1 „* Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, zuzüglich Zuſtellgebühr. Abholſtellen: Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, 8e Luiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe W Oppauer Straße 8, wöchentlich 12 mal. nnhei Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗ Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 1 0 Pf. reitung Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗ Ausgabe Mittwoch, 7. Januar 193 142. Jahrgang— Nr. 9 2 Lohnbeihilſe tat Arbeitsloſenperficherung? Die erſte Kritik am Plan des Reichsfinanzminiſters: Scharfer Widerſpruch der Sozialdemokratie und„von maßgebender induſtrieller Seite“ Noch alles in der Schwebe Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 7. Jan. Dietrichs Plan, der durch die einfache Formel „Lohnzuſchuß ſtatt Arbeitsloſenver⸗ fächerung“ doch wohl nur unvollkommen gekenn⸗ zeichnet wird, iſt ſo überraſchend gekommen, daß die Mehrzahl der Blätter ſich auf eine kommentarloſe Wiedergabe der Stuttgarter Ausführungen des Mi⸗ niſters beſchränkt. Man hält mit dem Urteil zurück, gerade, weil man ſich über die Tragweite des Pro⸗ jektes im Klaren iſt und wohl nähere Einzelheiten abwarten will, ehe man die kritiſche Sonde anſetzt. Scharfer Widerſpruch kündigt ſich ſchon aus zwei Lagern an: dem der Induſtriellen und der Sozialdemokraten. Der„Vorwärts“ iſt ſchnell fertig mit ſeinem Urteil. Er ſpricht von einem„phantaſtiſchen Plan“, der die „Wirtſchaftsankurbelung auf Koſten der Arbeits⸗ loſen“ betreiben will und ſtellt die Frage, was während dieſer Ankurbelung aus den Arbeitsloſen geſchehen ſolle, die keine Unterſtützung erhalten. Im Gegenſatz zu dieſer lapidaren Kritik des „Vorwärts“ wird„von maßgebender in du⸗ ſtrieller Seite“ ſchon ſehr ausführlich zu den Dietrichſchen Gedankengängen Stellung genommen. Das geſchieht merkwürdigerweiſe in dem der Staats⸗ partei naheſtehenden„Berliner Börſen⸗ Courier.“ Dietrichs Vorſchläge werden als eine„Form der Subventionierung privater Betriebe mit öffentlichen Mitteln“ charakteriſiert und ent⸗ ſchieden abgelehnt. Durch die Subvention würde der Selbſthilfegedanke geradezu eingeſchläfert. Es ſei zwar möglich, daß vorübergehend durch die von Dietrich beabſichtigte Maßnahme, die Arbeitsloſenunterſtützung nicht mehr den Arbeitsloſen ſelbſt in Bar auszuzahlen, ſondern ſie den Betrieben zu gewähren, vielleicht drei Millionen Arbeitsloſe beſchäftigt werden könnten. Der Erfolg würde aber ſein, daß auch ein großer Teil der noch in Arbeit ſtehenden zehn Millionen induſtrieller Arbeiter das Brot verliere. Auf dieſem künſtlichen Wege ginge es nicht, Es müſſe vielmehr an der Parole feſt⸗ gehalten werden, die Löhne ſich ſo geſtalten zu laſſen, wie es der jeweiligen Wirtſchaftslage entſpreche. Wenn ſchließlich gefragt wird, wo Dietrich die Mittel für ſeinen Plan hernehmen wolle, ſo iſt darauf hinzuweiſen, daß der Finanzminiſter in Stutt⸗ gart ausdrücklich erklärt hat, daß eine Belaſtung der Reichsfinanzen durch die angedeutete Neuregelung nicht eintreten werde. Jedenfalls iſt anzunehmen, daß der Plan Dietrichs in der Diskuſſion der nächſten Wochen noch eine bedeutende Rolle ſpielen wird. Es handelt ſich bei alledem nicht um einen Schritt des Geſamtkabinetts, doch darf man an⸗ nehmen, daß der Finanzminiſter mit einzelnen Mit⸗ gliedern der Regierung ſich über die Grundidee ſchon verſtändigt hat. Nach der Rückkehr des Kanzlers wird ſich zeigen, ob und zu welchem Zeit⸗ punkt mit konkreten Beſchlüſſen im Sinne der Diet⸗ richſchen Aktion zu rechnen iſt. ö Der Widerhall in England Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 7. Jan. Die Rede des Reichsfinanzminiſters Dietrich auf der Konferenz der württembergiſchen Demo⸗ kratiſchen Partei in Stuttgart, vor allem aber ſein Vorſchlag, als Mittel zur Bekämpfung der Arbeits⸗ loſigkeit die auf Arbeitsloſenunterſtützung ver⸗ wandten Gelder der Induſtrie direkt in Form von Subſidien zufließen zu laſſen, hat in der hieſigen konſervativen Preſſe ein ſtarkes Echo gefunden. Das Blatt Lord Beaverbrooks bringt die Meldung des Stuttgarter Korreſpondenten in großer Aufmachung. Hauptüberſchrift des heutigen „Daily Expreß“ lautet„Deutſchland mit 4 Mil⸗ lionen Arbeitsloſen ſchlägt die Beſeitigung der Arbeitsloſenverſicherung vor“. Die Blätter der übrigen beiden Parteien ſtehen dem Gedanken ſkeptiſcher gegenüber, was bei der Labour Party nicht weiter wundernehmen kann. Aber auch die Liberalen halten die Beſeitigung der Akbeitsloſenverſicherung für undurchführbar. Erſt geſtern erklärte ihr Führer Lloyd George, daß bei dem gegenwärtigen Stand der Ziviliſation mit einer gewiſſen Zahl von Arbeitsloſen ſtets zu rechnen ſein wird. 8 Die Zur Oſtlandreiſe des Reichskanzlers Von links nach rechts: Miniſter Treviranus, Miniſterialrat Feßler, Reichsbahnpräſident Dorpmüller, Reichskanzler Dr. Brüning, Miniſterialdirektor Zarden, Konſul v. Saucken. Reichskanzlerrede in Königsberg Telegraphiſche Meldung Königsberg, 6. Jan. Bei der heutigen Beſprechung im Königsberger Oberpräſidium dankte der Reichskanzler dem Oberpräſidenten für den freundlichen Empfang und für die Möglichkeit, die Meinungen ſo vieler hervor⸗ ragender Männer aus allen Kreiſen und Schichten der Bevölkerung der Provinz Oſtpreußen zu hören und fuhr fort: Die Not der Oſtgebiete, vor allem Oſtpreußens, iſt uns in den vergangenen Monaten in ausreichen⸗ dem Maße durch die ausgezeichnete Arbeit Ihrer politiſchen und wirtſchaftlichen Vertreter bekannt ge⸗ worden. Aber mit der Erkenntnis der Notlage allein iſt es nicht getan. Es hat ſich doch in den letzten Monaten herausgeſtellt, daß noch eines nötig iſt: Fehlerquellen zu entdecken, die ſich vielfach aus der Verwendung von öffentlichen Mit⸗ teln und auch ſonſtwie in der ganzen Aufbauarbeit der öſtlichen Grenzgebiete ergeben haben. Wir wür⸗ den mit vielen Maßnahmen, die auch ſchon von den der jetzigen vorangehenden Regierungen getroffen worden ſind, ſowohl vom Reiche als auch vom Lande Preußen, vielleicht in mancher Beziehung weiter ge⸗ kommen ſein, wenn die einmütige, reibungsloſe und fehlerfreie Zuſammenarbeit zwiſchen den ein⸗ zelnen Stellen und Organiſationen in den letzten Jahren ſichergeſtellt worden wäre. Daran hat es nicht durch die Schuld der Reichs⸗ und Staats⸗ behörden oder der Selbſtverwaltungsbehörden, aber durch gewiſſe Anſchauungen und Ent⸗ wicklungen bedingt gelegen, daß wir in der ganzen Wiederaufbauarbeit noch nicht weiter gekommen ſind. Die abſolute Höhe der Summen, die hier ſpeziell nach Oſtpreußen vom Reich und vom Lande Preußen im vergangenen Jahre gegeben worden ſind, iſt wirklich nicht unerheblich. Aber es hat ſich das eine gezeigt, daß wir nicht an Symptomen herumkurieren dürfen, daß wir nicht mit einer Subventionspolitik in dieſer kritiſchen Zeit weiter kommen, ſondern daß wir auch die Wirtſchafts⸗ und Finanz⸗ politik nicht nur des Oſtens, ſondern des ganzen Reiches, auf einen einheitlichen Nenner bringen und die Grundlage ſchaffen, damit die Gelder aus der Hand der Regie⸗ rung ihren vollen Erfolg zeitigen können. Wir hoffen, daß aus einer ſelbſt ſo kurzen Reiſe unter intenſiver Ausnutzung der zur Verfügung ſtehenden Zeit es gelingen möge, manche Dis⸗ krepanzen zwiſchen der Wirklichkeit und der Ueber⸗ legung am grünen Tiſch für die nächſte Zeit auszu⸗ ſchalten. Aber wir verfolgen mit der Reiſe noch einen anderen Zweck. Wir wiſſen, daß eine gewiße Nervoſität infolge von Verlautbarungen und anderen Dingen jenſeits der Grenze in den ver⸗ gangenen Monaten in den Oſtgebieten, vor allem, in Ihrem ſchönen Heimatlande, eingetreten iſt. Wir ſind der Anſicht, daß ein Grund zu einer ſolchen Nervoſität nur dann nicht vorhanden iſt, wenn wir von der Reichs⸗ und Staatsregierung gemeinſam daran arbeiten, die letzten Kräfte daranzuſetzen, z u⸗ nächſt einmal innerpolitiſch und wirt⸗ ſchaßtlicch die eiternde Wunde zu ſchließen. Das andere muß der Gerechtigkeit überlaſſen bleiben. Der Wohlwollende und Einſichtige erkenne, was hier⸗ mit geſagt ſein ſoll. Der Kanzler habe manchmal den Eindruck, daß Stimmungen aus dem Lande hinter dem Begriff der ſtarken Karten gewiſſe experi⸗ mentelle Entſchlüſſe erkennen laſſen oder den Wunſch, zunächſt einmal, banal ausgedrückt, alles zu zerſchlagen und dann von Grund auf wieder aufzubauen. Gegen dieſe Stimmungen müſſe der Kanzler als verantwortlicher Leiter unſerer Politik ſich aufs ſchärfſte wenden. Es gebe nur eins für uns: Klar zu ſehen, frei von Illuſionen zu ſein, zu ſparen, uns auf die Lebens möglichkeiten zurückzuziehen, die uns zur Zeit gegeben ſind, und mit dem vorhandenen Gut zu wirtſchaften, Reibungen auszuſchalten. Dann könne auch ein ſo ſchwer geprüftes leidendes Volk und beſonders das in der Grenzmark Ungeheures leiſten. Der Kanzler in Tilſit Telegraphiſche Meldung Tilſit, 7. Januar. Reichskanzler Dr. Brüning iſt, aus Königs⸗ berg kommend, geſtern abend hier eingetroffen. Die herzliche Aufnahme, die der Kanzler und die ihn be⸗ gleitenden Herren auf ihrer Fahrt durch Oſtpreußen überall und allgemein fauden und nach dem Wunſch der hieſigen Bevölkerung auch hier finden ſollten, wurde bedauerlicherweiſe durch eine Kundgebung vor dem Bahnhof beeinträchtigt, die— von extremer Seite veranſtaltet— ſich übrigens zweifellos nicht gegen den Kanzler und ſeine Begleitung richtete, ſondern nur die uzufrieden heit der er⸗ wer bsloſen Kreiſe kundgeben ſollte. Am Bahnhof wurde der Reichskanzler vom Re⸗ gierungspräſidenten von Gumbinnen, Dr. Roſen⸗ crantz, und dem Oberbürgermeiſter der Stadt, Dr. Salge, begrüßt. Die Herren begaben ſich ſodann ins Rathaus, wo ſich eine große Zahl von Vertretern der Behörden und der Wirtſchaft eingefunden hatte. Regierungspräſident Dr. Roſencrantz betonte in ſeiner Begrüßungsanſprache, er glaube mit der gan⸗ zen Bevölkerung des Bezirkes darin einig zu ſein, daß die Oſtreiſe des Kanzlers ſich zum Beſten der Provinz auswirken werde. Oberbürgermeiſter Dr. Salge, der ſodann die Gäſte willkommen hieß, wies darauf hin, daß der Krieg die Stadt Tilſit mehr als die anderen Städte Oſtpreußens in ſchwere Bedrängnis gebracht habe. Dr. Salge bat, für alle aus außenpolitiſchen Ver⸗ hältniſſen erwachſenen Schädigungen aus Mitteln des Reiches Ausgleich zu ſchaffen. „Auffchrei vor dem Nadelſtich“? Was die deutſchfeindliche Weltpropa⸗ ganda alles fertigbringen kann, haben wir zu unſerem Erſtaunen während des Weltkrieges kennen gelernt. Nichts war ſo dumm, einfältig und ver⸗ logen, daß es nicht von vielen Millionen im Feindes⸗ land geglaubt wurde. Zu irgend welchen Zweifeln war umſo weniger Anlaß vorhanden, als Deutſch⸗ land ja völlig von der Welt abgeſchnitten und deshalb den Verleumdungsfeldzügen der feindlichen Propaganda wehrlos preisgegeben war. Seit Frie⸗ densſchluß hat dieſe Iſolierung gottlob aufgehört und wir Deutſche ſind, geſtützt auf die langjährigen Erfahrungen, die wir mit der Propaganda des Aus⸗ landes gemacht haben, immer auf dem Sprung, alle feindliche Stimmungsmache gegen uns, alle Irre⸗ führung der öffentlichen Weltmeinung ſofort als Tendenzmanöver bezw. als Verleumdung zu ent⸗ larven und zu durchkreuzen. Dieſe inzwiſchen eingetretene Aenderung der Verhältniſſe ſcheinen einige Leute in England zeit⸗ weilig vergeſſen zu haben. Wie anders wäre es ſonſt möglich, daß die Londoner„Times“, deren Beeinfluſſungsmöglichkeit auf die öffentliche Mei⸗ nung der Welt zweifellos beträchtlich iſt, eine ſolche Stimmungsmache gegen ein deutſches Moratorium vom Stapel laſſen kann, wie wir es in unſerem geſtrigen Mittagsblatt zur Kenntnis unſerer Leſer gebracht haben. Es fällt wirklich ſchwer, dem Verfaſſer jenes Aufſatzes den guten Glauben zuzubilligen, den man im allgemeinen auch bei einer Polemik mit ausländiſchen Gegnern nie grundſätzlich ablehnen ſollte. Durchaus verſtehen kann man ja, daß England bei ſeiner jetzigen ſchweren Wirtſchaftskriſis auf die deutſchen Trihut⸗ leiſtungen, die es zur Abzahlung ſeiner Verpflich⸗ tungen an Amerika braucht, nicht verzichten will. Nie und nimmer aber kann man verſtehen, wie die „Times“ das aus elementarem Selbſterhaltungstrieb heraus erwachſene Aufbäumen des ge⸗ ſamten deutſchen Volces gegen die täglich unerträglicher werdende Blutabzapfung durch die Tributlaſten als eine„Politik des Auf ⸗ ſchreiens vor dem Nadelſtich“ bezeichnen kann. Wer ſo urteilt, iſt entweder völlig ahnungs⸗ los oder böswillig. Da ein Blatt vom Range der „Times“ ſeine Spalten ſicherlich keinem Ignoranten öffnet, ſo kann man leider nur auf bewußte Bös⸗ willigkeit und Irreführung der öffentlichen Meinung ſchließen. Jeder vernünftige Menſch, der die letzten Monate nicht völlig verſchlafen hat, muß wiſſen, daß die For⸗ derung nach einem Moratorium, nach einem Zahlungsaufſchub der Reparationslaſten, keineswegs eine Forderung der Nationalſozialiſten iſt, ſondern die Mindeſtforderung faſt des geſamten deutſchen Volkes. Den Nationalſozialiſten iſt mit einem Moratorium bei weitem nicht Genüge ge⸗ tan. Dieſe Alles⸗oder⸗Nichtspartei verlangt radi⸗ kale Streichung der Tributlaſten, ebenſo wie übrigens auch die Kommuniſtiſche Partei. Die gemäßigten Parteien aber, an ihrer Spitze die Reichs⸗ regierung mit dem Reichsbankpräſidenten Dr. Lu⸗ ther ſtehen auf dem Standpunkt, daß die Forderung nach völliger Streichung der noch im Vorjahre von uns mit dem neuen Poungplan übernommenen Tri⸗ butverpflichtungen weiter nichts als eine leere Geſt e ſei, die angeſichts der weltwirtſchaftlichen Ver⸗ flechtungen des Kriegsſchuldenproblems nicht die min⸗ deſte Ausſicht auf irgend welche Verwirklichung habe und uns mehr ſchaden als nützen würde. Mit der geſamten Reichsregierung aber iſt die weitaus überwiegende Mehrzahl des deutſchen Vol⸗ kes der Ueberzeugung, daß das Verlangen nach einem Zahlungsaufſchub nicht mehr länger hinaus⸗ geſchoben werden kann, wenn das ſchwer notleidende Volk nicht durch Mangel an Blutzirkulation, d. h. in dieſem Falle durch Mangel an Goldumlauf, völlig zu Grunde gehen ſoll. Im Hinblick auf dieſe ſich täglich ſchroffer zuſpitzende Wirtſchaftskriſts kann es eine für Sein oder Nichtſein eines 63 Millionen⸗Volkes beſorgte Regierung einfach nicht mehr länger ver⸗ antworten, den Siegerländern fährlich an die 2 Milliarden Goldmark zu überweiſen. Lange genug haben wir gewartet mit der Forderung nach einem Moratorium an unſere Gläubiger hergn⸗ zutreten, weil wir es für die Pflicht eines„ehrbaren Kaufmannes“ hielten, zunächſt unſere inne⸗ ren Staatsfinanzen in Ordnung zu bringen. Die ganze Welt weiß und in zahlreichen ausländiſchen Preſſeſtimmen iſt das auch klipp und 2. Seite/ Nummer 9 2 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 7. Januar 1931 klar anerkannt worden, daß die deutſche Reichsregie⸗ rung und mit ihr das geſamte deutſche Volk die ge⸗ waltigſten Anſtrengungen gemacht hat und vor nichts 8 niemanden zurückgeſchreckt iſt, um das ſchwierige Werk der Sanierung in die Reihe zu bringen. Noch ſind wir dabei nicht ganz ſo weit wieder ins Reine gekommen, wie wir gerne möchten, doch offenbar ahnt man ſchon jetzt im Ausland und vornehmlich in un⸗ eren Gläubigerſtaaten, daß es nun nicht mehr lange dauern kann, bis die deutſche Forderung nach einem M oratorium erhoben wird. In dieſer Voraus⸗ ſicht hält man es auf der Gegenſeite ſchon jetzt für an⸗ gebracht, gegen das, was man kommen ſieht Sturm zu laufen. a Von franzöſiſcher Seite kann uns das nicht wei⸗ ter überraſchen. Daß aber England mit ſeiner führendſten Zeitung ſich bei dieſem Sturmlauf ſo hervortut, noch dazu in ſo unfatrer Weiſe, muß uns doch einigermaßen befremden, weil wir wiederholt gerade von engliſcher Seite ſehr verſtändnisvolle und gerechte Preſſeurteile über die Lage in Deutſch⸗ land fanden und daher zu der wenn auch ſtets mit Vorſicht aufgenommenen Meinung kommen konn⸗ ten, daß die Engländer zwar nicht uns zuliebe, doch gus ihrer Erkenntnis der weltwirt⸗ ſchaftlichen Zuſammenhänge heraus ſich ür eine nicht gehäſſige Beurteilung der ſo außer⸗ ordentlich ſchwierigen und gefährlichen Lage Deutſch⸗ lands einſetzen würden... Nun kommt dieſe in der ganzen Welt verbreitete engliſche Zeitung und ſtellt entgegen allen offen zutage liegenden Tatſachen die Behauptung auf, daß die Lage Deutſchlands„eine verfrühte Zuflucht zu Bankerottmaß⸗ nahmen keineswegs rechtfertige“ und daß die deutſche Regierung„nicht berechtigt ſei, unter dem Namen„Moratorium“ den Bänkerott des Reiches zu erklären“. Was ſoll man zu einer ſolchen völlig ſchie⸗ fen Beurteilu ug der deutſchen Geſamtſituation ſagen? Müſſen wir denn erſt ganz und gar bankerott ſein, bis wir es wagen dürfen, den Gläubigern ein Moratoriumsgeſuch zu unterbreiten? Gerade weil wir nicht erſt völlig bankerott werden wollen, weil wir retten und erhalten wollen, ſolange noch was zu retten da iſt, weil wir den völligen Bankerott vermeiden wollen, müſſen wir nach dem im neuen Moungplan ausdrücklich vorgeſehenen Zah⸗ Lungsaufſchub für mehrere Jahre ver⸗ langen. Die Gewährung dieſes Moratoriums liegt durchaus auch im Intereſſe unſerer Gläu⸗ bige r, denn wenn wir erſt völlig am Ende unſerer Kraft angelangt ſind, werden auch unſere Gläubiger aus uns nichts mehr herauspreſſen können. Wir wollen und können uns unſeren Zahlungsverpflich⸗ tungen als die unerbittliche Konſequenz de s er lorenen Krieges nicht entziehen, aber der ſeinerzeit von Walther Rathenau geprägte Satz „Erſt Brot, dann Reparationen“ gilt auch heute noch! Damit werden unſere Gläubiger, ob es ihnen nun paßt oder nicht, unter allen Umſtänden rechnen müſ⸗ ſen. Damit rechnen müſſen ſie auch, daß das ge⸗ ſamte deutſche Volk, und keineswegs nur die Nationalſozialiſten, von der Erkenntnis der völligen Unmöglichkeit einer Aufrechterhaltung des Verſailler Vertrages und der Notwendi gkeit einer um⸗ faſſenden Vertragsreviſion täglich mehr durchdrungen wird. Erſt geſtern hat der preußiſche Finanzminiſter Höpker⸗Aſchoff, der doch keines⸗ wegs ein Rechtsradikaler, ja noch nicht einmal An⸗ hänger einer Rechtspartei, ſondern Mitglied der Staatspartei iſt, über die Notwendigkeit einer Ver⸗ ragsreviſton vor allem im polniſchen Korridor Worte gefunden, die von allen Deutſchen, gleichviel bei wel⸗ cher Partei ſte ſind, unterſchrieben werden können So uneinig wir auch ſein mögen, in dieſer Hinſicht ſind wir Gott ſei Dank alle einig. Das mögen ſich unſere ausländiſchen Gläubiger bei jeder Speku⸗ lation auf unſere Uneinigkeit ſtets vor Augen halten. 