1 politiſchen, Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 8, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, dy Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen⸗ 8e Luiſenſtraße 1 Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel ⸗ Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreise; A breite Colonelzeile oreite Zeile. Für im genheits⸗Anzeigen beſonder e das Erſcheinen von Anzeigen tonderen Plätzen und für telephoniſche Gerichtsſtand Mannheim, Morgen⸗Ausgabe Minderheiten Montag, 22. Dezember 1030 141. Sahrgang/ Nr. 593 hut und Jrieden in Europa Die Oberſchleſien⸗Reiſe des Reichsaußenminiſters Vedeulungsvolle Ausführungen des ſchleſiſchen Oberpräſidenten Der Jall Guth- Franzen Ausſprache in Oppeln Telegraphiſche Meldung Oppeln, 21. Dez. Reichsaußenminiſter Dr. Curtius traf am Sams⸗ tag Nachmittag mit ſeiner Begleitung in Oppeln ein, wo im Oberpräſidium eine mehrſtündige Ausſprache mit den Vertretern aller Be⸗ völkerungskreiſe ſtattfand. Oberpräſident Dr. Lukaſchek begrüßte Dr. Curtius und gab ſeiner Freude dar⸗ über Ausdruck, daß der Vertreter der deutſchen aus⸗ wärtigen Politik Gelegenheit nehme, Oberſchleſien, ſein Land und ſeine Leute aus eigener Anſchauung kennen zu lernen. Bei der Schilderung der beſonderen wirtſchaftlichen und kulturellen Lage Oberſchleſiens betonte der Oberpräſident, daß die Be⸗ friedung der Minderheiten, der Schutz der Min⸗ derheiten, ein eminentes europäiſches Friedensproblem ſei. Gerechtigkeit ſei die beſte Waffe, die heute dem Deutſchtum zur Seite ſtehe. Der Oberpräſident dankte Dr. Curtius für die in Genf auhängig gemachten Klagen, die der oberſchleſiſchen Bevölkerung ein Zeichen dafür ſeien, daß Deutſchland die durch Vertrag geheiligten Rechte niemals aufgeben werde. Die oberſchleſiſche Be⸗ völkerung werde zuſammenſtehen in der Verteidi⸗ gung ihres Volkstums und ihres Landes. Reichsminiſter Dr. Curtius brachte in ſeiner Erwiderung zum Ausdruck, daß er durch den Beſuch Oberſchleſiens einen alten Wunſch erfüllt ſehe, da er ſchon als Reichswirtſchaftsminiſter am Aufbau der oberſchleſiſchen Induſtrie und im Reichskabinett an den zahlreichen Hilfsaktionen mit⸗ gewirkt habe. Nur an Ort und Stelle enthüllten ſich einem die Dinge mit lebendiger Anſchauung, und nur unmittelbar laſſe ſich die ſeeliſche Verbindung zu Oberſchleſien ſchlagen. Der Miniſter ging dann im einzelnen auf die außenpolitiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Gegenwartsfragen ein und betonte, daß die Reichsregierung ſich ihrer Verpflichtung bewußt ſei, Oberſchleſien in ſeiner ſchweren Not zu helfen, in der es ſich politiſch, wirtſchaftlich und pſychologiſch befinde. In einer perſönlichen Schlußbetrachtung brachte Dr. Curtius zum Ausdruck, daß er nie natio⸗ naler fühle, als wenn er in Genf international zu verhandeln habe. Herzlicher Beifall dankte dem Mini⸗ ſter für ſeine Ausführungen. In der anſchließenden lebhaften Ausſprache wur⸗ den die angeſchnittenen Fragen vertieft, und es wurde zum Ausdruck gebracht, daß Oberſchleſiens Bevölkerung den Reichsaußenminiſter vertrauensvoll nach Genf begleite. Abends nahm der Reichsminiſter Dr. Curtius an einem parlamentariſchen Abend der Deutſchen Volks⸗ partei teil und trat dann die Rückreiſe nach Berlin an. Die Anterſuchung der Zwiſchenfälle Telegraphiſche Meldung 1— Kattowitz, 21. Dez. Den acht Verhafteten wegen des Zwiſchenfalls in Colaſſowitz, die ſich im Kattowitzer Unter⸗ ſuchungsgefängnis befinden, iſt durch die Staats⸗ anwaltſchaft die Anklageſchrift zugeſtellt worden. Dieſe wirft ihnen ſchwere Körperverletzung mit tödlichem Ausgang vor. Weiter heißt es in der Anklageſchrift, daß die Angeklagten ſämtlich der deutſchen Minderheit angehören. Rechtsanwalt Dr. Bay, der Vertreter der Beklagten, hat am gleichen Tage die Akten erhalten. Sollte die Vertei⸗ digung gegen die Anklage keine Beſchwerde erheben, ſo ſoll die Verhandlung in der erſten Hälfte des Januars ſtattfinden. Zu den Vorfällen in Hohenbirken wird be⸗ kannt, daß der Unterſuchungsrichter in dieſem Orte die Angehörigen der deutſchen Minderheit, die miß⸗ handelt wurden oder die Sachſchaden erlitten haben, vernommen hat. Auch die in Haft befindlichen An⸗ führer der Aufſtändiſchen waren zur Stelle. Be⸗ ſondere Bedeutung kommt der Ausſage eines der Hauptgeſchädigten, des Schloſſers Paul Sollich, zu, der mitteilt, daß ein Polizeibeamter ſchon am erſten Tage geäußert hatte, das Haus des Sollich werde in die Luft geſprengt. Nur weil er, der Polizeibeamte, ſich dagegen erklärte, ſei aus dem Plan nichts geworden. 1 Franzen ſchwer bloßgeſtellt Vor dem Schöffengericht Berlin⸗Mitte hatte ſich am Samstag der holſteiniſche Landwirt Guth zu verantworten. Er ſtand unter der Anklage des Landfriedensbruchs, der Bannkreisverletzung, des Gebrauchs eines falſchen Namens und des Miß⸗ brauchs einer Urkunde gegenüber Polizeibeamten. Guth hatte ſich bekanntlich am Tag der Eröffnung des Reichstags, als er am Potsdamer Platz von Polizeibeamten feſtgenommen worden war, der Polizei gegenüber mit einer Reichs bahnfrei⸗ karte des nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten Lohſe ausgewieſen und den braunſchweigiſchen Miniſter des Innern Dr. Franzen herbei⸗ rufen laſſen, damit auch dieſer ihn legitimiere. Als Zeugen waren insgeſamt 29 Polizeibeamte geladen. Wie der Angeklagte angab, hatte der ihm bekannte Abgeordnete Lohſe ihm auf ſein Bitten ſeinen Reichs⸗ bahnfahrtausweis gegeben, mit dem er in den Reichs⸗ tag gegangen ſei. Am Abend ſei er mit Lohſe und einigen andern Abgeordneten in den Bayernhof in der Potsdamer Straße gegangen, um etwas zu eſſen. Da in dem Lokal eine ſehr große Hitze war, ſei er auf die Potsdamer Straße hinausgegangen. Später ſei er dann an der Ecke Potsdamer Platz und Potsdamer Straße feſtgenommen worden. Die Polizei ſei ſehr aufgeregt geweſen und da habe er dummerweiſe die Karte des Abgeordneten Lohſe vorgezeigt. Er habe es ſich nicht weiter überlegt; es wäre richtiger ge⸗ weſen, wenn er das nicht getan hätte. Da in dem Ausweis auch ſeine eigene Photographie mit Namen lag, habe er auf der Wache den Beamten erklärt, daß die geringe Aehnlichkeit der beiden Photographien dadurch verurſacht wäre, daß die Bilder einige Jahre auseinanderlägen und er früher anders ausgeſehen hätte. Er ließ dann Miniſter Franzen aus dem Bayernhof herbeirufen. Miniſter Franzen wurde, ſo erklärte der Angeklagte, von den Polizei⸗ beamten gefragt:„Kennen Sie dieſen Mann?“, wo⸗ bei man auf mich zeigte, und er antwortete:„Ja⸗ wohl“, dann fragte man ihn:„Kennen Sie den Ab⸗ geordneten Lohſe“, was er gleichfalls bejahte. Schließlich richtete man an ihn die Frage:„Wollen Sie behaupten, daß dieſe beiden Bilder gleich ſind?“, worauf Miniſter Franzen antwortete:„Das wird ja die nähere Unterſuchung ergeben.“ Als Guth dann zur Droſchke gebracht wurde, um ins Polizeipäſidium transportiert zu werden, hat Miniſter Franzen zwei Beamten geſagt, wer Guth wirklich ſei. Die Zeugeneinvernahme ergab im weſentlichen die Richtigkeit dieſer Ausſagen des Angeklagten. Miniſter Franzen habe beſtätigt, daß der Angeklagte Guth der Augeordnete Lohſe ſei und ihn noch darauf aufmerkſam gemacht, daß die Feſthaltung eines Abgeordneten mit Rückſicht auf die Immunität unzuläſſig ſei. Oberſtaatsanwalt Dr. Köhler, der die Anklage wegen Landfriedensbruchs und Aufruhrs fallen ließ, hielt den Angeklagten Guth des Vergehens des voll⸗ endeten Auflaufs überführt und außerdem der Bann⸗ kreisverletzung und des Mißbrauchs einer Urkunde, ſowie der Führung eines falſchen Namens. Auf die Rolle des Mintiſters Franzen eingehend, meinte er, es ſei ein Verfahren, das in der Kriminaljuſtiz einzig daſtehe: daß ein Miniſter ſich nicht ſcheue, auf dieſe Weiſe einen Feſtgenommenen herauszu⸗ pauken. Aus den Ausſagen der Polizeibeamten gehe ein⸗ wandfrei hervor, daß Miniſter Franzen Guth tat⸗ ſächlich als Abgeordneten Lohſe identifiziert habe. Insgeſamt beantragte der Oberſtaatsanwalt wegen der beiden Vergehen zwei Monate Gefängnis und wegen der Uebertretungen vier Wochen Haft. Rechtsanwalt Dr. Sack plädierte auf Frei⸗ ſprechung oder Geldͤſtrafe. Das Urteil Das Gericht verurteilte den Angeklagten Guth unter Freiſprechung von der Anklage des Land⸗ friedensbruches, des Aufruhrs, Auflaufs und der Bannkreisverletzung lediglich wegen des Miß⸗ brauches der Urkunde und Führung eines falſchen Namens zu insgeſamt 300 Mark Geldſtraße oder 20 Tagen Haft. Die Staatsanwaltſchaft wird gegen das Urteil Berufung einlegen. Eine zweite Niederlage Franzens Telegraphiſche Meldung Braunſchweig, 21. Dezember Miniſter Franzen hat am gleichen Tage, an dem in Berlin die Verhandlung gegen Guth ſtatt⸗ fand, eine zweite ſchwere Niederlage erlitten. Er hatte vor einiger Zeit gegen den ſozialdemokrati⸗ ſchen„Volksfreund“ mit Hilfe einer einſtweiligen Verfügung erreicht, daß das Blatt nichts über die Vorfälle am Potsdamer Bahnhof(ſiehe oben) be⸗ richten dürfe. Das Landgericht Brauſchweig hatte den Einſpruch des„Volksfreunds“ verworfen. Das Oberlandesgericht Braunſchweig hat nun das Urteil des Landgerichts inſoweit aufgehoben, als es dem Kläger(Volksfreund) unterſagt war, öffent⸗ lich zu behaupten oder zu verbreiten, daß der Mini⸗ ſter Dr. Franzen am 13. Oktober in Berlin einen wegen Bannkreisverletzung feſtgenommenen Land⸗ wirt Paul Guth, der ſich der Berliner Polizei gegen⸗ über auf Grund eines mit Lichtbild verſehenen Eiſenbahnausweiſes als preußiſcher Landtagsabge⸗ ordneter Lohſe bezeichnet hatte, ebenfalls als Lohſe reklamiert und unter Hinweis auf die aus der Land⸗ tagsabgeordneteneigenſchaft folgenden Immunität Lohſes die Freilaſſung Guths zu erwirken verſucht, alſo die Polizei irregeführt habe. Auch ſei ein Strafverfahren gegen Dr. Franzen einge⸗ leitet. Auch wird die Dr. Franzen zugeſprochene Befugnis die einſtweilige Verfügung in einer An⸗ zahl von Zeitungen zu veröffentlichen, zurückgezogen. Die weitergehende Berufung des Unterlaſſungs⸗ beklagten(Volksfreund) wurde zurückgewieſen und das Urteil für vorläufig vollſtreckbar erklärt. Nach dieſem„Erfolg“ ſeiner Aktion dürfte die Rolle Franzens in Braunſchweig wohl ausge⸗ ſpielt ſein. Franzöſiſch polniſche Gegen propaganda y Paris, 21. Dez. Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Der polniſchen Propaganda in Paris iſt es leicht, die ihr aus gewiſſen Gründen wohl⸗ geſinnte Pariſer Preſſe über die wahren Gründe der deutichen Beſchwerde beim Völkerbundsſekretariat hinwegzutäuſchen. Die Bereitwilligkeit der großen franzöſiſchen Zeitungen, den Tatbeſtand, wie er ſich aus den deutſchen Memoranden ergibt, tot⸗ zuſchweigen, iſt umſo größer, da man hier die Aktion der deutſchen Regierung auf den ausſchlag⸗ gebenden Einfluß der Nationalſozialiſten zurück⸗ führen will. Auch das iſt durchaus falſch, aber die Preſſe braucht hier nun einmal allerlei Tricks, um ihrer Propaganda gegen die deutſche Völkerbunds⸗ politik einen Schein von moraliſcher Berechtigung zu geben. Abwehrkampf im Aether Keine Abrüſtung des Breslauer Senders Die„Deutſche Zeitung“ will erfahren haben, daß im Reichspoſtminiſterium die Abrüſt ung des Breslauer Senders erwogen werde und daß in Ausſicht genommen ſei, nach Aufhebung des ſchle⸗ ſiſchen Hauptſenders das reichshauptſtädtiſche, Pro⸗ gramm auf Breslau zu übertragen. Das Reichsinnenminiſterium hat dieſen unmöglichen Vorſchlag aber ſofort zurückgewie⸗ ſe n. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß aus politiſchen Gründen die Einziehung des Breslauer Senders nicht in Frage kommt, da Schleſien ſonſt dem pol⸗ niſchen Sender preisgegeben würde. Einen größeren Dienſt könnte man den Polen gar⸗ nicht erweiſen. Auch das Auswärtige Amt und, man darf wohl ſagen, das Reichskabinett hätte eine ſolche Maßnahme niemals zugegeben. Abſtriche im Reichshaushalt Vorſchläge des Reichsrats Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Dez. Wie der„Demokratiſche Zeitungsdienſt“ erfährt, wird Reichsfinanzminiſter Dietrich im Laufe des Januar prüfen, ob noch weitere Einſparungen im Reichshaushalt für 1931 möglich ſind. In dieſem Zuſammenhang darf darauf verwieſen werden, daß auch aus Kreiſen des Reichsrates Vorſchläge für weitere Einſparungen gemacht worden ſind. Dieſe Anregungen beziehen ſich u. a. auf die Aufhebung der reichseigenen Forſt verwaltung, bei der Finanz⸗ verwaltung auf die Vereinigung der Reichs⸗ bauverwaltung mit der Bauverwaltung der Länder, auf die Sammlung des Reichsrechts und auf die Verſchmelzung des Sparkommiſſars mit der all⸗ gemeinen Verwaltung. Es iſt weiterhin vom Reichsrat ein Gutachten des Sparkommiſſars zum Reichsfinanz⸗ und Reichswehrminiſterium angeregt worden, ſowie die Vorlage genauer Berechnungen über die Entwicklung der Kriegsbeſchädigtenfürſorge und Invalidenver⸗ ſicherung. Weiter iſt gewünſcht worden die Vorlage eines Sparprogramms für Heer und Ma⸗ rine ſowie in dieſem Zuſammenhang die Prüfung der Abtrennung des Waffenamtes vom Reichswehr⸗ miniſterium als nachgeordnete Stelle, und endlich iſt eine engere Verbindung des äußeren Verwaltungs⸗ apparates ſämtlicher Sondervberwaltungen gefordert worden. a Das Zollwaffenſtillſtandsabkommen Die Reichsregierung hat ſich, wie der„Börſen⸗ Fourier“ berichtet, entfchloſſen, den geſetzgebenden Körperſchaften das Genfer Handelsabkom⸗ men vom 24. März 1930 zur Ratifikation vorzu⸗ legen. „Politik im Auswärtigen Ausſchuß Indiskretionen Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 21. Dezember. Die Verhandlungen des Auswärtigen Aus⸗ ſchuſſes gelten zwar als vertraulich, aber dieſe Regel wird ſchon längſt nicht mehr beachtet. Eine Indiskretion zieht die andere nach ſich. So veröffentlicht jetzt der„Vorwärts“ den Wortlaut des nationalſozialiſtiſchen Antrages, bei deſſen Be⸗ ratung es bekanntlich zum Krach kam. Der Antrag beſagt,„der Ausſchuß wolle beſchließen, die Reichs⸗ regierung zu erſuchen, auf der nächſten, Mitte Januar beginnenden Tagung des Völkerbundsrats zu beantragen und mit allem Nachdruck darauf hin⸗ zuwirken, daß die ſeit Jahren fällige allgemeine Abrüſtungs konferenz nun endlich ſpäteſtens im Frühjahr 1931 zuſammentritt. Falls dem deutſchen Verlangen, wie vorauszuſehen, nicht entſprochen wird, ſei wie für Frankreich auch für Deutſchland an Stelle der Abrüſtung die Sicherheits⸗ frage voranzuſtellen und mit der deutſchen Wehr⸗ verſtärkung zu beginnen“. Wenn es ſich lediglich um die Forderung der Vorverlegung der allgemeinen Abrüſtungs⸗ konferenz gehandelt hätte, würde ſich darüber wohl haben reden laſſen. Die Faſſung des Antrags iſt aber ſo undiplomatiſch wie nur möglich und prak⸗ tiſch völlig unbrauchbar, ganz abgeſehen davon, daß keine wie immer geartete Regierung von einem Ausſchuß ſich ſo diktatoriſch ihre Marſchroute vor⸗ ſchreiben laſſen könnte, denn nach der Verfaſſung be⸗ ſtimmt noch immer der Reichskanzler die Richtlinien der Politik, nicht ein Reichstagsausſchuß. Redeverbot für einen Pfarrer Berlin, 21. Dez. Der Biſchof von Augsburg hat, wie die Blätter melden, gegen den katholiſchen Pfarrer Dr. Häuſer, den Ortspfarrer der Gemeinde Straßberg bei Augsburg, ein ſtriktes Redeverbot ausgeſprochen, weil Pfarrer Häuſer in einer Weih⸗ nachtsfeier der Nationalſozialiſten in Augsburg ſich ſelbſt als Nationalſozialiſt bekannt hatte und in ſeiner Feſtrede den Beweis zu führen ver⸗ ſuchte, daß die nationalſozialiſtiſche Lehre in keiner Weiſe der Lehre der katholiſchen Kirche widerſpreche. Häuſer hatte ſich auch gegen den bekannten Erlaß des biſchöfl. Ordinariats in Mainz gewandt und ſchon mehrfach in nationalſozialiſtiſchen Verſamm⸗ lungen geſprochen. 2. Seite/ Nummer 593 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Kommuniſten gegen Weihnachtsfrieden Fortgeſetzte Störungsverſuche Telegraphiſche Meldung J Berlin, 21. Dez. Die Berliner Kommuniſten treiben in dieſer vor⸗ weihnachtlichen Zeit eine verſtärkte Agi⸗ tation. Auf alle Weiſe wird verſucht, Beun⸗ kuhigung in die Weihnachtswoche hineinzutragen. Da für die Reichshauptſtadt noch das Demon⸗ ſtrationsverbot gilt, das wegen der Remarque⸗ Tumulte erlaſſen wurde, hat man zur ſogenannten gelockerten Taktik“ der Straßendemon⸗ ſtration ſeine Zuflucht genommen. Am Samstag hatten kommuniſtiſche Agitatoren wieder Frauen und Erwerbsloſe mobil gemacht, die in den verſchiedenen Vierteln, namentlich in und vor den Markthallen, gegen die Teuerung proteſtieren. Die„Rote Fahne“ behauptet zwar, es habe ſich um„ſpontane Em⸗ pörungsausbrüche“ gehandelt. In Wahrheit iſt ganz ſyſtematiſch und nach zentralen Anweiſungen vor⸗ gegangen worden. So ſtieß man überall auf Sprech⸗ chöre, die ununterbrochen im Takte„Hunger, Hunger“, riefen. Wie ſtets bei ſolchen Anläſſen, taten beſonders die Halbwüchſigen ſich hervor und Angehörige des Roten Frontkämpferbundes, die ſich offen als ſolche bekannten. Da die Demon⸗ ſtranten vielfach auf eine drohende Haltung gegen das kaufende Publikum einnahmen, leerten ſich Märkte und Hallen, und die Händler, die doch auch nicht gerade auf Roſen gebettet ſind, hatten den Schaden zu tragen. Zu ſchweren.. Ausſchreitungen und Plünderungen kam es in Moabit. Dort bemühte ſich ein Trupp von etwa 30 jungen Burſchen, die verſchüchterte Menge aufzuhetzen. Man verſuchte die Eindringlinge erſt durch Verteilung von Eßwaren zu beſchwichtigen. Be⸗ vor jedoch das von der Markthallenleitung alarmierte Ueberfallkommando eintraf, hatte ſich die Rotte be⸗ reits auf einzelne Verkaufsſtände ge⸗ ſt ür z t. Es wurden Speck, Wurſt und Fleiſch ge⸗ raubt, jedoch nur in kleineren Mengen, da die Standinhaber ſich energiſch zur Wehr ſetzten. Hier wie in anderen Bezirken der Stadt mußte die Poli⸗ zei mit dem Gummiknüppel vorgehen. Die Täter entkamen zumeiſt. Nach den Ankündigungen des kommuniſtiſchen Zentralorgans iſt leider zu befürchten, daß die Krawalle in der nächſten Woche in geſteigertem Maße fortgeführt werden. Die planmäßig vorbereitete Aktion richtet ſich nach ruſſiſchem Vorbild und ganz im Sinne der„Gottloſen“ gegen das chriſtliche Weih⸗ nachtsfeſt überhaupt, zeigt alſo ausgeſprochen kul⸗ turbolſchewiſtiſche Tendenzen. So ſind, wie ſchon angedeutet, namentlich für den Weihnachts⸗ abend„Hungerſpaziergänge“ nach„den Vierteln der Bourgeoſie“ beabſichtigt. Zum 24. Dezember haben die Kommuniſten ein Theater gemietet, in dem eine „Antiweihnachtsfeier“ veranſtaltet werden Jol. Die Lage in Spanien Telegraphiſche Meldung . Paris, 21. Dez. Wie„Information“ aus Madrid berichtet, wird die Aufrechterhaltung des Belagerungszu⸗ ſtandes damit begründet, daß kommuniſtiſche Elemente vorhanden ſeien. Auch ſeien beträcht⸗ liche Waffentransporte beſchlagnahmt worden, die nach den Ermittlungen der Polizei dazu beſtimmt ge⸗ weſen ſein ſollen, die Zivilbevölkerung zu bewaffnen. Aus dieſem Grunde ſei auch die Verfügung erlaſſen worden, daß Zivilperſonen alle in ihrem Beſitz be⸗ findlichen Waffen abzultefern hätten. 