8 —ꝛ— — * Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..— in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42. Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Frtedrichſtraße 4, Le Hauptſtraße 63, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. zuzüglich Zuſtelgebühr.— Abholſtellen Se Luiſenſtraße 4. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm Adreſſe: Nemazeit Mannheim eue Mannheimer 3 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Einzelpreis 1 0 Pf. eilune Anzeigenpreiſe: A brette Colonelzeile; greite Zeile. Für im senheits⸗Anzeigen beſonder bas Erſcheinen von Anzeigen Londeren Plätzen und für telephoniſch. Gerichtsſtand Maunhedim. Morgen⸗ Ausgabe Montag., 12. Januar 193 142. Jahrgang/ Nr. 17 Auf dem Wege zur Arbeitsdienſtpflicht Eifrige Beratungen im Kabinett Der Kanzler wieder in Berlin— Ernſte Zwiſchenfälle beim Kanzlerbeſuch in Breslau Die Oberſchleſien Neiſe des Kanzlers Schwere Ausſchreitungen radikaler Elemente auch bei dem Veſuch in Breslau Was wird mit Dieltichs Plan? — unſeres Berliner Büros Berlin, 11. Januar. Die politiſche Atempauſe, die ſeit den Weihnachts⸗ ferien des Reichstags in Berlin herrſchte, hat ihr Ende erreicht. In der nächſten Woche wird mit Hoch⸗ druck wieder an die parlamentariſchen Arbeiten ge⸗ gangen werden. Der Reichskanzler wird, wie wir ſchon mitteilten, entgegen anders lautenden Mel⸗ dungen Montag früh wieder in Berlin ſein. In den Vormittagsſtunden findet die bereits ange⸗ kündigte Beſprechung im Reichsarbeitsminiſterium über N das Projekt der Arbeitsdienſtpflicht ſtatt. Wenn hier und da von einer neuen Notverord⸗ nung gemunkelt wird, durch die, und zwar vorerſt in Oſtpreußen, die Arbeitsdienſtpflicht eingeführt wer⸗ den ſoll, ſo ſchießen ſolche Kombinationen natürlich über das Ziel hinaus. Es handelt ſich zunächſt nur um eine vorbereitende Ausſprache der wirtſchaftlichen Spitzenverbände mit den beteiligten Reſſorts über die verſchiedenen Anregungen und Vorſchläge, die zu dieſem Thema gemacht werden. Es exiſtiert bekannt⸗ lich ſeit einiger Zeit ein Kuratorium“, das ſich die Förderung und Zuſammenfaſſung aller dahin⸗ gehenden Beſtrebungen zum Ziel geſetzt und be⸗ ſtimmte Pläne für die praktiſche Verwirklichung aus⸗ gearbeitet hat, die namentlich auf den Einſatz der brachliegenden jugendlichen Kräfte in den ſtaatlichen Wiederaufbau gerichtet ſind. Man iſt ſich dabei im Klaren darüber, daß Poſttives nur mit Unterſtützung der Behörden zu erreichen ſei, die man für den Gedanken einer Ar⸗ beitsdienſtpflicht gewinnen will, wohlgemerkt einer freiwilligen. Am Montag werden auch die Fraktionen ihre Arbeit wieder aufnehmen, und zwar als erſte die der Deutſchen Staatspartei und der Lan d⸗ volkpartei. Am Dienstag tritt der Haus ⸗ haltsausſchuß des Reichstages zuſammen. Ihm folgen der volkswirtſchaftliche Ausſchuß und der zur Prüfung der Vorgänge bei der Roggen⸗ ſtützung eingeſetzte Unterſuchungsausſchuß, deſſen Vorſitz turnusgemäß wahrſcheinlich dem Abgeord⸗ neten Auguſt Weber von der Staatspartei über⸗ tragen werden wird. Der Haushaltsausſchuß hat ſich in erſter Linie mit dem Etat für 1931 zu be⸗ faſſen, daneben noch mit einer ganzen Reihe wich⸗ tiger Vorlagen und Anträge. Die Beratungen am Mittwoch gelten dem Entwurf eines Geſetzes über die Erſtattung von Kriegswohlfahrtsaus⸗ gaben. Danach wird die Ausſprache über den Etat beginnen, die durch ein ausführliches Expose des Reichsfinanzminiſters Dietrich über die ge⸗ ſamte Finanzlage eingeleitet werden dürfte. Am ſelben Tag wird auch das Kabinett zu ſeiner erſten Vollſitzung im neuen Jahr ſich verſammeln. Die Tagesordnung iſt ſehr reichhaltig und enthält als wichtigſte Punkte die Oſtfrage, die Genſer Tagung und den Plau des Reichsfinanzminiſters Dietrich 5 zur Arbeitsloſenfrage, der zur näheren Prüfung wahrſcheinlich einer Enquetekommiſſion überwieſen werden wird. Es ſcheinen vielfach irrige Vorstellungen über die Ab⸗ ſichten Dietrichs zu herrſchen. Natürlich iſt die neue Regelung nicht ſo gedacht, daß unterſchiedslos ein Lohnbeitrag geleiſtet werden ſoll. Es iſt vielmehr fürs erſte nur ein Eingreifen bei gewiſſen großen Schlüſſelinduſtrien(wie wir ſchon andeu⸗ teten, vornehmlich bei Kohle und Eiſen) in Aus⸗ ſicht genommen. Auf jeden Fall muß man es be⸗ grüßen, daß die Frage einer grundſätzlichen Aende⸗ rung des bisherigen Syſtems durch Dietrichs Stutt⸗ garter und Heilbronner Reden zur öffentlichen Diskuſſion geſtellt und ſo eine Situation geſchaffen worden iſt, vor der man nicht wird aus⸗ weichen können. Die Kugel iſt ins Rollen geraten und wird, ſo darf man wohl annehmen, auch nicht mehr zum Stillſtand kommen. Das iſt immerhin ſchon ein Gewinn. An eine Wiederbeſetzung der Bakanzen im Wirtſchafts⸗ und Juſtizminiſterium, oder gar eine Umbildung des Kabinetts iſt allem An⸗ ſchein nach vor dem Zuſammentritt des Reichstages zu rechnen. Am Mittwoch wird die deutſche Delega⸗ tion mit Dr. Curtius an er Spitze den ſchweren Gang nach Genf antreten. Meldung des Wolff⸗ Büros Breslau, 11. Jan. Am Samstag abend gegen 77 Uhr trafen der Kanzler und die Herren ſeiner Begleitung fahrplan⸗ mäßig in Breslau ein, wo ſie von dem Ober⸗ präſidenten und dem Regierungspräſidenten von Niederſchleſien, die die Fahrt mitgemacht hatten, ſo⸗ wie vom Stadtkommandanten und anderen Perſön⸗ lichkeiten begrüßt wurden. Die Straßen, durch die der Kanzler mit ſeiner Begleitung zum Rathaus fuhr, waren von Menſchenmaſſen dicht umſäumt. Von radikalen Elementen wurden wiederholt Sſchmäh⸗ rufe laut. Vor dem Rathaus kam es kurz nach der Auf⸗ fahrt des Kanzlers und ſeiner Begleitung zu ſch weren Ausſchreitungen. Die Polizeibeamten, die zunächſt am Ring ein⸗ geſetzt waren, konnten die vordrängenden Maſſen nicht zurückhalten. Erſt den inzwiſchen heran⸗ gezogenen Verſtärkungen gelang es, den Südteil des Ringes unmittelbar vor dem Rathaus zu räumen. An der Nord⸗ und Oſtſeite dagegen wankten die Maſſen auch nicht, als die Beamten mit Gum mi⸗ knüppeln vorgingen. Mehrfach wurde auf die Beamten eingeſchlagen. Ein Beamter brach unter den Stockhieben eines Ziviliſten zuſammen und mußte fortgetragen werden. Aus der Menge heraus tönten immer wieder Rufe:„Wir haben Hunger, wir haben Hunger!“ Der Polizeibericht über die Ausſchreitungen Meldung des Wolffbüros Breslau, 11. Jan. Der Polizeibericht meldet u..: Vor dem Eintreffen des Reichskanzlers am Samstag nach⸗ mittag hatten ſich in den Zufahrtsſtraßen zum Frei⸗ burger Bahnhof etwa 3000 Perſonen angeſam⸗ melt. Der Vorplatz des Freiburger Bahnhofs war abgeſperrt. Nachdem die Reiſenden des Zuges den Vorplatz paſſiert hatten, wurde dieſer Platz geſäu⸗ bert. Hierbei mußte eine Perſon wegen Nichtbefol⸗ gung polizeilicher Anordnungen feſtgenommen wer⸗ den. Am Ring hatte ſich gleichfalls eine große Menſchenmenge angeſtaut, die verſchiedentlich Rufe gegen die Regierung ausbrachte und die Internationale ſang. Die Polizei ſchritt zur Räumung des Ringes, wobei auch be⸗ rittene Polizei eingeſetzt wurde und gegen Wider⸗ ſtrebende der Polizeiknüppel angewendet werden mußte. Ein Pferd bekam aus der Menge heraus einen Schlag auf den Kopf. Es ſtolperte und ſtürzte. Der Reiter, ein Polizeioffizier, wurde am Fuß verletzt. Ein weiterer Polizeibeamter erhielt einen Schlag auf den Kopf, ſodaß er bewußtlos zuſammenbrach. Es gelang, den Täter feſtzunehmen. Die in die Nebenſtraßen abgedrängte Menge ſtieß nach der; dem Ring erneut vor, ſodaß eine nochmalige Säuberungsaktion durchgeführt werden mußte. Hierbei wurde auf Polizeibeamte eingeſchlagen. Am Ring bezw. deſſen unmittel⸗ barer Nähe mußten insgeſamt 15 Perſonen wegen Nichtbefolgung polizeilicher Anordnungen feſt⸗ genommen werden. Vor der Ankunft des Kanzlers im fürſtbiſchöf⸗ lichen Palais bildeten ſich auch am Domplatz An⸗ ſammlungen, ſodaß dieſer Platz. ſchließlich geräumt werden mußte. Auch hier mußte der Polizeiknüppel angewendet werden. Nach der Abfahrt des Reichs⸗ kanzlers vom Savoy⸗Hotel verſuchte die Maſſe wie⸗ der vorzudringen, ſodaß der Domplatz unter An⸗ wendung des Polizeiknüppels erneut geräumt wer⸗ den mußte. Hierbei wurden zwei Perſonen feſt⸗ genommen. Insgeſamt ſind alſo 19 Feſtnahmen erfolgt. Von den Feſtgenommenen werden ſich zwei ſowie 17 Perſonen wegen groben Unfugs zu verant⸗ worten haben. Der Widerhall in Berlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros — Berlin, 11. Januar Leider hat die Oſtfahrt des Kanzlers nicht die ein⸗ heitliche Reſonanz gefunden, die ihr mit Rückſicht auf die Wirkung auf das Ausland und im In⸗ tereſſe der gefährdeten Grenzgebiete ſo dringend zu wünſchen geweſen wäre. In der Rechtspreſſe wird dem Kanzler der Vorwurf gemacht er habe die Reife zu innerpolitiſchen Agitationszwecken ausge⸗ nutzt. Die„Germania“ tritt dieſen Darſtellungen entgegen und führt bittere Klage darüber, daß die Oppoſition nicht deutlich genug von den Kundgebun⸗ gen abgerückt ſei, die durch parteipolitiſche Draht⸗ zieher an verſchiedenen Stellen gegen den Reichs⸗ kanzler in Szene geſetzt worden ſejen. Das Zentrumsorgan meint zwar daß dieſe unliebſamen Begleiterſcheinungen nicht überſchätzt zu werden brauchten, fährt aber dann ſyört: Was wir am meiſten bedanern, iſt die Tatfache. daß die Kreiſe von Rechts, die ſich au dieſen Pöbe⸗ leien gegenüber einer offiziellen Aktion der Reichsregierung bekeiligten, damit den Beweis erbracht haben, daß ſie im ent⸗ ſcheidenden Augenblick, da auch weite Kreiſe des Auslandes die Bemühungen der deutſchen Regierung um den deutſchen Oſten mit beſonders aufmerkſamen Augen begleiten, auch das notwendige Empfiaden für geſunde nationale Würde oſtentativ vermiſſen laſſen.“ In einem neuen Schreiben, das die„Berliner Börſenzeitung“ veröffentlicht, appelliert der deutſch⸗ nationale preußiſche Landtagsabgeordnete Graf von Garnier⸗Turawa nochmals an den Reichspräſidenten. In ſeinem erſten Brief, den Hindenburg mit der Bitte um Beachtung an den Kanzler weiterleitete, war von Graf von Gar⸗ nier Oſtdeutſchland als das„erſte ſicht⸗ bare Opfer ſozialdemokratiſcher Expe⸗ ri mente“ bezeichnet und bedauert worden, daß das Kabinett ſich noch nicht für eine Zuſammenarbeit mit den„arbeitswilligen Parteien der Rechten ent⸗ ſchieden habe“. Ruhrſchiedsſpruch von Arbeitnehmern abgelehnt MNeldung des Wolffbüros Bochum 11. Januar. Ju der heutigen großen Revierkonſerenz der Funktionäre des Bergban⸗Induſtriearbeiterverbands [Alter Bergarbeiterverband) ergab die am Schluß der Konferenz vorgenommene Abſtimmung, daß die anweſenden Delegierten einſtimmig den Schiedsſpruch ablehnten. In der vorange⸗ gangenen Ausſprache wurde betont, daß durch den Schiedsſpruch das Maß des Erträglichen weit über⸗ ſchritten worden ſei Nachdem die Erbitterung unter den Bergarbeitern einen ungemein ſtarken Grad erreicht habe, ſei es den organiſierten Bergarbeitern außerordentlich ſchwer, das Lohndiktat kampflos hin⸗ zunehmen. Wenn ſich die Bergarbeitervertreter in den heutigen Konferenzen trotzdem für die Hinausſchiebung des Kampfes ſchweren Herzens entſchließen würden, dann geſchehe das nur in der Hoffunng, daß recht bald der Zeit⸗ punkt zum Losſchlagen günſtiger ſei als jetzt. * Die Arbeitgeber haben dieſen Spruch bereits abgelehnt. Mit der Verbindlichkeits⸗ erklärung durch den Reichsarbeitsminiſter iſt noch am Montag zu rechnen. Lejeune-FJung ſtatt Treviranus Drahtbericht unſeres Berliner Büros [ Berlin, 11. Jan. Schon vor einiger Zeit hieß es, daß der Miniſter Treviranus ſich von der Führung der Kon⸗ ſervativen Volkspartei zurückzuziehen ge⸗ denkt. Wie wir hören, iſt jetzt eine definitive Rege⸗ lung dahin getroffen worden, daß anſtelle von Treviranus der frühere Reichstags⸗ Abgeordnete Lejeune⸗Jung die Leitung der volkskonſerva⸗ tiven Gruppe übernehmen wird. Ankunft des Kanzlers nach Perſonen wegen Körperverletzung und Widerſtand⸗ Vorſchlüge des Sparkommifjars Telegraphiſche Meldung Berlin, 11. Jan. Der Reichsſparkommiſſar und Präſtdent des Rech⸗ nungshofs Dr. Sämiſch hat neue Vorſchläge über Sparmaßnahmen gemacht, die vor allem in einer Haushaltkontrolle und in einer Verein heitlichung des Haushaltrechts gipfeln. Sämiſch hat in ſeinen Sparvorſchlägen unter anderm ausgeführt: Die Forderung einer wirkſamen Haushaltkon⸗ trolle aller öffentlichen Verbände durch vollkommen unabhängige, nur dem Geſetz unterworfene Stellen müßte als allgemeiner und in den Einzelheiten mög⸗ lichſt gleichmäßiger Rechtsgrundſatz verwirklicht wer⸗ den. Weiter ſollte das Schulden recht der öffentlichen Verbände nach einheitlichen Grundſätzen geregelt werden. Hierin würde auch der Vorteil liegen, daß der öffentliche Kapitalmarkt in Deutſchland und im Ausland, gleichgültig ob es ſich um Kreditbedürfniſſe des Reichs, der Länder, der Kommunen oder Kommunalverbände handelt, mit denſelben rechtlichen Vorausſetzungen zu rechnen hätte. Es würde aber auch den wahren Intexreſſen der Kreditnehmer dienen, wenn überall die⸗ ſelben Vorſchriften über die Inanſpruchnahme, Ver⸗ waltung und Tilgung der öffentlichen Schulden gel⸗ ten würden, da vielfach noch von der Schuldenſeite her Gefahren für die öffentlichen Verbände auf⸗ tauchen. Hierbei ſolle nicht geſagt werden, daß die Reich s⸗ geéſetzgebung, der die preußiſche in den Grund⸗ lagen entſpricht, ſchon vollkommen wäre, und einfach auf einem der oben angedeuteten Wege übernommen werden könnte. Auch ſie wird einer ſorgſamen Re⸗ viſion und insbeſondere Ergänzung bedürfen. Schließlich müſſe in dieſem Zuſammenhang noch die Vereinheitlichung der Haushalt pläne erwähnt werden. ſchon zum Beiſpiel in den grundlegenden Fragen des Ordinariums und Extraordinariums, des Bruttoprinzips uſw. aus der Vereinheitlichung des Haushaltrechts ergeben. Darüber hinaus müſſe durch eine Angleichung des Haushaltſchemas die Grundlage für eine leichtere Vergleichbarkeit der Haushalte der einzelnen Länder und Kommunen zu gewinnen verſucht werden. Die Anterſtützung der Arbeitsloſen Telegraphiſche Meldung Berlin, 10. Jan. Von der Nachrichtenſtelle des Reichsfinanzmini⸗ ſteriums wird mitgeteilt: „Die ſtarke Belaſtung der Gemeinden mit Wohl⸗ fahrtslaſten hat zu den bekannten Maßnahmen in der Notverordnung geführt, die den Gemeinden ge⸗ ſtatten, auf dem Wege allgemeiner Beſteuerung der Bürgerſchaft den dringendſten Bedarf für die Er⸗ werbsloſen zu decken. Daneben werden die Ge⸗ meinden das ihre zu tun haben, um durch äußerſte Sparſamkeit ihren Haushalt aufrecht zu erhalten und durchzuführen. Um ihnen hierbei Hilfe zu leiſten, ſoweit dies mit den verfügbaren Mitteln vereinbar iſt, hat ſich der Reichs finanz miniſter gemeinſam mit dem Reichsarbeits⸗ miniſter entſchloſſen, für Arbeitsloſe, die am 3. November 1930, den Zeitpunkt des Inkrafttretens der letzten Neuregelung der Kriſenfürſorge, bereits in dieſer Fürſorge ſtanden, die früheren längeren Fürſorgefriſten von 39 oder 52 Wochen bis zum 28. März 1931 weiter gelten zu laſſen. Inſoweit ſind alſo die Ablauffriſten, die für den 17. und 24. Januar 1931 vorgeſehen waren, mit der Wirkung verſchoben worden, daß dadurch den Gemeinden ein Teil der ihnen ſonſt jetzt ſchon zu⸗ fallenden Fürſorgelaſten noch abgenommen bleiben.