95 30 80 E 1 0 2 95 1 9 Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..— in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. zuzüglich Zuſtellgebühr.— Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, Se Luiſenſtraße 1.— Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familten⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Abend⸗Ausgabe Montag, 22. Dezember 1030 14. Jahrgang— Nr. 594 2 nigung zwiſchen dem Reich und Thüringen Der Konflikt wegen der Sperrung der Polizeizuſchüſſe iſt durch Annahme eines Vergleichs vorſchlags beigelegt Das Agrarprogramm Hugenbergs Ein Sieg über Parteipolitik Telegraphiſche Meldung Leipzig, 22. Dezember. An der Beſprechung zwiſchen dem Reich und Thü⸗ ringen wegen Sperrung der Polizei⸗ zuſchüſſe, die heute ſtattfand, nahmen außer dem Vorſitzenden des Staatsgerichtshofs für das Deutſche Reich, Reichsgerichtspräſident Dr. Bumke teil, für das Reich: Reichsminiſter des Innern Dr. Wirth, Staatsſekretär im Reichsminiſterium des Innern Zweigert, Staatsſekretär in der Reichskanzlei Dr. Pünder und Miniſterialdirektor Dr. Men⸗ zel, für Thüringen der Vorſitzende des Staats⸗ miniſteriums, Staatsminiſter Baum und Miniſte⸗ rialrat Dr. Guyet. Der Vorſitzende des Staatsgerichtshofs unterbrei⸗ tete den Beteiligten folgenden Vergleichs vorſchlag: Die Parteien ſind ſich darüber einig, daß die Frage, ob und inwieweit die NSDAP. u m⸗ ſtürzleriſche oder ſonſt ſtrafbare Ziele verfolgt, im Rahmen des gegenwärtigen Verfah⸗ rens nicht ausgetragen werden kann oder ſoll. Der Standpunkt, den jede Partei zu dieſer Frage ein⸗ Rimmt, wird durch dieſen Vergleich und die in ihm abgegebenen Erklärungen in keiner Weiſe be⸗ rührt. Die Parteien gehen davon aus, daß die grundſätzliche Frage demnächſt in einem anderen vor dem Reichsgericht ſchwebenden Verfahren einer Klärung zugeführt werden wird. Das Reich hebt die Sperrung der Po⸗ lizeizuſchüſſe auf; die bisher einbehaltenen Be⸗ träge werden nachbezahlt. Das Land Thüringen nimmt ſeinen Antrag vor dem Staats⸗ gerichtshof zu rück. Das Land Thüringen erkennt wiederholt die Verpflichtung an, dafür Sorge zu tragen, daß der unpolitiſche Charakter der Schutz⸗ polizei als Ganzes wie auch das unpolitiſche Verhalten des einzelnen Beamten im Dienſt unbedingt gewährleiſtet wird. Demgemäß wird die thüringiſche Regierung bei der Anſtellung, die Beförderung und Verſetzung von Polizetbeamten nicht nach parteipolitiſchen Geſichtspunkten, ſondern nur nach den Geſichtspunkten der Eignung und des dienſtlichen Intereſſes verfahren. Die Parteien ſind ſich einig, daß hiermit eine grundſätz⸗ liche Ablehnung der Einſtellung von Sozialdemo⸗ kraten ebenſo un vereinabar iſt wie eine Weiter⸗ gabe von Bewerberliſten an eine Parteiorganiſation zwecks Feſtſtellung der Parteizugehörigkeit. Die Gewähr für die Einhaltung dieſer Ver⸗ pflichtungen übernimmt das thüringiſche Staatsminiſterium in ſeiner Geſamtheit. Der Frage, ob die Grundſätze und Verein⸗ barungen, aufgrund deren die Polizeikoſtenzuſchüſſe an die Länder gezahlt werden, eine rechtliche Zah⸗ 1 lungspflicht oder nur eine politiſche Bindung des Reiches begründen, wird durch dieſen Vergleich nicht vorgegriffen. Dieſer Vorſchlag wurde nach längerer Ausſprache von den Beteiligten angenommen. Die Weihnachtsvauſe im Reichskabineit Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. Dez. Während der Weihnachtstage wird ein Teil der Kabinettsmitglieder zu einem kurzen Erholungs⸗ urlaub Berlin verlaſſen. Der Reichsfinanzminiſter Dietrich hat ſich bereits auf vierzehn Tage auf ſein Hofgut in Baden begeben. Auch der Ernäh⸗ rungsminiſter Schiele geht in die Ferien und wird am 6. Januar wieder nach der Reichshauptſtadt zu⸗ rückkehren. Der Reichsinnenminiſter Dr. Wirth tritt von Leipzig aus einen kurzen Urlaub an. Der Reichskanzler hat für die Feiertage bisher noch keine beſtimmten Dispoſitionen getroffen. Feſt feht nur, daß in der Zeit vom 4. bis 11. Januar die geplante Oſtreiſe ſtattfindet. Ueber die Abſichten der übrigen Kabinettsmitglieder iſt Näheres noch nicht bekannt. Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 21. Dezember. Von den Deutſchnationalen werden jetzt Vorſchläge für eine landwirtſchaftliche Hilfe gemacht. Hugenberg ſelbſt widmet in den ihm naheſtehen⸗ den Blättern dem Entwurf, der ſich eine„Verord⸗ nung betreffend Entſchuldung“ betitelt, einen eingehenden Kommentar. Der Plan enthält in ſeinem Kern folgendes: Die Entſchuldung durch Ablöſung findet in Form der Uebernahme der nicht mündelſicheren Schulden des Antragſtellers durch eine zentrale, vom Reich ge⸗ ſtützte Selbſtverwaltungsſtelle der Land⸗ wirtſchaft ſtatt. Dieſe Entſchuldungsſtelle er⸗ hält vom Eigentümer 25 Jahre hindurch 6 v. H. der Schuldſumme, wodurch die Schuld getilgt wird. Die Entſchuldungsſtelle gibt den Gläubigern zu Ablöſung der Schulden Ablöſungsſcheine, die ſie verzinſt und mit jährlich 4 v. H. in 25 Jahren durch Ausloſung tilgt. Für Spitzenbeträge— Lohn und Gehalt, Hand⸗ werker⸗ und Lieferantenforderungen— iſt im Rahmen der bei der Entſchuldungsſtelle verfügbaren Mittel Ablöſung durch Barzahlung vorgeſehen, ebenſo für den Fall, daß dadurch eine ſonſt wegen Ueberlaſtung des Grundſtücks nicht durchführbare Entſchuldung möglich wird, ein Vergleich mit den Gläubigern. Eine beſondere Behandlung erfahren die Forderungen des Reichs, des Landes Preußen, der Reichsbank, der Reichsbank⸗Kreditanſtalt, der Golddiskontbank und der Preußenkaſſe, die dieſen unmittelbar oder mittel⸗ bar gegen die Eigentümer und Pächter landwirt⸗ ſchaftlicher Betriebe zuſtehen. Die genannten öffent⸗ lichen Stellen erhalten für ihre Forderungen einen immobilen, der allmählichen Wiederherſtellung be⸗ dürftigen Wert, nämlich Anteile einer zu errichtenden Geſellſchaft öffentlichen Rechts— Reichslandgeſell⸗ ſchaft—, die dafür Forderungen gleicher Höhe von jenen Stellen übernimmt. * Die Hugenbergſchen Vorſchläge unterſcheiden ſich weſentlich von den Forderungen des Landbunds. Ihr Leitgedanke iſt der, daß die Landwirtſchaft, die nicht wirtſchaften kann, vom Land⸗ beſitz ausgeſchloſſen und Rettung nur gebracht werden ſoll, wo ſie ſich vom Standpunkt der Produktivität rechtfertigt und daß alle Stellen, die bloß zinsver⸗ teuernd gewirkt haben, in dem Verteilungsprozeß ausgeſchaltet werden müſſen. Von den Berliner Blättern nehmen bisher nur einige wenige zu dem Entwurf Stellung. Insbeſon⸗ dere enthält ſich die„Deutſche Tageszeitung“ bisher jeder Aeußerung. Im„Vorwärts“ wird der Vorſchlag als ein Verſuch der„Sozialiſie⸗ rung von Agrarierpleiten“ in Bauſch und Bogen abgelehnt. Auffallend iſt, daß der der Staats⸗ partei naheſtehende„Berliner Börſencou⸗ rier“ den Vorſchlägen eine ernſthafte Würdigung zuteil werden läßt und ſogar von ihm ſagt, er könne, wenn er entſprechend umgewandelt würde, den„Aus⸗ gangspunkt einer neuen beſſeren Zeit für Deutſch⸗ land“ bedeuten. Er könnte vielleicht dazu beitragen, Brücken vom Regierungslager bis weit nach rechts ſchlagen zu helfen. Die ſozialen Kämpfe Meldung des Wolffbüros Halle, 22. Dez. Eine von etwa 500 Funktionären aus dem Mittel⸗ deutſchen Braunkohlenbergbau beſuchte Konferenz nahm am Sonntag in Halle Stellung gegen den kürzlich gefällten Schiedsſpruch, nach dem die zurzeit gültige neuneinhalbſtündige Ar⸗ beitszeit bis zum Herbſt 1931 beibehalten wer⸗ den ſoll. In der Ausſprache wurde von Revierver⸗ tretern übereinſtimmend betont, daß aus Gründen der arbeitsmarktpolitiſchen und wirtſchaftlichen Lage die neueinhalbſtündige Schichtzeit unter keinen Um⸗ ſtänden mehr verantwortet werden könne und er⸗ wartet werden müſſe, daß der Reichsarbeitsminiſter dieſen Schiedsſpruch nicht für verbindlich erkläre. Es wurde einſtimmig eine Entſchließung an⸗ genommen, in der es u. a. heißt: Obwohl nicht eine einzige der Vorausſetzungen mehr zutrifft, unter denen ſeinerzeit das Mehr⸗ arbeitsabkommen den Belegſchaften im Mit⸗ teldeutſchen Bergbau aufgezwungen wurde, ſollen dieſe die jetzige überlange Arbeitszeit fortſetzen. Die Kouferenz lehnt den Schiedsſpruch mit aller Ent⸗ ſchiedenheit ab. Die gewerkſchaftlichen Organiſatio⸗ nen werden aufgefordert, im geeigneten Augenblick die Vertreter der Belegſchaften zu erneuter Beſchluß⸗ faſſung zuſammen zu berufen. Bergarbeiter gegen Lohnſenkung Telegraphiſche Meldung f Eſſen, 21. Dezember. Der Gewerkverein Chriſtlicher Bergarbeiter hielt am Sonntag an allen größeren Plätzen des Ruhr⸗ gebietes ſtark beſuchte Vertrauensmännerkonferenzen ab, in denen lebhafter Proteſt gegen die beabſichtigte Lohnſenkung zum Ausdruck gebracht wurde. Die Re⸗ ferenten behaupteten bei der Schilderung der Lage im Bergbau, daß die ab 1. Dezember erfolgte Koh⸗ lenpreisermäßigung auch ohne Lohnver⸗ minderung von den Betrieben getragen werden könne. 41 In der lebhaften Diskuſſion kam von allen Seiten dum Ausdruck, daß die chriſtlichen Gewerkſchaften ſich mit den ſchärfſten Mitteln gegen den Lohn⸗ abbau wenden wollen. In mehreren Reſolutionen wurde dieſe Entſchloſſenheit den amtlichen Stellen zur Kenntnis gebracht und eine objektive Prüfung der Geſchäftslage im Bergbau verlangt. Da die in dieſem Jahre eingelegten 9 Millionen Feierſchichten ſchon einen Lohnausfall in Höhe von 81 Millionen Mark gebracht hätten, könnten weitere Opfer von der Bergarbeiterſchaft nicht verlangt werden. Die Vulkankataſtrophe auf Java Visher 700 Todesopfer Viele Japaner verübten aus Todesangſt Selbſtmord Telegraphiſche Meldung = Amſterdam, 21. Dezember Nach den letzten aus Java hier eingetroffenen Meldungen iſt die Zahl der beim Merapi⸗Ausbruch zu beklagenden Todesopfer inzwiſchen auf rund 700 geſtiegen. Man befürchtet, daß auch dieſe Ziffer noch nicht endgültig iſt und daß noch zahlreiche Menſchen dem glühenden Lava⸗Strom zum Opfer ge⸗ fallen ſind. Acht Eingeborenen⸗Dörfer ſind gänzlich zerſtört worden, während ein ausgedehntes Gebiet, in dem ſich bisher fruchtbare Landſtriche befanden, von dem rotglühenden Sand, den der Lavaſtrom mit ſich führt, in eine Decke des Grauens verwandelt worden iſt. Da der Lavaſtrom noch immer nicht zum Stehen gekommen iſt, werden weitere menſchliche Nieder⸗ laſſungen bedroht. Tauſende von Flüchtlingen, aus deren Geſichtern ſich die ausgeſtandene Todesangſt deutlich widerſpiegelt, ſind bereits in den Städten Mitteljavas zuſammengeſtrömt, und noch immer treffen weitere Flüchtlinge ein. Der ganze Bezirk von Stroenbveng iſt in einen großen brennenden Trümmerhaufen verwandelt worden. Der Merapi iſt in voller Tätigkeit und ſtößt ſtändig große Rauch⸗ und Feuerſäulen aus. Das unterirdiſche Grollen hat inzwiſchen ſtark nachgelaſſen. Der Reſident des vom Vulkanausbruch betroffenen Gebiets hat bei den Nachforſchungen nach dem Umfang der angerichteten Verheerungen eine Anzahl von Häuſer angetroffen, deren Bewohner aus Todes angſt Selbſtmor d verübt haben. Der gewaltige Vulkanausbruch kann als die größte Vulkankataſtrophe gelten, von der Java jemals betroffen worden iſt. Frankreichs Einstellung zur Reviſionsfrage (Von unſerm Pariſer Vertreter) Wenn man einem franzöſiſchen Politiker der Links⸗ parteien oder des konſervativen Zentrums die Frage ſtellt:„Wie denken Sie über die Vertragsrevt⸗ ſion? Halten Sie die Grenzziehungen in Oſteuropa für endgültig? Laſſen Sie Deutſchland und anderen Mitgliedſtaaten des Völkerbundes die praktiſche Möglichkeit offen, den Artikel 19 des Pak⸗ tes anzurufen, der die Abänderung unhaltbar ge⸗ wordener Vertragsbeſtimmungen zuläßt?“ ſo erhält man— am Ende des Jahres 1930 und trotz der in den Paneuropamemoranden Deutſchlands, Italiens, Oeſterreichs, Bulgariens, Ungarns enthaltenen Er⸗ klärungen zur Reviſionsfrage!— folgende ſtrikte Antwort: „Es klingt ſonderbar, wenn im Lager der revi⸗ ſioniſtiſch eingeſtellten Staaten behauptet wird, daß der Verſailler Friedensvertrag unangetaſtet geblieben iſt. Die Frage der Kriegsſchuldigen(Kriegs⸗ verbrecher) wurde ſtillſchweigend ad acta geſchoben. Nach Locarno ließen wir die hundertprozentige Ent⸗ waffnung Deutſchlands auf ſich beruhen, das heißt, wir gewährten Deutſchland einige Erleichterungen die Marſchall Foch und unſere Alliierten zugeſtanden. Nach dem Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund zogen wir die interalltierten Kontrollkommiſſionen zurück. Wir gaben ſpäter— auf der zweiten Haager Konferens— ſogar die im entmilitariſierten Rhein⸗ land notwendigen Kontrollorgane auf und ließen uns auf die unklaren Beſtimmungen des Vertrages von Locarno zurückwerfen. Wir haben das Repara⸗ tionsſtatut dreimal revidtert. Der Poungplan ſchließt Reviſionsmöglichkeiten in ſich, ſo daß es ganz über⸗ flüſſig erſcheint, von einer„Beſeitigung des Young⸗ planes“ zu ſprechen. Hinter dem Wandſchirm dieſes im Haag angenommenen Statuts werden ſich wei⸗ tere Neuregelungen durchführen laſſen. Wir haben das Rheinland, das wir ſchließlich als Repa⸗ rations⸗ und nicht, wie früher, als Sicherheitspfand betrachteten, fünf Jahre vor der Räumungsfriſt der dritten Zone freigegeben. Schließlich zogen wir die Bahnſchutztruppe aus dem Saargebiet zurück. Was Oeſterreich betrifft, ſo erklärten wir uns mit der Aufhebung des Generalpfandrechts einverſtanden und gewährten Ungarn und Bulgarien außerordent⸗ lich leichte Liquidierungsbedingungen der vertrags⸗ mäßig zu leiſtenden Zahlungen. In Genf ſchufen wir Deutſchland eine hervorragende, einflußreiche Poſition, die ſich beſonders auf weltwirtſchaftlichem Gebiete ausbauen läßt. Das maßgebende polittſche Frankreich hält die Tatſache, daß der Verſailler Ver⸗ trag ſchrittweiſe verbeſſert, den Verhältniſſen der Nachkriegsperiode bisher angepaßt worden iſt, für unleugbar. Demgemäß liegt es in der Natur der Sache, daß dieſe„Anpaſſung“, dieſe Notwendigkeit weiterer Retouchen und Erleichterungen im Rahmen der europäiſchen Wirtſchaft und des friedlichen Zu⸗ ſammenlebens fortbeſteht. Die Verwirklichung des europäiſchen Friedens und der Sicherheit für alle den Kontinent bewohnenden Nationen iſt nicht von heute auf morgen, ſondern nur auf längere Sicht hin zu erreichen. So lautet die Antwort des franzöſiſchen Polittkers. Der Ausdruck„Reviſion“ wird gemieden, weil er dem Rechtsſtandpunkte Frankreichs—„Verträge können nicht revidiert werden“— widerſpricht. Da⸗ gegen iſt es eine ſtehende Redensart, die Notwendig⸗ keit der Anpaſſung des Verſailler Vertrages an die europäiſchen Verhältniſſe hervorzuheben.(Die franzöſiſchen Ausdrücke lauten:„adaptation“,„amen⸗ agement“,„retouches“). Betont wird ſtets, daß vor⸗ ſichtig und ſyſtematiſch gehandelt werden müſſe. Die Anſchlußfrage hält man für„geregelt,“ denn man weiſt darauf hin, daß zwiſchen Oeſterreich und Deutſchland eine Reihe wichtiger zoll⸗ und verwal⸗ tungspolitiſcher Vereinbarungen getroffen worden ſind, die„eigentlich als ein Zuſammenſchluß der beiden Staaten gelten können.“ Man unterſtreicht die wirtſchaftliche und kulturelle Bedeutung Oeſter⸗ reichs als eines unabhängigen Staatsweſens. Ueber die Neugeſtaltung der oſteuropäiſchen Ver⸗ hältniſſe, deren beunruhigenden Charak⸗ ter man durchaus zugibt, urteilt man folgen. dermaßen: Frankreich hat ſich mehrfach bemüht, in polniſchen Regierungskreiſen Stimmung für eine polniſch⸗deutſche Vereinbarung über die adminiſtra⸗ 75 Seite/ Nummer 594 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 22. Dezember 1930 tiven und verkehrspolitiſchen Beziehungen zwiſchen Korridor und Oſtpreußen zu machen. Es iſt zu er⸗ warten, daß die franzöſiſche Diplomatie nach dem Ankurbeln der Verhandlungen über die Organiſie⸗ rung der europäiſchen Föderation in dieſer Richtung noch weitere Schritte unternehmen wird. Aber eine gewiſſe Zeitſpanne erſcheint dafür notwendig. Frank⸗ reich kennt die Schwierigkeiten im Oſten. Es be⸗ greift vollkommen, daß der Friedensvertrag den dortigen Verhältniſſen entſprechend„geändert“ wer⸗ den muß. Das läßt ſich aber nicht in einem Zuge durchführen. Wenn die wirtſchaftliche Hebung Europas geſchaffen ſein wird, ſo kommt die Beſeiti⸗ gung der politiſchen Hemmungen an die Reihe. Dieſem— man darf wohl ſagen— offiziellen Standpunkt Frankreichs ſteht gegenüber, daß ſich hier eine Gruppe linksſtehender Politiker und In⸗ tellektueller zuſammengetan hat, die das hart⸗ klingende Wort„Reviſion“ der Oeffentlichkeit ins Ohr rufen, die rückſichtslos erklären:„Be⸗ treiben wir keine Vogelſtraußpolitik! Die Re⸗ viſton muß ernſtlich ins Auge gefaßt werden. Je früher wir die Wahrheit erkennen, je früher und je raſcher wir der Gefahr an den Leib rücken, deſto beſſer für Frankreich! Denn wir wer⸗ den uns nicht in einen Krieg zur Verteidi⸗ gung der unhaltbaren und ungerechten Grenzen im Oſten treiben laſſen“. In zahlreichen öffentlichen Kundgebungen wird ſo geſprochen. Die Redner zeigen auf eindrucksvollen Wandkarten das abgeſchnürte Oſtpreußen, die Gefährdung Danzigs durch Gdingen, die oberſchleſiſchen Grenzziehungen. Sie richten an das Pu⸗ blikum die Frage, was Frankreich tun würde, wenn es nach einem verlorenen Kriege derartige Ver⸗ ſtümmelungen erduldet hätte. Sie populari⸗ ſjeren den deutſchen Reviſionsgedan⸗ ken im Inlereſſe der Befriedung Europas. Dieſe Bewegung hat den Weg in die Deputierten⸗ kammer gefunden, wo Abgeordnete, Pierre Cot, an der Spitze, ein offenes Wort ſprechen. Zudem hat man ſich daran gewöhnt, daß jenſeits des Rheins leitende Staatsmänner unzweideutig über die Revi⸗ ſtonsnotwendigkeit Erklärungen abgeben. Die Situation der franzöſiſchen Diplomatie wird unbequem. Der Ausdruck„Unantaſtbarkeit der Verträge“ erhält einen antiquierten Beigeſchmack. Während in der Oeffentlichkeit die Diskuſſion über eine Verbeſſerung der Verträge in Fluß geraten iſt, hält der diplomatiſche Offizioſus an einer hohl klingenden Formel feſt. Eine Spaltung der öffentlichen Meinung tritt offen zutage. Der Auffaſſung, daß Zeit und wirtſchaftliche Vorarbeit erforderlich ſei, um die„Anpaſfung“ des Verſailler Vertrages vorzubereiten, tritt die ungeſtüme For⸗ derung:„Sofort anpacken, ehe es zu ſpät iſt!