0 Bezugspreiſe: ürizüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, Fronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerf 5 % Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, W Oppau 80 Luiſenſtraße 1.— ße 13, Straße cd, Wege ae In und Hauptgeſchäftsſtelle: K 1,—6 Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 4 9 arlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm Adreſſe: Nemazeit Mannheim 8— eimet Zeitung . eimer General- Anzeiger — Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Anzeigenpreiſe: Colonelzeile; Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und ftr telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Einzelpreis 10 5. Pf. Im Anzeigenteil RM.—.40 die 82 mm breite im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. u. Gelegenheits⸗Anzeigen Morgen⸗Ausgabe IV. Nr. e Neuj Freitag, 2. Januar 1931 142. Jahrgang— Nr. Münge beim Reichsprüäſidenten Sehr inhaltsreicher Gedankenaustauſch zwiſchen dem Doyen des diplomatiſchen Korps, dem Reichswehrminiſter Groener und Hindenburg 1931 das Jahr der ‚Entſcheidung“? Deuljcher Appell zur internationalen Zufammenarbeit Amtliche Meldung Berlin, 1. Jan. Anläßlich des Neujahrstages fanden bei Reichs⸗ ſräſident von Hindenburg heute die üblichen ümpfänge ſtatt. Um 10,45 Uhr zog die Wache mit Ruſik, vom Brandenburger Tor kommend, über die Runden und die Wilhelm⸗Straße zum Haus des feichspräſidenten, an deſſen Portal der Reichspräſi⸗ ent die Meldung entgegennahm. Um 12 Uhr wurde das diplomatiſche tor ps erwartet. Die Chefs der beim Reich beglau⸗ gten fremden diplomatiſchen Vertretungen, denen ine im Ehrenhof des Reichspräſidenten⸗Hauſes auf⸗ a 2 Aſtellte Abteilung Reichswehr bei ihrem Eintreffen 8. 5 b 5 1 es Land bedrängt, zu überwinden. mitmenſchen im Gefolge hat. kͤlitäriſche Ehrenbezeugungen erwies, verſammelten ich in dem großen Saal des Reichspräſidentenhauſes. ber apoſtoliſche Nuntius Monſignore Orſenigo buchte als Doyen des diplomatiſchen Korps deſſen Glickwünſche in einer Anſprache zum Ausdruck. Der Nuntius erklärte u..: Die Morgenröte dieſes neuen Jahres iſt leider icht ohne Trübung. Der Horizont des internatio⸗ klen⸗Lebens bleibt noch immer düſter, Millionen lo kräftigen und arbeitswilligen Armen ſind ge⸗ nungen, untätig und unfruchtbar zu bleiben, und bin Not breitet überall ihren Trauerſchleier aus. Es das eine höchſt ſchmerzliche Seite in dem großen Lädensbuch der Nachkriegszeit. Es hat in der Tat faſt überall nicht an hochher⸗ zen Verſuchen gefehlt, dieſer gewaltigen Weltkriſe lzuhelfen und wir beobachten mit großer Genug⸗ lung den Ernſt der Geſinnung und die Großherzig⸗ eit der Anſtrengungen, mit denen Deutſchland, m Eure Exzellenz geſchart, ſich in dieſen ſchweren zugenblicken bemüht, die wirtſchaftliche Kriſis, die Aber die Erfahrung erbringt immer ernent den Beweis, daß, welches auch immer die Be⸗ mühungen der einzelnen Länder ſein mögen, ohne die volle und aufrichtige Eintracht der Nationen es nicht möglich iſt, eine wirkliche wirtſchaftliche Wiedergeſundung der Völker herbeizuführen. Hoffen wir, daß auch dieſe wirtſchaftliche Not ein An⸗ ktieb werde, zu neuen ernſtgemeinten Verſuchen, um dieſe innigere Einigung der Geiſter und Herzen, dieſe gegenſeitige herzliche Verſtändigung unter den Na⸗ honen zu erreichen, die allein feſte Gewähr bietet für eie geſicherte Freiheit und Ruhe in allen Ländern mib einen tatſächlichen und dauernden Frieden unter den Völkern. Reichspräfident von Hindenburg erklärte in ſeiner Erwiderung: Sie haben auf die ſchwere wirtſchaftliche Kriſe hingewieſen, unter der heute faſt die ganze Welt leidet. In tiefempfundenen Worten haben Sie vor Alem der Arbeitsloſigkeit gedacht, die beſte 1 — 0 3 Kräfte faſt aller Staaten zu ungewollter Unfruchtbar⸗ keit verurteilt und bittere Not für Millionen unſerer Mit beſonderer Wucht treffen die Auswirkungen der Weltwirtſchaftskriſe das deutſche Volk. Wie Sie, Herr Nuntius, hervor⸗ hoben, hat Deutſchland ſeine äußerſte Kraft eingeſetzt, um die Grundlagen ſeiner Exiſtenz zu ſichern. Aber unſere Hoffnung auf eine dauernd wirkſame Beſſe⸗ rung der Lage iſt auch von Umſtänden abhängig, über die wir nicht allein Herr ſind. Mit ſteigernder Spannung erwartet das deutſche Volk, daß die internationale Zuſam⸗ menarbeit ſich im kommenden Jahre als wirkſam genng erweiſt, um das denutſche Volk vor weiteren ſchmerzlichen Euttäuſchungen zu bewahren. Der Ausgleich der ſtarken Intereſſengegenſätze, die allenthalben das politiſche, wirtſchaftliche und ſoziale Schickſal der Völker bedrohen, kann nicht von den einzelnen Ländern, kann nicht in Vereinzelung voll⸗ zogen werden. Zuſammenarbeit aller, Zu⸗ ſammenfaſſung aller poſitiven Kräfte zur Ueberwin⸗ dung der Kriſe, zur Beſeitigung der Hinderniſſe für V. Fortſchritt der Menſchheit iſt die große Friedens⸗ Pufgaße, an der Deutſchland mitzuwirken entſchloſſen It. Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 1. Jan. In den Neufjahrsbetrachtungen der Berliner Blätter kommt das alte Jahr, wie ſich denken läßt, ſehr ſchlecht weg. Von dem neuen heißt es vielfach, daß es eine„Wende“ bedeute, daß es die„Ent⸗ ſcheidung“ bringen werde. Aus den verſchiedenen Lagern zur Rechten wie zur Linken tönt daher der Ruf zum Sammeln, zum Formieren der Bataillone. Das iſt zum Teil nur bildlich, zum Teil aber auch in des Wortes ernſteſtem Sinn gemeint, denn es iſt ja nachgerade Mode geworden, mit dem Gedanken des Bürgerkrieges zu liebäugeln. Wenn beiſpielsweiſe die„Rote Fahne“ gegen den„mörderiſchen Faſzismus“ und„ſeine ſozialfaſzt⸗ ſtiſchen Knechte“ die„proletariſche Einheitsfront“ mobil machen will, ſo weiß man, was das heißen ſoll. Auch im„Vorwärts“ mahnt der Partei⸗ vorſitzende Otto Wels, die Reihen zu ſchließen und die Organiſation zu ſtärken zur Verteidigung und Angriff, damit 1931 für die Arbeiterſchaft ein„Jahr des Triumphs, für die Feinde der Arbeiterſchaft ein Jahr der ſchmerzlichen Niederlage“ werde. Freilich muß an anderer Stelle des Blattes Friedrich Stampfer eingeſtehen, daß die Verwirklichung des Sozialismus noch in weiter Ferne liege und daß die ſozialiſtiſche Wirtſchaftspolitik in ganz anderem Maße ein internationales Problem dar⸗ ſtelle, als die meiſten in der Partei es wohl wirklich geglaubt hätten. Aus den„Rückblicken“ und„Ausblicken“, mit denen man anſonſten reich bedacht wird, ſeien nur einige wenige hervorgehoben. In der„Voſſiſchen Zeitung“ wirbt, obwohl er die Fehlſchläge des verfloſſenen Jahres zugeben muß, der ehemalige franzöſiſche Miniſterpräſident Herriot für die deutſch⸗franzöſiſche Zuſammenarbeit. Im ſelben Blatt beſchäftigt ſich der Reichsfinanzminiſter Diet⸗ rich mit dem Kernproblem der deutſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftspolitik: der Arbeitsloſigkeit. Während der ehemalige ſozialdemokratiſche Reichs⸗ arbeitsminiſter Wiſſell ſich von dem höchſt zwei⸗ ſchneidigen Mittel der Arbeitszeitkürzung wettgehende Linderung erhofft, möchte Dietrich den Hebel von einer ganz anderen Seite her angeſetzt ſehen, nämlich nicht da, wo die meiſten Arbeitsloſen ſeien, ſodern da, wo die Ausſicht beſteht, bei lebens⸗ wichtigen Produkten der deutſchen Wirſchaft Preis⸗ ſenkungen großen Ausmaßes zu erzielen, die gleich⸗ zeitig eine Senkung der Produktionskoſten für große Teile der Volksvartſchaft bedeuten. In der„Deutſchen Zeitung“ warnt der frühere Reichsbankpräſident Schacht, der ja auf ſeiner Amerikareiſe hinreichend Gelegen⸗ heit hatte, die Stimmungen zu erforſchen, vor dem Wahn, daß uns Hilfe vom Ausland kommen werde, falls wir nicht ſelbſt uns zum Handeln aufrafften. Schachts klare und einfache Formel lautet: „Entweder müſſen wir zu einer Erzielung des Exportüberſchuſſes und des Geſamtüberſchuſſes un⸗ ſerer Wirtſchaft kommen oder es muß mit dem Re⸗ parationsproblem Schluß gemacht werden.“ Schließlich ſei noch, um das Bild abzurunden, eine Neujahrsbotſchaft des Berliner Biſchofs Dr. Schreiber erwähnt, der in der„Germania“ als unerläßliche Vorausſetzung eines Aufſtiegs aus dem Elend bezeichnet„die Rückkehr aller Volks⸗ genoſſen zum Geiſte der Wahrhaftigkeit und Ehrlich⸗ keit, der Gerechtigkeit und Pflichttreue, der Einfach⸗ heit in der Lebenshaltung, der Gemeinſchaftlichkeit und Solidarität aller untereinander“. Der Empfang der Reichsregierung fand um 12.30 Uhr ebenfalls im großen Saal des Reichspräſidentenhauſes ſtatt. In Vertretung des beurlaubten Reichskanzlers begrüßte namens der erſchienenen Reichsminiſter und Staatsſekretäre des Reiches Reichswehrminiſter Dr. h. c. Dr. Ing. e. h. Groener den Herrn Reichspräſidenten mit folgen⸗ der Anſprache: Das vergangene Jahr brachte uns die ſchickſals⸗ ſchwere Beendigung der Haager Verhandlungen mit den Abmachungen über den neuen Plan. Wir müſſen uns trotz ſchwerer Bedenken zur Annahme dieſer Regelung entſchließen, weil ſie eine erhebliche Herabſetzung unſerer Zahlungen mit ſich brachte, weil ſie die ausländiſchen Kontrollen über Deutſch⸗ land beſeitigte und endlich, weil ſie zur Befreiung des Rheinlandes führte. Seither hat ſich jedoch in der geſamten Welt⸗Wirtſchaftslage eine ſo tief⸗ gehende Wandlung vollzogen, daß die Reichsregierung vor die ernſte Frage geſtellt iſt, ob das deutſche Volk die in dem Neuen Plan vorge⸗ ſehenen Laſten zu tragen vermag. Die Reichsregierung iſt ſich ihrer Pflicht bewußt, dafür zu ſorgen, daß die ſittlichen und ſozialen Lebensgrundlagen des deutſchen Volkes nicht erſchüttert werden. Ueber die Gegenwart hinaus wird der 1. Juli des vergangenen Jahres in dauernder Erinnerung blei⸗ ben. Wenn auch das urdeutſche Saargebiet noch immer auf den Tag der Rückkehr zum Deutſchen Reich mit Ungeduld harren muß, ſo iſt auch hier der Abzug der internationalen Bahnſchutztruppen ein Schritt vorwärts auf dem Wege zu ſeiner endgülti⸗ gen Heimkehr ins Reich. Die berechtigten Klagen und Beſchwerden der deutſchen Minder⸗ heiten haben in unſerer Oeffentlichkeit einen ſtarken Widerhall gefunden. Die Reichsregierung teilt und würdigt dieſe Empfindungen und wird in der Sorge für das deutſche Volkstum jenſeits unſe⸗ rer Grenzen eine ihrer wichtigſten Aufgaben ſehen. Schwer empfindet es das deutſche Volk, daß der Grundſatz der Gleichberechtigung, auf die unſer Volk einen ſelbſtverſtändlichen An⸗ ſpruch hat, noch nicht gewährleiſtet iſt. Noch immer iſt die feierlich übernommene Ver⸗ pflichtung auf Abrüſtung durch die anderen Mächte nicht in die Wirklichkeit umgeſetzt, und noch ämmer muß ſich Deutſchland in ſeiner Sicherheit be⸗ droht fühlen. Auch hier wird es Aufgabe der Reichsregierung ſein, die ich gerade in meiner Eigen⸗ ſchaft als Reichs wehrminiſter zu unterſtrei⸗ chen die Pflicht habe, mit allem Nachdruck dafür ein⸗ zutreten, daß der Grundſatz gleicher Sicher⸗ heit für alle Völker, ohne den eine wahre Befriedigung unmöglich iſt, ſich durchſetzt. Innerpolitiſch wurden die Arbeiten der Reichs⸗ regierung, die in den Notverordnungen des Sommers ihren vorläufigen Abſchluß fanden, durch die Neuwahlen zum Reichstag unterbrochen. Nach den Wahlen, deren Ausgang für alle Welt ſichtbar den auf dem deutſchen Volke laſtenden wirtſchaft⸗ lichen und ſeeliſchen Druck zeigte, ſind ſie mit er⸗ neuter Kraft in Angriff genommen und im letzten Monat des vergangenen Jahres einen kräftigen Schritt weitergeführt worden. Dabei lag naturgemäß das Hauptgewicht auf den zur Milderung der Wirtſchaftskriſe getroffenen Maßnahmen, wobei es ſich darum handeln mußte, ihre Aus⸗ wirkungen auf die Landwirtſchaft abzuſchwä⸗ chen und die Umſtellung der anderen Berufskreiſe auf die veränderten Wirtſchaftsverhältniſſe zu för⸗ dern. Die Reichsregierung mußte auf einen Aus⸗ gleich der Spannungen innerhalb des Wirt⸗ ſchaftslebens hinarbeiten. Mit beſonderem Dank wird es das deutſche Volk anerkennen, daß Sie, hoch⸗ verehrter Herr Reichspräſident, im vollen Bewußt⸗ ſein Ihrer hohen Verantwortung ſich entſchloſſen ha⸗ ben, die Notverordnungen zu erlaſſen. Wir hoffen, daß die Auswirkungen dieſer Maßnahmen dazu bei⸗ tragen werden, nicht nur das Staatsgefüge zu feſti⸗ gen, ſondern auch der privaten Wirtſchaft, die unter den Auswirkungen der Weltkriſe beſonders ſchwer leidet, neuen Au ter keg zu geben. 