Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Fe Haupiſtraße 63, W Oppauer Straße 8, 8 Luiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Ne Friedrichſtraße 4, ie Mannheimer Zeitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm Adreſſe: Nemazeit Mannßeim Einzelpreis 1 0 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Mittag⸗ Ausgabe Samstag, 10. Januar 193 142. Jahrgang— Nr. 15 Die Oberſthleſienreiſe des Neithskanzlers Es kam dabei in mehreren Städten zu kommuniſtiſchen und nationalſozialiſtiſchen Demonſtrationen gegen den Kanzler und ſeine Begleitung Pariser Haß und Schadenfreude Der Beſuch in Hindenburg Telegraphiſche Meldungen — Gleiwitz, 9. Januar. Die Oberſchleſienfahrt des Reichskanzlers wurde von Beuthen aus im Auto fortgeſetzt und führte nach Hindenburg. Eine Rundfahrt durch dieſe Stadt vermittelte einen tiefgreifenden Eindruck über dieſes wichtige Induſtriegebiet. Hierauf ging die Fahrt nach Gleiwitz weiter, wo im Haus Ober⸗ ſchleſien eine Beſprechung mit den Vertretern der Städte Gleiwitz und Hindenburg ſtattfand. Oberbürgermeiſter Franz ⸗ Hindenburg ſchilderte die Lage dieſer Stadt. Anſchließend berichtete der Oberbürgermeiſter von Gleiwitz, Dr. Geis ler, der ſich im beſonderen über die ſchwierigen Verhältniſſe in dieſer Gegend, die Folge der neuen Grenzziehung, ausließ. Der Präſident der Induſtrie⸗ und Handelskammer, Generaldirektor Dr. Brennecke, von den Verei⸗ nigten Ober⸗Hüttenwerken, ergänzte dieſe Darle⸗ gungen vor allem im Hinblick auf die Eiſeninduſtrie. Weitere führende Vertreter des oberſchleſiſchen In⸗ duſtriegebietes ſchloſſen ſich ebenfalls in ihren Aus⸗ führungen den vorgetragenen Forderungen an. Ein Vertreter der Flüchtlinge appellierte ins⸗ beſondere an den Reichskanzler, auch ihnen, die Hab und Gut für ihr Vaterland geopfert hätten, bald hilf⸗ reich zur Seite zu ſtehen, da ihre Not unermeßlich groß ſei. Der Reichskanzler dankte darauf für die fachliche Schilderung der Lage in dieſer Gegend und brachte den feſten Wunſch der Reichsregierung zum Ausdruck, im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten helfend zu wirken. Kommuniſten-Demonſtrationen Die Kommuniſten haben, wie nicht anders zu erwarten war, die Gelegenheit zu agitatoriſchen Kundgebungen wahrgenommen. Insbeſondere waren in Beuthen, in Hindenburg und in Gleiwitz vor dem Haus„Oberſchleſien“ kommuniſtiſche Anſammlungen zu bemerken, die ſich in„Nieder⸗Rufen“ auf die Regierung ergingen. Bei der Abfahrt in Beuthen er⸗ eignete ſich ſogar ein etwas groberer Zwiſchenfall. Ein Steinwurf zertrümmerte an einem der Autos eine Fenſterſcheibe. Da es ſich um eine Scheibe aus ſplitterfreiem Glas handelte, wurde nie⸗ mand verletzt. Auch in Ratibor wurden die Mitglieder der Reichsregierung beim Verlaſſen des Bahnhofs von den in unverantwortlicher Weiſe aufgehetzten kom⸗ muniſtiſchen Elementen mit Schmährufen emp⸗ fangen, doch ſorgte ein ſtarkes Polizeiaufgebot dafür, daß es zu keinen weiteren Zwiſchenfällen kam. Kanzler⸗Rede in Nalibor Ratibor, 9. Januar. Im Sitzungsſaale des Landeshauſes fanden ſich nochmals die führenden Wirtſchaftskreiſe der ober⸗ ſchleſiſchen Wirtſchaftszweige ſowie der Präſidialver⸗ waltung und des Stadt⸗ und Landkreiſes Ratibor ſowte des Landkreiſes Codel ein. In ſeiner Erwiderung auf die Anſprachen betonte Reichskanzler Dr. Brüning, daß die Ab⸗ ſatz⸗ und Produktionsverhältniſſe in Oberſchleſien ſchwieriger ſeien, als in anderen Teilen des Reiches. Mit Zöllen könne der Landwirtſchaft nicht allein geholfen werden. Wenn den Grenzgebieten auf die Dauer geholfen werden ſolle, ſo ſei notwendig eine Umkehr auf dem Gebiet der ländlichen Organiſatio⸗ nen ſowie bei der Vergebung des ländlichen Kredits. Die Landwirtſchaft müſſe aber auch den Glauben an ihre eigene Kraft wieder gewinnen. Not⸗ wendig ſei ferner eine größere Planmäßig⸗ keit in der Produktion. Mit den Methoden der Vergangenheit gehe es nicht weiter, ſparen, ſparen, ſparen werde freiwillig oder zwangsläufig die Deviſe der nüchſten Jahre oder eines ganzen Jahrzehnts ſein. Auch die Siegervölker könn⸗ ten ſich heute keinen höheren Lebensſtandard leiſten als in der Vorkriegszeit, umſoweniger Deutſchland. Wenn es möglich ſei, dem deutſchen Volke den Sinn der Wahrhaftigkeit und Wahr⸗ heit reſtlos wieder zu geben, dann ſei der Zweck dieſer Reiſe reſtlos erfüllt. Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 10. Jan. Die bedauerlichen Angriffe, denen Reichskanzler Brüning bei ſeiner Rundreiſe durch Oſtpreußen und durch Oberſchleſien ausgeſetzt war, werden von einem Teil der franzöſiſchen Preſſe in großer Auf⸗ machung und zum Teil weit übertrieben wieder⸗ gegeben. Die Reiſe des Reichskanzlers waren den polenfreundlich eingeſtellten franzöſiſchen Zeitungen von vornherein ein Dorn im Auge. Umſo größer iſt jetzt ihre Schadenfreude. Dabet läuft den Franzoſen aber ein gehöriger Irrtum unter. Sie hätten ſehr gerne geſehen, daß die anſäſſige Bevölke⸗ rung vor allem in polen freundlichem Sinne gegen Dr. Brüning demonſtrieren würde. Daß Nationalſozialiſten, die Brüning ebenfalls einen ſkandalöſen Empfang bereiteten, ihre regie⸗ rungsfeindliche Einſtellung gerade wegen der anged⸗ lich zu ſchlapp geführten deutſchen Außenpolitik auch in der Polenfrage zur Schau trugen, ſcheint den franzöſiſchen Zeitungskorreſpondenten jedenfalls entgangen zu ſein oder ſie fälſchen den Sinn der Kundgebungen abſichtlich um. So läßt ſich das „Echo de Parts“ folgendermaßen aus: 5 „Die Reichsregierung rechnete mit einem triumpha⸗ len Verlauf der Reiſe, deren Erfolg bei der nächſten Völkerbundsſitzung ausgenützt werden ſollte. Die Bevölkerung von Oſtpreußen und Oberſchleſien hat aber klar gezeigt, daß ſie ſich nicht die gegen Polen gerichtete Demonſtration der Reichsregierung gefal⸗ len laſſen will. Die von Berlin aus vorbereitete Inſzenierung iſt unter dem Steinhagel von Tilſit, Inſterburg und Beuthen zuſammengebrochen. Die Reiſe hat die deutſche Stellung in Genf nicht geſtärkt, ſondern im Gegenteil ſehr geſchwächt.“ Die franzöſiſch engliſchen Finanzſorgen Was iſt bei den Pariſer Besprechungen beſchloſſen worden 25 Drahtung unſeres Pariſer Vertreters N Paris, 10. Jan. Ueber den Ausgang der kürzlich in Paris ge⸗ führten franzöſiſch⸗engliſchen Finanzbeſprechungen herrſcht nach wie vor eine ſeltſame Ungewißheit. Der dem Finanzminiſter naheſtehende„Excelſior“ teilt der Oeffentlichkeit mit, daß es den Anſchein habe, (wie ſich das Blatt vorſichtig ausdrückt) als ob die Beſprechungen gefährliche Phantaſiegebilde beſeitigt und die Vorausſetzung für eine verſtändnisvollere Zuſammenarbeit der Entente cordiale gegeben habe. Der ſtets gut unterrichtete und dem Außen⸗ miniſter Briand perſönlich naheſtehende Außen⸗ politiker des„Matin“, Sauerwein, erklärt da⸗ gegen ungeſchminkt, die Beſprechungen hätten zu keiner beſtimmten Verſtändigung geführt. Die Engländer hätten feſtgeſtellt, daß das Kapital ſeinen Weg eher nach Paris als nach London nehme und daß das Gold dieſem Strom unbedingt folge. Daher habe Frankreich ſeinen Diskont auf 25 er⸗ mäßigt, während England bei 3% geblieben iſt. Sauerwein glaubt, der Zinsunterſchied ſei nicht ge⸗ nügend, um dieſe klare Bewegung des Vertrauens zum franzöſiſchen Markt hin zu kompenſieren. Frankreich könne nicht weiter mit ſeinem Diskont heruntergehen. Die Bank von England müſſe daher ihren Satz erhöhen. Das Pre⸗ ſtige Englands ließe dies jedoch nicht zu. In Wirk⸗ lichkeit wollten die engliſchen Finanztheoretiker und Praktiker, ſo fährt Sauerwein fort, in Paris eine Konferenz über das Galdproblem in großem Stil abhalten. Frankreich ließ ſich nicht dazu her. Will ein Staat ſeinen Anteil an den franzöſiſchen dis⸗ poniblen Mitteln erhalten, meint Sauerwein, ſo müſſe er direkt mit Frankreich verhandeln. Auch Frankreich habe ſich in Zeiten der Not zu direkten Beſprechungen von Staat zu Staat bereit erklären müſſen. Mit Nachdruck unterſtreicht Sauerwein weiter, daß keine Macht, ſelbſt die Bank von Frankreich nicht, Frankreich zwingen könne, das Geld zu ver⸗ leihen, weun die Sparer ſich dagegen ſeräuben, Der„Exeelfior“ erklärt bezüglich der Fi⸗ nanzbeſprechungen noch, daß eine beſſere britiſch⸗franzöſiſche Finanz⸗ verſtändigung folgende Bedingungen zur Vorausſetzung habe: 1. Eine Solidarität der beiden Regierungen, die die Hauptgläubiger Deutſchlands und gleichzeitig Schuldner der Vereinigten Staaten ſeien. Dieſe Solidarität müſſe jede aben⸗ teuerliche Reviſion des YVoungplans ausſchließen. 2. Gemeinſame techniſche Maßnahmen, mit denen die engliſchen Banken ſich bemühen, den Abſtrom dieſes Kapitals zu umgrenzen. 3. Eine gerechte und vernünftige Verteilung der Vorteile und Gefahren, die bei der Eröffnung von Krediten der Emiſſionsinſtitute beider Länder ent⸗ ftehen. 5. Die Arbeitskonflikte in England Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 10. Januar. Die Einigungsverhandlungen im Süd waliſer Bergbaudiſtrikt ſind gegen alles Erwarten trotz ſorgfältigſter Vorbereitung wieder ergebnislos abge⸗ brochen worden und zwar handelt es ſich einer offi⸗ ziellen Mitteilung des Handelsamtes zufolge um Differenzen über die Interprettierung der vorher von beiden Parteien als Diskuſſionsbaſis angenommenen Vorſchläge. Der Präſident des Handelsamtes hat beide Parteien für Montag nachmittag zu einer neuen Sitzung eingeladen. 581 5 Die Dinge in der Baumwollinduſtrie neh⸗ men ihren erwarteten Verlauf. Falls die im Burney⸗ Diſtrikt befindlichen Arbeiter nicht zur Arbeit zurück⸗ kehren, werden ſämtliche Fabriken dieſes Diſtrikts heute morgen geſchloſſen werden und am nächſten Montag werden dann ſämtliche Webereien in Lanca⸗ ſhire und Vorkſhire dieſem Beiſpiel folgen. FFCCCCCCCCCVCCVCVCVCTCTCVCUVUFUCUCUCVCFCVVCVVTVTVTVTVTVTVTCVTCTVUDUVDVUVDVDVUPUTUÿUÿIVUVUVwVwVwVwVwVTVTVbTbVTVTFVUFPFV—FVPVPV——ÄÄÄTÄWWTWTÄWÄ—Ä1ͤ+ETVTV———XTV—VW—TV———VTVWWVWVWW Die Kritik am Plane Dietrichs Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Jan. Nach einer Meldung der„Deuſchen Zeitung“ ſind in einer Sitzung des Aufſſichtsrats der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung die Vorſchläge Dietrichs ausführlich beſprochen worden. Ein formeller Beſchluß konnte nach dem gleichen Blatt nicht gefaßt werden, da der Reichs⸗ finanzminiſter keine beſtimmten Einzelheiten mitge⸗ teilt habe. Doch hätten alle im Verwaltungsrat ver⸗ tretenen Gruppen ihre„grundſätzliche Ableh⸗ nung“„ſehr deutlich zum Ausdruck“ gebracht. Es handele ſich hierbei um Vertreter der Gewerkſchaften ünd der Arbeitgeber, aber auch um den Präſidenten der Reichsanſtalt, Dr. Sy ru p. Die Meldung klingt doch einigermaßen wider⸗ ſpruchsvoll. Es wäre gewiß am zweckmäßigſten, wenn man Zuſtimmung wie Ablehnung zurückſtellte, bis Einzelheiten bekannt geworden ſind. Jedenfalls wird ja der Reichsfinanzminiſter bereits Anfang nächſter Woche dem Kabinett ſeinen Plan in aller Ausführlichkeit unterbreiten.. Es ſind geſtern auch Gerüchte kolportierk worden, daß der Staatsſekretär im Reichsfinanzminiſterium, Dr. Schäffer, zurückzutreten beabſichtige und zwar, weil es zwiſchen ihm und dem Reichsfinanzminiſter zu Mein ungsverſchieden heiten über die Pläne zur Beſchäftigung von Arbeitsloſen gekommen ſei. Wie das„Berliner Tageblatt“ aus amtlichen Kreiſen erfährt, entbehren dieſe Gerüchte jeder Grundlage. Der Remarque⸗Film in Oeſterreich allgemein verboten — Wien, 9. Jan. Im Finanzausſchuß des Natio⸗ nalrates teilte Innenminiſter Winkler mit, daß er ein allgemeines Aufführungsverbot für den Re⸗ marque⸗Film„Im Weſten nichts Neues“ er⸗ laſſen habe. Der ruſſiſche Antichriſt Noch im alten Jahre haben wir es erlebt, daß die ruſſiſchen Gottloſen ver bän de beſchloſſen haben, ihr Hauptbetätigungsfeld nach Deutſchlan d zu verlegen. Nach den Weihnachtstagen dagegen laſen wir aus Rußland ſelbſt erſchütternde Berichte, wie ungeachtet aller Verbote das ruſſiſche Volk ſich aus einem tief empfundenen, innerlichen Bedürfnis in den Kirchen verſammelte und Zeugnis dafür ablegte, daß der Glaube ſich durch keinen Machtſpruch der Bolſche⸗ wiken ausrotten läßt. Liegt in dieſen beiden Tat⸗ ſachen, dem Auftreten der Gottloſenverbände und der tiefen Religioſität der Ruſſen ein innerer Wi⸗ derſpruch, der die ruſſiſche Volksſeele zerreißt, oder laſſen die beiden Symptome eine viel tiefere Be⸗ deutung zu? Man muß die Seelen ver faſſung des wahren Ruſſentums kennen, um zu dem richtigen Schluſſe zu kommen. Man muß ſich darüber klar werden, daß der Ruſſe kein Europäer iſt, auch nicht in dem ziviliſierten europäiſchen Rußland weſtlich des Uralgebirges. Das ruſſiſche Denken iſt uns völ⸗ lig fremd, ebenſo fremd, wie ihm unſere europäiſche Geiſtesverfaſſung. Die Grundeinſtellung unſeres Denkens, die auf den Erwerb materieller Güter ausgeht, auf die Sicherſtellung möglichſt aller Volks⸗ genoſſen vor den Zufällen des Schickſals, das im Sozialismus augeſtrebte Glück der meiſten, iſt für den echten Ruſſen völlig unverſtändlich. Er iſt kein Dies⸗ ſeitsmenſch, ſondern ein Jenſeitsmenſch. Ihm liegt es weit näher, über religtöſe Probleme zu grü⸗ beln, als einen praktiſchen Entſchluß zu faſſen, der ihn gegen materielle Sorgen ſichert. Ein ruſſiſches Sprichwort„was iſt ein Tag gegen die Ewigkeit“ bringt dieſes Gefühl richtig zum Ausdruck und ſo ſteht auch der echte Ruſſe, dem Religion mehr iſt als„Opium für das Volk“, dem Bolſchewismus völlig fremd gegenüber, denn was iſt der Seele damit geholfen, daß man das Eigentum abgeſchafft hat? Was hat die Qual einer Seele mit dem Kom⸗ munismus zu tun? Dieſer Grundeinſtellung des ruſſiſchen Volkes, die am deutlichſten bei Doſtojewſki zu Tage tritt, wurde durch das Zarentum eine weſtliche Art von Ziviliſa⸗ tion aufgezwungen, die nur an einer Oberſchicht haf⸗ tete und immer wieder von den Urkräften der ruſſi⸗ ſchen Seele durchſtoßen wurde. Anders iſt die Er⸗ ſcheinung eines Raſputins nicht zu erklären, der nur durch ſeinen Einfluß auf den Zarenhof aus der gro⸗ ßen Zahl ähnlicher religiöſer Charaktere hervorragt. Gegen die weſtliche Ziviliſation, die von dem an ihm nicht beteiligten ruſſiſchen Volke als Sünde wider den heiligen Geiſt empfunden würde, richtete ſich die ruſſiſche Revolution von 1917. Dieſe Revolution hätte die ruſſiſche Seele be⸗ freien können, wenn aus ihr nicht neue Machthaber hervorgegangen wären, die ſie noch ſchlimmer ver⸗ gewaltigten, als der nicht an den die ſeeliſchen Wur⸗ zeln rührende Zarismus. Bei einer oberflächlichen Betrachtung mußte der ruſſiſche Menſch das geeignetſte Material für das größte ſoziale Experiment aller Zeiten, den Kom⸗ munismus bieten. Seine Intereſſenloſigkeit am Be⸗ ſitz, das mangelnde Herrenmenſchentum, dem ein Zug zum freiwilligen Untertauchen in der Maſſe gegen⸗ überſteht, ließ den Ruſſen reif für den Kommunis⸗ mus erſcheinen. Soweit hatten die intellektuellen Führer des Bolſchewismus Lenin und Trotzki richtig geſehen, aber ſie hatten überſehen, daß ſie mit einem ſozialiſtiſchen Syſtem kamen, das im Weſten aus⸗ gebildet war, daß ihr Kommunismus keine religiöſe Angelegenheit war, die dem ruſſiſchen Menſchen ent⸗ ſprochen hätte, ſondern der Verſuch, weſtliche Sozial⸗ probleme auf Rußland zu übertragen, dem die Grundlage dieſer Probleme, eine zahlenmäßig über⸗ ragende Induſtriearbeiterſchaft fehlte. An die Stelle des Religiöſen hat der Bolſchewismus das Soziale geſetzt. Und da er dieſen Grundfehler nicht mehr be⸗ ſeitigen konnte, mußte er ſich immer weiter von der ruſſiſchen Seele entfernen, mußte ihre religiöſe Sehn⸗ ſucht als„Opium“ erklären und mußte verſuchen, die⸗ ſes Opium durch ein durchaus weſtliches Surrogat zu erſetzen, die„Ethik der Arbeit“. So wurde in Rußland aus dem Recht auf Arbeit die Pflicht zur Arbeit, die jetzt ſogar ſchon die ge⸗ ringſte Freizügigkeit des Arbeiters aufgehoben und einen brutalen Arbeitszwang geſchaffen hat. Nichts widerſtrebt dem echten Ruſſen mehr, als der ſeeliſche Zwang irgendetwas tun zu müſſen. Der gewaltige Gedanke der Induſtrialiſierung durch den Fünf⸗ 2. Seite/ Nummer 15 jahresplan, der Proletariſterung des Landes durch Kollektivwirtſchaften, des Erſatzes der Religion durch die Religion der Arbeit— alles an ſich folgerichtige Maßnahmen der intellektuellen bolſchewiſtiſchen Ober⸗ ſchicht— ſind dem echten Ruſſen verhaßt, weil ſie von ihm als ebenſo weſensfremd und ſünd haft empfunden werden, wie die weſtliche Kultur, die der Zarismus ſeit Peter dem Großen ins Land brachte. Kein Volk iſt ſo duldſam, wie das Ruſſiſche— was iſt ein Tag gegen die Ewigkeit? Das iſt der Grund dafür, daß ſich der ihm lebensfremde Bolſchewismus ſo lange an der Macht halten konnte. Seit er jedoch ſich nicht mehr darauf beſchränkt, dem ſtädtiſchen Proletariat als Klaſſe zur Macht zu verhelfen, ſeit er auch dieſes Proletariat durch Arbeitszwang zum Subjekt ſeiner Theorien machen will und in dem Bauern die Seele des ruſſiſchen Menſchen angreift, muß die Zeit des Bolſchewismus in Rußland gezählt ſein. Einzelne Menſchen können ihre Religion ver⸗ lieren, aber ein Volk läßt ſich ſeine Religion nicht entreißen, namentlich nicht das ruſſiſche, bei dem ſie (wenn auch vielfach unter mancherlei Aberglauben verbergen) die Grundeinſtellung zum Leben über⸗ haupt iſt. Noch viel weniger läßt es ſich dieſe Reli⸗ gion durch das materaliſtiſche Ethos des Arbeits⸗ zwanges erſetzen, das ein diesſeitiges Paradies garantieren ſoll, das dem Ruſſen völlig gleichgültig iſt. Denn was hilft es ihm, wenn er alle Schätze der Welt gewänne und Schaden litte an ſeiner Seele. So ſehen wir, daß der bolſchewiſtiſche Antichriſt dem Ruſſentum ſelbſt am wenigſten ſchaden kann, weil im ruſſiſchen Menſchen ſelbſt die ſtärkſte Ab⸗ wehr gegen ihn bedingt iſt. Dieſe Abwehr wird umſo ſchneller erfolgen, umſo rückſichtsloſer er die ruſſiſche Religiöſität angreift, die das Leben des Ruſſen an⸗ ders beherrſcht, als die des Weſteuropäers. Und dieſe Erkenntnis mag es andererſeits ſein, die den Bol⸗ ſchewismus veranlaßt, im Weſten ſich durch Unter⸗ grabung der Religion neue Stützpunkte zu ſuchen, für die Zeit, wenn ſeine Macht in Rußland ins Wanken gerät. Seien wir daher auf der Hut, daß der ruſſiſche Antichriſt ſein kommuniſtiſches Reich, das von dieſer Welt iſt, nicht in Deutſchland errichte, wo es aus anderen Gründen noch weniger am Platze iſt, als in Rußland. eee „Internationale der Gottloſen“ Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 10. Jan. Zu den verſchiedenen kleinen Anfragen, die im preußiſchen Landtag über die eventuelle Verlegung der„Internationale der Gottloſen“ von Moskau nach Berlin eingebracht worden ſind, teilt der Preu⸗ ßiſche Preſſedienſt nunmehr mit, daß auf Grund der Antwort des preußiſchen Innenminiſters über die Zeitungsmeldungen hinaus nichts bekannt geworden ſei. Sollte eine Vereinigung dieſer Art innerhalb bes preußiſchen Staatsgebietes ſich niederlaſſen oder ge⸗ gründet werden, werde gegen dieſe und ihre Mitglie⸗ der, falls ihre Betätigung den beſtehenden Geſetzen zuwiderläuft, mit den zu Gebote ſtehenden Mitteln Eingeſchritten werden. AUnſeres Erachtens dürfte an der Geſetzwidrigkeit dieſer hanebüchenen Internationalen von vornherein kaum ein Zweifel beſtehen. Notlandung polniſcher Militärflugzeuge in Oppeln Meldung des Wolffbüros Oppeln, 9. Jan. Zwei polniſche Militärflugzeuge ſind heute vor⸗ mittag hier notgelandet. Von zuſtändiger preußiſcher Seite wird erklärt, es ſtehe nach Prüfung der An⸗ gelegenheit feſt, daß das Vorkommnis keinerlei Zufſammenhang mit der Anweſenheit des Reichskanzlers und ſeiner Begleiter habe. Die pol⸗ niſchen Flieger ſeien zweifellos durch das ſehr ſchlechte Wetter und infolge des ſtarken Schneegeſtöbers, das die Sicht behinderte, zu ihrem Heruntergehen auf deutſches Gebiet gezwungen worden. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 10. Januar 1981 — Die Nolverordnung im Ruhr konflikt Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Jan. Die 3. Notverordnung, die der Reichspräſident und das Kabinett Brüning erlaſſen haben, ſieht nicht, wie es anfangs hieß, die Wiedereinführung des ſo⸗ genannten„Einmann⸗Schiedsſpruchs“ vor, ſondern die Einſetzung einer dreiköpfigen unpartei⸗ iſchen Schlichtungsinſtanz. Die geltende Schlichtungsordnung wird alſo dahin abgeändert, daß die Beilegung eines Konflikts auch ohne die Zuſtimmung der beiden Parteien möglich iſt. Daß es ſich nur um eine lebergangsbeſtimmung handelt, geht einmal aus der zeitlichen Begrenzung und zum andern daraus hervor, daß die außerordent⸗ liche Schlichtungskammer in jedem Fall erſt durch einen Beſchluß des Geſamtkabinetts eingeſetzt wer⸗ den kann. Dagegen iſt der Reichsarbeitsminiſter nicht verpflichtet, vor einer etwaigen Verbind⸗ lichkeiltserklärung die Genehmigung des Ka⸗ binetts einzuholen. Die praktiſche Auswirkung der Notverord⸗ nung im Ruhrkonflikt wird vermutlich die ſein, daß ſpäteſtens am 12. Januar ein Schiedsſpruch gefällt und für verbindlich er⸗ klärt werden wird. Man hat damit zu rechnen, daß weder der Sprozentige Lohnabbau, den die Zechenbeſitzer verlangen, noch der Aprozentige, zu dem ſich die Gewerkſchaftsvertreter bereit erklärt haben, in Kraft tritt, ſondern, wie wir das von Anfang an vorausgeſagt haben, daß der Schiedsſpruch auf 6 Prozent lauten wird. Wenn nicht noch unvorhergeſehene Komplikationen entſtehen, ſo wird auf die Art die äußerſte Gefahr, nämlich einer Ausſperrung der 300 000 Ar⸗ beiter im Ruhrgebiet, vermieden. Gegenüber dem Plan der Arbeitgeber würde dieſe Regelung aller⸗ dings eine Mehrausgabe an Löhnen in Höhe von 7½ Millionen Mark während des laufenden Halbjahres bedeuten. Selbſtverſtändlich muß auch dieſe Notverordnung dem Reichstag zur Beſtätigung vor⸗ gelegt werden. Der Reichstag wird ſie bei ſeinem Zuſammentritt am 3. Februar vorfinden und beraten können. Da die Verordnung ſich keineswegs auf den Ruhrſtreit beſchränkt, ſo ſind angeſichts der bevor⸗ ſtehenden Lohnſenkungskämpfe auf anderen Wirt⸗ ſchaftsgebieten, ſo namentlich auf dem Gebiete der Holz⸗ und Textilinduſtrie, eingehende grundſätzliche Erörterungen zu erwarten. Der Zechenverband zum Stegerwald⸗Interview Berlin, 10. Januar. Der Zechenverband beſchäftigt ſich, wie die„DA.