenſter. Azaleen ſind etwas temperiert zu halten und in Zimmern mit 12 bis 13 Grab unterzubringen. i Dann begann die mit Spannung und Neugierde er⸗ wartete Verloſung. Die Pflanzengewinne beſtanden aus Phönix⸗Palmen, Dravagenen, Araucarien, Aspidiſtra, Gummibäumen und Nephrolepis⸗Farne ſowie in herrlichen Blattbegontien und in ſchön blühenden Azaleen und Alpen⸗ veilchen. Den Hauptanziehungspunkt ber Verloſung aber bildeten die von jeder Hausfrau erwünſchten großen Ge⸗ müſekörbe, die alljährlich vom Gemüſegärtner Hack⸗ mann recht verlockend ausgeſtattet werden. Herr Illhardt verwies zum Schluſſe noch auf die im Januar ſtattfindende Generalverſammlung des Vereins und erſuchte um regen Beſuch. Weiterhin wünſchte er im Namen des Borſtandes den„Flora“⸗Mitgliedern ein fröh⸗ liches Weihnachtsfeſt und ein glückliches Neujahr. Der Vorſitzende verband damit den Wunſch, daß der Verein auch im neuen Jahre nicht nur blühe und gedeihe, ſondern groß und ſtark werde und alle Blumen⸗ und Pflanzenlieb⸗ Haber als Mitglieder beitreten. ch. Verein ehem. geöienter Bayern Wie alljährlich, beging der Verein in der Liedertafel ſeine Weihnachtsfeier. 1. Vorſitzender Rößler hieß die große Schar der Kameraden mit Angehörigen herzlich willkommen. Der Kinderprolog„Weihnachts⸗ legende“ und ein allgemein geſungenes Weihnachtslied leiteten das Programm, deſſen vortreffliche Regie in den Händen von Herrn R. Wagener lag, ein. Tann⸗ häuſers„Lied an den Abendſtern“ ſang er mit wohl⸗ klingendem Organ. Er erntete ebenſo ſtarken Beifall wie Herr Willi Walther mit eigenen Rezitationen mit feiner„Klampfen“. Allerliebſt waren zwei feſche Girls: Elſe Wagener und Meta Turré, die ſtitrmiſch her⸗ vorgerufen wurden. Ein beſonderer Genuß war ein Celloſolo des Herrn Werrling. Zwerchfellerſchütternd war das urkomiſche Duett der bekannten Mannheimer Typen Frau Hahn und R. Wagener. Gauvorſitzen⸗ der Kreuzer beſchloß mit lameraöſchaftlichen Worten den eindrucksvoll verlaufenen Abend. S. H. Beim Reichert-Quartett Mannheim Das Reichert⸗ Quartett lud am Samstag abend in das Kolpinghaus zur Weihnachts feier. Das e das im erſten Teile ſo recht der Weihngchts⸗ immung angepaßt war und von Herrn Kriege(Mit⸗ glied des Quartetts) durch eine markante Anſprache ein⸗ geleitet wurde, brachte als erſtes den Chor„Die Veſper“ von Beethoven. Dteſer durchaus nicht leichte Chor wurde vom Reichert Quartett mit dem feinſten Pianiſſimo und abgewogenſter Dynamik vorgetragen. Es folgten zwei Weihnachtslieder von Cornelius und Reger, ſtim⸗ mungsvoll vorgetragen von Frau Sorg, die allgemeinen Beifall fand, ferner als weiterer Quartettvortrag„Ab⸗ ſchied von der Mutter“ mit Baritonſoli(Herr Schooß, Mitglied des Quartetts), wobei man die ſchöne Bariton⸗ ſtimme bewundern konnte, und als Abſchluß des ſtim⸗ mungsvollen erſten Teils die Ouverture„Die Stumme von Portici“ von Auber, die großen Anklang fand. Im zweiten Teil, der von Herrn Götz(Mitglied des Quar⸗ telts) geſpeiſt wurde, brachte Herr Fritz Weinreich ſeine humorvollen Selbſtdichtungen zum Vortrag, die die Lachmuskeln in Bewegung ſetzten und großen Beifall er⸗ zielten. Ferner erfreute Herr Schooß noch mit einigen ſchneidig vorgetragenen Rheinliedern, wobei es ohne Dreingabe nicht abging, weiter„Diele Karl“ mit ſeinem köſtlichen Mannheimer Humor und der Mannheimer Lautenſchläger mit einigen Lautenliedern. Nicht zuletzt ſei noch das Flora⸗ Quartett erwähnt, das in liebenswürdiger Weiſe durch einige ſchöne Vorträge die Veranſtaltung verſchönern half. Die Hauptleiſtung des Abends, die wahre Beifalls⸗ ſtürme auslöſte, waren der Walzer„An der ſchönen blauen Donau“ von Strauß und„Der Pfälzer Marſch“ von Landhäußer, vorgetragen vom Reichert⸗ Quar⸗ tett mit Orcheſterbegleitung. Der Walzer mußte wieder⸗ holt werden. Die Begleitung der Chöre und die muſika⸗ liſche Umrahmung hatte das„Müllerſche Kammer⸗ orcheſter“ vom Muſikverein Feudenheim übernommen, das ſich ſeiner Aufgabe völlig gewachſen zeigte. Die muſikaliſche Leitung und ſoliſtiſche Beglei⸗ tung am Flügel lag in den Händen des Muſikdirektors Richard Müller⸗Jeudenheim, dem für ſeine intenſive Arbeit beſonders gedankt ſei. —— Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung ihnachten in den Mannheit Im Evang. Frauen⸗ und Jungfrauenverein Wie vorauszuſehen war, füllte ſich dieſer Tage der Ball⸗ hausſaal, in dem der Ev. Frauen⸗ und Jung⸗ frauenverein ſeine Weihnachtsfeier abhielt, der Zeit entſprechend. Die gut beſetzte Kapelle Krug er⸗ öffnete die Feier mit einigen Muſikſtücken, die tempera⸗ mentvoll zum Vortrag kamen. Hierauf gab die erſte Vor⸗ ſitzende Frau Hagendorn in ihrer Begrüßungsanſprache dem Wunſche Ausdruck, daß das für den Abend vorgeſehene reichhaltige Programm dazu beitragen möge, die Alltags⸗ ſorgen aus aller Herzen zu verſcheuchen und der Weih⸗ nachtsſtimmung Platz zu machen. Der Prolog„In der Chriſtnacht“, geſprochen von Frl. Anna Heſſen auer, hat allgemein gut gefallen. Die Leitung des Frauenchors lag in den Händen des Chormeiſters, Hauptlehrer Fritz Schübelin. Beim Vortrag der Lieder:„Werde Licht“ (dreiſt. Frauenchor F. Lindr),„Hymne an die Nacht“(L. v. Beethoven),„Weihnachtsgeiſt aus Himmelshöh'n“(Chr. v. Gluck), ließ ſich die ſorgfältige Einſtudierung erkennen. Frl. Roſl Kätſch(Sopran) legte mit dem Vortrag der Lieder„Chriſtkindleins Wiegenlied“(Reinh. Becker) und „Marſch der Weihnachtspuppen“(W. Stürmer) große Ehre ein. Die Feſtrede hielt Stadtpfarrer Renz der Advents⸗ zeit angepaßt, womit er wie immer, die Herzen ſeiner Zu⸗ hörer gewann. Anſchließend ſtimmten die Anweſenden in das von der Kapelle Krug begleitete Lied„Am Weihnachts⸗ baumm die Lichter brennen“ ein. Das Theaterſtück„S' iſt nichts ſo fein geſponnen“(Komödie in 3 Akten v. Felix Renkert) unter der Regie des Herrn Guſt'l Mangold, wurde von den Damen Will, Mangold, und Wagner und den Herren Ziegler, Bieda, Wagner und Mangold aufs Beſte aufgeführt. Wie jedes Jahr, ſo wurden auch wieder fämtliche Mitwirkende mit einer klei⸗ nen Gabe bedacht. Die Geſangsabteilung überreichte ihrem Chormeiſter aus Dankbarkeit für aufopfernde Tätigkeit ebenfalls ein Weihnachtsgeſchenk, dem ſich der Hauptverein mit einer kleinen Aufmerkſamkeit anſchloß. Sämtliche Beſchenkten dankten mit dem Liede„Stille Nacht“, heil'ge Nacht“. Frau Gretel Mangold, eine langjährige Spie⸗ lerin, tritt aus Geſundheitsrückſichten von der Frauen⸗ vereinsbühne zurück, der ſie 12 Jahre ihre Kraft gewioͤmet hat, was den Verein veranlaßte, ihr eine kleine Aufmerk⸗ ſamkeit zu überreichen. Jeder Feſtteilnehmer konnte unter den Klängen des Schlußmarſches befriedigt den Nachhauſe⸗ weg antreten. K. Vereinigung der Hanſeaten Die Vereinigung der Hanſeaten feierte am letzten Sonntag mit ihren Angehbrigen in den dichtbeſetzten Ger⸗ maniaſälen ihr Weihnachts feſtbankett. Senſor Sktauffert begrüßte die Anweſenden mit herzlichen Worten. Einige allgemeine Weihnachtslieder leiteten zur Feſtanſprache des Herrn Zabel über, die äußerſt beifällig aufgenommen wurde. Als Conferenciers für die weitere Programmſolge fungierten die Herren Fleck und Ni ſt. Zwei Theaterſtücke„Der Ehemann unkerm Weihnachts⸗ tiſch“ und„Das fidele Gefängnis“ brachten den Darſtellern ſtürmiſchen Applaus ein. Klavierſolis trug in feinſinniger Weiſe Herr Weir auch vor, der auch für Frl. Wen z vom Nationaltheater zum Tanz aufſpielte. Die Herren Gander und Gutekunſt feſſelten die Anwefenden durch Vorführungen in Säbel⸗ und Florettfechten. Ein großer Lacherfolg war das Tanzduett„Sportgirls“ von Frl. Huber und Frl. Köhler. Die reichhaltige Tom⸗ bola beſcherte Glückliche und weniger Glückliche. 82. Im Alademiſchen Sporitlub Der Akadsmiſche Sportekub, die zur Zeit ſtärkſte Vereinigung an der Handels⸗Hochſchule, trat zum erſtenmal mit einer geſellſchaftlichen Veranſtaltung an die Oeffentlichkeit. Die Weihnachtsfeier war von über hundert Mitgliedern und Gönnern des Clubs beſucht. Im Mittel⸗ punkt des offiziellen Teils ſtand die Feſtanſprache H. Schweitzers. die den Sinn des Feſtes, ſeine Ver⸗ bundenheit mit dem deutſchen Volke und ſeinen Ausdruck in den Weihnachsliedern tief zeichnete. H. Berger ſprach einen Prolog und das erſt ſiebzehnjährige Fräulein Lucie Schumacher begeiſterte durch ihre reine, klare und geſchulte Stimme. Die Lieder„In der Chriſtnacht“, „Ave Maria“,„Still wie die Nacht“ und„Zuneigung“, die die jugendliche Sängerin mit Fräulein Lion am Klavier zum beſten gab, fanden immer neuen Beifall. Gemeinſam geſungene Weihnachtslieder und reichliche Beſcherung durch den Nikolaus beendete den offiziellen Tell. Terpſichore herrſchte in den folgenden Stunden. Die unter dem Ge⸗ danken des Sports geeinten Studlerenden werden nach dem ſchnellen Aufſchwung des Clubs und nach dieſem harmoniſch verlaufenen Abend die Feier ihres einjährigen Beſtehens mit beſonderer Freude begehen können. Bei oer Phönir⸗Jugend Am vergangenen Sonntag fand die traditionelle Weih⸗ nachtsfeier für die Jungen d⸗ und Schüler⸗ Abteilung des M. F. C. Phönix ſtatt. Wieder gabs gratis Kakao und Kuchen und dementſprechend vergnügte Geſichter. Die geſamten Darbietungen wurden von eigenen Kräften beſtritten. Aus der Sportjugend, die ſich vor⸗ mittags mit gutem Erfolg betätigte, wurde nachmittags eine Künſtlerjugend. Von einer allgemeinen Gabenvertei⸗ lung mußte leider dieſes Jahr wegen wirtſchaftlicher Not⸗ lage Abſtand genommen werden. Nur die Herren des Ju⸗ gendausſchuſſes bekamen von ihren Mannſchaften ſchöne Chriſtkindchen.“ Eine wirkliche Weihnachtsſtimmung lag über dem feſtlich geſchmückten Klubhaus. Das Jung⸗ ſportlervolk war ſo ſehr bei der Sache, daß einem das Herz aufgehen konnte. A. —— Die Deutſche Angeſtellten⸗Krankenkaſſe die Krankenkaſſe des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten(GD), Verwaltungsſtelle Mannnheim, hielt im GDA.