“ entgegen. Dieſer Meinungsſtreit befindet ſich in ſeinem An⸗ fangsſtadium, aber er durchdringt bereits die Preſſe und reizt die Militariſten. Das Intereſſe an der Repfſionsfrage iſt in Frankreich ſo wach, ſo intenſiv geworden, daß es trotz allen Beruhigungsformeln und verklauſulierten Warnungen nicht mehr abzu⸗ ſchwächen, geſchweige denn, zu vernichten iſt. Der Augenblick des Handelns kann auch für den aktiven franzöſiſchen Diplomaten nicht mehr fern ſein, ſonſt ſetzt ex ſich der Gefahr aus, einer unaufhaltſa m gewordenen Bewegung nachzulaufen. 5B Unglück am ſchrankenloſen Bahnübergang— Sieben Perſonen verletzt — Duingen(Provinz Hannover), 22. Dez. Bei dichtem Nebel ereignete ſich geſtern an einem ſchrankenloſen Bahnübergang der Strecke Duingen— Weenzen ein ſchweres Unglück. Ein Zug ſtieß dort mit einem großen, mit 12 Per⸗ ſonen beſetzten Kraftwagen zuſammen, wobei dieſer vollſtändig zertrümmert und ſieben Perſonen mehr oder minder ſchwer verletzt wurden. Nur dem Umſtand, daß das Auto mit geringer Ge⸗ ſchwindigkeit fuhr, iſt es zu verdanken, daß eine Kataſtrophe vermieden wurde. Der Goldene Sonntag in Paris Auch ſchlechter Geſchäftsgang, beſonders infolge ſtarker Verteuerung der Lebensmittel Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 21. Dez. Der Goldene Sonntag iſt auch in Paris der Gradmeſſer für die Kaufkraft des Publikums, das von den Feſttagen Weihnachtsgenüſſe und Neujahrs⸗ geſchenke aller Art erſteht. Die Geſchäfte und Waren⸗ häuſer veranſtalten Ausverkäufe, Räu⸗ mungen der Vorräte, um in dem zahlungs⸗ ſchweren Januar mit flüſſigen Mitteln verſehen zu ſein. Die Kaufluſt der Bevölkerung iſt in der letzten Dezemberwoche ſehr groß. Trotzdem kenn⸗ zeichnet ſich der Goldſonntag durch einen ſehr flauen Geſchäftsgang. In den Waren⸗ magazinen war der Beſuch flau, der Umſatz weſent⸗ lich ſchlechter als im Vorjahr. Die Spielwaren⸗ abteilungen ſahen beinahe verödet aus. Marken⸗ artikel der Bekleidungs⸗ und Luxuswareninduſtrien gingen etwas beſſer. Doch auch hier blieb der Ver⸗ kauf weit hinter den Erwartungen zurück. Die Kund⸗ ſchaft aus der Pariſer Umgebung und der Provinz war nur ſpärlich vorhanden. Die erſtklaſſigen Ge⸗ ſchäfte des Opernviertels ſahen ganz vereinſamt aus. Man klagt darüber, daß der Ausländer für den goldenen Sonntag kein Intereſſe gezeigt hat. Die Räumungsausverkäufe und ſonſtigen Liquidierungen ſanden geringen Zulauf. Die Klagen über den ſchlechten Geſchäftsgang ſind berechtigt. Sicherlich werden im Januar ſtarke Preisſenkungen vorgenommen werden müſſen, um das Publikum kaufluſtiger zu machen. Die Hauptſchuld an dem Fiasko wird in Han⸗ delskreiſen auf die zunehmende Verteuerung der Lebensmittel geſchoben. Innerhalb weniger Tage ſind die Preiſe für Fleiſch, Gemüſe, Butter um 15—20 Proz. geſtiegen. Die zahl⸗ reichen Betriebsſchließungen und Einſchränkungen der Arbeitszeit in Pariſer Unternehmungen, ins⸗ beſondere in den Fabriken der Pariſer Umgebung, drücken ſchwer auf die Kaufkraft breiter Volksſchich⸗ ten. Für den Beginn des neuen Jahres macht man ſich auf zahlreiche Zwangsliquidierungen und frei⸗ willige Auflöſung von Pariſer Geſchäften gefaßt. Abrüftungsaufruf Lord Cecils Telegraphiſche Meldung London, 21. Dez. In einem von der engliſchen Völkerbundsveretni⸗ gung veröffentlichten Aufruf zur Abrüſtung erklärt Viscount Cecil: Das Jahr 1931 verſpricht für den Völker⸗ bund kritiſch zu werden, denn von der Geſtal⸗ tung der öffentlichen Meinung während des kom⸗ menden Jahres wird es abhängen, ob die erſte Weltabrüſtungskonferenz, deren Einbe⸗ rufung wahrſcheinlich auf den Beginn des Jahres 1932 feſtgelegt werden wird, zur Farce wird oder greifbare Ergebniſſe zeitigt. Den von der Vorbereitenden Kommiſſion ver⸗ faßten Vertragsentwurf bezeichnet Lord Cecil als nicht vollkommen. Er könne aber die Grundlage für einen wirkſamen Abrüſtungsvertrag bilden. Von größtem Wert wäre es, wenn bis zur Eröffnung der Konferenz die öffentliche Meinung unterrichtet und von der Notwendigkeit einer allge⸗ meinen Rüſtungsherabſetzung überzeugt werden könne, ſodaß, wie von den Regierungen er⸗ wartet, damit die Einſetzung ſo niedriger Ziffern wie nur irgend möglich in den Vertragsentwurf er⸗ folge. In dieſer Hinſicht haben die Führer religtöſer wie politiſcher Organiſationen eine ſchwerxe Verant⸗ wortung und eine große Gelegenheit. n Telegraphiſche Meldung 5 Berlin, 22. Dez. Der Raubmord im Norden Berlins, dem die 50⸗ jährige Ehefrau des Zigarrenhändlers Riekmann zum Opfer fiel, während der Ehemann ſelbſt ſchwer verletzt wurde, beſchäftigt nach wie vor die Beamten der Mordkommiſſion. Der ſchwerverletzte Zigarren⸗ händler befindet ſich noch am Leben, er kann jedoch immer noch nicht vernommen werden. Das Ehe⸗ paar, das neben ſeinem Zigarrenhandel noch eine Zahlſtelle der Bank für Arbeiter und Ange⸗ ſtellte, der Volksbühne und eines Beerdigungsver⸗ eins unterhielt, hatte eine beſcheidene Geldſumme im Schlafzimmer verwahrt, während ſich in der Laden⸗ kaſſe ſelbſt nur ungefähr 10 1 Wechſelgeld be⸗ fanden, die die einzige Beute des Täters wurden. Der Raubmord im Norden Verlins Verſtändigung Rom— Paris? Telegraphiſche Meldung = London, 22. Dez. Der römiſche Korreſpondent des„Daily Tele⸗ graph“ meldet: Trotz der abſoluten Geheim⸗ haltung, die in allen Kreiſen beobachtet wird, bin ich in der Lage, zu berichten, daß man ſich gegen⸗ wärtig erneut darum bemüht, eine franzöſiſch⸗italie⸗ niſche Vereinbarung zuſtande zu bringen. Der Sach⸗ verſtändige im Londoner Foreign Office für Ab⸗ rüſtungsfragen Graigie, der ſeit Anfang voriger Woche in Rom weilt, hatte dort eine Anzahl Be⸗ ſprechungen mit hohen italieniſchen Beamten, dar⸗ unter dem Außenminiſter Grandi und dem Führer der italieniſchen Abrüſtungsdelegation Roſſo, mit dem er(Graigte) in Genf, zuſammengearbeitet hatte. Das Terrain war bis zu einem gewiſſen Grade ge⸗ legentlich der Beſuche vorbereitet worden, die der amerikaniſche Botſchafter in Brüſſel, Gibſon, in Rom und Paris abgeſtattet hatte. Mit Rückſicht auf die politiſche Lage in Frankreich iſt Graigie zuerſt nach Rom gegangen, er hofft aber, noch vor Weih⸗ nachten Beſprechungen in Paris zu be⸗ ginnen. 5 9 f eee Schwerer Einbruchdiebſtahl in einem Lombardhaus Telegraphiſche Meldung Berlin, 22. Dezember. Ein ſchwerer Einbruch wurde am geſtrigen Gol⸗ denen Sonntag in einem Lombardhaus und Juwelengeſchäft in der Kleiſtſtraße verübt. Die Diebe ſind anſcheinend über den Hof gekommen und haben ſich dann daran gemacht, das mit modernen Sicherheitsanlagen ausgerüſtete Geſchäft zu öffnen. An einer großen Alarmglocke, die nach dem Hof zu angebracht iſt, zogen ſte den Klöppel hoch, ſo daß ſte nicht anſchlagen konnte. Auch eine weitere Sicher⸗ heitsglocke ſetzten die Einbrecher außer Betrieb. Un⸗ geſtört gingen ſie dann daran, einen kleineren Geld⸗ ſchrank aufzuſchweißen. Um die Hitzeentwicklung zu mindern, die Feuer⸗ gefahr zu beſeitigen, drehten ſie in einem Toiletten⸗ raum ſämtliche Waſſerhähne auf und ließen den vollen Strom in das Zimmer laufen. Sie ſtanden zwar bis an die Knöchel im Waſſer, doch ſtörte ſie das weiter nicht. Unter den Waren aus dem geöffneten Schrank hielten ſie fachmänniſch Auswahl. Sie ſtahlen für mehr als 100 000 Mark Wa⸗ ren für den ſogenannten Internatio⸗ nalen Markt, d. h. Brillanten von 10 Karat, wert⸗ volle Perlenketten uſw. Goldene Uhren und andere Sachen, die weniger gangbar ſind, warfen ſie kurzer⸗ hand ins Waſſer und traten mit den Füßen darauf herum, ſodaß auch hier noch einmal großer Schaden entſtanden iſt. Mit welcher Eile die Einbrecher arbeiteten, er⸗ ſieht man daraus, daß ſie drei Gebläſeflaſchen, die ſie zurückließen, faſt ganz geleert haben. Mit der Beute, die ſich ja unauffällig verpacken ließ und zu der im Ueberfluß auch noch 10— 20000 M. Bar⸗ geld kommt, verſchwanden ſie unbemerkt. * Ein zweiter Einbruch wurde geſtern in ein Kre⸗ dithaus in der Reinickendorferſtraße verübt. Vom Boden aus kamen die Einbrecher zunächſt in das vierte Geſchoß. Weil es nicht möglich war, durch die Ausgänge weiter zu kommen, durchbohrten ſie dann in ſtundenlanger Arbeit nacheinander die Decken, bis ſie im erſten Stock angekommen waren, wo ſie gründlich aufräumten. Der Wert der Waren, die ſie wegſchleppten, Damen⸗ und Herren⸗ konfektion, Wäſche und Strümpfe, beträgt ungefähr 50 000 Mark. Schwerer Schiffszuſammenſtoß Telegraphiſche Meldung Hamburg, 21. Dezember. Von den Anwohnern der Unterelbe wurde heute nachmittag kurz nach 16 Uhr der gewaltige Krach eines Schiffszuſammenſtoßes vernommen. In dem dichten Nebel war zuerſt nichts zu erkennen. Wie ſich ſpäter herausſtellte, handelt es ſich um eine ſchwere Schiffskolliſton zwiſchen dem 25 000 Brutto⸗ Regiſtertonnen großen amerikaniſchen Paſſagier⸗ dampfer„George Waſhington“ und dem däniſchen Motorſchiff„Malaya“, das ſchon geſtern bei Cuxhaven beide Anker verloren hatte. Der„George Washington“ wurde mit großer Ge⸗ walt am Achterſteven getroffen. Der Steven der „Malaya“ hatte ſich tief in die Schiffswand gebohrt. Bei dem Zuſammenſtoß iſt das ganze Vorſchiff der „Malaya“ ſchwer beſchädigt worden, ſo daß ein Teil des Schiffes ſofort voll Waſſer lief. Die Schiffs⸗ leitung ſah ſich daher gezwungen, den Dampfer auf Strand zu ſetzen, um größeres Unglück zu verhin⸗ dern. Die Lage der„Malaya“ iſt inſofern gefährlich, als das Schiff eine größere Ladung Sojabohnen an Bord hat, deren Ausdehnung das Schiff aus⸗ einander zutreiben droht. Bergungsfahrzeuge befinden ſich bei dem geſtrandeten Schiff. Die Be⸗ ſchädigungen des„George Waſhington“ ſind natur⸗ gemäß weniger ſchwer, wenn auch erheblich. Mit Hilfe einiger Schlepper gelang es, den Dampfer wieder flott zu machen, und ihn in den Hamburger Hafen einzuſchleppen. Letzte Meldungen Sinclair Lewis in Berlin — Berlin, 22. Dez. Der amerikaniſche Nobel⸗ preisträger Sinclair Lewis iſt mit ſeiner Gattin Dorothy, die früher in Berlin als Journaliſtin tätig war, heute früh eingetroffen. Diphtherie⸗Epidemie in Birmingham — London, 22. Dez.„Daily Herald“ meldet, daß in Birmingham infolge einer Diyhtherie⸗Epidemie 50 Perſonen im Krankenhaus liegen. In den letzten zwei Monaten ſind 18 Kinder an Diphtherie geſtorben, d. h. ebenſoviel wie in den voraus⸗ gegangenen vier Jahren. Willibald Pirckheimer Zu ſeinem heutigen 400. Todestage Am 22. Dezember 1530 ſtarb in Nürnberg der Zeitgenoſſe Luthers und Dürers, Willibald Pirck⸗ heimer, der berühmte Ratsherr und Humaniſt der alten Reichsſtadt, der Mann, deſſen mächtiges Haupt der berühmte Kupferſtich von der Hand ſeines Freundes Dürer zeigt.(Wir geben ihn hier im Bilde wieden) Noch eine andere Handzeichnung Dürers iſt uns von Pirckheimer aus deſſen 33. Lebensjahr erhalten; ſie zeigt ähnliche Züge, nur noch nicht ſo gealtert und ohne die wallenden Locken auf dem 21 Jahre ſpäteren Bild, das aus dem Jahr 1524 ſtammt. Vier Jahee ſpäter hat Pirckheimer ſeinen Freund Ditrer begraben, deſſen einfache Grabſchrift er ſelbſt verfaßt hat. Zwei Jahre ſpäter folgte er ihm im Tode nach und wurde auf dem gleichen Friedhof be⸗ erdigt. Das Bild dieſes an Körper wie an Geiſt wohl ausgeſtatteten, mit weltlichen Gütern reich geſeg⸗ neten Mannes hat ſoeben der Nürnberger Emil Reicke in der bei Eugen Diederichs in Jena er⸗ scheinenden Reihe„Deutſche Volkheit“ geſchil⸗ dert und damit eine der beſten Arbeiten gegeben, die von jener Zeit des Uebergangs beſtehen. So knapp bie Darſtellung iſt, ſo reiche Quellenkunde ſpricht aus ihr; manches bisher unbekannte Materſal wird Hier von einem genauen Kenner zum erſten Male verwendet. Wir ſehen den Geſchlechterſohn Willibald Pirck⸗ heimen aus der Reihe ſeiner Ahnen herauswachſen, erleben jenen ſellſamen Prozeß wegen eines Ehe⸗ verſprechens mit, in den einſt ſeine Mutter verſtrickt war. Dann geleiten wir den zu Eichſtätt als Sohn eines hochgelehrten juriſtiſchen Doktors Geborenen auf ſeinen Studienreiſen nach Italien und von da ab nach Nürnberg, wohin ſein Vater, der ſelbſt aus Nürnberg ſtammte, übergeſiedelt war. Ein zartes italleniſches Liebenidyll wird noch neben den eifrigen humaniſtiſchen Studien angedeutet. Dann nimmt den ſtreitbaren Willibald Pirck⸗ heimer die Stadt auf, der fortan ſein Leben als Ehe⸗ mann, als Vater einer Reihe von Töchtern,(die zum großen Teil ins Kloſter gingen wie die Schweſtern ihres Vaters), als junger Witwer, der auch ſpäter nicht heiratete, als Ratsherr, Kriegsmann und kun⸗ diger Diplomat gehören ſollte. Aber dieſer kennt⸗ nisreiche Mann hatte auch ſeine Eigenheiten. Er war nicht nur ein glänzender Humaniſt, ein Be⸗ herrſcher der alten Schriftſteller, der aber auch dafür eintrat, daß die deutſche Sprache ſehr wohl dem Klaſſiſchen gerecht werden könne, er war auch ſeines Kopfs und ſo ſieht man ihn denn nicht nur immer wieder in einem gewiſſen Zerwürfnis mit dem Rat Willibald Pirokheimer, nach dem berühmten Bild seines Freundes Albrecht Dürer der Stadt, ſondern auch in mancher gelehrten Fehde mit den Zeitgenoſſen und auch in manchen andern Händeln mit den Feinden, die eine ſo eigenwillige Perſönlichkeit notgedrungen haben muß und über die er perſönlich ſo manchen Sieg, beſonders über ſeinen ſchlimmſten Gegner Tetzel davontrug. Pirckheimer lebte in einer Zeit der Wirren, die der heutigen nicht unähnlich iſt. Das Zeitalter der Reformation änderte die Welt um ihn und an all dieſen Wandlungen nahm er in Tat und Schrift reg⸗ ſten Anteil; das klingt aus den Worten, mit denen er vom Leben Abſchied nahm:„Möchte es doch nach meinem Tode meinem Vaterlande gut ergehen! Möchte doch die Kirche in Ruhe kommen!“ Wenn auch der zweite Wunſch Pirckheimers einigermaßen in Erfüllung ging, ſo iſt der erſte doch geblieben, aber gerade deshalb erſcheint die Beſchäftigung mit der Perſönlichkeit eines ſolchen Mannes beſonders angebracht, der bei allen menſchlichen Fehlern vor allem das hatte, was heute beſonders not tut: Charakter! Und er wird auch in dem echt deut⸗ ſchen Beſtreben, ſein Leben auf Kenntniſſen und Bil⸗ dung aufzubauen, einer Zeit ein Vorbild ſein kön⸗ nen, die auch auf dieſen Gebieten glaubt„abbauen“ zu können. k. * In der gleichen Reihe„Deutſche Volkheit“ bei Eugen Diederichs erſchienen ſoeben noch folgende Bändchen: eine Darſtellung des Goethefreundes Carl Auguſt von Weimar, gegeben von Hell⸗ muth von Maltzahn; eine neue Deutung der Per⸗ ſönlichkeit Ernſt Moritz Arndts, den Hans Kern in den großen Zuſammenhang der Geſtaltung des neuen deutſchen Lebensgefühles und National- bewußtſeins hebt; ſchließlich ein Lebensbild der Muſikerfamilie Bach, das Ernſt Borkowſky gibt. Die Bändchen ſind reich mit Bildern geſchmückt und erfreuen durch ihre Form wie durch ihren In⸗ halt in gleicher Weiſe. Weismanns neue Oper Uraufführung der„Geſpenſterſonate“ in München Ueber den Verſuch des badiſchen Komponiſten Julius Weissmann, die„Geſpenſterſonate“ als Oper zu vertonen, ſchreibt man uns aus München: Es mag vielen als ein Wagnis erſcheinen, ein Kammerſpielwerk vom Format der„Geſpenſter⸗ ſomate“, die als ſolches in abſoluter literariſcher Gel⸗ tung ſteht, in Muſik zu ſetzen. Dieſe Frage iſt auch nach der Münchener Uraufführung von Julius Weismanns„Geſpenſterſonate“ nicht ge⸗ löſt: es blieb zwiſchen dem Wort des Dichters und der Diktion des Muſikers eine Diskrepanz, die für beide Welten nicht von Vorteil war. Vielleicht wäre es möglich, die phantaſtiſch⸗fkurrile Atmoſphäre der nor⸗ diſchen Viſion in das Gebiet des Muſikdramas zu heben, wenn die Partitur eine formale Geſchloſſen⸗ heit, eine einheitliche, durchs Ganze gehende Linie aufwieſe: bei Weismann iſt dies nicht der Fall. Er reiht Moſaik an Moſaik, erfaßt irgendeinen Stimmungswert, charakteriſiert ihn bis zum äußer⸗ ſten Fortiſſtmo, bricht ihn ab, um über ein leicht⸗ flüſſiges Parlando weg neue Toninterieurs zu ſchaf⸗ fen. Leitmotivähnliche Figuren genügen nicht, um das Werk zuſammenzuhalten. Tongebilde von be⸗ ſtrickend ſchönem Klang untermalen das Wort— und Sinngeſchehen, unterbrechen es in Vor⸗ und Zwi⸗ ſchenſpielen— das Weltgefühl Strindbergs iſt aber nicht Muſik geworden. Und es erhebt ſich wieder die Frage, ob Strindbergs„Geſpenſterſonate“ überhaupt Muſtk braucht Weismann wahrt eine vornehme Haltung gegen⸗ über der Dichtung, deren Text im Grunde unange⸗ taſtet bleibt; er ändert wohl den Aufbau, ſtreicht über Saiten hin, geht aber an keiner Stelle gewaltſam vor Auch nicht am Schluß, wenn er auf den Tod des Mädchens verzichtet und das junge Paar gemeinſam himmliſcher Höhe zuſchreiten läßt; denn es liegt durchaus im Sinne des alternden Strindberg, wenn durch Erlöſung ins Lichte die Tragik des menſchlichen Scheinlebens überwunden wird:„ſchwache Muſik, ſtill, angenehm trauernd“— lautet die Regieangabe des Dramatikers. 