8 1 7718 75 Nr. N erke 1 peſt Bum tag in Münch achte eine aus Sz Teutonia zuſamm rofeſſtonalmannt oßen Ueberraſch erhörter Kampf, in München dee bertet werden d u in beiden S önnens den zu halten. ten rei Tore; weiterkämpfeß ehen und nach hen. Erſt ein kü das Unentſchig glurnier rtha⸗BSc. let ha⸗BSC.⸗Platze hauern ausge durch ſeinen ge g finden. In nden Spielen? e Momente. uurde von Tenn Minerva 2 die Mannſchaft t Heſetzt und zei nen. Hertha⸗Be er Internationt er verſuchte. D einem Erfatzmg r ſich ſeiner Al Froßes Mißgeſch tſchalk gleich bei teidiger Domſch beim Sturz eins nd in das* te. e gler⸗Poka g d an Silveſter g m den Spengle enſpielen die Ei Prag und d Die Prager kon Trophäe erw igten mit:1(33 niſſen hervorgel Drittels, in den menden Prager „Für die fig Dr, Watſon zwe mal, Davos faß ſchließend trug eine kombinier biel aus, das u berhof der Bob⸗Clul 5 Austrag, die le burden. Der Bi der Kronprinzen und ſtürzte ain 1 * liner Mannſchaf Neue Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. zuzüglich Zuſtellgebühr.— Ne Friedrichſtraße 4, 8e Luiſenſtraße 1. annhelmer Seit Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familten⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. * N Einzelpreis 10 Y,. Abend⸗ Ausgabe Stark betonter Friedens willen Telegraphiſche Meldung — Rom, 2. Januar. Die Botſchaft, die Muſſolini am geſtrigen Neu⸗ flahrsabend über den Rundfunk an die Ver⸗ einigten Staaten gerichtet hat, iſt ein ſtarkes Be⸗ kenntnis zum Friedenswillen Muſſo⸗ 0 ki nis. Muſſolini ſprach zunächſt von der großen Bedeutung der Vereinigten Staaten. Der Weltkrieg, ſo erklärte er, wäre nicht gewonnen worden, hätten die Ver⸗ einigten Staaten nicht ihr gewaltiges Gewicht in die Wagſchale geworfen und ohne ihre Mitarbeit könne heute die Welt aus der Nachkriegskriſe nicht heraus. Für die Rückkehr zum Wohlſtand ſei ihre Hilfe nötig. Muſſolint wandte ſich dann gegen die wilden Gerüchte, die in dem Faſzismus eine Gefahr für den Frieden ſehen wollen. Wederer noch ſeine Regierung, noch das italieniſche Volk dächten an Krieg. Er ſelbſt habe an der Front geſtanden und könne die furchtbaren Erinnerungen daran nicht aus dem Gedächtnis ſtreichen. Darüber hinaus aber habe er die politiſchen, wirtſchaftlichen und morali⸗ ſchen Folgen eines neuen Krieges zwar nicht für Italien allein vor Augen. Wie kann irgend jemand annehmen, ſo fragte er, daß ich mit dieſer doppelten Erfahrung anders als mit Grauſen an die Möglichkeit eines neuen Krieges denken kann. Selbſt wenn er nur zwiſchen zwei Ländern ausbrechen ſollte, würde unvermeidlich ein allgemeiner Krieg entſtehen. Die Kultur ſelbſt wäre damit bedroht. Die neuen wiſſenſchaftlichen Entdeckungen werden den Krieg der Zukunft noch todbringender geſtalten als den erſten. Der Tod würde nicht nur an der Front wüten, ſondern die n einen ſchweren z ganze Bevölkerung wäre ohne die Möglichkeit eines im mit leichterenz⸗ n. Sieger wurde n 354,2 Min. eur der amerikaniſche en Filmvertraß iche bei der Her n, verliert abel 8, die Amateur en und Heidelberg r Torwart, det an der hohes Verteidiger und allerdings mehr te den Angriff, meiſt ſich felhſ Umſtänden vor Der Rechts⸗ Mannheim und wab of Pataudi!“ rch der Sturm ſind auch 50 e mehr faſt nie aus⸗ durch ihre ver⸗ hatten und ver hend in ganz h nach Beginn zehn Minuten bingtion wehrt 1 Baudendiſtel, uß auf:0 er⸗ at den Gäſten genkreffer, doch n wenig ſpäter Zehn Minuten ſeites Tor auf, uch von Horn zechſel kommen er dann zeigt In prächkiger immer wieder Minuten vier Vorlage von udendiſtol eine iß in die un⸗ ter verlängert aber der Be gt ergidt aber Peter II eine Rechtsaußen Inde Angriffe ſind in beſter breiten. Der Blyckherr vom 6 zwei korrekte B. 5 r einer in zuzuſchreiben wirkſamen Schutzes der Todesgefahr ausgeſetzt. Ita⸗ lien wird niemals, wie ich wiederholen will, die Initiative zum Krieg ergreifen. Es braucht Frieden. Der Faſzismus hat den Wunſch, dem italieniſchen Volk in Zuſammenarbeit mit allen anderen Völkern eine Zukunft von Wohlſtand und Frieden zu ſichern. i 5 Der italieniſche Regierungschef ſtreifte dann kurz die Jugendausbildung in Italien, die kräftige, ſelbſt⸗ bewußte und verantwortungsfreudige Männer her⸗ anziehen wolle. Er erklärte, daß die Be⸗ ziehungen Italiens zu Rußland wirt⸗ ſchaftlicher Art ſeien und innerpolitiſch Faſzismus und Bolſchewismus Antipoden blieben, um ſchließlich den Preisabbau und die Arbeitsloſigkeit, die auch in Italien mit einer halben Million Arbeitsloſer Be⸗ ſorgnis errege, zu behandeln. In der erſten Frage habe der faſziſtiſche Korporationsſtaat einen ſchla⸗ genden Beweis ſeiner Leiſtungsfähigkeit gegeben. Trotz der Arbeitsloſigkeit herrſche in allen Schichten Italiens Ruhe und Frieden. Alle anders lautenden Gerüchte ſeien falſch. Alle werktätigen und wirt⸗ ſchaftlichen Kräfte des Landes ſtänden feſt hinter dem Faſzismus. Muſſolini ſchloß mit einer ſicherung des ernſteſten Friedenswunſches und mit der Zuverſicht, daß der Welt der erhalten bleibe und in naher Zukunft Aera des Wohlſtandes anbrechen möge. Noch eine Friedenskundgebung Telegraphiſche Meldung — London, 2. Jan. Die„Daily Mail“ veröffentlicht eine Unter⸗ redung ihres Sonderberichterſtatters in Rom mit Muſſolini, in deren Verlauf der italieniſche Regie⸗ rungschef erklärte; 1 „Die Lage der internationalen Angelegenheiten in Europa iſt ſehr geſpannt. Die Urfache liegt 1 in der großen Ungleichheiltder Rüſtungen. Die vorhandene militäriſche Vorherrſchaft einer Gruppe von Staaten macht die nominelle Gleichberechtigung innerhalb des Völkerbundes zu einem Trug. abermaligen Ver⸗ Friede eine neue Ich weiß, daß die franzöſiſche Nation nicht angrifs⸗ luſtig iſt. Aber die militäriſche Hegemonie, die ſie in Freitag, 2. Januar 1931 Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 2. Jan, Der Tauſch des Ratsvorſitzes in Geuf darf, wie wir hören, nunmehr als vollzogene Tat ſache gelten, wenn auch eine Beſtätigung von amt⸗ licher Seite im Augenblick noch nicht vorliegt. Es dürfte aber jetzt feſtſtehen, daß, wie wir ja von vornherein andeuten konnten, Hen derſon auf dieſer Tagung, Dr. Curtius auf der nächſten im Mai den Vorſitz führen wird. a In der Wilhelmſtraße betont man nochmals, daß es ſich hier nicht etwa um einen Verzicht handelt, ſondern daß der Reichsaußenminiſter glaubt, die In⸗ tereſſen Deutſchlands und der Minderheiten beſſer und wirkſamer vertreten zu können, wenn er nicht mit dem Amt des Vorſitzenden belaſtet ſei. Die Oſtreiſe des Kanzlers Drahtbericht unſeres Berliner Büros a Berlin, 2. Jan. Der Reichskanzler trifft, wie wir hören, morgen früh aus Badenweiler wieder in Ber⸗ lin ein. Er wird am 4. Januar ſeine Oſtreiſe antreten. Von dem preußiſchen Wohlfahrtsmini⸗ ſter Hirtſiefer, der neben dem Miniſter Trevi⸗ ranus bekanntlich als Oſtkommiſſar fungiert, hat es geheißen, daß er wegen einer Grippeerkrankung auf die Teilnahme an der Fahrt verzichten müſſe. In⸗ zwiſchen hat die„Kölniſche Zeitung“ berichtet, daß Hirtſiefer bei anſcheinend durchaus guter Geſund⸗ heit einer Grundſteinlegung in Eſſen beigewohnt habe. Das hat Anlaß zu Gerüchten gegeben, daß Die Neujahrsbotſchaft Hoovers Hoffnung auf Weltfrieden Telegraphiſche Meldung Wafhington, 2. Jan. Da der Londoner Dreimächtepakt nun⸗ mehr durch die Ratifikation Englands vollſtändig ge⸗ worden iſt, richtete Präſident Hoover einen Neu⸗ fahrsgruß an die Welt, in dem er das In⸗ krafttreten der Londoner Pakte verkündet und ſei⸗ ner Freude über dieſen großen Schritt vorwärts Ausdruck gibt, dem, wie er hoffe, weitere zur Si⸗ cherung des Weltfriedens bald folgen werden. 6294 Händedrücke Präſident Hoover empfing geſtern im Weißen Hauſe 6294 Neujahrs⸗ Gratulanten, denen er die Hand ſchüttelte. b (((. dd ũꝗꝙdddddãã ¶ãd d Europa geſchaffen hat, hält den geſamten Kontinent in Gärung. Neben der Verminderung der Rüſtungen iſt die Reviſion der Friedensverträge notwendig, um Europa ein Gefühl der Sicherheit wiederzugeben. Es gibt 5 territoriale Abſurditäten, mit denen auf⸗ geräumt werden muß. Es gibt moraliſche u nbälden, wie die Zer⸗ ſtümmelung Ungarns, die wieder gutgemacht werden müſſen. Italien zielt nicht auf die Bildung eines reviſioniſtiſchen Blocßes hin; aber die Anſtrengungen, die unternommen werden, um die gegenwärtigen Verhältniſſe in Europa zu kriſtalliſteren, kann nur eine Gemeinſchaft derjenigen ſchaffen, die von ihnen beeinträchtigt werden. ——— Der Zuſtand Joffres Telegraphiſche Meldung — Paris, 2. Jan. Heute morgen wurde folgen⸗ der Bericht über den Geſundheitszuſtand des Mar⸗ ſchalls Joffre ausgegeben:„Der Kranke hat das Be⸗ wußtſein nicht wieder erlangt. Er ruht ohne zu leiden. Seit geſtern vormittag iſt keine Aende⸗ rung in ſeinem Befinden eingetreten.“ 142. Jahrgang— Nr. 2 a1 N e f ö 9 ares Kombinat. N uſt. Ader auch d g vegs nach. N a ei ihnen ſtarke rotzdem gelang 0 Eine Rundfunkrede am Neujahrsabend— Italien wird niemals die Initiative zum Krieg ergreifen“ Der Tauſch im Ratsvorſitz Henderſon jetzt, Curtius im Mai zwiſchen den preußiſchen Stellen und dem Reich neuerdings Unſtimmigkeiten entſtanden ſeien, die Herrn Hirtſiefer bewogen haben ſollen, ſich von der Reiſe nach dem Oſten fernzuhalten. An den maßgebenden preußiſchen Stellen wird behauptet, daß ſolche Vermutungen nicht zutref⸗ ſen und daß Herr Hirtſiefer, der herzkrank ſei, wohl leichtere Repräſentationsverpflichtungen übernehmen könne, nicht aber den Strapazen einer etwa zehn⸗ tägigen Studienfahrt gewachſen ſei. Curtius an die Grenzmark Reichsaußenminiſter Dr. Curtius hat an die Provinz Grenzmark—pPoſen— Weſtpreußen folgenden Neujahrsglückwunſch geſandt: „Die öffentliche Meinung Deutſchlands wendet ſich immer mehr der bedrohlichen Lage des Oſtens zu. Auch die ernſte Sorge der Reichsregierung gilt dem deutſchen Oſten und ſeiner Not. Meine kürzlichen Fahrten nach Oſtpreußen und Schleſien entſprangen dem Gedanken, aus eigener Anſchauung ein lebendi⸗ ges Bild von der Lage an Ort und Stelle zu ge⸗ winnen, Ich freue mich, daß die Ausführung dieſes Gedankens ſo großes Verſtändufs und ſo warme Zu⸗ ſtimmung gefunden hat. Meine ſchwierige Aufgabe in Genf wird mir durch die Eindrücke und Infor⸗ mationen, die ich von dem bewährteſten Sachkenner im reichſten Maße erhalten habe, weſentlich erleich⸗ tert. Ich hoffe aufrichtig, daß das neue Jahr der Grenzmark—Poſen— Weſtpreußen ſowie dem deut⸗ ſchen Oſten überhaupt mit dem wachſenden Verſtänd⸗ nis für ſeine Leiden und Sorgen Erleichterung und Beſſerung bringt.“ Neujahrskundgebung Stimſons Staatsſekretär Stimſon weiſt in ſeiner Neujahrs⸗ kundgebung auf die Proklamation des Präſidenten hin und führt dazu noch aus: „Dies iſt ein glückliches Vorzeichen für die Bemühungen um einen dauernden Frieden und ein Beiſpiel für die Begrenzung und Herabſetzung, der Rüſtungen auf dem Wege der Vereinbarung, das meiner feſten Ueberzeugung nach dazu dienen wird, den weiteren Friedensbemühungen im kommenden Jahr einen kräftigen Antrieb zu verleihen. Der Lon⸗ doner Flottenvertrag und der Kelloggpakt find Zeichen für eine Entwicklung, die jegliches Verſtehen zum Leitſtern der internationalen Politik nimmt.“ Telegrammwechſel mit Hindenburg Anläßlich des Jahreswechſels hat der Reichs⸗ präſident mit den Königen von Bulgarien, Dänemark, Norwegen, Rumänien und Schweden ſo⸗ wie mit dem Reichs verweſer von Horthy und dem Bundespräſidenten Miklas telegraphiſch Glückwünſche ausgetauſcht. Krawalle in Hirſchberg In der Silveſternacht rotteten ſich vor dem Hotel zum Deutſchen Hauſe auf dem Hirſchberger Markt, dem Standquartier der hieſigen Nationalſozialiſten, eine Anzahl Kommuniſten, meiſt halbwüchſige Burſchen, zuſammen und verſuchten mehrmals, das Hotel, aus dem eine große Hitlerfahneheraus⸗ gehängt war, zu ſtürmen. Mehrere Fenſterſchetben des Hotels wurden eingeworfen. Die Polizei griff mehrmals mit dem Gummiknüppel ein und ſtellte ge⸗ gen 1 Uhr nachts die Ordnung wieder her. Ernſtere Verletzungen bei den Zuſammenſtößen waren nicht zu verzeichnen. *Der„Oberrheiniſche Beobachter“ in Freiburg i. Br., der der demokratiſchen Partei naheſtand, hat mit dem Jahreswechſel aus wirtſch ftlichen Gründen hatte. das aus den Beſuchen in Rom und Berlin in der Oeſterreichs Politik 1930 Von unſerm Wiener Vertreter Das Jahr 1930 war für Oeſterreich politiſch und wirtſchaftlich von größter Bedeutung. Schloß das Jahr 1929 mit dem großen Werk der Verfaſſungs⸗ reform, die das Kabinett Schober durchgeſetzt hatte, ohne zu außerparlamentariſchen. Mitteln zu greifen, ſo brachte zu Beginn des neuen Jahres die zweite Haager Konferenz, auf der wieder Bundes⸗ kanzler Schober Oeſterreich perſönlich vertrat, Oeſter⸗ reichs Befreiung von allen Reparationslaſten und die Aufhebung des durch den Diktatfrieden von St. Ger⸗ main feſtgeſetzten Generalpfandrechtes der Sieger⸗ ſtaaten. Den hartnäckigſten Widerſtand gegen dieſe Befreiung Oeſterreichs leiſtete bis zuletzt die Kleine Entente unter Führung des tſchechoflowakiſchen Außenminiſters Dr. Beneſch. Daß dieſer Widerſtand ſchließlich überwunden werden konnte, war dem kak⸗ krätigen Eintreten Italiens für Oeſterreich zu ver⸗ danken. Bundeskanzler Schober ſtattete ſeinen Dank dafür durch einen Beſuch in Rom am 11. Februar ab, bei dem zwiſchen Oeſterreich und Italien ein Schiedsgerichts⸗ und Freundſchaftsvertrag abge⸗ ſchloſſen wurde, der in der Preſſe Frankreichs und ſeiner Vaſallen zu aufgeregten Kommentaren Anlaß gab, obwohl er ſich in nichts von Verträgen derſelben Art unterſchied, die Oeſterreich bereits vorher mit einer ganzen Reihe anderer Staaten abgeſchloſſen Auf den römiſchen Beſuch folgte als zweiten der Auslandsbeſuche Schobers der Berliner Beſuch am 21. Februar, der zu äußerſt herzlichen Kund⸗ gebungen der Sympathie führte, und den nicht zu unterſchätzenden praktiſchen Erfolg zeitigte, daß die vielfachen Schwierigkeiten, die bisher dem Abſchluß eines deutſch⸗öſterreichiſchen Handelsvertrages enk⸗ gegengeſtanden hatten, überwunden werden konnten. Am 13. April erfolgte in Berlin die Unterzeichnung des Handelsvertrages, der vom deutſchen Reichstag ſchon im Frühjahr angenommen worden iſt, während er in Oeſterreich infolge der innerpolitiſchen Ver⸗ hältniſſe erſt kurz vor Jahresſchluß vom Nationalrat votiert wurde. Ende April erfolgte ſodaun der Beſuch des Bundeskanzlers Schober in Paris und London, der insbeſondere auch der Erlangung der ſchon lange umworbenen internationalen Inveſtitionsanleihe für Oeſterreich galt. In Paris gelang es Schober hicht, Seineſtadt zurückgebliebene Mißtrauen völlig zu überwinden, ſodaß Frankreich ſich an der bald darauf aufgelegten erſten Tranche der öſterreichiſchen An⸗ leihe nicht als Zeichner beteiligte. Vor der Er⸗ langung dieſer Anleihe mußte Oeſterreich noch eine Bedingung erfüllen, die der Völkerbundrat bezüglich der Verſchärfung des Verbots des Waffentragens in Oeſterreich geſtellt hatte. Die Einbringung dieſer ſogenannten Entwaffnungsvorlage führte zu einen ſcharfen Konflikt zwiſchen der Regierung Schober und der Heimwehr. Dieſe hatte auf einer Führertagung in Korneuburg am 18. Mai ein „Programm“ aufgeſtellt, zu dem ſich jeder Heim⸗ wehrmann eidlich verpflichten ſollte, und das die Ab⸗ a ſicht der Heimwehr bekundete,„nach der Macht im Staate zu greifen“. In einem Memo⸗ kandum überreichte die Heimwehr dem Kabins Schober ihre Forderungen, die in der Unterſtellu 1 von Gendarmerie und Polizei unter Heimweh führung und die Auslieferung der Reſſorts de Inneren und der Juſtiz an Heimwehrvertrauenss männer gipfelten. Die Regierung Schober lehnte J dieſe Heimwehrforderungen ab und trotz des Pro teſtes der Heimwehrführer, die ſich zu ſchärfſter pe⸗ ſönlicher Polemik des Bundesfühkers Dr. Stei gegen den Bundeskanzler Dr. Schober zuſpit wurde das Entwaffnungsgeſetz vom öſterreichiſch Parlament angenommen. Unmittelbar darauf, 14. Juni, erfolgte die polizeiliche Auhaltung de⸗ Bundesſtabschefs der Heimwehr, des reichsdeutſchen 0 Majors Pabſt, der als„läſtiger Ausländer“ landes verwieſen und auf dem Luftwege nach Venedig be⸗ fördert wurde.. Während der parlamentariſchen Sommerferien mehrten ſich die Anzeichen, daß die politiſche Atmo⸗ ſphäre mit Elektrizität geladen ſei. In der chriſtlich⸗ſozialen Partei, in der inzwiſchen Dr. Seipel ſeine Obmannſtelle niedergelegt hatte und durch den Vicekanzler im Kabinett Schober und Heeresminiſter Vaugoin erſetzt war, machten ſich immer ſtärkere Widerſtände gegen den Kurs ſein Erſcheinen. Schober geltend. Die Aufdeckung der Skandale bei 1 . 0 ker F r e, e 8 7 — 5 2. Seite/ Nummer 2 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗ Ausgabe Freitag, 2. Januar 1931 den öſterreichiſchen Bundesbahnen und der Verſuch der Chriſtlichſozialen, den Grazer Vizebürgermeiſter Dr. Strafella trotz eines für ihn ungünſtigen gericht⸗ lichen Urteils in einem Preſſeprozeß als General⸗ direktor der Bundesbahnen durchzudrücken, führte am 25. September zum Sturz der Regierung Schober und zur Betrauung des Vizekanzlers Vaugoin mit der Kabinettsbildung. Das bedeutete die Sprengung der bisher beſtandenen bürgerlichen Koalition. Die großdeutſche Volkspartei und der Landbund weiger⸗ ten ſich, ein Kabinett Vaugoin zu unterſtützen, das nun als chriſtlichſoziales Minderheitskabinett ge⸗ bildet wurde und ſich aus ſeiner Iſolierung durch ein Bündnis mit der Heimwehr zu befreien ſuchte. So kam das Kabinett Vaugoin⸗Seipel⸗Starhemberg zu⸗ ſtande, in dem Seipel das Aeußere und Fürſt Ernſt Rüdiger v. Starhemberg, dex inzwiſchen auf der Heimwehrführertagung in Schladming anſtelle der bisherigen Dr. Steidle und Dr. Pfrimer zum Bun⸗ desführer der Heimwehr gewählt worden war, das Reſſort des Inneren übernahmen, während das Reſ⸗ ſort der Juſtiz mit dem Heimwehrlandesführer Dr. Hueber beſetzt wurde. Das neue Kabinett dtellte ſich dem Nationalrat, in dem es ein ſicheres Mißtrauens⸗ votum zu gewärtigen hatte, garnicht erſt vor, ſondern der Bundespräſident Miklas löſte kraft der durch die Verfaſſungsnovelle dem Bundespräſidenten erteil⸗ ten neuen Machtvollkommenheiten das Parlament auf. Die Wahlſchlacht fand am 9. November ſtatt und geſtaltete ſich beſonders intereſſant durch das Auf⸗ treten der beiden neuen Blocks, des Schober⸗ und des Heimatblocks. Auch die Hitlerpartei ging, nach ihrem großen Wahlſieg in Deutſchland, mit großen Aſpira⸗ tionen in den öſterreichiſchen Wahlkampf, ohne jedoch bet dem ganz auf die Intereſſen der großen Parteien zugeſchnittenen Wahlſyſtem für ihre 100 000 Stimmen auch nur ein einziges Abgeordnetenmandat erlangen zu können. Die Koſten des Wahlkampfes trugen die Ehriſtlichſozialen, die 7, der Schoberblock, der 2 Man⸗ date verlor, von denen 8 der Heimatblock und eines die Sozialdemokraten gewannen, obwohl die Letzteren einen poſitiven Stimmenverluſt von faſt 50 000 Stim⸗ men erlitten hatten. Durch die Uneinigkeit und Zer⸗ ſplitterung der bürgerlichen Parteien war eine Ge⸗ legenheit, dem Auſtromarxismus in Oeſterreich eine Niederlage zu verſetzen, verſäumt worden. Trotz der numeriſchen Schwäche von 19 Man⸗ daten war der Schoberblock durch das Wahlergebnis das Zünglein an der Waage geworden. Ohne ihn konnte keine bürgerliche Regierung gebildet werden und ſo konnte er ſeine Bedingungen ſtellen. Dieſe waren: Ausſchluß der Heimwehr aus der neuen Re⸗ gierungskoalttion und„Ruck nach der Mitte“. Das Ergebnis war die Bildung des Kabinetts durch den Vorarlberger Landeshauptmann Dr. Ender, in das Dr. Schober als Vicekanzler eintrat. Das Kabinett verfügt jedoch nur über eine ſchwache Mehrheit von 5 Stimmen und ſo muß ſeine Lebensfählgkeit mit einer gewiſſen Skepſis beurteilt werden. Dr. Gr. 5. 