“ Die Frage der Doppelverdiener Meldung des Wolffbüros Berlin, 10. Jan. Der Reichsarbeitsminiſter hat ein am 22. Dezember an die Vereinigung der Deutſchen Ar⸗ beitgeberverbände in Berlin gerichtetes Schreiben über die Frage der Doppelverdiener nunmehr auch den Oberſten Sozialbehörden der Län ⸗ der ſowie der Hauptverwaltung der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft zur Kenntnis ge⸗ geben. Das Schreiben hat folgenden Wortlaut! In letzter Zeit häufen ſich in der Oeffentlichkeit wiederum die Klagen über die ſogenannten „Doppelverdiener“, auf die ich Ihre Auf⸗ merkſamkeit bereits mit meinem Schreiben vom 24. September 1926 gelenkt habe. Ich erkenne gern an, daß ſich in den letzten Jahren die Verbände der Zum Teil würde ſie ſich 1 0 1 1 e eee W ee ul die Lage des Staates ſei. Es ſeien aber alle 2. Seite/ Nummer 17 — Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 12. Januar 1931 Arbeitgeber und der Arbeitnehmer wiederholt mit dieſer Angelegenheit beſchäftigt haben, und daß in einer Reihe von Einzelfällen Abhilfe geſchaffen wurde. Auch die Reichsanſtalt für Arbeitsvermitt⸗ lung und Arbeitsloſenverſicherung hat ſeinerzeit auf meine Veranlaſſung bereits die Arbeitsämter an⸗ gewieſen, im Rahmen der Vermittlungsgrundſätze des Paragraphen 58 Abſ. 1 AVA V bei der Ver⸗ mittlung von Arbeittuchenden einen etwaigen Doppel verdienſt zu berückſichtigen. Gleichwohl kann ich die noch immer laut werdenden Klage n. über die Beſchäftigung von Doppelver⸗ dienern mit Rückſicht auf die gegenwärtig hohe Ar⸗ beitsloſenzahl nicht als u unberechtigt an⸗ ſehenz ich weiſe zugleich darauf hin, daß auch dem Reichstag Anträge vorliegen, die ſich mit der An⸗ gelegenheit beſchäftigen, und daß der Vorſtand der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits⸗ loſenverſicherung kürzlich in einer Entſchließung ge⸗ fordert hat, daß die Mißſtände auf dem Gebiete des „Doppelverbienens“ beſeit igt werden müſſen. Allerdings läßt ſich nach der Auffaſſung des Vor⸗ ſtandes der Reichsanſtalt eine allgemein gültige Begriffsbeſtimmung des„Doppelverdienens“, die alle in Betracht kommenden Lebensverhältniſſe erſchöpfend erfaßt, nicht finden; im Einzelfall dürfte aber die Feſtſtellung kaum Schwierigkelten bereiten, ob der Doppelverdienſt mit Rückſicht auf die Arbeitsmarkt⸗ lage vertreten werden kann. Ich richte daher erneut die dringende Bitte an Sie, der Frage der Doppelverdiener Ihre beſondere Aufmerkſamkeit zu ſchenken. Ich bitte ferner, ent⸗ ſprechend der Zuſage Ihrer Vertreter in der Sitzung des Vorſtandes der Reichsanſtalt vom 4. Dezember 1930 auf die Ihnen angeſchloſſenen Verbände dahin einzuwirken— daß— ſoweit nicht im Einzelfalle Heſondere Härten entſtehen— bei Entlaſ⸗ fungen in erſter Linie die ſogenannten „Doppelverdiener“ ausſcheiden, und daß keine Doppelverdiener neu eingeſtellt werden, ſo⸗ lange unter den Arbeitsloſen geeignete andere Ar⸗ heitskräfte verfügbar ſind. Der neue Danziger Senat Tolegraphiſche Meldung Danzig, 11. Januar. Nach erfolgter Neuwahl trat der Senat geſtern abend zu ſeiner erſten Sitzung zuſammen. Präſident Dr. Ziehm widmete Worte des Dankes dem bis⸗ herigen Präſidenten des Senats Dr. Sahm, der mehr als ein Dezennium den Senat geleitet und an erſter Stelle mitbeſtimmend für die Geſchicke des Freiſtaates geweſen ſei. Er habe ſich in ſchwerer Zeit mit ſeiner Kraft, Staatsklugheit und Umſicht für das Wohl des Freiſtaates eingeſetzt. Dafür gebühre ihm Dank. Präſident Dr. Zlehm führte dann aus, daß der Senat die Geſchäfte in ſchwerſter Zeit übernehme. Es ſei jedem klar, wie bedrohlich und gefahr⸗ Uhn dem feſten Willen beſeelt, mit allen Mittelu das geſteckte Ziel zu erreichen. Das Ziel ſei die Be⸗ freiung des Staates aus ſeiner gefahrvollen Lage. Das Ziel ſei wert, daß man ſich mit ganzer Kraft dafür einſetze. Weite Kreiſe der Bevölkerung ſeien infolge der Wirtſchaftsnot von einer bedroh⸗ lichen Mutloſigkell ergriffen. Es ſollte Auf⸗ gabe der Regierung ſein, durch feſte Führung das Vertrauen der Bevölkerung zur Regie⸗ rung und zu ſich ſelbſt zu erlangen. Der Senat beriet dann über die Finanz⸗ ſantierungsgeſetze. Er verabſchiedete ein Er⸗ mächtigungsgeſetz, das die notwendigen finanziellen Maßnahmen ſicherſtellen ſoll. Es iſt beabſichtigt, das Rahmengeſetz im Volkstag in der Sitzung am Mitt⸗ woch in erſter Leſung zu verabſchieden. — H— Ein Flugzeug der Balbo⸗Staffel geſunken — Rio de Janeiro, 11. Jan. Nach einem Radio⸗ gramm, das die Aſſociated Preß aus Natah erhielt, iſt das von Baiſtrocchi geführte italieniſche Flug⸗ zeug bei Fernando de Noronha untergegangen, als es verſuchte, nach Natal zu ſtarten, wo die übrigen Flugzeuge noch warten. zeuges iſt gerettet. Die Mannſchaft des Flug⸗ Nach einer Mitteilung der halbamtlichen Agentur „Preß“ ſoll der Abſchluß einer franzöſtſchen Anleihe mit der Firma Schneider⸗Creuzot u. Co. im Betrage von einer Milliarde franzöſti⸗ ſcher Franes(ungefähr 165 Mill.) zur Voll⸗ endung der ſogenannten Kohlen⸗Magiſtrale von Oberſchleſten nach dem polniſchen Hafen Gdingen bevorſtehen, doch iſt über die finanziel⸗ len Bedingungen der Anleihe eine Eutſcheldung noch nicht gefallen. Der Bau der Bahn, die zweigleiſig ſein wird, ſoll im Dezember 1932 vollendet werden. Die Verpach⸗ tung der Bahn an die franzöſiſche Geſellſchaft iſt für einen Zeitraum von 35 Jahren vorgeſehen. Loucheur über die Wirtſchaftslage in Frankreich Telegraphiſche Meldung Paris, 11. Jan. Wirtſchaftsminiſter Loucheur hat, nachdem ſich bereits der geſtrige Miniſterrat mit der Wirtſchafts⸗ lage in Frankreich beſchäftigt hatte, der Preſſe Er⸗ e Finanzaktion im Korridor klärungen übergeben, in denen er der Oeffentlichkeit die Wirtſchaftslage Frankreichs ſchildert. Die ge⸗ genwärtig in Frankreich herrſchende Kriſe ſei, ſo heißt es in den Auslaſſungen Loucheurs, zum größ⸗ ten Teil die Folge der Weltwirtſchaftskriſe. Die Stimmung an den Börſen aller Länder ſei über⸗ all die gleiche. So ſei die Pariſer Börſe auch von den Kurſen der Newyorker Börſe beeinflußt worden. In wirtſchaftlicher Hinſicht ſei die Durchdringung noch ernſter. Beſonders durch die Kriſis betroffen ſeien die Textil⸗ und die Pariſer Luxus in duſtrie. Im allgemeinen ſcheine es jedoch, daß die Lage in Frankreich viel beſſer ſei, als in den anderen fremden Ländern, und zwar auch, wenn man die derzeitige Lage in Frankreich mit der vergleiche, wie ſie in den anderen Ländern herrſchte, als dieſe die entſprechende Periode der Kriſe durch⸗ machten. Die Handels verträge ſeien an⸗ geſichts des verſteckten Dumpings, das mehrere Län⸗ der leider anwendeten, einer ſchweren Prüfung aus⸗ geſetzt. Deshalb müſſe die Regierung über die Durch⸗ führung der Handelsabkommen genau wachen und in gewiſſen Fällen neue Handelsvertragsverhand⸗ lungen einleiten. Programm⸗Rede Jaleſkis in Warſchau Aeber die Beziehungen zu Deutſchland, uber die Abrikſtungs und Minderheitenfrage Meldungen des Wolffbüros Warſchau, 10. Januar. Im Auswärtigen Ausſchuß des polni⸗ ſchen Sefms hielt heute Außen miniſter Zaleſkt eine Rebe über die polniſche auswärtige Politik, in der er ſich vornehmlich mit den Fragen der Abrüſtung und den deutſch⸗polniſchen Beziehungen auseinanderſetzte Miniſter Zaleſki ging von dem Gedanken aus, daß die gegenwärtige Wirtſchaftskriſe in den inter⸗ nationalen Beziehungen einen gewiſſen Unruhe⸗ zuſtand geſchaffen habe, der ſich in gefahrvollen Be⸗ ſtrebungen auswirke, äußere Erſcheinungen rein wirtſchaftlicher Art durch politiſche Veränderungen zu heilen. Die polniſche Regierung habe beſchloſ⸗ ſen, den deutſch⸗polniſchen Handels⸗ vertrag dem Seim zur Ratifizierung vorgulegen. Man erhoffe, hierdurch eine Norma⸗ liſierung und Erleichterung des Warenaustauſches mit dem weſtlichen Nachbarland herbeizuführen. Nach dem Abſchluß des Vertragswerks ſei in den wirtſchaftlichen Verhältniſſen des weſtlichen Nachbarn eine gewiſſe Spann ung eingetreten, welche die Grundlagen des Abkommens geſchmälert und Polen gezwungen hätte, durch zollpolitiſche Maßnahmen das geſtörte wirtſchaftliche Gleichgewicht wieder herzu⸗ ſtellen. Er ſei aber der Auffaſſung geweſen, daß der anormale Stand der Handelsbeziehungen der beiden Staaten nicht andauern könne. Für die Nichterneue⸗ rung des deutſch⸗polniſchen Holzabkommens treffe Polen keine Verantwortung. Das deutſch⸗ polniſche Aufwertungsabkommen, das vom norigen Sejm bereits genehmigt wurde, bitte er, mit aller Beſchleunigung zu ratifizieren. Polen habe den franzöſiſchen Schritt zur Herbeiführung einer Verſtändigung der europäiſchen Staaten begrüßt. Die Regierung ſei der Auffaſſung, daß die Hauptaufgabe dieſes Planes die Verſtär⸗ kung der Sicherheit ſein müſſe. Polen werde alle weitgehenden Abrüſtungs⸗ vorſchläge ablehnen müſſen, die geeignet ſeien, ſeine nationale Sicherheit zu ſchwächen. Die Abrüſtung bleibe von der Sicherheit abhängig. Eine Weiterbildung der vorbereitenden Kommiſ⸗ ſion zu einem Ausſchuß für Sicherheitsfragen wäre der gemäße Ausdruck für dieſe Grundſätze. Der Entwurf der vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion, der im vergangenen Monat ausgearbeitet wurde, bilde für die zukünftige Konferenz die geeignete Grundlage. Der Miniſter betonte, daß der Plan in keiner Weiſe die militäriſchen Beſtimmungen der Friedens⸗ verträge ändere. Gerade hierdurch ſei der Beitritt einer Reihe von Staaten zu der Konvention ermög⸗ licht worden. Es könne alſo als kein unfreundlicher Akt gegenüber der Sowjetregierung ange⸗ ſehen werden, wenn Polen ſeinen Beitritt zu der Konvention von demjenigen Sowjetrußlands abhän⸗ gig gemacht habe. Die Grundlage der polniſchen Politik gegenüber Sowjetrußland bilde die Herſtellung gegenſeitiger guter politiſcher und wirt⸗ ſchaftlicher Beziehungen. In Uebereinſtimmung mit ſeinen internatio⸗ nalen Verpflichtungen in der Minderheiten⸗ frage wünſche Polen den nationalen Minder⸗ heiten ſeines Landes volle Bewegungsfrei⸗ heit auf nationalem, religiöſem und kultn⸗ rellem Gebiet zu ſichern. Mit Entſchiedenheit, ſo fuhr der Miniſter fort, werde er ſich allen Verſuchen widerſetzen, dieſe Frage für Nebenziele und ſtaatsfeindliche Beſtrebungen ausnützen zu laſſen, auch angeſichts des füngſten zeugen könne. Auftretens unſeres weſtlichen Nachbars auf dieſem Gebiet, das nach Form und Mitteln eine Verſchie⸗ bung von dem rein ſuchlichen Gebiet auf das Felh der allgemeinen Politik zu bezwecken ſcheine. „Ich zweifle daran, ob eine ſolche Tendenz den Intereſſen der Minderheiten und ihrem gutem Ver⸗ hältnis zu dem polniſchen Volke dienen wird. Pein⸗ lich berührt werden mußte das polniſche Volk durch dieſes wiederholte Auftreten jenſeits der Grenze, das ſich gegen alles richtet, was polniſch iſt. Es bezweckt, das Anſehen des Landes in der Welt zu mindern, und was noch ſchlimmer iſt, es zielte ſogar gegen die Unantaſtbarkeit des Staates.“ 5 b Geduld und Kaltblütigkeit habe Polen oft be⸗ wieſen. Aber man dürfe nicht vergeſſen, daß ſich, wenn man auf der einen Seite hetze, es ſchwer ſei, von der anderen Seite Liebe zu fordern. Die pol⸗ niſche Stellung ſei in der Note umriſſen, die er im Namen der Regierung dem Sekretariat des Völker⸗ bhundes überſandt habe und wodurch er deſſen Mit⸗ glieder von dem tatſüchlichen Stand der Dinge über⸗ Aus dieſer Antwort ergebe ſich klar das aufrichtige Beſtreben Polens zur loyalen Aufklärung der Lage und zur Beſeitigung aller Reibungsflächen zwiſchen dem polniſchen Volk und der Minderheit. 5 Polen werde in ſeinen Bemühungen zur Erleich⸗ terung der Beziehungen mit ſeinem weſtlichen Nachbar fortfahren. In dieſem Sinne habe man dem Parlament auch den deutſch⸗polniſchen Vertrag, der vor allem für die nationalen Minderheiten große Bedeutung beſitze. zur Ratifizierung vorgelegt. Rauſchers Nachfolger in Warſchau Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 11. Jan. Der zum Nachfolger Rauſchers auf den Geſand⸗ tenpoſten in Warſchau auserſehene vortragende Le⸗ gationsrat von Moltke iſt aus der diplomatiſchen Karriere hervorgegangen. Er war lange Zeit in Konſtantinopel tätig und kam dann in die O ſt⸗ abteilung des Auswärtigen Amtes, deren Dirigent er wurde. Da er ſelbſt in Schleſien Beſitzungen hat, iſt er mit den polniſchen Verhält⸗ niſſen aus eigener Anſchauung vertraut. Der im Verkehr ſehr liebenswürdige Diplomat verfügt aber auch über umfaſſende volkstumsdeutſche Kenntniſſe und gehört zu den ganz wenigen Mitglie⸗ dern des Auswärtigen Amtes, die von der Notwendigkeit des deutſch⸗öſterreichi⸗ ſchen Zuſammenſchluſſes überzeugt ſind. Moltke iſt mit einer ſehr gelehrten Tochter Mork von Warten burgs, des Verfaſſers der„Welt⸗ geſchichte in Umriſſen“, verheiratet. 5 Der deutſche Generalkonſul in Leningrad, Erich Zechlin, der ſein Nachfolger werden foll, gehört nicht wie fein Bruder, der Reichspreſſechef, der So⸗ zialdemokratie an. Er ſtammt vielmehr aus den Kreiſen des Vereins Deutſcher Studenten. Er gilt als gründlicher Kenner der Oſtfragen und zeichnet ſich durch eine ſehr nüchterne Beurteilung der ruſſi⸗ ſchen Dinge aus. JJVVVVTT Eiſenbahnzug durch Eroͤrutſch verſchüttet 8 170 Stbreckenarbeiter getötet Telegraphiſche Meldung Newyork, 11. Jan. Wie Aſſociated Preß aus Guayaquil(Ekua⸗ dor) berichtet, wurbe auf der etwa 115 Km. von Guayaquil entfernten Station Hnigra ein Eiſen⸗ bahngug durch einen Erdrutſch ver⸗ ſchüttet, wobei 170 Strecken arbeiter, welche die durch einen früheren Bergſturz ver⸗ ſchüttete Bahnſtrecke freilegten, den Tod fanden. Der erſte Bergſturz war Freitag abend 10 Uhr erfolgt, und die Hilfsmannſchaft war ſofort zur Frei⸗ legung der Bahugleiſe entſandt worden. Wegen ſchwerer Regenfälle kounte die Freilegung der Strecke jedoch erſt bei Morgengrauen beginnen. Als die Mannſchaft gegen 5 Uhr morgens emſig arbeitete, begannen vom Bergabhang Geröll und Erdmaſſen herabzurollen. Wenige Minuten ſpäter erfolgte plötzlich unter lautem Getöſe der große Berg⸗ ſt ur z, der die 170 Arbeiter verſchitttete ehe an Ret⸗ tung zu denken war. Es beſteht wenig Hoffnung, irgendwelche ver⸗ ſchütteten Streckenarbeiter zu retten. Man ber⸗ mutet, die Bergſtürze ſeien die Folge der meh r⸗ ſt it u digen Wolkeubrüche, die den Ort Huigra ſchwer gefährdeten. Durch den zweiten Bergſturz, der den 170 Bahnarbeitern das Leben koſtete, wurden die Bahngleiſe 17 Kilometer weit zuſammen mit Geröll, Bäumen und Schlammaſſen verſchüttet. i Das Gerücht, der Staatspräſident Agora habe ſich in dem Zuge befunden, der die Unglücksſtelle paf⸗ ſierte, als die Kataſtrophe eintrat, hat ſich nicht be⸗ ſtätigt.. Der Einbruch Auch eine Kurzgeſchichte An dieſem Abend waren die Bewohner der Stadt durch rauſchende Feſtlichkeiten ihren Häuſern fern⸗ gehalten worden. Mitternacht war vorübergewandelt. Es war die Zeit der dunklen Nächte, in denen naß⸗ kalte Regenwolken die Sterne verhüllen. Zwei Männer eilten durch die Straßen. Sie ſchienen eher gute Bürger zu ſein, als Ver⸗ brecher. Bürger, die ſich auf ihre Art feſtlich ange⸗ zogen hatten. a „Mir iſt alles gleichgültig“, ſagte der eine leiſe zum andern, als ob er gehört werden könnte,„ich weiß, wo das Geld liegt. Ich hole es, und wenn es Mord und Totſchlag gibt.“ Sie kamen vor einem kleinen Hauſe an einem freien Platz an, das ſich in nichts von den andern Häuſern unterſchied. Düſter und freudlos, wie die Nacht, ſchienen auch diefe Häuſer zu ſein, an denen kein Ornament irgend ein Lebensgefühl betonte. Der Mann,— er ſchien der ältere und etwa vier⸗ zig Jahre alt zu ſein,— flüſterte jetzt wieder: „Warte Du an der Ecke. Ich hole es. Verlaß Dich drauf!“ Er umſchlich gewandt das Haus und kam an ein kleines, ſchmales Fenſter, das in Kopfhöhe angebracht war und nur angelehnt ſchien. Aus den beſtimmten Bewegungen des Mannes könnte man erkennen, daß er ſelbſt ſchon Vorbereitun⸗ gen hier getroffen hatte. Er glitt lautlos durch das Fenſter. Jetzt zog er ſeine Schuhe aus und klinkte mit der ſchnellen Lautloſigkeit der Verbrecher die Türe auf. Jetzt ſtieg er eine Treppe hinan. Kein Tritt verriet ſein Schleichen. Er war oben angelangt. Wieder öffnete er eine wärts. Türe und taſtete ſich vor⸗ Man hörte das regelmäßige Atmen eines ſchlafen⸗ den Menſchen. Er ging an einen kleinen Wandſchrank, den er leiſe öffnete. Er nahm ein kleines Käſtchen, das er zu ſich ſteckte. Das Atmen hatte aufgehört. Eine weibliche Stimme klang auf: „Willſt Du ſofort das Geld wieder hinſtellen und machen, daß Du ins Bett kommſt!“ *** Sein Freund unten krat von einem Fuß auf den andern und wartete wohl eine gute Viertelſtunde. Dann ging er mürriſch fort. Im Gehen brummte er vor ſich hin: „Seine Frau hat ihn doch erwiſcht!“ M. K. Gründung der Badiſchen Geſellſchaft für Engenik. Unter der wiſſenſchaftlichen Führung des Katſer⸗Wilhelm⸗Inſtitutes für Anthropologie in Berlin⸗Dahlem(Direktor Prof. Dr. Eugen Fiſcher, Abteilungsleiter für Eugenik, Prof. Dr. Mucker ⸗ mann, Abteilungsleiter für menſchliche Erblehre, Privatdozent Dr. von Verſchuer), iſt in Karls⸗ ruhe die Badiſche Geſellſchaft fur Eugenik als Fortführung des ehemaligen Bundes für Deutſche Familie und Volkskraft gegründet worden. Sie bezweckt, die Ergebniſſe der menſchlichen Vererbungsforſchung im Volke zu verbreiten, um zu bewirken, daß ein körperlich und geiſtig geſundes Geſchlecht geboren werde.— Zur Verbreitung der wiſſenſchaftlichen Tatſachen der Vererbungslehre be⸗ dient ſich die Geſellſchaft in erſter Linte der Monats⸗ ſchrift„Eugenik“, welche in gemeinverſtändlicher Form von Miniſterialrat Dr. Oſter mann in Berlin in Verbindung mit den oben genannten Forſchern, ferner mit dem bekannten Eugeniker Dr. Fritz Lenz(Prof, der Eugenik in München) und Dr. Ernſt Rüdin(Prof. und Abteilungsleiter der ge⸗ nealogiſchen Abteilung der deutſchen Forſchungs⸗ auſtalt für Pſychiatrie in München) herausgegeben wird. Durch Vorträge in den einzelnen Städten ſoll dann der eugeniſche Gedanke noch weiter ins Volk getragen werden. Mitglieder der Badiſchen Geſell⸗ ſchaft für Eugenik erhalten bei einem Jahresbeitrag von 5 Mark die Monatsſchrift„Eugenik“ koſtenlos. — Der Vorſtand beſteht aus Stadtobermediztnalrat Dr. Paul, Vorſitzender, Stadtobermedizinalrat Dr. Geißler, Geſchäftsführer, Obermedizinalrat Dr. Schmelcher, Prof. Dr. Deininger, Präſident Gut, Pfarrer Ziegler(Innere Miſſton), Rektor Steimer(Carttas verband), Prof. Dr. Münter, Heidelberg, Frau Clara Philipp, Pfarrer Kap⸗ pes lev. Jugend⸗ und Wohlfahrtsdienſt). Anfragen und Anmeldungen werden erbeten an Badiſche Ge⸗ ſellſchaft für Eugenik, Konradin⸗Kreuzer⸗Straße 10, Karlsruhe. Eine internationale Ausſtellnug moberner chriſtlicher Kunſt. Anläßlich der Jahrhundertfeier des Todes des heiligen Antonius von Padua wird vom Juni 1931 bis Juli 1932 eine internationale Ausſtellung moderner chriſtlicher Kunſt eröffnet. Auch die deutſchen Künſtler werden aufgefordert, ſich daran zu beteiligen. Werke für die Ausſtellung müſſen bis zum 15. Februar 1931 angemeldet und bis zum 1. April 1931 eingeſandt ſein. Die näheren Bedin⸗ gungen und Anmeldeformulare ſind von dem Sekre⸗ tariat der Ausſtellung, Padova, via del Santo 14, zit beziehen. Vexrtragsnormen für das ſchöngeiſtige Schrift⸗ tum. Das Arbeitsamt des Deutſchen Schrifttums, in welchem der Reichsverband des Deutſchen Schrift⸗ tums, der Deutſche Hochſchulverband, der Deutſche Verlegerverein, und der Börſen verein der Deutſchen Buchhändler vertreten ſind, hat jetzt die Verhandlungen zur Schaffung von Ver⸗ tragsnormen für das cchöngeiſtige Schrifttum wieder aufgenommen. Nachdem früher ſchon allgemeine Grundſätze über Charakter und Form der Ver⸗ tragsnormen feſtgelegt worden waren, haben ſich die neuen Beratungen auf Einzelheiten erſtreckt. Es liegen jetzt ſchon Ergebniſſe über folgende Punkte vor: Beſchaffenheit des Manuſkriptes und die Rechtsvorgänge bei ſeiner Zuſendung an den Ver⸗ leger, Form und Rechtsverbindlichkeit von Abreden zwiſchen Autor und Verleger, Form und Inhalt des Verlagsvertrages, insbeſondere Beſtimmun⸗ gen über den Vorabdruck, über den Umfang des Werkes, über die Zeit des Erſcheinens, über Art und Höhe des Honorars und über die Abrechnungs⸗ termine. 