Einzelpreis 10 Pf. ers Mannheimer General-Anzeiger 8 Colonelzetle; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗ Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm Adreſſe: Nemazeit Mannheim Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 3, Fe Hauptſtraße 63, W. Oppaner Straße 8, 8e Luiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. heſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. . 5 ö 7 9 g . * 5 ö 161 2 9 N. ö 4 3 gibt man ſich keinen Illuſionen hin. Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 14. Januar 1031 142. Jahrgang— Nr. 21 die Vorbereitung der Genfer Tagu In der gestrigen Sitzung des Reichskabinetts wurden gewiſſe Richtlinien für unſere Politik in Genf aufgeſtellt Furcht vor alten Kaſernen Grippe⸗Erkrankung des Kanzlers Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 14. Jan. Das Reichskabinett iſt, wie angekündigt, geſtern nachmittag zu einer Sitzung zuſammen⸗ getreten, die der Vorbereitung der Genfer Tagung galt. Da der Kanzler von ſeiner Oſtreiſe mit einer leichten Grippeerkrankung zurückgekehrt iſt und ſich vorübergehend Schonung auferlegen muß, fand die Beſprechung unter dem Vorſitz des Vize⸗ kunglers Dietrich ſtatt. Der Reichsaußenminſiſter, der am Vor⸗ mittag dem Reichspräſidenten berichtet hatte, refe⸗ rierte über die Sondierungen, die er in der Zwiſchen⸗ zeit bei den verſchiedenen Regierungen der Rats⸗ mächte angeſtellt hat. Man iſt ſich im Kabinett der Schwierigkeiten, denen die deutſche Delegation in Genf entgegenſteht, vollkommen bewußt. Es wur⸗ den gewiſſe Richtlinien für die Behandlung der Be⸗ ſchwerde über die Unterdrückung der deutſchen Minderheit in Polen wie auch für die Abrüſtungs⸗ frage erörtert. Im übrigen hat Dr. Curtius natür⸗ lich frei Hand, ſeine Taktik der jeweiligen Situation anzupaſſfen. Das Kabinett ſtimmte den Ausführungen von Dr, Curtius zu und billigte einmütig die von ihm vorgeſchlagene Marſchroute für Genf. Veber die Ausſichten der deulſchen Aklion in Genf Die dentſche Delegation wird alles daran ſetzen, um zu erreichen, daß der Minderheitenſchutzvertrag, der unter dem Protektorat des Völkerbundes abgeſchloſſen wurde, voll zur Anwenung gelangt. Die Taktik Polens und Frankreichs geht offenbar dahin, eine Ver⸗ ſchleppung der Angelegenheit zu erreichen. Es iſt die Rede davon, daß es in der Januartagung des Völkerbundsrates nicht zu einer engültigen Enutſcheidung über die deutſche Beſchwerde kommen, ſondern daß man ſich vorerſt damit begnügen wird, einen Unterſuchungsausſchuß zu bilden, deſſen Er⸗ gebniſſe dem Rat in einer ſpäteren Tagung vorge⸗ legt würden. Es braucht nicht betont zu werden, daß die deutſche Delegation mit aller Energie auf eine ſofortige Erledigung dringen wird, da ja die deutſche Regierung ihr Material rechtzeitig genug dem Rat unterbreitet hat. Um eine Nachprüfung au ermöglichen, iſt ja ſeinerzeit auch von Deutſch⸗ land auf den Antrag der Einberufung einer beſon⸗ deren Konferenz verzichtet worden. Wie die„Berliner Börſenzeitung“ nach einer an⸗ geblich ihr zugegangenen Mitteilung aus beſonde⸗ rer Quelle behauptet, könnte ſich die deutſche Dele⸗ gation nur unter gewiſſen Vorausſetzu n⸗ gen mit der Bildung eines Unterſuchungsaus⸗ ſchuſſes abfinden, nämlich, wenn ſie vor allem die Gewähr hätte, daß die Unterſuchung durch einwand⸗ freie neutrale und unparteiiſche Perſönlichkeiten unter Leitung des Präſidenten Calonder zuſam⸗ mengeſetzt würde und wenn weiter Polen von vorn⸗ herein ausreichende Garantien für eine Wieder⸗ gutmachung böte. Kriegsfilm und Natstagung Draßhtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 14. Jauuar. Am Tage des Zuſammentritts der Europakommiſ⸗ ſion des Völkerbundes, nämlich am kommenden Frei⸗ tag, ſollte in Geuf der vieluſtrittene Kriegsfilm„Im deſten nichts Neues“ zu laufen beginnen. Wie die„Voſf. Ztg.“ erfährt, iſt durch Rückſprache mit dem Direktor des Kinos erreicht worden, daß die Auffüh⸗ rung um drei Wochen verſchoben worden iſt. Der Film wird alſo erſt nach Beendigung der Genfer Ratstagung gezeigt werden. Die Gärung in Spanien Drahtung unſeres Pariſer Vertreters * Paris, 14. Januar. „Nach Meldungen aus Madrid, die die ſpaniſche Zenſur nicht paſſiert haben, iſt die allgemeine age von neuem auf das äußerſte geſpannt. In Madrid häufen ſich die Gerüchte, daß eine Aufſtands⸗ bewegung unmittelbar ausbrechen wird, obwohl dies der Polizei zu Ohren gekommen iſt. Der „Quotidien“ erklärt in geheimnisvoller Weiſe in der letzten Minute, die leitenden Perſönlichkeiten würden Anordnungen treffen, die die öffentlichen Behörden in Verwirrung bringen würden. Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 14. Jan. In Berliner politiſchen Kreiſen hat es lebhaftes Befremden hervorgerufen, daß die Botſchafter⸗ konferenz unſeligen Angedenkens plötzlich wieder von ſich reden macht. Allgemein war man der Anſicht, daß dieſe völlig überflüſſige Inſtitution, zu⸗ mal man ſeit einem Jahr nichts mehr von ihr ge⸗ hört hatte, endgültig von der Bildfläche verſchwunden wäre. Es iſt natürlich kein Zufall, daß ſie nun wieder— und zwar juſt vor der Genfer Tagung— aus der Verſenkung erſcheint. Der Bericht Pariſer Blätter über ihre Sitzung die an⸗ geblich den„deutſchen Rüſtungen“ gegolten haben ſoll, iſt reichlich verworren. Die„D. A..“ teilt in dieſem Zuſammenhang mit, die deutſche Regierung habe bereits zugeſtanden, daß alle Kaſernen in der dritten Beſatzungszone zerſtört werden ſollen, die nicht bis zu einer beſtimmten Zeit der zivilen Verwendung zugeführt worden ſind. Richtig iſt, daß über dieſen Fragenkomplex ſchon ſeit langem diplomatiſche Vereinbarungen getroffen wurden, die an gewiſſe Termine gebunden ſind. Nach dem verabredeten Syſtem iſt unſeres Wiſſens denn auch verfahren worden. Tatſächlich hat die Reichsregierung ſich in ein⸗ zelnen Fällen verpflichtet, verſchiedene Ge⸗ bände zu zerſtören, wofern ſie ſich für den zivilen Gebrauch als unverwendbar erweiſen ſollten. Die Abmachungen ſind ſchon wiederholt Gegenſtand ſcharfer Kritik geweſen. Geblieben iſt ein kleiner Reſt, über deſſen Erledigung man dann nichts weiter gehört hat. Möglich iſt, daß die Botſchafterkonferenz dieſe noch ungeklärten Punkte jetzt aufgegriffen Hat. In der Wilhelmſtraße mißt man, wie wir hören, den„Beſchlüſſen“ der Botſchafterkonferenz keine Bedeutung bei, ſo unliebſam natürlich auch hier der Vorgang empfunden wird. Zu irgend⸗ welchen„Inveſtigationen“ ſteht ihr aber keinerlei Recht mehr zu. Man geht wohl nicht fehl, wenn man das Ganze in die Stimmungsmache einreiht, die zur Genfer Regie der Alliierten gehört. Da ſchriftliche Mitteilungen an das Auswärtige Amt angekündigt ſind, wird man in Berlin das Weitere ruhig ab⸗ warten und danach ſeine Haltung einrichten. Nleſige Nüſtungsbeſtellung Spaniens in England Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 14. Jan. Die ſpaniſche Regierung hat bei der engliſchen Waffenſabrik Vickers Armſtrong einen anſehnlichen Auftrag für ſchwere Feſtungsgeſchütze plaziert. Dieſe Beſtellung iſt an ſich ſchon inter⸗ eſſant, aber noch aufſchlußreicher iſt die heutige Mit⸗ teilung des„Daily Telegraph“, daß engliſche Artillerieſachverſtändige hinzugezogen worden ſeien, um die ſpaniſche Militärbehörde über die beſte Aus⸗ wahl und Aufſtellung der neuen Beſtückung zu be⸗ raten. Es handelt ſich dem genannten Blatt zufolge um 40 Ztm.⸗Geſchütze neueſter Konſtruktion ähnlich denen, die auf engliſchen Kriegsſchiffen mon⸗ tiert ſind, aber mit beſonders hoher Fluggeſchwin⸗ digkeit und einer Reichweite von faſt 36 Km. Jedes dieſer Geſchütze ſoll mit dem Montageturm zuſammen mindeſtens 1,6 Millionen Mark koſten. Die Kanonen ſind dazu beſtimmt, die Befeſtigungen Küſtenſtationen Inſeln zu ver⸗ in verſchiedenen bekannten und auf den Baleariſchen ſtärken. Genaue Angaben über den Umfang des ſpaniſchen Auftrages ſind naturgemäß nicht erhältlich, aber der „Daily Telegraph“ meint, es handele ſich um den „Größten Auftrag dieſer Art, den je⸗ mals eine auswärtige Regierung in England plaziert hat“. Und das will etwas heißen. Die enge Zuſammenarbeit zwiſchen Eng⸗ land und Spanien im Mittelmeer iſt an ſich nichts Neues, aber die Tatſache, daß die jtalieniſch⸗ franzöſiſche Spannung bereits in ſo kon⸗ kreter Form auf die Nachbarländer ſich auszuwirken beginnt, iſt in höchſtem Maße bennruhigend. Die Aktion der ſpaniſchen Regierung eröffnet im Zu⸗ ſammenhang mit der ſtändigen Verſchlechterung der Mittelmeerlage die wenig erfreuliche Perſpektive, daß das Mittelmeer im Laufe einiger Jahre zu einem Pulverfaß wird. Pariſer Stimmungsmache gegen Deutſchland Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 14. Januar. Delegation für Genf mit Briand an der Spitze, wird am Donnerstag vormittag von Paris abreiſen. Außen miniſter Briand hat noch einmal die Gelegenheit eines Mi⸗ niſterrats dazu benutzt, um ſeinen Kollegen die aus⸗ wärtige Lage und die Fragen, die in Genf zur Be⸗ handlung ſtehen, darzulegen. Bezüglich der Sitzung des Studienkomites für den europäiſchen Staatenbund, die der franzöſiſche Außenminiſter am 16. und 17. Januar leiten wird, verlautet hier an gut unterrichteter Stelle, daß Briand nicht die Ab⸗ ſicht habe, dem Studienausſchuß neue Vorſchläge zu unterbreiten. Seine Ideen ſeien bereits im Me⸗ morandum vom 30. Mai 1930 ausführlich entwickelt. Briand zieht alſo diesmal vor, ſeinen Kollegen die Initiative zu konkreten Vorſchlägen zu überlaſſen. Er hat dann alle Ruhe, während der Diskuſſion ſeine Stellungnahme zu den Vorſchlägen vorzutragen. Der engliſche Außenminiſter Henderſon wird, wie üblich, ſeine Reiſe nach Genf in Paris unter⸗ brechen und vorausſichtlich im Laufe des Mittwoch im Quai d' Orſay einen Beſuch abſtatten. Die franzöſiſche Ein Teil der franzöſiſchen Preſſe fährt fort, in ſchlimmſter Weiſe Stimmung gegen Deutſch⸗ land zu machen. Das nationaliſtiſche„Echo de Paris“ erhebt bei⸗ ſpielsweiſe anläßlich der geſtrigen Unterhaltung des deutſchen Botſchafters von Hoeſch mit Briand die Frage, welche Genugtuung Deutſchland in Genf eigentlich erwarte. Wenn man an die Vergangenheit denke, ſo beſtehe die Möglichkeit, daß die deutſche Re⸗ gierung damit droht, ſich zurückzuziehen, falls ihr keine Genugtuung gewährt werde. Hoffe Deutſch⸗ land, die Schaffung einer ſtändigen Minder⸗ heitenkommiſſion durchzuſetzen mit dem Recht, ſelbſt Enqueten vorzunehmen und die polniſchen Be⸗ amten zu loben oder zu tadeln? Wenn Deutſchland derartige Forderungen aufſtelle, ſo droht das„Echo de Paris“, die den internationalen Geſetzen zu⸗ widerlaufen und undurchführbar ſind, ſo müßten die Alliierten notgedrungen annehmen, daß Deutſchland ſich anſtrenge, ſchallende Ablehnungen zu provozieren. Dies könnte dann leicht zu einer Politik führen, die die üblichen Genfer Verfahren in allen Punkten verſchiebe. F%% ñ————TT7 Etaldebatte im Haushaltsausſchuß Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 14. Januar. Im Haushaltsausſchuß des Reichstags beginnt heute vormittag um 10 Uhr die auf drei Tage be⸗ rechnete Generaldebatte über den Eta. Sie wird, wie ſchon angekündigt, mit einer großen Rede des Reichsfinanzminiſters Dietrich über die geſamte finanzpolitiſche Lage eingeleitet werden. Die finanzielle Kriſe dauert an. Die Ausweiſungen über die Reichseinnahmen und ⸗ausgaben zeigen, daß die Steuereingänge auch weiter hinter den Er⸗ wartungen zurückbleiben und daß die ſchweben⸗ den Schulden geſtiegen ſind. Allerdings iſt mit einer ſolchen geſteigerten Be⸗ laſtung der Reichskaſſe am Jahresultimo von vorn⸗ herein gerechnet worden. Auch kann der bisherige Steuereingang nicht als Maßſtab für das Ergebnis des ganzen Rechnungsfahres betrachtet werden, zu⸗ mal die Quartalſteuern vom letzten Vierteljahr 1930 erſt im Laufe des Januars einzulaufen pflegen. Abreiſe nach Genf Die deutſche Delegation wird heute(Mittwoch) Berlin verlaſſen, um ſich zur Tagung des Völker⸗ bundsrates nach Genf zu begeben. Ueber die Haltung, die der Reichsaußenminiſter als Führer der Delega⸗ tion, namentlich in der Auseinanderſetzung mit Polen, über die Unterdrückung der deutſchen Minder⸗ heit einnehmen wird, iſt geſtern im Kabinett noch Die deutſche Delegation Oben: Reichsaußenminktſter Dr Curtius und Mi⸗ ntſterialdirektor Dr. Gaus. Unten: Miniſterial⸗ direktor Dr. Ritter und Mintiſterlalötrekton Dr. Poſſe Klarheit geſchaſſen worden. Die deutſche Delegation hat diesmal einen beſonders ſchweren Gang vor ſich. Die Beratungen gelten zunächſt allerdings den euro⸗ päiſchen Bundesplänen Briands, d. h. einer Frage, die das öffentliche Intereſſe kaum ſehr in Anſpruch nehmen wird. Dann folgen aber in der kommenden Woche die Ratsverhandlungen über die deutſchen Be⸗ ſchwerdenoten, und es werden ſich bei dieſer Gelegen⸗ heit zweifellos ſcharfe Auseinanderſetzungen nöltg machen, die Deutſchlands Stellung zu Polen und in der weiteren Folge auch unſere Beziehungen zum Völkerbunde ſehr eng berühren werden. Wir nehmen an, daß die deutſche Regierung in Genf die Lebensintereſſen der deutſchen Minderheit in Polen mit aller Entſchiedenheit wahr⸗ nehmen will und daß der Reichsaußenminiſter als der Führer der deutſchen Delegation ſein Auftreten von vornherein auf dieſes Ziel einſtellen wird. Die polniſche Regierung verfolgt zweifellos die Abſicht, dte deutſche Minderheit auf polniſchem Boden mund⸗ tot zu machen und ihrer vertraglichen Rechte zu berauben. Der Völkerbund hat die Bürg⸗ ſchaft für die Wahrung dieſer Rechte übernommen und wir müſſen von ihm erwarten, daß er nicht an den Minderheitenverträgen rütteln läßt. Für das Unrecht, das bei den polniſchen Wahlen an der deut⸗ ſchen Minderheit begangen wurde, iſt uns die polni⸗ ſche Regierung Genugtuung ſchuldig. Der höchſte Verwaltungsbeamte von Polniſch⸗Oberſchle⸗ ſien hat die Deutſchen nicht gegen die Gewalttaten der Polen zu ſchützen vermocht und vielleicht auch nicht einmal ſchützen wollen. Er mag damit im Sinne der von Warſchau ausgegebenen Parole ge⸗ handelt haben. Wir werden trotzdem verlangen müſſen, daß aus dieſem Verſagen die Konſequenzen gezogen werden. Die eigentlichen Träger der Ter⸗ rorakte gegen Deutſche waren die Organiſatio⸗ nen der Aufſtändiſchen, die am liebſten heute noch den Vernichtungsfeldzug gegen alles