5 5* 8 Warenhausbrand in der Silveſternacht Ein Brand, der in der Silveſternacht in der erſten Etage des Warenhauſes Preuß in Moabit aus⸗ brach, verſetzte die Berliner Feuerwehr in die höchſte Alarmſtufe. Den Bewohnern der über dem Waren⸗ haus liegenden Stockwerke war durch den ſtarken Qualm und durch das Flammenmeer, das an dem reichen Verkaufslager immer neue Nahrung fand, der Weg ins Freie abgeſchnitten, ſo daß die Feuer⸗ wehrleute, mit Rauchſchutzhelmen ausgerüſtet, die Bewohner ins Freie bringen mußten. Vom Hof und von der Straße aus errichtete man Leitern und drang durch Einſchlagen der Fenſterſcheiben in die inneren Räume ein. Eine ungeheure Menſcheumenge hatte ſich alsbald eingefunden. Scharen halbwüchſiger Burſchen ver⸗ ſuchten, die Abſperrung der Schutzpolizei zu durch⸗ brechen. Es kam zu heftigen Zuſammenſtößen, bei denen die Polizei mehrere Verhaftungen vornahm. — Sprottau, 2. Jan. In der Weihnachtslotterie der Arbeiterwohlfahrt gewann der Bäckerlehrling Lindner aus Sprottau den Hauptgewinn in Höhe von 25 000 Mark. Der Gewinner iſt ein Waiſen⸗ knabe. Wie ich zur Nalurwiſſenſchaft kam Von Wilhelm Bölſche Zum 70. Geburtstag des Naturphiloſophen Für das geiſtige Schickſal meines Vaters und da⸗ mit indirekt auch meines iſt in einem drolligen Zu⸗ ſammenhang Alexander von Humboldt be⸗ deutſam geworden. Als Humboldt 1837 zur Jubel⸗ feier der Univerſität nach Göttingen kam, überreich⸗ ten ihm drei begeiſterte und nach Kräften dichtende Jünglinge eine Huldigungsſchrift, dabei der ſpätere Aeſthetiker Carriere und mein Vater. Die Verſe aber gefielen der damaligen hannöveriſchen Regie⸗ rung nicht. Als mein Vater, ein Bauernſohn aus der Heimat des Deutſchlandlied⸗Sängers, Fallers⸗ eben, der ſonſt brav proteſtantiſche Theologie ſtu⸗ diert hatte, eine arre bekommen ſollte, legte man ihm einen Revers vor, daß er alle künftig zu drucken⸗ den Gedichte vorher einer wohllöblichen Behörde Unterbreiten wolle. Im Trotz unterſchrieb er nicht, ndern ging ohne Staatsamt in die freie Journa⸗ tik. Es mag aber doch ſchon eine ſtille Liebe zur ographie neben der Theologie mitgeſpielt haben, er nachher ſein ganzes langes und reiches Leben bleiben ſollte. Humboldt, den er damals auch önlich geſprochen, blieb ihm eine Art Heiliger. te vieljährige ſpätere Tätigkeit bei der„Köl⸗ chen Zeitung“ aber ſtellte er ganz beſonders in den Dienſt geographiſcher Förderung. Es waren die Tage grobartigſter, auch deutſcher Entdeckungen. Berühmte Forſchungsreiſende aller Länder verkehr⸗ ten bei uns im Hauſe. Perſönliche Freundſchaft ver⸗ knſtpfte ihn mit Auguſt Petermann, der wegen ſeines Eintretens für deutſche Nordpolfahrten eine Inſel bei Spitzbergen nach ihm benannte.. In dieſem Milieu bin ich aufgewachſen. Eine ge⸗ wiſſe Miſchung des frei Literariſchen mit dem ſtreung Wiſſenſchaftlichen iſt mir früh wie etwas ſcheinbar Selbſtverſtändliches darin mit⸗ gegeben worden. ein Vater hauſte in einer rieſigen Bibliothek, Karten bedeckten die Wände. Aber er hatte auch ſonſt gemeinnützige Intereſſen, wo etwas au Naturwiſſenſchaft anklang. Vogt, Moleſchott, Roß⸗ Die Stetillage Hetzer an der Arbeit Telegraphiſche Meldung — Eſſen, 2. Januar. Auf einer ganzen Anzahl von Zechen im Ruhr⸗ gebiet kam es heute früh unter dem Druck von Arbeitsloſen, die die Zechentore beſetzt hatten. zu wildem Streik. Während auf einzelnen Ze⸗ chen nur ein Teil der Belegſchaft nicht eingefahren iſt, ruht auf anderen Zechen des Bezirkes die Arbeit voll⸗ ſtändig. Soweit ſich bisher feſtſtellen laſſen konnte, werden von dieſem Streik etwa 20 Zechen des Ruhr⸗ bergbaues betroffen. In Dinslaken iſt auf der Schachtanlage Loh⸗ berg der Vereinigten Stahlwerke der größte Teil der Frühſchicht heute nicht eingefahren, lediglich 225 Mann haben die Arbeit aufgenommen. Die Zechenverwal⸗ tung führt die Arbeitsniederlegung auf die verſtärkte Propaganda der ſogenannten revolutionären Gewerkſchaftsoppoſition zurück, die geſtern in Gelſenkirchen eine Konferenz abhielt, in der ultimative Forderungen an die Zechen⸗ beſitzer gerichtet wurden. U. a. wurde die ſofortige Rücknahme der Kündigungen verlangt. Bei Ableh⸗ nung dieſer Forderungen ſollte ein Streikbeſchluß herbeigeführt werden.. Zunehmende Beſtreikung Die Zahl der von der Streikbewegung betroffenen Schachtanlagen hat ſich nach neueren Meldungen bis Mittag auf 22 erhöht. Amſtärkſten macht ſich die Streikbewegung im Hamborner Bezirk be⸗ merkbar, wo in vier von ſechs Schächten die Arbeit zum Teil niedergelegt wurde. Die Hälfte der 5 500 Mann ſtarken Belegſchaften iſt hier nicht eingefahren. In den Waſchkauen und anderen Räumen der Ham⸗ borner Zechen wurden heute früh Belegſchaftsver⸗ ſammlungen abgehalten, in denen ſich die Mehrheit für den Streik ausſprach. Als Grund wird hier das Kündigungsſchreiben der Zechenbeſitzer angegeben. Heute mittag wird auf dem Goetheplatz in Hamborn eine Verſammlung der ſtreikenden Bergarbeiter ſtattfinden. Im Bezirk Recklinghauſen ſind von 18 Schachtanlagen bis jetzt fünf von der Streikbewegung betroffen. Die chriftlichen Bergarbeiter Wie vom Gewerkverein chriſtlicher Bergarbeiter mitgeteilt wird, hat ſich der Hauptvorſtand der Ge⸗ werkſchaft mit dem Streik im Ruhrbergbau befaßt und ſeine Mitglieder aufgefordert, weiter zu Politiſche Zuſammenſtöße Zwei Tote in Berlin Berlin, 2. Jan In der Neujahrsnacht ſind in der Hufelandſtraße zweit Männer durch Repolverſchüſſſe ſo ſchwer verletzt worden, daß ſie geſtorben ſind. Nach dem bisherigen Unterſuchungsergebnis hat ſich die Blut⸗ tat etwa folgendermaßen abgeſpielt: Einige Angehörige des Reichs banners woll⸗ ten ihre Frauen nach Hauſe bringen. Als ſie, unter ihnen der Zigarrenhändler Schneider, an dem im Hauſe Hufelandſtraße 31 befindlichen Stammlokal der Nationalſozialiſten vorbeikamen, wurden ſie an⸗ gerempelt, ſo daß ſich eine Schlägerei ent⸗ wickelte. Die Reichsbannerleute zogen ſich in ihre Gaſtwirtſchaft zurück. Als ſpäter Schneider und ſein Sohn nach Hauſe zurückkehrten, mußten ſie die Feſtſtellung machen, daß inzwiſchen einer ihrer poli⸗ tiſchen Gegner in das Geſchäft eingedrun⸗ gen war. Er befand ſich in einem heftigen Wort⸗ ſtreit mit Frau Schneider, bei dem er nach deren Ausſage Drohungen ausſtieß. Als Schneider und ſein Sohn den Tobenden aus dem Geſchäft werfen wollten, gab dieſer aus ganz kurzer Entfernung mit einem Revolver einen Schuß ab, der dem jungen im Ruhrgebiet arbeiten. Die Verhandlungsmöglichkeiten ſeien noch nicht erſchöpft. Bereits für den 7. Januar ſeien Verhandlungen in Ausſicht genommen. Auch müßten die alten Löhne bis zum 15. Januar weiter gezahlt werden. Die Gewerkſchaftsführer haben ſich in die ein⸗ zelnen Streikgebiete begeben, um an Ort und Stelle die Lage zu prüfen und gegebenenfalls vermittelnd einzugreifen. Weitere Funktionärkonferenzen In den Geſchäftsſtellen des Bergbauinduſtrie⸗ arbeiterverbandes, Bezirk Ruhrgebiet, fanden geſtern 14 Funktionärkonferenzen ſtatt, die ſich mit der lohnpolitiſchen Lage im Ruhrbergbau befaßten. In allen Konferenzen wurde der Aufruf der Berg⸗ arbeiterverbände gutgeheißen, in dem die Beleg⸗ ſchaften aufgefordert werden, keine neuen Arbeitsver⸗ träge abzuſchließen, die die vom Zechenverband ge⸗ wünſchte Lohnherabſetzung vorſehen. Einer Aus⸗ ſperrung am 15. Januar, ſo wurde weiter aus⸗ geführt, würden die Bergarbeiter mit Ruhe und Ent⸗ ſchloſſenheit entgegenſehen. Ebenſo entſchloſſen wür⸗ den ſie ſich gegen die politiſchen Streikparolen der K. P. D. und der revolutionären Ge⸗ werkſchaftsoppoſition wenden. Kündigung in Niederſchleſien Telegraphiſche Meldung Waldenburg, 2. Jan. Der Verein für die Bergbaulichen Intereſſen Niederſchleſiens hat das Lohnabkommen der Bergarbeiter zum 31. Januar 1931 gekündigt. Verhandlungen über eine Neuregelung werden dem⸗ nächſt ſtattfinden. Der Streik in Südwales Telegraphiſche Meldung London, 2. Jan. Von dem vorgeſtern abend angeordneten Streik im Bergbau von Südwales werden über 140 000 Bergleute betroffen. Da der Schlichtungsaus⸗ ſchuß erſt am Samstag zuſammentritt, wird die Ar⸗ beitseinſtellung mindeſtens drei Tage dauern. Der Sekretär des Bergarbeiterverbandes erklärte, es be⸗ ſtehe große Gefahr, daß ſich die Streikbewegung aus⸗ dehne, wenn nicht bald eine Einigung erzielt werde. C b Schneider in den Bauch drang, ſo daß er an innerer Verblutung ſtarb. Nachdem der Täter den Schuß abgegeben hatte, ergriff er die Flucht und gab auf den Bankbeamten Graf, der vor dem Laden ſtand. einen weiteren Schuß ab, der ihm in den Kopf drang. Beide Verletzte ſtarben noch in der Nacht. Sprengſtoffattentat in Gotha Gotha, 2. Januar. In der Silveſternacht verübten bisher unbekannte Täter in der Hünersdorf⸗Straße 2, in der ſich die Geſchäftsſtelle der NSDAP., Ortsgruppe Gotha, befindet, ein Sprengſtoffattentat. Die Täter haben nach der poltzeilichen Darſtellung eine in einem 63 Zentimeter langen Stahlrohr unter⸗ gebrachte Sprengladung unter der Haustür hindurch⸗ geſchoben und durch eine Zündſchnur zur Exploſion gebracht. Die Sprengladung war mit einem Papier⸗ propfen abgedichtet, der, wie die Polizei feſtſtellte, aus Teilen der kommuniſtiſchen Illuſtrierten Ar⸗ beiterzeitung beſtand. Durch die Exploſion iſt nur geringer Sachſchaden entſtanden; es wurden nur die Zwiſchentür aus dem Rahmen geriſſen und eine An⸗ zahl Fenſterſcheiben zertrümmert. Eine Frau, die zur kritiſchen Zeit gerade die Treppe herunterkam, wurde durch Glasſplitter leicht verletzt, da ſie ſich glücklicher⸗ weiſe noch nicht im Hausflur befand. Vaoͤiſche Politik Neujahrsfeier in Karlsruhe In den Räumen des Staatsminiſteriums fand as Neujahrstag eine ſchlichte Feier ſtatt, in der neben den Regierungsmitgliedern alle Kreiſe des öffent⸗ lichen, wirtſchaftlichen und kulturellen Lebens unſeres Landes vertreten waren. Staatspräſident Wittemann hielt eine An⸗ ſprache, in der er Deutſchlands außen⸗ und innen⸗ politiſche Aufgaben umſchrieb und nach dem Hinweis auf die wirtſchaftliche, politiſche und ſeeliſche Not unſeres Volkes u. a. ausführte: Nur der Reichs präſident und die von ſeiner Autorität geſtletre Reichsregierung mit dem Reichskanzler Dr. Brüning zeigten ſich als feſten Pol in der Erſcheinungen Flucht. Sie verdienten dafür Vertrauen. Politiſche Einſicht und Verantwortlichkeit gegenüber dem Staate und deſſen Bedürfniſſen, die Liebe zum Volk und deſſen Erhaltung im Staat müſſe immer mehr die Oberhand gewinnen über Schlagwortpolitik, ver⸗ ſtiegenen Nationalismus, politiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Peſſimismus, unfruchtbare hemmungsloſe Kri⸗ tik und Verleumdung. Der Staatspräſident machte ſich zum Schluß die mahnenden und aufmunternden Worte des Reichs⸗ kanzlers in deſſen Neujahrsgedanken zu eigen. Neujahrsglückwunſch an die Polizei Der badiſche Junenminiſter hat anläßlich des Jahreswechſels an Polizei und Gendarmerie fol⸗ genden Erlaß gerichtet: „Den Führern und Beamten der badiſchen Polizei und Gendarmerie ſpreche ich für treue Pflicht⸗ erfüllung im vergangenen dienſtlich für ſie be⸗ ſonders ſchweren Jahre meinen Dank aus und ver⸗ binde damit die beſten Glückwünſche für das kom⸗ mende Jahr. Ich bin der ſicheren Erwartung und feſten Ueberzeugung, daß auch in Zukunft Regierung und Bevölkerung ſich auf den badiſchen Sicherheits⸗ dienſt feſt verlaſſen können. Treue um Treue!“ Witte⸗ mann, Staatspräſident und Innenminiſter. Verbot ſog. Marſchübungen Es liegt Veranlaſſung vor, auf die Bekannt⸗ machung des Miniſters des Innern vom 21. Okt. 1930—„Karlsruher Zeitung“, Staatsanzeiger vom 21. Okt. 1930, Nr. 245— hinzuweiſen, wonach auf Grund des Artikels 123, Abſ. 2 der Reichsverfaſſung alle Anſammlungen und Verſammlun⸗ gen unter freiem Himmel verboten ſind. Darunter fallen, wie von zuſtändiger Seite bemerkt wird, auch die ſogenannten Sportmärſche, Marſch⸗ übungen und ähnlichen Veranſtaltungen von politi⸗ ſchen Verbänden. Letzte Meldungen Großfeuer — Dortmund, 2. Jan. In einem Schreibwaren⸗ geſchäft explodierte während der Silveſterfeier, die in einem Zimmer hinter dem Laden ſtattfand, ein grö ⸗ ßerer Vorrat an Feuerwerkskörpern. Sieben Perſonen wurden verletzt, davon zwei lebensgefährlich. Das Innere der beiden Räume wurde vollkommen zerſtört, — Goldberg i. Mecklenburg, 2. Jan. Das Hotel „Deutſches Haus“ wurde geſtern früh durch ein Großfeuer vollſtändig vernichtet. In den oberen Stockwerken des Hotels entſtand plötzlich Feuer, während in der Diele noch getanzt wurde. Die beiden nebeneinander liegenden Hotelgebäude aufgefaßt. Viele Gäſte konnten ihre Mäntel und Be⸗ kleidungsſtücke nicht mehr in Sicherheit bringen, da der Brand ſich mit raſender Schnelligkeit ausdehnte. Die beiden nebeneiander liegenden Hotelgebäude brannten vollſtändig nieder, ein Teil des Inventars konnte jedoch gerettet werden. Die Entſtehungs⸗ urſache des Feuers iſt noch ungeklärt. 5 — Baltimore, 2. Jan. Das große Gebäude des Verlagshauſes der„Baltimore Poſt“ ſteht in Flammen. Eine Perſon kam im Feuer um, fünf werden vermißt und man fürchtet, daß ſie ebenfalls. den Tod gefunden haben. mäßler gehörten nicht minder zu ſeinem Bekannten⸗ kreis. Nun ſetzte eben damals die Bewegung für deutſche zoologiſche Gärten lebhafter ein. Faſt genau im Jahre meiner Geburt wurde mit auf Anregung meines Vaters der Kölner Garten gegrün⸗ Wilhelm Bölſche wird heute 70 Jahre det. Er lag außerhalb der Feſtungsmauern meinem Elternhauſe am Rhein zunächſt. Wir Kinder hatten freien Eintritt, und da die Kölner Umgebung ſonſt wenig bot, iſt er von früh an der„Naturhintergrund“ meiner Spiele und meines Lernens geweſen. Ich ſehe mich als winzigen Knirps noch, wie ich den treff⸗ lichen Direktor Bodinus auf die Rattenfagd in ſeinen Tiergehegen begleiten durfte. Solcher Direktor ſelbſt ſpäter zu werden, erschien mir als höchſter Lebens⸗ traum. Als der bekannte ruſſiſche Reiſende und Sprachforſcher Radloff einmal den Garten beſuchte, konnte ich ihm als ſolcher Dreikäſehoch bereits alle Tiernamen nennen, was ihn nicht wenig amüſierte. Als ich mein erſtes Buch(Robinſon) geleſen, erfand ich mir ſelbſt einen Weltfahrerroman, in dem alles auf mitgebrachte Tiere ging. Vom Gymnaſium habe ich dann ſchon einen erſten Bericht über eine Hochwaſſerkata⸗ ſtrophe meines Zoo für Karl Ruß'„Gefiederte Welt“ geliefert; mein erſtes Gedrucktes. Zu dem Garten kam aber bald noch ein entſcheidendes zoo⸗ logiſches Buch. In meine erſten Leſejahre hinein erſchien in ganz langſamen Lieferungen Brehms „Tierleben“. Die braunen Hefte häuften ſich berge⸗ hoch auf einem Tiſch meines Vaters. Unabläſſig habe ich wie eine erſte Fibel die ſchönen Holzſchnitte beſehen, und allmählich lernte ich auch den Text faſt auswendig. Noch heute iſt er mir in der alten Faſ⸗ ſung faſt bei jedem merkwürdigeren Tier wörtlich geläufig. Auch Brehm kam einmal ſelbſt nach Köln, mir mit ſeiner wunderbaren Rednergabe ein un⸗ auslöſchlicher Eindruck. Ich habe mich dann als Junge auch ſchon ganz naiv im freien Vortrag be⸗ tätigt und gemerkt, daß ich's einfach konnte; ſo was lernt man nicht, man hat's. Neben Meiſter Brehm muß ich aus meiner früheren Lektüre noch ein paar echte naturgeſchicht⸗ liche Ingendbücher des längſt entſchwundenen Spa⸗ merſchen Verlages nennen: Wagners„Entdeckungs⸗ reiſen in Haus und Hof“, einen„Kosmos für die Jugend“, wo ich zum erſten Male auch Urwelttiere ſah, die mich mein Leben lang ſo magiſch feſſeln ſollten, Ules„Wunder der Sternenwelt“; auch des trefflichen Lenz„Gemeinnützige Naturgeſchichte“ und den alten„Leunis“, deſſen Verfaſſer heute unter dem tauſendjährigen Roſenſtock von Hildesheim ruht. Noch einer perſönlichen Anregung muß ich ge⸗ denken. Meine guten Eltern hatten auch im Punkt Schule eine ſehr freie Auffaſſung. Am liebſten hätten ſie ihre Kinder ganz ohne ſolche bloß mit zwangloſen Privatſtunden aufwachſen laſſen. So erhielt ich Jahre lang einen alten Kölner Elementarlehrer, Heinrich Kühne hieß der vortreffliche Mann, mehr als Freund und Spaziergangsgenoſſen denn als wirklichen ge⸗ ſtrengen Schulmeiſter. Köln war damals noch in eine enge Schnürbruſt alter Feſtungswälle eingeſperrt. Dazu gehörten auch rieſige gründurchwachſene Grä⸗ ben, eigentlich nur dem Militär zugänglich. Dort fan⸗ den ſich dicht an der ſonſt ſo waldfernen Stadt ſel⸗ tene Pflanzen und Tiere die Fülle, wie in einem der heutigen Naturſchutzgebiete. Der alte Kühne aber, ein liebevoller Naturfreund, hatte eine Erlaubnis⸗ karte zu dieſem verbotenen Paradies und legte mit Fleiß ſeine pädagogiſchen Spaziergänge dahin. Hier hat er mir die erſten Schmetterlinge und Käfer ge⸗ fangen und benannt. Meine Mutter, die gern Worte verwechſelte, nannte ihn danach ſelber einmal den. „Herrn Käfer,“ und der Name blieb ihm unter uns. Ich möchte aber jedem werdenden Naturfreunde ſol⸗ chen Herrn Käfer wünſchen. Daheim hatte der Gute noch ein paar Dutzend ausgeſtopfter Vögel, die mir, dem ſpäteren eifrigen Muſeumswanderer, auch heute 15 immer wie unter einem verklärenden Schein ſtehen. Man braucht ja wirklich ſo wenig in ſolchen Jah⸗ ren, um für ein Menſchenleben angeregt zu werden. Wobei ich auch noch meiner Mutter ſelbſt ihre Rolle geben muß. Sie war ein ſüddeutſches Waldkind, dem in der kahlen Kölner Rheinebene immer etwas fehlte. Aber wohl gerade ſo hat ſie ihre Wald⸗ und Naturſehnſucht als Glückselement ſo tief in mich hinein geprägt. Was die anderen als Wiſſen gaben, wurde bei ihr Gemütsſache. Und ich glaube, auch davon iſt doch ein Hauch auch in alle meine ſpäteren Bücher gekommen. Mannheim im Rundfunk. Mit einer ſtunde„Proben badiſcher Dichter“ ver⸗ mittelte am Neufahrstage Walter Jenſen⸗ Heidelberg den Rundfunkhörern Einblicke in das dichteriſche Schaffen einiger Dichter aus unſerer engeren Heimat. Den Beginn machte Adolf Schmitthenners feſſelnde Erzählung„Feuer“, während Otto Frommels feinſinnige Ge⸗ ſchichte„Der Dachſtuhl“ einen wirkungsvollen Abſchluß bildete. Sorgſam ausgewählt, vor allen Dingen aber vielſeitig waren die Gedichte, die Leſe⸗ . . S cn ee 888 Sn SS . N . G 5 * 1 * e 1 and as neben öffent⸗ Lebens e An⸗ innen⸗ inweis . Not e * Reichs ester 1 rüning tungen litiſche dem n Volk mehr k, ver⸗ tſchaft⸗ ſe Kri⸗ uß die meichs⸗ läßlich ie fol⸗ Bolizet 115 ch t ſie be⸗ d ver⸗ kom⸗ g und erung rheits⸗ Witte⸗ aren⸗ die in g 6 ern. wei eiden Hotel ch ein u den öͤtzlich urde. bäude d Be⸗ n, da ahnte. bäude ntars ings⸗ u de inn fünf tfalls n ge⸗ meine perrt. Grä⸗ fan⸗ t ſel⸗ einem aber, bnis⸗ e mit Hier r ge⸗ Vorte 9 * lden uns. 2 ſol⸗ * Gute mir, heute che in Jah⸗ rden. ihre kind, twas und mich aben, auch teren ellen die 0 römiſchen Gottheiten, Freitag, 2. Januar 1931 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 2 Januar Der Januar iſt eigentlich nicht ein Monat, der zu beſonderer Freude Anlaß bietet. Das neue Jahr wird durch den kälteſten Monat wenigſtens unter unſeren Breiten⸗ und Längengrad eingeleitet. Daher hieß der Janaur auch früher in Deutſchland Hart⸗Monat. Im altdeutſchen Kalender trug er den Namen Winter⸗ monat. Nach dem römiſchen Kalender wurde er von Numa den früheren zehn Monaten des Jahres zu⸗ gefügt und dem Janus gewidmet, nach dem er auch benannt iſt. Janus ſelbſt iſt eine der vornehmſten deſſen eigentliche Bedeutung den Alten unklar war. Er erſcheint als Gott alles Anfangs und Eingangs und gilt daher für den Ael⸗ teſten aller Götter. Er wurde bei den Gebeten und Opfern zuerſt angerufen. Ihm waren heilig der Tagesanfang, die Monatserſten(ealendae) und der erſte Monat des römiſchen Kirchenjahres. Damit wurde er auch zugleich zum Gott des Jahres- und Zeiten⸗ wechſels. l Es iſt nicht verwunderlich, daß gerade im Januar zahlreiche Bauernregeln über den Verlauf der kommenden Ernte Auskunft geben.. wollen. Um dieſe Zeit herrſcht ja gerade darüber Unklarheit und demzufolge ſind allen Prophezeiungen Tür und Tor geöffnet. Das geht ſogar ſo weit, daß der Wetter⸗ verlauf an einem beſtimmten Tage genauen Aufſchluß geben ſoll. So heißt es: „Am 10. Januar Sonnenſchein bringt viel Korn und Wein.