— 1 1d len Ses * A 7 zunſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in zuzüglich Zuſtellgebühr. Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, W Oppauer Straße 8, Se Luiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer General Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 1 9 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. bend⸗ Ausgabe Mittwoch, 31. Dezember 1930 * 141. Jahrgang— Nr. 605 bende 1930/1 Jeinigeſtalten kalten Rückblick und Ausſckau Wie im vorigen Jahre, veröffentlichen wir auch diesmal Aeußerungen bekannter Seitgeſtalten über Fragen, zu deren Beurteilung ſie beſonders berufen ſind. Die Beiträge geben ein Spiegelbild der verworrenen politiſchen und wirtschaftlichen Lage, in der ſich die Welt an der Jahreswende befindet. Darum iſt der Ausblick trüb, wie auch rück⸗ chauend Glanzpunkte das alte Jahr nicht erhellen. Um ſo notwendiger iſt es, Illuſionen abzuſchreiben und weniger vom neuen Jahr zu erwarten, aber poſitiver und zielbewußter an den Cagesaufgaben mitzuarbeiten! Hisconmmt d Abernon, eſiemaliger Hritischer Botsdhiaffter im Serſin: Europäiſche Politik und der Geiſt von Locarno?“ Meine Anſicht iſt e, daß die Zukunft der europäiſchen Politik und ihre Fortſetzung im Heiſte von Locarno im kommenden Jahre hauptſächlich von wirtſchaft⸗ ichen Umſtänden abhängt, während die wirtſchaftliche Zukunft vor⸗ viegend von der Währung abhängt und von der Behandlung des Goldproblems durch die führenden Handelsnationen der Welt. Wenn nicht mehr Verſtändnis für dieſen Punkt von den maß⸗ zebenden Autoritäten an den Tag gelegt wird, ſehe ich ſchwere finan⸗ telle Verwicklungen voraus.“ Berengmer, spanis dier Minister- Drdisidlent: Spanien, das mehr als ſechs Jahre lang eine Diktatur gehabt hat, eidet unter verſchiedenen Zuckungen. Sie konnten nicht ausbleiben ſei einem Volke, das in einem ſo langen Zeitraum auf ſeine bürger⸗ ſichen Rechte hat verzichten müſſen. Aber ich habe die Gewißheit, daß as fpaniſche Volk im Jahre 1931 alle dieſe Rechte, die ihm z u⸗ ommen, wiedererhalten wird, wenn ſich das Parlament im invernehmen mit dem König konſtituiert hat.“ Dr. Blüte, der Oberbürgermeister ler Candesfiampfsfadt Dresden: Rommunalfinanzen 1931?“ Die Lage der Gemeindefinanzen im fahre 1931 wird von zwei Geſichtspunkten beſtimmt werden. Der erſte etrifft die Fürſorge für die Wohlfahrtserwerbsloſen. Dor zweite beſichtzpunkt für 1931 iſt, daß es ein Jahr des Uebevgangs t. In Ordnung können die Gemeindefinanzen erſt kommen, wenn er endgültige Finanzausgleich vorliegt und wenn insbeſondere die ßemeinden endlich das Zuſchlagsrecht zur Einkommenſteuer erhalten. 931 wird für die Gemeinden ſehr unerfreulich werden und es wird ner ſtarken und feſten Hand bedürfen, um auch nur einigermaßen brönung zu halten. Um ſo notwendiger wird es ſein, daß man nicht n Reichstags wegen in der bekannten großzügigen Weiſe den Ge⸗ teinden neue Pflichten auferlegt, ohne ihnen Mitte dazu zu ver⸗ haffen und daß man im Gegenteil von Reichs und Landes wegen en Gemeinden in dem ſchwierigen Jahre 1931 hilft.“ Rechitsampalt Eduard Oingelden. M. d. S. Fiirer der Deifscmem Dolhs partei: Deutſche Volkspartei und Reparationsprobleme 1931.“„Die wirt⸗ chaftliche Not unſeres deutſchen Volkes iſt auf drei Urſachen rückzuführen: 1. Die gewaltige Maſſenerzeugung der Welt ſtieß auf zerſtörte bfatzmärkte. Das Miß verhältnis von Angebot und Nachfrage ührte zu einem nie geahnten Preisſturz und im 0 er Verfolg weren Funktionsſtörungen der landwirtſchaftlichen und induſtriellen roduktion in der ganzen Welt. 2. Die von ſozialdemokratiſchem Geiſte beeinflußte, einem falſch erſtandenen und häufig genſg dilettantiſch geführten Wohlfahrts⸗ nate dienende deutſche Geſetzgebung auf den Gebieten der Steuer⸗ litik, der Sozialpolitik, Hand in Hand gehend mit einer uferloſen ufblähung des geſamten Apparates der öffentlichen Hand, hängen ch wie eine Zentnerlaſt an die Fähigkeit der deutſchen Wirtſchaft, en Wettbewerb in der Welt mit anderen Nationen aufzunehmen, der pnehin durch die unter 1. genannte Weltwirtſchaftskriſe in ungeheu⸗ m Maße erſchwert iſt. i „ 3. Die von außen, durch allgemeine Einflüſſe, von innen durch n falſches Syſtem von Geſetzgebung und Verwaltung in ihrer Lebens⸗ higkeit getroffene deutſche Wirtſchaft würde belaſtet mit den Tribut⸗ rderungen der Gläubiger, deren Höhe auch nach den Moung⸗Plan zer allem Verhältnis zur wirklichen Ertragsfähigkeit der utſchen Wirtſchaft ſteht. Aus dieſem Zuſammenfluß der Urſachen ergibt ſich, daß die deutſche Lichs regierung unmittelbar nach Sicherſtellung der inneren Reform⸗ tion die Neuaufrollung der Tributfrage anſtreben muß. ie Frage der Taktik, ob alſo durch die Erklärung eines Moratoriums der durch Anrufung des Sachverſtändigenausſchuſſes der internatio⸗ alen Bank, das Ziel beſſer erreicht wird, kann hier unerörtert bleiben. weifellos aber liegt der deutſchen Reichsregierung die Pflicht ob, e Reviſion des Poung⸗Planes zum Ausgangspunkt ihrer außen⸗ plitiſchen Aktionen im Jahre 1931 zu machen. Hoffentlich wird ſie enn geſtützt durch eine geſunde, aber entſchloſſene breite Front innerer olksgemeinſchaft.“ Wir und das neue Jahr Von Rudolf Herzog Zum neuen Jahr beglückwünſcht ſich die Welt. Was geht die Welt mich an, mein Daterland!? Und deckt uns auch dasſelbe Himmelszelt, Die Welt und uns, und zwingt des Glaubens Bann Uns vor der gleichen Gottheit in die Knie: Herr Gott, ich löge, wünſcht' der Welt ich Heil, Die, Deutſchland, deiner Lebensmelodie Den Atem nahm und dich, mein Dolk, hält feil! Feil wie auf Sklavenmärkten, Jahr um Jahr! Was ſoll der Jahreswechſel? Bringt er Licht? Zum zwölften Mal, ſeit Deutſchlands Winter war, Hängt an die Ketten er ein neu Gewicht. Und wir? Wir prüfen ſeine Schwere ſcheu, Der Mahnung treu:„hoff und ſei unverzagt.“ Auf Wunder hofft, wer ſeiner ſelbſt nicht treu! Tut Wunder ſelbſt! Sorgt ſelber, daß es tagt! So tut das erſte Wunder: Glaubt euch mehr Als aller Welt, ihr, die ihr Deutſche ſeid, Glaubt, daß ein Jeder, ja ein Jeder ſchwer Den Abſchied nahm von ſeiner Jugendzeit. Das Traumgeländ, das hinter euch ihr laßt, Holt es euch wieder, ſei's ein and'res gleich! Und reiht euch ein, und gleichen Schritt gefaßt, Ins neue Jahr, ins neue Deutſche Reich! Schon tritt das zweite Wunder auf den Plan: Kein Haufe ſeid ihr, dem die Peitſche droht, Ein neues Dolk betrat die Erdenbahn, Dem Jünglingswille aus den Augen loht, Ein Dolk, ſo jung, ſo heiß, ſo unverſehrt, Daß rings die Welt ihr nahend' Alter ſpürt, Und der nur, der von Schätzen unbeſchwert, Den Stab des Marſchalls im Corniſter führt. O Polk und Vaterland: Kein„neues Jahr“, Ich wünſche dir dein neues Jahr zur Stund. Den Frühling der Verjüngung bring's dir dar! O deutſcher Frühling, mach dein Volk geſund. Dein Volk? Mach uns zum Dolk! Zum eh'rnen Block, Den keine Weltenwelle je zernagt. mein Herz in Winternacht, mein Volk, frohlock': Fahr, Finſternis, fahr hin! Es tagt! Es tagt! SFrofessor Dr. Mausfiofer von der Aniber- sität MNuünhen, Seneral major àa..: „Das geopolitiſch bedeutendſte Ereignis des Jahres 1930 iſt ſicher die anglo⸗indiſche Tagung in London geweſen, die Tatſache, daß man doch wenigſtens die indiſchen Opportuniſten als Vertreter Aſiens mit denen des größten weißen Imperiums der Erde konfrontieren konnte, und dabei in einer einzigen Ausſprache Umgruppierungen, wie die Abtrennung Burmas mit rund 600 000 Quadratkilometer Landes und 13 Millionen Menſchen zu erzielen vermochte. Darin ſehe ich als Befürchtung, wie Hoffnung die Ueberlegenheit raumweiten Denkens über engräumige Anſchauungen ſo ſehr bekräftigt, daß ich allerdings große Sorgen für die Zukunft Paneuropas habe, wenn es zwiſchen die Mühlſteine der revolutionären panaſiatiſchen Bewegung unter Führung der Sowjets und der evolutionären panpazifiſchen unter der Führung der.S. Amerikaner geraten ſollte! Daneben wird alles innereuropäiſche Geräufe ſehr unweſentlich ſein.“ Gerfiaradl bon Mstfins, Deuntsdſier Sesdamdter im Bufarest: „Daß die Sachen menſchlicher angefaßt und die Seelen gegenſtändlicher gebunden werden, das iſt es, was uns nottut.“ Soppright 1880 by Nordische Gesellschaft, Bübeck. Nachdruck. auch ausgugs weise. verboten! Mart Nerr. Admiraf der Sritisi Nomaf Nun: „Das unritterliche Handeln in der Kriegszeit hat leider ungeheuren Schaden auch nach dem Friedensſchluß hinterlaſſen. Ich habe hierüber in vielen Städten geſprochen und immer Kapitän von Müller, den Kommandanten der„Emden“, als ein Beiſpiel eines großen ritter⸗ lichen Gegners hervorgehoben, den jeder in England bewundert. In der Art der Kriegs führung müſſen wir in der Geſchichte rück ⸗ wärts gehen, im Streben nach Frieden müſſen mir vorwärts gehen. Die Flottenkonferenz hat Gutes getan, indem ſie der Welt gezeigt hat, daß einige große Nationen ſich mit einer Beſchränkung der Rüſtungen einverſtanden erklären können. Mißverſtändnis und Furcht ſind die großen Antreiber zur Rüſtung. Es iſt notwendig, den Menſchen klar zu machen, daß jeder durch Krieg verliert und durch Frieden gewinnt. Wenn die ganze Welt damit einverſtanden ſein würde, daß kein Kriegsſchiff 10000 Tonnen überſteigt und keine ſtärkeren Geſchütze an Bord hätte als achtzöllige, ſo würden die größ⸗ ten Einheiten ein Achtel von dem koſten, was ſie heute erfordern“ Aer mann Nöfil, Naupfmanm du..;: „Immer wieder taucht dieſe Frage auf und beſchäftigt die Gemüter. Solange das Luftſchiff Leiſtungen vollbringt, wie es Eckener mit ſeinem Z⸗Schiff getan— rund um die Welt und von Kontinent zu Kontinent — Leiſtungen, die ein Flugzeug in dieſer Art heute noch nicht voll⸗ bringen kann, ſolange wird der Luftſchiffbau nicht zum Erliegen kom⸗ men, ſolange wird das Luftſchiff dem Flugzeug Vorbild bleiben. Und dieſem Vorbild ſoll der Flugzeugbau nachſtreben. Hat das Flugzeug dieſe Leiſtungen des Luftſchiffes eingeholt, dann hat es das Luftſchiff auch gleichzeitig überflügelt, weil es ſo viel ſchneller iſt und billiger ſein wird. Vielen hat die Kataſtrophe der„R 101“ das Zutrauen zum Luftſchiff erſchüttert. Wer aber die Ergebniſſe der Unterſuchungen ver⸗ folgt hat, der braucht um unſeren Luftſchiffbau ſich nicht zu ſorgen, ſolange Eckener frei und ungehemmt und unbeeinflußt vom grünen Tiſch ſeine Pläne weiter bauen kann; ſolange deutſche Gründlichkeit dort unten am Bodenſee im Schwabenwinkel bei den dortigen Inge⸗ nieuren und Monteuren lebt und blüht. Sie werden Herr werden über die Schatten der Kataſtrophe des„R 101“.“ Juaſiemn Czi fine, Direktor des Internafionaſen Institiats flir geistige Tusaum menarbeit, Saris: „Die geiſtige Zuſammenarbeit zwiſchen den Nationen wird auch im Jahre 1931 unter den allgemeinen politiſchen Verwicklungen leiden, wie ſie ſchon 1930 darunter gelitten hat. Dieſe Verhältniſſe hemmen alle Unternehmungen zur Förderung der internationalen Beſtrebungen. Eine kürzliche Reform hat das an ſich ſchon ungenügende Perſonal des Internationalen Inſtituts für geiſtige Zuſammenarbeit vermin⸗ dert. Sie hat ſeine Zuſtändigkeit beſchränkt. Man hat den Grund⸗ gedanken verlaſſen, der zu ſeiner Errichtung 1924 führte. Das Inſtitut ſollte ein autonomes Forum werden, vor dem die bevollmächtigten Vertreter des Geiſteslebens der ganzen Welt gemeinſam mit den Repräſentanten der Staaten die großen Probleme der geiſtigen Entente unter den Völkern ernſtlich behandeln würden, ferner die Probleme der Verbeſſerung der ſozialen Bedingungen der Geiſtesarbeiter, die Frage des internationalen Austauſches der Geiſteserzeugniſſe uſw. Man wird in Kürze eine Umfrage über den augenblicklichen Stand des Geiſteslebens in der ganzen Welt veranſtalten, die ſpäter Aus⸗ gangspunkt eines neuen Aufſchwungs in der„Internationalen Zuſam⸗ menarbeit“ ſein könnte.“ Dr. F. Mama. Ng. dänischer Außen- uimisfer: „Herunter mit den Zollmauern!“„Die gegenwärtigen Zollſchranken bedeuten die Aufteilung Europas in 30 Wirtſchaftsgebiete. Dieſe Grenzen ſind aus hiſtoriſchen, politiſchen, nationalen Rückſichten beſtimmt, nicht aber aus Gründen der Wirtſchaft. Sie hemmen ernſtlich 1 die natürliche Entwicklung der Produktion. Hinter den Zollſchranken 3 wird in Gegenden, wo die natürlichen Bedingungen für eben dieſe Produktion oft nur in geringem Grade beſtehen, mancherlei Produk⸗ tion künſtlich aufrechterhalten. Von Zollſchranken beſchützt, verltert mancher Produktionszweig an Wert, weil er in gewohnheitsmäßiger Abgeſtumpftheit beharrt. Europa hat unter den gegenwärtigen Ver⸗ hältniſſen wirklich ſehr nötig, ſeine Produktion zu der denkbar höch⸗ ſten Vollkommenheit zu entwickeln. Die Bedingungen hierfür können nur durch eine allmähliche Aufhebung der Zollmauern, die heute die Wirtſchaft Europas verwirren, geſchaffen werden.“ 2. Seite/ Nummer 605 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Vis ecadimiraf u. D. Dr. fn. c. bon Mam fen: Mittwoch, 31. Dezember 1930 Moghms Freiſerr dom Mfein aßen, „Was wird aus der Flottenabrüſtung?“„Meines Erachtens hat die Flottenkonferenz keinen Erfolg gehabt. Alle dieſe Dinge ſind nichts weiter als diplomatiſche Spiegelfechtereien. Der Staat iſt ſouverän und wird ſich in dieſe Souveränität niemals durch Konfe⸗ renzen hineinreden laſſen. Ich glaube auch für die Zukunft nicht daran, daß eine Beſchränkung der Seeſtreitkräfte durch Konferenzen erreicht wird. Jeder Staat wird nach ſeiner politiſchen und wirtſchaftlichen Lage ſtets die ſtärkſten Machtmittel fordern. Iſt die Wirtſchaft nicht imſtande, die Koſten aufzubringen, dann werden ſelbſtverſtändlich auch geplante Rüſtungen nicht ausgeführt und die Staatsleitung wird be⸗ haupten, man hätte dies aus Friedensliebe getan. Derartige Fälle können bei dem allgemeinen wirtſchaftlichen Niederbruch wohl ein⸗ treten, doch ſind ſie niemals die Folge von Konferenzen. Der Staat iſt Macht, und nur ein mächtiger, d. h. bewaffneter Staat, der imſtande iſt, ſeine Grenzen unbedingt zu ſchützen, und die Kraft in ſich fühlt, zu leben, d. h. zu wachſen und ſich über See auszudehnen, auf See zu betätigen, iſt ein Kulturträger. Wirtſchaft, Macht und Kultur gehen Hand in Hand.“ Frofessor Dr. Mans Nam mam: „Der Stil der ſogenannten neuen Sachlichkeit beginnt den Ausdruck zu gewinnen, der dem Zeitgeiſt gemäß iſt und ihn repräſentiert. Es iſt bemerkenswert, wie unabhängig Lyrik und Drama der neuen deut⸗ ſchen Sachlichkeit von ausländiſchen Vorbildern ſind. Bemerkenswert, wie Gott und Technik zugleich als ſtarke ſymboliſche Mächte erſcheinen, Wie der Ton der Dichtung herbiſcher wird. Wie oft, namentlich in der ſog. Reportage, die an Stelle des Romans getreten iſt, die Geſtalt des Führers erſcheint, wie ſehr Führer und Freund, Führer und Gefolg⸗ ſchaft zum Thema gehören. Es iſt bemerkenswert, wie die neue Sach⸗ lichkeit ſich anſchickt, vielleicht den neuen nationalen Sozialismus ſo intenſiv zu begleiten, wie einſt vor vierzig Jahren die alte Sach⸗ lichkeit, der Naturalismus, es mit dem alten internationalen Sozialis⸗ mus tat. Dies alles ſcheint mir im Jahre 1930 deutlicher herausgetreten zu ſein und es wird vermutlich im neuen Jahre noch deutlicher werden.“ Jaſtoß IVDassermamm: „Was ich ſchreibe...?“„Ich arbeite ſeit zwei Jahren am Etzelroman und werde auch noch einen Teil des kommenden Jahres damit be⸗ ſchäftigt ſein.“ M. d..: „Die Frage„Jugend und Weltpolitik 1931?“ müßte man präziſieren: Welche Jugend?, denn der geiſtige Riß zwiſchen der Kriegs⸗ und Nach⸗ kriegsgeneration iſt mindeſtens ebenſo groß wie die Verſchtedenheit geiſtiger Einſtellung zwiſchen Kriegs⸗ und Vorkriegsgeneration. Welt⸗ politik zu treiben, iſt eine Generation, die ihre Vertreter ſieht in Menſchen, wie ſie ſich bei den letzten turbulenten Szenen in Berlin und an anderen Stellen des Reiches gezeigt haben, nicht fähig. Denn Politik, namentlich Außenpolitik, in einer Lage wie derjenigen, in der ſich das Deutſche Reich gegenwärtig befindet, iſt eine Frage großen Wiſſens, eine Frage des Verzichtens auf eigenen Ruhm, unter Hint⸗ anſetzung jeden eigenen Geltungswillens und erfordert Menſchen, die ſchweigend und mit zuſammengebiſſenen Zähnen den ſchweren Weg gehen bis zur Stunde, in der ſpätere Generationen ſich vielleicht wieder ar in hellen Feſten ihres befreiten Vaterlandes freuen dürfen.“ Sr Furſo forxu, eemuſiget i Hanlie nischer Aufemmimister: „Diktatur oder Demokratie?“„Ich bin optimiſtiſch: Die politiſchen und wirtſchaftlichen Fehler des faſziſtiſchen Abenteuers in Italien, die jetzt allen offenbart ſind, und die geiſtige Armut des Diktaturprogramms in Deutſchland beſchleunigen die Rückkehr der Gemüter zu den ſiche⸗ reren Wegen der Demokratie. Demokratien, die am Ruder ſind, tun keine Wunder, viel weniger behaupten ſie dies. Und vor allen Dingen ſind die Irrmeinungen, die zum K riege führen, in einem demokratiſch zegierten Lande leichter zu beſeitigen als in einem autokratiſch oder diktatoriſch verwalteten Staat.“ Sram Fiess: „Das Buch, das mir den ſtärkſten Eindruck machte, iſt das monumen⸗ tale Werk eines bisher völlig Unbekannten, die Romantrilogie„Die Schlafwandler“ von Hermann Broch. Zum erſtenmal wird in einem Kunſtwerk von hohem, ja höchſtem Rang, jene Tiefenſchicht des bürgerlichen Zeitalters bloßgelegt, die zu der großen Kriegskataſtrophe dieſes Jahrhunderts führte. Broch erreicht das vermittel eines ſehr komplizierten und ſchwierigen Verfahrens, aber auf ſo geniale Art, daß man ſich heute ſchon auf das Unwetter freuen darf, das über ihn losbrechen wird.— Ueber meine Pläne für das nächſte Jahr möchte ich nicht ſprechen. Ich glaube nicht an die Geburt von Kindern, die man tauft, ehe ſie gezeugt werden.“ 1 Sonmręrmeur. O. Sahne. M. d..: f „Deutſchlands unerſchütterlicher Wille, wieder in den Beſitz von Kolo⸗ nien zu kommen, ſteht 1931 feſter als je! Die Not der Zeit läßt das deutſche Volk erkennen, was es an ſeinem Kolonialreich verloren Hat. Das Rheinland iſt frei. Jetzt iſt der Zeitpunkt gekommen, die koloniale Forderung in den Vordergrund zu ſtellen.“ 5 Abbert i hHomas, Direftor des innern fio- maſen Arbeitsamtes Beim Dölger- Dumd, Senf: „Das Leben der Welt wird gegenwärtig von der internationalen Wirt⸗ ſchaftskriſe, namentlich aber von der furchtbaren und tiefbetrüblichen Tatſache beherrſcht, daß es nahezu 15 Millionen Arbeitsloſe gibt. Dieſes Problem wird mithin im Jahre 1931 notwendigerweiſe die Hauptſorge der Inſtitutionen in Genf ſein. Schon jetzt ſind die Wirtſchaftsorganiſationen des Völkerbundes und das Internationale Arbeitsamt am Werke, um Mittel zu ſuchen, mit deren Hilfe die Organe der internationalen Regelung die Beſtrebungen der verſchie⸗ denen Länder zur Ueberwindung der Kriſe am beſten unterſtützen, anregen und in Einklang bringen können. Die enge europäiſche Zu⸗ ſammenarbeit, die man nun zu organiſteren ſtrebt, hat als erſte Auf⸗ gabe, bei der Erfüllung dieſes Zieles mitzuwirken. Ihr gebührt es, zu beweiſen, daß die europäiſche Solidarität nicht mit der menſchlichen Solidarität in Widerſpruch ſteht, ſondern daß ſie im Gegenteil die Vorausſetzung ihrer vollen Entfaltung iſt.“ Sraf Vestarn., MN. d.. „Schon der Januar im Jahre 1931 ſtellt die deutſche Vertretung beim Völkerbund vor die Aufgabe, die deutſche Minderheit gegen den brr⸗ talen Vernichtungskampf Polens zu ſchützen. Ebenſo unverzüglich muß die Komödie der Abrüſtungsverhandlungen in Genf zum formellen Abſchluß gebracht werden. Deutſchland darf keinen Zweifel darüber laſſen, daß es jedes Intereſſe am Völkerbund verliert, wenn er wie bisher auf dieſen beiden Gebieten verſagt. Iſt die Tatſache, daß die anderen Mächte den vertragsmäßigen Anſpruch Deutſchlands auf Ab⸗ rüſtung nicht erfüllen, endgültig feſtgeſtellt, dann iſt auch Deutſchland nicht mehr gebunden und in der Lage, für ſich die Rüſtungsfreiheit iu Anſpruch zu nehmen. Das Reviſionsgeſpräch der Welt hat begonnen. Es wird und darf nicht verſtummen. Die ganze deutſche Außenpolitik muß bei Freund und Gegner der Reviſion allein darauf gerichtet ſein Feſſel um Feſſel des Verſailler Diktates abzuſtreifen, bis Ehre und Freiheit der Nation wiederhergeſtellt ſind.“ „Lernen wir ſchätzen, was wir haben; ſuchen wir es zu erhalten und zu verbeſſern. Dazu gehört mehr Mut als zum Zerstören!“ Ein Appell an alle Deutſche, die guten Willens ſind Telegraphiſche Meldung Berlin, 31. Dez. Das erſte Jahrzehnt der Reichswehr Die Glückwünſche und der Dank des Reichspräſidenten chen blind) und ſtetige Arbeit, die geringe Dinge aich dann gering nimmt, wenn ſie ſich wichtig geben d wichtige Dinge wichtig nimmt, auch wenn ſie kaum auffallen. Und lernen wir Maß halten nicht nur im politiſchen Selbſt, ſondern auch in den Forderun⸗ gen an unſere Politik. Sie kann viel, aber ſie kann Das Jahr 1930 werden Millionen und Aber⸗ millſonen unſeres Volkes mit einem gewiſſen Auf⸗ atmen ſcheiden ſehen; gut, daß wir es hinter uns haben! Denn es war ein ſchweres Jahr, ein Jahr, das uns viel zu ſchaffen machte. Die Konjunktur von 1927/8 ſetzte ihren Anſtieg von 1929 bis in das Tal einer tiefen Depreſſion fort und machte Milli⸗ onen deutſcher Volksgenoſſen erwerbslos. Die Fi⸗ nanzverhältniſſe des Reiches, der Länder und Ge⸗ meinden wurden kritiſch. Depreſſion und Kriſis der Finanzen nährten das Mißtrauen in unſerem Volke, ob das Leben und das Wachstum unſerer Na⸗ tion mit der gegebenen verfaſſungsmäßigen Ordnung der politiſchen Kräfte am beſten gewährleiſtet ſeien. Es wurden Bewegungen groß, die über dieſes Mißtrauen hinaus die gegenwärtige Ordnung Anſsrer politiſchen Verhältniſſe als des Ruins des Staates und der Nation Schuldige anklagten und ſich anheiſchig machten, Volk, Staat und Kultur aus ihren Grundſätzen, ihrem Blute und ihrer Tatkraft węerneuern zu können. Solche Bewegungen waren vor⸗ auszuſehen. Sie zeigen ſich ſtets einige Zeit nach Leiner politiſchen Neuordnung, weil dann die hinter der Umgeſtaltung Zurückgebliebenen ſich in Angriff F auf ſie mit jenen finden, die von ihr enttäuſcht find, weil nicht alle ihre Blütenträume reiften. Von außen fanden die innerpolitiſchen Erregungen Zuündſtoff an der allgemeinen politiſchen Unraſt in der Welt ſowie an der Abneigung der Mächte, in den Fragen der Abrüſtung, der deut⸗ ſchen Tributverpflichtung ſowie der Souveränitäts⸗ verhältniſſe im Oſten eine ſchöpferiſche, d. h. die Völ⸗ ker beruhigende, Gegner verſöhnende, die Kultur der Menſchheit fördernde Politik zu aktivieren. Politiſcher Verſtand oder Unverſtand ind bei uns wahrſcheinlich noch weniger als bei an⸗ deren Völkern das Reſervat beſtimmter ſozialer Schichten oder Berufe. Im Gegenteil finden wir überall beides in hohem Grade. Dasſelbe 5 läßt ſich auch ſagen von der praktiſch politiſchen Be⸗ tätigung. So kommt es, daß unſer politiſches Leben ſo mannigfaltig iſt, daß es darin quirlt und brauſt, daß„immer etwas los iſt,“ a daß es aber auch ſo ſchwer iſt, eine ſachliche, d. h. wirkliche Politik nach wohlüberlegten Richtlinien auf Jahre oder gar Jahrzehnte berechnet zu betreiben, wie es doch eigentlich ſein muß. Dennoch aber hat ſich im abgelaufenen Jahre ſoviel politiſches Verſtändnis äußern und durchſetzenkönnen, daß wir den Finanzen wieder— trotz der fortſchreitenden Depreſſion— eine feſtere Grundlage geben konnten. Und was geord⸗ nete Finanzen nach den verſchtedenen Richtungen hin bedeuten, ſollte allgemein bekannt ſein. Wir haben ſodann manches tun können, um den Ablauf der Konjunktur zu erleichtern. Die Arbeitsloſen⸗ bverſicherung— die weit mehr iſt als ihr Name Heſagt— konnte beſonders dank der Arbeitnehmer⸗ ſchaft ſelbſt in ihren Leiſtungen geſichert werden. Wie denn überhaupt unſer ganzes ſtaatliches, ſozia⸗ les und wirtſchaftliches Leben glücklicherweiſe, und 1 1 85 Telegraphiſche Meldung Berlin, 31. Dez. Zum Jahreswechſel erläßt der Reichspräſident folgenden an die Wehrmacht gerichteten Aufruf: An die Wehrmacht! Am 1. Januar 1931 beſteht die Reichswehr ein Jahrzehnt in der Form, die ihr der Vertrag von Verſailles beſtimmbe. In Zeiten tiefſter vaterländiſcher Not wurde ſie unter meinem Amtsvorgänger geſchaffen. Trotz aller ihr auferlegten Feſſeln hat ſich die Wehrmacht als Hort des äußeren und inneren Friedens, als eine Klammer des Reiches und als feſte Stütze des Staates erwieſen. Das ihr zu treuen Hän⸗ Groener, Neichswehrminiſter. rr ich ſage es ausdrücklich dabei, keineswegs nur durch die Tätigkeit der politiſchen Organe, ſondern minde⸗ ſtens ebenſoſehr durch die Tätigkeit und Ordnungs⸗ treue aller Vernünftigen in Stadt und Land vor den Kataſtrophen bewahrt geblieben iſt, die zeitweilig ernſthaft drohten. Wenn es aber Leute gibt, die da meinen und ausrufen, wir ſteckten ja ſchon mitten in der großen Kataſtrophe drin, ſo kann man dem⸗ gegenüber nur ſagen: Sie wiſſen nicht, was ſie reden. 8 So ſtehen wir an der Schwelle zwiſchen dem alten und dem neuen Jahre wie Männer, die von ſchwerer, gar nicht äſthetiſcher Arbeit kommen und die Spuren davon an ſich tragen, und die wiſſen, daß ſie morgen wieder ſo herangehen müſſen, weil das Werk ja noch längſt nicht fertig iſt, ja die wiſſen, daß es über⸗ haupt nie fertig wird, weil Politik eine Seite des Lebens iſt und alſo auch dauert, ſo⸗ lange es Leben gibt. Aber wie echte Werkleute, die einmal ein Werk begonnen haben, es freiwillig nicht bei der halben Sache bewenden laſſen. ſo werden auch wir von der Geſtaltung uuſe⸗ rer Verhältniſſe zum Beſſeren, zu Höherem nicht ablaſſen, ſolange Leben und Kraft in 8 Admiral Raeder, Chef der Marineleitung. den übergebene Erbe der alten Armee und Marine hat ſie gut verwaltet. Ich danke der Wehr⸗ macht für die Arbeit dieſes Jahrzehnts und entbiete ihr meine herzlichſten Wünſche zum neuen Jahre. Möge ſie weiterhin ihre Ehre daran ſetzen, in Ge⸗ horſam und treuer Pflichterfüllung dem Vaterlande zu dienen. Berlin, 31. Dez. 1930. Der Reichspräſident gez. von Hindenburg Der Reichswehrminiſter gez. Groener. General v. Hammerſtein⸗Eequord, Chef der Heeresleitung. uns ſitzt. Leben und Kraft aber haben wir, das hat uns das Ringen des Volkes im ab⸗ laufenden Jahre bewieſen. Freilich muß die Kraft ödiſzipliniert ſein, ſoll ſie aufbauen und nicht zerſtören. Möge unſer Volk in ſeiner Geſamtheit, alſo in allen Schichten, Berufen und Ständen und Lebens⸗ haltern zunehmen in der Fähigkeit und Geſchicktheit, ſeine großen Anlagen und unerſchöpflichen Kräfte richtig zu behandeln und einzuſetzen beſonders in politiſchen— möge es alſo einſehen, daß alle praktiſche Politik Aufbau iſt, daß aber alles Aufbauen nicht darin beſteht, daß alles zugleich getan wird, ſondern daß ein Stein ſich auf den anderen fügt. Zerſtören geht viel raſcher als Aufbauen, geht— ſozuſagen— gleichzeitiger und ohne beſondere Geſchicklichkeit. Mag ſein, daß deswegen ſoviele dafür ſind, daß zunächſt einmal zer⸗ ſtört wird. Lernen wir ſchätzen, was wir haben, ſuchen wir, es zu erhalten und zu verbeſſern! Dazu gehört mehr Mut als zum Zerſtören. Aber dazu gehört auch noch anderes, nämlich Fleiß, Ausdauer, Geduld, immer erneutes Prüfen und Wägen ohne Haß und Neid(denn ſie ma⸗ die Menſchen nicht glücklich machen. Es drängt mich, gerade heute dieſe Tatſachen und die Grenzen jeder Politik hervorzuheben einmal, um vor Illuſionen zu warnen. Sodann aber meine ich, daß jeder die in ihm ruhenden Kräfte um ſo beſſer zur Wirkung bringen wird, je mehr er erkennt, wie er dazu beitragen kann zum Gelingen in dem größen Geſchehen, das wir Poli⸗ tik nennen, a Die Aufgaben, die dieſe uns ſtellt, ſind nicht neu; wir haben ſie ja auch nur einen Augenblick— gleich⸗ ſam wie Außenſtehende— im Frühſchein des neuen Jahres betrachtet. Wir begrüßen dieſes Jahr als Männer mit Erfahrung und Hoffnung und wenden uns morgen wieder dem unvollendeten Werke zu. Hindenburg an den Kanzler Telegraphiſche Meldung Berlin, 31. Dez. Reichspräſident von Hindenburg hat an den auf kurzem Urlaub in Badenweiler weilenden Reichskanzler Dr. Brüning nachſtehendes Tele⸗ gramm gerichtet: 5 5 „In treuem Gedenken ſpreche ich Ihnen meine herzlichſten Glückwünſche für erfolgreiche Arbeit und perſönliches Wohlergehen im neuen Jahre aus. Mit freundlichen Grüßen 0 gez. v. Hindenburg.“ Tauſch im Genfer Ralsſitz? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 31. Dezember Aus Genf kommen Meldungen, daß Deutſch⸗ land endgültig auf den ihm zuſtehenden Vorſitz in der Januar⸗Ratstagung verzichtet habe. Das trifft indes in dieſer Form nicht zu. Erſt einmal han⸗ delt es ſich nicht, wie wir hier bereits mehrfach dar⸗ gelegt haben, um einen Verzicht, ſondern um einen Tauſch mit der im Alphabet auf Deutſchland fol⸗ genden Ratsmacht. Zum andern iſt die Entſcheidung in der Frage, wie uns an zuſtändiger Stelle erklärt wird, noch nicht gefallen. Es ſind zwar bereits Be⸗ ſprechungen über einen Tauſch im Ratsſitz eingeleitet worden, aber wegen der Feſtwoche vorläufig noch zu keinem Reſultat gelangt. Erdbeben und Sturmflut in der Südſee — Sydney, 31. Dez. Nach einem Funkſpruch des Dampfers„Duris“ hat ein Erdbeben, das von einer etwa zweieinhalb Meter hohen Sturmflut begleitet war, am Weihnachtsabend die in der Südſee liegen⸗ den Inſeln nördlich von Neu⸗Guineg erſchüctert. Auf den zu ihnen gehörenden Avin⸗Inſeln wurden Häu⸗ ſer und Vieh ins Meer geriſſen. Sechs Banken im Staate Miſſiſſippi ſchließen — Jackſon, 31. Dez. Sechs Banken, deren Depo⸗ ſiten ſich auf insgeſamt 1 790000 Dollar belaufen, haben heute im Staate Miſſiſſippi ihre Geſchäfte ge⸗ ſchloſſen. 