⸗Heim N 7, 8 eine Mitgliederver⸗ verſammlung ab, die einen ſtorken Beſuch aufzu⸗ weiſen hatte. Im Hinblick auf die einberufene außer⸗ ordentliche Hauptverſammlung der 8 entſpann ſich eine lebhafte Ausſprache über die Notverorönung und die Neu⸗ e der Satzung. Die Verſammlung faßte folgende ntſchließung: „Die Angeſtellten ſtellen mit Bedauern ſeſt, daß die Notverordnung zur Krankenverſicherung neben ſtarren Leiſtungseinſchränkungen dos Selbſtverwaltungsrecht ſchmälert und im weſentlichen nicht der geforderten Re⸗ form entſpricht. Die Mitgliederverſammlung erwartet vom Geſetzgeber die Berückſichtigung der beſonderen Bedürfniſſe des Angeſtelltenſtandes, vor allem den un⸗ abdingbaren Anſpruch auf das ungekürzte Gehalt im Krankheitsfalle.“ —— er Neu-Deutſchland feiert Aovent Ein ungeheurer Idealismus gehört dazu, in der jetzigen Zeit an Frieden, Verſöhnung, an Liebe und beſſere Zukunft zu denken. Und doch iſt auch wiederum dieſes Streben nach dem Guten unbedingt notwendig, um aus dem Elend heraus⸗ zukommen. Wer iſt berufener zu dieſer Aufgabe, als die Jugend? Aber auch die Jugend kann ihre Ideale nur auf⸗ recht erhalten, die auf einer Weltanſchauung baſieren. Und das iſt es auch, was die neudeutſche Bewegung vor den an⸗ deren auszeichnet, daß ſie gewillt iſt, von ihrem Ziele nie zu laſſen. Wie hießen doch die Sätze, die der Sprechchor, der ſich aus allen Mitgliedern der beiden veranſtaltenden Grup⸗ pen St. Michael und Winfried zuſammenſetzte, ver⸗ kündete?„Wir ſind die Jugend, ſind das Samenkorn. Wir ſind die Jugend, die das Banner trägt Wir ſind die Ju⸗ gend, die der Zukunft lebt!“ Dieſe kurzen Sätze ſind das gei⸗ ſtige Programm. Sie ſind der Willen dieſer Großſtadt⸗ jugend. Dieſer Eindruck wurde noch vertieft, wenn man den Worten des Paters Eſch, Bundeskanzler des N., lauſchte, der, umrahmt von den geſunden Jungen, das Programm von der hohen Warte ſeines Geiſtes ausführte. Großſtadtjugend hieß das Thema. Er redete mit unwiderſtehlicher Glut, be⸗ ſeelt vom Glauben an dieſe Jugend, von ihrer Aufgabe. Er verſcheuchte den Eltern alle Angſtgedanken, fühlte ſich in die Seelen der Zuhörer ein, ließ ſeinem geiſtvollen Humor freien Lauf und hatte alles für ſich und ſeine Jugend ge⸗ wonnen. Umrahmt waren dieſer Vortrag und die begrü⸗ ßenden Worte des Gruppenführers von nett zum Vortrag gebrachten Volksliedern. In der Pauſe erſchien, lebhaft begrüßt, Prälat Bauer, der die Jugend ſeines Beiſtands verſicherte. Der zweite Teil des Abends brachte ein Schauſpiel auf die Bühne des übrigens gedrängt vollen großen Kolping⸗ hausfaales, das von einem Gruppenmitglied nach einer Le⸗ gende von Herwig verfaßt war. Wir wollen von der über⸗ großen Beſcheidenheit, die dem ND. eigen iſt, abweichen und den Namen des Verfaſſers nennen. Hans Renner hat eine in ſehr knapper, gewandter Form, eine richtigen Ad⸗ ventsgeiſt atmende Arbeit geſchrieben. Wer nachzudenken gewillt war, erlebte das Martyrium, die Demut und Liebe des Sebaſtian, der aus den wilden Arbeitern des Wedding reine Menſchen machen wollte, aber ſchließlich doch von den Wölfen zerfleiſcht wurde, in tiefſter Seele mit. Die Büh⸗ nenbilder waren ausgezeichnet. Die ſchauſpieleriſchen Lei⸗ ſtungen(am beſten Günther Schmich als böſer Geiſt) konnten gefallen, ebenſo wie die von Guſtav Eiſen hauer hervorſtach. Wir verließen den Abend mit einem Gefühl des Dankes an die Veranſtalter und durften uns überzeu⸗ gen, daß die anderen Beſucher die gleichen Gedanken hegten. tr. Gruppe der weiblichen Angeſteliten im GDA Bei vollbeſetztem Hauſe beging auch in dieſem Jahre die Gruppe der weiblichen Angeſtellten ihre Adventsfeier. Die Einleitung brachte Fräulein Vera Schäfer mit den„Variationen ſeriös“ von Mendelsſohn. Der Klaviervortrag verriet viel künſtleriſche Begabung. Nach den Begrüßungsworten der Vorſitzenden, Frl. Teickner, ſprach die berufsamtliche Gaufrauenführerin, Frl. Leonore Schulz, Gedanken zum Advent aus. Sie betonte, daß man die erlebnisreichen, traditionellen Ad⸗ ventsſtimmungen und ⸗feiern nicht mit dem Schlagwort vom „unzeitgemäßen Gefühlsüberſchwang“ abtun könne, weil in dieſem Jahre anſcheinend die Vorausſetzungen zu glück⸗ Wetter- —— ſichtliche Voraus Witterung 2 für Samstag, 20. Dezember 141. Jahrgang/ Nr. 500 haftem Empfinden und zu größeren Möglichkeiten des Freuens bei ben meiſten Menſchen fehlen. Der Grund⸗ akkord dieſer Tage iſt allumfaſſende Herzlichkeit, frohe Ge⸗ wißheit menſchlicher Beziehungen, die zur Auslöſung in feſtlicher Form drängen. Solche Feierſtunden wären von Zeit zu Zeit notwendig, um mit klarerem Blick wieder daraus zurückzukehren und deshalb wäre es Aufgabe der Frauen, auch weiterhin Trägerin des ſo ſchönen Brauches der Adventsfeiern zu ſein. Die Schlußworte waren zeit⸗ gemäß darauf abgeſtimmt, daß mit dem Frieden des Weih⸗ nachtsfeſtes eine Vorahnung von dem wahren Frieden der arbeitenden Menſchheit in einer geſicherten Exiſtenz und in der Befreiung von aller Not der Arbeitsloſigkeit beſchert ſein möge. Rezitationen ernſten und heiteren Inhalts brachten einige Mitglieder der Jugendgruppe, Sehr viel Beifall fand das ſinnreiche Spiel„Die vier Adventslichter“, das von Kindern ſehr reizend aufgeführt wurde. Frl. Liſa Hoffmann ſang mit lieblicher Stimme„Maric Wiegenlied“ von Reger. Ganz zum Schluſſe kam der Weihnachtsmann als Vorbote mit einer Fülle von Päckchen und Gaben, die zum Teil ſehr viel Heiterkeit auslöſten, Eine ſchlichte, aber eindrucksvolle Feier, die von gutem Gemeinſchaftsgeiſt ſpricht! „Schwarz-Weiß⸗Privatmannſchaft Ludwig Klein zum Gedächtnis Die Weihnachtsfeier der Fuß ballmaun⸗ ſchaft Schwarz⸗Weiß⸗ Privat, Ludwig Klein zum Gedächtnis nahm einen recht erfreulichen Ver⸗ lauf. Nach einigen muſikaltſchen Darbietungen der Herren Georg Mater und Kurt Hügel ſang Herr Heinrich Böckenhaupt einige Lieder, die durchweg frohe Weit⸗ nachtsſtimmung atmeten. In feiner Begrüßungsanſprache fand der Spielführer Alfred W eilß die richtigen Worte. Beſonders gut geftelen die humoriſtiſchen Vorträge des Herrn Fritz Maler, der auch den größten Beifall ein⸗ heimſte. Für die Kleineren brachte der Nikolaus noch recht ſchöne Geſchenke. Die freudeſtrahlenden Kinderaugen lohn⸗ ten den Veranſtaltern die aufgewendete Mühe reichlich. Zum Abſchluß der ſehr gut gelungenen Weihnachtsfeier fand noch eine Verloſung ſtatt, bei der man recht brauchbare Ge⸗ genſtände gewinnen konnte. Es war eine ſchlichte und ein⸗ fache Feier, die vollkommen der heutigen Zeit angepaßt war und ſehr großen Beifall fand. G. B. Verantwortlich: Richard Schönfelder. IEHEINS-KATLENAD ER Freitag, 19. Dezember Odenwaldklub, Ortsgr. Maunheim⸗Ludwigshafen E..: 87% Uhr abends Weihnachtsabendunterhaltung im Kauf⸗ mannsheim. Zutritt für Mitglieder und eingeführte Gäſte. Eintritt frei. Donnerstag, 23. Dezember Badiſch⸗Pfälziſcher Luftfahrtverein, Maunheim: Treffpunkt jeden Donnerstag abend im Palaſthotel Mannheimer Hof, Klublokal in den Kellerräumen neben der Weihenſtephanſtube.— Motorflugſchule jeden Abend ab 6 Uhr auf dem Flugplatz. — Nachdruck verboten. 3 Keine weſentliche Aenderung, etwas milder, höchſtens vereinzelt leichte Niederſchläge Welter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswellerwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags rr— See. Fut Ste 82 Wind See. Set eg bh. dei Ss V5 Wetter „ ne e wicht Stärke um D 2 Wertheim 1511— 0 2—2 NO leicht bedeckt Köntgsſtuhl] 563 778,1—2—1—3 80* 8 Karlsruhe 120 779,4—3 2—5 80 9 25 Bad. ⸗Bad. 218 779,0 8] 18 NO 5 Nebel Villingen 712/781.6 7—1 8 SWW 5 bedeckt St. Blasien 780——————— Badenweil. 422 777,15—1—8 NO leicht bedeckt 1 Hof 1275 645,3—3—5 7 0 mäßig 2 ad. Dür. h. 701—— 9 11 N leicht wolkig Der Druckanſtieg auf dem Feſtland iſt beendet. Ein Hochdruckgebiet von über 780 Millimeter Maxi⸗ maldruck liegt heute über Süddeutſchland. Am Rande dieſes Hochs verſucht aber bereits eine große atlan⸗ tiſche Zyklone ſich nach Südoſten auszubreiten. Ihre Warmluftmaſſen haben in Begleitung eines Tief⸗ druckausläufers Nordfrankreich und Nordweſtdeutſch⸗ land erfaßt und Regen gebracht. Auch in unſerem Gebiete wird das Wetter etwas milder werden, im weſentlichen aber unverändert bleiben. Amtlicher Schneebericht der Badiſchen Landes⸗ Wetterwarte vom 19. Dezember 1930, 8 Uhr morgens Feldberg⸗Poſtſt: heiter, 5 3 8 N ſchneehöhe 25 Ztm., Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Hinterzarten: bewölkt,— 7 Grad., Geſamt⸗ ſchneehöhe 4 Ztm., verharſcht. Titiſee: bewölkt,— 8 1905., Geſamtſchneehöhe 3 Ztm. verharſcht, Eisbahn möglich.. Neuſtadt: bewölkt,— 7 Grad., Geſamtſchneehöhe 9 Ztm., verharſcht, Eisbahn möglich. Schauinsland: bewölkt,— 2 Grad C. ſchneehöhe 10 Ztm., Pulver, Ski gut, Rodel mäßig. Königsfeld: bewölkt,— 5 Grad., geringe lückenhafte Schneedecke. 5 8 St. Georgen: bewölkt,— 6 Grad., ſchneehöhe 2 Ztm., Firnſchnee. Furtwangen: bewölkt,— 10 Grad., Geſamt⸗ ſchneehöhe 10 Ztm., verharſcht, Ski ſtellenweiſe, Rodel und Eisbahn gut. Schönwald: bewölkt,— 4 Grad., Geſamtſchnee⸗ höhe 10 Ztm., Pulver, Ski und Rodel gut. Kniebis: bewölkt,— 4 Grad., Geſamtſchneehöhe 10 Ztm., Pulver. Ski und Rodel gut. Ruheſtein: bewölkt,— 7 Grad., Geſamtſchnee⸗ höhe 15 Ztm., Pulver, Ski gut, Rodel mäßig. Hornisgrinde: bewölkt,— 5 Grad., Geſamt⸗ ſchneehöhe 20 Ztm., verharſcht, Ski und Rodel gut. Unterſtmatt: bewölkt,— 4 Grad, Geſamtſchnee⸗ höhe 15 Ztm. davon Neuſchnee—2 Ztm., Rauhreif, Sk und Rodel mäßig. e Geſamtſchneehbhe Sand: bewölkt,— 4 Grad., 10 Ztm., Pulver, Ski und Rodel mäßig. Herren wies: bewölkt,— 4 Grad., Geſamtſchnee⸗ höhe 10 Ztm., Pulver, Ski und Rodel ſtellenweiſe. Hundseck: bewölkt,— 4 Grad., Geſamtſchneehöhe 12 Ztm., Pulver, Ski und Rodel gut. Bühler⸗Plättig: bewölkt.