“ Andere Sprüche beſagen: „Januar weiß, der Sommer heiß.“ Aber auch: „Januar warm, daß Gott erbarm.“ und: N „Iſt der Januar nicht naß, füllet ſich des Winzers Faß.“ „Wirft der Maulwurf im Januar, ſo dauert der Winter bis Mai.“ Von„tiefer“ Erkenntnis zeugt der Vers: „Auf trockenen kalten Januar folgt viel Schnee im Februar.“ Und noch ein Datumsvers: „Ein ſchöner Tag an Pauli Bekehrung(25. Jan.) bringt allen Früchten reiche Beſcherung.“ Hoffen wir, daß ein nicht zu ſtrenger, vor allem nicht zu langer Winter nicht noch mehr Vorausſetzun⸗ gen für eine Verſchärfung der Wirtſchaftskriſe ſchafft. Vom Januar erhoffen viele Winterkurorte noch ein gutes Geſchäft. Der Beſuch zu Weihnachten und Neujahr war infolge mäßiger Sportverhältniſſe nicht überall befriedigend. Allzu großen Erwartungen wird man ſich allerdings kaum hingeben dürfen, da allenthalben das Geld zu Winterreiſen fehlt. E. D. Steuerkalender der Stadtkaſſe für den Monat Januar 1931. Bis 5. Jan. 1931: Gebäudeſonderſteuer für Dezember 1930 Schuldgeld der Höheren Handels⸗ ſchule für Januar 1931, Betriebsbeitrag für den Werk⸗ ſtättenunterricht der Gewerbe⸗ ſchulen im Winterhalbjahr 1930/81, Wohnungsluxusſteuer, IV. Viertel 1930, Gemeinde⸗ und Kreisſteuer, IV. Viertel der Vorauszahlungen 1930, Gemeinde⸗ und Kreisſteuer, IV. Viertel der Vorauszahlungen 1930 infolge Erhöhung des Steuer⸗ grundbetrags des Betriebsver⸗ mögens, Gemeindebierſteuer, die im Monat Dezember 1930 feſtgeſtellt wurde, Schulgeld der Höheren Lehr⸗ anſtalten, III. Tertial 1930/1, Gebühren für Dezember. * * Zulaſſung als Rechtsanwalt. Gerichtsaſſeſſor Dr. Friedrich Zinkgräf wurde beim Amtsgericht Weinheim und Landgericht Mannheim als Rechts⸗ anwalt zugelaſſen nach Verzicht auf ſeine Zulaſſung beim Amtsgericht Ueberlingen. 1 1 7. 11 Fbb!!!õãõãũõũũũũũũã swiſchen den beiden Proſaſtücken zum Vortrag kamen.„Der Steinhauer“ von Emanuel vnn Bodmann milderte den Uebergang von Albert Geigers„Waldidyll!“ zu den in modernem Rhythmus klingenden Gedichte„Das Haſpelmädchen in der Fabrik“ und„Saal in der Spinnerei“ von Hermine Mater⸗ häuſer. Einen ganz beſonderen muſb⸗ kaliſchen Genuß vermittelte das Kergl⸗ Quartett,(die Herren Kergl, Konradin, Neu⸗ meier, Müller) das in Uraufführung das Streichauartett in Es⸗dur op. 38 von Julius Klaas brachte. Man fühlte die Liebe, mit der ſich dieſe Künſtler des anſprechenden Werkes angenom⸗ men hatten. Die Hörergemeinde kann der Mann⸗ heimer Rundfunkleitung nur dankbar ſein, daß ſie nicht nur beſtrebt iſt, auf literariſchem Gebiete Gutes zu bieten, ſondern daß ſie dieſes Beſtreben auch auf die Muſik ausdehnt und hierbei geſchätzte Mann⸗ heimer Künſtler zu Worte kommen läßt. Carl Bartoſch⸗Uraufführung in Ludwigshafen. Die„Liedertafel“ Ludwigshafen, die erſt vor kurzem einen a cappella⸗Chor(„Walther von der Vogelweide“) ihres Dirigenten Carl Bartoſch erſtmals gefungen hatte, brachte am Neujahrsabend ein weiteres Werk, das 42. des ſchaffensfrohen Mann⸗ heimer Komponiſten zur Uraufführung: die „Glocken nacht am Rhein“. Den warmempfun⸗ dem vaterländiſchen Text dichtete im Befreiungsjahre Wilhelm Daniel⸗Mundenheim, der Vorſitzende des Speyergau⸗Sängerbundes. Unter Glockenſchlägen hebt ein Orcheſtervorſpiel an, das in kirchentonart⸗ lichen Wendungen die heilige Nacht des mittelalter⸗ lichen Doms vor die Seele rückt, aus dem erzenen Glockenklang wächſt dann in freier thematiſcher Ver⸗ arbeitung des Deutſchlandliedes der Männerchor heraus. Die Weiſe, aus Moll ſich zum Dur aufhel⸗ lend, ſchwillt in ſchlagkräftiger Homophonie immer mehr an und verſtrömt als Jubelhymnus im Glanz des Orcheſters, des vollen Orgelwerks und dröhnen⸗ dem Glockenhall. Kleine Zwiſchenſpiele heben die Stimmung; ſo ein Fernwerk⸗Interludium und eine kriegeriſche Marſchweiſe. Der Chor der„Lieder⸗ tafel“ ſang die eintragſame Melodie mit Begeiſte⸗ rung; die Zuhörer vernahmen dankbar eine Wieder⸗ Neujahrs⸗Bierprobe der Liedertafel Die Neujahrsbierprobe der Mannhei⸗ mer Liedertafel iſt im Laufe der Jahrzehnte zum eiſernen Beſtand geworden. Es iſt eine alte ſchöne Sitte der Liedertäfler, ihre Freunde bei dieſer Gelegenheit durch Geſang und Muſik zu erfreuen, die finſtern Sorgen zu bannen und im deutſchen Liede neuen Lebensmut zu ſchöpfen. Zu dieſer Ver⸗ anſtaltung, die ſich ſtets größter Beliebtheit erfreut, hatten ſich auch am geſtrigen Tage ſo außerordentlich viele Sangesbrüder eingefunden, daß das ſchöne Vereinsheim bis auf den letzten Platz beſetzt war. Unter den Ehrengäſten bemerkten wir u. a. die Re⸗ gierungsräte Neumeier, Dr. Heim und Mül⸗ ler, die Bürgermeiſter Dr. Walli und Büchner, Landtagsabg. Dr. Waldeck, Beigeordneten Dr. Zeiler, Krankenhausdirektor Kißling, Stadtrat Ludwig und Sty.⸗Vorſt. Ludwig Haas. Die Standesorganiſation der Rechtsanwälte war durch RA. Anton Lindeck und die Schwetzinger Lieder⸗ tafel unter Führung von Fabrikant Baſſermann vertreten. Des weiteren bemerkten wir eine Reihe von Abordnungen hieſiger Vereine, ſo u. a. den „Feuerio“ mit ſeinem Präſidenten Bieber an der Spitze. Das Programm war dem Tage angepaßt. Es enthielt heitere Weiſen mit künſtleriſchem Einſchlag und turneriſche Glanzleiſtungen, die ſehr bald eine fröhliche und angeregte Stimmung hervorriefen. Der Stoff für die Neujahrsbierprobe ſtammte aus dem bürgerlichen Brauhaus Habereckl. Unter der feinfühligen Leitung von Herrn Tunze brachte das Hausorcheſter zunächſt zwei Muſikſtücke zum Vortrag, von denen wie bei der Weihnachtsfeier die Ouverture aus„Banditenſtreiche“ von Suppé eine beſonders prächtige Wiedergabe erfuhr und ſtürmi⸗ ſchen Beifall errang. Die Liedergaben des Männer⸗ chors unter Leitung von Herrn Ulrich Herzog waren auf einen heiteren Ton geſtimmt. Erwähnt ſei vor allem das Schreckſche Lied„Ich ſpring an die⸗ ſen Ring“, das launige„Mädel, heirat mich“ von Milarch und der humorvolle„Schweinauer Tanz“ von Moldenhauer. Beſonderen Anklang fanden auch die Solis des Opernſängers A. Weig vom Natio⸗ naltheater, der, am Flügel von Herrn W. Walter begleitet, das„Meeresleuchten“ von Löwe,„Ihr Bild“ von Schubert und die Arie aus„Figaros Hochzeit“ mit ſeines Baſſes Gewalt gar herrlich zum Vortrag brachte. Neben den muſikaliſchen und ge⸗ ſanglichen Darbietungen des Abends erregten auch die Vorführungen der erſten Turnriege des Tur n⸗ vereins Mannheim von 1846 am Pferd und am Barren allgemeinen Anklang. Die ſchwierigen Leiſtungen wurden mit Schneid ausgeführt. Der 2. Vorſitzende der Liedertafel, Dr. Brun⸗ ner, hielt die Feſtanſprache. Er erinnerte insbeſondere an den Sangesbruder, der niemals fehlte, der ſtets im Kreiſe der Sänger ſaß und ſtets mit ſeinen Liedern erfreut hat, Handwerkskammerpräſident Jakob Groß, der in der Liedertafel niemals vergeſſen werde. Alsdann warf der Redner einen kurzen Rückblick auf das ab⸗ gelaufene Jahr, das, abgeſehen von einigen fröh⸗ lichen Stunden, viele große und ſchwere Sorgen ge⸗ bracht habe. Der Kampf um das tägliche Brot, der Kampf um die wirtſchaftliche Poſition werde auch im neuen Jahre anhalten. Man ſei noch weit von Friede, Zufriedenheit und Einigkeit entfernt. Möchte doch bald der Tag erſcheinen, an dem nach den Wor⸗ ten von Stefan Georges das Große wieder groß iſt, Zucht herrſcht und das deutſche Vaterland wieder groß daſteht. Die mit lebhaftem Beifall aufgenom⸗ menen und mit freudigem Sängermut geſprochenen Worte fanden lebhaften Widerhall. Sie leiteten über zu der Ehrung von Mitgliedern, die der 1. Vorſitzende der Liedertafel, Herr Georg Müller, vornahm. In anerkennenden und dank⸗ baren Worten gedachte er zunächſt des verdienſt⸗ vollen Rechners, Herrn Karl Fauth, der nach auf⸗ opfernder Tätigkeit als Kaſſier der Liedertafel nun aufs neue wieder das Amt übernommen habe, wofür ihm die zuſtehende Ehrung zu gegebener Zeit auch zuteil werde. Mit dem Goldenen Sängerring und der Silbernadel vom Badiſchen Sängerbund wurden ausgezeichnet die Sänger Richard Deutſch, Karl Bender und Jakob Groß lein Neffe des verſtor⸗ benen Ehrenpräſidenten Jakob Groß). Die Silber⸗ nadel des Badiſchen Sängerbundes erhielten die Sänger Springmann, Fleck und Berndt. Der Vereinshumoriſt Jacob Frank warf als⸗ dann einen pointenreichen humoriſtiſchen Rückblick auf das abgelaufene Jahr und errang damit wie am Weihnachtsfeſt Beifall über Beifall. Der Män⸗ nerchor ſang noch Lieder von Silcher und Wicken⸗ hauſen, während Frl. Mizzi Seibold vom Natio⸗ naltheater durch ihre heiteren Vorträge die Zuhörer begeiſterte. Das Hausorcheſter ſchloß darauf mit einigen reizenden Tonſchöpfungen die zur allſeitigen Zufriedenheit verlaufene Neujahrsbierprobe. ch. C. ũ dw ããã y yd y Sturm im neuen Fahre Nach ergiebigen Regengüſſen brach in der vierten Morgenſtunde des zweiten Tages im neuen Jahre ein Sturm los, wie wir ihn ſeit Wochen nicht mehr erlebt haben. Mit unheimlicher Gewalt fegte er um die Ecken und klapperte mit den nicht feſt ein⸗ gehängten Fenſterläden. Mit kaum verminderter Kraft trieb er auch in den ſpäteren Stunden ſein tolles Spiel und machte den zu ihrer Arbeitsſtätte eilenden Radfahrern das Vorwärtskommen wirklich ſehr ſchwer, zwang ſie ſogar an ganz exponierten Stellen zum Abſteigen, da ein Ankämpfen gegen die Naturgewalten vollkommen ausſichtslos war. Doch mit dem Regen war es vorbei, als der Sturm ſeine Herrſchaft angetreten hatte. Sogar die ſichtbaren Spuren trocknete der wirſche Geſelle mit unheim⸗ licher Geſchwindigkeit. Ganz ſchüchtern machte heute früh die Sonne einige Durchbruchsverſuche und einige Fetzen blauen Himmels grüßten freundlich herab. Hoffentlich macht der Druckanſtieg und das Fallen des Thermometers dieſer ungewöhnlichen Witterung ein Ende und ſorgt dafür, daß das April⸗ wetter im Januar verſchwindet. * * Ins rechte Ange geſchoſſen hat ſich in der Sil⸗ veſternacht ein 38 Jahre alter, verheirateter Fuhr⸗ mann, dem beim Abziehen die Piſtole vorzeitig losging. Der Verunglückte wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. holung. Das Pfalzorcheſter und an der Orgel Paul Vorholz trugen nach beſten Kräften zu dem Er⸗ folg bei.— Zuvor ſang der von Bartoſch trefflich ge⸗ ſchulte Chor der„Liedertafel“ mit Orcheſterbeglei⸗ tung Neffs„Schön Teutſch Reiterlied“. Konzert⸗ meiſter Detlev Grümmer, eine ſchätzbare neue Kraft des L. S.., ſpielte, von ſeinen Kollegen unter⸗ ſtützt, mit reinſter Bogenführung und großem tra⸗ gendem Ton Mendelsſohns Violinkonzert. Der zweite Teil führte vom Rhein zur Donau zu Johann Strauß. Das Orcheſter, das zu Anfang mit dem Meiſterſinger⸗Vorſpiel viel Beifall errungen hatte, wußte mit den Ouvertüren zu„Fledermaus“ und „Zigeunerbaron“ unter des Oeſterreichers Bartoſch beſchwingter Stabführung zu zünden und die Lieder⸗ täfler bereiteten mit zwei Walzerchören Freude. X. Berthold Georg Niebuhr, einer der bedeutendſten romantiſchen Hiſtoriker, ſt arb am 2. Januar 1831 in Rom. 1776 geboren, lenkte er ſchon früh durch ſeine Veröſſent⸗ lichungen über alte Geſchichte die Aufmerkſamkeit der Wiſſenſchaft auf ſich. 1800 wurde er in den preußiſchen Staatsdienſt berufen und war 1816 bis 1823 Geſandter in Rom. Gefährliches Spielzeug Die Silveſterknallerei hat überraſchend ſchnell ein Ende gefunden. Es hat faſt den Anſchein, als ob um die Jahreswende aller Vorrat an knallenden, zi⸗ ſchenden und leuchtenden Feuerwerkskörpern ver⸗ pulvert worden wäre, da der Neujahrstag in dieſer Hinſicht ziemlich ruhig verlaufen iſt. Hiervon machten lediglich die ſelbſthergeſtellten Kanonen⸗ ſchläge eine Ausnahme. Es iſt ſehr zu wünſchen, daß der Unfug mit den Karbidbüchſen ein Ende nimmt, ehe ein größeres Unglück geſchehen iſt. Mit Schrecken mußte man ſchon vor Silveſter feſtſtellen, daß nicht nur halbwüchſige Burſchen, ſondern auch unerfahrene Jungens ſich dieſes gefährlichen Knall⸗ gerätes bedienten. Ganz unverſtändlich iſt es aber, wenn Erwachſene aus ſicherer Entfernung dem Trei⸗ ben zuſchauen, ohne einzugreifen. Es müßte un⸗ bedingt jedes dieſer„Spielzeuge“ ſofort eingezogen werden, denn wieviel Unheil wurde ſchon durch explodierenden Karbid angerichtet. Nicht immer ſind ſich die, die damit ſpielen, im Klaren, was erfolgen wird, wenn die Sache einmal nicht klappt. Rabiate Burſchen In eine bedenkliche Lage kam geſtern nacht der Portier des Friedrichsparkes. Gegen 772 Uhr verlangten drei Burſchen im Alter von 20 bis 25 Jahren Einlaß in den Park zur Veranſtal⸗ tung der Württemberger. Als Einlaßkarte wieſen ſie Programme vor, die ſie ſich von bereits die Feier verlaſſenden Mitglieder der„Vereinigung der Würt⸗ temberger“ geben ließen. Der Portier bedeutete ihnen, daß das Programm bereits abgelaufen ſei und nur noch getanzt würde, wofür ſie ſich an der Kaſſe einen Tanzbändel löſen müßten. Als die Burſchen daraufhin frech wurden, wurden ſie vom Portier des Parkes verwieſen. Beſchimpfungen in der unflätig⸗ ſten Weiſe folgten. Als der Portier das Tor hinter ihnen ſchloß, drehte der füngſte um, zog ein Meſſer und verſuchte, durch das Tor hindurch dem Portier einen Stich beizubringen. Der Mann wich aber recht⸗ zeitig zurück. Man verſtändigte vom Häuschen aus den Vorſtand des Vereins, der einige Leute den Burſchen nachſchickte, leider ohne Erfolg. Im Saal hatte ſich die Nachricht verbreitet, es ſei ein Raub⸗ verſuch auf die Kaſſe verübt worden, was natürlich keine geringe Aufregung verurſachte. * * Ueber die Erhebung der Bürgerſteuer gibt die Veröffentlichung der Stadtverwaltung im Anzeigen⸗ teil dieſer Nummer ausführlich Auskunft. * Betriebsſtörung bei der Straßenbahn. Heute vormittag, gegen 9g Uhr, entgleiſte ein Wagen auf der Linie 25 der ſtädtiſchen Straßenbahn beim Elektrizitätswerk. Dadurch wurde die Betriebs⸗ führung auf den Linien 5 und 25 auf die Dauer von ungefähr einer Stunde geſtört, aber nicht vollſtändig unterbrochen, da man ſich durch Umleitung zu helfen wußte. Durch Perſonal der Werkſtätte der Straßen⸗ bahn wurde der aus den Schienen geſprungene Wagen wieder aufgegleiſt. e * Durch Meſſerſtich erheblich verletzt. Nach voraus⸗ gegangenem Wortwechſel wurde in der Silveſternacht ein 21 Jahre alter Burſche auf dem Luiſenring mit einem Dolchmeſſer in den linken Unterarm ge⸗ ſtochen. Der Geſtochene wurde mit einer erheblichen Schlagaderverletzung in das Allg. Krankenhaus ver⸗ bracht. Der Täter ein 21 Jahre alter Matroſe wurde feſtgenommen.. * Schlägerei in einer Wirtſchaft. In der Neu⸗ jahrsnacht entſtand in einer Wirtſchaft in der Wald⸗ hofſtraße eine größere Schlägerei, wobei von meh⸗ reren Burſchen mehrere Fenſterſcheiben und Bier⸗ gläſer zertrümmert wurden. Das herbeigerufene Notrufkommando ſtellte die Ruhe und Ordnung wie⸗ der her, Einer der Täter, ein 22 Jahre alter lediger Taglöhner, wurde feſtgenom men. 2 4 5 5 7 5 *. N 3 85 2. 2 — Vereinigung der Württemberger Welche Bedeutung der Vereinigung der Würt⸗ temberger in Mannheim zukommt, davon legte geſtern der überfüllte Saal des Friedrichsparks Zeugnis ab. Der Andrang zu der Veranſtaltung war ſogar ſo ſtark, daß der äußere Eingang zum Friedrichspark poltzeilich ge⸗ ſchloſſen werden mußte! Manch einer wird ſich wohl ver⸗ geblich gefragt haben, warum die Vereinigung ſich den Nibelungenſaal nicht geſichert hatte, nachdem ein ſolcher Andrang zu erwarten geweſen iſt. Hierauf gab aber in ſeiner Anſprache der 2. Vorſitzende Tholleubeck ein⸗ deutige Auskunft: die Miete iſt im Verhältnis viel 3u teuer und kann in der feſtgeſetzten Höhe von den Vereinen wirtſchaftlich nicht getragen werden. Der Redner gab in ſeiner Anſprache der Freude Ausdruck, daß ſich die ſchwä⸗ biſchen Volksgenoſſen in ſolch großer Zahl unter dem Weihnachtsbaum einig zuſammengefunden haben. Er warf aber auch einen kurzen Rückblick auf das Jahr 1980, das nur Sorge und Mühe gebracht habe. Die Vereinigung darf allerdings mit dem Erfolg zufrieden ſein, denn die Mitgliederzahl iſt geſtiegen und auch in finanzieller Hin⸗ ſicht konnten manche Schlappen wieder aufgeholt werden. Der Preſſe dankte er für die tatkräftige Unterſtützung. Zum Schluſſe brachte er ein Hoch auf Schwaben und auf das deutſche Vaterland aus. Der Männerchor der Vereinigung der Württem⸗ berger zeigte mit einigen prachtvoll geſungenen Chören, daß er unter der zielbewußten Leitung von Muſikdirektor Emil Sieh weitere beachtenswerte Fortſchritte gemacht hat. Der Chor„Weihnachtsglocken“ von Sonnet wurde ebenſo fein nuanciert wiedergegeben, wie die beiden Chöre„Wir ſaßen am ſonnigen Morgen“ von Sturm und„Juchhei, die muß ich haben“ von Silcher, wovon letzterer wiederholt werden mußte. Einen Bombenerfolgef brachte aber zweifellos das Chorwerk„Die Mühle im Schwarzwald“, für deſſen ausgefeilte Wiedergabe dem Chor und dem am Flügel waltenden Chorleiter die höchſte An⸗ erkennung zu zollen iſt. Das als Zugabe geſpendete „Mäble ruck, ruck, ruck“ wurde ſo prickelnd geſungen, wie es eben nur die Württemberger fertig bringen. 