5 5. Bühnenrolksbund gegen Schließung der Eſſener Volksbühne. Rheiniſchen Blättermeldungen zufolge hat der Beſchluß des Theaterausſchuſſes des Eſſener Stadttheaters mit Ablauf der Spielzeit zu ſchließen, bei den Beſucherorganiſationen ſtarken Proteſt hervorgerufen. Sie treten entſchieden für die Beibehaltung der Eſſener Theater der Stadtver⸗ waltung gegenüber ein und, es ſoll ein Sparvor⸗ ſchlag gemacht werden, der es ermöglicht, die Beibe⸗ haltung der Theater zu gewährleiſten. 8. Um die Erneuerung der Gagenkonvention. Die Verſammlung der Berliner Theaterdirek⸗ toren im Bühnen verein, die ſich in erſter Reihe mit dem Abbau der Stargagen beſchäf⸗ tigte, hat einen Ausſchuß ernannt, der mit der Durchführung des Zuſtandeskommens einer Gagen⸗ konvention betraut worden iſt, die die Vorbedingung für die Herabſetzung der Rieſenhonorare iſt, die die Prominenten heute beziehen. Auf der Tagung, die ein deutliches Bild von der kritiſchen Lage der Berliner Theater gab, wurden verſchiedene Anträge geſtellt, die als rettender Eingriff in die Kataſtrophe angeſehen werden, Als erſter und wich⸗ tigſter Punkt ſtand auf der Tagesordnung der Be⸗ ſchluß auf Senkung der Stargagen um die Hälfte der bisherigen Honorare. Gleichzeitig wurde Stun⸗ dung der Luſtbarkeitsſteuer und der Miets⸗ zahlungen für die Theater verlangt und ferner ſollen die Tantiemen für die Autoren gekürzt werden. Ueber den Beſchluß einer ſofortigen Kündigung aller Tarifverträge zum 1. Februar konnte ein einheit⸗ licher Standpunkt nicht gefunden werden. Der ge⸗ wählte Ausſchuß iſt beauftragt, mit den Schau⸗ ſpielern und der Bühnengenoſſenſchaft in Verhandlungen zu treten und die nötigen Schritte einzuleiten wegen der Herabsetzung der Autorentan⸗ tieme und der Stundung der Steuern,. 1 1 eit ber⸗ klar Immhoff, Stuttgart; Montag, 12. Januar 1981 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 3. Seite 7 Nummer 17 Der neue Anterrichtsplan für den Mädchenhandarbeltsunterricht Zum Vollzug des Schulgeſetzes vom 7. Juli 1910 und des Geſetzes über die allgemeine Fortbildungs⸗ ſchule vom 19. Juli 1918 iſt jetzt für den Mädchen⸗ handarbeitsunterricht an der Volks⸗ ſchu le, und, ſoweit Handarbeitsunterricht für die Fortbildungsſchu le Unterrichtsfach iſt, auch an der Fortbildungsſchule ein neuer Unter⸗ richtsplan erſchienen. Er tritt an den genannten Schulen für alle Jahrgänge mit dem Beginn des Schuljahres 1931/32 in Kraft. Mit Inkrafttreten dieſer Verordnung wird der im Jahre 1925 verſuchs⸗ weiſe eingeführte Unterrichtsplan aufgehoben. Der Handarbeitsunterricht für die Mädchen be⸗ zweckt zunächſt die Heranbildung der Schülerinnen zu möglichſt großer Tüchtigkeit in der Herſtellung ein⸗ facher Gegenſtände des Hausgebrauchs, ſodann aber ſoll er Freude an nützlicher Betätigung im Haushalt wecken, den Sinn für Ordnung und Sparſamkeit ſchärfen, einen guten Geſchmack heranbilden, die Phantaſie anregen und zur Selbſtändigkeit im kör⸗ perlichen und geiſtigen Geſtalten der Bildungsſtoffe, die dem Unterricht zugrunde liegen, erziehen. So ſteht der Handarbeitsunterricht auch im Dienſte der allgemeinen Erziehungsaufgabe der Schule. Da der Handarbeitsunterricht Klaſſenunterricht iſt, ſoll er mit Zeichnen, Naturlehre und Naturgeſchichte eine mög⸗ lichſt enge Fühlung nehmen. Die Lehrweiſe hat von der in der Arbeitsſchule üblichen Lehrweiſe nicht ab⸗ zuüweichen. Die Handarbeitslehrerin ſoll jede Aufgabe der Klaſſe als Problem ſtellen, auch die Zuſammen⸗ hänge zwiſchen Zweck des Gegenſtandes, Stoff, an⸗ gewandter Technik und Schmuck erörtern und Zeich⸗ nungen, Schnittmuſter und Modelle anfertigen laſſen. In beſonderen örtlichen Arbeitsplänen ſind für alle Schulen, in denen der Handarbeitsunterricht erſt mit einem ſpätern als dem zweiten Schuljahr be⸗ ginnt, oder in denen zwei oder mehrere Schuljahre zu gleichzeitigem Unterricht in einer Klaſſe vereinigt ſind, oder in denen der Unterricht nur halbjährig erteilt wird, die notwendigen Aenderungen der Stoff⸗ verteilung feſtzulegen. Dieſe Arbeitspläne bedürfen der Genehmigung durch das Kreis⸗ oder Stadtſchul⸗ amt. Der eigentliche Unterrichtsplan enthält die Verteilung des Lehrſtoffs für die einzelnen Klaſſen der Volksſchule bezw. der Fortbildungsſchule unter den Geſichtspunkten der Stoffkunde und Werk⸗ lehre, der Geſchmackserziehung und der Stoffgeſtal⸗ tung. Wenn die Schülerinnen den reichhaltigen und pfelſeitigen Lehrſtoff wirklich beherrſchen, dann haben ſte viel gelernt, was auch vor allem für den Beruf der Frau im Hauſe von großem Werte iſt. Kanarien Ausſtellung mit Vogelmarkt In die ſchönen Räume der„Harmonie“ in D 2 iſt der gefiederte Sänger, der Kanarienvogel, einge⸗ zogen. Damit ſoll zum Ausdruck gebracht werden, daß der Kanarienſänger auch im modernen Haus gehört und viele Liebhaber findet. Der große Hanſa⸗ ſaal iſt faſt ausſchließlich für die Konkurrenzſänger beſtimmt, während in den anſchließenden Räumen die große Vogelſchau und der Vogelmarkt, ſerner die Utenſilien⸗ und e untergebracht ſind. Die Vogelſchau iſt wiederum außerordentlich reichhaltig. Der Mannheimer Kanarienzüchterverein, gegründet 1891, iſt in der Pflege und Aufzucht der Kanarienſänger mit tonangebend und ſein Material ganz hervorragend Ueber 67 Stämme mit 268 Kana⸗ rien bewarben ſich im edlen Wettſtreit um die Palme des Sieges und erzielten ganz hervorragende Re⸗ ſultate. Als Preisrichter fungierten die Herren Presber, Wiesbaden, Ernſt, Bad Homburg und Döbrich, Hanau. Um die gelben Sänger mehr einzuführen, hat der Verein ſeinem reichhaltigen Glücks hafen nur Kanarienhähne zugeteilt. Wer ein klein wenig Glück hat, kann für wenig Geld eines dieſer niedlichen Tierchen mit nach Hauſe nehmen. Anbrerſeits bietet der große Vogelmarkt Aus⸗ wahl in erſtklaſſigen Sängern. Preisverteilung In der allgemeinen Klaſſe errang den 1. Preis Frau Roſa Roſe⸗ Stuttgart, den 2. Jung ⸗Lud⸗ wigshafen; in der Vereinsklaſſe den 1. Preis Heinrich Möcker⸗ und den 2. Georg Müller⸗ Mannheim. In der Damenklaſſe erhielt den 1. Preis Frau Marg. Müller, den 2. Anna Bertſch und den 3. Preis Barb. Möcker⸗Mann⸗ heim. In der allgemeinen Klaſſe gab es im ganzen 13, in der Vereinsklaſſe 20, und in der N 18 Preiſe. Ausgeſtellt haben P. Niedecken in einer Front von 22 Meter Holz⸗ und Meſſingkäfige, Wintervogelfutter, Aquarien, exotiſche Sing⸗ und Ziervögel, das Badiſche Samenhaus Vogel⸗ futter und Utenſilien zur Vogelzucht und die Firma Velten Samen und Vogelfutter. Wir machen noch arauf aufmerkſam, daß die Ausſtellung für jeden Vogelfreund und Liebhaber ſehr ſehenswert und bis Montag abend geöffnet iſt. ** * In den Ruheſtaud tritt Landgerichtsrat Scheid in Mannheim am 1. März. * Gute Einführung des Wiuterſport⸗Sonder⸗ Zuges. Der am Samstag zum erſten Male in dieſer Saiſon gelaufene Winterſportzug, der um 14.30 Uhr von Mannheim abfuhr, hat eine ziemlich große An⸗ ziehungskraft auf die Winterſportler von Mannheim und Ludwigshafen ausgeübt. Der Zug beſtand aus zwölf Wagen, die zu etwa 70 v. H. beſetzt waren. Da auch in Schwetzingen und garlsruhe noch Fahr⸗ gäſte eingeſtiegen ſind, kann der Erfolg dieſer Ein⸗ richtung als gut bezeichnet werden. Es beſteht die Abſicht, bei gleichbleibenden Schneeverhältniſſen den Zug auch am nächſten Samstag wieder fahren zu laſſen. Die Vorteile des Winterſport⸗Sonderzuges beſtehen darin, daß er eine beſchleunigte Fahrzeit hat und nur an wenigen Stationen hält. Eine be⸗ ſondere Bequemlichkeit bietet die Möglichkeit, Skier und Ruckſäcke mit ins Abteil zu nehmen. * Weibliche Leiche geläudet. Am Samstag wurde lei der Bootsüberfahrt eine weibliche Leiche, die ſchon längere Zeit im Waſſer gelegen haben muß, ſich um eine aus dem Neckar 92 Es bandel Herrlicher Winter⸗Sonntag Viele Spaziergänger unterwegs NMieſenbetrieb auf den Eis⸗ und Rodelbahnen Was der erſte Sonntag im neuen Jahre durch ſein unfreundliches Wetter verdarb, machte der zweite wieder gut. Vom frühen Morgen bis in die Abendſtunden ſtrahlte die Sonne vom wolkenloſen Himmel und lockte, trotz der herrſchenden Kälte, — den ganzen Tag über blieb das Thermometer unter dem Gefrierpunkt— ins Freie. An der Spitze ſtand der Sport. Wer ihn nicht ſelbſt aus⸗ übte, der war als Zuſchauer dabei. Die größte An⸗ ziehungskraft dürfte wohl das Fußballſpiel Süddeutſchland—Weſtdeutſchland, das mit einem überlegenen Siege Süddeutſchlands endete, ausgeübt haben. Der Rundfunk ſorgte dafür, daß man vom warmen Zimmer aus wenigſtens die zweite Halbzeit verfolgen konnte. Dr. La ven am Mikrophon war wieder ein ausgezeichneter Sprecher, der durch ſeine plaſtiſche Schilderung den Sport⸗ freunden, die nicht aus dem Hauſe gingen, den Be⸗ ſuch des Stadions erſetzte. Der Eisſport verteilte ſich auf verſchiedene Plätze. Ueberall herrſchte großer Andrang, überall gab es rote Wangen und fröhliche Geſichter. Wer ſeine Schritte in den Waldpark lenkte fand Ruhe und Erholung in der reinen Winterluft. Dem Tiergarten wurde nur wenig Beachtung ge⸗ ſchenkt. Viel lieber erwärmte man ſich bei einer guten Taſſe Kaffee im Reſtaurant. Auch der Auf⸗ enthalt in den gut geheizten Strandbadreſtaurants geſtaltete ſich durch den gleichzeitigen Ausblick auf den ſonnebeſchienenen Rhein zu einem Hochgenuß. Der Ausflugsverkehr war verhältnismäßig gut. Es gibt immer noch genug Menſchen, die die Reize einer winterlichen Bergwanderung auch ohne Schnee zu ſchätzen wiſſen. Die Skiſportler entflohen bereits am Samstag, meiſtenteils mit dem Winterſport⸗ ſonderzug, den Mauern. Die meiſten Fahrkarten wurden nach Bühl ausgegeben. Am Abend waren die Vergnügungsſtätten durchweg gut beſucht. Ein Sonntag liegt hinter uns, mit dem wohl Alle zu⸗ frieden geweſen ſind. Mannheim als Winterſportplatz! Sehr ſelten darf man das von unſerer Stadt be⸗ haupten. Am zweiten Sonntag des Jahres 1931 waren aber alle Vorbedingungen gegeben, die dieſe Bezeichnung rechtfertigten. Rodelſchlitten und Schlitt⸗ ſchuhe konnten Dank der Vorſorge der Stadt an ver⸗ ſchiedenen Plätzen in Tätigkeit treten. Man hatte in der Nacht zum Sonntag ununterbrochen Waſſer auf die Rodel⸗ und Eisbahnen gegoſſen und ſo präſen⸗ tierten ſich am Sonntag Morgen ſämtliche Bah⸗ nen in einem guten Zuſtand. Bei ſolch ver⸗ lockenden Umſtänden wurden ſogar verroſtete Schlittſchuhe hervorgeholt. Auch alle möglichen Arten von Rodelſchlitten traten auf den Rodelbahnen in Tätigkeit. Als oberſter Grundſatz galt: es muß rutſchen. Auf das„wie“ kam es weniger an, denn die glatten Eisflächen ſorgten ſchon dafür, daß es keine allzugroßen Hemmungen gab. Allerdings ſo glatt, wie die Eisbahn auf dem Gelände des neuen Herzogenriedparks, war keine andere ſtädtiſche Eisbahn Die Eisfläche war geradezu ideal; ſie wies faſt keine Unebenheiten auf. Auch hatte man für ausreichende Sitzgelegenheit geſorgt. In Ruhe konnten die Schlitt⸗ ſchuhe angeſchnallt werden, was auf der Eisbahn auf dem Meßplatz nicht der Fall war. Auf dieſer Eisbahn herrſchte zweifellos das größte Leben und Treiben. Oft konnte man ſich nur unter großen Schwierigkeiten durch die meiſt aus Jugend⸗ Film⸗Nundſchau Gloria:„Troika“ In dieſem Film führt ein ruſſiſcher Emigraut, Wla⸗ dimir v. Striſchewſki die Regie. Die Liebe und die Sehnſucht nach ſeinem Vaterlande mögen ihn veranlaßt haben, das Milien breit auszumalen. Als Handlung nimmt er leider eine Allerweltsgeſchichte, die kaum über die Sphäre des privaten Erlebens hinausgeht. Die gute Darſtellung vermag vieles auszugleichen: Als Vamp weiß Olga Tſchechowa zu ſeſſeln; neben ihr wirkt Helen Steels in ihrer Verhaltenheit und der Reinheit ihres Geſichtes am ſtärkſten. H. A. Schlettow ſtellt ſeinen Troikalenker auf wuchtige Beine, während Michael Tſche⸗ cho mw eine fein charakteriſierte Leiſtung bietet.— In der ſtummen Faſſung müſſen natürlich die im Tonfilm zu hörenden ruſſiſchen Lieder wegfallen. Eine Beeinträchti⸗ gung des Filmes kommt hierdurch nicht in Frage, da er dem dramaturgiſchen Aufbau nach zu den ſtummen Filmen zählt und durch die Geſangseinlagen bie Handlung nur ge⸗ ſtreckt wurde. Uebrigens verſtehen es Kapellmeiſter Zanta als Leiter des Orcheſters und W. Locks an der Orgel, dieſen Bildſtreifen wirkungsvoll zu untermalen. Auf der Bühne zeigt ſich Demokritos als Trickfilm⸗ zeichner. Vermittels eines Projektionsapparates vermag er ſeine Karikaturen direkt auf die Leinwand zu zeichnen und es gelingt ihm, durch ſeine zum Teil ſatiriſch gefärbten Sachen, die Gunſt des Publikums zu erwerben. * Die Max und Moritz⸗Bühne kommt auf ihrer Welt⸗ 2 auch nach Mannheim und wird am 20., 21. und Januar 1931 im hieſigen Ufa⸗Pal a ſt„ÜUniver⸗ bach zwei Gaſtſpiele geben. Näh erks wird noch bekannt gegeben. * Zwei Kleinbrände veranlaßten am Samstag das Ausrücken der Berufsfeuerwehr. Um.19 Uhr nachmittags rückte der Löſchzug in die Laurentius⸗ ſtraße ab. Im Hauſe Nr. 7 war infolge Glanzruß⸗ bildung ein Kaminbrand entſtanden. Im Hauſe I 7, 12 verurſachte am gleichen Nachmittag ein ſchad⸗ hafter Kamin einen Balkenbrand, der eben⸗ falls durch die um.45 Uhr alarmierte Berufsfeuer⸗ wehr ſchnell gelöſcht wurde. * Ehepaar vom Motorrad überfahren. Sonntag nachmittag wurde am Frankdenkmal ein Ehe paar von einem Motorrad mit Beiwagen überfahren. Während der Mann, ein 53 Jahre alter Kaufmann, Kopfverletzungen davontrug, klagte die Frau über Schmerzen im Kopf. Der Motorradfahrer und ein Begleiter, die angetrunken waren, wurden feſt⸗ genommen, nach Feſtſtellung der Perſonalien und des Tatbeſtandes aber wieder feel belfess Das Motorrad wurde ſichergeſtellt. i 25 2 Wegen„ und groben Sonne das Eis zu weich geworden war. Herumſtehen bekam. lichen beſtehende Menſchenmenge hindurchwinden. Nicht an allen Stellen war das Eis gleichmäßig, ein Uebelſtand, der ſich infolge der Kürze der Herrich⸗ tungszeit nicht beheben ließ. Störend für die Schlitt⸗ ſchuhläufer wirkten ſich die zahlreichen„Glenner“ aus, die ihre Bahnen von den abfallenden Rand⸗ ſtellen nach der Mitte der Eisbahn gezogen hatten. Selbſt Schlitten wurden auf der Eisbahn umher⸗ gezogen und hemmten dadurch ſehr die Schlittſchuh⸗ läufer. Wo ſich einige Kunſtläufer produzierten, gab es gleich eine Menſchenanſammlung. Den geringſten Zuſpruch fand die Eisbahn am Ochſenpfer ch, die auch in ſchlechteſtem Zuſtande war. Großes Ge⸗ dränge herrſchte auf der gegen Eintrittsgeld zugäng⸗ lichen Eisbahn auf dem Tennisplatz. Von den Rodelbahnen übte die Bahn am Weißen Sand hinter der Feuerwache die größte Anziehungskraft aus. Reges Leben und Treiben, ununterbrochenes Kommen und Gehen kennzeichnete den dortigen Betrieb. Die kleine Rodelbahn war in den Mittagsſtunden bereits abgefahren. Trotzdem aber überall die Erde hervorkam, wurde eifrig weitergerodelt. Uebermäßige Geſchwindigkeiten wurden allerdings dabei nicht erzielt. Die große Bahn mußte am Nachmittag einige Zeit ge⸗ ſperrt werden, da durch die Einwirkung der Um eine Zerſtörung der Bahn zu verhüten, mußte zu dieſer nicht beſonders freudig aufgenommenen Maßnahme gegriffen werden. Die Rodler vergnügten ſich in⸗ zwiſchen durch Herumrutſchen auf der Auslauffläche. Als nach 74 Uhr die Sperre aufgehoben wurde, ſetzte ein lebens gefährliches Gedränge ein. Den Hauptſpaß hatten hiervon die Zuſchauer, die ſich in noch größerer Anzahl eingefunden hatten, als die Sporttreibenden ſelbſt. Immer gab es etwas zu lachen. Es wurde ſogar ſo feſt gelacht, daß man darüber die kalten Füße vergaß, die man durch das Faſt der gleich ſtarke Betrieb herrſchte auf den beiden Rodelbahnen am Ochſenpfer ch, die ſich in ſehr gutem Zuſtande be⸗ fanden. Nicht ganz ſo gut wie die Eisbahn war die Rodelbahn am Herzogenriedpark. Zwei große Löcher verurſachten ſehr viele Stürze, die meiſtens ſchlimmer ausſahen, als ſie wirklich waren. Eine natürliche Eisbahn gab es auch: draußen am Waldpark auf dem zugefrorenen ſogen. „Gießen.