Einzelpreis 10 Pf. 8. 27 9 9. hr 3 57 N g 2 85 25 „t=.* e 8. ng 8 9 25 5 8 5 5 te, 03 855 8 25 85 155 f 5 85 8 2 9 ch 8 8 5 8 5 5 8⸗ 8 5 N N bt, in 1 2 ie iA ra! 7 2 2 5. Träger 175 Haus monatlich RM..—, in 2 7 Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite 55 15 0. 1 955 155 durch die Poſt RM..— en III el e Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. en zuzug Aebi Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen ei⸗ Fronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, 5 beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Ne Sies sickraße 4, Fe Hauptſtraße 68, W Oppauer Straße 8, Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für 9 Se Luiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Pyſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. er g g n⸗ 5— 1. Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 30. Dezember 1930 141. Jahrgang— Nr. 602 10. n* It 30 te* b 18 ug e 2* 2 2 2 5 Zweckmeldungen der konſervativen Preſſe dum das ſtark abgeſchwächte Intereſſe der Oeffentlichkeit wieder zu erwecken“ 81 er n 3 7 4 9 2 2 ere ebenen, Neujahrswünſche der Parteiführer een 85 8. 3 50 125 15 Drahtung unſ. e Vertreters Von Staatsſekretär z. D. Frhr. v. Rheinbaben en* London, 30. Dez. 4 4 5 4 9 4 85 5 1 8 2 1. 8„„ 5 Antworten auf eine Amfrage Das Wichligſte: Reviſion der Tributlaſten Innere und äußere Politik Deutſchlands tragen Die Budgetvoranſchlä ür d. 5 5 8 f a TTT f deutlich die Zeichen des Ueber ganges. Es 15 liſche Heer werden gegenwärtig vorbereitet, was Telegraphiſche Meldung Ziel wird lang und hart ſein. Nur ein einiges Volk iſt nur allzu natürlich, daß trotz aller bitteren 5 ae ae Preſſe zum Anlaß nimmt, das ohne⸗ Berlin, 29. Dez wird ihm bis zum glücklichen Ende gehen können. i ſeit 1914 ſich aus der unzerſtörbaren 5 5 ark een e e der Oeffentlichkeit Das Nachrichtenbüro des Vereins Deutſcher Zei⸗ Darum kann die Parole des kommenden Jahres nur deutſchen Lebenskraft heraus angeſichts einer ſo ts durch fachmänniſche Schilderung der techniſchen tungsverleger und der Reichsdienſt der deutſchen heißen: Sammlung und nicht: Zerklüftung. wenig Hoffnung gebenden inneren Entwicklung n Vervollkommnung der Armee wieder zu Preſf R Nergznfi Hrafte,* immer wieder die Frage erhebt, ob nicht von drau⸗ mt 3 5 Preſſe haben führende Perſönlichkeiten aus allen 5 N 5 e her ein Hoff aſtrahl ſichtbar wird. Aber erwecken. Dem militäriſchen Korreſpondenten der deutichen Parteien um ihre Neujahrswünſche für das Von ſozalde mok rati ſche 1 Seite liegt eine ß en her ein Hoffnungsſtra 91 ſi htbar wird. lber 5„Morning Poſt“ zufolge, dürfte die Mechaniſie⸗ deutſche Volk gebeten. Aeußerung des preußiſchen Miniſters des Innern auf was alles„hoffen da die deutſchen Menſchen! 15 rung des Heeres im kommenden Jahre weiter Der Führer der Deutſchen Volkspartei,. N der unter anderm ſagt: 5 Auf 85 Kopie des ttalteniſchen Faſchtsmus 9 ch f i 5 8 1775 Wirtſchaftsnot und politiſche Wirrnis ſind die gar auf deſſen aktive Hilfe für Deutſchland; auf den 85 fortgeſetzt werden. Reichstagsabgeordneter Dingeldey, wünſcht dem Zei ber 5 ir das alte Jah laſſen. Und Bolſchewismus, auf di eite Internationale der 0. b 5 l deutſchen Volk für das Jahr 1931: 8 eichen, un er denen wir das alte Jahr verlaſſen. Un Bolſchewismus, ar f die zweite Intern. le eine andere Nation habe eine Armee, die 5 1. 5 8 nur die Zuverſicht auf die Kraft und die Einſicht] klaſſenbewußten Sozialdemokratie, auf den Diktator .. 5 1 1. Eine ſtarke Staatsführung, die unbeirr⸗ 8 5 9 1 5 5 8 8 0 880 0 N a ſich an Kampfesſtärke bei gleichzeitig hoch⸗ bar und mit zäher Entſchloſſenheit 885 Weg durch unſeres Volkes wird uns befähigen, durch das Tal X, auf brüderliche pazifiſtiſche Verſtändigung mit gradiger Beweglichkeit mit der engliſchen Reformen 315 Geſundung der deutſchen Wirtſchaft der Not und des Dunkels den Weg zu hellern Höhen Frankreich in einem deutſch⸗franzöſiſchen Zollverein, vergleichen könne. nnd Heberer dune des Fluchs 1 5 Maſſenarbeits⸗ zu finden. Deshalb gilt es im Jahr 1931 vor allem, oder gar auf ein Militärbündnis mit Frankreich, auf Im nunmehr ab 5 0„. 5 5 das Selbſtvertrauen des deutſchen Volkes zu ſtärken England, auf Amerika, auf den Sieg des Rechtes jJJCCCCCCJVVVVVVVCVC0 ee damit alle Kräft e t eingeſetzt d i tber die M cht, auf den Völkerbund, auf Paneuropa das Zutrauen der Truppen zu den Mechaniſierungs⸗ 2. Ein Parlament, das durch Umſchmelzung der 1 1 1 10 975 175 e 1 85 18 995 eh a1. ee 5 77 5 Mehrheit 975 maßnahmen zu ſtärken. Mechaniſterung und Motori⸗ aufbrauſenden vaterländiſchen Bewegung, die durch e en eee e 9 5 5 chanif 9 5 ö letzte Grund für die Erfolge radikaler, hemmungs⸗ einigtes, weniger ſchwatzendes proteſtierendes, for⸗ 1 8 indeſſ rotz be⸗ das deutſche Volk geht, mit Kraft und Beſonnenheit 5 N g 5 7. 8. 2. 88 ſierung hätten indeſſen auch heute noch nicht, trotz f. 5 loſer Parteien iſt derndes als unter feſter Führung handelndes trächtli D 3 Stadi 8 N die unausbleibliche Reviſion des Diktats von 8 25 4 5 rächtlicher Fortſchritte das Stadium des Experi⸗ Verl e 8 50 75 eier undd nde rſtg* Deutſchland wagen nur recht wenige deutſchen ments verlaſſen. Weiter erklärt der Korreſpon⸗ 3. De i G ilt der V 175 8* ch a 8 9 Für die Landvolkpartei ſagt Dr. Gerecke, Menſchen ihre Hoffnung zu ſtellen. Ueberblickt man gent: 9 aft 99 1 1 1 15 5 5 e daß es die Aufgabe aller verantwortlichen Stellen in all diefe Kannegießerei, die mannigfachen Wuunſch⸗ N 5„ S 4 en Ine e Zuf. ol 0 9 1— 4 05. 74 er 1 N 8 5 2 5 5 Das ſtehende Heer wird zu einer Avantgarde der 8 3 eee* Reich und Ländern im neuen Jahr ſein müſſe, die gebilde und der rauhen Wirklichkeit abholden Theo⸗ i 8 von Unternehmern und Arbeitnehmern in Anerken⸗ Trihut⸗ und die Landwirtſchaftsfra 1 105 l 5 1 8 Territorialarmee ausgebildet, d. h. man beabſichtigt, f n 1. e t f 65 irtſchaftsfrage zu kölen. rien, daun fragt man ſich oft: Was nutzt all das nung des Privateigentums und der freien Perſön⸗ Det Führer des E b Fften Vokks 189 5 f es zu einer furchtbaren Waffe zu machen, vor allen lichkeitsrechte in allen Lagern unſeres Volkes zu d er Führer des Chriſtlichſozialen Volks⸗ ſtarke Streben nach Wiſſen, das ungeſtüme Drängen Dingen dadurch, daß man es mit den beſten ſchaff 5 N enſtes im Reichstag, O. Rippel, wünſcht, daß nach Arbeit, Brot, Verdienſt und Verbeſſerung des 8 5 9 5 5 735 12 75 ſchaffen, und uns ſo von den Fieberqualen wirkſchaft⸗ das Jahr 1931 ſtatt des Klaſſenkampfgedankens den materiellen Lebensgenuſſes, wenn ſo vielen deutſchen Tanks ausrüſtet. Andererſeits müſſen aber auch licher Not und Kämpfe zu befreien. Gedanken der Volksgemelnſchaft und den Menſe 29. 1 1 b L die internationalen Abmachungen innegehalten wer⸗* Willen zur Einigkeit und Einheit bringe. enſchen der e zum Staatsvolk, zur nationa⸗ 4 den, d. h. vom Cardwellſyſtem, wonach Ausrüſtung und Organiſation auf dem Regiment als Baſis und Einheit aufgebaut ſein muß, dürfte nicht abgewichen werden. Aus dieſem Grunde kann die Heeresleitung den Bau von nur wenig neuen Tankmo dellen genehmigen, die dann auf ihren Kampfeswert aber genaueſtens geprüft werden. Der vor fünf Jahren von der engliſchen Heeresleitung aufgeſtellte Grundſatz, die Armee müſſe in den Stand ge⸗ ſetzt werden, im Kriegsfalle möglichſt ſchnell eine Entſcheidung herbeizuführen hat vor allem das Problem des Schutzes der Truppen vor mörderiſchem Maſchinengewehrfeuer akut ge⸗ macht, da anhaltender Grabenkrieg durch ſchnelle An⸗ griffstaktik abgelöſt werden ſoll. Die in dieſer Beziehung erzielten Erfolge ſollen die kühnſten Erwartungen noch über ⸗ treffen. Die Armee beſitzt zwei Tankbrigaden, die trotz ihres faſt vollkommenen Zuſtandes noch experi⸗ mentellen Charakter trügen. Der jüngſte Erfolg der Kriegsmaſchinentechnik ſei der 16 Tonn en⸗Tank. Der ſchwere Tank der Kriegszeit hatte eine Ge⸗ ſchwindigkeit von 3 Meilen in der Stunde, mittel⸗ ſchwere Tanks, eine Nachkriegserfindung, hatten eine Stundengeſchwindigkeit von 18 Meilen und einen Aktionsradius von 150 Meilen Der neueſte Tank er⸗ reichte dagegen eine Höchſtgeſchwindigkeit von 30 Meilen, bei einem Aktionsradius von 100 Meilen. Bei der gegenwärtigen Finanzlage des Britiſchen Reiches hält der Korreſpondent es für nicht wahr⸗ scheinlich, daß die Voranſchläge für das kommende Jahr beträchtliche Summen für den Bau neuer Tanks bereitſtellen werde. Die blutigen Kämpfe in Indien Telegraphiſche Meldung London, 29. Dez. Außer einer Kompagnie des engliſchen Oſt⸗Kent⸗ Regiments ſind auch Pundjabtruppen und Burma⸗ schützen in das Aufſtandsgebiet von Burma entſandt worden. Die militäriſchen Operationen gegen die Aufſtändiſchen ſollen ſofort beginnen. Der Gouver⸗ neur von Burma iſt angeſichts des Ernſtes der Lage ſchleunig von einer Reiſe nach Rangoon zurück⸗ gekehrt. Die Geſamtverluſte der Aufſtändiſchen wer⸗ den vorläufig auf mindeſtens 80 Tote angegeben. Es heißt jetzt, daß die Bewegung, deren Urſprung nicht klar iſt, mit der Forderung der Auton o mie Für Burma im Zuſammenhang ſtehe. Auf der engliſch⸗indiſchen Konferenz war bekannt⸗ lich die im Simonbericht vorgeſchlagene Abtren⸗ nung Burmas von Indien angenommen worden. Für die Staatspartei äußert ſich der Vor⸗ ſitzende der Reichstagsfraktion, Dr. Auguſt Weber, wie folgt: Die große Aufgabe, die uns im neuen Jahr be⸗ vorſteht, iſt die Reviſion des Neuen Plans. Dieſe Aufgabe gilt es vorzubereiten. Vorzubereiten, wie ein Generalſtab eine große Schlacht vorbereitet oder ein Unternehmer die Einführung eines neuen Artikels. Was iſt dazu nötig? Eine ſparſame Wirtſchaft in Reich, Län⸗ dern und Gemeinden, damit man uns nicht mit dem Vorwurf kommt, wir verſchwendeten im Innern, um nicht nach außen zahlen zu brauchen. Ein ge⸗ ordneter Haus halt, damit unſere Unterhändler ſich nicht wie 1929 aus Furcht vor dem nächſten Ver⸗ fallstag mit ungenügenden Zugeſtändniſſen begnügen müſſen. Eine geeinte, geſchloſſene Natſon, die ſich nicht um Friderieus oder Remarque die Köpfe blutig ſchlägt, ſondern die weiß, worauf es ankommt und ſich entſchloſſen und diszipliniert hinter die zur Führung berufene Regierung ſtellt. 4 Der Vorſitzende der Zentrumspartei, Prälat Dr. Kaas, faßt ſeine Wünſche folgendermaßen zu⸗ ſammen: Das Jahr 1931 wird außenpolitiſch— und damit rückwirkungsweiſe auch innerpolitiſch— im Zeichen des Reviſions⸗ und Evolutionsgedan⸗ kens ſtehen. Die Theſe vom Status quo iſt eine Friedhofstheſe. Wer ſie vertritt, wird, bewußt oder unbewußt, zum Schrittmacher chroniſchen Unfrie⸗ dens. Europa wird erſt dann geſunden und gedeihen können, wenn Deutſchlands Lebensrechten in ehrlicher Parität mit den übrigen Völkern des Kon⸗ tinents Raum gegeben wird. Der Weg zu dieſem Graf Weſtarp wünſcht für die Volkskon⸗ ſervativen, daß im deutſchen Volk ein geſchloſſe⸗ ner Widerſtandswille gegen die Bedrückungen des Verſailler Vertrages erwachſe. Für die Gruppe der Volks nationalen Reichs vereinigung im Reichstag wünſcht Otto Bornemann, daß das deutſche Volk den Weg zur ſachlichen Austragung politiſcher Mei⸗ nungsverſchiedenheiten finde. Der Vorſitzende der deutſchnationalen Reichstagsfraktion, Dr. Oberfohren, ſagt: Deutſchlands geſchichtlicher Weg iſt durch viele dunkle Täler gegangen. Schließlich aber iſt ihm jedes quä⸗ lende Hemmnis zu einer Aufgabe geworden, an deren Löſung es mit heißem Bemühen, mit Auf⸗ bietung ſeiner ganzen ſittlichen Kraft gearbeitet hat. Möge das neue Jahr endlich Deutſchlands Er⸗ neuerung in dem Sinn bringen, daß die Voraus⸗ ſetzungen für eine, wenn nicht glückliche, ſo doch wenigſtens erträgliche Zukunft unſeres Volkes ge⸗ ſchaffen werden. Schließlich ſagt noch der Vorſitzende der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Reichstagsfraktion, der thüringiſche Miniſter Dr. Frick: Dem deutſchen Volk wünſche ich fürs neue Jahr, daß ihm die Er⸗ kenntnis Gemeingut werde, ſeit zwölf Jahren von marxiſtiſchen Verrätern und Betrü⸗ gern und ihren bürgerlichen Helfers⸗ helfern in das heutige politiſche und wirtſchaft⸗ liche Elend geführt worden zu ſein und daß es da⸗ nach neue Bahnen beſchreite, um mit der zur Wil⸗ lenseinheit geballten Kraft der Nation ſich die innere und äußere Freiheit zu er⸗ kämpfen. Bemerkenswert iſt, daß faſt alle hier geäußerten Neujahrswünſche in dem Verlangen nach Erleich⸗ terung der Tributlaſt und nach einer Reviſion des Verſailler Diktats übereinſtimmen. Die Oſtpreußen⸗Reiſe des Kanzlers Drahtbericht unſeres Berliner Büros [Berlin, 30. Dez. Wie die„Germania“ mitteilt, wird heute das offizielle Programm der Kanzlerreiſe nach dem Oſten veröffentlicht werden. Es handelt ſich um eine Studienfahrt, die in erſter Linie der wirtſchaft⸗ lichen Lage der Oſtprovinzen gilt. Das dem Kanz⸗ ler naheſtehende Organ deutet indes an, daß Dr. Brüning auch Gelegenheit haben wird, die Oſtver⸗ hältniſſe,„ſoweit ſie von der A ußen politik be⸗ rührt werden“, kennen zu lernen. Man kann viel⸗ leicht noch darüber hinausgehen und ſagen: Dieſe Reiſe an die polniſche Grenze bedeutet eine Demonſtration des Geſamtkabinetts, das damit ausdrücken will, daß die Regierung das Oſtproblem als das dringlichſte der nächſten poli⸗ tiſchen Zukunft betrachtet. Inſofern iſt es ja auch zu verſtehen, daß man in Warſchau dieſe Kanz⸗ lerfahrt mit größter Beunruhigung und ſtärkſtem Mißtrauen verfolgt. Von dem Ergebnis der Ein⸗ drücke, die der Kanzler und ſeine Begleiter zurück⸗ bringen werden, wird ſehr weſentlich der Inhalt und der Umfang der Hilfsmaßnahmen abhängen, die von der Regierung für das kommende Jahr in Ausſicht genommen worden ſind. Der Kanzler trifft nach den bisherigen Dispo⸗ ſittonen am 11. Januar wieder in Berlin ein. Vermutlich am 13. Januar wird das Reichs⸗ kabinett zu ſeiner erſten Sitzung nach der Weihnachts⸗ pauſe zuſammentreten. Da der Vizekanzler Diet⸗ rich gleichfalls von Berlin abweſend iſt, wird als älteſtes Kabinettsmitglied der Reichswehrminiſter Gröner die Regierung bei den Neufahrsempfän⸗ gen des Reichspräſidenten vertreten und auch die traditionelle Begrüßungsanſprache an das Reichs⸗ oberhaupt halten. len Ehre, zum Wiederauferſtehen Deutſchlands als Machtfaktor im Kreiſe der Weltvölker fehlt, in dem heute ebenſo wie vor 1914 die Macht den Au s⸗ ſchlag gibt! Und doch— langſam mahlt die Weltenmühle weiter. Neue Tendenzen zeigen ſich und neue Enk⸗ wicklungen kommen herauf, die nicht ohne Hoff⸗ nung für Deutſchland ſind. In der Haupt⸗ und Kardinalfrage unſerer Tage, dem Tributpro⸗ blem, hat praktiſch ſchon eine Reviſiousbewegung international eingeſetzt. Die ſo ſtark veränderte Kauf⸗ kraft des Goldes iſt das neueſte Schlagwort, das jeder verſteht. Wenn man für die erſte deutſche An⸗ nuität von 1,8 Milliarden heute viel mehr kaufen kann, als im Mai 1929, als ſie von den angeblich beſten Sachverſtändigen der Welt feſtgeſetzt, wurde, dann erfordert ſchon allein dieſe einfach zu be⸗ greifende Tatſache die Reduzierung der heutigen Ziffer. Wenn das Gold ſich in Paris und Newyork in immer größeren Haufen ſammelt und anderer⸗ ſeits bei fleißigen, arbeitswilligen großen Völkern fehlt und dieſer Mangel ihren Zinsſatz unerträglich überteuert, dann kann die Weltwirtſchaft nicht in Ordnung kommen. Ihre Kriſe verſchärft zwar die deutſche Kriſe, trägt aber andererſeits den Zwang zu neuen gemeinſamen Handlungen in ſich und wirkt ſo auf Aenderung und Reviſion des Beſtehenden. Dieſer vorwärts ſchiebenden Ten⸗ denz ſteht mahnend eine ganz anders gerichtete gegenüber: Wenn das deutſche Volk auf viele Jahr⸗ zehnte lang für das ſiegreiche Frankreich mehr arbeiten und ſich Entbehrungen auferlegen ſoll, da⸗ mit deſſen militäriſche Rüſtung und damit die Mög⸗ lichkeit einer politiſchen Niederhaltung Deutſchlands auf unabſehbare Zeit ſich ins Ungemeſſene ſteigert, dann trägt eine ſolche Aktion den Keim zu ſchweren Konflikten in ſich. Wenn nicht nur der deutſche Oſten weiter verelendet, ſondern auch das geſamte Deutſchtum in den abgetretenen und ge⸗ raubten Oſtgebieten mit ſicherer Vernichtung be⸗ droht iſt, dann klingen die Phraſen von europätiſcher Befriedung und Glück der Menſchheit hohl. Was nützt unſere weitere Mitarbeit im Völkerbund, wenn wir in berechtigter Verteidigung der heilig⸗ ſten Rechte des Deutſchtums im Januar in Genf er⸗ neut auf Ablehnung und Mißverſtehen ſtoßen ſollten? Was können, was müſſen wir tun? Die praktiſche Erfahrung der letzten Jahre hat uns gelehrt, daß keine Beſſerung für Deutſchland ohne Kriſe, zum mindeſten niemals ohne deutſches Handeln eingetreten iſt. Aehnlich wie vor dem 9. Februar 1925 eine internationale Entwicklung ohne Deutſchland und über Deutſchland hinweg beſtand, in die ſich zur Abwehr Deutſchland bewußt einſchaltete, muß nunmehr gegenüber der ſtarren Haltung Frankreichs, der Lauheit Englands, dem Europa fernen Amerika, dem Sonderintereſſe — 2. Seite/ Nummer 602 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 30. Dezember 1930 Italiens eine neue deutſche außen poli⸗ tiſche Initiative entfaltet werden. Zum langen Warten iſt keine Zeit. Aufmarſch und Vor⸗ bereitung der anderen iſt wiederum unter Nicht⸗ berückſichtigung deutſcher Lebensintereſſen ziemlich weit vorgeſchritten. Was ſollte demnach der Inhalt deutſcher Reviſions politik ſein? Jeder ruft danach, daß etwas geſchehen muß und jeder hat ſein eigenes und beſonderes Rezept. Schon über den Zeitpunkt und den Nachdruck der deutſchen Forderung beſteht eine ſtarke Meinungsverſchieden⸗ heit, und über das„was“ der Aktion verſagt die Stimme des Volkes als Ratgeber. So tritt am Jah⸗ resende die Führerrolle und die Führer⸗ pflicht der Regierung auch auf dem ſchickſalgeſtal⸗ tenden Gebiet der Außenpolitik wiederum ins hellſte Tageslicht! Ohne Reviſion der Friedensdiktate in ihren bei⸗ den immer noch ſchlimmſten Auswirkungen— Tri⸗ bute und Oſtgrenze— wird und kann Deutſch⸗ land niemals ein Faktor europäiſcher Befriedung werden, Gewiß, es gibt noch manches darüber hinaus zu wünſchen. Dieſes aber iſt das Wichtigſte und Dringendſte. Und die Schlu ßfolgerung? In der jetzigen Uebergangsperiode hat die Reichsregie⸗ rung die ungeheuer wichtige Aufgabe, unabhängig vom Geſchrei des Tages und der Parteien auch eine neue außenpolitiſche Zielſetzung füür die nächſte Epoche vorzunehmen und ſich die Wege zu überlegen, die zur Gewinnung unverzicht⸗ barer Lebensgrundlagen des deutſchen Volkes zu be⸗ ſchreiten ſind! Hiller im Hamburger Nalionalklub Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 30. Dezember. Hitler hat bekanntlich vor kurzem im Vorſtand des Hamburger Nationalklubs einen Vortrag gehalten, in dem er eingehend die Ziele ſeiner Politik dargetan hat. Wie das„8 Uhr⸗Abendblatt“ behauptet, ſoll es innerhalb des Klubs nun zu erheblichen Unſtimmig⸗ keiten gekommen ſein, weil die Einladung ohne Wiſſen und auch gegen den Willen einzelner Mit⸗ glieder erfolgt ſei. Es habe ſtarkes Befremden er⸗ regt, daß zu dieſer Veranſtaltung nur rechts⸗ ſtehende Politiker eingeladen worden ſetien. Infolgedeſſen würden mehrere prominente Perſönlichkeiten aus dem Klub austreten, darunter auch ein früheres Mitglied des Hamburger Senats, das der Deutſchen Volkspartei naheſtehe. Die Politik auf der Straße Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 30. Dez. Auf ein nationalſozialiſtiſches Lokal in der Nähe des Görlitzer Bahnhofs wurde geſtern abend ein Ueberfall verübt. Etwa 10 bis 12 junge Burſchen ga⸗ ben von der Straße aus Schüſſe auf das Lokal ab und ſchleuderten Steine gegen die Fenſter. Offenbar handelte es ſichum Kommuniſten. Als die Polizei erſchien, ergriffen ſie die Flucht. Einer von ihnen konnte gefaßt werden. Bevor die Beamten mit ihm die Wache erreichten, fiel noch ein Schuß, der offenbar von einem Genoſſen des Verhafteten abge⸗ geben wurde und durch den einer der Poltziſten verbetzt wurde. Der Verhaftete beſtritt bei ſeiner Vernehmung die Zugehörigkeit zu einer politiſchen Partei. 