l. J ur Mann) -Webau Wartett II. 54 .75 M. Krämer 6, 18 slag gebr., bt. 4105 ., Iinks. U tfen ges. Paulſen rnehmen fort iber 5 Mille. M A 75 äiftsſtelle 175 I n u. fahr⸗ 130 gesucht. näherer Fabrik. 7 an die a . 1 Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— 5 Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Ne Friedrichſtraße 4, Se Luiſenſtraße 1. neue Mannheimer Zeitung Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 1 9.. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗ Ausgabe Samstag, 3. Januar 1931 142. Jahrgang— Nr. 4 Der Tauſch im Genfer Ratsvorſitz Eine deutſche Klarſtellung darüber, weshalb in der ganuartagung des Völkerbundes Henderſon ſtatt Curtius den Vorſitz führen wird Tod des Marſchalls Joffre Zur Vermeidung von Legendenbildung Drahtbericht unſeres Berliner Büros i Berlin, 3. Jan. An die Nachricht, daß der Reichsaußenminiſter Dr. Curtius den Vorſitz der kommenden Rats⸗ tagung an den britiſchen Außenminiſter Hender⸗ ſon tauſchweiſe abgetreten hat und ſtatt deſſen den Vorſitz in der Mai⸗Tagung übernehmen wird, ſind in der Preſſe teilweiſe widerſprechende Kommentare geknüpft worden. Der Tauſch des Vorſitzes mit dem nach dem Alphabet für die nächſte Tagung in Be⸗ tracht kommenden Vorſitzenden, wie er ſchon in früheren Fällen erfolgt iſt, hat zum Zweck, dem deutſchen Ratsvertreter größere Freiheit in der Ver⸗ tretung des deutſchen Standpunktes zu geben. Die Erfahrungen in Genf, vor allem die Erfahrungen, die der deutſche Vertreter ſeinerzeit als Vorſitzender bei der Erörterung einer für Deutſchland wichtigen Angelegenheit, nämlich der Saarfrage, gemacht hat, haben deutlich bewieſen, daß dem Vertreter eines Staates die Geltendmachung ſeines Standpunktes durch die dem Präſidenten naturgemäß obliegenden Funktionen ſehr leicht weſentlich erſchwert werden kann. Schon damals iſt deutſcherſeits in Ausſicht genommen worden, bei Wiederholung derartiger Fälle die Doppelfunktion als Rats vor⸗ ſitzender und als Vertreter der in erſter Linie intereſſierten Macht zu vermeiden. Selbſtverſtändlich iſt der Gedanke eines Tauſches im Vorſitz nicht irgendwie von außen her an Deutſchland herangebracht worden. Es handelt ſich (vielmehr um ein rein auf deutſcher Initia⸗ tive beruhendes Erſuchen, dem der engliſche Außenminiſter dankenswerter Weiſe entſprochen hat. Es liegt auch nicht ſo, daß in dieſem Tauſch eine Benachteiligung deutſcher Jutereſſen bei der Bil⸗ dung von Dreierkomitees in den Minder⸗ heiten⸗Petitionsverfahren zu erblicken wäre. Solche Dreierkomitees werden auf jeder Ratstagung ge⸗ bildet. Um die Minderheitenfragen, an denen Deutſchland jetzt ein beſonderes Intereſſe hat, handelt es ſich jedoch hierbei nicht, da dieſe Fragen, insbeſondere die des polniſchen Wahlterrors, bereits vor dem Rat ſchweben und überhaupt nicht an das Dreierkomitee gelangen. Die deulſche Delegation für Genf Drahtbericht unſeres Berliner Büros 8 Berlin, 3. Jan. Die deutſche Delegation für die Genfer Rats⸗ tagung, über deren Zuſammenſetzung noch nicht end⸗ gültig beſchloſſen worden iſt, wird, wie wir hören, am 14. Januar Berlin verlaſſen, um an der am 16. Januar in Genf beginnenden Beratung des Pan⸗ europa⸗Ausſchuſſes teilnehmen zu können. Die Tagung des Völkerbundsrats ſelbſt nimmt am Montag, den 19. Januar, ihren Anfang. * Das Ständige Opium⸗ Zentralkomitee des Völkerbundes iſt heute in Genf zu ſeiner achten Tagung zuſammengetreten. Das Komitee hat die türkiſche Regierung eingeladen, zu dieſer Tagung einen Vertreter zu entſenden, um die An⸗ gaben zu vervollſtändigen, die das Zentralkomitee über die türkiſche Stellung auf dem Markte für Opium⸗Erzeugniſſe beſitzt. Das Zentralkomitee des Völkerbundes wird ſich deshalb bemühen, feſt⸗ zuſtellen, wohin die ſehr beträchtlichen Rauſchgift⸗ mengen, die die Türkei herſtellt, in Wirklichkeit ge⸗ langt ſind. Man nimmt an, daß ſie zum größten Teil in Schmugglerhände gerieten. 5 Dank des Reichspräſidenten Telegraphiſche Meldung Berlin, 3. Jan. Anläßlich des Jahreswechſels Reichspräſidenten wiederum zahlreiche telegraphiſche und briefliche Glückwünſche aus dem In⸗ und Aus⸗ lande zugegangen. Da die Einzelbeantwortung ihm nicht möglich iſt, ſpricht der Reichspräſident allen, die ſeiner freundlich gedacht haben, auf dieſem Wege ſei⸗ nen herzlichen Dank und die Erwiderung der Glück⸗ wünſche aus. Kurzer Erholungsurlaub des Reichsaußen⸗ f miniſters — Berlin, 3. Jan. Wie wir erfahren, wird Reichs⸗ außenminiſter Dr. Curtius heute abend Berlin verlaſſen, um einige Tage im Schwarzwald zur Er⸗ holung zu verbringen. 5„ ſind dem Telegraphiſche Meldung Paris, 3. Januar. Heute früh erkannten die Aerzte, daß Joffres Ende herannahe und vielleicht nur noch Minuten auf ſich warten laſſen werde. Die Familienmitglieder und die Freunde, ſowie die dem Marſchall nahe⸗ ſtehenden Offiziere ſeines Stabes wurden telefoniſch benachrichtigt. Um.30 Uhr trafen am Krankenbett die Frau des Marſchalls, ſein Schwiegerſohn, ſeine Schwiegertochter ſowie mehrere Offiziere ſeines Stabes ein. Der herbeigerufene Geiſtliche erteilte dem Kranken das letztemal die Abſolution und kniete am Lager nieder. Um.23 Uhr, als einer der Aerzte den Puls des Marſchalls fühlte, während der Pater den Herzſchlag beobachtete, ſtellten beide den Tod feſt. Um.50 Uhr erſchien Miniſterpräſident Steeg in der Klinik und brachte der Witwe Joffres das Beileid der Regierung zum Ausdruck. Im Laufe des Vormittags haben außerdem der Präſident der Re⸗ publik Doumergue und der apoſtoliſche Nuntius Maglione perſönlich der Witwe ihr Beileid zum Ausdruck gebracht, ebenſo zahlreiche andere Perſön⸗ lichkeiten. Die Einbalſamierung der Leiche des Marſchalls wird heute nachmittag erfolgen und die Leiche wird dann in der Ecole Militaire aufgebahrt werden. . K Bekanntlich war am 19. Dezember um 57 Uhr nachmittags Marſchall Joffre operiert worden. Es wurde ihm das rechte Bein abgenommen. Dann lag er beinahe acht Tage lang im Todeskampf. Das Bewußtſein erlangte er immer nur auf fünf bis zehn Minuten. Der Marſchall iſt ohne zu leiden ge⸗ ſtorben. Joffres Lebenslauf Joffre wurde am 12. Januar 1852 in Rives⸗ Altes im ſüdlichen Frankreich geboren. Er kämpfte im deutſch⸗franzöſiſchen Kriege 1870 als Unterleut⸗ nant mit, ſtudierte dann Mathematik, wurde Genie⸗ offizier und war 1885 in Tonking, auf Formoſa und den Pescadores tätig. Von 1889 bis 1892 war er Profeſſor an der Kriegsſchule Fontainebleau. Er rettete 1894 Bonnier in Timbuktu vor den Tuaregs, war 1897 als Oberſt in Madagaskar, wurde 1902 Brigadegeneral, Leiter des Genieweſens im Kriegs⸗ miniſterium und 1905 Diviſionsgeneral. 1908 Kom⸗ mandeur des 2. Armeekorps geworden, kam Joffre 1910 in den Oberſten Kriegsrat und wurde im Juli 1911 Generalſtabschef. Er verſtärkte die Artillerie und verteidigte unter Barthou in der Kammer die dreijährige Dienſtzeit. Bei Kriegsausbruch 1914 war Joffre Oberbefehls⸗ haber. Er befahl den Angriff auf Elſaß⸗Lothringen, mußte aber wegen des Einbruchs der Deutſchen durch Belgien hinter die Marne weichen. Er ſetzte darauf unfähige Führer ab, ließ Verdun räumen und bildete die neuen Armeen Foch und Maunoury. Nach der Marueſchlacht ſuchte er 1915 die deutſche Front im Grabenkrieg durch ſtetige Angriffe zu zer⸗ mürben. Obwohl er ſeit Oktober 1915 mit Kriegs⸗ miniſter Galliéeni in Streit wegen der Abgrenzung der Befugniſſe lag, wurde Joffre doch im Dezember Oberkommandant der franzöſiſchen Armeen auf allen Kriegsſchauplätzen. Sein Plan einer alliierten Generaloffenſive wurde aber im Februar 1916 durch den Angriff auf Verdun geſtört. Als Juli bis Sep⸗ tember 1916 die Sommeſchlacht nicht entſcheidenden Erfolg brachte, trat Joffre zurück und wurde am 13. Dezember durch Nivelle erſetzt, aber zum tech⸗ niſchen Berater der Regierung, Präſidenten des alliierten Kriegsrates und am 26. Dezember zum Marſchall ernannt. Er ging im Frühjahr 1917 nach den Vereinigten Staaten und bereitete durch ein Militärabkommen deren Eintritt in den Krieg vor. Das von ihm längſt verlangte Einheitskommando wupde erſt 1918 erreicht. Ende 1919 ging Joffre mit Aufträgen nach Spanien, Ende 1920 nach Rumänien, 1922 nach Oſtaſien. Er ſaß ſeit 1920 wieder im Oberſten Kriegsrat. Joffre war perſönlich einfach und zurückhaltend. Er ſchrieb u..:„Ma marche sur Timbouctou“(1896) und„La préparation de la guerre et la conduite des opérations 191415“(1920). Die Streiklage Telegraphiſche Meldung Eſſen, 3. Jan. Wie der Bergbauverein mitteilt, iſt der Prozentſatz der zur heutigen Frühſchicht im Ruhr⸗ bergbau nicht eingefahrenen Belegſchaft von 11,91 Prozent am geſtrigen Tage auf 11,96 Prozent geſtie⸗ gen, wonach eine Verſchärfung der allgemeinen Streiklage nicht eintrat. Allerdings mußten ſich die Belegſchaften heute früh auf einzelnen Schachtanlagen gewaltſam Zutritt zu den Zechen verſchaf⸗ fen, da die Zechentore wieder von radikalen Elemen⸗ ten, Arbeitsloſen uſw. beſetzt waren. Teilweiſe griff die Polizei ein, wobei es an verſchiedenen Stel⸗ len zu Zuſammenſtößen kam, die aber, nach den bis jetzt vorliegenden Meldungen, keinen ernſten Charakter annahmen. 5 Stillegung eines Kohlenbergwerks Telegraphiſche Meldung Minden i. Weſtfalen, 3. Jau. Der geſamte Betrieb auf dem neuen Kohlenberg⸗ werk Meißen bei Minden, das erſt vor wenigen Mo⸗ naten in Betrieb genommen wurde, wird ſtillgelegt. Der Belegſchaft iſt zum 17. Januar 1931 gekündigt worden. Es handelt ſich um 400 Arbeiter, die entlaſſen werden. Die Stillegung wird damit be⸗ gründet, daß nach der Betriebseinſtellung auf der Ilſeder Hütte für das Bergwerk Meißen keine Abſatz möglichkeit mehr beſteht. im Ruhrgebiet Vetriebsrätekonferenz in Eſſen Eſſen, 3. Jan. Auf Einladung des Chriſtlichen Bergarbeiter⸗Ver⸗ bandes fand geſtern abend eine Konferenz ſtatt, an der 142 Betriebsräte und Vertrauensleute des Gewerkvereins von Groß⸗Eſſen teilnahmen. Nach einem Vortrag des Bezirksleiters Peters über die Lage im Ruhrbergbau und einer ausführlichen Dis⸗ kuſſion ſtellte ſich die Verſammlung einmütig auf dru. Standpunkt des Gewerkvereins und billigte die bis⸗ her vom Vorſtand eingeſchlagenen Wege. Ebenſo ein⸗ mütig wandten ſich die Verſammelten gegen die kommuniſtiſchen Putſchverſuche. Sie ver⸗ urteilten aber das Verhalten des Zechenverbandes in der Lohnfrage, das als unſozial bezeichnet wurde. In der Beſprechung wurde ferner zum Ausdruck gebracht, daß man von der Reichsregierung und den zuſtändigen Stellen bei der Regelung der Lohn⸗ frage weitgehendes Verſtändnis erwarte unter be⸗ ſonderer Berückſichtigung der großen Notlage der Bergarbeiter im Jahre 1930 infolge der Feierſchich⸗ ten und der bereits jetzt ſeit ſechs Jahren geleiſteten Ueberſtunden unter Tage ohne beſonderen Zuſchlag. des Betriebes im Baroper Walzwerk f — Dortmund, 3. Jau. Nach mehrwöchigem Still⸗ ſtand wird der Baroper Walzwerkbetrieb am Montag nächſter Woche wieder aufgenommen, nachdem im Laufe dieſer Woche alle erforderlichen Vorbereitungen getroffen worden ſind. a Wiederaufnahme Rückblick und Vorſchau Joffres Tod— Joffre und Moltke, die„Feldherren wider Willen“— Das enthüllte„Wunder“ der Marneſchlacht Es war ein ſchweres Sterben, von dem Frank⸗ reichs erſter Kriegsmarſchall Joſephe Jaques Céſaire Joffre befallen wurde. Seit einer Woche rang er mit dem Tode und immer wieder von neuem bezeich⸗ neten es die Aerzte als ein Wunder, daß der durch Brand zerſtörte Körper überhaupt noch des Wider⸗ ſtandes fähig war. So umſchwebte der myſtiſche Hauch des Mirakels dieſen Mann bis zum Ausgang ſeines Lebens, das in wenigen Tagen die hohe Zahl von 79 Jahren erreicht hätte, wenn nicht inzwiſchen das Unvermeidliche eingetreten wäre. Das„Marne⸗ wunder“ und Joffre ſind zwei Begriffe, die ſeit den Septembertagen des Jahres 1914 dank der glück⸗ lichen Formulierungsgabe der Franzoſen aufs engſte zuſammengehörten und in dieſer Verbundenheit Weltruhm und Weltruf erreicht haben. Wir werden ſie in den nächſten Tagen in unzähligen Varianten wieder zu hören bekommen, in dithyrambiſcher Ueberſteigerung wird das offizielle und inofftzitelle Frankreich dem„Erretter des Vaterlandes“ Weih⸗ rauchwolken wirbeln und die wortgewandte Pariſer Preſſe wird ein übriges dazu tun, um das Genie des Marſchalls in das rechte Licht zu ſetzen. Das„Wunder“ und die„Rettung“ ſind Le⸗ genden, die heute der objektiven Geſchichts⸗ forſchung und militärwiſſenſchaftlichen Unterſuchung gewichen ſind. Aber damals, in der Legende und, micht zu vergeſſen, in der Zeit der Propaganda, war Joffre der Sieger in der Marneſchlacht. Zwei Jahre lang hat er— nach Pierrefen— eine„faſt göttliche Verehrung in der ganzen Welt“ genoſſen, und Engerand ſtellt feſt, daß noch niemals ein Sterblicher ſo gefeiert wurde, daß er bei Lebzeiten faſt ein Gott geworden iſt. Und dennoch haben die Franzoſen ſich von dieſem in den Himmel Ge⸗ hobenen nicht nur abgewandt, ſondern ſind gergdezu undankbar gegen ihn geweſen. Man vergaß, daß er faſt der einzige war, der beim Anprall des deutſchen Sturmes auf Verdun weder Kopf noch Nerven ver⸗ lor, ſondern den lakoniſchen Befehl an die Führer im umtobten Kampfgebiet ſandte:„Wer einen Rück⸗ zugsbefehl gibt, wird vor ein Kriegsgericht geſtellt!“ Und Joffre war es, der den deſignierten Retter aus der Hölle von Verdun, Petain, mit lächelndem Mund empfing:„Gehen Sie, es ſteht nicht ſchlecht!. Und dennoch: wenige Monate ſpäter verblaßte ſein Stern, als die furchtbaren Folgen des unglücklichen Aus⸗ ganges der Sommeſchlacht bekannt wurden. Er wurde im Oberbefehl durch Nivelle erſetzt. Das letzte, was Joffre für Frankreich tat, war die Reiſe nach Amerika 1917, um bei der Aufſtellung des Heeres der Vereinigten Staaten mit Rat und Tat behilflich zu ſein. Der endgültige„Sieger“, Foch, war und blieb nunmehr der Abgott der Franzoſeu. Joffre benutzte die letzten Jahre ſeines Lebens um gewiſſermaßen das franzöſiſche Generalſtabswerk des Krieges zu ſchreiben, für die Oeffentlichkeit war er im Grunde nur noch ein intereſſantes Muſeumsſtück, von deſſen Wert man überzeugt war, ohne es noch ſonderlich zu beachten. War Joffre in Wahrheit der Feldherr? Im Grunde nur in den Augen der nichtmilitäriſcher Welt, ſoweit ſie zur Entente gehörte. Die franzö⸗ ſiſche und engliſche Fachkritik urteilt anders. Zwei⸗ mal in ſeinem Leben hat Joffre gegen einen Moltke 5 gekämpft, das erſtemal 1870 freilich in keiner un⸗ mittelbaren Beziehung, denn der 18jährige kaiſer⸗ liche Unterleutnant teilte lediglich das Geſchick des ganzen Heeres, das Moltke JI. zertrümmert und ſchachmatt ſetzte, 1914 dagegen trat Joffre Moltke 11 in gleicher Eigenſchaft als oberſter Leiter der Operva⸗ tionen entgegen. Und das iſt das merkwürdige in dem Schickſal dieſer beiden Führer, die in einem entſcheidenden Augenblick der Weltgeſchichte gegen⸗ einander geſtellt waren, daß keiner von beiden das Geſetz des Handelns in der Hand hatte, ſondern ſte„Feldherrn wi deer Willen“ waren. Dieſe Wortprägung ſtammt von dem ehemaligen Chef des Feldeiſenbahnweſens, dem letzten General⸗ quartiermeiſter des Krieges und dem gegenwärtigen Reichswehrminiſter Wilhelm Gröner. Das Werk, das dieſen Titel trägt(vor kurzem im Verlag von E. S. Mittler u. Sohn in Berlin unter Beigabe von vorzüglichem Kartenmaterial erſchienen), iſt unter der deutſchen und franzöſiſchen Sonderlitera⸗ tur über die Marneſchlacht nicht nur das gründ⸗ ö N 5 4 * 0 5 ö 15 Solowki⸗Kloſter. c gründet und mit betürmten Granitmauern umgeben. 2. Seite/ Nummer 4 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Samstag, 3. Januar 1931 lichſte, ſondern auch pſychologiſch intereſſauteſte. Auch heute noch bekennt ſich Gröner zur Schlieffenſchen Schule, ohne ihr Gefangener zu ſein. Darin unter⸗ ſcheidet er ſich grundlegend von Ludendorff, von dem Kärl Tſchuppik in ſeinem unerhört aufwühlenden Buch„Die Tragödie des Fachmannes“(Verlag Dr. Haus Epſtein, Wien, Leipzig) ſagt, daß er„ein Ge⸗ fangener der Tradition geweſen ſei, die ihn wie eine Feſtung mit Mauern umſchloſſen habe“. Ludendorff war gewiſſermaßen der durchkonſtruierteſte Fach⸗ mann, der je durch die hohe Schule des preußiſchen Generalſtabs gegangen iſt. Darin liegt ſeine Größe, die Tſchuppik mit abſolut einwandfreier und un⸗ widerleglicher Beweiskraft darſtellt, aber auch ſeine Tragik, weil der Krieg nicht nur mit den Theorien des Generalſtabes, ſondern auch mit der Geſchicklich⸗ keit der politiſchen Führung gewonnen werden mußte. 8 Auch Groener ſteigt„zu den Müttern“ herab, d. h. in die eigenartige Welt des Generalſtabs, in die er freilich auf eigene aber ungemein feſſelnde Art das Licht Clauſewitzſchen Geiſtes leuchten läßt. Auch Moltke II gehörte dem Bannkreis Schlieffenſcher Ge⸗ danken an, doch waren ſie ihm bei weitem nicht ſo in Fleiſch und Blut übergegangen, wie dem begabteren und energiſcheren Ludendorff. Nimmt man nun Groeners Marneſtudie als Grundlage und zieht man zur weiteren Analyſe die Darſtellungen der Gegner vor allem die von Churchill, Pierrefeu und Repington heran, ſo ergibt ſich ganz von ſelbſt die Richtigkeit der oben aufgeſtellten Theſe, daß die beiden Gegenſpieler inder Tat Feldherru wider Willen waren. Beiden entglitt zeitweilig die Unterführung aus den Händen. Auf deutſcher Seite waren es Bülow und Kluck, auf franzöſiſcher Gallieni und Maunoury. Die taktiſchen Ausweitungen ihrer Sondererfolge zwan⸗ gen zur Umſtellung der ſtrategiſchen Dispoſitionen. Der Abbruch der Marneſchlacht wurde wider Wil⸗ len zu einem Mißerfolg der Deutſchen, aber ebenſo wider Willen zu einem Erfolg der Franzoſen. Joffre war ebenſo wenig der Sieger, wie Moltke der Beſiegte. Sie gerieten lediglich zwangs⸗ läufig in dieſe Rollen durch Einwirkung und Aus⸗ wirkung anderer Umſtände, die weder in dem Willen, noch in den Kräften des oberſten deutſchen und ober⸗ ſten franzöſiſchen Heerführers gelegen waren. Das„Wunder“ Marneſchlacht birgt heute für uns kein Geheimnis mehr, Groener hat Recht, wenn er 7 D die Bezeichnung„Marnewunder“ als die größte Anerkennung für die Leiſtungen des deut⸗ ſchen Heeres anſpricht. Das deutſche Heer hat den Mißerfolg an der Marne nicht verſchuldet. An kriegeriſchem Geiſt, Organiſation, Ausbildung und Leiſtung überragte es die Gegner. Auch die Gefechts⸗ führung hat an keiner Stelle den Schlachtenerfolg in Frage geſtellt. In Wirklichkeit iſt dem deutſchen Heer der verdiente Sieg im letzten Augenblick ent⸗ gangen. Die Urſachen des Mißerfolges liegen— und das haben neben Groener auch die übrigen deutſchen kriegs⸗ und militärwiſſenſchaftlichen Be⸗ arbeiter der Marneſchlacht übereinſtimmend feſt⸗ geſtellt—, auf rein operativem Gebiet. Auch die beſten Leiſtungen der Truppe können keinen vollen Ausgleich ſchaffen, wenn durch ſchwere Irrtümer die Operation in falſche Bahnen geraten iſt. Die letzte Quelle des deutſchen Mißerfolges iſt darin zu ſuchen, daß die Gunſt des Kriegsglücks von den Oberkom⸗ maudos der 1. und 2. deutſchen Armee nicht erkannt wurde, weil die geiſtige Uebereinſtimmung fehlte und jedes ſeine Schlacht für ſich ſchlug. Jeder Feldherr iſt ſtändig von zwei Gefahren be⸗ droht, von dem Unerwarteten und vom Irrtum, die beide nur mit der göttlichen Waffe des Genies ge⸗ baunt werden können. Auch heute noch gilt die klaſſiſche Definition, die Clauſewitz in ſeinem berühmten Buche„Vom Kriege“ hierzu gegeben hat (. Buch 3. Kapitel):„Soll der Feldherr den be⸗ ständigen Streit mit dem Unerwarteten glücklich be⸗ ſtehen, ſo ſind ihm zwei Eigenſchaften un⸗ entbehrlich: einmal der Verſtand, der auch in dieſer geſteigerten Dunkelheit nicht ohne einige Spuren des inneren Lichts iſt, die ihn zur Wahrheit führen und dann Mut, dieſem ſchwachen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Januar. Der Kanzler iſt, wie bereits angekündigt, heute vormittag aus Badenweiler wieder nach Berlin zu⸗ rückgekehrt. Am Sonntag abend beginnt dann die auf zehn Tage berechnete Reiſe nach den Oſtgebieten, die den Kanzler und ſeine Beglei⸗ tung zuerſt nach Stettin und Lauenburg füh⸗ ren wird. Hier und da ſind Gerüchte aufgetaucht, daß für die in Ausſicht genommenen Maßnahmen der Oſt⸗ hilfe ein 500 Millionen⸗ Kredit geplant ſein ſoll. Das trifft jedoch nicht zu. Weder in der Oſt⸗ Vom Kanzler und Kabinelt ſtelle noch im Reichsfinanzminiſterium ſind ſolche Abſichten je erwogen worden. Bei der geſtrigen Konferenz zwiſchen Brüning, Dietrich und Stegerwald iſt, wie ja auch ſchon im amtlichen Kommunique mitgeteilt wurde, die einhellige Meinung zum Ausdruck gekommen, daß eine Ausſperrung oder ein Streik im Ruhrbergbau auf alle Fälle ver⸗ mieden werden muß. Nachdem die ſtreitenden Par⸗ teien der Einladung des Schlichters gefolgt ſind, die Verhandlungen am 7. Januar fortzuſetzen, wird der Reichsarbeitsminiſter bis zu dieſem Zeitpunkt eine abwartende Haltung einnehmen und von ſich aus nicht in den Konflikt eingreifen. Zur Oſtlandfahrt des Reichskanzlers 2 en. b S, Grelsbuf 250 e 3% eſdenblir, 005* 77 5 0 Worsched 8 der am 4. Januar in Begleitung des Lichte zu folgen. Der erſtere iſt bildlich mit dem franzöſiſchen Ausdruck coup ckoiel bezeichnet wor⸗ den, das andere iſt die Entſchloſſenheit“. Da beide Eigenſchaften von der Natur dem jüngeren Moltke nicht in die Wiege gelegt waren, mußte ſeine Füh⸗ rung verſagen. Aber ebenſo wenig beſaß ſie auch Joffre, der nur eines vor dem kranken und gegen ſich ſelbſt mißtrauiſchen Moltke voraus hatte, ſeinen unbeirrbaren Optimismus. Moltke mußte zu⸗ rücktreten, als ihm die Erkenntnis ſeines Miß⸗ erfolges klar geworden war, Joffre verließ in dem gleichen Jahre, in dem Moltke ſtarb, den Schauplatz ſeines Wirkens, weil ihm die Erkenntnis verſagt blieb, daß nach der Sommeſchlacht, dieſer großen Zaeſur des Krieges im Weſten, der Generalſtab ſich in ein Ingenieurbüro verwandeln mußte. Mit Gewehr, Säbel und Kanone, den frü⸗ heren Mitteln des Krieges, war der moderne Materialkampf nicht mehr zu gewinnen, Maſchinen⸗ gewehr, Flugzeug, Tank und Gas traten an ihre Stelle und formten ein ganz neues Antlitz des Krieges.(Daß es gerade die Ziviliſten waren, die vor allem auf engliſcher Seite eher als die Fach⸗ Die geplante Reiſeroute des Reichskanzlers Dr. Brüning Miniſters Oſtmarken und nach Oberſchleſien antreten wird, um ſich perſönlich über die Not des deutſchen Oſtens zu unterrichten. Treviranus eine Fahrt in die leute dieſe Notwendigkeit erkannten, kann man in Churchills Erinnerungen(Amalthea⸗Verlag, Wien) mit beſonders aufhellender Eindringlichkeit nach⸗ leſen). Eine neue Führergeneration kam auf, au die Ludendorff nur noch teilweiſe den Anſchluß fand. Für einen Joffre war in ihr kein Raum mehr. Er war das, wers Friedrich der Große einmal Heinen Offizier mit kortune“ nannte. Ihm lächelte das Soldatenglück in zwei der ſchwerſten Kriſen, von denen Frankreich während des Krieges bedroht war, an der Marne und bei Verdun. Daß er dadurch ſeinem Vaterlande genutzt und geholfen hat, iſt un⸗ beſtreitbar. Aber im Intereſſe der geſchichtlichen Wahrheit war es notwendig, am Tage ſeines Todes das Wunder der Marneſchlacht zu entblättern. Nicht zuletzt auch aus dem Grunde, um für uns Deutſche Erkenntniſſe zu gewinnen und ſie zu ver⸗ werten, damit, um mit Groeners Schlußworten zu reden, es uns erſpart bleiben möge, daß nach kommenden Entſcheidungen wieder um ſolche Er⸗ kenntniſſe rückſchauend gerungen werden muß. Kurt Fischer Die Verliner Mordtalen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Jan. Die Ermittlungen nach dem Täter oder den Tä⸗ tern der beiden Morde, die in der Silveſternacht im Norden Berlins ſich ereigneten, haben noch zu keinem Ergebnis geführt. Die Polizei hat am Frei⸗ tag ſechs Leute ſiſtiert und auch bis heute in Haft geſtellt werden, ob unter ihnen der Täter ſich be⸗ findet. Wie die inzwiſchen angeſtellten Ermittlungen er⸗ geben haben, ſind die beiden Morde übrigens nicht bei der Schlägerei begangen worden, die ſich vor dem Hauſe des Reichsbannermitglieds Schneider zwiſchen Nationalſozialiſten und Reichsbannerleuten entwickelte, ſondern erſt viel ſpäter, als die ſtreiten⸗ den Parteien durch das herbeigerufene Ueberfall⸗ kommando bereits getrennt worden waren, Schneider ſeine Gäſte fortbegleitet hatte und wieder nach Haus gekommen war. Ebenſo hat die polizeiliche Unter⸗ ſuchung noch keine Anhaltspunkte dafür ergeben, ob der Sohn Schneiders und der Bankbeamte Graf von einem oder von verſchiedenen Tätern erſchoſ⸗ ſen wurden. Letzte Meldungen Rapides Steigen des Rheins güſſe ſind Rhein und Moſel ſowie deren Nebenflüſſe in den letzten Tagen erheblich geſtiegen. Der Rhein hat heute früh einen Pegelſtand von 4,63 Metern erreicht; gegen 3,80 Meter geſtern. Nach den letzten Waſſerſtandsmeldungen ſcheint die Hochwaſſergefahr trotzdem beſeitigt zu ſein, zumal da die Moſel geſtern mittag mit 4,13 Metern den Höchſtſtand er⸗ reicht hatte und bis heute früh bereits auf 3,86 Meter zurückgegangen war. Die Gothaer Spreugſtoffattentäter feſt⸗ genommen — Gotha, 3. Jan. Die hieſige Kriminalpolizei hat die drei Männer, die in der Silveſternacht den Sprengſtoffanſchlag auf die Geſchäftsſtelle der NSDAP. in Gotha verübten, feſtgenommen. Es handelt ſich um linksradikale Elemente. Einer der Täter iſt Funktionär des Kampfbundes gegen den Faſzismus. Die Vorbereitung des Unternehmens hat in der Wohnung des früheren Bannerträgers der Antifa ſtattgefunden. Der Sachverhalt iſt durch Teilgeſtändniſſe in den weſentlichſten Punkten geklärt. Dorftragödie — Brandenburg(Havel), 3. Jan. Auf dem Grund⸗ ſtück des Landwirtes Stage im Nachbardorf Kleinkreuz ſchlug der 19jährige Melker Paul Triebs geſtern die 17jährige Hausangeſtellte Frieda Jakob mit einem Hammer nieder und er⸗ hängte ſich dann in dem benachbarten Wald au einer Kiefer. Die Tat iſt darauf zurückzuführen, daß das Mädchen ſich, nachdem ſie beide aus dem Geldſchrank Stages 860 Mik. entwendet hatten und der Raub offenkundig geworden war, geweigert hatte, zu⸗ ſammen mit Triebs Selbſtmord zu begehen. Am Aufkommen der ſchwerverletzten Frieda wird ge⸗ zweifelt. Eine Neubearbeitung des Remarque⸗Filmes? — Berlin, 3. Jan.(Eigene Meldung.) Wie die „B..“ berichtet, wird der vielumſtrittene Film „Im Weſten nichts Neues“ augenblicklich in Berlin einer Neubearbeitung unterzogen, nach deren Beendigung er wieder vor die Prüfſtelle kommen ſoll. Abflug Amy Johnſons nach Berlin — Kölu, 3. Jan. Die geſtern auf dem Kölner Flughafen Butzweilerhof gelandete engliſche Flie⸗ gerin Amy Johnſon iſt heute vormittag um 11.05 Uhr bei regneriſchem Wetter nach Berlin geſtartet. TTCTTTTUTUTUTUTWTTWTT1TTTGFBäBUww!!.'..'.''.'.'.'.'.'.'.'.''''ꝛ ·———6k———7ß—7k—70—Gv0—GkGkGTͤ—0᷑ͤo:.'.:.'.;.;..;.. d. xxx.. Die Teufelsinſel im Eismeer Solomki, Kloſter u. Gefängnis— Unterirdiſche Kammern mit Rattenplage— Tolſtois Vor⸗ fahren in Verbannung— Das ewige Deportationslager Die Inſel Solowki hat den Ruf, eine Art Teufelsinſel zu ſein. Sie dient, wie bekannt ſein dürfte, als Deportationsort für alle, die von der GPU. als politiſch gefährlich erklärt werden. Auch Schieber, Straßenmädchen und Rauſchgifthänd⸗ ler teilen die Geſellſchaft der politiſchen Gefangenen. Die Sowfetregierung ſchließt ſich in dieſem Falle wie In vielen anderen, einer uralten Tradition des za⸗ riſtlſchen Rußlands an, das die weltfremde Inſel im Weißen Meere ſeit Menſchengedenken in ein Deportationslager verwandelt hatte. 5 Die Inſelgruppe Solowki liegt am Eingang zum Onegabuſen des Weißen Meeres. Die Inſeln ſind mit Moraſt und Geſtrüpp bedeckt und nur zum Teil mit ſpärlichen Kiefern und Birken bewachſen. Auf das. ehemals ehrwürdige Es iſt im Jahre 1429 ge⸗ der Hauptinſel liegt Das Kloſter, das zugleich als Feſtung diente, bot ſeinerzeit den Angriffen ſowohl ſeitens der Schweden als auch des Hanſabundes Trotz. In der zariſtiſchen Zeit war das Kloſter ein von zahlreichen Pilgern aus allen Teilen des rieſigen Landes viel beſuchter Wall⸗ fahrtsort. Seit vier Jahrhunderten iſt die Solowki⸗ Hauptinſel zugleich der Schauplatz un zä hliger menſchlicher Leiden; denn dieſer einſame Ort ſchien den jeweiligen Machthabern Rußlands als die geeignetſte Verbannungsſtätte zur Abrechnung mit Andersdenkenden. Als Erſter landete auf Solowki der verbannte Abt des Troitzki⸗Kloſters bei Moskau, Artemius. Er wurde von dem Kirchenkonzil im Jahre 1570, zur Zeit der Regierung Iwan des Schrecklichen, zum Ketzer erklärt. Artemius war der erſte einer langen Reihe von Geiſtlichen, die von den oberſten kirch⸗ lichen Behörden wegen Ungehorſams nach der ein⸗ ſamen Jnſel im Weißen Meere verſchickt wurden. Im Jahre 605 ſah das Kloſter⸗Gefängnis den Lrſten politiſchen Gefangenen. Es war der ehemalige Tataren⸗Fürſt von Kaſan, Gederich Machmed. Iwan der Schreckliche hatte vor einem halben Jahrhundert Kaſan, die letzte Zwingburg des ta⸗ tariſchen Joches in Rußland erobert und den Herr⸗ ſcher der Kaſan⸗Tataren zum Gefangenen gemacht. Der tatariſche Fürſt ging in die Dienſte ſeines Be⸗ ſtegers über, ließ ſich taufen, nahm den orthodoxen Glauben an und erhielt von Iwan dem Schreck⸗ lichen ſogar den Ehrentitel eines Zaren von Twer, wo er friedlich reſidierte. Der Anfang des 17. Jahr⸗ hunderts bedeutete eine Schickſalsperiode der ruſſi⸗ ſchen Geſchichte. Nach dem Tode des Zaren Boris Godounoff beſtieg der Uſurpator Griſchka, in der Weltgeſchichte als der falſche Dimitri bekannt, den Thron der Moskauer Zaren. Der Uſurpator witterte in dem ehemaligen Tatarenherrſcher von Kaſan einen gefährlichen Feind und Prätendenten auf den Moskauer Thron, weshalb er den greiſen Tatarenfürſten nach Solowki verbannte. Beſonders ſtark bevölkert war das Kloſter⸗Ge⸗ fängnis gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Sowohl einfache Soldaten als auch zahlreiche Fürſten und Adelige mußten auf Befehl einer Geheimjuſtiz die unfreiwillige Reiſe nach der Wüſteninſel im un⸗ freundlichen Weißen Meer antreten. Die Zeit Peters des Großen brach an. Der zukünftige Reformator des Moskowiter⸗Reiches kämpfte um ſeine Macht. Er räumte mit ſeinen Feinden gründ⸗ lich auf und verbannte unter anderem zwei Brü⸗ der Tolſtoi nach Solowki— es waren die Ahnen des weltberühmten Dichters. Während der Regie⸗ rung der Katharina der Großen ging die Zahl der Verbannten allmählich zurück, um in den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts wieder ſtark anzuſteigen. Das deſpotiſche Regiment des Zaren Nikolaus J. gab Solowki immer neue Ko⸗ loniſten, denen man bereits die Bezeichnung„Staats⸗ verbrecher“ verlieh. Dieſe Opfer der eigenmächtigen Juſtiz wurden nach altbewährtem ruſſiſchen Muſter nicht einmal vor ein Gericht geſtellt. Die Verhand⸗ lung gegen die Angeklagten ging in ihrer Abweſen⸗ heit vor ſich. Diejenigen, die nicht zum Tode und nicht zu lebenslänglicher Verbannung nach Sibirien verurteilt wurden, konnten froh ſein, mit der ver⸗ hältnismäßig leichten„Solowki⸗Strafe“ davonzu⸗ kommen. Im Januar 1861 wurde ein Landprkeſter aus einem mittelruſſiſchen Gouvernement auf Be⸗ fehl der heiligen Synode nach Solowki verbannt, weil er— ſo hieß es in der einigermaßen ſonder⸗ baren Urteilsbegründung— das Manifeſt des Zaren Alexander II. über die Aufhebung der Leibeigen⸗ ſchaft in Rußland„höchſt eigenwillig kommentierte“. Die Zahl der Deportierten ging in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts bedeutend zurück, und um die Jahrhundertwende war das Solowki⸗ Gefängnis beinahe vollſtändig leer. Das Strafregiment auf der Deportations⸗ inſel iſt ein Kapitel für ſich. Die erſten geiſtlichen Gefangenen des 16. Jahrhunderts waren in den Mönchzellen des Kloſters untergebracht. Freilich wurden ſie von einem Wächter, ſowie von einem Mönch ſtreng bewacht. Die Gefangenen durften mit niemanden ſprechen, und der Wächter, der ihnen allzu große Freiheit gewährte und vor allem mit den Gefangenen ſprach, wurde von der Kloſterver⸗ waltung mit Prügel beſtraft. Als die Zahl der Verbannten ſich vermehrte, wurden unter⸗ irdiſche Gefängniszellen gegraben. Nur beſonders gefährliche Staatsverbrecher wurden in dieſen unterirdiſchen Gewölben untergebracht. Es waren fürchterliche dunkle Löcher, in denen die un⸗ glücklichen Opfer in ſchweren Ketten ſchmachteten. Die Gefangenen konnten ſich vor den Angriffen zahl⸗ reicher Ratten, einer„Spezialität“ der Solowki⸗ Hölle in der Zarenzeit, nicht wehren. Oft geſchah es, daß die Ratten den Eingekerkerten Naſe und Ohren abnagten. Während des Gottesdtenſtes an Sonn⸗ und Feiertagen mußten auch die Bewohner der unterirdiſchen Zellen in die Kirche gebracht wer⸗ den. Sie boten den Pilgern einen erſchreckenden Anblick. Bleich, abgezehrt, mit blutenden Geſichtern, ſtanden ſie in Ketten wie eine düſtere Mahnung da. In der Mitte des 18. Jahrhunderts entſchloß ſich die Regierung des gutmütigen Zaren Alexis, die grauſame Strafmethode aufzuheben. Die Gefan⸗ genen wurden wieder in gewöhnlichen Ein⸗ zelzellen untergebracht. Trotzdem blieb ihre Lage alles andere als leicht; denn ſie mußten viel arbeiten und wurden nur ungenügend ernährt. Viele Sträflinge bekamen nichts weiter als Brot und Waſ⸗ ſer. Sie leiſteten Frondienſte in den zahlreichen wirtſchaftlichen Betrieben des Kloſters. Für jedes kleine Verſäumnis während der Arbeit wurden die Sträflinge mit noch kleineren Hungerrationen und Prügelhieben beſtraft. Für ſchwerere Vergehen wurden die Gefangenen gefoltert. Der Bolſchewiſten⸗Umſturz erweckte Solowkt wie⸗ der zu neuem Leben. Die Zahl der Deportierten iſt in der letzten Zeit ſtark angewachſen. Dort leb⸗ ten durchſchnittlich im Laufe von vier Jahrhunder⸗ ten etwa 50 Mann. Heute iſt die genaue Zahl der Verbannten unbekannt. Tatſache iſt nur, daß Sta⸗ lin ſich des altbewährten ruſſiſchen Mittels der Un⸗ ſchädlichmachung durch Verbannung in„weitentfernte Gefilde“, wie der ruſſiſche Volksmund treffend ſagt, weitaus öfter bedient, als die Moskowiter Zaren. R. Bulwer. Schluß der Ausſtellung„Das ruſſiſche Ballett“ in der Kunſthalle. Am Sonntag, den 4. Jauuar wird die mit großem Intereſſe aufgenommene Schau „Das ruſſiſche Ballett, Koſtüm⸗ und Szeuenentwürfe europäiſcher Künſtler“ zum letztenmal gezeigt. Im Zuſammenhang mit der genannten Ausſtellung ſeß auf die am ſelben Tage ſtattfindende Veranſtaltung des National⸗Theaters, Gaſtſpiel der Tänzerin Bar⸗ bakoff, hingewieſen.