5 H. A. Meißner. Die Opfer des Taifuns auf den Philippinen 85 Manila, 7. Jan. Während des ſchweren Taifuns, der im Herzen der Philippinen wütete, ſind nach den letzten Meldungen mindeſtens 150 Per⸗ ſonen umgekommen. Der Sachſchaden beträgt mindeſtens 1250 000 Dollar. Elly Beinhorn in Lyon gelandet — Lyon, 7. Jan. Die Afrikafliegerin Elly Bein⸗ horn iſt geſtern mittag 3 Uhr auf dem hieſigen Flug⸗ platz gelandet. 22 Der Lohnſtreit im rgebiet Friſtloſe Entlaſſungen wegen Beteiligung am wilden Streik Meldung des Wolff⸗ Büros — Gelſenkirchen, 7. Jan. Eine große Anzahl von Arbeitern, die ſich an den Streiks beteiligten und mehr als drei Schichten nicht gefahren haben, wer⸗ den friſtlos entlaſſen. Nur dann wird davon abgeſehen werden, wenn die Betroffenen nachweisen können, daß ſie infolge eines zwingenden Grundes der Arbeit fernbleiben mußten. Wie verlautet, werden am heutigen Morgen ihre friſtloſe Entlaffung erhalten auf der Schachtanlage Bergmannsglück in Buer 100 Mann, auf der Zeche Weſterholt 200, auf Scholven 300. auf Zweckel in Gladbeck 30, auf Jacobi in Oſterfeld 300 und auf Leopold 190 Mann. 160 Siſtierungen von kommuniſtiſchen Demonſtranten Duisburg, 7. Jan. Auf dem Dell⸗Platz verſam⸗ melten ſich Dienstag nachmittag zahlreiche Er⸗ werbsloſe. In dieſer Verſammlung wurden von einigen Seiten Hetz⸗ und Schmähreden gehalten, auch wurde verſucht, für den Streik Stimmung zu machen. Die Polizei löſte die Verſammlung auf. Anſchließend hieran bildeten ſich Demonſtrationszüge. Als der Aufforderung der Polizei, die Züge aufzulöſen, nicht Folge geleiſtet wurde, ſchritten die Beamten ein und löſten die Züge, teilweiſe unter Anwendung des Gummiknüppels, auf. Im Verlaufe dieſer Aktion wurden etwa 160 Perſonen zwangsgeſtellt und der Wache zugeführt, wo ſie bis zur Wiederher⸗ ſtellung der Ruhe bleiben müſſen. Der Weber und Kohlenſtreik in England Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 7. Jan. Die Lage in der Baumwolltextilinduſtrie Lanca⸗ ſhires iſt ernſt. Die Arbeitgeber beſchloſſen geſtern nachmittag auf einer gemeinſamen von dem Zentral⸗ ausſchuß der Cotton Spinners and Manufakturers Aſſociation und den Vertretern der Föderation of Maſters Cotton Spinners Aſſociation in Mancheſter abgehaltenen Sitzung J. ihre enſchiedene Mißbilligung wegen der Handlungsweiſe der Gewerkſchaften, die verſchiedene Fabriken in Burney(wo man bekanntlich mit der teilweiſen Einführung des 8 Webſtuhlſyſtems be⸗ gonnen hat) beſtreiken, zum Ausdruck zu bringen und 2. den vom Streik betroffenen Fabrikanten ihre vollſte Unterſtützung zuzuſichern. Ferner empfiehlt der Ausſchuß allen Mitgliedern der in ihm vertretenen Vereinigungen, ihre Fabriken zu ſchließen, wenn ſie dazu aufgefordert werden. Die verſchiedenen lokalen Arbeitgeberverbände werden in den nächſten Tagen Verſammlungen ab⸗ halten, auf denen die zu verfolgende Politik feſt⸗ gelegt werden ſoll. Der Sekretär der Manufakturers Aſſociation erklärte, daß die Fabrikanten für den Fall, daß die etwa 4000 im Ausſtand befind⸗ lichen Weber nicht bis Montag die Arbeit wieder aufnehmen, gewillt ſeien, alle Fabriken in Burney und Umgebung ſtillzulegen. Eine allgemeine Ausſperrung aller in Lan⸗ caſhire beſchäftigten 200 000 Weber ſteht zu befürchten, ſollten die Gewerkſchaften ihre Drohungen, jede Fa⸗ brik, in der das 8 Webſtuhlſyſtem eingeführt werden ſoll, zu beſtreiken, wahr wachen. Die Ausſperrung der Weber würde automatiſch a uch die Spinner arbeitslos machen, ſo daß insgeſamt eine halbe Million Textilarbeiter in Mitleideuſchaft gezogen ſein würden. Gewiſſe Hoffnung auf Abwendung des Aeußerſten beſteht inſoſern, als unter den Fabrikanten keine Einmütigkeit über die Vorteile der neuen Me⸗ thode beſteht und viele deren Einführung gar nicht beabſichtigen, ſo daß es ſchwer halten dürfte, einen einmütigen Ausſperrungsbeſchluß durchzubringen. Dagegen iſt die Sitnation im Südwaliſer Kohlengebiet, wo der Streik der 140 000 Bergleute in unver⸗ minderter Stärke anhält, wieder etwas hoffnungsvoller. Heute, im Laufe des Vormittags, wird unter dem Vorſitz des Präſidenten des Handelsamtes Graham eine ge⸗ meinſchaftliche Sitzung der Vertreter beider Parteien ſtattfinden, auf der, wie es in der offiziellen Bekannt⸗ machung heißt, eine mögliche Diskuſſionsbaſis für eine weitere Sitzung des Schlichtungsamtes gefun⸗ den werden ſoll. Die Lage wurde übrigens geſtern zum Gegenſtand einer Kabinettsfitzung gemacht. Die Regie⸗ rung iſt entſchloſſen, ihren Einfluß dahin geltend zu machen, daß die jetzt eingeleiteten Verhandlungen Oper in Verlin Von Oscar Bie Die Linden⸗Oper brachte den neuen Ein⸗ aktenr von Rezuicek„Spiel oder Ernſt“ mit demſelben Erfolg, den er bei ſeiner Dresdner Uraufführung gehabt hat. Es tut wirklich wohl, einmal ein Werk zu hören, das aus der Komik keine Groteske macht, aus der Laune keine Narretei, ſondern die gute alte Schule mit der modernen Farbigkeit und leichten Konverſation auf eine ſo an⸗ genehme Weiſe verbindet. Es iſt Nachfolge der Ariadne, aber würdig des Meiſters. Der Librettiſt Knudſen hat ebenſo witzig als geſchickt Theater und Leben ineinander geſchoben, indem auf einer Probe zu Roſſinis„Otello“ der Tenor, dem die Preſſe Leidenſchaftsloſigkeit vorwirft, künſtlich eifer⸗ ſüchtig gemacht wird. Seine Frau, ſeine Desdemona, hat es mit dem Baſſiſten und der Korrepetitor ver⸗ klatſcht es. Aber der Baſſiſt iſt klug genug, dem Tenor das alles als Komödie vorzutäuſchen, worauf das Theater wie auch das Leben in der gewohnten Weiſe weiterläuft. Wie hübſch hat Rezuicek das in einen Plauder⸗ ton gebracht, wie nett ironiſiert er es im Orcheſter Und wie gut bürgerlich finden ſich die Leute auf der Bühne zu Enſembles und Fugen zuſammen, der gange Ulk, wohltuend beſtrahlt von der Lyrik einer kleinen Tenorſchwärmerin, die nach Autogrammen ſucht und dabei eine reizende Melodie der Theater⸗ leidenſchaft findet. Unſere Aufführung unter Leo Blech war muſikaliſch ſehr fein. Vielleicht hätten die Sänger, beſonders Vera Schwarz etwas mehr überlegene Laune auftreiben können. An demſelben Abend gab es noch eine Neuheit, aber eine weniger willkommene. Es war ein Ballett, genannt„Silveſterſpuk“, in dem ein Bar⸗ Mixer den Tanz der Orcheſter⸗Inſtrumente träumt. Dazu hat ein Amerikaner Tansman eine Muſik ge⸗ ſchrieben, die ſich modern gebärdet, ohne einen wirk⸗ lichen Inhalt und Rhythmus zu haben. Es iſt eine geſchminkte Unausſtehlichkeit. Viel netter benimmt unter keinen Umſtänden wieder ergebnislos laufen. Ueber dem Bergbaurevier von Wortingſhire ziehen ſich neue Wolken zuſammen. Der Sekretär der Bergarbeitergewerkſchaft, Cook, erklärte ebenſo wie Johns von der Bergwerksbeſitzervereinigung von Wortingſhire, die Ausſichten auf die Herbeifüh⸗ rung einer Einigung ſtehen trübe. Die Arbeitgeber haben bekanntlich die Bedingungen des nationalen Lohnamtes abgelehnt. Sollte es zur Stillegung der Gruben kommen, würden insgeſamt weitere 17000 Arbeiter betroffen werden. ver⸗ * Verlängerung des polniſch⸗rumäniſchen Bünd⸗ nisvertrages. Wie die polniſche Preſſe erklärt, wird noch vor der Ratstagung Außenminiſter Zaleſki mit dem rumäniſchen Außenminiſter Mironeſen in Genf zuſammentreffen. Die beiden Außenminiſter haben nämlich beſchloſſen, den ablaufenden polniſch⸗rumä⸗ niſchen Bündnis⸗ und Freundſchaftsvertrag zu ver⸗ längern. — Eiſenbahnunglück bei Gleiwitz Meldung des Wolffbüros — Gleiwitz, 6. Januar. Ein Zuſammenſtoß zwiſchen dem 16.36 Uher von hier ausfahrenden D⸗Zug 31A und dem von Beuthen kommenden Perſonenzug 226 exeignete ſich zwiſchen dem Perſonenbahnhof und dem Verſchiebe⸗ bahnhof Gleiwitz unweit der Hindenburg⸗Brücke, Die Führer der beiden Züge hatten kurz vor dem Zuſammenſtoß Gegendampf gegeben, konnten das Unglück fedoch nicht mehr verhindern. Die Loko⸗ motive des D⸗Zuges, der dem Perſonen⸗ zug in die Flanke fuhr, ſtürzte um. Die übrigen Wagen blieben jedoch auf den Gleiſen. Nach amtlicher Feſtſtellung ſind 10 Reiſen de leicht verletzt worden. Der Lokomotipheizer des Perſonenzuges erlitt ſchwere Verletzungen. Aerzt⸗ liche Hilfe und Sanitätskolonnen und Feuerwehr wa⸗ ren alsbald zur Stelle, um die erſte Hilfe zu leiſten. Blutige Zuſammenſtöße mit Arbeitsloſen in Amſterdam Telegraphiſche Meldung — Amſterdam, 7. Jan. Auch geſtern wieder kam es hier im Zuſammen⸗ hang mit größeren Arbeitsloſenkundgebungen zu einer Reihe von Zwiſchenfällen. Als ſich zwei Po⸗ lizeioffiziere an der Spitze einer Polizeiabteilung einem Demonſtrationszuge entgegenſtellten und die Auflöſung forderten, wurden ſie umringt und ange⸗ griffen. Einem Polizeioffizier wurde im Hand⸗ gemenge ſein Säbel entriſſen. Die Menge ſchlug den Offizier zu Boden und ließ ihn bewußt⸗ Jos liegen. Auch ein zweiter Offizier wurde niedergeſchlagen, ein Polizeibeamter ſchwer verletzt. Einige der Demonſtranten trugen leichtere Verletzungen durch Säbelhiebe davon, einer wurde durch einen Revolverſchuß ſchwer verletzt. Die Polizei traf Vorkehrungen zur Aufrecht⸗ erhaltung der Ordnung. An den Brennpunkten der Stadt wurden gegen die ſich wieder anſammelnden Menſchenmaſſen ſtarke Polizeikräfte eingeſetzt. Da die Menge die Aufforderungen zum Weitergehen nicht beachtete, ſah ſich die Polizei gezwungen, wieder⸗ holt mit dem blanken Säbel vorzugehen. 3000 Kilometerfahrt der italieniſchen Luftflotte Drahtung unf. römiſchen Vertreters Nom, 7. Januar. Der geſtrige Dreikönigstag ſtand in Italien voll⸗ ſtändig im Zeichen des großen Transozean⸗ luges, zu dem das Luftgeſchwader Balbos, be⸗ ſtehend aus 12 ſchweren Bombenflugzeu⸗ gen, geſtern morgen 2 Uhr weſteuropäiſcher Zeit in Der italieniſche Luftfahrtminiſter General Italo Balbo Bolama aufgeſtiegen war. Mit fieberhafter Span⸗ nung erwartete die römiſche Bevölkerung die erſten Nachrichten vom Verlauf des Fluges, die anfangs nur ſpärlich und verſtümmelt einliefen, weil die große Entfernung eine klare Verbindung mit den an Bord befindlichen Radibapparaten verhinderte. Im Laufe des Nachmittags erſchienen die römiſchen Zeitungen faſt in ſtündlichen Sonderaus⸗ gaben. Die erſten Meldungen wurden vom Radio⸗ telegraphenapparat des Führerflugzeuges ſelbſt noch gegeben. Danach waren die erſten 1000 Kilometer des Fluges mit einer mittleren Stunden⸗ geſchwindigkeit von 200 Kilometer zurückge⸗ legt worden. Anfangs begünſtigten nordweſtliche Winde über⸗ aus den Flug, jedoch die jenſeits des Aequators ein⸗ ſetzenden ſüdweſtlichen Winde drückten die Stunden⸗ geſchwindigkeit auf 150 Km. herab. Um 5 Uhr nach⸗ mittags überflogen zunächſt 6 Flugzeuge die 400 Kilometer von Port Natal entfernt liegende Inſel Fernando di Noxonah, in einer halben Stunde ſpäter 4 weitere. Die fehlenden zwei mußten wegen leichter Motordefekte niedergehen, doch trafen beruhigende Meldungen ein, die darauf ſchließen ließen, daß dieſe Apparate den Flug ohne jegliche Hilfe ſpäter wieder aufnehmen. Gegen 8 Uhr überflogen 10 Flug⸗ zeuge, darunter das des Luftfahrtminiſters und Kommandanten des Geſchwaders, Balbo, die Stadt Port Natal und waſſerten nach einem Flug von rund 17 Stunden. Das Riſiko bei dieſer Maſſenüberquerung des Ozeans war auf ein Minimum beſchränkt worden, denn längs der Route ſtationierten in Abſtänden von je 500 Km. Torpedoboote, ſo daß die Flugzeuge, die etwa zum Waſſern gezwungen wür⸗ den, in wenigen Stunden erreicht werden konnten. Daß von den 12 ſchweren Bombenflugzeugen 10 ohne die geringſte Schwierigkeit und Störung die Strecke von 3000 Km. zurücklegten, wird von der römiſchen Preſſe als hervorragende Leiſtung der italieniſchen Technik gefeiert und als ſchlagender Beweis für die Tüchtigkeit der italieni⸗ ſchen Luftflotte hervorgehoben. ſich das Ultraphon, das zu den Geſellſchaftstänzen ſeine grammophoniſche Begleitung beiſteuert, aber plötzlich geht auch ihm die Puſte aus, und der Kaſten bleibt in einer ſchaurigen Stummheit vor den er⸗ ſtaunten Tänzern ſtehen. Laban hat das Spiel ein⸗ ſtudiert, in ſeiner Art pantomimiſch mit einer gewiſſen Handlung, ohne den alten Ballettzauber, aber auch ohne einen neuen Geiſt und Antrieb des Körpers. Es verläuft in einer ſich ſteigernden Langeweile. Hat man gut getan, La ban an die Spitze unſeres Balletts zu berufen? Seine letzten Dar⸗ bietungen waren nicht ſehr ermunternd. Aber um ſich aus ſeiner Theorie zu befreien, um zum wirk⸗ lichen tänzeriſchen Rhythmus zurückzukehren, der darum, wie die Ruſſen uns zeigten, den modernen Einſchlag nicht zu entbehren braucht, dazu hat er kein Perſonal. Das ſind alles Tänzer und Tän⸗ gerinnen, die auf der Grenze der Stile ſtehen und nicht wiſſen, wohin man ſie führt. — Das hat gerade noch gefehlt! Mitte Januar ſoll in Berlin ein„Modetheater“ eröffnet werden. Man will nach Pariſer Muſter Vorſtellungen geben, die lediglich der Mode gewidmet ſind. Als erſte Veranſtaltung wird„Ein Tag aus dem Leben einer Mode dame“ angekündigt. Hat man denn gar kein Gefühl dafür, wie abge⸗ ſchmackt und geradezu aufreizend in dieſen Zeitläuften bitterſter Not derartige ſnobiſtiſche Ver⸗ anſtaltungen wirken müſſen? Das Deutſche Buch an erſter Stelle in der italieniſchen Bucheinfuhr. Nach der Statiſtik für 1930 ſteht das gebundene deutſche Buch in der italieniſchen Büchereinfuhr an erſter Stelle. Die deutſche Buch⸗ einfuhr in Italien repräſentiert einen Wert von 1025 550 Lire, an zweiter Stelle folgt Frankreich mit einem Einfuhrwert von 728 064 Lire, den dritten Platz nimmt Großbritannien ein und den vierten Belgien. Für broſchierte Bücher verändert ſich das Verhältnis zu Gunſten Frankreichs, dem an zweiter Stelle Deutſchland folgt, dann kommen Belgien, die Schweiz und an letzter Stelle England. . 2 Kunſt und Wiſſenſchaft Vortrag über Lionardo da Vinei im Freien Bund. Am Donnerstag, den 8. Januar, pünkt⸗ lich 20.15 Uhr, ſpricht Dr. Kurt Martin(Karls⸗ ruhe) über das Thema:„Lionardo da Vinei, der Künſtler un der Forſcher 1. Teil. Wieder⸗ holung am Freitag, den 9. Januar. Münchner Kunſt in Heidelberg. In den Räu⸗ men des Heidelberger Kunſt vereins (Sofienſtraße 12) haben ſeit Beginn des neuen Jahres und für die Dauer eines Monats Münchner, Künſtler ihre Werke ausgeſtellt, vorwiegend Oel⸗ gemälde, daneben einige Graphiken und Plaſtiken. Die Ausſtellung zeigt u. a. Werke von Heinrich Schröder, Prof. Karl Schwalbach, Prof. Erich Erler, Prof. Otto Bauriedel, Geh. Rat Prof. Angelo Jank, Lothar Bechſtein und Ernſt Haider. Die ſehr ſehenswerte Ausſtellung erfreut ſich eines guten Beſuchs. e Gaſtvorleſungen deutſcher Wiſſenſchaftler. Der Profeſſor für phyſiologiſche Chemie, Dr. Franz Knoop(Tübingen), hat in der Harvard Medical School in Boſton die diesjährigen Dunham⸗Lec⸗ tures gehalten. Das Vortragsthema war„Ueber intermediären Stoffwechſel“. Außerdem hat er Vor⸗ träge in Montreal, Toronto, Rocheſter, Cleveland, Chicago, Urbana, St. Louis, Philadelphia und New⸗ hork gehalten.— Der Profeſſor für Rechtswiſſen⸗ ſchaft, Dr. Ernſt Rabel(Berlin) hielt auf Ein⸗ ladung der Univerſidad Central in Madrid eine Reihe von Gaſtvorleſungen und im Anſchluß daran Vorträge über internationale Pflege des Privat⸗ rechts und Vereinheitlichungsbeſtrebungen des römi⸗ ſchen Völkerbunds⸗Inſtituts.— Der Profeſſor für Chemie Dr. Georg von Heveſy(Freiburg i..), wurde als Gaſtprofeſſor zu Vorleſungen an der Cornell⸗Univerſtty in Ithaca im Staate New⸗ gork eingeladen.— Der Profeſſor für alte Geſchichte, Dr. Adolf Schulten(Erlangen), hielt auf Ein⸗ ladung des Rates für nationale Erziehung an drei portugieſiſchen Univerſitäten Vorträge. . Auslandsehrungen deutſcher Wiſſenſchaftler. Der Leiter der Königsberger Klinik für Hautkrank⸗ heiten und Ordinarius an der Königsberger Uni⸗ verſität, Profeſſor Dr. Walter Scholtz iſt von der Franzöſiſchen Dermatologiſchen Geſellſchaft zum korreſpondierenden Mitglied gewählt worden.— Ge⸗ heimrat Sauerbruch(Berlin) wurde von der ägyptiſchen Regierung zu Vorträgen an der Uni⸗ verſttät Kairo eingeladen.— Die American Roentgen Ray Society hat den bekannten Tuberkuloſefacharzt Dr. Leopold Küpferle(Freiburg i. Br.) zum Ehrenmitglied ernannt.— Prof. Dr. Galewſki, Mitglied der Akademie für ärztliche Fortbildung in Dresden iſt von der Sociéts Francaiſe de Dermato⸗ logie et Syphilligraphie de Paris zum korreſpon⸗ dierenden Mitglied ernannt worden. 