5 4 ö 1 N 5 5 1 1 ö 1 . 2 Mittwoch, 31. Dezember 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 605 Die ſozialen Kämpfe Tslegraphiſche Meldung Berlin, 31. Dezember. In der Preſſe iſt verſchiedentlich im Zuſammen⸗ hange mit dem Ruhrſchiedsſpruch die Behauptung aufgetaucht, die Reichsregierung habe den Zechen⸗ beſitzern eine achtprozentige Lohn ſen kung feſt zugeſagt. Von dem für die Lohnpolitik zu⸗ ſtändigen Reichsarbeitsminiſter wird hiergegen feſt⸗ geſtellt, daß er eine derartige Zuſage nicht gegeben hat und auch angeſichts der geſetzlich verbrieften Unabhängigkeit der Schlichtungsſtelle garnicht hätte geben können. Neue Tarifkündigung in der Gladbacher Textilinduſtrie — Gladbach⸗Rheydt, 31. Dez. Der Arbeitgeber- verband der Kleiderfabriken hat den Gewerk⸗ ſchaften die Lohn⸗ und Manteltarife zum 28. Februar gekündigt. Die Arbeitgeber verlangen einen 15pro⸗ zentigen Lohnabbau und die Beſeitigung der bisher den Zuſchneidern gezahlten Befähigungs⸗ zulage. Da auch die Spinnereien und Webereien die Tarife gekündigt haben, ſind jetzt für alle Zweige der Gladbach⸗Rheydter Textilinduſtrie neue Lohnver⸗ handlungen erforderlich. Schiedsſpruch für den mitteldeutſchen Braunkohlenbergbau — Halle, 31. Dez. Der Reichsarbeitsminiſter hat den Mehrarbeitsſchiedsſpruch für den mitteldeutſchen Braunkohlenbergbau für verbindlich erklärt. Tarifkündigung in der ſächſiſchen Textilinduſtrie — Chemnitz, 31. Dez. Der Arbeitgeberverband der fächſiſchen Textilinduſtrie teilt mit, daß er alle Lohntarifverträge für die Arbeiterſchaft zum 28. Febr. 1931 gekündigt hat. Kündigung in der oſtſächſiſchen Textilinduſtrie — Zittau, 31. Dez. Der Arbeitgeberverband der Textilinduſtrie Oſtſachſens in Zittau hat heute die Arbeitslohntarifverträge für den Bereich der oſt⸗ ſächſiſchen Textilinduſtrie zum 28. Februar 1931 ge⸗ kündigt. Von der Kündigung werden etwa 35 000 Arbeiter betroffen. Schwere Schädigung der Frankfurter Janatbank Frankfurt a.., 31. Dezember Durch die unberechtigte Kredithergabe durch Angeſtellte einer Depoſitenkaſſe der Darm⸗ ſtädter⸗ und Nationalbank iſt der Bank beträchtlicher Schaden entſtanden. Ohne Wiſſen der Bankleitung wurde einer hieſigen Firma ein ungeſicherter Kredit in Höhe von 300000 Mark gewährt, von dem etwa 200000 Mark verloren ſein dürften. N Durch Buchungsmanipulationen hatten die Ange⸗ ſtellten verſucht, ihr rechtswidriges Verhalten zu verſchleiern. Nach Aufdeckung ihrer Verfehlungen wurden die Beteiligten ſofort friſtlos entlaſſen. Verurteilung von Vandenführern wegen Steuerhinterziehung * f E Chicago, 31. Dezember. Der„Geſchäftsführer“ des„Syndikats“ des Ban⸗ denführers Al Capone, ein gewiſſer Jack Cuzik, der kürzlich der Steuerhinterziehung im Betrage von 220 000 Dollar für ſchuldig befunden wurde, iſt heute zu fünf Jahren Gefängnis und 17500 Dollar Geldſtrafe verurteilt worden. Sein Einkommen betrug während der letzten drei Jahre mehr als eine Million Dollar. Frank Nitti, Finanzſekretär des Syndikats, gab Steuerhinter ziehungen in Höhe von 160000 Dollar zu und erhielt 18 Monate Ge⸗ fängnis und 10 000 Dollar Geld ſtrafe. Ralgph Capone, der zu drei Jahren Ge⸗ fängnis und 10 000 Dollar Geldſtrafe verurteilt iſt, befindet ſich, nachdem er die ihm auferlegte Kau⸗ tion geſtellt hat, augenblicklich auf freiem Fuß. 5 5 eee 8 7 98 Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 31. Dez. Das„Echo de Paris“, das dem franzöſiſchen Generalſtab beſonders naheſtehende nationaliſtiſche Blatt ſchließt heute eine Artikelſerie, die die Ueber⸗ ſchrift trug„Wie iſt der Krieg zu vermei⸗ den?“ mit folgenden bemerkenswerten Betrach⸗ tungen: „Man muß auch die kriegsbegeiſterten Deutſchen davon überzeugen, daß ein ausbrechender Krieg ſeine Grauſamkeiten auf deutſches Ge⸗ biet hineintragen würde und daß die deut⸗ ſchen Städte unter dem Feuer der fran⸗ zöſiſchen Kanonen liegen würden. Dies iſt die wichtigſte Aufgabe. Die Deutſchen haben einen Schrecken vor der Invaſion, weil ſie ſie ſelbſt zu oft durchgeführt haben. Die Deutſchen werden ſolange ruhig bleiben, bis ſie ſich wieder als ſtärkſte Nation fühlen. Ludendorff hat mit ſeinem Buch, in dem er für 1932 die Zerſchmetterung Deutſch⸗ lands vorausſagt, Frankreich einen großen Dienſt erwieſen. Die franzöſiſche Gegenwart am Rhein garantierte den Frieden. Heute liegt die franzöſiſche Sicherheit in der Stärke Frankreichs und ſeiner Alltierten. Will Frankreich den Krieg vermei⸗ den, ſo muß es ſich mit der größten Energie der Reviſion des Vertrages von Verſail⸗ les widerſetze.“) England wirbt neue Rekruten Drahtung unſ. Londoner Vertreters 5§ London, 31. Dez. „Dein König und Dein Land brauchen Dich!“ Unter dieſer Parole wird mit Beginn des neuen Jahres ein großzügiger, einmonatiger Propa⸗ gandafeldzug zur Anwerbung neuer Rekruten in die Wege geleitet werden. Man hofft, mit dieſer wohlorganiſierten Anſtrengung den Telegraphiſche Meldung — Paris, 31. Dezember. Nach dem„Echo de Paris“ ſoll in der zweiten eng⸗ liſchen Note über die Bezahlung der in engliſchem Beſitz befindlichen franzöſiſchen Kriegsanleihe in Gold, die Leiſtung einer Jahres zahlung von 100 Millionen Papierfranken gefordert werden, falls die engliſchen Anſprüche nicht befrie⸗ digt werden. Sollte die franzöſiſche und engliſche Re⸗ gierung ſich nicht einigen können, ſo würde die Ange⸗ legenheit von der Londoner Regierung einem Schiedsgericht unterbreitet werden. Nach dem„Matin“ handelt es ſich bei den in engliſchem Beſitz befindlichen franzöſiſchen Kriegs⸗ anleihen um eine Summe von 50 Millionen Pfund Sterling. Das Blatt erinnert daran, daß die franzöſiſche Regierung gelegentlich der erſten engliſchen Reklamation antwortete, die betreffenden Anleiheſtücke ſeien von engliſchen Zeichnern in Frankreich gezeichnet worden. Die engliſchen Beſitzer könnten daher keine Vorzugsbehandlung beanſpru⸗ chen und die franzöſiſchen Anleihe⸗Zeichner erhielten als Rückzahlung auch nur Papierfranken. Der „Matin“ ſagt voraus, daß auch die neue Antwort der franzöſiſchen Regierung in dieſem Sinne aus⸗ fallen werde. Zugleich bezeichnet das Blatt auch die Einleitung eines Schiedsgerichtsverfahrens, wie es engliſcherſeits im Falle des Mißlingens der Eini⸗ gung gplant ſein ſoll, als für völlig unan⸗ nehmbar. Die engliſchen Anleihezeichner müßten ſich erſt an die franzöſiſchen Gerichte wenden und alle Möglichkeiten, die dieſe ihnen zur Geltend⸗ machung ihrer Anſprüche böten, erſchöpfen. Die Blätter nehmen bereits in dieſer gegen England Stellung. So Frage ſchreibt Mie iſt der Krieg zu vermeiden? ſich immer ſtärker fühlbar machenden Rekrutie⸗ rungsmangel der engliſchen Armee, die bereits um 10000 Mann hinter der feſtgeſetzten Stärke (205223) zurückblieb, wenn nicht gänzlich zu be⸗ heben, ſo doch beträchtlich mindern zu können. Die ganze Propaganda iſt typiſch engliſch auf⸗ gezogen. Man veranſtaltet nämlich einen„An⸗ werbewettbewerb“ zwiſchen den einzelnen Graf⸗ ſchaften, und zwar ſollen alle diejenigen neuen Rekruten, die ſich unter den ermutigenden Klängen der ſpeziell für ſie ſpielenden Militärkapellen im Laufe des Januars in die Werbeliſten eintragen, auch den zu der Grafſchaft gehörigen Regimentern zu⸗ geteilt werden. Eine alte Sitte, die man wegen der ſpärlichen Anmeldung neuer Krieger ſonſt allgemein aufzuheben gezwungen war. Das letzte Rekrutierungsjahr brachte mit nur 26 555 neuen Eintragungen einen Rekordtief⸗ ſtand, eine angeſichts der gleichzeitig herr⸗ ſchenden ſtarken Arbeitsloſigkeit nicht un⸗ intereſſante Tatſache. Beſonders viel verſpricht man ſich von dem Mittel des öffentlichen Anſchlags. Deſſen Werbekraft dürfte jedoch, ſolange nicht der Inhalt geändert wird, kaum hoch zu veranſchlagen ſein. In den Plakaten, die man nämlich ſonſt gewöhnlich an den Rekrutierungs⸗ depots ſieht, wird in der Hauptſache auf die Abenteurerluſt ſpekuliert, etwa in der Weiſe: „Laß Dich anwerben und lerne die Welt kennen.“ Der Erfolg dieſer Propaganda muß gering ſein, denn die wenigen, die von der engliſchen Jugend noch die Welt kennen lernen wollen, werden das beſſer und bequemer durch die verſchiedenen Reiſe⸗ geſellſchaften mit ihren billigen Ausfahrtsfahrten er⸗ reichen. Es bleibt abzuwarten, ob der Appell an den Patriotismus, wie er in der Parole„Dein König und Dein Land brauchen Dich“ zum Ausdruck kommt, größere Zugkraft beſitzt. Der engliſch⸗ranzöſiſche Streit um die Kriogsſchulden „Journal“, der Fall liege ſo klar, daß man ſich fragen müſſe, weshalb die engliſche Regierung ſich darauf verſteife einen unangenehmen Streit in die Länge zu ziehen und Hoffnungen zu unterhalten, die doch nicht befriedigt werden könnten. Es ſei doch gegenwärtig nicht der Augenblick die Beziehungen der beiden Länder zu ſtören. Die Erwerbsloſen⸗Anterſtützung ö in England Telegraphiſche Meldung London, 31. Dez. Bei der geſtrigen zweiten öffentlichen Sitzung der von der Regierung eingeſetzten Kommiſſion zur Unterſtützung der Arbeitsloſenverſicherungsfrage wurde wieder der ſtellvertretende Sekretär des Ar⸗ beitsminiſteriums, G. Price, dem die Arbeits⸗ loſenverſicherungsabteilung unterſteht, vernommen. Nach ſeinen Bekundungen erhält ein Arbeiter mit Frau und vier Kindern 34 Schil⸗ läng pro Woche Unterſtützung. Es ſei mög⸗ lich, daß Arbeitsloſe bis zu 2 Pfund Sterling wöchentlich bekämen. Zwiſchen dem Unterſtützungs⸗ betrag und der Höhe des letzten von dem Unter⸗ ſtützten bezogenen Lohnes beſtehe keine Re⸗ lation. Es ſei denkbar, daß ein Arbeiter, der 35 Schilling Wochenlohn bezogen hat, einen Unter⸗ ſtützungsbetrag empfinge, der höher liegt als 35 Schilling, ſofern er eine entſprechende Anzahl von Kindern hätte. Die Erklärung dafür, daß die ausgezahlten Beträge nicht im Verhältnis zum Lohn ſtünden, liege darin, daß die eingezahlten Sum⸗ men ebenfalls nicht veriabel ſeien. Alte Zeitungsglückwünſche zum neuen Jahr Von Eruſt Edgar Reimérdes Früher war es bei uns allgemein üblich, daß die Zeitungen ihren getreuen Abonnenten und Leſern in Proſa und Poeſie zum neuen Jahre ihre Glück⸗ wünſche ausſprachen, wie es bekanntlich manchmal heute noch geſchieht. Es traten dabei häufig recht ergötzliche, weitſchweifige und ſchwülſtige, bisweilen aber auch wertvolle dichteriſche Ergüſſe zutage. Giner der älteſten Zeitungsglückwünſche ſtammt aus dem Jahre 1634. Er iſt in der erſten Januar⸗ nummer der in Straßburg erſchienenen„Relation aller Fürnehmen und Gedenkwürdigen Hiſtorien“ abgedruckt worden und beginnt folgendermaßen: „Mit Wünſchung eines glückſeligen, fried⸗freuden⸗ reichen neuen Jahres allen und jeden, wes Hoheit, Würde, Standes und Weſen ſie ſeien, meine nach eines jeden Gebühr untertänige, gehorſame, willige und bereite auch befliſſene Dienſte zuvor.“ Es wird dann die Nützlichkeit eines Gott wohlgefälligen Le⸗ bens geprieſen, der großen Meſſen und Märkte ge⸗ dacht, die Zeitung ſelbſt dem günſtigen, wohl⸗ geneigten Leſer warm empfohlen und zum Schluß bemerkt:„Auf daß wir beſſere und erfreulichere Zeitung hören und haben mögen, als bisher ge⸗ ſchehen. Dazu ich dann auch allen insgemein und einem jeden inſonderheit ein gutes, freudenreiches, geſundes, fruchtbares und friedſames Jahr von Grund des Herzens wünſche.“ a Eine Zeitungsgratulation zum Jahreswechſel in Gedichtform bringt das Münchener Blatt„Mercurii Relation oder Wöchentliche Reichs Ordinari Zei⸗ tungen“ am Neufahrstage 1682:„Jeſu! Anfang aller Dinge,— Hilff, daß diß Jahr uns gelinge.— Jeſu, der Du biſt das Ende,— Alles Unheil von uns wende!— Wenn wir thun werd'n, was wir ſollen, — Wird auch Gott thun, was wir wollen.— Wann aber thut diß nit geſchehen,— Wird's nach unſerm Willen nit gehen“. Dieſelbe Zeitung veröffentlicht am 1. Janna 1685 nachſtehenden Spruch:„Jeſus mit uns! Diß Jahr verleyhe Glück und Segen,— Ertheile, Jeſus, Sieg, diß bitten wir allwegen.— Schütz deine Chri- ſtenheit.— Jeſus, den Türk vertreib.— Verein der Chriſten Herz und Ungarn einverleib— Sein König Leopold, Jeſus bey uns verbleib.“ In den folgenden Verſen werden gewiſſenhaft alle Stände und Bevölkerungsklaſſen mit Glückwünſchen bedacht. Den Geiſtlichen wünſcht der Dichter, daß ſie, der Taube Noahs gleich, einen Oelzweig im Munde füh⸗ ren mögen, um ihrer Gemeinde Hoffnung und Troſt zu gewähren, den Schulmeiſtern„Gluckhennen⸗Art“, damit ſie für die Kinder gleich Hennen für ihre Küchlein ſorgen und ſiei n Frömmigkeit erziehen. Jedem Stande wird ein Tier als Vorbild empfoh⸗ len, dem Geſinde der Kranich,„der ein Vogel rein— Hält gute Wacht und Ordnung ein“; den Jungfrauen die Schnecke, die ſtets in ihrem Hauſe bleibt, und allen Untertanen die fleißigen Bienen, die jederzeit ihrer Königin folgen. 5 5 Den Jahrgang 1700 eröffnet die Münchener „Mercurit Relation“ mit einem Gedicht worin der Schutzpatron des Blattes ſich an die Leſer wendet: „Der Götter Bot und Boten Gott,— Mercurius mit Namen,— Grüßt Euch zumal mit hellem Schall, — Ihr Leſer all zuſammen.— Er bringt die Poſt, ins Hörnlein ſtoßt— Und wünſchet Euch darneben, — Daß Ihr diß Jahr ohn all Gefahr— Sollet in Wohlſtand leben.“ Merkur verſpricht dann, im neuen Jahre ſeine Pflicht ſtets pünktlich zu erfüllen:„Von allerhand zu Waſſer und zu Land,— Neuen und frembden Sachen.— Was Fama ſpricht, Fortuna dicht,— Was Mars und Mors machen.— Was in der Welt zu Haus und zu Feld— Die Kunſt und das Geld richten,— Wird der Legat, ſo Flügel hat, — Euch wöchentlich berichten.“ Die„Augspurgiſche Extra⸗Zeitung“ ſpricht in ihrer erſten Nummer vom Jahre 1782 dem hochver⸗ ehrten Publikum zunächſt ihren Dank aus für die erwieſene Wohlgewogenheit und bittet um ſolche auch für das neue Jahr. Im Anſchluß daran wird das Programm des Blattes in Verſen eingehend ent⸗ wickelt:„Wir werden uns dafür auch fernerhin be⸗ ſtreben,— Mit Unpartheylichkeit in Druck heraus zu geben:— Was in der ganzen Welt ſich neues zu⸗ getragen,— Zu Waſſer und zu Land von Sieg und Niederlagen,— Von Opern, Ball, Conzert, Einneh⸗ mung des Soupee,— Von offenen Tafeln wie von jeder Aſſemblee,— Die Genealogie durchlauchtigſter Perſonen,— Die Publikation durch donnernde Ca⸗ nonen,— Vermählung, Alianz, Kabalen, Audienz,— Projecte, Plans, Devoir nebſt ihrer Conſequenz,— Die nachste Ausgabe unserer Zeitung erscheint am Freitag, den 2. Januar 1931 früh um 6 Uhr Velrugsanzeige gegen einen Ingenieur Telegraphiſche Meldung Graz, 31. Dez. Bei der hieſigen Sicherheitsbehörde iſt eine An⸗ zeige des Kaufmanns Hubert Haas in Köln gegen den angeblichen Dr. und Diplom⸗Ingenieur Curt Seidler in Graz wegen Betruges in Höhe von 180000 Mark eingelaufen. Seidler war Gründer, Präſident und Geſchäfts⸗ führender Verwaltungsrat der Beryllium⸗AG. und wurde vor mehreren Wochen in Paris auf Anzeige von Schweizer Geldgebern verhaftet. ſich zur Zeit im Auslieferungsamt in Paris. In Graz hatte Seidler für Holzgeſchäfte und Inveſtitio⸗ nen für die Beryllium⸗AG. den genannten Betrag in bar und in Hypothekarpfandbriefen erſchwindelt. Von dem Schweizer Konſortium hatte er 400 000 Franken erhalten. Ueber die Perſon und die Tätigkeit des Seidler als Präſident der Beryllium⸗AG. laufen gegenwärtig auch Erhebungen bei den Polizeibehör⸗ den in Wien, Hamburg, Köln, Zürich und Paris, da Seidler das Beryllium⸗vVorkommen in der Weſt⸗ ſteiermark und die von ihm gegründete Geſellſchaft zu einem großangelegten Finanzſchwindel aus⸗ genutzt haben ſoll. i Blinde Paſſagiere vor dem Schnellrichter Hamburg, 30. Dez. Von Bord des Dampfers„George Waſhington“ der United States Lines hatte man dieſer Tage in Hamburg vier blinde Paſſagiere, junge Portugieſen, geholt, die ſich nach Amerika hin⸗ überſchmuggeln wollten. Die vier hatten ſich am Dienstag vor dem Schnellrichter zu verantworten. Sie ſind nach ihrer Darſtellung das Opfer eines ſkrupelloſen Agenten geworden, der ſich von ihnen 1200 Dollar zahlen ließ und vorgab, ſie dafür ohne die für die Einreiſe notwendigen Forma⸗ litäten hinüberbefördern zu können. In Hamburg habe er ſie an Bord gebracht, ihnen zerriſſene Maſchi⸗ 4 niſtenanzüge gegeben und die ſonſtige Kleidung abge⸗ nommen, um ſie ihnen ſpäter nachzuſenden. Das Schnellgericht erkannte wegen Hausfriedens⸗ bruches auf je 1 Woche Haft, nach deren Verbüßung die Betrogenen nach Portugal abgeſchoben werden Letzte Meldungen Großfeuer in einem Dorfe in der Schweiz — St. Gallen, 31. Dez. Heute nacht brach in einem Dorfe bei Wartau ein Feuer aus, das infolge des ſtarken Windes raſch um ſich griff. Sieben Dachſtühles des Unterdorfes ſind den Flammen zum Opfer ge⸗ fallen; zehn Familien ſind obdachlos geworden. Die Kaplanei, ein hiſtoriſches Gebäude aus dem 16. Jahr⸗ hundert, iſt vollſtändig niedergebrannt. Der Termin der ſpaniſchen Wahlen — Paris, 31. Dez. Wie Havas aus Madrid berichtet, hat der Innenminiſter beſtätigt, daß die Wahlen zum Kongreß am 1. März, die zum Senat am 15. März ſtattfinden und daß das Parlament als⸗ dann unverzüglich zuſammentreten will. M * Unter der Ueberſchrift„Preußen ſchützt Republi⸗ kaner“ teilt der„Vorwärts“ mit, daß der vom thü⸗ ringiſchen Innenminiſter Frick gemaßregelte Polizeihauptmann Schüler von der preußiſchen Polizei übernommen worden ſei. Vom Aetna, vom Veſuv, von Feur und Waſſer⸗ fluthen,— Erdbeben, Wetterſchlag, Aushebung zu Re⸗ krouten.— Von Männern, die der Tod zu früh dahin gerafft,— Von Künſten, Induſtrie, von jeder Wiſſen⸗ ſchaft,— Von Bruſt⸗ und Kräuterthee, von Pulvern, Salz und Tropfen,— Die neueſte Art und Weiſ', die Blattern einzupropfen,— Maſchinen, die ein Menſch zum Fliegen hat erdacht,— Dergleichen laſſen wir gewiß nicht aus der Acht.“— Zweifellos ein Pro⸗ gramm, das auch heute noch einige Geltung hat. Neujahrs Scherze Die gute alte Sitte, ſich gegenſeitig zum Neuen Jahre Glück zu wünſchen, ſei es mündlich oder ſchrift⸗ lich, iſt leider in zunehmendem Maße in die Verſen⸗ dung von Witzkarten von zweifelhaftem Geſchmack ausgeartet. Gewiß iſt auch auf dieſem Gebiete für Scherz und Humor Raum genug, aber der plumpe Spaß paßt nicht ſehr gut in die Umgebung der ehrlich gemeinten, ernſten oder heiteren Neujahrsglück⸗ wünſche. Auch die Neujahrsglückwunſchkarte hat ihre Geſchichte. Sie entſtand, als man im 15. und 16. Jahr⸗ hundert die Kunſt erfand, eine in Holz⸗ oder Metall⸗ platten gegrabene Zeichnung mit dem Text des Neu⸗ jahrswunſches mechaniſch zu vervielfältigen. Es ſind uns aus jener Zeit noch entzückende Muſter von Wunſchkarten erhalten. Auf einer ſolchen Karte ent⸗ ſteigt das Jeſuskind einer Roſe— es iſt ein Roſ' ent⸗ ſprungen— und hält ein Band mit der Inſchrift in den Händen:„Ein gupt ſelig Jar“. Von dieſem fei⸗ nen Holzſchnitt bis zur modernen Neufahrsſcherz⸗ karte iſt ein weiter Weg. Aber in den letzten Jahren hat ſich auch die Kunſt wieder dieſes Gegenſtandes be⸗ mächtigt. Ein reizendes Motiv finden wir auf einer modernen Karte, auf der ein pausbäckiger Junge die herabgebrannte Kerze des alten Jahres vollends ausbläſt, während die Kerze des neuen Jahres hell aufflammt. Hat ſich die Glückwunſchkarte vergröbert, ſo ſind wir mit anderen Neujahrsſcherzen manierlicher ge⸗ worden. Ausgelaſſen fröhliche Stimmung gehört zur Silveſternacht wie die ſtille, ſinnige Freude zum Weihnachtsabend. Aber die Ausgelaſſenheit muß ſich früher zuweilen ſehr derb geäußert haben. In Ber⸗ lin verlief in den letzten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts die Silveſternacht niemals ohne ſolenne Prügeleien. Magiſtrat und Polizei waren damals vorſichtig genug, an den Brennpunkten des Berliner Silveſtertreibens Sanitätsmannſchaften mit Kran⸗ kenwagen und Verbandszeug aufzuſtellen und dafür zu ſorgen, daß raſch ärztliche Hilfe zur Stelle ſein konnte. Zur Behandlung von Hitzſchlägen und Son⸗ nenſtichen waren dieſe Vorſichtsmaßnahmen nicht ge⸗ troffen. Wohl aber ſcheinen Schläge und Stiche an⸗ derer Art nichts Seltenes geweſen zu ſein. Man braucht nur einmal einen Berliner Polizeibericht über die Silveſternacht aus jener Zeit zu ſtudieren, um zu wiſſen, wie hoch die Wogen des Silvpeſterulks damals zu gehen pfegten. Es iſt manchem alten Berliner veſternacht keine Droſchke paſſieren ließ, ohne die Türe aufzureißen und die Inſaſſen zu„verulken“ manchmal ſogar auf die Straße zu ſetzen. Es war dies auch die Zeit, in der keine Theatervorſtellung in der Silveſternacht ungeſtört zu Ende geführt werden konnte. Es gehörte einfach Theater zogen es deshalb vor, am Silveſterabend nicht zu ſpielen. Dann kam der Silveſterbrauch auf, jedem, der ſich mit einem Zylinder ſehen ließ, die Kopfbedeckung einzutreiben. Dieſer Scherz blieb nicht immer einſeitig. hauptſtadt, der den Brauch nicht kannte, ſpickte den Zylinder, als er die Beulen zum zweiten Male ge⸗ glättet hatte, mit Stecknadeln und legte ſich vor dem 5 Aufſetzen der Kopfbedeckung ein dickes, wollenes Taſchentuch auf den Kopf. Bei dem nächſten Attentat holte ſich der„Ei treiber“ eine blutige Hand. 2 Aber das liegt alles weit hinter uns, denn wir ſind manierlicher geworden Der Profeſſor und das Neufahrsſchießen Am Sylveſtertage 1817 erhielt ein Profeſſor der Univerſität Tübingen vom akademiſchen Senat den Auftrag, die Studenten zu ermahnen, das Schießen in der Neujahrsnacht zu unterlaſſen. Er entledigte ſich dieſer Aufgabe, indem er anhub: „Meine Freunde! Ich ſoll Sie in einer Rede er⸗ mahnen, ſich in künftiger Neujahrsnacht des fatalen Schießens zu enthalten. Ich bin nun freilich kein Redner ex olfkicio, glaube aber, daß Sie ſelbſt ſo ge⸗ ſcheit ſein werden, das verhaßte Schießen zu unter⸗ laſſen, wenn Sie bedenken wollen, daß unſere Zeit ohnhin keinen Schuß Pulver wert 1 1 5 Er befindet i 0 noch in der Er⸗ innerung, daß ausgelaſſenes junges Volk in der Sil⸗ 55 N zum„guten Ton“, die Schauſpieler nicht zu Worte kommen zu laſſen. Viele Ein biederer Beſucher der Reichs⸗ .... * macht ſich in gleicher 4. Seite/ Nummer 605 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 31. Dezember 1930 Erster Bürgermeister Dr. Walli: „Da der Herr Oberbürgermeiſter ſich ausführlich über die finanziellen Geſichtspunkte äußern wird, die die Stadtverwaltung im Jahre 1931 zur Richtſchnur dienen(ſiehe Mittagsblatt, kann ich mich diesmal kurz faſſen.“ So begann unſer Erſter Bürgermeiſter bie Ausſprache, um die wir wie im Vorjahre nach⸗ geſucht hatten, um zu erfahren, welche Empfindungen ihn beim Ausblick ins neue Jahr beſeelen.„Er⸗ warten Sie von mir“, ſo fuhr er fort,„auch keine Verſprechungen. Ich beſchränke mich darauf, Ihnen einige Zahlen zu geben, die zeigen ſollen, wie un⸗ günſtig die Inanſpruchnahme der Straßenbahn durch die ſchlimme Wirtſchaftslage beeinflußt wird. Beginnen wir im April 1930, ſo ſtellt ſich heraus, daß die Zahl der beförderten Perſonen gegen 1929 um 7,5 v. H. zurückgegangen iſt. Im Mai ſtieg dieſes Minus auf 12,1 v.., im Juni ſogar cuf 14 v.., um im Juli auf 6,2 v. H. und im Auguſt auf 7,8 v. H. zurückzugehen. Der Monat September erreichte den höchſten Rückgang mit 18,2 v. H. Oktober und November waren ſich mit 14,5 bzw. 15 v. H. ziemlich gleich. Dieſe Zahlen ſilluſtrieren wohl am beſten die finanzielle Lage, in der ſich unſere Verkehrsunternehmungen befinden. Bei OEG. und der Rhein⸗Haardt⸗Bahn Weiſe der ſtarke Rückgang des Berufsverkehrs bemerkbar. Nun noch etwas über die praktiſche Aus⸗ wür kung der neuen Steuern, die auf An⸗ ordnung des Herrn Landeskommiſſärs zur teilweiſen Deckung des Fehlbetrags im Haushaltjahr 1930/31 erhoben werden müſſen. Die Aenderung der Bier⸗ ſteuer gegenüber den bisherigen Beſtimmungen be⸗ ſteht in der Hauptſache in der Erhöhung der Steuerſätze(auf 10 Mark für einen Hektoliter Vollbier und auf 15 Mark für einen Hektoliter Starkbier). Das Veranlagungs⸗ und Erhebungs⸗ verfahren bleibt das gleiche wie bisher. Die Ge⸗ meinde⸗Getränkeſteuer, die die entgeltliche Abgabe von Wein, weinähnlichen Getränken, Trink⸗ branntwein, Mineralwaſſer, künſtlich bereiteten Ge⸗ tränken, von Kakao, Kaffee, Tee und anderen Aus⸗ zügen aus pflanzlichen Stoffen zum Verzehr an Ort und Stelle, alſo in Wirtſchaften und ſonſtigen Ab⸗ gabeſtellen, mit Ausnahme von Bier und Milch, um⸗ faßt, beträgt 10 v. H. des Kleinhandelspreiſes. Bei der Berechnung der Steuer darf für übliche Bei⸗ gaben, deren Preis herkömmlicherweiſe im Preiſe für das Getränk mitenthalten iſt(z. B. Zucker und Milch bei Kaffee, Zitrone bei Tee) nichts abgezogen werden. Das Bedienungsgeld gehört nicht zum Kleinhandels⸗ preis. Die Beſtimmungen der Bürgerſteuer, die für das Rechnungsjahr 1930 erhoben wird, bHürften allgemein bekannt ſein. Bürgermeister Böttger: Der Wohlfahrtsdezernent, an den auch im neuen Jahre ungewöhnliche Anforderungen geſtellt werden, machte folgende Ausführungen: „In Maunheim laufen gegenwärtig 26 000 Män⸗ ner und Frauen beinahe vergeblich auf das Arbeits⸗ amt. Von dieſem Heer weit überwiegend arbeits⸗ fähtger und arbeitswilliger Menſchen werden nur etwa 13 800 von der reichsgeſetzlichen Arbeitsloſen⸗ fürſorge erfaßt. Dieſe wenigen Zahlen ſchon be⸗ leuchten blitzartig die allgemeine Wirtſchaftsnot und die außerordentlichen Schwierigkeiten, in der ſich die 1 Jeulahrswünsche der Stadtverwa Was haben die drei Bürgermeister zu ssgen! kommunale Wohlfahrtspflege befindet. Täglich ſchei⸗ den arbeitsfähige Männer und Frauen aus der Ar⸗ beitsloſenverſicherung oder aus der Kriſenfürſorge aus und müſſen bis auf Wenige vom ſtädtiſchen Fürſorgeamt unterſtützt werden. Dieſe Perſonen, die wir„Wohlfahrtserwerbs⸗ loſe“ nennen, ſind auf 8000 angewachſen. Aus wohlfahrtspflegeriſchen und ſoztal⸗ethiſchen Gründen hat der Bürgerausſchuß für Notſtands⸗ arbeiten einem Kredit von 3 Millionen Reichs⸗ mark bereitgeſtellt. Angeſichts des Maſſenelends aber kommen dieſe Notſtandsarbeiten nur einem Bruchteil der Wohlfahrtserwerbsloſen zugute. Immerhin werden z. Zt. etwa 1000 Wohlfahrts⸗ erwerbsloſe mit Notſtands⸗ bezw. Pflichtarbeiten be⸗ ſchäftigt. Die Neuregelung der Kriſenfürſorge, die vor we⸗ nigen Monaten praktiſch geworden iſt, hat den Ge⸗ meinden bei weitem nicht die erhoffte finanzielle Entlaſtung gebracht. Jedenfalls liegen die Dinge ſo, daß, wie in anderen Städten, ſo auch in Mannheim der Wohlfahrtsetat in ganz bedenk⸗ licher Weiſe überſpannt iſt. Bis zum Schluſſe des laufenden Rechnungsjahres— das iſt bis zum 31. März 1931— wird das ſtädtiſche Für⸗ ſorgeamt mindeſtens 2,2 Millionen Reichsmark mehr brauchen, als im Voranſchlag vorgeſehen iſt. Damit dürfte der Zuſchuß der Stadtkaſſe allein für dieſe Wohl⸗ fahrtsbehörde rund 8 Millionen Reichsmark betragen. Vom ſtädtiſchen Fürſorgeamt werden 8. Zt. rund 40.000 Perſonen betreut. Nur wer den täglichen Betrieb, der in den Räumen des ſtädtiſchen Für⸗ ſorgeamts herrſcht, aus nächſter Nähe zu beurteilen in der Lage iſt, kann ermeſſen und würdigen, welche Rieſenarbeit vornehmlich in den Wochen vor Weih⸗ nachten von den Beamten des Fürſorgeamtes ge⸗ leiſtet werden mußte. Die dort Beſchäftigten ver⸗ dienen nicht nur den Dank ihrer vorgeſetzten Dienſt⸗ ſtelle, ſondern den Dank der ganzen Stadt. In den nächſten Wochen wird die ſchon mehrfach angekündigte Dezentralifation des ſt ü d t i⸗ ſchen Fürſorgeamtes durchgeführt. Das ganze Stadtgebiet wird demnach vorerſt in 3 Kreis⸗ ſtellen aufgeteilt und zwar: Kreisſtelle Neckarſtadt, Kreisſtelle Schwetzingerſtadt mit Lindenhof und Kreisſtelle Innenſtadt. Die Grundlage auch für die Neu⸗Organiſation der Mannheimer Wohlfahrts⸗ pflege bleibt jedoch das Elberfelder Syſtem, d. h. auf die weiteſtgehendſte Mitarbeit ehren⸗ amtlicher Helfer und Helferinnen kann unter den veränderten Zeitverhältniſſen nicht ver⸗ zichtet werden. Durch die Reorgantiſation wird vor allem eine Steigerung der Qualität der Wohl⸗ fahrtspflege erhofft. i 5 Die in Ausſicht genommene Neuordnung dürfte jedenfalls eine viel größere Gewähr füür eine Indi⸗ vidualfürſorge ſein, als die ſeitherige Orga⸗ niſationsform. Nur wenn die Wohlfahrtspflege ſich in jedem einzelnen Unterſtützungsfalle entſprechend betätigen kann, hat ſie Zweck und Sinn. Der z. Zt. zwangsläufig eingeriſſene Schematismus iſt wider⸗ ſinnig und ſtellt Zweck und Ziel der Wohlfahrtspflege oftmals geradezu auf den Kopf. Mein Neujahrswunſch iſt wie im Vorfahre: eine weſentliche Beſſerung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe. Nur wenn unſere Bevölkerung, ſoweit ſte geſund und arbeitswillig iſt, auf eigene Füße geſtellt wer⸗ den kann, d. h. Lohn und Brot hat, werden wir aus dem Dilemma, in dem ſich auch die Wohlfahrtspflege befindet, herauskommen.“ tune Bürgermeister Büchner: Die ſtädtiſchen Werke, die Bürgermeiſter Büchner unterſtehen, lenken gegenwärtig die all⸗ gemeine Aufmerkſamkeit in ganz beſonderem Maße auf ſich. Wie ſchon aus den im Mittagsblatt ver⸗ öffentlichten Andeutungen des Oberbürgermeiſters hervorging, iſt an eine Ermäßigung der Ta⸗ rife nicht zu denken.