— Die große Ausſtellung Os⸗ kar Kokoſchka, welche zum erſtenmal in Deutſch⸗ land einen Querſchnitt durch die Geſamtentwicklung des berühmten öſterreichiſchen Künſtlers legen wird, ſoll am 18. Januar eröffnet werden. Ein Flurnamen⸗Archiv im Rheinland. Das Inſtitut für geſchichtliche Landeskunde der lande an der Univerſität Bonn ſowie der unter dem Vorſitz des Landeshauptmanns Dr. Horion ſtehende Verein für geſchichtliche Landeskunde der Rheinlande haben beſchloſſen, in Bonn ein Flur⸗ namen⸗ Archiv für das geſamte Rheinland zu gründen. Die Flurnamenforſchung, ein Spezial⸗ gebiet der Ortsnamenforſchung, iſt von großer Be⸗ deutung für die Heimatkunde und umfaßt die Samm⸗ lung alter Flur⸗ und Gemarkungsbezeichnungen. In einem Aufruf dieſer beiden Inſtitutionen werden alle Freunde der Heimat zur Mitarbeit aufgefordert. Das Zweite Internationale Bruckner⸗Feſt. Die Internationale Bruckner⸗Geſellſchaft beſchloß auf ihrer dieſer Tage ſtattgehabten Hauptverſamm⸗ lung. die Veranſtaltung des Zweiten Internationa⸗ len Bruckner⸗Feſtes für Ende September 1931 in Wien. In Verbindung mit einer allgemeinen Tagung der Geſellſchaft, deren 3000 Mitglieder ſich auf Oeſterreich, Deutſchland, die Tſchecho⸗Slowakei, Frankreich, Amerika und die Schweiz verteilen, ſind unter der künſtleriſchen Oberleitung von Franz Schalk eine Reihe von Aufführungen geplant, zu denen die Geſellſchaft namhafte Künſtler verpflichten will. Das von der Stadt Köln für das Jahr 1931 geplante Bruckner⸗Feſt wird mit Rückſicht auf die Wiener Feſtlichkeiten um ein Jahr verlegt werden. — Köln, 3. Januar. Jufolge anhaltender Regen⸗ Rhein⸗ behalten, doch konnte noch nicht mit Sicherheit feſt⸗ * . 8 e. %%% ¾ c c 981 ü x o en Tä⸗ 5 icht im ch zu Frei⸗ n Haft it feſt⸗ ö ch be⸗ en er⸗ nicht 'r dem ei der leuten reiten⸗ berfall⸗ yneider Haus Unter⸗ en, ob Graf ch o ſ⸗ Regen⸗ uflüſſe Rhein Netern letzten gefahr Moſel nud er⸗ Meter eſt⸗ polizet ht den der Es er der en den Frund⸗ ardorf Paul eſtellte td er⸗ ömmen t* Kölner* Flie⸗- n 11.0 ſtartet. ihl der Sta⸗ er Un⸗ tfernte d ſagt, Zaren. er. aur i Samstag, 3. Januar 1931 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 4 Wie die Sackgaſſe entſtand Vor kurzem veröffentlichten wir einen Aufſatz über die merkwürdige Sackgaſſe, die ſich in das Quadrat. G 7 hineinſchiebt. Auf die darin auſgeworſene Frage, wie es zu einer ſolchen Sack⸗ gaſſe überhaupt kommen konnte, erhalten wir von unterrichteter Seite die folgende Antwort, die einen höchſt intereſſanten Einblick in die Baugeſchichte unſerer Stadt gibt. Als die Befeſtigung Mannheims beſei⸗ tigt, der Ringdamm zum Schutz der freigelegten Stadt gegen Ueberflutung des Rheins und Neckars, ferner der um die Stadt herumziehende Graben (Stadtgraben) zur Aufnahme der Niederſchlag⸗ und Abwäſſer hergeſtellt waren, wurden ſämtliche en, der Innenſtadt bis zum Stadtgraben bezw. die der Weſtſtadt bis zum Ringdamm verlängert und das zwiſchen dieſen 3 Straßen gelegene Gelände als Gärten angelegt. Die Gärten waren an den Straßenfluchten eingefriedigt, da das Straßengelände im Beſitz der Stadtgemeinde zwecks ſpäterer Durchführung der Straßen nach dem Ring⸗ damm verblieb. Dieſe verlängerten Straßen waren teilweiſe noch verbaut und inſoweit dies nicht der Fall, mit hölzernen Einfriedigungen, die mit Toren verſehen waren, abgeſperrt. In der Mitte eines jeden Gartenblocks führte parallel zu den Straßen ein Gartenweg, der jeden Block in zwei gleiche Hälften ſchied und den Gartenbeſitzern als„Zugang“ zu ihren Gärten diente, da die eigentlichen Straßen dem freien Verkehr entzogen waren. Die Gärten konn⸗ ten von den Einwohnern in beliebig großen Par⸗ zellen käuflich erworben werden. Viele reiche Fami⸗ lien erwarben geſchloſſene Gartenblöcke, die dieſen in ſpäterer Zeit, in der bei der Durchführung der Straßen das Gartengelände in Baugelän de umgewandelt wurde, bedeutenden Gewinn brachten. Durch die Befreiung Mannheims von dem Feſtungsgürtel konnte ſich die Stadt infolge ihrer bevorzugten Lage zwiſchen Rhein und Neckar nun ungehemmt entwickeln. Die Entwicklung begann naturgemäß in der Weſtſtadt, da hier Verkehrs⸗ anſtalten zu Waſſer und zu Land ins Leben gerufen wurden. Dieſe Entwicklung verurſachte nach und nach, man kann wohl ſagen fortdauernd, Verän⸗ derungen in der Weſtſtadt, hauptſächlich aber in den heutigen Quadraten D 7, E 7, F 7, G 7 und H 7. Noch anfangs der ſechziger Jahre war die Rheinſtraße die Hauptverkehrsſtraße, die von Weſten nach der Innenſtadt führte. mals ſchon viele Gärten zu Gewerbe⸗ plätzen umgewandelt, auch Gebäude ins⸗ beſondere von Gewerbetreibenden errichtet worden, ſodaß die Durchführung dieſer Straßen nach dem Ringdamm drängte und auch alsbald erfolgte. Mit dieſen Veränderungen ging ein lebhafter Be⸗ ſttzwechſel Hand in Hand, was ſich beim Baublock G7 beſonders bemerkbar machte. In dieſem Block entſtanden dabei auch Gartenparzellen, die nur noch ihren Zugang vom Gartenweg aus hatten, alſo an keine eigentliche Straße angrenzten. Auch wurden, wie bereits bemerkt, auf vielen Garten⸗ grundſtücken an den Straßen— heutige Kirchen⸗ und Jungbuſchſtraße— von Gewerbetreibenden Neu⸗ bauten mit Hintergebäuden, die an den Gartenweg angrenzten, errichtet und der Gartenweg als Zu⸗ gang für Gärten und Hintergebäude und Gewerbe⸗ plätze beibehalten bezw. weiterbenützt. Hierdurch entſtanden Verhältniſſe, bei denen die Beſeiti⸗ gung dieſes Gartenwegs nicht mehr möglich war; er verblieb als Ueberbleibſel einer Entwicklungsepoche und präſentiert ſich nun heute als Sackgaſſe, die zum Rätſelraten Veranlaſſung gibt. ** — 5*. * Bedeutender Geld⸗ und Schmuckſachendiebſtahl. Aus einer Wohnung in der Käfertalerſtraße ver⸗ ſchwanden am 24. Dez. 600 Mark Bargeld, eine Damen⸗Remontofruhr mit langer, feingliedriger Kette, ein breiter Herrenring mit rötlichem, ziem⸗ lich großen Stein und zwei Armbänder. artige Schiffsform, An der heutigen Kirchen⸗ und Jungbuſchſtraße waren da⸗ Neuer SchleppHoottyp auf dem Nhein In den letzten Tagen konnte man auf dem Rhein ein Schleppboot beobachten, das durch ſeine eigen⸗ tümliche Linienführung ſofort auffiel. Wie wir er⸗ fahren, handelt es ſich um den erſten von drei gang von nur 0,8 Meter, da es in der Hauptſache an ſeichten Stellen des Rheines Verwendung findet. Dieſe Schlepper erhalten ihren Antrieb durch kompreſſorloſe Sulzer⸗Zweitaktmotoren. Die Um⸗ Schleppern, die im Auftrage des Badiſchen Waſſer⸗ l ſteuerung der Motoren erfolgt durch die direkt in 72777 „ die bauamtes in Karlsruhe erbaut wurden und für Oberrhein⸗Regulierung beſtimmt ſind. Wir bringen hier ein Bild des von der Meide⸗ richer Schiffswerft erbauten Schleppers auf dem Rhein vor Mannheim. Das Fahrzeug hat folgende Hauptabmeſſungen: Länge über Decke 32,5 Meter, Breite über Spanten 5,8 Meter, größte Seitenhöhe 2,4 Meter. Um Vibraktonen zu ver⸗ meiden und andererſeits große Steife und geringes Eigengewicht zu erreichen, iſt das Deck vorn und hinten abfallend ausgeführt, wodurch ſich die eigen⸗ die ja auch aus dem Bilde zu erſehen iſt, erklärt. Das Boot beſitzt einen Tief⸗ die Motorengrundplatte eingebautem Wendegetriebe, deren ganz beſonders gediegene und kräftige Bauart eine Rückwärtsfahrt von langer Dauer anſtandslos zulaſſen. Dies iſt bei dem vorliegenden Ver⸗ mendungsfall ein wichtiger Faktor. Die Probefahrt zeitigte äußerſt günſtige Re⸗ ſultate, weshalb der Schlepper von der Waſſer⸗ baudirektion Karlsruhe anſtandslos übernommen wurde. Zwei weitere Schlepper gleicher Bauart und Maſchinenanlage ſind auf der Werft von Ruthof in Mainz im Bau. Einer wird in den nächſten Tagen ebenfalls auf ſeiner Durchfahrt erwartet. Arbeitsmarkllage im Arbeitsamtsbeziek Mannheim Das Arbeitsamt Mannheim regiſtrierte 31. Dezember 31564 Arbeitſuchende und zwar Männer und 5688 Frauen. Davon entfallen auf die einzelnen Haupt⸗Induſtriegruppen: Metallinduſtrie 7643 Männer und 160 Frauen, lederverarb. In⸗ duſtrie 379 Männer und 50 Frauen, Holzinduſtrie 1424 Männer und 11 Frauen, Nahrungsmittel⸗ gewerbe 439 Männer und 309 Frauen, Bekleidungs⸗ gewerbe 355 Männer und 468 Frauen, Baugewerbe 2462 Männer, Verkehrsgewerbe 1243 Männer und 22 Frauen, Ungelernte 7788 Männer und 1022 Frauen, kaufm. und techn. Angeſtellte 2714 Männer und 1621 Frauen, reſtl. Induſtrien 1389 Männer und 2025 Frauen. Eine Abnahme gegenüber dem 15. Dezember von 82 Perſonen. am 25 876 Auf die Stadt Mannheim mit ihren Vororten entfallen 20874 Männer und 5026 Frauen, zuſammen 25 900 Arbeitſuchende, auf die 16 Land⸗ gemeinden 5002 Männer und 662 Frauen, zuſammen 5664 Arbeitſuchende. Arbeitsloſenunter⸗ ſtützung erhalten 13099 Perſonen, davon 10 894 Männer und 2205 Frauen, Kriſenunter⸗ ſtützung 4402 Perſonen, davon 4095 Männer und 307 Frauen. Die Geſamtzahl der Unterſtützten überhaupt beträgt 17501 Perſonen, davon 14 989 Männer und 2512 Frauen, denen noch 17765 zu⸗ ſchlagsberechtigte Angehörige zuzuzählen ſind. Der Neuzugang von unterſtützungsberechtigten Perſonen während der Berichtszeit beträgt in beiden Unter⸗ ſtützungsarten 6179, der Abgang 5488. In dieſen beiden Ziffern kommt die Fluktuation und die da⸗ durch bedingte umfangreiche Arbeit des Arbeits⸗ amtes beſonders deutlich zum Ausdruck, Die Arbeitsmarktlage der zweiten Dezember⸗ hälfte hat ſich im Vergleich zur erſten nicht 3 gebeſſert; der Rückgang der Arbeitsloſenziffer um 82 Perſonen iſt nur ein Horükergshender, der durch die Feiertage bedingt war. Die Wirtſchaft befindet ſich immer noch in rückläufiger Bewegung, an der alle Indüuſtrie⸗ gruppen. in, gleicher Weiſe beteiligt ſind. In den Tagen zwiſchen Weihnachten und Neujahr ſetzten in einzelnen Induſtrien, beſonders in der Tabak⸗ induſtrie, wieder ſtärkere Entlaſſungen ein, die größeren Umfang anzunehmen drohen.* 1& * Die Entgleiſung eines Wagens der Linie 25 der Straßenbahn wurde, wie jetzt feſtſteht, durch einen 23 Jahre alten Kraftwagenführer verſchuldet, der an der Kreuzung der Mittel⸗ und Ludwig⸗Jolly⸗Straße mit ſeinem Laſtkraftwagen mit Anhänger den Straßenbahnwagen ſeitlich anfuhr. Beide Fahrzeuge wurden erheblich beſchädigt. Außer dem Straßen⸗ bahnſchaffner, der eine unerhebliche Verletzung an der linken Hand davontrug, wurden Perſonen nicht verletzt. 5 2 an die älteſten Mitglieder des Evang. Volksvereins un Der Wert der Höhenſonnenmilch In verſchiedenen Städten, auch in Mannheim, wird in letzter Zeit„Höhenſonnenmilch“ zu hohem Preiſe angeboten. Die Preußiſche Verſuchs⸗ und Forſchungsanſtalt für Milchwirtſchaft in Kiel hat Verſuche über die künſtliche Beſtrahlung von Milch⸗ kühen mit der Höhenſonnenmilch veranſtaltet und kommt zu folgendem Ergebnis: i „Die Ergebniſſe unſerer Verſuche laſſen ſith kurz dahin zuſammenfaſſen, daß die Beſtrahlung keinerlei erkennbare Wirkung auf den Milch⸗ ertrag, weder auf die Milchmenge noch auf den Fettgehalt der Milch hervorgebracht hat. Auch das Lebendgewicht, das Ausſehen und der Ge⸗ ſundheitszuſtand der Kühe ſind nicht beeinflußt. Ebenſowenig wurde der Gehalt der Milch an dem antirachitiſchen Vitamin D verändert. Auf Grund unſerer Verſuchsergebniſſe müſſen wir von der Verwendung der künſtlichen Höhen⸗ ſonne zwecks Anreicherung der Milch an dem antirachitiſchen Vitamin D und zwecks Stei⸗ gerung der Milchleiſtungen abraten. Viel wichtiger ſcheint es uns dagegen zu ſein, die Lebens bedingungen unſerer Tiere möglich ſt aku gema zu geſtalten. Eine ausreichende, den Leiſtungen angepaßte 5 Fütterung und eine geſunde, möglichſt natur⸗ gemäße Aufzucht und Haltung unſerer Milchkühe wird die ſehr koſtſpielige und in ihren Wirkungen. zweifelhafte Anwendung künſtlicher Mittel, wie der künſtlichen Höhenſonne, entbehrlich machen.“ Evangeliſcher Volksverein Mannbeim- Sandhofen Der Evangel. Volks verein Mannheim Sandhofen veranſtaltete in Form eines Familien abends ſeine Weihnachtsfeier. Als erſte größere Veranſtaltung im neuen Lutherhaus nahm ſie einen ſchönen Verlauf. Nach einleitenden Darbietungen des Poſaunen⸗ und Kirchenchors unter der bewährten Leitung ihrer Diri⸗ genten W. Schneider und Hauptlehrer Nagel be⸗ grüßte der ſtellvertretende Vorſtand Valentin Wehe di 5 Er gedachte 5 auch des 1 Vorſ n⸗ Was bedeutet uns als e des evang. Volksvere Weihnachten 1930, und was erwartet von uns das kon mende Jahr 1931? Was das neue Jahr von uns erwarte iſt vor allem treue Pflichterfüllung, wo es auch ſei, treues Feſthalten an der Kirche und ihrem geiſtigen Ol haupt, von dem trotz aller feindlichen Ablehnung gilt: Jeſu Chriſtus geſtern und heute und derſelbe auch in alle Ew keit! Im weiteren Verlauf des Abends wurden recht wen volle Darbietungen verſchiedenſter Art für Auge und Oh geſpendet. So ließ Vikar Kölli in vollendetſter Wei das Märchen von den Sterntalern im Schattenbild vor ziehen, während er es ſelbſt vorlas. Zwei Knaben im A! von 11 und 13 Jahren(Pränk und Häffner) zeigt harmoniſchem Zuſammenſpiel auf Klavier und Violin zur größten Ueberraſchung und Freude der Zuhörer ihre In e künſtleriſche Veranlagung. Frau Gaßner und Herr Grab ſangen bei guter ſtimmlicher Dispoſition ein Duet Fräulein A. Hönig und L. Wehe begleiteten am Klavie und Harmonium das neu gegründete Jugendorcheſter un den Poſaunenchor, bei deren Darbietungen das Weihn lied„Stille Nacht“ beſonders ſtimmungsvoll zu Gehör ar Aber auch wirkliche Weihnachtsgaben wurden geſpend das bewährteſte Mitglied des Poſaunenchors J. Michel. Schließlich kamen aber neben dem ernſten des Abends auch Scherz und Heiterkeit zur vollſten tung, als Vikar Köll i jene köſtliche Geſchichte vorlas, der auch einmal ein Kirchendiener die Predigt hielt, um Gemeinde gründlich die Wahrheit zu ſagen. Es war eit derbe, kräftige Predigt, aus der die Zuhörer gar manch Be herzigenswertes mit nach Hauſe nehmen konnten. 5 5 lich ſchlug der Vortragende wieder ernſte Töne an, allen, die zum Gelingen des Abends beigetragen bal dankte. Mit dem gemeinſamen Geſang:„Unſern Ausge ſegne Gott“ fand die Weihnachtsfeier ein i En Die Schloßgretel Von Hanns Glückſtein Der etwas bunt uniformierte Kaſtellan des Mannheimer Schloſſes hatte früher bei uns Buben den Spitznamen„Schloßgretel“ und war auf uns nie gut zu ſprechen, da wir ihn aus„entſprechen⸗ der“ Entfernung immer anulkten. Die Zeit hott ſo manches verkorxt unn verkrutzt, Wie n Schtaabſauger hott ſe ſo manches ſchun f'ſchlutzt, Was früher uns Kinner in Mannem hott'freet, Hott längſcht ſchun die Sens aus m Schtadtbild f g gemäht: Die Hocklern am Markt, die Laterneanſchtecker, Die Sackträgerg'ſchtalte am Rhein unn am Necker, Die Meeſchter, wo morgens ihr Vertele trinke, Die Schpanner, die Dienſchtleut mit kupperne Zinke, Unn weil ſelbſcht e urechtes Bloomaul is rar, Weeß kaum heut e Kind, wer die„Schloßgretel“ war! Die„Schloßgretel“ war e gewichtiges Männel Mit knallrotem Fräckche voll Treſſe unn Bännel, Mit Schnalleſchuh, Florſchtrümp unn ſchwarzſeidne Hoſſe, „Die Aache verärgert, verſchloſſe, verdroſſe, 5 Als Deckel war n Dreimaſchter g ſchtülpt uff de Kopp, Sein„Schtützpunkt“ war in Schtab mit me gol⸗ dene Knopp! So is dann deß Männel verbuzzelt, maskiert, Wie'in Gockel als Pförtner im Schloß rum⸗ 3 ſchtolziert! Unn hawwe mir Kinner im Schloßhof getobt, Im Kreiſche die Zunge unn Lunge geprobt, Dann is als mit böſe, zerſchmetternde Miene, Am Schloßtor deß zornige Männel erſchiene! O Jerum, was ſinn 118 devun als kaſekkert, Do hammer gejohlt als, gequietſcht unn gemeckert, Unn war mir in Sicherheit, hott'r ganz wild Als„Schloßgretel, Schloßgretel“ uzend gebrüllt! Keen Mäulche war ſchtill, bis am Schloßaltan unne Zornzitternd der putzige Mann is verſchwunne! Doch weh, bott die„Gretel“ vun uns een verwiſcht, 8 hott r ſein Fett uff ſein. e eee f kriegt 2 e 83 „Italieniſche Reiſebriefe“ Doch Doch war mir entronne de rächende Händ, Hott s Mäulche ſchun widder die Schloßgretel 'ſchennt! Mir hawwe dem Männel ſein Lewe verpatzt: Die Gallebloos is'm vor Aerger verplatzt! Deß knallrote Fräckel am Schloß is verſchwunne, Mir hott for den Poſchte keen Noochfolger 9 1 For Gallebloosplatze bedankt'r ſich ſehr. Drum gebt's aach in Mannem keen„Schloßgretel“ mehr Selbſt-Intervienr Von Richard Rieß Geſtern hat mir mein Verleger geſchrieben, er nehme zu ſeinem größten Bedauern wahr, daß mir aber wirklich auch gar nichts mehr einfalle. Da er nun ein Abonnement auf meine geſchätzte Feder habe, ſo ſtelle er mir anheim, nachzuſinnen, wie ich denn meine vertraglichen Verpflichtungen erfüllen wolle. Er empfehle mir, einmal als Einbrecher oder Wege⸗ lagerer mein Heil zu verſuchen, oder noch beſſer, mich als„Interviewer“ zu betätigen. Das müſſe mir doch ausgezeichnet liegen. 0 5 Irrtum, lieber Verleger. Das paßt mir mit nich⸗ ten. Denn das Begehen von Verbrechen iſt eine höchſt zeitraubende und anſtrengende Beſchäftigung. Da fahre ich ſchon lieber nach Dingelfing und ſchreibe Halt! Warum zu dieſem Behufe dingelfingwärts eilen? Kann ich nicht von meinem Schreibtiſche aus.. 2 Es hat ſo mancher Balkan⸗Kriegsberichterſtatter ſeine Eindrücke vom Kriegsſchauplatz in einem Wiener Kaffeehauſe gewonnen. Ich beſitze ein Eisbärfell. Warum ſoll ich nicht Reiſebriefe von meiner Nordpolexpedition ver⸗ faſſen? Weil mein Verleger eben ein Interview wünſcht. Darum iſt es nichts mit eingefrorenen Dampfern. Obwohl mir die bei einer halben Portion Vanilleeis ausgezeichnet liegen würden! Ich werde alſo ein Interview ſchreiben. Mein trautes Heim werde ich zu dieſem Behufe nicht ver⸗ laſſen. Wenn durchaus interviewt werden muß, als⸗ dann werde ich mich ſelber interviewen. Mit herzlichem„Grüß mich Gott!“ trete ich an mei⸗ nen Schreibtiſch, an dem ich gerade ſitze, um das „Interview“ mit mir ſelber zu evrfaſſen. Ich erhebe mich, um mich freundlichſt und aufs ag enkum K mendſte zu begrüßen. 1 5.. durchtränkt werden „Wie geht's mir?“ frage ich und ziehe mein Notiz⸗ buch hervor. f ö Erſtaunt ſah ich mich an:„Ich verbiete mir dieſe Indiskretion. Im übrigen geht es mir ausgezeichnet. Einmal ſchon, um meine Freunde zu ärgern, dann aber habe ich eben die Nachricht bekommen, daß meine „Geſammelten Werke“ aufgekauft worden ſeien. Das Kilo zu 6 Pfg.“ „Solch ein Kröſus bin ich letzte erwiderte ich, mir „Da muß ich ja von jetzt ab„Sie“ zu mir ſagen.“ Ich ſagte alſo von jetzt ab„Sie“ zu mir. „Sie werden ſich gewiß nicht wundern, ſagte ich zu mir,„wenn ich Ihnen ein paar Fragen vorlege. Sie können ja ſicherlich die Gebräuche der Inter⸗ viewer. Zunächſt einmal eine, die in unſerer trau⸗ rigen Zeit ſozuſagen quaſt in der Luft liegt, bezw. hängt: Was halten Sie vom Humor?“ l Ich ſah mich nachdenklich an und erwiderte als⸗ dann:„Ich halte vom Humor, baß es keiner iſt über ihn zu philoſophieren.“ „Sie wiſſen nicht was Humor iſt, Sie ſind ſich über ſein Weſen nicht klar geworden und glauben doch, ihn zu beſitzen?“ „Wenn ich mir bewußt wäre, ihn zu beſitzen, dann hütte ich ihn nicht,“ lautete die treffliche Antwort, die ich mir gab.„Merken Sie ſich überhaupt, mein Lie⸗ ber: Alle Bewußtheit nimmt Eigenſchaften und Stim⸗ mungen den Reiz der Urſprünglichkeit und damit den hauptſächlichſten Reiz. Von der„ſich ihrer Schönheit bewußten Frau“ bis zur Kokette iſt nur ein Schritt, die in ihren Frieden ſich geradezu hineinkniende„Ge⸗ mütlichkeit“ iſt nicht weit entfernt von ſpießbürger⸗ licher Engſtirnigkeit, die Güte, die gerührt vom eige⸗ nen Herz, weiß, daß ſie Güte iſt, iſt keine Güte mehr, und wenn heute bei der abendlichen Wanderung auf der Schwabinger Leopoldſtraße hie und da das Wort „Weltanſchauung“ aus wichtigem Mund entgegentönt, ſo ſeien Sie überzeugt, daß Weltanſchauung dem be⸗ treffenden Jüngling die Tatſache 5— eine zu be⸗ ſitzen.“ „So wollen Sie mir einreden,“ erboſte ich mich, „daß Ihre humoriſtiſchen Geſchichten ſozuſagen un⸗ beabſichtigt humoriſtiſch ſind, wenn ſie, wie wir mal annehmen wollen, nicht„unfreiwillig humoriſtiſch“ wirken. Wollen Sie ſagen, daß Ihre Einfälle von und Gallenüberfluß bitterer tät und Roſenlikör, Sie behaupten, ein vintu Erſtens habe ich, wie Sie wiſſen ſollten, ni mer Einfälle, ſonſt würde ich ja nicht dieſes Int! view ſchreiben. Und zweitens glaube ich in der daß auch der traurigſte, an und für ſich tra Vorgang, unter miner Feder in einem— wen landläufig geſagt: humoriſtiſchen, ſo doch— be geſagt— heitepen, will ſagen hoffnungsvollen L. erſcheinen wird. Denn Humor iſt, wenn Ihnen Wort nicht fremd iſt: Lebensbejahung, auf deutſ Optimismus!“ Ich war geradezu blaß erſtaunt, als ich mie reden hörte. Aber nicht nur erſtaunt. Wütend war empört, ſittlich entrüſtet. Und ich begann zu to 5 „Sie Heuchler, Sie infamer! Haben Sie I mit nur erheuchelter Ruhe innerlich aber angſt⸗ ſchlotternd auf einem zahnärztlichen Marte ſuhl geſeſſen? Beſitzen Sie etwa keine Kriegsanlei e Hat nie ein Jüngling Ihnen ſtundenlang Ve r. geleſen, ohne daß Sie ihn auf den Balkon ſa um die Tür hinter ihm zuzuriegeln? Sie abe lächelten, während Sie innerlich vor Schmerz, und bitterer wurden Und Sie behaupten, Sie Menſch aus Senti Optimiſt“ zu ſein? Sie können mich— Es ging nicht, das heißt, es ging nicht ſo w So konnte ich nicht mit mir reden laſſen. Nicht mal mich ſelber. Ich erhob mich ſchweigend, aber b lich und fragte alsdann, ob ich wiſſe, wo der Zir mann das Loch gelaſſen habe. Kurz und gut ſchmiß mich ſelber heraus. Wutentbrannt muß das erdulden. Als ich draußen war, ſchrie ich m Beleidigung... Zeugen ſchicken Blſtoler zur Höllenfahrt 1 Ich hörte es und war einverſtanden. Gu werde mich duellieren. Aber alsdann kam mi Zweifel: Soll ich mich totſchießen oder mir Kugel hineinjagen laſſen? So endete dann dieſes Interview mit dem Dilemma zwiſchen„mir“ und„mich“ und der kenntnis, daß man ſogar im Geſpräch mi ſich nicht die letzte Wahrheit ſagt, ſondern ſi ziſſe maßen auf ein Podium ſtellt und tiefgründig die rechnung der eigenen Larve verteidigt: H. Optimismus... Selbſtanſchauung. Feuilleton darüber ſchreibt). Das nächſte Mal werde 10 8 lie einer heimlichen Treibkraft mit Humor ſozuſagen 5. interviewen N 4. Seite/ Nummer 4 — Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Samstag, 3. Januar 1931 Bevölkerungspolitik der Entartung oder der„Aufartung“? Die durchſchnittliche Kinderzahl beträgt in den Ehen der Intelligenzſchicht 1,6, bei den Schwach⸗ begabten 6,5, bei den Verbrechern 7.(Nach den neueſten ſtatiſtiſchen Erhebungen des Galton⸗ Laboratoriums in London.) Mag unſere Kenntnis von den Geſetzen der Ver⸗ erbung auch noch recht lückenhaft ſein, ja wiſſen wir noch nicht einmal, ob erworbene Eigenſchaften ſich forterben, eines ſteht mit Sicherheit ſeſt: Es gibt biologiſch hochwertige und minderwertige Indivi⸗ duen und Familien. Ein Schulbeiſpiel für letzteres iſt die Nachkommenſchaft der im Jahre 1740 verſtor⸗ benen Säuferin und Vagabundin Ada Jurke. Pelman konnte das Leben von 709 der 834 Nach⸗ kommen dieſer Stammutter offiziell ermitteln mit folgendem Reſultat: 106 waren unehelich geboren, 142 waren Bettler, 64 wurden von ihrer Gemeinde unterhalten, 181 waren Proſtituierte, 76 wegen Ver⸗ brechen Verurteilte, darunter 7 Mörder. Den Staat koſtete dieſe Brut in 75 Jahren 5 Millionen Mark. Als Gegenbeiſpiel ſei etwa die Familie Bach ge⸗ nannt mit ihren 64 Komponiſten, oder die berühmte Mathematikerfamilie Bernoulli. Der Schluß aus dieſen Tatſachen, die Fortpflan⸗ zung hochwertiger Individuen tunlichſt zu fördern, die minderwertiger aber nach Möglichkeit zu be⸗ ſchränken, iſt zwingend. Daß er trotzdem von den im öffentlichen Leben maßgebenden Faktoren nicht gezogen wird, ergibt ſich aus den nachſtehenden Aus⸗ führungen. Ebenſo daß ſich bei Fortſetzung dieſer abwegigen Bevölkerungspolitik, die nur die Quan⸗ tität, nicht aber die Qualität zu fördern beſtrebt iſt, mit Notwendigkeit ein Sinken des Kultur⸗ niveaus ergeben wird. In dieſem Sinne iſt der „Untergang des Abendlandes“ keine Hypotheſe, ſon⸗ dern eine unentrinnbare Gewißheit, es ſei denn, unſere Bevölkerungspolitik ſchlüge noch ſozuſagen in letzter Stunde eine andere Richtung ein. Denn die wahre und wichtigſte Urſache des Unterganges großer Kulturen iſt das Aus⸗ ſterben ihrer beſten Erbſtämme. Günther Gründel hat in ſeinem Buche„Die Menſchheit der Zukunft“ mit außerordentlicher Klar⸗ heit dieſes Problem, mit dem ich mich bereits vor einem halben Menſchenalter in meinem„Kauſalgeſetz der Weltgeſchichte“ auseinanberſetze, dargeſtellt. Es iſt ganz zweifellos das wichtigſte der Gegenwart, denn, wie er treffend ſagt:„Der Endkampf“ um die Hegemonie des Abendlandes wird nicht in den Kabinetten, ſondern in den Kindͤbetten entſchieden“. Eine Liſte von etwa 300 der berühmteſten Namen des le ten Jahrtauſends zeigt mit wünſchenswerter Klarheit die Ungleichmäßigkeit des Auftretens von Kulturherven. Sie ſind um das Jahr 1200, 1500 und 1800 außerordentlich gehäuft, um in den Zwiſchen⸗ zeiten ganz bedeutend zu ſinken. Nicht unerwähnt möge hier bleiben, daß dieſe 300jährige Periode auch in den Zahlengeſetzen, zu denen Frhr. v. Stromer⸗ Reichenbach auf ganz anderen Wegen gelangt, eine ausſchlaggebende Rolle ſpielt. Verebbt nach Gründel die erſte Kulmination um 1200 infolge des Aderlaſſens durch die Kreuzzüge, die um 1500, in der das Bürgertum führt, vermutlich aus wirtſchaftlichen Schwierigkeiten, ſo ſtehen wir der Generation um 1800 wohl noch zu nahe, können auch die Bedeutung unſerer Zeitgenoſſen nicht mit der er⸗ forderlichen Objektivität würdigen, um ein Urteil fällen zu können. Wohl aber ſind wir in der Lage, zu konſtatieren, daß infolge der Proletariſierung be⸗ ſonders der Großſtädte und der Kinderarmut der führenden Schichten ein Aushöhlungsprozeß des gegenwärtigen Kulturträgers, d. h. des Bürgertums, in erſchreckendem Umfang beſteht. Da wir nun in ſozitalen Schichten im großen und ganzen auch eine Schichtung nach angeborener alſo erblicher Tüchtigkeit erblicken müſſen, werden die wertvollſten Kulturträger ausgeſiebt. Die Land⸗ bevölkerung aber, aus der ſeit Jahrhunderten immer Von Dr. Max Kemmerich⸗München wieder die wertvollſten Elemente zu den höheren Schichten aufſtiegen, was in der Regel Generationen beanſpruchte, iſt kein unerſchöpfliches Reſervoir. Iſt nun einmal die verſchiedene biologiſche Wertig⸗ keit der ſozialen Schichten feſtgeſtellt, dann ergibt ſich daraus zwingend, daß geſteigerte Vermehrung der Oberſchicht, nicht aber gleichmäßige der Geſamt⸗ bevölkerung Ziel der Politik ſein muß. Während in früheren Jahrhunderten die Fruchtbarkeit aller Schichten etwa die gleiche war, in den höheren jedoch infolge einer beſſeren Hygiene mehr Kinder am Leben blieben, ſo daß eine Ariſtokratiſierung der Völker eintrat, müſſen wir heute das genaue Gegen⸗ teil konſtatieren: Proletariſierung, die auch noch vom Staate gefördert wird! Gerade die Fort⸗ ſchritte der Hygiene und Medizin werden dieſen Prozeß beſchleunigen. Denn die Kulturen ſterben, wenn die Fruchtbarkeit der Beſten auf ein Mini⸗ mum ſinkt. 5 Während für die Beſtanderhaltung einer Schicht unter Berückſichtigung der Kinderſterblichkeit und der Ledigen 3,5 je Ehe nötig ſind, ſinkt die Kinderzahl von 7 bei Verbrechern, 5,2 bei Tagelöhnern und Kuechten, 4,1 bei Fabrikarbeitern, auf 2,5 bei Angeſtellten und ſogar auf 2 bei höheren Beamten, freien Berufen und Offizieren. Mithin eine völlige Umkehrung! Und zwar datiert die kataſtrophale Entwicklung der Fruchtbarkeits⸗ verhältniſſe bei uns erſt aus der letzten Generation. Weit ſchlimmer als die Quantitätskriſe iſt alſo die Qualitätskriſe. Das drückt ſich wirtſchaftlich in den Soziallaſten aus, die 1913 noch 1,12 Milliarden, heute aber rund 5 Milliarden betragen. Es iſt, wie Spencer richtig ſagt, eine ungeheure Grauſam⸗ keit, die Taugenichtſe auf Koſten der Tauglichen groß zu ziehen. Damit iſt niemandem gedient. Vielmehr müſſen wir mit Gründel den Idealzuſtand einer künftigen Menſchheitsentwicklung darin erblicken, daß durchaus nicht übermäßig viele, dafür aber möglichſt hochwertige, geſunde und ſchöne Menſchen den Erdball bevölkern. Das iſt beſonders für uns Deutſche mit unſerem beſchränkten Bodenertrag ein dringendes Gebot. Denn der größtmögliche Wohlſtand Aller wird nur gewährleiſtet, wenn nicht mehr Menſchen im Lande leben, als es der Nahrungsmittelſpielraum zuläßt, und dieſe auch wirklich arbeitsfähig ſind, um die Reichtümer erſchließen zu können. Gründel teilt die Menſchen in drei Typen ein. Der Minderwertige ſoll nach Tunlichkeit und mit möglichſt milden Mitteln von der Pflicht der Fort⸗ pflanzung befreit ſein, die große Maſſe des Durch⸗ ſchnitts läßt man gewähren und ſucht ſie zu ver⸗ anlaſſen, zur Erhaltung ihres Beſtandes drei Kinder pro Ehe aufzuziehen. Der dritte Typus der Hoch⸗ wertigen aber wird durch den Staat mit allen Kräften zur Kinderproduktion angehalten. Denn letzten Endes gibt es nur einen Reichtum der Völker: Den an geſunden und tüchtigen Menſchen. Die Förderung der Kinderproduktion dieſer Hoch⸗ wertigen geſchieht etwa durch Uebernahme der vollen Erziehungskoſten ſeitens des Staates, durch Staffe⸗ lung nach der Kinderzahl als eine Bezahlung für Leiſtung! Durch Aufhebung der Erbſchafts⸗ ſteuern bei kinderreichen Familien und ähnliche von der Zweckmäßigkeit diktierte Maßnahmen. Es muß eine Umkehrung des Fruchtbarkeitsvorſprunges der Minderwertigen vor den Hochwertigen von 7 zu 2 erfolgen. Neben dieſen praktiſchen Maßnahmen muß vor allen Dingen auch eine Wandlung der fättlichen Auffaſſungen eintreten. Höchſte Verehrung der Mutterſchaft, auch der unehelichen! „Der Kinderwagen muß wieder zu höherem Anſehen kommen, als der Kraftwagen!“ Die Pflicht zur Fruchtbarkeit iſt vielleicht wertvoller, als es die Menſchenrechte waren, die uns die franzöſiſche Re⸗ volution brachte. Dieſe„Aufartung“, um Gründels Wort zu gebrauchen, kann das Abendland ganz allein vor dem prophezeihten Untergang bewahren. Möge das ausgezeichnete, ideenreiche Buch ein Mahnruf ſein für Eltern und Behörden zu Verantwortlich⸗ keitsbewußtſein dem Wertvollſten gegenüber, was wir beſitzen: der Reinheit unſeres Blutes! Aus der alten Fruchtmarkt⸗Oroͤnung der Stadt Mannheim vom Jahre 1789 In den Verordnungen und Geſetzen früherer Zeiten finden wir im teilweiſen Gegenſatz zu der heutigen Zeit das Beſtreben, dieſe Verordnungen und Geſetze in ihrem Texte möglichſt volkstümlich darzuſtellen, damit ſie auch von der breiten Maſſe des Volkes verſtanden werden können. In einer beſonderen Satzung hat der Stadt⸗ rat Mannheim am 17. Oktober 1789 die Rechte und Ordnung für den Frucht⸗Markt aufgeſtellt Grundſätzlich durften außer dem Frucht⸗Markttag weder Früchte gekauft noch verkauft werden. Es war daher angeordnet, daß alle Halmfrüchte, wie auch das „dörre Gekochſel“ als Erbſen, Linſen, Bohnen uſw. auf den Frucht⸗Markt zum Verkauf gebracht werden. Das„dörre Gekochſel“ durfte auch an allen anderen Tagen in der Woche— den Frucht⸗Markttag aus⸗ genommen— in der Mehlwaage und von dem Mehl⸗ händlern verkauft werden. Die zu Waſſer ankommenden„Früchte und Haber“ mußten nicht alle, ſondern nur eine Anzahl davon angefüllter Säcke auf dem Frucht⸗Marktplatz aus⸗ geſtellt werden; es ſollte aber dabei auf einer Tafel oder auf einem Sack geſchrieben ſein, in wie viel Malter der ganze zurückgebliebene Vorrat beſtehe. Wenn die zu Waſſer ankommenden Früchte nicht in Säcken gefaßt waren und auf dem Markttag ohne Schuld des Eigentümers nicht abgeſetzt werden konn⸗ ten, war geſtattet, ſolche noch an den folgenden Tagen nach vorgängiger, vom Frucht⸗Marktgericht einge⸗ holter Erlaubnis und bewirkter Abrechnung zu ver⸗ kaufen. Konnten die in Schiffe beikommenden Früchte wegen unhintertreiblichem Zufall wie Wind und Wetter oder dergl. den Frucht⸗Markttag nicht mehr erreichen, ſo wurde nach Beſchaffenheit der Umſtände der Verkauf auch an anderen Tagen ge⸗ ſtattet. Für Alle, die Früchte zum Verkauf auf den Markttag brachten und keine anderen Waren mit zurücknahmen, war ſeitens Sr. Churfürſtl. Durchlaucht Freiheit von allem Zoll⸗, Chauſſee⸗ Weg⸗, Pflaſter⸗ und Brückengeld zugebilligt. Für die Sicherheit der an den Vorabenden der Markttage ankommenden, wie auch der nach dem Markt in das Magazin eingeſtellten Früchte ſorgte das Marktgericht. Von Anfang des Marktes bis zu deſſen Ende und auch für die außerhalb des Magazins eingeſtellten Früchte hatte jeder Eigentümer für ſein Gut ſelbſt zu ſorgen. Müßige und verdächtige Leute, die Kaufs oder Verkaufs halber auf dem Markt nichts zu ſchaf⸗ fen hatten, ebenſo Weibsleute und Kinder wurden von dem Marktplatz abgehalten; ſie mußten gewär⸗ tigen, daß ſie im Uebertretungsfalle abgetrieben, ſeſt⸗ genommen und beſtraft wurden. Fuhrwerke, Pferde oder ſonſtiges Zugvieh durfte während des Markttages weder auf dem Marktplatz i a Ein Sternlein geht in Oppoſition Zur Erosoppoſition im Jannar/ Februar 1931 Von H. Fr. Petzold Uns, die wir im Zeitalter des Parlamentaris⸗ mus leben, berührt es im allgemeinen wenig, wenn irgendwer— meiſtens handelt es ſich um Parteien oder andere politiſche Gruppen— zur Oppoſition übergeht. Eine Ausnahme machen nur die Aſtro⸗ nomen, für ſie bedeutet die Oppoſition eines ihrer Schützlinge meiſt eine Haupt⸗ und Staatsaktion. Man braucht ſich darüber ſchließlich auch nicht zu wundern, wenn es ſich um einen der großen Planeten handelt, etwa um den Neptun oder gar um die Rieſen Sa⸗ turn und Jupiter. Denn dieſe haben allerlei Ge⸗ wicht in die Wagſchale zu legen. Staunen muß man aber, wenn ein ſo kleiner Zwerg wie der Eros mit ſeinem Durchmeſſer von nur 32 Kilometern die geſamte Aſtronomenſchaft der Erde in lebhafte Bewegung verſetzt, ja ſchon ſeit Jahren in Atem hält, weil er im Januar und Februar Oppoſitionsſtellung einnimmt. Noch unbegreiflicher erſcheint dem Laien die Wich⸗ tigkeit, die dieſem Ereignis von den Aſtronomen beigelegt wird, wenn er weiß, daß es ſich ſeit der Entdeckung des Sternes im Winter 1898/99 bereits pierzehnmal wiederholt und zu mehreren tau⸗ ſend Beobachtungen Gelegenheit gegeben hät. Dazu kommt, daß der kleine Opponent ſchon, ehe er überhaupt entdeckt war, ſeine Spur auf Himmels⸗ photographien aus den Jahren 1893, 1894 und 1896 hinterließ. Eine Erklärung für den Eifer der Aſtro⸗ nomen gibt der Umſtand, daß die kommende Eros⸗ oppoſition beſonders günſtige Beobachtungsmöglich⸗ keiten bietet, weil ſich der Stern der Erde auf 0,17 aſtronomiſche Einheiten nähert. Aehnlich günſtig war ſeine Stellung zuletzt im Jahre 189a, aber da⸗ mals wußte man noch nichts von ihm. Die Aſtronomie verſpricht ſich von den Exos⸗ beobachtungen nicht weniger als eine Nach⸗ prüfung und Verbeſſerung der wichtig⸗ ſten aſtronomiſchen Konſtanten. Hierzu gehört die Sonnenparallaxe. Je genauer dieſe beſtimmt wird, um ſo genauer läßt ſich die mittlere Entfernung der Erde von der Sonne, die grund⸗ legende Längeneinheit des Sonnenſyſtems, berechnen * Eine andere wichtige Konſtante bildet die ſogen. lunare Gleichung. Dieſe ermöglicht in Verbindung mit der Sonnenparallaxe die Maſſenbeſtimmung des Mondes. Sie hängt mit der Erſcheinung zuſammen, daß nicht der Erdmittelpunkt die Erdbahn beſchreibt, ſondern der Maſſenmittelpunkt des Syſtems Erde und Mond, die beide um dieſen Punkt kleine Be⸗ wegungen ausführen. Ferner hofft man auch neue Anhaltspunkte für die Berechnung der Maſſe unſe⸗ res Nachbarplaneten Venus zu gewinnen. Dieſe Maſſenbeſtimmungen ſind aber nicht einmal End⸗ zweck der beabſichtigten Forſchungen. Sie erhalten ihre große Bedeutung dadurch, daß ſich an Hand ihrer Ergebniſſe die Gültigkeit der Newton⸗ ſchen Mechanik nachprüfen läßt. Hiermit erhält der Umfang der Vorbereitungen auf die Erosoppoſition volle Berechtigung. Schon 1925 gab G. Witt, der Entdecker des Eros, auf Grund der bis dahin vorliegenden Beobachtungen eine ge⸗ näherte Ephemeride des Sterns, d. h. eine Aufſtel⸗ lung von Daten, aus denen ſich ſeine Bahn berech⸗ nen läßt, heraus. Dieſe Ephemeride dient den Stern⸗ warten dazu, eine große Anzahl ſogenannter An⸗ haltsſterne erſter und zweiter Ordnung aufzuneh⸗ men, die in der Nähe der vorausberechneten Eros⸗ bahn liegen. Die aſtronomiſchen Daten dieſer Sterne werden nachgeprüft, vielfach auch neu beſtimmt. Da in jedem Feld von:2 möglichſt acht Anhaltsſterne erſter Ordnung feſtgelegt werden ſollen, geht man bei ihnen bis zu ſolchen von der Helligkeit 9,5 herunter. Für die Anhaltsſterne zweiter Ordnung, ſechs bis acht in einem Feld von 111, genügen die Helligkeiten 10 bis 12,5. Hervorragend beteiligt ſind an dieſen Vorarbeiten die Sternwarten Babelsberg, Bergedorf, Heidelberg, Kapſtadt, Cineinnati, Greenwich, Lick, Padua, Uᷣele und Waſhington. Wiederherſtellung der St. Jakobikirche in Allenſtein. Die Allenſteiner Pfarrkirche St. Jakobi, eine der bedeutendſten Schöpfungen des ſpäteſten gotiſchen Ziegelbaues aus dem Anfange des 16. Jahrhunderts, iſt jetzt gründlich erneuert worden. Riſſe und andere Schäden wurden beſeitigt und eine vollſtändig neue maſſive Dachkonſtruktion eingebaut. Auch der Turm und das Portal der alten Ordenskirche ſollen noch renoviert werden; außerdem iſt der Einbau einer Heizungsanlage vorgeſehen. Verdis Belehrung Verdi war allgemein bekannt ob ſeiner Zerſtreut⸗ heit. Häufig geſchah es, daß der Komponiſt ſeine Be⸗ kannten überſah und folglich nicht begrüßte. Eines Tages ſprach ihn eine junge Dame an:„Sie ſind doch Monſieur Verdi?