3 Die Paxiſer Sorgen um Joffre Zur allgemeinen Ueberraſchung der dicht gedräng⸗ ten Zuſchauerſchar, die in den Spätabendſtunden die Klinik des kranken Marſchalls Joffre umlagerte, erklärten die Aerzte um Mitternacht, daß der greiſe Marſchall plötzlich aus ſeinem vielſtündigen Todes⸗ ſchlaf erwacht ſei und ſich mit einigen Worten an die Umgebung ſeines Krankenlagers gewandt habe. So⸗ gar einige Nahrung habe Joffre zu ſich genommen. Die Aerzte, die dieſe Entwicklung der Krankheit am allerwenigſten erwartet haben, vertreten jedoch weiter die Anſicht, daß der Zuſtand nach wie vor ſehr beſorgniserregend iſt. Trotz dieſer peſſimiſtiſchen Warnung machte die Kunde von der plötzlichen Wen⸗ dung im Befinden des Marſchalls wie ein Lauffeuer die Runde durch das nächtliche Paris und durch Extrablätter wurde die Neuigkeit dem Publikum mit⸗ geteilt, das ſeine Freude lebhaft zum Ausdruck Hrachte. Die Führerkriſis in der Birtichaftspartei Der Parteivorſtand ſteht zu Drewitz Telegraphiſche Meldung Berlin, 29. Dezember. Der Streit innerhalb der Wirtſchaftspartei zwi⸗ ſchen dem Parteiführer Abgeordneten Drewitz und dem Abgeordneten Coloſſer iſt dadurch wieder neu aufgelebt, daß aus der Denkſchrift Coloſſers Ein⸗ zelheiten veröffentlicht wurden, die den Parteiführer Drewitz erheblich zu belaſten ſchienen. Drewitz nimmt nunmehr zu dem Inhalt der Denkſchrift Co⸗ loſſers Stellung und erklärt, daß die darin gegen ihn enthaltenen Vorwürfe un wahr ſeien. Er, Drewitz, hätte gar nichts mit der Parteikaſſe zu tun. Zeichnungsberechtigt ſeien nur der General⸗ ſekretär der Partei und der Kaſſierer geweſen. Im übrigen hätte der Prüfungsausſchuß der Partei bereits alle Vorwürfe Coloſſers nachgeprüft, Coloſſer ſelbſt habe auch ſeine Vorwürfe zurückgenommen, worauf die Denkſchrift eingezogen worden ſei. Man hätte ſich dann dahin geeinigt, daß Coloſſer weiter⸗ hin, im Einvernehmen mit dem Parteivorſtand, aber nicht mehr, wie bisher, ſelbſtändig, die Mittelſtands⸗ zeitung herausgeben ſollte(in der Angriffe u. a. gegen die Beamten erſchienen waren, die der Partei⸗ führer nicht decken wollte). Coloſſer hätte aber nach⸗ träglich ſeine Zuſtimmung zu dieſem Beſchluß wie⸗ der zurückgezogen, worauf der Parteiausſchuß be⸗ ſchloſſen habe, die Zeitungsgeſellſchaft aufzulöſen und Coloſſer als Geſchäftsführer abzu be⸗ rufen. Drewitz glaubt, daß ſich vielleicht hieraus der neuerliche Vorſtoß Coloſſers erkläre. Er beſtreitet weiterhin, ſeinem Schwiegervater oder ſich ſelbſt für einen Wohnungsbau Kredite aus der Mittelſtands⸗ bank verſchafft zu haben. Die Mittelſtandsbank ſei gar keine Parteibank, im Aufſichtsrat ſäßen vielmehr auch Deutſchnattonale. Zwar befinde ſich unter den tauſenden Kreditnehmern der Mittelſtandsbank auch ſein Schwiegervater, er hätte aber nicht 40 000, ſondern nur 6000„ Kredit erhalten. Das Beſitztum ſeines Schwiegervaters ſei auch nicht zwangsverſteigert, vielmehr verfüge dieſer noch über drei Häuſer. Richtig ſei dagegen, daß Coloſſer ſelbſt bei der Mittelſtandsbank einen Kredit von 26 000„ entnommen habe, obwohl er ſelbſt Vorſtand der Schöneberger Bank ſei. Dieſen Kredit habe Co⸗ loſſer erſt jetzt abgedeckt. Der Parteivorſtand der Wirtſchafts⸗ partei trat heute zuſammen, um zu den Vorfällen Stellung zu nehmen. Er teilt als Ergebnis ſeiner Verhandlungen folgendes mit: Der Vorſtand der Reichspartei des deutſchen Mit⸗ telſtandes(Wirtſchaftspartei), der heute nachmittag unter dem Vorſitz des Vorſtandsmitgliedes Frie⸗ del⸗Hildesheim tagte, beſchäftigte ſich nochmals ein⸗ gehend mit den Angriffen gegen den Parteivorſitzen⸗ den Drewitz. Es wurde beſchloſſen, das Partei⸗ ſchiedsgericht anzurufen und bei dieſem zu be⸗ antragen, die Parteimitglieder Coloſſer und Dannenberg aus der Partei auszu⸗ ſchließen. Weiter ſoll der Reichsausſchuß am 4. Januar nach Berlin einberufen werden. Der Partei⸗ vorſitzende Drewitz ſah ſich veranlaßt, auf Grund der erneut gegen ihn gerichteten Angriffe in der Preſſe, die der Vorſtand nach Prüfung der Verhält⸗ niſſe als völlig unberechtigt anſieht, von der Aus⸗ it bung ſeines Vorſtandsamtes bis zum Spruch des Schiedsgerichts Abſtand zu nehmen. Das Parteiſchiedsgericht wird am gleichen Tag wie der Reichausſchuß, alſo am 4. Januar, zu⸗ ſammentreten. Dieſes Verhandlungsergebnis iſt als ein vorläu⸗ figer Sieg des Parteivorſitzenden Drewitz anzuſehen. Warenhausſteuer in Braunſchweig Eine Steuer auf Probe Telegraphiſche Meldung Braunſchweig, 29. Dez. Im Landtagsplenum hat ſich heute tatſächlich eine Mehrheit für die vom Haushaltausſchuß beſchloſſene Einführung der Waren haus⸗ und Filial⸗ ſteuer gefunden. Mit den Stimmen der Natio⸗ nalſozialiſten, der Bürgerlichen und der Volks nationalen wurde ein Waren haus⸗ ſteuerzuſchlag von 300 v. H. zur Gewerbe⸗ ſteuer und ein Filialſteuerzuſchlag von 150 v. H. be⸗ ſchloſſen. Die Regierungsvorlage hatte nur einen Zuſchlag von 100 v. H. vorgeſehen. Das Stimmen⸗ verhältnis war 20 zu 19. Gegen die Steuer ſtimm⸗ ten Sozialdemokraten und Kommuniſten. Die Rede gegen die Warenhausſteuer hielt aber ſonderbarerweiſe nicht ein Sozialdemokrat, ſondern der Vertreter der bürgerlichen Einheits⸗ liſte, Abgeordneter Weſſel. Er erklärte, die Bür⸗ gerlichen ſeien der Anſicht, daß die Sonderbelaſtung der Warenhäuſer eine Gefährdung der Braunſchwei⸗ ger Induſtrie in ſich ſchließe, und ſie vermöchten der Steuer daher nur unter dem Vorbehalt zuzu⸗ ſtimmen, daß bei der Haushaltberatung im Frühjahr des kommenden Jahres in eine Ueberprüfung des Geſetzes eingetreten werde, um aus der bis dahin erkennbaren Auswirkung des Geſetzes die notwen⸗ digen Folgerungen zu ziehen. Den Bürgerlichen ſei eine Reihe von Zuſchriften aus der Induſtrie zu⸗ gegangen, welche die ſchweren Sorgen der Induſtrie⸗ kreiſe, die mit den Warenhäuſern in umfangreichem Geſchäftsverkehr ſtünden, erkennen ließen. Auch die Arbeitsgemeinſchaft des Einzelhandels habe in einem Telegramm ſtarke Bedenken geäußert. * Im Gegenſatz zu dieſen Ausführungen ihrer Koalitionsfreunde erklärten die Nationalſozia⸗ liſten, ihnen gehe der Geſetzentwurf längſt nicht weit genug. An der Warenhausſteuer würden ſich die Geiſter ſcheiden. Es ſei zwar bedauerlich, daß unter das Geſetz Firmen fallen würden, die im ge⸗ wöhnlichen Sinne nicht mit Warenhäuſern verglichen werden könnten. Es laſſe ſich jedoch nicht vermeiden, daß Steuergeſetze auch Härten mit ſich brächten. Der ſozialdemokratiſche Sprecher ver⸗ dammte die Steuer durchaus nicht in Grund und Bo⸗ den, ſondern hob hervor, die Sozialdemokraten hät⸗ ten für die 300 v. H. geſtimmt, wenn man die Kon ⸗ ſumpvereine aus der Beſteuerung herausgelaſſen hätte. —̃— Die Rasdikaliſierung der Bauern Drahtbericht unſeres Berliner Büros A Berlin, 30. Dez. Wie ſich der„Lokal⸗Anzeiger“ aus München melden läßt, iſt in Südbayern, im Inntal, im Chiem⸗ gau und den angrenzenden Gebteten, eine neue radikale Bauern bewegung im Entſtehen, die bereits ſtarken Anhang in kleinbäuerlichen Kreiſen gefunden habe. In Roſenheim, Alpling und Miesbach fanden geſtern große Kundgebungen ſtatt, in denen der Führer Altenburger die Selbſthilfe proklamierte, da die Standesorganiſationen verſagt hätten. Zahlreiche Diskuſſionsredner traten für die neue Bewegung ein und erklärten, ſie wäre der Notſchret eines zu Tode getroffenen Standes. Nur ein Ab⸗ geodneter der Bayeriſchen Volkspartei ſprach ſich für die alten Organiſationen aus und warnte vor un⸗ überlegten Aktionen. Mit Frau und Kindern in den Tod — Paris, 30. Dez. Ein 28 Jahre alter tſchecho⸗ ſlowakiſcher Bergarbeiter, der mit ſeiner Familie in einer Ortſchaft bei Boulogne⸗ſur⸗Mer wohnte, hat geſtern Nacht ſeine Frau und ſeine beiden inder im Alter von 27 und 1 Jahr durch Re⸗ volverſchüſſe getötet und ſich dann ſelbſt durch Er⸗ hängen das Leben genommen. Ueber die Beweggründe der Tat hat die Unter⸗ ſuchung noch nichts erbracht. Neujahrsglückwünſche der Grönlanoforſcher Telegraphiſche Meldung Berlin, 29. Dez. Von der Weſtſtation der deutſchen Grönland⸗ Expedition traf beim„Akademia“⸗Büro, der Nach⸗ richtenvermittlungsſtelle der Expedition, ein am 19. Dezember aufgegebenes Radio⸗ Telegramm ein, in dem es heißt: „Wir wünſchen der Heimat, beſonders allen Gön⸗ nern und Mitarbeitern der Expedition, frohe Weih⸗ nachten und ein glückliches neues Jahr.“ Es iſt zu hoffen, daß die vermißte Gruppe, wenn auch fern von ihren Kameraden, in guter Geſundheit das neue Jahr erlebt und bald der Heimat gute Nach⸗ richten ſenden kann. Einer der Kölner Vankräuber gefaßt Telegraphiſche Meldung Köln, 30. Dez. Der Kriminalpolizei gelang es geſtern gegen 19 Uhr, einen ihr bekannten Autodieb feſtzunehmen, der im Verdacht ſtand, an dem geſtrigen Ueberfall auf die Filtale der Deutſchen Bank und Disconto⸗ Geſellſchaft in der Dürener Straße in Köln⸗Linden⸗ thal beteiligt geweſen zu ſein. Der Feſtgenommene ſtellte ſeine Beteiligung an dem Ueberfall in Ab⸗ rede, räumte jedoch ein, gegen Zahlung einer er⸗ heblichen Geldſumme für die Verbrecher beim Domhotel vorgeſtern abend einen DK W⸗Wagen geſtohlen zu haben, mit deſſen Hilfe dann geſtern der Raub ausgeführt wurde. Im Beſitze des Feſtgenommenen, der vermutlich als vierter Täter im Auto gewartet hat, wurden etwas über 700, die aus dem Raube ſtammen, ſowie eine geladene Piſtole vorgefunden. Daß es ſich um Geld aus dem Raube handelt, geht daraus her⸗ vor, daß das Geld aus lauter neuen Scheinen be⸗ ſtand, die fortlaufend benummert waren, wie ſie direkt aus der Reichsbank geliefert werden. Die Po⸗ lizei iſt mit der weiteren Klärung der Angelegen⸗ heit beſchäftigt. N Aulo ins Waſſer geſtürzt Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 30. Dez. Kurz vor Mitternacht ſtürzte am Alexanderufer ein Privatkraftwagen in den Humboldthafen. Das Auto kam in ſchneller Fahrt heran. An einer un⸗ überſichtlichen Stelle verlor der Führer die Orien⸗ tierung und geriet auf den Ladekat des Hafens. Als er ſeinen Irrtum bemerkte und die Bremſen anzog, war es bereits zu ſpät. Das Fahrzeug rutſchte auf dem vereiſten Platz weiter und ſtürzte, ſich mehr⸗ mals überſchlagend, ins Waſſer. Dem Chauffeur gelang es, im letzten Augenblick ſich aus dem Führerſitz zu befreien und ſchwimmend die Uferböſchung zu erreichen, wo er von Paſſauten herausgezogen wurde. ee et e e 1 Die Bergungsarbeiten, die im Licht greller Schein⸗ werfer vorgenommen wurden und große Scharen Neugieriger anlockten, waren gegen ein Uhr nachts beendet. Engliſcher Grubenarbeiterſtreik? Drahtung unſ. Londoner Vertreters S London, 30. Dez. Die Lage im Südwaleſer Kohlenrevier iſt recht ernſt. Sollte es nicht gelingen, auf den beiden heute im Laufe des Tages ſtattfindenden Sitzungen zu einer Einigung in der Frage der Arbeitszeitvertei⸗ lung zu gelangen, dann wird am Donnerstag mit dem Ablauf des gegenwärtigen vorläufigen Abkom⸗ mens die Produktion in allen Gruben von Südwales zum Stillſtand kommen, denn die Arbeiter haben das Angebot der Grubenbeſitzer, das gegenwärtige pro⸗ viſoriſche Abkommen vorläufig bis zur Er⸗ reichung einer definitiven Entſcheidung weiter zu verlängern, abgelehnt. Dagegen ſcheint der Friede in den Grafſchaften Lancaſhire und Cheſhire durch die Annahme des Schiedsſpruches hergeſtellt. In Schottland werden die Einigungsverhandlungen noch fortgeführt. E22 rr— ĩ⅛̊-————.—.....—..—.—.—.— Das Nationaltheater an der Jahreswende Begiun des neuen Jahres, Abſchied vom alten Im Laufe des Monats Januar werden im Natſtonaltheater Mannheim die folgenden Premieèren und Gaſtſpiele ſtattfinden: Das Schau⸗ ſpiel bringt als nächſte Erſtaufführung am 17. Januar„Die Affäre Dreyfus“ von Reh⸗ fiſch und Herzog, inſgeniert von Intendant Herbert Maiſch, darauf am 31. Januar die Uraufführung von Kolbenheyers„Jagt ihn— ein Menſch', inſzeniert von Richard Dornſeiff. Die Oper nimmt am 8. Januar Verdis„Otello“ unter muſikaliſcher Leitung von Dr. Ernſt Cremer und unter Spiel⸗ leitung von Richard Hein wieder auf. Am 22. Januar folgt die Erſtaufführung von Carol Rathaus' Oper „Fremde Erde“, muſikaliſch geleitet von Joſeph Roſenſtock, inſzeniert von Arthur Rabenalt Berlin a. G. Die Operette bereitet für Faſtnacht unter Karl Klauß und Alfred Landory„Die luſtige Witwe“ vor. Au Gaſtſpielen erſcheint am 15. Januar Max Pallen berg und Enſemble mit Molnars„Eins zwei drei“ und„Souper“, am 24. Januar Alexan⸗ der Moiſſi mit Enſemble in„Der Idiot“ nach Dyſtojewſki. Am 26. und 27. Januar wird die „Truppe im Weſten“ im Neuen Theater für die Freie Volksbühne„Die Matroſen von Cattaro“ von Fr. Wolf ſpielen. Die Reihe der Tanzmatineen wird am 4. Januar mit dem Gaſtſpiel von Tatjana Barbakoff in ihren aſtatiſchen Tänzen fortgeſetzt. Am 2. Januar folgt eine weitere Matinee mit Valeska Gert. Eruſt Penzolds kleine Tragödie„Etienne und Luiſe“ wurde zur alleinigen Urauffüh⸗ rung erworben. Dieſe wird in den Kammerſpie⸗ len im Gloriapalaſt am 6. Februar unter Regie von Dr. Gerhard Storz ſtattfinden. * In der morgen zu Sil veſter um 19 Uhr unter muſikaliſcher Leitung von Joſeph Roſenſtock und unter Regie von Alfred Landory erfolgenden Aufführung der„Fledermaus“ werden im zweiten Akt Margarete Kloſe, ſowie die Herren Fritz Bartling, Walter Friedmann, Syoͤney de Vries und Albert Weig in ſoliſtiſchen Einlagen mitwirken. Eine weitere Einlage bildet der„Kaiſer walzer, von Johann Strauß, ausgeführt von Annie Heuſer und den Damen des Tanzperſonals. Sämt⸗ liche Tänze ſind von Aennie Häns einſtudiert. Am Neujahrstag wird nachmittags„Pe⸗ terchens Mondfahrt, abends„Hoffmanns Erzählungen“ wiederholt. Die neue Inſzenie⸗ rung dieſer Oper kann aus techniſchen Gründen nur im Nationaltheater, nicht in Ludwigshafen ge⸗ geben werden. Im Pfalzbau Ludwigshafen wird am Neujahrstag„Sturm im Waſſerglas“ ge⸗ geben. Auf Anfrage aus Beſucherkreiſen teilt die Inten⸗ danz mit, daß eine lebhaftere Pflege der Wagner⸗Opern im Spielplan des laufenden Spieljahres mit Rückſicht auf die vor Amtsantritt des neuen Intendanten vorgenommene Vermin⸗ derung des Opernperſonals(leider!) nicht möglich iſt. Es werden jedoch, wie im Jahres⸗ ſpielplan angekündigt, außer den„Meiſterſingern“, mit deren Neuinſzenierung die Spielzeit eröffnet wurde, noch eine Neueinſtudierung des„Parſifal“ zu Oſtern und eine Wiederaufnahme des„Tri⸗ ſt an“ folgen. München lehnt„Pro arte“ ab. Unſer Mün⸗ chener Mitarbeiter ſchreibt uns: Der Münchener Stadtrat hat in einer geheimen Sitzung am Don⸗ nerstag einſtimmig beſchloſſen, das Protektorat über das ſogenannte Bühnenſchiff„Pro arte“ abzulehnen. Die Vorgeſchichte dieſer Ablehnung iſt ſchon oft erörtert worden. Es handelt ſich um das geplante Experiment einer Leipziger Geſellſchaft mit⸗ tels eines Schiffes, das den Namen„Pro arte“ führen ſoll, deutſche Kulturpropaganda in Ueherſee zu treiben. Durch Veranſtaltung von Kunſtausſtellungen und Theatervorſtellungen ſoll im Verein mit einer künſtleriſchen Muſtermeſſe Kultur und Geſchäft in ſeltſamer Weiſe miteinander ver⸗ bunden werden. Die Ablehnung des München angebotenen Protektorates über dieſes Schiff hat ihren Grund wohl nicht zum letzten in der erheb⸗ lichen Unklarheit, die über die Finanzierung des eigenartigen Programms herrſcht. Ein Runbfunk⸗Muſeum im Berliner Funk⸗ haus. Die Reichs⸗Rundfunk⸗Geſellſchaft plant die Errichtung eines Rundfunk⸗Muſeums im neuen Ber⸗ liner Funkhaus. In einem kleinen Ehrenſaal werden Büſten und Bilder der deutſchen Erfin⸗ der auf dem Gebiete der Funktechnik und der um den deutſchen Rundfunk verdienten Männer Aufſtel⸗ lung finden. Außerdem perſönliche Erinnerungs⸗ ſtücke aus ihrem Leben und Wirken, wie es die ge⸗ ſchichtlichen Geräte von Heinrich Hertz, Braun, Slaby uſw. darſtellen. Eine große Abteilung wird ferner der Rundfunktechnik gewidmet ſein, die in je eine Un⸗ terabteilung„Senden und Empfang“ gegliedert wird. In dieſen Abteilungen ſollen durch bildliche Dar⸗ ſtellungen und geeignete ſelbſtbedienbare Demonſtra⸗ tionsapparate die elektriſchen Vorgänge beim Senden und beim Empfang veranſchaulicht werden. Neben den Demonſtrationsgeräten werden auch Filme nach Art des neuen techniſchen Lehrfilms der Reichs⸗Rundfunk⸗Geſellſchaft„Die Rundfunk⸗Tech⸗ nik“ zur Aufführung gelangen. Ferner ſoff in einer dritten Abteilung alles untergebracht werden, was mit der Organiſation des Rundfunks und der Ent⸗ wicklung der Programmgeſtaltung zuſammenhängt. In einer kleinen Unterabteilung wird auch die Ent⸗ wicklung der Programmzeitſchriften und der Rund⸗ funkfachpreſſe ſowie der Funk⸗ und Baſtlervereine dargeſtellt werden. Koſtbare Bücher. Werte und Preiſe für ſel⸗ tene und koſtbare Bücher laſſen ſich nicht als feſt⸗ ſtehend anſehen, ſondern richten ſich nach der Nach⸗ frage, die durch die verſchiedenſten Geſichtspunkte be⸗ dingt ſein kann. Es gibt darunter Werke, die der Mode unterworfen ſind und die, obwohl einmal ſehr hoch im Preiſe, ganz an Marktwert verlieren können und andere Bücher, die mit der Zeit ſtändig im Werte ſteigen. Am höchſten im Preiſe ſtehen natür⸗ lich die Drucke Gutenbergs, die etwa 1445—55 ge⸗ druckt wurden. So wurde 1926 für ein auf Perga⸗ ment gedrucktes Exemplar der zum erſten Mal im Druck erſchienenen 42zeiligen Bibel 128000 Mark geboten. Für ein Pfalterium von 1459 wurden von der Berliner Bibliothek im Jahre 1896 86 000 Mark bezahlt. Auch engliſche Erſt⸗ und Frühbdrucke gelangten zu großer Berühmtheit und der King Arthur von 1485 wurde mit 39 000 Mark bewertet, beſondere Berühmtheit erlangten die Erſtausgaben von Shakeſpeare, für die die Engländer außer⸗ odentliche Beträge aufoenden. So wurde für das erſte Folie von 1623 100 000150 000 Mark bezahlt. Die Forſchungsgemeinſchaft der deutſchen Wiſſenſchaft iſt dieſer Tage mit öſterreichiſchen Wiſſenſchaftlern zuſammengekommen zu Be⸗ ratungen über Fragen gemeinſamer wiſſenſchaft⸗ licher Unternehmungen. Als Vertreter der deutſchen Forſchungsgemeinſchaft nahm Reichstagspräſident Löbe, der Präſident der Forſchungsgemeinſchaft Dr. Schmidt⸗Ott und Profeſſor Schreiber an den Beratungen teil. Es wurden in erſter Reihe Fragen über Forſchungen auf dem Gebiete der Literatur⸗ geſchichte, der Naturwiſſenſchaften und der Archäologie behandelt. * Reichsbahnkalender für 1931. Im Konkordia⸗Verlag Leipzig iſt der Reichsbahn kalender 16381 erſchie⸗ nen. Er hat zum Ziele, die Reichsbahn in ihrer Bedeu⸗ tung„als Brücke zum Ausland“ vor Augen zu führen. Von deu vorhandenen 20 Direktionsbezirken ſtoßen 20 an ſremde Staagten mit einer Grenzlänge von insgeſamt 4512 Km., wozu noch 1729 Km. Seegrenze kommen. Nur 9 Di⸗ rektionsbezirke umfaſſen reine Binnengebiete. Der neue Kalender gibt von jedem Bezirk eine Darſtellung von Aus⸗ fuhr, Einfuhr und Durchfuhr von Gütern ſowie vom Auslandsperſonenverkehr. Die einzelnen Blätter des Ka⸗ lenders zeigen den Zuſammenhang der Weltwirtſchaft mit der deutſchen Wirtſchaft, wobei die Reichsbahn als Ver⸗ kehrsträger hervortritt. Unter dem Motto„Mit der Reichs⸗ bahn durch deutſche Lande“ läßt uns der Kalender aber auch wie alljährlich, des ſchöne Deutſchland mit der Reichsbahn durchreiſen. Der Kalender iſt mit ſeinem vielſeitigen gediegenen Inhalt eine Quelle reicher Anregung und Belehrung. 