5 Die Muſik Weismanns wurzelt in der Roman⸗ tik; ſie iſt diskret, einfallsreich, farbig in der Inſtru⸗ mentation. Dabei finden ſich in beſtem Sinne moderne Gedanken, ſo wenn z. B. nach dem Tod des Greiſes das Klavier einen ſeltſam herben Kontra⸗ punkt zu dem Choral der Geſpenſter ſpielt. Modern iſt auch Weismanns Tendenz, geſchloſſene Nummern zu ſchreiben: ein klangvolles Fugato vor dem 2. Bild, ein verklärtes Liebesduett, einen Schlußchor, der eigentlich ohne Zuſammenhang der geiſterhaften Stimmung des Totenhauſes folgt. Solche Stücke, als abſolute Muſik genommen, laſſen keinen Wider⸗ ſpruch zu; ſie ſind in ihrem Wert bedingt, wenn ſie zur Ausdeutung eines weltliterariſchen Dramas dienen. Die„Geſpenſterſonate“ wird nie ein Publikums⸗ erfolg werden, obwohl es das Werk wegen ſeiner eigenwilligen Reinheit verdient, über die Opern⸗ bühnen Deutſchlands zu gehen. Sie wird ein Genuß für Feinſchmecker bleiben, die die Schönheiten der Partitur mit kammermuſikaliſchem Ohr genießen. Vor allem dann, wenn die Aufführung ſo ſtilvoll durchgeformt iſt wie die am Nationaltheater Mün⸗ chens: Barré führte Regie, Schmitz dirigierte, Carl Seydel verkörperte den Greis mit einer dä⸗ moniſchen Eindringlichkeit. Das Publikum ging intereſſiert mit und rief am Schluß herzlich den anweſenden Freiburger Kompo⸗ niſten, der ſich neben den Sängern zeigen konnte. ct — 2 S 4 . o// cc — tete es A 0 SS.. ee ie ee 1 4 rt⸗ * E= die er Montag, 22. Dezember 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 594 Die Skadtperordnetenwahlen in den größten Gemeinden Bearbeitet im Badiſchen Staliſtiſchen Landesamt Die Zahl der Wahlberechtigten für die Gemeindewahlen am 16. November ds. Is. in den 16 größten Städten des Landes(mit 10 000 und mehr Einwohnern) hat 609 617 betragen, d. ſ. 13 847 Wahl⸗ berechtigte weniger als bei der Reichstagswahl am 14. September ds. Is. Im Durchſchnitt der 16 Städte entfallen auf 1000 Einwohner 713,6 Wahl⸗ berechtigte, in Singen 800, in Karlsruhe 751,6, in Mannheim 727, in Bruchſal 624,9. A bgeſtimmt haben am 16. November 362 207 Perſonen, d. ſ. 135 704 weniger als bei der vier Wochen früher ſtattgefundenen Reichstags⸗ wahl. Von 100 Wahlberechtigten haben am 14. Sep⸗ tember 79,9, am 16. November nur 59,4 Perſonen ihr Stimmrecht ausgeübt. Die höchſte Wahlbetei⸗ ligung bei der Gemeindewahl entfällt auf die Ge⸗ meinde Singen mit 78,6 v. H.(dagegen bei der Reichstagswahl 86,8 v..), an zweiter Stelle mit 72,4 v. H.(bei der Reichstagswahl 82,4 v..) ſteht die Stadt Bruchſal; dann folgen die Städte Heidelberg mit 72,3(bei der Reichstagswahl 87,2 v..), Raſtatt mit 72,0 v. H.(bei der Reichstagswahl 82,9 v..) uſw. Die geringſte Wahlbeteiligung zeigt die Stadt Karlsruhe mit 53,7 v. H.(bei der Reichstagswahl 79,3 v..). Ungültige Stim⸗ men wurden in den 16 Städten zuſammen 4524 ab⸗ gegeben, d. ſ. 1,2 v. H. aller abgegebenen Stimmen; hei der Reichstagswahl betrug der Anteil der ungül⸗ tigen Stimmen an der Geſamtzahl aller in den 16 Städten abgegebenen Stimmen 0,8 v. H. Geht man auf die Frage ein, wie ſich die am 16. November in den großen Städten abgegebenen Stimmen auf die politiſchen Parteien im einzelnen verteilen, ſo zeigt ſich, daß die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei(Hitlerbewegung) die Höchſtzahl von Stimmen, 80 964, d. ſ. 22, v. H. aller abgegebenen Stimmen, erhalten hat. An zweiter Stelle ſteht die Sozialdemokratie mit 77 800 Stimmen, d. ſ. 21,8 v. H. aller abgegebenen Stimmen, dann folgt das Zentrum(71175, d. ſ. 19,9 v..), die Kommuniſten(40 996, d. f. 11,5 v..), die Reichspartei des Deutſchen Mittel⸗ ſtandes(18 996, d. ſ. 5,3 v..), der Evangeliſche Volksdienſt(17 236, d. ſ. 4,8 v..). Auf die übrigen Parteien, die in einigen Städten entweder keine eigenen Liſten aufgeſtellt hatten oder mit andern Parteien vereint vorgegangen ſind, entfallen 42 975, d. ſ. 12 v. H. aller abgegebenen Stimmen. Hiervon hat die Deutſche Staatspartei 16 359, d. ſ. 4,6 v.., die Deutſche Volkspartei 13 688, d. ſ. 3,8 v. H. Stimmen erhalten. Gegenüber der Reichstagswahl am 14. September d.., bei der in den großen Städten die Sozial⸗ demokratie mit 22,7 v. H. an erſter Stelle, die Na⸗ tionalſozialiſten mit 18,9 v. H. an zweiter, die Zen⸗ trumspartei mit 17,7 v. H. an dritter und die Ein⸗ * heitsliſte(Deutſche Volkspartei und Deutſche Staats⸗ partei) mit 13 v. H. an vierter Stelle ſtanden, hat ſich die Reihenfolge der politiſchen Parteien ver⸗ ſchoben. Die Erklärung hierfür liegt darin, daß der oben erwähnte Rückgang der abſoluten Stimmenzahl bei den einzelnen Parteien verſchieden groß iſt. So haben z. B. die Sozialdemokraten am 16. November 34 981, die Kommuniſten 23 576, die Zentrumspartei 17 171, die Nationalſozialiſten 13 276 und der Evang. Volksdienſt 5079 Stimmen weniger erhalten als bei der Reichstagswahl am 14. September. Intereſſant iſt die Feſtſtellung, daß es keiner der genannten Par⸗ teien gelungen iſt, in irgendeiner der 16 Städte eine 50prozentige Mehrheit zu erlangen. Den höchſten prozentualen Anteil an der Geſamtzahl aller abgege⸗ benen Stimmen weiſt das Zentrum mit 39,9 v. H. auf; die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei und die Kommuniſten haben es nur auf 28,7 v. H. gebracht, die Reichspartei des Deutſchen Mittel⸗ ſtandes auf 13,7 v. H. Die Zahl der am 16. November in die Stadt⸗ parlamente der 16 größten Gemeinden unſeres Landes gewählten Abgeordneten beträgt 1236. In den Städten Mannheim, Karlsruhe, Frei⸗ burg, Pforzheim, Heidelberg, Konſtanz und Baden ſind je 84, in den übrigen Gemeinden je 72 Stadt⸗ verordnete gewählt worden. Von den 1236 Stadt⸗ verordneten entfallen nach ihrer Parteizugehörigkeit 286 auf die Zentrumspartei, 271 auf die Nationalſozialiſten, 227 auf die Sozialdemokratie, 189 auf die Kommuniſten, 67 auf die Staatspartei, 63 auf die Reichspartei des Deutſchen Mittelſtandes, 51 auf den Evangeliſchen Volksdienſt, 32 auf die Deutſche Volkspartei, 20 auf die Deutſchnationale Volkspartei, 80 auf ſonſtige Partei⸗ und Wirtſchaftsgruppen. Obwohl die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Ar⸗ beiterpartei am 16. November d. J. die Höchſtzahl der gültig abgegebenen Stimmen erreicht hat, ſteht ſie mit der Zahl ihrer gewählten Stadtverordneten doch erſt an zweiter Stelle. Das Zentrum, das 9 789 Stimmen weniger als die Nationalſozialiſten erhalten hat, ent⸗ ſendet 15 Stadtverordnete mehr als die National⸗ ſozialiſten in die Bürgerparlamente der 16 Städte. Unter den 1236 gewählten Abgeordneten befinden ſich 84 Perſonen weiblichen Geſchlechts, die ſich auf ſämtliche politiſchen Parteien mit Aus⸗ Ie nahme der Nationalſozialiſten und auf ſämtliche Städte, ausgenommen Villingen, verteilen. Die mei⸗ ſten finden ſich beim Zentrum(32) und bei den Kommuniſten(22); bei den Sozialdemokraten ſind 21, bei der Staatspartei 3, bei der Deutſchen Volks⸗ partei und beim Evangeliſchen Volksdienſt je 2 ge⸗ wählt worden. Die Höchſtzahl(8) gewählter Frauen findet ſich in Konſtanz; an zweiter Stelle ſtehen Karls⸗ ruhe, Freiburg und Heidelberg mit je 7, Mann⸗ heim, Baden, Durlach, Bruchſal und Singen mit je 6 uſw. Geht man endlich auf die Berufszugehörig⸗ keit der gewählten Abgeordneten ein, ſo zeigt ſich bei allen Parteien das Beſtreben, Angehörige der ver⸗ ſchiedenen Berufs⸗ und Wirtſchaftsgruppen in die Stadtparlamente zu entſenden. Die Höchſtzahl von Stadtverordneten weiſt der Arbeiterſtand auf, der in den 16 Städten insgeſamt durch 293, d. ſ. 24 v. H. aller gewählten Abgeordneten, vertreten iſt. In Singen ſind 27, in Lörrach 26, in Durlach und Wein⸗ heim 24, in Mannheim 22, in Konſtanz 8 Arbeiter gewählt. Mit Ausnahme der Reichspartei des Deut⸗ ſchen Mittelſtandes und der Deutſchnationalen Volks⸗ partei haben ſämtliche Parteten Arbeiter in den Bür⸗ gerausſchuß entſandt. Von den 293 gewählten Ar⸗ beitern ſind 113 Kommuniſten, 84 Sozialdemokraten, 51 Nationalſozialiſten, 25 Zentrumsanhänger uſw. Das Kaufmannsgewerbe iſt durch 236 Stadt⸗ verordnete vertreten, von denen ſich 96 als ſelbſtän⸗ dige Kaufleute bezeichnet haben. Die meiſten(22) ſind in Pforzheim gewählt, je 20 in Raſtatt, Karls⸗ ruhe und Mannheim, 8 in Villingen uſw. Be⸗ merkenswert iſt, daß ſämtliche Parteien durch Ange⸗ hörige des Kaufmannsſtandes und zwar teils durch ſebſtändige Kaufleute, teils durch Kaufmannsgehilfen vertreten ſind. Die meiſten, 85(davon 29 ſelbſtändige) ſind von den Nationalſozialiſten gewählt, 43(davon 18 ſelbſtändig) vom Zentrum, 37(davon 4 ſelbſtändig) Bei den Kriegerwaiſen Es iſt der erhabenſte Gedanke, die Kinder der deutſchen Toten des großen Krieges on Weihnachten zu beſcheren, wie die Kinder jener Väter beſchenkt werden, die mit hei⸗ len Gliedern aus dem Kriege kamen. Dieſe Weihnachts⸗ feier, die Jahr für Jahr im Nibelungenſaal ſtattfindet, iſt der gefallenen Opfer würdig. Wenig Orte können ſich 6 den Dank edler und lebendiger abgeſtattet zu aben. s Der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegshinterblie⸗ benen, Bezirksverein Mannheim, hatte für den Sonntag nachmittag Freunde und Angehörige und deren Kinder im Nibelungenſaal zuſammengeruſen, um die Beſcherung der Kriegerwaiſen vorzunehmen. Es ſind beinahe 4000 Menſchen geweſen, die dieſem Rufe ge⸗ folgt waren. Von der Stadt waren vertreten Bürger⸗ meiſter Böttger, die Stadträte Trumpfheller und Schneider, Direktor Schuhmacher und Ober⸗ inſpektor Mann vom Fürſorgeamt, Inſpektor Ruf vom Bezirksfürſorgeverband, die Stadtſchulräte Herweck, Herkel und Jauch, die Rektoren Haas und Kern, Regierungsrat Schmitt und Hauptlehrer Chun. Der Nibelungenſaal war mit Tannenbäumen und Lich⸗ terkränzen geſchmückt. Zu beiden Seiten der großen Bühne Iuchteten zwei rieſige Chriſtbäume in mildem Glanze. Ein Präludium, geſpielt von Ludwig Gaber eröffnete die Reihe der Darbietungen. Dann kam das Märchen⸗ ſpiel„Rotkäppchen und der Wol“ in drei Bil⸗ dern. Das war ja nun eine ganz große Sache. Künſtle⸗ rinnen aus Mannheim, Frankfurt und Heidelberg ſtellten die einzelnen Perſonen und Tiere des ſchönen Märleins dar. Was gab es da zu lachen, als der dürre Schneider ſich zeigte, der ſo ſehr das Sprüchemachen, Schwindeln und Lügen verſtand. Wie leuchteten die Augen der Kinder beim Anblick der lieblichen Geſtalt des zierlichen Rotkäpp⸗ chens, das keinen Menſchen und auch nicht den Wolf fürch⸗ tete. Und überhaupt erſt der Wolf, der Schrecken des dunklen Waldes. Alle außer Rotköppchen hatten Angſt vor ihm. Nicht einmal der Jäger wollte ihm begegnen. Dann waren wieder die Elflein und Kobolde da und tanz⸗ ten einen lieblichen Reigen. Am allerſchönſten war es doch, als der Wolf, mit Wackerſteinen beladen, zum Brunnen wankte und in die Tiefe ſtürzte. Alle freuten ſich über den Tod des böſen Tieres. Von der Darſtellung kann man wohl behaupten, daß ſelten gleichwertiges ge⸗ boten wurde. Auch das Apollotheater⸗Orcheſter unter der Leitung von A. Sütterlin trug durch ſein Können viel zum Gelingen der Spiele bei. Den Höhepunkt der Feier bildete das Weihnachts⸗ ſpiel, das Herr Sütterlin für die Reichsbundfeier bearbeitet hatte und das von den Kindern der Waldhofſchule ausgeführt wurde Durch den weihnachtlichen Tannenwald kam Knecht Ruprecht gegangen. Er war ſchwer beladen mit Gaben für die guten Kinderlein. Weit war ſein Weg, tief der Schnee und dunkel der Wald. Bevor er aber zu den Kin⸗ dern kam, ruhte er ſich aus und ſchlief dabei ein. Da öffnete ſich das Tor des Himmels und viele, viele Englein ſtiegen hernieder. Sie brachten die Gaben vom Chriſt⸗ kindlein für die 88 Doppelwaiſen, die zuerſt beſchert wur⸗ den. Und mit einemmale ſangen alle Teilnehmer, alle Be⸗ ſucher, ergriffen von dem ſtrahlenden Lichterglanz, ſtehend das Weihnachtslied„O du fröhliche...“ Dann kam das Chriſtkindlein ſelber herniedergeſtiegen mit ſeiner Engel⸗ ſchar und Knecht Ruprecht waltete ſeines Amtes. Dieſes Weihnachtsſpiel war wundervoll ausgedacht; es wirkte ein⸗ dringlicher, als alle pathetiſchen Worte und es war herr⸗ licher, tiefempfundener und ſchöner als ſo viele andere weihnachtliche Darbietungen. Wenn eine Feier behütet und geſegnet ſein kann von den toten Vätern der be⸗ ſcherten Kinder, dann war es dieſe und wenn die Bitternis des Kriegstodes beſänftigt werden kann, dann durch dieſe Feier, die alle Schatten des Grauens unſerer noterfüllten Tage verdrängte. Als dieſes Weihnachtsſpiel zu Ende war, wurden noch über 400 Halbwaiſen beſchenkt. Die Kinder hatten die Mittel für dieſe reiche Beſcherung durch eine Straßen ⸗ ſammlung aufgebracht. Allen, die den Gedanken einer ſolchen Weihnachtsfeier in dieſem würdigen Rahmen in die Tat umſetzten, muß der Dank der Oeffentlichkeit ab⸗ geſtattet werden. 1 5 von der Sozialdemokratie, 15(davon 14 ſelbſtändig) von der Reichspartei des Deutſchen Mittelſtandes, 14(davon 8 ſelbſtändig) von der Staatspartei uſw. An dritter Stelle hinſichtlich der Zahl der gewähl⸗ ten Stadtverordneten ſteht die Beamten⸗ und Lehrerſchaft(221, darunter 17 Volksſchullehrer). Die Höchſtzahl entfällt auf die Stadt Karlsruhe(25); dann folgen Villingen(22), Konſtanz(21), Freiburg (17), Heidelberg(15) uſw. 79 Beamte und Lehrer, d. ſ. über ein Drittel der in die Bürgerausſchüſſe gewählten Beamten und Lehrer, gehören dem Zen⸗ trum, 40 der Sozialdemokratie, 35 den National⸗ ſozialiſten, 14 dem Evangeliſchen Volksdienſt an. Die Landwirtſchaft iſt in den 16 größten Städten durch 46 Stadtverordnete vertreten, davon ſind 43 ſelbſtändig. 14 ſind Mitglieder der Zentrums⸗ partei, 11 der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Ar⸗ beiterpartei, 3 des Evangeliſchen Volksdienſtes. Er⸗ wähnt ſei endlich, daß den Bürgerausſchüſſen der größeren Städte insgeſamt 34 Fabrikanten(davon 13 Zentrumsanhänger), 24 Gewerkſchaftsſekretäre (davon 13 Mitglieder der Sozialdemokratie), 20 Ar⸗ chitekten und Bauunternehmer, 20 Werkmeiſter, 19 Rechtsanwälte, 14 Ingenieure, 9 Hotelters und Wirte, 7 Redakteure und Schriftſteller, 4 Apotheker, 3 Geometer, 3 Photographen, 3 Zahnärzte, 2 prak⸗ tiſche Aerzte, 1 Tierarzt und 1 evangel. Geiſtlicher angehören; 7 Stadtverordnete haben ſich als Kriegs⸗ beſchädigte und Invaliden bezeichnet. Abſchließend ſoll noch kurz auf die Berufsangehörigkeit der 84 weiblichen Stadt⸗ verordneten eingegangen werden. Von dieſen haben ſich 44 als Hausfrauen, 14 als Arbeiterinnen, 10 als Lehrer⸗ innen(darunter 1 Handelsſchulaſſeſſorin), 7 als kauf⸗ männiſche Angeſtellte, 4 als Vorſitzende ſozialer Or⸗ ganiſationen, 3 als Geſchäftsinhaberin oder Teil⸗ haberin, 1 als Aerztin bezeichnet. Weihnachten in den Vereinen Beim Männergeſangverein Contordia“ Eine gut gelungene Weihnachtsfeier hielt am Samstag abend der Männergeſangverein„Concordta“ e.., Mannheim im vollbeſetzten Saale des Ballhauſes ab. Der Vorſitzende des Vereins, Herr J. Biſchoff, hielt nach einleitenden Muſikſtücken die Begrüßungs⸗ anſprache. Er wies auf die Bedeutung des Feſtes hin. Wenn es in der heutigen Zeit ſchwerer wirtſchaftlicher Not⸗ lage auch manchem ſchwer falle, ein richtiges Weihnachten zu feiern, ſo würde er doch wohl beim Läuten der Weih⸗ nachtsglocken ſeine Sorgen, wenn auch nur für Augenblicke, vergeſſen. Fräulein Anna Vomend trug dann mit ſym⸗ pathiſcher Stimme einen Prolog vor, der von Tannen ſprach, die im dunklen Walde ſtehen und bei Mondesſchein in ſtil⸗ lem Glanze erglühen. Der Männerchor des Vereins, von Muſikdirektor M. Schellenberger dirigiert, ſang mit guter Schulung die Lieder:„Es iſt ein Reis entſprungen“, „Abendſtändchen“ von Schiebold,„Vom Rhein“ von Max Bruch und„Der Spielmann“ von Krämer. Das von Herrn Albert Boſſert vorgetragene Klarinettſolo„Oberländer Sehnſucht“ von Mayr gefiel ſehr gut. Der Clou des Abends waren die beiden Theaterſtücke, die mit guten Kräften auf⸗ geführt wurden. Beide Stücke ernteten reichen Beifall. Die Mitwirkenden haben aber auch ihre Sache gut gemacht. Eine wirklich vorzügliche Darbietung war auch die von Fräulein Käthe Bronner und Herrn Hans Bronner vorgetra⸗ gene„Muſikaliſche Gardinenpredigt“. Nach dem erſten Teil des Abends wurden verſchiedene Ehrungen vorgenommen. Der Verein zeichnete drei Mit⸗ glieder, die Herren Oskar Kaſt, Franz Schechner und Fritz Holch für zwölfjährige Mitgliedſchaft durch die Uebergabe je eines goldenen Sängerringes aus. Das ſchon 25 Jahre aktiv rege tätige Mitglied Richard Vo mend wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Gleichzeitig wurden ihm die Ehrennadel und ein Diplom überreicht. Verſchiedene Mitglieder wurden auch noch von dem Vertre⸗ ter des Badiſchen Sängerbundes, Herrn Bruder, ge⸗ ehrt, der auch gleichzeitig dem immer rührigen Geſangveretn „Concordia“ herzliche Grüße des Badiſchen Bundes über⸗ mittelte. Mit der ſilbernen Ehrennadel des Badiſchen Sän⸗ gerbundes für 25fährige treue Mitgliedſchaft wurden die Herren Georg und Richard Vomend und Jakob Gätt⸗ ner ausgezeichnet. Die Herren Karl Adam und Fritz Wagner erhielten für 40 jährige Mitgliedſchaft die Ehren⸗ urkunde des Badiſchen Bundes. Am Sonntag nachmittag war im eigenen Heim des Ver⸗ eins in der Langſtraße die Kinderbeſcherung. Jedes Kind bekam hier eine Taſſe mit Bild und Widmung des Vereins und einen großen Teller mit Gebäck. R. B. Weihnachtsfeier des Knabenhortes Mollſchule Am Samstag nachmittag fand im Zeichenſaal der Mol l⸗ Volksſchu le die alljährliche Weihnachtsfeier des Ku a⸗ benhortes ſtatt. Ein Spiel:„Des armen Mannes Weihnachten“ leitete die Feier ein. Dann hielt Stadt⸗ pfarrer Dr. Hoff eine tiefempfundene Anſprache, in der er auf die Schönheit des Wortes„Geben iſt ſeliger denn nehmen“ hinwies. Er ſagte, daß allen Menſchen tiefer Dank gebühre, die ſich für dieſe Feier und ihr Zuſtandekommen einſetzten. Dann wurde die Beſcherung vorgenommen. Was gab es da für ſchöne Sachen. Praktiſche und nützliche Gegenſtände, auch Leckereien waren unter den Geſchen ken. Mit dem Abſingen eines Weihnachtsliedes nahm die Feier ein Ende. Die Stadt wax durch Stadtoberſchulrat Lohrer ver⸗ treten. Die Perſonen des Weihnachtsſpieles waren Lehrer und Knaben des