— 2 Grad., Ge⸗ ſamtſchneehöhe 5 Ztm., Firnſchnee, Ski mäßig, Rodel und Eisbahn gut. St. Anton am Arlberg: bewölkt,— 12 Grad C. Geſamtſchneehöhe 30 Ztm., Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. .: ññ. Chefredakteur: Kult Fiſchen Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales; Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen Jakob Faude. ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim. R 1.—6 Für unperlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel Rückporto Geſamb⸗ Geſamt⸗ Die schöne Festtagsdese nach Altsilberart geprägt, Inhalt ½ Kilo, RA aktisch denken- Kaffee .50 8 Die neue Vakuu schenken maulese ſuftleer, daher stets frisch, inhalt ½ Kilo,&M .90 5 Wee n 80. Freitag, 19. Dezember 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗ lusgabe 8 gendem ez ö 5 Kunſtmuſik und Volksmuſik Von Univ.⸗Prof. Dr. J. Müller⸗Blattau⸗ Königsberg, Direktor des Inſtituts für Kirchen⸗ und Schulmuſik Am Lebensbaum der deutſchen Muſik ſind Kunſt⸗ muſik und Volksmuſtk zwei polar entgegengeſetzte Reiche. Die Volks muſik gleicht der Wurzel, mit welcher der Baum tief und feſt in der Erde ver⸗ ankert iſt. Ihr verdankt er ſeine Bodenſtändigkeit, ihr einen Hauptteil ſeines Lebens. Denn die Wurzel zieht aus der Erde die elementaren Stoffe, die näh⸗ renden Salze und führt ſie dem Säftekreislauf des Baumes zu. Die Kunſtmuſik aber könnte man vergleichen mit der Krone des Baumes. Auf ſie ſchauen wir hin; hier iſt Schönheit; die Formen und Farben erfreuen uns. Der Wechſel der Jahreszeiten ändert ihr Bild; anders iſt die knoſpende, die voll entfaltete, die fruchtende und die entblätterte Krone. Ganz unmittelbar kommt es uns dabei zum Bewußtſein, wie lebensnotwendig dieſer Bereich iſt. Die übliche Auffaſſung vom Sinn der„Muſik als Kunſt“ geht dahin, daß ſie uns vom Alltag erlöſe und in eine„reine, beſtere“ Welt verſetze. Anders die Volks muſik. Sie ſteht im Alltag, im täglichen Leben mitten darin, ſie iſt von ſeinem Rhythmus getragen, iſt anders während der Arbeit als wäh⸗ rend der Erholung. Der Wechſel der Tageszeiten und der Lauf der Jahreszeiten haben je veränderten muſikaliſchen Ausdruck. Im Kinderlied erſcheint derartige Muſik auch heute noch am ſchönſten und reinſten. Das Lied ge⸗ hört zum Leben des Kindes, iſt ſein lebendiger, auch meiſt mit äußerer Bewegung verknüpfter Daſeins⸗ ausdruck. Und wir Erwachſenen? Haben wir irgendwo in unſerm Daſein noch ein Eckchen ſolcher Muſik? Ge⸗ wiß. Wenn wir am Ende einer Feier das„Großer Gott, wir loben dich“ gemeinſam ſingen oder das Deutſchlandlied anſtimmen, ſo ſind dieſe Lieder nicht „Vortrag“ und„Aufführung“, ſondern lebendiger muſikaliſcher Ausdruck eines beſtimmten gemein⸗ ſchaftlichen Lebensgefühls. Aeſthetiſche Geſichtspunkte liegen fern, ſelbſt jener der Qualität. Wer nicht mitſingt, gilt nicht etwa als unmuſikaliſch, ſondern ſchließt ſich aus der Gemeinſchaft aus. In den Kreis dieſer Feſtlieder rechnen auch die vertrauten Weihnachtslieder, die nun einmal zum Feſt gehören; ebenſo beſtimmte Kirchenlieder, wenn ſie noch in die⸗ ſer lebendigen Daſeins verknüpfung geſungen wer⸗ den. Gerade hier iſt es ſelbſtverſtändlich, daß ſich jeder ohne Unterſchied des Standes und der Bildung, geſchweige denn der Muſikalität, beteiligt. Die Zahl ſolcher Lieder iſt gering; ihr Singvorrat wechſelt nur in langen Zeiträumen. Wer als Soldat Marſchlieder mitgeſungen hat, kennt auch dieſe Muſik, mit der man„umgeht“. Es ſind nicht bloße Standeslieder, denn ſie werden, wie wir es im Weltkrieg noch ſelbſt erlebten, ins ganze Volk übernommen. Der Hörer der Lieder aber ſtellt, wenn er nicht eine fremde wiſſenſchaftliche oder literariſche Einſtellung mitbringt, die Muſik nur als Daſeinsweiſe feſt, nicht als Kunſt. Er ſagt nicht: Wie ſchön! oder: Wie häßlichl, ſondern: Das ſind die Soldaten! Noch ſchärfer prägt ſich, auch für uns Heutige, die Eigenart ſolcher Gebrauchsmuſtik im Tanz aus. Nur im Geſamtkreis der Tanzenden iſt die Muſik da, oͤte Tänzer leben in ihr und ſind in ihr tätig. Sie ſingen unwillkürlich mit. Jeder Tanz im Volks⸗ gebrauch beſitzt Text oder bekommt ihn beigelegt. Darin erweiſt ſich ſeine Daſeinsverbundenheit. Einer Tanzmuſik aber zuzuhören, wie man es der Kunſtmuſik gegenüber tut, erſcheint widerſinnig. Damit tritt nun auch das Volkslied, das in den Gebrauch des Volkes aufgenommene, von ihm als ſein Eigentum betrachtete,„volksläufig“ gewor⸗ dene Lied in dieſen Kreis. Denn es trägt die eben bezeichneten Merkmale. So mag von hier aus einer Muſik, an der in der bezeichneten Weiſe alle tätig teilnehmen können, der Ehrenname Volks muſik gewahrt bleiben. Das wird noch klarer, wenn wir uns dem ent⸗ gegengeſetzten Reich der Kunſtmuſik zuwenden. Als wir bei der Volksmuſik ſagten, was ſie nicht iſt, haben wir die treffendſten Merkmale der Kunſt⸗ muſik bereits aufgezeigt. Sie tritt dem menſchlichen Daſein als ein ſelbſtändiges, in ſich geſchloſſenes Reich gegenüber. In der Volksmuſik iſt der ganze Menſch leiblich⸗ ſeeliſch tätig; in der Kunſtmuſik gibt es den„nur Hörenden“ gegenüber dem„Ausführenden“. Für die Leiſtung des Letzteren iſt die Qualität der Aus⸗ führung entſcheidend. Abgeſchätzt und bewertet wer⸗ den Technik und Vortrag, die darum auch das Ziel fachlicher Ausbildung werden. Der Hörer aber muß Urteilsfähiger Kenner ſein. Damit iſt der Kreis der Aufnehmenden begrenzt. Wollen wir nun dieſe ſpezifiſch muſikaliſchen Werte, für welche die wiſſenſchaftliche Betrachtung beſtimmte Kategorien, wie Melodik, Rhythmik, Har⸗ monik, Klanggebung, geprägt hat, beſchreiben, ſo werden wir ins Geſchichtliche abgedrängt. Denn jedes Zeitalter erlebt und geſtaltet dieſe Kategorien, ihre lebendige Geſamtheit„Muſik“ und ſeine Stel⸗ lung dazu in einer beſonderen und einmaligen Weiſe. * 15 Platten für den Weihnachtstiſch In dieſen letzten Tagen vor Weihnachten zerbricht ſich mancher den Kopf, was er noch ſchenken küͤunte. Eine Schall⸗ platte bereitet erfahrungsgemäß eine ganz beſondere und nachhaltige Freude, und bei dem außerordentlich reichhal⸗ tigen Programm iſt es für niemanden ſchwer, etwas Ge⸗ eignetes herauszufinden. Odeon Die neue Operette von Lehar,„Schön iſt die Welt“, die Richard Tauber und Gitta Alpar aus der Taufe ge⸗ hoben haben, enthält eine große Fülle zauberhafter Me⸗ lodien, die in ihrer Originalbeſetzung auf Odeon⸗Plat⸗ ten vorliegen. Jan Kiepura, der in der„Singenden Stadt“ den Glanz ſeiner Stimme entfalten konnte, ſingt auf der Schallplatte die zündende Rigoletto⸗Arie ganz ſo hinreißend wie im Film. Und alle anderen Tonfilmlieb⸗ linge geſellen ſich dazu, an der Spitze Lilian Harvey und Willy Fritſch. Deutſche Grammophon⸗Geſellſchaft Schlus uus ſingt auf Grammophon zwei Lieder von Richard Strauß:„Traum durch die Dämmerung“ und „Freundliche Viſion“. Wer ſeine Heimabende ganz beſon⸗ ders ſtimmungsvoll ausgeſtalten will, der findet unter den auf—5 Grammophonplatten erſchienenen Kur zopern (Boheme, Carmen, Troubadour u..] und Kurzope⸗ retten(Fledermaus, Bettelſtudent, Cſardasfürſtin) alles das, woran ſich jeder Muſilfreund wirklich begeiſtern kann. Parlophon Nur einiges aus der großen Fülle: ſtoritz Roſen⸗ thal, der gefeierte Planiſt, und Hubermann, der Violiniſt von Weltruf, ſtehen an der Spitze der Inſtrumen⸗ faliſten des Parlophonreperteires, Edith Lorand mit ihrem Orcheſter ſpielt die ſchönſten Wiener Walzer und Opernfantaſien mit hinreißendem Temperament, Barnabas von Géczyy mit ſeinem Orcheſter vom Hotel Eſplanade Tanzmuſik, Cläre ſorgt für vornehme kultivierte nam Waldoff und Paul Graetz ſchaffen fröhliche Laune. Ultraphon ZJoſeph Schmidt, der von Ultraphon entbeckte Tenor, ſingt jetzt nur noch ausſchließlich für Ultraphon. Ganz beſonders ſei die doppelſeitige Platte genannt: „Marchiare“, Neapolitaniſcher Geſang, Muſik von Paolo Toſti und„Verbotener Geſang“. Ferner dirigiert General⸗ muſikdirektor Erich Kleiber das Philharmoniſche Orcheſter in Richard Strauß„Till Eulenſpiegels luſtige Streiche“. 1. bis 4. Teil auf zwei doppelſeitig beſpielten Platten. Ein weiterer großer Name: Kammerſänger Leo Schützendorf, der berühmte Baſſiſt, ſingt auf einer Platte doppelſeitig aus dem„Zigeunerbaron“ von Johann Strauß„Von des Tajos Strand“ und„Mein idealer Lebenszweck“. Seit Nu mer 590 . ͤ 2 2. 97 Aus der Rundfunk⸗Geräte⸗Induſtrie Brummtonfreie Netzempfänger Jeder Rundfunkhörer weiß, daß bei dem Betrieb ſeines Apparates gelegentlich Geräuſche auftreten, die den Rund⸗ funkempfang mehr oder weniger beeinträchtigen. Je nach der Urſache äußern ſich die Störungen in Brummen, Bro⸗ deln, Praſſeln oder zuweilen in recht unangenehmen Knacken. Die erſtgenannten Störungen kommen nur bei Empfängern, deren Betriebsſtrom dem Lichtnetz entnommen wird, vor und rühren aus dem Gleichrichterteil des Gerätes her. Urſache iſt die unzureichende Bemeſſung der Siebketten bzw. induktive Beeinfluſſung des Empfangsteiles durch das Netz. Während man den atmoſphäriſchen Störungen nicht beikommen kann und den örtlichen durch Störſchutz⸗ einrichtungen begegnet, iſt es Aufgabe des Gerätebauers die Konſtruktionsteile des Radio⸗Apparates ſo zu bemeſſen und zu ſchalten, daß die Brummgeräuſche auf ein nicht fü hlbaces Mindeſtmaß herabgeſetzt werden. Dieſe Forderung wird von den Neuerſcheinungen des Sachſen werkes Nie ⸗ derſedlitz/ Sa., deſſen Geräte unter der Abkürzung „Eswe“ ſchon ſeit Aufnahme des Rundfunks bekannt ſind, in vorbildlicher Weiſe erfüllt. Durch Betätigen eines Po⸗ tentiometers kann man etwa vorhandene Netzgeräuſche praktiſch vollſtändig unterdrücken. Dies iſt nur einer der weſentlichen Fortſchritte der neuen Schirmgitter⸗Empfänger „Eswe 2“ und„Eswe“. Gute Fachgeſchäfte Karl Fr. Gordt, R 3, 2: Empfiehlt Telefunken 38 W. zum Preiſe von 165 Mark. Mohnen laufen— Muſik kaufen iſt durch die rührige Wer⸗ bung in dieſen Tagen zum Schlagwort geworden. Moh⸗ nen liefert auch Grammophone und Platten in großer Auswahl. Radio⸗Elektrohaus Keimp, Lange⸗Rötterſtr. 