Deutſche fortſetzen möchten, den ſte im Jahre 1919 begonnen haben. Deutſchland muß verlangen, daß dieſe Or⸗ ganiſationen aufgelöſt werden, da ihr ganzer Lebenszweck in der Drangſalierung der deutſchen Minderheit beſteht und ſomit dem Minderheitenver⸗ trag zuwiderläuft. Nach allem, was vorgefallen iſt, können wir uns in Genf nicht mit Halbheiten zufrieden geben und auch nicht damit abfinden laſſen, daß die ganze Angelegen⸗ 2. Seite/ Nummer 21 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 14. Januar 1931 heit auf die lange Bank geſchoben wird. Der Weg, den Deutſchland im Völkerbund bisher in der Frage des Minderheitenſchutzes zurückgelegt hat, war von Anfang an ein Leidensweg. Er hat uns ſo gut wie keinen Erfolg gebracht. Diesmal ſoll ſich in einer Lebensfrage der deutſchen Minderheit in Polen ent⸗ ſcheiden, ob der Völkerbund ſich weiter wie bisher über ſeine elementaren Bürgſchaftsverpflichtungen gegen⸗ über den Verträgen zum Schutze der Minderheit hinwegſetzen will. Sollte er dies tun— wie es ſcheint, hat Polen ſich ſchon eine Mehrheit im Völkerbundsrate geſichert—, ſo würde für die deutſche Delegation gar nichts weiter übrig bleiben, als die Konſequenzen zu ziehen und klar und deutlich dem Völkerbundsrat zu ſagen, daß kein Verlaß auf ihn iſt und daß Deutſchland in der Minderheitenfrage jedes Vertrauen auf ſeine Unpar⸗ zellichkeit verloren hat. Wir hoffen, daß Reichsaußen⸗ miniſter Dr. Curtius es an dieſer deutlichen Sprache, wenn die Notwendigkeit ſich ergeben ſollte, nicht fehlen laſſen wird. Reichstagsſenior Herold 7 Telegraphiſche Meldung — Münſter, 13. Januar. Der ſeither älteſte Abgeordnete des Reichstages, der der Zentrumsfraktion angehörende Abgeordnete Herold, iſt heute nachmittag in ſeinem Heimatort Loevelinkloe bei Münſter i. W. nach kurzer Krankheit verſchieden. Abg. Herold, der 83 Jahre alt geworden iſt, ge⸗ hörte ſeit 1880 dem preußiſchen Landtag und ſeit 1898 dem Reichstag ununterbrochen an. Der Abg. Herold Mit dem Abg. Karl Herold iſt der letzte von ber alten Zentrumsgarde heimgegangen. Wie Peter Spahn und der vor Weihnachten verſtorbene Porſch gehörte er zu den Leuten, die noch in die Kampfjahre des Zentrums, die uns heute legendär geworden ſind, hineinreichten. Zwei Seelen ſtritten in ſeiner Bruſt. Man wußte bei ihm nie recht, ob Vermutlich war er das eine wie das andere. Herold ſtand zeitlebens im Geruch, ein ſehr liſtenreicher Mann zu ſein. Dieſe Gabe ſchien das Alter, das ihm auch ſonſt wenig anzuhaben vermochte,— er ging ein wenig gebückter einher, aber er ging doch noch zu allen Empfangen und Gaſtereien— kaum weſent⸗ lich gemindert zu haben. Des alten Herold' eigent⸗ liches Betätigungsfeld lag in den Ausſchüſſen und in nachmittag auf dem Flugplatz Tabladg wohlhehalten den Verhandlungen hinter den Kuliſſen. Immerhin: Man wird dieſe charakteriſtiſche Erſcheinung in dem ohnehin an Perſönlichketten arm gewordenen Reichs⸗ tag vermiſſen. Bouiſſon wiedergewählt — Paris, 14. Jan. Die Kammer hat im zweiten Wahlgang den Sozialiſten Fernand Bouiſſon mit 261 Stimmen zum Kammerpräſidenten wieder⸗ gewählt. Sein linksrepublikaniſcher Gegenkandidat Bouilloux⸗Lafont erhielt 220 Stimmen. Das Stimmenverhältuis kann jedoch bei der endgültigen Feſtſtellung noch eine fahren. beträchtliche Korrektur er⸗ Ein Silberſtreifen am Horizont? Drahtung unſ. Londoner Vertreters London, 14. Jan. Ein Abnehmen der Arbeitsloſenzif⸗ fer um 25 000 gibt der engliſchen Preſſe Anlaß zu einem verſuchsweiſen Aufatmen. Die Geſamt⸗ ziffer iſt mit 2,6 Millionen zwar nach wie vor ent⸗ ſetzlich hoch, aber man wagt hier und da die Frage, ob der heißerſehnte Umſchwung der Konjunk⸗ tur vielleicht wirklich begonnen habe. Die Erleich⸗ terung auf dem Arbeitsmarkt tritt in der Tat früher ein als in anderen Jahren und bei einer Witterung, die dem Baugewerbe und anderen Saiſoninduſtrien noch keine Möglichkeit der Ankurbelung gibt. Es werden gleichzeitig auch vereinzelte Meldun⸗ gen über die Wiedereröffnung von Walz⸗ werken, Eiſenhochöfen und dergleichen be⸗ kannt, die vielfach als Beginn einer allge⸗ meinen Beſſerung gedeutet werden. Wie weit der Wunſch der Vater des Gedankens iſt, bleibt dahingeſtellt. Im allgemeinen glaubt man in der engliſchen Oeffentlichkeit doch mehr an den Erfolg einer internationalen Aktion, ſet es der Finanzen, ſei es der Regierungen, als an das auto⸗ matiſche Auswirken der allmählichen Ausräumung der Läger. Einen intereſſanten Beitrag zu dieſer Frage liefert Lloyd George in einem Interview mit dem politiſchen Mitarbeiter des„News Chrontecle“, in dem er ausführt, die interalliierten Schulden ſtänden jeder Beſſerung der Weltwirtſchaftslage im Wege. Lloyd George iſt der Anſicht, daß es für die Alliierten in den Jah⸗ ren unmittelbar nach dem Kriege möglich geweſen wäre, eine vernünftige Regelung der Schuldenfrage zu erreichen, wenn nicht Baldwin ſeinerzeit als eng⸗ liſcher Unterhändler in Amerika die unſinnigen Forderungen der Vereinigten Staaten in einem An⸗ fall von britiſchem Stolz glatt unterſchrieben hätte. Heute ſei eine neue Regelung der geſamten inter⸗ alliierten Verſchuldung, die 1923 noch möglich ge⸗ weſen wäre, nur ſehr ſchwer zu erreichen, da ſie be⸗ deuten würde, daß die amerikaniſche Regierung ihren Steuerzahlern ein gewaltiges Opfer auf⸗ erlegen müſſe. Immerhin glaubt Lloyd George, daß etwas in dieſer Richtung getan werden muß, ehe die Welt aus der gegenwärtigen Kriſe befreit werden kann. Streik⸗Ausſchreitungen in Erfurt Telegraphiſche Meldung Erfurt, 13. Jan. Bei der Berlin⸗Erfurter Maſchinenfabrik Henry Pels und Co., Erfurt, war die geſamte Belegſchaft in den Streik getreten, weil die Werksleitung die im Thüringer Metallſchledsſpruch vorgeſehene ſechs⸗ prozentige Lohnſenkung vorgenommen hatte. Nach der Verbindlichkeitserklärung des Schiebsſpruches nahm die Hälfte der Belegſchaft die Arbeit wieder auf, während die andere Hälfte, mei⸗ ſtens Kommuniſten, im Streik verharrten. Schon geſtern nachmittag kam es vor den Werkſtätten zu Beſchimpfungen der Arbeitswilligen durch die ange⸗ ſammelten Streikenden und Erwerbsloſen. Poli⸗ zei mußte mit dem Gummiknüppel die Demonſtran⸗ ten zerſtreuen. Sie wurden mit Steinen beworfen, wobei ein Polizetoffizier eine Wunde am Kopf davontrug. Heute nachmittag gegen 17 Uhr kam es gelegent⸗ lich des Schichtwechſels in der Fabrik wieder mehr⸗ fach zu Zuſammenſtößen zwiſchen Arbeitswilligen, Streikenden und Erwerbsloſen. Hierbei wurde ein Arbeitswilliger ſchwer verletzt. Die Polizei wurde, als ſie eine Straße des Erfurter Nordens räumen wollte, mit einem Steinhagel er mehr Zentrumspolitiker oder mehr Agrarier war. empfangen. Sie mußte von der Schußwaffe Ge⸗ N Elli VBeinhorn in Sevilla Sevilla, 14. Jan. Die deutſche Fliegerin Elli Beinhorn, die geſtern landete, hatte unterwegs infolge Verrußung der Zündkerzen bei Llerena auf ſumpfigem Boden, in dem die Maſchine tief einſank, eine Notlandung vornehmen müſſen. Nach längeren vergeblichen Startverſuchen der Fliegerin, gelang es ihr ſchließ⸗ lich, zuſammen mit zur Hilfſeleiſtung herbeigeeilten Bauern, das Flugzeug auf trockenen Boden zu bringen und ihren Flug fortzuſetzen. Bei ihrer Ankunft in Tablada wurde die Flie⸗ gerin vom deutſchen Konſul und Vertretern der Be⸗ hörden begrüßt.— Der Sevillaner Aero⸗Club ver⸗ anſtaltet ihr zu Ehren morgen einen Empfang. Uebermorgen wird Elli Beinhorn ihren Flug nach Caſablanca fortſetzen. Sendung und Dichtung Bedeutſame Tagung in Köln Mit ungemeinem Ernſt und pflichtſtarker Kraft hat die Intendanz des Weſtdeutſchen Rund⸗ funks in Köln einer Anregung des rheini⸗ ſchen Dichterbundes folgend, Anfang Januar eine Tagung befruchtet, deren Sinn die Vertiefung der Dichtkunſt für die Zwecke des Rundfunks war. In ſeinem einleitenden Vortrag wies der Dichter und Intendant des Hauſes, Ernſt Hardt, durch Proben unterlegt, nach, daß die erſte Vorausſetzung für eine künſtleriſch wertvolle und damit zweckhafte Sendung die Befreiung von allem effekthaſchenden Tand ſein müſſe. Die Wahrheit der Darſtellung, der Darbringung bedinge allein die Ernſthaftigkeit, aus der heraus das Ethiſch⸗Menſchliche im Hörer getrof⸗ ſen wird. In einer mehrſtündigen Demonſtration zeigte der Intendant Muſterleiſtungen funktechniſch und funkgeiſtig erfaßter Arbeiten. Als Auftakt gegeben, dennoch als ſtärkſte Leiſtung empfunden, hörte das etwa Z30köpfige Auditortum Büchners Wozzek ein der meiſterlichen Inſzenie⸗ rung Ernſt Hardts. Die Umſetzung der bühnennot⸗ wendigen Bildeindrücke auf die akkuſtiſche Geſtaltung war leider nur in Bruchſtücken zu verfolgen, doch ge⸗ nügten ſie, um einen ſo Berufenen, wie Alfons Paquet, zu dem ungetellt aufgenommenen Urteil zu führen, wohl den bisher ſtärkſten Eindruck dieſer großen deutſchen Dichtung durch die Uebertragung erhalten zu haben. Auf Wozzek folgten typiſche Formulierungen aus Schmidtbonns Urwaldſtück:„Ein Mann erklärt einer Fliege den Krieg“, dem Spiel um die Leiden Alfred Schweitzers. Die tonliche Untermalung der Ur⸗ walöſzenen war ſtellenweiſe bis in das Unheimliche geſteigert und belebt. Anklänge an ruſſiſche Muſik bei den Geſängen der Neger, ließen Sehnſüchte nach rei⸗ nerem Afrika offen. Als ausgeſprochenes, ſagen wir es ruhig,— frühklaſſiſches— Hörſpfel wurde als⸗ daun Reinachers:„Der Mann mit der Hacke“ geſpielt. Das ſchöne Japanmärchen wurde mit ſeiner Ausfeilung für Anforderungen des Rundfunks, deſſen Wirkungen und plaſtiſche Möglichkeiten zu einem Höchſt wertvollen pädagogiſchen Exerzitlum. Es dürfte für produktive Leiſtung jedem Schaffenden eine Fülle von Anregung gebracht haben. Den Abſchluß der Vorführung bildete eine von Fritz Worm, dem Leiter der literariſchen Abtei⸗ lung des Weſtdeutſchen Rundfunks geſetzte:„Phono⸗ montage“„Hinter dem Kachelofen“, in welcher tech⸗ niſch höchſt geſchickt eine Satyre auf den Kampf zwi⸗ ſchen dem heutigen und dem ewig geſtrigen unter Herbeiholung einer Unſumme muſtikaliſcher und poeti⸗ ſcher Stücke ein modernes Funkmoſaik modelliert wurde. Die abendliche Ausſprache, an der ſich Paquet, Hardt, Binding, Lerch, Eulenberg und Sternberg beteiligten, ließ erkennen, in wie hohem Grade die Notwendigkeit erfaßt wurde, in der buchkritiſchen Zeit das Antereſſe mit auf den Rund⸗ funk zu wenden, deſſen enorme Fortſchritte unter be⸗ wußter Führung eine neue dichteriſche Prägung ver⸗ langt. Das Fragmentariſche iſt überwunden, und der Weg für die ſelbſtändige Kunſt des Hörſpiels, der Zwei⸗ und Dreigeſpräche, der dramatiſchen Geſtal⸗ tung ſteht dem Schaffen offen. Die Sprache und da⸗ mit die unmittelbare Einwirkung hat der Dichter in einer nie geahnten Weiſe zur Verfügung und an Stelle einiger Tauſend bevorzugter Buchkäufer ſtehen heute viele Hunderttauſende, denen die Schwingun⸗ gen des Wortes gleichbedeutender Beſitz ſind. In er⸗ höhtem Maße wird Geräuſchbildung und Muſik zur Untermalung des Wortes herbeigezogen und in der Ableitung von der Schau auf das Hören gelingt es, einen farbigen, ja ſaſt plaſtiſchen Hergang zu bringen. Außer den oben erwähnten Sprechern wohnten unter anderem Fritz Droop und von den Dich⸗ tern der jüngeren Generation Beſt, Betzner, Huber, Kordt, Schäferdiek, Unger der anregenden Tagung bei. Rundfunk und Künſtlern, ſowie den Hörern wird die Demonſtration bleibenden Gewinn bringen. Wolkgang Müller-Clemm. Bleibt Geheimrat Lenard⸗Heidelberg. Geheim⸗ rat Dr. phil. et med. Philipp Lenard erreicht am 1. April ds. Is. die Altersgrenze, wodurch er in den Ruheſtand treten würde. Geheimrat Lenard gehört zu den bedeutendſten Phyſikern der Gegen⸗ wart und erhielt 1905 den Nobelpreis für Phyſik. Ein auch weiteren Kreiſen bekannt gewordenes Er⸗ gebnis ſeiner Unterſuchungen iſt die Erfindung der nach ihm benannten Lenardröhre, die ein wichtiges Glied zur Erforſchung der Röntgenſtrahler wurde. Prof. Lenard wirkt ſeit 1907 in Heidelberg. Wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, ſind Verhand⸗ lungen mit Ausſicht auf Erfolg im Gang, daß der hervorragende Phyſtker vorläufig ſeine Vor⸗ leſungen weiter hält. der Matinee brauch machen. Hierbei wurde der 28 Jahre alte er⸗ werbsloſe Maurer Hugo Hoffmann aus Giſpers⸗ leben bei Erfurt tödlich getroffen und eine weitere Perſon durch Armſchuß verletzt. Die Waffenſunde in Verlin Telegraphiſche Meldung Berlin, 13. Januar. Nach den Ermittlungen der Abteilung la des Poltzeipräſidiums handelt es ſich bei dem Waffen⸗ lager, das, wie gemeldet, geſtern in einer Wohnung in der Georgen⸗Kirch⸗Straße im Nordoſten Berlins entdeckt wurde, zweifellos um ein kommuniſti⸗ ſches Waffenlager. Für dieſe Annahme ſpricht be⸗ ſonders der Umſtand, daß bei dem verhafteten Woh⸗ nungsinhaber Worpel neben 4600 Schuß Munition, Infanteriegewehren und Maſchinengewehrſchlöſſern eine Anzahl von Zerſetzungsſchriften der Kommuni⸗ ſtiſchen Partei gefunden wurden. Bei ſeiner Vernehmung erklärte Worpel, daß ihm die Waffen und das Druckmaterial vor mehreren Monaten von„Unbekannten“ zur Aufbewahrung über⸗ geben worden ſeien. Gegen Worpel iſt Haftbefehl wegen Verdachts des Verbrechens gegen das Spreng⸗ ſtoffgeſetz und der Vorbereitung zum Hochverrat er⸗ laſſen worden. „Do X“ ſtartet am 23. Januar Telegraphiſche Meldung 5 Liſſabon, 14. Jan. Der Jührer des„Do X Kapitän Chriſtiauſen gewährte geſtern einem Vertreter der Agentur Havas eine Unterredung, in der er erklärte, daß der „Do X“ am Samstag oder Sonntag die Werft ver⸗ laſſen und am 25. Januar den mit ſeinen einzel⸗ nen Etappen bereits angekündigten Südamerika⸗ Flug antreten werde. Die Zeit bis zum Start ſoll mit mehreren Probeflügen unter verſchiedener Be⸗ laſtung ausgefüllt werden. — Berlin, 13. Jan. Bei dem Herrn Reichspräſi⸗ denten fand heute abend das Jahreseſſen zu Ehren des diplomatiſchen Korps ſtatt, an dem die Chefs der hieſigen fremden Miſſionen ſowie der Reichs miniſter des Auswärtigen mit ihren Damen teilnahmen. 