“—„Ja“, antwortete der Maeſtro unwirſch und wollte ſeinen Spaziergang fortſetzen.— „Ich wollte Sie bloß darauf aufmerkſam machen, daß Ihr Hut ſchmutzig iſt“, ſprach die Dame weiter. Verdi riß natürlich ſeinen breiten Künſtlerhut ſchwungvoll vom Kopfe. Die Dame brach in ſchallendes Gelächter aus.„Was haben Sie, Madame?“ fragte Verdi ver⸗ wirrt.—„Ich wollte beweiſen, daß Sie mich doch be⸗ grüßen würden, wenn ichs nur wollte“, lüftete Madame des Rätſels Löſung. Verdi errötete, denn er erkannte in ihr eine junge Ariſtokratin, der er vor wenigen Tagen erſt vorgeſtellt worden war. Er nahm ſich die Lehre ſo ſehr zu Herzen, daß er von nun an unentwegt ſeinen Hut lüftete. Später wurde ihm das dermaßen unbequem, daß er ſich entſchloß, lieber überhaupt keinen Hut zu tragen. Da konnte ſich wenigſtens kein Menſch beleidigt fühlen. Ein Freiherr⸗vom⸗Stein⸗Muſeum. Anläßlich des hundertſten Todestages des Frei⸗ herrn vom Stein iſt die Gründung eines Frei⸗ herr⸗vom⸗Stein⸗Muſeums und eines Stein⸗Archivs auf Schloß Kappenberg bei Lünen in Weſt⸗ falen, dem ehemaligen Wohnſitz Steins geplant wor⸗ den. Von dem jetzigen Beſitzer des Schloſſes, dem Grafen Kanitz, werden die Räume und Er⸗ innerungsſtücke zur Verfügung geſtellt werden. Der Provinztalausſchuß Weſtfalens und der Preußtſche Staat werden zu dieſer Gründung ihre Unterſtützung bewilligen. Das Nürnberger Theater bleibt. Im Mittel⸗ punkt der letzten Stadtratsſitzung im alten Jahre ſtand die mit Spannung erwartete Beratung über den ſtädtiſchen Zuſchuß für das Nürnberger Stadt⸗ theater. Nach längerer Debatte wurden 1,3 Milli⸗ onen Mark für die laufende Saiſon bewilligt. Durch dieſen Beſchluß iſt der Fortbeſtand des Nürnberger Theaterlebeus auf dem bisherigen Niveau ſicher⸗ geſtellt. noch auf den anſtoßenden Hauptverkehrsſtraßen auf⸗ geſtellt werden; hierzu war Gelegenheit in den Nebenſtraßen geboten. Sobald Früchte auf dem Marktplatz aufgeſtellt waren, weder Tabak rauchen, noch andere brennbare Sachen bei ſich führen. Die gleiche Vorſchrift galt auch bezügl. des Frucht⸗Magazins. Die Ausübung aller Unziemlichkeiten, wie alles Zanken, Schänden, Schmähen, Stoßen, Schlagen und hauptſächlich jede Entwendung war unter ſchwere Geld⸗ oder Leibſtrafe geſtellt. Anwerbungen der Marktgäſte, ihrer Kinder oder Geſindes von dem Militär waren während des Markttages nicht ge⸗ ſtattet; trotzdem vorgenommene Anwerbungen waren nichtig. Die Marktgäſte wurden ermahnt, ſich an Werbehändel nicht einzulaſſen. Der Beginn des Marktes wurde durch Trommelſchlag und Ausſtecken von Fahnen bekanntgemacht; verboten war es, vorher die Fruchtſäcke zu öffnen oder Verkäufe zu tätigen. Der Magazin⸗Aufſeher, die Helfer und Sackträger waren durch Eid verpflichtet, mit aller Rechtſchaffenheit, möglichſtem Fleiß und un⸗ verrückter Treue jeden Marktgaſt unweigerlich zu bedienen; Beſtechung dieſer Perſonen oder jede Ver⸗ leitung zu unregelmäßigen Taten wurde ſchwer be⸗ ſtraft. Die Marktgäſte durften ihre Helfer nicht ſelbſt wählen, ſondern mußten dieſe durch den Markt⸗Auf⸗ ſeher begehren. Bevor die Früchte verkauft werden durften, mußte die vorgeſchriebene ſteuerliche Abgabe bei dem Frucht⸗ Markt⸗Gericht bezahlt werden. An die Sackträger mußten je Sack für die Verbringung vom Markt ins Magazin 1 Kreuzer bezahlt werden. Mußten die Früchte anderwärts hingebracht werden, ſo war der Lohn entſprechend dem obigen Satze zu berechnen. Die Einſtellung gleicher Früchte in das Magazin über den dritten Markttag hinaus wurde nur ausnahms⸗ weiſe und nach eingeholter beſonderer Erlaubnis geſtattet. 5 Da der Frucht⸗Markt nur allein dem Kurfürſt untergeben war, ſo mußten auch alle Beſchwerden, ſo⸗ fern die Anſtände nicht auf Anſuchen durch den Stadt⸗ rat beholfen wurden, bei der Churfürſtl. Regierung angebracht werden.. Sr., —— Turngenoſſenſchaft Rheinau Die Turngenoſſenſchaft hatte ihre Mitglieder in den„Badiſchen Hof“ geladen zu einer Weihnachtsfeier, die an Vielſeitigkeit und Ausgeſtaltung kaum zu über⸗ bieten war. Eingeleitet von dem Marſch„Hoch Heidecks⸗ burg“(Herr Epp am Klavier) ſah man zuerſt Frl. Schönleber mit einem gut geſprochenen Prolog auf der Bühne. Der 1. Vorſitzende Bindner fond herzliche Worte der Begrüßung. In raſcher Folge wickelte ſich das Pro⸗ gramm ab. Sehr lebendig wirkte der Einakter„Der Holz⸗ fäller“. Im Lichte der Scheinwerfer traten die verſchiedenen Turnerabteilungen in Frei⸗ und Handgeräteübungen auf, die durchweg exakt vorgeführt wurden. Eine Glanznummer war das Geſangsduett„Wo der Strauß muſtziert“, mit oem Frl. Bender und Herr Saladin Triumphe ſeier⸗ ten. Der Clou des Abends waren aber die Tanzſzenen der Damen Greiner und Ern ſt. Beſonders nach dem temperamentvollen Matroſentanz verlangte das Haus ſtürmiſch eine Wiederholung, die nicht verſagt werden konnte. Sowohl die beiden Schwänke„Zielkens im weißen Rößl“ und„Schuſters Lieſe“, wie heitere Vorträge und Duette fanden große Anerkennung. Weitere turneriſche Vorführungen unter der Leitung des Turnwarts Braun gaben dem Abend eine charakteriſtiſche Note. Der Höhe⸗ punkt war oͤie Ehrung der Jubilare für 20 und 25jährige Mitgliedſchaft. Nach einem Turnerlied brachte Herr Bin d⸗ ner den Getreuen den Dank des Vereins zum Aus⸗ druck und überreichte den Turnern Eſchmann, Blü; mel und J. Ph. Wetzler die ſilberne DT. ⸗Nadel für 25jährige Treue und den Turnern Wild, Wöllner, Jak. und Gg. Hertel für 20fährige Mitgliedſchaft eine Ehrenurkunde unter Glas und Rahmen. Herr Eſch⸗ mann, einer der älteſten Rheinguer Turnerpioniere, dankte für die Geehrten. Der Hauptfeier voraus ging am Nachmittag eine Vorfeier für Kinder mit Beſcherung der Turnſchüler und ⸗ſchülerinnen. Groß war die Freude. der Kleinen an den Vorgängen auf der Bühne. Mit turneriſchen Uebungen beſtritten ſie das Pregramm zum Teil ſelbſt. St. Rudergeſellſchaft Rheinau 5 Um den Christbaum in den dezent ausgeſtatteten Räu⸗ men des Bovpthauſes ſcharten ſich die Mitglieder und einige geladene Gäſte der Rudergeſellſchaft zu einer Fa- malienfeier. Die mitgebrachte Weihnachtsſtimmung zu vertiefen, ließ ſich die Kapelle Balduf⸗ Meier an⸗ gelegen fein. Von bekannten Mannheimer Künſtlern ließen ſich Frl. Rund und der Humoriſt Heinrich Schäfer hören. Mit„Maria Wiegenlied“ von Reger und einer Arie aus Maillarts„Glöckchen des Eremiten“ weiche Mezzoſopran Frl. Runds ſchon beim erſten Auf⸗ treten. In den erſten Teil des erleſenen Programms fiel noch der Vorſpruch, ein lyriſches Zeitbild, verfaßt und vorgetragen von Herrn Kurt Sander, nicht zu vergeſſen: der grazibſe Tanz eines Brahmsſchen Walzers, eine eigene Schöpfung von Frl. Pfiſterer. Humoriſt Schäfer ſang und erzählte eigene und fremde Dichtungen. Pfälzer Humor und Schnurren unſeres heimiſchen Mundartdichters Frank lebten wieder auf. Außer den Darbietungen der Hauskapelle hörte man noch einmal Lieder von Frl. Rund. gen zu ihrem Recht. Der Ehrenvorſitzende würde durch den 1. Vorſitzenden durch Ueberreichung einer wertvollen Plakette ausgezeichnet. St. Tages haleacles Sonntag, 4. Januar Nationaltheater: Einmaliges Tanzgaſtſpiel Barbakoff, An⸗ fong 11,30 Uhr.—„Die Meiſterſinger von 1 Oper von Richard Wagner, Miete E 18, Auſong 17,30 Uhr. Roſengarten— Nibelungenſaal: Operetten⸗Volksvor⸗ ſtelung, Gaſtſpiel Friedel Dann und Rudolf Seibold: Ein Walzertraum“, Anfang 20 Uhr. N Planetarium: 16 und 16,30 Uhr Beſichtigungen; 17 Uhr Vorführung mit Vortrag:„Zeitrechnung und Kalender“. Apollo⸗Theater: Gaſtſpiel JFreue von Palaſty in„Jim und Jill“ Aufang 15,30 und 20 Uhr. Friedrichspark: zertorcheſters, nachm. 16 Uhr und abends 19,30 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Das Land des Lächelns“.— Unlverſum:„Das Flötenkonzert von Sansſouei.“— Palaſt⸗Theater:„Die Drei von der Tankſtelle“. — Gloria:„Der Detektiv des Kaiſers“.— Scala: „Die Drei von der Tankſtelle“.— Schauburg: „Kaſernenzauber“.— Roxy:„Menſchen im Käfig“. — Capitol:„Zwei Welten“. Morgenvorſtellung im Alhambra:„Maha— Auf den In⸗ ſeln der tauſend Wunder“.— Univerſum:„Kino der Urzeit“, jeweils 11,30 Uhr vormittags. Sehens würdigkeiten: 5 Schloßmuſenm: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 14—16 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. — Muſrum für Natur⸗ und Völkerkunde im 3 haus: Sonntag vormittags von 11 bis nochmittags von 15—17 Uhr, Dienstag 15—17 Uhr;: Mittwoch 15—17 Uhr; Freifag 17—19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktugs(mit Ausnahme Montags! von 10—13 und 14-16 Uhr. en Sonn⸗ und Feiertages 5 17 8 Uhr durchgehend.— Ausſtellung:„Das ruſſiſche allett“. 13 Uhr und durften die Beſucher efiel der Nach der Gabenverloſung kamen die Tanzluſti⸗ Großes Konzert des Mannheimer Kon⸗ eug⸗ e, & I 5 2 E S S:. 8 ——5 = F e * Decks eſucher 13 Sachen bezügl. alles en und chwere n der n dem cht ge⸗ 5 waren ſich in c en öffnen ifſeher, lichtet, ud un⸗ e Ver⸗ er be⸗ t ſelbſt ⸗Auf⸗ mußte Frucht⸗ träger ekt ins trfürſt en, ſo⸗ Stadt⸗ ierung 5 glieder tsfeier, über⸗ eidecks⸗ ſt Frl. auf der Worte IAsvor⸗ eibold: 7 uhr ender“. „Jim Geſellſchaftern, Landauer Bürgern, Samstag, 3. Januar 1931 5. Seite/ Nummer 4 Kommunale Chronik Lampertheim unter Staatsaufſicht Ab Lampertheim, 2. Januar. Da der Gemeindevoranſchlag von dem Gemeinde⸗ rat einſtimmig abgelehnt wurde, hat der Miniſter des Innern den Regierungrat Bonhard vom Kreis⸗ amt Worms zum Staatskommiſſar für Lampertheim ernannt. Der Kommiſſar hat nun auf Grund des Art. 1 des Geſetzes zur Sicherung der Haushalts⸗ führung der Gemeinden vom 11. Dez. 1930 angeord⸗ net, daß 1. der von der Gemeindeverwaltung am 1. Juni 1930 aufgeſtellte Voranſchlag für das Rech⸗ nungsjahr 1930 mit den in der Anlage zu dieſem vorgenommenen Abänderungen verbindlich iſt; 2. ſämtliche Dienſtſtellen der Gemeinde und die von dieſer unterſtützten Schulen und Anſtalten ſofort von der Kürzung der für ſie in Frage kommenden Kredite in Kenntnis zu ſetzen ſind; 3. die Gemein deum lagen folgender⸗ maßen feſtgeſetzt ſind: a) Steuerſatz der Grundſtener von Gebänden und Bauplätzen 0,54 /, b) Steuerſatz der Grundſteuer von land- u. forſtwirtſchaftlich oder gärtneriſch genutzten Grundbeſitz.90 /, c) Steuer⸗ ſatz der Gewerbeſteuer vom Gewerbekapital.90. J, d) Steuerſatz der Gewerbeſteuer vom Gewerbeertrag 4„/, e) Steuerſatz der Sondergebäudeſteuer auf 41.75 Pf. bis zu 7000„ und auf 36.43 Pf. für Werte über 7000 /; 4. der Gaspreis für das letzte Quartal des Rechnungsjahres auf.24/ je Kubikmeter erhöht wirdz 5 5. die Gebühren für Erwerb von Erbbegräb⸗ nisplätzen von 18 auf 25/ für den Quadrat⸗ meter erhöht werden; 6. die Koſten der Faſelhaltung für Lampertheim und Hüttenfeld, ferner die Bezahlung der Schweine⸗ hirten in Hüttenfeld von den Tierhaltern zu tragen ſind; 7. die Getränkeſteuer mit Wirkung vom 1. Januar 1931 ab eingeführt wird; 8. Einſtellungen, Anſtellungen und Beförderungen von Angeſtellten und Beamten bis auf weiteres zu unterbleiben haben; 9. ein ungedeckter Reſt im Rechnungsjahr 1930 durch eine Kapital aufnahme von 75 000% gedeckt werden kann. Gleichzeitig hat das Kreisamt Beusheim die Ein⸗ führung der Bür gerſteuer und Bierſteuer angeordnet. Letztere beträgt für einen Hektoliter Einfachbier.50 J, Schankbier.75 /, Vollbier 5% und Starkbier.50 /. Zur Gehaltskürzung * Baden⸗Baden, 1. Jan. Die Gehälter der ſtädtiſchen Beamten werden ab 1. Februar 1931 wie die der Reichs⸗ und Staatsbeamten eine Kürzung erfahren. Die Bürgermeiſter gehören nicht zu den Beamten, auf die die Beſtimmungen der Notverordnungen des Reichspräſidenten zwangsweiſe Anwendung finden. Gleichwohl erklärt ſich Ober⸗ bürgermeiſter Elfner, Bürgermeiſter Dr. Potka und Oberbürgermeiſter i. R. Fieſer bereit, ſich dem für die Beamten verfügten Gehaltsabbau zu unterziehen. Die Villinger Deckungsvorlagen angenommen * 3 Villingen, 2. Jan. In einer außerordentlichen Sitzung hat nun der Stadtrat die Deckungs⸗ vorlagen für das Defizit für 1930/31 in Höhe von 274000 Mk. angenommen, nämlich die Ein⸗ führung der Bierſteuer, der Bürgerſteuer und einer Nachtragsumlage. a Verdoppelung der Warenhausſtener i in Kaiſerslautern * Kaiſerslautern, 2. Jan. Am dritten Feiertag wurde der Stadtrat zu einer Beſchlußfaſſung über die Erhöhung der Waren haus⸗ und Filialſteuer einberufen. Die Sitzung hätte einen ſehr kurzen Verlauf nehmen können, wenn nicht die Nationalſozialiſten durch eine lange Rede über die Sozialdemokraten und ihr Verhalten im vergange⸗ nen Jahrhundert() zum Widerſpruch auf der linken Seite herausgefordert hätten, ſodaß es eine lange, unliebſame Ausſprache gab. Schließlich wurde die Verdoppelung der Warenhausſteuer und die Verdrei⸗ fachung der Filialſteuer beſchloſſen. Der Mehrertrag durch dieſe Steuern wird nicht ſehr erheblich ſein. Man rechnet mit 1800 Mark für das letzte Viertel⸗ jahr des Rechnungsjahres. Denn in Kaiſerslautern werden nur ein mittleres Warenhaus(Schweriner) und 25 Filialgeſchäfte betroffen.(Es handelt ſich nur um Filialen, deren Zeutralſtelle außerhalb liegt, wie die Filialen der Firma Schreiber in Mannheim;, Gegen die Steuererhöhungen ſtimmten die Sozial⸗ demokraten, Kommuniſten und Mieter. Weitere kleine Vorlagen konnten nicht erledigt werden, da die Sozialdemokraten darin eine„Rückſichtsloſigkeit“ gegen die Stadtratsmitglieder ſahen. Mit einem Ordnungsrufe für dieſen Ausdruck, anſtelle eines Neufahrswunſches, wurde die Sitzung geſchloſſen. Aus dem Landauer Stadtrat * Landau, 2. Jan. Der Stadtrat gab die Ge⸗ nehmigung zur finanziellen Beteiligung der Stadt an der Gründung einer Spanukorbfabrik, die in der Hauptſache Verpackungs material für Obſt her⸗ ſtezen ſoll. Das Unternehmen wird, wie der Ober⸗ bürgermeiſter ausführte, auf gemeinnützige Grund⸗ lage geſtellt und ſoll in der Hauptſache dazu dienen, erwerbsloſen und erwerbsbeſchränkten Einwohnern Arbeitsmöglichkeit zu ſchaffen. Von dem Geſe u t⸗ kapital, das 50 000 Mark beträgt, werden 26000 Mark von der Stadt aufgebracht und 24000 Mark von ſechs übernommen. Der Betrieb wird in einer zur Verfügung ſtehenden früheren Kaſerne eingerichtet. Weiter beſchloß der Stadtrat, die Filial⸗ und Waren hausſteuer auf den nach der Miniſterialverordnung vom 16. Dez. 1930 höchſt zuläſſigen Satz zu erhöhen. KX I. Sinsheim, 2. Jan. Die neuen Bezirksräte wurden auf ihr Amt verpflichtet.— Der Einſprache gegen die Gemeinderatswahl in Rohrbach bei Sins⸗ heim wurde ſtattgegeben und die Wahl für ungültig erklärt.— Im Diſziplinarverfahren gegen einen Ge⸗ meinderat in Wollenberg wurde auf Amtsenthebung erkannt.— Die Gemeinderatswahl in Eſchelbronn wurde nach Prüfung der Wahlakten für ungültig er⸗ klärt.— Genehmigt wurden: ein außerordentlicher 1 der Gemeinde Michelfeld, die Bürgſchafts⸗ Eppingen für das 0 pping f 5 meneinze 5 Ein Blick in die jüngſte Rekordliſte der„F. A..“ Wenn wir im vorigen Jahre, als um die Jahreswende überall das große Bilanzziehen losging, in der Luftfahrt einen befriedigenden Jahresabſchluß feſtſtellen konnten, ſo weit er ſich an den von der oberſten anerkannten Luft⸗ ſportbehörde kontrollierten Weltbeſtleiſtungen nachweiſen läßt, ſo iſt das diesmal nicht mehr ſo ohne weiteres mög⸗ lich. Vor einem Jahre hielt unſer Vaterland bezw. ſeine Luftfahrt⸗Induſtrie, von den 86 ausgeflogenen Flugzeug⸗ Weltrekorden allein 33, alſo über ein Drittel. Erſt in weitem Abſtande folgte Frankreich mit 21 Höchſtleiſtungen und dann die übrigen Nationen. Noch ſühel Heulſchland in der Welt Lutiahrt! Führend iſt Deutſchland ferner bei den Luftſchiffen und im Segelflug. Die Hubſchrauben⸗Rekorde ſind alle drei im Jahre 1930 von Italien aufgeſtellt, wohingegen die Kategorie der Frauen ⸗ Rekorde— bisher gibt es deren 5— zwi⸗ ſchen Amerika und Frankreich geteilt werden. Wichtig ſind aber vor allem die 98 inter nationa⸗ len Flugzeug⸗ Rekorde, die die„F. A..“ als ausgeflogen in ihren Liſten vom 31. Dezember 1930 führt. Neben den Spitzenleiſtungen für Dauer, Höhe, Geſchwindig⸗ keit und Entfernung umfaſſen dieſelben vor allem die Rekorde mit einer Nutz ha ſt von 500 und 1000 Kg., von Start zum Schuellauf Gleich werden die Kämpfer in raſendem Lauf über die glitzernde Fläche dahinraſen. In dieſem Jahre geſtaltet ſich die Rechnung nicht ſo einfach und das Ergebnis für Deutſchland nicht ſo günſtig, wenn man auch bei Betrachtung der neueſten Rekordliſte der„F. A..“ wieder die Führung Deutſchlands feſtſtellen kann— entgegen allen anderslautenden Ver⸗ öffentlichungen gerade der letzten Zeit. Aber die„F. A..“ hat in ihren Liſten inſofern eine Aenderung eintreten laſſen, als ſie die abſoluten Höchſtleiſtungen aus dent Wuſt der ſich 200 nähernden Rekord⸗Arten heraus⸗ nahm. Dieſe nennt ſie jetzt„Weltrekorde“, ſie zählt deren 7, wähtend alle anderen Höchſtleiſtungen jetzt als„Juter⸗ nationale Rekorde nach Klaſſen“ bezeichnet werden, in denen übrigens die„Weltrekorde“ auch wieder auſtauchen. Von den 7„Weltrekorden der Luftfahrt“ hält Deutſchland nur einen, und zwar den abſoluten Dauerrekor d— eine Unẽ⸗ terſcheidung nach der Art der Luftfahrzeuge findet hier nicht ſtatt— den Kaulen ſchon im Jahre 1913 bei einer Ballonfahrt mit 87 Stunden aufſtellte. Den Höhenrekord, der ebenfalls bis zum vorigen Jahre von deutſchen Bal⸗ lonfahrern gehalten wurde, holte ſich der amerikaniſche Fliegerleutnant Soucek mit 13 157 Meter, den Ge⸗ ſchwindigkeitsrekord hat immer noch der Engländer Orlebar mit 575,7 Km./ Std. inne, wohingegen die größte, in gerader Linie zurückgelegte Strecke 7905,14 Km. beträgt und von den Franzoſen Coſtes und Bel lonte geſchafft wurde. Der Weltrekord für Entfernung in ge⸗ ſchloſſener Bahn iſt nicht viel höher, er wird von den Italtenern Maddalena und Cecconi mit 8188,8 Km. gehalten. Merkwürdigerweiſe iſt derſelbe Rekord„mit Betriebsſtoffaufnahme während des Fluges“ ſehr viel ge⸗ ringer, nämlich 5300 Km., er wird von den Amerikanern Smith und Richter gehalten, und der„amerikaniſche Rekord“ natürlich auch von Amerikanern, der Dauerrekord „mit Betriebsſtoffergänzung“, den ſich Dale Jackſon und Foreſt'Brine mit 647 Stunden, alſo mit nahezu 27 Flugtagen, eroberten. Auf dieſer Liſte führen alſo die Amerikaner mit 3 Titeln, während Deutſchland, Eng⸗ land, Frankreich und Italien ſich mit je einem Weltrekord begnügen müſſen. Es würde hier zu weit führen, in den folgenden Aus⸗ führungen nun noch auf die verſchiedenen Arten von Luft⸗ fahrzeugen außer Flugzeugen näher einzugehen, die in den Rekordliſten geführt werden. Immerhin muß er⸗ wähnt werden, daß Deutſchland nach wie vor die drei abſoluten Rekorde der Freiballone hält, die alle vor dem Kriege, einer ſogar 1901, aufgeſtellt wurden. 2000, bezw. 5000 Kg., ferner von 7500 und 10 000 Kg. Wie ſchon geſagt, hat Deutſchland trotz der mißlichen Wirt⸗ ſchaftslage ſeiner Flugzeug⸗Induſtrie auch hier dem An⸗ ſturm des Auslandes noch ſtandhalten können. Aber der Vorſprung iſt ſehr knapp geworden, denn beſonders Frank⸗ reich, das bereits im Vorfahre an zweiter Stelle lag, hat mächtige Anſtrengungen gemacht, um ſich au die erſte Stelle zu ſetzen. a Tatſächlich führt Deutſchland noch mit 30 inter ⸗ nationalen Höchſtleiſtungen, dichtauf gefolgt von Frankreich mit 28, Amerika ſteht auf dieſer Liſte an dritter Stelle mit 19 Rekorden, es folgen Italien mit 10, die Tſchechoſlowakei mit 4, England und Spanien, das diesmal zum erſten Male hier vertreten iſt, mit je 3 und die Schweiz mit einer Beſtleiſtung. Das Bild ändert ſich auch nicht weſentlich, wenn man ſtatt der hier nach der Nationalität des Antragſtellers gefährdeten Liſte, die Her⸗ kunft der Flugzeuge einſetzt. Dann würde nämlich Deutſchland noch den Schweizer Rekord und einen franzöſi⸗ ſchen hinzubekommen, alſo 32 zählen können, während Frankreich mit Hilfe der auf Bréguet⸗Flugzeugen auf⸗ geſtellten ſpaniſchen Rekorde es auf 30 brächte. Ungünſtig beeinflußt wurde die deutſche Bilanz in der Hauptſache dadurch, daß uns eine größere Zahl von Rekorden geſtrichen wurde, die noch nach den im Jahre 1928 geltenden, für 1929 geänderten Beſtimmungen auf⸗ geſtellt worden waren, im vorigen Jahre aber trotzdem für Deutſchland geführt wurden. Bisher wurde die Mehr⸗ zahl noch nicht überboten, bezw. neu aufgeſtellt. E Doch was will hier das Feilſchen um Punkte beſagen. Es kommt ja auf einen mehr oder weniger gar nicht ſo genau an. Wir können jedenfalls aus dieſer Betrachtung entnehmen, daß die deutſche Luftfahrt immer noch mit an der Spitze der Weltluftfahrt marſchiert. Ande⸗ rerſeits kann man aber auch erkennen, daß das Ausland, beſonders Frankreich, nicht untätig iſt und mit allen Mit⸗ teln danach ſtrebt, uns dieſen Ring abzulaufen. Wenn Deutſchland Wert darauf legt, ſeine führende Stellung zu behalten, dann muß die deutſche Luftfahrt⸗Induſtrie weitgehende Förderung durch die Oeffentlichkeit finden; denn das iſt vor allem das Geheimnis, das die anderen ſo ſtark macht: Oeffentliche Mittel für ſind ſtets da! Hauptmann a. D. Schreiber⸗Berlin. die Luftfahrt AS Vg. Vad Kreuznach ringt 8 in Ladendurg Der Athletik⸗Sport⸗Verein Ladenburg empfängt am Sonntag die bekannte Ringermannſchaft der Athletik⸗ Sport⸗ Vereinigung Bad Kreuznach, die als Deutſcher Mannſchaftsmeiſter 1925/8 beſonders hervor⸗ getreten iſt, zu einem Freundſchaftskampf, der für Laden⸗ burg ein ſportliches Ereignis bedeutet. Aber auch darüber hinaus iſt man auf das Abſchneiden der Ladenburger Rin⸗ ger in dieſem Treffen äußerſt geſpannt, zählt doch Kreuz⸗ nach auch heute noch zu den auserleſenſten deutſchen Rin⸗ germannſchaften. Eine überragende Kraft beſtitzt Kreuznach in Willy Müller, dem mehrmaligen deutſchen Meiſter, der in vielen repräſentativen Kämpfen gegen ausländiſche Rin⸗ ger ſchöne Erfolge erzielte. Er iſt nach wie vor für den deutſchen Schwergewichtsmeiſter und Exeuropameiſter Geh⸗ ring⸗Ludwigshafen der gefüährlichſte Rivale in Deutſchland. Unverſtändlich iſt, daß dieſer Kampf und die Jahres⸗ tagung des Rhein⸗Neckar⸗Gaues, die zur gleichen Zeit in Lampertheim ſtattfindet, zeitlich nicht ſo gelegt wurden, daß ein Beſuch beider Veranſtaltungen für alle Intereſſenten möglich geweſen wäre. Man hätte eine zeitliche Trennung im beiderſeitigen Intereſſe unbedingt erwarten dürfen. . f Miß Ryan geſchlagen werdens ſagen kann. 8 K. B. f mann gewann Frl. Thomas das Gemiſchte Doppelſpiel mit:0,:2 gegen Miß Ryan⸗H. J. Hunter. Aeſchlimann hatte dann noch zwei weitere Erfolge zu verzeichnen. Er ſiegte mit dem Dänen Worm im Herrendoppelſpiel mit 673, 60 gegen die Franzoſen Renault⸗Joulds und ſetzte ſich auch im Einzelſpiel mit 674, 612, 6 1 gegen Worm durch. Eisrennen auf dem Titiſee Der Motorradelub Freiburg i. Br. veranſtaltet am Sonntag, 25. Januar, auf dem Titiſee ſein 1. Eisrennen. Die Rennſtrecke auf dem Eiſe des Titiſees wird eine Rundſtrecke von 4 Km. Länge ſein und es wird in Klaſſen von 250 bis über 500 cem nebſt Seitenwagenmaſchinen ge⸗ fahren werden. Zwiſchen dem erſten und dem zweiten Rennen finden Wettläufe mit Skiern hinter Motorrädern ſtatt. Briefkaſlen Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen Münd⸗ liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwor⸗ tung juriſtiſcher, mediziniſcher und Auſwertungs⸗ fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Aufrage iſt öͤte Bezugs⸗ quittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht berückſichtigt. Mannheim. 1. Der Hauseigentümer kann ſchon eine höhere Miete verlangen; es ſteht Ihnen aber jederzeit das Recht zu, beim Mieteinigungsamt Einſpruch zu erheben. 2. Nein, nach der polizeilichen Vorſchrift nicht. 3. Bei Un⸗ fällen haftet der Eigentümer.. A. Am beſten Sie ſetzen ſich mit Ihrem Zahnarzt auseinander, der Ihnen auch die Urſachen des warz⸗ höhe 5 Ztm., vereiſt, Ski und Rodel ſtellenweiſe. Nerven, ſodaß erkennend übe Aus Rundfunk⸗Programmer. Sonntag, 4. Januar .00; Frankfurt, Hamburg, Königs w ſt he Köln, Stuttgart: Hamburger Hafenkonzert. .15: Frankfurt: Kath Morgenfeier; Stuttgarts Gymnaſtik. Berlin: Morgenfeier; Köln: Evang. Morgen⸗ feier. .45: Frankfurt: Chorkonzert, anſchl. Vortrag. 10.00: München: Kath. Morgenſeier; Stultgar k? Orgelkonzert von Mannheim. .00: 11.00: Königs wſt.: Tauber auf Schallplatten.. 11.15: Fronkfurt: Kammermuſik; München:? Goethes Lyrik in Wort und Ton. 5 11.30: Königs wſt.: Elternſtunde. 1 12.00: Frankfurt, Königs wſth., München Konzert; Stuttgart: Militärkonzert. 85 13.00: Stuttgart: Kapitel der Zeit, anſchl. Schalls plattenkonzert. 5 15.00: Frankfurt, Stuttgart: Jugendſtunde. 15.15: Wünchen: Konzertſtunde, anſchl. Vortrag. 16.00: Frankfurt, Stuttgart: Konzert; Mäün⸗ chen: Bunter Nachmittag. i 18.00: München: Heimatſtunde. 5 18.45: Frankfurt, Köln: Eine Stunde Kurzweil; München: Kammermuſik; Stuttgart: Hand⸗ harmonikakonzert. 5 19.30: Berlin, Heils berg, Mailond, Turin, Stockholm: Konzert; Frankfurt: Sport: München: Sport, anſchl. Weltpolitiſcher Monats bericht; Tſchechiſche Sender: Blasmuſik. 19.45: Frankfurt: Erlebte Geſchichten; Wien: Volks⸗ lieder. 5 7 8 20.00: Breslau: Ehrung von Wilhelm Bölſche; Ham ⸗ burg, Köln, München, Budapeſt, Bu⸗ kareſt, Oslo: Konzert; Laibach: Opernabend, Zürich: Mozarts Violinſonaten. i 20.15: Frankfurt, Stuttgart: Märſche und Tänze Wien: Märchenſpiel„Der blaue Bogel“. 3 5 20.30: Ber lin, Breslau, Heils berg: Poſſe„Auf eigenen Füßen“; Kattowitz, Warſchau Straßburg: Konzert; Zürich: Liederſtund 20.45: Bukareſt: Klavierſoli; Rom: Operette„Eva 21.00: Frankfurt, Stuttgart: Sinfoniekonzert Belgrad: Violinkonzert; Mailand, Du rin: Oper.. 21.30: Bud apeſt: Konzert. 22.00: Daventry: Militärkonzert; London 1, To Jlouſe: Konzert; London 2: Blasmuſtk. 22.30: Berlin, Breslau, Frankfurt, Stu gart, Hamburg, Heilsberg, Os bo Tanzmuſik. 22.40 — Wien, Belgrad: Konzert. . Der Rundfunk am Sonntag Das Orgelkonzert um 10.00 Uhr kommt aus Roſengarten Mannheim und wird ausgeführ von Kirchenmuſikdirektor Avno Landmann. 31 Aufführung gelangen Orgelwerke alter Meiſte — München veranſtaltet um 11.15 Uhr eine Morg feier:„Goethes Lyrik in Wort und Ton“.— Bres l, bringt um 20.00 Uhr eine Uebertragung der Eh ru anläßlich des 70. Geburtstages von Wilhel Schuberts 5. Sinſonie in B⸗dur, Lieder von Se bert und Wolf zur Aufführung. 5 Witterung. Zunächſt noch mild, ſpäter Abkühlun Hochſchwarzwald Schneefälle, ſpäter auch in mittle⸗ Lagen übergreifend., See. Luft⸗ 2 2 1 560 druck 855 S 3 55 S a 2 1 1 55 80 5b Nicht Stärke Wertheim 1510— 118 1 ſtill— Königsſtuhl] 563 750,7 6 1—2 80 leicht Karlsruhe 120 750,8 2 10 00 88 1 Bad. ⸗Bad. 219/750. 3 10 1 SW. 705 Villingen 712 753,4 11 4 2 S 1 St. Blaſien 780— 11 3. 5 Badenweil. 422 750,9 2 10 1 8 leicht Fat Hof 12710—-———— ad. Dürch. 701— 20 4 24580 leicht Mit der weiteren Oſtwärtsbewegung Donnerstag über uns gezogenen Zyklone gelan wir geſtern in den Bereich eines Zwiſchenhochs, mit kurze Aufheiterung verbunden war. eue atlantiſche Störung, die auf weit ſüdlich liegenden Bahn herangezogen iſt, hat uns mit ihrer V ſeite erreicht und Regen gebracht. Ihrer We entwicklung gegen das Feſtland iſt aber durch p Luftmaſſen, die ſchon über England liegen, ſt gehemmt. 8 5 Die Kaltluft wird ſich weiter ausbreiten u bei auch uns erreichen. i Amtlicher Schneebericht der Badiſchen Lande Wetterwarte i vom 3. Januar 1931, 8 Uhr morgens Feldberg ⸗Po ſt ſt.: Wegen Leitungsſtörun keine Meldungen zu erhalten. 2 St. Blaſien: Regen, 4 1 Grad C. Geſamtſchn Ruheſtein: Regen, 5 Grad., Geſamtſchr lückenhaft, vereiſt. 25 Unterſtmatt: Regen, 4 5 Grad., Geſamtſ höhe 5 Ztm., lückenhaft. 5 Hundseck: Regen,. 4 Grad., Geſamtſc lückenhaft. 5 5 1255 Chefredakteur; Kurt Fiſcher 5 Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelde u. Vermiſchtes: Willy Müller Handelsteil: Kurt Ehmer und alles übrige Frauz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche? teilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Heraus; Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zelt ö G. m. b.., Mannbeim, R 1,—56 5 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolg Rückporto 7 Geſchäftliche Mitteilungen Handel und erwähnt als deſſen Vorzüge die hygieniſche Coffeinentziehun g. nis der neuartigen Entziehungsweiſe des vollen Kaffeegeſchmacks for ragende Bekömmlichkeſt für M ch ärztliche Autoritäten au neuen coffeinfreien 8 Uns unbekann f er S 2 3. Januar 1931 Samstag, 25 Azs Baden Staatliche Perſonal veränderungen Ernannt wurde Verwaltungsaſſiſtent Wilhelm Grab beim Miniſterium des Innern zum Verwal⸗ tungsſekretär; Polizeiaſſiſtent Wilhelm Riedel bei der Poltzeiſchule Karlsruhe zum Polizeiſekretär da⸗ ſelbſt und Polizeihauptwachtmeiſter Leo Schwab in Heidelberg zum Polizeioberwachtmeiſter. Zur Ruhe geſetzt wurde Polizeifürſorgerin Elfriede Bockiſch in Pforzheim und Gendarmerie⸗ oberwachtmeiſter Otto Franz in Freiſtett. Uebertrittin den Ruheſtand kraft Ge⸗ ſetzes: Oberrechnungsrat Otto Neuer bei der Ver⸗ bamds verwaltung der Rindviehverſicherung in Karls⸗ ruhe. Zugelaſſen als Rechtsanwälte ſind die Gerichtsaſſeſſoren Rudolf Bader beim Amtsgericht Baden, Landgericht Karlsruhe und der Kammer für Handelsſachen in Pforzheim, Dr. Friedrich Zink ⸗ gräf beim Amtsgericht Weinheim und Landgericht Mannheim nach Verzicht auf ſeine Zulaſſung beim Amtsgericht Ueberlingen und Landgericht Konſtanz, Regierungsrat i. e. R. Ludwig Ganzen müller beim Landgericht Heidelberg. Die Neujahrs⸗Reiterſtafette * Heidelberg, 3. Jauuar. Die Neujahrs⸗Reiterſtafette des Reiterrings „Badiſche Pfalz,“ an der ſich 16 Vereine beteilig⸗ ten, nahm unter reger Anteilnahme der Vevölke⸗ rung einen glänzenden Verlauf. Die Stafette nahm ihren Weg über eine Strecke von über 100 Kilo⸗ metern und paſſierte 17 Gemeinden, wo überall in Anweſenheit der Gemeindevertreter und um⸗ rahmt von Muſikvorträgen die Neujahrsbotſchaft des Ringleiters Dr. Raupach verleſen wurde, die für die großen idealen Ziele des Reitſports, die Er⸗ haltung des Pferdes, des Reitergeiſtes und der deutſchen Reitergeſinnung, begeiſterte. Die Stafette fand ihren Abſchluß durch eine Kundgebung auf dem hieſigen Wilhelmsplatze, wo Bürgermeiſter Amberger durch eine Anſprache ſeiner Genug⸗ tuung über das Gelingen der Veranſtaltung Aus⸗ druck gab und den Reiterring zu dem Erfolg herzlich beglückwünſchte. Jeder Vierte arbeitslos 5 St. Leon(Amt Wiesloch), 2. Jan. Die Ar⸗ beitsloſigkeit in unſerer Gemeinde iſt kata⸗ ſtrophal. Da die Zigarrenfabriken kurz vor Weih⸗ nachten ihre Betriebe geſchloſſen haben und auch die Mannheimer Induſtrie Entlaſſungen vor⸗ genommen hat, ſteigerte ſich die Zahl der Arbeits⸗ loſen auf über 500, d. h. jeder vierte Einwohner iſt arbeitslos. Kornblumentag 1931 * Karlsruhe, 3. Januar. In der letzten Präſidial⸗ ſitzung des Badiſchen Kriegerbundes wurde u. a. über den im Jahre 1931 geplanten Kornblumen⸗ tag berichtet, der laut miniſtertellem Erlaß in Ge⸗ meinſchaft mit dem Volksbund deutſcher Krieger⸗ gräberfürſorge, Landesverband Baden, abgehalten werden ſoll. Als Sammeltag iſt der 1. März in Ausſicht genommen. Die Albtalbahn fährt vorerſt weiter * Ettlingen, 2. Jan. Nachdem die beteiligten Ge⸗ meinden die Aufbringung für den etwaigen Fehl⸗ betrag in beſtimmter Höhe übernommen haben, wird der Betrieb der Bleag auf der Strecke Buſen bach — Brötzingen im Monat Januar vorläufig weiter geführt, und zwar mit eingeſchränktem Fahr⸗ plan. * sel. Schriesheim, 2. Jan. Nachdem das Pachtver⸗ hältnis zwiſchen der Gemeinde Schriesheim und dem hieſigen Porphyrwerk neu geregelt iſt, dürfte mit einer baldigen, teilweiſen Aufnahme der Arbeit bei dem Werk zu rechnen ſein. Wie verlautet, ſoll vorerſt ein Teil der Belegſchaft, etwa 50—60 Arbeiter, zu Beginn des Monats Januar 1931 die Arbeit im Steinbruch wieder aufnehmen.