50: Empfiehlt verſchiedene Geräte für alle Anſprüche und jeden Geld⸗ beutel. Egon Winter, N 2, 12: Wer ſich für Schallplatten intereſſiert, kennt ſicherlich auch die Firma Egon Winter. Jeder findet dort ſeine Lieblingsplatte und erſtklaſſige Appa⸗ rate. Auguſt Keßler, O 2, 11 iſt eines der älteſten Muſikalien⸗ geſchäfte in Mannheim und liefert Inſtrumente, Noten und Zubehör aller Art. Emil Oſterode, F 2, 15: Empfiehlt beſonders Radiy⸗Appa⸗ rate, Lautſprecher und Zubehör. 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Februar 1930 einem Vorſchlag des Reichsbankdirektoriums zu⸗ geſtimmt, wonach die Anteilseigner für die durch die Neuregelung des§8 37 des Bankgeſetzes be⸗ dingte Verlängerung ihrer Gewinnbeteiligung ein Be⸗ zugsrecht dergeſtalt erhalten, daß die Reichsbank auf je 4 Reichsbankanteile über je 100/ einen Reichsbankanteil über 100/ und eine Aktie der Deutſchen Golddiskontbank über 10 Pfd. St., beide mit Gewinnberechtigung für die Zeit vom 1. Januar 1930 ab, gratis erhalten ſollen. Nachdem die ſeinerzeit von dem 8 37 des Bankgeſetzes in Ausſicht genom⸗ menen Beſtimmungen nunmehr auf Grund der Notverord⸗ nung vom 1. Dez. des Jahres geſetzliche Kraft erlangt haben, ſteht der Durchführung des Bezugsrechtsgeſchäftes nichts mehr im Wege. Bei der Abgabe des vorſtehenden Angebots iſt davon ausgegangen worden, daß die Deutſche Gold⸗ diskontbank in der Lage ſein werde, ſchon von vorn⸗ herein eine Dividende von—6 v. H. zu verteilen Mit einer ſolchen Dividende iſt nach der Entwicklung, die die Dinge inzwiſchen genommen haben, nicht mehr zu rechnen. Keinesfalls kann die Deutſche Golddiskont⸗ Hank, bei deren Zweckbeſtimmung durch die erwähnte Ves⸗ ordnung die Exportförderung und damit die Wahrnehmung allgemeiner Intereſſen der Wirtſchaft in den Vordergrund gerückt worden iſt, ſich in ihrer Politik und namentlich in ihrer Zinspolitik von Rückſichten auf die Dividende ent⸗ ſcheidend beeinfluſſen laſſen. Da alſo die Dividende in der in der HV. in Ausſicht geſtellten Höhe nicht zur Ausſchüttung gelangt, hat ſich die Reichsbankleitung entſchloſſen, um eine Enttäuſchung der Anteilseigner zu vermeiden, ihnen nach ihrer Wahl an⸗ ſtelle der Golddiskontbank⸗Aktien unter Zugrundelegung eines Kurſes von 110 v. H. eine Bar vergütung in Höhe von 224,42/ für je 10 Lſtr. zu gewähren, durch die zugleich die Dividende für das Geſchäftsjahr 1930 ab⸗ gegolten iſt. Alles Nähere ergibt ſich aus dem alsbald zur Veröffentlichung gelangenden Aufruf der Reichsbank. Endgültiges Vergleichsverfahren Gebr. Gutbrod— Südweſtdeutſche Bank AG. (Frankfurt, 19. Dez.(Eig. Dr.) Die beiden Par⸗ teien haben, wie wir erfahren, nun doch vor der auf Frei⸗ tag angeſetzten Urteilsverkündung in den vor dem Ober⸗ landesgericht ſchwebenden Bürgſchafts⸗ und Schadenerſatz⸗ prozeſſen einen endgültigen Verglelch etwa auf der Grundlage des früheren gerichtl. Vergleichsvorſchlages abgeſchloſſen. Abweichend von dieſem erſten Vorſchlag wird im Intereſſe einer veinlichen Scheidung der Verwer⸗ tung jedoch die Südweſtbank ſämtliche Grundſchulden an Gebr. Gutbrod herausgeben, dafür aber die Debentures, den Rattenſchwanz von anderen ſchwebenden Prozeſſen, den Konkursantrag gegen Gutbrod uſw. beſeitigen. Die Abwicklung der Südweſtbank wird ebenfalls raſcher vor ſich gehen. Freitag nachmittag findet eine Gläubiger⸗ verſammlung ſtatt, die die Aüsſchüttung einer weiteren Quote von 10—15 v. H. beſchließen wird. Dörflingerſche Achſen⸗ und Federnfabriken Mannheim Sitzverlegung nach Offenbach genehmigt Die heutige v. GV., in der 586 400% StA. und 7 500 1. VA. mit 7930 bezw. 9000 Stimmen vertreten waren, ge⸗ nehmigte den Abſchluß und die ſchon gemeldete Sitzverlegung nach Offenbach a. M. Letztere wird bekanntlich erforderlich, weil der heſſiſche Staat von der Geſellſchaft, die ihren Fabrikationsbetrieb ohnehin ſchon ſeit Jahren in Offenbach vereinigt hatte, eine erhebliche Filtalſteuer fordert. Bei einem Rohgewinn von 131 763(192 900) verbleibt nach 146 489(174 212)/ Generalunkoſten und nach 13 782 (44 106)/ Abſchreibungen ein Ver luſt von 28 5 08 4 (i. V. 4580/ Gewinn), der vorgetragen wird. Aus der Bilanz: Immobilien und Beteiligungen 311 645(i. V. 295 000) /, Maſchineneinrichtungen 70 836(78 712)„, Effek⸗ ten neu 13 500 /, Debitoren 147 934(237 518)„, Waren 435 374(481 672) l. Andererſeits neben unverändert 607 500 Mark A. Kreditoren 377 530(i. V. 445 159) /, Aufwer⸗ tungshypothek unverändert 39 894 /, geſetzliche Reſerve un⸗ verändert 60 750. Nicht mehr erſcheint das Konto Akzepte mit zuletzt 62 529. Im Berichtsjahr erreichte der Umſatz nicht ganz die Vorjahrshöhe, wie auch die Verkaufspreiſe nach Lage der Verhältniſſe in den meiſten Fällen unter dem ſtarken Wettbewerb zu leiden hätten. Die HV. der Anteils⸗ O Verein. König⸗ und Laurahütte AG. für Bergbau und Hültenbetrieb.(Eig. Dr.) Die o. HV. genehmigte einſtimmig den Abſchluß für das am 30. Juni 1930 be⸗ endete Geſchäftsjahr, der einen Ueberſchuß von 18 290 ¼ ausweiſt, ſo daß der geſamte Gewinnvortrag nunmehr 618 577/ beträgt. Ueber das lfd. Geſchäftsjahr läßt ſich nach Ausführung der Verwaltung wenig ſagen, da jetzt die Geſellſchaft nur noch eine reine Holdinggeſellſchkaft iſt und in ihrem wirtſchaftlichen Ergebnis von den Erträgniſſen und der Lage der polniſchen Laurahütte abhängig ſet, die bekanntlich für 1929 u einen Reingewinn von 1 396 760 Zloty ausgewieſen hat, von dem 1 Mill. Zloty der geſetzl. Rück⸗ lage zugeführt und der Reſt von 396 760 Zloty vorgetragen wurde, um durch eine Dividendenzahlung nicht die innere Lage der Geſellſchaft bei der gegenwärtigen Depreſſion auf dem Eiſenmarkt zu verſchlechtern. (Genehmigte Sanierung Veithwerke AG., Sandbach bei Höchſt i. O.(Eig. Dr.) Die GV. genehmigte den be⸗ reits mitgeteilten Abſchluß 1929⸗30, ſowie gleichzeitig die Sanierung durch Berichtigung von Bilanzwerten und zur Bildung von Reſerven durch Kapitalhal⸗ bierung von.2 Mill./ auf 600 000 J. Die 60 000% VA. bleiben beſtehen, erhalten jedoch die gleiche Dividende wie die St., mindeſtens aber 7 v. H. Ihr Stimmrecht wurde auf das ein⸗ bezw. dreifache herabgeſetzt. Die Sa⸗ nierung wurde damit begründet, daß die bei der Um⸗ ſtellung zu hoch angeſetzten Sachwerten und Maſchinen hauptſächlich wegen der geographiſchen Lage des Werkes ermäßigt werden mußten. Man habe in den letzten Jahren ſchon einige hunderttauſend 1, und zwar zährlich rund 100 000/ darauf abgeſchrieben und wolle nunmehr die Anlage auf etwa Steuerwert bringen. Darüber hinaus will man gleichzeitig eine Reſerve, und zwar von 165 000/ ſchaffen, um auch den Stamm⸗ aktionären die Gewähr für eine künftige Dividende zu geben. Im(fo. Jahr ſei das Geſchäft recht ordentlich, die Umſätze höher als i. V. Die Ausſichten für 1930⸗31 ſeien nicht ſchlecht. Süddeuſche Zucker AG. Mannheim Bei unverändertem Reingewinn Dividendenabſchlag um 2. v. H. Der Aufſichtsrat der Süddeutſchen Zucker AG. in Mannheim hat in ſeiner heutigen Sitzung beſchloſſen, der GV.(9. Januar 1931) für das am 31. Aug. dieſes Jahres beendete Geſchäftsjahr vorzuſchlagen, aus dem Reingewinn von 4 798 550(i. V. 4 739 773)/ eine Dividende von 10 v. H.(i. V. 12 v..) auf die Sta. und wieder 7 v. H. auf die VA zu verteilen und im Hin⸗ blick auf die ungewiſſe nächſte Zukunft der Zuckerinduſtrie einen um 650 777 auf 1810 550/ verſtärkten Gewinnreſt auf neue Rechnung vorzutragen.— Damit erfährt unſere Information vom 10. Dezember eine vollinhaltliche Be⸗ ſtätigung. O Feiſt Sektkellereien AG., Frankfurt a. M.— Proteſt. (Eig. Dr.) Die GV. genehmigte den Verluſtabſchluß 192930 (i V. 4000/ Ueberſchuß), der in Höhe von rund 125 000, vorgetragen wird. Dos AK. von 1,4 Mill.„ bleibt ſeit Jahren ohne Dividende. Ein Aktionär aus Karlsruhe gab zu den Beſchlüſſen Proteſt zu Protokol, weil ſein Antrag auf Spezifikation des Unkoſtenkontos von der Ver⸗ waltung abgelehnt wurde. Ruhrkohlenſyndikat proviſoriſch verlängert O Eſſen, 19. Dez.(Eig. Dr.) Die heute abgehaltene Zechenbeſitzerverſammlung ſtimmte dem vorliegenden An⸗ trag auf Fortſetzung des Syndikats bis zum 30. Juni 1931 zu, bis auf die Gewerkſchaft„Friedrich der Große“ in Herne, die Deutſche Erdöl AG.(„Graf Bis⸗ marck“]), die Magdeburger Bergwerks⸗AG., den Stumm⸗ Konzern und die Niederrhein. Bergwerks⸗AcG. Nicht ver⸗ treten war die Deutſche Continentale Gas⸗Geſellſchaft Deſſau(Zeche Weſtfalen). Die getroffene Vereinbarung wird hinfällig, wenn nicht bis zum 15. Januar 1931 die be⸗ f Fortſetzung mit ſamtlichen Mitgliedern er⸗ folgt iſt. O Dentſch⸗tſchechiſches Kohlenverkehrsproviſorium.