8 Beſondere Freude löſte es aus, als nach dieſen Erfol⸗ gen der 1. Vorſitzende Joh. Lederer im Auftrage des Badiſchen Sängerbundes den Sängern Hans Scholl und Ludwig Rauſch für 25jährige Sangestätig⸗ keit die ſilberne Bundes⸗Ehrennadel überreichen konnte. Ludwig Rauſch dankte für dieſe Ehrung und gelobte auch für den anderen ausgezeichneten Sangesbruder, wei⸗ ter treu zum deutſchen Liede zu ſtehen. Als Soliſtin hatte man die bekannte Opernſängerin Ellen Pfeil gewonnen, deren Geſang einen muſtkaliſchen Hochgenuß bedeutete. Das„Wiegenlied“ von Max Reger klang ebenſo duftig, wie Weingartners„Liebesfeuer“ glanzvoll erſtrahlte. Mit außerordentlichem Feingefühl verſtand es die Künſtlerin, das Gebet aus„Tosca“ von Puceini zu vermitteln und d' Alberts„Die Droſſel ſprach zum Fink“ ſo neckiſch darzubieten, daß die begeiſterte Zu⸗ hörerſchaft eine Wiederholung erzwang. Ein anſchmiegen⸗ der Begleiter am Flügel war Muſikdirektor Emil Sieh, Das Weihnachtsſpiel„Der alte Sänger“ gab einer Reihe von Mitgliedern Gelegenheit, ihr ſchauſpieleriſches Können zu zeigen. Heinrich Bolz und Heinrich Mater hatten ſich mit beſonders großem Eifer ihrer Rollen an⸗ genommen. Das Glanzſtück des Abends bildete das Trachtenſpiel mit Geſang und Tanz„Hie guet Württemberg allewege“. Willi König hatte das von Eugen Molfender verfaßte Stück bearbeitet und es der Regie von Alfred Fär bach anvertraut. In langer Reihe zogen die Allegorien der ſchwäbiſchen Kreiſe Donau, Neckar, Jagſt und Schwarzwald ſamt den dort beheimateten Bauern auf und huldigten der Württembergia. Die Bauern in ihren verſchiedenen Trachten boten ein beſonders farbenfrohes Bild, das durch das bunte Durcheinander der einzelnen Gruppentänze noch weſentlich erhöht wurde. Atemloſe Stille herrſchte im Saale, als der Schwarzwald vortrat und Alfred Fär bach aus dem Hintergrunde mit ſtrahlender Stimme das Lied „O Schwarzwald, o Heimat“ ſang. Der allen Mitwirken⸗ den gezollte außerordentlich ſtarke Beifall galt aber auch ihm, deſſen Stimme noch den alten Glanz beſitzt. Allge⸗ mein bedauert wurde nur, daß Alfred Färbach nicht noch einige Proben ſeiner großen Sangeskunſt gab. Als nach Beendigung der Darbietungen zum Tanze ausgeräumt wurde, konnten ſich nur wenige aus dem Kreiſe ihrer Landsleute losreißen, ſo daß die Platzfrage durchaus nicht als gelöſt betrachtet werden konnte. Die, Tanzmuſik ſtellte die Kapelle Schoenig, die auch vorher ſchon den muſikaliſchen Teil des Programmes beſtritten hatte. V Jilm⸗Runoſchau Schauburg:„Kaſernenzauber“ Nach dem Erfolg mit„Drei Tage Mittelarreſt“ mußte der Regiſſeur Carl Boeſe unbedingt das Gegen⸗ ſtück drehen. Der Titel läßt ſchon erkennen, daß auch hier der Militärſchwank wieder ſeine fröhliche Auf⸗ erſtehung feiert. Wer einfache Koſt und derben Klamauk liebt, wird an dieſer Poſſe aus der Vorkriegszeit ſeine helle Freude haben. Die Autoren Walter Waſſer mann und Hans Schlee ſind ja bekannt dafür, daß ſie ihre Einfälle da nehmen, wo ſie ſie finden und da ſie ein paar köſtliche Typen aus der Kaſerne herausfiſchen, haben ſie leichtes Spiel. Natürlich tragen zu dem Erfolg die bewährten Schwank⸗ Kanonen bei: Ueber Lucie Engliſch und Fritz Schulz ein Wort noch zu verlieren, iſt vollkommen überflüſſig. Dieſe beiden muß man geſehen haben, um den Lacherfolg zu begreifen den ſie erzielen. Jgo Sym, Oskar Sima, Truus van Alten u. a. ſtehen mit ihrem Spiel hinter den Hauptdarſtellern nicht zurück. Den be⸗ kannten Rundfunkhumoriſten Ludwig Manfred Lommel hat man mit einer ſeiner zugkräftigen Darbie⸗ tungen geſchickt in das Spiel eingeflochten.— Die Tonwie⸗ dergabe läßt ſehr zu wünſchen übrig und beeinträchtigt ſtellenweiſe ſogar den Erfolg einzelner Szenen. Aus Rundfunk⸗Programmen Samstag, den 3. Januar 1931 rankfurt, Stuttgart: Jugendſtunde; nchen: Bunte Schallplattenſtunde.. ü Konzert. „Stuttgart, München: Konz. 17.55:: Jugendſtunde; Frankfurt: Vortrag 18.20: Fer a urt, Stuttgart: Stunde der Arbeit. 19.15: Königs wſth., Frankfurt: Vortrag:„Ge- danken zur Zeit“; Stuttgart: Konzert aus Mannheim. 5 7 —— 14.30: 15.30: St 16.00: 1 19.30: Köln: Vortrag; Mailand Turin, Wien; Konzert; Toulouſe: Tanzmuſik. 7 19.45: London 1, 2, Daventry: Konzert. 85 20.00: Berlin, Oslo: Konzert; Breslau: K barett der Jungen; Frankfurt, Stutlgar Heils berg, Köln: Schwäbiſcher Heimataben Hamburg: Spaniſche Stunde; Belgra Oper; Tſchechiſche Sender: Sinfonfekonze 20.40: Rom: Oper. Ae 21.00: Hamburg: Ein KapitelGlasbrenner; Lon don 1: Kammermuſik; London 2: Konzert. 21.15: Berlin, Heils berg, Königs wſt.: 2. Akt der Operette„Schön iſt die Welt“; Breslau: Konzert; Köln: Militärkonzert; Tou louſe: Sinfonieonzert. 28.30: Hamburg: Tanzmuſik. 24.00: Köln: Meiſter des Jazz. 00.30: Frankfurt, Stuttgart: Nachtkonzert. * Das Konzert aus Mannheim bringt Alte Mui aus dem 17. und 18. Jahrhundert von den Komponſten Krieger, Vivaldi und Telemann. Ausführende find: Lene Heſſe(Violine), Hans Mayer(Flöte), Walter Kötſcher(Cello und Viola da Gamba, Ka⸗ pellmeiſter Max Sinzheimer(Cembalo). Ebenhauſen im Iſartal.— ſeines 80. Lebensjahres am 10. März in Bückeburg mittel nicht beſchaffen. lagenachtrages, die Einführung weiterer 4. Seite/ Nummer 2 Neue Mannheimer Zeitung 7 Abend⸗Ausgabe lm laufenden Vand von 1930 Die wichligſten Ereigniſſe des verfloſſenen Jahres Die Toten des Jahres Januar: Die Kammerſängerin Thereſe Mal⸗ te u, 1855 in Inſterburg geboren, ſtarb am 2. Januar in Zſchieren.— Am 3. hat ſich der 63jährige Berliner Theaterdirektor und Luſtſpielautor Leo Walter Stein in ſeiner Wohnung erſchoſſen.— Graf Nikolaus von Seebach, der letzte Generalinten⸗ dant der Dresdener Hofbühnen, ſtarb, 76 Jahre alt, am 12. Januar.— Emmi Deſtinn, die berühmte Opernſängerin, verſchied am 29. in Böhmiſch⸗ Budweis an einem Herzſchlag. Februar: Hofrat Max Schreibe r, der Gründer und langjährige Verleger der„Meggendorfer Blät⸗ ter,“ iſt am 14. im Alter von 80 Jahren in Eßlingen geſtorben.— In Oebisfelde am 18. im 83. Lebens⸗ jahre der Tambour von St. Privat, Friedrich Hein⸗ rich Rohde.— Der deutſche Geſandte in Belgrad, Dr. Kö ſter, gleichfalls am 18.— Profeſſor Joſef, Futterer, der Münchener Maler, iſt im Alter von 59 Jahren am 22. Februar geſtorben. März: Großadmiral von Tirpitz verſchied am 6. im Alter von nahezu 81 Jahren im Sanatorium Kurz vor Vollendung von Breitenbach, früherer Staatsminiſter und Miniſter für öffentliche Arbeiten.— Der Präſident der Vereinigten Staaten in den Jahren 1909 bis 1913, William Taft, am 9. März.— General Primo de Rive ra plötzlich am 16. März.— Am 17. wurde der Vortragskünſtler Marcell Salzer durch Tod vom Podium abgerufen. Er iſt nur 56 Jahre alt geworden.— Der ehemalige Premier⸗ miniſter und konſervative Führer Lord Balfour im Alter von 82 Jahren am 19. März. April: Frau Coſima Wagner iſt am 1. April im Alter von 92 Jahren geſtorben.— Die Köni⸗ gin Viktoria von Schweden verſchied am 4. in Rom infolge eines Herzſchlages. Sie wurde am 7. Auguſt 1862 geboren, war eine badiſche Prinzeſſin und Enkelin Kaiſer Wilhelms J. Mai: Am 13. Mai verſchied der Nordlandfahrer Fridtjof Nanſen im Alter von 69 Jahren in Oslo. Damit iſt ein Menuſch und Forſcher von dieſer Welt gegangen, dem unſere Sympathie von jeher galt. Er war ein Freund Deutſchlands.— Am gleichen Tage ſegnete das Zeitliche Frau Dr. h. e. Helene Lange, die Veteranin der Frauenbewegung, nach langem Leiden im Alter von 83 Jahren.— Am 15. verſchied die Schauſpielerin Maria Orska an den Folgen einer Veranolvergiftung,— Am 21. ſtarb der frühere Senatspräſident beim Reichsgericht Dr. Niedner. Juni: Der in den bekannten Grundſtücksſkandal verwickelte frühere Berliner Stadtrat Paul Buſch iſt am 1. Juni im Moabiter Krankenhaus geſtorben. — Am 10. verſchied im 79. Lebensjahre der Wirkl. Geheimrat Prof. Adolf v. Harnack, Dr. theol. et phil., Dr. med. et jur. h.., Präſident der Kaiſer⸗ Wilhelm⸗Geſellſchaft zur Förderung der Wiſſen⸗ ſchaften. Juli: Am 5. Juli iſt die Fürſtin⸗Witwe Marie von Schwarzburg⸗Sonders hauſen im 86. Lebensjahre geſtorben.— Julius Hart, der Dich⸗ ter und Kritiker, verſchied am 7. an den Folgen einer Grippeerkrankung im Alter von 71 Jahren Er wurde am 9. April 1859 in Münſter geboren.— Der Schriftſteller Conan Doyle 71 Jahre alt, ſtarb am 8. Juli an einem Herzleiden. Er iſt der Schöpfer der bekaunten Sherlock⸗Holmes⸗Romane. — Dr. Hermann Dietrich, Geheimer Juſtizrat, bis 1924 Vizepräſident der Deutſchen Nationalver⸗ ſammlung und des Deutſchen Reichstages, im Alter von 74 Jahren am 8. Juli.— Am 10. verſchied Ge⸗ neral der Kavallerie a. D. Freiherr Friedrich von Bernhardi, 83 Jahre alt, in Kunersdorf(Schleſ.) — Emil Claar, der ehemalige Intendant der Frankfurter Theater, ſtarb am W. Juli im 88. Le⸗ bensjahre in Frankfurt am Main.— Am gleichen Tage der Schauſpieler Rudolf Schild kraut in Hollywood an Herzſchwäche. Auguſt: Im 55. Lebensjahre verſtarb am 3. Aug. in Karlsruhe der demokratiſche Reichstagsabgeord⸗ nete Dr. Ludwig Haas.— Der 4. raffte Sieg⸗ fried Wagner plötzlich hinweg.— General Wal⸗ ter Reinhardt, der letzte preußiſche Kriegs⸗ miniſter und erſte Chef des neuen Heeres, iſt am 9. Auguſt ſeinem ſchweren Leiden erlegen.— Ge⸗ heimrat Prof. Dr. Edu ard Meyer, der Hiſtori⸗ ker an der Berliner Univerſität, am 31. im 76. Lebensjahre. September: Dr. Th. v. Ohlshauſen, ſeit 1922 Präſident des Direktoriums der Reichsverſicherungs⸗ anſtalt für Angeſtellte, ſtarb am 2. in Berlin im 53. Lebensjahre.— Am 10. verſchied der Verleger Eugen Diederichs in Jena im 63. Lebensjahre. — Der frühere Kommandierende General des III. Armeekorps, Freiherr Ludwig von Gebſattel, iſt am 21. in einer Münchener Klinik nach einer Opera⸗ tion im 74. Lebensjahr geſtorben.— Generalfeld⸗ marſchall Prinz Leopold von Bayern iſt am 28. im Alter von 84 Jahren im Leuchtenbergpalais an Altersſchwäche verſtorben. Der Prinz war am 2. Februar 1846 als zweiter Sohn des nachmaligen Prinzregenten Luitpold geboren.— Lord Birke n⸗ head, der Führer des reichten Flügels der Konſer⸗ vativen im engliſchen Oberhauſe, ſtarb am 30. Sep⸗ tember im 58. Lebensjahre. Oktober: Generaloberarzt Dr. Arthur Wegener in Chemnitz iſt am 10. Oktober im 60. Lebensjahre geſtorben. Mit ihm verliert die deutſche Aerzteſchaft einen ihrer hervorragendſten Standesvertreter.— Geheimer Baurat Eugen Drollinger, ein ge⸗ borener Heidelberger, iſt 72 Jahre alt, am 24. ge⸗ ſtorben. Vor allem war er bekannt als der letzte überlebende Baumeiſter des königlichen Romantikers und Bauherrn Ludwig Il. von Bayern. November: In München verſchied am 1. November Profeſſor Felix Berber im 60. Lebensjahre.— In ſeinem Heimatort Pinerolo in der Nähe von Turin am 5. im Alter von 69 Jahren der ehemalige italieniſche Miniſterpräſident Luigt Facta.— Der Opernſänger Peter Kreuder iſt am 5. einem Herz⸗ ſchlag erlegen. Er ſtand im 61. Lebensjahre.— Die bekannte Schriftſtellerin Anſelma Heine verſchied am 9. November in Berlin im Alter von 75 Jahren. — Die frühere deutſchnationale Abgeordnete zur Nationalverſammlung, Dr. Käthe Schirmacher, ſtarb in Meran im 66. Lebensjahre am 19.— Dezember: Am 1. Dezember ſtarb der Soztal⸗ demokrat Adolf Hoffmann, genannt der„Zehn⸗ Gebote⸗Hoffmann,“ im 72. Lebensjahre. Er war im Deutſchen Reichstage wie auch im Preußiſchen Land⸗ tage einer der gefürchtetſten und ſchlagfertigſten Zwiſchenrufer.— Geheimrat Dr. Porſch rerſchied am 7. Dezember, 76 Jahre alt. Porſch war faſt 50 Jahre Parlamentarier und 20 Jahre Vorſitzender der Zentrumspartei im Preußiſchen Landtage. Kommunale Chronik Eingreifen der Staatsaufſichtsbehörde r Konſtanz, 1. Jan. Durch den Landeskommiſſär für die Bezirke Konſtanz, Villingen, Waldshut wurde in Sachen der Zwangsetatiſierung der Stadt Kon⸗ ſtanz nach Beratung des Beirats des Landeskommif⸗ ſars beſchloſſen, die Gemein deumlage um 20 Prog. auf 120 Proz. zu erhöhen und die Schank⸗ verzehrſteuer in Höhe von 10 Proz. einzu⸗ führen. Damit wird alſo das noch ungedeckte Defizit von 200 000 Mk. ausgeglichen. * Offenburg, 1. Jan. Nachdem der Offenburger Stadtrat die Deckungsvorſchläge des Landeskommiſ⸗ ſars abgelehnt hat, ſetzte der Landeskommiſſar zum Ausgleich des Etats 1930/31 für Offenburg die Bürgerſteuer und die Gemeindebier⸗ ſteuer in Kraft und beſchloß eine Nachtrags⸗ umlage. Die Bürgerſteuer hat eine Staffelung von—30 Mark, die Bierſteuer, die am 1. Februar 1931 in Kraft tritt, ſieht für Lagerbier 10, für Stark⸗ bier 15 Mark je Hektoliter vor. Die Nachtrags⸗ Umlage ſetzt eine Umlage von 12 Pfg. für 100 Mark Grundvermögen, 5 Pfg. für 100 Mark Betriebsver⸗ mögen und 60 Pfg. für 10 000 Mk. Gewerbeertrag, erfter 70 Pfg. für mehr als 10000 Mk. Gewerbe⸗ ertrag feſt. * Worms, 1. Jan. Wie der Oberbürgermeiſter der Stadt Worms mitteilt, hat der Staatskommiſſar für die Stadt Worms die Einführung der Ge⸗ tränkeſteuer für den Gemarkungsbezirk der Stadt Worms einſchließlich Vororte mit Wirkung zom 1. Januar 1931 an angeordnet. Nachtragsetat in Plankſtadt abgelehnt M Plaukſtadt, 1. Jan. Durch die ſtändig wachſende Sgeſteuertenlaſt(Wohlfahrtserwerbsloſenfürſorge) „ inlaßt, gab der Vorſitzende im Gemeinde⸗ ie bekannt, daß bis jetzt ein ungedeckter ie wand von 45 000.— Mark verurſacht iſt. Da iner laufende Etat bei äußerſter Sparſamkeit afgeſtellt wurde, laſſen ſich anderweitige Deckungs⸗ Die Erhebung eines Um⸗ Steuern (Bürgerſteuer ete.]) iſt nicht mehr zu vermeiden. Nach eingehender Beratung hat jedoch der Gemeinderat den Deckungsvorſchlag abgelehnt. Der Staatsaufſichtsbehörde wurde hiervon Kenntnis ge⸗ geben. Die Gemeinde wird nunmehr gemäß 8 9 der Gemeindeordnung die Auflage bekommen, den aus dem Gleichgewicht geratenen Voranſchlag in Ordnung zu bringen. Die neuen Realſteuererhöhugen vom Mainzer Stadtparlament abgelehnt )( Mainz, 1. Jan. Die neuen Steuerpläne der Stadtverwaltung Mainz zur Ausgleichung des Etats für das Jahr 1930, die eine Erhöhung der Landſteuer von 50 auf 60, der Gewerbeertragsſteuer von 400 auf 440 u. der Kapitalſteuer von 75 auf 85 Pfg. vorſahen und die ein Mehraufkommen von 267 000 Mk. ergeben ſollten, ſtanden geſtern in einer hierfür in letzter Stunde einberufenen Stadtratsſitzung zur Beratung. Die neuen Steuerſätze ſollten— bei einer eventuellen Annahme dieſer Vorſchläge und nach miniſterieller Genehmigung— bei Feſtſetzung der Ausſchlagsſätze für 1931 noch Berückſichtigung finden. Nach 2½ſtündiger Ausſprache, an der ſich die Frak⸗ tionsführer aller Parteien beteiligten, ſprachen ſich Sozialdemokraten, Demokraten und Gvangel. Volks⸗ gemeinſchaft für und Zentrum, Notgemeinſchaft, Bür⸗ gerliche Rechte und Kommuniſten gegen die neue Steuervorlage aus. Bei namentlicher Abſtimmung mit Einſchluß der ſieben Mitglieder der Verwaltung ergab ſich Stimmengleichheit bei insgeſamt 68 Stimm⸗ berechtigten, ſodaß die Vorlage als abgelehnt gilt. NMZ 8 IEREIHS-KALEMD ER Sonntag, 4. Januar Reichsverband deutſcher Poſt⸗ und Telegraphenbeamten E.., Ortsgruppe Mannheim: Weihnachtsfeier mit Ball im Kolpinghaus. Anfang 15.00 Uhr. Odenwaldklub Ortsgr. Maunheim⸗Ludwigshafen E..: Wanderung: Heidelberg Schriesheim. Hin⸗ und Rück⸗ fahrt mit Sonderzug der O. E.., Mannheim⸗Haupt⸗ bahnhof ab.22, Bahnhof Friedrichsbrücke.34 Uhr. Der Zug hält am Schloß, Paradeplatz und Marktplatz. Sonderzugsfahrkarte ab Hauptbahnhof und Halteſtelle 1.40, ab Friedrichsbrücke J.30. Fahrkartenverkauf am 2. 1. 31 im Klublokal und am Sonntag nur bei den Führern. ö Donnerstag, 8. Januar Badiſch⸗Pfälziſcher Luftfahrtverein, Mannheim:. Treſſpunkt jeden Donnerstag abend im Palaſthotel Mannheimer Hof, Klublokal in den Kellerräumen neben der Weihenſtephanſtube.— Motorflugſchule jeden Abend ab 6 Uhr auf dem Flugplatz. Freitag, 9. Januar Odenwaldklub Ortsgr. Mannheim⸗ Ludwigshafen E..: .30 Lichtbildervortrag:„Die ſchöne Pfalz am Rhein“. Redner: Eiſenbahnoberinſpektor a. D. Grim em, Lud⸗ wigshafen, Geſchäftsführer des Pfälziſchen Verkehrs⸗ verbandes. Anſchließend muſikaliſche und geſangliche Vorträge. Eintritt frei; Einführungen geſtattet. — Nachdruck verboten.— „Bedeutung ſein. 2 Der Neujahrstag auf dem Rhein Leben und Treiben der Ruderer Als alter Seemann hielt ich es am erſten Tage im Neuen Jahre zu Hauſe nicht aus. Als Mann von ber Waſſerkante drängte es mich hinaus, hinaus in die freie Natur, an unſren Strom, den Vater Rhein. Dieſer zeigte ſich zwar nicht von der Seite, von der Seeleute das Waſſer kennen, aber immerhin— die reißenden Fluten machten Eindruck auf die wenigen Spaziergänger, die ſich trotz des regneriſchen Wetters an ſeinen Ufern eingefunden hatten. Die große, ſeit kurzer Zeit wieder freiliegende Sandbank in Ludwigshafen konnte ſich als Düne ſehen laſſen. Ein großer Schlepper ſorgte für Sturzwellen und Bran⸗ dung. An Stelle der Segler waren die Ruderer ſehr zahl⸗ reich auf dem Waſſer. Der Mʒann heimer Ru der⸗ Club von 1875 hatte ſeine Mannen zuſammengetrommelt; zur frohen Fahrt ins Neue Jahr brachten viele, die älteſten und die jüngſten Mitglieder die Boote flot: aufs Waſſer. Einer, zwei, drei, vier, fünf, ſechs, nein ſogar ſleben Vierer und drei Achter fuhren geſtaffelt auf dem wieder ruhigen Waſſer talwärts. Der Ruder⸗ wart Erb, brachte am erſten Neujahr des befreiten Rheines mit ſeiner Ruderſchar ein dreifaches Hip Hip Hurra auf den MRC. und den deutſchen Ruderſport aus. Ein ſchönes Bild war dieſe Auffahrt. Fürwahr, das bewegte mein Herz und es drängte mich, dieſe Männer des altgewohnten Ruderſchlages in ihrem Hauſe auf⸗ zuſuchen. Weil ich bei den Waſſerſportlern mich immer ſchon daheim fühlte, weil mich der ſchöne Ruderſport an die beſten Jugendtage erinnerte, darum war ich in der frohen Geſellſchaft, die ſich zum Aufwärmen bei Glühwein zuſammenſetzte, bald wie zuhauſe. Die neueſten ſport⸗ lichen Ereigniſſe wurden lebhaft beſprochen. Im Boot „Hans“ hatte ſich die Olympiahoffnung des Clubs zu⸗ ſammengefunden; ſo ſtolz wie in einem der Boote die Flagge der Waſſerwacht geweht hatte, ſo rührig hatten ſich in einem der Achter die Schüler⸗ und Jugendruderer auf⸗ einander eingeſpielt. Man könnte noch viel erzählen. Bei dieſem anregenden Geſpräche erfuhr ich dann auch, daß auch die Weihnachtsveranſtaltungen den Klubleuten großen Erfolg gebracht hatten. W.