7——— „Republikaner aus Baden fahren nach Straßburg Am letzten Sonntag hat ein Maſſenbeſuch von „Republikanern aus Baden“ in Straßburg ſtatt⸗ gefunden. Auf Veranlaſſung der ſozialdemokratiſchen „Volksſtimme“ in Mannheim hat man eine Expedition zuſammengebracht, an der aus Mannheim ganze 117 Mann teilgenommen haben. Das iſt nun nicht gerade überwältigend, aber gewiſſe Kreiſe in Paris hat der Straßburger Beſuch doch erfreut. Da man ſonſt in Paris die Beziehungen Deutſchlands zum Elſaß mit beſonders ſcharfen und argwöhniſchen Augen überwacht, ſo könnte die Freundlichkeit, mit der man die deutſchen Beſucher im Elſaß willkommen hieß, zunächſt einiges Befremden erregen. Die Pa⸗ riſer hatten aber in der Tat allen Grund, ſich in die⸗ ſem Falle einmal über die Anweſenheit deutſcher Reichsbürger auf elſäſſiſchem Boden zu freuen. Die „Republikaner aus Baden“ wollten ſich nämlich in Straßburg den Film„Im Weſten nichts Neues“ an⸗ ſehen. Sie wurden auf franzöſiſchem Gebiet von einem ſozialiſtiſchen Abgeordneten emp⸗ fangen und willkommen geheißen. Man kann kaum annehmen, daß dieſe„deutſchen Nepublikaner aus Baden“ ſich aus reiner Neugierde nach Straßburg begeben haben. Ihr Beſuch war ſelbſtverſtändlich eine Kundgebung, eine Demon⸗ ſtration zu Gunſten eines Filmes, deſſen Auffüh⸗ rung in Deutſchland verboten iſt, weil der Film nach dem Gutachten verſchiedener Reichsminiſterien dem deutſchen Anſehen Abbruch tut. Man wird ſich nicht darüber zu wundern brauchen, daß man in Frank⸗ reich deutſche Beſucher mit Freuden aufnimmt, dle eine Kundgebung für einen ſolchen Film ſogar einer Expeditlon nach Straßburg für wert halten. Denn wenn der Film ſelbſt ſchon dem deutſchen Anſehen ab⸗ träglich iſt, ſo muß es eine Kundgebung deutſcher Be⸗ ſucher zu Gunſten dieſes Filmes auf franzöſiſchem Boden noch mehr ſein. Man wird alſo in Paris ſicher mit Freude den weiteren Extrazügen nach Straßburg entgegenſehen, die zum Beſuche des Films für den kommenden Sonntag aus Mannheim und Karlsruhe in Ausſicht geſtellt werden. Wie man in Deutſchland über eine ſolche Propagandafahrt in allen nicht ſo⸗ zialiſtiſch denkenden Kreiſen urteilt, braucht man an⸗ geſichts der franzöſiſchen Genugtuung nicht deutlicher auszuſprechen. Letzte Meloͤungen Reichs wehrſoldat greift ſeinen Vorgeſetzten an — Münſter(Weſtf.), 14. Jan. Im Hotel Fürſten⸗ hof kam es geſtern abend in Anweſenheit zahlreicher Ztvilperſonen zwiſchen einem Reichswehrſoldaten und einem Offizier zu einem peinlichen Zwiſchenfall. Der Offizier hatte, um kein unnötiges Auffehen zu erregen, abſichtlich darüber hinweggeſehen, daß ihn der Soldat nicht grüßte. Nunmehr trat der Soldat an den Offizier in reſpektloſer Haltung heran und verſuchte unter dem Rufe„Heil Mos kau“ tätlich zu werden. ehrere Perſonen ſprangen hinzu und verſuchten den Soldaten zu überwältigen. Es gelang ihm jedoch, gus dem Hotel ins Freie zu gelangen, wo er erſt nach längerer Verfolgung durch mehrere Straßen feſtgenommen werden konute. Das Reichswehrkommando hat eine Unterſuchung eingeleitet. Die Unterſuchung gegen die polniſchen Flieger — Berlin, 14. Jan. Zu den Meldungen über be⸗ laſtende Ergebniſſe der Unterſuchung gegen die beiden polniſchen Flieger, die bei Oppeln feſtgenommen wurden, erfährt das Wolffbüro von zuſtändiger Stelle, daß ein amtliches Ergebnis der Unterſuchung noch nicht vorliegt. Es iſt auch nicht richtig, daß an der Unterſuchung Reichswehroffiziere beteiligt ſind. Die Unterſuchung wird ordnungsmäßig von den zu⸗ ſtändigen Polizeibehörden geführt. Ebenſo unzu⸗ treffend iſt die Behauptung, der polniſche Flieger Wolf habe ſich unmittelbar nach der Landung erkun⸗ digt, ob Reichskanzler Brüning in Oppeln weile. D Nee Theater und Muſik Valeska Gert im Rundfunk. Die Tänzerin Valeska Gert, die am übernächſten Sonntag in des Mannheimer National- theaters auftreten wird, ſprach am Dienstag abend über den Leipziger Sender über„Die Grund⸗ lagen meiner Tanzkunſt.“ In einem ſehr ſchnellen Tempo des Vortrages charakteriſierte ſie ihre Tanz⸗ kunſt als Geſtaltung von Stimmungseindrücken, wo⸗ bei der Körper tut, was die innere Stimme, die Ver⸗ ſenkung, will. Das körperliche Training kommt für ſie in zweiter Linie; weſentlicher iſt das Training der Seele. Vorbedingung dazu iſt, daß der Menſch wahr⸗ haftig iſt, denn verbogene Seelen haben keine Stoß⸗ kraft. Tanz aber iſt für ſie Bewegung der Seelen um⸗ geſetzt in Bewegung des Körpers. Der Köluer Opern⸗Jutendant geht nach Buenos Aires. Der Intendant des Kölner Opern⸗ hauſes, Prof. Hofmüller, wird— wie nunmehr feſtſteht— für ein halbes Jahr nach Buenos Aires gehen, um die Leitung des„Teatro Co⸗ lon“ vom April bis September dieſes Jahres als Gaſt zu übernehmen. Einen urſprünglich an⸗ gebotenen ſechsjährigen Vertrag zur Leitung dieſes bedeutenden ſüdamerikaniſchen Theaters hat Prof. Hofmüller mit Rückſicht auf ſeine Kölner Verpflich⸗ tungen abgelehnt. Für das Sommerhalbjahr 1931 wird er die Geſamtleitung des„Teatro Colon“ mit dem deutſchen, dem franzöſiſchen und dem italie⸗ niſchen Enſemble übernehmen. Ein Theaterſtück zur Reichsgründungsfeier. Zur Erinnerung an die 60. Wiederkehr des Tages der Reichsgründung führt die Nattonalſozialiſtiſche Volksbühne in Berlin die Tragödie von Walter Flex„Klaus von Bismarck“, der im Jahre 1917 auf der Inſel Oeſel gefallen iſt, auf. Der Prozeß um die Verfilmung der Drei⸗ groſchen⸗Oper iſt jetzt in ein neues Stadium getreten. Während Bert Brecht ſich mit der Nero⸗Filmgeſell⸗ ſchaft vor kurzem verglichen hat, läuft der Streit des Komponiſten Kurt Weill gegen die Filmfirma weiter. Jetzt iſt, wie das B. T. mitteilt, vom Kammergericht eine einſtweilige Verfügung erlaſſen worden, durch die der Nero⸗Filmgeſell⸗ ſchaft unter Androhung einer Geldſtrafe bis zu einer halben Million fede Vorführung des Films, der mit einem Aufwand von etwa einer Million hergeſtellt worden iſt, unterſagt wird. In der Verfügung heißt es, daß die Filmgeſellſchaft die Negative und Kopien an einen Gerichts vollzieher herausgeben muß, der ſie bis zur Entſcheidung des Prozeſſes aufzubewahren hat.(Nette Geſchichten!) Die Kehrſeite des Startums. Die Schau⸗ ſpielerin Frene Trieſch hat an die Voſſiſche Zeitung ein Schreiben gerichtet, das einen bezeich⸗ nenden Beitrag darſtellt zu den zurzeit ſtark um⸗ ſtrittenen Prominenten⸗Fragen an den Berliner Büh⸗ nen. Es heißt darin: Legal darf nicht Klaſs⸗ ſiker ſpielen. Denn, was er auch immer macht, ist im vorhinein falſch. Wenn er keine Stars engaglert, weil ſie zu teuer find, hat er ein provinzielles En⸗ ſemble, verpflichtet er Stars, verfündigt er ſich gegen den Enſemblegeiſt. Warum, ſchreibt Irene Trieſch weiter, verpflichtet man dem Staatstheater micht eine Kraft wie die große Menſchendarſtellerin Irene Trieſch, die ſeit ſieben Jahren die Schmach erleidet, die Unwert ſchweigendem Verdienſt erweiſt?“ Ich bin kein Star und verlange keine Stargage! Arbeit will ich, Betätigung, wie ſie meinem großen Können entſpricht. Man ſchreibt und preiſt und berichtet ſo viel über„Stars“.„Warum ſchweigt man mich tot?“ Iſt es notwendig, daß eine große Künſtlerin wie Frene Trieſch nach Arbeit ſchreit? Ein Generaldirektor geht zur Bühne. In den Zeiten der wirtſchaftlichen Kriſe ſind auch die exi⸗ ſtenzlos gewordenen Wirtſchaftsführer gezwungen, ſich nach anderen Berufen umzuſehen. In Berlin ga⸗ ſtiert zur Zeit als Partner von Eliſabeth Bergner in„Miß Cheneys Ende“ Ernſt Dumcke, ſei⸗ nes Zeichens Generaldirektor der Wiener Verſicherungsgeſellſchaft. Dumcke iſt der Sohn des ehemaligen Generaldirektors der Fa vag und hat als ſolcher die Zweigniederlaſſung des ehe⸗ mals ſo mächtigen und jetzt zuſammengebrochenen Verſicherungs⸗Konzerns in Wien geleitet. Daß er in ſeiner Jugend als Amateur die Schauſpielſchule beſucht hat, kommt ihm jetzt zuſtatten. — * Adam Karrillon, Meine Argonautenfahrt.(Grote'ſche Sammlung von Werken zeitgenöſſiſcher Schriſtſteller Bb. 180.) G. Grote, Berlin. Noch einmal zieht Vater Karrillon hinaus aufs Meer in jenen Tagen des Wirrſals, als der Krieg aufgehört und der Friede noch nicht angefangen hatte. Als Schiffsarzt auf der Oſtſee kreuzend, begleitet er Menſchentransporte aller Art. Was der Dichter da an Ernſtem und Heiterem erlebt, ſchildert er in humorvoller, oft ſarkaſtiſcher Weiſe. Trotz aller ſeeliſcher und leiblicher Not hält Karrillon tapfer auf ſeinem Poſten aus, bis ihn ein Unglücksfall zum Abſchiebd zwingt. 8 5 — ſorge Gral bund binde Viele A. ruhe! Gera deren wir uns innen an d wolle da du! dener mäß ber 4 * ** 1* ö 22 Mittwoch, 14. Januar 1931 Volkstrauertag 1931 Schmückt die Gräber der deutſchen Gefallenen in fremder Erde 2 Am Sonntag Reminiſzere(1. März) feiern wir in dieſem Jahr wieder den Volkstrauer⸗ tag! Auf den Ehrenfriedhöfen in der Heimat ſind viele Hände am Werk, um die Ruheſtätten der toten Krieger zu ſchmücken! Es iſt eine Selbſtverſtänd⸗ lichkeit, an dieſem Tage auch für die zahlreicheren deutſchen Kriegergräber jenſeits der Heimat zu ſorgen. Den Angehörigen der Gefallenen, deren Grab nachgewieſen werden konnte, gibt der Volks⸗ bund wiederum Gelegenheit, Kränze oder andere Ge⸗ binde an der fernen Stätte niederlegen zu laſſen. Viele werden davon wieder Gebrauch machen. Auch unſere Toten, die in Sammelgräbern ruhen, ſollen nicht ohne ein Zeichen der Liebe bleiben. Gerade ſie, die vielen, vielen Hunderttauſende, für deren Ruheſtätten kein Einzelner ſorgen kann, dürfen wir nicht vergeſſen. An einem Tage, an dem wir uns in den Gottesdienſten und in Feiern in der Er⸗ innerung an unſere toten Brüder zuſammenfinden, an dem überall die Glocken„Reminiſzere“ künden, wollen wir unſere Dankbarkeit und Verehrung auch dadurch beweiſen, daß wir ihre großen Hügel, unter denen ſie gemeinſam ruhen, alter deutſcher Sitte ge⸗ mäß aus ſchmücken. Der Volksbund Deutſche Krlegsgrä⸗ ber fürſorge bittet daher auch in dieſem Jahre: Helft uns, die unbekannten Toten zu ehren und ihre Ruheſtätten zu ſchmücken! Die Zahl der unbekannten Toten iſt faſt ebenſo groß, wie die Zahl derer, die in Einzelgräbern legen. Allein in Frankreich gibt es mehrere hundert Gemeinſchaftsgräber mit über 400 000 deutſchen Toten. Beweiſt auch dieſen Ungenannten Eure Liebe und Dankbarkeit. Auch ſie ſtarben, weil ihnen ihr Volk und Vaterland höher ſtand als ihr eigenes Leben. i Drum ehret und opfert, Denn ihrer ſind viele! Spenden werden an die Ortsgruppen und Ver⸗ bände oder auf das Poſtſcheckkonto des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge e.., Berlin NW 7, Nr. 81648, unter Bezeichnung„Sammelgräber⸗ ſchmuck“ erbeten. Anträge für die Niederlegung eines Kranzes auf Einzelgräbern ſind bis ſpäteſtens 31. Januar unter genauer Bezeichnung der Grablage und gleichzeitiger Ueberweiſung des Betrages der Bundesgeſchäftsſtelle des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge, Berlin W. 15, Brandenburgiſcheſtraße 27, oder feinen Verbänden und Ortsgruppen einzuſenden. Die Mindeſtpreiſe für einen Kranz ſind wie folgt: Für Frankreich 10/ für engliſche Friedhöfe in Frankreich 20%), für Belgien 7, für Polen und Galizien, Finnland, Dänemark, Schweden und Norwegen und die Tſchechoflowakei 10 1, für die übrigen europäiſchen Länder mit Ausnahme von Rußland 12. Für Rußland ſind die Preiſe verſchieden. Es empfiehlt ſich daher ſie recht bald bei der hieſigen Ortsgruppe des Volksbundes zu erfragen. e * Erſfatz der„Arbeiter⸗ Zeitung“. Die Bezieher der ſeit Ende voriger Woche verbotenen„Arbeiter⸗Zei⸗ kung“ erhalten nunmehr erſatzweiſe dae Frankfurter⸗ „Arbelter⸗Zeitung“, wodurch das Verbot umgangen wird, denn dieſes kommuniſtiſche Organ unterſcheidet ſich textlich kaum von ſeinem Mannheimer Bruder⸗ blatt. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der Dienstag Vormittagsziehung wurden von größeren Gewinnen ausgeloſt: 4 Gewinne zu je 10000 Mk. auf die Nrn. 50 563. 312 761, 4 Gewinne zu je 5000 Mk. auf die Nrn. 51 764, 302 648, 6 Gewinne zu je 3000 Mk. auf die Nrn. 9960, 204 904, 290 161; in der Nachmittags ziehung: 2 Gewinne zu je 100 000 Mk. auf die Nr. 370 421, 2 Gewinne zu fe 5000 Mk. auf die Nr. 343 974, 4 Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 16 514, 134613.(Ohne Gewähr.) Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Die Auskunftsſtelle der Bibliotheken in K 8, 6 hat auch im Jahre 1980 ihre Arbeiten fort⸗] Hierdurch werden zahlreiche Bücher der Benutzung ſetzen können. Der von ihr begonnene Zentral⸗ katalog der bedeutendſten Mannheimer Büchereien konnte weitergeführt werden, obwohl der ſtädtiſche Zuſchuß infolge der Sparmaßnahmen wegfallen mußte. Es gelang, eine freiwillige, unbe⸗ zahlte Arbeitskraft zu gewinnen, ſodaß weder die Stadt noch die Handels⸗Hochſchul⸗Bibliothek, der die Auskunftsſtelle angegliedert iſt, mit Ausgaben für den Katalog belaſtet wurden. In den Zentralkatalog wurde im Jahre 1930 der Bücherbeſitz der Man n⸗ heimer Lehrerbibliothek und der wiſſen⸗ ſchaftliche Teil der Bibliothek des D. H. V. (früher Kaufmänn. Verein) aufgenommen. Die Ver⸗ zeichnung der Bibliothek des Kunſtwiſſen⸗ ſchaftlichen Inſtituts bei der Städt. Kunſthalle wurde begonnen. Bei der Auskunftsſtelle ſind jetzt im ganzen ſchätzungsweiſe rund 120 000 Bände in Mann⸗ heimer Bibliotheksbeſitz vorhandener Litera⸗ tur von einer Stelle aus überſehbar. Ein Gang durch Seit geſtern ſind die Wärmehallen wieder er⸗ öffnet. Der Beſuch war noch nicht ſehr rege. Es muß ſich erſt herumſprechen. In der Turnhalle der Neckarſchule, die ſehr gut durch zwei Oefen geheizt war, wärmten ſich geſtern morgen auch einige Marktleute, bie dazu infolge der geringen Kaufluſt auf dem Markte, genügend Zeit hatten. In der Mollſchule konnte man ein ganz altes Mütterchen und einen ſehr alten Mann finden, die ſich in die Nähe des warmen Ofens geſetzt hatten. Das Mütterchen hielt in den welken Händen einen Korb, mit deſſen Inhalt ſie hauſieren geht. Dagegen ſah man in der Turnhalle der Linden hofſchule nur junge Leute, die ſich durch nichts in ihrem Kartenſpiel ſtören ließen. Es wäre vielleicht gut, wenn man in dieſen Hallen einige gute Unter⸗ haltungsſpiele auflegen würde, vielleicht auch Zeit⸗ ſchriften und Zeitungen, um das Kartenſpiel zu ver⸗ eines erweiterten Leſerkreiſes zugeführt und brau⸗ chen nicht auf dem umſtändlicheren Wege der Ent⸗ leihung von auswärts beſchafft zu werden. Dies iſt umſo notwendiger, als die Nachfrage nach Büchern aus auswärtigen Bibliotheken in dieſem Jahr wie⸗ der beträchtlich geſtiegen iſt. So konnte die der Auskunftsſtelle angegliederte Büchervermitt⸗ lungsſtelle der Handels⸗Hochſchul⸗ Bibliothek i. J. 1930 über 2600 Bände aus aus⸗ wärtigen und Mannheimer Bibliotheken an die Mannheimer Leſer heranſchaffen; das ſind Bücher im Werte von etwa 4 15 000 bis 18 000.