“ aus Eſſen berichtet, in einer längeren Erklärung mit dem Interview, das Reichsarbeitsminiſter Dr. Stegerwald vorgeſtern dem Chefredakteur des WTB. gegeben hatte. Der Reichsarbeitsminiſter habe, ſo heißt es in der Erklärung, nicht ausdrücklich der Auffaſſung des Zechenverbandes widerſprochen, daß die Unterneh⸗ mer nach Form und Verlauf der Preisabbauver⸗ handlungen eine zum damaligen Zeitpunkt be⸗ ſtehende Uebereinſtimmung des Wirtſchaftsminiſters mit dem Geſamtkabinett bezüglich des Umfanges der Lohnſenkung annehmen mußten. Der Reichsarbeits⸗ miniſter ſtelle vielmehr für den heutigen Zeitpunkt feſt, daß das Geſamtkabinett darauf ſehe, die wirt⸗ ſchaftlichen und politiſchen Realitäten und Notwendigkeiten auf einen Nen⸗ ner zu bringen. Damit bleibe die Erklärung des Zechenverbandes zu dieſem Punkte in vollem Umfange zu Recht beſtehen. Das Vorliegen einer formellen Zuſage habe auch der Zechenverband nicht behauptet. Der Zechenverband habe bei den Beſpre⸗ chungen, die ihn ſchließlich zur Aufgabe der am 15. Dezember und 1. Januar bereits beabſichtigten Kün⸗ digung der Belegſchaft bewogen, annehmen müſſen, daß der Miniſter ſelbſt noch mit der Möglichkeit einer achtprozentigen Lohnſenkung rech⸗ nete. Der Miniſter ſelbſt habe eine Senkung des Lebensſtandards der deutſchen Bevölkerung um 5 bis 10% für notwendig erklärt. Eine achtprozen⸗ tige Lohnſenkung aber bewege ſich durchaus im Rahmen dieſer Einſchränkung des Lebensſtandard. Nuffijcher Reiſebericht eines deulſchen Sozialdemokraten Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Jan. Der ſozialdemokratiſche Stadtbaurat Wagner hat durch ſeine eigenartige Tätigkeit in der Berliner Bauverwaltung wiederholt in der Oeffentlichkeit un⸗ liebſam von ſich reden gemacht. Herr Wagner hat in ſteigendem Maße bolſchewiſtiſche Neigungen bekundet. Jüngſt iſt er nun von einer Ferien⸗ reiſein die Sowfletunion zurückgekehrt, zu der man ihn eingeladen hatte, um ein Städtebau⸗ projekt der Sowjetunion zu begutachten. In einem kommuniſtiſchen Abendblatt macht ſich ſeine über⸗ ſchwengliche Bewunderung für die Lei⸗ ſtungen Sowfetrußlands auf dem Gebiete des Städte⸗ baues Luft. Er ſcheut ſogar nicht davor zurück, ein Gremium von Architekten bei dem Projekt einer Wohnſtadt im Ural der bewußten Sabotage zu bezichtigen. Natürlich hat Herr Wagner auch in Moskau von einer Hungersnot nicht das Mindeſte gemerkt. Das Eſſen in den Volksküchen ſei ſehr gut geweſen und Brot ſo reichlich vorhanden, daß viele nichts damit anzufangen gewußt hätten. Es iſt Herrn Wagner ergangen wie den Arbeiter⸗ delegationen, die von Sowjetbeamten nur dorthin geführt wurden, wo ſie die Kehrſeite des rufſiſchen Lebens nicht zu ſehen bekamen. Kein Wunder, daß er von der„Liebenswürdigkeit“ der Sowjetbeamten reſtlos entzückt iſt. Die Berichte, die ſein Partei⸗ organ, der„Borwärts“, laufend aus dem Somjet⸗ paradies veröffentlicht, klingen allerdings weſent⸗ lich anders. Herr Wagner wünſcht zum Schluß, daß auch für Berlin ein Fünffahresplan ähnlich wie in Rußland zur Durchführung komme. Man ſcheint dieſen ſozialdemokratiſchen Stadtbaurat gründlich „eingewickelt“ zu haben. Wer wird OB von Verlin? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Jauuar Im preußiſchen Innenminiſterium cheint man endlich eingeſehen zu haben, daß es nicht angeht, die Neuwahl des Berliner Oberbürgermeiſters bis zur Erledigung des Reformgeſetzes„Großberlin“ hinaus⸗ zuzögern. Unter den Kandidaten werden jetzt dem bisherigen Danziger Senatspräſidenten Dr. Sahm die größten Chancen gegeben. Für Dr. Sahm ſpricht vor allem auch, daß er kein abgeſtempelter Partei⸗ mann iſt und deshalb als Kompromißkandi⸗ dat der bürgerlichen Parteien eruſt in Frage kommt, da ſeine fachmänniſchen Fähigkeiten allgemein anerkannt werden. Wie verlautet, haben die Kreiſe im Berliner Rathaus, die ſeine Wahl unterſtützen, ſich bereits mit Dr. Sahm in Verbin⸗ dung geſetzt. 0 Dr. Sahm iſt aus der kommunalen Verwaltung hervorgegangen, Er war früher Bürgermeiſter von Bochum und nach der Revolution Geſchäftsführer des deutſchen und preußiſchen Städtetages. Da die Sozialdemokraten einen eigenen Kandidaten aufſtellen wollen, wird es vermutlich zur Stichwahl kommen. Neubelebtes deutſches Volkslied Dr. Erich Fiſcher in Mannheim Der Arbeitsgemeinſchaft der Volks⸗ hochſchule über Zeitfragen der Muſtik ver⸗ dankte ein nur ſpärlich erſchienener Kreis die Be⸗ kanntſchaft mit dem für die Neubelebung des deut⸗ ſchen volkstümlichen Liedes verdienten Muſikforſcher Dr. Erich Fiſcher(München). In ſeiner gewin⸗ nenden Art orientierte Karl Gberts, der Initiator der„Zeitfragen“, zunächſt über die Aufgaben der Hausmuſik im allgemeinen, in die mit Fug und Recht die Hauskomödien einzureihen ſind, wenn ſie den vielfach herrſchenden Drang nach theatraliſcher Betätigung in die richtigen Bahnen lenken. Dr. Grich Fiſcher ſprach dann eingehend über ſeine Beſtrebungen, die ihn auf einer wiſſenſchaft⸗ lichen Forſchungsreiſe durch Sübddeutſchland eine Menge reizvoller Melodien in alten verſtaubten Opernpartituren finden laſſen. Melodien, die es ver⸗ dienen, der Vergeſſenheit entriſſen zu werden und die ſich geſchickt mit neu untergelegtem Text zu muſi⸗ kaliſchen bei geringer Perſonenzahl leicht aufführ⸗ baren Hauskomödien vereinigen loſſen. Ein weite⸗ rer Schritt iſt der, volkstümliche deutſche Weiſen zu ſammeln und in paſſenden Rahmen geſpannt weite⸗ ſten Kreiſen bekannt zu machen. Mit vollem Recht macht Dr. Fiſcher auf die zu⸗ nehmende Entfremdung zwiſchen heutiger Muſik und Volkslied aufmerkſam. Man vergleiche Beethoven (und vor allem Brahms) in ſeiner Stellung zum deutſchen Volkslied. Auch das volkstümliche Lied, dem weniger die Berufsmuſiker als vielmehr Muſikliebhaber wertvollen Zuwachs zuführen, iſt ge⸗ eignet, den Muſikhunger weiteſter Kreiſe zu stillen, die mit Recht en Import ausländiſcher Ware wie Niggertänze und andere mit der Konjunktur lieb⸗ augelnde Tanzſchlager ablehnen. a Die Probe aufs Exempel bedeuteten prakttſche Vorführungen. Schon das Liebesſpiel„Die Prüfung im Mai“ vermochte überzeugend zu wirken; wobei der Faden der Handlung dazu dient, relzend erfundene, taufriſche Liedchen, durch kurze Proſa unterbrochen, aneinander zu reihen. Zwei Damen und zwei Herren ſind mit feſſelnden Auf⸗ gaben bedacht. Weſentlich kunſtreicher iſt der Knoten geſchürzt in der Dorfkomödie„Der Herr vor⸗ tragende Rat,“ die ebenfalls auf Liedern aus der Deutſchen Volksliederſpende aufgebaut, ſich auf vier Perſonen beſchränkt, und an die Darſteller ſchon etwas höhere Anſprüche ſtellt, namentlich ſehr viel Humor und feine Charakteriſtik beanſprucht. Der Organiſator Fiſcher hatte gleich ſein„Theater der muſikaliſchen Komödien“ mitgebracht. In den Damen Charlotte Teichmann und Charlotte an der Heiden, ſowie in den Herren Fritz Colpe und Peter Elken lernte man nicht nur ſtimm⸗ begabte Sänger, ſondern auch treffliche Darſteller kennen, die das Auditortum wohl zu feſſeln verſtan⸗ den und auch ein zahlreiches Publikum hinreißen können. Fiſcher wirkte als feinfühliger Begleiter am Klavier. Es wäre dringend zu wünſchen, daß die nächſten Vorführungen die nötige Reſonanz beim Publikum finden, um ſo mehr, als es ſich hier nicht bloß um eine„Naturſchutzpark⸗Bewegung“ handelt, wie man die Beſtrebungen zur Pflege des Volks⸗ liedes abzutun verſucht, ſondern um eine dringend nötige Abwehr gegen den völlig überflüſ⸗ ſigen ausländiſchen Schlager⸗Import, mit dem unſer Volkstum nichts zu tun hat. e. * Ausſchuß für Volksmuſtkpflege. Der zweite Studienabend findet als kleine Komödien⸗ aufführung des Berliner Enſembles Dr. Erich Fiſchers heute Samstag, abends.15 Uhr, im Ver⸗ ſammlungsſaal des Roſengartens ſtatt. Karten werden nur an Hörer der Volksmuſikpflege⸗Konzerte und der Volkshochſchule ausgegeben. Ueberdies finden am Sonn⸗ tag darnach noch zwei öffentliche Aufführungen der muſi⸗ kaliſchen Komödien ſtatt. O Ernſt Kreuek Reiſetagebuch“ in der Geſell⸗ ſchaftfür neue Muſik. Im 2. Konzert der Ge⸗ ſellſchaft für neue Muſtk, das am morgigen Sonntag, vormittag 11½ Uhr in der Harmonie, D 2, 6, ſtattfin⸗ det und bei dem Heinrich Hölzlin, der bekan e Baßbariton des Wiesbadener Staatstheaters das „Reiſetagebuch“ von Ernſt Krenek ſingen wird, be⸗ gleitet nicht, wie urſprünglich vorgeſehen, Herr Ge⸗ neralmuſikdirektor Joſeph Roſenſtock am Flügel. An ſeiner Stelle wird Kapellmeiſter Kurt Haveland vom Staatstheater in Wiesbaden die Begleitung der Geſänge übernehmen. Der Maximiliansorden für Paul Ernſt Verdiente Ehrung eines Dichters Das Kapitel des bayeriſchen Maximilians⸗ orden für Wiſſenſchaft und Kunſt hat Dr. Paul Ernſt als neues Mitglied in der Ordensabtsi⸗ lung für Kunſt ernannt. Außer Paul Ernſt befin⸗ den ſich von den lebenden Dichtern nur Gerhart Hauptmann in dem Kapitel. Dazu ſchreibt man uns: Die beſondere Anerkennung, die damit ausge⸗ ſprochen iſt, hebt die Bedeutung einer dichteriſchen Perſönlichkeit hervor, die unbeirrt im Wandel der literariſchen Mode, aber mit wachem Auge für die ſich vollziehende Entwicklung und mit einer ſelbſtverant⸗ wortlichen Strenge ohnegleichen ihren Weg gegangen iſt und ſich dadurch auf eine Höhe der beherrſchten Form und des künſtleriſchen Maßes gebracht hat wie kein anderer unter den Dichtern der Zeit. Wenn Ernſt keine Konzeſſionen an die jeweilige Gegenwart machte, war es nicht die verärgerte Zurückhaltung eines Vergeſſenen, ſondern das Bewußtſein einer be⸗ ſtimmten Sendung. Nun legt er den ganzen Reichtum ſeines Schaffens in einer Geſamtausgabe(Verlag Georg Müller, München) vor. Man iſt überraſcht, wie vielſeitig die⸗ ſer Mann gearbeitet hat. Seine ſozialkritiſchen Unter⸗ ſuchungen ſind von gleicher Wichtigkeit wie ſeine Ab⸗ handlungen über die Technik des Dichteriſchen,— und die Fülle ſeiner rein poetiſchen Leiſtungen, Novellen, Romane, Dramen, Eſſays iſt ebenſo erſtaunlich wie unerſchöpflich. Die Eigenart ſeiner Novellen in de⸗ nen er ohne Zweifel die größte Höhe ſeines Könnens erreicht, iſt die bewußte Abkehr von der pfychologiſch⸗ realiſtiſchen Durchleuchtung der Einzelexiſtenz und die Betonung des allgemeingültigen jeglichen Geſche⸗ hens. Kunſt iſt ihm in erſter Linie ein Problem der Form, und ſo ſteht am Anfang und am Ende ſeiner künſtleriſchen Bemühung das Aufſpüren der ewigen Geſetze künſtleriſcher Wirkung und Geſtaltung, eine unerhört rückſichtsloſe Selbſterziehung zur Form bis zur müheloſen Beherrſchung. Seine Erſcheinung erinnert durchaus an Hans von Marce's, der den gleichen Fall in der Malerei darſtellt. Aus dem Lanotag Die nächſte Vollſitzung findet am Donnerstag, 15. Januar vormittags 9 Uhr ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtehen folgende förm⸗ liche Anfragen: Des Abg. Wagner(Nationalſoz betr. politiſche Aeußerungen des Miniſters Dr, Remmele in Volksverſammlungen, des Abgeordne⸗ ten Teutſch vom Evangel. Volksdienſt betr. Be⸗ kämpfung und Beſeitigung der Kriegsſchuldlüge, des Abg. Dr. Mattes betr. Ablehnung der Bekennt⸗ nisklauſel in einem Staatsvertrag mit der evangeli⸗ ſchen Kirche und des Abg. Freiherr v. Marſchall betr. Ueberſchreitung der Amtsgewalt durch Poltzei⸗ beamte. Weiter ſtehen zur Verhandlung Anträge der Aus⸗ ſchüſſe für Rechtspflege und Verwaltung und den Haushalt ſowie einige Geſuche. Thüringens Klage getzen das Reichsbanner Vadiſche Politik Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Jan. Wie wir ſeiner Zeit mitteilten, hatte das Reichs⸗ innenminiſterium das Reichswehrminiſterium erſucht, ſich anhand des von Dr. Frick zur Verfügung geſtell⸗ te Materials gutachtlich darüber zu äußern, ob es ſich bei den Vorgängen des Reichs banners in Thüringen um militäriſche Uebungen ge⸗ handelt habe. Das Reichswehrminiſterium hat dieſe Frage jetzt verneint. Dr. Wirth, der Anfang nächſter Woche nach Berlin zurückkehrt, wird uch dem demokratiſchen Zeitungsdienſt die Entſcheidung über das vom thüringiſchen Miniſterpräſidenten be⸗ antragte Verbot des Reichsbanners fällen. Soldalenmißhandlung in Frankreich Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 10. Januar. Seltene Anſichten über die Behandlung von Unter⸗ gebenen ſcheint ein Hauptmann des in Mans liegen⸗ den 117. franzöſiſchen Infanterieregiments zu haben. Kürzlich wies im Verlauf einer Gasſchutzübung ein junger Rekrut darauf hin, daß ſeine Gasmaske nicht paßte und unbrauchbar ſei. Wütend ließ der Leiter der Uebung, ein Kapitän, dem jungen Soldaten die Gasmaske vom Kopf reißen. Auf Befehl des jäh⸗ zornigen Offiziers wurde der bedauernswerte Mann in den mit Tränengas gefüllten Gasprü⸗ fungsraum geworfen. Nach beendeter Uebung lag der Soldat bewegungslos am Boden, wobei ihm Blut aus Mund und Naſe ſtrömte. Der menſchenfreundliche Kapitän erhielt für dieſe barbariſche Anordnung 30 Tage ſtrengen Ar⸗ re ſt. Die ſehr milde Strafe hat beſonders in ſozia⸗ liſtiſchen Kreiſen die Empörung über den Vorfall noch verſtärkt. 5 Letzte Meldungen Schloß Werfen vollkommen zerſtört — Salzburg, 9. Jan. Das 1000 Jahre alte Schloß Hohen Werfen des ehemaligen Erzherzogs Eugen iſt einem Brande faſt vollſtändig zum Opfer gefallen. Zwei große Schloßtrakte mit der Bibliothek und dem Ritterſaal ſind zerſtört und nur ein kleiner Neben⸗ trakt konnte gerettet werden. Neuer Dauerflugrekord für Frauen — Los Angeles, 9. Jan. Die beiden Fliegerinnen Trout und Cooper ſind nach einem ununter⸗ brochenen Fluge von 122 Stunden und 20 Minuten um 5,20 Uhr abends gelandet. Sie haben damit den früheren Dauerflugrekord der Frauen, der 42 Stunden und 16 Minuten betrug, faſt auf die dreifache Zeit verbeſſert. f Was Ernſt auf dieſem Wege erreicht hat, iſt Kunſt in ihrer Abſolutheit,— und wenn der Kreis derer, die von ihm wiſſen, nicht ſo groß iſt, wie es die Be⸗ deutung des Dichters erforderte, liegt es daran, daß der Sinn für Erziehung zur Form, die ſtrenge Durchbildung zu„Stil“ und„Haltung“ den Heutigen erſchreckend weitgehend verloren gegangen iſt, beſſer war. Denn es mehren ſich die Anzeichen, die von einem Wandel darin zeugen und ein neues, beträcht⸗ lich ſich ſteigerndes Intereſſe für Paul Ernſt ſpüren laſſen. Auch der zuletzt erſchienene Band der Ge⸗ ſamtausgabe, die„Erdachten Geſpräche“ hatte einen großen Bucherfolg. Der Dichter läßt auf den 1930 erſchienenen erſten Band feiner Selbſtbiographie„Fugenderinne⸗ rungen“ im kommenden Frühjahr die„Jüng⸗ lingsjahre“ folgen. Im Rahmen der Geſamt⸗ ausgabe erſcheint jetzt der Band„Frühe Ge⸗ ſchichten“, in dem der Dichter ſeit früheſter Zeit menſchlichen Denkens und Trachtens immer wieder⸗ kehrende, zum unvergänglichen Geiſtesgut der Erde gehörenden Novellenthemen zuſammenfaßt. Ein neuer Proſpekt für die Geſamtausgabe wird in den nächſten Tagen ausgegeben. „Zwiſchen Meer und Eis im meſtlichen Grön⸗ land“. Auf Veranlaſſung der Geſellſchaft für Erd⸗ und Völkerkunde ſpricht Frau Studienrat Schmücker⸗ Frankfurt a. M. über das obige Thema mit Film am Montag, den 12. Januar, abends.15 Uhr in der Aula der Handels ⸗Hochſchule, A 4, 1. Der Vortrag iſt öffentlich und unentgeltlich zugänglich. Die Herausgabe einer Steuben⸗Marke in Amerika. Im Auftrage des amerikaniſchen General⸗ poſtminiſters iſt auf Anregung der Steuben⸗Ge⸗ ſellſchaft von Amerika eine Steuben⸗Marke herausgegeben worden. Die Marke iſt hellrot und zeigt das Bild einer Porträtbüſte des Generals auf einem weißen kreisrundem Felde und trägt am Kopf die Aufſchrift„General von Steuben“ Dieſe Marke erfreut ſich in Amerika einer außerordent⸗ lichen Volkstümlichkeit, und die erſte Auf⸗ lage von 25 Millionen Stück iſt in kürzeſter Zeit vergriffen geweſen. Eine zweite Auflage von 40 Millionen Stück iſt in Druck gegeben worden A 8 9 Uhr förm⸗ ö lſoz) 3 Dr. ordne⸗ r. Be⸗ ze, des kennt⸗ ingeli⸗ chall 'oltzei⸗ Aus⸗ id den ü ros 1 Jan. teichs⸗ rſucht, zeſtell(. ob es 8 in * ge⸗ t dieſe fang Iich idung en be⸗ ters uar. Inter⸗ iegen⸗ haben. ig ein nicht* Leiter , Mann prü⸗ ebung i ihm dieſe Ar⸗ ſozia⸗ l noch Schloß en iſt allen. dem eben⸗ innen inter⸗ 1 20 jaben auen, Ff die Runſt derer, Be⸗ „daß renge tigen beſſer von rächt⸗ hüren Ge⸗ 8. Hatte rſten ane. ng ⸗ ſamt⸗ J* Sener e aer ener ren Ge⸗ Zeit eder⸗ Erde wird — 2 = ee gererü tr. Samstag, 10. Januar 1931 Neue Maunheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 15 Aus der Stadtratsſitzung vom 8. Januar 1931 Erledigung von nationalſozialiſtiſchen und kommuniſtiſchen Anträgen In der geſtrigen Stadtratsſitzung wurde ein Teil der von verſchiedenen Fraktionen in der letzten Zeit eingebrachten Anträge erledigt. Die nationalſozialiſtiſche Fraktion hatte beantragt, gemäß 8 67 der Gemeindeordnung einen Ausſchuß zu bilden zwecks Erhebung von Klage auf Schadenserſatz gegen Mitglieder des früheren Stadt⸗ rats wegen pflichtwidriger Handlungen beim Bau des ſtädtiſchen Hotels. Den Antragſtellern wurden in einer vorhergehenden Beſprechung die Entſtehungsgeſchichte des Hotelbaues, die Betriebs⸗ ergebniſſe und die Vorgänge bei der Verpachtung des Hotels eingehend erläutert. Pflichtwidrige Hand⸗ lungen liegen nicht vor. Der Stadtrat beſchloß über dieſen Antrag zur Tagesordnung überzugehen, da nach 8 67 der Gemeindeordnung nicht der Stadtrat, ſondern der Bürgerausſchuß zuſtändig iſt. Ueber die Anträge der Nationalſozialiſten und der Wirtſchafts⸗ partei auf Einführung einer Waren haus⸗, Fi⸗ lial⸗ und Konſum vereins ⸗Steuer, be⸗ ſchloß der Stadtrat ebenfalls zur Tagesordnung überzugehen, da nach den Beſtimmungen des Finanz⸗ ausgleichsgeſetzes des badiſchen Steuerverteilungs⸗ geſetzes und des badiſchen Grund⸗ und Gewerbe⸗ ſteuergeſetzes die Einführung einer derartigen Steuer in den badiſchen Gemeinden nicht zuläſſig iſt.. Ueber den Antrag der kommuniſtiſchen Fraktion gegen die auf Grund der Notverord⸗ nungen des Reichspräſtdenten eingeführten Steuern Proteſt zu erheben und zu beſchließen, von der Erhebung dieſer Steuer abzuſehen, geht der Stadt⸗ rat zur Tagesordnung über, da der Antrag durch die Anordnung des Herrn Landeskommiſſärs über den Nachtragsetat überholt iſt. Ueber eine Reihe weiterer kommuniſtiſcher Anträge auf Erhebung einer Sonderſteuer von den großen Vermögen und großen Einkommen, auf Offenlegung der Steuerliſten, auf Verwendung des geſamten Auf⸗ kommens der Gebäudeſonderſteuer für den Woh⸗ nungsbau und auf Befreiung aller Steuerpflich⸗ tigen mit geringem Einkommen von der Grund⸗ und Gewerbeſteuer und Gebäudeſonderſteuer, geht der Stadtrat ebenfalls zur Tagesordnung über, da der Durchführung dieſer Anträge reichs⸗ und landes geſetzliche Beſtimmungen entgegenſtehen. 5 Kommuniſtiſche Demonſtration Geſtern abend verſuchten einige Kommuniſten am Paradeplatz zu demonſtrieren. Sie ergingen ſich in Drohungen gegen die Regierung und das Verbot der„Arbeiterzeitung“ und forderten deren Freigabe. Zwiſchenhinein ſchrien ſie zur Abwechſlung nach Ar⸗ beit und Brot. Man ſah es den Burſchen an, daß es ihnen nur um Aufſehen und Radau zu tun war. Zunächſt gingen ihnen die Paſſanten aus dem Wege und ſammelten ſich erſt in der Ferne an. Ein Be⸗ amter der Schupo erſuchte die Schreier, ruhig zu ſein und ihres Weges weiter zu gehen. Nun wurden ſie frech. Sie verteilten ſich beſſer und fingen an, den Beamten zu foppen. Als dieſer zur Verhaftung eines der ärgſten Schreier ſchreiten wollte, ſchloſſen ſich die Ruheſtörer zuſammen und griffen den Beam⸗ ten an, der das Ueberfallkommando alarmierte, das auch gleich zur Stelle war. Aber leider zu ſpät, denn die Burſchen hatten ſchon das Haſenpanier er⸗ griffen. Inzwiſchen hatte ſich eine große Menſchen⸗ maſſe angeſammelt, bei der die Agitationskomödie den heftigſten Unwillen erregte. Mit ganz wenigen Ausnahmen ergriff man Partei für den bedrohten Beamten.. 1* . Reichsgründungsfeier. Senat und Studenten⸗ ſchaft der Handels⸗Hochſchule veranſtalten am Freitag, 16. Jan., 16 Uhr, in der Aula der Handels⸗ Hochſchule, K 4, 1, eine Akademiſche Reichs⸗ gründungsfeier. Die Feſtrede wird Privat⸗ dozent Dr. Max Springer halten über das Thema„Die Pfalz in der deutſchen Geſchichte“. Aus Anlaß der Feier fallen am Freitag, 16. Januar von 13 Uhr an ſämtliche Vorleſungen und Uebungen aus. Es bleiben die Bibliothek und ſämtliche Büros der Handels⸗Hochſchule von 13 Uhr an geſchloſſen. Die Nolſchule für Erwerbsloſe Aeber 500 Teilnehmer Einführung von Frauenkurſen Raumnot Das harte Los der Erwerbsloſigkeit hat eine Schickſalsgemeinſchaft geſchaffen, die den Kaufmann neben den Techniker, den Handwerker neben den Arbeiter ſtellt. Mit der Errichtung der Notſchule für Erwerbsloſe hat die Stadtverwaltung den vorwärtsſtrebenden Erwerbsloſen eine Möglichkeit gegeben, innerhalb von Arbeitsgemeinſchaften ihr Wiſſen zu erweitern und ihre Fähigkeiten zu prüfen. In der Eröffnungsſtunde am 2. Dezember waren es etwa 50 Intereſſenten, die heute den Kern einer Teilnehmerzahl von über 500 bilden. Verhältnis⸗ mäßig ſtark iſt die Beteiligung der Metallarbeiter; aber auch alle anderen Berufe ſind vertreten. Wie wir bei der Eröffnung berichteten, bilden die Teilnehmer der einzelnen Lehrgänge zuſammen mit dem Lehrer eine Arbeitsgemeinſchaft, in der Politik und Religion grundſätzlich ausgeſchloſſen ſind. Bis jetzt ſtehen für die Zuſammenkünfte vier Unterrichtszimmer der kleinen Luiſenſchule in der Seckenheimerſtraße zur Verfügung; ein fünfter Raum dient als Leſezimmer, in dem Zeitungen und Zeitſchriften aufliegen. In den letzten Wochen war der Zuwachs an Teilnehmern ſo groß, daß die Räume bald nicht mehr ausreichen und man in kurzem von einer Raumnot ſprechen muß. Auch bei den weiblichen Erwerbsloſen hat ſich der Nutzen der beruflichen und allgemeinen Fortbildung herumgeſprochen, ſodaß bereits in der kommenden Woche beſondere Kurſe für Frauen und Mädchen beginnen können. In den Arbeitsgemeinſchaften herrſcht eine aus⸗ gezeichnete Diſziplin, die nicht das Ergebnis einer ſtrengen Aufſicht iſt, ſondern dem eigenen Willen der Teilnehmer entſpringt. Mit Sonderveranſtaltungen gewinnt der Beſuch der Not⸗ ſchule an Intereſſe. Pſychotechniſche Verſuche und Prüfungen laſſen Fähigkeiten und Charakteranlagen erkennen. Allgemein iſt der Wunſch nach Gymna⸗ ſti k, die jetzt ſchon nach Möglichkeit betrieben wird und vorausſichtlich im Sommer noch weit mehr An⸗ hänger findet. Eine wertvolle Ergänzung des Unter⸗ richts in der Arbeitsgemeinſchaft bilden Betriebs⸗ beſichtigungen und andere Exkurſionen, mit denen man bereits durch einen Beſuch des Natur⸗ kundlichen Muſeums einen Anfang gemacht hat; für heute iſt eine Beſichtigung der Milchzentrale vorge⸗ ſehen. Es wurden auch bis jetzt zwei Kinbauffüh⸗ rungen beſucht. Gemäß den Anregungen der Teilnehmer iſt der Lehrſtoff recht vielſeitig. Bisher haben folgende Geſamtkurſe ſtattgefunden: Beruf und Arbeit, Geldwirtſchaft, Neuzeitliche Er⸗ nährung, Das Recht im Alltag, Erfindungen, Pfſycho⸗ logie des Umgangs, Lohnfragen, Einführung in die Reklame; außerdem wurden eine Reihe von Fach⸗ kurſen, ferner Gruppenlehrgänge, letztere für Spra⸗ chen lengliſch und franzöſiſch), abgehalten. Für die Bearbeitung weiterer Gebiete liegen Anregungen vor. Beſonderes Intereſſe wird für Plakatſchrift ge⸗ zeigt. Grundſätzlich kommt als Unterbau der Volks⸗ ſchulunterricht der letzten Klaſſe in Betracht. Als Lehrkräfte wurden hauptſächlich Leute der Praxis gewonnen, Mitglieder des Lehrkörpers der Handels⸗ hochſchule, Fachreferenten aus der Stadtverwaltung, junge Akademiker und Werkſtudenten. Die über⸗ wiegende Mehrzahl dieſer Lehrkräfte hat ſich ehren⸗ amtlich zur Verfügung geſtellt; lediglich die Werk⸗ ſtudenten erhalten eine Stundenvergütung ron 3 Mark. Als Unterrichtszeit gelten im Allgemeinen die Stunden zwiſchen 2 und 6 Uhr nachmittags, wo⸗ bei verſchiedene Stunden durch Fachkurſe doppelt beſetzt ſind. Am Nachmittag des Silveſtertages fand im Ver⸗ ſammlungsſaal als angenehme Abwechflung für die Beſucher der Notſchule die Improviſation eines Stegreif⸗Kabaretts deſſen Programm von beſonders be⸗ gabten Teilnehmern beſtritten wurde. Ein witzi⸗ ger Anſager machte den Anfang. Ein Streich⸗ trio ſtellte ſich mit guter Muſik vor, einer verſuchte ſich als Rezitator, ein anderer als Zauberkünſtler. Ein junges Mädchen brachte Vorträge in ſchwäbiſcher Mundart zu Gehör. Mit dieſer Notſchule unter der rührigen Leitung von Dr. Eppſtein hat die Stadt Mannheim eine bis jetzt einzigartige Einrich⸗ tung geſchaffen, die ſich ſtets wachſender Beliebtheit unter den vorwärtsſtrebenden Erwerbsloſen e el. ſtatt, FFC ã ĩͤvbbbTbGbPbPbPbPbPbGFbPPbPbPbPbPbPbPTPbPbPbPTPbPTPbPTGTGTGTGTGTGTbTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTbTbTGTPTVTVTVTVTVGGGVGTVTVVVVVuVVGTTTTTTGTTT(TTͤ1'TwTwV1w1.TwT.wꝛ1lw1lw...:.::!:!:!:!.!:!;.!;.!.....·˖·˖ů˖ů˖'.