5 W Theaterkriſen in Weſtdeutſchland. Trotz aller Bemühungen bei größtmöglichſten Sparmaßnahmen, die künſtleriſche Leiſtung zu ſteigern, ergeben ſich in der Frage der ſtädtiſchen Unterſtützungen für die Theater immer wieder neue Schwierigkeiten. Eine neue Theaterkriſe macht zurzeit die weſtfäliſche Stadt Münſter durch, deren Oper in ihrem Be⸗ ſtehen gefährdet iſt. Nachdem Krefeld die Ver⸗ handlungen über eine Theatergemeinſchaft mit Duisburg abgebrochen hat, werden jetzt neuer⸗ dings Verhandlungen über eine Zuſammenlegung der Orcheſter für Gladbach⸗Rheydt und Kre⸗ feld in Erwägung gezogen, wobei jedoch Oper und Schauſpiel in den beiden Städten getrennt behandelt werden ſoll. 0 Der Wiener Walzerlied⸗Preis. Bei dem Wal⸗ zerlied⸗Preisausſchreiben nals erhielt der Kapellmeiſter Robert Hügel für ſein Walzerlied„Nichts bereuen, beſſer machen“ einſtim⸗ mig den Preis von 2000 Schilling. Der Jury, die aus den Komponiſten Dr. Leo Aſcher. Edmund Eysler, Bruno Granichſtaedten, Emmerich Kalman, Franz Lehar, aus Direktor Hubert Mariſchka, Profeſſor Keldorfer und Bernhard Herzmanſky beſtand, lagen nicht weniger als 840 eingeſandte Walzerlieder vor. des Neuen Wiener Jour⸗ en „. — egen Mittwoch, 7. Januar 1931 5 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗ Ausgabe 3. Seite/ Nummer 9 Ende der Weihnachtsferien Er wollte es noch nicht glauben, der kleine Heinz heute morgen, als die Mutter zum dritten Mal rief: T.„Heinz! Aufſtehen! Schule!“ Sollte das wirklich Uhe N wahr ſein? Tagelang, über zwei Wochen hindurch, von durfte man ausſchlafen, ſah mit verächtlichen Blicken 995 f die Schulbücher und Hefte an. Dann kamen Feier⸗ icke tage, Weihnachten, Neujahr, Sonntage, wo beide den Eltern zu Hauſe waren. Eine frohe Stimmung war das in allen Zimmern. Die Geſchenke wurden immer bos und immer wieder überprüft. Der neue Märklin⸗ en ⸗ Baukaſten zauberte Wunder hervor und Annelieſe Die vom dritten Stock, Heinzens ſtille Liebe, erreichte es ſogar, daß Heinz ſich intenſiv ihrer Puppenküche ide widmete. des Die neuen Stiefel, die Heinzens Mutter vorſorg⸗ 10 lich gekauft hatte, waren nun ſoweit ausgetreten, bent daß ſie zum Schulgang verwendet werden konnten. Heinz behauptete zwar, man könne mit ihnen nicht 5„kicken“ und er müſſe die Steinchen auf der Straße 6 liegen laſſen. Zehn Minuten vor acht war der kleine 1 N Mann fertig. Die Schülermütze übers Ohr geſtülpt, an der Ecke dem Fritz gepfiffen, dann trabte er in die Schule. Unterwegs geſellten ſich die Kameraden dazu. Man war ſich einig, daß es empörend ſei, die Ferien überhaupt zu Ende gehen zu laſſen. Die praktiſchen, nützlichen Geſchenke, die man auch ohne Weihnachten hätte geſchenkt bekommen(ſie waren in dieſem Jahr in der Mehrzahl) fanden bei den luſti⸗ gen Knaben nicht reſtloſe Zuſtimmung. Aber als man mittags nach Hauſe zurückkehrte, als die erſten Hausaufgaben zu erledigen waren, da ging der kleine Mann in ſich und tat ſeine Pflicht! Er will doch auch einmal ein ganzer Mann werden, wie Papa! L..⸗S. Keine Hochwaſſergefahr Trotzdem Rhein und Neckar in den letzten Tagen geſtiegen ſind, iſt eine eigentliche Hochwaſſergefahr nicht vorhanden. Das Aufhören der Regenperiode, das Einſetzen von Kälte, die eine weitere Schnee⸗ ſchmelze verhindert, beugen der Gefahr vor. Im Waldpark iſt es an den vom Ufer abgelegenen Stellen mehr Druck⸗ als Hochwaſſer. Nur die Reiß⸗ inſel und das Strandbad find etwas mitgenommen. Aber auch hier wird es nur noch einige Tage dauern und der Waſſerſtand iſt wieder normal, denn der Unterlauf des Rheins iſt nicht behindert und ſorgt für raſchen Abfluß. Dies merkt man am beſten beim Neckar, der nur noch oberhalb der Ebertbrücke Spuren hohen Waſſerſtandes zeigt. Abwärts bis zur Mündung iſt jede Gefahr beſeitigt. 5* Eine Stephau⸗Jubiläumspoſtkarte. Zum heu⸗ tigen 7. Januar, dem hundertſten Geburtstage des Generalpoſtmeiſters Heinrich von Stephan, gibt die Deutſche Reichspoſt eine beſondere Poſtkarte zu 8 Rpf. heraus. Die Karte trägt auf dem linken Teil b* der Vorderſeite ein Bildnis Stephans und in der 5 1 5 oberen rechten Ecke eine eingedruckte Freimarke, die 1b. der 1870 für die erſten Poſtkarten verwendeten 100 5 violetten Marke ähnlich iſt. Bild und Marke der ſel* neuen Stephans⸗Karte ſind dunkelgrau. Der Ver⸗ 1er 7 kauf der in ſehr beſchränkter Auflage hergeſtellten „ Karten hat heute an den Poſtſchaltern begonnen. übe* Um den Gefrierpunkt bewegen ſich die Nacht⸗ und Frühtemperaturen. Während in der vergangenen Nacht das Minimum. 0,8 Grad C.(gegen 1,9 Grad Celſius in der Nacht zum Dienstag) betrug, wurden heute früh 7 0 Grad C.( 2 Grad.) abgeleſen. Die Höchſttemperatur wurde geſtern mit 5,5 Grad C. (6,3 Grad.) erreicht. Der fleißige Klapperſtorch Mannheim ſteht an ſiebenter Stelle der Großſtädte und hat die zweilniederſte Sterbeziffer Im Durchſchnitt aller achtundzwanzig deutſchen Großſtädte erſter Klaſſe von je über zweihundert⸗ tauſend Einwohnern kamen während des erſten Halbjahres 1930 nach den Mitteilungen des Deutſchen Städtetages auf das Tauſend der Bevölkerung 9,5 Eheſchließungen auf ein Jahr berechnet. Mannheim liegt mit vierzehn anderen Städten unter dieſem Großſtadtdurchſchnitt. Wir haben für dieſe neueſte Berichtsperiode in Mannheim 9,3 Ehe⸗ ſchließungen auf das Tauſend Einwohner, ebenſoviel wie in Eſſen. Damit finden wir Mann⸗ heim am zehnthöchſten Platz der Großſtädte, etwa auf einer Höhe der Heiratshäufigkeit mit Duisburg⸗ Hamborn mit 9,4; Gladbach⸗Rheydt mit 9,5; Altona, Hamburg, Bremen mit je 9,7; Magdeburg mit 9,6; Stettin mit 9,0; Gelſenkirchen mit 9,1; Leipzig mit 9,2; Köln mit 9,8 Eheſchließungen auf das Bevöl⸗ kerungs⸗Tauſend. Im Kreiſe dieſer achtundzwanzig Großſtädte treffen wir die höchſte Heiratsziffer von 10,2 in Berlin, die niederſte von 7,7 in Kiel. Lebendgeborene ohne Ortsfremde zählt Mann⸗ heim 16,5 unter dem Tauſend der Einwohner auf ein Jahr berechnet, während im Durchſchnitt fämtlicher achtundzwanzig Großſtädte auf jedes Be⸗ völkerungs⸗Tauſend 13,3 Lebendgeborene ohne Orts⸗ fremde entfallen. Die Höchſtziffer von 21,2 Lebend⸗ geborenen weiſt Duisburg⸗Hamborn auf, die Nie⸗ derſtziffer von 9,9 Lebendgeborenen in der Berichts⸗ zeit beſitzt Berlin. Wie noch ſechzehn andere Städte bewegt ſich dabei Mannheim über dem Durchſchnitt der ganzen Großſtadtgruppe. Und zwar ſteht Mann⸗ heim in der Geburtenhäufigkeit an ſiebthöchſter Stelle dieſer Großſtädte, in der Nachbarſchaft von Eſſen mit 17,0; Köln ſowie Düſſeldorf mit je 15,2; Bremen mit 15,1; Königsberg ſowie Bochum mit je 17,1; Dort⸗ mund mit 17,7 Lebendgeborenen unter jedem Tau⸗ ſend der Einwohner. Geſtorbene ohne Ortsfremde gab es während dieter neueſten Berichtsperiode auf das Bevölke⸗ rungs⸗Tauſend in Mannheim 92 auf ein Jahr berechnet. In ſechszehn Großſtädten iſt die Sterb⸗ lichkeit größer als im Durchſchnitt dieſer Großſtadt⸗ gruppe, die als Ganzes eine Sterbeziffer von 9,7 Todesfällen unter jedem Tauſend der Einwohner- zahl beſitzt; dagegen zehn Großſtädte bleiben unter dem Sterblichkeits⸗Durchſchnitt der ganzen Gruppe von Großſtädten. Zur zweiten Gruppe der Groß⸗ ſtädte gehört auch Mannheim. Nahe an Mannheim heran kommen hier die Städte Bochum ſowie Stutt⸗ gart mit je 9,3; Gelſenkirchen mit 9,1; Duisburg⸗ Hamborn ſowie Eſſen mit je 9,4; Wuppertal ſowie Gladbach⸗Rheydt mit je 9,7; Düſſeldorf ſowie Chem⸗ nitz mit je 9,7; Frankfurt a. M. mit 9,8 Geſtorbenen unter dem Bevölkerungs⸗Tauſend. Mannheim nimmt den zweitniederſten Platz in der Reihe der Groß⸗ ſtädte ein, an deren Spitze wir Königsberg mit 13,0, an deren Ende wir Gelſenkirchen mit 9,1 Sterbe⸗ fällen auf das Tauſend der Einwohner antreffen. Was die Sänglingsſterblichkeit, die Sterbe⸗ fälle Lebendgeborener ohne Ortsfremde im erſten Lebensjahr angeht, ſo iſt ſie in Mann⸗ heim mit 8,4 Sterbefällen auf das Hundert Lebendgeborener niedriger, d. h. günſtiger als im Durchſchnitt der ganzen Großſtadigruppe mit ihren 8,5 Sterbefällen von Säuglingen in dem neueſten Berichtshalbjahr. Mannheim zählt zu den vierzehn Großſtädten erſter Klaſſe, deren Säuglingsſterblichkeit geringer iſt als der Großſtadtgruppe im Ganzen. Innerhalb dieſer achtundzwanzig Großſtädte ſteht Mannheim an zwölter Stelle, bei Kiel mit 8,3; Köln ſowie Nürn⸗ berg mit je 8,5; Berlin mit 8,0? Hamburg mit 8,1; München ſowie Leipzig mit gleichfalls 8,4 Sterbe⸗ fällen an Säuglingen auf jedes Hundert der Lebend⸗ geborenen. Die höchſte, alſo ungünſtigſte Verhält⸗ niszahl für die Säuglingsſterblichkeit mit 14,2 zeigt Eſſen, die niedrigſte, demnach günſtigſte bietet mit 4,8 Frankfurt a. M. dar. 0. „»»———Äñ%% h Die Straßenbahn verſteigert in der Turnhalle der U 2⸗Schule Objekte der Vergeßlichkeit. Man muß ſtaunen, was da im Laufe einer ganz kurzen Zeit alles in der Straßenbahn liegen bleibt. So ziemlich alles, was tragbar iſt. Vor allen Dingen die Damen ſcheinen an einer krankhaf⸗ ten Vergeßlichkeit zu leiden. Als beſter Beweis dient ein ganzer Berg Handſchuhe jeder Größe und Verfaſſung. Unſicher wie ihr Geſchick ſind auch ihre Preiſe, die mehr der Liebhaberwunſch als der Ge⸗ brauchswert beſtimmt. Für 30 bis 40 Pfennig konnte man ein paar guterhaltene echte Glacs bekommen, während die Beſitzgier ein Paar ſchon geflickte auf über eine Mark brachte. An zweiter Stelle rangieren die Schirme. Man weiß nicht, ſoll man ſich mehr wundern über die Menge oder über den Leichtſinn, mit dem ihre früheren Beſitzer ihren ehemaligen treueſten Begleiter einfach ihrem Schickſal überlaſſen haben. Alle Sorten ſind vertreten. Vom eleganteſten „Toppchen“ bis zum„Markenartikel“ des wahren Jakob. In kleinerer Anzahl ſind auch Herrenſchirme vorhanden, die nicht alle dem bekannten Profeſſor ge⸗ hörten. Ebenfalls auch nicht die Stöcke. Der Zu⸗ HHEsS-ScHUHk zu Ausverkaufs- Preisen! Genz unglaublich billige Hess- Schuhe, Mu- Die gleiche Eleganz und qualität, die glei- sterpucire, Restpacre und Schuhe mit Iclei- nen Schönheitsfehlern wurden zur zweiten ſchlag erfolgte mehr nach dem„Liebhaberwert“, ſo vor allem bei einem Herrenſchirm mit drei Löchern, der es auf über eine Mark brachte. Wahllos wurde ſonſt noch allerhand angeboten: Taſchenmeſſer, Bälle, Thermosflaſchen, Badehoſen, Teddybären, Unterhaltungsſpiele, friſch aus dem La⸗ den, ein Handkoffer aus Großvaters Zeiten, Spiegel, Kämme, Nagelfeilen, Aktenmappen, ein Sport⸗ wägelchen, Gießkannen jeder Art, eine moderne Blumenvaſe, die noch mit dem Preis verſehen war, der überboten wurde. Ferner Kinderjäckchen, Socken, eine Benzinkanne, Mützen, Hüte Ueberhaupt: man kann ſich irgend einen Gegenſtand denken, den man als Fahrgaſt auf der Straßenbahn mitnehmen darf und er iſt ſicher dabei. Aber nicht nur die Mannheimer ſind vergeßliche Leute. Auch die Ludwigshafener leiden an derſelben Krankheit. Dort türmte ſich ebenfalls eine ganze La⸗ wine anklagender Objekte, die, heute geſteigert, viel⸗ leicht morgen ſchon wieder ihren alten Platz ein⸗ nehmen, oder ihn ſogar ſchon ſo und ſo oft eingenom⸗ men haben. Denn: die Vergeßlichkeit iſt eine„Tu⸗ gend“, deren wir uns ſo ziemlich ausnahmslos er⸗ freuen.. Höchſtpreiſe in den Bahnhofswirtſchaften Nachdem die Reichsbahn durch Tarifſenkungen im Perſonen⸗ und Güterverkehr der Preisſenkungsaktion der Reichsregierung neue wirkſame Anregungen ge⸗ geben hat, verſucht ſie, die Preisfenkung nun auch durch Kontrolle der Preiſe in den Bahnhofswirtſchaf⸗ ten weiter zu unterſtützen. Da wichtige Lebensmittel im letzten Jahre billiger geworden ſind, iſt die Reichs⸗ bahn der Anſicht, daß es auch den Bahnhofswirt⸗ ſchaften möglich ſein müſſe, die bisherigen Preiſe zu ſenken. Die Reichsbahndirektionen ſind daher von der Hauptverwaltung angewieſen worden, von dem vertragsmäßig vorgeſehenen Recht Gebrauch zu machen und mit Wirkung vom 1. Januar 1931 Höchſtpreiſe für die gangbarſten Spei⸗ ſen und Getränke feſtzuſetzen. Hierunter ſollen vor allem fallen: einfache warme Mittag⸗ und erforderlichenfalls Abendeſſen(Stammeſſen), warme Würſtchen, einfach belegte Brote und Brötchen, letz⸗ tere auch zuſammengeklappt und nur einſeitig belegt, Milch, Limonade, Selters und Brauſen und für Kaf⸗ fee— gegebenenfalls unter Einberechnung des Be⸗ dienungsgeldes—, um eine verteuernde Aufrundung der Pfennigbeträge zu verhüten. Die Reichsbahn iſt auch entſchloſſen, nötigenfalls eine Herabſetzung der Pacht dann in Kauf zu nehmen, wenn durch dieſe Preisbeſchränkung eine erhebliche Minderung des Ertrages der Bahnhofwirtſchaften eintreten ſollte und dem Pächter kein ausreichender Verdienſt verbleibt. Die Berliner Bahnhofswirtſchaften ſetzen die Preiſe um durchſchnittlich 15 Proz. herab Auf Grund der neuen Verfügung der Hauptver⸗ waltung der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellfchaft hat die Reichsbahndirektion Berlin gemeinſam mit der Vertretung der Bahnhofswirte für die Bahnhofs⸗ wirtſchaften ihres Bezirks bereits Richtpreiſe für die gangbarſten Speiſen und Getränke feſt⸗ geſetzt, die nicht überſchritten werden dürfen. Dieſe neuen Preiſe, die bereits ſeit Anfang Januar Gel⸗ tung haben, liegen durchſchnittlich etwa 15 Prozent unter den bisherigen Preiſen. So koſtet beiſpiels⸗ weiſe in der Wirtſchaft des Anhalter Bahnhofes eine Taſſe Milch fetzt 10 Pfg. anſtatt bisher 15 Pfg. Der Preis des ſog. Stamm⸗Eſſens, beſtehend aus Fleiſch, Kartoffeln und Gemüſe, wurde von 1 Mk. auf 90 Pfg., das Gedeck mit drei Gängen von 2 Mk. auf .80 Mk. herabgeſetzt. Ein Glas Bier von ¼ Liter Inhalt koſtet anſtelle von 30 Pfg. nur noch 27 Pfg. Außerdem wurde ein mittleres Gedeck mit zwei Gängen(Suppe und Fleiſchgang) zu einem Preiſe von.50 Mk. eingeführt. In gleicher Weiſe ſind auch die Preiſe in den anderen Bahnhofswirtſchaften des Bezirkes Berlin herabgeſetzt worden. Wie der Ver⸗ band der deutſchen Bahnhofswirte E. V. mitteilt, werden auch im übrigen Gebiet des geſamten Reiches die Preiſe in ähnlicher Weiſe geſenkt werden, ſowei es noch nicht geſchehen iſt. ü 5 7 M * Luftpoſt. Zur größeren Bequemlichkeit für Auflieferer von Luftpoſtſendungen werden neu dings durch die größeren Poſtämter Marken heftchen mit Luftpoſtmarken zu 10 und 20 P vertrieben. Poſtauſtalten, bei denen die Heftchen nicht vorrätig ſind, nehmen Beſtellungen auf Lie⸗ ferung ohne Aufſchlag an. f a * Keller überſchwemmt. Durch einen Waſſer rohrbruch wurde geſtern vormittag der Keller des Hauſes Maxſtraße 47 in Neckarau überſchwemmt. Die um 11.43 Uhr alarmierte Wache II der Berufs⸗ feuerwehr entfernte das unerwünſchte Naß mit zwei Strahlenpumpen. Die in dem Keller lagernden Le⸗ mie wie Kraut, Bohnen uſw., wurden nichtet. che gute Vererbeitung und einwandfreie peßgform wie alle Hess schuhe. Die Nach- Wahl bestimmt und werden zum lInventur-Aus verkauf vom 8. Jen. bis 22. Jan. 1931 zu dußerordentlich ermä- gigten Preisen verkauft. len chuie Eine seltene Gelegenheit! freige wird außerordentlich sterk sein. Warten sie nicht mit Ihren Einkaufen bis die Bestände vergriffen sind. Herrenschuhe u. Damenschuhe sene!.00 Serie li.00 Mannheim, H 1, Nr..2(Ecke Breite Straße und Markt) Vor 100 Jahren hat die Zahl der Aerzte im Lande Baden nach einer Veröffentlichung des Mini⸗ ſteriums des Innern 530 betragen, die Zahl der Zahnärzte erſt 3. Bei Ausbruch des Krieges (Stand Aufang 1914) betrug die Zahl der praktiſchen Aerzte 1181, die der Zahnärzte 153. Heute zeigt die Statiſtik ein anderes Bild! Nach den Feſtſtellungen des Badiſchen Statiſtiſchen Landesamts gibt es heute nach dem Stand vom 1. Januar 1930) 1919 Aerzte und 337 Zahnärzte. Vergleichsweiſe ſei angeführt, daß die Bevölkerung des Landes in den letzten 100 Jahren 1825/1925) von 1,2 auf 23 Millionen ge⸗ ſtiegen iſt, ſie hat ſich alſo noch nicht einmal ver⸗ doppelt. Unter den Aerzten waren 109, unter den Zahnärzten 22 Perſonen weiblichen Geſchlechts. Die Höchſtzahl approbierter Aerzte entfällt auf die Stadt Mannheim(266, davon 16 weiblich). An zweiter Stelle ſteht Freiburg mit 240 Aerzten davon 9 weiblich); dann folgen Heidelberg(208, da⸗ von 13 weiblich), Karlsruhe(205, davon 17 weiblich), Baden⸗Baden(81, davon 5 weiblich), Pforzheim 76, davon 5 weiblich), Konſtanz(51, davon 2 weib⸗ lich) uſw. Auch die Höchſtzahl von Zahnärzten entfällt auf die Stadt Mannheim(859, davon Dreimal Evelyn Holt Im Leben Evelyn Holt kommt! Selbſtverſtändlich gibt es ſchon am Bahnhof wieder eine kleiner Drängerei. Einige hundert Perſonen mögen es geweſen ſein, die ihrem Filmliebling ein Willkommen bieten wollen und dadurch den abſperren⸗ den Schutzleuten ihren Dienſt nicht ganz leicht machen. Mit einem liebenswürdigen Lächeln nimmt die blonde Evelyne die Huldigungen entgegen. Sieg auf der ganzen Linie. Als man ihr ſpäter gegenüberſttzt, plaudert ſie mit der gleichen Freundlichkeit und man bedauert wirklich, daß dieſe charmante Frau immer nur in tragiſchen Rollen auf der Leinwand zu ſehen iſt. Beſonders gern natürlich hat ſie die Reiſe nach Süddeutſchland angetreten, denn ſie hat zwei Jahre ihrer Penſionatszeit in Heidelberg verbracht und freut ſich, die ſchöne Neckarſtadt wiederzuſehen. Und Mannem? „ im Tonfilm So nebenbei verrät Evelyn Holt, daß ſie den in der Alhambra laufenden Tonfilm„Aſcher mittwoch“ nach ſeiner Fertigſtellung noch gar nicht geſehen hat, da bdieſer Film in Mannheim vor der Berliner Premiere her⸗ ausgebracht worden iſt. In dieſer Offizierstragöbie, die ſehr viele verwandte Züge mit dem Film„Roſen⸗ montag“ hat, ſpielt die Künſtlerin ein Mädel, das um ſein Glück kommt, da eine Verkettung unglücklicher Ereig⸗ niſſe ihren Freund veranlaſſen, freiwillig aus dem Leben zu ſcheiden. Das Manuſkript des Filmes iſt geſchickt auf⸗ gebaut und geſteigert, zur Auflockerung der Handlung Dienen einige vorteilhaft eingeflochtene Szenen vom Kölner Karneval. Das Hauptaktivum des Bilbdſtreifens iſt die Darſtel⸗ lung. Evelyn Holt verſteht es wie immer, in ihrer Beſcheidenen Rolle in Glück und Leid menſchlich näher zu kommen. In wirkſamen Gegenſatz zu ihr: Claire Ro mmer, die mit größtem Raffinement ihr Ziel zu er⸗ reichen ſucht. Hans Stüwe kiſt nicht nur ein ausge⸗ geichneter Darſteller, ſondern auch ein guter Sänger mit einer warmen Baßſtimme. Der Offizier Karl Ludwig Diehls eine prüchtige Figur und ganz unſentimental.