17 * it n= 1 4 n 1 r 3 2 Dienstag, 30. Dezember 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Im gifveslerlag erscheint unsere Zeitung wie gewöhnlich 2 Mal. Am Freitag, den 2. lanuar 1931 erscheint eine Frühausgabe um 6 Uhr Veſtattung von Dr. Weber . Eine kleine Trauergemeinde fand ſich mit den nächſten Angehörigen des Verſtorbenen am geſtrigen Vormittag auf dem Karlsruher Friedhof ein, um dem ehemaligen Direktor der Städtiſchen Handels⸗ ſchule und Ehrenvorſitzenden des ehemaligen Lehrer⸗ geſangvereins(jetzt Schubertbund) Mannheim⸗Lud⸗ ee das Geleite zur letzten Ruheſtätte zu geben. f Die Einſegnung durch den kath. Geiſtlichen wurde eingeleitet durch einen Orgelvortrag, dem dann der Trauerchor„Ueber den Sternen“ von Flemming folgte, vorgetragen in zarteſtem Piano von einem Doppelquartett des Schubertbundes, deſſen Fahnen⸗ abordnung an der Bahre Aufſtellung genommen hatte, unter Leitung von Muſikdirektor Gaber. Als Vertreter der Städt. Handelsſchulenkollegien rühmte hierauf Direktor Hauck die vortrefflichen Eigenſchaften des Dahingegangenen als Pädagoge, Organiſator und Vorbild für ſeine Mitarbeiter. Als äußeres Zeichen der Dankbarkeit und des treuen Ge⸗ denkens legte er ein prächtiges Blumengebinde an der Bahre nieder. Gleichzeitig ſprach Herr Direktor Hauck im Auftrage des Oberbürgermeiſters der Hauptſtadt Mannheim. Letztere ſei dem Verſtorbenen ganz beſonderen Dank ſchuldig. Habe er doch mehr als 40 Jahre als praktiſcher Schulmann, als Grün⸗ der u. Organiſator des ſtädt. Handelsſchulweſens, als Mitarbeiter der Volkshochſchule und als Dozent an der Handelshochſchule im Dienſte der Stadt Mann⸗ heim geſtanden und an den verſchiedenſten Stellen mit den beſten Erfolgen gewirkt. Die Stadt Mannheim wird ſein Wirken nicht vergeſſen. Ein prächtiger Kranz mit blau⸗weiß⸗roter Schleife war das ſichtbare Zeichen der Anerkennung durch die Stadt Mannheim. In kurzen Zügen ſchilderte hierauf der 1. Vor⸗ ſitzende des Schubertbundes Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen E.., Turnlehrer K. Hügel, die Verdienſte des Verſtorbenen um den Verein. Dr. Weber war der eigentliche Gründer des ehemaligen Lehrerge⸗ ſangvereins Mannheim⸗Ludwigshafen, dem er nach dem Rücktritt von Otto Kabus eine Reihe von Jah⸗ ren als 1. Vorſitzender angehörte. Er war immer heſtrebt, Schönſtes und Höchſtes auf dem Gebiete des Geſanges zu erreichen. In ſeltener Weiſe ver⸗ ſtand er es, ſeinen ſprühenden Humor ſprechen zu laſſen. Seine Erwägungen fanden immer freundliche und dankbare Aufnahme. In den letzten Jahren, namentlich ſeit der Zunahme ſeines körperlichen Lei⸗ dens, hatte er ſich vom Vereinsleben mehr und mehr zurückgezogen. Der Verein drückte ihm ſeine Dank⸗ barkeit dadurch aus, daß er ihn zu ſeinem Ehrenvor⸗ ſitzenden ernannte. Sein Name wird mit dem des Schubertbundes immer verbunden ſein. Ein leben⸗ der Kranz war der letzte Gruß und das Dankes⸗ zeichen ſeiner Sangesbrüder vom Schubertbund. Nach dem mit zarter Wehmut vorgetragenen „Rithé fanft“ von Nägelt war die ſchlichte, eindrucks⸗ volle Feier in der Friedhofkapelle beendet. Unter Vorantritt der Banneraboronung wurde hierauf der treue Freund und Berater durch die einſame Stille des winterlichen Friedhofs hinausgeleitet zum ewi⸗ gen Ruheplatz. * * Der Parkplatz am Schloß bedarf offenbar noch einer ſtarken Propaganda, um das„dringende Be⸗ dürfnis“ hervorzurufen, mit dem dieſes Projekt ſeinerzeit gerechtfertigt wurde. Man kann morgens, mittags und abends vorbeigehen, ohne einen Kraft⸗ wagen parken zu ſehen. Die Taxi⸗Chauffeure fahren vorbei und verſchwenden keinen Blick nach der neuen Anlage. Einmal fuhr ein Auto hinauf und gleich wieder herunter. Die Spuren kann man noch heute undurchkreuzt ſehen. Vielleicht war vor zwei Jah⸗ ren, als der Parkplatz bewilligt wurde, wegen des ſtarken Verkehrs in der Oberſtadt und der Hoch⸗ konjunktur in Schloßbeſichtigungen wirklich ein Be⸗ dürfnis vorhanden. Aber heute hat man den Ein⸗ druck, daß die 11000 Mark eine beſſere Verwendung hätten finden können. Die zwölf heiligen Nächte Noch immer ſind ſie eine Zeit des Geheimnis⸗ vollen, die heiligen zwölf Nächte vom 25. Dezember bis zum 6. Januar. In dieſe zwölf Tage fällt im Sonnenlaufe, von der erſten Nacht, der ſog. Mutter⸗ nacht an gezählt nach alter Naturanſchauung die Ge⸗ burt und die erſte Jugend des neuen Jahres. In den nordiſchen Ländern, wo der Tag kaum graut, um bald wieder in die dunkle Finſternis zurückzuſinken, ward dieſen Nächten nach der Geburt des neuen Sonnen⸗ jahres beſondere Aufmerkſamkeit geſchenkt. Sie wuß⸗ ten den Berggipfel, ſie kannten den Baum, hinter dem die nun wieder aufſteigende Sonne zu einem beſtimm⸗ ten Tag erſchien. Das löſte Freude aus und Jubel. Freilich, ſo ſchnell ging das nicht, aber die Hoffnung auf den Augenblick nach der einzig langen Nacht des Winters ließ die Menſchen wieder froher werden. Man ahnte und gewahrte in dieſer feierlichen Natur⸗ zeit, was im Verborgenen vorgeht, und vernahm mit geiſtig fein geſtimmtem Ohr den gewaltigen Kampf der Kräfte in der Natur. Unſere Vorfahren, die ganz im Banne des Sonnenrhythmus ſtanden, hatten auf dieſe zwölf Tage beſonders acht, weil ſich in ihnen die Witterung des ganzen Jahres entſcheidet, und zwar bedeutet jede Nacht den entſprechenden Mo⸗ nat im Jahr; in dieſer Weiſe iſt auch der alte Spruch zu deuten: Wie's Wetter vom Chriſttag bis Dreikönig ſich hält, So iſt es das ganze Jahr beſtellt. Iſt ein Tag in der Zeit der Zwölften durch andauern⸗ den Sonnenſchein ausgezeichnet, ſo glaubt man, der entſprechende Monat werde vornehmlich heiteres, trockenes Wetter bringen; ſchneit oder regnet es da⸗ gegen, ſo erwartet man in dem betreffenden Monat häufige Niederſchläge. Unterſcheidet ſich das Wetter des Vormittags weſentlich von dem des Nachmittags, ſo ſchließt man daraus, daß auch der Monat in ſeinen beiden Hälften verſchiedene Witterung bringe. Mit dem Namen„Mutternacht“, als der erſten Nacht beim Aufſteigen des Sonnenrads ſuchte man anzudeuten, daß in ihr mit dem Licht zugleich auch alles Leben auf der Erde neu geboren würde. Um den Gott, deſſen unſichtbare Hand die Speichen des Sonnenrads aufwärts drehte, in ſeinem Werk nicht zu ſtören, durften in den heiligen zwölf Tagen alle Dinge, die„Rad“ hießen oder als ſolche drehbar wa⸗ ren, nicht bewegt werden, weil ſonſt das Zeitenrad ſtille ſteht. Darum ruhte in dieſer Zeit das Spinn⸗ rad; alle Ackergeräte mit Rädern barg man an ſicherem Ort. Aber auch die ſonſtige Arbeit ward in den Zwölften nicht aufgenommen Backen, Waſchen und Dreſchen wurde gemieden, wer es trotzdem tut, wird finden, daß kein Segen darin iſt. Wo in dieſer Zeit Wäſche an die Leine zum Trocknen aufgehängt wird, kehrt im kommenden Jahre der Tod ein. Die Hunde müſſen für dieſe Tage ein beſonderes Brot gebacken bekommen, ſonſt kommt —.————— ͤ Weihnachtsverkehr auf der Reichs“ ahn Von der Reichs bahndirektion Karls⸗ ruhe wird uns über den Weihnachtsver⸗ kehr in Baden berichtet: Der diesjährige Weihnachtsverkehr hielt ſich, an den Einnahmen gemeſſen, etwa auf gleicher Höhe wie im Vorjahre. Der Fernverkehr, der Schnell⸗ zugsverkehr insbeſondere, war ſtärker, der Nah⸗ verkehr mit den gewöhnlichen Perſonenzügen ganz ſchwach und weniger als im Vorjahre. Zur Ver⸗ ſtärkung des Fernverkehrs mag die günſtige Lage der beiden Feiertage beigetragen haben, die ein län⸗ geres Verweilen auswärts ermöglichte, ebenſo das ſchöne klare Winterwetter mit der Möglichkeit, Win⸗ terſport zu treiben. Sehr gut war auch der Ver⸗ kehr Holland Rheinland Schweiz(Engadin). Haupt⸗ ſächlich der Schlafwagenbetrieb war groß. Der Schlafwagenverkehr Berlin— Frankfurt Schweiz da⸗ gegen iſt gegenüber dem Vorjahre zurückgegangen. Von der Betriebsinſpektion Mann⸗ heim erhalten wir folgende ergänzende Meldung: Am erſten Feiertage war der Fernverkehr nach dem Mißgeſchick über das Haus. Die Hühner werden mit Hirſe gefüttert, die Rinder bekommen Brot. Es wird aber von den Göttern in dieſer bedeut⸗ ſamen Zeit nicht bloß über die Güter der Erde ver⸗ fügt, ſondern auch über die Schickſale der Le⸗ benden das Los geworfen. Dieſes Geheimnis zu lüften, bedient man ſich in den Zwölften allerlei Mittel und Bräuche. Was man in dieſen Nächten träumt geht in Erfüllung. Was man im Traume wünſcht, trifft mit Sicherheit ein. Den Höhepunkt dieſer Fragen an das Schickſal bildet die Silveſter⸗ nacht mit dem bekannten Bleigießen, dem Lichtel⸗ ſchwimmen, dem Holztragen, dem Waſſerſchöpfen und dem Horchengehen. Beim Lichtelſchwimmen werden kleine Kerzenſtümpfe in leere Nußſchalen be⸗ feſtigt und die kleinen Fahrzeuge dem Waſſer einer großen Schüſſel anvertraut. Die jungen Burſchen und Mädchen ſchauen nun genau, welche der kleinen Fahrzeuge ſich nähern oder gar zuſammenkommen, vielleicht aber auch auseinandertreiben. Aus dieſen Beobachtungen ſchließt man auf Verlobungen, Liebes⸗ anbahnungen oder aber auch auf Trennung. Beim Holztragen nimmt die Jungfrau zwei Hände voll Holz, ohne ein Wort dabei zu ſprechen. In der Stube erfolgt die Zählung der Stücke. Gehen ſie zu zwei und zwei auf, gibts im kommenden Jahr Hochzeit. Zum Horchengehen ſchleicht ſich die Jungfrau an die Türe der Nachbarn und ſtellt dabei heimlich eine Frage an die Zukunft. Die ahnungsloſen Leute plaudern gemütlich drinnen weiter. Das erſte Ja oder Nein, das die Lauſcherin von drinnen zu hören bekommt, iſt entſcheidend für ihre Frage. In jeder Gegend finden wir heute eine ganze Reihe von Sonderſitten, die ſich unverfälſcht aus der heidniſchen Zeit erhalten haben. Alle Bräuche laſſen erkennen, daß das Volk in den heiligen Zwölften eine geheim⸗ nisvolle und ſchickſalsreiche Zeit ſah und zum Teil heute noch ſieht. Ihren Zuſammen⸗ hang mit den germaniſch⸗heidniſchen Sitten und Ge⸗ bräuchenfeſtzuſtellen, iſt Aufgabe der Forſchung. Wohl hat die chriſtliche Kirche vieles herübergenommen und damit manchen Brauch des heidniſchen Weſens ent⸗ kleidet, aber im Volk lebt noch ein altersüberliefertes Hinneigen zu dem Fremden, Geheimnisvollen und Erſchauernden. Wie tief greift heute noch die Sage von dem wilden Heer und deſſen Umzügen in das Leben des Volkes ein; wie mannigfach iſt ihre Deu⸗ tung; um die Zeit der Winterſonnenwende, in dem Kampf des Lichtes mit der Finſternis, kommt die reiche Phantaſie des Volkes zu ihrem Rechte. Was ſich unſere Altvordern von den Stürmen der Mitter⸗ nächte erzählen, das faßt der Dichter zuſammen in die Worte: In der Zeit der zwölf heiligen Nächte Toben finſter heimliche Mächte, Es geht der Sturm, es klirren die Fenſter, In Häuſern, im Herzen rumoren Geſpenſter. Frau Holle fährt mit dem wilden Heer Durch die finſtere, pechſchwarze Nacht einher. 4. Oberland ſehr lebhaft, ebenſo der Ausflugsverkehr. Dagegen geſtaltete ſich der Verkehr am zweiten Feiertag ſchwächer. Die vorgeſehenen Ergänzungs⸗ züge reichten aus. Der Stadtbeſuchsverkehr bewegte ſich an beiden Feſttagen in mäßigen Grenzen. Der Verkehr wickelte ſich glatt ab. * e Gehaltskürzung bei der evangeliſchen Landes⸗ kirche. Die Regierung der evangeliſchen Landeskirche hat zur Gehaltskürzung ein vorläufiges kirchliches Geſetz beſchloſſen, nach dem vom 1. Februar 1931 ab die Dienſtbezüge der ſtändigen und unſtän⸗ digen Geiſtlichen, ſoweit ſie ein Grundgehalt und Stellenzulage beziehen, um fünf Prozent ihres Betrages gekürzt werden. Da die ſtaatlich⸗kirch⸗ lichen Beamten den jeweiligen ſtaatlichen beamten⸗ rechtlichen Beſtimmungen unterſtehen, werden, nach⸗ dem der Kirchenpräſident bereits mit Wirkung vom 1. November 1930 an auf 20 v. H. ſeines Grundgehalts verzichtet hatte, vom 1. Februar 1931 ab die Amts⸗ bezüge des Kirchenpräſidenten ebenfalls um 20 v. H. wie die Amtsbezüge der Miniſter gekürzt. 3. Seite/ Nummer 602 Dr. Heuck im Ruheſtand Anfang Januar tritt einer unſerer populärſtes Aerzte, Geh. Medizinalrat Dr. Guſtav Heuck, in den wohlverdienten Ruheſtand. Als vor 46 Jahren aus dem Kreiſe der hieſigen Aerzte ſelbſt heraus der Wunſch nach Anſiedlung eines Vertreters der großen Chirurgie laut wurde, fiel die Wahl auf Dr. Heuck, der damals ſchon langjähriger Oberarzt der unter Leitung von Geheimrat Cerny ſtehenden Chirur⸗ giſchen Klinik in Heidelberg war. Dr. Heuck über⸗ nahm hier die chirurgiſche Station des ſtädtiſchen Krankenhauſes in R 5. Die Privatkranken wurden im Evangeliſchen Diakoniſſenhaus betreut. Ein be⸗ ſonderes Charakteriſtikum von Dr. Heucks ärztlicher Tätigkeit war die unfehlbare Technik ſeiner chirur⸗ giſchen Maßnahmen, die von ſeinen Kollegen rück⸗ haltlos bewundert wurde, die aber auch den Patienten unbedingtes Vertrauen einflößte. Trotz aller Erfolge, die ihn weit über Deutſchlands Grenzen bekannt machten, iſt er mit ſeinem ureigenen Weſen nicht untreu geworden. Für ihn war nichts anderes maßgebend, als das Wohl ſeiner Kranken. Ein hervorſtechender Charakterzug iſt auch Dr. Heucks Kollegialität. Seine Vorträge in der Ge⸗ ſellſchaft der Aerzte in Mannheim, in der er lange Jahre als Schriftführer tätig war, geſtalteten ſich immer zu beſonderen Ereigniſſen. Immer hatte er trotz ſtändiger Arbeitsüberhäufung Zeit, wenn ſein erfahrener Rat geſucht wurde. Der Ausbildung des Nachwuchſes wandte er ſeine beſondere Aufmerkſam⸗ keit zu. Aus der chirurgiſchen Abteilung des ſtädti⸗ ſchen Krankenhauſes, um deren zeitgemäßen Ausbau er ſtets bemüht war, iſt eine ganze Reihe von her⸗ vorragenden Spezialiſten hervorgegangen, die heute leitende Stellen einnehmen. 70 Jahren zog ſich Dr. Heuck bei der mit der Er⸗ öffnung des Neubaues verbundenen Neuorganiſation von der Leitung der chirurgiſchen Abteilung des im Heinrich Lanz⸗ Krankenhaus zu betäti⸗ gen, in dem er 23 Jahre ſegensreich wirkte. Tau⸗ ſende von Patienten, denen er die Geſundheit wie⸗ dergab, werden ſich mit uns in dem Wunſche ver⸗ einigen, daß dem hochverdienten Mitbürger, der ſich im hohen Alter von 77 Jahren noch großer Rüſtig⸗ keit erfreut, ein noch recht langer ſonniger Lebens⸗ abend beſchieden ſein möge.. Aufhebung der Mehrleiſtungen bei der Allg. Ortskrankenkaſſe Mannheim Der Ausſchuß der Allgemeinen Orts⸗ krankenkaſſe Mannheim hatte, wie bekannt, aufgrund der Notverordnung vom 26. Juli 1930 durch Mehrheitsbeſchluß die Beiträge auf 6,3 v. H. des Grundlohnes feſtgeſetzt. Gegen dieſen Beſchluß, der auch die Genehmigung des Oberverſicherungsamtes Mannheim fand, hat das Mannheimer Arbeitgeber⸗ kartell bei dem Badiſchen Miniſterium des Innern Beſchwerde erhoben mit dem Erfolg, daß das Reichs⸗ verſicherungsamt der Kaſſenbeiträge über 6 v. H. des Grundlohnes hinaus nach den Beſtimmungen der Notverordnung die Zuſtimmung beider Gruppen(Arbeit⸗ geber und Arbeitnehmer) im Ausſchuß erforderlich ſeti. Aufgrund dieſer höchſtinſtanzlichen Entſcheidung war das Oberverſicherungsamt Mannheim nunmehr gezwungen, da ein geſetzmäßiger Beſchluß des Aus⸗ ſchuſſes nicht zuſtande gekommen war, die Beiträge von ſich aus feſtzuſetzen. Dies iſt, wie aus dem An⸗ zeigenteil im Montag Morgenblatt erſichtlich, dahin⸗ gehend erfolgt, daß mit Wirkung vom 4. Januar 1931 ab die Beiträge 6 v. H. des Grundlohnes betra⸗ gen, wobei aber alle bis jetzt gewährten Mehrleiſtungen in Wegfall kommen müſſen. * Zwei billige Abende im Roſengarten. Die große Aus⸗ ſtattungsrevue„Hol's der Teufel“, deren muſikaliſche Leitung für den erkrankten Dr. Grün Kapellmeiſter R. Boruvpka übernommen hat, wird im Roſengarten Die Abſchiedsvorſtellung der Reyue findet am Silveſterabend im„Neuen Theater“ des Rofen⸗ gartens ſtatt. / yy y yyPCCPyPGPPTGGPGGPoPPGPG———˙üe fffffffrffrfßfßfßffdfddßdß dd ndnd! dd Von Rechts wegen! Skizze von Julius Knopf Dietrich Theden war nach Auſtralien ausgewan⸗ dert, und nicht ohne guten Grund. Das hübſche, junge Mädchen, dem er ſich ſeit langem angefreundet hatte, drängte darauf, von ihm aufs Standesamt geführt zu werden. Doch Dietrich Theden zeigte ſich in dieſer Hinſicht ſchwerhörig. Er mochte wohl die Liebelei, aber nicht die Ehe. Da beſuchte ihn eines Tages der Bruder ſeiner Freundin, von Beruf Schloſſer und in ſeinen Mußeſtunden Vorſitzender eines Boxerklubs. Der kräftige junge Mann forderte kurz und bündig, daß er ſeine Schweſter ſchleunigſt heiraten ſolle. An⸗ dernfalls— drohend krämpelte er die Aermel auf und ließ ſeine Muskel ſpielen Als der Muskelmenſch gegangen war, verfiel Theden in tiefes Nachdenken. Heiraten?— Nie und nimmer! Seine Eheſcheu war zu groß. Aber wenn er ſich weigerte, dann würden ihm ſchwere Tage be⸗ vorſtehen, in denen er zum mindeſtens k. o. geboxt würde. Alſo galt es auszukneifen, und zwar ſo, daß Berlin weit hinter ihm lag. Da entſann er ſich eines Briefes, den ihm ein ehemaliger Arbeitskollege, der nach Sidney ausgewandert war, geſchrieben hatte. Dort ſollte es ſich gut leben und für einen Mechaniker viel Geld ſie verdienen laſſen. Dem Gedanken folgte die Tat.—— — Seit mehreren Monaten bereits lebte Diet⸗ rich Theden in Sidney, wo er bald gut bezahlte Ar⸗ beit gefunden hatte. Er fühlte ſich wohl und behag⸗ lich. Nur eins war ihm unangenehm— die ſtreng durchgeführte Sonntagsruhe. Das Wirtshaus, in dem er ſeine Mahlzeiten einnahm, verabfolgte gleich den übrigen Gaſtſtätten— am Sonn bag keine Speiſen und Getränke, da dies polizeilich verboten war. Eines Tages klagte er Kitty, der braven Köchin 8 Lokales, ſein Leid, lich dafür ſehr tugendhaft, und empfand es als eine 2 be⸗ ſendere Tücke des Schickſals, daß ſie mit ihren 38 J zur Die war ſehr häßlich, aber Jahren immer noch keinen Mann hatte. Kitty hörte aufmerkſam die beweglichen Klagen des jungen Deutſchen an, dem ſie ſchon ſeit Anbeginn ſeines Kommens ihr Wohlgefallen geſchenkt.„Miſter Theden, Sie können auch für die Folge am Sonntag Ihr Dinner hier einnehmen. Ich werde mit dem Chef ſprechen. Sie ſind ein ſo guter Kunde, daß er es trotz der Polizei wagen muß, Ihnen heimlich das Eſſen zu geben.“— Und Kitty bearbeitete energiſch den dicken Wirt, der bedenklich den kahlen Schädel wiegte.„O yes. Ich würde Ihnen gern den Ge⸗ fallen tun. Aber wenn der Politziſt kommt, um zu revidieren, und dann findet, daß Sie dinnern, dann werden Sie verhaftet, und ich bekomme eine hohe Geldſtrafe.“ Theden lachte.„Putzige Welt, dies Auſtralien. Aber tut nichts, ich riskiere es. Es wird ſchon nicht ſo ſchltemm werden. Vielleicht kommt der Poliziſt gar nicht.“ Die beiden ſchüttelten ſich die Hand, und damit war der Pakt beſiegelt: Dietrich Theden nahm fortan auch am Sonntag hinter verſchloſſenen Türen ſeine Mahlzeit im Wirtshauſe ein. Die Zeit flog dahin. Der junge Mann hatte ſo⸗ wohl in der Sprache des Landes als auch in dem Herzen der jungfräulichen Kitty Fortſchritte gemacht; ſie bereitete ihm allſonntäglich die ſchönſten Lecker⸗ biſſen und warf dem ſtattlichen Burſchen immer ver⸗ liebtere Blicke zu, die er in ſeiner Ahnungsloſigkeit nicht bemerkte. Da ereilte ihn eines Tages ſein Schickſal! Theden ſaß gerade bei einem delikaten Sonntags⸗ braten, als mit den Zeichen der höchſten Aufregung der Wirt hereinſtürzte, ihn am Arm ergriff und ent⸗ ſetzt rief:„„Miſter Theden der Politiſt!“ Theden ſchnellte auf und ließ ſich willig in ein Zim⸗ mer ſchieben, in dem ſich Kitty befand, und zwar ſtand ſie gerade im Begriff, ſich umzukleiden. Sie ſtieß einen Schrei aus, der den Poliziſten auf die Spur lockte. Er ſah Theden gerade in dem jungfräu⸗ lichen Heiligtum verſchwinden und eilte ihm nach. Doch Kitty erfaßte die Sitnation und ſchwang ſich Retterin in der Not auf. „Was wollen Sie, Sir?“ fauchte ſie den Poliziſten an.„Der Herr iſt mein Bräutigam— der wollte mich beſuchen!“—„Iſt das wahr?“ fragte der Poli⸗ ziſt mißtrauiſch.„Gewiß,“ beſtätigte Theden, Sachlage erfaſſend.„Die Laoͤy iſt mein Fräulein Braut.“ Auch der Wirt bekräftigte es.— Da zog der Hüter der Ordnung beruhigt ab. Theden lachte ſich ins Fäuſtchen, daß der Poltzei derart ein Schnippchen geſchlagen worden war. Aber er lachte nicht mehr, als ihn Kitty eine Woche ſpäter unter zartem Erröten fragte, wann ſie nun Hochzeit feiern wollten. Der junge Mann faßte ſich au die Stirn. Dafür war er ſeiner hübſchen Freundin doch nicht gleich bis nach Auſtralien ausgekniffen, um hier dieſe Ausgeburt von Häßlichkeit zu ehelichen!„Sie ſind wohl verrückt geworden, dieſen Spaß ernſt zu nehmen!“ ſchrie er ſie an.— Kitty ſagte kein Wort. Und eine weitere Woche darauf wurde Theden vor den Richter geladen, denn Kitty verlangte für den Bruch des Heiratsverſprechens eine Eutſchädigung von 300 Pfund Sterling.— Theden war ſtarr. Doch Schreck und Grauſen ſtiegen noch, als der Poliziſt, und der Wirt als Zeugen auftraten und bekundeten, daß der junge Mann ſich ſelbſt als Bräutigam von Miß Kitty bezeichnet habe.— Daraufhin machte der Richter kurzen Prozeß und verdonnerte ihn. Der junge Mann war niedergeſchmettert. Drei⸗ hundert Pfund— alſo 6000 Mark in deutſchem Gelde— ſollte er zahlen? Woher nehmen? Das Geld ſich wöchentlich von ſeinem Lohn abziehen laſſen? Dann konnte er zeit ſeines Lebens an der Schuld abzuzahlen haben!— Er wurde ruhiger und überlegte. War es da nicht beſſer, das Mädchen zu heiraten, deſſen Kochkünſte er ja genügend ſchätzen gelernt hatte und das nun mit Recht behaupten konnte, es habe ihm 300 Pfund Sterling als Morgengabe eingebracht? Und ſo iſt es gekommen, daß Dietrich Theden, der nach Auſtralien gegangen war, um der Ehe zu ent⸗ fliehen, ihr in jenem fernen Weltteil zugeführt wurde. Von Rechts wegen! die G. B. S. will geſund bleiben G. B. S.(daß die drei Buchſtaben Shaw„bedeuten,“ weiß in England jedes Kind) ſorgt dafür, daß bei⸗ nahe allwöchentlich nette Anekdötchen in die Oeffent⸗ lichkeit dringen, die ſich mit ſeiner etwas ſonderbaren Perſönlichkeit beſchäftigen. So behaupten zumindeſt er brauchte ſich ſchon längſt nicht mehr den Kopf über gute Witze zu zerbrechen, denn ein ganzer ausge⸗ dehnter Kreis von Menſchen lebe davon,„typiſche“ Shaw⸗Epiſoden zu erfinden. Wie dem auch ſei, die neueſte Shaw⸗Geſchichte dürfte tatſächlich vorgekom⸗ men ſein; ſie iſt auf alle Fälle 100 Prozent G. B. S.— Ein junger Schriftſteller machte Shaw das Leben ſchwer und erreichte nach wochenlangem Betteln, daß ſich der Dramatiker bereit erklärte, das Drama des Kollegen anzuhören. Die Vorleſung ſollte im Ar⸗ beitszimmer Shaws vor ſich gehen. Die beiden Herren nahmen Platz, Shaw klingelte nach dem Diener:„Bevor wir beginnen, laſſe ich wohl am beſten die Fenſter öffnen.“ Der Gaſt ſtutzte:„Bei der Wie kommen Sie darauf?“— „Es iſt leicht möglich, daß wir frieren werden,“ entgegnete.B. S. böswillig lächelnd,„gegen die Macht der Gewohnheit kann ich aber nicht ankämpfen mein Lieber. Ich bin nämlich ſeit dreißig Jahren gewohnt, bei offenem Fenſter zu ſchlafen; die Ge⸗ ſundheit geht ſchließlich vor!“ kalten Winterluft? 15 Die Hochzeiterin im Himmel und auder⸗ Geſchichten. Erzählungen von Fran z Johann Bier ſack. Ver⸗ lagsanſtalt vorm. G. J. Manz, Regensburg. Mit dieſer bunten Folge äußerſt gut geſchriebener Bauernerzählungen tritt der junge Regensburger Dichter Franz Joh. Bierfack erſtmals mit einem Buche vor die Oeffentlichkeit. Es ſind bald tiefernſte, bald humorvolle Geſchichten. In ihnen paart ſich harmoniſch ein beachtenswertes Erzählertalent mit einer innerlichen, wahrhaft dichteriſchen Sicht der leben⸗ digen Welt, des Dorfes und feiner Menſchen, der Einöde und ihrer Schickſale. Dieſe Geſchichten reißen den Leſer 2332—— mit. Im Alter von beinahe ſtädtiſchen Krankenhauſes zurück, um ſich nur noch in einer grundſätzlichen Entſchei⸗ dung feſtgeſtellt hat, daß auch für eine Neufeſtſetzung Dienstag abend bei ermäßigten Einheitspreiſen wiederholt. die böſen Zungen. Wogegen G. B. S. neulich erklärte, 4. Seite/ Nummer 602 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 30. Dezember 1930 Polilik, Wirtschaft, Kunſt und Wiſſenſchaft Jauuar: Hans von Bülo w, der Muſiker, wurde vor 100 Jahren, am 8. Januar 1830, in Dres⸗ den geboren. 