„Beim Gaswerk hat ſich,“ ſo führte Bürgermeiſter Büchner aus,„die Kohlenpreisſenkung infolge der Sonderverträge nicht in dem wünſchenswerten Maße ausgewirkt. Die Er⸗ ſparniſſe beim Einkauf der Gaskohle werden wett⸗ gemacht durch die Senkung der Kokspreiſe, die der Bevölkerung zugute kommt. Beim Elek⸗ trizitätswerk iſt zu beachten, daß die feſten Koſten der Erzeugungsanlagen, Transformatoren⸗ ſtationen und Verteilungsanlagen ausſchlaggebend für die Stromkoſten ſind. Hier läßt ſich nichts ein⸗ ſparen. Man bekommt einen richtigen Begriff von der Bedeutung dieſer feſten Koſten, wenn man hört, daß der Aufwand für die Kohle für die Kilowatt⸗ ſtunde nur 1,2 Pfg. beträgt. Die Statiſtik weiſt übri⸗ gens nach, daß Mannheim zu den deutſchen Städten gehört, die die niedrigſten Waſſer⸗„Gas⸗ und Strompreiſe haben. Sie ſind ſogar, an der Geldentwertung gemeſſen, niedriger als vor dem Kriege, obwohl die Löhne, Materialien und die ſonſtigen Unkoſten erheblich geſtiegen ſind. Der Wohnungsban ſieht ſich im neuen Jahre dadurch vor eine veränderte Situation geſtellt, daß nach der Notverordnung die Reichszuwendungen um ein Drittel bis zur Hälfte gekürzt werden und zudem den Ländern zufließen, die ſie den Gemeinden zuteilen. Es darf wohl die Hoffnung ausgeſprochen werden, daß die Stadt Mannheim die Berückſichtigung erfährt, auf die ſie bei der großen Wohnungsnot Anſpruch hat. Mit der Hergabe der Baudarlehen an Private will die Stadtverwaltung die Entwicklung bis zum Früh⸗ jahr abwarten, da die Tarife der Bauarbeiter gekün⸗ digt ſind und damit zu rechnen iſt, daß ſich die Bau⸗ koſten noch mehr ſenken werden. Schon des⸗ halb tun die Bauherrn gut daran, ihre Bauvorhaben bis zum Frühjahr zurückzuſtellen.“ Richard Schönfelder. Zum neuen Jahr! Eim Tropfen aus dem Born der Ewigkeit Zerfließt nun wieder in dem Strom der Zeit, Der letzte Tag des alten Jahrs verrinnt. Pong! ſchlägt die Uhr, das neue Jahr beginnt. Was es uns bringen wird? Der Zukunft Bild Iſt noch von grauen Schleiern dicht verhüllt. Ob Deutſchlands Stern im Dunkel ſich verliert, Ob er uns leuchtend wieder aufwärts führt? Frag nicht und ſteure durch der Wogen Brand Dein Schifflein ſchweigend und mit feſter Hand, Tu deine Pflicht, das andere Gott befiehl, So kommſt du und ſo kommen wir ans Ziel. . A. W. * * Eine Kraftfahrzeug⸗Kontrolle Jahre noch einmal vorgenommen. waren 50 Beanſtan dungen. * Müllgrube in Brand geraten. Vermutlich durch heiße Aſche geriet heute früh auf dem Bahnhofs⸗ terrain an der Dammſtraße eine Müllgrube mit Stroh und Papier in Brand. Das Feuer wurde durch die um.46 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr mit einer Schlauchleitung gelöſcht. wurde im alten Das Ergebnis jetzt wohl bleiben laſſen. Geſchäftstüchtige Jugend Die Mannheimer Buben ſind jetzt außer Rand und Band. Kein Vater und keine Mutter, keine Onkels, Tanten und andere Verwandte bleiben verſchont. Die Eltern haben ſchon längſt kein Kleingeld mehr. Es hat den Weg in die unergründlichen Taſchen ihrer Sprößlinge männlichen Geſchlechts gefunden. Die Sparbüchſen ſind leer und immer noch geht der Sinn nach weiterem Geld. Bei manchen Buben macht ſich ſchon ein richtiger Geſchäftsgeiſt bemerk⸗ bar. Mein Neffe der Fritz, läuft von einem Onkel zum anderen und ſtöbert dort die Rumpelkammern und Keller durch. Mit dem Vorwand, er wolle auf⸗ räumen, verlangt er als Belohnung die alt ein Flaſchen, die er dort findet. Und er findet immer welche. Mit einem Indianergeheul, das größte Tohuwabohu zurücklaſſend, ſtürmt er ab und ver⸗ ſchachert die Beute beim nächſten Händler. Er muß ſchon allerhand verdient haben. Frägt man ihn aber, dann heißt es:„Schlechte Geſchäfte!“ Der Willi von nebenan hat zu Weihnachten ein richtiges Kaſperltheater bekommen. Das nützt er nun weidlich aus. Er veranſtaltet regelrechte Vor⸗ ſtellungen, mag auch die Mutter noch ſo ſehr ſchimpfen. Jeder Zuhörer muß ſeinen Obolus ent⸗ richten, fünf Pfennige. Aber er iſt großzügig, wenn es nicht anders geht, begnügt er ſich mit zwei Pfen⸗ nigen. Geſtern ſchon konnte er den 150. Beſucher buchen. Auch bei ihm gehen die Geſchäfte nicht be⸗ ſonders. Der Schlaueſte aber iſt wohl der Heiner. Er hat alle Gegenſtände, die ſich im Laufe des Jah⸗ res in ſeinen tiefen Taſchen und in ſeiner Spielecke geſammelt haben, als da ſind: alte Räder, Uhrteile, alte Schreckſchußpiſtolen, Bleiſoldaten, Meſſer, Spiel⸗ seuge aus Wundertüten uſw. Mit dieſen Sachen ver⸗ anſtaltet er eine Tambola. Fünfhundert Loſe hat er verkauft, das Stück für zwei Pfennige. Auch er ſoll gut verdient haben, aber er hüllt ſich in ſtreng⸗ ſtes Schweigen. Soeben erfahre ich noch, daß der Karl mit ſeinem Fahrrad Geſchäfte macht. Für jede Rundfahrt verlangt er einen Fünfer. Kurzum, die Erfindungsgabe unſerer Mannheimer Buben iſt unerreichbar. Aber wofür brauchen ſie denn all das Geld?„Iſt der dumm,“ antwortet der Heiner auf meine Frage.„Das neue Jahr muß doch richtigeingeſchoſſen werden.“— Richtig, es iſt ja heute Silveſter. Die Jungens brauchen Raketen, Schwärmer, Kracher u. wie dieſe lärmmachenden und feuerſprühenden Dinger alle heißen. Na, das kann ja gut werden, wenn jeder Bube ſoviel Geld zur Verfügung hat, wie der Fritz, der Willi, der Heiner und der Karl. Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, die Silveſternacht durchzuſchlafen, aber das werde ich R. B. Die Dame mit dem Juchs Die Dame mit dem Fuchs iſt zwar keine be⸗ ſondere Erſcheinung, denn viele Wunſchträume find erfüllt worden. Beſonderes Aufſehen aber erregt es. wenn der Fuchs lebend neben der ſchönen Frau durch die Straßen ſtolziert und ſich ſo geſittet be⸗ nimmt, daß man genau nachſehen muß, ob es wirk⸗ lich kein wohlerzogener Hund iſt. Ja, viele Blicke richten ſich auf ihn, der hübſch an der Leine läuft. Bei anderen Damen werden neue Wünſche wach: man möchte auch ſo ein ſchönes Tier beſſtzen. Nichk allein nur, um aufzufallen. Wenn man es aber gar ſo weit gebracht hat, wie die beſagte Dame: Fuchs an der Leine und Fuchs auf den Schultern, ſollte dann wirklich kein Wunſch mehr offen ſtehen? Man müßte die Geſchichte eigentlich einmal ausprobieren. Welcher Ehemann übernimmt das Wagnis? U Lai, 0 ben Same, bub 2 ee 2 Gencem 4 42 7 e 8185 17 F. e Nachtwächterliche Neujahrs⸗ poelerei Sobald in vergangenen Zeiten die Turmuhr die zehnte Stunde verkündet hatte und die Tore ſorglich verrammelt waren, trat der„hochlöbliche Nachtwäch⸗ ter, begleitet von ſeinem Spitz⸗ oder Pudelhund, ſeinen Rundgang durch die menſchenleeren Gaſſen der ſchlafenden Stadt an. Eingehüllt in ſeine Kapuze, in der einen Hand eine Hellebarde, in der anderen Turmuhr die erſten Glockenſchläge herniederdröhnen. 1 und zum Löſchen aller Lichter folgen meiſt martia⸗ liſch dräuende Warnungen ö 4 0 Dann hält er inne, ſtößt in ſein Horn und verkün⸗ det mit dem Anruf:„Hört Ihr Leut und laßt Euch fagen!“ die Uhrzeit. Als Beigabe zu dem Stundeuruf folgt dann jedes⸗ mal ein Lied, deſſen ungelenk holperige Strophen des Nachtwächters höchſteigene Erfindung ſind. Bunt zuſammengebraut aus Geſangsbuchſtrophen, Volks⸗ liedern, Bibelſprüchen und Predigtreminiſzenen, enthalten dieſe Lieder Ermahnungen zum Gottver⸗ trauen, Bitten um Bewahrung vor Heimſuchungen, vor Brand und Seuchen, ſowie Gebete um Gottes Beſchirmung. Der Aufforderung zur Bewahrung des Feuers an das Diebsgelichter und an Herumtreiber. Charakteriſtiſch für diefe nacht⸗ wächterliche Reimereien iſt die Verknüpfung des Stundenrufes mit ſolchen Begebenheiten der bibli⸗ ſchen Geſchichte, in denen die anzuſagende Stunden⸗ zahl vorkommt. So wird um 3 Uhr an die Drei⸗ Einigkeit erinnert; um 5 Uhr an die fünf Wunden Chriſti; um 11 Uhr an die 11 Apoſtel, die treu blieben, um 12 Uhr an die 12 Perlentore des Hhimmliſchen Jeruſalem. Uuẽnfreiwillig komiſch wirkt es, wenn um 1 Uhr an das„Eins,“ das not tut, hin⸗ gewieſen wird. Dieſen gleichgewohnten Gang durchbricht Neujahr. Schon viele Wochen vorher hat Nachtwächter ſeinen Pegaſus in Trab geſetzt, allen Notabeln mit gereimten Gratulationen auf⸗ warten zu können. Zuerſt dem Bürgermeiſter und dann jedem einzelnen Mitglied des Gemeinderats wird ein„glückſelig langes Leben freudenreich“ an⸗ gewünſcht. Ein beſonders pathetiſch ſalbungsvoller Spruch wird dem„Heil und Nutzen ſpendenden“ das der um Herrn Pfarrer dargebracht. die Laterne, das Tuthorn umgehängt, ſo wandelt er ſeines Weges, des Augenblicks harrend, wo von der Manche von dieſen Strophen enden— ebenſo ſchwungvoll wie abrupt— mit den Aus rufen:„Hallelujah und Victoria!“ Da⸗ bei fehlt nie die un vermittelte und unverblümte An⸗ ſpielung auf die Perſon des Glückwünſchers und auf das zu erwartende Neujahrstrinkgeld. Dies ſoll eine Probe zeigen, welche von einem Nachtwächter in Bi⸗ ſchofsheim ſtammt: Ich wünſche Eich zum neuen Jahr, So viel Stern am Himmel ſtehen, So viel Reh im Walde gehen, So viel Tröpflein Regen: So viel Glück und Segen. Drum braucht Ihr Eich nicht lang zu bedenken, Ihr könnt mir gleich etwas zum neie Johr ſchenken“. Der Nachtwächter hat nicht vergebens gemahnt. Denn ſchon öffnen ſich die Fenſter. Wie leuchtende Sternſchnuppen kommen Geldſtücke geflogen, die in brennendes Buntpapier eingewickelt ſind. Während der Wächter noch hin⸗ und herläuft, um den klingen⸗ den Segen zu bergen, haben ſich Kinder eingeſtellt. Sie ſtrecken ebenfalls ihre Hände zu den erleuchteten Fenſtern empor und rufen im Chore:„miro! mirol“ Auch ſie begehren ihren Anteil an der Spende. Außer den Geldgeſchenken wird in der Silveſter⸗ nacht dem Nachtwächter überall Glühwein in erheb⸗ lichen Portionen angeboten. Heute gibt es keinen Feierabend, keine Polizeiſtunde, über deren Inne⸗ haltung das Auge des Geſetzes zu wachen hat. Heute iſt des Zapfens und Schenkens kein Ende. Heute fällt es dem Nachtwächter anſcheinend nicht leicht, ſeines Amtes pünktlich zu walten und ſein punſch⸗ überfrachtetes Leibgemächte im Zickzachkurs durch die Gaſſen zu dirigieren. Da kann es leicht vorkommen, daß er ebenſowenig imſtande iſt zu„entſcheiden“, wieviel die Uhr geſchlagen hat, wie jener angezechte Nachtrat zu Waiblingen, welcher ſich folgender⸗ maßen aus der Affäre zog: „D' Glocke hat wieder emol eppes geſchlage, J weiß jetzt nit, wieviel das iſcht. Stond halt uf, wenn's Tag worde iſcht. Wohl um die ſo und ſovtiell Wohl um die ſo und ſoviell“ Eine tief ſinnbildliche Bedeutung erhielt dieſe nachtwächterliche Neujahrspoeſie durch den dämoni⸗ ſchen Stundenrufer der„Nachtwachen des Bonaventura“, welcher in der letzten Stunde des endendenn Jahrhunderts, am Silveſterabend 1799, auf den tollen Gedanken verfällt: ſtatt der Zeit die Ewigkeit auszurufen, und mit ſeinem Horn, wlches gellend wie eine Poſaune die Bürger aus tiefem Schlaf aufſcheucht,„ded Jüngſten Tage vor⸗ zuſpuken.“ Hier wird der Nachtwächter zum poeti⸗ ſchen Verkünder einer neuen Epoche, hier iſt er ein revolutionärer Zeitkritiker, der als gnadenloſer Be⸗ trachter von der Niſche des gotiſchen Domes aus die panikartige Wirkung ſeines Stundenrufes über⸗ lauert. Sarkaſtiſch grinſend ſteht er, wie die Men⸗ ſchen, halb angezogen, die Nachtmützen über den Ohren, ſchlotternd und ſinnverwirt umherirren; ab⸗ wechſelnd betend, fluchend und jammernd. Da ſteht er, wie Wölfe nach einem Schafpelz ſuchen, wie ſich Schwächlinge aus Ritterrüſtungen he rausſchälen und Könige aus Bettlerlumpen ſteigen; wie aller Flitter falſchen Schweinweſens entlarvt wird und in ein Nichts zuſammenfällt. Als kategoriſcher Aukünder einer„höchſtnotwen⸗ digen Weltreparatur“, als Richter über eine rück⸗ ſtändige und brüchige Zeit erſcheint der Nachtwäch⸗ ter auch in der politiſchen Lyrik des Vormärz. Zu Chamiſſos grimmigen, jeſuitenfreſſeriſchem Nacht⸗ wächter, welcher„Lichter aus und Feuer an!“ ruft, geſellt ſich Franz Dingelſtedts„kosmopolitiſcher Nachtwächter“. Mit ſeinen von Heine gloffterten „langen Fortſchrittsbeinen“ kommt er im Sturm⸗ ſchritt dahergebrauſt, um über Romantiker, Fürſten und Pfaffen ſeine Zornestiraden zu ergießen. Und das Ende?— Die Beruhigung im Philiſtertum der Reaktion! Nichts mehr von rundgezogenem Demo⸗ kratenbart. Der alte, zum Freiherrn aufgerückte Dingelſtedt hatte die Jakobinerbluſe mit der gold⸗ geſtickten Uniform eines Hoftheaterintendanten ver⸗ tauſcht und erinnerte ſich nur ungern an die nacht⸗ wächterliche Epiſode ſeiner Brauſefahre. 5 In der Dichtung des Vörmärz iſt der Nachtwäch⸗ ter zum Typus erſtarrt; er ward zum bloßen Sprach⸗ rohr zeitſatiriſcher und ⸗kritiſcher Kundgebungen de⸗ gradiert. Als individuell ausgeprägte Geſtalt, als echt volkstümliche Figur aber lebt er fort in den Dichtungen von Claudius, Jean Paul und Brentano, ſowie in den anmutig luſtigen Schat⸗ tenriſſen Franz Poceis. William von Schröder. O Die Einrichtung einer Deutſchen National⸗ bibliographie. Der Börſenverein der Deutſchen Buchhändler unternimmt es jetzt, den mit dem Ge⸗ danken der Deutſchen Bücherei von Anfang an ver⸗ bundenen Plan einer zuſammenfaſſenden Biblio⸗ graphie des geſamten deutſchen Schrifttums zu ver⸗ fahren und eine Deutſche Nationalbibliographie ge⸗ ſchaffen werden. Die Deutſche Nationalbibliographie wird in zwei getrennten Reihen erſcheinen und az war einerſeits als„Neuerſch einungen des Buch⸗ handels“ und andererſeits als„Neuerſchei⸗ nungen außerhalb des Buchhandels“. Da⸗ mit wird ein Wunſch erfüllt, der von der wiſſen⸗ ſchaftlichen Welt ſeit Jahrzehnten immer wieder er⸗ hoben worden iſt und deſſen Verwirklichung nicht zuletzt auch im Intereſſe des Buchhandels liegt. Um die Einheitlichkeit in der Bearbeitung der ver⸗ ſchiedenen buchhändleriſchen Bibliographien zu ſichern und außerdem eine rationelle Arbeitsweiſe durch⸗ zuführen, iſt von 1. Januar 1931 ab auch die Schrift⸗ leitung des Halbjahrsverzeichniſſes und des Deut⸗ ſchen Bücherverzeichniſſes der Deutſchen Bücherei übertragen worden, ſo daß jetzt ſämtliche vom Bör⸗ ſenverein herausgegebenen buchhändleriſchen Biblio⸗ . von der Deutſchen Bücheret bearbeitet werden. Neujahrswunſch aus ber Biebermaierzeit Am Neujahrstage 1830 begegnete der Pfarrer eines kleinen Landſtädtchens dem Bürgermeiſter. „Gratulor, gratulor“, ruft jener dieſem entgegen,„ich wünſche Ihnen dauerhafte Gef undheit, reichliches Auskommen und alles Gute an Leib und Seele.“ Der unſtudierte Dorfgewaltige wollte doch auch lateiniſch antworten und ſagte:„Gratias, gratias.“ Danke, danke Herr Pfarrer; ich wünſche Ihnen das„Contrariuml“ das Gegenteil). Das Nationaltheater teilt mit: In der mor⸗ gigen Aufführung von„Hoffmanns Erzäh⸗ lungen“ ſingt wegen Erkrankungen von Helmuth Neugebauer, Heinrich Kuppinger vom Landes⸗ theater in Stuttgart den„Hoffmann“.— Die Tanz ⸗ matinee von Tatjana Barbakoff am Sonntag vormittag 11.30 Uhr mit neuem Programm ſtellt eine Sondererſcheinung auf dem Gebtet des modernen Tanzes vor, die ſchon bei ihrem erſten Auftreten in Mannheim mit beſonders herzlichem Intereſſe be⸗ grüßt wurde. Ihre Herkunft aus dem tatariſchen Rußland iſt beſtimmend für einen aſiatiſchen Grund⸗ zug ihres künſtleriſchen Programms. Heimatliche Stimmungen, aber auch Humor und Parodie, Aus⸗ einanderſetzung unter weſtlichen Strömungen bilden den Inhalt ihrer Tänze, die in ihren Ausdrucks⸗ wirklichen. Vom 1. Januar 1931 ab ſollen die buch⸗ händleriſchen Bibliographien eine Umgeſtaktung er⸗ mitteln neben dem ſpezifiſch Tänzeriſchen das Mi⸗ miſche und Bildhafte bevorzugen. 0 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 605 Zuſammenſchluß vor 60 Jahren erhielt, kurbelte auch das Leben von Mannheim fleißig und geſchickt war, konnte hier ſeinen Lebens⸗ unterhalt wurde der Zuzug von Jahr zu Jahr ſtärker, und die „Krieg ausbrach, war dem Felde 8 15 250 fa Sed Eee r 200. 450 5 400— 5⁰— p75 80 85 90 05 4000 05 10 7 asd 00 Sede pen 2 25 80 1875 4875 1895 8 5 4895 1025 4025 2 5 Der ſtarke Impuls, den Deutſchland durch ſeinen von neuem an. Wer verdienen und vorwärtskommen. So Einwohnerzahl ſtieg ohne jede Unterbrechung. Auch nach dem Kriege hat ſich die Zahl der Mannheimer Bürger weiter erhöht, obwohl ein rückläufiger Ge⸗ burtenüberſchuß zu verzeichnen iſt und obwohl die Arbeitsbedingungen nicht mehr ſo günſtig ſind wie in früheren Zeiten. Mit 250 000 Einwohnern hat Mannheim im Vergleich zu den übrigen deutſchen Städten in dieſen ſechs Jahrzehnten gut ab⸗ geſchnitten. Die Stadt oͤehnte ſich aus StabfFl ACH N D 2 1 b 8 10 1 USD Als das alte Stadtgelände nicht mehr ausreichte, Um alle unterzubringen, die in Mannheim leben wollten, wurde am Rande gebaut und Viele zogen in die Nachbarorte. Der Erfolg dieſes Entwicklungs⸗ prozeſſes war, daß die Zwiſchenräume zwiſchen den kleineren Orten der Umgebung und Mannheim immer kleiner wurden und daß ſchließlich eine Ge⸗ meinde nach der anderen in das Stadtgelände ein⸗ bezogen wurde. Wir haben in obiger Darſtellung nur die wichtigſten Eingemeindungen eingezeichnet. Heute reicht die Stadtfläche aus, um noch Tauſende von weiteren Bürgern unterbringen zu können. Ehe und Heim 7 7 7 7 1 Sc SSO MCE güf 4000 Fx Wotideg 5 — n Immer mehr dehnte ſich von Jahr zu Jahr das Häuſermeer aus. Die Zahl der Gebäude nimmt jetzt verhältnismäßig ſchneller zu als in früheren Zeiten, weil man davon abgekommen iſt, große, von der Sonne faſt gänzlich abgeſchnittene Mietskaſernen zu bauen. Gewiſſen Schwankungen war die Heirats⸗ ziffer auch in der Vorkriegszeit unterworfen. Aller⸗ dings ſind ſie nicht übermäßig ſtark; aber als der gerade ein verhältnismäßig ſtarkes Nachlaſſen der Heiratsluſt feſtzuſtellen. Aus zurückgekehrt, ſehnten ſich Hundert⸗ tauſende, in einem ruhigen Familienleben die Schrecken des Krieges zu vergeſſen. Die unſicheren Inflationsjahre hemmten dann von neuem die Hei⸗ ratsluſt. Leben und Tod 17 + 7 7 7 7 Auf 4000 ENO HN Eu. MESS JAHRE n S& S8 8 8.. ee eee e,, 5 8 00 8 5000 05 8 90 Wenn die Bevölkerungspolitiker mit einem wei⸗ teren R ückgang der Geburten in Deutſchland rechnen, ſo ſtützen ſie ihre Anſicht vor allen Dingen auf die Tatſache, daß bereits vor dem Krieg in Deutſchland ein Rückgang zu verzeichnen war. Mannheim iſt, wie man leider feſtſtellen muß, ein typiſches Beiſpiel für dieſe Abwärts⸗ entwicklung. Seit Reichsgründung iſt ein ſtän⸗ diges Sinken zu beobachten. Der Rückgang des Ge⸗ burtenüberſchuſſes wird nur durch das infolge der Fortſchritte in der Medizin und Hygiene eingetretene Nachlaſſen der Todesfälle gemildert. Eine charakteri⸗ ſtiſche Großſtadtentwicklung, wie ſie auch im übrigen Deutſchland feſtzuſtellen iſt. Altersaufbau 1 Vo 400 EWVVOHNNE FN WAREN Alf: o 4000 1025 60-70 50-00 10-50 80-10 20-80 1520 80845 Fd Der Rückgang an Geburten macht ſich ſelbſtver⸗ ſtändlich in der Alterszuſammenſetzung der Bevölke⸗ rung ſtark bemerkbar. Aus den Lebenspyramiden der Mannheimer Bevölkerung, die wir nach den Ergeb⸗ niſſen von 3 Volkszählungen aufgebaut haben, er⸗ kennt man deutlich, daß der Nachwuchs zu feh⸗ len beginnt! In den 5 Jahren, die ſeit dem letz⸗ ten Zählungstermin vergangen ſind, iſt er noch ge⸗ ringer geworden. Man ſteht weiter, daß der pro⸗ zentuale Anteil der über 30jährigen weſentlich zu⸗ genommen hat. In den mittleren Jahrgängen zeigen ſich deutlich die Lücken, die der Krieg verurſachte. VBiloungsgang der Kinder vo 4000 Schl ERM SES UC ATEN: VolxssCHölEN 0 Sfb 4800 5 „Jeder Soldat hat den Feldherruſtab im Torniſter“ Dieſer alte beliebte Spruch iſt fürs praktiſche Leben in ſeiner Geltung ſo aufzufaſſen, daß jeder nur mit einer ausreichenden Schulbildung vor⸗ wärtskommen kann. Von dieſen Gedankengängen ausgehend, verſucht man heute das Schulproblem zu löſen. Obwohl die deutſche Volksſchule ihre Zöglinge mit genügender Bildung in die Welt ſchickt, hat das Beſtreben, ſeine Kinder auf die höheren Schulen zu ſchicken, immer mehr zugenommen. Wenn os auch berechtigt iſt, daß der Staat den Begabten aus finan⸗ ziell ſchwächeren Kreiſen durch Freiſtellen den Beſuch einer höheren Schule ermöglicht(der Beſuch der höheren Schulen hat, wie man aus der Darſtellung ſieht, gegen frühere Zeiten zugenommen), ſo iſt gegen das Zurückſetzen von Volksſchulgebildeten gegenüber den anderen bei vielen nichtakademiſchen Berufen zu proteſtieren. Aus dem Berufsleben Von 4000 EE SSS TGTIG EN Wage wirtſchaftliche Wandlung Hier ſpiegelt ſich die Von der ſozialen Deutſchlands am ſtärkſten wider. Seite aus geſehen, erſcheint das Vor dringen der Frau im Erwerbsleben als mar⸗ kanteſte Tatſache. War die Tendenz, ſich vom Mann wirtſchaftlich unabhängig zu machen, ſchon vor dem Krieg vorhanden, ſo hat die Not der letzten Jahre das Tempo dieſer Entwicklung noch mehr ge⸗ ſteigert. Wir wiſſen heute, daß ein Teil der Arbeits⸗ loſigkeit hierauf mit zurückzuführen iſt. Die Berufszählungen, die das Deutſche Reich mehrmals veranſtaltet hat, laſſen wegen der verſchie⸗ denen Abgrenzung der Berufe und wegen der Struk⸗ turveränderungen der Wirtſchaft nur allgemeine Vergleiche zu. Für Mannheim ergibt ſich die inter; eſſante Tatſache, daß bei der letzten Berufszählung die Induſtrie und das Handwerk einen etwas gerin⸗ geren Anteil an der Geſamtzahl der in Maunheim bezirkes eröffnet die Reichsbank ſelbſtverſtändlich bei ihrer Gründung ſofort eine Zweigſtelle. die Umſätze einem gewiſſen Grade als Maßſtab für die Ausdeh⸗ nung des Mannheimer Wirtſchaftslebens, das nicht an den Stadtgrenzen halt macht, betrachten. Selbſt⸗ verſtändlich haben Krieg und Inflation auch auf dieſe Beſchäftigten aufweiſen. am Jahresende im Spiegel der 3 Reichsbank⸗Vericht N - UMSNTZE DER ZWECSTELLE Male. I MANN MRR„s UND Mf LNNION „ . 425 4875 80 85 90 05 60005 40 45 20 25 20 8 6 1 4 2 0 In Mannheim als Mittelpunkt eines Induſtrie⸗ Man kann dieſes wichtigen Kreditgebers bis zu Entwicklung hemmend eingewirkt. Die weitere Stei⸗ gerung der Umſätze bis zum vergangenen Jahr zeigt den Geldbedarf des Mannheimer Handels und der Induſtrie. Die Kriſis von 1930 wird ſich auch in den Umſätzen der Zweigſtelle widerſpiegeln. Verkehr FTC N 7 5 8 uf ENUASc MAG N MA EN fo. 6 A 4 7 7555 50 8 0 05 500 08 10 J 0 0 cron fis. Meeder far Kür fel d ek gbegk 30 800 N MAUCNEN Mit dem Aufblühen der Stadt nahm auch der Ver⸗ kehr mit der Außenwelt zu. Der Mannheimer Hafen konnte von dieſer Entwicklung ſtark profitieren. Bis zum Ausbruch der Wirtſchaftskriſis iſt ſeit 6 Jahr⸗ zehnten der Geſchäftsverkehr immer intenſtver ge⸗ worden. Auch der Krieg hat hier nicht ſchaden können. Erſt in letzter Zeit iſt ein neuer Rückſchlag einge⸗ treten, der aber nicht lokal begründet iſt, ſondern mit den Vorgängen zuſammenhängt, die die geſamte Rheinſchiffahrt in eine Kriſis verwickelt haben. Beim Poſt verkehr iſt intereſſant, daß Telegraphieren immer unmoderner, Telephonieren immer beliebter wird. Schlußwort Die Stadt Mannheim hat ſich an der Moderniſie⸗ rung des deutſchen Wirtſchaftslebens ſtark beteiligt. Einige führende deutſche Induſtriewerke gehören zu ihrem Bezirk. Beſonders hervorzuheben iſt aber, daß trotz der Vormachtsſtellung, die die Technik ſich erobert hat, die kulturellen Güter nicht verloren⸗ gegangen ſind, ſondern, daß man in Mannheim noch für geiſtige und kulturelle Angelegenheiten trotz der Die Finanzlage Mannhein Wirtſchaftsnot noch Intereſſe aufbringt. Wenn wir aus dieſer Betrachtung neben der Erkenntnis des Tatſächlichen etwas lernen wollen, ſo iſt es die Er⸗ faſſung des Problems, ob plötzlich Einwirkungen, wie die jetzige Wirtſchaftskriſis, alles Gute und Schöne vernichten können, oder ob nicht das bereits Be⸗ ſtehende, aus früheren Zeiten Uebernommene⸗ doch kräftig genug iſt, auch dieſe Stürme zu überwinden. nach dem Entſcheid des Landeskommiſſärs Von Stadtrat A. Ludwig Die Gemeindewahlen vom 16. November brachten wie in ganz Baden ſo auch in Mannheim ein neues Erſtarken des Radikalismus von rechts und links, während vor allem die Parteien der Mitte ſchwere Verluſte zu verzeichnen hatten. Von den 84 Sitzen im Mannheimer Bürgerausſchuß erhielten: die Sozialdemokraten 25, das Zentrum, die Kommuniſten und die Nattonalſozialiſten je 14, die Deutſche Volks⸗ partei, Staatspartei, Wirtſchaftspartei und der Evang. Volksdienſt je 4 und die Deutſchnationale Volkspartei 1 Mandat. Nach dieſem Wahlergebnis hatten von vornherein die Sozialdemokraten 7, Zentrum, Kom⸗ muniſten und Nationalſozialiſten je 4, Deutſche Volkspartei, Staatspartei, Wirtſchaftspartei und Ev. Volksdienſt je ein Stadtratsmandat zu beanſpruchen. Bei geſondertem Vorgehen jeder Partei wäre der Sozialdemokratie das 8. Mandat zugefloſſen, während bei einem Zuſammengehen der Parteien der Mitte dieſes Mandat für das Bürgertum zu erringen war. Es fanden deshalb Verhandlungen zwiſchen der Deutſchen Volkspartei, der Staatspartei, der Wirt⸗ ſchaftspartei, der Deutſchnationalen Volkspartei und dem Ev. Volksdienſt ſtatt mit dem Ergebnis, daß ſich die vier erſtgenannten Parteien zu einer Arbeits⸗ gemeinſchaft zuſammenſchloſſen, während der Ev. Volksdienſt erklärte, ſich an einer ſolchen nicht be⸗ teiligen zu können, da es ein Irrtum ſei, ihn als „bürgerliche Mittelpartei“ zu bezeichnen. Da Wirt⸗ ſchaftspartei und Deutſchnationale Volkspartei die Erklärung abgaben, ihre für die letzte Wahlperiode geſchloſſene Arbeitsgemeinſchaft beſtehe weiter, wurde bei den Verhandlungen das umſtrittene Stadtrats⸗ mandat der Wirtſchaftspartei zugebilligt, während der an Stimmenzahl ſtärkſten Gruppe, der Deutſchen Volkspartei, der Sitz im Stadtverordnetenvorſtand zugeſprochen wurde. Bet der Stadtratswahl am 10. Dezember wurde auch tatſächlich das umkämpfte Mandat dem Bürgertum gerettet. Bereits auf den Vormittag nach der Wahl hatte der Oberbürgermeiſter die neugewählten Stadträte zu einer Beſprechung über die Finanzlage der Stadt gebeten. Er teilte mit, daß infolge der durch die Ver⸗ ſchlechterung der wirtſchaftlichen Lage bedingten Ueberſchreitung der Fürſorge⸗ und Kriſenfürſorge⸗ ausgaben und der Mindereinnahmen bei den ſtädti⸗ ſchen Verkehrsbetrieben(Straßenbahn und Ober⸗ rhein. Eiſenbahngeſellſchaft) ein Defizit von etwa 4 Millionen entſtanden ſei. Dieſen Ausgaben ſtün⸗ den allerdings durch Einſparungen an allen nicht zwangsläufigen Ausgaben Erſparniſſe von 1,5 Mill. gegenüber, ſodaß ein noch zu deckender Betrag von etwas über 2,5 Mill. Mark übrig bliebe. Der Ober⸗ bürgermeiſter ſchlug vor, dieſen Fehlbetrag folgen⸗ dermaßen zu decken: 1. Der Jahresertrag der Wohn ungsluxus⸗ ſteuer mit etwa 90 000 Mk. wird nicht mehr wie bisher dem Häuſerinſtandſetzungsfonds zugeführt, ſondern für den allgemeinen Finanzbedarf verwen⸗ det. Die Deutſche Volkspartei hat dieſe Steuer immer bekämpft, da ſie vielen durch die Zeitverhältniſſe un⸗ bemittelt gewordenen Wohnungsinhabern, die ihre große Wohnung aus irgendwelchen Gründen nicht mit einer kleineren vertauſchen konnten, Laſten auf⸗ erlegt, die nur von den wirklichen Wohnungsluxus⸗ treibenden erhoben werden dürften. Auf Grund der Notperordnungen des Reichspräſidenten vom 256. Juli und 1. Dezember 1930 ſind die Gemeinden im Falle der Erhöhung der Gemeindegrundſteuer oder der Gemeindegewerbeſteuer über den bis zum 1. Aug. 1930 beſchloſſenen Catz verpflichtet, die Ge⸗ meindebierſteuer oder die Bürgerſteuer und be⸗ rechtigt, daneben für das Rechnungsjahr 1931 eine Gemeindegetränkeſteuer zu erheben. Es ſollte des⸗ halb nach dem Vorſchlag der Verwaltung 5 2. der für das Rechnungsjahr 1930 feſtgeſetzte Hundertſaſt der Umlage von 158 auf 170 erhöht 5 werden, wodurch ſich ein Mehrbetrag von 725 C000 Mk. ergibt und 3. ſollten die erhöhte Gemeindebierſteuer, die Ge⸗ meindegetränkeſteuer und einem vorausſichtlichen Ertrag von zuſammen 560 000 Mark für den Reſt des laufenden Rechnungsjahres 5 N erhoben werden. 55 4. Der reſtliche Fehlbetrag von 1100 000 Mark wäre dann nach dem Vorſchlag des Oberbürger⸗⸗ meiſters durch gleichmäßige Haushaltplan 1930 vorgeſehenen Zuführungen an die Erneuerungs⸗ zubringen. Der Stadtrat hat in abgelehnt. Die Deutſche Volkspartei und die mit ihr in der Arbeitsgemeinſchaft zuſammengeſchloſſenen die Bürgerſteuer mit und Sammelfonds der ſtädtiſchen Betriebe und Anſtalten auf:; 3 Kürzung der im zwei darauf folgenden 4 Sitzungen dieſe Deckungsvorſchläge der Verwaltung Parteien haben mit Ausnahme der Bürgerſteuenrn allen Anträgen ihre Zuſtimmung verſagt. Sie konn⸗ ten es nicht verantworten, in der heutigen Zeit eine weitere Belaſtung von Induſtrie, Handel, Gewerbe, Grund⸗ und Hausbeſitz eintreten zu laſſen, zumal die hier in Betracht kommenden Steuerzahler im Laufe 1 des Jahres mit den Koſten für die Straßenreinigung und teilweiſe mit einer erhöhten Gebäudeſonderſteuer belaſtet wurden. Auch die Erhöhung der Bierſteuer und 4 die Einführung einer Getränkeſteuer hat der Vertre⸗ ter der Deutſchen Volkspartei abgelehnt, da ſie eine weitere Schädigung des an und für ſich ſchon Wenn die Deutſche Volkspartei der Bürger ſteuer ihre Zuſtimmung gegeben hat, ſo war für ſie der Grund maßgebend, daß es dadurch möglich iſt, die Schichten ſtark belaſteten Gaſtwirtegewerbes bringen. der Bevölkerung, die bisher keine ſtädtiſchen Um⸗ lagen zahlten, zu den finanziellen Leiſtungen der Ge⸗ meinde heranzuziehen. Die Stellung der anderen Parteien darzulegen, verbietet die Schweigepflicht. Bemerkt ſei nur, daß die 6 Extremen von rechts und links alle Sanie⸗ rungsvorſchläge ablehnten und daß ein Antrag des Ev. Volksdienſtes vorlag, nur bei den Gewerbeerträgen, die höher als 10 000 Mark ſind, die Steuergrundbeträge von 158 auf 170 9 zu erhöhen. Daß durch eine ſolche einſeitige Be⸗ laſtung wirtſchaftlicher Unternehmungen der Wille zur Stillegung und Abwanderung geſtärkt wird, braucht wohl nicht beſonders betont zu werden. 