Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, 8e Luiſenſtraße 1. Fe Hauptſtraße 63, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Verlag, Redaktion und Hauptgeſch Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Numme 5 Fern Adreſſe: Nemazeit Mannheim ſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. 1 Weihnachts⸗Ausgabe Man Kann wirklich fragen, ob dieſe Menge von weihnachtlichen Deranſtaltungen, wie ſie in jährlich ſich ſteigerndem aße Mode geworden ſind, recht und not⸗ wendig iſt. Diele von uns haben in den letzten Tagen und Wochen ſchon einige Male„Weihnacht“ gefeiert, längſt ehe es tatſächlich Weihnachten geworden iſt. Ein gutes Stück iſt ſchon vorweg genommen. Der Hauch von Sartheit und Sinnigkeit, der darüber liegen ſollte, iſt verflogen. Die alten, lieben Cieder Können ſich ja nicht dagegen wehren, daß ſie auch zur Unzeit geſungen werden; und das Evangelium der Weihnacht muß es ſich gefallen laſſen, daß es in die unmöglichſte Umgebung hinein geſtellt wird. Die ruſſiſchen Machthaber haben die Weih⸗ nacht überhaupt verboten. Das hat der Haß gefordert, der den Glauben aus der Seele rei⸗ ßen und töten würde, wenn er's könnte. Bei uns ſollte die Liebe bitten: a veräußerlicht nicht, was im Innerſten ſein Heiligtum hat! Macht nicht zum Betrieb, auch nicht zum from⸗ men Betrieb, was allein dem Glauben ge⸗ hört! Die Weihnacht hat ihren Tag und ihre Stunde; und ſie hat nur einen Zuſammenhang, in dem ſie ſtehen kann. Beides iſt da, wenn das„kündlich große Geheimnis“ uns als Kin⸗ der vor den Dater ſtellt, der es uns geſchenkt hat, ins helle Licht Gottes. Mancher ſteht in dieſen Tagen unterm Tannenbaum, ohne daß ihm auch nur der Ge⸗ danke käme, ſich einmal über N den Sinn der Weihnacht klar zu werden. Diele würden vielleicht doch etwas ſtaunen, wenn ſie erkennen müßten, daß ihre Weihnacht eigentlich eine ſehr beziehungs⸗ loſe Sache iſt, ohne Antwort auf das Woher und Wozu. Sie ſchwebt, wenn man ein Bild gebrauchen will, frei im Raum; ſie iſt mit gar nichts weſenhaft verbunden, mit der Einſchrän⸗ Rung etwa, daß ſie von der Sitte, von der Ge⸗ ſchichte und von der Gewohnheit gehalten ſei. Es iſt mit ſolcher Weihnacht wie mit ihren Sinnbildern. Eines Cages wird ein Chriſt⸗ baum in der Stube aufgeſtellt, mit Schmuck und Kerzen aufgeputzt, weil demnächſt Weih⸗ nachten iſt. Und nach Ueujahr wird er wieder ab- und weggeräumt, weil Weihnachten ge⸗ weſen iſt. Die Lichter am Baum brennen heute abend, morgen und übermorgen, wohl auch am Alt⸗ jahrsabend noch einmal. Das wird ſchön und heimelig ſein wie jedes Jahr. Träumend ſchauen die Augen in den milden Glanz: Verſunkenes und Entſchwundenes kommt in weichen Schatten wieder nah; Spannungen löſen ſich. Aber wenn die letzte Kerze herunter gebrannt iſt, iſt der Alltag wieder da. Weshalb und wofür Weihnachten geweſen iſt, das wäre ſchwer zu ſagen. Danach zu fragen, iſt einem nicht einmal in den Sinn gekommen. Daß aus all dem ſchönen Drum und Dran ein leiſes Weglein inſeits führt zu einem Allerheiligſten, ward immer nur von wenigen geſehen. e Heute abend werden die Kinder, denen der Gabentiſch gedeckt werden konnte, ihre Eltern fragen:„Don wem hat das Chriſtkind mir das gebracht?“ Und Dater und Mutter werden ihnen Uamen nennen, die für ſie vertrau⸗ Mittwoc ken Klang haben. Man ſollte meinen, von ſolcher Frage führe ein kurzer, gradliniger Weg zu der anderen Frage, die unſre Seele uns großen, reif gewordenen Menſchen ganz von ſelber ſtellen müßte: Wer hat uns die Weihnacht geſchenkt? und mit ihr das Freuen, das Gut ſein, das Uäher zuein⸗ ander rücken, das Anders ſein als wir ſonſt ſind? Meister der„Verherrlichung Mariä“, Die Anbetung des Christuskindes Man ſollte doch einer ſolchen Frage nicht etwa bloß aus dem Gefühl einer inneren Unbeholfenheit heraus aus dem Weg gehen, ſo wie einer aus der ſtrahlenden Helle ins dunkle Uebenzimmer tritt, um ſich verſtohlen eine Träne wegzuwiſchen, damit die andern um Gottes Willen ſeine Rührung nicht merken. Mit Stimmungen und Ge⸗ fühlen hat das gar nichts zu tun. Es handelt ſich um die Tatſache, daß die größte Derheißung ihre Erfüllung fand, um die Wirklichkeit, daß in Warten und Hoffen, in Dunkel und Menſchenarmut hereinbrach die Herrlichkeit des lebendigen Gottes. Es gibt eine Stunde, in der die Welt den Atem verhielt, es gibt einen Tag, mitten hinein geſtellt in die Geſchichte der Menſchheit, zu deſſen Kommen ſie nichts hat tun und deſſen Kommen ſie mit keiner Macht der Welt hätte ver⸗ hindern können. Das iſt die Stunde und der Tag, an dem 141. Jahrgang- Nr. 597 Gott ſeinen eingeborenen Sohn auf Erden geſandt hak als eines Menſchen Kind. Alle geſchichtlichen Zuſammenhänge von Weihnacht zu Weihnacht gehen zurück bis zu jener erſten. Aber da ver⸗ ſagen die Erklärungsverſuche, die jenes Geſchehen aus zeitlichen Umſtänden und Hotwendigkeiten heraus ver⸗ ſtanden wiſſen wollen. Da ſteht das Wunder, das zeitloſe, übergeſchichtliche, überweltliche Wunder. Gott hat eingegriffen. Gott hat gehandelt. Es gibt für den Glauben nur einen einzi⸗ gen Gottesbeweis. Das iſt das Kind in der Krippe von Bethlehem. Dort iſt das Wort vom lebendigen Gott anſchauliche, erleb⸗ nisfähige Wahrheit geworden. Uicht der Menſch hat die Durchbruchsſtelle zum Göttlichen empor gefunden. Gott hat ſich herabgeneigt zum Menſchen f Er iſt auf Erden kommen arm, Daß er unſer ſich erbarm.. Und das iſt die Gabe der Weihnacht, daß wir Menſchen in dieſem Geſchehen Gott erkenneten. Hoch haftet von allen chriſtlichen Feſten die Weihnacht am tiefſten im Gemütsleben unſeres Volkes. Es iſt, als habe Gott dieſe Erſtlingsgabe ſeiner Gnade ſo feſt mit unſrer Seele verbunden, damit wir in ihrem Lichte immer wieder das Licht ſähen, das uns zu ihm zurückführt. Gott iſt ſeinen Menſchen⸗ Kindern immer und überall gleich nahe. Aber zur Weihnacht überkommt uns einfach das Gefühl, als ſei's eine Zeit beſonderer Gottesnähe. Ganz nah iſt uns der, an den ſo viele in ihrer freudigen Bewegtheit nicht einmal denken. Es find immer noch Wirkungen, die von der Krippe zu Bethlehem ausgehen, wenn in die⸗ ſen Tagen eine andere Kraft die Welt erwärmt und erhellt als die, die ſie ſonſt treibt und jagt. Gott ſchenke uns allen, daß wir in dieſer von hartem Kampf und ſchwerer Sorge verdunkel⸗ ten Zeit etwas von dieſer Kraft und von die⸗ ſem Licht verſpüren! Innerlicher und tiefer wird unſere Weihnachtsfreude, wenn uns erſt zum Bewußtſein gekommen iſt, aus welchem Guellgrunde ſie ſtrömt. eit wird darüber die Welt und eng zu⸗ gleich. So eng wiſſen wir uns heute mit allen denen verbunden, die wir lieb haben, mit denen, die uns ganz nah, und mit denen, die uns ganz fern ſind. Gottes ſind Erde und himmel. Gottes ſind die Lebendigen und die Toten. Nun hat das Licht, das in dieſen Tagen die Welt durchſtrahlt, verklärende und über⸗ windende Kraft. Da iſt rechte Weihnacht geworden, wo Dank und Freude Erkenntnis und Anbetung werden: ...„Bei dir iſt die Guelle des Tebens und in deinem Licht ſehen wir das Licht“ Pfarrer Guſt av Roſt Licht der Weihnacht Das ewig Licht geht da herein, Gibt der Welt ein neuen Schein; Es leucht't wohl mitten in der Uacht Und uns des Lichtes Kinder macht Halleluja! Martin Luther Seite/ Nummer 597 Neue Mannheimer Zeitung/ Weihnachts⸗Ausgabe Mittwoch, 24. Dezember 1930 Die engliſchen Bemühungen um eine Vermittlung im franzöſiſch⸗italieniſchen Flottenkonflikt ſind endgültig geſcheitert Die Auffaſſung in Paris Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 24. Dez. Der engliſche Flottenſachverſtändige Craigie, der, wie ſchon kurz berichtet, nach ſeinen Bemü⸗ hungen in Rom um die Löſung des italieniſ ſch⸗fran⸗ zöſiſchen Flottenkonflikts, auf der Rückreiſe nach London in Paris Halt gemacht hatte, ſcheint nicht erfolgreicher gearbeitet zu haben als vor wenigen Wochen der amerikaniſche Diplomat Gibſon. ̃ Eraigie hatte in Paris eine längere Ausſprache mit dem franzöſiſchen Völkerbundsvertreter M a ſ⸗ ſägli. Aber aus der Tatſache, daß Maſſigli un⸗ mittelbar nach der Unterhaltung ſeinen Weih⸗ nachtsurlaub angetreten hat, ohne der fran⸗ 0 Regierung Bericht zu erſtatten, ſchließt man ier daß die neuen italieniſchen Vorſchläge, deren Ueberbringer Craigie angeblich geweſen ſein ſoll, für Frankreich unannehmbar waren. Der der Regierung naheſtehende„Excelſior“ ſchreibt hierzu: Bisher ließen ſich die dahingehend zuſammenfaſſen, daß ſie der franzö⸗ ſiſchen Marine eine zahlenmäßige illu⸗ ſoriſche Ue eberlegenheit in alten Schif⸗ fen zugeſtanden, die aber in Wirklichkeit keinen Kampfwert beſaßen, um die Küſten verteidigung zu ſichern. Dank dieſer Berechnungen hätte die ita⸗ lieniſche Flotte immer einen Vorſprung in ſchnellen und ſtark ausgerüſteten Kreuzern gehabt, die ge⸗ eignet geweſen wären, die franzö⸗ ſäſchen Verbindungen mit dem afrika⸗ niſchen Kolonialreich zu zerſtören. Auch die in Genf zutage getretene italieniſch⸗ deutſch⸗ruſſiſche Enguete in der A b⸗ üſtungsfrage, ſo fährt der„Exeelſior“ fort, gibt der franzöſiſchen Regierung wenig Mut, der italieniſchen Regierung in eine Kombination zu folgen, die in der Nordſee den berüchtigten 10 000 Tonnen⸗Kreuzern Deutſchlands die Vorherr⸗ ſchaft ſowie im Mittelmeer den italieniſchen Kreuzern die Macht gegeben hätte. Man verhehlt ſich nicht, daß die franzöſiſche Stellung⸗ nahme eine Enttäuſchung für England be⸗ deuten wird, da man in England die Eventualität der Beanſpruchung der Sicherheitsklauſel des Dreier⸗ Vertrags nur mit Widerwillen ins Auge faſſen würde. England würde aber nicht anders handeln, wenn es anſtelle Frankreichs ſtünde. So hieße es in Paris allgemein. Nach den Informationen des„Petit Pari⸗ ſien“ kommt eine Verlängerung der franzöſiſch⸗ italieniſchen Flottenbauferien, die bekanntlich am 31. Dezember ablaufen, auf keinen Fall mehr in Frage. Bisher haben die franzöſiſch⸗italieniſchen Ab⸗ machungen allerdings nicht im geringſten die Durch⸗ führung des franzöſiſchen Flottenbauprogramms, wie es durch die Kammern aufgeſtellt wurde, gehin⸗ dert, wie der„Petit Pariſien“ beruhigend hinzufügt. Auch für die Zukunft würde das nicht der Fall ſein. Die Möglichkeit eines Anſchluſſes Frankreichs an das Dreier⸗Flottenabhkommen von London kommt nach Anſicht des Blattes zur Zeit nicht mehr in Frage. Manier Enttäuſchung über Vanderveldes Vorſtoß Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 23. Dez. Der Vorſtoß Vanderveldes gegen das fran⸗ zöſiſch⸗belgiſche Militärabkommen und die Rüſtungs⸗ politik Frankreichs wirbelt hier viel Staub auf. Die Kommentare der im politiſchen Kurs der Rechtspar⸗ teien ſich bewegenden Zeitungen beſchuldigen ſchon heute die leicht nach links geneigte franzöſiſche Regie⸗ rung, ſich gegen die Ausführungen Vanderveldes micht zu wehren. Die„Liberté“, das Hauptorgan der unter Tardieus Führung ſtehenden Oppoſition, verlangt, daß ſich die Kammer mit dem Vorſtoß Van⸗ derveldes und der mit ihm ſolidariſchen franzöſtſchen ſozialiſtiſchen Partei befaſſe. Briand werde noch vor ſeiner Genfer Reiſe darüber interpelliert werden. Die Debatte über das Budget für auswärtige Ange⸗ legenheiten werde dem Außenminiſter Gelegenheit geben, ſich zu dem franzöſiſch⸗belgiſchen Militärabkommen im Rahmen des Ver⸗ trags von Locarno eingehend zu äußern. Die„Liberté“ wirft noch die Frage auf, wie ſich Vandervelde die italieniſche Hilfe im Fall eines nicht her⸗ vorgerufenen deutſchen Angriffs auf Frank⸗ reich und Belgien vorſtelle.„Seitdem Italien auf der Seite der revi⸗ ſioniſtiſchen Staaten ſeinen Platz einnimmt, iſt es zweifelhaft, ob es ſich den Verpflichtungen des Locarnopaktes fügen würde“, ſchreibt die„Liberté“. Man ſucht alſo den Fortbeſtand der franzöſiſch⸗ belgiſchen Militärallianz mit dem neuen außenpoliti⸗ ſchen Kurs Italiens zu begründen. Um einen Trick mehr oder weniger iſt die für eine Steigerung der franzöſiſchen und belgiſchen Rüſtungen eintretende Preſſe niemals verlegen. 5 italieniſchen Augebote Weihna hen in der Neichshauptſtadt Die Kommuniſten beabſichtigen antikirchliche Demonſtralionen und Hungerſpaziergänge“ richt unſeres r Büros 24. Dez. Berline Berlin, Das Weihnachtsfeſt wird in der Reichshauptſtadt diesmal unter Polizeiſchutz ſtehen oder, wie die „Rote Fahne“ ſich ſinnig ausdrückt,„Polizei⸗ triller werden das Glockengeläute ü bertönen.“ Die Kommuniſtenzentrale hat näm⸗ lich, wie dem Polizeipräſidium hinterbracht worden iſt, die in 5 Vorort Bernau geplante anti⸗ kirchliche Demonſtration nach Berlin ver⸗ legt, cn über Bernau der Belagerungszuſtand verhängt worden iſt. Da außerdem für die Feſttage, wie ſchon berichtet, ſogenannte„Hungerſpazier⸗ gänge“ geplant ſind, ſo hat die Polizei beſondere Maßnahmen getroffen, um Krawalle zu verhüten. Man glaubt im Polizeipräſidium indes, ohne An⸗ ſetzung der„Großalarmſtufe“ etwaige Stö⸗ rungsverſuche der Kommuniſten unterdrücken zu können. Der Streifendienſt wird jedoch während der Feiertage weſentlich erweitert werden. Das De⸗ monſtrationsverbot bleibt ſelbſtverſtändlich unter dieſen Umſtänden fürs Erſte beſtehen. Brüning und Braun bei Hindenburg res Berliner Büros Berlin, 24. Dezember. Nachdem der Reichskanzler, der inzwiſchen ſeinen Urlaub angetreten hat, am Montag noch vom Reichs⸗ präſidenten empfangen worden war, iſt geſtern der Miniſterpräſident Braun bei Herrn von Hinden⸗ burg geweſen. Es verlautet, daß in dieſer Ausſprache Drahtbe Drahtbericht unſe Haltung der Sozial⸗ Kabinett Brüning eine vor allem auch die weitere demokratie gegenüber dem Rolle gespielt habe. Der Neubau der Reichskanzlei Berliner Büros Berlin, 24. Dez. Ohne laute Feier und ohne das früher unver⸗ meidliche„Feſtbankett“ iſt geſtern mittag der Neu⸗ bau der Reichskanzlei am Wilhelmsplatz in Betrieb genommen worden. Der Reichskanzler iſt mit ſeinem Büro ſtill in das neue Haus eingezogen, das von den Architekten Siedler und Kiſch er⸗ haut worden war. Künftighin werden hier auch die Sitzungen des Reichskabinetts ſtattfinden. Die erſte iſt für den 12. Januar vorgeſehen, alſo ein Tag nach der Rückkehr des Kanzlers von ſeiner Oſtpreu⸗ ßenfahrt. Das Kabinett dürfte um dieſe Zeit wieder vollzählig verſammelt ſein. Auf der Tages⸗ ordnung werden nach den bisherigen Dispoſitionen zwei Punkte ſtehen: Das Ergebnis der Oſtreiſe und die Vorbereitung der Genfer Ratstagung. Weihnachtskonzert im Gefängnis Drahtbericht unſeres Berliner Büros 5 Berlin, 24. Dezember. Im Strafgefängnis in Plötzenſee fand geſtern nachmittag für die Gefangenen ein Weihnachtskonzert ſtatt, bei der eine hervorragende Künſtlerſchaft der Berliner Staatsoper mitwirkte. Bemerkenswert war, daß an der Veranſtaltung, die ſich vor etwa 500 Sträflingen abſpielte, auch der preußiſche Juſtiz⸗ miniſter Dr. Schmidt teilnahm. Drahtbericht unſeres Akllonsprogramm der neuen franzöfijchen Regierung Abwehrmaßnahmen gegen das ruſſiſche Dumping Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris. 23. Dez. Das franzöſiſche Kabinett trat am Dienstag unter dem Vorſitz des Staatspräſidenten zuſammen, um die freigewordenen Unterſtaatsſekretariate und das Penſionsminiſterium neu zu beſetzen. Zum Pen⸗ ſjonsminiſter wurde der der radikalen Linken angehörende Abgeordnete Dormann ernannt, der früher der Gruppe Franklin⸗Bouillon angehörte. Dormann hatte ſowohl gegen die Regierung Steeg, als auch gegen das Viertagekabinett Chautemps ge⸗ ſtimmt und iſt bisher ſtets ein überzeugter Anhänger Tardieus geweſen. Zum Unterſtaatsſekre⸗ tär im Inne nminiſtertum wurde der links⸗ republikauiſche Abgeordnete Bréant ernannt, der ſich bei der Abſtimmung über die Vertrauensfrage für das Kabinett Steeg der Stimme enthalten hatte und bisher ebenfalls ein Anhänger Tardieus war. Etienne Charlot von der radikalen Linken er⸗ hielt das Unterſtaatsſekretariat im Land⸗ wirtſchaftsminiſterium, Stern von der radikalen Linken das des Kriegsminiſteriums und Trieard⸗Graveron, ebenfalls von der radi⸗ kalen Linken, das Unterſtaatsminſſtertum für Kör⸗ pererziehung. In ſeiner Programmrede kündigt Miniſterpräſi⸗ dent Steeg an, daß ſich ſeine Regierung ganz beſon⸗ ders mit der Regelung induſtrieller und landwirtſchaftlicher Fragen beſchäftigen werde. Im heutigen Miniſterrat ſtand bereits das ruſſiſche Dumping zur Diskuſſion, ſoweit es den franzöſiſchen Hanf⸗ und Flachsbau be⸗ trifft. Der Ackerbauminiſter Boret teilte mit, daß die Regierung durch zollpolitiſche Maßnahmen die ge⸗ ſchädigten franzöſiſchen Landwirte vor dem ruſſiſchen Dumping ſchützen werde. Am 27. Dezember wird eine Konferenz der hauptſächlichen internationalen Ver⸗ treter ſtattfinden. Zu dieſem Zweck liegt ein Ak⸗ tionsplan der Regierung vor, der den Ver⸗ tretern der landwirtſchaftlichen Gruppen zur Kennt⸗ nis gebracht werden ſoll. Die Kammer wird ſich un⸗ mittelbar nach ihrem Zuſammentritt mit der Abwehr des ruſſiſchen Dumpings auf landwirtſchaftlichem, kohleninduſtriellem und rein induſtriellem Gebiet be⸗ ſchäftigen. Die ſtrenge Kontrolle der Ur⸗ ſprungs zertifikate bringt den erſten Schritt zur wirkſamen Abwehr des ruſſiſchen Dumpings. Zu Beginn des kommenden Jahres wird der Direktor für Handelsverträge, Elbel, nach Berlin, Wien und Bern reiſen, um die mitteleuropäiſchen Verhältniſſe, das ruſſiſche Dumping betreffend, näher zu prüfen Außerdem iſt der Berichterſtatter üver das Budget für auswärtige Angelegenheiten, der Deputierte Pa⸗ ganon, beauftragt worden, eine Inſormationsreiſe nach Berlin und Wien zu machen und ſich über die Frankreich unmittelbar intereſſierenden Wirtſchafts⸗ probleme mit maßgebenden Perſönlichkeiten aus⸗ zuſprechen. Im Anſchluß an die Debatte über die wirkſame Abwehr des ruſſiſchen Dumpings durch internatio⸗ nale Maßnahmen erſtattete Briand Bericht über den Stand der Genfer Verhandlungen wegen der Bildung eines ſüdoſtenropäiſchen Agrarblocks Es ergab ſich aus den zuſätzlichen Mitteilungen des Ackerbauminiſters, daß dieſer Plan in franzöſiſchen Landbaukreiſen keine Sympathie findet und einer gründlichen Unterſuchung bedarf, bevor er durch die Regierung dem Parlament vorgelegt werden kann. Die angeblichen Waffenfunde in München München, 23. Dez. Der Polizeibericht meldet: Die„Münchener Poſt“ bringt in ihrer heutigen Nummer die Mittetlung, daß von Reichs ban⸗ nerleuten den Nationalſozialiſten Waffen fortgenommen worden ſeien. Die Waffen ſeien der Polizei übergeben worden. Zum Nachweis werden drei Lichtbilder veröffentlicht, die ein leichtes Maſchinengewehr mit Zubehör darſtellen. Hierzu wird feſtgeſtellt: Am 14. Dezember haben Angehörige des Reichs⸗ banners unter un wahren Angaben die Söhne eines Werkmeiſters in Sendling zur Heraus⸗ gabe eines Maſchinengewehrs ſamt Zubehör beſtimmt, das auf einem dortigen Lagerplatz verwahrt wurde und das der Behörde gemeldet war. Das Maſchinengewehr wurde in ein Walddickicht bei Baier⸗ brunn gebracht und dort von einem der Täter ver⸗ graben. Die von dieſem Vorgang am 18. Dezem⸗ ber verſtändigte Polizei konnte bereits am 19. De⸗ zember zur Feſtnahme eines der Täter ſchreiten. Auf Grund der eingeleiteten Erhebungen und des Ge⸗ ſtändniſſes des Jeſtgenommenen wurde obiger Sach⸗ verhalt feſtgeſtellt. Am 23. Dezember ſollte das MG. aus ſeinem Ver⸗ ſteck von der Polizei geholt werden. Noch vorher jedoch wurde von dem Reichsbanner München das Maſchinengewehr mit Zubehör der Polizei über⸗ geben mit dem Beifügen, das MG. ſei bei Baier⸗ brunn gefunden worden. Das vom Reichsbanner abgelieferte Maſchinengewehr iſt identiſch mit dem von Reichsbannerleuten am 14. Dezember abends herausgelockten und bei Baierbrunn verſteckten. Sämtliche Täter wurden ermittelt, Strafverfahren iſt eingeleitet. Zum Hochverratsverfahren gegen Dr. Goebbels Berlin, 23. Dezember. Die Immunität des nationalſozialiſtiſchen Reichs⸗ tagsab geordneten Dr. Goebbels iſt bekanntlich durch den vorigen Reichstag zur Durchführung eines Hochverratsverfahrens aufgehoben worden. Nachdem wir ein neues Parlament haben, iſt die Rechts⸗ lage nunmehr folgende: Wenn der Rechsanwalt nach der damals erfolg⸗ ten Aufhebung der Immunität des Herrn Goebbels das Verfahren eingeleitet hat, oder wenn er es in der Zeit zwiſchen Auflöſung des alten und Ein⸗ berufung des neuen Reichstages eröffnete, dann kann das Verfahren ohne weiteres fortgeführt werden, bis der Reichstag ſelbſt durch ausdrücklichen Beſchluß verlangt, daß es eingeſtellt werde. Im Falle Goebbels hat die Reichsanwaltſchaft das Verfahren nach Aufhebung der Immunität eröffnet. Der weitere Verlauf des Verfahrens begegnet aber trotzdem gewiſſen Schwierigkeiten, falls Herr Goebbels einer Vorladung nicht Folge leiſten ſollte, Politiſche Weihnachten Zum ſiebzehnten Male fällt ſeit den Sturmtagen des Jahres 1914 Weihnachten in eine Zeit ſchwerſter, trübſter und tiefſter Sorgen. Noch nicht ein einziges Mal in dieſer Zeitſpanne, in der ſchier ein neues Geſchlecht herangewachſen iſt, haben wir das deut⸗ ſcheſte aller Feſte ſo in innerem und äußerem Frie⸗ den feiern können, wie in den— trotz allem— doch glücklicheren Zeiten vor dem Kriege. Jahrelang kehrte mit einer Regelmäßigkeit, die wahrlich einer beſſeren Sache würdig geweſen wäre, um Weihnach⸗ ten und Neujahr eine Kabinettskriſis wieder, die dadurch gewiſſermaßen zum weſentlichen Beſtandteil der deutſchen Regierungskunſt wurde. Wenn wir davon auch in den letzten drei Jahren verſchont blie⸗ ben, wird man doch nicht behaupten können, daß das Nichteintreten von Regierungskriſen etwa den Beſ⸗ ſerungsſchein des deutſchen Parlamentarismus be⸗ deute. Die Kriſe der Demokratie aller Länder und Deutſchlands im beſonderen bringt es mit ſich, daß derartige Schwankungen und Verrüttelungen nur auf Eis gelegt erſcheinen. Zwar iſt ſcheinbar die Stellung der gegenwärtigen Reichsregierung dank der Selbſtausſchaltung des Reichstages und der gegenſeitigen Zerfleiſchung des Radikalismus auf den Flügelextremen gefeſtigter als zuvor. Aber allein die Verlagerung der Gewalten an Reichs⸗ präſident und Reichsrat zeigt doch nur zu deutlich die Umwertung der Werte, die bisher für das politiſche Leben Deutſchlands ausſchlaggebend waren. Und ſelbſt ſtärkſter politiſcher Wille und bewußte Aktivitätsenergie werden immer wieder von neuem gehandicapt durch die Belaſtungen außen und innen. Von inneren Kämpfen erſchüttert, von außenpolitiſchen Schwierigkeiten umgeben, von der entſetzlichen Not vieler Volksgenoſſen verdunkelt, mahnt Weihnachten gerade diesmal zu beſon⸗ derer Einkehr und Umkehr der Nation. Als vor einigen Wochen, zu Beginn der Advents⸗ zeit, eine große deutſche Zeitung eine der beliebten Umfragen an Prominente aus Politik, Wirtſchaft und Geiſtesleben richtete, welches ihr ſehnlichſter Weihnachtswunſch ſei, fand ſich charakteriſtiſcherweiſe nicht weniger als dreimal, und zwar von je einem Vertreter der drei genannten Gebiete betont, der Wunſch vor nach Burgfrieden unter den Par⸗ teien und Verkehrsfrieden auf der Straße. Die Sehnſucht nach dem Gottesfrieden, der„treuga dei“ iſt jahrhundertealt und wegen der Zwieſpältigkeit der Menſchen unerfüllbar. Aber über dem niederziehenden und beſchämenden Schau ſpiel, das faſt alltäglich Deutſche gegen Deutſche auf öffentlichen Straßen und Plätzen Fäuſte und Waffen gegeneinander kehren, nur weil der parteipolitiſche Gegner zufälligerweiſe ſich mit einem anders gefärbten Tuch bekleidet hat und das Banner, hinter dem er zieht, anders geartet iſt, ſollte doch ein Vorhangfall möglich ſein. Wer noch nicht allzu verblendet iſt, muß es als tragiſch empfinden, wenn jeden Tag der Draht den Tod mehrerer Menſchen infolge politiſcher Zuſammenſtöße meldet, In einer Zeit, Daſeinskampf ringen, zerfleiſchen wir uns noch gegenſeitig, ſtatt mit vereinter Kraft die Gefahren abzuwehren, die uns drohen. Die politiſche Ver⸗ hetzung hat dazu geführt, daß einer in dem anderen ſeinen Tobfeind ſieht; er ahnt nicht, daß der andere mit ihm das gleiche Leid, das gleiche Schickſal trägt. Auf vage Versprechungen werden Hoffnungen ge⸗ ſetzt, die ſich nie erfüllen können, weil ſie jeden Wirklichkeitswert entbehren. Wer nicht mit dem fanatiſch Gläubigen geht, erſcheint gleich als deſſen zu vernichtender Widerſacher, weil er zu der Front derer gehört, die den Anbruch vemeintlich beſſerer Zeiten verhindern. Sachliche Momente, ruhige Ueberlegung gelten nichts mehr in einer Zeit, die, von allgemeiner Not bedrückt, nichts anderes ver⸗ langt als ſofortige Beſſerung. Woher ſie kom⸗ men ſoll, wie ſie erreicht werden kann, das ſpielt keine Rolle. Wer das erſehnte Ziel als in Kürze erreichbar darſtellt, hat die Maſſe der Fanatiſierten für ſich. Daß in Wirklichkeit ein langer, weiter Weg zurückgelegt werden muß, will niemand für wahr nehmen. Freilich iſt es nicht leicht, in der Zeit der unge⸗ heuren Arbeitsloſigkeit, in der demnächſt faſt 4 Mil⸗ lionen Deutſche ohne Beſchäftigung ſein werden, Geduld und Beſonnenheit zu predigen. Aber wer nicht von vornherein das Chaos will, wer nicht des Irrglaubens lebt, daß nur durch eine Revolution eine Beſſerung möglich ſei, muß mit Hand anlegen an den Pflug, um den alten Schutt aufzuräumen, der ſich in zwölf Jahren angehäuft hat. Man hat oſt in dieſen Tagen die Politik des Kabinetts Brüning mit der„Justemilieu“⸗Sucht des Juli⸗Königstums Ludwig Philipps verglichen. Dieſe Parallelziehung ſtimmt nicht, weil kein geſchichtlicher und wirtſchaft⸗ licher Abſtand zwiſchen beiden beſteht. Das Bild der„letzten Kompagnie“, das man auf das Kabinett Brüning bei ſeinem Beginn angewendet hat, iſt noch nicht verblaßt. Nur darf das Fähnlein dieſer Auf⸗ rechten nicht das Gefühl haben, von vornherein auf verlorenem Poſten zu ſtehen. Wer die Dinge in ihrer vollen Tragweite zu überſchauen vermag, weiß, daß es jenſeits von den Vierwandhorizonten der Parteien Notwendigkeiten und Zwangslagen gibt, hinter die alle ſonſt noch ſo berechtigten Bedenken zurücktreten müſſen. Und dieſer e i ſt da! Nicht nur nach innen, ſondern auch ver ſtärkt e nach außen. Niemand im Auslande wird bereit ſein, ſich auf irgendwelche Verhandlungen über eine in der wir alle aufs ſchwerſte im 17 Ä eo n Sn 2 — m1— — 13 S L. —. r 20 „% TTVTVTVTCCCCCTTTTTTTTTTTT tagen rſter, ziges teues deut⸗ Frie⸗ doch elang einer nach⸗ „die idteil wir blie⸗ das Beſ⸗ 3 be⸗ inder ſich, ngen inbar rung d der egen nen, t ost ting ums ung jaft⸗ Bild nett noch luf⸗ auf in etß, der en lick im 58 4 . Mittwoch, 24. Dezember 1930 Neue Maunheimer Zeitung/ Weihnachts⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 597 Reviſion der Tributlaſten mit uns einzulaſſen, ſo⸗ lange wir nicht den Beweis erbrachten, daß wir fähig und gewillt ſind, im eigenen Hauſe Ordnung zu ſchaffen. Reichsbankpräſident Dr. Luther hat, um einen Vergleich anzuführen, mehrfach darauf hin⸗ gewieſen, daß es erſt möglich war, den Dawesplan abzuſchließen, nachdem wir durch die neue Währung gezeigt hatten, daß wir uns auf feſtem Grunde be⸗ wegten. Aehnlich liegen die Dinge auch jetzt. In der eigentlichen Außenpolitik bewegen uns jetzt beſonders die Oſtfragen. Es iſt ſchwer, dem geſteigerten nationalen Willen einer Nation gerecht zu werden, wenn die realen Machtverhältniſſe den Staat zu einer vorſichtigen Handhabung der Außenpolitik zwingen. Unſere Ziele aber bleiben unabänderlich: Die Freiheit und Gleich⸗ berechtigung unſeres Volkes. Dazu ge⸗ hört auch die Frage der Abrüſtung. Entweder wird dem Verſailler Vertrag entſprechend der Ge⸗ danke der allgemeinen Abrüſtung der Mächte in die Paris umgeleitet, oder aber Deutſchland muß das Recht der eigenen Sicherung für ſich in Anſpruch nehmen. Darin, ferner im Oſtproblem, in der Tributfrage und der inneren Sanierung verknoten ſich die Schickſalsfragen unſerer nächſten Zukunft. Streſemanns großes Werk der Rheinlandräumung iſt erreicht, neue Aufgaben zeichnen ſich ab. Nicht mit ſtürmiſchem Temperament, aber mit heißem Wil⸗ len und kühlem Kopf wird an ihre Löſung zu gehen ſein. Weihnachten iſt gemeinhin das Feſt der Ruhe und der Beſinnung. Immer wieder von neuem erliegen wir dem Zauber der Kerzen, deren klare Flammen mit ihren goldenen Mützchen ſtets von neuem die Blicke bannen und dabei die Gedanken wandern laſſen. Gewiß bewegen ſich unſere Gedanken vor⸗ nehmlich in der Familie. Aber ein echter Deutſcher denkt auch an die große Familie ſeines Volkes! Fühlt er dabei die unerſchöpfliche Kraft, die aus dem Urſchacht des Chriſtentums hervorquillt, wird er ſich auch der Quellen des Deutſchtums wie⸗ der bewußt werden. Aus beiden wird er die Zu⸗ verſicht gewinnen, unſer Vaterland über die Zer⸗ riſſenheit der Gegenwart hinwegführen zu einer neuen und beſſeren Einheit. Und ſo ergibt ſich für den Deutſchen ſein Weihnachtsevangelium von ſelbſt: Die chriſtliche Weihnachtsverpflichtung zum Dienſt am Nächſten iſt zugleich nationale Ver⸗ oyflichtung am Volksgenoſſen. Kurt Fischer —— Kritik an Hugenbergs Agrarprogramm Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Dezember. Der Hugenbergſche Entſchuldungsplan für die Landwirtſchaft wird in agrariſchen Kreiſen ſelbſt keineswegs mit ſonderlicher Begeiſterung aufgenom⸗ men. Die„Deutſche Tageszeitung“ macht ſich zum Sprachrohr der mannigfachen Bedenken, die gegen den deutſchnationalen Vorſchlag erhoben werden. Mit Recht bezeichnet das Blatt es als den Hauptmangel des Programms, daß es über die finanzielle Seite keinen Aufſchluß gibt. Insbeſondere wird eine Berechnung über die erwar⸗ tete Höhe des vom Reich zu leiſtenden Zuſchüſſe zu den Zinszahlungen vermißt. Das aber ſei für die parlamentariſche Durchführung doch juſt der aus⸗ ſchlaggebende Punkt. 1 ber Taten und Reden. heit ſteht Maria, hoch verehrt in Man kann ſogar ſagen: Mit der Feſtſtellung die⸗ Ziffer ſteht und fällt der ganze Plan. Selbſt die„Deutſche Tageszeitung,“ die doch gewiß nicht für die Landwirtſchaft zu wenig fordern wird, iſt objek⸗ tiv genug, auf die„Schwierigkeiten des Reiches“ hinzuweiſen, die die geiſtigen Väter des Geſetzentwurfs„hoffnungsvoll überſehen“ hätten. Aber auch ſonſt hat das Blatt eine große Reihe kri⸗ tiſcher Ausſtellungen an der Hugenbergſchen Patent⸗ löſung zu machen. Repolver-Altentat in Indien Anſchlag eines indiſchen Studenten auf einen engliſchen Gouverneur Telegraphiſche Meldung London, 23. Dez. Auf den Gouverneur der Provinz Pundſchab, Sir Geoffrey de Montmorency, wurde heute ein Anſchlag verübt, als er die Univerſität in Lahore verließ. Ein Student zog einen Revolver aus der Taſche und feuerte aus nächſter Nähe vier Schüſſe auf den Gouverneur ab. Dieſer erhielt einen Schuß in den linken Arm, der eine Fleiſchwunde hervorrief, und einen Streifſchuß im Rücken. Beide Wunden ſind leichterer Art. Ferner wurden zwei Poliziſten und eine Aerztin verwundet. Der Täter wurde überwältigt, während er noch den Revolver in der Hand hielt. Gleichzeitig mit ihm wurde ein anderer Student der ih mzu Hilfe ſprang, feſtgenommen. Die Polizei ſperrte die Uni⸗ verſität ab und durchſuchte ſowohl die Studenten wie das Gebäude nach Waffen. . Der heutige Anſchlag iſt der dritte Verſuch i n dieſem Jahr, den Gouverneur der Provinz Pundſchab zu töten. Im März wurde ein junger Mann verhaftet, der, mit einem Revolver und einer Bombe ausgerüſtet, ſich an einer Brücke verborgen hatte, über die der Wagen des Gouverneurs kommen mußte. Im Oktober verſuchten zwei Männer in die Amtswohnung des Gouverneurs in Lahore ein⸗ zuoringen und einen Anſchlag gegen ihn auszufuüh⸗ ren. Ihr Vorhaben wurde durch die Aufmerkſam⸗ keit der Wache verhindert. Der Widerhall in England Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 24. Dezember Mit dem Attentat auf den Gouverneur der Pro⸗ vinz Pundſchab, Sir Goffry de Montmoreeny iſt mit einem Schlage das Intereſſe der engliſchen Oefſentlichkeit an dem geſamten indiſchen Fragen⸗ komplex, das in letzter Zeit infolge der langen und ſoweit kaum erfolgreichen Verhandlungen der Kon⸗ ferenz am runden Tiſch etwas im Abflauen begriffen war, wieder erweckt worden. Das Attentat kommt als prompter, Beweis für die Richtigkeit des ſoeben von der indiſchen Regierung veröffentlichten Lageberichtes in dem mit warnendem Tone von dem Wiederaufleben des Widerſtan des gegen die Obrigkeit geſprochen wird. Daß gerade Sir Goffry zum Ziel der attentäteriſchen Kugel geworden iſt, wird zum Teil darin begründet ſein, daß er durch ſeine feſte Hand bei der Aus⸗ übung der Regierungspflichten bekannt war. In dem Regierungsbericht wird die Behaup⸗ tung aufgeſtellt, daß die Politik des gewalt⸗ loſen Widerſtandes immer mehr zu Gunſten offener Gewalttätigkeiten aufgegeben wird. Meldungen in der heutigen Morgenpreſſe beweiſen ebenfalls die Richtigkeit dieſer Behauptung. Wieweit in dieſer offiziell konſtatierten erneuten Verſchärfung der Gegenſätze auch die Haltung der nachgeordneten Polizeibehörden durch allzu freigiebigen Ge⸗ brauch des Lathi(langer indiſcher Polizeiknüppel) mitſchuldig iſt, läßt ſich, ſolange man ſich auf die ſorg⸗ ſam geſiebten Berichte über das ſtets„tapfere und vorbildliche“ Verhalten der Polizeiorgane beſchränkt, die in der engliſchen Preſſe veröffentlicht werden, nicht nachprüfen. Dringt einmal ein von einem Aus⸗ länder verfaßter Bericht in die Oeffentlichkeit, wie z. B. der Artikel des Amerikaners Brailsford, in dem das Peitſchen harmloſer Bauern als Strafe für das Tragen der weißen Gandhikappen als allgemein bekannt nur nebenbei geſtreift wird, dann werden ſolche Nachrichten mit ungläubigem Er⸗ ſtaunen aufgenommen. Es iſt aber bezeichnend für die faire Haltung der engliſchen öffent⸗ lichen Meinung, wenn dann, wie im Falle Brailsford, ein Blatt wie der„Mancheſter Guardian“ ſofort an den Staatsſekretär für Indien die Auffor⸗ derung richtet, rückhaltlos zu den erhobenen Anſchul⸗ digungen Stellung zu nehmen. * Die auf der geſtrigen letzten Sitzung des Unter⸗ ausſchuſſes zur Klärung der Minoritäten⸗ frage vor der Unterbrechung der Indienkonferenz durch die Weihnachtstage von den beiden weib⸗ lichen Delegierten gehaltenen Reden, in denen ſie ſich mit ebenſo klugen wie bewegten Worten für die Einigung zwiſchen Hindus und Mohammedanern einſetzten, dürften in weiten Kreiſen Indiens freu⸗ digen Widerhall auslöſen. Wenn man aber dem ſchon zitierten Regierungsbericht Glauben ſchenken darf, dann iſt die Enttäuſchung darüber, daß der Konferenz eine Bereinigung der Minoritätetenfrage bislang nicht gelungen iſt, in ſtändigem Anwachſen begriffen. Was die Ausſicht auf eine baldige Bei⸗ legung der Differenzen zwiſchen Hindus und Mo⸗ hammedanern anbetrifft, ſo gehen die Anſichten dar⸗ über in hieſigen eingeweihten Kreiſen ſehr weit aus⸗ einander. Tatſache iſt, daß Aga Khan als der von beiden Parteien anerkannte Unparteiiſche in den letzten Tagen auf dem Wege privater Verhand⸗ lungen gewiſſe Einigungsmöglichkeiten zum min⸗ deſten entdeckt hat. Der Grundgedanke ſeines Kompromiß vorſchlages iſt kurz folgender: Die Mohammedaner müſſen ſich damit abfinden, in den Provinzen Bengalen und Pundſchab ſo ver⸗ treten zu ſein, daß ſie im geſamten indiſchen Par⸗ lament nicht die Majorität beſitzen, wogegen die Hindus ihrerſeits den Mohammedanern das Recht auf getrennte Wahlkörper einräumen. Geführdung der deuljchen Schulen in Griechenland Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Dez. Von der Athener Regierung iſt dieſer Tage ein Geſetz erlaſſen worden, nach dem den fremden Schulen in Griechenland die Aufnahme von Kindern griechiſcher Staatsbürger verboten wird, falls dieſe nicht vorher die griechiſche Elemen⸗ tarſchule beendet haben. Durch dieſe Maßnahme werden etwa 10 000 Schüler betroffen, die in über 40 franzöſiſchen, italieniſchen und deutſchen Schu⸗ len unterrichtet werden und ſie nunmehr ſofort ver⸗ laſſen müſſen. Wie dem„Berliner Tageblatt“ hierzu gemeldet wird, beſteht unter dieſen Umſtänden die Gefahr, daß die beiden deutſchen Schulen, die von faſt 600 Schülern beſucht werden, geſchloſſen werden müſſen, da deren Schüler faſt ausſchließlich aus Kindern griechiſcher Staatsbürger beſtehen. Die Maßnahme wird als beſonders hart empfunden, weil nicht einmal die zugeſagte Uebergangsfriſt eingehal⸗ Weihnachten als deuiſches Felt Von Börries Frhr. von Münchhauſen In keiner anderen Religion ſind die Geſtalten der Götter oder die Erſcheinungsformen des Gottes ſo — ich möchte ſagen— logiſch⸗biologiſch ge⸗ schieden wie im Chriſtentum. Im Bewußtſein des Kirchenvolkes iſt Gottvater durchaus der weiſe, gütige Greis, voll hoher Würde des Alters. Neben ihm ſteht Chriſtus in der Vorſtellung aller immer als Mann in der Vollkraft ſeiner Jahre, voller Macht der Wunder und Werke, voller Macht der Jeſus als Kind aber iſt von ſeiner Erſcheinungsform als Mann ſehr ſcharf ge⸗ schieden, zunächſt ſchon durch eine faſt zwei Jahr⸗ zehnte breite Zone des Schweigens, in der die Ueberlieferung keinen Ton aus ſeinem Munde, keine Stimme über ſein Leben zu melden weiß. Wir ver⸗ laſſen einen zwölfjährigen Knaben im Tempel, wir finden einen dreißigjährigen Mann am See Genezareth, der Jüngling Jeſus fehlt uns. Nun wiſſen wir wohl, daß in dieſem wie in jedem Manne das Kind lebt, ſo wie in jedem Kinde der Mann war, und doch ſind für unſer Gefühl beide für immer deutlich in zwei Geſtalten geſchieden. Das ganz paſſive Kind, das verfolgt wird, das auf abenteuerlicher Flucht mitgetragen wird, das be⸗ ſchnitten und getauft wird und das auch im Tempel durchaus noch die ſekundäre Rolle ſpielt, inſofern jede Frage primär, jede Antwort ſekundär iſt: Es wird gefragt. Und daneben Chriſtus der Mann, der durchaus aktiv iſt in Reden und Taten, in Wundern und ſelbſt noch in ſeinen Wunden. l Ebenſo hat unſer Glaube an die myſtiſche Einheit von Vater und Sohn nichts zu ändern vermocht an der Vorſtellung des gütigen Greiſes und des wun⸗ dertätigen Mannes. Neben dieſen drei Erſcheinungsformen der Gott⸗ beiden Kirchen, und vielleicht in der evangeliſchen Kirche noch häufiger geprieſen, wenn nicht die katholiſche ſie zu gewiſſen . Zeiten allzu nahe an die Göttlichkeit gerückt hätte. Aber auch der allerentſchiedenſte Strich, den der evangeliſche Chriſt zwiſchen Mutter und Sohn zieht, ändert nichts daran, daß der aufſchauende Blick des Gläubigen neben dem Sohn immer auch die Mutter ſieht. Neben den drei männlichen Geſtalten des Grei⸗ ſes, des Mannes des Knaben ſteht ſie, die einzige Frau, verklärt durch die höchſte Würde des Weibes, die Mutterſchaft. Auch die evangeliſche Kirche hat ihrer Würde und Höhe niemals den geringſten Ab⸗ bruch getan und tun wollen. 