1 4 8 1 Hindenburgs Antwort an Groener Wenn wir nach alter Sitte heute beim Jahres⸗ wechſel in Rückblick und Ausſchau Rechen ſchaft ablegen über unſer Tun und Wollen, ſo müſſen wir feſtſtellen, daß Not und Sorgen in ſeltenem Maße das vergangene Jahr erfüllt haben und auch den Ausblick in die deutſche Zukunft trüb verhängen. Von den Wünſchen, mit denen wir hier vor einem Jahr dieſen Tag begrüßt haben, hat ſich nur der eine erfüllt: Dem beſetzten Gebiet kſt die langerſehnte Freiheit von fremder Be⸗ ſatzung wiedergegeben worden. Wie begrüßen die Räumung der Lande am Rhein als einen Fortſchritt auf dem Wege zum wahren Frieden und hoffen, daß bald auch dem Saargebiet der von der geſamten Bevölkerung dort ſehnlichſt ge⸗ wünſchte Tag der Wiedervereinigung mit dem Vaterlande beſchieden ſei. Wir gedenken heute in be⸗ ſonderer Herzlichkeit der treuen Saar deutſchen, die ſich trotz ſtaatlicher Trennung mi uns immer eins fühlen und ungebrochenen Mute auf den Tag der Rückkehr ins Vaterhaus warten. Mit voller Zuſtimmung entnehme ich aus Ihrer Worten, daß die Reichsregierung ſich der ernſten Lage bewußt iſt, wie ſie ſich infolge der tiefgreifen⸗ den Aenderung der weltwirtſchaftlichen Verhältniſſe ſeit der Zeit entwickelt hat, als wir uns aus den von Ihnen hervorgehobenen Gründen zur An⸗ nahme des Neuen Planes entſchloſſen haben. Auch ich halte es für die vornehmſte Aufgabe der Reichsregierung, ſich mit ganzer Kraft da⸗ für einzuſetzen, daß die ſittlichen und ſozialen Lebensgrundlagen des deutſchen Volkes nicht erſchüttert werden. Mit Ihnen bin ich ferner der Anſicht, daß die Durch⸗ führung der allgemeinen Abrüſtung nicht nur ein Gebot internationaler Gerechtigkeit Deutſch⸗ land gegenüber, ſondern auch das ſicherſte Mit⸗ tel zu einer wirklichen Befriedung der Welt iſt und daher mit allen Kräften angeſtrebt werden muß. Daß die Reichsregierung ſich auch wei⸗ terhin die Sorge des deutſchen Volkstums im Aus⸗ land und für die Innehaltung internationaler Ver⸗ träge zum Schutze deutſcher Minderheiten als wichtige außenpolitiſche Aufgabe ſtellt, findet meine volle Billigung und Unterſtützung. Den unfreiwillig feiernden Händen wieder Beſchäftigung zu ſchaffen, und dem deut⸗ ſchen Landwirt ſeine Exiſtenzmöglichkeit zu erhalten, wird auf dem Gebiete der inneren Politik unſere erſte Aufgabe ſein. Ich bin mit Ihnen überzeugt, daß die in den letzten Monaten von uns gemeinſam begon⸗ nenen finanziellen und wirtſchaftlichen Maß⸗ nahmen eine feſte Grundlage geben, auf der wir unſeren Kampf gegen die wirtſchaftliche Not entſchloſſen weiterführen wollen. Vor einem Jahre habe ich an dieſer Stelle der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß der Geiſt der Einigkeit im deutſchen Volke ſich feſti⸗ gen und zum Zuſammenſchluß aller ſchaffenden Kräfte führen möge. Dieſer Wunſch hat ſich leider nicht erfüllt. Im Gegenteil will es ſcheinen, als ob die harte Sorge um das Einzelſchickſal dem Ge⸗ danken an das Geſamtſchickſal Deutſchlands und die Zukunft unſeres Vaterlandes zurückgedrängt un neue Gegenſätze geſchaffen hat. Verſchiedenheit dez Anſchauungen und perſönlichen Intereſſen wird ug muß ſein; aber es iſt nicht nötig, daß dieſe 775 ſchiedenheit zu einem politiſchen Kampfe führt,„ 1 das deutſche Volk zerreißt und dann in der Zeit er Not und Gefahren zu einem einheitlichen Willen zu⸗ fähig macht. In Wirklichkeit iſt bei nüchterner Be⸗ trachtung das Gegenſätzliche und das Trennende gar nicht von ſolcher Bedeutung, daß es ein Zuſam⸗ mengehen in den Lebensfragen unſeres Vaterlandes in den Dingen, die unſer aller gemeinſames Schick⸗ ſal beſtimmen, verhindern ſollte. Wir müſſen uns nur mehr auf uns ſelbſt beſinnen. Wir müſſen endlich aus dem Durcheinander der Gefühle und dem Wider⸗ ſtreit der eigenen Intereſſen den Ausweg finden. Aus dem eigenſinnigen Streit um politiſche Programme und um ſelbſtiſche Bor⸗ teile müſſen wir uns emporheben zu gemein⸗ ſamer praktiſcher Arbeit für das Geſamtvolk. 2 Seite Nummer 1 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen ⸗Ausgabe 4 Freitag, 2. Januar 1931 Die unvergeßlichen Letſtungen Deutſchlands im Weltkrieg, die zähe Ueberwindung der großen polt⸗ tiſchen und wirtſchaftlichen Erſchütterungen der Nach⸗ kriegszeit, das geduldige Ertragen fremder Beſat⸗ zung, die tapfere Abwehr der vielfachen Anſchläge auf deutſches Land und andere Ereigniſſe mehr ha⸗ ben uns ſelbſt wie der Welt gezeigt, daß trotz allem Gegenſätzlichen bei uns ſtarke uns innerlich verbindende Kräfte leben und mirken, die uns Geſundung und Aufſtieg verheißen. 5 * Um 12.50 Uhr empfing der Herr Reichspräſident den Reichstagspräſidenten Löbe, der ihm die Glückwünſche des Reichstages zum neuen Jahr überbrachte. Der Herr Reichspräſident dankte und erwiderte mit aufrichtigen Wünſchen für eine erſprießliche Arbeit des Reichstages im neuen Jahre. Der Herr Reichspräſident empfing ſodann eine A bord nung des Reichs rates, beſtehend aus dem preußiſchen Miniſter für Landwirtſchaft, Domä⸗ nen und Forſten, Dr. med. vet. h. e. Steiger dem braunſchweigiſchen Bevollmächtigten zum Reichs⸗ rat, außerordentlichen Geſandten und bevollmächtig⸗ ten Mintſter, Exz. Boden, dem württembergiſchen Bevollmächtigten zum Reichsrat, Geſandten Dr. Bosler, ſowie dem thüringiſchen Reichs ratsbevoll⸗ mächtigten, Miniſter Dr. Mu nzel, die ihm die Glückwünſche des Reichsrates übermittelten. Glückwünſche brachten ferner für die Hauptver⸗ waltung der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft Gene⸗ raldtrektor Dr. ing. Dorpmülle r, Dr. jur. We i⸗ rauch, ſowie Staatsſekretär z. D. Dr. ing, Kum ⸗ bier und anſchließend für das Reichsbankdirek⸗ torium, Reichsbankpräſident Dr. L u ther. Vor dem Hauſe des Reichspräſidenten in der Wilhelmſtraße hatte ſich eine größere Menſchenmenge angeſammelt. Der Reichspräſident trat nach Be⸗ endigung der Empfänge auf den Balkon und wurde von der Menge mit ſtürmiſchen Hochrufen begrüßt. Der Reichskanzler an den Reichspräſidenten Telegraphiſche Meldung 8 Berlin, 1. Jan. Reichskanzler Dr. Brüning, der ſich zurzeit in Badenweiler aufhält, hat an den Reichspräſi⸗ denten zum Jahreswechſel folgendes Telegramm ge⸗ Fichtet: „Zum Jahreswechſel darf ich Sie, hochgeehrter Herr Reichspräſident, bitten, meinen ehrerbietigſten Glück⸗ und Segenswunſch entgegenzunehmen. Ich weiß mich eins mit dem deutſchen Volke, das Ihrer am Neujahrstage in Verehrung gedenkt. Möge es Ihnen vergönnt ſein, auch im neuen Jahre als Vorbild treueſter Pflichterfüllung dem deutſchen Volke in ſchwerer Zeit auf dem Wege zur Einigkeit und zum Aufſtieg voranzuſchreiten. gez. Dr. Brüning, Reichskanzler.“ Neujahrsaufruf Adolf Hitlers Meldung des Wolffbüros 70 a Berlin, 1. Jan. Der„Völkiſche Beobachter“ veröffentlicht einen Neujahrsaufruf Hitlers an die Nationalſozialiſten, der überſchrieben iſt:„Ein neues Kampfjahr beginnt“. In dem Aufruf heißt es: Heute am Beginn dieſes Jahres richte ich an Euch zum erſten Mal den Appell: Steht nunmehr treu hinter mir, ich verlange bon Euch nichts Ungeſetzliches, fordere nichts, was Euer Gewiſſen in Konflikt mit dem Ge⸗ fetze bringt, verlange aber, daß Ihr mirauf dem Wege, den das Geſetz genehmigt und mir mein Gewiſſen und meine Einſicht vorſchreibt, in Treue folgt und Euer Schickſal mit dem meinen verbindet. Wenn wir die Kraft der Treue in dieſem Jahr zum Fundament unſerer Gemeinſchaft erheben, wird nach weiteren 12 Monaten der Weg zur deutſchen Freiheit offen ſein!“ In der gleichen Nummer des„V..“ wird mit⸗ geteilt, daß der frühere Hauptmann Röhm, der ſeinerzeit am Hitler⸗Putſch beteiligt war und jetzt nach zweijährigem Aufenthalt in Bolivien nach Deutſchland zurückgekehrt iſt, den Dienſt als Chef des Stabes übernimmt. 5 Fern-Oſt 1931 Von Prof. Dr. Wir ſind heute glücklich ſoweit, das Uebermaß des Expreſſionismus in der Kunſt, die immer voran⸗ ſchreitet und— jedenfalls dichteriſch— ſogar den Weltkrieg vorausgefühlt hatte, zur Vergangenheit rechnen zu dürfen. Die Geiſteswiſſenſchaft dagegen kämpft noch immer mit myſtiſchen Geſichten. Jetzt ſcheint die Politik, ſofern ſie in wiſſenſchaftlichem Gewande erſcheint, von Philoſophen und Hiſtorkkern die Viſion übernommen zu haben. Eine ſolche wurde kürzlich auf dem internationalen Kongreß für Philo⸗ ſophie an der britiſchen Univerſität Oxford für den Fernen Oſten von dem Profeſſor Lutoflawfki ofſen⸗ bart. In Zukunft werde es auf der Welt nur noch wenige große Staaten geben, als übergeordnete Ver⸗ bände, und einer von ihnen werde das aus China, Japan und Anhang gebildete Vereinigte Oſt⸗ aſien ſein. Schon mehrere Monate iſt ja China in der Tat ohne Bürgerkrieg; weil infolge der Welt⸗ kriſe kein einziger General mehr Geld hat, das doch immer noch zum Kriegführen gehören ſoll. Ebenſo⸗ wenig kann Japan die chineſiſche Sache in Bewe⸗ gung bringen, aus demſelben Grunde. Dieſer iſt es denn auch, der viel beſſer als Viſionen den Ausblick auf Fern⸗Oſt 1931 klärt, nicht ſo hübſch wie ein ſchwungvoller Vortrag, aber glaubwürdiger, weil jeder Menſch des Univerſums ihn aus ſich ſelbſt her⸗ aus beſtätigen kann. Ob das Wort„kataſtrophal“ z. Zt. häufiger in, der oſtaſiatiſchen als in der europäiſchen Preſſe auftritt, iſt heute reine Sache der Statiſtik— man lieſt ſchon darüber hinweg. Die letzte Kataſtrophe war wohl die der chineſiſchen Seiden ſpinne⸗ reien, die wegen völliger Abſatzſtockung— zumal in Schanghai, wo es allein 106 gibt— ſchließen und wieder 7 Million Arbeiter brotlos machen mußten. Und wenn dieſe Kataſtrophe im Druck geſchildert wird, iſt eine andere bereits unterwegs. Ginge es alſo danach, ſo würde der Ferne Oſten 1931 zum mindeſten von teuren