— Der hieſige, 32 Jahre alte verheiratete Steinbrecher Michael Jan⸗ ſon, hat ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende bereitet. Die Urſachen, die den Mann zu dieſem Schritt veranlaßt haben, ſind bisher noch nicht bekannt. * Kehl, 2. Jan. Geſtern vormittag wurde auf einem ausfahrenden Schiff im Rheinauhafen einem 2gährigen Matroſen, der unbeachtet in die Schlaufe eines anziehenden Drahtſeils geraten war, von dieſem der rechte Fuß oberhalb des Knöches glatt abgeriſſen. Der Verunglückte mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Neujahrsempfang beim Erzbiſchof * Freiburg, 3. Jan. Am Neujahrstag hatten ſich wie immer die Mitglieder des Domkapitels und des erzbiſchöflichen Ordinariats, die Beamten der Kanz⸗ lei ſowie die Geiſtlichkeit Freiburgs im Palais des Erzbiſchofs zur Gratulation eingefunden. Weih⸗ biſchof Dr. Burger ſprach das Vertrauen der Geiſtlichkeit auf die Führung des Oberhirten aus, der ſeit zehn Jahren die Erzdiözeſe Freiburg leitet. Erzbiſchof Dr. Carl Fritz teilte in ſeiner Er⸗ widerung mit, daß noch in dieſem Jahre eine Diözeſanſynode ſtattfinde, die im Hinblick auf die herrſchenden Zeitübel die Heilmittel eingehend beraten ſoll. Es gelte in erſter Linie, wieder das Wort Gotts in ſeiner Reinheit und Kraft dem Volk zu vermitteln. Die Kirche müſſe alle Mittel auf⸗ bieten, um die größte Not zu lindern. Das neue Jahr werde wieder außerordentliche Anforderungen an die Tatkraft und Opferbereitſchaft der Geiſt⸗ lichen ſtellen. * * Oberrotweil am Kaiſerſtuhl, 2. Jan. Mangels Aufträgen ſieht ſich das hieſige Hartſteinwerk ge⸗ zwungen, Arbeiterentlaſſungen vorzuneh⸗ men. Das Werk war bisher gut beſchäftigt. * Freiburg i. Br., 2. Jan. Ein 73 Jahre alter Landwirt aus Bahlingen, der ſich am 22. d. Mts. bei einem Sturz vom Heuſtock mehrere Rippen⸗ brüche zugezogen hatte, iſt den Verletzungen in der Klinik erlegen. O. Sch. Frankfurt a.., 3. Januar. Die Frankfurter Kriminalpolizei nahm am 1. Januar in einer und der gleichen Angelegenheit— einer internationalen Hehleraffäre, bei der mehrere hunderttauſend Mark umgeſetzt wurden— rund 20 Perſonen feſt. Darunter befindet ſich der be⸗ kannte Pächter des ſog. Promenadenkaffees(Pavillon Milani). Frankfurts Stolz ſind ſeine Anlagen, die ſich im Halbkreis um die ganze ehemalige Innenſtadt ziehen. In einer dieſer Anlagen maleriſch an einem Weiher liegt das Promenadenkaffee, ein einſtöckiger Barock⸗ bau, auch Kurſaal Milani genannt. Das Geſchäft ging im Sommer ausgezeichnet, im Winter aber um ſo ſchwächer, um ſo mehr als der Pächter ſich nicht allzu ſehr um ſeinen Betrieb kümmerte. Er kam ſogar in geſchäftliche Schwierigkeiten. Dennoch beſaß er immer Geld und trieb einen Aufwand, den man ſich nicht recht erklären konnte. Auch die Gäſte des Kaffees erregten bald das beſondere Intereſſe der Frank⸗ furter Kriminalpolizei, aber eine beſondere Ver⸗ anlaſſung zum Eingreifen lag nicht vor. Da erfuhr die Frankfurter Kriminalpolizei, daß „Faſſadenkarl“ wieder mal in Frankfurt weilte. Mit Faſſadenkarl, der in Wirklichkeit Karl Hecken heißt, zuerſt Kaufmann und ſpäter Artiſt war, hat es eine intereſſante Bewandtnis. Hecken iſt der ſchwerſte Ein⸗ ſteigedieb. Er arbeitete im Schwarzwald, Baden⸗ Baden und Karlsbad, aber vor allem auch in den Badeplätzen der Frankfurter Umgebung, wie Wies⸗ baden, Homburg, Nauheim und wohnte in Frankfurt mp. Heddesheim, 2. Januar. Im Gegenſatz zur Abſatzmiſere unſerer Tabak⸗ ernte im Jahre 1929 kann geſagt werden, daß die 1980er Ernte, die etwa die gleiche Menge letwa 10 000 Ztr. Hauptgut und Sandblätter) wie im letzten Jahre ergab, vollſtändig zu annehmbaren Preiſen von 55/ für Sandblätter(im Jahre 1929: 45 bis 60 /) und zu 60/ für das Hauptgut(1929: 28 bis 35 /) abgeſetzt wurde, Trotzdem ſind dadurch die finanziellen Schwierigkeiten, in die die hieſige Landwirtſchaft durch den ſchlechten Verkauf ihrer Haupterzeugniſſe geraten iſt, noch lange nicht be⸗ hoben; ſie werden ſich vielmehr noch auf die kommen⸗ den zwei bis drei Jahre weiterhin unangenehm aus⸗ wirken. In erſter Linie macht ſich dies bei unſerer Gemeindeverwaltung in der Weiſe bemerkbar, daß die Umlagebeträge und andere Abgaben ſehr ſchleppend eingehen, während andererſeits die Ausgaben täglich größer werden. Vor allem ſind es die Wohlfahrtsunterſtützun⸗ gen für die Ausgeſteuerten, die ſich ſeit Anfang ds. Is. von 22 auf 140 vermehrt haben und wovon etwa 60 von der Gemeende betreut werden. Gegenwärtig Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Feitung Das Hehlerneſt in Frankfurt Brief aus Heddesheim Aeberfall auf einen Verwaltungs direktor * Freiburg i. Br., 3. Jan. Der Vorſtand des Freiburger Fürſorgeamtes, Verwaltungsdirektor Kopp, wurde, wie erſt jetzt bekannt wird, am Dienstag in ſeinem Amtszimmer von einem jungen Mann überfallen und zu Boden geſchla⸗ gen. Der Attentäter wurde verhaftet, der Polizei übergeben und ins Gefängnis eingeliefert. Es handelt ſich um einen 22 Jahre alten Hilfs⸗ arbeiter, deſſen Erſuchen um Unterſtützung bis⸗ her immer erfüllt worden war. Schon am 24. De⸗ zember hatte er einen Beamten des Fürſorgeamtes in ſeiner Wut, daß ihm nicht mehr gegeben wurde, als ihm zuſtand, mißhandelt. Am letzten Dienstag erſchien er plötzlich unangemeldet im Amtszimmer des Vorſtandes, ſtürzte ſich hinterrücks auf den Di⸗ rektor und ſchlug ihn mit einem Hörer des Tiſch⸗ telephons und anderen erreichbaren Gegenſtänden zu Boden. Ein zufällig anweſender Mann hielt den Wütenden feſt. Mit Hilfe anderer hinzukommender Beamter konnte er unſchädlich gemacht werden. Direktor Kopp hat erhebliche Kopf⸗ und Geſichts⸗ verletzungen erlitten, kann aber ſeinen Dienſt be⸗ reits wieder verſehen. * * Heidelberg, 2. Jan. In der Altſtadt hat ein junger Mann einen„Froſch“ an der im Mund ſteckenden Zigarre entzündet. Bei der Explo⸗ ſton wurde ein Auge ſo ſchwer verletzt, daß der leichtſinnige Menſch unter Umſtänden die Sehkraft verlieren wird. in einer Penſion in der Langeſtraße. Vor kurzer Zeit zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt, gelang es ihm, aus dem Gefängnis einer Strafanſtalt zu entfliehen und wurde geſucht. Die Frankfurter Kri⸗ minalpoltzei ermittelte ihn in Frankfurt, wo er Be⸗ ziehungen zu einem Mädchen unterhielt. Doch als ſie zugreifen wollte, war Faſſadenkarl ſchon fort. Zwei Frankfurter Kriminalbeamte nahmen die Ver⸗ folgung auf, ermittelten Karl und ſeine Freundin in Berlin und nahmen ihn feſt. Und jetzt kam die erſte Ueberraſchung. Hecken trug in einer Brieftaſche die recht erhebliche Summe von 31000 Mark mit ſich herum. Nach Art der ſchweren Jungen machte er bei der Verhaftung und dem Ver⸗ hör keine überflüſſigen Schwierigkeiten. Im Gegen⸗ teil, er erzählte ſehr intereſſante Einzelheiten und er berichtete von einer ganzen Gaunergeſellſchaft in Frankfurt, die ſeine, Heckens Reiſen, gewiſſermaßen finanziere und die geſtohlenen Waren abſetzte. Als Haupthehler wurde der Pächter des bereits erwähnten Kaffees bezeichnet. Am 1. Januar in aller Frühe ging dieſer„hoch“. Auf Grund des Verhörs konnten noch weitere 15 Perſonen feſtgenommen werden. Bisher wurden„Umſätze“ in Höhe von mehreren 100 000 Mark feſtgeſtellt. Jedes neue Ver⸗ hör zieht beinahe eine neue Verhaftung nach ſich. Die Diebſtähle Heckens ziehen ſich bis nach Paris, Monte Carlo und Abbazia. Unter anderem wurde in Pa⸗ ris ein ganzes Lager von unverarbeiteten Pelzen geſtohlen und nach Frankfurt geſchafft, wo die Weiterleitung durch den Pächter erfolgte. müſſen dafür etwa 1200/ wöchtenlich aus laufenden Mitteln aufgebracht werden. Man hofft, durch Einführung der Notverord⸗ nungsſteuern, die bereits dem Gemeinderat zur Beſchlußfaſſung vorliegen, um eine weitere Erhöhung der Umlagen herumzukommen. Dazu ſollen auch die neuerdings vom Gemeinderat beſchloſſenen Gebühren für die Kiesentnahme in der gemeindeeigenen Kiesgrube„am Galgen“ helfen. Um die Ausgeſteuer⸗ ten beſchäftigen zu können, wurde auch die Anlage eines etwa 17 Meter breiten Gehweges von der Hauptbahn bis zum Ortseingang beſchloſſen, was mit etwa 15 000 bis 16 000/ einſchließlich Gelände⸗ zukauf veranſchlagt iſt. Dieſer Tage wurde die Baulinienführung in der Werderſtraße feſtgelegt, die inſofern von großer Bedeutung iſt, als ſpäterhin einmal dieſe Straße für den Durchgangsverkehr zur Entlaſtung der Hauptſtraße in Betracht kommt. Zu Beginn des neuen Jahres wird auch die Flurbereinigung im Ortsteil Muckenſturm und damit die Ge⸗ markungsregulierung zwiſchen Muckenſturm, Hohen⸗ ſachſen und Lützelſachſen vorgenommen. N 142. Jahrgang/ Nummer 4 Aus der Sualx Vom Zuge überfahren laſſen o Ludwigshafen, 3. Jan. Heute vormittag ge⸗ gen 10 Uhr wurde auf dem Bahnkörper zwiſchen Son⸗ dernheim und Bellheim die Leiche des Kaufmanns Paul Gundermann aus Hördt bei Germersheim aufgefunden. Nach den amtlichen Feſtſtellungen hat ſich der Mann vom Zuge überfahren laſſen. Immer noch Falſchgeld * Ludwigshafen a. Rh., 3. Januar. Im Laufe des 31. Dezember wurde durch eine unbekannte Perſon in einem Milchgeſchäft in der Bayernſtraße ein falſches Zweimarkſtück in Zahlung gegeben. Das Falſchſtück wurde erſt abends bei der Kaſſen⸗ zuſammenſtellung als ſolches feſtgeſtellt. Es ſind alſo immer noch Falſchſtücke im Umlauf. Vorſicht bei der Einnahme von Metallgeld iſt daher geboten! Neue Eierverwertungsgenoſſenſchaft in der Pfalz * Carlsberg bei Grünſtadt, 3. Jan. Nach einem Vortrag des Geſchäftsführers der Badiſch⸗Pfälziſchen Eierverwertungsgenoſſenſchaft, Dr. v. d. Lin de⸗ Karlsruhe, wurde am vergangenen Sonntag hier eine Eierverwertungsgenoſſenſchaft für den Bezirk Grünſtadt unter dem Namen„Bezirks⸗ Eierverwertungsgenoſſenſchaft Grünſtadt“ gegründet. Die Bezirksſammelſtelle wird in Grünſtadt errichtet, wo die Eier durchleuchtet und verpackt werden. In den angeſchloſſenen Ortſchaften werden Sammel⸗ ſtellen eingerichtet. Die Neugründung wird ſofort im Genoſſenſchaftsregiſter angemeldet. * * Siebeldingen, 2. Jan. Beim Weinverladen ſtürzte der 39 Jahre alte Verwalter Chr. Rung vom Geilweilerhof ſo unglücklich, daß er einen Schädelbruch und andere leichtere Verletzungen er⸗ litt. Er wurde ins Krankenhaus nach Landau über⸗ führt. Aus Messen Ar Lampertheim, 3. Jan. Dem Philipp Stroh ⸗ menger von hier war vor mehreren Wochen bei einem Wirtshausſtreite, an dem er nicht beteiligt war, die Hirnſchale zertrümmert worden, ſodaß er bald darauf ſtar b. Wenige Wochen ſpäter ſtarb ſeine Frau. Nun wurde geſtern morgen ſein an⸗ fangs der zwanziger Jahre ſtehende Schwieger⸗ ſohn Nikolaus Bauer in ſeiner Wohnung er⸗ hängt aufgefunden. Was den jungen Mann in den Tod getrieben hat, iſt noch unbekannt. Seine Frau und ein Kind trauern ihm nach. sw. Bensheim, 3. Jan. Im Schloßanweſen wurde ein ſchwerer Einbruch verübt. Die Täter klet⸗ terten an der Nordſeite des Schloſſes am Blitzab⸗ leiter hoch auf den Balkon, erbrachen eine Tür und durchwühlten etwa 20 Räume. Wertſachen und ein großer Teil der Wäſche wurden mitgenommen. Ueber— den Umfang des geſtohlenen Gutes iſt noch nichts be⸗ kannt. Ein weiterer Einbruch in der Neufahrsnachtt wurde vermutlich von den gleichen Tätern in dem in der Nähe gelegenen Frankenbergſchen Villen⸗ anweſen verübt. Hier gelangten die Diebe durch waghalſige Kletter⸗ und Sprungkunſtſtücke in das Haus, hatten aber kein Glück, denn das Haus ſteht völlig leer. Vor dem Einbruch hatten die Täter mehrere Revolverſchüſſe nach den Fenſtern abge⸗ geben, um die Abweſenheit der Bewohner feſtzuſtel⸗ len. Als der Tat verdächtig wird ein Mann be⸗ zeichnet, der vor einigen Tagen in Bensheim beim Betteln und in der Herberge beobachtet wurde. sw. Darmſtadt, 3. Januar. In der letzten Zeit nahmen, die nächtlichen Ruheſtörungen und Sach⸗ beſchädigungen in der Weiſe zu, daß die Kriminal⸗ polizei ſich an die Oeffenlichkeit mit der Bitte um Unterſtützung in der Nachforſchung nach den Tätern gewendet hat. Die Vorfälle ereigneten ſich in der Hauptſache im Südoſtviertel der Stadt. Klingelleitungen wurden abgeſchnitten, Namen und Hausſchilder beſchädigt oder entfernt. An der Ein⸗ gangtüre des Heſſ. Volksfreund wurde die Glasein⸗ faſſung zertrümmert, Einfriedigungen wurden zer⸗ ſtört, ja Zementplatten aus dem Boden geriſſen und 4 in der Hobrecht⸗ und Oſannſtraße Fenſterſcheiben eingeworfen. Ein Vorortzug der Straßenbahn nach Eberſtadt wurde mit Apfelſinen beworfen und dabei Scheiben zertrümmert. —:,»»»»;:: ˖qèqů n——... Verkündete Monat Dezember 1930 Maler Karl Friedrich Graff und Emma Hedwig Schenkel Kaufm. Angeſtellter Wilhelm Ernſt Kahn und Margaretha Wilhelmine Müller Schloſſer Georg Benz und Katharina Wolf geb. Schwarz Bankbeamter Wilhelm Hermann Faßhauer und Hermine Katharina Nöltner Kaufmann Schaja Karpf und Perla Bertram Juſtizpraktikant Haus Schropp und Anna Preiß Bahnarbeiter Karl Reitz und Paula Kuhn Metzgermeiſter Emil Eoͤuard Schäfer und Amanda Deſoi Lagerarbeiter Auguſt Mark und Bertha Schäfer Maurer Eduard Moßbacher und Anna Heck Taglöhner Auguſt Engel und Karoline Horneff Polſterer Gottlieb Fritz und Aung Scherf Monteur Paul Schöllkopf und Frieda Wolf Arbeiter Maximilan Schmidt und Anna Hech geb. Bücking Ingenieur Roland Martens und Emma Haſelwander Mechaniker Karl Beck und Luiſe Büchler Kraftwagenführer Joſef Hahn und Wilhelmine Edelmann Bäckermeiſter Hermann Bernauer und Ellſabeth Brückl Arbeiter Karl Hanße und Eliſabetha Schäfer 7 Nachrichten a Sauer geb. Geborene Monat Dezember 1930 Schloſſer Friedrich Sträter 1 S. Kurt Bäcker Johann Zegowitz 1 T. Liſelotte Prokuriſt Friedr. Kircher 1 S. Fritz Klaus Karl Kaufmann Joſef Baumgartner 1 T. Giſela Eliſabeth Betriebsing. Paul Werner 1 S. Lothar Adolf Paul Inſtallateur Walter Beierle 1 T. Giſela Herta Steinkörner Wilh. Biereth 1 T. Sonja Soſie Prof. Dr. phil. Otto Uebel 1 T. Ilſe Roſemarie Gewerbelehrer Georg Stähle 1 S. Rudolf Eugen Martin Lehrer Eugen Bratzler 1 S. Wolfgang Eugen Vertreter Ludwig Bär 1 T. Irma Melitta Zilli Maſchinentechn. Wilh. Oehler 1 S. Heinrich Jakob Karl Dentiſt Ludwig Beck 1 T. Amanda Former Adolf Roth 1 S. Karl Maſchiniſt Ernſt Martin 1 T. Edith Emmy Kaufm. Alfred Hahn 1 S. Paul Joſef Etſendreher Wilh. Kettner 1 S. Erich Hermann Arb. Kurt Mayer 1 T. Gertrud Hilda Arb. Alex Otto 1 T. Lina Luiſe Packer Georg Schleihauf 1 T. Giſelg Ruth Fabrikarbeiter Ludwig Wieder 1 T. Roswita Frieda Heizer Albert Hafner 1 S. Willi Walter Bohrer Wilhelm Kolbenſchlag 1 S. Karl Friedrich Kaufm. Joſef Gerich 1 T. Inge Elſe Anni Maſchinenſchloſſer Martin Bürger 1 T. Ilſe Katharina Poſthelfer Korl Hartmann 1 T. Karlg Katharina Schloſſer Joſef Zieger 1 S. Armin Max Dreher Albert Kurz 1 S. Edgar Albert Fridolin Schloſſer Heinrich Bender 1 S. Wilhelm Hans Geſchäftsinhaber Johann Schott 1 T. Ilſe Luiſe Alma Spengler Joſef Marx 1 T. Rita Maria Verkäufer Paul Werner 1 S. Erich Albert Dieter Walter Bizenberger 1 S. Horſt, 1 S. Horſt Werner Weichenſteller Karl Stahl 1 S. Walter Hugo Elektromonteur 1 T. Ingeborg Annelieſe Hildegard Schloſſer Erich Sommer 1 T. Anneroſe Alwine Chriſta Kim. Otto Krauſe 1 S. Kurt Friedrich Karl Inſtallateur Heinrich Eichinger 1 S. Georg Otto Geſtorbene Monat Dezember 1930 led. Kellner Otto Walz 58 Jahre 5 Anna Roſine Buck, geb. Horchler, Witwe des Schreiner⸗ meiſters Chriſtian Buck 82 J. 11 M. Obermeiſter Alfred Aug. Chriſt. Rothe 63 J. 4 M. Suſanna Friederike Bruhn geb. Sommer, Witwe Drehers Martin Bruhn 46 J. 11 M. 5 Eva Marg. Reiber geb. Herbel. Witwe des Landwirts Joh. Peter Reiber 56 J. 1 M. Rahel Luz geb. Scheuffele, Witwe des Privatmanns Gott⸗ lieb Lus 81 J. 3 M. Oberpoſtſekr. Ernſt Welte 51 J. 3 M des Eliſ. Wolff geb. Reuß, geſchieden von Fuhrunternehmer Johann Jak. Wolff 55 J. Wiltrude Kirchhoff 1 Tag alt Irmgard Füg 9 M. 10 Tage Steuermann Karl Friedrich Bomatſch 68 J. 4 M. Emil Eugen Michelmichel 2 Tage alt led. berufsl. Eliſabeth Kolb 54 J. 1 M. Amanda Beck 1 Stunde alt Hans Schilling 2 Monate Marg. Braun geb. Humm, Witwe des Wirts Konrad Braun 73 J. 1 M.: Roſine Schweickert geb. Neſter, Witwe des Ratſchreibers Phil. Peter Schweickert 72 J. 10 M. Rentenempfänger Michael Gammel 49 J. 2 M. Rudi Emil Sulzer 7 Monate Barb. Lohnert geb. Feuerſtein, Ehefrau des Schneidermſtr. Georg Lohnert 51 J. 5 M. Nadsſchba Meyer geb. Seemann, Witwe des Kaufmanns Viktor Meyer 46 J. 2 M. f Rentenempfänger Anton Walz 53 J. 11 M. 5 Barb. Regler geb Fritz, Witwe des Maurers Johann Baptiſt Regler 65 J. 11 M. 5 ö Wilh. Selma Wild geb. Häni, Ehefrau des Heilgehilſen Georg Wild 57 J. 4 M. 132 Bürodirektor Wilhelm Schweigert 52 J. 11 M. 5 Edith Fix 7 J. 10 M. 0 led. Hafenarbeiter Heinrich Becker 54 J. 6 M. g Barb. Geuer geb. Krieg, Witwe des Prof. Dr. phil. Franz Ferdinand Geuer 56 J. 6 M. J * — r eee e ß,. ttag ge⸗ en Son⸗ ifmanns ersheim gen hat ſſen. aufe des Perſon iße ein gegeben. Kaſſen⸗ ſind alſo bei der Pfalz h einem älziſchen zin de⸗ tag hier aft für Bezirks⸗ gründet. errichtet, hen. In sammel⸗ d ſofort verladen Rung* E einen gen er⸗ 6 zu über⸗ Stroh ⸗ chen bei ligt war, n, ſodaß ter ſtarb ſein an⸗ teger⸗ ing er ⸗ n in den ne Frau n wurde ter klet⸗ Blitzab⸗ Tür und und ein n. Ueber richts be⸗ ihrsnacht in dem Villen⸗ be durch in das aus ſteht te Täter n abge⸗ feſtzuſtel⸗ kann be⸗ im beim urde. zten Zeit ind Sach⸗ minal⸗ er Bitte ung nach reigneten r Stadt. emen und der Ein⸗ Glasein⸗ rden zer⸗ iſſen und erſcheiben hahn nach* ind dabei s Konrad tſchreibers neidermſtr, aufmanns 3 Johann i eilgehilſen 8 hil. Franz 5 Vorſitzende Fr. Berlinghof ZEIIUN e Samstag, 3. ſanuar 1931 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung 142. Jahrgang/ Nr. 4 Die Mannheimer Vereine feiern Weihnachten Geſang-Verein„Flora“ E. V. Mannheim Sängerhalle Mannheim 0 Mit ſeiner Weihnachtsfeier, die für die Kinder im Vereinslokale Geſellſchaftshaus, F 3. 13a und für die Mitglieder und deren Angehörigen im Friedrichspark ſtatt⸗ fand, hatte der Geſangverein Sängerhalle einen ſchönen Erfolg. Erhebend und feierlich verlief die Kin⸗ derweihnachts feier, deren reichhaltige Vortrags⸗ folge ganz von den Kindern des Vereins beſtritten wurde. Nachdem der Männerchor durch einige ſchöne Weihnachts⸗ lieder die Feier eingeleitet und Herr Herm. Hörner mit feinen Xylophon⸗Vorträgen ſeine dankbare kleine Zu⸗ hörerſchaft in Erſtaunen geſetzt hatte, kamen die Kinder zu Wort, die durch Vortrag ſinniger Weihnachtsgedichte und durch Wiedergabe entſprechender Klavierſtücke ſehr An⸗ ſprechendes boten. Im Mittelpunkt des Nachmittags ſtand das große Märchenſpiel mit Muſik in 6 Bildern von W. Angermeyer„Schneewittchen und die ſieben Zwerge.“ In dem von Frau Chordirektor Leger einſtudierten Spiel boten die 15 mitſpielenden Kinder während der beinahe zweiſtündigen Dauer eine ganz hervorragende Leiſtung. Reicher, nicht endenwollender Beifall belohnte die wunder⸗ volle Wiedergabe. Dann kam der Nikolaus und hatte für jedes der Kinder einen ſchönen Porzellan⸗Weihnachtsteller mit allerlei Gutem als Geſchenk. „Arion“ Iſenmannſcher Männerchor Der Verein hielt ſeine Weihnachtsfeier am erſten Weihnachtsfeiertag im dicht beſetzten Saale des Kolping⸗ hauſes ab. Unter der Stabführung von Muſikdirektor Dinand brachte der Männerchor drei Chöre von Con⸗ radin Kreutzer und je einen Chor von Herm. Sonnet, Carl Iſenmann und Fr. Silcher in harmoniſcher Ausgeglichen⸗ heit zum Vortrag. Ein ſinnreicher Weihnachtsprolog wurde von der Schülerin Inge Papenberg geſprochen. Der gedachte in ſeiner Be⸗ grüßungsanſprache in kurzen, markanten Worten der 150. Wiederkehr des Geburtstages des Komponiſten Conradin Kreutzer und zeichnete, auf das Vereinsleben übergehend, für 10 jährige aktive Sängerſchaft mit der bronzenen Er⸗ innerungsmedaille aus die Herren Jean Herbert jr., Fritz Okt, Heinrich Ott und Fritz Stoffel jr. Das fehr intereſſante, umfangreiche Programm wurde unter der Regie des Herrn Hch. Ott flott abgewickelt. Das Ari o n⸗ Hausorcheſter beſtritt den muſikaliſchen Teil und zwei ſeiner Mitglieder zeigten ſich als talentvolle Soliſten (Saxophon und Violine). Eine gute Begleiterin auf dem Flügel war allen Vortragenden Frl. Lotte Haas. Das Melodrama„Das Glöckchen von Innisſär“, geſprochen von Wilh. Papenberg, hinterließ den nachhaltigſten Ein⸗ druck. Zwei Theaterſtücke:„Der Ehemann unterm Weih⸗ nachtstiſch“ und„Des war ich“, wurden lebenswahr wie⸗ dergegeben von den Damen Lotte Haas, Ruth Dolde und Berta Stoffel und den Herren Jann Dinger, Robert Münch, Wilh. Papenberg und Hch. Ott. Die Aufführungen hatten einen ungeahnten Erfolg. Zu er⸗ wähnen iſt noch beſonders der von vier reizenden Damen aufgeführte Puppentanz und der von Herrn Hch. Gott⸗ mann auf die Bühne gezauberte Knecht Rupprecht, der am Schluſſe das Sündenregiſter manches Vereinsvhjiliſters aufdeckte. Die Paſſivität des Vereins ließ Muſikdfrektor Din and zur Erinnerung an den großen Erfolg beim noxjährigen Wettſingen einen Zigarrenteller mit Widmung und den Namen ſämtlicher am Erfolg ſ. Ztz beteiligten Sänger überreichen. Zum Schluſſe konnte faſt jeder Be⸗ ſucher noch einen nützlichen Gegenſtand aus der Gaben⸗ verloſung mit nach Hauſe nehmen. HS. Quarteitverein Erlenhof Der Verein feierte ſein Weihnachtsfeſt im Saale der Flora, Lortzingſtraße. Vormittags war eine Kinder⸗ beſcherung im gleichen Saale vorausgegangen. Ein kleines Mädchen ſprach einen Prolog und junge Schüler ſpendeten Violinvorträge. Dann kam der Nikolaus mit dem großen Sack auf dem Rücken, aus dem er für jedes Kind ein Päckchen nahm. Zur Unterhaltung wurde noch ein richtiges„Kaſperl⸗Theater“ von dem immer unermüd⸗ lichen Vergnügungsleiter Ziegler vorgeführt, der auch abends den Anſager ſpielte. 5 Das Programm am Abend war ſehr reichhaltig. Nach einigen Muſikſtücken, vorgetragen von dem Hausorcheſter O. Enpert, hielt der erſte Vorſitzende H. E. Wieſſe die Begrüßungsanſprache. Beſonders geehrt wurde der muſikaliſche Leiter des Vereins, Muſikdirektor Willi Bilz, der ſich um den Verein ſehr verdient gemacht hatte. Es wurden ihm einige Geſchenke übereicht. Das Theaterſtück „Der Bergſchmied“ wurde gut dargeſtellt. Gelungen waren auf„Die neue Köchin“, ein heiteres Zwiegeſpräch,„„Die Gans“, ein humoriſtiſches Terzett, und zwei Burlesken. Beſonders erwähnt werden muß aber der Klaviervortrag der 10 Jahre alten Jo ſt, die die Fantaſie von Mieha„Zu Weihnachten“, wirklich gut wiedergab. Frau Frank und H. Na b er brachten die Duette für Sopran und Bariton: Still wie die Nacht“ u.„Abſchedͤslied der Zugvögel“. Und immer wieder traten die Sänger auf die Bühne, um ernſte und heitere Lieder zu ſingen. Muſikdirektor Bilz hatte den Chor feſt und ſicher in der Hand und holte alle Fein⸗ heiten heraus. R. B. „Sängerluſt Mannheim- Waldhof Der geräumige Caſinoſaal von Bopp und Reuther in Mannheim⸗Waldhof, der übrigens eine ſehr gute Akuſtik beſitzt, erwies ſich als zu klein, um die vielen Freunde und Mitglieder des Männergeſangvereins„Sängerluſt“, der am zweiten cetertag ſeine Weihnachtsfeier abhielt, zu faſſen. Das Programm war gut ausgewählt. Die drei Theater⸗ ſtücke:„Der Weihnachtsengel aus der Schneehütte“,„Nante, der Unglückswurm“ und„Fräulein Schwiegermutter“, waren eine Glanzleiſtung. Die Darſteller, Mitglieder des Vereins, entpuppten ſich als erſtaunlich routinierte Schau⸗ ſpieler. Beſonders ulkig trugen die Herren Haß löcher, Heck, Rottmann und Weber„Die Quartettprobe“ vor, die wahre Lachſalven entfeſſelte. Herr A. Zehn ⸗ bau er, der den Vergnügungskommiſſar ſpielte, wirkte mit ſeinem Partner Friedrich in dem originellen Duett „Jackl und Zackl“ wie ein echter Humoriſt. Herr Haß⸗ 15 cher gab mit ſeiner Frau einige ſehr luſtige Einlagen. Dazwiſchen ſang der Chor, der über gutes Stimmaterial verfügt und der von dem Dirigenten, Hauptlehrer Ber⸗ ger, gut geleitet wurde, einige Lieder:„Oh, Schutzgeiſt“ von Mozart,„Nachtzauber“ von Storch und„Der Nacht⸗ wandler“ von Heuberger. Die unermüdliche Kapelle ſorgte für gute Muſik. Der Violinkünſtler Fuhr brachte, be⸗ gleitet von Herrn Berger, die„Träumerei“ von Schu⸗ mann, die Paraphraſe aus„O ſole mio“ von di Capua und die„Olympia Ouvertüre“ von Oſcheit. Erwähnt muß auch noch die Begrüßungsanſprache des erſten Vorſitzenden Damm werden. Der Prolog, geſprochen von Frl. Rupp, klang wie ein Gelöbnis der Sänger, immer weiter treu dem deutſchen Liede und dem deutſchen Geſang zu dienen. Es wurden auch einige Ehrungen vorgenommen. Die Herren Jean Kaufmann aus Schwetzingen, Gottlieb Hahner, Wilhelm Kratz, Joſef Ludwig und Johann Söhner wurden für ihre treuen Verdienſte um den Ver⸗ ein zu Ehrenmitgliedern ernannt. Herr Joſef Hahner wurde im Auftrage des Badiſchen Sängerbundes mit der ſilbernen Ehrennadel geſchmückt. R B. Es iſt beim Geſangverein„Flora“ Tradition geworden, daß alljährlich bei der Weihnachtsfeier die Ehrung der langjährigen und verdienten Vereinsmitglieder ſtattfindet, die diesmal der 1. Vorſitzende, Herr Karl Honeck im Friedrichspark vornahm. Der Ehrenbrief des Deutſchen Sängerbundes, die goldene Ehrennadel des Bad. Sänger⸗ bundes und ein ſilberner Ehrenbecher des Vereins„Flora“ wurden für eine ununterbrochene 50jährige Aktivität dem gleichzeitig zum Ehren mitgliede ernannten Herrn Jakob Weigenand überreicht. Herr Georg Berger iſt ſeit 40 Jahren als ausübender Sänger tätig und erhielt aus dieſem Anlaß einen ſilbernen Ehrenbecher des Ver⸗ eins. Für 40jährige unterſtützende Mitgliedſchaft konnten den Herren Karl Reimling, Jakob Hamm und Heinr. Ungeheuer ebenfalls ſilberne Ehrenbecher überreicht werden. Für 25jährige unterſtützende Mitgliedſchaft er⸗ hielten dieſelbe Auszeichnung die Herren Joſ. Biba, Willi Boos, Hermann Geyer, Joſ. Huge, Wilh. We⸗ gert, Sebaſtian Wetzler. Die ſilberne Ehrennadel des Bad. Säugerbundes erhielten mit einem ſilbernen Ehren⸗ becher die ſeit 25 Jahren aktiv tätigen Mitglieder Friedr. Heinz, Karl Langenauer und Friedr. Necken⸗ auer. Den goldenen Sängerring für 20jährige aus⸗ übende Mitgliedſchaft konnte der 1. Vorſitzende den Herren Alfr. Dümbte, Heinr. Rhein und Heinr. Wegert überreichen. Ein Ehren⸗Diplom für 12jährige ausübende Mitgliedſchaft erhtelten die Herren Joſ. Schenk und Michael Kunz. Umrahmt war dieſe Ehrung von zwei Männerchören:„Ehre ſei Gott in der Höhe“ von Schubert und„Forſchen nach Gott“ von Konradin Kreutzer. Die eigentliche Weihnachtsfeier ſtand unter der Leitung des Herrn Emil Gentner. Das„Flora“ ⸗Hausorcheſter brachte ein„Weihnachtspotpourri“, die„Vineta⸗Glocken“, weitere der Weihnachtsfeier angepaßte Muſikſtücke zum Vortrag. Die ausgezeichneten Darbietungen fanden allgemeinen Beifall. Vom 2. Vorſitzenden, Herrn Jof. Brüggemann, war ein Prolog verfaßt worden, den Frl. Annelieſe Schuſter und Frl. Emma Schleeh formvollendet zum Vortrag brachten. Das„Flora“⸗Quar⸗ tett mit den Herren Geisler, Rhein, Mitſch und Tubach erfreute mit den„Weihnachtsglocken“ von H. Sonnet, dem„Wiegenlied“ von Neubauer und mit den „Flora⸗Puppen⸗Kavalieren“. Zu der letztgenannten Dar⸗ bfetung hatte Muſik⸗Direktor Gellert die Lieferung des Textes übernommen und damit verſchiedene interne Vor⸗ kommniſſe zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Jedenfalls wurde damit die Fröhlichkeit des Abends ganz erheblich geſteigert. In beſonderer Weiſe machte ſich Frl. Mizzi Seibold vom National⸗Theater um das Gelingen des Abends verdient. Ihre Darbietungen waren ſo reizend und fanden ein derart dankbares Publikum, daß ſie ſich zu vielen Dreingaben entſchließen mußte. Der weihnacht⸗ liche Einakter„Ein Traum unter Kerzen“ ſtanb unter der Regie des Herrn Emil Gentner. Frl. Linchen Gi pp und die Herren Aug. Kohlſchmi d, Guſt. Kumpf, Herm. Bader, Hans Abele und Robert Kräger hatten ſich ſehr gut in ihre Rollen eingearbeitet, ſo daß auch dieſe Darbietung wie alle übrigen vielen Beifall fand. Das muſikaliſch ſehr hübſche Geſangsduett„O unſchulds⸗ volle Kinderzeit“ wurde vorgetragen von Frl. Wilma Frank und Herrn Aug. Kohlſchmid. Mit der luſti⸗ gen Szene„Die böſen Buben“, vorgetragen von den Damen Anna Wegert, Hedwig Frank, Wilma Frank, Friedel Weiß und Hannele Klum p, fand die in allen Teilen ſchön verlaufene Weihnachtsfeier ihr Ende. Br. und EFFFFFETFCTCTCã ͤw-ww!!! dd d Männergeſangverein Lindenhof EW. Im großen Saal des Kaſino hielt der Männer⸗ geſangverein Lindenhof E. V. ſeine ſtark be⸗ ſuchte Weihnachtsfeier ab. Der 1. Vorſitzende, Herr Phil. Falter, hatte ein reichholtiges Programm zuſammengeſtellt. In ſeiner Begrüßungsanſprache dankte er den Mitgliedern und Freunden, die durch ihre Treue und Opferbereitſchaft ſo viel zum glücklichen Verlauf bei⸗ getragen haben. Das als Soliſtin mitwirkende Fräulein Elſe Barther vom Stadttheater Ulm, die Tochter eines Vereinsmitgliedes, erntete mit ihren ganz ausgezeich⸗ neten Liedervorträgen reichen Beifall. Auch die vom Männergeſangverein Lindenhof E. V. unter dem Diri⸗ genten, Herrn Joſef Memz, mit gutem, ausgeglichenem Stimmenmaterial ſand ſo ſtürmiſchen Beifall, daß Wieder⸗ holungen gegeben werden mußten. Daß auch ſchauſpiele⸗ riſche Kräfte in der Jugend des Vereins ſchlummern, zeigten die beiden flott geſpielten Theaterſtücke. Eiſenbahner⸗Gefangverein Wie nicht anders zu erwarten, übte die Weihnachts⸗ et ei des Eiſſenbahner⸗Geſangvereins wie⸗ der eine ſolche Anziehungskraft aus, daß der Saal des Friedrichsparks bis auf den letzten Platz beſetzt war. In der Begrüßungsanſprache konnte der 1. Vorſitzende Franz Sleber die Vorgeſetzten der Reichsbahn, das Mando⸗ linen⸗Orcheſter„Mandolinata 1920“ und die Preſſe be⸗ grüßen. Nach dem einleitenden Marſch durch das Man⸗ dolinenorcheſter bildete Beethovens„Die Himmel rühmen“, von Chor und Orcheſter dargeboten, einen wirkungsvollen Auftakt der Veranſtaltung. Der Chor ſelbſt zeigte wieder mit den ſchwierigen Chören„Es fiel ein Reif in der Früh⸗ lingsnacht“,„Waldquelle“, und„Flamme empor“, daß er in Chormeiſter Albert Engelmann einen Führer hat, der alles daran ſetzt, um die Leiſtungen des Chores nicht nur auf der erreichten künſtleriſchen Höhe zu halten, ſon⸗ dern auch noch weiter zu vervollkommnen. Das Mandolinen⸗ orcheſter, das unter Leitung von Oskar Herrmann ſteht, beſtätigte wieder durch zwei Märſche und beſonders durch die Nebukadnezar⸗Ouverture von Verdi den be⸗ kannt guten Ruf. Luiſe Ziegler, eine Schülerin von Jane Freund⸗ Nauen, zeigte mit„Sieh mein Herz erſchließt ſich“ aus „Samſon und Dalila“ und„Heimkehr vom Feſt“ von Leo Blech, daß ihre Stimme an Fülle gewonnen hat und ihr ſchmiegſamer Sopran ſelbſt in den hohen Lagen nichts an Weichheit verliert. Der ſtarke Beifall, der auch der feinfühligen Begleiterin am Flügel, Thilde Schreck, galt, war durchaus berechtigt. Sehr beklaſcht wurden auch die humoriſtiſchen Darbietungen von Adam Dörſa m. Das Weihnachtsſingſpiel„Heimchen am Herde“ wurde durch verſchiedene Vereinsmitglieder recht eindrucksvoll zur Auf⸗ führung gebracht, während der Schwank„Er und ſeine Bräute anregend auf die Lachmuskeln wirkte. Den größten Erfolg erzielte das komiſche Terzett„Eine urfidele Ge⸗ richtsſitzung“, das, durch Chormeiſter Engelmann ein⸗ ſtudiert, von den Herren Ludwig Gram bow, Franz Sieber und Martin Dörſam meiſterhaft wiedergegeben wurde. Es zeigte ſich hier recht deutlich, daß der Geſang⸗ verein auch beachtenswerte ſoliſtiſche Kräfte in ſeinen Reihen hat. Den ſchwungvollen Schluß des Programms bildete das Glanzſtück der„Intereſſengemeinſchaft“ Eiſen⸗ bahner⸗Geſangverein— Mandolinata:„An der ſchönen blauen Donau.“ Die erfreulich raſche Abwicklung des Programms ermöglichte es, bereits um 10 Uhr durch die Kapelle Bobbie⸗Silvers⸗Bamd zum Tanze auf⸗ ſpielen zu laſſen. Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten Die Weihnachtsfeier der Ortsgruppe Mannheim im Gewerkſchaftsbund der An⸗ geſtellten(GDA) nahm einen ſtimmungsvollen Ver⸗ lauf. Sie war als eine ſchlichte Familienfeier aufgezogen. Die mitwirkenden Kräfte rekrutierten ſich faſt ausſchließlich aus den Reihen der Mitglieder. Nach dem wirkungsvollen Prolog, den Herr Golbs vortrug, leitete der Orts⸗ gruppenvorſteher, Herr Schönbein, die Feier ein. Gerade wegen der Not der Zeit veranſtaltete der GDA eine wenn auch beſcheidene Weihnachtsfeier, um Mitgliedern, die infolge Stellenloſigkeit oder infolge ſon⸗ ſtiger Umſtände materiell ſchwer zu ringen haben. zu er⸗ möglichen, ſich ein Stück Feſtfreude zu verſchaffen, ohne daß dazu Geldausgaben notwendig ſeien. Dann erklangen die alten deutſchen Weihnachtslieder, die gemeinſam ge⸗ ſungen, die Beſucher zu einer großen Gemeinde Gleich⸗ geſinnter vereinigten. Frl. Liſa Hoffmamn brachte das „Halleluja“ von Hummel und„Mariä Wiegenlied“ von Reger in ausgezeichneter Weiſe zu Gehör. Die Geſchwiſter Welker erfreuten Jung und Alt durch Geſang und Tanz. Der Jugendbund im G DA hatte unter Leitung des Herrn Krauß ein Theaterſtück aus dem Angeſtellten⸗ leben einſtudiert, das allſeltigen Beifall fand. Die Tom⸗ bola gab manchem eine willkommene Gelegenheit zur Be⸗ reicherung ſeines Gabentiſches. Der darauffolgende Sonntag brachte das ſchon tradi⸗ tionell gewordene Weihnachtsfeſt für die Kinder der GDa⸗Mitalieder. Herr Knäuſel, der auch für das Weihnachtsfeſt der Großen verantwortlich zeichnete, und Herr Krauß verſtanden es, eine Kinderfeier zu ver⸗ anſtalten, die ſo recht nach dem Sinne der kleinen Beſucher war. Als die Zwerge und das Chriſtkindlein ſich zu einem Theaterſtück zuſammenfanden, kannte der Jubel keine Grenzen. Jedes Kind erhielt zum Schluſſe ein ſchönes Ge⸗ ſchenk. es auch den Mannheimer Turngeſellſchaft 1899 Wie alljährlich, ſo hatte die Mannheimer Turngeſell⸗ ſchaft ihre Schüler und Schülerinnen und die Kinder ihrer Mitglieder zu einer Kinder weihnachtsfeier ins Ballhaus gerufen. Nach einigen Begrüßungsworten des Vorſtandsmitgliedes Meurer wurde die ſtimmungsvolle Feier durch das Weihnachtslied„Stille Nacht, heilige Nacht“ eröffnet. Dann warteten die kleinſten Schüler mit einfachen Freiübungen auf. Die älteren Jahrgänge er⸗ brachten unter Leitung des Turnlehrers Jörger den Beweis, daß während der letzten Wochen in den Turn⸗ ſtunden fleißig geübt wurde. In der Reihe der Vorfüh⸗ rungen löſten die Mädels die Buben ab und erfreuten mit verſchiedenen allerliebſten Tanzreigen. Die Abteilung hat in dieſem Jahr unter Frau Trudel Schnitzler ſehr gute Fortſchritte gemacht. Die M7G.