1855 heiratete er Liſzts Tochter Coſima, die ſpätere Gattin Richard Wagners. Er ſtarb am 12. Februar 1894 in Kairo.— Am 8. Januar feierte Italien die Hochzeit ſeines Kronprinzen Humbert mit der belgiſchen Prinzeſſin Maria Joſé.— General Karl Litzmann, der Held von Brzeziny und Kowno, wurde am 22. Januar 80 Jahre alt. Februar: Die tauſendjährige Stadt Gauders⸗ heim feierte am 9. Februar den tauſendjährigen Gedenktag der Nonne Roswitha, die im Kloſter zu Gandersheim wirkte, und als erſte deutſche Frau Le⸗ genden, Hymnen, Dramen und geſchichtliche Werke ſchrieb.— Das franzöſiſche Kabinett Tardieu trat am 17. Februar zurück.— Das neue Kabinett Ehautemps wurde am 21. Februar endgültig ge⸗ bildet. Schon am 2. März bildete Tardien wie⸗ derum eine neue Regierung.— General⸗Oberſt von Linſingen, der letzte Oberkommandierende in den Marken, wurde am 20. Februar 80 Jahre alt. März: Reichsbankpräſident Dr. Schacht trat am 7, März von ſeinem Poſten zurück wegen der YHoung⸗ Geſetze. Dieſe wurden am 12. März vom Reichs⸗ tag angenommen.— Nach Angabe des Norddeutſchen Lloyd vom 25. März hat die„Europa“ für die Ueberquerung des Atlantik nur 4 Tage 16 Stunden und 48 Minuten benötigt.— Nachdem am 27. März die Reichsregierung Müller zurückgetreten war, Hat der Reichspräſident am 30. März den Zentrums⸗ abgeordneten Dr. Brüning zum Reichskanzler er⸗ nannt. April: Der kommuniſtiſche Reichs ⸗ fugendtag führte am 20. April in Leipzig zu Zuſammenſtößen. Poltzeihauptmann Galle, Polizei⸗ oberwachtmeiſter Kappe und ein Demonſtrant wur⸗ den getötet, ein Polizeibeamter wurde ſchwer, drei leichter verletzt.— Franz Lehar, der erfolgreiche Operettenkomponiſt, wurde vor 60 Jahren, am 30. April 1870, in Komorn in Ungarn geboren. Mai: Das 75. Lebensjahr vollendete am 7. Mai Oskar von Miller, bedeutender Ingenieur, ver⸗ dient um die Verſorgung Bayerns mit elektriſcher Kraft und Gründer des deutſchen Muſeums in Mün⸗ chen.— Friedr. Schillers 125. Todestag fiel auf den 9. Mai dieſes Jahres.— Nataly v. Knobels⸗ dorff⸗Brenkenhoff, unter ihrem Mädchen⸗ namen v. Eſchſtruth ſeit Jahrzehnten als Ro⸗ manſchriftſtellerin bekannt, wurde am 14. Mai 70 Jahre alt.— Am 20. Mai erklärte Landtagsprä⸗ ſident Weckel den ſächſiſchen Landtag für auf⸗ gelöſt, weil er ſich als arbeitsunfähig erwies.— Die Stadt, Augsburg beging am 2. Mai die 400⸗ Jahrfeier der Augsburgiſchen Konfeſſion. i unfi: Am 1. Juni ſind es 150 Jahre her, daß General Karl von Clauſewitz, der Verfaſſer des berühmten, für die Militärwiſſenſchaft grundlegen⸗ den Werkes„Vom Kriege“, in Burg bei Magdeburg geboren wurde.— Der ehemalige Staatsmann Graf von Poſadowfſky⸗Wehner vollendete am 3. Juni ſein 85. Lebensjahr.— Am 10. Juni proklamierte die zumäniſche Nationalverſammlung Prinz Carol zum Khnig von Rumänien.— Der Weltmeiſterſchafts⸗ kampf im Boxen zwiſchen Max Schmeling und Jack Sharkey am 13. Juni nahm ein überraſchend ſchnelles Ende. In der 4. Runde brachte Sharkey einen regelwidrigen Schlag an, der ſeine ſofortige Disqualifikation zur Folge hatte. Schmeling wurde zum Weltmeiſter ausgerufen.— Am 16. Junt fand in Berlin die feierliche Eröffnung der 2. Welt⸗ kraftkonferenz ſtatt.— Dem Reichskommiſſar für die beſetzten Gebiete in Wiesbaden wurde am 28. Junt von der interalliierten Rheinlandkommiſ⸗ ſion mitgeteilt, daß das Beſatzungsregime am 30, Juni 1930 um 24 Uhr beendet ſet. Damit wurde das geſamte rhein iſche beſetzte Gebiet frei. Juli: 80 Jahre alt wurde am 10. Juli Ferdinand Schrey, der Schöpfer des Stenographie⸗Syſtems Stolze⸗Schrey.— 900 Jahre erfüllten ſich am 12. Juli d. J. ſeit der Grundſteinlegung des Domes zu Speyer unter Kafſer Conrad II.— Klara Vie ⸗ Big, die bekannte Schriftſtellerin, feierte am 17. Juli ihren 70 Geburtstag.— Ulrich von Wil amowitz⸗ Möllendorf, der klaſſiſche Philologe, beging die ſeltene Feier des 60 jährigen Doktorjubiläums am 20, Juli 1930.— Am 18. Juli erließ der Reichspräſi⸗ deut folgende Verordnung:„Nachdem der Reichstag heute beſchloſſen hat, zu verlangen, daß meine auf Grund des Artikels 48 der Reichsverfaſſung erlaſſe⸗ nen Verordnungen vom 16. Juli außer Kraft geſetzt werden, löſe ich auf Grund des Artikels 25 der MReichsverfaſſung den Reichstag auf.“— In Köln wurde am 21. Juli das 19. Deutſche Bundes⸗ ſchteßen eröffuet. Auguſt: In den Tagen vom 1. bis 5. Auguſt ſand in Berlin eine Tagung des Deutſchen Steno⸗ Graphenbundes ſtatt.— Eine norwegiſche wiſ⸗ ſenſchaftliche Expedition hat am 6. Auguſt auf Withe Island lauf Franz⸗Joſephs⸗Land) die Leiche des ſchwebiſchen Nordpolforſchers Andrée gefunden. Die Leiche des im Jahre 1897 verſchollenen Forſchers war gut erhalten.— Dr. Käthe Schirmacher, die hervorragende deutſche Frauenführerin, feierte am 6. Auguſt ihren 65. Geburtstag.— Am 13. Auguſt hatte der Papſt den Biſchof von Meißen, Dr. Chriſtian Schreiber, zum erſten Biſchof des neuen Bistums Berlin ernannt.— Franz Joſeph, der verſtor⸗ bene Kaiſer von Oeſterreich und König von Ungarn, erblickte vor 100 Jahren, am 17. Auguſt 1830, das Licht der Welt in Wien. Er verſchied 1916, 86 Jahre alt.— Raimond Poincaré, franzöſiſcher Poli⸗ tiker, beging am 20. Auguſt ſeinen 70. Geburtstag. September: Marie von Ebner ⸗Eſchen⸗ Bach wurde am 13. September vor 100 Jahren auf Schloß Zdiflavitz in Mähren geboren. Ihre Werke haben ihr den Ruf erworben, nach Annette von Droſte⸗Hülshoff die größte deutſche Dichterin der Reueren Zeit zu ſein.— Die Reichstagswahl am 14. September zeitigte folgendes Ergebnis an gewählten Abgeordneten: Sozialdemokratiſche Partel 143, Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei 107, Kommuniſten 76, Deutſche Zentrumspartei 68, gen Die wichtigſten Ereigniſſe des verfloſſenen Deutſchnationale 41, Deutſche Volkspartei 30, Wirt⸗ ſchaftspartei 23, Deutſche Staatspartei 20, Bayeriſche Volkspartei 19, Deutſches Landvolk 18, Chriſtlich⸗ ſozialer Volksdienſt 14, Deutſche Bauernpartei 6, Konſervatiye Volkspartei 5, Deutſch⸗hannoverſche Partei 3, Landbund 3.— Der öſterreichiſche Miniſterrat hat am 25. September die Geſamt⸗ demiſſion des Kabinetts beſchloſſen.— Ende Sept. wurde Generalmajor Freiherr von Hammer⸗ ſtein als Nachfolger von Heye zum Chef der Heeresleitung ernannt. Oktober: Die neue Dresdener Elbbrücke, die mit einer Stützweite von 115 Meter die weiteſt⸗ geſpannte Blechbalkenkonſtruktion der Welt iſt, wurde am 1. Oktober ihrer Beſtimmung übergeben. — Der preußiſche General Mork von Warten⸗ burg verſchied am 4. Oktober 1830 zu Klein⸗Oels. Am 30. Dezember 1812 ſchloß er mit den Ruſſen die Neutralitätskonvention von Tauroggen.— In Ita⸗ lien ward der 5. Oktober gefeiert als der Tag, an dem vor 2000 Jahren(70 vor Chriſti) Publius Maro Vergil, der römiſche Dichter, das Weltenlicht er⸗ blickte. Sein bedeutendſtes Werk war die„Aeneis“. — Jacques Offenbach, der Schöpfer von „Hoffmanns Erzählungen“ und zahlreicher Operet⸗ ten, ſtarb vor 50 Jahren, am 5. Oktober 1880.— Das Berltner Metallarbeiter kartell hat am 14. Oktober auf Grund der in den Betrieben vor⸗ genommenen Urabſtimmung den Streik beſchloſſen. 140 000 Arbeiter und Arbeiterinnen haben die Arbeit niedergelegt.— Die Aero⸗Arctic hat am 15. Okt. Dr, Eckener gebeten, den Vorſitz in der Geſellſchaft id von 1930 Jahres zu übernehmen. Dr. GEckener hat ſich dazu bereit er⸗ klärt.— Prinzeſſin Giovanna von Italien und König Boris von Bulgarien ließen ſich am 25. Okt. in Aſſiſſi trauen. November: In Adis Abeba, der Hauptſtadt Abeſ⸗ ſiniens, wurde am 2. November König Ras Tafa⸗ ris als Kaiſer von Aethiopien gekrönt.— Die öſter⸗ reichiſchen Wahlen am 9. November zeitigten ſolgen⸗ des Ergebnis: Es wurden gewählt: Sozialdemokra⸗ ten 72, Chriſtlich⸗Soziale 66, Schoberblock 19, Heimat⸗ block 8.— Vor 300 Jahren, am 15. November 1630, verſchied der berühmte Aſtronom Johannes Kep⸗ ler in Regensburg.— In Meßkirch in Baden wurde vor 150 Jahren der Komponiſt Konradin Kreutzer am 22. November 1780 geboren. Sein Hauptwerk war die Muſik zum„Nachtlager von Granada“. Er iſt 69 Jahre alt geworden.— Dr. h. c. Adolf Da⸗ maſchke, der Vater der Bodenreform, wurde am 24. Novobr. 65 Jahre alt.— Lina Morgenſtern, einſt mit ehrenvollem Spitznamen die Suppenlina genannt, weil ſie für die Errichtung von Volksküchen, Kochſchulen, Krankenpflegekurſen kämpfte, wurde vor 100 Jahren, am 25. Nov. 1830, in Breslau geboren. Dezember: Der Reichspräſident hat am 2. Dez. die neue Notverordnung vollzogen.— Am 4. trat die franzöſiſche Regierung Tardieu zu⸗ rück.— Paul Oskar Höcker, der bekannte Roman⸗ ſchriftſteller, und Graf Rüdiger von der Gol tz wurden am 7. bw. 8. Dez. 65 Jahre alt.— In Stock⸗ holm fand am 10. die Verteilung der Nobel⸗ preiſe ſtatt.— Prof. Dr. Hugo Junkers wurde am 13. durch Verleihung des Siemens⸗Ringes geehrt. Wandlungen einer Rodelbahn Die Rodelbahn hinter der Feuerwache führte leider nur zwei Tage lang ihren Namen mit Recht. Das waren die beiden Weihnachtsfeiertage. Da herrſchte, wie berichtet, Hochbetrieb. Wer aber glaubte, nach Weihnachten auch noch rodeln zu können, der hatte ſich geirrt. Keine Spur von Eis war mehr zu ſehen. Der Boden, ganz aufgeweicht, zeigte tiefe Löcher und Furchen. Aber die Mannheimer Buben wiſſen ſich zu helfen; ſie haben ſich, als ſie die Schlitten zu Hauſe laſſen mußten, eine Radrennbahn ge⸗ ſchaffen. Alte, lange nicht mehr benutzte Räder ſind aus Kellern und Kammern geholt worden, ganz gleich, ob ſie noch Ketten, Schläuche oder Decken trugen, Hauptſache iſt, daß die Räder noch rumgehen und der Lenker funktioniert. Mit dieſen Vehikeln geht es in vollem Tempo die Bahn herunter. Man braucht nur die vor Eifer geröteten Geſichter der Kinder zu be⸗ trachten, dann weiß man, daß ihnen dieſe Art von Sport ebenſppiel Freude bereitet wie das Rodeln. Wer kein Fahrrad hat, läuft einfach den Berg herab. Die Mädchen, die ſich ja in dieſem jugendlichen Alter noch nicht„aufs hohe Roß“ trauen, bevorzugen das Herunterſpringen. Unten aber, auf der Auslaufebene der Rodelbahn z.., wird fleißig Fußball trainiert. Man ſieht, alſo, die Rodelbahn bleibt in ihrer Vielſei⸗ tigkeit ein beliebter Tummelplatz für die Jugend. Veranſtallungen Weihnachtsfeier des Evangeliſchen Altersheims Die lieben Alten des Heims verſammelten ſich am Abend des 23. Dezember zu ihrer Weihnachtsfeter im Wartburg⸗Hoſpiz. Stiftungsrat, Diakoniſſen und ein kleiner Kreis von Freunden der Anſtalt nahmen an der wohlgelungenen Feier teil. Helle Kinderſtimmen mit Hauptlehrer Heinrich Noe als Dirigenten erfreuten die Herzen der Alten durch Vortrag mehrerer Lieder. Den muſikaliſchen Teil bereicherte Frl. Luiſe Böttger, von Frl. Lotte Böttger am Klavier begleitet, mit wohl⸗ klingender Sopranſtimme durch ſtimmungs vollen Vortrag zweier Lieder. Hauptlehrer Karl Hofmann begeiſterte die alten Leute mit zwei Weihnachtsgedichten. Die Weih⸗ nachtsanſprache hielt der Anſtaltsgetſtliche Kirchenrat Maler. Bürgermeiſter Böttger gab als Vorſitzender des Stiftungsrats ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß es gelungen ſei, trotz der ſchweren Zeit auch in dieſem Jahre eine Feier mit Beſcherung zuſtande zu bringen. Eine Inſaſſin ſprach dem Stiftungsrat, den Schweſtern und den Hausgehilfen für die treue Fürſorge, für die Wohlgebor⸗ genheit und für die ſchöne Weihnachtsfeier den herzlichſten Dank aus. Im Evangeliſchen Altersheim ſind zurzeit 54 Männer und Frauen untergebracht, die beinahe alle das bibliſche Alter erreicht oder überſchritten haben. Zu der Feier konnten ſie ſich vollzählig einfinden.* 9 Eine vorbildliche Tat Der Inhaber des Gaſthauſes zur„Alpenroſe“, I 6, 3, Herr Chriſtian Wü ſt, bereitete den bei ihm wohnenden fünfzehn erwerbsloſen Fürſorge⸗ empfängern eine beſondere Ueberraſchung. Trotz der für ihn auch fühlbaren Wirtſchaftslage ſpendete er am Hl. Abend ein Eſſen, das gemeinſam mit der Familie eingenommen wurde. Der brennende Baum und die Uebertragung der Radiodarbietungen von Müthlacker verbreiteten eine recht frohe, feſtliche Stim⸗ mung, ſo daß alle Beteiligten für einige Stunden ihre Notlage vergeſſen haben. Das Verhalten des Herrn Wüſt, das von großer Nächſtenliebe zeugt, iſt beſonders dankbar anzuerkennen. Möge dieſes Bei⸗ ſpiel recht oft Nachahmung finden! —— * Mannheimer Künſtlertheater„Apollv“. Der in der geſamten hieſigen und auswärtigen Preſſe einſtimmig feſt⸗ geſtellte ſtürmiſche Erfolg des Gaſtſpiels Jrene von Palaſty mit dem Hans Bartſch⸗Enſemble in der Ope⸗ rette„Fim und Jill“ überſteigt beim Publikum alles Dageweſene. Die Vorſtellung endet jeden Abend unter einem frenetiſchen Beiſallsſturm. Bon heute an geht die Operette„Jim und Jill“— am Donnerstag, 1. Jan. und Sonntag, 4. Jan., außer den Abendvorſtellungen, nach⸗ mittags große Fremdenvorſtellung mit er⸗ mäßigten Preiſen— in Szene. Die Silveſter⸗ Vorſtellung am morgigen Mittwoch gewährt zu dem nach Beendigung der Vorſtellung in ſämtlichen Räumen einſchließlich Trokadero ſtattfindenden Feſtball, der unter Mitwirkung der Künſtler des Hans Bartſch⸗ Enſembles als Silveſter⸗Ball bei„Jim und Jill“ ſich ent⸗ mickeln wird, freien Eintritt. Es empfiehlt ſich, alſo ſchleunigſt Karten zu belegen und gleichzeitig Vormerkun⸗ gen auf Tiſchplätze im Trokadero oder übrigen Räumen vormerken zu laſſen.(Näheres Anzeige.) Ablehnung der Deckungsvorlagen in Lahr * Lahr, 28. Dez. In der geſtrigen, ſtündigen Sitzung des neugewählten Bürger⸗ ausſchuſſes, bei der das Kollegium faſt voll⸗ zählig war und zu der ſich außerordentlich viele Zu⸗ hörer eingefunden hatten, wurde nach äußerſt leb⸗ hafter Ausſprache die Bürgerſteuer mit 52 gegen 14 Stimmen bei mehreren Enthaltungen ab⸗ gelehnt. Abgelehnt wurde ſerner die Bier⸗ ſteuer mit 49 gegen 17 Stimmen. Auch die Er ⸗ höhung der Umlage, die in zwei verſchiedenen Arten dem Bürger⸗Ausſchuß und dem Stadtrat prä⸗ ſentiert wurde, verfiel der Ablehnung mit 50 gegen zwei Stimmen. Die Aufnahme eines Darlehens in Höhe von rund 66553 Mark bei der Badiſchen kommunalen Landesbank in Mannheim zum Kurſe von 95 v. H. wurde mit allen gegen die Stimmen der Kommuniſten gutgeheißen. über drei⸗ Endgültige Ablehnung des Gemeindevoranſchlags Ab Lampertheim, 28. Dezember. Nachdem Kreisdirektor Reinhart⸗ Bensheim die Vorſitzenden der einzelnen Rathausfraktionen zu einer Beſprechung wegen Balanzierung des Vor⸗ anſchlags nochmals vergangene Woche auf das Rathaus beſtellt hatte, auch Bürgermeiſter Keller am Montag den Voranſchlag durchſprach, trat der Gemeinderat am Dienstag abend zur endgül⸗ tigen Stellungnahme zuſammen. Zunächſt erfolgte die Einführung und Verpflichtung der neuen beiden volksparteilichen Gemeinderatsmitglieder Ludwig und Friedrich Hartmann durch den Bürgermeiſter, der den ſcheidenden Mitgliedern Bär und Lerch für ihre langjährige erſprießliche Arbeit herzlichſten Dank ſagte. Hierauf gab er das Ergebnis der mit dem Kreisdirektor geführten Ausſprache bekannt, der⸗ zufolge dieſer dringend bat, doch den Voranſchlag in Ordnung zu bringen, da ſonſt der Staatskom⸗ miſſar kommen müſſe und ſomit der Gemeinderat für dieſes und auch nächſtes Jahr bei der Prüfung und Ausgleſchung des Voranſchlags faſt vollſtändig ausgeſchaltet ſei. Man möge doch die von der Regie⸗ rung geforderten Bedingungen annehmen, damit der Gemeinde zu den hohen Fürſorgelaſten ein Zuſchuß aus dem Ausgleichsſtock gewährt werden könne. Obwohl einige Abänderungen am Voran⸗ ſchlag vorgenommen wurden, ſo reichen die Einſpa⸗ rungen aber doch nicht aus, um den großen Umlage⸗ bedarf weſentlich zu verringern. Alle Fraktions⸗ Voranſchlag nicht zuſtimmen könne, worauf Bürger⸗ meiſter Keller feſtſtellte, daß der Gemeinderat er⸗ neut einſtimmig den Voranſchlag ablehne, und be⸗ tonte, daß die Laſten einzig und allein durch die Ar⸗ beitsloſigkeit entſtanden ſind. Das Reich wälze alle diesbezüglichen Laſten auf die Gemeinden ab. Jedoch wäre eine Ausgleichung des Voranſchlags immer noch beſſer geweſen, denn nun müſſe der Staatskommiſſar kommen. Zur Erledigung ſtand dann die Beratung einer Ortsſatzung über Einführung der erhöhten Bierſteuer. Dieſer Punkt brauchte nicht beſprochen zu werden, da er durch die Ablehnung des Voran⸗ ſchlags hinfällig wurde.— Sodann wurde einer Winterbethilfe für 1930/1 einſtimmig zuge⸗ ſtimmt. Es erhalten Ledige 8 J, Verheiratete 12 l, für ein Kind 2, bis zu einem Höchſtbetrag von 20 l. Es kommen etwa 395 Bedürftige in Frage, ſodaß ſich ungefähr ein Betrag von 5 925/ ergibt. Die Auszahlung erfolgt nicht in bar, ſondern es werden Gutſcheine ausgegeben, die bei den hieſtgen Geſchäfts⸗ leuten für Waren abgegeben werden müſſen.— Der Anſtellung der beiden Lehrerinnen Frl. L. Bonin und Blum an der Mädchen⸗Berufsſchule wird zu⸗ geſtimmt.— Gegen die Errichtung einer Notwohnung durch Friedrich Moos iſt nichts einzuwenden.— Die Poſthehörde ſchlägt vor, die in Neuſchloß zu errich⸗ tende öffentliche Fernuſprechſtelle mit Neu⸗ ſchloß⸗Heſſen zu bezeichnen, wogegen nichts zu er⸗ führer gaben die Erklärung ab, daß ihre Fraktion dem innern iſt. Jilm⸗Nundſchau Gloria:„Nur eine Nacht“ Hinter dem vielſagenden Titel wird die Liebesgeſchichtz eines Erzherzogs behandelt, der durch eine Frau zur rich⸗ tigen Liebe gebracht wird. Er verzichtet ihr zuliebe ſogar auf Rang und Würden. Die Amerikaner haben ſich mit großer Sorgfalt dieſer etwas ſehr unwahrſcheinlichen Ge⸗ ſchichte angenommen und durch geſchmackvolle Bauten einen anſprechenden ſzeniſchen Rahmen geſchaffen. Die Szenen, die zum Teil ſpannend ſind, fallen durch ihre beſondere Ausarbeitung und Durchgeſtaltung auf. Billie Dove und Clive Brook ſpielen die Hauptrollen in dieſem Unterhaltungsfilm. Wegen eines die Feuerſchutzvorrichtungen der Bühne betreffenden Verbotes, von dem die Theaterbeſucher mit ziemlichem Unwillen Kenntnis nahmen, mußte das Gaſt⸗ ſpiel des Bernd Henrichs⸗Enſembles verkürzt zur Aufführung gebracht werden. In der beſchränkten Spiel⸗ zeit durften nur drei Perſonen auftreten, die aber dafür ſorgten, daß die Lachmuskeln nicht in Ruhelage kamen. Außer den rheiniſchen Künſtlern wartete Lincoln mit einer ausgezeichneten Reifennummer auf. Capitol:„Weſtfront 1918“ Man wird gut daran tun, dieſen erſchütternden Film immer wieder zu zeigen. Viele aber werden zweifellos gerade jetzt zur Jahreswende im Gedenken an die gefalle⸗ nen Kameraden dieſe Bilder— und ſei es zu wiederhol⸗ tem Male— an ſich vorüberziehen laſſen. Es iſt ja kein Kriegsfilm im üblichen Sinne, ſondern nur eine ſinfoni⸗ ſche Reportage von einem ganz kleinen Kampfabſchnitt an der Weſtfront. Das Einzelſchickſal dieſer: vier im Feuer ſtehenden Männer iſt das Schickſal Unzähliger ge⸗ weſen.