Bürgerkriegen verſchont bleiben. Daß das aber eine Brücke zum Einheits⸗ ſtaat China⸗Japan werden ſollte, iſt mehr, als ſelbſt eine Viſion vertragen kann. Ganz im Gegenteil, die einzelnen Mächte, Parteien und Marſchälle ſammeln in der Stille gegeneinander, was ſie an Kraft und vor allem an Münze nur auftreiben können. Und wenn Nanking auch das alte Neufahrsfeſt abgeſchafft zu haben glaubt: den überlieferten chineſiſchen Früh⸗ lingskrieg kann es auch für 1931 nicht amtlich ver⸗ bieten. Jeder fragt ſich da unten ja auch nur, wer denn dieſesmal mit dem Losſchlagen dem andern zu⸗ vorkommen könnte, und erklärt ſich im voraus ſchein⸗ bar zum Rücktritt bereit, wie das noch ſoeben von dem mandſchuriſchen Marſchall Tſchang Hfueh Liang gemeldet wurde. Ein Geſichtspunkt aber ergibt ſich aus alledem für Fern⸗Oſt 1931: der einer gewiſſen Mäßig ung nicht aus gutem Willen, ſondern aus Not, foweit das Volk ſelbſt in Frage kommt. In China ſind dafür zwei neue Momente ſicht⸗ bar geworden. Einmal die Rückbildung der überall und namentlich im Süden organiſierten Arbeits⸗ und Handwerks⸗Unionen zu den Gilden und ver⸗ wandten Sondervereinen alten Stils, die in den Jahren 1925 bis 1929 jenen faſt völlig gewichen waren, wobei das Jahr 1927 beinahe genau auch den Mittelpunkt der ſozialiſtiſchen Vorwärts⸗ bewegung bezeichnete, wenigſtens in den hauptſäch⸗ lichſten Handels⸗ und Induſtrieſtädten: Schanghai, Canton, Futſchu, Nanking, Hankau, Trientſin und Peking. In Zahlen läßt ſich die Rückbildung infolge innenpolitiſcher Beſorgniſſe noch nicht faſſen, er⸗ klären aber läßt ſie ſich durch die leeren„Unions“⸗ Kaſſen, in die nichts hineinfließt, aus Gründen der Arbeitsloſigkeit. Da kommt denn die immer⸗ hin noch etwas beſitzende und alteingeſeſſene Minder⸗ heit wieder zu Recht und Anſehen. Das zweite Moment wird deutlich bei einem Blick in dieneuechineſiſche Preſſe, vor allem etwa in den„Wachſenden Mond“, eine Zeit⸗ ſchrift, die von einer gleichnamigen Geſellſchaft als Verlag in Schanghai herausgegeben wird und deren Waldemar Oehlke Führer der politiſch gemäßigte Dr. Hu Schi iſt, Be⸗ gründer der neuchineſiſchen Schriftſprache. Auch da iſt der Einfluß der Radikalen unter Führung des Marxiſten Tſchen Tu Hſin im Schwinden be⸗ griffen. Das deutſche Wort Weltanſchau⸗ ung, das dem„Wachſenden Mond“ von Anfang an den Charakter gab und eine Front gegen alles Sowjetruſſiſche zeigte, hat ſich immer ſtärker durch⸗ geſetzt, je ſchwächer ſich die kommuniſtiſchen Glücks⸗ theorien bei den Verſuchen ihrer Anwendung zeig⸗ ten. Wo Pietät und Familie betont werden, kann der radikale Sozialismus nicht Kraft zu neuen An⸗ griffen auf das Bürgertum gewinnen. Hält man ſolche Anzeichen mit den Folgen der Weltkriſis zu⸗ ſammen, ſo verſpricht China ein ruhigeres 1931, ob⸗ wohl es bekanntlich in Aſien nicht weniger als in Afrika erſtens anders kommen ſoll und zweitens als man denkt, wie der Volksmund ſagk. In Japan ſteht es ähnlich. Nur äußert ſich das ganz anders, nämlich außenpolitiſch. Die fremden⸗ feindliche Größenwahns⸗Welle ſcheint zurückzugehen. Man ſieht dort ein, daß man das Ausland zum min⸗ deſten als Käufer braucht, wenn man nicht ſamt ſeinem Ueberjapanismus verhungern will. Eine ſchlimme Selbſterkenntnis verliert durch ihre Bitter⸗ keit nichts an Wahrheit. Darum das Werben um die Vereinigten Staaten— eine Erſcheinung, die allein bereits für Fern⸗Oſt 1931 beruhigende Ausſichten er⸗ öffnet— und jetzt auch um England, trotz der weiter⸗ gehenden Kriegsanlagen von Singapore! Die bri⸗ tiſche Handelsmiſſion, die gerade zur rechten Zeit nach Japan gegangen iſt, hat im voraus denn auch herzlichſte Begrüßung und weitgehendes Ent⸗ gegenkommen gefunden. Nicht aus internationaler Brüderliebe freilich, ſondern aus derſelben nationa⸗ len Beklemmung heraus, mit der ſie von London ab⸗ gereiſt iſt: weil auch das britiſche Weltgeſchäft ſo ſchlecht geht. Die japaniſche Handelsmiſſion, die unter Baron Takuma Dan 1921 nach England gegan⸗ gen war, hatte es leichter gehabt. Immerhin erkennt man, daß Japan ſich alle Mühe geben wird, 1931 an der Aufrechterhaltung einer gewiſſen Weltruhe mit⸗ zuarbeiten. Weltnot— Weltmäßigung, während das ſonſt in der Geſchichte entgegengeſetzt wirkſam wurde. Ob die Hiſtoriker von Grund aus umzulernen haben, ſteht dahin. Iſt mit Gewalt nichts mehr zu holen, ſondern nur noch zu zerſtören, dann iſt die halbe Mil⸗ liarde Oſtaſiaten jedenfalls für Unruhen nicht mehr zu haben. Und dann iſt auch den Chineſen der neue Funkverkehr Schanghai Nauen wichtiger als aus⸗ ländiſches Kriegsmaterial und inländiſche Parteikon⸗ flikte. Friedliche Arbeit und ihre inter⸗ nationale Verwertung iſt auf dem ſorgen⸗ vollen Antlitz von Fern⸗Oſt für 1931 zu leſen. Die ſozialen Kämpfe Schiedsspruch im ſächſiſchen Steinkohlenbergbau — Leipzig, 1. Jauuar. Die unter dem Vorſitz des Schlichters für Sachſen, Miniſterialrat Dr. Hauſchild, geſtern in Leipzig ſtattgehabten Verhandlungen der Schlichterkammer im ſächſiſchen Steinkohlenbergbau haben zu folgendem Schiedsſpruch geführt: Die Lohnordnung für den ſächſiſchen Steinkohlen⸗ bergbau vom 1. Juni 1929 wird über den 31. Dezbr. 1930 hinaus mit der Maßgabe verlängert, daß die Grundlöhne um 6 Prozent herabgeſetzt wer⸗ den. In demſelben Ausmaß verringert ſich auch der Durchſchnittslohn des Vollhauers. Die Lohnregelung tritt mit dem 1. Jauuar 1931 in Kraft und gilt bis auf weiteres. Sie kann mit ein⸗ monatiger Kündigungsfriſt erſtmalig zum 31. März 1931 gekündigt werden. Die Erklärungsfriſt läuft am 5. Januar 1931 ab. Tarifkündigung in der Aachener Textilinduſtrie — Aachen, 1. Jan. Der Arbeitgeberverband der hieſigen Textilinduſtrie hat die Geſamtvereinbarung mit den Textilarbeitergewerkſchaften und den dazu gehörigen Lohntarif vom 20. Dezember 1928 gekün⸗ digt. Er verlangt einen Abbau der Lohnſätze um etwa 15 Prozent. kammer ſein, nach den Auswirkungen des Krieges Fahresverſammlung eines ehrbaren Kaufmanns“ Telegraphiſche Meldung Hamburg, 1. Jan. Wie alljährlich, fand auch geſtern, am letzten Tage des Jahres, die Verſammlung eines ehr⸗ baren Kaufmanns“ in den Räumen der Hamburger Börſe ſtatt. Der Verſammlung wurde der Bericht der Handelskammer Hamburg über das Jahr 1900 zur Beratung vorgelegt. Der Vorſttzende der Han⸗ delskammer, Bankdirektor Huebbe(Hamburg), eröffnete die Verſammlung mit einer Anſprache, in der er die im Handelskammerbericht niedergelegtin Ausführungen nach verſchiedenen Richtungen erlän⸗ terte. Zwei Dinge, ſagte er u. a, ſeien vorweg iu unterſtreichen: ü 1. Die Unverletzlichkeit tums im Kriege. auf Kolonien. Die Unverletzlichkeit des Privateigentums ſei bis zum Weltkriege elementarſter Grundſatz des moder⸗ nen Völkerrechtes geweſen und es müſſe eine der vornehmſten Aufgaben der internationalen Handels⸗ N des Pravateigen⸗ 2. Das Anrecht Deutſchlauds eine internationale Regelung dieſer Frage bei allen Regierungen durchzuſetzen ohne Rückſicht auf Emp⸗ findlichkeit derfenigen, die das Recht durchbrochen hätten. Der Auſpruch Deutſchlands auf kolonjale Betätigung brauche nicht eingehend begründet 1 werden. Der Reoͤner verwies ferner auf die Notwendigkeit einer Reviſion der Tributverpflichtung, der die Ordnung im Innern auf dem Geblete der „ Sozial⸗ und Finanzpolitik voranzugehen habe. b Schneeſtürme im Schwarzwald Eigener Drahtbericht r. Aus dem Schwarzwald, 1. Jan. Der Jahreswechſel hat im Schwarzwald nach dem ungewöhnlich warmen Silveſtertag in den frühen Morgenſtunden des Neufahrstages heftige Schneeſtürme infolge plötzlicher Abkühlung mit gleichzeitig weiterem Barometerſturz gebracht. Dir Luftdruck iſt in mittleren Lagen unter 690 Millimeter geſunken und ſteht ſomit abnorm tief. In Verbin⸗ dung mit der Abkühlung und den Niederſchlägen hatte das Gebirge am Neufahrsmorgen bis gegen die Mittagsſtunden von 700 Meter aufwärts ein Kleid von Neuſchnee, der in den höheren Lagew enen di wachs von 10 Zentimeter durchſchnittlich gebraht hatte, ſodaß in den Hochlagen am Feldberg wee⸗ der eine Höhe von 30 Zentimeter durchſchnittlich er⸗ reicht iſt. Die Temperaturen, die anfänglich von etwa 800 Meter ab über Null lagen, ſind im Laufe des Tages aber wiederum geſtiegen und be⸗ wegten ſich heute abend auch in den Höhen des Feld⸗ bergs(Poſtſtation)— 1280 Meter— bei— 1 Grad. Der Schneefall hat im Hochſchwarzwald faſt den ganzen Tag über angehalten, iſt aber durch die ge⸗ ſtiegene Temperatur noch feucht. 5 In den mittleren Lagen haben, beſonders am Spätnachmittag und am Abend, wieder Regen ⸗ fälle eingeſetzt, ſodaß der Neuſchnee dort wieder abgeſchmolzen iſt, bis auf Reſtteile. Das Wekter iſt bei tiefbleibendem Luftdruck andauernd noch unbeſtän⸗ dig. Im allgemeinen war der Silveſterverkehr, was den Sport anbelangt, in Verbindung mit dieſen Wei terverhältniſſen, nicht ſehr ſtark und blieb auch ſonſt, örtlich geſprochen in mäßigen Grenzen. 13 Opfer der Berge 8 — Innsbruck, 1. Jau. Das Föhnwetter hat in den Stubaier Bergen zwei Todesopfer gefordert. Beim Aufſtieg mehrerer Reichsdeutſcher zu den Finſtertaler Seen trat der Apotheker Kreuſch aug 7 . Finn Köln ein Schneebrett los, das b fre une 5 Herren in die Tiefe riß. Während letztere unverletz blieben, konnte Krenſch nur als Leiche geborgen wel den.— Unweit dieſer Unfallſtelle verunglückte ein Handelsſchüler in ähnlicher Weiſe tödlich. Grubenunglück in Afrika Johannesburg, 1. Jan. Bei einem Stollenein⸗ ſturz in einer Mine wurden fünf Eingeborene ge⸗ tötet und 11 verletzt. Man fürchtet jedoch, daß ſieben weitere Eingeborene, die von den Steinmaſſen nverſchüttet wurden, ebenfalls tot ſind. Fledermaus mit Beilagen Silveſter im Nationaltheater Ein hübſcher Abſchied vom alten Jahr im ſehr be⸗ ſetzten Haus. Die Fledermaus muß wieder helfen, ius neue Jahr zu flattern.(Wohin fliegſt du, Fleder⸗ mäuschen?) Sie hat mit dem Knallen auf den Stra⸗ ßen den Froſch im dritten Akt gemeinſam. Aber ſie bleibt nicht kalt wie ein ſolcher, und wenn ſie knallt, dann tut ſie es nicht mit Pulver, ſondern mit Sektpropfen. Und man vergißt ſich in dieſer Ball⸗ nacht⸗Operette für ein paar Stunden * 75 Das Natjonaltheater hatte die Fledermaus für dieſen Abend aufgewärmt. Und eine Maiſchonnäſe dazu gemacht. Darin ſchwammen recht hübſche Bei⸗ lagen. In den Vorſpeiſen des erſten Akts kündigten ſie ſich an; kleine Vorgeſchmäcker konnte man dem ühlichen Schweinskopf(diesmal aus dem Palaſthotel) entnehmen, den Guſſa Heiken als launige Adele eizend auftiſchte. Walther Jooß umgab als neuer, lebensfriſcher enſtein auf der einen Seite die neu montierte, ſa gesfreudige Roſalinde von Sophie Karſt, Willy Byrgel als Falke auf der andern. Solch hoch⸗ gewachſene Partner wirkten votrefflich, und Birgels Bonvivant hatte auch noch einen ſtimmlichen Erfolg durch ſein friſch fröhliches Markieren des Geſanges. Ein Erſatz⸗Alfred aus Köln goß helle Töne in das Ebenfalls durchaus ſilveſterliche Lied:„Glücklich iſt, wer vergißt, was boch nicht zu ändern iſt.