5 Nun ſind unſere drei großen kirchlichen Feſte in ganz ähnlicher Weiſe verteilbar unter Geſchlechter und Lebensalter. Pfingſten iſt das männliche Feſt, nur auf Männer ſpringt der göttliche Funken über, Männer werden in die Welt geſandt zu männlichem Werk. Oſtern iſt mir immer mehr als das Feſt der Frau erſchienen, der dunkle Schoß der Erde gebiert den auferſtehenden Chriſtus, Frauen kommen als erſte an ſein Grab, zu den Frauen ſpricht der Engel und, wie zu Pfingſten den Männern geſagt wird: „Gehet hin in alle Welt,“ ſo heißt es hier zu den Frauen:„Gehet eilend hin und ſaget es ſeinen Jüngern.“ 2 5 Auch andere Religionen haben Feſte gehabt, die insbeſondere dem einen oder dem anderen Geſchlechte galten, bald die Syſtole und bald die Diaſtole ſtärker betonten. Ken Glaube aber hat je ein Kinderfeſt gehabt wie unſer Weihnachten, und zwar ein Kinder⸗ feſt im doppelten Sinne: Ein Kind ſteht im Mittel⸗ punkt der heiligen Handlung, und ganz als Feſt der beſcherten Kinder hat ſich im Laufe von faſt zwei Jahrtauſenden das Feſt entwickelt. Wenn man von einem Jahrhundert des Kindes ſpricht, ſo könnte man mit mehr Recht von einem Zeitalter des Kindes ſprechen, das mit der erſten Weihenacht begann und in alle Ewigkeit gelten wird. Das Alter⸗ tum hat nie daran gedacht, das Kind ſo in den Mittelpunkt zu ſtellen, wie es Chriſtus tat—„ſo ihr ten worden war. Da beiſpielsweiſe die deutſche Schule in Athen erſt im vorigen Jahre neu gebaut wurde, entſteht auch für das Deutſchtum ein ſchwerer wirtſchaftlicher Schaden. Ueberſchwemmungen in Rumänien — Bukareſt, 23. Dez. Infolge der außerordentlich heftigen Regengüſſe iſt der Dujeſtr aus den Ufern getreten. In der Stadt Cetatea Alba ſind infolge der Ueberſchwemmungen 40 Häuſer einge⸗ ſtürzt; die Stadt mußte völlig geräumt werden. Zwiſchen dieſer Stadt und der benachbarten Stadt Uretki iſt der Bahndamm mehrfach völlig unterwühlt. Nachwehen der letzten ſpaniſchen Unruhen — Paris, 24. Dez. Wie Havas aus Gigo in Spanien meldet, hat die Zivilgarde fünf Perſonen feſtgenommen, die unter dem Verdacht ſtehen, bei den kürzlichen Unruhen einen Ueberfall auf das Jeſuitenkloſter der Stadt ausgeführt zu haben. nicht werdet wie dies Kind“—, und niemals früher iſt ein Kind ſo in den Mittelpunkt des Kultes gerückt wie durch das Chriſtentum. Das Kind und ſeine Mutter! Während die Welt der Alten eine Männerwelt war, in der Frau und Kind faſt immer als eine Art Eigentum des Mannes und ihm in jedem Belange durchaus untergeordnet erſchienen, beginnt mit dem Chriſtentum die große Weltwende für Weib und Kind. Sie werden we⸗ ſentlichin Religion und Kult, im Recht und im Alltag. Das aber iſt im Abendlande deshalb ſo ſieghaft ſchnell Allgemeingut der Menſchheit geworden, weil es den tiefſten Empfindungen Europas und ins⸗ beſondere des germaniſchen Nordens entſprach. Wir hatten einen kürzeren Weg zurückzulegen als der aſiatiſche, der afrikaniſche Menſch, um zu dieſem In⸗ bild der heiligen Gleichberechtigung zu gelangen, weil in unſerer heidniſchen Vergangenheit hundert Anſätze wie Knoſpen dem gleichen Weltenfrühling entgegen⸗ drängten. Während das alte Teſtament zu allen Zei⸗ ten von ſehr vielen Gläubigen als ein fremder Be⸗ ſtandteil im religtöſen Bewußtſein empfunden wurde und empfinden wird, bildet das Neue Teſtament eine Erfüllung aller beſten Wünſche und Wurzeln unſerer eigenen Vergangenheit. Und insbeſondere das Weih⸗ nachtsfeſt knüpfte nicht nur kirchenzeitlich an unſer uraltes Julfeſt an, ſondern entwickelte ſich geradezu als ein Beſtandteil germaniſchen Weſens und Glaubens. Nichts kann mir ferner liegen, als die drei großen Feſte der Kirche abzuwägen oder gegeneinander aus⸗ zuſpielen. Aber es iſt doch ſchon in den Liedern ein gar nicht zu überſehender Unterſchied. Da haben wir etwa das herrliche Pfingſtlied„Veni, creator Spiritus.“ Goethe ſagt von ihm, daß es„ganz eigent⸗ lich ein Appell ans Genie ſei, deswegen es auch geiſt⸗ und kraftreiche Menſchen gewaltig anſpricht.“ Aber wie abſtrakt wirken ſeine gewaltigen Vergleiche neben dem„Eia!“ der göttlichen Wiegenlieder zu Weih⸗ nachten! Da jubelt das mächtige Oſterlied Gott⸗ fried Benedikt Funks„Halluluja jauchzt ihr Chöre, ſingt Jeſu Ehriſto Lob und Ehre!“ Aber wer kann es wohl ſo auswendig herſagen wie das ſelig⸗kindliche „Nun ſinget und ſeid froh“, oder das Kinderlied„Vom Die nächsle Nusgabe erscheint der Weihnachts- Feiertage wegen Jams lag vormitlag 6 Uhr Badiſche Politik Die nächſte Landtagsſitzung — Karlsruhe, 24. Dez. Die nächſte Vollſitzung des Landtages dürfte Mitte Januar ſtattfinden, während die Ausſchüſſe etwa acht Tage vorher ihre Tätigkeit aufnehmen. Die badiſche Koalition In einer Begrüßungsfeier des Karlsruher Zen⸗ trums hielt der neugewählte Parteichef, Dr. Bau m⸗ gartner, eine program matiſche Rede, in der er nach einem Hinweis auf das Anſchwellen des Radikalismus ausführte, der Ernſt der Stunde ver⸗ lange Konzentration aller poſitiv eingeſtellten Kräfte. Er kam in dieſem Zuſammenhang auf die badiſche Koalition zu ſprechen und ſagte u..: „Wie wir ſelbſt keinem Weggenoſſen in der Mit⸗ arbeit unmögliche Zumutungen ſtellten, ſo lehnten wir auch ſolche uns gegenüber ab. Unter dieſen Vor⸗ ausſetzungen ſteht der Erweiterung der in Baden geltenden Koalition unſererſeits nichts im Wege.“ Der Redner betonte dann die Entſchloſſenheit, die Reichsregierung mit aller Kraft zu unterſtützen, aber es gebe für das badiſche Zentrum eine Grenze, und das ſei die Exiſtenz unſeres Landes und unſerer badi⸗ ſchen Wirtſchaft. Grober Anfug Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 24. Dezember. Die„Vorwärts“⸗ Redaktion ſcheint die Weih⸗ nachtszeit mit dem Karneval zu verwechſeln. Man findet es offenbar hölliſch witzig und greiſtreich, im politiſchen Teil die Meldung zu bringen, daß der ſächſiſche Geſandte in Berlin bei der Reichs⸗ und der preußiſchen Staatsregierung einen Proteſt gegen die Aufführung des Friderleus⸗ Films eingereicht habe, da dieſer Bildſtreifen eine „Verhöhnung des ſächſiſchen Volksteils, eine Verächt⸗ lichmachung der ſächſiſchen Stammeseigenſchaften und eine Beleidigung der ſächſiſchen Armee“ darſtelle. Der ſächſiſche Geſandte verlange im Namen ſeiner Regie⸗ rung ſofort den Abbruch der Aufführungen, an⸗ dernfalls eine Gefährdung der bun des⸗ ſtaatlichen Beziehungen Sachſens die Folge ſein müſſe. Mit derlei Scherzen hat man früher am 1. April harmloſe Leute hereingelegt. Wir möchten meinen, daß heute die Zeiten doch zu ernſt ſind für ſolche My⸗ ſtiftkationen, die ſchon bedenklich nahe an den Begriff des groben Unfugs ſtreifen. Das offizielle Dementi Dresden, 28. Dez. Die ſächſiſche Staatskanzlei teilt mit: Das Berliner Blatt„Der Abend“ bringt die Nachricht, daß der ſächſiſche Geſandte bei der Reichs⸗ und preußiſchen Staatsregierung einen Pro⸗ teſt gegen die Aufführung des„Fridericus⸗Films eingereicht habe. Dieſe Nachricht, die offenſichtlich den Stempel tendenziöſer Erfindung trägt, entbehrt jeglicher Grundlage. Sturmangriff auf eine Newyorker Bank — Newyork, 23. Dez. Die hieſige Bank„Chelſea Bane and Truſt Company“, deren Depoſiten etwa 18 Millionen Dollar betragen, und deren Kundſchaft ſich größtenteils aus Theaterkreiſen zu⸗ ſammenſetzt, hat heute ihre Schalter geſchloſſen. Etwa 300 Depoſttenkunden, die gekommen waren, um ihre Konten abzuheben, verſuchten die Räume der Bank zu ſtürmen, wurden aber von bewaffneten Polt⸗ ziſten zurückgeſchlagen. Zwei Männer wurden wegen Ausſtreuung falſcher Nachrichten verhaftet. Himmel hoch, da komm ich her!“ Wirkliche Volks⸗ lieder hat uns nur das Weihnachtsſeſt beſchert:„Es iſt ein Roſ' entſprungen“,„In dulei jubtlo“,„Stille Nacht, heilige Nacht“,„Alle Jahre wieder“,„O Tan⸗ nenbaum“ und auch das etwas platte:„Morgen, Kin⸗ der, wird's was geben“, will ich tapfer mit erwähnen. Das aber iſt ein untrüglicher Beweis dafür, daß dies Feſt vor den anderen im Herzen des Volkes dort verankert wurde, wo die allertiefſten Grund⸗ gefühle liegen. ichts liegt dem Menſchen näher als die Ehrfurcht vor den Myſterien der Mutter⸗ ſchaft, dem Kindtum. Deshalb haben auch die Ju⸗ den das Feſt tatſächlich als Kinder⸗ und Schenkfeſt angenommen, wie ja auch die Diſſidenten einen Weihnachtsbaum anzünden. Der religiöſe Grund fehlt ihnen, aber der tief menſchliche Grund dieſes Feſtes hat ſich Eingang auch da erzwungen, wo man die Geburt Chriſti leugnet. Vor der fin⸗ ſteren Majeſtät des„Dies irae, dies illa“(Tag des Zornes, Tag voll Grauen)— eines der großartigſten dichteriſchen Kunſtwerke der Weltliteratur— kann man krampfhaft die Augen und Ohren verſchließen, aber wenn es heißt:„Es iſt ein Roſ' entſprungen .. Mitten im kalten Winter“, da öffnet ſich wohl auch die geballte Fauſt des Kirchenfeindes und ſucht die Linke zu unbewußt frommer Faltung. So iſt das Weihnachtsfeſt ein Feſt des Ahend⸗ landes und insbeſondere ein deutſches Feſt gewor⸗ den aus Gründen, die tiefer liegen als im Evange⸗ lium. Aber das Evangelium erſt hat dies Reis zum Blühen bringen können und aus dieſer Blüte die Frucht eines unſäglich zärtlichen Feſtes, eines Feſtes für Mütter und Kinder, geſchaffen. Franz im Feuer. 4 Jahre Flugzeugbeobachter von Artur Pfleger. Verlagsanſtalt vorm. G. J. Manz, Regensburg. Das iſt wohl eines der ſpannendſten Büchlein, die über den Krieg geſchrieben worden ſind. Durch klare ſachliche Schilderungen wird die Vielſeitigkeit des Flug⸗ zeugbeobachters veranſchaulicht. Schneidige Erlebniſſe zeu⸗ gen von Tapferkeit und Mannesmut. Der Verfaſſer iſt einer der erfolgreichſten bayeriſchen Beobachtungsflieger. Die Jugend wird ſich nicht nur an der vorbildlichen Hal⸗ tung bes Verfaſſers erbauen, ſondern ſie wird auch die Kriegsfliegerei von der techniſchen Seite kennen lernen. 4. Seite/ Nummer 597 Neue Mannheimer Zeitung/ Weihnachts⸗Ausgabe Heiliger Abend Wenn heute abend die Glocken läuten und den Beginn des Weihnachtsfeſtes künden, ſenkt ſich an⸗ dachtsvolle Stille über die Menſchheit. Wenn auch die Feier des Heiligen Abends ſchon uralt iſt, wurde ſie doch im Laufe der Jahrhunderte ſo ausgeſtaltet, daß ſie immer mehr an Wärme und Innerlichkeit gewonnen hat. Welch ſeltſame Wandlungen erleben wir heute! Der begann faſt wie jeder andere mit dem Gang ins t, ins Büro oder zur Werkſtatt. Aber als wir heute morgen aufſtanden, war unſer erſter Gedanke: heut iſt Weihnachten. Bet Vielen wollte ſich die Vorfreude nicht in dem Maße einſtellen wie ſonſt. Es fehlt ſo alles, was in uns in den letzten Tagen eine wirklich frohe Stimmung hätte aufkommen laſſen können. Wer iſt in letzter Zeit nicht von der ſchweren wirtſchaftlichen Not be⸗ troffen worden, die von allen Volksſchichten ſchwerſte Opfer geforbert hat? Wir ſtehen am Anbeginn eines Jahres, dem alle mit größter Sorge entgegenſehen. Jetzt erſt werden ſich die Einſchrän ku ngen gel⸗ tend machen, denen ſich jeder unterziehen muß. Wollen wir heute wirklich dieſen trüben Gedan⸗ ken nachhängen? Hier iſt Weihnacht! Wir ver⸗ ſcheuchen gewaltſam die uns bedrückenden Vorſtel⸗ lungen von der Zukunft. Wohin wir auch gehen, was wir auch unternehmen, alles erinnert uns an das hohe Feſt. Und allmählich kommen wir faſt von ſelbſt in jene faſt fieberhafte Erwartung vor dem Heiligen Abend. Wir können uns der Vorfreude nicht mehr ſo hingeben wie damals, als wir ſelbſt noch fung waren, als wir noch nicht den Kampf ums Daſein in ſeiner ganzen Schwere kannten. Aber während wir früher oftmals uns an den eigenen Vorbereitungen für das Feſt freuen konnten, wäh⸗ rend uns der Gedanke froh machte, was wir anderen ſchenken würden, haben wir in dieſem Jahre mit dunklen Vorahnungen eines kommenden ſchweren Geſchicks die Weihnachtseinkäufe getätigt. Mancher mußte ſich fragen: wie wird Weihnachten im nüchſten Jahre ſein? Werde ich noch eine Stellung haben? Werde ich noch etwas verdienen und wird die Zerriſſenheit im deut⸗ ſchen Volk noch weitere Fortſchritte machen, eine Zerriſſenheit, die nicht allein überaus ſchmerzlich für jeden iſt, der ſich als Teil eines Volksganzen fühlt, ſondern die darüber hinaus auch von unheilvollen Folgen für unſere Wirtſchaftslage begleitet iſt! Aber nein, wir wollen ja nicht den trüben Gedanken nachhängen. Heute iſt ja Weihnachten. Heilig⸗Abend! Von allen Feſten iſt Weihnachten das Feſt, das am ſtärkſten den familtären Zuſammen⸗ halt offenbart. Wenn wir heute nach Geſchäftsſchluß noch unſere letzten Einkäufe tätigen, wenn man ent⸗ gegen aller praktiſchen Vernunft— es fehlt uns doch leider allen die Möglichkeit, ſo Geld auszugeben, wie wir möchten— noch einige Geſchenke kauft, um den Liebſten eine größere Weihnachtsfreude zu ma⸗ chen, dann darf man um dieſer Unvernunft willen Richt rechten. Heute iſt ja der Tag, da man ſeine Zu⸗ gehörigkeit zur Familie bekennt. Der Gedanke an Unſere Lieben daheim läßt uns plötzlich ſo warm ums Herz werden. Es iſt doch Weihnachten. Nach und nach verſtummen mit dem Heranrücken des Abends die Ueberlegungen, die uns ſo oft am Tage beun⸗ ruhigt haben, die uns ſo oft den Schlaf raubten Heute iſt wirklich eine Gemeinſchaft unter den Menſchen, eine Gemeinſchaft, die wir alle ſo her⸗ beiſehnen. Das gibt uns einen ſtarken morali⸗ ſchen Rückhalt. Ganz leiſe und ſchüchtern wagt ſich wieder ein Hoffnungsſchimmer hervor. Wir er⸗ leben heute an uns ſelbſt den faſzinterenden Einfluß, den das Weihnachtsfeſt ſeit früher Kindheit auf uns ausgeübt hat. Die Empfindungen und Gefühle, die uns beſeelen, ſind andere geworden. Aber das Feſt mit ſeinen ſchönen Bräuchen und ſeiner Krönung durch den ſtrahlenden Weihnachtsbaum hat ſich nicht gewandelt. Wir gewinnen neuen Mut und neue Kraft aus der noch ungetrübten Freude der Kinder am Feſt, ſie richten uns ſelbſt auf in ihrem Jubel und ihrem Glück. Der Heilige Abend ſchenkt uns, von allen materiellen Gütern abgeſehen, die Familien⸗ gemeinſchaft, in die wir uns gerade in Zeiten der Not flüchten. Uns alle umfängt der ſtille Zauber des Heilig⸗Abends. Schnee— Regen oper Sonne? Wir werden uns wohl damit abfinden müſſen, auch die Weihnachtstage ohne Schnee vorübergehen zu laſſen. Die Wetterpropheten haben zwar für den heutigen Tag noch leichte Schneefälle vor⸗ ausgeſagt. Ob ſte aber eintreten werden, iſt ſehr zweifelhaft, obgleich der Himmel ſich mit Wolken bedeckt hat, die das Ereignis immerhin wahrſchein⸗ lich machen können. So viel ſteht zwar feſt, daß eine Depreſſion mit Warmluft im Anrücken iſt. Da aber bekanntlich eine ſolche Depreſſion immer eine Wetterverſchlechterung herbeiführt, kann es auch ſein, daß wir ſtatt des erwarteten Schnees ein ſehr un⸗ freundliches, gar nicht zu Weihnachten paſſendes Regenwetter bekommen. So ſchwarz darf man aller⸗ dings nicht ſehen. Wir ſind ſchließlich auch mit einer ſtrahlenden Sonne zufrieden. Möge das Weihnachts⸗ ſeſt überall ein Feſt des Friedens werden und vor allen Dingen ein wirkliches Familienfeſt. In dieſem Sinne wünſchen wir allen unſeren Leſern ein frohes Weihnachtsſeſt! Heine Zwangsverwaltung Das Städt. Nachrichtenamt übermittelt uns fol⸗ gende Erklärung: Bei der Feſtſtellung des Nachtragsvoran⸗ ſchlags und der Vollzugsreif⸗Erklärung der Bier⸗, Getränke⸗ und Bürgerſteuerordnungen durch den Herrn Landeskommiſſär handelt es ſich lediglich da⸗ rum, daß die fehlende Zuſtimmung der ſtädtiſchen Kollegien durch ihn erſetzt wird. Eine Zwangs anfſicht oder Zwangsverwaltung gegen⸗ über der Stadt Mannheim liegt damit nicht vor. * * Ferienordnung für das badiſche Schuljahr. Die Ferienordnung für Baden iſt wie folgt feſtgeſetzt worden: Oſter ferien: Schulſchluß Montag, 80. März, Schulbeginn Montag, 20. April; Pfingſt⸗ ferien: Schulſchluß Samstag, 23. Mat, Schul⸗ beginn Montag, 1. Juni; Sommerferien: Schulſchluß Samstag, 1. Auguſt, Schulbeginn Mon⸗ tag, 14. September. a N Mittwoch, 24. Dezember 1930 geihnachten der M Jeder zehnte Mannheimer ſtändiger Armenunterſlützungs⸗ Empfänger Anfang Dezember 10 539 Parleien mit rund 24000 Perſonen Einmalige Beihilfe im November in 3386 Jällen Wer das Glück hat, arbeiten zu dürfen, der ge⸗ denkt am heutigen Tage mit ganz beſonderem Mit⸗ gefühl der tauſende von Mannheimer Arbeitsloſen und ihrer Angehörigen, die auf öffentliche Mittel angewteſen ſind. Immer noch iſt die Zahl derer im Steigen begriffen, die mit laufenden und einmaligen Barbeträgen, Kleidungsſtücken und ſonſtigen Lebens⸗ bedürfniſſen unterſtützt werden müſſen. Zu einem weſentlichen Teil iſt die fortgeſetzte Zunahme der Unterſtützungsempfänger auf die ungünſtige Aus⸗ wirkung des Geſetzes über die Arbeitsloſenverſiche⸗ rung auf die Wohlfahrtspflege zurückzuführen. Eine ganz erhebliche Zahl von arbeitsfähigen und im beſten Alter ſtehenden Perſonen muß vom ſtädtiſchen Fürſorgeamt, weil ſie von der Arbeitsloſenverſiche⸗ rung ausgeſteuert oder überhaupt nicht zugelaſſen ſind, unterſtützt werden. Anfang Dezember anden beim Fürſorgeamt in laufender Unterſtützung 10 539 Parteien mit rund 24 000 Perſonen. Davon entfielen ſorge 5796 auf die allgemeine Für⸗ Jarteien mit 4563 Wohlfahrtserwerbs⸗ loſen, auf Kriegsbeſchädigte 176, Kriegshinterblie⸗ bene 115, Sozialrentner 2874, Kleinrentner 1578. Einmalige Beihilfe wurde im Vormonat in 3886 Fällen gewährt. Davon entfiel etwa die Hälfte auf Arbeitsloſen⸗Unterſtützungsempfänger, die in⸗ folge Krankheit und großer Kinderzahl neben der Arbeitsloſenunterſtützung vom Fürſorgeamt eine einmalige Beihilfe erhielten. 3000 Parteien mit zu⸗ ſammen 5000 Perſonen, die von der Kriegsbeſchädig⸗ ten⸗ und Kriegshinterbliebenen⸗Fürſorge betreut werden, erhalten bei beſonderer Bedürftigkeit neben ihrer reichsgeſetzlichen Verſorgung noch Zuſas⸗ renten, die vom Fürſorgeamt feſtgeſetzt und auf Koſten der Reichskaſſe ausbezahlt werden. 400 Kranke befinden ſich im Monatsdurch⸗ ſchnitt auf Koſten des Fürſorgeamts in Kranken⸗ häuſern, 900 Perſonen in Verſorgungs⸗ und Pflege⸗ anſtalten. 50 o bdachloſe Familien werden im Obdachloſen⸗Aſyl und in privaten Heimen verſorgt. Im Obdachloſenheim in der Mittelſtraße finden durchſchnittlich 120 Perſonen in jeder Nacht Auf⸗ nahme. In einzelnen Fällen werden auch Miet⸗ beihilfen, die gewöhnlich ein Drittel der Miete ausmachen, aus Mitteln der Gebäudeſonderſteuer gewährt. Die Fürſorge erſtreckt ſich aber nicht nur auf Barunterſtützungen. Auch mit Kleidungs⸗ ſtücken, Schuhen, Ein richtungsgegen⸗ ſtänden uſw. wird die ärgſte Not gelindert. Arzt und Apotheke ſind ebenfalls frei. Erkrankt die Frau, ſo wird Hauspflege gewährt. Beſondere Maßnahmen macht die Fürſorge für die zu unterſtützenden arbeitsfähigen Per⸗ ſonen([Wohlfahrtserwerbsloſen) notwendig. Das Fürſorgeamt hat deshalb der wirtſchaftlichen Hilfeleiſtung eine Arbeitsfürſorge zur Seite geſtellt, um jedem Arbeitsfähigen wenigſtens vor⸗ übergehend Beſchäftigung zu bieten. Die Durch⸗ führung der Arbeitsfürſorge erfolgt in der Weiſe, daß die arbeitsfähigen Unterſtützungsempfänger bei den ſtädtiſchen Betrieben mit überplanmäßigen Ar⸗ beiten und in den vom Fürſorgeamt eingerichteten eigenen Arbtitsbetrieben in Sandhofen und im Lungenſpital(Garten⸗ und Gemüſeanlagen) beſchäf⸗ tigt werden. Ein Teil dieſer arbeitsfähigen Für⸗ ſorgeempfänger arbeitet gegen Tariflohn auf die Dauer von einigen Monaten, ein anderer Teil, die ſogen. Pflichtarbeiter, für die eine Beſchäfti⸗ gungs möglichkeit nicht zu erreichen iſt, gegen Fort⸗ gewährung der Unterſtützung. Wenn die Beſchäfti⸗ gung im allgemeinen länger als ununterbrochen vier volle Tage dauert, wird zur Unterſtützung eine Zulage in bar oder Naturalien gewährt. Für die Beſchäftigung von Erwerbsbeſchränk⸗ ten hat das Fürſorgeamt ebenfalls beſondere Ein⸗ richtungen getroffen. Direktor Schumacher war ſo liebenswürdig, uns durch die im Parterre des Verwaltungsgebäudes in R 5 untergebrachten Werkſtätten zu führen. In der Schreibſtube werden z. Zt. 10 Perſonen beſchäftigt, in verſchiede⸗ nen ſtädtiſchen Aemtern und Stellen mit Schreib⸗ arbeiten etwa 60. In der Nähſtube richten etwa 15 Frauen und Mädchen Kleidungsſtücke und Wäſche her. In der Schuhmacherwerkſtätte betätigen ſich 18 funge und ältere Perſonen. Hier werden in der Hauptſache die Schuhe für die Unterſtützungs⸗ empfänger beſohlt. In der Schreinerwerk⸗ ſtätte ſind 3 Perſonen tätig. Die Blinden⸗ werkſtätte iſt zweckmäßiger Weiſe mit dem Blindenheim vereinigt worden. Bei der ungeheuer hohen Zahl von Unter⸗ ſtützungsempfängern werden an die Beamten⸗ ſchaft die ſchwerſten Anforderungen ge⸗ ſtellt. Es bedarf vieler Geduld und Einſicht, um allen Wünſchen und Anforderungen gerecht zu wer⸗ den, die nicht in allen Fällen ohne weiteres erfüllt werden können, weil oft geſetzliche Hinderniſſe vor⸗ handen ſind. Der Verwaltungsaufwand, den das Fürſorgeamt erfordert, aber wäre noch weit größer, als er ohnehin ſchon ſein muß, wenn die ehrenamt⸗ liche Tätigkeit der Bezirks vorſteher und Wohlfahrtspfleger ausgeſchaltet wäre. Etwa 800 Perſonen wirken in überaus anerkennenswerter Weiſe im wohlorganiſierten Außendienſt. Außerordentliche Notſtandsmaßnahmen hat das Fürſorgeamt für den Winter getroffen. Durch den Bürgerausſchuß wurde ein erheblicher Betrag zur Beſchaffung von Arbeitsgelegenheit be⸗ willigt. Dadurch iſt es möglich, etwa 1000 Wohl⸗ fahrtserwerbsloſe auf die Dauer von meh⸗ reren Monaten zu beſchäftigen. Etwa 200 Putz ⸗ frauen ſind als Pflichtarbeiterinnen in ſtädtiſchen Gebäuden, hauptſächlich im Krankenhaus und in Schulhäuſern, einige Stunden in der Woche tätig. Für die Zeit vom 1. Dezember 1930 bis zum 31. März 1031 iſt die Ermächtigung erteilt, in der allgemeinen Fürſorge die zuſtändigen Richtſätze bis zu 20 v. H.(bisher 10 v..) zu überſchreiten, wenn die wirtſchaftlichen Verhältniſſe die Feſtlegung einer niedrigen Unterſtützung nicht zulaſſen. Iſt der feſtgeſetzte Unterſtützungsbetrag nicht ausreichend, um den notwendigen Lebensbedarf zu ſichern, ſo kann mit Zuſtimmung des Fürſorgeamts eine weitere Erhöhung eintreten. Jedes Kind eines Armen⸗ unterſtützungsempfängers im Alter bis zur Beendi⸗ gung der geſetzlichen Schulpflicht erhält aus Kreis⸗ mitteln(die Stadt gewährt einen Zuſchuß) eine einmalige Erziehungsbeihilfe. In die⸗ ſem Jahre konnten rund 4000 Kinder berückſichtigt werden. Die Fürſorgeempfänger im eigenen Haus⸗ halt erhalten von November bis März in der Regel im Monat zwei Zentner Breunſtoff. Bei beſon⸗ derer Notlage und beim Eintritt ſtärkerer Kälte wird die Brennſtoffbeihilfe entſprechend erhöht. Die Errichtung von Wärmehallen iſt ebenfalls vor⸗ geſehen, wenn der Winter ſtreng werden ſollte. Ledige und Alleinſtehende erhalten in den Volksküchen auf Koſten des Fürſorgeamts Mittageſſen. Die Volksküche in der Neckarſtadt gibt z. Zt. durchſchnitt⸗ lich 200 Eſſen, die in der Schwetzingerſtadt 70 Eſſen. Es iſt beabſichtigt, in weiteren Stadtteilen derartige Speiſeſtellen zu errichten. An der Frühſtücksſpeiſung nehmen gegen⸗ wärtig 10 300 Schulkinder teil, davon 7000 unentgeltlich. Mittageſſen erhalten täglich 1000 Kinder un⸗ entgeltlich. Wie im Vorjahre hat die Stadtverwal⸗ tung eine namhafte Summe zur Auszahlung als Weihnachtshilfe an beſonders bedürftige Per⸗ ſonen bereitgeſtellt. Bei der Verteilung dieſes Weihnachtsgeſchenks werden in erſter Linie die Un⸗ terſtützungsempfänger berückſichtigt, deren Kinder keine Erziehungsbeihilfe aus Kreismitteln erhalten haben. Mit der Auszahlung iſt heute begonnen worden. Wir haben geglaubt, dieſe Ueberſicht über die viel⸗ ſeitigen Aufgaben des Fürſorgeamtes und die drückende finanzielle Laſt, die die Stadtverwaltung zu tragen hat, gerade heute zu geben, um zu zeigen, daß die Armen, die der öffentlichen Unterſtützung zur Laſt fallen, bis zur Grenze der ſtädtiſchen Lei⸗ ſtungsfähigkeit betreut werden. Wenn auch für Viele der Ausblick in die Zukunft nicht ſehr erfreulich iſt, ſo werden ſie doch die Feiertage in dem Bewußtſein verleben können, daß ſie nicht vergeſſen ſind. Die herzliche Anteilnahme all derer, die den Segen der Arbeit in vollem Maße zu ſchätzen wiſſen, wird ſie auch über die Schwelle des neuen Jahres geleiten, das hoffentlich recht viele in den Produktionsprozeß wieder einreiht. Richard Schönfelder. vor hundert Jahren Inbekanntes aus der Lokalgeſchichte Das Großherzogliche Poſtamt in Mannheim machte unterm 25. Dezember 1830 bekannt: „Das korreſpondirende Publikum wird hierdurch in Kenntnis geſetzt, daß vom künftigen Jahre an dem bisher täglichen Poſtkburs nach Frankfurt noch jeden Sonntag, Dienstag und Freitag um 77 Uhr abends ein zweites Amtspaket per Eilwagen dahin abgehen wird und Briefe für dasſelbe bis 7 Uhr aufgegeben werden können.“ Das Poſtamt befand ſich damals ſchon in 0 2, 4. Die tägliche Poſt ging abends um 5 Uhr nach Frank⸗ furt ab, im Winter bei Eisgang aber um 4 Uhr. Rheinwaſſer zum Kochen Eine Bekanntmachung des Großherzogl. Stadt⸗ amts vom 24. Dezember 1830 lautet: „Es iſt anher die Anzeige gemacht worden, daß die hieſigen Waſſerführer noch immer das Waſſer, welches ſie in der Stadt verkaufen, aus dem ſogenannten kleinen Rheine ſchöpfen, obgleich derſelbe weder aus dem Rheine noch Neckar Zufluß hat. Da nun genanntes Waſſer durch Abrinnen der Stadt als auch durch Pferdſchwemmen ſehr verun⸗ reinigt iſt, und dem unerachtet häufig zum Kochen verwendet wird, ſo wird das Schöpfen und der Ver⸗ kauf dieſes für die Geſundheit nachteiligen Waſſers den Waſſerfuhrleuten hiermit bei Strafe von 1 Gul⸗ den 30 Kreuzer unterſagt.“ Erſt ein halb Jahrhundert ſpäter nach zahlreichen Verſuchen und Vorarbeiten wurde die Waſſerverſor⸗ gung Mannheims durch die Betriebseröffnung des Waſſerwerks im April 1888 in befriedigender Weiſe gelöſt. 7 Verſtummt iſt des letzten Blauglöckchens Geläute, Verwelkt iſt der Herbſtblumen duftender Kranz; Das Laubdach des Waldes ward längſt als die Beute Des Windes entführet im wirbeinden Tanz. Diamantengleich glänzen im Mondlicht Kriſtalle, Sie beugen millionenfach Baumzweig und Strauch; Die Eisblumen prangen am Senſter, und alle Gewäſſer erſtarren beim nordiſchen Hauch. Des einſamen Wandrers weit hallende Tritte Beflügelt die Sehnſucht. Des Heimwehes Macht, Sie lenkt aus der Fremde zur Heimat die Schritte, Sie führet ihn ſicher zum Ziel aus der Nacht. Aus Vaterhaus pocht er. Es ſpringen geſchwinde Die Flügel der Türen, die Pforte zurück, Und weinende Eltern, ſie ſagen dem Kinde, Wie ſehr ihre Liebe gefleht um dies Glück. Nun klinget ein Glöckchen; es eilen zum Feſtraum Die Kleinen. Der Bruder drückt ſie an de Bruſt. Wie herrlich erfüllt ſich doch un er dem Chriſtbaum, Was längſt ward geträumt von des Wlederſehn's Luſt! Wie ſtrömen ſo hell ſetzt die Jubelgeſänge Aus unſerer Kinder unſchuldigem Mund Wie tun ſie, entzückt von der Haben Gepränge, So herzlich Gefühle des Dankes nun kund! Durchwandre, o Fremdling, die freundlichſten Gaue, Bewundre berühmteſter Sroßſtädte Pracht, Die Kunſtſchätze aller Paläſte be chaue, Bewundre Italiens Mond⸗Saubernacht: Weihnackten Dann eile, wenn öde ſind Fluren und Laubwald, Am heiligen Abend zum Chriſtbaume hin, l Den ſorglich geſchmückt für die kindliche Einfalt Der treudeutſchen Mutter friſch⸗fröhlicher Sinn, Und ſage mir, ob ſolche köſtliche Stunden Solch liebliche Bilder, ob ſolch hohes Glück, Ob ſolch heil'gen Frieden du jemals gefunden? „Nein, Nein!“ ſpricht dein ſelig verklär ler Blick. Das liebliche Feſt unſrer glücklichen Kleinen, Es ward einſt geſtiftet auf himmliſchem Chron Vom Vater der Liebe. Er wollte vereinen Die Schmachtenden hier mit dem göttlichen Sohn. Die Chöre der Kleinen, die heut' dich erfreuen Beim Sriedensbaum, ſangen dem göttlichen Kind Einſt Engel; darum dürfen ſo fröhlich erneuen Das Gloria, die reinen Herzens noch ſind. Ihr Glück, es erfüllt unfre Herzen mit Wonne, Wir fühlen die irdiſche Sorgenlaſt Kaum, Es ſcheint uns noch einmal der Lenztage Sonne, Wir träumen nochmals ſel'gen Jugendglücks Traum. O, möchte doch heut' in den Hütten der Armen, Wenn alles ſich freuet der ſeligen Seit, Ein Lichtlein auch glänzen! Werktätig Erbarmen, Leg' fröhlich die Haben zum Chriſtfeſt bereit! Der Friedensfürſt trug einſt der Niedrigen Hülle, Den Schwachen zuerſt heil'ge Cröſtung er ſchenkt: Reich will er's verge ten dem, der in der Stille Der Chriſtnacht der leidenden Brüder gedenkt! Auguſt Göller, Mannheim Mannheim proteſtiert gegen Errichtung eines Theaters in Heidelberg Im Februar 1830 drang die Kunde nach Mann⸗ heim, daß die Stadtgemeinde Heidelberg plane, ein ſtändiges Theater zu errichten. Große Erregung in allen Kreiſen. Sofort richtete Graf von Luxburg, der Intendant des Hof⸗ und Nationaltheaters, eine „Remonſtration“ an das hohe Miniſterium der aus⸗ wärtigen Angelegenheiten; der Kreisdirektor Froeh⸗ lich ließ gleichfalls eine„Nota“ nach Karlsruhe er⸗ gehen; der Stadtrat beſchloß, einen Proteſt durch eine Deputation dem Großherzog unmittelbar über⸗ reichen zu laſſen. Schon nach kurzer Zeit wurde auf Beſchluß des Miniſteriums dem Großherzogl. Neckarkreisdirek⸗ torium der Auftrag erteilt, der Stadtdirektion Heidel⸗ berg folgendes zu eröffnen: Die Bewilligung zur Ausführung des Theaterunternehmens könne nicht erteilt werden, da mehrfache und zu verſchiedenen Zeiten angeſtellte Beratungen immer dahin geführt hätten, an dem Grundſatz feſtzuhalten, daß in dieſer Univerſitätsſtadt bei ihren eigentümlichen Verhält⸗ niſſen weder ein ſtändiges noch vorübergehendes Theater rätlich und wünſchenswert ſei.— g Erleichtert atmete die Mannheimer Theater- gemeinde auf. L. G. ——— * Konſulariſche Vertretung der Vereinigten Staa⸗ ten von Amerika. Der zum Konſul bei dem Ge⸗ neralkonſulat der Vereinigten Staaten von Ame⸗ rika in Stuttgart ernannte Herr William C. Vyſe iſt zur Ausübung konſulariſcher Amtshandlungen in Baden zugelaſſen worden. * 150 Weihnachtseſſen für Bedürftige. Der In⸗ haber der Schuh⸗Firma Carl Fritz u. Cie., Breite⸗ ſtraße, Herr Carl Fritz, hat dem Wohlfahrtsamt 150 Gutſcheine zur Verfügung geſtellt, die zum Bezug von Fleiſch⸗ oder Wurſtwaren im Werte von 1.— für den Gutſchein berechtigen, in einer be⸗ liebigen Metzgerei Mannheims. Dieſe Gutſcheine werden von der Firma bis zum 15. Januar 1931 bei Ablieferung eingelöſt. * Ein Kind ſchwer verbrannt. Durch Vergießen von ſiedendem Fett wurde geſtern abend das acht⸗ jährige Töchterchen des Arbeiters Gimfeld, I 6,6, ſchwer verbrannt. Lebensgefahr beſteht nicht. Da G. arbeitslos iſt, trifft der Fall die Familie ſehr hart. Wie man einen hartnäckigen Huſten heilt Eine Fichten⸗Methode. Wer in der Nachbarſchaft von Fichtenwäldern wohnt, leidet ſelten an Erkältungen und Influenza. Dies rührt von den beſonders vorbeugenden Eigenſchaften der mit dem Dufte der Fichten geladenen Luft her. Dank der mo⸗ dernen Wiſſenſchaft können Halsleidende fetzt die Vorteile der Fichtenwaldluft in ihrem eigenen Heim genießen, indem ſie ſelbſt das folgende einfache Rezept bereiten: Man uimmt 250 g Zucker, löſt ſie in einem Viertel Liter kochendem Waſſer auf und fügt 60 g Anſy(dreifachen Ex⸗ trakt) hinzu, den man in der Apotheke erhält. Nehmen Sie einen oder zwei Kaffeelöffel davon drei⸗ oder viermal den Tag ein. Anſy enthält Fichten⸗ und andere wertvolle Extrakte, ſo daß, wenn dieſer Sirup eingenommen wird, er lindernde Dünſte abgibt, die das ganze Bronchialſyſtem durchdringen und die entzündeten Schleimhäute lindern. Der hartnäckigſte Huſten gibt dieſer daheim ausgeführten Behandlung raſch nach, und ein weiterer Vorteil iſt, daß N das Mittel angenehm von Geſchmack und gleich gut für Junge und Alte iſt. V0 FFA * 9 Mittwoch, 24. Dezember 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Weihnachts⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 507 Dr. Joſeph Netter 7 Am 19. Dezember verſchied nach kurzer, aber ſchwerer Krankheit Dr. Joſeph Netter im Alter von 60 Jahren. Mit ihm hat der Mannheimer Alter⸗ tumsverein nicht nur ein an den Beſtrebungen des Vereins teilnehmenden Gönner, ſondern auch ein loren. Dr. Netter, der einer altbadiſchen Familie ent⸗ ſtammt, war über ein Menſchenalter in Mannheim als Spezialarzt für Magenkrankheiten tätig. In feiner Geburtsſtadt Heidelberg aufgewachſen, fand er durch die Univerſität, ſeine Familie und ſeinen gro⸗ ßen Freundeskreis, der im gaſtfreien Hauſe ſeiner Eltern verkehrte, viel Anregung. Das Studium der Medizin wurde von ihm frei gewählt. Seine Vor⸗ liebe für Naturwiſſenſchaften und der Wunſch, als Arzt dem Wohle ſeiner Mitmenſchen zu dienen, be⸗ gleiteten ihn von früher Jugend ſein ganzes Leben hindurch. Indem er ſich nicht nur mit dem auf dem humaniſtiſchen Gymnaſium erworbenen Wiſſen be⸗ gnügte, gelang es ihm, ſich eine große Menſchen⸗ kenntnis anzueignen. Auf dieſe Weiſe war es ihm möglich, ſich eine Allgemeinbildung zu verſchaffen, um ſich auf allen Gebieten der Kunſt und Wiſſen⸗ ſchaft ein Urteil bilden zu können. Die Gabe des angenehmen, heiteren Plauderns war dem Jung⸗ geſellen ſchon früh zu eigen. Netter war ein ebenſo begeiſterter Natur⸗ und Wanderfreund, wie ein eif⸗ riger Sammler von Fayencen und ſchönen Kupfer⸗ ſtichen. Auf ſeinen öfteren Reiſen nach Frankfurt, München, Wien und Zürich, zu welchen Plätzen ihn die treue Anhänglichkeit zu ſeinen Geſchwiſtern führte, nahm er die Gelegenheit wahr, ſeinen Ge⸗ ſichtskreis zu erweitern und ſein Verſtändnis zur Kunſt zu fördern. In ſeinem Freundeskreiſe war er der Mittelpunkt, um den ſich eine große Schar gebildeter Mannheimer, darunter auch viele Kauf⸗ leute, ſammelte. In alle Lebensarten und ⸗lagen fand ſich Netter hinein. Er war ſtets ein guter und hilfsbereiter Berater. Der ärztliche Verein beklagt den Verluſt eines Mitgliedes, das beſonders in den Zeiten der Not ſeine Hilfe bereitwilligſt zur Ver⸗ fügung ſtellte. Im Kreiſe ſeiner Bekannten bildet der Tod des ebenſo liebenswürdigen wie hilfsberei⸗ ten Arztes eine große Lücke. Das Andenken an ihn wird nicht ſo leicht erlöſchen. Weihnachtsbeſcherung der Armen durch den Hindenburgbund Der Hindenburgbun d, Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei, hat auch in die⸗ ſem Jahre wieder ſeine Weihnachtsbeſche⸗ rung für die Armen, Kranken und kindexreichen Familien zur Durchführung gebracht. Dank der opferbereiten und arbeitswilligen Hindenburgjugend konnte die Beſcherung einer Reihe von Familien zu⸗ gute kommen, die keine Weihnachtsfreude kennen und in der bitterſten Not ihr Leben durchkämpfen müſſen. Es war ein ſichtliches Erleben, als die Jungmädchen und Jungmänner mit den Paketen beladen die ein⸗ zelnen Familien aufſuchten und ihnen die Geſchenke darboten. Kinderherzen fingen an zu frohlocken und manch Mutterauge glänzte vor Freude über die an⸗ genehme Ueberraſchung. Neben Lebensmitteln konnte man Kleidungsſtücke, Schuhwerk, Spielſachen und Süßigkeiten in den Paketen vorfinden. Ein Wort herzlichſten Dankes ſei an dieſer Stelle denen ge⸗ ſchenkt, die in aller Stille ſich in den Dienſt dieſer guten Sache ſtellten und denen, die durch ihre hoch⸗ herzigen Stiftungen es ermöglichten, eine ſo reichen Gabentiſch den Armen zugute kommen zu laſſen. Frau Eliſabeth Weickert darf nicht unerwähnt bleiben, die in aller mütterlicher Sorgfalt an alle dachte, ſodaß keines ergeſſen ward.=d⸗ Jamilienchronik * Seinen 70. Geburtstag begeht heute der Glaſermeiſter Otto Wege, Pflügersgrundſtr. 