— Zur Neugründung des erſten Mannheimer Hand ballklubs Von der Vereinsleitung des FC. 08 wird uns zur Grün⸗ dung des 1. Mannheimer Handballklubs geſchrieben: „Vor einer Woche erſchien in faſt allen hieſigen Tages⸗ zeitungen eine kurze Nachricht, die von der Gründung des erſten Mannheimer Handballklubs berichtete. Der Stamm dieſes neuen Vereines beſteht aus der ſeitherigen Hand⸗ ballabteilung des Mö C 08 und wird ſich ergänzen durch die beſten Spieler der übrigen Mannheimer Fußballvereine, die Handballabteilungen beſitzen. Der Gedanke, einen Spe⸗ zialhandball⸗Verein zu gründen, iſt nicht neu, ſondern be⸗ ſtand ſchon ſeit einigen Jahren. Die Neugründung ſchei⸗ terte jedoch an dem Widerſtand des damaligen Abteilungs⸗ leiters, der ſeinem Stammverein treu blieb. Die Notwen⸗ digkeit dieſer Neugründung iſt zum mindeſten ſehr zweifel⸗ haft und bedarf der Nachprüfung durch den Süddeutſchen Fußball⸗ und Leichtathletik⸗Verband. Unſere heutige wirt⸗ ſchaftliche Notlage, die beſonders bei allen Sportvereinen zum Zuſammenſchluß drängt, iſt gewiß nicht der geeignete Zeitpunkt für eine ſolche Neugründung. Gerade der Hand⸗ ballſport iſt es, der heute noch nicht den Zuſpruch beſitzt, der ihm wirklich zukommen müßte. Gerade dieſer Faktor dürfte für die Selbſterhaltung eines Spezialklubs, wie es der erſte Mannheimer Handballklub darſtellt, von ausſchlaggebender Auch die erhoffte Hebung des Handball⸗ ſportes in Mannheim iſt mehr als zweifelhaft! Mit Be⸗ ſtimmtheit kann geſagt werden, daß beiſptelsweiſe eine Stadtmannſchaft, zuſammengeſetzt aus allen Mannheimer Handballabteilungen, mit Ruhe Gegner aus Darmſtadt, Nürnberg, Berlin uſw. empfangen könnte. Solche Spiele würden beſtimmt das Anſehen des Handballſports mehr fördern, ihm mehr Freunde und Intereſſenten zuführen, als die noch ſehr problematiſchen Spiele des erſten Mann⸗ heimer Handballklubs. Jedenfalls werden ſich die Fußball⸗Vereine, die bisher den Handballſport in uneigennütziger Weiſe gehegt und ge⸗ pflegt haben, auch in kommender Zeit nicht von ihren Zie⸗ len und Aufgaben abbringen laſſen. Mit Beſtimmtheit wird der Mi 08, genau wie alle übrigen Vereine, in der kom⸗ menden Spielzeit wiederum ſeine Handballmannſchaften zu den Verbandsſpielen entſenden und wird, wenn auch mit junger Mannſchaft, ſein geſtecktes Ziel zu erreichen ſuchen. Vobrennen in Schreiberhau Bei ſehr ſchönem Winterwetter und vor einer großen Zuſchauermenge wurden auf der Schreiberhauer Bobbahn die üblichen Neujahrsrennen ausgetragen. Die neuen Schneefälle in der Nacht hatten die Kurven in gute Be⸗ ſchaffenheit geſetzt, doch auf den geraden Strecken beein⸗ flußten 1 e die erzielten Zeiten in un⸗ günſtigem Sinne. Im Fünferbobrennen ſiegte Bob„Bergheil“(Führer Eiſer(Schreiberhau), Brem⸗ ſer Weidner(Hirſchberg) in:14,09 und:21,83. Das Zweier⸗Bobrennen gewann Bob„Zackel fall“ (Wunſch und Rösler⸗Schreiberhau) in 236,8 und 3118.4. N Vorausſichtli Neuer deutſcher Eislauf⸗Rekord Auf dem Staffelſee bei Murnau wurde am Neufahrs⸗ tage bei denkbar ungünſtigſten Verhältniſſen die Eisſchnell⸗ Laufmeiſterſchaft von Bayern ausgetragen. Umſomehr iſt die Leiſtung des Münchners Sandtner zu bewerten, der alle drei Titel über 500, 1500 und 5000 Meter an ſich brachte und trotz heftigen Gegenwindes auf weichem Eiſe den deutſchen Rekord über 1500 Meter um ¼10ỹ Sekunden auf:39 verbeſſern konnte. Rekordhalter war bisher der Berliner Vollſtedt mit:39, 4. Die Ergebniſſe: 500 Meter: 1. Sandtner(Münchner Eislauf⸗Verein) 51 Sek.; 2. Richter(ME.) 52,7; 3. Donaubauer(MB.) 1500 Meter: 1. Saudtner.39, neuer deutſcher Rekord; 2. Donaubauer; 3. Höfner(ME.).— 5000 Meter: Sandtner 10:14; 2. Donaubauer 10:18; 3. Mayer. Ski⸗Springen in Partenkirchen Lantſchner⸗Innsbruck erzielt weiteſten Sprung. Bei denkbax ſchlechten Schneeverhältniſſen tat der Ver⸗ anſtalter Ski⸗Club Partenkirchen ſein Möglichſtes um die Schanze in einigermaßen guten Zuſtand zu bringen. Trotz⸗ dem erzielten die 63 Springer vor etwa 1000 Zuſchauern ſehr gute Leiſtungen. In der Hauptklaſſe ſiegte Lantſchner⸗ Innsbruck mit Sprüngen von 33,36 und 39 Meter(Note 325,1, beſte Note des Tages, mit 39 Meter weiteſt geſtan⸗ dener Sprung). Die Ergebniſſe: Hauptklaſſe: 1. Lantſchner⸗Junsbruck 33, 36, 39 Meter, Note 325,1: 2. Wörndle⸗Partenkirchen 32, 38. 37 Meter. Note 313,3; 3. Werneck⸗ Partenkirchen, 32, 35, 35 Meter Note 303,9.— Jungmannen: 1. Oſtler⸗ Partenkirchen 32 37, 38 Meter, Note 316,8; 2. Pöltl⸗Murnau 30, 33. 36 Met., Note 293,7.— Jugendklaſſe: 1. Durance⸗Sc. Werdenfels 30, 34, 85 Meter, Note 292,2.— Altersklaſſe: 1. Huber⸗ MSV. München 30, 34, 33 Meter, Note 290,2. Skispringen in Vad Flinsberg Unter ſtarker deutſch⸗böhmiſcher Beteiligung fand am Neujahrstag auf der„Graf Gottharöt⸗Schanze“ in Bad Flinsberg bei guten Schneeverhältniſſen ein Ski⸗Springen ſtatt, bei dem bemerkenswerte Leiſtungen gezeigt wurden. Der Held des Tages war Franz Lauer(Pohlaun), der mit 46,5 Metern den weiteſtgeſtandenen Sprung zeigte und mit Note 119,138 überlegener Sieger blieb. Großes Können bewieſen auch die in Berlin ſtudierenden Norweger Asdrup und Mohwinkel. Asdrup ſprang 43 47 und 46 Meter, ſtürzte jedoch in den beiden letzten Sprüngen. Der erſt⸗ malig von dem Warmbrunner P. Damcke gezeigte Ski⸗ Salto glückte fehlerlos. Vienna in Leipzig erfolgreich Vor 8000 Zuſchauern gab am Neufahrstage die Berufs⸗ ſpielerelf von Vienna Wien in Halle eine eindrucksvolle Vorſtellung. Mit Ausnahme der erſten 20 Minuten waren die Oeſterreicher der kombinierten Mannſchaft von Wacker und Boruſſia Halle klar überlegen und brachten ihr beſſe⸗ res Können auch durch den hohen Sieg von:1(270) klar zum Ausdruck. Erſt gegen Schluß des Spieles kamen sie Mitteldeutſchen durch ihren Linksaußen Schlag zum Ehren⸗ treffer. Vienna tritt am Sonntag gegen die Stuttgarter Kickers an.— Im einzigen Verbandsſpiel am Neujahrstage in Leipzig gab es eine Ueberraſchung, da VfB. Leipzig von Eintracht mit:1(:0) ſicher geſchlagen wurde. Guts Muts Dresden unterlag im Freundſchaftskampf gegen den Chem⸗ nitzer Ballſpielklub mit:0(:). Guts Muts verlor in erſter Linie darum, weil der Internationale Sackenheimer noch vor der Pauſe verletzt wurde und gußſcheiden mußte. Böcher bleibt in China Der bekannte deutſche Leichtathlet Herbert Böcher, der im Oktober 1929 auf die Dauer von zwei Jahren als Trainer von der Univerſttät Muden verpflichtet worden iſt, hat mit ſeiner Lehrtätigkeit ſo ſtarken Erfolg gehabt, daß ihn die Chineſen vorläufig noch bei ſich behalten wollen. Böchers Vertrag wurde noch bis zum Sommer 1932 ver⸗ längert, da der Deutſche auch noch das abſchließende Trai⸗ ning der für Los Angeles in Ausſicht genommenen chine⸗ ſiſchen Olympia⸗Teilnehmer leiten ſoll. Franzöſiſche Rugbyſpieler in Hannover Die Rugbymannſchaft des Pariſer Eiſenbahnvereins trug am Neufahrstog in Hannover ein zweites Spiel gegen die Hannoverſche Stadtmannſchaft aus und errang in dem ſchnellen und ſehr intereſſanten Kampf gegen die wenig einheitliche Kombination der Städtefünfzehn ein verdien⸗ tes 020. Das Ergebnis entſpricht durchaus dem Kräftever⸗ hältnis beider Mannſchaften. Frl. Godard ſchwimmt neue Rekorde Frankreichs beſte Freiſtil⸗ Schwimmerin Ppone Godard unternahm am Silveſterabend im Pariſer Bahnhofsbad einen erfolgreichen 1 d auf die Landesrekorde über 800 und 1000 Meter. Frl. Godard legte die 800 Meter in 12,48, und die 1000 Meter in 15,576 Minuten zurück uns ver⸗ beſſerte die bisherigen Beſtzeiten von Frl. Salgado Teil erheblich. e Ausſicitt Samstag, 3. Januar Zeitweiſe wolkig, in Aufklärungsgebieten Nachtfroſt, keine neunenswerten Niederſchläge. Gebirge Froſt Wetter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags —— See. Luft⸗ S f 7 See S Sa Wind Höh. druf Ss⸗ 8 8* n un A 888 808 Mich. Stärke Wertheim 151— 3 5 0. ſteif Regen Königsſtuhl] 563 7421 11 8 0 W. ſchwach bedeckt Karlsruhe 120 750,0 5 9 e Regen Bad. ⸗Bad 213 752,1 4 10 4 8 leicht bedeckt Viſlingen 7120751, 2 1 W ſchwach wolkig St. Blaſien 790— 11 2 1 leicht bedeckt Badenweil. 422 751,4 44 8 8 NO 1 8 30 5 Hof 127—--————— ab. Düre h. 701— 20 4 o mäßig halbbedeckt Ein kleines atlantiſches Tief iſt geſtern noch über Frankreich herangezogen und hat uns verbreitete Niederſchläge gebracht. Die Temperaturen ſind gleich⸗ zeitig geſunken und haben ſich im Gebirge um 0 Grad gehalten. In der Ebene iſt es trotz Abkühlung noch verhältnismäßig mild geblieben. Heute nacht haben die Winde mit dem Einbruch kühlerer Luft polaren Urſprungs von der Rückſeite des Tiefs erneut ſtark aufgefriſcht. In Verbindung mit einem Zwiſchenhoch iſt heute Aufheiterung eingetreten. Eine neue Störung zieht gegenwärtig im Südweſten heran. Sie wird vorausſichtlich ſüdlich der Alpen ab⸗ wandern. Unſer Gebiet wird daher vorerſt nicht mehr Zufuhr milder ozeaniſcher Luft erhalten, ſodaß mit weiterem Temperaturrückgang zu rechnen iſt. Amtlicher Schneebericht der Badiſchen Landes⸗ Wetterwarte vom 2. Jaunar 1931, 8 Uhr morgens Feldberg: bewölkt,— 3 Grad., Geſamtſchneehbhe 90 Ztm., davon 5 Ztm. Neuſchnee, Ski und Rodel fehr gut. Hinterzarten: bewölkt, 1 Grad C. Geſamtſchnee⸗ höhe 2 Ztm., davon—2 Ztm. Neuſchnee, lückenhaft. Titiſee: bewölkt, 1 Grad., Geſamtſchneehbhe 2 Zim., davon Neuſchnee—2 Ztm., lückenhaft, Eisbahn möglich. ö Neuſtadt: bewölkt, 2 Grad., Geſamtſchneehöhe 2 Ztm., davon Neuſchnee—2 Itm., lückenhaft.. „St. Blaſien: bewölkt, höhe 10 Ztm., verharſcht, Ski und Rodel ſtellenwelſe. Schauinsland: trockener Nebel,— 2 Grad C. Geſamtſchneehöhe lückenhaft. 5 Ruheſtein: leichter Schneefall,— 2 Grad., Ge⸗ ſamtſchneehöhe 5 Ztm., davon—2 Itm. Neuſchnee, ver⸗ harſcht. Ski und Rodel mäßig. Hundsbach⸗Biberach: leichter Schneefall,— 1 Grad., Geſamtſchneehöhe lückenhaft; davon 12 Ztm. Neuſchnee. 51 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Abein Beger 24.2. 28..2 J Nedar-Bege 27 2 30. Baſel.38 0,23 1,350,350.58 1 Schuſterinſe( 0 890.78 90 981 1,20 Mannheim 270 2 618.10.72 Fehl.30 2,180 24.362.) Jah.0 14.81.75 Maxau.18.91402.07.50] Plochingen 0,490,579, 820.00 Mannhein.08.84 2,84 3 04 3,53] Heilbronn 124 1304,30.56 Kaub.22.08 2082.14 2 88 Köln 2,40 2,122.08.12 3,20 1 Grad., Geſamtſchnee⸗ * e —— * 1 4 „ r/ „ F „ 1 FEC 1.„. * N 5 4 5 * e nuar 1931 7 Freitag, 2. Ja 2 Aus Baden Ruhige Neujahrsnacht in Weinheim U Weinheim, 1. Jan. Die Neujahrsnacht iſt hier verhältnismäßig ruhig und ohne jeden Unfall verlaufen. An Silveſter erſtrahlte auf dem Balkon des Rathauſes letztmals der„Chriſt baum für Jedermann“, während auf dem Marktplatze zwiſchen 6 und 7 Uhr das Blasorcheſter der Stadt⸗ und Feuerwehrkapelle unter Leitung des Muſikmeiſters Peter Heſſe Beethovens„Die Him⸗ mel rühmen. und das„Altniederländiſche Dank⸗ gebet“ ſpielte. Kurz vor Mitternacht ließ der Evan⸗ geliſche Poſaunenchor von der Burgruine Windeck herunter verſchiedene Choräle hören. Punkt 12 Uhr begrüßten die ehernen Stimmen ſämtlicher Kirchen das neue Jahr. In der Evangeliſchen Altſtadtkirche — der einzigen hieſigen Kirche mit einem elektriſchen Glockengeläute ertönten die Glocken etwa eine halbe Stunde lang. Die meiſten Wirtſchaften konnten noch vor der feſtgeſetzten Polizeiſtunde ſchließen, da bald nach Mitternacht auf den Straßen und in den Lokalen kein Leben mehr herrſchte— auch ein Zeichen für die wirtſchaftliche Lage der Zeit. Kataſtrophale Arbeitsloſigkeit DZ. Oeſtringen(Amt Bruchſal), 1. Jan. Die Ar⸗ Beitsloſigkeit hat hier beängſtigende Formen angenommen. Bisher zählten wir in unſerem 3600 Einwohner faſſenden Orte bereits 700 Arbeitsloſe und mit dem geſtrigen letzten Jahrestage wurden auch die letzten Betriebe der Zigarreninduſtrie ge⸗ ſchloſſen, womit ſich die Zahl der Erwerbsloſen auf nahezu 1200 erhöhte. Ein Drittel aller Einwohner iſt alſo arbeitslos. Am Jahresende vom Auto totgefahren * Karlsruhe, 1. Jan. Am Mittwoch wurde an der Kreuzung Ettlinger⸗Baumeiſterſtraße eine etwa 45 Jahre alte Frau von einem Perſonenkraftwagen überfahren. Sie erlitt einen Schädelbruch und war ſofort tot. * I Weinheim, 1. Jan. Der Eiſenbahnverein Wein⸗ heim und Umgebung hat den langjährigen früheren Vorſitzenden, Reichsbahn⸗Inſpektor a. D. Jakob Diebold, und den Bahnmeiſter Georg Müller für beſondere Verdienſte um den Verein zu Ghren⸗ mitgliedern ernannt. Zwölf weitere glieder, die 25 Jahre lang dem Verein angehören, erhielten je eine Ehrenurkunde im Rahmen. * Bammental(Amt Heidelberg), 2. Jan. Wegen eines unheilbaren Leidens wollte ſich ein Land⸗ wirt durch Erſchießen das Leben nehmen. Er wurde mit einer ſchweren Kopfverletzung in die Hei⸗ delberger Klinik verbracht und ſchwebt in Lebens⸗ gefahr. * Oeſtringen(Amt Bruchſal), 2. Jan. Ein junges Mädchen aus Oeſtringen, das in Stettfeld Beſor⸗ gungen machte, wurde auf der Heimkehr mit dem Fahrrad von einem nachfolgenden Fahrer zu Boden geriſſen und zu vergewaltigen verſucht. Das Mädchen ſetzte ſich energiſch zur Wehr worauf der Burſche die Flucht ergriff. Ein gerade vorbei⸗ kommender Kraftwagenführer und auch drei die Stelle paſſierende Radler weigerten ſich auf die Bitte des Mädchens, den Flüchtigen zu verfolgen. Das überließ man der inzwiſchen benachrichtigten Gendarmerie von Stettfeld, der es auch ge⸗ lang, den Uebeltäter kurz vor Bruchſal einzuholen und feſtzunehmen. Mit⸗ Die Blultat in Planig * Planig bei Mainz, 2. Jan. Zu der bereits ge⸗ meldeten Bluttat in Planig, wo am Weihnachts⸗ abend der Schiffsheizer Anton Ingenbrand von ſeinem Bruder erſchlagen wurde, erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Die grauenvolle Tat bildet den Abſchluß einer ſeit Jahren ſpielenden Familientragödie. Die Schuld an dem unheilvollen Zwiſt ſoll nach den bisherigen Feſtſtellungen des Staatsanwalts auf beiden Seiten ſtellen, da ſein Bruder ihn mit der Axt ange⸗ ſüchtig und gewalttätig bekannt. Streitig⸗ keiten um das Erbe führten ſchon ſeit Jahren zwi⸗ ſchen den beiden Brüdern, die in dem Hauſe ihrer Mutter wohnten, zu den ſchlimmſten Tätlichkeiten. Dem Schiffsheizer waren ſchon vor einiger Zeit von ſeinem Bruder Paul beide Wangen mit einer Miiſtgabel durchſtochen worden. Er konnte ſeit langem ſeine Wohnung nicht mehr durch die Haus⸗ türe, ſondern nur noch unter Benutzung einer Leiter erreichen, da er den Gewalttätigkeiten ſeines Bru⸗ ders ausweichen mußte. Der Mörder verſuchte bei ſeiner Vernehmung die Tat als Notwehrakt hinzu⸗ Badiſche Gemeinden zur Nadiumſpende * Karlsruhe, 1. Jan. Der Badiſche Landesverband zur Bekämpfung der Krebskrankheit hielt im Geſchäftsgebäude der Landes verſicherungsanſtalt in Karlsruhe ſeine Schluß ⸗Sitzung ab. Dabei wurden die Er⸗ fahrungen ausgetauſcht, die bei der am 9. Nov. 1930 abgehaltenen Sammlung für die Radiumſpende des badiſchen Volkes verſchiedentlich gemacht worden ſind. U. a. konſtatierte man, daß die Straßenſamm⸗ lungen nicht den erhofften Erfolg ge⸗ bracht haben. Der Ausſchuß ſoll weiter beſtehen bleiben. Ein⸗ zelnen rührigen Sammlern wurden hübſch aus⸗ geführte Graphiken für ihre Tätigkeit über⸗ wieſen. Beſonders intereſſant war die Bekanntgabe des Ergebniſſes der Sammlung in einzelnen Gemeinden und Städten des badiſchen Landes. Dieſe Sammlung hat bekanntlich rund 120000 Mark ergeben. Von 1545 badiſchen Gemeinden haben ſich 1436 an ihr be⸗ teiligt. Nur 109 Gemeinden haben die Durchführung der Sammlung abgelehnt und auch aus der Ge⸗ meindekaſſe keinen Betrag bewilligt. In 330 Ge⸗ Vadiſche Stenographentagung * Offenburg, 2. Jan. Der badiſche Stenographenverband, in dem die badiſchen Kurzſchriftvereine der Einheitskurzſchrift zuſammengeſchloſſen ſind, hielt am vergangenen Sonntag unter Leitung des 1. Verbands vorſitzenden Oberſchuldirektor Dr. Braun ⸗ Freiburg in Offen⸗ burg ſeine diesjährige Vertretertagung ab. Der ſtellvertretende Verbandsvorſitzende Dr. F i⸗ ſcher⸗Karlsruhe gab einen eingehenden Bericht über den großen Stenographentag des Deutſchen Stenographenbundes Anfang Auguſt in Berlin. Der Bericht gab zu erkennen, daß die Einheitskurzſchrift in allen Teilen Deutſchlands gewaltige Fortſchritte gemacht hat. Oberverwaltungsinſpektor Riegler⸗ Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Feitung ſtellen, da ſein Bruder der ihn mit der Axt ange⸗ griffen habe. Er habe ihm dieſe entwunden und, als der Angreifer mit einer Miſtgabel auf ihn los⸗ gegangen ſei, den Hieb ausgeführt, der dem Anton den Schädel ſpaltete. Der Täter wurde in das Land⸗ gerichtsgefängnis Maind übergeführt. Raubüberfall * Ungſtein, 2. Jan. Der in den 30er Jahren ſtehende Verſicherungsagent Ernſt von hier wurde in der Nacht zum Sonntag inmitten des Ortes Ungſtein von mehreren Burſchen überfallen und be⸗ wußtlos geſchlagen. Die in ſeinem Beſitz be⸗ findliche Brieftaſche, die eine Geldſumme von 297 Mark enthielt, wurde ihm geraubt. Während über den Verbleib des Geldes und der Brieftaſche noch nichts feſtſteht, konnten die Täter gefaßt und dem Amtsgerichtsgefängnis zugeführt werden. Es handelt ſich um drei junge Burſchen im Alter von 20 bis 21 Jahren. Verhaftet wurden wegen Raubs der Kaufmann Hans Zeck, Karl Bergner und Johann Koch alle aus Ungſtein. Wie feſtgeſtellt werden konnte, hat der Ueberfallene vorher in einer Wirtſchaft in Ungſtein mit ihnen zuſammengeſeſſen. meinden hat das Ergebnis 10 Pfennig und mehr auf den Einwohner ergeben. Die beſten 20 Gemeinden verteilen Amtsbezirke, dabei fallen in die Amtsbezirke Emmendingen, Ueberlingen, Neuſtadt und Müll⸗ heim je 20, in den Amtsbezirk Sinsheim ſogar 3 Gemeinden. In den Reihenfolgen des Erfolgs kommen auf den Einwohner Nordrach(Amt Offen⸗ burg) 52,6 Tenningen(Emmendingen) 36; Daiſen⸗ dorf(Ueberlingen) 33; Altglashütten(Neuſtadt) 31; Grenzach(Lörrach) 30; Bockſchaft(Sinsheim) 28; Aſelfingen(Donaueſchingen) 27; Schweighof(Müll⸗ heim) 27; Waghäuſel(Bruchſal) 27; Marzell(Müll⸗ heim) 26; Tegernau(Schopfheim) 26, Rickenbach (Säckingen) 24,5) Rohrbach(Sinsheim) 23; Gall⸗ mannsweil(Stockach) 21; Siegelsbach(Sinsheim) 21; Leiſelheim(Emmendingen) 20; Boll(Neuſtadt) 20; Blumegg(Waldshut) 197 Kommingen(Engen) 19; Hagenau(Ueberlingen) 18 Pfennig. Auch die 16 verbandsfreien Städte weiſen trotz der großen Arbeitsloſigkeit recht ſchöne Durch⸗ ſchnittsgziffern auf. Singen und Heidelberg haben einen Durchſchnitt von 8, Offenburg von 10 und Weinheim von 12 Pfennig erreicht. ſich auf 14 Karlsruhe und Dr. Fiſcher behandelten auf Grund des neueſten Materials die Frage der Kurzſchrift bei den Gemeindeverwaltungen. Der Unterrichtsobmann des badiſchen Verbandes, Hauptlehrer Riegler⸗Karlsruhe, unterſuchte die hoch⸗ wichtige Frage der Ausgeſtaltung und Durchführung des geſamten Unterrichtsbetriebes nach zeitgemäßen Grundſätzen. Stellvertretender Vorſitzender Scheffel⸗Mann⸗ heim ſprach in fachkundiger Weiſe über Handelskam⸗ merprüfungen und ihre Bedeutung. Die Durch⸗ führung des Verbandstages 1931 wurde dem Verein Konſtanz übertragen, der damit die Feier des 40jährigen Beſtehens verbindet. Für dieſe Tagung wurden die Pfingſttage auserſehen. 142. Jahrgang/ Nummer 2 Aus der Sfualx Unruhige Neujahrsnacht in Ludwigshafen —o0— Ludwigshafen, 2. Jan. Der Ausklang des letzten Beſatzungsjahres war hier ſehr geräuſchvoll. Im Nordſtadtteil explodierten einem jungen Arbeiter, der ein Feuerwerk abbrennen wollte, einige mit Blitzlichtpulver gefüllte Dabei wurden mehrere Perſonen verletzt. Einem elf⸗ jährigen Knaben lief ein Auge aus.