“(Und es muß ſich doch ſo vieles ändern!! * Ja, und nun der zweite Akt. Er war in einen luftigen Garten verlegt; ein echter Wunſchtraum bei dieſem Jahreswechſel⸗Wetter! Vor dem Garten blühte am Pult ein Roſenſtock; er flocht mit dem Orcheſter aus Meiſter Johanns Melodien einen an⸗ mutigen Strauß. Und nun taucht auch ſchon der Gärtner, Pfleger und Hüter auf, zugleich der Feſt⸗ ordner, Vorbereiter und Arrangeur, Intendant Ma iſch im Kreiſe all ſeiner Getreuen. Großer Bei⸗ fall, ehrenvolles Verneigen. Dem Prinzen Orlofsky (endlich einmal eine richtige Vertreterin dieſer Rolle in Nora Lauderich!) wird die Vorſtandſchaft vom Intendanten vorgeſtellt. Dann windet ſich dieſe theatraliſche Abendgeſell⸗ ſchaft zum feſtlichen Kranz. Bei geſtiftetem Cham⸗ pagner, der ja im Werk beſungen wird. An Hugo Voiſin war diesmal die Aufforderung zum Kuß⸗ walzer übergegangen. Man kam ihr allerſeits nach. Intendant Maiſch gab das Beiſpiel; ſeine Tiſch⸗ und Tanzdame war die treffliche Julie Sanden. So viel Takt verpflichtet! Auf Fledermaus reimt ſich vortrefflich der Titel „Totenhaus“. Damit iſt es bekanntlich nach Noten aus, und dieſes Gefühl dokumentierte ſich in einem von Landorys vorzeitig aufgetauchtem(im letzten Akt völlig neu inſtrumentiertem) Froſch hereinge⸗ führten Terzett. Drei Gefangene(die Herren Bart⸗ ling, Friedmann und Weig) ließen Verſe aus dem Streit um den Sergeanten Janacek vernehmen, wobei ſie in den Masken höchſt perſönliche Beziehun⸗ gen nicht nur zum Komponiſten des„Totenhauſes“, ſondern auch zum hieſigen Intendanten und zum Generalmuſikdirektor aufnahmen. Warum dieſen Beiden nicht auch noch bei ihrem abendfüllenden Be⸗ ſtreben Vollbärte umgehängt wurden, bleibt Regie⸗ geheimnis, nachdem der bartloſe Jauacek doch auch eine würdige Roßhaargarnitur umgehängt bekam. * Dieſe Hauptſpeiſe unter den Betlagen war um⸗ geben von einem erneuten Schokoladenaufguß der Niggerſongs und Steps von Sidney de Vries und der Ueberſetzung ins wunderſchön klingende„Alt“⸗ Backene eines berühmten Couplets der Cläre Wal⸗ doff von ihrer Landsmännin Margarethe Kloſe. Der„Kaiſerwalzer“ von Johann Strauß, wohl der ſchönſte des Meiſters, wurde offenbar zum politi⸗ chſen Ausgleich— die ganze bisherige Theaterkom⸗ miſſion war anweſend!— von den Damen des Bal⸗ letts in roten Koſtümen getanzt. Als Soliſtin ragte Annie Heuſer beträchtlich daraus hervor.(Aus dem Ballett natürlich; nicht aus der Theater⸗ kommiſſion.) 8 Und ſo verbrachte man im Theater ſeine kurzen Stunden des alten Jahres. Es herrſchte Stimmung. Das Fledermausgeflatter ins Reich der Vergeſſen⸗ heit hielt auch bei dem die Operette ſinnig beſchließen⸗ den Katzenjammer⸗Akt an. Alte Scherze waren neu angeleuchtet. Das Publikum lachte, als ob ſie ganz neu wären. Aber alles neu macht bekanntlich der Mai—ſch. Und ſo wurde er ſogar noch am Schluß des Abends in dem ſehr reichen Beifall vom Publikum gerufen. So heimeriſch iſt er hier ſchon. Im übrigen: Proſt Neujahr! K. Das Frankfurter Opernhaus ſoll durch Ton⸗ film ſaniert werden. Der Frankfurter Theaterdezer⸗ nent, der Stadtrat Dr. Michel, ſchlug bei einer dieſer Tage ſtattgehabten Konferenz, in der über die Finanzlage der Frankfurter Städtiſchen Bühnen Verhandlungen geführt wurden, als ein Mittel zur Sanierung der Oper die Aufnahme von Kurzton⸗ filmen in den Spielplan der Oper vor. Der neuer⸗ lich vorgelegte Haushaltsplan für die ſtädtiſchen Bühnen ſieht wiederum eine Subvention von 2 700 000 Mark vor, wobei bereits zur Verminderung des Etats mit dem Abſchluß einer Sologemeinſchaft mit Wiesbaden gerechnet wird. Die Stellungnahme der zuſtändigen Behörden zu der Anregung Dr. Michels ſteht noch aus. Der Deutſche Bühnenverein, die Vereinigung der Theaterdirektoren wird fetzt über die Frage der Aufführung von Kritiker⸗Stücken prinzipielle Beſchlüſſe faſſen. Der Antrag des internationalen Kritiker⸗Kongreſſes, wonach ein Autor, der in einer Stadt das Kritiker⸗Amt ausübt, in eben dieſer Stadt mit einem Werk nicht zur Ur⸗ aufführung kommen darf, ſoll angenom⸗ men und gebilligt werden. Ferner beſchließt der Deutſche Bühnenverein, um zu verhindern, daß einzelne Bühnenautoren ſich außerhalb der von der eigenen Standesorganiſation vorgeſchriebenen Richt⸗ linie ſtellen, daß die Bühnenleiter ſich verpflichten müſſen, ein Werk in einer betreffenden Stadt zur Uraufführung nicht anzunehmen, wenn der Autor in dieſer Stadt das Amt des Kritikers ausſtbt. einaktige Oper„Spiel oder Ern ſt“ Der unhöfliche Dumas Eine Pariſer Sängerin, mehr durch ihr großes Haus als durch ihr großes Organ bekannt, machte ihre Freunde dadurch unglücklich, daß ſie allwöchent⸗ lich muſikaliſche Abende veranſtaltete, deren Mittel⸗ punkt ſelbſtverſtändlich der nie enden wollende Ge⸗ ſangsvortrag der eitlen Hausfrau bildete. Das Schlimme bei der ganzen Angelegenheit war, daß der Gatte der ſtimmtollen Schönen eine überaus an⸗ geſehene Stellung bekleidete, ſodaß man nicht gut ab⸗ ſagen konnte. Dumas Vater wurde es aber einmal doch zu bunt, alle acht Tage eine ſchlechte Sängerin treten und gebührend zu entſchuldigen. Natürlich empfing Madame den jüngeren Dumas mit der Frage, wo er ſeinen Vater gelaſſen habe.„Wir haben leider ſo viel zu arbeiten,“ lautete die Antwort,„daß nur einer von uns beiden ausgehen kann. Da haben wir eben geloſt, wer heute kommen ſoll—„Ich verſtehe“, lächelte die Gnädigſte,„und Se haben ge⸗ wonnen.“—„Sie irren, Madame“, verbeugte ſich der Schriftſteller,„ich habe verloren!“ anhören zu müſſen; er bat ſeinen Sohn, ihn zu ver⸗** F neee Ein neuer Reznicek. E. N. von Rezuiceks fand bei ihrer Berliner Erſtaufführung zu Sil⸗ neſter im Staatlichen Schauſpielhaus freundliche Aufnahme. Die zweite Premiere des Abends, ein Tanzſpiel„Skilveſterſpuk“, wurde dagegen abgelehnt. Die Stimmung riß dann Offen⸗ bachs„Verlobung bei der Laterne“ wieder heraus. Die Verpachtung ſtädtiſcher Theater. Das Stadttheater in Koblenz ſoll zum 1. September 1931 an einen Privatunternehmer verpachtet werden. Nach den neueſten Beſchlüſſen der zuſtän⸗ digen Behörden iſt eine Erhaltung des Theaters alß Städtiſche Bühne nach dieſer Zeit nicht länger möge lich. Auch für die ſtädtiſchen Bühnen Wuppertal iſt die Exiſtenzfrage von einer Verpachtung e 1 5 eee e ee 1 4 13 4 * 10 ere GE ö. 1 * D Jah Tei tag: Ten Anz die Du Hau Feu ein? übt. wace Jug chen gan kon Nut bild Sil; Die in Zei Beſ Ber han nack kird Cho ſteh ſan, d u ver! here veſt blte die beſt vier daß in völ! eine F 5 hält Wie Hall übe 5 4 Die letzten ehr⸗ urger gericht 1960 Han⸗ burg), he, in egtin rläht⸗ eg ju gen ⸗ lauds 1 bis oder⸗ e der dels⸗ teges allen Emp⸗ ochen niale zu igkeit ere eee die allgemein gültige Feſtſtellung ſein. Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 8. Seite/ Nummer 4 Freitag, 2. Januar 1931 zilveſter und Mit Regen hat das alte Jahr Abſchied genommen. mit Regen hat das neue begonnen. Viele ſind zweifellos durch das miſerable, ſo gar nicht winter⸗ liche Wetter veranlaßt worden, in letzter Stunde um⸗ zudisponieren und daheim zu bleiben. Aber trotzdem waren die Vergnügungslokale durchweg ſtark beſetzt. Die Stimmung entſprach, ſoweit wir feſtſtellen konnten, den Zeitverhältniſſen. Aus⸗ gelaſſene Luſtigkeit iſt auch im neuen Jahre nicht am Platze. Sie kam denn auch ſelbſt dort nicht zum Durchbruch, wo mit Bällchen, Konfetti und Luft⸗ ſchlangen geworfen wurde. Der Vormittag des Neujahrstages ließ ſich nach der regneriſchen Nacht beſſer an. Der Himmel blieb zwar bedeckt, aber er hielt wenigſtens ſeine Schleuſen geſchloſſen. Umſo ergiebiger hat es wieder nachmit⸗ tags geregnet. Es war ein Tag, ſo recht zum Aus⸗ ſchlafen für die geeignet, die in der Silveſternacht ſehr ſpät ins Bett gekommen waren. Eindrücke eines Rundganges Der Straßenverkehr bewegte ſich am letzten Jahrestage in mäßigen Grenzen, erreichte zum Teil nicht einmal die Stärke eines normalen Sams⸗ tagnachmittagsverkehrs. Obwohl die frühlingsmäßige Temperatur zu einem Spaziergang in die Stadt Anreiz geboten hätte, ſo ſchreckten viele doch durch die unbeſtändige Witterung zurück. Bei Anbruch der Dunkelheit wurde es in den Straßen ſehr lebendig. Hauptſächlich die Jugend war es, die mit ihren Feuerwerkskörpern zur Generalprobe antrat und in einzelnen Straßenzügen einen hölliſchen Lärm ver⸗ übten. Allerſeits war bekannt, daß die Polizei ein wachſames Auge hatte. Deshalb waren durch die Jugend Sicherungspoſten aufgeſtellt, auf deren Zei⸗ chen hin beim Auftauchen eines Schutzmanns die ganze Geſellſchaft rechtzeitig die Flucht ergreifen konnte. Nach 8 Uhr wurde es überall ſehr ruhig. Nur noch ganz vereinzelt knallte es. Das Straßen⸗ bild erinnerte in der Innenſtadt nicht an einen Silveſterabend. Noch in keinem Jahre ging es ſo ruhig zu. Die Jahresabſchluß⸗Gottesdienſte waren in faſt allen Kirchen überfüllt. Ein erfreuliches Heichen, denn dieſer von Jahr zu Jahr ſteigende HBeſuch zeigt doch, wie ſehr in Bevölkerung das Bedürfnis zu innerer Einkehr vor⸗ weiten Kreiſen der handen iſt. Es war ein erhebender Augenblick, als nach Beendigung des Gottesdienſtes in der Chriſtus⸗ kirche vom Turme ein vom Bläſerchor geſpielter Choral erklang und die Menge nicht nur andächtig ſtehen blieb, ſondern auch aus vollem Herzen mit⸗ ſang. Recht intereſſant geſtaltete ſich ein Bummel durch die Straßen. Natürlich ließ es ſich nicht vermeiden, daß man unentwegt Vergleiche mit frü⸗ heren und ganz beſonders mit dem letztjährigen Sil⸗ veſter⸗Abend zog. Es iſt alles beim gleichen blieben, nur iſt es ruhiger geworden! ge⸗ Ausnahmen beſtätigen die Regel und ſo ging es im Jungbuſch⸗ viertel lebhafter denn je zu. Es iſt ganz eigenartig, daß auch in den unteren Straßen der Neckarſtadt und in den meiſtens von den ärmeren Kreiſen der Be⸗ völkerung bewohnten Straßen der Schwetzingerſtadt eine Verſchwendung mit Feuerwerks⸗ körpern getrieben wurde, die in keinem Ver⸗ hältnis zu der gerade hier herrſchenden Not ſtand. Wie immer waren es natürlich in der Hauptſache halbwüchſige Burſchen, die ſich gegenſeitig nicht genug . überbieten konnten. Die bekannten Mannheimer Gaſtſtätten wieſen bdurchſchnittlich einen ſehr guten Beſuch auf. Die Stimmung war überall den Zeitverhältniſſen angepaßt. In allen Lokalen war natürlich Konzert und zum Teil auch Gelegenheit zum Tanzen ge⸗ boten. Nur die kleineren Gaſthäuſer boten ihren Gäſten Grammophon⸗ oder Radiokonzert, während man überall dort, wo man den guten Ruf des Hauſes wahren wollte, erfreulicherweiſe ein Orcheſter ſpie⸗ len ließ. Ueberhaupt macht es ſich immer mehr be⸗ merkbar, daß ein Orcheſter eine viel größere An⸗ ziehungskraft ausübt, da große Teile des Publikums auf die Lautſprecherkonzerte keinen Wert legen. Dicht beſetzt waren auch die Mannheimer Kaf⸗ feehäuſer, in denen nicht nur die bewährten Ka⸗ pellen konzertierten, ſondern auch in einigen Fällen zum Tanze aufſpielten. Papierſchlangen und Luft⸗ ballons ſchufen äußerlich ſchon eine etwas gehobenere Stimmung. Im Kaffee Wellenreuther ſorgte außerdem der Bellemer Heiner für Stimmung. Die Libelle war überfüllt. Hier mußte zum Tanz außer der Tanzfläche im Parkett die Bühne in Anſpruch genommen werden. Gegen 12 Uhr ballte ſich der ganze Straßen⸗ verkehr auf dem Marktplatz zuſammen. In der Hauptſache waren es aber Neugierige, die ſich das alljährlich dort ſtattfindende allgemeine Feuer⸗ werk nicht entgehen laſſen wollten. Zuerſt hatte es den Anſchein, als ob es ſehr ruhig zugehen ſollte. In den letzten Minuten des alten Jahres gab es aber einen ungeheuren Zuſtrom aus der Unter⸗ ſtadt.