17, in voller Geſundheit und Rüſtigkeit. * Eine Sechsundachtzigjährige. Am erſten Weihnachts⸗ feiertag vollendet die im Möhlblock wohnende Frau Maria Heine ihr 86. Lebensjahr. Frau Heine, die aus dem Schwarzwald ſtammt, iſt körperlich und geiſtig noch recht munter und lieſt noch täglich ohne Augenglas ihre Zeitung. Mögen der Greiſin noch viele ſchöne Jahre beſchieden ſein. eee eee een tätiges Mitglied ſeiner Sammler⸗Vereinigung ver⸗ Neue Zwanzig Marl Scheine Oben: Die Vorderſeite des neuen 20 Mark ⸗Scheins, die das Bild Werner von Siemens trägt. Unten: Die Rückſeite der neuen Banknote. Das katholiſche Schweſternhaus auf dem Pfingſtberg Die ſich immer mehr ausdehnende Pfingſtberg⸗ ſtedlung und die in gleichem Maß ſteigende Ein⸗ wohnerzahl machten ſchon lange die Errichtung eines Kindergartens notwendig. Bisher begnügte man ſich mit zwei gemieteten Räumen. Damit aber auch die ſeelſorgeriſchen Belange mit der Entwicklung Schritt halten können, wurde vor nahezu drei Jahren der Plan gefaßt, eine katholiſche Kirche mit Pfarr⸗, Schweſtern⸗ und Gemeindehaus zu erſtellen. Zu dieſem Zweck hat die kath. Geſamtkirchengemeinde Mannheim damals den ganzen, 5000 Qm. umfaſ⸗ ſenden Grundſtückskomplex öſtlich des Pfingſtberg⸗ platzes erworben. Maßgebend für die Lage der Neu⸗ bauten iſt der Geſamtbebauungsplan der Pfingſt⸗ bergſiedlung. Demnach iſt in der Achſe des durch⸗ aus ſymmetriſch bebauten Pfingſtbergplatzes die Kirche vorgeſehen, der ſich links und rechts unter Wahrung des Geſamtbildes das Pfarr⸗ und Schweſternhaus anreihen. Aus finanziellen Grün⸗ den war bisher nur die Verwirklichung des Bau⸗ planes für das Schweſternhaus möglich, das nach neunmonatiger Bauzeit nunmehr fertiggeſtellt wurde. Weder ſtiliſtiſch, noch ſonſt dem Ausſehen nach hat man ſich an irgendwelche Richtlinien ge⸗ halten, ſondern einen rein fachlichen Zweckbau er⸗ ſtellt. Da auch in abſehbarer Zeit nicht an die Aus⸗ führung des Kirchenbaus zu denken iſt, werden an dem Schweſternhaus einige Aenderungen vor⸗ genommen, um im Hinblick auf die kommende, ſelbſtändige Pfingſtbergkuratie ſchon jetzt den Gottes⸗ dienſt aufnehmen zu können. So iſt aus dem Schweſternhaus ein Kombinationsbau geworden, der ſowohl Kindergarten, Nähſchule, wie Betſaal und Vereinsraum enthält. 6 verſchieckelte Weihnachtsg ſchenk Von Hanns Glückſtein Schrecklich is s, wann Weibsleut ſo arg neu⸗ gierig ſinn; unn wann ſe defor als emol'n Denk⸗ zettel kriege, dann'ſchieht's ganz recht! Die Luis is aach ſo eeni, wo ſich johraus, johr⸗ ein um ungelegte Eier kümmert, unn am meiſchte hott ihr Mann drunner zu leide, wann r ebbes zum Gebortstag, zu Oſchtere odder zu Weihnachte kaaft! Der arme Mann weeß werklich nit mehr, wo r die Sache verſchteckle ſoll, damit ſe ſe nit find! 3 Ob'r ſe im Bücherſchrank, odder im Schreibtiſch, Vodder im Klavier unnedrin, odder uff de Vorhang⸗ gallerie, odder in de Bettſchäßlong verſchteckelt, s is ganz worſcht: die Luis find ſe! Dem arme Mann is nix üwwrig gebliwwe, als wie die'ſchenke immer erſcht in de letſchte Minut zuſchicke zu loſſe, ſunſcht is jedesmol die Uewwer⸗ raſchung totſicher beim Deifel! For Weihnachte hott'r deßmol'n wunnerbarer Brillantring gekaaft, wo ſich die Luis ſchun ſo lang gewünſcht hott; dann immer wann ſe mitnanner in de Schtadt rumg'ſchlenkert ſinn, hott ſe ihr Männel vor, den Juwelierlade gezoppt, wo de Ring aus⸗ 'ſchtellt war wo ſe ſo arg gern hätt! Alſo, de Ottel hott den Ring gekaaft unn m Juwelier'ſagt, er ſollt u am Weihnachtsbowend um 5 Uhr zuſchicke! Unglückſeligerweis hott de Ottel awwer acht Tag vor m Feſcht verreeſſe müſſe unn damit jo nix paſ⸗ ſtert, hott r de Ring ſelwer abg' holt, weil'r Angſcht ghabt hott, er dät amend abgeliffert werre, eh'r zu⸗ rück wär; dann ſein Rückkunft kann früheſchtens am Biſcheertag nochmittags erfolge! 5 Uff die Rees hotter de Ring nit mitnemme wolle; 's bleibt alſo nix anneres üwwrig, als wie e tot⸗ ſicheres Verſchteckel zu ſuche, wo en die Luis nit find; dann daß ſe während de acht Tag, wo r fort is, alles Inooch'ſchenke dorchſucht, deß war'm Ottel klar! Die annere Sache hott r zu Hausleut dirigiert, um ſe zu de'ſcheerung abzuhole, awwer for de Ring muß n Platz in de Wohnung bei! Uff eenmol is m'n genialer Gedanke kumme! Zu ſeim Freund hott er'ſagt: „Deßmol find ſe deß'ſchenk nit, unn wann ſe die ganz Wohnung ausraumt! Ich hab deheem'in alter Uewwerzieher henke, wo in de eene Taſch e Loch drin is, do kummt deß Schächtelche nein unn zwar ſo, daß's zwiſche Futter unn Mantelſchtoff nunnerrutſcht! Wann ſe aach die Säck unnerſucht, do dran denkt ſe nit! Deßmol kriegt ſe eent for ihr Neugier, dann wann ſe nix find, dann werd ſe ganz vappelköppig!“ Wie geredd, ſo gebabbelt! De Ottel hott deß Schächtelche mit m Ring im Mantelfutter verſchwinne loſſe unn is kreuzfidel ab⸗ gerückt! Vun unnerwegs hott'r de Luis e paar Karte 'ſchriwwe unn immer ſo recht ſchpöttiſch druff ver⸗ merkt, ſie dät hoffentlich nit die verſchteckelte Weih⸗ nachtsg'ſchenke finne! Deß hott die Luis awwer erſcht recht närriſch ge⸗ macht unn keen Pläckele, keen Fleckele, keen Eckele vun de Wohnung war vor ihrer Neugier ſicher unn weil ſe nix'funne hott, war ſe ganz trübſinnig unn hott kaum de'ſcheertag erwarte könne vor Un⸗ geduld! De'ſcheertag is kumme, gege fünf Uhr is de Ottel programmäßig einpaſſiert unn ironiſch hott'r die Luis'froogt, ob e alle Sache'funne hätt. 1 „Du brauchſcht aach noch zu uze, hott ſe zur Ant⸗ wort gewwe, ich hab deßmol werklich gar nit 'ſucht..“ De Ottel hott kerzegerad nausgelacht unn'ſagt: So, ſo! No, dodefor kriegſcht heut vum Chriſcht⸗ kinnel awwer aach was ganz'ſunnerſcht Schönes.!“ Die Luis is glei in's'ſcheerzimmer nein, dann ihr Ungeduld war jetzt uff'm Siedepunkt angelangt! De Ottel is in's Schloofzimmer verſchwunne, is an de Kleederſchrank, hott verſchmitzt peifend uffge⸗ macht unn hott.. de alte Uewwerzleher'ſuchtl!! No alſo, ſo was!!! Bauherr des Hauſes iſt der katholiſche Schweſtern⸗ verein Pfingſtberg⸗Hochſtätt e.., Erbauer der Architekt Th. Schreck(Seckenheim). Vorerſt ſind die Außenwände noch kahl; der ſilber⸗ graue Verputz wird erſt im Frühjahr angebracht, wobei auch die Heiligenſtatue in der vorgeſehenen Niſche zur Aufſtellung kommt. Hinſichtlich der Be⸗ ſonnung der Räume ſind die Hauptfaſſaden nach Südoſten und Südweſten gerichtet. Auf dem öſtlichen Ende des ſpitz zulaufenden Daches iſt ein Glocken⸗ ſtuhl aufgebaut mit der etwa 60 Zentimeter hohen Glocke, die auf ihrer Wanderung von der früheren JL 2⸗Kirche in Mannheim über die St. Antonius⸗ kirche in Rheinau nun hier gelandet iſt. Das Ge⸗ häude ſelbſt iſt zweiſtöckig. Im Keller befindet ſich der mit einer Bühne ausgeſtattete Gemein de⸗ ſaal, der einen eigenen Zugang von außen hat. Er faßt etwa 250 bis 300 Perſonen. Durch den portal⸗ artigen Haupteingang an der linken Gebäudeſeite treten wir in das Haus ein und gelangen zuerſt in den Kinderſchulſaal, dem ſich das Spiel⸗ zimmer anſchließt. Die Räume ſind in lebhaftem Grün gehalten und durch verſchiebbare Wand getrennt. Im Winkel fortlaufend befindet ſich der Handarbeitsſaal für die Wochentage, der mit dem dahinterliegenden Chorraum durch Entfernung der proviſoriſchen Zwiſchenwand zu einem Bet⸗ ſaal für die ſonntäglichen Gottesdienſte vereinigt wird. Nach dem Kirchenbau ſoll dieſer Chorraum einen Aufführungs⸗ und Vereinsſaal bilben. Eine Apſis birgt den Altar; durch ſeitlichen Anbau eines Zimmers wurde Raum für die Sakriſtei und einen Beichtſtuhl gewonnen. Im Obergeſchoß befinden ſich die Wohn⸗ und Schlafräume der Schwe⸗ ſtern, die 4 Zimmer, Refektorium, Küche mit Zu⸗ behör umfaſſen; durch eine angebrachte Zwiſchenwand Er hott ſein Aache uffgeriſſe wie e Offetür: de Uewwerzieher war nit zu finne! Een Anzug noch'm annere hott'r rausgeroppt unn uff die Bette'ſchmiſſe, een Kleed vun de Luis um's annere is druffgeplatſcht worre, Scherm, Hüt und Schuhſchachtle owwe druff.. bis de Schrank leer war: awwer keen Uewwerzieher war doll! Die Luis is reinkumme unn is händeringend vor dem Dorchenanner'ſchtanne: „Um's Himmelswille, was machſcht dann Du do!“, hott ſe gejammert. „Ich ſuch mein alte Uewwerzieher, Du neugierig's 8 war die nit ganz weihnachtlich Antwort vum ttel. „Dein alter Uewwerzieher? For was brauchſcht dann den, Du Quabdratſimpel?, hott die Luis ganz uffgebrocht gekriſche, den hab' ich vorgeſchtern 'me alte verfrorene Bettlerg'ſchenkt. 11“ In der Neuinſzenierung von„Hoffmanns Er⸗ zählungen“ am erſten Weihnachtstag wird infolge plötzlicher Indispoſition von Frau Keiler und noch andauernder Erkrankung von Fräulein Heindl die Partie der„Olympia“ von Gertrud Walker ge⸗ ſungen.— Der Schwank„Hulla di Bulla“ wird an den beiden Weihnachtsfeiertagen zu volkstümlichen Preiſen im Neuen Theater geſpielt. Die ſpäteren Wiederholungen werden in Miete im National⸗ theater ſtattfinden. O Der Maunheimer Bühnenbildner Dr. Eduard Löffler wurde von Profeſſor Max Hoſmüller⸗ Köln zum Entwurf der Bühnenbilder zu Gounods Oper„Margarethe“ am Kölner Städti⸗ ſchen Opernhaus eingeladen. Die Aufführung wird Ende Februar ſtattfinden. Fran Müller⸗Wiſchin, die für die laufende Spielzeit ans Nationaltheater verpflichtete Soubrette, wird ihre Tätigkeit im Januar noch nicht aufnehmen. Fräulein Mizzi Seibold iſt daher für einen weiteren Monat aushilfsweiſe verpflichtet worden. Richard Heſſes Nachfolger. Adalbert Nauber vom Landestheaterorcheſter in Stuttgart, ein Schüler von Profeſſor Wendling, iſt als Konzert⸗ meiſter in die ſeit dem Ableben von Herrn Richard Heſſe beſtehende Vakanz berufen worden. ſind ſie von der aus 6 Zimmern, Küche uſw. beſtehen⸗ den, einſtweiligen Kuraten wohnung abgetellt, Das ganze Haus iſt mit einer neuzeitlichen Warm⸗ waſſerheizanlage ausgeſtattet. Am Sonntag vormittag fand die Einweihung des Hauſes ſtatt, der etwa 350 Perſonen beiwohnten. Das Schweſternhaus ſelbſt wurde dem Schutze St. Vin⸗ zentius, dem Patron der Armen, unterſtellt, wäh⸗ rend der Betſaal als ſolcher zu Ehren der hl. Thereſia vom Kinde Jeſu geweiht wurde. Der vom erzbiſchöf⸗ lichen Ordinariat Freiburg hierzu beauftragte Prälat Joſ. Bauer nahm die Weihe vor, die mit den üb⸗ lichen Zeremonien begann. Für eine erhebende Aus⸗ geſtaltung des feierlichen Aktes ſorgte der kathol. Kirchenchor Rheinau mit den Geſängen:„Der Herr iſt mein Hirt“ und„Die Himmel rühmen“. Die Weihepredigt hielt Pfarrkurat Schrempp mit an⸗ ſchließendem Hochamt und Tedeum. In einer Schluß⸗ anſprache würdigte Prälat Bauer die beendeten Arbeiten und verband damit ſeinen Dank an alle Mithelfer. Er begrüßte die drei einziehenden Hegne⸗ Schweſtern, denen ſich bis Oſtern noch eine vierte Schweſter zugeſellen wird. Anerkennende Worte fand er für die Tätigkeit der neu begründeten Schweſtern⸗ ſtation, die in der Betreuung und Wartung der Kran⸗ ken und Kinder beſteht. Mit dem Kirchenlied„Ein Haus voll Glorie ſchauet“ klangen die würdevolle Feier und der zugleich abgehaltene erſte Gottesdienſt auf dem Pfingſtberg aus. So haben die 2000 Katholiken des Pfingſtbergs und der Hochſtätt(Siedlung am Staatsbahnhof Seckenheim) eine eigene vorläufige religiöſe Stätte erhalten, die für die nächſten Jahre hinreichen dürfte. Ein Weihnachtsmärchen Samstag vormittag auf der Breiteſtraße. Ein älterer Mann mit zerfurchtem Geſicht trägt an einem Hängegurt einen Kaſten mit Wachsker zen. In der Nähe des Warenhauſes Kander reißt plötzlich der Gurt am Tragkaſten und die Schachteln mitſamt dem Inhalt rollen auf das Pflaſter. Natürlich ſind eine Anzahl entzwei gegangen. Auf dem gegenüber⸗ liegenden Gehweg ſtehende Burſchen laſſen ſich die Gelegenheit nicht entgehen, den alten Mann zu hän⸗ ſeln.„Na, Hannes, heut' haſcht dein Taglohn ver⸗ dient!“ Sie denken nicht daran, dem alten Mann zu helfen. Eine junge Frau bückt ſich und hilft dem alten Mann die Kerzen zuſammenleſen. Von den Umſtehenden rührt ſich niemand. Alle haſten vorbei und achten nicht auf den kleinen Alltagszwiſchenſall, der ſich hier abſpielt. Bis hierher wäre das Geſchichtchen nicht ſonderlich erwähnenswert. Aber es folgt noch ein überraſchen⸗ der Schluß. Die junge Frau greift in ein billiges Ledertäſchchen und ſagt zu dem Mann:„Hier haben Sie eine Mark. Ich nehme die zerbrochenen Kerzen.“ Wie die junge Frau das Geld geben will, ſchiebt ſich eine Männerhand dazwiſchen.„Laſſen Sie nur, Frauchen. Ich hab alles beobachtet. Aber ich kann wohl beſſer die eine Mark bezahlen. Wiſſen Sie, ich hätte ja gern mitgeholfen aufheben, aber mein Bein“ — und damit deutet der Mann auf ſeinen Fuß—„iſt gelähmt und ich kann mich ſo ſchlecht bücken. Den Jungens da drüben hätte ich ſo gerne gezeigt, was ſich gehört.“ Der Mann gibt dem Alten das Geld, die junge Frau hat ein Paket zerbrochene Kerzen und drüben auf der Straße ſtehen einige junge Burſchen und machen verlegene Geſichter. L S. * * Durch Ueberfahren ſchwer verletzt. Als heute früh gegen 6 Uhr ein verheirateter Ran gie rauf⸗ ſeher beim Stellwerk des hieſigen Hauptbahnhofs von einer Rangierlokomotive herabſtieg, lief er in einen vorbeifahrenden Perſonenzug hinein. Hierbei wurde ihm die rechte Hand vollſtändig zer⸗ quetſcht und die rechte Ferſe abgefahren, Der Verunglückte wurde in bedenklichem Zuſtande in das Allgemeine Krankenhaus eingeliefert. A NNN NEIN Bahnhof. No. el 174³0 5 Ausſtellung im Mannheimer Kunſthaus O 7, 17. Seit Jahrzehnten geht das Aquarell ſeinen beſtimm⸗ ten unbeirrbaren Weg. Immer noch wirkt der Auf⸗ trieb, den es vom Impreſſionismus erfahren hat. Es nimmt die Stelle des kleinen Landſchaftsbildes in Oel ein, dem die beſondere Zuneigung der Romantik galt. Als ſentimentale Landſchaft, bald arkadiſchen, bald heroiſchen Charakters, hat ſie die Reſte barocker Naturauffaſſung in die neue Aera mit hinübergerettet, wo ſie neben einer vielſeitigen, von ihr jedoch ſtark unterſchiedenen Richtung bis auf den heutigen Tag nachwirken. Waentigs Aquarelle geben die Landſchaft in dieſem Sinne wieder. Nun zu Bertſch und Dillinger und der modernen Landſchaft. Sie liegt da, wo die Stadt aufhört und das Land anfängt. Bertſch ſieht mehr aufs Land hinaus und in die Schrebergärten. Dillinger auf die Stadt zurück. Bertſch hat eine hellere Pallete, das Grün iſt gleichſam der Gradmeſſer ſeiner Naturnähe. Wo es auftritt, gibt es dem Bilde den freudigen Akzent. Dillinger kommt nicht aus dem Grau in Grau der Vorſtadt heraus, wo Fabriken, Lagerhallen, Gaſometer, Kranen den grünen Oaſen feindlich zu Leibe rücken. Bei ihm dominiert die Skala der kalten Farben, die Wiſchtechnik des Paſtells läßt alle Dinge wie durch einen dunklen Schleier geſehen er⸗ ſcheinen. Manchmal durchbricht ein ſcharfes Weiß das ſchummerige Einerlei, wie der Signalpfiff einer Fabrik die abendliche Stille.— Es iſt ſchwer zu ſagen, was die neu. Naturauffaſſung charakteriſtert. Als Furcht vor Stimmung hat man nur die negative Seite; was übrig bleibt, iſt eine durch Verzicht ge⸗ wonnene Ehrfurcht vor dem Unheroiſchen, das Pathos der Beſcheidenheit.— Das Kunſthaus Tan⸗ nenbaum weiß dieſe Dinge geſchmackvoll auszu⸗ breiten. jb. Die Ausgeſtaltung des Hamburger Ehrenmals. Der Hamburger Senat hat dem Schöpfer des Ent⸗ wurfes für das Ehrenmal der Stadt Hamburg zu⸗ geſtimmt, eine Tafel durch ein Relief ſchmücken zu laſſen. Für die Ausführung iſt Er nſt Barlach gewonnen worden, nach deſſen Entwurf das Reltef mit einer Gruppe von Mutter und Kind ausgeſtal⸗ tet werden ſoll. Die Frauengeſtalt, an die das Kind ſich vertrauensvoll anlehnt, wird zum Symbol der Mutter und Tröfſterin. 6. Seite/ Nummer 597 Neue Männheimer Zeitung“ Weihnachts⸗Ausgabe Mittwoch, 24. Dezember 1980 Zum heutigen Ladenſchluß 5 Der Miniſter des Innern hat die Polizeibehörden darauf hingewieſen, daß auch in dieſem Jahre die Be⸗ ſtimmungen des Geſetzes über den Laden ch lu ß am 24. Dezember möglichſt reibungslos durchzufüh⸗ ren ſeien. Umgehungen des Geſetzes durch unbefug⸗ ten Warenverkauf in Gaſt⸗ und Schankwirtſchaften, Friſeurgeſchäften, im Straßen⸗ und Hauſtierhandel uſw. ſoll nach Möglichkeit entgegengetreten werden. Auf Grund des 8 65 der Gewerbeordnung wird auch für dieſes Jahr beſtimmt, daß bei den am 24. Dezem⸗ ber 1930 ſtattfindenden Meſſen und Jahrmärkten der Geſchäftsbetrieb nicht über 17 Uhr hinaus ausgedehnt werden darf. Beſcherung bei der Heilsarmee 148 arme Leute ſtellten ſich Montag abend im alten Rathausſaal ein, um das Weihn a chtsgeſchenk der Heilsarmee entgegenzunehmen. Mütterchen und Erwerbsloſe, junge Witwen und hilfloſe Kranke wurden mit herzlichen Worten von Brigadier Grune begrüßt, der dem Dank Ausdruck gab an alle Mitbürger, die die Straßen ſamm⸗ Lung der Heilsarmee unterſtützt haben. Der in Anbetracht der Zeitverhältniſſe anſehnliche Betrag von rund 800 Mark konnte zum Ankauf von Lebens⸗ mitteln aller Art verwendet werden. Dazu kamen Zuwendungen von Mehl und Grieß von verſchie⸗ denen Mannheimer Mühlen. Weiter gebühre Dank der Stadtverwaltung für die koſtenloſe Zurver⸗ fügungſtellung des Saales und der Preſſe für ihre Unterſtützung. Es beſteht Ausſicht, daß die Behörde eine nachträgliche Sammlung bis 31. Dezember ge⸗ nehmigt, deren Ergebnis noch vielen anderen Be⸗ dürftigen zugute kommen könnte. Ein Lied, eine Kinderaufführung vom verlorenen Mägdlein im Walde, eine Anſprache und ein ſym⸗ Holiſches Zwiegeſpräch gingen der Gabenverteilung voraus. Unter zwei geſchmückten Weihnachtsbäumen waren auf einem langen Tiſch die Pakete aufgeſtapelt, deren jedes für über 4 Mark Lebensmittel enthielt. Im ganzen wurden bis jetzt etwa 200 arme Leute be⸗ ſchert, ohne Unterſchied der Konfeſſion. Möge das Werk der Heilsarmee vielen Bedürftigen und Ver⸗ laſſenen etwas Weihnachtsfreude gegeben haben! Tierpark im Käfertaler Wald Ein ſeltener Burſche Viele werden ihren Weihnachtsſpaziergang in den winterlichen Käfertaler Wald unternehmen und dem ſich mmer mehr vergrößernden Tierpark„Karlſtern“ einen Beſuch abſtatten. Als neueſtes Schauſtück präſentiert ſich den Beſuchern ein vollſtändig zahmer weißer Fuchs, der zu den größten Seltenheiten Aunſerer einheimiſchen Faung zählt. Es handelt ſich nicht etwa um einen in einer Fuchsfarm gezüchteten Silber⸗ oder Weißfuchs, ſondern um eine Albino⸗ form unſeres deutſchen Rotſuchſes. Bei allen Tieren gibt es mehr oder weniger Albinos, am häufigſten hei Tauben, Hühnern, Mäuſen und Kaninchen. Bei anderen Tieren, insbeſondere bei Füchſen, iſt dies ſchon weitaus ſeltener. Das wertvolle Tier, das dem Garten von dem bekannten Pelzhaus Baum, R I, Ha, als Geſchenk überwieſen wurde, iſt infolge größerer Empfindlichkeit im neuen Tier⸗Warmhaus untergebracht. Grimbart, der Dachs, der bisher als Junggeſelle im Tierpark ein einſiedleriſches Leben führte, erhielt kürzlich eine Gefährtin. Ein Sandhofer Jägersmann hatte das große Weid⸗ mannsglück, das Tier mit der Falle im Viernheimer Wald zu fangen. M. a* * Wieber Brand in der Suberit⸗Fabrik. Vermut⸗ lich durch Entzünden von noch heißen Korkplatten ge⸗ riet geſtern abend in der Suberit⸗Fabrik AG. in Rheinau eine Produktionshalle für Kork⸗ platten in Brand. Das mit Brettern proviſoriſch abgedeckte Dach iſt ſtark beſchädigt worden. Außerdem wurde eine kleinere Menge Korkplatten vernichtet. Das Feuer wurde von der um 6,22 Uhr alarmierten Wache UI der Berufsfeuerwehr mit zwei Schlauch⸗ leitungen gelöſcht. 3 Das Parkhotel bringt unter ſeiner neuen Leitung wührend der Weihnachtsfeiertage Künſtler⸗Konzerte, am 2. Weihnachtsfeiertag Tanz⸗Tee und am Abend Geſell⸗ ſchoftstonz.— An Silveſter ſieht man den„Silberſtreiſen um Horizont des Jahres 1931“. Tanz⸗Arrangement und MHeberroſchungen werden der Silveſterfeier ein beſonderes Gepräge geben.(Weiteres Anzeige in letzter Nummer.) Kunſt und Wiſſenſchaft Ein neues Werk von Willy Oeſer⸗Maunheim. In St. Wendel wurde jüngſt mit der St. An na⸗ Kirche(Entwurf H. Her kommer) das modernſte Gotteshaus des Saargebiets geweiht. Mit der Aus⸗ gestaltung der drei hochſtrebenden Portalbögen würde Willy Oeſer(Mannheim)] betraut. Die„Saarbrücker Zeitung“ ſchreibt über dieſe Ar⸗ beit:„Die Eingangsſeite hat man in der Art eines Triptychons aufgeſtellt. Den ſchwarzen Untergrund Hat der bekannte Mannheimer Maler Oeſer in flächenhafter Darſtellung mit naiv⸗farbenfrohen Higurinen belebt. Rechts und links ſind es drei Übereinander geſetzte Engelpaare, die ihre Geſichter dem Mittelſtück zuwenden; das Mittelſtück ſelbſt zeigt in gleicher Uebereinanderſtellung als Motive: St. Anna mit Maxia, Mariae Tempelgang und die Begegnung an der goldenen Pforte. Die Schlicht⸗ heit der maleriſchen Kompoſition paßt ſich der Ein⸗ fachheit des Geſamtbaus an. Es iſt alſo eine Kirche entſtanden, die dem Lebensgefühl ihrer Beſucher ent⸗ ſprechen wird; das ſind Bauern und Berg⸗ leute, denen die harte Klarheit ihres Lebens in den ſtrengen Linien ihrer Kirche wie⸗ derbegegnet.“ Die kommende Ausſtellung der Mannheimer Munſthalle. Am Sonntag, den 18. Januar wird die Kunſthalle eine neue Ausſtellung unter dem Titel „Oskar Kokoſchka, das geſammelte Werk“ eröffnen. Mit Hilfe von Leihgaben aus Mu⸗ ſeums⸗ und Privatbeſitz des In⸗ und Auslandes wird es möglich ſein, an Hand einer umfaſſenden, aber doch ſorgfältig ausgewählten Anzahl von Hauptwerken aller Schaffensperioden ein Geſamtbild dieſer bedeut⸗ ſamen ſchöpferiſchen Perſönlichkeit zu vermitteln. Auch dieſe Ausſtellung wird ſich neben die großen Vorführungen der Kunſthalle ſtellen, die das„Ge⸗ ſammelte Werk“ führender Künſtler der Gegenwart wie James Enſors, Edward Munchs, Karl Hofers, Mae Beckmanns, Frans Maſereels u. a. zeigten 1 Alte [Kyoto in Japan ein neuer Komet aufgefunden Auf der N Nachbars Heiner iſt auf einmal ſo fleißig. Er ſüägt und zimmert den ganzen Tag, wenn er nicht gerade in der Schule iſt. Vorläufig iſt noch garnicht zu erkennen, was das komiſche Gebilde, das er ſich da zurecht baſtelt, werden ſoll. Sein Freund Fritz 8 fragt ihn.„Ein Schlitten, lautet kurz die Ant⸗ wort.„Ja, was willſt Du denn mit einem Schlit⸗ ten?“„Rodeln!“„Und wo?“ fragt der Fritz weiter. „Anf der Mannheimer Rodelbahn am weißen Sand hinter der Feuerwache.“ „Ach Du, da kann man ja garnicht rodeln,“ wirft annheimer! der Fritz ſkeptiſch ein.„Was,“ ruft der beleidigte odelbahn Heiner,„da ſoll man nicht rodeln können? Wo jetzt die Bahn erſt friſch wieder hergerichtet iſt. Komm nur mit, ich will ſie dir zeigen.“ Er läßt alles liegen. Faßt den Fritz bei der Hand und beide ſtürmen los. „Tatſächlich,“ muß der Fritz bekennen,„bald können wir hier rodeln.“ Städtiſche Arbeiter haben die Bahn tadellos her⸗ gerichtet. Man ſieht eine Bahn für kleine und eine für große Kinder. Letztere iſt höher. Zu beiden Sei⸗ ten jeder Bahn ſind die Aufgänge durch Pfähle in eine leicht erklimmende Treppe umgewandelt, damit ſo leicht niemand ſtürzen kann. Ebenſo iſt auch der Aufgang von der Feuerwache aus treppenförmig hergerichtet.„Aber,“ ſagt auf einmal ein Dritter, der ſich auch die Bahn neugierig betrachtet,„wir haben noch gar keinen Schnee.“ Der Heiner ſtraft ihn mit Verachtung.„So ein Dummer,“ ſagt er zu dem Fritze.„Wir ſind in Mannheim ſchlauer. Was brau⸗ chen wir hier Schnee. Jeden Abend kommt ein Mann — das iſt übrigens ein lieber Menſch— und ſpritzt die Bahn und das ganze Gelände voll Waſſer. Das gefriert dann zu Eis und dann haben wir eine tadel⸗ loſe Eisrodelbahn.“„Ja,“ meint der Fritz,„wenn es ſo kalt bleibt, dann können wir Weihnachten rodeln. Hoffentlich bringt mir das Chriſtkindchen einen Nodelſchlitten.“ Uebrigens bietet die Bahn Freuden. Wer keinen Schlitten hat, ſucht ſich ſeine Schlittſchuhe aus der Ecke und ſauſt damit die Bahn herunter oder er läßt ſich mit einem Schlitten hinabziehen. Und wer auch keine Schlittſchuhe hat, der benutzt die neben dem Aufgang ſchnell hergerichtete Glenn⸗ bahn. Er glennt, bis er von der Kälte nichts mehr ſpürt. Macht auch mal einer eine etwas unſanfte Bekanntſchaft mit dem Erdboden; das macht nichts. Das gehört dazu. Zwei ältere Männer, die an der Bahn vorbeikommen, erzählen ſich:„Die Stadt iſt doch wie eine Mutter. Sie ſorgt dafür, daß die Kin⸗ der auch ihr Vergnügen in dieſer jetzt ſo armen Zeit haben“ Klein⸗Suſe aber faltet abends im Bett ſtill ihre Hände und fügt ihrem Abendͤgebet bei:„Lieber Gott, mach, daß wir bald rodeln können.“ R. B. auch noch andere Ehrung von Jubilaren Bei der Firma Bopp n. Reuther Wte alljährlich um die Weihnachtszeit fand am Montag abend im Verwaltungsgebäude der Firma in Waldhof eine eindrucksvolle Feier zur Ehrung der diesjährigen Jubilare ſtatt. Außer den Inhabern waren die Direktoren, Abteilungs⸗ und Betriebsleiter anweſend. Dr. Fritz Reuther begrüßte die er⸗ ſchlenenen 31 Jubilare mit herzlichen Worten der Anerkennung und ſprach ihnen im Namen der Teil⸗ haber den Dank aus für die dem Werk geleiſtete langjährige treue Mitarbeit. In der Anſprache ſchilderte er auch anſchaulich die Entwicklung des Werkes und ſprach über die jetzige wirtſchaftliche Lage im allgemeinen. Es iſt zu hoffen, daß die Firma auch für die Zukunft in der Lage iſt, für die zur Zeit beſchäftigten 1500 Angeſtellten Arbeit und Verdienſt zu ſchaffen. Bei einem gemeinſamen Eſſen ver⸗ brachten alle Teilnehmer an der Feier noch einige frohe Stunden. Es haben 40 Jahre Dienſtzeit: Meiſter Ernſt Fiſcher, Schreiner Georg Fried⸗ rich. 25 Arbeitsjahre: Prokuriſt Ludwig Hinkel, Kontoriſtin Berta Schauter, Handlungsbevoll mäch⸗ tigter Johann Bauer, Meiſter Jakob Keilbach, Meiſter Ludwig Kraft, Meiſter Heinrich Stumpf, Vorarbeiter Karl Hildenbrand, Hilfsdreher Adam Imhof, Prüfer Auguſt Zorn, Hilfsdreher Paul Seyer, Hilfsarbeiter Johann Herweh, Magazinie Philipp Hutmann, Preſſer Lorenz Schenk, Hilfs⸗ arbeiter Friedrich Müll, Schloſſer Guſtav Ziehm, Hilfsdreher Nikolaus Stephan, Schloſſer Ludwig Weishaar, Schloſſer Anton Guhl, Schloſſer Adam Mehner, Kernmacher Adam Schäfer, Kernmacher Johann Beck, Maſchinenformer Adam Müller, Breſſer Simon Flick, Bohrer Anton Kienle, Guß⸗ putzer Georg Breunig, Maſchinenformer Adam O Ein neuer Komet. Am 13. November iſt in worden. Auch dieſer 7. Komet des Jahres iſt nur ſehr lichtſchwach. Seine Helligkeit wurde von dem Ent⸗ decker Nakamura als 13,5 Größe angegeben. Der Komet ſtand ſüdlich der Plejaden im Stier und bewegt ſich jetzt in ſüdweſtlicher Richtung durch den Widder. Wie eine vorläufige Bahnberechnung ergeben hat, ſtand der Komet bereits Mitte Auguſt in Sonnennähe. Da er ſich jetzt von der Erde wie auch von der Sonne entfernt, iſt ſeine Helligkeit im Ab⸗ nehmen begriffen, ſodaß er bald unter die 15. Größen⸗ klaſſe herunterſinken wird. —— Wird Legal endgültig Berliner Intendant? In dieſen Tagen ſollen im Kultusminiſterium Beſprechungen über den Intendantenpoſten der ſtaatlichen Schauſpiel⸗ häuſer ſtattfinden. Es wird ſich zunächſt darum han⸗ deln, Klarheit darüber zu ſchaffen, ob der vor einem Jahr an den jetzigen Intendanten Legal erteilte kommiſſariſche Auftrag in einen feſten Vertrag um⸗ gewandelt oder in welcher Weiſe deſſen Verhältnis zur Staatsoper geregelt werden ſoll. Damit wird dann endgültig die Frage gelöſt werden müſſen, wer künftig auf dem wichtigſten Intendautenpoſten des Reiches ſtehen wird. Ob der Kultusminiſter nunmehr Legal feſt berufen wird, läßt ſich im Augen⸗ blick noch nicht ſagen. Leypold Jeßner inszeniert die„Jungfrau von Orleans.“ Bereits geſtern abend hat die Weihnachts⸗ hochflut der Berliner Premieren eingeſetzt. Im Staatlichen Schauſpielhaus brachte Leo⸗ pold Jeßner„Die Jungfrau von Orleans“ mit Toni van Eyck heraus. Schillers romanttſches Stück wurde mit gewollter Einfachheit und nüchter⸗ ner Beſchränkung gegeben. Toni van Eycks Leiſtung, ganz aufs Kindliche abgeſtellt, war umſtritten. Die Schlußſzene entſchted jedoch über den Erfolg.— In den Kammerſplelen wurde ein Schwank im Ehedreieck„Jules, Juliette und Julien“ Schauſpiel. preußiſchen von Triſtan Bernard ſehr beifällig aufgenommen, * Schuppert, Dreher Paul Böhme, Dreher Karl Nei⸗ dig, Bohrer Joh. Kratzer. Im Werk ſind nunmehr 200 Jubilare mit 25, 40, 50 und mehr Jahren Dienſt⸗ zeit; ein Beweis guten Einvernehmens zwiſchen Firma, Angeſtellten und Arbeitern. Ibur Bei der Firma Heinrich Lanz Zu Ehren der auch in dieſem Jahre recht zahl⸗ reichen Jubilare, die bei der Firma 50, 40 und 25 Dienſtjahre zurückgelegt haben, fand eine gemeinſame Feier der Jubilare und der Firmenleitung ſtatt. Bei dieſer Gelegenheit brachte Generaldirektor Dr. Röchling den Jubilaren den Dank und die Glück⸗ wünſche der Direktion zum Ausdruck und ließ im Anſchluß daran den Gefeierten Geldgeſchenke über⸗ reichen. Das ſeltene 50 jährige Jubiläum durfte begehen: Wendelin Krauß. Die Feier des 40 jährigen Jubiläums begingen die Herren: Jakob Boffo, Wilhelm Heuſer, Bernhard Peres, Hermann Suhl, Ludwig Zimmermann, Karl Wolf, Friedrich Böhl, Georg Hix, Philipp Frey, Karl Krieger. 25 Dienſtjahre haben zu⸗ rückgelegt: Auguſt Aichele, Friedrich Benkler, Anna Burkard, Karl Dörr, Heinrich Eirich, Jakob Günther, Wilhelm Haas, Adolf Hoch, Otto Nies, Johann Petri, Johann Sanner, Valentin Supper, Heinrich Schmitt, Georg Schmidt, Fidel Stucke, Rudolf Lang⸗Regens⸗ burg, Chriſtof Kehl, Karl Heckler II, Lorenz Knapp, Ludwig Winnewiſſer, Georg Ehrmann, Engelbert Sulger, Adam Gensheimer, Karl Kammerer, Georg Becker, Karl Meng, Johann Steinmann, Heinrich Dietrich, Joſef Großkinſky, Max Hick, Georg Mees, Johann Seitz, Theodor Meinert, Karl Meixner, Karl Hörrle, Chriſtian Wille, Georg Vogt, Franz Bender, Friedrich Lehnert, Gottlob Gaſſert, Otto Ilges, Karl Neuer, Joſef Bredel, Eugen Häußler, Johann Pfeif⸗ fer, Auguſt Schork, Friedrich Domition, Siegfried Seitz, Heinrich Scheibel, Philipp Völker, Karl Wachs⸗ muth, Karl Ernſt, Adam Schaumlöffel, Konrad Fein⸗ eis, Peter Jakob, Valentin Kühlwein, Friedrich Oberſt, Emil Schneider, Jakob Weber, Jakob Weſſar, Konrad Bachmann, Otto Hilbert, Jakob Neher, Albert Tritſchler, Peter Eſter, Hermann Senk, Georg Schalk, Karl Keller, Wilhelm Reichert, Adolf Krotz, Valentin Schmitt, Marie Walter, Auguſt Günther, Georg Jä⸗ ger, Georg Trummer, Wilhelm Wannemacher, Fritz Lehmann⸗Berlin, Joſef Marke⸗Breslau. 75 Fahre Luiſen⸗Stephanienhaus Noch wenige Wochen und das katholiſche Luiſen⸗ Stephanienhaus kann bereits auf eine 75 ä h⸗ riges Beſtehen zurückblicken. Nicht als Feſttag ſoll dieſes Ereignis begangen werden. Ein Gedenk⸗ tag ſoll alle wieder zuſammenführen, die im Luiſen⸗ Stephanienhaus ausgebildet wurden. Der 25. Januar 1931 iſt dazu auserſehen. Mit einem Feſtgottes⸗ dienſt in der Jeſuitenkirche beginnt die Feier. Dar⸗ nach iſt eine Beſichtigung des Inſtituts und der Handarbeltsausſtellung vorgeſehen. Der Nachmittag bringt einen Feſtakt im Ballhaus. Aus dem gewählten Programm ſeien erwähnt die Anſprache von Stadtdekan Prälat Bauer und die Feſtrede von Fräulein Eſſer. Ein Feſtſpiel von Frieda Arnold, Lieder und Reigen bereichern das Programm. Ein gemütliches Beiſammenſein ſoll dazu angetan ſein, alte, liebe Erinnerungen aufzu⸗ friſchen. Schon jetzt ſind die Einladungen an alle Mitglieder der Anſtalt hinausgegangen. ne. —— Kirchenmuſik in der Hl. Geiſtkirche am Weihnachtstag. Ehriſtmette: Missa solemnis von Max Filke für Solo, gemiſchten Chor und Orgel. Ferner Werke von Mozart, Weirich, Marti, Gruber, Gaber. Hochamt: Große Paſtoralmeſſe von Gg. Joſ. Abt Vogler(1749—1814 für Soli, gemiſchten Chor und Orgel. Ferner Werke von Ezalanek, Gaber, Weirich, Kronenberg, Mozart, Schubert. An der neuen Mönch⸗Orgel: Walter Ochs. Leitung: Alfred Häfner. Holzauktion am Strandbad Nicht im Grunewald ſondern im Wald park gab es am Dienstag vormittag eine Holzauktion. Der geplanten Erweiterung der Liegeflächen am Strandbad müſſen etwa 200 Weidenbäume und über 100 Weidenſtumpen zum Opfer fallen. Wer über die nötigen Werkzeuge und über ſehr viel Zeit verfügt, hatte Gelegenheit, ſich bei dieſer Holzverſteigerung ſehr billiges Holz zu erwerben. Faſt ausſchließlich aus Neckarau hatten ſich etwa 60 Perſonen einge⸗ funden. Die geringe Kaufluſt drückte ſich hauptſächlich in den ſehr niedrigen Preiſen aus. Zur Verſteigerung gelangten 18 Loſe ungeſchlage⸗ nes Holz und 16 Loſe geſchlagenes Holz. Die Bäume brauchen nur gefällt zu werden. Die Stumpen kön⸗ nen in der Erde bleiben. Allerdings muß das Holz bis zum 10. Januar abgefahren ſein, damit die Planierungsarbeiten ungehindert ihren Fortgang nehmen können. Zur Abfuhr werden Feldbahnloren zur Verfügung geſtellt. Außerdem wird eine Brücke erbaut. Trotzdem dürfte bei der Abfuhr maucher Tropfen Schweiß vergoſſen werden, denn die knorri⸗ gen Weiden ſind nicht leicht zu transportieren, noch weniger aber leicht zu fällen. Wer die Arbeitskraft nicht in Rechnung zu ſtellen braucht, der hat wirklich bei dieſer Gelegenheit ſehr vorteilhaft gekauft. So wurden 22 große Weiden für ganze(vier!) Mark losgeſchlagen. Loſe mit 12, 14 und noch mehr Bäu⸗ men brachten durchweg nicht über eine Mark das Los. Durchſchnittlich wurde nur etwa die Hälfte des Poranſchlages erzielt. Die einzige Ausnahme machte ein mit Mark.50 veranſchlagtes Los mit 20 Bäu⸗ men, für das 7,50 Mark geboten wurde. Eine für 10 Mark eingeſetzte hohe Pappel fand für Mark.50 einen Abnehmer. Weſentlich ſchwieriger war der Abſatz der kleineren Weidenbäume. So konnten 40 etwa einen halben Meter hohe Stumpen nicht einmal zum Voranſchlagspreis von 50 Pfennig losgeſchlagen werden Etwa eineinhalb Meter hohe Bäume brachten 7 Mark für 45 Stück. Dieſe Zahlen geben zu denken. Wohl iſt das Abholzen nicht ſo leicht. Sicherlich wäre aber mancher Arbeitsloſer froh, wenn er koſtenloſes Brennmaterial bekommen würde. Die gefällten Bäume, die dem neu anzulegenden Radfahrweg weichen mußten, brachten beſſere Preiſe. Doppelſtere, die mit 8 Mark veranſchlagt waren, wurden bis auf das doppelte und teilweiſe dreifache geſteigert. Deut⸗ lich zeigte es ſich hier, daß es vielen Intereſſenten nur darum zu tun war, für möglichſt wenig Geld eine Ware zu bekommen, für die nicht viel Arbeit mehr aufgewendet werden muß. Der Mannheimer Mädchen⸗Singkreis unter Leitung von Hauptlehrer Karl Hartmann veranſtaltet auch die⸗ ſes Jahr am 1. Feiertag, nachmittags 4 Uhr, im großen Kaſinoſaal R 1, 1, eine muſikaliſche Weihnachts⸗ Felerſtunde. Dargeboten werden unter anderem eine Weihnachtskantate(Lübeck), einer Arie aus dem Orato⸗ rium(die Kindheit Jeſu)(Chr. Bach), das Engelterzett (Mendelsſohn) und ein deutſches Hirtenſpiel nach Volks⸗ liedern zuſammengeſtellt von H. M. Poppen. Eine be⸗ ſondere Bereicherung erfährt das Programm durch die Darbietungen des Klavler⸗Trioßs der Damen Auer⸗ bach, König, Neuberger, mit Sätzen von Bach, Beethoven, Schubert. * Pfalzbau. Am Heiligen Abend findet im Pfalz baukaſſee ein Juuggeſellen⸗Abend, am 2. Welhnachtsfeiertag öffentlicher Tanz ſtatt. Am 31. Dezem⸗ ber wird ein großer Silveſterabend abgehalten.(Weiteres Anzeige.) Kommunale Chronik Zwangsweiſe Bürgerſtener in Pforzheim * Pforzheim, 23. Dez. Die Staatsaufſichtsbehörde hat unterm 18. Dezember entſchieden, daß in der Stadt Pforzheim die Bürgerſteuer für das Rechnungsjahr 1930 zu erheben iſt, und zwar in zwei Raten, die am 10. Januar und 10. März 1981 fällig ſind. 5 UI Weinheim, 22. Dez. Mit ſchweren kommunal⸗ politiſchen Sorgen ſieht man hier der erſten Sitzung des neugewählten Bürgerausſchuſſes im Ja⸗ nuar entgegen. Infolge der hohen Zahl der Aus⸗ geſteuerten und durch die große Arbeitsloſigkeit hat die Stadt Weinheim einen neuen Fehlbetrag von 150 000& aufzuweiſen. Dem neuen Stadtrate iſt ſeitens der kommuniſtiſchen Fraktion ein An⸗ trag auf Gewährung von Winternothilfe zugegangen, die das ſtädtiſche Budget mit gegen 50 000% belaſten würde. Zur Deckung dieſer Anforderung müßte die Umlage um weitere 10 v. H, erhöht werden. 5*.* 0 8 7 Weller Vorausſage für die Weihnachtstage Meiſt wolkig und allmähliche Erwärmung bei weſt⸗ licher Luftzufuhr. Schneefälle, in der Ebene ſpäter in Regen übergehend. Ueber Europa iſt der Luftdruck allgemein gefallen. Die Druckverteilung ſelbſt iſt aber noch im weſent⸗ lichen unverändert geblieben. Ein flacher Hochdruck⸗ rücken über dem Feſtlande trennt auch heute die beiden im Nordweſten und Süden Europas liegen⸗ den Zyklonen. Da nachts bei uns vielfach Aufheite⸗ rung eingetreten war, kam es wieder zu mäßigem Strahlungsfroſt. Heute früh herrſcht allenthalben neblig⸗trübes Wetter. Mit weiterem Sinken des Luftdruckes wird das Wetter bei uns jetzt zyklonal werden. Unter dem Einfluſſe des bei England liegenden Tiefs ſtehen zu⸗ nächſt Schneefälle in Ausſicht, die in der Ebene ſpäter bei zu erwartender allmählicher Erwärmung in Regen übergehen werden. 5 Waſſerſtaudsbeobachtungen im Monat Dezember Ahein Rege 19 29. 22. 28 24 Baſel 5—.40 Neckar Wear, 20 22 1 78. 0 24. 3 308.18% 10 „ Schufterme. 12 1 10 909.%½% Mannen, 107 8 Fehl.582 85 2,38.34 2 8, Jeo lter Maxau.42 4 81 4 82.19 4 13] Plochingen 0 Manbemn.55.453 24.14 05 Heilbronn 5 Kaub 615.02.43 2 30.22 Köln 8,15 2,56 2,64 2,52 2,40 8. 20%„ * TSF e 88284 Ing Aula Mittwoch, 24. Dezember 1930 —— —— —— Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung ern, Main Main oulb loi Geheimnisvoll hantierte meine Mutter im ver⸗ ſchloſſenen Zimmer, denn das Chriſtfeſt nahte. Ich nahm mein Buch zur Hand, um mit Leſen die Zeit bis zum Abend zu verkürzen. Aber mir fehlte die Aufmerkſamkeit, und ſo ſchlief ich ein. Im Traume befand ich mich in einem Walde, überall lichte Stellen, wo die zum Weihnachtsfeſte ihre Arbeit getan. Ich wan⸗ derte weiter, und erblickte in einem Verſteck, eine einſame Tanne, welche traurig ihre Zweige zur Erde neigte. Ich redete ſie an.„Warum biſt du ſo traurig und nicht mit deinen Schweſtern unter die Menſchen gegangen?“„Warum?“ antwortete ſie!„Weil die Menſchen ſo hart geworden, und keine rechte Freude mehr an uns finden. Ueberall Hochmut, Gefallſucht, Streberei, Neid und Lüge. Dafür wurden meinen armen Schweſtern der kalte Stahl ins Herz ge—⸗ ſtoßen. Das alles bedrückt mich und macht mich traurig.“ Die Tanne neigte ſich zur Erde und ſammelte die letzten Zweige ihrer armen Schweſtern, band ſie zu einem großen Strauß, und reichte denſelben mir mit den Worten:„Trage ſie in die Hütte der Armen, die vor Not und Eutbehrung ſich keine Tanne be⸗ ſchaffen können. Gottes Segen mit dir.