— (Die Kopieranſtalten ſollten ſich merken, daß eine ſchlechte Kopie viel verderben kann.) „„ und im ſtummen Film Gleichzeitig hat die Schauburg den etwas älteren Film„Liebelet“ eingeſetzt. Hier ſpielt Evelyn Holt eine größere Rolle als in„Aſchermittwoch“. Allerdings fehlt ihr die Sprache, doch tritt ſie, wie in der A l hambra, am heutigen Mittwoch nochmals perſönlich auf, um dem 5 Kinopublikum einige freundliche Worte zu ſagen. *Stenographiekurſe. Wie aus dem Anzeigenteil er⸗ ſicht lich, eröffnet der Badiſche Lehrer verband für deutſche Einheitskurzſchrift(Keichs⸗ Turzſchrift morgen Donnerstag abend im Gymnaſium bei der Kunſthalle neue Anfänger und Fortbildungs⸗ kur ſe in Reichskurzſchrift für Damen und Herren. Planetarium. Im vierten Lichtbilbervortrage der Reihe Ausgewählte Kapitel der Aſtronomte und der Geo⸗ Phyſik, der am Donnerstag, den 8. Januar, ſtattfindet, ſpricht Prof. Dr. Feurſtein über das Thema:„Die interſtellare Materie im Welten rau“. erste und Zahnärzte in Vaden Neue Maunheimer Zeitung Mittwoch, 7. Januar 1931 4 weiblich); daun folgen Freiburg(46, davon 3 weib⸗ lich), Karlsruhe(44, davon 4 weiblich), Heidelberg (36, davon 2 weiblich) uſw. Fachärzte für Chirurgie und Orthopädie gibt es in unſerem Land 86(darunter 1 Frau), Fachärzte für Frauenkrauk⸗ heiten und Geburtshilfe 69(darunter 4 Frauen), Fachärzte für Haut⸗ und Geſchlechtskrankheiten 72 (darunter 1 Frau); Augenärzte gibt es 48(darunter 2 weiblich), Ohren⸗, Hals⸗ und Kehlkopfärzte 45. Trotz der ſtarken Zunahme der Zahl der Aerzte in den letzten Jahrzehnten gibt es heute noch 12185, d. ſ. rund 72 Proz. aller Gemeinden des Landes, in denen nach dem Stand vom 1. Januar 1929 kein einziger Arzt wohnt. Es liegt auf der Hand, daß es ſich bei diefen arztloſen Gemeinden vorzugsweiſe um kleine Gemeinden mit wenig Einwohnern handelt; immerhin gibt es, wie wir dem kürzlich erſchienenen „Statiſtiſchen Jahrbuch für das Land Baden“, 1930, Seite 257, entnehmen, 405 Gemeinden mit 500—1000 und 153 Gemeinden mit 10002000 Einwohnern, in denen ſich bisher kein Arzt niedergelaſſen hat. Di Zahl der Gemeinden, die bei der letzten Volkszäh⸗ lung 20003000 Einwohner gezählt haben, aber nach dem Stand vom 1. Januar 1929 noch keinen daſelbſt wohnhaften Arzt haben, beträgt 29. P. A. * Beiſetzung von Heinrich Buß. In aller Stille, wie es ſeinem ruhigen Weſen entſprach, wurde geſtern nachmittag im kleinen Kreiſe der Angehörigen und nächſten Freunde Heinrich Buß beigeſetzt. Nach einem Harmoniumvorſpiel von Organiſt Blum zeichnete Stadtpfarrer Horch unter Zugrundelegung des Bibelwortes„Wir ſind alle Gottes Kinder“ das ſegensreiche Wirken des Verſtorbenen. Den Sarg ſchmückte das blau⸗weiß⸗rote Band des Kranzes, den der Tennis⸗Club Mannheim niedergelegt hatte. In der Familiengruft der Familie Jean Diem wurde Heinrich Buß beigeſetzt. * Ein Rieſen⸗Luftſchiff⸗Modell(ſeetüchtig) iſt ge⸗ genwärtig bei der Firma H. Schwalbach Söhne (Wohnungseinrichtungen), M 7, Aa, am Ring ausge⸗ ſtellt. Modellbauer und Erfinder iſt der Mannheimer Ing.⸗Kfm. J. Guthmann. Das Luftſchiff hat nach den Angaben ſeines Erbauers eine Länge von 420 Meter und iſt in der Lage, 400 Paſſagiere und mehr aufzunehmen. Außerdem iſt das Luftſchiff mit allem Komfort, wie Promenadendecks, Leſe⸗, Tanz⸗ Unter⸗ haltungs⸗ und Speiſe⸗Sälen uſw., wie die modernen Ozean⸗Rieſen ausgeſtattet. Das Mpdell iſt im Maß⸗ ſtabe:100 gehalten. Nächſte Ausſtellung„Hapag.“ Kommunale Chronik Lörrach unter Zwaungsetat * Lörrach, 6. Jan. Die Einführung der Gemeinde⸗ bier⸗ und Getränkeſteuer war vom Bürgerausſchuß mit Stimmengleichheit angenommen worden, wobei die Stimme des Vorſitzenden den Ausſchlag gegeben hatte. Hinſichtlich der Auslegung dieſer Abſtimmung waren aber Bedenken entſtanden, denn die badiſche Gemeindeordnung ſieht nur vor, daß bei Abſtim⸗ mungen des Stadtrats der Stimmenentſcheid des Vorſitzenden den Ausſchlag gibt. Dieſer Mangel in den Beſtimmungen der hadiſchen Gemeindeordnung hat den Landeskommiſſär veranlaßt, für die Ein⸗ führung einer Gemeinde⸗Bier⸗ und Getränkeſteuer die zuſtimmende Erklärung nicht zu geben. Da der Bürgerausſchuß zum zweiten Male die Notver⸗ ordnungsſteuern abgelehnt hatte, wird eine Zwangs⸗ etatiſierung auch für Lörrach notwendig werden. * * Hofheim(Ried), 6. Jan. Eine Ueberraſchung hrachte das neue Jahr einer Anzahl Gemeinden des Kreiſes Bensheim inſofern, als die von verſchiedenen Gemeindevertretungen in unſerer Umgebung Bür⸗ ſtadt, Biblis, Lampertheim) abgelehnten Steuern (Bürgerſteuer, erhöhte Bierſteuer, Getränkeſteuer) vom Kreisamt Bensheim zum Teil zwangsweiſe ein⸗ geführt wurden. Die hieſige Gemeinde hatte die Bierſteuer(je Hektoliter 2 Mark) eingeführt vom 1. Jan. ab, jedoch wurde jetzt vom Kreisamt die er⸗ höhte Bierſteuer vom 1. April ab verfügt. Die unterbadiſche Kreisliga Weſemliche Aenderungen in der Tabelle Punkte am grünen Tiſch Nach deu letzten Ergebuiſſen ſchien es, als wolle der 4 A 5 Fur Ma Hein deinen Nthewe 9 Tabellenführer Phönix Mannheim ſeinen Mitbewerbern davoneilen. Voreilige Kritiker waren ſchon der Ueber⸗ 2 daß der Vorſprung von Phönix nicht mehr ein⸗ zuholen wäre. Unbegründet waren dieſe Meinungen ge⸗ rade nicht. Denn Phönix hatte bereits einen relativen Punktvorſprung von 7 Punkten. Dieſer enorme Vorſprung wurde ganz plötzlich auf vier Punkte verringert. D. h. der Tabellenführer ſteht mit dem Altmeiſter punktgleich, hat aber zwei Spiele weniger. Daß aber dieſe beiden Spiele leicht wären, wird der Eingeweihte ni upten können. zeugung. Das wäre die Lage der beiden sreichſten Bewer⸗ ber um den Titel. Der Altmeiſter Viernheim hat unerwarteten Punktgewinn am grünen Tiſch erhalten der Vf. u. R. Feudenheim. Die piel Feudenheim— Viernheim ſ. Zt.:0 aus. denheim hat in dem Sptel ei gendſpieler in ner erſten Mannſchaft verwendet, keine Spielerlaubnis für dieſe Mannſchaft hatte. Die Sock kam ans Tageslicht und Feudenheim mußte nach Lage der Dinge den ſo ſauer und ehrlich verdienten Punkt an Viernheim abtreten. Der Punktgewinn wird übrigens Viernheim keinen allzugroßen Nutzen bringen. Sollte der Altmeiſter nur unter Einrechnung dieſes am grünen Tiſche erworbenen Punktes die Meiſterſchaft wieder machen, dann muß er mit dem Tabellenzweiten ein Entſcheidungsſpiel austragen. In der oberen Tabellenhälfte haben ſich die Dinge ganz gewaltig geändert. Während der A⸗Meiſter Altrip mit ſeinen Kräften nicht ganz haushälteriſch umgegangen zu ſein ſcheint und heute, nachdem er gegen ſchwächere Gegner nicht mehr gut abſchneidet und nicht mehr als Meiſterſchaftskandidat genannt werden kann, meldet ein neuer ſeine Anſprüche auf den Titel an. Die Fortuna Heddesheim iſt nur einen Punkt hinter dem Alt⸗ meiſter zurück. Eine wenig zuverläſſige Mannſchaft iſt Käfertal. Daheim ſcheinen die Leute in ihrem Element zu ſein, aber auswärts geht es nicht nach Wunſch. Friedrichsfeld iſt in dieſem Jahr zu ſpät in Schwung gekommen. Wäh⸗ rend Weinheim nicht unerheblich nachgelaſſen hat, weiſt Neckarhauſen eine ganz gewaltige Formverbeſſerung auf. Die Neckarlente ſtanden faſt ausſichtslos am Ende der Tabelle und ſind heute ſo gut wie aus der Gefahren⸗ zone entronnen. Die Mannheimer Turner, die ſo gut vom Start weg kamen, fallen immer mehr zurück und müſſen ſich ordent⸗ lich zuſammenreißen, wenn ſie nicht Abſtiegskandidat wer⸗ Lieferant war verhält ſich ſo: f den wollen. Zu allem Unglück ſcheint die Turnermann⸗ ſchaft auch noch die Nerven zu verlieren. Das kann ſich bei dem wenigen Erſatz, über den die Turner igen, bitter auswirken. Verdient hätten die Leute nicht, daß ihr guter Wille und ihre Aufrichtigkeit mit dem Abſtieg belohnt SU gen braucht ſich Mannſchaft iſt wieder immer wie man es vorgezogen, faſt ſtellen und die die platz er n i MFG. 1 auch noch ohne ſeine Torwü ſpielen. Die nächſten le werden unnachſichtlich über das der 18er Friedrie aben am vergangenen Sonntag Tradition haben dem Altmei Dos daß nicht ſo er in Viernheim ohne weiteres den erwartet N iderſtand entgegengeſetzt. knappe Reſultat mit:0 für den Altmeiſter ſagt genug. mit dem Abſtieg zu tun haben Daß die Edinger nichts f Si Sonntag gegen wollen, beweiſt ihr Sieg am vergangenen den Tabellenführer. 0 ix Mannheim hat das Spiel zu leicht genommen. Abt rip fällt immer mehr zurück. Nachdem es Neckarhauſen auf ſeinem eigenen Platze im Vorſpiel mit einem ziemlich deutlichen Torunter⸗ ſchied das Nachſehen bringt es heute nicht einmal mehr einen knappen g auf ſeinem eigenen Gelände heraus. Fortuna Heddesheim wartete mit einem 21⸗Sieg über den Abſtiegskandidaten 1918 auf, während e Mannheimer Turner das Käfertaler Ge⸗ kände mit einer:1⸗Niederloage verlaſſen mußten. Be⸗ dauerlich iſt, daß dieſes Spiel in ſportlicher Hinſicht eine Entgleiſung bedeutet. Die Turner habew die Nerven ver⸗ loren. Das Ergebnis war, daß die Turner drei und die Käfertaler einen Mann durch Herausſtellung verloren haben. 5 Am kommenden Sonntag findet wegen des Bundes⸗ pokalſpiels Süddeutſchland gegen Weſtdeutſchland nur ein Treffen ſtatt. Am vormittag treffen ſich an der Uhland⸗ ſchule zwei alte Pioniere des heimiſchen Fußballſporte 8 Phönix Mannheim— F V. Weinheim. Dieſes Treffen wird ſicher ſeinen Reiz nicht verlieren Denn die ganze Kreisliga wird an und für ſich zum Beſuch des Bundespokalſpieles hier weilen und wird ſich die Möglich⸗ keit, den Tabellenführer zu ſehen, nicht ſo leicht nehmen laſſen. Phönix iſt zweifellos Favorit für dieſes Treſſen. Fußballfreund. Mar Schmeling disgualifiziert Ein Beſchluß der National Boxing ⸗Aſſociation Die National Boxing⸗Aſſociation hat den Boxweltmei⸗ ſter aller Kategorien, Max Schmeling, auf un be⸗ ſtimmte Zeit disqualifiziert. Dieſe Maß⸗ nahme wird damit begründet, daß ſich Schmeling geweigert habe, nochmals gegen Jack Sharkey anzutreten. Es tſt ſehr wahrſcheinlich, daß dieſer Disqualifikation Schme⸗ lings die Aberkennung ſeines Titels folgen wird, da die meiſten der amerikaniſchen Box⸗Verbände der National Boxing ⸗Aſſpeiation unterſtehen oder angeſchloſſen ſind. Die National Boxing⸗Aſſociativn will einen Kampf Sharkeys gegen den beſten Anwärter auf die Weltmeiſterſchaft aus⸗ tragen laſſen, der dann um den Titel geht. Am wahr⸗ ſcheinlichſten kommt Young Stribbling als Gegner Shar⸗ keys in Frage. Trotzdem alſo Schmeliugs Manager Joe Jacobs augen⸗ blicklich in Amerika weilt, um mit den maßgebenden Ver⸗ bänden zu verhandeln, wurde dem Deutſchen der Titel ſo gut wie aberkannt. Die Amerikaner ſcheinen ſich immer noch nicht daran gewöhnt zu haben, daß der Weltmeiſter⸗ ſchaftstitel einmal nicht einem Amerikaner zufiel. ES konnte Schmeling niemand verdenken, daß er ſich wei⸗ gerte, noch einmal gegen einen Boxer anzutreten, der ihn durch einen einwandfreien Tiefſchlag„ins Land der Träume“ ſchickte. Dieſe Weigerung als Grund für Schmelings Disqualifikation anzugeben, iſt ſo lächerlich, daß eigentlich ein Kommentar vollſtändig überflüſſig wäre. Es geht jedoch noch um eine Kardinalfrage: Iſt es nicht einmal möglich, daß ein Nicht⸗Amerikaner Box⸗Weltmeiſter wird— und eventuell auch eine Zeit lang bleibt? Man muß mit Kinderweisheiten kommen: es iſt leicht und billig, einem nicht ganz genehmen Boxer ſeinen Titel ab⸗ zuerkennen. Man müßte die maßgebenden Leute von der National Boxing⸗Aſſpetation einmal zwingen, einzeln gegen einen Boxer anzutreten, der jedem von ihnen in den Magen ſchlägt. Das wäre grauſam, fedoch ein wirk⸗ ſames Mittel zum Vernünftigwerden. Obwohl nach obenſtehender Meldung die Lage für Max Schmeling in Ameriks augenblicklich nicht günſtig iſt, ver⸗ ſucht man doch von allen Seiten, ſeine Zuſtimmung für die Austragung eines Weltmeiſterſchaftskampfes zu erlangen. Neben Newyork bewirbt ſich nun auch der Präſident des Chicagver Stadions, Sudney Strotz, um die Durchfüß⸗ rung eines Weltmeiſterſchaftskampfes; er hat dem Deuk⸗ ſchen bereits eine Börſe von einer halben Million an⸗ geboten. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar Rhein Bege 2 35,6. 7. Tedar-Bege. 2 7. Gaſel 050.80 1 15,970,81 5 5 0 0 Schufterinſel 1ů 2 1321.9 1 88142] Mauntein. 99 8 04 8 580505 Fehl.67 2 1 2 15 3 383,11] Jaaßteld.483, 2.90 La Mazan.50.80.18.41 530 Plochingen 983 545 0 00.98 Mahnheln.530.89.78 4,0 4 94 Hellbronn e Kaub 289322•97.71 488 ö 1 Köln.804.634 5,68 6 1688.98 75 Verdauungsſtörungen. Wie man ſie beſeitigt. Von Dr. med. Griebel. Frankfurt a. M. Bei normaler Verdauung werden die wertloſen Nahrungs⸗ reſte und verbrauchten Säfte, die ſich im Darm angeſammelt haben, durch degelmäßige Entleerungen aus dem Körper entfernt. Bleibt jedoch der Stuhl mg infolge von Ver⸗ E aus, ſo werden die Schlacken des Stoffwechſels zu ange im Tarm zurückgehalten und bilden den günſtigſten 1 für Fäulnisſtoffe und Darmgifte. Dieſe können in das Blut eindringen und viele Beſchwerden hervorrufen. Mattigkeit, Anaſtgefühle, Schlafloſigkeit, Kopfſchmerzen und Appetitloſigkeit ſind häufig nur auf ungenügende Stuhl⸗ entleerung zurückzuführen. Deshalb muß man mit größter Sorgfalt darauf achten daß die Verdauung ſtets in Ordnung iſt Stellen ſich Unregelmäßigkeiten ein, dann empfiehlt ſich der Gebrauch eines pflanzlichen Abführmittels. Eines der beſten Mittel ſind Apotheter Richard Brandt's Schweizer; pillen, die man in allen Apotheken erhält. Infolge ihrer rein pflanzlichen Zuſammenſetzung beſeitigen ſie Verdauungs⸗ ſtörungen mild und angenehm Sie wirken zuverläſſig und ſind auch bei längerem Gebrauch vollkommen uunſchädlich Turmkammerregen Von Max Jungnickel Man kann ſein Leben in einem alten Soldaten⸗ Mantel verbringen und fährt daun, zugedeckt mit dieſem Mantel, in die Erde. Man kann auch ſein Leben auf einem hohen Amtsſchemel verbringen. Und wenn man dann, nach dreißig oder vierzig Jahren von dieſem Schemel aufſteht, dann hat man eine Peuſion in der Taſche und kauft ſich, von dem Erbteil ſeiner Frau, ein altes Schloß im Oſten, das jenem bewußten Mann gehörte, der ſeln Leben im Soldatenmantel verbrachte. Und nun fängt man an das Leben von neuem zu leben. Man ſchreibt ſeine Familienchronik, ab und zu hat man Gäſte, die man ich wie eine Art Hofnarren hält.— Einer von den Gäſten bin ich. Aber ich habe keine Luſt, bis tief in die Nacht bei Weingläſern zu ſitzen und hernach, mit einem ſaftigen Witz auf den Lippen, unter den klobigen Eichentiſch zu ſinken. Ich halte mich in einem kleinen Turmzimmer gefangen. Der Ka⸗ nonenofen bullert und wärmt ſo ſehr, daß ich das rundäugige Fenſter aufreißen muß. faul und glücklich, auf dem Bett. Und ſo liege ich, Draußen regnet es. Der Trommelwirbel des Siebenjährigen Krie⸗ ges geiſtert über das Dach. An der Wand feſt⸗ gebunden eine Geige: ein braunes Schifflein, das lange im Hafen liegt und nun ſtumm verſtaubt und zerſchellt. Der Wind bläft mir durch's Fenſter eine Vogel⸗ feder auf die Bruſt. Ich betrachte ſie lange. Eine Kuckucksfeder. Wie ich daran herumkaue, ſchmecke ich deu Vogelleib. Meine Gedanken fangen an wie Webſchiffchen zu fliegen. Närriſch ſchrie ich Kuckuck. Die Turmkammor lebt unter dieſer Vogelterz. Viel⸗ leicht hört das unten der Schloßbeſitzer, ſieht von ſeiner Familienchronik auf und deutet, daß ſeine goldene Standuhr rückwärts geht. Ein Blatt kreiſelt der Wind durchs Fenſter. Direkt auf meinen rechten Fuß. Ein fahles Blatt, das einmal eine Seele war. Ich fühle, wie mein Geſicht einſam und hart ge⸗ worden iſt. Draußen iſt wohl die Welt untergegan⸗ gen. Ich liege wie in einer Arche. Ob ich eine Taube ausſchicke? Den Wandkalender reiße ich runter und ſtreue die Tageszettel, bis Silveſter, wie eine Taubenſcharx in den Wind. Von draußen kommt Antwort. Ein Wa⸗ gen knarrt und eine Fuhrmannspeitſche knallt. Ich denke lange an den Sattler, der die Peitſchen macht und ſie in tauſend, abertauſend Kutſcherhände verteilt. Es iſt doch etwas Gewaltiges, ein Saatler zu ſein.— Da ſpringe ich auf, fange einen Waſſertropfen auf den Nagel meines Zeigefingers. Ein Zwergenlicht ſchim⸗ mert in der kleinen Kugel. Nun ſchließe ich das Fenſter. Eine Sehnſucht nach der Welt da draußen ergreift mich. Ich füttere den Ofen, bis er wie ein toller Höllenhund ſummt und knurrt. Dann gehe ich zum Radtioapparat, drehe daran herum. Das Ding pfeift und heult. Die Welt fliegt über Berge und Ströme, über Meere und un⸗ endliche Straßen in meine kleine Turmkammer. Ein Londoner Hotel ſchickt mir Tänze. Von Paris dringt wie ein Adler ein Napoleon⸗Hymnus auf mich ein. Warſchau ſpielt mir Chopin vor: Melodien von Schönheit krank geworden. Aus Berlin kommt die Stimme eines Dichters in meine Kammer. Die ganze Erde fange ich auf. Wie auf einem kühnen Kahn ſegle ich durch alle Länder. Draußen tuſcht ſich der Himmel purpurn an. Ich reiße das Fenſter auf. Stehe wie in einer Viſion. In einem Holzſchuppen unter mir ſitzt ein Kind und ſchaukelt die Puppe, dabei ein Liedchen ſingend. Das Bild fährt in mein Herz wie ein Stern, der mich er⸗ hellt. Ich lege mich wieder auf mein Bett und kaue weiter an der Kuckucksfeder herum. Draußen ſchwebt wie ein Traum meine Jugend vorbei. Ich fühle, wie ich älter werde, von Sekunde zu Sekunde älter werde. Thomas Maun als Eſſayiſt. Von Thomas Mann wird fetzt ein Band erſcheinen„Platen— Triſtan— Don Quichote“, in dem der Dichter eine meiſterliche Analyſe Platens gibt und ſein Werk beſchreibt und ſeine Stellung in einer Zeit, deren kämpferiſcher Zorn ſich bei dieſem Dichter in ſchmerz⸗ liche Verbitterung verwandelte. Gedanken und Anregungen Von Paul Keller!) Eine garſtige Hexe iſt die Politik. Ihr Vater iſt der Hochmut, ihre Mutter die Selbſtſucht, ihr Bruder der Schwatz, ihre Schweſter die Lüge, ihre Tante die Kuppelei. Anſtändige Politiker gibt es auch, aber das ſind keine. * Mauche Dummheit iſt ſo groß, daß ſie ein einzel⸗ ner gar nicht fertig bringt; es gehört eine ganze Be⸗ hörde dazu. * Der Kaſtengeiſt iſt in Deutſchland ebenſo ſchlimm wie der in Indien. Die größte Sünde der Menſchen, die Urſünde, iſt der Hochmut. Ohne dieſen Luzifer gähe es kein Elend. * Kurz vor dem Weltuntergang wird ein Apparat erfunden werden, die Gedanken der Menſchen ſeſtzu⸗ ſtellen, dann kommt die Auflöſung von ſelbſt. * In der letzten Walpurgisnacht erſchien zu mitter⸗ nächtiger Stunde im Folterturm in Nürnberg eine Spukgeſtalt.