5 Wie bekannt, hat der Landeskommiſſär und ö für die Mann⸗ ſein Beirat als Weihnachtsgeſchenk heimer Bevölkerung am 24. Dezember in mehrſtün⸗ diger Beratung den vom Stadtrat zweimal abgelehn⸗ ten Nachtragsetat zum Haushaltsplan 1990/31 in den vom Oberbürgermeiſter vorgelegten Faſſung geneh⸗ migt. Ob vor allem mit der Erhöhung der Real⸗ ſteuern in der Zeit des Preisabbaues der Skt ein Dienſt er⸗ Durch Mannheim und dem Lande Baden wieſen wurde, muß ſtark bezweifelt werden. Heranziehung der Reſerven und durch ſtärkere Beanſpruchung der Fonds— ein f N unbedenklicher, in Nyt⸗ zeiten jedoch wohl gangbarer Weg— hätte zweifellos in normalen Zeiten nicht ein Teil des Fehlbetrags gedeckt werden können. Seite/ Nummer 605 Mittwoch, 31. Dezember 1930 Veſchlüſſe des Stadtrates 30. Jauuar: Als Nachfolger für Generaldirektor Lö⸗ wit wird vom Stadtrat Dipl.⸗Ing. Kellner, Di⸗ rektor der Breslauer Städt. Straßenbahn, berufen. 5 Die erwünſchte Verlängerung der Straßenbahn⸗ linie nach dem Lindenhof und damit die Herſtellung einer beſſeren Verbindung zum Strandbad kann wegen der derzeitigen Finanzlage nicht durchgeführt werden. 20. Februar: Der Tarif der Städt. Straßen⸗ bahn für mehr als neun Teilſtrecken wird— vor⸗ behaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes ab 1. April 1930 für Einzelfahrſcheine auf 40 Pfg., für Fahrſcheinhefte für jedermann(12 Fahrten) auf .60 Mark und für Fahrſcheinhefte für Berufsfah⸗ rer(12 Fahrten) auf 3 Mark erhöht. 6. März: Das Dienſtverhältnis mit dem Intendan⸗ ten Sioli wird auf g1. Auguſt 1931 gelöſt. Gleich⸗ zeitig wird dem Erſuchen des Intendanten, ihn ſchon für das Spieljahr 1930/31 zu beurlauben, ent⸗ ſprochen. 20. März: Der Oberbürgermeiſter gibt bekannt, daß er zur Prüfung der Frage, auf welchen Gebieten und in welchem Umfange bei allen Zweigen der Stadtverwaltung Einſparungen und Vereinfachun⸗ gen durchgeführt werden können, einen Spar⸗ u n d Rationaliſierungsausſchuß ein⸗ geſetzt hat.— Die Ausſtellungshalle erhält den Namen„Rhein⸗Neckar⸗Halle“. Zur Prüfung der Frage der Trennung von Groß⸗ und Kleinmarkt wird ein beſonderer Ausſchuß des Stadtrats eingeſetzt.— Der Stadtrat beſchließt, die Etatberatungen fortzuſetzen und in ſeiner nächſten Sitzung zur Abgleichung des Etats Stellung zu nehmen. 24. April: Der Stadtrat beſchließt, daß die Etatbera⸗ tungen im Bürgerausſchuß am 7. Mai beginnen ſollen.— Der Einführung der obligatoriſchen Tri⸗ chinenſchau in Mannheim wird zugeſtimmt.— Dem Pächter des Wald parkreſtaurants„Stern“ wird die Wartung und Pflege der beiden der Stadt Mannheim vom Zirkus Sarra ſani geſchenkten Löwen übertragen. 20. Juni: Der Stadtrat heißt die Erſtellung einer neunklaſſigen Volksſchule bei der Gartenſtadt e mit einem Aufwande von 330 000 Mark gut. 10. Juli: Zur Schaffung von Arbeitsgelegenheit, insbeſondere für die ſogen. Wohlfahrts⸗ exwerbsloſen, wird ein Betrag von vorerſt f Million Mark vom Stadtrat zur Verfügung ge⸗ tellt. 5 8. September: Der Stadtrat genehmigt die Verein⸗ barungen über die Vereinigung der abgeſonderten Gemarkungen Kirſchgartshauſen, Sand⸗ torf und Straße nheim mit der Stadt Mann⸗ heim.— Den Entwürfen des Vertrages und der Richtlinien über die Vereinigung von Secken⸗ heim und Friedrichsfeld mit der Stadt Mannheim wird vom Stadtrat mit kleinen Ab⸗ änderungen zugeſtimmt. 16. Oktober: Der Stadtrat beſchließt eine Reihe von Winternotſtandsarbeiten. 24. Oktober: Stadtrat und Stadtverwaltung haben ſich erneut eingehend mit der Frage der Bekä m p⸗ fung der Arbeitsloſigkeit in Mannheim befaßt und eine Reihe von Maßnahmen beſchloſſen. 20. November: Der Stadtrat etzt die Wahl des meuen Stadtrates und des Stadtver⸗ ordneten vorſtandes durch die neugewählten Stadtverordneten auf Mittwoch, 10. Dezember feſt. 27. November: Der Oberbürgermeiſter gibt zu Be⸗ ginn der Sitzung bekannt, daß Stadtrat und Bür⸗ gerausſchuß ſich unmittelbar nach der Neuwahl des Stadtrates mit einem N achtragsetat für das laufende Etatsjahr bef chäftigen. 4. Dezember: Der Oberbürgermeiſter gedenkt des verſtorbenen Stadtrats Jakob Gero 5, der ſeit dem Jahre 1909 ununterbrochen dem Stadtrat angehört hat. Der Mannheimer Notgemeinſchaft wird zur Durchführung ihrer fürſorgeriſchen Auf⸗ gaben ein einmaliger Beitrag von 10000 Mark be⸗ willigt. 18. Dezembell: Der Stadtrat beſchäftigt ſich mit dem Nachtragsetat zum Etat der Stadt Mann⸗ heim. Der Mehrbedarf bei der Fürſorge beträgt 2380 000 Mark und der Zuſchußbedarf der Ver⸗ kehrsunternehmungen 1650000 Mark. Dem Mehr⸗ bedarf von 4030 000 Mark ſteht zunächſt eine Ein⸗ ſparung von 1,5 Millionen Mark gegenüber. Der eigentliche Fehlbetrag beläuft ſich auf rund 2,5 Mill. Mark, zu deſſen Deckung geignete Maßnahmen vor⸗ geſchlagen werden. Der Stadtrat lehnt die Dieckungsvorſchläge ab. 20. Dezember: Wie in der Sitzung am Donnerstag, 18., ſo hat der Stadtrat auch in der Sitzung am ch-Twiebelsaft Neue Manuheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mannheimer Chronik des Jahres 1930 20. Dezember den ihm vorgelegten Nachtrag 8 um Haushaltungsplan für das Rech⸗ nungsjahr 1930 abgelehnt. Damit iſt der haupt⸗ ſächlichſte Punkt der Tagesordnung für die auf den 23. Dezember einberufene Bürgerausſchußſitzung weggefallen, die abgeſagt wurde. Der Reichs ⸗ ſparkommiſſar in Berlin wird ein Gutachten über die Erſparnismöglichkeiten in der Mann⸗ heimer Stadtverwaltung erſtatten und ſeine Tätig⸗ keit in Mannheim vorausſichtlich am 1. März 1931 eginnen. Beſchlüſſe des Bürgerausſchuſſes 28. Februar: Errichtung eines Neubaues für das Arbeitsamt.— Straßenherſtellungen.— Einrich⸗ tung des Strandbades. 28. Mürz: Einrichtung des Inſtituts zur ſprach⸗ und wirtſchaftswiſſenſchaftlichen Ausbildung von Dol⸗ metſchern in der ehemaligen Reißvilla. 5 ., 26., 27., 30. und 31. Mai: Herſtellung von Straßen und Kanälen in dem Erweiterungsgebiet der Sied⸗ lung für alte Leute und kinderreiche Familien in der Gartenſtadt Waldhof.— Herſtellung von Straßen.— Haushaltsplan der Stadt Mannheim. Gebührenfeſtſetzung. 27. Juni: Herſtellung von Straßen.— Zufüllung des Rheinſporens beim Schnickenloch. 24. Juli: Straßenherſtellungen in Käfertal und der Pfingſtbergſtedlung.— Erbauung eines neuen Schulhauſes in Waldhof. 18. September: Straßenausbau.— Arbeits⸗ beſchaffung für 1930/31.— Projektierungs⸗ kredit für den Neubau einer Gewerbeſchule.— Rheinbrücke Mannheim⸗Ludwigshafen.— Vereini⸗ gung der abgeſonderten Gemarkungen Kirſchgarts⸗ hauſen, Sandtorf und Straßenheim mit der Stadt Mannheim.— Eingemeindung von Seckenheim und Friedrichsfeld. 29. Oktober: Arbeitsbeſ cha ffung für 1930/31 zweiter Teil.„ Feste, Jubiläen und Einweihungen 29. März: Einweihung des Ernſt⸗Baſſermann⸗ Denkmals. ., 5. u. 6. Mai: Mannheimer Maimarkt. ., 6. u. 11. Mai: Mannheimer Pferderennen. 30. Mai: 25. Stiftungsfeſt der techniſch⸗wiſſenſchaft⸗ lichen Verbindung Rheno⸗Frankonia der Mann⸗ heimer Ingenieurſchule im Ballhaus. 31. Mai u. 1. Juni: 50. Stiftungsfeſt der Mannhei⸗ mer Rudergeſellſchaft. 7. Juni: Sängerkommers der Mannheimer Sänger⸗ vereinigung aus Anlaß des Beſuches des ſchwäbi⸗ ſchen Sängerbundes Brooklyn⸗Newyork im Nibe⸗ lungenſaal. 8 6 7. u. 8. Juni: Großes 1ler⸗Treffen in Mannheim. 30. Juni: Befreiungsfeier und Ein wei⸗ hung der Rhein⸗Neckar⸗Hallen. Großes Befreiungsfeuerwerk auf den Rennwieſen. Illu⸗ mination der Rheinbrücke. Einmarſch der Bay⸗ riſchen Landespolizei über die Rheinbrücke nach Ludwigshafen. 5. u. 6, Juli: 47. Oberrheiniſche Regatta. .—10. Auguſt: 15. Badiſches Landesturnfeſt. 2. Auguſt: Bannerweihe und Feſtzug des Kegler⸗ verbandes Mannheim. 7. September: Mannheimer Ta g in Schwetzingen. 4. Oktober: Eingemeindungsfeier in Secken⸗ heim. 19. Oktober: Zeppelin“. 11. November: Uebergabe der Mä d chen berufs⸗ ſchule in der Weberſchule. Tagungen 23.—25. Januar: Verband deutſcher Brieftaubenzüch⸗ tervereine; Wanderausſtellung im Roſengarten. 8. Februar: Radiotechniſche Geſellſchaft. 16. Februar: Zentralverband der Arbeitnehmer öffentlicher Betriebe und Verwaltungen Badens. 10.—12. März: Bundestagung des katholiſchen Frauen⸗ bundes.. 5 21., 22. u. 23. März: Parteitag der Deutſchen Volks⸗ partei. 22. u. 23. März: Eſperantotagung. 18. April: Deutſcher Zimmerſtutzen⸗Schützen verband. 9. u. 10. Mai: Badiſcher Sparkaſſen⸗ und Giroverband. 10. u. 11. Mai: Vereinigung der Hanſeaten. 17., 18. u. 19. Mai: Reichsverband des Deutſchen Elektro⸗Inſtallateurgewerbes der Landesverbände Württemberg und Baden. 24. n. 25. Mai: Süddeutſcher Bezirksverband des Bundes deutſcher Haarformer; 25. Gründungsfeſt Landung des Luftſchiffes„Graf zan ferne Lieben ein, und alle enthielten ſie die glei⸗ der Ortsgruppe Mannheim. 31. Mai bis 2. Juni: Evangeliſcher Verband weib⸗ licher Jugend. ., 6. u. 7. September: Deutſcher Ritterbund. 14.—21. September: Deutſch⸗Franzöſiſches Studenten⸗ treffen. ., 2. u. 3. Oktober: Internationaler Kongreß des Bundes der chriſtlichen Fabrik⸗ und Transport⸗ arbeiterverbände. 25. Oktober: Wiſſenſchaftliche Tagung der badiſchen Geſellſchaft für Wetter⸗ und Klimaforſchung e. V. 30. November: Schallplattentagung. Großfeuer, Sturmſchäden Die Berufsfeuerwehr Mannheim wurde im Jahre 1930 über 200mal alarmiert. Darunter befanden ſich folgende Großfeuer: 23. Mai: Juttermittelhandlung Stiegle, Fabrikſtation 24. Juni: Zellſtoffabrik Waldhof. 14. Oktober: Mittelſtraße 32. 21. Oktober: Kohlenlager, Landzungenſtraße 3/5. 22. November: Suberitfabrik Rheinau. 23. November: Orkanartiger Sturm über Mannheim; große Verheerungen in der Frieſenheimerſtraße. Die Toten des Jahres 1. Georg Mackh, Direktor der Zellſtoffabrik Wald⸗ hof, geſt. 6. Jan. 30. 2. Dr. Konrad Clemm, Landeskommiſſar a.., geſt. 11. März. 3. Apotheker Kley, geſt. 15. März. 4. Emil Krom m, Oberkommiſſär der öffentlichen Lebensverſicherungsanſtalt Baden, geſt. 15. März. 5. Max Roelen, Direktor der Firma C. F. Boeh⸗ ringer, geſt. 22. März. 6. Ludwig Reiß, Gärtnereibeſitzer, geſt. 27. März. 7. Auguſt Lamey, Kunſtmaler, geſt. 9. April. 9. Max Eich, Kaufmann, geſt. 9. Mai. 10. Peter Breithut, Maler, geſt. 4. Juni. 11. Fuhrunternehmer Ayrer, geſt. 6. Juni. 12. Arnold Schattſchneider Profeſſor, 17. Juni. 5 18. Otto Kabus, Studienrat, geſt. 22. Juni. 14. Branddirektor Vaulont geſt. 8. Juli. 15. Direktor Dr. Hermann Ro ſe, geſt. 14. Juli. 16. Geheimrat Prof. Dr. Anton Sickinger, geſt. 4. Auguſt. 17. Kaufmann Adolf Hartmann, geſt. 19. Auguſt. 18. Rennſteuermann Heinrich Apfel, geſt. 20. Aug. 19. Reichsbahnamtmann Herrmann B runner, geſt. 7. Oktober. 20. Profeſſor Hugo Drös, geſt. 14. Oktober. 21. Frau Profeſſor Dr. Gottheiner, geſt. 20. Oktober. 22. Konzertmeiſter Richard Heſſe, geſt. 11. Nov. 23. Handwerkskammerpräſident und Stadtrat Jakob Groß, geſt. 2. Dezember. 24. Kaufmann Emil Glaſer, geſt. 6. Dezember. 25. Ferdinand Schlimm, Oberkommandant der freiw. Feuerwehr, geſt. 12. Dezember. 26. Karl Dehlinger, Ehrenpräſident des Mann⸗ heimer Männergeſangvereins„Frohſinn“, geſt. 21. Dezember. 27. Dr. Weber, ehemaliger Direktor der Städti⸗ ſchen Handelsſchule, geſt. 28. Dezember. geſt. Die herzlichſten Glück wünjche zum neuen Jahre! Was ber Briefkaſten an der Straßenecke denkt Ich bin ein ganz gewöhnlicher Briefkaſten, recht⸗ eckig, blaugeſtrichen. Ich hänge an meiner Straßen⸗ ecke ſchon manches Jahr. Die beiden Straßen, deren Poſt ich aufzunehmen habe, ſind ganz gewöhnliche Straßen. Es wird nicht allzuviel geſchrieben in den Häuſern meiner Straßen, vielleicht, weil die Leute keine Zeit dazu haben, oder weil ſie nicht gern mit Bleiſtift und Feder umgehen, vielleicht, weil ſie nie⸗ manden kennen, mit dem Briefe zu wechſeln wären. Zuweilen geht der halbe Tag hin, ehe meine eiſernen Fangzähne einmal„klapp“ machen, und wenn der Radfahrer mit dem großen Poſtbeutel kommt, iſt ſeine Beute, die er von mir mitnimmt, nur gering— Aber um Neufahr herum, da iſt es anders, da be⸗ komme ich zu tun. Zuerſt kommen die Geſchäfts⸗ leute, die in den beiden Straßen wohnen, die ſtecken ganze Stöße von Druckſachen in meinen Rachen. Und auf all den Karten ſteht das Gleiche:„Viel Glück zum neuen Jahr!“ N ö Ja, viel Glück, das wünſchen ſie einander, und das wünſchen ſie ſich; aber bei allen ſieht es verſchie⸗ den aus. Das kann ich ſo recht aus den Karten und Briefen merken, die die Menſchen einander zum neuen Jahre ſenden. Viele Schreiber, viele Ge⸗ danken... Was ſich wohl davon erfüllen wird? Da iſt mein Freund, der Junggeſelle, der immer ſo ſpät nachts noch Karten einſteckt und immer an andere junge Damen. Der ſchickte geſtern eine ganze Ladung Poſtkarten mit Glücksſchweinchen und ſtraff gefüllten Geldbeuteln fort. Geld, recht viel Geld— das iſt die Hauptſache für die Menſchen, ſo ſcheint es mir.— Aber dann ſind da die vielen, vielen anderen Briefe zum neuen Jahr— jeder und jede hat bei dieſer Gelegenheit ſeine Fragen an das Schickſal. Dreihundertſechzig Briefe habe ich in dieſen Tagen be⸗ herbergt, in denen ſtand:„. und dann wünſche ich Dir, daß Du im neuen Jahre wieder Arbeit findeſt. Dreihundertſechzig Briefe, die Arbeitsloſen Arbeit wünſchen— und wieviele ſolcher Briefe mögen in den anderen paar hundert Briefkäſten der Stadt geweſen ſein? Vielleicht iſt die Arbeit doch noch wichtiger, als der ſtraff gefüllte Beutel Dann kamen eine ganze Menge Briefe, in denen von dem eigenen Heim die Rede war, das das neue Jahr nun endlich, endlich bringen möchte. O wieviel Sehnſucht nach dem eigenen Neſt ſpricht aus dieſen Briefen. Iſt es nicht doch vielleicht das größte Glück für die Menſchen, ein Heim zu haben? Und es kamen viele Leute, die meiſten älter und mit ſorgenvollen Mienen, die ſteckten Briefe und Karten chen Wünſche:„Wenn der liebe Gott uns nur Ge⸗ ſundheit gibt im neuen Jahre,“ ſo hieß es oft,„dann wollen wir zufrieden ſein und nicht ſorgen, noch kla⸗ gen...“ Da iſt alſo doch wohl die Geſundheit das koſtbarſte Gut, das ſich die Menſchen wünſchen können? Und ganz zuletzt kam ein junges Mädelchen mit verweinten Augen, das ſteckte nur eine einzige Karte ein und blieb dann noch ein Augenblickchen ne⸗ ben mir ſtehen. Auf dieſer Karte war ein brennendes Herzlein abgebildet. Nur wenige Worte ſtanden dar⸗ 4 auf.„Behalt' mich lieb im neuen Jahr!“, ſo hießen ſie, und das Mädchen flüſterte:„Wenn er mich nicht lieb hat, ſo mag ich nicht mehr leben—— Die herzlichſten Glückwünſche zum neuen Jahr! Das iſt der Gruß, den ich in dieſen Tagen hunderte und tauſende von Malen in meinem Innern beher⸗ bergt habe. Wenn wir ein paar Tage weiter ſind, dann werde ich wieder ein beſchauliches Daſein füh⸗ ren. Hier ein Kärtchen, da ein Brief— dann wieder Stunden unbeachteten Träumens. Die Flut der Wünſche iſt verebbt. Bis zum nächſten Silveſter kann ich darüber nachdenken, wieviel die Menſchen be⸗ gehren, und was wohl am notwendigſten und am be⸗ ſten für ſie wäre? Ich, für meinen Teil, wünſche ihnen alles, was ſie ſich ſelber wüuſchen: N Ein reiches, ein glückliches, ein geſundes und ein mit Liebe geſegnetes neues Jahr! Dieſer Wunſch des Briefkaſtens gilt auch unſeren Leſern und Leſerinnen! f Veranſtaltungen Alte⸗Herren⸗Verband der Leſſingſchule Nun hat ſie ſchon das Gewicht der Tradition be⸗ zommen, dieſe Wiederſehensfeier, die alljährlich zwiſchen Weihnachten und Silveſter, die allerorts und in alle Berufe verſtreuten ehem. Leſſingſchüler e Die verwegenſten Oplimiſten behielten recht: die Geſell⸗ ſchaftsräume des„Hotel National“, für dieſe Art von Ver⸗ anſtaltungen in Mannheim unüberbietbar geeignet, waren weit über die allgemeine Vorausſicht hinaus in Anſpruch genommen. Dem Tanz, dem eigentlichen Stimmungs⸗ macher dieſer Abende, ging zunächſt die geſchickte Be⸗ grüßungsrede des Herrn Dr. Holdermann und dann ein unterhaltender Teil voraus, der ſeine Eckpfeiler in Migzzi Seibold und Walter Friedmann hatte. Die Beiden brannten, aktuell geſprochen, das Feuerwerk ihrer beſten Launen ab, daß es eine Art hatte: Chanſons, Schlager, Parodien— und dann: Witze von Friedmann. Dazwiſchen demonſtrierte Franz Wein rei Klavier⸗ ſpfel. Schließlich bereitete die ausgezeichnete Kapelle der 158 aufkommenden Ungeduld eine Ende. Zeichen zum anz. E e und Gruppe S. Immobfſien Eliſabeth Alt mann⸗ 5 1 5 Kauf- Gesuche 1 — 2 1 nach Vorschrift von Sanitätsrat Dr. med. Weber 9 Wegen Todesfall 1 Gebrauchtes 0 ere T e 0 0 Elagenhaus n 0 blück und Segen 8 Chgrakteranalysen Handlesskungt derufsberaung“ unweit. Kailerrina. lle 5 f 5 b e e dvler b unter Garantle nur aus der echten Balkan⸗ Waldesch e Wohng. 9 Zim. u. zu verkaufen, eventl. Enoblauchzwiebelpflanze hergeſtellt, enthält jene Zuſätze, welche für jeden Körper erforderlich ſind, um ſchweren Krankheiten, wie Arterien⸗ verkalkung, Herzbeſchwerden, Gärungszuſtänden im Darm, Hämorrhoiden und allen Krankheiten, welche durch erhöhten Blutdruck hervorgerufen werden, vorzubeugen. 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In Hochhauſen, Amt Mosbach, wird die Zigarren⸗ fabrik der Firma Blum am 1. Januar vollkommen ſtillgelegt. Die Stillegung iſt auf die Erhöhung der Tabakſteuer zurückzuführen. Eine Betriebs⸗ ſtillegung erfolgte auch bei der Zigarrenfabrik Neu⸗ haus in Unteröwisheim, Amt Bruchſal, desgleichen bei der Zigarrenfabrik in Büchenau, Amt Bruchſal. In Rheinsheim werden 300 Zigarrenarbeiter brotlos. Auch eine Anzahl oberbadiſcher Zigarren⸗ fabriken haben, veranlaßt durch die Mehrbelaſtun⸗ gen, die durch Zoll⸗ und Tabakſteuererhöhungen ent⸗ ſtanden ſind, ihre Betriebe geſchloſſen. Darunter be⸗ finden ſich Zweigniederlaſſungen namhafter Firmen in Hugſtetten, Reute, Hecklingen, Gottenheim, Hal⸗ tershofen, Hochdorf und Denzlingen. Panik bei einem Brand.— Brandſtiftung? * Unterwittighauſen(Amt Tauberbiſchofsheim), 31. Dez. Am Sonntag abend gegen 10 Uhr brach in der großen Scheune des Löwenwirts Viktor Sen⸗ mert Feuer aus, während im Saale des Gaſt⸗ hauſes eine gutbeſuchte Theateraufführung der Jungbauernſchaft ſtattfand. Der Zuſchauer be⸗ mächtigte ſich begreiflicherweiſe eine Panik, die zum Glück nicht von nennenswerten Unfällen begleitet war. Der Brand ſelbſt konnte dank dem energiſchen Eingreifen der Einwohnerſchaft und Feuerwehren der Umgegend, auch aus dem Bayeriſchen, auf ſeinen Herd beſchränkt werden Immerhin ſind außer dem Gebäude beträchtliche Futt ervorräte ein Raub der Flammen geworden, die von verſchiedenen Ein⸗ wohnern in der Scheune eingelagert worden waren. Da es drei Tage hintereinander in der Gegend ge⸗ brannt hat, ſo in Gaubüttelbrunn und in Giebel⸗ ſtadt, wird Brandͤſtiftung vermutet. Polizeirundfunk in Konſtanz Auf dem Bezirksamt, dem Sitz der Polizeibehörde, wird gegenwärtig ein Maſt Lrrichtet, der von der Erde aus eine Höhe von 52 Meter erhält und dann ebenſo hoch iſt wie der da⸗ mebenſtehende Turm der Lutherkirche. Der Bau eines ebenſo hohen Funkturmes folgt noch. Die An⸗ lage vereinigt dann Sende⸗ und Empfangsſtation. Gleichzeitig ſoll damit eine Anlage geſchaffen wer⸗ den, die die privaten Radivanlagen vor Störungen ſchützt. Der Konſtanzer Poltzeiſender und ⸗empfän⸗ ger wird auch im Polizeiverkehr mit der Schweiz gute Dienſte tun. 92 Das Säckinger Fridolinmünſter wiederhergeſtellt rdv. Sückingen, 31. Dez. Eine der intereſſanteſten Barockbauten am Oberrhein, das Fridolin⸗ münſter in der alten Scheffelſtadt Säckingen, das in den Weihnachtstagen 1926 durch einen Brand beſchädigt wurde, iſt jetzt wiederhergeſtellt. Die im Jahre 1754 von dem Konſtanzer Maler F. J. Spieg⸗ ler geſchaffenen Deckengemälde wurden gründlich gereinigt und ergänzt, die Stuckarbeiten des be⸗ rühmten Augsburger Meiſters Feichtmayer, die im Laufe der Zeit mehrmals übertüncht worden waren, ſind in ihrer alten Schönheit wiederhergeſtellt worden. Auch der prächtige Hochaltar aus dem Jahre 1721 wurde gleichzeitig renoviert. * Schwetzingen, 31. Dez. Die für den Beobach⸗ tungsbezirk Schwetzingen wegen der inzwiſchen er⸗ loſchenen Maul⸗ und Klauenſeuche erlaſſenen Maß⸗ nahmen ſind heute aufgehoben worden.— In Plankſtadt bleiben die Sperrbeſtimmun⸗ gen in Kraft, da dort die Seuche noch nicht erloſchen iſt.— In Ketſch kam geſtern ein neuer Fall von Maul⸗ und Klauenſeuche zur Anzeige. „ Brühl, 31. Dez. Am vergangenen Sonntag Abend hielt der Männergeſangverein Concordia Brühl ſein diesjähriges Weihna chts konzert ab. Mit dem Kreutzerchor„Das iſt der Tag des N. Herrn“ wurde das Konzert unter Dirigent Herr . Jof. Freund, eröffnet. Es folgten die beiden 1 Ehöre von Beethoven„Die Veſper“ und„Fahr wohl, du goldene Sonne“. Das Kammer⸗ orcheſter aus Mannheim führte gute Muſik vor. Der zweite Teil des Konzertes war dem Volks⸗ lied gewidmet. Es kamen zum Vortrag„Die Wer⸗ bung“ von Silcher,„Es ſcheinen die Sternlein ſo hell“ von Jüngſt und„Wenn die Schwalben heim⸗ wärts ziehen“ von Bürk. Die vom Trio geſpielten Ungariſche Tänze ernteten ebenfalls freudigen Bei⸗ fall. 8 bahn durch bv. Karlsruhe, 31. Dez. Im wahrſten Sinne des Wortes hatte in dieſem Jahre das Chriſtkind den Winterſportlern günſtiges Weihnachtswetter beſchert. Wenn auch noch am Vor⸗ tage kein Flöckchen neuer Schnee gefallen war, ſo zeigte doch der rege Verkehr bei der Reichsbahn und die volle Beſetzung der Kraftpoſten, daß die Ahnung eine gewaltige Anzahl von Freunden des Schneeſchuhs aus den Städten heraus auf die Höhen des Schwarzwaldes getrieben hatte. Und ſie fanden dort oben ein weih⸗ nachtliches Ausſehen, die Kuppen und Wälder hüllten ſich noch in der Nacht in friſches ſchneeiges Weiß, ſo⸗ daß die Weihnachtsfeiertage ſelbſt faſt in allen Ge⸗ bieten des Schwarzwaldes das erſehnte Skiſport⸗ wetter und regen Beſuch ſahen. Auf den Höhen des ſüdlichen Schwarzwaldes war durch den Froſt der letzten Zeit die Unterlage für den Neuſchnee beſonders gut präpariert, ſodaß die intereſſanten Gebirgsbahnen der Höllental⸗ und Dreiſeenbahn und die Seilſchwebebahn auf den S Lauinsland als Spezialzüge für Wiunterſportler in Funktion traten. Für die letztere hatte die Reichs⸗ die Verbindung mit der Fahrpreis⸗ ermäßigung der Sonntagsrückfahrkarten ine gün⸗ ſtige Einwirkung auf die Beſucherzahl ausgeübt. In dem großen Gebiet des Feloͤbergs, um die Feldberghalden, am Stübenwaſen und am Grüble, am Herzogenhorn und an der Grafenmatt und auf dem Schauinsland und im Belchengebiet harte ſich die Schneedecke teilweiſe bis auf 40 Zentimeter Höhe verſtärkt und bot ausgezeichnete Möglichkeiten für Ski und Rodel. Die Zugangsſtraßen von allen Seiten her, im Bärental, von Todtnau und vom Schauinsland waren von. Skiläufern, Schlitten und Rodeln belebt, für das Auge bot die winterliche Rauhreifgewandung der Wälder noch einen beſonde⸗ ren Genuß. Im Nordſchwarzwald war es beſonders das Ge⸗ biet um die Hornisgrinde herum, das viel be⸗ ſucht wurde und auch gute Sportmöglichkeiten beigle. Die neue Hochſtraße Hundseck— Unterſtmatt zeigte einen ſehr guten Verkehr, aber auch die ſchneegepol⸗ Netkar⸗Elſenzgau des Badischen Kriegerbundes * Bammental⸗Reilsheim, 31. Dez. In außergewöhnlich ſtattlicher Anzahl waren am Sonntag nachmittag die Vorſtände der Krieger⸗ vereine des Gaues und die Vertrauensmänner des Kb.⸗ und Kh.⸗Verbandes im Badiſchen Kriegerbunde hier zu einer außerordentlichen Gau verſamm⸗ lung zuſammengekommen. An Stelle des erkrank⸗ ten erſten Gauvorſitzenden Dr. Langenbach leitete der zweite Vorſitzende Neudeck die Verſammlung. Nach einleitenden Begrüßungsworten nahm Redner zu⸗ nächſt zu der unter den Kriegsopfern herrſchenden Not kurz Stellung und führte aus, daß die Finanz⸗ not des Reiches nicht dazu führen dürfe, die leiden zu laſſen, die die größten Opfer für die Verteidigung des Vaterlandes gebracht haben. Die jüngſte Ent⸗ wicklung auf dem Gebiete der Verſorgung habe außerordentlich einſchneidende Aenderungen zu Un⸗ gunſten der Verſorgungsberechtigten gebracht. Die Gauleitung legte in der Verſammlung Proteſt gegen die Kürzungspläne ein. Der Kb.⸗ und Kh.⸗ Verband zähle nach den neueſten Feſtſtellungen 19 694 Verſorgungsberechtigte. FPFPCCCCVCVPPPPPUPUUPUPUVUVUFVVVVVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVVwæœææw——————————Pͤ———— Der Lenzkircher Raubmord noch nicht aufgeklärt * Lenzkirch, 30. Dez. Die polizeilichen und ſtaats⸗ anwaltſchaftlichen Ermittlungen in Sachen des Raub⸗ mords an Dr. Diez, Lenzkirch, haben eine Reihe weiterer wichtiger Tatſachen zutage gefördert. Doch iſt es immer noch nicht gelungen die Täter zu er⸗ mitteln. Die Staatsanwaltſchaft Freiburg erläßt daher an die geſamte Bevölkerung einen dringenden Aufruf, die Behörde in ihrem Bemühen zu baldi⸗ ger Aufklärung des ſchweren Verbrechens zu unterſtützen. Auch der kleinſte Hinweis kann von Wichtigkeit für die Ermittlung der Täter ſein. Die Täter müſſen mit den Gepflogenheiten und Eigen⸗ tümlichkeiten des Apothekers vertraut geweſen ſein. Es beſteht der beſtimmte Verdacht, daß die Ver⸗ brecher in der Umgebung von Lenzkirch zu ſuchen ſind, oder daß es ſich um Burſchen handelt, die früher einmal in der Lenzkircher Gegend ſich auf⸗ gehalten haben. Da der Apotheker ſehr mißtrauiſch und ängſtlich war, muß angenommen werden, daß er mindeſtens einen der beiden Verbrecher näher ge⸗ kannt hat oder daß irgend ſonſt etwas mitſpielte, was ihm die Mitnahme der beiden Burſchen unbe⸗ denklich erſcheinen ließ. Gewöhnlich ließ der Apothe⸗ ker Leute, die nachts Rezepte machen ließen, vor der verſchloſſenen Haustür warten und ſtreckte ihnen das r Neuen Mannheimer Feitung Jahresausklang im Schwarzwald ſterten Skiübungswieſen hatten das fröhliche bekannte Gewimmel von mehr oder weniger geübten Matadoren und Haſerln. Um die Orte Hundseck, Seekopf, Ruheſtein, Herrenwies uſw. webte ſich ein dichtes Netz von Skiſpuren in den weißen Rücken der Berge. Dementſprechend war auch im Schwarzwald der Beſuch der Höhenhotels und anderen Unterkunfts⸗ möglichkeiten. Im Nordſchwarzwald hatten die Höhenhotels faſt allgemein bis zum letzten Zimmer beſetzt, ſo daß am erſten Feiertag ſchon zahlreiche Notquartiere belegt werden mußten. Den gewal⸗ tigen Betrieb zeigte den Ankommenden ſchon die große Zahl von parkenden Autos, die in Gruppen von 40 bis 50 Stück jeweils vor den Höhenkur⸗ orten ſtanden. Im Feloͤberggebiet und auf dem Feldberg ſelbſt muß es noch viel belebter zugegan⸗ gen ſein; man erzählt, daß über 4000 Perſonen über Weihnachten den Feldberg beſucht haben. Auch aus den übrigen Orten wird gemeldet, daß ein durchaus befriedigender, 3. T. ſo⸗ gar ſehr ſtarker Fremdenverkehr ſich entwickelt hatte, der faſt allgemein volle Beſetzung der Hotels ſchuf. Nach den eigentlichen Feiertagen war am Sams⸗ tag ſchon eine ſtarke Erwärmung der Wit⸗ terung erfolgt, die allerdings zunächſt noch keine auftauende Wirkung im Schwarzwald ausübte. Eine zweite Welle warmer Luft, die in der Nacht auf den Sonntag über das Gebirge kam, trieb die Tempe⸗ raturen auch im Hochſchwarzwald bis an die Tau⸗ grenze heran. Die Niederſchläge, die mit der Er⸗ wärmung einſetzten, fielen deshalb ſogar auf dem Feldberg als Regen nieder. Im Laufe des Sonn⸗ tags iſt wiederum eine leichte Abkühlung eingetre⸗ ten, ſo daß die Waſſerflächen der aufgetauten Schnee⸗ hülle wiederum in Eis übergingen. Man darf viel⸗ leicht für Neujahr mit einer Verbeſſerung des Wetters dergeſtalt rechnen, daß erneute Schneefälle auf dem gefrorenen Untergrund eine ergiebige und zufriedenſtellende Bahn für den Skiſportler und Rodler ſchaffen. Jedenfalls wird auf den Höhen über 1000 Meter mit ziemlicher Sicherheit Winterſport getrieben werden können. Präſidialmitglied Lehr⸗ Karlsruhe, Leiter der Verſicherungsſtelle des Bundes, ſprach über das Sterbekaſſenweſen. In der anſchließenden Ausſprache wurden Fragen geklärt. Als Ergeb⸗ nis konnte feſtgeſtellt werden, daß verſchiedene Ver⸗ eine dem Plane einer Sterbeverſicherung nähertreten wollen. Es wurden dann noch Gauangelegenheiten be⸗ ſprochen und dabei bekannt gegeben, daß alle Alt⸗ veteranen des Gaues in dieſem Jahre mit Spenden bedacht wurden und daß auch keine Alt⸗ veteranenswitwe vergeſſen werden dürfe. Alle ſollten in dieſen Tagen für Spenden aus dem Altfond eingereicht werden. Das Unterſtützungsweſen muß auf alle hilfsbedürftige Kameraden und deren Ange⸗ hörigen ausgedehnt werden. Ebenſo wurde durch den Verſammlungsleiter darauf hingewieſen, daß in allen Vereinen der Tag der 60. Wiederkehr der Reichsgründung feſtlich begangen werden müßte, wenn es auch in der einfachſten Weiſe geſchehe. Denn auch heute noch dürften ſich die Soldatenvereine als Träger des vaterländiſchen Gedankens fühlen. Medikament zum Fenſter hinaus. Im ganzen Hauſe hatte er große Steine herumliegen, die der Abwehr eines unvermuteten Angriffs dienen ſollten. * Altſtabtrat Julius Feierling 80 Jahre alt * Freiburg i. Br., 31. Dez. Am Neufahrstag iſt es Altſtadtrat Julius Feierling vergönnt, ſein 80. Lebensjahr zu vollenden. Am 1. Januar 1851 in Altlußheim geboren, verbrachte er den Haupt⸗ teil ſeiner Lebenszeit in Freiburg. Hier gründete er im Jahre 1877, alſo vor nunmehr 