“ Ich trat betrübt den Heimweg an, dichter Nebel umhüllte mich. Horch! Hörte ich nicht eben Harfengeſang? Der Nebel teilte ſich, und eine Erſcheinung in fließendem Gewande, ein Kindlein auf den Armen, ſprach leiſe: „Heute wurde euch geboren, das Lamm Gottes, welches zur Schlachtbank geführt, zu fühnen, die Sünde der Menſchen.“ Das Kind auf ihren Armen erhob ſeine Hände und ſegnete mich. Ich war allein und lief eilig, um nach Hauſe zu kommen. Ich trat in die Hütte einer ſehr armen Familie ein, und ſtellte den Strauß auf den Tiſch. Aber was ſahen meine Augen, war ein Wunder geſchehen? Aus allen Zweigen ſtrahlte mir großen Holzarbeiter ein heller Lichterglanz entgegen, und auf den Zweigen ſtanden die Worte: Glaube, liebe, hoffe. Lautes Glockengeläute ließ mich erwachen. Noch lange dachte ich nach über meinen Weihnachtstraum. Oskar M. * Ju fniliuzu Nous Von Max Bittrich Nun glänzen im ſilbernen Licht Holder Träume von göttlicher Gnade Die ſtillen beſchneiten Pfade: Uns wieder, du wunderbar Geſegnet hochheilig Paar, Suche in heiliger Aacht! Nun ſchüttelt der ſchweigende Wald Alle Laſt von duftenden Zweigen. Benommen von feſtlichem Reigen Erſehnt er die jubelnde Ferne Mit Lichtern und hohem Sterne In der heiligen Nacht. Nun winkt über Land und Meer Die Blume himmliſcher Güte. Aus voll erſchloſſener Blüte Streut ſie die reiche Saat Unſterblicher Liebestat In die heilige Nacht. Nun, ſtaunende Seele, auch du Ordne dich ein in das ſchöne Gotteswunder! Bekröne, Was du geplant und geſtaltet, Hlit Liebe, die nicht veraltet, In der heiligen Uacht! * uh Tgul zuuu ouls Teinepul Ine Jui Das Spielzeug iſt immer wie ein Spiegel der be⸗ treffenden Zeit und ihrer Menſchen geweſen. Wie das heutige Maſchinenzeitalter durch Nachbildung aller modernen Verkehrsmittel den Wünſchen der für die Technik intereſſierten Jugend gerecht zu werden ſucht, ſo verfertigten ſchon unſere in Höhlen woh⸗ nenden Voreltern aus Feuerſtein kleine Beile und Speerſpitzen, die mitunter in Kinderhand ein recht gefährliches Spielzeug geweſen zu ſein ſchet⸗ nen. Steine, die menſchliche Figuren in ganz groben AUumriſſen darſtellen können, haben Wiſſenſchaftler zur Vermutung geführt, daß wir es hier mit den erſten Puppen zu tun haben, denen wahrſcheinlich die Mutter mit Renntierſehnen ein grobes Fellkleid nähte. a Die alten Aegypter, im allgemeinen ein fried⸗ fertiges Volk, das ſich Handel und Ackerbau widmete, ſchenkten ihrer Jugend vornehmlich Puppen, meiſtens aus Holz und mit beweglichen Gliedern, oder Ham⸗ pelmänner, die alle möglichen Berufe, Bäcker, Bauer, Sklaven, darſtellten. 2 Die Perſer, denen die Jagd die liebſte Männer⸗ beſchäftigung war, fertigten den Kindern Löwen und Tiger an und ſetzten ſie auf hölzerne Wägelchen. Für die Mädchen, die an wilden Tieren weni⸗ ger Gefallen fanden, ſchuf man hölzerne Kühe, die in bunten Farben bemalt waren. Die Griechen als das ſthöngeiſtige Sportsvolk des Altertums ſchenkten den Kindern Pferde aus Holz, die auf nack⸗ ten Rücken Reiter trugen, und Terrakottapuppen mit beweglichen Armen und Beinen, die den unſeren in mancher Beziehung nicht nachſtanden. Vaſen aus dieſer Zeit verraten uns außerdem, daß die Hellenen für ihre Kleinen zweirädrige kleine Wagen an⸗ fertigten, Vorgänger unſerer Holländer, und auch kleine bleierne Geführte mit bleiernen Zugtieren kannten, die von der Jugend am Bande nachgezogen wurden. 5 1 Die derberen Römer gaben ihren Kindern grö⸗ bere Puppen aus Ton und feſte Möbel aus Blei. in Au iun Mau Unaufhörlich fällt der Schnee. Tage bis zum Weihachtsfeſte! Geſchenke für die Lieben zu kaufen. Ein Kind von 11 Jahren iſt ebenfalls mit ſich be⸗ einer Ecke und bietet, in den ganz blau gefrorenen Händen, Doch kein Menſch hört auf das heiſere Stimmchen, das immer mit denſelben Worten ſeine Ware anpreiſt. Niemand will der ſchäftigt. Von keinem beachtet, ſteht es an Spielzeuge zum Kaufe an. Es iſt Samstag. mehr?“„Doch, noch Die durch die Straßen haſtenden Menſchen achten kaum auf das Weiß, das unermüdlich herabſinkt. Alle ſind in Gedanken vertieft: Sind es ja nur noch wenige Da gibt es allerhand die ich jeden Abend, muß.“ „Was macht denn nen betreuſt?“ „O, Mutter iſt ſeit einem halben Jahre tot“ ant⸗ wortete das Kind und dabei rollen ihm leiſe Tränen über die blaſſen Wangen. „Wohnſt du denn,“ frägt die Dame gerührt. „In der Haſengaſſe“ erwiderte das Mädchen und verſucht vergebens die Tränen zurückzuhalten. Altdeutſche Krippe Kleinen etwas abkaufen. Dann und wann fliegt ein ſehnfüchtiger Blick auf einen der vorübereilenden Menſchen, die große Pakete— Geſchenke enthaltend — tragen. Ja, bei ihm zu Hauſe wird es wohl keine Geſchenke geben. Kein Weihnachtsbaum wird brennen. Keine Mut⸗ ter wird ſegnend ihm die Hände aufs Haupt legen. Als ſie noch lebte, war es noch nicht ſo ſchlimm. Sie flickte wohl von Zeit zu Zeit die armſeligen Kleid⸗ chen, und zuweilen ſohlte ſie auch die Schuhe. Plötz⸗ lich wird das kleine Geſchöpf aus ſeinen Gedaaken aufgeſchreckt. Eine Dame ſteht neben ihm und frägt mit mitleidvoller Stimme: „Wieviel koſtet denn ſo ein Püppchen?“ „Die kleinen 50 Pfg. und die größeren 70 Pfg. Mein Vater macht ſie, wenn er ſpät abends heim⸗ kommt, ſelbſt.“„Was ſchafft denn dein Vater, Kind,“ fährt die Dame zärtlich fort.„O, er iſt Nachtwächter und wird um halb elf Uhr jeden Abend abgelöſt,“ er⸗ widert die Kleine mit zitternder Stimme, denn es fror in dem dünnen Mäntelchen unſäglich. Außer⸗ dem hatten die Schuhe große Löcher und daher wa⸗ ren die Strümpfe ganz hart gefroren. Die Dame ſetzte das Geſpräch fort:„Haſt du keine Geſchwiſter Doch als die Dame ihr nun 3 Strohpüppchen ab⸗ kauft, kommt ein leichter Schimmer in die umrän⸗ derten Augen, und dankbar blickt ſie in das freund⸗ liche Geſicht. ausgeben will, iſt die Dame verſchwunden. Die Kleine ſieht ſie nur noch aus dem Fenſter des Autos herauswinken, das am Fahrdamm geſtanden hatte und das nun ſchnell davonfuhr. Das Kind je⸗ doch ſteckt mit einem glücklichen Lächeln im Geſicht die Püppchen in die Taſche des Mäntelchens und eilt nach Hauſe, um dort das Erlebnis den kleineren Ge⸗ ſchwiſtern vor Zubettgehen zu erzählen. Am Tage vor Weihnachten aber wurde ein großes Paket für die kleine Verkäuferin abgegeben. Wie er⸗ ſtaunt war ſie, als ſie ſah, was alles darin enthalten war. Ein neuer warmer Mantel, Kleidchen in ver⸗ ſchiedenen Größen, Schuhe, wollene Strümpfe, Unterwäſche, Handſchuhe und allerlei Eßware. 5 Das Kind wußte von wem es kam, und wir wiſ⸗ ſen es auch. Aber niemals wird es ſo hell in der Seele der Kleinen geweſen ſein, wie an jenem Tag. So wurde im Haufe des Nachtwächters fröhliche Weihnachten gefeiert.. q ον νννfννανib i N di uul Auf dem Heimweg wurden letztere gleich verzehrt. Mein„rotes“ Taſchentuch und die Tüte Gebäck brachte ich glücklich nach Hauſe. Dort ſuchte ich ein Es war drei Täge vor Weihnachten des Jahres 1922. Ich war gerade 7 Jahre alt. Wie gerne hätte ich auch einmal meinen Eltern etwas zu Weihnachten geſchenkt. Aber in meinem Geldbeutel, wo ich mir ein biß⸗ chen zuſammengeſpart hatte, war gerade Ebbe. Ich ging zu meiner Mutter und bettelte ihr einen Geldoͤſchein ab, mit denen man damals rechnete. Ich verſprach dann auch, ihr etwas ſchönes zu Weih⸗ nachten zu kaufen. Am andern Tage ging ich mit meiner Freundin, trotzdem es ſchneite und der Wind ſehr eiſtg pfiff, in die Stadt, um die Geſchenke zu be⸗ ſorgen. Wir waren noch nicht weit gegangen, als wir an einer Ecke einen Straßenverkäufer ſahen, der ſeinen Stand aufgeſchlagen hatte. Der Mann bot u. a. Taſchentücher feil. Ein grellrotes Taſchentuch, wie ſie auf dem Dorfe üblich ſind, leuchtete mir als Geſchenk für meine Mutter ein. Ein ſolch großes und rotes Taſchentuch hatte meine Mutter doch noch nicht gehabt. Wir ſehr würde ſie ſich wohl darüber freuen! Sogleich kaufte ich es dem Mann ab. Er wickelte es in Zeitungspapier und drückte es mir in die Hand. Ich glaubte ſogar, daß er mir zu viel Geld dafür abverlangt hat. Wir gingen nun weiter und betrach⸗ teten uns die feſtlich geſchmückten Schaufenſter, ob ſich nicht noch ein kleines paſſendes Geſchenk finde. Aber alles war zu teuer. Da kamen wir an einem Bäcker⸗ laden vorbei. Dieſer hatte, mit ſeinen vielen Süßig⸗ keiten! mer etwas anziehendes für mich. Auch da⸗ por blieben wir ſtehen. Nach langem Ueberlegen und Beraten ging ich in den Laden und kaufte für meine Mutter eine Tüte voll Gebäck und für mich Bonbons. gutes Verſteck, um meine Koſtbarkeiten vor der Mutter zu verbergen. Mit großer Spannung brach der Beſcherungs⸗ abend an. Ich war ſehr neugierig, was ich wohl be⸗ ſchert bekäme. Endlich kam der große Augenblick, wo ich ins Zimmer eingelaſſen wurde. Ich hatte meine Geſchenke in Empfang genommen und wollte nun die holen, die ich für meine Eltern gekauft hatte. Aber da fiel mir ſiedendheiß ein, daß ich den Aufbewahrungsort ja ganz vergeſſen hatte. Ich überlegte und überlegte. Jetzt fing ich an zu ſuchen, überall wo ich mir nur denken konnte. Alles Suchen war erfolglos. Nun kam ich ganz ſchüchtern zu mei⸗ ner Mutter und erzählte ihr den ſchlimmen Fall. Auch meine Mutter fing nochmals zu ſuchen an. Die verhängnisvollen Weihnachtsgeſchenke waren nicht auffindbar. Da eßbare Sachen dabei waren, hat meine Mut⸗ ter natürlich nicht gedacht, ſie im Nachttiſch zu ſuchen, denn dort lagen ſie gut verpackt, als meine Mutter ſie lange nach Weihnachten fand. Das Ge⸗ bäck hat ſie natürlich nicht mehr eſſen mögen, aber das„rote“ Taſchentuch konnte meine Mutter, wie ſie ſagte, gut gebrauchen; wenn auch nicht als Taſchen⸗ tuch, ſo doch als Kopftuch beim Großreinemachen. Das trägt ſie heute noch und ich finde, daß es ſie ganz gut kleidet. Margot K. drei, die jünger ſind wie ich, und wenn ich heimkomme, verſorgen deine Mutter, weil du die Klei⸗ Während ſie das Geld, es war wohl doppelt ſo viel als die Püppchen gekoſtet hätten, her⸗ 141. Jahrgang Nr. 397 —— 1 L. Vim, Lfuiſi lin! Beim Chriſchtkinnel is jetz'n Rieſebetrieb, 's is Lewe bis nachts als am Zwölfe, E Renne unn Haſchte, Gewuſſel unn Geſchieb, Unn ſämtliche Engelcher helfe! Do werre Paketcher unn Kiſchte gepackt Unn Schachtle unn Dutte unn Päckcher, Dezwiſche do werre aach Nüß als geknackt Unn Aeppel gemampft aus de Säckcher! O Jerum, was hawwe die Engel zu dun, Was müſſe ſe Schpielzeug ſortiere, Die Zeit drängt wie'ſeſſe, die laaft grad devun, Do heeßt's möglichſt ſchnell zu hantiere! Uff jedes Paket kummt en Tannezweig druff Mit Bändcher, mit farwige,'ſchlüppelt, Ob Schockelgaul, Balle, ob Bobb odder Muff, 's werd alles recht zierlich verknüppelt! Wie froh finn die Engel, wann alles dann klappt, Vergnügt dun ſe lache unn ſinge, Uff jedes Paket wird'n Zettel gebabbt, Wohin'r die Sache muß bringe! Dann werre beguckt noch die Wunſchzettel froh, Geprüft, ob die Wünſch all erfüllt ſinn, Sie ſchnaufe erſcht uff, wann de'ſcheervow'nd is do Unn ſehnliche Kinnerträäm giſchtillt ſinn! 11 3 * Weihnachten ſteht wieder vor der Tür. Man merkt es ſchon, wenn man durch die Straßen geht. Ueber⸗ all, in allen Schaufenſtern ſind Spielſachen und der⸗ gleichen mehr ausgeſtellt. Auf den Plätzen ſtehen Chriſtbaumverkäufer und ſchauen frierend nach ihren Kunden aus. Ich gehe durch die Stadt, und über⸗ lege mir, was ich meinen Eltern und Geſchwiſtern zu dem Weihnachtsfeſte kaufen könnte. Meine Aufmerkſamkeit lenkte ſich auf ein kleines, ärmlich gekleidetes Kind. Es muß ſchon eine Zeit lang vor mir hergegangen ſein, denn meine Augen hat⸗ ten es ſchon ein paar Mal flüchtig geſtreift. Jetzt blieb es vor einem großen Schaufenſter ſtehen. In dieſem waren Puppen, Teddybären, Puppenküchen und noch vieles andere was ſich ſo ein kleines Kind wünſcht, zu ſehen. Es ſchaute mit großen Augen in das Wunderland, wie ſich da die Puppen und Bären bewegten. Auf einmal rollten ihm große Tränen über die Wangen. Ich ging zu ihm hin, legte meine Hand leicht auf ſeine Schulter und fragte, warum es weinen würde. Das Mädchen ſah mich erſtaunt an, antwortete aber nicht. Ich nahm es bei der Hand und ver⸗ ſchwand mit ihm hinter den Türen des großen Kaufhauſes. Fünf Minuten ſpäter kamen zwei glückliche Kinder Hand in Hand heraus Das Eine hatte einen Teddy⸗ bär feſt an ſich gedrückt; das Andere mußte nur immer fort die Kleine von der Seite anſchauen, wie es ſich über das Spielzeug freute. Fröhlich gingen ſie miteinander nach Hauſe. M. W. 1 * g * 4 2. Luſlian KRinunulllii ur „Die gereizte Geduld“,„Der luſbige Eſel“ und „Der verlachte Müller“, drei reizende, luſtige Kin⸗ derbücher erſchienen im Verlage von J. F. Schrei⸗ ber, Eßliaegen a.., gerade zur rechten Zeit auf das Weihnachtsfeſt. Der Text ſtammt von E. F. Mal ⸗ kowſky, die überaus gut gelungenen Bilder von Harry Jaeger. Die Kinder werden ſich mit dem geſickt aufgemachten Text in Gedichtform bald ange⸗ freundet haben.. Im Verlag Otto Maier, Ravensburg ſind er⸗ ſchienen„Vom Reh“ und„Stachelige“, W. Schleebeli hat hier zwei feine Tiergeſchichten ge⸗ ſchrieben und bunte Zeichnungen dazu gemacht, die auch bei älteren Kindern Anklang und Intereſſe finden dürften. „Himpelchen luſtige Zauberei und Neckerei Rudolf Rinkefeil mit Bildern von Franziskg Schenkel. Verlag für Volkkunſt und Volksbil⸗ dung Richard Keutel in Lahr. Himpelchen war Heinzelmann und Pimpelchen war Zwerg. Von die⸗ ſen beiden Schelmen erzählt der Verfaſſer luſtige Streiche und Zaubereien.„Hokus, pokus, handle, bandle, die Geſtalt verwandle, wandle“. Eine kößk⸗ liche Unterhaltung für unſere Kinder. Das„Buch der Kin derbeſchäftigung“ von Johanna Huber, erſchienen im Verlag Otto Maier, Ravensburg, iſt ein Handbuch für Mütter, wie ſie ihre Kinder mit praktiſchen Dingen beſchäftti⸗ gen können. Zweckmäßiges, Buntes, Luſtiges, alſo alles, was den heutigen Anforderungen entſpricht, findet ſich in dieſem Buche. Eine unendliche Fülle von Beſchäftigungs⸗ und Spielarten wird in dieſem hübſchen Buch, das mit ſehr vielen Abbildungen ver⸗ ſehen iſt, gezeigt. Mit ganz geringen Ausgaben kann man nach den Anweiſungen den Kindern rieſigs Freude machen. No lul⸗ Vibe und Pimpelchen“ eine in Verſen von Dr. Füllrätſel E + 2 1 i 8 + „ —̃ ̃— 4 5 5 3 1 2 Die Buchſtaben: a, b, b, o, d, e, e, e, h, i, k, K. . 0, T, s, S, 8, t. t, t, u ſind ſo in die leeren Felder einzuſetzen, daß die wagerechten Reihen fol⸗ gendes ergeben: 1. Vogel, 2. Höchſtleiſtung, 3. Engel, 4. Ausſtand, 5. Hülſenfrüchte, 6. Mädchenname Mitt Aus Baden Staatliche Perſonal veränderungen . Ernannt wurde Hauptlehrer Auguſt Böh⸗ ringer in Karlsruhe zum Rektor daſelbſt; Fort⸗ bildungsſchulhauptlehrer Karl Stark in Karlsruhe zum Rektor daſelbſt. Verſetzt wurde Verwaltungsaſſiſtent Keller an der Landesarbeitsanſtalt Kislau Bezirksamt Karlsruhe. Kraft Geſetzes tritt in den dauernden Ru heſtand: Profeſſor Dr. Arthur Drews an der Techniſchen Hochſchule in Karlsruhe und tech⸗ niſcher Oberſekretär Siegfried Weiß am phyſikali⸗ ſchen Inſtitut der Univerſität Freiburg. Weihnacht auf dem Friedhof * Rauenberg, 24. Dez. Wenn am Weihnachtsabend die Dämmerung über das winterlich ſtille Angelbach⸗ tal herniederſinkt, bewegt ſich in dem Kraichgaudorf Rauenberg eine ſeltſame ſtille Prozeſſion nach dem Friedhof. Junge und alte Dorfbewohner wallfahrten hinaus auf den Gottesacker, um mit den Toten Weihnachten zu feiern, ehe ſie zu Hauſe unter dem Schein der Weihnachtskerzen das Feſt der Liebe und des Schenkens zu feiern beginnen. Auf zahlreichen Gräbern des Friedhoßs ſtellen die Ange⸗ hörigen Chriſtbäume oder Tannenwedel auf. Wenn dann die heilige Nacht vollends hereingebrochen iſt, funkeln überall auf dem Friedhof tauſende kleiner Weihnachtslichtlein auf. Die quadratiſche Fläche des totenſtillen Friedhofs iſt in ein Lichter⸗ meer getaucht. Aber kein Wort hört man ſprechen. Die gekommen ſind, halten im Herzen Zwieſprache mit denen, die ſie nachher unter dem Chriſtbaum nicht beſchenken können. Still, wie die Menſchen gekommen, kehren ſie wieder in das friedliche Dorf zurück, wenn unten das Chriſtkind die Liebesgaben zuſammenſtellt. Langſam verlöſchen die Lichter. Weih⸗ nachten auf dem Friedhof, ein ſchöner Akt der Pietät. Karlsruher Rechtsanwalt wegen Unterſchlagung feſtgenommen * Karlsruhe, 24. Dez. Der hieſige Rechtsanwalt Dr. Wilhelm Priebe iſt unter dem Verdacht der Untreue und Unterſchlagung feſtgenom⸗ men und nach dem Bezirksgefängnis J verbracht worden. Haftbefehl wurde erlaſſen. Dr. Priebe be⸗ fand ſich in ſchlechten wirtſchaftlichen Verhältniſſen, welches die Urſache zu den Verfehlungen, deren er Heſchuldigt wird, ſein dürfte. Weitere Einzelheiten waren bis jetzt nicht zu erfahren. Unvorſichtigkeit mit dem Leben bezahlt Karlsruhe, 23. Dez. Zwei Fuhrleute eines hie⸗ ſigen Fuhrunternehmers waren mit Sandfahren be⸗ ſchäftigt. Auf dem Wege durch die Pulverhausſtraße ſetzte ſich der eine von ihnen, der ledige 28 Jahre alte Franz Herr aus Mörſch— der das vordere Fuhrwerk führte— zu ſeinem Kollegen auf den hin⸗ teren Wagen und ließ ſeine Pferde allein gehen. Da kam ein Perſonenauto in Sicht, worauf Herr vom Wagen ſpringen und ſich zu ſeinen Pferden be⸗ geben wollte. Er kam aber zu Fall und geriet un⸗ ter die Räder des ſchwer beladenen Fuhrwerks. Der Verunglückte wurde ſo ſchwer verletzt, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Irſef zum Schwer verbrannt Kehl, 28. Dez. Als die 54 Jahre alte Schiffers⸗ frau Barbara Lutz aus Saarbrücken in der Küche ihres im Straßburger Rheinhafen liegenden Schiffes „Sereth“ das Herdfeuer anzünden wollte, fingen ihre Kleider Feuer. Laut ſchreiend lief die Frau an Deck, wo ihr Mann die Flammen durch Ueberwerfen von Kleidungsſtücken und Decken erſticken konnte. Die Frau erlitt ſo ſchwere Verbrennungen, daß ſie auf dem Wege ins Krankenhaus geſtorben iſt. * * Neckarhauſen, 28. Dez. Zu dem geſtern gemel⸗ deten unerklärlichen Tod des Maurers M. Quin⸗ tel von hier kann ergänzend berichtet werden, daß die Sektion der Leiche ein Selbſtverſchulden des Mannes feſtſtellte. Qu. war in der Nacht in betrun⸗ kenem Zuſtande auf die Scheuer hinaufgeſtiegen, wo er alsdann abſtürzte und am Morgen von ſeinem Sohne tot aufgefunden wurde. Der Sohn ſelbſt, der die Anzeige erſtattete und verhaftet wurde, wurde wieder auf freien Fuß geſetzt und die Leiche frei⸗ gegeben. gg. Nußloch, 23. Dezember. Leitung von Dekan Walther aus Schwetzingen die Wahl des neuen evangeliſchen Pfarrers ſtatt. Dabei wurde Pfarrer Heinrich Menke, gebürtig aus Wigoltingen in der Schweiz, ſeit 1922 als Pfar⸗ rer in Wenkheim, Amt Tauberbtiſchofsheim tätig, einſtimmig gewählt. Für den neuen Geiſtlichen iſt es gewiß eine Freude, von dem einmütigen Vertrauen der ganzen Gemeinde berufen zu ſein. Karlsruhe, 24. Dez. Das 6 Jahre alte Kind eines Mechanikers in der Degenfeldſtraße fiel am Dienstag nachmittag in der Küche ſeiner Eltern in einen auf dem Boden ſtehenden, mit heißem Waſſer gesüllten Waſchkeſſel und erlitt derartige Ver⸗ brühungen, daß es in lebensgefährlich verletztem Zu⸗ ſtand ins Städtiſche Krankenhaus verbracht werden mußte. Bei dem verunglückten Kind handelt es ſich um das 6jährige Söhnchen des Mechanikers Wilcke. * Lörrach, 24. Dez. Anfang November wurde eine alleinſtehende Frau bei ihrer Heimkehr in den ſpä⸗ ten Abendſtunden im Hausflur von zwei fungen Bur⸗ ſchen überfallen und zu Boden geſchlagen. Die beabſichtigte Beraubung konnte jedoch nicht vorge⸗ nommen werden, da die Ueberfallene um Hilfe rief. Nunmehr iſt es gelungen, die Täter zu ermitteln und ſeſtzunehmen. Einer von ihnen iſt erſt 17 Jahre alt. Hier fand unter Woihnachtsbeſcherung im Kreiskinderheim Ladenburg * Ladenburg, 24. Dez. Erwartungsvoll ſaßen ſchon die Allerkleinſten in dem ſchönen Spielſaal des Kreiskinderheims Ladenburg, als die Gäſte, Freunde der Anſtalt und Angehörige der Kinder, zur Beſcherung kamen. Der ſo heimelige Saale war mit Tannen⸗ bäumchen und ringsum auf den Simſen mit hunder⸗ ten von Kerzen geſchmückt, die eine trauliche Helle verbreiteten und mit den Kerzen eines großen Adventskranzes wetteiferten. Reizende Spiele und Aufführungen der Kleinen wechſelten mit turneriſchen Vorführungen ab, nach⸗ dem die Eröffnung der Feier durch eine kleine Muſik⸗ ſchar mit dem türkiſchen Marſch von Mozart ſtatt⸗ gefunden hatte. Die Begrüßungsanſprache durch den Vorſitzenden des Heimes, Herrn Stadtrat Zink⸗ gräf⸗ Weinheim, wies auf die uneigennützige Lie⸗ bestätigkeit des Heimes und ſeinen Bedeutung hin, während die Weihnachtsanſprache an die Kinder durch den katholiſchen Geiſtlichen erfolgte, der ſo recht verſtändnisvoll zu den kleinen Herzen ſprach. Welch ein Jubel erſcholl, als in Schattenbildern die vertrauten Märchengeſtalten der Zwerge, Schnee⸗ wittchens, Aſchenbrödel uſw. erſchinen. Groß wurde die Freude, als langſam Stern an Stern am großen Chriſtbaum ſein Licht erſtrahlen ließ und die Kinder ihre Geſchenke ſahen. Welche Liebe zeigte gerade die Auswahl der Gaben, welche Fülle von Arbeit ver⸗ barg ſich aber auch hinter den z. T. ſelbſthergeſtellten Spielſachen. Ein Nikolaus brachte auf großem Leiterwagen die Geſchenke der Eltern und löſte neuen Jubel aus. 5 Die glückſtrahlenden Kindergeſichtchen waren für die getreue Leiterin des Heimes, Frl. Lie ſe und ihre unermüdlichen Helferinnen im Heim wohl der ſchönſte Dank. Uns anderen Teilnehmern an der Feier wird ſie unvergeßlich bleiben. W. mannsſucht dabei gehabt. Das Arteil im Bibliothekar Hermann-Prozeß Ein Jahr Gefängnis, zwei Jahre Ehrverluſt 8 Heidelberg, 24. Dez. Geſtern abend gegen halb 7 Uhr wurde vom Er⸗ weiterten Schöffengericht nach nahezu dreiſtündiger Beratung das Urteil gegen den 30 Jahre alten Bi⸗ bliothekar Kurt Walter Hermann aus Straßburg verkündet. Es lautet: Der Angeklagte Kurt Walter Hermann, wiſſenſchaftlicher Arbeiter, wird wegen ein⸗ facher und erſchwerter Fälſchung von Privaturkunden in fortgeſetzter Tat, wegen Unterſchlagung, Betrugs und Diebſtahls zu einem Jahr Gefängnis, abzüglich ſechs Monaten und drei Wochen erlittene Unkerſuchungshaft, ſowie zu zwei Jahren Ehrverluſt verurteilt. In einigen Fällen der Unterſchlagung, des Be⸗ trugs und des Diebſtahls mußte Hermann mangels ausreichenden Beweiſes von der erhobenen Anklage freigeſprochen werden. Der Haftbefehl wurde auf⸗ gehoben, da ein Fluchtverdacht nicht zu befürchten ſei. Der Vorſitzende betonte eingangs der Begründung des Urteils, daß man ſich bemüht habe, ein gerechtes Urteil zu finden. Dabei dürfe das Mitleid nicht auf Koſten der Gerechtigkeit gehen. Der Verurteilte habe ſeit Ende 1926 das ihm entgegengebrachte Vertrauen mißbraucht. Beſtimmenden Einfluß habe ſeine Groß⸗ Seine Verantwortlichkeit ſei dadurch herabgeſetzt, daß er ein ſchwerer Pfſychopath ſei. In den ſchwerſten Fällen habe er geſtanden und ſei nicht vorbeſtraft. Sein ganzes Verhalten müſſe als ehr los bezeichnet werden, umſomehr, als er ſich ſelbſt einen Führer der Intellektuellen ge⸗ nannt habe. Groben Vertrauensbruch habe er beſon⸗ ders gegenüber ſeinen Profeſſoren begangen. * Oberkirch, 23. Dez. Im Ortsteil Heſſelbach wurde der 63 Jahre alte Landwirt Anton Ruf von einem vorzeitig ſtürzenden Birnbaum, den er mit ſei⸗ nem Sohne fällen wollte, zu Boden geſchlagen und ſo ſchwer verletzt, daß er am Abend ſtarb. Arteil im Frankfurter Kokainprozeß (4. Verhandlungstag) Angeſehene Gutachter kommen zu Wort— Die Unzurechnungsfähigkeit der Betty Gerhardt Eigener Bericht O. Schw. Frankfurt a.., 28. Dezember Gutachten An dem für die Gutachter reſervierten Tiſch ſitzen vier Wiſſenſchaftler mit bekannten Namen. Der Direktor der Pſpychiatriſchen Univerſitätsklinik in Zürich, Profeſſor Hans Maier, ein Landsmann von Pache, und auch von der Verteidigung des Pache geladen. Außerdem die Frankfurter, Medizinalrat Dr. Kohl, Profeſſor Dr. Kleiſt, und Profeſſor Dr. Vorkaſtner. Profeſſor Maier hielt zuerſt einen ausgezeichnet inſtruktiven Vortrag über die Geſchichte des Kokains und deſſen Wirkun⸗ gen, ließ ſich über die Angeklagten Pache und Ger⸗ hardt aus, Pache hält er für vermindert, und die Gerhardt für tatſächlich unzurechnungsfähig im Sinne des 8 51. Dr. Kohl Auch er macht in ſeiner Einleitung einige notwendige Ausführungen über die Wirkung des Kokains in Pulverform. Viele Schauſpieler und Aerzte, aber auch Studenten vor ihrem Examen nehmen mit⸗ unter Kokain, weil es das Selbſtbewußtſein erhöht. Daß auch große Sportsleute vor bedeutſamen Spie⸗ len ſich Kokain zuführen, und dadurch dem Kokainis⸗ mus verfallen können, ſcheint durchaus logiſch. Die Gerhardt iſt unbedingt erblich belaſtet. Es zeigen ſich bei ihr die ausgeprägten Symptome der typiſchen Kokainiſtin. Ihre Glaubwürdigkeit iſt nur eine zeitliche, und dadurch bedingte. Ihre Ver⸗ antwortlichkeit im ſtrafrechtlichen. Sinne will der Gutachter dahin zuſammenfaſſen, daß ſie in der Anfangszeit des Kokaingenuſſes nicht unbedingt un⸗ zurechnungsfähig geweſen ſein kann. Die hier zur Verhandlung ſtehenden Fälle fallen in jene Zeit, wo die Gerhardt dem Kokainismus ſchon rettungslos ausgeliefert war. Sie nahm außerdem auch noch Aether, und Morphium. Ihre Zurech⸗ nungsfähigkeit iſt ſtark anzuzweifeln. Es handelt ſich hier ſeiner Meinung nach um einen jener Grenz⸗ fälle in der Beurteilung. Unter allen Umſtänden müſſe er aber eine Aufnahme in irgend eine An⸗ ſtalt beantragen, denn wenn die Gerhardt mit oder ohne Strafe wieder auf die Menſchheit losgelaſſen wird, bedeutet ſie eine erneute, nicht zu unter⸗ ſchätzende Gefahr. Bei Häßler, der Dentiſt iſt, beantragt der Gut⸗ achter die Entziehung der Approbation. Dies ſcheint ihm Grundbedingung. Au H. iſt erblich belaſtet. Er hat vier Selbſtmordverſuche unternom⸗ men. Häßler iſt eine Hochſtaplernatur, der immer mehr ſcheinen will, als er iſt, der ſich den Doktortitel beilegt, und mit„Schmiſſen“ herumläuft. Wenn auch minderwertig, ſo iſt er doch im ſtraf⸗ rechtlichen Sinne verantwortlich. Was Pache anbelangt, ſo ſteckt in ihm ein guter Kern. Er iſt leicht lenkbar, aber haltlos, geltungs⸗ bedürftig, und ſtand ſchon lange unter dem Einfluß des Rauſchgiftes. Da ihm die Frauen tatſächlich das Haus einliefen, iſt mit der Zeit aus dem kleinen Pache ein großer Paſcha geworden, der, mag er auch im gewiſſen Sinne als minderwertig angeſehen werden können, trotzdem die Verantwortung für ſeine Taten tragen muß. Profeſſor Kleiſt geht in der Beurteilung der Gerhardt noch einen Schritt weiter. Er hält ſie für eine ſchwere Pſycho⸗ patin(die die Wahrheit oder Wirklichkeit gar nicht auseinanderhalten kann), ohne bewußt verlogen zu ſein. Er möchte für die zur Anklage ſtehenden Delikte die Zurechnungsfähigkeit ausſchließen, muß aber un⸗ bedingt darauf dringen, daß durch eine eventuelle Entmündigung eine Zwangsheilung eingeleitet wird. Bei Pache hat nach Meinung des Gutachters der Kokaingebrauch ſchon vor deſſen Bekanntſchaft mit der Gerhardt eingeſetzt. Pache war körperlich, und geiſtig weit geſünder als das Mädchen. Allerdings muß ſpäter im vorgeſchrittenen Kokainismus eine Minderung der Zurechnungsfähigkeit angenommen werden. Aber eine Ausſchließung der Zurechnungsfähigkeit kommt nicht in Frage. Pache iſt mit ſeiner Veranlagung eine ungeheuere Ge⸗ fahr für die Oeffentlichkeit und auch bei ihm müßte eine Zwangsheilung in Frage kommen. Profeſſor Vorkaſtner ſchließt ſich in der Hauptſache den Vorgutachtern an. Wenn er ebenfalls die Zurechnungsfähigkeit der Ger⸗ hardt im ſtrafrechtlichen Sinne anzweifelt, ſo tut er dies nur höchſt ungern, denn mit einem Wegfall der Strafe iſt den Kokainiſten ſelbſt am allerwenigſten gedient. Denn nur die Angſt vor einer Strafe pflegt ſie vor Rückfällen zu bewahren. Bei Pache kann von einer Unzurechnungsfähigkeit nicht geredet werden, nicht einmal von einer weſentlich verminder⸗ ten Zurechnungsfähigkeit. Auch für Pache hält der Gutachter gewiſſe Fürſorge möglichkeiten für zweckmäßig und dringend notwendig. Strafanträge des Staatsanwalts Am Nachmittag ſtellte der Staatsanwalt folgende Anträge: Auchter eine Geldſtrafe von 100 J, Schmidt ein Jahr Gefängnis und Anrechnung der Haft. Häß⸗ ler ein Jahr Gefängnis und Anrechnung der Haft. Pache ein Jahr 6 Monate und Anrechung der Haft. Gerhardt Freiſpruch. Plaidoyers Die Verteidiger beſchränken ſich in ihren Plä⸗ doyers in der Hauptſache darauf, eine Milderung der Strafen herbeizuführen. Der Verteidiger der Gerhardt hat, da die Staatsanwaltſchaft bereits Frei⸗ ſpruch beantragt hat, den leichteſten Stand. Die Plädoyers ſind teilweiſe recht ausführlich und juri⸗ ſtiſch intereſſant. Man hat aber das Gefühl, als ob größtenteils offene Türen eingeſtoßen werden, denn die Delikte als ſolche ſind in der Hauptſache bewieſen. Es handelt ſich um fortgeſetzte Vergehen gegen das Opiumgeſetz und fortgeſetzte einfache Kuppelei. Das Urteil: Das Gericht zog ſich auf zwei Stunden zur Be⸗ ratung zurück und kurz nach 8 Uhr verkündete der Vorſitzende die nachſtehenden Urteile: Gerhardt wird freigeſprochen Pache ein Jahr und vier Monaten Ge⸗ fängnis Häßler ſieben Monate Gefängnis Schmidt ſieben Monate Gefängnis Elſe Auchter 120 Mk. Geldſtrafe. Bei Pache und Häßler werden zwei Monate der Unterſuchungshaft in Anrechnung gebracht, bei Schmidt drei Wochen. Den Anträgen der Vertei⸗ digung auf bedingte Strafausſetzung(Bewährungs⸗ friſt) konnte das Gericht im Augenblick nicht ſtatt⸗ geben. 141. Jahrgang/ Nummer 397 Aus der Sfalx Treibjagben s Freinsheim, 24. Dez. Bet der in der hieſigen Gemarkung abgehaltenen Treibjagd der hieſigen Jagdgeſellſchaft wurden 93 Haſen und ein Faſanen⸗ hahn erlegt. An der Jagd nahmen 26 Schützen teil. e Speyer, 24. Dez. Einer Treibjagd in der Ge⸗ gend von Harthauſen und Dudenhoſen fielen am Donnerstag über 400 Haſen zum Opfer. Vorſicht auf früheren Schießplätzen :: Speyer, 24. Dez. Immer wieder werden auf dem Gelände, das von Beſatzungstruppen als Exer⸗ zier⸗, Uebungs⸗ und Schießgelände benutzt worden iſt, Blindgänger von Granaten, Minen und Handgranaten gefunden. Es beſteht die Gefahr, daß bei der Vornahme landwirtſchaftlicher oder ſonſtiger Arbeiten auf dieſem Gelände auf ſolche Blindgänger geſtoßen wird, die durch Schlag oder Stoß zur Ex⸗ ploſion kommen können. Die beteiligten Kreiſe werden auf dieſe Gefahren hingewieſen und zu beſon⸗ derer Vorſicht bei der erſten Bearbeitung ſolcher Grundſtücke ermahnt. Blindgänger ſollen jeweils der Ortspolizeibehörde gemeldet werden, die ihre Beſei⸗ tigung durch Sachverſtändige veranlaßt. Perſonen, die auf ehemaligen Schießübungs⸗ und Exerzler⸗ plätzen nichts zu ſuchen haben, insbeſondere Kinder, die die Gefahren nicht kennen, ſollten ferngehalten werden. * h. Ludwigshafen, 23. Dezember. Bei der geſtrigen Demonſtration der Erwerbsloſen wurden ſechs Perſonen, die ſich beſonders aufrührig zeigten und teilweiſe Waffen bei ſich trugen, von der Polizei vorläufig feſtgenommen. Am Samstag vormittag geriet ein 58 jähriger Magazinarbeiter auf ſeiner Arbeitsſtelle im Konſumverein zwiſchen den Anhänger einer Zugmaſchine und die Verladerampe des Lagers, wobei er ſo ſchwer verletzt wurde, daß er geſtern im Krankenhaus verſtarb. „ Ludwigshafen a. Rh., 24. Dez. Am Samstag nachmittag wurden in der Maudacherſtraße, und zwar im Straßengraben, zwei Wanderburſchen in total betrunkenem Zuſtande aufgeleſen und in Polizeigewahrſam genommen. * Oggersheim, 24. Dez. Die in den 5er Jahren ſtehende ehemalige Krankenpflegerin Kiſſel von hier ſtürzte ſich am Montag mittag aus dem Fen⸗ ſter ihrer im zweiten Stock gelegenen Wohnung in der Mozartſtraße auf den Hof. Sie trug dabei zwei doppelte Oberſchenkelbrüche davon und mußte ins Ludwigshafener Krankenhaus überführt werden.— In der letzten Nacht gegen 3 Uhr wurde in Ludwigs⸗ hafen der Perſonenkraftwagen 11D 10834 von unbe⸗ kannten Tätern entwendet. Der Wagen wurde dann ſpäter auf der Mannheimer Straße am Jahn⸗Sport⸗ platz aufgefunden. Von hier aus müſſen die Diebe nach unbekannter Richtung die Flucht ergriffen haben. Der Wagen wurde dem Eigentümer wieder ausgehändigt * Bad Dürkheim, 23. Dez. Auf der Weihnachts⸗ feier des Turnvereins, der auf ein 70jähriges Be⸗ ſtehen zurückblicken kann, erhielt der Vorſttzende, Herr Hans Kuhn, durch Kreisvertreter Sommer den Ehrenbrief der Deutſchen Turnerſchaft überreicht.— In einem unbewachten Augenblick ſiel die 17½jährige Magarethe Bappert in einen ge⸗ füllten Eimer mit heißer Waſchbrühe. Das Kind ſt arb bald darauf. Nleine Miiteiſungen * Bad Wimpfen, 23. Dez. Nach fünfjähriger Dienſtzeit in der franzöſiſchen Fremdenlegion iſt der von hier gebürtige Ernſt Heſſinger wieder in ſeine Heimat Wimpfen zurückgekehrt, zur größten Freude ſeiner Eltern und der Bevölkerung. Man hat ſeit Juni 1929 keine Nachricht mehr von ihm er⸗ halten. Es war ihm durch eine abenteuerliche Flucht gelungen, ſich den weiteren furchtbaren Strapazen der Fremdenlegion zu entziehen. » Bensheim, 23. Dez. Die geſtrige muſikaliſche Adventsfeier in der evangeliſchen Kirche bil⸗ dete für die zahlreichen Zuhörer einen erhebenden Genuß. Eingeleitet durch das herrliche Orgelſpiel von Kirchenmuſikdirektor Lenz⸗ Mannheim„Jeſu meine Freunde“ von Walter, gab das auserleſene Programm den Mitwirkenden Gelegenheit, durch ihre Darbietungen bei allen Hörern ſtarken Eindruck zu hinterlaſſen. Mitwirkende waren Frau Trude Sle⸗ fert(Alt), Herr Martin Kralemann⸗Mannheim (Trompete), Herr Adam Rettig⸗Elmshauſen(Violine), Herr Franz Köppner⸗Bensheim(Flöte) und der evangeliſche Kirchengeſangverein unter der Leitung ſeines Dirigenten, Reallehrer Nickel, zur Ver⸗ fügung geſtellt. Sie haben teils als Soliſten, teils im Zuſammenſpiel, begleitet von dem künſtleriſch durch⸗ geführten Orgelvortrag des Herrn Lenz, den ein⸗ zelnen Vortragsnummern Seele, Inhalt und Wärme verliehen und dadurch den Zuhörern zu einer ſchönen Weiheſtunde verholfen. * Darmſtadt, 23. Dez. Geſtern abend gegen 8 Uhr gaben bisher noch unbekannte Täter einige ſcharfe Schüſſe gegen das Sporlplatz⸗Kaffee und ſpäter auf den Omnibus der Strecke Böllenfalltor⸗Niederram⸗ ſtadt ab. Perſonen ſind nicht zu Schaden gekommen. Im Sportplatz⸗Kaffee zerſtörte die aus der Nähe ab⸗ geſchoſſene Kugel das Fenſter und blieb in der Wand ſtecken. Auch im Omnibus wurde eine Scheibe durch⸗ ſchlagen. Die ſofort aufgenommenen Ermittlungen der Kriminalpolizei ſind noch nicht abgeſchloſſen. * Wiesbaden, 23. Dez. Der Kriminalpolizei iſt ein guter Fang gelungen. Sie konnte den erſt im Juni dieſes Jahres nach einer achtjährigen Zucht⸗ hausſtrafe entlaſſenen Schwerverbrecher Schipper feſtnehmen, der ſich in letzter Zeit eine ganze Reihe von Einbrüchen in Gartenhäuschen hatte zuſchulden kommen laſſen. * 11 ne een Mittwoch, 24. Dezember 1930 Es iſt ein ſympathiſcher Zug der amerikaniſchen Millionäre, daß ſie von ihren großen Vermögen einen erheblichen Teil wohltätigen Zwecken opfern. Eine förmliche Wohltätigkeitsinduſtrie hat ſich ent⸗ wickelt, die in ihren Zahlen mit den größten geſchäft⸗ lichen Unternehmungen wetteifert und ſelbſt einen Rieſenbetrieb, wie etwa den von Henry Ford, in den Schatten ſtellt. Es exiſtieren in den Vereinigten Staaten nicht weniger als 127 wohltätige Skif⸗ tungen mit einem Vermögen von mindeſtens 1 Milliarde Dollars. An der Spitze der Liſte ſtehen die Rockefeller⸗Stiftun gen mit einer Summe von 512 500 000 Dollar. Dann folgt die Carnegie⸗Stiftung mit 225 Millionen Dollar und an dritter Stelle ſteht M. S. Herſhey mit 60 Millionen für eine Handwerkerſchule für„arme, geſunde, weiße männliche Weſen.“ Man muß ſich dieſe Zahlen einmal vor Augen führen, um den ungeheuren Umfang der amerikani⸗ ſchen Wohltätigkeit zu verſtehen. Man stiftet ganz uneigennützig Rieſenſummen für Waiſenhäuſer, für Schulen, für Univerſttäten, für Bibliotheken— zu⸗ weilen iſt auch eine gewiſſe Eitelkeit dabei, wie bei dem Tabakkönig Duke, der 50 Millionen für eine Univerſität geſtiftet hat unter der Bedingung, daß ſie ſeinen Namen trage; im großen Ganzen macht ſich aber in der Art der Schenkungen eine gewiſſe Ein⸗ ſeitigkeit bemerkbar. Das war ja auch die Veranlaſ⸗ ſung für den Newyorker Millionär Schepp, vor längerer Zeit ein öffentliches Preisausſchreiben zu erlaſſen, um eine neue originelle Idee zur Verwen⸗ dung ſeines großen Vermögens zu erlangen. Schepp hat in wenigen Monaten KHunderttauſende von Brie⸗ fen aus aller Welt erhalten, zumeiſt Bettelbriefe, aber eine originelle Idee war nicht darunter. Und ſo muß ſich Herr Schepp weiter ſeinen armen Kopf darüber zerbrechen, wie er am beſten ſeine Millionen, wenn es ans Sterben geht, verwendet. Da war ein anderer amerikaniſcher Millionär Charles Blodom, praktiſcher und vrigineller veranlagt. Das Wohltun machte ihm einen beſonderen perſön⸗ lichen Spaß, und er gefiel ſich gern in der Rolle eines Harun al Raſchid. Man erzählt ſich Dutzende von Anekdoten von ihm, ſo vor allem die folgende: Es war im vergangenen Winter am Heilig⸗ abend in Paris. Der Dezemberwind blies kalt über die Straßen. Da ſah Blodom an einer Ecke eine alte Frau ſtehen, vor ſich einen großen Korb mit Blumen. Blodom wählte aus dem Blumenvorrat drei beſonders ſchöne Roſen aus und überreichte der Frau eine Tauſendfranesnote mit der Frage, ob ſie wechſeln könne. Natürlich verneinte die Frau und nun ſagte Bodom:„Na, dann behalten Sie ruhig den Reſt und machen Sie ſich damit ein vergnügtes Feſt!