„Wer biſt du?“ fragte die Eiſerne Jung⸗ frau.„Ich bin die Steuerſchraube“, ſagte die Spuk⸗ geſtalt. Da ſchrie die Eiſerne Jungfrau und mit ihr ſchrien die Daumenſchrauben, die Streckbank und alle anderen Foltergeräte:„Geh weg von uns, du biſt uns zu grauſam!“ ** Es fragte mich in dieſen Tagen einer, ob ich auch nur noch eine Spur von Hoffnung für Deutſchlands Zukunft habe: Ich ſagte ihm:„Fällt es dir nicht auf, daß jetzt die deutſchen Jungen und Mädels viel grö⸗ ßer, viel gefünder, viel gewandter und ſtärker ſind, als wir ſind und waren?“—„Das ſchon,“ ſagte der andere,„aber wir ſtehen in der Welt nackt und bloß da ohne genügende Wehrmacht, ohne Bewegungs⸗ *) Aus dem Januarheft der illuſtrierten Monatsſchrift „Die Bergſtabt“. freiheit, ohne helfende Freunde, ohne Kolonien, ohne Geld.“—„Und unſere Hirne— haben ſie uns die auch nehmen können?“—„Nein!“„Nun alſo— ein einziges gutes Hirn iſt mehr wert als ſtarke Armeen und Flotten. Wenn in Deutſchland gute Hirne über böſe Mäuler ſiegen werden, wird das Vaterland ge⸗ ſunden.“ e 4% Orgelkonzert bei der J. Farben. Das Weihnachtskonzert im Vereinshaus der JG. Farben am Dreikönigs⸗Vorabend war auf den fröh⸗ lich⸗ſeligen Ton des Feſtkreiſes geſtimmt. Günther Ramin meiſterte J. S. Bachs F⸗dur⸗Toccata und Fuge mit kaum zu übertreffender kriſtallener Klarheit und gewaltiger Steigerung. Die Hirten⸗ muſik Bachs ſpielen allerdings andere Beherrſcher des königlichen Inſtruments etwas orcheſtraler. Immerhin umſtritten: verlangt der Großmeiſter des rauſchenden, zierfrohen Barock ſchlichte„Sachlichkeit“, ſtrengſte Linienführung? Jedenfalls müßte gerade ein Stilpuriſt auch Ceſar Franck in ſeiner Weiſe neh⸗ men; ob aber dieſer Flame ſeinen a⸗moll⸗Choral auf den an ſtreichenden Stimmen reichen Pariſer Orgeln ſo regiſtrierte, daß aus Rubensfarben eine Rembrandt⸗Radierung wurde? In Regers Or⸗ gel⸗ und Chorhymnus„Vom Himmel hoch“ und dem „Morgenſtern“⸗Orgelchoral bezwang der Nachfolger des Leipziger Straube wieder durch wuchtige, ſtark gegenſätzliche Heraushebung des thematiſchen Ge⸗ füges. Der Geſangverein der BAS F. ver⸗ tiefte die Stimmung unter der ſehr ſorgſamen Lei⸗ tung Dr. Waſſermanns, durch nralte Weih⸗ nachtslieder von Praetorius und Schroeder, je einen Weihnachtsvolksgeſang aus Mainz und Weſtfalen, und durch Franz Philipps„Benedictus“; ganz ausgezeichnet war die inſtrumentale Untermalung durch Renate Noll ⸗ Heidelberg(Orgel) im Bunde mit den Herren Schellenberger(Horn), San⸗ der, Dauer, Schaper und Matern(Poſaunen und Tuba) vom Nattonaltheaterorcheſter. Auch die⸗ ſer anſpruchsvollen Aufgabe wurde der Männerchor ehrenvoll gerecht. f . nn rr .. re 2. „„ tee n 2— 1. e „ n 7. 0⁵ 84 9 70 * 1 FFP Mit woch, 7. Januar 1931 e Aus Baden Staatliche Perſonal veränderungen Kraft Geſetzes tritt in den dauernden Ruheſtand: Rektor Julius Vollherbſt in Hei⸗ delberg; Hauptlehrerin Marie Fuchs in Karlsruhe. Verzichtet auf Zulaſſung hat Rechts⸗ anwalt Karl Künzig beim Landgericht Heidelberg. Proteſtkundgebung des Weinheimer Gaſtwirte⸗ gewerbes Weinheim, 5. Jan. Der Gaſtwirteverein Wein⸗ heim und Umgebung und der hieſige Flaſchenbier⸗ handel haben ſich in einer gemeinſamen Proteſt⸗ verſammlung mit der neuen Gemeinde⸗Bier⸗ ſteuer⸗Ordnung befaßt und gegen ſie Stellung ge⸗ nommen. Es wurde darauf hingewieſen, daß heute auf dem Bier mehr Steuern ruhen, als in der Vor⸗ kriegszeit das Bier im Einkauf gekoſtet hat. Ange⸗ ſichts der allgemeinen Notlage des Volkes können es die Weinheimer Wirte und Flaſchenbierhändler nicht über ſich gewinnen, einen Preisaufſchlag vorzuneh⸗ men. Dagegen wurde als Proteſt beſchloſſen, von übermorgen(Mittwoch) ab kein Bier mehr aus⸗ zuſchenken.(Bei den zuſtändigen Inſtanzen ſollen Erwägungen darüber im Gange ſein, im Fe⸗ bruar oder März nach vorheriger Kündigung des ge⸗ ſamten Perſonals alle deutſchen Gaſtſtätten zu ſchlie⸗ ßen. Anmerkung des Berichterſtatters). Der Anſchlag auf den Orientexpreß Pforzheim, 6. Jan. Die Staatsanwalt⸗ ſchaft erläßt in Sachen des Anſchlags gegen den Orientexpreß eine Bekanntmachung über den Tat⸗ beſtand und bittet um ſachdienliche Mitteilungen. Die Reichsbahndirektion hat unter Aus⸗ ſchluß des Rechtsweges für Mitteilungen, die zur Ermittelung des Täters führen, eine Belohnung bis zu 600 Reichsmark ausgeſetzt. Erhängt aufgefunden * Pforzheim, 5. Jan. Der Pforzheimer Maler⸗ meiſter Hugo Moſer jr. wurde am Samstag abend in ſeinem leerſtehenden Hauſe auf dem Sonnenberg bei Pforzheim erhängt aufgefunden. Der Grund zur Tat sLarfte in verfehlten Spekulationen(Woh⸗ nungsbau) zu ſuchen ſein. Ein„liebevoller“ Ehemaun X Pforzheim, 5. Jan. Am Samstag nachmittag wurde in einer Wirtſchaft der Weſtſtadt eine 34jährige Kellnerin von ihrem getrennt lebenden Ehemann in die linke Bruſtſeite geſtochen. Die Ver⸗ letzte mußte ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht werden. Der Täter wurde feſtgenommen. Unfall oder Verbrechen? Karlsruhe, 5. Jan. Seit dem 30. Dezember wird der 41 Jahre alte Kaufmann Hans Frauenhofer vermißt. Er war mit ſeinem Auto von Ulm nach Würzburg unterwegs, iſt jedoch in Würzburg nicht eingetroffen. Man vermutet, daß er einem Unglück oder Verbrechen zum Opfer gefallen iſt. Eine erfreuliche Neujahrs mitteilung Urloffen(Amt Offenburg), 6. Jau. Einen inter⸗ eſſanten Neujahrsglückwunſch ließ die hieſige Volks⸗ Bank ihren Mitgliedern zugehen. Darin teilte ſie mit, daß trotz der Geſchäftskriſe des verfloſſenen Jahres die Spareinlagen der Bank ſich in Höhe von über einer Million/ halten konnten. Vor⸗ ſtand, Aufſichtsrat und die Angeſtellten haben frei⸗ willig auf Teile ihres Gehaltes verzichtet, um ſo ihrerſeits dazu beizutragen, das Unkoſtenkonto zu verringern und den Mitgliedern Kredite zu mög⸗ lichſt niedrigem Zinsfuß zu geben. In der jetzigen Notzeit ein nachahmenswertes Beiſpiel. Ungetreuer Gemeinderechner * Au a. Rh., 5. Jan. Wie man hört, wurde der verheiratete Rechner der Spar⸗ und Darlehens⸗ kaſſe Au unter dem Verdacht der Unterſchlagung und Urkundenfälſchung verhaftet. Es ſoll ſich um einen Fehlbetrag von 25 000 Mark handeln. * U Weinheim, 5. Jan. Seit Einrichtung des Groß⸗ ſenders Mühlacker iſt die Zahl der hieſigen Run d⸗ funkhörer beträchtlich geſtiegen. Sie hat im Dezember und den erſten Tagen des Januar um etwa 75 zugenommen und beträgt hier bereits über 700. Ebenſo iſt dieſe Zahl im Amtsbezirk Weinheim ſtändig im Wachſen begriffen. * Pforzheim, 6. Jan. Der Polizeibericht meldet eine Verhaftung wegen Verrats militäri⸗ ſcher Geheimniſſe. A—— Lebensmüde Menſchen in Schriesheim 1. Schriesheim, 6. Jan. Nachdem ſich kurz vor Jahresſchluß der Steinbrucharbeiter M. J. erhängt hatte, erhängte ſich in der Nacht vom Sonntag auf Montag aus bis jetzt noch unbekannten Gründen der Maurermeiſter Valentin Krämer in der Land⸗ ſtraße.— Am Dienstag verübte die ledige Arbei⸗ terin Margareta Lorenz, Schulgaſſe hier einen Selbſtmordverſuch, indem ſie ſich an einem Schrank aufhängen wollte. Zum Glück iſt ihr dieſes nicht gelungen. Anſcheinend iſt der Strick ge⸗ riſſen, denn die Lebensmüde ſtürzte zu Boden und blieb bewußtlos liegen. Der herbeigerufene Arzt rief ſie wieder ins Bewußtſein zurück. * * Freiburg, 5. Jan. In einem Hauſe in der Schwarzwaldſtraße ſtürzte eine Schreinermeiſters⸗ frau, als ſie von ihrem Speicher Holz holen wollte, die Leiter herunter und brach das Genick. Tägliche Berichte der Neuen — Mannheimer Feitung . Großfeuer in Reihen Drei Wohnhäuſer und zwei Scheunen abgebrannt * Reihen bei Bretten, 6. Jan. Hente nacht durch gegen 1 Uhr wurde die Einwohnerſchaft Feueralarm aus dem Schlafe geweckt. In der Scheune des Landwirts Jakob Uhler war ein Brand ausgebrochen, der binnen kurzer Zeit und trotz des baldigen Eingreiſens der Feuerwehr auch auf die Nachharhäuſer von Rudolf Laub, Heinrich Fuß und der Witwe Brenneiſen übergriff. Alle dieſe Gebäude, alſo ein Wohnhaus, ein Dop⸗ pelwohn haus und zwei Scheunen, gingen in Flammen auf. Der Schaden iſt durch Ver⸗ ſicherung gedeckt. Es wird Brandſtiftung vermutet. * * Karlsruhe, 6. Jan. Gegen den Führer des Un⸗ glücksautos, der den Tod des Kaufmanns Bruno König verurſachte, den 834 Jahre alten ledigen Georg Haas, wurde vom Amtsgericht Haft⸗ befehl wegen fahrläſſiger Tötung erlaſſen. Neuftadter Landwirtſchaftliche Woche Neuſtadt a.., 6. Jan. Der 20. Vortragskurs für praktiſche Landwirte, verbunden mit der von der Arbeitsgemeinſchaft der Kreisbauernkammer und des Landwirtſchaftlichen Kreisvereins der Pfalz veranſtalteten Landwirtſchaft⸗ lichen Woche, wurde am 5. Jan. im Saalbau bei zahlreichem Beſuch eröffnet. Der erſte Vorſitzende, Landesökonomierat Helck, begrüßte beſonders den Regierungspräſidenten der Pfalz, Dr. Pfülf und die anderen Vertreter. Alle Produktionszweige der pfälziſchen Landwirtſchaft mit Ausnahme des Tabak⸗ baues liegen ſchwer darnleder. Beſonders bedauer⸗ lich ſei, daß die Veredelungsprodukte— Milch, But⸗ ter, Obſt⸗ und Gartenbau— nicht den notwendigen Schutz gefunden hätten. Der Redner ſchloß, daß man im Vertrauen auf Gott und in der Liebe zum Vaterland die Hoffnung auf eine Beſſerung nicht aufgeben dürfe. Regierungspräſident Dr. Pfülf überbrachte die Grüße des Staatsminiſters Dr. Stützel in deſſen Eigenſchaft als Landwietſchaſts⸗ mintſter und die der pfälziſchen Kreisregierung. Die pfälziſche Landwirtſchaft dürfe der beſonderen Für⸗ ſorge der bayeriſchen Staatsregierung verſichert ſein. So gedrückt auch die Lage ſei, ſo zeigten ſich doch bei näherem Zuſehen einige Lichtpunkte, die er⸗ mutigen und anſpornen müßten. Auf genoſſen⸗ ſchaftlichem Gebiet ſeien die Beſtrebungen bezüglich der Milchverſorgung von Erfolg geweſen. Geheimrat Prieger überbrachte die Grüße der Landesbauernkammer. Er zollte Reichsernährungs⸗ miniſter Schiele die Anerkennung, daß es ihm ge⸗ lungen ſei, die Getreidezölle zu erhöhen. Die Haupt⸗ urſache des Darniederliegens unſerer Landwirtſchaft ſeien die gegen die Vorkriegszeit bedeutend erhöhten Erzeugungskoſten, während die Produkte zum Frie⸗ denspreis und darunter abgeſetzt werden müßten. Den erſten Vortrag hielt der Generalſekretär des Deutſchen Weinbau⸗Verbandes, Dr. Fahrnſchon⸗ Karlsruhe über das Thema: „Der Weinbau und die Zollfrage“. Ueber die Frage, ob die Weinzölle genügten, gingen die Meinungen auseinander. Der Weinbau und auch ein Teil des Weinhandels wünſchten möglichſt hohen Zollſchutz, wogegen der Importhandel den Zoll für völlig ausreichend erachtet. Die Löhne und die Ma⸗ terialpfeiſe im Weinbau ſeien von 1925 bis 1930 ſtändig geſtiegen, ſodaß heute die Bebauungskoſten gegen 1925 um 25 v. H. höher ſeien. Es ſei keinem Zweifel unterworfen, daß die Einfuhr von Aus⸗ landswein den Abſatz unſerer eigenen Produk⸗ tion erſchweren müſſe. Der Redner ſtellte fol⸗ gende Grundſätze auf: 1) Der deutſche Weinbau braucht unbedingt einen Zollſchutz. Alle Paneuropa⸗ Pläne ſeien vom Standpunkte des deutſchen Wein⸗ baues aus abzulehnen. Der deutſche Weinbau müſſe alle Beſtrebungen bekämpfen, die auf eine Beſeiti⸗ gung der Zollſchranken zwiſchen den verſchiedenen europäiſchen Staaten hinauslaufen. 2) Die jetzigen Weinzölle der beſtehenden Handelsverträge bieten keinen ausreichenden Zollſchutz. Es müſſe eine Los⸗ löſung der Zollſätze erreicht werden, die in den Jahren 1925/26 unter völlig anderen Verhältniſſen zuſtande gekommen ſeien. Ferner ſei eine zeit⸗ gemäße Einſchränkung der Meiſtbegünſti⸗ gung zu fordern. Der Redner beſprach dann die Bebauungs⸗ koſten in den verſchiedenen Ländern und ſtellte feſt, daß ein Mittelwein unter 90 Mark für den Hektoliter in Deutſchland nicht hergeſtellt wer⸗ den könne. Der zweite Tag der Landwirtſchaftlichen Woche wurde von Oekonomierat Frank⸗Langmeil er⸗ öffnet mit der Mitteilung, daß jeweils der zweite Tag des Vortragskurſes einem volkswirtſchaftlichen Thema gewidmet ſei.— Als Referent ſprach ſodann Dr. Kutſcher, 2. Vorſttzender des Deutſchen Land⸗ wirtſchaftsrates, über die Agrarkriſe. Er ſtellte als Grundlage ſeines Vortrages drei Fragen. Rückblickend ſtellte der Redner feſt, die Landwirt⸗ ſchaft ſei nur in den Jahren 19041914 wirklich ertragreich geweſen. Im Kriege habe ſich ge⸗ zeigt, von welch' hoher Bedeutung es für eine Nation ſei, wenn ihre Landwirtſchaft ſie ſelbſt er⸗ nähren könne. Das ſcheine man im deutſchen Volke leider vergeſſen zu haben. Die Landwirtſchaft habe durch den Krieg 50 v. H. des Wertes ihres In⸗ ventars eingebüßt, durch die Inflation ſei ihr Be⸗ triebskapital vernichtet worden. Hinzu gekommen ſei ſpäter die Preisreduktion für landwirtſchaft⸗ liche Produkte. So habe ſich eine Verſchuldung des Bauern ergeben, die nach den Ausführungen des Reichsminiſters Dr. Dietrich 11,7 Milliarden betrage, darunter 8 Milliarden neuer Schulden, von denen mindeſtens 5 Milliarden in den Verluſten der Landwirtſchaft untergegangen ſeien. Die Schuld — nicht nur an den heutigen Verhältntſſen der Landwirtſchaft, ſondern auch der übrigen Gewerbe— ſei die Ueberproduktion auf dem Welt⸗ markt. Der Bevölkerungszuwachs habe mit der Produktionszunahme eben nicht gleichen Schritt ge⸗ halten. Die Frage: Warum müſſen wir aus der Kriſe heraus? beantwortete der Referent dahin: aus per⸗ ſönlichen Gründen des Landwirts ſelbſt, der um ſeine Exiſtenz ringt, dann aber auch hauptſächlich um des Vaterlandes willen. Die Lebensmitteleinfuhr von jährlich 3,5 Milliarden Mark könne beſeitigt werden, wenn die deutſche Landwirtſchaft den not⸗ wendigen Schutz erhalte. Um der deutſchen Volks⸗ wirtſchaft willen müßten wir alſo heraus aus der deutſchen Agrarkriſe!— Der Redner besprach dann die Kriſe im Oſten, der 40 Prozent der deutſchen Getreideproduktion liefere. Weiter ſeien dort Kar⸗ toffelanbau und Schweineproduktion vorherrſchend. Für alle dieſe Dinge ſei aber im deutſchen Oſten kein Abſatz. Auch auf dem Gebiet der Forſtwirtſchaft exiſtiere Not dadurch, daß Rußland große Holz⸗ mengen zu Schleuderpreiſen anbiete. Die dritte Frage: Wie kommen wir aus der Agrarkriſe? löſt Dr. Kutſcher folgendermaßen: Zu⸗ nächſt müſſe die deutſche Landwirtſchaft den nötigen Zollſchutz genießen. Man dürfe die geforderten Maßnahmen nicht als eine Ueberſpan⸗ nung agrariſcher Forderungen betrachten, ſon⸗ dern man müſſe ſich ſeiner Haut wehren. Die bäuerlichen Veredelungsprodukte, wie ſie auch in Süddeutſchland auf den Markt kämen, müßten gleichfalls geſchützt werden und die Butterzölle mög⸗ lichſt hoch gehalten werden. Die Kartoffelverwen⸗ dung zur Spiritusherſtellung ſei zu fördern. Zum Schluß bemerkte der Referent, daß im deut⸗ ſchen Volke der volle Ernſt der Lage noch nicht be⸗ griffen werde. 142. Jahrgang/ Nummer 9 r Aus adler Sula Regulierungsarbeiten am Rheinknie bei Speyer pp. Speyer, 6. Jan. Vier Kilometer oberhalb Speyer wurden vom Straßen⸗ und Flußbauamt Speyer am Freitag Regulierungsarbeiten am Rhein⸗ ufer in Angriff genommen. An dem großen Bogen zwiſchen Speyer und Rheinhauſen iſt der Rhein ſtark verwildert. Bei niedrigem Waſſerſtand iſt dieſe Strecke nur unter großen Schwierigkeiten befahrbar. Um ein weiteres Aushöhlen und Verflachen der Ufer zu verhindern, werden Buhnen oder Senkbürſten, Steine mit Holzwerk und Draht um⸗ ſchnürt, eingebaut. Die vielen Faſchinen, die man dazu benötigt, werden in den angrenzenden Wäldern zurechtgehauen. Die Steine, die in die Faſchinen ein⸗ gepackt werden, damit ſie der Strom nicht fort⸗ ſchwemmt, ſind bereits angefahren. Wenn dieſe Ar⸗ beiten, für die zwei Monate vorgeſehen ſind, beendet ſein werden, dann iſt auch bei niedrigem Waſſerſtand eine breitere Fahrrinne vorhanden, die ohne Hinderniſſe befahren werden kann. Den Hals durchſtochen * Gommersheim h. Landau, 6. Jan. Der 59jährige Landwirt Jakob Licht hat ſich im Bett mit einem Küchenmeſſer die Halsſchlagader durch⸗ ſtochen. Er verblutete. Licht war in letzter Zeit ſchwermütig. Aus Messen * Viernheim, 6. Jan. Am 1. Januar hielt der MGV. Viernheim ſeinen Familienabend ab. Der geräumige Saal des Vereinslokals„Engel“ war bis auf den letzten Platz beſetzt. Ein auserwähltes Programm ſorgte dafür, daß die Erſchienenen nicht enttäuſcht wurden. Zwei Theaterſtücke riefen ſtür⸗ miſche Heiterkeit hervor, Zwiſchen den vielen Einzel⸗ darbietungen ſang die Aktivität des Vereins unter der Leitung ſeines Dirigenten, Herrn Pfeif⸗ fer, einige gehaltvolle Lieder. Hervorragend war insbeſondere die Wiedergabe der beiden Chöre„Der Wagen rollt“ von Kämpf, und„Eine Wieſe voll weißer Margeritten“ von Heuſer. Auch die übrigen Darbietungen des Vereins zeigten ein beachteus⸗ wertes Können, das für das künſtleriſche VBorwärts⸗ ſtreben von Chormeiſter und Sänger ein ehrendes Zeugnis ablegte. J sw. Darmſtadt, 6. Jan. Am Sonntag abend kam ein Motorradfahrer aus Ingelheim, der einem Radfahrer ausweichen wollte, auf der Heidelberger⸗ ſtraße, beim Waldfriede mit ſeiner Maſchin e zu Fall. Er trug eine ſchwere Gehirnerſchüt⸗ terung und innere Verletzungen davon und wurde von der Sanitätswache ins Stadtkrankenhaus verbracht. Togeohaleucles Mittwoch, 7. Januar Nationaltheater:„Viktoria und ihr Huſar“, Operette von P. Abraham, Miete A 18, Anfang 19,30 Uhr. Apollo⸗Theater: Gaſtſpiel Irene von Palaſty in„Ilm und Jill“, Anfang 20 Uhr. Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung, 17 Uhr Vorführung. Volkshochſchule: Vortrag von Dr. Lorenz Peterſen über Menſchenkenntnis XII:„Menſchengeſtaltung, Pfychologie der Schauſpiellunſt“, im Muſenſaal des Roſengartens, Anfang 20,15 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Aſchermittwoch“.— Uni⸗ Ferſum:„Einbrecher“.— Schauburg:„Liebelel“. — Gloria⸗Palaſt:„Meine Schweſter und ich“,— Scala-Theater:„Die Drei von der Tankſtelle.“— Roxy:„Menſchen im Käſtg“.— Capitol:„Cyon⸗ kali“.— Pala ſt:„Cyankali“. Ufa⸗Palaſt— Pfalzban:„Wilhelm Tell“, für die Freie Volftsbühne“, Anſong 20 Uhr. Sehensmürdigkeiten: Geöffnet täglich von 10—18 Uhr und 14—16 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehen. — Mufcum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeug⸗ haus: Sonntag vormittags von 11 bis 13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr, Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Städiiſche Kunſthalle: Geöffnet werktugs(mit Ausnahme Montags) von 10—183 und 14 16 Uhr, an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—16 Uhr durchgehend. Schloßmuſenm: — ů—ů Chefredakteur: Kurt Fiſche! Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner ffeutlleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelstell: Kurt Ehmer- Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mlk⸗ teilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannbeim, ft 1.—6 Für unverlangte Beltrüge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur dei Rückporto Wir haben die Preise Bis Zu 25% gesenkt innerhalb der letzten Monate bis heute Beste Qualitäten! 3 2 Ferner verkaufen wir enorme Mengen Sscehuhe die durch neue Frubjahrs-Modelle ersetzt werden, sowie Restposten und Einzelpaare bis zur Hälfte des früheren Preises Der Verkauf beginnt Donnerstag früh 10 Uhr Billigste Preisel Mittwoch, Die deutſche Kallinduſtrie trotzt allen Stürmen Zuſam menarbeit mit Frankreich und Rußland Die deutſche Kaliinduſtrie hat ſich in der Weltwirt⸗ ſchaftskriſe als erſtaunlich widerſtandsfähig erwieſen. Zwar hat der Geſamtabſatz inſolge des ſchlechteren In⸗ landsgeſchäftes ſich von 1401 auf 1: Mill. Dz. im Werte von 250 Mil l. verſchle rt, trotzdem wer⸗ den die Kalikonzerne, wenn das 5 Hrsgeſchäft nicht weſentlich aus dem Rahmen fällt, die gleichen Dividenden verteilen wie im Vorfahr. Für die Vergrößerung des Ab⸗ ſatzes wird der Miſchö ün gerfrage eine entſchei⸗ dende Rolle zufallen. Wenn ſich die übrigen Kalikonzerne dem Vorgehen der Wintershall⸗Gruppe in dieſer Beziehung Richt angeſchloſſen haben, ſo war, noch Auſicht des der Kali⸗ induſtrie naheſtehenden Bankhauſes Gebr. Dammann, Hannover, dafür wohl die Tatfache entſcheidend, daß der Forbentruſt mit 1 Mill. Dz. jährlich der größte Abnehmer des Kaltſyndikats iſt und man weitere Schritte nur im Einvernehmen mit der JG. Farbeninduſtrie unternehmen will. Der deutſch⸗franzüöſiſche Kalivertraog hat zu einer engen Intereſſenverflechtung geführt und Fürfte ich zu einem Dauerzuſtand entwickeln. Eine Gefahr für das deutſche Kalimonopol bedeuten bie Pläme der Ruüſſen. Die Sowjet⸗Regierung hat allerdings die tech⸗ niſche Leitung ihrer Kaliwerke deutſchen Fachleutene über⸗ tragen und zwiſchen den maßgebenden Inſtanzen beider Dänder ſoll bereits ein Gedankenaustauſch über die Ver⸗ wendung des ruſſiſchen Kalis innerhalb der Sowjet⸗Union ſtattgefunden haben. Ein ausſichtsreiches Nebenprodukt der Kaltinduſtrie verſpricht das Erdöl zu werden. Nament⸗ lich in Hannover und Thüringen ſind ergiebige Petro⸗ leumſunde im Anſchluß an Koliläger gemacht worden. * Dividendenerklärungen engliſcher Großbanken. Die Middlands⸗Bank ſchüttet für 1930 unverändert 18 v. H. Dividende aus, obwohl der Reingewinn von .67 auf 2,32 Mill. Lſtr. zurückgegangen iſt. Zur Abſchrei⸗ Hung auf Gebäude werden nur 0,25(i. V. 0,30) Mill. Ltr. erwandt. Dem Penſionsfonds werden 0,1(0,22) Mill. Sſtr. zugeführt.— Auch die Barelays Bank ſchüttet un⸗ verändert 14 v. H. Dividende aus. Niederrheiniſche Bergwerks⸗Ach.— Wieder divi⸗ dendenlos. Auch für 1929⸗30 wird die Geſellſchaft, wie nunmehr von der Verwaltung mitgeteilt wird, wiederum keine SkA.⸗Dividende verteilen, nachdem ſchon im Vor⸗ fahr aus 0,83 Mill. I Reingewinn nur die Vorzugsaktien eine Dividende erhielten. Das Unternehmen iſt von der rückgängigen Kohlenkonjunktur beſonders hart betroffen, u. 6, deshalb, weil es nur Eßkohlen fördert und keine Kokerei betreibt, “ Torpedo⸗Fahrräder und Schreibmaſchinen Weilwerke A5. Frankfurt a. M.— 6 v. H. Dividende. Bei der Ge⸗ ſellſchaft ging der Umſatz von Fahrrädern im abgelaufenen Geſchäftsfahr 1929⸗30 weiter zurück. Nur im Ausland konnte er ſich auf der Höhe des letztjährigen halten. Der Dagervorrat an Motorrädern und Fahrrädern iſt gering. Die Nachfrage nach der Standard⸗Schreibmaſchine und der Kleinſchreibmaſchine Torpedo 14 war lebhaft. Die Geſell⸗ ſchaft iſt daher mit ihrem Umſatz im In⸗ und Ausland zu⸗ frieden. In den letzten Monaten habe eine lebhafte Nach⸗ frage nach Fahrrädern mit eingebautem Hilfsmotor ein⸗ geſetzt, die zurzeit noch nicht voll befriedigt werden könne. Nach Abſchreibungen von 132.287(i. B. 115 872)/ ver⸗ Hleibt ein Reingewinn leinſchließlich 43810/ Vorjahrs⸗ vortrag) von 121 385(171810) l/, woraus 6 v. H.(8 v..) Dividende verteilt und 25 385/ vorgetragen werden ſollen. In der Bilanz erſcheinen(in Mill. /) u. a. Waren nit 1,38(1,27), Außenſtände mit 1,20(2,04), Verbindlich⸗ keiten mit 1,25(2,10). Im laufenden Jahr ſei der Ge⸗ ſchäftsgang durch die allgemeine Wirtſchaftslage beeinflußt. Die Verwaltung hofft, ihre Erzeugniſſe noch in dieſem Jahr wertvoll ergänzen zu können. * Dürkoppwerke AG.— Voraus sichtlich vergrößerter Verluſt. Da ſich der Geſchäftsgang in den Hauptfabrika⸗ tonszweigen der Geſellſchaft(Fahrräder und Nähmaſchi⸗ nen) weiter wenig günſtig entwickelt hat, beſteht nach unſeren Informationen die Wahrſcheinlichkeit eines ver⸗ größerten Verluſtes(i. V. 0,9 Mill. /) in dem am 31. Dezember abgelaufenen Geſchäftsjahr. * Vor der Bemberg⸗Bilanzſitzung. Die Bilanzſitzung bei der J. P. Bemberg AG., Barmen, findet morgen ſtatt. Mit einer Dividendenherobſetzung dürfte nach dem B. T. aller Wahrſcheinlichkeit nach zu rechnen ſein, obwohl die Verwaltung auch jetzt noch eine Stellungnahme zu den vielfachen Gerüchten ablehnt. Die Aufſichtsratsſitzung wird ſich übrigens auch mit der Angelegenheit des neuen Sieg⸗ burger Werkes befaſſen, über die wir mehrfach berichteten. Es haben bekanntlich ſchon Verhandlungen über den Ver⸗ kauf dieſes nicht in Betrieb genommenen neuen Werkes geſchwebt, ohne daß bisher etwas über einen Abſchluß dieſer Verhondlungen bekannt geworden ſei. Burckhardt u. Zell,., Pirmaſens.— Keine Eini⸗ gung in der Gläubigerverſammlung. Eine Gläubigerver⸗ ſammlung dteſer inſolvent gewordenen Schuhfabrik kam zu keiner Einigung. Das Handelsgremium Pirmaſens iſt mit der Ausarbeitung eines Gutachtens beordert worden, um es dann dem Amtsgericht vorzulegen. Dyckerhoff u. Widmaun AG., Wiesbaden⸗Biebrich. Im Anſchluß an die Mitteilungen in der letzten HV. der Allgemeinen Baugeſellſchaft Lenz u. Co., daß die vor eini⸗ gen Monaten vereinbarte Pyolung des Ans lan d⸗ geſchäfts zwiſchen Lenz und Dyckerhoff inzwiſchen wie⸗ der aufgehoben und eine Abmachung getroffen worden ſei, wonach Dyckerhoff ſich nunmehr in der Hauptſgche mit dem Heberſeegeſchäft befaſſen werden, teilt die Dycker⸗ hoff u. Widmann AG. mit, daß keinerlei Verein ⸗ barung beſteht, die das Arbeitsgebiet der Geſellſchaft künftig irgendwie einengt oder ändert. Die öffentliche Hand in der Wirtſchaft Faſt 50 Milliarden Anlagewerte der öffentlichen Hand Die Betätigung der öffentlichen Hand in der Wirtſchaft iſt ein Problem, das in der letzten Zeit die geſamte Oef⸗ fentlichkeit in ſteigendem Maße beſchäftigt hat. Wohl wußte man, daß dieſe Betätigung der öffentlichen Hand in der Nachkriegszeit allgemein erheblich größer geworden iſt. Man kannte wohl auch die Ausdehnung der öffent⸗ lichen Hand in den einzelnen Wirtſchaftszweigen. Ein Geſamtbild von der öffentlichen Betätigung in der Wirt⸗ ſchaft war aber bisher noch nicht gegeben worden. Ein jetzt vom Geſamtverband der Arbeitnehmer der öffentlichen Betriebe und des Perſonen⸗ und Warenverkehrs heraus⸗ gegebenen Jahrbuches der öffentlichen Wirtſchaft bringt zum 1. Male eine umfaſſende Beſtandaufnahme der öffent⸗ lichen Wirtſchaft und zwar ſowohl der öffentlichen Wirt⸗ ſchaft Deutſchlands als auch eine vergleichende Ueberſicht über die öffentliche Wirtſchaft im Auslande. Es fällt darin die außerordentliche Ausdehnung der öffentlichen Hand in der EClektrizitäts⸗, Gas⸗ und Waſſerwirtſchaft auf. Aus der Darſtellung der öffentlichen Induſtriewirtſchaft geht hervor, daß vornehm⸗ lich der öffentliche Bergbau und das öffentliche Bau⸗ gewerbe einen größeren Anteil an den betreffenden Induſtriegruppen haben. Weniger ſtark iſt die öffentliche Betätigung im Handel und Handwerk. Der Anteil der öffentlichen Banken im kurzfriſtigen und lang⸗ friſtigen Kredityerkehr der Geſamtwirtſchaft wird hingegen auf etwa ein Drittel bzw. 50 v. H. geſchätzt. Auch im Verſicherungsweſen nimmt die öffentliche Hand teilweiſe eine beachtliche Stellung ein. In der Woh⸗ nungswirbſchaft iſt die öffentliche Betütkgung garz bedeutend. Von den 3,5 Milliarden /, die im Jahre 1929 im Wohnungsbau inveſtiert wurden, ſind etwa 70 80 v. H. direkt und indirekt von der öffentlichen Hand zur Ver⸗ fügung geſtellt worden. Nach den auf Grund eingehender Unterſuchungen vor⸗ gen ſind gegenwär in den 5 haupt⸗ ehommenen ungen ſind gegenwärtig in de! 1 ſtchlichſten Beſtätiz bieten der öffentlichen Hand der Land⸗ und rtſchaft, der Induſtriewirtſchaft, den Verkehrs⸗ und Verſorgungsbetrieben) Anlageaverte Ne badijche Induftrie in den Kriſenjahren 1925/29 Von Dr. Wilhelm Kaiſer, Wiſſenſchaftl. Hilfsarbeiter Die erſte große Gewerbezählung der Nachkriegszeit, die am 16. Juni 1925 ſtattgefunden hat, zeigte die Wirtſchaft noch zu großen Teilen in der Scheinblüte der Inflations⸗ zeit. Die folgenden Deflationsjahre wirkten ſich zu Kriſen⸗ jahren ſchärfſter Art aus; viele Gründungen der Nachkriegs⸗ zeit, aber auch manche alten Unternehmungen, mußten er⸗ heblich eingeſchränkt werden oder kamen gänzlich zum Er⸗ liegen. Welche Ausmaße dieſe Betriebseinſchränkungen und Betriebseinſtellungen in den letzten Jahren angenommen haben, zeigt ſich am deutlichſten bei einer Gegenüberſtellung der Ergebniſſe der gewerblichen Betriebszählungen in den Jahren 1925 und 1929, die im neueſten„Statiſtiſchen Jahr⸗ buch für das Land Baden, Jahrgang 1930“, Seite 118/122 für die größeren Betriebe veröffentlicht worden ſind. Bei der gewerblichen Betrlebszählung im Jahre 1925 wurden 2408 Fabriken mit je 20 und mehr Arbeitern ermittelt, bei der Gewerbezählung am 1. Auguſt 1929 nur noch 2219. Die Zahl der in dieſen Betrieben beſchäftigten Angeſtellten betrug im Jahre 1925 32 688, heute (1. Auguſt 1929) ſind es 31981; beſchäftigt waren im Jahre 1925 251130 Arbeiter, heute ſind es nur noch 237 49g; mit andern Worten: Die badiſche Fabrikinduſtrie weiſt gegenüber der Zählung vom Jahre 1925 einen Rückgang um 189 Betriebe, 707 Angeſtellte und 13 637 Arbeiter auf. Von den im Jahre 1925 ermittelten(2 408) Fabriken mit 20 und mehr Arbeitern haben rund 200 im Laufe dieſer vier Jahre ihre Arbeiterzahl um je mindeſtens 50 Perſonen ver⸗ mindert; davon entließen 5 2 Fabriken je über 1000 Arbeiter 7 0„ 5001000„ 19 15„ 200— 500 5 57 55„ eee 108 5 25 50— 100 5 Zahlreiche Fabriken ſanken im Laufe der Jahre unter die Grenze von 20 Arbeitern und ſchieden daher aus der Reihe der mittleren und größeren Fabriken aus. Dagegen rückten einige Kleinfabriken durch Erhöhung ihrer Arbeiterzahl in die Reihe der mittleren und größeren Fabriken ein. Größer als die Zahl der Betriebseinſchränkungen iſt die Zahl der im Zeitraum 19259 eingeſtellten Betriebe. Von den 2408 im Jahre 1925 ermittelten Fabriken mußten 387, d. ſ. 16 v. H. der Geſamtzahl der Fabriken, ihren Be⸗ trieb völlig ſchließen; darunter waren 43 Großbetriebe, d. ſ. Betriebe mit über 100 Arbeitern. Beſchäftigt waren darin(nach dem Stand vom Jahre 1925) über 20 500 Ar⸗ beiter. Unterſucht man die ſeit 1925 eingeſtellten Betriebe auf ihre branchenmäßige Zugehörigkeit, ſo zeigt ſich, daß die Tabak⸗ bezw. Zigarreninduſtrie am ſtärkſten von der Kriſe betroffen worden iſt; ſie hat innerhalb der letzten 4 Jahre einen Verluſt von 149 Fabriken mit 20 und mehr Arbeitern zu verzeichnen. Die Metall⸗ und Maſchinen⸗ induſtrie iſt mit 105 Betrieben beteiligt, darunter beſon⸗ ders die Pforzheimer Edelmetall⸗ und Schmuckwaren⸗ induſtrie, die Holzinduſtrie verlor 49 Betriebe, vielfach Korbwaren⸗ und Bürſtenfabriken, dann auch Möbelfabriken und Sägewerke, die Textilinduſtrie iſt mit 25 und die In⸗ duſtrie der Steine und Erden mit 22 Betrieben beteiligt. Das ſchwerſte Jahr für die badiſche Induſtrie in dem Zeit⸗ raum der Jahre 1925/9 war zweifellos das Jahr 1926, in deſſen Verlauf nahezu 150 Fabriken ihre Pforten ſchließen mußten. Im Jahre 1927 betrug die Zahl der Einſtellungen etwas über 50 und ſtieg wieder in den Jahren 1928/9 auf insgeſamt 170. Die Form der Betriebseinſtellung war in den meiſten Fällen die Herbeiführung eines Geſellſchaftsbeſchluſſes; bei 34 Betrieben wurde der Konkurs eröffnet, 53 wurden(ver⸗ mutlich dauernd) ſtillgelegt. Einige andere wurden(z. B. nach Heſſen oder Hamburg) verlegt oder mit Betrieben an⸗ derer Firmen vereinigt, wieder andere ſtellten lediglich die Fabrikation ein und führten den Betrieb als Handels⸗ betrieb weiter. Daß es nicht nur Nachkriegsgründungen waren, die in den letzten 4 Jahren ihre Pforten ſchließen mußten, iſt ſchon einleitend bemerkt worden. Richtig iſt, daß rund die Hälfte der eingeſtellten Betriebe in der Nachkriegszeit errichtet worden iſt. Leider befinden ſich unter den eingeſtellten Fabriken auch ſolche, die auf ein überaus hohes Alter zu⸗ rückſchauen können; 19 entſtammten der Zeit vor 1850, darunter zwei Fabriken, die ſogar ins 18. Jahrhundert zu⸗ rückreichten, nämlich die Tabakfabriken Gebr. Lotzbeck, Lahr (gegr. 1774) und Anton Reinboldt, Raſtatt(gegr. 1796). Mehr als 100 von den eingeſtellten Betrieben ſind im Zeit⸗ raum der Jahre 1850/1900, 50 Fabriken in der Zeit von 1900/1914 entſtanden. Geht man noch auf die Frage der örtlichen Ver⸗ teilung der eingeſtellten Betriebe ein, ſo zeigt ſich, daß ſalche Bezirke die größte Zahl von Betriebseinſtellungen aufweiſen, die Standorte der Tabak⸗, Metall⸗ und Ma⸗ ſchineninduſtrie ſind. An der Spitze ſteht der Amtsbezirk *) Entnommen der Nr. 52 der„Südweſtdeutſchen Wirt⸗ ſchaftszeitung“, der amtlichen Zeitſchrift der Handelskam⸗ mern Mannheim und Ludwigshafen u. a. in einer Geſamtſumme von annähernd 50 Milliarden inveſtiert. Der Umſatzwert der Erzeugniſſe und Leiſtungen der öffentlichen Hand in allen dieſen Wirtſchaftszweigen wird für das Jahr 1929 einſchließlich der geſamtwirtſchaft⸗ lichen Unternehmungen auf 13,5 bis 14 Milliarden 4 ge⸗ ſchätzt. Das iſt alſo eine Ziffer, die höher iſt als der ge⸗ ſamte gegenwärtige Produktionswert der deutſchen Land⸗ wirtſchaft. s Die Geſamtzahl aller Beſchäftigten in der öffentlichen Wirtſchaft wird mit 2 bis 2,1 Millionen an⸗ genommen. Einſchließlich der gemiſchtwörtſchaftlichen Un⸗ ternehmungen wird dieſe Zahl auf 2,2 Mill. veranſchlagt. Danach ſind alſo 6 bis 7 v. H. aller Erwerbstätigen in Betrieben der öffentlichen Hand beſchäftigt. Von dem gewerblichen Arbeitnehmer⸗Heer finden ½ bis in den Betrieben der öfſentlichen Hand Beſchäftigung. Die Er⸗ träge des Erwerbsvermögens der öffentlichen Hand wer⸗ den mit 2,25 Milliarden 4 im Jahr angenommen. Von dem Geſamtzuſchußbedarf aller öffentlichen Körperſchaften in einer Höhe von ungefähr rund 17 Milliarden 4 wer⸗ den alſo nur rund ½ aus den Erträgniſſen des Erwerbs⸗ vermögens der öffentlichen Hand gedeckt. Die jährlichen Neuinveſtitionen der geſamten öffentlichen Wirtſchaft wer⸗ den auf annähernd 5 der geſamten volkswirtſchaftlichen Kapitalneubildung veranſchlagt. Die Geſamtſumme der Aufträge der öffentlichen Hand in einem Jahr wird mit 8,5 bis 9 Milliarden„ angenommen.— Man erkennt alſo, daß die öffentliche Hand in der heutigen deutſchen Wirt⸗ ſchaft eine große Rolle ſpielt, auch dann noch, wenn man die Verkehrsbetriebe wie Reichsbahn und Reichspoſt un⸗ berückſichtigt läßt, in denen ja ſchon in der Vorkriegszeit faſt ausnahmslos ein ſtaatliches Monopol beſtand. Dieſer Einfluß der öffentlichen Hand kann natürlich auch die Privatwirtſchaft fördern oder hemmen, je nachdem wie die Grundſätze der jeweiligen Regierung lauten. Man kann nicht ſagen, daß die öffentliche Wirtſchaft bisher ihren großen Aufgaben gerecht geworden wäre, nämlich Lie Privatwirtſchaft zu fördern und ihr Anregungen zu geben. Der häufige Wechſel der Regierungspolitik führt leicht zu koſtſpieligen Experimenten auf Koſten der Privatwert⸗ ſchaft. Daher ſollte ſich künftig die öffentliche Wirtſchaft eher nach einer einſchränkenden Richtung ent⸗ beim Bad. Statiſtiſchen Landesamt in Karlsruhe Bruchſal mit 41 Betriebseinſtellungen; noch im Jahre 1925 beſchäftigten dieſe Betriebe über 2000 Arbeiter. Es folgen die Amtsbezirke Mannheim und Pforzheim mit je 39 Ab⸗ gängen, Lahr mit 32, Heidelberg mit 22, Wiesloch mit 21; zwiſchen 10—20 Fabriken haben die Amtsbezirke Konſtanz, Villingen, Emmendingen, Freiburg, Offenburg, Karlsruhe, Raſtatt und Sinsheim verloren. Daß die Hauptträger der badiſchen Induſtrie, die großen Städte, von der Kriſis am ſtärkſten betroffen worden ſind, liegt auf der Hand. Mehr als ein Drittel der eingeſtellten Betriebe hatte ſeinen Sitz in den Städten mit über 10 000 Einwohnern. 