—, die alſo nicht neu gekauft zu werden brauchten. Durch die Ein⸗ richtung des auswärtigen Leihverkehrs iſt der früher ſo häufig gegebene Beſcheid der Biblio⸗ theken:„Das verlangte Buch iſt nicht vorhanden“ hinfällig geworden, da abgeſehen von einzelnen ſchwierigen Fällen und von entlegener ausländiſcher Literatur heute jedes gewünſchte Buch ſeinem Leſer zugeführt werden kann. St. N. A. die Märmehallen In der Mollſchule verbreitet die Zen⸗ tralheizung eine angenehme, gleichmäßige Wärme. Hier waren bis 1 Uhr mittags nur ganz wenige Beſucher zu verzeichnen. Nachmittags aber konnten 3. B. in der Friedrichſchule bis gegen 5 Uhr ſchon 86 Beſucher gezählt werden. Von heute Mittwoch ab wird auch in allen Hallen Tee ausgeſchenkt. den das Allgemeine Krankenhaus liefert. Außerdem ſollen auch noch mehr Bänke und Tiſche aufgeſtellt werden. Die Aufſeher hat man aus den Kreiſen der Erwerbs⸗ loſen ausgeſucht, die neben ihrer laufenden Unter⸗ ſtützung noch eine kleine, kaum nennenswerte Ver⸗ gütung bekommen ſollen. Die ſchulpflichtigen Kinder werden in ihrer Freizeit in einem ſchön geheizten Raum im Haus der Jugend von einem fungen Mann von der Arbeiterwohlfahrt betreut. Schon geſtern waren über zehn Kinder verſammelt, die eifrig miteinander ſpielten. R. B. hindern. Diſtriktseinteilung der Vezirksräte In der erſten Sitzung des neugewählten Bezirks⸗ rats wurde am Schluß in nichtöffentlicher Beratung die Diſtriktseinteilung der Bezirksräte vorgenom⸗ men. Die einzelnen Bezirksräte haben die Aufgabe, etwaige Mißſtände in ihrem Diſtrikt ſofort aufzu⸗ greifen und im Notfalle für ihre Behebung Sorge zu tragen. Das gilt vor allem von plötzlichen Not⸗ ſtänden, einer Ueberſchwemmung und ähnlichem. Für die Gemeinden Brühl, Ketſch, Oftersheim, Plank⸗ ſtadt wurde Bezirksrat Jahn(Zentrum) aus Plank⸗ ſtadt gewählt. Den zweiten Diſtrikt, die Gemeinden Altlußheim, Hockenheim, Neulußheim, Retlingen und Schwetzingen umfaſſend, erhielt Bezirksrat Vogt (Soz.) aus Schwetzingen. Der dritte Diſtrikt, die Gemeinde Schriesheim, wurde Bezirksrat Frank (Nat.⸗Soz.) aus Schriesheim zugeteilt. Der vierte Diſtrikt, aus Neckarhauſen und Edingen beſtehend, wird von Bezirksrat Siebig(Komm.) aus Neckar⸗ hauſen betreut. Den 5. Diſtrikt, die Gemeinden La⸗ denburg und Ilvesheim, betreut Bezirksrat Engel (Nat.⸗Soz.) aus Ladenburg, den 6, Bezirk, die Stadt⸗ teile Mannheim⸗Neckarau und Mannheim⸗Rheinau umfaſſend, Bezirksrat Thomas(Soz.) aus Mann⸗ heim, den 7. Diſtrikt, die Stadtteile Wallſtadt, Feu⸗ denheim und Straßenheimerhof, Bezirksrat Schnei⸗ der(Soz.) aus Mannheim. Den 8. Diſtrikt, beſtehend aus Neuoſtheim und Schwetzingerſtadt, übernimmt Bezirksrat Abel(Zentrum) aus Maunheim. Der 9. Bezirk, die Quadrate K— E und IO, die Ober⸗ ſtadt und den Hafen umfaſſend, wurde Bezirksrat Kuld(Zentrum) aus Mannheim zugeteilt, der 10. Diſtrikt, die Quadrate FK, PU und der Jung⸗ buſch Bezirksrat Feit(Nat.⸗Soz.) aus Mannheim. Der 11. Bezirk, beſtehend aus Neckarſtadt, links der Max⸗Joſeph⸗Straße und Luzenberg, wurde Bezirks⸗ rat Maier(Soz.) zugeteilt. Der 12. Diſtrikt, Mann⸗ heim⸗Waldhof, Sandhofen mit Kirſchgartshauſen und Sandtorf umfaſſend, wird von Bezirksrat Schnell (Komm.) aus Mannheim betreut. Für den 13. Di⸗ ſtrikt, beſtehend aus den Stadtteilen Neckarſtadt rechts der Max⸗Joſeph⸗Straße und Mannheim⸗ Käfertal, würde Bezirksrat Hahn(Komm.) aus Mannheim⸗ Käfertal gewählt. Für den 14. Diſtrikt, den Linden⸗ hof, wurde Bezirksrat Werner(Soz.] beſtimmt, für den 15. Diſtrikt, die Stadtteile Seckenheim und Friedrichsfeld, Bezirksrat Kehrberger(Evang. Volksd.) aus Mannheim gewählt. 08 * Ausſtellung. Der vom Gau 3, Mannheim der badiſchen Kaninchenzüchter veranſtaltete Pelznähkurs für die Frauen und Töchter ſeiner Mitglieder geht zu Ende. Am Sonntag, 18. Jan., werden die gearbeiteten Pelzſachen im „Großen Mayerho“, O 2, 16, ausgeſtellt. Jedermann iſt zur Beſichtigung der Ausſtellung eingeladen; der Eintritt iſt frei. Die Beſucher, roch mehr die Beſucherinnen, werden er⸗ ſtaunt ſein darüber, was alles aus den Pelzen der Kanin⸗ chen gefertigt werden kann. Zugleich werden ſie aber auch einen Einblick gewinnen in den hohen wirtſchaftlichen Wert der Kaninchenzucht. Nummer 21 Stadtbaurat Heiſele 7 Stadtbaurat Heiſele, der frühere Vorſtaud des ſtädt. Vermeſfungsabteilung, iſt am Sonntag un⸗ erwartet einem Herzſchlag erlegen. Der Verſtorbene befand ſich ſeit dem Jahre 1924 im Ruheſtand und ſtand im 71. Lebensjahr. Nach ſeiner praktiſchen und theoretiſchen Berufsausbildung war Heiſele zunächſt Aſſiſtent am Polytechnikum in Karlsruhe. Daran ſchloß ſich eine fünfjährige praktiſche Tätigkeit bei der Generaldirektion der Badiſchen Staatseiſenbahnen an, in deren Dienſten er vorwiegend beim Bau von ſtrategiſchen Linien Verwendung fand. Eine Be⸗ rufung nach Bulgarſen zur Mitwirkung bei der Stadtvermeſſung von Soſia gab ihm Gelegenheit, ſeine Kenntniſſe auf anderen Gebieten ſeines Be⸗ rufes zu vertiefen. Nach einer zweijährigen Tätigkeit bei der Stadt⸗ vermeſſung in Karlsruhe wurde der Verſtorbene im Jahre 1896 in den Dienſt der Stadt Mannheim beruſen. Die umſangreichen vermeſſungstechniſchen Arbeiten und Abſteckungen zum Bau des Induſtrie⸗ hafens und der Jungbuſchbrücke bilden einen Teil ſeines Lebenswertes. Nach dem Tode des Ober⸗ geometers Mayher im Jahre 1914 wurde Heiſele die Leitung des Stadtvermeſſungsweſens übertragen, dis er während der ſchwierigſten Zeit der Kriegs⸗ und Nachkriegsjahre mit ſeltenem Fleiß und un⸗ ermüdlicher ſelbſtloſer Aufopferung für den Dienßt verſehen hat. Im Jahre 1921 konnte der Verſtorbene ſein. jähriges Dienſtfubiläum feiern. Nur ſchwer ver⸗ mochte er ſich 3 Jahre danach von ſeinem Dienſt zu trennen, als der allgemeine Beamtenabbau das Aus⸗ ſcheiden des noch rüſtigen 64jährigen forderte. Meichsgründungsfeier Auch an dieſer Stelle ſei darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß der Ortsverein Mannheim der Deutſchen Volkspartei heute Mittwoch abend anläßlich der 60. Wiederkehr des Tages der Reichs⸗ gründung im großen Kaſinoſgal einen Feſtakt ver⸗ anſtaltet. Der Prorektor der Univerſität Frankfurt, Prof. Dr. Küntzel, ein bekannter Hiſtoriker, iſt als Redner gewonnen. Das Orcheſter der Stamitz⸗ gemeinde umrahmt unter Leitung des Kapell⸗ meiſters Max Sinzheimer die Feſtrede mit muſt⸗ kaliſchen Darbietungen. U. a. wird ein Flötenkonzert Friedrichs des Großen geſplelt. Die Einladung zu dieſer Feierſtunde erſtreckt ſich über den Kreis der Mitglieder der Deutſchen Volkspartei hinaus auf alle Vaterlandsfreunde, die herzlich willkommen ſind. 8 Charleys Taute kommt wieder! Fritz Fiſcher, ber eben erſt als„Jim“ im Apollotheater ſehr gefeiert wurde, gaſttert mit einem Teil des Enſembles ſeines Theaters „Komödie Dresden“ vom Samstag, 17. bis Sonntag, 28. Jan., einſchl. in mit dem größten Bühnen⸗Lacherfolg der letzten 30 Jahren, Charleys Tante, Burlesker Schwank in 3 Akten mit Muſik von Brand Thomas.— Das Werk wurde zeitgemäß von Fritz Fiſcher, der auch den Regie führt, neu bearbeitet und ging in dieſer Bearbeitung in Dresden 206 mal in Szene. Auch in Wien, Leipzig und Berlin hatte das Werk einen durchſchlagenden Erfolg. Am Donerstag und Freitag bleibt das Theater der Vor⸗ bereitungen wegen geſchloſſen. Vorverkauf für die Premiere und die beiden Sonntage hat begonnen. Die Preiſe ſind, um Jedermann den Beſuch zu ermöglichen, ſtark rebuztert, recen Die Stuhlverſtopfung. Von Dr. med. Kanellis. Berlin. Bei ane und Hartleibigkeit wird der Leiß durch Anhäufung unverdauter Nahrungsreſte im Darm ge⸗ 3 5 und aufgebläht. Man fühlt ſich unbehaplich und tider unter dem Gefühl der Völle und an Appetttloſigteit. Biutandrang, Eingenommenſein des Kopfes und leichte Schwindelgefühle machen ſich bemerkbar. Hier ſchafft man am gwramigſten dadurch Abhilfe, daß man gleich bei den elſten Stuhlbeſchwerden ein pflanzliches Abführmittel an⸗ mendet, wie es die mild und zuvetläſſig abführenden Apo⸗ theker Richard Brandts Schweizerpfllen ſind, die man in allen Apotheken echält. Am beſten mimmt man die Pillen abends vor dem Schlafengehen ein Die Wirkung erfolgt dann am nächſten Morgen, ohne daß die Nachtruhe geſtört wild. Perlentragödie Von Friederike von Kroſigk Erſter Akt. Herr Klunkermann begegnet ſeinem Freunde Flips auf der Straße.„Tag, Flips. Sag mal, was haſt Du Dir denn da für eine fabelhafte Schlipsnadel zugelegt?“ „Nicht wahr? Sie iſt großartig. Siehſt Du, ſo eine rieſige, mattſchimmernde Perle, ungefaßt, einſam auf ſchwarzer Seide, das iſt das Wahre. Sozuſagen das Bild der Vornehmheit. Es gehört heute zum An⸗ zug des eleganten Herrn wie der Tüpfel aufs i.— Und, unter uns geſagt, es iſt gar keine übertrieben große Ausgabe. Meine hat zwei Mark fünfzig ge⸗ koſtet.“ Klunkermann fährt zuſammen. „Na, was denn, ſagt Flips,„es kommt doch bloß darauf an, daß man die Sachen zu tragen verſteht. Jeder Schnöſel kann ſich ſo etwas natürlich nicht lei⸗ ſten. Aber ein Mann von Auſehen und Haltung, bei dem kommt kein Menſch darauf, daß er eine unechte Perle tragen könnte. Es wagt einfach niemand, ſol⸗ then Gedanken zu faſſen.“ „Da haſt Du recht,“ ſagt Klunkermann gedankenvoll. 5 Zweiter Akt Herr Klunkermann macht mit ſeiner neuen Perlen⸗ nadel eine Mittelmeerreiſe auf dem Salondampfer „Carmen“.— Man hat ſich nach dem Abendeſſen im Geſellſchaftsraum verſammelt; Herr Klunkermann iſt Hahn im Korbe. An ſeiner Seite ſitzt das reizende Fräulein Gerti(ihr Vater iſt, nebenbei geſagt, Ge⸗ neraldirektor in der Großinduſtrie). „Aber, Herr Klunkermann,“ ruft Fräulein Gertt Plötzlich,„wo haben Sie denn Ihre prachtvolle Perl⸗ nadel? Doch hoffentlich nicht verloren?“ 2 „Als wir zu Tiſch gingen, war ſie noch da“, ſtellt jemand feſt. Betroffen ſchaut Herr Klunkermann an ſeinem Schlips entlang. Die Nadel fehlt. Allgemeine Be⸗ ſtürzung. Kaskadengleich ergießt ſich Teilnahme über ihn. Vergebens ſtemmt ſich Herr Klunkermann da⸗ gegen. Ihm liege gar nicht ſo viel an der Nadel, er habe noch mehrere der Art. Der Verluſt werde ſich verſchmerzen laſſen. „Wie liebenswürdig er ſein Mißgeſchick trägt!“ ſagen die andern einſtimmig. Die Bewunderung für Herrn Klunkermann ſteigt ins Ungemeſſene.— Der Erſte Offizier der„Carmen“ eilt herbei: „Natürlich geſchieht alles, um die Perle wiederzufin⸗ den. Das wäre ja noch beſſer. Auf der„Carmen“ iſt noch nie etwas verloren worden, das wir nicht ge⸗ funden hätten. Oberſteward!“ Der Gerufene erſcheint; der Offizier wird dienſt⸗ lich:„Herr Klunkermann hat eine koſtbare Perl⸗ nadel verloren. Morgen früh wird das ganze Schiff abgeſucht. Inſtruieren Sie Ihre Leute! Die Nadel wird gefunden! Verſtanden?“ Dritter Akt. Herr Klunkermann ſitzt ahnungslos im Speiſeſaal beim erſten Frühſtück. Da erſcheint ein junger Steward mit einem ſilbernen Tablett; darauf liegt die Perlnadel wie eine Lotosblume auf ſtillem See. Freudig ſchreitet der junge Mann durch die Schar der ſpeiſenden Gäſte und überreicht dem Beſtitzer ſein Eigentum. Ein„Aaah“ ſchwingt durch den Raum. Aller Augen ruhen auf der matlſchimmernden Perle, auf dem Steward, auf Herrn Klunkermaun. Der iſt leichenblaß geworden. Auf ſeiner Stirn ſteht Schweiß. Erwartungsvoll ſtrahlt der Steward ihn an. Klunkermann zögert, ſtammelt irgend etwas, greift nach ſeiner Brieftaſche. Ein ſcheuer Blick ringsum— dann faßt die zitternde Hand einen Hundertmark⸗ ſchein und reicht ihn dem Finder. Draußen in der Anrichte ſtehen deſſen Kollegen. „Na, Fritze, was hat's gegeben?“— „Schäbiger Schuft,“ knurrt Fritze, eine Perle von der Größe iſt mindeſtens zehntauſend Mark wert. Zehn Prozent Finderlohn ſtehen mir zu. Und der Kerl wagt es, mir hundert Mark anzubieten!“ Die Kollegen ſind entrüſtet. Herr Klunkermann iſt bei ihnen„drunten durch.“ Nachſpiel. Herr Klunkermann trägt ſeine Perluadel nicht mehr. Ihm ſcheint es, als werde er nicht halb ſo auf⸗ merkſam mehr bedient wie früher. Und leider hat ſich auch die reizende Gerti verändert. Sie geht ihm aus dem Wege und iſt kühl bis ans Herz hinau.— Ihr Vater kennt den Grund. „Pappi,“ hat ſie zu ihm geſagt,„haſt Du Herrn Klunkermann beobachtet, als wir ihn zu der wieder⸗ gefundenen Nadel beglückwünſchten? Ganz fahl und verzerrt ſah er aus. Das Bild eines böſen Gewiſ⸗ ſens. Wer weiß, auf welche Weiſe dieſer Menſch überhaupt zu der ſchönen Perle gekommen iſt!