“ Selbſtverſtändlich war das Eis hier viel glatter als auf den Kunſteisbahnen. Die Mannheimer Häfen, die bei ſtrengem Winter gute Eisbahnen abgeben, kamen für den Schlittſchuhſport nicht in Frage. Lediglich im In duſtrie hafen und am Altrhein hatte ſich auf eine größere Strecke eine zuſammenhängende Eisdecke gebildet, die nur am Ufer tragfähig war. Vorwitzige funge Burſchen verſuchten die Stärke des Eiſes auszuprobieren, mußten aber den Verſuch bald wieder aufgeben, als einer von ihnen mit einem Fuß eingebrochen war und nur durch das raſche Zugreifen der Kameraden vor weiterem Schaden bewahrt blieb. Leider wird die Herrlichkeit nicht mehr allzulange anhalten— ſofern die Meteorologen recht behalten. Bereits im Laufe des Montags iſt mit Bewölkung und Nach⸗ laſſen der Kälte zu rechnen und für Dienstag ſind ſchon wieder Niederſchläge in Ausſicht geſtellt. Schließlich iſt aber doch die Hauptſache, daß wir einen wunderſchönen Eisſportſonntag gehabt haben, der allen recht lange in Erinnerung bleiben wird. 8 Kriliſcher Tag Neuſtadt a. d. Hdt., 11. Januar Wie bereits kurz berichtet, wird die infolge der Schlägereien zwiſchen Nationalſozialiſten, Kommu⸗ niſten und Sozialdemokraten frühzeitig abgebrochene öffentliche Verſammlung der ſozialdemokratiſchen Partei, in der Pfarrer Eckert aus Mannheim ſprechen ſollte, am kommenden Mittwoch abend im großen Saale des Saalbaues wiederholt. Auch dies⸗ mal wird Pfarrer Eckert über„Die große Lüge des Nationalſozialismus“ ſprechen. Die ſozialdemokra⸗ tiſche Partei rechnet mit einem ſtarken Beſuch ihrer Anhänger nicht nur aus der näheren Umgebung Neuſtadts, ſondern auch aus den übrigen vorder⸗ pfälziſchen Städten. So ſind vorgeſehen u. a. Son ⸗ derfahrten für Beſucher aus Landau, Bad Dürkheim Speyer uſw. Wie wir hören, beabſichtigen nun auch die Natio⸗ nalſozialiſten am gleichen Abend in der Turnhalle eine große Gegenkundgebung zu veranſtalten, zu der ebenfalls die Parteianhänger aus der näheren und weiteren Umgebung erwartet werden. In An⸗ betracht der blutigen Vorfälle am 17. Dezember, die zu einer jetzt noch beſtehenden ſtarken Erregung und Spannung zwiſchen den verſchiedenen politiſchen Lagern führten, kann heute ſchon angenommen wer⸗ den, daß der 14. Januar, ſofern beide Veranſtaltun⸗ gen, wie geplant, ſtattfinden, ein äußerſt kritiſcher Tag für Neuſtadt a. d. Hdt. werden wird. Einführung 7975 Wohn ungs⸗ Luzus⸗· Steuer nu Weinheim n Weinheim, 3 Jan. Während der Sitzung des Stadtrates am Nachmittag ſammelte ſich vor dem Verwaltungsgebäude Rathaus ⸗Schloß auf dem Schloßhofe ein Zug von mehreren hundert Erwerbsloſen. Als ſich darauf eine Abordnung des Zuges in das Tagungszimmer des Stadtrates begab, um die Wünſche bezüglich einer Winter⸗ nothilfe zu unterbreiten, unterbrach Oberbürger⸗ meiſter Huegel die Sitzung und hörte die Wünſche der Abordnung an, die ſich darauf entfernte. Wäh⸗ rend die Erwerbsloſen im geſchloſſenen Zuge durch die Stadt marſchierten, ſetzte der Stadtrat ſeine Sitzung fort und faßte zur Winternothilfe folgenden Beſchluß: Einer Erhöhung der Beihilfen für die Erwerbsloſen wurde vorbehaltlich der Deckungsfrage im Prinzip zugeſtimmt. Hin⸗ ſichtlich der letzteren ſoll die Erhebung einer ſtäd⸗ tiſchen Wohnungs⸗ Luxusſteuer erwogen werden. Die darauf bezüglichen Erhebungen wurden ſofort in die Wege geleitet. Dem Bürgerausſchuß wird binnen 9 eine e Vorlage un⸗ e i Schwere Bluttat * Unteröwisheim(Amt Bruchſal), 11. Jan. Sams tag nach um halb 12 Uhr ereignete ſich in unſerem Ort eine ſchwere Bluttat. Der 22 Jahre alte Sohn des Jagdpächters Schmidt geriet mit einem Mä d⸗ chen wegen einer Geringfügigkeit in Auseinander⸗ ſetzungen. Plötzlich ſprang er heim und holte ein Gewehr ſeines Vaters, mit dem er auf der Straße blindlings um ſich herum ſchoß. Als der 22 Jahre alte Ziegeleiarbeiter Erwin Lautenſchläger den rabiaten Menſchen beruhigen wollte, richtete dieſer ſofort das Gewehr auf dieſen und gab einen Schuß ab, der Lautenſchläger ſchwer am Kopf ver⸗ letzte. Man brachte den Getroffenen in die Heidel⸗ berger Klinik, wo er lebensgefährlich darniederliegt. Schmidt jun. wurde noch in der Nacht durch die Gen⸗ darmerie verhaftet. *. * Karlsruhe, 11. Jan. In Leopoldhafen iſt der letzte Veteran von 1870/71 und der älteſte Bürger der Gemeinde, Altgemeinderat Wilhelm Volz, 25 ſtorben. Montag, 12. Januar Nationaltheater:„Wilhelm Tell“, Schauſpiel von S Miete E 19, Anfang 20 Uhr. Kammerſpiele— Gloria⸗Palaſt:„Die heimliche Ohe“, Kom. Oper von Cimaroſo, für die Freie Volksbü! ne. Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater: Gaſtſpiel Jrene von Palaſty in Sin und Jill“, Anfang 20 Uhr. Planetarium: 16 und 16,30 Uhr Beſichtigungen; 17 ute Vorführung mit Vortrag:„Ferne Sonnen“. Lichtſpiele: Alhambra:„Stürme über dem Mont⸗ .— Univerſum:„Einbrecher“.— Schou⸗ „Stürme über dem Montblanc“.— Gloria⸗ „Dreigeſpann der Liebe“.— Seala⸗ :„Der Schuß im Tonſilm⸗Ateliex“., Theater:„Walzer im Schlafcoups“.— „Cyankali“.— Pal aſt:„Cyankalt“. Aus Rundfunk- Programmen Montag, 12. Januar 1931. 15.45: München: Kinderbaſtelſtunde.. 16.00: Stuttgart: Blumenſtunde. 16.30: Frankfurt, Stuttgart: Konzert; Wa. che n: Schubertſtunde. 17.30: München, Budapeſt: Konzert. 18.15: Frankfurt, Stuttgart: Vorträge. 18.45: Breslau: Konzert; Frankfurt, Stutt- gart: Vortrag. 19.00: 8 er lin: Konzert; München: Stunde der Arbett. 19.35: Frankfurt, Stuttgart: Heilsberg, Wien, Mailond, Konzert. 8 10.45: Köln: Meiſter der Operette; Davent ey, London 2: Konzert. 5 20.00: Hamburg: Luſtſpiel„Kotharina“; elsrae Konzert: Oslo: Klavierkonzert. 20.15: Breslau:„Der Evangelimann“ von Kienzl. 20.30: Sci Neues Europa; Köln: Muſt a Schauſplel;„Meine Schweſter und ich“; K e wi tz. Warſch au. Mailand, Turin, Stra burg: Konzert; Laibach: Sperettenduette. 5 20.45: Bu ka reſt: Gefangsſoli; Rom, Toulouf Konzert. 21.15: Berlin, Heils berg: Joh. Chriſt. Bach⸗ Kon. l zert; Frankfurt, Stuttgart: Tanzunterr Münch en: Kammermuſik; Bukareſt: Konzert 21.30: Bu dapeſt: Bach⸗Konzert; Daventry: Chor⸗ geſänge. 22.00: Frankfurt, Stuttgart:„Zirkus lerini“; Stockholm: Konzert. 22.10: Wie n, Kattowitz, i Kon ert 22.90: Berlin: Tanzmuſik⸗ Hambur rgel ko konzert; Köln: Beim Dortmun er Sechs tag rennen; London 2: Konzert. 22.45: London 1: Kammermuſik; London 2 muſik. Sinfoniekonzert; Turin: Bemerkenswerte Veranſtaltungen der Rundfunk f Das Sinfoniekonzert am Montag um Uhr aus Frankfurt bringt das Zweite 5 denburgiſche Konzert in F⸗dur für Violine, Flöt Oboe, Trompete, Streichorcheſter und Continuo von Bach; von Hindemith: Konzertmuſik f Solobratſche und größeres Kammerorcheſter; von Strauß:„Don Quicote“. Das Konzert Senders Berl in um 21.10 Uhr iſt Z oh. Chriſt Bach gewidmet, dem füngſten Sohn des großen Johann Sebaſtian Bach, der zu ſeiner Zeit den Ruhm ſeine ters verbunkelte. Am Dienstag überträgt Wien um 19.80 uh aus der Wiener Staatsoper„Hoffmanns E lungen“.— Um 20.00 Uhr veranſtalet Bres l einen Schleſiſchen Heimatabend, der au dem Deutſchlandſender übernommen w Berlin bringt um 21.10 Uhr„Die Geſchichte Soldaten“ von Igor Strawinſky unter Leitung vo Generalmuſikdirektor Hermann Scheſrche n zur Au führung. Am Mittwoch ſpricht um 18.45 Uhr in Man heim Dr. Karl Menninger über„Rechenk ni Euſtiges und vorteilhaftes Rechnen!“— Berlin de ſtriert um 19.30 Uhr die Entwicklung des Walzers„B der Gaillarde zum Boſto“. König wuſterhauſen, Frankfurt, Stuttgart tragen um 20.00 Uhr aus Baſel und Zürich einen Schweizer Nattonalabend.— Gerhart Hau pt m Traumdichtung„Hanneles Himmelfahrt“ t 21.10 Uhr über Berlin zu hören. Die Oper„Die Veſtalin“ von Spontint w am Donnerstag um 20.00 Uhr von Frank Stuttgart zur Aufführung gebracht.— Bres nimmt ſich um 21.00 Uhr Sophokles„Deödtpus⸗ — Zum 30. Todestag von Arnold Böcklin f Berlin um 21.45 Uhr ein Konzert, das vier Ti tungen nach Arnold Böcklin von Reger bringt ſem Konzert voraus geht um 21.25 Uhr ein Vortrag übe den Deutſchlandſender:„Arnold Böck! und ſeine Kun ſt“.— Kölln überträgt um 22.45 Uh den Schluß des Dortmunder Sechstage⸗ Renu nens. In Mannheim ſpielt am Freitag um 19. das Mandolinenorcheſter„Mandolinato 1920“ unte Leitung von Oskar Herrmann.— Von Ham bn 0 iſt um 20.00 Uhr Händels Oratorium„Jud Maccabäus“ zu hören.— Um 21.00 Uhr bring Köln⸗ Königswuſter haufen die Ur au rung eines Hörſpiels„Die kleinen Sorge — Eine weitere Uraufführung ſendet um 21.10 Uh Berlin: Hörſpiel Kaſpar Hauſer“ von Er Eber mayer.— Frankfurt⸗Stuttgart wa um 21.35 Uhr mit einer Veranſtaltung:„Mut Troubadour e, Trouveres, nn 4 und Meiſter finger“ auf. 1 München überträgt am Samstag Haydns Oratorium 2 e ee Geschäftliche Mitteilungen 5 * 5 volkstümliche. bei rt tritt im Gloria⸗Palaſt Mannheim, Seckenheimerſtraß in der vergangenen Woche im Skala⸗Theater Mannheim⸗ Lindenhof veronſtalteten Filmvorführungen finden dief⸗ Woche von Montag, den 12. bis Samstag, den 17. Januar 1 chmittags im Glorta⸗Palaſt ſtalt. Näheres d Nummer. S118 Westdeutschland verliert:3(:3) Ein Spiel ohne Schwung— Mitteldleutschland gewinnt 321 Endspiel Süddeutschland—Mittel deutschland Daß das Intereſſe am Fuß ballſport in Mauuheim noch lange nicht erlahmt iſt, trotz der ſchlechten Lage im allgemei⸗ nen, bewieſen bie verſchiedenen Großkämpfe der letzten Wochen. Die größte Zugkraft hatte das Entſcheidungsſpiel zwiſchen Phönix Ludwigshafen und SV. Waldhof um die Meiſterſchaft des Bezirks Rhein. 16 000 Perſonen hatten ſich damals eingefunden. Nach langer Zeit hatte Mannheim endlich wieder einmal ein Pokalſptel bekommen. Es fei vorweggenommen, daß ber gute Beſuch mit rund 15 00 0 Zuſchauern über⸗ raſchte, zumal kein Vertreter des Rheinbezirks oder gar aus Maunheim⸗ Ludwigshafen in der Mannſchaft ſtand. Unverſtändlicherweiſe hatte man ſowohl für Waldhof als auch für Phönix Ludwigshafen, die doch einige Leute zu dieſem Pokalſpiel hätten ſtellen können, Verbandsſpiele an⸗ geſetzt. Es war von vornherein klar, daß beide Vereine bei ſo wichtigen Spielen nicht auf ihre beſten Kräfte verzichten konnten. Süddeutſchland ſtellte am Sonntag eine Mann⸗ ſchaft, die ſich aus Frankfurter und Münchener Spielern zuſammenſetzte. Nur einige unentwegte Anhänger des Fußballſports wohnten der Ankunft der weſtdeutſchen Mannſchaft am Samstag abend auf dem Mannheimer Bahnhof bei. 16.57 Uhr trafen die Weſtbeutſchen unter Führung der Herren Rave und Knehe hier ein. Sie wurden durch den Rheinbezirksvorſitzenden Herzog begrüßt und begaben ſich ſofort in das Hotel. 17.10 Uhr kamen die Spieler aus Bayern. Die Stadtverwaltung empfing am Samstag abend die beiden Mannſchaften und die Vertreter des Deutſchen Fuß⸗ Hallbundes und der Behörden im Palaſthotel. Beigeord⸗ neter Dr. Zeiler hieß die Gäſte im Namen der Stadt⸗ verwaltung willkommen und fand warme Worte für den Heutſchen Sport und ſeine Förderung. Dr. Schricker⸗ Karlsruhe, der 3. Vorſitzende des D. F.., erwiderte kurz im Namen des D. F. B. Er gab die Verſicherung ab, daß der D. F. B. immer gerne in Mannheim ſei und bei großen Spielen auch in Zukunft an Mannheim denken werde. Das herrliche Winterwetter am Sonntag brachte dann dem Stadion einen verhältnismäßig ſehr guten Beſuch. Schon bei der Aufſtellung in der Stadionmitte fiel die Körperliche Ueberlegenheit der füddeutſchen Manuſchaft den Weſtdeutſchen gegenüber auf. Es zeigte ſich bald, daß der Süden techniſch bedeutend beſſer war. Die weſtdeutſche Verteidigung bekam ſofort ſchwere Arbeit, die ſie aber über⸗ raſchend ſicher erledigte. Der junge Bu ſch ſtand dem alten Internationalen Weber nichts nach. Im füddeutſchen Sturm klappte es ausgezeichnet. Der flinke Haringer in der Mitte verteilte ſehr gut. Obwohl der Stur m zwet verſchiedenen Vereinen entſtammte, war die Leiſtung doch ziemlich geſchloſſen. Die rechte Seite, die bet⸗ den Eintrachtleute Schaller und Möbs„waren in ihren Aktionen etwas raſcher und härter. Hofmann auf Linksaußen vermied zuerſt faſt jeden Nahkampf, dafür gab er aber wieder e die ihm nicht leicht nachzumachen ſind. Die Heſte Leiſtung im Sturm bot der techniſch hervorragende Schmid II München. In der Läuferreihe waren die beiden Außen Knöpfle und Mantel ſehr gut. Heidkamp in der Mitte wirkte etwas langſam und ſchwerfällig; er fiel am Anfang ſehr oft aus und wurde auch im Nahkampf von ſei⸗ nem Gegner Münzenberg überſpielt. In der Vertei⸗ digung war Schütz etwas ſicherer als Kukterer der dafür aber härter und angriffsluſtiger war. Jakob im Tor, der wenig zu tun bekam, war ſehr gut. Sein jewei⸗ liges Einſtellen auf die gegebene Lage verriet einen Tor⸗ mann von Klaſſe. Bei Weſtdeutſchland gefiel vor allem die Verteidigung mit Weber und Buſch, Münzenberg als Mittel⸗ läufer und die rechte Sturmſeite mit Albrecht und Hochgeſang. Der Weſten beging allerdings faſt das ganze Spiel über den großen Fehler, gerade die ausgezeich⸗ nete rechte Seite zu vernachläſſigen. Das Zwiſchenrundenſpiel in Mannheim war ein Spiel ohne jeden Schwung. Der Süden konnte ſich nicht entfalten, da ihn die Lei⸗ ſtung des Gegners nicht zur vollen Hergabe ſeines Kön⸗ neus zwang. Nachdem bei Halbzeit mit 310 der Sieg bereits feſtſtand, hatte es der Süden nach dem Wechſel nicht mehr allzu ſchwer, das Ergebnis zu halten, obwohl der Weſten, nachdem Mantel verletzt das Feld verlaſſen hatte, längere Zeit drängte. i Das Spiel war ſonſt ein reines Propaganda ⸗ ſpiel für den Fuß ballſport, da der Kampf ſütber⸗ aus fair war. Der Schiedsrichter, Zander Berlin, hatte leichte Arbeit. Er unterbrach das Spiel nicht unnötig und leitete im übrigen ſehr großzügig, was er ſich bei dieſem fairen Kampf ruhig leiſten konnte. In der Ehrenloge wohnte auch Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich mit Beigeordnetem Dr. Zeiler und ver⸗ ſchiedenen Vertretern der Stadtverwaltung dem Spiele bei. Dieſer Großkampf hat erneut den Beweis erbracht, daß das Stadion, mit ſeiner ausgezeichneten Ueberſicht und ſeinem großen Faſſungsvermögen, für große Spiele ſehr gut ge⸗ eignet iſt.——— Das Spiel im Stadion Seit dem grandioſen Panorama, das das Stadion vor wet Jahren mit ſeinen über 30 000 Zuſchauern beim Län⸗ derkampf Deutſchland— Schweiz ſtellte, dürfte oͤteſer, auch in ſeinem Erfolg unvergeßliche Kampf, den bisherigen Höhepunkt und zugleich auch Maßſtab für die ſportliche Aufnahmefüähigkeit, wie auch die Begeiſterung am Rhein und Neckar verkörpern. Zum vierten Male war nun Mann⸗ heim— allerbings mit großen Zwiſchenpauſen— als Kampfplatz in den Bundespokalrunden auserſehen und nach dem, für eine Gruppenmeiſterſchaftsentſcheidung unerhör⸗ ten Andrang(Waldhof—Phönix) vor acht Tagen, war man allgemein geſpaunt, ob die jüngſte Großveranſtaltung eben⸗ falls in der Lage ſei, das weite Rund der ſtäbtiſchen Anlage zu füllen. Die acht Tage dauernde, ununterbrochene Me⸗ tamorphoſe, namentlich der ſüddeutſchen Elf, trug gewiſſer⸗ maßen Nerpoſität, Enttäuſchung, vielleicht auch gewiſſe Spannung in die rheiniſche Metropole. Das Auftauchen und Verſchwinden von Spielern wie Brezing und Hörnle in den Aufſtellungen, übte ebenfalls unkontrollterbare Wir⸗ CCC e Die Mannschaften Sulcdeutsehland Jakob (Regensburg) Schlitz Kutterer (Eintracht Frankfurt)(Bayern München) Knöpfle Heidkamp Mantel (FS. Frankfurt)(Bayern München)(Eintracht Fraukfurt) Schaller Möbs Haringer Schmid II Hofmann (beide Eintr. Frankf.)(alle Bayern München) Echmitz Zarges Niggemeyer Hochgeſang Albrecht beide Köln⸗Sülz)(Mülheim)(beide Düſſeldorf) Plate Münzenberg Steingaß (Köln⸗Mülheim!(Aachen)(Köln⸗Sülz) Weber Buſch (Duisburg)(Kaſſel) Buchloh (Speldorf) Westdeutschland kungen aus, ſodaß die winterliche Sonne über Maſſeuwan⸗ derungen und Anſammlungen ſtrahlte, die bis zum Er⸗ ſcheinen der Mannſchaften auf dem Spielfeld das Thema der Aufſtellung, wie auch der Ausſichten in allen Vartatio⸗ nen abtaſtete. Nach dem Vorüberziehen auch dieſes Sport⸗ Stadions kann man ruhig ſagen, daß eine Kom⸗ bildes des S 0 0 n bination rheiniſcher Spieler in der Lage geweſen wäre, die heutige Weſt⸗Repräſentattven zu ſchlogen. fache Begründung darin, daß Vereine zu Repräſentatiptreffen abſtellen können. Die Haltung der beiden führenden Vereine am Rhein, War daher durchaus richtig, wenn man auch ihr Ausſcheiden Das Fehlen der beiden zuerſt vorgeſehenen heimiſchen Spieler hat ſeine ein⸗ eben nicht gleich⸗ zeitig Verbandsmeiſterſchaftskämpfe austragen und Spieler aus Gründen des geſteigerten Jutereſſes gerade für dieſen Kampf bedauern muß. Man hätte viel Hin und Her er⸗ ſpart, wenn an maßgebender Stelle der Blick für altein⸗ geſeſſene Gepflogenheiten gewahrt geblieben wäre. Die Schwierigkeiten, die der Spielausſchußvorſitzende des Ver⸗ bandes durch mannigfache weitere Abſagen infolge Erkran⸗ kungen und Verletzungen hatte, ſollen aber nicht verkannt werden, denn es reimt ſich nicht gut, daß man den D. F.., der doch das Spiel, allerdings nach zähen Verhandlungen, für Mannheim anſetzte, als eigentlichen Veranlaſſer der Terminnot— alſo auch Mannſchaftsnot— nun kritiſtert. Der Geſamteindruck des Kampfes Noch ſelten dürfte ein ſolch abgedämpfter, ja faſt voll⸗ kommen kübl laſſender Verlauf eines„Großkampfes“ wie ihn dieſe D. F..⸗Runden doch darſtellen ſollten, konſtatlert worden ſein. Niemand wurde warm, weder die Spieler ſelbſt noch das Publikum, das mit rund 15 000 Köpfen ver⸗ treten war. Das lag in erſter Linie daran, daß der Weſten für einen Sieg niemals in Frage kam, daß das Spiel ſchon früh zur zweifelsfreien Entſcheidung kam. ſo daß es ſich im weiteren nur um ein Variieren des Ergebuiſſes handeln konnte. Techniſch beherrſchte der Süden das Feld vollkommen bis auf Perioden der zweiten Halbzeit, in ber für den Süden nichts mehr zu verlieren war: als Mantel infolge Verletzung ausſchied und der Weſten unter der wohlmeinenden Anfeuerung des Publikums ener⸗ atſchere aber vergebliche Verſuche unternahm, wenigſtens zum— alles in allem— ſchließlich doch wohl verdienten Ehrentor zu kommen. Der Weſten war. von Einzelausnaßmen abgeſehen, eine Klaffe ſchlechter und das Publikum machte ſchon eine Viertelſtunde vor Schluß Anſtalten, die Stätte diefer doch zu einſeitigen und garnicht zündenden Sache zu verlaſſen. Jedenfalls hatte man ſich hier in Mannheim die Sache doch anders vorgeſtellt. Damit ſoll die Repräſentative des Nachbarverbandes durchaus nicht herabgeſetzt ſein; er gab, was er konnte. Die heutige Spielkraft des zweit⸗ größten deutſchen Verbandes iſt das Spiegelbild von Vor⸗ gängen die in der Preſſe lange genug behandelt wurden und bekannt ſind. Die Kaltſtellung des Hauptvertreters des Weſtens. Schalke 04, warf auch noch ſelbſt über dieſe Begegnung hinaus ſeine Schatten. Die weſtdeutſche Mannſchaft hatte die Hauptſtütze im Internattonslen Weber als linken Verteidiger, der ſeine Klaſſe verriet und von dem jungen flinken Buſch(rechts) gut aſſiſtiert wurde. Buch⸗ Loh im Tor ſchlug ſich wacker, deckt aber die Klaſſe der Verteidigung noch nicht. Als Gonzes war die Tordeckung noch das Beſte, und wenn der routinierte und erfahrene Weber nicht mit von der Partie geweſen wäre, hätte es weitere Treffer abgeſetzt. In der Läuferreihe konnte eigentlich nur Münzenberg in der Mitte Anſpruch auf beſondere Beachtung erheben. Er war beſonders in der erſten Hälfte beſſer als Heidkamp auf unſerer Seite, der in manchem Renkontre mit Münzenberg, der ſchneller und energiſcher war, den Kürzeren zog. Bei den Außen⸗ läufern fing ſchen der Mongel an Technik und Aufbau an, während das Abdecken beim Weſten gut ausgeprägt war. Mit Aktionen im Kombinationsſtil war es bei den Gäſten ſchlecht beſtellt. Hier machte ſich neben den tech⸗ niſchen Mängeln, auch der Mangel an geiſtiger Verar⸗ beilung der gegenſeitigen Verſtändigung ſehr fühlbar. Geſchloſſene Angriffe waren zu zählen. Es fehlte der Sturmführer vom Format eines Kuzorra und Schützen wie dieſer und Czepan. Gute Anſfätze zeigte der Linls⸗ außen Schmitz deſſen Hereingaben aber nie rechte Ver⸗ wertung fanden. Der internakſonole vechte Flügel Al⸗ brecht— Hochgeſang fonden vor allem in Sich it tz — Mantel und dann Kutterer ein großes Hinder⸗ nis, anderſeits fehlte der Wechſel und die Verbindung zur linken Sturmſeite. Ein ſolch unausgeglichener Angriff mußte zum Mißerfolg verdammt ſein. Es ſehlte noch links auch ede große Praxis. Hochgeſang verriet trotz allem ſeine Kloſſe, während Albrecht weniger zeigte, aber nicht ſchlecht war. Was an klarſten, wenn auch wenigen Chancen inige techniſche Kabinettſtückchen zum beſten, vergeben wurde, illuſtriert dieſe Anſchauung aufs beſte. Totſichere Sachen wurden glatt verknaxt. Dazu kam, daß die linke Angriffsſeite in Knöpfle einen Widerpart hatte, der mit ſeiner Leiſtung— allerdings unter Berück⸗ ſichtigung des ſchwachen Flügels— den Vogel abſchoß. Summa in Summa: der Weſten hat außerordentlich an Spielkraft und Spielkultur durch den Abgang des Haupt⸗ vertreters Schalke 04 verloren. 