˖ ˖ Was geſchieht am Schnickenloch? Fortſchreiten der Arbeiten— Neuer Landeplatz für Paddelboote Täglich rollen die rieſigen Müllautomobile zum Schnickenloch und entleeren dort ihren Inhalt. Da dieſe intenſiven Auffüllungsarbeiten ſchon ſeit Mo⸗ naten ununterbrochen fortgeſetzt werden, müßte man eigentlich annehmen, daß das Schnickenloch ſchon längſt aufgefüllt wäre. So ſchnell geht die Sache aber doch nicht, denn wer einmal zugeſehen hat, wie geringfügig der Inhalt eines einzelnen Autos im Verhältnis zur aufzufüllenden Fläche iſt, wird be⸗ greifen, daß N 5 noch etwa zwei Monate bis zur Beendigung der Arbeiten notwendig ſind. Der Aufenthalt auf dem umzäunten Arbeits⸗ platz iſt eigentlich verboten. Trotzdem gibt es Leute, die ſich nicht zurückhalten laſſen, den Arbeits vor⸗ gängen zuzuſchauen. Es gehört ſchon eine gewiſſe Portion Unempfindlichkeit dazu, ſelbſt nur wenige Minuten in der Nähe der Entladeſtellen zu ver⸗ bringen. Vor allen Dingen muß die Naſe un⸗ empfindlich oder ihr Beſitzer mit einem zünftigen Schnupfen behaftet ſein. Die dort beſchäftigten Ar⸗ beiter ſind wirklich nicht zu beneiden. In Staub⸗ wolken eingehüllt, müſſen ſie den aus den Autos ge⸗ drückten Müll den Hang hinunterſchaffen. Nur zu oft müſſen die Arbeiten von den beſonders an⸗ gebrachten ſchwimmenden Pritſchen aus erledigt wer⸗ den. Das Druckwaſſer in dem noch nicht aufgefüll⸗ ten Teil des Schnickenloches iſt bald ſchwärzer wie ſchwarz. Von unzähligen Eimern, Büchſen und ähnlichem Unrat bedeckt, iſt an manchen Stellen überhaupt kein Waſſer mehr zu ſehen. Nur zenti⸗ meterweiſe rückt der Müllberg in das Waſſer vor. Langſam ſetzt ſich das ſehr loſe Auffüll material. Aber das Schnickenloch verſchwindet und das iſt ſchließ⸗ lich die Hauptſache. Rund um dieſen aufzufüllenden Platz iſt man in⸗ zwiſchen auch nicht untätig geweſen. Das Rhein⸗ ufer längs des Schnickenloches iſt ja ſchon längſt in Ordnung gebracht. Gegenwärtig iſt man damit be⸗ ſchäftigt, die frühere Einmündung in den Rhein zuzubguen. Der Damm iſt profiliert und wird in ordnungs⸗ gemäßen Zuſtand verſetzt. Zur größten Freude der Waſſerſportler wird an der Mündungsſtelle, alſo dort, wo der Uferverlauf einen Bogen macht, ein bequemer Landeplatz für Paddel⸗ und Ruderboote geſchaffen. Die Anlage, die Trep⸗ penform ähnlich wie die am Strandbad erhält, liegt am toten Waſſer und außerhalb der Strömung. Vor Eintritt des jetzigen hohen Waſſerſtandes hat man bei Niedrigwaſſer noch rechtzeitig die unteren Stufen fertigſtellen können und iſt nunmehr damit beſchäftigt, den oberen Teil zu zementieren. Zum Teil wird zu dieſen Arbeiten und bei den damit verbundenen Auffüllungen Material verwendet, das beim Rheinbrückenbau anfällt. Wenn die Arbeiten weiter ſo rüſtig fortſchreiten, kann damit gerechnet werden, daß ſich im Frühjahr das Schnickenloch in einem würdigen Zuſtand präſentiert. Ein lang⸗ gehegter Wunſch wird dann in Erfüllung gegangen ſein. 50 Schlitten und Schlittſchuhe heraus! Die Queckſilberſäule iſt in der vergangenen Nacht noch tiefer gefallen. Ei wolkenloſer Himmel begün⸗ ſtigte die nächtliche Ausſtrahlung. Wir werden wohl mit einer mehrtägigen Kälteperiode rechnen können, zumal auch der Barometerſtand unverändert hoch ge⸗ blieben iſt. Mit großer Genugtuung werden alle Eisſportfreunde dieſe Kälte begrüßen. Dürfte ſich doch am morgigen Sonntag ein Eisſportleben ent⸗ wickeln, wie ſchon lange nicht mehr. Bis jetzt ſtehen drei Rodelbahnen zur Verfügung: am Weißen Sand hinter der Feuerwache, am Ochſenpferch neben der Jungbuſchbrücke und hinter den Kaſernen am Herzogenriedpark. Die beiden letztgenannten Rodel⸗ bahnen ſind am heutigen Samstag ſchon in guter Verfaſſung, während die Bahn hinter der Feuerwache wohl erſt am Sonntag gut befahrbar ſein wird. Es kann der zuſtändigen Stelle der Vorwurf nicht er⸗ ſpart bleiben, daß die Berieſelung zum Teil z u ſpät vorgenommen worden iſt. Warum wurde nicht ſchon in der Nacht zum Freitag geſpritzt? Die Kälte⸗ grade dieſer Nacht hätten durchaus genügt, um wenigſtens eine gute Unterlage zu ſchaffen. Wohl konnte auch während des geſtrigen Tages wegen der Sonnenwärme am„Weißen Sand“ nicht geſpritzt werden, aber der Arbeitsbeginn um 10 Uhr nachts war entſchieden zu ſpät. Viele boſtbare Zeit iſt ver⸗ loren gegangen. Wie ſehr die Jugend auf die Eröffnung der Rodel⸗ bahnen wartet, geht daraus hervor, daß unzählige Kinder mit ihrem Schlitten ausrückten, aber ſehr enttäuſcht wieder abziehen mußten. Sie konnten es einfach nicht begreifen, daß am Nachmittag des geſtrigen Tages überhaupt keine Eisdecke auf der Rodelbahn hinter der Feuerwache vorhanden war. Erfreulicherweiſe hat man ſtädtiſcherſeits auch an die Schlittſchuhbahnen gedacht. In der ver⸗ gangenen Nacht ſcheint man ſich noch raſch darauf be⸗ ſonnen zu haben, den Meßplatz zu beſprengen. Durch die ſcharfe Kälte konnte ſich ſehr raſch eins ſchöne glatte Fläche bilden. Wenn man jetzt noch etwas nachhilft, dann dürfte auch am morgigen Sonntag der Schlittſchuhſport zu ſeinem Rechte * kommen. 8 Grad C. Kälte Das Minimum betrug in der vergangenen Nacht 8 Grad C.(gegen 6,1 Grad in der Nacht zum Freitag). Heute früh zeigte das Thermometer 7,6(6,1) Grad C. an. Die Höchſttemperatur ſtieg mit 0,5 Grad C. nur ganz wenig über den Gefrierpunkt. * * Winterſport⸗Sonderzug nach dem Schwarzwald. Am heutigen Samstag verkehrt erſtmals der Winterſportzug 2600 Mannheim ab 14,30 Uhr, Heidelberg ab über Schwetzingen 14,33, Karlsxuhe ab 16,00, Raſtatt an 16,20, Baden⸗Baden Weſt an 16,30, Bühl 16,46, Achern 16,58, Offenburg 17,20 Uhr. In Offenburg unmittelbar Anſchluß in Richtung Frei⸗ burg und Richtung Schwarzwald⸗Bahn. Rückfahrt am morgigen Sonntag ab Offenburg 18,12 mit Halt auf allen wichtigeren Unterwegsſtationen. Mannheim an 21,12 Uhr. 5 g * Ihren 80. Geburtstag zeiert am heutigen Sams⸗ tag Frau Eliſe Kraft, wohnhaft J 5, 11, in körper⸗ licher und geiſtiger Friſche. Veranſtaltungen * Mannheimer Künſtlertheater„Apollo“. Morgen Sonntag nachmittag findet die letzte Fremden vor⸗ ſtellung mit Irene von Palaſty und dem Hans Bartſch⸗Enſemble in„Fim und Jill“, der erfolgreichen Operette, ſtatt. Abends„Jim und Jill“ mit Irene von Palaſty, die nur noch einige Tage gaſtlert. 5 Kanarien ⸗Ausſtellung. Der Mannheimer Kanarienzüchter⸗Verein, gegründet 1891, hält am 11. und 12. Januar in den Räumen der„Harmonie“ ſeine 32. allgemeine Kanarien⸗Ausſtellung mit Prämiierung und Verloſung ab. Während der Aus⸗ ſtellung iſt großer Vogelmarkt.(Näheres Anzeige.) eee err 285 eee kee Zim Schur gegen/ Ge 7. Ericefirun gr. Dunſiuvin- Hheten, mandel. u. HasTHAEN Halsenkündungen cebufunoE r,„ Aus Ihrer Schrift Von Julius Kreis Der Graphologe kommt ins Lokal. Leiſe wie ein Schatten zieht er von Tiſch zu Tiſch und legt ſeine Zettel ab. Dann verſchwindet er in einer ſtillen Ecke und raucht ſeine Zigarette. Vielleicht denkt er jetzt nach, wie ſeltſam und wunderbar doch der Cha⸗ rakter des Menſchen, ſeine Dummheit, ſeine Herzens⸗ güte, oder ſeine Gefräßigkeit auch außerhalb der Schrift zum Ausdruck kommt. Dann beſtellt er ſich ein kleines Gulaſch und läßt nebenbei ſchnell und diskret die Augen durch den Raum gehen, wie ſich die Gäſte zu ſeiner Offerte verhalten. Am Tiſch der wohlbeleibten Bürger wirft man einen verächtlichen Blick auf die Zettel und wiſcht ſie mit einer Handbewegung beiſeite, die ſagt: das ſei fern von mir. Und ein runder, vollſaftiger Mann ſagt:„Weil mi des ſcho intereſſiert, was i für an Charakter hob.“ Der Herr am Nebentiſch klemmt ſorgfältig das Glas auf die Naſe, lieſt genau den Proſpekt und macht mit Bleiſtift ein Komma an die Stelle, wo es fehlt. Ihn möchte der Graphologe gern analyſteren. Aber dieſer Gaſt hält nichts von unapprobterten Künſten. Er glättet den Proſpekt ſorgfältig und ſagt zu ſeinem Tiſchgenoſſen: Mag auch die Graphologie einerſeits gewiſſe Erkenntniſſe auf dem Gebiete der Charakterkunde aufzuweiſen haben— anderſeits iſt doch ihr wiſſenſchaftlicher Wert Aber da, dieſer Tiſch mit den fidelen Hühnern, die ſind ſchon eher zugänglich.„Geh Fritzl,“ ſagt ein ſchwarzhaariges Wuſchelkopf⸗Mädchen,“ laß dich halt 'mol ausdeuten, damit man weiß, wies d biſt und mir ſoll er auch rausleſen, was noch alles kommt. Mir hat a' mal eine Kartenſchlagerin...“ Und Fritzl ſetzt zu großartigen Buchſtaben an.— „Ja, alſo, was ſchreib ich denn?— Feſtgemauert in der Erden. Nein. Ich ſchreib... hab's ſchon: Un⸗ ſiun iſt des Lebens Würze, daher der Name Un⸗ ſchlittkirze...“ Und die Dame dort drüben knittert unterm Tiſch an einem Brief und reißt ein Stück heraus. Der Brief iſt von„ihm“ und vielleicht erfährt man doch allerhand.. Die Intereſſenten ſchreiben. Sie netzen 1 oft den Bleiſtift an, wie kleine Kinder bei einer ſchweren Hausaufgabe.— Alle am Tiſch helfen mit. Die Damen ſchreiben ganz verſchämt, ſo als ob ſie unerlaubte Dinge trieben. Sie ſagen, daß ſie gar nichts drauf geben— nur ſo aus Spaß Der Graphologe geht wieder leiſe von Tiſch zu Tiſch und ſammelt ein. Auf den Kunden weilt ſein Blick eine Spur länger. Ein hübſcher blonder Back⸗ fiſch hat auch geſchrieben. Das Mäderl reicht ihm den Zettel und hebt große runde, faſt äugſtliche Augen zu dem Magier empor. Sie iſt ja ſobo neugierig, was ſie für einen Charakter hat. Aber der Graphologe nickt ihr gütig zu. Er zieht ſich in ſeine Ecke zurück zündet eine neue Zigarette an und ſitzt über den Papieren, wie ein ſtill zufrie⸗ dener, freundlicher Träumer. Einen Nachzügler bringt die Kellnerin noch bei. Sie lächelt über den Zettel, wie ein Sphinx: geheimnisvoll, ironiſch, mit⸗ leidig. Dann beginnt der Graphologe zu ſchreiben, hält manchmal ein Blatt wie ſinnend vor ſich hin. Wir wollen ihn nicht ſtören.— Das Gulaſch war hervor⸗ ragend gut gewürzt, man merkt es noch an einer leiſen Bewegung des Adamsapfel. Jetzt ſind die Blätter wieder verteilt. Und an den Tiſchen beugen ſich die Köpfe über das Urteil. Der Betroffene hält die Analyſe vorſichtig, wie einen kalten Froſch in den Fingern.— Sein Antlitz iſt geſpannt und er lieſt erſt mal leiſe mit bewegten Lippen:„Bravo!— Tat⸗ kräftig, energiſch, viel Phantaſie, im Grunde herzens⸗ gut, aber leicht aufbrauſend, jedoch nie verletzend, freigebig, aber nicht verſchwenderiſch, offene Natur.“ Der ſchwarze Wuſchelkopf iſt ganz begeiſtert, was ihr Fritzel für ein Kerl iſt!— Sie ſieht ihn von der Seite ſtrahlend, bewundernd an. Ja, ſo iſt es. Das hat ſie immer ſchon geſagt. Ah! Da iſt ihr Blatt.—“ Siegſt es, Fritzl, da ſtehts auch, daß ich eine komplizierte Natur bin, nicht einfach für einen Partner, leidenſchaftlich.. hab' ich's net'ſagt aber beherrſcht. Sehr wichtig! Und großen Hang zur Einſamkeit, faſt menſchenſcheu, ohne ungeſellig zu ſein.. aber ganz genau!!— Schad, daß er nix über Zukunft ſchreibt. Die Kartenſchlagerin hat mir drei Kinder rausg'ſchlag'.. Und Hemmungen hab ich auch!“ Triumphierend hebt der Wuſchelkopf das Wort wie eine Beute heraus.„Haſt es g hört, Fritzl, Hemmungen!— Weilſt allweil meinſt, ich hätt' gar nig... Hemmungen haſt du aber net, auf deim Zettel!—“ Der Backfiſch glüht bis an die Ohren. Fragt den Begleiter:„Rudi, was iſt denn das: Sehr ſenſibel Was meint er denn da? Iſt des was Unver⸗ ſchämtes f Die Dame mit dem fernen Bräutigam kann ſich nicht trennen von dem Wort.. eine gewiſſe Un⸗ beſtändigkeit... Sie hat auch manchmal ſo was ge⸗ ahnt. Sie will nachher den Graphologen nochmal perſönlich fragen wie das gemeint iſt. b Der ſitzt in ſeiner Ecke genießeriſch bei der Ziga⸗ rette. Er hat ſich einen Schoppen Pfälzer kommen laſſen. Komiſch, ſeine Kunden! Einfach— das will nie⸗ mand ſein, oder geſund oder praktiſch oder unkom⸗ pliziert.— Alle möchten ſowas Apartes, und die Frauen gar! Macht er ihnen nicht die größte Freude mit ſeeliſchen Konflikten, mit okkulter Veranlagung mit außerordentlicher Senſivität? Darf er einmal ſchreiben: Sie ſind verlogen oder blöd oder ein auf⸗ geblaſener Gigerl? Muß er ſich nicht mit Wendungen ſchlängeln: irgendwie verſchloſſen, impuls gelähmt oder ungemein ehrgeizig Ja, man muß es.— Wir alle, die wir unſer Gu⸗ laſch mit Pfälzer im Umgang mit Menſchen ver⸗ dienen, müſſen dabet weiſe ſein— Graphologe ſozu⸗ jagen. Mannheim im Rundfunk. Am Freitag ſprach in Mannheim Dr. Rudolf K. Goldſchmit über „Das Kulturgut der Heidelberger Land⸗ ſchaft“. Eine Landſchaft kann in landſchaftlicher, kultureller und geiſtiger Hinſicht Kulturgut werden. Bei Heidelberg treffen dieſe drei Möglichkeiten in beſonderem Maße zuſammen. Schon Ausgang des Mittelalters finden wir Heidelberg in der Dichtung erwähnt, doch ohne Tiefe. Heidelberg, das in erſter Linie Berglandſchaft iſt, wird durch den 30jährigen Krieg mit ſeiner Landſchaft Denkmal der Geſchichte. Goethe hat wiederholt von der Heidelberger Land⸗ ſchaft geſprochen, ohne jedoch ſeine Gedanken in Verſen niederzulegen. Durch Goethes ſprach⸗ ſchöpferiſchen Einfluß wurde Hölderlin zu ſeiner unvergleichlich ſchönen„Ode an Heidelberg“ angeregt. Was Hölderlin geſchaffen hat, haben ſelbſt die Ry⸗ mantiker Lenau und Scheuckendorff ver⸗ geblich zu geſtalten verſucht. Später wurde das romantiſche Studententum verherrlicht und es gab auch einen Durchbruch zu neuem Weltgefühl(Gott⸗ fried Keller, Scheffel). Die neue Studentendichtung nennt Scheffel ihren Ahnherrn. Zahlreiche Ge⸗ legenheitsdichtungen in verlogener Schwärmerei und Gefühlsempfinden gab es im 19. Jahrhundert. In der Dichtung ſpiegelt ſich die ganze Weite der Heidelberger Landſchaft. Im Spiegel der Dichtung leſen wir die Schönheit der Landſchaft, ſehen ihren Reichtum, ihren Glanz. Das Heidelberg unſerer Zeit iſt eine Einheit von Natur, Geſchichte und le⸗ bendigem Sein. willig bejahenden, bewußten Geiſt der neuen Zeit. — Im geſättigten Beſitz eines ſolchen Kulturgutes darf man nicht tatenlos verharren. Es gilt nicht zu bewahren, ſondern weiter zu ſchaffen. Heidelberger Kulturarbeit iſt Arbeit am deutſchen Volke. 5 Der Dichter E. G. Kolbenheyer iſt aus der Deutſchen Dichterakademie(Sektion für Dichtkunſt an der Preußiſchen Akademie der Künſte) ausgetreten.— Die Uraufführung ſeines neueſten Schauſpiels„FJagtihn— ein Meuſch!“ findet am 31. 1. 31 auf folgenden Bühnen ſtatt: Düſſeldorf: Düſſeldorfer Schauſpielhaus, Man n⸗ heim: Nationaltheater, Weimar: Deutſches Nationaltheater, Heilbronn: Stadttheater. ſtriellen Machtgruppe gegen die geniale Erfindung eines bei ihr angeſtellten Chemikers, der durch die phantaſtiſche Leiſtung der durch einen neuen Betriebsſtoff getriebenen Maſchine die Menſch⸗ 0 heit von dem rückſichtslos harten Kampf um die Kraft⸗ quellen der Erde befreien will. Seine Geſellſchaft ſteht in dieſem Plan nur die Vereitlung eines rieſigen Geſchäftes, das ſie machen könnte, und ſo ſetzt ſie alle Mittel in Bewegung, um entweder die Entdeckung in die Hand zu bekommen oder ſie zu vernichten. Da der„Menſch“ feſt bleibt, entfeſſelt ſich mit Hilfe ver⸗ hetzter Arbeiterſchaft und erotiſcher Intrige ein Sturm auf das neue Werk, dem ſchließlich die Konſtruktion und der treueſte Kamerad des Erfinders, die Frau, zum Opfer fällt. Romantiſche Luft weht um einen Thema des Stückes iſt der Kampf einer in du⸗ geklagten. geringem Intellekt, was an Beiſpielen zu Baden ⸗Baden. Jahres 45 neue Mitglieder Worten und ſprach 4. Seite/ Nummer 15 95— Neue Maunheimer Zeitung) Mittag⸗Ausgabe Samstag, 10. Januar 1931 Arleil im Erbacher Tolſchlagsprozeß Das Gericht erkennt auf 4 Jahre Gefängnis 0 Sw. Darmſtadt, 10. Jan. Zu Beginn der geſtrigen Verhandlung wurde zu⸗ nächſt der Unterſuchungsrichter vernommen. Auf eine Anregung der Verteidigung hin wird die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen. Als der Zeuge erklärt, der Angeklagte Konrad habe großes Vertrauen zu ihm gehabt, bricht der An⸗ geklagte in Tränen aus. Konrad habe mit einer Braut gerauft und auf ſie losgeſtochen. Das Sexuelle ſpiele eine große Rolle. Der Angeklagte verſuchte in der Vorunterſuchung das Mädchen nie zu belaſten. Am Anfang log er, aber als er ſich dem 3 offenbarte, fagte er die Wahr⸗ heit. Die Michelſtädter Polizei wurde noch in der Nacht der Tat verſtändigt. Konrad ſaß auf der Brücke und weinte. Die Leiche lag mit zerriſſenen Kleidern im Waſſer. Die Blutſpuren mündeten im einer großen Blutlache. Der Sachverſtändige Dr. Peters verbreitete ſich zunächſt über die körperlichen Verhältniſſe des An⸗ Die Folgen eines erlittenen Unfalles ſind beſeitigt. Konrad war ein mäßiger Schüler, von veranſchau⸗ licht wird. Der Vater war ein Trinker, und die Familien verhältniſſe beſcheiden, oft knapp. Konrad hal große Mengen Alkohol recht gut ver⸗ tragen. Beobachtungen in der Haft ergaben eine Arpße Beſchränktheit. Zum Schreiben ſeines Le⸗ Penslaufes benötigte er 14 Tage. Konrad ſtammt aus erblich belaſteter Familie und iſt leicht erregbar. Der Sachverſtändige betont die völlige Abhängigkeit von ſeiner Braut. Zu einer Heirat hätte der Vormundſchaftsrichter die Ge⸗ nehmigung nicht erteilt.— Sinnlos ſtach er auf die Braut los. Möglich, daß er von Sinnen war. Von einem pathologiſchen Rauſchzuſtand, der früher nie wahrnehmbar war, kann keine Rede ſein. Als Kon⸗ rad wieder zu ſich kam, hatte er ſofort wieder Kon⸗ takt mit der Umgebung. Er verlangte ſofort eine Zigarette. Der Sachverſtändige verneint das Vorliegen des§ 51 St. G. B. Durch den Alkohol neigte Konrad zu Exzeſſen. Im Moment der Tat lag ein ſchwerer Affekt vor. Der Angeklagte iſt ein ſtarker Pſychopath. Der Staatsanwalt hält die Anklage auf Tot⸗ ſchlag aufrecht, hält aber mildernde Umſtände nach dem Gutachten für vorliegend. Der Antrag geht auf 5 Jahre Gefängnis. Der Verteidiger hält eine Majoritätsentſcheidung für möglich, die in eine Zufallsmehrheit enden könne. Die ſittliche Schuld an der Vernichtung eines Men⸗ ſchenlebens trage der Angeklagte bis ans Ende ſeiner Tage, aber eine ſtrafrechtliche Schuld beſtehe nicht, da entweder der Schutz des§ 51 St. G. B. dem Ange⸗ klagten zur Seite ſtehe, oder Notwehr anzunehmen ſei. Das Urteil Der Angeklagte Konrad wird wegen Tot⸗ ſchlags an ſeiner Braut auf 4 Jahre Gefäng⸗ nis, unter Anrechnung von 4 Monaten der erlittenen Unterſuchungshaft verurteilt. Genoralverſammlung des Hindenburgbundes Die Generalverſammlung des Hindenburg⸗ bundes Groß⸗Mannheim fand unter ſtarker Be⸗ teiligung am letzten Montag abend im hinteren Saal des Wartburg, Hoſpizes ſtatt. Nach Begrüßungs worten des ſeit⸗ herigen Vorſitzenden übernahm Stadtrat Ludwig den Borſitz zur Wahlhandlung und eröffnete die Tagesordnung mit dem Bericht des Vorſitzenden Karl Gudernatſch, der in ausführlicher Weiſe über die Tätigkeit des Hinden⸗ burgbundes berichtete. An die Monatszuſammenkünfte der Jugendgruppe reihten ſich ebenſo gutbeſuchte Jungmädchen⸗ und Jungmännerabende und Sonderveranſtaltungen mit keichhaltigem Programm. Ferner war die Jugendgruppe bei feſtlichen Anläſſen in Worms am Rhein, in Mainz und Die Erſtattung des Kaſſenberichtes durch den Vorfitzenden ergab einen guten Abſchluß. Werbeleiter Willt Greiff gab einen kurzen Werbebericht. Er konnte die freudige Mitteilung machen, daß innerhalb eines halben geworben werden konnten. Durch die umſichtige Führung hat der Hindenburgbund einen erfolgreichen Aufſtieg genommen. Herr Guder⸗ natſch nahm dann Gelegenheit, den alten Vorſtandsmit⸗ gliedern den aufrichtigſten Dank für ihre treue Mitarbeit guszuſprechen, insbeſondere dem Parteivorſitzenden Stadt⸗ rat Lud wig, für ſeine ſtete Anteilnahme. Nach der Ent⸗ laſtung des alten Geſamtvorſtandes dankte Stabtrat Lu d⸗ mich im Auftrag der Partekleitung für die geleiſtete Arbeit der Jugendgruppe und gab der Hoffnung Ausdruck, daß auch weiterhin rege an dem Aufbau gearbeitet werde. Weitere Dankesworte wurden an Geſchäftsführer Rothen⸗ Höfer und Sekretärin Aenne Pichhardt gerichtet, die in unermüdlicher Weiſe ſich auch in den Dienſt der Jugend ſtellten. DieReuwahl des Vorſtandes hat folgendes Ergebnis: Es wurden faſt einſtimmig in den Geſamtvorſtand des Hindenburgbundes Groß⸗Mannheim gewählt: Karl Gu⸗ dernatſch, 1. Vorſitzender, Eva Schwöbel, 2. Vor⸗ ſitzende, Willt Greiff, Schriftführer und Werbeleiter, Lydia Stibbe, Kaſſiererin, Karl Gänswein, Ver⸗ migungswart, Herta Rüppel, Wanderwart, Ludwig Stahl, Muſikwart und Kurt Schuler, Bezirkswark. Pte ſeitherige zweite Vorſitzende, Frl. Lieſel Rerroth, wollzog hierauf die Ehrungen verdienter Mitglieder der Jugendgruppe. Insbeſondere wurde Dr. Wittfack durch eine herzliche Anſprach e geehrt, in der die Verdienſte ſeiner langjährigen Tätigkeit als beratendes Mitglied her⸗ worgehoben wurden. Des weiteren wurden folgende Mit⸗ glteder geehrt: Willy Greiff, Herta Rüppel, Lieſel Rexroth, Aenne Bau m, Lydia Stibbe, Aenne Pich⸗ Hardt, Friedel Gräff, Jakob Bu ſch, Kurt Schuler, Erwin Münz, Ilſe und Ruth Storck. Dr. Wittfſack Hankte für die ihm zuteil gewordene Ehrung in bewegten ſeine Freude darüber aus, daß die Mannheimer Jugendgruppe den richtigen Weg gefunden hat, der ihr einen ſicheren Auſſtieg gewährleiſtet. Namens der geehrten Mitglieder dankte Herr Erwin Münz. Die Damen Lydia Stibbe und Zenker erfreuten durch einige wertvolle Darbietungen, die der Ehrung ein ſeier⸗ liches Gepräge verliehen. Der erſte Vorſitzende Karl Gudernatſch gab zum Schluß die Verſicherung, daß er in alter Treue ſeine ganze Kraft in den Dienſt der Partei und des Vaterlandes ſtellen werde. ad⸗ Arbeitsgericht Mannheim Ein Vorderrad raſt ins Ackerfeld In einer ſcharfen Kurve in der Gartenſtadt er⸗ eignete ſich vor kurzem ein Autounfall, der noch glimpflich ausging. Von einem zur Probe ge⸗ fäahrenen modernen Perſonenkraftwagen einer Mannheimer Autofirma löſte ſich plötzlich ein Vor⸗ Herrad und rollte im ſtürmiſchſten Tempo in ein Ackerfel d. Der Führer des Wagens, der mit einer Geſchwindigkeit von 90 Kilometern in die Kurve gekommen war, konnte mit großem Geſchick den Wagen rechtzeitig zum Stehen bringen. Die Folge war die Entlaſſung zweier Arbeiter, deren Unachtſamkeit die Firma die Schuld an dem Unfall gab. Sie hatten den Auftrag, das Auto von den Böcken abzuſetzen und nach einem auderen Bau zun bringen. Dabei hatten ſie nicht bemerkt, daß die Kapfeln der Räder, die beim Aufbocken aus tech⸗ niſchen Gründen gelockert werden müſſen, nicht angezogen waren. Die Firma war der Auffaſſung, daß die Arbeiter ſich nach den Kapfeln beim Ab⸗ bocken umzuſehen haben. Einer der Arbeiter wandte ſich an das Arbeitsgericht, da er ſeine Entlaſſung als unbillige Härte anſah. Das Arbeitsgericht war der Auffaſſung, daß keine Unbillige Härte vorliege angeſichts der ſchweren Gefährdung von Material und Menſchenleben. Die Arbeiter hatten den Auftrag, dafür zu ſorgen, daß beim Abbocken die Radkapſeln feſt angezogen wer⸗ den. Erſchwerend war, daß ſämtliche Kapſeln un⸗ genügend feſtgemacht und durch mangelhafte Sorg⸗ falt das Abſpringen der Kapſeln und damit der Un⸗ fall verſchuldet wurde, der glücklicherweiſe noch gut ausging. Die Entlaſſung erfolgte daher wegen eigenen Verſchuldens. 