“ Und dann ging er weiter. Die Frau, die noch nie in ihrem Leben einen Tauſendfranesſchein geſehen und noch weniger in den Händen gehabt hatte, glaubte, daß man ſich einen Scherz mit ihr erlaubt und ihr ein wertloſes Stück⸗ Papier in die Hand gedrückt habe. Laut ſchimpfend lief ſie hinter Blodom her.„Solche Unverſchämt⸗ heit“, rief ſie,„meine ſchönſten Roſen ſucht er ſich aus und dann will er nicht einmal bezahlen!“ Das ikum ſammelte ſich an, es nahm Partei für die Blumenfrau. Blodom bekam allerlei zu hören, das nicht ſehr ſchmeichelhaft klang, worüber er ſich aber königlich amüſierte. Nun erſchien ein Poli⸗ zeiagent auf dem Plan. Die Fran erzählte, daß ſie einem Betrüger in die Hände gefallen ſei und zeigte ihm den Tauſendfranesſchein. Der Poliziſt beſah ſich den Schein von allen Seiten, er war funkel⸗ nagelneu, was ihm verdächtig vorkam, und ſo mußte Blodom und die Blumenfrau mit zum Polizeibüro, wo Blodom ſich zu erkennen gab und wo man der verblüfften Frau erklärte, daß der Schein tatſächlich echt ſei. Die Frau hatte ſich von ihrem Staunen noch nicht erholt und vermochte in ihrer Verwirrung kaum ein Wort des Dankes zu finden, da nahm ſie Blodom unter den Arm und ging mit ihr auf die Straße. Hier fragte er ſie allerlei über ihr Leben aus, und nun wurde die Frau auch etwas geſprächiger. Seit 80 Jahren, erzählte ſie, ſtehe ſie da auf der Straße und verkaufe Blumen. Ihr größter Wunſch ſei es immer geweſen, einmal einen⸗ kleinen Laden zu be⸗ ſitzen, Jahr für Jahr habe ſie dafür geſpart, aber es würde doch wohl nichts daraus werden. Sie kamen gerade an einem großen Blumen⸗ geſchäft vorüber.„Kommen Sie nur, Frauchen, ſagte Blodom und zog ſie mit hinein.„Was koſtet der Laden?“ fragte er den Inhaber.„Es iſt gar nicht meine Abſicht, das Geſchäft zu verkaufen,“ war die Antwort.„Aber ich will ihn haben, ich zahle jeden Preis ſofort, entſcheiden Sie ſich.“ Der Inhaber nannte eine lächerlich hohe Summe, aber Blodom zog ruhig ſein Scheckbuch hervor und eine Stunde ſpäter war die Frau, die ſich 30 Jahre lang nach einem eigenen Laden geſehnt hatte, Beſitzerin eines großen Geſchäfts in einer der Hauptſtraßen. Blodom überreichte 700 Todesopfer des javaniſchen Vulkanausbruchs irklich in Paris zutrug Miſter Vlodoms nelte Weihnachtslaune ihr noch eine hübſche Summe als Betriebskapital, und als ſie ihm die Hände küſſen wollte, ſagte er: „Laſſen Sie nur, Sie haben mir eine viel größere Freude bereitet als ich Ihnen. Mir macht das Geld keinen Spaß, aber ich freue mich, wenn ſich andere darüber freuen. * So hat es Blodom ſchon jahrelang vorher getrie⸗ ben. Hunderten von Leuten iſt er ein Wohltäter ge⸗ weſen. Aber ſein Vermögen iſt er doch nicht los ge⸗ worden. Ein Dorf im Innern Javas Der Ausbruch des Vulkans Merapi im Mittelpunkt Javas nimmt immer größere Ausmaße an. Bisher wurden über 700 Perſonen getötet, Lavamaſſen. Jilmerpedition in Arabien Die ſowjet⸗ruſſiſche Filmgeſellſchaft„Meſchrab⸗ po m“ ſandte vor einiger Zeit eine Filmexpedition nach dem Königreich Jemen, einem unabhängti⸗ gen Staat im Südweſten der arabiſchen Halbinſel, Vor einigen Tagen kehrte die Expedition nach Mos⸗ kau zurück und brachte eine Anzahl ſehr intereſſanter Filmaufnahmen, die unter großen Schwierigkeiten gemacht wurden. Das Land Jemen blieb von der europäiſch Ziviliſation faſt unberührt. Es beſitzt keine Landſtraßen im richtigen Sinne des Wortes und unterhält keine regulären Beziehungen mit der Außenwelt. Die Natur hat dieſes Land in einen Ring von hohen Bergen eingeſchloſſen und ſelbſt dazu beigetragen, zwiſchen Jemen und dem übrigen Ara⸗ bien eine hohe Wand zu errichten. Die Fllmexpe⸗ dition mußte dieſe Bergkette überſchreiten und tro⸗ piſche Urwälder paſſieren, um in das Innere des Landes zu gelangen. Als die ruſſiſchen Filmleute ihr Ziel erreicht hatten, mußten ſie mit Bedauern feſtſtellen, daß die eingeborene Bevölkerung ihnen ſehr feindlich gegenüber ſtand. Das Gerücht verbreitete ſich von Dorf zu Dorf, daß fremde Leute mit merkwürdigen Apparaten in das Land eingedrungen ſeien und Zau⸗ berkünſte betrieben. Das Volk rüſtete, um ſie aus dem Lande zu vertreiben. Inzwiſchen gelangte die Kunde von der Ankunft der ſeltſamen Fremden bis zum königlichen Hofe. Der König von Jemen ließ die Kameraleute zu ſich kommen. Von den Häupt⸗ lingen ſeines Volkes und den Hofchargen umgeben, empfing der König auf hohem Thron die Mitglieder der Filmexpedition. Als der König aus ihren Dar⸗ ſtellungen endlich begriff, daß ſie keine böſen Abſich⸗ ten hätten, geſtattete er der Expedition, das Land zu bereiſen und gab ihr ſogar eine Abteilung ſeiner Leibgarde zum Schutz. Merkwürdigerweiſe ſind die gangbarſten Münzen in Jemen die alten öſterreichiſchen Maria Thereſia⸗Taler. Die Expedition hatte ein paar Kiſten mit dieſen alten ſchweren Silbermün füllt, auf Maultiere geladen und mitgeführt. Filmaufnahmen waren mit großen Schwie⸗ Zur furchtbaren Schiffskataſtrophe im Kattegatt . . in den meiſten Fällen durch die glühenden rigkeiten verbunden. Die Hitze war an manchen Tagen ſo groß, daß es unmöglich war, die Kamera mit bloßer Hand zu berühren, und der Sand ſo glü⸗ hend, daß man ſogar in Sandalen nur wenige Minu⸗ ten im Sande ſtill ſtehen konnte. Trotz aller Hinder⸗ niſſe war die Filmbeute bedeutend. Alte Araber⸗ ſtämme, die ſeit vielen Jahrhunderten ihre eigenen Kulturtradition bewahren und unabhängig vom europäiſchen Einfluß leben, konnten zum erſten Mal von dem Kameraobjekt erfaßt werden. In der Stadt Sanaa gelang es der Expedition, ein merkwürdiges Judenviertel zu verfilmen, deſſen Bewohner durch Jahrtauſende ein abgeſonbertes Leben in dieſem ara⸗ biſchen Judengetto führten und alle Sitten und Bräuche ihrer Urahnen erhalten haben. Ein Gaſſenhauer hat den Ku⸗Klux⸗Kian gelölet Der Ku⸗Klux⸗Klan, der bekannte amerikaniſche „Geheimbund“, liegt in den letzten Zügen. Vor fünf Jahren zählte er noch 9 Millionen Mitglieder, und ſein Dispoſitionsfonds ſollte ſich auf Hunderte von Millionen Dollars belaufen. Ein Jahr ſpäter waren nur noch 7 Millionen Mitglieder vorhanden, und die letzte Zählung hat die nied metternde Gewiß⸗ heit gebracht, daß der Bund auf 35694 Mitglie⸗ der zuſammengeſchmolzen iſt. Die Schuld hieran trug neben politiſchen Momenten die Gewaltherrſchaft, die der Bund ſich anmaßte. Außer⸗ dem aber iſt dem Ku⸗Klux⸗ lan durch einen Gaſſen⸗ hauer ganz ungeheurer Schaden angetan worden. Jedes Kind ſang das Lied auf der Straße, das mit den ſchönen Worten begann:„Papa hat unſer letztes ſauberes Bettuch geklaut und iſt zum Ku⸗Klux⸗ Klan gegangen Dieſes Liedlein fiel den Mit⸗ gliedern auf die Nerven, weil die Amtstracht des Ku⸗Klux⸗Klan ein weißer Mantel unter ſchwarzer Hutmaske war, zu dem wirklich in den meiſten Fällen ein Bettuch verwandt wurde. Viele Mitglieder ſollen keine Luſt mehr gehabt haben, auf der Straße als „Rlauer“ bezeichnet zu werden, und traten aus. Oben: Der finniſche Dampfer„Oberon“. 1 1 Neß E 44 Unten: Der finniſche Dampfer„Arcturus“ einen richtigen Mengen ber gende Wirkung den kann. departements freſſer herzuſte auſtalten be⸗ freſſer 5 ſt e It. Di Produkt, er Mengen. 9. Seite Nummer 597 Der ſtandhaſte Streikende auf dem Fabrikſchornſlein Seit ſieben Wochen ſchon ſtreikten die Arbeiter einer Spinnerei in der Nähe von Tokto, und noch immer eröffnete ſich ihrem Ausſtand keine Ausſicht auf Erfolg. Da ſchwor eines Tages einer der Strei⸗ kenden einen fürchterlichen Eid, alles daran zu ſetzen, um den Kampf zu gewinnen. Dann kroch er in aller Seelenruhe in den großen, ſechgig Me⸗ ter hohen Schornſtein der ſtilliegenden Spin⸗ nerei, kletterte an den Eiſentritten im Innern hoch und ſetzte ſich auf den Rand des Schlotes. Ex wurde bald von der Erde aus entdeckt, und ſowohl Kollegen von ihm als auch Schutzleute forderten ihn auf, ſei⸗ nen gefährlichen Poſten zu verlaſſen. Doch der Schornſteinkletterer ſchrie als einzige Antwort hin⸗ unter:„Ich bleibe hier oben, bis die Fabrik nach⸗ gibt oder bis ich herunterſalle.“ Nun machte ſich die Polizei in Begleitung zweier Freunde des Schlot⸗ akrobaten auf die lange und peinvolle Reiſe durch den Schornſtein. Doch kaum ſteckte der erſte den Kopf über den Rand hinaus, da erklärte der Ar⸗ better:„Noch einen Schritt weiter, und ich ſtlürze mich hinunter!“ Unverrichteter Dinge kehrte die Ab⸗ ordnung wieder auf die weniger gefährliche Erde zurück. Nun wurde die Feuerwehr alarmiert, weil man daran dachte, Sprungtücher ausſpannen zu laſſen und dann den Verſuch zu unternehmen, den Hart⸗ näckigen mit Gewalt in einen Korb zu packen und vom Schornſteinrand hinunterzulaſſen. Doch die Feuerwehr wies mit erfreullchem Scharfſinn nach, daß ein derartiger Verſuch nicht ohne Kampf in luf⸗ tiger Höhe vor ſich gehen könnte und wahrſcheinllch mit einigen gebrochenen Knochen enden würde, wozu ihr die eigenen zu ſchade waren. So ließ man den Standhaften auf ſeinem hohen Poſten und be⸗ ſchränkte ſich darauf, von Zeit zu Zeit kräftig zu ſchreien, um ihn wach zu erhalten und ihn am Ab⸗ ſtürzen im Schlafe zu verhindern. Natürlich zogen alle dieſe Vorgänge die Aufmerkſamleit der geſamten Nachbarſchaft auf die beſtreilte Spinnerei, und die Kommentare, die der Leiter hören mußte, waren alles andere als ſchmeichelhaft. So führte der ſtandhafte Arbeiter ſeinen Rampf gegen die Fabriklettung volle ſechs Tage, in denen er weder aß noch trank. Am Morgen des ſiebten Tages gab endlich der Spinneretleiter ſeinen Widerſtand auf, weil ihm die Hartnäckigkeit des Mannes auf dem Schornſtein an die Nerven ging. Man bewilligte alle Forderungen der Streikenden und die Steges nachricht wurde dem Standhaften hinaufgerufen:„Komm jetzt runter!“ Dazu war der arme Kerl aber nicht mehr in der Lage. Hunger, Durſt und Schlafloſigkeit hatten ihn volllommen er⸗ ſchöpft, und die Feuerwehr mußte zu dem halbtot auf dem Schornſteinrand Liegenben hinaufklettern, einen Korb an einem Flaſchenzug befeſtigen und den Ste⸗ ger langſam hinunter gleiten laſſen. Nun iſt er natürlich zum Helden aller japaniſchen Arbeiter ge⸗ worden. 5 Schwerer Anfall des„Seeleufel“⸗Kaplläns Graf Luckner Felix Graf von Luder, der Führer des Kreuzer⸗ lrieges im Atlantit von 1917, ben er in ſeinem Buch„Seeteufel“ ſchilde bei einem Autounfall ſchwer verletzt worden. Ballerienfreſſer Das Stubium ber ſogenannten Bakterlophagen 5 h. Balterienfreſſer, daß f. gehanblung der Zn⸗ fektionskrantheiten von ſehr großer Bebeutung iſt, ſcheint in Amerika Fortſchritte ht zu haben, die für die kliniſche Mebizin eine 1 herbei⸗ führen können. Das G e des Staates Illinois vert n Tagen eine Bekanntgabe, in irb, daß das von der Wiſſenſchaft betrachtete Geſundheit m Gan ges, ung kranker Daß Waſſer nen Stellen en heilhrin⸗ wer- inbheits⸗ Halte rien. Dem In einem erzte und Heil⸗ Balterien⸗ —— dung der richt Krankheiten. die in 3 entzündung behauptet, daß be Schm Es wirb von den Mittels lu die erzen bereit 10. Seite/ Nummer 597 Neue Mannheimer Zeitung/ Weihnachts⸗Ausgabe Mittwoch, 24. Dezember 1930 Gerichtszeitung Schöffengericht Mannheim Vorſitzender: Amtsgerichtsrat Schmitt. Unredliche Angeſtellte Seit zwei Jahren wurde ein hieſiges Warenhaus von den eigenen Angeſtellten fortwährend beſtohlen. Drei große Körbe aller möglichen Waren konnten be⸗ ſchlagnahmt werden. Ein großer Teil war nicht mehr aufzutreiben. Man entdeckte bei den acht Angeſtellten Seiner hat ſich aus dem Staube gemacht, es iſt Haftbefehl gegen ihn erlaſſen worden— eine Menge Unterwäſche, Handtücher, Strümpfe, Bettzeug, Ser⸗ vietten, Tiſchdecken, Gardinen, Dekorationsſtoffe, Plüſche, Linoleum, Teppiche, Bettvorlagen, eine Menge Binder, Wollwaren, Kragen, Satinſtoffe, zum Teil bündelweiſe von den Lagern. Dieſe Sachen konnte nach Schmugglerart unter den Kleidern hinausgetragen werden, nicht aber ein Vogelkäfig, Gypsfiguren, Spielzeug, Grammophone und Platten. Als einer der Hauptbeteiligten iſt der 20 Jahre alte Verkäufer Oskar B. angeklagt. Er kletterte die Lat⸗ ten der Lagerverſchläge hinauf und holte, was er ge⸗ rade greifen konnte. Die anderen ſtanden Schmiere oder ſtahlen ſelbſt. Mit Schraubenziehern und falſchen Schlüſſeln wurde gearbeitet. B. iſt geſtändig und er⸗ ſcheint als der Hauptangeklagte, während die anderen gewiß hinter dem jungen Manne nicht zurückſtanden. Sie leugnen, wo es eben geht. Alle Angeklagten waren ſchon mehrere Jahre im Geſchäft tätig. Das Gericht fällte folgendes Urteil: B. 5 Monate, R. 6 Monate, F. 4 Monate, H. 3 Monate, G. 8 Monate, G. 6 Wochen, O. 1 Woche Gefäng⸗ nis. R. wurde in Haft genommen und B. aus der Haft entlaſſen. * Selbſtmordverſuch vor der Schwurgerichtsver⸗ handlung. Vor dem Münchener Schwurgericht ſollte gegen die Kunſtgewerblerin Roſa Hönel aus Krefeld wegen Meineids verhandelt werden. Da die Angeklagte einen Selbſtmordverſuch unternommen hatte, mußte die Verhandlung abge⸗ ſetzt werden. —— Mannheimer Lichtſpieltheater über Weihnachten Alhambra:„Liebesparade“ Dieſes von Er nſt Lubitſch inſzenierte Meiſterwerk, das ſo viele ſchöne Details enthält, wurde erſt dieſer Tage an dieſer Stelle eingehend gewürdigt. Univerſum:„Das Flötenſpiel von Sansſonci“ Ein hiſtoriſcher Film, der erſt vor wenigen Tagen in Berlin uraufgeführt worden iſt. In der Hauptrolle Otto Gebühr. Capitol:„Liebling der Götter“ Ein heiterer Film mit Emil Jannings, in dem dieſer Künſtler wieder ſeine Vielſeitigkeit beweiſt. Der Film, der anläßlich ſeiner Mannheimer Erſtaufführung be⸗ geiſterten Beifall fand, dürfte auch jetzt wieder eine große Anziehungskraft ausüben. Gloria: Am erſten feiertag werden die beiden, geſtern an dieſer Stelle beſprochenen Filme„Der Doppelgänger“ und „Spiel um den Mann“ gezeigt werden. Am zweiten Feiertag läuft in Erſtaufführung der Film„Nur eine Nacht“ und außerdem im Rahmen eines Geſamtſptels Bernd Henrichs und Enſemble auf der Bühne eine Militärhumoreske„Emil von der Infanterie“. Palaſt:„Die drei von der Tankſtelle“ Dieſe reizende Tonſilmoverette mit Liltan Harvey und Willy Fritſch werden ſich zweifellos Viele, die ſich eine leichte Unterhaltung wünſchen, ein zweites Mal an⸗ ſehen. Noxy:„Die unvollkommene Ehe“ Ueber dieſen zwerchſellerſchütternden Buſter Keaton⸗ Film haben wir geſtern eingehend berichtet. Scala:„Der Greifer“ Ein ſpannender Kriminalfilm, der den Beſchauer bis zum letzten Augenblick in Atem hält. In der Hauptrolle Hans Albers. Schauburg:„Der Widerſpenſtigen Zähmung“ Ein amertkaniſcher Film in Erſtaufführung mit Mary Plickford und Douglas Fairbanks. Lichtſpielhaus Müller: Am erſten Feiertag läuft ein Abenteurerfilm:„Sen⸗ ſatlon im Diamantenklub“ ſowie ein Tat ⸗ mabge⸗ Film. Am zweiten Feiertag wird der Monu⸗ mental⸗Film Wolga⸗Wolga“ eingeſetzt werden. Morgenveranſtaltung „Albambra“ zeigt am zwelten Feiertag vormittags den Fülm„Mittelholzers Afrikaflug“. 3 Mittwoch, 24. Dezember Nationaltheater:„Peterchens Mondfahrt“, Märchenſpiel von Gerdt v. Baſſewitz, außer Miete, Anfang 15,30 Uhr. Lichtſpiele: Roxy:„Unvolltommene Ehe“,— Licht⸗ pielhaus Müller:„Der tolle Reiter“. Kabarett Libelle: Abendlich 20,30 Uhr. großes Kabarett⸗ Programm. Palaſt⸗Kaffee: Kaß Bon und ſein Orcheſter, Tanzmuſik. Sehensmürdigkeiten: es Mittwoch und Donnerstag geſchloſſen, Freitag geöffnet von 11—16 Uhr. Städt. Kunſthalle: Mittwoch und Donnerstag geſchloſſen, Freitag geöffnet von 11—16 Uhr— Ausſtellung„ ruſſiſche Ballett“. Mannheimer Kunſtverein: Donnerstag geſchloſſen, Freitag geöffnet von 11—13 und 14—16 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Geſchloſſen.. Weihnachten Nationaltheater: Donnerstag:„Peterchens Mond⸗ fahrt“, außer Miete, Anfang 15 Uhr.—„Hoffmanns Erzählungen“, außer Miete, Anfang 19,30 Uhr.— reitag:„Die Meiſterſinger von Nürnberg“, außer Neues Theater: Donnerstag und Freitag: „Hulla di Bulla“, Schwank von J. Arnold und E. Bach, Roſengarten— Nibelungenſaal: Donnerstag: der Teufel“, 15,30 und 20 Uhr.— Freitag: Apollo: Donnerstag und Freitag: Gaſtſpiel Irene von Palaſty in„Jim und Jill“, 15,30 und 20 Uhr. nachtseierſtunde am Donnerstag nachmittag 16 Uhr im Caſinoſaal. 16 und 10,30 Uhr Vorführung, 17 Uhr Vorſöhrung mit Vortrog:„Der Sternhimmel der Weihnachlszeit“. Miete, Anfang 17,30 Uhr. Anfang 20 Uhr. Seb ol's der Teufel“, 15,15 Uhr. Mannheimer Mädchen⸗Singkreis:„Muſikaliſche Weißh⸗ Planetarium: Donnerstog 15 Uhr Beſichtigung.— Freitag: Gl. 3 Kirchenmuſik am 1. Feiertag, abends 8 7 Hr. Sonderauſführung am Freitag: Alhambra:„Walter Mittelholzers Afriloflua 1930“, vorm. 11,30 Uhr. 1 Der Sportbetrieb war an den Aoventsſonntagen nicht allzu ſtark. Nur die Raſenſports wickelten ihr übliches Programm ab, aber auch ſie hatten über einen Mangel an Intereſſe zu klagen. Ein Mangel, der die Veranſtalter der Hallenſport⸗Wettbewerbe durchweg ſogor zu einer völligen Ruhepauſe veranlaßte. Mit der Nähe der Feſt⸗ tage wächſt auch wieder die Unternehmungsluſt und ſo bringen uns die Feſttage trotz der wirtſchaftlichen Depreſ⸗ ſion ein ſtattliches Sportprogramm. Faſt in allen Sports, deren Pflege zu dieſer Jahreszeit möglich iſt, gibt es für die Anhänger reichliche„Beſcherungen“. Lediglich im Hockey und Rugby hält man ſich an die traditionelle Weih⸗ nachtsruhe. Das umfangreichſte Programm bietet der Fußball auf. Zwar ſtehen nur wenige Meiſterſchaftsſpiele auf der Tagesordnung, umſo zahlreicher und bedeutungsvoller ſind dafür die Privatſpiele. Namhafte Mannſchaften des In⸗ und Auslandes unternehmen„Deutſchlandfahrten“, gute deutſche Monnſchaften nehmen den Weg über die Landesgrenzen, um gegen ausländiſche Klubs zu ſpielen. Auch in Süddeutſchland iſt der Spielbetrieb rege. In Württemberg wird das erſte Entſcheidungsſpiel um den zweiten bzw. dritten Tabellenplatz ausgetragen und auch in Baden iſt das Treffen zwiſchen Phönix Karls⸗ ruhe und FV. Raſtatt noch wichtig für die Beſetzung des zweiten bzw. des dritten Platzes. Intereſſanter ſind die Freundſchaftsſpiele. Vienna Wien ſpielt gegen FV. Saarbrücken(25.) und Mannheim kom ⸗ biniert(26.), der Fk. Teplitz gegen Wormatia Worms (25.) und FSV. 05 Mainz, WAC. Wien gegen Wacker München(25.) und Schwaben Augsburg, Hungaria Buda⸗ peſt gegen den 1. FC. Nürnberg(25.), Werder Bremen gegen Hanau 93 und Kickers Offenbach, Sparta Prag gegen München 1860(26.). Von den weiteren Privatſpielen erwähnen wir: FV. Sprendlingen— FC. Langen, Ger⸗ mania Schwanheim— Viktoria Urberach, Saar 05 Saar⸗ brücken— Wormatia Worms, VfB. Stuttgart— 1. FC. Nürnberg, Hagenau— Schramberg, Lahr— Kirchheim.— In anderen Landesverbänden, bzw. im Ausland tragen ſüddeutſche Mannſchaften die folgenden Treffen aus: Olym⸗ pique Morſeille— Karlsruher J., Juventus Turin— Sp. Vg. Fürth(25.), FC. Milano— Sp. Vg. Fürth, Sport Kaſſel— Neu⸗Iſenburg(25.), Boruſſia Fulda— Neu⸗ Iſenburg, Hüſten 09— VfR. Fürth.— Von den Spielen im Reich ſeien noch erwähnt: Städteſpiel Kaſſel— Halle, Dresdener SC.— Hungaria Budapeſt(26.) und Hertha⸗BScC.— Altona 93. Hockey Die übliche Weihnachtsruhe im Hockey wird diesmal durch die Deutſchlandreiſe der bndiſchen Studenten⸗ Hockeyelf unterbrochen. Inder, die zuletzt Hamburg zweimal knapp beſiegt wurden, ſpielen in Ber⸗ lin am 1. Feſttag gegen den BSV. 92 und am Tage dar⸗ auf gegen den BSC. Die Der Sport an in Weihnachten Auf den Spielfeldern, in öͤen Halien und auf den Bergen Handball Die Meiſterſchaftskämpfe ruhen. Auch unter den Pri⸗ vatſpielen finden ſich nur wenige nennenswerte. Stärkeres Jutereſſe wird aber das Gaſtſpiel der Wiener A C. in Darmſtadt beim SV. 98(26.) finden. Tennis Auch im Tennisſport iſt man an den Feſttagen nicht allzu aktiv. Es gibt einige kleine Klubkämpfe. Größere Anteilnahme findet nur das traditionelle Pariſer Weihnachts kurnier mit ſeiner erſtklaſſigen Be⸗ ſetzung. Boxſport In Deutſchland kommt der Boxſport an den Feſttagen nur in einer mittleren Veranſtaltung der Berufsboxer in Bochum zu Wort. Der Schwergewichtler Neuſel trifft hier auf den Franzoſen Delleau. Weltergewichts⸗ meiſter G. Eder iſt mit Wieſer 2⸗Bochum gepaart. Dazu gibt es noch einige Rahmenkämpfe.— In Mailand ſoll— ebenfalls am 2. Feſttag— der italieniſche Boxrieſe Carnera gegen den Franzoſen Griſelle boxen und ſein „Kanonenfutter“ finden. Radſport Sehr umfangreich iſt das radſportliche Programm der Feſttage. Breslau veranſtaltet ein 25 Stundenrennen, Mannſchafts⸗ und Fliegerkämpfe gibt es am 2. Feſttag auf den Winterbahnen in Frankfurt a.., Dortmund, Stuttgart, Paris und Baſel. In Frankfurt beſtreiten Stübbecke, Louet, Degraeve und Tonant einen Flieger⸗ Vierländerkampf, an einem Zweiſtunden⸗Mannſchaftsfahren nehmen u. a. die Mannſchaften Schön⸗Kroſchel, Chriſt⸗ mann⸗Tonani, Mouton⸗Louet, Stübbecke⸗Göbek, Dorn⸗ Degraeve, Krüger⸗Funda, Manthey⸗Maczinſky und Kilian⸗ Pützfeld teil.— Am Tage nach Weihnachten nimmt das Brüſfſeler Sechstagerennen, an dem auch das deutſche Paar Rauſch⸗Hürtgen teilnimmt, ſeinen Anfang. Winterſport Der Winterſport iſt in dieſer Saiſon erſt mit einigen wenigen Veranſtaltungen auf künſtlichen Eisbahnen und den erſten Verſuchen in günſtigeren Gebirgslagen zu ſei⸗ nem Recht gekommen. Die Feſttage bringen nun den eigentlichen Saiſonbeginn. Sowohl auf den künſtlichen, wie auch auf den natürlichen Kampfhahnen geht es munter zu, bzw. es ſoll munter zugehen, ſoweit nicht das Wetter bei den Wettbewerben unter freiem Himmel einen Strich durch die Rechnung macht. Eis hockeykämpfe gibt es im Berliner Sportpalaſt mit ſchwediſcher Beteiligung, auf dem Rießerſee mit einer Wiener Mannſchaft und in Davos mit deutſcher Beteiligung. In Schierke ſollen Bob⸗ und Rodelrennen ausgetragen werden. Der Skiſport endlich hat u. a. die ſolsenden Veranſtaltungen e⸗ ſehen: Jubiläumslauf„Rund um den Andreasberg“ im Harz, Internationole Pokalſpringen auf der Seydel⸗Schanze bei Aſchberg, Verbandsoffene Skiſpringen des Skiklubs Partenkirchen und Sprungkonkurrenzen auf der Olympia⸗ ſchanze bei St. Moritz. Vor dem Abſchluß der Rheingruppenmeifterſthaft Die wiederholt in der Rheingruppen⸗Rundſchau an die⸗ ſer Stelle vertretene Anſchauung, daß die Entſcheidung der Meiſterſchaft eventuell über den vorgeſehenen End⸗ termin hinaus ſich verzögern werde, wurde durch den Lauf der Dinge vollauf beſtätigt. Obwohl der Schlußtag (14. Dezember) bereits überſchritten, ſtehen immer noch drei Bewerber um den Titel auf dem Plan, allerdings mit der Neuerung, daß die ſo, lange an erſter Stelle be⸗ haupteten Ausſichten von Phönix Ludwigshafen, mit der Niederlage vom 21. Dezember in ganz bedenkliches Schwanken geraten ſind. Bezeichnend für die ſtagnieren⸗ den Spielſtärkenverhältniſſe am Rhein iſt die Tatſache, daß keiner der drei Bewerber Waldhof—Neckarau— Phönix aus eigener Kraft das Ziel zu erreichen vermochte und daß namentlich VfR. die günſtigen Wendungen für Ludwigs⸗ hafen(Niederlage Neckaraus) wie auch umgekehrt für Waldhof und Neckarau am letzten Sonntag herbeiführte. Das ließ das Preſtige des Altmeiſters— trotz der un⸗ günſtigen Plazierung— erneut befeſtigen. VfR. hatte traditionsgemäß die ſportlichen Belange Mannheims im bedeutſamſten Spiel dieſer Saiſon am vergangenen Sonntag zu verteidigen; er hat ſich dieſer Aufgabe mit ſportlicher Hingabe unterzogen. Für Phönix⸗Ludwigs⸗ hafen hat ſich die gleichfalls hier ſchon früher vertretene Vermutung beſtätigt, daß ſeine großen Ausſichten vielleicht an dem Dauerhindernis der fünfmaligen Fahrt über den Rhein ſcheitern könnten; die Vorausſetzungen ſind für die Linksrheiner in dieſem Falle eben ungleich erſchwe⸗ render. Anderſeits muß man aber ſachlicherweiſe auch berückſichtigen, daß Ludwigshafen durch die faſt dauernde Schwächung Waldhofs, wie auch in letzter Zeit Neckaraus, nicht die früheren ſchweren Gegner fand. In Abwägung gerade dieſer Umſtände und der Geſamtgeſtaltung der diesjährigen ſpieleriſchen Kräfte am Rhein, muß man der Befürchtung Raum geben, daß es mit unſerer Vertretung in den ſüddeutſchen Endſpielen doch noch zweifelhafter be⸗ ſtellt iſt, als in den letzten Jahren, heiße nun der Ver⸗ treter wie er wolle. Die Vereine ſelbſt triſſt natürlich keine Schuld, da ſie in ſolche Zuſammenhänge von ſich aus nicht eingreifen können. Ueber die wirkliche Geſtaltung der Meiſterſchaft iſt Beſtimmtes auch jetzt noch nicht zu ſagen, da unter dem derzeitigen Tabellenſtand noch verſchiedene Möglich⸗ keiten eintreten können. Der weſentlich veränderte Um⸗ ſtand liegt nur darin, die Meiſterſchaft direkt allerletzte Möglichkeit ſcheidungskampf. Das Mannheim verſchoben. nicht mehr eingreiſen kann. Seine liegt in einem eventuellen Ent⸗ Schwergewicht hat ſich wieder nach Da Waldhof das Spiel gegen Kirchheim ja noch nicht gewonnen hat, iſt der Rheinmeiſter gezwungen, alle Kräfte einzuſetzen, da er ſonſt in die Lage kommen kann, mit Mundenheim noch eine Entſchei⸗ dung um den dritten Platz ausfechten zu müſſen. Die verſchiedentlichen Spielabbrüche und Verlegungen wirken ſich— trotz aller gegenteiligen Gerüchte oder Be⸗ hauptungen— für Mannheim ſelbſt fühlbar aus, ſie wer⸗ den nun zum unbewußten Regulator der ſich überkren⸗ zenden Intereſſen und Wünſche, die mit Sport gewiß nichts mehr zu tun haben. In der gegenwärtigen Ver⸗ wickelung der Meiſterfrage ſteht Neckarau unverhofft wie⸗ der am beſten, da es ſich in ähnlicher Poſition wie Lud⸗ wigshafen am vergangenen Sonntag befindet, und mit einem Sieg über Waldhof allen weiteren Kombinationen in der Meiſterfrage ein Ende machen kann. Neckarau kann aber auch genau das gleiche Schickſal paſſieren wie Ludwigshafen, denn gerade der letzte Sprung nach dem Ziel iſt mitunter der verhängnisvollſte. Immer wieder kann man betonen, daß Fußball keine Rechentafel iſt, und daß nicht ſelten die gewiegteſten„Keu⸗ ner“ von ihm gewaltig hinters Licht geführt werden. Das aber iſt eben einer der großen unerſetzbaren Retze des Fußballſports, der höchſtens den ſich bereits in Sicherheit wiegenden Vereinsanhängern— und den vielgeplagten und nicht ſelten angeſeindeten Behörden auf die Nerven geht. Wer alle die bedenklichen Erſcheinungen, wie ſie in beſonderer Herausſtellung gerade die Rheingruppe mit ihrem beiſpielloſen Ineinandergepreßtſein zeigt, am geiſti⸗ gen Auge vorüberziehen läßt, wird ſicher den Weihnachts⸗ wunſch haben, daß die Rheingruppe in ihrer heutigen Ge⸗ ſtaltung aufgelöſt, daß eine geſündere und dem rheintſchen Fußballſport dienlichere Einteilung gefunden werden möge. August Müßle. Weihnachtswünſche des Kraftfahrers 1 Reflexlicht für alle Fahrzeuge aller Arten, vom Langholzwagen bis zur Herſchaftskutſche und vom Pferde⸗ ſchlitten bis zum Handwagen! Das gilt nicht nur dem Wohl der Autler, ſondern mehr noch dem der anderen. II. Blink⸗ und Reflexſignale an allen Eiſen⸗ bahnübergängen, geſchützten und ungeſchützten! Hier und da iſt ſchon ein Anfang gemacht. Warum ſo zaghaft? Der Verkehr wird ſchneller und dichter. III. Beſondere Zeichen an beſonders gefährliche Straßenſtellen! Ein Allzuviel internationaler Warntafeln hat den Kraftfahrer abgeſtumpft. Und wenn irgendwo die warnende„Blaue Hand“ angebracht wird— ſie iſt Stiftung eines Verſicherungskonzerns— ſo möge ſie bleiben. Sie iſt wirkungsvoll. Und: Sicherheit über Paragraphen! IV. Keine Polizeiſchikanen mehr! Es gibt leider immer noch Behörden, die im Kraftfahrer Ausbeutungs⸗ objekt ſehen, Nicht⸗Hupen beſtrafen und Beamte ſtatt zum Warnen, zum Stoppen nebſt Straſinkaſſo hinterliſtig auf⸗ ſtellen. Solche Behörden untergraben das Anſehen der Polizei, ſchädigen, was ſie pflegen ſollten: Achtung vor der Obrigkeit. Dies den zuſtändigen württembergiſchen und badiſchen Miniſtern beſonders ad notam. Fort mit den Verlegeſteinen auf reparierten Landſtra⸗ ßen. wicklung ſind Verlegeſteine nicht mehr erforderlich, ſondern verkehrsgefährdender grober Unſug! 5 Bei heutiger Straßenbautechnik und Verkehrsent⸗ VI. Schluß mit Umleitungen! Amerikas Stra⸗ ßenbau und genügend Erfahrung im deutſchen Straßen⸗ bau beweiſen, daß es, von Ausnahmen abgeſehen, auch ohne verärgernde, zeitraubende, Betriebsſtoff freſſende Um⸗ leitungen geht. VII. Fort mit irreführenden„Wegweiſern“ zur nächſten Autowerkſtatt oder Tankſtelle. Wer Betriebsſtoff braucht oder Autohilfe, wird Tankſtelle oder Schloſſerei auch ohne ſolche„Wegweiſer“ finden. Reklame darf nicht irreführend und verkehrsgefährdend wirken. II. Ueberhaupt: weniger Reklameſchilder an Landſtraßen und in Ortſchaften, bitte. Sie ſind irre⸗ führend. Reklame gehört in Zeitungen, Kino oder auf Anſchlagſäulen, nicht in Auſmerkſamkeit heiſchen⸗ den Verkehr. Siegfried Doerschlag. Vienna Wien in Mannheim Eine glänzendere Ouvertüre als das Gaſtſpiel der Vienna Wien am 2. Weihnochtsſeiertag vor Beginn der ſüddeutſchen Meiſterrunde, läßt ſich nicht denken. Das Maunheimer Stadion wird der große Anziehungspunkt ſein, wo ſich die Fußballfreunde treffen. Dies iſt um ſo eher möglich, weil in Mannheim⸗Ludwigshaſen nur die⸗ ſes Spiel ſtattfindet. Vienna, in vielen Kämpfen, zuletzt in Paris und München zu neuem Ruhm gekommen, wird viele Gaſtfreunde zum Stadion locken. Schon mit Rückſicht auf die Stärke der Mannheimer Kombination wird ſich Vienna ſtrecken müſſen und ein gutes Spiel liefern. 8 Vienna, 1894 gegründet, führt die Farben blau⸗gelb. Bekanntlich gehört dieſem Verein, der olle Roſenſport⸗ arten betreibt. Wiens größter Fußballplatz, die Hohe Warte. Vorher ſpielen: Turnverein Frieſenheim, deutſcher 6 Handballmeiſter, gegen Sportverein Waldhof. daß Ludwigshafen von ſich aus in Jußball Viktoria Wallſtabt— Spielvereinigung Seckenheim :0(:0) In einem wenig intereſſanten Spiel ſchlug, Wallſtadt Seckenheim:0. Seckenheim ſtellte eine ſehr eifrige Mann⸗ ſchaft, die aber doch dem beſſeren Können der erſatz⸗ geſchwächten Elf von Wallſtadt unterlag. Seckenheim ver⸗ ſtand es, das Spiel bis kurz vor Halbzeit torlos zu halten. In der zweiten Spielhälfte fielen in regelmäßigen Zeitabſtänden vier weitere Tore. Vergebens ſuchte Seckenheim das Ehrentor zu erzielen, was aber durch das zerſtreute Spiel der Stürmer nicht gelang. Der Schieds⸗ richter war gut. Amtlicher Schneebericht der Badiſchen Landes⸗ Wetterwarte vom 24. Dezember 1930. morgens 8 Uhr Feloberg⸗Poſtſt: trockener Nebel,—8 Grad., Geſamtſchneehöhe 20 Ztm., Pulver, Ski und Rodel ſehr aut. Hinterzarten: bewölkt, 3 n., Geſamt⸗ ſchneehöhe 2 Ztm., verharſcht, nur Eisbahn. 8 Titiſee: bewölkt— 5 Grad., Geſamtſchneehöhe 2 Ztm., lückenhaft, nur Eisbahn. i St. Georgen: heiter,— 6 Grad., Geſamtſchnee⸗ höhe 2 Ztm., Rauhreif, nur Eisbahn. 5 Furtwangen: heiter,— 4 Grad., Geſamtſchnee⸗ höhe 10 Ztm., Pulver, Ski mäßig, Rodel und Eisbahn ſehr aut. 2 Schönwald: heiter,— 5 Grad., Geſamtſchneehöhe 10 Itm., Pulver. Ski und Rodel mäßig. l Schonach: heiter,— 3 Grad., Geſamtſchneehöhe 10 Ztm., Rauhreif, Ski und Rodel mäßig. Triberg: heiter,— 5 Grad., kein Schnee, nur Eisbahn. Kiebis: heiter,— 7 Grad., Geſamtſchneehböhe 10 Ztm., Rauhreif, Ski mäßig, Rodel gut. 5 Ruheſtein: heiter.— 7 Grad, Geſamtſchneehöhe 15 Ztm., Pulver, Ski gut, Rodel mäßig. Hornisgrinde: heiter,—? Grad., Geſamtſchne⸗ höhe 20 Itm., verharſcht, Ski und Rodel gut. Unterſtmatt: heiter,— 7 Grad.. Geſamtſchnee⸗ höhe 5 Ztm. Rauhreif, Ski gut, Rodel mäßig. Sand: heiter,— 5 Grad., Geſamtſchneehöhe 8 Ztm., Firnſchnee, Ski und Rodel mäßig. Herrenwies: heiter,— 4 Grad., Pulver, Sti und Rodel ſtellenweiſe.. Hundseck: heiter,— 5 Grad., Pulver, Ski und Rodel gut. 5 Bühlerhöhe⸗Plättig: heiter,— 6 Grad., Geſamtſchneehöhe 5 Ztm., Firnſchnee, Ski mäßig, Rodel gat Kaltenbronn⸗Hohloh: heiter,— 7 Grad., Geſamtſchneehöhe 12 Ztm., Pulver, Ski gut, Rodel mäßig. —— Aus RNundfunk⸗Programmen Donnerstag, 25. Dezember .00: Köln: Chriſtmette. 5 .00: Frankfurt, Hamburg, Königs wſt., Köln, Stuttgart: Hamburger Haſenkonzert. .00: Königs wſt.: Morgenfeier; Köln: Kath. Morgenfeier. 5 10.00: F rankſurt: Evang. Weihnachtsgottesdienſt; München: Kath. Morgenfeier, anſchl. Glocken der Frauenkirche. 12.00: Königs wſth.: Konzert; Frankfurt, Stutt⸗ gart: Alte Weihnachtsmuſik; München: Mili⸗ tärkonzert. 13.00: Frankfurt, Stuttgart: Kapitel der Zeit, anſchl. Konzert. 14.00: Trankfurt, Stuttgart: Jugendſtunde; München: Zither⸗ und Bandoneonkonzert. 15.00: Frankfurt Stuttgart: Chorkonzert, an⸗ 18.30 19.00: Breslau: 19.40: 20.00: 2 2 20.40: 21.30: 22.00: 22.30: 23.00: .00. n 2* 2 * * S. 17.20: München: Konzert.. 18.00: Frankfurt, Stuttgart: Dichterſtunde; „Meiſterſinger“. : Frankfurt, Stuttgart: Aus dem Weißh⸗ Budapeſt: Singſpiel„Weihnachtstraum“. Berlin: Oper„Aida“; Hamburg, Köln: Weihnachtskonzert; Wien: Operette„Orpheus in der Unterwelt“. ſik deutſcher Meiſter; Hamburg: Oper„Fidelio“; Bukareſt: Sinfoniekonzert; Laibach, Lon⸗ b Stuttgart: Drei heitere Ein⸗ raß burg: Konzert. 2 ſe: Opernarien. 2 urt, Stuttgart: Blasmuſik. m: Jazzmuſik; Kattowitz, Warſchau: nz muſik. Touloufe: 2 8 ſchließend Orcheſterkonzert. Hamburg: Flötenkonzert; München: Oper nachts⸗Oratorium„Chriſti⸗ Geburt“, Oper „Roſenkavalier“. Frankfurt, Stuttgart: Volkstümliche Mu⸗ 1, 2, Os lo: Konzert. Tanzmuſik; Daventry: Konzert; rlin, Breslau, Heilsberg: Konzert; 28.15: Frankfurt, Stuttgart, e N 0 U 10 7 82 tonzert; London 1: Tanzmuſik. 24.00: es lau: Sportreportage. Freitag, 26. Dezember Königwuſterhauſen, Heilsberg, Köln? Konzert. . anſchließend Weiß⸗ Frankfurt: nachtschoräle. Frankfurt: Kath. Morgenfeier. Königs wuſterhauſen: Morgenfeier: K 5 Un: Evang. Morgenfeier. Frankfurt: Militärkonzert; anſchllezend Im⸗ proviſation. 88 07.00: 07.45: 908.15: 09.00: 99.80: 80: Domglocken, 12.00: Königs wſth., Frankfurt, Stuttgart: Tänze der Nationen; München: Konzert. 14.00: Frankfurt, Stuttgart: Jugendſtunde. 15.00): Frankfurt, Stuttgart: de Comedian Harmoniſts ſingen; Heils berg: Lieder. 15.10: München: Stunde der Frau, anſchl. Konzert. 16.00: Frankfurt. Stuttgart, Heils berg: 18.00: Frankfurt, Stuttgart: Ein deutſches nachts ſpiel. 18.30: München: 19.00: Berlin: Welz. Klavierkonzert. g Cellokonzert; Frankfurt, Stutt⸗ gart: Chorlieder zur Weihnachtszeit; Heils berg: Luſtiges Allerlei. 19.15: Hamburg: Mandolinenkonzert; Vud a 3 2 Konzert; Stockholm: Operette„Orpheus in ber Unterwelt.“ 20.00: Berlin, Belgrad, Os lo, Tſchechiſche Sender: Konzert; Frankfurt, Stutk⸗ gart: Operette„Meine Schweſter und ich“; Ha m⸗ burg, Köln: Operette„Opernball“; Wien; Tiroler Krippenſpiel. 21.00: Mailand, Turin: Kammermuſik; Ton⸗ louſe: Sinfoniekonzert. 21.15: Breslau: Konzert; München: Szene„Daß Gedicht“; Bukareſt: Jazzmuſik; Rom: 574. 21.30: Daventry: Sinfoniekonzert; Mallan d, Tu⸗ rin, Straßburg, Wien: Konzert. 22.20: Frankfurt, Stuttgart, Stockholm: Ko 22.30: Berlin, Breslau, Heils berg: Tanzmuſtik; Budapeſt: Zigeunermuſik. 22.40: Hamburg, Köln: Weihnachtsball;p München: Konzert und Tanzmuſik; London!, 2: Tanzmuſik. Cyerredatteur; Kurt giſche: VBeramwortlich für Nolittk: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mii⸗ teilungen Jakob Faude. ſämtlich m Mannheim— Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim. R 1.—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur del Rückporto Geſchäftliche Mitteilungen * Weihnachten eine Erkältung? Das wäre eine nette Beſcherung! Sie wollen doch mitſingen:„O du fröh⸗ liche...