⸗Kinder ſind aber nicht nur Turner, ſondern auch Künſtler auf anderem Ge⸗ biet. Da war z. B. eine kleine Schülerin, die ſich als Solotänzerin entpuppte und reichen Beifall erntete. Das Jugendorcheſter begleitete die gemeinſam gefungenen Weih⸗ nachtslieder. Weltere Kinder brachten den Beweis, daß ihnen der Vortrag von Weihnochtsliedern keine Schwierig⸗ keiten bereitet. Die Schülerabteilung zeigte Mutſprünge auf der Bühne. Der Schluß der abwechſlungs reichen Vor⸗ trägsfolge bildete das Thegterſtück„Weihnachten im Märchenlande“, von den Schülerinnen geſpielt und von Frau Schnitzler und Fräulein Müller einſtudiert. Kaum war der Vorhang gefallen, da war auch ſchon der Belzenickel da, der an die Kleinen die Mahnung richtete, auch weiterhin die Turnſtunden fleißig und regelmäßig zu beſuchen. Im oberen kleinen Saal des Ballhauſes waren inzwiſchen die Tafeln zur Bewirtung gedeckt. Der 1 8 8 in⸗ wohnten auch einige Kinder des Weſpinſtifts auf ladung des Vorſtandes der MTG. bei. BfR. Mannheim Die traditionelle Weihnachtsfeier des Bf R. Mannheim fand in dem bis auf den letzten Platz be⸗ ſetzten großen Saal der Kaſino⸗Geſellſchaft ſtatt. Präſident Direktor Bühn führte in ſeiner Begrüßungs⸗Anſprache aus, daß trotz der nicht erreichten Ziele auf ſportlichem Gebiet der Zuſammenhang innerhalb des BfR. ungeſchmä⸗ lert iſt. Der letzte Erfolg des Vfg. gebe den beſten Be⸗ weis für eine beſſere Zukunft. Direktor Bühn gedachte nochmals des ſo plötzlich verſtorbenen verdienten VfR. ⸗ Mannes, Direktor Wilhelm Schweigert. Für 25jäh⸗ rige Mitgliedſchaft wurden 12 Herren mit der goldenen Vereinsnadel ausgezeichnet, und zwar: Oskar Bohn, Jakob Henn, Ludwigshafen a. Rh., Wilhelm König, Fritz Kronauer, Ludwig Kalmbacher, Adam Layer, Kurt Maibier, Erfurt, Eruſt Peter, Wil⸗ helm Schäfer, Ernſt Schwind, Siegfried Strauß, Karlsruhe i.., Karl Ziegelwalner, München. Das Unterhaltungs⸗Programm verlief unter der bewährten Leitung des Herrn Joſef Müller in bunter Reihen⸗ folge. Die Simonstruppe wartete mit durchaus guten Darbietungen auf. Herr Köbelbe rief mit ſeinen Vorträgen in Mannheimer Dialekt Stürme von Heiterkeit hervor. Verblüffende Zauberkünſte, ausgeführt von Herrn Schwarz Ludwigshafen, wurden mit Staunen bewun⸗ dert. Der Höhepunkt der Unterhaltung wurde mit dem Auftreten des bekannten Mannheimer Lokal⸗Humoriſten Fritz Fegbeutel erreicht. Reichhaltige Tombola und Tanz bildeten den Schluß der Feier, deren muſikaliſcher Teil von der Kapelle Ganter aus der Ganter⸗Privat⸗ mannſchaft beſtritten wurde. Verband weiblicher Handels und Büro- Angeſtellten Frauen verſtehen Feſte zu feiern. Dieſe Feſtſtellung macht man im ner wieder, wenn man als Gaſt bet der hie⸗ ſigen Ortsgruppe des Verbandes weiblicher Handels⸗ und Bürdangeſtellten iſt. Das Programm ſeiner ſtark beſuchten Weihnachtsfeier im Kol⸗ pinghaus war mit beſonderer Sorgfalt ausgeſucht. Die Feier wurde mit einem durch zwei Verbands mitglieder, Fraulein Hanni Haupt und Fräulein Ilſe Müller, fehr flott geſpielten Weihngchtsſtück(Klavier) eingeleitet. Es folgten dann wertvolle künſtleriſche Darbietungen von Konzertfängerin Nora Vogel⸗ Zimmermann, Frl, Anita Ballio Heidelberg(Cellb) und Fräulein Tilly Hock⸗Weinheim(Klavier, Harmonium). Der Beifall zeigte, welchen Anhang Frau Vogel⸗ Zimmermann in den Kreiſen des Verbundes hat. Sie leitet auch den ganz prächtigen Chor. Viel Anklang fand der Weihnachtsgeſang von Adam. Es folgte dann die„Sarabande“ von Bach, bei dem der warme lebensvolle Ton des Cellos ſeine wirkſame Ergänzung durch die feinſinnige Klavierbeglei⸗ tung fand. Im Mittelpunkt ſtand dos Krippenſpiel„Chriſt ward geboren“ von Hellwing. Die Spieler, Mitglieder der Orts⸗ und Jugendgruppe, wurden durch einen ſtarken Beifall reichlich für alle Mühe belohnt. Auch hier hatten die obengenannten Künſtlerinnen ebenfalls die Beglei⸗ tung übernommen. Die in das Krippenſpiel eingeſtreuten weihevollen Geſangseinlagen wurden von Fräulein Hirt und Fräulein Haupt ſehr hübſch vorgetragen. Nicht vergeſſen ſei die reichhaltige Gabenverloſung, die zu Gun⸗ ſten der Stellenloſen ſtattfand. Die vielen Handarbeiten waren von Mitgliedern ſelbſt georbeitet. Fräulein Hol ⸗ felder hatte es übernommen, in humorvoller Weiſe dem Knecht Rupprecht zu ſpielen.. — Bei der Alkergilde Am vergangenen Samstag beging die Ulkergilde Mannheim im Saale des Kinzinger Hofes ihre ſtark⸗ beſuchte Weihnachtsfeier. Der 1. Vorſitzende Metzeltin leitete weihevoll mit den Ulkerzeremonien und einem allgemein geſungenen Weihnachtslied das Feſt ein. Frl. Körner ſprach in ſinniger Weiſe den Prolog, während Herr Weinreich, der bekannte Mannheimer Lokaldichter und Jungulker, das ausgezeichnete Poent „Sie ſolle ſich erſcht ſelbſcht belehre“ zum Beſten gab. Mit „Valentins Gebet“ aus Fauſt ſang ſich Baritoniſt Schölles raſch in die Herzen der Zuhörer. Das gleiche galt von dem beliebten Reichert⸗ Quartett, deren Lied„An der ſchönen blauen Donau“ eine muſikaliſche Glanzleiſtung war. Ernſt Meiſters„Weihnacht eines ebenſogut gefallen, wie das gut⸗ gelungene Protokoll Rolf Schmitts. Frau Lotz gab mit ihrem weichen Sopran Regers„Wiegenlied“ zum Beſten und Frl. Körner begleitete am Flügel in de⸗ zenter Weiſe. Willi Walters eigene Rezitation„Der Fluch der böſen Tat vom geizigen Wirt“ brachte ihm be⸗ ſonders ſtarken Beifall. Auch dem trefflichen Tenor Schoß wurde nicht minder applaudiert. Zum Schluß kam noch mit ſeinem luſtigen„Pfälzer Gebabbel“ der ſtets gern gehörte Senior Nantl Wolf zu Wort.„Rodius fis“ löſte wahre Heiterkeitsſalven aus. Mit dem Violinſolo „Serenade von Praga“(Soliſten Winnewiſſer und Kinſky) und einer Ulkerehrung des verdienten Ehren⸗ ulkers Heinrich Harzheim endigte der ſchöne Abend. W. Schiffsjungen“ konnte Schwimm⸗Verein Mannheim Wie alljährlich, ſo veranſtaltete auch diesmal der S. V. Mannheim ſeine gern beſuchten Weihnachtsfetern ge⸗ trennt für die Jugend und die Erwachſenen. Im Kin⸗ zingerhof trafen ſich die Jugewoͤſchwimmer(innen] etwa 100 Köpfe ſtark, um am einladend gedeckten Tiſch ſich erſt bei Kaffee und viel Kuchen„Stimmung zu eſſen“. Der Er⸗ folg blieb nicht aus. Unter der aufopferungsvollen Lei⸗ tung des Herrn Schaef und Gemahlin konnten wir uns bei Kinovorſtellung, bei Max und Moritz, Hans Huckebein und reizenden Kindervorträgen mit der Jugend für einige Stunden wieder eins fühlen. Der gleiche feſtlich geſchmückte Saal ſah am Abend die Erwachſenen in froher Feſtſtimmung beieinander. Hier war Hollenbach der unverwüſtliche Leiter. In bunter Reihenfolge wechſelten Darbietungen der Geſangsabteilung oͤes Schwimm⸗Vereins, ein kurzer Gruß der Vorſtandſchaft und Vorträge der allſeits beliebten Lautenſängerin Elſe Wagner ab. Am beſten gefielen die reizenden Sachen von Hanns Glückſtein, wozu die Künſtlerin eigene Melo⸗ dien ausgearbeitet hat. Auch die Tombola fand viel An⸗ klang. Kr. Bei der Schwitzgebel-Privalmannſchaſt des VfR. f Acht Tage vor der offiziellen Weihnachtsfeier des Haupt⸗ vereins hielt die Schwitzgebel⸗Pripatmann⸗ ſchaft des VfR. ihre Weihnachtsfeier ab. Wie⸗ der hatten ſich die großen Nebenräume des Reſtaurants „Feldſchlößchen“, beim BfR.⸗Platz, in ein feſtliches Ge⸗ wand gekleidet. Der ſtrahlende Lichterbaum ſah wieder unter ſich eine Schar fröhlicher Menſchen verſammelt. Dem Charakter des Abends entſprechend war denn auch die Begrüßungsanſprache durch Herrn Fritz Kolb gehalten. In zu Herzen gehenden Worten ſprach er zunächſt über die Bedeutung des Weihnachtsfeſtes, um nicht zuletzt den Dank der Mannſchaft abzuſtatten für das lebhafte Inter⸗ eſſe, das der Verwaltungsrat des Vf., von dem u. a. die Herren H. Banzhaf, Ruppender, Langen bein, Pfoſch, Sportlehrer Alt uſw. erſchienen waren, be⸗ kundete. Herr Ruppender lobte das Zuſammengehörig⸗ keitsgefühl der Schwitzgebel⸗Privatmannſchaft. Das bunte Unterhaltungsprogramm wurde unter der Leitung des Mannſchaftsführers K. Schwitzgebel flott abgewickelt. Geſangsvorträgen des Rheiniſchen Männerquartetts unter ſtraffer Leitung ihres Di⸗ rigenten Gärtner folgten Solis von Herrn K. Hu⸗ ber, die ſowohl im erſten als auch im zweiten Teil ſtür⸗ miſchen Beifall hervorriefen. Den künſtleriſchen Darbie⸗ tungen, die durch Muſikvorträge eines Künſtlertrios des Philharmoniſchen Orcheſters unter der Leitung von Ka⸗ pellmeiſter Becker umrahmt waren, ſchloß ſich ein ebenſo gut gelungener unterhaltender Teil an. Hier war es insbeſondere Herr Köbele, der mit urwüchſigen Mann⸗ heimer Mundartvorträgen einen Bombenerfolg hatte und unzählige Dacapos ſpenden mußte. Dazwiſchen geſtreut waren Cabaret⸗Chanſons von Herrn Paul und das Anf⸗ treten einer humoriſtiſchen Schwitzgebel⸗Schwerathleten⸗ gruppe, die einen großen Heiterkeitserfolg erzielte. Einer prächtigen Tombola folgten Tänze aus neuerer Zeit. E. P. 40 Jahre Verein Mannheimer Briefmarkenſammler Dieſer Tage konnte der Verein Mannheimer Briefmarkenſammler E. V. auf ſein 40 fäh⸗ riges Beſtehen zurückblicken. Aus Anlaß dieſes Ju⸗ biläums veranſtaltete der Verein eine Ausſtel lung von Sammlungen der erſt ein Jahr beſtehenden Jugend⸗ abteilung. Alle Beſucher, einige Hundert, waren ſich darüber einig, daß die Jugendgruppe unter Leitung des Lehrers Heidenreich Großartiges geleiſtet hat. Der Werbeerfolg war auch dementſprechend gut. 5 Der Abend veretnigte die Mitglieder mit ihren Angehöb⸗ rigen und Gäſten auswärtiger Vereine zu einer ſchönen, würdigen Feier. Die einleitenden Worte ſprach der 1. VBor⸗ ſitzende, Stadtrat Ludwig. Nach Begrüßung der Vertre⸗ ter der Vereine von Heidelberg, Ludwigshafen, Franken⸗ thal, Wiesbaden, Speyer und Frankfurt führte Herr Lud⸗ wig aus, daß zwar keine Zeit ſet, rauſchende Feſte zu feiern, Trotzdem habe der Verein den Mut gehabt, ſeine Mitglie⸗ der zu einer einfachen, ſchlichten Feier zu bitten. Beſon⸗ deren Dank zollte er dem Vertreter des Landesverbandes Südweſtdeutſchland im Bunde deutſcher Philateliſten, Herrn Baurat Luce ⸗ Frankfurt. Mit großer Freude wurde da⸗ von Kenntnis genommen, daß die Generalverſammlung des Vereins beſchloſſen hat, das Gründungsmitglied, Herrn Karl Oſiander, zum Ehrenmitglied zu ernen⸗ nen. Im Anſchluß hieran ſprachen die Vertreter der aus⸗ wärtigen Vereine und brachten ihre Glückwünſche dar. Nach einigen Einlagen des Muſiktrios erzählte Rechtsanwalt Dr. Morgenroth unter großem Beifall die Vereins⸗ geſchichte in Form eines Tonfilms. Die Fortſetzung der Feier geſtaltete ſich recht abwechſlungsreich und gemütlich. Unſer einheimiſcher Schriftſteller und Humoriſt Jakob Frank brachte einige ſeiner Werke zum Vortrag, die die Lachmuskeln der Zuhörer dauernd in Tätigkeit hielten, Direktor Neuhäuſer amtierte mit fabelhaftem Geſchick als Zauberkünſtler. Hauptlehrer Euters ſang Eruſtes und Heiteres mit großem Erfolg. La. Verantwortlich: Richard Schönfelder. Samstag, 3. Januar 1931 Die Reichsbank am JFahresſchluß Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 31. Dezember 1930 hat ſich die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombard und Effekten um 727,8 Millionen auf 2 930,0 Millionen erhöht. Im Einzel⸗ nen haben die Beſtände an Handelswechſeln und Schecks um 400,0 Millionen auf 2 365,6 Millionen, die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln um 162,6 Millionen auf 20 610 Mil⸗ lionen/ und die Lombardbeſtände um 164,7 Millionen auf 256,0 Millionen zugenommen. An Reichsban knoten und Rentenbank⸗ ſcheinen zuſammen ſind 545,5 Millionen& in den Ver⸗ kehr abgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichs⸗ banknoten um 502,9 auf 4 778,3 Millionen 1, der an Ren⸗ tenbankſcheinen um 42,6 Millionen auf 439,1 Millionen, erhöht. Dementſprechend haben ſich die Beſtände der Reichs⸗ bank an Rentenbankſcheinen auf 7,4 Millionen/ ermäßigt. Der geſamte Zahlungsmittelum lauf ſtellte ſich unter Einbeziehung von etwa 1001 Millionen/ Scheide⸗ münzen und etwa 180 Millionen/ Privatbanknoten auf rund 6 408 Millionen/ gegen 6622 Millionen] Ende 1929. Die fremden Gelder zeigen mit 651,8 Millionen. einen Zuwachs um 200,5 Millionen A. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Devi ⸗ ſen haben ſich um 66,7 Millionen auf 2 685,0 Millionen. ermäßigt. Im einzelnen haben die Goldbeſtände um 0,2 Millionen auf 2 215,8 Millionen 1 zugenommen und die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 66,9 Millionen auf 469,2 Millionen/ abgenommen. Die Deckung der Noten durch Gold allein ver⸗ minderte ſich auf 46,4 v. H. gegen 51,8 v. H. in der Vor⸗ woche, diejenige durch Gold und deckungsfähige Deviſen auf 56,2 v. H. gegen 64,4 v. H. * Zellſtoffabrik Waldhof in Mannheim⸗Waldhof. Wie wir hören, findet in den näüchſten Tagen eine Aufſichts⸗ rats ſitzung der Geſellſchaft ſtatt, in der nunmehr tat⸗ ſächlich, wie die Verwaltung unſerem[Mitarbeiter auf Anfrage beſtätigt, die Frage der Verlegung des Ver⸗ waltungsſitzes von Mannheim nach Berlin beſprochen werden wird. Ein Beſchluß hierzu liegt noch nicht vor. Die Sitzverlegung ſoll jedoch erörtert werden. O Metallgeſellſchaft— Stolberger Zink.(Eig. Dr.) Die Metallgeſellſchaft hat per Ende 1930 die vor etwa drei Jah⸗ ren vererbte Option auf die Beteiligung der Erben des früheren Generäldirektors Weidtmann an der AG. für Bergbau, Blei⸗ und Zinkfabrikation zu Stolberg ausgeübt. Es handelt ſich lt. F 3. um etwas mehr als etwa 1,5 Mill. Mark Aktien zu einem Kurs von 230 v. H, die über⸗ nommen werden mußten. Die Geſellſchaft hat aber ſchon bei der Uebernahme Vorkehrungen getroffen, nach denen ihr jetzt erhebliche Verluſte nicht mehr erwachſen können. In der Verwaltung der Geſellſchaft wirkt ſie bekanntlich ſeit der Vereinbarung vor etwa drei Jahren mit der Groß⸗ uktionärgruppe Otto Wolff ⸗ Mansfeld zuſammen. OV. der Schultheiß⸗Patzenhofer Brauerei AG., Ber⸗ lin.(Eig. Dr.) Die o. HV. genehmigte einſtimmig den Ab⸗ ſchluß für 1929/30 mit wieder 15 v. H. Dividende für die StA. und 6 v. H. auf die VA. Auf verſchiedene Aktto⸗ näranfragen wurde von der Verwaltung mitgeteilt, daß auf dem Konto Wertpapiere eine R ückſtel lung in Höhe von 3 Mi ll./ vorgenommen worden ſei, da man nicht wiſſe, ob die Brauerei⸗Aktien bei der heutigen Allgemein⸗ lage ihren Kursſtand in der Zukunft behaupten können. Der Zinsſatz für die Guthaben der Kunden und Angeſtell⸗ ten, die in der Bilanz mit rund 35 Mill./ ausgewieſen werden, liege für längere Gelder nur augenblicklich höher als bei den Banken. Allerdings überſchreitet er bei Tages⸗ geldern während des größten Teils des Jahres den Bank⸗ zinsſatz um ein Geringes. Der Satz werde jedoch von dem Verein der Brauereien beſtimmt. Ueber die Verwendung der Reſerve und des Fuſtonsgewinnes könne man vor dem September 1931 keine Auskunft geben, da man die Entwick⸗ lung des kommenden Wirtſchaftsjahres abwarten müſſe. Die Aktionäre verlangten eine Beſchleunigung der Aus⸗ gabe der jungen Aktien, was von der Verwaltung zugeſagt wurde. Ueber das laufende Jahr wurde noch mitgeteilt, daß der Ausſtoß eine Minderung erfahren habe und daß die Lage gegenüber dem Vorjahr aus den bekannten Gründen ungünſtiger ſei. »Sowjet⸗Republiken im Laufe DELS- uxn Deuljchlands Aukoinduftrie an der Jahreswende Von Siegfried Doerſchlag II. Außenhandel Deutſchlands Automobilinduſtrie leidet nach wie vor unter dem Druck kapitalſtärkerer Auslandskonkurrenz, vor allem aber unter dem Expanſionsbedürfnis amerikaniſcher Rieſenkonzerne. Aktive Außenhandelsbilanz kann lediglich die deutſche Motorrad⸗ und unſere Reifeninduſtrie ver⸗ buchen. Bei den Motorrädern verteilt ſich der Hauptabſatz auf die Fabrikate DW der Zſchoppauer Motorenwerke AG., auf BMW und Zündapp. Im Reifenaußenhandel hat der Continental⸗Konzern überlegen die Führung, und faſt ausſchließlich durch ſeine Marke Continental, von welcher ſich die Autoreifen⸗Qualität Rekord trotz ihres Mehrpreiſes gegenüber allen anderen Reifen auch im Ausland ſehr gut eingeführt hat. Einer Autoreifeneinfuhr von 15 184 000 2 vom Januar mit November ſteht eine Ausfuhr von 20 104 000 gegenüber. Die Vereinigten Staaten ſind ſelbſtverſtändlich größter Reifenimporteur. Dann folgt Belgien vor Italien. Intereſſant iſt, daß die Union der dieſes Jahres rund 10 000 Paar Autodecken auf den dentſchen Markt zu bringen ver⸗ mochte. Der Motorrad⸗Import erreichte innerhalb 11 Mo⸗ naten Höhe von über 4 Millionen, die Ausfuhr deutſcher Krafträder 5,8 Millionen. Während die Vereinigten Staaten ſelbſtverſtändlich weitaus größter Importeur von Kraftwagen ſind, die Ein⸗ fuhr aus Frankreich und Belgien ſich dagegen ſehr verklet⸗ nert hat, iſt die Schweiz größter Abnehmer deutſcher Kraft⸗ wagen. Es folgen die Tſchechoflowakei mit 388, Oeſterreich mit 358, die Niederlande mit 274, Dänemark mit 207, Bel⸗ gien mit 177, Spanien mit 144, Jugoflawien mit 125 Stück PW. Sehr gering iſt der Abſatz nach Polniſch Oberſchle⸗ ſien— 4 Stück! und nach Polen— 23 Stück. Er beweiſt, wie unüberwindlich dieſe Zollmauern ſind. Die ſüdameri⸗ kaniſchen Staaten ſind dem deutſchen Exporteur durch die Autoinduſtrie der US A. entriſſen. Die Mehrzahl der 9 nach Argentinien, 4 nach Chile und andere in Südſtaaten ver⸗ kauften deutſchen Wagen waren Merecedes⸗Benz⸗Sport⸗ wagen oder deutſche Luxuswagen. Das trifft ebenſo für Indten zu. Zurückgegangen iſt der Export auch nach Ru⸗ mänien und Ungarn, während ſich die Ausfuhr nach Schwe⸗ den vergrößert hat, allerdings immer noch nicht an die Ex⸗ portziffern früherer Jahre herankommt. Der Abſatz nach Danzig iſt ob der polniſchen Sperrzölle betrübend niedrig. Einer Geſamtausfuhr von 3154 deutſchen Perſonenkraft⸗ wagen im Werte von 17,07 Millionen/ ſteht eine Einfuhr von 4 261 Pa W eim Wert von 20,3 Millionen/ gegenüber. Der Unterſchied zwiſchen PaW Aus⸗ und Einfuhr wird jedoch erheblich, wenn die Einfuhr von Motoren und Ein⸗ zelteilen, die in den Montagewerkſtätten in Deutſchland zuſammengebaut werden, mitgerechnet wird. Poſten 915 4 3 „mit Kraftmaſchinen verſehene Untergeſtelle für Perſonen⸗ motorwagen“ verzeichnet Einfuhr von 5 939 Stück und Aus⸗ fuhr von nur 314 Stück. Im Laſtkraftwagen⸗Export ſind die Niederlande unſer beſter Abnehmer.(268 Stück bis 2 To. innerhalb der erſten 11 Monate., 69 Stück bis 5 To. und 1 Wagen über 5 To.). Belgien bezog(einſchließlich Repa⸗ rationslieferungen) 133 deutſche 12—2 To., 38 Wagen bis 5 To., 2 über 5 To. Nach Sowfetrußland wurden geliefert 17 KW bis 2 To., 83 bis 5 To, 7 über 5 To.; nach Grie⸗ chenland 96—5 Tonner, nach Spanten 17 LKW bis 2 To., 58 bis 5 To., nach Argentinien 30 LKW bis 2 To., 35 bis 5 To., nach der Tſchechoſlowakei 51 bis 2 To., 26 bis 5 To., nach Jugoflawien 23 bis 2 To., 15 bis 5 To., nach Oeſter⸗ reich 36 bis 2 To., 10 bis 5 To., nach der Schweiz 33 bis 2 To., 12 bis 5 To., nach Frankreich 22 Stück—5 To. und 10 über 5 To., nach Chile 18 bis 2 To. und 6 bis 5 To. Der Reſt verteilt ſich auf Saargebiet, Luxemburg, Bulgarien, Großbritannien, Italien, Lettland, Schweden, Ungarn, Britiſch⸗Südafrika, Britiſch⸗Weſtafrika, Niederländiſch⸗In⸗ dien, Perſien, Braſilien und Auſtraliſchen Bund. Der Ex⸗ portwert deutſcher Elektrokarren wird bis Abſchluß des Jahres etwa 1 Millton J erreichen. Die folgende Statiſtik bietet Ueberſicht über Ausfuhr⸗ ziffern deutſcher Perſonenwagen, Laſtkraftwagen und Mo⸗ torräder. Bemerkenswert iſt der Rückgang der Laſtkraft⸗ wagenausfuhr in einzelne Länder. Er zeugt keineswegs von Unbeliebtheit deutſcher Wagen, ſondern iſt vielmehr (genau wie in Deutſchland) auf eine Sättigung des Mark⸗ tes mit Nutzwagen aller Typen und Omnibuſſen zurück⸗ zuführen. Aehnlich liegen die Dinge im Motorradausfuhr⸗ geſchäft. Auffallend iſt der Terrainverluſt in Rumänien. Ausfuhr deutſcher Kraftfahrzeuge Perſonenwagen, Tarif 915 22 1924 1928 1930 (1 Pionat Schweiz 169 356 516 Ungarn 70 204 36 Oeſterreich 135 735 358 Tſchechoſlowakei 23 393 388 Niederlande 160 433 274 Rumänien.— 198 10 Spanien 30 230 144 Jugoflawien— 196 12⁵ Japan 32.. Italien 47 95 39 Rußland—— 27 Polen—— 27 Braſilien— 8— Laſtkraftwagen und Omnibuſſe (915 at, bi, bꝛ, bg) 1924 1928 1930 Oeſterreich— 187 36 Schweiz— 9¹ 4 Ungarn— 189 9 Tſchechoſlowakei— 8 77 Niederlande— 594 348 Rumänien—— 11 Spanien— 193 82 Jugoſlawien—— 54 Japan———— Italien—— 10 Rußland 65 229 107 Polen 15 250 65 Braſilien— 9¹ 2 Motorräder (915 el) 1924 1928 1990 Oeſterreich 290 783 1155 Schweiz 111 176 600 Ungarn— 229 55 Tſchechoſlowakei 247 1282 1100 Niederlande—— 635 Rumänien— 302 95 Spanien——— Jugoſlawien— 25 129 Japon—— 41 Italien— 5 735 Rußland—— 340 Polen— 34 Braſtlien——— Die Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Automobil-, Motor⸗ rad⸗ und Zubehörinduſtrie iſt in dieſem Jahre bei weitem nicht ausgenützt worden. Deuſchlands Automobilinduſtrie hat ſchwere Kriſenjahre überſtanden; ſie baut heute vom Elektrokarren und kleinen DaW⸗Zweiſitzer angefangen bis zum„Großen Mercedes“ mit 200 PS Achtzylinder⸗Motor oder 200 PS. Maybach⸗Zwölfzylinder Typ Zeppelin alle gangbaren Typen in Perſonen⸗ und Laſtkraftwagen. Das Ausland hat bei ſeinem Vorſtoß auf den deutſchen Markt ſchwere Enttäuſchung erlebt. Deutſchlands Kraftfahrzeug⸗ Zubehörinduſtrie lelektriſche Geräte, Kugel⸗ und Rollen⸗ lager, Zahn radfabriken uſw.) befindet ſich, obwohl von der Auto⸗ und Motorradinduſtrie abhängig, vielfach in beſſerer Lage als die Autoinduſtrie. Der nationale Gedanke hat ſich nur im Inlands⸗Verkauf von mittelſtarken und großen Wagen durchgeſetzt. Das Jahr 1930 war als Kriſenjahr der deutſchen Kraftfahrzeug⸗ induſtrie, auch was deren Propaganda anbelangte, als Schonjahr bezeichnet worden. Es iſt zu wünſchen und zu hoffen, daß dies Kriſenjahr mit Jahreswende tatſächlich ſeinen Abſchluß findet, deutſcher Kraftfahrzeuginduſtrie und deutſchem Wirtſchaftsleben zum Nutzen! Mit Recht wird gerade in Kreiſen der Kraftfahrzeuginduſtrie darüber geklagt, daß des Deutſchen Vorliebe fürs Ausländiſche In⸗ duſtrie, Handel und Handwerk ſchädlich ſei. Denn das läßt ſich heute mit reinem Gewiſſen behaupten: es mag billigere Kraftwagen und Motorräder geben als die deutſchen, wirt⸗ ſchaftlichere und beſſere gibt es nicht! O Kaſſewitz u. Weyl, Frankfurt a. M.(Eig. Dr.) Die Geſellſchaft befindet ſich in Za hlungsſchwirig⸗ keiten und erſtrebt bei 200 000„ Paſſiven einen Ver⸗ gleich. Für nächſte Woche iſt eine Gläubigerverſamm⸗ lung nach Berlin einberufen. TUNG Abend-Ausgabe Nr. 4 Liquidationsvergleichsverfahren bei der Emil Heinicke AG., Berlin O(ig. Dr.) Die Hoffnungen, die die Verwaltung an die im Frühjahr 1930 erfolgte Sanierung der Geſellſchaft geknüpft hatte, haben ſich infolge der von Monat zu Monat fortſchreitenden Verſchlechterung der allgemeinen Wirtſchaftslage, von der gerade der Bqu⸗ markt beſonders ſchwer betroffen wurde, nicht erfüllt. Trotz größter Bemühung iſt es weder möglich geweſen, aus früherer Zeit ſtammende Terrain⸗ und Grundſtücksenga⸗ gemente und damit die in ihnen inveſtierten Kapitalien zu realiſieren, was bei der Sanierung für einige größere Engagemente angenommen werden konnte, noch gelang es, neue Aufträge in einem Umfang zu erhalten, der wenig⸗ ſtens zur Deckung der laufenden Geſchäftsunkoſten aus⸗ reichend geweſen wäre. Auch traten neue Ausfälle bei alten Engagementen ein. Da die zur Verfügung ge⸗ ſtellten Bankkredite erſchöpft ſind, ſieht ſich die Verwaltung gezwungen, an die Gläubiger der Ge⸗ ſellſchaft heranzutreten. Zu den bei der Sanierung vor⸗ handenen Gläubigern ſind neue Warengläubiger nur in veihältnismäßig geringem Umfang hinzugetreten. Es wird die Einleitung des gerichtlichen Vergleichsverfahrens beantragt werden. Als Folge der Zohlungseinſtellung der Emil Heinicke AG. werden vorausſichtlich bei der Magdeburger Bau⸗ u. Kredit AG. größere Ver luſte nicht zu er⸗ warten ſein. Der von der Emil Heinicke AG. in An⸗ ſpruch genommene Bankkredit, der zur Hälfte von der Magdeburger Geſellſchaft verbürgt iſt, iſt durch Sicher ⸗ heiten gedeckt. Soweit bei der Realiſierung der Sicher⸗ heiten Ausfälle entſtehen ſollten, werden ſich dieſe vor⸗ ausſichtlich in ſolchen Grenzen halten, daß ſie aus Gewinn⸗ ertrügniſſen des Unternehmens gedeckt werden können. Es iſt jedoch mit der Möglichkeit zu rechnen, daß die Geſellſchaft trotz befriedigender Umſätze im Jahre 1930 bei der Bilanzaufſtellung für das verfloſſene Geſchäfts⸗ johr auf dieſe Sachlage in ihrer Dividendenpolitik Rück⸗ ſicht nehmen wird. * Konkurs der Stahlwarenexporifirma Bergmann u. Co. G. m. b.., Düſſeldorf.— Forderungen der Großbanken. Zu dem Konkursantrag über dieſe Geſellſchaft, die ſeit zehn Jahren hauptſächlich die Ausfuhr von Solinger Stahlwaren betreibt, verlautet, daß hauptſächlich das Bankhaus J. F. Schröder in Bremen und daneben einige Düſſeldorfer Groß⸗ bankfilialen(DD⸗Bank, Danatbank ſowie Commerz⸗ und Privatbank) mit insgeſamt über 600 000 4 betetligt ſind, wogegen die Geſamtſchulden ſich auf ungefähr 1 Million/ ſtellen. Die Düſſeldorfer Banken ſollen für ihre Forderungen größtenteils ausreichende Sicher⸗ heiten haben, weniger dagegen das Bankhaus Schröder. . Das Problem des wirtſchaftlichen Intereſſenausgleichs In ihrem letzten Wirtſchaftsbericht ſchreibt die A D C A. u.., daß man von zwei Ausgangspunkten die Geſundung der ͤeutſchen Wirtſchaft erfolgreich beeinfluſſen zu können hoͤfft, einmol auf dem reinen Verwaltungsgebiet im Rah⸗ men einer grundlegenden Sanierung der ſtaatlichen und kommunalen Finanzen, die der Wirtſchaft eine Er⸗ leichterungihrer öffentlichen Laſten bringen ſoll, und zum anderen unter Mitwirkung an einer in die Wege geleiteten Neugeſtaltung auch der priva⸗ ten Kalkulationsgrundlogen. Daß die hier beim Preisabbau einſetzenden Bemühungen unter dem Zwang der gegenwärtigen Notlage ſich den verſchiedenen und im wirtſchaftlichen Geſamtprozeß zeitlich folgenden Warenherſtellungs⸗ und Verkaufsſtuſen gleichzeitig zu⸗ wenden mußten, iſt naturgemäß ein Umſtand, der eine Erleichterung für die von der Regterung vielfach unter freiwilligen Vereinbarungen eingelefteten Moßnahmen nicht bedeutet. Dabei wird allgemein die Notwendigkeit anerkannt, möglichſt raſch zu einer Konſolidierung der Verhältniſſe zu gelangen, ſchon um der Wirtſchaft erneut feſte Kalkulationsgrundlagen zu geben. Andererſeits erklären die zahlreichen tiefgreifenden Störungen manche Gegenſätzlichkeit der Auffaſſun⸗ gen über die zu beſchreitenden Reformwege, um ſo mehr als die Weltwirtſchaft als ſolche vielfach vor den gleichen Problemen ſteht Die Mannigfaltigkeit der ineingnder⸗ greifenden Wirtſchaftsbeztiehungen nötigt daher heute ſtär⸗ ker als ſonſt zu einem ruhigen Abwägen aller neuen Sachmomente, die— fe ſchwieriger ſich die Geſamtlage geſtaltet— deſto zahlreicher vorgebracht mer⸗ den. Denn nur ſo läßt ſich vermeiden, daß über manchen anſcheinend unüberbrückbaren Gegenſätzen in einzelnen Intereſſenfragen die Gemeinſamkeit des großen Zie⸗ les einer Strukturfeſtigung der geſamtdeutſchen Wirtſchaft verloren geht. 2 3 2 3 8 1 Aktien und Auslandsenleihen in Prozenten 35 8. 25 5085 5 0. 1 0 125. ö Alka Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung e, nee Siet ee e e D re r 8 2 g. 2. 8. 833 2. 9. uderus Eiſenw. 46,15 47. ohenlohe- Werke 93.—— Schultheiß... 159,5 161.0 ing⸗Cement 2650 2ÿ15 Mannheimer Eftektenbörse amine.., Konſerven Braun 40.— 40 Scud. Bernelg 25.— 25.— 4% Teri aun———.—, Sparten. Waſſer 18e 19 e A 8 2 8 0 2. 3. Gbönit Bergbau—.— 86,.— kraus& Co. Lock 78,— 78,— Sellinduſt. Wolſt 13 0 1650 4%„ Bagd.⸗Eiſ 20—— Tbem. enden 42.75 42.75. als 141 148,3 Wittener Gußſt, 34,— 34,.— Bab. St.-. 1 23.50 J8.80 J AC. 1. Settnd 58.50 79780 Süd. Zub: 188 0 460 4%., an 20—— Chem Gelenk.. 58 36— File gerſdas. uno ung Stage de, de Weit N. ee e de Fe dded Ker de s 80 80 50 Seown, Grverf 7050 2880 Spind chede. 200,0 2000 Lacie. Wale.— 1 785, Bete n. 320 Chem uber. 31 3%— f duden ae 1 80 3735 Steer dh. 6035. een Sab 92, 62, Dalnler⸗Ben, n.— fag Feihung Mandan 88 60%% Wan ee ee lee ens,, 980 pl B 788 Eben Uranus 3— 3.— Gedr Jungbans 827 82435 Sachers er inh. 4880 448 ellſtoff Verein, 41.— 41. 10% Mom Gold 1000—.— Deutſche Linol. 98.— 198.0 Ur u. Laurahlltte 94 75 35.50 62. 62.25 4½ Ung Str. 18 16.50 18,50 Concord Spin 32.— 81.— Stolberger Zinkh. 48,50 44,50] Zellſtoff Waldhof 92.— 84. r Sele ahr 6— 6— Jer. Stabiwerte 5.— 88.— 1 9450 Per. benaſch. Jef. f1.— 71—%% 19 Sit 14 24. 22.— Conti Gacutſch 1070 109.0 gagla porzenan 2375 1370 1d. erbt. 1390 135 iſch⸗Oftafrika 65,50 66.— 8% Gold 67.— 67.— Gebr. Fahr.. 7 5.* etallg. Frankf.—.— 69.5 8„ 3.. 8 Raltwok. Aſchersl. 124 181, Fgucker„ 188,0 185.0 9% Farben Bb. 28 86,50 96.50 J. G. Farben 129 1275 fndustrle-Aktien ie 1 1 0 680 750 8 1 0 9 N 1 0 5 5 Se e 55 15 69 u che 4 875 1970. gane 15 1 Saduche ant 133.0 189.0 10/ Grkr. Mt. Pn. 109 p 109.0 enntnger fe. St. 779 1200 Moes Sten 78e e e dec et. 20. 4% Ants 24.80 55 Df knant. k. 21 50 205 g d. feen. 1690 08 Tel oer dr 8850 8859 Pee 5 n 1%„„ ds 110 S eg e Volg S Häfner 14 147 2% il 12.— 12.— Deuiſche Erdöl. 59.— 82.— Kohn gend R 1050 Frelverkehrs-Kurse „139.0 193. öfferh. Oindg. 105.0 493. erurſen—.. 3 e„Gußſtahl.. ft— 24.. 15 5 5 Sen a die 1090 1100 geg an 2269 4390 Saned Sorg. 19 1380 Beil. Se e e e eee e e eee 8885 ee Kae 48 5 7 e 418 1 5 Werger. 128.0 125,0. Rahm Kay.—.— 10.— Wayß 4 Freytag 39.— 39,88 Transport-Aktien Dele L 125.75 Neun k 7 93.— Jarziner Papier Sabre den 2200 200 cle mile icb0.— Pg.. ge.. 150 des Rag ogg g Ju. Weiß, Fganeengpahn. 7— 4980 Heu fſc enſeaßol. 3,5 2000 gere ke 210——.. erf Ha 1 3 fälz. Mühlenw 1080—.—— e 5 ner wee 2. 62.75 84.— Zengoſf Aſchffbs, 1285 12— Alle der u. Ste 1130 1130 0 1—.— 85 Roffhäuſer Hütte 51.50—— 95 10 f dann 1190 1180 Ben: Ag Perz befe 125 0 125,0 Port. gem Held. 62.— 67.— Bd. Maſch. Durt. 115,0 115,0 Rütgerswerke 4375 48,5„ Waldhof..50 Sund elfen dan„ 14———.— 0 B Deſch. Ricken 8 drs, 3 Scars Flor, 10 150, Glete Ke 1170 1440 Stem Beg. Bei 40.— 76.—„ Walddof—— 88.50 Seſt. Stelen F. Dips Maſchin.. e, Jalrugltte. 3808 85 fl. Glanze Kit. de. den Planen, 40.85 Eſchdaun p rer 1270 127.0] Rheinmüthienw. 100.0 100.0] Brown Boverf 19.— 79.— Saane Arent 19.— 12650 78.— 79. Dalttmote Ohie Dresd. Schnellpr. 34,25 84.25 einde Eise. 135.0 13/0 8. 98 98 98 cee 50.— Had. Aſſ 94.— 94 Fart g de 12— 71— Sement Heldelbg. 65,25 68.— Schuder, 955 5 55 1120 Raſaler W8 18— 13— Se. Hetarlchbahn Dirt 5 2—.— Farl andern 8900 Ver Slabtwerte 55068 5750 Lelgerdbalt 2 ad. ekurang——. 2— 71.— en eidelbg...„* 5* N„ 5 inri 5* Ur, oppwer 88 el Schuhfab⸗. 55,50 C8.— B. Stahl 55 8 125.0 1250 1 t. Verf 18,80 18,50] Wanß& Freptag 40.— 40. arſtabt.—.— F F apag... 61.— 62,25 Hüſſeld.Eiſenhol. 46.25 40.25 885 5 v. d. Zyp 125.„ 5 Raund. Deich 25 25. Zenftoff Walddef 92— 880 Spade abt—— e Terminnotierungen(Schluß) eee e dee e ee eee 105 Age 2050 200 Sdchel 2 de . Tdenche—— 20— 28— N 9550 9250 90 bl 15 75 70.25 74 Nordd Ant 610 6265 Elektr. L 92.— 92,75 duden Lier 45.5 45.75 Vogtland Rach de is Slanan anders emiſche Z 28.— Bankf Brauind. 96,. d Holzmann i 18 5 5 5 ö ektr. Lieferun 5 U 45,75 48.75 5 8 0 ad 8 Frankfurter 1 9 9 1 0 1058 Eb. Brockhues. 34,— 84.— N Bantpe 1205 1295 Ilſe Bergbau 1211 5 Verein Elbeſchiff.—. 515 1. 107.0 109 5 We 5 1 7 Dolgt& 815 148,0 148,0 N ub 5 armſt. u. Nat. 138, Ba„ u. W. 127, 5 ali Aſchersleben 5„ sdach& Co..———.— Magtrus.⸗G.. 12.— 338 Wanderer Werke 37.7 8 2. reer 5 3 0 e ee N Berl. gandelegel 187 15 Aa ee 1 5 5 0 Sank-Akilen A 1 8 8„ 15 2200 5555 5 elchsanl 5 100. ellen Bank 95.25 98.„Atlant.⸗ e bank 5 ii Weſteregeln 1810 139, 5 82.— 83,25 Enzinger Werke 68 95 Manskelder, 25 950 2 „ Welden, dete 8. D. He. e wech Jh.s Js Ded E Han. 8 103 9 Faru u. dan, 0 445 K. garſbt. 89 22— Bank J. Branere. 9 80 9e 80 Cichw. Bergrwert 1075 1970 fert e Kugid. 40 8980 Terminnotierungen Gehluß) Ublöſungſch.. 52.50 53,20 D. Ueberſee⸗Bank 75, 75,.— Dt. Linoleum 98.80 108. Deutſche⸗Disconto 106,7 112,0 Klbcknerwerke 5425 55.— Harmet Bankver. 100,0 100.0 Eſſenersteinkohl.——/ Maſch. Buckau⸗W. 98.— 99,50 Lesch ohne 5 20 5,40 Dresdner Bank 105.5 1008 Dt. gerlag. 40 1300 Dresdner Ban dds dc Labmeber& Go. 115,0 116,0 Berl. Handelsgef. 1185 120.0 Maximil Hütte 1410 140, Ang. Di. Gredit 98.— 98. rd. Goldſchaidt 8 80. D. Wertb. Gold). 1 5 Dresd. Schnellpr. 95. Ae ſür erkehr 455. 4850 Mannesmann.. 84.— Fon. u. Pri 8s 110 Fader Ofeiſtft. 38.— 80.— Mech. Web, Lind. 58.— 250 Bank f. Brauind 95,50 100,5 Harpen. Bergbau 7650 79 D. S a 5 91.50 40 Feten dee 1870 1540 99 5 4050 69.50 Di Relchdd. Votz. 1 5 Mansfelder 8 57 f u. N.-B. 1435 145,5 5 8 1 5 3 5 7 re 90580 86.50 armes Banton 175 1710 deſch Elſ. u. St 1 5 93 7¹ 55—. 7 1 1 4 N 5„. 7 5* 1 15„ Affati ind. A. G. 5 1..„ 5 8 5 5 905 1 5 8 Nordb. od 27 905 Miag Mähen ga 8 8 Hensche geen 1062 1102 eee 78 55 1 8 1115 2155 5 87 75 abt Vereinen 1 5 184.0 daelbeehrgeg 1895 1590 dwigsb. 28—.— 81,— Urnberg. Verein—. 7 e 1 43,25 48, 5 1 1„ 75.— Felten& Guill. 1„ Miag⸗ en. 5 1 5 2 120,0 8 169, . W S e Se Erd d 270 77 Lare race. 88— 8 Ag. Glettr⸗Geſ.7 96,25 Monieratin— 40— 40. Deedner gans Jg 102 75 Eobning. Ni 2 Genen 1960 1050 Lende n Peg. 1109 1129 Ja. Sierre 1290 486 CC%%%/ ̃ d.;,, ¼ ff ⅛... 2„ 5 Eßlinger Maſch. 28, Nan! tavi Mi 5 eſterr. Creditbk. 27.35 28,50 5 eutſche Discomis. Klöckner Werke.„ 238, 5 2 7 Reichsbant 226.7—.— Ettling Spinn ü 113,0] Buderus Eiſen 48.—.— 11755 Vergdau 56.— 56.— Reichsbank 228.0 2810] Gebhard Legt 65,25 68.25 7 Dresdner B. 110,0 1120 Köln-Neueſſen B. 68.— 70,50 82% Grkr. Nh. 28 14.25 14.25 Rhein. Ereditbk..d Cement Heldelbg. 65,50 68.— 146 0 150.5 Rhein Erebitbk.———— Gehe& Co.. 36,15 36,15 Nat. Automobile 7 1 75.⸗G für Verkeht 48.50 49,75 Mannesmann 62.50 84, 8% Preuß. fall———— bein Oyp.⸗Bt 139.0 193.5 9& Schleich. 84.——.— Compan Hiſp. 254,0 257.2 R Braunkohlen 14600 114.0 Süddeutſch. Disc.———.—Geiling& Co. n/ N e 1 0 5 5 Allg. Lokals 1125 1140 Nansfelder 32.75 33,50 5% Preuß. Rogg..„ m ahr Gebr. Pirm.— 5, Contin. Gummi 110.0 405.0„Elek.(Rheag) Frankf. Allgem—.——.— Gelſenk Bervwe 09,25 82.— Nordd. Wollkäm. 43,25 48.50 Dt. Reichsb. Bz. 85.55 85.75] Metalldan; 68,15 70,— % Süd. Feſtwb.02 202 Suüdd. Boden-. 