— Durch die ausgezeichnete Tonwiedergabe im Capitol geht keine Einzelheit dieſes packenden, von G. W. Pabſt inſzenierten Bildſtreifens verloren. Kommunale Chronik Der Landeskommiſſär greift auch in Weinheim ein Weinheim, 29. Dez. Durch Erlaß des Landes⸗ kommiſſärs in Mannheim iſt mit ſofortiger Wirkung für Weinheim die Erhebung einer erhöhten Ge⸗ meinde ⸗Bierſteuer, ferner die Erhebung einer Bürgerſteuer und eine Erhöhung der ge⸗ meindlichen Grund⸗ und Gewerbeſteuer angeordnet worden. Der Nachtragsetat durch den Landeskommiſſär feſtgeſetzt * Durlach, 28. Dez. Nachdem der Stadtrat die Vorſchläge zur Deckung des durch Ueberſchreitung des Fürſorgeaufwandes in Höhe von 150000 Mark entſtehenden Fehlbetrages abgelehnt hat, hat der Landeskommiſſär als Staatsaufſichtsbehörde die Ein⸗ führung der Bürgerſteuer und der Ge⸗ meindebierſteuer(dieſe nach den doppelten Sätzen des§ 2 der erſten Notverordnung), ferner die Erhöhung der Gemeindeſteuer um 16 Proz, ange⸗ ordnet. Die Stadt muß zur Deckung eines Fehl⸗ betrages von 45 500 Mk. für das Jahr 1930 eine empfindliche Nachtragsumlage erheben. Es kommen in Frage für je 100 Mark Grundvermögen 8 Pfg., Betriebsvermögen 3,8 Pfg., Gewerbeertrag 48 Pfg. 0 8 Kleine Mitteflungen In Föhrenbach hat ein neugewählten che⸗ meinderat ſein Amt niederlegen müſſen, weil feſtgeſtellt wurde, daß der Betreffende im Jahre 1924 eine Rechnung von etwa 2500“ ſich von der Stadtkaſſe doppelt bezahlen ließ. Als der Fall bekannt wurde, hat er die zuviel erhaltene Summe zurückgezahlt. Die Angelegen⸗ heit wird weiter verfolgt werden. Gerichtszeitung „Dumme Streiche“ eines Buchhalters 100 000 Mark bei Reunwetten verloren Wegen Untreue und Unterſchlagung ſtand geſtern der 44 Jahre alte Kaufmann Rudolf G. vor dem Schöffengericht Mannheim. Vorſitzender des Gerichts war Amtsgerichtsrat Schmitt. G. verdiente als Buchhalter und Kaſſier bei einer Mannheimer Mühlenfirma im Monat 350 Mark und ſeine ebenfalls berufstätige Frau 300 Mark. Die Familie hätte da⸗ mit ein gutes Leben führen können. G. war aber viel auf Rennplätzen und hat bei Renn wetten viel verloren. Er hoffte, daß er durch Renn⸗ gewinne ſein Vermögen weſentlich vermehren könnte. Er hatte aber Pech über Pech und ſtatt zu gewinnen verlor er ſtändig. Nach der Anklageſchrift hat G. im Verlaufe der letzten Jahre 1130000 Mark teils in Bar, teils in Wechſel unterſchlagen. Davon will er allein 100000 Mark bei Rennwetten verſpielt haben. Vor einer Kaſſenreviſiobn im Frühjahr 1928 erlitt ., jedenfalls aus Angſt über die Entdeckung ſeiner Verfehlungen, einen Schlaganfall, von dem er ſich erſt nach monatelanger Behandlung erholte. Nath ſeiner Geſundung begannen die bei der Reviſion nicht aufgedeckten Verfehlungen des Angeklagten wieder aufs neue. Nach wie vor ſetzte ſeine Firma das größte Vertrauen in ihn. G. eröffnete ſogar bei einer Bank ein Konto, auf das er die veruntreuten Gelder ein⸗⸗ bezahlte. Seiner Frau gegenüber verſtand er es, die Unterſchlagungen zu verheimlichen. G. ſpielte gern den Großen. Er wollte höher hinaus. Viel Geld ſcheint er auch mit leichtſinnigen Frauen durch⸗ gebracht zu haben. Einer ſeiner Geliebten ſtellte er ſich ſogar als Adeliger vor, wobei ſeine ſtets ge⸗ füllte Brieftaſche ſeinen Angaben mehr Nach⸗ druck verlieh. Seine Frau hatte von dieſen Aben⸗ teuern ebenfalls keine Ahnung, da G. zu Hauſe der ehrſamſte Bürger und Ehemann war. Von ſeinem Doppelleben hatte niemand Kenntnis. Der Angeklagte wurde auf ſeinen Geiſteszuſtand unterſucht und dabei feſtgeſtellt, daß ſich G. während des Krieges eine Krankheit zugezogen hat, von der er bis heute noch nicht geheilt iſt. Auch der Schlaganfall iſt auf ſeine Krankheit zurückzuführen. Nach den Sachverſtändigen liegt jedoch eine Beeinträchtigung der freien Willensbeſtimmung nicht vor, obwohl bei G. eine verminderte Zurechnungsfähigkeit in Betracht kommt. In der Verhandlung war der Angeklagte voll ge⸗ ſtändig. Er will gar nicht wiſſen, wie er zu ſolch „dummen Streichen“ gekommen iſt. Das Urteil 8 ſchlagung unter Abrechnung von fünf Monaten Unter Der Angeklagte wird wegen Betrugs und Unter⸗ ſuchungshaft zu einer Gefängnisſtrafe von z wei Jahren verurteilt. a ED . 1 een ee err 9 1 eee. 2 e. gn eee I 000 d 00 die ung ark der im e en die ge⸗ bl ine Es gen rag ve ⸗ veil ine elt die jen⸗ fall den tung bei icht ge⸗ ch iſchau Dienstag, 30. dezember 1930 Aus Baden In der Trunkenheit ſchwer verletzt * Wiesloch, 29. Dez. Der 60jährige Franz Bren⸗ zinger aus dem benachbarten St. Leon war wegen ſeines läſtigen Benehmens in der Trunkenheit aus einem hieſigen Wirtshaus verwieſen worden. Beim Verlaſſen des Lokals ſtürzte er die ſteinerne Treppe hinab und erlitt dabei einen komplizierten Schä⸗ delbruch. In bewußtloſem Zustande wurde er nach der Heidelberger Klinik verbracht, wo man für ſein Leben fürchtet. Ein neues Pfarrhaus 27: Leimen, 30. Dez. Für die hieſige katholiſche Kirchengemeinde ging in dieſen Tagen im Jahre ihres 200. Beſtehens ein ſchon lange gehegter Wunſch in Erfüllung. Um ein geeignetes Schweſtern⸗ haus zu bekommen, baute man neben der auf einer Anhöhe ſtehenden, im Jahre 1921 fertiggeſtellten Kirche ein neues Pfarrhaus und räumte das ſeit⸗ herige Pfarrhaus den Schweſtern ein. Die Finan⸗ zierung dieſes ſchönen und vor allen Dingen prak⸗ tiſchen Baues wurde ermöglicht durch die Unter⸗ ſtützung vom Portlandzementwerk und beſonders da⸗ durch, daß die katholiſche Kirchengemeinde Mitglied der Bauſparkaſſe der Gemeinſchaft der Freunde iſt und daher ſchon nach verhältnismäßig kurzer Zeit in den Beſitz billigen Baugeldes gelangte. Die Bauleitung hatte Baumeiſter Jöſt vom Erz⸗ biſchöflichen Bauamt in Heidelberg. N Schwetzingen, 30. Dez. Frau Karoline Weiß feierte am Weihnachtstage im Kreiſe ihrer Familie rüſtig und geſund ihren 87. Geburtstag. S. Bruchſal, 29. Dez. Die durch das Ableben des bisherigen Verwaltungsdirektors L. Strohauer frei gewordene Ratſchreiberſtelle wurde dem Verwal⸗ tungsoberinſpektor Her zer übertragen. Herzer hat ſich einen Namen gemacht als Direktor des Verkehrs⸗ vereins. Die Stadt verdankt ihm inbezug auf Hebung des Fremdenverkehrs ſehr viel. * Bühl, 30. Dez. Der 37 Jahre alte Säger Adolf Manz, aus Bühlertal wollte hier in den bereits in Bewegung befindlichen Zug der Bühlertalbahn einſteigen, glitt aus und geriet unter die Räder. Der Unglückliche wurde an Armen und Beinen ſchwer verletzt und iſt trotz alsbaldiger Operation infolge des ſtarken Blutverluſtes im Krankeuhauſe geſtorben. Frau und vier Kinder trauern um den Ernährer. * Pfaffenweiler(Amt Staufen), 30. Dez. Ein ſchweres Autvunglück ereignete ſich Samstag nacht beim hieſigen Friedhof. Der praktiſche Arzt Dr. Deutſch von Ehrenſtetten verlor die Herrſchaft über das Steuer und der Kraftwagen fuhr mit voller Wucht gegen einen Baum. Durch den furchtbaren Anprall erlitt der mitfahrende Landwirt Waldvogel einen Schädel bruch und andere Verletzungen die ſo ſchwer ſind, daß kaum Hoffnung auf Rettung be⸗ ſteht. Der Führer ſelbſt und der Bruder des Ver⸗ unglückten kamen mit geringen Verletzungen davon. * Singen am Hohentwiel, 30. Dez. Beim Hols⸗ holen im Walde wurden an einer abſchüſſigen Stelle dem Landwirt Joſef Wieland von Worklingen, als er beim Bremſen des Wagen behilflich ſein wollte und dabei ausglitt, beide Füße abge⸗ drückt. Der Zuſtand des Verunglückten, deſſen Familie in den letzten Jahren durch Krankheit und Tod ſehr heimgeſucht wurde, iſt ſehr ernſt. Steinen(Kreis Lörrach), 30. Dez. Ein in Höll⸗ ſtein bei Steinen wohnender Friſeur warf ſich am Sonntag in ſelbſtmörderiſcher Abſicht vor den Frühzug der Wieſentalbahn. Der Lokomo⸗ tivführer bemerkte den Mann zu ſpät und konnte nicht mehr verhindern, daß dieſer überfahren wurde. Dem Unglücklichen wurde der Kopf vom Rumpfe getrennt Schwermut und Nerven⸗ zerrüttung ſollen den erſt 30jährigen Mann zu der Tat getrieben haben. Erkannte Leiche UI Weinheim, 30. Dez. Auf dem Eiſenbahngleiſe bei Neckargemünd wurde, wie geſtern gemeldet, die vollſtändig verſtümmelte Leiche eines jungen Man nes aufgefunden. Bei der Leiche wurden Zellulbidplättchen von Muſterlederſtücken mit dem Abzeichen der hieſigen Lederfabrik Freudenberg vor⸗ gefunden. Der Weinheimer Gendarmerie gelang die Feſtſtellung, daß der 16jährige Magazinarbeiter Karl Hildenbrand, wohnhaft in Sulzbach bei Wein⸗ heim, ſeit geſtern früh vormißt wird. Der junge Mann, ein in Schwetzingen geborenes Waiſenkind, hatte ſich mit ſeinem Rade aus der Wohnung in Sulsbach entfernt, ohne dahin zurückzukehren. An ſeiner Arbeitsſtelle bei der Firma Freudenberg wird Hildenbrand ſeit Samstag früh vermißt. Da er in Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Feitung [dem Magazin arbeitete, wo die Muſterleder mit ſolchen Plättchen hergeſtellt werden, wie ſie bei der Leiche gefunden wurden, ſo nimmt man an, daß er mit der aufgefundenen Leiche identiſch iſt. Was ihn zu der Verzweiflungstat getrieben hat, iſt bis jetzt micht bekannt. * * Hockenheim, 30. Dez. Hauptlehrer Anton Häf⸗ ner, der am Sonntag an einer Weihnachtsfeier der Kriegsbeſchädigten teilnahm, erlitt dort einen Schlaganfall, der in wenigen Stunden den Tod herbeiführte. * Boxberg, 30. Dez. Ein ſchwerer Einbruch wurde in das Uhrengeſchäft von Seckinger verübt. Die Täter nahmen faſt ſämtliche Taſchenuhren und wert⸗ volle Ringe im Geſamtwert von—5000 Mark mit. Der neue Aniverſitütsbau in Heidelberg Heidelberg, 29. Dez. Auf die Weihnachtstage hat die Bauleitung den Heidelbergern die freie Front der neuen Uni⸗ verſität zum Geſchenk gemacht. Der Bretterzaun iſt gefallen, der vor dem Bau liegende Platz von Bau⸗ ſchutt, Steinen und Maſchinen geſäubert und eben gemacht. Bereits ſind die doppelten Freitreppen von der Graben⸗ und Schulgaſſe her fertig geſtellt. Nun zeigt ſich die Wucht des Baues ſamt der Größe des davor liegenden freien Platzes. Zugleich ſetzt die Kritik ein, die die Architektonik des Baues ver⸗ wirft und„das Weiße Haus“ als mit der Umgebung und dem ganzen Charakter der Stadt nicht in Ein⸗ klang ſtehend, als fehlerhaft bezeichnet. Mag jetzt die weiße Faſſadenfläche in ihrer Friſche und Neuheit ſtörend wirken, ſie wird nachdunkeln und gefälliger werden. Deswegen und wegen der hohen ſchmalen Fenſter den Bau als verfehlt zu betrachten, darin wird nicht jeder mit einſtimmen. Man iſt hier gerne geneigt, alles Neue zu bekritteln, ſchließlich gefällts doch, und man nimmt die früheren Vorwürfe zurück. Wie wars doch mit der geplanten Schloßwirt⸗ ſchaft. Vorher die Stimmen dagegen, und nun, da die Regierung den alten Zuſtand belaſſen will, ver⸗ langt man nach den verworfenen Plänen. Vielleicht gehts auch ſo mit der neuen Univerſität. Freilich, der moderne Stil ſtellt im Geſamtbild der Stadt und vornehmlich am Untverſitätsplatz mit der alten Ruperto carola einen Fremdkörper dar. Laſſen wir aber erſt die Baumkronen um den weiten Platz ergrünen und den Platz ſelbſt zur Ruhe gelan⸗ gen, ſo wird ſich das neue Gebäude anders aus⸗ nehmen. Warum hat vorher niemand ernſtlich ſeine Stimme erhoben? Schließlich kommt doch die innere Einrichtung als Hauptſache zuerſt, und da iſt nur eine Stimme des Lobes. Wie froh iſt man heute ſchon, daß der unglückſelige Bau des früheren Kollegienhauſes(Muſeum) abge⸗ riſſen wurde, Flickwerk wäre der Neubau geworden. Nun aber tritt die ſtark beherrſchende Baumaſſe des in einem Zug ohne Rückſicht auf ein altes Gebäude durchgeführten Werks deutlich hervor. Die durch⸗ laufenden Fenſtergruppen der Hörſäle geben für den Rhythmus der Faſſadengliederung den Maßſtab ab. Wer die engen, ungenügend belichteten Hörſäle in den verſchiedenen Gebäuden der ſeitherigen Uni⸗ verſität kennt, der wird begreifen, wie angenehm es ſich in einem der neuen Säle voll Luft und Licht lieſt, davor der weite Platz, der den Kindern nicht mehr als Spielplatz dienen wird. Im Gegenſatz zu den breitgelagerten Hörſaal⸗ fenſtern ſteigen die ſchmalen hohen Fenſter der da⸗ rüber eingebauten Aula mit ihren faſt 1000 Sitz⸗ plätzen empor. Der Raum kommt mithin dem einer Kirche gleich und wird bei feſtlichen Veranſtaltun⸗ gen der Univerſität ein großes Auditorium auf⸗ nehmen könen. Die alte Aula, für das Jubiläums⸗ jahr 1886 beſonders ausgeſtattet und gemalt und die Hauptſehenswürdigkeit der Univerſität, vermochte ja wegen ihrer beſchränkten Raumverhältniſſe nicht mehr zu befriedigen. Schon ſind im Innern des Baues die Hand⸗ werker tüchtig bei der Arbeit, ſodaß das Sommer⸗ ſemeſter die Hörſäle in Benutzung finden wird. Die Kritik ſollte alſo abwarten, bis die Bauten fertigge⸗ ſtellt, die Bauſtelle von allem Unrat geſäubert und der vor der Nordſeite liegende freie Platz gleichfalls ausgebaut iſt. Er ſoll nach der Art italieniſcher Stadtplätze einen Belag aus großen Steinplatten erhalten. Und auch dann, wenn die jetzigen Bauten fertig ſind, vermag man ſich noch kein abſchließen⸗ des Urteil zu bilden, da ja der Zug in der Graben⸗ gaſſe mit dem auditorium maximum erſt halb aus⸗ gebaut iſt. Dort ſteht das Poſtgebäude noch im Wege und an der ſüdlichen Seite die Realſchule. Erſt wenn dieſe Bauten abgeriſſen, an deren Stelle die im Plan liegenden Univerſitätsbauten errichtet ſind und der architektoniſch wirkungsvolle Hofraum zur Geltung kommt, vermag man zu einem Urteil zu kommen. Weihnachtsfeiern in Schriesheim sch. Schriesheim, 29. Dez. Der hieſige Männergeſangverein„Lieder⸗ kranz“ veranſtaltete in der„Roſe“ ſeine Weih⸗ nachtsfeier, die gut beſucht war. Ein abwechſlungs⸗ reiches Programm ſorgte für reiche und gute Unter⸗ haltung. Muſikſtücke wechſelten mit Männerchören und gemeinſamen Liedern ab. Höhepunkte bildeten die Darſtellung des deutſchen Volksliedes in vier packenden Bildern ſowie das Singſpiel„Das Lied von der ſtillen, heil'gen Nacht“, und zweit Theater⸗ ſtücke. Der Vorſitzende Philipp Krämer betonte in ſeinen Begrüßungsworten die Unparteilichkeit des Vereins, die auch zu der Ueberwindung der heu⸗ tigen großen Parteizerſplitterung beitragen ſolle. Im Auftrage des Gaues überreichte der Vorſitzende dem Vereinsdirigenten, Chormeiſter Treiber⸗ Heidelberg, für 25jährige Dirigententätigkeit im Gau eine Ehrennadel, und im Auftrage des Vereins ein wertvolles Geſchenk. Außerdem wurde das Mit⸗ glied Becher für 25jährige aktive Mitgliedſchaft durch Ueberreichung der ſilbernen Ehrennadel ausge⸗ zeichnet. Mit der üblichen Verloſung wertvoller Gaben erreichte die harmoniſche Feier ihren Ab⸗ ſchluß. Der Männergeſangverein„Eintracht“ hielt bei vollbeſetztem Saale im„Hirſch“ ſeine Weihnachts⸗ feier ab. Nach Begrüßungsworten des Vorſitzenden Simon wickelte ſich das Programm in buntem Wechſel ab. Humoriſtiſche Vorträge, Vereinschöre und lebende Bilder folgten aufeinander. Drei Theaterſtücke wurden wirkungsvoll dargeboten und ernteten reichen Beifall, wie auch alle übrigen Dar⸗ bietungen eine beifallsfreudige Aufnahme fanden. Die Leitung der Vereinschöre lag in den Händen des verdienten Dirigenten, Chormeiſters Karl Rin n⸗Mannheim. Im Verlauf der Veranſtaltung wurden einige Mitglieder für verdienſtvolle längere Zugehörigkeit zum Verein ausgezeichnet. Mit einer Gabenverloſung erreichte die ſchöne Weihnachtsfeier ihr Ende. fangen Sie es richtig anl Bei Hess · Schuhen zum niedrigen Einheitspreis sind Sie sicher, Schuhe von flegenz und Qua- lität zu besitzen, Schuhe, die ihre Schönheit nicht verlieren. Jof DAMEN Schun 16.60 18.80 ei angen Sie das neue Jahr gut an! Den ersten Schritt ins neue Jahr mit Ness- Schuhen— dann oz MIR INScHUn chune MAX Der korrekte Lackschuh 141. Jahrgang/ Nummer 602 Aus Messen Mord in Bensheim Bensheim a. d.., 29. Dez. Am Sonntag abend gegen 10 Uhr wurde hier der 40jährige Schloſſermeiſter Friedrich Sartorius von dem 24jährigen Schuhmacher Karl Holzner mit einer Schuſterkneipe erſtoche n. Der Tod trat ſofort ein. Der Täter wurde feſtgenommen und am Montag abend in das Darmſtädter Landgerichts⸗ gefängnis überführt. Holzner hatte vor einigen Tagen bei Sartorius einen Laden und eine Schuhmacherwerkſtätte gemie⸗ tet. Es kam zwiſchen ihm und ſeiner Frau zu einem Streit, in deſſen Verlauf Holzner die Frau mit einem Hammer erſchlagen wollte, durch das Eingrei⸗ fen von Sartorius aber gehindert wurde. Schon da⸗ mals wurde Sartorius von Holzner mit dem Schu⸗ ſtermeſſer bedroht. Das dürfte wohl der eigentliche Anlaß zu der Bluttat geweſen ſein. Während der ganzen Zeit beſtand zwiſchen beiden ein geſpanntes Verhältnis. Vor etwa drei Wochen mußte Holzner Laden und Werkſtätte verlaſſen, da ſie ihm wegen der fortgeſetzten. Streitigkeiten gekündigt wurden. Holzner iſt dem Trunke ergeſen und ſtand bis 24. Dezember auf der Trinkerliſte. Schon öfter hatte er ſich geäußert, er werde bald etwas tun, das ihn ins Gefängnis bringe. Am Sonntag abend nun, nachdem er in mehreren Wirtſchaften war, äußerte er, er werde„noch einen kalt machen und wenn es nachts 3 Uhr würde“. Dabei zeigte er ein Schuſtermeſſer vor. Gegen 10 Uhr ging er dann an das Haus des Sar⸗ torius und ſchlug zwei Scheiben ein, vermutlich, um ſein Opfer auf die Straße zu locken. Als Sartorius erſchien, kam zu einem kurzen. Wortwechſel, in deſſen Verlauf Holzner ſeinem Gegner vier Stiche beibrachte, von denen einer die Halsſchlagader ver⸗ letzte. Der Täter iſt geſtändig und hat ſich ſelbſt der Polizei geſtellt. Zwei Einbrechergruppen arbeiten in Frankfurt * Frankfurt a.., 29. Dez. Seit einigen Wochen mehren ſich in Frankfurt die Wohnungs⸗ und Geſchäftseinbrüche wie kaum zu einer anderen Jahreszeit. Es werden zahlreiche Wohnungsein⸗ brüche, beſonders aus der Weſtendgegend, gemeldet. Nach der Arbeitsweiſe handelt es ſich um zwei Ein⸗ brechergruppen. Vornehmlich werden in den Abend⸗ ſtunden die Wohnungen aufgeſucht, nachdem die Hausangeſtellte die Wohnung zur Erledigung von Einkäufen verlaſſen und man ſich überzeugt hat, daß andere Perſonen nicht mehr anweſend ſind. Die Ein⸗ brecher benutzen meiſt die Eingänge für Lieferanten, die ſie mit Nachſchlüſſeln öffnen, oder ſie verſchaffen ſich auf ſonſt eine Weiſe durch Eindrücken oder Ein⸗ ſchlagen von Fenſtern Eingang zur Wohnung. In den Wohnungen ſelbſt werden meiſt die Schubfächer der Schreibtiſche und die Kleiderſchränke erbrochen und Wert⸗ und Schmuckſachen ſowie Bargeld ge⸗ ſtohlen. Die zweite Gruppe der Einbrecher verlegt ihr Arbeitsfeld meiſt in den erſten Stock, der durch Erklettern des Balkons erreicht wird. Es wird dann in der Regel nur dem Schlafzimmer einen Beſuch abgeſtattet und wertvolle Schmuck⸗ und Wert⸗ ſachen, aber auch Bargeld, mitgenommen. Die Kriminalpolizei iſt mit der Aufklärung der Fälle be⸗ ſchäftigt. Mit dem Beil gegen Schwiegervater und Schwager * Heilbronn, 29. Dez. Der 25jährige ſtellenloſe Schloſſer Karl Zipperle, der im Verfolg von Streitigkeiten mit ſeinen Schwiegereltern von dieſen des Hauſes verwieſen worden war, draug mit einem Beil bewaffnet geſtern Nacht in das Schlafzimmer ſeines Schwiegervaters, in dem auch ſein Schwager ſchlief, und ſchlug mit dem Beil auf die Beiden ein. Der Schwiegervater ſchwebt in Lebensgefahr, die Verletzungen des Schwagers ſind weniger ſchwer. Der Täter verſteckte ſich nach der Tat auf dem Heuſtabel, konnte aber ſpäter dort feſtgenommen werden. kennt Silber chevreeu Mennbheim, H. I, Nr.-2(Echte Breite Straße und Market) e Dienstag, 30. Dezember 1930 II. Die deutſche Kriſe Nachdem wir im erſten Teil unſerer diesjährigen Jahres betrachtung die weltwirtſchaftlichen u menhänge umriſſen, in die ſich die deutſche Wirtſchaft im abgelaufenen Jahr wie auch in den voran⸗ gegangenen Jahren geſtellt ſah, wird es verſtänd⸗ licher ſein, daß das deutſche Wirtſchaftsjahr 1930 ein Reſultat zeitigte, das erſchreckend ſein mußte. Wir ſagten aber ſchon, daß bei der Sonderſtellung Deutſch⸗ lands als Schuldner der Welt die Tatſache, daß es den anderen nicht beſſer geht, für uns die Kriſe nicht leichter macht. Die deutſche Kriſe kann man nicht mehr als„Reinigungskriſe“ bezeichnen, ſte iſt kein naturnotwendiger Ausſcheidungs⸗ und Heilungsprozeß der zur Beſeitigung der Ueber⸗ alterten, der Untüchtigen und Rückſtändigen erfor⸗ derlich wäre, ſie trifft vielmehr heute Gerechte und Ungerechte, ſie trifft den Unternehmer ebenſo wie den Arbeitnehmer. Beweiſe: Der Produktions⸗ index, der Mitte 1929 einen Stand von 109,8 (1928= 100) erreicht hatte und ſich im Dezember 1929 auf 96,0 hielt, iſt in ſtarkem Abfall bis auf 80,7 im Oktober 1930 geſunken; für das ganze Jahr 1930 wird er um rund 15 v. H. unter den Ergebniſſen des Vorjahrs liegen. Die übrigen für die Beurteilung des Tätig⸗ keitsgrads der Wirtſchaft zur Verfügung ſtehenden Symptome weiſen ähnliche Rückgänge auf. Man wird annehmen können, daß die volkswirt⸗ ſchaftliche Produktionsleiſtung im Jahre 1930 um etwa ½ bis ½% hinter der von 1929 zurückbleibt, und daß ihr Rückgang vom Monat höchſter Aktivität bis zu dem gegenwär⸗ tigen Tiefſtand rund ein Viertel ausmacht. Mit der hierdurch bedingten Beſchränkung der Arbeits⸗ möglichkeiten mußte die verhängnisvolle Ver⸗ ſchlechterung des Arbeitsmarkts einher⸗ gehen. Im Jahresdurchſchnitt 1930 dürfte ſich die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in Arbeits⸗ loſenverſicherung und Kriſenunterſtützung auf rund 2,2 Milltonen belaufen. Die Geſamtbelaſtung des Arbeitsmarkts wird aber durch dieſe Zahlen bet wei⸗ tem nicht voll zum Ausdruck gebracht, da ein erheb⸗ licher Teil der Arbeitsloſen nicht mehr durch Ar⸗ beitsloſenverſicherung und Kriſenunterſtützung unter⸗ ſtützt wird. Die Geſamtarbeitsloſigkeit iſt im Jah⸗ resdurchſchnitt auf etwa 3,1 Millionen zu veranſchlagen gegenüber 1,9 Millionen im Vorjahr und 14 Millionen 1928. Exiſtenzfrage für alle Dieſe wenigen Ziffern beweiſen, daß es ſich bei der Kriſe nicht mehr um einen Ausleſeprozeß han⸗ delt, ſondern daß es bei allen Teilen der Wirtſchaft um die Exiſtenzfrage ſchlechthin geht. Lohn⸗ und Gehaltsabbau erregt die Gemüter der Arbeit⸗ nehmer, aber auch für den Unternehmer verrin⸗ gern ſich von Tag zu Tag die Ausſichten, durchhal⸗ ten zu können. Die deutſche Kriſe iſt an einem Punkt angelangt, wo ſie aufhört, ein finanzielles Problem zu ſein und wo moraltſche und politiſche Fragen unmittelbar in die Erſcheinung treten. Nach den Störungen, die von der Seite der Politik, von der Weltanſchauung her im abgelaufenen Jahre in den Wirtſchaftsprozeß hineingetragen wor⸗ den ſind, ſo ſehr, daß ſie zum Verhängnis der deut⸗ ſchen Wirtſchaft und des deutſchen Staates zu werden drohen, iſt es nunmehr höchſte Zeit, den wirtſchaft⸗ lichen Geſichtspunkt wieder zur Geltung zu brin⸗ gen, um aus der Kenntnis wirtſchaftlicher Notwen⸗ digkeiten heraus den Weg zu finden, der zum Ver⸗ trauen und zur Selbſtbeſinnung zurückführt, ohne die ein wirtſchaftliches Arbeiten nun einmal auf die. Dauer nicht möglich iſt. Selbſtkoſtenkriſe Das bedingt, daß wir uns darüber klar ſind, daß im Kampfe gegen die Kriſe und damit gegen die Ar⸗ beitsloſigkeit die Geſtaltung der Selbſt⸗ koſten der ſpringende Punkt iſt. Das In⸗ ſtitut für Konfunkturforſchung glaubt weder für Deutſchland noch für den Weltmarkt Anzeichen zu einer Beſſerung, zu einem Umſchwung feſtſtellen zu können, kommt aber zu dem Schluß, daß eine befrie⸗ digende und den Arbeitsmarkt entlaſtende Konjunktur bei der derzeitigen Struktur unſeres Wirtſchaftslebens nur denkbar iſt, wenn Kon⸗ ſfumgüterinduſtrien und Produktions⸗ güterinduſtrien ausreichend beſchäf⸗ tigt find. Das bedeutet nichts anderes, als daß wir alles verſuchen müſſen, um unſere Selbſtkoſten aus⸗ lands wettbewerbsfähig zu halten und unſeren In⸗ nenmarkt neu aufbauen müſſen. Auf Ausdehnung und Verlauf der weltwirtſchaftlichen Depreſſion ſind wir zunächſt ohne Einfluß, aber nicht darüber, wie wir aus eigenem zu einer allmählichen Ueber⸗ windung der deutſchen Kriſe beitragen können, ſoweit ſie innerwirtſchaftliche Urſachen hat und ihr alſo mit wirtſchaftlichen Mitteln beizukommen iſt. Die Er⸗ kenntnis hierüber iſt glücklicherweiſe im Fortſchrei⸗ ten und es beſteht bereits eine gewiſſe Uebereinſtim⸗ mung über den einzuſchlagenden Weg. Man weiß ganz allgemein, daß wir die Wirtſchaft entlaſten und die deutſchen Produktionskoſten weſentlich erleichtern mütſſen. Neben der Frage des Lohnabbaues, die in ihrer wirtſchaftlichen Begründung auch von den Gewerkſchaften anerkannt wird, allerdings noch nicht allgemein von ihrer pſychologiſchen Seite aus, weil es auch hier am nötigen Vertrauensverhältnis der Parteien zueinander mangelt, iſt man ſich darüber einig, daß der Wirtſchaft eine größere Bewe⸗ gungsfreiheit gegeben werden muß, um ſie in den Stand zu ſetzen, ſich den Verhältniſſen des Welt⸗ markts wieder beſſer anzupaſſen. 