8 bie Desten leute der Westdeutschen Albrecht Rechtsaußen Weber linker Verteidiger Die ſüddeutſche Elf wurde nie zur vollen Hergabe gezwungen und gerade die unerwartet ſchwache Leiſtung des Gegners drückte natür⸗ lich auch auf das Niveau des Spieles. Dennoch waren im Grundriß Routine und Ballbeherrſchung beim Süden klar zu erkennen. Schmid 2, techniſch und in Körperbeherr⸗ ſchung bot auf Halblinks Kabinettſtücke an Balltechnik und ⸗Führung. Das waren Lichtblicke. Hofmann an ſei⸗ ner linken Seite verriet den alten Praktiker, aber ſeine Glanzzeit iſt eben vorbei. Haringer iſt kein Sturm⸗ führer, zu eigenbrödleriſch, aber auch bei ihm ſah man ausgezeichnete Momente. Möbs, der halbrechts zu An⸗ fang noch mäßiges Zuſpiel zeigte, wurde immer beſſer und erwies ſich im Erfaſſen der Lage dann auch auf der Höhe. Schaller iſt noch zu unruhig, nicht abgeklärt genug. Gute und ſchlechte Leiſtungen wechſelten. Es dauerte lange, bis die erſte brauchbare Flanke ſtieg— aber er hatte auch in Weber einen Gegner, der ſeine Leute kennt und dem wenig wechſelvollen Spiel dieſer Seite überlegen gegenüberſtand. Wie angedeutet zeigte K nöpfle in der Läuferreihe eine immer gleichbleibende ſtabile Leiſtung. Er ſpielte in der Deckung am wirkſamſten. Mantel ſtand ihm nicht viel nach; man muß dieſem begabten Läu⸗ fer den ſtärkeren rechten Gegnerflügel anrechnen. Weit ſchwächer war Heidkamp, der kein Mittelläufer iſt. Zu langſam und verhalten, im Angreifen nicht energiſch ge⸗ ung. Häufiges Schwimmen die Folge. Gut gedacht wa⸗ ren ſeine Fernbälle. Die Körperbeherrſchung bei der Größe nicht genügend. Nervenruhe beſitzt er auf alle Fälle. Im Ganzen verſtand ſich der Süden begreiflicherweiſe auch weit beſſer. Es lag ihm offenbar nicht daran, den Gegner niederzukantern, er legte ſich manniafache Reſerve auf, was auf den Geſamteindruck des Spiels abfärbte und Begeiſterung nicht aufkommen ließ. Daraus erwuchs dann die zeitweiſe Anfeuerung des Weſtens durch das Publi⸗ kum, aber auch dieſes ſpontane kleine Feuer fiel bald wieder in ſich zuſammen. Ueber den Verlauf ſelbſt läßt ſich nach ſolchen Vorbetrachtungen nicht viel ſagen. Der Süden ſteht mit Rückenſonne und drückt ſofort. Ha⸗ ringer nimmt einen Flankenball Hofmanus famos aus der Luft. doch Buchlob ſteht alücklich. Nach der 1. Ecke für Süd verſchenkt der Weſten ein kotſicheres Tor durch Schmitz, der einen Flankenball Hochgeſangs freiſtehend direkt vor dem Kaſten ſteil verſchießt. Im Gegenzug fetzt Haringer einen Schuß aufs Netz. Buchloh ſpringt das Jeder aus den Händen, doch der aufnehmende Schaller ſchießt aus ſpitzeſtem Winkel ins Aus. Zuviel Breiten kom⸗ binatton des Südens verdirbt auch weitere aute Aus⸗ ſichten und hemmt den Zug. Ein Durchlauf Hofmanns mit Pfoſtenſchuß läßt Schaller nachſchießen, doch den eigent⸗ lichen Treffer erzielt ſchließlich Möbs aus einem Gedränge, ſchteben, 91 nach 20 Minuten. Drei Minuten darauf ſteigt die erſte tadelloſe Flanke Schallers. die zur Ecke führt er tritt diefe aleichfalls ausgezeichnet, Buchloh verfehlt und Schmid 2 benützt die vorgeſchobhene Stellung Buch⸗ lohs zum Schuß in die rechte Ecke.:2 Verſchiedene Langſchſiſſe Heidkamps finden ihr Ziel nicht. Die aktivere linke Seite des Südens zwingt die g. Ecke: ein Deckungsfehler und Nichtangreifen der Weſtvertei⸗ digung läßt Möbs in Ruhe und Sicherheit unter Buchloh hin⸗ durch zum:3 Einſchießen Ein unmittelbar aufs Tor verlängerter Ball Haringers wird von Buchlob im Werfen zur 4. Ecke gelenkt. Nach dem Wechſel Süd ſteht gegen die Sonne, drängt aber ſofort wieder. Ein Fernball Möbs, der das Heraus laufen des Weſthüters wieder entſchloſſen nützt, wird vom zurückeilenden Buchloh auf der Torlinie noch erreicht. Die Läuferreihe Weſt telt nun unter dem Druck des Spielſtandes ſehr befenſiv, was weitere Erfolge erſchwert. Eine große Gefahr droht daun auf Flanke Schmitz, die Hochgeſang aufnimmt, doch Jakob holt dieſem das Leder herausſchnellend noch weg. Einen prachtvoll aus dem Lauf geſchoſſenen Ball Schallers hält Buchloh ebenſo ſamos. Angefeuert fetzt der Weſten nach dem Ausſcheiden des verletzten Mantel nun ſchäpfer ein, aber Jakob, der bisher wenig zu tun hatte, beherrſcht auch dieſe Drangperiode im Verein mit Schütz und Kub⸗ terer. Auf Flankenball Schmitz' ſtartet Niggemeyer äber⸗ haupt nicht, der Lachende iſt wieder Jakob, der die aus⸗ ſichtsvolle Sache ſicher bereinigt. Das Eckenverhältnis ſteigt mit einem knapp berührten, ſcharf geſchoſſenen Ball Schmid 2 auf 71 für Süd. Damit endet das wenig feſ⸗ ſelnde, aber ſehr fair und ruhig verlaufene Spiel. Zander⸗Berlin hatte keine ſchwere Aufgabe mit der Spielleitung, er entledigte ſich der Sache in vornehmer, ſicherer und zurückhaltender Weiſe. mit kurzem Ein⸗ Meinungen über das Spiel Herzog, Bezirksvorſitzender des Bezirks Rhein⸗Saar: Das Spiel hatte nicht den Charakter eines Großkampfes, es glich mehr einem Privatſpiel. Die Kombination war wenig flüſſig, das Temperament, das ein ſolches Spiel aufweiſen ſollte, fehlte vollkommen. Der ſtarke Beſuch war erfreulich. Bei Süddeutſchland war die linke Sturm⸗ ſeite und der Mittelſtürmer ausgezeichnet. Die Verteibi⸗ gung und der Torwart waren ſehr ſicher. Bei Weſtdeutſch⸗ land war Münzenberg als Mittelläufer hervorragend, auch die rechte Sturmſeite mit Albrecht und Hochgeſang war gut. Die Verteidigung mit Buſch und Weber war taktiſch ſehr ſicher. Der Torwart war für dieſes Spiel zu ſchwach. 5 Knöpfle⸗Frankfurt(rechter Läufer): Der Boden war ſehr ſchwer und hart, worunter natürlich die Kombination leiden mußte. Beim Weſten war die Hintermannſchaft gut, ſchwach war der Sturm. * Schütz⸗Fraukfurt(rechter Verteidiger): Bei dem harten Boden war an ein genaues Kombinationsſpiel nicht zu denken. Die Verteidigung der Weſtdeutſcheu zog ſich recht gut aus der Affäre. Ueberraſchend ſchwach war aber der Sturm, ſo daß unſere Arbeit nicht beſonders ſchwer war. * Weber⸗Kaſſel(linker Verteidiger): Das Mannheimer Stadion iſt ſchön, das Spielgelände gut. Heute allerdings machte uns der harte Boden zu ſchaffen. Der Angreifer zog bei dieſem Boden faſt immer den Kürzeren. Der Sü⸗ den hatte die beſſere Läuferreihe und den geſchloſſeneren Sturm, ſo daß der Sieg verdient iſt. * Dr. Götzl Mannheim(Schiedsrichter): Das Spiel hat mich enttäuſcht. Es war luſtlos und laſch. Schwach war beim Süden die Läuferreihe. Der beſte Mann der Weſtdeutſchen war der Mittelläufer Münzenberg. Sehr ſchwach war vor der Pauſe der Torwart des Weſtens, der aber nach der Pauſe doch einige ganz ſchöne Paraden zeigte und die zweite Halbzeit überhaupt beſſer war. * Ein Rheinbezirks⸗Ligaſpieler: Das Spiel hat mich ſehr enttäuſcht. Die ſüddeutſche Elf war nicht gezwungen, ſich voll einzuſetzen, da der Gegner eine viel zu ſchwache Partie lieferte. Aus dieſem Grunde war das Spiel mit⸗ unter ſehr langweilig und einſeitig. Sehr gut gefiel nur der Sturm des Südens vor der Pauſe, als noch flüſſig und rationell geſpielt wurde. Beim Weſten geftel mir ſehr gut die Verteldigung und der Mittelläufer. Beim Süden waren Haringer, Knöpfle und Kutterer die beſten. * Ein paſſionierter Zuſchauer: Das Spiel hat mich ent⸗ täuſcht, da der Weſten als Gegner viel zu ſchwach wor und der Süden nicht zur Hergabe des ganzen Könnens gezwungen war. Eine herbe Enttäuſchung war die zweite Halbzeit, in der beiderſeits nichts Repräſentativwürdiges geboten wurde. Beim Süden gefiel mir das Schluß⸗ trio, die beiden Außenläufer und im Sturm Hatinger, Schmid 2 und Schaller. Das Spiel war muſtergültig fair, der Schiedsrichter unauffällig, aber gut. Zwischenrundenspiel in Beuthen Auch Mitteldeutſchland gewinnt erwartungsgemüß Südoſtdeutſchland:1(:0) geſchlagen Zum erſten Male fand in Oberſchleſien ein Spiel um oͤen Pokal des D. ſtatt. Dos Spiel wurde daher für die Oberſchleſter zu einem Ereignis. Ueber 12 000 Per⸗ ſonen komen zum Hindenburg ⸗Stadion in Beuthen. Es herrſchte ſehr ſchönes Winterwetter, für ein großes Fuß⸗ ballſptel wie geeignet, aber die Maſſen kamen nicht auf igre Koſten, denn die ziemlich bunt zuſammengewürfelte Mannſchaft des Südoſtens enttäuſchte ſchwer. Mitteldeutſch⸗ land, das eine durch drei Spieler verſtärkte Elf des Ver⸗ bandsmeiſters Dresdener Sport⸗Cluß ſtellte, war die tech⸗ niſch und taktiſch weſentlich beſſere Mannſchaft, die natſr⸗ lich auch wett einheitlicher war als der Gegner. Der Sieg der Sachſen Das Spiel lief bei den Sachſen wie am Schnürchen. Ihre Aktionen klappten ganz ausgezeichnet. Schon in der dritten Minute brachte der Mittelläufer Köhler die Sachſen in Führung. Vier Minuten ſpäter erhöhte Helmchen, der beſte Stürmer der Mitteldeutſchen, auf 220. Südoſtdeutſch⸗ land griff nun mit aller Energie an, ſcheiterte aber immer wieder an der vorzüglichen mitteldeutſchen Abwehr, in der beſonders Helmchen glänzte. In der 29. Minute ſchoß dann Schlöſſer den ͤͤrttten Treffer für die Sachſen. Nach der Pauſe ſtellten die Schleſter um. Aber das Spiel wurde dadurch kaum beſſer. Helmchen ſchoß in der achten Minute den vierten Treffer. Die Süsoſtdeutſchen kamen nun vorübergehend wieder guf und holten ſich in der 22. Minute durch ihren Rechtsaußen Schreiber den Ehrentreffer. Im Endſpurt ſtellte dann Schlöſſer in der 42. Minute das Endreſultat auf 511. Schulze⸗Hamburg leitete den recht fairen Kampf gut. — m Villingen ausgeſchaltet Der Kampf um den dritten badiſchen Platz Die Entſcheidungsſpiele um den dͤrktten Platz der Gruppe Baden nahmen am Somstaguachmittag in Offen⸗ burg mit dem Spiele F V. Raſtakt gegen F V. Bil lingen ihren Beginn. Es war ein tupiſches Kampfſpiel ohne techniſche Feinheiten. Raſtatt kom zu einem glück⸗ lichen:0(:0) Sieg und qualifizierte ſich damit für das am Tage darauf ſtattfindende Spiel mit der Sp. Bg. Schramberg. Villingen ſtellte zwar die um einiges beſſere Mannſchaft, jedoch war der Sturm der Schwarzwälder körperlich zu ſchwach. um ſich gegen die maſſive Raſtatter Verteidigung erfolgreich durchſetzen zu können. Raſtatt holte ſich ſteben Minuten nach der Vaufe durch Föry, der eine Flanke Hubers verwandelte, den erſten Treffer. Vil⸗ lingen drängte ſetzt ſortgefetzt, aber ſchoß kein Tor. Da⸗ gegen konnte Raſtatt vier Minuten vor Schluß durch ſeinen Linksaußen Huber noch ein zweites Tor erzielen. mme r Montag, 12. Jauuar 1981 Neue Mannheimer Zeitung Morgen ⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 17 um die ſüddeulſche Meiſterſchaft Runde der Meiſter Karlsruher 885— S. B. Waldhof 22:1 Wormatia Worms— Sp. Vg. Fürth 118 F. K. Pirmaſens— Union Böckingen 11 Die Ueberraſchung brachte diesmal wieder Union Böckingen, die der gefürchteten Mannſchaft des F. K. Pirmaſens auf eigenem Platze ein Unentſchieden 111 abzwingen konnte. Man wird von Böckingen anſcheinend noch manche Ueberraſchung erleben. Der Rheinbezirks⸗ meiſter S. V. Waldhof verlor in Karlsruhe gegen den F. V. knapp:2. Wenn man bedenkt, daß die junge Waldhof⸗Mannſchaft in den letzten Wochen in dichter Folge ſehr ſchwere Spiele zu beſtehen hatte, kann man mit die⸗ ſem Abſchneiden zufrieden ſein. Mit ausgeruhter Mann⸗ ſchaft wird der Rheinbezirksmeiſter ein Wort in der Ent⸗ ſcheidung mitſprechen. Sp. Vg. Fürth gewann in Worms gegen Wormatia überraſchend:1. Fürth, das ſonſt in Worms bei Verbandsſpielen wenig Glück hatte, ſcheint in dieſem Jahr doch wieder eine recht gute Form zu haben. Böckingen hält ſich ſehr gut S. B. Walohof unterlieg! knapp Karlsruher FV.— SV. Waldhof:1(:1) Der Rheinbezirksmeiſter gab am Sonntag in Karls⸗ xuhe vor etwas mehr als 5000 Zuſchauern nur eine mäßige Vorſtellung. Im Sturm machte ſich das Fehlen von Pen⸗ nig zu ſehr bemerkbar. Die Mannheimer mußten mehr als zwei Drittel der Spielzeit die Ueberlegenheit der Karls⸗ ruher anerkennen, die ohne Bekir und Vinneiſen trotzdem ein flüſſiges Spiel vorführten. Waldhof kann lediglich in der orſten Halbzeit vorübergehend aufkrommen. Der Platz war nicht gerade im beſten Zuſtand, namentlich der hart gefrorene Boden ſtellte an die Spieler erhöhte Au⸗ forderungen. Den Führungstreffer erzielte Weidinger in der 15. Minute. Der K. F. V. zog in der 32. Minute durch den Halblinken Schneider aleich und kam wenige Minuten vor Schluß durch Link zum ſiegbringenden Treffer. Wald⸗ hofs forcierte Verteidigung verhinderte eine höhere Nie⸗ derlage. Als Spielleiter präſentierte ſich Schneider⸗ Niederrad, der im allgemeinen recht aut war, doch unter⸗ lief ihm der Fehler, ein klares Hände im Woloͤhofer Strafraum zu überſehen, was ihm den Proteſt des Pußlikums eintrug. Von Anbeginn entwickelte ſich ein außerordentlich ſchnel⸗ ler Kampf. Waldhof legte ein hölliſches Tempo vor; doch bald hatte ſich der KV gefunden und drängte in ſyſtem⸗ vollen Angriffen den Gegner zurück. Bereits in der 5. Mi⸗ nute ließ Kaſtner einen prächtigen Kopfball aufs Waldhofer Tor los, den der Waldhofer Hüter in letzte Sekunde un⸗ ſchädlich machte. Waldhofs Mittelläufer arbeitete mit gro⸗ ßem Eifer und fütterte ſeinen Sturm mit glänzenden Vor⸗ lagen. Der Waldhöfer Angriff ſpielte jedoch zu zerfahren und zog vor der guten Karlsruher Deckung meiſt den Kür⸗ zeren. In der 15. Minute gab Bretzing einen präziſe vor⸗ gelegten Ball an Weidinger, der mit ſchönem Schrägſchuß unhulbar das Führungstor erzielte. Vorübergehend gab jetzt Waldhof den Ton an, doch bald kam der K wieder auf und riß nun ſeinerſeits die Initiative an ſich, aber erſt in der 33. Minute gelang der Ausgleich. Eine gute Kom⸗ pination der Geſamtangriffsreihe, ſchloß der Halblinke Schneider mit dem erfolgbringenden Schuß ab. In der zweiten Halbzeit lag der K faſt ſtändig im Angriff. Waldhof beſchränkte ſich gänzlich auf Verteidigung, ſcheinbar in der Abſicht, wenigſtens einen Punkt zu retten. Lediglich der Mittelſtürmer und die beiden Flügeklleute waren vorne, die anderen acht Spieler verteidigten mit gro⸗ ßer Zähigkeit das Waldhöfer Tor. Als der Schiedsrichter ein glattes Händeſpiel im Mannheimer Strafraum überfah, randalierte das Publikum. Der verlangte Elfer blieb aber aus. Man rechnete ſchon mit einem Uunentſchieden, als kurz vor Schluß der Innenſturm der Karlsruher einen fei⸗ nen Kombinationsangriff einleitete. Im Anſchluß hieran gelang es Link mit Bombenſchuß zum ſiegbringenden Tore einzuſenden. Fürth ſiegt in Worms Warmatia Worms— Sp. Vg. Fürth:3(:0) Das Erſcheinen der Fürther in Worms zum Meiſter⸗ ſchaftskampf übte nicht mehr die große Zugkraft wie in vergangenen Jahren aus. Immerhin kamen bei wunder⸗ vollem Winterwetter doch noch 7000 Perſonen. Fürth kam in beſter Beſetzung, machte aber den Fehler, Leinberger in der erſten Halbzeit Mittelſtürmer ſpielen zu laſſen. Deshalb lam auch Fürth erſt nach der Pauſe, als Lein⸗ berger ſeinen gewohnten Platz eingenommen hatte, richtig in Schwung. Alle Treffer fielen auch erſt nach der Pauſe. Wormatia trat ſehr geſchwächt an. Es mußten Debuſſy, L. Müller und Fries erſetzt werden. Außerdem war der Rechtsaußen Ziegler gerade vom Kronkenbett aufgeſtanden. Fürth zeigte nicht mehr das techniſch hochſtehende Spiel früherer Zeiten, aber die Mannſchaft iſt härter und kämpfe⸗ riſcher geworden. Das 311 eutſpricht auch nicht ganz dem Spielverlauf. Ein:2 wäre dem Kräfteverhältnis und dem Verlauf des Spieles gerechter geworden. Bemerkens⸗ wert iſt noch die Tatſache, daß Fürth in der 27. Minute Leinberger durch eine Verletzung verlor. Schiedsrichter Bohn⸗Mannheim enttäuſchte. Er ließ ſich in der zweiten Hälfte den Kampf völlig aus der Hand nehmen. In der 21. Minute ſchoß Frank, der beſte Stürmer der Gäſte, auf eine ſehr ſchöne Kombination hin, den Füh⸗ rungstreffer. Fünf Minuten ſpäter erhöhte der Mittel⸗ ſtürmer Apes nach ſchwacher Abwehr des Wormſer Tor⸗ hüters auf:0. In der 27. Minute wurde Leinberger ver⸗ letzt. Fürth ſpielte nur noch mit 10 Mann, kam aber doch in der 37. Minute durch einen Kopfball von Frank noch zu einem dritten Trefſer. Foſt mit dem Schlußpfiff zuſommen erzielte Winkler für Worms das Ehrentor. Ein Anentſchieden in Pirmaſens FK. Pirmaſens— Union Böckingen:1(:0) Nach ſeinem immerhin guten Abſchnitt in Fürth hatte man dem Saarmeiſter für ſein erſtes Heimſpiel gegen den Württemberger Meiſter einen glatten Sieg zugetraut, wurde aber in dieſer Beziehung ſchwer enttäuſcht. Wohl waren die Pirmaſenſer ihren Gäſten aus der Heilbronner Kante im Feldſpiel klar überlegen, aber ſie vermochten es nicht, dieſe Ueberlegenheit zahlenmäßig auszuwerten. Böckingen hinterließ einen ſehr matten Eindruck, vermochte aber doch während der ganzen erſten Halbzeit ſein Tor zu ſchützen, und