1410 1390 J. G Farben. 128,0 128 Rh. Stahlwerke. 87— 68,50. Genſchow& Co, 48,— 48.75 apag 61.35 63.25 Mitleldiſch. Stat, i Südd. Disconto—.——. 80„Bonds 29 85,— 67.50 Daimler Ben 21.50 22,.— Riebeck Montan— 2 industrie-Aktien Germ. Portld.⸗Z. 72,— 72.— Oberſchl. E. Bed. 35,— 35.— Hambg.⸗Südam 154,0 155.0 Rordd. Wolle 42,25 44.— 87% Grkt. M. abg 75.— 75,.— Wiener Vankver..65.65 Feinmech. Jetter 49.— 40,— Deutſche Erddl 60,.— 61.75 Rütgerswerke 44,— 48, Gerresbeim. Glas 68.— 86.— Oberſchl. Koksw. 68. 69.50 Hanſa Dampf 122,0, Ober bedarf. e 8% Rh.⸗M.⸗Don 65.——.— Württ Notenbt 135.0 185.0 Fel. 3 N e— 500. 9 Schuckett... 108.0 113.0 1 e 1120—.— Gel. f. elektr. Um. 69.— 98.88 5 Roppel 25 775 8 Voyd 1 1 85 2 18 e 1 5 2805 rankfurter Gas 118 1 Linoleum 1„ Hals 1 5 erwerke., 85 4 a 5 124.0 0..—Orenſ,& Koppel 42 10% Bab. Kom Gd. 86,— 86.— Autanz. 160.5 161.7 5 Pot Wit 1538 15,25 Nicht u Kran. 1060 1440 Sig. dear 1360 1350 Aleranverden 325 3— Goldßcd. Th. 38445 101.5 Allg Clettr- Ge. d 35 98.50 Oftwerke 12 13200 0 1605 1817 er 106,0 33% Südd Zucker 138,0 185, 2 38.— Th. 35,15 36,25 5 8 ö ae ele 2 98— 99.80 ee eee 1 e ee 120. Sven Tändſt. 7 235,0 flfg. 9 9 98 85 Gunner Werte 38.28 89,28 Penn ben 88.50 56, 8 ene 4470 3 75 piles eee 5 1495 „Hyp. 24. 25 99.— 69. annh. Vers.. 25.——.— oldſchmidt 1 den 5 9 5 5 lig. Elektr.⸗G. 5 2 8 5. r n Po 5 5 b f 8 1 n 142, 5 5 Selens N. du 32.— 32 50 3 15 Guln 76.— 79. Ber. Glanzſtoff—.——.— Alſen Portl.=. 1040 105.0] Greppiner Werke—.— 81.75 Fazer Nag 65,50 66.25 Jaga 105,5 108,2 119. Braun u. B. 145,7 151.2 %„K.-8 90,— 86,75 Transport-Aktien Grün& Bilfinger 168,0 166.0] Gelſenk Bergwk.50 82.— Bet Stahlwerke 57 59.50 Ammendorf Pap. 94.75 95.35 Grizner Maſch. 32,— 81,75 Ryeinfeldengraft 184.9 138,5 Suderus Eiſenw. 7— 5e Ag. Elektrizität n 7%„„ 10-11 94, 84.—.„ Gesfürel 85,— 83.— gellſtoff Aſchaff, 71.— 72.— Anhalt. Koßlenw 81.— 52/5 Gebr Großmann 166 Mein. Braunk. 146,5 1500 Fharlottb. Waſſen 78,— 79,75 A0. Siahlwerte 66,25 79,5 ni 88.— 66.— d Straßd 0 1 75 Jau& Nen 9 7715 Goldſchmidt 36.— 38.— Zellftoff Waldhof 91,.— 95,.—Aſchoffog. Zellſt 99— 1180 Nude e 8812 51— Riel 53 1 1 n Hiſpans 90 0 Rö.⸗Weſtf Elektr. 5 130. 5 25 5 a. anfwerk. Füſſen 2, 0 4 Augsb. N Maſch„ 61.„ ein. Elektrizit. 0 5 ont. Cautſchone. 5„0 A. Riebeck⸗Mont 73—— beim. Sta 89.— 80.— erde nog. 22. Hilpert Armatut 059 2850„ kbein. Möbeiſtoff 25.— 25,50 Dal mler⸗Benz 22. 2,75 Kügerewerke 4388 487 5 9791095 910 80.50 89.50 Oeſter. u. St. S. irſch Kupf. u. M. 116 0 115.0 Berliner Börse Balke Maſchiner 119.7 119, Hadern! 61.50 61,30 Rhein.⸗W. Kalk.——,— Deſſauer Gas 99,75 108.7 Salhdeifurth Ram 196.0 204,5 T ehdbe dig 89 80 87.5 Montan-Aktien oc e ker 30.85 94 Festverzinsliche Werte 9% W cen een 05 908 Sah e. Fam d 90 Miebeh n 72— 7250 W 90 1080 Ser Su 1109 1250 4½ eteining. L 87.80 87.25 85 olzmann, Phil 5 o Roggenrentb 8, 68 Bayer. Celluloid, ,] Hammerl Spinn 8.— 19, Riebe ontan 74. 77. t. Linoteumwk. 98, 0 Schubert& Salzer 119.9 125.0 1% 4% Pr.. B. Lis 86.50 87 Eſchwell Bergw 196,0 196.0 e tee 3225 Bahr. Spiegelglas 32.75 32,50 Hann. M. Sgeſt 3 Roſtger Zucker 33.50 52.50 Dynamtigl. Mobe 61,50 62,75 Schuckert n Es. 07 1185 1 Gelſenk. Bergw. 90.— 81.— 60% Reich sant. 27 85.50 85,50 89% Landſch. Rog 750 750 F. P. Bemberg 43.— 49. 540 8 Gum. 28.—Kücktforth. Ferd. 49.— 44.— Flellrizitäts⸗Lief.. Schulth ⸗Patzenh. 109.5 168.8 Ban Aktien Ilſe Bab St a 168.0—— Inag Erlangen 70.— 20. Ade 50 88 ee 8 12.15 Bergmann Elen 105,0 10.0] Harkort St Pr..— 8e Rütgerswerſe 44.— 48 88 f dick e get 106 117 Stenere Kbalske 2445 148.5 Aug. D. Ereditb 97.50 91,50 5 5 St. A 32.— 82,— e.12.25 4„e Oeſt. Schaß 59.50 5 Berlin Gubener 136,0 185,0 Harpener Bergb. 78, 77.50 Sachſenwerk. 78.— 79.50 Eſſenerstlemkohl—— d Svenska.. 274, 2780 B iſche Bank 135.0 1350 Kalt Aſchersleben. ohne igrecht 5 1 4%„ Goldrenke 28,— 26,15 Berl. Karls. Ind 42,75 43,25 Hedbwigshütte 80,50 80,50 Sächſ. Gußſtah!l—— 49.— Farben 1240 128,3 Leonhard Tietz 100,7 102.0 Kalt Salzdetfurth 194,0 203,0 Kamm Kaiſersl 8 4%„ Rionen 145. Berliner Maſchd 30,25 31.85 Heilmann Imm. 24.— 23,— Salzdetfurth. 194.0 200,5 Feldmühle. 102.5 103,5] Ber, Stah werke 57.25 59.50 Harmer Bantver. 100.0 100.0 Kali Weſteregeln 129.7. Karſtadt Rud. 67.— 71.50 8% Bad, Kopten—.. 44%, cand. ente 1,30 130 Uraunk. u. Brbken 110, 110,2] Olper Maſch. 80.50 80.50 Sarotti 80,— 80.30 Fe len& Guth 75,5 80,25] Deſteregel Alkali 1330 139, Bayr. Hop u. Wb. 128.5 27 Kiener:„ 4 88%, glein Sch a dec 1040 1030 67% Erker. Ng. 2. 13.90 14.10 4½½„ Sid. 215 205 Er.⸗Beſigh. Delf 4 50 4850] Hindrich Aufl.—.— 56,— Schleſ. Elekt. Gas—,— 100,0 Gelſent Bergwk 81.25 84.— Seube Waldhof 90.50 84,30 Jom u. Drivatd 108. 111.0 Mannesm. Röbr 61.50 68,25 Raort Heilbr.—,— 158,0 5% Prß. Falſanl,.—. 6¼0½„ Pap.-R.——„ Bremer Vulkan 100,0 1000] Sirſch Kuvfer Hugo Schneider 75.— 78.— Gesfürel„ 66. 93.50 Stavio Minen 51,45 52,25 ö 6 3 PT A benig⸗ aus⸗ ä lle g ge⸗ h die Ge⸗ vor⸗ ur in * = 0 * winn⸗ n. f ß die 1930 chäfts⸗ Rück⸗ u. Co. anken. t zehn We r dem ſedenen genden ig zu⸗ elne? unter fühmen rdigkett 5 ug der erneut n. 18 ifenden ffaſſun⸗ o mehr gleichen nander⸗ ian e 2 8 30.8 138.0 12 2050 62.75 58 ö 1275 132.0 56,— 57.55 1428 1450 145,7 151, 66.25 70,%25 127 1302 43,85 45% ö 99— 2 119.0 1250 9 2745 27300 1005 7 102.0 10 51, 45 99 8 4 Samstag, 3. Januar 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 4 Jeſtere Vörſenſtimmung mit Kurserhöhungen In Spezialwerten rege Umſatztätigkeit— Kursgewinn der Kaliaktien von—%½ v. H. Deckungen der Spekulation— Erleichterung am Geldmarkt Mannheim feſt Auf Deckungen und Meinungskäufe der Spekulation an den Hauptbörſen⸗Plätzen, die veranlaßt waren durch die Diskontermäßigung in Paris, war auch die hieſige Börſe befeſtigt. Farben zogen auf 127,5 an. Linol. auf 103, Höher notierten ferner Zement Heidelberg, Daimler, Rhein⸗ elektra und Waldhof. Von Bankaktien waren Dedibank 1 H. feſter. Verſicherungsaktien blieben unverändert. Am Rentenmarkt beſiand auf Anlagekäufe des Publikums hin Nachfrage nach 65015 9fan green unter Bezugnahme des 8 v. H. Types. Frankfurt feſter Im heutigen Vormittagsverkehr war man wegen der Tendenzgeſtaltung zum Wochenſchluß noch geteilter Mei⸗ nung. Auf der erhöhten Baſis der geſtrigen Abendbörſe taxierte man gut behauptete Kurſe. Die Umſätze blieben jedoch klein, da man ſich über die weitere Entwicklung der Streikbewegung an der Ruhr noch keine Klarheit machen konnte. Andererſeits befriedigte aber der feſte Schluß der Newyorker Börſe. Zu Beginn des offiziellen Börſenver⸗ kehrs ſetzte ſich dann eine feſtere Stimmung durch, da auf einigen Märkten kleine Kaufordres eingetroffen waren, die durch die ſeitherigen Abgaben der Kuliſſe auf leere Märkte ſtießen, ſodaß gegenüber der geſtrigen Abendbörſe neue Kursgewinne eintraten. Das Geſchäft war im all⸗ gemeinen nicht umfangreich; nur in Spezialwerten ent⸗ wickelte ſich etwas Umſatztätigkeit; die Kursbeſſerungen be⸗ trugen hier—4 v.., ſonſt jedoch einheitlich 12 v. H. Mehr Intereſſe 5 ſich auf dem Elektromarkt; Siemens mit plus 4% v. H. und Geffürel mit plus 3 v. H. ſtanden im Vordergrund, A. E. G. und Schuckert zogen je 1 v. H. an. Von chemiſchen Aktien gewannen J. G. Far⸗ ben und Deutſche Erdöl je 1 v.., Metallgeſellſchaft und Rütgerswerke bis 1 v. H. Kaliaktien verzeichneten Kursgewinne von—47 v. H. Montanwerte waren ſehr ruhig. Mannesmann trotz des ungünſtigen Röhrenberichts um 1 v. H. gebeſſert. Stärker anziehen konnten noch Deutſche Linoleum(plus 4 v..) Am Bankenmarkt eröffneten Reichsbank 3% v. H. höher, die übrigen Bankenwerte blieben behauptet. Süddeutſche Zucker zogen zunächſt 1 v. H. an und konnten ſpäter ein weiteres Prozent gewinnen. Kunſtſeidenaktien 1 v. H. feſter. Am Anleihemarkt blieben Deutſche Anleihen ruhig, lagen jedoch kursmäßig etwas feſter. Ausländiſche meiſt höher. Auch im Verlauf erhielt ſich die feſtere Tendenz, doch ließ das Geſchäft ſtark nach. Die Kurſe konnten ſich jedoch erneut um 1 v. H. befeſtigen. Von Bauunternehmungen wurden Holzmann ca. 4% v. H. höher taxiert. Am Geldmarkt war Tagesgeld leicht und zum Satz von 5 v. H. angeboten. Am Deviſenmarkt machte die Ver⸗ ſchlechterung des Markkurſes weitere Fortſchritte. Mark gegen Dollar 4,20, gegen Pfunde 20,3996, London gegen Kabel 4,8560, Paris ſchwächer 123,73, Mailand 92,74. Madrid 46,38, Schweiz 25,05% und Holland 12,0648. Berlin angeregt, 5 und lebhaft bei höheren Kurſen Die heutige Wochenſchlußbörſe eröffnete in feſter Hal⸗ tung. Nachdem vormittags in der Hauptſache durch die ſich widerſprechenden Nachrichten auf dem Streikgebiete noch eine gewiſſe Unſicherheit geherrſcht hatte, traten zu den erſten Kurſen die anregenden Momente wie die Pariſer Diskontſenkung um 2 v.., die auch für die deutſche Reichsbank neue Möglichkeiten in ihrer Diskontpolitk er⸗ öffnet und der feſte Schluß des geſtrigen Newyorks, mehr in den Vordergrund. Auch der Jahresbericht der Reichskredit⸗ geſellſchaft machte einen günſtigen Eindruck. Die Beſſerung des Stickſtoffabſatzes Ende Dezember 1930 regte am Farbenmarkte an. Montanwerte profitierten von Meldungen, die von einem Abflauen des Streikes wiſſen wollten. In der Hauptſache handelte es ſich aber um Deckungen der Spekulation, die, da ſich bei ver⸗ ſchiedenen Werten ein Vacum nach oben herausſtellte, zu mehrprozentigen Beſſerungen führten. Kunſtſeidenwerte lagen auf holländiſche Deckungsnachfrage beſonders feſt, Aku erſchienen zunächſt mit plus⸗Zeichen und kamen ſpäter 29% v. H. über geſtern zur Notiz. Ueber den Durchſchnittsſatz von 1 bis 3 v. H. hinaus ge⸗ wannen Kaliwerte, Dt. Linoleum, Chade⸗Aktien, Gesfürel, Siemens, Reichsbank und Holzmann bis zu 5½ v. H. Nur Thür. Gas machten mit einem Rückgang um 1½ v. H. eine Ausnahme. Von Anleihen zogen Altbeſitz auf 53 v. H. an. Am Geldmarkte machte ſich eine Erleichterung be⸗ merkbar, Tagesgeld ſtellte ſich auf 5 bis 7, Monatsgeld auf 6% bis 8, Warenwechſel blieben 5½ v. H. etwa. Nach den erſten Kurſen ſetzten ſich die Steigerungen zunächſt fort, da angeblich auch für Prager und für Wiener Rechnung Deckungen vorgenommen wurden. An der heutigen Börſe verkehrte auch der Kaffee⸗ markt in freundlicherer Haltung. Die Beſſerungen be⸗ trugen 3 v. H. erhöhte Nachfrage, die teilweiſe durch Reichswechſel befrie⸗ digt werden konnte. An den übrigen Märkten hielten die Deckungen bis zum Schluß des Verkehrs an. Die Börſe ſcheint hinſichtlich einer Diskontermäßtigung Erwartungen zu gehen, die aber zumindeſt als ſtark ver⸗ früht anzuſprechen ſind. Die Schlußkurſe lagen bis zu 3 v. H. über der Eröffnung. Schleſiſche B⸗BAG., Wer⸗ ger, Rhein. Braunkohle, Salzdetfurth, Schultheiß und Kunſtſeidenwerte gewannen bis zu 4,25 v. H. Vernach⸗ läſſigt lagen Reichsbank, Ilſe und Svenska. Hafer lebhaft, feſtes Weizengeſthäft, Roggen ſchlecht unterzubringen Feſter Verlauf— Anhaltende Nachfrage für Berliner Produktenbörſe v. 3. Jan.(Eig. Dr.) Die Produktenbörſe nahm am Wochenſchluß einen feſteren Verlauf. Das Inlandsangebot von Brotgetreide war ziemlich gering. Für Weizen hält die gute Nachfrage infolge des ſcharfen Vermahlungs⸗ zwangs eund angeſichts des hohen Einſuhrzolles in allen Landesteilen an, zumal ſich die Belebung des Wei⸗ zenmehlgeſchäftes erhalten hat. Forderungen und Gebote ſind allerdings nicht immer in Einklang zu bringen, ſo daß die Umſatztätigkeit kein größeres Ausmaß erreicht. Im Promptgeſchäft lauten die Gebote für Weizen etwa 2 bis 3/ höher als geſtern und auch für Roggen werden von Mühlen und Reporteuren etwa 1 beſſere Preiſe bewilligt. Am Lieferungsmarkte ſetzte Weizen bis 2 /, Roggen bis 1,25 J höher ein. Weizenmehl hat zu erneut 25 Pfg. höheren Preiſen etwas beſſeren Abſatz, Roggenmehl iſt dagegen, ſelbſt zu unver⸗ änderten Forderungen, ziemlich ſchwer u nterzubringen. Hafer wird vom Konſum laufend gefragt und iſt in den Preiſen gut behauptet. Gerſte ruhig, aber ſtetig. Amtlich notiert wurden: Weizen 255—57, feſt; März 281,5—81; Mat 291—90; Roggen 157—59, ſtetig; März 180 u. Br.; Mai 190—89,5; Gerſte 200—16, ruhig, Futter⸗ gerſte 188—94, ruhig; Hafer 141—45, behauptet; März 163; Mai 173; Weizenmehl 29,537, feſt; Roggenmehl 23,60 bis 26,75, ſtet.; Weizenkleie 9,75—10, ruhig; Roggenkleie 8,75—9,5, beh.; Viktoriaerbſen 24—31; Speiſeerbſen 23—25; Futtererbſen 19—21; Peluſchken 20—21; Ackerbohnen 17—18; Wicken 18—21; Rapskuchen 9,20—9,70; Leinkuchen 15,10 bis 15,40; Trockenſchnitzel 5,5—5,9; Soyaextractionsſchrot 12,70 bis 13,10; Kartoffelflocken 12—12,5; allg. Tendenz ruhig. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 3. Jau.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Jan. 4,55, März 4,80; Mai 5,0277; Juli 5,2275. Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Jan. 83%; März 867; Mai 89/½; Juli 90. * Liverpooler Getreidekurſe vom 3. Jan.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen 1000 10.) Tendenz ſeſt; März— (4,1); Mai 47 4,2%); Juli 4,5(4,376); Mehl unv. — Schluß: 105 1 5 4,3; Mai 4,375: Juli 4,5. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 3. Jan.(Eig. Dr.) Jan. 5,80 B 5,70 G; Febr. 5,90 B 5,80 G; März 6,10 B 6,05 G; April 6,20 B 6,15 G 125 Mai 6,30 B 6,25 G: Auguſt 6,65 B 6,60 G; Sept. 680 B 6,75 G; Dez. 7,05 B .— G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 25; Tendenz ruhig. * Bremer Baumwolle vom 3. Jan. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 11,11. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 3. Jau. Amerie. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: (Eig. Dr.) Amerik. (Eig. Dr.) Jan. 525; Weizen— Gut behauptete Preiſe für Hafer März 536—37; Mai 545—46; Juli 556; Okt. 569; Jan.(32) 579; Tendenz ſtetig. Schluß: Jan.(31) 524; Febr. 527; März 533; April 538; Mai 544; Juni 548; Juli 554; Auguſt 558; Sept. 561; Okt. 568; Nov. 569; Dez. 578; Jan.(32) 576 März 584; Mai 589; Juli 593; Okt. 598; Tagesimport 5500; Tageslocoverkäufe 2000; Tendenz ruhig. * * Berliner Metallbörſe vom g. Jan.(Eig. Dr.) Freiver⸗ kehr: Eleltrolytkupfer 100,75% für 100 Kg.; Raffinade⸗ kupfer, loco 90-92; Stoandardkupfer, loco 86873 Standard- Blei per Januar 26,50 28,50; Banka⸗, Straits⸗, Auſtral⸗ zinn 123; Silber i. Barr. ca. 1000 ſein per Kg. 42,—44,7 75; Gold Freiverkehr p. 10 Gramm 2828,20; Platin Freiver⸗ kehr p. 1 Gramm—5 l. Außenhandelsbilanz in Eiſen und Stahl Die deutſche Ausfuhr in Eiſen und Stahl leinſchl. der Reparationsſachlleferungen) iſt im Oktober gegenüber dem Vormonat um 20 000 Tonnen zurückgegangen. Da die Ein⸗ fuhr um 5000 Tonnen geſtiegen iſt, hat ſich der Ausfuhr⸗ überſchuß um 25 000 Tonnen auf 250 000 Tonnen ver⸗ ringert. Ausfuhr⸗ Einfuhr Ausfuhr überſchuß alles in 1000 t Januar bis Dezember 1929 1818 5813 9995 Monatsdurchſchnitt 1929 152 4855 333 1. Viertel 1030 363 1446 1083 2. Viertel 1930 358 1248 890 Juli 1930 105 940 244 Auguſt 1930 104 338 234 September 1930 93 368 275 348 250 Oktober 1930 98 * Gebler⸗Werke AG. in Radebenl⸗Dresden. Das Ge⸗ ſchäftsjahr 1929/30 erbrachte einen Betriebsgewinn von 385 094/ gegenüber 420 017.% i. V. Nach Abſetzung aller Unkoſten einſchl. 69 861(57 853)„ Abſchreibungen verbleibt einſchl. 11 888(12 967)/ Vortrag ein Reingewinn von 78 098 // gegenüber 80 445/ i.., woraus wiederum 5 v. H. Stamm⸗ und ſatzungsgemäß 9 v. H. Vorzugsdivi⸗ dende verteilt werden ſollen. Der Gewinnvortrag ermäßigt ſich nach Abſetzung der Tantieme und der Reſerveüberwei⸗ ſung auf 8 724 Al. O Stark rückgängig elſäſſiſche Kaliproduktion. Paris, 2. Jan.(Eig. Dr.] Die elfäſſiſchen Koligruben förderten im Monat November 26090 To. Reinkali gegen 35 690 To. im Monat Oktober. Dieſer Produktionsrückgang iſt eine Folge der im November durchgeführten Einſchränkungs⸗ maßnahmen. Trotz allem wird die ganze Produktion noch nicht vom Konſum voll aufgenommen. Am Privatdiskontmarkt beſtand wieder Fuſion in der Naähmaſchinen und Fahrraoͤbranche Wie uns aus Kaiſerslautern berichtet wird, haben vor einiger Zeit Verhandlungen eingeſetzt zu dem Zwecke, zwi⸗ ſchen der Pfälziſchen Nähmaſchinen⸗ und Fahrradfabrik vorm. Gebr. Kayſer in Kai⸗ ſerslautern und der Firma Gritzner in Durlach/ Baden eine Fuſion beider Betriebe herbeizuführen. Es wird uns weiter gemeldet, daß den leitenden Beamten der Pfäl⸗ zer Firma bereits am 1. Januar auf 1. Juli 1931 gekündigt worden iſt und daß der Arbeiter⸗ und Betriebsrat bereits vor einiger Zeit beim Bürgermeiſteramt Kaiſerslantern um Erhaltung der Firma für die Stadt Schritte unternom⸗ men hat. Aufgrund eingezogener Erkundigungen können wir mit⸗ teilen, daß bisher lediglich nur loſe Beſprechungen in dieſer Angelegenheit zwiſchen den Beteiligten ſtattgefun⸗ den haben und daß ſich noch nicht einmal der Aufſichts⸗ rat mit dieſer Sache befaßt hat. * Induſtrieterrains Düſſeldorf⸗Reisholz Ach.— Vertei⸗ lung der Sonderrücklage. Die ao. HV. beſchloß, die So n= derrücklage von 215 596 /, die aus den Ueberſchüffen bei der Aufwertung gebildet wurde, an die Aktionäre zu verteilen. Auf jede Aktie von 1000/ entfällt ein Be⸗ trag von 123,19 /, der gegen Abſtempelung der Aktien gezahlt wird. Die ordentliche Rücklage beträgt 175 000% bei 1,75 Mill./ Aktienkapital. * Heinrich Sonnenberg AG., Düſſeldorf. Dieſe bekannte Maſchinen⸗Handelsfirma, die auch an der Wotan⸗ und Zim mermann⸗Werke AG. in Chemnitz führend beteiligt iſt, ver⸗ öffentlicht erſt jetzt ihren Abſchluß für 1929. Danach iſt der Bruttoüberſchuß gegenüber dem Vorjahr von 3 348 405% auf 2 996 951/ zurückgegangen. e und Be⸗ triebsunkoſten uſw. betrugen 2818 547(i. V. 3 206 268) 4, ſodaß nach Abzug von 76 774(31023)% Gosen ein Reingewinn von 101 629(111.114)/ verbleibt, der ſich noch um den Gewinnvortrag von 88 375(27 261) 4 erhöht. Ueber die Verwendung des Gewinnſaldos werden wiederum 1 Mitteilungen gemacht. * Zwirnerei und Nähfadenfabrik Hechingen J. Let u. Co. AG., Hechingen. Bei 561913(527 686)/ Betriebs⸗ überſchuß in dem am 30. 6. 30 beendeten Geſchäftsfahre 1929⸗30 ergibt ſich durch 530 844(494 179)/ Löhne und Un⸗ koſten und 20 85 59(23 264) ¼ Abſchreibungen ein Gewinn von 10 209(10 243)., Debitorew ſtehen in der Bilanz mit 279 286(322 008) /, Beteiligungen u. Effekten mit 75 412 (32 827)/ und das Warenlager mit 238 590(198 700)% andererſeits beträgt das Af. 400 000„ StA. 55 10 000% „Reſerve 82 000 /, Sonderreſerve 80 000(70 000)% und Kreditoren 181 344(168 931). Aus dem AR. ausge⸗ ſchieden iſt Herr W. Moos ⸗ Hamburg; neugewählt mur Herr Julius Houſer⸗Freiburg i. Br. *„Die Zukunft der deutſchen Handelspolitik“. D Vorſitzende des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtri Geheimrat Dr. Duisberg, hat ſich im Hinblick auf die Zu ſpitzung der hondelspolttiſchen Situatton dazu entſchloſſez in einer kurzen Denkſchrift zu. der Problematik der de ſchen Handelspolitik Stellung zu nehmen. Auf Gruns einer ſyſtematiſchen Unterſuchung der einzelnen handels⸗ politiſchen Syſteme kommt die Schrift zu, einem klaren Bekenntnis für das unbedingte Feſthalten an der Meiſt⸗ begünſtigung. Der Verfaſſer betont, daß eine aus reicher Exportmöglichleit die enlſche dende Voraußsſetzung für Aufſtieg der deutſchen Wirtſchaft iſt. Auch zu der wicht! Frage der Technik und der Organiſation der Handelsver tragsverhandlungen wird im Schlußwort Stellung ge⸗ nommen. ** Der erſte engliſche Großbank⸗Abſchluß. Als erſtes ßeres engliſche Finanzinſtitut gibt die Alexande Discount Co. Ltd. den Jahresabſchluß für 1930 be kannt. Die Dividende beträgt wiederum 15 v. H. wozu die übliche Prämie von 5 v. H. frei von Einkommen ſteuer e Der Vortrag erhöht ſich von 53 090 Aſtg auf 60 396 Lſtg. Durch Zuwendungen von 31 250 Eſtg. un von 393 750 Lſtg. Einnahmen aus Prämien bei Neuausgab von Aktien ſteigt der Reſervefonds auf 1 Mill. Lſtg. 5 ROMAN VON GERTRUD WEYNMAR- HE — 34 „Ach, ſo!“ höhnte Herbert. „Was ſoll das heißen?“ „Na, ſie iſt ja eine ganz hübſche Perſon, ein biſſel Landpomeranze. Aber über den Geſchmack läßt ſich nicht ſtreiten.“ „Herbert!“ mahnte nun auch die Mutter mit einem Blick auf Inge, die ſcheinbar unintereſſiert weiteraß. „Verzeih', Mama, wenn ich die idylliſchen Zuſtände hier etwas ſkeptiſch beurteile. Aber das Mädel machte Augen, die auf allerlei...“ Horſt ſprang auf und ſtieß ſeinen Stuhl zurück. „Jetzt. ich's aber ſatt. Gute Nacht.“ Er ging und zog die Tür hart hinter ſich zu. Inge folgte ihm raſch auf den Korridor.„Wo willſt du hin, Hocky?“ fragte ſie erſchrocken. „Zum Turnen.“ Er war ſchon im Mantel; nun nahm er den Huk.„Geh wieder hinein, Maus, ſonſt zankt die Mutter!“ Sie warf ihm nach ihrer Gewohnheit beide Arme um den Hals und zog ſeinen Kopf zu ſich herab. Sonſt Nachdruck verboten.) „Ach, ſo!“ ließ er ſie meiſt nur gewähren. Heute preßte er ſie feſt an ſich und küßte ſie. Dann ging er raſch davon. Inge wurde angſt. Ob er wirklich zum Turnen ging? Er war ſo ſonderbar geweſen.——— Horſt ging durch die winterlichen Straßen und war zunächſt noch ganz eingeſponnen in Aerger und Auf⸗ regung. Aber als er auf die Brücke kam, wehte ihm— vielleicht vom Waſſer, vielleicht auch vom verſchneiten Buſchwerk der Ufer her— ein eigentümlicher Hauch entgegen, der ihn den Kopf heben und tief atmen ließ. Gewiß, unter der weiten Glocke des dunklen, geſtirn⸗ ten Himmels ſtand noch die weiße Leere unt Lebloſig⸗ keit einer Februarnacht. Aber durch dieſe Leere kam es zuweilen ſchon wie ein ganz ſchwaches Atmen, wie ein wärmerer Hauch. Das dunkle Waſſer der Neiße da unten hatte noch Eisränder und dazwiſchen einen bleichen Silberſchim⸗ mer und ſpiegelte die Lichter an den Ufern wie ein Spiegel aus Metall, hart und tot. Es war dasſelbe Bild und doch ſchon irgendwie anders, als es im tie⸗ fen Winter geweſen war. Man konnte gar nicht ſagen, was anders war, man konnte es nur fühlen, den Mantel öffnen, d en Hut zurückſchieben, ſich wie von unſichtbaren, ſanften Händen ſtreicheln laſſen und in ſich hineinlauſchen, denn auch dort regte ſich etwas, ein Ahnen, ein Atmen, neue Kraft und neues Hoffen. Bald wurde es Frühling!— Es gibt Menſchen, die noch wie die Pflanzen ſind, mit allen Wurzeln und Faſern ihres Seins mit der Natur verbunden, und es Beſuch hier war, erzählte von ſeinen erſten Flügen. leiſten. 3 find die wunderſamſten Sekunden in ihrem Leben, wenn ſie das ſpüren. Heute kam die Begnadung nur flüchtig über Horſt. Die Sorgen ſtanden wehrend am Eingang ſeines Be⸗ wußtſeins. Es war gut, daß er nun zu den anderen ging. Was er jetzt brauchte, war nicht ein Hinein⸗ finden in ſich, war eher Ablenkung von ſich ſelbſt. Die Sportkameraden empfingen ihn mit frohem Hallo. Er kam jetzt ſelten. Zuweilen war er durch die Reiſe verhindert, zuweilen hatte er abends noch dringende Arbeiten zu erledigen oder war müde und unluſtig. Sie hatten ihn alle gern.„Horos“ nannten ſie ihn noch immer. Ach, wenn er nur noch einmal der ſorgloſe, glückliche Horos von früher ſein könnte! Und doch war ihm, als zöge er mit den Kleidern auch die Sorgen aus. Und als er ſeinen dünnen Turnanzug aus dem Schranke nahm und überſtreifte, fühlte er eine unbändige Luſt, ſich in raſchem Lauf und mit weiten Sprüngen in weiche, warme Sommer⸗ luft hineinzuwerfen. Für Minuten wenigſtens, das ſpürte er, würde er dann wieder der Alte ſein. Es gelang ihm heute nicht, ſich ganz in den Rhyth⸗ mus der anderen zu finden. Wohl bewegten ſich ſeine Glieder im angegebenen Takt, aber ſeine Gedanken gingen dabei hartnäckig ihre eigenen Wege. Es war ihm eingefallen, daß es am beſten ſein würde, wenn er morgen mit nach Berlin fuhr und ſelbſt mit Her⸗ berts Lieferanten verhandelte. Herbert, wenn er ſich überhaupt dazu bequemte, würde ſich ja ſo unkauf⸗ männiſch, wie möglich, benehmen und ſicher viel zu wenig für die Sachen erzielen.— Nach Berlin! Der Gedanke machte ihn unruhig. Dort war Hilde Volk⸗ mar. Wenn er Günter, der ja ſo eng mit ihr be⸗ freundet ſchien, aufſuchte, würde er ſte vielleicht ſehen. Mindeſtens lag es dann jedenfalls bei ihm, ob er ſie ſah. Ja, ja, ja! ſchrie ſein Herz. Aber der Ver⸗ ſtand warnte. Dann turnte man an Geräten, am Reck, am Pferd. Er machte, obgleich er keine rechte Uebung mehr hatte, die verwegenſten Sachen. Und alles glückte. Auch die Rieſenwelle. Gott ſei Dank, er war wenigſtens noch Herr über ſeinen Körper. Sein Wille beherrſchte jeden Muskel. Und was da in ihm rebellierte, das würde er auch noch niederzwingen. Aber der Rebell war heute ſtark. Nach der Turn⸗ ſtunde ſorderten ihn die Bekannten auf:„Komm mit, Horos, ein Glas Bier trinken!“ Ihre Anhäng⸗ lichkeit hatte ihm heute, nach den häßlichen Szenen mit Herbert ſo wohlgetan, daß er es nicht abſchlagen mochte. Es war auch beſſer, er kam ſpäter nach Hauſe. Dann ſchlief Herbert, der dieſe Nacht das Zimmer mit ihm teilte, vielleicht ſchon, und es gab nicht nochmal einen Auftritt. Er ging alſo mit. Man ſaß in einem behaglichen, holzgetäfelten Raum. Weiße Mattglastulpen ver⸗ ſtrömten ein mildes Licht. Die Unterhaltung war angeregt. Kurt Herrmann, der Pilot, der nur auf Vier Paar junge Augen leuchteten.„Wir müſſen auf dieſem Gebiet etwas Beſonderes leiſten, wir Deutſchen“ ſagte Herrmann.„Nicht um im Ernſtfalle die furchtbarſte Vernichtungswaffe zu haben. Das verſtehen die anderen Völker leider auch nur zu gut, und uns ſind ja die Hände gebunden. Aber wir müſſen auf allen Gebieten jetzt Hervorragendes Was wir tun, darf nicht halb ſein. Durch Gefeſtigte des jungen Menſchen, der an ein Ideal unſeren Fleiß und unſere Tüchtigkeit müſſen wir uns die Achtung der ganzen Welt erringen.“ Sie ſtimmten ihm bei und fühlten das einende Band und hatten alle in dieſem Augenblick den beſten Willen und die ſchönſten Vorſätze. Beim zweiten Glas des ſchweren Bieres ſchon glitt die Stimmung ſacht bergab. Vom Nebenraum klang Muſik herüber. irgendein Schlager mit zwei⸗ deutigem Text. Die gefällige Melodie ſchmeichelte ſich in die Ohren. und das Schluchzen der Geigen ſtreichelte die Sinne. Wiebold, der kleine Bankbeamte, ſummte den Text mit. Die Geſichter röteten ſich. Witze wurden erzählt. Der freie, klare Glanz der Augen wich einem Funkeln und Flimmern. Horſt hielt ſich, wie ſtets, im Trinken möglichſt zurück. Er ſpürte die Wirkung des Alkohols zunächſt nur wie ein beruhi⸗ gendes Umſchleiern. Das konnte er heute brauchen, damit der Rebell da drinnen endlich zur Ruhe kam. War er nicht überhaupt ein Narr mit ſeinen allzu ſtrengen Grundſätzen? Andere machten ſich das Le⸗ ben leichter. Ein paar Gläſer Bier, und man ver⸗ gaß für einige Stunden alle Sorgen, alles nutzloſe Sehnen und Wünſchen. Die Welt wurde ſo glatt, ſo behaglich. Alles ſchien einfacher. Ueber die Schwierig⸗ keiten, die ſich ſonſt bergehoch türmten, ſchritt die Phantaſie mit beſchwingten Füßen hinweg. „Trink“, trink, Brüderlein, trink!“ klang es jetzt von drüben. Da zerriß der Schleier. Er ſah ſich ſelbſt in der Zackelfallbaude, ſah Günter, Hilde, wie ſie ſtolz ihre Teegläſer und Kaffeetaſſen gehoben hatten.„Es geht auch ſo!“ Und wieder ſaß der Rebell da drinnen und lachte ihn aus: Du wirſt mich nicht los. Genährt und geſtärkt haſt du mich nur mit deinem Beſchwichtigungsmittel. Er wollte gehen. Auch Herrmann, der ein ſehr mäßiger Menſch war, ſtimmte ihm bei. Aber die bei⸗ den anderen ließen ſie noch nicht fort. So jung kam man nicht wieder zuſammen. 5 Endlich fanden ſich auch Wiebold und Grützner zum Aufbruch bereit. Aber ſie waren in Stimmung und wollten vom Heimgehen noch nichts wiſſen. Auf der Straße kamen ſie mit einem Plan heraus. Da war ein Lokal in der Liliengaſſe. Famoſe Weiber. „Danke,“ ſagte Herrmann,„da komme ich nicht mit. Ihr tätet auch beſſer, jetzt heimzugehen.“ Auch Horſt hatte ſeinen Entſchluß ſofort gefaßt. „Laßt doch den Unfug“ Sie ließen ſich nicht zurückhalten. So trennte man ſich. Horſt ging mit Herrmann. Wiebold und Grütz⸗ ner ſchwenkten nach der Altſtadt ab.(Horſt hatte das helle Jungenlachen des langen Grützner an dieſem Abend zum letzten Male gehört. Als er ihn einige Wochen darauf wieder traf, ſah er blaß und elend aus und er kam vom Arzt, der ihm eine nieder⸗ ſchmetternde Eröffnung hatte machen müſſen. Syphi⸗ lis!—„Ich bitte dich, Horos, wie iſt das nur möglich? Von dem einen Mal!“ ſtotterte er ratlos. Und Horſt wußte auch nur einen matten Troſt.) Das Schreiten in der kalten Nachtluft tat 1 55 Mit Herrmann ließ ſich gut Takt halten, nicht nur äußerlich. Der große, ſtattliche, blonde Menſch mit den klaren, blauen Augen erinnerte Horſt an Günter Orland und war ihm ſchon deshalb ſympathiſch; e⸗ war dere gleiche Typ. Außerdem hatte er das Stetige, ſcheidung zu treffen. f. Geſtalt in ſeinen Armen. Dieſes Ideal war Deutſchland, war f Vaterland. Ohne nach der Gewohnheit der Ku; ſichtigen und Schwächlichen auf andere Völker u Raſſen zu ſchelten und zu hetzen, glaubte er an d Wert und die Zukunft ſeiner eigenen Art. Und hatte ein Recht, daran zu glauben, weil er ſelbſt aufrechter, tapferer Tatmenſch war. Seine Vater⸗ landsliebe war nicht, wie bei ſo vielen, nur geſt gerter Egoismus. Er war jederzeit bereit, eigene Perſon zu opfern. Aber er trug ſeine Lie! nicht auf den Lippen. Er war kein Maulheld, jeden mit Phraſen anſprang. Nur wo er ſich v tanden glaubte, fand er ſolche Worte, wie am B ginn dieſes Abends. Nun war er vom Ausgang Beiſammenſeins ſichtlich enttäuſcht.„Da ſtimme mir voll Begeiſterung zu. Und dann gehen ſie und vergeuden ihre Kräfte bei Alkohol und Wei Dabei ſind dieſe beiden, Wiebold und Grützu durchaus nicht die ſchlechteſten. Und ſie ſind keine Ausnahmen.— Horos, was ſoll aus unſe Vaterlande werden, wenn das ſo weitergeht? Sag nicht, es wäre überall ſo!l Die anderen mög, tun, was ſie wollen. Aber wir, wenn wir als Vo nicht ganz zugrunde gehen wollen, müſſen doch doppelt rein, doppelt enthaltſam leben.— Vielle ſollte man doch Abſtinent werden?“ Und ſie ſannen darüber, bis Herrmann vo Wohnung ſeiner Eltern angelangt war. Horſt hätte ihn bitten mögen:„Komm noch Ich darf heute nicht allein ſein.“ Doch das natürlich Unſinn. Sie ſchieden mit einem fe Händedruck.. Der Weg war nur noch kurz. Aber der Zwe el war ſofort wieder an Horſts Seite. mo nach Berlin fahren? Soll ich nicht?— Sei war jetzt nicht frei genug, um eine„ 1 glaubt. in der Aufregung den Schlüſſel vergeſſen batte blieb alſo nichts weiter übrig, er mußte Anna ausklingeln. Denn Herbert würde ſich beſtin nicht bemühen. 5 Das Mädchen kam ſehr raſch. Sie hatte ſchne einen Rock übergeworfen und ein Tuch um die tern geſchlagen. Das dunkelblonde Haar hit in natürlichen Locken um das junge, müde Geſich „Es tut mir leid, Anna“, ſagte er freundlich. Sie ſchüttelte lächelnd den Kopf.„Das f doch nichts, Herr Hagen.“ Ihre weißen Zäh 5 ten zwiſchen den roten Lippen.. Leiſe ſtiegen ſie die Treppe hinauf und tvat den Korridor, Gleich vorn beim Eingang war A Kammertür. Sie hatte ſie. halb geöffnet. He ſchloß noch die Flurtür ab. Da fiel ihm der Sch ſſe zu Boden. Anna bückte ſich raſch. Das Tuch, auf der Bruſt zuſammengehalten hatte, glitt ihr der weißen, vollen Schulter. Horſt ſtarrte dar nieder, ohne es zu wollen. Sie hob den Kopf un ſah ihn an. Ihr Geſicht war verklärt von innigen Zärtlichkeit. Warm leuchteten ihre f braunen Augen. Dieſe Augen weckten ein licht, das den e noch erhellt ſtreckte wie im Traum die Hände aus, Goresung ſo la a 10. Seite/ Nummer 4 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Grab eine Samstag, 3. Januar 1931 Volkes Die Höhle, die Menſchen verſchlang.— Das geheimnisvolle Totenlied der Indianer.