8 Kommunale Chronik Villiugen muß einen Oberbürgermeiſter wählen * Villingen, 8. Jan. Bekanntlich war die Ober⸗ bürgermeiſterwahl in Villingen dadurch ergebnislos verlaufen, daß das Zentrum weiße Zettel abgab und dadurch die Wahl des Oberbürgermeiſter Lehmann unmöglich machte. Das Zentrum wollte dieſe Stelle einſparen und durch eine Satzungsänderung der Ge⸗ meindeordnung den amtierenden Bürgermeiſter mit den Befugniſſen des Oberbürgermeiſters betrauen. Dieſer Plan ſcheiterte aber an den zwingenden Vor⸗ ſchriften der badiſchen Gemeindeordnung. Nach einem Beſcheid des badiſchen Innenminiſters muß daher der Bürgerausſchuß in einem zweiten Wahl⸗ gang einen Oberbürgermeiſter wählen. Für dieſe Stelle könnte natürlich der ſtellvertretende Bürger⸗ meiſter als Kandidat in Frage kommen. In dieſem Falle müßte dann aber auch eine Neuwahl des ſtell⸗ vertretenden Bürgermeiſters ſtattfinden. Dürkheimer Stadtrat Der Stadtrat von Bad Dürkheim be⸗ ſchäftigte ſich mit der Stadtrechnung für 1929/30, die durch die ungünſtigen wirtſchaftspolttiſche Lige be⸗ einflußt wurde und mit einem Fehlbetrag abſchließt. Zu Begiun der Sitzung machte 1. Bürgermeiſter Dr. Dahlem die Mitteilung, da ſich der Landwirt⸗ ſchaftliche Ausſchuß und der Bauausſchuß mit dem Antrag des Stadtrates der letzten Sitzung, zur Ab⸗ gleichung des Fehlbetrages die Veräußerung bon ſtadteigenen Gebäuden vorzunehmen, befaßt und ihn gebilligt habe. Für eine günſtige Veräußerung beſtehe aber wenig Ausſicht. Die Rechnungsablage, über die auſchließend be⸗ raten wurde, wurde genehmigt. Die Mehrausgabe beträgt 129061 Mark und ſchließt damit günſtiger ab, als der Voranſchlag vorſah. Errechnet wurde ein ungedeckter Mehraufwand von 191 286 Mark; 100 000 Mark aus 1928 und 91286 Mark für das Jahr 1929. Durch die Aufnahme von lang⸗ friſtigen Darlehen war es möglich, die Rechnung nahezu abzugleichen. Die Soll⸗Einnahmen betragen 3 109 832.39 Mark, die Rückſtände und Nachläſſe 163 105.69 Mark, die Iſt⸗ Einnahmen 2946 726.70 Mark und die Ausgaben 3075 788 Mark. Durch die Ein⸗ nahmerückſtände in Höhe von 127 916.11 Mark ſind die Mehrausgaben gedeckt, wodurch auch eine Ver⸗ minderung der Mehrausgaben erreicht wird, die nach Abgleichung dieſer Poſten nur noch 1146 Mark be⸗ tragen. Von den Rückſtänden iſt wohl ein Teil un⸗ einbringlich. Die ſtädtiſchen Werke konnten die im Vor⸗ anſchlag vorgeſehenen Ablieferungen leiſten. Zur Förderung des Fremdenverkehrs wurden 1336.10 Mark aufgewendet. Bei Kapitel Liegenſchaften ent⸗ ſpann ſich eine längere Debatte über den Rebmutter⸗ garten am Michelsberg, wobei Bürgermeiſter Hof⸗ mann mitteilte, daß die Rebſorte 3309 nicht mehr dort zur Anpflanzung komme, da ſie ſich für kalk⸗ haltigen Boden weniger eigne. Die Rechnung des Kranken hauſes ſchließt mit einer Mehrausgabe von 8990,23 Mark ab. Der im Voranſchlag errechnete Mehrbedarf von 74610 Mark für die Schuldenver⸗ waltung reichte nicht aus, um die Rechnung ab⸗ zugleichen. Erforderlich waren 96081 Mark. Im außerordentlichen Haushalt(Anlehenhaushalt) wurde eine Abgleichung erzielt.. Für die Ortsfürſorge ergibt ſich ein Fehl⸗ betrag von 10991 Mark. Dieſer Betrag muß auf neue Rechnung vorgetragen werden, wie überhaupt die folgenden Jahre mit Zinſen und Tilgungs⸗ beträgen für die im Rechnungsjahr aufgenommenen Schulden von 461000 Mark belaſtet werden. Der Schuldenſtand beträgt 1506 871 Mark. Zwei Anträge, von denen je einer von Stadtrat Rein⸗ frank und Bürgermeiſter Dr. Dahlem geſtellt wurde, wonach die Regierung erſucht werden ſoll, bei Bauten, zu denen Zuſchüſſe gegeben werden, zur Bedingung zu machen, daß einheimiſches Holz Ver⸗ wendung finden ſoll, wurde angenommen. Der Städtebund ſoll erwirken, daß aus dem Wohnungs⸗ bauprogramm für die Städte Mittel gegeben werden zu den Wohnungen, für die die Mieter keine Miete bezahlen. Der öffentlichen Sitzung ſchloß ſich eine geheime all. f Kleine Mitteilungen Der Stadtrat von Speyer nahm mit 21 gegen 10 Stimmen die Erhöhung der Waren haus⸗ und Filtalſteuer um 200 bezw. 100 v. H. an. Weiter ge⸗ wehmigte der Stadtrat die Aufnahme eines Betriebs⸗ kredits in Höhe von 50 000 Mark bei der Bayeriſchen Gemeindebank. Zum Süd-Weſt- Spiel in Mannheim Die neuformierten Mannſchaften Zum Bundespokalſpiel Süd⸗ gegen Weſtdeutſchland, das am Sonntag in Mannheim ſtattfindet, haben beide Verbände noch in den letzten Tagen durchgreifende Um⸗ ſtellungen ihrer Mannſchaften vornehmen müſſen. Es komen zahlreiche Abſagen, die teils mit Erkrankungen und Verletzungen, teils mit der Unabtömmlichkeit der Spieler begründet wurden. Die beiden Einheiten ſtehen jetzt wie folgt: Süddentſchland: Jakob (Jahn Regensburg) Schütz Kutterer (Eintracht Frankfurt!(Bayern München] Knöpfle Heidkamp Maniel (FSB. Frankf.)(Bayern München)(Eintr. Frankf.) Schaller Möbs Hariuger Hörnle L. Hofmann (Eintr. Frankfurt)(Bayern)(Phö. Ludw.)(Bayern) Schmitz Zarges Niggemeyer Hochgeſang Albrecht (beide Sülz 07(Mühlheim)(Fortuna Düſſeld.) Steingaß Münzenberg Plate (Mühlheim)(Aachen)(Sülz) Weber Buſch (Kaſſel)(Duisburg) Buchloh (Speldorf) Weſtdeutſchland: Auch nach dieſen Umſtellungen rechnen wir noch mit einem ſüddeutſchen Steg, da uns die Elf des Südens als einheitlicher und härter erſcheint. Das techniſche Ueber⸗ gewicht dürfte nicht allzu groß ſein. Die Schiedsrichter für Mannheim und Beuthen Für die beiden am Sonntag ſtattftndenden Zwiſchen⸗ rundenſpiele um den Pokal des Deutſchen Fußball⸗Bundes ſind nunmehr auch die Schiedsrichter nominiert worden. Das Treffen zwiſchen Südoſt⸗ und Mitteldeutſchland auf der Hindenburgkampfbahn in Beuthen wird von Schulz e⸗ Hamburg geleitet, während bei der er Süd gegen Weſtdeutſchland in Mannheim der Berliner Zander ols Unparteiiſcher amtiert. Jahrestagung des Nhein⸗Neckar⸗Gaues Einen in jeder Hinſicht harmoniſchen Verlauf nahm die diesjährige Tagung des Rhein⸗Neckar⸗Gaues, die das Parlament der Ringer, Boxer und Gewichtheber am Sonn⸗ tan im Rheingoldſaal in Lampertheim in großer Anzahl beiſammen ſah. Neben den ſtimmberechtigten Vertretern von 17 Gauvereinen konnten viele Intereſſenten wahr⸗ genommen werden. Die Tagesordnung war ziemlich um⸗ fangreich und beanſpruchte den ganzen Nachmittag bis in die Abendſtunden. 8 1 Gauvorſitzender Ohneſorg gab in ſeiner Be⸗ grüßungsanſprache einen allgemeinen Rückblick über das vergangene Jahr und würdigte das rührige Leben in den Vereinen, das trotz der wirtſchaftlichen Not in erfreulichem Maße pulſiert. Er konnte folgende Vereine, die bei den Mannſchaftskämpfen als Gaumeiſter hervorgegangen ſind, durch Ehrengaben auszeichnen: Verein für Körperpflege von 1886 Mannheim im Ringen AKlaſſe; Turnerbund Jahn Oggersheim im Gewichtheben A⸗Klaſſe; Turner⸗ bund Jahn Oggersheim im Ringen B⸗Klaſſe; Bf. Schifferſtadt im Gewichtheben B⸗Klaſſe; Polizei⸗Sport⸗ verein Mannheim in Leichtathletik. 5 Intereſſant waren die Jahresberichte der einzelnen Gaufunktionäre, die erkennen ließen, daß das vielſeitige Arbeitsgebiet des Da s V. eine ungemein aufopfernde Tii⸗ tigkeit eines jeden Einzelnen erſordert, und daß der Rhein⸗Neckar⸗Gau auch im abgelaufenen Jahr zu den exfolgreichſten deutſchen Gauen zählte. Hierzu haben in erſter Linie die Deutſchen Meiſter Gehring⸗Ludwigs⸗ hafen, Zutz, Steinmüller, Küchler, Stiefel und Rheinufrank, ſowie die Meiſter⸗Rundgewichts⸗ riege vom Bf. 86 Mannheim beigetragen. Die Geneh⸗ migung der Berichte erbrachte gleichzeitig den verdienten Dank an die Gauleitung, der auch bei den Wahlen dadurch zum Ausdruck kam, daß die geſamte Leitung in der alten Beſetzung wieder an die Spitze des Gaues berufen wurde. Lediglich anſtelle des wegen anderweitiger Ueberlaſtung zurückgetretenen Gauborwartes Ulmrich wurde W. Dreſſel⸗ Mannheim neu hinzugewählt. Aufgenemmen wurden der neu gegründete Stemm⸗ und Ringklub Eiche Sandhofen und die aus dem Neckar⸗ Elſenz⸗Gau überſchriebenen Vereine: Fußball⸗Klub Hand⸗ ſchuhsheim und Kraftſport⸗Verein Rimbach. Dem Antrag des Turnerbundes Jahn Oggersheim konnte entſprochen und ihm die Durchführung der Gau⸗ meiſterſchaften am 17. Mai 1931 übertragen werden. Der nächſte Gautag findet ebenfalls in Oggersheim ſtatt. K. O. Die Termine der Oberliga im Ringen 11. Jaunar: Germania Weingarten— J. Athletenklub Pirmaſens.— 18. Januar: Sp. V. Freiburg⸗Haslach— Germania Weingarteu.— 25. Januar: J. Athletenklub Pirmaſens— Sp. V. Freiburg⸗Has lach.— 1. Februar: I. Athletenklub Pirmaſens— Germania Weingarten. 8. Februar: Germania Weingarten— Sp. V. Freiburg⸗ Haslach.— 15. Februar: Sp. V. Freiburg⸗Haslach gegen I. Athletenklub Pirmaſens. Auch in dieſem Jahre wird die kampfſtarke Ger manda Weingarten dem Deutſchen Exmeiſter Pirmaſens ſchwer zu ſchaffen machen und es erſcheint ſehr fraglich, ob ſich Pirmaſens wieder an die Spitze des Kreiſes durchrin⸗ gen wird, zumal auch Freiburg⸗Haslach ein nicht leicht zu ſchlagender Gegner iſt, dem man beſonders an ſeinem Platze Ueberraſchungen zutrauen kann. An Kampferfahrung und Härte ſind Pirmaſens und Weingarten ihrem Gegner von Oberbaden weit voraus. Der erſte Kampf am Sonntag führt gleich die beiden ſtärkſten und langjährigen Rivalen, Germania Weingarten und I. Athletenklub Pirmaſens zu⸗ ſammen. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß Pirmaſens die Punkte in Weingarten laſſen muß. Jubiläums⸗Skiwettläufe in Schonach Die Ortsgruppe Schonach im Ski⸗Club Schwarzwald feiert dieſen Winter ebenſo wie eine Anzahl anderer Orts⸗ gruppen, darunter auch Triberg, ſein Beſtehen über 25 Jahre. Aus dieſem Anlaß wird Schonach Jubiläumsſki⸗ wettläufe veranſtalten, die am 11. Jannar ſtattfinden ſollen. Vormittags 9 Uhr erfolgt der allgemeine Langlauf für alle Klaſſen, woran ſich um 11 Uhr der Jubiläums lauf ſpeziell für die Gründer anſchließt. Danach folgt vormittags noch der Damenlauf. Der Nachmittag ſieht um 13.30 Uhr den Geländelauf vor, an den ſich die Sprungläufe anſchließen. Sonntag abend um 7 Uhr wird man mit einem Fackelzug zum Friedhof und dortiger Gedächtnisfeier der Gefallenen und Dahingegangenen gedenken. Der Tag ſchließt ab mit der Preisverteilung um 20.00 Uhr im Rebſtock, wo einſt⸗ mals die Ortsgruppe gegründet wurde und Gründungs⸗ feier. Die Schneeverhältniſſe ſind für die Langläufe, Damenlauf und Geländelauf derzeit gut, für den Sprung⸗ lauf wird die Durchführung noch von der weiteren Geſtal⸗ tung der Schneelage abhängen. Am die Halbſchwergewichlsmeiſterſchaft in der Kölner Rheinlandhalle Piſtulla bleibt Meiſter— Heuſer kämpft nur unentſchieden Obwohl die beiden Sporthallen Weſtdentſchlands am Freitag abend wieder mit einem beſonders wertvollen ſport⸗ lichen Ereignis verſchiedener Art aufwarteten, war von einer Konkurrenz nichts zu merken. Zu den inter⸗ nationalen Boyr kämpfen in Köln hatten ſich etwa 6000 Perſonen eingefunden, ſodaß die Rheinlandhalle gut beſucht war. a Die erſten Rahmenkämpfe boten nicht allzuviel. Klin tz⸗ Köln ſchlug den Franzoſen Barreiro über 6 Runden verdient nach Punkten; dagegen war im Fliegengewichts⸗ treffen zwiſchen Schäfer Dortmund und Prud⸗ homme ⸗Frankreich das Unentſchieden etwas ſchmeichel⸗ hafter für den jungen Deutſchen, der ſich mit feines größeren Angriffsluſt bald die Sympathie des Publikum erobert hatte. Eine Enttäuſchung bildete der Franzoſe Battonet gegen den Kölner Beſſelmann. Battonet mußte be⸗ reits in der erſten Runde zweimal zu Boden und ſchon in der zweiten Runde folgte das Ende, da der Ringrichter den ungleichen Kampf beim dritten Niederſchlag zugunſten Beſſelmanns ſtoppte. Nach der Pauſe folgte der Hauptkampf zwiſchen Piſtul la⸗ Berlin(157 Pfund) und dem Bonner Heu⸗ er(154 Pfund), wobei es um die deutſche Halbſchwerge⸗ wichtsmeiſterſchaft ging Der Kampf beginnt wie erwartet mit ſtürmiſchen Angriffen des Herausforderers Heufer. Piſtulla iſt vorſichtig, deckt ausgezeichnet, beweiſt größere Technik und beſſere Beinarbeit und weicht allen ſchweren Schlägen aus. Die beiden erſten Runden ſind ausgeglichen. Die dritte Runde treibt Heuſer, Piſtulla boxt nur defenſin und ſchlägt aus der Deckung heraus. Die vierte Runde bringt heftigen Schlagwechſel. In der fünften iſt Piſtulla leicht angeſchlagen, Heuſer fetzt aber nicht nach und vergibt ſeine beſte Chance. Alle drei Runden wie die ſechſte ſind für Heuſer. Die ſiebente ſieht Piſtulla im Kommen, er landet aber wirkungsloſe Treffer. Die achte und neunte Runde gehören wiederum Piſtulla, der zuſehends beſſer wird. Auf einen linken Haken ſcheint Heuſer benommen. ich in der zehnten Runde iſt Piſtulla der Angreifer, Heu⸗ ſer nimmt aber tapfer alles, was kommt. Die elfte und zwölfte Runde gehören wider Erwarten Heufer, der wieder zu wilden Angriffen übergeht. Heuſers Punktvorſprung iſt zu klein, um Ptiſtulla die Meiſterſchaft zu entreißen. Das Urteil lautet auf Unent⸗ ſchieden. Immerhin hat Heuſer bewieſen, daß er der Mann dazu iſt, Piſtulla um ſeinen Titel zu bringen, wenn er erſt einmal alle Hemmungen überwunden hat und keine Chancen mehr vergibt. Der kurz über lang ſtattfindende Revauchekampf kann für Piſtulla leicht einen anderen Aus⸗ gang nehmen, wenn er ſich nicht beſſer vorſteht. 0 Das Intereſſe am Jußballſport in Deutlſchland Unbeſtritten iſt das Fußballſpiek Deutſchlands Volks⸗ sport. Nicht nur, daß der Deutſche Fußballbund mit ro. einer Million Mitglieder der weitaus ſtärkſte deutſche Sportver⸗ band iſt, noch weit größer ſind die Zuſchauermengen, die Sonntag für Sonntag bei Fußballſpielen aufzuweiſen ſind. Unſere Darſtellung zeigt den 5 Auſſchwung der Bewegung innerhalb von 25 Jahren. 1905 beſtand der Baltenverband noch nicht, in den übrigen Verbänden wa⸗ ren die Ziffern ebenfalls gering. Insgeſamt zählte der geſamte Bund im Jahre 1905 nur 13 644 Mitglieder. Pom⸗ mern iſt in der Tabelle noch zum Baltenverband gezählt, obwohl inzwiſchen der Anſchluß an Brandenburg erfolgte. Die Pommern bilden mit etwa 15 000 Mitgliedern einen beſonderen Kreis innerhalb Brandenburgs, ſo daß der Baltenverband, zu dem nur noch Oſtpreußen, Danzig und Grenzmark gehören, über etwo 22 500 Mitglieder verfügt. DSogeslalecicles Samstag, 10. Januar Nationaltheater:„Peterchens Mondfahrt“, Märchenſpiel von Gerdt v. Baſſewitz, Anfang 16 Uhr.—„Sturqm im Waſſerglas“, Komödie von Bruno Frank, Miete B 18, Anfang 20 Uhr. Roſengarten— Verſammlungsſaal: Ausſchuß für Volks⸗ muſikpflege, zweiter Studienobend. Gaſtſpiel von Dr. Erich Fiſcher, Hauskomödien„Das Amulett“ und„Der Herr Vortragende Rat“, 20,15 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigung⸗ Apollo⸗Thegter: Gaſtſpiel Irene von Palaſty in„Jim und Jill“, Anfang 20 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Stürme über dem Mont⸗ blanc“.— Univerſum:„Einbrecher“.— Scho u⸗ burg:„Stürme über dem Montblanc“.— Gloria⸗ Palaſt:„Dreigeſpann der Stehe“.— Scalo⸗ Theater:„Der Schuß im Tonfilm⸗Atelier“.— Roxy⸗Theater:„Walzer im Schlafcoups“. Capitol:„Cyankali“.— Pablaſt:„Cyankali“, Sechens würdigkeiten: Geöffnet täglich von 10—183 Uhr und Sonntags von 11—17 Uhr durchgehens. — Muſcum für Natur⸗ und Völkerkunde im Jeng⸗ haus: Sonntag vormittags von 11 bis 13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr Freitag 17—19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags(mit Ausnahme Montags) von 10—13 und 14-16 Uhr, on Sonn⸗ und Feiertagen von 11—16 Uhr durchgehend. a Schloßmuſenm: 14-16 Uhr; Chetredatteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. B. Meißner Feuilleton: Dr. Ste an Kapſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelstefl: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mis⸗ teilungen Jakob Faude, ſüämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannbeim R 1.—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewühr— Rückſendung erfolgt nut del Rückporto eee eee eee eee eee eee ee eee Zur Beſeitigung von Magenſtörungen Magenſtörungen ſind oft auf übermäßige Magenſäure zurückzuführen. Dadurch entſtehen ſaure Gaſe, die das unbehagliche und oft ſehr ſchmerzhafte Gefühl der Schwel⸗ lung und des Vollſeins hervorrufen. Zur Vorbeugung mie auch zur Beſeitigung von Magenſtörungen nehme man einen halben Teelöffel voll Biſerirte Magneſia oder zwei bis drei Tabletten in Waſſer, und zwar nach den Mahlzeiten oder ſobald man Schmerzen verſpürt. Biſerirte Magneſia neutraliſiert die Säure, verhütet Sodbrennen und die Bildung von Winden und Blähungen und ſichert geſunde, ſchmerzloſe Verdauung. Alle Apotheken führen Biſerirte Magneſta. Beſorgen Sie ſich noch heute eine Packung davon, und Sie werden von Verdouungs beſchwer⸗ den und Magenſtörungen befreit fein. W. 18 X Nass STAR N 1 Süd weſte Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Zeitung Samstag, 10. Januar 1931 Aus Baden Geh. Kommerzienrat Julius F. * Heidelberg, 9. Jan. Hier iſt heute mittag 1 Uhr der frühere Direktor der J. G. Farbeninduſtrie, Ge⸗ heimer Kommerzienrat Dr. Paul Julius, geſtor⸗ ben. Julius iſt 69 Jahre alt geworden und war bis vor einigen Jahren eine der führenden Perſönlich⸗ keiten der J. G. Farbeninduſtrie bezw. vorher der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik in Ludwigshafen⸗ Oppau. Schwerer Zuſammenſtoß * Leimen bei Heidelberg, 9. Jan. Am Donnerstag abend gegen 7 Uhr ſtieß ein nach Wiesloch fahrender Perſonenwagen mit einem Pferdefuhrwerk aus un⸗ geklärter Urſache zuſammen. Die Deichſel des Fuhrwerks durchbohrte das Auto, wo⸗ durch die zwei Inſaſſen verletzt wurden. Der Einbrecher verhaftet * Lauda, 8. Jan. Der Einbrecher, der vor einiger Zeit in der Gaſtwirtſchaft Rieger hier und in Sonderried große Diebſtähle verübte(in Lauda fielen ihm 320 Mk., in Sonderried 930 Mk. in die Hände), wurde in Bad Mergentheim in der Perſon des Dienſtknechtes Albert Hepp aus Glashofen in Bayern verhaftet. Es werden ihm noch weitere Einbrüche zur Laſt gelegt. Von religiöſem Wahnſinn befallen * Freiolzheim(Amt Raſtatt), 8. Jan. Von reli⸗ giöſem Wahnſinn befallen wurde ein im Spät⸗ jahr gewählter Gemeinderat, der in der Nacht zum Sonntag den Ortsgeiſtlichen wiederholt um Abhal⸗ tung eines Gottesdienſtes erſuchte. Man ſchaffte den Bedauernswerten, der auch Nachfolger des bis⸗ herigen Oberbürgermeiſters werden wollte, nach einer Heilanſtalt. Aus der Gutach gerettet * Neuſtadt i. Schw., 9. Jan. Beim Rodeln ge⸗ riet am Mittwoch nachmittag das Kind Hermann der Familie Bauer hier in die Gutach und wurde von der ſtarken Strömung des zurzeit viel Waſſer führenden Fluſſes fortgeriſſen. Unter eigener Le⸗ bensgefahr rettete der 20 Jahre alte Sohn Albert des Maſchiniſten Kohlmann den ſchon 100 Meter weit abgetriebenen Knaben, wobei er ſelbſt einmal von der Strömung in die Tiefe geriſſen wurde. ** 2 Von der Bergſtraße, 9. Jan. Der heurige Vor⸗ winter war verhältnismäßig mild. Auf den nahen Hofgütern konnte die Zuckerrübenernte kurz vor Weihnachten gut beendet werden. In den Gärten, in denen die Winterkohlarten ſich friſch weiter⸗ entwickeln, konnte man das Umgraben vollends erledigen und im Felde das Tiefpflügen fortſetzen. Der Pflug wurde noch nicht roſtig. An manchen Sträuchern und Bäumen iſt ſchon das Anſchwellen der Knoſpen zu bemerken. Die Prophezeihung eines ſtrengen Winters hat ſich bis jetzt nicht erfüllt. Viel⸗ leicht holt der Nachwinter das Verſäumte noch eini⸗ germaßen ein und beſchert uns einige Wochen Froſt⸗ halle, wie ſte heißt, abgehalten werden. Die Bau⸗ Weiſe in Orduung gebracht und allmählich vervoll⸗] Rhein Pegel 6. 7. 8 910 Neckar ⸗Mege 7 6 10. und Winterwetter. Das wäre inſofern von Nutzen, tätigkeit in der Stadt war im letzten Jahre etwas ſtändigt wird. Mosbach, am Eingang in das badiſche] Fafe eee de i bee e um die zu frühe Vegetation in der Pflanzen⸗ geringer gegenüber früheren Jahren. Die Stadt er. Frankenland und des badiſchen Odenwaldes gelegen, i Aan ee 186 welt zurückzuhalten, da durch das Gefrieren der Erd⸗ ſtellt 3. Zt. ein neues Poſtgebäu de im Werte von wird beſtrebt ſein, auch im Jahre 1931 die mißlichen Maxan.41550.96.85 463 Heiden 110 1100 22 8 boden für den ſpäteren Anbau immerhin viel ge⸗ 250 000, das im Laufe des Frühfahres fertig ſein Verhältniſſe der kriſenhaften Gegenwart zu ,,* 5 winnt. ſoll. Im alten Jahre erwarb die Stadt das Elek⸗ winden. Köln.168.855.62 5,07 4,81 5 77/ y y XTX... AA— 8 Goltesdbienſt- Ordnung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 11. Jannar 1931 F In allen Gottesdienſten Kollekte für die Aeußere Miffton. Trinitatiskirche:.30 2 Vikar Stober; 10 Predigt, Pfarrer Roſt; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Mill. 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Renz; 3 Taubſtummengottesdienſt im Konfirmandenſaal. h 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Eckert, eckarſpitze: 10 Predigt, Vikar Stober; 11 Kindergottes⸗ dienſt, Vikar Stober. Konkordienkirche: 10 Predigt, Vikar Karle; 11.13 Kinder⸗ e Vikar Karle; 11.15 Chriſtenlehre f. Knaben, irchenrat Maler; 12 Chriſtenlehre f. Mädchen, Kirchen⸗ rat Maler; 6 Predigt, Kirchenrat Maler. Ehriſtuskirche: 10 Predigt, Pfarrer Mayer; 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Dr. Barner; 11.15 Chriſtenlehre, Pfr. Dr. Hoff u. Pfr. Mayer; 6 Predigt, Vikar Dr. Barner. Neu⸗Oſtheim: 10 Predigt, Vikar Schmitt; 11 Kindergottes⸗ dienſt, Vikar Schmitt. Friedenskirche: 10 Predigt, Vikar Schweikhart; 412 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Schweikhart; 6 Predigt, Miſſ. Keller. Johanniskirche: 10 Predigt, Pfarrer Joeſt; 11.15 Chriſten⸗ lehre, Pfarrer Joeſt; 11.15 Kindergottesdienſt, Pfarrer Emlein; 6 Predigt, Pfarrer Emlein. Lutherkirche: 10 Predigt, Pfarrer Jundt; 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Vilar Ratzel; 11.15 Chriſtenlehre f. Knaben und Mädchen, Pfarrer Jundt und Pfarrer Frantzmann; 8 Miſſionsgottesdienſt, Miſſionar Keller. Melauchthonkirche: 10 Predigt, Pfr. Rothenhöfer; 11 Kin⸗ dergottesdienſt, Vikar Hörner; 11 Chriſtenlehre, Pfarrer Rothenhöfer u. Pfarrer Heſſig; 6 Predigt, Pfr. Heſſig. Neues Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfr. Kiefer. Diakoniſſenhaus: 10.30 Miſſionsgottesdienſt, Miſſ. Keller. Heinrich⸗Lanz⸗Krankenhaus: 10.30 Predigt, Vikar Sieber. Feudenheim: 10 Predigtgottesdienſt, Miſſtonar Krampf aus China: 11.15 Kindergottesdienſt, Pfarrer Mutſchler;.15 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Mutſchler. Käfertal: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Reich; 11.15 Kinder⸗ ottesdienſt Vikar Reich; nachm..30 Chriſtenlehre für kädchen, Vikar Reich. Matthäuskirche Neckarau: 9 Chriſtenlehre der Südpfarrei, Pfarrer Fehn; 10 Predigt, Pfarrer Fehn; 11 Kinder⸗ gottesdienſt der Südpfarrei, Pfarrer Fehn. Rheinau:.30 Predigt, Vikar Jaeger; 10.30 Chriſtenlehre f. Knaben; 11.15 Kindergottesdienſt; 8 Abendͤgottesdienſt. Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Dürr; 10.45 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Dürr; 11.30 Kinder⸗ gottesdienſt, Pfarer Dürr. 5 Seckenheim:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Ebding; 12.30 Kindergottesdienſt, Vikar Ebding; 1 Chriſtenlehre für Knaben, Pfr. Kunz;.90 Miſſionsvortrag, Vikar Becker⸗ Heidelberg:„Der Arzt in der Miſſionsarbeit“. Pauluskirche Waldhof:.45 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Lemme;.