erſt in der zweiten Halbzeit erzielten die Pfälzer den längſt verdienten Führungstreffer. Durch ein mit unglaublichem Leichtſinn von einem Verteidiger ver⸗ ſchuldetes Selbſttor der Pirmaſenſer kamen die Böckinger ohne eigenes Zutun zum für ſie unerwarteten Ausgleich. Das 3000 Perſonen zählende Publikum war über das Spiel ſchwer enttäuſcht und wurde es noch mehr durch die ſchwache Leiſtung des Schiedsrichters, der nach dem Wechſel ſehr oft zugunſten der Gäſte in deren Strafraum ein Auge zubdrückte. Bet leicht überlegenem Spiel der Pirmaſenſer beginnt der Kampf. Babo, Hartmann und Hergert können dreimal kurz hintereinander freiſtehend vor dem Tore ihre Chancen nicht verwerten. Torlos endet die erſte Halbzeit. Nach dem Wechſel erzielte nach vollkommen vermaſſelten Situationen Bab den Führungstreffer für die Pfälzer, der aber durch deren eigene Schuld wieder ausgeglichen wurde. Die Schwa⸗ ben verteidigten nun den ihnen unvermutet zugefallenen Punktoewinn mit aller Energie und Härte, ſo daß es bei dem Unentſchieden verblieb. f Der erſte Sieg von Ludwigshafen Troſtrunde Nordweſt FV. Saarbrücken— Phönix Ludwigshafen:8 SV. Wiesbaden— Be. Neu⸗Iſenburg 90:1 FC. Idar— Rotweiß Frankfurt:4 Phönix Ludwigshafen konnte den erſten Kampf knapp mit:2 gegen FV. Saarbrücken gewinnen, alſo ein ganz verheißungsvoller Auftakt. Wiesbaden, das gegen Nieberrad am vergangenen Sonntag ſicher mit 30 gewinnen konnte, unterlag diesmol Neu⸗Jſen⸗ Burg knapp mit:1. Rotweiß Frankfurt hat die :1⸗ Niederlage vom letzten Sonntaßz wieder wettgemacht: FC. Idar wurde 40 geſchlagen. Phönir ſiegt in Saarbrücken . Saarbrücken— Phönix Ludwigshafen:9 Man ſah wohl bei dieſer Begegnung ein recht nettes Spiel, das manchmal auch ein paar ſpannende Kampf⸗ ſzenen brachte, doch im allgemeinen blieben die 8000 Zu⸗ ſchauer unbefriedigt. Dies vor allem aus dem einen Grund, daß die beſſere Mannſchaft mit großem Pech ver⸗ lor und daß bei Phönix Ludwigshafen die wenigen Tor⸗ chancen alle prompt zu einem Treffer führten. Die Ueberlegenheit der Saarelf war zeitweilig ſehr er⸗ drückend, oft ſo, daß Phönix nicht aus dem Strafraum herauskam, und dennoch blieben die Erfolge aus. Dies lag zunächſt am Sturm, deſſen Sturmführer Heimer weit unter ſeiner gewohnten Form ſpielte und deſſen Rechts⸗ außen nur ſelten zur Geltung kam. Die übrigen drei Stürmer waren dazu in ihren zahlreichen Schüſſen zu ungenau und zu ſchwach, um die ſtabile Verterdigung des Gegners ſchlagen zu können. Auch der Verteidigung unterliefen verſchiedene Fehler, bie zur Niederlage beitrugen. Phönix Ludwigshafen konnte nicht überzeugen. Das einzige Plus, das dieſe Mannſchaft auszeichnete, war die große Schußſicherheit. Bie. Neu-Jſenburg ſiegt weiter SW. Wiesbaben—.. L. Neu⸗Iſenburg:1(01) Neu⸗Iſenburg hat bei der Troſtrunde mirklich einen ganz famoſen Start erlangt. Nach einem eindrucksvollen Siege gegen Neckarau konnten die ausgezeichneten Main⸗ athener auch gegen ihren alten Rivalen SV. Wiesbaden einen knappen, aber ſehr verdienten Sieg mit:0 heraus⸗ polen. Dabei hatte Iſenburg für Engelhard ſowohl wie auch für Remy Erſfatz einſtellen müſſen, der ſich ſehr tapfer hielt und gut in die Mannſchaft einfügte. Die Iſenburger waren von einem rieſigen Spieleifer beſeelt, pflegten ein ſauberes Kombinationsſpiel und waren außerdem ſehr ſchnell und wendig, was man von Wiesbaden nicht gerade behaupten konnte. Bet dieſen haperte es vor allem am Zuſammenſpiel. Die Spieler verſtanden ſich offenſichtlich nicht untereinander, außerdem war ihr Zuſpiel zu ungenau. Daran änderte auch ein zweimaliges Um⸗ ſtellen nichts, in dem man ſein Heil ſuchte, man machte im Gegenteil die Mannſchaft nur noch unſtcherer. Wiesbadens Sturm hatte gegen die harte, ballſichere Verteidigung von Iſenburg nichts zu beſtellen. Ausgezeich⸗ net hielt ſich bei den Wiesbadenern nur der Rechtsaußen Schulmeyer, der ſich als der beſte Mann auf dem Platze erwies, ferner der linke Verteidiger und der bewährte Torhüter Wolf. Iſenburg kam bereits in der neunten Minute zu dem einzigen Tore des Tages. Der Wiesbadener Mittelläufer 12 verſtebte einen Ball, Ifenburgs Halbrechter war zur Stelle und konnte mühelos den Siegestreffer erzielen. Bei dieſem Ergebnis blieb es bis zum Schluß. Mit den Entſcheidungen des Unpartetiſchen Dölker⸗ Stuttgart, der vor der Pauſe zu gefallen wußte, waren die 2500 Zuſchauer nach dem Wechſel nicht immer einver⸗ ſtanden. Rol- Weiß Frankfurt überraſcht 1. FC. Idar— Rot⸗Weiß Frankfurt:4(:1) Man hatte den Rotweißen zu ihrem Spiel auf dem Idarer Klotz eigentlich nur ganz geringe Torchancen ein⸗ geräumt, erlebte aber eine aroße Ueberraſchung, denn die Frankfurter hielten ſich wider alle Erwartungen aus⸗ gezeichnet. obwohl Engelhard und Krais 1 nicht mit von der Partie waren. Die Aktionen der Gäſte waren ſchnel⸗ ler, flüſſiger und durchdachter, nicht zuſetzt durch das ſamoſe Spiel des Mittelläufers Engel, der einen Haupt⸗ teil an dieſem Siege trägt. Aber auch der Sturm und vor allem die ballſichere Verteidigung arbeiteten ohne Fehl und Tadel. Dagegen war Idar nicht zu erkennen. Seine Mannſchaft dot den 9000 Zuſchauern eine Enttäuſchung nach der anderen. Die größten Verſager befanden ſich in der Läuferrethe, wo aber auch nichts klappte. Naturgemäß wurde dadurch der Sturm, der ſich die Bälle ſelbſt holen mußte, ziemlich lahmgelegt: aber auch ſonſt zeigte er wenig. Rotweiß diktierte faſt ohne Unterbrechung von Anfang bis Ende den Spielverlauf, doch verſtanden es die Platz⸗ beſitzer in der erſten Halbzeit noch, dem Angriff der Frankfurter einen erfolgreichen Widerſtand entgegen⸗ zuſetzen, ſo daß es nur bei einem Treffer blieb, der in der 39. Minute durch Buttironi geſchoſſen wurde.. Nach dem Wechſel ergab ſich dasſelbe Bild. Rotweiß war ſtänding im Auariff. Gleich zu Beginn ſetzte Buttironi einen zweiten haltbaren Treffer auf den Idarer Kaſten, Krauß 2 erhöhte eine Viertelſtunde ſpäter auf:0. Dietzel ſtellte in den Schlußminuten mit einem vierten Treffer das Endergebnis:0 her. Schu on Stuttaart leitete das Treffen, abgeſehen von einſaen Fehlentſcheidungen. im allgemeinen zufrieden⸗ ſtellend. Weitere Ergebniſſe: Runde der Meiſter: FK. Pirmaſens— Union Böckingen :1, Wormatia Worms— Spugg. Fürth:8, Karlsruher FB.— SV. Waldhof:1. 8 Troſtrunde Südoſt: 1. FC. Nürnberg— FC. Pforzheim :2, Schwaben Augsburg— Phönix Karlsruhe 20, Mün⸗ chen 1860— Kickers Stuttgart 211. Troſtrunde Nordweſt: SV. Wiesbaden— B. f. L. Neu⸗ Iſenburg 90:1, FV. Saarbrücken— Phönix Ludwigshafen 28, FC. Idar— Rotweiß Frankfurt 924. Um den J. Platz in Norbbauern: in Bamberg: B. f. R. Fürth— Bayern Hof 211. Um den 3. Platz in Baden: in Offenburg: C. Villingen — FV. Raſtatt(Sa.]:2, Sppg. Schramberg— Raſtatt 021. Privatſpiele: FSV. Frankfurt— ASV. Nürnberg 720, FSV. Mainz 05— Kickers Offenbach:5, Boruſſia Neun⸗ kirchen— Wacker Wien:2. Neues Eislauf⸗Talent Bei den Eisſchnelläufen in Tammersfors machte ſich ein jüngerer Läufer namens Ruiſſalko vorteilhaft bemerk⸗ bar. Obwoßhk die ſchlecht angelegte Bahn mit ihren über⸗ aus engen Kurven keine beſonders ſchnellen Zeiten zuläßt und eine ausgefeilte Technik vorausſetzt, konnte ſich Ru iſſalo in beiden Läufen über 500 und 5000 Meter klar in Front behaupten und mit 45,6 und 914,9 Min. überaus anſprechende Zeiten erzielen. Handball⸗Verbandsſpiele Lindenhof bezwingt Pfalz Waldhof wieder in Jührurg — 08 Maunheim— Pfalz Ludwigshafen:1(:1) VfR.— Sp. V. Waldhof:11(:4) 03 Ludwigshafen— MTG. 326(:4) 07 Mannheim— Polizei:5(:4) Der geſtrige Spielſonntag, ein herrlich klarer Winter⸗ ſonntag, hat wohl die Entſcheidung in der Gruppe Rhein gebracht. Die Lindenhöfer, die im Vorspiel auf des Geg⸗ ners Platz knapp unterlagen, konnten auf eigenem Ge⸗ lände den Spieß umdrehen und beide Punkte erringen. Als Ueberraſchung muß die hohe Niederlage des VfR. gegen Waldhof angeſehen werden; denn 11:4 iſt reichlich hoch. Die MTG. beſann ſich endlich mal wieder auf ſich ſelbſt und konnte trotz anfänglichem Mißerfolg 03 klar bezwingen. Daß die Formverbeſſerung des PSV. anhal⸗ tend iſt, mußten die Neuoſtheimer erfahren, die eine:1⸗ Schlappe hinnehmen mußten. Der Charakter der ſonn⸗ täglichen Spiele war ein ausgeſprochen fairer, auch ſtanden die Treffen auf einem ſpieleriſch hohen Niveau.— Die VfR.⸗Damen ſicherten ſich durch einen:1⸗Sieg über Bſtd. Neckarau den zweiten Platz in der Tabelle, einen Punkt hinter der ſiegreichen 08⸗Damenelf. Der Stand der Tabelle Spiele Tore Punkte SV. Waldhof 16 6084 24 8 Mannheim 15 76:86 20 Pfalz Ludwigshafen 15 68:40 2 MTG. Mannheim 17 58150 18 VfR. Mannheim 17 67.72 17 Polizei Mannheim 17 58:53 16 7 Mannheim 0 37.46 18 Phönix Mann hem 15 37:45 12 63 Ludwigshafen 16 48:64 12 FV. Frankenthal 16 8196 8 8 Mannheim— Pfalz Ludwigshafen:1(:1) Die Begegnung Pfalz Ludwigshafen contra M§ C 08 war unſtreitbar das wichtigſte Ereignis im Handballager und nahm mit dem knappen Sieg der Einheimiſchen den er⸗ warteten Ausgang. Hatte doch Pfalz ſchon auf eigenem Felde nur mit knapper Mühe über ſeinen Gegner mit einem Tor Differenz Sieger werden können. Hinzu kam, daß die Pfälzer zwei ihrer Beſten, nämlich Hemberger und Schilling erſetzen mußten, dafür aber wieder Meiſter zur Verfügung hatten, deſſen Sperre abgelauſen war. Auch Willenbücher hatte den Weg über das Meer in ſeine Heimat wieder angetreten und führte geſtern die Stürmerreihe der Gäſte. Wenn auch letzterer, wie das ganze Quintett, nicht mit den gewohnten Leiſtungen aufzuwarten vermochte, ſo lieferte Meiſter als Mittelläufer eine ganz große Partte, wie überhaupt die geſamte Hintermannſchaft der Pfälzer, wie ſchon in den letzten Spielen ſo auch heute wieder eine gute Abwehr zeigte, an der auch Schaaf im Tor hervor⸗ ragenden Anteil hat. Der Sieger wußte, um was es ging und war dement⸗ ſprechend eingeſtellt. Das Tortrio Reinhold— Schwarzel⸗ bach und Ziegler— war der beſte Teil der Platzelf. Die Läuferreihe Flachsbarth, Matthes und Baader II hatte trotz der guten Abwehr noch Zeit zum Aufbau. Der Sturm nun zeigte zu wenig flüſſige Kombination. Der Flügel Baader⸗ Züllhardt war etwas beſſer wie die andere Seite mit Sche⸗ rer und Beltle. Leger vergißt des Oefteren abzugeben und müßte genau wie die Halbſtürmer raſcher in Poſition laufen und dann vor allem mehr ſchießen. Der Spielverlauf ſieht zunächſt Lindenhof im Vorteil, aber bald findet ſich Pfalz und nun iſt das Spiel verteilt. Die Vertetdigungen beherr⸗ ſchen das Feld und ſind Herr der Situation. Nach viertel⸗ ſtündigem Hin und Her tiſt für 08 ein Strafwurf fällig. Baader fackelt nicht lange und ehe Pfalz ſich beſinnt, iſt 08 in Führung gegangen. Die Freude währte aber nicht lange. Ziegler kann nur durch Unfairnis einen Gaſtangriff ſtop⸗ pen. Eine rot⸗weiße Mauer deckt das Tor und verſperrt Reinhold die Ausſicht, ſodaß bieſer zu ſpät den hältharen Ball zu Geſicht bekommt. Pfalz hat alſo noch vor dem Wechſel gleichziehen können. Hart wird nach dems Wechſel um die Führung gekämpft. Ein Strafwurf brachte wieder die Eutſcheibung. Ein 08 zugeſprochener Strafwurf gibt die Mitte an Züllhardt, der aus guter Entfernung kurz ent⸗ ſchloſſen zum ſiegbringenden Tor einwirft. Lindenhof hat damit Pfalz eingeholt; beide aber trennen zwei Punkte von dem führenden Sp. V. Waldhof. Müller⸗Wiesbaden, der Leiter des Treffens, bot eine ſehr gute, beide Teile befrie⸗ digende Leiſtung. Vfg.— Sp. V. Waldhof:11(:4) Die Raſenſpieler hatten einen ſchwarzen Tag, als ſie beim ſchönſten Winterwetter ſich dem tabellenführenden Sp. V. Waldhof ſtellten. Die Zuſchauer kamen voll auf ihre Rechnung, denn es fielen Tore en maſſe. Die Bf. Anhänger allerdings hatten doppelten Aerger, einmal weil ihre Lieblinge auf dem Felde kläglich verſagten und dann auch da der Unparteliſche aus Frankfurt nicht immer die richtigſten Entſcheidungen zu treſſen vermochte. Die Wald⸗ höfer warteten dagegen mit bedeutend beſſeren Leiſtungen wie gegen PSV. auf. Anke kann bald zum erſten Tor einwerfen, dem Spengler durch Verwandlung eines Straf⸗ wurfes das zweite anreiht. Glas und Spengler ſtellen bis zur Pauſe auf:0. Lebhafter wird es in der zweiten Hälfte, in der nicht weniger denn 11 Tore fallen. Fiſcher wirft zum erſten Gegentor ein, aber Spengler kann Wäckerle, der heute ſchlecht disponiert iſt, kurz hintereinander zwei⸗ mal ſchlagen. Anke wirft den ſiebten Treſſex nach ſchöner Kombination. Dann holen die Blauen durch Fiſcher und Krotz zwei Tore auf. Anke verwandelt einen Strafwurf zu 878, ein kraſſer Deckungsfehler des Gaſtgebers führt durch Ratgeber zu:3. Ein Alleingang von Krotz ſtellt das Re⸗ ſultat für VfR. etwas günſtiger. Aber nur vorübergehend. Anke kommt immer wieder durch; er iſt es auch, der die Torfkala auf 11:4 ſchrawbt. Waldhof hat einen ſchönen Sieg errungen, war mitunter eine Klaſſe beſſer als ſein Gegner, der wohl das ſchwächſte Spiel der Saiſon ab⸗ ſolvierte. 97 Mannheim— Polizei:5 7— PSV.:5 bedeutet in dem Ausmaß des Sieges eine Ueberraſchung. Wohl hatte man mit einem Poliziſten⸗ ſieg gerechnet, aber nicht in dieſer Höhe; denn die Hinter⸗ mannſchaft von Neuoſtheim hatte bis jetzt immer ihren Mann geſtellt. Geſtern mußte ſie nun beſonders in den erſten öreißig Minuten kapitulferen, denn die Poltzek⸗ angriffe häuften ſich ſo, daß der Gaſtgeher in den hinteren Reihen bald den Kopf verlor. Becker kann den erſten Er⸗ folg buchen, Höfling wirſt den zweiten ein. Als dritter Mann meldet ſich Müller bei Weigold an und Becker folgt, ſo daß die Polizei bis zum Pauſenpfiff mit:0 in Führung liegt. Heißer geht es nach dem Seitenwechſel her. Zunächſt meldet ſich Schmidts, um mit einem Strofwurf ſeinem Verein zum Ehrentor zu verhelfen. Nach verteiltem Spiel kann Müller das alte Torverhältnis wieder her⸗ ſtellen. Als der zufriedenſtellend amtierende Unpartetiſche aus Frankfurt a. M. den Schlußpfiff ertönen läßt, liegt PS. mit:1 Toren in Führung. 9 Ludwigshafen— MTG. 326 Als öritter der vier Platzvereine konnte auch os Jud⸗ wigshafen den Vorteil des eigenen Platzes nicht wahren und mußte ſich unter der Leftung von Fritz⸗Worms der Mannheimer Turngeſellſchaſt in einem fairen und äußerſt ſchnellen Spiel beugen, In dieſem Treffen ſtanden ſich zwei Mannſthaften mit dem gleichen Syſtem gegenüber, in dem der über die größere Anzahl Einzelſpieler und beſſere Technik verfügende Mannheimer Klub die Oberhand be⸗ htelt. Beim Spielbeginn war jedoch die L. F. G. 03 klar m Vorteil, und Spitteler konnte in kurzen Abſtänden zweimal die ganze Gäſteverteidigung hinter ſich laſſen und ein⸗ werfen, damit auf:0 für Ludwigshafen ſtellend. Nun kömmt die MTG. in Schwung, holt Tor für Tor auf und bis man zur Pauſe in die Kabinen geht, haben Neumann, Haag, Scheydt und Armbruſt auf 24 für Mannheim ge⸗ ſtellt. Die Gaſtgeber ſind etwas deprimiert Haag erzielt bald den fünften Treſſer, der bei 08 einen Torwartwechſel zur Folge hat. Würthner erhöht auf:2, aber Spitteler kann einen Strafwurf anbringen und damit mit 68 das Torverhältnis etwas günſtiger ſtellen. Handball der Badischen Turner Oftersheim iſt Gruppenſieger Tad. Heldelberg ſchlägt T. V. 46 Bis auf den Anwärter der Gruppe 2 find nunmehr alle Endſpielteilnehmer um die Handballmeiſterſchaft der Badi⸗ ſchen Turner ermittelt. Als Gruppenſieger nehmen daran teil: Tg. Oftersheim, Tod. Durlach, Jahn Offenburg, TV. 62 Lörrach und nachdem in der geſtrigen Spielausſchuß⸗ ſitzung des 10. Kreiſes das Spiel TV. Meißenheim— TV. Sulz aus der Gruppe 5 für Meißenheim als verloren er⸗ klärt wurde, der TV. Sulz. Aller Vorausſicht nach wer⸗ den die Enbdſpiele in zwei Gruppen— Nord⸗ und Süd⸗ gruppe— durchgeführt werden. In der Gruppe 1 iſt die Entſcheidung nuumehr end⸗ gültig gefallen, da wie voranszuſehen war, im Treffen TB. Philippsburg— Tg. Oftersheim der Tabellenführer, der auch ſeine Spiele als erſter be⸗ endet hat, ſich in ſeiner letzten Begegnung keine Blöße gab, vielmehr den Tabellenletzten und Abſtiegskandidaten auf deſſen Platze mit einem klaren Ergebnis ſchlug. In der erſten Hälfte wehrte ſich der Unterlegene ganz gewal⸗ tig. In der Schlußhälfte aber verlor Ph. zwei Leute durch Herausſtellen, womit bie Niederlage beſiegelt war. Mit dieſem Stege hat ſich Oftersheim mit 2 Punkten vor Ketſch' den Sieg in der Gruppe 1 geſichert. Nach dem Ausgang der geſtrigen Spiele dürfte Philipps⸗ burg kaum mehr dem Abſtieg entgehen, da auch das andere Treffen für die Philippsburger Mannſchaft ungünſtig endete, deun die Heidelberger bewieſen auf dem Platze im neuen Luiſenpark erneut ihre aufſteigende Form. Turnverein 1846— Tgde. Heidelberg 218(:1) brachte den Gäſten durch einen knappen Sieg die ſo not⸗ wendigen zwei Punkte, obwohl es zu Beginn des Spieles gar nicht darnach ausſah. Die 1846er legten 2 Tore vor, dann aber kam die Turngemeinde auf, während die ein⸗ heimiſche Mannſchaft, der man noch das ſchwere Spiel des Vorſonntags aunmerkte, im weiteren Verlauf keine ge⸗ ſchloſſene Leiſtung mehr zuwege brachte. Spiele gew. un. verl. Tore Punkte 10 25 16 Tg. Oftersheim 8 0 6 16 Tae. Keiſch 1 5 2 2 32:19 12 Ty, 46 Mannheim 9 4 1 6 Tg. Rheinau 9 2 3 4 19:26 7 Tgde. Heidelberg 0 3 1 5 2480 7 Ty. Philippsburg 8 0 3 5 18:38 3 In der Gruppe 2 iſt die Lage unverändert. Die Eutſcheidung liegt noch zwiſchen 62 Weinheim und Pol. Heidelberg. Dieſe und die übrigen Ergebniſſe ſind: Gruppe 2: TV. 62 Weinheim— Jahn Weinheim 411; Polizei Heidelberg— Tade. Ziegelhauſen:2. Gruppe 3: TV. Brötzingen— TV. Ettlingen 418. Gruppe 4: Karlsruher TV. 46— MTB. Karls⸗ ruhe 13:8. Gruppe 6: Tod. Lörrach— Baden Konſtanz 928. Die Aufſtiegſpiele im Mannheimer Gau Von den drei vorgeſehen geweſenen Spielen kamen nur zwei zum Austrag, da der Gauſpielausſchuß nach den Vorkommniſſen des vergangenen Sonntags mit ſtarker Hand zugriff und Badenig Feudenheim wegen des Spiel⸗ abbruches in Käfertal von der weiteren Teilnahme aus⸗ ſchloß. Für die noch ausſtehenden Spiele ſind die Punkte den Gegnern gutgeſchrieben. Dadurch kam es, daß aus dem Treffen Feudenheim— Seckenheim nichts wurde. Seckenheim war noch weiter vom Glück begünſtigt, indem im Spiel Tod. Viernheim— Tgöde. Käfertal 11(170), der Tabellenzweite einen Punkt einbüßte. Die Viernheimer dagegen verzeichnen nunmehr das vierte unentſchiebene Treffen. Auf dem Platze der Germanen mußten dieſelben gegen TV. Hockenheim eine hohe Niederlage einſtecken. Die Punkte waren Hockenheim ſchon vorher zugefallen, da der Tbd. Germania, welcher augenblicklich mit ſeiner Mannſchaft eine Kriſe durchmacht, von vornherein verzich⸗ tete. Die geänderte Tabelle verzeichnet: Sp. gew. unentſch. verl. Tore Punkte 9 0 2 22•8 14 Ty. Seckenheimm 7 Tgöde. Käfertal 10 6 8 10:10 15 Töd. Biernheim 10 4 4 2 14.12 13 Ty. Hockenheim 9 6 1 8 29.18 11 3 Neckaran 10 4 1 5 18:12 8 abenla Feudenheim 12 4 1 7 14.20 9 Thd. Germania. 