(Eig. Dr.) Der Reichskohlenkommiſſar teilt mit, daß mit der tſchechoſlowakiſchen Regierung eine Verſtändigung erfolgt iſt. Darnach wird der heiderſeitige Kohlenverkehr am 31. Dezember nicht unterbrochen werden, wie es anfänglich nach dem Scheitern der kürzlich in Prag ſtattgefundenen Verhandlungen zu erwarten war. Es iſt für die Zeit bis zum 31. März 1931 ein Proviſori um geſchaffen, das auf der Grundlage feſter Monatskontingente die bisherige, für die deutſchen Exporteure unerwünſchte Unſicherheit ausräumt. * Frankfurter Gasgeſellſchaft— Geringeres Umtanſch⸗ angebot an die freien Aktionäre. Wie wir hören, beſtehen zur Zeit Erwägungen ſeitens der Stadt Frankfurt als Großaktionärin der Frankfurter Gasgeſellſchaft nach deren Fuſion mit den ſtädtiſchen Main⸗Gas⸗Werken den freien Aktionären das urſprünglich gemachte Angebot von 130 v. H. für ihre Aktien auf 120 v. H. zu ermäßigen. Exekutionen und Glattjtellungen am Effektenmarkt Immer wieder Auslandsabgaben/ Im Verlaufe keine Stützungskäufe der Banken/ Schluß noch unſicher, Kurſe aber auf ermäßigtem Nivean behauptet Frankfurt abgeſchwächt i Die heutige Börſe eröffnete trotz des feſten Schluſ⸗ ſes der geſtrigen Newyorker Börſe und der feſten Haltung der deutſchen Bonds dortſelbſt in abgeſchwächter Tendenz. Da an der Berliner Börſe weiteres Exeku⸗ tionsmaterial an den Markt gekommen ſein ſoll, ſchritt die Spekulation zu neuen Abgaben bezw. Glatt⸗ ſtel lungen. Die vorbörslichen Verluſte gingen daher in den Hauptwerten bis zu 3 v. H. Zu Beginn des offi⸗ ziellen Marktes machte ſich eine gewiſſe Beruhi⸗ gung bemerkbar, da von Großbankſeite das herauskom⸗ mende Material größtenteils aufgenommen wurde. Im allgemeinen ergaben ſich aber trotzdem noch Verluſte gegen⸗ über der geſtrigen Abendbörſe von—2 v. H. Etwas mehr Angebot beſtand am Elektromarkt bei Kursverluſten bis zu 3 v. H. Montanwerte hatten heute etwas lebhafteres Ge⸗ ſchäft, doch betrugen auch hier die Kursverluſte bis zu 1% v. H. Von Bankaktien lagen Reichsbank mit minus 3 v. H. ſtärker abgeſchwächt. Am Anleihemarkt kamen deutſche Anleihen mangels Intereſſe zunächſt nicht zur No⸗ tiz; man taxierte jedoch knapp behauptete Kurſe. Von Aus⸗ landsrenten blieben Rumänen und Mexikaner behauptet. Im Verlaufe ſchritt die Spekulation auf dem niedrigen Kursniveau zu kleinen Rückdeckungen, zumal auch einige Kauforders vorgelegen haben ſollen; die Erholungen jedoch waren nur gering. Pfandbriefe ſtill, Reichs ſchuld⸗ buchforderungen ſtark abgeſchwächt. Tagesgeld mit un⸗ verändert 4 v. H. weiter leicht. i Berlin matter Die ſchwächere Stimmung, die bereits im heu⸗ tigen Vormittagsperkehr, trotz der Erholungen geſtern in Newyork, die Oberhand behalten hatte, übertrug ſich auch auf die Eröffnung. Es waren weniger ungünſtige wirt⸗ ſchaftliche Momente, die hierbei mitſprachen, ſondern es war eine Folge der geſtrigen Abgaben und der Tatſache, daß erneut erhebliches Auslands mat e⸗ rial an die Märkte kam. Man wollte Exekutionen be⸗ obachten, und die Befürchtungen, daß ſich Schwierigkeiten nicht werden vermeiden laſſen, verſtimmten mit. Rück⸗ gänge von 1 bis 2 v. H. waren keine Seltenheit, einzelne Papiere verloren noch darüber hinaus bis zu 4 v. H. Auf die Erklärungen, da beim Aku⸗Konzern kein Anlaß zu Sanierungsbefürchtungen beſtände, lagen Aku zur erſten Notiz 94 v. H. höher, auch Schartzkopp und Daim⸗ ler eröffneten etwas feſter. Von Nebenwerten lagen Brown⸗Boveri, Gebr. Körting, Wicking⸗Zement und Dt. Atlanten leicht erhöht. Anleihen ruhig, Pfand⸗ briefe uneinheitlich, Reichsſchuldbuchforderungen flau und bis zu 1 v. H. niedriger. Geld unverändert. Auch im Verlaufe hielt die Unſicherheit an, und die Kurſe zeigten keine Einheitlichkeit. Stärkere Abſchwächungen wurden im weiteren Verlaufe der Börſe vermiedeg, da die Banken ab und zu kleine Stützungs käufe vornahmen. Am Kaſſamarkt erfuhr die Aufnahmeluſt eine weitere Einſchränkung. Die Werte der Bonte⸗Gruppe konnten heute notiert werden, da der Hauptabgeber ſeine Order zurückgezogen hatte: Deutſche Steinzeug notierten minus 15 und Norddeutſche Eiswerke minus 19½ v. H. Andererſeits waren auch einige Kursbeſſerungen bis 4 v. H. feſtzuſtellen. Am Markt der Privatdiskon⸗ ten hat das Angebot etwas nachgelaſſen, der Satz blieb unverändert. Bis zum Schluß blieb die Stimmung ſehr unſicher, die Exekutionen ſchienen aber beendet zu ſein und die Kurſe konnten ſich auf dem ermäßigten Niveau unter Schwankungen behaupten. Reichsbank⸗ anteile zeichneten ſich mit einem 3% proz. Gewinn durch Feſtigkeit aus. Abend-Ausgabe Nr. 590 Roggenabſchwächung beeinflußt Produktenmarkt Metalle heute ruhig und ſtetig Berliner Produktenbörſe v. 19. Dez.(Eig. Dr.) Vom Roggenmarkte ausgehend, machte ſich am Produktenmarkte heute eine Abſchwächung geltend. Das Roggenangebot war zwar nicht weſentlich umfang⸗ reicher geworden, es trat aber ſtärker in Erſcheinung, da Deckungsbegehr anſcheinend nicht mehr vor⸗ handen iſt. Die Gebote lauteten im allgemeinen 3 bis 4 J niedriger; zu dieſen Preiſen kamen jedoch Abſchlüſſe bisher kaum zuſtande. Weizen konnte ſich beſſer halten. Effektive Ware begegnete bei unveränderten Preiſen laufen⸗ der Nachfrage der nur ziemlich ſchwach verſorgten Mühlen. Für gute Qualitäten wurden weiterhin Aufgelder bezahlt. Am Lieferungsmarkte fanden in Weizen nur ziemlich geringe Umſätze bei leicht abbröckelnden Preiſen ſtatt. Für Roggen, namentlich für den laufenden Monat, zeigte ſich Realiſationsneigung. Das Mehlgeſchäft war wenig befriedigend, für Weizenmehl beſtand nur ver⸗ einzelt Nachfrage nach kleinen Mengen, bei Roggenmehl fanden Provinzmühlen einige Beachtung; das Preisnive lag etwa 25 Pfg. niedriger als geſtern. Hafer ruhig und eher etwas ſchwächer, Gerſte gleichfalls ziemlich ſtill. Amtlich notiert wurden: Weizen 246—248, ruhig; Dez. 261,75; März 272,50—72 u..; Mai—; Roggen 150155, flau; Dez. 167,50; März 180,50; Mai 187,50; Gerſte bis 216, etwas matter; Futtergerſte 188—194; Hafer 140 bis 146, ruhig; Dez.—; März 165,50; Mai 175,50; Weizen⸗ mehl 28.75 36,75, beh.; Roggenmehl 23,50— 26,65, matter; Weizenkleie 9,75—10,25, ſtill; Roggenkleie—9,50; Vik⸗ toriaerbſen 24—31; Kleine Speiſerbſen 23—25; Futtererbſen 19—21; Peluſchken 20—21; Ackerbohnen 17—18; Wicken 18 bis 21; Rapskuchen 9,20—9,90; Leinkuchen 15,20—15,50; Trockenſchnitzel 5,50—5,90; Sojaextractionsſchrot 12,70—13; allg. Tendenz matt. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 19. Dez.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Jan. 4,85; März 5,07%; Mai 5,27%; Juli 5,55.— Mais lin Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Jan 887: März 90, Mai 92; Juli 934. f * Liverpooler Getreidekurſe vom 19. Dez.(Eig. Dr.) Amfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ruhig; Dez.— (4,6); März—(4,86); Mai 4,9(4,96); Juli 4,10(4,11); Mehl unv.— Mitte: ruhig; Dez.—; März 4,7%; Mai 4,894; Juli 4,106; Mehl unv. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 19. Dez.(Eig. Dr.) Jan.(31) 6,65 B 6,60 G; März(31) 6,75 B 6,65 G; Mai(31) 6,85 B 6,75 G; Auguſt(31) 7,10 B 7,05 G; Okt. (31) 7,30 B 7,20 G; Dez.(30) 6,55 B 6,45 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis geſtrichen. * Nürnberger Hopſenbericht vom 18. Dez. 30 Ballen Zufuhr. 80 Ballen Umſatz. Tendenz unverändert. Es wur⸗ den bezahlt: Für Hallertauer Hopfen 75—100, für Badi⸗ ſchen Hopfen 50 l. a * Bremer Baumwolle vom 19. Dez.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Midol.(Schluß) 10,92 b * Liverpooler Baumwollkurſe vom 19. Dez.(Eig. Amerik. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: Jan.(31) 516—17; März(31) 526—27; Mai(31) 537—38; Juli(31) 549—50; Okt.(31) 56162; Dez.(30)—; Jan.(32) 574; Tendenz ruhig.— Mitte: Jan.(31) 517; März(31) 526; Mai(31) 537; Juli(31) 548; Okt.(31) 561; Dez.(30) 517; Jan.(32) 573; März(32) 581; Mai(32) 585; Juli(32) 588; Loco 532; Tagesimport 133 000; Tendenz ruhig. Berliner Meiallbörse vom 19. Dezember 1930 Kupfer Ble! Zink bez. Brief Geld bez. Brief] Geld J bez. Brief] Geld Januar.— 86. 84.75, 29, 28,50. 28,50 27, Februar—.— 87.— 88—[—.— 292529.—.— 2850 27.75 März—.. 87,50 86——,— 29.25 23,.—[—.— 23 75 28,.— April—.— 88.— 87.—. 29.2529.—.— 29, 28.— Mai—.— 33 25 37.25—. 29.25 29.[, 29, 28,25 Juni. 88.50 87.75—.— 29,25 29.——.— 29.25 28,25 Full.. 88,50 88.——,— 29.2529,„29.528,50 Auguſt—.— 88 50 88... 29.029,— 29.75 29,75 29.50 Sept..— 88.50 88.—-.— 29.5029,—.— 39— 29.50 Oktober.—.— 88,75 88.——.— 29,5029,-! 30.29.50 Nov. 88.50 83 75 88 50—.29.— 28,— 29 75 30.— 2975 Degemb.], 86,50] 84 75—— 29.—28.— 27 50 28,.— 27— Elektrolytkupfer prompt. 88,59] Antimon Regulus 56.— 77.— Silber in Barren kg. 43,25% 45,25 Gold Freiverkehr 10 gr. 28.—/ 28,20 Platin dio. 1 1.—/ 5. Preiſe(ohne Edelmetalle) pro 100 919 Orig. Hüttenaluminſum dto. Walz⸗Drahtbarren. 174.— i 99 Rein Nickel, 98/99 vH. 350. Londoner Mefallbörse vom 19. Dezember 1930 Metalle in E pro To. Silber Unze E.(1370 fein ſtaud), Platin Unze 8 Kupfer, Standard 45,50 Zinn, Standart 105,7] Aluminium—.— 3 Monate 45.25 Monate 107,1 Antimon 5 Settl. Preis 48,50 Settl. Preis 105,7] Queckſilber 22,65 Elektrolyt 48,25 Banka 110.7] Platin—.— veſt ſelee ed 46,25 Straits 109.7] Wolframerz 14.50 ſtrong ſheets 77.— Blei, ausländ. 14,12 Nickel—.— El'wirebars 48 75 Zink gewöhnlich 13.15 Weißblech—.— —.——. N 18. 19. 18 19. 19. 19 10. 19 —— Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. f 5 9 8 ten Bremer Wolle 125.0 120,0 Hirſchderg Leder 79.— 78.— Schudert& Salzer 125,5 124.3] Weſteregelnuulkal 142.5 139,0 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung be ne gte Seen eg 8 e e. h b 15 18. 19 18. 19 18. 19. Buderus Eiſenw. 46.85—.— 7 1 1 8—— 42.— Schultheis. 1865.0 162.5 i 90,15 51, 2 2. 8 5 5 j 1 il. Holzmann 68.65 69.— iesloch Tonw—.— Effektenbörse Otapi⸗Minen.. 30.— 30.— Konſerven Braun 39.— 39.— Schuhf. Berneis 25,75 25.75 4% Türk. Ad. Am. 2,45—,— Charlott. Waſſes 78,25 78,.— Horch 4 Cie. 14.75 14. Segan 18.75—.— Wiſſener Metall 86.— 88,50 nr 18 19 Phönig Bergbau 56.50 55.— Kraus& Co. Bock 78,.— 78.— e 132.0 1350* 1 N 55 3 5 5 18 41.35 41,15 N 5 5 Seeneng galt, 150 7 146.5 Wittener Gußſt. 85, 85. 80% Bad. St.⸗A. 21 74.— 74.—.-G. f. Seiltnd 37.75 37.75 0 1 69.80 06 50 Lechwerk. üdd. Zucker. 182, N 40% 0 Chem b 5 2 20.88. 161.0 1590 Sinner.⸗G. 66,50 67.25 Wolff, R. VTV ene e 0 70„ r 8. 84,50 93.25 Stoehn Kammg. 61,— 61.75. e n Dee en, e ee 210% 9 Ludwigsh. Walz. 70.„—Tricot. Beſigheim 5 00 400 r. os 760.58 N N 9155 9125 Gebr Junghans—.— 28.25 Stoewer Rähm..—.— A 5 5 0 75 g Vhafen Sta 5 975„ 5 ellus Bergbau 63.— 68,.— 0 5 5 75 1 g oncord. Spinn 31. 25 Stolberger Zinkh. 48,.— 48,25 Zellſto aldhof 92, 5 7 Mm 8 5 19 e ee 1 9 5 525 1 ee 88 5 50.— Mainkraftwerke 70.25 68.80 285 5 820 5 l 155 18.70 85 Conti Caoutſch 111.2 111.5 Kahla Porzellan 26.75 27 Südd Immobil. 28.— 28.— Deutſch⸗Sſtafrika 65, 65.— 6 1 2 1*„„Stahlwerke.— 5— 5 1 5—*„ 5 iwk. 2% abend. 