5 Mit dem Problem der Lohnreduzierung ſteht die Preisabbauaktion im engſten Zuſammenhang. Selbſt wer der Preisabbauaktion ſkeptiſch gegenüber ſteht, wird das eine zugeben müſſen, daß zum wenigſten die Aufwärtsbewegung der Preiſe endgültig zum Stillſtand gekommen iſt. Das Gros der Konſumen⸗ ten hat von der Preisſenkung bisher nicht zu⸗ viel gemerkt— was den pſychologiſchen Widerſtand gegen Lohnabbau begreiflich macht— aber trotzdem verlangt die Objektivität die Feſtſtellung, daß auch auf einigen wichtigen Gebieten(Kohle, Eiſen, Alu⸗ der Neuen Mannheimer Zeitung Das Kriſenjahr 1930 minium, Linoleum, Gummireifen, Kartoffeln, Brot uſw.) gewiſſe über den Druck der Marktlage hinaus⸗ gehende Preisſenkungen durchgeführt werden konn⸗ ten. Aber, wir ſagten es ſchon vorher, nötig iſt eine größere Bewegungsfreiheit der Wirtſchaft, erſt dann wird eine Verbilligungsaktion, die mit Diktaten keine Fortſchritte zu erzielen vermag, Ausſicht auf Erfolg haben. Reutabilitätsgefahren Man muß mit der Deutſchen Bank und Dis⸗ konto⸗Geſellſchaft in dieſer Hinſicht übereinſtimmen, wenn ſie in der letzten Monatsbetrachtung ſchreibt: 85„Leider gilt es heute nicht mehr überall als ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß die Erzielung von Gewinnen Vorausſetzung für eine normale Weiterführung der Unternehmungen iſt und zwar von Gewinnen, die nicht nur für die erforder⸗ lichen Abſchreibungen und Reſerveſtellungen ausreichen, ſondern auch eine angemeſſene Verzinſung des in den Betrieben inveſtierten fremden Kapitals ermöglichen. Mit einer dauernden Gefährdung der Verzinſung der Aktien⸗ kapitalien würde die Möglichkeit der induſtriellen Finon⸗ zierung durch Aktienemiſſtonen in Frage geſtellt und das Kapital aus der Aktienanlage herausgetrieben. Die Ge⸗ ſtaltung der Rentabilität wirkt nicht nur auf Finanzie⸗ rung, Kapitalmarkt und Börſe, ſondern beeinflußt darüber hinaus unmittelbar den geſamten Wirtſchaftsablauf. Zu den wirtſchaftlichen Depreſſionsfaktoren haben ſich faſt während des ganzen Verlaufs dieſes Jahres die politiſchen geſellt. Zweifellos hat die innerpolitiſche Lage in den letz⸗ ten Wochen eine gewiſſe Konſolidierung erfahren. Die von der Mehrheit des Parlaments gebilligte Notverord⸗ nung vom 1. Dezember iſt in den Kreiſen der Wirtſchaft als eine großzügige Geſetzgebungsmaßnahme begrüßt wor⸗ den, die den Namen eines ernſtheften Sanierungswerks verdient. Es iſt in der letzten Zeit von den verſchieden⸗ ſten Seiten mit äußerſtem Nachdruck betont und mit kräf⸗ tigſten Argumenten belegt worden, wie ſehr wir angeſichts unſerer Abhängigkeit vom Auslande auf deſſen Vertrauen angewieſen find. Von der Vertrauensfeſtigung nach innen und außen wird endlich vor allem ſehr ausſchlaggebend die weitere Geſtaltung der deutſchen Kapitalverſorgung abhängig ſein.“ Kapitalmarkt und Börſe in der Vertrauenskriſe Wie ſehr dieſe beiden Faktoren in das wirtſchaft⸗ liche Leben Deutſchlands eingegriffen haben, das brachten die Wochen nach der letzten Reichstagswahl allen ſehr deutlich zum Bewußtſein. Ohne Rentabili⸗ tät und ohne Vertrauen in die wirtſchaftliche Zu⸗ kunft Deutſchlands kann die Wirtſchaft das für ihren Betrieb notwendige Kapital nicht erhalten. Höchſt be⸗ denklich für uns iſt es darum, daß anſtelle der wirtſchaftlichen Beweggründe immer mehr politiſche in Erſcheinung traten, die neben den ungünſtigen Wirtſchaftsfaktoren den Kapitalſtrom in beſtimmte Richtungen abdrängte. Die Verluſte, die durch Kapital⸗ flucht der deutſchen Wirtſchaft zugefügt wurden, wiegen ſchwer, ſchwerer noch aber die durch die Zu⸗ rückziehung kurzfriſtiger Anlagen ent⸗ ſtanden und ſchwerer noch die, die die Wirtſchaft durch die anhaltende Baiſſe der Börſe erlitten hat. Die Inderzahlen aller an deutſchen Börſen offi⸗ ziell gehandelten Aktien beweiſen das: der Inder ſtellte ſich auf 181 v. H. im Höhepunkt 1927, 120 v. H. Ende 1929 und 88,9 v. H. gegenwärtig. Im ver⸗ gangenen Jahre ſind die Kurſe von Standardwerten in der Elektro und Kali⸗Induſtrie beinahe halbiert worden und man ſchätzt die im Jahre 1930 erlittenen Verluſte von ſachkundiger Seite auf 5 Milliarden Mark bei einem Geſamtwert von nur noch 13 Milliarden. Wir wollen hier auf die Entwicklung der Börſe nicht näher eingehen— das bleibt einer Sonder⸗ betrachtung vorbehalten— es ſoll in dieſem Zuſam⸗ menhang vielmehr nur gezeigt werden, wie das dezimierte Kursniveau, das in keinem Ver⸗ hältnis zu den Subſtanzwerten der einzelnen Unter⸗ nehmungen ſteht, die Kapital⸗ und Bekri eb s⸗ mittelverſorgung auch am innerdeut⸗ ſchen Kapitalmarkt erſchwerte. War das Jahr 1929 der Kapitalerhöhungen durch Emiſſton von Stammaktien infolge des niedrigen Kursſtandes ſchon denkbar ungünſtig geweſen, ſo war im laufen⸗ den Börſenjahr mit ganz geringen Ausnahmen allen Geſellſchaften die Kapitalbeſchaf⸗ fung auf dieſem Wege vollkommen un⸗ möglich und dem Aktionär für Kreditbeſchaffung ſein Aktienbeſitz als Kreditunterlage ſtark entwertet. Der Kapitalmarkt hat aber ſchwere Aufgaben vor ſich, falls die ſehnlichſt erwartete Belebung eintreten ſollte. Politiſche Beruhigung und wiederhergeſtelltes Vertrauen iſt die Vorausſetzung für eine normale Funktion des Kapitalmarktes, die Vorausſetzung alſo auch dafür, daß die einſeitig gelagerten Kapitalien neu verteilt und die kurzfriſtig gebundenen Kapitalreſerven in mittel⸗ und lang⸗ friſtige Kanäle geleitet werden können. Ge⸗ lingt es auch nur einen Teil der nach Anſicht Pro⸗ feſſor Keynes in überflüſſiger Weiſe kurzfriſtig feſt⸗ gelegten Beträge von ca. 10 Milliarden Mark allmählich wieder für langfriſtige In⸗ veſtitionen zu intereſſieren, ſo wäre damit die wichtigſte Vorausſetzung für die Geſundung der Kapitalmärkte geſchaffen, umſo mehr, als das kurz⸗ friſtig vagabundierende Kapital auf den Deviſen⸗ märkten ſchon lange einen unangenehmen Störungsfaktor darſtellt. Die internationale Kapitalmarktentwicklung wäh⸗ rend des Depreſſionsjahres 1930 zeigte alſo mit aller Deutlichkeit, wie ſtarkder Geſun dungs pro⸗ zeß auch am Kapitalmarkt von poli⸗ tiſſchen Faktoren abhängig iſt. Nichts kann die Notwendigkeit einer zielbewußten Bereinigung der politiſchen Atmoſphäre eindringlicher beweiſen, — ſo ſchreibt die Berliner Handelsgeſellſchaft— als der Rückſchlag, der im letzten Drittel des Jahres die hoffnungsvollen Anſätze bei der Kapitalmarktgeſun⸗ dung weitgehend unterband. Mehr oder weniger politiſche Faktoren ſind es ja auch, die ſich einer ver⸗ nunftgemäßeren und wirtſchaftlich wirkſameren inter⸗ nationalen Kreditpolitik heute noch entgegen ſtellen, worauf in unſerer Schlußbetrachtung noch näher ein⸗ gegangen werden ſoll. a Kurt Ehmer. TTT: ̃ ²Z ppfpßpßßßßßßßßßßß ß. ⁊ðͤ Vörſen⸗Zulaſſungsantrag für die Golddiskontbank-Aktien Das Reichsbankdirektorium hat den Antrag geſtellt, nominell 5 Mill. Pfd. Sterling Aktien der Deutſchen Gold⸗ diskontbank in Berlin Gruppe B in zehn Serien zu je 2000 zuſammengefaßten Stücken über je 50 Pfd. und je 40 000 Einzelaktien über je 10 Pfd. zum Berliner Börſen⸗ handel zuzulaſſen. Mit Rückſicht auf das vom 12. Januar 1931 bis zum 17. April 1931 auf Reichsbankanteile auszu⸗ übende Bezugsrecht iſt der Käufer von per Erſcheinen gehandelten Golddiskontbonkaktien— falls er ſtatt der Golddiskontbank⸗Aktien die unter Ziffer 5 der Bekannt⸗ machung des Reichsbankdirektoriums vom 18. Dez. 1930 angebotene Barvergütung zu empfangen wünſcht— ver⸗ pflichtet, es dem Käufer bis zum 9. Januar 1931, mittags 12 Uhr, zu erklären. Wird die Erklärung nicht bis zu dieſem Zeitpunkt gegeben, ſo iſt der Käufer verpflichtet, Golddiskontbank⸗Aktien abzunehmen. Erſcheinungstag iſt der 15. Januar. —— * Beanſtandete Fuſion in der amerikaniſchen Metall⸗ induſtrie. Die Fuſion zwiſchen der Bethlehem Steel Corporation und der Houngſtomn Sheet and Tubes Company, die im April ds. Is. den leiden⸗ ſchaftlichen Konkurrenzkampf der beiden Unternehmungen beendete, iſt vom Gericht für ungültig erklärt worden. Das Gericht iſt der Auffaſſung, daß die Vorſtände der beiden Geſellſchaften ihre Aktionäre über die Um⸗ ſtände der Fuſion nicht in der erforderlichen Weiſe unter⸗ richtet haben und beanſtandet gewiſſe Einzelheiten des Vorganges. „ Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Getreidekredit⸗AG., Duisburg⸗ Münſter.— Liquidation beſchloſſen. In der., in der von dem 1 Mill./ betragenden AK. 851 602„ vertreten waren, wurde der Abſchluß für 1920⸗90 genehmigt. Ferner beſchloß die Verſammlung Liguldation der Ge⸗ ſellſchoft per 1. Januar 1931, wachdem die Voraus⸗ ſetzungen, unter denen ſeinerſeits die Gründung der Ge⸗ ſellſchaft erfolgte, in Wegfall gekommen ſind. Hinzu kommt, daß die Geſellſchaft bei ihrer Betätigung mit verwandten Branchen, die nicht der Getreide⸗ und Futtermittelinduſtrie angehören, größere Ver luſte erlitten hat. * Bedeutende neue Goldvorkommen im Kongo.— Die ahresgewinnung von Kilo Moto. Die Kilo⸗Moto⸗ efellſchaft hat im Norden des Kibali, in einer bisher noch unerforſchten Gegend, neue Goldgeſteinslage⸗ rungen entdeckt. Die bisherigen oberflächlichen Feſtſtel⸗ lungen lauten auf 2000 Kg. Gold. Um dem neuen Fundort das zur. Auswaſchung des Kieſels notwendige Waſſer zu⸗ zuführen, ſoll ein 60 Km. langer Kanal gebaut werden. Die Geſellſchaft wird für dieſe Arbeiten und zu weiteren Nachforſchungen einen Teil des jetzigen Arbeiterbeſtandes verwenden, ſo daß die Goldförderung für das Jahr 1931, die ohne Schwierigkeiten 5600 Kg. hätte erreichen können, nur etwa 5000 Kg. betragen wird. Die Gewinnung des zur Neige gehenden Jahres wird auf rund 4500 Kg. ge⸗ ſchätzt, gegen 4055 Kg. im Jahre 1929 und 3390 Kg. im Jahre 1928. * Verwaltungsgründung auf dem Gebiet der aktiven Kohle. In Frankfurt wurde mit einem geringen Kapital zur Verwaltung des geſamten Beſitzes an Patenten und wiſſenſchaftlichen Erfahrungen auf dem Gebiet der aktiven Kohle der Beteiligten eine Geſellſchaft unter dem Namen Carbo⸗Norit⸗Union Verwaltungs⸗ Gm b., Frankfurt a.., errichtet, der aber materielle Bedeutung kaum zukommen ſoll. Gründer ſind die Carbo⸗Unſon(IG. Farbeninduſtrie, Metallgeſellſchaft und außiger Verein], ferner der Verein für chem i ⸗ ſche In duſtrie As., Frankfurt a.., und die mit dieſem in Intereſſengemeinſchaft ſtehende Allgemeene Norit Mij., Amſterdam. Eine Tochtergeſellſchaft der Neugründung iſt die Carbo Aktive Urbain, Paris, die franzöſiſche Vertriebsgeſellſchaft für Aktin fahle. * Die neuen Lokomotivquoten. Mit dem Inkrafttreten des Lokomotivvertrages zwiſchen der Reichsbahn und den beteiligten Lokomotivfabriken hat auch das Kräfteverhält⸗ nis zwiſchen den einzelnen Firmen gewiſſe Verſchiebungen erfahren. Für die beteiligten Unternehmungen ſind fol⸗ gende Quoten feſtgeſetzt worden: Henſchel 24,60 v.., Borſig⸗A Ec. 19,42, Krupp 18,79, Hanomag 14,61, Schwarz⸗ kopf 13,17, Schichau 9,41 v. H. Bemerkenswert iſt hierbei die Zunahme der vereinigten Quote der Gruppe AEG. ⸗ Borſig, die mit 19,42 v. H. jetzt hinter Henſchel an die 2. Stelle gerückt iſt, die bisher Krupp inne hatte. Krupp und Schwartzkopf haben eine Kürzung der Quote er⸗ fahren. Etwas geſunken iſt auch die Quote bei Schichau. Das Tauern-Kraſtwerk Eine Darſtellung der AE. Giner der öſterreichiſchen Direktoren der AEG. äußerte ſich einem Wiener Preſſevertreter gegenüber über die Be⸗ deutung des A.⸗Projektes für die öſterreichiſche Wirt⸗ ſchaft u. a. dahin, daß Oeſterreich für den Fall, daß es das roſekt der Ac. ablehnen ſollte, mindeſtens für die nächſten 20 Jahre nicht mehr in die Lage kommen würde, ſeine Energiequellen auszubauen. Der AEG. liege ein Angebot aus Norwegen auf Auswertung norwegiſcher Waſſerkräfte vor, die nahezu den gleichen Jahresertrag ab⸗ geben würden wie die des geplanten Tauernprojektes. Eine Vereinbarung mit Norwegen würde für alle Zukunſt die Ausfuhr öſterreichiſcher Elektrizität nach dem Reich unterbinden. Schon die Höhe des für den Bau des Tauern⸗ kraftwerkes zu inveſtierenden Kapitals— etwa 1,7 Mil⸗ Uiarden S.— zeige, von welch überragender volkswirtſchaſt⸗ licher Bedeutung das Proſekt der AEG. für Oeſterreich iſt. 40 v. H. des öſterreichiſchen Bedarfes an Zement würden u. a. durch dieſes Proſekt gedeckt werden. An Holz wür⸗ den allein aus Kärnten etwa 50 000 Kbm. bezogen werden müſſen. Der Ausbau von Straßen im Tauerngebiet würde zur Belebung des Fremdenverkehrs in Kärnten außer⸗ ordentlich beitragen. „ Leipziger Pianoforte und Phonolafabriken Hupfeld⸗ Gebr. Zimmermann., Leipzig.— Verluſtabſchluß. Der Abſchluß für 1929⸗30 weiſt bei einem Aktienkapital von 4% Mill. 4 nach Auflöſung der ordentlichen Rücklage von 450 000& einen Verluſt von 385 224 aus, der vor⸗ getragen werden ſoll. Die Aktionäre bleiben alſo wieder, wie im Vorjahr, dividenden los.(Für 1927⸗28 10 v..) Wie die Verwaltung mitteilt, brachte die allgemein ungünſtige Lage in der Induſtrie nicht nur einen bedeu⸗ tend verminderten Umſatz, ſondern auch Verluſte auf die Schuldner mit ſich. Es ſind weitere Zuſammen⸗ legungen der JFabrikationsſtätten und ſon⸗ ſtige Erſparnismaßnahmen im Gange, die geeignet er⸗ ſcheinen, den Betrieb in Zukunft rationell zu geſtalten. Die neu aufgenommenen Artikel haben ſich gut eingeführt. (HV. 11. Februar). „ Firmenänderung der Lämmerſpieler Metallwaren⸗ und Schraubenfabrik Melber u. Co. AG., Frankfurt a. M. Die Geh., in der von 0,2 Mill.„ AK. 0,185 Mill.„ ver⸗ treten waren, genehmigte ohne Debatte die Regularien. Es wurde beſchloſſen, den Reingewinn von 1788 1287 4 auf neue Rechnung vorzutragen. Die Firma ändert ſich in: Foamet⸗Werke, Melber u. Co. AG., Frank, furt a. M.— In der Bilanz ſtehen Debitoren mit 152 588(268 952) 4, Warenbeſtände mit 112 480(82 796)%, Gläubiger mit 194 428(271 422)&. * Crittall Manufacturing Ltd.— Dividendenkürzung. Die Muttergeſellſchaft der Feneſtra Crit⸗ tal A., Düſſeldorf— an dieſer hat ſich bekanntlich der Klöckner⸗Konzern durch Uebernahme von 600 000 4 Vorzugsaktien anläßlich der kürzlichen Sanierung betei⸗ ligt— ſchließt das am 31. Auguſt beendete Geſchäftsjahr 1929⸗30 mit einem Gewinn von 250 204(i. V. 240 651) Lſtg. ab. Die Geſellſchaft wird eine Schlußdividende von 5 v. H. ausſchütten. wodurch die Geſamtfahresdividende die Höhe von 772 gegenüber 10 v. H. i. V. erreicht. Die Gewinn⸗ erhöhung iſt ausſchließlich auf den günſtigen Geſchäfts⸗ gang in England zurückzuführen; ſie wäre noch beſſer ge⸗ weſen, wenn nicht die Abſchreibungen auf die ausländiſchen Beteiligungen ziemlich ſtarke Anforderungen an die Muttergeſellſchaft geſtellt hätten. „ Geſellſchaft für Baudfabrikation i. L. Baſel. Giwe ao. GV. der Aktionäre der Geſellſchaft ſtimmte dem Nach⸗ laßvertrag einmütig zu, deſſen Hauptgrundlage die Ab⸗ tretung oller Aktiven der Geſellſchaft in der Schweiz und im Auslande an die Gläubiger bildet. Die Gläubiger verzichten auf jede Zwangsexekution gegen die Gefellſchaft und begnügen ſich unter gewiſſen Vorbehal⸗ ten mit der Liquidationsquote. Es wurde eine Reduktion des AK. von fünf Millionen auf 10 000 Franken beſchloſſen. Die Reduktion erfolgt auf einen Franken pro Aktie. HANDELS- WIRTSCHAFT-ZET TUNG Mittag-Ausgabe Nr. 602 Entwicklung der Kreditgenoſſenſchaften Erhöhtes kurzfriſtiges Kreditgeſchäft Bei den ſtädtiſchen Kreditgenoſſenſchaften weiſen die für die Monate September und Oktober vorlie⸗ genden vorläufigen Ergebniſſe etwa die gleiche Entwicklung wie in den Vormonaten auf. Die eigenen Mittel, ins⸗ beſondere der Geſchäftsguthaben, haben ſich weiter ver⸗ mehrt. Erfreulich iſt das wieder ſtärkere Wachstum der Spareinlagen und Depoſiten, dagegen haben die Scheck⸗ und Kontokorrenteinlagen nur wenig zuge⸗ nommen. Auch zeigt ſich im Gegenſatz zu den Vormonaten eine etwas ſtärkere Anſpannung der Bankſchulden und Giroverbindlichkeiten. Auf der Aktipſeite macht ſich dies dadurch deutlich, daß namentlich die Kontskorrentdebitoren flürker geſtiegen ſind. Die bereits Ende Auguſt auffallend ſtarke Zunahme der Kontokorrentkredite hat ſich alſo auch auf die Monate September und Oktober ausgedehnt. Etwas geſtiegen ſind die Vorſchüſſe gegen Schuldſchein, Bürg⸗ ſchaften uſw. Bei den andern Kreditarten iſt im allge⸗ meinen ein Rückgang feſtzuſtellen. Insgeſamt hat ſich das kurzfriſtige Kreditgeſchäft Ende Auguſt auf 1544(1534) Mill./ erhöht. O Diſch Hotel⸗ und Verkehrs⸗A.⸗G., Frankfurt a..⸗ Köln.— Verluſtabſchluß.(Eig. Dr.) Die zum Stern⸗ berg⸗Konzern gehörende Geſellſchaft wird i dem demnächſt fertigzuſtellenden Abſchluß u. a. infolge ver⸗ mehrter Abſchreibungen über die bereits angekündigte Dividendenloſigkeit hinaus einen Verluſt ausweiſen, der laut F. Z. zwiſchen 2⸗ und 300 000/ Liegt. Während im Geſchäftsjahr 1929/30(31. März) die Frankfurter Be⸗ triebe(u. a. Groß⸗Frankfurt Betriebs Gm. b.., Excelſior⸗ Hotel) weiter befriedigend gearbeitet haben, war das weit weniger der Fall bezüglich der rheiniſchen Betriebe in Köln und Düſſeldorf; insbeſondere das Kölner Diſch⸗Haus (Bürohaus) war nur unzulänglich vermietet. Eine Rea⸗ liſation von Intereſſen iſt bezüglich eines Objektes in Düſſeldorf durchgeführt worden. Weitere Abſtoßungen dürften zu gelegener Zeit in Erwägung gezogen werden. Inzwiſchen iſt im laufenden Geſchäftsjahr in Frankfurt/ M. vor einigen Wochen das„Cafs Wien“ neu hinzugekommen mit einerſeits großem Aufwand, andererſeits bisher leb⸗ haftem Geſchäftsgang. Die im Frankfurter freien Börſen⸗ verkehr gehandelten Aktien werden gegenwärtig mit etwo 18 v. H. genannt. Aus dem.⸗R. der Diſch Hotel⸗ und Verkehrs⸗A.⸗G. ſind Kaufmann Eugen Baruch⸗Berlin und aus Entlaſtungsgründen Komm.⸗Rat Berthold Manaſſe⸗ Berlin ausgeſchteden. * Schöfferhof Binding Bürgerbräu, Frankfurt a. M. Die Geſellſchaft weiſt bekanntlich für 1929/30 einen ver⸗ ringerten Rohgewinn von 14,57(15,36) Mill. aus. Un⸗ koſten erforderten 7,38(8,02) Mill., Steuern 5,52(5,69) Mill. 4, Abſchreibungen 0,22(0,23) Mill., ſo daß ein faſt unveränderter Reingewinn von 1,54(1,58) Mill. 1 verbleibt, aus dem wiederum 20 v. H Dividende ausge⸗ ſchüttet werden ſollen. Mit dem 1. Mai, dem Inkraft⸗ treten der neuen Bierſteuer, ſei auch bei der Geſellſchaft ein recht erheblicher Rückgang eingetreten. Die unver⸗ änderte Höhe des Dividendenvorſchlags wird damit be⸗ gründet, daß das eigentliche Friedenskapital des Unter⸗ nehmens einſchließlich der verſchiedenen von ihr aufge⸗ nommenen Betriebe auf rund 20 Mill./ anzunehmen ſet gegenüber dem gegenwärtigen Aktienkapital von 6 Mill. l. In der Bilanz werden u. a. Schuldverſchreibungen mit 0,09(0,1) Mill./ Hypothekenſchulden mit 1/16(1) Mill. Mark, Verbindlichkeiten mit 0,71(0,82) Mill. I, Bierſteuer mit 0,89(0,91) Mill. /, ſonſtige Steuerrücklagen mit unver⸗ ändert 0,65 Mill.