“, Wie wollen Sie fröhlich ſingen mit einem Ka⸗ tarrh, den Sie ſich überall holen können: auf der Straße, Eiſenbahn, Arbeitsſtätte, in der Schule, im Theater, Kino uſw. Beugen Sie rechtzeitig vor und ſchützen Sie ſich gegen Grippe, Halsentzündung und Erkältung durch Panflavin⸗Paſtillen. Mittwoch, 24 Dezember 1930 Wei Im Sängerkranz Mannheim Mit ſeiner diesjährigen Wei hnachtsfeier, die für die Mitglieder und deren Angehörige am 13. Dezember im Kolpinghaus, für die Kinder des Vereins am 21. Dezem⸗ ber im Vereinshauſe der„Amicitia“ ſtattfand, hatte der Sängerkranz einen vollen Erfolg. Ein ſchönes reichhaltiges Programm unter der Regie des Vergnügungsleiters K. Walch ſchuf den Rahmen für einige ſchöne weihevollen Stunden. Die Abendfeier im Kolpinghaus eröffnete die Kapelle See zer mit einer Feſtouvertüre, wo⸗ rauf der ſtattliche Chor unter der Stabführung ſeines be⸗ währten Leiters, Chormeiſter E. Hartmann, die„Veſper“ von Beethoven recht ſtimmungs voll zu Gehör brachte. Ein Genuß beſonderer Art waren die Darbietungen des Herrn H. Colmorgen auf dem Cello, am Flügel von Frau Käte Walch trefflich begleitet. Der 1. Vorſitzende des Ver⸗ eins, Herr Alb. Brehm, fand nach herzlichen Begrüßungs⸗ worten den Ton zu einer warmempfundenen Anſprache, die die Herzen den Wert unſerer deutſchen Weihnacht ſo recht empfinden ließ. Das Weihnachtsſtück„Tannenzweige“, tadellos aufgeführt von den Damen Frl. Cuno und Frl. Berg, den Herren Steinmann, Mohr, Wagner und Lohſe, brachte beliebte Abwechſlung. Anſchließend ſang Frau K. Karſt mit klangſchöner Mezzoſopranſtimme „O du ſüßes Jeſulein“ von Fr. Schubert und das Lied der Magdalena aus„Evangelimann“. Die vom Geſamtchor vor⸗ getragenen Lieder von Fr. Schubert„Die Nacht“ und „Gloria“ aus der Deutſchen Meſſe, ferner die lieblichen „Weihnachtsglocken“ von H. Sonnet fanden ebenfalls bei⸗ fällige Aufnahme. Ein Glanzſtück des Abends war unſtrei⸗ tig die Aufführung des Singſpiels„O Heidelberg du Ju⸗ gendbronnen, deſſen Verfaſſer, unſer Heimatdichter Hanns Glückſtein, mit Frau Gemahlin ſelbſt anweſend war. Was hier von den Damen Frl. Haag, Frau Ka r ſt und Frl. Mitteldorf im Verein mit den Herren Bee ſt, Gücklinger, Martini und Münch als Hauptdarſtel⸗ ler an theatraliſcher Kunſt geboten wurde, war allen Lobes voll. Die Wiedergabe des ſchönen Stückes, das allen Ver⸗ einen nur beſtens empfohlen werden kann, war ſowohl für den Autor wie auch für die Mitwirkenden ein glänzender Erfolg. Die Wiederholung der Geſänge und Duette legte Zeugnis davon ab, wie ſehr das Publikum begeiſtert war. Chormeiſter E. Hartmann hatte als feinfühliger, an⸗ paſſungsfähiger Begleiter der Melodien auf dem Flügel an dem Erfolg einen hervorragenden Anteil. Unſer beliebter Lokalhumoriſt Toni Kunz ſorgte durch einige köſtliche Proben ſeines Könnens dafür, daß auch die Lachmuskeln nicht zu kurz kamen. Eine reichhaltige Tombola verlockte manchen, ſein Glück zu probieren. Nicht minder ſchön verlief die Kinderweihnachtsfeier im Vereinshauſe der„Amieitia“. Das Programm wurdo vorwiegend von den Kindern des Vereins beſtritten. Der überaus ſtarke Beſuch legte Zeugnis von der Beltebtheit dieſer Veranſtaltung ab. Wer Gelegenheit hatte, die Mühe der Kleinen und Kleinſten zu beobachten, die reſtlos ihr Beſtes leiſteten, die ihre großen und kleinen Freunde zu ſtürmiſchem Beifall zwangen, der konnte wieder mit den Kindern jung und froh werden. Und wie horchten die Kin⸗ der erſt auf, als Knecht Rupprecht im Weihnachtsſpiel auf⸗ trat. Auch hier ſorgte der Geſamtchor durch einige ſchöne weihnachtliche Lieder für Abwechflung. Fräulein Maria Haag trug mit weicher Sopranſtimme zwei reizende Lied⸗ chen von M. Frey„Tintenheinz und Plätſcherlottchen“, „Das richtige Pferd“ und das liebliche„Mariä Wiegenlied“ von M. Reger recht ſtimmungsvoll vor. Gemeinſame Lieder leiteten dann zur Beſcherung über. Wie wurden da die Augen der Kleinen hell und glänzend, als ein leibhaftiges Chriſtkind ſich plötzlich auf der Bühne zeigte und nach einem ſinnigen Vorſpruch zum Gabentiſche eilte, wo die Kinder von ihm mit einem großen Teller voll allerlei Gutem, dazu einem ſchönen Geſchenk zum Spielen beglückt und erfreut wurden. H. K. Benzſcher Männerchor Der Benzſche Männerchor e. V. Mannheim hielt am 21. Dezember im Kaſino⸗Saal ſeine Welh⸗ nachtsfeier ab. Wie alljährlich, konnte auch wleder in dieſem Jahr der 1. Vorſitzende ein volles Haus be⸗ grüßen. Der Chorkörper unter Leitung des Herrn Ludwig Malſch brachte vorzüglich die Weihnachts⸗Glocken von Sonnet. den Kunſtchor„Orgel von Vineta“ von Grimm, „Schlafglöckchen“ von Eſch,„Unterm Lindenbaum“ von Sturm zum Vortrag und erntete damit wohlverdienten Beifall. Das Doppel⸗Quartett des Vereins brachte Sonntag auf der Alm“ von Koſchat wohlgelungen zum Vortrag. Das Mitglied Emil Steinbach ſcheute die Arbeit nicht, mit 5 Töchterchen der Mitglieder Puppen⸗ ſpiele vorzuführen, die ebenfalls glänzend gefielen. Die Hauptarbeit des Abends hatte der Vergnügungs⸗Kömmiſſar Hans Pauker durch Vorführung zweier Theater⸗Stücke übernommen. Die Damen Lotte Nahm, Lalenzetter, Becker und Rexroth, ſowie die Herren Steinbach, Löhr, Maiſenhölder, Steffen, Henk, Bolz, Hertel und Brox konnten ebenfalls wohlverdienten Beifall ernten. Hans Pauker vervollſtändigte noch das rogramm mit„Pauline geht tanzen“ aus der Operette „Große Roſinen“, Die reichhaltige Tombola brachte Vielen ein nützliches Geſchenk. K. Bei den Stenographen Der Stenographen verein Stolze⸗Schrey⸗ Einheit iſt in dieſem Jahr dazu übergegangen eine Weihnachts⸗ Unterhaltung im Saale der„Har⸗ monie“ Lindenhof abzuhalten. Daß der Vorſtand und die Vergnügungs⸗Kommiſſion richtig gehandelt haben, bewies die ſtarke Teilnahme. Das Programm, beſtehend aus muſi⸗ kaliſchen und theatraliſchen Darbietungen, wurde unter der Regie der Kaſſiererin Emma Sturm beſtritten und war ein voller Erfolg. Die Damen Emma Schäfer, Emmy Schmitt, Lieſel Hoch und J. Nerz, die Herren Bren neiſen, Bollong und Scherz ſpielten flott die einſtudierten Theater⸗ und Konzertſtücke. Die Damen Backhaus und Koch erfreuten durch ihre Tänze. Zum Schluß hatte noch Knecht Rupprecht(Herr Brenneiſen) viel zu tun, um die Austellung der anonymen Geſchenke vorzunehmen. Der Inhalt der Paketchen löſte größte Hei⸗ terkeit aus. Der an das Programm anſchließende Tanz hielt die Teilnehmer noch lange zuſammen. Mannheimer Männer- geſangverein 1838 Der Mannheimer Männergeſangverein 1858 e. V. Mannheim, der vor kurzem ſein 72. Stif⸗ tungsfeſt feiern konnte, hielt am letzten Samstag in dem Saale des Geſellſchaftshauſes F 8, ſeine Weihnachts⸗ feier ab. Die Zuſammenſetzung des Programms war vorzüglich. Die Aktivität eröffnete unter Leitung von Muſikdirektor Wilhelm Sieder die Vortragsfolge mit dem ſchönen Chor„Weihnachtsglocken“ von Herm. Sonnet. Im Laufe des Abends wurden noch drei weitere Chöre und zwar„Hinterm Dorf fließt die Szamos“ von L. Sauer, „Schwabenlieſel“ von Moldenhauer und„Kuckucksharem“ von Hanemann zum Vortrag gebracht. Alle dieſe Lieder wurden von der ſtattlichen Sängerſchar nach jeder Richtung hin ausgezeichnet vorgetragen. Frl. Liſa Dippel unter⸗ hielt die Anweſenden mit einem Vortrag betitelt„Verkün⸗ digung Chriſti Geburt“, und wurde hierbei von der Kapelle Karl Lehmann begleitet. Auch in den Deklamationen „Bevor du ſtirbſt“,„Und dadurch gleicht ſich wieder alles aus“ zeigte Frl. Dippel ihr hervorragendes Können. Zwei Theaterſtücke brachten den Darſtellern ſtürmiſchen Applaus. In dem komiſchen Duett für Tenor und Baß„Auf dem Steueramt“ zeigten die Herren Hermann Schott und Emil Dörr ihr Können. Das Muſikquartett Karl Leh⸗ mann brachte einige Muſikſtücke zum Vortrag. Im Laufe des Abends wurden die Herren Jean De Lank und Heinrich Gräff für beſondere Verdienſte um den Maun⸗ heimer Männergeſangverein und Herr Hermann Scholl! für 25jährige Mitgliedſchaft zu Ehrenmitgliedern ernannt. Der erſte Vorſitzende Karl Amhoff gebachte der Verdienſte der zu ehrenden Miglieder und überreichte als Ausdruck des Dankes eine Plakette. Ein Tanz beſchloß die familiäre Feier. Männergeſangverein Eintracht Ein reichhaltiges Programm hatte der Män ner⸗ geſangverein„Eintracht“ für ſeine im Kolping⸗ haus abgehaltene Weihnachtsfeier aufgeſtellt. Die Vortragsfolge zeugte von erleſenem Geſchmack und da auch alle Mitwirkenden ihr Beſtes gaben, waren die Vorbedin⸗ gungen für einen genußreichen Abend gegeben. Das Man⸗ dolinenorcheſter„Mandolinata Mannheim bot unter Leitung von Oskar Herrmann einige Muſikſtücke, die in gewohnter Weiſe äußerſt klangvoll wiedergegeben, zum Vortrag gebracht wurden. Beſonders gefiel wieder der zu den Glanzſtücken des Orcheſters zählende Walzer„An der ſchönen blauen Donau“, der einen nicht endenwollenden Beifall auslöſte. Der Chor des veranſtaltenden Vereins ſang einige Lieder weihnachtlichen Charakters:„Ehre ſei Gott in der Höhe“,„Es iſt ein Neis entſprungen“,„Weih⸗ nachtsglocken“ von Sonnet und„Fröhliche Weihnachten“ von Ludw. Baumann. Wie ſchon bei früheren Konzerten feſtgeſtellt, zeigte ſich in der Vortragsweiſe die ausgezeich⸗ nete Schulung durch Chormeiſter Math. Winder, der ſeine Sänger vollkommen in der Hand hat und der aus dem Stimmaterial alles nur denkbare herausholt. Einen entzückenden Wiener Walzer tanzten Clafre Krützſeld und Erna Knubdſen. Mit Anmut und wirk⸗ licher Ausdruckskraft verſtand es beſonders Frl. Krützfeld, ihr offenſichtlich tänzeriſches Talent unter Beweis zu ſtel⸗ len. Nicht weniger gut gefiel Frl. Knudſen, der die paſſive Rolle in dem Tanzduett zugeteilt war. Mit der Padur⸗ Romanze von Beethoven und einer Kavatine von Raff führten ſich Fr. Rinkert(Violine) und stud. mus. Max Umſtetter(Klavier) beſonders vorteilhaft ein. Herr Umſtetter hatte außerdem bel der Wiedergabe des 1. Satzes der-moll⸗Sonate von Beethoven Gelegenheit, ſein muſi⸗ kaliſches Feingefühl darzutun. Mit dem Terzett„Die drei Schnupfer“ errangen die Herren Karl Dörſam, Eugen Borho und Paul Egner einen beſonderen Heiterkeits⸗ erfolg. Zwei Theaterſtücke:„Im Forſthaus zu Talheim“ und das heitere Splel„Der überliſtete Oberförſter“ vervoll⸗ ſtändigten das Programm. Die zahlreichen Mitwirkenden, die ſich mit ſichtbarem Eifer dieſer Theaterſtücke angenom⸗ men hatten, mögen ſich mit einem Geſamtlob begnügen. In ſeiner Anſprache konnte der 1. Vorſitzende Georg Dörſam die Vertreter einer Reihe befreundeter Vereine begrüßen und die Ehrung verſchiedener Mit⸗ glieder vornehmen, die durch eifrigen Probenbeſuch im vergangenen Jahre ſich als eifrige Mitglieder gezeigt haben. Als ſichtbare Erinnerung wurde dieſen Süngern ein Glas mit Widmung überreicht, das zur Anfeuchtung der durch das Singen trocken gewordenen Kehle dienen ſoll. Die Herren Anton Egner ſen., Anton Egner jr., Arthur Kaiſer, Hermann Wünſche und Karl Kiſt nahmen mit Dank dieſe Ehrung an. Die Herren Heini Roth, Fritz Zügel und Robert Pfeiffer konnten als Dank für mehrjähri⸗ gen fleißigen Probenbeſuch einen Uhrenanhünger mit dem Zeichen des Deutſchen Sängerbundes in Empfang nehmen. Den größten Beifall löſte es aus, als dem verdienten Chor⸗ leiter Math. Winder mit den herzlichſten Dankesworten ein mit ſchmackhaften Dingen gefüllter Korb überreicht wurde. Erſt lange nach Mitternacht fand dieſes in Har⸗ monie verlaufene Weihnachtsfeſt, für deſſen erfolgreiche Durchführung Karl Kiſt verantwortlich zeichnete, ein Ende. Deutſcher Reiterverein Mannheim Am 13. Dezember hielt der dem Rhein⸗Neckar⸗Militär⸗ gouverband angeſchloſſene Deutlſche Reiter ve rein Mannheim ſeine Weihnachtsfeier im Saale des„Großen Mayerhoſes“, Q 2, 16, ab. Der Vorſitzende Vinzenz Trützler begrüßte die Anweſenden auf das herzlichſte, insbeſondere den erſten Gauverſitzenden, Haupt⸗ mann a, D. Kreuzer, und die Gäſte aus Ludwigs⸗ hafen. Fräulein Burckhardt gab mit ihrem berzlich geſprochenen Prolog den Auftakt für die feſtliche Stim⸗ mung. Die Vereinskapelle ſorgte durch fleißiges Muſi⸗ zieren für angenehme Unterhaltung. Herr Klemm aus Ludwigshafen ſpielte mit ſeiner Theatergruppe den „Falſchmünzer“ ſo ergreifend, daß kein Auge trocken blieb. Immer wieder mußte der Vorhang ſich öffnen. In der Pauſe ſprach Herr Kreuzer ergreifende und ermahnende Worte. Er wies insbeſondere auf die Kriegsſchuldlüge hin. Das Wiener Männerquartett gefiel eben⸗ falls ſehr gut. Hierauf wurde von der Theatergruppe das luſtige Stück„Bubi als Zimmermädchen“ geſpielt, dos wiederum großen Erfolg hatte. Der übliche Tanz bildete den Abſchluß der ſtimmungsvollen Feier. A. K. Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Sängerchor der Straßenbahner Der große Saal des Friedrichsparks reichte am Sonn⸗ tag abend nicht aus, um alle die zu faſſen, die im Kreiſe des Sängerchores der Mannheim⸗Ludwigshafener Stra⸗ ßenbahner die Weihnachtsfeier begehen wollten. Be⸗ ſondere Freude löſte es aus, als in ſeiner Anſprache der 1. Vorſitzende Biſchler einige Herren der vorgeſetzten Behörde, an der Spitze Generaldirektor Kellner, be⸗ grüßen konnte. Ferner waren anweſend Stadtrat Frenz, Stadtrat Kuhn, Stadtrat Schwartz ⸗Ludwigshaſen, Oberfahrmeiſter Kanzler. Im Laufe des Abends er⸗ griff Gewerkſchaftsſekretär Sauer das Wort, um die Ausführungen des Vorſitzenden zu unterſtreichen, der in ſeiner Rede betont hatte, daß man Wert darauf lege, der vorgeſetzten Behörde zu zeigen, daß der Straßenbahner trotz ſeines ſchweren Dienſtes auch noch Sinn für andere als nur materielle Dinge habe. In dieſem Zuſammen⸗ hang bat Herr Sauer um weiteres wohlwollende Zuſam⸗ menarbeiten. Die muſikaltſche Leitung des Abends lag in Händen von Dr. Karl Riehl, deſſen Vielſeitigkeit ſich nicht nur auf die Betätigung der eigenen Perſon beſchränkte. Es iſt wirklich erſtaunlich, auf welch plelerlei Weiſe er die Mitglieder des Chores beſchäftigte und es iſt außer allem Zweifel, daß er mit dem Erreichten durchaus zufrieden ſein darf. Die Leiſtungen müſſen noch höher gewertet werden, wenn man in Betracht zieht, daß der Proben- betrieb durch den unregelmäßigen Dienſt der Straßen⸗ bahner ſehr erſchwert wird. Die Sänge rſchar iſt aber nicht nur im einfachen Chorgeſang beſchlagen, ſondern wird auch den Anforderungen des ſchwierigeren Kunſt⸗ geſanges gerecht. Beethovens„Hymne an die Nacht“ wurde ebenſo eindrucksvoll zum Vortrag gebracht, wie das Glorta und Sanktus aus der Deutſchen Meſſe von Schu bert. Beſonders ſtarken Beifall erzielten die Lieder „Glück auf, der Bergmann kommt“ und„Bin l nit e Bürſchle“. Ueber die Klippen des Chores„Junge Lieb und junger Wein“ brachte der takentterte Dirigent die Sänger ohne Schwierigkeiten hinweg. Die Sänger ſind zum großen Teil auch Mitglieder des zahlenmäßig ſtarken Orcheſters. Die Blasabtellung eröffnete den Abend mit einem Choral und ließ zum Schluß einen Fanſarenmarſch hören, der unter Mit⸗ wirkung des Fanfarenbläſerchors der DK. Neckarſtadt beſonders wirkungsvoll erklang. Das Geſamtvereinsorcheſter hatte ſich durch die Wiedergaben von dem 8. Satz aus der ODur⸗Sinſonie von Beethoven und der Schlittenfahrt aus Mozarts Deutſchen Tänzen vor ſchwierige Aufgaben geſtellt. Schade, daß gerade bei dieſen beiden Werken die Streichinſtrumente zu ſehr durch die Bläſer zugedeckt wurden. Durch einen Weihnachts⸗ hymnus„Ein Stern ging auf- errangen Frl. A. Rlehl (Sopran) und Herr Staudt(Tenor) ſtarken Beifall. Als ſicherer Violinſoliſt erwies ſich OG. Mühlbauer, der das Andante aus dem-moll-⸗Violinkonzert von Bach zum Vortrag brachte. Eilenbergs Charakterſtücke„Petersbur⸗ ger Schlittenfahrt“ ſpielten die Gebrüder Dörr mit außerordentlicher Sicherheit auf dem Klavier. Bemerkens⸗ wert iſt, daß Berthold Dörr erſt 10 Jahre alt iſt. Als vorzügliche Flötenſoliſten entpuppten ſich die Orcheſtermit⸗ glieder W. Maler und W. Schober. Frl. H. Mü hl⸗ bauer und Herr M. Schmitt gefielen durch ein humo⸗ riſtiſches Duett. Das Weihnachtsdrama„Die Sühne der Ehriſtnacht“ hinterlteß nachhaltigſten Eindruck, während ein zum Schluß geſpielter derber Schwank wahre Lach⸗ ſalven hervorrief. In der Pauſe wurde die Kinder⸗ beſcherung vorgenommen. Für die Erwachſenen brachte eine Gabenverloſung manche Ueberraſchung. Bei der Landeskirchlichen Vereinigung Die Adventsfeier der Landeskirchlichen Vereinigung ſammelte eine große Anzahl Mitglieder um die Adventsbotſchaft. Eingeleitet wurde die Feier durch allgemeinen Geſang, Gedichtvortrag und zwei feine, in die Zeit paſſende Sologeſänge„Weihnachten“ von A. Sergel und„Chriſtbaum“ von A. Chriſten, die von Frau Dr. Kienzler mit glockenreiner, zu Herzen gehen⸗ der Stimme wundervoll vorgetragen wurden. So waren die Zuhörer innerlich vorbereitet worden auf die tief⸗ ernſte Anſprache, die der Vorſitzende, Stadtpfarrer Jundt, an die als Adventsgemeinde verſammelten Mitglieder richtete. Von dem Texte„Und das Wort ward Fleiſch und wohnte unter uns und wir ſahen ſeinr Herrlichkeit“ ausgehend, ſuchte er ſeinen Zuhörern das„kündlich große, gottſelige Geheimnis“, wie es der Apoſtel nennt, das My⸗ ſterium der Fleiſchwerdung nahe zu bringen. Er zeigte zuerſt, was es in Wahrheit bedeutet, doß Gott Menſch wurde, an einem Bilde. Vor Chriſtus war Gott wie die Sonne, deren Schein der Menſch nur von außen her wahr⸗ nehmen kann, gleichſom wie ein Glasſplitterchen das Sonnenlicht aufnehmen und widerſpiegeln kann, ohne ſelbſt Lichtquelle zu ſein. Dadurch aber, daß das Wort Fleiſch wurde, iſt den Menſchen die Gnade geſchenkt worden, daß das Licht in ſie hineingehen und in ihnen wohnen kann, daß Gottes Geiſt und Weſen ſich durch Chriſtus weſenhaft bis in Fleiſch und Blut mit den Menſchen verbindet. Aber dieſes Myſterium Gottes ward durch die Menſchen zu einem Märtyrium Gottes. Der fleiſchgewordene Got⸗ tesſohn mußte von Bethlehem nach Golgatha gehen, von Golgatha bis heute. Der Menſch nahm die Tat Gottes nicht als ein ehrfürchtig anzubetendes Geheimnis auf, ſondern als eine im menſchlichen Bereich geſchehene Tat⸗ ſoche und zog ſie hinunter in das Irdiſche, Fleiſchliche, in ſeine Verwaltung. Am anſchaulichſten tritt uns das in der Kirche ſelbſt entgegen. Wohl iſt unſere Kirche durch Luther wieder hinabgeführt worden zu den verborgenen Quellen des Lebens, zu dem in Chriſtus fleiſchgewordenen Wort. Aber aller Streit der Parteien und Richtungen in unſerer evangeliſchen Kirche kommt doch daher, daß immer wieder Menſchen verſuchen, ihre Löſung des Ge⸗ heimniſſes Gottes zu geben und verlongen, daß andere Menſchen ihre Deutungen anerkennen, ſtatt gemeinſam in Ehrfurcht anzubeten das unenthüllbare Myſtertum. Und daher kommt es, daß ebenſo wie unſer Volk nicht mehr das Wort„Vaterland“ als ſtärkſtes Bindewort hat, dieſes Wort ihm vielmehr Trennungs⸗ und Scheidewort gewor⸗ den iſt, auch in unſerer Zeit unverhohlen von einer Auf⸗ löſung der Landeskirche in Weltanſchauungs⸗ und Be⸗ kenntniskirchen geſprochen und geſchrieben wird. Das iſt aber die große Gnade Gottes und unſere Hoffnung, daß er das was er in Chriſtus Jeſus auf Erden begonnen hat, auch ſelbſt zum Ziel und Sieg führen wird. Die An⸗ ſprache klang aus in die Mahnung, dos Geheimnis der in Chriſtus offenbar gewordenen göttlichen Liebe ehr⸗ furchtsvoll in unſerem Herzen zu bewegen. Weitere er⸗ hebende Sologeſänge von Frau Dr. Kienzler und ein Schlußlied beendeten die Feierſtunde. 55 als Klaviervirtuoſe ollen Anforderungen gewachſen. 141. Jahrgang/ Nr. 397 hnachten in den Mannheimer Vereinen Im Verein ehem. bad. Leibgrenadiers Eine Weilhnachtsſeler von Kindern, beſtritten für die Kinder, brachte am Sonntag viel Leben in den Saal des Kaufmannsheims. Der Vereln ehem. bad. Lei d⸗ grenadlere hatte es ſich angekegen ſein laſſen, den Kin⸗ dern auch eine Weihnachtsſreude zu bereiten, nachdem vor acht Tagen die Erwachſenen zu ihrem Recht gekommen waren. In vorbildlicher Weiſe hatte der zweite Vorſitzende Hch. Brunn die notwendigen Vorarbeiten getroffen. Dank der Opferwilligkeit der Mitglieder konnte nicht nut jedes der 97 Kinder mit einem gehäuften Teller Süßigkeiten be⸗ dacht werden, es konnten auch vielerlei Spielſachen und ſchöne Bücher vom Chriſtkind in Empfang genommen wer⸗ den. Viele, viele ſtrahlende Augenpaare zeugten von der bereiteten Freude, die ja auch den zahlreich anweſenden Croßen zuteil geworden iſt. Der Nikolaus hatte ſogar ſo⸗ viele eßbaren Dinge mitgebracht, daß er, nachdem ledes Kind ſeinen Teller ſchon hatte, noch freigiebig den Reſt unter die verteilte, die vor ihm keine Angſt hatten. Herr Brunn, der die Anſprache hielt, gad ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß die Kinderbeſcherung, die man nach langer Pauſe wieder aufgenommen habe, zu einem vollen Erſolg geworden ſei. Zu den Kindern ſprach er dann von dem Stun des Weihnachtsſeſtes und ermahnte ſie, in Zukunft recht brav zu ſein, ihren Eltern Freude zu machen:„Kinder liebt aber auch euer Vaterland, wie es eure Väter getan haben, dann heißt es wleder: Friede auf Erden und den Menſchen ein Wohlgefallen!“ Dem Alt⸗ veteranen Gund konnte mit herzlichen Worten die goldene Vereinsnadel überreicht werden. Die Darbietungen wurden von Kindern beſtritten, die ausnahmslos ihre Sache recht gut gelernt hatten und mit großem Geſchick vortrugen. Geſchwiſter Freudenber⸗ ger, Anelieſe Wittmann, Johanna Müller, Mau h⸗ lig, Förſching und wie die Kleinen noch alle geheißen haben mögen— alle durften für ihre Mühe ſtarken Beifall entgegennehmen. Beſonders aber gefielen ein ſchöner Schneeflockentanz und ein reizendes Weihnachts märchen⸗ ſpiel, bei dem alle Figuren des Märchenbuches auf die Bühne kamen. Die Muſik ſtellte die Hauskapelle. Gemein⸗ ſam geſungene Weihnachtslieder verſchönten die ſehr eln⸗ drucksvoll verlaufene Felerſtunde. Mannheimer Ruder⸗Club Nikolaus und Chriſtkind haben wie alljährlich auch dieſesmal den Weg in das Bootshaus des Mannheimer Nuder⸗Club gefunden. Es ließ ſich deshalb kaum elner der Clubkameraden nehmen, zu den weihnachtlichen Ver⸗ anſtaltungen perſönlich zu kommen, um auf dieſe Weiſe die ſeſtlichen Stunden zu einem fröhlichen Ganzen zu geſtolten. Am dritten Adwentsſonntog fand das Feſt der Kinder ſtatt. Die Kleinen übertrafen ſich gegenſeitig in ihren wohlgelungenen Darbietungen; es wor eine Freude zu lauſchen. Die ſtrahlenden Kinderaugen gaben Jedem Veronlaſſung zu wünſchen, daß die Worte aus dem Be⸗ grüßungsgedicht: Die Weihnachtskerzen brennen hell und klar, Auf daß die ſchwarzen Wolken ſchwinden manches Jahr. bald in unſerem Vaterlande Wirklichkeit werden. In echtem Weihnachtsgeiſt feierten am vergangenen Samstag die Clubbrüder das ſelige, fröhllche Weihngchts⸗ feſt. In talentvoller Weiſe leitete Herr Joſeph G 5 8 den Abend, in deſſen Mittelpunkt die Ehrung der Jubi⸗ lare ſtand. 40 Jahre gehören die Herren Georg Engel⸗ horn, Chriſtion Hofſſtädter und Leopold Mech⸗ ler, 2 Jahre die Herren Ludwig El finger, An⸗ e zer, Karl Hen z, Karl Holzmann, Ernſt Leoni, Wilhelm Müller und Ferdinand Re hf us dem Club an. Die Glückwünſche brachte in dankbarer Anerkennung der 1. Vorſitzende Karl Beyerlen zum Ausdruck. Die Künſtler des Abends verſtanden es ſehr gut, die Stimmung in den Kreis der Ruderer zu bringen. Herr Heini Beſt erfreute als Bariton dle Korona. Mit tſeſer Beſeelung brachte er Stücke berühmter Meiſter zum Vor⸗ trag und fand guten Anklang. Herr Toni Kunz ſorgte in humoriſtiſcher Weiſe für Abwechſlung und half mit feinen vorzüglichen Darbietungen— wir begeiſterten uns be⸗ ſonders an dem gehaltvollen„Die ſpielen ſa beſſer Theoler wie wir“— das Feſt zu verſchönern. Die beiden Künſt⸗ ler ſtellten den Abend auf ein ſehr gutes künſtleriſches Nivegu. Klaſſiſche Stücke und ſchneidige Märſche— Jas iſt beinahe noch zu wenig geſagt— brachte die Haus⸗ kapelle unter der bewährten Leitung des Herrn Eruſt Stump zum Vortrag. Bei dem gemeinſomen Geſ ang zweier Weihnachtslieder übernahm ſie in formvollendeter Weiſe die Begleitung. Herr Hermann Kuhn zeigte ſich Zum guten Abſchluß des Abends trugen in vorgerückter Stunde einige Schnaderhüpferl eines Clubkameraden bel. Sagen wir es kurz: Der Weihnachtsabend im Mannheimer Ruder⸗Club war ein Schlager. W. Verantwortlich: Richard Schönfelder. NM2Z IEHEINS-AALE ND ER Freitag, 26. Dezember(2. Weihnachtstag) Verein für Naſenſpiele E.., Mannheim: 4% Uhr, Mannheimer Stadion; Intern. Fußballſpiel Vienna⸗ Wien gegen Sp.⸗V. Waldhof, V. f. R. Mann⸗ heim, V. f. L. Neckarau komb. Samstag, 27. Dezember Sängerhalle Mannheim E..: Weihnachtsfeler mit Tanz im Friedrichspark, abends .00 Uhr. Karten an der Abendkaſſe. 17 460 Sonntag, 28. Dezember Sängerkreis des Poſt⸗Sportvereins, Mannheim: 15 Uhr im Wartburg⸗Hoſpiz, F 4. 8: Welhnachtsfeter. Eintritt 70 3 einſchl. Steuer und Ball. Sonntag, 4. Januar Reichsverband deutſcher Poſt⸗ und Telegrapheubeamten E.., Ortsgruppe Mannheim: Weſhnachtsfeier mit Ball im Kolpinghaus. Anfang 15.00 Uhr. — Nachdruck verboten.— 5 1 9 0 5 1 1 1 5 1 1 1 3 12. Seite/ Nummer 597 Neue Mannheimer Zeitung/ Weihnachts⸗Ausgabe Mittwoch, 24. Dezember 1930 Goltesdient-Orönung Evangeliſche Gemeinde 5 Mittwoch, den 24. Dezember(Heiliger Abend). Trinitatiskirche: 6 Chriſtveſper, Pfr. Renz(Kirchenchor) Konkordienkirche: 6 Chriſtveſper, Vikar Karle. 25 Ehriſtuskirche: 5 Chriſtveſper, Pfr. Mayer(Poſaunenchor). Neu⸗Oſtheim: 5 Chriſtveſper, Vikar Schmitt. Friedenskirche: 6 Chriſtveſper, Landeskirchenrat Bender. r Ehriſtveſper, Pfarrer Joeſt. 9 7 irche: 6 Chriſtveſper, Pfr. Dr. Lehmann(Kirchenchor) Me auchthonkirche: Abds. 9 Chriſtabendfeier, Vikar Hörner Feudenheim: 6 Chriſtveſper, Vikar Störzinger. Käfertal: Abends.45 Chriſtveſper, Vikar Reich. Malthäuskirche Neckarau: 6 Chriſtfeier, Vikar Braun Rheinau: 5 Chriſtfeier, Pfarrer Vath. 5 Sandhofen:.30 Chriſtveſper, Vikar Kölli. Pauluskirche Waldhof: 9 Chriſtveſper, (Kirchenchor). Donnerstag, den 25. Dezember lerſter Weihnachtsfeſertag). In allen Gottesdienſten Kollekte für die evangeliſchen 55 Waiſen⸗ und Rettungsanſtalten in Baden Trinitatiskirche:.30 Predigt, Vikar Mill; 10 Pfarrer Roſt(Kirchenchor), hl. Abendmahl. Pfarrer Lemme Predigt, für klaſſiſche Kirchenmuſik), hl. Abendmahl; Vikar Dr. Schütz, hl. Abendmahl. Ehriſtuskirche: 10 Predigt, Pfarrer Dr. Hoff(Bachchor), hl. Abendmahl; 6 Predigt, Pfr. Mayer, hl. Abendmahl. Neu⸗Oſtheim: 10 Predigt, Vikar Schmitt, hl. Abendmahl; 6 Predigt, Freitag, den 26. Dezember 1930(2. Weihnachtsfeiertag). Trinitatiskirche: 10 Predigt, Pfarrer Eckert. Konkordientirche: 10 Predigt, Pfarrer Horch; Weihnachtsfeier des evang. Volksvereins. Chriſtus: 10 Predigt, Vikar Dr. Barner; 11.15 Kin⸗ enſt, Vikar Dr. Barner. : 10 Predigt, Vikar Schweikhart. Johanniskirche: 10 Predigt, Vikar Dr. Schütz. Lutherkirche: 10 Predigt, Pfarrer Jundt. Melanch honkirche: 10 Predigt, Vikar Hörner. Diakoniſſenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Scheel. Feudenheim: 10 Predigtgottesdienſt, Vikar Störzinger. Käfertal: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Reich. Matthäuskirche Neckaran: It, Pfr. Fe gottesdienſt, Südpfarrei, b des Kindergottesdienſtes Rheinau:.30 Predigt, V Sanöbhofen:.30 Har ot Seckenheim:.30 Har 0 P luskirche Wald 4 Kinder⸗ hn; 11 Kinder⸗ zeihnachtsfeier „Pfarrer Fehn. bding. uſt, V. Littwin. 10.45 Kinder⸗ Pfr. Marx. Evang.⸗In (Dialoniſſenhanskapelle,. Bewegung zur re Mittwoch nachm. 4 für Kinder. Am hanblungen: J vorm. 10 im Rückge euerung. Sgottesdienſt nachtsweihe⸗ morgens 7 und In der Zeit der Singmeſſe); 8 Singmeſſe;.30 Hauptgottesdienſt m. Feſt⸗ predigt, lev. Hochamt u. Segen; 11.15 Kindergottesdienſt itt Predigt;.30 Weihnachtsveſper mit Segen.— Frei⸗ tag(Stephanustag): 6 Frühmeſſe u. Beginn der Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt und Hochamt; 11 Kinder⸗ gottesdienſt mit Predigt;.30 Weihnachtsandacht. Neues Thereſien⸗ Krankenhaus. Donnerstag(Hochhl. Weih⸗ nachtsfeſt):.15 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt.— Freitag(Feſt des hl. Stephanus):.15 hl. Meſſe; 8 Sing⸗ meſſe mit Predigt. Heilig⸗Geiſt⸗ Kirche. Mittwoch nachm.—7 Beichte.— Don⸗ nerstag(Hochhl. Weihnachtsfeſt): erſtmalige Aus⸗ teilung der hl. Kommunion; 6 Prozeſſion zur Krippe u. feierl. Chriſtmette, nachher hl. Meſſen; 8 Hirtenmeſſe m. Predigt;.80 Feſtpredigt und feierl. levit. Hochamt mit Tedeum u. Segen; 11.30 hl. Meſſe m. Predigt;.30 levit. feierliche Veſper mit Segen.— Freitag(Feſt des hl. Stephanus): 6 Beichte, hl. Meſſe; 7 Frühmeſſe; 8 Sing⸗ meſſe mit Predigt;.30 Predigt und Hochamt; 11.15 hl. Meſſe mit Predigt;.30 feierliche Veſper. St. Peter. Mittwoch nachm.—7 Beichtgelegenheit.— Don⸗ nerstag(Hochhl. Weihnachtsfeſt) 6 Krippenfeier u. Chriſt⸗ mette; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt; 10 levitiert. Hochamt und Predigt;.30 feierliche Weihnachts⸗Veſper; amt mit Predigt;.30 feierliche Weihnachts⸗Veſper. Liebfrauenkirche. Donnerstag(Hochhl. Weihnachtsfeſt): .45 Austeilung der hl. Kommunion; 6 Chriſtmette mit Predigt;.15 Hirtenmeſſe mit deutſchen Liedern; 8 und .30 hl. Meſſen;.30 Feſtpredigt und levit. Hochamt vor Kommunion; b feierliche Chriſtmette, anſchließend Sing⸗ meſſe mit deutſchen Weihnachtsliedern; 8 Hirtenamt;.30 feierl. levit. Hochamt mit Tedeum u. Segen; 11.30 Sing⸗ meſſe mit Predigt; 2 feierl. Veſper mit Segen; 6 Beicht⸗ gelegenh.— Freitag(Feſt des hl. Stephanus): 6 Beicht⸗ gelegenheit; 6 hl. Meſſe; 7 Kommunionmeſſe; 8 Singmeſſe; 10 feierl. Hochamt; 11.15 Singmeſſe; 2 feierliche Veſper. St. Jakobuskirche Neckarau. Donnerstag(Hochhl. Weih⸗ nachtsfeſt): 6 Chriſtmette, vor und nach derſelben Aus⸗ teilung der hl. Kommunion, anſchließend Hirtenmeſſen; .15 hl. Meſſe;.45 Predigt, leytt. Hochamt und Segen; 11.15 Singmeſſe mit Predigt; 2 feierl. Veſper mit Segen. — Freitag(Feſt des hl. Stephanus): 7 Frühmeſſe;.15 Singmeſſe mit Predigt;.45 Hochamt mit Predigt; 14.15 Singmeſſe; 2 Weihnachts⸗Andacht. St. Paul. Donnerstag(Hochhl. Weihnachtsfeſt): 6 Chriſt⸗ mette mit Segen, anſchließend Hirtenmeſſe; 11 Singmeſſe mit Predigt;.30 Weihnachts⸗Andacht.— Freitag(Feſt des hl. Stephanus):.15 und 11 Singmeſſe. St. Franziskuskirche Waldhof. Mittwoch 2 Beichte.— Don⸗ nerstag(Hochhl. Weihnachtsfeſt): 6 feierl. Chriſtmette, anſchließend Hirtenmeſſe mit Austeilung der hl. Kommu⸗ nion;.15 Predigt u. Hochamt mit Segen in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Predigt und levit. Hochamt mit Segen; 11.30 Schülergottesdienſt mit Predigt und Sing⸗ Neckarſpitze: 10 Predigt, Vikar Mi nachmittags 5 5 a 3. 1 d Konkordie e! 10 Predigt, 7 Maler(Verei e 8 8 Beichtgelegenh.— Freitag(Feſt des hl. Stephanus): meſſe; 11.30 Singmeſſe und Homilie in der Kapelle der „Kirchenrat Maler(Verein Di 6 Beichtgelegenheit; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe; 10 Hoch⸗ Spiegelfabrik; 2 feierliche Weihnachtsveſper mit Segen; .30 Weihnachtsabendandacht mit Segen.— Freitag(Feſt des hl. Stephanus): Gottesdienſt wie an Sonntagen; nachm. 2 Weihnachtsandacht mit Segen. St. Laurentiuskirche Käfertal. Mittwoch—7 u. v..30 an Beichtgelegenheit.— Donnerstag(Hochhl. Weihnachts⸗ * 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Schmi b 1 8 55 75 b 5 g b 8 e Friedenskirche 10 Predigt e(Kirchenchor) 12 hl. Nächte jeden 2 f veihehandlg.: am 26. u. ausgeſetztem Allerheiligſten; 11 Singmeſſe mit Predigt; feſt):.45 Austeilung der hl. Kommunion; 6 Chriſtmette⸗ I Abendmahl; 9 Predigt e 27. Dez. vorm. 9 in Lanzkrankenhauſes,.30 Weihnachts⸗Veſper. Nach derſelben Beichtgelegenheit hl. Meſſen bis 8;.15 hl. Meſſe in St. Joſef; 9 feierliches endmahl; Predigt, Landeskirchenrat Bender 2118 5 1— 85 f 16 re. 87 5 0 5„ 91187 Saz 108 3 hl. Abendmahl.. 5. Lindenhof, Sonntag, 28. D m. 10 in U 6. 11. 1 5 0 970 5 55 hl. e Von is e mit 11 1 118 1¹ W* Ghanniskerche: 10 Predigt, Pfarrer Emfe. Vereinigte evangeliſe Sen 55 zeichtgelegenheit;.30 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Pre⸗ dienſt; 2 feierliche Weihnachts⸗Veſper mit Ausſetzung. glalerchor, hl e und Gva. 3 8 Gemeinſchaften 2 digt;.30 levitiert. Hochamt; 11 Singmeſſe mit Predigt: 5 Krippenfeier für die Kinder.— Freitag(Feſt des hl. 4 öl Abendmahl. ö edigt, Pfarrer Joeſt, 1 8 Stöckl ür. Miſſion, i 10.30 Weihnachts⸗Veſper. Stephanus): Gottesdienſt wie an Sonntagen; 2 Andacht err 8;. Des., lung.— K 2. St. Peter⸗ u. Paulskirche Feudenhei Mittwoch ch ür die hl. Weihnachtszeit Lutherkirche: 10 Be 1 2 75 1 5 St. Pa Feudenheim, Mittwoch nachm. für die hl. Weihnachtszeit. 5 5 0 che Predigt, Pfarrer Frantzmann(irchen⸗(Stadtmiſſion. Keidel): 25. Verſammlung.— 47 Adventsbeichte.— Donnerstag(Hochhl Weihnachts. St. Bartholomäus irche Sandhofen. Mittwoch 3 Beichtge⸗ chor), hl. Abendmahl; 6 Predigt, Pfarrer Dr. Lehmant Hl. Abendmahl. N g e Melauchthonkirche: 10 Predigt, Pfr. Rothenhöfer(Kirchen⸗ mah hl. Abendmahl; 6 Predigt, Pfr. Heſſig, hl. Abend⸗ mahl. Neues St. Krankenhaus: Abends.30 Predigt, Pfr. Kiefer. Schwetzingerſtr. 90(Stadtm. J: 25. Dez.,.00 Ver⸗ ſammlung;.30 C. V. j. M. dhofen, Kinderſchule: 25. Dez.,.00 Verſammlg.— Feudenheim, unt. Kinder⸗ ſchule: 26. Dez.,.00 Verſammlung. Weiteres iſt bei den Stationen zu erfahren. Evangeliſche Gemeinſchaft, U 3. 2 J. Weihnachtsfeiertag, feſt):.45 hl. Kommunion; 6 Chriſtmette;.45 Kommu⸗ nionmeſſe;.30 Hirtenmeſſe(hl. Kommunion);.30 Kom⸗ munionmeſſe;.30 feierl. Hauptgottesdienſt mit Tedeum u. Segen; 11.15 Schülergottesdienſt; 2 feierl. Veſper.— Freitag(Feſt des hl. Stephanus):.30 Beichte; 7 u..15 hl. Kommunion;.30 Frühmeſſe;.30 Hauptgottesdienſt; legenheit.— Donnerstag(Hochhl. Weihnachtsfeſt):.00 Chriſtmette mit Ausſetzung des Allerheiligſten u. Segen, darnach Austellung der hl. Kommunion u. Singmeſſe; .30 Schülergottesdienſt mit Predigt; 10 Predigt u. Hoch⸗ amt mit Segen; 2 feierl. Veſper mit Segen.— Freitag (Feſt des hl. Stephanus): Gottesdienſt wie an Sonn⸗ Diakoniſſenhaus: 10.30 Predigt, Pfr. Scheel(Schweſtern⸗ vorm..30 u. nachm. 4 Weihnachtsgottesdienſt. 2. Feier⸗ Schü jenf 1 it. Jeſufei Bei a 8 8 3 8 81 J77)7V)ꝓVTTTCCCCCT F„ Wethn Sgottes 8 5 11 Schülergottesdienſt; nachm. 2 Kindͤheit⸗Jeſufeier mit tagen;.30 Weihnachts⸗Andacht. chor); abends 8 Liturg. Weihnachtsfeier, Pfarrer Scheel. 1149 abends.30 Weihnachtsfeier. 5 Opfergang für die armen l Jeſuf St. Autoninskirche Rheinau. Donnerstag(Hochhl. Weih⸗ Heinrich Lanz⸗Arankenbaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Renz.] Blankreuzverein Mannheim 1. Meerſeldſtraße 44. Herz⸗Jeſu⸗Kirche Neckarſtadt⸗Weſt. Mittwoch Beichtgelegen⸗ nachtsfeſt): 6 Krippenfeier u. Chriſtmekte, daran anſchl. Fendenheim: 10 Predigtgottesdienſt, Pfarrer Mutſchler Am 2. Weihnachtstag abends Weihnachtsfeier. Sams⸗ heit v. nachm. 4 an.— Donnerstag(Hochhl. Weihnachts⸗ Hirtenmeſſe mit Spendung der hl. Kommunion u. Weih⸗ (Kirchenchor), anſchließ. hl. Abendmahl mit Vorbereitg.; t 5 Weihnachtsfeier d. Kindergottesdienſtes, V. Störzinger. Käfertal: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Luger(Kirchen⸗ chor), anſchließend hl. Abendmahl; 2 Predigtgottesdienſt, Vikar Reich; 5 Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes, Pfarrer Luger. Matthäuskirche Neckarau: 9 Frühgottesdienſt, Pfr. Maurer; 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Maurer; 11 hl. Abend⸗ mahl; 4 Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes Nord⸗ pfarrei, Pfarrer Maurer. Rheinau:.30 Predigt, Pfr. Vath, anſchl. hl. Abendmahl m. Vorber.; 5 Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes. Sandhofen:.30 Feſtgottesdienſt, Pfarrer Dürr(Kirchen⸗ und Poſaunenchor), hl. Abendmahl; 4 Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes, Vikar Köllt. tag abend 8 Jungmännerkreis. Baptiſten⸗ Gemeinde Mannheim, Max ⸗Joſeph⸗ Straße 12. 1. Feiertag nachm. 3 Sonntagsſchule⸗Weihnachtsfeier. Methodiſten⸗ Gemeinde Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtr. 26. 1. Weihnachtsfeiertag vorm..30 Predigt, Prediger Kehrer. Katholiſche Gemeinde Obere Pfarrei(Jeſuitenkirche). Mittwoch nachm. 3 bis 7 Adventsbeichte.— Donnerstag(Hochhl. Weihnachtsfeſt): Früh von 5 an hl. Meſſen; 6 Chriſtmette, nachher Hirten⸗ amt; 8 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe;.30 Feſtpredigt und levit. Hochamt mit Segen; 11 hl. Meſſe mit Predigt;.30 feierliche Veſper mit Segen; von—7 Beichtgelegenheit; 6 Weihnachtsandacht mit Segen.— Freitag(Feſt des hl. feſt): Von 5 an hl. Meſſen; 6 Chriſtmette mit Predigt: 8 Hirtenmeſſe mit deutſchen Liedern;.30 Feſtgottesdtenſt mit Predigt, levit. Hochamt und Segen; 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt mit Predigt;.30 feierl. Veſper m. Segen.— Freitag(Feſt des hl. Stephanus): 6 Frühmeſſe u. Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Hochamt; 11 Kindergottesdienſt; nachm..30 Weihnachts ⸗ Andacht;.30 Kinderkrippenfeier mit Pro⸗ zeſſfton und Segen. St. Bonifatinskirche. Mittwoch—7 Beichtgelegenheit.— Donnerstag(Hochhl. Weihnachtsfeſt): 5 hl. Meſſe mit Austeilung der hl. Kommunion; 6 feierliche Chriſtmette mit Predigt; 8 Hirtenmeſſe mit Geſang;.30 levit. Hoch⸗ amt mit Feſtpredigt und Ausſetzung; 11 Singmeſſe mit Predigt;.30 feierliche Veſper;—6 Beichtgelegenheit.— nachtsliedern;.15 Feſtgottesdienſt mit Predigt, Hochamt, Tedeum u. Segen; 11 Schülergottesdienſt;.30 feierliche Weihnachts⸗Veſper mit Segen.— Freitag(Feſt des hl. Erzmärtyrers und Erzdiakons Stephanus):.80 Beicht⸗ gelegenheit;.30 Frühmeſſe;.15 Amt mit Predigt; 11 Schülergottesdienſt;.30 Weihnachtsandacht mit Segen. St. Thereſia vom Kinde Jeſu(Pfingſtberg⸗Hochſtätt)!. Don⸗ nerstag(Hochhl. Weihnachtsfeſt):.30 Krippenfeier und Chriſtmette mit Spendung der hl. Kommunion;.80 Hochamt mit Predigt und Segen; abends 5 Weihnachts⸗ Veſper mit Segen.— Freitag(Gedächtnis des hl. Ste⸗ phanus): Die Gottesdienſtordnung wird an Weihnachten bekannt gegeben. Alt⸗Katholiſche Gemeinde[Schloßkirche) 1. Weihnachtsfeiertag früh 7 Chriſtmette mit allgemeiner Seckenheim:.30 Hauptgottesdienſt? Pfr. Kunz(Kirchen⸗ Stephanus): Früh von 6 an Beichtgelegenheit; 6 Früh⸗ Freitag(Feſt des hl. Stephanus): 6 Frühmeſſe u. Beicht⸗ . e r.. e 5 Beleg, 73 85 0 8. 5 5 2 K ton; D ches Hochamt chor), hl. Abendmahl; 5 Chriſtfeier des Kindergottes⸗ meſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt;.30 elegenheit; 7 Meße: S 1 e 9 Bußandacht u. Kommunion; vorm. 10 eutſches Hocha gor), h 0 9 5 6 ft gmeſſe Predig 3 gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 mit Predigt und Kommunion(Mitwirkung des Kirchen⸗ dienſtes, Vikar Ebding. Pauluskirche Waldhof:.30 Hauptgottesdieuſt, Pfarrer Lemme(Kirchenchor); 10.45 Feier des hl. Abendmahls; 5 Kinderweihnachtsfeier, Vikar Littwin. Wallſtadt:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Marx(Kirchen⸗ chor); 10.45 Feier des hl. Abendmahls; nachmittags 2 Predigtgottesdienſt, Pfarrer Marx; abends 8 Krippen⸗ andacht, Pfarrer Marx. Singmeſſe;.30 Feſtpredigt und levit. Hochamt; 11 hl. Meſſe mit Feſtpredigt; nachm..30 Weihnachtsandacht. St. Sebaſtiannuskirche— Untere Pfarrei. Mittwoch(Vigil von Weihnachten): Von.15 an Adventsbeichte;.15 Schutzengelamt mit Segen; nachm..30—.15 Beichte und von 8—.30.— Donnerstag(Hochhl. Weihnachtsfeſt): 5 erſte hl. Meſſe mit Austeilung der hl. Kommunion; 6 feierliche Chriſtmette mit Segen, anſchließ. Hirtenmeſſe levit. Hochamt mit Feſtpredigt; 11 Singmeſſe m. Predigt; .80. Weihnachtsandacht. Städtiſches Krankenhaus. Mittwoch abend.30—10 Beicht⸗ gelegenheit, Mitternachtsmette mit anſchließend. Hirten⸗ meſſe.— Donnerstag 8 Predigt, Amt mit Segen.