36 entfielen auf die Stadt Pforzheim, 22 auf Mannheim, 12 auf Frei⸗ burg, 11 auf Lahr, je 8 auf Heidelberg, Karlsruhe und Ra⸗ ſtatt,? auf Bruchſal, 6 auf Villingen, je 5 auf Offenburg und Singen. Als ein Lichtblick in dieſen Kriſenjahren muß die Tat⸗ ſache gelten, daß die Unternehmungsluſt innerhalb der badiſchen Induſtrie noch nicht ganz verſiegt war und eine Reihe von Neugründungen verzeichnet werden konnte. Wenn auch dieſe Neugründungen, die durch die Einſtellung von 387 Fabriken hervorgerufenen Verluſte nicht ganz zu decken vermögen, ſo trugen ſie doch weſentlich dazu bei, das große Unheil etwas herabzumindern und einem Teil der Arbeitslosgewordenen Beſchäftigung zu bieten. Wie aus dem neuen„Statiſtiſchen Jahrbuch für das Land Baden“, Jahrgang 1930, hervorgeht, ſind im Zeitraum der Jahre 1925/29 178 Betriebe mit 20 und mehr Arbeitern neu eröffnet worden; ſie beſchäftigten am 1. Auguſt 1929 nahezu 10 000 Arbeiter und zwar in 45 Fabriken je 51—100, in 15 ſogar je über 100. Erinnert ſei in dieſem Zuſammen⸗ hang an die Gründung der Deutſchen Acetat⸗Kunſtſeiden .⸗G.„Rhodiaſeta“ in Freiburg, ſowie an die Malgzkaffee⸗ in Mannheim u. a. Die meiſten Gründungen fielen in die Jahre 1928/9; innerhalb diefer beiden Jahre wurden rund Nach dem vorliegenden Bericht der Süddeutſchen Zucker AG. Mannheim, in deren Mehrheitsverhältniſſen bekanntlich in den letzten Tagen inſofern eine Verſchiebung eingetreten iſt, als die Gruppe Flegenheimer⸗Stutt⸗ gart⸗Heilbronn die Majorität und Flegenheimer in Verbin⸗ dung mit der De Di⸗Bank die abſolute Majorität erworben haben, wird u. a. ausgeführt, daß für die deutſche Zucker⸗ induſtrie das Geſchäftsjahr 1929/30 im allgemeinen bei meiſt guten Rübenernten mit gutem Zuckergehalt z u⸗ friedenſtellend geweſen iſt. Die gegen 1928/29 abermals höhere Erzeugun g mußte auch eine höhere Ausfuhr zur Folge haben, die aber bei den völlig unbefriedigenden Weltmarktpreiſen eine ſtarke Be⸗ einträchtigung des Erlöſes mit ſich brachte. Mit⸗ verſchuldet war dieſe ſtarke Ausfuhr durch den Ru ck gang des Inlandsverbrauches; man hatte entſprechend den Erfahrungen in den vorhergegangenen Jahren mit einer Zunahme von wenigſtens 3 v. H. gerechnet, während eine Abnahme von faſt 3 v. H. zu verzeichnen iſt, ſo daß alſo der tatſächliche Verbrauch um au nähern d 6 v. H. hinter der Vorausberechnung zurückblieb. Von der unberührt geblieben durch die neue Zolklerhöhun 8 vom März 1930, mit der allerdings gleichzeitig eine Herab⸗ ſetzung des Inlandshöchſtpreiſes verordnet worden war.— Die für die deutſche Zuckerinduſtrie ſo dringend erforder⸗ liche Kontingentierung der Erzeugung konnte leider immer noch nicht erreicht werden; man hat vielmehr auch für das Jahr 1930/31 die Ausfuhrvereinigung in den bisherigen Grundzügen erneuert und will die Ein⸗ ſchränkung eines übermäßigen Rübenanbaues nun wenig⸗ ſtens von 1931/32 an durchführen. Die In landspreis⸗ kurve für Verbrauchszucker iſt ziemlich gleichmäßig verlaufen, erſt gegen Schluß des Betriebsjahres wurde der Wettbewerb der Fabriken untereinander ſchärfer und die Preiſe verloren bis Ende September beinahe 4% je 100 Kilogr. gegen ihren höchſten Stand im Sommer, konnten ſich aber inzwiſchen wieder etwas erholen. Die in den Werken der AG. verarbeitete Rüben⸗ menge hat wiederum eine Steigerung erfahren, der Zuckergehalt war recht befriedigend, recht ungleich da⸗ gegen die Hektarerträge in den verſchiedenen Bezirken. In Roh⸗ und Weißzuckerfabriken verlief der Be⸗ trieb ohne Störungen, die Raffintlerarbeit war nach Menge und Verlauf zufriedenſtellend. Die Erzeugung an Verbrauchzucker wurde zu einem annehmberen Durchſchnitt verkauft. Eine Enttäuſchung hat die Verwer⸗ tung von Schnitzeln und Melaſſe gebracht, die der Tendenz des Futtermittelmarktes folgend vom Januar 1930 an eine ſtändig rückläufige Bewegung verfolgten. Immerhin dürften die Reſultate aller Werke, wie auch das Geſamtergebnis der landwirtſchaftlichen Betriebe als ver⸗ hältnismäßig gut bezeichnet werden. l Bei einem leicht erhöhten Rohertrag von 6,14(6,09) Mill.„ ergibt ſich— die allgemeinen Unkoſten uſw. werden auch dieſes Jahr wieder nicht ausgewieſen— nach 1 341 059 1346 936)„ Abſchreibungen ein um eine Kleinigkeit er⸗ höhter Reingewinn von 4 798 550(i. V..739 773) Mark. Wie ſchon mitgeteilt, wird mit Rückſicht auf die un⸗ Mehrumſchlag gegenüber November, aber unter Vorjahrshöhe Der Waſſerſtand bewegte ſich nach dem Mann⸗ heimer Pegel zwiſchen 284 und 533 Kbm. Im letzten Monatsdrittel mußten nach dem Oberrhein geladene Kähne leichtern. Sehr behindert war die Schifſ⸗ fahrt an einigen Tagen durch Nebel, der zeitweiſe ſo ſtark und ſo plötzlich auftrat, da mehr oder weniger ſchwere Havarien zu beklagen waren. Der Geſamtumſchlag betrug 516 897 To.(im Vor⸗ jahr 564094) gegenüber dem Vormonat mehr 170 417 To. Die größte Zunahme des Güterverkehrs entfällt in der Hauptſache auf Brennſtoff und es dürfte neben der Jahres⸗ zeit auch die Preisſenkung die Urſache der größeren An⸗ fuhr ſein. 2 5 Es kamen an auf dem Rhein: 205 Güterboote und 692 Schleppkähne mit 403 602 To. Gütern. A b gegangen ſind: 197 Güterboote und 598 Schleppkähne mit 50 327 To. Gütern. An dem Verkehr auf dem Neckar nahmen teil: Ankunft: 5 Güterboote und 80 Schleppkähne mit 18 326 To. Gütern. Abgang: 4 Güterboote und 91 Schleppkühne mit 6413 To. Gütern. Auf den Handelshafen entfallen: Ankunft 204 602 To., Abgang 37 091 To, In duſtrie hafen: Ankunft 59 828 To., Abgang 7746 To., Rheinauhafen: Au⸗ kunft 139 659 To., Abgang 6424 To. Der u mſchlag von Hauptſchiff zu Hauptſchiff betrug 61547 To. Von den wichtigſten Güterarten entfallen auf Kohle 266 841 To., Getreide 52 171 To., Holz 32 272 To., Kies und Sand 9621 To., Salz 36 884 To., Mehl 8216 To., wickeln. fabrik der Großeinkaufsgeſellſchaft deutſcher Konſumvereine 80 Fabriken ins Leben gerufen. In den Jahren 1926, und 1927 war die Gründungstätigkeit gering. Die Höchſtzahl von Neugründungen entfällt auf die Tabakinduſtrie; 76 Neuzugänge an Tabakfabriken, darunter 5 mit über 500 Arbeitern im Jahre 1929, decken faſt die Hälfte des gleichzeitigen Verluſtes, wobei zu bemerken iſt, daß die Wiederaufnahme vorübergehend geſchloſſener Be⸗ triebe hier nicht inbegriffen iſt. Auf die Metall⸗ und Ma⸗ ſchineninduſtrie entfallen 28 Zugänge, auf die Textilindu⸗ ſtrie 23(darunter 6 mit je über 100 Arbeitern im Jahre 1929), auf die Induſtrie der Steine und Erden 22, auf die Holzinduſtrie 14. Unterſucht man endlich den Standort der neu gegrün⸗ deten Betriebe, ſo zeigt ſich auch hier, daß die Amtsbezirke mit vorherrſchender Tabakinduſtrie an erſter Stelle ſtehen. Auf den Amtsbezirk Lahr entfallen 22, auf Bruchſal 20, auf Mannheim 13 Neugründungen. Unter den Städten ſteht Mannheim mit 9 Neugründungen an der Spitze; dann fol⸗ gen Pforzheim mit 7, Lörrach mit 4 uſw. Vergleicht man die Zahl der Betriebseinſtellungen mit der der Neugründungen, ſo ergibt ſich, daß die Zahl der Fabriken mit 20 und mehr Arbeitern einen Rückgang um 209 Betriebe, d. ſ. 8,7 v. H. der Geſamtzahl der Fabriken, erfahren hat. In 30(von insgeſamt 40) Amtsbezirken über⸗ wiegt die Zahl der Betriebseinſtellungen die der Neugrün⸗ dungen. Im Amtsbezirk Mannheim hat ſich die Geſamt⸗ zahl der Betriebe trotz Neugründungen um 26, im Amts⸗ bezirk Bruchſal um 21, Heidelberg um 16, Sinsheim und Wiesloch um je 13, in Lahr um 10 vermindert. Die 16 größten Städte zeigen mehr Einſtellungen als Neugrün⸗ dungen; ſo überwiegen in Pforzheim die Betriebseinſtel⸗ lungen um 29, in Mannheim um 13, in Freiburg um 10, in Lahr um 9, in Karlsruhe um 7. Höchſt bedauerlich iſt die Feſtſtellung, daß die badiſche Induſtrie in den letzten Monaten ſeit der Gewerbezählung vom 1. Auguſt 1929 weitere Verluſte, wenigſtens hinſichtlich der Zahl der Betriebe, aufweiſt. Nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Landesamts mußten im Zeitraum der letz⸗ ten 15 Monate nahezu 60 Fabriken mit je 20 und mehr Ar⸗ Zerrüttung des Weltzuckermarkles iſt die deutſche Zuckerinduſtrie in ihrem Inlandsgeſchäft nahezu, beitern eingeſtellt werden. Die Zahl der Neugründungen iſt verſchwindend gering. Der Abſchluß der Süddeutſchen Zucker A. Gute Rübenernte mit hohem Zuckergehalt— Höhere Erzeugung und höhere Ausfuhr— Unbefriedigende Weltmarktpreiſe— Rückgang des Inlandverbrauches gewiſſe nächſte Zukunft, der GV. am 9. Januar die Aus⸗ ſchüttung von nur 10(12) v. H. Dividende auf die 29,60 Mill.„/ StA. und von wieder 7 v. H. auf die 0,40 Mill. VA. in Vorſchlag gebracht, ſo daß ein er höhter Neu⸗ vortrag von 1810 550/(1 159 778) verbleibt. Aus der Bilanz(in Mill. //): Anlagen 10,0(11,0), Vorräte 15,99 (14,71), Wertpapiere und Betefligungen 3,27(3,33), Wechſel 0,79(0,599), Schuldner und Bankguthaben 20,86(21,50), Landwirtſchaftl. Werte 8,55(8,54), denen neben den unver⸗ ändert gebliebenen Rücklagen in Höhe von 5,30 Verbindlich⸗ keiten mit 19,28(19,66) gegenüberſtehen. Für das laufende Betriebsjahr 1930/31 wer⸗ den die Ausſichten als einſtweilig nicht günſtig bezeichnet. Der Kaufrübenanbau hat abermals eine Zu⸗ nahme erfahren und die Ernten übertreffen die höchſten Zahlen aller früheren Jahre, ſo daß die Rüben verarbeiten⸗ den Betriebe durchweg ſehr hohe Arbeitsziffern erreichen werden. Leider bleibe der Zuckergehalt der Rüben hinter dem vor jährigen zurück. Dazu kommt der Preisſturz am Schnitzel⸗ und Melaſſemarkt. Im Ver⸗ brauchszuckergeſchäft macht ſich die Ueberproduktion fühlbar. Die nicht nur in Süddeutſchland, ſondern im ganzen Reich außerordentlich große Rübenernte hat den ſch weren Nachteil im Gefolge, daß ein noch grö ßerer Teil des Zuckers ausgeführt werden muß als in 1929/30. Dieſe Ausfuhr iſt einſtweilen mit 25 v. H. der Erzeugung bemeſſen und wird weiter erhöht werden mitſſen, wenn nicht die zurzeit ſchwebenden internationalen Ver⸗ handlungen eine andere Löſung bringen. de * Neue Juckerbeſprechungen in Berlin.— Heute Au⸗ kunft von Mr. Chadbourne. Wie wir erfohren, trifft der ſich zurzeit in Paris aufhaltende Führer der kubaniſch⸗ amerikaniſchen Kommiſſion auf der Brüſſeler Zuckerkonfe⸗ renz, Mr. Chadbourne, heute in Berlin ein, um erneut Verhandlungen mit der deutſchen und tſchechoflowakiſchen 5 über die Höhe der Exportmenge aufzu⸗ nehmen. Beſſerung des Ruhrkohlenabſatzes im Dezember Keine weitere Zunahme der Haldenbeſtände Der Verſand für Rechnung des Ruhrkohlenſyndikats ſtellte ſich im Dezember 1930 nach vorläufigen Ergebniſſen auf arbeitstäglich 287000 Tonnen(gegen 206 000 Tonnen im Vormonat und 280 000 Tonnen im Dezember 1929). Davon entfallen auf das unbeſtrittene Gebiet 119 000 To. (402000 Tonnen im Vormonat) und auf das beſtrittene Gebiet 118 000 Tonnen(104 000 Tonnen). Die Halden⸗ beſtände auf den Zechen haben im ganzen nicht weiter zu⸗ genommen(Ende Dezember betrugen ſie 8,5 Mill. Tonnen einſchließlich Koks und Briketts in Kohle umgerechnet). In Kohle verringerten ſich die Beſtände etwas, bei Koks war dagegen eine kleine Zunahme zu verzeichnen. Auſtraliſcher Währungsverfall. Anſchließend an das ſelbſtändige Vorgehen der Bank von Neufübwales haben die auſtraliſchen Banken einſchließlich der Commonwealth⸗ Bank das Aufgeld für Kabelüberweiſung auf London von 1087 auf 115 auſtraliſche Pfund hinaufgeſetzt. Dies be⸗ Benzin und Erdöl 10 224 To., Lein⸗ und Oelſagt 13 672 To. deutet praktiſch das Ende der künſtlichen Währungsſtützung durch die Commonwealth⸗Bank.. Mannheimer Hafenverkehr am Jahresende Die Neckarſchiffahrt war im Monat Dezember befriedi⸗ gend beſchäftigt. Abgegangen ſind im Monat Dezember Neckar zu Berg 26 direkte Schleppzüge. An Güterwagen wurden während des Berichts⸗ monats geſtellt: im Handelshafen 11 037 10⸗To.⸗Wagen, im Induſtriehafen 6705 10⸗To.⸗Wagen, im Rheinauhafen 11922 10⸗To.⸗Wagen. Vorläufiges Jahresergebnis Nach vorläufiger Feſtſtellung ergeben ſich folgende Jahresverkehrszahlen(in Tonnen): a] Rhein Ankunft Abgang Güterboote 2319 2200 Kühne 8 558 8 550 Güter 4863 782 810 214 b) Neckar Güterboote 41 37 Kähne 1197 1218 Güter 187 755 86 940 e] Geſamtverkehr Güterboote 2854 2245 9 Kähne 9 755 9 768 Güter 4 551 537(4 881 988) 897 154(556 6177 Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort 6. Jan. Das Geſchäft an der heutigen Börſe war äußerſt ſtill. Die Fracht ging um 10 Pfg. per Tonne zurück und notierte mit.101,30/ ab hier bzw. ab Kanal inkl. Schleppen nach Rotterdam. Bergreiſen waren kaum am Markt. Die Fracht bergwärts erfuhr keine Aenderung. Der Berg⸗ und der Talſchlepplohn blieben ebenfalls unverändert. l f f l 1 1 f 5 ö f 6 g g l 5 N N 5 5 rn a u n„le n N rere Trede erden Mittwoch, 7. Januar 1931 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Seite Nummer 9 * Heidelberg, 6. Jan. Der 42 Jahre alte Arbeiter Ludwig Heinrich Hel⸗ ler aus Ef ſchelbach wurde am 3. Juli aus dem Zucht⸗ haus entlaſſen, uw er eine zweijährige Strafe ver⸗ büßt hatte. Einmal gaſtierte er dort auf die Dauer von ſechs Jahren. Von neun Vorſtrafen erlitt er faſt alle wegen Diebſtahls. Mit ihm iſt der 22 Jahre alte Arbeiter Friedrich Schmitt aus Mannheim au⸗ geklagt. Beide ſind geſtändig, in der Zeit vom 8. bis 21. November in Heidelberg die ihnen zur Laſt ge⸗ legten ſechs Diebſtähle verübt zu haben. Geſtohlen wurde Herren-, Damen⸗ und Kinder⸗ wäſche, eine Armbanduhr u. a. mehr. Brüderlich wurde geteilt. Schmitt ſtand bis auf einen Fall, in dem er ſelbſt ſtahl, Schmiere. Er war bis vor einem Jahre bei einem Landwirt als Dienſtknecht tätig. Dann behagte ihm die Arbeit nicht mehr. Er verlegte dann ſein Domizil, wo er ſtempeln ging. Die Beiden lernten ſich erſt zu Beginn des Monats November kennen. Schmitt will von Heller dazu verführt wor⸗ den ſein. Am 23. November wurden ſie verhaftet. Heller betont bei ſeiner Vernehmung vor dem Schöf⸗ fengericht Heidelberg, er habe ſtets Arbeit geſucht. Der Staatsanwalt bezeichnete Heller als einen Ge⸗ wohnheitsdieb, auf den das Zuchthaus ohne Eindruck bleibe. Gegen ihn beantragte er ein Jahr ſechs Mo⸗ hthaus für Einbrecher nate Gefängnis mit den üblichen Nebenſtrafen, gegen Schmitt ſechs Monate Gefängnis. Das Gericht ging über den Autrag des Staats⸗ anwalts weit hinaus. Das Urteil lautete gegen Heller auf zwei Jahre ſechs Monate Zucht ⸗ haus und fünf Jahre Ehrverluſt und gegen Schmitt auf fünf Monate drei Tage Gefängnis. Beiden wur⸗ den drei Wochen erlittene Unterſuchungshaft ange⸗ rechnet. Ein raffinierter Diebſtahl Der 27 Jahre alte Arbeiter Karl Keller aus Gaisburg hat ein ſympathiſches Aeußere, blaue Au⸗ gen, blonde Haare und eine flotte Kleidung, daneben aber auch zwölf Vorſtrafen. Er iſt des ſchweren Diebſtahls im wiederholten Rückfall angeklagt. Nach der Anklage hat er bei ſeinem Dienſtherrn in Rohrbach bei Eppingen, bei dem er als Dienſtknecht heſchäftigt war, aus einem verſchloſſenen Schrank 360 Mark in bar, zwei Anzüge und ein Fahrrad ent⸗ wendet. Mit dem Rad nahm er Reißaus. Der ge⸗ ſtändige Angeklagte hatte ein Monatsverdienſt von 60 Mark, freie Koſt und freies Logis. Den Lohn hatte er ſtehen laſſen, vermutlich um dadurch Ver⸗ trauen zu gewinnen. Der Dienſtherr wollte mor⸗ gens(Sonntags) um halb 7 Uhr und ſeine Schweſter um halb 10 Uhr in die Kirche gehen. Keller brachte Gulet etennmerbung besorgte liebe Mutter Caroline Herschler geh Beker die ewige Heimat abzurufen. In tiefer Trauer: Daul Marles u. Frau Amanda geb. Herschler Dem Herrn über Leben und Tod hat es ge- fallen, heute früh unsere herzensgute und treu- im 65. Lebensjahre unerwartet rasch zu sich in Mannheim Gheinvillenstr.), 6. Jan. 1931. Theodor u. Helmuſh Herschler Bollzugsreifſerklärung. 88 Die noch vom Gemeinderat Friedrichsfeld beantragte Neueinteilung der auf Gemarkung Friedrichsfeld, jetzt Mannheim, Grundſtücke Lgb. Nr. 42, 41a, 40, 42b, 453, 50, 34 b, 20, 45/1, 50/1, 40e, 46, 45, 24, 26, 32, 32a, 41, 22, 45/6, 45/7, 21a. 27, 31, 91b, 30, 30d, 28b wird hiermit nach Maßgabe des darüber ent⸗ worfenen, von dem früheren Gemeinderat ö Friedrichsfeld genehmigten und mit entſprechen⸗ dem diesſeitigem Vermerk verſehenen Planes vom 12. Juni 1929 aufgrund des 8 19 des Orts⸗ ſtraßengeſetzes für vollzugsreif erklärt. Als Zeitpunkt für den Uebergang des Eigen⸗ tums und der Rechte dritter Perſonen wird der 1. Februar 1981 beſtimmt. 7 Karlsruhe, den 31. Dezember 1930. Der Miniſter des Innern Im Auftrag: gez. Stür zeuacker. Arbeitsvergebung. 5 Für die Siedlung in der Gartenſtadt Wald⸗ hof, 3. Bauabſchnitt, ſoll 208 a] die Ausführung der Schreinerarbeiten und b) die Ausführung der Rolläden im öffentlichen Wettbewerb vergeben werden. Die Angebotsvordrucke werden guf unſerem der Haardt Branchweiler Hof). Die Beerdigung findet statt am Donnerstag, den 8. Januar, nachmittags 3 Uhr, in Neustadt an [[Baubüro in der Gartenſtadt Waldhof, Liguſter⸗ weg 7, abgegeben. Dort wird auch weitere Aus⸗ kunft erteilt. 80 Die Angebote ſind bis ſpäteſtens Donners⸗ tag, den 13. Januar 1931, und zwar für a) um 9 ihr und für b) um.30 Uhr auf unſerem Ge⸗ ſchäftszimmer in D 1. 5/6, Zimm. 45 abzugeben. Gemeinnützige Bangeſellſchaft Mannheim m. b. 