28 6750 87.50 5. C. Farben 127 1248 1 100 n Me Shane an 5— 2— e 7 ung cen 21.25 130 Daimler Motoren 24 288 5 73.— e ee e gens.. 2020 859 8 ee Farben Bd. l 0. G. 9 127.. e 5 ie Means. 5 5 155 Hall de 5 4%% e Seri 180 1100 t 1 9 25 1 555 8 1 855 1975 159 0 9 5 78 Otavi Minen 30.50 30,88 M. 5 5 ä* pes 7 8 5 5 0% 8 5.5 f„At 2„ c H.„1983, 25 5— 8 1 4 5 1 5 8 1280 125 1 3 1105 1298 Sen e 8 178 0 1770 Motoren Deug.— 538.— N. 15 0 27 e 3 70 1155 Delaſche Erdöl 60.25 59.— Kollmar Jourd. 24.80 24,30 Tlez, Leonhard 1052 1075 Freiverkehts-Kurse Ah. Pond. Gt. 320 40%„ 0 00 Schöſferh. Bindg. 196 5 186.5 Motor Oberurſeg.. Peltb. Sell. u.. 2850 2880 8 Feb at dall.—.—,— Sei ge cle, 4025 20258 Hei ang 9 0.„ 244 1202 Rasen 2 6 82 0 . 8 108.5 107.5 Karlsr. Mäh. Hatd 22.— 22.— Schwartz Storch.. 5 VBolth. Seil. u. 5 5 8 a I Deutſche Kabelw. 49,25 49.25 Gebr. Körting 30.25 30.— Ruſſenbank 052 0,5 . l Knorr. 1620 162.0 Werger.. 125.0 126,0 Pf. Rahm Rar. 9,50—.— Wauß e Freptag 42.— 40.— Transport-Aktien Wee e 485 585 Sean 8 2b 0 8 93.— Parzinet Papier 52,— 59.50 Deutsche r onſerven Braun 40.— 40.— W. Wolff— Schantun 5 a ff 39.50 87.— 112 051 dert 1 8 —.———„ 5 5 5 gbahn.,„—] Deutſch. Eiſenhdl. 38,50 37.— Kronprinz Met. 286.25 25.15 ede 5 2222 e.,. r igsh. A. Br. 155,0 150,0 9 I kAſchaff. Buntpv. 103.5 108, 5 535 7 1 lg. Lok. u. Sir gas, 5 Schußzge 3. 2 Nickelw 8 f,, fr.. 8. Gland. Gig 20e en de ae. 4 48 485 wartz Storch. 122,0 122.0 Rh. Elektr... l.5 Brem.⸗Beſig. Oel 48, 1725 0 1 5„ St.⸗Eiſend.—.f. 78 88 Laurahütte.... 34, 758. 1 5„ 60. iamond.„ 4, 20 120 Beaute 1180 1149 Brew Geber 5 18.,. e e n 92— e. een 5 58 Lee Südd. Zucker 133.0 184.0 Schuckert, Nrbg. 113.5 110,5 N Wagg. 18.— 16. ini 955„F ˖ͤͤ 9 9650 Ber. Stahlwerke 59.— 59.30 Krügershall ee ee e 5 0.. N„ g. 118,5 110,5 Raſtatter Wagg. 18.. Pr. Heinrichbahn—,„ Dürkoppwerke.—.— n. ingel Schuhfabe. 13.25 58,25 2 5 Bad. Aſteturang. 97.— 97.— Berein disch. Oelf. 22.50 72,50 Cement Heidelbg, 1 8 apag. 63 28 6275 Duſſeld. Elſenhöl. 46.25 48.28 8..2 58,25 B Stahl. v. d. 3p. 1895 18855. . ich 95 1 ene 1 55 9 55 Chaͤde 3 Terminnotierungen(Senluß)„Südamerlta 4256 1880 5 Truſt 59.50 58.50 8 8 55—.——.— Degel, Leden 80.— 2 Sichel. Ge.* annh. Verſich. 25. 28. i. Chamotte Anu Aug. Ot. Credit 98.50 86,25] Harven, Bergbau 75.5.70 Panda Dichiff 985 8 9725 Lutan& Steffen en e.— Bogtländ. Maſch——. Sloman Salven.——.— frankfurter Berse e ß,. Ch. Brockgues Barmer Vankvee„„ lſe Bergbau 5 8 5 N.— 8 9 a⸗Film.. 90,— 90— 8 208 insliche Werte] Tarmſt. u. Nat. 4375 1300 Baur 8 u. W. 124,2 125,5 Kalt Aſchersleben 1 05 1 Bank- Aktien Elsdach 5 5 Ae. 725 185 Wanderer Werke 37.25 34.75 Brown Boderl.= deer sable Morte dean gang 9580 5520 Dee kante 2, 89. Come. 110 2 100) cl. Mete 90 4760 dont f el Wau 9s Enzinger Werte 98— 550] Mansfelder drr 8280 8. 1 g—— 2d Eff. b 5 Atlant.⸗T. 29 b 5„ ali Weſter 0 J ank f. el. 5—[en 0 2780 5 1 1 5 5 7 2% Weichen, 8950 90 50 D. Gib. u. Wecht. 193 0 4650 D. Holden Ant. 18.0 408 Darmſt. u. Nat. 1400 14 E. Karſtabt. 23880 2175 ank f. Prauere, 100.0 Jord Cichw Herget 100 185,0 Masch Buga A. 99 50 8 Terminnotierungen Gehluß) Ablbfundſch fl., 51.50 51,50] D. Ueberſee⸗Bant 77,— 76.— Di. Linoleum 104,0 190.0 Deutſche Disconto 108.2 107,2 glocknerwerke. 50.— 205 Barmer Bankver 100,0 100,0 Eſſenersteinkohl.—.——, Marimil⸗ Hütt 1425 96.— a 5.25 ohne.80 330 Dresdner Baut 1087 107,5 Dt. Gerlag.. 1300 180.0 Dresdner Bant 199.5 108.0 Sadmever& G6. 1180 113.50 Serl. Handelsgeſ 110 1900 5 r 285 aug, di. gredu 715 0050] Sd. wenig dt 4880 78— D. Wektb.(Gold)—.—. Dresd. Schnellpr. 35.—. A-G. für Verkehr 80.— 48, 62.50 61.50 Tom. u. Privtbk 109.7 109. Fader Wleifeift. 1 N Aitta 2 8 8 58.50 Hank f. Drauind 101.5 100,0] Harden Bergbau 1880 8. D. Schahanw. 28 91,— 91.— Frankf. Bank 92, 92, Dülſſel. Rat. Dürr 45.— 45.— Dt Reichdd. Vorz. 87,— 66,75 Mannesmann 82.— 32. Darmſt. u..-B. 1470 145,1 Fahlb. Liſt& Co 3,25 122 Set l 99 24.— Barmer Bankver. 100.0 100.0 Hoeſch Eſſ. u. St 9950 9— 4% Schutzg. 14.90.90 Felſel Hyp.⸗Br. 148.0 1480] Dockerh& Widm 61.— 61, Hapag 64.80 82.05 Mansfelder. 79.5 79,50 Dt. Afiaiſche Ot. 38.25 38.25] Farben ind A 127.5 9% Mes S8 3 95.— Bayr Zur u. W 125 126.0 Pb. Holzmann 75•15 68.— 5 5 5 5 Nordd. Lord 68,65 64,5 F 29.65 79.50 Deutsche Disconte 101,5 1070] Feldmühleapter 1025 400 mes Sone. 27 75.— Hayr Vereinabk. 131.0 187½0 Fotelbetriebsgeſ. 99.. 9% Lubwigsh. 28—,. 80.50] Nürnberg. Verein. e Eiſen Kaisersl..—, Atu 50, 40.50 Miagm üpleuban 41.28 41.25 Diſck.leberſee Br 76.50 75.50 Felten ck Gui. 85,— 79,75 Mir 2 Gen 1100 57,50 Berl Handelsgef. 1200 119.0 Jiſe Bergbau 161.5 155 10% Mom. Gd. 25 99.75 99,78 Oeſt. Ered. ⸗Anſt. 27,40 270 Emag Frankf. 60.— 80.— Alg. Elektr.⸗Gef. 33.50.0 Moniecatint. Dresdner Bank 109.0 107.5 Fbies K Höpfling.., Mooren Den 0 110.0 Comme u Priv. 110,2 109.2 Fal Aſchersleben 1955 15 50 20 87.— 87. Pfälz. Oyp.⸗B k—.— 126.5 1 8 5 Union 60.— 60,— Bemberg. 35,— 53,— Ober bedarf.— 5 e 1 75 3 R. Friſter 127.5 127.5 Mühlbelm Werz 92.50 8 i 1982 8 i 0 22 2205 7%„ N 36 9175—— 28— Bergmann 5 1 Mi 80.— 30,—Oeſterr. Creditbt 27, 5 N 00 8. 0 ner Werke. 84,„ 5 geicsbant. 2200 2285 Cfünng Senn 1230 123.0 Buderus Eſſen 40 475 Pböntg Bergban 57.— 88 66 Reichsbank. 2488 227,8 Hethard term d 28 50 Nat. autemebile—— Bc ler enen 20 4750 ann eulen e 94 65 65% Grkr. Mh. 23 14,25 14.25 Rhein. Creditßk.—,—— Cement Heidelbg. e 82, Ahein Erebitbk.———— Sehe& Co. 34.80 34.50 9d i e 8,.—.⸗G für Nerketze 50.— 47.50 Dannesmann gb 62,15 6 25 80% Preuß. fall——. hein Hyp.⸗Bk 132,0 182.0 Faber e Schleich. 94.— 94.— Fompan Hiſp. 2720 272,0 Rp. Braunkoblen 148.0 148,0 Süddeutſch. Dise.———.— Heiling& Co..—. Nordd. e 1 850 1089 Aug Lokals. 5% Mansfelder.35 89, 5e Preube Rogg.—.——.— a Fahr Gebt Pirm, 60 Confin Gummi g.. 6750 68.— Frankf. Augem.———.— Seuche 4 e 20— 9270 e eee„* 1 5 ee ö Feſtwb.——.02 Südd. Boden⸗G. 140,0 140,5 f. 127.2 125.0 b. Stahlwerke. 87, 2 enſchow& Co, 49.— 47, apag— 5 5 itte g 2 5e Südd.Feſtwh.—.—.0 Sid 8 3 955 e 57.— 85.65 Daimler Benz 24,— 28.50 Rlebeck Montan.—. Industrie-Aktien—[Germ. Portio. 8. 67.— 79.— 9 8 8 5 825 7 5 83,85 N 158.5 155,5 Nordd. Wolle 48.— 4 8% Grkr. M. abg. 78,.———] Wiener Bankver. 9,55.85 Feinmech. Jetter 45.50 49.— Deutſche Erdöl 69.— 89. Rütgerswerke. 46.— 41,.— Gerresheim. Glas 74.— 75.— 8 1 4 820 w. 67,35 66,78 Hanſa Dampf., 121,5 Sberbedarf.. 36. 7E(%%%% 1 Frentzuner Ga 11 180 diener. 115) 1155 Stenene dale, 150.5 1359] Aleranderwen 10.25—.— Goddard Ge, 1000 1080 Aug eblettr.G. 2680 94... Oftwerte 1320 1200 1 99— Fan C e Songs Landn. 2700 210.0 died Selrgſed.. 28.. Herne dor. b. 40— 40.25 Penn egrgoan 57— 50.78 Laßz Motoren 888 550 Ndemt Hergpan 40 24 10 3 1 8 2 8 8 8 5 787 5 vensta. 0 Guano-Werke 40,— 40, 5 3 5 85 0 14 — 88.—. Verſ.⸗G. 25.— 25.— 42,25 39,— ben. 126,2 125,5 Allg. Elektr.⸗G. 98,15 95,85 0„ ermann Pöge 3 P Bemberg 51.65 52.— Polpphonwerke 148, 9% My. Hop. 24. 25 08.— 68. annb. Verſ⸗G. 28.— 28, Geigner ul Dund 8 1 5 5 Guin 82,— 80,— Ber. Glanzſtoff—.—. Alſen Portl.⸗Z. 192.0 100.8 Greppiner Werke——. Kathgeber agraß 8 ee 116,0 115,0 Ch. Braunk u. B. 147 14% 850 R. 58 97.75 97,75 Transport- Aktien Grun e Bilfinger 160.0 161.0 Gelſent Bergwk 33,80 52.— Der Slaylwerke 89.— 58.— Ammenvorf Pap 89.5 94.— Grißner Maſch. 29.75 90.— Nheinfeldenckraft 1255 126.5 Buderus Eienm 43.—. 0. Elektrizitat 1189 100 70%„„-1 92, 91.50 Sport- Gesfürel 100,0 95, Heute Aſchaff. 74.— 73.— Anhalt. Kohlenw 58.50.— Gebt Großmann. e Rhein. Braunk.. 147.0 Sharloltb. Waſſer 78.— 78.— fd Stahlwerke 88,35 50 65%„ 213 85.50 85.50] Hapag... 2 62.25 5 20.— 20.— Goldſchmidt 42.25 40,— Zellſtoff Waldhof 94,— 90,— Aſchaffbg. Zeuſt 73 78.50 Grun& Bilfinger 159,0 159.7] Rhein. Chamotte——, Fomp Hiſpano 2740 2710 Kd.⸗Weſtf Elekte 180. 1290 2*. N Fade are 8 5 125 Joer 47.50 36. Augsb. N Maſch 62,50 55.— Gruſchwitz Textil 48.50 48.50 955 5 1 5 2 5 111, 1115 A. Riebeck⸗Mont 150 4050 Nordd. Lloyd 66.8 65,— Hanfwere.. 2 5 ein. Möbeiſto— 28, armler⸗Benz 24,— 23.50 Rütgerswerke 3 75 i 0 2 61 9 0 0 Oeſter.⸗U. St... Piech Ruf. u. M 113.0 110,2 Berliner Börse Balke Maſchinesn. dagetga 81.— 60.— Khein.⸗W. falt 88,—. Deſſauer Gas 102 1010 Salzderfurth Rall 2115 2067 4% lde 9 5 87.25 85,85 1 Sach 0 Tiefbau 61.— 61.— 1 5 Roggenwerr 750.50 Baſt Nürnberg 180.5 180,5 Halleſche Maſch. 85.— 83.—'Rheinſtahl 69,— 67,15 Deutſche Erdöl 39,50 58.75 Schleſ. Portl⸗ Z. 99,50 99, 4%% leining E 86 35 87— Montan-Aktien olzmann, Phil—.— 60.— Festverzinsliche Werte 5% Roggenrentb.85 6,35 Bayer. Ceuunkoid,, Hammerl Spinn.— 90.— Niebeck Montan 74,15 78,15 Dt. Linoleumwt 101.5 101.0 Schubert& Salzer 1250 1280 4%% Pr.. B. Lig 84 65 84.78 eſchwell. 8 193.0 193,0 Fol 88 abr. Spiegelglas 31.— 89. Hann. M. Egeſt 19.35 19,50] Rosier Jucker 85, 51.50 Dyna mit A. Robe 59.50 59.75 Schuckert& Go, 111 110 aden 2 e 5 10 3 5 5 8 Goldanleihe 98.25 95.25 80% Landſch. Rog 785.90 J. B. Bemberg 84.— 52,— Hog ⸗Wien Gum 47.85 45,.—] Rückforth. Ferd. 45,75 46.50 Elektrizitäts⸗Lief 96,25 95 25 Schulth⸗Patzenh. 164.0 1620 Bank Aktien Iiſe Bab S 159.5 15/0 Inag Erlangen. 71.— 71. 60e Reichsanl. N 86.50 85,50 55% Mexikaner 1315 12,50 Bergmann Elett 115.7 114.9 Harkort StPr. r. den] Kügerswerke 250 41, El Licht u. Kraßt 118.7 112,0 Siemens EHalsk⸗ 1475 1456 a Siebe 9580 Ilſe Bgb St.„ 4 Jungvant S. M 20.— 29.— DiſchAplöſgſch.!. 570 51,70 4½% Oeſt. Schag 39.50 39.75 Berlin Gubener 133.0 193.0. Bergb. 75.50 78,50 Sachſenwerk. 75.75 75,75 Eiſener tente Svenska 710 35 9475. 8 85 133 0 139.0 Kali Aſchersleb l 5 ohne Ablöſgrecht.60.40 4%„ Goldrenke 28,40 26,30 Berl. Karls. Ind 43.75 48, Hedwigshütte 82.— 82,— Sächſ. Gußſtahl... J. G farben 126,0 124.6 Leonhard Tietz 1072 105 . Kali Salter e Kamm Keiſessk.. 95„Kronen 8 9 0. 