5* Die nach Portugal geflüchteten ſpaniſchen Flieger haben, wie bereits gemeldet, die Erlaub⸗ nis erhalten, Portugal zu verlaſſen, Major Franco und der Monteur Rada haben ſich Päſſe für Frank⸗ reich, Deutſchland, Argentinien und Uruguay, Ge⸗ neral del Llano ſolche für Frankreich, Belgten und Deutſchland ausſtellen laſſen. Die übrigen ſpa⸗ niſchen Fliegeroffiziere beabſichtigen, ſich in verſchie⸗ dene europäiſche Länder zu begeben. Raubmord im Norden Verlins Drahtbericht unſeres Berliner Büros f Berlin, 21. Dezember. Ein Kapitalverbrechen rief heute vormittag die Mordkommiſſion nach dem Norden Berlins. Dort war die 60 Jahre alte Ehefrau des Kaufmanns Riekl mann überfallen und nmieder⸗ geſchlagen worden. Ehe man der Schwerverletz⸗ ten noch Hilfe bringen konnte, ſtarb ſie. Auch der Mann iſt ſchwer verletzt und liegt in bedenk⸗ lichem Zuſtande im Krankenhaus. Die Feſtſtellungen am Tatort ergaben, daß es ſich um einen Raubmord handelt. Das Ehepaar Riek⸗ mann betrieb nicht nur ein Zigarrengeſchäft, ſondern verwaltete auch eine Zahlſtelle der Bank für Ar⸗ beiter und Angeſtellte und der Volksbünde. Die Tat muß ſich ſo zugetragen haben, daß der Mörder, nach⸗ dem ihm auf ſein Klingeln geöffnet worden war, einen Einkauf vortäuſchte. Frau Riekmann ging ihm nach dem Laden voraus, in dem durch ein Regal eine Art Vorratsraum abgetrennt iſt. Dort muß es zu einem ſchweren Kampf gekommen ſein, denn überall ſah man zahlreiche Blutſpritzer. Riekmann war auf die gellenden Hilferufe ſeiner Frau aus dem nebenan liegenden Schlafzimmer zum Hinter⸗ ausgang geeilt. Dort ſah er ſich plötzlich einem frem⸗ den Mann gegenüber, der ihm mit einem ſchweren Gegenſtand über den Kopf ſchlug, ſo daß er ebenfalls bewußtlos zuſammenbrach. Von dem Täter fehlt bis⸗ her jede Spur. Die Polizei hat für die Aufklärung des Verbrechens eine Belohnung von 1500/ aus⸗ geſetzt. Zuſammenſtoß auf der Anterelbe Altona, 21. In dem ſchweren Nebel, der ſeit Samstag die Schiffahrt auf der Unterelbe und Nordſee behindert, hat ſich heute nacht auf der Höhe von Blankeneſe ein Dampferzuſammenſtoß ereignet. Die beiden von Hamburg ausgegangenen Dampfer„Phönix“ und „Annemarie“ ſtießen zuſammen. Beide Schiffe erlitten ſchwere Beſchädigungen. Die„Anne⸗ marie“ wurde mit einem großen Leck unter der Waſſerlinie bei Blankeneſe auf den Strand geſetzt. Die„Phönix“ ſoll nach Hamburg zur Werft zurück. Dezember Prozeſſe gegen Hugenberg und Goebbels Vor dem Schöffengericht Berlin⸗Mitte war am Samstag Verhandlungstermin gegen den Reichs⸗ tagsabg. Geheimrat Hugenberg angeſetzt, und zwar wegen Beleidigung durch die Preſſe. Es handelte ſich bei dieſer Anklage gegen Hugenberg um einen von ihm unterzeichneten Artikel, der ſich mit der Abſtimmung zum Volksbegehren beſchäftigte. Darin hieß es„Iſt die Schlacht gewonnen oder Ver⸗ loren? Der ſozialiſtiſche Reichsinnenminiſter wird es uns am 6. November verraten. Hoffentlich wird inzwiſchen nicht allzuſehr retuſchiert.“ Wegen dieſes Satzes hatten der damalige Reichsinnenminiſter Severing, der preußiſche Miniſterpräſident Braun und die Miniſterien mehrerer Staaten Strafantrag geſtellt. Geheimrat Hugenberg war nicht erſchienen. Der Verteidiger hat dem Gericht in einem Schreiben mit⸗ geteilt, daß der Reichstag einen ihm eingereichten Antrag auf Aufhebung des Verfahrens gegen Hugen⸗ berg dem Geſchäftsordnungsausſchuß zur Erledigung überwieſen habe. Das Verfahren werde unzweifel⸗ Das Gericht beſchloß, den NN. haft aufgehoben werden. Anpolitiſcher Sonntagsſpiegel Der Antergang der Oberon“ Telegraphiſche Meldung Kopenhagen, 21. Dez. Einer der vier Seeleute, die von dem engliſchen Dampfer„Hengiſt“ gerettet wurden, erzählt, daß das Unglück gegen halb 10 Uhr abends erfolgte und daß die„Arcturus“ die„Oberon“ mittelſchiffs rammte. Der Kapitän war im Augenblick des Zu⸗ ſammenſtoßes auf der Brücke. Es wurden ſofort alle Maßnahmen getroffen, um die Rettungsboote flott zu machen und die Schwimmweſten auszugeben. Das Schiff ſank jedoch ſo ſchnell, daß, ſo⸗ weit bekannt, nur zwei von den acht Rettungsbooten des Schiffes losgemacht werden konnten. Man hatte nicht einmal Zeit, die waſſerdichten Schutzdecken der Boote abzunehmen, bevor das Schiff wegſank. Der gerettete Matroſe glaubt nicht, daß es jemanden ge⸗ glückt iſt, vom Schiff in die Boote zu gelangen. Viele ſprangen, mit Schwimmweſten verſehen, ſofort über Bord. Der Gerettete und ſeine Kameraden ſpran⸗ gen gleichfalls über Bord. Sie ſchwammen ca. 30 Mtr. als ſie auf das Rettungsboot ſtießen. In dieſem trieben ſie zirka zwei Stunden, bis ſie von dem eng⸗ liſchen Dampfer geſichtet wurden, der ſie ſogleich an Bord nahm und ihnen die nötige Pflege angedeihen ließ. 0 Der Tod des Profeſſor Borchardt Telegraphiſche Meldung — Amſterdam, 21. Dez. Meldungen aus Batavia zufolge iſt der deutſche Gelehrte Prof. Dr. Werner Borchardt, nicht, wie in einem Teil der holländiſchen und ausländiſchen Preſſe gemeldet wurde, dem vorgeſtern erfolgten Ausbruch des in Mitteljava liegenden Vulkans Merapi zum Opfer gefallen, ſondern wahrſcheinlich ſchon mehrere Tage vorher auf Sumatra um⸗ gekommen. Mehrere Rettungsexpeditionen, die im Auftrage der holländiſchen Militärbehörden nach ſeinem Verbleib nachforſchten, mußten unverrichteter Sache zurückkehren. E Wie ſich jetzt herausſtellt, wurde einer der beiden eingeborenen Führer des deutſchen Gelehrten nach⸗ träglich mit mehreren blutenden Wunden am Abhang des Vulkans aufgefunden. Er erklärte, daß ſich Profeſſor Borchardt gerade zur Vornahme von Un⸗ terſuchungen an einem Strick in den Krater hinab⸗ gelaſſen hatte, als plötzlich ein kleiner Ausbruch des Vulkans erfolgte. Obwohl der Eingeborene ſchnell die Flucht ergriff, wurde er doch noch durch die glühende Aſche des Vulkans verletzt. Prof. Borchardt hat alſo höchſtwahrſcheinlich bei dem unerwarteten Ausbruch ſein Leben verloren. Prozeß zu vertagen und behielt ſich die Entſcheidung über Zwangsmaßnahmen vor. Vor dem Schöffengericht Schöneberg ſollte ſich der Reichstasagb. Dr. Goebbels wegen Beleidigung des Polizeivizepräſidenten Dr. Weiß und wegen Aufreizung durch ein Gedicht„Die Sturmkolonne“ verantworten. Auch er war nicht erſchienen. Das Gericht beſchloß die Vertagung und gegebenenfalls eine Vorführung des Angeklagten, falls der Reichstag nach dieſer Richtung hin die Immuni⸗ tät des Angeklagten aufheben ſollte. Verwegener Bankraub — Newyork, 21. Dez. Drei Banditen drangen in der oberen Stadt bei hellichtem Tage in die Kaſſen⸗ räume der Seward National Bank and Truſt Com⸗ pany ein, entwaffneten den Wächter und zwangen mit vorgehaltenem Revolver das Perſonal ſowie die anweſenden Kunden, insgeſamt 16 Perſonen, ſich mit dem Geſicht an die Wand zu ſtellen. Die Räuber entnahmen dann der Kaſſe 15000 Dollar, überſahen jedoch bei ihrem haſtigen Rückzug weitere 25 000 Dol⸗ lar. Der ganze Ueberfall nahm nur fünf Minuten in Anſpruch. Die Räuber entkamen in einem Auto⸗ mobil. Montag, 22. Dezember 1930 BVeſtallung Rauſchers Die ſterblichen Ueberreſte des im Alter von Jahren verſtorbenen Deutſchen Geſandten in War⸗ ſchau, Ulrich Rauſcher, wurden am Samstag nachmittag auf dem Friedhof in St. Blaſien zur letzten Ruhe beſtattet. Neben der Gattin des Ver⸗ ſtorbenen und den nächſten Angehörigen hatten ſich zahlreiche Vertreter der deutſchen und der polniſchen Diplomatie als Trauergäſte eingefunden, darunter als Vertreter der Reichsregierung der Staatsſekretär des Auswärtigen Amts v. Bülow und als Ver⸗ treter des polniſchen Außenminiſteriums deſſen Ka⸗ binettschef Geſandter Szumlakowſki. Am Grabe ſprach nach den Gebeten des Geiſtlichen Staatsſekretär v. Bülow, der in ſeinem Gedenk⸗ wort betonte, daß der Heimgegangene in allen ſeinen Stellungen mit wärmſter Hingabe und tiefer Leiden⸗ ſchaft für ſeine Aufgabe und für ſeinen Beruf ſein Beſtes zum Wohl des Vaterlandes gegeben habe. Selbſtlos ſei er tätig geweſen. Kein Rückſchlag hätte ihn entmutigen können. Eine Lücke, die nur ſehr ſchwer auszufüllen ſein werde, ſei durch den Tod des Geſandten Rauſcher entſtanden. Der Tätigkeit Rauſchers als erſten Leiters der Preſſeabteilung der Reichsregierung gedachte Mini⸗ Szumlakowſki je einen Kranz im Auftrag der polniſchen Regierung, des polniſchen Außenminiſters Zaleſki, der Weſtabteilung des Außenminiſteriums und des polniſchen Geſandten in Berlin niederlegte. 1*. Haſtentlaſfung Korfantys — Warſchau, 21. Dez. Der oberſchleſiſche Ab⸗ geordnete Korfanty wurde geſtern auf freien Fuß geſetzt. Die Freilaſſung Korfantys erfolgte aufgrund des Beſchluſſes des oberſchleſiſchen Sejms, der die Einſtellung des Strafverfahrens und die Haftent⸗ laſſung Korfantys forderte. Letzte Meldungen Generalarzt a. J. Or. Mantel Generalarzt a. D. Karl Mantel, Präſident dez badiſchen Roten Kreuzes, der im Weltkrieg an her⸗ vorragender Stelle des militäriſchen Lazarettweſens ſtand, iſt nach längerer Krankheit am Sonntag in Karlsruhe geſtorben. * Vier Schiffbrüchige geborgen — Kopenhagen, 21. Dez. Der ſchottiſche Dampfer „Hengiſt“, der die regelmäßige Verbindung zwiſchen Kopenhagen und Leith aufrecht erhält, lief geſtern hier ein. Der Dampfer hatte in der Nähe der Stelle, wo die„Oberon“ ſank, ein Rettungsboot an⸗ getroffen, in dem ſich vier Mitglieder der Beſatzung der„Oberon“ befanden. Die Geretteten berichten, daß ſie von der„Oberon“ über Bord geſprungen ſeien, als das Schiff unterging. Sie hätten zufällig ein leeres Rettungsboot angetroffen, das aus ſeiner Befeſtigung geriſſen worden war. e Abſturz eines franzöſiſchen Militärflugzeuges — Paris, 21. Dez. Ein in Metz aufgeſtiegenes Militärflugzeug mit zwei Sergeanten an Bord iſt in der Nähe von Reims abgeſtürzt und in Bruno ge⸗ raten. Die beiden Unteroffiziere kamen ums Leben. Großfeuer an der Riviera — Paris, 21. Dez. In einer Korbflechterei in Antibes an der Riviera brach Großfeuer aus, durch das 30000 Blumenkörbe vernichtet wurden. Auch die Nachbarhäuſer wurden in Mitleidenſchaft gezogen. Die Feuerwehren von Nizza und Cannes wehrleute ſind infolge Rauchvergiftung er⸗ krankt, drei weitere ſtürzten aus drei Meter Höhe ab und erlitten leichtere Verletzungen. * * Der D. O. B. gegen Mücke. Der„Deutſche Offi⸗ ziersbund“ teilt mit, daß er den Kapitänleutnant a. D. v. Mücke„zur Verantwortung ziehen werde“, weil v. Mücke„in ſeinen Ausführungen im Sportpalaſt die Ehrenanſchauungen des alten Offizierskorps verächtlich zu machen verſucht habe“. 2 Dienſifrei Humoreske von K. Fr. Rud. Kirſch Eines Tages hatte ich wahrhaftig dienſtfrei. Als königlich bayriſcher Infantriſt. Mir war, als hätte ich einen Haupttreffer gemacht. Vierundzwanzig Stunden Freiheit! Und zuvor den Genuß, ſich die halbe Nacht auszumalen, wie man den glanzvollen Tag am beſten verbringt. Zuerſt— das iſt klar— wird ein Vormittags⸗ bummel gemacht. Janni weiß Beſcheid und erwartet mich. s Soweit geht alles nach Wunſch. Bis ich mich an⸗ ſchicke, in die Stadt zu gehen.. Im Kaſernenhof muß ich an einer Gruppe Sol⸗ daten vorbei. Sie ſcharen ſich im Halbkreis um einen Offizier. Leutnant Dietrich iſt ein feſſelnder Redner. Da könnte man eigentlich ein wenig zuhören. Ich miſche mich unauffällig unter die Gruppe. Das hätte ich nicht tun ſollen. Aber der Profeſſor Dietrich, jetzt ein Kriegs⸗ leutnant, ſpricht geradezu glänzend über„Schutz⸗ mittel im Gaskriege.“ Außerdem iſt es ſchon zu ſpät. „Antreten!“ Ich will mich davon machen. Der kleine Unteroffizier ſchreit:„Machen Sie, daß Ste eintreten!“ „Entſchuldigen—“ „Zum Teufel!“ Es iſt ſchon ein Brüllen. Ich bin machtlos. Stelle mich gehorſam in die Reihe. Irgend einer drückt mir eine Gasmaske in die Hand. Die eiſerne Zucht läßt keine Gelegenheit zur Aufklärung. „Ohne Tritt marſch!“ Ich bin wütend und muß ein wehrloſes Opfer der Befehlsgewalt mar⸗ ſchieren. Zum Tore hinaus. An Fanni vorbei, die mir ſprachlos nachſieht. Ein bösartiges Schickſal hates auf meinen dienſtfreien Tag abgeſehen. Ich muß mit, Erſt auf dem Uebungswerk— nach faſt zweiſtündigem Marſch — kann ich mich beim Leutnant melden. „Was, Sie gehören garnicht dazu?“ „Nein, Herr Leutnant. Ich habe dienſtfrei.“ „Großartig.“ Er lacht. Wird wieder ernſt.„Da kann doch etwas nicht ſtimmen. Halfmann, kommen Sie mal her!“ Der Unteroffizier hat die Leute heute zum erſten⸗ mal. Unterſuchung. Ein Mann fehlt. Iſt— wie ſich ſpäter herausſtellt— ausgeriſſen. Und ich habe— unfreiwillig— ſeine Stelle ver⸗ treten. Was ſoll ich jetzt tun? „Seien Sie froh,“ ſagt der Leutnant,„daß man nicht annimmt, Sie hätten die Flucht des Ausreißers gedeckt. Sonſt kämen Sie noch vor Gericht.“ Auch das noch, wo ich meinen dienſtfreien Tag ſchon eingebüßt habe! Ich trotte langſam der Stadt zu. Zwei Stunden Marſch. Und muß erkennen: Die Vorfreude iſt allemal das Schönſte. Ob es ſich nun um einen dienſtfreien Tag oder um eine Ziehung handelt. 2 Schaffung einer Sächſiſcheu Vogelſchutzſtation. Der Landesverein Sächſiſcher Heimatſchutz hat in Neſchwitz die erſte Sächſiſche VBogelſchutzſtation des Heimatſchutzes ins Leben gerufen. Neben der Auf⸗ füllung der jetzt vorhandenen Vogelbeſtände ſoll ver⸗ ſucht werden, durch ſtandortsgemäße Waldkultur und geeignete Hegemaßnahmen Vögel, die bereits faſt verſchwunden ſind, wie Blauracke, Wiedehopf, Storch und Birkwild der Heimat wieder dauernd anzuglie⸗ dern. Die praktiſche Tätigkeit ſoll ferner das Aus⸗ probieren von Niſtſtätten verichiedenen Typs, die Schaffung von Bade⸗„Uebernachtungs⸗ und Winterfütterungsſtellen, Anlage von Vo⸗ gelſchutzgehölzen, Werbung für den Vogelſchutz in der ländlichen Bevölkerung u. a. m. umfaſſen. In wiſ⸗ ſenſchaftlicher Arbeit will man erforſchen, wieweit ſich auf den verſchiedenen Bodentypen die Vogeldichte verſtärken läßt, damit ein natürli war Gleichgewichts⸗ zuſtand erreicht wird. Außerdem ſollen Beringun⸗ gen vorgenommen werden, um den Zug zu erforſchen und die im Gange befindlichen Unterſuchungen über den Einfluß der Vogelwelt auf die Vertilgung von ſchädlichen Inſekten fortgeſetzt werden. Lileralur * Arthur J. Rees.„Die ſchreiende Grube.“ München bei Georg Müller. H. L. Rumpf.„Die Fürſtin Voleſcu.“ München bei Georg Müller. Aus ſeiner Krimingl⸗Roman⸗Serie legt der Verlag Ge⸗ org Müller obige zwei Neuerſcheinungen auf. Es wäre Unrecht an den Verfaſſern, wollte man etnes dieſer beiden Bücher dem anderen vorziehen. Feſt⸗ geſtellt ſei lediglich, da Inhalte dieſer Art geheim zu behandeln ſind, daß Freunde wirklich ſpannender Kriminalgeſchichten auf ihre Koſten kommen. Die Handlungen ſpielen ſich durchaus in der prickelnden Atmoſphäre ſenſationeller Detektivleiſtungen ab, und die Geheimniſſe der menſchlichen Unterwelten wer⸗ den bis zum Ende gebührend gewahrt. Hervor⸗ zuheben iſt, daß ſowohl die ſchreiende Grube, wie auch die Fürſtin Voleſeu frei ſind von den ſolcher Literatur leicht anhängenden Schlacken der Ge⸗ ſchmackloſigkeit. Die Texte geben ſich in einwand⸗ freiem ſprachlichen Niveau. *„Kunſt und Leben“. Ein Kalender mit Original⸗ Zeichnungen und ⸗Holzſchnitten deutſcher Künſtler und mit Verſen und Sprüchen deutſcher Dichter. 23. Jahrgang 1931, mit einem Titelbilde von Walter Tiemann erſcheint im Verlag Fritz Heyder, Berlin⸗Zehlendorf. Von den Künſt⸗ lern, deren dieſen Kalender ſchmücken, nennen wir Sle⸗ vogt, Liebermann, den Mannheimer Joachim Lutz, Hans Mei d, Rudolf Schieſtl. Von den Dichtern heben wir hervor: Binding, Bonſels, Eulen ⸗ berg, Ginzkey, Kolbenheyzer, unſeren Mitar⸗ beiter Jungnickel, Paquet, Scholz, Stehr u. a. Neben 53 Künſtlern erſcheinen ebenſoviele Dichter.— Ein guter Geleiter durch das kommende Jahr iſt auch Blodigs Alpenkalender, der nunmehr für den Jahrgang 1931 zum 7. Male erſcheint. Bilder, die den anſpruchsloſen Bergwanderer von der Lieblichkeit der Täler, von den auf⸗ ſtrebenden Waldhängen, von Almen und Hochflächen er⸗ zählen, bis zu den Hochgebirgslandſchaften, in denen ſich der Hochtouriſt im Kampf mit Fels, Eis und Schnee den gewaltigen Schöpfungskräften nahe fühlt. Zum erſten Male hat in dieſem Jahrgang auch die alpine Flora mit mehreren Blättern, darunter eines in Mehrfarbendruck, Raum gefunden. „Muſcht nit greine!“ Luſtiges Pfälzer Deutſch in Vers und Proſa von Ludwig Hartmann. weite und verbeſſerte Auflage in Halbleinen gebunden. Verlag Jul. Waldkirch u. Cie. m. b.., Ludwigshafen a. Rh. Alle Freunde guter Mundartdichtung und ganz beſonders die Verehrer von Ludwig Hartmann werden es begrüßen, daß von dieſem beliebten Vortragsbuche, das viele Jahre ver⸗ griffen war, wieder eine Neuauflage erſchienen iſt. Die guten Bekannten, wie„De Feddrehut“,„Die Rees nvoch Münche“,„Die Gütergemeinſchaft“ und„Mei Pälzer Schätz“ ſind in dem Baud wieder enthalten, aber auch vieles Neue wurde aufgenommen. Wer wieder mal 1 haft lachen möchte, nehme dieſes köſtliche Buch zur Hand. „ MPutuam, David Binney:„David fährt nach Grön⸗ land.“ Was Jungens erzählen. Band 6. Illuſtriert mit Photographten und Buchſchmuck nach Zeichnungen des Eskimos Kakutia. Orell Füßli Verlag, Zürich und Leipzig. Davids Buch iſt ein echtes Jungenbuch. An einem wo ihm vor allem ein Farbenkübel und ein großer Pinſel übergeben wird. Nun muß er ſich beim Schiffſtreichen tüchtig ins Zeug legen. Neben Begegnungen mit Eskimos und Eisbären, Walroſſen und den harmloſeren Eiderenten paſſiert denn auch richtig beinahe ein Schiffbruch, die „Morriſſey“ läuft auf ein Riff auf und wird leck. Was es koſtet an Arbeit, Aengſten, Muskel⸗ und Nervenkraft, ſie wieder flottzumachen, das wird unſern Buben manchmal faſt den Atem nehmen. Zum Schluß verlieren ſie noch den Propeller und müſſen 1400 Meilen weit zurückſegeln! Deutſcher Schulkalender 1931. Ein künſtleriſcher Wandabreißkalender mit 112 Bildern. Verlag Knorr u. Hirth G. m. b.., München. Was ſich die großen Erzieher erſehnten, was die brapſten der alten Pioniere nur in den ſchönſten Stunden vermeſſentlich erträumten, will ſich ver⸗ wirklichen. Der Deutſche Schulkalender iſt keiner Partet oder Gruppe verpflichtet. Bilder und Texte ſind überaus glücklich gewählt, Ausſtattung und Druck ganz hervor⸗ ragend. Das farbige Titelbild ſtammt von der Meiſter⸗ hand Matthäus Schieſtls. Ein Photowettbewerb mit wert⸗ vollen Preiſen wird manchem Liebhaberphotographen will⸗ kommen ſein. * Canoſſa der Kampf eines deutſchen Königs. Hiſtoriſche Erzählung in vier Lebensabſchnitten von Heinrich Grimm. Buchſchmuck von Joh. Geyer. Verlag Paul Müller, Mün⸗ chen 2 NW 8. Der Gang Heinrichs IV. nach Canoſſa, bis in die neueſte Zeit ein dunkles Blatt in der deutſchen Geſchichte, wird zu einer Tat herofſcher Selbſtüberwin⸗ dung, zu einem Schochzug, der das Reich vor dem Chaos rettet und die Macht des Gegners zerbricht. Der Verfaoſſer ſchildert mit der Sicherheit und Zuverläſſiakeit ongewand⸗ ter ernſter geſchichtlicher Forſchung eines Guſtav Freytag, Das Buch wird auf jene wirken, die einen Sinn für die unentwirrbare Tragik und Miſchung von Schuld und Schickſal großer geſchichtlicher Geſtalten haben. ſterialdirektor Dr. Zechlin, während Geſandter Donnerstag iſt Schulſchluß, am Freitag gehts aufs Schiff I * beteiligten ſich an den Löſcharbeiten. Drei Feuer⸗ * 4 2 n War⸗ Stag zur Ver⸗ ſich ſchen inter vetär Ver⸗ Ka⸗ ichen denk⸗ inen tden⸗ ſein habe. hätte ſehr Tod der kfni⸗ idter der ſters ums egte. Ab⸗ u ß und die ent⸗ 4 422 41. der er erſtmals in Süddeutſchland Montag, 22. Dezember 1930 3. Seite/ Nummer 593 Vom Beauftragten der 61 Unter d a zeichner der Proteſteingabe wird uns geſchrieben: n Die vor einigen Tagen in den hieſigen Tages⸗ zeitungen veröffentlichte Verlautbarung des Städti⸗ ſchen Nachrichtenamtes in Sachen„Reichsarbeits⸗ amt“ gibt uns zu einigen Richtig ſtellungen und Bemerkungen Veranlaſſung, da die Aufmachung dieſer offtziellen Stellungnahme geeignet iſt, die Aufmerkſamkeit der Oeffentlichkeit in einigen weſentlichen Punkten abzu⸗ ſchwächen bezw. von dem Kernpunkt des ganzen Problems abzulenken. Es geht nicht an, bei der Wichtigkeit, die die Sache für die künftige Geſtaltung des Stadtinnern und . mithin auch für die geſamte Einwohnerſchaft Mann⸗ heims hat, lediglich ſich des Einwandes zu bedienen, daß jetzt das Reich der Eigentümer des Grund und Bodens und auch der Bauherr iſt und die Stadt⸗ gemeinde als unbeteiligt und gewiſſermaßen als ein⸗ flußlos in der weiteren Behandlung der Angelegen⸗ heit hinzuſtellen. Die Sache iſt doch ſo, daß nach den vertraglichen Beſtimmungen die Stadt die Aufbrin⸗ gung der Mittel für die Errichtung des Neubaues bis zu 950 000% übernommen hat; ſie hat demnach ein erhebliches pekuniäres Intereſſe. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich hat hierzu s. Zt. erklärt,„es ſei ein grober Mißſtand, wenn ſich „ ſeine Gebäude von den Gemeinden bauen äßt“. Abgeſehen von der rein finanziellen Seite iſt es aber in deutſchen Landen immer noch ſo, daß die Gemeinden über die bauliche Geſtaltung ihres Gebietes ſelbſt beſtimmen; es iſt dies auch in dem vorliegenden Fall nicht anders. Dem Sachbearbeiter des Städtiſchen Nach⸗ richtenamtes dürfte bekannt ſein, daß das Quadrat M 3a, das früher im Beſitz der Stadt war, auf Grund des Geſetzes über Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung in das Eigentum des Reichs bezw. der Reichsanſtalt übergegangen iſt. Bekannt wird ihm auch ſein, daß in dem gleichen Geſetz aber auch vorgeſehen iſt, daß die Reichsanſtalt auf den Erwerb des Grundſtückes M 3a hätte verzichten müſſen, ſofern die Stadtgemeinde ein gleichwertiges Grundſtück zur Verfügung geſtellt hätte. Die von der Stadt in dieſer Richtung gemachten Bemühungen beweiſen doch aber zur Ge⸗ nüge, daß man auch auf Seiten der maßgebenden ſtädtiſchen Stellen urſprünglich den jetzt vor⸗ geſehenen Platz als nicht geeignet an⸗ geſehen hat, denn was anders ſollten dieſe„Be⸗ mühungen“ ſonſt für einen Sinn gehabt haben? Die Reichsanſtalt wäre jedenfalls bereit geweſen, auf die Wahl eines für ihre Zwecke beſſeren Platzes einzu⸗ gehen und wäre wahrſcheinlich auch heute noch dazu bereit. Warum hat man dennoch auf den als unzweckmäßig erkannten Bauplatz zurückgegriffen? Wie hat doch unſer verehrter Herr Oberbürger⸗ meiſter Dr. Heimerich gelegentlich der Einladung der ſozialiſtiſchen Studentengruppe Heidelberg, bei in öffentlicher Rede ſein kommunalpolitiſches Programm ent⸗ wickelte, zu dem Thema:„Neue Wege der Stadt⸗ geſtaltung“ ſo treffend ausgeführt: „Das eigentliche Problem aber iſt die Innenſtadt, wo Enge, Schmutz und Lichtloſigkeit aus Jahrhunderten Seele und Geſundheit zerſtören. Natürlich muß man heute froh ſein, in dieſe Bollwerke des Elends hie und da eine Breſche zu ſchlagen.. Die Umwandlung der Innenſtadt in Geſchäftsviertel wäre wohl allgemeines Pro⸗ gramm, aber nicht alle öffentlichen Ge⸗ häude müßten dort konzentriert ſein.“ Wie ſteht es nun mit den angeblichen ſtädte⸗ baulichen Verbeſſerungen, die man bei dieſer Gelegenheit vorzunehmen gedenkt? Wenn wirklich eine„Auflockerung“ der Innenſtadt beabſichtigt iſt, und die gewiß von weitgehendſter Be⸗ deutung wäre, ſo darf man nicht mit den völlig un⸗ zulänglichen Mitteln einer nichtsſagenden, geringen Straßenverbreiterung arbeiten. Was kann uns eine kleine Verbreiterung der Bahnhofſtraße auf die Länge von nur einem Quadrat nützen, wenn die Verbreiterung nicht in abſehbarer Zeit auf die ganze Länge der Straße ausgedehnt werden kann? Mit der Verbreiterung der Bahnhofſtraße auf nur 18,06 Meter wird zudem auch nicht deren Angleichung an ihren öſtlichen Teil erreicht. Dieſe Straße weiſt nämlich zwiſchen M 7 und L 12 und 14 die Breite von 15,04 Meter auf; eine künftige gleichmäßige Straßenbreite iſt alſo nicht beabſichtigt, bzw. nicht durchführbar, da in dieſem Falle der jetzt ſchon ohnehin zu kleine Bauplatz von vornherein zur völ⸗ ligen Unmöglichkeit, das Reichsarbeitsamt aufzuneh⸗ men, verurteilt wäre. Es hat demnach den Anſchein, als ob mit der nur unvollkommenen Straßenver⸗ breiterung lediglich die Vorausſetzung geſchaffen werden ſoll für eine ſpätere Aufſtockung des Lang⸗ flügels in der Bahnhofſtraße, da eine ſolche Auf⸗ ſtockung die einzige Erweiterungsmöglichkeit des Baues darſtellt. Glaubt man weiterhin vielleicht ernſtlich daran, daß der ſpäter einmal möglicherweiſe frei werdende Platz M 4a mit ſeinen kümmerlich kleinen Anmaßen von 55 zu 42 Meter eine tatſächliche Auf ⸗ lockerung bedeutet? Die Raumwirkung dieſes kleinen freien Platzes wird zudem durch die gegen⸗ überliegende 16,60 Meter hohe Hauptfront des ge⸗ planten Arbeitsamtes geradezu erdrückt werden. Wer gibt uns ferner die Gewißheit dafür, daß M 4a auch in Zukunft als öffentlicher Platz beſtehen bleibt, oder ſollten wir nicht der Befürchtung Aus⸗ druck verleihen, daß eines Tages Stadt oder 5 C auch dieſen letzten Reſt überbauen werden? Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen ⸗Ausgabe Das Reichsarbeitsamt in der Innenſtadt abſichtigt man aber eine wirkliche Auflockerung des Stadtinnern, ſo iſt dies an dieſer Stelle nur zu erreichen, wenn ſich die Stadtgemeinde die ſich jetzt bietende Gelegenheit nicht entgehen läßt und beide Quadrate, ſowohl M 4a wie auch Ma zu öffentlichen Plätzen beſtimmt. Im Hinblick auf eine glückliche ſtädtebauliche Ent⸗ wicklung unſerer Quadratſtadt und auch in Rückſicht auf deren ſich immer ſchwieriger geſtaltende Ver⸗ kehrsverhältniſſe wäre es bedauerlich, wenn die Er⸗ forderniſſe der Zeit nicht richtig erkannt und hier ein nie wieder gutzu machender Fehler begangen würde. Es wird wohl niemand in Mannheim geben, der Einwendungen hätte erheben wollen gegen den im Sommer erfolgten Abbruch der alten Dragoner⸗ kaſerne, ſo wenig auch jetzt kaum jemand zu finden ſein wird, der ſich dem ſofortigen Abbruch des noch ſtehen gebliebenen Teils in M 4a widerſetzen wird. Man ſollte mit dieſer Arbeit nicht, wie von der Stadt beabſichtigt, zuwarten, bis der Neubau des Arbeitsamtes fertiggeſtellt ſein wird, und dann erſt die Beſeitigung dieſes Teils„in Erwägung ziehen“ wollen. Mit dieſem Abbruch wäre wenigſtens die Möglichkeit gegeben, eine Meuge Arbeitskräfte auch bei Froſtwetter zu beſchäftigen, was bei einem Neubau erfahrungsgemäß nicht der Fall ſein kann. Weiter erübrigt ſich noch, auf die Verkehrsverhältniſſe in den Straßen um den geplanten Neuban hinzuweiſen: Die Bahnhofsſtraße, durch deren Teil von M5 bis zum Kaiſerring früher die Straßenbahn führte, wird jetzt, nachdem die Bahn nach der Bis⸗ marckſtraße verlegt iſt, in zunehmendem Maße von dem Fuhrwerks⸗ und Autoverkehr bevorzugt. Bei dem Steigen dieſes Verkehrs zwiſchen Mannheim und Ludwigshafen wirkt ſich dies auf die Bahnhofsſtraße in beſonders empfindlicher Weiſe aus, weil ſie für die, die die Bismarckſtraße vermeiden wollen, die nächſte direkte Verbindung der Schwetzingerſtadt, der Vororte Neckarau und Seckenheim und des geſamten Oſtens nach Ludwigshafen darſtellt. Durch die Kur⸗ fürſtenſtraße nimmt bereits jetzt, beſonders an Markttagen, ein großer Teil des Wagenverkehrs von und nach der Rheinbrücke ſeinen Weg, direkt an der Hauptfront des künftigen Arbeitsamtes vorbei. Dies wird in erhöhtem Maße der Fall ſein, ſobald die im Bau befindliche neue Rheinbrücke dem Verkehr über⸗ geben iſt. Die Rückwirkungen, die ſich daraus auf den noch dazu geſteigerten Perſonenverkehr ergeben, ſind un⸗ ſchwer auszudenken, wenn man berückſichtigt, daß nicht wie früher nur ein kleiner Teil des Arbeits⸗ amtes in M ga ſein wird, ſondern alle Abteilungen des Amts auf dem verhältnismäßig kleinen Platz zuſammengedrängt ſein werden. Die dadurch bedingte Gefährdung des Lebens und der Ge⸗ ſundheit der Arbeitsloſen iſt ein Punkt, der nicht außer Betrachtgelaſſen werden darf! Die geringe Breite der Kunſtſtraße zum Vergleich heranziehen zu wollen, dürfte verfehlt ſein, da die dortigen Verkehrsverhältniſſe bekanntermaßen alles andere als vorbildlich ſind und eher als Be⸗ weis gelten dürfen für die vollkommene Unzulänglichkeit unſerer Innen⸗ ſtadtſtraßen, die gebieteriſch verlangt, daß jede ſich bietende Ge⸗ legenheit zur Abhilfe ergriffen wird. Was die Planung des Neubaues ſelbſt anbetrifft, ſo iſt zu bemerken, daß die Angaben des ſtädtiſchen Nachrichtenamts, die Höhe des vierſtöckigen Haupt⸗ teils überſchreite nicht das Maß, das die hohen Eckgebäude in Mi gegenüber Ma haben, nicht den Tatſachen entſpricht, da der Neubau 16.60 m hoch werden ſoll, während die beſagten hohen Wohn⸗ häuſer lediglich 14,60 m hoch ſind. Die Ueberſchreitung des zuläſſigen Höchſtmaßes iſt keinesfalls gerechtfer⸗ tigt, da, wie erwähnt, keine Gewähr dafür gegeben iſt, daß nicht doch einmal der Platz M 4a ebenfalls über⸗ baut wird. Gleichzeitig mit der unzuläſſigen Höher führung ſoll aber auch der Bau noch vor die feſtgeſtellte Straßenflucht geſtellt werden! Es war alſo dem Planfertiger nicht möglich geweſen, das Bau⸗ programm durch den durch die Bauordnung vor⸗ geſchriebenen Grenzen zu erfüllen, womit ebenfalls der Beweis erbracht ſein dürfte, daß der Bauplatz für den vorgeſehenen Zweck zu klein iſt und es iſt nicht zu verſtehen, warum die für die Allgemeinheit vorgeſchriebenen baupolizeilichen Be⸗ ſchränkungen nicht auch für die Bauten des Reichs eingehalten werden ſollten! Die vorgeſehenen Warteräume werden ins⸗ beſondere im Sommer von den Erwerbsloſen kaum benützt werden. Der geplante Innenhof weiſt nach Unterbringung von einigen hundert Fahrrad⸗ ſtändern keinen Platz zum Aufenthalt der Anſtalts⸗ beſucher mehr auf, ſodaß die Leute immer noch und immer wieder genötigt ſein werden, auf den anliegen⸗ den Straßen herumzuſtehen und den Gefahren des Verkehrs ausgeſetzt zu ſein. Wäre es nicht richtiger geweſen, wenn man bei der Wahl des Platzes auch die Intereſſen derer, für die das Amt geſchaffen wer⸗ den ſoll, etwas mehr berückſichtigt und einen Platz ausfindig gemacht hätte, der für die überwiegende Mehrzahl der Arbeitsloſen einen näheren Hin⸗ und Rückweg ergeben hätte? Sind doch gerade in der Oberſtadt keinerlei Induſtrien anſäſſig und wohnt doch auch in dieſem Stadtteil nur ein verſchwindend kleiner Prozentſatz der Erwerbsloſen. Noch iſtes nicht zu ſpät. Es iſt zu erhoffen, daß ſich unſere hierzu berufenen Stellen mit der Er⸗ füllung des Baues an einem anderen Platze einer beſſeren Einſicht nicht verſchließen und ſich des Dan⸗ kes unſerer Nachkommen vergewiſſern werden. Von beſonderem Intereſſe dürfte für die größere Oeffent⸗ lichkeit ſein, daß gerade in dieſen Tagen einige Par⸗ teien im Reichstag Anträge eingebracht haben, die darauf hinzielen, die Reichsanſtalt den be⸗ ſtehenden Ortskrankenkaſſen ein⸗ bezw. anzugliedern, da ja dieſe Kaſſen auch ſeither mit der Arbeitsloſenverſicherung befaßt waren; ein in Rückſicht auf die notwendige Sparſamkeit in unſe⸗ rer Verwaltung jedenfalls beachtenswerter Vorſchlag. Bietet ſich nicht gerade jetzt in Mannheim die aller⸗ beſte Gelegenheit, dieſe Organiſationsmöglichkeit zu beachten und die für die noch übrigen Angaben der Reichsanſtalt noch erforderlichen Räume in dem jetzt im Bau befindlichen neuen Hauſe der Ortskranken⸗ kaſſe mit unterzubringen? 5 s Weihnachten in der Mannheimer Hilfsſchule Die Hilfsſchule hat die Aufgabe, geiſtig ſchwache Kinder, vielfach behaftet mit körperlichen Gebrechen, durch heilpädagogiſche Behandlung und individuelle, der Weſensart dieſer bedauernswerten Kinder an⸗ gepaßte, unterrichtliche und erzieheriſche Beeinfluſ⸗ ſung zu brauchbaren Gliedern der menſchlichen Ge⸗ ſellſchaft zu machen. Die Statiſtik weiſt nach, daß über 70 Proz. der die Hilfsſchule beſuchenden Kin⸗ der erwerbsfähig und 20 Proz. teilweiſe erwerbs⸗ fähig werden. Dieſes Ziel zu erreichen, bedarf es unermüdlicher, aufopferungs⸗ und entſagungsvoller Arbeit derer, die ſich zu dieſer Bildungs⸗ und Er⸗ ziehungsarbeit berufen fühlen. Der Fürſorgeverein für geiſtig zurückgebliebene Kinder hat ſich die Aufgabe geſtellt, die Arbeit in der Hilfs⸗ ſchule nach der fürſorgeriſchen Seite zu ergänzen und damit die Arbeit der Hilfsſchullehrer zu ſtützen und zu fördern. Was die unermüdliche und ziel⸗ bewußte 1. Vorſitzende des Fürſorgevereins, Frau Dr. Walter, mit ihren Helferinnen, den Damen des Fürſorgevereins, in vorbildlich organiſterter, ſtiller und opferbereiter Weiſe in der Fürſorge um die Hilfsſchulkinder leiſtet, verdient Anerkennung und Dank in höchſtem Maße. Jeder Fürſorgedame iſt eine Hilfsklaſſe zugeteilt, die von ihr betreut wird. An Veranlaſſung, während des Schuljahres helfend und notlindernd einzugreifen, fehlt es nicht. Die Kinder begrüßen die mitfühlende, helfende Wohltäterin herzlichſt beim Klaſſenbeſuch. An Weihnachten kommt dann das Chriſtkind auch in die Hilfsſchule. In den Schulabteilungen Peſtalozziſchule, Uhlandſchule und Sandhofen finden alljähr⸗ lich Weihnachtsfeiern ſtatt; ſo diesmal am letzten Dienstag, Mittwoch und Don⸗ nerstag. In hingebungsvoller Arbeit waren durch die Fürſorgedamen und die Klaſſenlehrer die Weih⸗ nachtsfeiern vorbereitet. Im weihnachtlich geſchmück⸗ ten Saal verſammelten ſich die Kinder unter Füh⸗ rung ihrer Klaſſenlehrer und in Begleitung ihrer Eltern, um dem Chriſtkind auch ihr Lied zu ſingen, Gebete und Gedichte vorzutragen. Erſchienen waren u. a. Stadtoberſchulrat Lohrer, die Schulräte Herkel, Beck und Jauch, Rektor Erſig von der Hilfsſchule, Direktor Köbele vom Jugendamt und die Geiſtlichen, die den Religiousunterricht in den oberen Klaſſen der Hilfsſchulen miterteilen. Wer einer ſolchen Feier anwohnt, den ergreift tiefes Mitgefühl und tiefſte Rührung, wenn er ſieht und hört, wie ſich die geiſtig Armen und Schwachen mit ihren körperlichen Gebrechen abmühen, zu zeigen, daß auch ſie etwas können; daß auch ſie den Sinn des Weihnachtsfeſtes erfaſſen. Wie leuchten ihre Augen, wenn ſie ihre Freude und ihren Dank all denen, die ihnen die Weihnachtsfreude bereitet, zum Ausdruck bringen, wenn ſie der herzlichen, ins Kindergemüt dringenden Anſprache der Vorſitzenden lauſchen! Wie freuen ſich die Eltern über die Lei⸗ ſtungen ihrer Sorgenkinder, beſtärkt in der Hoff⸗ nung, daß aus ihnen doch noch brauchbare Menſchen werden können. Und nun die Freude, wenn die Kinder, von ihren Fürſorgedamen an die Gabentiſche geführt, ihre Ge⸗ ſchenke in Empfang nehmen dürfen. Mit welcher Sorgfalt waren die Gaben für jedes Kind auf weiß gedeckten, mit brennenden Weihnachtsbäumen ge⸗ ſchmückten Tiſchen aufgelegt. Den Zeitverhältniſſen angepaßt, beſtanden die Geſchenke diesmal in der Hauptſache aus praktiſchen Gegenſtänden. Dem ver⸗ abreichten Kakao mit Gebäck wurde alle Ehre an⸗ getan. l Beinahe 400 Schüler der Hilfsſchule und der Hilfsberufsſchule wurden beſchenkt. Die Knaben der Hilfs⸗Fortbildungsſchule erhalten für eine Vorſtellung„Peterchens Mondfahrt“ vom Nationaltheater Freikarten. Den Damen des Für⸗ ſorgevereins, die in ſo hochherziger Weiſe die Weih⸗ nachtsbeſcherung veranſtalteten und den Klaſſen⸗ lehrer, die zum Gelingen der Feiern nicht Zeit und Müthe geſcheut, ſei herzlicher Dank geſagt. Herzlicher Dank gebührt auch all den gütigen Spendern, die in edeldenkender Weiſe ihr Scherflein zur Beſchaffung der Geſchenke gegeben haben.* * Zuſammenſtoß. Geſtern abend fuhr infolge des dichten Nebels eine von der Neckarbrücke herfahrende Elektriſche der Linie 1 in der Colliniſtraße einem ins Depot einrückenden Rangierzug der Straßenbahn in die Seite. Die hintere Plattform des Rangier⸗ zuges wurde vollſtändig eingedrückt und ſchwer be⸗ ſchädigt. icherben, durch die eine Frau verletzt wurde. Bei dem Wagen der Linie 1 gab es Glas⸗ Erſparnismöglichkeiten im Stadthaushalt Der Reichsſparkommiſſar kommt auch nach Mannheim Auf Auregung des Oberbürgermeiſters hat noch der alte Stadtrat beſchloſſen, den Reichsſpar⸗ kommiſſar in Berlin um Erſtattung eines Gut⸗ achtens über die Erſparnis möglichkeiten in der Maunheimer Stadtverwaltung zu erſuchen. Der Reichsſparkommiſſar, der gegen⸗ wärtig die Stadtverwaltung Stuttgart überprüft, wird ſeine Tätigkeit in Mannheim vorausſichtlich am 1. März 1931 beginnen. Der vierte Aoͤvent⸗Sonntag hatte Dächer, Bäume und Felder mit glitzerndem Rauhreif überzogen und damit über Nacht eine vorweihnachtliche Stimmung hervorgezaubert. Nun ſind es nur noch wenige Tage bis zum Feſte, zu dem die Hausfrau die letzten Vorbereitungen trifft. Samstag und Sonntag ſtanden im Zeichen der Weihnachtsfeiern der Vereine. Die Tem⸗ peratur ſank in der Nacht zum Sonntag auf Minus 4,5 Grad Celſius. Geſtern vormittag 8 Uhr wurden im Freien noch 4,4 Grad unter dem Strich geleſen. Hält die Kälte weiter an, ſo beſtehen nicht nur für Schlittſchuhläufer, ſondern auch für die 64 Ergän⸗ zungszüge der Reichsbahn die beſten Aus⸗ ſichten. Obwohl der ſchöne Wintertag die Touriſten zu größeren Wanderungen in die Berge lockte, herrſchte doch in der Stadt reger Betrieb. Namentlich in den Hauptverkehrsſtraßen machte ſich wie immet am letzten Sonntag vor Weihnachten ſtarker An⸗ drang bemerkbar. Ein dichter Nebel, der in der fünf⸗ ten Nachmittagsſtunde einſetzte, geſtaltete den Ver⸗ kehr auf der Reichs⸗ und der Straßenbahn ſchwierig. Der Stadtbeſuchs verkehr war ziemlich leb⸗ haft aus allen Richtungen. Schwerer Auto-Zuſammenſtoß mit einem geſohlenen Kraftwagen Ein Perſonenkraftwagen, der am Sonntag mor⸗ gen.30 Uhr durch die Mollſtraße Richtung Luiſen⸗ park fuhr und eine Taxameterdroſchke, die durch die Auguſta⸗Anlage Richtung Schlachthof fuhr, ſtießen an der Kreuzung dieſer Straßen zuſammen. Dabei überſchlug ſich die Taxameter droſchke, Beide Wagen wurden ſo ſchwer beſchädigt, daß ſie abgeſchleppt werden mußten. Die Inſaſſen der Taxameterdroſchke, ein hieſiges Ehepaar, ſowie der Führer, wurden mehr oder weniger ſchwer verletzt und mußten ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. Der Führer des Perſonenkraftwagens, der dieſen entwendet hatte, iſt flüchtig gegangen. Freie Schloſſer Innung Mannheim Familienfeſt in der Liedertafel Eines recht guten Beſuches hatte ſich das Fa mi⸗ lienfeſt der Freien Schloſſer⸗Innung Mannheim zu erfreuen, das am Samstag abend im großen Saal der Liedertafel ſtattfand. Mit Muſik⸗ vorträgen der Kapelle Wörz wurde das Programm eingeleitet und umrahmt. Das Floraquartett ließ ſich mit bewährten Darbietungen hören, unter denen der Walzer„An der ſchönen, blauen Donau“ beſonderen Beifall fand. In ſeiner Begrüßungs⸗ anſprache konnte Innungsobermeiſter Knauer den neuen Präſidenten der Handwerkskammer, Herrn Kalmbacher, Syndikus Eiermann, den Vor⸗ ſitzenden des Landesverbandes badiſcher Schloſſer⸗ innungen, Herrn Daler aus Karlsruhe, ferner die Abgeordneten der Innungen in Ludwigshafen, Hei⸗ delberg und Pforzheim und die Vertreter des Mann⸗ heimer Groß⸗ und Kleineiſenhandels willkommen heißen. Der Feſtabend erfuhr ſeine beſondere Bedeutung durch eine ſchlichte Ehrung des in der letzten Innungs⸗ verſammlung einſtimmig zum Ehrenobermeiſter ernannten langjährigen Obermeiſters Joſeph Bieber, dem ein ſilberner Pokal überreicht wurde. Mit be⸗ wegten Worten dankte Mannheims populärſter Handwerksmeiſter, der jederzeit ſeine Perſon zurück⸗ geſtellt hat, wenn es das Wohl ſeines Berufsſtandes und der Allgemeinheit forderte. Im weiteren Verlauf der Vortragsfolge hörten wir nach einem von der kleinen Hannelore Brand reizend vorgetragenen Prolog die bekannte Mann⸗ heimer Lautenſängerin Elſe Wagner mit Volks⸗ weiſen, Spielmannslieder und luſtigen Pfälzer Sachen, deren Vortrag im Dialekt eine beſondere Stärke unſerer Elſe Wagner iſt, was dann auch in herzlichem Beifall zum Ausdruck kam; ohne Zugaben kam ſie nicht von der Bühne. Auch das Flor a⸗ guartett marſchierte noch einmal auf. Schließlich ließ ſich Sepp Hamburger mit einer feinen Parodie über das Schlagerlied„Ich bin von Kopf bis Fuß“ hören. In der Pauſe wurden, um dem Familienfeſt einen Schuß ins Weihnachtliche zu geben, praktiſche Ge⸗ ſchenke für die Damen verloſt. Mit gemütlicher Tanz⸗ unterhaltung fand der Abend ſeinen harmoniſchen Abſchluß.