Hortes. Familienchronik * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht am morgigen Dienstag Herr Robert Barth mit ſeiner Ehefrau Maria Anna geb. Reißenauer, Q 4,—9. Keine Bürgerausſchußſitzung vor Weihnachten Das Städt. Nachrichtenamt teilt mit: Nachdem der Stadtrat ſowohl in ſeiner Sitzung am Don⸗ nerstag, 18. wie am Samstag, 20. Dezember den ihm vorgelegten Nachtrag zum Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 1930 abgelehnt hat und damit der hauptſächlichſte Tagesordnungspunkt für die auf 23. Dezember einberufene Bürgerausſchuß⸗ ſitzung weggefallen iſt, wird dieſe Bürgeraus⸗ ſchußſitzung hiermit abgeſagt. N * Plötzlicher Tod. Allgemeines Mitgefühl wird die Trauernachricht hervorrufen, daß geſtern der ſtädt⸗ iſche Bürodirektor Wilhelm Schweigert einem Gehirnſchlag erlegen iſt. Der ſo plötzlich aus dem Leben Geſchiedene, der dem Fußballſpiel auf dem Sportplatz bei den Brauereien beiwohnte, fühlte ſich ſo unwohl, daß er von dem Sportarzt des Platz⸗ inhabers nachhauſe verbracht werden mußte, wo er bald darauf verſchied. Schweigert, 1870 in Karlsruhe geboren, war zunächſt Eiſenbahnbeamter. Im Jahre 1900 trat er in ſtädtiſche Dienſte. In verſchiedenen Reſſorts bewährte er ſich als gewiſſenhafter, kenntnis⸗ reicher Beamter, u. a. beim Hochbauamt und lange Jahre im Sekretariat des Bürgermeiſters Ritter. Zuletzt bearbeitete er beim Beigeordneten Dr. Bartſch Induſtrie⸗ und Verkehrsfragen. Von zwei Söhnen iſt der ältere vor einigen Jahren ebenſo ſchnell geſtorben. Weit über den Kreis der ſtädtiſchen Beamtenſchaft hat ſich der Verſtorbene ein ehrendes Andenken geſichert. * Beſuchszeit der ſtädtiſchen Krankenanſtalten. Wegen der Beſuchszeit imſtädtiſchen Kranken⸗ haus und im Spital für Lungenkranke während der Weihnachtsfeiertage und an Neufahr verweiſen wir auf die Veröffentlichung im Anzeigen⸗ teil. Mit beſonderem Nachdruck weiſen wir darauf hin, daß die Einhaltung der Beſuchszeit, wie ſie feſtgeſetzt iſt, nur im Intereſſe der Kranken liegt. * Lärmbekämpfung durch Verkehrskontrolle. Bei einer am Samstag ſtattgefundenen Verkehrskontrolle mußten verwarnt werden 84 Kraftfahrer, weil ſie zu oft oder zu lang gezogene Hupenſignale ge⸗ geben haben, 210 Radfahrer und Radfahrer⸗ innen, weil ſie das Zeichen beim Einbiegen in eine andere Straße nicht gegeben haben, 20 Radfahrer und Radfahrerinnen, weil ſie ihre Fahrräder auf dem Bürgerſteig ſchoben. * Lebensgefährlich verbrüht. Das 2 Jahre alte Kind eines 26 Jahre alten verheirateten Keſſel⸗ ſchmieds erlitt geſtern mittag, als es in der Küche ſeines Onkels in der Bellenſtraße auf einer Kiſte neben dem Herd ſaß, durch Ausſchütten von kochen⸗ dem Waſſer durch ſeine 15 Jahre alte Couſine auf der linken Körperſeite eine derartig ſtarke Ver⸗ brühung, daß es in lebensgefährlichem Zuſtande ins Krankenhaus überführt werden mußte. Ludwigshafener Marktbericht Nun geht es aber mit Macht auf Weihnachten los. Der Beſuch auf dem Markt, den man ſonſt als an⸗ genehme Morgenbeſchäftigung auffaßt, ſteht unter dem Zeichen ſchwer zu zügelnder Eile. Was wartet zu Hauſe nicht noch alles an Arbeit! Daher kommt es auch, daß man wenig Intereſſe zeigt an Sachen, denen man ſonſt nicht nur Fragen, ſondern auch kritiſches Prüfen und Befühlen widmet. Wer fragt heute viel nach gelben Rüben(6 Pf. das Pfund) oder roten, die für 12 Pf. zu haben ſind? Für Lauch—10 Pf. die Stange, Sellerie je Kopf 15—30 Pf., Meerrettich 10—30 Pf., Schwarzwurzeln 35 Pf. im Pfund, iſt kein großes Intereſſe. Einen etwas längeren Seitenblick widmet man dem Gebirge aus verſchiedenfarbigem Kohl, die ſich in der kalten Winterluft auf den gelben Tiſchen türmen: Weiß⸗ kraut 6 Pf., Rotkraut 10—12 Pf., Wirſing 10 Pf. das Pfund. Roſenkohl, der im Pfund 25 Pf. koſtet, und der appetitliche Blumenkohl wären eigentlich Deli⸗ kateſſen, die für den weihnachtlichen Mittagstiſch in Frage kommen könnten, bezonders, da Blumenkohl mit 30—35 Pf. je Kopf je nach Größe und Güte eigentlich erſchwinglich iſt.. Birnen(30—35 Pf. im Pfund) taugen auch für dieſe Zeit nicht ſo recht. Man nimmt ſie höchſtens mit, wenn die ſchönen roſigen Aepfel, die 30—45 Pf. das Pfund koſten, hoffnungslos ausverkauft ſind. Vorher aber bleibt ein vielbeſchrittener Ausweg, die Apfelſine, die allgemein für 20—25 Pf. angeboten wird. Und damit ſie auf dem Weihnachtsteller nicht ſo ſchrecklich viel Plaß, wegnimmt, kann man dafür auch Mandarinen nehmen, 30 Pf. im Pfund. Dazu noch Nüſſe, Pfund 40 und 45 Pf., Bananen, Stück 814 Pf. Gut, daß man Weihnachten keine Oſtereier ſchenken muß, ſtie wären mit 11—16 Pf. das Stück doch etwas zu koftſpielig! Butter koſtet 1701.90 A, Landbutter.50.70 J. Mit einem ſchnellen Seiten⸗ blick erhaſcht man noch Zwiebeln für—8 Pf. im Pfund, Zitroner⸗ das Stück—10 Pf., Spinat im Pfund für 14 Pf., Endivie für 10—12, Feldſalat für 20 Pf. im Vierſelpfund, um ſich dann energiſch dem Weihnachtsbra en zuzuwenden. Gänſe, lebend und bratfertig, koſſen—7. Haſen kann man pfund⸗ weiſe für 75 Pf, bekommen. Noch ein Huhn unter den Arm für.50.50 J. Ein Hahn koſtet etwa .503 J. Vielleicht ein Weihnachtskarpfen für ver⸗ wöhnten(Geſchmack, und der eilige Gang über de Markt ißt beendet.* 5 2 O Dle beiden o e fterv. Algavetterd vorr jaftrgefurrfelanig bewheterd, Furf= 1 15 4 14 J Seite/ Nummer 594 Neue Mannheimer Zeitung/ Abeud⸗Ausgabe Montag, 22. Dezember 1930 Aus Baden Der Schafdiebſtahl in Sindolsheim * Sindolsheim, 21. Dez. Der Gendarmerie iſt es gelungen, auch die Schafdiebe dingfeſt zu machen. Man hat die Burſchen, drei an der Zahl, in Ander⸗ nach bei Köln verhaftet, wo man bekanntlich auch die Schafherde entdeckt hat. Einer der Diebe War vor einigen Jahren Schafknecht in Sindolsheim und Altheim und wurde von einem Altheimer Land⸗ wirt erkannt, als er ſich nach der Pferch des Schäfers Schmitt erkundigte. Stillegung der Albtalſtrecke Buſenbach— Brötzingen * Pforzheim, 21. Dez. Der Reichsverkehrsminiſter hat die Einſtellung der Albtalbahnſtrecke Buſen bach— Brötzingen genehmigt. Die Stillegung erfolgt auf den 2. Januar. Die erſte Aus⸗ wirkung dieſer Maßnahme iſt bereits eingetreten. Die Karlsruher Bauſtoffirma in Itters bach hat ihrem geſamten Perſonal auf dieſe Nachricht hin ge⸗ kündigt. 50 Familien, die bisher in ganzjäh⸗ rigem Verdienſt ſtanden, ſind damit brotlos ge⸗ worden. Weitere Betriebsſtillegungen ſtehen bevor. Ein Ehepaar erſtickt aufgefunden * Karlsruhe, 22. Dez. Am Sonntag morgen bemerkten Anwohner in der Großen Gerberſtraße in dem Hauſe eines 40 Jahre alten Kellners Nauchent⸗ wicklung. Die Polizei drang in die Wohnung ein. Der Kellner und ſeine Ehefrau wurden leblos im Bette aufgefunden. Es wurde feſtgeſtellt, daß die beiden durch Kohlenozydgaſe vergif⸗ tet waren. Wiederbelebungsverſuche blieben erfolg⸗ 198, da der Tod ſchon vor Stunden eingetreten war. Regimentsappell der alten 113er * Freiburg i. Br., 20. Dez. An Pfingſten 1931 fin⸗ det in Freiburg i. Br., der früheren Garniſon, ein großer Regiments ⸗Appell der alten 113er ſtatt. Damit verbunden iſt die 70jährige Gründungs⸗ ſeier des in Krieg und Frieden hochbewährten Regi⸗ ments, in deſſen Reihen Söhne aller deutſchen Gaue gedient haben, die es ſicherlich begrüßen werden, ihre alten Kameraden wieder einmal ſehen zu können. Ein⸗ geladen ſind alle ehemaligen 113er und die Angehöri⸗ gen der aus dem Regiment hervorgegangenen For⸗ mationen.(Auskunft erteilt der Verein ehemaliger 113er Freiburg i. Br.) Speicherbrand in einer Spinnerei Völkertshauſen bei Singen, 21. Dez. In der hie⸗ ſigen Spinnerei brach ein Speicherbrand aus, der großen Schaden aurichtete. Das Feuer konnte von der Fabrikfeuerwehr eingedämmt werden. Die Frühſchicht hat erſt am Freitag die Arbeit wieder auf⸗ nehmen können. * R. Aus dem Lobbachtal, 20. Dez. Der Stand der Winterſaat muß in unſerer Gegend als ſehr schlecht bezeichnet werden. Hauptſächlich gilt dies für tiefer gelegene Gewanne, da hier durch die viele Zeuchtigleit die Saaten faſt nicht aufgingen. Die Roggenſaat wurde auch noch von Schneckenfraß heimgeſucht, ſodaß mancher Landmann die Aecker wie⸗ der umpflügen mußte. Zur Zeit iſt man mit dem Tieſpflügen beſchäftigt, Bei günſtiger Witterung ſoll das Ausputzen und Abkratzen der Obſtbäume vor⸗ genommen werden. Die Holzaufbereitungsarbeiten, die hauptſächlich durch ausgeſteuerte Arbeitsloſen aus⸗ geführt werden, gehen in den Gemeindewaldungen ihrem Ende entgegen. * Pforzheim, 21. Dez. Aus einer Fabrik⸗Kantine in der Kaiſer⸗Friedrich⸗Straße wurde nachts ein Geldbetrag von 1000 Mark geſtohlen. * Karlsruhe, 21. Dez. Als Nachfolger des ver⸗ ſtorbenen Pfarrers Kirchenrat Adolf Herrmann wurde am 18. Dezember Dekan Karl Mondon in Lahr mit 103 von 142 Stimmen gewählt. * Fahrnau, 21. Dez. Im Treibhaus des Gärt⸗ lereibeſitzers Julius Otto entſtand infolge Ueber⸗ hitzung ein Brand, der jedoch rechtzeitig entdeckt wurde und gelöſcht werden konnte, ehe weiterer Scha⸗ den angerichtet wurde. Im Treibhaus wurden ſämt⸗ liche Pflanzen vernichtet. § Heidelberg, 21. Dez. Die Verhaftung des 30 Jahre alten Bibliothekars Kurt Walter Hermann aus Straßburg am 25. Mai d. J. erregte in Heidelberg, beſonders in den Kreiſen der Univerſität, großes Aufſehen. Hermann war ſeit dem Jahre 1926 im Deutſchen Seminar beauftragter Bibliothekar für die Profeſſoren Geheimrat Dr. Pan⸗ zer und Freiherr von Waldberg. Vor dem Erwei⸗ terten Schöffengericht begann die Verhandlung gegen Hermann, der ſich wegen Urkundenfälſchung, Betrugs, Diebſtahls und Unterſchlagung zu verantworten hat. Es ſind elf Zeugen geladen, zwei mediziniſche und ein kaufmänniſcher Sachverſtändiger. Von der badiſchen Regierung iſt Oberregierungsrat Weis mann er⸗ ſchienen. Die Anklage ſetzt ſich aus 15 verſchiedenen Punkten zuſammen. f Hermann ſoll auf 42 Scheckformularen des Deut⸗ ſchen Seminars die Unterſchrift von Geh. Rat Dr. Panzer täuſchend nachgeahmt haben und dadurch in den Beſitz von nahezu 30 000 Mark gelangt ſein, die er für ſich verwendet haben ſoll. Aus den Bibliotheken des Seminars und der Univerſität ſoll er insgeſamt 17 Werke ſich zugeeignet und verkauft haben, nach Frankfurt und Leivzig. In ſeiner umfangreichen Bibliothek wurden 53 dem Deutſchen Seminar ge⸗ hörende Bücher gefunden, die meiſt noch nicht gezeich⸗ net waren. Bei einigen ſoll der Angeklagte den Stem⸗ pel der Univerſität entfernt haben. Es wird ihm wei⸗ ter zur Laſt gelegt, daß er die Schlüſſelpfandgelder in Höhe von über 650 Mark für ſich aus der Kaſſe des Seminars entnommen habe. Der Angeklagte, der noch bis zum Jahre 1918 Otto Cohn hieß, hat damals den Namen Hermann angenommen. Er kam nach ſeiner Schilderung im Jahre 1920 als Student nach Heidelberg, wo er ein Jahr ſpäter bei Profeſſor von Waldberg Seminar⸗ ſenior wurde. 1924 ließ ſich Hermann exmatrikulie⸗ ren, hat aber bis heute noch kein Examen gemacht. Von ihm wird geltend gemacht, daß er ſeit dem Jahre 1921 als unentgeltliche Hilfskraft verwendet worden ſei. Erſt im Jahre 1926 habe er Bezahlung bekom⸗ men, jährlich 1000 Mark. Das erſte Defizit habe ſich im Dezember 1927 tauſchte, ſodaß die Autorechnung zuletzt 20 000 Mark betrug. Hermann wendet zu den anderen Anklage⸗ bliothekar unterschlägt 30 000 Mk. punkten ein, daß das möglicherweiſe verbrannte Kaſſenbuch eigentlich kein ſolches geweſen ſei, die Bücher habe er zu Studienzwecken mit nach Hauſe ge⸗ nommen und irrtümlich beim Verpacken verkaufter eigener Bücher miteingepackt. Die aus der Seminar⸗ kaſſe entnommenen Schlüſſelpfandgelder habe er zum Teil für ſich, zum Teil für das Seminar verwendet. Im Seminar hätten in einem Semeſter 200 Bücher gefehlt. Sein Verteidiger, Rechtsanwalt Leonhard, legt dem Gericht eine bisher unauffindbare Bücher⸗ zugangsliſte und einen Katalog vor. Der Angeklagte verteidigte ſich ſehr gut. Medizinalrat Dr. Holl, der auf Antrag ſein Gutachten in Abweſenheit des Angeklagten erſtattet, bezeichnet Hermann als einen intellektuell hoch⸗ ſtehenden Menſchen, der während der Verhandlung da⸗ rauf gelauert habe, die Anklage Punkt für Punkt zu entkräften. Er ſei ein Großſprecher, habe ein krankhaftes Selbſtbewußtſein, habe von einem großen eigenen Gut geſprochen, mit dem Namen Dr. Her⸗ mann gezeichnet, obwohl er kein Examen gemacht habe. Seine Dozenten ſeien feſt davon überzeugt, daß er ſein Examen mit der Note„gut“ gemacht haben würde. Hermann ſei von Vaterſeite erblich belaſtet, ein haltloſer Pſychopath. In die ſtrafbaren Hand⸗ lungen ſei er hineingeglitten. Der zweite medizi⸗ niſche Sachverſtändige ſieht in Hermann einen ſchwe⸗ ren Pſychopathen, der einen ſtarken Geltungstrieb habe, der ihn zur Phantaſterei treibe. Aus dem Gut⸗ achten des kaufmänniſchen Sachverſtändigen geht her⸗ vor, daß Hermann ungefähr monatlich über 1000 Mk. ausgegeben haben muß. Profeſſor von Waldberg äußerte ſich über die Art der Buchbeſtellung, bei der jeweils bie letzte Ent⸗ ſcheidung bei Geh. Rat Dr. Panzer gelegen habe, der auch das alleinige Aufſichtsrecht gehabt habe. Der Angeklagte habe bei der Einrichtung des Seminars nur mitgeholfen. Man habe ihn direkt als reich an⸗ geſehen. Er habe einige Male von ſeinem Gut ge⸗ ſprochen, habe in vornehmen Hotels verkehrt und größere Reiſen unternommen. Mit der Tätigkeit als Seminarſenior ſei er mit Hermann außerordentlich zufrieden geweſen und habe ihn daher auch Geh. Rat Dr. Panzer empfohlen. Zuletzt habe man von ſeiner Tätigkeit als Schlamperei geſprochen, da zahl⸗ reiche Reklamationen wegen der unpünktlichen Be⸗ zahlung von Rechnungen durch die Buchhändler vor⸗ gebracht worden ſeien. Aus dieſem Grunde ſei man ſich einig geweſen, für die Zukunft Hermann die Ver⸗ waltung der Bücher zu übertragen. Nach der Ver⸗ nehmung dieſes Zeugen wird die Verhandlung auf Montag morgen 9 Uhr vertagt. Aus der Pfalz Feſtnahme einer Diebesbande * Kaiſerslautern, 21. Dez. Bei dem Verſuch, auf dem hieſigen Wochenmarkt franzöſiſche Franken umzuwechſeln, die längſt außer Kurs geſetzt waren, wurden vier Perſonen aus Pirmaſens, und zwar Robert Gabriel, Erwin Becker, Fried. Herget und Emil Emſer von der hieſigen Polizei verhaftet. Wie weiter feſtgeſtellt wurde, hatte die Geſellſchaft in der vorausgegangenen Nacht in Pirmaſens einen großen Einbruchdiebſtahl ausgeführt. Bei den Feſtgenommenen wurden zahlreiche Einbrecherwerk⸗ zeuge wie Dietriche uſw. gefunden. Polizetiaufgebot zur Beerdigung * Landſtuhl, 21. Dez. Bekanntlich war in der Pir⸗ maſenſer Bombenaffäre der 65 Jahre alte Stein⸗ brecher Phil. Schröer l. aus Spes bach verhaftet und ins Unterſuchungsgefängnis Zweibrücken ein⸗ geliefert worden, wo er ſich erhängte. Die Be⸗ erdigung fand am Samstag vormittag in ſeiner Hei⸗ matgemeinde ſtatt. Da von auswärts zahlreiche Kom⸗ muniſten zur Beerdigung gekommen waren, wurden neben Gendarmerie⸗Abteilungen auch eine Abteilung Schupo aus Kaiſerslautern alarmiert. Zu Zwiſchen⸗ fällen kam es jedoch nicht. Kleine Nachrichten * Birkenau bet Weinheim, 21. Dez. Bewohner des Gemeindehauſes wurden nachts von heimkehrenden jungen Leuten behelligt, die Türen und Fenſter demo⸗ lierten und ſchwere Holzklötze vom Hofe aus in die Stube warfen. Ein Sohn der angegriffenen Familie feuerte einen Schuß durch das eingeſchlagene Fen⸗ ſter und verletzte einen der Angreifer ſo ſchwer durch einen Kopfſchuß, daß der Getroffene inzwiſchen im Heidelberger Krankenhaus geſtorben iſt. Der Tä⸗ ter wurde zwar feſtgenommen, aber wieder freige⸗ laſſen, da Notwehr vorliegen ſoll. * Erbach i. Odenw. 22. Dez. Am Samstag abend ertönte hler Feueralarm. In der katholiſchen Kirche ſtand die Sakriſtei in Flammen. Den vereinten Bemühungen der Feuerwehr und beherzter Nachbarn, die bereits mit Handfeuerlöſchern beigeſprungen wa⸗ ren, gelang es, das Uebergreifen des Feuers auf den Dachſtuhl zu verhindern. Einige wertvolle Gegen⸗ ſtände, Kirchengewänder, Wäſche und Betſtühle wur⸗ den ein Raub der Flammen. In maßgebenden Krei⸗ ſen vermutet man Brandſtiftung. Gleichzeitig war an entgegengeſetzter Stelle der Stadt ein Bran d ausgebrochen, der jedoch ebenfalls, ohne größeren Schaden anzurichten, gelöſcht werden konnte. Aus Rundfunk ⸗Programmen 7 Dienstag, 23. Dezember 15.00: Frankfurt: Hausfrauen⸗Nachmittag. 15.10: München: Stunde der Hausfrau. 15.30: Stuttgart: Frauenſtunde. 16.00: Frankfurt, Stuttgart: Konzert. 16.25: München: Klavierkonzert, anſchl. Leſeſtunde. 17.25: München: Konzert. 18.05, 18.35: Frankfurt, Stuttgart: Vorträge. 19.05: Breslau, München: Konzert; Frankfurt, Stuttgart: Vortrag. 19.30: Berlin: Das Spiel von den heiligen rei Köni⸗ gen; Frankfurt, Stuttgart, Mailand, Tu⸗ rin: Konzert; Budapeſt: Oper„Tiefland“ Toulouſe: Tanzmuſik. 19.45: Köln: Märchenmuſik; Kattowitz, War⸗ ſchau: Oper„Lucia di Lammermoor“; London 1:„Bethlehem“; London 2: Militärmuſik; Da⸗ ventry: Klavierkonzert. 20.00: Hamburg: Niederdeutſche Weihnacht; Mün⸗ chen: Wir putzen den Chriſtbaum; Belgrad, Bukareſt, Oslo, Toulouſe: Konzert; 7 Stockholm: Militärkonzert; Wien: Lieder von Jul. Bittner. 20.15: Frankfurt, Stuttgart: Schubertkonzert; Heilsberg: Konzert. 20.30: Breslau: Weihnachtsveranſtaltung; Königs wu ſter., Mailand, Turin, Straßburg Konzert; Wien: Wiener Abend. 20.45: Heils berg: Schauſpiel„Die Schweſtern und der Fremde“; Daventry, Rom: Konzert. 21.00: Hamburg: Weihnachtswünſche; Köln: Weih⸗ nachtsſpiel„Das Gotteskind“; München: Repor⸗ ter bei der Paketpoſt; London 2: Tanzmuſik; Mailand, Turin: Kammermuſik. Berlin, Königs wſt.: Bruckners 3. Sinfo⸗ nie; Frankfurt, Stuttgart: Neue Muſik der Nationen; München: Weihnachts⸗Umſingen. London 1: Tanzmuſik; London 2: Operetten⸗ melodien. München: Orgelkonzert; Mailand, Turin; Operettenmuſik; Toulouſe: Opernkonzert. 