54 Jahren, die heute weit und breit beſtbekannte Inſelbrauerei. Julius Feierling, der als junger Braumeiſter nach Freiburg gekommen, war der erſte, der helles Bier herſtellte und zum Ausſchank brachte. * Lahr, 30. Dez. Unter außerordentlich großer Beteiligung wurde der frühere Rebſtockwirt, Metz⸗ germeiſter Karl Siefert, beerdigt. Siefert war ein Mann, der weit über die Stadtgrenzen hinaus große Achtung genoß. Das kam in beredter Weiſe zum Ausdruck bei der Kranzuiederlegung am Grabe durch die Vertreter des Kriegerbundes, des Leib⸗ grenadierregiments, der Feuerwehr, des Wirte⸗ vereins, der Bezirks⸗Metzgerinnung und des Arbei⸗ terbildungsvereins. Mit drei Ehrenſalven und dem Kameradenlied nahm der Kriegerbund Abſchied von dem Grabe. J ſenftage ohne, lagenbescfmer Sodbrennen, Verdauongsstörungen sind hövfig folgen ontegelmäßigen kssens odet einer UDeberonstrengung des Magens; sie Werden durch eis v Bullrich- Salz. lauch in Tobleften] nach jeder Mahlzeit vermieden, resp. sofort beseitigt „Bullrich-Salze ist seit öber 100 Jahren in der ganzen Welt als unõbertroffenes Millionen nehmen es täglich. Es ist selbst bei dauerndem, jahrelangem Gebrauch vollkommen unschädlich und von n allen Apotheken und Drogerien Mittel bei Magenbeschwerden bekannt. stels gleichbleibender prompter Wirkung. — 4 0 7 2 141. Jahrgang/ Nummer 605 2 Aus der Falz 8000 Arbeitsloſe in Ludwigshafen * Ludwigshafen, 31. Dez. Das Jahr 1930 ſtand für die wirtſchaftliche Ent⸗ wicklung der Induſtriegegenden an der Weſtgrenze unter keinem günſtigen Stern. Dies trifft beſonders für Ludwigshafen zu. Die Induſtrteabwan⸗ derung durch die Verlegung verſchiedener Be⸗ triebe und Büros der JG. Farbeninduſtrie und der Luxſchen Fabrik, die Schließung der Kunſtwolle⸗ und Tuchfabrik Kuhn u. Adler ſowie der Trikotweberei AG. vormals Gebr. Mann, die Einſchränkung der Produktion der übrigen Fabriken infolge der allge⸗ meinen Weltwirtſchaftskriſe ſteigerten in Ludwigs⸗ hafen die Arbeitsloſigkeit von Monat zu Monat in beträchtlichem Maße. Während zu Beginn des Jahres 1930 vom Ar⸗ beits⸗ und Wohlfahrtsamt 5720 Arbeitsloſe unter⸗ ſtützt wurden, waren es anfangs Dezember 7530, alſo annähernd ein Drittel mehr. Rechnet man dazu noch die Erwerbsloſen, die keine Unterſtützung mehr beziehen, ſo ergibt ſich für Ludwigshafen Eude De⸗ zember die Zahl von rund 8000 arbeitsloſen Ein⸗ wohnern. f Neue Kirchenbauten in Ludwigshafen h. Ludwigshafen, 31. Dez. Für die neue prote⸗ ſtantiſche Kirche, die im Stadtteil Nord im Ziel⸗ punkt der Ebertſtraße gegenüber dem Portal des Ebertparks(beim Vereinshaus der Ic. Farben⸗ industrie) errichtet wird, iſt die Bauſtelle eingerichtet worden. Nach Neujahr kann mit der Ausſchachtung begonnen werden. Der 50 Meter hohe Tur m, der noch 25 Meter aus dem Dach dieſer erſten Rundkirche der Pfalz herausragen wird, dürfte die Dominante des Stadtteils Nord⸗Frieſenheim werden. Die pro⸗ teſtantiſche Gartenſtadtkirche, die gleichfalls von den Architekten Latteyer und Schneider im Bund mit Architekten Schittenhelm errichtet wird, iſt bis unters Dach gediehen. Durch Vollendung des Turmes wird die Silhouette der Gartenſtadt erfreu⸗ lich bereichert. Die Einweihung dürfte bis ſpäteſtens Pfingſten 1931 erfolgen. Verlegtes Sängerfeſt * Ludwigshafen, 31. Dez. Der geſchäftsführende Vorſitzende des Deutſchen Arbeiterſängerbundes, Gau Pfalz, beſchloß in Anbetracht der wirtſchaftlichen Notlage eines großen Teiles ſeiner Mitglieder das Gauſängerfeſt des Deutſchen Arbeiterſängerbundes, das über die Pfingſtfeiertage in Franken ⸗ thal abgehalten werden ſollte, auf unbeſtimmte Zeit zu verlegen. f Tödlicher Verkehrsunfall :: Rheingönheim, 30. Dez. In der Kaiſer⸗Allee verunglückte geſtern abend der mit dem Fahrrad fah⸗ rende 26 Jahre alte Maurer Willi Noll. Er erlitt eine ſchwere Gehirnerſchütterung und wurde ſofort ins Ludwigshafener Marienkrankenhaus eingelie⸗ fert, wo er heute vormittag ſtar b. Noll, der lange Zeit arbeitslos war und erſt ſeit drei Wochen wieder Beſchäftigung hatte, hinterläßt eine Frau mit drei Kindern. Unglück im Walde * Edenkoben, 31. Dez. Bei Arbeiten im Walde wurde der 39 Jahre alte Waldarbeiter Karl Schu ⸗ bert II aus Dernbach im Stadtwald von einem 0 Holzblock ſo ſchwer am Kopfe getroffen, daß er blut⸗ ütberſtrömt zuſammenbrach und ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Vater von fünf Kindern. In geiſtiger Umnachtung erhängt 4 Pfortz, 31. Dez. Der 60jährige Karl Rieger f von hier erhängte ſich heute nacht in der Futter⸗ kammer ſeines Hauſes. Man ſpricht davon, daß er ſich eines Prozeſſes wegen das Leben genommen habe. Das iſt jedoch unwahrſcheinlich, da er dieſen Prozeß gewann. Wahrſcheinlicher iſt, daß er in geiſtiger Um nachtung aus dem Leben ſchied. * Schwegenheim, 31. Dez. Heute nacht erhängte ſich der 75jährige Peter Weiß in ſeiner Wohnung. Er handelte in einem Anfall geiſtiger Umnachtung. 25 Einbrecher an der Arbeit :: Pirmaſens, 30. Dez. In der vergangenen Nacht in das Möbelgeſchäft Rtehmer in der Moltkeſtraße 5 ein Einbruch verübt und Decken, Vorhänge und Federn im Werte von etwa 600 Mark Die Diebe wurden von einer Nachbars⸗ frau bemerkt, die Riehmer durch Zurufe verſtändigte, wurde geſtohlen. worauf die Einbrecher die Flucht ergriffen. Die Polizei verhaftete morgens in der Sandgaſſe einen Handwerksburſchen, der der Beteiligung an der Tat 3 dringend verdächtig iſt. * Herxheim bei Landau, 30. Dez. Bei der vor einigen Tagen abgehaltenen Treibjagd wurden 350 Haſen und acht Kaninchen erlegt. 6 87 teh 05 r S e, dem. 270 0 0 te 0e 2 4. h 2 Der Verunglückte iſt 45 Wir leiden, durch Kapitalverluſt 3 Seite/ Nummer 605 Nene Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Wird das neue Jahr endlich den Umſchwung zum Beſſeren bringen? Aus der Depreſſion herausführen? Die Kriſe beenden, die ſo furchtbar ſchwer auf uns allen laſtet? Dieſe ernſte Frage, die, ausgeſprochen oder nicht, Millionen Deutſche beſchäftigt, haben wir einer Reihe von Staatsmännern und Wirtſchafts⸗ führern des In⸗ und Auslandes vorgelegt. Hier folgen ihre Antworten, die nicht ſo ſehr Prognoſe ſein wollen, ſondern Anregungen und Gedanken⸗ beiträge für den großen Kampf um das beſſere Leben. . Dr. Hermann Fischer, Md. Präsident des Hansa-Bundes für Gewerbe, Handel und Industrie Kapitalismus darf nicht geizig sein! Die ſchwere Not, die an dieſer Jahreswende auf uns allen laſtet, führt leider dazu, daß die weiteſten Schichten der Verbraucher und der Geſchäftswelt ſich immer mehr in eine Stimmung verſtricken, aus der heraus ſie ge⸗ neigt ſind, alles nur ſchwarz in ſchwarz zu malen. Angeſichts dieſer Pſychoſe, wie man ſte beinahe bezeichnen muß, iſt es gut, ſich daran zu erinnern, gaß unſer deutſches Volk und unſer gegenwärtiges Wirtſchafts⸗ ſyſtem ſchon viele ſchwere Stürme gut über⸗ ſtanden haben und ſich der Kraft und der Quellen be⸗ wußt zu werden, die unſer gemeinſames Vaterland in ſich birgt und die ſich gerade immer in Zeiten der Gefahr be⸗ ſonders bewährt haben. Schließen wir miteinander einen Bund, um das Ver⸗ trauen, welſtes das zielbewußte Handeln der Reichs⸗ regierung in den letzten Wochen und Monaten im In⸗ und Auslande herbeigeführt hat, zu erhalten und weiter aus⸗ zubauen, ſo werden wir am ſchnellſten den gegenwärtigen Tiefpunkt der Konjunktur überwinden. Denn Wieder⸗ herſtellung des Vertrauens in die Führung und vor allem in die deutſche Wirtſchaft ſelbſt iſt die ent⸗ ſcheidende Vorausſetzung hierfür. So kann ein jeder von uns dazu beitragen, die Wirtſchaftsnot mit überwinden zu helfen. In dieſem Sinne richte ich an alle diejenigen, die noch etwas haben, den dringenden Appell, ſich nicht einer falſchen Sparſamkeit hinzugeben, ſondern ſoweit es ihnen möglich, durch Einkäufe die zurückgehende Kaufkraft wieder 8 u ſtär ken. In dieſem Sinne habe ich auch, wo ich immer konnte darauf hingewirkt, Arbeiten zu vergeben, wenn ſie auch im Augenblick nicht dringend notwendig ſind, um vor allem dem ſchwer ringenden Mittelſtand wenigſtens eine Geheimrat Professor Dr. Carl Duisberg bnszender des Die Ueberwindung der Krise · ihre Aussichten und Voraussetzungen Aufsichtsrates der IG. Farben, Präsident des Reichsverband der Deutschen Industrie Die sechs Voraussetzungen Die Entwicklung der letzten Monate hat denen Recht gegeben, die den Standpunkt vertraten, daß Energie und Führerwille ſich auch heute noch in Deutſch⸗ land durchſetzen können, um die Maßnahmen raſch und energiſch durchzuführen, die zur Sanierung unhalt⸗ bar gewordener Verhältniſſe notwendig ſind. Die Durch⸗ führung des Sanierungswerkes der Reichsregierung er⸗ ſcheint ausreichend geſichert, und es handelt ſich heute nur noch darum, die zweckmäßigen Ergänzungen zu finden, die das begonnene Werk wirklich zu dem machen, was es nach der Anſicht ſeiner Schöpfer werden ſoll, zu einer neuen Grundlage für eine geſunde Entwick⸗ lung unſeres politiſchen und wirtſchaftlichen Lebens. Um dieſe erſtrebten Ziele aber endgültig erreichen zu können, ſcheint mir die Erfüllung folgender Punkte notwendig zu ſein: 1. Weiterführung des begonnenen Aus gabenab⸗ baues und der Verwaltungseinſchränkun⸗ gen bis auf ein unſerer finanziellen Leiſtungsfähigkeit angepaßtes unbedingt notwendiges Maß. 2. Vertrauen in unſere eigene Kraft und Leiſtungsfähigkeit, damit neuer Unternehmungsgeiſt und neuer Leiſtungswillen. Bekämpfung von Zweckpeſſimismus und Flaumacherei. 8. Ausnutzung aller Möglichkeiten un⸗ ferer handelspolitiſchen Situation, um zu einer Ausweitung unſerer Exportmöglichkeiten zu kommen. 4. Erhöhung der Konkurrenzfähigkeit durch Selbſtkoſtenſenkung. 5. Ausbau des inneren Marktes durch Sa⸗ nierung und Reorganiſation der Landwirtſchaft. 6. Repidijerung der untragbaren Beſtimmungen des Verſailler Diktats und Aenderung der un⸗ tragbaren Belaſtungen aus dem Noungplan. Nur mit dieſer Sanierung von innen und Entlaſtung von außen wird unſer deutſches Volk auch auf dem wirt⸗ ſchaftlichen Gebiet ſeinen Aufſtieg wieder nehmen. Die letzten Jahre, insbeſondere die letzten Monate haben ge⸗ zeigt, was es für den internationalen Handels verkehr bedeutet, wenn Europa ſich in einem dauern⸗ den Fieberzuſtand befindet und dauernd von politiſchen und wirtſchaftlichen Kriſen, als direkte und indirekte Folge⸗ erſcheinungen des Verfailler Vertrages, erſchüttert wird. Im internationalen Handelsverkehr wird die Welt⸗ kriſe nicht überwunden werden, ſolange nicht die Ver⸗ hältniſſe in Europa ſtabiliſiert ſind. Das wird nur geſchehen, wenn das Herz Europas, Deutſchland, leben und arbeiten kaun. Nur dann wird auch Europa internationalem Kapital und internationalem Waren⸗ export wieder eine ausreichende Aufnahmefähigkeit entgegenbringen. CC Kb kleine Hilfe zu bringen. Es heißt jetzt auch, pſychologiſch zu denken. Endlich ſcheint es mir noch notwendig zu ſein, gerade an dieſer Jahreswende nocheinmal beſonders darauf hin⸗ zuwetſen, daß eine Rettung nur auf dem Boden der gegen⸗ wärtigen freien kapitaliſtiſchen Wertſchafts⸗ ordnung möglich iſt. Denn viele der ſchweren Fehler, dte in den vergangenen Jahren gemacht worden ſind und die mit zu der heutigen Wirtſchaftskriſe geführt haben, beruhen darauf, daß man eine un m gliche Syntheſe z wiſchen Sozialismus und freier Privat⸗ wirtſchaft verſucht hat. Halten wir unſere gegenwärtige Wirtſchaftsorbnung von ſozialiſtiſchen Einflüſſen ſo frei wie möglich, gleichgültig ob ſie im marxiſtiſchen oder ſogenannten nationalen Gewande auftreten, ſo werden wir auch am ſchnellſten den Tiefpunkt überwinden. Reichsminister A. D. Eduard Namm Geschäftführendes Präsidial- mitglied des Deutschen Industrie- und Handelstag Billiges Geld, geleerte Lager und dennoch Arbeitslosigkeit! Die Urſachen unſerer wirtſchaftlichen/. keiten liegen zum großen Teil außerhalb unſeres Landes: entkräftigt und durch einen großenteils geborgten Wirtſchaftsaufbau nicht hin⸗ länglich geſtärkt, ſchwerer als andere unter der Weltwirt⸗ ſchaftskriſe. Unſere Ausfuhr, 1929 und anfangs 1980 ein Zeichen techniſcher Leiſtungskraft wie wirtſchaftllchen Druckes im Inland und zu⸗ gleich ausländiſcher Kaufkraft, iſt durch deren Erlahmen gefährdet. Unſere auswärtigen Goldſchulden ver⸗ langen zur Verzinſung infolge der Veränderung des Wert⸗ verhältniſſes von Gold und Ware mehr an na⸗ tlonaler Leiſtung als vorausgeſehen. Unſere innere Wirtſchaft leidet unter Mangel an Kapital und Unſicherheit der Kreditverſorgung zufolge der un⸗ geheuren kurzfriſtigen Verſchuldung, wie unter dem Erlahmen der inländiſchen Kauf⸗ kraft. Dennoch brauchen wir nicht zu verzweifeln. Gewiß bereiten ſich auch für Deutſchland ſtruk⸗ turelle Wandlungen ſeiner internationalen Wirtſchafts beziehungen vor. Eine beſchleu⸗ nigte Induſtrialiſterung weiter auswärtiger Gebiete be⸗ droht auch Deutſchlands Welthandelsſtellung. Aber die deutſchen Wirtſchaftskräfte ſind zu wen⸗ dig und die Bedürfniſſe der Erde zu groß, als daß Ar⸗ beitskräfte immer feiern müßten. Darum müſſen wir international dahin wirken, die Einſperrungen an Kaufkraft und Kapital zu beſeitigen, unter denen die Erde gegenwärtig leidet, national den Anſchluß in der Ge⸗ ſamtheit der Volkswirtſchaft an die wirtſchaftlich bedingten Koſten und Prelſe zu finden. Man bezichtigt die kapitaliſtiſche Wirtſchafts⸗ ordnung, daß ſie Maſſennot nicht verhüten konnte. In Wirklichkeit iſt es aber wohl gerade die Miſchung von Fapitaliſtiſch und von außerwirtſchaft⸗ lich beſtimmter Ordnung, die nicht raſch genug die natürlichen Anpaſſungen zuließ. Das Reich bedarf, um der Schrumpfung ſeiner Wirtſchaft zu entgehen, . Ausſtattung mit Kapital und eines beſſeren Marktes. Die Fragen inländiſcher Ein⸗ kommenverteilung treten dahinter gegenwärtig zurück. Gibt es Wege aus der Kriſe? Männliche politiſche Geſinnung, ſtark genug, um alle Möglichkeiten der Verwirklichung nationaler Rechte zu erſchöpfen, klug genug, um nicht unzeitige Kriſen hervor⸗ zurufen! Erweiterung des Marktes bei Aufrechterhaltung der Gleichberechtigung des Handels auf der ganzen Erde und zugleich unter beſonderer Pflege geographiſch und na⸗ türlich bedingter engerer Zuſammenſchlüſſe! Verfahren wir ſo, ſo iſt kein Grund zur Mutloſigkeit. Das Kapital iſt in vielen Ländern billig geworden. Ungedeckte Wirtſchaftsbedürfniſſe liegen im weiteſten Umfange im Ausland und bei vielfach geleerten Lägern im Juland vor. Dazwiſchen liegt unſere Arbeitskraft. Dieſe Elemente zu vereinigen, iſt unſere Aufgabe und unſere Hoffnung. 5 Brauweiler Regierungspräsident z. D. Geschäftslührendes Präsidlialmitglied der Vereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände Klare Grenzen zwischen Staat, Politik und Wirtschaft Im Jahre 1930 iſt die Erkenntns der wirk⸗ lichen wirtſchaftlichen Lage Deutſchlands zum erſten Mal in das allgemeine Volks⸗ Bewußtſein eingegangen. Die ungeheure und noch ſtändig anſchwellende Zahl derjenigen Volksgenoſſen, die das bittere Schickſal der Arbeitsloſigkeit zu tragen haben, hat auch denen die Augen geöffnet, die in Verkennung der inneren Lebensbedürfniſſe unſerer Wirtſchaft dieſer im⸗ mer neue Laſten aufbürden zu können glaubten, um einen unangemeſſenen öffentlichen Aufwand und über unſere Kräfte gehende und die notwendige Kapitalbildung läh⸗ mende Steigerungen des Konſums zu ermöglichen. Hier⸗ mit iſt— das zeigt uns die traurige Lage des Arbeits⸗ marktes— das verſtändliche, aber trotz aller Warnungen der verantwortlichen Leiter der Wirtſchaft nicht durch Er⸗ kenntnis der Grenzen unſerer Leiſtungsmög⸗ lichkeit in den richtigen Bahnen erhaltene Streben nach ſoztlaler Verbeſſerung für einen immer wach⸗ ſenden Teil unſerer Volksgenoſſen im Erfolge in das Gegenteil umgeſchlagen. Ohne die weitreichenden Einwirkungen der augenblick⸗ lichen Weltwirtſchaftskriſe und vor allem die Folgen unſerer Tributbelaſtung in ihrer Bedeutung auch für unſere Wirt⸗ ſchaftslage zu unterſchätzen, muß doch ein weſentlicher Grund für die heutige Wirtſchafts⸗ und Volksnot in dem Uebermaß ſtaatlicher und poli⸗ tiſcher Eingriſſe in den Gang unſerer Wirtſchaft ge⸗ ſehen werden. Kräfte, die für die eigentliche Wirtſchaftsführung, für den ſchweren Kampf der Betriebe um Erhaltung der Rentabi⸗ lität und damit der Arbeitsgelegenheit für die Arbeitneh⸗ mer nicht verantwortlich und einer ſolchen Verantwortung auch nicht fähig ſind, haben in das feine Räderwerk der Wirtſchaft unter wirtſchaftsfremden und oft wirtſchafts⸗ feindlichen Geſichtspunkten ſtörend eingegriffen. Möge das Jahr 1931 das Verſtändnis auch für dieſe Gründe unſerer Notlage in immer weitere Kreiſe unſeres Volkes tragen und eine Bereinigung der Grenzen zwiſchen den öffent⸗ lichen Gewalten und der privaten Witrſchaft bringen. Dann würden auch Arbeitgeber und Arbeitnehmer wieder zu freier Zuſammenarbeit unter eigener Ver⸗ antwortung zuſammengeführt, der Weg zum inneren Frieden und zur Wiederaufrichtung unſerer Wirtſchaft würde geöffnet werden. Dr. Paul Mamroth Kommerzienrat Berlin, AEG Erkenntnis bedeutet Fortschritt Die Silveſterglocken des unfroh ſcheidenden Jahres wer⸗ den ſchwerlich Aufſtieg und Beſſerung der ungewöhnlich ernſten Wirtſchaftslage verkünden. Im Jahre 1930 wurde hinter zerſtörten Illuſionen die wahre Lage Deutſchlands ſichtbar. Erkenntnis bedeutet aber Fort⸗ ſchritt. Das ſo intelligente, ſolide und arbeitſame, wenn auch poltitiſch leider unbegabte deutſche Volk wird nicht Selbſtmord begehen und radikaler Zerſtörungswut folgen. Die Zeichen des Zuſammenbruchs von 1918 ſchrecken. Ich glaube an allmähliche Geſundung, die noch große Opfer fordern wird. Sie kann gefördert werden, wenn alle Nationen erkennen, welchen Wert für ſie ein zufriedenes, ſtarkes und kulturför⸗ derndes Deutſchland hat. Auch als Wall gegen das furchtbare Experiment des aſiatiſchen Rußlands. Friedrich Derlien vorstender des Reichs verbandes des deutschen Handwerks Fort mit der Zwangs wirtschaft Für das deutſche Handwerk wünſche ich vor allen Dingen eine Klärung und Konſolidierung der Verhältniſſe. Wenn niemand mehr weiß, was ihm Reich, Staat und Kommune vom Einkommen noch übrig laſſen, hält auch der größte Optimiſt mit ſeinen Beſtellun⸗ gen zurück.. Danach möchte ich, daß man das deutſche Volk wenig⸗ ſtens ſolange mit neuen Geſetzen verſchont, bis Reichs⸗ reform und Reichsfinanzreform einer endgültigen Rege⸗ lung zugeführt ſind. Mein nächſter Wunſch lautet:„Herr, erlöſe uns von aller Zwangswirtſchaft.“ Das Gefühl, daß es da⸗ mit ein Ende haben ſollte, iſt weiter verbreitet, als man offiziell wahr haben will, aber die Intereſſenten klammern ſich an die ihnen lieb gewordenen Aemter und Methoden. Einmal muß das Ende aber doch kommen und zwar je eher, deſto beſſer. Ein erheblicher Erfolg in der Bekämp⸗ fung der Arbeitsloſigkeit hängt davon ab!! Die öffentliche Hand ſoll aus dem privaten Wett⸗ bewerb ausſcheiden und ſie ſoll bei Ausſchreibung von Arbeiten ſorgfältig prüfen, ob die übliche Bevorzugung des Mindeſtfordernden verantwortbar iſt. Preisabban ſoll ſein, muß ſein, aber die Wirtſchaft kaun letzten Endes doch nur vom Gewinn und nicht vom Verluſt leben. Frank Billlings Kellogg ehemaliger amerikanischer Staatssekretär des Aeußeren Träger des Friedensnobelpreises Frieden— das beste business Das beſte Geſchäft iſt der Frieden. Zwiſchen Frieden und gutem Geſchäftsgang beſteht eine unlösbare Wechſel⸗ beziehung. Einer bebingt und verurſacht den anderen. So erklärt ſich nach meiner Ueberzeugung die Weltwirt⸗ ſchaftskriſe, unter der wir alle zu leiden haben, nicht zu⸗ letzt aus der politiſchen Unruhe, von der manche Staaten und Völker der Erde beherrſcht ſind, und dieſe eben wieder aus der ſchwierigen Wirtſchaftslage. Der Kreislauf iſt fatal— er will mir aber nicht ſchickſalhaft erſcheinen. Ich kann nicht glauben, daß wir untätig abwarten müßten, bis Erleichterungen der weltpolitiſchen Lage die Geſchäftstätigkeit beleben oder um⸗ gekehrt bis ſolche Belebung des Welthandels und Welt⸗ verkehrs zu einer Abſchleifung der politiſchen Gegenſätze führt Wir ſelbſt, die Meuſchen unſerer Zeit, müſſen auf politiſchem und wirtſchaftlichem Gebiet zugleich den Hebel auſetzen, deſſen Kraft die Wandlung zum beſſe⸗ ren hervorruft. In dieſem Sinne mag das Jahr 1931 ein entſcheidungs⸗ ſchweres Jahr für unſere ganze Generation werden. Vom politiſchen Blickpunkt betrachtet iſt feſtzuſtellen, daß die endgültige Abrüſtungskonferenz ſich vorbereitet, von der wir alle— in Amerika nicht minder lebhaft als in Europa — einen ganz weſentlichen Fortſchritt des Friedens⸗ gedankens erhoffen. Die wirtſchaftlichen Aſpekte mögen im Augenblick noch nicht ſo völlig geklärt erſcheinen. Lo⸗ giſcherweiſe müßte die Solidarität der Wirtſchaftsnot, die die ganze Welt erfaßt, zu einer Solidarität inihrer Bekämpfung führen. Da aber nicht die Logik der Dinge allein, Dr. h. E Nermann Röchling Völklingen(Saar) Schutz den Aufstrebenden Wirtschaftskräften Bei der Senkung der Ausgaben des Reiches, der Länder und der Gemeinden müſſen der erſten Mil⸗ liarde weitere folgen. Dann kann auch ein Moratorium gemäß dem Poungplane beanſprucht wer⸗ den. Die ſteckengebliebene Reichsreform muß durch⸗ geführt werden und ſehr erhebliche Erſparniſſe bringen. Die Kommunen ſind dadurch zu eigener Verantwor⸗ tung in der Finanzwirtſchaft zu führen, daß ſie aus eigenen Steuern leben müſſen. Nur ſo wird wieder Sparſamkeit in die Verwaltung einkehren. Die Schäden der Arbeitsloſenverſicherung beſtehen hauptſächlich darin, daß die Höhe der Einkünfte der Ledigen dieſe nicht veranlaſſen kann, auf der Suche nach Arbeit ihren Wohnſitz zu ändern. Das muß beſeitigt wer⸗ den. Abbau der ſozialen Laſten in der Form, daß überall— wie jetzt bei den Krankenkaſſen ein wirkſamer Damm gegen Mißbräuche errichtet wird. Senkung des allgemeinen Preisniveaus um 15 bis 20 v. H. durch Senkung der Löhne, Gehälter, Frachten, Preiſe der Rohſtoffe und Fertigfabrikate ein⸗ ſchlteßlich der Spanne vom Mehl zum Brot und vom Vieh zum Fleiſch. Stärkſte Forcierung der wiſſenſchaftlichen Züchtungsarbeit geeigneterer Weizenſorten und direkt verwendbaxer hocheiweiß⸗ und ölhaltiger Futtermit⸗ tel, damit wir von deren Einfuhr unabhängig werden. Arbeitsbeſchaffung durch großzügige Kolo⸗ niſierung unſerer öſtlichen Gebiete in der Form größerer Bauernſiedlungen und dadurch Anſäſſig⸗ machung unſeres Nachwuchſes, der von der Induſtrie nicht mehr aufgenommen werden kann. Grund und Boden ſteht genug zur Verfügung. Wird ſo die Wirtſchaft entlaſtet, ſo ſtehen genug Fabriken zu Gebote, die jung aufſtrebenden Kräften mit neuen Ideen die Möglichkeit des Aufſtiegs geben. Dem Zuſammen⸗ bruch zahlreicher Unternehmen muß ein neuer in duſtrieller Aufſtieg folgen. Dazu iſt aber eine Politik nötig, die die Lohngleichmacherei in Stadt und Land beſeitigt und ſich grundſätzlich danach rich⸗ tet, was ein Erzeugnis an Lohn vertragen kann. Je ſpäter wir an den Abbau der überſpannten Faktoren der Preisbildung gehen, umſomehr geht von wertvollen ſozialen Errungenſchaften verloren. Deun nur die aufſtrebenden Wirtſchaftskräfte unſeres Volkes, die ſehr zahlreich ſind und die jetzt erdrückt werden, können das Beſtehende erhalten und den Fort⸗ ſchritt bringen 18 1 H. Lawrence Growes e Handelsattaché in Berlin Welt- prosperity von Amerika her! Vielleicht wird im neuen Jahre von Amerika aus der Auftrieb zur allgemeinen Beſſerung der Welt⸗ wirtſchaftslage ausgehen. Manche Anzeichen laſſen auf einen Umſchwung ſchließen. der ſich vorbereitet. Mag ſein, daß dies zunächſt für meine engere amerikaniſche Heimat gilt. Wir ſehen nach ſchwerer akuter Kriſe eine Neubelebung der Konfunktur zunächſt in manchen, freilich entſcheidenden Wirtſchaftszweigen. Da iſt die Textile N induſtrie, die unbeſtreitbar einen ſtarken Aufſchwung 4 nimmt. Nun, Amerika hatte ſchon 1921 unter einer ſchweren Depreſſton zu leiden und damals iſt es gerade die Textilinduſtrie geweſen, von deren Aufſchwung die allgemeine Wendung zum beſſeren ausging, jene Wendung, die zur allgemeinen prosperity führte. Es iſt vielleicht nicht allzu optimiſtiſch, aus einer eben ſich ankündigenden i auch parallele Schlußfolgerungen zu ziehen. ö Die Vereinigten Staaten von Amerika hatten genau wie Deutſchland unter dem allgemeinen Preiswirrwarr zu leiden. Bei uns in Amerika wird fich die Stabiliſierung der Preiſe zweifellos ſehr bald vollzogen haben. Von ſolcher Stabiliſierung erwarten wir, daß ſehr weite Käuferſchichten aus ihrer, in der Zeit des Preisabbaues geübten Zurückhaltung heraus⸗ treten und ſo eine neuerliche Entfaltung unſeres indu⸗ ſtriellen Abſatzes bewirken werden. Wir ſind der zuverſichtlichen Hoffnung, daß die Wirt⸗ ſchaftslage ſich nun in Amerika beſſern wird Beſſern ſich die Verhältniſſe aber in Amerika, ſo beſſern ſie ſich auf der ganzen Welt und insbeſondere auf dem europäiſchen Kontinent, mit dem uns ja enge Bande. 5 vor allem auf finanziellem Gebiete verknüpfen. Beſonders eng iſt die Bindung der amerikaniſchen Wirtſchaft an Deutſchland, das immer noch das Land unſerer wichtigſten kontinentalen Geſchäftsverbindung iſt. Konjunktur wie Kriſe ſind ein Fieber, das ſich von ſeinem Herde aus⸗ dehnt und verbreitet. Wir hoffen ſehr, daß in dieſem Jahre von Amerika ein 1 heilſames Fieber ausgehen wird: das Fieber der Kon⸗ 1 junktur, das wir Amerika, aber auch für Europa erhoffen. von Batocki- Ostpreußen Oberpräsident a. D. Gesunde Landwirtschaft, der Grundpfeiler des Binnenmarktes Die deutſche Landwirtſchaft wünſcht: Auf Seiten der Landwirtſchaft ſelbſt: Immer 5 feſtere Geſchloſſenheit der Grünen Front im Da⸗ 5 ſeinskampf der deutſchen Bauern, ungehemmt durch Quer⸗ 5 treiberei der Parteipolitiker, durch Eiferſüchtelei der Or⸗ ganiſätionen und ihrer Führer, durch kurzſichtigen Eigen⸗ nutz einzelner Bezirke und Gruppen. Auf Seiten der Oeffentlichkeit: Zunehmende Einſicht, daß von der Wiederherſtellung einer lebens fähigen und leiſtungsſtarken Landwirtſchaft die Lebensfähigkeit der Geſamtwirtſchaft und von einem geſunden deutſchen Bauerntum die Zukunft des deutſchen Volkstums abhängt. Auf Seiten der Regierenden: Unbeirrbares Jort⸗ 9 ſchreiten zu dem Ziel, dem deutſchen Bauern wieder einen 1 beſcheidenen Lohn für ſeine Arbeit zu ſichern und den deutſchen Städter durch Verbilligung des Weges der Ware vom Erzeuger zum Verbraucher vor Ueberteuerung zu be⸗ wahren. ſondern ebenſoſehr das Irrationale des Menſchlichen den Lauſ der Welt beſtimmt, kann es geſchehen, daß die allge⸗ meine Kriſe zur verſchärften Außseinanderſetzung einzelner niehr oder minder notleidender Gruppen untereinander führt. f Völker gegeneinander? Staaten gegeneinander? Kon⸗ tinente gegeneinander? Es iſt immer wieder der glei ch e Denkfehler, der die gleichen Schwierigkeiten erzeugt, indes die tiefere Erkenntnis der Solidarität in unmittel⸗ bare Taten umgeſetzt, zur Erleichterung führen kann und muß. So gehen wir in das Jahr 1931 hinein in dem ſeſten Entſchluß, in dieſem Jahre jene Erkenntnis der Welt⸗ öffentlichkeit zu erzwingen, die den Frieden ſichert, weil ſie den Wohlſtand wünſcht. 5 Louis Loucher französischer Handels- minister. Die Mission der Wirtschaft Es wird allmählich Zeit, ſich darüber klar zu werden, daß ernſte und aufrichtige Verſuche, der europa i⸗ ſchen Kriſe Herr zu werden, geſcheitert ſind. Verſuche, die von hervorragenden Wirtſchafts⸗ kennern propagiert und mit dem Einſatz mächtiger und über jeden Zweifel an ihrer Verſtändigungsbereitſchaft er⸗ habener Regierungen unternommen wurden. Erinnern wir uns nur der Genfer Zollfriedenskonferenz, auf der maßgebende Delegierte aus aller Herren Länder zweifellos 0 15 Beſte gewollt und doch nur ſehr, ſehr wenig erreicht haben. Wir werden darum nene Wege jener europäischen. Wirtſchaftsverſtändigung ſuchen müſſen, 5 die— es iſt heute ſchon ein Gemeinplatz, dies feſtzuſtellen, und muß dennoch immer wieder feſtgeſtellt werden— allein auch mit der Kriſe innerhalb der einzelnen ſtaat⸗ lichen Wirtſchaftskörper fertig werden kann. Denn das eine iſt erwieſen: daß auch die heroiſchſten Anſtrengungen einzelner Nationen nicht genügen, die Not dieſer einzelnen zu meiſtern, da dieſe ja vor allem aus der Struktur der Geſamtheit erwächſt. 5 Vielleicht werden wir im neuen Jahr endlich dazu kommen, die neuen Wege einzuſchlagen, die mir nicht erſt ſeit heute gangbar erſcheinen. Ich denke dabei vor allem an die Intenſivierung der Intereſſenverflechtung. innerhalb Europas. Daß ſolche Intereſſenverflechtung be⸗ ſteht und daß ſie ganz ungemein bedeutſam iſt, bedarf kei⸗ nes Wortes und keines Beweiſes mehr. Nun handelt es ſich darum, die Tatſache dieſer Intereſſengemernſchaft nutz⸗ bar zu machen für fortſchrittliche Wirtſchaftsentwicklung. Hier fällt eine ungemein bedeutſame Aufgabe der Groß in duſtrie zu. Die überſtaatliche Kartellierung der Wirtſchaft iſt, trotz manchen Berſuchen, noch nicht allzuweit fortgeſchritten. Sie iſt aber unausweichlich und ſie ſollte nach meiner Meinung bewußt gefördert werden. Was der Regierungspolitik vielfach mißlingen mußte, wird die Wirtſchaft nun zu erreichen haben: jenen gemein⸗ ſchaftlichen Aufbau, der Verbindendes immer ſtär⸗ ker hervortreten läßt und ſo all die Hemmungen und Tren⸗ nungen enthaftet, die immer noch auf unſerem, im völli⸗ gen Neuaufbau begriffenen Erdteil drückend laſten. 