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Lemme; 10.45 Kindergottesdienſt, Pfarrer Lemme. Feiertage im Gefängnis * Freiburg i. Br., 8. Jan. Von der Direktion des Landesgefängniſſes Freiburg wird geſchrieben: An⸗ läßlich der zahlreichen Feiertage war die Leitung der drei hieſigen Strafanſtalten auch dieſes Jahr bemüht, den Gefangenen die Feſttage mit etwas Freude zu erfüllen und ihnen über die Eintönigkeit der Beſchäf⸗ tigungsloſigkeit beſſer hinwegzuhelfen. Die Gottes⸗ dienſte in die mit Krippe und Chriſtbäumen ge⸗ ſchmückten Kirche des Landesgefängniſſes wurden teils durch Mitwirkung der Kirchenchöre von St. Martin und der Ludwigskirche, teils durch Violin⸗ vorträge eines Gefangenen verſchönt. Die evangeliſche lithurgiſche Andacht erhielt eine beſondere Note durch die Liedervorträge der Freiburger Konzert⸗ und Orernſängerin, Fräulein Erna Walther. Nach⸗ dem im Anſchluß an dieſen Gottesdienſt die Gefan⸗ genen in ihre Zellen zurückgekehrt waren, ſang Fräu⸗ lein Walther in der Mittelhalle der Anſtalt drei weitere Lieder, die auf die Inſaſſen tiefen Eindruck 1. cten. Auch ſonſt war die mit zahlreichen grünen Tannen geſchmückte Halle der Schauplatz mancher er⸗ hebender Darbietungen, ob es ſich nun um die Choral⸗ muſik des Bläſerquartetts vom evang. Vereinshaus oder um das Weihnachtslied des Kirchenchors St. Martin, ob es ſich um Männerchöre der Eintracht, des Liederkranz Herdern oder der Sängerrunde Immen⸗ tal oder um des Freiburger Handharmonikaklubs handelte. Poſtinſpektor Reichmann erzählte an Hand intereſſanter Lichtbilder den Gefangenen von ſeinen Faltbootfahrten. Anſtaltsoberlehrer Wohlfarth hielt einen Lichtbildervortragüber ſeine Kriegserlebniſſe in den Dolomiten. Brief aus St. Mosbach, 9. Jan. An der Kreis⸗ und Amtsſtadt Mosbach mit ihren 4700 Einwohnern geht die harte Zeit auch nicht ſpur⸗ los vorbei. Die Geſchäftswelt iſt auf Gedeih und Verderben an die Bauernſchaft des Bezirks ge⸗ bunden. Hat der Bauer Geld, ſo gehen die Mos⸗ bacher Geſchäfte. Der Landwirt führt Früchte nach Mosbach und die Bauersfrau, die mitfährt, ſetzt einen Teil des Geldes in Waren um. Im ver⸗ gangenen Herbſt und jetzt im Winter iſt dies anders. Die Landwirte kamen ſehr, ſehr wenig. Entweder waren die Früchte verhagelt oder die Ernte fiel ſo ſchlecht aus, daß an einen Verkauf nicht zu denken war. Noch nie wurden auf den Ortſchaften ſo viel Hypotheken eingetragen, wie dieſen Winter, Meiſtens waren es die Warenſchulden, die der Land⸗ wirt nicht zahlen konnte, weil er keine Einnahmen hatte. Die Geſchäftswelt in Mosbach hat alſo allen Grund, zu klagen, vielleicht bringt das neue Jahr hierin eine Beſſerung. Weil die Kreisſtadt Mosbach größtenteils von der Landbevölkerung lebt, war die Stadtverwaltung be⸗ müht, daß die neue Viehhalle der unterbadi⸗ ſchen Fleckviehzuchtgenoſſenſchaften hier in Mos⸗ bach zum Preiſe von 170000/ erſtellt wurde, wozu die Stadt einen namhaften Beitrag leiſtete. Der Herbſtmarkt konnte bereits in der neuen Markt⸗ Wiederbelebung der Zigarreninduſtrie * Wiesloch, 8. Jan. Geſtern hat die Zigarren⸗ fabrik P. J. Landfrie d⸗Heidelberg in ihren Filialen Dielheim Rot und Kronau den Betrieb in beſchränktem Umfang wieder aufnehmen laſſen. Wie man hört will die Firma auch in ihren übrigen Filialen im Bezirk demnächſt wieder ihre Arbeiter beſchäftigen. Sämtliche übrigen Zigarren⸗ fabriken des Bezirks ſind noch geſchloſſen. Es beſteht wenig Ausſicht, daß die Fabriktore in nächſter Zeit wieder geöffnet und ſämtliche 5000 Tabakarbeiter des Wieslocher Bezirks wieder eingeſtellt werden. * 2 Heddesheim, 8. Jan. Die hieſigen Ortsvereine bemühten ſich auch in dieſer wirtſchaftlich ernſten Zeit ihren Mitgliedern eine Weihnachts ver⸗ anſtaltung zu bereiten. So hat der Krieger⸗ bund in den Hirſchſaal eingeladen, wo die Jungen einige paſſende Theaterſtücke gut zur Aufführung brachten. Die anſchließende Tanzgelegenheit wurde reichlich ausgenützt. Die Schützengeſellſchaft hielt ihre Weihnachtsfeier am Samstag Abend im „Engel“ mit einem Schützenball ab. Bei dieſer Ge⸗ legenheit wurde auch der ſchon im verfloſſenen Sommer durch beſonders angeſetztes Schießen be⸗ ſtimmte„Schützenkönig“ mit der ſilbernen Kette dekoriert und in Amt und Würde eingeführt. Das Glück hatte diesmal wiederholt das alte ver⸗ diente Mitglied Joſ. Haag. Beide Veranſtaltun⸗ gen waren gut beſucht und verliefen befriedigend. * Ettlingen, 8. Jan. Im Wege der Zwangsver⸗ ſteigerung ging das Anweſen der Witwe J. Kunz zum Preiſe von 6800 Mark an die Brauereigeſell⸗ ſchaft über. Der Auſchlag war 18 000 Mk. trizitätswerk vom Kreiſe Mosbach gegen Tauſch eines Dienſtgebäudes, in dem, wie man hört, die Kreiswinterſchule unterge⸗ bracht werden ſoll, die auch noch kein eigenes Heim hat. Die Lichtverhältniſſe und Waſſerverſorgung wurden weſentlich verbeſſert. Die Kreis⸗ und Amtsſtadt Mosbach iſt vornehm⸗ lich auch Schulſtadt. Das Realgymnaſium erfor⸗ dert jährlich einen Zuſchuß von etwa 50 000, die Volksſchule etwas mehr wie die Hälfte. Da über die Hälfte der Schüler im Realgymnaſium von auswärts kommen, ſo erhellt ſich daraus die Wichtigkeit dieſer Schule für den ganzen Bezirk. Eine Bezirks⸗ Gewerbeſchule und eine Landwirtſchafts⸗ ſchule vervollſtändigen das Schulbild. Es iſt der Stadt Mosbach hoch anzurechnen, daß ſie mit großen fianziellen Opfern ihr geſamtes Schulweſen in Ord⸗ nung hält. Die kulturelle Fortbildung der Ein⸗ wohner liegt in Händen der„Badiſchen Hei⸗ mat“, der Süddeutſchen Bühe und der Vereine, die all beachtenswerte Vorträge und Theaterſtücke und muſtkaliſche Aufführungen dem immer dankbaren Publikum bieten. Das Bild unſerer Kleinſtadt wäre unvollſtändig, vergäße man das Stadtbild, das unter Leitung von Oberbaurat Dr. Schmieder in Heidelberg, der Bürger und der Stadtverwaltung in ſo vorbildlicher Wochengottesdienſte: Trinitatiskirche: Dienstag abend 8 Andacht, Pfarrer Eckert. Mittwoch vorm. 7 Morgenandacht. Konkordienkirche: Donnerstag abend 8 Andacht, Vikar Dr. Aertz Ehriſtuskirche: Mittwoch abd. 8 Andacht, Vik. Dr. Barner. Friedenskirche: Mittwoch abend.30 Bibelſtunde, Landes⸗ kirchenrat Bender. Johanniskirche: Donnerstag abend 8 Andacht, Pfr. Joeſt. Lutherkirche: Mittwoch abend 8 Andacht, Pfarrer Jundt. Melauchthonkirche: Mittwoch abend 8 Bibelſtunde, Pfarrer Rothenhöfer. Fendenheim: Donnerstag abend 8 Andacht, Pfr. Mutſchler. Käfertal: Donnerstag abend.45 Andacht, Vikar Reich. Matthäuskirche Neckarau: Donnerstag abend.30 Wochen⸗ ottesdienſt, Pfarrer Fehn. 3 Rheinau: Donnerstag abend 8 Abendgottesdienſt. Sandhofen: Donnerstag abend 8 Wochengottesdienſt, Pfarrer Dürr. Pauluskirche Waldhof: Mittwoch abend.90 Andacht im Konftrmandenſaal, Vikar Littwin.. 5 Wallſtadt: Donnerstag abd. 8 Wochenkirche i. Gemeindehs. Die Chriſtengemeinſchaft Bewegung zur religiöſen Erneuerung. vormitt. 10 im Rückgebäude U 6. 11(lam Ring): Die enſchenweihehandlung löffentl. Gottesdienſt und Predigt). Mittwoch 20.15 in U 6. 11:„Der Menſch und die Sterne“, Vortrag von Pfarrer H. v. Sxkerſt. Diens⸗ tags u. Freitags vorm. 9 in der Kapelle des Hch.⸗Lanz⸗ Krankenhauſes, Lindenhof: Menſchenweihehandlung. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften Enaugl. Verein für innere Miſſion A.., Stamitzſtraße 15 (Inſp. Stöckle: Sonntag 3 allgemeine Verſammlung. Donnerstag.15 Bibelſtunde.— K 2, 10(Stadtmiſſionar Keidel): Sonntag 8 Verſammlg., Dienstag 8 C. V. j.., Donnerstag.00 Bibelſtunde.— Schwetzingerſtraße 90 Stadtmiſſ. Olpp): Sonntag 3 Verſammlung. Donnerstag .00 Bibelſtunde.— Neckarau, Fiſcherſtr. 31(Stadtmiß. Welk): Sonntag.00 Verſammlg. Dienstag.15 Bibel⸗ ſtunde.— Rheinau, Däniſcher Tiſch: Sonntag 3 Verſamm⸗ lung. Mittwoch.15 Bibelſtunde.— Bellenſtraße 52: Sonntag 8 Verſammlung. Freitag.15 Bibelſtunde.— Pfingſtberg, Herrenſand 42: Donnerstag alle 14 Tage.15 Bibelſtunde.— Sandhofen, Kinderſchule: Sonntag.00 Sandhofen Verſamml.,.80 Luzenb., Dienstag 8 Waldhof. Mittwoch 8 Sandhofen. Freitag.30 Luzenberg Bibelſtd. Feudenheim, unt. Kinderſchule: Sonntag 8 u. Dienstag 8 Bibelſtunde.— Käfertal, Gemeindehaus: Sonntag 8 Ver⸗ ſammlung. Weitere Veranſtaltungen(Sonntagsſchulen, C. V. J.., Jungfrauenvereine) ſind bei jeder Station zu erfahren. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim“. L 11. 4. Sonntag 2 Kinderſtunde; 4 Jugendverein; abends 8 Ge⸗ miſchte Verſammlung. Dienstag abend 8 Männerſtunde, zugl..45 Evangeliſationsvortrag Schillerſchule Almen⸗ hof. Mittwoch abend 8 Gebetſtunde. Donnerstag nachm. 4 Frauenſtunde; abends 8 Bibelkränzchen für fg. Mädchen von 1518 Jahren. Freitag abend 8 Evangeliſations⸗ Sonnta Wallſtadt:.30 Hauptgottesdienſt, Pfr. Marx; 10.30 Chri⸗ ſtenlehre, Pfr. Marx; 11 Kindergottesdienſt, Pfr. Marx. vortrag Pfingſtberg, Oſterſtraße 30. Verein für Jugendpflege„Haus Salem“ e.., K 4. 10. Sonntag 2 Sonntagsſchule; 3 Jungmännerkreis; 4 Ver⸗ ein für junge Mädchen; 8 Evangellſations⸗ Vortrag.— Dienstag 8 Gebetſtunde.— Mittwoch 8 Männerſtunde u. 8 Evangeliſationsverſammlg. Almenhof, Streuberſtr. 46. Donnerstag 4 Frauenſtunde; 8 Blaukreuzverſammlung. Baptiſten⸗ Gemeinde Mannheim, Max⸗Joſeph⸗ Straße 12. Sonntag vormitt..30 Gottesdienſt; 11 Sonntagsſchule; nachm..00 Gottesdienſt;.00 Jugendverein.— Mittwoch abend 8 Gebetsſtunde. Adventgemeinde, J 1. 14. Sonntag abend 8 Vortrag.— Mittwoch abd. 8 Bibelſtunde.— Freitag abd. 8 Jugend⸗ ſtunde.— Samstag vorm. 9 Sabbatſchule; 10 Predigt; nachm. 3 Kindergottesdienſt. Evangeliſche Gemeinſchaft, U 3. 23. Sonntag vorm..30 u. nachm. 4 Predigtgottesdienſt; 10.45 Sonntagsſchule.— Mittwoch nachm. 5 Religionsunterricht; abends 8 Bibel⸗ u. Gebetſtunde.— Donnerstag abend 8 Jugendverein.— Samstag mittag 3 Jugendgruppe. Süddeutſche Vereinigung für Evangeliſation und Gemein⸗ ſchaftspflege([Landesk. Gemeinſchaft!, Lindenhofſtr. 34: Sonntag abend 8 Bibl. Vortrag(Inſpektor Pfr. Grüne⸗ wald, Cannſtatt). Mittwoch 8 Bibelbeſprechung. Sams⸗ tag.15 Männerabend. Jugendbund für E.., a) junge Männer: Sonntag.30 und Dienstag.15: b) Jung⸗ frauen: Sonntag 4 und Donnerstag 8. Knabenbund: Samstag.30 für Knaben von 10—15 Jahren. Blankreuzverein Mannheim I, Meerfeldſtr. 44. Sonntag vorm. 11 Hoffnungsbund Gärtnerſtr. 17; abends 8 Blau⸗ kreuzſtunde Gärtnerſtr. 17.— Montag abend 8 Bibel⸗ u. Gebetſtunde.— Mittwoch nachm. 4 Hoffnungsbund; abd. 8 Blaukreuzſtunde.— Samstag abd. 8 Jungmännerkreis. Die Heilsarmee. C 1. 15. Sonntag vorm..30 Heiligungs⸗ verſammlung; Sonntag u. Mittwoch 8 Heilsverſammlg.; Freitag 8 Heiligungs⸗Verſammlung. Sonntagsſchulen: Sonntag 11 u..30; Mittwoch 5: Donnerst. 4 Liebesbund. Methodiſten⸗ Gemeinde Eben⸗Ezer⸗ Kapelle, Augartenſtraße 26, Sonntag vorm..30 Predigt, Prediger Kehrer; 11 Sonntagsſchule; abds..30 Predigt, Prediger Kehrer. Mittwoch abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde. Donnerstag nachm. 3 Frauenmiſſionsver. Katholiſche Gemeinde Sonntag, den 11. Jannar 1931. Obere Pfarrei(Jeſuitenkirche): Von 6 an Beichtgelegenh.; „Frühmeſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt; .80 Kindergottesdienſt mit Predigt;.30 Hauptgottes⸗ dienſt mit Predigt und Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; 2 Ehriſtenlehre(.45 Chriſtenlehre für den 3. u. 4. Jahr⸗ gang der Jünglinge);.30 Herz⸗ Mariä Bruderſchafts⸗ Andacht mit Segen. St. Sebaſtiannskirche— Untere Pfarrei: 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für die Jünglinge;.30 Andacht zur hl. Familie; 5 Kinder⸗ krippenfeier mit Predigt, Prozeſſion, Opfer und Segen. Neues Thereſien⸗ Krankenhaus:.15 hl. Meſſe; 8 Sing⸗ meſſe mit Predigt. Heilig⸗Geiſt⸗ Kirche: 6 Beichte und hl. Meſſe; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11 hl. imſchau 142. Jahrgang/ Nummer 18 U Aus der Sfalz Der Pfälzer Sängerbund beim Sängerfeſt 1933 * Ludwigshafen, 8. Januar. Die„Deutſche Sängerbundeszeitung“ brachte im Dezember neben einem Feſtaufruf die geſchäftliche 0 Aufforderung, daß alle Sängerbünde, die gelegentlich 1 des großen Bundesfeſtes im Jahre 1932 geſondert aufzutreten wünſchen, bis 15. Februar nächſthin ihre vorläufige Anmeldung getätigt haben müßten. Die Vorträge der Einzelbünde ſollen wieder in die drei Hauptaufführungen eingebaut oder in die große Feſt⸗ halle gelegt werden, die einſtens den Geſangswett⸗ ſtreiten gedient hat. Der Pfälziſche Sängerbund hat nach dem Antrag ſeines Muſikausſchuſſes in der Mit⸗ gliederverſammkung am 30. November 1930 beſchloſ⸗ ſen, ſich am Frankfurter Sängerfeſt mit einem geſchloſſenen Chorvortrag zu beteiligen. Nun fordert die Bundesleitung der Vereine, Grup⸗ pen und Gaue zu möglichſt zahlreicher Beteiligung auf, damit der Pfälziſche Sängerbund als Nachbar⸗ bund eine würdige choriſtiſche Vertretung aufſtellen kann. In dieſen Tagen gehen die Meldezettel an ſämtliche Bundesvereine in der Pfalz hinaus. Wenn die endgültige Beteiligungsſtärke feſtſteht, dann kann der Muſikausſchuß ſich mit der Aufſtellung des Chor⸗ Programms beſchäftigen. Aus Messen Kommuniſtenverhaftungen in Bensheim * Bensheim a. d.., 9. Jan. Die Unterſuchung der Zuſammenſtöße auf dem Schönenberger Sport⸗ platz, wo es am vorigen Sonntag zu einer ſchweren Schlägerei ziſchen Nationalſozialiſten und Kom⸗ muniſten kam, hat zur Ver haftung von acht An⸗ gehörigen der Bensheimer Ortsgruppe der KPD ge⸗ führt. Unter den Verhafteten befinden ſich die Orts⸗ gruppenführer Hammel und Zöller. Letzterer wurde erſt dieſer Tage von dem Bezirksſchöffengericht Darmſtadt wegen Beteiligung an den Ausſchreitun⸗ gen vor dem Bensheimer Rathaus zu vier Monaten Gefängnis verurteilt.— Das neue Verfahren lautet kuf Landfriedensbruch. i* 9 * Lampertheim, 8. Jan. Im„Rheiniſchen Hof“ wollte die N. S. D. A. P. eine Proteſtverſamm⸗ lung gegen die Maßnahmen des Staatskom⸗ miſſars abhalten. Gleich zu Beginn verſchafften ſich jedoch Kommuniſten, die die Zahlung des Un⸗ koſtenbeitrages verweigerten, gewaltſam Zutritt. Es kam zu einer Schlägerei, bei der es Vey⸗ letzte gab. Der Saal mußte geräumt werden. Die Verſammlung durfte nicht ſtattfinden. )( Darmſtadt, 9. Jan. Seit Silveſter wird der in den 40er Jahren ſtehende Theater⸗Soufleur Cru ⸗ ſius von hier vermißt. Nach Beendigung der Vorſtellung ließ er ſich einen Fahrplan geben und erkundigte ſich nach den Zügen nach Wiesbaden. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Jannar Meſſe mit Prebigt; 2 Chriſtenlehre für die der n .30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen; 3 Feier der Kin et an der Krippe. St. Peter: Ab 6 Beichtgelegenheit; 7 Frühmeſſe; 8 Sing⸗ meſſe mit Predigt; 10 Hochamt mit Predigt e Chriſtenlehre für Jünglinge;.90 Herz Jeſu⸗An ach mit Ausfetzung und Segen. 1 Liebfranen⸗ Pfarrei: Von 6 an Beichtgelegenheit;.50 Früh ⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit 17.30 Predigt und Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Ehriſtenlehre d. Jünglinge; .30 Andacht zur hl. Familie.. St. Peter und Paul Feudenheim:.30 hl. Beichte; 7 und .15 hl. Kommunion;.30 Kommunion⸗Singmeſſe;.80 Hauptgottesdienſt; 10.15 Chriſtenlehre für Jünglinge; 11 Schſtlergottesdienſt; 2 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. 0 Herz⸗Jeſu⸗K Kirche Neckarſtadt⸗Weſt: 6 Frühmeſſe und Beicht⸗ 15 enheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 redigt und Amt: 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Herz ⸗ Jeſu⸗ Andacht mit Segen. Städtiſches Krankenhaus:.30 Singmeſſe mit Predigt. 2 St. Joſefskirche Lindenhof: 6 Beichtgelegenheit, hl. Mieſe; 7 Kommunionmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt:.30 Pre digt u. Amt; 11.15 Singmeſſe mit Predigt;.30 Ehriſten⸗ lehre f, Jünglinge; 2 Andacht zu Ehren der hl. Familie. St. Jakobuspfarrei Neckaran: 7 Frühmeſſe;.15 Singmeſſe mit Predigt;.15 Ehriſtenlehre für Jünglinge;.45 Hoch⸗ amt mit Predigt; 11.15 Singmeſſe mit Predigt; 180 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Andacht. 1 St. Paul:.15 Singmeſſe mit Predigt, anſchließ. Cheiſten⸗ lehre; 11 Singmeſſe mit Predigt. 9 St. Franziskuskirche Waldhof: 6 Beichte; 7 Kommunion⸗ meſſe mit Frühpredigt;.30 Amt und Predigt in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Uhr Amt und Predigt; 11 Singmeſſe mit Homilie in der Kapelle der Spiegel⸗ fabrik; 11 Schülergottesdienſt mit Singmeſſe u. Predigt; .90 Chriſtenlehre für Jungfrauen u. Veſper;.30 Sonn⸗ tag⸗Abendandacht mit Segen. St. Laurentiuskirche Käfertal:.30 Beichte u. Austeilung der hl. Kommunion;.15 Frühmeſſe; 9 Predigt u. Amk⸗ 11 Schülergottesdienſt m. Predigt;.30 Ehriſtenlehre für Jünglinge; 2 Andacht für die hl. Weihnachtszeit. 55 St. Bartholomäuspfarrki Sandhofen:.30 Beichte;.00 Frühmeſſe mit Kommunion;.30 Schülergottesdtenſt mit Predigt u. Kommunion; 10 Predigt u. Amt; nachm..80 Chriſtenlehre für Jünglinge und Herz⸗Jeſu⸗Andacht. St. Antoniuskirche Rheinau:.90 Beichtgelegenheit; 7900 Frühmeſſe:.15 Amt mit Predigt, darnach Ehriſten lehre für Jünglinge u. Jungmädchen; 11 Schülergottesdſenſt mit Predigt;.30 Andacht zur hl. Familie mit Segen. St. Thereſia vom Kinde Jeſu(Pfingſtberg⸗Hochſtätt, Stat. Seckenheim:.30 Beichtgelegenheit;.30 Frühmeſfe;.30 Amt mit Predigt, darnach Chriſtenlehre für Jünalinge u. Jungmädchen; 5 Andacht zur hl. Familie mit Segen. Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirchf Sonntag vormittag 10 Deutſches Amt mit Predigt. Freireligiöſe Gemeinde Sonntag vorm. 10 Sonntagsfeier, Prediger Dr. K. Weiß über:„Wie meiſtern wir das Schickſal?“ im Volkshaus, Rheingoldſtraße Neckarau. Samstag, 10. Januar 1931 —— DLS Vergleichsverfahren Mannheimer Gummi beendet Kapitalwiedererhöhung nach Kapitaleinſchnitt 10:1 um 400 000„ Vorzugsaktien Nachdem der bekannte Vergleich die gerichtliche Beſtäti⸗ gung erfahren hat, iſt jetzt das gerichtliche Ver⸗ gleichsnver fahren aufgehoben worden. An den Aktionären liegt es nun, dieſen Vergleich in Wirkung treten zu laſſen, die in einer auf 30. Jan. ein⸗ berufenen ab. GV., der Mitteilung gemäß 8 240 B. vom Verluſt von über der Hälfte des AK. gemacht wird, die zur endgültigen Sanierung notwendigen Be⸗ ſchlüſſe zu faſſen haben werden. Die Vorſchläge gehen be⸗ kanntlich dahin, das Stammak tien kapital von .20 Mill. I im Verhältnis 10.1 duſammen zu legen, während die 5000% Vorzugsaktien der Geſellſchaft unentgeltlich zur Verfügung geſtellt werden. Das Banken⸗ konſortium(Dedi⸗Bauk und Delbrück⸗Schickler⸗Berlin) Abernimmt dann nom. 400000 neue Aktien, und zwar mit 8 v. H. Vorrechtsdividende aber ohne Mehr⸗ ſtimmrecht ausgeſtattete 1200 Stück BA. zu 100 4 und 280 Stück zu 1000„. Den alten Aktionären ſoll unter Ausſchluß des geſetzl. Bezugsrechts die Möglichkeit des Bezuges im Verhältnis 14 der zuſammengelegten StA. au paxi gegeben werden. Im übrigen iſt, ſoweit die Aktionäre in der GV. den Vorſchlägen zuſtimmen, was wie ſchon geſagt wiederum die Vorausſetzung für die Wirkſamkeit des Gläubigervergleiches iſt, die Unter⸗ bringung der neuen Aktien nach unferer Kenntnis ſo gut wie geſichert. Die Vorzugsaktien— die Ausgabe von Vor⸗ zugsaktien war zur Gewinnung von neuem haftenden Kapital nicht zu umgehen— werden mit einem Vorrecht dahingehend ausgeſtattet, daß ſie vom jährlichen Rein⸗ gewinn 8 v. H. ihres Nominalbetrages vorweg erhalten, während der Reſt des Reingewin nes gleich⸗ mäßig unter ſämtliche Aktionäre verteilt wird, und daß bei der Liquidation der Geſellſchaft zuerſt die Vorzugsaktionäre, alsdann erſt die Stammaktionäre den Nennbetrag ihrer Aktien ausbezahlt erhalten, wäh⸗ rend der Reſt unter die Vorzugs⸗ und Stammaktionäre nach dem Verhältnis ihres Aktienbeſitzes verteilt wird. Durch den Verkauf der Asbeſtfabrik iſt zugleich eine Aenderung des Firmennamens notwendig ge⸗ worden.(Einzelheiten der TO. ſiehe Anzeigenteil der vorliegenden Nummer.) e Dividendenkürzung bei Courtaulds? Dex ernente Kursſturz der Courtaulds⸗Aktie in London auf 1½¼10 Eſtr. wird dort mit Befürchtungen einer Dividendenkür⸗ dung, möglicherweiſe auf 6 v. H. fürs Jahr(i. V. 10 v. H. fürs Jahr ſteuerfrei) erklärt. Wie bei den feſt⸗ ländiſchen Kunſtſeidenkonzernen, ſei auch mit erheblichen Wbſchreibungen zu rechnen. * Dividendenausfall bei Vogel Draht? Nach dem B. T. erwägt man neueroings in Verwaltungskreiſen eine ſtär⸗ tere Dividendereduktion, möglicherweiſe ſogar einen Divi⸗ dendenausfall(in den letzten 4 Jahren 6 v..). Die Bi⸗ Ianzſitzung dürfte am 20. ds. Mts. ſtattfinden. * Entlaſſungen bei Hutchinſon. Die Mannheimer Gummi⸗ fabrik Etabliſſement Hutchinſon im Induſtriehafen iſt nun durch die Zeitverhältniſſe ebenfalls gezwungen worden, Arbeiterentlaſſungen vorzunehmen. 180 Arbeite⸗ rinnen müſſen entlaſſen werden, ſo daß noch 900 Arbeiter und Arbeiterinnen in der Fabrik beſchäftigt ſind. Der Betriebsrat hat ſeine Zuſtimmung zu den Entlaſſungen gegeben, die durch den ſchwierigen Saiſonübergang bedingt ſind. Seit den Inflationsjahren iſt dies erſtmals eine größere Entlaſſung bei der Firma, die es bisher verſtan⸗ den hatte, Entlaſſungen zu vermeiden. “ Bayeriſche Brauerei Schuck⸗Jaeniſch AG., Kaiſers⸗ kautern. Die GB. vom 9. d. M. ſetzte die Dividende aus 310 277/ Reingewinn auf je 8 v. H. für Stamm⸗ und Vorzugsaktien feſt, überwies der Rücklage 25 000 4, dem Delkrederefonds 10 000/ und beſchloß 32877(i. V. 27 986)„ vorzutragen. In den AR. wurde Dr. Max Heſſe, Direktor der DD.⸗Bank, Filiale Mannheim hinzu⸗ gewählt. Frankenthaler Brauhaus AG., Frankenthal(Pfalz]. Im abgelaufenen Geſchäftsjahr 1929⸗30 war der Bierabſatz zunächſt befriedigend, wurde dann aber infolge der ein⸗ getretenen 50proz. Erhöhung der Reichsbierſteuer und der für den Abſatz ungünſtigen Witterung des vergangenen Sommers ſtark beeinträchtigt. Bekannklich hatte die Ge⸗ ſellſchaft die Landauer Brauhaus A G. im Mai durch Fuſlon erworben, fedoch kommt für das abgelau⸗ ſene Geſchäftsjahr dieſe Fuſion noch nicht zur Auswirkung. Nach Abzug der Abſchreibungen in Höhe von 196 771. verbleibt von dem 367 363 ¼ betragenden Betriebsüber⸗ ſchuß ein Reingewinn von 212176, leinſchließlich 41.584 Mark Vortragl. Hiervon gelangen 12 v. H. Dividende, Einſchließlich 8 v. H. Superdividende zur Verteilung. 20 000„ werden dem geſetzlichen Reſervefonds, 25 000 dem Rücklagenkonto für Außenſtände und 14000„ dem Erneuerungskonto zugewieſen. Zum Vortrag auf neue Rechnung 20 496 l. 7 * Frachtverbilligung für Kali ſchon ab 12. Jannar. Das Deutſche Kaliſyndikat hat beſchloſſen, ſeinen Abnehmern ſchon ab 12. Januar die vom 1. Februar ab von der Reichsbahn beabſichtigte Frachtermäßigung aus eigenen Mitteln zukommen zu laſſen. Praktiſch tritt damit die Frachtverbilligung durch Herabſetzung der Düngemittel ⸗ Frachten bereits mit dem genannten Tage in Kraft. WIR TSO der Neuen Mannheimer Zeitung Amerila ſtützt ſeine Weizenpreiſe Regierungshilfe für kanadiſche und auſtraliſche 5 erwartet/ Verzehr⸗ und Bier⸗ ſteuer beeinträchtigen Braugerſtenabſatz/ 20 v. H. aatmaiseinfuhr freigegeben/ Befeſtigte Hartweizengrießpreiſe Am Weltweizenmarkt fährt das amerika⸗ niſche Farmamt fort, den Markt in den Ver einig⸗ ten Staaten zu ſtützen mit dem Ergebnis, daß ſich allmählich ein ganz unnatürlicher Preisunter⸗ ſchied zwiſchen Chicago einerſeits und Winnipeg und Liverpool andererſeits herausgebildet hat. Die zwei letztgenannten Märkte haben jetzt das ſeit vielen Jahren niedrigſte Preisniveau für Weizen erreicht. So notiert Winnipeg zurzeit per Buſhel zu 60 lbs. (1 lb.= 453,6 Gramm) 56 Dollarcents per Mai⸗ lieferung, während in der gleichen Vorjahrswoche die Nottz auf 143¾ Dollareents ſtand. In Liverpool lautet die Notiz per 100 Ibs.(= 45,36 Kg.) auf 4 ſh. 4% d lim Vorjahr 9 fh. 10), in Chicago dagegen ſteht Mai⸗Lieferung per Buſhel auf 817(in der glei⸗ chen Vorjahrswoche 133½) Dollarcents. Trotzdem zögern die europäiſche Spekulation wie das Mühlen⸗ gewerbe mit Käufen im Hinblick auf die Möglichkeit baldiger größerer Verſchiffungen aus Argentinien und Auſtralien. Auch muß mit der Möglichkeit wei⸗ teren ruſſiſchen Angebotes gerechnet werden. Der kanadiſche Weizenppol rechnet auf regierungs⸗ ſeitige Unterſtützung, doch iſt darüber Beſtimmtes noch nicht bekannt geworden. Die argentini⸗ ſche Regierung ſchätzt die diesmalige Weizenernte auf 34 Millionen qrs.