„ ausgewieſen. Demgegenüber erſchei⸗ nen 3,58(3,64) Mill. J Brauimmobilten, 2,67(2,3) Mill. 4 Wirtſchaften, 1,84(1,99) Mill./ flüſſige Mitel 3,42(8,17) Mill.„ Außenſtände und Darlehen ſowie 2,09(1,94) Mill. Mark Vorräte. Im neuen Geſchäftsjahr dauere zunächſt der Abſatzrückgang an. HV. 17. Januar. O Bayer. Aktienbrauerei Aſchaffenburg.(Eig. Dr.) Das Geſchäftsjahr 1929-30 ſchließt auf 30. 9. mit Einnahmen von 3,12(3,71) Mill. /, denen gegenüber die Ausgaben einſchl. Bierſteuer 2,02(3,21) Mill./ erforderten, ſo daß nach 167 000(178 000) 4 Abſchreibungen und Rückſtellungen ein faſt unv. Reingewinn von rund 337 000% ver⸗ bleibt, aus dem bekanntlich wieder 15 v. H. Divi⸗ dende zur Verteilung vorgeſchlagen werden. Das Ge⸗ schäftsjahr hatte einen ſtarken Abſatzrückgang zu verzeich⸗ nen, beſonders durch den billigen Obſtwein, ferner durch die Verſchlechterung der Erwerbsverhältniſſe und durch die Steuerbelaſtungen. Die Bilanz zeigt u. a.(alles in Mill.): Steuerverpflichtungen 0,21(0,24), Kreditoren 0,12(0,33), Reſerve unv. 0,2, Delkrederereſerve 0,1. Ferner werden ausgewieſen Kaſſe mit 0,15(0,43), Vorräte 0,74 (0,0), Debitoren 0,15(0,07), Außenſtände für Bier und Treber 0,35(0,36), Außenſtände für Hypotheken und Dar⸗ lehen 0,88(0,79). Das A. beträgt 2,01 Mill. 4. Im neuen Geſchäftsſahr halte der ſtarke Abſotzrückgong weiter an.(GB. 16. Jan.) 8 * Dividendenreduktion der Ulmer Brauerei⸗Geſellſchaft von 7 auf 6 v. 55 Die Ulmer Brauerei⸗Geſellſchaft, Ulm an der Donau, beantragt für 19290 eine reduzierte Dividende von 6 v. H.(7 v..) auf 1,75 Mill..% St.⸗A., wieder 6 v. H. Dividende auf 6000 R./.⸗A. Lit. K und wie i. V. 10 v. H. Dividende auf 350 000 R./ V. ⸗A. Lit. B. Nach Dotierung der Reſerve mit 8000(9400) R. ſollen 7767.I vorgetragen werden. In der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung erſcheinen Bruttoein nahmen mit 9 149 234(3 290 936).“, anderſeits Materialaufwendungen mit 785 616(985 826)., Betriebsunkoſten mit 1 075 912 (1073 577).. Steuern mit 980 521(908 173).“ und A b⸗ ſchreibungen mit 157 384(151 632).. Durch Ueber⸗ nahme der Ochſenhauſener Brauereien war in den erſten fünf Monaten eine Abſatzſteigerung von 20 v. H. zu ver⸗ zeichnen, doch trat nach Erhöhung der Bierſteuer ein er⸗ heblicher Abſatzrückgang ein. Die Bilanz verzeichnet Darlehen und Hypotheken mit 2090 763(2 030 718)., Vorräte mit 767 576(745 627)., anderſeits Kreditoren und Kautionen mit 713 081(692 873)., Akzepte mit 106 651(32 360).“, Aufwertungsſchulden mit 286 885 R. (241981.), Bierſteuern mit 273 049(236 068) R. An⸗ lagen verzeichneten Zugänge von etwa 210 000 R. I. Im kaufenden Jahr hält der Abſatzrückgang an. Schuhaußenhandel im November Im November 1930 wurden 70 553 Paar Federſchuße (Pof. 5562—0 des deutſchen Zolltarifs) eingeführt, gegen⸗ ſtber 53 459 Paar im Oktober 1930. Dies bedeutet eine Zunahme der Einfuhr um 32,0 v. H. Gegenüber Novem⸗ er 1929 mit 81001 Paar iſt die Einfuhr um 13,0 v. H. zurückgegangen. vember 1930 ſtellte ſich auf 297 576 Paar gegenüber 880 662. Paar im Oktober 1930. Der Ausſuhrrückgang beträgt dem⸗ noch 15,0 v. H. Gegenüber November 19290 mit 267 159 Paar zeigt ſich im November 1930 eine Ausfuhrſteigerung um 11 v. H. Im November 1030 betrug der Wert der Lederſchuheinfuhr 755 000, der Lederſchuhausfuhr 2823 000 Sonach ergab ſich im November 1930 ein Aktipſaldo von 2 068 000„4. Mengenmäßig betrug der Ausfuhrüberſchuß 227 023 Paar.(In den Paorzahlen ſind die als Miückwaren ein⸗ bw. ausgeführten Schuhwaren nicht enthalten.) 2 Großhandelsinder weiter nachgebend. Die auf den Stichtag des 23. Dez. berechnete Großhandelsindexziffer des Stat. Reichsamtes iſt mit 117,4 gegenüber 117, in der Vorwoche um 0,4 v. H. zurückgegangen. Die In⸗ dexziffern der Hauptgruppen ſtellten ſich wie folgt: Agrar⸗ ſtofſe 110(minus 0,8 v..), Kolonialwaren 104,2(minus 1,1 v..), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 109, (minus 0,3 w..) und induſtrielle Fertigwaren 142,4 (minus 0,83 v..). 5 Devisenmarkt Im beutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen 1 7005„ Stockbolm 18.11 Hollan„12.0 Madrid 45,55 Dollar geg. Rm..1977 Pfunde„„ 20.89 Brüſſel Mailand. 92,74 Oslo. 139,14 Kopenhagen 18.16 Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort 29. Dez. Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe ſehr gering. Die Frachten blieben mit 1,20—1,0 Mark tal⸗ wie bergwärts unverändert. Ebenſo erfuhren auch die Schlepplöhne mit 1,10% nach Mannheim und 15 Pfennig per Tonne für größere beladene Kähne ab hier nach Rotterdam keine Aenderung. 7 Die Ausfuhr von Lederſchuhen im No⸗ 0 8 — r e r. er rr eee r . Dienstag, 30. Dezember 1930 . 2 Strukturwandlungen in der Lanòwiriſchaft e Frage ſchreibt das J u. a. Für eine Reihe landwirtſchaftlicher Erzeug⸗ r Preisſturz der Ausdruck für eine grundlegende Veränderung der Marktlage. Wenn ſich auch die dieſer Veränderungen für die Rentabilität der aft nur von Fall zu Fall für den einzelnen Be riſch genau erfaſſen läßt, ſo zeigt ſich doch in n, daß die Rentabilität bei den einzelnen land⸗ en Produktionszweigen durch den Preisſturz hieden ſtark berührt wird. Am ſtärkſten dürfte die Ren⸗ litätsminderung auch in Zukunft bei Roggen, Kartof⸗ und Hafer ſein, alſo bei den wichtigſten Produkten der ten Böden; verhältnismäßig gering iſt dagegen die urelle Rent tsverminderung u. a. bei Milch und t für Konjunktur⸗ bei Molkereierzeugniſſen, ſowie bei der Schweinehaltung zu veranſchlagen. Infolge dieſer Unterſchiede wird für die en Betriebe je nach dem Anteil, den ſie den ver⸗ denen Produktionszweigen eingeräumt haben— die Rentabilität in ſehr verſchiedener Weiſe durch die Vor⸗ zärkten beeinträchtigt werden. Am menigſten dürften die vorwiegend auf Viehhaltung ebe betroffen ſein. Hier könnte— ſoweit titel gekauft werden— ſogar die Rentabilität unter mſtändes ſteigen, da die Futtermittelpreiſe ſtärker geſun⸗ ken ſind als die Preiſe der tieriſchen Erzeugniſſe. Ebenfalls verhältnismäßig gering dürften die aus der ſtrukturellen Preisverſchbebung entſtehenden Verluſte in jenen zahl⸗ 1 n bäuerlichen Betrieben ſein, die erhebliche Teile der duktion zm Eigenverbrauch verzehren und außerdem die ulichen Erzengniſſe großenteils als Rohſtoffe für die haltung verwenden. Am fühlbarſten wird wohl die tabilität der größeren Betriebe mit leichten Böden ge⸗ troffen, zumal, wenn die Verwertung der Ackererzengniſſe (bor allem von Kartoffeln und Roggen) durch Viehhaltung nicht möglich iſt. Dieſe ſtrukturellen, Veränderungen der landwirtſchaft⸗ lichen Rentahilität haben die— privatwirtſchaftlichen und vulks wirtſchaftlichen— Vorausſetzungen der Agrarproduk⸗ tiyn vielfach grundlegend geändert. Die Schwierigkeiten der Umſtellung ſind z. T. durch die Natur des landwirt⸗ ſchaftlichen Betriebs(Bodenlage uſw.) bedingt. Hinzu ge au den Betr 14 ache V kommt, daß für zahlreiche Betriebe durch die Verminderung der Rentabilität bei der Abwicklung beſtehender Verpflich⸗ tungen Reibungen eutſtehen, die eine Umſtellung der land⸗ wirtſchaftlichen Produktion erſchweren. ug—6 2,5; Karotten 2; Roſenkohl 2125, Schwarzwurzeln 8, Endivtenſalat—90, Kopfſellerte 1,5; Weißrüben 60; Anfuhr und Abfatz Spinat 8, . 2 Feldſolgt s Kohlrabi flott. Rinder longſam, Ueberſtand; Kälber und haft, geräumt.— Der Fleiſchgroßmarkt war beſchickt mit: Schweine leb⸗ 40 Rindervierteln, 1 Kalb. Preiſe für 1 Pfund in Pfg.: Kuhfleiſch 40—56, Nindfleiſch 86—02, Farrenfleiſch 80—85, Kalbfleiſch 100—110. Markt lebhoft. * Schweinemarkt Eppingen vom 27. Dez. Zufuhr und Preiſe: 154 Milchſchweine 30—43 /, 34 Läufer 6370 1 e Paar. Aniverſität Heidelberg⸗Varſiuy Aſiatits Die Inder ſpielen am Dienstag in Heidelberg Wenn der Hockey⸗Elf der Univerſität Heidelberg heute nachmittag Gelegenheit gegeben wird, mit einer indiſchen Studenten⸗Mannſchaft, den„Varſity Aſtaties“, die gegen⸗ wärtig Deutſchlond bereiſen, die Stöcke zu kreuzen, ſo iſt dies weniger eine ſchöne Geſte des ſpielvermittelnden Hei⸗ delberger Hockey⸗Clubs denn eine Würdigung der Spiel⸗ kultur der Heidelberger Univerſitäts⸗Mannſchaft von be⸗ rufener Seite. Einer Spielkultur, von der eindrucksvoll die Tatſache ſpricht, daß es der Hockey⸗Elf der Heidelberger Univerſifät gelungen iſt, in den letzten 3 Jahren die ſüd⸗ weſtdeutſche Hochſchulmeiſterſchaft zu erringen oder mit Erfolg zu verteidigen. Nur finanzielle Not zwang ſie auf die Teilnahme an den Endſpielen um die Deutſche Hoch⸗ ſchulmeiſterſchaft zu verzichten. Auch in dieſem Jahre betei⸗ tigt ſich die Hockey⸗Elf der Uniperſität an den Spielen um die ſüdweſtdeutſche Hochſchulmeiſterſchaft. Nachdem die Handelshochſchule Mannheim auf die Teil⸗ nahme an den Spielen verzichtet hat, kommt die Univerſität a idelberg kampflos in das Endſpiel. Sie wird in der H. Darmſtadt auf einen äußerſt ſpielſtarken Gegner ßen Endſpiel muß bis zum 10. Februar in Darm⸗ dt ausgetragen werden. Im Brennpunkt des Intereſſes Spiel gegen die indiſchen Hockey⸗Studenten. Daß gerade die Hockey⸗Elf der Univerſität Heidelberg die einzige deutſche Studenten⸗Elf iſt, gegen die die Inder antreten, erfüllt mit beſonderer Freude und Verantwortung. Man darf verſichert ſein, daß ſich die Heidelberger Hockey⸗ Studenten bewußt ſind, Repräſentanten der Univerſitkt Heidelberg, Repräſentanten der Deutſchen Hochſchulen und des Deutſchen Hochſchulſportes zu ſein. Die Univerſitätsmaunſchaft ſpielt in der Aufſtellung: Benkert; Wetzel, Alger; Peter, Reichert, Hol⸗ lerbach; Oberle, Heiler, Vogel, Bayer, Graff. Für den abweſenden Rektor der Univerſität wird der Prorektor, Prof. Gotſchliſcch, die Mannſchaften begrüßen. J. Hanoball FV. Frankenthal— M.:1(:0) Wie vor acht Tagen die Niederlage der Pfälzer auf dem 07⸗Platz die Senſation des Tages war, an die man kaum glauben konnte, ſo war es am Sonntag die Niederloge der Mannheimer Turngeſellſchaft in Frankenthal gegen den dortigen Fußballverein. Dabei traten die Pfälzer mit nur zehn Mann an, da einer der Elf einen Unfall erlitten hatte, dafür war allerdings das Tor wieder vor⸗ züglich beſetzt. Unſer Mannheimer Vertreter war wohl in Unterſchätzung des Gegners auch nicht in ſtärkſter Be⸗ ſetzung erſchienen und mußte denn auch trotz unverkenn⸗ barer techniſcher Ueberlegenheit und zeitweiſer Zurück⸗ drängung des Gegners in ſeine Spielhälfte eine knappe Niederlage hinnehmen. Für Frankenthal kommt das Er⸗ wachen allerdings zu ſpät, denn zum Verbleib in der erſten Klaſſe reichen auch dieſe beiden unerwartet errungenen Punkte nicht. ſteht natürlich das Dr. Damenhandball Die s⸗Damen, die mit drei Punkten vor Landau und VfR. in Führung liegen, mußten am Sonntag auf dem unbeſpielbaren Boden ihres eigenen Feldes gegen MTG. antreten und büßten, da ſie nur unentſchieden:0 ſptelen konnten, einen wertvollen Punkt ein, der ihnen unter Umſtänden fehlen konn. Da ſchan am kommenden Sonntag 1 998 88125 IJodes-Anzeige i Hanni Vath geb. Naß Arihur Vath Meine herzensgute Gattin, treubesorcte Mutter, unsere liebe Tochter, Schwiegertochter u, Schwester ist nach kurzem Leiden unerwartet von uns gegangen Mannheim(Gontardstr. 20), 28. Dezember 1930 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Ggtt gem Allmächtigen hat es gefallen, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter u. Großmutter Elisabeth Wanger geb. Filser Wohl vers. mit d. hl. Sterbesakra⸗ menten, im Alter von 65 Jahrenin ein besseres Jenseits abzurufen. Mannheim, den 29. Dez. 1930. Die trauernden Hinterbliebenen: Franz Wanger Maria Wanger geb. Veron Oo Wanger Käfe Wanger geb. Sehmid Die Beerdigung findet Mittwoch, den 31. Des., vormittags 11 Uhr statt. * Die Beerdigung findet am 31. Dezember, ½1 Uhr statt 4831 i it Jahresende gebe ich meine M Arztliche Tätigkeit auf. Iodes-Anzeige AH. Drakſ. Arzi geziemend Kenntnis zu geben Mannheim, den 30. Dezember 1930 Der All-Herrn- Bund: Die Akfivifas: i. A. Dr. Fritz Lindner Unterfertigte erfüllen hiermit die traurige Pflicht, von dem Ableben ihres Ib. Bundesbruders Dr. med. Ludwig Ieubner Die Heidelberger Burschenschalt i. A. D. B.„Normannia“ i. A. Wilh. Dieter(&)* 5 2222 Dr. Heuck, Geh. Med.-Rat abs And. Jprötentehongen Jer Kalt Nane Bekanntmachung. 5 Da nach Anordnung der Staatsauſſichts⸗ behörde in Mannheim für das Rechnungsjahr 1930 die Bürgerſteuer zu erheben iſt, iſt es not⸗ wendig geworden, neue Steuerkarten für 1931 auszufertigen, die auf Seite 4 die Anforderung der Bürgerſteuer 1930 enthalten. Die neue, vervollſtändigte Steuerkarte 1931 unterſcheidet ſich von der früher ausgegebenen deutlich durch einen grünen Schrägſtrich auf der Vorderſeite. Die neuen Steuerkarten werden den Haus⸗ eigentümern zurzeit zugeſtellt. Die Hauseigen⸗ tümer und deren Stellvertreter werden erſucht, [die ihnen übergebenen Steuerkarten an die in den Karten bezeichneten ſteuerpflichtigen Arbeit⸗ nehmer weiterzuleiten. Steuerkarten, die wegen Wohnungswechſels der Steuerpflichtigen von den Hauseigentümern nicht zugeſtellt werden können, ſind innerhalb 3 Tagen den Polizei⸗ wachen zurückzugeben. 5 Die Steuerkarten ſind nach den Augaben [ausgeſtellt, die in den Haushaltungsliſten bei der Perſonenſtandsaufnahme am 10. Oktober Baumeister Fritz Briid z. Zt. München, gest. am 27. Dezember, und 2 Mannheim, gest. am 28. Dezember bekanntzugeben. Wir betrauern in den stets ein ehrendes Andenken bewahren. Assgssor Becker- Bender, Vors., Hiernut erfüllen wir die überaus schmerzliche Pflicht, den Tod unserer lieben Verbandsbrüder Dr. med. Ludvig Teubner Entschlafenen treue Mitglieder unserèes Verbandes und werden ihnen Verb. ehem. Abit. des Bad. eal-Gymn. J, Mhm. 1930 gemacht ſind; die inzwiſchen erfolgten Aen⸗ derungen der Wohnung oder des Familien⸗ ſtandes ſind nicht berückſichtigt. Lohnſteuerpflichtige Arbeitnehmer, die am 10. Oktober 1930 ihren in Mannheim hatten und bis 31. Dezember 1930 ür das Jahr 1981 erhalten haben, wollen dieſe bei der zuſtändigen ſtädtiſchen Dienſtſtelle und zwar: für die Altſtadt und für den Vorort Waldhof bei dem ſtädtiſchen Steueramt, Rathaus gegenüber N Y; ſekretariaten 5 iunerhalb der üblichen Dienſtſtunden abholen. Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe fund zwar für Stadtteng, Steuerkarte 1931 zu vernichten. Wohnſitz oder Aufenthalt von ihrem Hauseigentümer keine Steuerkarte N 1, 3. Stock, Zimmer 152(Rathauseingang für die übrigen Vororte bei den Gemeinde⸗ 3 Bei dieſen Stellen ſind vom 2. Januar 1931 ab auch die Anträge auf Berichtigung der Steuerkarten zu ſtellen unter Einſchluß der An⸗ er Brück wurde bereits in München Die Beerdigung von Dr. Teubner träge, welche Aenderungen des Familienſtandes betreffen. fo Aend 11 0 Aenderungen* 5 1 2 N — 1— 1 1 tu. Sprachschule. P 1, Ta, 2 Fr. f den Steuerkarten dürfen nur von den zu⸗ eee e 8 rel 8 eue Hurse beginn.: Anfang januar N gen Stellen vorgenommen werden. a N Landau in Mannheim gegen 08 ankreten muß und durch einen Sieg ein punktegleiches Trio: 08, VfR. und Landau daſtehen würde. Eeishockey-Turnier im Verliner Sportpalaſt Der Reigen der Eishockey⸗Wettſpiele im Berliner Spork⸗ palaſt wurde am Samstag abend mit der Begegnung zwi⸗ ſchen den Mannſchaften des Berliner Schlilt⸗ ſchuh⸗Clubs und Göta Stockholm fortgeſetzt. Die Gäſte ſpielten diesmal weſentlich beſſer und erzielten ein ehrenvolles Unentſchieden von:1(:0,:0,:). Der Kampf nahm einen ſpannenden Verlauf; die Berliner arbeiteten zwar zahlreiche Torchancen heraus, wurden aber im letzten Moment immer wieder am erfolgreichen Torſchuß gehindert. Mit dem Treffen des Plötzleinsdorfer gegen eine Auswahlmannſchaft des Brandenburgiſchen Eis⸗ ſport⸗Verbandes, das:2(:0,:2,:0) ausging, wurde bis hockeyturnier abgeſchloſſen. Weltmeiſterin Sonja e zeigte in den Pauſen zwiſchen den Spielen wieder ihr großes Können und erntete viel Beifall, Neuwahlen der Oberſten Rennbehörde Die Neuwahlen der Oberſten Rennbehörde allgemeinen die Wiederwahl der bisherigen Mitglieder ergeben, nur zwei Poſten wurden neu beſetzt. Als neue Mitglieder der OB. wurden Frhrn. von Reitzenſtein und Senator von Beerenberg⸗Goßler als Vertreter der Trainer bezw. der Rennvereine gewählt. Die Zuſammenſetzung der OB. iſt jetzt wie folgt: Staatskommiſſar: Oberland⸗ ſtallmeiſter Gatermann, Vertreter des Unton⸗Clubs: Graf v. Arnim⸗Muskau, H. v. Götzen, C. G. Mueller, Frhr. v. Weſtphalen, Vertreter der Rennvereine: Senator v. Beerenberg⸗Goßler, E. Biſchoff, R. Gebhard, A. Lin deck⸗ Mannheim, M. Klöner; Vertreter der Rennpferde⸗ Beſitzer: Graf Spreti, R. v. Wallenberg; Vertreter der Vollblutzüchter: M. Friedheim, H. v. Mackenſen; Vertreter der Trainer: Frhr. v. Reitzenſtein; Vertreter der Jockeys: M. Leiß. Da Landſtallmeiſter a. D. v. Goetzen eine Wiederwahl zum Vorſitzenden ablehnen wird, gilt Graf L. v. Weſt⸗ phalen allgemein als vorxausſichtlicher Nachfolger. Briefkasten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Münd⸗ liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwor⸗ tung juriſtiſcher, meoͤiziniſcher und Auf wertungs⸗ fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die Bezugs⸗ quittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht berückſichtigt. E. L. 100. Im allgemeinen nein. Die Beſtimmungen können Sie ja in einem Teſtament feſtlegeu. H. Sch. 1. Nein, er bezieht kein Kranzengeld. 9. Gehalt können wir nicht angeben, da die Abſtufungen ver⸗ ſchieden ſind. J. K. Die Kriegserklärung an Frankreich erfolgte am 3. Auguſt 1914. L. B. Die Auskunft unter F. M. S. iſt in da bei den Mieter der Vertrag heute noch in gegebenen Sinne lautet. S C. haben im Das Ordnung, dem an⸗ 1 die Anwartſchaft aufrech 7. Seite/ Nummer 602 1 gibt verſchiedene Sätze, durch die Sie erhalten können. Erkundigen Sis ſich bei der Stelle der Angeſtelltenverſicherung im alten Rathaus. 2. Wenn Ihre Tochter kein Einkommen hat, braucht ſie auch keine Ledigenſteuer bezahlen. Haushalt. 1. Es S* 5 Ko. Kaufen Sie ſich in einer Buchhandlung: Zellen⸗ 5 und 5 bücher, Klabund:„Weltliteratur in einer Stunde“ als Gegenſtück„Was bleibt“ von Eduard Engel. J. Di. Im Geſetz über die Aufwertung von theken heißt es in 8... Der Zinsſatz betre 1. Januar 1928 ab 5 v. H. Inſoweit dem Eigentüm belaſteten Grundſtücks oder dem perſönlichen Schuldn über den 1. Januar 1932 hinaus erhöht ſich der Zinsſatz um einen regierung unter Berückſichtigung ſchaftslage beſtimmt. 6 G0 Dienstag, 30. Dezember Nationaltheater:„Eliſobeth von England“, Schauſpiel von Ferdinand Bruckner, Miete E 17, Anfang 19,30 Uhr. Neues Theater im Roſengarten:„Hol's der Teufel“, An⸗ fang 20.15 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigung. Apollo⸗Theater: Gaſtſpiel Irene von Palaſty in und Jill“, Anfang 20 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Das Land des Lächelns“. Univerſum:„Dos Flötenkonzert von Sansſon Stundung bewilligt it, A „Im Palaſt⸗The er:„Die Drei von der Tankſtelle“. — Gloria:„Nur eine Nacht“.— Scala⸗ Theater: „Roſenmontag“.— Schauburg:„Der Widerſpen⸗ ſtigen Zähmung“.— Roxy:„In Wien hab ich einmal — Lichtſpielhaus Müller:„Wolga⸗ Seheus würdigkeiten: Schloßmuſenm: Gebffnet täglich von 10—13 Uhr uns 14—16 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgeßens. — Mufcum für Nalur⸗ und Völkerkunde im Zeug⸗ haus: Sonntag vormittags von 11 bis 13 Uhr and nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstag 16—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktugs(mit Ausnahme Montags von 10—13 und 1410 Uhr, an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—16 Uhr durchgehend.— Ausſtellung:„Das ruſſiſche Ballett“. a Chefredakteur: Kurt Fiſcher 2 Verantwortlich für Polktik: 5. A. Meißner- Feuilleton: Dr. Stefa; Kayſer Kommunalpolſtſt u. Lokales: Richard Schönfelder„ u. Vermiſchtes: Willy Müller„ Handelsteil: Kurt Ehmer e» Gericht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in annheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto Geſchäftliche Mitteilungen * 164 Millionen Reichsmark für Wohnhäuſer und Eigenheime. In kaum 6 Jahren hat die Bauſpar⸗ kaſſe Gemeinſchaft der Freunde Wüſten rot, Gemeinnützige Geſ. m. b. H. in Ludwigsburg (Württ.) für 10 898 Eigenheime und Wohnhäuſer 164 Mill. Reichsmark zur Verfügung geſtellt. Mit den neueſten Bau⸗ geldzuteilungen vom 6. und 10. Dezember ds Is., in Höhe von 10,8 Milltonen Reichsmark erreichen die Baugeldzutei⸗ lungen dieſer älteſten und weitaus größten deutſchen Bau⸗ ſparkaſſe allein in dieſem Jahr den Betrag von 43,8 Mill. Reichsmark. Jedem 2. Baugeldanwärter hat die Goc. ſchon das Baugeld zugeteilt. Für die unbedingte Sicherheit der Geldanlage ſpricht, daß von der Goͤß die Bau⸗ darlehen grundſätzlich hypothekariſch und nur an erſte r Stelle geſichert gegeben werden. Die Goͤß verfügt außerdem noch über Rücklagen in Höhe von mehr als 5 Millionen Reichsmark. V. 68 Die Eintragung mittelloſer Angehöriger, wie auch die Erhöhung der Pauſchſätze für Wer⸗ bungskoſten u. Sonderleiſtuugen in den Steuer⸗ karten geſchieht durch da dige Finanzamt des Neckars durch das Finanzamt Mann Stadt, F 6, 20, rechts des Neckars einſchließlich der Vororte Secken⸗ heim und Friedrichsfeld durch das Finanzamt Mannheim⸗Neckarſtadt, Kronprinzenſtraße 93. Sofern auf der früher ausgegebenen Steuer⸗ karte 1981 lohue grünen Schrägſtrich! Ein⸗ tragungen des Finanzamts über die Erhöhung des ſteuerfreien Lohnbetrags oder der Pauſch⸗ beträge der Werbungskoſten u. Sonderleiſtungen vorgenommen worden find, iſt jene frühere 117586 4 IEre VerrSburig geber beker rf 1 Auqusfe- Anlage 48 1 WIH el Michel Eller! NIICHIiel Seb. Relss Relfelefr. 