— Frei⸗ tag 6 Frühmeſſe;.15 Singmeſſe mit Predigt. St. Joſefskirche Lindenhof. Mittwoch 4— Beichte.— Don⸗ nerstag(Hochhl. Weihnachtsfeſt):.30 Austeilung der hl. Mutter, Frau Iodes-Amzeige Nach langem Leiden verschied unerwartet meine liebe Köln a, Rh., Disch-Haus Neueste Abhandlung „Die Favoritpapiere der Amsterdamer Börse“ übersendet Interessenten auf Wunsch kostenlos und franko Paul C. Landshoff& Co., Bankgeschäft Berlin W 8, Französischest r. 15 Telefon: Merkur 5874, 5875. 5858, 2304. Telegramm- Adresse Peeeelbank Berlin 8 Währendeder Börsenzeit: Peceelbank Berlin Börse Repräsentanz für Wesſdeufschland gegebenen flepräsentanz Amsterdam Amsterdam, Meerengracht 406 Bekanntmachung. Auf Anordnung des Herrn Badiſchen Miniſter des Innern in Karls⸗ ruhe vom 20. Oktober 1930 Handel und Gewerbe in Berlin vom 20. September 1930 bedarf es zur Einführung unſerer mit Staatsgenehmigung vom 18. Juli 1930 aus⸗ chors).— 2. Weihnachtsfetiertag vorm. 10 Deutſches Hoch⸗ amt mit Predigt und Kommunion. Freireligiöſe Gemeinde Weihnachtsfeſt, 25. Dez., vorm. 10 Feierſtunde, Prediger Dr. Karl Weiß über:„Wie wir Weihnachten feiern wollen?“ in der Aula des Realgymnaſiums, Tullaſtr. 4, unter Mitwirkung des freireligibſen Singchors.— und des Herrn Preußiſchen Miniſter für GM S. 000 000.— 7% Gold- Hypotheken- Pfandbriefe Reine 3 an den Börſen zu Berlin, Frankfurt a. M. und Mannheim eines be⸗ Telefon: 226 854, 55 Telefon: 37614 Telegr.-Adr. Peceelco- Amsterdam. 15190 ſonderen Proſpektes nicht. Die Pfandbriefreihe lautet auf den Inhaber und iſt eingeteilt in; g 200 Stück zu nom. G. 5000.— Buchſt.& Nr. 1— 200 5 500 Stück zu nom. G. 2000.— Buchſt. B Nr. 1— 500 Zwan Sverstei rum 2250 Stück zu nom../ 1000.— Buchſt. O Nr. 12250 9 9 9 1200 Stück zu nom. G./ 500.— Buchſt. D 85.4090 1500 Stück zu nom. G 100.— Buchſt. E Nr. 11500 9 „ Uhr Der Erlös der Pfandbriefe wird ausſchließlich zur Gewährung erſt⸗ in ſeinen Dienſträumen in Mannheim,& 1. 4 ſtelliger Goldmark⸗Hypotheken auf inländiſchen ſtädtiſchen und ländlichen 5 5„ Grundbeſitz verwendet. Außer dieſen vorſichtig ausgewählten, erſtſtelligen Eugenie Ceuer Wie. Mannheim, den 22. Dezember 1930 Heinrich Lanzstr. 230/25 Kauf-Gesuen Aetzgerei von tüchtig. Metzger zu kaufen od. pachten das Grundſtück des Guſtav Georg Brom me, 51 5 5 e 7 2 f 1 5 3 8 daltf i 1 7 K Hyoptheken haftet für die Forderungen der Pfandbriefgläubiger die Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: e unter Range in Mannheim, auf. Bankanſtalt mit ihrem geſamten Vermögen. Darüber hinaus haftet ge⸗ f e 994480 5 2— dana mäß 8 3 der Bankſatzung der Badiſche Sparkaſſen⸗ und Giroverband, 5 Trude Ceuler ſchäftsſtelle. Die Verſteigerung wurde am 25. Oktober 1930 Körperſchaft des öffentlichen Rechts, und durch ihn auf Grund der ſtaat⸗* im Grundbuch vermerkt. Die Nachweiſungen lich genehmigten Verbandsſatzung die ihm angeſchloſſenen badiſchen über das Grundſtück ſamt Schätzung kann feder⸗ ö n eee Sad i f* mann einſehen. Rechte, die am 25. Oktober 1930 en ee ee Stadt⸗ und i und 5 vier noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, ſind Zins⸗ und Kapitalzahlungen werden in geſetzlichen Zahlungsmitteln 1 45 Ver N 5 geleiſtet. Für jede geſchuldete Goldmark iſt der in Reichswährung aus⸗ ſpäteſtens in der Verſteigerung vor der Aufforde⸗ 1 reis 1 2 5 f 5 rung zum Bieten anzumelden und bei Wider⸗ gedrückte Preis von 790 Eg Feingold zu zahlen, jedoch für ſede Gold⸗ gegen bar zu kaufen ſpruch des Gläubigers glaubhaft zu machen mark mindeſtens eine Reichsmark. Der Preis für Feingold iſt der ge⸗ ſonſt werden ſie im geringſten Gebot nicht und mäß der Verordnung vom 29. Juni 1923(RGBl. S. 482) im Reichs⸗ i. 0 5 0 anzeiger bekanntgegebene Londoner Goldpreis, umgerechnet nach dem 1 bei der Erlösverteilung erſt nach dem Anſpruch ae l 5 1 5 f a des Gläubigers und nach den übrigen Rechten Mittelkurs der Berliner Börſe auf Grund der amtlichen Notierung des Angeb, mit Preis u. berückſichtigt. Wer ein Recht gegen die Verſteige⸗ zehnten Werktages vor dem Tag der Fälligkeit. Ergibt ſich aus dieſer K D 118 an die Geſch. Umrechnung für das Kilogramm Feingold ein Preis von nicht mehr als rung hat, muß das Verfahren vor dem Zuſchlag 8 0 0 5 8 aufheben oder einſtweilen einſtellen laſſen, ſonſt R. 2800.— und nicht weniger als R. 2780.—, ſo iſt für jede geſchuldete tritt für das Recht der Verſteigerungserlös an Goldmark eine Reichsmark zu zahlen. die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes. 105 09 Pfandbriefen ſind e am 1. Februar und 5 86 Grundſtücksbeſchrieb: jeden Jahres einlösbare Zinsſcheine und ein Erneuerungsſchein bei⸗ Lgb. Nr 197 1 3 15 51 155 Hofreite wit Ge⸗ gegeben. Nach Ablauf von 10 Jahren wird gegen Rückgabe des Erneue⸗ anden 115 Hausgarten 2e Medieusſtraße rungsſcheines eine neue Zinsſcheinreihe für weitere 10 Jahre aus⸗ 2 5 8 5 Nr. 12 Gutenbergſtraße Nr. 25. Gan 5 gi Haefele& Heubeck in Mannheim, J 7. 2, wird 8 Schätzung: 48 000 R. L. Die Einlöſung der Zinsſcheine ſowie die Rückzahlung der ge⸗ mangels einer die Koſten des Verfahrens decken⸗ 5 be 5 kündigten und ausgeloſten Stücke erfolgt koſtenfrei, den Maſſe eingeſtellt. 159 8 Wini 6 925 Bolten gericht in Berlin: bei der Deutſchen Landesbankenzentrale.⸗G., Mannheim, den 18. Dezember 1930. 8 2 bei der Deutſchen Girozentrale— Deutſchen Kom⸗ Bad. Amtsgericht B. G. 5. 8 munalbank—, Zwangsversteigerung in Frankfurt a..: bei der Naſſauiſchen Landesbank, Landes⸗ Im Zwangsweg verſteigert das Notariat am bankſtelle Frankfurt a.., in Mannheim: bei der Badiſchen Kommunalen Landesbank— Mittwoch, den 11. Februar 1931, vorm. 9½ Uhr 8 Girozentrale— in ſeinen Dienſträumen in Mannheim,& 1. 4, ſowie durch ſämtliche deutſchen Girozentralen, Landesbanken und öffeut⸗ das Grundſtück des Kaufmanns Ludwig Wil⸗ lichen Sparkaſſen. Bei den obengenannten Stellen erfolgt auch koſten⸗ helm Lambrecht in Mannheim auf Gemarkung frei die Ausgabe neuer Zinsſcheinbogen ſowie die Vornahme etwaiger* Mannheim. 10 Konvertierungen und aller ſonſtigen, die Goldpfandbriefe betreffenden Die Berſteigerung wurde am 3. Septbr. 1930 allgemeinen Maßnahmen. 5 l 4 im Grundbuch vermerkt. Die Nachweiſungen Vom 1. Auguſt 1931 an werden die Pfandbriefe mit 1 v. H.— eins über das Grundſtück ſamt Schätzung kann ſeder⸗ vom Hundert— des urſprünglichen Nennwertes zuzüglich der durch die mann einſehen. Rechte, die am 3. Septbr. 1930 fortſchreitende Tilgung erſparken Zinſen jährlich getilgt, und zwar durch 5 noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, ſind Ausloſung zum Nennwert oder durch Rückkauf. Die Kündigung ſeitens ſpäteſtens in der Verſteigerung vor der Auf⸗ der Bank iſt bis zum 1. Auguſt 1935 ausgeſchloſſen. Von da an iſt teil⸗ forderung zum Bieten anzumelden und bei weiſe oder völlige Rückzahlung durch Kündigung, Ausloſung oder frei⸗ Widerſpruch des Gläubigers glaubhaft zu machen, händigen Rückkauf möglich. Kündigungen erfolgen mit einer Friſt von ſonſt werden ſie im geringſten Gebot nicht und mindeſtens einem Monat. Die Rückzahlung im Falle der Kündigung bei der Erlösverteilung erſt nach dem Anſpruch oder Ausloſung geſchieht gegen Aushändigung der gekündigten oder ver⸗ des Gläubigers und nach den übrigen Rechten loſten Pfandbrlefe, der nicht fälligen Zinsſcheine und der dazugehörigen berückſichtigt. Wer eln Recht gegen die Ver⸗ Erneuerungsſcheine. Der Betrag etwa fehlender Zinsſcheine wird an ſteigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zu⸗ dem Kapitalbetrage gekürzt. ſchlag aufheben oder einſtwetlen einſtellen laſſen, Bekanntmachungen aller Art, die die Pfandbriefe betreffen, insbe⸗ ſonſt tritt für das Recht der Verſteigerungserlös ſondere alsbald nach den Zlehungen die Nummern der gezogenen Stücke an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes. ſowie gleichzeitig, aber jährlich mindeſtens einmal, eine Liſte der früher Grundſtücksbeſchrieb: ausgeloſten, aber noch nicht eingelöſten Stücke werden im„Deutſchen i. N 95 Reichsanzeiger und Preußiſchen Staatsanzeiger“, in der„Karlsruher Lgb. Nr. 5382, Litera: Lindenhofſtraße 52, Hof⸗ Zeitung“ und in je einer in Berlin, in Frankfurt a. M. und in Mann⸗ reite mit Gebäuden, 1 Ar 95 am. heim erſcheinenden Tageszeitun veröffentlicht 9 8 ö Schätzung: 11000 R. L. g e 80 Die Pfandbriefe ſind dem Geſetz über die Pfandbriefe und ver⸗ Mannheim den 13. Dezember 1990. wandten Schuldverſchreibungen öffentlich⸗rechtlicher Kreditanſtalten vom Notariat Mannheim 6 als Vollſtreckungsgericht. 21. Dezember 1927 unterworfen. Demgemäß wird ein beſonderes Deckungsregiſter über diejenigen Hypotheken geführt, die als Deckung für die ausgegebenen Pfandbriefe dienen. Die Pfandbrieſe ſind zur Anlegung von Mündelgeldern im Reichs⸗ gebiet zugelaſſen. Die Beisetzung fand nach dem Wunsche der Verstor- benen in aller Stille statt. Von Beileidsbesuchen bitte abzusehen. * 4601 a Das Konkursverfahren über das Vermögen der Firma Automobilzubehör G. m. b. H. vorm. Danksagung Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme beim Heimgang meines lieben Mannes, sage ich hiermit Allen herzlichen Dank. Besonders sei Herin Pfarrer Hessig für seine trostreichen Worte, Herrn Dr. Weber für seine aufmerksame Behand- lung, dem M. F- C.„Phöniz“ und der Stammtisch- gesellschaft A. H II für die zahlreiche Teilnahme und Kranzspende, herzlich gedankt. Mannheim, den 23. Dezember 1930 (NRäferſalerstraße 81) In tiefer Trauer: Helene Rummel geb. Moser u. Sohn NB. Das von meinem Manne betriebene Geschäft Fensters Façaden- und Prottoir-Reinigung— wird von mir weiter geführt. 1 Ronkursberkahren über das Vermögen des Weinhauſes Malaga, Inhaber Buenuaven⸗ 5 a tura Vi la, z. Zt. Baſel, ſind folgende Forde⸗ 1% Tounen 758 rungen angemeldet und feſtgeſtellt worden: Benz-Gangenau- N. 1914.57 bevorrechtigte Forderungen, ſowie 15 .% 7923.52 gewöhnliche Konkursforderungen. Sehne rasta. Unter Berückichtigung der vom Konkursgericht 7 0 8 8 be⸗ ſeſtgeſetzten Beträge für das Honorar und die] reift. ſof. preisw. zu Auslagen des Konkursverwalters ſtanden zur verkaufen. Angeb. u. Befriedigung der Gläubiger noch.“ 297.42 zur 1 E 120 an die Geſch. Verfügung, die gemäߧ 170 K. O. mit Genehmi⸗. gung des Konkursgerichtes unter die bevor⸗ rechtigten Gläubiger gemäߧ 61 Ziffer 1 K. O. Kuto verteilt wurden. Die Gläubiger der übrigen bevorrechtigten und der gewöhnlichen Konkurs- 3 8 S0 feadeofen Bezug nut dutch fachgeschäfte inustr. Deucksachen kostenlos Arbeitsvergebung. Für die Siedlung am Bäckerweg im Stadt⸗ teil Käfertal ſollen die Erd⸗, Beton⸗ u. Maurer⸗ arbeiten im öffentlichen Wettbewerb vergeben N Beitfeder werden gereinigt. Matratzen werden.— Die Angebotsvordrucke werden auf Auf Grund der vorſtehenden Bekanntmachung gilt die Zulaſſung eee werden neu angefertigt und unſerem Baubüro am Bäckerweg abgegeben. der von der Badiſchen Kommunalen Landesbank— Girozentrale— aufgearbeitet. Bettfedern u. Dort liegen auch die Zeichnungen auf. Oeffentliche Bank⸗ und Pfandbriefanſtalt in Mannheim ausgegebenen f 18601 5 Barchent in allen, Farben.] Angebote ſind bis ſpäteſtens Montag, den G. 5 000 000.— 7% Gold⸗Hypotheken⸗ Pfandbriefe Reihe 3 15 N N Preislagen. Kostenlos Abholung u, Zustellung g. 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Käthe Wenneis Oscar Gebhart Verlobte Weihnachten 1930 8 2 22 R 7, 38 Stau Karten eee eee 8 Liesel Schmitt Heinrich Erler Verlobte .-Waldhof.Käafertal Taunenstir. 13 Aeuß. Wingertstr. 38 Weinnachten 1930 Anna Heidenreich Richard Stählin Verlobte Mannheim, Weihnachten 1930 Dammstr. 13 Dalbergstt. 19 Mannheim, Weihnachten 1930 R 7, 40 Max-lJosefstr. 13 Mannheim Ludwigsflafen a. Rh. Weylstr. 6 Frankenthalerstr. d Weihnachten 1930 Mannheim Sögel i. Haun. Max-losefstr. 11 Weihnachten 1930 Anneliese Bieber Lissy Hilbert Trudel Müller 8 Max Winkelmayer Karl Kempf f D 8 Verlobte Verlobte Dr. 1 Riebel 8 8 u 42 9 0 5 1 4 Karl Huß f 5 New Tork Wieibnackten 1930 Weikaachten 1930 ee 8 Verlobte 8 8 Statt Karten 8 5 ud Iri i 3 Maria Leistenschneider Certrud 4 55 ee eee. Niebel Karl Schimper Anton Eigler 3 ichar midt Verlobte Baumstr. Mannheim Remagen 3 Verlobte. i Verlobte e 5 g 3 Möeim- Käfertal Schimperatraße 33„ 5 Weihnachten 1930 Weihnachten 1930 Mannheim Weihnachten 1930 9 8 Else Kraſt Edith Steller mann— 9 Alma Reul Jakob Heitz Franz Holling Fanny Rupp 4 Franz Diehl Verlobte Verlobte Karl Scheffel 2 Verlobte Gerichtsassessor grüßen als Verlobte Welbnachten 1930 C 1, 14 Martha Kloos Adoll Schãfer Verlobte Mauobeim Frankfurt a. M. B 6. 2 Bckenheimer-Bandstr. 11 Weihnachten 1930 Statt Karten 1 Else Frick 8 1 2 5 3 Linchen Biundo 5 rete Marx geb. Casse F Franz Baumgärtner Vermübiee Verlobt Verlobte eErlobte Heidelberg Mannheim Meanbeim, Weibgachten 1930 Uierstr. 705 Tullaste, 18. Bra Schüssler Peter Odis Verlobte Mhm.- Käfertal Mannheim Elisabeth Schwöbel Werner Pfitzenreiter Verlobte Weihnachten 1930 Drucksachen kum Hilde Hassler Kurt Sauer Walter Bayer Flugreuglührer der Deutschen Luſthense 6 Dore Bayer geb. 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Dieſe Verſuche haben ſich das ganze Jahr fortgeſetzt und zu einſchneidenden Regierungsmaß⸗ nahmen geführt, die in Deutſchland eine ganz neue Lage geſchaffen haben. Der Getreidehandel und die Mühlen⸗ induſtrie ſind in ihren Entſchließungen nicht mehr frei und die geſetzgebenden Körperſchaften haben ſich gezwungen geſehen, der Notlage der Landwirtſchaft im weitgehendſten Maße durch Zollerhöhungen und andere Beſtimmungen Rechnung zu tragen. Aus allen Ländern liegen Klagen der Landwirte über ungenügenden Stand der Getreide⸗ preiſe vor, ohne daß bisher eine Patentmedtzin für dieſe ſchleichende Krankheit gefunden worden wäre, die es er⸗ möglichen würde, keine Brotverteuerung für den Ver⸗ braucher herbeizuführen und doch die Lebensfähigkett der körnerbauenden Landwirtſchaft zu erhalten. In den Vereinigten Staaten erörterte man lange Zeit die Möglichkeit einer Exportprämie für Wei⸗ den und ſchuf ſchließlich eine neue Inſttution, das Far m⸗ amt, mit einem Kapital von 500 Millionen Dollars aus öffentlichen Mitteln und der Aufgabe, den Markt; obachten und den Erzeugern weitherzige und langfriſtige Kredite zu geben, um ihnen das Durchhalten der Ware zu ermöglichen. Da dieſe Inſtitution nicht für Getreide allein, ſondern auch für Tabak, Baumwolle uſw. geſchaffen wurde, hat man für die einzelnen Agrarprodukte Tochrer⸗ geſellſchaften gegründet, für Getreide die National Gratin Corporation. Dieſe hat durch Weizenkäufe ſtützend ein⸗ gegriffen und ihre Tätigkeit auf alle amerikautſchen Hauptſtapelplätze ausgedehnt. Trotzdem unterſchritt der Weizenpreis am 25. Februar ds. Is. in Chicago erſtmals wieder die Dollargrenze. Im Maj und Juni wurde die Stimmung am amerikaniſch⸗kanadiſchen Markte immer ge⸗ drückter wegen der guten Wetternachrichten und weil das Farmamt erklärt hatte, man ſtelle die Hergabe von Dar⸗ lehen auf Ware alter Ernte ein und wolle die bisherigen Darlehen allmählich abwickeln. Die Beſtellung des Feldes in Kanada ging in ſehr raſchem Tempo vor ſich und aus Argentinien, Auſtralien und Indien kamen gleichfalls günſtige Saatenſtandsmel⸗ dungen. In Kanada hat der beſtehende Weizen pool eine Reihe von Kriſen durchgemacht, ſich aber bis heute gehalten, wenn auch die Leitung gewechſelt hat. Da die poolfreien Getreidehändler ihre Geſchäfte ſozuſagen auf den Schultern des Pools ausdehnen konnten, ſind auch ſie zu einem beträchtlichen Faktor am Weltweizenmarkt ge⸗ worden. In Europa ſahen ſich Deutſchland, Frankreich und Italien genötigt, zum Schutz der heimiſchen Erzeugung ihre Einfuhrzölle erheblich zu erhöhen, wobei in Frank⸗ reich zur Förderung des Weizenexportes die Rückner⸗ gütung eines Teiles des Einfuhrzolles beſchloſſen wurde. Polen hat über ein Ausfuhrſyndikat geleitete Erport⸗ prämien eingeführt, hauptſächlich um den Export des überſchüſſigen Roggens zu forcieren, was für die deut⸗ ſchen Ausfuhrbemühungen recht fühlbar wurde. Das deut⸗ ſche Einfuhrſcheinſyſtem iſt von der Tſchechoſlowakei und einigen anderen Ländern mit geringen Aenderungen übernommen worden. Behandeln wir Weizen und Rog⸗ gen als Brotgetreide im Zuſammenhang, ſo iſt an dieſer Stelle zu ſagen, daß die Polen einen Getreideexportver⸗ band mit dem Ziel gegründet haben, vermittelſt einer planmäßig durchgeführten Prämienverteilung und Export⸗ politik das Preisniveau für Getreide, insbeſondere für Roggen zu heben. Das Ergebnis war allerdings zunächſt ein großes Durcheinander. Es erfolgten größere Roggen⸗ verkäufe Polens nach den geographiſch günſtig gelegenen Teilen der Tſchechoflowakei, für die ſich, da dieſes Land ſelbſt Ueberſchußgebtet in Roggen iſt, eine Erklärung in dem Umſtande fand, daß das polniſche Gewächs auf dieſem Umwege nach Deutſchland abfloß, wo es damals mit nur 60„ je To. Zoll belaſtet war, während Polenroggen in⸗ folge des Zollkrieges einem Satze von 100/ unterlag. Aber der Hauptüberraſchungsfaktor für den geſamten Getreideweltmarkt ſollte ſchließlich doch Rußland wer⸗ den. Dieſes Land iſt in das Jahr 1930 mit der Brot⸗ karte eingetreten und hat dieſe auch beibehalten, ſelbſt nachdem der Rat der Volkskommiſſare beſchloſſen hatte, einen „unantaſtbaren“ Getreidebeſtand von zizei Millionen Ton⸗ nen zu ſchaffen und die Belieferung der Induſtrie trotz⸗ dem über den vorgeſehenen Voranſchlag hinaus um 250 000 To. zu ſtegern. Am 22. Januar 1930 iſt nach dem Kriege die erſte Schiffsladung mit ruſſiſchem Wetzen in Königsberg eingetroffen; die Ladung wurde zur Hälfte in Königsberg, zur Hälfte in Hamburg verkauft. Bis zum Jahresende geſtalteten ſich die Dinge jedoch ſo, daß der ruſſiſche Weizen die Lage in Europa, beſonders in England, beherſchte. Die letzten Berichte aus Moskau ſprachen von der bedeutenden Zunahme der Getreide⸗ aufkäufe in der Ukraine und beſagten, daß der Jahres⸗ voranſchlag bis zum 1. Dezember zu 84,8 v. H. durch⸗ geführt war und einige 17 Millionen Tonnen geſammelt wurden. Der letzten Sowjetſchätzung zufolge war die Getreideernte ein wenig kleiner als erwartet, aber 15 Millionen Tonnen größer als in 1929. Bei der geringen Aufnahmefähigkeit des Weltweizen⸗ marktes mußte das Auftreten Rußlands als Verkäufer naturgemäß erſt recht preisdrückend wirken. In Rußland hat man durch die Errichtung von ſtaatlichen Rieſengütern in wohl faſt beiſpielloſer Größe, ſoweit es ſich um Ge⸗ tpeide erzeugende Güter handelt, Fortſchritte erzielt. Die Staatsgüter und auch die von Jahr zu Jahr zunehmenden Kollektiv⸗Wirtſchaften haben im Januar bereits über zwei Milllonen Tonnen oder 15 v. H. der ruſſiſchen Getreide⸗ beſchaffung geliefert gehabt. Rußland verdankt ſeine Rettung aus Nahrungsnöten ausſchließlich den Erfindun⸗ en in den kapitaliſtiſchen Induſtrieſtaaten. Es hatte zu ahresbeginn bereits 44 ſtaatliche Rieſengüter in Betrieb, wovon zehn über 50 000 Hektar, weitere 10 zwiſchen 40 und 50000 Hektar und die kleinſten mindeſtens je über 20 000 Hektar haben. In dieſem Jahr ſoll die Zahl dieſer ſtaat⸗ lichen rein motoriſierten Rieſengüter erheblich vergrößert worden ſein. Die Zunahme moderner Landmotoren (Traktoren), die 16 Stunden am Tage in zwei Schichten arbeiten, iſt die Haupturſache dieſer ganzen Entwicklung, welche Rußland früher oder ſpäter zu einem mehr als be⸗ achtenswerten Faktor als Weltweizenexporteur machen dürfte, Rechnet man dazu das Beſtreben in den über⸗ ſeeiſchen Ländern, die Anbauflächen weiter zu vergrößern, o muß unbedingt mit einer anhaltenden Ueberprodultion und niedrigen Weltmarktpreiſen gerechnet werden. Die ge⸗ famte diesfährige Ausſuhrmenge Rußlands wird auf 20 Millkonen Dz. geſchätzt, wovon ein Teil noch zur Ver⸗ ſendung kommen wird. Die bisherigen, ſeit 1. Auguſt auf 1% Mill. Tonnen geſchätzten Weizenverkäufe Rußlands haben bereits hingereicht, die amerikaniſche Ausfuhr enorm zu erſchweren und in Kanada geradezu kriſenhafte Zuſtände hervorzurufen. N Auch ſteht bereits feſt, daß Argentinien und Auſtralien wieder ſehr große Eruten haben werden. Tatſächlich rechnet das Internattoniale Landwirtſchafts⸗ inſtitut in Rom damit, daß für 1930/31 aus den Vereinigten Staaten in Kanada, Argentinien, Auſtralien, Brit. Indien, der Sowfet⸗Union, den Donauländern und Nordafrika zu⸗ ſammen 345 Mill. Dz.(i. V. 280 Mill. Dz.) Weizen als Ausfuhrmenge verfügbar ſein werden, während der geſamte Weltbedarf mit nur 225 Mill. Dz. Zuſchuß anzunehmen iſt. In Deutſchland hat ſich das Erträguis der Geſamt⸗ ernte 1980 im Vergleich zum Mittel der Ernten 1924/9 men⸗ genmäßig bei Brotgetreide um 10 v.., Gerſte um 2, v. 9 Kartoffeln um 24,5 v.., Wieſenhen um 12 v.., Kleeheu um 11 v.., Luzernehen um 30,4 v. H. und Zuckerrüben um 39,8 v. H. erhöht. — Als produktionsſteigernde Faktoren ſind außer der ſchnellen Vergrößerung der Anbauflächen in Ka⸗ nada ünd Argentinien— Rußland will bis Ende 1932 12 Mill. Hektar mehr oder weniger Neuland in Rieſen⸗ farmen, auf denen 90 v. H. des Perſonals aus Ingenieuren und nur 10 v. H. aus Landwirten beſtehen, neu beſtellen—, die Erſetzung der die Getreideprodukte von Millionen Hektar Ackerfläche freſſenden Pferden durch Benzin oder Oel verbrauchende Traktoren(d. h. jede Verdrängung von Pfer⸗ den iſt gleichzuſetzen einem Freiwerden von Ackerfläche zur Produktion von Brotgetreide für menſchliche Ernährung), Vermehrung der Erzeugung und Verwendung von künſt⸗ lichen Düpgemitteln(Italien z. B. verbraucht heute 90 v. H. mehr Stickſtoffe je Hektar als 1913) anzuführen. In den Ver. Staaten iſt der Beſtand an landwirtſchaftlich genutzten Pferden und Maultieren im letzten Jahrzehnt vom Höchſt⸗ ſtand mit 26,4 Millionen um rund 6 Millionen auf 19,5 Mil⸗ lionen Stück zurückgegangen, was eine amerikaniſche Unter⸗ ſuchung gleichſetzt mit einem verminderten Futterbedarf, zu deſſen Erzeugung 6 Millionen acres(1 aere= 0,4 Hektar) Mais, 6 Millionen geres Hafer und 8 Millionen acres Heu notwendig geweſen wären. Allein durch die Erſparnis an Pferdefutter werden 40 v. H. des amerikaniſchen Bevöl⸗ kerungszuwachſes verſorgt. Eine andere Berechnung nimmt den Rückgang des Welt⸗Pferdebeſtandes in Folge der Motoriſierung mit 11 tück und den damit eingeſpar⸗ ten jährlichen Futtermittelverbrauch mit 32,1 Mill. To. Futtergetreide an.! dieſe Entwicklung geht raſch weiter. Als kon dern der Faktor iſt auch die Tat⸗ ſache der ir ſehe: den Erſetzung der Schwe r⸗ arbeiter n und die damit Hand in Hand gehende Mi u 0 Nahrungsbedarfes infolge ge⸗ ringeren Stoffwechſels und die Auswirkung der Propa⸗ ganda zur veyſtärkten Aufnahme von vitaminreichem Obſt und Gemüſe(beſſere Ausnutzung der dargebotenen Nähr⸗ ſtoffe— kleinerer Bedarf), Rückgang der Konjunktur in der geſamten Weltwirtſchaft und infolgedeſſen größere Sparſamkeit im Brotkonſum, zu berückſichtigen, alles Ge⸗ ſichtspunkte, denen gegenüber die konſumſteigernden Faktoren. wie Bevölkerungszunahme, Abwan⸗ derung der Roggenbrotverzehrer zum Weizenbrot, der Reiseſſer zum Brot uſw., nur wenig ins Gewicht fallen. Für die Induſtrie, insbeſondere die deutſche Exportinduſtrie, ſind dieſe Erſcheinungen ſehr unerfreu⸗ lich, weil die Agrarſtaaten ihre Kaufkraft verlieren, wenn ſie ihre landwirtſchftlichen Produkte nicht abſetzen können. Für Deutſchland käme ſchon aus dieſem Grund der Ge⸗ danke einer wirtſchaftlichen Autarkie nicht in Frage, aber ebenſo, wie das Farmamt Sie amerikaniſchen Landwirte vor einer Vergrößerung der Weizenanbaufläche warnte, ſah ſich auch Deutſchland genötigt, einſchneſdende Maßnahmen zum Schutze ſeiner Landwirtſchaft zu ergreifen. Das von der Sozialdemokratie gewünſchte Getreide⸗ monopol, die Schaffung einer Zentralſtelle für die Getreidebewirtſchaftung(Schleuſentheorie des Scheuer⸗ Konzern), Einführung einer vom damaligen Reichsernäh⸗ rungsminiſter Dr. Dietrich gewünſchten Preis aus⸗ gleichs gebühr wurden abgelehnt, weil alle dieſe Pläne nicht mit den in den Handelsverträgen niedergelegten in⸗ ternationalen Vereinbarungen in Einklang zu bringen waren. Um erhöhe Zollſätze zu ermöglichen, wurde im vorausgegangenen Jahre der Handels vertrag mit Schweden gekündigt und auf neuer Baſis wieder ab⸗ geſchloſſen; weiterhin wurde ein Geſetz angenomten, das den inländiſchen Mühlen die Verpflichtung auf⸗ erlegt, Inlandweizen in einem vom Reichsernährungs⸗ miniſter feſtzuſetzenden Prozentſatz auszumahlen. Dieſe Vermahlungsquote wurde von urſprünglich 50 v. H. auf inzwiſchen 80 v. H. erhöht. Bereits am 20. Jan. 1930 traten neue Zölle in Kraft, die den Weizenzoll auf .50/ per Dz. brachten.— Schon am 27. März folgte wie⸗ der eine neue Erhöhung, die den Satz auf 12/ brachte (variabel zwiſchen.5012 /, Jahresdurchſchnittspreis 26„ per Dz.); der April brachte eine neue Erhöhung auf 15/ und gegen Jahresſchluß das Schieleſche Agrar⸗ programm(auf dem Wege der Notveroronung) eine von dieſem als Reichsminiſter für Ernährung und Landwirt⸗ ſchaft(Reichsminiſter für Ernährung der Landwirtſchaft hat einmal ein boshafter Induſtrieller geſagt) verfügte E r⸗ höhung auf 25/ per Dz. Für Roogen und Futter⸗ getreide wurden gleichfalls Zolerhöhungen in raſcher Folge durchgeführt, Roggen außerdem durch Regie⸗ rungskäufe geſtützt, ohne daß der angeſtrebte Preis von 23/ erzielt wurde. Gleichzeitig wurde Schiele ermächtigt, den Wert der Einführſcheine nach Belieben ohne Begrenzung abzuändern, wie der Reichsernährungsminiſter auch das Recht beſitzt Zolländerungen vorzunehmen,„wenn die Entwickelung der Wirtſchaftslage es erfordert“. Damit war man bei gleitenden Zöllen ange⸗ langt. Die Folge war die ſogenannte„Schiele⸗Hauſſe“ an den deutſchen Getreidemärkten, die einen ungewöhn⸗ lichen Umfang annahm und womit die Preisentwicklung in Deutſchland der am Weltgetreidemarkt entgegengeſetzt lief. Von den Zollmaßnahmen wurde der Gerſten⸗ markt beſonders ſtark betroffen, weil Deutſchland in normalen Jahren 2 Mill. To. Gerſte und davon ungefähr 1,75 Mill. To. Futtergerſte einführt; es war das Haupt⸗ gerſteneinfuhrland. Weniger ſtark wirkte ſich der Hafer⸗ doll aus, weil der Haferhandel zwiſchen den einzelnen Ländern ſeit Jahren im Rückgang begriffen iſt. Als Bei⸗ ſpiel möge dienen, daß Deutſchland 1924 noch 444 119 To., England 424994 To. Hafer einführte, wogegen 1928 die Hafereinfuhr beider Länder nur noch 157 709 bezw. 278 191 To. betrug; 1929 und 1930 war ein weiterer Ein⸗ fuhrrückgang zu verzeichnen. In Mais hatte es im März auf ſcharf anziehende Forderungen der Ablader eine kleine Sonder⸗Hauſſe ge⸗ geben. Da ſich für Mais wegen handelsvertraglicher Bin⸗ dung eine Zollerhöhung nicht durchführen ließ, entſchloß man ſich zur Schaffung eines Mais monopols, zu⸗ nächſt mit Gültigkeit bis 1. Auguſt 1932. Dieſes Monopol hat ſeine Tätigkeit am 1. April 1930 aufgenommen. Die erwarteten und beabſichtigten Steigerungen der Preiſe für inländiſches Futtergetreide ſind eingetreten, wenn ſie auch nicht die Höhe erreicht haben, auf die manche Stellen hofften; insbeſondere iſt die von der Maisſeite her er⸗ folgte Beſſerung der Roggenpreiſe ausgeblieben. Die Maiseinfuhr Deutſchlands betrug in den letzten beiden Jahren nur ungefähr je 1 Mill. To., d. h. nur einen klei⸗ nen Bruchteil der von den europäiſchen Einfuhrländern aufgenommenen Maismenge. Der Getreidehandel hat naturgemäß unter all dieſen Maßnahmen in Deutſchland ſchwer gelitten. Je⸗ weils vor neuen Zollerhöhungen entwickelte ſich zwar leb⸗ haftes Geſchäft, das dann aber einer um ſo größeren Stille Platz machte. Sehr ſchwer getroſſen wurde in erſter Linie der Einfuhrhandel, weil der Bedarf der vom hieſi⸗ gen Platze aus verſorgten Großmühlen an Auslondsweizen auf ein Minimum zurückgegangen iſt. Die Unſicherheit und Unbeſtändigkeit der Zollſätze tat ein übriges und ſchädigte auch die Mühleninduſtrie ganz erheblich, denn die Wettbewerbsverhältniſſe zwiſchen den Mühlen haben ſich durch den Zwang bis zu 80 v. H. deutſchen Weizen zu vermahlen und die dadurch bedingte Veränderung der Rohſtoffbaſis ſtork zu Ungunſten der großen auf die Ver⸗ mahlung von Auslandsweizen eingerichteten Mühlen am Rhein verſchoben. Auch der Futtermittel⸗ ls Kleie mit Zoll belegt wurde und die Zollſtellen niſſe verlangten. ch die weitere Entwicklung an⸗ ü e Londwirtſchaft in Deutſchland ſelbſt viel zu einer Beſſerung ihrer Lage beizutragen haben, durch Rationaliſierung ihrer Betriebe, durch Standardiſierung gewiſſer Erzeugniſſe, durch genoſſenſchaftliche Organiſierung des Abſatzes von beſtimmten Produkten(vergl.: Winzer⸗ genoſſenſchaften, gemeinſamer Verkauf der Tabake der in Vereinew zuſammengeſchloſſenen Tabakpflonzer unter Mitwirkung der Landwirtſchaftskammern uſw.), alles Selbſthilſemaßnahmen, die zu Erſolgen mitverhelfen können, wenn ſie mit Nachdruck betrieben werden. n Warum die Brüſſeler Zutkerverhandlungen ſcheiterten Die deutſche Abordnung rechtfertigt ſich Die deutſche Abordnung begründet durch eine von Kommerzienrat Dr. Rahbethge abgegebene Erklärung ihr Verhalten bei der Brüſſeler Zuckerkonferenz. Es heißt darin u..: Während es das einzig Mögliche ſei, für die Errechnung der Exportquoten von der Lage auszugehen, die bei den Verhandlungen tatſächlich vorliegt, alſo prak⸗ tiſch von der Rübenzuckerernte 1930 und den zurzeit vor⸗ handenen Exportmengen, habe Mr. Chadbourne bei ſeinen Vorſchlägen die Rübenernte von 1929 zugrunde gelegt. Für Deutſchland ſeien aus der Ernte 1930 über 800 000 Tonnen zum Export bereit, während 1929⸗30 nur 235 040 Tonnen exportiert wurden. Die Anbaufläche ſei aus⸗ gedehnt worden, die Ernte war groß und der Konſum in Deutſchland ging zurück. Deutſchland hätte ſich für 1930-31 mit einer Ausfuhrquote von 600 000 Tonnen einverſtan⸗ den erklärt. Davon ſeien ſchon 250 000 Tonnen effektiv verkauft. Für die nächſten vier Jahre wurden verlangt je 400 000 Tonnen; das bedeutet 350 000 Tonnen für friſchen Export und 50000 Tonnen für Abdeckung des Lagers. Dieſer Vorſchlag ſei zum Schluß ermäßigt worden auf 450 000 Tonnen im erſten und 350 000 Tonnen in den wei⸗ teren Jahren. Das würde bedeuten, daß Deutſchland faſt die Hälfte ſeines Exportquantums als Ueberſchuß behalte und jedes Jahr 106 000 Tonnen erforderlich ſeien zur Abtragung diefes Ueberſchuſſes, während die wirkliche Exportquote nur 250 000 Tonnen betrage. Deutſchland führe Zucker nur aus im Falle einer günſtigen Erute. Seine Minimal- ernte betrage 1,6 Mill. Tonnen, ſeine Maximalernte 2,45 Millionen Tonnen. Bei einer Minimalernte würde ſogar Einfuhr möglich ſein. Mr. Chadbourne habe für Deutſch⸗ land eine Exportbeſchränkung auf 200 000 Tonnen für die nächſten fünf Jahre gefordert. Demnach könnte Deutſch⸗ land in den nächſten vier Jahren nur aus ſeinen Vorräten exportieren. 5 Die ſchwierige Lage des Weltzuckermarktes ſei nicht auf die Rübenzuckerländer zurückzuführen, ſondern auf die ge⸗ waltige Ausdehnung der Produktion in den Rohrzucker⸗ ländern. An ſich habe Deutſchland an einer Konvention das geringſte Intereſſe. Die deutſchen Inlandspreiſe ſeien von den Auslandspreiſen vollſtändig unabhängig. Die Exportmengen ſeien im Verhältnis zur Erzeugung gering. Auch ohne eine Konvention werde eine Hebung der Welt⸗ marktpreiſe wieder kommen, allerdings erſt in einigen Jahren. In der Zwiſchenzeit werde Deutſchland ſich helfen durch ſeine neu geplante innere Organiſation, die ein⸗ geleitet wurde, weil man an ein Zuſtandekommen der internationalen Konvention nicht glaubte. Fortführung des Mansfelder Kupferſchieferbergbaues In den letzten Tagen haben zwiſchen den zuſtändigen Reichs⸗ und Staatsbehörden und der Mansfeld AG. Ver⸗ handlungen über die Fortführung des Mansſelder Kup⸗ ferſchieſerbergbaues ſtattgefunden. Die Verhandlungen find zu einem vorläufigen Abſchluß gelongt. Die Mansfeld AG. hat ſich daraufhin entſchloſſen, ihren Kupfer⸗ ſchieferbergbau aufrecht zu erhalten, vorbehaltlich eines endgültigen Abkommens mit Reich und Staat. * 73 v. H. Maſſequote bei⸗der Kreditbank für Auslands⸗ und Kolonialdeutſche eEmbß., Berlin. Im Vergleichs⸗ termin, der Kreditbank für Auslands⸗ und Kolonial⸗ deutſche eGmb., Berlin, wird ein Status vorgelegt wer⸗ den, in dem die Aktiva mit rund 963 000/ gegenüber rund 942 000„ nach dem Status vom 15. Oktober 1930 und die Paſſiva mit rund 1 325 000(1 273 000)/ bewertet ſind, ſo daß ſich eine Maſſequote von etwa 73 v. H. er⸗ geben dürfte. * Adler⸗Kaliwerke AG. in Oberröblingen— Wieder 5 v. H. Dividende zu erwarten. Wie der B. B. C. von zu⸗ ſtändiger Seite hört, iſt bei der Geſellſchaft für das am 31. Dezember zu Ende gehende Geſchäfſtsjahr wieder eine Dividende von 5 v. H. zu erwarten. Die Geſellſchaft hat bekanntlich ihren Schacht ſtillgelegt, nachdem ſie im Jahre 1927 ihre Quote an Aſchersleben verkauft hat. Hoffnungen, die ſich an Oelfunde geknüpft haben, haben ſich nicht erfüllt. * Deutſche Werke Kiel AG., Kiel. Das am 30. Sep⸗ tember 1930 abgelaufene Geſchäſtsjahr ſchließt nach Ab⸗ ſchreibungen in Höhe von 915 037(910 351) // mit einem Gewinn in Höhe von 138 420%(i. V. Verluſt von 626 038 Mark]. Der Verluſtvortrag aus 1928⸗29 von 486 782/ ermäßigt ſich demnach auf 353 361 /, der weiter vorgetragen wird. Im abgelaufenen Geſchäftsjahr ſei es nicht gelungen, neue Aufträge im Handelsſchifſbau zu erhalten. Die Uebernahme des Panzerkreuzers„A“ ſei durch Ablieferung „Karlsruhe“ wettgemacht worden. Ausgeſchriebene fträge wären nicht zu erlangen, weil die erzielbaren Preiſe und Bedingungen keine Rentabilität gelaſſen hätten. Das Repargturgeſchäft habe ſich auf wenig ver⸗ ändertem Stand gehalten und ſei für die Reichsmarine die ſchaft nach Ausſchöpfung der zur Verfügung ſtehenden Rechtsmittel entſchließen mußte, die beiden Schiſſe zurückzunehmen. Die Ausſichten für das kommende Jahr werden als ſchlecht bezeichnet. * Oberbedarf— Weiter verſchlechterte Dividendenaus⸗ ſichten. Die Verwaltung der Oberſchleſiſchen Eiſenbahn⸗ bedarfs⸗AG. Gleiwitz wird bei der Dividendenbemeſſung für dos am 30. September abgelaufene Geſchäftsjahr nicht nur die Eingänge des Berichtsjahres in Betracht ziehen, ſondern auch die Einnahmegeſtaltung, die ſich im laufenden Jahre bei dem bekanntlich als Holdinggeſellſchaft arbei⸗ tenden Unternehmen ergibt. Während bt. B. T. für das Berichtsjahr die Einnahmen wohl noch beſſer waren als im vergangenen Jahr, hat ſich inzwiſchen bei den Beteili⸗ gungsunternehmungen, beſonders bei der Caſtellengo⸗ Abwehrgrube der Geſchäftsgang naturgemäß weſentlich verſchlechtert. Die Abſichten der Verwaltung, trotz günſti⸗ ger Einnahmen dm Jahre 1929⸗30 aus dem vorjährigen Geſchäftsbetrieb der Beteiligungsunternehmungen die Divi⸗ dende zu reduzieren(i. V. 6 v..), möglicherweiſe ſogar ganz ausfallen zu laſſen, haben ſich daher inzwiſchen wei⸗ ter verdichtet. * Miag— Abſtoßung der Habermann u. Guckes⸗Lie⸗ bold. Das im Beſitz der Miag befindliche Paket Aktien der Habermann u. Guckes⸗Liebold AG. iſt ver⸗ äußert worden. Es handelt ſich dabei um einen Betrag von etwa 1,4 Mill. bis 2,4 Mill, Dem Vernehmen nach ſell der Verkaufspreis den Buchwert des Aktienpakets überſteigen. 5 * Adler u. Oppenheimer AG., Berlin. Die o. HV. ge⸗ nehmigte einſtimmig den Abſchluß für das am 30. Juni beendete GJ. und ſetzte die Dividende auf 4 nach 0 v. H. feſt. Ueber das laufende Jahr wurde noch aus⸗ geführt, daß die Loge im gegenwärtigen Augenblick außer⸗ ordentlich ſchwer zu überſehen ſei, daß man aber bei der Beliebtheit der Erzeugniſſe wieder mit Umſätzen rechne, die ſich guf der alten Höhe halten werden. Zunächſt ſind die Ausſichten noch zurückhaltend zu beurteilen. Der gegen⸗ wärtige Auftragsbeſtand hält ſich auf Vorjahrshöhe. hawdel hatte große Schwierigkeiten zu überwinden, be⸗ Kapitalerhöhung der Schocken Ka A. Zwickau Die Schocken K. a.., ein reſtlos im Familienbeſitz be⸗ findlicher mitteldeutſcher Warenhaus⸗Konzern hat ihr Ka⸗ pital von 3,0 auf 10 Mill., erhöht. Neben der Er⸗ höhung des AK. hat der Konzern ſeine eigenen Mittel auch dadurch verſtärkt, daß ſeit Schluß des letzten vollen Geſchäftsjahres— für Januar— Februar 1929 war ein Zwiſchengeſchäftsjahr eingelegt worden— die offenen Re⸗ ſerven von 1,56 auf 2,41 Mill.„ vermehrt wurden. Aus dem Gewinn für 1929⸗30 werden der Sonderrücklage wei⸗ tere 950 000/ zugeführt. Der Rohertrag iſt von 12,60 auf 16,88 Mill. /, der Reingewinn von.13 auf 1,35 Mill. Mark geſtiegen, ſodaß wieder 8 v. H. Dividende auf das alte Kapital verteilt werden können. Die Bilanz zeigt eine Zunahme der Warenläger von 5,45 auf 7,93 Mill. /, die teils durch Abzüge vom Bank⸗ und Debitoxren⸗ konto(31 gegen 4,2 Mill.), teils durch Vergrößerung der Kreditoren von 2,4 auf 3 Mill./ finanziert wurde. * Ryburg⸗Schwörſtadt AG.— Fortſchreitende Bau⸗ arbeiten. In der geſtern in Baſel abgehaltenen GV. des Kraftwerks Ryburg⸗Schwörſtadt AG. wurden die Regularien erledigt. Die Bou arbeiten ſind trotz der nicht immer günſtigen Witterungs⸗ und Waſſerſtands⸗ verhältniſſe in zufriedenſtellender Weiſe fortgeſchritten, ſo daß Mitte Oktober der Betrieb mit einer Maſchine auf⸗ genommen werden konnte; die zweite Maſchinengruppe wird vorausſichtlich Anfang des nächſten Jahres, die an⸗ deren Maſchinen im Laufe des Frühjahrs und Sommers in Betrieb kommen. Auf das AK. von 30 Mill. ſſr. waren am Ende des Berichtsjahres 80 v. H. eingezahlt. Im Januar des Berichtsſahres wurde eine 5proz. Obliga⸗ ttonsanleihe von 30 Mill. ſfr, duch ein Bankenkonſor⸗ tium übernommen und zu 987 v. H. zur Zeichnung auf⸗ gelegt. Während der Bauzeit kommt die Auszahlung einer Dividende nicht in Frage. * Underwood Elliot erwirbt die Aktienmajorität der Mercedes Büromaſchinenwerke Ach. Die Aktienmehrheit der Mercedes⸗Büromaſchinen AG. in Zella⸗Mehlis(Ka⸗ pital 3,5 Mill.), die ſich bisher im Beſitz des Haupt⸗ aktionärs und urſprünglichen Inhabers Dr. Metz, ſowie eines Konſortiums unter Führung der Commerzbank be⸗ fand, iſt lt.