* * * Ladenſchluß am 24. Dezember. Auf Grund des § 65 der Gewerbeordnung wird auch für dieſes Jahr beſtimmt, daß bei dem am 24. Dezember 1930 ſtatt⸗ findenden Meſſen und Jahrmärkten, der Ge⸗ ſchäftsbetrieb nicht über 17 Uhr hinaus aus⸗ gedehnt werden darf. * Reichsbank. In vorliegender Ausgabe befindet ſich eine Bekanntmachung der Reichsbank über die Neuregelung der Gewinn verteilung. 5 0 6 ö 4. Seite/ Nummer 593 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen ⸗Ausgabe Montag, 22. Dezember 1930 Der Milchpreis Ein Erlaß des Innenminiſters Der Badiſche Innenminiſter hat an die Ober⸗ bürgermeiſter der Städte Bruchſal, Durlach, Frei⸗ burg, Heidelberg, Karlsruhe, Konſtanz, Lahr, Mannheim, Offenburg, Pforzheim, Raſtatt, ferner an den Bürgermeiſter von Lörrach einen Er⸗ laß gerichtet, in dem es u. a. heißt: „Veranlaßt durch die in einigen Städten teilweiſe auf Koſten der Erzeugerpreiſe vorgenommene Sen⸗ kung der Milchpreiſe, hat im Miniſterium des Innern eine Beſprechung mit Vertretern der Vandwirtſchaft, des Handels und der Verbraucher⸗ ſchaft mit dem Ziel eines einheitlichen Vorgehens in der Frage der Senkung der Milchpreiſe ſtattgefun⸗ den. Bei der allſeits anerkannten Notlage der Land⸗ wirtſchaft kann als befriedigend und erſtrebenswert eine vorgenommene oder etwa beabſichtigte Senkung der Milchpreiſe angeſehen werden, wenn ſie ohne gleichzeitige Herabſetzung des Erzeugerpreiſes er⸗ möglicht werden kann. Bei der Preisſenkung der Milch ſollen nicht die Erzeugerpreiſe gedrückt, ſondern lediglich überſetzte Handelsſpan⸗ nen beſeitigt werden. Die Bemühungen, der Vandwirtſchaft wieder hochzuhelfen, werden zunichte gemacht, wenn die eingeleiteten Beſtrebungen auf Senkung der Handelsſpanne auf Koſten der Land⸗ wirtſchaft ausgetragen werden, Bis zum Zeitpunkt des Inkrafttretens des Reichsmilchgeſetzes und der veichs⸗ und landesrechtlichen Ausführungsbeſtim⸗ mungen ſollten die Erzeugerpreiſe für Milch nicht herabgeſetzt und eine Senkung der Milchpreiſe nur inſoweit vorgenommen werden, als ſie ohne Senkung des Erzeugerpreiſes durchführbar erſcheint“. * * Brandausbruch. Die Berufsfeuerwehr wurde am Samstag nachmittag gegen 4 Uhr durch Feuer⸗ melder nach der Zellſtoff⸗Fabrik Mannheim⸗Waldhof alarmiert. Bei ihrem Eintreffen war ein in Brand geratener Lagerſchuppen durch die Fabrikfeuer⸗ wehr mit vier Schlauchleitungen bereits gelöſcht. * Schlaganfall auf der Straße. Ein 290 Jahre alter Buchhalter erlitt auf der Straße einen Schlaganfall. Er ſtürzte zu Boden und zog ſich noch eine ſchwere Gehirnerſchütterung zu, die ſeine Aufnahme ins Allgemeine Krankenhaus er⸗ forderlich machte. * Bewußtlos aufgefunden. Auf der Straße von Sandhofen nach Lampertheim wurde ein 27 Jahre alter Mann bewußtlos aufgefunden und nach dem Krankenhaus in Lampertheim gebracht. Der Mann gab an, daß er von einem Perſonenkraft⸗ wagen angefahren und zur Seite geſchleu⸗ dert worden ſei. * Beide Unterarme gebrochen. Eine 27 Jahre alte ledige Modiſtin wurde auf der Neckarauer Landſtraße von einem in gleicher Richtung fahrenden Lieferkraftwagen derart angefahren, daß ſie zu Bo⸗ den ſtürzte. Die Modiſtin kam unter den Liefer⸗ wagen zu liegen, wobei ihr beide Unterarme gebrochen wurden. * Schiffsunfall. Durch den geſtern vormittag plötzlich einſetzenden Nebel auf dem Rhein er⸗ eignete ſich ein ſchwerer Schiffszuſammen⸗ ſto ß. Ein Schleppkahn, der ſich im Anhang eines bergwärts fahrenden Schleppdampfers befand, ver⸗ lor durch den Nebel die Orientierung. Obwohl die Schleppſtränge ſofort losgemacht wurden, war ein Zuſammenſtoß nicht mehr zu verhindern. Der ſich noch in Fahrt befindliche Schleppkahn fuhr auf einen ſtilliegenden Schleppkahn, deſſen Achterſchiff erheblich beſchädigt wurde. An beiden Kähnen wurde beträcht⸗ licher Materialſchaden verurſacht. Jer Frankfurter okainprozeß Zeugen, die ungerne ausſagen— Jugendliche Greiſe und Pſychopaten O. Schw. Frankfurt a.., 20. Dez. Die erſten Zeugen in dieſem Prozeß, der ein un⸗ geahntes Intereſſe entfeſſelt hat, erſchienen am Samstag vormittag vor den Schranken des Gerichts. Der eigentliche Tatbeſtand, beziehungsweiſe der Gegenſtand der Anklage, ſcheint in der Hauptſache geklärt. Robert Pache und die Gerhardt, beides Kokainiſten, die Gerhardt rettungslos, Pache vielleicht noch zu retten, haben zahlreiche junge Men⸗ ſchen beiderlei Geſchlechts zum Kokaingenuß verführt und unter der Wirkung dieſes furchtbaren Rauſch⸗ giftes verbrecheriſche Dinge getrieben. Die jungen Burſchen und Mädchen, Sportbegeiſterte, oder wenig⸗ ſtens Leute, die ſich die Begeiſterung einredeten, ge⸗ hörten teilweiſe den beſten Familien an und ſtam⸗ men größtenteils aus einem gut bürgerlichen Milieu. Das Unglück, das Pache und die Gerhardt aus Haltloſigkeit und Leichtſinn in dieſe Familien ge⸗ tragen haben, wiegt ſchwerer, als man im Augen⸗ blick ahnt. Das Gericht war in dieſem Falle human genug, den größten Teil der Sünder durch richter⸗ liche Straf befehle derart abzuſtrafen, daß dieſen jungen Menſchen ein Sitzen auf der Anklagebank erſpart blieb. Aber das Gericht konnte nicht umhin, einen großen Teil als Zeugen zu vernehmen. Zwei Zeugen, der Schweizer Perrier und eine Veranſtaltungen Im Knabenhort Rheinau In der Turnhalle der Rhein⸗Schule hielt der Knaben⸗ hort Rheinau ſeine Weihnachtsfeier ab. Außer dem Hortleiter, dem Hortkomitee und der Lehrerſchaft hatten ſich Stadtſchulrat Herkel und Schularzt Dr. Linke ein⸗ gefunden. Die Feier wurde eingeleitet durch das Lied „O du fröhliche“, brachte dann ein Weihnachtsgedicht und ſchließlich ein Spiel von den Heiligen drei Königen, die Gaben heiſchend durch die Lande ziehen. Die jugendlichen Spieler waren mit Eifer bei der Sache und brachten das Stück dank der ſorgfältigen Einſtudierung ſehr hübſch zur Aufführung. Nach einem vorgetragenen Gedicht vom Weihnachtsmann ergriff Stadtpfarrer Vath das Wort zu einer Anſprache. Durch die Weihnachtsfeiern in Vereinen und Wirtſchaften werde dieſer Sitte Abbruch getan. Das Feſt werde aus der Familie herausgetragen. Nur im engen Kreiſe der Familte kann Freude einkehren und eine ſolche Familte ſtellt auch der Hort dar, der die Kinder betreut. Es darf aber nie vergeſſen werden, daß der Hort nur Erſatz ſein kann und niemals das geben kann, was der Vater einem Kinde zu geben in der Lage iſt. Der Hortleiter iſt der Vertraute des Kindes, das ihn alles fragen kaun und das auf jede Frage eine Antwort bekommt. Für den Hortleiter iſt es eine große Freude, mit der großen Familie um den Baum verſammelt zu ſein. Im Hort finden die Kinder Arbeit und vor allen Dingen Liebe. Dieſen Kindern wird mit kleinen Gaben Freude bereitet. Solche Feierſtunden ſind in der heutigen Zeit, in der man ſich oft nur zu wenig um das Innere der Kinder kümmert, doppelt notwendig, Nach einem Gedicht und dem Liede vom immergrünen Tannenbaum folgte dann die Beſcherung der etwa 40 Kinder und die Auszeichnung des fleißigſten Gartenbau⸗ künſtlers. Glückſelig ſtrahlten aller Augen. Aus dͤteſer Seligkeit dürfte nicht nur der Hortleiter entnommen haben, wie wenig eigentlich dazu gehört, den Kindern eine wirkliche Freude zu bereiten. Wieviele Arbeitsſtunden einer ſolchen Freudenſtunde vorangegangen ſind davon weiß aber nur er zu erzählen— aber er ſchweigt und freut ſich mit den Kindern. ö In der Generalversammlung der Anteilseigner am 15. Februar 1930 ist beschlossen worden, den Anteilseignern eine Gegenleistung für die Neuregelung der Gewinnverteilung infolge Abänderung des 8 37 des Bankgesetzes in der Weise anzubieten, daß auf je 4 Anteile über je RM. 100. erstens: ein junger Reichsbankanteil über, 100.—, zweitens: eine Golddiskontbankaktie über g 10.—.— J. Das Bezugsrecht ist in der Zeit auszuüben. sichtigt werden. Zifler 5 aufmerksam. anteile einreichen, erhalten auf die Anmeldung betrag hinaus eingeliefert wird. beide mit Gewinnberechtigung für die Zeit vom 1. Januar 1930 ab gratis bezogen werden können. In Ausführung dieses Beschlusses fordern wir die Anteilseigner auf, von diesem Bezugsrecht unter den nachstehenden Bedingungen Gebrauch zu machen: vom 12. Januar bis 17. April 1931 einschließlich bei der Zeichnungs-Abteilung des Kontors der Reichshauptbank für Wertpapiere Berlin SW III, Hausvogteiplatz 14, Außerdem vermitteln sämtliche mit Kasseneinrichtung versehenen Reichsbank anstalten das Bezugsgeschäft innerhalb der angegebenen Frist. 2. Das Bezugsrecht ist gegen Einreichung der Mäntel der Reichsbankanteile auszuüben. Bezugsberechtigt sind diejenigen Personen, die 2. Z. der Vorlegung der Mäntel in den Stamm- büchern der Reichsbank als Anteilseigner eingetragen oder ihre Eintragung nach Maßgabe der Satzung zu verlangen berechtigt sind. Die Reichsbank ist zur Prüfung der Legitimation der Anteils- eigner zwar berechtigt, aber nicht verpflichtet. 5 Bei der Vorlegung der Mäntel ist eine vom Bezugsberechtigten unterschriebene Anmel- dung unter Verwendung des hierfür vorgesehenen Vordrucks mit einzureichen; der Anmel- dung ist ein zahlenmäßig geordnetes Nummernverzeichnis in dreifacher Ausfertigung beizufügen. Ferner ist bei der Anmeldung auf dem hierfür vorgesehenen Vordruck anzugeben, auf welchen Namen die jungen Reichsbankanteile ausgestellt werden sollen. obengenannten Stellen in Empfang genommen werden. Die zum Bezug eingereichten Mäntel werden nach Abstempelung über die Ausübung des Bezugsrechts baldmöglichst zurückgegeben. Gleichzeitig werden die zu beziehenden Stücke, und zwar die auf den Namen lautenden jungen Reichsbankanteile und die auf den Inhaber lautenden Aktien der Deutschen Golddiskontbank geliefert. Die Zuteilung erfolgt durch die Reichsbank. Wünsche wegen der Stückelung der jungen Reichsbankanteile, die in Abschnitten von RM. 1000. und RM. 100.— ausgegeben werden, und wegen der Stückelung der Golddiskontbankaktien, die in Abschnitten von 5 50.—.— und E... zur Ausgabe gelangen, werden nach Möglichkeit berück- Im Zusammenhang hiermit machen wir auf das Barangebot unter Die Vordrucke können bei den 3. Solche Anteilseigner, welche nicht durch 400 teilbare Nennbeträge der alten Reichsbank- für jeden alten Reichsbankanteil von RM. 100.—, der über einen durch 400 teilbaren Nenn- einen auf den Inhaber lautenden Zwischenschein zu einem Viertel eines jungen über RM. 100.— lautenden Reichsbankanteils und frühere Freundin Pache's, die in Berlin weilt, zogen es vor, nicht zu erſcheinen. Die anderen ſagen aus, ſtockend, leiſe und teilweiſe ſchluchzend. Die Zeugen werden größtenteils nicht vereidet, ſie wollen alle zuerſt von Pache und der Gerhardt verführt worden ſein. In dieſer Kette von Verführungen liegt der eigentliche wirkliche Skandal dieſer reichlich blamab⸗ len Angelegenheit. Typiſch iſt ferner, daß die jugend⸗ lichen Teilnehmer an den Rauſchgiftveranſtaltungen durchwegs weit älter wirken, als ſie in Wirklichkeit ſind. Bei der weiteren Zeugenvernehmung drehte es ſich um die Feſtſtellung, ob die Gerhardt ſchon Ko⸗ kainiſtin war, bevor ſie Pache kennen gelernt hatte, oder ob der umgekehrte Fall vorlag. Ein einheitliches Bild haben die Vernehmungen nicht gegeben. Auch hier wurden eine Anzahl Zeugen nicht vereidigt. Am Montag ſoll die Beweisaufnahme vormittags zum Abſchluß gelangen. Nachmittags ſind die Sach⸗ verſtändigengutachten zu erwarten. Am Dienstag folgen die Plädoyers und die Urteile. Es iſt damit zu rechnen, daß der Prozeß am Dienstag abend zu Ende geführt werden kann. Es handelt ſich um das unangenehmſte Weihnachtsgeſchenk, das der Frank⸗ furter Oeffentlichkeit in den letzten Jahren beſchert REICHS BANK einen auf den Inhaber lautenden Zwischenschein zu einem Viertel einer über 2 10. lautenden Aktie der Deutschen Golddiskontbank. Ebenso erhalten die Anteilseigner, die weniger als RM 400.— alte Anteilscheine einreichen, für wurde. Beim Doi.⸗Männerchor und Do.⸗Orcheſter Beide Untergliederungen der großen DHV⸗Ortsgruppe hatten ihre Mitglieder und Freunde zur Weihnachts ⸗ feter ins„Kaufmannsheim“ gerufen. Der Saal war dicht gefüllt, als die Feier ihren Anfang nahm. Unter den An⸗ weſenden bemerkte man auch den Gauvorſteher des Gaues Südweſt, Landtagsabg. Menth, ferner verſchtedene Kolle⸗ gen der DHV⸗ Ortsgruppe. Das DoHV⸗Orcheſter unter der altbewährten Leitung des Kollegen Horn leitete die Feier mit der„Madrigale“ von Simonetti ein. Hans Nahren⸗ dorf trug ein Weihnachtsgedicht vor, dem durch die feine Vortragsweiſe beſonderer Nachdruck verliehen wurde. Der DoHV⸗Männerchor brachte unter der meiſterhaften Stab⸗ führung des Hauptlehrers Buſelmeſer ſehr ſtimmungs⸗ voll das alte, immer gern gehörte Weihnachtslied„Heilge Nacht“ von Beethoven und„Fröhliche Weihnacht überall“ von Baumann zum Vortrag. In ſeiner Anſprache ging der Vorſitzende des Männerchors, Kollege Kurt Nahren⸗ dorf, auf den Sinn des Weihnachtsfeſtes ein. Nach einem Tongemälde„Fröhliche Weihnachten“ von Ködel, das von dem Orcheſter meiſterhaft geſpielt wurde, zog unter Glocken⸗ geläute Knecht Ruprecht mit ſeinen Trabanten unter die Feſtgemeinde. Ganz beſonders bemühte ſich der Nikolaus um die Kinder, die er zuſammenrufen und kleine Sprüch⸗ lein aufſagen ließ. Am Schluſſe ſeiner mahnenden Worte an Groß und Klein gab es reiche Geſchenke, beſonders für die Kleinen. Den zweiten Teil leitete das DHV⸗Orcheſter mit dem Muſikſtück„Perſiſcher Markt“, von Kettelbey ein, das von der eifrigen Muſikerſchar ſehr gut geſpielt wurde. Es folg⸗ ten zwei Lieder der Geſangsabteilung„Vineta“ von Heim und„Abendſtändchen“ von Schiebold. Kollege Nahren⸗ dorf wußte auch für jeden Sänger ein ſeinen Eigenſchaften entſprechendes Geſchenk zu überreichen. Den Abſchluß des äußerſt feierlich verlaufenen Abends bildete„Die Mühle im Schwarzwald“ von Eilenburg, gemeinſam dargebracht von beiden muſikpflegenden Untergliederungen des DHV. Die Anweſenden waren durch dieſe Darbietung ſo erfreut, daß ſie wiederholt werden mußte. 1. * Sach⸗ und Geldlotterie. Dem landwirtſchaftlichen Bezirksverein Mannheim wurde die Erlaubnis zur Veranſtaltung einer Sach⸗ und Gelblotterie (Maimarktlotterie) erteilt. je RM 100.— die entsprechenden Zwischenscheine, 4. Die ausgegebenen Zwischenschelne zu einem Viertel eines über RM 100.— lautenden jungen Reichsbankanteils und zu einem Viertel einer über g...— lautenden Deutschen Golddis- kontbankaktie werden in der Zeit vom 18. April bis 1. Mai 1931 in die endgültigen Werte umgetauscht werden. Der Umtausch dieser Zwischenscheine kann jedoch nur erfolgen, wenn von demselben Ein- reicher eine durch 4 teilbare Anzahl von Stücken jeder Gattung dieser Zwischenscheine eingeliefert wird. Zum Bezug ganzer Reichsbankanteilscheine und ganzer Golddiskontbankaktien etwa fehlende Zwischenscheine können hinzugekauft, nicht zum Bezuge benötigte Zwischenscheine verkauft werden. Die Reichsbank kauft und verkauft die Zwischenscheine zum Kassakurs für junge Reichsbankanteile oder zum Kassakurs für Golddiskontbankaktien. Bei der Bezugsanmeldung gestellte Anträge auf Verkauf der zu beziehenden Werte können erst nach Prüfung der Bezugsberechtigung ausgeführt werden. Bei Einreichung der Zwischenscheine zum Umtausch ist bezüglich der zu beziehenden end- gültigen Reichsbankanteilscheine anzugeben, mit welchem Namen sie in die Stammbücher der Reichs- bank eingetragen werden sollen. Die für dies Umtauschgeschäft erforderlichen Vordrucke sind bei den oben genannten Stellen von Anfang April ab erhältlich. 5. Wir erklären uns hierdurch bereit, den Bezugsberechtigten nach ihrer Wahl anstelle der auf sie entfallenden Golddiskontbankaktien nebst Dividendenscheinen und der auf sie entfallenden Zwischenscheine über Golddiskontbankaktien einen Barbetrag in Höhe von RM. 224. 40 für je g 10 Deutsche Gofddiskontbankaktien zu vergüten. Durch dlese Barzahlung wird zugleich die voraussichtlich 4% nicht übersteigende Dividende für das Geschfftsjahr 1930 mit abgegolten. Die Bezugsberechtigten haben sich bei der Ausübung des Bezugsrechtes zu erklären, ob sie dieses Angebot annehmen. Die Er- klärung Über die Ausübung des Wahlrechtes ist unwiderruffich. Das Angebot erlischt am 17. April 1931. Die Auszahlung der Barbeträge erfolgt gleichzeitig mit der Aus- händigung der abgestempelten Mäntel und der jungen Reichsbankanteile und Zwischen- scheine. 6. Die Einführung der jungen Reichsbankanteile und der Aktien der Deutschen Golddiskontbank zum Börsenhandel wird alsbald erfolgen. Nach Einführung der jungen Reichsbankanteile können Geschäfte in diesen auch durch Lieferung der abgestempelten alten Reichsbankanteile erfüllt werden. 7. Für die Ausübung des Bezugs berechnet die Reichsbank keine Provision. Die Kosten für die Einsendung der alten Anteile an die Reichsbank tragen die Einreicher Die Kosten für die Rücksendung der alten Anteile sowie für die Zusendung der bezogenen Werte trägt die Reichsbank. Der Bezug der jungen Reichsbankanteile ist börsenumsatzsteuerfrei gemäß 5 36 K. V.., wenn die Berechtigten den Bezug bei der Reichsbank unmittelbar anmelden oder wenn bei Vermittlung ihrer Anmeldung durch ein Bankinstitut ihr Name der Reichsbank mitgeteilt wird. Die für den Bezug der Golddiskontbankaktien fällige Börsenumsatzsteuer trägt die Reichsbank. Reichsbank Direktorium Lunt fer Berlin, den 18. Dezember 1930 Weihnachtsſtimmung im Kaffee Belbe 4 Sie empfängt den eintretenden Gaſt ſchon mit Tannen⸗ zweigen und Tannenzapfen. Von der Decke baumeln ſilberne Sterne, groß und klein, genau ſo, wie wir ſie uns als Kinder vorgeſtellt haben. Ganz hinten, im Win⸗ tergarten, wo ſonſt ſtachlige Kakteen und Palmen eine tropiſche Landſchaft vorzutäuſchen ſuchten, iſt ein winter⸗ licher Tannenwald mit rot beleuchteten Märchengrotten erſtanden. Alles ſtarrt von Schnee und Eis, aber in der Mitte plätſchert munter ein Waſſerfall, der— o Wunder nicht eingefroren iſt. Natürlich und in erſter Linie muß auch die Kapelle das ihre tun, um den Aufwand an Tannengrün zu recht⸗ fertigen. Sie tut es mit Fleiß und Hingabe täglich, nach⸗ mittags und abends, indem ſie das altbekannte und be⸗ währte Weihnachts⸗Potpourri von Ködel mit fröhlicher Laune exekutiert. Weihnachtsſtimmung, Schneefall und die Beſcherung werden muſikaliſch illuſtriert. Während die Glocken 12 ſchlagen, erſcheint ein leibhaftiger Nacht⸗ wächter mit Horn und Spieß. Dann kommt der Weih⸗ nachtsmann, der aus einem abgrundtiefen Sack die Muſi⸗ ker Mann für Mann mit Kinderinſtrumenten beſchenkt. Der kleine Erwin hat eine zwergenhafte Geige bekommen, der er herzerweichende Töne entlockt, dem zweiten Geiger macht eine Kindertrompete großen Spaß, wohl weil ſie in lieblicher Diſſonanz zu den andern Inſtrumenten klingt. Der Klavierſpieler verſucht ſich auf der Mundharmonika, der Celliſt ſchwingt eine Ratſche und was der Mann am Schlagzeug alles auſtellt, muß man ſelbſt ſehen.(In Klammern wollen wir Herrn Sandor ſagen, daß die Improviſation mit der Schumannſchen Träumerei aus⸗ gezeichnet iſt.) Weiter hören wir, wie die Wache aufzieht, wir hören das Schnarchen von Papas Mittagsſchläſchen, die Schlittenfahrt und den Tanz und ſchließlich den Gutenacht⸗Gruß, den wir noch lange nicht ernſt genommen haben. Das Weihnachtspotpourri ſteigt alſo für den Reſt des Monats mittags und abends und ſonſt iſt auch gut ſein im Kaffee Belbe. N. Kommunale Chronik P. Schriesheim, 20. Dez. Aus der füngſten Ge⸗ meinderatsſitzung iſt zu berichten: Die Verſteigerung des Nutz⸗ und Brennholzes aus dem Hochwald vom 15. Dezember wurde genehmigt.