88 1 85 1 n. 1 85 92 a* 2 085 2855 eben e 4 101,0 100.2 Ber. Stah werke 1 195 .. 5 Dun—.— 5. tonv. Rente 1, raunk. u. Briten 113.„ ilpert Maſch.„ 82. Sarotti„ 81.— 82, e len& 1 1 N kalt 138, 12 . 811 1 0 Rn. 8 5 388 6 See 919. 2 5 40% 5 Silb.⸗N.. 8 Er- Beſigh. Oelf 46— 48.— Hindrich s& Auff. 59,— 58.50 Schleſ Elekt Gas 100.0 100,0 f elſenk. r! 9950 9200 e ee 91309. 8 1 109.7 109.2] Mannesm. Röbr. Rnort. Hellbr. 1 8 185 5% Prß. Kalianl. 7,69.80 J 6½¼%„ Pap. R.—.— 135 Bremer Bulkan 100,0 100.0 Sirſch Kupfer.. 115,0 1110 1 Hugo Schneider 66,— 66,.— Gesfürel.„ 9,50 94,50 avia Minen 30,65 80, 109,7 109, 0 ö. Dry 3 . — 2 2 A A A A nor ee e „ ine a 2 IW rens — 2 Dr.) ſich tend. ang⸗ da Dr bis lüſſe ilten. ufen⸗ hlen. zahlt. nur MSG oss SSS See SSS cee enen 8 — 1 * 5 13 5 * 14 1 Freitag, 19. Dezember 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Sorgen ohne ö pp. Rheingönheim, 17. Dez. Die große Welle des wirtſchaftlichen Niederganges belaſtet auch unſere Gemeinde mit immer neuen Sor⸗ gen und Nöten. Die Zahl der Erwerbsloſen iſt ſeit Juli von 20 auf 65 angewachſen. Dadurch wird die Gemeindekaſſe wöchentlich mit rund 1000 Mark(ohne die Winterbeihilfen in Form von Naturalien!) be⸗ laſtet. Die im laufenden Rechnungsjahr für den Wohlfahrtsetat eingeſtellten 25000 Mk. waren bereits nach 4 Monaten ausgegeben. In dieſem Etat⸗ jahr wird mit einem Geſamtaufwand an Wohlfahrts⸗ mitteln in Höhe von etwa 60 000 Mark(gegen 24000 Mark im Vorjahre) gerechnet. Woher, da Kopf⸗ und Getränkeſteuer wiederholt abgelehnt wurden, die Mittel genommen werden ſollen, weiß heute noch nie⸗ mand. Eine Umlagenerhöhung kommt nicht in Frage, da die Höchſtſätze bereits erhoben werden. Eine Haupteinnahme von jährlich 25 bis 30 000 Mk. ver⸗ liert Rheingönheim mit der am 1. Januar ds. Is. rechtsgültig gewordenen Zuteilung der Zuckerfabrik Friedensau zu der neuen Gemeinde Limbur⸗ gerhof, eine Maßnahme, die ſich ſteuerlich in die⸗ ſen Wochen erſtmals ſpürbar auswirkt. Der Gemeinde fehlen auch noch die Reſtmittel zu dem ſeit vielen Monaten geplanten Wohn bau⸗ prüyfekt— drei Häuſer mit ſechs Dreizimmerwoh⸗ nungen— das insgeſamt auf 50 000 Mk. veranſchlagt iſt. Zur Zeit werden zu der Ausführung dieſes Pro⸗ jektes die Arbeiten vergeben. Dadurch wird ſich die Zahl der gemeindeeigenen Wohnungen auf 80 er⸗ höhen. Die Wohnungsnot iſt aber noch lange nicht behoben. Es ſind immer noch 70 unbemittelte und zahlungsunfähige Familien, die in unzureichenden Räumen hauſen. Für die zu Anfang des neuen Jahres vorgeſehene Erweiterung und Umlegung der Kanalifation ſowie für den geplanten Ausbau der Parallelſtraße zur Hauptſtraße ſind die Mittel gleichfalls noch nicht vorhanden, ſo daß die Verwirklichung der beiden bringenden Probleme hinausgeſchoben werden muß. Von den hier anſäſſigen Induſtrien haben die Bölnerwerke immer noch unter den erhöhten Zöllen zu leiden. Dieſe Firma beabſichtigt am 1. Januar die Wiede aufnahme ihrer ſeit einem hal⸗ ben Jahre ſtilliegenden Waſſerglasfabrikation. Es ind zur Zeit 100 Arbeiter gegen 200 in beſſeren Ta⸗ gen beſchäftigt. Die ſchlechte und troſtloſe Lage des Baumarktes macht ſich auch bei den beiden hieſigen Ziegeleien bemerkbar. Die Beſchäftigung im jüngſten Sommer war ſchon gering. Jetzt ruhen aber auch die zu dieſer Jahreszeit üblichen Vorarbeiten Anfuhr von Rohmaterial— vollkommen. Darmſtadt, 18. Dez. Der Kaufmann Eduard Hagemann, geboren am 1. Auguſt 1875 zu Bingen, zuletzt wohnhaft in Bickenbach, hat ſich am 4. Dezem⸗ ber von Bickenbach entfernt und iſt his jetzt nicht wie⸗ der zurückgekehrt. Zwei Stunden ſpäter iſt er in Bensheim geſehen worden. Hagemann befindet ſich vermutlich im Dämmerzuſtand und irrt plan⸗ los umher. Möglicherweiſe hält er ſich auch in klei⸗ neren Orten des Schwarzwaldes unter anderem Namen auf. Hagemann iſt etwa 1,85 Meter groß. * Darmſtabdt, 18. Dez. Der Beſuch der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt ſtellt ſich für das Winterſemeſter wie folgt: 2809 Studierende und 12 Hörer, zuſammen 2821, die ein regelrechtes Fachſtudium betreiben. Dazu kommen noch 328 Gäſte, ſodaß ſich die Ge⸗ ſamtbeſucherzahl der Techniſchen Hochſchule für das laufende Winterſemeſter auf 3 147 verteilt. Die Be⸗ ſucherzahl hat ſich daher im laufenden Winterſemeſter im Vergleich zum letzten Semeſter mit 2898 erhöht. Aſchaffenburg, 19. Dez. Ein Rabenvater wurde geſtern von der Polizei verhaftet, und zwar der ver⸗ heiratete Schuhmacher Adam Fixel. Sein Kind, ein Knabe von fünf Jahren, wurde mit ſcheußlichen Verletzungen angetroffen; es erlitt bei der Tortur u. a. Gehirnlähmung und Leberzerreißung, an deren Folgen es geſtorben iſt. rav. Stuttgart, 18. Dez. Anläßlich der im nächſten Jahre zu Pfingſten in Ulm ſtattfindenden Feier des 400jährigen Beſtehens der Reformation ſoll das im Kriege weſentlich verringerte Geläut des Ul⸗ mer Münſters durch fünf neue Glocken er⸗ gänzt werden. Die einzelnen Glocken werden nicht nach einem Akkord, ſondern nach einer Melodie abgeſtimmt ſein. ſtriergeläute ausgeführt. Zur Jubiläums⸗ feier wird auch ein Feſtſpiel„Bernhard Beſſerer“ aufgeführt, das Heinrich Lilienfein im Auftrage des Kirchengemeinderats eigens für dieſen Zweck ver⸗ faßt hat. ROMAN Vo N GESRT RUD WEYMAR- HE (Nachdruck verboten. Wozu erſt langes Wägen und Ueberlegen?! Wir reißen ein und bauen wieder auf!— Aber das Auf⸗ bauen iſt dann unſäglich viel ſchwerer. Darum muß es— trotz allem— ein Glück genannt werden, daß ſo viel Tatendrang in jenen Jahren in großen Wor⸗ ten verpufft. Die Alten aber ſollten nicht ſchelten und nicht unken, wenn ihnen die großen Worte ent⸗ gegentönen. Jede neue Jugend muß die Welt neu entdecken und erobern. Das vergißt ſich ſpäter ſo leicht. Das Leben iſt nicht gut und nicht böſe, nicht ſchwarz und nicht weiß, aber auch nicht jung und nicht alt. Es iſt alles zuſammen. Sonſt wäre es nicht das Leben.— Es iſt wie beim Einſtudieren eines großen Muſikwerkes. Die Einzelſtimmen, die einzelnen Inſtrumente, klingen oft gar nicht har⸗ moniſch und lieblich. Und ſchließlich und endlich fügt ſich doch alles unter dem Taktſtock des geduldigen Dirigenten zu einem großen, harmoniſchen Kunſt⸗ werk, zu einer klingenden Symphonie. Wir werden wohl noch lange, lange proben müſſen, wir Menſchen, unter unſerem unſichtbaren Dirigenten. Aber den Takt haben wir ja im Blute. Und der rechte Ton nach dem alle Inſtrumente geſtimmt ſein müſſen, wird uns auch angegeben, wieder und wieder,— im Rauſchen des Meeres, im Raunen des Waldes, im Strahlen des Sternenhimmels, in der wunder⸗ vollen Harmonie aller echten Kunſt, in jedem guten Menſchenwort, in jeder braven Menſchentat. Immer und überall. Es wird ſchon einmal werden. Die Menſchheitsſymphonle wird klingen. Unſer un⸗ ſichtbarer Dirigent hat ja eine himmliſche Geduld.— eueseſſiodell 24 Zu stark Lnfache Umschallung 85 Langs herabgesetzten eder prelsen: pullover Tnaben-Anzüge; dle Königin der ngehreibmaschinen Jom pfelzer Jagüschutzverein wiener fa see 48 Weslen 5 geh. n Fafanen von 2 5% an Truthahnen [Markthalle, 82, 16 Laug& Knapp, fel. 266 88 Günter gehörte ganz beſtimmt nicht zu den Heiß⸗ ſpornen. Mit Hilde ging ihr Temperament ſchon eher einmal durch, aber ſie war doch ſchon durch die häuslichen Verhältniſſe beſonnener und einſichts⸗ voller, als die meiſten jungen Mädchen ihres Alters. Trotzdem ſprangen die Funken der Begeiſterung zu⸗ weilen auch auf ſie beide über, wenn ſie den Dis⸗ kuſſionsabenden im„Bund der Lichtſucher“ bei⸗ wohnten. Es war ja bald kein kühles„Beiwohnen“ mehr. Die vierzig, fünfzig jungen Menſchen, eng gedrängt im warmen, hellen Raum, ſpürten das Ge⸗ meinſame. Dabei wurde oft heftig geſtritten. Der Leiter, ein blonder Hüne mit einem kühnen Adler⸗ geſicht, hatte manchmal Mühe die Ordnung wieder herzuſtellen. Aber ſeine Stimme, die wie eine Rieſenglocke dröhnte, drang durch. Er beſaß außer⸗ dem einen prachtvollen Humor und verſtand es, durch ein treffendes Wort das größte Chaos in ein herzhaftes Gelächter aufzulöſen. Die Wellen dieſes Lachens,— vom ſonoren Baß über hellen Tenor bis zum luſtigen Geklingel der Mädchenſtimmen,— ſpül⸗ ten auch alles Gift des Mißtrauens und der Zank⸗ ſucht hinweg, das ein Streithammel etwa boshaft ausgeſtreut hatte. Meiſt waren es ja geſunde, ſee⸗ liſch gerade gewachſene, junge Menſchen, die ſich hier verſammelten. Und ſie hatten alle ein Ziel, und dieſes Ziel hieß: Empor! Vielleicht durfte man den„Bund der Lichtſucher“, obgleich er wie alle ſolche Gründungen nicht ewig be⸗ ſtehen würde, in dieſer Hinſicht ſogar als ein Saat⸗ korn für die Zukunft betrachten, ein Saatkorn, das einſt, in den Boden der Zeiten geſunken, doch einmal aufgehen würde. Oder wäre es nicht ein feiner Ge⸗ danke, daß die Menſchen, die Völker— trotz aller ehrlichen und naturnotwendigen Geiſteskämpfe das Gemeinſame ſpürend— einmal dazu kommen könn⸗ ten, jedem böswilligen Hetzer und Unruheſtifter mit einem einmütigen, befreienden, ſieghaften Gelächter zu antworten, ſo daß er beſchämt und unverrichteter Sache in ſeine dumpfe Höhle der Eigenſucht und des Mißtrauens zurückkriechen müßte?—— Für Hilde wurde der„Bund der Lichtſucher“ außerdem noch bedeutungsvoll, da er ſie mit Eva Heidingsfeld zuſammenführte. Sie hatte das ernſte, dunkelblonde Mädchen, das, gleich ihr, Jura ſtu⸗ dierte, bisher für ziemlich hochmütig gehalten. Eva, die aus ſehr reichem Hauſe ſtammte, ſchloß ſich im 1 glatt und zisellert, in jeder Form Melknachts-Aeschenk iu benuemen ſefzahlungsraten. Mädchen kleider; W. Lampert an Selbstfahrer MNannheim 728 Besonders 2 Schwetzingerstr. 64 L 6. 