⸗Die zahlreich poſtierten Schutzleute, die anfangs der Knallerei Einhalt geboten hatten, mußten beide Augen zudrücken und die Menge gewähren laſſen. Das hinderte die Beamten aber nicht, die ſchulpflich⸗ tigen Kinder zu verwarnen und ſie zum Nachhauſe⸗ gehen aufzufordern. Die Mitternachtsſtunde wurde ſelbſtverſtändlich mit großem„Proſt⸗Neujahr“⸗Ge⸗ ſchrei und mit unerhörter Knallerei begrüßt. Das Läuten der Kirchenglocken konnte dieſen Lärm nicht durchdringen. Wie in jedem Jahre machten ſich viele Burſchen ein Vergnügen daraus, die angezündeten Feuerwerkskörper unter die verſammelte Menge zu ſchleudern. Es dürfte gar nicht ſo ausgeſchloſſen ſein, daß manches Kleidungsſtück verſengt worden iſt. Der r Dies dürfte Lärm am Maratz konnte ſich auffallend lange be⸗ haupten. Erſt einſetzende Regen ließ die Ruhe⸗ ſtörer von derldfläche verſchwinden. Die Lokale bekamen durch, neuen Zuſtrom. Es gab auch einige überfüllſtäume. Die zahlreichen Rufe aus den geöffnetenenſtern ließen erkennen, daß auch die, die zu Haüns neue Jahr hinübergeſegelt ſind, Anteil an demfentlichen Neujahrstreiben nahmen. Wer aber zu zſe war, ließ die Lichter des Ehriſt⸗ baumes ausbrien. Als es in den Straßen immer ruhiger wurdennte ſich das feſtliche Glockengeläute durchſetzen. n Roſengarten wurde es erſebhaft, als gegen 11 Uhr die Ab⸗ ſchiedsvorſtellr der Revue„Hols der Teufel“ im Muſenſaal beſigt war. Vorher ließ ſich im Nibe⸗ lungenſaal ke Silveſterſtimmung feſtſtellen. Die einzigen Kngfekte gingen von der Schieß⸗ bude aus, dſich im Rundgang unter der Empore etabliert hatt Als die Beſucher der Revue in den Saal ſtrömte füllte ſich ſchnell die Tanzfläche, in deren Mitte Kapelle Homann⸗Webau platz⸗ genommen he. Direktor Thomas hatte ſich dar⸗ auf beſchräuldie Brüſtungen der Empore mit den ſo überaus orativ wirkenden Teppichen ſchmük⸗ ken zu laſſen n der Mittelloge ragte ein brennen⸗ der Weihnacbaum empor. Wer ſich photographieren Empore Ggenheit. Daneben war ein Sekt⸗ ausſchank eierichtet. Einige Minuten vor 12 Uhr wurde es alder Bühne lebendig. Direktor Nor⸗ den von defkevue widmete dem ſcheidenden Jahre einige treffe Worte, die in der Aufforderung an acht reizend birls ausklangen, das alte Jahr, das durch einenlten Mann verkörpert wurde, hinaus⸗ zubeförderndas ließen ſich die acht jungen Mädchen nicht zwein ſagen. Im Nu war das alte Jahr hinter demuliſſen verſchwunden. Die Theater⸗ glocken beggen zu läuten. Die Kapelle ſtimmte das Deutſchlandd an, worüber wir uns deshalb am meiſten gefut haben, weil wir der Anſicht ſind, daß wir auch i Jahre 1931 mehr denn je in all un⸗ ſeren Handugen zuerſt an das Vaterland denken müſſen. 10 dann begann ein allgemeines Glück⸗ wünſchen. kan ſchüttelte ſich die Hände, küßte ſich, die Gläſer angen aneinander, aber auch hier war die Freude gedämpft, genau temperiert. Einige Fröſche hüten durch den Saal. Aber als die jun⸗ gen Leute, die dieſen Unfug verübten, darauf auf⸗ merkſam giacht wurden, daß ſie den Nibelungen⸗ ſaal mit d Straße verwechſelt hatten, konnte un⸗ geſtört weir dem Tanze gehuldigt werden. In der Wandelhal war das elektriſche Karuſſel aufgeſtellt worden, di man ſonſt im Bierkeller vorfindet. Eine große Zugaft vermochte es nicht auszuüben. Umſo mehr wal an der Bierausgabe die Stelle um⸗ drängt, waman heiße Würſtchen bekam. Auch ein Zeichen d Zeit! Da aus dem Nibelungenſaal ei⸗ nige Muſer in die Wandelhalle beordert wurden, konnte ſic auch hier die Jugend, die in der Haupt⸗ ſache die ilveſterballbeſucher ſtellte, den Freuden des Tanz hingeben. Die haſtwirte⸗ Vereinigung Mann⸗ heim ht, ſo wird uns geſchrieben, am Dienstag im überfllten Saal des„Großen Mayerhofes“ eine Innuns⸗Proteſtverſammlung ab, um wiederur gegen die Sonderbelaſtungen dieſes Ge⸗ werbes it proteſtieren. Die Erhöhung der Ge⸗ meindbierſteuer beträgt bei einfachem und Spezialler vom 1. 1. 31 ab 275 v. H. und bei Stark⸗ bier 413 v. H. Es wurde als eine Irreführung der Oeßfntlichkeit bezeichnet, wenn der hieſigen Preſſe le Mitteilung zuging, daß die Bierſteuer lediglichto v. H. betrage. die ſteuerliche Belaſtung des Bieres beträgt tunmehr für Lager⸗ und Spezialbier 12% an Reicsbierſteuer und 10/ an Gemeindebierſteuer, zuſammn 22 /, während in Friedenszeiten der Ein⸗ ſtandspeis des Bieres lediglich 17„ betrug, ſo daß alſo hete auf dem Bier mehr Steuer ruht, als in Friedeszeiten das Bier gekoſtet hat. Bei den Starkberen iſt die Belaſtung noch größer. Sie be⸗ trägt n Reichsbierſteuer 17.50/ und Gemeinde⸗ bierſteer 15 J, zuſammen 32,50/ je Hl. Das iſt der Peisabbau. Abe dem nicht genug, auch die Schankverzehrſtener ſoll mt Wirkung vom 1. 1. 31 eingeführt werden, trotzden man heute von behördlicher Seite noch nicht weiß, iuf welche Art und Weiſe die techniſche Durch⸗ führuig zu erfolgen hat. Dieſe Gemeindegetränke⸗ ſteuer(Schankverzehrſteuer) iſt die abnormſte aller Steuen, die bis jetzt in Deutſchland fabriziert wor⸗ den it. Man hat gar keine Zeit mehr, genaue Richtlnien herauszugeben. Die Anwendung berei⸗ terlieſen der Steuer. Eine Fleiſchbrühe, die nur aus Fleiſch und Knochen hergeſtellt iſt, iſt ſomit ſteuerfrei. Wird ein Selleriekopf oder Suppen⸗ grünes jedoch bei der Zubereitung mitverwendet, ſo ſind pflanzliche Stoffe mitverwendet. Unter Um⸗ ſtänden kann dies als ſteuerpflichttg angeſehen werden. Wie ſtellt ſich der Gaſtwirt ein, wenn ſich die Gäſte weigern, die Steuer zu bezahlen? Das Gaſtwirts⸗ gewerbe bedankt ſich dafür, bei den zuſtändigen In⸗ ſtanzen den Steuerbüttel ohne Gehalt und Penſion zu machen. Man wird es ſoweit bringen, daß durch dieſe Steuermaßnahmen der Konſum noch me hr zurückgeht und dadurch die anderen Steuern ebenfalls einen Rückgang er⸗ fahren müſſen, d. h. auf deutſch, man läßt die Kuh, von der man möglichſt viel Milch erhalten will, Altnewährt hei Störungen der Verdauungs- und lölcht, Diabetes!. 8 3 8 laſſen wollteatte hierzu auf der Oſtſeite unter der eujahr in Mannheim Im Palaſthotel gab ſich die elegante Welt ein Stelldichein. Sämtliche Geſellſchaftsräume waren ſtark beſetzt. Die Damen waren in großer Toilette, die Herren faſt durchweg im Smoking erſchienen. An Unterhaltung fehlte es nicht. Köche in blendend weißer Tracht trugen lebende Glücksſchweinchen durch die Feſträume. Eine Negertruppe ſang und jonglierte. Auch zum Tanz war hinreichend Gelegenheit. Im Weihenſtep han konnte man zwiſchen 1 und 2 Uhr nur ſchwer Platz bekommen. Wer um dieſe Zeit ſich hier niederlaſſen wollte, mußte ſich durch den langen Gang zum Ver⸗ einslokal der heimiſchen luftſportlichen Vereinigung begeben. 5 Am Nachmittag des Neufahrstages nahm ein zahl⸗ reiches Publikum Gelegenheit, bei einem Tanztee das erfolgreiche Mannheimer Turnier⸗Tanzpaar Kurt Rudolf Weinlein und Partnerin zu be⸗ wundern, die moderne Tänze mit der bekannten Ele⸗ ganz und techniſchen Routine vorführten und damit rauſchenden Beifall fanden. Das Parkhotel wies ebenfalls einen ſehr guten Beſuch aus den erſten Geſellſchaftskreiſen auf. Das gleiche iſt von den übrigen Hotels zu ſagen. Aber überall machte ſich denn doch die ſchwere Wirt⸗ ſchaftsnot bemerkbar, die ſelbſt die zur Zurückhaltung nötigt, die ſonſt in der Silveſternacht nicht engherzig im Geldausgeben waren. Der Konſum iſt ſicher⸗ lich, von wenigen Ausnahmen abgeſehen, hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Im Apollo-Theater Mit einer außergewöhnlich blendenden Aufführung der an ſich ſchon erfolgreichen Operette„Jim und Jill“ warteten die Mitglieder des Hans Bartſch⸗ Enſembles auf. JTrene von Palaſty und Fritz Fiſcher waren in ſprühender Laune, die ſich ohne weiteres auf das zahlreich erſchienene Publikum übertrug. Zum Schluß gab es nicht nur rauſchenden Beifall und ungezählte Hervorrufe, ſondern auch bereitwillige Dacapos. Der nachfolgende Jim und Jill⸗Ball erreichte beſonders im Trocadero ſeinen Höhepunkt. Hier hatten ſich die Bühnendar⸗ ſteller niedergelaſſen, um durch ausgezeichnete Dar⸗ bietungen ſich und den Manuheimern einen fröh⸗ lichen Uebergang ins neue Jahr zu ſchaffen. Irene von Palaſty und Fritz Fiſcher, denen es vorbehalten war, das erſte„Proſt Neujahr“ zu ſchmettern, bilde⸗ ten natürlich den Mittelpunkt der Geſellſchaft. Im Rundfunk Wer ſich zu Hauſe hinter ſeinen Radiokaſten ſetzte, hatte die größte Auswahl, in welcher Stimmung er ſich in das neue Jahr hinübergeleiten laſſen konnte. Die einzelnen Sender hatten Unterhaltungspro⸗ gramme vom feinſinnigſten Humor bis zur ausge⸗ laſſenſten Luſtigkeit zuſammengeſtellt. Wer aber be⸗ ſinnlich vom alten Jahr Abſchied nehmen wollte, konnte ſich über den Deutſchlandſender Beethovens IX. Sinfonie anhören. Mit Glockengeläute hielt das neue Jahr faſt überall auch im Rundfunk ſeinen tet ſoſar den Behörden die größten Schwierigkeiten. Ein Jeiſpiel: Auszüge aus pflanzlichen Stoffen un⸗ 5 gerüin in W, Wilhelmstr. 25. krhalt 1 anheim bel beter Rteiüs G. m. p. Hl. Telefon btn. 207 96 und 207 97 r bet Einzug. Ernater Protest der Caftwwirte gegen die Sonderſteuern verhungern und vernichtet damit ein Gewerbe, das an vierter Stelle der deutſchen Volkswirtſchaft ſteht und als bedeutendes Schlüſſelgewerbe anzuſehen iſt. Die Verſammlung empfahl den Behörden, in jedes Lokal einen Steuerbeamten zu poſtieren, der dann die Steuer einziehen kann. Die Verſammlung hat in Erkennung der kata⸗ ſtrophalen Notlage der geſamten deutſchen Wirtſchaft beſchloſſen, den Bierpreis um kaum den nackten Steuerbetrag zu erhöhen. Er bleibt ſogar bei dem gangbarſten drei Zehntel⸗ Glas noch darunter, da die Steuer bei Lager⸗ und Spezialbier jetzt 10/ beträgt gegen vorher.67 l, ſich ſomit ein Mehr von.33/ ergibt. Hierzu kom⸗ men noch 0,85 Prozent Umſatzſteuer, ſo daß die Gaſt⸗ wirte in dieſem Fall einen Teil der Steuer ſelbſt auf ſich nehmen, da für das drei Zehntel⸗Glas nur eine Erhöhung von 2 Pf. eintritt. Die Gaſtwirte beweiſen hiermit, daß ſie mehr volkswirtſchaftliches Verſtändnis haben als die, die unſerem Gewerbe dieſe Steuer aufgehalſt haben. Es iſt geplant, eine Proteſtaktion größten Stils in ganz Deutſchland gegen dieſe ſteuerlichen Maßnahmen zu entfalten und nicht zu ruhen, bis man höheren Orts einſteht, daß dieſe das Gaſtwirts⸗ gewerbe vollkommen ruinierenden und exiſtenzver⸗ nichtenden Sonderſteuern ein Unding ſind und wieder aufgehoben werden müſſen. Die Verſammlung gipfelte in der Annahme folgender Eutſchließung: Das Mannheimer Gaſtſtättengewerbe erhebt wieder⸗ i holt ſchärfſten Proteſt gegen die erneute ſchwere Be⸗ laſtung des Getränkekonſums durch die ab 1. 