21.15: 21.45: 22.00:: 22.15: Berlin, Breslau, Heils berg: Politiſche Zeitungsſchau. 22.30: Frankfurt, Stuttgart: Alte Tanzmuſtk; Hamburg: Konzert. Wien: Tanzmuſik. 23.15: Voraus ſage für Dienstag, 23. Dezember Fortdauer der trockenen und kalten Witterung. Zeit⸗ weiſe bewölkt. Welter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlseuhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags See Luft- 8 öh. dei 55 Weder 3» un 8 Wertheim 151——2 0—7 ſtill— bedeckt Königsſtuhl] 568 770—1 1 3 56 leicht 5 Karlsruhe 120772.7 2 5 ONO 4 7 Bao ⸗Bad 2187719 2 0 7 O 5 1 Villingen 7120778,8-4 9 N 5 wolkenlos St. Blaſien 780— 8 2 9 ſti— bedeckt Badenweil. 422 /70,9—6ʃ—2—7 N leicht wolkenlos 48 Hof 1275/6379—4—7 5 O ſturi heiter ad. Du h. 701 e en e echt Nebel Tag über an. Die Temperaturen blieben in der Ebene anhaltend unter Null, nur auf dem Hoch⸗ ſchwarzwald wurden infolge kräftiger Temperatur⸗ umkehr 7 Grad Höchſtwärme erreicht. Heute nacht iſt über Nordbaden in Verbindung mit einem über Skandinavien liegenden Tiefdruck⸗ gebiete Bewölkung aufgezogen. Ein neuer Hoch⸗ druckkern wandert jedoch von Weſten heran und ſichert uns noch den Fortbeſtand der trockenen und kalten Witterung, zumal noch immer ein Hochdruck⸗ rücken ſich mit über 770 Millimeter von Rußland über Mitteleuropa bis nach dem atlantiſchen Ozean erſtreckt. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Abelin Pege“] 22.11 18 19 20. fedar⸗Vegelſ 18. 19 20 22, Baſel.70.646,54 0,49— 5 Schufterinle,.21.421109 g Mannheim.743.298 455 80 Hehl.78.652.582 55 2,880 Jaaſtfeld.31¼1.66.171,08 Maxau 40675 43 7 62 Plochingen 175 0,52 0,32.89 Mannheim 3,84 8,72 3,55 3,45.24 Hellbronn 1874.87 585185 Kaub 2 3 0 31 286564 Köln.34 3,30 8,152.96.64 aua ROMAN VoN GERT RUD W ELMAR N 85 HE (Naddruck verboten.) „Achs“ ſagte der gute Günter und ſah ſie jetzt erſt genauer an.„Gratuliere! Steht Ihnen famos, Tante Grete. Uebrigens kamen Sie mir doch gleichirgendwie verändert vor.“ Man hörte aus den letzten Worten deutlich heraus, daß er ſchwindelte. Sonſt hätte das ihren Spott geweckt. Heute ging ſie mit einem mil⸗ den, mütterlichen Lächeln, das ganz neu an ihr war, dartiber hinweg.—— i 5 Was Hilde aubetraf, ſo hatte Grete Wedekind ſchon richtig geſehen. Hilde flüchtete ſich katſächlech vor ſich ſelbſt und ihrer Liebe zu Horſt in dieſe Frogindſchaſt mit Eva Heidingsfeld. Zuerſt trieben ſie wohl vor allem das Mitleid und der Wunſch zu helfen. Dann, als ſte bald merkte, daß Naturen, wie Eva, kaem zu helfen war, hielt ſie doch mit ihr aus, weil ſie Nieſes fortwährende Miteingeſpanntſein in die Gefhle, Nöte und Wünſche eines anderen daran verhindepte, ſich mit ihren eigenen Wünſchen und Nöten zu boe⸗ ſchäftigen. Sonſt hätte ſie ſich Evas ſeeliſche Tyrannen nicht ſo lange gefallen laſſen. Günter bezeichnete es ganz richtig, wenn er von einem„Ausnutzen“ ſprach. „Wenn ich einen Menſchen hätte!“ hatte Eva an jenem erſten Abend geſagt. Jetzt hatte ſie nach lan⸗ gem Darben und Sehnen dieſen Menſchen gefunden Und ſich ihm aufgeſchloſſen, wie noch nie jemand zu⸗ vor, und nun wollte ſie ihn ganz. Durch die traurigen leidenſchaftlichen Sehnſucht erhoffte ſie einzig und allein von einer innigen Freundſchaft mit einem Weſen gleichen Geſchlechts. Sie, die gegen alle Men⸗ ſchen ſonſt herb und verſchloſſen war, verbarg Hilde nichts. In ihrer abgeriſſenen, ſtockenden Art berichtete ſie über jede Empfindung, jeden Wunſch, jede Er⸗ regung, die ſie durchzuckten. Dafür verlangte ſie aber auch völlige Offenheit, völlige ſeeliſche Hingabe von der Gegenſeite. Sie hatte ſehr bald herausgefühlt, daß Hilde zwar Wärme, Güte und Mitleid gab, aber den innerſten Bezirk ihres Seelengärtleins auch vor ihr nicht aufſchloß.„Du ſagſt mir nicht alles“, grollte ſie. Hilde verſtand nicht zu lügen.„Ich kann nicht“, gab ſie aufrichtig zu.„Da iſt eine Wunde in mir, Eva, an die darf niemand rühren, auch du nicht.“ Eva ließ ſich nicht abweiſen. Sie nahm Hildes Geſicht zwiſchen ihre ſchlanken, herriſchen Hände und verſuchte, ihr in die Augen zu ſehen. Ihre Blicke bohrten.„Du liebſt einen Mann?“ „Ich— weiß nicht. Laß mich!“ „Du denkſt an ihn, du träumſt von ihm, du ſehnſt dich nach ihm Tag und Nacht! Und ich— bin für dich nur ſozuſagen ein„intereſſanter Fall“. Du hörſt mich an,— du beobachteſt mich, nimmſt unſere Freundſchaft zur Bereicherung deines Wiſſens eben ſo mit, wie du in die Kollegs über Pſychopathologte gehſt, weil dir das für deinen ſpäteren Beruf viel⸗ leicht nützlich ſein kann.— Und ich—— ich pro⸗ ſtituiere mich, werfe mich weg.“ Sie brach in ein hyſteriſches Schluchzen aus. Es war das erſte Mal, daß Eva Heidingsfeld vor einem anderen Menſchen weinte. Es kam ihr ſelbſt im gleichen Augenblick zum Bewußtſein, und ſie fühlte ſich noch elender. Was trieb ſie nur, ſich ſo rückhaltlos preiszugeben?! —— Verhältniſſe daheim hegte ſie einen Abſcheu vor der Ehe, einen förmlichen Haß gegen die Männer. Beziehungen zwiſchen den Geſchlechtern waren für ſie„Schmutz“. Erfüllung ihrer lange unterdrückten, Die Hilde mußte tröſten. Das verſtand ſie gut, denn ſie hatte es in den letzten Jahren bei der Mutter oft üben müſſen.— Uebrigens war Eva auch auf Nrau Volkmar eiferſüchtig und begriff nicht, daß Hülde mit ihrer Mutter, wie auch mit Fräulein Wewekind in einem ſchönen Vertrauensverhältnts ſtand„Was willſt du mit den Alten?! Sie ver⸗ ſtehen uns ja doch nicht.“ „Wa, hat das Verſtehen mit den Jahren zu tun?“ fragte Hilde gelaſſen. „Alt und jung. „Unſinn.“ Hilde hatte ſich Tante Gretes Lieb⸗ lingswort angewöhnt, wie das beim täglichen Um⸗ gang leicht geſchieht.„Unſinn, Eva. Mancher kommt ſchon alt und grämlich auf die Welt. Und ein an⸗ derer iſt mit ſiebzig noch jung.“ a „Und ich gehöre deiner Meinung nach wohl zu den Alten, nicht wahr?“ Hilde ſchüttelte den Kopf.„Närrchen. Nur den rechten Standpunkt mußt du finden. Aus deinem Trübſalswinkel ſiehſt du ja die Welt und die Men⸗ ſchen ganz verkehrt.“ Dabei dachte ſie: Vielleicht hat Eva recht. Sie gehört wohl zu den armen Menſchen, die alt auf die Welt gekommen ſind. Dann hat ſie es in der Jugend beſonders ſchwer. Später gleicht ſich das am Ende aus. Ich muß Geduld mit ihr haben. Dieſes Geduldhaben war nur manchmal nicht leicht. Eva machte ihr in ihrer Giferſucht oft häßliche Szenen. Soweit ſie nur ſelbſt darunter zu leiden hatte, hielt Hilde ihr manches zugute; als aber auch andere davon betroffen wurden, lehnte ſie ſich auf. An einem hellen Februartag fuhr ſie mit Eva gleich nach Tiſch nach Wannſee hinaus. Auf dem kleinen Wannſee gab es eine prachtvolle Eisbahn. Hilde hatte in den letzten Tagen viel über den Bü⸗ chern geſeſſen und ſehnte ſich danach, ſich einmal tüchtig auszulaufen. Sie hoffte auch, daß Eva, die ebenfalls eine gute Schlittſchuhläuferin war, im Freien ihre düſteren Gedanken vergeſſen würde. Sie war doch auch erſt neunzehn, hatte ihr Leben noch vor ſich. Un⸗ natürlich erſchien Hilde dieſes beinahe wollüſtige Wühlen in Groll und Verbitterung. Aber Eva hatte einen beſonders ſchwarzen Tag. Daran änderte auch die ſchöne Winterlandſchaft nichts. Sie glitt gemeſſen in langſamen Bogen auf ihren blanken Schlittſchuhen dahin, müde und ſteif, während Hildes ſchlanker Körper ſich geſchmeidig bog und wiegte, der Freude an der geſunden Bewegung und der Leichtigkeit des Vorwärtsgleitens eifrig hin⸗ gegeben. Die beiden Mädchen wurden ſchon eine Weile be⸗ obachtet, ohne es zu ahnen. Günter Orland hatte von Tante Grete, die von Hildes Verabredung mit Eva wußte, einen freundlichen Wink bekommen. Er war in Begleitung ſeines Zimmergenoſſen Fritz Winkel⸗ mann ebenfalls herausgefahren, und die Studenten ſchlängelten ſich nun, immer in einiger Entfernung, zwiſchen den zahlreichen Schlittſchuhläufern hindurch, ſorgfältig darauf bedacht, daß ſte Hilde und Eva nicht aus den Augen verloren. Günter tat es mit gemiſch⸗ ten Gefühlen. Die Freude darüber, daß er Hilde ſah und nahe war, konnte nicht recht aufkommen, weil er gleichzeitig fürchtete, daß ihr ſein Erſcheinen hier vielleicht gar nicht beſonders angenehm ſein würde. Und dem kleinen stud. theol. Fritz Winkelmann, kaum neunzehnjährig und Damen gegenüber von faſt krank⸗ hafter Schüchternheit, obendrein nur ein ſehr mäßiger Schlittſchuhläufer, war auch nicht ganz wohl zumute. Günter machte allen Zweifeln ſchließlich ein Ende, indem er entſchloſſen auf die Mädchen zuſteuerte. Fritz Winkelmann ſchob ſeine Brille zurecht und folgte ihm zögernd mit den kürzeren, ruckartigen Bewe⸗ gungen des Ungeübten. Aufrichtig und offen war Günther Orlaubds Weſen. Zur Verſtellung hatte er nicht das mindeſte Talent. Er grüßte reſpektvoll, während ihm das Blut bis in die klare Stirn ſtieg, und ſagte treu⸗ herzig⸗kameradſchaftlich:„Tag, Hilde.“ Und dann hielt er in ſeiner Freude, die nun doch mächtig auf⸗ flammte, Hildes Hand etwas länger feſt, als un⸗ bedingt nötig geweſen wäre. Eva Heidingsfeld beobachtete die Begrüßungs⸗ ſzene mit mokant herabgezogenen Mundwinkeln. Ach ſo, das war der lange Blonde, der auch aus Schön⸗ ſtadt ſtammte. Hilde ſchien ja durchaus nicht unan⸗ genehm berührt zu ſein durch dieſe kordiale Be⸗ grüßung.„Sind Sie auch hier, Günther?“ fragte ſte geiſtreich. Und dann tauchte neben dieſem Lands⸗ mann noch ſo ein Mäunchen auf, der typiſche„arme Student.“ Die Vorſtellung ergab die Richtigkeit ihrer Vermutung, natürlich Theologe. Was hatte Hilde bloß für unmögliche Bekanntſchaften! Orland mochte noch angehen. Elegant war er nicht, aber ſeine große, repräfentable Geſtalt umgab ein Hauch ſolider Bür⸗ gerlichkeit. Doch dieſer Kleine, dieſer Unglückswurm! Der zu weite und zu lange, auch ſchon etwas ver⸗ tragene Mantel war ſicher nicht für ihn angefertigt worden. Der Hut rutſchte ihm über die Ohren. Wer trieb überhaupt in ſolchem Aufzug Sport! (Fortſetzung folgt) . * 4 * ſik it⸗ . 1 5 J. L. Schumacher 70 Jahre Am 23. Dezember vollendet F. L. Schumacher, der Ehrenpräſident des R. V. Amicitia Mannheim, das 70. Lebensjahr. Wer die ſtämmige, aufrechte Geſtalt des Jubilars ſieht, der kann nur ſchwer daran glauben, daß er das 70. Lebensjahr erreicht hat. Wir ſehen in ihm das Bild eines Mannes, der lebensfroh in ernſter Arbeit durch Fleiß und Rechtlichkeit ſich eine hochgeachtete Stellung in ſeinem Berufskreiſe, dem Verſicherungsfach, errungen hat, der aber, abhold allem Hervortreten, nie in perſönlicher Beziehung aus ſeinem beruflichen Kreiſe herausgetreten iſt. Aber in einem Zweige ſeiner Tätigkeit, zu dem ihn Neigung und Fähigkeit fern von des Tages Laſten trieben und feſtgehal⸗ ten hat, konnte er ſich zwangsläufig der Oeffentlichkeit nicht entziehen und nicht verhüten, daß ſein Name nicht nur in Mannheim, ſondern über deſſen Weichbild hinaus in ganz Deutſchland genannt wurde, in ſeiner Eigenſchaft als Mit⸗ glied, Vorſitzender und Ehrenvorſitzender des Mannheimer Rudervereins„Amicitia“. Geboren am 23. Dezember 1860 in Offenbach am Main, kam er ſchon in früher Kindheit nach Mannheim. Mann⸗ heim iſt, mit kurzer Unterbrechung durch auswärtige Tätig⸗ keit, ſein ſtändiger Wohnſitz, ſeine zweite Heimat geworden. Im Alter von 19 Jahren trat er dem Mannheimer Ru⸗ derverein„Amicitia“ bei und iſt in dieſem Verein, in dem er ſich als Mitglied, Rennruderer, Ruderwart und Vor⸗ ſtandsmitglied betätigt hat, von Stufe zu Stufe geſtiegen und zum Vorſitzenden und Ehren⸗Vorſitzenden ernannt wor⸗ den auf Grund ſeiner hervorragenden Führereigenſchaft. Friedrich Ludwig Schumacher iſt nicht der Mann, der mit blinkenden Reden feſſelt, ſondern der Mann der Tat, die nach ernſter innerlicher Prüfung und energiſchem Ent⸗ ſchluß zum Ziele führt. Das Emporſteigen der„Amicitia“ iſt nicht ein meteorgleiches Aufflackern, ſondern eine in harter Ar⸗ beit erzielte Erſcheinung und in großem Ausmaße das Werk von Schumacher. Mit ſtarrer Folgerichtigkeit wurde kein Zoll vom vorgezeichneten Wege abgewichen, in ſtrenger Manneszucht und in den Formen der guten Geſell⸗ ſchaft ein Mitgliederſtamm herangebildet, der nicht nur für den Augenblick, ſondern auf die Dauer das Beſtehen der „Amicitia“ gewährleiſtet. Hier hat Schumacher mit un⸗ erbittlicher Strenge ſeines Amtes gewaltet und die Früchte ſeiner erzieheriſchen Arbeit ſind in den Erfolgen zutage ge⸗ treten. Wie er mit Leib und Seele an dem Gedeihen ſeiner „Amicitia“ hängt, das beweiſt das prächtige Heim, das in dem Geſellſchafts⸗ und Boothauſe ſeiner Inittative und ſei⸗ ner kräftigen Unterſtützung ſein Entſtehen und ſeinen Fort⸗ beſtand verdankt und den Namen Schumacher für alle Zei⸗ ten unlöslich mit der„Amicitia“ verbindet. Im Aus⸗ ſchuß des Deutſchen Ruder verbandes, dem er ſett 1902 angehört, hat er mit beſonnenem Eintreten für die Entwicklung der deutſchen Ruderei gewirkt und ſich ſtets allen Experimenten entgegengeſtellt, die zwar in be⸗ ſtechender Form erſchienen, der Grundlage der Erfahrungen ernſter Fachmänner entbehrten. Wir haben bereits vor wenigen Wochen einen Lebens⸗ abriß des Jubilars gegeben, dem wir nichts hinzuzufügen haben, als den Wunſch, daß es F. L. Schumacher vergönnt ſein möge, noch viele Jahre in körperlicher und geiſtiger Friſche ſich ſeinem Beruf und ſeinem geliebten Ruderſport zu widmen.— Amateurrennen in Frankſurt Becht Oeſtreich Sieger im Mannſchaftsrennen Zu erſten Mal hielt die Frankfurter Winterbahn am Sonntag Amateurrennen ab, die ein ſehr zahlreiches Publi⸗ kum anzuziehen vermochten. Trotz der vielen und ſchweren Stürze war der gebotene Sport überraſchend gut. Becht (RV. Adler) konnte das Onium, das aus einem Runden⸗ zeitfahren, einem Fliegerlauf, einem Verfolgungsrennen und einem 20 Runden Punktefahren beſtand, knapp vor Oeſtreich(Adler) an ſich bringen, während beide Fahrer als eine Mannſchaft das 30 Kilometer⸗Mannſchafts rennen ge⸗ winnen konnten. Die Ergebniſſe: Match⸗Omnium(Geſamtergebnis): 1. Becht⸗RV. Adler⸗ Frankfurt 13 Punkte; 2. Oeſtreich 12.; 3. Hohbein, Velo⸗ eipedklub 11.; 4. Göttmann, Velocipedkl. 8.;— Punkte⸗ fahren: 1. Zaun⸗Velocipedklub 18.; 2. Tilger⸗VC. 10.; 3. Spahn, Offenbach 7.; 4. Dick, VC. 7 P.— 30 Kilo⸗ meter⸗Mannſchaftsrennen: 1. Oeſtreich Becht RV. Adler 41:18 Min. 34.; 2. Göttmann—Hohbein VC. 17., eine Runde zukück: 3. Roth— Rheinländer, Adler 13.; 4. Rudolf—Gleiſer, Quartett⸗Germania 6.; zwei Runden zurück: 5. Gleim— Frank, Quartett⸗ Germania 10.; 6. Löber Brey, Quartett⸗Germania 1.; drei Runden zu⸗ rück: 7. Englert—Reuſchling, RV. Adler 5 Punkte. Eishotkeh-Turnier auf dem Rieſſerſee Rieſſerſee unterliegt Oxford und bezwingt Prag Das ſich über zwei Tage erſtreckende internationale Eishockeyturnier auf dem idylliſch gelegenen Rieſſerſee bei Garmiſch wurde mit dem Treffen zwiſchen den canadiſchen Studenten der Univerſität Oxford und der erſten Mannſchaft des SC. Rieſſerſee eingeleitet. Da die Sonne ſchien, merkte man die 15 Grad Kälte nicht allzu ſehr. Oxford ſiegte 31(:0,:0,:). Alle drei Tore für die Engländer ſchoß Bonneeaſtle, während die Bayern durch Schröttle zum Ehrentor kamen. Der L. T. C. Prag trug dann gegen die Reſerven von Rieſſerſee ein Trainingsſpiel aus. Die Prager veranſtalteten eine Art Schützenfeſt und jagten die Scheibe nicht weniger als 21mal ins gegneriſche Tor(68:0,:0,:). Am Sonntag ſtanden ſich dann die erſte Monnſchaft des SC. Rieſſerſee und der L. T. C. Prag gegenüber. Das Treffen endete mit einem verdienten:3⸗Sieg von Rieſſer⸗ ſee(:0,:3, 01). Die Bayern waren in dem erſten Drittel ſchwach, konnten aber nachher überzeugen. Im erſten Drittel kamen die, Tſchechen durch Malecek und Watſon(2) zu drei Erfolgen: Im zweiten Drittel ſtellten Gruber und Scheiblein(2) die Partie auf remis und im letzten Drittel erzielte Slevogt den Siegestreffer. Schieds⸗ richter Little⸗Oxford leitete nicht überzeugend.