7 — Zur Zeit Sulf Reiser Karte zuſammen mit der neuen(mit grünem Schrägſtrich verſehene] Steuerkarte dem Finanz⸗ amt zwecks Uebertragung des Vermerks vor⸗ zulegen. a Im übrigen iſt die früher ausgegebene Der Oberbürgermeiſter. Erhöhung der Gemeindebierſteuer in Maunheim. Durch den bad. Landeskommiſſär in Mann⸗ heim als Staatsaufſſichtsbehörde iſt mit Erlaß vom 28. Dezember 1990 für die Stadt Mann⸗ heim eine neue Gemeindebierſteuerordnung er⸗ laſſen worden. Dieſe gilt mit Wirkung vom 1. Januar 19361 ab. Der Wortlaut der neuen Steueroroͤnung iſt durch Anſchlag an den ſtädt. erweitert. Mannheim, den 24. Dezember 1930. Sddeldeutsche Zucker- Aktien gesellschaft Der Vorstand 5. Süddeutsche Zucker- Acttengesellschaft Mannheim. Dem Antrag eines Aktionärs entſprechend, wird die Tagesordnung unſerer auf Freitag, verſammlung um Punkt den 9. Jannar 1931 einberufenen General Zuwahlen zum Aufſichtsrat V8 Verkündigungstafeln und den Geſchäftsräumen der Gemeindeſekretariate veröffentlicht. Abdrucke der Steuerordnung können beim ſtädt. Steuer⸗ amt, Rathaus N 1, Zimmer Nr. 141, gegen eine Vergütung von 25 Ri für das Stück in Emp⸗ fang genommen werden. 1115 N Mannheim, den 24. Dezember 1930. N 2 Der Oberbürgermeiſter. N Gemeindegetränkeſtener. N Durch den badiſchen Landeskommiſſär in Mannheim als Staatsaufſichtsbehörde iſt mit Erlaß vom 23. Dezember 1930 für die Stadt] Mannheim eine Gemeindegetränkeſteuerordnung N erlaſſen worden. Dieſe gilt mit Wirkung vom 1. Januar 1931 ab. Der Wortlaut der Steuer⸗ N ordnung iſt durch Auſchlag an den ſtädtiſchen Verkündigungstafeln und den Geſchäfksräumen der Gemeindeſekretariate veröffentlicht. Abdrucke der Steueroroͤnung können beim Städt. Steuer⸗ amt, Rathaus N 1, Zimmer Nr. 141, gegen eine Vergütung von 10 Rs für das Stück in Emp⸗ fang genommen werden. 11 Mannheim, den 24. Dezember 190. Der Oberbürgermeiſter. Das Städt. Leihamtiſt am Mittwoch, den 31. Dezember von—12 Uhr geöffnet. 30 Städt. Leihamt. Morgen früh auf der Freihank Kuhfleiſch. Anfang Nr. 750. 39 Hgetefligungen Tellhaber Alte, angeſehene Vertretungsfirma, die eine Reihe lukrativer Vertretungen erſter Häuſer ſeit Jahrzehnten hat, ſucht tätigen jüngeren Teilhaber mit guter kaufmänn. N N Bildung. geſchrieb. Angebote mit Bild unt. F F 4202 an Rudolf Moſſe, Mannheim einreichen. Unterricht Englisch- Französisch lernen Sie schnell und sicher bei 4571 Babylon% —— N Intereſſenten, die über 4000 3 5000 R./ verfügen und denen an einer ge⸗ ſicherten Exiſtenz gelegen iſt, wollen ſelbſt⸗ 5 e Ne NN N N N n n N W Interessante Zahlen 193000 Haushaltungen zählt die Stadt Müncken nach den neuesten Fest. stellungen des Statistischen Amtes. 12 in Müncken erscheinende Tages: zeitungen befriedigen das Lese: bedürfnis der Münchener 80000 Münchener Familien lesen täglich clie., Münchener Zeitung“. 10000 ist die tagliche Gesamtauflage der NMünchiener Zeilung W N NN N N N NN N 9 N N N W 1 N FCC Dienstag, 30. Dezember 1930 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe U 8. Seite/ Nummer 602 Eine Steinigung im Fahre 1930 Grauſame perſiſche Volksjuſtiz.— Eine Bäuerin kommt unſchuldi Zerbr ' 5 5 i zuldig zu dem Verbrechen der Bigamie.— Das Urteil nach dem Koran.— Der Tod in der Grube. 0 Ein erſchütterndes Bild von dem grauſamen Weſen der perſiſchen Volksjuſtiz entrollt der franzö⸗ ſiſche Forſcher Maverney in einem intereſſanten Vortrag in Paris. Er befand ſich Anfang November auf einer Reiſe durch das nördliche Perſien und be⸗ ſuchte dabei auch einen kleinen Flecken in der Nähe der alten Stadt Kutſchan. Buntes Treiben herrſchte in den Straßen und über dem ganzen Bilde lag eine friedliche Geſchäftigkeit, die nichts verriet von den grauſamen Verirrungen des Gefühls, die die fetzt ſorglos dahinſchlendernden, in Liebens⸗ würdigkeit und Freundlichkeit ſich überbietenden Perſer mit einem Schlage in einen Taumel blut⸗ gieriger Grauſamkeiten ſtürzen können. Eine unglückliche Frau wurde das Opfer der jählings in ihren Tiefen entfeſſelten dunklen In⸗ ſtinkte, eine arme Bäuerin, die zwei Jahre lang mit ihrem Gatten, einem leichtfertigen Säufer, zuſam⸗ mengelebt hatte, mit ihrer Arbeit ihn ernährt, bis der Gemahl eines Tages verſchwand und nicht mehr geſehen wurde. Monde, eins, zwei, drei, vier Jahre verſtrichen, keine Nachricht, keine Zeile traf ein. Die Frau lebte allein, ein anderer Bauer näherte ſich ihr, ſie hielt ihren verſchollenen Gatten für tot und hei⸗ ratete ein zweites Mal. a Ein Jahr ſpäter tauchte der erſte Gatte unerwartet wieder auf. Man ſchleppte die Frau vor den Oberprieſter, der ſchlug den Koran auf und verlas das Gebot Allahs, wonach die Schuldige geſteinigt werden mußte. Das Urteil war geſprochen. Die Menge zeigte ſich befriedigt. Man bemächtigte ſich der Sün⸗ derin, und in lärmendem Aufzuge wurde ſie durch den Ort geführt. Barfuß, kaum bekleidet, das Geſicht entſchleiert— was für die Perſerin ſchon eine höchſte Marter bedeutet—, ſo ſchleppte man die Unglückliche durch die Straßen, umgeben von einer neugierigen, ſchwatzenden Menge, die ungeduldig auf die Gelegen⸗ heit wartete, das Urteil ſelbſt vollſtrecken zu dürfen. Wo die Aermſte vorüberſchritt, war ſpannende Er⸗ wartung. Sie ſprach kein Wort, ſie weinte nicht, ſie ſchritt dahin, als ſei ſie unempfindlich; im Volke aber wuchs die Erregung mit jeder Minute, und in allen Mienen ſpiegelte ſich die grauſige und barbariſche Freude, binnen kurzem einen Menſchen töten zu dürfen. Der Oberprieſter ſelbſt führte die Prozeſſion, wie der Koran es verlangt. Endlich erreichte man die Richt⸗ ſtätte am Kirchhof. Eifrige Hände hatten bereits ein etwa 1 Meter tiefes Loch in den Boden gegraben. Es bedurfte keiner Aufforderung, keiner Ermahnung, keines Stoßes, keiner Gewalt: Wortlos, wehrlos legte ſie ſich ſelbſt in die flache Grube. Keine Klage kam vor ihren Lippen, ſie legte ſich hin, als gälte es, im Sande zu ſchlafen. Dann näherte ſich der Ober⸗ prléſter... Das Opfer blieb ſtumm und regungs⸗ log, aber ringsum erſchollen die leidenſchaftlichen Rufe der wilden Menge, die ungeſtüm herandrängte, um nichts von dem gräßlichen Schauſpiel zu ver⸗ lieren. Da erhob der Oberprieſter die Hand, man ſah, wie er einen großen Stein umklammert hielt, und mit aller Wucht ſchleuderte er ihn auf den Körper der Verurteilten. Der Aufſchlag des Steines auf den Menſchenkörper ging im Tumult der Zuſchauer verloren. Der Prieſter hatte das Beiſpiel gegeben. Nun trat er zurück. Das Signal war gegeben. Ein Hagel von Steinen praſſelte auf das Opfer nieder. Jeder, der ſeinen Stein ſchleuderte, begleitete den Wurf mit einem wilden Fluche. Aus der Grube aber klang nicht einmal ein Stöhnen, kein Seufzer war zu hören; man ſah nur, wie über dem Körper die Steine ſich häuften und ihn ſchließlich ganz verdeckten. Kaum eine Minute hatte das gedauert. Der Gerechtigkeit war Genüge geſchehen. Zögernd und langſam löſte ſich die Menge, alle kommentierten die erlebte Senſation des Tages Erſt am Abend entfernte man den Steinhaufen, der den Körper der Gerichteten verdeckte. Und wie der Koran es verlangt, ſo verſcharrte man die Leiche dicht neben der Richtſtätte „Geiſter auf der Zengenbank In einem Prozeß in Staten Island bei Newyork marſchierten ſechs„Geiſter“ als Zeugen auf. Sie befanden ſich angeblich alle ſchon in einer beſſeren Welt, denn die Verſicherungsgeſellſchaft hatte bereits die bei ihrem Tode fälligen Gelder ausbezahlt. Sie bezeugten aber unter Eid, daß ſie noch am Leben ſeien und bekräftigten damit die Betrugsanklage gegen ſechs Männer, die ſich auf dem Wege des Betrugs in den Beſitz der be⸗ treffenden Lebens verſicherung geſetzt hatten. Die Angeklagten waren zwei Handwerker, zwei Geſchäftsleute und zwei frühere Angeſtellte einer Lebensverſicherungsgeſellſchaft. Sie hatten Todesbeſcheinigungen gefälſcht und damit im Namen angeblicher Anverwandter die Lebens⸗ verſicherungen der ſechs Zeugen einkaſſiert. Die höchſte dieſer Verſicherungen belief ſich auf 6400 Mk. Die ſechs Betrugsfälle ſind übrigens nicht die ein⸗ zigen dieſer Art in Staten Island. Man rechnet vielmehr damit, daß noch weitere Perſonen wieder vom Tode auferſtehen werden. Schreckniſſe einer Inſel Java, das Land der Vulkankataſtrophen In Holland wehen die Flaggen auf Halbmaſt. Eine furchtbare Naturkataſtrophe hat Unheil und Entſetzen über die reichſte Kolonie der Niederlande, Java, gebracht, eine Kataſtrophe, die in der Geſchichte Javas leider nicht ohne Vorbild iſt. Schon ſeit längerer Zeit war der Merapi in erhöhter Tätig⸗ keit. Ein Ausbruch des Vulkans war zu befürchten. Die Bevölkerung war auch gewarnt worden, aber die Exploſion folgte ſo plötzlich, daß zahlreiche Perſonen ſich nicht mehr retten konnten und weit über tauſend Menſchen vom Lavaſtrom getötet wurden. Vor ihm gibt es kein Entrinnen. Beſonders gefähr⸗ lich wird die Situation dann, wenn der Lavaſtrom plötzlich ſeine Richtung ändert und Gebietsteile, die eben noch nicht bedroht ſchienen, plötzlich abgeſchloſſen werden. Rettungslos ſind dann die Menſchen ver⸗ loren. Rings umgeben ſind ſie von dem aus der Erde Ein amerikaniſches Rieſenſchiff für 34 Millionen Mark Modell des neuen Turbinendampfers„Preſident Hoover“, vorn zum Vergleich die Karavelle des Columbus„Santa Maria“. In Amerika lief der neueſte Rieſendampfer der amerikaniſchen Paſſagierflotte, der„Preſident Hoover“, vom Stapel. Die Koſten des turbo⸗elektriſch betriebenen Schnelldampfers werden 34 Millionen Mark überſteigen. Menſchen im Dickicht Ein engliſcher Forſchungsreiſender, der kürzlich von einer längeren Reiſe durch die Dſchungeln Zen⸗ tralindiens zurückkehrte, berichtet über eine Begeg⸗ nung mit ſogenannten„Menſchen im Dickicht“, d.., einem, primitiven indiſchen Eingeborenen⸗ ſta mm, der die ſchwer zugänglichen Urwälder in der Gegend von Rairakhol bewohnt. Etwa 400 Km. weit von Kalkutta traf die Expedition ein junges Hindumädchen. Ihre ganze Kleidung beſtand aus einem Blättergürtel. Das Mädchen zitterte an allen Gliedern und beruhigte ſich erſt dann, als ſte ſich überzeugt hatte, daß die weißen Männer ſie nicht nur nicht verprügeln, ſondern ſogar beſchenken wollten. Das Mädchen gehörte eben zu dieſem Stamm der Dickicht⸗Menſchen, die ſich in den Urwäldern Indiens verſtecken und keine Beziehungen mit der Außenwelt unterhalten. Dieſe Menſchen kennen den Ackerbau nicht und er⸗ nähren ſich von Pflanzenwurzeln undwil⸗ den Vögeln, die ſie mit Pfeilen abſchießen. Trotz⸗ dem die Dickicht⸗Menſchen, ihrer Ueberlieferung ge⸗ mäß, ſeit Jahrtauſenden die Urwälder Zentralindiens bewohnen, befinden ſie ſich heute noch auf dem kultu⸗ rellen Niveau der Steinzeit. Die Zahl dieſer Ur⸗ waldmenſchen vermindert ſich mit jedem Jahre, da ſie wegen Unterernährung und durch verſchiedene Krankheiten dezimiert werden. Die Männer ſind ſchwächlich und von unterſetzter Statur. Die jungen Mädchen ſehen ſehr hübſch aus, altern aber ſehr ſchnell. Mit 15 Jahren ſind ſie bereits vollkommen reif, mit 30 Jahren ſehen ſie alt und verlebt aus. Dieſe Na⸗ turmenſchen beſitzen einen außerordentlichen Orien⸗ tierungsſinn. Sie finden mit verblüffender Sicher ⸗ heit den richtigen Weg durch die Urwälder und bewegen ſich dabei ſo lautlos, daß weder Men⸗ ſchen noch wilde Tiere ihre Anweſenheit vernehmen können. Dieſer Eigenſchaft haben ſie es zu verdanken, daß ſie von Europäern faſt nie geſehen werden. Erſte Originalaufnahme von der Eiſenbahnkataſtrophe in Noroſpanien Die Trümmerſtätte nach der Kataſtrophe bei Leon in Nordſpanien Bei Leon in Spanien ereignete ſich ein furchtbarer Zuſammenſtoß zwiſchen einem Expreß⸗ und einem Güterzug. 12 Tote und über 20 Schwerverletzte fielen der Kataſtrophe zum Opfer. kommenden glühenden Lavaſtrom, der ſich in einer Höhe von weit mehr als 20 Meter und einer Breite von über 200 Meter immer näher und näher heran⸗ ſchiebt. Auf ſeinem Wege reißt er alles, was ihm ent⸗ gegenſteht, nieder. Häuſer und Gehöfte verschwinden in der glühenden Lavamaſſe. Dazu verbreitet ſich eine ungeheure Hitze und giftige Gaſe. Die Menſchen wiſſen auf der Flucht nicht mehr, wohin ſie ſich wen⸗ den ſollen. Viele, ſelbſt ſolche, denen noch der Weg zur Freiheit offenſteht, begehen in irrſinniger Angſt vor dem feuerſpeienden Lavaſtrom Selbſtmord. Die Zahl der Todesopfer iſt beim Ausbruch des Merqpi deshalb ſo groß geworden, weil ſich die Lavamaſſen in ein von tiefen Schluchten durchzogenes Gebiet er⸗ goſſen haben, aus dem raſche Flucht nicht mehr mög⸗ lich war. Java ſelbſt iſt die kleinſte der großen Sundainſeln, trotzdem aber die reichſte und am ſtärkſten be⸗ völkerte. Es iſt der Hauptſitz der niederländiſchen Herrſchaft im indiſchen Archipel. 28 v. H. der Ober⸗ fläche wird von Vulkanen eingenommen. Sie liegen vor den ſüdlichen Kalkbergen in einer 500 Kilometer langen Reihe einzeln und in Gruppen, aber ſtets durch Sättel getrennt. Java beſitzt einſchließlich der Sundaſtraße 121 Vulkane. Zu den bedeutendſten ge⸗ hört der Salak(2000 Mtr.), der Gede, ein Berg mit drei Gipfeln, deren höchſter 3020 Meter erreicht, der Papandajan(2600 Mtr.) mit dem Guvaupas(Todes⸗ tal) an ſeinem Fuß, der Guntur(1982 Mtr.), der Slamat(3472 Mtr.), der Sumbing(3336 Mtr.), der Merbabu(3145 Mtr.), der Merapi, deſſen Ausbruch gerade jetzt ganz Java und Holland in tiefe Trauer verſetzt hat, der Lawu(3265 Mtr.), Waliſang(3367 Meter), Ardjund(3339 Mtr), endlich der Semeru, der höchſte Berg der Inſel, mit einem Krater von 6950 Mir. und 9270 Mtr. Durchmeſſer. Durch ver⸗ heerende Ausbrüche ſind beſonders der Papandajan, Guntur und Gelungung und der Merapi in Kedu be⸗ kannt. Obwohl Java nur etwa ein Fünftel ſo groß iſt wie Deutſchland, hat es oölkerung. Java dicht benachbart iſt der Krakatau, eine Inſel in der Sundaſtraße, die zwiſchen Java und Sumatra liegt. Am 26. Auguſt 1883 ereignete ſich hier eine furchtbare Exploſion, bei der der größte Teil der Inſel mit dem Pik Perbuatan ins Meer ſank. Dies war einer der ſchwerſten Vulkanausbrüche, die in der Geſchichte der Menſchheit bekannt ſind. Eine blühende Inſel mit 40 000 Menſchen flog in die Luft und verſchwand im Ozean. Der Kataſtrophe war am 20. Mai eine Eruption von Aſche vorange⸗ gangen. Dichte Rauchſäulen ſtiegen aus dem Berg empor, ein warnendes Zeichen vor dem kommenden Unglück. Trotzdem ahnte niemand, wie gefährlich die Situation bereits war. Innerhalb weniger Minuten verſchwand die ganze Inſel Krakatau im Ozean. Nur giftige Aſche blieb noch monatelang in der Luft hängen und der Abend⸗ himmel färbte ſich noch im Spätherbſt mit einer eigentümlich bläulich⸗ violetten Farbe. Acht Tage lang nach dem Unglück war Hunderte von Meilen entfernt die Sonne verfinſtert. In der ganzen Welt wurde die gewaltige Exploſion verſpürt. Eine mäch⸗ tige Meereswelle durchzog den ganzen Indiſchen und Pazifiſchen Ozean bis zur Küſte Südamerikas und richtete an den Ufern von Sumatra und Java großen Schaden an. Andſcher und Merak wurden faſt gänz⸗ lich zerſtört. Auf der ganzen Erde wurden ſtarke barometriſche Schwankungen wahrgenommen, und überall traten eigentümliche atmoſphäriſche Störun⸗ gen auf. Seit der Kataſtrophe ſind faſt vierzig Jahre vergangen. Man wurde an das Unglück vor 2. Jahren erinnert, als ſich plötzlich, hervorgerufen durch Sandanſchwemmungen, die Inſel Krakatau wieder aus dem Meeresboden zu erheben begann. Vorläufig widerſprechen ſich noch die Nachrichten aus Java über den Umfang und Verlauf der Merapi⸗ Kataſtrophe. Aber die bereits feſtſtehende Zahl von über 1000 Toten zeigt, daß ein entſetzlicher Vulkan⸗ ausbruch die blühende Kolonie Hollands heimgeſucht hat. E. D. Der Mann i mit dem unbeweglichen Geſicht Der berühmte Filmſchauſpieler Buſter Keaton erzählt in den Spalten einer amerikaniſchen Zeit⸗ ſchrift ſeinen Lebenslauf. Er wurde in einem kleine⸗ ren Ort in Kanſas geboren und hieß mit Vornamen Jbſeph. Seine Eltern waren wandernde Akrobaten. Seine Kindheit verbrachte Keaton auf Wanderturen zuſammen mit ſeinen Eltern. Der Impreſſario dieſer wandernden Zirkustruppe war ein gewiſſer Hondini, der ſich als Zauberkünſtler produzierte. Auch jetzt noch erinnert ſich Buſter Keaton mit Begeiſterung verſchiedener Tricks Hondinis, die zu den größten Erlebniſſen ſeiner Kindheit gehörten. Einmal, als Keaton erſt vier Jahre alt war, ſtürzte er von einer hohen Holztreppe herunter. Trotzdem er mit ſeinem Kopf bei dieſem Sturz alle Holzſtufen abzählte, ſtand er fix auf und lachte über das Malheur. Hondini, der dieſes alto mortale be⸗ obachtet hatte, nannte den Knaben von dieſem Tage an Buſter, was im amerikaniſchen Volksmund „harter Kopf“ bedeutet. Nach einiger Zeit ſagte Hon⸗ dini zu Keatons Vater:„Ich will Deinen Jungen in meine Truppe aufnehmen. Mit ſolchem harten Schädel wird er eine glänzende akrobatiſche Karriere machen. Der Kleine hatte es fertig gebracht, von der Treppe des zweiten Stockwerks herunter zu kugeln, ohne dabei eine Miene zu verziehen; er lachte mich erſt nach vollendeter Tat an.“ Ueber ſeine Schuljahre im Zirkus ſagt Buſter Keaton kurz:„Ich wurde damals wie ein Fußball hin⸗ und hergeworfen und wie ein Eſel geſchlagen. Jeden Augenblick lag ich in einer anderen Ecke. Trotzdem blieb mein Geſichtsausdruck unbeweglich und ernſt. Dieſer Eigenſchaft verdanke ich meine ſpätere Filmkarriere. Ich begann als kleiner Kom⸗ eine zahlreiche Be⸗ parſe in einem Wild⸗Weſt⸗Film, in den meine un⸗ bewegliche Miene gerade gut paßte.“ Jetzt zählt Buſter Keaton zu den populärſten Filmſchauſpielern Amerikas. Seine Geſichtsmaske iſt überall ſo weit bekannt, daß Menſchen ihn bei der erſten Begegnung ſofort erkennen. Neue Anruhen in Monato Das Schloß von Monte Carlo In Monaco, wo ſchon im vorigen Jahr eine Miniaturrevolution ausbrach, kam es bei der Ankunft des regierenden Fürſten Louis kürzlich zu heftigen Tumulten. Die Bevölkerung hatte ſich vor dem Bahnhof eingefunden und begrüßte den Fürſten mit dem Rufe:„Es lebe die Republik!“ Fürſt Louis hat nunmehr das monegaſſiſche Parlament aufgelöſt. . erer 08 rener Kiemen rar inner et r h ee een eee e eee n e en e r Dienstag, 30. Dezember 1930 von dem neuen Unerschöpflich streut R. Tauber vor sich her: „Dein isi mein ganzes Herz““ Weitere Darsteller: Rargit Such, e eee — ee, S Micha Badßen. Toafiba das land des Lächelns Franz Lehärs Welterfolgs-Operette „lmmer nur lächeln“— „Von Apfelblüſen einen Kranz“ Willi Seimer u. a. 585 die Lieder Lehärs vollbeseizfes Haus durch Werner Fütterer Sretel Theimer in dem entzückenden deutschen Tonfilm ein Wien hab' ich einmal ein Mägel geliebk Ein reizender Film, der an Wiens gol- dene Tage erinnert, in dem Werner Fütterer sein bestes Können zeigt. Hi 8 ier zu„F ip, 9. Seite/ Nummer 602 50 U. Auherdem: Nach dem der Detektiv“ mee f Se BURe ndl Nur noch heute und morgen! Douglas Fairbanks u. Mary Pickford in ihrem besten Werk „Der Widerspenstigen Zähmung“ „Dle 3 Frauen des Urban Hell“ „Hell in Frauensee“ 17568 Tagesrestaurant Mannheims große Sivesterfoior — Wandelhalle— Nibelungensaal Eingang nur Hauptportal. im Nosengarten am 31. Dezember ab.8 Uhr Harten zu Hk..00 an den be- Rannten Stellen im Uorver⸗ Rauf. Bei fischbestellung im Tages-Restaurant und Wein- almmer werden Platskarten ausgegeben, die zum Bin- tritt Petechtigen.-Reserbierte Tisdplätaze in Saal k..60 Großes Tanzorchester Stimmungskapelle Silvestersouper Kleine Imbißplatten Alle Getränke Ullstein-Roman Im tönenden Beiprogramm: Flode und Flideie in der Pussia Emella- Ionwoche Beginn: 3, 5, 7..20 Uhr Beginn; 3,.20, 8 Uhr kealbs-Ha xen Nmnasout S872 Für Silxester Anfangszeiten: 3, 5, 7,.30 12 U Uhr Gesellschaftsanzüge leih weise Etage Haus neben Hirschland 4 Mational-Theater Mannheim Dienstag. den 30. Dezember 1930 Vorstellung Nr. 137— Miete E Nr. 17 EIIis abet la von England Schauspiel von Ferdinand Bruckner Inszenierung: Richard Dornseiff Bühnenbilder: Eduard Löffler Technische Leitung: Walther Unruh Anfang 19.30 Uhr Ende 22.43 Uhr Personen: Elisabeth von England Hermine Körner a. G. 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