1. 31 in unerhörter Weiſe erhöhte Gemeindebierſteuer, die bei Lager⸗ und Spezialbier 275 v. H. und bei Starkbier 412% v. H. beträgt, ferner gegen die Einführung einer 10proz. Gemeindegetränkeſteuer. Es ſteht einwanofrei feſt, daß das hieſige Gaſtwirtsgewerbe, weil es zu den Ständen gehört, die die meiſten Steuern gufzubringen haben, eine ſolche Mehrbelaſtung unmöglich ertragen kann und hierdurch ſeinem ſicheren Untergang entgegen geht. Die Gemeindegetränkeſteuer iſt eine 10proz. Strafe für alle Gäſte, die Wein, Branntwein, Kaffee, Tee, felbſt Waſſer, Limonade und dergl. in einer Gaſtſtätte verzehren, während ſie den Luxusverbrauch in Privat⸗ häuſern nicht trifft. Durch dieſe ſchreiende Ungerech⸗ tigkeit wird noch der letzte Reſt der Gäſte aus den Lo⸗ kalen vertrieben und damit ein großes Schlüſſelgewerbe zum Erliegen gebracht. Mindereinnahmen der Funda⸗ mentsſteuern, wie Umſatz⸗, Einkommen⸗ und Gewerbe⸗ ſteuer, ferner erhöhte Arbeitsloſigkeit werden die un⸗ ausbleibliche Folge ſein. Das Mannheimer Gaſtſtätten⸗ gewerbe fordert nach wie vor die ſofortige Be⸗ ſeitigung dieſer Steuern, die nichts onde⸗ res find, als eine brutale Sonderbeſteuerung des werk⸗ tétigen Volkes und der armen Bevölkerung. — Der Schwärmer in der Hand Bekanntlich reizt ein Verbot zur Uebertretung. Daß die Feuerwerksverbote des Bezirksamtes ſehr oft an Silveſter und Neujahr übertreten worden ſind, davon ſind wohl alle unſere Mitbürger hinreichend unterrichtet worden. Schon ſeit Tagen machte es der Jugend beſondere Freude, möglichſt viel und mög⸗ lichſt oft zu knallen. Unangenehm wurde die Ge⸗ ſchichte nur dann, wenn ein Schutzmann unvermutet auftauchte und die Sünder ſich vornahm. Nicht immer gelang es den Burſchen, auszurücken, denn nicht jeder verfügte über einen ſchnellen Orientierungs⸗ ſinn. Wer fliehen wollte, der mußte ſich im klaren über die Fluchtrichtung ſein. Das war aber der Junge nicht, der gerade die Zündſchnur eines Froſches in Brand geſetzt hatte, als ein Schutz⸗ mann drohend ſich vor ihm aufpflanzte. Aus Angſt vor dem Beamten verſteckte er den Froſch hinter ſich, ohne ſich bewußt zu werden, daß es das Vernünftigſte geweſen wäre, ihn recht weit wegzuwerfen. So konnte es nicht ausbleiben, daß der Froſch in den Händen des Jungen zur Exploſion kam, Zum Glück waren die Verbrennungen an den Hän⸗ den ganz geringer Natur. Der Beamte hatte jedoch ſo viel Einſicht und ließ den Jungen mit einer Ver⸗ warnung laufen, denn der Miſſetäter war durch die Hautverbrennungen genug geſtraft. So viel iſt aber auch ſicher, daß dieſer Junge nicht mehr mit Feuer⸗ werkskörpern geſpielt hat und daß er es ſich wohl überlegen wird, ehe er ſich wieder mit verbotenen Dingen beſchäftigt. D A „Ernannt wurde Staatsanwalt Dr. Hans St al l⸗ mann in Mannheim zum Amtsgerichtsrat in Kehl. * Verſetzt wurden Oberaufſeher Eduard Bürkle beim Landesgefängnis Mannheim zum Landes⸗ gefängnis Freiburg und Aufſeher Heinrich Bender beim Bezirksgefängnis Schopfheim zum Landes⸗ gefängnis Mannheim. * Die Gutſcheine für Eſſensmarken in der Volks⸗ küche haben ſich erfreulicherweiſe ſchon gut eingeführt. Es werden täglich in den beiden Volksküchen eine größere Anzahl Mittageſſen auf Grund der an Be⸗ dürftige abgegebenen Gutſcheine verabreicht. Als er⸗ freuliche Begleiterſcheinung dieſer Gutſcheine hat ſich gezeigt, daß ſog. Gewohnheits b eittler den Häuſern und Geſchäften fernbleiben, in denen dieſe Gutſcheine verabreicht werden. Es tritt hiermit eine fühlbare Entlaſtung für Geſchäft und Haus ein, wobei gleichzeitig den wirklich Bedürftigen durch erwieſen wird. Die Gutſcheine ſind in allen größeren Geſchäften der Innenſtadt zu haben. Wir bitten die Hausfrauen, nach ihnen zu fragen und ſie dort zu er⸗ werben. 3 „ In der Wohnung überfallen und verletzt. In der Silveſternacht drangen vier Männer im. Alter von 20, 24, 25 und 26 Jahren in eine Wohnung Schlägern und einer Kohlenſchaufel über eine 30 Jahre alte Frau und einen 34 Jahre alten Schnekder her. Die Frau erhielt Stiche in den rechten Arm und in den Kopf. Der Schneider erlitt Schnittwunden an einer Hand und Kopfverletzungen. Die Verletzten mußten ins ſtädt. Krankenhaus über⸗ führt werden. N * Wegen Ruheſtörung wurden in der Silveſter⸗ nacht 25 Perſonen protokolliert. „ Freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt in der Silveſternacht in der Hafenſtraße ein 60 Jahre alter Maſchiniſt. Der Mann hat ſich in ſeiner Woh⸗ nung an der Zimmertür erhängt. f Familienchronik „ Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht am Samstag Herr Wilhelm Boßmann, Schiffsbeſitzer und Direktor der Stellenvermittlung für Schiffer mit ſeiner Frau Mar geb. Brand, E 4, 12 wohnhaft. 0 f —— 8 Kommunale Chronik Oberbürgermeiſter, Bürgermeiſter und Beamte der Stadt Bruchſal ſind für Gehaltsabbau s. Bruchſal, 31. Dez. In der letzten Stadtrats fätzung machte der Oberbürgermeiſter 5 Mitteilung, daß die Gemeindebeamten ohne Aner⸗ kennung einer rechtlichen Verpflichtung mit Wirkung vom 1. Februar 1931 ab bis auf Widerruf auf den gleichen Prozentſatz ihres Gehalts, wie ihn die badiſchen Staatsbeamten abgezogen erhalten, ver⸗ zichten. Dieſem Beſchluß ſchließen ſich Oberbürger⸗ meiſter Dr. Meiſter und Bürgermeiſter Mehner an. Kreiswahlen im Kreis Karlsruhe Bei den am 23. Dezember im Bürgerſaale Rathauſes zu Karlsruhe ſtattgefundenen Kreiswal len wurde der ſeitherige Kreisvorſitzende, Ob landesgerichtsrat i. R. Karl Stritt(Karlsru wiedergewählt. Die Wahl des Stellvertreters auf Kaufmann und Stadtrat Friedrich Töpper (Karlsruhe).. Kleine Mitteilungen Der Gemeinderat Kehl entſprach den kommu⸗ niſtiſchen Anträgen auf Gewährung einer einmalige Weihnachts beihilfe an Arheitsloſe, Ausgeſteuer uſw. nur inſoweit, daß einſchließlich der Nothilfe ein trag von 4000 Mark für dieſen Zweck zur Verfügung ſtellt wird. Die alljährlich gewährte Altveter ane beihilfe mußte eingeſchränkt werden. Statt der bewilligten und verbrauchten 1000, wurden für J Zweck nur noch 300 Mark bewilligt, die an die Bed! ligſten der Altveteranen verteilt werden ſollen. Die ſchädigung der Gemeinderäte wurde von 30 auf 1 herabgeſetzt. Den Gemeinderäten wurde freigeſtellt, ü die Verwendung dieſes Betrages zu Wohlfahrtszwe ſelbſt zu verfügen. 1 Der Stadtrat Freiburg hat die Dur des vorgeſehenen außerordentlichen ſchlages im Hochwald mit 30 000 Feſtmetern be Der Bürgerausſchuß wird um Zuſtimmung erſu außerordentliche Holzſchlag in den ſtästiſchen ſoll aber erſt dann begonnen werden, wenn der einen angemeſſenen Erlös erwarten läßt. 5 Harnorgane und hei Stoftwechselkrankheiten grunnenschriften dureh das Fachinger Zentralbüro rhendlungen Apotheken, D 0 gerlen us, Verabreichung des Mittageſſens eine große Wohltat in der Ulmenſtraße ein und fielen mit Stühlen,. — — A „„ Sehr ſtark zu beachten wird wieder die Frankfurter Ein⸗ orgen · Ausgabe Die Revue der Teilnehmer Die erſten Kämpfe um die Sübdeutſche Fußball⸗Meiſterſchaft finden am 4. Januar ſtatt Was die Meiſterſchaftskämpfe den Aktiven und dem Publikum bedeuten, das hat man erſt wieder an den letzten Feſttagen feſtſtellen können. Es gab hier und dort ſehr ſchöne, ſehr intereſſante Privatſpiele. Aber ſelbſt Mannſchaf⸗ ten von kontinentalem Ruf konnten die Zugkraft eines grö⸗ Beren Meiſterſchaftskampfes nicht erſetzen. Nun hebt im ſüddeutſchen Fußball in den nächſten Tagen eine Serie von Meiſterſchafte mpfen au, die wohl als der bedeutendſte Abſchnitt der Titelkämpfe zu bezeichnen iſt: die ſitddeutſche Meiſterſchaft beginnt. Man iſt in Süddeutſchland geneigt, die Spiele um die„Süddeutſche“ noch höher einzuſchätzen als die Kämpfe um die Deutſche Fußball⸗Meiſterſchaft. Und das geſchieht mit einer gewiſſen Berechtigung. Zweifelsohne gibt es— was die Spielſtärke der teilnehmenden Mann⸗ ſchaften betrifft— im deutſchen Fußball keinen anderen Wettbewerb, der ſportlich wertvoller und reizvoller wäre als die„Süddeutſche“. Acht Gruppenſieger kämpfen in der „Runde der Meiſter“ in zwei Serien nach Punktwertung. Jede Mannſchaft hat alſo 14 Spiele auszutragen und oa die Gegnerſchaft ganz auserleſen iſt, wird auch die„Süd⸗ deutſche“ zu einem außerordentlich ſchweren Wettbewerb. Wir möchten gerne einmal ſehen, wo mancher Meiſter eines anderen Landesverbandes in dieſem ſüddeutſchen Titel⸗ kampf bliebe. Der Wettbewerb um die„Süddeutſche“ iſt ſo ſchwer und ſtellt an die teilnehmenden Mannſchaften ſo ſtarke Anforderungen, daß man ſich wirklich nicht darüber zu wundern braucht, daß die ſüddeutſchen Vertreter ab⸗ gekämpft ſind, wenn es in die Kämpfe um die„Deutſche“ geht. Die ſüddeutſche Meiſterſchaft iſt eine Konkurrenz be⸗ ſonderer Art, die im deutſchen Fußball kein Gegenſtück hat. Es iſt auch weiter nicht erſtaunlich, daß ſich die Anteilnahme des ſüddeutſchen Sportpublikums auf keinen anderen Wett⸗ bewerb derart konzentriert. Die neuen Kandidaten Von den acht Gruppenmeiſtern, die am 4. Kämpfe um die„Süddeutſche“ ſeſt. Der achte, nämlich der Meiſter der Gruppe Rhein, fehlt noch, er wird entweder SV. Waldhof oder Phöniy Ludwigshafen heißen. Im einzelnen nehmen an dem Wetk⸗ bewerb teil: Eintracht Frankfurt, Meiſter. Sp. Vg. Fürth, Meiſter der Gruppe Nordbayern. Bayern München, Meiſter der Gruppe Südbayern. F. Pirmaſens, Meiſter der Gruppe Saar. Wormatia Worms, Meiſter der Gruppe Heſſen. Union Böckingen, Meiſter ber Gruppe Württemberg. Karlsruher JB., Meiſter der Gruppe Baden. SWV. Waldhof oder Phönix Ludwigshafen, Meiſter der Gruppe Rhein. Januar die aufnehmen, ſtehen erſt ſieben ſüddeutſcher Meiſter und Main⸗ Von den Teilnehmern des vorjährigen Wettbewerbes ſind Freiburger F. und Bſch. Stuttgart nicht wieder⸗ gekehrt. Ein abſoluter Neuling iſt nur Union Böckingen, denn der KV. nahm noch vor zwei Jahren an der„Sud⸗ deutſchen“ teil, Der Titelkampf geht alſo unter guten, alten Bekannten vor ſich. Das will aber nicht ſagen, daß man ſich nicht auf große Ueberraſchungen gefaßt machen müßte. Faſt in jedem Jahre tauchte noch bei der„Süddeutſchen“ ein Außenſeiter auf, der manche Berechnungen über Jen Haufen warf und manchem Fauoriten wertvolle Punkte ab⸗ nahm. Es ſei nur an die Mannſchaften Wormatia Worms und Fa. Pirmaſens erinnert. Immerhin ſind aber doch bei dieſem Wettbewerb nicht ſolche entſcheidenden Ueber⸗ raſchungen möglich wie bei einer Pokalkonkurrenz, dafür Zieht ſich dieſer Kampf doch über eine zu lange Serie von Spielen nach Punktwertung hin. Auf die Dauer haben ſtch immer noch die Mannſchaften durchgeſetzt, die neben der notwendigen Härte und Kondition guch über das notwen⸗ dige Können und die erforderliche Routine verfügten. Die Ausſichten Wenn man nach den ausſichtsreichen Titelbewerbern ſucht, daun muß man ſowohl die Leiſtungen der Mann⸗ ſchaften unterſuchen, die ſie bei den letzten Kämpfen um die„Süddeutſche“ zeigten, wie auch die, die man in dieſem Jahre bei den Gruppen⸗ und Privatſpielen von ihnen ſah. U. E. ſcheiden ſich die Teilnehmer wieder in zwei Gruppen. Zur erſten Gruppe zählen die Manuſchaften Eintracht Frankfurt, Sp. Vg. Fürth und Vauern Mün⸗ chen. Dieſe Mannſchaften beſitzen unzweifelhaft bas größte Können, ſie haben aber auch Kampferfahrung und Härte. Die zweite Gruppe wird unterſchiedltich ſtark ſein, aber für den Titel dürfte kaum eine von dieſen Mann⸗ ſchaften in Frage kommen. Der Rheinmeiſter und ber KV. werden von bieſer Gruppe noch die techntiſch beſten Mannſchaften ſtellen. Pirmaſens, Böckingen und Worms ind Mannſchaften mit einem harten Kampfſtil, der manche Ueberraſchungen bringen kann. Aber bis zum Titel wird es auch bei ihnen nicht reichen. Es kſt möglich, daß eine Elf aus der zweiten Gruppe einen der Favoriten vom dritten, vielleicht ſogar vom zweiten Platz verdrängt, aber für den Titel ſelbſt kommt doch wohl nur eine von den Aret Mannſchaften Eintracht, Fürth ober Bayern in Frage. tracht ſein, die u. E. zur Zeit noch ſtärker, well ausgegli⸗ chener und routinierter iſt als im Vorjahre. Eine klare Vorausſage läßt ſich natürlich nicht geben. Derartige Wettbewerbe werden erfahrungsgemäß ſehr häufig von manchen Zufälligkeiten und Zwiſchenfällen beeinflußt. Die erſten Spiele In der„Runde der Meiſter“ bringt der erſte Kampftag am 4. Januar die folgenden Begegnungen: In Böckingen: Unſon Böckingen— Eintracht Frankfurt. In Fürth: Sp.