— Sage und Wirklichkeit Höhlen haben immer etwas Geheimnisvolles an ſich, und von den meiſten weiß das Volk Sagen zu erzählen, die freilich oft völlig aus der Luft gegriffen ſind, ebenſo oft aber auch auf irgend einer Tatſache beruhen. Letzteres iſt zweifellos auch bei den Höhlen der Fall, die auf eine Strecke hin den Mittellauf des Wisconſinfluſſes im gleichnamigen nordamerikani⸗ ſchen Staate begleiten. Mehrere Dutzend von ihnen führen tief in die Bergwand hinein und ſind ein⸗ gehend erforſcht worden. Doch gerade diejenige, die geignet wäre, das größte Intereſſe zu erregen, iſt, ſeitdem vor rund vier Jahrzehnten zwei Deutſch⸗ Oeſterreicher in ſie eindrangen, nicht wieder gefunden worden. Von ihr ging eine indianiſche Sage: Wo der Pinefluß in den Wisconſin fließt, lag früher ein großes Dorf der Win nebago⸗In⸗ dianer. Von dort zogen einſt drei junge Krieger aus, um in den Bergen zu jagen. Als ſie nach zwei Tagen nicht ins Dorf zurückkehrten, ſandte der Stammeshäuptling, der Große Adler, zehn Krieger aus, die ihrer Spur folgen ſollten. Nach ſtundenlangem Marſche ſtanden die Rothäute vor einer Höhle in der Bergwand, und der nackte Felsboden zeigte keine Spur eines menſchlichen Fußes mehr. Zwei der Winnebagos verfertigten ſich ein paar Fackeln und drangen in die Höhle ein. Die anderen warteten mehrere Stunden umſonſt auf die Rückkehr ihrer Kameraden. Schließlich drangen ſie ſoweit in den Gang ein, wie ſie noch einen Schimmer des Tageslichtes ſehen konnten, und ſie riefen die Namen der ſo lange Ausbleibenden. Nur das Echo antwortete ihnen. Doch dann drang aus der Tiefe der Höhle leiſer, feierlicher Geſaug an ihr Ohr, das Totenlied der Winnebagos, die Weiſe, die jeder Krieger anſtimmte, wenn er das Ende nahen fühlte. Oft hatten ſie den Geſang gehört, doch nie war er ſo ergreifend geweſen wie dieſer Klang aus geheimnisvoller Tiefe. Da entſchloſſen ſich ſechs der Horchenden, die Kameraden zu ſuchen. Sie kamen nicht wieder. Die Nacht lag längſt über dem Flußtal, als die beiden letzten Winnebagos in die Höhle eindrangen und nach ihnen riefen. Doch auch dieſes Mal warteten ſie um⸗ ſonſt auf Antwort, bis plötzlich wieder die leiſen Klänge des Totenliedes aus dem Dunkel herauf quollen. Das Grauen vor dem Unbekannten, das dort unten lauerte, packte die beiden Krieger, und ſie flohen ins Dorf zurück. Am nächſten Tage erſchien der Große Adler ſelbſt mit hundert Mann vor der Höhle. Er ſandte dreißig Bewaffnete und fünf Fackel⸗ träger in den ſchwarzen Schlund hinein. Stunden⸗ lang warteten die anderen auf ihre Rückkehr. Doch vergeblich, und das Totenlied war wieder die einzige Antwort auf ihr Rufen. Da ließ der Große Adler aus den 65 Indianern, die ihm geblieben waren, eine Kette bilden und drang als einer der erſten in die Höhle ein. Die Krieger hielten einander an den Händen feſt. Doch plötzlich riß die Verbindung zwiſchen dem zweiten und dem dritten Manne, und die beiden erſten Krie⸗ ger verſchwanden ohne einen Laut. Entſetzt floh die Menſchenkette ins Licht zurück. Dort wurde eine Beratung gehalten und beſchloſ⸗ ſen, ein Tau aus dem Dorfe holen zu laſſen. Als es eingetroffen war, ließ ſich ein Freiwilliger an⸗ binden. Er wollte den Kameraden voraus in die Höhle dringen, und ſein regelmäßiges Zerren am Tau ſollte für dieſe ein Zeichen dafür ſein, daß er noch lebte. Hundert, zweihundert Schritte des Seils hatten ſich abgewickelt, als das Zerren plötzlich auf⸗ hörte. Die Kameraden zogen das Seil ſofort ein, doch die Schlinge, die dem Freiwilligen um den Leib gelegen hatte, kam leer zurück. Kein Zeichen von Gewalt war an ihr zu entdecken. Doch während die Krieger noch auf das Rätſel ſtarrten, zitterte der Totengeſang durch den Gang, leiſe wie die Stimme eines Einzelnen. Da wandte der Große Adler mit ſeinen Indianern der Höhle den Rücken, die neunundvierzig Winne⸗ bagos das Leben gekoſtet hatte. Jahre ſpäter kam ein Mann mit weißer Hautfarbe ins Dorf der Winnebagos. Er verſtand die Sprache der Indianer nicht, aber er wurde ihnen bald ver⸗ traut, da er alle Krankheiten zu heilen verſtand. Die Krieger glaubten, er könne mehr als gewöhnliche Menſchen, und deshalb machte der Große Adler dem Bleichgeſicht verſtändlich, was ſich in der Höhle ereignet hatte. Da drang der Weiße, während das ganze Dorf vor dem Eingang mit fiebernder Er⸗ regung wartete, in die Höhle ein. Und kurz darauf tönte das Lied der Toten, doch laut und mächtig, an das Ohr der Indianer. Aber während der Geſang noch erklang, trat der Weiße aus der Höhle. Seine Augen ſchienen nichts von dem zu ſehen, was um ihn vor ſich ging. Er ſchritt den Hang hinunter an den ſchweigenden Indianern vorbei und wurde nie wieder geſehen. Kurz darauf beſchloſſen zwei junge Krieger, das Rätſel der Höhle zu löſen, und wenn ſie ihr Leben dabei einbüßen ſollten. Allein drangen ſie in den Gang vor, bis er derartig niedrig wurde, daß ſie kriechen mußten. Dann ſtanden ſie unvermittelt in einem hohen Raume. Sie entzündeten die mit⸗ gebrachte Fackel. Vor ihnen ſtand ein rieſenhafter Steinthron, der leer war, Um dieſen Sitz lagen, das Geſicht zu Boden gerichtet, die Skelette von vielen Kriegern im vollen Waffenſchmuck. Da packte die jungen Krieger das Entſetzen, und ſie eilten ins Dorf zurück. Der Große Adler erklärte auf ihren Bericht hin, die Höhle müſſe die Kultſtätte eines den Winnebagos unbekannten Geiſtes ſein, der nicht ge⸗ ſtört werden wolle. Auf Befehl des Häuptlings hin wurde der Eingang zugeſchüttet. Von dieſer Sage wußten nur noch wenige Leute in Wisconſin, als im Jahre 1890 ein Amerikaner deutſch⸗öſterreichiſcher Geburt, Paul Seifert, den Beſuch eines Wiener Freundes erhielt. Dieſem lag daran für ſeine eigene Sammlung einige indianiſche Andenken zu erhalten, wie Seifert ſie ihm ſchon früher geſandt hatte. Der Amerikaner war bereit, dem Freunde die Stelle zu zeigen, wo er die Gegen⸗ Von Harry Wilkins⸗Milwaukee ſtände gefunden hatte. haſt.. warnte ihn S ſtand auf ſeiner Bitte. So führte der Amerikaner den Freund in eine Höhle an den Bergwänden, die das Tal des conſin ſäumen. Zuletzt kriechend, erreichten beide im Dunkeln einen ſaalar u m. Dort zündete Seifert die mitgel 0 u, und vor keine Angſt Wiener be⸗ Wis⸗ den entſetzten Auger uderte von zerfallenen Sk n lagen Streitäxte, Speere, 9 11 und irdenes 1* Geſchirr. Ein Indianervolk ier ſein Ende gefunden zu haben. Dann klang plötzlich aus der ſang. Die beiden Freu doch die Klänge wuchſen Wimmern herab und ſck geheul.„Es ſind nur unterirdiſch das Geräuſch in Verbindung mit Ferne leiſer Ge⸗ nn den Tönen nach, ſen, ſanken zum wieder zum Wut⸗ he Waſſerläufe, die dem Winde ver⸗ Der Nil⸗ Staudamm von urſachen“, beruhigte Seifert ſeinen Freund, doch dieſen hatte das Entſetzen ſo gepackt, daß er den Amerikauer bat, ihn wieder ans Tageslicht zu führen. Ein Bericht dieſes Abenteuers ſtand bald darauf, von der Hand des Wieners geſchrieben, in einer öſterreichiſchen Zeitung. Der Staat Wisconſin er⸗ ſuchte Seifert, nähere Angaben über die Höhle zu machen, doch der Amerikaner weigerte ſich. Angeb⸗ lich ſollte niemand die Toten ſtören.„Den Eingang zur Höhle wird niemand finden“, ſagte Seifert.„Ich habe ihn mit Steinen zugebaut und Grasſtücke dar⸗ über geſetzt. Bisher iſt die Höhle auch nicht wieder entdeckt worden, doch in letzter Zeit bemühen ſich zwei Pri⸗ vatleute, durch umfangreiche Erdarbeiten den Ein⸗ gang zu finden. Vielleicht wird dann das Geheimnis, das dieſes Grab eines Indianervolkes umgibt, doch noch gelüftet. Ober⸗Aegypten vollendet Der neue große Staudamm von Nag Hammadi, das große Werk der Bewäſſerung von Oberägypten, iſt jetzt vollendet. 822 Meter lang führt der Damm quer durch den Nil, Nutzen durch neuerſchloöſſen hundert je 6 Meter breite Stützen regulieren den Waſſer⸗ abfluß. Der Bau koſtete zwar 40% Millionen N große Bano el, aber, dieſe Summe wird der ungeheure Wälndereien bäld wieder wettmachen. Großreinemachen am dumäniſchen Königshof Das Ende eines Kronprinzen romaues Dem jungen König Karol iſt es nach monate⸗ langen Bemühungen mit Unterſtützung ſeiner Freunde gelungen, alle Liebesaffären endgültig zu liquidieren und die Akten über eine vielbewegte und vielbeſprochene Kronprinzenzeit zu ſchließen. König Karol hatte als Kronprinz eine Eigenſchaft, die ſich in der Folge als tragiſch erwies. Er nahm ſeine Herzensangelegenheiten ſehr ernſt, zu ernſt: er heiratete. immerzu. immer mal wieder. Als ſeine Ehe, mit der griechiſchen Königstochter, der damaligen Prinzeſſin und jetzigen Königin Helene geſcheitert war und eine Scheidung ausgeſprochen wurde, verliebte ſich Karol in eine Bürgersfrau und .. heiratete ſie. Im Jahre 1918 ſchloß er mit dieſer Frau— es war Madame Zizi Lambrin o eine ſogenannte „Ehe zur Linken“, eine morganatiſche Ehe. Ver⸗ gebens machte die Hofelique Anſtrengungen, den Kronprinzen von dieſem, aller Staatsklugheit hohn⸗ ſprechenden Plan, abzubringen. Als Freund von Ueberraſchungen, fuhr Karol eines Tages nach dem damals noch nicht bolſchewiſtiſchen Odeſſa und ließ ſich zur größten Beſtürzung ſeiner Familie mit Frau Zizi Lambrino trauen. Weder der König noch die königliche Familie haben jemals dieſe Eheſchließung anerkannt. Der Kron⸗ So wird ein großer rumäniſcher Politiker zu Grabe gelragen prinz ſcherte ſich damals aber wenig um die juriſtiſche Formel und zog mit Frau Lambrinb zuſammen. Frau Lambrino gebar in dieſer Ehe einen Sohn, den jetzt elfjährigen Mircea. Später ließ Karol dieſe Ehe für ungültig erklären aber dieſen Akt hat Frau Lambrino niemals an⸗ erkennen wollen. Im Gegenteil, ſie machte bei jeder Gelegenheit ihre Rechte auf den rumäniſchen Kron⸗ prinzen geltend und auch, als ſich Karol in die auf⸗ fallend ſchöne Madame Lupesceu verliebte und dieſe neue Affäre zur öffentlichen Diskuſſion kam, meldete ſie ſich vernehmlich. Dieſer neuen Liebe opferte Karol alles, was nur ein Kronprinz zu opfern vermag. Er verzichtete auf ſeine Thronrechte, legte den prinzlichen Namen ab und überſiedelte, belauſcht und belauert von der Oeffentlichkeit der ganzen Welt, mit ihr erſt nach Italien und ſchließlich nach Parts. Intereſſant, daß die Pariſer Villa, in die Karol als„ſhlichter“ Bürgersmann mit Frau Lupescu einzog, kaum zwei Minuten Fußweg von der Villa entfernt war, in der Frau Zizi Lambrind Reſidenz genommen hatte. Frau Magda Lupeseu, die damals im Brenn⸗ punkt des öffentlichen Intereſſes ſtand und die ſich der lauernden Reporter und Photographen monate⸗ lang nicht erwehren konnte, ſoll an den Vorberei⸗ N Begräbnis Vincila Bratiauus, des Führers der rumäniſchen Liberalen Von einer großen Menſchenmenge geleitet, erſt dann d der offene Sarg zur Gruft getragen und geſchloſſen. tungen Karols zu ſeinem kinodramatiſchen Staats⸗ ſtreich nicht unerheblichen Anteil genommen haben. Indes hörte Frau Lambrino nicht auf, den Kron⸗ prinzen für ſich und ihren Sohn zu reklamieren und ſie beſorgte dies nicht gerade leiſe. Die Preſſe der ganzen Welt hatte Gelegenheit darüber zu berichten. Schließlich reichte Frau Lambrino bei der Pariſer Kammer eine Klage auf Feſtſtellung ein, daß ihre mit Karol geſchloſſene Ehe zu Recht beſtehe, und daß er der geſetzliche Vater ihres Kindes ſei. Als Karol nach ſeinem dramatiſchen Flug, zur Ueberraſchung der ganzen Welt und nicht zuletzt der ſeiner eigenen Landsleute, in Bukareſt eintraf und ſchließlich zum König proklamiert t wurde, hat Frau Lambrino ein Communiqué für die Preſſe herausgegeben, indem ſie unter anderem ſagte: „Nun, da Mireeas Vater König von Rumänien iſt, hoffe ich, wird es ſein erſter Gedanke ſein, die Pflicht gegenüber ſeinem eigenen Kinde zu erfüllen“. Frau Lambrino begnügte ſich aber nicht mit die⸗ ſem Optimismus, ſie wurde immer lauter und drängte auf Austragung des Prozeſſes. Die Hüter der rumäniſchen Staatsräſon hatten nichts zu lachen. Denn auch Frau Lupescu ſoll, wenn auch bedeutend ſanfter, immerhin nicht müßig geſeſſen und verſucht haben, den König von ſeinen Pflichten ihr gegenüber zu überzeugen. Von Paris drohte ſtets neue Beunruhigung und ſo wurde es zur erſten und wichtigſten Staatsaktion, dieſe unleidlichen Liebesaffären aus der Welt zu ſchaffen. Der König ernaunte auch, wie es heißt, aus⸗ ſchließlich zu dieſem Zwecke einen intimen Freund zum Geſandten in Paris und dieſer, Herr Dinu Ceſianu, unterſtützt vom bedeutendſten Pariſer Rechtsanwalt, Herrn Paul Boncour, hat es endlich zuwege gebracht. Er hat reinen Tiſch geſchaffen. Anfangs November hat Frau Zizi Lambrino in ihrer Villa in Neuilly, einem Vorort von Paris, in Anweſenheit des Geſandten Ceſianu und des Rechts⸗ anmwalts des Königs, Paul Boncour, einen Akt un⸗ terzeichnet, in dem ſie erklärt, daß weder ſie noch ihr aus der morganatiſchen Ehe mit König Karol her⸗ vorgegangener Sohn Mircea jemals Anſprüche irgendwelcher Art an den König ſtellen werden, und daß ſie die Ungültigkeit der ſeinerzeit geſchloſſenen Ehe ohne jede Einſchränkung anerkenne. Frau Zizi Lambrino wurde als einmalige Abfindung ein Scheck auf 80 000 Pfund Sierling ausgehändigt. Am ſelben Tage noch hat auch Frau Magda Lupescu eine Vereinbarung unterzeichnet, in der ſie gleichfalls Verzicht auf jegliche An⸗ sprüche an den König ausſpricht. Frau Lupesen erhielt einen Scheck auf 20 000 Pfund Sterling aus⸗ gefolgt und außerdem die Beſitzrechte auf ein luxu⸗ riös eingerichtetes Schloß in Sziget(Tranſilvanien). Der rumäniſche Geſandte in Paris, Herr Ceſianu, hat ſomit ſeine Miſſion erfolgreich beendet und hat nur noch die Aufgabe, die Ueberſiedelung der Köni⸗ gin Helene nach Paris vorzubereiten. Ceſianu wird dann ſeinen Pariſer Poſten verlaſſen und zum Ver⸗ walter des rumäniſchen Kronvermögens avanſieren. Alle Verſuche, die Königin Helene mit ihrem Gatten wieder zuſammenzubringen, ſind geſcheitert und ſo zieht auch dieſe Frau in das Aſyl der könig⸗ lichen Frauen, nach Paris. Königin Helene wird in einer Villa in der Nähe von Paris Reſidenz nehmen. Mit ihr verſchwindet am rumäniſchen Königshof die„Frauenfrage“ in der Verſenkung der Geſchichte. Sie hat oft genug den rumäniſchen Staatshimmel beherrſcht und Kriſen mannigfacher Art herauf⸗ beſchworen. Nun harrt ſie ruhig des Dramatikers. Iſt die Liebe am rumäniſchen Königshof end⸗ gültig liquidiert? Bis auf weiteres. Die verſchwundene Molly Eine Frankfurter Dame hatte vor einiger Zeit ein ſchauriges Erlebnis in Dresden. Sie fuhr auf Beſuch einer Verwandten an den Elbeſtrand und nahm Molly, einen entzückenden kleinen Pinſcher, ihren Liebling, mit. In Sachſen ſind die Hunde⸗ freunde ebenſo zahlreich wie in Preußen und die Verwandte beſaß einen großen Köter nach der Art der Schäferhunde, einen Mordskerl mit langem Schweif, wie die Kometen einen haben, und Ohren, die er prächtig aufſtellen konnte, und die halb ſo lang wie Eſelsohren waren. Als nach langem Getrennt⸗ ſein ſich die Damen wiederſahen, gabs helle Freude im Haus, und Luchs ſchien auch froh geſtimmt zu ſein, als er einen angenehmen, aber kleinen Geſell⸗ ſchafter in Molly gefunden hatte. Sie beſchnupperten ſich gegenſeitig, Luchs wedelte mit dem Schweif, Molly mit dem Schwänzel. Das gegenſeitige Verhalten ſchien vollkommen auf Harmonie abgeſtellt zu ſein⸗ und flößte den Beſitzerinnen Vertrauen ein, daß man auch die Hunde allein laſſen konnte. Und ſo geſchahs! Die Damen gingen eines Tages in die Stadt Einkäufe zu machen, die vierbeinigen Burſchen ſperrte man zuſammen ein. Als man nach geraumer Zeit zurückkehrte, konnte man trotz eifrigen Suchens Molly nicht finden und man gab ſich alle Mühe, das Tierchen zu entdecken. Jegliche Suche war vergebens. In dem Raum, in dem die Hunde allein gelaſſen wurden, ſah man, o welch ein Schrecken, einen Büſchel Hundehaare und einige Blut⸗ flecken. Die Haare, das war kein Zweifel, gehör⸗ ten dem Fell des kleinen Molly an. Sollte hier ein furchtbares Drama paſſiert ſein? Unmöglich. Man rief den Leiter des Zoo an und erkundigte ſich, ob es möglich ſei, daß ſich Hunde ſo gern haben können, daß der eine den anderen verſpeiſt. Der Direktor bezwei⸗ felte das und meinte, man ſolle nochmals Nachſuche halten. Das wurde getan, und nun ſah man bei näherer Beſichtigung des Herrn Luchs, daß dieſer am Hals Blutflecken hatte. Wieder rief man den Zoo an und bat um einen Beſuch. Der Direktor kam, nahm eine Ortsbeſich⸗ tigung vor und beſah ſich den im höchſten Grade des Mordes verdächtigen Luchs, erkundigte ſich nach ſei⸗ nen Gepflogenheiten und ſeiner Abſtammung, um ein für die Damen geradezu vernichtendes Urteil ab⸗ dt. zugeben. Luchs war das Enkelkind eines Wolfes, dem Baſtard wohnten Raubtier⸗ gelüſtſe inne, und als er den kleinen Molly ſo neben ſich ſah, da hatte ſich ſeine Blutgier geregt und er hatte das Pinſcherchen mit Haut und Haar aufgefreſſen. Luchs wurde auf der Stelle zu lebenslänglicher Freiheitsentziehung ver⸗ urteilt und befindet ſich heute unter ſtrenger Aufſicht im vergitterten Käfig im Zoo. Seen. 25 * Samstag, 3. Januar 1931 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 11. Seite/ Nummer 4 rat s⸗ mien 5 Zwei Jahre Zuchthaus für einen Meineid 1 6. Gerichtszeitung Reichs ericht be täti 6 ein Todesurteil Den letzten Fall der diesjährigen Schwurgerichts⸗ n und periode in Zweibrücken bildete die Anklage 8 50 ann eine Zeit eleidi g 9 8 8055 f 5 1 9 7 5 25 gegen den 1905 geborenen Gärtnergehilfen Fritz 5 3 1. 5 Ze 1 beleidigt werden? 5 b. Konſtanz, 2. Jan. Im Sommer ds. Is. ſuchte vier ſolcher Fälle kennt. Inzwiſchen verdichteten ſich Oswald von Pirmaſens wegen Meineides. Der 1 Dieſe Frage war bisher ſtark umſtritten, und bis⸗ der über 20 Fahre alte Landwirt Ernſt Schiele die Verdachtsmomente gegen den Schiele und ſchließ⸗ Angeklagte hatte vor dem Amtsgericht Wald fiſch⸗ ariſer her wurde vom Gericht vielf entſchieden, d i j i j j 1; 9 ie n fisch 95 VVV fach entſchieden, daß eine bei Ueberlingen wiederholt, ſeine etwas jüngere lich geſtand er die Tat und die Vorgänge dazu ein. bach unter Eid behauptet, zwei Holzfrevler, die feſt⸗ 5 545„ 1 8 ee werden könne. Sie Geliebte zu vergiften, weil er ſich ihrer, die Das Schwurgericht Konſtanz verurteilte ihn im Ok⸗ geſtellt werden konnten, nicht gekannt zu haben, Es d daß 557 jetzt aber in 1 Stadium gekommen. In ſich in anderen Umſtänden befand, entledigen wollte. tober d. Is. wegen wiederholtem Mordverſuch und konnte ihm nachgewieſen werden, daß er mit ihnen 5. 0 blie Tagespoſt 3 gegen Die Tat mißlang immer. Während eines Spazier⸗ Mord zu? Jahren Zuchthaus und zum Tode. vorher eine Abſprache über ihr Tun gehabt hatte. „, dar. naletakiſtiſchen Agltator, der die Zeitung ganges über einen kurzen Steg warf er dem Mäd⸗ Die Roheit der Ausführung ſei keiner Milde Das Urteil lautete auf zwei Jahre Zucht⸗ bt der als ee„ bezeichnet hatte, hatte chen einen Strick um den Hals, machte ſie be⸗ würdig. Das Reichsgericht wurde angerufen mit der hans, Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte intraf das Frei urger Amtsgericht entſchieden, daß eine Be⸗ ſinnungslos und ſtieß ſie, nachdem er den Strick am Begründung eines plötzlichen Schwachſinnes.— Wie auf die Dauer von fünf Jahren und dauernde Ab⸗ e ſtrafung nicht eintreten könne, weil die„Tagespoſt“ Geländer befeſtigt hatte, über den Steg. Die Unter⸗ jetzt aus Leipzig berichtet wird, hat das Reichs⸗ erkennung der Fähigkeit, als Zeuge oder Sachver⸗ Preſſe 415 G. m. b. H. nicht beleidigungsfähig ſei. Auf die ſuchung nahm erſt eine Selbſttötung an, verurſacht gericht ſich ganz dem Konſtanzer Urteil angeſchloſſen ſtändiger vernommen zu werden. Die erlittene ſagte: Berufung des Chefredakteurs Färber hat das Ober⸗ durch den Zuſtand des Mädchens. Durch verſchiedene und die Reviſion verworfen, womit das Ur⸗ Unterſuchungshaft wird mit fünf Wochen angerech⸗ en iſt, icht K arls ruhe jetzt das erſtinſtanzliche] Umſtände widerlegte die Kriminalwiſſenſchaft aber teil ſeine Rechtskraft erlangt hat. net. Strafmildernd wurde berückſichtigt das Fehlen bflicht Freiburger Urteil aufgehoben und die Klage zur noch⸗ die Selbsttötung, vielmehr müſſe ein ſeltener Fall Weil in Baden Todesurteile nicht mehr vollſtreckt[einer entſprechenden Erziehung, der ſchlechte Einfluß maligen Verhandlung zurückgewieſen, indem es an⸗ des Mordes durch Strangulation vorliegen, wie werden, folgt die Begnadigung zu lebens⸗ der Zwangsfürſorge— der der Angeklagte unter⸗ it die⸗ F 17 5 55 i led e die internationale Kriminalwiſſenſchaft bisher nur[länglichem Zuchthaus. ſtanden hatte. Zu ſeinen Ungunſten ſprachen ver⸗ und der vere wor liche Schriftleiter ſich beleidigt fühlen 71 5 N 7 2 744 2 und deshalb den Beleidiger verklagen könne. auff y::..»» ñq—. Vorſtrafen und ſein hartnäckiges jeſe Br 1 das Frei Ser 8 ac 2 5 2 5 5 5 52 7 85 5 hatten dieſer Grundlage ſoll das Freiburger Amtsgericht Ludwig Heiß wegen Körperverletzung mit Todes⸗ Vier Jahre Gefängnis wegen Totſchlags* T ſoll nochmals verhandeln. 5 folge in Tateinheit mit Raufhandel zu vier Jah⸗ f 5 8* 9 gürgte fin 9 5 8 In einem ähnlichen Falle hat bekanntlich vor ein- ren Zuchthaus, Anton Heiß wegen gefährlicher Wegen eines Verbrechens der vorſätzlichen, aber Feſtungsſtrafe für Zweikampf. Wegen Zwei⸗ müßig gen Tagen das Mannheimer Gericht eine Verurtei⸗ Khrperverletzung zu ein Jah 5 19 13. unüberlegten Tötung hatte ſich der 30 jährige kampfes mit tödlichen Waffen verurteilte das Er⸗ ſeinen lung des Beleidigers wegen Belejdigung der poli⸗ 5. een! Eiſendreher Friedrich Dechert von Pirmaſens weiterke Schöffengericht Tübingen in zwei Fäl⸗ tiſchen Redakteure der„N. M..“ herbeigeführt. Zwei Jahre Gefängnis wegen Brandſtiftung vor dem Schwurgericht Zweibrücken zu verant⸗ len einen Rechtsanwalt, einen Referendar und einen g und 5 Vor dem erweiterten Schöffengericht Franken⸗ worten, weil er in der Nacht vom 2. zum 3. November Studenten zu je drei Monaten und einen Arzt zu rktion, Verurteilter Meſſerheld thal hatte ſich der 1903 geborene Dienſtknecht Paul den 20jährigen Schreiner Artur Friedewald mit 3256 Monaten Feſtungshaft. Die Hausmeiſter der t zu Das Schwurgericht München l verhandelte über Kraft aus Beindersheim zu verantworten. Der einem Browning niederſchoß. Nach einem Verbindungshäuſer, in denen die Säbelduelle ſtatt⸗ eine Anklage wegen Körperverletzung mit Angeklagte war ſ. Zt. von dem Landwirt Adolf Fruth Wortwechſel im Volkshauſe zu Pirmaſens, der ſich] fanden, wurden, wie auch die Sekundanten, in Geld⸗ 85 Todesfolge, der ein Vorfall in Zuhälter⸗ und in Flomersheim, bei dem er als Dienſtknecht be⸗]— nachdem die Beteiligten vom Wirt aus dem Lokal ſtrafen genommen. 3 n Dirnenkreiſen zugrunde lag. Die beiden Brüder Lud⸗ ſchäftigt war, entlaſſen worden. Aus Rache zün⸗ gewieſen worden waren— auf der Straße fortſetzte, 8 Wegen Betrugs vier Monate Gefängnis. Der wig und Anton Heiß aus München waren am dete er dann drei⸗Wochen ſpäter die Scheune ſei⸗ gab es ſchließlich eine allgemeine Keilerei, in 25jährige ledige Fabrikarbeiter Guſtay Roſer in 20. Juli ſpät abends nach reichlichem Biergenuß in nes früheren Brotherrn an, die vollſtändig nieder⸗ deren Verlauf Friedewald tödlich getroffen Pirmiſens hatte im Laufe des Jahres eine ganze t vom einer Wirtſchaft am Unteranger mit anderen Gäſten brannte, wodurch dem Beſitzer großer Schaden ent⸗ wurde. Dechert behauptete in der Verhandlung, nur Menge Betrügereien verübt, indem er von Paul wegen Zahlung der Zeche in Streit geraten und an ſtand. Nach längerer Verhandlung beantragte der Schreckſchüſſe auf den Boden abgegeben zu verſchtedenen Perſonen unter Vorſpiegelung falſcher r hat die Luft geſetzt worden. Sie warten dann vor der Staatsanwalt gegen den in vollem Umfange geſtän⸗ haben. Er könne ſich nicht vorſtellen, wie er Friede⸗ Tatſachen Geldbeträge erſchwindelte. Wegen fort⸗ Wirtſchaft auf die anderen Gäſte und kamen mit die⸗ digen Augeklagten zwei Jahre Zuchthaus.— Das wald getroffen habe. Das Urteil lautete wegen Tot⸗ geſetzten, teils verſuchten, teils vollendeten Betrug im no in ſen in Rauferei. Dabei wurde ein 21jähriger„Ver⸗] Urteil lautete wegen eines Verbrechens der Brand⸗ ſchlags und verbotenen Waffenbeſitzes auf vier Rückfall wurde er zu vier Monaten Gefäng⸗ is, in treter“ durch einen Herzſtich mit einem Taſchen⸗ ſtiftung auf zwei Jahre Gefängnis unter An- Jahre einen Monat Gefängnis abzgl. der nis verurteilt und Haftfortdauer angeordnet. Die techts⸗ meſſer tödlich verletzt. Das Gericht verurteilte! rechnung von fünf Wochen Unterſuchungshaft. Unterſuchungshaft. Unterſuchungshaft wird voll angerechnet. kt un⸗ ich ihr 1—— 5 255 U her⸗ prüche , und ſſenen IJodes-Anzeige und Danksagun 1 nalige 9 5— Danksagung ee erling Unser lieber, unvergeßlicher Bruder 5 1 5 e 1 6 50 Ja Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme ff Ae 0 ag beim Heimgang meiner lieben Gattin, unserer n 5* F. Er MF 2 Er guten Mutter, sowie für die zahlreichen Kranz. Winmfer fees —* N pesen Direkfor der Mannheimer Handelsschule a. D. spenden und das ehrende letzte Geleit, sagen aus⸗. wir auf diesem Wege allen unseren tiefen Dank luxu⸗ ist am 24. ds. Mts. im 69. Lebensjahre, in Karlsruhe verschieden. Schweizerische kebensversſcherungzs · mien) Beisetzung im engsten Verwandtenkreise und spätere Todesanzeige Mannheim(0 4, 10), den 3. Januar 1931 Untellversleherungs- Gesellschaft „ waren vorgesehen, aber die Liebe und Verehrung für den Ent- Gesellschaft 5 0 schlafenen hat trotzdem Viele veranlaßt, ihm die letzte Ehre zu 5 id ha erweisen. 2 85 Köni⸗ Herzlichen, aufrichtigen Dank hierfür; insbesondere sei den Michael Beierl Untall-, rebens- wird Rednern an der Bahre, Herrn Direktor Hauck und Herrn Hügel, 8 Haftpflicht- Versicherungen Ver⸗ welche e erblichenen vorzügliche Eigenschaften und Lebens- und Minder Rautions-, mit und ohne ſieren. gang so treffend gezeichnet und Kränze für die Stadt Mannheim. Einbruch- Diebstahl⸗, Gewinnantel! ihren andels- und Handelshochschule und Schubertbund niedergelegt auto- Rerten i geitert haben, gedankt. Der Gesang von Mitgliedern des Schubertbündes one war tiefergreifend. 50 ird Mannheim-Karlsruhe, 3, Dezember 1930. Versicherungen 95 Karl Weber 65 0 a igshof Emil Weber, Sinsheim hichte.. N Steff Kerfen a 1 Luise Schmidt geb, Weber, Hamburg 5 prospekte und Auskünfte bereftwilligst: exauf⸗ 84 5 Direktionen für das Deutsche Reich tikers. 85 Mre Verrntulurig geben be kerri BERLIN Sw 68, heetetenstrsBe 2 end⸗ ä 2 95 g— 5 Für Freistaat Baden at N Langs versteigerung Ludwig Per Sabairention Karlsruhe, Friedenstr. 3 ö Stall Karien Montag. d. 5. Jannar * 55. l merbe c i fegen Mitarbelter aberallsesucht! — Am 28. Dezember 1930 entschlief nach kurzem Pfandlokat, Ou 6. 2 1 P . 7 5„. eit ein schweren Leiden mein lieber Gatte, unser herzens-: gegen bare Zahlung 18 58 8 jr auf guter Vater, Sohn, Bruder, Schwiegersohn, Schwa- im Vollſtreckungswege 8 0 ger und Onkel, Herr öffentlich verſteigern: e. BO¹ E 5 cher 1 1 2 .— 5 mit Anhänger, Möbe 4 z unde⸗ Fritz Brick verſchtedener Art und Neujahr 18531* 400 nd die Baumeisfer Sonſtiges. 53 1 5 Art. Keibs. Gerichtsvollz. Aaparataren,⸗Aelnigung ingen im Alter von 35 Jahren. a 5 Bekannt. reell und Pirrmasers/Pfelz NMerrmeirm- Nheiriem E. Baesback 1 2. 22 1 2. 22 1 Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: billig! Scrlc Ps. 15 Sten gelhofstr. 11 N e 3* „ N 2 1— 8 1 0 eee eee ee eee ene Trau Ida Brück get. une Neue bänsefedem„ bomenfek. l 080 rennt⸗ Mannheim- München, 3. Jan. 1931 4. 6418 Herrenfleck Mk..20 Freude a 8 g von f f Die Beisetzung fand bereits in München statt. der Gans 2— Damensohlen Mk..20 Beſell 17. Baut= bie glückliche Geburt eines J wangs versteigerung Herrensohlen Mk..80 perten dopp. ge. Montag, den 5. Jannar 1931. nachm. 2 Uhr Genäht oder geklebt 30 Pfennig mehr ewaschen u gereinigt, Stammhalters werde ich im hieſigen Pfandlokal Qu 6. 2 gegen W 5e Qualität, à Pfund bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich Inhaber 1 N. Kleiner halten Mx..—, Halbdaunen] zeigen hocherfreut an 5 1 220 e— 42 3 ein 2155 u ſein⸗.50./ Daunen.25,. üfett un öbel verſchied. Art, 1 Lieferwagen 1 5 1 pollaaanen., 10. Df. Afred Schacherer u. frau Helma„ gefte“, 1 Schnelwaaße. 5 Gerissene Federn, mit geb. Drittel Vormittags 11 0 in Rheinau, Graßmann⸗ Am 2. Januar 1931 starb Daunen, gereinigt.40 ſtraße: Eine Verkaufsbude. 5 108 Tages 8 e 5 8 Nennhelm-Fdh. Amdtstt. 16). 2. 95. 1951 Spreng, Gerichtsvollzieher. 1 WIIg. P ih Versand per Nach- Z. Zt. Stöclt. Krankenheus 18 5 FF g ge Jahresbilanzen frigen 1 5 frei. Garantie für desthäklsstelle im Ratbaus-Bogen 51 . nach langer, schmerzvoller Krankheit 7 f 0 reelle, staubfreie Ware. 2 8 ab ſich Nehme Nichtgefallen- Stenerangelegenheiten Büchernachtragen 5 957 75 Suche 5 1 I 5 Iale einschlägigen Arbeiten erledigt ſtreng Aittwoch. zrasensaal 8 95 Mannheim, im Januar 193 nn Wodrich 8 g verſchwiegen u. billig ſt erfahr. Kaufm. Musensaa recken, 8 9 2 Gänsem. Neutrebbin Habe mich in Mannheim als Unverbindl. Zuſchriften erb. unter M R 90 Dr. Lorenz Petersen 1 Die trauernden Hinterbliebenen Oederbruch!. Si an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 220 spricht über„Menschenkenntnis“ Xl; gehör⸗ 5 Re araturwerkstätte Dechisanwalf„Menschengestaltung“ 1: er ein Die Einäscherung findet am S. Januar um 34% Uhr 5 alle slektri86lien niedergelassen. e eee Man Statt 5. Der planmäßig angekündigte Vortrag von ob es faushalt Apparate Dr. ur. Kuri Jander Erleichferfe ene er on denen nan 28 ** 22 Umdispositionen im Spielpla.. n, daß 5 B. Söldner J 2. 17 Kinderpflege statt; 5„Menschengestaltung“ II: ezwei⸗*! Fel. 61899 Die Aufgabe des Theaters behandeln. 18 Mannheim. 3 Meine Kanzlei befindet sich wünschen Ste. Geben Sie daher aur Be-— 5— chſuche 5 5 g rbelisgememnsdialfen 9 F 1 5 Nur gere 5 5 5. der moder 55 aan 2 1. J OGaredeplatz) abenen Lace ge n ale eee Donnerstag Kultur(56 lun), 20% Dur, in 7 ab verwenden Sie en ung Sh- ard 8 8 e 0 NI E Und dennocd Telephon 31304 2211 5 patentterten Hahnsauger. Beſdg der Bernhard.Kahn. Leslie einen S— 1931 585 7 e en ene 555 pag. Offen— 8 1 8 ug. 1 8 enntnis beſich⸗ und Nervsse erhalten von uns* Sparen: Sparen Kellermann a Jcheurer, Mannhelm, 2. 306 ö 20% Uhr, Im eiten Rachads des a d Ach 1 1 e 1157 Zeitfragen der Musik III 5 iſtfrei und unschädlich für se Die älteste Nitteldeutsche 5. eittragen der Mus ch ſei⸗ 1 85 3 1155 5„ Bausparkasse Thuringia Aut. Vorbftentichungen ler Rat Mannheim 3 5 flag e 9 4. „ um ausprobieren. Zusendung völlig. Akt.-Ges.—.— ieee* 1 1 5 il ab⸗ kostenlos und Portofret ohne Eisenach e Elektrotherapeutikum Kagdde e an ines jede Verpflichtung durch die leiht nen ohng lauiende In unſerem Verſteigerungslokal— C 5. 1 B 1. 1012 Tel. 332 85 zu„Der Herr Vortragende Rat“ tie r⸗ LIsANA-GBSELLSCHAFT, Abt. 161 f Uinsen unkündbare Eingang gegenüber dem Schulgebäude— findet 3 1 bvie kisrer der Volltahochschule erhaktn 2 ly ſo eee e unos Dar chn an folgenden Tagen dle öffentliche Berſteigerung Ins fiftut 11 2 2 fü— 0 Vorzeigung ihrer Hörerkarte im Rosen- zt und II 9 9 1 verfallener Pfänder gegen Barzahlung ſtatt: für Bestrahlungs, Impf- und Serum gegen Kretas 18 Un eie und Asthma ist heilhar lug. die Errichtung eines EIGEMNREE IAS, zur a] für Gold, Silber. Uhren, Fahrräder u. deral. CC File J. ben Lee,, der Asthmakur nach Dr. Alberts kann Abiö und, zer einsiidge ene am Mittwoch, den 7. Januar 1931; Dr. med. Schneider 92 Der lelbſt veraltete Leiden dauernd heilen unch vtelen anderen blöduchhsſten. bees 5j für Kleider, Weißzeng, Betten, Stiefel u. dgl.(trüher L. 11, 2 Fur die zweite Semestet-Hälſte erhal- 3 Aerztl. Sprechſtunden in Mannheim Verlangen Sie sofort kostenlos und unser 7 81 den 3. 1931 8 71 ien die klörer einen neuen Termin- een, e ee e,,) ⁰⁰ d 1 e von 9 Parmstauf, Am Frienberg 13. fel. 2817. 11 un jeweils 18 Uhr(Loka 3 4415 r. Prospekte auf Wunsch. 5 1 5 2 ieee 12 14 Seite/ Nummer 4 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Samstag, 3. Januar 1931 Araphische Grobhetrieb Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung umb liefert Drucksachen jeder Art Offene Stellen Steſſen- Gesuche. Intelligentes Fräulein Oststadt immobilien Miet- Gesuche 56 Zimmer-Wohnung 8 Anwesen mögl. Einfamilienhaus, Neuoſtheim od. Feuden⸗ 30 Jahre, ſeither im eig. Geſchäft tätig, tüchtig bein für. pit zn en e geen ſchöne im Verkauf und bewandert in leichteren Büro⸗ Villa fal wert zu verkaufen. 5 1 2 3 im Großer Acker, 2 gr. 5 5 778 8 arbeiten, wünſcht paff. Wirkungskreis. Angebote 10 Zimmer u. Zubeh. 3 N 3 Zimmerwohnung in Neuoſtheim zu tauſch. ges. unt. I. 4 65 an bie Geſchäftsſt. öſs. Bl. 145 billta au verkaufen.] Stalung, gener, mil Angeb. unt. P 2 64 an die Geschäfts. 5 N 5 Näheres durch lebendem und totem 7 5 i Beschäftigung Keine Locker Abl. J. Zilles. Inventar ſof, preis⸗ 9 6 7 1 U ine Tochter, Abſol⸗ 125 U immer- Wohnung Mannheim wird be⸗ Beherrſche Hausarb. M I. 175 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. —. 8 5 vorzugt. Gute Zeua⸗ k. einf. Kochen. An⸗ Ausführliche Angebote unter Angabe der bisherigen Tätigkeit] niſſe vorbanden. Zu⸗] gebote aur L R 00 in badischer Großstadt, zum 1. März 1931 gesucht. und jetzigen Vermögensverhältnisse erbeten unter MV 51920 Angeb. unter M U 3 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blates 235 Branchekund. Verkäu⸗ ferin ſucht auf ſof. od. 15. Jan. Stelle als Filialleiterin od. Ber⸗ käuferin in Metzgerei erbeten. ſchriften erbitte unter K P 43 an die Geſch. der Zahnprauis. Zuſchr. unt. E B 81 an die Geſchäftsſtelle. Suche Stelle als Haustochter (evtl. kl. Taſchengeld) z. Ausbild. im Koch. an die Geſchſt. B24 Iimousine 4/6 Steuer PS., gebraucht, jedoch gut erhalten, gegen bar zu kaufen geſucht. Angebote unter 66 8/38 Mercedes-Benz zur Führung eines größeren gleich welcher Art, ventin der höheren Immobil.⸗ u. Hypo⸗ 5 f 0 2 i ie Handelsſchule 24700 l theken⸗Geſchäft. wollen ich Melden. t Zubehb 1. 4. 31 ieten geſucht trebſ. jung. ann, 1 mit Zubehör zum 1. 4. zu mi n g 5 1 f Hand⸗ und Kopf⸗ Stellung Zul Erlerng. 1 8 9 5 1 055 19 7 9 der 2200 Oberſtadt bevorzugt. Angebote mit Preis unt. Une oller Ded 1 880 II 98 arbeiter, gesucht. N 5. Nr. 1. i 12 856 5 8 55 280 J K 50 an die Geſchäftsſtelle dis. Bl. 2182 5 Iimmer- Wohnung mit allem Zubehör, mögl. Oberſtadt K—, von kl. Familie per 1. 4. 31 geſucht, ev. im Tauſch gegen ſchöne 4 Zim.⸗Wohnung. Er⸗ bitte Angebote an Poſtfach 103.* 34 I inner- Mobnun V.. 15 Limonſine, Baujahr 1928, neuwertig, in an Rudolf Mosse, München. 5 Frau einwandfreiem Zuſtand, verkauft gegen 3000% Fleißige Frau ſucht bar. Angebote erbeten unter M T 2 an die Ge⸗ 2 ſonatsstelle 10 85 50er 19 5 ſchäftsſtelle dieſes Blattes. B33 58 5 9 0 1 Etagen⸗ ucht in frauenlof. oder Dampfheizung erwünſcht. f 5 Haush. Beſchäſtiaung Kaufe gegen Kasse: gut U It Angebote werden erbeten unter K K 34 addddddddddoödoddodddedmddddddddddddddddddddddddees Angeb. unt L O 52 Zuſchr. unter N 3 3 Kaufe geg bulerhaftener an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.(510 1 5 erireier an die Geſchſt. B22 an die Geſchſt. 240 5 2 1 N 2 5 e 9 1 1 ſelche regelmäßig in 8 ie 3 2 5 p58.. Schöne* 171 N 8 Adio 1 der Proving Gem Immobilien 8 — 9 er rovinz Gemiſcht⸗. 1 5 N 5 5 5 2* 1 — waren⸗ u. Zigarren⸗ III 2 8 geſchäfte beſuchen, für 8 Limousine„ olfen od. geſchloſſen, 4 1 er 0 mung 3 fſaqagagagangaggggggaaggadggaaaa 8 Soezial Antik gefacht J en kaufen geluch. mit Zubehör, in guter Lage, von pünktlichen 90— 1 Sehr hoh. Verdlenſt. C Alls ml a Ell 3 e. 1 1 ruhigem Dauermieter zu mieten geſucht. Frie⸗ — Wilh. Martens. Ham⸗ Na 333 5 gebote erbeten unter 5 densmiete Bedingung. Angebote mit Preisang. —— ähe Gloria⸗Kino, Steuerwert 95 000, Preis N F 195 an die Ge⸗ erb. unter I. G 56 an Fete 5 Neisc-Verireter E eee— —— ſofort zu verkaufen. Angebote unt. M B 76 an 5 78 8 R — von Weltfirma für Nordbaden u. die Rheinpfalz gesucht. e e den die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 476 5 V er K EI 7 2 ö 4 21 1 f 5— 37— umen u. 5 5 ö Langzährige inder Branche erfahrene Reisende wollen sich 8 Herren jed. Standes, D f Et I 4 3. IAmmerwo mung mit lückenlosem, selbstgeschriebenen Lebenslauf. Photo so- die 1 8 1 beſ. Oppe 25 Aden Allis Mantel 1 fre 1 mit Bad u. Zubehör von kleiner Familie, 3 9 8 eee e. 920— Striemen ſof. 179 9 Waldpark, Steuerwert, 135 000.—, Kaufpreis Neuwert 125 jetzt mode, 1 Stahlkaſſette, 2 Perſonen, auf 1. April zu mieten geſucht. 1. 0. Anfr. an Schließfach 29 5 105 1 17 17 05 15 9375 1 4 15 9 885 ſehr bill 5 55 1 4 1 1 Friedensmiete. Angebote unter M V7 an 0 575 5423 Reſt 5 und%, 4 u. 5.⸗Wohnung vorhanden,„ für. Sofa, 1 groß. Oelge⸗ i a ieſes 8. 3945 5 nau mammnaaungaumnaunnmnmnmanumaanumnmmnnnnnnnmnn anmalen Apolda, Th. 35423 9 verkaufen, Immobilſenbüro Wender, abzugeb. Zu erfr. bei mälde(Lang daft), 1 die Geſchäftsſtelle dieſes Blatte 5 9 Gule Existenz„D.., Seckenheimerſtr. 73, Tel. 443 64. 5178 Meßner. U 5, Nr. g. 240 02 Anberne, gert ö i; f 1 bis 1 Uhr. vert g 4247 2 4 bietet ſich Damen u. Herren bei Vertrieb mein. Wer perkauft ſein i Sonntaa zu verkaufen. 