“ r Fünftes Akademie⸗Konzert Soliſt: Max Kergl Die Umſtellung des Programms, die mit Rückſicht auf Mozarts 175. Geburtstag die„Jupiter“ Simphonie ſtatt der zuerſt vorgeſehenen Vierten Simphonie von Bruckner zu einer Huldigung vor dem großen Wolfgang Amadeus geſtaltete, brachte zugleich den Vorzug einer größeren Stilreinheit. In der endgültigen Faſſung ſtellte ſich nunmehr das geſtrige Konzert als Akademie des„kleinen Or⸗ cheſters“ dar, wobei wir unter„kleiner“ Beſetzung die den großen Meiſtern bis einſchließlich Beethoven vorſchwebende Auswahl der Orcheſter⸗Inſtrumente verſtehen. Das Höchſtausmaß an Blechbläſern bil⸗ deten zwei Trompeten und Hörner. Die Poſaunen hatten geſtern Generalpauſe. Man beſinnt ſich auf die Oekonomie der Mittel, mit denen die Klaſſiker ihre unerreichten Wunderwerke aufbauten und ſtellt Betrachtungen darüber an, mit welchem inſtrumen⸗ talen Aufwand die Komponiſten in 100 und 200 Jahren arbeiten werden, wenn die Vergrößerung des Orcheſters noch über Rich. Strauß und Schreker hinausgehen ſollte. Nach dem exotiſchen Gewürz der raffinierten In⸗ ſtrumentationseffekte, die wir im 2. und 4. Akademie⸗ Konzert gehört und genoſſen hatten, gab es einmal ein willkommenes Verweilen bei der Klaſſik. Die Symphonie in-dur von Haydn, die nach einigen grapitätiſchen Einleitungstakten das Tor zu ſorg⸗ loſer Heiterkeit öffnet, birgt manche Fermente, die ſich noch lauge nach Haydns Tod als fruchtbar erwieſen. Hier lüftet ſich uns der Schleier vor manchem Ge⸗ heimnis des künſtleriſchen Schaffens der Folgezeit, wenn wir gewahren, wie manche thematiſche Führung in Beethovens Ddur⸗Symphonie und Brahms' .dur⸗Serenade letzten Endes auf Haydns Werk zu⸗ rückweiſt. Faſt noch beſcheidener im orcheſtralen Aufwand zeigt ſich Mozarts große C⸗-dur⸗Sym⸗ phonie, allgemein bekannt als Jupiter⸗Symphonie. Zwei einhalb Holzbläſerpaare genügen, um all die Köſtlichkeiten aufzufangen, die das thematiſche Ball⸗ ſpiel zwiſchen Streichern und Holzbläſern entſtehen läßt. Das Finale mutet an wie ein einziger großer Anlauf zur berühmten Fuge, die alle Themen ver⸗ arbeitet, die ſchon vorhin zur kontrapunktiſchen Ver⸗ arbeitung drängten. Es iſt als ein Verdienſt von GMD. Roſenſtock zu bezeichnen, daß er durch ge⸗ ringfügige Freiheiten und Feinheiten das ſtarre Zeit⸗ maß bei Haydn auflockerte, wie auch beſonders ber Mozart das gemäßigte Zeitmaß des erſten und drft⸗ ten Satzes angenehm auffiel. Ein Sonderlob gebührt den Vertretern der Holzblasinſtrumente für die ſub⸗ tile Wiedergabe der thematiſch wichtigen Soloſtellen. Ein Streifzug durch violiniſtiſches Neuland brachte uns das wenig bekannte Violinkonzert von Dvorak. Im Kanon der klaſſiſchen Konzerte, die feder Celliſt kennen muß, iſt Dvorak längſt mit ſei⸗ nem h⸗moll⸗Konzert vertreten. Daß der böhmiſche Meiſter außerdem ein Violin⸗ und Klavierkonzert geſchrieben hat, weiß man viel weniger. Konzert⸗ meiſter Kergl, den wir wiederholt als Pionier entlegenerer Violinmuſik ſchätzen gelernt haben, hat mit dem wenig geſpielten Konzert eine ungemein ſchwierige, nicht ſehr dankbare Aufgabe übernommen. Das Violin⸗Konzert verzichtet auf ausgedehnte Expoſitionen und iſt auch weſentlich knapper gehalten als das berühmte Seitenſtück für Cello. Gewiß eine reſpektable Arbeit, mit beachtenswerten Feinheiten, indem es zur Begleitung des Solo⸗Inſtrumentes, um dieſes deutlich hervortreten zu laſſen, nur die Bläſer heranzteht. Das Finale erinnert rhythmisch etwas an die weltbekannten Slaviſchen Tänze. Die Solo⸗Violine iſt reichlich mit virtuoſen Aufgaben be⸗ dacht und Kergls meiſterliche Doppelgriff⸗Technit feterte berechtigte Triumphe, wie denn unſer Kon⸗ zertmeiſter ſein ganzes großes Können in die Waag⸗ ſchale warf, um den Solo⸗Paxt würdig auszugeſtal⸗ ten. So begrüßenswert der Ausblick nach einem Konzert iſt, das außerhalb der klaſſiſchen Vierzahl der Werke von Mendelsſohn, Brahms, Bruch und Tſchaikowſky ſteht, ſo iſt ſchwerlich anzunehmen, daß viele Geiger Dvoraks Werke in ihr Repertoire auf⸗ nehmen werden. Erſt viel ſpäter gelang Dvorak jener Wurf, der als Konzert begann und in einem Hymnus auf ſeine böhmtiſche Heimat mündete. Trotz der undankbaren Aufgabe erſpielte ſich Kergl einen nachhaltigen Erfolg, der auch äußerlich in der Ueber⸗ reichung eines mächtigen Lorbeerkranzes für den unermüdlichen, den höchſten Idealen zuſtrebenden Künſtler ſeinen Ausdruck fand. Beſondere Anerkennung gehört dem ungemein dezent begleitenden Nationaltheater⸗Orcheſter, das auch bei Haydn und Mozarts Simphonien vortreff⸗ lich muſtziert hatte. Dr. Chr. * —— eee SR Sn na g 1— 1 zur Konzentration notwendig iſt, zu überreichen. 4. Seite/ Nummer 21 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Slürmiſche Auseinanderſetzungen im Karlsruher Am Dienstag nachmittag nahm der im November neugewählte Bürgerausſchuß im Karlsruher Bürger⸗ ſaal mit einer fünf Punkte umfaſſenden Tagesord⸗ nung ſeine Arbeit auf. Das politiſche Geſicht die⸗ ſes Kollegiums hat ſich gegenüber dem alten Bürger⸗ ausſchuß weſentlich geändert. Die ganze rechte Seite des Hauſes nehmen die 28 Nationalſozialiſten ein, die zum erſten Male im Bürgerausſchuß ver⸗ treten ſind und gleich als ſtärkſte Partei auf marſchie⸗ ren. In der Mitte iſt das Zentrum und die übri⸗ gen bürgerlichen Parteien untergebracht und auf der linken Seite des Hauſes ſitzen die Sozialdemokraten und Kommuniſten. Der Zuhörerraum hatte ſelten einen ſo großen Andrang aufzuweiſen, wie bei dieſer erſten Sitzung des neugewählten Karlsruher Stadtparlamentes. Die Mahnung des Oberbürgermeiſters bei der Begrüßung des neuen Stadtparlaments, durch eruſte Arbeit die Stadt aus der Not zu retten, fiel, wie die„Bad. Preſſe“ berichtet, bei einem Teil des Hauſes auf wenig fruchtbaren Boden. An Reden hat es zwar nicht ge⸗ fehlt, aber leider waren es vielfach Reden, die mit den Aufgaben der Stadt kaum noch in einem Zuſam⸗ menhang ſtanden. So wurde wieder mit Vorliebe das Steckenpferd der hohen Politik ge⸗ ritten, was zur Folge hatte, daß die parteipoli⸗ tiſchen Gegenſätze, die die Einheit in unſerem deut⸗ ſchen Vaterlande ſo furchtbar zerriſſen haben, auf das ſchärfſte in die Erſcheinung traten. Ja es kam zeit⸗ weilig zu ſo ſtürmiſchen Renkontres, daß oftmals Streitigkeiten in der Luft lagen. Das war beſonders der Fall, als der ſozialdemokratiſche Stadtv. Koch ſich in beſchimpfenden Zwiſchenrufen mit dem Nationalſozialiſten Worch auseinanderſetzte. Nur Verkehrsunterricht auf den Planken Sie ſind ja erſt Fußgänger geworden, dieſe Sechs⸗ und Siebenjährigen, die jetzt ein bißchen blau an⸗ gelaufen im Schulhof ſtehen und auf den Großſtadt⸗ verkehr dreſſiert werden. Ein Kommiſſar iſt da und ein richtiger Verkehrsſchutzmann mit weißer Man⸗ ſchette und weißen Handſchuhen. Das iſt einmal was anderes, als der Herr Lehrer und das Fräulein. Ein richtiger, freundlicher Verkehrsſchutzmann iſt es, der die Funktionen ſeines Amtes nur für ſie, die kleinſten Fußgänger, ausübt. So klein noch und ſchon ein Fußgänger, möchte man ſagen— ſo ein FJußgängerknirps, denkt man. — DTDen Schupo kennt ihr alle“, beginnt der Kom⸗ miſſar. Ein helles„Ja“ ſchallt zurück.„Alſo“, ſagt ex,„vor dem braucht ihr euch nicht zu fürchten.“ Die Mutigen ſchreien„Nein“.„Der Schupo iſt kein Wauwau“, ſagt der Polizeibeamte im Bruſtton väter⸗ licher, gütiger Belehrung,„wenn euch was paſſiert auf der Straße, dann müßt ihr zum Schupo gehn!“ Grau iſt alle Theorie und darum wagen wir den Schritt auf die Planken. Autos fahren, Radfahrer klingeln, Motorräder ſchwirren dort.„Hui“, ſagen die kleinen Mädchen und lernen richtig über die Straße gehen. Die Leute auf der Planken bleiben ſtehen, einkaufende Frauen halten an. Radfahrer mit Traglaſten ſteigen ab. Alle nicken ſie mit den Köpfen und ſind der Meinung, daß es nicht ſchaden könnte. Oh, dieſe Dreikäſehochs ſind fix, richtige Großſtadt⸗ kuirpſe. Wenn die nun von der Schule nach Hauſe kommen, werden ſie ihren Eltern ſchon beibringen, wie das iſt mit dem richtigen Gehen und ſo weiter— ihren alten, unmodernen Eltern, die es manchmal nötig haben. Ul. * Unfall auf der Rodelbahn. Geſtern nachmittag i kurz nach 5 Uhr ereignete ſich auf der Rodelbahn am weißen Sand hinter der Feuerwache ein Unfall, der nur, durch Nichtbeachtung der dort ausgehängten Vorſchriften verſchuldet wurde. Obwohl die Bahn mehr als genug von Rodlern in Anſpruch genommen iſt, können es halbwüchſige Burſchen nicht laſſen, die Bahn herab zu„glennen“, was gar nicht ſo ungefähr⸗ lich iſt. Der wildeſten einer war ein großer, etwa 20 jähriger junger Mann, der plötzlich ſtürzte und dabei ſo unglücklich auf den Hinterkopf fiel, daß er das Bewußtſein verlor. Nachfolgende Rodler, die micht ſchnell genug ausweichen konnten, trafen ihn mit ihren Schlitten noch mehrmals empfindlich, bis ihn einige Männer aus der Bahn holten. Er wurde erſt in die Feuerwache gebracht, mußte aber dann ins Städt. Krankenhaus überführt werden. Dieſer Un⸗ fall ſollte zur Warnung dienen. Die Verbotstafeln ind nicht zum Spaß aufgeſtellt. Film ⸗Rundſchau Im Gloria⸗Theater:„Afra“ Selbſt die größten Zwelfler werden zugeben müſſen, daß Afra geradezu Unmögliches leiſtet. Es iſt hier nicht der Platz, über das Wie und Warum zu rechten, ebenſowenig ſoll unterſucht werden, welche Bedeutung ihrem„Partner“ zukommt. Es ſoll lediglich ſeſtgeſtellt werden, daß es dieſer Frau gelingt, das Publikum nicht nur zu unterhalten, ſon⸗ dern durch ihr Wiſſen zu verblüffen. Namen, Geburtstage, Abreſſen, Nummern und Ausſtellungsdaten amtlicher Aus⸗ weiſe, alles weiß Afra, ohne in nähere Beziehungen zu den Frageſtellernzu treten. Allerdings iſt es notwendig, die Angaben ihrem Partner, der zur Gedankentbertragung und Wenn zum Schluſſe das Rechenkunſtſtück mit den pier fünfſtelligen, vom Publikum gegebenen Zahlen glückt und Afra ohne die Zahlen zu kennen das Ergebnis nennt, herrſcht aufrichtige Bewunderung über dieſe Leiſtungen. Der den Darbietungen vorausgehende, mit Fremdwör⸗ tern geſpickte„Aufklärungsvortrag“ iſt wohl gut gemeint, aber er wirkt nur als Bluff, da es dem weitaus größten Teil des Publikums unmöglich iſt, dieſen heruntergehaſpel⸗ ten Gedankengängen zu folgen. Dieſe Rede, die einer Diſſertation zur Ehre gereichen würde, iſt für einen öffent⸗ lichen Vortrag ungeeignet. Im reichhaligen Filmprogramm läuft ein amerikank⸗ ſcher Film, der von Victor Sſöſtröm mit großer Sorg⸗ falt inſzeniert wurde. Der Bildſtreifen iſt ganz auf John Gilbert zugeſchnitten und gibt dieſem Schauſpieler die Möglichkeit, ſein Können von verſchiedenen Seiten zu zeigen. Bürgerausſchuß dem Dazwiſchentreten einiger beſonnener Männer der Umgebung und der ruhigen Haltung der nationalſozialiſtiſchen Fraktion war es zu verdanken, daß die von beiden Seiten angedrohten Prügel nicht ausgeteilt werden konnten. Da auch die Galerien ſich an den Beifalls⸗ bezw. Mißfallenskundgebungen be⸗ teiligte, wurde vom Oberbürgermeiſter wiederholt mit der Räumung der Galerie gedroht. Die Hauptfriedensſtörer befanden ſich auf der äußerſten Linken, ſodaß die Feſtſtellung verſchiedener Stadtverordneter, die Kommuniſten würden auf „höheren Befehl“ die geordnete Arbeit auf den Rat⸗ häuſern ſtören, recht glaubhaft wurde. Es waren höſe Auswüchſe des parlamentariſchen Tons, die hier feſtzuſtellen waren. Und wenn ein ſozialdemokrati⸗ ſcher Redner beſonders betonte, man müſſe eben„in der Sprache des Volkes“ reden, ſo muß demgegen⸗ über doch geſagt werden, daß eine ſolche Sprache erfreulicherweiſe noch nicht Gemeingut des deutſchen Volkes geworden iſt. Es hat mit guten Volks⸗ gebräuchen wenig zu tun, wenn ein Redner von ſeinem politiſchen Gegner behauptet, er verſtehe von der Arbeit eines Stadtrates ſo viel wie der Gſel vom Klavierſpielen, oder er habe blödes Zeug geredet, oder er befinde ſich im Zuſtand geiſtiger Unter⸗ ernährung. Auch der Zuruf„Karle ſchpar Dein Geiſcht“ kann nicht gerade als beruhigende Mahnung angeſehen werden. Die Worte Lügen, Lügner, Ver⸗ logenheit, Rowdie, Schweinerei, Korruption, Schie⸗ bungen und wie all die Liebkoſungen lauteten, die durch den Saal ſchwirrten, waren wenig geeignet, dieſer erſten Sitzung des neugewählten Karlsruher Bürgerausſchuſſes ein beſonders vornehmes Relief zu geben. Es war auch keine Willenskundgebung zu ernſter Arbeit im Dienſte der Allgemeinheit. Kommunale Chronik Eine intereſſante Entſcheidung * Heidelberg, 11. Jan. Mehrere Gemeinden haben die Einführung der Bürgerſteuer, der Bierſteuer, Gemeinde⸗Getränkeſteuer und die Erhöhung der Umlagen zur Deckung des vorhandenen Defizits ab⸗ gelehnt. Der Bezirksrat lehnte mit Mehrheit die Erlaſſung von Anweiſungen gemäß§ 9 Abſ. 4 Satz 1 der Gemeindeordnung ab, ſodaß nunmehr das 5 die erforderlichen Anordnungen treffen muß. Altbürgermeiſter Waßuner zum Ehrenbürger ernannt * St. Blaſien, 11. Jan. Aus Aulaß ſeines gol⸗ denen Ehejubiläums wurde Altbürgermeiſter Adolf Waßner wegen ſeiner vielſeitigen Verdienſte um das Wohl von St. Blaſien zum Ehrenbürger ernannt. 5 Um die Auflöſung des Kaiſerslauterer Stadtrats Deutſche Volkspartei für Neuwahl th. Kaiſerslautern, 13. Jan. Wie in anderen pfälziſchen und rechtsrheiniſchen Orten Bayerns haben die Nationalſozialiſten auch in Kaiſerslautern am früheſt möglichen Termin(8. De⸗ zember) einen Antrag auf Auflöſung des Stadtrats eingebracht, da dieſer nach den Ergeb⸗ niſſen der Reichstagswahl nicht mehr dem Willen der Wählerſchaft entſpreche. Nach der bayeriſchen Ge⸗ meindeordnung dürſen ſolche Anträge früheſtens ein Jahr nach der letzten Stadtratswahl geſtellt werden. Frühere nationalſozialiſtiſche Anträge waren daher geſetzwidrig und kamen gar nicht zur Debatte. Bis⸗ her haben zwei Parteien in ihren Hauptverſamm⸗ lungen zu den Anträgen Stellung genommen. Die Deutſche Volkspartei hat einſtimmig be⸗ ſchloſſen, dem Volksbegehren auf Auflöſung des Stadtrats beizuſtimmen und hat ihre Mit⸗ glieder aufgefordert, ſich in die Liſten für die Auf⸗ löſung einzutragen. Zu dieſer Aktion kommt es aber erſt dann, wenn der Stadtrat ſelbſt den Antrag ab⸗ gelehnt hat. Die Deutſche Volkspartei Kaiſerslantern erwartet, wie es weiter in dieſem Beſchluſſe heißt, von ihren Stadtratsmitgliedern, daß ſte dem Antrage auf Stadtratsauflöfung zuſtimmen. Einen ähnlichen Beſchluß hat vor einigen Tagen die Wirtſchaftspartei gefaßt. Die Kommu⸗ niſten haben ſich ihre Stellungnahme noch vorbe⸗ halten. Die Mieterpartei, von der man eine Zu⸗ ſtimmung zur Auflöſung wenigſtens für möglich ge⸗ halten hatte, wird den Antrag ablehnen. Er wird vom Stadtrat ſelbſt zweifellos abgelehnt werden, da mindeſtens zwei Drittel der anweſenden Stadtrats⸗ mitglieder dafür ſtimmen müſſen. Die Fraktion Bayriſche Volkspartei und Zentrum, die Demokraten und die Sozialdemokraten werden ihn geſchloſſen ab⸗ lehnen, ſodaß er nicht einmal die abſolute, geſchweige die qualifizierte Mehrheit erhalten wird. Das Volks⸗ begehren hat dagegen Ausſicht auf Erfolg. Die bei nochmaliger Ablehnung durch den Stadtrat vorzu⸗ nehmende Abſtimmung, bei der drei Fünftel der ab⸗ gegebenen Stimmen für die Auflöſung ſein müſſen, wird jedoch kaum zu dem Ziele führen, das die An⸗ tragſteller ſich geſetzt haben. Aehnlich iſt die Lage in den meiſten anderen pfälziſchen Städten. „* G Schwetzingen, 11. Jan. Die Angeſtellten der Stadtgemeinde Schwetzingen haben freiwillig auf 6 v. H. ihrer Dienſtbezüge ver⸗ zichtet Die Stadtverwaltung hat nicht nötig ge⸗ habt, auch nur einem Angeſtellten zu kündigen, da von vornherein ſich alle freiwillig mit der Gehalts⸗ kürzung einverſtanden erklärten.