(1 Quarter Weizen= 217,73 Kg.) gegen 17,2 Millionen qrs. in 1929 und 98,5 Mil⸗ lionen ars. in 1928. Dies würde eine verfügbare Exportmenge von 24 Millionen grs. bedeuten, wozu Auſtralien mit einem verfügbaren Exportüberſchuß von 18 Millionen Quarters kommen ſoll, was aller⸗ dings einem Rekord für dieſes Land entſpräche. Die dortigen Farmer agitieren denn auch in Erwartung von Abſatzſchwierigkeiten für Regierungsunter⸗ ſtützung, mit welchem Erfolg muß abgewartet werden. An unſeren füddeutſchen Märkten iſt das Angebot von verfügbarem ausländiſchem Kraft⸗ weizen bei anhaltender wenn auch unbedeutender Nachfrage allmählich erheblich kleiner geworden und der Preis hat ſich für alte verzollte Ware der neu verzollten mehr und mehr angenähert. Das Angebot in Inlandweizen hat ſtark nachgelaſſen, was bei dem hohen Beimahlungszwang von 80 v. H. nicht zu verwundern iſt. Man glaubt in Fachkreiſen allgemein, daß die Regierung bald ge⸗ nötigt ſein wird, die Quote mangels inländiſchen Materials herabzuſetzen und dann auch eine Er⸗ mäßigung des hohen Eingangszolles für Weizen ein⸗ treten zu laſſen, weil man annimmt, daß ſich die Ver⸗ hältniſſe ſtärker erweiſen werden als die politiſche Einſtellung. Die letzten Forderungen für in Mann⸗ heim greifbaren Auslands weizen ſtellten ſich auf 35,50— 36,50„, für Inlandweizen aus Pommern auf 28,60, Sachſen⸗Saale⸗Weizen 28,70, oſtpreußiſchen Weizen 28,10, in Mannheim disponib⸗ len badiſchen Weizen auf 27,50, für dergl. unter⸗ fränkiſchen auf 27,75 l. Roggen konnte als gut behauptet bezeichnet werden, die Zufuhren darin zum hieſigen Markte waren nicht mehr beſonders groß. Gefordert wur⸗ den für in Mannheim greifbare Ware zuletzt 17,75 bis 18,25 /, je 100 Kg. Der Abſatz in Braugerſte, für die in beſten Qualitäten die Preiſe angezogen hatten, weil infolge der Zollverhältniſſe keinerlei Wettbewerb vom Aus⸗ land mehr möglich iſt, iſt inzwiſchen wieder ſchwächer geworden. Man rechnet mit einem weiteren Rück⸗ gang des Bierabſatzes als Folge der Verzehrſteuer, der Erhöhung der Bierſteuer und des dadurch er⸗ höhten Weinkonſums. Vorratskäufe auf längere Sicht erfolgen nicht, ſondern man deckt nur den je⸗ weiligen nächſten Bedarf. Der Preis für Durch⸗ ſchnittsqualitäten ſtellt ſich unverändert auf 22,00 bis 24,00 /, Ausſtichqualitäten werden weiterhin über dieſer Notiz bezahlt; Induſtriegerſte erzielte etwa 19,75—20,50 /, Parität Mannheim. Futtergerſte war etwas billiger mit 19,00 19,75 /, je 100 Kg, frei Mannheim, erhältlich. Hafer ſcheint ſich etwas knapper zu machen, ins⸗ beſondere bleibt das Angebot aus Baden und Würt⸗ temberg klein. Die Umſätze vollzogen ſich auch in den letzten 14 Tagen auf bisheriger Preisgrundlage von Die Vörſenwoche Mißtöne im Reigen der Bilanzen Litten die Börſen im Jahre 1930 unter dem Preisſturz der Rohſtoffe und dem ſcharfen Rückgang des Abſatzes für inbuſtrielle Erzeugniſſe, ſo ſteht der Beginn des neuen Jaßres im Zeichen der Folgen dieſer Ereigniſſe, die in den Bilanzen der Erwerbsgeſellſchaften ihren deutlichen Ausdruck finden. In den Kreiſen des Publikums und der Spekulation hatte man ſich zwar auf manche Unannehmlichkeit gefaßt gemacht, die Ueberraſchungen, die aber die Abſchlüſſe einiger führender Geſellſchaften ſeit Jahresbeginn zeigen, ind für die ſchwachen Nerven der deutſchen Börſen doch eine zu ſtarke Belaſtung. Die Dividendenverminderung der Metall⸗Geſell⸗ ſchaf t, Frankfurt a.., und die Abbuchung von 4 Mill. 4 auf die Vorräte dieſes Unternehmens, die Bilanzbereinigung bei der Bemberg⸗ A G. durch Ab⸗ buchung von rd. 15 Mill. 4 auf Beteiligungen ſowie die ſtark herabgeminderten Dividendenhoffnungen bei der Hamburg⸗ Südam. Dampfſchiffahrts⸗Geſ. und der Hanſa waren dazu angetan, jegliche Unterneh⸗ mungsluſt im Keime zu erſticken. Ein bisher noch wenig durchſichtiges Kapitel iſt das der Großbank Dividenden. Daß auch die Banken ihren Tribut an die Ungunſt der Verhältniſſe im vorigen Jahre haben zahlen müſſen, iſt ſicher. Unklarheit beſteht nur darüber, in welchem Ausmaß ſie mit ihrer Dividende heruntergehen werden. Während einige Banken noch an einer verhältnismäßig hohen Ausſchüttung feſthalten wol⸗ len, wobei ſte darauf hinweiſen, daß die Summen, die für die Dividende erforderlich ſind, nicht allzu ſehr ins Ge⸗ wicht fallen, wollen andere den tatſächlichen Verhältniſſen Rechnung tragen und durch einen radikalen Schnitt die Schwächen aus den Bilanzen aus mer⸗ ze u. Es fehlt ſogar nicht an Stimmen, die den Banken raten, die Dividende überhaupt ausfallen zu laſſen. Einſt⸗ weilen ſteht es jedoch ſo aus, als würde es bei einer mehr⸗ prozentigen Dividendenkürzung ſein Bewenden haben.. Schließlich wurde die Stimmung an den deutſchen Bör⸗ ſen noch durch die„ſpleudid⸗iſolation“, in die Deutſchland durch die franzöſiſch⸗engliſche Verſtändigung auf finanziellem Gebiete hineingeraten iſt, be⸗ einflußt. Dieſe Entwicklung ſteht nicht nur einer Herab⸗ ſetzung der Bankrate durch die Reichsbank im Wege, fon⸗ dern ſie läßt auch wenig Günſtiges für die bevorſtehende Genfer Konferenz erwarten. Wenn unter Berückſichtigung aller Verhältniſſe die Kurſe— von Spezialbewegungen abgeſehen— ſich in der letzten Woche einigermaßen be⸗ haupten konnten, ſo war hierfür die Geſchäftsloſig⸗ keit ſowie das Nachlaſſen der Auslandsverkäufe in deut⸗ ſchen Werten beſtimmend. Wenn man von der ſcharfen Verflauung der Svenska⸗ Aktien und von Bemberg abſieht, waren die Kurſe in letzter Zeit ziemlich widerſtandsfähig. In ausgeſprochen feſter Haltung verkehrten Reichsbank⸗Anteile mit Rückſicht auf die bevorſtehende Abtrennung des Be⸗ zugsrechtes.— Der Reutenmarkt zeigte zum Aulagetermin im ganzen ein freundliches Gepräge, wenngleich feſtgeſtellt werden muß, daß die Nachfrage nach feſtverzinslichen Werten bisher nicht den erwarteten Umfang angenommen hat. Zwar iſt es den Realkreditinſtituten gelungen, die Kursſpanne zwi⸗ ſchen gleichwertigen Papieren zu ver⸗ ringern, jedoch vollzog ſich dieſe Manipulation nur deswillen ſo leicht, weil das Angebot nicht ſehr groß war. Ein deutliches Zeichen dafür, wie ſchwierig es in Deutſchland iſt, eine Kon verſion durchzuführen, zeigt das magere Umtauſchergebnis der Central⸗Bodenkredit Ach. Das Juſtitut hatte zum Ultimo Dezember rd. 27 Mill., 10proz. Pfandbriefe gekündigt und im Um⸗ tauſch 7 ½ proz. Pfandbriefe zu einem beſonderen Vor⸗ zugskurs angeboten. Dieſe Offerten haben nur etwa 12 Mill. 4 akzeptiert.— Bevorzugt waren Reichsſchuld⸗ buchforderungen und Liquidationspfandbriefe ſowie Indu⸗ ſtrie⸗ und Aufwertungsobligationen. Von ausländiſchen Renten waren Macedonier feſt, während ſich Bosnier eine weitere Abſchwächung gefallen laſſen mußten. 15,00— 16,00 4 und erſt ganz zuletzt verſteifte ſich der Markt bis um etwa 25 Pfennig pro 100 Kg. In Mais vollzog ſich ein ruhiges Einfuhrgeſchäft. Die Mais ⸗Stelle hat jetzt 20 v. H. der Durchſchnitts⸗ bezüge der Importeure und Genoſſenſchaften— alſo des Bedarfes— für Saatmais freigegeben und es haben auch alsbald Bedarfsdeckungen ſtattgefunden. Der Uebernahmepreis für dieſen Mais wurde ab 1. Januar um 2,00 /, je 100 Kg. erhöht. Man kaufte hauptſächlich Virginia⸗Saatmais, da dieſer unſeren klimatiſchen Verhältniſſen am meiſten entſpricht. Es kommt auch etwas ſüdafrikaniſcher(Natal⸗) Mais, ſowie Rhodeſia⸗Mais zur Andienung. Man hofft all⸗ gemein, daß die Monopolverwaltung im Laufe der Zeit noch größere Mengen freigibt, da der Bedarf ſonſt nicht rechtzeitig und in genügender Menge ge⸗ deckt werden kann. Die Mehlpreiſe haben infolge der Steigerung des Inlandweizens, vor allem aber wegen der ver⸗ ringerten Spannung zwiſchen altverzolltem und neu⸗ verzolltem Auslandweizen angezogen. Bei einem Feſthalten an der gegenwärtigen Zollpolitik kann trotz der billigen Rohſtoffpreiſe auf dem Weltmarkt nur eine ſtetige Steigerung der Fabrikatpreiſe eintreten, was allerdings in Widerſpruch zu der Verbilligungs⸗ aktion der Geſamtregierung ſtehen würde und inſo⸗ fern bedauerlich wäre, als Induſtrie und Handel in⸗ folge der angeſpannten Lage ſich veranlaßt ſehen, die Löhne und Gehälter der Arbeiter herabzuſetzen, wo⸗ durch die Konſumkraft an und für ſich verringert wird. Wieweit eine Brotverbilligung bei den Bäckern noch möglich wäre, bliebe zu unterſuchen. Hart⸗ weizengrieß wurde in dieſer Woche von den Teigwarenfabriken ſehr ſtark aufgenommen, weil man mit der Möglichkeit rechnet, daß ein erhöhter Zoll für Hartweizen für die Weizengrieß⸗Fabrikation kommen könnte. Die Abſchlüſſe erfolgten für größere Poſten von 500 Sack aufwärts zu 37,50% für die 100 Kg., während die heutige Forderung bereits auf 38,00%, lautet. Der Konventionspreis für Weizenmehl, Spezial 0, iſt ſeit unſerem letzten Bericht von 41,50 auf 42,25„ für die 100 Kg., mit Sack, ab Mühle, erhöht worden; Weizenauszugsmehl ſtieg von 43,50 auf 46,25 und Weizenbrotmehl von 27,50 auf 28,25/ je 100 Kg., IAFTS-ZEITIT Mittag Ausgabe Nr. 15 Roggenmehl unverändert 2728/ je 100 Kg, je nach Fabrikat, notiert. Soweit einige Abſchlüſſe zuſtande kamen, beſchränkten ſie ſich auf kleine Men⸗ gen, die der Bedarfsdeckung der nächſten Wochen dienen. Der Abruf auf alte Abſchlüſſe blieb weiter unbefriedigend. Der Futtermittelmarkt lag ſtill. Das Angebot in Biertrebern vom In⸗ und Ausland hat nachgelaſſen, da überall der Bierabſatz infolge der Arbeitsloſigkeit und der Geldknappheit, ſowie in Deutſchland aus den bei Gerſte angeführten Grün⸗ den zurückgegangen und infolgedeſſen der Anfall ebenſo wie bei Mühlenfabrikaten kleiner geworden iſt. Kleie iſt aus dieſem Grunde immer noch gut be⸗ hauptet, wogegen Oelkuchen in der Tendenz leicht abgeſchwächt waren. Es machen ſich die große neue Ernte von Oelfrüchten und der Ueberfluß aus der Kartoffelernte bemerkbar, ebenſo die Verwendung von Foſin⸗Roggen und die bei Bezug des letzteren verbilligte Futtergerſte. Verlangt wurden für Nach⸗ mehl 15,00—16,50, Futtermehl 10,75—11,50, Weizen⸗ kleie, feine, 8,75 9,00, grobe 9,70— 10,25, Roggenkleie 8,75—9,00, Biertreber 10,50— 11,00, Malzkeime 8,50 bis 10,00, Rapskuchen und Palmkuchen 9,00, Lein⸗ kuchen 16,50 /, per 100 Kg. Am Tabakmarkt herrſchte Feiertagsruhe, die ſich auch in dieſer Woche noch fortgeſetzt hat. Pfär⸗ ziſche Tabake wurden in Erlenbach bei Kandel, in Kandel ſelbſt und in Knittelsheim umgeſetzt. Die Tabakbauvereine von Oberkandel, Mittelkandel, Un⸗ terkandel und Minderslachen verwogen zuſammen etwa 500 Zentner und der dortige Freibau etwa 110 Zentner; der Tabakbau in Erlenbach bei Kandel verkaufte die diesjährige Ernte, darunter 528 Zent⸗ ner Sandblatt, 1182 Zentner Hauptgut und 160 Zeut⸗ ner Grumpen. Er erlöſte im Durchſchnitt für Sand⸗ blatt 70, Hauptgut 84 und für Grumpen 34/ nebſt einem Zuſchlag bis zu 17 v..; der Freibau für ſeine Sandblätter 70, für ſein Hauptgut gleichfalls 70 und für ſeine Grumpen ebenfalls 34 /, je Zentner. In Knittelsheim wurde für das Obergut ein Grund⸗ preis von 71 /, je nach Qualität, bezahlt mit Zu⸗ ſchlägen bis zu 15 v. H. Im badiſchen Unterlande verkauften Ilvesheim und Ladenburg einige hundert Zentner 1930er Tabake zu 62. Die letzten Ver⸗ käufe in der Uckermark erbrachten pro Zentner in Schwedt 62„ mit 10 v. H. plus 3/ Zuſchlag, in den anderen Tabakorten 6370 /. Tabakrippen haben angezogen und bedangen 12—15 /, loſe, ab Fabrik, ohne daß allerdings größere Abſchlüſſe be⸗ kannt geworden wären. Georg Haller, Gummireifen und Preisabbau Bon Max Bräuning, Generaldirektor der Deutſchen Dunlop Gummi Co. A.., Hanau a. M. Zwei Verlangen wurden im Herbſt vorigen Jahres von Seiten des Reichswirtſchaftsminiſteriums an die deutſche Reifen⸗Induſtrie geſtellt:: Preisſenkung für den Ver⸗ braucher und Abbau der Verdienſtſpanne des Händlers. Es ſoll nicht verkannt werden, daß eine Senkung der Detail⸗ preiſe unter Berückſichtigung des zwiſchenzeitlich eingetre⸗ tenen Rückganges der Preiſe für Rohmaterial(Kautſchuk und Baumwolle) nach Verlauf einer gewiſſen Zeitſpanne, die es der Induſtrie ermöglichen mußte, vorhandene Be⸗ ſtände an Roh⸗ und Fertigware abzuſtoßen, durchaus an⸗ gebracht erſchien, namentlich, wenn man dabei noch berück⸗ ſichtigt, daß trotz Zoll⸗ und Frachtſpeſen Reiſen aus dem Auslande billiger angeboten wurden als deutſche Fabrikate. Hier trat ſchon zweifellos ſeit geraumer Zeit eine un⸗ geſunde Preis⸗ Politik zu Tage, die durch Ver⸗ träge geſtützt wurde, welche es ermöglichten, daß über 25 v. H. des Verkaufs an den Händler vom Auslande ein⸗ geführt werden konnten, obwohl 2 große Inlands⸗ fabriken(Continental und Dunlop) mühelos den ge⸗ ſamten Bedarf in Deutſchland zu decken in der Lage geweſen wären. Wenn man ſich nunmehr Mitte Oktober v. J. dazu ent⸗ ſchloß, eine Preisſenkung von 10 v. H. eintreten zu laſſen, ſo wurde damals ſchon klar ausgeſprochen, daß in Bälde eine weitere folgen müſſe. Dieſe Preisſenkung iſt dann zum 1. Januar dieſes Jahres mit nochmals ca. 15 v. H. vorgenommen worden und damit zweifellos die Grenze der Möglichkeit vorerſt erreicht aber auch dieſe Handlung konnte nur herbeigeführt wer⸗ den, indem einerſeits keine neuen Verträge, die ſich ſchützend vor die importierenden Firmen ſtellten, getätigt wurden, andererſeits, indem man die Verdienſtſpanne des Händlers gekürzt hat. Wie ſtand es nun eigentlich mit bieſer Berbieuß⸗ [pan ne?! Abgeſehen davon, daß in vielen anderen In⸗ duſtrien erheblich höhere Verdtenſtſpannen auch heute noch in Geltung ſind, darf nicht außer Acht gelaſſen werden, wie die ungeſunde Preis⸗Politik geradezu zwangsläufig dazu geführt hat, daß der Händler dem Verbraucher gewiſſe Ra⸗ battſätze zugeſtehen mußte, die manchem Wiederverkäufer im Kampfe um ſeine Exiſtenz recht empfindlich zu ſchädigen geeignet waren. Das Schlagwort von der Motoriſierung Deutſchlands hat— das iſt nicht wegzuleugnen— leider nicht die Ver⸗ wirklichung gefunden, wie man allgemein gern glaußhaft machen möchte. Der Wagen verkauf geht zurück und damit auch der Reifenumſatz. Einkaufs⸗ vereinigungen aller Art, ja ſogar angeſehene Automobil⸗ Clubs uſw. verſuchten dazu noch durch große Einkäufe mit entſprechenden Rabattnachläſſen ihren Mitgliedern bei der Beſchaffung von Reifen Vorteile zu gewähren, um damit richtiggehend Mitgliederfang zu treiben. Die Händlerſchaft, als wirtſchaftsnotwendiges Glied zwiſchen Produzenten und Konſumenten, ſtand ſolchem Treiben machtlos gegen⸗ über und war zuletzt dadurch ſo weit in die Enge gedrängt, daß ſte ſelbſt dem einzelnen Automobiliſten kaum noch Reifen zum Detailpreis verkau⸗ fen konnten. Folgerichtig häuften ſich Liquidationen und Konkurſe unter den Reifenhändlern in erſchreckendem Maße, und die vornehmſte Aufgabe des Händlers, Berater und Sachverſtändiger der Reifen⸗Verbraucher zu ſein, konnte unter den obwaltenden Umſtänden in ehrlicher Weiſe kaum noch durchgeführt werden. Wenn die Händlerſchaft durch das Sprachrohr ihrer Or⸗ ganiſation ſich zu einer Verringerung ihrer Verdienſt⸗ ſpaune bereit erklärt hat, ſo geſchah dies durchaus nicht eines übermäßigen Verdienſtes wegen, ſondern lediglich aus dem Wunſche heraus, ſich an dem Auf bau geſün⸗ derer Verhältniſſe mit zu beteiligen, und feder Händler wird ſich darüber im Klaren ſein, daß er bei ſeiner Zuſtimmung dieſer neuen Preisgeſtaltung und der Herab⸗ ſetzung der Verdienſtſpanne ſo ziemlich das Letzte getan hat, was er zur Rettung ſeiner Exiſtenz tun konnte. Be⸗ harrt jetzt der Reifenhandel beim Verkauf nicht auf Erzie⸗ lung der Detailpreiſe, finden ſich wiederum eine Reihe ge⸗ wiſſenloſer Schleuderer, die nicht mit der ganzen Macht der Händler⸗Organiſationen ſofort ausgeſchaltet und kalt ge⸗ ſtellt werden und ſollten ungerechte Forderungen der Ver⸗ braucher in rein volkswirtſchaftlichem Intereſſe nicht reſt⸗ los zurückgeſtellt werden, ſo dürfte das Schickſal auch dieſer ſchwerringenden Branche beſiegelt ſein. Nur wenn es gelingt, in die weiteſten Verbraucherkreiſe Aufklärung über die neue Preisgeſtaltung zu tragen, dürfte damit der Auftakt zu einem geſunden Geſchäft gegeben ſein, das Käufer und Verkäufer in gleicher Weiſe befriedigt. Unter Berückſichtigung der Wünſche des Reichswirt⸗ ſchaftsminiſteriums haben die Händlerſchaften einer pro⸗ zentualen Verringerung ihres Gewinnes gegen 1930 zu⸗ geſtimmt, obwohl ſchon, einmal durch den verminderten Umſatz, bedingt durch die Wirtſchaftskriſe, zweitens durch die geringere Verdienſtſpanne und drittens in Folge der Preisermäßigung ihre Einnahmen erheblich gekürzt ſind. Zieht man hierbei noch in Betracht, was gerade deutſche Technik auf dem Gebiete der Reifenfabrikation geſchaffen hat, wie ſie trotz jahrelanger Ausſchaltung und teilweiſer Stillegung der Betriebe in kurzer Zeit die beſten Marken des Auslandes nicht nur eingeholt, ſondern geradezu überflügelt hat, daß die Leiſtung eines Reifens gegen frühere Zeiten um das Hifache geſtiegen iſt, und der Preis eines Reifens um ca. 6 0 v. H. niedri⸗ ger liegt als im Jahre 1914, ſo darf wohl auch erhofft werden, daß nunmehr und endlich der Verbraucher ſich auf ſich ſelbſt beſinnt und nicht weiterhin Millionenwerte an das Ausland abführt— zum Schaden der deutſchen In⸗ duſtrie, der deutſchen Wirtſchaft und des deutſchen Arbeiters, 1 Direktor Dr. Curt Sobernheim 60 Jahre alt. Dr. Ing. e. 9. Curt Sobernheim, Vorſtandsmitglied der Commerz⸗ und Privat⸗Bank., vollendet am 10. Jan. 1931 ſein 60. Lebensjahr. Curt Sobernheim, der einer altongeſehenen Berliner Familie entſtammt, erlernte das Bankfach in Berlin und erweiterte ſeine Kenntniſſe durch mehrjährigen Aufenthalt im Aus lande. Nachdem er in verſchiedenen deutſchen Bankinſtituten an leitender Stelle tätig war, wurde er am 1. Januar 1911 in den Vorſtand der dama⸗ ligen Commerz⸗ und Diskonto⸗Bank AG.(der ſpäteren Commerz⸗ und Privatbank AG.) berufen. ihrend der langen Zeit ſeiner Wirkſamkeit förderte ſeine Initiative nicht nur die deutſche Kall⸗ und Kohlen in duſtrie, die ſeinem ſchöpferiſchen Weitblick viel zu verdanken hat, ſondern er beſchäftigte ſich auch in hervorragender Weiſe mit dem Ausbau und der Moderniſierung der deutſchen Maſchinenfabrikation, insbeſondere mit der Ent⸗ wicklung der Motoren⸗ und Automobilindu⸗ ſtrie. Sein beſonderes Intereſſe golt aber denjenigen Unternehmungen, zu deren Programm der Bau tele⸗ .raphiſcher und telephoniſcher Anlagen zählt. So unterſtützte er in den verfloſſenen Jahren mit großem Verſtändnis Umgruppierungen und internotionale Zuſammenſchlüſſe in der Schwachſtrom⸗ und Radio⸗ induſtrie. In Anerkennung dieſer langjährigen Ver⸗ dienſte um die Schwachſtrominduſtrie wurde er Anfang 1929 zum Ehrendoktor der Techniſchen Hochſchule Braun⸗ ſchweig ernannt. In letzter Zeit erweckte die Entwicklung des Tonfilms und der ihm verwandten Betriebe ſein beſonderes Intereſſe. —— 8 * Schifſerſtadter Gemüſeauktion vom 9. Jau. Bei guter Anfuhr und flottem Abſatz notierten Rotkraut 4— 4,28: Weißkraut 1,50—2,75; Wirſing 5,50—7; Spinat 1013,50; Zwiebeln—2,50; Karotten 2,75—3,50; Refenkohl 25; Schwarzwurzel 19—25; Feldſalat 1965; Kopfſalat 28: Endivlenſalat—7,50; Kopfſellerie—15; Rotrüben 2,28 bis 2,50; Erdkohlrabi 1,50. * Südafrikaniſcher Mais.(Richtigstellung). In unſerer Mitteilung über ſüdafrikaniſchen Mais muß es richt heißen: Südafrika wird für die 19g1ler(ſtatt 1530er Maisernte kaum als Ausfuhrland in Betracht kommen. Die Vereinigten Staaten haben zwar noch Saatmais ge⸗ liefert, ſind aber„ſeit längerer Zeit als Lieferanten für Futter⸗ und Brennmais ausgeſchieden.“ Deviſenmarkt Im beutigen Früßverkehr notieren Pfunde gegen New York 4885,45 Schweiz 25,05 Stockholm. 19.14 Paris 128.74 Holland.. 12.06 Madrid 45,50 Brüſſel. 3480 Dalo 18,18 Dollar geg. Rm..2045 Malland 92.74 Kopenhagen 18.18 Pfunde„„ 20,1 Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort- 9. Jan. Das Geſchäft war an der heutigen Börſe äußerſt ſtill. Bergreiſen waren, von einzelnen Partien abgeſehen, nicht am Markt. Die Frachten erfuhren tal⸗ wie bergwärts keine Aenderung, ebenſo blieben die Schlepplöhne auf dem Satz von geſtern ſtehen. n 2 Mlavier Samstag, 10. Januar 1931 Neue Mannheimer Zeitung“ Mitiag⸗Ausgabe 7. Seite Nummer 15 Hiermit mache ich die schmerzliehe Mitteil unser gütiger, hochverehrter Herr Ceheimrai heute nachmittag unerwartet sanft entschlafen ist. Heidelberg, den 9. Januar 1931 Haàußerstr. 10/2 Dr. Daul Julius Schwester Monika Rottenburger ung, daß NMulbe Freise im Inventfur- Ausver Rauf Tir Urisere MOD EBLLE flir Derrieri urid Kirder Fiella-Haus, 9 2,7 Meinen verehrten Gästen und Gönnern zur Kenntnis, daß ich ab v2 1. Januar ficke vktonz intudwgstafen übernommen habe. Bekannt gute Küche, Ausschank naturr. Weine des Winzervereins Wachenheim. S. Morschheuser 5 ehem. Rennwiesen-Restauratenr.% Hrobieren! Heidelberg aus stattfinden. Die Beerdigung wird am Dienstag, den 13. Januar 1931, nachmittags 3 Ubr von der Kapelle des Bergfriedhofes in Mile I Na Nice. 2 Pfund.30,.10,.—,.90..80,.70 Narertechle in Qualität und Preis. Sreulich/ N A4, 13 Kunststraße Todes-Anzeige Gestern morgen entschlief nach langem, schweren Leiden unser lieber Vater, Groß- vater und Bruder Friedrid Schaal Privaimann im 76. Lebensjahre. Mannheim-Feudenheim, 9. Januar 1931 (Scharnhorststraße 1) Die trauernden Hinterbliebenen Die Beerdigung findet Montag, den 12. Januar 1931, nachmittags 4 Uhr von der Leichenhalle Feudenheim aus statt Gestern früh verschied nach längerer Krankheit ler Philipp Renner im Alter von 53 Jahren. Mannheim, den 10. Januar 1931. Die ſrauernden Hinterbliebenen Die Beerdigung findet am Montag, den 12. 1. 19381, ſtelle dieſes Blattes. une zu stark ermäàgigten Sonderpreisen nachmittags.00 Uhr statt. rsd! Sdiuster F 3, 19, 20 und 21 Mannheims altbekannte Eisenwarenhandlung Modernes(neues! Schlafzimmer (eiche! ſtatt Mk. 900.— für 575.— ab⸗ zugeben. 1008 u erfragen 7, 15. 1 Tr. links. Zigarrengeschäft in guter Lage, mit 2 Zimmer⸗ Wohnung per 1. oder 15. 2. umſtändehalber abzugeben. Angebote unter X II u an die ee Inerrscaftl. Schaizimmer Kirſchbaum pol., Schrank 210 em br., Mk. 920.— zu verlaufen; dito Herreuzimmer, kaukaſ. Nußbaum, Schrank 220 em breit, in der Mitte Glas lchtebetttken. Schreibtiſch 165 om breit, Tiſch 1 Meter Durchmeſſer, Mk. 790.—. Erſtklaffige Selbſtanfertigung, ohne Zwiſchenhandel. 993 Eugen Trabold, Möbelwerkſtätte, Mann⸗ heim, Meerfeldſtraße 37, Telephon 291 92. Sitter zimmer auch als Herrenzim⸗ 0 19 N b mer geeign. beſt. aus: Blum. 1 Bibliothek. Mittek⸗ Aus Privathand weg. Weazug bill. zu verk.: Schönes Wohnzimmer, Flurgarderobe Näh⸗ tiſch, 1 Kriſtallüſter u. and, elektr. Lamnen, ſchön. Spiegel, Bett, r* 912 D 1. 9, 2 Tr., Teleph.⸗ Nr. 302 87.(Von 10 bis 12 u.—4 Uhr.) gut erhalten, abzugeben. 0 5, 14, pt., Radio, Staßfurter, der Geſellſchaft in Mannheim, Schwetzingerſtraße 117/145, ein. 2. Beſchlußfaſſung über die Einziehung von nom. R. 5000.— Vorzugs⸗ 7 s. Aenderung des Firmennamens u. des Gegenſtands des Unternehmens. der Generalverſammlung, alſo am 27. heim, oder bei dem Bankhaus bei einem deutſchen Notar gegen Beſcheinigung hinterlegen. Seltene Speisezimmer Gelegenheit! ganz neu, nußb. pol., mod., ſchöne beſt. aus: ri Ausziehtiſch, gepolſt., ber für abzugeb. ſtänd dehal 700.— An Form, Büſett. Vi⸗ 4 um⸗ Mk. zuſehen Sonntag 12 513 4 Uhr. nicht erwünſcht. Händler 1940 Ege. Rötterſtr. 82, pt., r. türe rund vorgebaut, 1 Diplomat genau da⸗ zu paſſend, 1 runder Tiſch, 2 Stühle, 1 Schreibſeſſel für 375 Mk. abzugeben. Der Preis iſt nur deshalb ſo billig, weil daß Zimmer aus einer at. ſüddeutſchen Schrei⸗ nerei ſtammt. die je⸗ doch unbedingt Bar⸗ geld gebraucht hat. Eine ganz beſonders günſtige Gelegenheit. Landes, Maunheim⸗ Lindenhof. Bellenſtr. 2 [Alte Oelfabrik.] 4 Röhren, Netzanſchl.⸗ Gerät, neuwert. ge⸗ legenheits halb. billig abzugeben. Leiner. Alphornſtraße 13. 4. 