— Das Geſuch der Po⸗ lizeidiener Philipp Jakob Grüber Ehefrau Auna geb. Schmitt in Schriesheim um Gewährung von Baudarlehen für ihren Neubau im Kleinen Mönch wurde befürwortend an den Bezirkswohnungsver⸗ band Mannheim Land in Mannheim weitergeleitet — Der Deutſchen Sinclair⸗Petroleum⸗Geſellſchaft G. m. b. H. in Köln wird die Genehmigung erteilt, auf dem Grundſtück des Landwirts Heinrich Bauer Witwe hier(Landſtraße) eine Zapfſtelle zu errichten. — Bei der Girozentrale Mannheim ſoll zur Ab⸗ deckung der ſchwebenden Schulden ein Darlehen in Höhe von 20 000 Mark aufgenommen werden. Für den Kinobetrieb des Gaſtwirts Adam Schroth (Gaſthaus zum Deutſchen Hof) hier wurde eine Luſt⸗ barkeitsſteuer feſtgeſetzt.— Die Erwerbsloſen und die ausgeſteuerten Erwerbsloſen ſollen eine Winterbeihilfe erhalten.— Die Verhand⸗ lungen mit den Porphyrwerken Weinheim Schries⸗ heim AG. über Neuregelung des Pachtverhältniſſes bezüglich des hieſigen Steinbruchbetriebes wurden zum Abſchluß gebracht. Kleine Mitteilungen Um die finanziellen Verhältniſſe in der Gemeinde⸗ kaſſe etwas zu beheben, wurden in Waldhils bach. de Einführung der Bierſteuer beſchloſſen. Es ſollen er⸗ hotzen wepden: für Einfachbier 2,50„, für Schankbler 1 5, für Vollbier 5 4, für Starkbier 7,50/ e Hekto⸗ iter. In der erſten Sitzung des neugewählten Laudger Gemeinderats wurde beſchloſſen, den Gemeinderäten in Zukunft für eine Sitzung 3/ zu vergüten. Als Bürger⸗ meiſterſtellvertreter wurde Gemeinderat Raps, als Walö⸗ meiſter Gemeinderat Hehn gewählt. ODreuse * .., ⅛ Us, è—œSct3s. ˙.....] ·ͤ ⅛—ůn Eee ——=— ess ere= eren 1 e 5 4 74 0 * einer großen Torgelegenheit. Phönix Ludwigshafen verliert nach ſpannendem Spiel gegen BfR.:4 Die Spiele im Rheinbezirk VfR. Mannheim—Phönix Ludwigshafen:2(:0) F. G. Kirchheim S. V. Waldhof 120 abgebr. Auch der vorletzte Spielſonntag im Rheinbezir keine Entſcheidung in der e . Phön tx Ludwigshafen konnte die letzte Hürde gegen Vf R. Mannheim nicht überwinden und mußte ſich kurz zor dem Ziel 214 geſchlagen bekennen. Wenn wir in unſerer Vorſchau vom Samstag den Aus⸗ gang dieſes überaus wichtigen Spieles als offen be⸗ zeichnet haben, ſo gab uns der Verlauf am Sonntag voll⸗ kommen recht. Obwohl BfR. in der erſten Halbzeit mit 2 Toren im Vorſprung lag, zeigte der Tabellenführer doch die beſſere Geſamtleiſtung. In der zweiten Halbzeit er⸗ zielte Phönix dann den verdienten Ausgleich, mußte aber am Schluß doch 24 geſchlagen das Spielfeld verlaſſen. Der Kampf war überaus ſpannend und hart, wenn auch nicht ausgeſprochen unfair. Es war ein wirklicher Groß⸗ kampf ſowohl was den äußeren Rahmen— 9000 Zuſchauer als auch die ganze Abwicklung des Spieles ſelbſt be⸗ trifft. VfR. hat mit dieſem glücklichen Sieg die vielen Niederlagen der letzten Zeit wieder aut gemacht. Die junge Mannſchaft hat gezeigt, daß ſte ſpielen und auch kämpfen kann. Sie hätte einen weit beſſeren Platz in der Tabelle verdient. Die Vereine von Mannheim ſcheinen in Kirchheim wirklich Pech zu haben. Sandhofen mußte ſchon einige Male vergeblich nach Kirchheim fahren. Waldhof, das noch in die Meiſterſchaft eingreifen kann, konnte das Spiel am Sonntag auch nicht zu Ende führen, da es beim Stande:0 wegen Nebels abgebrochen wurde. Durch die Niederlage von Phönix iſt die Meiſter⸗ ſchafts frage nach wie vor offen. Gewinnt Neckarau das letzte Spiel gegen Waldhof, ſo wird Neckarau mit einem Punkt Vorſprung Meiſter. Endet oͤas Spiel zwi⸗ ſchen Neckarau und Waldhof unentſchieden, dann muß Neckarau gegen Phönix zu einem Entſcheidungsſpiel an⸗ treten. Gewinnt Waldhof das Spiel gegen Neckarau und auch gegen Kirchheim, ſo wird gleichfalls ein Entſcheidungs⸗ ſpiel zwiſchen Phönix und Waldhof nötig. Die Meiſter⸗ ſchaftsfrage im Rheinbezirk iſt alſo nach wie vor ungelöſt. In der Gruppe Württemberg, die neben dem Rheinbezirk bis jetzt noch ohne Meiſter war, konnte Union Böckingen durch die Niederlage von Pforzheim gegen Kickers Stuttgart Meiſter werden. Punktgleich ſind Pforzheim, VfB. Stuttgart und Kickers Stuttgart auf dem zweiten Platz. Dieſe Vereine werden alſo die Plätze unter ſich ausmachen. Tabellenſtand im Rheinbezirk Vereine Spiele gew unentſch. verl. Tore Punkte Phönix Ludwigshafen 14 9 2 8 35:17 20.8 V. f. L. Neckarau 183 8 8 2 36:28 19.7 Sportverein Waldhof 12 7 2 3 28:17 16.8 Sp. vg Mundenheim 14 6 4 4 27:20 16:12 1908 Mannheim 11 5 22:81 18˙15 V. f. R. Mannheim 141ͤ 8 34:28 11:17 Spielvg. Sandhofen 13 3 2 8 23.33.18 F. G. Kirchheim 12 1 1 10 14:46.27 BfR. Phönix Ludwigshafen:2(:0) 9000 Zuſchauer, zuſammengeballt auf dem VfR.⸗Platz, be⸗ heutet einen Rekordͤbeſuch für Gruppenmeiſterſpiele, außer⸗ dem aber auch ein Spiegelbild der geſamten Rheingruppen⸗ verhältniſſe, die in den beiſpiellos engen Rahmen von zwei Nachbarſtädten eingeſpannt ſind. Die exponierte Stellung des Vf., als faktiſches Zünglein an der Waage der Mei⸗ ſterſchaft, ließ die Mannheimer Intereſſen der verſchiedenen Rivaltitätslager unter einen Hut bringen. Wenn auch Ludwigshafen natürlich ſtark aufmarſchiert war, mußte die ungleiche Verteilung des Rahmens dieſes bedeutſamen— und von vornherein ſei es geſagt— überaus packenden Kampfes, ſeine moraliſche Auswirkung tun. Ein Apparat außerhalb der Platzſchranken, der an internationale Be⸗ gegnungen, oder Großſpiele der ſüdd. Meiſterſchaft erin⸗ nerte, den außer den außergewöhnlichen Verkehrsanzeichen, war alles mögliche an Zutaten vertreten. Phönix ſchien für die Entſcheidung ausgezeichnet gewappnet, denn an Ruhe frappierte die Mannſchaft von vornherein. Die Aktionen erfolgten meiſt ſo ſicher, daß höchſtens ein unver⸗ Vofftes oder ſchärferes In⸗Führung⸗Gehen des VfR. Zwei⸗ fel am Siege der Pfälzer aufkommen laſſen konnte. Obwohl Phönix im Feld, wie in der Geſamtkonditton der Mann⸗ ſchaft beſſer war, vermochte Vfg. 2 Tore vorzulegen, da den Ludwigshafenern, der entſcheidende Faktor— das Tore⸗ ſchießen 55 eben doch fehlte. Das Aufholen auf 22, eine große Leiſtung, verbrauchte viel phyſiſche und Nervenkraft, ſodaß Mannheim ſich nach der üblichen Abſpannungsperiobe in der zweiten Hälfte noch einmal aufraffen konnte. Dieſe erneute und letzte Wendung entſchied den Sieg, den man für Mannheim bereits wieder entſchwinden ſah. Nun iſt ja trotz allem die Meiſterſchaft noch nicht end⸗ gültig entſchieden, aber durch den geſtrigen Schlag für Ludwigshafen ſo gedämpft, daß nur Zufälle noch eine Wendung bringen können. Phönix, der ſeit Jahren ver⸗ geblich um den Titel kämpft, muß den geſtrigen Ausgang beſonders hart empfinden, da die Mannſchaft, rein fuß⸗ balleriſch, die beſte Verfaſſung der Rheingruppe aufweiſt. Die Verteidigung war entſchieden beſſer als die des Vfg., ſowohl im Stellungsſpiel, ſicherem, befreiendem, und doch wieber aufbauenden Abſchlag, als auch im entſchloſſenen Angreifen. Auch die Läuferreihe, in der Links eine ſeit langem nicht geſehene Form aufwies, war als Ganzes beſſer. Selbſt der Angriff zeigte weit mehr geiſtige Ar⸗ beit in wirſamem Wechſel und für den Gegner ermü⸗ dender Ballführung. Aber keine noch ſo glänzende körperliche Verfaſſung, kein noch ſo zügiges Feldſpiel können den Mangel an Initiative im Schuß erſetzen. Be⸗ zeichnend iſt, daß ſich Gußner als Mittelläufer als der Gefährlichſte im Schießen erwies. Sein Pfoſtenſchuß hätte ein Tor verdient gehabt. Neumüller 2 an Stelle von Burckhardt rechtsaußen konnte durchaus befriedigen. er kam ſogar zu einem Erfola. Die Abwehrſtellung von Phönix war ebenfalls beſſer geſtaffelt und im Angreifen wirkfamer als bei Mannheim. Ausgeprägt war das Hin⸗ und Herziehen des Balles nach engliſchem Muſter, was den Gegner zermürbt. Daß trotz allem kein Sieg zuſtande kam, erhärtet das oben Geſogte, denn BfR. war in der Nützung der immerhin ſelteneren Gelegenheiten eben beſſer. Das übrige mag der außergewöhnliche Rahmen des Suiels mit beeinflußt haben. r VfR. zeigte wieder ſeinen bekannten Stil: Ueber⸗ raſchendes Inführunggehen, dazwiſchen wieder ein ver⸗ ſchoſſener Elfer, in der zweiten Hälfte die übliche Kriſis bei allem erkennbaren Einſetzwillen der Mannſchoft. Mit weiten Vorlagen wird der Sturm vorgeriſſen, dech war Langenbein geſtern merlbar nervös, Getroſt nicht ganz kampfmäßig eingeſtelt, während Rohr durch techniſche Fein⸗ heiten und Ueberſicht in der Führung ſein unbeſtrittenes Talent verriet. Einen Verſager leiſtete er ſich nur bei Hervorragend waren Betſch, Eberle, Rohr. In der Verteidigung bildete Fleiſchmann vielfach den Retter, nur wird immer wieder zu viel noch hinten gegeben, anſtatt konſequent und in jeder Lage an⸗ zugreifen. Dos beloſtet Betſch. Auch die Abſchläge waren häufig unrein und ſchwach, woran die Ueberlaſtung durch den lonafam abbauenden Miktelläufer mit Schuld trägt. Zu erwähnen ſind noch Stephan und Löſch, die zum poſi⸗ liven Erfolg viel beitrugen. VfR. hat durch dieſen Sieg manchen Verſoger in der Serie nach außen wieder auf⸗ gewogen. Die drei Meiſterſchaftskandidaten hoben nach die⸗ ſer Borſpannleiſtung das Ende unter ſich auszufechten. Wohl drückt ViR. vom Anſtoß weg ſofort aufs Tempo, ober das Spiel Phönix in ſeiner ruhigen Exaktheit ge⸗ winnt an Boden. Im Anſchluß an eine Ecke knallt Gußner aus dem Hinterhalt ſcharf an den Pfoſten, auch Weber dann aufnehmend, daneben. Ein von der Ph.⸗Verteidigung kurz gewehrter Ball wird von Stephan mit tadellos berech⸗ nelem Schuß dann umgeſetzt. 10. Einen Foulelfmeter⸗ bell verſchleßt Eberle und in famoſer Einzelleiſtung er⸗ reicht Rohr kurz vor der Pauſe 210. 5 Rach Seitenwechfel wird Phönix ttark überlegen, Betſch gelgt große Leiſtungen. Einen Foulelſmeterball ſetzt Hörnle ſicher in die Maſchen, und bald dareuf gleicht Neumüller 2 in feiner Weiſe aus.:2. Ein Flankenball Löſch wird von Langenbein 312 geköpft. Der ungeheure Beifall ſpornt Pei en und kurz vor Schluß ſtellt der verletzte Stephan, zuerſt gut ein käuſchend,:2. Doelker 1 wurde in der 2. Hälfte in Spielleitung unſicher. N A. Mü le. — Vlenna Mien iſt Klaſſe Bayern München mit:3(:2) geſchlagen Vienna eröffnete ihre Deutſchlandreiſe am Sonntag in München mit einem eindrucksvollen 31⸗Sieg über den F ſüdbayeriſchen Meiſter Bayern München. 10 000 Zuſchauer begeiſterten ſich an dem wirklich hochklaſſigen Spiel der Wiener. Schon die erſte Halbzeit faszinierte, wenn ſie auch ziemlich einſeitig verlief, denn die Wiener gaben allein den Ton an. Sie hatten eine mit dem beſten Rüſt⸗ zeug ausgeſtattete Mannſchaft. Schon in der 12. Minute konnte der Sturmführer Gſchwetöl den Führungstreffer erzielen. Ein ſcharſer Schuß des Halbrechten Thal brachte vier Minuten ſpäter den zweiten Treffer. Dann tauten auch die Bayern etwas mehr auf, aber ſie kamen nur zu Flügelbdurchbrüchen. Dabel zeichnete ſich der linke Läufer von Vienna bei der Abwehr ganz hervorragend aus. Er rettete immer, wenn der Tormann bereits geſchlagen ſchien. Sackenreuther⸗Rürnbera leitete das Sptel aut. — Der Tennisſtädtekampf in Stockholm Paris ſiegt mit:1 Nach der 210⸗Führung der franzöſiſchen Spieler im Tennis⸗Städtekampf Paris— Stockholm im Stockholmer Tennisſta ion war an dem Endſpiel der Franzoſen kaum noch zur zweifeln. Die Halle war auch am Freitag wieder reſtlos ausverkauft, als die noch ausſtehenden Spiele ihren Anfang nahmen. Die Schweden kamen im Einzel durch Garell, der Duplaix 318,:2,:4 ſchlug, zu ihrem einzigen Erfolge. Das letzte Einzelſpiel ſah den Franzoſen Brugnon :2,:3 ſiegreich über Malmſtröm. Einen hartnäckigen Kampf gab es im Doppel zwiſchen Bouffus⸗Brugnon und Oeſtberg⸗Ramberg. Erſt nach vier Sätzen konnten die Fran⸗ zoſen mit 611, 614,:6, 816 das Spiel an ſich bringen. Im Geſamtklaſſement war ſomit Frankreich mit 41 überlegener Sieger über Stockholm. Steg erringen Weitere Ergebniſſe Repräſentativſpiel in Mainz: Mainz⸗Wiesbaden— Saarbrücken 118. Süddeutſche Verbandsſpiele: Gruppe Nordbayern: ASV. Nürnberg— BfR. Fürth:2 Gruppe Südbayern: DSV. München— 1860 München :2; VfB. Ingolſtadt⸗Ringſee— Wacker München 311. Nr. 393 Gruppe Württemberg: FC. Pforzheim— Kickers Stutt⸗ gart 021; VfB. Stuttgart— FC. Birkenfeld:0; VfR. Heil⸗ bronn— FV. Zuffenhauſen 112. Gruppe Baden: Phönix Karlsruhe— SC. Freiburg 621; VfR. Karlsruhe— FC. Villingen:0; FV. Raſtatt— Sp. Vg. Schramberg:2. Gruppe Saar: FK. Pirmaſens— Boruſſta Neunkirchen :1. Gruppe Main: Union Niederrad— Boruſſia Neunkir⸗ chen 511. Sübddeutſche Geſellſchaftsſpiele: Bayern München Vienna Wien 123; Jahn Regensburg gegen Eintracht Frankfurt:5; Kickers Offenbach— 1. Fc. Nürnberg:5 FSV. Frankfurt— Vf. Neu⸗Iſenburg 512; Wormatia Worms— 1. FC. Hanau 98:0; Sp. Vg. Fechen⸗ heim 03— 1. FC. Langen:0; VfB. Großauheim— Ger⸗ manta Bieber 214. F. G. Kirchheim S. V. Waldhof:0 abgebr. Auch die zweite Reiſe der Waldhöfer nach Heidelberg blieb ohne Erfolg, da das auf dem Platz des F. C. Heidel⸗ berg angeſetzte Spiel gegen die F. G. Kirchheim vorzeitig abgebrochen werden mußte. Der über dem Gelände hän⸗ gende Nebel ſenkte ſich nach 30 Minuten Spielzeit immer mehr, ſo daß allmählich Freund und Feind nicht zu unter⸗ ſcheiden waren und der Ball zuletzt wie ein Schemen aus dem Nebel auftauchte. Schiedsrichter Schneider⸗ Offenbura war gezwungen, zwei Minuten nach dem Wechſel abzubrechen, es war gänzlich unmöglich, das Treſ⸗ ſen zu Ende zu führen. Bis dahin lagen die Kirchheimer mit 110 in Führung. Wer weiß, wie das Treffen geendet hätte, denn es ſchien, als ob ſich die Kirchheimer aller⸗ hand vorgenommen hätten. Sie ſpielten mit bewunderns⸗ wertem Eifer und legten ihr Haupfaugenmerk auf die Verteidigung und Zerſtörung der geanertſchen Angriffe. Nachdem bereits 1 Minute nach Spielbeginn Kirchheim durch K. Gottfried in Führung aging, gelang dieſe Taktik ausgezechnet. Waldhof ſpielte wohl techniſch das reifere Spiel, war aber im Sturm viel zu weich, um ſich erfolg⸗ Anterbaden Phönix Mannheim— Viernheim 90 Neckarhauſen— 1846 Mannheim:1 Altrip— Heddesheim:2 Weinheim— Feudenheim:2 Mit beſonderem Intereſſe ſah am dem erſten Zuſam⸗ mentreffen des Meiſters Viernheim mit dem Tabellen⸗ führer Phönix Mannheim entgegen. Nach einem voll⸗ ſtändig ausgeglichenen Kampfe, wobei beiderſeits viele Torchancen verſchenkt wurden, endete dieſes Treffen mit dem unentſchiedenen Reſultate:0. Mit vier Punkten Vorſprung führt nun Phönix Mannheim bei einem Spiel weniger auch weiterhin die Tabelle an, gefolgt von Viern⸗ heim. Auf eigenem Platze konnte Neckarhauſen knapp aber ſic zwei wertvolle Punkte gegen den T. V. 1846 Mannheim holen. Der Turnermeiſter konnte in dieſem erſten Spiele der Rückrunde keine einheitliche Leiſtung aufbringen, ſo daß der Platzbeſitzer durch aute Stürmerleiſtungen den konnte. Altrip, mit erſaßzgeſchwächtem Sturme, mußte eine weitere Niederlage von Heddesheim mit:2 Toren hinnehmen. Die Heddesheimer gewannen ſicher über die techniſch hochſtehenden Altriper. Durch die⸗ ſen unerwarteten Spielausgana fand der Sieger wieder Anſchluß an die Spitzengruppe. Der AKlaſſenmeiſter Altriy muß ſich in den kommenden Spielen gewaltig ſtrecken, um von der Tabellenſpitze nicht verdrängt zu wer⸗ den. Im Rückſpiel konnten die Feudenheimer gegen Wein⸗ heim nur:2 ſpielen Der Lipponer⸗Elf, die bei Halb⸗ Europas Tenniselile kämpft in Berlin Teilnehmer am Berliner Hallenturnier Sinks: Morpurgo(Italten). v. Reznicek(Deutſchland). Die Spiele in der neuen Halle Am Freitag abend wurde die große 3000 Personen faſſende Tennishalle der Berliner Tennisgemeinde über⸗ geben. Dr. Bayer, der erſte Vorſitzende des Hallen⸗ Tennisclubs, begrüßte mit kurzen Worten die zur Er⸗ öffnung erſchlenenen Vertreter der Behörden, der Sport⸗ verbände, und die zahlreichen Tennisintereſſenten. Für den verhinderten Bundespräſidenten Dr. Scho m bhurgk er⸗ griff Generalſekretär Gruber das Wort. Alsdann betraten die erſten Aktiven den Hauptplatz um in einem Uebungs⸗ ſpiel die Anlagen auszuproben. Frau Neppach⸗Dr. Klein⸗ ſchroth ſieaten in einem Satz gegen Fräulein Roſt⸗Prenn 816 und Wolff⸗Tüſcher ſchlugen Hartz⸗Schwenker:5. Der noch feuchte Boden der Halle verurſachte viele Stürze und lbeß die Spieler noch nicht voll zur Entwicklung kr mmen. Nach der feierlichen Einweihung der neuen Ber⸗ liner Tennishalle folgte am Samstag nachmittag der ſportliche Auftakt. Die reichlich hoch bemeſſenen Ein⸗ Mitte: Oben Fräulein Krahwinkel(Deutſchland) und Unten Prenn(Deutſchland) Rechts: Kehrling 1055 und Graf Salm(Oeſterreich).— Ungarn). 0 trittspreiſe hielten viele Intereſſenten vom Beſuch ab, ſo⸗ daß die große Halle nur wenig beſetzt war. Die Reihe der Kämpfe eröffneten der Ungar von Kehrling und der Hamburger Prenn. Der in der Halle gut einge⸗ ſpielte Magyare zeigte ſich ſeinem Gegner meiſt überlegen und gab nur den zweiten Satz ab. Das Ergebnis lautete :8, 628,:0 für von Kehrling. Im nachfolgenden Doppel⸗ ſpiel ſchlugen Prenn und Dr. Kleinſchroth die Oeſterreicher Artens und Mateyka 8t6, 611. Das Damenſpiel brachte eine kleine Ueberraſchung, da es Frl. Krahwinkel gelang, der aus Aroſa zurück⸗ gekehrten Fran von Reenizek eine 614, 612⸗Nieder⸗ lage beizubringen. Den Abſchluß der Nachmittagsſptele bildete ein zweites Herrendoppel zwiſchen von Kehrling Morpurgo und Hartz Schwenker Die ungariſch⸗italteniſche Kombination war natürlich den Berlinern glatt überlegen und ſiegte 612, 671. spiele der reich durchſetzen zu können. Kirchheim bewies, daß es auch weiterhin recht gefährlich werden konnte, es gab einige brenzliche Situationen vor dem Waldhoftor, die aber keine weiteren Erfolge brachten. Aehnlich gina es mitunter vor dem Tor der Kirchheimer zu. Hier war es Auth, der immer wieder retten konnte und dem das Glück einige⸗ mal zur Seite ſtand. Bis zur 30. Minute hatten die Waldhöfer etwas mehr vom Spiel, ohne dieſes Plus aber auswerten zu können. Dann entwickelte ſich ein aus⸗ geglichenes Spiel, in dem in erſter Linie die Waldhof⸗ Läuferreihe ihr autes Spiel zeigte. Die im Nebel ver⸗ ſchwundenen Tore ſtanden dann bis zum Spielabbruch im Brennpunkt des Intereſſes. F. G. Kirchheim: Auth, Kirchgäßner— Winkler, Vogel — Fein— Maier, Rehm— K. Gottfried— G Gottfried — Windiſch— Rucdiſile. Sp.⸗V. Waldhof: Morlock, Spilger— Preininger, Mo⸗ del— Bretzina— Haber, Weidinger— Ofer— Siffling — Penning— Güntherrot. Bg. Kreisliga zeit mit:1 in Führung lag, wurde das weite Aufrücken der Verteidigung zum Verhängnis, was dem Gaſtgeber einen weiteren wertvollen Punkt einbrachte. Tabelle der Kreisliga Sp. gew. unent. verl. Tore Punkte F. C. Phönix Mannheim 10 8 2— 31:10 18:2 Amieitia Viernheim 11 6 8 2 29:6 1517 S. V. Altrip 11 6 2 3 23:16 148 Fortuna Heddesheim 11 6 1 4 17:14 13:9 B. f. F. u. R. Feudenheim 12 4 5 8 24:21 18211 S. C. Käfertal 11 5 2 4 19:16 12:10 Germania Friedrichsfeld 11 5 1 5 2617 11:11 F V. Weinheim 11 4 8 4 27:21 11:11 T. V. 1846 Mannheim 12 3 4 5 1724 10:14 Viktoria Neckarhauſen 12 4 1 7 16:84 9215 Mannheimer F. G. 1913 11 1 2 8 19:29:18 Fortung Edingen 11 1 2 8 18.44.18 Neckarkreis N 5 05 Heidelberg— SV. Sandhauſen:0 Eppingen— Union Heidelberg 221 Dadurch, daß man auf dem Klubplatze ein Doppel⸗ ſpiel abhtelt— auch die abgebrochene Begegnung F. G. Kirchheim S. V. Waldhof wurde dort ausgetragen—, waren zu dem Treffen um die Führung in der Kreisliga über 2000 Zuſchauer gekommen. Sandhauſen holte ſich auf dem Heidelberger Platz verdient einen Punkt und hat ſo⸗ mit die Vorrunde an erſter Stelle mit 18 Punkten be⸗ endet. Der zweite Heidelberger Verein dagegen kam in Eppingen gegen einen der Tabellenletzten zu keinem Sieg. * Eppelheim—Univerſität Heidelberg 40. Vorderpfalz ASV. Ludwigshafen— Pfalz Ludwigshafen:2 3 Ludwigshafen— FV. Frankenthal 511 VfR. Oggersheim— 1914 Oppau:5 Hochfeld— 04 Ludwigshafen 224 Maxdorf— VfL. Neuſtadt:1 FV. Speyer— TV. Frieſenheim:1 Rheingönheim— Herxheim 900 Hinterpfalz Münchweiler— 05 Pirmaſens:1 Phönix Kaiſerslantern— Rodalben 72 VfR. Kaiſerslautern— Waldfiſchbach:0 Pfalz Pirmaſens— Hochſpeyer:0 BfB. Pirmaſens— Palatia Contwig:2 Vienna⸗Wien in Mannheim Die Manuſchaft 147 Kombinierten: Waldhof, „.,„. Am Sonntag 3 1 wurde die kombinierte Elf der Mannheimer Vereine Waldhof,.f. R. und V..L. Neckarau, die am zweiten Weihnachtsfeiertag der Vienna Wien gegen⸗ ſtbertreten wird, aufgeſtellt. Da nach den Ergebniſſen der Verbandsſpiele damit zu rechnen iſt, daß Waldhof und Neckarau am 28. Dezember ihr abgebrochenes Verbands⸗ ſpiel zu wiederholen haben, iſt für dieſen Fall vorgeſehen, bei Halbzeit eine Umſtellung der Mannſchaft vorzunehmen; man hat hierfür als Lente zum Auswechſeln folgende Spieler zur Verfügung: Hoßfelder, Langenbein, Löſch vom V. f.., Haber von Waldhof und Benner vom.. L. Nek⸗ karau. Die Mannſchaft der Kombinierten, wie ſie das Spiel beſtreiten ſoll, wurde wie folgt aufgeſtellt: Winkler (B. f. L. Neckarau) Fleiſchmann Broſe (V. f..)