— Den Ab⸗ ſchluß der Veranſtaltung bildete ein Treffen der Oxkord Canadains und der Rieſſerſee'er Reſerven, das die Oxfor⸗ der mit:0(:0,:0,:0) gewannen. Berliner Kunftlauf-Meiſterſchaflen brachte der Brandenburgiſche Eisſport⸗ Am Sonntag 1 port N liner Sportpalaſt die neiſterſe amen, Herren und Paare rag, deren T bei den Herren wechſelte, weſenheit 3 Härtel der talen⸗ großer Ueber⸗ Die Teilnehmer an den Endſpielen um die Süddeutſche Jußballmeiſterſchaft Meiſter⸗ und Platzfrage noch nicht ge⸗ V. f. L. Gruppe Rhein: klärt. In Frage kommen Phönix Ludwigshafen, Neckarau und S. V. Waldhof. Gruppe Baden: Meiſter: F. V. Karlsruhe. Platzfrage iſt noch ungeklärt. Gruppe Württemberg: Meiſter: Union Böckin⸗ gen. Um die Plätze kämpfen FC. Pforzheim, VfB. Stutt⸗ gart und Kickers Stuttgart mit je 19 Punkten. Gruppe Saar: Meiſter: FK. Pirmaſens. Ta⸗ bellenzweiter: FV. Saarbrücken. Um den 3. Platz kämpfen Boruſſia Neunkirchen und FC. Idar mit je 16 Punkten. Gruppe Heſſen: Meiſter: Wormatia Worms. Zweiter: Vfs. Neu⸗Iſenburg. Dritter: SV. Wiesbaden. Gruppe Main: Meiſter: Eintracht Frank⸗ Die furt. Zweiter: Rotweiß Frankfurt. Dritter: Union Nie⸗ derrad. Gruppe Nordbayern: Meiſter: Sp. Vg. Fürth. Zweiter: 1. Fc. Nürnberg. Um den 3. Platz kämpfen Bayern Hof und VfR. Fürth mit je 13 Punkten. Gruppe Südbayern: Meiſter: Bayern Mün⸗ che n. Zweiter und Dritter Schwaben Augsburg und München 1860 mit je 18 Punkten. Die Runde der Meiſter Gruppe Rhein noch offen. Baden: FV. Karls⸗ ruhe; Württemberg: Union Böckingen; Saar: F. Pirmaſens; Heſſen: Wormatia Worms. Main: Ein⸗ tracht Frankfurt; Nordbayern: Sp. Vg. Fürth; Su d⸗ bayern: Bayern München. Troſtrunde Nordweſt: Gruppe Rhein: Phönix Ludwigshafen, SV. Waldhof oder Vf. Neckarau. Saar: FV. Saarbrücken und der Sieger im Endſpiel um den 3. Platz(Boruſſia Neunkirchen oder FC. Idar). Heſſen: Vfs. Neu⸗Iſenburg und SV. Wiesbaden. Main: Rotweiß Frankfurt und Union Nie⸗ derrad. Troſtrunde Südoſt Gruppe Baden: Die Platzfrage iſt noch offen. Würt⸗ temberg: Fc. Pforzheim, VfB. Stuttgart ober Kickers Stuttgart. Nordbayern: 1. FC. Nürnberg und der Sieger aus dem Endſpiel um den 3. Platz(Bayern Hof oder VfR. Fürth). Südbayern: Schwaben Augsburg und 1860 München. Jugendpflegeriſche Grundlage der ſporkärztlichen Tätigkeit Von Oberregierungsrat Broßmer⸗Karlsruhe Schon bei dem inhaltlichen und organiſatoriſchen Auf⸗ bau der Jugendpflege in Deutſchland, etwa von 1910 ab, hat man an eine Mithilfe der Aerzte gedacht. Die Aerzte traten in den Zeiten der eigentlichen Wehrerztehung auf jugendpflegeriſcher Grundlage bei der Jugendwehr oft als Leiter der Kurſe für die erſte Hilfe bei Unglücksfällen und als Vortragende über die geſundheitlichen Richtlinien einer natürlichen Lebensführung mit großem Erfolg in Tätigkeit. Man hatte damals ſchon das ganz richtige Gefühl, daß bei einer Führung jugendlicher Kreiſe, insbeſondere auch der reiferen Jugend, neben dem eigentlichen Fachpädagogen und dem Geiſtlichen auch der Arzt einen fruchtbringen⸗ den Einfluß auf die innere und äußere Lebensgeſtal⸗ tung der jugendlichen Menſchen haben kann. Aber die eigentliche praktiſche Auswirkung hat doch erſt die Nach⸗ kriegszeit gebracht mit der ſtarken Ausbreitung turneriſchen und ſportlichen Lebens im Volke überhaupt und insbeſon⸗ dere mit dem Eindringen des ſportlichen Gedankens in die Reihen der Jugendlichen beiderlei Geſchlechts, in einem noch nie gekannten Ausmaß. Faſt zu gleicher Zeit haben akademiſche Kreiſe und hierbei in erſter Linie die Ver⸗ treter der Medzin ſich ſtärker als früher der volksauf⸗ bauenden Arbeit in den Turn⸗, Sport⸗ und Jugendpflege⸗ vereinen von der wiſſenſchaftlichen Seite her genähert. Auf der einen Seite alſo ein ungeheures Material und ein ſtarkes Bedürfnis, bei der Doſierung des ſportlichen Trainings der Jugend feſte wiſſenſchaftliche Unterlagen zu haben und auf der anderen Seite die erſt langſam ſich ein⸗ richtende wiſſenſchaftliche Forſchung, die natürlich nach dem Prinzip der großen Zahl erſt nach vielen Jahren Ergeb⸗ niſſe zeitigen kann. Eine Hilfe bot hier der beutſche Sportarzt. Die Ausbildungskurſe ſtützen ſich der Vorſchrift nach zur Zeit noch auf eine einjährige praktiſche Tätigkeit in einem Turn⸗ oder Sportverein. In dieſem Punkte können Miß⸗ verſtändniſſe entſtehen. Die Verbände für Turnen, Sport und Spiel haben ein großes Intereſſe daran, daß die Sport⸗ ärzte Erlebniſſe und praktiſche Erfahrung aus dem volks⸗ tümlichen Betrieb der Leibesübungen mit ſich bringen. Die nur bloße Teilnahme als Mitglied praktiſch oder theoretiſch in einen Turn⸗ oder Sportverein gibt niemals die nötige Grundlage für eine fruchtbringende, vorbeugende, jugend⸗ pflegeriſch aufgefaßte, ſportärztliche Tätigkeit. Dazu iſt ſchon nötig, daß im Sinne eines gewiſſen Führertums das Können auch dem Wollen entſpricht. Von jüngeren Aerzten wird man ſicher erwarten dürfen, daß ſie im Laufe ihres Studienganges oder ihrer erſten Jahre als praktiſcher Arzt in einem Verein ſelbſt Riegen und Abteilungen führen und in der Verwaltung tätig ſind. Denn die ſportärztliche Auf⸗ gabe liegt nicht nur im Meſſen und Wiegen, alſo in der Forſchung allein, ſondern doch noch viel mehr in der un⸗ mittelbaren Hinführung der Uebenden und Trainierenden zu einer vollwertigen Leiſtung, ohne daß die Reſervekräfte des jungen Menſchen aufgerieben werden. Die Das Goldene Reiterabzeichen für ſportliche Ausbildung ganzer Abteilungen im Normalalter und mit Normalleiſtungen kann pfychiſch und vorbeugend nur von jemand geleitet werden, der den körperlichen Kräfteaufwand an ſich ſelbſt erprobt hat. Die eigene Füh⸗ rertätigkeit im größeren oder kleineren Rahmen, möglichſt auf lange Zeit und am beſten in der Studentenzeit oder unmittelbar darnach, iſt alſo eine der bedeutendſten jugend⸗ pflegeriſchen Grundlagen einer ſpäteren erfolgreichen ſport⸗ ärztlichen Tätigkeit. Dazu kommt von einer ganz anderen Seite her ein ſoziales Prinzip. Während in den Jugendabtetilungen der Turn⸗ und Sportvereine doch mehr oder weniger eine vom Elternhaus beſchützte, an ſich verhältnismäßig ſorgenloſe Jugend ſich bewegt, finden wir in den eigentlichen Jugendorganiſationen in ſtarker Zahl junge Meu⸗ ſchen, die ſelbſt ſchon im Berufsleben in werktätiger Arbeit ſtehen. Für ſie ſind die Leibesübungen nicht nur ein durchdachtes Kräftigungsſyſtem, ſondern wie die Erfahrung im Umgang mit dieſen jungen Menſchen zeigt, zunächſt die notwendige ſeeliſche Entſpannung nach einer eintönigen und oft nieder⸗ drückenden Berufsarbeit. Durch die Auslöſung von einer geſchickten, wohlwollenden und verſtändnis vollen Führung wird der junge Hand⸗ oder Geiſtesarbeiter, der ſchon ſtark im Wirtſchaftsleben ſteht, zunächſt vom Element des Betriebes zu ſeinem ſelbſtändig denkenden und fühlen⸗ den Menſchentum hingeführt. Auf dieſes Moment der Aus⸗ löſung kommt es an, wenn die Jugend beeinflußt werden ſoll. Nur der Lehrer oder Arzt wird dies fertig bringen, der nicht nur einmal zur pädagogiſchen oder ſportärztlichen Unterſuchung kommt, ſondern der wird es metſterhaft ver⸗ ſtehen, der vorher ſchon in längeren Zeitläuften in der Ge⸗ meinſchaft dieſer Jugend als Kamerad und Führer gewirkt hat. Für ihn iſt es dann auch eine Leichtigkeit, bei der Aus⸗ geſtaltung wiſſenſchaftlicher Probleme junge Menſchen als Material zu bekommen. Die jugendpflegeriſchen Grundlagen der ſportärztlichen Tätigkeit in ihrer hygieniſchen und volkstümlichen Tönung werden zu ſozialen und fürſorglichen Vorbeugungsmaß⸗ nahmen für die berufstätigen Arbeiter. Denn bei ihrer ſportärztlichen Unterſuchung iſt das Milieu die Wachstums⸗ phaſe und die ſeeliſche Verfaſſung als eine Einheit zu be⸗ greifen und zu bewerten. Aus einer ſolchen Auffaſſung heraus bekommt die ſportärztliche Tätigkeit auf jugendpflegeriſcher Grund⸗ lage die Verbindung mit der Erholungsfürſorge der rei⸗ feren Jugend und führt zu einer kritiſchen Betrachtung des Wanderbetriebes in der Gemeinſchaftsform einzelner Grup⸗ pen oder in der Art des Einzelwanderers. Auch hier zeigt ſich ohne weiteres, daß ein Sportarzt, der nur einmal als Kontrollperſon in einem Jugendheim, in einer Ju⸗ gendherberge oder in einem Wanderheim ein⸗ und ausgegangen iſt, niemals beurteilen kann, wie dieſes Heim⸗ leben ſich geſtaltet und wie es ſeine Inſaſſen beeinflußt. Zu die erfolgreichſte Turnierreiterin die mit 12 Siegen in Dreſſurprüfungen „ Springen die beſte Leiſtung des Jal 1 nen die bekonnten Frankfurter Zo Nr. 394 und der Gramme kommt eben eine Komponente des Lebens hinzu, die man nie zahlen mäßig feſthalten kann. jeder Zahl der Zentimeter Als jugendpflegeriſche Grundlage in der ſport⸗ 0 ärztlichen Tätigkeit muß man auch die Verbindung mit den Schularztſtellen bezeichnen. ö In der heutigen Zeit ſcheint es überhaupt der beſte Weg zu fein, wenn die Schu larztſtelle ſelbſt für den langſamen Ausbau einer ſportärztlichen Unterſuchungs⸗ und Bera⸗ tungsſtelle für Schüler und auch für die Angehörigen der Vereine in Betracht gezogen wird. Allerdings hat die Jugend, insbeſondere die reifere Jugend ein feines Gefühl dafür, ob der unterſuchende Arzt ſtärker im Sinne des Lie⸗ des ergo bibamus lebt und wirkt oder ob er ſchon durch ſeinen ſtraffen Körper und ſeine geſchickte Art von ſich aus den freiwilligen Gehorſam erreicht. Die jugendpflegeriſchen Grundlagen der ſportärzklichen Tätigkeit laſſen ſich heute in der Sprechſtunde des einzelnen Arztes, in der Berufs⸗ und Eheberatung und auch in den Kommiſſionsſitzungen bei allen möglichen Aemtern vom Arzte ſtark verwerten, beſonders dann, wenn er nicht etwa in der Diskuſſion von einem andern Herrn ſich ſagen laſſen muß, daß er nie aktiv in dieſen Dingen tätig geweſen iſt. Wenn er aber aus dieſem Rahmen ſelbſt herauskommt, ſo wird er durch ſeinen Ratſchlag die Geſtaltung der Körper⸗ erziehung in der Familie und in der Schule, die Au f⸗ fafſung des Gemeinſchaftslebens und die ſo⸗ zialen Grundlagen der Berufsarbeit, insbeſondere bet Jugendlichen, langſam, aber ſicher beeinfluſſen können. Der Arzt als Verwaltungsbeamter hat einen ſtarken Ein⸗ fluß, wenn er zugleich auch durch Vorträge, Kurſe und der⸗ gleichen als Volksbelehrer wirkt. Dazu kommt, daß gerade er bei allen Fragen die Einheit des Lebens viel ſtärker dar⸗ ſtellen kann, wie andere Kreiſe. ee, eines deutlſchen Leichtathleten in Südamerika Rekord D. Gerner, der Stettiner Leichtathlet, ſtellte in Sao Paolo einen neuen braſilianiſchen Zehnkampf⸗Landes⸗ rekord auf. Ballonfahrt des Babiſch-Pfälziſchen Luflfahrt-Vereins Der Babiſch⸗Pfälziſche Luftfahrtverein unternahm am Sonntag mit dem Ballon„Mannheim“ wieder einen Ballon⸗ aufſtieg. Ballonführer war Fritz Schneider, Beifahrer die Herren Dr. Spiegel⸗ Mannheim, Oberingenteur Dünbier⸗ Mannheim und stud. mach. Rothgän⸗ ger⸗Darmſtadt. Der Aufſtieg erfolgte um 11 Uhr 15. Der Ballon trieb zuerſt über einer geſchloſſenen Wolkendecke bei prächtigem Wetter nach Schriesheim. Er wurde dann gedreht und flog über Haßloch, Landau, Bergzabern. Um 4 Uhr erfolgte die glatte Landung bei Steinweiler an der franzöſiſchen Grenze. Eröffnung 8 der neuen Berliner Tennishalle Zweiter Tag In der neuen Berliner Tennishalle wurden die inter⸗ nationalen Spiele am zweiten Tag fortgeſetzt. Einen vielbejubelten Sieg errang Prenn mit 618:4 über ben Jlaltiener de Morpurgo, der zum Schluß unter Luft⸗ mangel litt. Erwähnenswert iſt auch der Erfolg ber jungen Berliner Zanber⸗ Eichner, die bas öſter⸗ reichiſche Spitzendoppel Artens Matejta 216, 618, 7178 ſchlagen konnten. de Morpurgo ſchlug Frenz 611, :10, 610 und Fräulein Krahwinkel⸗Preun blieben über Frau v. Reczuizek⸗Aetens 618, 672 ſiegreich. Literatur *Der Sport. Kritiſche deutſche Halbmonatsſchrift. Seit einiger Zeit erſcheint in Frankfurt dieſe neue Sportzelt⸗ ſchrift, die ſich kritiſch mit allen Vorgängen im Sport be⸗ ſchäftigt. Wir haben mit der Beſprechung der 1 abſichtlich etwas zugewartet, um an verſc Nummern einen Ueberblick über öie Arbeit und das Wol⸗ len der Herausgeber zu gewinnen. Als Herausgeber zeich⸗ naliſten B. Guegel ite feſtſtellen, daß jede Unbelümmert und often er⸗ n dieſe manchmal auch etwas och nie verletzend. Aus allem ernd und fördernd zu wirken. g hard Guegel einen „ber ſich mit der Be⸗ nmenden OClympiſchen für die Heut⸗ hiebener Ha no und Ernſt Uebhut. Man kann he Nummer beſſer geworden iſt. folgt Kritik an allem. i ſehr ſcharf iſt, ſo wird ſie ſpricht der ehrliche Wille be In der neueſten Nummer br ausgezeichneten Aufſatz„Are teiligung Deutſchland an Spielen und der fiuanzie ſchen Teilnehmer befaßt. 1 druck, was ſein muß 1 nis, in der jetzigen herauszugeben, ö Non wird die ü „Sport“ beachten müſſen. — — tem Maße durchſetzte, ſo erklärt ſich dies in erſter Linie aus Bewegung. 2 Montag, 22. D ezember 1930 ELS- un der Neuen Mannheimer Zeitung IRTSCHAFrTS-Z HET Die deulſche Wirtſchaft an der Jahreswende Aus dem Jahresbericht der Berliner Handels⸗ kammer Die Berliner Handelskammer unterbreitet nunmehr ihren Jahresbericht für 1930 der Oeffentlichkeit, wobei ſie, wie auch in früheren Jahren, die Entwicklung des deutſchen Wirtſchaftslebens einer eingehenden Kritik unterzieht. Die Urſachen der Weltwirtſchaftskriſe erblickt die Berliner Han⸗ delskammer in erſter Linie in der Uebererzeugung von Rohſtoffen und induſtriellen Erzeugniſſen. Jedoch handelt es ſich nach ihrer Anſicht nicht um eine reine Abſatzkriſe, ſon⸗ dern ſie hängt auch mit dem Problem der unwirtſchaftlichen Goldhortung und den Störungen aus der MReparations⸗ politik zuſammen. Die deutſche Wirtſchaftslage wurde darüber hinaus noch durch drei Tatſachen beſonders beein⸗ flußt: Die Verluſte aus der vorangegangenen Zeit ſchlech⸗ ter Konjunktur, die Schwächung durch die immer ſtärker werdende Laſt der Verſchuldung und durch die hohe Be⸗ ſteuerung, die ſozialen Laſten, verbunden mit der inner⸗ politiſchen Entwicklung. Alle dieſe Faktoren ſchafften den Nährboden für die„Vertrauenskriſe“. Die deutſche Wirt⸗ ſchaft iſt demnach im Jahre 1930 über die weltwirtſchaftliche Gebundenheit hinaus einem mehrfach verſtärkten Druck ausgeſetzt geweſen. Die Umſatzgeſtaltung i wird durch die Preisbewegung etwas verſchleiert. Die Bin⸗ nenhandelsumſätze im erſten Vierteljahr 1930 konnten ſich mit 85 Milliarden 1 auf vorjähriger Höhe behaupten. Die Umſätze für April⸗Juni werden auf 26,8 Mrd. 1(gegen das Vorjahr minus 12 v..) für Juli⸗September auf 29,8 Mrd. Mark(minus 10,2 v..) und für den Oktober auf 22,4 Mrd. Mark(minus 13,5 v..) errechnet. Die Kapitalverſorgung bildete in 1930 das dringendſte Erfordernis der Wirtſchaft. Noch immer abſorbieren die Unkoſtenfaktoren einen ſo er⸗ heblichen Teil der Betriebsergebniſſe, daß die Anſammlung von Eigenkapital nahezu unterbunden iſt. Auch außerhalb der Unternehmungen ſchritt der Kapitalbildungsprozeß als Folge der Kriſenauswirkung nur zögernd vorwärts. Wenn ſich trotz dieſer Entwicklung die Entſpannung des Kapital⸗ marktes in der erſten Jahreshälfte 1930 dennoch in verſtärk⸗ der ſtarken Flüſſigkeit des Geldmarktes— ebenfalls ein typiſches Merkmal ſchlechter Konjunktur. Die Entlaſtungs⸗ tendenzen erhielten durch den beträchtlichen Zufluß von Auslandskrediten(Jan. bis Okt. 1176,5 Mill. gegen 348,1 Mill./ im ganzen Vorjahre) eine ſtarke Stütze. Bereits im Juli hatte die Entwicklung den Höhepunkt überſchritten. Seitdem ſetzte eine rückläufige Bewegung ein, die durch die Reichstagswahl verſtärkt wurde und zu der bedauerlichen Kapitalflucht führte. Zuſammenbruch der deutſchen Aktienkurſe. Zum Unterſchiede von den Goldpfandöriefen zeigte der Aktienindex während des ganzen Jahres eine rückläufige Er fiel von 120 im Januar auf 90,4 in der erſten Dezemberwoche. Ein ſolcher Tiefſtand entſpricht keineswegs dem inneren Wert der deutſchen Unterneh⸗ mungen; er erklärt ſich nicht zuletzt aus der techniſchen Verfaſſung der Börſe. Auch wurden aus den Vereinigten Staaten zur Entlaſtung der Portefeuilles während des ganzen Jahres deutſche Aktien abgeſtoßen. Hierzu geſell⸗ ten ſich zum Jahresſchluß Abgaben aus Frankreich. Die geringe Aufnahmefähigkeit der Märkte hat zu einer Ver⸗ wüſtung des Kursniveaus geführt, das vielfach mit der gegenwärtigen und zukünftigen Rentabilität der Aktien in keinem Verhältnis mehr ſteht. Die Zahlungsfähigkeit der deutſchen Wirtſchaft ergibt ſich aus der Bewegung der Zahlen für Wechſel⸗ proteſte, Vergleichsverfahren und Konkurſe. Die Ziffern der arbeitstäglichen Wechſelproteſte und Konkurſe zeigten Anfang des Jahres, von dem damals beſonders hohen Stand ausgehend, eine rückläufige Tendenz, die jedoch in der zweiten Jahreshälſte von einem neuen Anſteigen ab⸗ gelöſt wurde. Die arbeitstägliche Ziffer für Vergleichs⸗ verfahren weiſt dagegen eine dauernd abwärts gerichtete Tendenz auf. Die deutſche Handelsbilanz für 1930 war verhältnismäßig befriedigend. Das ſcharfe Abſinken der Einfuhr in Verbindung mit der nahezu un⸗ unterbrochenen Steigerung der Fertigwarenausfuhr führte wärtigen Bankguthaben dazu, daß die deutſche Handelsbilanz in 1930 faſt ſtändig aktiv blieb. Ueber die Agrarzölle wird geſagt, daß ſie eine Gefahr für die Verteuerung der Lebenshaltungskoſten bilden und im Widerſtreit mit den Ausfuhrintereſſen der deutſchen Induſtrie ſtehen. Was die Reparationspolitik anbetrifft, ſo wird feſtgeſtellt, daß es noch nicht eines Jah⸗ res bedurft habe, um Zweifel an der Dauerhaftigkeit des Youngplanes aufkommen zu laſſen. Durch die Senkung des Preisniveaus um 14 v. H. hätten die Reparations⸗ zahlungen in Gold in gleichem Maße an Gewicht zuge⸗ nommen. An der Untragbarkeit des Youngplanes kann nunmehr kaum noch gezweifelt werden. Den Ausblick der Handelskammer gaben wir be⸗ reits am Samstag im Rahmen unſerer Wochenbetrachtung. Waggonfabrik Aeroingen 10 v. H. Dividende Der Umſatz zeigt im zurückliegenden Geſchäftsjahr ein⸗ ſchließlich des Umſatzes der Tochtergeſellſchaften einen Rückgang um nahezu 2 Mill. /, nämlich von 13 673 749,97 Him Vorfahr auf 11746 252,63. Die Tatſache, daß man ſich von Beginn des Geſchäftsjahres an auf einen Umſatzrückgang eingeſtellt hatte, machte es möglich, etwa den gleichen Reingewinn zu erzielen wie im Vorfahr. Aus dem Reingewinn von 394 052,33 Mark wird vorgeſchlagen 5 v. H. Dividende auf die VA. = 1750, 10 v. H. Dividende auf die StA.= 360 000 zu verteilen und 32 302,33/ auf neue Rechnung vor⸗ zutragen. In der Bilanz ſind Anlagen auf 28(8) Mill./ zurückgegangen, Schuldner haben ſich auf 3(.9) Mill.„ etwas erhöht und Beſtände auf 1,4(1,58) Mill. etwas verringert. Andererſeits ſind Gläubiger auf 2,1(2,3 Mill.