5105 Durchgehend geöffnet. S351 Schlagzeug (Jazz), kompl., bill g zu verkaufen. Anzu⸗ ſehen bei 952 Braun. Mittelſtr. 38. Sekreihmaschinen gebr., ſehr preisw. 5 zugeben.* 100 Wir laden hiermit Ananda unſere Aktionäre zu einer Uaen beleid Jeanne Anl. Veröffentlichungen der Stadt Mannheim Vorauszahlungen auf die Gemeinde⸗ und Kreis⸗ ſteuer für das Rechnungsjahr 1930. Das 4. Viertel der Vorauszahlungen auf die Gemeinde⸗ und Kreisſteuer 1930 iſt bis ſpäte⸗ ſtens 15. Januar 1931 zu entrichten. Wir er⸗ ſuchen um Zahlun mit letzter Friſt bis zu dieſem Tage. Wer bis zu dieſem Zeitpunkt nicht zahlt, hat 10 v. H. jährlich Verzugszinſen zu entrichten und die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Kaſſenſtunden: bei der Stadtkaſſe Samstags von—12 Uhr, an den übrigen Werktagen von 8— 7213 Uhr und von 215-16 Uhr, bei den Gemeindeſekretariaten der Vororte nach den in den Rathäuſern aus⸗ gehängten Anſchlägen.(42) Stadtkaſſe. Welauauadlal- Vereinigung zur Förderung des Qualitäts- weinbaues E. V. Mittwoch, den 14. Jan. 1931 mittags 12/ Uhr im Saalbau der dakohslust zu Grünstadt, versteigern unsere Mitglieder ca. 58 000 Ltr. 1929er u. 1950er Weiß · und Rotwelne aus den besseren und besten Lagen der Unterhaardt 216 Prode mit Listenabgabe vor der auf Freitag, den 30. Januar 1931, nachm. 3 Uhr, in das Geſchäftslokal Tagesordnung: 1. Bericht über die Lage der Geſellſchaft u. Mitteilung gemäß 8 240 HGB.; aktien, die der Geſellſchaft unentgeltlich zur Verfügung geſtellt werden: 3. Beſchlußfaſſung über die Herabſetzung des Stammkapitals zwecks Be⸗ ſeitigung der Unterbilanz im Verhältnis von 10:1 von R. 1 200 000.— auf R. 120 000.— und Beſchlußfaſſung über die Art der Durchführung der Herabſetzung: Beſchlußfaſſung über die Verwendung der durch die Einziehung der Vorzugsaktien und durch die Herabſetzung des Stammkapitals frei⸗ werdenden Beträge zur Deckung der Unterbilanz u. zu Abſchreibungen Beſchlußfaſſung über die Erhöhung des Stammkapitals auf R. 520 000.— durch Ausgabe von Stück 1 200 auf den Inhaber lautenden Vorzugsaktien zu je nom. R. 100.— und von Stück 280 zu je nom. R. 4 1000.— unter Ausſchluß des geſetzl. Bezugsrechtes der Aktionäre: Die Vorzugsaktien ſollen mit einem Vorrecht dahin ausgeſtattet werden, daß ſie vom jährlichen Reingewinn 820 ihres Nominalbetrages vorweg erhalten, während der Reſt des Reingewinnes gleichmäßig unter ſämtliche Aktionäre verteilt wird, und daß bei der Liquidation der Geſellſchaft zuerſt die Vorzugsaktionäre, alsdann erſt die Stamm⸗ aktionäre den Nennbetrag ihrer Aktien ausbezahlt erhalten, während der Reſt unter die Vorzugs⸗ und Stammaktionäre nach dem Ver⸗ hältnis ihres Aktienbeſitzes verteilt wird; Beſchlußfaſſung über die aus Ziffer—5 ſich ergebenden Aenderungen des Geſellſchaftsvertrages a] 8 4 Grundkapital; b) S 21 Stimmrecht: e)§ 29 Verwendung des Reingewinnes; Aufſichtsratswahlen; Zu Ziffer 2, 3, 4. 5 und 6 der Tagesordnung findet neben den Versteigerung um 10% Uhr. Lungenverschleimung hartnäckigen Husten, Cuftröhrenkatarrh, Keuch⸗ husten, Bronchtalkatarrh, Asthma ete. behebt u. lindert ſelbſt in veralteten Fällen der ſchleimlöſende Dellheim's Bruſt- u. Lungentee. Preis Mk..25. Zu haben in den Apotheken. Stets vorrätig: Pelikanapotheke, Kronenapotheke, Lindenhofapotheke, Neckarapotheke, ſowie in den Apotheken in Neckarau, Fendenheim, Käfertal u. Sandhofen. S62 Sege nne Aue! 1 Fehlafzimmer- Einriehtungen Eiche, dreitũrig, 180 em breit, mit Marmor Mk. 378.—, 428.—, 478. ODa muß man zugreifen) Binzenhöfer autant. 3 Augartenstr. 38/88 Ein helles, ae ches teller in guter Lage, zukt eigenem Eingang, Heizung u. elektr. Licht, mögl. mit fließend. Waſſer, von Beſchlüſſen der Generalverſammlung jeweils beſondere Abſtimmung der Vorzugsaktionäre und der Stammaktionäre ſtatt. Zur Teilnahme an der Generalverſammlung ſind nur diejenigen Aktionäre berechtigt, die ihre Aktien ſpäteſtens am dritten Werktage vor 1. 1931, bei der Geſellſchaftskaſſe oder bei der Deutſchen Bank& Diseonto⸗Geſellſchaft, Filiale Mann⸗ Delbrück, Schickler& Co., Berlin, oder Hinter⸗ legungsſcheine über bei einem Notar hinterlegte Aktien berechtigen zur Teilnahme an der Generalverſammlung nur dann, wenn der Hinter⸗ legungsſchein ſpäteſtens am 3. Tag vor der Generalverſammlung, alſo dem 27. 1. 31, bei der Geſellſchaft eingereicht wird. 364 Mannheim, den 9. Januar 1931. Mannheimer Gummi-, Guttapercha- und Asbestfabrik-. Is gute Lo Lohrer Bier (Pe N er) g im Ausschank in Mannheim Noberſ Welcker,, Zum goldenen Falken“ S1, 17 Eugen Mohr,„Zum Sängerheim“ Riedfeſdstr. 25 Alb. Günſher„Bayr. Biersſube“ Gontardstr. 46 Er. Bechiold„Zum Spessari“ Rheinhäuserstr. 35 E. Wägerle We.„Z. Klosferglocke“, Tattersaſistr. 9 Hch. Sieinmeiz„Zur Loreley“, G7, 31 Heinrich Elles ai, Z. Schloffbr fu, Hmermsfr. Fuchsstr. 3 General- Vertreter Richard. Holmann, eee 8 6, 9 nee 2288 Nauf. Adee Suche Ski-Anzug u. Skiſchuhe für Jun⸗ gen(7 Jahre). 930 Angeb. unt. T M 25 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes erbeten. note 1015 Kamera, Optik 14,5, mit Zub. gegen Fernglas zu tauſchen geſ. Leiner, Alphorn⸗ ſtraße 13, IV. 5104 Vollſtändige 970 Radio-Anlage enthalt.: 4 Röhren⸗ Apparat(Neutrodin), ſehr guter Empfang, ſchon W Röhren. 1 eden Legge etz rents Leieeepeheg F e eee 1 Akku(f. 64 Betr. 1 5 5 Miet-gesuche Beamter ſucht St.), 1 Auoden⸗Batt. K? -5 Znmer wohnung billigſt zu verkaufen. Anzuſehen werktags 19—21 Uhr. Agenten nicht erw. Angeb. u. X 0 2 an die Geſchäftsſt. 185 Poſten 897 Fenster und Balken billig zu verkaufen. Telephon Nr. 439 41. Ein ſchöner rehbraun. foklen-Pezmantel ſehr preisw. zu 1 55 Näheres 5 21. Besterh. Winterpaletat (gr. br. Fig.] zu verk. Anzuf. auch Sonntag vormittag. Hirſchberg, Karl Ludwiaſtr. 14. 11 Daub, Lg. Rötterſtr. 73. altophonsdlan mit 100 Platten. ein Jahr gebr., zu ver⸗ kaufen. 889 Jan Hahn, 8 3, la Nähmaschine wie neu. Singer, bill. 2. e 940 Weylſtr. 4. pt. rechts. Anger bannen 5„ve rkaufen. 7 Nr. 3. 2. Siod. 8 Geräumige 45 Aame ung von Beamten, 3 Perf., geſucht. Glektr. Badz., aute Lage. Angeb. u. Y& 14 an die Geſch. J Zimmer-Wohnung m. Bab u. Manſarde, ver 1. 4. geſucht. Angeb. u. L B 15 an die Geſchäftsſt. 909 Kauf-Gesuche immer mit Küche Lell. Hd gegen bar zu kaufen geſucht. Angeb. unter N TI 12 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 113 Damenfahrrad Nähmaschine verſenkbar. gebr., ver⸗ kauft billig H 2, Nr. 7. Eckladen, beſchlagnahmefrei, nur aut. Hauſe ſofort aefucht. Ausführl. Angeb. unter N V 34 oſs. Blattes. 959 Gehr O 2. Nr. 25. Maſchinenhandlung Wohnungstausch 2 Am. Wohnung Zimmer Dame zu mieten geſucht. Angeb. unt. P 0 153 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. B10 Beamter. feſt angeſt., ſucht gute 7951 2 Zimmer-Wohnung mi Küche. Dringlichkeitsk. handen. f Adreſſe in der Ge⸗ ſchäftsſt. öſs. Blattes. 2 Zimmer-Wohnung ſucht kinderl. ruhiges Ehepaar, per 1. März entl. früher. Preis⸗ angebote an 9 Fr. Maiſak. Rheinſtr. 4 vor⸗ schwarz, gebrauch preisw. zu verk. Piand- Siering 8 75 6 8462 gelten Polster- Lindenhof Suche per 1. März 72 Waren kaufen Ste bei mir xu niedrigsten Preisen Neuanfertigen u. Aufarbelten särntlicher Polster- waren billigst. lt. Berg 15 Wpelingershl. 2 Tel. 43 24 Lochlehrstelle! Fräulein, aus auter Fam., kann die aut bürgerl. Küche gründl. erlernen bei mäßig. Berechnung. Adr. in ausgeſchl.) gegen ſchöne 3 Zim⸗ merwohng. m. Bade⸗ zimmer, Speiſekamm. Mk. 72.— Angebote erbeten unt. O C 167 an die Geſchſt. B122 but möbfier tes (parterre i. ruhiger Lage, Nähe Induſtriehafen, von beſſer. Herrn per ſof. gefucht. Angeb. m. Aaeenamannunmennnunm mh nnn IInvenlur⸗ Ausverkauf! 10% Nabbatt in allen Abteilungen! Nur einige Tage! Behrend& C0. 1 07, 50 Heideibergerstraßne. 8 ſnantatadadda Restposten: N Leder- Handtaschen früher bis.75 jetzt.73. 868 eee 11 5. RKanarienzüchler- Verein — Gegründet 1891— Unsere 32. allgemeine Lapanen-Ausstellung mit Prämiterung und Veriosung findet am 11. u. 12. Januar ds. Js. in den Räumen der „Harmonie, 2 2, 6 statt. Eintrittspreis 30 Pig, Zu zahlreichem Besuch ladet höfl. ein 3³⁰ Die Ausstellungsleitung. NB. Am Glückshafen kommen nur Kanarienhähne zur Verlosung.— Während der 3 Eros er Vogelm arkt Noch 151 S Zei æxum Bau eines billigen Eigenhauses. Wir errichten Ihnen in geſunder und ſchöner Lage Mannheims ein 1 od. 2 Familienhaus für 1215 000/ ſchlüſſelfertig. Solide Ausführg⸗ kleine Anzahlung, geringer monatl. Aufwand. Schriftl. Anfragen unter L U 159 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. oder Anruf 593 07. 62 Sofort Zu vermieten, efl. zu verkaufen: Garten⸗Grundſtück mit Obſtbänmen, ca. 22 Ar (Feudenheimer 900 Halteſtelle der Elektr.) Angeb. unt. O F 120 an die Gelcateg 148 glelchert Konservatorium der Muslk mit Seminar und Vorschule für Elementar-, Mittel- u. Oberstufe Bewährte, sicherste Vor- bereitung zur staatlicheg Musiklehrerprüfung Anmeldg. lederzeſt Prinz Wuünemsir. 18 g. Leitung: E. Bleicher staatl. anerk. Klav. Päd. Tel 42991 1 Hyluat- Unterricht in Steno graphie NMeischinenschretben urid Buchführung Prloafhandelsschule nu 0 le, 7. 77 Englisch- Spanisch lernen Sie ſchnell, ſich. u. bill. G 7, 26, III., rechts, Luiſeuring. Auto-Besſtzer Auto- Standplätze m. Pflene v. 25& an, ohne Pflege v. 15 H an Schwetzingerſtraße 74, Tel. 43941.— Tag⸗ u. Nachthetrieb. 898 Angabe des Miet⸗ preiſes unt. X L 89 an die Geſchſt. 4877 Junge Dame sucht! gut mönliert. mmer evtl. auch mit Pen⸗ ſion.— Nähe Schloß. Angeb. unter T F 19 an die Geſchäftsſtelle ofs. Blattes. 917 der Geſchſt. der Sie des 2 beſſ. Herren ſuchen elegant möbliertes 700 Mohn- U. Schlaf zim. in ant. zentr. Lage. Aug. m. Preisang. u. 2 N 51 an die Geſchſt. 41017 leich entl. 1 Zimmer. leer, in an die Geſchäftsſtelle Hypothesen redite] ſchnellß. 100te tnkbbriefen and Reſtkaufſchilingen r. Schmidt 4 4,5 Telephon 212 30. Hesch.-Zoſt: 11-12 F.-5. DAS GLUCK Besitzer eines behag- lichen Heims zu sein, können sich während der Dauer allgemeinen Inventur AUSVERRKAUFEES durch neue 8 t verschaffen. SFINER unden Sie die jetzt Preislagen, Sie überraschen und Innen die Anschaffung bester bedeutend erleichtern. Besuch ist bestimmt lohnend Q 5, 17/10 EB E. Ein 8. Seite/ Nummer 15 —— Samstag, 10. Januar 1931 Autos, die ſich ſebſtändig Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe machen 2500 Kraftwagen geraten in Diebeshand— Aber nur 80 verſchwinden ganz— Große Wagen werden ausgeweidet, kleine verſchrottet 2 Von Herbert Langenſcheidt Die Automobilinduſtrie trifft zahlreiche und wir⸗ kungsvolle Sicherungen gegen den Diebſtahl von Kraftwagen. Trotzdem wechſeln in Deutſchland durch⸗ ſchnittlich jeden Tag vier bis fünf Wagen den Be⸗ ſitzer, ohne daß der wirkliche Eigentümer damit ein⸗ verſtanden iſt. Sehr häufig liegt das an ſeiner Un⸗ achtſamkeit. Er benutzt nicht den Sicherheitsſchlüſſel, der jede unerwünſchte Ingangſetzung des Motors verhindert oder ſchließt, wenn er von dem Schlüſſel Gebrauch gemacht hat, nicht die Fenſter ſeines Wa⸗ gens, läßt vielleicht auch die Tür zu dem Führerſiü unverſchloſſen. In ruhigeren Landesteilen ereignet Wieder verſchüttet ein Vergrutſch Wohnhäuſer Die Aufräumungsarbeiten in Beckingen a. d. S. Durch Regenfälle war hügeliges Gelände bei dem Sagarſtädtchen Beckingen ins Rutſchen gekommen und verſchüttete zwei Häuſer, von denen das eine völlig zerſtört, das andere ſchwer beſchädigt wurde. Die Bewohner konnten noch rechtzeitig die Woh⸗ nungen verlaſſen. es ſich häufig ſogar, daß ſemand die Garagenmtete ſpart und ſein Auto ſtändig vor ſeiner Haustüre umherſtehen läßt, auch nachts. Eines Morgens darf er dann wieder zu Fuß gehen, weil das Auto ſich in kundiger Hand ſelbſtändig gemacht hat. Nun aber ſoll die Polizei helfend eingreifen. Sie gibt ſich ſchon rechtſchaffene Mühe, weil in ſolchen Fällen eine Be⸗ lohnung meiſt ſicher iſt und auch weil es im Amte einen guten Eindruck macht, wenn ein Hüter der Ordnung ein geſtohlenes Auto faßt. Dazu reichen aber flinke Beine nicht aus. Erfolg verbürgen nur gründliche automobiliſtiſche Kenntniſſe. In den großen Städten gibt es Schutzleute, die einfach fabelhafte Automarkenkenner ſind und es in der Wiederentdeckung geſtohlener Autos zu wahren Rekordleiſtungen bringen konnten, weil ihnen wichtige Kennzeichen der entwendeten Fahrzeuge ſelbſt bei Durchführung ſchlauer Verwandlungskünſte noch auffallen. Schutzleute mit derartig geſchultem Blick gibt es nur dort, wo man viele Autos zu ſehen be⸗ kommt, alſo in den Großſtädten. Dieſem Umſtande verdanken es die Berliner Autobeſitzer, daß die 1200 im Jahre 1930 in Berlin eigenmächtig davon gefah⸗ renen Autos faſt alle wieder gefunden ſind, und nur noch 30 auf der Verluſtliſte blieben. Die ſo⸗ genannte Provinz büßte durch Diebſtahl 1300 Wagen ein, von denen noch fünfzig fehlen. 8 Die Polizei würde ſich glücklich ſchätzen und höch⸗ ſtes Lob verdienen, wenn ihr in dem gleichen Ver⸗ hältnis auch die Aufklärung anderer Verbrechen ge⸗ länge. Davon kann nicht entfernt die Rede ſein. Die Wiederfindung geraubter Autos erweiſt ſich aber ſchon deswegen leichter als die Wiederbringung bei⸗ ſpielsweiſe geſtohlener Hundertmarkſcheine oder Per⸗ lenhalsbänder, weil ein Auto ſtich weder in der Brief⸗ noch in der Weſtentaſche verbergen läßt, ſon⸗ dern in ſeiner vollen Größe durch die Gegend ſchweift und von vielen Leuten geſehen wird, ehe es getarnt werden kann. Das weiß nicht nur die Polizei, ſondern das wiſſen auch die Diebe, die ſämtlich fahrkundige und über die Durchſchnittsintelligenz der Verbrecher hinaus⸗ ragende Leute ſind. Es kommt ganz vereinzelt auch einmal vor, daß ein Verbrecher der nicht fahren kann, ſich in ein„herrenloſes“ Auto ſetzt. Aber das läuft ſo gut wie immer auf eine Selbſthinrichtung hinaus. Die meiſten Autodiebe verlieren an ihrem Raub ſchon alle Freude, wenn das Benzin des geſtohlenen Wagens ausgegangen iſt. Dann laſſen ſie ihn ſtehen, wo er will, und begnügen ſich mit den leichter zu verſteckenden wertvolleren Teilen der Inneneinrichtung. So verfahren Ver⸗ brecher, die ſich über die Zeitereigniſſe auf dem Lau⸗ fenden halten und genau wiſſen, daß auch die Grenz⸗ übertrittsſtellen von Autodiebſtählen meiſt rechtzeitig Kenntnis haben. Sehr oft benötigen die Verbrecher das zufällig gefundene, aber nicht ganz zufällig mit⸗ genommene Auto nur als Hilfsgerät für die Durchführung eines anderen Verbre⸗ chens, zum Beiſpiel eines ſchweren Einbruchs. Verhältnismäßig groß iſt aber die Zahl der kleinen Wagen, die dauernd verſchwinden. Die lohnen im Gegenſatz zu den großen nicht das Aus⸗ weiden und werden einfach kurz und klein geſchlagen und mit Ausnahme der wertvolleren Ausrüſtungs⸗ leile zu Schrott verarbeitet, denn dafür finden ſtch immer Abnehmer. Im allgemeinen alſo ſcheint ſich die Verbrecherwelt darüber klar geworden zu ſein, daß der Autodiebſtahl mit allzu großen Schwierig⸗ keiten und Gefahren verbunden bleibt und daß es beſſer iſt, der Polizei bei der Wiederfindung entgegen⸗ zukommen. Selbſt die Berliner Wagen, die nach Polen und die rheinländiſchen, die nach Frankreich und Belgien, alſo den nächſt gelegenen Grenzen, ent⸗ führt werden ſollten, ſind durchweg den Häſchern in die Arme gefahren. Das iſt keineswegs ermutigend und ſpricht ſich in Verbrecherkreiſen ſehr raſch herum. Geburt im Flammenmeer Miſter Cokeley junior aus Bloomsbury(Eng⸗ land) wird, wenn er erſt einmal ſprechen gelernt hat, behaupten können, daß er unter einzigartigen Um⸗ ſtänden ſeinen Einzug in dieſes Jammertal hielt. Während ſeine Mutter ihrer ſchweren Stunde ent⸗ gegen ſah, brach in dem Häuſerblock, der ihre Woh⸗ nung umſchloß, ein Großfeuer aus. Der geſamte Komplex wurde geräumt, nur der Raum, in dem die junge Frau lag, blieb unangetaſtet, weil es unmög⸗ lich war, ſte fortzuſchaffen. So mußte ein Teil der Feuerwehr ihre Be⸗ mühungen darauf richten, die Flammen vom Kran⸗ kenzimmer fernzuhalten, und mitten in dieſer Auf⸗ regung ſchenkte Mrs. Cokeley einem geſunden Knaben das Leben. Die ſonderbaren Begleitumſtände ſeiner Geburt ſchienen dem jungen Erdenbürger nicht im geringſten geſchadet zu haben, und die Woh⸗ nung blieb vollkommen von den Flammen verſchont. Zweifellos wird Miſter Cokeley junior ſpäter ein⸗ mal ein tüchtiger Feuerwehrmanp werden. — Anorée⸗Erinnerungs⸗Ausſtellung 1 in Stockholm In Stockholm iſt die Erinnerungsausſtellung an die Andrée⸗Expedition in Liljevalchs Konſthall er⸗ öffnet worden, in der alles gezeigt wird, was von der Andrée⸗Expedition übrig geblieben iſt. Wenn man heute durch die Säle geht, dann ſtaunt man immer wieder über die Maſſe von Sachen, die die drei Polarmänner mit ſich nach der Weiß⸗Inſel ſchleppten; über 600 Nummern ver⸗ zeichnet die Ausſtellung dieſer Reliquien. Erſt wenn man dieſe Haufen ſieht, kann man ſich einen Begriff davon machen, was es hieß, ſie über die Eis⸗ türme und Eisſchollen des Polarmeeres zu trans⸗ portieren auf mühſeliger wochenlanger Wanderung. Manche dieſer Dinge ſind ja heute ſchon welt⸗ berühmt geworden. So der Primus ⸗Petro⸗ leumkocher, der heute noch nach 33 Jahren ſofort in Betrieb geſetzt werden könnte und zwar mit dem danebenſtehenden Petroleum, das man aus dem Kocher noch abgefüllt hat. Mit Wehmut ſieht man den blauen Wollſweater von Andrée in den er das große Tagebuch ſo ſorg⸗ ſam eingewickelt hatte, daß es uns ſo viele Auf⸗ ſchlüſſe geben konnte. Da ſteht denn auch das be⸗ rühmte Segeltuchboot, jetzt allerdings vom Eiſe be⸗ freit und daneben ſtehen die beiden Schlitten auf denen das alles transportiert worden iſt. Meßinſtrumente glänzen heute noch wie damals, Meſſer und Uhren dagegen ſind doch ſtark verroſtet. Die ſchweren Patronenkiſten ſind recht beſchädigt, aber die Kleidervorräte ſind ſehr gut er⸗ halten, ſoweit ſie nicht Spuren von den Tatzen und Zähnen der wilden Tiere tragen. Dem Sturm glücklich entronnen im Hafen in Grund gebohrt Die aus dem Waſſer ragenden Schornſteine und Maſtſpitzen des Dampfers„Carl“ Im Swinemünder Hafen wurde der Kieler Dampfer„Carl“, der wegen des großen Sturms dort anlief, von dem ſchwediſchen Dampfer„Themis“ ſo ſchwer gerammt, daß er ſofort ſank. Die Beſatzung konnte ſich retten. Die Internationale gygiene⸗Ausſtellung Dresden 1931 Von Staatsſekretär Trendelenburg, Reichswirtſchaftsminiſterium Am 2. Mai 1931 wird in Dresden zum dritten Mal eine Internationale Hygiene⸗Ausſtellung er⸗ öffnet werden. Wiederholung und Ergänzung der im Jahre 1930 veranſtalteten Internationalen Hygiene⸗Ausſtellung dar. Mit den Kreiſen der Wiſſenſchaft, Technik und Induſtrie, die die Förderung menſchlicher Geſund⸗ heit tatkräftig propagieren wollen, hat ſich die Neichs regierung freudig hinter die dritte Internationale Hygiene ⸗Ausſtellung geſtellt. Es wäre bedauerlich geweſen, wenn der Nutzen, den die letzte Hygiene⸗Ausſtellung der All⸗ gemeinheit gebracht hat, ſich nicht hätte weiter aus⸗ wirken können. Die vorjährige Hygiene⸗Ausſtellung mit ihrem überaus zahlreichen Beſuch war ein voller Erfolg und zeigte das Intereſſe an der Veranſtaltung in allen Teilen des Volkes und des Auslandes mit Deutlichkeit. Der Gedanke, den Segen der Geſund⸗ heitspflege in die breiteſten Schichten hineinzutragen, muß trotz aller bisherigen Erfolge immer wieder und immer ſtärker betont werden. Die neue Hygiene⸗Ausſtellung wird daher dieſe Propaganda noch ſtärker hervorheben als ihre Vorgängerin. Nach den von Kommerzienrat Lingner in der Organiſation, der Materialanordnung, der Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen Wiſſeuſchaft und Induſtrie gewieſenen Wegen wird die Internationale Hygiene⸗ Ausſtellung ein Niveau erreichen, das die Volks⸗ belehrung mit Höchſtleiſtungen der deutſchen Induſtrie Die neue Schau ſtellt ſich als eine. eindringlich verbindet. Wiſſenſchaft und Induſtrie werden räumlich nicht getrenut. Vielmehr iſt jeder wiſſenſchaftlichen Gruppe der jeweils entſprechende Induſtriezweig angegliedert. An neuen Abteilungen möchte ich die Gruppen„Hygieniſche Volksbelehrung in allen Ländern“ und„Technik im Dienſte der Hygiene“ hervorheben. Der Dank der Reichsregierung an alle Männer, die ſich dem Aufbau und der Förderung der Aus⸗ ſtellung zur Verfügung geſtellt haben, iſt aufrichtig und herzlich. Ich wünſche der Indbernationalen Hygiene⸗Ausſtellung Dresden den erwarteten Er⸗ folg zum Segen des Vaterlandes. Die Vervollkommnung des Telegraphs Dank der ſteten techniſchen Verbeſſerung und Ver⸗ vollkommnung erreichte in letzter Zeit die Zahl der Worte, die man in einer Minute auf einem Te⸗ legraphendraht übermitteln konnte, an die 2600. Dieſe Zahl wird nun eine große Steigerung er⸗ fahren. Der Oberingenieur der kanadiſchen Eiſen⸗ bahnen,„Brukholder“, erfand ein neues Tele⸗ graphenſyſtem, das zur Zeit in der kanadiſchen Eiſen⸗ bahntelegraphenzentrale erprobt wird. Das Syſtem ermöglicht die Uebertragung von 6000 Worten in einer Minute. Mr. Brukholder behauptet, daß man nach ſeinem Syſtem in abſehbarer Zeit ſogar 12 000 Worte in der Minute wird telegraphieren können. Zwei Amerikanerinnen wollen den Weltrekord im Dauerflug brechen Edna May⸗Cooger und Bobbie Trout, haben zwei bekannte amerikaniſche Fliegerinnen, den Dauerflug⸗ Weltrekord für Frauen (42 Stunden 16 Minuten] geſchlagen und bleiben weiter in der Luft, um auch den Welt⸗ rekord des ſtarken Geſchlechts zu brechen. Manche Sachen erſcheinen unſerm modernen Sportſinn recht entbehrlich. Was wollten die Leute mit einem metallenen Servierteller am Nordpol, wenn er auch von Freunden geſchenkt war? Die Pakete, ſorgfältig zuſammengelegter Taſchentücher, das faſt überreichliche photographiſche Material und die ganze arktiſche und recht unhandliche Bibliothek beſtärken einen in dem Gedanken, den man bei ſo manchen Nummern dieſer Ausſtellung nicht wieder los wird, hätten ſie ſich nicht retten können, wenn ſte etwas weniger Ballaſt und höchſtens etwas mehr warme Kleidung mitgenommen hätten? Andererſeits zeigt ſich das Erfindergenie Andrces auch hier wieder an Kleinigkeiten. So ſind die Kufen der behelfsmäßigen Holzſchlitten mit Blechſtücken bekleidet, die ſie aus den Konſerven⸗ Ein phankaſtiſcher Zukunftstraum unſerer Ingenteure Ein Rieſen⸗Schiffshebewerk entworfen von den deutſchen Ingenieuren Georg Ollert und Hans Rottmayer Das gigan⸗ tiſche Hebewerk ſoll die größten Schiffe 64 m heben. doſen ſchnitten, eine Arbeit die ſo gut ausgeführt wurde, daß dieſe Kufen auch das Polareis aus⸗ hielten. Man bekommt bei dieſer Ausſtellung eine wirk⸗ liche Ueberſicht, was dieſes Lager alles an Material, Kleidung, Proviant und Brennmaterial enthielt und wenn man dann noch ſolche kleine Beweiſe von der genialen Kraft des Erfindergenies Andrse beachtet, dann ſteht man immer wieder vor einem Rätſel; wie konnte es bei diefer Ausrüstung zur Kataſtrophe der Weißinſel kommen? Der Roman im wirklichen Leben Unter den romanhaften Ereigniſſen des wirk⸗ lichen Lebens, die ein Londoner Blatt veröffentlicht, befindet ſich auch die folgende Geſchichte: Ein ver⸗ lobtes und verliebtes Paar träumte von baldiger Hochzeit, als die Braut von der damals in England gerade ſehr kräftigen Frauenbewegung wurde und ſich dem aktiven Kampf für das Frauen⸗ wahlrecht anſchloß. Der Bräutigam widerſprach, jedoch vergebens. Schließlich eröffnete er der Ver⸗ lobten, er könne keine Frau heiraten, die ihre poli⸗ tiſche Neigung allem voranſtelle, und brach das Ver⸗ löbnis ab. Darauf verklagte ihn die Braut auf Bruch des Eheverſprechens und er mußte auf Grund des Richterſpruchs 4000 Mark an ſie auszahlen. Etwas ſpäter trafen ſich die beiden zufällig wieder und bei dieſer Gelegenheit äußerte ſie, ſie wiſſe nicht recht, was ſie mit den 4000 Mark anfangen ſolle. Der Mann erklärte, er ſei ſich darüber im klaren ge⸗ weſen, denn er habe dieſen Betrag für die Grün⸗ dung eines eigenen Herdes geſpart. Das Mädchen wurde nachdenklich und meinte ſchließlich, ſie habe für die Frauenbewegung genug getan und man könne jetzt das Geld ebenſo gut für den urſprünglich ge⸗ planten Zweck verwenden. So geſchah es denn auch und wenige Wochen ſpäter fand die Hochzeit ſtatt, Der Sträfling i war noch nicht penſionsberechtigt Der Beſchuldigte, mit dem ſich kürzlich ein in⸗ diſcher Richter in Howrah zu beſchäftigen hatte, war ein eigentümlicher Kauz. Sechsundzwanzig von ſeinen bisherigen vierzig Lebensjahren hatte er wegen achtzehn Vergehen in den verſchie⸗ denſten Gefängniſſen des weiten Reiches zugebracht und ſich dabei doch ſein kindliches Gemüt erhalten. Auf den Knien und mit gefalteten Händen bat er nun den Richter, er möchte ihn, den größten Sünder aller Zeiten, ſchuldig ſprechen und mit mindeſtens vier Jahren Gefängnis beſtrafen.