— Die Fraktion des Bürgervereins Schwetzingen hat dem Gemeinde⸗ rat ein Arbeitsbeſchaffungsprogramm für die Wohlfahrtserwerbsloſen unter⸗ breitet. Kleine Mitteilungen In Klingenmünſter haben die beiden Bürger⸗ meiſter ihre Dienſtentſchädigungen freiwillig um je 20 u. H. gemindert. Der Stadtrat von Edenkoben wählte geſtern den praltiſchen Arzt Dr. G. Steigelmann unter der Vorausſetzung zum Chefarzt des ſtädtiſchen Krankenhauſes „Lubwigſtift“, daß er ſich vorher als Facharzt für Chirurgie anerkennen läßt. Die neue Terminliſte Nachbem in der Herbſtſitzung der Deutſchen Sport⸗ behörde für Leichtathletik und des e Leicht ⸗ athletik⸗Ausſchuſſes die Baſis für die Veranſtaltungen des kommenden Jahres in Geſtalt der von der Behörde durch⸗ zuführenden Veranſtaltungen geſchaffen wurde, konnten jetzt auch die einzelnen Vereine ihre LelchtathletikSport⸗ feſte, Klubkämpfe, Jugendwettkämpſe uſw. terminlich feſt⸗ legen. deln einzelnen Veranſtaltungen ſind bis jetzt 30 zu zählen, darunter 6 internationale und 9 nationale. Dazu kommen in allen Gauen durchzuführende Frühjahrs⸗Wald⸗ läufe, die Gaumeiſterſchaften und die Herbſtwaldläuſe, fernerhin die Waldlauf⸗Melſterſchaften und die Bahn⸗ Meiſterſchaften in den 8 Gruppen außerdem die verſchie⸗ denen Groß⸗Staſſelläufe und der Jugendtag. Die einzelnen Termine Unter Berückſichtigung der Süddeutſchland intereſſteren⸗ den Veranſtaltungen außerhalb des ſüddeutſchen Verbands⸗ gebietes hat die Terminliſte folgendes Ausſehen: 24. Januar: Hallenſportfeſt Frankfurt(internattonal). 21. Februar: Hallenſportfeſt Stuttgart(internattonal). 15. März: Frühjahrs⸗Waldlauf in allen Gauen. 22. März: Hallenſportfeſt in Nürnberg. 8 22. März: David Guſte⸗Gedächtniswaldlauf des S. Armin München. 29. März: Waldlaufmeiſterſchaften der Gruppen. 12. April: Südd. Waldlaufmeiſterſchaft in Eßlingen. 26. April: Deutſche Waldlaufmeiſterſchaft in Hannover. 3. Mai: Jugendtag. 10. Mai: Internationale Vereine.. 14. Mai: Jugendwettkämpfe des Fc Phönix Mannheim 16. Mai: Erſtlingswettkämpfe und Wertkämpfe für die Leiſtungsklaſſe 3 für Männer und Frauen in allen Gauen. 17. Mai: Wettkämpfe der Sp.⸗Vg. Roth bei Nürnberg. 31. Mai: Wettlämpfe des Polizei SV. Nürnberg⸗Fürth, offen für Süsdeutſchland. 7. Juni: Groß ⸗Stafſelläufe: Stuttgart, Heilbronn, Darmſtadt, Fürth⸗Nürnberg, München, Frankfurt, Mann⸗ heim, Offenbach. „Juni: Gruppenkampf Württemberg— Bayern in München; Gruppenkampf Rhein⸗Saar in Saarbrücken. Veranſtaltungen Münchener Süͤddeulſche Leichtathletik 1931 18.14. Juni: Wettkämpfe des VfR. Heidenheim, offen für den Bezirk. 14. Juni: Gaumeiſterſchaften. 5 21. Inni: Vierverbändetampf in einzig. 28. Juni: Gruppenmelſterſchaften: Baden in Karlsruhe, Württemberg in Stuttgart, Südbayern in Ulm, Nord⸗ bayern in Würzburg, Saar in Völklingen, Rhein in Mannheim, Main⸗Heſſen in Frankfurt.. 5. Juli: Wettkämpfe des Poſt⸗SVB. Frankfurt, inter⸗ international, Wettkämpfe des FK. Kaiſerslautern, oſſen für den Bezirk, Nat. Jugendveranſtaltung von Kickers Würzburg. 5 5 1114. Juli: Süsödeutſche Meiſterſchaften in Darmſtadt. 12. Juli: Wettkämpfe der Sp.⸗Vg. Fraulautern, offen für den Bezirk. 5 550 18. Juli: Süddeutſche Zehnkampfmeiſterſchaft in Ulm. 18.—19. Juli: Saarkalkampfſpiele, national. 19. Juli: Gruppenkampf Baden— Elſaß in Freiburg, international. 5 19. Juli: Nat. Jugendwettkämpfe des SV 98 Darmſtadt 20. Juli: Wettkämpfe des FC. Donzdorf, offen für den Bezirk. 5 25.—26. Juli: Nat. Veranſtaltung mit Jugendwett⸗ kämpfen des BSC. Offenbach. a 3 26. Juli: Nat. Veranſtaltung des F. Pirmaſens. 2. Auguſt: Deutſche Meiſterſchaften in Berlin und Magdeburg, Wettkämpfe des FV. Frankenthal, offen für Süddeutſchland, Wettkämpfe des FV. Kork bei Kehl, offen für Bezirk. 5 l 9. Auguſt: Wettkämpfe des VfR. Rheinbiſchofsheim, offen für Bezirk, Klubkampf Phönix Karlsruhe— Aß Straßburg, Nat. Veranſtaltung von Kickers Würzburg. 30. August: Länderkampf Deutſchland— England in Köln(), Länderkampf Deutſchland— Schweiz in Bern. 6. September: Länderkampf Deutſchland— Frankreich in Paris. 8 September: Int. Abendveranſtaltung des SC. Saar Saarbrücken. 20. September: Südd Meiſterſchaften im 25 Km. Laufen und 50 Km. Gehen in Frankfurt a. M. 4. Oktober: Deutſche Meiſterſchaft im 50 Km. Gehen in München. 5 11. Oktober: Querfeldeinlauf in Ettlingen, national. Die Uebungen für die Süddeutſche Vereinsmeiſterſchaft werden in der Zeit vom 2. Auguſt bis 15. September abgelegt. Hallentenniskampf Mannheim- Paris Bounſſus und Brugnon ſpielen am 17. und 18. Jaunnar in der Rhein⸗Neckar⸗Halle Die franzöſiſchen Spitzenſpieler Bouſſus und Brugnon, die ſchon vor einigen Wochen in Mannheim ſpielen ſollten, aber wegen eines Abſchluſſes mit Köln ab⸗ ſagen mußten, treten am Samstag und Sonntag in der Rhein⸗Neckarhalle gegen Dr. Buß und Dppen⸗ heimer an. Die Spiele werden nach den Davis⸗Cup⸗Regeln aus⸗ getragen: 4 Einzel⸗ und ein Doppelſpiel. Am Samstag nachmittag 3 Uhr wird das erſte Einzelſpiel aus⸗ getragen. Um die Schmierigkeiten wegen des Uebergangs vom Tages⸗ zum künſtlichen Licht zu vermeiden wird das 2. Spiel erſt bei Beleuchtung ausgetragen. Durch dieſe Einteilung iſt kein Spieler benachteiligt. Am Sonntag finden dann vormittags und nachmittags die reſtlichen Einzelſpiele und das Doppel ſtatt. Ueber die beiden franzöſiſchen Splitzenſpieler Bouſſus und Brugnon braucht kaum mehr etwas geſagt zu werden, ihre Leiſtungen ſind zu bekannt. Bouſſus konnte ſich in überlegener Weiſe die Deutſche Meiſterſchaft ſichern. In Berlin mußte er vor wenigen Tagen durch Prenn überraſchend eine 326,:6⸗Niederlage hinnehmen. An dieſem Tage war der Franzoſe geſundheitlich nicht ganz auf der Höhe. Zander verlor dann ſpäter glatt gegen Bouſſus:6, 46 Brugnon ſchlug Schwenker :3, 60 und Kuhlmann 614, 60 Dieſes Zuſammentreffen der franz'ſiſchen Spitzenſpieler leider fehlt der franzöſtſche Hallenſpezigliſt Borotra) mit den Mannheimern Dr. Buß und Oppenheimer dürſte wohl der Höhepunkt der Mannheimer Hallentennisſaiſon bilden. Frankreichs Tenniselite in Hamburg Der Auftakt Nach den großen Erfolgen der franzöſiſchen Tennis⸗ ſpieler in Berlin folgten unmittelbar neue Siege in Ham⸗ burg. Die Franzoſen, an der Spitze Borotra, wußten auch am Montag bei den UÜhlenhorſter Klippers zu gefallen und die 1500 Zuſchauer zu begeiſtern. Vor allem Boro⸗ tra glänzte wieder durch ſein überragendes Können, das er gegen den in ausgezeichneter Form befindlichen Dr. Deſſart gezwungenermaßen zeigen mußte. Mit 725, 715 blieb der„fliegende Baske“ erſolgreich. Intereſſant verlief auch das Herrendoppel zwiſchen Borotra⸗Brugnon und Deſſort⸗ Frenz. Im zweiten Satz waren die Hamburger klar überlegen, fielen aber durch ſtorkes Nach⸗ laſſen von Frenz ſpäter ab, ſo daß die Franzoſen in vier Sätzen mit:2,:6,:4,:3 ſiegreich blieben. Weitere Ergebniſſe: Frl. Neufeldt— Frl. Lorentz:2, 725, Frl. Adamoff⸗Brugnon— Frl. Hoffmann⸗Frenz:6, 12:10, 825„„— Frl. Neufelöt⸗Gentien 57, Dortmunder Sechstagerennen Noch immer Schön /Pijnenburg— Die Nacht zum Dienstag In den Abendſtunden des Sechstagerennens in der Dortmunder Weſtfalenhalle gab es am Montag vor wie⸗ derum völlig ausverkauftem Haus zunächſt keine beſonde⸗ ren Ereigniſſe. Die Spitzenpaare waren äußerſt auf⸗ merkſam und erſtickten jeden Ausreißverſuch im Keim. Erſt kurz vor 10.30 Uhr gelangen einige Vorſtöße, die ziemlich kampflos errungenen Vorteile kamen jedoch nur ſchwächeren Mannſchaſten zugut. Der Franzoſe Broccarbo ſtürzte bei einem Vorſtoß ziemlich ſchwer, erſchien aber be⸗ reits nach einer Viertelſtunde wieder auf der Bahn, wenn auch ſehr verpflaſtert. Im weiteren Verlauf der Nacht gab es noch eine ganze Anzahl von kleineren Plänkeleten und auch einige ernſtgemeinte Jagden. Die führenden Mann⸗ ſchaften, vor allem Schön/ Pijnenburg, verteidigten ſedoch ihre Poſition ſehr aufmerkſam und ſo kam es zu keiner weſentlichen Aenderung des Klaſſements. Verſchiedene Mannſchaften des Mittelfeldes konnten ſich leicht verbeſ⸗ ſern. Ein Rätſel iſt die Mannſchaft Rauſch/Hürtgen, die ſich auffällig reſerviert verhält und in dieſer Nacht ſogar um zwei weitere Runden auf den ſechſten Platz zurückfiel. Auſcheinend planen die beiden ſtarken Rheinländer aber noch einen größeren Schlag. Nach 80 Stunden, Dienstag⸗ vormittag 6 Uhr, hatte das Spitzenpaar Schön/ Pijnenburg 2024,500 Km. zurückgelegt. 855 Nach 91 Stunden Am Dienstag nachmittag ging es wieder ziemlich ruhig zu, obwohl die 6000 Zuſchauer, die ſich eingefunden hatten, es an anfeuernden Rufen nicht fehlen ließen. Erſt als die Wertungen kamen, gingen die Fahrer aus ihrer Re⸗ ſerve heraus, ohne daß es dabei zu irgendwelchen Umwäl⸗ zungen kam. Nach 91 Stunden, in denen 224,000 Km. zu⸗ rückgelegt worden waren, war der Stand des Ren⸗ nens folgender: 1. Schön/ Pijnenburg 187 P.— 2 Run⸗ den zurück: 2. Döbel/ Dinale 197 P.— 8 Runden zurück: 3. Linari Guerra 139 P.— 4 Runden zu⸗ rück: J. Krüger/ Funda 99 P.— 5 Runden zurück: 5 Manthey Maczinſkty 95 P.— 6 Runden zurück: 6. Rauſch/ Hürtgen 70 P. 7. van Kempen/ Stübecke 67 P. 8. Broccardo/ Marcillae 43 P.— 8 Runden zurück: 9. Preuß/ Reſiger 81 P.— 9 Runden zurück: 10. To⸗ nani/ Schenk 55 P.— 10 Runden zurück: 11. Ehmer/ Tietz 51 P.— 11 Runden zurück: 12. Kilian/ Pütz⸗ feld 54 P.— 15 Runden zurück: 13. Bremer/ Damerom 37 P. Die bayeriſche Voxſtaffel erneut ſiegreich Mähren mit 10:6 geſchlagen Die bayeriſche Boxſtaffel weilte nach ihrem Siege über Oeſterreichs. in Brünn und trat dort der Aus⸗ wahlmannſchaft von Mähren gegenüber. 1600 Zuſchauer waren erſchienen, um ſich das Gaſtſpiel der Bayern anzu⸗ ſehen. Gelang es der Bayernſtafſel, die Oeſterreicher im Vorkampf mit 16:0 und im Rückkampf mit 14:2 zu be⸗ ſiegen, ſo fanden ſie bei der Nepräſentativmannſchaft von Mähren, die ſich erſt kürzlich von der ungariſchen Natio⸗ nalvertretung mit einem unentſchiedenen:8 trennte, be⸗ deutend härteren Widerſtand und mußten den Einheimi⸗ ſchen ſechs Punkte laſſen. Im großen ganzen ſtellten die Bayern aber auch hier ihre Klaſſe unter Beweis und ſieg⸗ ten einwandfrei mit 10:6 Punkten. 5 Im Fliegengewicht ſtanden ſich Hofſtette r⸗Bayern und Bedeeck⸗Mähren gegenüber. Sieger noch Punkten wurde Bedceck.— Celinka⸗Mähren hatte im Bantamgewicht gegen den in Hochform bexenden Bayern Ziglarſkt! nicht viel zu beſtellen, Celinka war nach der zweiten Runde am Ende ſeiner Kräfte und gab eingangs der Schluß⸗ runde auf.— Aehnlich lagen die Verhältniſſe im Feder⸗ gewicht, denn hier beherrſchte Schleinkoſer Bayern ſeinen Gegner Kiſona(Mähren) von der erſten Sekunde an. In der dritten Runde brach der Ringrichter das ungleiche Treſſen zugunſten des Bayern ab.— In der Leichtgewichtsklaſſe verlor Neubauer ⸗Mähren gegen den fortgeſetzt angreiſenden Held ⸗Bayern hoch nach Punk⸗ ten.— Unverſtändlich war der Punktſteg von Stöckl⸗ Mähren über Schmidt ⸗Bayern im Weltergewicht, denn Stöckl mußte alle drei Runden glatt abgeben. In der letzten Runde ſtand Stöckl ſogar unmittelbor vor dem k. o. — In prachtvoller Form war der Mittelgewichtler Böh m⸗ Bayern, der den oftmaligen Meiſter Skribanek⸗ Mähren nach dramatiſchem Kampfverlauf durch Punktwer⸗ tung beſiegte.— Im Halbſchwergewicht verlor Oſtrue⸗ nak(Mähren) nach ſchwerem Schlagwechſel gegen Schil⸗ ler(Bayern).— Einen großen Kampf lieſerten ſich die Schwergewichtler Kurt broce⸗Mähren. Nach zwei Runden war das Treffen un⸗ entſchieden. Nun legte der Mähre mächtig los und kam durch beſſere Arbeit zu einem knappen Punktſieg.— Mit einem Geſamtſieg von 10:6 Punkten nahmen die Bayern von den gaſtfreundlichen Veranſtaltern Abſchied. Die bayeriſche Mannſchaft reiſt gleich anſchließend am 14. Januar nach Schweden, deſſen Einladung ſie nun doch angenommen hat, weiter. Allerdings werden zuvor einige Boxer ausgewechſelt, da in Wien nicht die erſte Vertretung zur Stelle war. Sch. S0 Mittwoch, 14. Januar Nationaltheater:„Aus einem Totenhaus“, Oper von Lees Janacek, Miete C 18, Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater: Gaſtſpiel Irene von Palaſty in„Ilm und Jill“ Anfang 20 Uhr. Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung; 17 Uhr Vorführung. Volkshochſchule:„Der ſchöpferiſche Menſch“, Vortrag von Profeſſor Dr. Otto Selz im Muſenſaal des Roſengartens, Anſang 20,15 Uhr. Ufa⸗Palaſt— Pfalzban:„Sturm im Waſſerglas“, für den Bühnenvolksbund, Anfang 20 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Stürme über dem Mont⸗ blane“.— Untverſum:„Einbrecher“,— Schau ⸗ burg:„Stürme über dem Montblanc“.— Gloria⸗ Palaſt:„Afra“.— Scala⸗ Theater:„Das Ge⸗ heimnis von Zermatt“.— Roxy ⸗ Theater:„Walzer im Schlafcoups“.— Capitol:„Skandal um Evo“, — Palaſt⸗ Theater:„Penſion Schöller“, Sehenswürdigkeiten: Gebſſnet täglich von 10—183 Uhr und Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. — Muſcum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeug⸗ haus: Sonntag vormittags von 11 bis 16 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr, Dienstag 15—17 Uhr: Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Städliſche Kunſthalle: Geöffnet werktugs(mit Ausnahme Montags] von 10—13 und 14 16 Uhr. an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—16 Uhr durchgehend. Schloßmuſenm: 14-16 Uhr; Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Jaunar Ruein Rege! 9 10 12. 13 1 Nedlut Wege. 10 12 13 ö 4 Baſel.000 54,8. 0,270.2. Schuſterinſe 0 00 18400 900 820.1] Wanntem.183.549.56 Hehl 2 84.75 2 45 2,34.2 Jaaſtſelr.46.251.271. 0 Marau 4 88.6304 314 21 412] Plochingen.6 52,540.84 Mn ben.244 033,47 3 30 8 18 Helibronn.481 861.86 128 Raub 392 3 175.080.43 Röin.07.51 3 50322 2 89 Cheiredattenr. Kurt Hiſchen Berantwottiſch für Polink:. B. Meißner Feuilleton Dr. Stefan Koyſer Kommunalvpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Spoct u. Vermiſchtes Willy Müller Handelsteil Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchüftliche Mit⸗ ſeillungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Or. Haas. Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannbeim R 1. 4— Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur del Rückporto Haymann⸗Bayern und Am⸗ * . . 