— Ihren Sil⸗ veſtertrank verſchafften ſich unbekannte Täter gewalt⸗ ſam. In der Wredeſtraße wurde das Schau⸗ fenſter eines Geſchäfts eingeſchlagen und daraus Lebensmittel, Wein, Liköre und Sekt ge⸗ ſtohlen. Anderwärts verſchwand eine Korbflaſche mit 12 Liter Wein von einem Handwagen. Die Polizei nahm verſchiedene Feſtnahmen vor, wobei auch Widerſtand geleiſtet wurde. Schießgelände für Schupo * Ludwigshafen, 2. Jan. Wie mitgeteilt wird, hat das Landespolizeiamt München das von der Be⸗ ſatzung beſchlagnahmt geweſene Schießgelände in der Gemarkung Mundenheim käuflich erwor⸗ ben. Damit wird für die Schupo der notwendige Schießplatz, für die ſeitherigen Grundeigentümer wieder ein klarer Rechtszuſtand geſchaffen. Der Reichspräſident an Speyer * Speyer, 1. Jan. Zur Erinnerung an ſeinen Auf⸗ enthalt in, Speyer überſandte Reichspräſident y. Hindenburg dem Speyerer Oberbürgermeiſter ſein Bild mit Widmung und fügte die freund⸗ Selbſtmord eines Knaben * Haßloch, 1. Jan. Am Dienstag nachmittag erhängte ſich der 14 Jahre alte Junge Keller in der elterlichen Wohnung. Man glaubt, daß der Knabe in kindhaftem Ueber mut die Gefühle prüfen wollte, die man beim Erhängen hat, daß er aber infolge unvorhergeſehener Umſtände nicht mehr rechtzeitig aus der Schlinge kam. Dieſe Anſicht hat umſo mehr für ſich, als wirkliche Gründe für einen Selbſtmord nicht vorliegen. Dekan und Kirchenrat Weſtenberger * Kuſel, 2. Jan. In der Nacht auf Montag ver⸗ ſchied im 69. Lebensjahr Dekan und Kirchenrat Otto Weſtenberger an einer Lungenentzündung. Als Nachfolger des Oberkirchenrats Munzinger war er 1921 von Glanmünchweiler hierhergekommen, wy er 31 Jahre lang ſegensreich gewirkt hat. N * * Annweiler, 1. Jan. In einem benachbarten Dorfe fiel eine Landwirtsfrau in die Pfuhlgrube. Obwohl die Frau ſofort herausgezogen wurde, waren die Gasvergiftungserſcheinungen ſchon ſo weit vor⸗ geſchritten, daß nicht mehr geholfen werden konnte. Die Frau iſt bald darauf geſtorben. —————— bbc Chefredatteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Polltik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer- Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Bellung G. m. b.., Manndeim, R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel Rückporto 0 5 ROMAN VON GERTRUD WEVYMAR- HE — 38(Nachdruck verboten.) Nach dem Mittageſſen zog ſie ſich in ihr Schlaf⸗ zimmer zurück. Sie hätte Herbert gern gegen Horſt beigeſtanden, aber ſchließlich erbitterte es Horſt nur noch mehr, wenn ſie, wie immer, zu Herbert hielt. Und Horſt würde ſchon nachgeben, es blieb ihm ja keine Wahl— Inge verſchwand nach einem fragen⸗ den Blick auf Horſt in der Küche, wo ſie der Anna beim Geſchirrabwaſchen half. Sie tat das eigentlich ſchrecklich ungern. Aber Hocky hatte ſie kürzlich darauf aufmerkſam gemacht, daß das Mädchen mit Hausarbeit überlastet war. Und ihm zuliebe trocknete Inge ſogar Teller ab. a Zuweilen drängte ſich trotz der geſchloſſenen Türen Horſts tiefe oder Herberts hellere, ſcharfe Stimme zwiſchen Tellergeklapper und dem Rauſchen des Spülwaſſers an ihre Ohren. Dann ließen ſie beide, Inge und Anna, die Hände ruhen und blickten ſich ängſtlich an. Anna, die„ſehr nahe am Waſſer gebaut hatte“, ſtanden die braunen Augen gleich voll Tränen.„Er tut mir ſo leid“, ſagte ſie ehrlich. „Wer? Herbert?“ fragte Inge befremdet. „Nein. Der Herr.“ „Ach, ſo. Horſt meinſt du. Ja, der tut mir auch leid.— Aber, Anna, warum ſagſt du eigentlich immer Der Herr'?“ Das Mädchen wurde feuerrot und bückte ſich noch tiefer über die Abwaſchſchüſſel. Zu ihrem Glück er⸗ hoben ſich jetzt die Stimmen im Eßzimmer wieder lauter. Dadurch wurde Inge von ihrer Frage ab⸗ gelenkt. Sie ballte die kleine Fauſt.„Ohrfeigen müßte er ihn. So ein Bengel! Vertut eine Menge Geld. Und Horſt gönnt ſich nichts, gar nichts. Kein bißchen Freude hat er.“ 5 Anna nickte. Das Wort haftete.„Kein bißchen Freude hat er.“ Wenn man ihm einmal irgend etwas zuliebe tun könnte, dachte ſie, das müßte ſchön ſein! Die Unterredung zwiſchen den beiden Brüdern verlief ſtürmiſch. Herbert hegte auch ſonſt ſchon keine beſonders zärtlichen Gefühle für den Bruder: in dieſer Stunde, da er ſich vor ihm demütigen mußte, haßte er ihn. Und Horſt, der geſtern abend erſt bis in die Nacht hinein bei ſeiner grünen Lampe unten im Kontor über den Büchern geſeſſen und ge⸗ rechnet hatte, um dann mit einem gepreßten Auf⸗ atmen feſtzuſtellen, daß er, wenn alles gut ging, in nächſter Zeit ſeinen geſchäftlichen Verpflichtungen würde nachkommen können.— Horſt erſchien ſich wie ein Menſch, den man hinterrücks überfällt, um ihn zu berauben. Es war ihm heute nicht möglich, ſich zur Ruhe zu zwingen. Ja, wenn der Bruder wenigſtens ein anderes Weſen zur Schau getragen hätte! Einem Reuigen, Zerknirſchten hätte er, nach⸗ dem der erſte Zorn verraucht war, trotz allem hilf⸗ reich zur Seite geſtanden. Dann wäre doch auch Ausſicht auf Beſſerung geweſen. Aber Herbert war nichts weniger als reuig und zerknirſcht. Er blieb vielmehr in ſeiner krankhaften Eitelkeit vor allem darauf bedacht, ſich nur nichts zu vergeben. Was er da verlangte, war ſchließlich doch ſein Recht. Wenn die Mittel aus den laufenden Einnahmen nicht her⸗ ausgeſchunden werden konnten, ſo mußte eben eine Hypothek aufgenommen werden. „Das geht nicht. Das Grundſtück iſt ſchon hoch genug belaſtet. Meinſt du, ich hätte den Verſuch nicht bereits gemacht, wenn es möglich wäre. Frage Ju⸗ ſtizrat Anderſon; ich habe mit ihm darüber geſprochen.“ a „Der Juſtizrat iſt ein alter Pedant, wie du.“ „Sei froh, daß ich ſo ein Pedant bin. Sonſt könnteſt du jetzt vielleicht als Schneeſchipper gehen.“ „Du biſt ja verrückt. Bei meiner Begabung „Es ſitzen heutzutage noch größere Begabungen auf der Straße.“ „Herrgott, wenn ich bloß endlich nicht mehr von deiner Gnade abhängig wäre!“ „Das könnteſt du bald erreichen, wenn du ins Kolleg gingſt, anſtatt zu bummeln.“ „Was kann ich dafür, wenn mich Profeſſor Silv⸗ roth an Hennes empfiehlt?— Eigentlich biſt du ſogar indirekt daran ſchuld. Denn du hatteſt den Direx gebeten und der hat ſich an Silvroth gewandt.“ „Das ſieht dir ähnlich. Fühlſt du denn nicht, wie verächtlich es iſt, die Schuld für die Folgen ſeiner Dummheiten auf andere zu ſchieben?“ „Dummheiten? Sehr gut! Du machſt natürlich keine. Du haſt ja auch gar keine Gelegenheit dazu. Wenn man zu Hauſe an der Futterkrippe ſitzt..“ „Bitte, ich tauſche ſofort mit dir!“ Das war nun freilich nicht Herberts Abſicht. „Quatſch!“ ſagte er ärgerlich.„Das ſind ja alles un⸗ nütze Redensarten. Ich muß meine Schulden bezah⸗ len. Daran läßt ſich nicht drehen und deuteln. Ueber⸗ lege lieber, wie du mir das Geld beſchaffen kannſt! — Es kann ja meinetwegen ſpäter von meinem Erb⸗ teil gekürzt werden,“ fügte er etwas kleinlauter hinzu. Horſt war nach ſeiner Gewohnheit im Zimmer auf und ab gegangen. Jetzt blieb er vor Herbert ſtehen.„Es iſt mir tatſächlich augenblicklich nicht möglich, ſoviel Geld freizumachen. Ich habe es mir überlegt. Du mußt einen Teil deiner teuren Garde⸗ robe, alles irgend Entbehrliche, verkaufen. Am beſten wäre es, wenn die Lieferanten die Sachen zurück⸗ nehmen würden. Wenn man ihnen die Verhältniſſe klarlegt, werden ſie es vielleicht tun. Du haſt ja eine normale Figur.“ Herbert war abwechſelnd rot und blaß geworden. Jetzt fuhr er auf.„Großartig, wie du über meine Sachen verfügſt!“ „Um deine Sachen würde ich mich nicht kümmern, wenn ſie die Firma nicht bezahlen ſollte.— Du haſt da zum Beiſpiel einen teuren Gehpelz. Ich ſah ihn draußen hängen. Wenn der zurückgenommen ober verkauft würde, dürfte ſchon ein Teil der Schulden getilgt ſein. Außerdem haſt du ſicher auch einen ele⸗ ganten Frackmantel?“ „Allerdings, aber..“ „Auch den brauchſt du nicht. Als einfacher Student kommſt du mit deinem Wintermantel aus. Ebenſo ſind ſicher ein paar Anzüge entbehrlich. Du wächſt doch vermutlich noch und kannſt die vorhandenen gar nicht auftragen.“ „Und wenn ich dir ſage, daß ich auf dieſen Schacher nicht eingehe?“ Sie ſtanden ſich gegenüber. Herbert reckte ſich ſo äußere Ueberlegenheit des ſtattlichen Bruders, wie ein Symbol. Horſt zuckte die Achſeln.„Wenn du nicht darauf eingehen willſt, dann ſieh zu, wer dir deine Schulden bezahlt! Ich kann es nicht.“ 8 „Du willſt nur nicht.“ „Nein, ich kann nicht.— Ich darf Mutter und wäre unverantwortlich.“ Seine Stimme wurde mil⸗ nen Vorſchlag! Es iſt doch ein Ausweg.“ Herbert tat, was er als Knabe ſchon getan hatte, wenn er keine Gegengründe mehr wußte, Er ſetzte ſeine hochmütigſte Miene auf und ſchwieg hartnäckig. Horſt ging ärgerlich mit ſchwerem Herzen hinunter ins Kontor. Kaum hatte er die Karre ein wenig flott gemacht, da lag ihm ſchon wieder ſo ein verdammter Stein im Wege. Wann würde er endlich einmal frei aufatmen können?!—— 5 Beim Abendeſſen gab es noch einen Zuſammenſtoß zwiſchen den Brüdern. Die unſchuldige Urſache war Anna, an der Herbert ſeinen Groll ausließ. Er er die Abneigung des Mädchens und merkte, daß ſie Horſt, wenn ſte ſich unbeobachtet glaubte, mit demütig⸗ zärtlichen Blicken verfolgte. Sie hatte auf Wunſch der Mutter ein feſtliches Abendeſſen zubereiten müſſen, „ein Kalb ſchlachten“ nannte es Inge ſpöttiſch. Da Anna im übrigen Arbeit genug gehabt hatte und Frau Hagen ſich heute kaum um die Küche geküm⸗ mert, ſondern es vorgezogen hatte, mit Herbert zu plaudern, war eine Speiſe in der Eile nicht recht ge⸗ lungen. Es handelte ſich unglücklicherweiſe um Her⸗ berts Lieblingsgericht, und er witterte darin eine Bosheit des Mädchens gegen ſich.„Das Frauen⸗ nas Gegenwart in ſeiner rückſichtsloſen Art, 5 Anna wurde blutrot und ſah Horſt au und ſchluckte die Kränkung ſchweigend hinunter. 5 „Es liegt gar kein Grund zu ſolchen Reden vor,“ ſagte Horſt ſtreng. 8 Anna verließ das Zimmer. „Was fällt dir ein, mich vor der Perſon zurech zuweiſen?!“ begehrte Herbert auf. 8 „Und was fiel dir ein, das Mädchen zu beleidigen Sie iſt treu und brav und arbeitet faſt über hoch wie möglich und fühlte dgch voll Ingrimm die Kräfte.“ (Fortſetzung folgt) 5 N Blechdoſen. S lichſten Grüße für das Gedeihen der Stadt Speyer bef. 9 ä——— Inge nicht für deinen Leichtſinn büßen laſſen. Dass der.„Herbert, ſei doch vernünftig! Ueberleg' dir mei. brauchte immer einen Blitzableiter. Außerdem fühlte 1 zimmer wird immer dämlicher,“ ſchimpfte er in An⸗ r 5 1 . J 2 5 50 10 HANDELS- U Freitag, 2. Januar 1931 Allianz übernimmt 64 Mill. Rm. Reichsbahn-Vorzugsaktien 1 Zwiſchen dem Reichsfinan d mintſterium und der Allianz und Stuttgarter Lebens ver⸗ ſicherungs bank AG. iſt eine Vereinbarung zuſtande gekommen, wonach letztere vom Reich einen Poſten Reichs⸗ bahn⸗Vorzugsaktien von nominell 64 Mill. käuflich erworben hat, und zwar, wie wir hören, zum Tages ⸗ kurs. Der Koufpreis iſt im Laufe des Monats Februar 1981 an das Reich zu zahlen. An der neuen Transaktion iſt die Lebensverſicherungsgruppe der Münchner Rück⸗ verſicherungsgeſellſchaft, ſowie die Nors⸗ ſterngruppe mit 5 Mill. beteiligt. * Bayeriſche Hypotheken⸗ und Wechſel⸗Bank in München. 755 Wahrſcheinlich unveränderte Dipidende. Wie verlautet, Dürften für das Geſchäftsjahr 1930 vorausſichtlich wieder 10 v. H. Dividende ausgeſchüttet werden. * Luxemburger Union⸗Bank Wieder 32 v. H. Divi⸗ dende. Die zum Intereſſenbereich der Berliner Bank Del⸗ rück, Schickler u. Co. gehörende Luxemburger Union⸗Bank, die vor einigen Monaten in eine Holding⸗ geſellſchaft verwandelt wurde, erzielte im Geſchäftsjahr 192930 einen Gewinn von 1935 000 Franken gegen 1787 000 Franken im Vorjahr. Die Dividende wurde un⸗ gerändert auf 32 v. H. belaſſen und kommt mit 75,68 Fronken zur Auszahlung. O Münchner Bankliquidation.(Eig. Dr.) Das Bank⸗ haus Frede u. Co., Komm.⸗Geſ. g in München, hat mit dem 31. Dezember ſeine N Geſchäftstätigkeit beendet und ſich aufgelöſt. Die Depots und Einlagen der Kunden ſind reſtlos ausgefolgt. Die Auflöſung der Firma iſt eine Folge ber ſchwierigen Lage des Privatbankgewerbes. Stahlwerk Becker AG. Wieder größerer Verluſt zu erwarten Obgleich bereits ſechs Monate ſeit Ablauf des Geſchäfts⸗ jahres 1929/0 verfloſſen ſind, iſt die Bekanntgabe des Ab⸗ ſchluſſes bisher nicht erfolgt. Die Zahlen ſelbſt werden, wie wir hören, ein wenig günſti ges Bild ergeben, und es iſt mit einer ſehr ſtarken Erhöhung des Verluſtes aus den Vorjahren zu rechnen, der im Geſamtbetrage von 2,337 Mill. vorgetragen iſt. Das Unternehmen hatte im abgelaufenen Geſchäftsjahr unter beſonders ungünſtigen Verhältniſſen zu arbeiten. Die Stillegungspläne hatten zur Folge, daß die Kundſchaft mit neuen Aufträgen ſtark zurückhielt, da immerhin die Mög⸗ lichkeit beſtand, daß die auf teilweiſe Fortführung der Be⸗ triebe abzielende Stützungsaktion, durch welche die Lohn⸗ und Gehaltsfrage in der weſtdeutſchen Eiſen⸗ und Stahl⸗ induſtrie ins Rollen gebracht worden iſt, ohne Erfolg ſein und die Stillegung des Geſamtbetriebes tatſächlich eintre⸗ ten würde. Dadurch iſt die Wirkung der an ſich ſchlechten Konjunktur auf die Geſellſchaft noch weſentlich verſchärft worden. Mit der anderweitigen Verteilung des Aktien⸗ heſitzes wurden die Verhältniſſe zwar etwas ſtabiler. Ein größerer Teil der Anlagen iſt ſtillgelegt worden; in der Hauptſache ſtellt das Werk in den verbliebenen Abteilungen Qualitätsmaterial her, für das aber auch nur eine be⸗ ſchränkte Aufnahmefähigkeit vorhanden iſt, ſo daß bei dem eingeſchränkten Betrieb Ueberſchüſſe zur Zeit nicht erzielt werden können. Die teilweiſe Stillegung der Betriebe wird auch eine größere Bilanzbereinigung zur Notwendigkeit haben, und zwar durch außerordentliche Ab⸗ ſchreibungen auf die in der letzten Bilanz mit 14,056 Mill. Mark ausgewieſenen Anlagewerte. Dieſe Abſchreibungen werben in erſter Linie den zu erwartenden hohen Verluſt verurſachen. Die Ausſichten für den Reſt des laufenden Geſchäftsjahres ſind nicht gut; im erſten Semeſter iſt weiter ohne Ueberſchüſſe gearbeitet worden. Der Auftragsbeſtand reicht nicht aus, um den Reſt der Betriebe einigermaßen normal zu beſchäftigen. Vorläufig wird der Betrieb auf Beſchluß der Großaktionärgruppe weitergeführt. * Lokomotivfabrik Krauß u. Co., AG., München. In Zuſammenhang mit. der Genehmigung eines Vertrages mit der Maffei in München, betreffend den Zuſammen⸗ ſchluß der Fabrikationsbetriebe beider Unternehmungen, wird der GV. am 20. Januar die Erhöhung des Aktienkapitals um 2 Mill. mit Dividenden⸗ berechtigung ab 1. Januar 1931 vorgeſchlagen. Weiter iſt eine Aenderung der Firma in Ausſicht genommen. Harry Mac Gowen als Nachfolger Lord Melchetts zum Generaldirektor der Imperial Chemical Inbuſtries ge⸗ wählt. Auf einer Verſammlung der Direktoren der Im⸗ perial Chemical Induſtries wurde am Mittwoch Sir Harry Mac Gowen einſtimmig zum Generaldirektor als Nachfolger für den verſtorbenen Lord Melchett gewählt. Die Stellung des Präſidenten wurde Lord Rea⸗ ding übertragen(die Meldung über die Abſchaffung dieſes Poſtens hat ſich als nicht zutreffend erwieſen). Me. Gowen, der jetzt im 56. Lebensjahre ſteht, hat ſich aus kleinen Ver⸗ hältniſſen emporgearbeitet. Er hat u. a. einen Sitz im Verwaltungsrat der General Motors Corp., iſt ferner Di⸗ rektor der International Nickel Co of Canada Ltd. und Di⸗ rektor der Midland Bank Limited. O Verzögerung der Bilanzaufſtellung bei Siemens u. Halske AG., Berlin.(Eig. Dr.) Wie wir auf Anfrage bei zuſtändiger Stelle erfahren, hat die Aufſtellung der Bilanz für das am 30. Sept. beendete Geſchäftsjahr eine Ver⸗ zögerung erfohren. Die entſcheidende Bilanzſitzung des AR. wird erſt Ende Januar ſtattfinden. Bekanntlich rech⸗ net man mit einer vorausſichtlichen Divi⸗ dendenreduktion um 2 auf 12 p. H. * Süddeutſche Zucker AG., Mannheim. Wie die F. Z. erfährt, hat ein Konſortium unter Führung der D D⸗Bamk und unter Beteiligung der im Auslande an der Zuckerinduſtrie engagierten Württember giſchen Melaſſefutterwerke Gmb H.(Joſef u. Albert Flegenheimer⸗Stuttgart) durch Aktienerwerb weit⸗ gehendes Intereſſe bei der Süddeutſchen Zucker AG., Mannheim, gewonnen. In welchem Umfange der AR. verſtärkt wird und durch welche Per⸗ ſonen, ſteht noch nicht feſt. Auftragsloſigkeit oͤrückt Trotz feſterer Auslandsbörſen ſpekulative Abga ben der Kuliſſe in Hauptwerten/ Anhaltender Starke Nachfrage nach Privatdiskonten/ Schluß dann bei Deckungen leicht befeſtigt Auftragsmangel behindert auch den Verlauf Mannheim unregelmäßig „„Die Börſe war im neuen Jahr unregelmäßig. Die Bilonzkurſe vom Jahresſchluß konnten meiſt nicht be⸗ hauptet werden. Farben nptierten 123,5, ſchwächer lagen Linoleum, Weſteregeln, Waldhof und Südd. Zucker. Von Nebenwerten blieben Sellinduſtrie Wolf und Lud⸗ wigshafener Aktitzl⸗Brauerei ohne Aufnahme. Am Banken⸗ markt waren Hypotheke nen gut behauptet, Dedibank dagegen 1 v. H. rückgängig. Verſicherungswerte blieben unverändert. Renten behauptet. Geſucht blieben hier die Liquidetions⸗Pfandbriefe der Rhein. Hypothekenbank, die auf 894 anzogen. Frankfurt ſtill, aber etwas ſchwächer Auch die erſte Börſe im neuen Jahr eröf fneteeher etwas ſchwächer, da das Fehlen faſt jeglicher Kauf⸗ aufträge verſtimmte. Die Steigerungen, die ſich am letzten Börſentag im alten Jahr ergaben, ſind ein rein bilanz⸗ techniſcher Vorgang, was ganz beſonders bei den Kaſſa⸗ kurſen zum Ausdruck kam, die zumeiſt höher als die Ter⸗ minkurſe notierten. Trotz feſterer Auslands ⸗ börſen und des ausgebrochenen Bergarbeiterſtreiks in Sübwales brachten die erſten Kur ſe meiſt Rück⸗ gänge. da die ebenfalls ausgebrochenen Teilſtreiks im Ruhrbergbau dieſen eher günſtigen Symptonen ſtörend gegenüberſtanden. Bei geringfügt ger Umſatz⸗ tätigkeit waren die Abſchwächungen aber nur von ge⸗ ringer Bedeutung, da ſtärkere Angebote kaum vorgelegen haben dürften. Die Grundſtimmung war nicht unfreund⸗ lich und lediglich der mangelnde Ordereingang ließ die Kurſe etwas niedriger eröffnen. Stärker abgeſchwächt lagen am Kalimarkt Salzdetfurth mit minus 3,75 v. H. Am Montanmarkt kamen Erſtnotierungen nicht zuſtande. Von Anleihen zogen Neubeſitz etwa 4 v. H. an. Am Markt der Auslandsrenten gaben Zolltürken 3 v H. nach. Nach den erſten Kurſen hielt die ſchwache Stimmung an und infolge der Ordreloſigkeit ergaben ſich meiſt neue Rückgänge, die aber kaum 1 v. H. überſchritten. Le⸗ diglich Felten wurden ſpäter 4 v, H. niedriger feſtgeſetzt ohne daß nennenswertes Angebot vorhanden war. Am Geldmarkt machte ſich nach dem Ultimo wieder eine Erleichterung bemerkbar, ſodaß der Satz um 4 v. H. auf 5% v. H. ermäßigt wurde. Berlin abbröckelnd Die erſte Börſe im neuen Jahre brachte ſchon zu Beginn eine gewiſſe Enttäuſchung. Man hatte in den Bankbüros vormittags mit feſteren Kurſen gerechnet, da der Schluß der Newyorker Mittwochbörſe und die Streiks in Südwales eine Anregung boten. Die Kundſchaft hatte aber keine neuen Order hergelegt, und ſo ſah ſich die Kuliſſe, zumal noch von Teilſtreiks an der Ruhr zu hören war, zu Abgaben veranlaßt. Daß es hauptſächlich ſpekulative Abgaben