(B. f. L. Neckarau] Bretzi Größle (...)(Walöhof) V. fL. Neckarau) 5 0 155 577 818 81905 89 aldho R. F..)(Waldhof Vf., Ble. g Eberle Die Wiener Manuſchaft Die Vienna gibt für ihr Spiel am 2. Weihnachtsfeier⸗ tag im Mannheimer Stadion bekannt, daß ſie mit ſtärkſter Aufſtellung antritt. Sie wird zu ſehen ſein: Kerenſchoffky Blum Rainer Hofmann Machu Keller Broſenbuer Tögl Gſchweidl Adelbrecht Marat Die Wiener beſtätigen ausdrücklich, mit kompletter Elf hier anzutreten, alſo mit allen Staxs. Erſatzſpieler ſind weiter Verteidiger Schlauf, Läufer Schmaus. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß die Vienna auch Kuzora, das bekannte frühere Mitglied von Schalke 04 als Stürmer mitbringt. Kuzora war vor der unglücklichen Geſchichte ſeines Vereins bekanntlich auch erfolgreicher Mittelſtürmer der deutſchen Nationalmannſchaft. —— 6. Seite/ Nummer 593 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 2. Dezember 1930 Hockey TC. Ludwigshafen— VfR. Mannheim:2(:0) Es war empfindlich kalt an dieſem Sonntag vormittag aber Nebel und Kälte waren nicht ſo ſtbrend wie der ge⸗ frorene Platz, der ein genaues Berechnen des tückiſchen Balles ſo gut wie unmöglich machte. Immer wieder ſpran⸗ gen die Bälle im letzten Moment ganz anders wie erwartet, worunter insbeſondere die Stürmer zu leiden hatten, da ein ſicherer Schuß ungemein ſchwierig war. Wenn der VfR. Mannheim unter dieſen mißlichen Umſtänden zum Sieg kam, ſo vor allem auf Grund der beſſeren Läuferreihe, die den Gäſten ein entſchiedenes Uebergewicht verſchaffte, ſodaß bei der weit größeren Zahl der Chancen auch Erfolge ſallen mußten. Immerhin hielt ſich Ludwigshafen recht beachtlich. Die Elf hat ſpieltechniſch entſchieden gewonnen, wenn ſie auch noch einige ſchwache Punkte aufzuweiſen hatte. Ganz her⸗ vorragend war Schowalter in der Verteidigung, dem in erſter Linie der nur knappe Sieg der Gäſte zuzuſchreiben iſt. Aber auch der neue rechte Verteidiger iſt als Verſtär⸗ ungk anzuſehen, wenn er auch ſeinen überragenden Partner nicht ganz erreichte. In der Läufereihe blieb der rechte Läufer recht ſchach, dagegen zeigte der Mittelläufer ſehr gutes Können. Der Sturm als Geſamtheit iſt nicht beſon⸗ ders ſpielſtark. Einige Leute, wie Mittelſtürmer, Halb⸗ rechts und Linksaußen zeigen neben techniſcher Reife auch einen erfreulichen Drang nach dem Tor, aber es fehlt die Kombination, das Mannſchaftsſpiel, ſodaß meiſt ſchon eine aufmerkſame Deckung genügte, um die uneinheitlichen Vor⸗ ſtöße frühzeitig zu unterbinden. Den Reſt erledigte die ausgezeichnete Abwehr der Gäſte, während dem Torwart nicht mehr allzuptel Arbeit übrig blieb. Bei den Raſen⸗ spielern ſah man in Abwehr und Läuferreihe durchweg gute Leiſtungen, wenn auch Baumann viel Pech hatte. Im An⸗ griff war diesmal die linke Seite hervorſtechend, während auf dem anderen Flügel beim Rechtsaußen geringere Stockſicherheit ſich mehrfach nachteilig bemerkbar machte. Das Zuſammenſpiel war weit beſſer als beim Gegner, wenn bei dem harten Boden vielleicht auch Steilvorlagen auf den freien Raum wirkungsvoller geweſen wären. Im⸗ merhin wußte dieſer Angriff aber im Gegenſatz zur geg⸗ neriſchen Stürmerreihe ſeine Bälle zu halten und dadurch die eigene Läuferreihe doch weſentlich zu entlaſten. Ein be⸗ deres Lob gebührt beiden Unparteiiſchen(MTG. Mann⸗ heim), die bei dieſen Platzverhältniſſen vielleicht etwas zu genau amtierten, aber unbedingt korrekt und dem Sinn der Regeln entſprechend leiteten, wobei ihnen allerdings auch beide Mannſchaften durch faires Spiel ihr Amt erleichterten. Die Gäſte hatten bereits während der erſten Halbzeit die entſchieden beſſeren Chancen, ohne aber zum Erfolg kommen zu können. Erſt eine Viertelſtunde vor Schluß brachte dann eine ſchöne Einzelleiſtung von Chriſtophel den verdienten Führungstreffer. Zehn Minuten ſpäter gehen Henſolt und Chriſtophel allein durch; Henſolt lockt den Torwart heraus, gibt an Chriſtophel ab, der zum zweiten Male einſchießt. Die reſtlichen Chancen, wie einige wenige der Platzherren bleiben unverwertet. Zuvor waren die Alten Herren der Raſenſpieler über Ludwigshaſens Reſerven mit 310 ſiegreich geblieben; Krebs ſorgte hier mit Prachtſchüſſen für die Erfolge. Der Ab⸗ ſchluß der Vormittagsbegegnungen bildete das Spiel der Damenmannſchaften, das erwartungsgemäß mit einem ganz überlegenen Sieg der Mannheimerinnen endete, die bis zur Pauſe ſchon eine 510⸗FFührung erlangt hatten und bei weiterer Ueberlegenheit mit 910 ſtegreich blieben. Ball⸗ führung und Sicherheit waren bei Mannheim derart aus⸗ e daß ſich der Gegner faſt nur defenſiv einſtellen onnte. Die 2. Damenelf weilte in Frankenthal und kam dort egen die erſte Damenmannſchaft des Turnvereins nach chönem Spiel zu einem verdienten:0 Sieg. Am Nachmittag kam TFC. gegen die 2. Jugendelf zu einem 2·1 Erfolg, während die 3. Mannſchaften 313 unent⸗ ſchieden ſpielten. H. B. HC. Ludwigshafen 1— Mannheimer Turn⸗ Geſellſchaft 1b:2 Am Sonntag konnte die 1b⸗Mannſchaft der MTG. einen neuen Erſolg erringen und dem Hockey⸗Club Ludwigshafen auf deſſen eigenem Platze ein:2 abtrotzen. Das Spiel hatte ſogar, wie bereits das Vorſpiel, das die MTG. 21 ſiegreich ſah, den Mannheimern einen neuen Sieg gebracht, wenn der M7G.⸗Torwart nicht ohne Torſchienen geſptelt und dadurch zwei haltbare Tore zugelaſſen hätte. Dem Spielverlauf wurde allerdings das Unentſchieden am beſten gerecht, da das Spiel ziemlich ausgeglichen war. Mann⸗ heim konnte zwar jedesmal ein Tor vorlegen, jedoch der Hockey⸗Club kam immer wieder zum Ausgleich, das zweite Mal allerdings erſt kurz vor Schluß. Die Mannheimer Turn⸗Geſellſchaft hatte in der Läufer⸗ reihe den beſten Mannſchaftsteil. Beſonders der Mittel⸗ läufer, eine Verſtärkung aus der 1. Mannſchaft, war ganz ausgezeichnet, ſodaß ſeine beiden Nebenſpieler, ohne ſchlecht zu ſein, doch merklich gegen ihn abfielen. Auch die Verteidigung war ſehr ſicher und klärte raſch. Dagegen konnte der Mannheimer Sturm weniger gefallen. Ledig⸗ lich der Mittelſtürmer konnte hier genügen. Es mangelte vor allem am nötigen Zuſammenſpiel und an der genauen Ballabgabe. Der erfolgreichſte Spieler war der Halblinke, der beide Tore auf ſein Konto bringen konnte. Bei dem Hockey⸗Club Ludwigshafen war die Hintermannſchaft gleich⸗ falls ſehr ſicher. Auch der Mittelläufer zeigte ein ſchönes Können, reichte jedoch an ſein Gegenüber nicht heran. Der Sturm ſpielte, genau wie bei den Mannheimern, zuſam⸗ menhanglos und erleichterte daher der gegneriſchen Hinter⸗ mannſchaft die Abwehr ſehr. Die beſten Spieler waren noch die beiden Halbſtürmer, die ihre Mtitſpieler ziemlich in den Schatten ſtellten. Das Spiel hatte in zwei Herren des Hockey⸗Clubs neutrale und ſichere Leiter. 1 Die inoiſchen Hockeyſpieler enttäuſchen 8 Harveſtehude ſiegt:8 i Die auf einer Deutſchlandreiſe begriffenen indiſchen Hockenſpieler trugen am Samstag in Hambura ihr erſtes Sptel auf deutſchem Boden gegen den HC. Harveſtehude aus und wurden von dieſem 418 geſchlagen. Die Inder ver⸗ mochten nicht zu überzeugen. Neue Hockey⸗Niederlage der Inder Uhlenhorſt ſiegt:2 Obwohl die indiſchen Hockeygäſte am Sonntag in ihrem zweiten Spiel gegen den Uhlenhorſter Hockeyklub um eine Klaſſe beſſer waren als am Vortage und ein erſtklaſſiges Hockey vorführten, wie man es beſſer ſelten in Deutſch⸗ land geſehen hat, konnten ſie gegen den führenden Ham⸗ burger Verein keinen Sieg erringen. Die Inder hatten Frei Spieler ausgewechſelt und zeigten diesmal eine ſchöne einheitliche Leiſtung. Die erſte Halbzeit ſtand ganz im Zeichen der Gäſte, die durch ihren Mannſchaftsführer Nawab of Pataudi zu zwei Toren kamen. Eine Glanz⸗ leiſtung ven Helbing brachte den Uhlenhorſtern noch vor der Pauſe einen Treffer ein. Nach dem Wechſel drückten die Hamburger ſtark und kamen auch bald wieder durch 9 0 zum Ausgleich. Aus einem Gewühl vor dem pre der Inder fiel dann durch Heuſer der Siegestreffer. Varſity Aſiaties nur ein kombinierte Mannſchaft ds noch einige neue Leute Am Montag tragen die Uebunasſpiel gegen eine Uhſenhorſter HC. aus, bei dem ausprobiert werden ſollen. Fur Deutſchland-Rundfahrt Nikolaus Frantz verpflichtet Die erſte Verpflichtung zu der im Mai ſtattfindenden Deutſchlandrundfahrt iſt jetzt erfolat Der Luxemburger Nikolaus Frantz, der bekanntlich zweimal als Sieger die Tour de France⸗Fahrt beendete, hat bereits den Ver⸗ trag für dieſes arößte deutſche Straßenrennen unter⸗ ſchrieben. macherdienſte geleiſtet. Hand ball⸗Verbandsſpiele Wer wird Meiſter? 08 Mannheim-J. B. Frankemhal 13:0 07 Mannheim— Pfalz Ludwigshafen:0(:0) 8 Mannheim— JV. Frankenthal 13:0(:0) Phönix Mannheim— M. T. G.:5(:2) Sp. V. Waldhof— 03 Ludwigshafen:2(:). Der Sonntag brachte eine Rieſenüberraſchung. Sp. Vgg. 07 nach der ſchwachen Leiſtung des Vorſonntags ſchon tot geſagt, brachte die Leiſtung fertig, Pfalz Ludwigshafen mit:0 hereinzulegen und damit hat ſie den beiden nach⸗ drängenden Mannheimer Vorortvereinen wertvolle Schritt⸗ Dieſe beiden ſelbſt überzeugten durch Bombenſiege. 08 ſchlug den Frankenthaler Fußball⸗ verein mit 13:0, Waldhof die etwas ſpielſtärkeren 03⸗Leute mit:2. Enttäuſcht hat der MFC. Phönix durch eine ſchwache Leiſtung gegen MTG. Mit:0 Toren blieben letztere ſiegreich, dabei 7 der Spielzeit mit nur 10 Mann ſpielend. Die Ergebniſſe haben in der Tabelle wenig ge⸗ ändert und doch die Lage mehr verwickelt. Drei Vereine können noch Meiſter werden, während der ganze Reſt noch in Abſtiegsgefahr iſt. Der Endkampf kann beginnen. VfR. und PSV. waren ſpielfrei. Spiele Tore Punkte Pfalz Ludwigshafen 14 60.86 2 Sf, 55:28 19 Mupdbe ffn. 73133 18 MTG. Mannheim 15 51:46 16 VfR. Mannheim 14 5153 13 Mannen 36 87 13 Phönix Mannheim 138 31:41 12 3 Ludwigshafen 14 40:51 12 Polizei Mannheim 14 39.50 11 FV. Frankenthllns. 14 26:95 4 Sp. V. Waldhof— 03 Ludwigshafen:2(:0) Das Spielfeld des Sportvereins war unbeſpielbar, der verſchlammte Boden war hartgefroren und ein Spielen daher lebensgefährlich, ſodaß man die Begegnung Waldhof 03 auf das zweite Spielfeld verlegen mußte. Nach den Leiſtungen von 08 auf dem VfR.⸗Platze war man allgemein auf eine Ueberraſchung gefaßt. Dieſe Ueberraſchung blieb aus und Waldhof iſt beſonders nach den heute gezeigten Leiſtungen weiter ernſter Anwärter auf den Titel. Unter der zielbewußten Leitung des Schiedsrichters Kleinmann⸗ Mainz⸗Caſtel erſcheinen bei kaltem und leicht nebligem Wetter die Mannſchaften in beſter Aufſtellung und auch beſter Verfaſſung. Etwa 500 erſchienene Zuſchauer gab dem ſchon vormittags ſtattfindenden Treffen einen guten Rahmen. Während der ganzen Spielzeit zeigte Waldhof im Felde eine leichte Ueberlegenheit, die bedingt war durch das gute Stellen der Läuferreihe und vor allem verblüffend ſicherem Fangen aller Leute. Den Torreigen eröffnet mit Strafwurf Spengler, Anke folgt mit ſcharfem Wurf nach und Glas kann auf:0 ſchrauben. 03 ſcheitert vor allem an der Ver⸗ teidigung und Meſſel⸗Spengler kann vor dem Pauſenpfiff :0 herſtellen. Ein Glanzwurf Ankes aus 20 Meter, un⸗ haltbar in die Ecke, bringt die Gäſte weiter in Nachteil. Spitteler holt ein Tor auf, wieder bringt eine Energie⸗ leiſtung Ankes die alte Differenz. Nachdem die Waldhöfer zum wiederholten Male beim Strafwurf ſchlecht abdecken. weiß Spitteler die Blöße auszunützen und wirft zum zweiten Gegentor ein. Nach Lattenſchüſſen auf beide Tore verwandelt Spengler noch 2 Strafbälle zum:2, wobei der ſehr gute 038⸗Hüter den einen hätte holen müſſen. Die Ueberraſchung in dieſem Spiel war das enorme Wurfver⸗ mögen von Anke, der raſch ſeine alte Form wiedererlangt hat. Neben dieſem waren Spengler, der mitunter aber luſtlos ſpielte, Müller. Meſſel und Scheufele überragend, auch Glas und Keller konnten überzeugen, doch war letzterer heute im Schuß ſehr ſchwach. Die Ludwigshafener ſpielten fair und kämpften bis zur Schlußminute an der Verbeſſe⸗ rung des Reſultates. Phönix Mannheim— M. T. G.:5(:2) Endlich kann auch die Mannheimer Turngeſellſchaft wieder einen Sieg melden, der allerdings als Maßſtab nicht genommen werden darf. Denn einmal kam der Platz⸗ beſitzer ohne Dantel, ſeinen Verteidiger Maier, Harder und Ornberger, dazu ſpielte der Mittelläufer(ö) ſein zweites Spiel, dann aber ſpielte die Elf beſonders im Angriff in einer unmöglichen Form. Mit der heute ge⸗ zeigten Form wird die Elf nicht einmal gegen Franken⸗ thal gewinnen können, das gleichbedeutend mit dem Ab⸗ ſtieg wäre. Der Sieger gewann dank dem raumgreifen⸗ den Spiel ſeines Sturmes, in dem Neumannn, und Würth⸗ ner überragten. Die Läuferreihe ſtützte ſich auf Scheydt, Schwander fand ſich als Außenläufer ſchlecht zurecht. Die drei Hinterleute waren ihrer Aufgabe gewachſen. Das Spiel unter der Leitung von Schönmühl⸗Worms litt unter dem hartgefrorenen Boden und der ſtarken Kälte— es fand ſchon vormitags 10 Uhr ſtatt. Die Gäſte imponieren durch ſchöne Angriffe, die auch mit zwei Erfolgen durch Iſemann und Würthner zahlenmäßig zum Ausdruck kamen. Dann ſcheidet Haag, der gute Linksverbinder, nach Zuſammenprall verletzt aus und kommt auch nicht wieder. Phönix bekommt dadurch Luft, aber mehr erreichen ſie nicht. Nach dem Wechſel das gleiche Bild. Die Angriffe der Platzleute mehren ſich, aber dieſe führen zu keinen Er⸗ folgen. Freiſtehend wird dem Torwart in die Hände oder daneben geworfen. Anders die Gäſte, da ſetzt Würthner Hering, der kurz vorher wieder glänzend gewehrt hatte, einen Ball unter die Latte, an dem nichts zu ändern war. Neumann folgt nach und Würthner macht die Fünfe voll, die das Stärkeverhältnis der beiden Stürmerreihen, aber nicht der Hintermannſchaften widerſpiegeln. 07 Mannheim— Pfalz Ludwigshafen:0(:0) Einen unerworteten Ausgang nahm obige Begegnung. Die in drohender Abſtiegsgefahr ſchwebende Spielvereini⸗ gung raffte ſich zu einer ganz großen Leiſtung auf und bereitete den Handballintereſſenten die größte Überraſchung der Saiſon. Verſtärkt durch einen neuen Mann, Weber, der ſich vorzüglich im Sturm zurecht fond, trat die Elf mit eiſerner Energie dem Favoriten entgegen und ſchickte den nichtsahnenden Pfälzer Verein ohne Punktgewinn über den Rhein. zurück. Damit haben ſämtliche drei links⸗ rheiniſche Vereine ſich am heutigen Spieltag den Mann⸗ heimer Klubs beugen müſſen. Unter der ſtraffen Leitung von Schlaut⸗Schwanheim, legt Neuoſtheim mächtig los und ſetzt die Ludwigshafener damit ordentlich in Erſtaunen. Mit Bombenwurf erzielt Weber für 07 die Führung. Ein Strafwurf von Schmidts bringt noch vor dem Wechſel:0. Die Angriffe der Gäſte 12 155 tern an der aufmerkſamen Platzhintermannſchaft und an Wei⸗ gold. Nach dem Wechſel hatte man mit einem Aufdrehen der Gäſte gerechnet, aber dieſe ſind zu nervös. Das un⸗ bedingt Aufholenmüſſen bringt den ſonſt ſicheren Sturm aus dem Konzept und damit bleiben auch die Erſolge aus. Dann kommt noch die Hinausſtellung eines Pfälzers durch den Unparteiiſchen, die den Gäſten den Reſt gibt. Neuoſt⸗ heim weiß noch die Chance eines 13 Meter gut zu wahren; von Schmidts, gut plaziert, ſitzt der Wurf zum dritten Treffer im Tor und des Gaſtes Niederlage iſt damit end⸗ gültig beſiegelt. 8 Mannheim— FV. Frankenthal 13:0(:0) 08 Lindenhof, der 1. M. H.., feierte einen Bombenſieg über die Zuckerſtädter, die ihrem Gegner mit Haut und Haar ausgeliefert waren. Nur ſelten kamen die Gäſte in Reinholds Strafraum, gefährlich aber wurde es nie darin. Umſo ſchlimmer ſah es für die Gäſte aus, wenn die Rotweißen in den Strafraum kamen, die durch Füll⸗ hardt wieder verſtärkt waren. Tor fiel auf Torx bis zur Zahl 13. dann gab der Unparteiiſche das Schlußzeichen. Durch die trefflichen Variationen bei den 08⸗Angriffen, war das Spiel trotz der Schwäche der Linksrheiner nie unintereſſant und fand bei den zahlreichen Zuſchauern leb⸗ haften Widerhall. Als Unparteiiſcher erſchien Hilber, Kickers Stuttgart, der ſich zuviel in Diskuſſionen einließ, wobei er bei den Pfälzern große Gegenliebe fand. 4 Handball der Badiſchen Turner Neue Verwicklungen in Gruppe 1 Tgde. Keiſch und Oftersheim geſchlagen Der Verlauf der geſtrigen Spiele war nicht dazu an⸗ getan, an der Tabellenſpitze Klarheit zu bringen. Im Gegen⸗ teil, nachdem es Tg. Oftersheim gelungen iſt, durch einen Sieg über den Tabellenführer zu verhindern, daß die Tae. Ketſch ihren Vorſprung vergrößert, haben nunmehr noch die drei erſten der Tabelle mehr oder weniger Aus⸗ ſicht, Gruppenſieger zu werden. Die augenblickliche Lage iſt, daß Tg. Oftersheim und Tgöe. Ketſch mit je 10 Punkten an der Spitze ſtehen, Oftersheim mit 4 und Ketſch mit 6 Verluſtpunkten. Der TV. 1846 ſchiebt ſich aber auf den zweiten Platz vor, da er mit einem Spiel im Rück⸗ Spiel nur 5 Verluſtpunkte aufweiſt. Das bedeutungsvolle pie Tag. Oftersheim— Tgde. Ketſch:0(:0) brachte der Platzmannſchaft wohl den knappſten aber immerhin notwendigen Sieg, um in den noch ausſtehenden Spielen ein ernſtes Wort mitreden zu können. Bei der Gleichwertigkeit der einzelnen Mannſchaften in dieſer Gruppe kam auch in dieſem Treffen zum Ausdruck, wie ſehr das eigene Gelände von Vorteil iſt. Im Vorſpiel ſtegte daheim Ketſch, im Rückſptel Oftersheim. Schon das Ergebnis beſagt, daß das Spiel einen harten Verlauf nahm. Man neigt beinahe zu der Anſicht, daß bei einer ſolch geringen Tordifferenz das Endergebnis ebenſo hätte umgekehrt lauten können. Das zweite Spiel des Tages ſah überraſchenderweiſe im Treffen Tgde. Heidelberg— Tg. Rheinau 512(:1) die Heidelberger als Platzmannſchaft ebenfalls als Sieger. Während Rheinau nichts mehr zu gewinnen und zu ver⸗ lieren hat, kommt dieſer Erfolg der Tade. Heidelberg ſehr gelegen, die Ansſichten von Philippsburg vom letzten Platz wegzukommen, ſind nun wiederum geringer geworden. Die augenblickliche Tabellenlage in Gruppe 1 iſt folgende: Spiele gew. un. verl. Tore Punkte Tg. Oftersheim 7 4 0 2 1s 10 Tade. Ketſch 8 4 2 2 2917 10 Ty. 46 Mannheim 6 3 1 1 Tg. Rheinau 9 2 8 4 19:26 7 Tgde. Heidelberg 6 2 1 18:28 5 Ty. Philippsburg 6 0 8 3 18:81 3 In Gruppe 2 blieb der Tabellenführer 62 Weinheim weiter erfolgreich. Der Sieg war allerdings ſchwerer, als das Ergebnis beſagt. Der andere Bewerber Poltzei Heidelberg lag in ſeinem Treffen wohl knapp in Führung, dasſelbe wurde aber wegen Nebel vorzeitig be⸗ endet. Ueberroſchend kommt die Niederlage von Jahn Wein heim auf eigenem Platze durch den Neuling Jahn Nußloch. Die Ergebniſſe in dieſer Gruppe ſo⸗ wie in den andern ſind: Gruppe 2: TV. Rohrbach— TV. 62 Weinheim:4; Polizei Heidelberg— Tgde. Ziegelhauſen 514 abgebrochen wegen Nebel; Jahn Weinheim— Jahn Nußloch 314. Gruppe 3: TV. Brötzingen— TV. Durlach:4; Dod. Durlach— TV. Bruchſal 82. Gruppe 4: Polizei Karlsruhe— Jahn Offenburg:7. Gruppe 6: TV. 62 Konſtanz— Tbd. Lörrach:4; St. TV. Singen— Baden⸗Konſtanz:4. Am den Aufſtieg im Turngau Mannheim TV. Hockenheim und Tbd. Viernheim ſetzen ſich an die Spitze Der ſpielfreie Sonntag brachte für Secken heim in⸗ ſofern eine Ueberraſchung, als die beiden nächſtfolgenden Vereine Hockenheim und Viernheim ihre Spiele gewinnen konnten, wodurch Seckenheim auf den dritten Tabellenplatz zurückfällt, und dieſen ſogar noch mit Tgöde. Käfertal, die ebenfalls erfolgreich war, teilen muß. Dieſe Spitzengruppe hat nunmehr noch die meiſten Aus⸗ ſichten im weiteren Verlauf. Die Schlußgruppe wird von Jahn Neckarau und Badenia Feudenheim gebildet, allerdings nur mit geringem Abſtand, während Tbd. Germania wohl ausſichtslos am letzten Platz liegen dürfte. In ganz eindrucksvoller Weiſe holte Hockenheim im Spiel Sp. gew. unentſch verl. Tore Punkte 1 10 Ty Hockenheim 7 4 9 Tbd. Viernheim 7 3 8 1 128 9 Ty Seckenheim 6 4 90 2 157 8 Tgde. Käfertal 7 4 0 83 10:9 8 Jahn Neckarau 8 2 1 3 9·8 5 Birdenia Feudenheim 6 2 1 8 11.16 5 Tbd Germania 7 1 0 6 6˙22 2 TV. Hockenheim— Badenia Feudenheim:0(:0) das verlorene Gelände wieder auf. Die Feudenheimer Mannſchaft, die anfangs der Spiele mit ganz guten Er⸗ gebniſſen aufwartete, ſcheint etwas nachzulaſſen. Tbd. Viernheim— Jahn Neckarau:0(:0) wurde wie erwartet zu einem wechſel vollen Spiel, das mit nur einem Tor Vorſprung der Mannſchaft des Platz⸗ eigners einen wertvollen Erfolg brachte. Die Neckarauer Mannſchaft ſcheint in dieſem Fahre wiederholt auf:0 Ergebniſſe eingeſtellt zu ſein. Tbd. Germania— Tgde. Käfertal:2(:2) trafen ſich auf dem Spielplatze der Germanen an den Rennwieſen. Das Ergebnis iſt für die Germanen nicht ſchlecht. Der A ⸗Meiſter Käfertal vermochte als einziger Gegner am geſtrigen Sonntage dem Gaſtgeber eine Nie⸗ derlage beizubringen. Die übrigen Ergebniſſe: TV. Waldhof 1.