7 * * Mittwoch, 31. Dezember 1930 * Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 605 2 Geheimrat Kastl Geschäftsführendes Präsidialmitglied des Reichsverbandes der Deutschen Industrie Rückslehtnahme Auf wirtschsftliche Netwendigkeiten Die Entwicklung der deutſchen Wirtſchaft im Jahre 193 wird entſcheidend davon beeinflußt werden, ob es gelingt, aus den Ereigniſſen und Erfahrungen der letzten Jahre . mutiger Energie und eiſerner Konſequenz die notwen⸗ digen Schlüſſe zu ziehen. Das Jahr 1930 hat das deutſche Finanzweſen und die deutſche Wirtſchaft in Situationen gebracht, die ſich im Jahre 1931 nicht wiederholen dürfen. Es iſt offenkundig geworden, daß ſich die Fehler der früheren Finanz⸗ und Wirtſchaftspolitik ſchon an allen Volksſchichten bitter gerächt baben, und daß es, wenn ein völliger Zuſammenbruch vermieden werden ſoll, höchſte Zeit iſt, an die Stelle der früheren Mißachtung der wirtſchaftlichen Geſetze eine weit⸗ gehende Rückſichtnahme auf die wirtſchaft⸗ lichen Notwendigkeiten zu ſetzen. 5 Es iſt ein Gebot der Selbſterhaltung für Volk und Wirt⸗ ſchaft, daß die neuen Wege, die zur Abwendung der Kataſtrophe in den letzten Monaten beſchritten worden ſind, mit verſtärkter Anſpannung aller Kräfte fortgeſetzt werden, und daß den bisher erfolgten erſten Schritten in Richtung einer ernſthaften Sanierung der Reichsfinanzen und einer Herabſetzung aller Beſtand⸗ teile der Produktionskoſten weitere, noch entſchiedenere Schritte folgen müſſen. Das Ergebnis der deutſchen Wirt⸗ ſchaft im kommenden Jahre hängt davon ab, wie ſtark ſich der Reformwille in den einzelnen Gebieten der Wirtſchafts⸗, Finanz⸗ und Sozialpolitik durchſetzt. Wenn es gelingt, das innere Haus Deutſchlands in Ordnung zu bringen, dann wird auch die brennende Aufgabe einer anderweitigen Geſtaltung der Repara⸗ tivonsfrage, von der nicht nur für Deutſchlaud, ſondern auch für die Weltwirtſchaft viel abhängt, erfolgreich gelöſt werden können. Dr. Max Schlenker Geschäftsführer des Langnamvereins Düsseldorf Rücksichtslose Unkostensenkung u. Vertragsreuislon die Parole Nach einem Jahr ſo ſchwerer Not, wie das deutſche Volk ſeit der Wiederherſtellung ſeiner Währung keines mehr erlebt hat, iſt das nächſte Ziel des vorwärts gerichteten Blickes die Ueberwindung der Wirtſchaftskriſe. Wenn wir heute in Deutſchland einer Arbeitsloſigkeit ungeheuerlichen Ausmaßes gegenüberſtehen, wenn wir in ſtillgelegten Be⸗ trieben die Maſchinen verroſten ſehen, ſo müſſen wir ent⸗ ſchloſſen diejenigen Wege beſchreiten, die es uns ermög⸗ lichen, raſch die brachliegenden Arbeits⸗ kräfte wieder einzuſetzen und das tote Kapi⸗ tal wieder neu zu beleben. Das iſt möglich, wenn Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Staat und Wirtſchaft das noch in den Anfängen ſtehende Werk der Reinigung und Geſundung auf breiteſter Grundlage ausbauen. Rück ⸗ ſichtsloſe Unkoſtenſenkung bei der öffentlichen Hand wie in der Privatwirtſchaft und damit Anſchluß an den ſtark geſunkenen weltwirtſchaftlichen Preisſtand müſſen 1930 ein Rekorojahr der geſchäſtlichen Zuſammenbrüche Die trüben wirtſchaftlichen Verhältniſſe des Jahr finden ihren natürlichen Niederschlag 15 der e der Zahl der Zuſammenbrüche. Während im Jahre 1929 18 000 Fälle von Zuſammenbrüchen gerichtlich behandelt wurden, dürfte die Zahl in 1930 auf 24000 anſteigen. Da⸗ mit werden die bisher höchſten Ziffern, die im Jahre 1926 erreicht wurden, noch überſchritten. Dabei iſt zu berück⸗ ſichtigen, daß das Jahr 1926 ſich dadurch auszeichnete, daß viele Inflationseriſtenzen zuſammenbrachen. In der letz⸗ ten Zeit ſind Anzeichen für ein Nachloſſen dieſer ſtürmiſchen Entwicklung bemerkbar. Das ſtarke Absinken der Kon⸗ kursziffern in der zweiten Jahreshälfte 1930 ſpricht deut⸗ lich dafür.— Als Zeichen der Zeit muß es „Zeichen 8 gewertet wer⸗ dem, daß 3. B. in Berlin bei 28 v. H. der gerichtlich behandelten Zuſammenbrüche keine Maſſe vorhanden war. Süddeutsche Bodenkreditbank. Wie wir erfahren, wird zie Bank ihren alten Pfandbriefgläubigern eine Teilab⸗ findung in der Art leiſten, daß— vorbehaltlich der noch ausſtehenden Zuſtimmung der Staatsaufſichtsbehörde— 1% v. H. in Pfondbrifen und 0,70 v. H. in bar im Laufe des nächſten Monats zur Ausſchüttung gelangen. * Deutſche Ueberfeeiſche Bank— Zweites Halbjahr weniger befriedigend. An der Berliner Börſe ſind die 6 Mill.„ Aktien der Deutſchen Ueberſeeiſchen Bank zu⸗ gelaſſen worden, die zur Uebernahme des Bonco Braſileiro 91 1 1 8 5 Weitere 1,5 Mill./ wurden on befreundeter Seite zur Verfügung geſtellt, ſo da die 20 Mill. Milreis Aktien des B. B. A. 10 55 Mill. 1 chr ſeebank⸗Aktien getauſcht werden konnten. Die Uebernahme⸗ bilanz des B. B. A. per 1. Januor 1930 weiſt nach Umrech⸗ nung auf Baſis von 50 Pf. je Milreis 45,41 Mill. Aktiva gegenüber den 462,71 Mill. I der Deutſchen Ueber⸗ ſeeiſchen Bonk Kaſſe und Bankguthaben betragen 715 Mill.„(Ueberſeebank 40,24), Wertpapiere 0,49(9,22), Wechſel und Debitoren 24,97(399,8) Mill.„ nach Rück⸗ ſtellung von 3,38 Mill./ für Dubioſe. Die Noſtroguthaben betrogen 10,04 Mill. 1, Gebäude 2,76(12,91), Kreditoren 8,32(200,27), Einlagen 15,04(215,0), Uebergangspoſten und andere Verpflichtungen 2/04 Mill. I. Der Vermögens⸗ überſchuß ſtellt ſich auf 7,54 Mill. J oder 15,08 Mill. Mil⸗ reis, wonach alſo rund ein Viertel des Kapitals des B. B. A. verloren wor. Die Geſchäfte der Ueberſeebank im erſten Halbjahr 1930 waren durchaus zufriedenſtellend. Die poli⸗ tiſchen Umwälzungen in verſchiedenen Arbeitsgebieten der Bank während des zweiten Holbjahres ſowie die Weltwirt⸗ ſchafts⸗Entwicklung haben inzwiſchen hemmend eingewirkt. Ein Urteil über das endgültige Ergebnis laſſe ſich noch nicht abgeben(i. V. 7 v. H. Dividende). (J. der Kreditbank für Auslands⸗ und Kolonial⸗ deutſche embcß.(Eig. Dr.) In der ao. HV. wurde die Auflöſung der Genoſſenſſchaft mit 38 Stim⸗ men bei 2 Stimmenthaltungen beſchloſſen. Der Vorſtand teilte mit, daß der Liquiidationsvergleich am 18. Dez. von den Gläubigern angenommen und vom zuſtändigen Amts⸗ gericht beſtätigt worden ſei. Unkoſten des Verfahrens wer⸗ den ſich auf ungefähr 4 v. H. bis zur endgültigen Auf⸗ löſung und Abwicklung ſtellen. Nach dem Status liegen 73 v. H. in der Maſſe, ſodaß alſo 69 v. H. für die Gläu⸗ biger und Genoſſen verbleiben. Bedingung iſt dabei, daß die bekannte Forderung an den Herzog von Coburg eingeht, womit nach dem Stand der Verhandlungen vor dem Oberlandesgericht in Jena zu rechnen iſt. m Vergleichsvorſchlag iſt vorgeſehen, daß die ganze Ver⸗ mögensmaſſe den Geſamtgläubigern, alſo au den Ge⸗ noſſen ohne Vorzug zur Verfügung ſtehen ſoll. Nur Teilſtillegung des Hördervereins.(Eig. Dr.) Zu der Mitteilung über die Geſamtſtillegung des Hörder⸗ vereins erklärt die Verwaltung der Verein. Stahlwerke AG., daß eine Geſamtſchließung nicht in Frage kommt. Es ſei der Stillegungsantrag vorſorglich getroffen worden, da u. U. Einſchränkungen auf einzelnen Betriebsabterlungen des Hördervereins in nächſter Zeit erforderlich werden würden. Das Werk beſchäftigt z. Zt. 4000 Arbeiter und 500 Angeſtellte. O Halbzengauftragsabtretung ſeitens der Ougree⸗ Marihaye an den Stahlwerksverband Düſſeldorf.(Eig. Dr.) Die Ougree⸗Marihaye hat einen nicht unweſentlichen Halbzeugauftrag an den Deutſchen Stahlwerksverband ab⸗ getreten. Die belgiſchen Werke dürften bis gegen Mitte März im Rahmen der Internationalen Rohſtohlgemein⸗ ſchaft genügend beſchäftigt ſein. ONiederlaſſung der ACG. in Belgien.(Eig. Dr.) Die luxemburgiſche Filiale der AG., die Solpée(Soeieté Luxembourgeviſe pour Eutrepriſes Eleetriques) gründet in Brüſſel eine Niederlaſſung, die das nicht unbedeutende Belgiengeſchäft der ACG. abwickeln und unter der oberſten Leitung der Solpse alle belgiſchen Geſchäftsangelegenheiten bearbeiten ſoll. O Horch⸗Verwaltung verläßt Berlin.(Eig. Dr.) Wie wir auf Anfrage bei der Verwaltung erfahren, hat man ſich entſchloſſen, die Ver waltung der Horchwerke AG. in Zwickau von Berlin nach Zwickau zu ver⸗ legen. Damit wird ein weiterer Schritt der Unkoſten⸗ erſparung getan. Nur ein Teil der Angeſtellten wird von Berlin nach Zwickau übernommen. Chem. Fabrik vorm. Goldenberg, Geromont u. Cie Wie wir erfahren, wird Vorzugsaktien Oppoſttionsanträge.(Eig. Dr.) die bekanntlich nach Abſtempelungen der über die Mehrheit des AK, verfügende Oppoſition 5 wille Konzerns, der bekanntlich ſowohl in Schweden wie im die Parole der deutſchen Wirtſchaftspolitik auch für das neue Jahr ſein. Aber die Arbeitskraft, die Sparſamkeit und der Opfer⸗ des deutſchen Volkes, die Leiſtungsfähigkeit ſeiner Wiſſenſchaft und Technik, die oft bewieſenen Fähigkeiten ſeines Unternehmertums müſſen ergänzt werden durch eine Neuregelung der in Verſailles und in den ſpä⸗ teren Verträgen Deutſchland auferlegten un⸗ tragbaren Verpflichtungen, insbeſondere durch Herabſetzung der Reparationslaſten, die zu allem noch durch die Goldwertſteigerung in unvorhergeſehener Weiſe in die Höhe getrieben worden ſind. Ich hoffe, die Einſicht in der Welt gewinnt weiter an Boden, daß das Beſtehen der Gläu⸗ bigerländer auf ihrem Schein der Erfüllung ſich weltwirt⸗ ſchaftlich und weltpolitiſch heute ſchon als Unglück auswirkt und zu einer Kataſtrophe führen kann. Wenn ſolche Erkenntnis bald zu greifbaren Ergebniſſen, d. h. zunächſt zu einer vernünftigen Regelung der Reparationsfrage führen, dann wird die Bilanz des Jahres 1931 für Deutſchland und die ganze Welt einen beſſeren Abſchluß geſtatten als die des Vorjahres. für eine baldigſt einzuberufende ab. GVB. Anträge ſtellen. Gleichzeitig verlangt ſie die Auszahlung einer Liquidations⸗ quote von 30 v. H 5 Arſachen der Spenska⸗Hauſſe Neue Eiſenerzintereſſen des Kreuger⸗Konzerus? Die Anteile der Spenſka Tändſticks Akttebolaget, Stock⸗ holm fielen in den letzten Tagen an den internationalen Börſen durch außerordentlich feſte Haltung auf. So konn⸗ ten ſich die Anteile in Berlin im Verlauf von 2 Börſen⸗ tagen von 267 auf 281 erhöhen. In Ergänzung ſeiner geſtrigen Mitteilung meldet der Korreſpondent des D., daß geſtern die Fuſton der beiden bedeutenden ſchwediſchen Grubenbetriebe in Boliden(Provinz Veſterbotten) beſchlof⸗ ſen wurden. Durch eine Emiſſion von nominell 6 Mill. Kronen zu 200 v. H. werden dem neuen Unternehmen, dos in Zukunft Bolidens Gruv A. B. heißt, 12 Mill. Kr. zuge rt. r Ankauf der Grube Skelleftea A. B. Surch A. B. eerbotten wird finanziert durch eine Neuemiſſion von nominell 33,6 Mill. Kronen zu einem Kurs von 200 v. H. Im einer Preſſe⸗Meldung wird die Fuſton in Ver⸗ bindung gebracht mit neuen Erz⸗Expanſionen des Kreuger⸗ Auslande große Eiſenerzgruben beſitzt. Eine Beſtätigung dieſes Gerüchtes liegt jedoch noch nicht vor. O Weitere Verluſtſteigerung bei der Corona⸗Fahrrad⸗ werke u. Metallinduſtrie AG. in Brandenburg.(Eig. Dr.) Wie wir von AR.⸗Seite erfahren, hat das am 30. Sept. be⸗ endete Geſchäftsjahr wieder mit Ver luſt abgeſchloſ⸗ ſen, nachdem bereits i. V. eine Unterbilanz von 531 770 1 bei einem AK. von 1,218 Mill. // ausgewieſen wurde. Ob zu der Deckung des Verluſtes eine San terung an⸗ geſtrebt wird, läßt ſich z. Zt. mit Beſtimmtheit noch nicht ſagen. Die Hälfte des A K. i ſt jedoch als ver⸗ loren zu betrachten. Immerhin iſt aber feſtzuſtel⸗ len, daß trotz des darniederliegenden Fahrradgeſchäftes ſich der JG.⸗Vertrag mit den Bren naborwer ken Gebr. Reichſtein in Brandenburg ganz gut aus⸗ gewürkt hat. Jedoch hat die entſprechende Umſtellung erhebliche Mehrkoſten verurſacht. Welche Entſcheidung die Verwaltung über die Zukunft der Geſellſchaft fällen wird und ob in der kommenden o. HV. Mitteilung gem. 8 240 HGB. gemacht wird, ſei noch völlig in der Schwebe. Der AR. wird zur entſcheidenden Bilanzſitzung früheſtens Ende Januar 1931 zuſammentreten. Finanzanzeigen der vorliegenden Nummer. Wir ver⸗ weiſen auf die Ausſchreibungen der Frankfurter Hypo⸗ thekenbank, der Landesbank der Rheinprovinz und der Preuß. Landesrentenbank in der vorliegenden Nummer. Graf Kalekreuth Präsident des Reichs- landbundes Geſundung der Landwirtſchaft iſt nicht die Sonder⸗ angelegenheit einer einzelnen Wirtſchaftsgruppe. Verfloch⸗ ten in den Organismus der Volkswirtſchaft iſt die Land⸗ wirtſchaft wie alle anderen Wirtſchaftsglieder auf engſtes Zuſammenwirken aller Faktoren angewieſen. Geſundung der Landwirtſchaft iſt auch keine rein wirtſchaftliche Frage. Ste iſt wichtigſte ſoziale und natlonale Anfgabe der Gegenwart. Das lehrt am ſichtbarſten ein Blick auf den deutſchen Oſten. Des Kampf der Landwirtſchaft iſt, ſozialpolitiſch geſehen, Kampf um gerechte Geltung innerhalb des Volksganzen, national⸗ politiſch aber Kampf um die Erhaltung der biologiſchen Grundlage des deutſchen Volkes. Möge dieſe Erkenntnis auch im nächſten Jahre im deut⸗ ſchen Volke und ſeiner Führung wachſen und den Weg aus der Not der Gegenwart zu einer beſſeren Zukunft bereiten. Gegen den Wirtschaftspessimismus Weitere Mahnungen deutscher Wirtschaftsführer zum Selbstwertrauen Aus dem gleichen Gedankengange heraus, der uns wie all die Jahre zuvor zu unſerer Rundfrage an namhafte Wirtſchaftler veranlaßte, nämlich Klarheit des Ueber⸗ blickes zu ſchaffen, als erſte Vorausſetzung für richtige Entſcheidungen in ſchweren Zeiten, iſt auch der WTB.⸗ Hondelsdienſt an führende Perſönlichkeiten aus einigen wichtigen Gebieten der deutſchen Wirtſchaft herangetreten. Zur Abrundung unſerer eigenen Umfrage geben wir nach⸗ ſtehend die Anſichten der Perſönlichkeiten, ſoweit ſie ſich nicht ſchon im vorſtehenden geäußert haben, nachſtehend im Auszug wieder. Die vorſtehenden Auslaſſungen wie auch die nachfolgenden Stimmen ergeben zufammenfaſſend ins⸗ geſamt bei voller Würdigung des Ernſtes der Lage ein Bild des Selbſtvertrauens und der zielbewußten Haltung, wie ſie nötig ſind, um die Schwierigkeiten zu überwinden: Kommerzienrat Dr. h. e. Louis Hagen, Köln, er⸗ blickt zwar zunächſt noch nicht den ſogenannten Silberſtrei⸗ fen am Firmoment, trotzdem ſei gerade bei uns die Hoff⸗ nung berechtigt, daß infolge geradezu krampfhafter Tätig⸗ keit aller am Wirtſchaftsleben Deutſchlands Beteiligten, namentlich in der zielbewußten energiſchen Reichsleitung durch den Herrn Reichskanzler, Vorbe dingungen erfüllt ſeien, die zu einer langſamen Beſſe⸗ ru wg vielleicht ſchon im Jahre 1931 führen werden. Der Geſchäftsführer des Vereins deutſcher Maſchinen⸗ bauanſtalten Karl Lange: Die Ueberwindung der deut⸗ ſchen Wirtſchaftskriſe könne nur durch Abbau aller Selbſtkoſtenüberhöhungen erfolgen. Dann erſt könne man hoffen, daß unter Ausnutzung des ſaiſonmüßi⸗ gen Frühjohrsaufſchwunges der Tiefpun kit der deut⸗ ſchen Wirtſchaftskriſe über wunden und damit auch die Vorausſetzung für eine politiſche Geſundung und die Wie⸗ derkehr des Vertrauens geſchaffen werde. g Die Präſidenten des Genoſſenſchaftlichen Einheitsver⸗ bandes, Geheimrat Hohenegg und Reichsminiſter a. D. Dr. Hermes halten eine vermehrte ſtaa tliche Für⸗ ſorge und insbeſondere ausreichenden handels⸗ politiſchen Schutz zugunſten der mittel⸗ und klein bäuerlichen Kreiſe für notwendig. Die landwirtſchaftliche Selbſthilfe werde Stückwerk bleiben, mn E Die Commerz⸗- wenn nicht gleichzeitig und in ausreichendem Maße den Staat ſchützend eingreife.. Das Vorſtandsmitglied des deutſchen Landwirtſchafts⸗ rats, Dr. W. Kutſcher, fordert Ergänzung der im letz⸗ ten Jahre für die Getreidewirtſchoft getroffenen Maß⸗ nahmen durch Hilfe auf dem Gebiet der häuer⸗ lichen VBeredelungswirtſchaft. Kommerzienrat Dr. Leo Luſtig vom Reichsverband des deutſchen Groß⸗ und Ueberſeehandels warnt vor den Gefahren, die in der überſtürzten Agrargeſetzgebung der letzten Zeit für eine Geſundung der deutſchen Wirtſchafts⸗ verhältniſſe liegen. a Dr. Tiburtius, Vorſtand der Hauptgemeinſchaft des deutſchen Einzelhandels, beklagt die politiſche Radikaliſierung weiter Kreiſe des Einzelhandels. Das Mitgehen des Einzelhandels mit der Preisſenkungs⸗ aktion ſtamme keineswegs aus Reſignation und Kriſen⸗ ſtimmung, ſondern es bekunde auch Vertrauen zur Mög⸗ lichkeit einer Beſſerung durch planmäßige Wirtſchafts⸗ führung. d e Nathan, Dresdner Bank, ſieht Anzeichen dafür, daß wir uns einem gewiſſen Entſponnungs⸗ und Erholungsſtadium des Kapitalmarktes nähern. Es ſei Aufgabe der verantwortlichen Stellen, die deutſche Kapitalkraft durch möglichſte ſteuerliche Entlaſtung zu ſtärken. Der Präſident des deutſchen Sporkaſſen⸗ und Girover⸗ bandes, Geheimrat Dr. Kleiner, verweiſt auf die be⸗ ſonnene Haltung des Sparerpublikums, das bis in die jüngſte Zeit hinein die Dinge ruhiger be⸗ urteilt hätte als manche Kreiſe, von denen man größeres Verſtändnis für wirtſchaftliche Fragen erwarten ſollte. Zum Schluſſe gibt Geh. Finanzrat Dr. Hartmann, Vorſitzender des Direktoriums der Gemeinſchaftsgruppe deutſcher Hypothekenbanken, folgende Prognoſe:„Wenn der Januar 1931 die zu dieſem Anlagetermin regelmäßige Belebung am Pfondbriefmarkt bringt, ſo werden die Reſte achtprozentiger Emiſſionen, die noch vorhanden ſind, ſehr ſchnell ausverkauft ſein. Dann muß der ſiebenpro⸗ zentige Pfandbrief zum neuen Standardpapier werden und die Senkung des Realkreditzinsſatzes ſich end⸗ gültig durchſetzen“. und Privatbank über die Grundlagen des wirtſchaftlichen Wiederaufſtiegs und Privatbank befaßt ſich in ihrem neueſten Wirtſchaftsbericht mit den Vorausſetzungen, unter denen ein wirtſchaftlicher Wiederaufſtieg möglich iſt. Ein⸗ leitend wird feſtgeſtellt, daß die Hoffnungen, die an das Jahr 1930 geknüpft worden waren, nicht in Erfüllung ge⸗ gangen ſind. Der Verfall fa ſt aller Rohſtoffe hat dazu geführt, daß die Großhandels⸗Indexziffern um nahezu 20 Punkte gefallen ſind, ohne daß die Kleinhan⸗ delspreiſe und die Lebenshaltungskoſten in irgendeinem Lande entſprechend mitgegangen wären. In der Ueber⸗ brückungdieſer Differenz liegt zweifellos eines der Hauptprobleme, das einer befriedigen⸗ den Löſung enkgegengeführt werden muß. Ob die Rohſtoff⸗ preiſe ſchon einen Boden gefunden haben, läßt ſich ſchwer überſehen, zumal die vorhandenen Vorräte auf den ver⸗ ſchtedenſten Gebieten noch ſehr groß ſind und einen ſtän⸗ digen Unruhefaktor bilden. Immerhin ſcheinen auf den meiſten Die Commerz⸗ Gebieten die hef⸗ tig'ſten Erſchütterungen überwunden du ſein. Vielfach Hürfte ſchon eine geringe Belebung des Konſums die Möglichkeit zu einer Erholung der ärkte bieten. um das Vertrauen zu erwecken, wird es not⸗ die zahlreichen auf der Weltwirtſchaft laſten⸗ den Störungsmomente zu beſeitigen. In den vergangenen Jahren haben die merkantiliſtiſchen Tendenzen in den meiſten Ländern. gewaltig geſtärkt durch die Kriegswirt⸗ ſchaft, überhand genommen und zu einer ſchweren Störung des weltwirtſchaftlichen Austauſches bei gleichzeitiger Aus⸗ dehnung der Produktion geführt. Es iſt deshalb abwegig, aus der gegenwärtigen De⸗ preſſſon auf ein Verſagen der heutigen Wirt⸗ ſchafts ordnung zu ſchließen. Ganz im Gegen⸗ teil ſind die nachteiligen Erſcheinungen im weſentlichen darauf zurückzuführen, daß in den meiſten Ländern ſta a t⸗ liche Eingriffe im Sinne einer merkantiliſtiſchen Produktion und Handelspolitik der freien Betätigung ent⸗ gegenſtanden und die geſunde Arbeitsteilung, wie ſie ſich in der Vorkriegszeit entwickelt hatte, behinderten. In der⸗ ſelben Richtung wirken die durch die Politik vorgeſchrie⸗ benen Zahlungen von Tributen und Kriegsſchulden. Es wird eine der grundlegenden Fragen im kommenden Jahr ſein, ob in den politiſchen Kreiſen der maßgebenden Länder die Einſicht von der Schädlichkeit der Tri⸗ Dut⸗ und Schuldenzahlungen für eine Wleder⸗ belebung der internationalen Austauſchwirtſchaft an Boden gewinnen und zu einer nachhaltigen Reviſion Anlaß geben wird. Die Kaufkraftſteigerung des Goldes ſollte allein ſchon genügen, der Reviſion die Wege zu ebnen.— Wenn auch die deutſche Regierung beſtrebt iſt, eine Sa⸗ wendig ſein, Die Umſthithtung der deutſchen Volkseinkommen Große Veränderungen gegenüber der Vorkriegszeit Zum erſten Male in der Nachkriegszeit beſchäftigte man ſich jetzt auch amtlicher Eigenſchaft mit der ſo bedeutſamen Frage des deutſchen Volkseinkommens. Der Jahrgang 1930 des Statiſtiſchen Jahrbuches für das Deutſche Reich enthält erſtmals wieder Geſamtüberſichten über das deutſche Volks⸗ einkommen, deren Schätzung bis dahin im weſentlichen der privaten Wiſſenſchaft überlaſſen war. Stellt man nur die abſoluten Zahlen der Vor⸗ und Nachkriegszeit des Statiſti⸗ ſchen Jahrbuches ohne Berückſichtigung der Kaufkraftver⸗ änderung der Mark gegenüber, ſo könnte der Anſchein er⸗ weckt werden, als ob wir es mit einem ſtändigen Wachstum des Volkseinkommens zu tun hätten. Die geſamten Pri⸗ vateinkommen im alten Reichsgebiet betrugen 48,9 Milliar⸗ den J, unter Berückſichtigung der durch den Krieg hervor⸗ gerufenen Gebietsveränderungen ſogar nur 43,5 Milliarden Mark. Nach den Angaben des Statiſtiſchen Reichsamtes ſoll nun das gefamte Privateinkommen im Jahre 1929 auf 67,7 bis 69,3 Milliarden& geſtiegen ſein. Aber ſelbſt dieſe unberich⸗ tigten Zahlen ergeben für die deutſche Landwirtſchaft ſchon einen erheblichen Einkommensrückgang. Im Jahre 1913 entfiel auf die Landwirtſchaft lunter Berückſichtigung des heutigen Gebietsumfanges) ein Anteil von 5,1 bis 6,1 Mil⸗ liarden. Für 1929 ergab ſich nur ein Anteil von 3,4 bis 3,6 Milliarden. Das Privateinkommen aus Vermietung und Verpachtung hatte ſich mit 800 Mill. ungefähr auf gleicher abſoluter Höhe gehalten. Weſentlich zurückgegangen war das Einkommen aus Ka⸗ pitalvermögen(das Privateinkommen aus Dividenden, Effektenzinſen, Erträge aus G. m. b. H. Anteilen, Pri⸗ vathypotheken, Spar⸗ und Diskontzinſen) und zwar von 5 bis 5,9 Milliarden„ auf 3,3 bis 9,4 Milliarden 4. Die abſoluten Werte des Einkommens aus Handel und Ge⸗ werbe(ſoweit ſie nicht bereits im Einkommen aus Kapital⸗ vermögen enthalten ſind) waren von 10 bis 11 Milliarden Mark auf 13/1 bis 13,3 Milliarden„ geſtiegen. Den Haupt⸗ anteil an der abſoluten Steigerung hatten aber die nicht ſelbſtändigen Angeſtellten und Arbeiter. Denn das Lohn⸗ und Gehaltseinkommen war von 20 bis 21,3 Milliarden uf 44,5 bis 45,5 Milliarden„ geſtiegen. Das Einkommen aus Renten(Alters⸗, Unfall⸗, Invali⸗ . Angeſtellten⸗ und Arbeitsloſenrenten) erfuhr gleich⸗ falls eine beträchtliche Steigerung von 0,4 bis 0, Milliar⸗ den auf 2,6 bis 2,7 Milliarden. Dieſe abſoluten Zohlen gaben aber kein richtiges Bild von den Umſchichtungen im Volkseinkommen, die gegen⸗ über der Vorkriegszeit eingetreten ſind. Man muß viel⸗ mehr die Veränderung der Kaufkraft der Mark berückſich⸗ tigen. Das Statiſtiſche Reichsamt tut dies, indem es in einer weiteren Ueberſicht die Kaufkraft von 1925 als Grund⸗ lage des Vergleiches wählt(umgerechnet über den Lebens⸗ haltungsindex). Nach dieſer Berechnung ſtünde einer Ge⸗ ſamtfumme der Privateinkommen von 1925 in Höhe von 59, Milliarden/ für das Jahr 1913(heutiges Reichs⸗ gebiet zugrundegelegt) ein Volkseinkommen mit einer Kaufkraft von 60,8 Milliarden, gegenüber. Auch in den Jahren 1926 und 1927 blieb die Kaufkraft des Volksein⸗ kommens noch hinter derjenigen des Jahres 1913 zurück. Für 1929 wird die Summe der Privateinkommen mit 61,5 his 62,0 Milliarden geſchätzt. Durch die Berückſichtigung der Kaufkraftveränderung der Mork wird aber auch die große Umſchichtung im Volks⸗ einkommen erkennbar, die gegenüber der Vorkriegszeit ein⸗ getreten iſt. Auf Grund dieſer Berechnung ergibt ſich nämlich für die Landwirtſchaft im Jahre 1913(heutiges Reichsgebiet) ein Einkommen von 7½1 bis 8,5 Milliarden Mark, für das Jahr 1929 hingegen nur ein ſolches von 3,1 bis 3,3 Milliarden Mark. Die Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung waren von 1,1 bis 1, Milliarden 1 auf 0,7 Milliarden 1 geſunken. Die Einkünfte aus Kapitalvermögen erfuhren einen Rückgang von 7 bis 8,2 Milliarden„ auf 3 bis 3,1 Milliarden, diejenigen aus Handel und Gewerbe einen Manie von 13,0 bis 15,3 Milliorden/ auf 11,9 bis 12,1 Milltarden. Dagegen waren die Renten nach dieſer Berechnung geſtiegen von, 0, bis 0,7 Milliarden(im Jahre 1913 auf 2,4 Milliarden„ im Jahre 1929. Die Einkommen aus Lohn und Gehalt erfuhren ſogar eine Steigerung von 28 bis 29,8 Milltarden /, auf 40,4 bis 413 Milliarden /, wohl gemerkt unter Berückſichtigung der Kaufkraftveränderung. Aus dieſen Zahlen geht deutlich hervor, daß gerade die Lohn⸗ und Gehaltsempfänger in ſtarkem Maße in der Aufbringung der Reparationszah⸗ lungen beteiligt ſind. Aus einer weiteren Ueberſicht geht hervor, doß dos Einkommen der Bevölkerung lie Kopf berechnet) in Preußen geſunken iſt von 1035/ auf 890., in Bayern von 880% auf 700„, in Sachſen von 1250 auf 1005 Mark, in Würt⸗ 17 von 940 auf 865/ und in Hamburg von 1847 auf 1485 A. ſtabilen politiſchen Kurs, der der nierung der Finanzen herbeizuführen, ſo darf doch nicht verkannt werden, daß der gegenwärtige Stand der Arbeitsloſigkeit— auch wenn er ſich nur relativ kurze Zeit behauptet— für die Finanzen e ine neue Bedrohung bedeuten müßte. Eine äußere Entlaſtung iſt daher notwendig. Zur Wiederbelebung der Wirtſchaft gehört auch die ungehinderte Bildung von Spar⸗ und Rentenkapital, deſſen die Landwirt⸗ ſchaft, das Baugewerbe und die Börſen bedürfen. Vor⸗ bedingung iſt die Schaffung des Vertrauens. das in erſter Linie gewährleiſtet werden kann durch einen f Dringlichkeit des wirt⸗ Wiederaufbaues weitgehend Rechnung zu tragen 3 N 350 Fahre Lorenz 1 Die C. Lorenz., Berlin-Tempelhof, konnte im Laufe des Jahres 1930 auf ihr 50 jähriges Beſtehen zurück⸗ blicken. Telephonie, Telegraphie, Feuermelde⸗ und Sig⸗ nalweſen, drahtloſe Telegrophie und Telephonie, Elektro⸗ Maſchinenbau und Rundſunk gehören zu ihren Spezial⸗ gebieten. Im Jahre 1880 als offene Handelsgeſellſchaft von Carl Lorenz in Berlin gegründet, wurde die Firma nach ſeinem Tode durch die Erben fortgeführt, ſpäter von Robert Held übernommen und im Jahre 1893 durch An⸗ gliederung der bereits 1800 als mechaniſche Werkflatt ge⸗ gründeten Firma C. F. Lewert, Berlin, bedeutend erwei⸗ tert. Mit dieſem Zeitpunkt begannen die Lieferungen für oͤie Deutſche Reichspoſt. Nach dem Tode Helds übernahm die Firmenleitung Georg Wolf, deſſen Ernennung zum Generaldirektor 1924 erfolgte. 1927 verlieh ihm die Tech⸗ niſche Hochſchule Braunſchweig wegen ſeiner großen Ver⸗ dienſte um die Entwicklung der Schwachſtrom⸗ und draht⸗ loſen Technik die Würde eines Doktor Ing. e. h. zielbewußte und ſichere Führung verſtand es Dr. Wolf, die Firma zu einem Unternehmen zu geſtalten, das in der ganzen Welt bekannt iſt. ſtung gibt u. a. der 75 kW Groß⸗Sender in„Heilsberg.. Das Hauptwerk der C. Lorenz AG. in Tempelhof heſchäf⸗ tigt z. Zt. 2700 Arbeiter und Angeſtellte. ſchaftlichen gewillt iſt. * Spinnerei Deutſchland AG., Gronau i. W.— 8 v. G. Dividende gegen 10 v. H. Im Geſchäftsjahr 1929⸗80 er⸗ zielte das Unternehmen einen Betriebsüberſchuß von 5,89 (i. B. 5,75) Mill. 4. Nach Abzug von 0,17(0,22) Mill. 1 Abſchreibungen und Rücklagen ergibt ein Rein ⸗ gewinn von 0,11(0,15) Mill. A, der ſich noch um den Gewinnvortrag aus dem Vorjahr mit 22825(27 155) erhöht. Es wurde eine Dividende von 8 v. H.(10 v..) vorgeſchlagen. Für die erſte Zeit ſei das Unter⸗ nehmen noch mit Aufträgen verſehen.— Die HV ſetzte 15 8 15 9 zahlbare Dividende antragsgemäß auf v. H. feſt. * Pfalzbraueref vorm. Geiſel u. Mohr., Neuſtadt a. d. Haardt.— Divibendenausfall. Nach 19 297(18 403) Abſchreibungen verbleibt einſchließlich 2443(1463)% Vor⸗ trag ein Reingewinn von nur 8304(18 443)%, aus dem die geſetzliche Reſerve wieder mit 3000 /, Delkredere⸗ onds mit 2837(4000)& dotiert werden ſoll, während 2466 ark zum Vortrag verbleiben, Eine Divldende auf das Aktienkapital von 300 000/ gelangt in dieſem Jahre nicht zur Ausſchüttung li. V. 3 v..) * Brauerei⸗Geſellſchaft Gg. Neff Aktienubrauerei. Heiden⸗ heim. Einſchl. Gewinnvortrag von 27 803(16622)/ wird pro 1929⸗30 nach Abſchreibungen von 36 686(38 253), ein Reingewinn von 34 573(34 303)/ ausgewieſen. 9. Januar ſtattfindenden Hauptverſammlung wird vor⸗ geſchlagen, hiervon 9000/ an den Unterſtützungsfonds zu überweiſen, 5500„ für Tantiemen ſowie Gratifikationen zu verwenden und 26 073 auf neue Rechnung vor⸗ zutragen. Wie der Vorſtand berichtet, war ein Abſatz⸗ rückgang durch die Erhöhung der Bierſteuer unvermeidlich und konnte durch den Zugang an neuer Kundſchaft nicht ausgeglichen werden. Langſame Jortſchritte beim Amſchuldungs⸗ prozeß der deutſchen Gemeinden In dem 1. Halbjahr 1930, namentlich im 2. Vierteljahr, wurden die Auswirkungen der im vergangenen Winter eingeleiteten kommunalen Umſchuldungsaktion deutlicher ſichtbar. Ten bisherigen Erſolg der Umſchuldungsbeſtre⸗ bungen veranſchaulicht folgende Ueberſicht(in Mill. /: 31. Dez. 29 3102 55,0% 2535( 45,0% 68608 31. März 0 272(S 58,8% 2591( 44% 8864 90. Jun 0 3525( 57% 2021( 420% 6146 Beſonders groß woren die Fortſchritte der Konſolidierung in Schleswig⸗Holſtein, das ſeine langfriſtige Verſchuldung auf 63 v. H.(am 31. 