0 Mitwoch, 14. Januar 1031 Aus Baden Von der Theatergemeinde Weinheim E Weinheim, 13. Jan. Laut einem Abkommen der Theatergemeinde Weinheim mit Dr. Richard Hein ſollte morgen Mittwoch hier in der Feſthalle Lortzings Oper„Der Waffenſchmied“ durch die Opernſchule Mannheim aufgeführt werden. Nun hat in letzter Stunde der ſtädtiſche Theateraus⸗ ſchuß in Mannheim der Opernſchule unterſagt, auswärts aufzutreten. Dagegen hat Intendant Herbert Maiſch ſich in ſehr entgegenkommender Weiſe bereit erklärt, Lortzings Komiſche Oper„Die heimliche Ehe“ hier durch das Mannheimer National⸗ theater zur Aufführung zu bringen. Der Vorſtand der Theatergemeinde Weinheim hat dieſes Anerbie⸗ ten mit Dank angenommen, ſo daß dieſes erſte Mannheimer Gaſtſpiel binnen kurzem in der hieſigen Feſthalle„Pfälzer Hof“ ſtattfinden wird. Das für morgen vorgeſehene Gaſtſpiel der Opernſchule Mann⸗ heim iſt abgeſagt. Raub? * Karlsruhe, 13. Jan. Ein verheirateter 53 Jahre alter Kaufmann machte der Polizei die Anzeige, daß er vergangene Nacht auf dem Nachhauſeweg im Hausgang ſeiner Wohnung von zwei unbekannten jungen Leuten, mit denen er in verſchiedenen Wirt⸗ ſchaften gezecht habe, zu Boden geworfen und ſeines Geldbeutels mit etwa 10—15 Mark Inhalt beraubt worden ſei. Einweihung eines chriſtlichen Hoſpizes in Kehl Kehl, 13. Jan. Am Sonntag wurde im Beiſein der kirchlichen, ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden das von der evangeliſchen Gemeinde erworbene und zum chriſtlichen Hoſpiz umgeſtaltete Hotel Blume, eines der traditionsreichſten Gaſthäuſer von Alt⸗Kehl, eingeweiht und ſeiner neuen Zweck⸗ beſtimmung zugeführt. Die Weiherede hielt Dekan Stengel ⸗ Kehl. Ihm ſchloß ſich die Feſtrede des Kirchenpräſidenten D. Wurth⸗ Karlsruhe an. Die Grüße und Wünſche der Bezirksbehörde übermittelte Herr Landrat Schindele, die der Stadt Kehl Herr Bürgermeiſter Dr. TDuthmer. Für die Gemeinde der Chriſtuskirche ſprach deren Seelſorger Stadt⸗ pfarrer Dreutler. Das Hoſpiz enthält neben kleinen und größeren Verſammlungsſälen auch einen Reſtau⸗ rationsbetrieb und etwa 20 Fremdenzimmer. Die Verwaltung unterſteht einem Diakon. Erfroren aufgefunden Furtwangen, 13. Jan. In einem Weiher in der Nähe von Rohrbach wurde der 78 Jahre alte herum⸗ ziehende Bernhard Wechſler erfroren außfge⸗ funden. Man vermutet, daß der Greis in der Trun⸗ kenheit in den Weiher geraten und erfroren iſt. Des Hirtenknaben Traum Furtwangen, 13. Jan. Vorige Woche erſchien eines Morgens ein Hirtenknabe in der Schule und teilte ſeinem Lehrer mit, er habe beim Stöckle⸗ wald einen Mann und eine Frau mit Stichen im Hals aufgefunden. Der Hirtenknabe wußte den Fall ſo plaſtiſch darzuſtellen, daß der Lehrer die Gen⸗ darmerie benachrichtigte, die mit größerem Aufge⸗ bot den Stöcklewald durchforſchte, allerdings ergeb⸗ nislos, In einem zweiten Verhör geſtand dann der Junge endlich, daß er die ganze Geſchichte.. ge⸗ träumt habe. Schabenfeuer Mühlenbach, Amt Wolfach, 13. Jan. Auf dem Jungbauernhof im Hintergrund brannte die Scheune mit großen Vorräten vollſtändig nieder. Der Geſamtſchaden wird auf 5000 Mk. ge⸗ schätzt. Es wird Brandſtiftung von fremder Hand vermutet. Der Brandſtiſter von Seelfingen ermittelt Stockach, 13. Jan. Der Brand der hiſtoriſchen Neumühle bei Seelfingen hat ſeine Aufklärung gefunden. Es iſt gelungen, den Brandſtifter in der Perſon eines früberel, bei dem Beſitzer in Stellung geweſenen Dienſtknechtes zu ermitteln, der zu⸗ letzt im Hohenzollernſchen in Stellung war und am 3. Januar ohne triftigen Grund in betrunkenem Zuſtande den bei der Neumühle gelegenen Stall anſteckte. Nach der Tat kehrte der Täter wieder in die nahegelegene Wirtſchaft zurück, wo er bereits den ganzen Abend gezecht hatte. Er iſt geſtändig. * Sg. Nußloch, 13. Jan. Am Sonntag nachmittag wurde im Hauſe des Kohlenhändlers Adam Fell⸗ hauer in der Maſſengaſſe eingebrochen. Der offen⸗ bar mit den Oertlichkeiten und den Verhältniſſen ſehr vertraute Dieb drang zunächſt in die angebaute Scheune ein, wo er im Dachwerk einen Eingang in den Speicher vorfand. Von da aus gelangte er in die Schlafſtube und entwendete dort etwa 300 Mark, meiſt in Papiergeld. Die ſofort eingeſetzte Polizei und Gendarmerie konnte bis jetzt trotz Verwendung eines Polizeihundes noch keine Spur zur Entdeckung des Täters finden. 8 Karlsruhe, 13. Jan. Im Manſardenzimmer einer Hausangeſtellten brach abends plötzlich Feuer aus, da ein zu nahe am ſtark geheizten Ofen be⸗ findlicher Schließkorb mit Federdecken in Brand ge⸗ raten war. Es entſtand empfindlicher Gebäude⸗ und Fahrnisſchaden. Die Sorgen des Hanoͤwerks * Karlsruhe, 13. Januar. Die Handwerkskammer Karlsruhe begrüßt lebhaft die Durchführung der Reichs han dwerkswoche vom 15.—20. März ds. Js. Sie hält gerade im Hin⸗ blick auf die ſchwere wirtſchaftliche Lage des Berufs⸗ ſtandes eine derartige einheitliche Werbeaktion für gut und zweckmäßig. Bedenken beſtehen aber nach wie vor gegen das Gewerbeſteuerrahmen⸗ geſetz in der Notverordnung. Bedauert wird die Eile, mit der einzelne Gemeinden ihre Realſteuer⸗ ſätze noch vor Abſchluß des Jahres beträchtlich er⸗ höhen zu müſſen glaubten. Der Kammervorſtand beſchäftigte ſich auch mit der Neuregelung der Einheitswerte auf 1. Januar 1931, die angeſichts der Lage des Grund⸗ ſtücksmarktes und der Geſamtwirtſchaft niemals den Zweck haben dürfe, eine erhöhte Ausgangsbaſis für die weitere Beſteuerung zu ſchaffen. Tägliche Berichte Neuen Mannheimer Jeitung Die Kammer erachtet ſchließlich eine alsbaldige Unterſtützung der Wirtſchaft in unſerem Grenzlande durch die Reichs weſthilfe dringend geboten. Viele Handwerker ſind wegen Mangels an Mit⸗ teln einfach nicht mehr in der Lage, ihren Betrieb fortzuführen. Ein Ueberbrückungs kredit in mäßiger Form könnte manches Geſchäft wieder flott machen. Das Allermindeſte was Handwerk und Ge⸗ werbe verlangen müßten, ſei die Garantie gleich⸗ mäßiger Verteilung der Arbeitsbeſchaffungsbeihilfen auf die verſchiedenen Gewerbezweige und auf die verſchiedenen Reichsteile. * Eine 16jährige verübt Selbſtmord * Karlsruhe, 13. Jan. In ihrem Zimmer in der Oſtſtadt hat ſich ein 16jähriges Dienſtmädchen am Fenſterkreuz erhängt. Der Grund zu dieſem Verzweiflungsſchritt iſt noch unbekannt. Auflöjung pfälziſcher Vezirksümter? Statt Auſlöſungen Grenzberichtigungen pp. Speyer, 13. Jan. Die Frage der Auflaſſung bayeriſcher Bezirks⸗ ämter beſchäftigte die Regierung ſchon in den Jahren 1910/12. Eine endgültige Entſcheidung wurde damals nicht herbeigeführt. Es kam der Krieg mit ſeinen verheerenden Folgen und die Angelegenheit wurde ganz aus dem Auge verloren. In den Jahren 1923⸗ 24, als das Volk nach Sparſamkeit und Beamten⸗ abbau rief, hat man die Frage noch einmal auf⸗ gegriffen. Nach dem Wegzuge der Beſatzung tauchte die Frage gleich wieder auf und iſt ſeitdem nicht wieder verſtummt. Es war von der Auflaſſung dreier Bezirksämter die Rede, nämlich von Bad Dürk⸗ heim, Ludwigshafen und Speyer. Bad Dürkheim iſt mit 22 Gemeinden und 31000 Ein⸗ wohnern räumlich der kleinſte Bezirk, Speyer mit nur 9 Gemeinden und 22 500 Einwohnern nach Seelenzahl das kleinſte Amt, Ludwigshafen hat 16 Gemeinden mit 41674 Einwohnern. An hinter⸗ pfälziſche Bezirksämter hat man vorläufig noch nicht gedacht, weil die Frage der Rückgliederung der Saarpfalz noch nicht entſchieden iſt. Nun iſt durch die Preſſe die Nachricht gegangen, wonach die bayeriſche Regierung dem Bezirksamt Dürkheim erklärt hat, daß die Regierung beab⸗ ſichtige, das Bezirksamt Dürkheim ſchon zum 1 Februar aufzulöſen. In dieſer Mitteilung handelt es ſich um keinen Beſchluß, ſondern lediglich, wie die Regierung ſelber ſagt, um eine Antwort auf die vielen in jüngſter Zeit in dieſem Zuſammenhang eingelaufenen Fragen. Ehe ein endgültiger Beſchluß herbeigeführt wird, müſſen noch Bezirkstag und andere Kreiſe gehört werden. Das weſentlichſte an der ganzen Sache iſt, daß man in den jüngſten Wochen davon abgekommen iſt, das Bezirksamt Bad Dürkheim und andere Be⸗ zirksämter ganz ſpurlos vom Erdboden verſchwinden zu laſſen. Man hat ſich vielmehr gerade in den letz⸗ ten Tagen eingehend mit der Frage der Verſchiebung von Amtsgrenzen und Aus⸗ gleichung von Bezirksämtern befaßt. Bad Dürkheim, das erſt in den neunziger Jahren von Neuſtadt abgetrennt wurde, wird wieder dahin zurückfallen, ſoll aber, mit neuen Gren⸗ zen und vergrößert, als ſelbſtändige Außen⸗ ſtelle mit einem Regierungsrat weitergeführt werden. Eine Löſung, die der Stadt Dürkheim wirt⸗ ſchaftlich nicht den geringſten Schaden bringen wird. Es ſind nicht allein Sparmaßnahmen, die für die Regierung zur Auflaſſung von Aemtern maßgebend ſind. Wartegelder, vermehrte Reiſekoſten für den Bezirksamtsvorſtand, der doch nunmehr einen grö⸗ ßeren Bezirk zu bereiſen hätte, höhere Unkoſten und Zeitverſäumnis der Bevölkerung, die auf dem Be⸗ zirksamt Geſchäfte zu erledigen hat, die Erſtellung neuer Räume uſw. ſind alles Dinge, die gegen eine Auflaſſung ſprechen. Das wichtigſte und ausſchlag⸗ gebendſte iſt aber die ſeit Jahren fällige Grenzver⸗ ſchlebung, die dadurch herbeigeführt wird. Die Gren⸗ zen der Bezirksämter haben ſich, in der Pfalz aus den einzelnen Oberämtern entſtanden, traditionell gebil⸗ det. Sie entſprechen heute wohl der hiſtoriſchen Ent⸗ wicklung des Landes, keinesfalls aber modernen Strömungen. Deshalb ſollen Grenzverſchiebungen, die Wirt⸗ ſchafts⸗ und Verkehrsverhältniſſen entſprechen, ein⸗ treten. Die einzelnen Bezirke ſollen alſo, ob heute oder morgen, miteinander gaisgeglichen werden. Da⸗ bei iſt es aber nicht ausgeſchloſſen, daß zu Dürkheim Teile des Bezirkes Frankenthal, der ſehr groß iſt, gelegt werden. Grenzberichtigungen, wie ſie der Regierung vor⸗ ſchweben, ſind in der Pfalz allezeit erwünſcht und werden den einzelnen Bezirksamtsſitzen nur wirt⸗ ſchaftliche Vorteile bringen. Bezirksamtsauflaf⸗ fungen, wie ſie beabſichtigt waren, würden eine Be⸗ unruhigung weiter Bevölkerungskreiſe nach ſich ziehen, wie ſie die zur Zeit wirtſchaftlich ſchwer rin⸗ gende Pfalz nicht ertragen könnte. * Doch Auflöſung „ Bad Dürkheim, 14. Jan. Der Auflöſungsbeſchluß des Bezirksamtes Dürk⸗ heim ſcheint, wie ſchon im geſtrigen Mittagsblatt ge⸗ meldet, ſich entgegen anderslautenden Meinungen zu beſtätigen. In allen Bevölkerungskreiſen des ge⸗ ſamten Bezirks hat dieſer Beſchluß der bayeriſchen Staatsregierung Aufſehen erregt. Mit aller Beſtimmtheit wird ſich der Bezirkstag gegen eine Auflöſung ausſprechen. Eine von ihm gebildete Kommiſſion, beſtehend aus den Herren Bürgermeiſter Dr. Dahlem für die Stadt Bad Dürkheim, Landesökonomierat Phil. Zu m ſtein für den Bezirkstag, Oekonomierat Beck, Friedelsheim, für den Bezirkstag und Weinbauverein, Bürger⸗ meiſter Müller, Wachenheim, für den Bezirks⸗ obſtbauverein und Rechtsanwalt Barth für den Bad⸗ und Salinenverein Bad Dürkheim, wird be⸗ reits ſchon am Donnerstag nach München reiſen und mit der Regierung verhandeln. Die Kommiſſion war bereits in dieſer Frage ſchon bei der Kreis⸗ regierung in Speyer vorſtelltg geworden. Auch wird, wie wir erfahren, zu der Auflöſung des Bezirks⸗ amtes, die für den aus überwiegend weinbau⸗ treibender Bevölkerung beſtehenden Bezirk von gro⸗ ßer wichtiger wirtſchaftlicher Bedeutung iſt, der Stadtrat Bad Dürkheim Stellung nehmen. Eine Ruine wird verſteigert N»Aus dem Albtal, 18. Jan. Welcher von den Beſuchern des Albtals kennt die Kloſterruine von Frauenalb nicht?— Wenn man von Karlsruhe mit der Albtalbahn nach Frauenalb fährt, grüßen ſchon von weitem die bei⸗ den roten Sandſteintürme der Ruine des ehemaligen Benediktiner Nonnenkloſters, das in der erſten Hälfte des 12. Jahrhunderts errichtet wurde. Die herrliche Lage Frauenalbs, inmitten prächtiger Tannenwälder und die Nähe von Herrenalb— der Perle des nördlichen Schwarzwaldes— machen die⸗ ſes idylliſche Fleckchen zu einem Luftkurort, der ſich ſteigender Beliebtheit erfreut. Die Ruine lockt jähr⸗ lich viele Fremde an und trägt ſo zur Hebung des Fremdenverkehrs, auf den das Albtal angewieſen iſt, bei. Leider befindet ſich dieſe Ruine im Privat⸗ beſitz und die Beſitzerin, der die Mittel zu einer dringend notwendigen Reſtaurierung fehlen, kann nur zuſehen, wie die Ruine mehr und mehr zer ⸗ fällt. Schon vor Jahren hat ſie ſich mit Rückſicht auf die drohende Einſturzgefahr ge⸗ nötigt geſehen, den Zugang für die Allgemeinheit zu ſperren. Jetzt iſt die Beſitzerin in Zahlungsſchwie⸗ rigkeiten geraten und die Gläubiger werden die Ruine in einigen Tagen verſteigern laſſen. Welches wird ihr Schickſal ſein? Ein privater Unternehmer wird für den ideellen Wert dieſes Baudenkmales wenig Sinn und noch viel weniger Geld aufbringen. Nicht lange wird es dauern und an Stelle der Ruine wird ſich ein moderner Hotel⸗ bau erheben. Denn es iſt unwahrſcheinlich, daß irgend jemand einzig ſeinen lieben Mitmenſchen zu⸗ lieb das Geld aufwenden wird, das zur Reſtaurie⸗ rung nötig iſt. Mit dem Abbruch der Ruine aber würde das Albtal und vor allem Frauenalb eine ſchwere Einbuße erleiden. Wenn man in Betracht zieht, daß es in jeder älteren Gemeinde eine Anzahl Bauten gibt, die unter Denkmalſchutz ſtehen, muß es einem eigentlich wundern, daß man in keiner Weiſe für die Erhal⸗ tung einer ſo ſchönen Ruine ſorgt, wie ſie die Klo⸗ ſterruine Frauenalb darſtellt, die geradezu ntit dem Landſchaftsbild verwachſen iſt. Derartige Baudenk⸗ mäler gehören nicht in die Hände von privaten Be⸗ ſitzern. Der Staat müßte beſtrebt ſein, ſie in ſei⸗ nen Beſitz zu bekommen, damit ihre Erhaltung ge⸗ währleiſtet iſt. Die Verſteigerung der Ruine von Frauenalb ſtellt unzweifelhaft eine günſtige Ge⸗ legenheit für eine Erwerbung durch den Staat dar. 142. Jahrgang/ Nummer 21 Aus der Falz Nothilfe der nationalen Verbände * Ludwigshafen, 13. Jan. Die Arbeitsgemein⸗ ſchaft nationaler Verbände, die geſtern hier tagte, teilt uns mit: Angeſichts der ins Unermeßliche ge⸗ ſtiegenen Not haben ſich die Kampfſtaffeln S. S. und A. S. in Verbindung mit dem Stahlhelm, Bund der Frontſoldaten, entſchloſſen, den erwerbsloſen Kame⸗ raden und ihren Angehörigen durch tägliche warme Speiſungen zu helfen. Die Vorbereitungen zu dieſem Hilfswerk ſind im Gange. Mißglückter Einbruch 4 Landau, 13. Jan. In das in der Frtiedrich⸗ Ebert⸗Straße gelegene Lagerhaus des Landauer Genoſſenſchaftsverbandes wurde in der vergangenen Nacht ein Einbruch verübt und verſucht, den Kaſſenſchrank zu ſprengen. Ueber einen Eiſenbahn⸗ waggon ſtiegen die Täter zum zweiten Stock empor. Durch Einſchlagen der Fenſterſcheiben gelangten ſie ins Innere des Büros. Dabei wurden ſte von Straßenpaſſanten beobachtet und geſtört, ſodaß ſte von ihrem Vorhaben ablaſſen und— ohne etwas er⸗ reicht zu haben— flüchtig gehen mußten. Der Wein im Straßengraben pp. Maikammer, 12. Jan. Auf der Landſtraße zwiſchen Maikammer und Edenkoben erlitt am Samstag ein Stuttgarter Lieferwagen, der mit Wein beladen war, einen Achſen bruch. Das Auto fiel dadurch in den Straßengraben und ſtürzte um. Die Fäſſer fielen zur Erde und platz⸗ ten züm Teil, ſo daß etwa 4500 Liter Wein in den Straßengraben lief. Der Lieferwagen wurde faſt vollkommen zerſtört. h. Landau, 13. Jan. Bei einer amtlichen Per. fung der Bahnagentur Barbelroth wurde ein Fehlbetrag von 2630 Mark feſtgeſtellt. Der ſchuldige Agent Feltz hat ſich der Staatsanwalt⸗ ſchaft Landau ſelbſt geſtellt und wurde in Haft ge⸗ nommen. 