„Voſſ. Ztg.“ in amerikaniſche Hände über⸗ gegangen. Erwerberin iſt die Underwood Elliot Fiſher Co. Das Objekt beträgt rund 4 Mill. J. O Stillegung der Aelteſten Volkſtedter Porzellanfabrik. (Eig. Dr.) Die zum Arnold⸗ Konzern gehörende Aelteſte Porzellanfabrik Acc. in Volkſtedt bei Rudol⸗ ſtadt i. Thür. hat ſich wegen völligen Mawgels an Aufträgen gezwungen geſehen, für ihr Hauptwerk in Volk⸗ ſtedt, ſowie für das Zweigwerk Richard Eckert u. Co. AG. in Volkſtedt Stillegungsantrag zu ſtellen. Dem Erſuchen der Geſellſchaft mußte entſprochen werden und die Stillegung wird zum 3. Januar 1931 unter Entlaſung der geſamten noch beſchäftigten Belegſchaft erfolgen. Wie lang dieſe Stillegung dauern wird, gt von dem Ein⸗ gang neuer Aufträge ab. Der Geſchäftsgang der Geſell⸗ ſchaft war im Jahre 1930 überwiegend ungünſtig. Voraus⸗ ſichtlich wird für das am 31. Dezember ablaufende Ge⸗ ſchäftsjahr wieder ein nicht unbeträchtlicher Verluſt aus⸗ gewieſen werden müſſen. * Bayeriſche Spiegelglasfabriken Bechmann Kupfer AG., Fürth i. Bayern. Obwohl bei der Geſellſchaft in der letzten Zeit eine Beſſerung der Geſchäftslage eingetreten iſt, muß, nach Informationen des B. T. mit der Mög⸗ lichkeit eines Dividendenausfalles gerechnet werden. In den letzten beiden Jahren ſind 7 und 5 v. H. verteilt worden. ö * Vereinigte Stralſunder Spielkarten AG., Stralſund. Dem B. T. wird von zuſtändiger Seite beſtätigt, daß mit einer Dividendereduktion von etwa 3(i. V. 18) v. H. zu rechnen iſt. Ein Auſſichtsratsbeſchluß liegt allerdings noch nicht vor. Tekton⸗ und Sägewerk AG. Siglingen. Die Firma (Abd. 160 000%) ſchrieb in 1929 20.774/ ab, verwandte 40 318 zu Rückſtellungen und krug 467, Gewinnreſt vor. Bilanz(in): Fabrikate 311 481. Kontokorrent andererſe Darlehen 251857, Kontokorrent „Delkredere 54500, Reſerve 2300. 5 * Conrad Tack u. Co. AG.— Wieder 9 v. H. Dividende zu erwarten. Die Umſätze haben ſich bei der G' ſellſchaft im Jahre 1930 in Vorfjahrshöhe gehalten. Es iſt damit zu vechnen, daß für das am 31. 12. zu Ende gehende Ge⸗ ſchäftsjahr wieder 9 v. H. Dividende auf.28 Mill.% Stammaktien verteilt werden. Großhandels⸗-AG. für Getreide und Mühlenfabrikate, Charlottenburg Das am 30. Sept. beendete Geſchäftsjahr ſchließt, wie bereits gemeldet, mit einem Verluſt von 370 473/ ab, 8 der ſich um den Gewinnvortrag aus dem Vorjahr auf 364 358/ vermindert. Von dem Defizit ſollen 150000„ durch Entnahme aus der Reſerve gedeckt und 214358, vorgetragen werden. Bereits i. V. wurde ein Verluſt von 27 949/ ausgewieſen, um den ſich der Gewinnvortrag per 1. Otober 1928 verminderte. Auf Warenkonto wurde ein Erlös von 736 043(850 373)„ und auf Grundſtückskonto von 27 841(25 490), erzielt. Generalunkoſten i ten 609 616(681952)/ und Zinſen 121.005(121 785). Der Verluſt erklärt ſich zum größten Teil aus der Er⸗ höhung der Abſchreibungen von 100 125/ auf 403 733 l. Die Umſätze im Getreidehandel ſind nicht unerheblich zu⸗ rückgegangen. Es wäre trotzdem möglich geweſen, ein be⸗ friedigends Reſultat zu erreichen, wenn nicht zahlreiche Inſolvenzen die Geſellſchaft nötigen würden, ſehr erheb⸗ liche Abſchreibungen auf ihre Debitoren zu machen. In der Bilanz ſind Waren auf 395 494(1 402 016), und Kre⸗ ditoren gleichzeitig auf 2 425 283(3 251888), zurück⸗ gegangen. Effekten und Beteiligungen verminderten ſich, ohne daß nähere Erklärungen gegeben werden, auf 118 192 (383 794) /. Debitoren erſcheinen mit 2 766 318(2 444 934) Mark, Kaſſe und Bankguthaben mit 52 537(246 26) I und Wechſel mit 141878(191 720). Im laufenden Jahr ſind die Engagements weſentlich abgebaut worden.(V. 10. Januar). * Kaſſeler Brotfabrik und Mühlenwerke Wilhelm Möller AG., Kaſſel⸗Bettenhauſen— Sanierung 100:1 beſchloſſen. Der ao. GV. wurde geſtern Mitteilung nach§ 240 des HGB. gemacht. Die GB. beſchloß, das AK. im Ver⸗ hältnis von 1001 zuſammenzulegen und darauf neue Aktien im Nominalwerte von 265 000/ aus⸗ zugeben. Dieſe neuen Aktien wurden von einem Konſor⸗ tium zu je 100 v. H. übernommen. Die Zuſammenlegung der Aktien muß bis zum 15. März 1930 durchgeführt ſein. * Kapitalherabſetzung bei der Fränkiſche Nährmittel⸗ fabriken Hardheim⸗Kitzingen AG., Hardheim(Nordbaden). Die Geſellſchaft, die bereits Ende 1927 ihr Kapital von 840 000 auf 240 000/ herabſetzte, beruft auf den 12. Ja⸗ nuar ihre o. HB. ein, in der auch Beſchluß über eine erneute Zuſammenlegung des Aktienkapitals von 240 000 auf 60 000„/ im Verhältnis:1 gefaßt werden ſoll. * Pommerſche Provinzial⸗Zucker⸗Siederei in Stettin.— Dividendenreduktion. Für das Geſchäſtsjahr 1929/0 bringt der Aufſichtsrat eine von 12 auf 10 v. H. ermäßigte Dividende in Vorſchlag. »Rheiniſche Preßhefe und Spritwerke AG., Monheim. Eine abo. GV. beſchloß Herabſetzung des Kapitals von 2 auf 1,5 und Wiedererhöhung auf 2 Mill. /. Der ſich ergebende Buchgewinn wird zur Tilgung des Verluſtes von 716 000/ verwandt. * Malzfabrik Gengenbach AG., Gengenbach. Die o. GV. genehmigte den Abſchluß und beſchloß die Verteilung von wiederum 6 v. H. Dividende aus 32 062(i. V. 34 069), Reingewinn. N * Kronenbrauerei Offenburg AG. Die für die gemel⸗ dete Kapitalserhöhung erforderlichen Mittel ſind durch ein in der Bilanz bereits erſcheinendes Gegenwertskonto unter „Aktienkapital⸗Einzahlung“ ſchon geſichert. Die von der Kronenbrauerei Theodor Braun ſ. Z. übernommenen Stundungsſchulden, die in der Bilanz bereits auf 783 344 Mark herunter ſind(i. V. noch 2,37 Mill.), ſind im neuen „ am 15. Oktober ordnungsgemäß ganz getilgt worden. * Noch keine Entſcheidung über den Weſtdentſchen Ze⸗ menutverband. 5 Die Verhandlungen über die Verlängerung des Verbandes konnten infolge der außerordentlichen und zahlreichen Schwierigkeiten auch am Samstag noch nicht zu Ende geführt werden. Infolgedeſſen wurde beſchloſſen, die Fortſetzung der Beſprechungen auf den 29. Dez. zu vertagen. * N N 97 ickau itz be⸗ r Ka⸗ r Er⸗ Mittel vollen r ein n Re⸗ Aus e wei⸗ 1 12,60 Mill. e auf lan z 7,98 toren⸗ ng der Bau⸗ B. des burden haupt⸗ ſowie nk be⸗ über⸗ er Co. fabrik. zrende tudol⸗ s an Volk⸗ . AG. Dem nd die ahſung Wie Ein⸗ Beſell⸗ raus⸗ e Ge⸗ aus⸗ K. erteilt 5 Firma vandte t vor. orrent orrent dende lſchaft nit zu Ge⸗ ill., Nöller loſſen. des Ber⸗ und aus⸗ onſor⸗ egung t ſein. tittel- aden). von „ Ja⸗ eine 40 000 in.— 929/30 äßigte heim. ta ls er ſich luſtes von 9) 4 emel⸗ ch ein unter 1 der nenen 83 344 teuen etilgt t Ze⸗ rung und nicht oſſen, 3. Zu 9 Mittwoch, 24. Dezember 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Weihnachts⸗Ausgabe 15. Seite/ Nummer 597 — Veruhigtes Bankbilanzbile Monatsbilanzen deutſcher Kreditbanken— Verbeſſerte Liquidität Die Zahl der Bilanzziffern veröffentlichenden Kredit⸗ banken iſt im November unverändert geblieben. Wenn auch entſprechend der Geſamtwirtſchaftslage die Ein ſchrump⸗ fu n g der Geſchäfte bei den Banken im Novemder wei tere Fortſchritte gemacht hat, ſo gibt doch das Bilanzbild per Ende November die außerordentliche Beruhigung, die nach den Stürmen der Vormonate wieder eingetreten iſt, deutlich wieder. Die Veränderungen gegenüber dem Vormonat ſind ſowohl bei den Berliner Großbanken wie auch bei ſämtlichen Kreditbanken im gan⸗ zen genommen, ziemlich gering. Die fremden Gelder nahmen bei den Berliner Großbanken um 15 Mill. 1 ab und bei ſämtlichen Kreditbanken um 46 Mill., gegenüber einem Rückgang von 581 bezw. 653 Mill. im Vormonat. Dieſe Ziffern wären aber weſentlich höher, wenn nicht die Kundſchaftkredite bei Dritten geſtiegen wären und zwar bei den Berliner Großbanken um 72 Mill. Auch die Guthaben deutſcher Kreditinſtitute haben ſich hier um 33 Mill. verſtärkt. Hingegen beträgt der Rück ⸗ gang der ſonſtigen Kreditoren 119 Mill. Zum weitaus überwiegenden Teile entfällt der Abzug an fremden Geldern auf die ganz kurzfriſti ge n, während die mittelfriſtigen, die bekanntlich im weſentlichen Auslandskredite umfaſſen, um 39 Mill, geſtiegen ſind. Man darf daher annehmen, daß ein, wenn auch geringfügiger Rückfluß von Aus landsgeldern eingetreten iſt. Dem entſpricht auch, daß auf der Aktivſeite die Noſtro⸗ guthaben um 33 Mill.& geſtiegen ſind, die bekanntlich als Stütze für die Auslandskredite anzuſehen ſind. Der Akzeptkredit, den die Banken in Anſpruch genommen haben, hat auch diesmal eine Weiterung erfahren, und zwar um 17 Mill., gegen 107 Mill. im Vorfahr. Dahingegen ſind Indoſſamentsverbind⸗ lichkeiten aus begebenen Bankakzepten um 8 die weiter Mill. und insgeſamt um 138 Mill. zurückgegangen. Die Weiterbegebung von Wechſeln hal demnach erheblich nachgelaſſen. Auf der Aktivſeite hat der Rückgang der Debitoren weitere Fortſchritte gemacht, ſie gingen um 98 Mill. zurück, die Kundſchaft ſcheint in zunehmendem Maße auf Wechſel⸗ und Rembourskredit verwieſen zu werden. Die Wechſelbeſtände ſind entſprechend um 63 Mill. geſtiegen, und unter Ausſchaltung der Schatzwechſel ſogar um 80 Mill., und die Rembourskredite um 54 Mill. Entſprechend der Börſenlage gingen Reports und Zombards um 22 Mill. zurück. wovon allerdings nur 7 Mill. auf Reports allein entfallen. Die erſtklaſſigen Flüſſigkeiten zeigen nur ganz gering⸗ fügige Rückgänge. Die Verſchiebungen auf der Aktipſeite zu Gunſten der leichter greifbaren Mittel, haben faſt durch⸗ weg eine Ver beſſerung der Liquiditäts ziffer mit ſich gebracht. Lediglich bei der Dresdner Bank blieb ſie mit 51,4 v. H. unverändert, bei der DD.⸗Bank ſtieg ſie von 45,8 auf 4/7 v.., bei der Darmſtädter Bank von 51,4 auf 51,9 v.., bei der Commerz⸗Bank von 48,8 auf 50,3 und bei der Berliner Handelsgeſellſchaft von 58,3 auf 58,9 v. H. Die Bilanzziffern der Staats⸗ und Lan des⸗ banken ſowie der Girozentralen, weiſen im Gegenſotz zu den anderen Krecitbanken diesmal eine Steigerung der Kreditoren auf, die bei den Landesbanken 76 und bei den Girozentralen 52 Mill. betrug. Die langfriſtigen An⸗ leihen dagegen ſind nur ganz geringfügig um 5 bzw. 6 Mill./ geſtiegen. Auch auf der Aktipſeite zeigt ſich bei dieſen Bankinſtituten eine Verbeſſerung der Liquidität. Einerſeits ſind Debitoren in laufender Rechnung um 31 bzw. 53 Mill. zurückgegangen. Die Landesbanken weiſen eine Vermehrung der Wechſelbeſtände um 55 Mill. und der Noſtroguthaben um 57 Mill. aus, die Girozentralen im weſentlichen eine Vermehrung der Noſtreguthaben um 92 Mill.. Langfriſtige Ausleihungen ſind bei beiden In⸗ ſtitutsformen geringfügig geſtiegen. Die endgültige Sparkaſſenaufwertung in Preußen Wie mitgeteilt wird, hat die preußiſche Regie⸗ rung nunmehr die Aufwertung bei den preußiſchen Sparkaſſen in einer ſechſten(preußiſchen) Verordnung zur Durchführung der Aufwertung der Sparkaſſenguthaben abſchließend regelt. Dieſe Verordnung tritt mit dem 1. Januar 1931 in Kraft. Die Sätze, welche ſich ergeben, ſind folgende: Brandenburg und Stadt Berlin, Schleswig⸗Holſtein und Heſſen⸗Naſſau 17 v.., Hannover 18 v.., Nieder⸗ ſchleſien 18,5 v.., Sochſen 19 v.., Pommern 2,5 v.., Rheinprovinz ung Regierungsbezirk Sigmaringen 23 v.., Oſtpreußen und Grenzmark Poſen⸗Weſtpreußen 25 v.., Weſtfalen 26,5 v.., Oberſchleſien 29 v. H. Zum Zwecke der Aufbringung dieſer finanziellen Ein⸗ heitsſätze wird für jede Provinz ein Spar⸗ kaſſenausgleichsſtock gebildet. Diejenigen Spar⸗ kaſſen, die mehr Aufwertungsmaſſe beſitzen als ſie zur Leiſtung der für die betreffende Provinz vorgeſchriebenen Aufwertung benötigen, ſind verpflichtet, die überſchießen⸗ den Beträge an den Ausgleichsſtock abzuführen, umgekehrt erhalten diejenigen Sparkaſſen, die nicht genügend Auf⸗ wertungsmaſſe haben, um aus eigenen Mitteln die vor⸗ geſchriebene Aufwertung vornehmen zu können, aus dem Ausgleichsſtock die notwendigen Zuſchüſſe erhalten. Deutſche Bank u. Dresdn Darmſt.] Com..] Reſchs⸗ 333 Preuß 33 17 1420 u Nat. Priv. iredit Groß⸗ Credit⸗. Siaais⸗ Giro⸗ Dscönto Bet, Dan Lan San; Ge bann danken Stad 3b. W 8580, ente. Aktiva Kaſſe, fremde Geldſorten 42.2 177 19,2 11.7.7 97, 126.0.9 10.1 9,8 Guthaben b. Noten⸗ u. Abrechn⸗Banken 61.6 18,2 23,4 8,4 40 112 b 137,0.1 8 6 10.1 Schocks, Wechſel u unverzinsl. Schatzenw. 920 4 519 6 504.1 334,9 1163 2452, 46,9 275,4 574.5 199.1 Noſtroguth. b Banken, Bankftrm b. 8 Mon 354,4 191,7 184,7 124,0 108.5 1016,88 1290,0 10058 478 7 486.1 Repoits u. Lombards geg Börſe⸗Wertp p. 96,4 46,8 101,4 89.4 25.8 377,4 422,7 84,0 93.2 16,8 Vo'ſchüſſe auf verfe, oder eingel, Waren 679,4 440,7 405, 244,9 116,9 2003, 2819,„ 256 Eigene Wertpapiere 57.1 4¹³.8 37,9 25,5 10,5 189,4 411.3 29,7 197,8 182 1 Konſortialbeteiligungen 80, 20,0 39 0 20.9.1 176,4 211.9 25, 32,7.7 Dauernde Beteiligung b. anderen Banken 39,8 35.5 24.0 10 9.0 116,2 ö 181.5.0 30.1 42,4 Debitoren in laufender Rechnung 1 2529, 1 1168,7 1157.8 842.8 281,5 6152,8 1833.7 738.8 1549,5 1052.7 Langfr. Ausleihg geg. hyp. Sich od. Deckung——— 5 5 5 108,0 5 1896,6 2386,2 Paſſiva ö Aktienkapital bezw..triebskapitall 285.0 100.0 60,0 75.0 40,0 589,0 984.9 17.0 114,3 178,8 CCCCCCCVVVVCVCVVVTCVT 160.0 34 0 60 0 40.5 20.0 329,5 453.5 8571 45.4 37.9 r 4167, 2282.8 2268 8 1484 3 582.8 1176,7 18894% 1229.4 2980.0 19 72,4 Akze te e 2 242 4 1538 118,9 97,2 27.9 639,8 803.4 2,56 17.5 0,1 Langfriſtige Anleihen bezw. Darlehen 105,0—— 84.0— 189,0 13407— 1743.2 22182,9 Bilanzſumme auf beiden Seiten 4968, 4 2527.9 2522,2 1746, ö 678,1 12905,0 17243,6 1276,83 5031.7 4497.2 1 1 1 0 Buchdruckerei Bereits jetzt iſt beſtimmt, daß gerade die Klein⸗ ſparer und zwar alle diejenigen, deren aufgewertetes Sparguthaben den Betrag von 100 A nicht über ⸗ ſteigt, vom 1. Januar ab den vollen Betrag zur Kündigung befugt ſein ſollen. Auch die Ber ⸗ zinſung der Sparguthaben iſt inſofern neu geregelt, als ſie nicht mehr, wie bisher, mit dem höchſten Satz von 5 v.., ſondern mit demſelben Zinsfatz zu verzinſen ſind wie die ſog. langfriſtigen Kündigungsgelder. * » Die Preußiſchen Sparkaſſen im November. Bei ins⸗ geſamt 341,2 Mill./ Einzahlungen und 290,9 Mill. Auszahlungen erfuhr der Einlagenbeſtand auf den Spar⸗ konten der Preußiſchen Sparkaſſen im Deutſchen Spar⸗ kaſſen⸗ und Giroverband im Monat November einen Zu⸗ wachs von 50,3 Mill./ auf 6236,7 Mill.&. Auch bei den Giroeinlagen zeigt ſich gegenüber dem Vormonat eine Beſſerung, und zwar find die Einlagen hier um 20,5 Mill. Mark auf 956,5 Mill./ geſtiegen. * Guido Hackebeil AG., Berlin.— Mitteilung gemäß § 240 HGB. Der ab. HV. wurde Mitteilung gemäߧ 240 Abſatz 1 HGB.(Verluſt der Hälfte des Aktlenkapitals) gemacht. Hierzu wurde von der Verwaltung ausgeführt, daß ſich die in der o. HV. vom 17. April 1930 beſchloſſene Sanierung im Verhältnis 411 und die Wiedererhöhung des AK. auf 2 500 000“ als zu gering erwieſen habe. Bei den Vorarbeiten zur Aufſtellung der Jahresbilanz 1929⸗30 ergab ſich, daß mit einem ſehr erheblichen Verluſt, deſſen Ausmaß im einzelnen noch nicht feſtſteht, abſchließen wird. Die Urſachen des Verluſtes ſeien auf Konſtruktionsfehler in der Organiſation des Unter⸗ nehmens zurückzuführen, wobei die Abſtoßung der un⸗ rentablen Beteiligungen weitere Verluſte gebracht hat. Die Betriebe werden daher ſtillgelegt. Um die Verlagsrechte zu erhalten iſt mit der Norddeutſchen und Verlagsanſtalt(DA.) ein Abkommen getroffen worden, welches das Weiter ⸗ erſcheinen der Zeitſchriften der Geſellſchaft ſicherſtellt und die geſamte verlegeriſche Tätigkeit in die Hände der DAZ. legt. Ueber die Einzelheiten wird in der nächſten o.., die vorausſichtlich im Jan. 1981 ſtattfinden wird, Bericht erſtattet werden. „ Mittelrheiniſche Möbelfabrik AG., Oppeuheim in Zahlungsſchwierigkeiten. Die Mittelrheiniſche Möbelfabrik AG. in Oppenheim iſt in Zahlungsſchwierigkeiten geraten und ſtrebt einen Vergleich an. Der Vergleichstermin wurde auf den 17. Januar. 5 Vergleichsverfahren und Konkurſe im Handelskammerbezirk Mannheim Eröffnete Vergleichsverfahren: Firmo Her maun Reichardt, Korbwaren⸗ und Kinder wagen⸗ geſchäft, alleiniger Inhaber Wilhelm Reichardt in Mannheim, F 2, 2.(Vertrauensperſon: Bücherreviſor Rudolf Stober in Mannheim.)— Aufgehobene VV.(nach Beſtätigung des Vergleichs: Firma Jean Fluß, Tabakwarengroßhandlung in Mannheim, O 1, —6, Inhaber Kaufmann Jean Fluß und Toni Fluß, Mannheim, O 1,—6.— Firma Paulus u. Linier, offene Handelsgeſellſchoft, Keſſelſchmiede und Apparatebau in Mannheim⸗Rheinau, Rhenaniaſtr. 98. Aufgehobene Konkursverfahren(uach Schlußtermin und Schlußverteilung): Firma Pfäl ze: Gummi Gm b H. in Mannheim, Friedrichsfelderſtr. 39. * * Auch ein Konkurs. Im Konkursverfahren über den Nachlaß eines Kfm. Schäfer in Lahr ſoll die Schluß⸗ verteilung erfolgen. Dafür ſtehen zur Verfügung ganze 195,81 J. Davon ſollen nun noch Inſeftionskoſten und weitere Auslagen des Verwalters in Abzug kommen! Zu berückſichtigen ſind demgegenüber 4922,14/ nicht bevor⸗ rechtigte Forderungen. Das ergibt alſo eine Quote von noch nicht 3,8 v. H. je nach Höhe des Abzugs! Aktienindex—.3 b. Der vom Stat. Reichsamt errechnete Aktienindex (192426= 100) ſtellt ſich für die Woche vom 15. bis 20. Dezember 1930 auf 85,8 gegenüber 88,3 in der Vorwoche. und zwar in der Gruppe Bergbau und Schwerinduſtrie auf 79,6(82,1), Gruppe verarbeitende Induſtrie auf 75, (77,7) und Gruppe Handel und Verkehr auf 110,0(112,4). ROMAN VON GERTRUO WEITMAR- HEN 1 825—̃— 28(Nachdruck verboten.) Hilde empfand, daß von dieſem Augenblick viel abhing. Tat ſie recht, wenn ſie Eva jetzt allein ließ? Dieſe war doch ſchließlich ein ſeeliſch kranker Menſch und in ihrer Verbitterung und ihrer Leidenſchaftlich⸗ keit zu allem Möglichen fähig. Andererſeits lehnte ſich aber etwas Starkes, Geſundes in ihr gegen die Tyrannei der Freundin auf. Ihre ſchlanke Geſtalt ſtraffte ſich. Weit drüben ſah ſie Günter und Fritz Winkelmann. Da wußte ſie, was ſte zu tun hatte. Fritz Winkelmann war unter Evas rohen Worten zuſammengezuckt wie unter einem Peitſchenhieb. Dann ſetzte er ſich raſch in Bewegung. Fort, nur ſort! Aber er hatte nicht an ſeine mangelhafte Cislauf⸗ kunſt gedacht. Er kam ins Stolpern und wäre lang hingeſchlagen, wenn ihn Günter nicht aufgefangen hätte.„Na, nal Was iſt denn los?“ „Laſſen Sie mich, Orland! Sie haben es gehört. Ich blamiere Sie!“ f „Sie ſind ein Schafskopf,“ ſchalt Günter gutmütig, „wenn Sie auf die dumme Pute hören. Außerdem hat ſie uns beide gemeint, beſonders mich.“ „Sie hat geſagt: Dieſer Kleine da!“ Quatſch. Sie haben ſich verhört. Dieſer Lange dal, hat ſie geſagt. Sie glauben mir nicht?— Fragen wir Hilde!“ Sie liefen ihr entgegen. „Hilde, was hat dieſes Fräulein Heidingsfeld ge⸗ ſagt? Dieſer Lange da, nicht wahr? Winkelmann behauptet, ſie hätte ihn gemeint.“ Hilde verſtand ſofort und beſtätigte Günters Aus⸗ ſage. Sie hätte Eva gern noch entſchuldigt, aber womit ſollte ſie das tun? Es war wohl am beſten, über die peinliche Szene hinwegzugehen. Sie fuhren dann zuſammen zurück, und Fritz Winkelmanns verkümmertes Selbſtbewußtſein reckte ſich, wie eine junge Pflanze im Licht. Er dachte: Wenn alle Menſchen aus den ſogenannten gebildeten Kreiſen wie dieſe beiden wären, dann gäbe es nicht ſo viel Haß in der Welt. Was haben ſie vor den meiſten voraus? Nichts als ein bißchen Güte. Aber dieſes„bißchen Güte“ iſt die blaue Blume, mit der man die Welt erlöſen könnte.—— Eva war im ſelben Zug in einem anderen Abteil zurückgefahren. Hilde hatte ſie von ferne geſehen und erleichtert aufgeatmet. i 2 Beim Abſchied drückte ſie Günter feſt die Hand. 3 Er war doch ein guter Kerl, wie er es verſtanden 1 hatte, dem armen Winkelmann die Demütigung zu erſparer Und immer hatte ſie in ſeiner Gegenwart das Gerahl, als wäre ſie auch Horſt Hagen näher. „Wie geht es Herrn Hagen?“ fragte ſie noch ganz beiläuſig auf dem Bahnſteig, ehe ſie ſich trennten. „Er ſchreibt ſelten— hat viel zu tun.“ Natürlich ſie iſt rot geworden, dachte Günter im Weiterfahren traurig. Und Fritz Winkelmann wun⸗ derte ſich, daß er für den Reſt der Fahrt ſo ſchweig⸗ ſam war.—— Hilde ſah Eva ſchon am nächſten Morgen im Kolleg wieder. Aber Eva hatte mit einer anderen Kommilitonin den Platz an Hildes Seite getauſcht. Sie grollte alſo noch. Ihr hochmütiges Geſicht war ſo blaß, daß ſie Hilde leid tat. Als die Vorleſung vorüber war, ging Hilde auf ſie zu.„Guten Morgen, Eva!“ Sie ſtreckte ihr un⸗ befangen die Hand entgegen. Die Hand wurde überſehen.„Ich haben uns nichts mehr zu ſagen.“ „Eva!“ „Laß nur! Ich habe mich in dir getäuſcht. Du biſt genau wie die anderen.“ Damit wandte ſie ſich ab und ſtrebte von Hilde fort. Von da ab gingen ſie mit einem ſteifen Gruß an⸗ einander vorüber. Und wenn es ſich irgend vermeiden ließ, ſahen ſie einander überhaupt nicht an. Hildes Gefühle über dieſe Entzweiung waren ſehr verſchie⸗ dener Art. Einesteils zürnte ſie Eva und dachte: Wir ſind doch keine dummen Kinder mehr, daß wir uns ſo benehmen müſſen. Außerdem empfand ſie etwas, wie Befreiung. Es war zuweilen ein ſonder⸗ barer, dunkler Bann geweſen, in den Eva ſie zu zwingen verſucht hatte, etwas Unfrohes, Lebenver⸗ neinendes, das ihr ſelbſt ſonſt gar nicht lag. Und ſie hatte jetzt wieder viel mehr Zeit für ihre Arbeiten und ihre Bücher und für andere freundliche und gute Menſchen.— Andererſeits tat ihr Eva leid, und ſie dachte beſchämt: Vielleicht iſt mir hier zum erſten Male im Leben eine Aufgabe an einer Menſchenſeele geſtellt worden, und ich habe kläglich verſagt. Und ſie wurde im Hinblick auf den erwählten Beruf verzagt und kleinmütig. Ruhiger wurde ſie erſt, als ſich Eva Heidingsfeld kurz darauf ſehr eng an ein junges Mädchen anſchloß, das in einem fragwürdigen Rufe ſtand. Es war gleichfalls eine Männerhaſſerin, wie Eva ſelbſt. Nach⸗ träglich gingen Hilde nun über manches, was ſie in ihrer Harmloſigkeit nicht verſtanden hatte, die Augen auf, und ſie erkannte, daß ſie in einer Gefahr ge⸗ weſen war, die freilich bei ihrer geſunden Natur kaum eine ſolche genannt zu werden brauchte.— Zuweilen noch kamen ihr trotz allem Zweifel. Hätte ſie Evas verwirrtes Gemüt nicht doch vielleicht zu heilen ver⸗ mocht, wenn ſie nur Geduld gehabt hätte? Sie litt dann bitter darunter, kam ganz aus ihrer ſchönen Ruhe und Sicherheit und ahnte nicht, daß ſolche Stürme, Reue und Selbſtvorwürfe dazu gehören, wenn ein Charakter reifen ſoll.——— Anna Nicblajewna hatte das ſichere Gefühl, daß es an der Zeit wäre, den Kampſplatz zu verlegen. Hier in Berlin kam ſie Hanns⸗Peter Hennes nicht näher. Er zeigte zwar jetzt einiges Intereſſe für ſie, bemerkte ſie, wenn ſie in ſeinem Kreis erſchien, aber er geriet deshalb beſtimmt auch nicht eine Minute aus ſeiner unerſchütterlichen Ruhe. Er mußte aus dieſer Umgebung losgelöſt werden. Vielleicht gelang es ihr dann leichter, Einfluß auf ihn zu gewinnen. Sie ſuggerierte Herbert Hagen die Idee, daß er un⸗ bedingt mit Hennes zum Karneval nach Nizza fahren müßte. Herbert hegte zunächſt Bedenken. Solange er mit Hennes⸗Peter in Berlin war und wenigſtens ab und zu ins Kolleg ging, ließ ſich doch der Familte Hennes gegenüber noch der Schein aufrechterhalten, denke, wir Auch ſeinem eigenen Gewiſſen warf er dieſe Fiktion als einen beſchwichtigenden Zuckerbrocken hin. Anna Nicolajewna lächelte erbarmungslos.„Ma⸗ chen Sie ſich doch nichts vor, mein Lieber!“ In ihrer rauhen Sprache klang es doppelt hart.„Sie wiſſen ganz gut, daß Ste ſchon längſt nicht mehr tun, was Sie ſollten.“ Er ſenkte beſchämt den Kopf. Da ſtrich ſie ihm ſacht über das blonde Haar. Es war die erſte Zärtlichkeit, die ſie ihm gewährte. Er ſpürte die leiſe Berührung in allen Nerven.„Sie werden reiſen, Herbert!“ Er küßte ihre Hand. „Aber Sie, Anna“, ſagte er nach einer Weile traurig,„Sie bleiben hier. Ich werde Sie wochen⸗ lang nicht ſehen.“ „Abwarten!“ Sie lächelte geheimnisvoll. „Annal“ „Fragen Sie nicht! Es wird ſich finden.“—— Wahrſcheinlich wäre es Herbert nicht gelungen, Hanns⸗Peter zu der Reiſe zu bewegen. Bacchus machte ſich nicht viel aus Reiſen; ſie ſtörten ihn in ſeiner Bequemlichkeit. Ein beſonderes Zuſammen⸗ treffen kam Herbert zu Hilfe. In der Halle des Hotels waren ſie einem Herrn begegnet, den Hanns⸗ Peter ſchon einmal in der Umgebung ſeines Vaters geſehen hatte. Er wohnte nicht im Hotel; das Per⸗ ſonal konnte auch keine Auskunft über ihn geben. Aber Hanns⸗Peter fühlte ſich von dieſer Stunde an beobachtet. Mit der Gemütlichkeit hier war es vor⸗ bei. Natürlich wollte ſein Alter feſtſtellen laſſen, ob er arbeitete, ob der jugendliche Mentor ſeine Pflicht tat. Es war Rudolf Hennes überhaupt zuzutrauen, daß er ihn ſtändig beobachten ließ und dieſen Send⸗ boten aus ſeiner geheiligten Nähe ſchon geſchickt hatte, weil ihm unbefriedigende Nachrichten zuge⸗ gangen waren, deren Richtigkeit er erſt noch von einem Vertrauensmanne nachprüfen ließ, bevor er ſelbſt eingriff. Dem mußte man entſchieden zuvor⸗ kommen. Aber wie?„Es bleibt nichts weiter übrig, wir müſſen mal eine Zeitlang von hier ver⸗ ſchwinden“, ſagte er kläglich zu Herbert.„Der Alte hat natürlich was erfahren. Und über kurz oder lang wird er mich wieder einzuſpannen verſuchen. Aber ſo leicht ergebe ich mich diesmal nicht. Ein paar Wochen Freiheit will ich noch haben.“ Herbert erſchrak. Durch das purpurne Wunſch⸗ gewölk, mit dem ihm ſeine Leidenſchaft für Anna Nicolajewna den klaren Ausblick verhangen hatte, zuckte ein Blitz. Er vergaß einen Augenblick, wohin er Hanns⸗Peter lenken ſollte.„Und was geſchieht mit mir, wenn dein Vater uns ertappt?“ Hanns⸗Peter wehrte ab.„Sei doch nicht ſo auf⸗ geregt! Für dich wird ſchon geſorgt werden.“ Das war wieder eine von den halben Verſpre⸗ chungen, und ohne Anna Nicolajewna hätte ſich Herbert wahrſcheinlich in dieſem Augenblick nicht daran genügen laſſen. Aber die Ruſſin hatte ihren Plan und ihre Wünſche gewiſſermaßen auf ihn übertragen, und ſie war ſtärker. So kam die Reiſe ganz plötzlich und ganz heim⸗ lich zuſtande. Niemand aus dem Bekanntenkreiſe erfuhr vorher davon. Auch dem Chauffeur und dem Kammerdiener war das Ziel unbekannt. Das große Gepäck blieb im Hotel zurück. Nur zwei immerhin umfangreiche Koffer, die„das Nötigſte“ enthielten, wurden mitgenommen. In der geheizten Limou⸗ ſine fuhr man zunächſt nach einer mitteldeutſchen 1 ö Reichsſteuereinnahmen im November An Reichsſteuern ſind im Monat November 1930 ing⸗ geſamt 641, Mill. 4 aufgekommen, und zwar an Be ſitz⸗ und Verkehrsſteuern 410,1 Mill.„, an Zbllen und Ver⸗ brauchsabgaben 231,1 Mill. 4. In den abgelauſenen acht Monaten April bis einſchließlich November ſind insgeſamt 6321 Mill., mithin 522,8 Mill., weniger als 115 des Jahresſolls(5/32 von 10 265,6 gleich 6 843,8) aufgekommen. Von dieſem Minderaufkommen entfallen 243,9 Mill. 1 auf die Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern und 278,9 Mill. 22 auf die Zölle und Verbrauchsabgaben. Bei der Beur⸗ teilung dieſer Gegenüberſtellung iſt zu berlckſichtigen, daß die erſt im Laufe des Rechnungsjahres in Kraft getretenen neuen Steuern hauptſächlich im zweiten Halbjahr fließen und damit die Einnahmen der kommenden Monate des Rechnungsjahres nicht unweſentlich beeinfluſſen werden. Zuſammenfaſſend kann geſagt werden, daß ſich die Ein⸗ nahmen in den erſten acht Monaten des Rechnungsjahrs etwa im Rahmen des von der Reichsregierung aufgeſtell⸗ ten Finanzprogramms halten. New Morker Bankſatz 2.! Neue Diskontſenkung der Federal Reſerve Bank Newyork, 28. Dez. Die Newyorker Federal Reſerve Bank hat den Diskontſatz von 2 auf 2 v. H. ermäßigt. Mit dieſem abnormen Satz wird die führende amerikaniſche Notenbank den abnormen Verhältniſſen an den inter⸗ nationalen Geld⸗ und Warenmärkten gerecht, ohne daß man wünſchen kann, daß dieſer Zuſtand lange anhält. Liſte der amerikaniſchen Freigaben Bei der Außenhandelsabteilung der Handelskammer Mannheim liegt die noch Angabe des amerikantſchen Treu⸗ händers für das beſchlagnahmte Eigentum gufgeſtellte Liſte zur unentgeltlichen Einſichtnahme offen, die in alphabe⸗ tiſcher Reihenfolge die Namen derjenigen Jntereſſenten enthält, bei deren Guthaben ſich kein Vermerk über die Stellung eines Freigabeantrags findet. Guthobennummern, ſowie Guthabenbeträge ſind außer den Namen angegeben. Die Friſt zur Anmeldung von Freigabeanträgen läuft endgültig am 10. März 1931 ab. Sämtlichen Intereſſenten wird deshalb empfohlen, die Liſte einzuſehen, um gegebenen⸗ falles einen rechtzeitigen Freigabeantrag zu ſtellen. An⸗ fragen auf Grund der Einſichtnahme in die Liſte werden zweckmäßigerweiſe, möglichſt in engliſcher Sprache, un⸗ mittelbar an den amerikoniſchen Treuhänder für das be⸗ ſchlagnahmte fremde Eigentum gerichtet, deſſen genaue Abſchrift ebenfalls bei der Außenhandelsabteilung der Handelskammer Mannheim erfragt werden kann. Rückgang der Kohlenvrodultion Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamtes betrug die Steinkohlenförderung im November 1930 im geſamten Reichsgebiet 10 815 816(i. V. 14 156 806) Tonnen und die Braunkohlenförderung 11 692 370(15 492 856) Tonnen. Die Kolsproduktion ſtellte ſich im Berichtsmonat auf 2223 584 (3 288 117) To. An Steinkohlenbriketts wurden 401 5471 (516 737) Tonnen und an Braunkohlenbriketts 2511571 (3 560 067) Tonnen hergeſtellt. Für die Mongte Januar bis November ergibt ſich jetzt eine Verminderung der Steinkohlenproduktion gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 18,6 Mill. auf 131,18 Mill. To. und der Braunkohlenförderung um 25,86 Mill. auf 134,22 Mill. To. Die Koksgewinnung iſt von 35,22 auſ 30,19 Mill. To. zurückgegangen. In der Brikettproduktion zeigt die Er⸗ zeugung von Steinkohlenpreßlohle einen Rückgang von 5,1 auf 4,26 Mill. To. und die von Braunlohlenbriketts einen ſolchen von 38,88 auf 31,51 Mill. Tonnen. (J Kupferkartellpreis 10,35 Dollarcents. Newyor k, 29. Dez.(Eig. Dr.) Das amerikaniſche Kupferkartell hat den Kupferpreis um 0,25 auf 10,55 Dollarecents eif. Nord⸗ ſeehäfen erhöht. . 2* Frachtenmarkt Duisburg ⸗Ruhrort- 23. Dez. Die Lage an der hieſigen Börſe erfuhr heute im großen und ganzen keine Aenderung. Es konnte nur vereinzelt raum für Bergreiſen, jedoch hauptſächlich ab Kängl, nommen werden. Die Frachten blieben unverändert. Ebenſo erfuhren auch die Schlepplöhne tal⸗ wle berg⸗ wärts keine Aenderung. ſchickt und der Schlafwagen nach Nizza genommen Nur der Kammerdiener, auf den ſich Hanus⸗Peter verlaſſen zu können glaubte, begleitete die jungen Herren. Hanns⸗Peter freute ſich diebiſch, daß er ſeinem Alten ein Schnippchen geſchlagen hätte, und kam ſich wie ein großer Abenteurer vor. Er wußte nicht, daß er der Geſchobene war, geſchoben vom Willen einer Frau, und ahnte auch nicht, daß Rudolf Hennes über dieſe Unternehmung, wie über jeden ſeiner Schritte, von dem Diener gewiſſenhaft unter⸗ richtet wurde. Denn ſchließlich beſaß doch Rudolf Hennes und nicht ſein Sohn Hanns⸗Peter das Geld und die Macht. 8 Anna Nicolajewna holte ſich im Hotel Beſcheid. Ja, die Herren waren abgereiſt. Ziel unbekannt. Aber da lag ein Brief für das gnädige Fräulein von Herrn Hagen. Sie überflog die wenigen Zeilen an Ort und Stelle und nickte triumphierend.„Alles geſchieht, wie Sie es gewünſcht haben“, ſchrieb der gute Herbert.— Sie merkte nicht, daß ein blonder Herr, Typ ehemaliger Offizier, der ihre Frage nach Hennes und Hagen gehört hatte, ſie ſcharf fixierte. An die Aufmerkſamkeit blonder Herren war ſte bei ihrer aparten, ttefbrünetten Erſcheinung gewöhnt. Dann tat ſie ohne Säumen, was ſie ſich ſchon vor⸗ her überlegt hatte. Sie verpfändete ihren Schmuck, um ſich zunächſt einmal Geld zu verſchaffen. Als ſie mit dem Pfandſchein in der Hand auf der unfreund⸗ lichen Straße ſtand, die grauweiß, mit hohen, ſchmutzi⸗ gen Häuſern und blaßgelben Fenſteraugen um ſie dämmerte, überlief ſie ein Fröſteln. Ihr Alles, ihr Letztes hatte ſie nun auf die eine Karte geſetzt. Wenn ihr Plan mißlang——-l Ach, was, er durfte nicht mißlingen! Man hatte ſie von ihrer ſtolzen Höhe brutal heruntergeriſſen. Sie konnte in der Armfelig⸗ keit nicht leben. Sie wollte wieder empor. Das war ihr Recht. Darum kämpfte ſie, auch mit den verwegen⸗ ſten Mitteln.— Sie hatte lange nicht mehr an ihre Angehörigen gedacht. Wie der eiſerne Vorhang im Theater, ſo lag das Entſetzen feſt vor jenem grau⸗ ſamen Schlußakt damals und vor dem ganzen hei⸗ teren, glänzenden Spiel ihres früheren Lebens. Ste hatte ſich immer gehütet, daran zu rühren. Vielleicht wäre ſie ſonſt wahnſinnig geworden. Nur im Traum waren ihr die verblaßten Geſtalten zuweilen noch er⸗ ſchtenen. Sonderbar, heute, während ſie müde und nicht ohne Bangigkeit, als hätte ſie mit dem Hals⸗ band einen Talisman aus den Händen gegeben, durch den ſchneebleichen, abendlichen Tiergarten ſchritt, während drüben die Lichter der Charlottenburger Chauſſee ſchimmerten, Hupen tönten und Klingeln ſchrillten, abendlich ferngerückt, ein Stück andere Welt, das ſie nicht berührte,— und dicht bei ihr nur das Knirſchen ihrer Schritte zu hören war und dann und wann ein wenig Schnee von den Aeſten rieſelte, wenn ſich vielleicht ein Vogel ſchlaftrunken darin bewegte, — heute waren ſie plötzlich um ſie— Mama, der Va⸗ ter und Boris, der kleine Bruder, der ſeine ſtolze Schweſter in rührend kindlicher Weiſe verehrt und vergöttert hatte. Alle waren bei ihr, ganz nahe, Sie ſah nichts, hörte nichts von ihnen, aber ſie hatte dieſes wunderſame Gefühl der Nähe liebſter Menſchen, das ſie nun ſeit vielen Jahren entbehren mußte. Was ſollte das bedeuten? Was wollten die teuern Schat⸗ ten von ihr? Tröſten? Ermahnen? Warnen? Anna Nicolajewna, du— eine Abenteuerin7! [Fortſetzung folg“) 2—— 1 5 „N ummer 597 Täglich i Alles ist begeistert Uber MauRICE CREUAIIER ERAs sirsen PRODUKHON Besuchen Sie die Nachmittags- Vorstellungen! Beginn:.00 Uhr Freitag.00 Uhr Donnerstag. den 25. Dezember 1930 Nachmittags- Vorstellung Peterehens Mondfahrt Ein Märchenspiel in 7 Bildern von Gerdt von Basse witz Musik von Clemens Schmalstich Inszenierung: Herbert Maisch Musikalische Leitung: Helmuth Schlawing Anfang 15 Uhr Ende 17.15 Uhr Donnerstag, den 25. Dezember 1930 Vorstellung Nr. 130- Auber Miete Vorrecht E In neuer Einstudierung u. neuer Inszenierung: Hoffmanns Erzählungen Phantastische Oper in einem Vorspiel. 3 Akten und einem Nachspiel von Jules Barbier Musik von Jacques Offenbach Musikalische Leitung: Ernst Cremer Inszenierung: Herbert Maisch Chöre: K. Klauß Ausstattung: Eduard Löffler Techn. bhinrichtung: Walther Unruh Anfang 19.30 Uhr Ende 22.30 Uhr Personen: Vorspiel: Hoffmann Helmuth Neugebauer Niklaus Nora Landlerich Lindort Sydney de Vries Luer Karl Zöller Nathanael Walther Joob Hermann Albert Weig Olympia Gertrud Walker Spalanzani Walther Friedmann Cochenille Frits Bartling Giulietta Else Schulz Schlemibl Hugo Voisin Antonia Gussa Heiken Crespel Karl Mang Margarethe Klose — Freitag, den 26. Dezember 1935 Vorstellung Nr. 131. Außer Miete Vorrecht D Die Melstersinger von Nürnberg Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Musikalische Leitung: Joseph Rosenstock Inszenierung: Richard Hein Chöre: Karl Klauss Bühnenbilder: Eduard Löffler Anfang 17.30 Uhr Ende gegen 22.30 Uhr Personen: Hans Sachs, Schuster Franz Schuster Landestheater Karlsruhe a. G. Wühbelm Fenten Sümme der Mutter Veit Pogner. Goldschmied Kunz Vogelgesang, Kürschn. Konrad Nachtigal, Spengler Sixt. Beckmesser. Stadtschr. Fritz Kothner, Bäcker Karl Mang Hugo Voisin Christian Könker Meistersinger Walther von Stolzing. Ritter Gustav Wünsche David, Sachsens Lehrbube Eva, Pogners Tochter Fritz Bartling Else Schulz Magdalena, in Pogners Diensten Margarethe Klose Albert Weig Ein Nachtwächter i pollo. Betriebe Weihnachten 1930 5 28. Dezember: Konzert 26. Dezember: 4 Uhr Tanztee 8 Uhr Tanz 27. Dezember: 8 Uhr Tanz und Konzert 28. Dezember: 4 Uhr Tanztee 8 Uhr Tanz EINTRITT FEI 3 eee eee eee Tele den Wanacseie Cafe Schmidi Ae. Reichhaltiges, tönendes Beiprogramm Emelka-Woche/ Micky Maus Hational-Theater Mannheim. Neue Maunheimer Zeitung/ Weihnachts⸗Ausgabe Mittwoch, 24. Dezember 1930 brüöbnende lathsalven quittieren die urkomischen Ein- Ab morgen: fälle und ungewollt tollpat chi- gen Situationen in der zwerch- eff fell rschüt enden Groteske mit Man lacht, man schreit, man quietscht „ explosiv endlädt sich die Heiter- Busler Realon keit des Publikums Nommen! Seen! aucfiem! Reichhaltiges Beiprogramm! jugendliche haben Zutritt! Anfang 3 Uhr„ Freitag 2 Uhr Miſſſtf ff llaununalumun ih Ein Shakespeare- Komödie im Film! bouslas Fairbanks neuestes und bestes Filmwerk: Mlaig, Aefordò. Hegle: um an˙ois Eine Komödie aus dem Mittelalter— und trotzdem aktueller als mancher Stoff der Das müssen sie sehen— mie„Douglas seine Frau zähmt“ Gegenwart Reichhaltiges Beiprogramm! Micky Haus fee Anfang.00 Uhr. Helm. Neugebauer Wie von EAI. IANNIN Gs Renate Müller Oiga Tschechow in telling Cutter Jannings, wie er leibt und lebt. 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