waren, ging daraus hervor, daß nur die Hauptwerte kursmäßig ſtärker beeinflußt wurden. So verloren Jul. Berger, Schultheiß, Rheinſtahl, Riebeck⸗Montan und Salzdetfurth bis zu g, Thür. Gas waren um 4 v. H. gedrückt und ſelbſt Farben IRTSCHAFTS-ZETTUNG der Neuen Mannheimer Zeitung Abend-Ausgabe Nr. 2 Geſchäftsbericht der Brauerei Schwartz⸗Storchen AG., Speyer a. Rh. Die Geſellſchaft klagt in ihrem Bericht für 192930 lebhaft über die Folgen der Bierſteuererhöhung, die ſich bei den pfälziſchen Brauereien infolge der ſchweren Konkurrenz des billigen Weines und der großen Arbeits⸗ loſigkeit in der Pfalz noch beſonders bemerkbar gemacht hätten. Das trotzdem erzielte annehmbare Ergebnis ſei auf Erſparniſſe beim Einkauf der Rohmaterialien zurück⸗ zuführen, die ziffernwäßig nicht erkennbar ſind. Nach ver⸗ ringerten Abſchreibungen von 0,173(0,234) Mill. 4 beträgt der Reingewinn 0,342(0,442) Mill. J; er ſoll bekanntlich zur Zahlung von wieder 12 v. H. Stammaktien⸗Dividende jenen. Im Vorfahre wurden außerdem 0,1 Mill./ für Neuanſchaffungen zurückgeſtellt, die in der diesjährigen Bilanz auf den Anlage⸗Konten abgeſetzt ſind, deren Buch⸗ wert ſich auf insgeſamt 2,149(2,229) Mill./ ſtellt. Vor⸗ räte werden mit 6,681(0,553), Kaſſe, Wechſel uſw. mit 0,28 (0,084), Außenſtände mit 1,525(1,559) Mill./ ausgewieſen. Die Verpflichtungen erhöhten ſich auf 1,284(0,991) Mill. und außerdem Einlagen und Sicherheiten auf 0,158(0,141) Mill. J. Ein Urteil über die Ausſichten müſſe wegen der unklaren Verhältniſſe unterbleiben. * Pongs u. Zahn Textilwerke AG., Vierſen— Divi⸗ dendenreduktion Laut BT. iſt es angeſichts der auch bei der Geſellſchaft fühlbar gewordenen Auswirkungen der allgemeinen Kriſis fraglich, ob die Geſellſchaft an dem Dividendenſatz der letzten drei Jahre von 14 v. H. feſt⸗ halten wird. auf die Effektenmärkte gaben um 198 v. H. nach. Kursbeſſerungen waren dem gegenüber nur ganz vereinzelt feſtzuſtellen und gingen auch kaum über 1½ v. H. hinaus. Es verlautete außerdem von neuen Inſolvenzen im Auslande und auch der Monats⸗ bericht des Stahlwerksverbandes war nicht dazu angetan befeſtigend zu wirken. Am Anleihemarkte konnte Ablöſungsſchuld mit Ausloſungsrecht um 0,30 Pfg. anziehen, von Ausländern zogen die bosniſchen Anleihen um je/ v. H. an, während Mazedonier 7 v. H. einbüßten. Pfandbriefmarkt unentwickelt, aber eher freundlicher. Reichsſchuldbuchforde⸗ rungen im allgemeinen bis/ v. H. feſter, 1940er plus 1 v. H. ab. Der Verkauf der 64 Mill. Reichsbahn⸗Vorzugs⸗ 8, Monatsgeld mit 6% bis 8 und Warenwechſel mit 5ʃ½ v. H. Auch im Verlaufe wirkte ſich die Orderloſigkeit aus, die Kurſe bröckelten meiſt weiter bis 8 u 1 v. H. a b. Der Verlauf der 64 Mill. Reichsbahn⸗Vorzugs⸗ aktien an die Allianz lenkte das Intereſſe etwas auf dieſen Markt, und der Kurs erfuhr unter Berückſichtigung des Kuponabſchlages um 3,15 v. H. eine Befeſtigung, die er allerdings ſpäter nicht voll behaupten konnte. Deviſen gegen Reichsmark lagen heute wieder feſter, der Dollar notierte.1935 nach.1980. Von den eurv⸗ päiſchen Valuten lagen Schweiz und Paris ſchwächer, 19.38 nach 19.39 bezw. 39294 nach 3927, London unverändert .8558, Holland 40.27, alles Newyorker Uſance. Spanien ſchwächer 46.40 nach 46.20 gegen London. Swapfätze Dollar gegen Reichsmark niedriger, auf einen Monat 40 Stellen und auf drei Monate 135 Stellen. Am Kaſſamarkt erfuhr das neue Jahr eine unein⸗ heitliche Haltung. Das Geſchäft war wieder ſehr ruhig. Die Erleichterung des Geldmarktes drückte ſich aus in ſtärkerer Nachfrage nach Privatdiskonten, von denen kurze Sichten eine Ermäßigung um 7 auf 4% v. H. erfuhren, kekkweiſe mußte ſie mit Reichswechſeln per 8. April befriedigt werden. Die Börſe ſchloß bei Deckungen in leicht das Anfangsniveau wurde aber nicht immer erreicht. Man machte die intereſſante Feſtſtellung, daß Commerzbank, D⸗Bank und Dresdener alle drei einen Schlußkurs von 110 v. H. hatten. Roggen matter, Weizon feſter Medktalle ſchwächer Belebteres Weizenmehlgeſchäft/ Gerſte und Hafer behauptet Unregelmäßige Metallbörſen Berliner Produktenbörſe v. 2. Jan.(Eig. Dr.) Die Produktenbörſe zeigte heute etwas uneinheit⸗ liche Preisgeſtaltung, jedoch war eine ſtetige Grundſtimmung unverkennbar. Die ſchwächeren Aus⸗ lands meldungen blieben ohne Eindruck, zumal das Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung 7 91. 2. 8 81. 2. Mannheimer Ettektenbörse ,n. 280—— genlge cg ogg 28— 19— Scud ane 2 91 2 31. 2. Phönix Bergbau 54,50—.— Kraus& Co. Sock 78.— 78.— 3 b 88 Wolff 8 —.—„Zucker 5„ 9% Bab. St.⸗U. 27 78.50 78.50.⸗G. f. Seilind 37.——, Rheinſtaht. 68— 66.75 5 7450 „Gb 86,50 86.50 Brown, Boveri 79.50 79.50 Lechwerktke 3. Fe 82.— 1050 8 8 9 7— 15 1 15——— 55 Sudwigsb. Walz. 72.— T1 Triest, Beſigbeim 44,—. 5 Id 100,0 0] Deutſche Linol., 99.— 98.— 11 5 5 5 4 5 en Ganz 9 5— Sale 5. Nee geh 880 8 98 845* 377 Gold 87.— 87 Sekr. Fahr...„ Aagagg Fang. 5 7. Berge r.——.— % gaben sb. 20 86.30 86.50] J. G. e 1240 1238 lndustrie- Aktien gag, Mü 455 2360 Der gangen 1210 1510 5 a—.— i„A 25.— 25.— Ber. Zenſt. Berl 41.— 41. t. 133.0 133.0 10% Grkr. M. BA. 100,0 100,0 Henninger K. St. 128,0 Moenus St.⸗A. 25,.— 25. 2 1 8. 1270%„ A 1100 1100 1 59 5 1240 1280 Woter ge 99— 2— 11 1 5 5 8 1 th. Bl.—- 183.0 Schöfferh. Bin 5 0 Oberur 5 250 . wont u Dise. 1100 100 0 Leeren ben 188 800 Sareer! Surg 1209 1280 Bolib. Seil. u. K 26.0—, 120,0 120.0 Aen. ue 9 l„ e. Wei 8 9—— 0 N 5 unh. Gummi— e 5.. 0,. 71 5 Pfälg düßlenm 1089 0 195 b A C.. Fr.,. 2150 51.50 Nein. Geh 4 8h. e 1 7 Zudwigsh. A. Br. 140,0—.— 5 Aſchaff. Buntv. 109.0—.— Roeder, Gebr. B. 82.75 82.75 Benoff Aſchffbe. 5 8 5 Alg, Preßhefe„125,0 125 0 Portl. gem. 62.— 62.— Bd. Maſch. Durt. 115.0 115.0 Rütgerswerke 49,25 49,75 0 1 5 wart Storch. 122,0 122.90 Kb. Elektr..- 112.0 112.0 Brem.⸗Beſig. Bei 48.— 38.— 0 hof 94, 7 ſchbaumWerger 1270 127.0 Rheinmühlenw. 100,0 100.0 Drown Boveri 79.— 79.— Schnenpr. Irktöt 19.— 19.— 1 78.— 78.— e Sildd. Zucker. 135.0 184.0 5 5 Lackf. 56 A 3 Bab. Aſſekurang. 94.— 94. 8 Stag.— 13.— Cement pelderdg 108025 chuckert, Nrbg. 1555—.— agg.. Wann. Geecd. 25. 2 gelte chaißzeſ 25.— 52— ch:. 840. Terminnotierungen(schluß) orte Ae 8 2 La ageagen 8. gcgen. f demiſche, ö— Bank auind. 99.— 86, b Holzmann 7 i eee Darmſt. u.. 0 Bayr„u. W. 5„ ali Aſchersleben 0 10 Festverzinsliche werte ee e 105.7 106,2 Daimler 21.25—.— e el. 199 1005 J Salzdeiſurnd 4839 131.5 2% Reichsanl“ 101.4 100.5] D Effekten Bank 95,50 95,25 Dt. Atlant.⸗ 25 88. e 109 5 106,7 Kali Weſteregeln 188.8 181.0 2 7 85, 88.05 D. Hop. u. Wechf es 158.5 D. Hold. S. Ant. 124 1 5 Darmſt. u. Nat. 145,5 144,0] N. Rarſtabt 68.80 68.80 Ableſungſch. l 52.40 52,50 D. Ueberſer⸗Bant 74,0 75,— Di. Linoleum 99.— 96,80 Deutſche⸗Disconto 109,0 108.7 Kiscknerwerke. 584.50 54 25 2% bne 5,40.20 Dresdner Bank 109.5 107,5 Dt. Berlag.. 1300 180,0 Dresdner Bank 109.5 108.5 gahmever K G. 113.5 115.0 D. Wertb.(Gold). Dresd. Schnelpr. 17.50 43.25 fl G. für Verkehr 48,50 48.— 81.50—.— 2 Sbazanw. 28 61. 91.50 Frankf. Dank 93 88. Dülſel. Rat. Dürr 42.— 80. Dt Neichdd. Vorz. 87.25 88,35 Mannesmann. 83.— 92.— e Schußg. 16 1/60—. örkfrt 59. 5z. 1540 154.0 Dockerh& Widm 73.— 70,50 Hapag 8750 61.75 e 5 70.— 66.75 Nordbd. Loyd 62,50 8 i 50 7 5.—.— e Ludwigag. 20 70,—— Nürnberg. Verein„e, eisen Raiſersl.. Alu 44.50 43,25 Miag Mühleu ban 28 40.— 700% bm G28 99,75—.— Oeſt. Cred.⸗Anſt. 27,40 27.40 Emag Frankf. 58.— 58.— Allg. Elektr.-Beſ. 92.25 91.75 Moniecatini. 40, „ 1 0 86 Fi. est 1270 10 Enzinger. Annen 0— 585 dendeg. be 4350 Oberdeden 92— 84. %,„„27 70.— 69.90 Eßlinger Maſch. 28,— 28.50 PVergmann.. 110,0—.— Stapf Minen 38.50—.— Reichsdank. 228 226,7 Etting Spinn. 115.0—— Buderus Eſſen 43,— 48,— Phöniz Bergban 58.50 56,— 2e Grkr. Ph. 28 14.25 14.25 Rhein. Ereditök.. Cement beldelbg. 98,50 88,50 148.8 14600 3% Preuß. Kall.. lihein Hyp.⸗B. 138.5 188,0 Fader e Schleich 84.— 84.— Compan Hiſp. 28.0 254.0 5 Braunkoblen 8 n Rogg. 760—.— ahr Gebr. Pirm 7 e Contin. Gummi 108.5 110.0 Rh. Elek.(Rheag) 68.80 67 % Sübd.Freſtwö. 202.02 Südd. Boden- 140,0 141,0 5 Farben 125,0 128.0 Rh. Stahlwerke 88,— Hüdd. Disconto.. 8% Bonds 28 86.— 85.— Daimler Be 8720 80. Auen Went 7. De Grkr. M. abg. 75 75.—. Wiener Bankver..65.65 Feinmech. Jetter 47.— 48,.— Deutſche Erdöl 59.25 60,— Rütgerswerke. 45, 8 % Rü.⸗M.⸗Don 66 25 65.— Württ. Notendk 185,0 135.0 Felt. Gulneaume 79.50—— Dt. God u. Silber 124,5 126,0 Schuckert.. 109.5 108,0 rankfurter Gas 1190 1180 Dt Linoleum.85 96, Siemens E Halske 144.0 142.0 Je Bed. Kom. Gd. 86.60 88.— Autanz.. 1605 160.5 Frkf Pok.& Wit. 15,15 15.35 Licht u. Kraft. 109,0 106.0 Südd. Zucker. 1850 183.0 85% Pfälzer--9 98,— 68,— Maneß Ar Her Eleter. Lieferung 43 7 Svensta Tändſt. 2760—— % Rh. Hop. 26. 25 88.75 90.— Mannd. Berſ.⸗J. 25.— 25.— Soldſchmit Tü. 37.— 86.— Farben 124,5 123,5 i Gritzuer M. Durl. 33.— 32.— 770& Guill. 80,.— 78,.— Oer. Glanzſtoff—.——.— e. R..8 86,5 89,— Transport-Aktlen Grün Bufinger 169,0 168.0. 88 9 5 Feane Ae 1 8 8 1 98,50 94, f esfürel 3 1 — 5 10 9 55 86.— dan 855 5 850 61.50 775„ 2 82 Goldſchmidt.. 37.— 36,— Heuſeff wales 94.— 61.— 175 0 5 62.28 62.28 Hanfwerk. Fuffen 37.— 44. 5 2 7 dl 80 89 85 5285 Seer. fl. St..——. Nee n 1150 60 Berliner Börse % Pfätz. Lig. 8 9. bi upf. u. M.„ 55 750 750 5 9 8. 61.— 610. 2%8 Roggenwert 759 and 99— 9780 Montan--Aktien Lochmann, P 72.25 70.25 Festverzinsſlche Werte 8% Roggenrentb.80.85 4% de Br. B. B. Lig 66. 88.50 Kſchwell. Sergw 129,9 486,0 Polsverkobl. 8 5 Götdanled e Bank Aktien Aude, Teer. 170 19 10.— 10 8, Rech sen u 880 8880 8½ War anens 1280 1175 Ae dad Sr od dee Jung en e 28.— 22— Dich doeſgſch! 88. 880 4% den Schaz 3080 88.50 Aug. D. Erebitb 97.— 97,50 andbang at u 8 Jr obne Able? 328 512 4%„lden, 26 50 20. Badiſche Bank 135 0 135.0 Kalt Aſchersleden 126,5-. 5 2 rente 1 9 Kali Salzdetfurth 1 1717 e 10 9 5„ 40% e 95 5 0 00.0 Kali ſt. in 133, 1 arſta ud. 5 2 ad. 50—.„ 5 5 5 e 1280 1265 ae 8 54 54. Klein, Sch. e Beck 105.0 104.0 6% Sekr. M9 8. 13.80 18,90 4/6„ Feld.10..15 Jom. u. Privatd, 110,2 108, Mannesm. Röhr. 60,50 61,50 fRnorr. Hellbr. 159,5—.— 8% Urß. Kalſan 12%„ Pap.-R. 1,85 r— 2— e— Aktlen und Auslandsanleihen in Prozenten bel Stücke-Notſerungen in Mark je Stück 3 Bremer Wolle 12 Brown, Bop.& C. 77.50 31 2. Buderus Eiſenw. 46.85 veſch Eiſen 4 Charlott. Waſſer 77.75 7 4% Türk. Ad. Am. Anfang: Weizen(100 lb.) befeſtigter Haltung, 1 2. 81 2. .7 122.0 11 5 Leder 79,25 79,75 0 ohenlohe-⸗Werke 44.— 44.— 5 Phil. Holzmann 69.50 70.— Ju lands angebot von Weizen ſich nicht verſtärkt hat und infolge einer Belebung des Weizen mehl⸗ geſchäftes allſeitig beſſere Nachfrage zu 1 bis 2/ höhe⸗ ren Preiſen als am Jahresſchluß zu beachten war. Am Lieferungsmarkte ſetzte Mai⸗Weizen 2/ höher ein Roggen lag ruhig, das Inlandsangebot war zwar nicht ͤringlich, die Gebote für prompte Verladung lauteten jedoch zumeiſt 1& niedriger, der Lieferungsmarkt folgte dieſer Preisbewegung. Für Weizen mehl hatten ſich, wie ſchon geſagt, eine leichte Belebung der Nachfrage ergeben, ſodaß 25 Pfg. höhere Forderungen durchzuholen waren. Roggenmehl liegt ruhig. Im Hafer promptgeſchäft war das Angebot ausreichend, der Konſum bekundete jedoch einiges Intereſſe, die Preiſe blieben behauptet. Gerſte ruhig, aber ziemlich ſtetig. Amtlich notiert wurden: Weizen 252—54, feſt; März 278—80—79,50; Mai 289—%; Roggen 156—58, ruhig; März 179— 78,75 Br.; Mai 189; Gerſte 200—16, ruhig; Futter⸗ gerſte 188—94, ruhig; Hafer 141—45, ſchwächer; März 168 Br.; März 163; Mai 172,50 Br.; Weizenmehl 2926,75, ſtet., Roggenmehl 23,60—26,75, ſtet.; Weizenkleie.7510, ruhig; Roggenkleie 8,75—9,50, ruhig; Viktorigerbſen 24 Us 31; Kleine Speiſeerbſen 23— 25; Futtererbſen 19—21; Pe⸗ luſchken 20—21; Ackerbohnen 17—18; Wicken 18—21; Raps⸗ kuchen 9,20—9,70; Lelnkuchen 15,2050; Trockenſchnitzel 5,50 bis 90: Sojaextractionsſchrot 12,80 13,10; Kartoffelflocken 1212,50; allg. Tendenz ruhig. * Erhöhter Mehlpreis. Von der Süd d. Mühlen⸗ vereinigung wurde heute der Preis für Weizen⸗ mehl Spezial 0 von 41,50 auf 41,75% für die 100 Kg. erhöht. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 2. Jan.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 0 Jan. 4,47: Mürz 4,75; Mai.—; Juli 5,22%; Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Jan. 8494; März 87 Mai 907; Juli 9182. * Viverppoler Getreidekurſe vom 2. Jau.(Eig. Dr.) Tendenz ſtetig; März— (4,26); Mai 4,3%(4,276); Juli(4,4); Mehl(280 lb.) Liverpool Straights 217227; London Weizenmehl 20 bis 25.— Mitte: feſt; März 4,24; Mai 4,2; Juli 4,46; Mehl unv. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 2. Jau.(Eig. Dr.) Jan. 5,85 B 5,80 G; Febr. 6 B 5,90 G; März 6,25 8 6,20 G; April 6,35 B 6,25 G; Mai 6,45 B 6,35 G; Aug. 6,75 B 6,70 G; Okt. 6,90 B 6,85 G; Dez. 7,15 B 7,0 G: Tendenz ſtetig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 285/½;, Tendenz ruhig. * Bremer Baumwolle vom 2. Jau.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 10,91. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 2. Jau.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Middl. (32² Okt.(32) 538, Loco 533; Tendenz ſtetig. Berliner Mefallbörse vom 2. Januar 1931 Kupfer Blei 1 bez. Brief Geld bez. Brief] Geld bez. Brief] Geld Januar. 87, Februar—. 88. n 0—, 89,— Apri—.— 89,50 Mai—.— 90.— uni— 90,— uli. 90,50 Auguſt.—.— 90.50 Sept.—.— 90,80 Oktober.- 80,50 vv.—, 9050 Degemb.[, 90,50 Elektrolytkupfer prompt. 101.—[ Antimon Regulus 4,50% 5,50 Orig. Hüttenaluminium 170,.— Silber in Barren 15— 42.— 45. dio. Walz⸗Drahtbarren 174.— Gold Freiverkehr 10 Kr 28.—/ 28,20 1 9. Platin dio. 1 gr.. 6,.—/ 5,— in Nickel, 98/99 v.. 350.— Preiſe(ohne Edelmetalle) pro 100 fg Londoner Neiallbörse vom 2. Januar 1931 Metalle in E pro To. Silber Unze E(187ù;0 fein ſtand.), Platin Unze Kupfer, Standard] 45,85 Zint Standart 116,5 Aluminium— 8 Monate 75 Monate 118,1 Antimon——.— Settl. Preis 48,— Settl. Preis 116,5 Queckſilber 22,65 Elektrolyt 48,75 Banka 121.5 Platin—— deſt ſelected 47,25 Straits 120,5 Wolframerz 13.— ſtrong ſheets—,—[Blei, ausländ. 14,25 Nickel—.— El'wirebars 49,50] Zink gewöhnlich 13,15 Weißblech—.— Viehmarkt in Mannheim vom 2. Jannar. Zufuhr insgeſamt 784 Stück. Im einzelnen wurden zugeführt und erlöſt für 50 Kg. Lebendgewicht in 4: 129 Kälber, b) 70 bis 72; c) 64—68; d) 56—60; 3 Schafe, b) 40—45. 64 Schweine, nicht notiert. 588 Ferkel und Läufer, Ferkel bis 4 Wochen 13—17; über 4 Wochen 19—25; Läufer 27.—85. Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig, Ueberſtand; mit Fer⸗ keln und Läufern lebhaft. 2 1 S 121.0 121.5 elnulka 182.0 180,5 61.85 61.85 Schuckert 107.8 107.7] Weſtf. r„ 87— 67.— Schultheiß.... 161.0 158,5 Wicking⸗Cement 59,75 62,50 Wiesloch Tonw———— 0—.—„Horch& Cie..., 124,0 Segan Strumpf 20.——— Wiſſener Metall 41. 89.50 10. 3.20 Chem. Heuden 49.15 42,75 Siemens 8 alske 146 0 141,6 Wittener Gußſt 38,— 84, 4% b mf. Ant. 40 Chem. Gelſenk. 98.25 46,25 Ilſe Bergbau 180.0 171.0 Sinner.⸗GB. 75.— 72.— Wolff,.. 4% lobi. 1911 3,20—.— Sbem. Albert. 25.75 25,75 M. Jüdel& Ce. 91,25 91.50 Stoehr Kammg. 60,50 60,35 e 75 785 Chem. Brecthues 30, 26.— Gebr. Junghans 32.75 32.— Stoewer Nühm.—— ft San 1 0— 41— %, Ung. Str. 18 16.75 18.50 Concord. Spins 30.80 38, Stolberger Zintg. 80.— 45.50 Bell ſto 1 94.— 82.— 8 1 14 22.25 24.— Conti- Caputſch 109,0 107.0 Saller uta 1275 1255 Südd. S 1 70 1 tſch⸗Oſta 69,.— 65,50 ru... neee. 2059 4½% Anat. Ser.] 12.— 12.— e h 000 5 Diavi Minen.. 32.80 80, 50 0 5 tſch.⸗Atlant⸗„Knorr 5. 5„ 88, j 5 105 Anteil 45 2 Delche! 60.— 56 88 ard. 2 2— Tung. ande 1200 1950. 5 iat.——.— Dtiſch. Gußſtahl b alz. 9 5 ons- Ra* 0.„J. Habk.—,. F 2 uc See Seither, 88 Ruſſenbank. 088 0,48 8 f e. Steinzeug titzer Kunſtled. 69.—.— 8 Transport- Aktien Deuſche Woll drauß a ie dor 73.—28.— Heißer Larter 40.8 2925 Deuiſche betet, 30,— 8850 Schantungbahn...— Deutſch. Eiſenhdl. Kronprinz Met.. 28.25 29.— B, B. rkf. Gummi—— Bent ute 6565„52„„ 7. 17770 115 2 0 8 Ryffhäuſer Hütte 51.50 51.50 Der. Chem. Chark. 49.50 47.— 323 9. Lok. u. Str. 114..„ Schußzgeb. 8„Ni 5 Südd. Eiſendahn 85,50—.— 8 1— ahmener e Co. 1135 118.5 P. Zlan f. Eleß 215 de gpler den.. 72 Qeſt. St.⸗Eiſend. F. Lippe Maſchin.—.— Jaurahüttte.... 35,80 85.25 9. Harz, Poril. 64.75 64.75 Diamond.„ 5,12.0 Baltimore Ohie— 75 20.85 Dresd. Schnellpr. Linde s Eismaſch. 183,5 185.0 O. Schuhf. B.& 25.— 25.—. 145.0 N Canada Abliefer. 9 Ditrener Metall———— Carl Lindström 290.0 980,0 Ber. Stahlwerke. 57.18 58,5 Krügers hall„=== Pr. Heinrichbahn—.„ Dürkoppwerke 25 Lingel Schußfabe. O6.— 55,50 J. Stahl. v. d. Zyp. 125,0 125.0 apag..„68, 61.— Huſſeld. Siſenhol 48,25 46.25 L, Loewe Co.—— Ber. W 1210 125,0 Konnenderg„. 8 Südamerika 152,0—— Dynamit Truſt 62,— 61.50 C. Lorenz Vogel Telegraph. 50. 50,30 Stchel& Fo.. anſa Diſchiff 122,0 121.0 Jukau 4 1 ee 18% Bogtländ. Maſch 3350—.— Sloman Salpeter 78.— 78, Nordd. Lloyd. 68,— 61,50 glektr. 9 3 1070 Jüdenſcheid Met. 45.75 45.75 Boigt& Haeffner 148.0 148,0] Südſee Phosphat—.— Verein Elbeſchiff, Elktr. Licht u. Ufa⸗ Film sbach& Co.. 67.——.—Nagtrus.-G.. 18,50 12.— Wanderer W grown Boveri! Bank- Aktien Ense Ulrich—.— 5 Mautern 15 15 5 erde 86.78 37.75 5 90 — 82.— Enzinger Werke 67.— 65.— ansfelder 50 82, 2 Saat, Searder 8 er Kier Here 28 bs gie en g 8 Terminnotierungen Gehtus) Barmer Bankver 100,0 100,0] Eſſenersteinkohl.—.——— Maſch. Duckau⸗W. 100.0 1417 Berl. Handelsgef 120.0 1185 Makimil eutte 145 141.0 ang. Di. gredt 96,80 99.— J Kü. Wolbſch dt 36,50—,— Com. u. Privfbt 110.2 108.5 Fader Sleiſttft..— 28.— Mech. Wed. Lind. 58.75 56.— Zank f. Brauind 98,80 95,50 Harpen. Bergbau 75,.— 76.50 Darmſt. u..-B. 144,2 148,5 Fahld. Liſt& Ko 88.— 38.„ Zittau 25.75—, armer Bankver. 100.0 100,0 oeſch Elf. u. St 61.— 61.50 Dt. Aſtallſche Bk. 33,50 33,50 Farben ind. A. G. 125.0 123,1 Merkur Wow. 96,50 98,50 Bayr. Hyp u. W 128.0 127.5„Holzmann—.— 70,50 Deutſche Disconte 110,0 108,2] Feldmühle Papier 104.5 102.5 Mez Söhne„ 78,.— 78.— Sahr Bereinsbk. 184.0 1340 otelbetriebsgel. 96,.— 08,— Diſch.üeberſee 87 75.— 75,— Felten& Guill. 79,.— 75,75 Miag⸗Mühlen 65.— 68.25 Berl. Handelsgeſ. 116,5 118.2 Jiſe Bergbau. 163,5 169,5 Dresdner Bank 110.0 108.2 Sies 2 öpfling.. ee mi 4 Geneſt 106.0 108.0 Comm. u Priv. 109,5 110.0] Fall Aſchersleben 1280 128.0 Meiningerpypbk. 158,5 158,5 R. Friſter„ 127.5 127,5 Motoren Deuz 47.—47.— Darmſt. u Nat. 148,2 1445 Karſtadt 68,— 67,75 DOeſterr. Creditbk. 27,88 27.85 Mühlbeim Berg. 81.— 81,.— Deutſche Discoms 109.2 110.0 Klöckner Werke. 34,— 54 Reichsbank. 228,2 228,0 Gebhard Tegtmu. 65.— 85,25 Dresdner....— 110,0 Köln-Neueſſen B. 57.85 68.— Abein Credubk.———— Gehe& Ko.. 35,18 86,15 Nat. Automobile 7. für Nerkeze 49,— 48.50 Pannesmann mg 81.50 8250 Süddeutſch. Dise.———.— Geiling 4 Co.., NiederlauſKoble 1035 1030 Aug. Sokalb. 