10 1 0 9.40 7 R. G. Troſtrunde Südoſt 1. FC. Nürnberg— 1. FC. Pforzheim:2 Schwaben Augsburg— Phönix Karlsruhe 220 1860 München— Kickers Stuttgart 221 Nach der Niederlage vom letzten Sonntag mußte ſich der 1. 86. Nüruberg biesmal mit einem Unentſchieden :2 gegen den 1. Fc. Pforzheim zufrieden geben. Da das Spiel auf eigenem 1 5 ſtattfand, iſt die Leiſtung des „Klubs“ nicht allzu groß. Die Spielkraft des„Klubs hat in letzter Zeit merklich nachgelaſſen. Phönix Karls ruhe mußte auch im zweiten Spiel eine einwandfreie Niederlage hinnehmen. Schwaben Augsburg, die am letzten Sonntag den 1. FC. Nürnberg ſchlugen, 1755 wannen:0. In den vergangenen Jahren konnten die Karlsruher in den Endſpielen nie zu einer imponierenden Leiſtung auflaufen. 18600 München ſiegte auf eigenem Gelände gegen Kickers Stuttgart mit 211. Nürnberg verliert einen weiteren Punkt 1. FC. Nürnberg— JC. Pforzheim:2(:2 Das Troſtrundenſpiel in Nürnberg brachte am Sonn⸗ 1 tag eine Ueberraſchung. Der Club mußte den Pforzheimern einen Punkt abgeben und hat damit bereits 3 Punkte aus nur zwei Spielen eingebüßt. Auch diesmal konnte ſich der Almeiſter nicht Hdurchſetzen, weil es vor allen Dingen im Sturm ſtark mangelte. Die zwei Torerfolge fielen aber nicht ganz ohne Verſchulden der Nürnberger Hintermaun⸗ ſchaft, die in den erſten 20 Minuten außerordentlich ſchwach Cyerredatteur; Kurt Fiche Verantwortlich für Politik: 5. A. Meißner feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpoſitit u. Lokales: Richard Schönfelber„ Sport u. Vermiſchte): Wikly Müller- Handelsteill Kurt Ehmer Gerſaht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen Jakob ffaude ſämtlich in Maunheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Manndeimer geltung G. m. b.., Mannbelm. f 1. 46 tr unvertangte Beiträge keine Gewähr— Mückſendung erfolgt nur d 19 172 15 Rückporto 5. Seite/ Nummer 17 — Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 12. Januar 1931 Rund um den Winterſport Skiſpringen auf der Hundseck Die erſten winterlichen Sprungläufe im Schwarzwald Nachdem infolge des Schneemangels das traditionelle Neufahrsſkiſpringen auf der Hundseck diesmal verſchoben werden mußte, ſetzte mau den Termin für jenes angeſichts der überraſchend günſtig gewordenen Schneeverhältniſſe unvermittelt auf den heutigen Sonntag feſt. Für einen Sprunglauf mußte man zwar den Schnee mengenmäßig Vetrachtet als beſcheiden bezeichnen. Dafür aber war ſeine Beſchaffenheit umſo beſſer. Die maßgeblichen Skiſportinſtanzen hielten am Sams⸗ tag noch ſchnell einen Rat ab und beſchloſſen die Abhaltung des Sprunglaufes an der Max ⸗Fremery⸗ Schanze am Sonntag. Man konnte ſich hierzu umſo eher ent⸗ ſchließen, als Froſt und Schnee eine Beſtändigkeit ver⸗ hießen und mit einer relativ guten Beteiligung an den Konkurrenzen von vornherein gerechnet werden konnte. Sonntag vormittag, als zum Sprunglauf geſtartet wurde, ſäumten mehr als 1000 Sportler und Zuſchauer die ſteilen Seitenwege, die zur Anhöhe der Fremery⸗Schanze führen. Der Schnee war durch die Kälte pulverig und überaus glatt geworden, ſo daß die Springer nur einen halben Anlauf gegenüber ſonſt nahmen, weil ſie ſchon dadurch in vollen Schuß kamen. Auch nach dem Aufſprung mußte die Schußfahrt bis zum Hundeck⸗Hotel, alſo durch die ſchmale Waldſchneiſe, erweitert werden, da die Springer beim Aufſprung in ſolche Geſchwindigkeit gerieten, daß ſie ihre Fahrt nicht ſofort durch einen Schwung abbremſen konnten. Die Leitung des Sprunglaufes, an dem ſich 16 ber be⸗ kannteſten Springer des nördlichen Schwarzwaldes betei⸗ ligten, darunter der ſchwäbiſche Skimeiſter Fritz Gaiſer⸗ Baiersbronn, lag in den Händen von Herrn Komp⸗Büh⸗ lextal. Sprungweiten von 30—34 Meter wurden wieder⸗ holt erreicht, doch ſtürzten hierbei verſchiedene Springer. In ihrer Geſamtheit boten die einzelnen Sprünge in ihrer Wucht und Eleganz ein eindrucksvolles Bild. Die ſtehend aufkommenden Springer wurden von der Menge mit brauſenden Ski⸗Heil⸗Rufen begrüßt. Der Max⸗Fre⸗ mery⸗Wanderpreis ging endgültig an die Orts⸗ Gruppe Bühlertal über, die zweimal hintereinander den Preis gewonnen hatte. Die Ergebniſſe J. Martin Seebacher ⸗ Bühlertal, Note 16,94(Ab⸗ ſprungweiten 24, 29, 30 Meter); 2. Walter Röſch⸗Pforz⸗ heim, Note 16,63(27 Meter geſtürzt, 32, 33 Meter); 3. Wal⸗ tex Schmidt⸗Bühlertal, Note 16,45(21¼, 28, 31 Meter); 4. Contini⸗Bühlertal, Note 16,19(21, 29, 28 Meter); 5. Merz⸗Bühlertal, Note 15,53; 6. Franz Müller⸗Bühlertal Note 14,86; 7. Fritz Gaiſer⸗Baiersbronn, Note 14,49, bis zu 34 Meter geſprungen, aber geſtürzt. Im Anſchluß an die Läufe fand die Preisverteilung auf der Terraſſe des Kurhauſes Hundseck ſtatt. Am nächſten Sonntag werden die Gauwettläufe des Gaues Hornisgrinde des Skiklubs Schwarzwald auf der Hunds⸗ eck zur Durchführung kommen. Am die ſüdweſtdeutſche Eishockey Meiſterſchaft Die Spiele am Samstag Am Samstag begannen in Frankſurt die Spiele um die ſüdweſtdeutſche Eishockey⸗Meiſterſchaft. Im Eröffnungs⸗ treſſen zwiſchen dem SC. Forſthausſtr. und dem favoriſter⸗ ten TC. 14 Frankfurt gab es einen überraſchenden 611 1120, 170,:1) Sieg der Forſthausſtr., die durch gutes Kom⸗ binationsſpiel die ehrgeizigen Einzelaktionen des Sturms vom TC. 14 erfolgreich abſtoppten. Im zweiten Spiel des „das vom Frankfurter Eisſportelub und dem Ets⸗ laufverein Gießen beſtritten wurde, gab es einen ſicheren 520(:0,:0,:0) Sieg der Frankfurter über die noch wenig roütinierten Gießener Spieler. Ta ges 1 Davos beſiegt Brandenburg:1 Endspiel um den Goldpokal von Aroſa Eine unerwartet hohe Niederlage mußte die Eishockey⸗ mannſchaft von Brandenburg⸗Berlin am Freitag im End⸗ ſpiel um den Goldpokal von Aroſa durch den Eis hockey⸗ klub Davos hinnehmen. Die Berliner hatten es ledig⸗ lich ihrer Verteidigung zu verdanken, daß das Ergebnis ukcht zweiſtellig ausfiel. So ſiegten die in Höchſtform ſpie⸗ lenden Davoſer nur mit 811(:1,:0,:0) Toren, von denen ſechs allein auf das Konto von Torriant kommen, während Meng und Geromini je einmal erfolgreich waren. Den Ehrentreffer für Brandenburg ſchoß Kucklinſki, als das Spiel:0 für Davos ſtand. Die Rangfolge des Turniers lautet: 1. EHC. Davos, 2. Brandenburg⸗Berlin, 3. Züricher Schlittſchuhklub, 4. Wiener Eislaufverein. Verlegte Rodelmeiſterſchaft Infolge ungenügender Schneelage iſt es nicht möglich, die für den 11. Januar nach Triberg im Schwarzwald an⸗ geſetzte Deutſche Rodelmeiſterſchaft auf Kunſt⸗ bahnen an dieſem Tage durchzuführen. Die Veranſtal⸗ tung iſt deshalb vorläufig auf den 1. Februar verſchoben worden. Deutſche Eislauf⸗Meiſterſchaften Ein mageres Meldeergebnis Das Meldeergebnis für die Deutſchen Eislaufmeiſter⸗ ſchaften, deren Durchführung der mit der Austragung be⸗ traute Hamburger Schlittſchuhläufer⸗Verein von 1881 we⸗ gen der ungünſtigen Witterungsverhältniſſe auf den 17. und 18. Januar vertagte, iſt wenig befriedigend ausgefal⸗ len. Beſonders ſchwach beſetzt ſind die drei Kunſtlauf⸗Wett⸗ bewerbe mit insgeſamt nur ſieben Meldungen. In der Meiſterſchaft der Herren treten nur die beiden Berliner Bayer und Wellmann gegen den Titelverteidiger Maier⸗ Labergo(München) an. Bei den Damen iſt Frau Veith⸗Berlin die einzige Gegnerin der Meiſterin Frl. Flebbe. Auch im Paar laufen hat das Meiſterpaar Ehepaar Gaſte⸗Berlin ledig⸗ lich ſeine Clubkameraden Frau Böckel/ Hajek als Wider⸗ ſacher. Die beiden Juntor⸗Kunſtläufe ſind mit Laß, Zähring⸗Berlin, Vierlinger⸗München, ſowie den Da⸗ men Frl. Ibſcher⸗München und Frau P. Schmidt⸗Berlin ebenfalls nur unzureichend beſetzt. Etwas günſtiger hat die Deutſche Eisſchnell⸗ lauf⸗Meiſterſchaft, die über die vier üblichen Strecken von 500, 1500, 5000 und 10 000 Meter entſchieden wird, mit insgeſamt elf Meldungen abgeſchnitten. Die Startfolge lautet hier: 1. Barwa⸗Berlin,.—4. drei noch zu beſtimmende Hamburger Läufer. 5. Oltersdorf⸗Königsberg 6. Sandner⸗München, 7. Donaubauer⸗München, 8. Richter⸗ München, 9. Loetſch⸗Berlin, 10. Müller⸗Berlin, 11. H. Kube⸗ Berlin. Die gleichen Läufer, Oltersdorf ausgenommen, bewerben ſich auch um den über 3000 Meter führenden Se⸗ nats⸗Preis. Winterſport⸗Allerlei Auf der Koppenſchanze in Krummhübel fand bei Schneetreiben ein gut beſetztes Skiſpringen ſtatt, das der Deutſchböhme Franz Wende mit Sprüngen von 88, 37 und 37% Meter zu ſeinen Gunſten entſchied. Zweiter wurde Häring⸗Krummhübel vor Heinz Ermel⸗Brückenberg. Bei dem am Böfele in der Nähe von Dornbirn durch⸗ geführten Ski⸗Wettbewerben errang Rudolf Matt vom Skiclub Arlberg, der Gewinner des Geländelaufes, den Titel eines Skimeiſters von Tirol und Vorarlberg. Den Sprunglauf holte ſich der Innsbrucker H. Reinl mit drei geſtandenen Sprüngen von 31 und zweimal je 30½ Meter, während der frühere Deutſche Meiſter Walter Glaß⸗Klin⸗ genthal außer einem ſchönen 34% Meter⸗Sprung nichts be⸗ ſonderes zeigte. Sieger im Langlauf wurde der bekannte Grazer Läufer Harald Paumgarten. 4 Hermann Roßnagel zum Gedächtnis TV. 46 Mannheim— 5. Heidelberg:4(:0) Bei prächtigem Sonnenſchein, leider aber recht hartgefro⸗ renem Boden, der ein genaues Berechnen der Bälle äußerſt erſchwerte, kam dieſes traditionelle„Hermann⸗Roßnagel⸗ Gedächtnis⸗Spiel“ zum Austrag, das alljährlich von dem TV. 46 Mannheim und dem HC. Heidelberg beſtritten wird. In ber erſten Halbzeit war das Spiel nicht beſon⸗ ders aufregend, da ſich beide Mannſchaften erſt mit den un⸗ gewohnten Platzverhältniſſen abfinden mußten. Nach dem Wechſel verſtärkte Heidelberg ſeine Anſtrengungen und zeigte jetzt auch wieder, trotz des ungünſtigen Bodens, ausgezeichnete Leiſtungen. In knapp 10 Minuten kam dann auch der Sturm bei nunmehr glänzender Kombination zu drei Erfolgen, während Mannheims mehr durchbruchartige Vorſtöße von der ſicheren Abwehr unterbunden wurden, bet etwas Glück allerdings doch den Ehrentreffer hätten bringen können. Obwohl Heidelberg ohne Peter 1 antreten mußte, zeigte die Elf doch wieder eine prächtige einheitliche Mannſchaftsleiſtung, Rudiſiele war ein guter Erſatz und verſtand ſich mit ſeinen Mitſpielern recht gut. Die Mannheimer haben trotz dieſer klaren Niederlage bewieſen, daß ſie in aufſtrebender Form ſind, und daß es mehr dem ganz überragenden Können dieſes großen Gegners zuzuſchreiben iſt, daß ſie kein günſtigeres Reſultat herausholen konnten. Reichert als Mittelläufer, ſowie die ſichere Abwehr ſind zwar immer noch die Hauptſtützen der Elf, aber die übrigen Poſten ſind gegen früher entſchie⸗ den ſtärker beſetzt, das gilt vor allem von Schwab, dann aber auch von Graff 2 und auch von Kermas. Wenn ſich der Sturm zu noch geſchloſſeneren Angriffsleiſtungen auf⸗ raffen kann, dann wird die Mannſchaft noch erfolgreicher ſplelen. Ausgeſprochen ſchwache Leute hat die Elf zurzeit nicht mehr aufzuweiſen, wie auch Pfiſterer, der leider er⸗ ſetzt werden mußte, recht anſprechend vertreten wurde. Nach den erſten Mannheimer Angriffen kommt Heidel⸗ berg zu gefährlichen Vorſtößen, doch läßt vor allem der harte Boden zunächſt ein exaktes Zuſammenſpiel nicht zu. Beide Mannſchaften kommen zu zwei Strafecken, die aber unter den heutigen Platzverhältniſſen faſt durchweg nicht geſtoppt werden können. Kurz vor der Pauſe hat Bauen⸗ diſtel eine große Chance, aber er verliert in ausſichtsreicher Poſition den Ball. Torlos werden die Seiten gewechſelt. Nach der Pauſe verſchärfen die Heidelberger den Druck und werden mit engmaſchiger Kombination eine Viertelſtunde lang klar überlegen. Noch einmal verſchießt Baudendiſtel, dann kann Peter II nach guter Abwehr aus dem Gedränge heraus den erſten Treffer erzielen. Drei Minuten ſpäter nimmt Bau⸗ dendiſtel einen Freiſchlag von Körner auf, läuft ſofort durch und ſchießt ſcharf ein. Bei einem ſchnellen Vorſtoß hat Mannheim eine gute Chance, ſofort iſt aber Heidelberg wieder vorn. Vogt legt eine exakte Flanke von Horn dem freiſtehenden Mittelſtürmer vor, der unhaltbar unter die Latte ſchießt. Vorübergehend kommt Mannheim gut auf, es reicht aber nur zu zwei Strafecken. Zwei Minuten vor Schluß iſt Horn wieder durch, ſeine Flanke verwandelt Peter mit hohem Prachtſchuß. Das recht faire Spiel, das in der erſten Halbzeit zum ehrenden Gedenken an Hermann Roßnagel auf zwei Minuten unterbrochen wurde, wurde korrekt geleitet. Das Spiel der Reſerven brachte dem Sec gleichfalls einen:0⸗Sieg. H. B. * V. f. R. Mannheim— T. V. 46 Heidelberg 511(211) Heidelberger 46er ſind eben doch als ſpiel⸗ ſchwächer anzuſehen als ihre aroßen Lokalgeaner H. C. H. und T. G. 78. Immerhin überraſcht der alatte Sieg des W. f.., nachdem ſich die M. T. G. Mannheim noch vor kur⸗ zem dem gleichen Geaner hatte beugen müſſen. Die Mannheimer waren ihrem Gegner techniſch entſchieden Die überlegen und zeigten dor allem im Sturm eine beſſere Zuſammenarbeit, dann aber auch ein ganz hervorragendes Zerſtörungs⸗ und Aufbauſpiel in der Läuſerreihe. Die Abwehr war unbedingt zuverläſſig, während der Torwart nur ſehr ſelten beſchäftigt wurde. Am erfolgreichſten ſpielte der rechte Flügel, die eifrigen Leute hatten mit Schnelligkeit trotz noch geringer Routine gute Erfolge auf⸗ zuweiſen. Sehr aut hielt ſich die geſamte Läuferreihe mit Geyer als Mittelläufer, der von Heerwagen und Pfeiffer aut unterſtützt wurde. Bei Heidelberg zeigten nur einige Leute wirklich erſtklaſſige Leiſtungen, ſo vor allem der linke Verteidiger und der Mittelläufer, dann aber auch der Torwart und der linke Läufer. Das Spiel des Anariffs war aber viel zu zuſammenhanglos, um gegen ſo eine ſichere Abwehr wie die der Platzherren erfolgreich zu ſein. Die Einheimiſchen können in der erſten Halbzeit nicht reſtlos überzeugen. Bereits nach 5 Minuten haben die Gäſte nach guter Abwehr doch mit Nachſchuß den Füh⸗ runastreffer erringen können. Es währt eine Viertel⸗ ſtunde, bis Henſolt nach einem ſchönen Vorſtoß des lin⸗ ken Flügels ausgleichen kann. Das Spiel der Einhei⸗ miſchen iſt immer noch zerriſſen. Erſt kurz vor Schluß kann Heiler durch Verwandlung einer Strafecke die Raſen⸗ ſpieler in Führung bringen. Nach der Pauſe zeigt Mann⸗ heim weit beſſere Leiſtungen. Vor allem weiß ſich der rechte Flügel durch ungekünſteltes, aber produktives An⸗ ariffsſpiel immer wieder durchzuſetzen. Chriſtophel kann dann auch auf Vorlage von Bühn auf:1 erhöhen. Hen⸗ ſolt kann nach einem weiteren Durchbruch der rechten Seite mit Rückhandſchlag den vierten Treffer erzielen, während ein weiterer Vorſtoß des rechten Flügels kurz vor Schluß durch Chriſtophel den fünften Treffer zur Folge hat. Die alten Herren der Raſenſpieler kamen gegen die Heidelberger Reſerven zu einem hohen:1⸗Erfolg, Mann⸗ heims Damen blieben erwartungsgemäß mit 611 gleichfalls ſiegreich, die dritten Mannſchaften trennten ſich:3 un⸗ entſchteden. während die Heidelberger im Spiel der Jugend zu einem:1⸗Sieg kommen konnten.. * Maunheimer Turn⸗Geſellſchaft T. G. 1846 Worms :0(:0) Die Mannheimer Turn⸗Geſellſchaft hate geſtern die Turngemeinde 1846 Worms zu Gaſt. Leider war durch die große Kälte der Boden vollſtändig gefroren, ſo daß ein einwandfreies Spiel fehr erſchwert wurde. Schöne Kom⸗ binationen waren unter dieſen Ur⸗tänden nur ſelten zu ſehen, beide Mannſchaften verſuchten vielmehr durch Durch⸗ brüche und ſteile Vorlagen zu Erfolgen zu kommen. Der Mittelläufer zerſtörte aut, konnte jedoch im Aufbau we⸗ niger gefallen. Seine Vorlagen gingen immer wieder mechaniſch nach rechts. während der linke Flügel, der oft vollkommen frei ſtand, unbeſchäftiat gelaſſen wurde. Sehr ſicher war wieder die Verteidigung einſchließlich Torwart. Die Wormſer Mannſchaft überraſchte nach der angenehmen Seite. Die Elf hat in der letzten Zeit viel dazu gelernt und führte ein faſt gleichwertiges Spiel vor, ſo daß ſie das aute Reſultat verdienten. Ein Schönheitsfehler war lediglich das etwas maſſive Spiel einzelner Leute. Die erſte Halbzeit zeigt ein vollkommen ausgeglichenes Spiel. Verſchiedene Chancen werden auf beiden Seiten ausgelaſſen, die andern Angriffe ſcheitern an den beider⸗ ſeits guten Hintermannſchaften. ſo daß mit:0 die Seiten gewechſelt werden. Sofort nach der Pauſe drehten die Mannheimer mächtia auf und können auch nach kurzer Zeit durch den linken Läufer, der einen von der Torlatte zurückprallenden Ball einſchießt, in Führung gehen. Dies iſt für Worms ein Zeichen, ſeine Angriffe zu verſtärken, ſodaß es fetzt überlegen wird. Die geoneriſche Hinter⸗ mannſchaft bildet ſedoch auch in dieſer Phaſe des Spieles ein unſtberwindliches Hindernis, ſedoch muß Schäfer im Mannheimer Tor ſein ganzes Können aufbieten, um ſein Tor rein halten zu können. Gegen Schluß laſſen die Wormſer ſtark nach. Die