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Das Nichtvorliegen von Not veranlaßte den Staatsanwalt, gegen den erheblich Vorbeſtraften zwei Jahre acht Monate Zuchthaus und die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren zu beantragen. Das Gericht ging nur we⸗ nig darunter. Das Urteil lautete auf zwei Jahre drei Monate Zuchthaus und fünf Jahre Ehr⸗ verluſt. Die Unterſuchungshaft wurde mit drei Wo⸗ chen angerechnet. In nächſter Zeit wird ſich Keller in Mannheim vorzuſtellen. wo ihm die An⸗ klage Hehlerei vorwirft.* * Karlsruher Schöffengericht Das Schöffengericht Karlsruhe verurteilte den 24fährigen vorbeſtraften Gärtner Hermann Sutterer aus Karlsruhe wegen erſchwerten Dieb⸗ ſtahls im Rückfall zu einem Jahr vier Mona⸗ ten Gefängnis. Der Angeklagte hatte in Karls⸗ ruhe und Mühlburg ein Fahrrad, ſowie Bargeld von 8 und 90 Mark entwendet. Wegen Abtreibung bezw. Beihilfe erhielten das 2jährige Dienſtmädchen Eliſe Lutz und der 28jährige Maurer Philipp Köppel aus Plittersdorf Gefängnisſtrafen von ſechs Monaten und ſieben Wochen. Wegen Verbrechens nach 8 176, Ziff. 3, begangen an zwei 8 es ſert 5 daß beide um halb 10 Uhr z zur r Kirche gingen. jährigen Mädchen, wurde gegen den 68jährigen che⸗ maligen Zugführer Franz Brecher von Karks⸗ ruhe eine Gefängnisſtrafe von neun Monaten ausgeſprochen. Wegen Betrugs erhielt der 36⸗ jährige vorbeſtrafte Monteur Karl Hans Weißen⸗ bach eine Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten. Der Angeklagte hatte für die nur auf dem Papier ſtehende Geſellſchaft für bauinduſtrielle Unterneh⸗ mungen, die ihren Betrieb längſt eingeſtellt hat, einen Teilhaber gefunden, dem er unter falſchen Vorſpiege⸗ lungen einen Betrag von über 5000 Mark entlockte. Statt das Geld ins Geſchäft zu ſtecken verwendete es der Angeklagte für ſeine perſönlichen Zwecke. Wegen einer Ohrfeige den Bruder erſtochen Vor dem Schwurgericht Traunſtein hatte ſich der ledige Bauernſohn Joſef Unterrainer von Ottmaning bei Freilaſſing zu verantworten. Auf dem Heimweg von einem Kirchweihtanz, bei dem es ſchon zwiſchen dem Angeklagten und deſſen Bruder wegen des Benehmen des Erſteren einem Mädchen gegenüber zu einer Ausei nanderſetzung ge⸗ kommen war, fing der Angeklagte zu ſchreien und zu toben an. Deswegen verſetzte ihm ſein Bruder eine Ohrfeige. Joſef Unterrainer zog daraufhin ſein Meſſer und ſtieß es dem Bruder mit aller Wucht in den Bauch. Der Schwerverletzte ſtarb bald dar⸗ auf. Vor Gericht redete ſich der Angeklagte auf Be⸗ trunkenheit hinaus. Wegen Körperverletzung mit Todesfolge verurteilte ihn das Gericht zu drei Jahren Gefängnis und oroͤnete ſofortige 5 an. Frack Naüanferfigung IBETTy D 5, 15/16 Tel. 278 66 Jetzt Sole! 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Das ganze Zündhölzchen iſt, wie die„Voſſ. Ztg.“ aus Wien berichtet, aus dem gleichen Chlorat herge⸗ ſtellt, das das Köpfchen des ſchwediſ chen Stre ich⸗ Holzes bildet, doch vermochte Dr. Ringer dieſer Chloratmaſſe einen Stoff beizumengen der durch Stickſtoffentwicklung während des Brennens das Aus⸗ löſchen erleichtert und außerdem verhindert, daß das Zündhölzchen bei geringer Wärmeentwicklung von ſelbſt in Brand gerät. Das ewige Zündholz erliſcht darum auch, wenn es zu Boden fällt. Dr. Ferdinand Ringer(Wien) der Erfinder des„Ewigen Streichholzes“. Die Miſchung Dr. Richters iſt nicht exploſiv, un⸗ zerbrechlich und an Gewicht nicht viel ſchwerer als das ſchwediſche Streichholz. Die Entzündung erfolgt durch Reibung an der üblichen Phosphorreibfläche. Als Marktware will es Dr. Richter ähnlich dem Damenlippenſtift aufmachen, wobei an der Kapſel die Zündfläche an⸗ gebracht wäre. Eine Kapſel ſoll fünf bis ſechs Zünd⸗ hölzchen enthalten und dürfte ſich bedeutend billi⸗ ger ſtellen als die entſprechende Menge von etwa 3000 ſchwediſchen Zündhölzern. Auch die Herſtellung ſoll wenig kompliziert ſein. Es genügen einfache Maſchinen, die das breiige Gemiſch preſſen und in die Form ſchneiden. Dr. Ringer wird in Zürich mit Vertretern eines großen amerikaniſchen Konzerns über die Verwertung ſeiner Erfindung verhandeln. Die ame⸗ kikaniſche Intereſſenten haben von der Techniſchen Hochſchule Zürich ein Gutachten über die Erfindung ausarbeiten laſſen und eine Probeerzeugung veran⸗ ſtaltet. Die Verſuche ſind bereits beendet und gün⸗ ſtig ausgefallen. Intereſſant iſt, daß dem Erfinder bereits An⸗ träge eines großen japaniſchen Induſtriekonzerns vorliegen, die deshalb beſonders Ernſt zu nehmen ind, weil die Aufbewahrung der ſchwediſchen Zünd⸗ Hölzer in Gegenden mit tropiſchem Klima große Schwierigkeiten bereitet, während Dr. Ringer ſeine Erfindung von der Begleiterſcheinung der Waſſer⸗ empfindlichkeitfreimachen konnte. Dr. Ringer, der techniſcher Konſulent vieler großer techniſcher Firmen und auch Mitarbeiter der tech⸗ niſchen Fachpreſſe iſt, iſt auf dieſe Idee durch einen Zufall gekommen, als ihm bei einer Konferenz in Paris vor drei Jahren dreimal das Zündhol zz erloſch, ehe er die Zigarette in Brand ſetzen konnte. Seither befaßt er ſich mit dem Plan des „ewigen Zündhölzchens“ Die Amerikaner intereſſieren ſich ununterbrochen für die Erfindung, ſeit er gelegentlich einer Geſchäfts⸗ retſe in Amerika, die er als Konſulent unternehmen mußte, von ſeinen Verſuchen geſprächsweiſe Erwäh⸗ nung machte. Er beſtätigt, daß er große Pläne hat, hat ſich aber mit der induſtriellen Ausnutzung der Angelegenheit noch nicht näher befaßt. Er hält die Maſſener⸗ zeugung für durchaus möglich. Mit dem Kreuger⸗ Konzern hat ſich Dr. Ringer einſt⸗ weilen noch nicht in Verbindung geſetzt. Kampf um das ewige Zündholz Das„Tempo“ bringt zu der Meldung des„Neuen Wiener Journals“ über die Erfindung des Ewig⸗ beitszündhölzchens eine Mitteilung der ſchwediſchen Zündholzgeſellſchaft(Kreuger), in der es u. a. heißt: Das von Dr. Ferdinand Ringer erfundene Ewig⸗ keitszündholz wurde der Schwediſchen Zündholz⸗ geſellſchaft bereits vor mehr als einem Jahre ange⸗ boten. Die Sachverſtändigen der Geſellſchaft unterwar⸗ fen die Erfindung einer eingehenden Unterſuchung, ſowohl vom techniſchen wie auch vom kommerziellen Standpunkt. Man iſt jedoch zu dem Ergebnis gekom⸗ men, daß die Erfindung für die Praxis nicht geeig⸗ net iſt, ſo daß das Angebot für einen Ankauf der Erfindung abgelehnt wurde. Der Erfinder des ewigen Zündhölzchens Dr. Fer⸗ dinand Ringer äußert ſich nach dem„N. W..“ zu dieſer Mitteilung der Schwediſchen Zündholzgeſell⸗ ſchaft folgendermaßen:„Vor ungefähr anderthalb Jahren, als die Erfindung des ewigen Zündhölz⸗ chens ſich noch im Verſuchsſtadium befand und noch nicht verkaufsreif war, machten ſich zwei meiner Be⸗ kannten erbötig, mir gegen eine Proviſion den Ver⸗ kauf meiner Erfindung zu vermitteln. Obwohl ich ablehnte, brachten ſie mich eines Abends doch mit einem Herrn zuſammen, den ſie mir als Ingenieur Fiſcher vorſtellten und der ſich lebhaft für meine Er⸗ findung intereſſterte. Im weiteren Verlaufe teilten mir dann die beiden Herren mit, daß dieſer angebliche Ingenieur Fiſcher Generaldirektor Bran⸗ din von der Schwediſchen Zündholzgeſellſchaft ſei, der mich daraufhin einlud, ihm die Erfindung zu demonſtrieren. Nachdem ich unter Hinweis darauf, daß die Verſuche noch nicht vollendet ſeien und daß z. B. die damals noch auftretende Rauchentwicklung beſeitigt werden müſſe, Generaldirektor Brandin meine Erfindung vorgeführt hatte, machte ſich dieſer erbötig, mit mir gemeinſam eine Geſellſchaft zur weiteren Erprobung und Vollendung der Erfindung zu gründen. Dieſes Angebot lehnte ich aber ab und habe ſeither nie mehr mit der Schwediſchen Zünd⸗ holzgeſellſchaft irgendeine Beziehung unterhalten. Ungefähr ein halbes Jahr ſpäter ſuchte ich beim Deutſchen Patenamt in Berlin um die Patentierung des Dauerzündſtabes an, worauf mich dieſes einlud, in Berlin meine Erfindung perſönlich zu demonſtrieren. Nachdem dies geſchehen war, ſtellte mir das Deutſche Patentamt ein ſchriftliches Gutachten aus, in dem es u. a. heißt, daß der vor zwei Sachverſtändigen demonſtrierte Zündſtab tadellos funktioniere, nicht explodieren könne und gebrauchsfähig ſei. Auch zahlreiche andere Gutachten von Sachverſtändigen, die ich vorlegen kann, beſtätigen dieſes Urteil. In den letzten Tagen ſind faſt aus allen Städten Europas an mich wegen des ewigen Zündhölzchens Anfragen eingelangt.“ Ein engliſches Wolkenkratzer-⸗Jenkmal für Frankreich nach dem Vorbild des Leipziger Völkerſchlachtendenkmal Entwurf für das britiſche Gefallenendenkmal in Thiepval bei Amiens In Thiepval bei Amiens ſoll ein engliſches Gefallenendenkmal errichtet werden, das über 66 Meter hoch ſein ſoll. Die Koſten des Rieſendenkmals, deſſen Entwurf an das Leipziger Völkerſchlachtendenkmal erinnert, überſteigen 2,5 Millionen Mark. Menſchliches Strandgut Das Nachtaſyl der Namenloſen von Los Angeles— Von Ralph E. Zuar Los Angeles. Kaliforniſche Märchenſtadt. Stadt des Lichtes, des Glanzes, des Reichtums. Hungernd nach Genuß, nach Senſation, nach Ruhm, nach Ehre. Der Luxus rollt im leiſe ſchnurrenden Rolls Royce durch elegante Straßen, ſitzt in prächtigen Paläſten, tafelt und tanzt in lichtdurchfluteten oder intimen Lokalen. Menſchen ſteigen in ſteilen Kurven zu Weltruhm und zu den Höhen des Lebens. Der raſt⸗ los rollende Film hält alles in ſeinen Bann und gießt in verſchwenderiſcher Fülle das Füllhorn ſeiner Macht und ſeines Reichtums auf ſeine Lieblinge aus. Das iſt die eine Seite des Bildes.— Gibt es eine Kehrſeite? Da ſind ſie, die Tauſende von Statiſten, die um die goldene Stufenleiter des Erfolgs ſich drängen. Da ſteht die begeiſterte Menge vor den weitgeöff⸗ neten Toren des Premierenpalaſtes. Neid und Hoff⸗ nung ſchweben über ihnen, dringen in ihre Herzen. Wird es ihnen je gelingen, auch nur eine Sproſſe der goldenen Himmelsleiter zu ergreifen? Da ſind aber auch die anderen, die ſchon vom Strom des Glücks ergriffen waren, aber ausgeſtoßen wurden. Das Glück hat ſie nicht zu ſeinen Er⸗ korenen auserſehen. Irgendein Verhängnis hat ſie herausgezerrt aus der Inſel von Glanz und Reich⸗ tum, Ruhm und Ehre. Nicht alle können ſie Fair⸗ banks und Chaplins, Garbos und Pickfords werden. Vielen dazu fehlte die Kraft, die Ausdauer und ſie Fre Die Rettungsmannſchaften ſuchen nach den Verſchütteten Im Eingeborenenviertel von Algier wurden kürzlich 60 Menſchen durch den Abſturz eines Berghanges verſchüttet, der durch die Regengüſſe ins Rutſchen gekommen war. Das ſchwere Erorutſchunglück in Algier ſinken daher vorzeitig in das Meer der Vergeſſen⸗ heit. Wo lebt, wie lebt dieſes menſchliche Strandgut? Da gibt es in einer Seitenſtraße von Los Angeles ein ſonderbares Lokal, das den Namen„Rote Mühle“ führt. Es iſt kein Vergnügungslokal, wie der Name vermuten ließ, ſondern der Treffpunkt der Namen⸗ loſen, ein Nachtaſyl für ehemalige Filmſchauſpieler und ⸗ſchauſpielerinnen, von den raſch aufeinander⸗ folgenden Wellen des Films herausgeſpült. Wertloſe Ware, die zu beſitzen man ſich nicht mehr ereifert. Ihre Namen ſind bei den Filmgeſellſchaften vergeſſen. Kein Menſch fragt mehr nach ihnen. Welche Tragödien verbergen ſich hinter dieſen ge⸗ furchten Stirnen, dieſen geſchmückten Larven? Sie haben den großen Augenblick ungenützt an ſich vor⸗ übergehen laſſen. Vielleicht tauchten ſie als Meteor am Filmhimmel auf. Einige gute Monate, Palaſt, Auto und Dienerſchaft, dann Verſagen, Abſturz. Untertauchen in Dunkelheit und Vergeſſen. Zuletzt die„Rote Mühle.“ Da ſitzen ſie herum in den kleinen Zimmern der „Roten Mühle“, einige noch immer hoffend. Zuweilen löſt ſich der eine oder andere aus der Gemeinſchaft der Namenloſen. Still und ſchweigend geht er den dunk⸗ len Weg ins große Vergeſſen. Und auch hier wird nicht mehr von ihm geſprochen. Doch drüben ſitzt ein noch junger Mann mit düſter funkelnden Augen im hageren Geſicht. Einſt war er ein begehrter Darſteller der Paramount. Er verlobte ſich mit mehr Sentimentaliät als einem Schauſpieler frommt, in eine kleine, hübſche Stenotypiſtin, die ihn mit ihrem Chef betrog. Große Enttäuſchung, Ver⸗ nachläſſigung der Kunſt und Arbeit. Schließlich wurde er immer ſeltener beſchäftigt, Kontrakte nicht erneuert, bis er zu den Reihen der kleinen Darſteller herabſank und zuletzt kein Engagement mehr bekommen konnte. Zuweilen gelingt es ihm, als Statiſt mitzuwirken. Im übrigen iſt er für die Filmwelt verſchollen. Ein anderer, Träger eines Namens von Welt⸗ ruf, ſpielte in längeren, ſenſationellen Gerichtsver⸗ handlungen eine große Rolle. Man konnte ihm den zur Laſt gelegten Eiferſuchtsmord nicht nachweiſen. Außerdem waren größere Intereſſen am Spiel, um die unangenehme Sache zu vertuſchen. Aber ſeine Laufbahn war beendet. Größere Rollen blieben ihm wegen feines befleckten Namens geſperrt. Kleinere verweigerte er. Heute verkauft er Zei⸗ tungen und verbringt ſeine Nächte in einem winzi⸗ gen Stübchen der„Roten Mühle“. Von einer der ſchönſten Villen Hollywoods führte das Schickſal eines„Großen“ innerhalb drei Monaten in die„Rote Mühle“. Eine reiche verheiratete Amerikanerin hatte ſich in ihn verliebt. Dieſe Herzensſache koſtete ihm ſein Vermögen. Millionen opferte er, um die Scheidung der Dame von ihrem Gatten durchzuſetzen. Kurz vor dem endgültigen Scheidungstermin verunglückte die Frau bei einem Autounfall und ſtarb nach drei Stunden. Der Künſtler wurde in ſeiner Verzweif⸗ lung zum Kokainiſten. Seinen Namen haben die Filmgeſellſchaften vergeſſen. Nur in der„Roten Mühle“ ſpricht man noch zuweilen von dem fabel⸗ haften Auto, das er beſeſſen hatte. Viermal im Leben Millionär, viermal zum Bett⸗ ler herabgeſunken. Das iſt das Schickſal, das ſich hinter dem Namen William Stone verbirgt, jenes Großſpekulanten. Er hat jeden Mut zu neuen Unternehmungen verloren. Man kann ihn täglich in den Straßen ſehen, wie er Reſte von Zigarren und Zigaretten auflieſt, ein gramgebeugter, verbrauchter alter Mann. Außerhalb der„Roten Mühle“ kennt ihn kein Menſch mehr. a f Aehnliche Schickſale erlebten die Frauen, die in der„Roten Mühle“ ihre letzte Zuflucht gefunden haben. Einſt gefeiert, heute vergeſſen. Einige ſind unter ihnen, die dem Tonfilm zum Opfer gefallen ind. n Zuweilen aber lichtet ſich die Reihe der Namen⸗ loſen. Wieder ein Namenloſer iſt den dunklen Weg ins große Vergeſſen gegangen. Immer neue aber finden den Weg zum Aſyl der Namenloſen, zur „Roten Mühle“ von Los Angeles Herr Brook kann keine Enten ſchießen Ein wahrer Gentleman iſt zugleich auch ſtets ein tüchtiger Jäger, ſagte ſich Herr James Brook, ein be⸗ güterter Fabrikbeſitzer in Richmond, und da ihm ſeine Millionen den Luxus geſtatteten, erwarb er alsbald eine ausgedehnte Jagd. Allerlei vier⸗ und zweibeiniges Getier lief und flog darin herum, nur fehlte es auf den verſchiedenen einſam im Walde ge⸗ legenen Seen völlig an Wildenten. Dabei waren die Tiere in der Gegend garnicht einmal ſelten, und Herr Brook ärgerte ſich jedesmal, wenn er auf ſeinen Pirſchgängen dieſe Vögel hoch in den Lüften über ſich wegſtreichen ſah. Aber wozu iſt man Millionär, wenn man ſich nicht mal einige armſelige Enten ver⸗ affen kann? Der eifrige Nimrod ſtellte alſo einen Jagdhüter an, der keine andere Aufgabe hatte, als mit allerlei Liſt und Tücke Wildenten auf die Seen ſeines Brotgebers zu ſchaffen. Der gewandte Mann hatte auch bald einige der ſcheuen Vögel herangelockt und durch regelmäßige reichliche Fütterung es zu⸗ wege gebracht, daß die Tiere auf den ſeiner Obhut unterſtellten Seen bald ganz heimlich wurden und zahlreichen Zuzug fanden. Herr Brook war zufrieden und konnte nur ſchwer den Aufgang der Wildenten jagd erwarten. Kaum war der erſehnte Tag angebtochen, als er mit einigen Freunden auch ſchon in aller Frühe loszog, um Wildenten zu ſchießen. Vorſichtig pürſchte man ſich an einen See heran, ſchon von weitem war das luſtige Geſchnatter vernehmbar. Herr Brook ſtrahlte. Noch einige Schritte, dann würden die Vögel ab⸗ ſtreichen, und man konnte nach Herzensluſt dazwiſchen knallen. Die wenigen Schritte wurden gemacht, die Jäger ſtanden ohne jede Deckung am Seeufer, aber nicht eine einzige Ente ging hoch. Mie ver⸗ ſtärktem Geſchnatter kamen ſie im Gegenteil zutrau⸗ lich auf die Jäger zugeſchwommen. Es war klar: die wilden Enten waren durch die monatelang fortgeſetzten regelmäßigen Fütterungen völlig zahm geworden, ſodaß ſie gar nicht daran dachten, vor den Menſchen Reißaus zu nehmen. Dieſe beſaßen immerhin noch ſo viel weidmänniſches Gefühl, daß ſie nicht auf die zutraulichen Tiere ſchoſſen, ſondern es vorzogen, ohne Wildenten im Ruckſack heimkehren. Wenn Herr Brook ſolche ſchie⸗ ßen will, wird er zunächſt dafür ſorgen müſſen, daß die zahmen Enten auf ſeinen Seen wieder wild wer⸗ den, eine Aufgabe, mit welcher der tüchtige Jagdhüter ſich demnächſt zu beſchäftigen haben wird. Blick auf die Einſturzſtelle * ö * in a e: KJ. K eee Mittwoch, 7. Januar 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 9 ascherm mit Elsire Rommer und K. leben der Vorkriegszeit. 2 . 428* Nur I kaut 105 0 Elehn U EVETIVN noir e NANS SrüwWE in dem Sprech- und Tonfilm: Kölner Karnevalszauber bildet den Hintergrund zu diesem ernst ausklingenden Spiel aus dem Offiziers- in beiden 7 A- tern in jeder Vorstellung Heute letzter Evelyn Lucie Englisch L. Biehl Im tönenden Beiprogramm: ich- Maus- Aabaratt lnterseö“, Eneka-woche Ausverkauft! Täglich Auswerkauft! Der beste Beweis für 938 12 als küinslierisch Wertvoll anerkannte Werk . Die 3 besten deutschen Schauspieler Fritz Kortner, Conrad Veidt, Heinrich George die sonst jeder für sich einen Film allein tragen. hier zu eminenter Gesamtwirkung und Darstellungs- kunst vereint! 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