„ zurückgegangen und Akzepte auf 0,24(0,29) Mill. Mark. Bürgſchaften erſcheinen mit 2,6(0,45) Mill.. Dieſe Erhöhung ſteht in Zuſammenhang mit dem Reichs⸗ bahnkredit für die vorfährigen Aufträge. Die heutige HV. genehmigte den Abſchluß und ſetzte die Dividende wie i. V. auf 10 v. H. feſt. Die Verwal⸗ tung berichtet, daß im Uf d. Geſchäftsj ahr ſich die Belegſchaft weiter vermindert habe und etwa 1000 gegen bisher 1500 Mann betrage. Die ſozialen Laſten ſeien von 219 auf 247 pro Kopf der Beleg⸗ ſchaft geſtiegen, gegenüber 46/ im Jahre 1914. Bei der Ringfedergeſellſchaft konnte infolge vergrößerten Abſatzes im Auslande der Umſatz auf der Höhe des Vorjahres ge⸗ halten werden und auch die Lizenznehmer in den Verein. Staaten, Frankreich und Japan beurteilen die Ausſichten weiterhin günſtig. Das lfd. Geſchäftsjahr ſtehe unter weſentlich ungünſtigeren Bedingungen als das Vorjahr. Der Auftragsbeſtand bleibe zwar nicht allzu ſehr hinter dem des Vorjahres zurück, es ſei aber in ihm der Reichsbahnauftrag für das erſte Halbjahr 1931 ent⸗ halten und nach der Veröffentlichung über Verkehrsruck⸗ gang und Betriebsverluſte bei der Reichsbahn ſet zu be⸗ befürchten, daß dieſer Auftrag über das ganze Jahr 1931 geſtreckt werden müſſe. Der private Inlands⸗ markt zeige eine ſeither nicht erlebte Stockung. Die Geſellſchaft habe ſich daher auf ein Jahr ſchwäch⸗ ſter Beſchäftigung eingeſtellt. Die Verwaltung glaube, daß der zwiſchen der Deutſchen Reichsbahn und der Deutſchen Waggonbauvereinigung geſchloſſene Vertrag, der 1931 abläuft, erneuert werde. »Gerling⸗Konzern. Wie verlautet, iſt beim Gerling⸗ Konzern für das am 31. Dezember beendete Geſchäftsjahr unter dem üblichen Vorbehalt mit der Verteilung einer Dividende von wiederum 12 v. H. zu rechnen. Die gegen⸗ bei der Gerling⸗Lebensverſiche⸗ rungs⸗Geſellſchaft ſollen etwa über 11 Mill. ¼ betragen. Auch die Sachverſicherung verfüge über ein Bankguthaben in faſt gleicher Höhe, ſo daß der geſamte Konzern mehr als 22 Mill.„ Bankguthaben beſitzt. Fabrik Stolzenberg Bürveinrichtungs⸗AG. Baden⸗ Oos. Durch den Vergleſchstermin am 19. Dez. ſcheint ge⸗ ſichert zu ſein, daß der Vergleich beſtätigt wird. Dieſer Vergleich ſieht bekanntlich eine Dreiteilung der Gläubiger vor. Die erſte Gruppe bis 250/ wird voll befriedigt, die zweite Gruppe, Gläubiger von 250 bis 6000 4 erhalten 30 v. H. in bar und 30 v. H. in Bürowöbeln. Forderungen über 6000„ werden mit 30 v. H. in bar und mit W v. H. in Aktien der Geſellſchaft geregelt. Die Barquoten ſind in Raten mit einem Fünftel im., 5. und 6. Monat nach Rechtskraft des Vergleichs, der Reſt in ſechs gleichen Mo⸗ natsraten zahlbar, deren erſte drei Monate nach Ablauf des ſechſten Monats fällig wird. Amerikaniſcher Kupferzoll beantragt Ein Druckmittel gegen die Lohnhütten (Eig. Dr.) Wie das BT. aus Waſhington erfährt, iſt dem Repräſentanten haus ein Antrag zugegangen, der einen Einfuhrzoll auf Kupfer in Höhe von 2 Cents pro lb. verlangt. Der Zoll ſoll offenbar die Wirkung haben, die Lohn hütten, die man bisher nicht dazu bewegen konnte, die. Preispolitik des Kartells bedingungslos mitzumachen, hierzu zu zwingen. Er dürfte danach vor allem auch den Kupfer⸗ inhalt der Erze treffen müſſen. Es iſt noch nicht klar, ob er etwa auch für bereits verarbeitungsfähiges Kupfer ge⸗ dacht iſt. * Südd. Eiſengentrale.— Zonenpreis bis Ende Januar 1931 verlängert. Infolge der herannahenden Feiertage war es nicht möglich, die Verhandlungen wegen der Neu⸗ organiſation des ſüddeutſchen Eiſenhandels, wie beabſich⸗ tigt, bis Ende 1930 zum Abſchluß zu bringen. Es wurde daher beſchloſſen, die gültigen Zonenpreiſe bis Ende Januar 1931 łzu verlängern. Die deutſche Zuckerkontingentierung Sveben ſind, wie der Verein der deutſchen Zucker⸗ induſtrie mitteilt, die ſchon ſeit langem ſchwebenden Ver⸗ handlungen über die Kontingentierung der deutſchen Zuckererzeugung dadurch zu einem gewiſſen Abſchluß ge⸗ kommen, daß in einer gemeinſamen Sitzung aller beteiligten Verbände der deutſchen Zuckerinduſtrie der vorgelegte Kon⸗ tingentierungsplan, der eine Ein ſchränkung der Er⸗ zeugung bringen wird, einſtimmig angenommen wurde. Sache der Geſamtheit der deutſchen Zuckerfabriken wird es Effeltenmärkte im Verlaufe erholt Glattſtellungen und abermals Auslandsabgaben Späterhin Interventionen u. 1 trotz kleinem Geſchäft erholt/ Stückemangel und bei Spezial⸗ werten erheblicher Deport der Spekulation/ Bis zum Schluß Mannheim luſtlos Bei unvermindert ſtillem Geſchäft neigte die Tendenz auch in der neuen Woche zur Schwäche. Die Nähe der Feiertage und des Jahresultimo veranlaßten Publi⸗ kum und Spekulation zu größter Zurückhaltung. Farben notierten 128,5, ferner waren Waldhof, Weſteregeln, Daim⸗ ler und Linoleum niedriger. Bankaktien waren kaum ver⸗ ändert. Von Verſicherungsaktien waren Aſſekuranz niedri⸗ ger angeboten. Am Rentenmarkt lagen Kommunalanleihen ſchwächer, dagegen waren Liquidations⸗Pfandbriefe der Rhein. Hypothekenbank höher geſucht. Der Schluß der Börſe war befeſtigt. Frankfurt ſchwächer, ſpäter etwas erholt Auch zu Beginn der neuen Woche eröffnete die Börſe wieder in ſchwächerer Tendenz, da beſondere An⸗ regungen und Kaufaufträge nicht vorlagen. Im Gegenteil, es kam erneut Material an den Markt, das von ſchwach gewordenen Depots herrühren ſoll. Die Kuliſſe ſchritt ebenfalls zu weiteren Glattſtellungen, da der ſchwächere Schluß der Newyorker Börſe vom Samstag ver⸗ ſtimmte. Der Jahresbericht der Berliner Handelskammer mit ſeiner etwas zuverſichtlichen Prognoſe machte kaum irgendwelchen Eindruck. Bereits im Vormittagsverkehr nannte man ſchwächere Kurſe, die jedoch zum offiziellen Beginn der Börſe namentlich am Elektromarkt wieder größeres Ausmaß annahmen. Das Geſchäft war ziemlich klein, die die Spekulation vor den Feiertagen keine Unter⸗ nehmungsluſt hatte. Gegen die Schlußkurſe vom Samstag traten zumeiſt Kursabſchläge von 1½—3 v. H. ein. Am Anlethemarkt blieben deutſche Anleihen behauptet. Von Ausländern Rumänen weiter leicht gefragt. Nach den erſten Kurſen trat auf Interventionen und kleine Deckungen eine leichte Erholung ein. Die Beſſerung ging bis zu 1% v. H. Am Geldmarkt beſtand für Tagesgeld ſtärkere Nachfrage, der Satz war 5 v. H. Berlin nach matter Eröffnung erholt Da von dem ſtillen Wochenſchluß in Newyork keine An⸗ regung ausgehen konnte, lag der heutige Vormit⸗ tags verkehr wenig verändert und zurückhaltend. Vorbörslich ſah es dann aber ſo aus, als wenn die Ten⸗ denz eher freundlicher werden würde. Wider Erwarten Abend-Ausgabe Nr. 594 nunmehr ſein, in einer demnächſt ſtattfindenden HV. dieſen Plan anzunehmen. Die Einſchränkung der deutſchen Er⸗ zeugung erfolgt ohne jede Rückſicht darauf, ob die bisher in Brüſſel geführten internationalen Verhand⸗ lungen über Beſſerung der Weltzuckerwirtſchaft jetzt oder ſpäter zum Abſchluß kommen. Belriedigende deutſche Geſamternte 1930 Nach dem amtlichen Bericht ergeben ſich für das Deutſche Reich u. a. folgende Geſamterträge(in 1000 To): Winter⸗ roggen 7 593, Sommerroggen 86, Winterweizen 3 446, Som⸗ merweizen 343, Winterſpelz 138, Wintergerſte 475, Sommer⸗ gerſte 2 385, Hafer 5 656, Gemenge aus Getreide aller Art 565, Frühkartoffeln 2868, Spätkartoffeln 44 232, Zucker⸗ rüben 14919, Runkelrüben 30 402, Klee 9 675, Luzerne 2071, Bewäſſerungswieſen 2 125, andere Wieſen 23 117. Die Ergebniſſe der diesjährigen Ernte bleiben zwar gegenüber dem Vorjahr bei Roggen(um 5,8 v..), Gerſte (um 10 v..) und Hafer(um 23,4 v..) zurück, übertreffen aber zumeiſt ſowohl die vorjährige Ernte als auch die Ern⸗ ten im Durchſchnitt der letzten ſechs Jahre. Im Vergleich zum Mittel der Ernten in 1924—1929 haben ſich mengen⸗ mäßig erhöht: Brotgetreide um 10 v.., Gerſte um 2,6 v. ., Kartoffeln um 24,5 v.., Zuckerrüben um 39,8 v.., Wieſenheu um 12 v.., Kleeheun um 11 v. H. und Luzerne um 30,4 v H. 5 Frankfurter Produktenbörſe vom 22. Dez.(Eig. Dr.) Weizen 262,50— 268,50; Roggen 175; Sommergerſte für Brauzwecke 212,50—217,50; Hafer(inländ.) 155—160; Wei⸗ zenwehl ſüdd. Spezial 0 40,50—41,75; dto. niederrhein. 40—41,50; Roggenmehl 26,50— 27,50; Weizenkleie 9,10—9,20; Roggenkleie 8,75—9; Erbſen 25—31; Linſen 25—60; Heu ſüd d.—6,50; Weizen⸗ und Roggenſtroh drahtgepr. 33,25; dto. gebündelt 2,75—38; Treber getrocknet 10,50—10,75; alles für die 100 Kg.; Tendenz ruhig. kam dann zu den erſten Kurſen aber immer noch etwas Ware an die Märkte, doch ſoll heute angeblich mehr die Provinz als das Ausland Abgeber geweſen ſein. Nur am Farbenmarkte, in Reichsbankanteilen und einigen Elektrowerten nannte man London und die Schweiz als Verkäufer; bei dieſen Werten war auch das Angebot etwas größer und die Kursverluſte mit Rück⸗ gängen bis zu 3 v. H. etwas über den allgemeinen Rah⸗ men hinausgehend. Ganz vereinzelt waren kleine Er⸗ holungen feſtzuſtellen, ſo zogen Ilſe um 2, Gebrüder Kör⸗ ting um 1,25 und Baſalt um 1 v. H. an. Anleihen lagen etwa behauptet, von Ausländern waren Mexikaner bis zu 1 v. H. feſter. Auch 4proz. Unf. Türken notierten 5,75 v. H. nach 5,1 v. H. Pfandbriefe nicht ganz ein⸗ heitlich, Reichsſchuldbuchforderungen 74— 7 v. H. ſchwächer. Geld zum Jahresende langſam verſteift, Tagesgeld 3,75—5,75 v.., Monatsgeld—8, Warenwechſel 5,5 v. H. ca. Im Verlaufe gaben die Kurſe bei ruhigem Ge⸗ ſchäft weiter etwas nach, ſpäter trat auf Deckungen und Interventionen aber eine Erholung ein, und man konnte verſchiedentlich Kursbeſſerungen von —2 v. H. gegen den Anfang beobachten. Der Kaſſa⸗ markt verkehrte in uneinheitlicher und eher ſchwächerer Haltung. Gproz. Reichsbahnſchätze wurden heute erſtmalig mit 92 und Geld notiert. Der Privatdiskont veränderte ſich heute nicht, Bis zum Schluß blieb das Geſchäft ziemlich klein, die Kurſe erfuhren aber zumeiſt weitere kleine Erholungen, da die Frage der Stückeverſorgung akut blieb und bei Spezialwerten erheblicher Deport bis zu 1% v. H. pro Monat bezahlt wurde. Beſonders feſt ſchloſſen Da⸗ natbank, Hamburg Süd, Thür. Gas und Ilſe, auch Reichs⸗ bankanteile lagen 4 v. H. über Anfang. Deviſen gegen Reichsmark lagen ſehr feſt, der Dollar notierte.1955, was auf ausländiſche Leih⸗ geldkündigungen zurückgeführt wird. Von den europäiſchen Valuten lag das engliſche Pfund ſchwächer, .8565 gegen den Dollar, Schweiz ſehr feſt 19.43 nach 19.42, Holland 40.27% nach 40.27, Paris 393, alles Newyorker Uſauce. Swapſätze Dollar gegen Reichsmark rückgängig, auf einen Monat 65 nach 70 Stellen und auf drei Mongtke 170 nach 175 Stellen. 20. 22. 20. 22. 20, 22 5 l „ ee 800 A 2 2 4 2. eee n 2 1 Wen n 8 0 1 8. FEC ˙ A 2 7 Aktien und Auslandsenleihen in Prozenten 20 22. g Kurszeitel der Neuen Mannheimer Zeitung eien ut Steg geg Feste f fg Fegg Shen f gg Sg f f S e 2 4 5 1 8 22. Buderus Eiſenw. 46.— 46,85 ohenlohe-Werke 42——— Schultbeis 5 161.5 162.5 Wicking⸗Cement 58,— 55,— Mannheimer Effektenbörse Otavt⸗ Minen 8 9 Ronſerven Braun 5 5 Schuhf. Bernets 2805 2875 6% Türk. Ad. Am 250 5 Folk Holzmann.15 68.50 8 Wiesloch Tonw—.— öniz Bergbau—.— 55,— 1 FFT i.—.— Cbarlott. Waſſer 78.— 78,— Horch& Cie... 19.85 18.85 Segan Stru 18,75 18.75 Wiſſener Metall 38.— 80,— 20 22 20 22. Phönix Berg„ 55.— Kraus& Co. Jock 73,.— 78.— Seilinduſt. Wolff r 4%» Bagd.⸗Giß.—.— Chem. Heyden 41.50 41,15 man eum 145 0 143.5 Wittener Guß 28,— 38,— e Had. St.- U. 2 J4.— 14.—.-G. f. Seilind 3,78 37, 78 Südd. Zucker 184,5 134.0 4%„ del ed 3.— Ehem. Gelſenk. 41.— 48.25 Jlſe Bergbau 183 0 1870 Stemens Spalske 6718 67.15] Wolff. N. 3 ei Bab tom. 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Tiefbau 61.— FE 3 5 Roggenwert 750.50 Baſt Nürnder 180,5 180.5 Zaleſche Maſch. 84,.— 84.— 88,50 86,15 De 29801 8850 8805 S ee 98, 96,50 1 0% Peg. 8 die 5— 1855 1 0 ier 1 69.— 69.25 Festverzinsliche Werte 8% Roggenrentd.90.85 5 denen. 85 1 5 Spinn 60. 88.— Rieveck Montan 72.65 72,15 Di. ino leumwt. 99.75 100,2] Schuder t& Salzer 120.5 1058 1% Pr.. D. 25 weil. Bergw„„ olzverkohl.: r 3 ayr. Spiegelglas 30.— 81,— 5„M. Egeſt 19,78 19.— 32, 30.25 mit Al„ 7 1095 ä Bank Aktien Gelſenk. Vergw.- S e 27 86.40 85 8% Landſch. Rog..95—.J. 5 Sand 52.— 49,25 889 Wien 32 45,.——,—] Rückforth. Ferd. 45.— 43,25 e 8 92 50 S 3 162.2 i Jiſe 8g St. A. 155.0—.— Inag Exlangen 71.— 71.— e Neichsgnl. 5 708% Mexikaner—.— 13,75 Bergmann Elekt 114,0 113,0 Hackort StPr.—.—. ö ai 8 alske 0 143. 1 Diſch. Ablöſgſch. 1 51.90 51,70 55 40.75 40.65 El Licht u. Kro 109,5 109,5 Siemens K Dalske 144.0 N — 15 D. Ereditb 95.50 85,50 undbans S1. 4 29.— 29, ebne Ablbgerch 8,80.80 2% Oeſt. Schaß 39,28 39,88 Berlin Gudenet 183,0 180,0 Harpener Bergb. 78,— 74,50 75,75 76. e n 269.5 209.0 1 Babiſche Bank 133 0 1830 Kali Aſchersteben 139,5 182 0 5 ee„ Goldrenfe„ 28,25 Berl. Rarls. Ind 483, 42.50 Hedwigshütte 62,— 82,.— Sächſ. Gußſtahi.—.——.— J. 8 Farb 124.1 124 tieg 1050 104.. Nali S. 1 2070 208.0 f Nie 30. 40. 0 1 i dwig 1 3 Farben 1 1244 Leonhard Tietz 0 1 Rall Sal detfurth 207,0 4980 Kamm Rais„„„ Kronen, 195 Derliner Maſchd 30. 20,— Heilmann Imm.. 2090 2100 Feldmühle 100,1 1000] Ber. Stah werke 57.25% Barmer Bankner. 100.0 199.0 galt Weſteregeln—.— 186.0 Farſtadt Rud. 70.50 70 50 8% Bad. Rodlen—— 4%„ cond. Rente 145 125 Braunk. u. Brlken 113,7 118.7] Hilpert Maſch. 79.75 80— 80.50 80.— 5 j 1369 5 1240 125,0 1 3 3 9 85 5 4770„ N N e len 4 uin 77.50 76,25 Weſteregel Alkali 1370 ö Bayr. Hop u. Wo. 1249 128, Klöckner 5 ein Sc eck. ee Erkr Mh.,„ e te Süd-.. 20 Semen Delf 48— 46 15 8 uff. 58.— 57,50 Schleſ Elektr. 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Das dunkle Kopftuch umrahmt ein runzliges, von Sor⸗ gen, Arbeit und Seewind gezeichnetes Geſicht. Neben ihr liegt der Hund, aufmerkſam ſuchen ſeine klugen Augen den Weg nach dem Fluß ab, der verlaſſen unter dem ſchweren Winterhimmel ſich breitet. Aus dem Stall tönt das Klirren der Halfterketten, und von der nahen Backſtube zieht der Geruch von ſüßem Weihnachtsgebäck über den Hof. Ein Mädchen, ſchlank und blond, ein Umſchlage⸗ tuch um die Schultern, tritt zu der Alten: Kommt Robert wohl zum Feſt, Mutter Kemp?“ Angſtvoll ſehen die grauen Augen zu der Frau auf, die unbewegt, kalt und abweiſend, mit kurzem Kopfnicken die Jüngere begrüßt.„Er wird wohl 11 ſo verrückt ſein, bei dem Wetter zurück zu ſegeln.“ Verlegen blickt das Mädchen zu Boden:„Ich hab' ihn wohl hinaus getrieben, ich war zu hart mit ihm“, flüſtert es betreten.„Ich wollte es nicht, wahrhaftig nicht. Aber als ich ihn ſuchte, war er ſchon weg, und ſein Boot fehlte im Hafen. Wo iſt er nur hin gefahren? Wißt Ihr's, Mutter Kemp?“ „Nach Kolberg, zum Hafenamt. Irgend etwas ſollte noch geholt werden, und er hat ſich angeboten.“ Unheimlich wird es Lena, dem Fiſchermädchen, bei der Alten; mit ſchüchternem Gruß eilt ſie davon, dem Strande zu, geht durch den Kiefernwald auf die Düne, ſtarrt hinaus in das Toben da draußen, das unvermindert anhält. Ihr Wie war es doch geweſen, warum mußte Robert hin⸗ aus, trieb ſie ihn nicht fort? Bis aufs Blut hat ſie ihn gepeinigt, den großen, ſtarken Jungen, ihn ge⸗ ſcholten, er mache der Liſa drüben vom Bäcker ſchöne Augen, immer wieder hat ſie ihm das vorgeworfen, obgleich ſie wußte, daß es nicht wahr ſein konnte. Nur, um ihn zu reizen, tat ſie es, um dieſen etwas ſchwerfälligen Mann in Wut zu bringen, zu ſehen, wie weit er in ſeinem Zorn gehen würde. Nun ja, ihr Ziel hat ſie erreicht: Robert nahm die Aufgeregte einfach in ſeine Arme und küßte ſie. Und ſie? Ein —— Gewiſſen ſchlägt. ſüßer Schauer war ihr durch bie Glieder gefahren, und dann hatte ſie zugeſchlagen, mitten in das lachende Geſicht des Mannes. Seine Augen wurden ganz groß, ſtumm ließ er ſie los und ging mit ſchwe⸗ ren Schritten ins Dorf zurück. Sie zitterte, wenn ſie an den Blick dachte, den er ihr zugeworfen. Eine Stunde ſpäter watete der Kutter Roberts mit Sturmſegeln durch die Brandung, gewann die freie See und verſchwand zwiſchen den aufgeregten Wo⸗ gen in der Richtung nach Kolberg.— Plötzlich fährt ſie zuſammen: weit draußen zuckt ein griesgraues Segel, dicht gerefft, über der kochenden See. Roberts Segel. Angſtvoll preßt das Mädchen die Hände ege⸗ gen die Bruſt. Das kann nicht gut gehen, nie wird er bei dieſem mörderlichen Sturm die Einfahrt ge⸗ winnen. Unmöglich. Sie, die Fiſcherstochter, weiß es genau.— Mittags, im Schlepptau eines auslaufenden Dampfers hat Robert Kemp den Kolberger Hafen trotz der Warnung des Hafenmeiſters verlaſſen. Ihm iſt alles einerlei. Trotzig ſitzt er am Ruder ſeines Bootes, das Oelzeug über der derben Fiſcherkleidung; draußen, frei von den Molen, ſtürzt ſich der ſchwere, breitbrüſtige⸗ Kutter in die heulende See. Tief atmet der Fiſcher auf: Das iſt etwas anderes, als im Som⸗ mer ängſtliche Badegäſte bei ſpiegelglatter See ſpa⸗ zieren fahren. Hier gibt es Männerarbeit, Kampf, und das Boot wird es ſchon machen, hat ſchon andere Stürme draußen beim Fang überſtanden, wenn ſie vom Wetter überraſcht wurden und halbe Tage lang bei Bornholm oben beigedreht herumſchlingern muß⸗ ten mit naſſem Zeug und zerfetztem Tuch, Eigentlich hat er überhaupt nicht zum Heiligabend zurück kom⸗ men wollen, aber da iſt ihm die Mutter eingefallen, die einſame, alte Frau Quer zur See ſchlingert das Boot weſtwärts. In der einen Fauſt das Ruder, in der anderen die Groß⸗ ſchot, dreimal ums Handgelenk gewickelt, zwingt Ro⸗ bert den Kutter durch die wandernde See. Immer näher rückt der heimatliche Strand, ſchon ſieht er die Kirche hoch hinter der Düne, das Hotel an der Mün⸗ dung, die Pfähle der Mole, weiß überſprüht von Schaum und Giſcht. Hart lacht der Mann auf: wenn es ſchief geht, nun, dann ſoll ſie zuſehen, die trotzige Deern, die Lena, wie er hier das Bogt auf die Mole jagt. Setzt der Motor nur einen Augenblick aus, reißt das Segel im entſcheidenden Augenblick, nun, dann iſt er verloren. Mit zuſammengekniffenen Augen ſchätzt er den Abſtand zwiſchen Strand und Boot, ſieht in den Sturm, berechnet die Brecher, die hier, vor den Bän⸗ ken zu mahlenden Bergen getürmt, ſchwindel⸗ erregend hinter dem Kutter herlaufen, und legt das Ruder herum. Raſend, halb beſinnungslos vor Angſt, läuft Lens hinunter, als ſie das Boot auf die Einfahrt zudrehen ſieht. Ueber knorrige Kiefernwurzeln ſtolpernd, von harten Aeſten geſtreiſt, atemlos, erreicht ſte das Fluß⸗ ufer. Vor dem Wind, das kleine Sturmſegel weit gebauſcht, läuft der Kutter ruhig und ſicher flußauf⸗ wärts. Hinter ihm röhrt die Brandung. Knirſchend legt er an. Noch iſt das Boot nicht feſt, als das Mäd⸗ chen mit einem Sprunge hineinſtürzt, aufgefangen von ſtarken Armen. Es ſieht nichts als die er⸗ ſtaunten Augen des Mannes, fühlt das Herz bis zun Halſe ſchlagen und ſchlingt die Arme um den Ge⸗ liebten.