3. d. J. 54 v..)] ſteigern konnte. Auch die Provinz Sachſen weiſt bei der Fundierung Fort⸗ ſchritte auf. Verſchlechtert hat ſich der Anteil fundierter Wi bei Berlin, in Württemberg und in Heſſen⸗ aſſau. Die rheiniſchen Mühlenkonventionen bis März verlängert. Die Süd d. Mühlen⸗ vereinig u 1 uns mit, daß heute die Konventio⸗ nen der Südd. Mühlenvereinigung Maunheim und der Vereinigung Weſtdentſcher Mühlen Köln bis zum 31. März 1931 verlängert worden ſind. Durch Ein beredtes Zeugnis ihrer Lei⸗ Der am 10. Seite/ Nummer 605 — Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 31. Dezember 1930 Letzte Effektenbörſe des Jahres freundlicher Auf kleine Mannheim feſter Am Jahresultimo war die Börſe freundlich geſtimmt unter dem Einfluß feſterer Auslandsbörſen. Der Ultimo iſt bislang glatt verlaufen. Die Farbenaktie zog auf 124 an. Höher notierten ferner Linoleum, Daimler, Weſteregeln und Waldhof. Von Brauerei⸗Aktien lagen Durlacher Hof und Eichbaum feſter. Am Bankenmarkt zogen Dedibank guf 100 an. Verſicherungsaktien blieben geſchäftslos. Der Rentenmarkt lag gut behauptet, feſt lagen wieder Rhein. Hypothekenbank⸗Liguidations⸗Pfandbrieſe mit 89 v. H. Frankfurt freundlicher Die letzte Börſe im alten Jahr eröffnete auf Grund der feſteren Auslandsbörſen in etwas freundlicherer Haltung. Die Spekulation nahm ſchon aus rein börſen⸗ techniſchen Gründen kleine Deckun gen vor, da ſie geſtern ſtärker abgegeben hatte. Daneben nahmen auch die Banken zum Jahresſchluß zwecks Pflege ihrer Finanzkurſe einige Käufe vor, ſodaß gegenüber der geſtrigen Abendbörſe zumeiſt Bes ſerungen eintraten. Das Geſchäft hielt ſich jedoch nach wie vor wieder in den engſten Grenzen, da von außen her keine Aufträge vorgelegen haben. Am Chemiemarkt eröffneten J. G. Farbeninduſtrie 174 v. H. höher; Metallgeſellſchaft neigten dagegen weiter Fur Schwäche; die ſcharfe Dividendenreduktion verſtimmte noch; auch für Deutſche Erdöl waren die Kurſe knapp ge⸗ halten. Am Elektromarkt konnten Siemens 2% und ACG 1% v. H. gewinnen. Von Montanaktien lagen Rheinſtahl 2 v. H. feſter. Kaliaktien ebenfalls bis zu 2 v. H. anziehend. Von Kunſtſeidenwerten gaben Aku geringfügig nach. Deutſche Linoleum gewannen 1 v. H. Von Zellſtoffwerten beſſerten ſich Waldhof um etwa 1 v. H. Bauunternehmun⸗ gen blieben meiſt gut behauptet. Von variablen Werten zogen Junghans neuerdings 1 v. H. an. Am Markt der Bankaktien machte ſich für Reichsbankanteile mehr Intereſſe geltend bei einem Gewinn von ca. 3 v..; die übrigen Bankaktien ölteben meiſt gut behauptet. An den übrigen Märkten war das Geſchäft ſehr klein, ſodaß Erſtnotierungen kaum zuſtande kamen. Am An lei hemarkt blieben Deutſche Anleihen gut behauptet, Ausländer faſt geſchäfts⸗ Ios. Im Verlaufe blieb die Stimmung weiter freund⸗ lich, ohne daß die Kurſe jedoch weitere Erhöhungen erfah⸗ ren hätten. Svenska wurden erſt ziemlich ſpät mit minus 4, zur Notiz gebracht. Im übrigen blieb das Kursniveau gut gehalten.“ Am Geld markt war Tagesgeld zum Zahl⸗ tag ſtark geſucht, ſodaß der Satz auf 6 v. H. erhöht wurde. Berlin anziehend Die auf Deckungen feſtere geſtrige Newyorker Börſe hatte ſchon im heutigen Vormittags verkehr eine Freundlichere Stimmung ausgelbſt, zumal man bei den Banken ein Nachlaſſen der Verkaufsaufträge des Auslandes ſeſtſtellen wollte. Zu den erſten Kurſen ſchritt dann die Spekulation zu kleinen Meinungskäufen und Deckun⸗ gen, zumal wirklich kaum Ware an die Märkte kam, ſodaß im allgemeinen Beſſerungen von 1 bis 3 v. H. ein⸗ traten. Die Banken unterſtützten dieſe Belebung an⸗ ſcheinend etwas, um höhere Bilanzkurſe zu erzielen. Als beſonders feſt ſind Dynamit Nobel, Elektr. Licht und Kraft, Thüring. Gas, Jul. Berger, Dt. Atlantik und die Kunſt⸗ ſeidenwerte zu nennen. Weſentlich ſchwächer eröffneten nur Sarottt minus 3, Transradio minus 2 v.., Spenska minus 4% und Metallgeſellſchaft minus 4 v. H. Anleihen bröckelten eher etwas ab, Neubeſitz im Ver⸗ laufe erholt, Ausländer lagen wenig verändert. Pfan d⸗ brkefe nicht unfreundlich, aber ohne größeres Geſchäft, Reichs ſchuldbuchſorderungen in mittleren Fälligkeiten etwa % bis 7 v. H. feſter Geld unverändert, Tagesgeld und Geld über Ultimo 6 bis 8, Monatsgeld 7 bis 8½, Waren⸗ wechſel 5 v. H. Im Verlaufe blieb die Stimmung zu⸗ nüchſt weiter freundlich, bei lebhafteren Umſätzen wur⸗ den verſchiedentlich weitere 1 bis 2 v. H. Kursbeſſerungen erzielt. Später trat dieſen Höchſtkurſen gegenüber wieder eine kleine Abſchwächung ein, da eine Meldung über Arbeiterkündigungen in der Gladbacher Textil⸗ induſtrie verſtimmte und auch die Ruhrverhandlungen als weniger ausſichtsreich angeſehen wurden. Gegen 1 Uhr wurden dieſe Abſchläge aber teilweiſe wieder eingeholt. Der Kaſſamarkt zog heute zur Feſtſetzung der Bilanzkurſe etwas mehr Intereſſe auf ſich und lag etwas feſter. An den übrigen Märkten war die Tendenz der letzten Börſenſtunden nicht ganz einheit⸗ lüch. Die Schlußkurſe lagen etwa 1 bis 2 v. H. nach bei⸗ ben Seiten verändert. Der Schlußkurs von Ilſe ſtellte ſich auf 16872. AG. für Verkehrsweſen waren etwas lebhafter begehrt. Bei einigen Werten hatten die Realiſationen gegen Ende der Börſe etwas ſtärkere Einbußen zur Folge. Deckungen der Spekulation und und Verlauf/ Geſchäft im allgemeinen aber Eindruck von teilweiſen Realiſationen nicht Seiten Bilanzkäufe der Banken freundliche Eröffnung klein/ Letzte Börſenſtunde aber unter dem einheitlich/ Schlußkurſe 12 v. H. nach beiden verändert Beſonders die anfangs ſtärker gebeſſerten Werte notierten mit nachgiebiger Tendenz, ſo verloren Elektriſch Licht und Kraft 2 v.., Bemberg ſogar 377 v. H. Deviſen gegen Reichsmark blieben ziemlich unverändert, der Dollar notierte.1980. Von den euro⸗ päiſchen Valuten lag London ſchwächer,.8558 nach.8565, Schweiz unverändert 19.384, Holland etwas feſter, 40.26% nach 40.26, Paris ſchwächer 39276 nach 393, alles Newyorker Uſonce. Spanien ſchwächer 46,10 nach 46.— gegen London. Swapfätze Dollar gegen Reichsmork nachgebend, auf einen Monat 40 Stellen und auf drei Monate 140 Stellen. * * Kein deutſches Terminpapier über 200 v.., nur noch 4 Papiere über 150 v. H. Durch den neuen Kurs⸗ rückgang der Salzdetfurth⸗Aktie iſt ein für die deutſchen Börſenverhältniſſe bezeichnender Zuſtand geſchaffen wor⸗ den: es gibt jetzt kein deutſches Terminpapier mehr, das über 200 v. H. im Kurſe ſteht. Einſchließlich der jetzt unter die Grenze von 200 v. H. gewichenen Salzdetfurth⸗Aktie gibt es nur noch vier deutſche Terminpapiere über 150 v.., nämlich Salzdetfurth, Ilſe Bergbau, Schultheiß und Hamburg⸗Süd⸗Amerika⸗Linie. Zu den zahlreichen Papie⸗ Ruhiger Jahresſchluß Berliner Produktenbörſe v. 31. Dez.(Eig. Dr.) Die Jahresſchlußbörſe brachte naturgemüß keine Be⸗ lebung des Geſchäftes und Produktenverkehrs. Einiges Intereſſe beanſpruchte die Abwickung der Dezember⸗Ver⸗ pflichtungen im handelsrechtlichen Lieferungsgeſchäft. Ob⸗ wohl von den heute beſichtigten 1020 To. Weizen ein Teil nicht den kontraktlichen Bedingungen entſprach, er⸗ gaben ſich für Dezember-Weizen keine neunnens⸗ werten Preis veränderungen, Dezember⸗ Roggen ſetzte auf Glattſtellungen 3% niedriger ein; im allgemeinen glaubte man, daß nunmehr die Engagements erledigt ſind. Im Prompflgeſchäft war die Unter⸗ nehmungsluſt gering, da andererſeits das Angebot nur mäßig war, konnten die geſtrigen Preiſe behauptet werden, für Weizen wurden vereinzelt 1% höhere Forderungen bewilligt. Weizen⸗ und Roggen mehle bei unveränderten Mühlenofferten ſtill. um Hafer und Ger ſten markte war die Unternehmungsluſt minimal, die Preiſe blieben nom. unverändert. Amtlich notiert wurden: Weizen 249251, feſter; Dez. 270,50; März 277,50; Mai 287; Roggen 1561858, ſtetig; Dez. 170; März 180 u..; Mat 189,75 89,50; Gerſte 200 bis 16, ruhig; Futtergerſte 188—94, ruhig; Hafer 140.—46, matter; Dez.—; März 16463; Mai 174,50 73,75; Wei⸗ zenmehl 28,75 36,75, ſtetig; Roggenmehl 23.68— 26,75, ruhig; Weizenkleie 9,75—10, ſtetig; Roggenkleie 8,75.—9,50, ruhig; Viktoriaerbſen 24—31; Kleine Speiſeerbſen 23 bis 25; Fffuttererbſen 19—21; Peluſchken 20—21; Ackerbohnen 17 bis 18; Wicken 18—21; Rapskuchen 9,20—9,70; Leinkuchen 15,2050; Trockenſchnitzel 5,50—90; Sojgextractionsſchrot 12,80— 13.10, Kartoffelflocken 1212,50; allg. Tendenz ſehr ruhig. ( Frankfurter Produktenbörſe vom 31. Dez.(Eig. Dr). Weizen 267,50—270; Roggen 175—177,50; Sommergerſte für Brauzwecke 215—217,50 Hafer(inländ.) 155.—160 Weizen⸗ mehl ſüdd. Spezial 0 40,75—41.75; öto. niederrhein. 40,50 bis 41,50; Roggenmehl 26,50—27,50; Weizenkleie 8,758.90; Roggenkleie 8,50—8,60; alles für die 100 Kg., Tendenz Getreide feſter, Futtermittel ſchwächer. Rotterdamer Getreidekurſe vom 31. Dez.(Eig. Dr.) Anfang, Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Jan. 4,85; 17 4,65; Mai 4,5; Juli 5,10; Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg. Jan. 84,50; März 88,25; Mai 91,25; Juli 92. Liverpooler Getreidekurſe vom 31. Dez.(Eig. Dr.) Anfang Weizen(100.)) Tendenz feſt Dez.—(); März.3(.); Mai.4(.); Juli.5(.); Mehl unv— Mitte feſt Dez.—; März.%; Mai.47 Juli.56; Mehl unverändert. „ Nütruberger Hopfenbericht vom 30. Dez. Keine Zufuhr, 60 Ballen Umſatz. Tendenz unverändert. e Tett⸗ nonger 70—80, Hallertauer 55.—60, Gebirgshopfen 30—40 l/. * Magdeburger Zuckerterminbörſe heute geſchloſſen. O Litauiſche Schweine in Frankfurt a. M.(Eig. Dr.) Seit einigen Wochen werden am Frankfurter Schlachtvieh⸗ markt aus Litauen Schweine importiert, teilweiſe über 2000 Stück, von denen allerdings nach der Abſchlachtung der größte Teil ins rheiniſch⸗weſtfäliſche Induſtriegebiet verſchickt wurde. Am hieſigen Fleiſchgroßmarkt kamen wöchentlich etwa 200 Stück zum Verkauf. Nunmehr können auf Anordnung der Veterinärpolizei wü ⸗ chentlich nur noch 500 litauiſche Schweine auf den Frankfurter Markt gebracht werden. Die Import⸗ firma dieſer Schweine beabſichtigt, den ganzen Beſtand von 500 Stück reſtlos in Frankfurt a. M. zum Verkauf zu brin⸗ ren, die ſchon ſeit einiger Zeit unter die Pari⸗Grenze gewichen ſind, traten letzthin folgende Papiere hinzu: Deſſauer Gas, Deutſche Sinoleumwerke, Feldmühle, Zell⸗ ſtoff Waldhof, Leonhard Tietz. Berliner Devisen Diskontsätze: fleſchsbank 5, Lombard 8, privat 4¾ v. f. Amtlich in R⸗M für 30. Dezember 31. Dezember Parität Disk. G. B. G. B. M—7⁰ Holland 100 Gulden] 168,90 169.24 168,31 169,15 168,48 3 Athen 100 Drachmen.433.443] 5,433 5,443„445 9 Brüſſel 100 B. 500 Pe. 58,875 38.6950 58,56 58,68 58,358 3 Danzig 100 Gulden] 81,47 81,63 81,46 91,62 61,555 5 Helſingfors 100 FM] 10,55 10,57 10,55 10.57 10,512 6 Italien 100 Lire] 21,97 22.01[ 21.98 22,00 22,025 5,5 Südſlavien 100 Dinar 7,428.440] 7,415 7,432 7,355 5,5 Kopenhagen 100 Kr. 112,18 112.38 112.10 112,32 112,06 4 Liſſabon 100 Eskudo] 18,88 18,87 18,81 18,85 17,48 8 Oslo 100 Kronen] 112,16 112.38 112.13 112,35 111,74.5 Paris„ 100 Franken 16.473 16.518] 16,468] 16,503 16,445 2,5 Prag.. 100 Kronen 12,437 12.457 12.482] 12,452 12,36.5 Schweiz 100 Franken 61,345 61,505] 81,3) 61,48 60,515 2,5 Soſtia.. 100 Leva.039 3,045] 3,037 3,043] 3,017 10 Spanien. 100 Peſeten. 4406 44,14 43,81 43,89 69,57 6 Stockholm. 100 Kr. 112,43 112,65 112,83 112,55 112,05 3,5 Wien 100 Schilling 89.03 59.15 89,03 59,15 58,79 5,5 Ungarn 100P⸗12500 KK 73,42 73,56 78,36 78,50 72,89.5 Buenos-Aires 1 Peſ. 1,298 1,302] 1,312] 1,316 1,788 7 Canada 1 Can. Doll.] 4,187 4,195 4,188 4,194 4,178— Japan.. 1 Yen.081.935] 2,081].035 1,986 5,11 Kairo 1 ägypt. Pfd.] 20,89 20,93 20,885] 20,825 20,91— Türkei. türk. Pid.—.—, London.. Pfd. 20,37 20.41 20,365] 20,05 20,398 3 New Nork 1 Dollar.1948 4,2025 3,1940 4,2020 4,1780 2 Rio deJaneirotMillr.“.384 0,386 0,382 0,384 0,503 7 Uruguay 1 Gold Peſ.].017 J 3,028 l 2,997] 3,003 J 3,412— an den Warenbörſen gen. Der Einfluß dieſer Maßnahme auf die Preiſe läßt ſich noch nicht abſehen. Bremer Baumwolle vom 31. Dez.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 10.95.. Liverpooler Banmwollkurſe vom 31. Dez.(Eig. Dr.) Americ. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: Jan. 31 514; März 31 52426; Mai 58738; Juli 31 54849; Okt. 31—; Dez. 30—; Jan. 32 573; März 32 582; Tagesimport 1800; Tendenz ſtetig.— Schluß, Jan. 31 518; Febr. 81 522; März 31 528; April 31 5337 Mal 31 540; Juni 31 545; Juli 31 551; Aug. 31 555; Sept. 31 559; Okt. 31 563; Nov. 31 567; Dez. 31 571; Jan, 32 575; März 32 588; Mai 32 588, Juli 32 592; Okt. 32 597; Loco 534; Tagesimport 1800; Tageslocoverkäufe 3000; Exportverkäufe 100; Ten⸗ denz ruhig und behauptet. Hanfbericht. Berlin, 29. Dez. Infolge der Feier⸗ tage ruht das Geſchäft in der Woche vom 29.— 29. Dez., wie der Verband Deutſcher Hanfinduſtrieller Gmb. be⸗ richtet, auf den Hanfmärkten faſt gänzlich. Nur in Jugo⸗ ſlawien wurde eine Befeſtigung der Preiſe bei ſtarker Zu⸗ rückhaltung der Verkäufer feſtgeſtellt. — OI0proz. Preisermäßigung für Steingutwaren.(Gig. Dr.] Der Vorſtand der Weſterwälder Grobſteinzeugindu⸗ ſtrie hat beſchloſſen, für ſämtliche Erzeugniſſe eine ſofortige Preisermäßigung vorzunehmen, die bei den gebräuchlichſten Haushaltungsartikeln bis zu 10 v. H. geht. Berliner Mefallbörse vom 31. Dezember 1930 Kupfer Blei Zink bez. Brief Geld bez. Brief] Geld] bez.[Brief] Geld Januar.]—,— 87. 86.25—.— 29,— 28,—.— 28. 27.—. Februar], 67.75 87-29 2528,90—.— 28. 27.725 März.. 89,50 88,50—,— 29,25 28,.—(—.— 28 50 27,75 Apri'—.— 90.389,—.— 29,25 29.——.— 28.75 28,50 Mai D050 89,50—. 29.2529,, 29,25 28,75 uni. 90,50 90,75 90,50—.— 29,25 29.——,— 29,50 29.— Jul 3 90,50—.— 29.2520.—— 28.80 29,— Auguſt—=.75 90,50—.— 29,2529,.——.— 29,75 29.— Sept.. 90,75 90.50—.— 29,25 29,——. 29.75 29,25 Oktober—.— 80,75 90.52—, 29,2529, J 80,— 29.50 Nov... 90,50 90 75 9,50—.— 29,2529, 30,— 29,50 Dezemb.]—,...— 4—— Elektrolytkupfer prompt 100,75] Antimon Regulus 43—(7550 Orig. Hüttenaluminium 170,.—[ Silber in Barren kg. 43,— /45,.— dio. Walz⸗Drahtbarren. 174,.— Gold Freiverkehr 10 Kr 28.— 28,20 üttenzinn 99 5. Platin dio. 1 r 3,.—/ 5,— ſtein Nickel, 98/99 vH. 350, Preiſe(ohne Edelmetalle) pro 100 Kg Londoner Meiallbörse vom 31. Dezember 1930 Metalle in E pro To. Silber Unze E,(137/00 fein ſtand.), Platin Unze E Kupfer, Standards 46,50 Zinn, Standart 116,5 Aluminium—.— Monate 46.50 3 Monate 118,5 Antimon—.— Settl. Preis 48,50 Settl. Preis 116,5 Queckſilber 225,5 Elektrolyt 49,50 Banka 1215 Platin—.— beſt ſelected 48, Straits 120,5 Wolframerz 14.50 ſtrong ſheets 77,.—[Blei, ausländ. 15,— Nickel—.— El'wirebars 49,75 Zink gewöhnlich 13.85 Weißblech—.— * Der neue chineſiſche Zolltarif. Havas berichtet aus Nanking, daß der neue chineſiſche Zolltarif veröffentlicht worden ſei. Die höchſten Zollſätze belaufen ſich auf 50 v. H. ad valorem und betreffen Luxusartikel, Seiden⸗ waren, Wein, Tabak und Spirituoſen. Für Autos müſſen 12% bis 80 v. H. Zoll bezahlt werden. Telephon⸗, Tele⸗ graphen⸗ und Radiogpparate werden mit 12 v. H. verzollt, dagegen iſt der Zoll für Eiſenbahnmaterial von 10 auf 5 v. H. herabgeſetzt worden. Bücher, Papier, Getreide, Gold und ungemünztes Silber ſind zollfrei. Weinheim.)— Fernſtromverſorgung und Völkerbund Die belgiſche Regierung hat beim Generalſekretär des Völkerbundes beantragt, in das Programm der europäiſchen Konferenz, die am 16. Januar in Genf zuſammentritt, einige Fragen, die ein beſonderes kontinentales europäiſches Intereſſe haben, aufzunehmen. Dazu gehören die Fragen der Elektrizitätswirtſchaft. Immer mehr, heißt es in dem Antrage, gehe die Entwicklung in der Richtung einer Kraftübertragung auf größere Entfernun⸗ gen, und das ſei eine Vorausſetzung für eine rationelle Ausnutzung der elektriſchen Energiequellen. Schon ſeit einigen Jahren ſeien die Hauptinduſtrieländer mit gemein⸗ ſamen Grenzen durch Hochſpannungslinien miteinander verbunden und die elektrowirtſchaftlichen Beziehungen zwi⸗ ſchen dieſen Ländern nähmen zu. Die Durchführung werde in einigen Ländern durch die Geſetzgebung nicht unerheblich erſchwert. Man müſſe jetzt die Aus de hnung dieſes Kraftaustauſches auf dem ganzen Kon⸗ tinent ins Auge faſſen, und es ſei notwendig, ein ge⸗ meinſames Statut aufzuſtellen und alle geſetzlichen Hinderniſſe, die dieſer Entwicklung entgegenſtänden, zu be⸗ ſeitigen. Die belgiſche Regierung iſt der Meinung, daß die bisherigen Arbeiten des Völkerbundes auf dieſem Gebiete erfolglos geblieben ſind, weil man eine möglichſt univerſelle Löſung des Problems angeſtrebt habe. Es handle ſich hier aber vor allem um eine Frage mit kontinental⸗europäiſchen Intereſſen, deren Löſung im Rahmen der europäiſchen Einigungsbeſtrebungen notwendig und möglich ſei. Rund 25 Milliarden Pfund engliſches Nalionalvermögen Sir Joſiah Stamp ſagte in ſeiner erſten Rede als Präſident der Königlichen Statiſtiſchen Geſellſchaft, ſeiner Berechnung nach habe England während der ſechs auf 1914 folgenden Jahre ſeine geſamten natürlichen Er⸗ ſparniſſe aufgebraucht und den vierten Teil ſeiner aus⸗ ländiſchen Anlagen verloren. Dann habe England während der nächſten acht Jahre ungefähr 450 Millionen Pfund Sterling jährlich geſpart. Der Redner ſchätzte das Na⸗ tionalvermögen auf 24.445 Millionen Pfund brutto und 18 045 Millionen Pfund netto. * Zollerhöhungen in Chile. hat durch Verordnung vom 1. Dezember Zollerhöhungen um 35 und 20 v. H. für etwa 450 Pfoſten vorgenommen. Die Erhöhungen treten 60 Tage nach Unterzeichnung in Kraft. Die Maßnahme wird mit der Gefahr vermehrter Arbeitsloſigkeit und mit dem notwendigen Schutz gegen ausländiſchen Preisgbbau begründet. Rückgang der ſaarländiſchen Eiſen⸗ gung. mit 22 Hochöfen 138 130 Tonnen Tonnen im Oktober 141 400 Tonnen im Die chileniſche Regierung Die ſaarländiſchen Eiſenhütten erzeugten im Nov. Roheiſen gegen 146 284 und 134626 Tonnen Rohſtahl gegen Oktober. Das Ausmaß dieſes Rück⸗ ganges tritt noch klarer in die Erſcheinung, wenn man dieſen Zahlen die Zahlen der Erzeugung im November des vergangenen Jahres gegenüberſtellt. Im November 1929 wurden nämlich 169 334 Tonnen Roheiſen und 179 205 Tonnen Rohſtahl erzeugt. Im Vergleich zu der Erzeugung 385 vergangenen Jahres macht der Rückgang alfo beinahe 38 v. H. aus. Einſchränkung der Diamantenerzeugung um 30 vH. In einer in Amſterdam ſtattgefundenen Sitzung der Internationalen Kommiſſion für den Diamanten handel und die Diamanten induſtrie wurde vorbehaltlich der Genehmigung durch die Arbeitgeberverbände der Diamanteninduſtrie beſchloſſen, die Erzeugung um 50 v. H. einzuſchränken. Wie hierzu verlautet, beſteht ſowohl beim holländiſchen Arbeitgeber⸗ verband der Algemeenen Juwelters Vereeniging wie auch bei den helgiſchen Arbeitgeberverbänden ſtarke Stimmung für die Produktionseinſchränkung in dem von der Inter⸗ nationalen Kommiſſion beſchloſſenen Ausmaß. Voraus⸗ ſichtlich wird der obige Beſchluß bereits am 2. Januar in Kraft treten und vorläufig für einen unbeſchränkten Zeit⸗ raum in Geltung bleiben. Vergleichsverfahren und Konkurſe im Handelskammerbezirk Mannheim Eröffnete Vergleichsverfahren: Firma A. Freym aun u. Co., Feilenfabrik in Weinheim, Inhaber Kaufmann Ludwig Kahn.(Vertrauensperſon: Ra. Dr. Heckmann in Firma Ultima⸗Geſellſchaft mt., Uhrengroßhondlung in Mannheim, perſon: Treuhandreviſor Dr. Firma G. Welz u. Söhne, Baugeſchäft in Mannheim⸗ Käfertal, Mannheimerſtr. 94, Alleininhaber Ingenieur Hans Welz, ebenda.(Vertrauensperfon: Rudolf Stober in Mannheim.)— Aufgehobene VV.(Beſtätigung des Ver⸗ gleichs): Firma Hellmann u. Heyd, Manufaktur⸗ Mode⸗ und Weißworengeſchäft in Mannheim, O 1, 45, alleiniger Inhaber Kaufmann Karl Hellmann in Mann⸗ heim, Q 1, 45. Mangels Maſſe eingeſtellte Konkursverfahren: Firma Automobil zubehör GmbH. vorm. Haefele u. Heubeck in Mannheim, N 7, 2. u ſt av Sommer, Zigarrenfabrikant in Neulußheim(Baden). N(nach Schlußtermin und Schlußverteilung): Nachlaß der Zimmermann Klaus Det l ef Jäger Witwe, Margarethe geb. Schuch in Weinheim. Hecht in Mannheim.)— und Stahlerzeu⸗ E 2,—5.(Vertrauens. — Aufgehobene 5 5 a— 5 e f 20. 81. 20. 81 80. 81 90 81 5 3 3 Aktlen und Auslandsanleihen in Prozenten 5 a 8 2 0 Je Stück] Bremer Won 1340 72 ieſchderg eder 78.80 23.28 Schubert s Salze 117 1210] Weſteregel 1300 13270 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung d dete, fle er e i l Fe 95 80. 81. 90, 31. 1 50% a dern eisen e e ik ol dnam 70.— 880 utbeld... 160 0 181 feng emen 8880 898 Mannheimer EHektenbörse Stat Wunen e—.— 30,50 Konſerven Braun 39.— 40.— Schuh. Bernels 25.— 25.— 4% Tenn 30 30 Cparlott. Waser 78, 77775 A 2 150 2 Segan Strumpf 19,7 20.— Wiener Mein 39.50 41.— 8 5. 1 o e 3. 1880 1960 407 e 50 0 Chem. Heyden 42— 42 45 5 5 Sternens 2 Halske 141.5 145 0 Wittener Gußſt. 35,— 35.— ee Bab. St.- N. 27 72.— 78,30.-G. f. Seilind. 35.— 97.— kheinſtahl 68.25 68— 4 70 Südd. Zucker 0 135, 405„ unif. Anl. 6,20 6,10 Chem. Gelſenk.. 48,50 4,25 Ilſe Bergbau. 172,0 180,0 Sinner AG. 74.75 75.— Wolff, M.„ Fed dent 9280 8 50 Drewn vert.— 77.80 Sein Hude gechwerke..— 5.= 44%, Bollobi. 211. 3,20 Cem. Mibert: 2, 28,5 N. Jüdel& Ce 21 9125 Stoehr Kammg, 60,— 60, 5„Lihafen Stadt 52.— 82. Daimler⸗Benz 21.— 22.— 05 ſellbr. 205,0 200,0 Zudwigsh. Walz. 70.— 72. Nicot Beſigheim—, 44,% Zollobl.„ Chem. Brockhues 34,50 86,.— Gebr. Junghans 30.— 32,75 Stoewer Nühm Aſtoff Verein 41.— 40.— A n den 30 3750 Secret 41.— 55— Jer euan 825 800 CNTTTCTCCVVVCCV a S408. ge 2 26— Aae Walder 2880 84 : den. 7— Lee ebe.... der Siabimerte. 5680 5. Meal. granff. 25.— 88450 der deeſc Jef. Ju fs 7 4%.8. 14 225 2275 Cent: Gacufſc, 1070 10, Aa ee e gude. 170 150- fafties 678 66 Weaver b. 26 80,— 86.50 8. G. Barden. 1218 1240 je- Alti Mien Sense. 8 erb emen 1210 1270 4% 5 Grlde. 24.20 24.88 Daimler Motoren.50 22.— Karſtabt. 66,— 67.„beuten... 1900 2050 1 5 5 m. 125.0 Miag, Mühyrb...— 65.— 3— Nan 4000 5 407 n 1 3 175 Deſſauer Gas 97, 1 950 klöcknerwerke. 58. 58,— Teleph. Berliner—.— 71. Otavi Minen 31,— 32.50 8 0 10%% Grkr. M. BA.„0„0 N e M 8 t.-H; 25. 25. er. Zellſt.. 1 290 5 5„ Atlant⸗ 80.50 89,5 5. 1 ö 0 Thörl! 5 5— 4„ e l 110 100 Kewen aanczen 1710 170.0] Motoren. Sefer 2 He fi%„ f A e Dauer Eren 80 80 fee h e 101.2 1050 Prelverkehrs- Kurse 0 N 1 10 110.0] Karlstr. Rüh. ald 22.— 22 8 e S 8 990 Motor Oberurſel—.— 90,— Boltz Sei e 20.50 8% eh Rat Rall.——.— Sac de 77 Gb 49 91 31— Trens⸗Radio. 1225 120.0 ene 5 900 005 D. Bant u. Disc. 108, 1„Nh. 22. war orch.. 5 8 4 5 eutſche Kabelw. 37.— 80.— Gebr. Körtin. uſſenbank, 0,40 0,85 . 2 8 g 3 f—... FFJ3CTUCCCCCCU!UCT.CCCTCT0łé ETTU 1 Alatache do! 40 1200 fannt. Gummi———.— Adler Klever..—.— Li 8. Woif:: e ere, Scantungdahn.. 78. Deutsch, Eiſenhdl. 28.— 38 49 Frontier 23.— 2925.8 drverke.—— 20.25 9 g Sache il r. 140 0 Plate müßienn.—— 1060 f. E. G. Sr. d. 90— 27.50 mein. Seoh 4 8h. 775 ach f. Lerkehrw. 1.— 40.50 Deulſche no 98.— 1000 Toſföänser Hütte 51.50 51.50 f. S. Felf amm e„„ Zubwigsh. A. Br.—.— 140,0 8 IAſchaff. Buntp. 103.0 103,0] Roeder, Gebr. D. 82.75 82.75 Zellſtoff Aſchffbg. 71,50 71.50 Allg. Lok. u. Str. 111,7 1140 Pt. Schußzgeb. 08 N 8. Herd Charl. 1159 49.50 1 23 8 Pfalz. Preßhefe, 1250 125,0 Portl. 8 62,.— 62.— Bd. Maſch. Durl. 114.0 115.0] Rütgerswerke 41,— 48,25„ Memel; 23.50 2,80] Südd. Eiſenbahn 85,50 88,50 5 14—— Labmcger e 6, 110 11285. Otſch. Nickelm. 75 0 114 Adler Rall. Gadaun torch. 1700 1270 1117 kai. 1120 1120 Brem.⸗Beſig. 25 5— 5 Schnenpr. 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Rom. Gd. 86,50 86,50] Alllanzz.. 160,0 180,5 15 Pok.& Wit. 14,75 15,15 Licht u. Kraft. 105,0 109,0 Südd. Zucker 10 Alexanderwerk 10.50 11.75 115 15 1 25. 8 80 15 98 Aug. Elektr.⸗Gef. 91.75 92.85 Oſtwerke. 1255 128,0 )%!%%%%%%%% ///%%% c 5* 4. N... Ar 3 5 8 8 5 8 G. 7. 0 40, 2 5— 5 5 erke ö„ 0. Gritzner M. Durl. 33.— 33.— 5& Guill. 78,50 80,— Ver. Glanzſtoff—.——.— Alſen Portl.⸗Z. 101.5 102,0 Greppiner Werke—— athgeber Wagg 65.50 65.— Bergmanncklektt 1075 107,7 id Lian 1455 1452 de,„„K. 58 97,75 96,75 Transport- Aktien Grün c Bilfinger 167,5 168,0 Gelſenk Bergwk, 40,50 81.— Ver Stahlwerke 56,50 57,25 Ammendorf Pap. 94.— 27.80 Gritzner Masch. 32.— 81,75 Rheinfelden kraft 138.9 135,0 Buderus Eiſenw.——.— Rh. Elektrizität 1120 112,0 4%„„„-11 92,75 98,50 5 Gesfürel.... 80.50 90.— Zellſtoff Aſchaff. 71.50 7% Anhalt. Koßlenw 50.15 /51,65 Gebr. Großmann. 15.50 Rhein. Braunk. 1450 144, Charlottb. Waſſer 78,50 77,75 Nh. Stahlwerke 66,50 69,— dee e e ls 86.— 66.— Habe 8 28 12 pas 4 gen. 20.— 20.—, Geldichrid. 86.— 37.— uſtoßß Waldbot 88.12 94.— Aſchaſſog. Jeu. 72.15 12 Grun Klinger 1 1880 Rhein. Chamokte 64 80 54.80 Tomp Hiſpane 254,0 284,7 fd. ⸗Weſtf Eleker. 1285 1285 23 eideib. Straßb. 12.— 12,— 47.— 47.— Au 36.2 2 56,— 57,75 Gruſchwitz Textil 80,25 50.25 Rhein. Elektrizit 1110—.— Font, Cautſchong 108.0 108,5 A. Riebeck⸗Mont—— 75, 6 ¼% Rhein. Sig 88.15 89.— Nordd. loyd.. 62,25 62,25 1 9 8 Jüſſen 80.50 80,80 Berliner B 5 5 1 Möbelſtoff 25,50 25,50 Dal mile Bau 22.25 22,50 Rütgers 5 5 44.65 44.50 10% Paal. Eig. 82.— 88.25 Deſter.-U..... Filpert Armatur 00.59 80, 1 rse 5 in. 80 285 mler⸗ 25 227 igerswerke 65 44, %% Pfälz. Eig. 83.— 88.25 Oeſter. Ul. St..—. 5 irſch Kupf. u. M. 114.0 115,0 Balke Maſchinen 118.2 113.2 Hage ran. 61.— 62,50 f ein. W. Kalt 80.— 80,— Deſſauer Gas 986.— 100,0 Sal detfurth Kall 198.0 198,5 4 Rů5 4 he bi, 87.75 8785 Montan Aktien e u. Nielpan 80.— 61,— 2 5% Roggenwert.30.50 Baſt Rürnderg 180.5 180,5 Halleſche Maſch. 88.15 90,.— Rheinſtahl 66.— 67,50 Deutſche Erdzl 59.75 59,35 Schleſ. Portl- Z.—— 94,50 4½%/ Deining.& 88 50 88.— ontan- olzmann, Phil 70.75 72,25 FPestverzinsllche Werte 5% Roggenrentb.91 6,80 Bayer. Cellulold.——,— Hammers Spinn 81.— 80,— Riebeck Montan 70.65 75,.— Dt. Lino leumwk. 98,50 99,25 Schuderi& Salzer 117.7 122.0 %% Pr. B. B. Lig 85,— 86. Eſchweil. Bergw 193,0 195.0 olsverlel. 30. 5 Idanlel 5 98 25 Dayr- Spiegelglas 32,.— 39.— ann. M. Egeſt. 18.— 19,25 Roſitzer Zucker 32.25 33,.— Dynamit A. Nobel 58, 62,.— Schuckert c Eo, 107.0 109,2 5 g ö Gelſenk. Bergw. 90,— 89.75 050 dan elhe 27 87,28 85,50 89e Landſch. Rog—.—.50 J. B. Bemderg 43.— 48,80 dg,⸗Wien Gum.—— 45.— Rückforth. 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Januar 1931 RENNWIESEN- RESTAURANT“ Tel. 43 406 Rennwiese Den Mitgliedern der Deutschen Kranken- Versicherungs- Alt.-Ges, die besten Wünsche für das Jahr 1931 Bezirksdirektion Mannheim, N 2, 2 Michael Peters ELIRSTENBERGZRESTAIUIRANT AM WASSERTURM Max Meisinger u. Frau Tel. 410 30 Die besten Glückwünsche zum»Neuen Jahrs entbietet ADAM GEMBER Gipser- u. Stukkateurgeschäſt · Mannheim-HFeudenheim Ziethenstr. 45 MANNHEIMER TIERPARR„KARNL STERN. Käfertaler Wald wünscht allen Stiſtern und Besuchern ein frohes „Neues Jahr!“ RESTAURANT»LANDKUTSC HE D 5, 3 Zum jahreswechsel allen Stammgästen, Gönnern u. Bekannten die herzlichsten Glückwünsche Eduard Schlipf u. Frau I)60 Neue Mannheimer Zeitung/ Abenb⸗Ausgabe 18. Seite/ Nummer 6 A. Aſtenbach und Frau 5 Generalvertreter der Baugesellschaft Heilbronn.-G. iegelwerke Böckingen und Neckargartach Käfertal, Wormserstr. 17 Tel. 531 30 „Badeniac C 4, 10 Wilh. Kost u. Frau Wiazergenossenschaft Wachenheim Konditorei-Kaffee Spezial- Pralinen fabrik P7, 22, Tel. 23696 D 2, 14, Tel. 338 77 Jacob Berg Metzgerei Schwetzingerstr. 21 Fritz Bossert E 3, 11 Buchmacher E 3, 15 Karl Brand Metzgerei Seckenheimerstr. 50 Ein kräſtiges „Prosit Neujahr“ allen Geschãſtsfreunden und Bekannten e u. Select Makedon Fritz Waibel Mannheim. Heinf.-Lanzstr. 44. Fernspr. 402 70 Generalvertreter der Cigarettenfabrik Makedon G. m. b.., Meiseſ b. Emil Brück und Frau Lebensmitteigeschäft Lußas-Cranachstr. 8 Kurt Hentschel u. Frau Weinhaus Hentschel U 4, 19 Tel. 31181 Josef Hermann Farben- und Lackfabrik G 7, 17 Tel. 326 73 Konditorei und Kaffee Josef Herrdegen E 2, 8 Tel. 22202 Die besten Wünsche zum Neuen Jahre 5 Wilh. Henninger Metzgerei Rheinparkstr. 4 9 Tel. 276 * Franz Heiß Metzgerei Miteeistr. 13 Mittelstr. 13 Zum Jahreswechsel Die besten Wünsche Hirsch Drogerie, 0 7, 12 ee Tritschler und Frau Weinhaus Holzapfel C. Holzapfel u. 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Seite/ Nummer 605 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe e Mittwoch, 31. Dezember 1930 Räuberiſche Erpreſſung Mannheimer Schöffengericht Am Abend des 6. November unternahm der 23 Jahre alte K raftwagenführer Friedrich Miſchler von hier eine Bierreiſe. Die erſte Station war ein Automat. Dort macht er die Bekanntſchaft des 21 Jahre alten Schreiners T. und des gleichaltrigen Spenglers O. von hier. Letzterem knöpft er 60 Pfen⸗ nig für einen Stein Bier ab, obwohl ihm O. ſagte, daß er nur noch 20 Pfennig habe, um nach ſeiner Wohnung in Feuden heim zu fahren. In einer Wirtſchaft im Jungbuſchviertel verlangt M. von O. unter Drohungen mit einem Dolche die letzten 20 Pfennig. Der geängſtigte O. ſuchte ſich nun der gefährlichen Nähe des Menſchen zu entziehen. O. iſt durch einen Unfall— ein Ziegel iſt ihm auf den Kopf gefallen— auf der rechten Seite gelähmt und ſchleppt den einen Fuß nach. Bald hatte M. den Mann eingeholt und nun wiederholt er ſeine Dro⸗ hungen unter Schwingen des Dolches mit den Wor⸗ ten:„Gib die 20 Pfennig her oder Du ſt i r b ſt.