„Denn“, be⸗ gründete er ſeine eigenartige Bitte,„wenn ich dreißig Jahre lang im Loch geſeſſen habe, ſo kann ich Anſpruch auf die Staatsrente erheben und den Reſt meines Lebens in Ruhe und Sicherheit verbringen.“ Der Richter war kein Unmenſch und hätte dem Penſionsanwärter den Gefallen gern getan, doch leider ſah das Geſetz für das Vergehen keine höhere Strafe vor als zwei Jahre Gefängnis. Ma dan Gopal, der Sünder, war zuerſt wie vor den Kopf geſchlagen, dann aber überſchüttete er den Richter mit einer wahren Flut von Schimpfwörtern und zog ſich gekränkt in ſeine Zelle zurück:„Die Men⸗ ſchen kennen kein Mitleid mehr.“ Der Richter aber iſt der feſten Zuverſicht, daß er Madan Gopal in zwei Jahren wieder aburteilen muß. Dann wird er dem Braven den Gefallen wohl erweiſen und ihn zu den reſtlichen zwei„Dienſtjahren“ verknacken können, die noch an der Erreichung des„penſtons⸗ fähigen Dienſtalters“ fehlen. erfaßt — ö 3¹ ernen Veute rdpol, Die ücher, J und ſiothek bei ſo vieder wenn mehr törses d die mit erven⸗ org an⸗ en. eführt aus⸗ wirk⸗ terial, lt und on der — 6 1 4 achtet, tätſel: trophs en wirk⸗ utlicht, u ver⸗ diger igland erfaßt rauen⸗ ſprach, Ver⸗ poli⸗ Ver⸗ h des ud des Etwas nd bei recht, Der n ge⸗ Grün⸗ ädchen be für könne ich ge⸗ n auch ſtatt, 91 in in⸗ hatte, ig von te er rſchie⸗ bracht zalten. bat er Fünder eſtens „ be⸗ n ich nu ich t Reſt ngen.“ dem doch jöhere dan Kopf tichter 1 und Men⸗ aber hal in wird id ihn tacken ſtons⸗ 5 Samstag, 10. Jar tuar 1931 Sie gut dei Daut Breitestraße kaufen U. preiswert n ANNA F, 4 neben altem Raſaus Für pryt Brobgüarf 2 Geschäftsbücher 5 S Schul Artikel Photo- Album Goldfullhalter beine Briefpapiere vom 11. bis Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe n n 19. Januar „Peterchens Muſik von Clem Sonntag, 11. Jan. „Hoffmanns Schiller. Hänsel& Schmitt Automobil Depadtaàturen Vote- Dienst Bosch-E zeugnisse Schwetzinger Straße 82/88 Teleph on 451 80 „Aus einem Vorrecht E maliges Gaſtſpie berg und Dieser Lebertran schmeckt dem Kinde— denn es ist unsere gute Spe · Stalmarke„ Bludes-Beber- tran-Bmulston“. g f Aus bestem norwegischem Dorsch-Bebertran. Halk. Phosphorsalsen und Geschmacksgusätsen hergestellt und schmeckt so ausgeseichnet,. daß jedes Hind ste gern einnimmt. Ludwig& Schülthelm O 4. 3 Drogerie u. Parfümerie , el e e. 2 Sie wird Flasche Mk..85 0 4, 8 gegenüber Hirschland Filiale mit Hhoto Friedrichsplatz 19 1 8 — U i 1 Freitag, 18. Jan. 2 reyfus“, „Peterchens 9 Anfang 20.00, Sonntag, 18. Jau. TANZ- ſchäftsſtelle. Lerner fräulein Aakganttg üs Einzelunter Beginn neuer Kurse Nite Jannar— Anfang Februer für Amänger und Vorgeschriflene SCHULE der Sue Gesellschaft eee richt jederzeit „Viktoria u Operette von P. Sonntag, 18. Jan. Anfang 19.30, E Joschäftsbücher auch Extra- Anferti- 1 gungen fabriziert S. WEEM AR Mannheim 4, 1 Telephon 2703 4 zannendut iiteheunt Fial ung binmgt kegen dtesickls- und Masenfehler Falten, hohle Wangen und Schläfen, Sals- Sichishaaren. 8 unreinigkeiten 3 kreppen. jäßchen usw., ohne Störung der täglichen Arbeit. in einer Stunde unter Garantie für bleibenden Brfolg. Butfernung von Ge- orimersprossen und Haut- uso. desthw. Steinwand, P 5, 13 Telephon 280 13 2 jedes Fabrikat Neu- 8 gummierung Reparaturen Teleſon 327 91 n Mannheimer Künstler- Theater„Apollo“ Sonntag, 11. bis Mittwoch, 14. Januar: Gaſtſpiel Irene von Palaſty in der engliſchen Revue Operette und ir „Iim Anfang feweils.00 Uhr Sonntag Nachmittags⸗Vorſtellung Anfang.30 Uhr bis 216 und Gr. von Jacques Of Anfang 20.00, Freie Volisbühn von Cimaroſa. 1 Anfang 20.00, Montag. 19. Jan. „Karl und don Leonhard Fr Im National- Theater: Sonntag, 11. Jan. Nachm.⸗Auff., kl. Pr.: Märchenſpiel von Gerdt v. Baſſewitz, Anfang 15.30, Ende 17.45 Uhr Phantaſtiſche Oper von J. Offenbach. Anfang 20.00, Ende nach 22.30 Uhr Montag, 12. Jan. Miete E 19, m. Pr.: „Wilhelm Tell“, Schauſpiel von N Anfang 20.00, Ende 22.00 Uhr Dienstag, 18. Jan. Miete D 19, m. Pr.: f„Sturm im Waſſerglas“,— Komödie von Bruno 8 Anfang 20.00, Ende nach 22.00 Uhr Mittwoch, 14. Jan. Miete 0 18, m. Pr.: Oper von Lees Janacek 8 Anfang 20.00, Ende 22.00 Uhr Donnerstag, 15. Jan. N hohe Opernpr.: Enſemb Souper“, hierauf: ins, zweit, drei“, Luſtſpiele von Frz. Molnar. Anfang 20.00, Ende gegen 22.00 Uhr Miete F 17, m. Pr. . erſten Male: fiſch und Herzog. Anfang 20.00, Ende 22.90 Uhr Samstag, 17. Jan. Nachm.⸗Auff., kl. Pr.: Märchenſpiel von Gerdt v. Baſfewitz 9 Muſik von Clemens Schmalſtich. 5 85 Anfang 16.00, Ende 18.15 Uhr Samstag, 17. Jan. Auß. Miete, kl. Pr.:: „Stürm im Waſſerglas“,— Komödie von Brund Frank. die Theatergemeinde volksbundes, Abt.—9, 17—18, 21 bis 28, 27, 37—39, 46—53, 70, 74, 87—88, 201202, 286237, 241—242, 421—423, 425—427, 48344, Anfang 14.30, Ende 17.15 Uhr 5 „Otello“, Oper von G. Verdi. Montag, 19. Jan. Für die Theatergem. Freie Volksbühne, Erzählungen“, Kammersplele— Gloria-Palast: J Vulkenisler- Anstalt. Montag, 12. Jan. Für die Theatergem. Karl Busch, u 7, 25 Nähe Wasserturm. bis 870— eine Anzahl Karten iſt im freien Verkauf erhältlich—:„Die heimliche Ehe“ Komiſche Oper Mondfahrt“, 8 ens Schmalſtich. Miete A 19, h. Pr.: Erzählungen“ Frank. Toten haus“,— Außer Miete- Ein⸗ [Max Pallen⸗ le:„Das n F 2, 45 30 Jahre Egenhäuser Jubiläums-Sonderverkauf imm Monat Januar auf meine bekannt erstklassigen Qualitäts möbel 10% 30% Jubilaums-Rabatt Nutzen Sie diese nie Wiederkehrende Gelegenheit Julius Egenhäuser gegr. 1901 Am Markt „Die Affäre chauſpiel von Reh⸗ Mondfahrt“, Ende nach 22.00 Uhr alles gut spielbare Instrumente nur bei Musikhaus sSChWab und K 1, 5 Gitarren Mandolinen Molinen Abcordeons Sprechapparate ab Mk. 14.— 9 10.— 14.— Schallplatten 2 15 * 77 J. 1 Kendlterel m Kaffee Wellenreuther Tüglieh zwei Konzerte,: ginal- Karlsbader- Wasserzwiehack. Brotersata für Magen-, Darm- und Gallenstein- Peidende, sowie für Dlabetiker 0 am Kaiserring Alleln-Verkauf des bester Nachm.⸗Aufführ. für des Bühnen⸗ 501502, 810, 910: nd ihr Hufar“, Abraham. Miete B 19, h. Pr.: nde gegen 22.30 Uhr 5 Abt. 56—90, 201 S:„Hoffmanns; Phantaſt. Oper fen bach. 5 Ende nach 22.90 Uhr e, Abt. 201— 216, 656, Ende nach 22.00 Uhr Zum letzten Male: Anna“. Schauſpiel ank. Anfang 20.00, Ende 22.15 Uhr im Neuen Sonntag Bul 2 und E. Bach 11. Januar: Schwank von J. Arnold rheater: „ulla 81 Anfang 20.00, Ende gegen 22.80 Uhr Sonntag, Bulla“, Schwa und E. Bach. 18. Jannar: „Hulla di nk von J. Arnold Anfang 20.00, Ende gegen 22.30 Uhr 5 5 Kaufen Sie aus direkte Einfuhr 0 Oualttäts-Kaftge % Pfd. NM.—.50 bis fi..20 ucullus- ee p 2 10 Pfd. RM. dle anerkannt unerreichten Qualitäten Auf Wunsch Lieferung frei Haus! bis 68, Anfang 20.00, 8 1 1 1 Ludwigshafen: Ufa-Palast—Pfalzbau: Mittwoch, 14. Jan. Für die Theatergem. des Bühnenvolksbundes, Abt. 11 bis 12, 19—20, 29— 30, 34— 86, 56—59, 67 82, 89—91, 96—99, 211—231, 261292, 311921, 401—403, 419, 420, 439435, 461472, 511516, 521, 528, 601627, 801-806, 910:„Sturm im Waſſerglas“, Komödie v. Frank Anfang 20.00, Ende nach 22.00 Uhr. Donnerstag, 15. Jan.:„Ariadne auf Noxos“, Oper von Richard Strauß —.30 bis RAA..30 9 EDEN ZW EK lg Ende 22.15 Uhr Bettfedern Daune, Baiechend(inlett). Fertige Betten bſligst, Sophaklssen alter Art Mannb. Dampf- Battfted.-Relnigung 1 6, 17. F eiephon 289 16 Weinhaus Fuchsbau. K 2. 20. ſucht ſoſort 70 Serylerfräulein 1002 ett. Serwier fräulein auf das Land geſucht. Adreſſe in der Ge⸗ ſof. geſucht. Weinhaus Grabow. Bismarckpl. 19 51012 Flott. Servier fräulein geſucht. 1016 Weinſtube T 6, 33. Alleinmädchen ſelbſtänd. in Haus u. Küche, kinderlieb, in klein. Haush. ver 1. Februar aeſucht. Zu Hauſe ab 4 Uhr. a nher, Spinoza⸗ straße Nr. 10. 890 Stellen gesuonle Küchtiges, ſolibes Alleinmädchen ſucht Stelle in nur at. Hauſe. Prima Zeugu. können vorgel werd. Angeb. u. WW 75 an die Geſchäftsſt. 836 Kräftiges Madchen 28 J. alt, vom Lande (bayr. Schwaben) ſchon in Stellung geweſen, fucht Stellung in ſlädt. Haushalt bei mäßigen Anſprüchen. 3 au e be 20 A. Kiechle. Parkgafe Ludwigshafen a. Rh. Junge Frau ſucht Monatsſtelle, a. für Laden oß. Büro. Zu erfr. b. Schuſter Thoräckerſtr. 10. 4100 Jorob 769 1. 4. 31 zu vermieten. mit 2 Schaufenstern u. gr. Nebenraum; 996 1 g in beſter u. verkehrsreichſter Geſchäftslage Waldhofs, für jedes Geſchäft paſſend, per 1. September 1931 zu vermieten. Näheres: 9 Oppauerstrafle Nr. 30. Schöne 8 Zimmer- Wohnung mit allem Zubehör, Bahnhofnähe, in L 8, 1 Tr. hoch, geeignet für Arzt oder Rechtsanwalt, ab Angebote unter 8 U 62 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. I 5 B88 —8 schöne immer geeignet für Büro und Ceschäfteräume, per 1. April, ev. auch früher, preiswert zu ver⸗ mieten. Näheres: C 2. 20, III. 856 5 Immer ame in herrſchaftlichem Hauſe, mit allem Zubehör, Wintergarten, Aufzug ete. zu vermieten. Näh.: Auguſta⸗Aulage 14 beim Hausmeiſter. 122 6 Zimmer Wohnung L 15. 12, 3 Tr.(Ecke b. Hauptbahnhof! mit Bad und allem Zubehör per 1. April zu vermieten. 15 Näheres parterre ob. Telephon 212 01. 5⁰¹ Schöne ger. 3 Zimmer-Wohnung mit Bad, Speiſekammer, Manfarde u. Zubehör Lange Mötterſtr. 29 per 1. 4. 81 zu vermieten. Näheres: Heid, Pozziſtraße 5. B¹¹⁵ Prima Exiſtenz 992 Laden mit 2 Zimmer⸗ wohnung, in dem er⸗ folgreich Privat⸗Pen⸗ ſion geführt wurde, umſtändehalber billig u verm. Anfragen elephon Nr. 269 16. bach ſind in einer Villa vermieten. die Geſchäftsſtelle dieſe S Blattes. 2 Schr gut möblierte Zimmer mit Balkon, Dampfheizung, Bad, Telephon, als Wohn⸗ und Schlaſzimmer oder 2 Schlafzimmer billig zu vermieten. Zu erfragen bei 9 Afſenhei m, J 1. 94, Telephon 22182. In ſchönſter Lage Heidelberg⸗Rohr⸗ B27 6 große Zimmer Garten, groß. Obſtbeſtand, auf April zu ver⸗ mieten leytl. auch die gauze Villa]. unter M 8 182 an die Geſchäftsſtelle dss. Bl. CCC ͤ KT Beschlagnahmefrei! Geräumige, ſounige 4 Zimmer-Wohnung mit Küche, Speiſek., Bad, Kloſett, Mädchen⸗ kammer, Gartenantell und reichl. Zubehör, Warmwaſſerheiz.(getrennt) in 3 Familien⸗ haus Neu⸗Oſtheim per 1. 4. oder ſpäter zu Zuſchriften unter X. 1 2 Angebote 908 0 1. 12: Werkstätte Halteſtelle Sandhofen! J Mer 7 I Amer el.., i. Altbau. auch ohne Dringl.⸗K. ſpf. od. ſpät. zu vermtiet. Angeb. unt. 2 H 46 an die Geſchäftsſtelle dis. Blates. 2995 Stalung f. 2 Pferde mit Magazin, auch a. Werkſtatt oder Lager zu vermieten. Näheres 51015 Luisenping 50. Büro Werkstatt zu vermieten. 969 Eichendorffſtraße 20. zu vermieten B54 Näheres Walter, 2. Stock, 11—12 Uhr. Lagerraum ea. 70 am, trocken, kühl. mit klein. Bürs ſofort zu vermieten. O4. Nr. 13. II, am Zeuahauspl. B95 Garage ſof. verm. 987 1 5. 15. L. St. Hats 1 Ammer u. Küche (Manſarb.⸗Wohnung) an kinderlof Ehepaar mit Karte zu nermiet. Kaufmaun, Käfer⸗ talerſtr. 51. 941 1 immer und Rücke beſchlagnahmefr., weg⸗ zugs halber zu ver⸗ mieten. 890 Jan Hahn, 6 3, 11a Anzuſ. nach 7 abends. Schön möbl. 875 Balkonzimmer ſof, zu verm. Wald⸗ va rkdamm 3. 1. St., I. beſchlagnahmefrei vermieten. Eichendorſſſte. Nr. 20 zu 958 Möbliertes Zimmer ſof. od. ſpät zu verm. H 7, 18, part., Vordh., 5. Luiſenring. 903 Nähe Bahnhof. B121 Gnt möbliert. Zimmer gut heizb., el. Licht, zu vermieten. L 12 Nr. 15, 2 Tr. 1 6. 6 Möbliertes Zimmer zu vermieten 65 Mob. E, 14 Anner mit el. Licht ſof, z. verm 2876 Sbhön möbl. Zimmer ſofort zu verm. B70 U A4, 20. 2 Tr., links. Saub. u. ſchön möbl. Zimmer mit Schreibt. Chatſel. u. el. Licht, zu vermieten. 4920 T 6. 30, 3 Tr. rechts. Heizb. möbl. Zimmer an berufst. ſol. Hrn. od. Fräul. zu verm. M 2, 11, 2 Treppen 971 Moöblieries Zimmer an Hrn. od Frl. ſof. zu verm., eytl. leer. Riedfeldſtr. 25, 3. St. r. 916 2. St., Zimmer 00 7, 24 mit 2 Betten zu vermieten. 119 Sep., gut mbl. Zimm. per 15. 1. od. 1. 2. zu vermieten. Adreſſe in der Geſchäftsſt. 5107 Zwei möhl. Ammer (Wohn⸗ u. Schlafzim.) mit Balkon in den Garten, an berufstät. Herrn. 2 Herren od. an berufst. Ehepaar u vermieten. Anzu⸗ ſehen von 11 Uhr ab L. B. 5. 5108 Möbliertes Zimmer bei alleinſt. Frau an berufst. Frl. fof. zu verm. Alphornſtr. 42, 4. Stock. links 3109 leg. möhf. Ammer mit fl. Waſſer, Heiz. ete., in beſter Oſtſtadt⸗ Febr. 31 Eleg., groß. ungeſtürt. belles möhl. Zimmer Paradeplatznähe. el. Licht. Bad, Tel., aut heigb., per bald preis wert zu verm. Angeb. u. L G18 an die Gſch. 911 Schön möbl. Zimmer in fr. Lage am Rhein, mit el. Licht, Schreibt, gut heizb., ver ſof. od. 1. 2. 31 an nur beſſ. „Arn. zu vm. Stepha⸗ niennſer 4, part., Iks. 905 Sehr ſchönes Zimmer el. Licht, Schreibt. an Herrn ſof. od. per 1. 2, 31 zu verm. Park⸗ rina 2 a, 2 Tr., Tel., Nr. 335 41. 944 gut möbl. heizb. Zim. mit el.., preisw. zu verm. Walbparkſtr. 34. 8 Tr. rechts. 4982 Ein gut möbl. Zimmer mit el. Sicht, heigb., ſofort ſehr preisw. zu vermiet. Mezger. ee 118. Gut möbliert. Zimmer el. Licht, Schreibtiſch, ſofort zu verm. 936 1 Nr. 22. 1 Treppe. Nähe Bahnh. u. Waſſer⸗ turm ſchönes Zimm. mäßig. Preis zu vm. Kepplerſtr. 38, 1 Tr., bei Schwarz. 980 Fdl. möhl. Zimmer m. 2 Betten, el. L. zu verm. U 4. 11. 1 Tr 1000 but mäöhl. Ammer m. Schreibt. el., v. ſof, an berufst. Hrn. zu vm, P 4. 10. 3 Tr. 51008 4 1 fd. möbl. Ammer m. Balk. u. el. L. zu Schön möbl., heigbar. Zunmer 955 ſep. Eing., ſof. zu vm. T 2. 17, 1 Tr. rechts. K 3. 27. 4. Sick., links 2„ läut.]: Einf. mol. Zimmer lof, zu verm. 1019 put möll. Zunmer an Hrn. od. Dame zu vermleten. 9905 Hafenſtr. 30. J. St. r. Fell. möbl. mmer ſof. ob. ſpäter au ver⸗ mieten. 984 Qu 8. 4. 5. St., Is. ffäbliertes Ammer mit 2 Betten, zu ver⸗ utieten. 1014 H 4. Nr. 8. 3. Stock. Am Rhein! Schön mäbl. Zimmer (Herrenz.⸗Einr.) el. Licht. Babben., Balk., ver 1. Febr. zu verm. Rheinparkſtr. Nr. 2, 1 Tr. t. Lindenhof. parferre-Zimmer nach d. Straße geleg., ſehr aut möbl., ſof. zu verm. Walbparkſtr. 38, 1 Tr. rechts. 51020 988 7 f 3, 7. 3. Stock: Möbliertes Zimmer 5 zu vermieten. 1011 Sauber. aut möbliert. Immer f heizb., el. Licht, billig zu vermiet., auch leer, oder an Ehevagr Käfertalerſtr. Nr. 89, S in k. Bitte!*100 In Not gerat. Wil we ſucht g. monatl. Rück⸗ zahlg, u. Sicherh. von Selbſtgeber 70 1 zu um. Hrch.⸗Lanzſtr. 15, Tel. 619 37. 982 leihen Angeb. u. 2 Nr. 49 an die Geſchſt. CHMIDKONZ-WEINLEIN Die führende Tanzschule Mannheims Telephon Hirmrrit Anmeldungen fur den im Januar 1055 beglnre nden Kurs enſgegen. 8 304 11 D 3, 11 Sehon möbl. Immer in weiß, ganz neu, ſepar. Eingang ſofort oder 15. Jan. billig zu vermieten bei Schellhammer, Eichen⸗ bdorfſtr. 70, vt. 962 Hübſch möbl. Zimmer m. Chaiſelongue, auch voxübegeß. zu verm, Tel. u. el. Licht vorh. Prlvats funden zu feder Tegeszeif P 6, 28. 2 Tr. links. . 41001 180 om. türig mit Besonders Gili! f i a kompl. pelsezimmer und Lederstühlen Mk. 485. Binzenhöfer, Moöbelgeschäft Augartenstraße 3868. e Ausziehtiseh 5 10. Seite/ Nummer 15 Neue ee Zeitung/ eee Samstag, 10. Januar 1931 In Exstaumährung in beiden Theutgrn! Der erste Dr. Arnold Fanck Sprech- u. Tonfilm Ein unauslöschliches Dckumeni menschlicher Energie U. Begeisterung! n Dresdener Neueste Nachr.) 3 egiebeich KAVssLER- MATHIAS VI HAIA x AFREO BEIRELE. ERCT PETEHESEN ENI FUHUHRERE · OA OC 80 werden kann. Diese Aufnahmen von seltener und vollendeter Art ge- hören zum Schönsten, was im Raume eines Kinos dargeboten (Luzerner Tageblat) . Das Schonste u. Wuchtigste, Wes Fdnck sche Eee bisfer dem Auge geboten het.— Reichhalliges Beiprogramml Anfang: 3,.35,.30,.38 Uhr . Sämtliche Vergünstigungen sind dis auf Weiteres aufgehoben! Sonntags: 2,.10,.20, 8 30 Uhr Nur noen 5 Tage! AoE Tägl. 8 Uhr abds. Gastspiel des Berliner Hans Bartsch Ensemble in 8 2 JN une. mit FRITZ FISCHER und 73 Mitwirkenden Der. Oberetten-Erfelg der Wel. 3%„No, No, Nanette“ ZJonntag, II. Januar, nachm. 3 ½ Loteis Fremden. Vorsto lung 1 .„Kleiner Meierhof“.15 Heinrich von Berg gebffnel wie jeden zamtlag Coldenes Lamm, E.14 Ausschank des vorzüglich.„ HBockbieres solange Vorrat reicht. 368 Carl Stein. 8 Direkt ab Fabrik ohne jeden Zwischenhandel s Schlaf- Spelse-, Herrenzimmer u. Küchen In all. Holzerten, aus best. Material geschmack voll ausgeführt äußerst preisw.,ständig Lager Win. Lechner ir. Aglasterhausen:: ſel. 33 Ratenabkommen mit der Bad. Beamtenbank 81¹⁵0 ber Maikäfer ber Weihnachtsmann . 9 158 11.„ vorm. 11.30 Uhr 5 Einer der bedeutendsten Kulturfilme, dis man je gesehen hat MAH A If de Ileln der kauend Wander Ein zauberhaft schönes Bilderbuch von den Wundern ferner Welten. Expeditionsleiter J. A. Ochse. Aus de Inhalt: Mit dem O- Zug durch die bropen- Uon Göttern u. Tempelrtesen Der Wunderarst u. die 10000 Patlenten— ljlauvauisches Theater— Gehetmuisse des U waldes— lagd auf Hrokodile— Straßenbehn am Aequator— Se e Irm Siillen Osean— Stierrennen und Hahnenkampf— Tänuserinnen und Fensknaben Die Türme der toten— Der Vulkan im Meer— Die 1. sensetionellen Aufnahmen v. d. Unterseevulkan Hrakatau. Jugendliche haben Zutritt Volles Orchester N. 5. n durch den Eſfüdro Mats. BSISZt meat Nieren⸗, Blaſen⸗ und Darmkranke ſollten ihn täglich kane Paket 14.— Storchen ⸗ Drogerie,— H. 1. 16. Adele Sandrock/ Alb. Paulig/ Jul. HEINE in ERSTAUFEUIHNIN GN Fritz ehulz/ Luele Englisch in dem 100 prozentigen Sprech ·— 8 WIEDERHR OT Falkenstein Bedeutung. Rekord im Lachen und ist für uns Kritik der Vresse: im Schlafcoupé Wenn zwei KHochzelt machen Ein Lustspielschlager in des Wortes höchster Er schlägt so manchen bisherigen nach des Tages Mühe und Last Zerstteuung, Erholung und Erfrischung suchen, das, Was der Champagner für ein Festmahl bedeutet schmeichelnder von echten Komikern gespielt, mit ein- Schlager Musik, großzügigen Texten, gibt es zwei Stunden herzlichen Lachens Welter Jetven e UNIUERSUN SoRNTAG, OES GROSSEN ERFOLGES WEGEN Akne histotisch⸗ neuen Entwicklungen des Flims desondetrs aktuell eiste Fm der Welt vom Jahre 1895 chenckolotleth, König beat“., Detkindenaub“.„ VerloreneEhre früheste Tonfme mit den dezugehôrflgen sten Petten 8 1. JAN. 1931, voRMITT. 11.30 UHR Ns DES GAS TSPIELS VON WALTER IERVEN mit seinem Programm: 8 vor den 0 macht den Erklöret Nan sleht u..:„Der „Die Nacht der Llebe“ 9 Nuclschoul ketnet die hochinteressante Erfindung on asRegenENSE FHN o pie Doersteller gehorchen We lebende Nenschen Des Fubltum bestimmt die Hendl 1 von 80 2 2 1— Alle, die wir Für Vereine tätigkeit, unser Hierzu der bezaubernde Kurz Flock und Fliekle schäft in jeder Um Tonfilm: 2 Wirtschafts-Uebernahme Am 1. Januar 1931 haben wir das Rennwiesen-Pestaurant übernommen. Unseren verehrl Gästen bieten wir in gut geheizten und ventilierten Sälen Ia Kaffee und Kuchen Aus eigener Konditorei, bestgepflegte Biere und Weine und gut bürgerl. Küche bei zivilen Preisen an. Festlichkeiten im Winter, und die senattigen Garten- anlagen mit der Aussichtsterrasse füx Vereinsfeste, Zirkels oder Abendleste im Sommer. Es wird, gestfitzt auf unsere jahrzehntelange Fach- Val ENTIN DiNG up FAME 85 bisher Rest. Kaufmannsheim, früher Hotel- Rest. Kronprinz 1 I sind unsere Säle besonders geeignet zu Bemühen sein, unsere verehrl. Kund“- Hinsicht zufrieden zu stellen geneigten Zuspruch bitten 128 .20 Uhr Beginn: Wochentags 3, 5,.50, Samstag. den 10, Januar 1931 Nachmittags- Vorstellung Peterehens Mondfahrt Ein Märchenspiel in 7 Bildern von Gerdt von Bassewitz Musik von Clemens Schmalstich Inszenierung: Herbert Maisch Musikalische Leitung: Helmuth Schlawing Anfang 16 Uhr Ende 18.15 Uhr Gestalten im Märchen: Die Mutter n N K Peterchen Annem. Schradie Anneliese re Kinder Lim Landory Minna, das Dienstmädchen Helene Leydenius Bum Krüger Fritz Linn Eltsabe ih Stieler Geotg Köhler Anna Usell Julie Sanden Hans Godeck Raul Alster Willy Birgel Ernst Langheinz Joseph Renkert Hans Simshäuser Das Sandmännchen Die Nachtfee Der Donnermann Die Blitzhexe Die Wolkenfrau Der Regenfritz Der Wassermann Der Eismax Der Milchstraßenmann Das Pleflerkuchenmännchen Der Mann im Mond Hans Finohr Die Sonne Eva Fiebig Die Morgenröte Lilly Kratz Die Abendröte Peterchens Steruchen Annelieses Sternchen 3. Sternchen Paula Schreyer Liselotte Ruhig Lotte Börilein Hilde Kiesel Sternchen Lore Ungerer 5. Sternchen Suse Ungerer Samstag, den 19. Januar 1931 Vorstellung Nr. 153 Miete B Nr. 18 Sturm im Wassers las Komödie in 3 Akten von Bruno Frank Inaxerierunz: Wilhelm Kolmar Nl 20 Uhr Ende nach 22 Uhr Pets onen: Doktor Konrad Thoß Hans Finohr Viktoria, seine Frau Eva Fiebig Franz Burdach, Jou nalist Willy Birgel Quilling, Herausgeber., Nachtpost Georg Köhler Lisa, seine Frau Anna Usell Pfaffenzeller, Magistratsdiener Ernst Langh s nz Unzelmann, ein Tierart Hans Godeck Ei au Vogl Ida Chile K. Haubenreißer Johannes Heinz Jaseph Renkert Bum Krüger Der Amtsrichter Der Staatsanwalt Der erste Schöffe Ver zweite Schöſte . Serichtsdiener Fr itz Linn weiter Cerichtsdiener He nrich Wagner Betty Stubenmädchen bei Thoßg Helene Leydenius Die In diesem Stück getragenen Pelzmodelle sind von der Firma Richard Kunze, das Haus der Pelze. gestellt. 8414 a Nz- Schule Guth 91 5,8, Je. 24788 Aational-Theater Mannheim. Für dle selbst- betätigte Maus musik S 426 ln PIANO Kauf oder Mlete, neu und gesplelt ECKEI FPianelager 2 3, 10, Kunststr Gesichtspflege ste A Radiumbad.. 5 5 Höbensonne Das unl5s- n Sertrud Pfleiderer E 7. 25 Tel. 26163 VEINHAUS DPPALZ-EQQRKR fruher Juso U 4, 10 Jeden Samstag Verlängerung 2 1 7, 8— relephen 23006 beginnt neue Kurse für Anfänger u. Fortgeschrittene, sowie Kurzkurse tür Ehepaare. Einzelunterricht zu jeder Tageszeit. 88 Uulte oftene Weine Liter von 54 Pfg. an bei Mehrabnahme Lieferung nach allen Stadtteſlen frel Haus bare Rätsel Verlangen Sle Preislisten. Max Pfeiffer Weingroghandlung Telephon 441 28 Schwetelngerstr. 42, 6 3, 10, Dungbuschsfr.] Setckenhelmer Sir. 110, Lange Röffer- straße 41, Nheinau Stengelhelstr. 4 Luzenburg Eisenstr. 8 1 6 zu Kuren und Privatstunden rbeten. 1 8526 f walt Reph Arthur Roberts Heinz Rühmans Isar Sims. K. Berron. kEbicn pofittEg- pRNοο1j‚ Regle Maans Schwarz Muslk: Frledr. nollaender Ein Ufaton- Fllm. Eine tolle Attacke auf das Herz einer schönen Frau ble neueste U ron- woche n U NIUERSCU Mannheims eme KI ao- Variete Auf der Bühne LUPO d Phänomenate bene. LUPO essett. amüsiert verbiüfn LUPO ale Sensation alter Sonst. LUPO u berdhnteveruanulungr- Konstuer ia 863 Verwandlungen 6 Sonntsg. 11. Jan vom. 11 30 Un. Des großen Fifolges wegen, Wiedemolung 12811. v. Wolter Jewen's K Ino der* de