— Droben von der Düne glocken, als die Zwei Hand in Hand den ſandigen Weg nach Mutter Kemps Hauſe emporſteigen. Leiſe ſenkt ſich die Weihnacht über das Dorf, Lichter blinken läuten die Weihnachts⸗ aus allen Feuſtern, und von irgend woher tönt Kinderſang durch die Stille:„Es iſt ein Nos' ent⸗ ſprungen Das deuiſche Weihnachtslied ien mittelalter Von Dr. Walter Becker ⸗ Halle Wie ber Name Weihnachten iſt das Feſt rein deut⸗ ſchen Urſprungs. Von allen kirchlichen und weltlichen Feiern hat ſich auch keine der deutſchen Seele ſo tief eingeprägt wie dieſe, die man aus unſerem Volkstum nicht hinwegdenken kann. In das Mittelalter führt der eigentümliche deutſche Weihnachtszauber zurück. Der mittelalterliche Menſch, ſo univerſal und einfach in ſeiner Vorſtellungs⸗ und Gedankenwelt, tauchte in die Wunder und Geheimniſſe göttlicher Offenbarung. Bei aller geſunden Diesſeitigkeit lenkte er ſein Sin⸗ nen und Trachten immer wieder dem Reiche zu, an deſſen ewigen Beſtand er unerſchüttert glaubte. Ihm erſchien das Weihnachtsfeſt als der Urgrund aller Er⸗ löſung aus irdiſchen Banden. So verſenkten ſich auch die frommen Dichter des deutſchen Mittelalters voller Inbrunſt und Liebe in die Wunder der heiligen Nacht. Nicht das Feſt auf Erden war es, das der mittel⸗ alterliche Dichter in ſeinen Liedern beſang, ſondern das heilige Geſchehen vor tauſend und mehr Jahren, das ſeinen Glanz noch auf die ſpätere Zeit warf. So pries der Dichter Heinrich von Hardegge den „ſaelderiſchen tac,“ den glückreichen Tag, ſo kündet der Meiſter Alexander im 13. Jahrhundert von Jeſus, dem Streiter, und ſo rief Meiſter Fried⸗ rich von Sunenburg in ſeinem Liebe„Ze wihen naht“ bie Menſchheit zur weihnachtlichen Freude: „Seid froh und freuet euch allgemeine dieſer Seligkeit: Heute iſt ein Kind geboren zu Troſte uns, das will wenden unſer Leid. Sein Kraft iſt groß, weit und breit, Gar viel das Kind vermag.“ Der Dichter dachte noch nicht an das liebliche Bild vom Kinde in der Krippe; er pries die Gewalt und die Kraft des Herrn unb führte ſeiner Zeit die Größe des Weihnachtswunders vor Augen. So ſtand bei Heinrich von Hardegge wie bei Meiſter Rumezland und Albrecht Leſch der Kultus der heiligen Jungfrau im Mittelpunkte der frommen religiöſen Betrachtung. Aber mehr und mehr begann ſich der deutſche Geiſt in bie Einzelheiten und tiefen Schönhetten der Weih⸗ nachtsgeſchichte zu verſenken. Da dachte man an Jo⸗ ſef, der mit gefalteten Händen an der ſchmuckloſen l Krippe ſtand. Man bangte um das Leben des Neu⸗ geborenen, wenn der blutige Herodes ſein ruchloſes Mordwerk begann. Da ſang ein Hein rich von Loufenberg ſein„Winacht lied“: „In einem Kripplein lag ein Kind, Da ſtand ein Eſel und ein Rind, Dabei war auch die Maged klar, Maria, die das Kind gebar. Jeſus, der Herre mein, Der war das Kindelein.“ Und wie Heinrich in ſeinen kurzen Verſen die Wunder der Menſchwerdung Gottes pries und von der Geburt,„Got ze Wihenacht“ und„zem nuwen jar“ fang, ſo erklangen in den deutſchen Kirchen des 14. und 15. Jahrhunderts aus dem Munde des Vor⸗ ſängers und des Chors volkstümlich ſchöne, aus der innerſten Seele des Volkes gequollene Lieder wie „Joſef, lieber Joſef mein, hilf mir wiegen das Kin⸗ delein“,„Nun wiegen wir“ und„Der Tag, der iſt ſo freudenreich“. An die Weltabgewanbtheit des myſtiſchen Schwär⸗ mers, an die Verzücktheit himmliſcher Bräute, die ſich durch hohe Mauern von den Kindern der Welt ab⸗ ſchieden, wird man erinnert, wenn man das Lied vom Neuen Jahr und vom Namen Jeſu aus dem 15. Jahr⸗ hundert lieſt: „Jeſus, der ſüße Name, Göttlicher Minne Flamme, Du gnadenreicher Stamme, Du ganzer Himmel Hort, Du Honig über alle füße, Von Herzen ich dich grüße, Mein Seel dich minnen mußte, Du väterliches Wort!“ Es iſt erklärlich, daß eine ſolche Glaubensimnigkeit dis herrlichſten dichteriſchen Blüten trieb. Die Weih⸗ nachtsgeſchichte wurde zum Erlebnis. Ganz plaſtiſch ſieht das Auge des Künſtlers die Krippe, die im Mit⸗ telpunkte frommer Vertiefung ſteht. Da korn men die drei Könige von Saba, gekleidet wie beutſchez Fürſten ober ſarazeniſche Edle, die man bei den Kreuzzügen im Morgenlande geſehen hatte, und bring en„Gold, Weirach und Mirrach“. Von einer rühren den poeti⸗ aalgeosdene, die ach men! 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Japrhünder i e 8 en 1 5 ee e im Nebenzimmer oder in der Küche und warten auf beginnt ein Tuſcheln und Wiſpern, ein Fragen und. menſchlicher Verſtand wird dieſen ſtummen Zeugen e 19155 e 5. n.. e„ 2 1.. e Wirt 0 der heiligen Nacht beigelegt, denn ſie waren die ihn noch nicht gekannt 9 anch ie 11 9 05 1 1 8 Glückſeligkeit. 5 1 5 8 1 5 85 ſich gewünscht hat? Ob die Mutter den de erſten, die das Kind in der Krippe erblickten. Mit Feſtfreude trat für 55 mittelalterlichen Menſchen mit guten Ermahnungen haben ſie die Eltern hier damals ſo ganz nebenbei geäußerten Lieblings⸗ da ſchrecklichen Worten wird dann Herodes, der„grew. binter dem rein Religiöſen zurück. Das Wunder durückgelaſſen und ſind dann in der„auten Stube, wunſch nicht auch vergeſſen bat? und ob der Bates 15 liche Tirran“ geſchildert, der die heilige Familie zur] war es, das Seelen und 8 zu frommem Singen oder im Salon verſchwunden. Sogar die Tür haben wirklich nichts ſchenken wird, wie er ſo oft mit ſor⸗ te: Flucht nach Aegypten treibt. Bei aller religiöſen Jen⸗ führte und in den Liedern 518 unvergänglichen ſie verſchloſſen und dazu noch den Schlüſſel von innen genvoller Miene behauptet? Es macht Spaß, ſich 5 ſeitigkeit erlebte der Dichter des Kirchenliedes doch auch für unſere Zeit noch nachwirkenden Niederſchlag ſtecken laſſen, ſo daß man nicht einmal durch das ſelbſt zu quälen, wenn man zu den Geſchwiſtern von ge eee e e der 5 fand. Schlüſſelloch gucken kann. Zuerſt iſt man darüber ſeiner Hoffnungsloſigkeit ſpricht, daß man faſt gar⸗ N teln ernährt, wie es In die Haben kn 5 nichts erwartet, da doch die Eltern kein Geld haben, 15 2 5 0 mt, um 2 f S. 5 Re Streu und Eſſen bittet, wie die Engel jeden Wander⸗ während man im Stillen etwas ganz anderes er⸗ fü tag und jede Raſt ſchirmen und behüten. Es iſt die hofft. Es iſt ein Glück, daß man„Leidensgenoſſen“ ſch Zeit gegen Ausgang des Mittelalters. Da hallen zur hat, denen es genau ſo geht wie einem ſelbſt, die ru Weihnachtszeit durch Dome und Gotteshäuſer die es auch vor Erwartung kaum aushalten können, und ge Weihegeſänge: Quem pastores laudavere(Den die mit denen man wenigſtens ſeine„Weihnachtsſorgen“ 5 Hirten lobeten ſehr), Resonet in laudibus(Es muß austauſchen kann. Wenn man auch ſonſt ſich hin und. ran 1 est hodie, ein wieder tüchtig in den Haaren liegt, ſo herrſcht in 25 1 5 0 det n idernacher Geſangbüchlein(Köllen dieſem Augenblick eine große Einigkeit. Liebe und 13 1. . Friede, das Symbol des Weihnachtsfeſtes, haben hier bis 117 iſt auch die Zeit, in der unſere ſchönſten Weih⸗ wie überall ihr Werk getan. ö 1 nachtslieder wie„Gelo ſeiſ J Fhriſt“ 2 5. 5 5 86 „Es iſt ein e ee ende lend 55 Schnell werden noch einmal leiſe die Gedichte 8 mentlich das wundervolle Lied von der zarten Blume abgehört, dann die den Eltern zugedachten Ge⸗ 1 ſchenke„fachmänniſch“ kritiſiert. Mit vor Aufregung— im kalten Winter, das früher mit 24 Strophen geſun⸗ gen wurde, iſt wohl das Schönſte und Tiefſte, was deutſche Weihnachtsdichtung an Liedern hervorgebracht hat. Dagegen ſtehen die Geſänge„Der Tag wohl durch die Wolken drang“,„Aus hartem Weh klagt menſchlich Geſchlecht“,„Mit Luſt ſo will ich ſingen“, „Es reiſt ein Fürſt in fremde Land“ oder„der eng⸗ liſche Gruß“ an dichteriſcher Vollkommenheit zuruck. Auch der deutſche Meiſtergeſang in den mittel⸗ alterlichen Städten ging nicht am Weihnachtsfeſt vor⸗ über. Kunrad Nachtigal, der ſich ſelbſt als „kunſtloſer Ellende“ bezeichnet und um ein„Ave Maria“ für den Dichter und Schreiber bittet, verſenkt ſich in das Wunder und verherrlicht Maria, die Kö⸗ nigin. Lien hart Nunenpeck findet Töne des Frohlockens und Jubilierens, und Hans Sachs ſchil⸗ dert die Geburt Chriſti in ſeiner draſtiſchen, natura⸗ liſtiſchen Weiſe. An das Bild von Mutter und Kind denkt der Meiſterſinger, wenn er ſchreibt: „Und in gar freundlichen auf zückt, ſchmückt, drückt, in an ihr pruſt, nach hertzen luſt; liplichen kuſt in on ſein mundlein zart, und wickelt in ein duchelchein das adeliche Kindelein und reicht in ein das criplein rein, ein ſchein fein der gotheit elar umbgab ſie gar, der engel ſchar ſungen ſchon zu der fahrt.“ ee, NW eee, W 8 he. Wenn bloß ſckon Weihnackten wäre! Drei Mimutlen vors der Weihnachts beſckherung Das ſind wohl die ſchönſten Minuten des Heiligen Abends, wenn nicht des Weihnachtsfeſtes überhaupt. Die vielen Heimlichkeiten, kopfzerbrechenden Ueber⸗ legungen über die einzelnen Geſchenke, die wochen⸗ langen Vorbereitungen und mühevollen Arbeiten etwas verärgert, doch ſindet man ſich ſchnell damit ab, da man ja bald ſelbſt nicht mehr neugierig zu ſein braucht und alle Herrlichkeiten in Ruhe genießen kann. Wie geheimnisvolle Muſik erſcheinen einem die raſchelnden Bewegungen der Eltern, die den hell⸗ hörigen Kinderohren nicht entgehen, und wenn dann noch verſehentlich das altbekannte Glockenſpiel am Weihnachtsbaum erklingt, vermeinen ſie gar, Engel⸗ ſtimmen zu hören. Es gehört zu der ganzen geheim⸗ zitternden Händen entfernt man die den einzelnen Gegenſtänden anhaftenden Preiſe und iſt verzwei⸗ felt, wenn es nicht ſo ſchnell geht, wie man es möchte. Fürchtet man doch, nicht fertig zu ſein, wenn der große Augenblick kommt. Mit Stolz betrachtet dann jeder ſein Werk und iſt froh, daß er den anderen trotz beſcheidenſter Mittel eine Freude machen kann. „Geben iſt ſeliger denn nehmen“, und für dieſe Se⸗ ligkeit gibt es keinen ſchöneren Rahmen, als das Weihnachtsfeſt. ö So, jetzt könnte es eigentlich ſo weit ſein. Alles liegt fertig da, man braucht nur zuzugreifen. Vor⸗ her hat man ſich ſchon darüber geeinigt, daß den Eltern hier der Eintritt verboten wird, damit ſie nicht ſchon zu früh ſehen und ſich über das freuen, was für ſie beſtimmt iſt. Um die Wirkung zu ver⸗ größern, will man als erſtes das kleinere Geſchenk überreichen, um dann mit dem größeren zu über⸗ raſchen. Glück, Freude und Erwartung ſpiegeln ſich auf den Geſichtern der Kinder wieder und ver⸗ ſchönen ſie.„Schade, daß nicht alle Monate Weih⸗ nachten Da! Das Glockenſpiel geht wieder! Aber dies⸗ mal ganz richtig hintereinander! Und ſchon ruft auch der„Weihnachtsmann“ zur Beſcherung. Leuch⸗ tenden Auges und klopfenden Herzens treten die Kinder in ſein Reich. Wir wünſchen ihnen und den vielen anderen großen und kleinen Kindern ein fröh liches Weihnachtsfeſt!. c b Famsiaq den 27. Dezember 13 Verxauf von Naeaeucle dic achidue MWeiliuachilo- geochieule ou Nůchies Groge Auswahl finden Sie in der aamanaanaaanananaaadgaggaadangadaaaa ca Selieng Auel 0. 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Dezember 1930 entgegen/ Gerſte etw chgiebi 5 10 c n ee e egen 175 8 f f rrge as a 7 chſen St 15 8 St. Kälber t. wein. Kupfer Ble Zink igiebiger 50 mi—56 ei 44—45— 2 5 2 bez. Brief Geld bez. J Brief 2 bez. del Geld Herli 371 92 8„ 5 3 45 i).„„ d 8„ 10-„4%— 9 r Berliner Produktenbörſe v. 22. Dez.(Eig. Dr.) S olaektrgecttonsſchrot 18. 70e, Speiſekartoffeln, weiße%-n] P Das Herannahen der Feſttage machte ſich am Produkten⸗ 100420 dio, rote 1,20—4,40 dto. gelbfleiſch. 1,4070„ d) 1620 4) 58-22„ 11 4 NRärg.2, 80 50—.— 35,2. 278 markte in einer zunehmenden Stagnation des allg. Tendenz befeſtigt. Bullen 10 7 St. e. e)— 1955 95 75 2 1 April 92.— 5 85 8 8 95 1 5 7 75—.— 1 6 5 85 ſchäftes* ö 8 27 4 1 47 1 S t 2 ai. 725— 4 5„. 380,— Geſchäftes bemerkbar. Weder vom Mehlgeſchäft, noch von„Mannheimer Prodnktenbörſe vom 22. Dez.(Eigen: 835„% 0.„ 4854 n. 8 30. 29.——.— 80.80.50 den Aus landsbörſen lagen nennenswerte Anregungen vor; bericht). Der Produktenmarkt verharrte im Hinblick auf 9„ 3840 Freſſer.— St. 2 8 1 4 are e 8¹ uli.. 88. 8 0, 29 772855 38 das Offertenmaterial vom Inlande hatte im allgemeinen die bevorſtehenden Feiertage in großer Geſchäfts⸗ N Date 5 1— 92.50 62 75——. 3— 5 5 ꝓ 5 80.— auch nur ziemlich geringen Umfang. Weizen wurde wet- fille. An den einzelnen Getreldemärkten traten in der Tro den velchlicden Unftriebes in 8 vergangenen Oktober. 27 62.75 92.50—.— 30,— 29.75—.— 21. 89.— terhin von den Mühlen gefragt und fand zu unveränderten Tendenz und in den Preiſen keine Aenderungen ein. um Woche war auch heute wieder der Mannheimer Groß Nov. 9275 93 927—— 30.25 29,75.— 31. 9. Preiſen Aufnahme. Einer Aufwärtsbewegung der Weizen⸗ Futterwittelmarkt hielt die feſte Grundtendenz an. An- viehmarkt mit 138 Ochſen, 80 Bullen, 260 Kühen und Dezemb.]. 60,— 88 50—. 80.28.—1 17 29,50 27/80 eeiſe wirkte jedoch der ſchwierige Meh lab 55 2 15 geboten wurden in 4 für die 100 Kilo netto, waggonfrei 362 Rindern, zuſammen 849 Stück gut befahren. Die Metz⸗ Klektrolytkupfer prompt. 88.50 Antimon Regulus 6,50%/.0 R 25. 1 Mannheim Ausl. Weizen 35—86, inl. Weizen 25,50 bis ger zeigten aber keine allzu große Kaufluſt, denn Orig. üttenstumimum 170,.—[ Süber in Barren kg. 43.50/88 gegen. Roggen war gleichfalls im Preiſe gehalten; die 27,50; inl. Roggen 17,5018; inl. Hafer 15—16; inl. Brau⸗ das Wei 18 ſchäft tte f bish ehr dio. Walz⸗Drahtbatren. 174.— Sold Freiverkehr 10 Kr. 28.—„26,0 Mühlen deckten ihren gegenwärtig verhältnismäßig kleinen gerſte 22—24; Futtergerſte, 1920 Malz 4355 Biertreber da eihnachtsgeſchäft hatte ſich er Fa inn 99 vß— Platin dio. 1 r..— 18 lauſenden Bedarf, außerdem beſtand einige Nachfrage zu 10,50—11; Erdnußkuchen 12,50; Sojaſchrot 14,25; Trocken⸗ ſchlecht angelaſſen und ein großer Teil der Meiſter war ickel, 908 5. 350.— Freise(ohne Edelmetalle) pro 100 Reportzwecken. Am Lieferungsmarkte ergaben ſich Heger 85 17 60 Ad 275 5000, Weigenmebl ſüdd 4,50; 7205 1. e Wache ber 855 1 5 15 5 Londoner Mefallbörse vom 22. Dezember 1930 ür beide Brotgetreid 18er eizenbrotmehl ſüdd. 27,50; Roggenmehl 60proz. 2728; reichlich eingedeckt. Bei ruhigem Marktverlauf konnten ſich 5 f l N e, f bun 5 0 1 N unbedeutende Preisver Weizenfuttermehl 10.50; Weizenkleie 9 Roggenkleie 95 Qualitätsttere im Preiſe auf der Höhe der Vorwoche halten. Metalle in E pro To. Silber Unze.(187/40 fein ſtand. Platin Unze g hlebungen. Das Mehlgeſchäft war, wie ſchon geſagt, ſehr Leinſaat 30,50. 4 5 nachl Kupfer, Standard] 47,25 Zinn, Standart 113,1 Aluminium 18.— ruhig, nur vereinzelt wurden kleinere Mengen Weizenmehl 1 R f 775. Geringere Tiere und beſonders Kühe lagen vernachläſſig Monate 4612 Monate 115,5 Antimon— gehandelt. Hafer lag ruhig, aber ziemlich ſtetig. Ger ſte otterdamer Getreidekurſe vom 22. Dez.(Eig. Dr.)[und mußten—2 Pfg. im Preiſe nachgeben. Es verblieb ein Settl. Preis 47,25 Settl. Preis 114.2 Jueckſilber 22.8 5 Ausnahme feiner Brauqualitäten 1 17 50 nach⸗ 1057 15 Mat 5 5 9185 5 1 75 5 8 188 Ueberſtand. Höchſtnotiz für Ochſen 56 Pfg., für Rinder Elektrolyt 5 95 S 191 1 12 tit K 1 B ten, 0 4 Mai 5,05; Juli 5,20.— a in H deſt ſelet ed 4 trat 5 olframer, 8 giebiger. Kg.) Jan. 85%, März 8 86%; Mai 87; Juli 04. e l. Frong ſheets 77,— Blei, ausländ. 187 Hic 5 178.8 Amtlich notiert wurden: Weizen 246248, etwas feſter;* Liverpooler Getreidekurſe vom 22. Dez.(Eig. Dr.) Am Käkbermarkt war das Angedot mit. Tieren e ee ee e eee eee 855 Dez. 262,50 63,50; März 272,25—72.50 Mai 282; Roggen Anfang: Weizen(100, 16.) Tendenz ſteti Dez.— reichlich. Trotz des anfangs ſehr ſtillen Geſchäftes ſetzte im FEE pF FFF F P Pr. 4152154, leicht befeſtigt, Dez. 167 5068,50; März 181,50(4,376); März 4,5(4,54); Mai 4,675 647%; Jult— Verlaufe des Marktes regere Nachfrage ein, ſodaß zum e Kut giſcher u. G. Mai 19091; Gerſte 100—216, ruhig, Futtergerſte 188(4,86); Mehl.(280 lb.) Liverpool Straights 21225; Höͤchſtpreis von 74 Pfg. alle Tiere untergebracht werden Verantwortlich für Rolſtik 6. A, Meißner geullleton: Dr. Stefan bis 194, ruhig; Hafer 140—46, ruhig; Dez. 156; März 166,50 London Weizenmehl 20—2— Mitte: willig; Dez.—: konnten Rayfer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Spot bis 66; Mai 177,50; Weizenmehl 28,7586 75, ruhig; Rog⸗ Mürz 4,46 Mai 4,6; Juli 4,7; Mehl unv f 7 5 S 1 kt lief bei ei Auftrieb u. Bermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer— Gertcht genmehl 23,50—86,65, ruhig; Weizenkleie 9,7510, 25, ſtill;* Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 22. Dez.(Ei J een n ee e e e r„25, ſtill— gbeburger. rſe 2. d.(Eig. von 2928 Stück ziemlich ruhig. Das Wurſtgeſchäft hatte ſich teilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Roggenkleie 99.80, ſtill; Viltorigerbſen 24—31; Kleine Dr.) Jan.(31) 6,45 B 6,40 G; März(31) 6,60 B 6,50 G; nicht gut angel ſodaß die Nachfrage der Metzger weni⸗ Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Reue iniounbeimer Zeitung Speiſeerbſen 2825, FFuttererbſen 19—21; Peluſchken 20 Mai(31) 6,80 B 3,70 G, Auguſt(31)% B? G, Okt.(81) gut angelaſſen, ſodaß die Nachfrag 1 5 G. m. b.., Manndeim. K 1 bis 21; Ackerbohnen 17—18; Sicken 18—21; Rapskuchen 9,20 7,25 B 7,20 G: Dez.(80) 6,40 B 6,30 G; Tendenz ruhig. e war. e wurde der Markt Für unverlangte Beiträge teln eee 55 e erfolgt nur bei 50; hließlich geräumt. notiz g. porko im uns gegangen ist. 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