247 10 1 Onerd Vertreter Art. Angebote an O. Gable, Fudwig ss kehideeg Anse menge H As 7260 Rheinſtraße 4. Volk Immer- 9 nung hafen a. Rh., Gellertſtraße Nr. 20. 2207 L K 149 a. d. Geſchäftsſt. 5 A e e züchtige önli 1 8 von erl., 8„4. od. n 5 5 e e 8 5 5 en 8 in guter Wohnlage geſucht. Angebote unter angeſehener Bauſparkaſſe als Generalvertreter 5. 2265 geſucht.* 295 8 e Sparerbund f. Eigenheime, Düſſeldorf .⸗Direktion Bayreuth, Munckerſtr. 20. Wir ſuchen zum ſofortigen Eintritt, eventl. per ſpäter einen 5062 jüngeren Herrn für die Reiſe, der in Baden und Pfalz bei der Induſtrie, ſtädtiſchen Behörden, Krankenanſtalten ete ein⸗ geführt iſt, gegen Gehalt, Proviſion und Reiſe⸗ uſchuß. Schriftliche Angebote mit Aufgabe von für gangbaren Wirtſchaftsartikel geſucht. Nur ſolche, die bei Gaſtwirten bereits eingeführt ſind u, ſchon erfolgreich tätig waren, woll. ſich melden Werber(nnen) geſucht. Tätigkeitsang. unter L X 72 an die Geſchäftsſt. ds. Bl. 108 Tüchtiges. ſolides Mädchen achige Senohnien mit guten Zeugniſſen zum ſofortigen Eintritt geſucht. Bewerbungen unter N D 193 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 102 Tüchtige ehrl. Reiſende zur Werbung von Abonnenten auf Zeit⸗ ſchriften mit u. ohne frei, zu verkaufen, Preis/ 19 000.—, Anzahlung 4 6000.—, ſteuer⸗ 5 Zimmerhaus mit Garten Preis/ 30 000.—, Anzahlg. 4 10 000.—, ſofort zu verkauf, durch Immobilienbüro Weidner, R. D.., Seckenheimerſtr. 73, Telephon 448 64. ferner* 177 eimes billigen Wir errichten Ihnen Lage Mannheims ein 1 Noch Ist es Zeit zum Bau in geſunder und ſchöner 1215 000 4 ſchlüſſelfertig. Elgenhauses. od. 2 Familienhaus für Solide Ausführg., Anſpr., in Vertrau⸗ ensſtellung für viel. Bürvarb., wo ſie ſich weiter ausbild. kann. unweit Kaiſerring, 1 Wohng., 9 Zim. u. Zubeh., frei, billia zu verkaufen durch fahrt, für jedes Geſchäft geeignet, ſofort um den Pr. von 35 000.—, bei 5000.— Anz. verkäuflich. zu kaufen gesucht. Gen Edelfuchs[Stola? erbeten unter d H 1080 an-Gdeschäftsst, d. Blatt. aue Angaben und Preis Gebrauchtes 4796 Klavier gegen bar zu kaufen geſucht. Angebote mit zu kauf. geſ. Angeb. m. Preis unter 1217 Telephon Nr. 529 02. Kaufe einige gebr. ink., gebr. Laden hee Wohnungs-. Büromöbel N G 15 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. Iindenhoi —4 Uimmer Wohnung von ält. kinderloſ. Ehepaar auf 1. 4. 1931 ge⸗ fucht. Angebote unt. N N 21 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dss, Bl. oder Telephon Nr. 208 35. 279 Elegant möhl. Wohn- u. Schlafzimmer Angebote mit Preisangabe unter M P88 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 222 3 Zimmer-Wohnung od. aröß. 2 Zimmer⸗ wohnung(mit Bad) alleinſt älterer Dame leer. od möbl. Zim⸗ mer. Beteiligung am Geſchäft nicht ausge⸗ t. M G 80 an die Geſchäftsſt. ofs. Bl. 5192 Verl. wird abſolut Zuſchr. unter M W 5 f 197 für ruhige Mieter. ſchloſſen. Angebote u. 2 25 l welches kochen kann 3 Heheke 3 e an die Geſchäftsſt 2 fele, koclene(Alleinſteb. Ebevaar.) M L. 84 82 e 292 2 u. in all. Zweigen des Schulbildung, franz. mmobil.⸗ u. Hypo.— 75 Angeb. unter M 0 8 8 Haushalts erfahr iſt, Syprachkenntniſſe. theken⸗Geſchäft. 8 5 g Filialleiter per 15. 1. oder 1. 2. 7 r er. Telephon Nr. 208 70, mübgele Aübnertaim a er- un Uroraume Nr. 178 an die Ge⸗ Vermietungen 6 monatl. 500/ u. Proz. Fabriklager u. Inkaſſo] geſucht. 50 an di Wi 2 N 5. Nr. 1. Be gsrangbeigem Fand⸗ ca 300 A 5 ſchäftsſtelle. 2³ 5 bedingt nach Bezirksgröße 7503000 4 ſelbſt⸗ 6, 4. II, Tel. 330 96 ſchſt. 51 haus ist ſof mit In- a. am g n zentraler Lage, möglichſt ruu7.··. ofort zu vermieten: 5 verwaltende Barſicherheit. Reellitätsnachweis üchtiges 5 Tüchtiges 2286 ventkar verkäuflich. Nähe Hauptbahnhof, per 1. April zu mieten 1 Elegt. möbl. Herrn⸗ 5 geboten u..* unt. Nr. 5255 Tüchtiges beſſeres 5 1 Haus Auch wird ein Haus geſucht. Angebote mit billigſter Preisangabe 3 Zimmer- Wohnung 35 Schlafz., auch mit f 6 Mädadien ages aer r e l f d en te bee 4 e. ige, Pete mie„ e e 0 0 das aut bürgerlich mit Laben, bei 10 bis an die Geſchäftsſtelle. von Vorauszahler(3(auch Schlafz. allein). kocht, äußerſt ſauber ar klei 8 15 000 Mark Anzah⸗ erwachſ. Perſonen auf Eipper, Langſtr. 41a. 5 uc E UC 4 er All er iſt und die Hausarb. fitr ein. Haushalt lung zu kaufen ap. 2 1. April geſucht. Be⸗ 254 f verſteht, in kleine eluche, Vorzuſtellen gefu cht. 8¹ 1 Immel- 0 Hungen voraunt Eberle 5 eg. hohe Proviſion. Alleinverkauf des„Herky“⸗ Familie 1 Kind(Kin⸗ nachmittags—5. Angebote unter J J 7 Neckarbrücke, Ring od. Sehr ſchön möbl. 5 ell-USieim 121 10 8 ö zamellen⸗Heizkörpers D. R. G. M. 120 derfräul. 1 Nietzschestr. 10 Ut. M8. Nr. 8 an die Ge⸗ aunheime*. 1 Nähe Telegraphenamt, Herren⸗ u. Schlafzim., f Friedrich Gerlach, Wiesloch, Poſtſach 39. 7 7 pte 8 lehne dis. Blat. For 2 J. neuerbaute M r Verkehrsansfali b 99050 Treppe. 8 e 5 8 es erbeten. 5 reis N 25 0 8 stellung geſucht: Rur(Füchtiges. 2 Helvefila II T 189 an die Ge. geb. Ehepaar, Herrn 1 2 5 Mädchen. die in aut. Alſeinmädchen N Möbettransport, Friedrichsplatz 1, Monnungstausch ſchäftsſt. dieſes Blat d. Dame in ſchhußter 89 1 er Tall eln Häuſern tätig waren, g 5 g 8 tes erbeten* 201 Lage am Stefanien⸗ wollen Anf pe 5. Wi 8 immer u. Aubeb., 5 5 185 55 bald zu verm. . 4 reichen unt. N P 2 5. l weg. Wegzug zu ver⸗ Lehramts d ngeb. unter J 224 5 t guter Bildung, frohem Weſen, beſten 6 8 per ſofort geſucht. 1 ehramtsreferendar 1 0 5 85 ö n ie zu 2 Kindern, 6⸗ und 7jährig, 3 Kochkenntniſſe erfor⸗ kaufen. Näheres N mmer 25 0 nung ſucht in 55 Nahe der n ee— 2 5 per ſo fort geſucht. Alter nicht unter f. f 3 derlich. Vorzuſtellen zu kaufen geſu cht. J. Zilles, Tulla⸗O e Schön möbl Zimmer 25 Jahr. Etwas Nähkenntniſſe erwünſcht. UI Uhle Ja Un nur nachmittaas 3 Angeb. unter N 8 26 Immobil.⸗ u. Hypo⸗ mit Manſarde, Bad etc., in guter Wohnlage per 9 55 nett. Zimm. 1* 100 Bewerberinnen, die ſchon in Privat⸗* bis 5 Uhr. 167 die Geſchäftsſtel theken⸗Geſchäft. 1. April geſuch t. Angebote unter J W 21 an ngeb. mit Bed. unt. ſof. zu vermiet. 202 haushalt tätig waren, wollen ſich melden ſofort geſucht. 269] Werderſtraße Nr. 90, an ie Geſchäftsſtelle Telephon Nr. 208 76.„ 6. 1 g 2 4 M M 176 a. d. Geſchſt. f 3 13 bei bietz 7 unt. M P 179 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Nr. 1. parterre. links. oſs. Blattes. 1207 N 5. Nr. 1. Voß die Geſchäftsſtelle dieſes Blatttes. 4¹ 19„ f * * e 8 enzen aun: Laboratoriums bedarf Verſicherung. von 1. Preis unter F E 19 12 f Pete Co. G. m. b.., Mannheim, O 4. 8. Lehrmädehen Firma ſofort geſucht. gc ift An een une 1. U ig an ie Be. an die Geſchäftsſtelle. gegen bar. Angebote ruhige Lage, heizbar, Bad und Telephonbenütz, Anfänger werd. ein⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. oder A 5 66 unter N O 22 an die ſeparater Eingang, für etwa Wochen vorläufig 11 3 1 6 8 mit gut. d gearbeitet. Vorzuſtell. 5 1 1 er Anruf 59 07. 16% ëwm. HGeſcaftsſtene. 283 per ſofort geſucht. II, F Sue l nicht unt. 16 Jahren, Dienstag vormittag Einfamillenhaus Kaufe gebr. 200 cem Angebote unter N M 517 befördert Rudolf ur eine gute Beamten⸗Zeitung erſtklaſſigen,. Lederwarengeſchäft] von—11 Uhr bei] in Schwetzingen. vor- ur but Motorrad, deutſch. 1 bat gebr. billig. Moſſe, Mannheim. V l 8 5[ geſucht. 210] unſerm Werbeleiter nehme Ausführung, i f Triumph bevorz Puppenwagen a routinierten, zuverläſſigen 243 Angeb. unter M M 85 c. Eckert, Hotel Pflug, ruh, Lage, mit 6 Zim- Größe 160 Morgen 5 für Kind von armer e er bn 2— an die Geſchäftsſtelle[ am Bahnhof 1289 980 5 mit Wald arrondiert F. ODrator, Lameyſtr. Witwe zu nerk. An⸗ 5 ö 8 5 mer. Warmwaſſer u- Nr. 18. IV 72906 bot v. kinderl. Beamten Gulstteur aaa endenden“ an ber elan. a. geg 0. e 77 5 5 ö g⸗Furtwangen ge! b 8 b 8 od... egen hohe Proviſion für Mannheim⸗Lubwigs⸗ Alleinmädehen Damen 9 Grundſteche⸗ 985 1 118 n 0 5. n 0 85 0 e esc tft 27900 1 85 und Heidelberg. Ausführliche ſchriftliche ſelbſtändig in Arbeit z. Verkauf v. Wäſche] April od. früher zu von 604 5 195 of. Miet- Gesuche Neckarſtabt bevorzugt. Angebote insbeſondere über ſeitherige Tätig⸗ u aut bürgerl. Küche an Private von lei⸗ verkaufen od zu ver⸗ 3 ch durch 8 Augeb. inter 8 Geſucht zum 15. 1. keiten erbeten an ſofort geſucht. ind 810 mieten.— Kaufpreis scar Bauer 90 i an die Geſchäftsſtelle„oder 1. 2.„ 55 ag. Nagel& Co., Frankfurt, Malin] Bedingung: Abſchrif⸗ 85 ucht. Sehr lohn. 25 000, Miete 180.] sdtermakl. Mittelstr. 10 dſs. Blattes. 1204 2 Zimmer ll. Küche Kronprinzenstraße 6. ten von guten Zeug. Ange ant l 8 28 bukeſr 12. Schwegingen. 2 14.20% Büstaheunge gelegen 58 besucht f d e en d Ant. H, 1007 aß Ala⸗ ö i mit guter Zufahrtgelegenbeit, an Verkehrsſtraße ö Geſchäftsſtelle. 5 Ver treter Haaſenſtein& Vogler dunge Stenchypisün Eta onhaus Haus mit—4 Zimmer Wohnung zu mieten geſucht. zum 1. April eine 5 Mannheim. geſucht bei beſcheiden. Nähe Planken, m. Ein⸗ Geſchäftsmann ſucht b. Nummer 4 1 f 3 2 2 Neue Mannheimer 5 Abeud⸗Ausgabe Samstag, 3 3. Januar 1931 7 Sermietüngen 3 i. Dauer Wellen N 15 5 1 15 5 8 0. e wagte ode mehr, 24 M In Mainz, feinſte Lage: reunen mehr möglich, ſondern im Laden mif 2 Fenstern L XB ENI: Hypotheken- Geld V ſchlagn.⸗fr. g Zimm.⸗ u. brüchig geworden ſind, werden 2 zu vermieten, ebenſo ein größere in erster L. Wohnung, mit zur 1. und 2. Stelle auf Mannhei ſich erholen; auch bietet das neue Verfahren eine Zu erfragen: G 7. 16, III. W 85 Heideſbergerafr Zentralheiz., z. 817 75 zu 8 durch f heimer 8000 beſſere Haltbarkeit wie bisher. Sehr weſentlich Mit meinen e Herrl. Augſht ins J. Zilles, Famobilten⸗ 90 ehvgbelen. iſt das ſachmänniſche Legen der Waſſerwellen, 81 Jahren Laden I Zimmer U Kö(Nähe Marktplatz) Grüne u. Rhein. im geſchäft, Telephon 208 76. N 5.. der Friſur eine beſondere Weichheit und 1 1 UC 5 1 Schaufenster 1 Garten, e 0 f N. Preise,— in guter Lage der Neckarſtadt zu vermiet. Miete u. Nebenr preiswert Be part. u. 1. Stock 2 21 8 N 5 rigſte Preisberechnung 5 5 a N e rſtadt 5 1. f Nele 5 278 bin ich Gott ſei Dank wieder ein 409.—. Miller, J 6. 3½, Tel. 274 88. B19 5. e e Iden.* Salon 8 oh mer, 8 J Kr. 44. i eee Im 3. Stock Näh. Immob- Büro a N E worden. Seit 4 Jahren— ſobald 8 1 e e ee Lage nach levi 1 2 Zimmer- Küche Wer sucht 3e ld? 1 ſich in meinem ſowie im Körper 42 0 ganz od. keilw. für B immerwohnung,& ohn 0 Darlehen, Hypotheken Jun 2 ell meiner Frau irgendwelche Unan⸗ 1 8 r Büros geeignet, vor p 7, 18 guf 1. 2. 31 zu verm. etc. Nu 8 S 2 nehmlichkeiten bemerkbar machen 2 J. neu hergericht., ſof. od. ſpät. zu vermieten. K lel. 20898/56 Näheres 517 Ta! n— verwende! 1 Näheres Rheinſtraße 10, Auruf 298 96. 255 A. Wolf. Lenanſtr. 8 1 101.—6. Aus⸗ beſter Kreiſe, 37 Jahre, elegante Erſcheinung, e e 77 Laden 2 31 N 15 5 G 0 facht cle oe beſuchsweiſe in Mannheim, Beſitz Ihres T Tees und Sedan 15 72* Zimmer und Küche, heim Wald 7 5 zwecks nächſt mit einer Kur i Aan et helle Räume,% beim Waldvarkſtr. 9. an leihen geſucht een e 91 auf 1. Vggtz i f altes Hämorrhotdalletden, dann jeder Art und Größe in allen Stadt- e 94 75 en 55 5 F privater ESE ig eit See e n e ee lagen vermittelt das altbekannte Haus verkauf. 0 9 5 Laden 2—5— Grundſtückſicherheit. 8 beiden Fällen bin ich vom Erfolg j Levul& 8 net f. eie ae. ik. 2000.— 5 Zu erfragen in der Gefl. Zuſchriften unter M V 185 an die 775 85 Hoch befriedigt. immobilienbüro onn oder ſonſtiges Ge⸗ 1 Zimmer uU. Kü U geg. Zins u. Sicherh. Geſchäftsſtelle. 3246 ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 5 290 Heinrich Reichelt. 2 7. 15 Tel. 205 95/96 gegr. 1880 ſchäft. Zu erfr. in nene geſucht. Angeb. unt. enen 1 R. der Geſchäftsſt. 301 Auf Wunſch m. 9 J O 13 a. d. Geſchſt. 5 Naſſau(Erzgeb. ſof, zu verm. 8 31708 Leidende großer Laden Telephon 432 06. haben in 6 Jahren freiwillig aner⸗ 5„ 810 5 ihre Krankheiten durch S er, Eck 1 Zimmer- W inſſer⸗Hausmittel gebeſſert und a j; baus Mittelſtr. 100 beichlner“ Wohnung Zlelbewußte 8 geheilt wurden. Auch Ihnen wird f Erstklassige 8 Zimmer- Wohnung Mark Feiedensintete, fe lag n Jehle 4 grüngliehe Worbereitung bes Zinſſer re helfen“ Ser in gute Lage, praktiſche Einteilung, reichlich Zu⸗ ſofort zu Lermieten. Nr. 19. pt. Its. Aa für den kaufmännischen Beruf die Tees, die 31708 Menſchen wieder 5 beßör, ſehr breiswert per Früblahr zu ver, ß 7216 Halblahres- ku, 1 N Ruhige Familie bevorzugt. Näheres ſchäftsſt 195 die Ge⸗ 5 5 82 Abführ⸗Tee(1)[ Hämorrhoidal⸗ zu erfahren Tullaſtraße 16, parterre. 17 854 ſesz e 16190 2 ere 11 Zimmer für e mit mittlerer Reife Ae 15 0 8 5 5 2 r, ſep. Eing., el. L. ag- und Abendk Abena n ee bei Herzhe⸗ L Hochherrſchaftliche u. Zentr. Hage, auch W 7 1 1 Flechten⸗Tee(8) fewer den t den⸗ 8 Zimmer-.* 17·—1 3 Laden als Büro ſof. zu vm ursbeginn: J. Januar Nierenleiden⸗ Gallenſtein⸗ u. jöne 5 5 9 nung 10 Tel, 270 94. U 1, 8. Hrivat- Handelsschule Tee(4) Leber⸗Tee(26) geſ. mit allem Komfort zu vermieten. mit 2 Zimmern und 2 Treppen. 31 S457 Blutreint⸗ Magenleiden⸗ 5220 B5486 Friedrichsplatz 8, Telephon 422 06. Küche, auch für Büro] gungs⸗Tee(8) Tee(29) —— geeignet, zu vermiet. Leer. od teilw. möbl. Diabetiker ⸗ Tee Nervenleiden⸗ Zu vermlieien 5 8 feen e, den 5 31 l 229. 5 eumatis⸗ 18 Oslstadl. bevo 1 Gürtnerſtraße Nr. 34 1 be. r. nate schnell and preiswert durch e 1 5 TZugte Lase 8 3 Den ei Entfettungs⸗ Tee bei Arterlen⸗ ucht. 7 i 27 11 10 2 Kleine Büroräume leer., neu her⸗ f Tlcrere F. Ffadas 5 1 11 1 e . 5 gerichtet.. 2 und Js⸗ e 1 S. 185 5 immer-Wohnung et Gebert fee bn F TCT Neue Mannfteimer Zeitung G m b. i Heger n; Tegel 40, :, Seat.. 1.. 0 fene, n g h 10 base dene m. d dees 5 an die 5 2 Eb ſind Zinſſer T Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 9⁴ par ferre- Naum Leeres Zimmer A Free Sie een ee ae ö 8 Schöne mit Bitro, Dampfhz., Pr. 12% a. alleinſt. 1 990„ 0 5 ca. 120 0m, N. 4 70.— berufst. Perf. ſof un stätlgte Zu haben in vielen Apo⸗ 1 Immer— 0 u zu vermieten, Angev. Lore ſeten. 282 Maus muslk hexen, ſonſt direkt 55 0 155 455 1 dreſſe in der Gſchſt. S 426 ain zuverlässig(Verſandapotheke). Sſtelle gegen I eee 0 desce ue 4 Agff d Wim Ute ff. IAN INN KEl n i N. 0 f„ mi 5 ¹ Mos eicher i. d. Secken⸗ Kauf oder Mlete, 1 Leipzig 40. osengartenstr 5 ae fei 8e, en ud gerd, eee 1 ein 1; fl elektr. Licht. 2275 n g u und geapls 31708 Anerkennungen in 6 Jahren. 5 er m eee er eie Mandels Unterricht K NMECKET 5 * 3 5 zu vermieten. 75 8 Herrschaffliche e Parkeiag Nr. 1e. Höbſertes Zimmer Wanabeln, gepplerftraße 10 bearee Planolager E Sehr schö m, 2, Bett. In verm. Günter gernſorecher Rr. 4244, f ee enen ie .. immer 2 0 nun One oerienfelbge 6.. St. 2. 0 knn erfolgſichere und ſchnellſte Aus⸗ wollen heiraten durch 5 5 2 Woh B5430 ildung auf Grund jahrzehntelanger Handels⸗ 1 fi F den„Bund“ Gute Ein- 5 5 10 ere Nähe Waſſerturm, Zentralhei 5 8 5 b elfen Lebenehole dlc e e 5 at. g 1⁰ 5 rung, N 8 heiz., neu hergerichtet, per 3 3; enen Lehrmethoden in fol Fritz Grauer, Qu. brik, Landwärtschaft, B Kl 1 1. //%%%é/ꝙ ee ie dein er e eee 75 2 Bl. u vermieten, B2 evar. Eing. zu 5 echſellehre, aadelskorre vndenz, 5 ſusw. für Herren. Für 5 i *171 5 ungbuſchſtr. 15, II. vermieten. T 3, 13, 1 Reichskurzſchrift und Jules p 64¹⁷ Damen viele Begnnte, fpendtugerecd teh en Behre. eth 1 9 5 Zimmer Wohnung[I den. Helke. 2 eker, diele ee een, f Penis ella, dener waar Bedei wee deen: ee e * 05 inenſchreiben, Schönſchnell⸗ Ei S m1 ung, daher 8 ſchreiben, Rundſchrift uſw. Prof iner sagts dem Andern Forschugfreil— N r f 5 pekte koſt.. 2 17 1 2155 4 1 n un„ 171 alan U Großes helles Zimmer Am 7. und 15. lan 2 1931 Schönbein's A 1 5 eira 0 1* 7 ex-„ U 1 5 i A ragen anten 1 2 160 an zie 5 Ab e N Ae W g ar 4 Autoreparaturen 1 tung Kostenlos: vi mit hübſchem eval. Mädchen aus auter Fenie l. ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 987 e 055 ünd el Vicht, 9 5 in allen Fächern.* 294 ind ſachmannteen eim, und“, Mann- Eulen u an en rng ſch Feltten 5 5 7 Bedieng, und Bett und preiswert. eim, Heinr. Lanzstr.. ee temen ue Elegante 5 Näheres“ N e e Ni 2800. uten ms chem 80 worflatrabe 22025 Sprooh.: 10.7, auoh Sonntags Ie 8 71 0 5 K E 29 an die Ge⸗ eee.. part Sprachunterricht, Eanzeletu dete e 9 immer- Wo nung 220... a 7 75 81 819 Sluftrids Zint— 0 lie, 7 5 3 51 1 Sprechz. täglich, auch N 5 mit Bad, Manfarde, Speiſek, pile Grledengs⸗ lh ul ler gen Inhl. Zimmer plom Lehrerin, Rosengartenstr. 10. I Tr. ee Sonnt. Thomas, Kl. a te J be d ran, e f dere te den 50 e en en Raufe e 0 8 e e ei r a u* 141 g 7825 von per ſof. zu 3 5 5 245 beim der ofort 36 en. Eichelsbeimerſer Holländiſch getr. Kleider, Schuhe te EIA Beamter(Gruppe 10 neu). 48 J. Ja. Aus- Münldorterstraße 10 III Zu erfragen Nr. 21, 1 Tr. I. 242 perfekt sprechen und schreiben in einigen Wochen.[Wäſche koffer ete. 9 8 n ſteuer, ſucht Fräulein oder Witwe, 35 bis Moderne, beſchlagnahmefreie 17168 F 5 e e ie 6 e lage W 46 Jaßre, etwas Vermögen erwünſcht 0„* 1. 8* 1 7 n 4 Uimmer-N nn eee eee e e e u vermieten. 228 2 5 5 An- u. nur durch d.„Band“ e unter an die Geſchäfts⸗ buen immer— ohnung e n Mitteltraße 5, 3. St. Englisch g Uuundl Ionicht 101 15 A ſtelle dieſes Blattes erbeten. Diskretion 265 mit Warmwaſſerheizung, Bad, Mädchenzimmer beſte Lage, per ſofort Leeres oder teilweiſe 68 Babylon in Zither, Sia ee. 5 5 bahnen. Maunheim, wird zugeſichert. 95 — dia ber ſoſert ober ſonter zu derndeken. unter 1e 96 un 8e Möbl. Zimmer P Sprachschnle„ Laute ertent„Votes e Näheres beim Hausmeiſter Philipp.. 1 85 an die fof. e 19155. e Anna Metzger, Muſikl., 55 9219 5 2 ig. Akad. aus beſt. eſchäftsſtelle. g Merzelſtr. 39. 4. St.— e, 6. Jan Haardtſtraße 9. Kaufe Fam. in geſ. Pos, FEE 0 IU vermieten: Schöne ſonnige 302 208 etr. Kleiber, Stiefel, Ehe⸗Anbahnung ſuch. Bek mit hübſch. ge⸗ g N Franzüsisch boch ist es Zei Hide, Aieeld, e. Fe anef, erfolgen dat Fan. 129 9. 0 häfts⸗ 8 er- ohn Nähe Waſſerturm! F 1 lol ks eit biſſe, ſowie!? ach läſſe Inſtitut verm. Ehen aut. Fam., 18—22.] Wünſche für Freun⸗ 7279 Immer 8 0 nun en Neutgee dipl. Ausl. die gefährdete Ver⸗ Obst 10„J Säral. Kreiſe, kulant iw. gemeinſ Wechen⸗ din, gebildet. nettes mit all. Zubehör per mer. l. at. ruh Hauſe eutſche ert. gründl. f Ver⸗ Strela, 6 b, 1 u. diskret. Beſte Ref endfahrten und ſpät. Fräulein aus guter e ee Unterricht. Konverf., feßung au betten. Er⸗ Tel. 29091 7017] Fran A. Straub, Hh⸗ ei Famil., äußerſt kücht APenſeraße, J rede, ele Aeg Bürs In erfragen in der vm. Augusts⸗Aulege I 10. e 5 5 5 landſtraße 22, 1 Sirat val, 50 Jahre alt 5 Aufro e er* 90 492 8 58. 3 Nr. 17, Fr., Sachs. L. 14. 22 Er. Tel. 24070 Sprachen 1 Mathe: 1. 1 Heft. Zuschriften ii 5 u 1 er ſchäftsſtelle dieſes Blattes. Sohö E 5—.— 5277 0 1 1 Portekte Schneiderin Dame, Ende 30. mit Bild, welches zurück⸗ ene . 2 70 Saub. u. gut möbliert. Altphiloge i r Geſchäft, Nähe 5 11 e 12 0 A N ür immer- Wohnung immer m. od. ohne auch cand. phil. ge. Hage, u. N I 14 Mannheim, ſ. Freund⸗ N amter oder eren enütz f f 8 itu pie an die Geſchſt. 264. ſber. Stellun 2 9 E I J mit Bad Spel Penſton zu vermlet. ſucht, d. einem Pri⸗ Abiturient der Ober⸗ ie Geſchf 6 ſchaft m. gut ſituiert. ei nur läufig kammer, zu 55 Mart 8 85 Rötterſtr. 78, maner im laufenden e„ mit 8 0 e e 3 iche a N 80 kudolf 2 zu vermieten. 2227 VHPP[NUVLk;s,, iu en Face, de, Betten renn H an die Geſchſt. 213 81 1 0 0 522 24. in Griechiſch u. Latei⸗ Pr 1 95 hern. Mäß. eie ene Kinderbetten, 8 — 2 0 Hun 2 U Ul Gut möbliert. Zimmer niſſcch geben ſoll u. im a, Ref. Ang. u. en. Velba, Task. 5 2— 5 1 1 5 Betten bie d beiten 1500 die Ge⸗. Sand än) Anonym zweckl. Zu- Geſchäfts mann, 22 J. ngen.), ſof. zu vm. die Schularbeit e. 29 ſchrif e i amten 235 und ſonſtiges Zubehör, mit elektr. Licht, in Ohne Karte 958 N 8 Nr. 11. 2 Stock. überwachen. Als Un⸗ 1 1 15 1 N 5 wilnſcht 5 5 8 5 Heiretf i, eee e e bee dee an„ N„mit Karte nur 5 5 5 2 2900 inſpektor Fanz, Ansgaſſe g. Js od. 2 Zimm. u. Küche Wohn- und nach Leuben 1 95 für Damenbekleidung zimmerrein, in nur Frigerwitwe, 27 8. nale e Barbera 105 Lege e 15 1 ſofort zu vermieten. Schlafzimmer Angeb. mit Anſpruch beginnen am 15. Jan. gute Hände ab zugeh. Vermögen, wünſcht erwünſcht.* 101 R. 20 000.— Mik⸗ 55 4 7 255 Pumpwerkſtr. ſehr aut möbl., auch an Monatsgehalt bef. ds. Is. einf, lang- Näh. R 3. 12, 2. St. charakter. Herrn in guſchriſte gift und ſpät arbz. 22 80 One ore Immel 225 r. 1, 2. Stock. einz. zu verm. 270 H M 513, Rudolf jähr. erprobt. Syſtem e ſich. Stellung zwecks Mit 110. wombögl. Verm. wünſcht paff. lüche 5 5 f 0 f. 4, 3 Treyp. r. Molle. Mannheim. 25 Körpermaßen, 1 5 leiten enn 111165 1 8 15 1 7 5 mit Lehrer v. 17 8 5 5 133 Zwei Zimmer, Küche Sones, geräum., gut Erſtklaſſigen 110 Anfer ian e 1 vn Nuſct. 5, el dieſ 5 Sleltes ace e e 8 Srzogenrledstr. art. links einger. Bab, Loggia, möbl. Zimmer f f Modelle. Vorbereitg. Transvorte Nahe u. Juſchr. gen k. 0 255 285 Haaſenſtein. K Vogler n bie 9 1 kungen denten der icht n el m. ben. Kapier-Unterrichkt fr e bieitebsr än. Jernſahrten, werden an Ne Gesch.%.. „ 7 lol. od. spa. zu 785, ſion an fol. Herrn v. erteilt billiat ger. Anmerd dei 288 gewiſſenbaft u. billig icht b. 2 lobre rohe Zimmer mieten. 1 zu vermieten. e 5 A. Schneider, B 6. 2 1 801 55 755 wetzin erſtr. ften unt. 2, 8 Au. enkarstr. Nr. 15 2 Tresp. Kann auch an die Gelchaftbgele Student, Abitur, d. Treppenreinianna a am Straßenfront(Oſtſtadt) mit Küchenbenützung, Telephon 445 39. 5 1 e eee Realgymn. I. gibt übern. Reinigungs⸗ 91 f Badezimmer, Waſchklche, Keher(beſchlagnahme⸗ d 268 in. wer] Dame erteilt gründl. Hründl. Nachhilfe e 49 Gſcht. frei) per ſofort od. 1. 2. bei alleinſtehendem Herrn 2 Zimmer l. Küche Mlavier- Unterricht 1b. eue 15 215 In Stuttgart N b ebote unter L 2 an gutsſtulentes Füepaar zu vermieten. eden ke Fallen Amr ee e Net in dle Gee. 2 aber A riedensmiete— a ark, en eee wt man durch die leten: 5 e e 2% vm. 8 41 8 Mattes. 196 ne e n mam durch die Herrn⸗ WI.. ft n gut. Hauſe ſchön. g 5 auch Wäſche aus. ch mit I 80 2 5 8 7 Gründlichen 8243 beschäftsleute! 7214 Tel. 315 45. n hepaar in Mannheim 0 l- 0 1 Welch. Frl. od. alleinſt. Violin-Unterricht. Dam. 1 5 H. U 1 Amer wol fl Frau., ev. mit 1 Kind. l e Stenerer⸗ Perfekte*218 lein). s0f. an kautionsfähige an anſtändiges gutes(Neubau Vorort 5 wünſcht Zim. u. Küche erteilt in u. auß. dem klärungen, Eintreib. 1 i ähe 5 413. Wirt t Ebepgar ſofort zu 1 od 2 berufstat. ged. tägl. zwelſtünd. Hauſe. Monatl. 8. orderungen, Neu- kt Hane in Sleute bn 5 ie ält. Perſon, aa unte bei älterer 7 Weich 5 1 Ja. 15 ſtch 5 5 n„paar, zu vermieten. ame in aroß. d- an die Geſch. dſs. Bl. r n nähen un en, 8 zu verpachten ſtelle diefs Bl. 291 Bebieng. wird über⸗ gemeinde 2 Sfalz 5 Abit er Fand u. Maschinen 4 ifzim., Tausch wohnung nieht nommen. Mietpreis Angeb. unt. M U 184 Nachhilfe- Deautsicht nung, ev. g. Pauſchale] knopflöcher, auch für alkon, erforderlich. Gefl. An- a a. Arte I. erfahren. Kaufmann. Geſchäft. 1 Ei 5 5 1 Mk. Angebote unt. an die Geſchäftsſtelle 2 it. Zuſchriften 6, an kebote unter M R 181 ſchön möbliertes 8 1 an die Ge. bſs. Blattes 2200 d: Schukarbeit über Angeb. unter L J 58] unter M 0 87 an die Herrn 5 Zimmer cateſtele⸗ 292 33 U an die Geſchſt. 1133] Geſchäftsſt. ds. Bl⸗ önſter 1e Geschäktsstelle— 2 2 parterre. ien⸗ dieses Blatt zu vermieten. 83 8 36 717 90 erm 3 2 1 Nr. 1. IV., fs. 2 Separate Zimmer abc, mit. Anmer Beteiligungen 40 0 aller Stuttgarter 2 24 Ba Kl i. Seckenheim, nüchſt. Kepplerſtr. 33. 1 Tr., 11 i f Zur pachtweiſen Ueberna 1 111 17 Bäckerei gor achbn abn. An. en, And Hulo-Rep. Merkstälte ene ee 1 u. unmöbl., Zentral⸗ 5 50 mmer ausbaufähig. Geſchäft, an fol. beſſ. Herrn zu heizg. u. el.., evtl. Möbliertes Zimmer Nachhilfe gesucht die einem G 3 7202* 0 0 4 db 1 u Angeſt.. 1 5 3 mit Preis tüchtig. a 1 11 1 Täg Auflage 45000 en e ſt. 1 155 5 1 1 5. 2. St unter 0 11 an die Ausführliche Zuſchriften erbeten unter N M 20 B5471 U 1, 20 a. parterre. S. Botberbs⸗ 756 Geſchäftsſtelle. 256 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 5 9278 14. Seite/ Nummer 4 — Nene Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Samstag, 3. Januar 1931 Einmalige Seltene Kaufgelegenhei 1 Wieder ist es uns möglich zu Sonder-Preisen einen Posten 1 feine Maßstoffe reine Kammgarn- und erstklassige Streichgarn- Qualitäten, allererste deutsche u. ausländis Fabrikate in großer, moderner Auswahl anzubieten. Preis per Meter 11800 M00 che Es handelt sich hier um Stofle, Ansprüchen genügen. wie solche in den feinsten Maßgeschäften verarbeitet werden und die den höchsten Anzugfutter komplett, alſes was zum Anzug nötig ist, das ganze Futter Mk. 13.75, 11.75, S. 75, 7 Sgezlalfenster an den Planken .1. 2 N 1. , und alles wag gie At cut 3950 3500. 2950 85.— 75.— geblumtemn Drell Metrehen-Schoner Staue Beſffedern per Pfund Weihe Befffedern r d. hebrouchen, Rau am verleltsffesten l 05 Weihe datandetten 50 32 30.50 in riesiger A in e abriketen, 27.— 24. 21.50 modernste Modelle 19.50 16. 1375 Zfeilige Seegras-Mefrahen mit Keil 90/190 29.50 25.00 22.50 19.50 15.00 3 feilige Woll-Metrehen mit Keil 90/190 2750 22.50 3 teilige K pOE-Mafrehen mit Keil 90/190 mit 65.— Kinder-Mefrahen 70/40 aus geblumtem Drell 10.50 7 ö Bettfedern 55.— 45.— .95.50.30.30 K* 95 65 fig. .50.25.50 NA Weihe Sänsehelbdaunen per Pfund e 8 Sraue Daunen per Plund. 13. Weiße Daunen per pid. 16.75 15. 11. NN Liebhol Erstes und größtes Spezialhaus für Beſten und Aussteuer-Arfikel .5 NN .75 R .18 11. 10 cd Flora Harmonie, Gymnastik u. Tanz Wiederbeginn 6. Januar Auskunft, Prospekt, Anmeldungen, L. 3, 33:: Weil D 2, 7, IIl. Tel. 38 42 Direkt ab Fabrik ohne jeden Zwischenhandel Schlaf-, Speise-, Herrenzimmer u. Küchen In all. Holsarten, aus best. Material geschmack voll ausgeführt: äußerst preisw., ständig Lager Wilh. Lechner jr. Aglasterhausen:: fel. 33 Ratenabkommen mit der Bad. Beamtenbank l —.— 6 ere dds l E 2 1931 1931 1931 1931 1931 1931 1931 1931 1931 1931 HAFHEIII 231⁴⁰ 1931+ C1931 1931 1931 1231] 1931 19 Kennen Sie gchon unteren Spezial- Strumpf Femina feinste Waschkunstseide, mit Zehen- und Ballenver- stärkung, vierfacher Sohle, neueste Farben, Paar Lassen Sie sich diesen Strumpf in unserer grogen Abteilung zeigen Saft 0 10²⁸ 8EFITTE 1713 Keel esl keel lest esl esl lest el esl lee 1931 1821 1031 1831 1821 1821 1831 1821 1521 S D. 5, II Kurse für Anfänger und For stallen, Elepaare— Lebern Die fuſirendde umss mae Mammenns eschrittene, Schliler gòlierer Lehran- mne geschlossener(auch auswärtige: Tanz- Zirkel und Mub- Kurse— Einzelstunden 8530 Fernru 304 8 8. 75 8 Vertreter: E en ab Lager i ( Heantee., Stahl- und Beionbauien jeder Axt. A und Prospekte kostenlos. Gebr. Aenenb gen G. m Bisen- und Wellblechwerke. h Nr. 249 E d. Mahlmann, Karlsruhe, Draisstraßge 9, Teleph. 422 h. ., Weldenauſsieg * Mational-Theater Mannheim. Sonntag, den 4. Januar 1931 Vormittags Aufführung: Einmaliges Tanzgastspiel Tat jana Bar bak of! Programm: Asiatische Legende*„* Erde Savino Grandezza Albeniz Durch Gärten Bartòôk Mongolischer Fahnenträger Dukelski Aüf einer tussischen Wiese Paus e ITscherepnine Florentinische Frau Callupi Am Pranger Bloch Mathilde Mozart (aus der Bilderserie: les jeunes filles von Marie Laurenein) Parodie: Das Debut Strauß Russisches Lied 5 Anfang 11.30 Uhr Ende etwa 13 Uhr Sonntag, den 4. Januar 1931 Vorstellung Nr. 145— Miete E Nr. 18 Die Meistersinger von Nürnberg Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Musikalische Leitung: Joseph Rosenstock Inszenierung: Richard Hein Chöre: Karl Klauss Bühnenbilder: Eduard Löffler Anfang 17.30 Uhr Ende gegen 22.30 Uhr Personen: Veit Pogner, Goldschmied Kunz Vogelgesang, Kürschn. Hans Sachs, Schuster. 5 Odo Bdeck v. Konrad Nachtigal, Spengler Sixt. Beckmasser. Stadtschr. e Deutsch Iheater Prag als Gast Wilhelm Fenten Helm. Neugebauer Karl Mang Hugo Voisin Fritz Kothner, Bäcker Christian Könker Walther von Stolzing. Ritter Gustav Wünsche David, Sachsens Lehrbube Fritz Bartling Eva, Pogners Tochter Else Schulz Magdalena, in Pogners Diensten Margarethe Klose Ein Nachtwächter Albert Weig * Rosengarten- Nibelunge nsaal Sonntag, den 4. Januar. Ensemble-Gastspiel mit Rudolf Seibold vom Theater am Gärtnerplatz in München. Einmalige Aufführung zu kleinen Preisen Mk..90 bis.— L — Ein Walzertraum Operette in 3 Akten von Oskar Straus Niki Rudolf Seibold Anfang 20 Uhr. Eude gegen 23 Uhr Tageskasse im Rosengarten 1113 u. ab 15 Uhr. Cafe Börse Täglich Künsfler-Konzeri Heute abend Treffpunkl Schmidkonz- Weinlein Die führende Tanzschule Mannheims D 5. 11 Fernruf 30411 D 5, 11 Mmmt Anmeldungen für den im Januar 1931 beginnenden Kurs entgegen. Prwatstunden zu jeder Tageszeit. 3530 Scrnle Ger PSeWeq urig Gymnasfik Tanz Toni Offenheimer diplom. Lehrerin der Wigmen- Schule, Dresden Tages- und Abendklassen% Alle Altersstufen, kinder ab 5% Jenten Herufssusbildung.— Wiederbeginn 5. Jenuar. Auel ö erbeten Chatlottenstr. 2, Telephon 40562. eee ſiſſ Ballweg, S 5, 4 Bauer, Windeckstr. 8 Berndt, D 4, 6 Blau, P 7, 17 Daum, Kirchenstr. 16 Dorn, N 4, 10 Engelhorn& Sturm,.5,—7 Marburg, P 7, 16 Vorm 8. bis 21. Janda 1931 veranstaſten wir einen großzügigen Aananaanneeeeeeeeeeeeeeeeeeneee „Adav“ Ortsgruppe Mannheim E. V. Frank, U 5,11 Hatzenbühler, L 12, 5 nell, B 1, 7a Krieger& Berkemeier Laukötter, C 2, 4 Gebr. Manes, P 4, Werbeverkauf für Herrenkleidung nach Maß Auauanaunduunadamanmamn Die unterzeichneten ersten Mannheimer Herren- Schneider-Seschäfte bringen in dieser Zeit Sonderangebote zu ganz besonders günstigen Preisen bei erstklassigen Stoffen und feinster Verarbeitung. Wir wollen damit unserer Kundschaft dienen und durch erhöhten Auftragseingang unseren Betrieben und deren Hilfskräften Arbeits möglichkeit schaffen. Machen Sie davon Gebrauch— Wir bieten lhnen große Vorteile! Allgemeiner deutscher Arbeſtgeberverband für des Schneidergewerbe Majwald, Rheinhäuser Str. 16 Scharnagſ& Horr, O 7, 4 Metzger& Eberle, D 2, 2 Müller, Riedfeldstr. 8 Nenninger, P 4, 10 Norych, Markus, D 4, 6 Peters, U 6, 13 Stappert, O 7, 5 Trautmann, O 7. 21 Wartensleben, M7, 16 1 5, 18 Wolf, E 2, 1 Wiekersheimer, Feudenheim Zonsius, K 1, 22 Garantiert 16. 17. Jan. Ziehung Wohliahris Geld Lollerle 3712 Gewinns und 2 Pramiez 12500 5000 5000 preis 50 Pfg., Doppellos.- M. Horto und Liste 30 fg. Kürmer 0 7, 11 Postschsekkonto 170 43 Kaflsfahe ndaueverkaufsstallen Süwöhnan big Einige aparte Schlafzimmer echt Bichen, schwer und voll gearbeitet. mit groß. Ztürig. Garderobeschrank mittlristallfacettesplegel. Waschkkommode mit edu. ital. Marmor u. Totlette, 2 Bettstellen. 2 Nadi Schränke und Stühlen jedes Schlafsimmer nur 475. solange Vorrat Möbel- Graff Maurheim Qu 7, 29 Zum Sticken wird angenommen Fr. Häfner, E 5, 5, pt. Tel. 334 88. 5440 So billig wðe noch NIE kaufen Sie Gebrauchte Meriaeug- Maschinen 70 prenbäshe l 2000 mm Drehlänge 30 devolverbänke Loewe, Pittler, Gildemeister. 15 Horizonſal- Fräsmaschinen 10 Universal- Fräsmaschinen 5 Verfikel- Fräsmaschinen 10 Aulomaſen 6 Halbaulomafen 3 Horizontal Bohr- u. Fräswerke 3 Katussels 80 u. 900 5 Fallhaimmer 1 Kegelradhobelmaschine 30 diverse Maschinen wie Rund- schleif. innensehleſtmaschin., Shaplngeusw. Georg Stenzel& co. Besichtigung Verkaufsbüro Mannheim Dalmler-Benz Mannhelm-Waldhof * Tel. Mannheim 54221 Apparat Mr. 20 Verkaufe en- U Nanda ſehr gut eingerichtet u. eingeführt, in zentraler, verkehrsreicher Lage, krankheitshalber zu ver⸗ kaufen. Erforderlich ca. 1500 Mk. bar.(Laden, Wohnraum, Küche und Keller für billigen Miet⸗ preis.) Angebote unter M Q 89 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 223 3 Schlafzimmer sdchhatmmor. kiche alrik. Birnbaum pol. u. 1 e Goldbirke, polieri ſpottbill. zu verkauf. 2 5. N 1 Nußbaum, pollerf er. 55*. 1 beſtehend aus 1 Schrank 2Nachttiſchen, 1 Friſier⸗ toilette und 2 Betten billigſt abzugeben. Gebrauchtes Billard aus Privatbeſitz 77 Mannheimertloleindustrie gebenen nur U 6, 6(Hob N. 7. Nr. 18 2. Stel, Telephon 29044 57 a Nr. 300 11. Guter 250] Mod. weißer* 941 Stranazier-Mante! Kinderwagen für 8 Mk. zu verkf. zu verkauf. 30 Mk. L. 8. 3. 3 Tr. links. Widder, G 5, 8. Achtung!* 299 g 0 mod, Steil. lar Instrumentarium garderoben, Schleifl., 3 1 all. Farben weg. atzm. zu jed. an⸗ b alspaltunns Möbel Teilg. geſt. Auch au preisw.(weg. Umzug) Wiederverk. Linden⸗ zu verkaufen. Näh. hofftr. 96. H. Queiß⸗ Goetheſtraße 6, part. ner, Telephon 336 03. Nachmittags ab 3 Uhr N; j 281 Schreibmaschine 1 Klavier, 5 Markenſyſt. 1 Chaiſelong., 1 Sofa, ſo aut wie neu, zu l 5 250 RMk., gegen bar 1 Schrank ſpottbillig zu verkaufen.* 293 Angeb. unt. N A 190 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes erbeten. Schreihmaschine erſtklaſſiges Fabrikat, fabrikneu, mit Ga⸗ rantieſchein. beſ. Um⸗ ſtände halber weit un⸗ ter Preis abzugeben. * 240 Telephon 539 15 betränke-Steuer! Spezial⸗Kontr.⸗Kaſſe zu verkaufen. 103 Anfr.: Poſtfach 486. Adreſſe in 281 zu verkf. der Geſchäftsſt. Rollfülm- und platten- Kamera, neu, unt. 3 Stück die Wahl, Gelegenheits⸗ kauf, 37 /, abzugeb. Müller. J 6, 3/4. 25460 Neue Meistergeige Ia. Toninſtrument, preiswert zu verkauf. Zuſchrift. u. N J 17 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 267 Aus Privathand wegen Wegzug zu verkauf: Schön. Wohnz., ſchöne Lüſter u. einf. elektr. Lampen. Küchenmöb., Gasbackofen, Garde⸗ robeſtänder, ſchöner Spiegel, Spieltiſch. ſchön. groß. Teppich. Anfr. 10—12 u.—4. D 1. 9, 5 5 302 87 Wegängshalber billig zu verkaufen: 1 Speiſezim. 1 Dipl.⸗ Schreibtiſch. 1 Küchen⸗ einrichtg. 1 gr. Tiſch. nur kurze Zeit im Gebrauch, all. ſchwere Schreinerarbeit. Lange Rötterſtraße 49, 2. St. rechts. 1221 elektr. Schraukbrüter 1000 Eier faſſend. Pr. Mark 250.— zu ver⸗ kaufen. Angebote u. N D 12 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 257 Lebensmitelgeſchäft in beſt. Geſchäftslage, nachweisl. hoh. Um. Prs. 4000 4, wegen Krankh. zu vk. Wohn. vorh. Angeb. u. LA Nr. 50 an die Geſch. * 118 Maat n Laden mit 2 ſchönen Schaufenſter u. Woh⸗ nung, alles neu her⸗ gerichtet, ſehr ſchöne Einrichtg., Friedens⸗ miete, prima Lage öſtlich der Breiteſtr, Nähe Markt, krank⸗ heitshalber ſofort zu verkaufen. Gün⸗ ſtig für Konditor, da Kraftſtrom vorhand. Auch für Feinkof, dſs. Blattes.* 203 Markthalle u. dergle Angeb. unt. M K 8. an die Geſchäftsſtelle 1 — da z Went 1 1