115,7 112,5 Mansfelder 32.25 82.75 Frankf. Angem.—.——.— Gelſenk Berswe 61.75 2 Nordd. Wollkäm. 45.25 48.25 Dt. Reichab. 85. 2 5 n 70.— 68,15 0, 48,— 48.— apag 8— 61,7 tteldiſch.Staßt je-Aktl 57 Gerl Portid 8. 12.— 72.—Oderſchl. E. Bed. 95,— 95,— pambg.⸗ Südam. 162.0 154,0 Rordd. Wolle 4478 42,28 Industrie- 8 Gerresheim. Glas 85,.— 86,.— Oberſchl. Koksw. 68,75 65,— Hanſa Dampf 123,0 1220 Sderbedarf, 34 Aecumulatoren 102.5 112.0 Drenſt.& Koppel 40.80 40,50 Nordd ond 62.— 61.75 Senft Koksm. 66.25 65,18 Adlerwerke.... 77] Selz t elektr. Uar. 88. 80 Oſtwerke. 1270 1240 flu. 44.— 43.50 Brent,& Roppel 42,50 42.— Alexanderwerk 11.75 11.25 Goedhardt Gebr. 100,5 1005 Allg. Elektr.-Geg. 92,65 91.35 Oftwerfrfe 128,0 1278 Alfeld Deligſen 38. 38. Soldſchmidt Th. 38.— 35,15 Phöntz Bergbau 56,.— 55,50 Bayr. Motoren 58,75 58,— Bhöniz Bergbau 56.— 56,.— Allg. Clektr.⸗G. 92.50 81.18 Guano-Werke. 40,28 88,25 Hermann Pöge— 8 P Bemberg. 42.88 44.50 Polyphonwerke 1440 142.8 Alſen Port Z. 192.0 1040] Greppiner Werke—.. Rathgeber Wagg 65.— 65,9 Sergmanncflektt 107,7 105,5 Rh. Braunk u. Br. 145.2 145,7 Ammendorf Pap. 87.50 94,75 Gritzner Maſch. 31.78 32.— Aheſnfeldengraft 188.0 134.90 Quderus Eiſenm. Hh. Elektrizität 1120 Anhalt. Koßlenw 54,65 51. Seb Großmann 1550. Abein. Braunk. 144.5 146.5 Fharlotb. Waſſer 7778 78.— fh. Stahlwerke 69, 66.25 Aſchaffbg. Zellſt 72.— 71.50 Grun, 1 1809 2869 Rhein. Shamotte 64.50 64,50 Tomp Hiſpans 284.7 2840 Kb.⸗Weſtf Elekir 128 12/5 Augsb. f Masch 57.75 58.— Gruschwitz Terti 50.25 50,25 Rhein. Elektrizit.—.— 114,5 CTont. Cautſchons 1085 1075 U. Riebeck⸗Mont 75, 78.— 5 Rhein. Möbeiſtoff 25.50 25,— Dal mler⸗Benz 22,80 22.— Kütgerswerke 44.80 49.85 Balke Maſchinen 119,2 118.7] pagergan. 652,50 61,50 Rhein.⸗W. Kalk 50,.——.— Deſſauer Gas 100.0 99,75 Salzdetfurth Kal! 188,5 196.0 Baſt Nürnber 180,5 180.5 Halleſche Maſch. 90,— 90,.— Rheinſtahl 57,50 86,— Deutsche Erdot 59.35 59,0 Schleſ. Portl⸗. 84.50 82,.— Bayer. Ceuuloid—.——. ammerſ Spinn. 80.— 80.— Riebeck Montan 75,— 74.— Dt. Linoleumwk. 99,25 98,25 Schubert Salzer 122.0 1190 Baur. Spiegelglas 38. 32.75 Hann. M. Egeſt 19.25 19.— Roſitzer Zucker 39.— 92,50 Dynamit A. Robe 62,— 61,50 Schuckert& Eo, 109.2 107.7 . B. Bemderg 45,50 43,.— Hög.⸗Wien Gum 46.— 46,.— Rückforth. 2 5 44.85 48,.— Elekirizttäts⸗Lief 91.50„ Schulth⸗Patzenh. 160,0 158,8 Bergmann Elen 108,0 105,0 Harkort St⸗Pr.—.——.—Kütgerswerke 45.25 44.— El Licht u Kraft 106,6 106,7 Siemens K Dalske 1440 142.0 Berlin Gubener 188.0 186,0 Harpener Bergb. 74,50 76,— Sachſenwerk.. 79.— 78,.— Eſſener Stemkoßl.———.— Svenska 2750 274.5 Berl. Karts. Ind 32,50 42.75 Hedwigshütte 80,50 80,30 Sächf. Gußſtahl 49.——.— J. G Farben 125,1 1240 Leonhard Tietz 102.7 100.7 Berliner Maſchb. 29.50 30,25 Heilmann Imm 24.— 24.— Salzdetfurth.. 199,0 194.0 Feldmühle 108.0 102.5 Ber. Stah werke 57.75 8725 Araunk. u. Brikett 110,0 110,2 Hilpert Maſch. 80,25 80.50 Sarotti: 83.— 80, elen 4 Guil 77,50 75,75 Weſteregel Alkall 134,5 133,0 Br.⸗Beſigh. Oelf 46.— 45.50 Hindrich s KAuff. 55.— 54.— Schleſ. Elekt. Gas 99.—.— elſenk Bergwk. 81,50 81.25 ade Waldhef 92.— 90.50 Bremer Bultan 100,0 100,0 Hirſch Kupfer 116.0—.— Hugo Schneider 75,— 75,.— Gesfürel„ 68, 88,.—[ Otavia Minen 31550 31,45 80 Ae 7. Seite/ Nummer 2 Heute verschied nach kurzer, schwerer Krankheit der Prokurist unserer Gesellschaft Herr Direktor Albert Meldauor Der Entschlafene hat in 24 jähriger Tätigkeit sich unseren Interessen mit größtem Eifer und Verständnis gewidmet. besonders liebenswerte Art wird bei uns ebenso unvergessen bleiben wie seine Zuverlässigkeit und Treue Mannheim, Duisburg-Ruhrort, den 1. Januar 1931 Beirat und Geschältslührung Kohlenlontor Weyhenmeyer& Co. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Seine Stall besonderer Anzeige Heute entschlief mein lieber Mann, mein lieber Vater, Herr Iraugott Schmidt Professor a. D. Heidelberg und Ludwigshafen, den 1. Januar 1931 Die trauernden Angehörigen: Anna Schmidi Prof. Dr. K. F. Schmidi und Familie Die Feuerbestattung findet Samstag. den 3. Januar um 3% Uhr vom Krematorium des Heidelberger Bergfriedhofes aus statt. Von Beileidsbesuchen bitten wir absehen zu wollen. 1 Nadhrul Kaum hat sich das Grab über unserem Freunde Arnold Feldmann geschlossen, so schlägt der Tod eine neue tiefe Lücke in unseren Kreis. Unser lieber Kollege und hochverehrter Vorgesetzter Albert Meldaor ist in den ersten Stunden des neuen Jahres gleichfalls im Gefolge einer schweren Operation aus dem Leben geschieden Wir verlieren in ihm einen lieben Freund und wohlwollenden Vorgesetzten von wahrhaft vornehmer Gesinnung und werden diesen sonnigen, lebensfrohen und warmherzigen Menschen schmerzlich vermissen. Mit aufrichtiger Trauer nehmen wir von ihm Abschied Mannheim, Duisburg-Ruhrort, den I. Januar 1931 Mohlenlontor Weyhenmeyer& Co. Prolkuristen, Handlungsbevollmächiigte und Angestellte Stall besonderer Anzeige Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen herzensguten, innigstgeliebten Mann, Vater, Sohn und Schwiegersohn, unseren Ib. Bruder, Schwager, Onkel und Neffe, Herrn Hans Kohlmann nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, im Alter von 36 Jahren heute zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Mannheim(Luisenring 60), 1. Januar 1931. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Kaſharina Kohlmann geb. Dickemann und Kind Nchard. Die Beerdigung findet Samstag, den 3. Januar 1981. nachmittags 3½ Uhr von der Leichenhalle aus statt. 4 Ein sanfter Tod erlöste unseren Inspektor Herm Jacob Stumpf am 1. Januar 1931 von einem schweren Leiden. Wir verlieren in dem Verstorbenen, der 25 Jahre bei uns tätig war, einen selbstlosen treuen, stets arbeits- freudigen Mitarbeiter, dessen Wirken bei uns unvergessen bleiben wird. Mannheim, den 2. Januar 1931 Todes- Anzeige Verwandten, Freunden und Bekannten hierdur enn! die traurige Nachricht, daß mein lieber Mann, unser Vater und Schwiegervater Wilbelm IIIlridh im Alter von nahezu 60 Jahren gestern sanft ent- schlafen ist. Mannheim(Lindenhofstr. 18), den 2. Januar 1931 Die trauernden Hinterbliebenen: Frau Rosa Ullrich Wwe. Elisabeth Ullrich Lina Ullrich Regina Ullrich Emil Leutz nebst Frau Luise geb. Ullrich Die Beerdigung findet Montag, den 5. Januar, nachmittags 2 Uhr statt J. H. oenigsleld C. m. b. II. Danlsagung Für die vielen Beweise inniger Teil- nahme beim Hinscheiden meines lieben, guten Mannes, Vaters, Bruders, Onkels und Schwagers, Herrn Heinrich Bungeri Schifisbesitzer 5 sagen wir allen, die ihm die letzte Ehre erwiesen haben, unseren aufrichtigen Dank. Besondern Dank Herrn Stadtvikar Ratzel für seine tröstende Worte. Mannheim, den 1. Januar 1931 (Gärtnerstr. 24) Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Trau Heinrich Bungert Wwe. Siet besonderer Anzeige Vorgestern nachmittag entschlief sanft nach längerem Leiden unsere innigstgeliebte, herzens- gute, treue Mutter und Schwiegermutter, Frau Klara Ihiel WVe. geb. Jeliner im Alter von 68 Jahren. Mannheim(Eichelsheimerstr. 40), den 2. Januar 1931 In tiefer Trauer: Die Hinterbliebenen Die Beerdigung findet am Samstag, den 3. Januar, nachmittags 2 Uhr statt. 18 An Neujahr verschied unser Kollege Herr Jacob Stumpl Wir verlieren in ihm einen lieben Menschen, dessen Treue wir mit Treue vergelten. Mannheim, den 2. Januar 1931 Stati Marien Allen Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige e daß meine innigstgeliebte, N10 Gattin, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Marita Stadel geb. Tornquisi unerwartet nach kurzer Krankheit mir durch den Tod am Silvesterabend entrissen wurde. Mannheim, 8 4, 13 In tiefem Schmerz: Friedrich Stadel Die Beerdigung soll letztwillig in der Stille stattinden Von Kondolenzbesuchen bitte ich abzusehen. Die Angestellten der Firma J. H. Koenigsleld G. m. b. H. 5 Die Verrohung ihrer Tocher ERNA xrüf Mr. CARL HUTZENLAUBB zeigen er Mex Obsffeld urid Frau Gusfi geb. HRubiri Maæarumeirn, G, 1 New- Tork, Greer wier Jeruler 1851 Danksagung Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme beim Heimgang unseres unvergeßlichen Entschlafe- nen, sowie für die zahlreiehen Kranzspenden und das ehrende letzte Geleite, sagen wir auf diesem Wege allen unseren tiefen Dank. Mannheim(Paul Martin Ufer), 2. Jan. 1931. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Klara Mrieger We. und Kinder. Danlsagung Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, die mir bei dem Hinscheiden meiner lieben Gattin zu Teil wurden, sage ich Allen, ganz besonders Herrn Stadtvikar J oest für seine trostreichen Worte, herzlichen Dank. Arihur Vail Mannheim, 2. Januar 193 Gontardstraße 20 5 7 Ladeneinrichtung ſehr preiswert ſofort zu verkaufen. 88 färberei b r i n, P 5. 48a. Küchenherd weiß, mit Neckelſchiff, wenig gebr. billig zu nerkaufen* 44 Trauer Drucksachen in Brief- u. Kartenform ganz schnell und preiswert durch Druckerei Dr. Naas Radio Telefunk., 9., Netz⸗ empfänger, 5 Röhr., wie neu, bill. zu verk. Neue Mannheimer Zeitung 6. m. b. H. Lauck, ffeudenheim, 1 Scheffelſtraße Nr. 44. Kobellſtr. 32. part. r. Bad 112 ——— c endes ana essere ee SEA r 8. Seite/ Nummer 2 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 2. Januar 1931 3 Nordd. Hartwurst oder Dürrtleisch. 1 Pfd.38 1 Pid. Sülze oder Schweine- lunge NMastenten kleinfleisch.-Pfd.-O. 50 2 bis öpfündig.4 „„ Pfd Schinken oder 1 pid. Westf Mettwurst... 88 „ Pfd.-Dose Rindfleisch. 68 tiaanen„Hlung.25 eee Paket 48 Eier 10 St..30 Tauben St 65 Besonders billige LEBENSMITTEL Bayer. Mastgänse. Pid. 93 lunge Poularden, 2 Meitwürste oder 1 Dose Ochsenmaulsala fg. 4 Jächs Leb.- u Rofwursf 158 Pfund bay. Bufter oder Leb Karpfen Pfd. v..25 an Lebende Schlejen Pfd.60 Lebende Aale Pfd..30 3 8 : Pfund Heringsalat oder 6 Schweizer Käse 172 Schnitzellachs 6 Kümmelkäse oder Appels- Happen in May. 82 Alpenkäse 45 oder Bratheringe l 68 „ Plund I ilsſter oder echt 6 holl Vo] heringe oder Edamerkäse 1 5 hol Bücklinge 48 2 Schachtel Bierkäse oder Silck in Oel Dose 22. 10 Harzkàse 21 Räucher- Aale, 5 Stlick 98 Palmbuſter Maärgarine 1 Pfund 4 225 Gramm Blockkäse oder 8 Auslesekäse Konserven bohnen. 2. Pfd. Dose 4 1 Pfund 39 45 lunge Schnitt- oder Brech- Makrele Dose 30 Div Fische i. Gelee Dose 838 Lachs, Krabben, Kaviar 2 Dose 43 sind billiger! Apfelmus. Dose 63 3 Reineklauden 2. Pfd.-Dose 85 Erbsen 2. Pfund-Dose 6 Packung Gem Erbsen-Pfd.-Dose 30 Leipziger Allerlei Original 68 -Pld.-Kitschen oder 4 Pfund 3 Zwetschgen Dose 98 Marmelade 2 Pfd.-Eimer 12 und-Pfund-Eimer..85 CFF Schninspargel stark oder Pfifferlinge-PId.- Dose.8 Erbsen, Karotten 2. Pfd. D 52 e 2. Pfu d- Eimer 85 . 5- Pfund Eimer.93 Helveſie-Mus-Pfd-Glas 48 5 Aprikosen johannisbeeren- Annanas beeren Weine Bohn. oder Vollreis . Pfund 2 Spaghetii oder Nudeln . Pfund 4 Pfälz. Rot- u Aplelmost . Dose 48 Aprikosen 2 Pfd. Dose.10 Preißelbeeren oder Heidel- -Pfund-Dose 90 Wermulwein Himbeeren-Pfund-Glas 88 Sallige Orangen 2 Pfd. 38 Mandarinen Pfund 30 Feigen Kranz 18 Geb. Kaffee/ Pid. 1. 35..15 5[ Malzkaffee. 1 Plund 25 Backhonig. Pfund 38 8 pudding. 5 Paket 25 Weißwein Lir. 65 ir Ltr. 90 er- Ant. Verdentlehunpen ler Jladt Mannheim Bekanntmachung. über die Bürgerſteuner und Oeffentliche Anforderung der Bürgerſteuer 1930. In der Stadt Mannheim wird für das 5 1930 eine Bürgerſteuer von allen denjenigen Perſonen erhoben, die am 10. Ok⸗ tober 1930 über 20 Jahre alt geweſen ſind und an dieſem Tage im Bezirk der Stadt ihren Wohn⸗ ſitz(oder mangels eines inländiſchen Wohnſitzes ihren gewöhnlichen Aufenthalt) gehabt haben. Die Bürgerſteuer wird nicht erhoben von Perſonen, a) die am 10. Oktober 1930 vom Wahlrecht aus⸗ geſchloſſen oder rechtlich in der Ausübung ihres Wahlrechts behindert waren, oder bei denen an 5 Tage die Ausübung des Wahlrechts ruhte; die am Fälligkeitstage(10. Januar 1931, 10. März 1931) Arbeitsloſenunterſtützung oder Kriſenunterſtützung empfangen; die am Fälligkeitstage laufend öffentliche Fürſorge genießen lauch die Kleinrentner); die am Fälligkeitstage gegen Zuſatzrente nach 8 88 des Reichsverſorgungsgeſetzes empfangen; Sozialrentner, ſofern ihr geſamtes Jahres⸗ einkommen 900 R./ nicht überſteigt. Iſt der Ehemann von der Bürgerſteuer befxeit, ſo erſtreckt ſich die Befreiung auch auf die Ehe⸗ frau, ſofern die Ehegatten nicht dauernd von⸗ einander getrennt leben. Liegen die Voraus⸗ ſetzungen für die Befreiung nach den Abſätzen b bis e nur an einem Fälligkeitstage(10. Januar 1931, 10. März 1931) vor, ſo gilt die Befreiung nur für den an dieſem Fälligkeitstage zu ent⸗ richtenden Teilbetrag der Bürgerſteuer. Perſonen, die einkommenſteuerfrei ſind, haben nur die am 10. Januar fällige Bürgerſteuerrate zu bezahlen: Verheiratete, ſofern die Ehegatten nicht dauernd voneinander getrennt leben, zu⸗ ſammen.50.,, die übrigen je 3.. Die am 10. März fällige Bürgerſteuerrate iſt von dieſen Perſonen nicht zu entrichten. Ausländer ſind als ſolche Bürgerſteuer befreit. 2. Die Bürgerſteuer wird von den nach Ziffer 1 ſteuerpflichtigen Perſonen, denen für das Kalenderjahr 1931 von der Stadt Mann⸗ heim eine Steuerkarte ausgeſtellt worden iſt, auf der Steuerkarte angefordert. Von denjenigen Arbeitnehmern, die für das Kalenderjahr 1929 mit einem Jahreseinkommen von mehr als 8000 RMark zur Einkommenſteuer veranlagt worden ſind, werden als Jahresbetrag der Bürgerſteuer 1930 für Verheirakete, ſofern die Ehegatten nicht dauernd voneinander getrennt leben, 9 RI, für die übrigen 6 R./ auf der Steuerkarte ange⸗ fordert; der von dieſen Arbeitnehmern zu zah⸗ lende Mehrbetrag der Bürgerſteuer wird durch beſonderen Beſcheid des Finanzamts angefordert. Von den übrigen Perſonen, die vom Finanz⸗ amt für das Kalenderjahr 1929 oder für den letzten vor dem 10. Oktober 1930 liegenden Steuerabſchnitt zur Einkommenſteuer veranlagt worden ſind, wird die Bürgerſteuer in voller Höhe durch beſonderen Beſcheid des Finanzamts e e 3. Für alle anderen unter Ziffer 1 fallende Perſonen, das ſind diejenigen, die weder vom e) nicht von der Finanzamt für das Kalenderfahr 1929 oder dem letzten vor dem 10. Oktober 1930 liegenden Steuerabſchnitt zur Einkommenſteuer veranlagt wurden, noch eine Steuerkarte für 1931 zu er⸗ halten haben, beträgt die Bürgerſtener je 6.; Ehegatten, die nicht dauernd voneinander ge⸗ trennt leben, haben jedoch zuſammen nur das Eineinhalbfache dieſes Betrages, mithin 9 R./ zu entrichten. Dieſe Perſonen werden hiermit aufgefordert, die Bürgerſteuer in zwei gleichen Teilbeträgen bis zum 2 Januar und 10. März 1931 2 die Stadtkaſſe. N 4 Rathausbogene„der während der Kaſſentage an die Gemeindeſekre⸗ tariate der Vororte zu entrichten. Werden die Teilbeträge nicht rechtzeitig entrichtet, ſo werden ſie ohne beſondere Anforderung oder Mahnung durch gebührenpflichige Zwangsvollſtreckung ein⸗ gezogen werden. 4. Den Arbeitnehmern ſind zur Anforderung der Bürgerſteuer neue, mit grünem Schräg⸗ balken verſehene Steuerkarten für 1931 zugeſtellt worden, die auf Seite 4 den Jahresbetrag der Steuer enthalten. Der Arbeitgeber, in deſſen Dienſt der Arbeitnehmer am jeweiligen Fällig⸗ keitstage der Bürgerſteuer ſteht, hat bei der nächſten auf die Fälligkeit folgenden Lohnzahlung den zu entrichtenden Teilbetrag der Bürger⸗ ſteuer vom Arbeitslohn einzubehalten(8 15 Ab⸗ ſatz 4 der Durchführungsbeſtimmungen des Reichsminiſters der Finanzen). Bei Arbeit⸗ nehmern, denen der Arbeitslohn wöchentlich ge⸗ zahlt wird, kann die am 10. Januar 1931 fällige Bürgerſteuer⸗ rate auf die in der Zeit nach dem 10. Ja⸗ nuar, aber vor dem 25. Januar 1931 aus⸗ zuzahlenden Lohnbeträge, die am 10. März 1931 fällige Bürgerſteuer⸗ rate auf die in der Zeit nach dem 10. März, aber vor dem 25. März 1931 auszuzahlen⸗ den Lohnbeträge verteilt werden. Scheidet in dieſen Fällen ein Arbeitnehmer bei dem Arbeitgeber vor Ablauf des in den beiden vorſtehenden Abſätzen be⸗ stimmten Zeitraums aus, ſo hat der Arbeitgeber bei der letzten Lohnzahlung den an der vollen Bürgerſteuerrate noch fehlenden Betrag einzu⸗ bezahlen. Der Arbeitgeber hat den eingehaltenen Be⸗ trag binnen einer Woche nach erfolgtem vollem Abzug, alſo bei der am 10. Januar 1931 fälligen Bürgerſteuerrate bis ſpäteſtens 31. Januar 1931 unter genauer Bezeichnung des Arbeitnehmers und der Ordnungszahl der Steuerkarte an die Stadtkaſſe abzuführen(8 15 Abſatz 4 der Durch⸗ führungsbeſtimmungen). Sofern die Bürgerſteuerraten für mehrere Arbeitnehmer an die Stadtkaſſe abzuführen ſind, kann dies in einer Summe geſchehen. In dieſen Fällen hat der Arbeitgeber den auf der vierten Seite der Steuerkarte des Arbeitnehmers be⸗ findlichen rechten Abſchnitt(alſo bei der Bürger⸗ ſteuerrate vom 10. Januar den Abſchnitt 1) ab⸗ zutrennen, mit dem Steuerbetrag und ſeinem Firmenſtempel zu verſehen und der Stadtkaſſe zu überſenden. Der auf die gleiche Bürger⸗ ſteuerrate ſich beziehende linke Abſchnitt iſt da⸗ gegen nach Aufdrücken des Firmenſtempels dem Arbeitnehmer auszuhändigen. Anſtelle der Ueberſendung der Abſchnitte kann der Stadtkaſſe auch ein genaues Verzeichnis der Arbeitnehmer, deren Steuerbeträge überſchickt werden, mitge⸗ teilt werden; dabei ſind die Arbeitnehmer nach Name, Vorname und Nummer der Stenerkarten zu bezeichnen. Die Ablieferung der eingehaltenen Steuer⸗ beträge an die Stadtkaſſe hat möglichſt bargeld⸗ los durch Ueberweiſung auf deren Poſtſcheck⸗ konto Nr. 16 600 Karlsruhe(Baden) oder deren Girokonten bei der Reichsbank, der Badiſchen Bank Mannheim, der Städtiſchen Sparkaſſe Mannheim oder der Kommunalen Landesbank Mannheim zu erfolgen. Soweit die Bürgerſtener durch Einbehalten eines Lohnteils zu entrichten iſt, haftet der Ar⸗ beitgeber nach 26 der Durchführungsbeſtim⸗ mungen für die von ihm einzubehaltenden Be⸗ träge. Bei Arbeitnehmern mit einem Einkommen von mehr als 8000 R./ iſt der auf der Steuer⸗ karte angeforderte Bürgerſteuerbetrag durch den Arbeitgeber an den beiden Fälligkeitstagen am Lohne einzubehalten und gemäß den obigen Be⸗ ſtimmungen an die Stadtkaſſe abzuliefern; der Mehrbetrag, den dieſe Steuerpflichtigen zu 1 haben, wird durch beſonderen Beſcheid es Finanzamts angefordert. den 29. Dezember 1930. Der. Oberbürgermeiſter. Mannheim, a e eee en 1 1 Das Sperialhaus Mannheim, Planken, 03, 4a Ludwigshafen, Bismarekstr. 49 Achtung:! Prels-Abschlag! Schweinefleiſch zum Braten Pfd..06 Schweine⸗Kotelett,.10 e 915 1 ochen, ohne— Ochſenfleiſch.1 Kalbfleiſch Pfo.10.. 20 Mitaberehlumbecker vorm.. e Auto-Vermletung Tel. 33082 8, Tagesfahrt v. 20, an repariert Knudsen L 7. 8 Tel. 28498. S746 an Selbstfahrer Schwetzingerstr. 64 Tel. 33085. 7921 Welche Frau über- nimmt laufend Wäsche 2. Waschen Angeb. unter J U 19 an die Geſchäftsſtelle digen Blkattes“- 9 Offene Stellen Bauführer. 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