— TV. Schwetzingen 1.:6; TV. Waldhof Igd.— Jahn Neckarau Igd.:1; TV. 46 Mann⸗ heim 2.— TV. Sandhofen 1.:5; TV. 46 Mannheim 2. Igd.— Badenia Feudenheim 2. Igd.:4; Tbd. Hocken⸗ heim 1. Igd.— TV. 46 Mannheim 1. Igd.:3; Tbd. Ger⸗ mania 2.— Tgde. Käfertal 2.:0. R. G. Am den Spengler⸗Pokal Spielplan für das Davoſer Eishockeyturnier In der Zeit zwiſchen Weihnachten und Neufahr, vom 27.—31. Dezember, findet traditionsgemäß auf der Davoſer Eisbahn das interirationale Eishockey⸗ Turnier um den Spengler⸗Pokal ſtatt, bei dem diesmal der Sport⸗Club Rieſſerſee allein die deutſchen Intereſſen vertritt. Die Bayern werden allerdings gegen ſi ſtarke Mannaſchaften wie den Pokalverteidiger LTC. Praa, ſowie Daves und die Studenten von Orford und Cambridge einen ſchweren Stand haben. Es iſt folgender Spielplan Jorgeſehen: 27. Dezember: Akadem. EHC. Zürich—Prag. 28. Dezember: Cambridge— Davos; Oxford— Zürich. 29. Dezember: Oxford— Prag: Cambridge— Rieſſerſee. 30. Dezember: Rieſſerſee— Davos. 31. Dezember: Endſpiel um den 1. und 2. Platz; Spiel um den 3. und 4. Platz. Anſchließend an das Turnier hat Davos am 2. Ja⸗ nuar die Mannſchaft von Brandenburg ⸗Berlin und am 3. Januar den Wiener Eislaufverein zu Gaſt, wäh⸗ rend das Swiel Davos—Oxſord um den Aſnang⸗Pokal be⸗ reits am zweiten Weihnachtsfeiertag ausgetragen wird. Aus dem Deutſchen Tennisbund Bezirksverſammlung in Frankfurt a. M. Die Vereine des Bezirkes des Deutſchen Tennis⸗ bundes(Heſſen. Heſſen⸗Naſſau, Kreis Wetzlar, Bad Kreuz⸗ nach) hielten in dieſen Tagen in Frankfurt a. M. ihre allfährliche Mitglieder⸗vVerſammlung ab. Der Bezirks⸗ präſident Dr. Grüder berichtete über die Ereianiſſe des Jahres 1930, den Mitgliederbeſtand, die Kaſſenverhältniſſe und die Arbeiten der Rangliſten⸗Komwiſſion Dem Sieger der Bezirksmeiſterſchaft 1930, Frankfurter Tennisklub 1914, wurde das Diplom des Deutſchen Tennis⸗Bundes über⸗ reicht Die Anträge für die Abhaltung von allgemeinen Turnieren im Jahre 1931 bewegen ſich ungefähr auf der gleichen Linie wie bisher, Hervorzuheben iſt, daß die Frankfurter Vereine neben dem am Himmelfahrtstage be⸗ ginnenden Orts⸗Turnier im Tennis⸗Sportklub Grün⸗Weiß im Stadion 1931 nur ein Bezirks⸗Turnier für den Be⸗ zirk N und den benachbarten Bezirf Baden veranſtaften wollen. Ein neuer Antrag auf Abholtung eines Bezirks⸗ Turnieres für die aleichen Bezieke iſt vom Tennisklub Rot⸗Weiß Worms für die erſte Juni⸗Woche beſtellt worden. Auch zu der am 15. Februar ſtattfindenden Generalver⸗ ſammlung des Deutſchen Tennis⸗Bundes in Weimar nahm die Bezirks⸗Verſammlung in längerer Ausſprache Stellung. Bemerkenswert iſt, daß in allen weſentlichen Fragen die volle Einmütigkeit aller anweſenden Vertreter feſtgeſtellt werden konnte. Pariſer Weihnachts⸗Hallentennisturnier Mit Prenn als Teilnehmer Eine ausgezeichnete Beſetzung hat auch diesmal das traditionelle Weihnachts⸗Hallentennisturnier in Paris ge⸗ funden, das am 21. Dezember beginnt und ſich über etwa 14 Tage erſtreckt. Die Rieſenzahl von 200 Meldungen iſt für das Herren⸗Einzelſpiel eingegangen, an dem als ein⸗ ziger deutſcher Vertreter Daniel Prenn teilnehmen wird. Von ſeiner gegenwärtigen Form wird es abhängen, ob er ſich für die nähere Entſcheidung qualifizieren kann, in der ſonſt noch Jean Borotra, deſſen Landsleute de Buzelet und Landry, der ſpaniſche Spitzenſpieler Maier und der Italiener Gaslini zu erwarten ſind. Das Herrendoppel⸗ ſpiel beſtreitet Prenn vorausſichtlich mit dem Spanier Maier als Partner. Hallen Handball iſt Trumpf Erfolgreicher Auftakt in Frankfurt In der Frankfurter Feſthalle fand am Freitag abend die erſte der von Her Handballabteilung der Frankfurter Sportgemeinde Eintracht für den Reſt dex Saiſon regel⸗ mäßig vorgeſehenen Hallen⸗Handballveranſtaltungen ſtatt. Zur Eröffnung gab es einen Klubkampf zwiſchen dem Ver⸗ anſtalter und deſſen Bruderverein, der Frankfurter Tur n⸗ gemeinde Eintracht. Der Klubkampf wurde bei⸗ derſeits von vier Mannſchaften ausgetragen. Während die Spiele der 2. und 3. Herrenmannſchaften und der Damen unentſchieden endeten, gab es im Hauptſpiel der erſten Mannſchaften einen überlegenen Sieg der ganz aus⸗ gezeichnet zuſammen ſpielenden„Sport⸗Eintracht“ mit 1518 (:). Die Turner kamen überhaupt nicht zu Wort und erzielten beim Stande von 51:0,:1 und 12:2 ihre Gegen⸗ treffer. Die allerdings noch nicht allzu zahlreich er⸗ ſchienenen Zuſchauer kamen auf ihre Krſten und dürften bei den zukünftigen Spielen wohl zum Stammpublikum der unternehmungsluſtigen Eintracht zählen. Das über⸗ aus ſchnelle und techniſch ausgezeichnete Spiel der erſten Mannſchaften hielt die Zuſchauer von Anfang bis Ende im Bann und fand eine ſehr beifällige Aufnahme. 5 Lake Platid erwartet 25 Nallonen Der Sekretär der im Jahre 1932 in Lake Plaeid ſtatt⸗ findenden 3. Olympiſchen Winterſpiele, Björn Blix, iſt in London eingetroffen, um von dort aus ſeine Agita⸗ tionsreiſe durch die europäiſchen Stagten zu unternehmen. In einer Unterredung äußerte ſich Blix ſehr optimiſtiſch über die zu erwartende Beteiligung und glaubte, mit 25 Nationen rechnen zu können. Er gab eingehende Auſſchlüſſe über die Organiſatiun und betonte nochmals, daß die euro⸗ päiſchen Verbände auf das größte Entgegenkommen ſeitens der Amerikaner rechnen können. Was oͤte ſportlichen An⸗ lagen wie Sprunghügel, Bob⸗ und Eisbahn betriift, ſo würden ſich dieſe den Olympiakondidaten in großzügiger Aufmachung präſentieren. Blix wird auf ſeiner Europa⸗ reiſe demnächſt auch nach Berlin kommen und ſich mit dem Deutſchen Reichs⸗Ausſchuß für Leibesübungen ins Beneh⸗ men ſetzen. Die norwegtiſchen Winterſportverbände haben ihre Beteiligung für Lake Plaeid bereits feſt umriſſen. Die Expedition wird 25 Köpfe umfaſſen und zwar 13 Ski⸗ läufer, 6 Eisſchnelläufer, zwei Kunſtläufer bzw. Läufe⸗ rinnen und vier Offizielle. Aenderung der Geſetze für ausländiſche Fußballer in England Bekanntlich hat im Oktober der engliſche Verband be⸗ ſchloſſen, daß Ausländer erſt zwei Jahre in England an⸗ ſäſſig ſein müſſen, bevor ſie an einem Wettbewerb unter der Kontrolle des engliſchen Verbandes teilnehmen können. Für den Univerſitätsfußball war dieſer Beſchluß beſonders weitgehend. Es iſt daher nicht verwunderlich, daß gerade Liverprol, eine Univerſitäts⸗ und große Soeeerſtadt zu⸗ gleich, beantragte, daß dieſe Beſtimmung für Amateure keine Gültigkeit haben ſoll. Dem iſt nunmehr in einer Sitzung im Laufe dieſer Woche entſprochen worden. Ama⸗ teurfußballer können daher in England, wie bisher, ohne weiteres an Meiſterſchaftsſpielen teilnehmen. Für Pro⸗ feffionals bleibt jedoch dieſe Beſtimmung der Anſäſſigkeit von zwei Jahren beſtehen. Berufsſport Aus internationalen Vorringen Der Berliner Schwergewichtler Wil! Simon ſtellte ſich am Freitag in Göteborg dem Stockholmer Bror Enaſtröm zum Revanchekampf und mußte abermals eine knappe Pun'tniederlage einſtecken. Im Haunteamyf, der von dem aus Amexika zurückgekehrten Schwergewichtler Otto von Porath geleitet wurde, ſchlug Gunar An⸗ derſon den belgiſchen Weltergewichtler Jean Orgiers in der 5. Runde k. o. Im Newyorker Madiſon Square Garden kam der Bo⸗ ſtoner Schwergewichtler Ernie Schaaf über 10 Runden zu einem Punktſieg über den als„kommenden Mann“ he⸗ zeichneten Kalifornier Max Baer. Der. deutſche Meiſter im Mittelgewicht Erich Tobeck, hat für ſeinen Kampf am 27. Dezember im Berliner e den Franzoſen Frane Very als Gegner er⸗ alten. Deutſchland führt:0 gegen Hollanz Der Kampf der Tennislehrer im Haag Im Haag begann am Samstag der Länderkampf der Tennislehrer von Deutſchland und Holland vor nur ſchwa⸗ chem Beſuch mit zwei Einzelſpielen und einem Schaukampf im Doppel. Im erſten Spiel ſiegte A. Becker⸗Wiesbaden gegen Hennes:2,:4,:6,:1. Becker ſpielte mit großer Sicherheit auf der Grundlinie und hatte beſondere Vor⸗ teile durch ſeinen guten Aufſchlag. Nach Veecluſt des drit⸗ ten Satzes, wo Hennes ganz aus ſich herausgegangen war, beherrſchte Becker die Situation klar. Im zweiten Spiel behauptete ſich Hermann Richter⸗Köln gegen Goedrad mit :0,:4,:5. Goedrad zeigte ſich als gefährlicher Angriffs⸗ ſpieler, dem Richter mit Sicherheit antwortete. Er hielt ihn an der Grundlinie, konnte aber das ſtarke Auf⸗ kommen des Gegners nicht verhindern. Als Goedrab:8 führte, war die Lage kritiſch. Richter beherrſchte jedoch die Nerven und ſiegte noch mit:5. Damit führt Deutſchland mit 210. In einem Schaukampf ſiegten Nüßletn—Richter :1,:1,:1 gegen Waasdorp⸗Goedrad. A. ͤ rr: ññxß³ͤ Chefredatteur: Kurt Fiſchen Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales! Richard Schönfelder- Spoet u. Vermiſchtes: Willy Müller Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Manndeim R 1.—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel Rückporto 5 1 0 255 1 2 8 4 S g eee 5 e ee 0 e 1 nee eee rene en Montag, 22. Dezember 1930 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 593 Aus Baden Die Gefahren der Straße * Heidelberg, 21. Dez. Beim Gang zum Chriſt⸗ baummarkt wurde um Mitternacht der verheiratete Händler Fiſcher aus Finkenbach von einem Mo⸗ torradfahrer, der mit großer Geſchwindigkeit daher⸗ raſte, überfahren. Der Sajährige Mann lag mehrere Stunden im Freien bis Hilfe kam. Er wurde mit ſchweren Verletzungen in die Klinik gebracht. Autolinie ſtatt Nebenbahn 15 Aglaſterhauſen, 20. Dez. In Waibſtadt befaßten ſich die Vertreter der an der Bahnlinie Meckesheim⸗ Neckarelz liegenden Ortſchaften mit dem Plan der R Reichsetſenbahngeſellſchaft, die die Linie ab nächſtes Jahr in eine Nebenbahn umwandeln will. Sollte die Reichseiſenbahn ihren Plan zur Ausführung bringen, ſo iſt beabſichtigt, von Aglaſterhauſen nach Meckesheim und eventuell nach Neckarelz eine Auto⸗ linde einzurichten, die ſich bei dem ſtarken Per⸗ ſonenverkehr gut rentieren würde. 8 Vom Zuge überfahren * Wertheim, 21. Dez. Regierungsbaumeiſter Hörtnagel fuhr mit dem Motorrad bei dem ſchrankenloſen Uebergang in der Nähe des Nordbahn⸗ hofes von Miltenberg in den Wertheimer Zug und wurde ſofort getötet. Hörtnagel befand ſich auf dem Heimwege nach Miltenberg. 1 Ergebnisloſe Verſteigerung * Kork, 20. Dez. Bei dem Verſteigerungstermin für die ehemalige Kieferſche Eſſigfabrik waren nur wenige Intereſſenten erſchienen. Es wurde auf das mit 40 000 Mark veranſchlagte Objekt nur ein Angebot abgegeben und zwar von 5000 Mark. Ein Zuſchlag wurde nicht erteilt und eine zweite Verſteigerung iſt notwendig. 0 Schwerer Unfall * Karlsruhe, 21. Dez. Ein 17jähriger Bäcker ⸗ lehrling wurde wegen fahrläſſiger Körperver⸗ letzung angezeigt, weil er in der Richard⸗Wagner⸗ Straße einen 64 Jahre alten Privatier mit dem Fahrrad angefahren und zu Boden geworfen hat. Der Verunglückte erlitt einen Schädelbruch. Tödlicher Verkehrsunfall * karlsruhe, 21. Dez. Auf der zwiſchen Rintheim und Hagsfeld wurde geſtern abend der verheiratete 54 Jahre alte Güteragent Otto Graf aus Hagsfeld, während er auf einem unbeleuchteten Fahrrad nach Hauſe fuhr, von einem bis jetzt noch unbekannten Motorradfahrer von hinten angefahren und zu Boden geſchleudert. Graf wurde bewußtlos neben ſeinem ſchwer⸗ beſchädigten Fahrrad liegend, mit einem Ober⸗ ſchenkelbruch und einer ſchweren Gehirnerſchütterung aufgefunden. Ins Krankenhaus verbracht, iſt der Mann heute morgen um 4 Uhr geſtorben. Der Motorradfahrer iſt flüchtig. Karlsruhe als Kongreßſtadt * Karlsruhe, 21. Dez. Im kommenden Jahre findet hier eine Reihe von Kongreſſen ſtatt, ſo vom 27.30. Mai der Bundestag des Bundes Deut⸗ ſcher techniſcher Zollbeamter, vom.—7. Juni die Hauptverſammlung des Reichsverbandes Deut⸗ ſcher Dentiſten, für die allein etwa 2500 Del e⸗ gierte erwartet werden. Auch die Tagung des Südweſtdeutſchen NMuſikerver bandes wird im Laufe des Jahres, vorausſichtlich während der „Herbſttage“ in der badiſchen Landeshauptſtadt ab⸗ gehalten werden. Tagung des Landesverbandes zur Bekämpfung der Krebskrankheit * Freiburg i. Br., 20. Dez. Am Samstag nach⸗ mittag tagte in Freiburg der Landesverband zur Bekämpfung der Krebskrankheit. Es wurde bekannt gegeben, daß endgültig 120 000/ bei der im Novem⸗ her zur Bekämpfung des Krebſes veranſtalteten Sammlung eingenommen worden ſind. Mit den be⸗ reits angeſammelten Mitteln ſtehen 180 000% zum Radiumkauf zur Verfügung. Auf Beſchluß der Tagung erhalten für je 60 000% Radium die Uni⸗ verſitäts⸗Frauenklintk in Freiburg, das ſtädtiſche Krankenhaus in Karlsruhe und das Samariter⸗ Haus in Heidelberg. Es wurde der Befriedi⸗ gung darüber Ausdruck gegeben, daß trotz der ſchwe⸗ ren Zeit dank der Opferbereitſchaft des geſamten hadiſchen Volkes dieſes verhältnismäßig gute Samm⸗ lungsergebnis erzielt werden konnte. Den Samm⸗ lern und Gebern wurde der öffentliche Dank der Landesverſammlung ausgeſprochen. Lan dſtraße f L. Schwetzingen, 20. Dez. Die Weihnachtsfeiern der Vereine haben eingeſetzt. Am letzten Samstag und Sonntag feierten dieſes Feſt: der Sportverein, der Weſtfalenklub, der Reichs⸗ bund der Kriegsbeſchädigten, die Freiw. Sanitäts⸗ kolonne und der Arbeitergeſangverein„Vorwärts“. Alle Programme boten reiche Abwechflung durch Muſik, Theater und Geſang. In der amtlichen Rangliſte der ſüdd. Leichtathletik⸗ Vereinsmeiſterſchaften, in der 25 A⸗Klaſſe⸗, 23 B⸗ Klaſſe⸗ und 50 C⸗Klaſſevereine gezählt werden, konnte der Sportverein Schwetzingen in der -Klaſſe mit 5845,10 Punkten den 3. Platz hinter Polizei Stuttgart und VfR. Heilbronn belegen, ein beachtenswerter Erfolg. Für Schwetzingen ſind die Vorausſetzungen für die Einführung der Sütterlinſchrift ge⸗ geben, ſodaß in ſämtlichen Klaſſen des 1. Schuljahres mit dieſer Schreibweiſe begonnen wird. Zur Orien⸗ tierung der Lehrer hinſichtlich der Schriftform und ihrer Methode fand unter dem Vorſitz von Schulrat Strobel⸗ Mannheim für die Lehrerkollegien von Schwetzingen und Oftersheim eine Konferenz ſtatt. Man rechnet hier bereits auf Neujahr mit der Er⸗ öffnung der ſtädt. Leſehalle, die bekanntlich einem doppelten Zwecke dienen wird. Tagsüber wird die Halle den Arbeitsloſen zur Verfügung ſtehen, abends wird ſie zu beſtimmten Stunden der Allgemeinheit geöffnet ſein. In der Halle, die im Schloſſe unterge⸗ bracht wird, werden Zeitungen aller politiſchen Rich⸗ tungen aufgelegt, ſodaß jeder Bürger ſeinen politi⸗ ſchen Leſeſtoff vorfindet, 5 chwetzinger Chronik Ende Dezember werden die verſchiedenen Not⸗ ſtandsarbeiten, wie Verrichtung und Planie⸗ rung des Spritplatzes, Inſtandſetzung verſchiedener Feldwege, Kanaliſations⸗ und Straßenherſtellungs⸗ arbeiten durchgeführt ſein. Die Stadt wird vielleicht in einem größeren Notſtandsprogramm eines oder das andere der hier beſtehenden Projekte, wie Er⸗ weiterung des Krankenhauſes, Erſtellung eines Schwimmbades, Schaffung eines dritten Sportplatzes aufgreifen. Es muß für die bisher beſchäftigten 115 Wohlfahrtserwerbsloſen jedenfalls wieder Arbeit be⸗ ſchafft werden. Seit 17. Dezember ſteht Schwetzingen im tele⸗ phoniſchen Schnellverkehr mit Darmſtadt, Frankfurt, Bad Homburg, Bad Soden, Bergen, Cronberg, Ha⸗ nau, Königſtein, Langen, Oberurſel und Offenbach. Der ſeitherige Schnellverkehr reichte nach Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg, Ladenburg, Neuhofen und Altrip. Einen ſehr lehrreichen Vortrag hielt der Landes⸗ vorſitzende für das Deutſchtum im Ausland, Prof. Männer ⸗ Weinheim über das Deutſchtum in den Vereinigten Staaten. Anſchließend fand die Ge⸗ neralverſammlung der hieſigen Ortsgruppe ſtatt, wo⸗ bei Prof. Dr. Lorentz wieder zum Vorſitzenden und Schloßgartenkaſſter, Meering zum Rechner gewählt wurden. ö Die Firma Neuhaus& Co. hat an die Stadt⸗ kaſſe Schwetzingen wieder den Betrag von 500 Mark als Weihnachtszuwendung für arme Kinder unſerer Stadt überwieſen. Gerichtszeitung Große Strafkammer Die Beleidigung des Miniſters Remmele durch einen Nationalſozialiſten in der Berufungsinſtanz Am 11. Oktober 1929 fand in Schriesheim eine nationalſozialiſtiſche öffentliche Verſammlung ſtatt, in der der frühere Polizeioberleutnant Karl Pflau⸗ mer von Heidelberg als Redner auftrat. Im Laufe ſeiner Ausführungen beſchäftigte er ſich auch mit dem Miniſter Remmele, über den er ſich in beleidigenden Worten äußerte. Die zweite mit der erſteren verbun⸗ dene Berufungsklage bezieht ſich auf die in ſeinen weiteren Ausführungen über den Polizeiinſpektor Walter in Heidelberg gefallenen Darlegungen. In der erſten Inſtanz war Pflaumer wegen Beleidigung des Miniſters Remmele zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Monat verurteilt worden, wegen Beleidigung des Polizei⸗Inſpektors Walter zu 150 Mark Geldſtrafe. Von dem Angeklagten, bezw. ſeinem Verteidiger, Dr. Ludwig, war gegen beide Urteile bei der Gro⸗ ßen Strafkammer(Vorſitzender: Landgerichtsdirek⸗ tor Wetzlar) Berufung eingelegt worden. Der Staatsanwalt legte im zweiten Falle ebenfalls Be⸗ rufung ein; im erſten Falle trat für Remmele Rechts⸗ anwalt Dr. Marum Karlsruhe als Berufungs⸗ Nebenkläger auf. Der Angeklagte ſuchte heute zu beſtreiten, daß er die Freundſchaft Remmeles mit Merapfel in Unter⸗ grombach in Verbindung gebracht habe. Er habe nur zeigen wollen, mit welchen Leuten Remmele ausgehe. N Die beiden Ueberwachungsbeamten blieben auch heute wie in der erſten Inſtanz bei der Behaup⸗ tung, die Aeußerungen hätten im Sinne der Anklage gelautet. Aus der Verleſung der Protokolle über die Zeugenausſagen ergibt ſich, daß ſogar ein na⸗ tionalſozialiſtiſcher Zeuge die Aeußerung über Rem⸗ mele ſo verſtanden hat. Der Verteidiger des An⸗ geklagten, Dr. Ludwig, ſprach über eine Stunde. Er beſtritt das Vorliegen einer beleidigenden Aeuße⸗ rung Remmeles und ſuchte den Beamten eine un⸗ richtige Wiedergabe der Aeußerungen zu unter⸗ ſchieben. Rechtsanwalt Marum wandte ſich mit Entſchiedenheit gegen die Aufſtellungen des Ver⸗ teidigers. Der Vertreter der Nebenklage verlangte ſchließ⸗ lich wie der Staatsanwalt Zurückweiſung der Be⸗ rufung des Angeklagten. Die Urteilsberatung dauerte annähernd drei Stunden. Das Gericht wies die Berufung des Staatsanwalts und des Verteidigers im zweiten Falle zurück. Auf die Berufung des Angeklagten wurde das Urteil im erſten Falle dahin abgeändert, daß der Angeklagte wegen öffentlicher Beleidigung des Miniſters Remmele zu 3000„4 Gel dſtrafe verurteilt wurde. Eine unangenehme Mieterin Vorſitzender: Amtsgerichtsrat Dr. Leſer; Vertreter der Anklage: Erſter Staatsanwalt Dr. Frey Eine böſe Mieterin hat ihren Hausbeſitzer durch üble Nachreden, Verleumdungen und Boshaftigkeit ſoweit gebracht, daß der 55jährige bisher noch unbe⸗ ſtrafte Mann in der Erregung mit ſeinem Arbeits⸗ meſſer nach der Mieterin geſtochen und dieſe in die Bruſt getroffen hat. Der Stich war jedoch unge⸗ fährlich. Die Frau erholte ſich im Krankenhaus ſehr gut, der Vermieter aber bekam einen Straf⸗ befehl von drei Wochen, gegen den er Ein⸗ ſpruch einlegte. Die Mieterin beſitzt nach den Erhebungen der Schutzmannſchaft nicht gerade den beſten Leumund, und ſie gehört zu den Perſonen, denen man gerne aus dem Weg geht. Andererſeits wird der Ver⸗ mieter als ein friedliebender, ruhiger und fleißiger Mann geſchildert. Aus dieſen Gründen und geſtützt auf ein Gutachten wollte die Staatsanwaltſchaft die Sache nicht weiter verfolgen. Die Mieterin hat daraufhin Beſchwerde eingelegt, infolgedeſſen die An⸗ gelegenheit vor dem Schöffengericht zur Verhand⸗ lung kam. Der angeklagte Vermieter gab in nahezu ein⸗ ſtündigen, weitſchweifenden Ausführungen ein Cha⸗ rakterbild von der böſen Frau, die ihn bis aufs Blut tyranniſiert, ſchikaniert und höhniſch ausgelacht habe. Er hätte ſie gerne zum Hauſe hinausgewieſen, aber er habe es nicht fertig gebracht. Als ihn die Mieterin wieder einmal ohne Grund beſchimpfte, habe er micht mehr an ſich halten können und zugeſtochen. Das Gericht hatte Einſicht mit dem drangſalierten Manne und berückſichtigte ſeine bisherige gute Füh⸗ rung und Strafloſigkeit. Der Strafbefehl von drei Wochen wurde aufgehoben und dafür auf eine Gel d⸗ ſtrafſe von 150 Mark erkannt. * § 15 Fahrräder— ein Jahr Gefängnis. Ein gewerbsmäßiger Fahrraddieb iſt der 18jährige Ar⸗ beiter Julius Bügen burg aus Grünſtadt.