⸗Vg. Fürth— FK. Pirmaſens. In München: Bayern München— Wormatia Worms. Der Meiſter der Gruppe Rhein ſollte am 4. Jauuar zuhauſe gegen den Karlsruher FV. ſpielen, das Spiel muß aber wahrſcheinlich verlegt werden, da voraus ſichtlich an dieſem Tage in der Gruppe Rhein ein Entſcheidungs⸗ ſpiel um die Meiſterſchaft zwiſchen Waldhof und Phönix Ludwigshafen ſtattfinden wird. Von den drei übrig bleibenden Spielen des Tages ver⸗ dient der Kampf in Böckingen bas größte Intereſſe. Die Elf von Union Böckingen iſt für die„Süddeutſche“ noch ein unbeſchriebenes Blatt. Das techniſche Rüſtzeug der Manuſchaft iſt nicht allzu groß, dafür beſitzt ſie aber eine beachtliche Härte und einen Elan, der manchem Gegner gefährlich werden wird. Beſonderes in Böckingen Die Eintracht Franfurt wird in ihrem erſten Spiel vor keiner leichten Aufgabe ſtehen. Ihr Sturm muß gut ge⸗ launt ſein, wenn er gegen Schübel und deſſen Vorder⸗ männer zu Erfolgen kommen will. Immerhin glauben Wir aber doch, daß die Eintracht bei ihrer gegenwärtigen ſehr guten Form auch in Böckingen die Punkte ſichern wird.— In den beiden anderen Spielen dürften die Platzherren zu Erfolgen kommen. In Fürth konnte Pirmaſens ſchon im Vorfahre„nichts werden“, in dieſem Jahre wird es kaum anders ſein. Zu einer Ueberraſchung könnte es entl. in München kommen, denn die Wormatia hat ge⸗ S SV. Die Troſtrunden Die„Runden der Zweiten und Dritten“ ſind aus der Erwägung heraus geſchafſen worden, daß im Kampf um die Meiſterſchaft mancher dem Meiſter faſt ebenbürtige Konkur⸗ rent nur um eine Naſenlänge geſchlagen wurde und de ß man dieſen Zweiten oder Dritten, die oft weſentlich ſtärker waren als die Meiſter anderer Gruppen, eine Gelegenheit geben müſſe, doch noch wieder in den Meiſterſchaftsbewerb hereinzukommen. So winkt dem Gewinner der ſüddentſchen Troſtrunden die Chance, als britter ſüddeutſcher Vertreter an den Kämpfen um die Deutſche Meiſterſchaft teilzuneh⸗ men. Die Troſtrunden haben ſich auch ſportlich günſtig aus⸗ gewirkt, denn ſie haben in den letzten Jahren ſo ſtarken Einheiten wie Fürth und 1. F. Nürnberg die Möglichkeit gegeben, in die„Deutſche“ zu kommen. Beide Mannſchaf⸗ ten wurden ſogar ſchon einmal als Troſtrundenteilnehmer Deutſcher Meiſter. Dennoch finden die Troſtrunden einen wachſenden Widerſtand, denn zuſammen mit der Meiſter⸗ runde ziehen ſie das gange Publikumsintereſſe auf ſich, ſo⸗ daß für die in den Gruppen nichtplacierten Vereine die Zeit der Meiſter⸗ und Troſtrundenkämpfe eine ſchlimme Zeit iſt. Bei der bevorſtehenden Schaffung eines neuen Spielſyſtems dürften die Troſtrunden auch kaum wieder⸗ kehren. 5 Die neue Beſetzung Die Tryſtrunden⸗Teilnehmer ſind noch nicht alle ermit⸗ telt. Bisher ſtehen feſt: In der Abteilung Südoſt: 1. JC. Nürnberg, München 1860, Schwaben Augsburg, FC. Pforz⸗ heim, Stuttgarter Kickers, Phönix Karlsruhe. In dieſer Abteilung hat der 1. Fc. Nürnberg wieder die beſten Aus⸗ ſichten. Wie wenig ein Reſultat über die Spielreife einer Mannſchaft beſagt, konnte am Neujahr wieder ſeſtgeſtellt werden. Unbeſtritten bleibt, daß Kirchheim in der oberſten Klaſſe weſentlich zugelernt hat, daß die Mannſchaft auch Kombinationensverſtändnis beſitzt, Ehrgeiz und großen Eifer ihr eigen nennt— aber von da, bis zur wirklich fertigen Mannſchaft iſt der Weg noch weit. Auf keinen Fall iſt Kirchheim ſo weit, aus eigener Kraft gegen einen ſtarken Gegner ein Offenſivſpiel mit entſprechendem Auf⸗ bau zu zeigen. Die Grundtaktik iſt maſſierte Abwehr, kon⸗ ſequentes Störungsſpiel(Angreifen jedes einzelnen Man⸗ nes) und ſcharfes, wenn auch nicht unfaires Hineingehen. Ausgeprägt das Sperren und der Torwartſchutz. Daß Kiechheim einzelne beachtenswerte Erfolge mit dieſem immer mehr verbeſſerten Stil erzielte, iſt nicht zu ver⸗ wundern, und iſt ein Teil der VfR.⸗Niederlage damit ent⸗ rätſelt, erſt recht, wenn man die Kirchheimer Bodenverhält⸗ niſſe in Rechnung ſtellt. Auch am Neujahrstag brachte es die Mannſchaft fertig, Waldhof eine zeitlang mit dieſer primitiven aber wirkſamen Taktik ganz aus dem Konzept zu bringen. Die Spannung lag von Aufang bis zum Schluß über dieſem Kampf ſchon infolge des dauernd knappen Spielſtandes, denn der Verluſt auch nur eines Punktes, hätte die Meiſterſchaft glatt entſchieden. Dabei soll aber zugegeben ſein, daß Kirchheim in feinen ſeltenen Durchbrüchen immer gefährlich war, und der Bann, trotz meiſtens überlegener Spielweiſe Waldhofs erſt gebrochen war, als der Schlußpfiff ertönte. Das braucht nicht Wun⸗ der zu nehmen, denn das für Kirchheim typiſche Ueber⸗ rumpelungstor zu Beginn hielt einen weiteren Epfolg nicht für ausgeſchloſſen. Als gut muß man das geſumte Tordeckungstrio, als ausgezeichnet aber Auth im Tor be⸗ zeichnen, der der beſte, oder doch mindeſtens effektvollſt arbeitende Mann auf dem Platze war. Bei einem Ecken⸗ verhältnis von 13:2 für Waldhof nur zwei Tore paſſieren zu laſſen, ſagt ſchon genug; von den zahlreichen, prompt wirkenden Ausflügen des Torwarts und ſonſtigen saraden, iſt dabei noch abgeſehen. Auch Winkler bedeutete mitunter den Retter. Der Mittelläufer, rechte Läufer, Mittelſtitr⸗ mer und Rechtsaußen waren recht annehmbar. Alles in allem bedeutet dieſes Ergebnis einen guten Abſchluß für Kirchheim. Für Waldhof wirkt ſich bie Häufung der Spiele(in⸗ nerhalb 8 Tagen drei, bas vierte ſteht kurz bevor) boch be⸗ denklich aus. Bet aller techntſchen Feinheit fehlte die Friſche in den Aktionen des Sturms Weidinger, aber beſonders Walz verrieten eine ſtarke Abſpannung. Von dem fungen Siffling garnicht zu veden. Er kam zu keinem Durchſchlag und Schuß. Das übrige war, ebenfalls in etwas gemindertem Maß gut, nur Worlock und Spilger zeitweiſe ſehr unſicher. Schußfreudig war Model, der den Ausfall des Sturmes auszugleichen ſuchte. Ueber dem Spiel lag das Gefühl der Befürchtung, daß Waldhof durch die maf⸗ ſierte Spielzahl, zweifellos für den Eutſcheidungskampf am Sountag gehandikapt iſt, da die letzte Ruhepauſe ebenfalls nur 2 Tage ſind. Den Behörden kann man inſofern keinen Vorwurf machen, als dieſe ganz unſportliche Durchpeit⸗ ſchung der wichtigſten Spiele nur auf dem bekannten, un⸗ erträglichen Druck wegen der deutſchen Meiſterſchaftsſpiele beruht, der durch die neuerlich verſchärfte Sommerpauſe noch verſtärkt wird. Ein weiteres herabdrückendes Moment beim Sptel war die Spielleitung durch Fuchs Saarbrücken. Man nuß ſich wundern, daß ausgerechnet ein Spielleiter aus dem Saargebiet herangeholt wurde. Solche Spiele ſollten un⸗ bedingt Schiedsrichter aus andern Bezirken beſtreiten. Vollkommen falſche Entſcheidungen, Unterlaſſung von Ein⸗ greifen bei ausgeſprochenem Foul im Strafraum Kirch⸗ heim, unglaubliche Abſeitsüberſehen, kurzum, in diefer Spielzeit war in Mannheim noch kein Spielleiter zu ſehen, der eine ſolche Ablehnung fand. Eine zu weitgehende Auf⸗ faſſung im Torwartſchutz, zeigte er u. a. auch bei einem Durchſtoß Waldhofs bis ins leere Tor. Seine einſeitige Einſtellung hätte Waldhof eventuell einen Punkt koſten können. Daß er das zweite Tor von Model gelten ließ, war eine Selbſtverſtändlichkeit. Der Ball war, ehe ihn Auth erreichte, regelrecht eingeſchoſſen. 3500 Zuſchauer verfolgten das Kirchheim geht durch H. Gottfried, bei falſcher Stellung von Morlock bereits nach fünf Minuten in Führung. Pennig gleicht auf kurze Vorlage Sifflings mit ſchwachem, aber doch überraſchendem Ball aus. Ein famoſer Fernball Models prallt vom Innenpfoſten heraus, Auth zieht das Leder hinter der Torlinſe am Boden an ſich. 271. Nach der Pauſe wird Waldhof eine zeitlang durch die eingangs erwähnte Spieltaktik des Gegners kopflos, be⸗ Spiel mit Spannung. rade gegen die Münchener„Bayern“ immer ihre beſten Spiele geliefert Ausſichten dieſer Gruppe ſind ſchwer zu beurteilen. Entſcheidung dürfte zwiſchen den Main und Jahren die härteſten Kämpfe lieferten. Die erſten Spiele ruhe— FC. Pforzheim; in Augs bur g: Augsburg— 1. Fe. Nürnberg. weun nicht alles trügt— Siege der Gaſtmannſchaften. Abteilung Nordweſt: In Frankfurt: Vf. Neu⸗ SV. Wiesbaden— Union Niederrad. ziemlich gleichwertige Mannſchaften in den Kampf. gute Mannſchaft von Niederrad. lichkeit.— Iſenburg iſt eine techniſch recht können. Gn. Der 4. Januar bringt die Entscheidung am Rhein S. VB. Maloͤhof ſchlaͤgt F. G. Kirchheim:1(:1 Waldhof des Durchſchlags und der prompten Arbeit, be⸗ ſonders des linken Flügels ermangelt, bleibt es beim knappen Pauſenſpielſtand. A, Müssle. * Das Eulſcheidungsſpiel zur Ermittlung des Meiſters in der Gruppe Rhein findet am Sonntag im Stadion zwiſchen Phönix Ludwigshafen und S B. Waldhof ſtatt. * Schlußſtand der Tabelle im Rheinbezirk Vereine Spiele gew unentſch. verl. Tyre Punkte Phönix Ludwigshafen 14 9 2 3 85.17 20.8 Sportverein Waldhof 14 9 2 3 34.18 20.8 V. f. L. Neckarau 14 8 3 3 3627 19:9 Sp. Vg Mundenheim 14 6 4 4 2720 16.12 1008 Mannheim 14 4 5 5 2231 13:15 V. f. R. Mannheim 14 5 1 8 3428 11:17 Spielvg. Sandhofen 14 3 2 9 23.35.20 F. G. Kirchheim 14 2 1 11 1748.23 Weitere Ergebniſſe: Privatſpiele München(Wacker ⸗DS.⸗Teut.)