12 Tel. 30044 geschmackvolf fel. 208 bei 5 NAD ELI früher Planken, jetzt nur N Autoverlein ANN] Wiener Strick-Moden Im Kauf haus [Nameusbogen 26 Breitestra vorrätig, lugenlos D. R. P. 5 bei 7991 9 annßheim I, 3 in schwarzer u. emal. Ausführung sehr billig abzugeben. aug Das Geläute wird alſo als Regi⸗ 1. Hand ballklub Mannheim Wie aus verſchiedenen Veröffentlichungen der Wormſer Preſſe hervorgeht, ſind dort Beſtrebungen zur Gründung eines Handballklubs im Gange. Dieſer Gedanke hat auch in Mannheim ſchon längere Zeit ſich bemerkbar gemacht und durch die Gründung des„Erſten Hand b all klubs Mannheim“ feinen Ausdruck gefunden. Die Gründungsmitglieder ſetzen ſich zunächſt aus der ſpiel⸗ ſtarken Handballabteilung des Mannheimer Fußballklubs 08 zuſammen, die geſchloſſen ihren Austritt aus dem bisherigen Verein, zu dem zuläſſigen Termin(81. 3. 31.) erklärt hat. Bis zu dieſem Termin wird die Abteilung pflichtgemäß ihre Spiele für den alten Verein austragen. Der neue Verein hat ſich die Pflege von Handball, Leichtathletik und Teunis als Ziel geſetzt. Es iſt zu hoffen, daß die gewählten Sportarten eine ge⸗ deihliche Entwicklkung in Mannheim zu verzeichnen haben und daß beſonders der Handballſport ouf eine Stuſe ge⸗ ſtellt wird, die mit anderen Bezirken wie: Darmſtadt, Nürnberg, Fürth, München, Berlin uſw. jederzeit konkur⸗ renzfähig ſein wird. Hochſchul⸗Dreikampf im Schwimmen T. H. Darmſtadt gewinnt mit 4 Punkten vor Köln mit 3 Punkten u. Heidelberg mit 2 Punkten Der Abend im Darmſtädter Hallenbad war ein großer Erfolg. Der Beſuch war ausgezeichnet und die Teilnahme an den einzelnen Kämpfen fehr groß. Kunſtſpringen und Waſſerballſpiele umrahmten die Wettbewerbe. Im Waſſer⸗ ballſpfel mußte ſich eine zweite Mannſchaft der Ti. Darm⸗ ſtadt der Schwimmgemeinſchaft Jungdeutſchland 2, beugen, dafür ſchlug die 1. Mannſchaft der TH. Darmſtadt die 1. Mannſchaft der Univerſität Köln eindrucksvoll 1175(:). Die Ergebniſſe: Crawl⸗Staffel(6 mal 100 Meter): 8•:15[Mannſchaft: Orlemann. Schmuck, Engelhardt, „Hanſt, F. Hanſt, Wolfsholz); 2. U. Köln, Zeit 71%; 3. U. Heldelberg, Zeit 714). Ein hartes Rennen zwiſchen dem Sieger und dem Zweiten. Lagen fſaffel(100 Meter Rücken, 200 Meter Bruſt, 100 Meter Crawl): 1. U. Köln, Zeit:57,8(Mannſchaft Hülſen, Wiefendanger, Watze]; 2. I. Heidelberg, Zeit 6704.67 8. T. Darmſtadt, Zeit 5757,23.(Diſtanziert wegen Früh⸗ ſtartsj. Vogt erſchwimmt für Heidelberg einen kleinen Vorſprung, den Lehmann in hartem Kampfe hält, Heidel⸗ bergs Schlußmann Badſtübner krotz größter Anſtrengungen aber mit der Staffel an die beſſeren Gegner, verliert. Das Schiedsgericht ſpricht Heidelberg wegen zweier Frühſtarts der TH. Darmſtadt den 2. Platz zu. Crawlſtaffel(10 mal 50 Meter): 1. TH. Darmſtadt Zeit 518,3(Mannſchaft: Orlemann, Gerke, Gebanner, Götz, E. Hanſt, F. Hanſt, Papayanis, Schmuck, Engelhardt, Wolfsholz); 2. U. Heidelberg, Zeit:41; 3. U. Köln, Zeit 1. TH. Darmſtadt, Ein begeiſterndes Rennen. Das Schiedsgericht ſpricht Darmſtadt den Sieg zu, obwohl ein Darmſtädter Mann einen Kölner Schwim⸗ mer ſehr ſtark behinderte. Gerechterweiſe hätte er, wenn er ſchen Köln wegen eines kleinen Frühſtarts diſtanzierte auch Darmſtadt wegen Behinderung diſtanzieren müſſen. Das Gegebene wäre geweſen, die Hochſchulen in dieſem Kampfe ſo zu werten wie ſie einkamen, da Heidelberg 20 Meter zurücklag. . 5 Internationale Eishockey Begegnungen Oxford ſchlägt SC. Rieſſerſee Auf der Münchener Kunſteisbahn fand am Mittwoch vor gutem Beſuch das erſte internationale Eis⸗ hockeyſpiel der neuen Saſſon ſtatt. Die Oxſord Cana⸗ diaus waren dem SC. Rieſſerſee in allen Spielabſchnitten dank ihrer größeren Routine überlegen und ſiegten 778 (41, 171,:). Bei den Engländern war wieder der Tor⸗ wart Little überragend und im Sturm Bonnycaſtle, der allein fünf Tore ſchoß. Auf Seiten der Bayern gefielen Kreiſel und Slevogt. Rennfahrer und BI Die Einigung erzielt :18,2(diſtanziert wegen Frühſtarts). Zwiſchen der Deutſchen Rennfahrer ⸗Ver⸗ einigung und dem Bund Deutſcher Radfahß⸗ rer iſt es am Mittwoch in Berlin verhältnismäßig ſchnell zu einer Uebereinſtimmung in den ſchwebenden Fragen gekommen. Bei der BDR.⸗Hauplverſammlung waren die diefes Verhältnis betreffenden Anträge des Berufsſport⸗ gaues nicht mehr zur Erledigung gekommen, dafür wurde in Berlin am Mittwoch eine Sitzung abgehalten, auf der die Vertreter der Deutſchen Rennfahrer⸗Vereinigung ihre Wünſche beim BDR. vortrugen. Auf beiden Seiten er⸗ kannte man, daß die gegenſeitigen Forderungen und Wünſche im Intereſſe einer Einigung beſchränkt werden mußten und da das geſchah, wurde die Einigung auch erzielt. Man kam überein, die Gebühr zur Löſung einer Be⸗ rufsfohrerlizenz von zwei auf fünf Mark heraufzuſetzen, die Meiſterſchaftsfrage wurde zufriedenſtellend geltſt. Die Stehermeiſterſchaft wird im nächſten Jahre auf einer mindeſtens 500 Meter langen Bahn hinter 60 Zenti⸗ meterrolle ausgetragen und die Flieger⸗Meiſterſchaft findet wieder die gleiche Durchführung wie 1930, alſo in mehre⸗ ren Läufen nach Punktwertung; nur iſt hier zum Unter⸗ ſchied gegen 1930 vorgeſehen, daß die Fahrer mit den höch⸗ ſten unktzahlen noch einen beſonderen Entſcheidungs⸗ louf austragen. Von den Einnahmen der Meiſterſchoft bekommt die Rennfahrer⸗Vereinigung einen feſten Betrag von 500 Mark. ——— Kolleg an niemand an und hatte raſch ein mokantes Zucken um den ſchmalen Mund. Hilde war zuerſt überraſcht, ſie im„Bund der Lichtſucher“ zu finden. Sie hatte ſie für einen dieſer frühreifen, frühfertigen Menſchen gehalten, die über ſolche Bünde höchſtens ſpöttiſch die Achſeln zucken. Der Zufall fügte es, daß Eva gleich am erſten Abend neben ihr ſaß. Ste er⸗ kannte die Verwunderung in Hildes offenem Geſicht. „Sie ſind erſtaunt, mich hier zu ſehen, Fräulein Volkmar, nicht wahr?“ Hilde gab das zu.„Ich hielt Sie für einen Men⸗ ſchen, der ſchon mit allem Fragen und Suchen fertig tſt,“ ſagte ſie ehrlich. Eva lächelte bitter, aber ſie ging nicht weiter dar⸗ Anf enn.. 5. Man diskutierte jeden Abend über die Ehe. Das war eine Einrichtung, die noch keiner dieſer jungen Menſchen aus eigenem Erleben kannte. Um ſy idealer und um ſo radikaler waren die Anſichten und Meinungen darüber.— Die einen bezeichneten die Ehe als das Fundament des Staates und der Geſell⸗ ſchaft, die andern wollten ſie— als überlebt und überholt— einfach abſchaffen. Günter Orland ſchüttelte den Kopf. Dieſe Reden hätte ſein Vater hören ſollen. Paſtor Orland war beſtimmt kein rückſtändiger Menſch. Aber er wäre doch vermutlich ehrlich entſetzt geweſen. Vielleicht— vielleicht hätte er aber auch nur gutmütig gelächelt. „Die Ehe iſt wie eine Backform,“ pflegte er in ſeiner humorvollen Weiſe zu ſagen.„Wenn der Kuchen nicht gerät, ſollten die Leute nicht immer auf die Form ſchelten, ſondern nachdenken, ob ſie den Teig recht gemiſcht haben. Zu viel oder zu wenig Zucker, zu viel oder zu wenig Butter, zu wenig„Milch der frommen Denkart,“ zu„große Roſinen,“— das ſind meiſt die Hauptfehler. Rud ſchließlich noch— zu hohe oder zu niedrige Temperatur. Darauf kommt es in jeder Gemeinſchaft der Menſchen, nicht nur in der Ehe, an. Wenn der Teig nur recht iſt und die Tempe⸗ ratur, wie ſie ſein ſoll,— nicht zu hitzig und nicht zu lau—, dann wird der Kuchen ſchon werden, einerlei, ob die Form aus Blech oder aus Ton beſteht.“ Günther lachte heimlich bei dem Gedanken, daß er dieſe väterliche Philoſophie mit Pathos und mit roßer Geſte in den erregten jungen Kreis hinein⸗ e könnte, ſo wie der ſchlanke Rotkopf da Be N Rucſolf Kühn, Q. 9 drüben jetzt ſeine wuchtigen Wortblöcke gegen die „überlebte Jnſtitution der Ehe“ ſchleuderte. Aber hier war wohl nicht der Ort für väterliche Weisheit. Und es widerſtrebte ihm auch, in einer Gemein⸗ schaft, die ihn ſoeben erſt aufgenommen hatte, gleich das große Wort zu führen. Ueber das, was da zur Diskuſſion ſtand, hatte er außerdem ſelbſt noch kaum nachgedacht. Natürlich wünſchte man, ein Mädel, das man ſo recht von Herzen lieb hatte, dann auch für alle Zeit an ſich zu binden. Das war doch klar. Er ſeufzte und blickte verſtohlen zu Hilde hinüber. Was ſagte ſie zu dem Gequaſſel hier? Aber ſie ſchien ganz in ein leiſes Geſpräch mit Eva Heidingsfeld vertieft.. Ja, es war ſonderbar, die zurückhaltende, ſtolze Eva Heidingsfeld ſchloß ſich plötzlich vor Hilde auf, Zuerſt ſprachen ſie über gleichgültige Dinge. Aber als Eva dann bitter bemerkte:„Ehe? Davon weiß ich gus eigener Anſchauung genug!“ fühlte Hilde, die ein feines Witterungsvermögen für ſeeliſche Leiden hatte, daß eine ganze Tragödie hinter den Worten ſtand. Die Beichte kam dann ſpäter im Auto Zu Günters Enttäuſchung forderte Eva Hilde auf, in ihrem Wagen mitzufahren; ſie wohnten nicht weit voneinander, Und Hilde ſchüttelte Günter nur herz⸗ haft die Hand.„Auf Wiederſehen morgen!“ Sie las wohl in ſeinen offenen Zügen, daß es ihm nicht recht war, aber Eva Heidingsfeld brauchte ſie jetzt nötiger. Und wieviel Günter an ihrer Geſellſchaft lag, das ahnte auch die ſonſt ſo hellſichtige Hilde nicht. Als die beiden Mädchen dann im Auto ſaßen, hatte Eva doch noch Mühe, eine letzte Hemmung zu überwinden. Sie kannte dieſe Hilde Volkmar jg kaum. Was trieb ſie nur zu ſolch lächerlicher Ver⸗ traulichkeit? Jetzt ſah ſie auch die guten, teilnehmen⸗ den Augen nicht. Sie fuhren ohne Innenbeleuch⸗ tung, Nur von den funkelnden Reklamen und den Straßenlampen fielen buſchende Lichter zu ihnen herein, glitten über die Pelzdecke auf ihren Knien, ihre Hände und manchmal auch über ihre Geſichter, die dann geiſterhaft blaß aufſchimmerten, um ſofort wieder zu erlöſchen. 5 Hilde wartete. Sie hätte gern ihre Hand auf dieſe nervöſen, ſchmalen Finger gelegt, aber Eva Heidingsfeld konnte das als Aufdringlichkeit deuten „Leben Ihre Eltern noch?“, fragte Eva plötzlich ſchroff, Hilde gab kurz Beſcheid. [Fortſetzung folgt) . is Maxim, 32. LANGE NACHT in der/ Mog eollu 2,5 Rlesenauswahl in guͤgen Geschenken Schokoladenhaus Ninderspacher Kunststr. 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