“ Der arme invalide Menſch, der ſich nicht wehren kann, gibt das Geld hin und wandert mit ſeinem lahmen Beine in der Nacht nach Feudenheim zu Fuß. Der andere Begleiter ahnte, daß ihm das gleiche Schickſal blühen würde und ging auf die Polizei, um Anzeige zu erſtatten. Eine Stunde ſpäter wiederholt ſich dieſer Vor⸗ fall an der Ecke der Werft⸗ und Hafenſtraße. Ein junger Mann, der Packer Otto Ph. wartete dort, bis ihm die Haustüre geöffnet wurde. Schon bei dem erſten Räuberſtückchen hatte der 18 Jahre alte Tag⸗ !!! x Diebes⸗ und Hehlerbande vor Gericht Vor dem Schöffengericht Offenburg fand die Verhandlung gegen 6 Angeſtellte eines Offen⸗ burger Großkaufhauſes und gegen 10 Landwirte und Handelstreibende der Umgebung Offenburg ſtatt Bekanntlich hatten die Angeſtellten(Lagerarbeiter und Fuhrleute) nach den Ermittlungen ſeit dem Jahre 1928 für mindeſtens 10000 Mark Waren aus dem Lager geſtohlen und den Kaufleuten und Landwirten auf ihre Wagen geſchafft. Das Gericht verurteilte die Diebe zu Gefängnisſtrafen von 7 bis 3 Monaten, die Hehler zu Gefängnis⸗ ſtrafen von 10 bis 2 Monaten. Die Unter⸗ ſuchungshaft wurde voll angerechnet; ſoweit die Ver⸗ Arteflten ſich in Haft befanden, wurden ſie auf freien Fuß geſetzt. Zigeunerhändel vor dem Schwurgericht Das Schwurgericht Konſtanz verurteilte den 22 Jahre alten Händler Johann Trapp zu einem Jahr Gefängnis, weil er in einem Rauf⸗ handel den Händler Zepf, der mit ſeiner Mutter ſeit Jahren nach Zigeunerart herumzog, auf dem Radolfzeller Pferdemarkt am 27. Auguſt ds. Is. durch einen Meſſerſtich ſo ſchwer verletzte, daß er ſtar b. Der 29 Jahre alte Händler Otto Röder und der 29 Jahre alte Händler Richard Benz wurden wegen Teilnahme an einer Schlägerei, durch welche der Tod eines Menſchen verurſacht wurde, zu je vier Monaten Gefängnis verurteilt. Das Kartenſpiel„Rommeé“ iſt ein Glücksſpiel Das Kartenſpiel„Komme“ iſt, wie der Bericht der Polizeidirektion München beſagt, als Glücks ⸗ ſpiel anzuſprechen. Das wurde auch durch gericht⸗ liche Urteile beſtätigt. Da dieſes Spiel in München eine gewiſſe Verbreitung gefunden hat, macht die Polizei die Inhaber von Gaſtſtätten ſowie Gaſtwirte darauf aufmerkſam, daß ſie dieſes Spiel in ihren Lokalen nicht dulden dürfen, ſie ſetzen ſich ſonſt der Einleitung eines Strafverfahrens wegen . 5 6 , ROMAN VoN GERTRUD WEYVMAR-H Ex ——— 32 Herbert Hagen wurde nicht Schande“ fortgeſchickt. Man hatte nur höfliche und glatte Worte für ihn. Herr Rudolf Hennes ſprach allerdings überhaupt nicht mit ihm; mit Leuten, die ſich micht bewährt hatten, hielt er ſich prinzipiell nicht auf. Am Verlobungstage übergab Hanns⸗Peter im Auftrage ſeines Vaters das Geld für die Rück⸗ reiſe und das Honorar für den laufenden Monat. (Nachdruck verboten.) „mit S chimpf und „Papa meint, du würdeſt dein Studium nicht länger unterbrechen wollen.“ Dieſe Anſicht ſeines Vaters kam ihm übrigens ſehr gelegen. Herbert war ihm plötzlich im Wege. Er ſah deſſen gemeinſame Spa⸗ ziergänge und Muſeumsbeſuche mit Anna Nicola⸗ jewna in Berlin, über die er ſich früher nur ſauft beluſtigt hatte, nachträglich in einem ganz anderen Lichte. Unter den Fettpolſtern ſeines Buſens regte ſich der Othello. „Ich fahre noch heute“, ſagte Herbert beleidigt. Und Hanns⸗Peter machte nur einen ganz ſchwachen Höflichkeitsverſuch, ihn davon abzubringen. Ihre zuletzt beinahe freundſchaftlichen Beziehungen zueinander waren auf einmal verblüht und zerflat⸗ tert. Das iſt in der Jugend oft ſo. Man meint ſich mit Ketten verbunden, und dann waren es nur Spinnweben, die der erſte Windhauch hinwegbläſt. Herbert glaubte, es ſchuldig zu ſein, daß er Anna Nicolajewna, dem falſchen, treuloſen Weibe, grollte. Als er ſich von ihr verabſchiedete, war ſein ſchmales Geſicht ſtarr vor Verachtung. Sie ſchien es aber nicht zu merken, ſondern ſtrich ihm ſacht über das blonde Haar. Er zog unwillig den Kopf zurück.„Alſo deshalb mußten wir nach Nizza fahren!“ ſagte er barſch. „Jetzt durchſchaue ich das ganze Theater.“ Sie nickte mit ihrem raſch vorüberzuckenden, ſchmerzlichen Lächeln.„Später einmal— wirſt du löhner Joſef B. von hier, der ſich unterwegs zu den Dreien geſellt hatte, eine höchſt zweifelhafte Haltung eingenommen. Hier griff er nun aktiv ein. Sie lockten dem jungen Manne, der ſie um Feuer ge⸗ beten hatte, je 10 Pfennig heraus, dann zupfte B. an der Weſtentaſche des Ph., aus der er die 10 Pfennigſtücke genommen und ſagte:„Das kleppert ja noch“. Darauf nimmt er ihm die letzten 60 Pfennig aus der Taſche, während ſein Komplize unheildrohend ihm im Rücken ſteht. Noch in der Nacht wurden die Raubgeſellen ver⸗ haftet. Beide Angeklagte ſchützten in der Verhand⸗ lung Trunkenheit vor. M. wollte von gar nichts wiſſen. Staatsanwalt Haas verwies auf die Unſicherheit im Jungbuſchviertel, dem endlich geſteuert werden müſſe und beantragte gegen M. eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 9 Monaten und gegen B. 9 Monate. Der Verteidiger Bs. R. A. D. Nauen, ah in dem jungen Menſchen nur ein Opfer des älteren M. und erſuchte um eine weſentlich mildere Strafe für ſeinen Maudanten Das Urteil lautete für M. auf 1 Jahr 3 Monate Ge⸗ fängnis und für B. auf 4 Monate. Die erſte Tat betrachtete das Gericht als räuberiſche Erpreſſung mit Anwendung von Waffen, die zweite im Sinne des Staatsanwalts als erſchwerten Diebſtahl. Das Ge⸗ richt zog alle Milderungsgründe heran, um die An⸗ geklagten vor dem Zuchthaus zu bewahren. Glückſpielens aus. Auch macht ſich jede Perſon ſtrafbar, die ſich an einem Glücksſpiel in einem öffent⸗ lichen Lokal beteiligt. Als öffentlich veranſtaltete gelten auch Glücksſpiele in den Vereinen und in ge⸗ ſchloſſenen Geſellſchaften, in denen Glücksſpiele ge⸗ wohnheitsmäßig durchgeführt werden. Sportliche Runoͤſchau Erſter Emmendinger Vorklub in Baſel knapp geſchlagen Marathon Baſel ſiegte:4 Ein in Baſel für Boxkämpfe ſeltenes Intereſſe hatte das Treſſen Marathon Baſel gegen den Emmen⸗ dinger Boyrklub om Samstag abend im Greifen⸗ bräuhaus Baſel aufzuweifen, waren doch über 1000 Zu⸗ ſchauer erſchienen, die an den Vorgängen im Ring regen Anteil nehmen. Emmendingen rechtfertigte ſeinen guten Ruf und gab ſich erſt nach tapferem Widerſtand geſchlagen. Marathon Baſel konnte im Schwergewicht keinen Gegner ſtellen, wodurch Emmendingen, das ſeinen guten Schwer⸗ gewichtler Seiler zu Hauſe laſſen mußte, im voraus be⸗ nachteiligt war. Dazu kam noch, daß Emmendingen mit 2 Erſatzleuten antreten mußte, während Marathon neben den Schweizer Meiſtern Klipfel und Buſer ſeine beſten Kräfte entgegenſtellte. Unter Berückſichtigung dieſer Um⸗ ſtände hat Emmendingen einen Achtungserfolg errungen, zumal Spörſn und Sillmonn mit den Schweizer Meiſtern unentſchieden kämpften. Als erſtes Paar betraten im Bantamgewicht Sillmann⸗ Emmendingen und Buſer⸗Baſel vom Publikum beiſällig begrüßt den Ring. Beide gingen in lebhaftem Schlagaus⸗ tauſch über die Runden, wobei ſich Sillmann in großer Form zeigte, die den Schweizer Meiſter zu keinem Vor⸗ teil gelangen ließ. Dos gegebene Unentſchieden entſprach dem Verlauf des ſchönen Kampfes. Im Federgewicht war der Erſatzmann Siegriſt⸗Emmendingen zu unerfahren, um dem geriſſenen Lemm⸗Baſel auf die Douer ſtandhalten zu können. Lemm ſiegte in der 2. Runde durch k. o. Den nächſten Kampf beſtritten Rudin⸗Baſel und Stahl⸗Emmen⸗ dingen. Es wurde erbittert um den Erfolg gekämpft, Rudin blieb ſeinem immer wieder angreifenden Gegner nichts ſchuldig und ſo war auch die zweite Runde ausgeglichen. In der Endrunde ging der bis dahin friſchere Emmen⸗ dinger zum Endſpurt über und ſiegte klar nach Punkten. Im Kampfe gegen den Schweizer Meiſter Klipfel⸗Baſel mich vielleicht verſtehen.“ Das Du war ihr unwill⸗ kürlich auf die Lippen gekommen. Trotz ſeiner neun⸗ zehn Jahre hatte er noch einen ſo hübſchen, herben Knabenmund. Wie Boris, dachte ſie,— wie mein kleiner Bruder. Und ſie ſtrich ihm nochmals über das Haar. Dann küßte ſie ihn plötzlich feſt und herz⸗ lich auf den Mund. Und dann ſchob ſie ihn zur Tür hinaus. Er ging, wie betäubt. Sie legte noch eine Weile die Hand über die Augen. Das war noch ein anderer Abſchied geweſen und hatte mehr zu bedeuten gehabt, als die Trennung von die⸗ ſem jugendlichen Verehrer. In dieſem Augenblick hatte ſie auch Abſchied genommen von ihrem bisheri⸗ gen Leben, von der ſchweren, armſeligen und doch, ſo wollte es ihr jetzt ſcheinen, nicht ganz glückloſen Zeit in Berlin.— Nein, nein, ſie belog ſich ſelbſt. Es war gräßlich geweſen, ein großes Elend, nicht mehr zu ertragen! Sie wäre zugrunde gegangen, wenn es noch länger gedauert hätte!——— Es iſt angenehmer, vom Winter in den Frühling zu fahren, und es iſt leichter, aus einem kargen und engen Leben in ein reiches, üppiges hinüberzu⸗ wechſeln, als umgekehrt. Beides erfuhr Herbert in den nächſten Stunden und Tagen. Er war zwar auf der Reiſe ſo ſehr mit ſich und ſeinen Sorgen beſchäf⸗ tigt, daß er wenig darauf achtete, wie ſich die Land⸗ ſchaft, die draußen vorüberflog, wandelte. Bald kam auch die Nacht. Und am Morgen waren die Fenſter⸗ ſcheiben beſchlagen. Erſt als er in Berlin am An⸗ halter Bahnhof ſtand und frierend ſeinen Mantelkragen hochſtellte, weil ihn der Februarabend naßkalt anhauchte, als die Straßen manſchbraun vor ihm lagen und die Häuſer und Bäume im bleichen Schneelicht ſchwammen lin einem ſonderbar fahlen Licht, darein die Lampen u. Reklamen keinen goldenen Schimmer zu gießen vermochten, das ſie nur mit far⸗ bigen Tupfen beſäten), als er die ganze Troſtloſigkeit der ſonnenfernen Jahreszeit ſpürte, empfand er das Unnatürliche dieſes Zurückkehrens vom Frühling in den Winter. Er war aus dem Bahnhofe getreten, an der einen Hand ſeinen durchaus nicht leichten Koffer, an der anderen die Reiſetaſche. Die Dienſtleute hatte er abgewieſen. Aber einen Augenblick war er doch in Verſuchung gekommen, eine Autodroſchke zu nehmen. Rechtzeitig fiel ihm noch ein, daß er nur noch eine verhältnismäßig kleine Summe beſaß. Es hieß alſo ſparen. Er war, genau wie im vorigen Jahre bei ſchten Spürin⸗Emmendingen ſich viel vorgenommen zu hoben. Er ging jeden Schlagwechſel mit und lieferte dem Meiſter ein hervorragendes Gefecht, das mit einem gerech⸗ ten Unentſchieden endete. Im Mittelgewicht ſtanden ſich Fiſcher⸗ Emmendingen und Statble⸗Baſel gegenüber. Fi⸗ ſcher, der ſich in den beiden erſten Runden tapfer zur Wehr ſetzte, hatte in der Endrunde das Pech, ungedeckt in einen Schwinger des Schweizers zu laufen, der ihn über die Zeit zu Boden zwang. Sieger Staible durch k. v. K. C. De geshauleſicles Donnerstag, 1. Januar Nationaltheater:„Peterchens Mondfohrt“, Märchenſpiel von Gerdt v. Baſſewitz, Anfang 15 Uhr.—„Hoffmanns Erzählungen“, Phant. Oper von J. Offenbach, Miete D 17, Anfang 19,30 Uhr. Roſengarten— Nibelungenſaal: Operetten⸗Volksvorſtel⸗ lung. Erſtes Gaſtſpiel Rudolf Seibold, München:„Wie⸗ ner Blut“, Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater: Gaſtſpiel Irene von Palaſty in„Jim und Jill“, Anfang 15,30 und 20 Uhr. Planetarium: 16 und 16,30 Uhr Beſichtigung; 17 Uhr Vor⸗ führung mit Vortrag„Ein aſtronomiſcher Ausblick in das Jahr 1931“. Hl. Geiſtkirche: Kirchenmuſik, vorm. 9,30 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Das Land des Lächelns“.— Univerſum:„Das Flötenkonzert von Sansſouct.“— Palaſt⸗Theater:„Die Drei von ber Tankſtelle“. — Gloria:„Nur eine Nacht“.— Scala⸗Theater: „Die Drei von der Tanfkſtelle“. Schauburg: „Kaſernenzauber“.— Royy:„In Wien hab ich einmal ein Mädel geliebt“.— Capitol:„Zwei Welten“. — Lichtſpielhaus Müller:„Wolga⸗Wolga“. Morgen⸗Aufführung im Alhambra:„Walter Mittelholzers Afrika⸗Flug 1930“, Anfang 11,30 Uhr. Sehensmürdigkeiten: Abkühlung, ſtrichweiſe noch Niederſchläge, aufheiternd. Gebirge: Schneefälle bei müßigem Froſt. Abflauende Winde Der Einbruch ſubtropiſcher Warmluft iſt bei uns heute nacht erfolgt und hat allenthalben plötzlichen Temperaturanſtieg gebracht. Im Gebirge iſt daher bis etwa 1000 Meter Höhe vorübergehend Tauwetter eingetreten. Darüber halten ſich die Temperaturen noch um null Grad. In der Ebene herrſchte heute früh bis elf Grad Wärme. Die mit dem Warmluft⸗ vorſtoß verbundenen Niederſchläge ſetzten bereits ge⸗ ſtern abend ein und fielen nur auf dem Hochſchwarz⸗ wald als Schnee. Gleichzeitig hat der Südweſt ſtark aufgefriſcht. Von Nordweſten rücken jetzt kühlere Luftmaſſen heran, ſo daß im Gebirge mit baldiger Wiederher⸗ ſtellung des winterlichen Froſtwetters gerechnet wer⸗ den kann. In tiefen Lagen wird es in Aufheiterungs⸗ gebieten zu leichten Nachtfröſten kommen. Aus Nundfunk⸗Programmen Donnerstag, 1. Januar 07.00: Königs wſt.: Gymnaſtik; Köln: Konzert. 08.00: Stuttgart: Zum Neujahrsmorgen. 08.30: Frankfurt: Evang. Morgenfeier. a 09.00: Königs wſt.: Morgenfeier; Köln: Katholiſche Morgenfeier; München: Evang. Morgenfeier. 10.00: München: Kath. Morgenſeier. 10.30: Frankfurt: Konzert; anſchl. Vortragsſtunde. 11.00: Königs wſt.: Neujahrsglückwünſche; Mün⸗ chen: Konzert; Stuttgart: Kath. Morgenfeier. 11.30: Königs wſt.: Caruſo ſingt. 12.00: Königs wſt., Frankfurt: Konzert; Mün⸗ chen: Militärkonzert; Stuttgart: Muſikaliſche Morgenfeier; anſchließend Kapitel der Zeit und Konzert. 14.00: Frankfurt. Stuttgart: Jugendſtunde. 15.00: Frankfurt: Konzert; Stuttgart: Leſe⸗ ſtunde von Mauüheim. 15.30: M nchen: Orgelkonzert; Stuttgart: Mu⸗ ſtkaliſches Hörbild. r Leſeſtunde. Frankfurt, Stuttgart: Konzert von Mannheim; Köln, München: Konzert; Wien Strauß⸗Konzert. 16.00: 16.30: 17.00: Frankfurt, Stuttgart: Konzert. 18.05: München: Oper„Walküre“. 18.45: Berlin: Konzert; Frankfurt: Vortrag: Heilsberg: Konzert; Stuttgart: Vortrag. 19.00: Breslau: Liederſtunde; Frankfurt: Heltere Literariſche Stunde; Stuttgart: Klavierkonzert. Berlin: Dichterſtunde; Königs wſt h, Frank⸗ furt, Stuttgart: Vortrag: 10 Jahre Reichs⸗ wehr; Mailand, Turin: Konzert; Zürich: Oper„Lohengrin.“ 19.80: 19.40: London 1, 2: Konzert; Wien: Luſtiger Wiener Abend. 20.00: Berlin, Breslau, Heilsberg: Oper „Othello“; Frankfurt, Stuttgart: Konzert; Samburg: Das Haus der Norag; Köln: Sport; Oslo: Kammermuſik. 5 Frankfurt, Stuttgart, Köln: Oper„Die Entführung aus dem Serail.“ Budapeſt: Zigeunermuſik; Bukareſt: Sin⸗ foniekonzert; Daventry: Konzert. London 1. 2: Konzert; Tſchechiſche Sen⸗ der: Blasmuſik. Mailand, Turin: Sinfoniekonzert; Stock⸗ holm: Konzert. München: Tanzmuſik; Wien: Jazzmuſik. Berlin, Breslau, Heilsberg, Katto⸗ witz, Warſchau: Tanzmuſik. 0 . Der Rundfunk im neuen Jahr Der 1. Januar bringt gleich zwei Veranſtaltungen aus Mannheim: Um 15.00 Uhr gibt Walter Jenſen, Heidelberg in einer Leſeſtunde„Koſt proben bad i⸗ cher Dichter.“ um 16.30 uhr bringt das Kergl⸗ Quartett das Streichquartett in Es⸗dur op. 38 von Julius Klaas zur Uraufführung. Während die erſte Veranſtaltung nur über den Sender Mühl acker geht, wird das Konzert über Frankfurt und Mühlacker verbreitet werden. Ueber Königs⸗ wuſterhauſen, Frankfurt und Stuttgart iſt um 19.30 Uhr Reichs wehrminiſter Groe ner zu hören, der über„10 Jahre Reichs wehr“ ſpricht. Hamburg beginnt um 20.00 Uhr eine Wanderung durch das Hamburger Funkhaus und ſendet aus den ein⸗ zelnen Beſprechungsräumen, ſolche Stücke, für deren Darbie⸗ tungen die einzelnen Räume jeweils beſtimmt ſind.— Aus Wien iſt ab 16.30 Uhr ein Johann Strauß⸗Kon⸗ zert zu hören, deſſen Leitung Jo h. Strauß(Enkel) inne hat. Am Freitag wird aus dem Gloria⸗Palaſt, Mannheim ein Orgelkonzert um 12.00 Uhr über⸗ tragen, das von Organiſt W. Locks ausgeführt wird und das Muſik aus Tonfilmen bringt. Den Berufskundlichen Vortrag um 1808 Uhr hält Frau Dr. Edelmann, die über„Die Berufswahl der Mädchen unter dem Ge⸗ ſichts punkte der körperlichen Eignung“ ſpricht.— Der Aerztevortrag um 19.05 Uhr von Mannheim behandelt„Das Blut und die Blutkrankheiten(“.— Wien bringt um 20.15 Uhr ein Konzert der ehemaligen Hofburgkapel ke. Ein Konzert„Alte Muſik“(aus dem 17. und 18. Jahrhundert) wird am Samstag um 19.15 Uhr aus AK Mannheim über Mühlacker übertragen. Aus 5 führende ſind: Lene Heſſe, Hans Mayer, Walter Kötſcher und Kapellmeiſter Mar Sinzheime 3 Aus dem Berliner Metropol⸗Theater wird um 2115 Uhr von den Sendern Berlin, Heilsberg und Kö⸗ nigswuſterhauſen der 2. Akt der Leharſchen Operette„Schön iſt die Welt“ mit Richard Tauber und Gitta Alpar übernommen. Der Schwäbiſche Heimatabend des Süd fun ks um 20.00 Uhr, wird auch über eine Reihe andsrer deutſcher Sender gehen. e 20.15: 20.45: 21.00: 21.45: 22.45: 23.00: — Chefredatteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. u. Meißner Feuilleton: Or. Stefan Kayſer ommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller Handelsteil: Kurt Ehmer- Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen Jakobſgaude, ſämtlich in annheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim. R 1.—6 5 Für unverlangte Beiträge keine Gewühr— Rückſendung erfolgt nur bel Rückporto Geſchäftliche Mitteilungen Mit dem Eſſen ſoll man aufhören, wenn es am beſten mundet, doch Weihnachten wird dieſe bewährte Regel wohl am häufigſten übertreten. Die Folgen ſind Verdauungs⸗ ſtörungen. Magenbeſchwerden und das ſehr unangenehme Sodbrennen. Etwas„Bullrich Salz“ bringt hier ſofortige Erleichterung und eine reibungsloſe, angenehme Ver⸗ dauung. Aber warten Sie nicht, bis die Beſchwerden ſich einſtellen; nehmen Sie dieſes in ſeiner Wirkung ſeit über 100 Jahren unübertroffene Mittel als Vorbeugung gegen* 5 die läſtigen Beſchwerden ſofort nach jeder Mahlzeit. Mil⸗ lionen nehmen„Bullrich Salz“ täglich; es iſt vollkommen unſchädlich und ſelbſt bei dauerndem gleichbleibender guter Wirkung. Gebrauch von ſtets S5 ſoweit, wie damals. Die Epoche Hennes lag hinter ihm wie ein ſchönes Märchen. Er mußte ſehen, daß er eine ganz billige Bude fand. Ins Studentenheim ging er natürlich nicht zurück, auch wenn man Platz für ihn gehabt hätte. Die Blamage nahm er nicht auf ſich. Ach, er war eigentlich noch ſchlechter daran, als damals. Denn jetzt hatte er auch noch Schulden — beim Schneider, im Schuhgeſchäft, beim Friſeur. — Wenn die Manichäer hörten, daß er nicht mehr bei Hennes war, würden ſie natürlich ihr Geld haben wollen. Er hatte ſich ſchon während der Fahrt überlegt, daß es am beſten ſein würde, dieſe Nacht in einem einfachen Hotel zu ſchlafen und morgen gleich nach Schönſtadt zu fahren. Er beſaß zwar noch Geld genug, um den halben Monat hier zu leben. Aber auf die Schulden mußte er mindeſtens in den näch⸗ ſten Tagen eine größere Abſchlagszahlung machen. Es hatte nun keinen Zweck, an die Mutter oder an Horſt um Geld zu ſchreiben. Er hätte ja ein ganzes Buch ſchreiben müſſen, um alles zu erklären. So etwas erzählte ſich beſſer. Er verſprach ſich auch viel mehr von ſeinem perſönlichen Einfluß auf die Mut⸗ ter. Sie konnte ihm ſchließlich doch nicht„Nein“ ſagen und würde Horſt ſchon beſtimmen, ihm das Nötige zu geben. Er fuhr dann ſofort nach Berlin zurück. Länger als zwei Tage würde es kaum dauern. Hatte er in dieſem Semeſter ſchon ſo viele Kollegs verſäumt, kam es nun auf ein paar mehr auch nicht an.—— Als Horſt am nächſten Mittag in der Wohnung anrief, um ſich, wie alltäglich, zum Eſſen anzumelden, da er eine beſtimmte Zeit nicht immer einhalten konnte, ſagte ihm ſeine Mutter:„Herbert iſt da.“ Er erſchrack. Das hatte natürlich nichts Gutes zu bedeuten. An frohe Ueberraſchungen war er ja von Herbert nicht gewöhnt.„Herbert? Jetzt— mitten im Semeſter?“ 25 „Ja, er iſt ſeit ein paar Stunden hier. Er wollte dich nicht ſtören.“ „Wie rückſichtsvoll!“ Er legte den Hörer auf die Gabel. So ein feiger Bengel! Nattrlich ſteckte er ſich hinter die Mutter.— Im Korridor oben begegnete ihm die Anna mit der Suppenſchüſſel. Er öffnete ihr hilfreich die Zim⸗ mertüür. Sie ſtreifte ihn mit einem warmen, faſt mütterlich beſorgten Blick. Daß der Herbert gekom⸗ men war, bedeutete ſicher wieder nur Aerger und Aufregung für ihn. Die Sorgenfalte ſtand ſchon zwiſchen ſeinen dunklen Brauen. Wenn ſie ihn doch ſeiner Ankunft in Berlin nach dem Tode des e auf die Straßenbahn angewieſen. Jawohl, er ma hätte tröſten dürfen! Aber ſie war nur ein Dienſt⸗ Die Mutter machte ſich an der Kredenz zu ſchaffen. Herbert lehnte am Büfett und rauchte eine Ziga⸗ rette. Er trug eine möglichſt gleichmütige Miene zur Schau.„Mahlzeit, Horſt.— Tja, ich muß euch leider heimſuchen. Hennes hat ſich verlobt. Und da bin 1 überflüſſig. Auf die Ehe kann ich ihn ſelbſtverſtänd⸗ lich nicht vorbereiten. Das wäre zuviel verlangt.“ Er lachte mit dieſem leichſinnigen Meckern, mit dem Hanns⸗Peters Freunde ihre Witze zu begleiten pflegten. Es wirkte auf Horſt in dieſem Augenblick doppelt abſtoßend. „Wir wollen erſt eſſen,“ ſagte er abweichend, denn Inge kam ſoeben herein.„Ueber dein Anliegen kannſt du mir nachher berichten. Appetitanregend wird es kaum wirken.“ „Wie du willſt.“ Inge ſah Herbert böſe an und ging auf ſeine halb verlegenen Neckereien nicht ein.„Er iſt ein rich⸗ tiges blaſiertes Ekel,“ erzählte ſie ſpäter ihrer Freundin.„Ich möchte ihm am liebſten die Augen auskratzen.“ Nur die Mutter hatte freundliche Worte für den „armen Jungen,“ wie ſie ihn bei ſich nannte. Sie 4 glaubte ihm alles. Die reichen Leute hatten ihn aus genutzt und rückſichtslos im Stich gelaſſen, als ſie ihn nicht mehr brauchten. Vielleicht trug er auch eine erſte Herzenswunde mit ſich herum. Dieſe ruſſiſche Gräfin! Er hatte das nur ganz ſchamhaft angedeu⸗ tet. Sicher liebte er ſie und litt an der Enttäuſchung. Armer Junge! Horſt brauchte wirklich nicht ſo ſchroff 5 und ſo höhniſch gegen ihn zu ſein. Es war ja fatal, N daß er wieder Geld brauchte und eine verhältnis⸗ mäßig hohe Summe. Aber ſie würde ſich ſchon be⸗ ſchaffen laſſen. Ihr Mann hatte doch auch ſtets jede Summe beſchafft, die gebraucht worden war. Horſt verſtand wahrſcheinlich nur noch zu wenig vom Ge⸗ ſchäft oder er war überängſtlich. Nun ſaß er wieder da mit einem Geſicht, wie drei Tage Regenwetter. Und Inge, die ihn fonſt immer aufzuheitern wußte, verſagte heute vollkommen. Der Trotzkopf wollte ein⸗ fach nicht. Sie hatte Herbert vorhin, als ſie aus der Schule gekommen war, kaum die Hand zur Begrü⸗ ßung gegeben und gleich ſchnippiſch bemerkt: Ach, du lieber Himmell Du willſt doch bloß Geld. Armer Hocky!“— Die Krabbe wurde überhaupt in letzter Zeit recht vorlaut. Sie war ja allerdings trotz ihrer dreizehn Jahre kein Kind mehr. Darum paßte N * aber auch das übertriebene, zärtliche Getue mit dem großen Bruder nicht mehr für ſie. Man mußte ihr das gelegentlich mal klarmachen. Frau Hagen ſeufzte.. ſeine liebe Not mit den Kindern. bote und mußte ſtill ſein. 8 Man hatte ſchon ortfetzung folgt) 25 „ Neue Maunheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 15. S 3 ite/ Nummer 605 die Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, uns bei Entschlafenen in so überaus reichem Maße 2 Teil wurden, sagen wir Allen, ganz besonders Herrn Stadtvikar Schweickardt für seine trostrei- chen Worte, herzlichen Dank. Frau Frieda Schweigerſ geb. Bernau und Sohn Heinz Frau Lissi Schweigert WwWe. Mannheim, 31. Dezember 1930 Schumannstraße 2 Danksagung dem Hinscheiden unseres teuren geb. Wirthwein Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme an dem Heimgange unseres lieben Vaters, Schwie- ger vaters und Großvaters Oberverwalfungsinspekſor a. D. sprechen wir unseren tiefgefühlten Dank aus. Mannheim, den 31. Dezember 1930 Luisenring 20 Die traumernd Hinterbliebenen Danksagung Josel Schieh POET erwiesene Teilnahme und vielen Kranzspenden danken wir herzlich. Ganz besonderen Dank der Direktion, Beamten und Arbeiter der Fuhr- und Gutsverwaltung, Städt. Beamtenverein, dem Eygl. Volksverein. Sozialen Verein. Ferner allen Denen Dank., die dem lieben Entschlafenen das letzte Geleit gaben. Mannheim, den 31. Dezember 1930 Margarefe Eisen WWe. u. Familie Für die uns beim Heimgang meines herzens- guten Gatten und Vaters Danksagung Leonhard Eisen Sprengelausschuß und Christlich- 2 8 — Hebelſtraße 8 4 Sperrmaßnahmen werden Pbilipp Rohr in Ketſch, Bahnhofſtraße 8, die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen iſt, wer⸗ den folgende Anordnungen getroffen: bezirk i. S. der ſeuchengeſetz. cchriften 5 fämtliche Gemeinden in dieſer Umgebung. 7 Vereinsregiſtereintrag vom 28. Dezember 1980: . Man nHReim, Slwesfer 1050 eee Ans rersteinerung Otte Setler 3 Lise Sue eb. Schwebechi VEBRMARAHLTE 1 Partie Woll⸗ Strickwaren. verſchied. Art. tag. d. 2. Januar „ Aachmitt. f Uhr, werde ich im hieſigen Pfandlokal, Qu 6. 2, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: und ſowie Haus⸗ u. Büromöbel * 5056 C Morath, 22. Gerichtsvollzieher. Wir haben ab f. Januar 1931 unsere vos Eeschäftsräumg n O 7, 17 von 5 2, 13 in das Ladenlokal zum Loetterlegeschäft Stürmer verlegt. Sföcllische bepründef 15 1 b Sporkæsse Mändelscher Der Neujahrs- fag ist der Tag der Ueber- legungen und guten Vor- sätze. Denken Sie heute auch daran, daß nur Sparen zu Wohlstand führt und vor Not schützt. Preußiche Landesrentenbank Berlin 7 90 Cold⸗ dinglich erſtſtellig reichsmündelſicher verweiſt für die Daueranlage von Kapital auf ihre Lundesrentenbritſt a mit Staatsgarantie Zulaſſung zum Lombardverkehr der Reichsbank beantragt und bevorſtehend Tilgung: Nur durch Ausloſung zu 100% Gemeinschaftsgruppe Deutscher Hypothekenbanken FHAMKFURTER HT POTHEKEN BAN gegründet 1862 Aktienkapital 12005 000 Reichsmark Okkene Reserven 12 000 000 Reichsmark Gesamter Darlehens bestand rund 420 000 O00 Goldmark Gesamtumlauf der Goldpfandbriefe und Goldkommunalobligationen.. rund 400 000 000 Goldmark Wir empfehlen zu dauernder Kapitalanlage Unsere 70% Goldpfandbriefe Reihe 16 nicht rückzahlbar vor 1. danuar 1936 Zinsscheine danuar- dull geſichert zur Finanzierung der Siedlung ausgegeben. Staatsbank(Seehandlung), Stückelung: Goldmark 100.—, 200.—, 500.—, 1000.—, 5000. Amkl. Börſenkurs: 3. St.: 92½ 0 Die Preußiſchen Golb⸗Landesrentenbriefe werden verkauf— Sperrſtücke proviſionsfrei— durch die Preuß iſche Berlin W 56, und durch alle Banken, Sparkaſſen, Genoſſenſchaften uſw. zum Rurse von 86% freibleibend. Amiliche Nofierung an der Frankiurfer Börse. Lombardfähigkeif bei der Reichsbank beaniragi. In Hessen mündelsicher. Ein Abzug der Kapitalertragsteuer findet nicht mehr statt. Stücke sofort lieferbar. Stückelung: von Goldmark 100 aufwärts. landwirtſchaftlichen 17038 Amtliche Bekanntmachungen Die am 9. Dezember 1930 bezügl. des Rind⸗ viehbeſtandes des Landwirts Philipp Wel de in Schwetzingen angeordneten hiermit aufgehoben. Mannheim, den 29. Dezember 1930. Bezirksamt— Abt. IV. Nachdem in dem Gehöft des Landwirts A) Sperrbezirk: Die Gemeinde Ketſch bildet einen Sperr⸗ 88 161 ff. der Ausführungs⸗ vorſchriften des Bundesrats zum Reichs ⸗Vieh⸗ p) 15 km Umkreis: In den Umkreis von 15 km vom Seuchenort Ketſch entfernt(8 168 der Ausführungsvor⸗ zum Reichsviehſeuchengeſetz); fallen Mannheim, den 29. Dezember 1930. Bezirksamt— Abt. IV. Badiſcher Gerberverein e. V. in Mannheim. Der Sitz des Vereins war bisher Karlsruhe. 124 Bad. Amtsgericht F. G. 4 Mannheim. Im Konkursverfahren über das Seele der Firma„Spaka“, Spar⸗ u. Ereditgeſellſchaft m. b. H. in Mannheim iſt Termin zur Abnahme der Schlußrechnung und Prüfung der angemel⸗ deten Forderungen vor dem Amtsgericht B. G. 5 Mannheim beſtimmt auf Donnerstag, den 8. Ja⸗ unar 1931, mittags 12 Uhr, Zimmer 213. Die bevorrechtigten Forderungen ſind befrie⸗ digt. Zur Schlußverteflung ſtehen zur Ver⸗ fügung: 10 890.82., während die Summe der feſtgeſtellten und zu berückſichtigenden Forde⸗ rungen ohne Vorrecht ſich auf 30 632.74 R. be⸗ läuft.— Die Schlußrechnung, Unterlagen und Belege liegen auf der Geſchäftsſtelle des Amts⸗ gerichts B. G. 5 Mannheim zur Einſicht für die Betekligten offen. Mannheim, den 31. Dez. 1930. Der Konkursverwalter: 5069 Dir. Reidel, Rechtsanwalt. schnell und preiswert durcti Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Dist-Kochkurse f. Nieren-, Zucker- Magenkranke, Rohkost im Damenhelm des Badlsden Frauenvereins, L 3, 1. 17514 Abendlich von ½86 9 Uhr. Mägiger Preis. Jer erste Kurs dauert vom 8.— 10. Januar. ber zwelte Kurs dauert vom 12.— 17. Januar. Anmeldung im Damenheim, L 3, I. 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Schradiek Helene Leydenius Hans Simshäuser Donnerstag 7 f Anfang Aus den Veröffenilichunge Die Archive öfine „Der Detekti) lit Otto Gebühr I Offo Gebühr Ab Donnersfag Das große Neujahrs programm Kriminalkommissar Hauer n des„Achi-Uhr-Abendblafi““ n sich. 1! les Kaisers“ Id Töchechbwa- Trauz Lederer Donnerstag Auf der Bühne: 1 N Anfang I. Troupe Szyman 3 Uhr Artistik am fliegenden Trapez I. Serra& Uska 5 8 Musikal-Nummer VARIET 5 Neujahrstag halb 2 Uhr 8 T O M Deen MIX= dss. Blattes. ypoffete Hobel in jeder Höhe, af durch Finanzgeſ ag“, Gebrüder 8 Mannheim, F y; richsplatz 3. nn, N t 4 2 Rosengarten-Restauran MANNHEIM Neujahr-Menũs in verschiedenen Preislagen Neue Weinkaften zu bedeutend herabgesetzten Preisen. * Allen meinen Gästen wünsche ich ein fröhliches„Neues Jahr“ 88 Fr. Förderer 5 Hypothek Dol nous Heidwassgrapparat!! Kredites Selort 3 8 i Beratung. nur RM. 43.30 in allen Hypotheh bei Ratenz. 2z. d. Bed. d. St. Werke g u. 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