— Uijpeſt Budapeſt 5175; Bf. Stuttgart— 1. Fe. Nürnberg 173, FC. Pforzheim gegen Rapid Wien 115. Süddeutſche Vereine auf Reiſen Ciub Francais Paris— Karlsruher FB. 51g. Blitzturnier in Berlin: Minerva— Hertha⸗ B SC.:2; Viktoria— Tennis⸗Boruſſia 121 Tennis⸗Boruſſia Minerva:0; Viktoria— Hertha⸗BSc.:1; Minerva Vitoria:0; Tennis⸗Boruſſia— Hertha⸗ BSc. 0. Das Hockeyjahr 1991 fängt gut an. Gleich der erſte Tag brachte unſerer ſſtöbeutſchen Spitzenelf einen großen inter⸗ nationalen, Erfolg. Die Heidelberger ſind in dieſer Saiſon aber auch in einer ganz beſtechenden Form. Nur ſo iſt es erklärlich, daß trotz der Ungunſt der Witterunz— es regnete den ganzen Nachmittag— doch 700 Intereſſenten dem Treffen beiwohnten, die für ihr Ausharren im Regen aber reichlich entſchäbigt wurden. Was die Heidelberger vor den meiſten, wenn nicht vor allen deutſchen Mann⸗ ſchaften auszeichnet, iſt die Art und Weiſe, wie ſe ihre Siege erringen, wie ihre Erfolge herousgeſpielt nerden. Ein großartiges Mannſchaftsſplel iſt die beſte Grundlage, ein prächtiger Spielaufbau die Urſache der Tore, dit durch das prächtige Kombinationsſpiel zuſtande kommen. Man konn nur ſchwer entſcheiden, welchem Mannſchaftsteil oder gor welchem Spieler das Hauptverdienſt an den ſchönen Erfolgen in dieſer Saiſon zuzuſchreiben iſt. Tatſoche iſt vielmehr, daß die Siege eine Folge des famoſen Naun⸗ ſchaftsſpiels ſind, das ein gutes Einzelkönnen zur Baſis hat, und faſt bis zur Vollendung entwickelt iſt. Dieſe ver⸗ feinerte Spielweiſe, die nicht auf das überragende Können einzelner Leute aufgebaut iſt und für das Auge ungemein gefällig wirkt, iſt das große Geheimnis des vorzüglichen Könnens der zur Zeit unſtreitig beſten ſüddeutſchen Hockey⸗ elf. Unnötig zu ſagen, daß auch am Neujahrstage fämt⸗ liche Mannſchaftsteile und Spieler in beſter Form waren, das:2 beweiſt es zur Genüge. Die Heidelberger hatten aberoauch keinen ſchwachen Punkt aufzuweiſen, im Gegen⸗ teil, Dr. Zapp, Mamier und Horn waren in noch beſſerer Verfaſſung als ſonſt, wobei ſich beſonders das uneigen⸗ nützige Spiel des Rechtsaußen vorteilhaft auswirkte. Trotz der hohen Niederlage haben die Inder auch in ihrem letzten Treffen auf ſüddeutſchem Boden recht gut gefallen. Sie hielten die Begegnung durchweg offen und ſpielten bis zur letzten Minute mit größtem Eifer, um eine Verbeſſerung des Ergebniſſes zu erzwingen. Sie ſtanden aber in dieſem Spiel einem überlegenen Gegner gegenüber, bei dem ſich eben die Vorzüge einer Vereins⸗ mannſchaft in allerbeſter Welſe offenbarten. Der Angkiff der Gäſte vor allem konnte ſich nur ſelten zu einer ein⸗ heitlichen Leiſtung zuſammenfinden, dazu war trotz der jetzt ſchon recht zahlreichen Deutſchlandſpiele das gegen⸗ ſeitige Verſtändnis eben doch noch zu gering, Dazu kam, daß die Heidelberger Läuferreihe und Abwehr ungemein genau abdeckte und ihr beſonderes Augenmerk auf den beſten Angriffsſpieler der Gäſte, den Mannſchaftsführer herrſcht aber dann vollkommen Kirchheims Hälfte, das nur zu einzelnen beunxruhigenden Vorſtößen kommt. Da In der Abteilung Nordweſt ſpielen: Rot⸗Weiß Frank⸗ furt, Union Niederrad, Vſe. Neckarau, Be. Neu⸗Jſenburg, SV. Wiesbaden, FV. Saarbrücken, FC. ar. Hier fehlt alſo nur noch der dritte Vertreter der Gruppe Rhein. Die Die Vertretern der Gruppen Rhein liegen, die ſich jo auch ſchon in den letzten Abteilung Südoſt: In Karlsruhe: Phönix Karls⸗ Schwaben In beiden Fällen wird es harte Kämpfe geben und Rot⸗Weiß Frankfurt— FV. Saarbrücken; in Neu⸗ Jſenburg: Iſenburg— Be. Neckarau; in Wies baden: Alle oͤrei Spiele ſind intereſſant. Beim Frankfur⸗ ker Treffew erwarten wir die Rot⸗Weiß⸗Elf, voraus⸗ geſetzt, daß ihr Sturm nicht verſagt, in Front. Leicht wird den Frankfurtern der Sieg allerdings nicht fallen, denn der FV. Saarbrücken iſt in dieſem Jahre wieder in beſter Verfaſſung.— Das Wiesbadener Splel bringt zwei Aus⸗ geglichener, aber auch etwas launiſcher iſt die techniſch ſehr f Aber Wiesbaden hat den Platzvorteil. Ein Unentſchieden liegt im Bereich der Mög⸗ gute Monnſchaft, die auf eigenem Platz beſonders gefährlich iſt. Neckarau wird in JIſenburg koum zu einem Erfolg kommen E 0 2 1 Nawab of Pataudi, richtete, ſodaß die Gefährlichkeit des Inderſturmes ei i Treffen in Mannheim w de auf deſenſives Spiel eingeſtellt und de überlaſſen. Bruch des linken Unterſchenkels erlitt und in das Mo ter Krankenhaus überführt werden mußte. der Davoſer Pokal ſtatt, für das ſich aus hockeymannſchaften des Eishockeyelub Davos ten die vor · 1 Dabei erlitt der Bremſer Fritz von Oertzen einen Oberſchenkelbruch, der Mitfahrer Lemke kam mit leichteren, Verletzungen und Hautabſchürſungen davon. Sieger wurde Bob Petz mit Schäfer⸗Erfurt am Steuer in 954,2 Min. ſtellung von Tennis⸗Lehrfilmen mitwir dadurch wie 1 Nr. 50 7 München kombiniert Ajpeſt Bumm :60(:3) 0* Glänzendes Spiel am Neujahrstag in Münch Das Neufahrsſpiel in München brachte eine aus Sy lern der Vereine Wacker. DSW. und Teutonia zuſamg geſetzte Elf mit der ungariſchen Proſeſſionalmaunſt Uipeſt Budapeſt zuſammen. ur großen Ueberraſch entwickelte ſich vom Stort weg ein unerhörter Kampf, als ſchönſtes Spiel der in letzter Zeit in München de geführten internationalen Treffen gewertet werden Die ungariſchen Profeſſionals wurden in beiden S hälften zur Hergabe ihres ganzen Könnens gezwun Ste zeigten brillante Tech munderbares Kombinat ſpiel, überhaupt vollendet ußballkunſt. Ader auch Münchener ſtanden den Gäſten keineswegs nach. N den letzten 10 Minuten machten ſich bei ihnen ſtarkeſ mitdungserſcheinungen bemerkbar. Trotzdem gelang den Mänchenern den Kampf unentſchieden zu halten. Budapeſter legten innerhalß 10 Minuten ö rei Tore; Trotzdem gelang es den unentmutigt weiterkämpfen Münchenern bis zur Pauſe gleichzuziehen und nach Wechſel ſogar mit 53 in Führung zu gehen. Erſt ein ko ſaler Endſpurt brochte den Ungarn das Unentſchig mit 515. Verliner Jußball⸗Blitzlurnier Tennis⸗Boruſſia Geſamtſieger— Hertha⸗BS. let Dos am Neujahrstag auf dem Hertha⸗BSC.⸗Platze Geſundbrunnen erſtmals vor 20000 Zuſchauern ausge gene Blitzturnier der führenden pier Berliner Mannſchaf übertraf alle Erwartungen und dürfte durch ſeinen gn zenden Verlauf bald eine Wiederholung finden. In jeweils zweimal zehn Minuten währenden Spielen es prächtige Kampſbilder und ſpannende Momente. 4 nach Punkten ausgetragene Wettbewerb wurde von Tenn Boruſſia mit 5 Punkten, Viktorſo 4, Minerva 2 Oertha⸗BSc'. nur 1 Punkt gewonnen. Die Mannſchaft Stegers war auf allen Punkten gleich gut beſetzt und zei neben großer Schnelligkeit ſolides Können. Hertha⸗Be nerſagte wieder einmal, obwohl ſich der Internatione Sobek mit gutem Erfolg als Mittelläufer verſuchte. D Tor der Meiſterelf würde jedoch von einem Erfatzmaß aus der dritten Mannſchaft gehütet, der ſich ſeiner Au gabe in keiner Weiſe gewachſen zeigte. Großes Mißgeſchh hatte Minerva, deſſen Mittelläufer Goltſchalk gleich bei erſten Spiel gegen Hertha mit dem Verteidiger Domſch ſo unglücklich zuſommenprallte, daß er beim Sturz ein 1 22 N Prag gewinnt den Spengler⸗Pokaf Vor einer großen Zuſchauermenge fand an Silveſter 9 Eisbahn dos Endſpiel um den Spenglt den Gruppenſpielen die E Lawn⸗Tenniselub Prag und qualifiziert hatten. Die Prager kom zwölf Monaten gewonnene Trophäe erw ungsgemäß mit Erfolg verteidigen, ſie ſiegten mit 421 35 1,:). Wie ſchon aus den Teilergebniſſen hervorgeh war der Kampf mit Ausnahme des erſten Drittels, in des ſich die Schweizer von den wild ütherraſchen ließen, ziemlich ausgeglichen. Für die fie reichen 1 mal, Dr. Pusbauer und Malecek je einmal, Davos fag durch Geromini zum Ehrentreffer. der Akademiſche Eishockeyelub Zürich und eine kombinfer Münchener Mannſchaft ein Freunoſchaftsſpiel aus, das u anſtürmenden Pragen ſchechen ſkorten der Cangdter Dr. Watſon zwel Anſchließend kruge utſchieden:1(:0,:1:0) endete. Schwerer Sturz beim Vobrennen in Oberhof Bei beſten Bahnverhältuiſſen brachte der Bob⸗ll Oberhof am Dienstag 42 Bobrennen zum Austrag, die le er durch einen ſchweren Unfall getrübt wurden. Der Bai 13 des Berliner Schlittſchuh⸗Elubs kam in der Kronprinzexß Kurve in raſender Fahrt aus der Bahn und ſtürzte 1 ee ———— Tilden nicht mehr Amateur Nach einer Meldung aus Newyork hat der amerikaniſch⸗ ennis⸗Altmeiſter William Tilden einen Filmvertroß unterzeichnet. Tilden will in der Hauptſache bei der Her en, verliert abet das Golfwunder Bobby Jones, die Amateur genſchaft. 5 die Inder wieder hoch geschlagen H. C. Heidelberg Varſity Aſiaties:2(:2) f und Heidelberz ehr gut ſchlugen ſich bei den Gäſten der Torwart, de— iederholt ganz vorzüglich abwehrte und an der ohen Niederlage ſchuldlos iſt; ſodann der linke Verteidiger und r Mittelläufer. Die Läuferreihe war allerdings mehrt . Sy mußte den Angriff * ihrer Unterſtützung ſehr bedurft hätte, meiſt ſich fel Der Sturm war unter diefen Umſtänden vek allem durch ſeine Schnelligkeit gefährlich. Der Rechts⸗ außen zeigte weit beſſere Leiſtungen als in Mannheim un wurde auch am meiſten beſchäftigt. er noch weiter an Gefährlichkeit verlor. be vo Der Nawab of Pataudi Bewachung, wodurch der Sturm e So ſind auch 1 freute ſich beſonderer iden ohne Zweifel verdienten Erfolge mehr einer; rübergehenden Sorgloſigkeit der Platzherren zuzuſchreiben Die Begegnung war erfreulicher Weiſe faſt nie aus⸗ geſprochen einſeitig, wenn die Heidelberger durch ihre ver⸗ ſeinerte Spielkultur auch mehr vom Spiel hatten und ver allem in der zweiten Halbzeit großer Form waren. ſofort gute Angriffe, N vorübergehend in ganz Heidelberg zeigt auch nach Beginn die aber erſt nach zehn Minuten zum erſten Erfolg führen, nach guter Kombination wehrt der Gäſtetorwart einen doch höhen. du mi . ſcharfen Schuß von Baudendiſtel, Peter II kaun mit ſofortigem Nachſchuß auf:0 er⸗ Ein vermeidbares Strafbully bringt den Gäſten rch den Nawab of Pataudi den exſten Gegentreffer, doch kann Baudendiſtel auf Flanke von Horn ſchon wenig ſpätet t unhaltbarem Schuß erfolgreich fein. Zehn Minuten vor der Pauſe holt der Rechtsaußen ein zweites Tor auf, aber Peter II ſtellt nach ſchönem das Halbzeitergebnis auf 472. die Inder zu He Ko überwunden, Ty Tr rechts direkt ins Tor dann verwandelt B Durchbruch von Horn on Nach dem Wechſel kommen . t einigen auten Angriffen, aber dann zeigt idelberg ein ganz vorbildliches Spiel. In prächliger mbination wird die gegneriſche Abwehr immer wieder wobei innerhalb von ſieben Minuten vier fallen. Peter II verlängert eine Vorlage von audendiſtel eine effer famos geſtoppte Strafecke mit ſcharfem Schuß in die un⸗ gedeckte Ecke. die wird glänzend gewehrt, der Nachſchuß och weitere Horn. beider Parteien, Form und wiſſen weitere Erfolge ſicher zu vereiteln. faire und ungemein ſchnelle Kampf hatte in Glyckherr uvm lange nicht ſo groß war wie in den beiden] Lefter. Wieder geht Horn durch, ſcharfem Schuß aufs 1 Peter e* Tor aber ber Bam 7 von Vogt erglöt aber Schließlich verwandelt Peter 1 eine ke des ausgezeichneten Rechtsaußen Viertelſtunde bringt wechſernde Angriffe aber die Hintermannſchaften ſind in beſter 1 Der Flanke wit den 7. Treffer. feine Flanke Die letzte H. und einem indiſchen Unparteiſſchen zwei korrekte H. B.