M. T. G. kommt noch einmal auf, kann ſedoch ihre Ueperlegenheit aleichfalls nicht mehr in Toren zum Ausdruck bringen, ſodaß es bei dem knanpen :0⸗Stea bleibt.. N. Vahern ſchlügt die oſterreichijchen Borer erneut Aeberlegener 14:2 Sieg der bayeriſchen Mannſchaft Die bayeriſche Boxſtaffel, bie Oeſterreichs Elite vor kurzem erſt mit 16:0 vernichtend ſchlug, gewährte dem Be⸗ ſiegten jetzt Revanche und errang dabei zum zweiten Male einen hohen Steg. 14:2 lautete diesmal der Kampf⸗ ausgang für die bayeriſchen Gäſte, die damit erneut be⸗ wieſen, daß ihr erſter Erfolg keinem Zufall zuzuſchreiben war. Das Ländertreffen war für die öſterreichiſche Hauptſtabt ein Ereignis erſten Ranges. Tauſende hatten ſich im Sophienſaal eingefunden, um Zeuge des erneuten Tref⸗ ſens der bayeriſchen Amateure zu ſein. Sie wurden auch durch deren Können nicht enttäuſcht, aber umſomehr durch das Verſagen ihrer Landsleute, die nur im Mittelgewicht zu einem allerdings recht zweifelhaften Erfolg kamen. So glänzend die Aufnahme und der Empfang der Bayern durch den öſterreichiſchen Boxverband war, ſo ein⸗ ſeitig benahm ſich die überwiegende Mehrheit des fanatiſch eingeſtellten Publikums, unb zwar in ſtändig zunehmen⸗ dem Maße, je mehr die Ausſichten auf einen Sieg dahin⸗ ſchwanden. Nur die Leiſtungen der Einheimiſchen fanden Beifall, bei den ſchönen Erfolgen der Gäſte rührte ſich keine Hand. Bayerns erneuter Sieg Den Auftakt bildete die Kraſtprobe im Fliegengewicht, die Hofſtetter⸗ Bayern mit dem Oeſterreichiſchen Mei⸗ ſter Jaro 1 zuſammenführte. Hofſtetter beherrſchte mit ſauberen Linken das temperamentvolle Treffen. Den Ver⸗ ſuch, die Führung an ſich zu reißen, mußte Jaro mit kurzen Haken büßen, ſo daß er klar geſchlagen wurde. Hof⸗ ſtetters Sieg fand ſtürmiſchen Widerſpruch. Im Bantamgewicht hatte der öſterreichiſche Meiſter Erben gegen den in Hochform boxenden Ziglarſkti⸗ Bayern ſo gut wie gar nichts zu beſtellen. Sofort nach dem Gongſchlag griff Z. ununterbrochen rechts und links an. Nur mit Mühe behauptete ſich E. über die Runden, ſo daß Z. nur zu einem hohen Punktſieg kam. Ebenfalls überlegen nach Punkten gewann Schlei ne kofer⸗ Bayern gegen den ſich tapfer wehrenden Pau ſe⸗ Oeſterreich. Der Einheimiſche fand ſich mit der Rechts⸗ auslage des bayeriſchen Federgewichtlers nur ſchlecht ab, bewies aber große Tapferkeit. Wohl der beſte Mann der Oeſterreicher war Novot ny im Leichtgewicht, der Held⸗ Bayern den Sieg zußerſt ſchwer machte. Held gewann auf Grund ſeiner ſchnellen Linken und fortgeſetzten Angriffe einwandfrei nach Punkten. Im Weltergewicht bewies Schmibet⸗ Bayern gegen Oeſterreichs Meiſter Jaro 2 wiederholt ſeine Ueber⸗ legenheit und große Schlagkraft. Jaro mußte viel ein⸗ ſtecken. In der dritten Runde wurde er buchſtäblich im Ring umhergetrieben. Nur ſeine Härte ließ Schmidt zu keinem entſcheidenden Erfolg kommen. Mit großem Intereſſe erwartete man die Mittelgewichts⸗ begegnung zwiſchen dem mehrmaligen öſterreichiſchen Mei⸗ ſter Zehetmayer und Böhm ⸗Bayern. Z. hatte in der erſten Runde einen leichten Vorſprang. Nach der Pauſe kam aber Böhm gut durch linke und rechte Holen und techniſch vollendeten Angriff ſo ſtark auf, daß Z. nicht mehr viel zu beſtellen hatte. Zum Schluß beherrſchte Böhm die Lage derart, daß an der Niederlage des Einheimiſchen kein Zweifel war. Trotzdem kam Z. zum Siege; ein Urteil, das ſelbſt von dem fanatiſch eingeſtellten Pubki⸗ kum nicht beifällig aufgenommen wurde. Wie ein Sandſack wurde im Halbſchwergewicht Prem von Schiller ⸗Bayern in den drei Runden durch den Ring gejagt. Wiederholt glaubte man an einen Abbruch der Begegnung, der Oeſterreicher riß ſich aber immer wie⸗ der zuſammen und ſchleppte ſich durch die Diſtanz. Seine Punktniederlage war dafür haushoch. Dramatiſch verltef zum Abſchluß der Schwergewichts⸗ kampf. Haymann Bayern wurde anfangs von Hap⸗ lizek durch verſchiedene Hakenſerien übertaſcht. In der zweiten Runde ſtellte Haymann jedoch das Gleichgewicht her und holte ſich zum Schluß durch harte Magenhoken ſo die Führung, daß der Oeſterreicher fertig war. Hay⸗ mann kam jedoch nur zu einem Punktſieg. Sch. Aus dem Verufsſport Sechstage-Rennen in Dortmund Dülberg ſchlägt Möller Schön⸗Pijnenburg führen mit einer Runde Mit welchem Intereſſe man im Induſtriegebiet trotz aller wirtſchaftlichen Nöte dem Sechstagerennen der Dort⸗ munder Weſtfalenhalle begegnet, das bewies ſchon der Er⸗ öffnungsabend am Freitag. Schon dieſerx erſte Abend brachte 8000 Zuſchauer und ſtellte damit ſelbſt den Erfolg des erſten Tages im vorjährigen Rennen in den Schat⸗ ten. Dem Publikum wurde allerdings ſchon am erſten Abend ein glänzender Sport geboten. Von den Einlei⸗ tungsreunen gewann Kersmeier⸗Dortmund das 60 Runden⸗ Punlktefahren der Amateure vor ſeinem Landsmann Groß; der Berliner Daſch enttäuſchte. Dülberg⸗Dortmund ſiegte im Steherkampf erneut vor Weltmeiſter E. Möller und dem Franzoſen Urago. Möller brachte zwar den erſten Lauf des 50 Km.⸗Rennens in der neuen Bahnrekordzeit von 26:30,5 Min. mit 35 Meter Vorſprung vor Dülberg an ſich, büßte aber im zweiten Lauf durch einen Raddefekt zwei Runden ein und mußte ſo den Sieg im Geſamt⸗ klaſſement Dülberg überlaſſen. Der Amerikafahrer ſiegte mit 49.965 Km. vor Möller 49.620 Km. und Urago mit 48.460 Km. Um 21.30 Uhr begann die Vorſtellung des glänzend be⸗ ſetzten Sechstageſeldes. Die Maſſen begrüßten die Paore Rauſch⸗Hürtgen und Guerra⸗Linari mit beſonders ſtarkem Beifall, aber auch Pifnenburg⸗Schön, Pinale⸗Göbel und Kilion⸗Pützſeld konnten ſich über den herzlichen Empfang nicht beklagen. Pünktlich um 22 Uhr wurden die 14 Paare auf die 145. Stundenfahrt geſchickt. In lebhafter Tempofahrt verlief die erſte halbe Stunde bis zur erſten Wertung. Nach dem erſten Spurt, den Guerra gewann, unternahm Damerow einen Vorſtoß, aber Dinale führte das Feld wieder heran. Nach der zweiten Wertung ſtießen plötzlich Reſiger und Pijnenburg vor, Preuß und Schön löſten die Ausreißer gut ab und ſehr ſchnell hatten die beiden Paare eine halbe Runde Vorſprung gewonnen. Nun ſtürmte das übrige Feld nach. Ueber den ganzen Reſt der Wertung zog ſich die Verfolgung hin, das Publikum ging äußerſt lebhaft mit. Während nach und nach die Kräfte von Preuß Reſiger er⸗ lahmten, konnten Schön/ Pijnenburg unter dem Jubel der Maſſen den Kampf um die Runde erfolgreich zu Ende füh⸗ ren. In den Wertungskämpfen ging kein Paar leer aus, ein Beweis für die Ausgeglichenheit des Feldes. Nach einer Stunde hatte das Spitzenpaar Schön /Pijnenburg 40.600 Km. zurückgelegt. Der Beſuch hatte ſich inzwiſchen noch verſtärkt. Stand des Rennens nach der erſten Wertung: 1. Schön /Pijnenburg(Wiesbaden/ Holland) 5 Punkte.— Eine Runde zurück: 2, Krüger/ Funda(Berlin) 9 Punkte. 3. Bremer/ Damerow(Krefeld) 8 Pkt. 4. Preuß/ Reſiger(Breslau) 8 Punkte. 5. Tonani/ Schenk(Italien/ Dortmund) und Dinale/ Göbel(Italien/ Dortmund) je 6 Punkte. 7. Guerra /Linari(Italien), Kilian/ Pützfeld(Dort⸗ mund) und Manthey Maczinfky(Berlin) je 8 Punkte. 10. Broccardo/ Mareillac(Frankreich) 3 Punkte. 11. van Kempen/ Stübbecke(Holland/ Dortmund) und Charlier/ De⸗ neef(Belgien) je 2 Punkte. 13. und 14. Rauſch/ Hürtgen (Köln) und Ehmer/ Tietz(Berlin) je einen Punkt. Nach 19 Stunden.— Schön⸗Pijnenburg haben zwei Runden Vorſprung Nachdem ſchon die erſte Stunde des Dortmunder Sechs⸗ tagerennens eine große Jagd gebracht hatte, gab es auch im weiteren Verlauf der erſten Nacht noch manche bewegte Stunde. Die Helden der Nacht waren das deutſch⸗hollän⸗ diſche Paar Schön⸗Pijnenburg, das ſich mit der in der erſten Stunde gewonnenen Runde nicht begnügte, ſon⸗ dern in mitreißenden Vorſtößen noch eine zweite Runde holte. Das ſo leicht für ſchwerfällig gehaltene weſtfäliſche Publikum begeiſterte ſich an der überragenden Fahrweiſe von Schön⸗Pijnenburg bis zum Enthuſiasmus. In den Jagden zeichneten ſich auch die Paare Goebel⸗Dinale, Ehmer⸗Tietz und Linari⸗Guerra aus. van Kempen⸗Stüb⸗ becke, Rauſch⸗Hürtgen und Charlier⸗Deneef legten ſich noch etwas Zurückhaltung auf. Am Samstagucſchmittag war die Weſtfalenhalle wieder gut beſucht.(Die Eintrittskarten für die Nacht zum Sonntag waren ſchon ſeit Tagen reſtlos ausverkauft.) Zwiſchen und nach den Wertungen gab es neue Jagden, bei denen aber das Spitzenpaar ſeine Poſition noch be⸗ haupten konnte. Um 5 Uhr nachmittags, nach 19 Stunden, waren 492 800 Kilometer zurückgelegt. Der Stand des Rennens: 1. Schön⸗Pijnenburg 26 Punkte.— Zwei Punkte zurück: 2. und 3 Goebel⸗ Dinale und Linari⸗Guerra je 45 Punkte. 4. Ehmer⸗Tietz 18 Punkte. Drei Runden zurück: 5. Preuß⸗Reſiger 22 P. 6. Kiltan⸗Pützfeld 15 P. 7. Rauſch⸗Hürtgen 13 P.— Vier Runden zurück: 8. Krüger⸗Funda 31 P. 9. Manthey⸗Mac⸗ zinſky 17 P. 10. Tonani⸗Schenk 16 P. 11. van Kemven⸗ Stübbecke 12 P. 12. Broccarde⸗Mareillac 6 P. 13. Charlier⸗ Deneef 5 P. Sechs Runden zurück: 14. Bremer⸗Damerow 18 Punkte. Frankfurter Sechstagerennen Schön/ Pijnenburg verpflichtet— Was iſt mit Rauſch Hürtgen? Die überragende Fahrweiſe der deutſch⸗holländiſchen Mannſchaft Schön/ Pijnenburg im bisherigen Verlauf des Dortmunder Sechstagerennens hat dieſem Paar ſchnell auch einen Vertrag für das am 30. Janunr beginnende Frankfurter Sechstagerennen eingebracht. Schön, der ze den Frankfurtern als Landsmann gilt und der auf der Winterbahn eine geradezu aufſehenerregende Karriere macht, hat damit in Pijnenburg auch ür Frankſurt einen Partner gewonnen, wie man ihn für den Wiesbadener beſſer kaum wünſchen könnte. Die deutſch⸗holländiſche Mannſchaft wird in Frankfurt allerdings eine heſonders ſchwere Konkurrenz finden, denn zu den bislang ſchon verpflichteten erſtklaſſigen Kräften kommt nun ſcheinbar auch noch das ſtärkſte rein deutſche Paar, die Mannſchaft Rauſch/ Hürtgen. Vor einigen Wochen ging zwar die Meldung durch die Preſſe, daß die Rhetuländer nicht in Frankfurt ſtarten würden und tatſächltich hatten ſich auch damals die Verhandlungen zerſchlagen; heute erlahren wir jedoch, daß die Verhandlungen inzwiſchen wieder guf⸗ genommen worden ſind und wenn ſie auch bislang noch nicht zu einem greifbaren Ergebnis führten, ſo beſteht immerhin doch noch eine Chance, die Kölner wieder in Frankfurt zu ſehen. Hier haben Rauſch/ Hürtgen ſchon vor zwei Jahren eine ſo gute Rolle geſpielt, daß man ſie zu den beſonderen Lieblingen des mainiſchen Sportpubli⸗ kums rechnen kann. Aus dem Verufs-VBoglager Tobeck ſiegt nach Pun keen Den Abſchluß der Borkämpfe. die am Freitag abend in der Kölner Rheinlandhalle ausgetragen wur⸗ den. machte die Begegnung im Mittelgewicht zwiſchen dem deutſchen Meiſter Tobeck⸗Breslau und dem Franzoſen Kid Nitram. Der Breslauter war in einer ausgezeichneten Form, griff überaus ſtürmiſch an und der Franzoſe mußte ſeine ganze Raffineſſe aufbieten, um auf den Beinen zu bleiben. So erhielt denn auch Tobeck über zehn Runden einen haushohen Punktſieg Fugeſprochen. Dübbers boxt unentſchieden Der frühere deutſche Federgewichtsmeiſter Franz Düb⸗ bers aab am Freitag in Zürich eine ſehr mäßige Vor⸗ ſtellung. Er vermochte über zehn Runden gegen den zweit. klaſſigen Franzoſen Carcagne nur ein Unentſchieden zu erzielen. 9 * Skandalſzenen im Berliner Spichern ring Ein ſchneller Sieg Funkes Die erſte Veranſtaltung des neuen Jahres in Ber⸗ liner Spichernring war wie erwartet aut beſucht. Die ein⸗ zelnen Kämpfe ſtanden auf dem gewohnten Niveau. Lei⸗ der kam es im Hauptkampf zwiſchen Leidmann⸗Mün⸗ chen und dem Berliner Anklam wieder zu Skandal⸗ ſzenen. Obwohl der Münchener unzweifelhaft die beſſere Geſamtleiſtung zeigte, gab man nur ein Unentſchieden, anſcheinend um die für Anklam voreingenommenen Zu⸗ ſchauer zu beruhigen. Seißler⸗Berlin ſiegte über Ulrich⸗Hambura ſicher nach Punkten. Die beiden Ver⸗ treter der alten Garde ſetzten ſich ebenfalls erfolare ich durch. Der einſtige Schmeling⸗Beſieger Dieckmann zwang Kreimes⸗Mannheim in der vierten Runde zur Aufgabe. während Ermeiſter Funke Berlin infolge Disaualifikation ſeines Geaners Lauer Saarbrücken in der erſten Runde wegen eines klaren Tiefſchlages zu ei⸗ nem ſchnellen Siege kam. i Griſelle ſchlägt Iſlas Im Pariſer Wagramſaal konnte Frankreichs Meiſter Maurice Griſelle den argentiniſchen Neger Epifanſe JIſlas. der außer einer erſtaunlichen Härte nichts zu zeigen vermochte, überlegen nach Punkten abfertigen. Die gleiche Entſcheidung erhielt der Franzoſe Forgeon gegen den Belgier van Haecke, während der Italtener Revera dem Schweizer Baumann derart überlegen war, daß der Ringrichter das Treffen noch gor Ablauf der erſten Runde zugunſten des erſteren abſtoppte. * Alonzo gegen Limouſin Zwei der aus ſichtsreichſten Anwärter auf den Europa⸗ titel im Halbſchwergewicht ſtehen ſich am 27. Januar in Charleroi mit den Meiſtern von Frankreich und Belgien, Alonzo und Limouſin, gegenüber. Limouſin wurde be⸗ kanntlich non Piſtulla zur Aufgabe gezwungen. 121 Allerorts Titelaberkennungen , Die Borbehörde von England bat ſich ebenfalls zum Einſchreiten gegen verſchiedene ihrer Meiſter entſchloffen, die mit der Verteidigung ihrer Titel allzu ſaumſelig waren. So wurden die Titelträger in den beiden eichteſten Gewichtsklaſſen. Bert Kirby und Teddy Bal dock ihrer engliſchen Meiſtertitel 85 verluſtia erklärt. Girones und Scillie neue Auwärter Als Anwärter auf den Europatitel im Federgewicht wurden jetzt von der J. B. U. der frühere Meiſter Girones⸗ Spanien und der belatſche Meiſter Seillie anerkannt, die für ihren Kampf bis zum 8. März Zeit haben. Sen Harvey in Newyork geſchlagen Der engliſche Mittelgewichtsmeiſter Len Harvey gab am Freitag im Newyorker Madiſon Square Garden ſeine erſte Vorſtellung in den Vereinigten Staaten, die fedoch nicht gerade glücklich ausfiel. Sein amerikantſcher Gegner, Vince Dundee, der ſich ebenſo wie Harvey um den freien Weltmeiſterſchaftstitel bewirbt. war im 12. Runden kampf dem Engländer gleichwertig und erzielte einen nicht ganz verdienten Punktſieg. 7 t⸗ 1 Winne n Kannen Aational Theater 8 ſiannhtelm n Anfang 20 Uhr Montag, 12. Januar 1931 7. Seite/ Nummer 17 1 I Seil BUR denne Lille lin U dessau ES WKN NH In Beiden Bealee! or. Arnolu Fanckes erster Sprecf- u. Tonfilm Das Semwaltigste, was je geschaffen rde LENI Aer gemll SEPRAST EN ET telebeich KAxSst EE. MATHIAS WIEMANN/ AlFebEb Siegl E. ERM PerRC Ex- ge FHR · DAVID 20 Reichhaltiges Beiprogramm! Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Alle Freunde gesunden Humors besuchen heute und folgende Tage fin Jwal unt Lade oi Adele Sandrock, Alber Paulig, Jul. Falkensiein in dem Sprech- und Tonfilm Walzer im Schlaftoupé (Wenn zwei so recht verliebt Ein Sorgenbrecher, der uns gerade heute so recht nach des Tages Mühe und Last Erholung u, Erfrischung bringt. Hierzu: Der ulkige Kurztonfilm: Flock und Fliekie Beginn: 3, 5, Anfang:.00 ur noch heute und morgen! Das große Kulturfümwerk eln backendes dafwönlendes prama. Groges Beiprogramm Fox-Tonwoche .00.10 Uhr Palast- ester Montag leizter Tag! TANK AI .50,.20 Uhr Jugendliche haben Zutritt Autang!.00,.88,.80, .88 Uhr Aus d. Progr glocos g, PFALZORCHESTER Mittwoch, den 14. Januar, abends 8 Uhr, im Konzertsaal des Pfalzhaues zu Ludwigshafen /R. 4. Phliin. ligen: Seneralmustkalrektor Prof, Frust g 0 EHE 7 SERTRUD BIND ERNAGEL vom Nat.-Tueater- Span : Symphonie.moll, Schubert Arte aus Oberon. Weber— Smfontetiea . Bbel u. Pig d. Hompontsten). Eintrittskarten bei Heckel Hunststreße 9 5 an 1 dier Abendhasae. Konzert * 7 den 12. Januar 1931 Vorstellung Nr. 156— Miete E. Nr. 19 WII heim Te 11 Schauspiel von Schiller Inszenierung: Herbert Maisch Bühnenbild: Eduard Löffler Technische 8 Walther Unruh Anfang 20 Uhr Ende 22 Uhr Personen Hermann Geßler, Reichs vogt Wally Birgel Werner, 5 reih. v. Attinghausen Hans Godeck Ulrich von Rudenz, sein Nefſe K. Haubenreißer Werner Stauffacher Karl Marx Wühelm Tell Hans Finohr Arnold vom Melchtal Erich Musil Gertrud, Stauſlachers Gattin Ida Ehre Hedwig. Tells Gattin Elisabeth Stieler Rudolf der Harras Haus Simshäuser Kammerspiele— Gloria- Palast Montag, den 13. Januar 1931 Fur die Theatergemeinde Freie Volksbühne Abt 201 216, 680 670— eine Anzahl Karten ist im freien Verkauf erhältlich: Dle heil mlile he Ele Komische Oper in 2 Akten nach dem Halienischen des Bertai— Musik v. Domenico Cimarosa Einrichtung und Uebersetzung der Rezitative von Ernst Cremer und Kurt Weiler Musikalische Leitung: Ernst Cremer Inszenierung: Richard Hein Bühnenbild: Eduard Löffler Personen;: Robinson, ein verarmter Graf Geronimo, ein reicher Kaufmann Karl Mang 8 seine Schwester Nora 3 isetta Marianne Keiler Carohns f seine Töchter Gussa Heiken Paplino, Geronimos Buchhalter Helm. Neugebauer Apollo Nur noch —— 8 Tage! Tägl. 8 Uhr abds. Gastspiel des Berliner Hans Bartsch Ensemble rene von Palaſty Jie und Jil I. mit FRITZ FISCHER und 73 Mitwirkenden Der größte Operettes Erfolg der Welt 3 Seit„No, No, Nanette“, anz- U 6,5 Schule Relm beginnt neue Kurse Jall Im Prairie Samstag 17. Januar. 4 Wäsche in 4 verschiedenen M sohnell, gut, bill D 32066 1 Au, 5 L 5— Ende nach 22 Uhr Christian Könker In Ihrem Bekanntenkreiſe denen Köſtritzer Schwarzbier wertvolle Dienſte geleiſtet hat. Sie werden hören, daß dieſer Kräftigungstrunk neues Blut ſchafft, die Nerven ſtärkt und in jeder Beziehung, ins⸗ beſondere älteren Perſonen, glänzend bekommt. Lehre: Für die Ge⸗ eit täglich Köſtritzer Schwarzbier. Generalvertretung: K. Köhler, Seckenheimer⸗ finden Sie ſicher viele, Laſſen Ste ſich aufklären. une Sie daraus die ſun ſtraße 27, Fernſprecher 43 166. UN/ Mlbo FnlT Sc Sonntag. 18. Jaguar, vormittags 11.30 Obe ITALIEN ni Ralph Arthus Roberts Reinz Rüpmann Dakar Sima, K. 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