— In der Zeit vom Juli 1929 bis Oktober 1930 ſtahl er von offener Straße nicht weniger als 15 Fahr⸗ räder. Das Schöffengericht Ludwigshafen ver⸗ urteilte ihn deswegen zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von einem Jahr. 5 Acht Monate Gefängnis. Das Schwurgericht Karlsruhe verhandelte gegen den aus Back⸗ nang(Wttbg.) ſtammenden Mechaniker Fr. Lehre wegen Abtreibung. Es handelt ſich um zwei Fälle in Ottenau und Rotenfels bzw. Baden⸗Baden. Der Angeklagte iſt wegen wiederholter und verſuchter Abtreibung bereits erheblich vorbeſtraft. Das Ur⸗ teil lautete wegen einfacher Abtreibung in zwei Fällen auf acht Monate Gefängnis, abzüg⸗ lich 3 Monate Unterſuchungshaft. Der Staatsanwalt hatte ein Jahr Gefängnis beantragt. von Nürnberg“. Aus Rundfunk⸗Programmen Montag, 22. Dezember 15.00: Frankfurt: Frauenvortrag. 1 i 15.45: Stuttgart: Briefmarlenſtunde für die Jugenag München: Kinderbaſtelſtunde. 16.00: Frankfurt, Stuttgart: Konzert von Manns heim.. 5 5 16.25: München: Konzertſtunde; anſchließend Hörbericht: 17.55: Frankfurt: Reportage vom Weihnachtsmarkt. 18.05: Stuttgart Vortrag. 18.20: Frankfurt: Eine Viertelſtunde 6. 18.35: Frankfurt, Stuttgart: Vortrag; Heils⸗ berg: Weihnachtsfeier. München: Stunde der Arbeit; Prag: Aus dem deutſchen Landestheater: Oper„Simone Boccanegra Berlin: Violinkonzert; Breslau: Bunte Schallplatten; anſchließend Konzert. Frankfurt, Stuttgart: Operettenkonzert: München: Chorkonzert; Matland, Turin; Unterhaltungskonzert; Tou louſe: Tanzmuſik. Köln, London 1, 2, Stockholm: Konzert; Daventry: Klavierkonzert. Alle deutſchen Sender: Vortrag: Vom Rundfunk; Oslo: Kammermuſik. Berlin, Heilsberg: Tanzabend; Bres⸗ lau: Comedian Harmoniſts; Fraukfurt, Stuttgart: Harſenkonzert; Homburg: Hör⸗ ſpiel„Angela“; Kattowitz, Warſchau: Oper „Markt der jungen Mädchen“; Mailand, Tu⸗ rin, Laibach, Straßburg: Konzert; Lon⸗ don 2: Orgelkonzert; Wien: Oper„Chriſtelflein“. Köln: Volk muſiziert; München: Das Spiel von den heiligen drei Königen; Budapeſt: Lehar⸗Konzert; Bukareſt: Konzert; Ro m: Sinfoniekonzert. Frankfurt, Stuktgart: Bilanz 1930; Da⸗ ventry:„Bethlehem; Mailand, Turin: Konzert: Os'o: Weihnachtslieder; Toulouſez Operettenkonzert.. Hamburg: Violinkonzert; Bukareſt: Kam⸗ mermuſik. 22.10: Frankfurt, Stuttgart: Tanzunterricht; Wien: Abend bericht, onſchl. Jazz muſik. 5 22.45: Alle deutſchen Sender: Zigeunermuſik aus Budapeſt; London 1: Cellokonzert. 23.30: London 1, 2: Tanzmuſik.. eh Bemerkenswerte Veranſtaltungen der Runbfunkwoche Das Nachmittags konzert der Sender Fran k⸗ furt⸗Stuttgart am Montag 16.00 Uhr kommt aus Mannheim. Mitwirkende ſind das Man n u⸗ heimer Konzertorcheſter unter Leitung von O. Homann⸗Webau und Sofie Karſt vom Nationaltheater— Um 20.00 Uhr bringen al le deutſchen Sender von Berlin einen Vortrag des Direktors der Reichsrundſunkgeſellſchaft„Vom Rund⸗ funk“.— Wien ſendet um 20.30 Uhr Pfitzners Mär⸗ chenoper„Das Chriſtelflein“,— Um 22.45 Uhr iſt über alle deutſchen Sender Zigeunermuſik aus Budapeſt zu hören. 5 Am Dienstag bringen Frankfurt⸗Stutt⸗ gart um 20.15 Uhr ein Schubertkonzert und an⸗ ſchließend den 2. Abend des Zyklus„Neue Mufik der Nationen“. Das Geläute der Deutſchen Glocke am Rhein iſt am Mittwoch um 18.35 Uhr über Köln und Kö⸗ nigswuſterhauſen zu hören. Um 17.00 Uhr über⸗ trägt Stuttgart von Köln eine Rundfunk⸗Märchen⸗ Oper„Chriſtkinds Erdenreiſe“. Zur gleichen Stunde ſendet Frankfurt Blasmuſik vom Turm des Frankfurter Doms. Das Weihnachtsgeläute des Freiburger Münſters wird um 24.00 Uhr auf die Sender Frankfurt⸗Stuttgart übertragen. Dererſte Weihnachtstag bringt außer zahlreichen Weihnachts konzerten drei bemerkenswerte Opern⸗ übertragungen: Berlin überträgt aus der Staatsoper Unter den Linden„Aida“, Breslau aus dem Stadt⸗ theater„Der Roſenkavalier“ und München aus dem Münchener Nationaltheater„Die Meiſterſinger 19.05: 19.10: 19.30: 19.45: 20.00: 20.30: 20.45: 21.00: 21.15: Am Freitag übernehmen die um 12.00 Uhr von Leipzig ein Konzert: Nationen. 0 Für den Samstag haben die deutſchen Sender ein leichtes Unterhaltungsprogramm zuſammen⸗ geſtellt, das ausſchließlich in Form eines Bunten Abends dargeboten wird. deutſchen Sender Tänze der —— Dageo ale icleꝛ Montag, 22. Dezember Nationaltheater:„Peterchens Mondfahrt“, Märchenſpiel von Gerdt v. Baſſewitz, Anfang 10 Uhr. Kammerſpiele— Gloria⸗Palaſt:„Die heimliche Ehe“, kom. Oper von Cimaroſa, Anſang 20 Uhr. Kabarett Libelle: Abendlich 20,30 Uhr, großes Kabarett⸗ Programm. Palaſt⸗Kaffee: Kaß Bon und ſein Orcheſter, Tanzmuſik. Lichtſpiele: Alhambra:„Liebespaxade“.— Un iver⸗ ſſum:„Der blaue Engel“.— Palaſt:„Die Drei von der Tankſtelle“.— Gloria:„Der Doppelgänger“.— Scala⸗Theater:„Der Greifer“. Schau⸗ Hurg:„Der blaue Expreß“. Roxy:„Unvoll⸗ kommene Ehe“.— Capitol:„Quartier Latin“.. Geſchäftliche Mitteilungen. * Bertold Bräu. Einen willkommenen Feſttrunk bietet die Brauerei Moninger den frreunden und Anhängern des allgemein geſchätzten dunklen Starkbiers Berkols Bräu, welches über die Feiertage zum Ausſchank Nen 2 Leonhard Eisen Oberaufseher findet am Dliensſag, den 23. Dez. nachmiffags 5½ Uhr statt 4410 enzin Tanhstelle wünscht Grund- und Hausbesitzer an der Offene Steſſen im Alter von 18— 20 Jahren ges UD ht. Muß einfache und die Schreibarbeiten in einer Werkſtatt aus⸗ führen können. 17 32 Angebote mit Gehaltsanſprüchen erb. unter J M 101 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. nenseante Sante geſucht. Miet Cesc Kleiner, Sauberer Laden (Zentrum) für Errichtung einer Metzgerei⸗ Angebote unter A Mü 82 an die eſchäftsſtelle dieſes Blattes. flange gannuanadadguramagmennnemananawngngn tg ddannennhanngaennnntüeantg e fol M. L. zu verm. J 6, 10, pt., Iks., Nähe Luiſenring * 43878 r 4929 eichungen nach Angabe herſtellen Bergstraße zwischen Heidelberg und Frankfurt a. M. Zur Errichtung einer Pag- u. Nachtgarage mit Reparatur werkstatt Interessenten. angebot erbitte unt. J N 102(Fortsehxitt) Het. Servier fräulein ſofort geſucht. Weinhaus Breiſacher Hof, JI. 9. gebote unt. Verkauf Nähmaschine 4400 Laden an die Geschäftsstelle ds. Blattes. 17330 Modernes Lager eigener und fremder Erzeugnisse Mmwelen Platin Foldwaren 840 Für 19fährig. Madchen wird Stelle i. Haus⸗ halt geſucht. Schwetzingerſte. 145. Ig, tücht. Servierfrl. für Weinhans ſofort vk. Renzſtr. 5, 4. St. wie neu, billig zu vk. Weylſtr. 4, part.., bei den Kaſernen. 1 Basbered m. Backofen/ 30.—, Eſchen ⸗ Ski mit Bindung(.70 Mtr.) V 10.— zu verk. bei 4402 mit 2 Schaufenſter u. f Hinterzimm. p. 1. 1. zu vermieten. Näh.: Qu 5. 9, 2 Tr. 4409 Fendenheim, Schiller⸗ ſtraße 24, ſchöne 2 Zimmer-Wohnung ſof. beziehb. zu verm Giebel, 1. CWalttst Neuanfertigung geſucht. U 4 Nr. 10.“ Huck, Werderſtr. 31. Tel. 447 92. 85304 Armband-u. Taschen- U mä nder ug, 3 g Utren. N 5 1 e olneider-Aostun Leeres Parf.- Amer Her 1 Eſch(Original) Gr. 42, ſehr gut erh, el. Licht, ev. Küchen⸗ main sonnell, gewissenhaft, billig Dauerhrandofen 60. zu verkaufen. 4406 4 dolce i 8 vermieten. 8 10 1 basfeizůufen 6- enatraße 5.. 8. Telephon Nr. 407 be. 8 ö 3, 4, Planken Rietheimer, T b. 33. i ges Ki derh it Ein nettes Zimmer 2 blaud ane 44405 0 1 lt ver 1. Fan. an ſolid. ee n 5 Fehrwagen aut erhalt., vreiswert. Hrn. zu vm. Folkers, Mannheim Seit 1903. Tel 27035 roſa, mit Zubehör zu zu verkaufen. 44935 Eichendorffstr. 16. III Tatterſallſtr. 6. 1 Tr. B5389 -2 Zimmer-Wohnung von ſtädt. Angeſt. geſucht. Preis bis 30. An⸗ B A 6 an die Geſchäftsſtelle. ernietunge Oſtſtadt: Schön i m me r an ſol. Herrn zu uvm. Lameyſtraße 11, part. J 4, 3, 3. St., lks.: Gut möbl. Zim. Schreibt. zu uvm., a. vorüberg. 44361 möbl. * 4294 4898 Leeres Zimmer an einz. Perſon, 2 vorn. möbl. Zimmer u. Küche. fern. 1 mbl. Zimmer zu vermiet. B5gyos 0 7, 20, Rau Schön möbl. Zimmer auf 1. Jan zu verm. Unt. Clianetſtr. 7, 4. St., rechts. Neckarſtadt B5374 ev. z. Möbeleinſtellen zu verm. T g. 20, 1 Tr. 4393 but möbl. Zimmer el. Licht, zu vermiet. A4. 25, 1 Tr. rechts. *4 397 Mö bl. Zimmer 5 elekt. Licht, Bad, mit N Kochgel. zu vermiet. Käfertalerſtr. 35, 4. St. lks., Nähe Friedr.⸗Br. * 4403 2 ceſliges gold. elegaunpand k 7, 12, J. St..: Gut möbl. Zim. el. verloren. Abzugeben geg. Be⸗ Der deutsche Qua. ĩtãts- Fußbodenbelag Erhältlich in allen einschlägigen Geschäften lohnung bei Heil, L. u. Tel.⸗Ben. zu v. 1 Eichendorffſtr. 51. B5381 gangenen bh nnen 4 8. Seite/ Nummer 593 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen ⸗Ausgabe a 8 An. lun Hm 8 in Maurice Chevalfer Meisterwerk e U Die entzückendste und schmissigste Tonfilmoperette Fflella- Lie alice Tol-Woche im Beiprogramm Beachten Sie die Anfangszeiten: 3,.25 und.00 1 Mational-Theater Mannheim Montag, den 22. Dezember 1930 Vorstellung Nr 126— Miete A, Nr. 16 Peterehens Mondfahrt. Ein Märchenspiel in 7 Bildern von Gerdt von Bassewitz- Musik von Clemens Schmalstich Inszenierung: Herbert Maisch Musfkalische Leitung: Helmuth Schlawing Anfang 19 Uhr Ende 21,15 Uhr Gestalten im Märchen: 55 nge; 9 5 1 1 g eterchen 1 8 nunem. Schradie Anneliese 0 ihre Kinder Mimi Landor/, Minna, das Dienstmädchen Der Maikäfer Bum Krüger Das Sandmännchen Fritz Linn Die Nachtſee Elisabeth Stieler Der Donnermann Geoig Köhler Die Blitzhexe Anna Usell Die Wolkenfrau Der Regenfritz Der Wassermann Der Eismax Der Milchstraßenmann Der Weihnachtsmann Das Pfefle kuchenmännchen Der Mann im Mond Die Sonne Die Morgenröte Die Abendröte Peterchens Sternchen Annelieses Sternchen 3. Sternchen 4. Sternchen 5. Sternchen Julie Sanden Hans Godeck Raoul Alster Willy Birgel Ernst Langheinz Joseph Renkert Hans Simshäuser Hans Finohr Eva Fiebig Tilly Kratz Paula Schreyer Liselotte Ruhig Lotte Börtlein Hilde Kiesel Diete Burkart Anneliese Lörch Kammerspiele— Gloria- Palast Montag, den 22. Dezember 1930 Dleheimliehe E he Komische Oper in 2 Akten nach dem Italienischen des Bertati— Musik y Domenico Cimarosa Einrichtung und Uebersetzung der Rezitative von Ernst Cremer und Kurt Weiler Musikalische Leitung: Ernst Cremer Inszenierung: Richard Hein Bühnenbild: Eduard Löffler Anfang 20 Uhr Personen; Robinson, ein verarmter Graf Christian Könker Geronimo, ein reicher Kaufmann Karl Mang Eiddalma, seine Schwester Nora Landerich Elisetta 9 Mafianne Keiler Carohna seine Töchter s Heiken Paolino, Geronimos Buchhalter Helm, Neugebauer kaufe ich meine** glatt und ziseliert, in jeder Form vorrätig, lugenlos D. R P. bei Cãsar Mannßeim 1, 3 el täglich ausverkauftem Haus!] M Maus Helene Leydenius Ende nach 22 Uhr 5 Slüthner Man lachl, Schrell und guielschk! Buster NMeuton nur ein Name— und doch ein Begriß „ Exns! Iubilsch Buster Realon, der Mann oline Lachen, der mit Seiner einen ganzen Eruball zum Lachen bringt. Das„ was man seit langem erlebte Montag, 22. Dezember 1930 Werten Be 1 die besten Weihnachtswünschel neuen Film- Golesle Dröhnende Lachsalven quittieren Busters urkomi- sche Einfälle u. ungewollt tollpatschige Situationen Reichh J e Haben Zutriii! altiges Beiprogramm! Anfang 3 Uhr zchiedmayer Bos sehr gut erhalten. wenig gespielt, zu verkaufen. billig Plano- lager B 1, 3. Breite Straße * NHANNH B. Aletter. O l. 2 Gebrüder Aletter. N 3, 130 A. Bender's Buchhandlung. O 5. 1 Brockhoß& Schwalbe. E 1. 9 Harl gg. Schwetsingerstraße 25 jul. Hermann's Buchhandlung. B1. 2 Herter's Buchhandlung. O 5. 15 jugendwerk Mannheim G m. b.., A. 6 und H 1. 50 Tobias Döffler. N 1. Bogen 39-45 Siu achõne Melliuaclilogesclieulb l Alt Tuc uu! N SAGE ud G ESCHTCHTE Volkstümliche Erzöhlungen von Gustav Wiederkehr 7 350 Seſten stark mit zahlreichen qlustretionen Ermöbigtet Preis Hatk.— (bisher Nek.—) Zu bezlehen durch die Buchhepdlungen: F. Nemuſch. N 3.-8 Gusiav Schneider. D 1. 13. BE 3, 16 und EA. 8 Ehr. Sul Nach. Stein's Sorimentsbuchhendlung Frledeichsplata 19 Or. Gurt Tillmann, P 7, 140 Norbert Wohlgemuth. K 1. 8 Franz Zimmermann. G 5. 1 ode: direkt vom Verlag (bruckerel Dr. Haas, Neue wanne ungen N E 0 2. 18 Sie Können warten! wenn die Anfertigung von Plissees, Hohl- säume., Kanten, Blesenarbeiten, Einkur- beln von Spitzen, Stickereien, Knopflöcher. eilt 475 Geschwister Nixe, N 4, T. Laden Damensqneiderei fel. 23210 BOdeofen Bezug nut dureh Fachgeschüfte Iliustr. Drucksachen kostenlos Nur noch Kurze Zeil! Wis senschaftliche 4396 Handlesekunst Charakter, Ebemöglichkeiten etc,, Ereignisse mit jlahresangaben Frau UlLA HANSET Schüler in von E. Issberner-Haldane. Tattersallstraffe 29 Salomon) Zu sprechen: Täglich 11-1 und-7 Uhr. Zwangs- Versteinerung Montag, den 22. Dezbr. 1930, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal Qu 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 17 326 1. Fahrrad, 1 Sprechapparat, 1 Rolle. Spreng, Gerichtsvollzieher. das mit seiner unerhörten Gewalt und her Habe Elen För Jugendllche verboten! Nur 10 5 Heute und morgen! Ein Kunstwerk Wucht Eindrücke vermittelt, die sich bis zur Erschütterung steigern. Ein Höchstmaß von Spannung, Aufregung und Erlebnis- Fieber Als zweiter Schlager: Arden in ene Ein tönender Sensations. Film von Autos und Liebe Anfang 5 Uhr; . Dienstag letzter Tag! 2 2 Quartier Latin das große Sittengemälde mit Iwan Petrovich S2l5 in 4 verschledenen Arten, schnell, gut, billig 1 4, 8 fel. 320 66 T Aa, 5 Clabwescherei Schutz 7 Grammophone und Schallplatten. 8³¹⁴⁰ flott singende, aus ei gener Zucht, von Mk..— an abzugeben. Willy Birk, Waldhof-Gartenstadt Maienweg 12. AKandrienhähne⸗ Des8 und sehen auf Tonfilm aus dem Ein Sprechfilm Spannung. der 1. Wie lernt Ab Montag unser ausgezeichnetes 8 rokflLH MWeihnachtsprogramm! Sie hören Licht-Ton- Der Greifer Der große Kriminal- und Revue- leben mit Hans Albers Charlotte Susa/ Herta v. Walter Harry Hardt/ Jack Mylong-Münz Nichard Eichberg. szenischen Effekte: Der Ereifer Ein Sprechfilm der höchsten unserer neuen Apparatur Londoner Nacht- der unerhörten größten Ueber- raschungen, bezwingenden Tempos Im Ton- Beiprogramm u. anderem: 0 Hichkr man fliegen? 88 2 Die närrischen Zwerge Beginn: Auf den Weihnachtstisch N ein Scala-Abon- 10 nement! 8 .00 Uhr Für die Dame ein Opernglas ob J5.— lll. AManulielat Zalan Teo Für den Pholofteund elne Hamera ab 76. Ink. Für den Herrn einen Gal.-Feſdstecier einen Hrls.-Feldsſecer 55. UR gegenuber der Baupiposſ 17S. Ink J 2, 14 Ip.-U. Waldhof:- ff. Nannheim- Pfl. Vorverkauf; Stadion Mannheim II. Weibnachisfeierſag, 26. Dezember 1930,% 3 Uhr Vienna Wien dosterr. Pokalmeister 1930 Neckarau kombiniert Verkehrsverein N 2, Zigarrenhaus Dreher E 1. 18 sowie bei den Geschäftsstellen der vorgenannten Vereine . 1 Fo. 2.. WBLLENREUTHERNR WMKHetserrng Ersſklassiges Weihnachfsgebäck/ Pfund gemischt RN.-3 .........e. eee eee 3. 5 Nur heute Monfagl!! Gold. Armband- Uhren 585 gest. Mk. 16. ſowie Bijonteriewaren beſonders billig! K. Schmidt, Mann⸗ heim, Fabriklager Schloßhotel. eugnisabschriften u Vervielfältigungen prompt und billig iw Schreibbüro N 4, 17 .85 10.85 .30 283.30 4 Praktische ekt 1 120 Sorten in allen Flaschengrößen In Qualität .89.3833.93 .—.30 2 Stra fein .98.80.20 .80.20.80 gut und billig .60.80 ausgesuchte Qualitäten .35.80 1. .20.60.80 Zur Kräftigung .50.20.80 .20.60.80 Außerdem. Flaschen weine und Sekte preiswert: Weinbrennerel Branntwein:., Likör fabr. Weingroßhandlung Verkaufsstellen: N 7, 7, Breitestraße E 5 10, Ecke Tel. 30 273 16926 ee Höbel: 5 BUT O T. 0- SCagerung beſ. 20010 25 10 Umzüge 4890 F erhalten koslenlos Auskunft und Beratung in allen Miel angelegenheiten. Wertrelung inMielskreitigkellen gegen geringe Gebühr. Mitgliedschaft erforderlich. Amtl. Veröffentlichungen der Staut Mannheim Die Pfänder vom Monat Juni 1930, und zwar: Lit. K Nr. 6011 bis 8 991 Lit. B Nr. 14 707 bis 21 420 Lit. C Nr. 10 224 bis 15 400 müſſen bis ſpäteſtens Ende Dezember 1930 aus⸗ gelöſt werden, andernfalls ſie Anfang Januar 1931 verſteigert werden. g 33 Städt. Leihamt. eee nee eee eee e Ude hnete aut ache Jpartagze Mannbeig. mum Die Schalter und Büros sind am kommenden Mittwoch, den 24. Dezember 1930 und Samstag, den 27. Dezember 1930 nachmittags von 12 Uhr an geschlossen. Wir empfehlen die rege Benützung unserer Zahlstellen in allen Stadt- teilen. 255 M eeeecemreummenmminmmmennmnmmenf Zwangs versteigerung Montag, den 22. Dezbr. 1930, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal Qu 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Bohrmaſchine, Eßbeſtecke, Waren⸗ ſchränke, Möbel verſchied. Art und Sonſtiges. Hieran anſchließend freiwillige Verſteigerung 17 324 Aber ee eee eee eee eee Umm neu ee eee e ee Keibs, Gerichts vollzieher. Fur e Zigarrengeschäft m. Zimmer, in Lauf⸗ ſtraße, wegzugshalb. preisw. abzugeb. Be⸗ ding. 2000 4 in bar. Nur ernſte Selbſt⸗ käufer woll. ſich mel⸗ den unt. K O 84 an die Geſchäftsſt. 4342 85* Jelgemälde 8 (Land ſchaft) weg. Raummangel billig zu verkaufen. Hall, Waldparkſtr. 2 III. J Kassenschrank 4 50.—. Rietheimer, T 6 Nr. 33.* 4415 Schlafdiwan, gr. Diwan, kl. Sofa, gr. Goldſpiegel, gut erh. ꝛc., bill. zu verk. H 7. 38, Hof. 84412 aus guter fe. anscfaseidle, feinſadig elaslisch, in allen Modeſarben. Sehülergeige alte Geige und Cello zu verkaufen. 4180 Hoyer, PI. Nr. 18 Spsftem Das- Strumpf Far 8 Sümpfe 2 behr. Nähmaschine zu verkaufen. L 7 Nr. 3, 2. Stock. 2 ſchöne Meſſingſtänder⸗ lampen, Salon⸗ ſchränkchen m. Spieg. u. Meſſingbeſchlag ꝛc. günſtig zu verlaufen. H 7. 38, Hof. 4411 1 AMlleimperftanf Fir rumpf Normung Marte m O T. 5 Marrmfeim Leöchente 1 —— 1 E„ P ‚ n K. 0 Kae kee e 2 0 9 C G- e„ eee e 0 e-.