4 Kalſerslautern, 13. Jan. Aus Newyork wird gemeldet, daß der amerikantiſche Finanzmann und Philantrop Nathan Straus, der Beſitzer eines 5 größten Warenhauskonzerne, ge ſtorben iſt. Die Pfälzer wird es intereſſieren zu erfahren, daß Straus aus dem nahen Otterberg ſtammt. Mit ſeinen Geſchwiſtern war er ſchon in frühen Jahren nach Amerika ausgewandert. Straus war zeitlebens ein warmherziger Freund Deutſchlands geweſen. NMleine Mitieiſungen Bezirks⸗Geflügelſchan mp. Lampertheim, 18. Jan. Der Bezirk„Ried“ des Starkenburger Geflügelzüchterverbandes hälk vom 23.—25. Januar in Lampertheim ſeine 5. Be⸗ zirksgeflügelſchau ab, an der ſich zahlreiche Bezirksvereine und einſchlägige Organiſationen be⸗ teiligen. Einbruch in ein Uhrengeſchäft * Mainz, 13. Jan. Als am Freitag der Beſtitzer des Uhrenwarengeſchäfts Karl Heinrich in Mainz⸗ Koſtheim ſein Geſchäftslokal betrat, bemerkte er, daß die von ihm am Abend vorher nach Verlaſſen des Geſchäfts verſchloſſene Ladentür offen ſtand. Beim Betreten des Geſchäftsraumes fand er, daß die Schau⸗ fenſterauslagen und die einzelnen Regale von Ei n⸗ brechern vollſtändig durchwühlt und aus⸗ geräumt waren. Außerdem war die Kaſſe erbro⸗ chen, in der ſich jedoch kein Bargeld befunden hatte. Nach ſeinen Feſtſtellungen ſind Herren⸗ und Damen⸗ uhren im Geſamtwert von über 2000 l geſtohlen worden. Der Beſtohlene iſt nicht verſichert. Opfer eines bodenloſen Leichtſinng 5 Saarbrücken, 13. Jan. Durch bodenloſen Leicht⸗ ſinn ereignete ſich in der Nacht zum Sonntag gegen 3 Uhr auf der Forbacher Landſtraße ein ſchweres Motorradunglück. Vier junge Leute woll⸗ ten auf einem Motorrad, das nicht einmal einen Soziusſitz hatte, gemeinſam von einer Wirtſchaft die Heimfahrt antreten. In raſender Fahrt geriet das Fahrzeug in einer Kurve ins Schleudern und prallte gegen einen Straßenbaum. Einer der Fahrer war ſofort tot, ein zweiter wurde ſchwer, die beiden anderen leichter verletzt. * Viernheim, 18. Jan. Rektor Mayr, ein um den deutſchen Männergeſang hochverdienter Mann, iſt von ſeinem Poſten als Gauchormeiſter zurück⸗ getreten. Zu ſeinem Nachfolger im Gau Weſchnitz des heſſiſchen Sängerbundes wurde in einer hier im „Freiſchütz“ abgehaltenen Dirigentenverſammlung der Chormeiſter Georg Hook gewählt, der in ſei⸗ nem Hauptberuf in Weinheim als Schriftſetzer tätig iſt. „ Hirſchhorn, 13. Januar. Bahnwart Johann Friedrich und deſſen Ehefrau Marie Katharina geborene Lang feierten am Sonntag das Feſt ihrer Silberhochzeit. Saarbrücken, 13. Jan. In der Nacht zum Mon⸗ tag haben Einbrecher in dem Goldwarengeſchäft Brems in der Friedrich⸗Ebert⸗Straße Waren im Werte von 50 000/ erbeutet. n N e ns e n e r t e S A e d e 23 uar 1931 * Welterer Auſtragsrückgang bei den Vereinigten Stahlwerken Starker Rückgang der Produktion, des Umſatzes, der Belegſchaft Der Quartalsbericht der Vereinigten Stahlwerke .⸗G. für Oktober bis Dezember läßt erkennen, daß die Produkttonsziffer n gegenüber Juli bis Septem⸗ der um etwa 10 v. H. und gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres um etwa 5 v. H. bei Kohle und Koks und um etwa 40 v. H. bei Eiſen und Stahl geſunken ſind. Die Zahl der Arbeiter verminderte ſich zwar vor Jahresſchluß nicht in dem gleichen Tempo gegenüber dem Schlußquartal des Borfahres, es iſt aber auch hier ein etwa proz. Abbau eingetreten. Noch ſtärker als die Produktion iſt der Umfatz gefallen, nämlich von 356 29 i. V. auf 231,39 Mill. /, das heißt um etwa 38 v. H. Gegenüber dem Vorquartal des Jahres 1980 beträgt der Rückgang etwa 50 v. H. Der Geſamtrückgang des Abſatzes innerhalb der beiden Schlußquartale 1930 ſtellt ſich auf etwa 15 v. H. des Wertes. Innerhalb des Umſatzes iſt der Anteil der Inlandsabnehmer bedeutend ſtärker ge⸗ funken als der Export. Die Produktionsziffern ſtellten ſich für Kohle Oktober bis Dezember 1930 auf 5 230 500 Tonnen, Jannar⸗ September 1930 auf 5 765 610 Tonnen, Oktober⸗Dezember 1929 auf 7 350 730 Tonnen. Die Produkttonsziffern für Koks ſtellten ſich Oktober⸗ Dezember 1930 auf 1 780 567 Tonnen, Juli⸗September 1930 auf 2 088 900 Tonnen, Oktober⸗Dezember 1929 auf 2657 190 Tonnen. Die Probuktionsziſſern für Roheiſen ſtellten ſich Oktober⸗Dezember 1930 auf 947 788 Tonnen, Juli⸗Septem⸗ ber 1930 auf 1020 762 Tonnen, Oktober⸗Dezember 1029 auf 1657 442 Tonnen. Die Produktionsziffern für Rohſtahl ſkellten ſich Oktober⸗Dezember 1930 auf 1 005 583 Tonnen, Fult⸗September 1930 auf 1 083 101 Tonnen, Oktober⸗De⸗ zember 1929 auf 1 705 006 Tonnen. Daß Anſätze einer Beſſerung noch keineswegs vorliegen, zeigen die ſpezifizterten Auftragsbeſtände der Hüttenwerke und Verfeinerungsbetriebe an Eiſen⸗ und Stahlerzeug⸗ Biſſen, die zum Jahresſchluß 59,4 v. H. des entſprechenden Auftragsbeſtandes im Monatsdurchſchnitt des Geſchäfts⸗ jahres 1929/0 ausmachten. Eiſen- und Hüttenwerke AG. Bochum Wieder Verluſtabſchluß zu erwarten Das Unternehmen, von deſſen insgeſamt 15 Mill. Hetragenden Aktienkapital ſich etwa 80 v. H. im Beſitz der Bergbau AG. Lothringen Hannover befinden, wird nach Informationen des DD. auch das Geſchäfts⸗ fahr 1980 wieder mit Verluſt abſchließen. In welcher Weiſe ſich der aus dem Vorjahre übernommene Verluſt⸗ ſaldo von 1 879 318& verändern wird, läßt ſich beim heu⸗ igen Stand der Bilanzarbeiten noch nicht überblicken. Die Abſatzſtockung hat im Berichtsjahr zu entſprechenden Hetriebseinſchränkungen, insbeſondere im Blechwalzwerk geführt. Auf das Feinblechgeſchäft habe ſich die Grün⸗ ung des Feinblechverbandes urch nicht voll auswirken können, da noch Monate hindurch Vorverbandsgeſchäfte liefen. Auch das Cöelſtahlgeſchäft habe keine erfreuliche Entwicklung genommen. Die freien Aktionäre erhalten im übrigen wieder die garantlerten 7 v. H. Dividende. Allgemeine Reviſtons⸗ und Verwaltungs Acc., Frauk⸗ furt a. M. Die fetzt 25 Jahre beſtehende Geſellſchaft be⸗ richtet über volle Beſchäftigung und Vergrößerung des Ge⸗ ſchäftsumſangs. Aus Gebühren, Zinſen und dem Ertrag von Wertpapieren gingen 197 977(178 768)/ ein; der Ueberſchuß beträgt 14893(10 056). Verteilt werden wieder Ha. Dividende an 90 000“ eingezahltes Abk.(Vom Ge⸗ famt A⸗K. von 240 000/ ſind 40 000/ voll und 200 000%/ mit 25 v. H. eingezahlt.) Die GV. wählte Herrn Alexander Hau(Georg Hauck u. Sohn, Frankfurt a..) dem AR. zu. * Rückgäugiger Reingewinn bei der Bauk von Finn⸗ land. Die finniſche Staatsbonk(Finnlandsbank] weiſt einen Reingewinn von 190,5 Mill. Finnmark auf gegen 150,7 Mill. Finnmark im Vorfahre. Trierer Eiſengießerei und Maſchinenfabrik vorm. Anguſt Fenerſtein Ach., Trier. Das Geſchäftsfahr ſchließt mit einem Reingewinn von 28 990(i. V. 5 v. H. Dipf⸗ dende aus 42 642) l, der vorgetragen wird. In der Bi⸗ Janz erſcheinen bei 600 000 4 Aktienkapital Gläubiger mik 0,193 Mill. 4 gegenüber Außenſtänden von 90.381(0,403) Mill.% und Vorräten von 9,203(0,108) Mill.. Die V. genehmiete den Abſchluß gecen den Proteſt eines Aktionärs, der den Ausfall der Dividende für ungerecht⸗ fertigt erachtete. Vereinigte Weſtdeutſche Waggonfabriken., Köln. In der o.., in der das AK. von 12.65 Mill./ voll⸗ zählig vertreten war, wurde der Abſchluß für 1929⸗80 mit wieder 7 v. H. Dividende genehmigt. An Stelle des verſtorbenen Baurats Köttgen wurde Ritterautsbeſitzer FCornel Berk⸗Neuhemmerich neu in den Auſſichtsrat ge⸗ Wählt. Ueber den Geſchäftsgang wurden Mitteilungen nicht gemacht, die Beſchäftigundslage des Unternehmens Habe ſich nicht weſentlich geändert. Neue Anleihe der Mines de Frankenholz Die franzüſiſche, in Poris ſeßhafte Ac. Mines de Fran⸗ Lenholz, welche die vom franzöſiſchen Saarbergſiskus ge⸗ Pachteten faorpfälziſchen Kohlen felder bei Frankenholz(1493 Hektar) ausbeutet, begibt ſoeben eine neue, auf 5 Jahre loantende Anleihe im Betrage von 2 Millionen Frs. durch Ausgabe von 4000 mit 5% v. H. verzinslichen Bons, die vorzeitig ab 15. Januar zurückgezahlt werden lönnen. Die Geſellſchaft hat bereits in 2 Malen 290 Millionen Frs. mit 6 v. H. verzinsliche Zehnfahresbons emittiert, wovon noch ein Betrag von 780 000 Frs. ſich im Umlauf befindet. Dos derzeitige Stammkapital der am 7. Juni 1920 begründeten Geſell⸗ schaft beträgt, 9 Mill. Frs. und zerfällt in 30 000 Aktien im Nennwert von 250 Frs., wovon 30000 Stück Stamm⸗ uklien und 6000 auf den Namen lautende Vorzussaltien, welch letztere nur an Perſonen franzöſtſcher Staatsongehö⸗ tigkeit mit Zuſtimmung des Verwaltungsrats veräußert werden können. Dos Geſchäftsjahr 1929 ſchloß mit einem Reingewinn von 1778 000 Frs.(gegen 1 214.630 Frs. i..), woraus eine Dividende von 8(gegen 10 i..) v. H. 8 In der Bilanz per 31. Dezember Frs. Verbind⸗ Depreſſion, nicht Kriſe in der Schweiz Dr. F. Niemand wird angeſichts der Heftigkeit, mit ber die Weltwirtſchaftskriſe gerade in den drei wichtigſten In⸗ duſtrieländern der Welt— den Vereinigten Staaten, Deutſchland und Großbritannien— in Erſcheinung tritt, erwarten dürfen, in der Schweiz ein von den Folgen des konjunkturellen Niederganges unberührtes Wirtſchaftspara⸗ dies zu finden. Zu zahlreich und zu intenſiv ſind, ſelbſt vom Touriſtenverkehr ganz abgeſehen, die Fäden des inter⸗ nationalen Güteraustauſches und des Kapitalverkehrs, die die Alpenrepublik mit dem Auslande verbinden, als daß eine derartige Iſolierung der ſchweizeriſchen Konjunktur denkbar und möglich wäre. Dagegen muß feſtgeſtellt wer⸗ den, daß der Konfunkturrückgang bis her glück⸗ licherweiſe keinen akuten Charakter aufweiſt, ſodaß ſich die Wirtſchaftslage der Schweiz in dieſer Be⸗ ziehung am eheſten mit derjenigen Frankreichs oder Schwedens vergleichen läßt. Für die ſchweizeriſche Volkswirtſchaft bedeutete— in Uebereinſtimmung mit den US A.— das Jahr 1929 das Ueberſchreiten des Höhepunktes und den Eintritt in den ab⸗ ſteigenden Verlauf der Konjunkturbewegung, und im Jahre 1930 hat ſich dieſer Rückzug fortgeſetzt und beſchleunigt, ohne indes, wie geſagt, ſene bedrohlichen Formen anzu⸗ nehmen, wie dies in den meiſten andern Ländern der Fall iſt. Dies zeigt ſich vielleicht am deutlichſten in der Ar⸗ beiltsloſenziffer, welche Ende November mit 18 850 Stellenſuchenden zwar gerade doppelt ſo hoch was als im Durchſchnitt der Vergleichstage der drei Vorfahre, dabei aber trotzdem ſich auffallendenkedrig ſtellt nicht nur verglichen mit der Lage des Weltarbeitsmarktes, ſondern auch mit den um ein Mehrfaches höheren ſchweizeriſchen Zahlen der erſten Nachkriegskriſe 1921/22. Der Außen⸗ handel, für den erſt die Ergebniſſe der Monate Januar⸗ November vorliegen, zeigt, im Vergleich zum Vorfahre, in der Einfuhr einen geringen Rückgang(2448,8 gegen 2515,5 Milltonen Frs.) in der Ausfuhr dagegen die ſehr ſchmerzhafte Einbuße von rund 300 Mill. Frs.(1627,86 gegen im Vorjahre 1926 27 Mill. Frs.) Das Paſſivum der Handelsbilanz wird danach die Vorjahrs⸗ zahlen ganz erheblich überſchreiten und an das bisherige Maximum von 966 Millionen Frs. im Fahre 1920 ſehr nahe herankommen. In der Einfuhr behauvtet Deutſchland nach wie vor weitaus den erſten Rang; die ſchweizeriſche Einfuhr ans Deutſchlayd beziffert ſich für die erſten elf Monate des Fahres auf 654.1 Mill. Frs. gegen 634,9 Mill. in der entſyrechenden Vorfahrs⸗ periode, was mit anderen Worten beſagt. daß die Schweiz im abgelaufenen Jahre mehr als ein Viertel ihres aus⸗ ländiſchen Warenbedarfs aus Deutſchland bes⸗ogen hot. A usch in der ſchweizeriſchen Ausfuhr ſteht Deutſchland wiederum an der Spitze, mern auch nicht im gleichen Umfange wie des bem Import der Fall iſt. Die Verſchiebungen im Fraort nen den kauf hauytſächlichſten Abſatzgebieten der Schweiz, auf die nach der letzten Kaßresſtattſtik rund drei der geraten ſchweizeriſchen Ausfuhr entfielen, gibt die folgende Tabelle wieder: Kaituftel Schweiz. Export Jauuar November nach 1929 9³ Deutſchland 32 263,7 Mill. Großbritannien 247,0 Mi Frankreich 167,8 0 SA. 183,0 Italien 109,5 M. H. Fs. Die Einbuße des ſchweizeriſchen Exportes nach Deutſch⸗ land iſt, wie man ſieht, ſehr erheblich, noch we ſenelich ſtärker aber vermochte ſich prozentuell der Rückf ang der Ausfuhr nach den Vereinigten Staalen, wu der Abſatz gleichzeitig durch die Kriſe und die neuen 3. le beeinträch⸗ tigt wurde, und nach Italien, wo zu der Weltkriſe die interne Deflationskriſe hinzukommt., auszuwirken. Von den großen Exporinduſtrien haben die Uhrenindu⸗ ſtrie und die Seideninduſtrie am meiſten der Verſchlech⸗ terung der Abſatzverhältniſſe ihren Tribut zollen mütſſen; im übrigen find, von vereinzelten Ausnahmen abgeſehen, Einbußen auf der ganzen Linie zu verzeichnen, namentlich auch in den ſchon ſeit einer langen Reihe von Jahren not⸗ leidenden Induſtriezweigen wie der St. Galler Stickerei⸗ induſtrie und der Baſfler Bandfabrikation. Daß ent⸗ entſprechend der induſtriellen Lage die Börſenkurſe für Induſtriewerte ſich trotz der herrſchenden Kap talfülle ſcharf nach abwärts neigten, iſt ſelbſtverſtändlich; der In⸗ duſtrieaktlenindex der ſchweizeriſchen Börſen bewegt ſich heute auf dem gleichen Niveau, auf dem er Ende 1128 ſtand. Draſtiſch kommen die geſchilderten Verhältniſfe auch in der minimalen Beanſpruchung der Noten⸗ bank ſowie in dem enormen Rückgang der Aktien⸗ emiſfion zum Ausdruck. Letztere nahmen, ſoweit ſie öffentlich zur Zeichnung gelangten, während des ganzen Jahres den Markt nur für etwa 25 Mill onen Frs. in Anſpruch, während ſie im Vorfahre nicht weniger als elne halbe Milliarde Frs. erforderten; allerdings muß bei dem Vergleich berückſichtigt werden, daß die Vorfahrszahl durch oͤte Kapltalerhöhung der J. G. Chemie Baſel ungewöhnlich hoch war. Und was das Wechſelpertefeuille der Schwei⸗ zeriſchen Nationalbank anlanet. ſo ſtellte ſich dieſes am Jahresultimo auf nur 94,7 Mill. Frs. gegen 149,4 Mill. vbr etnem und 217,8 Millionen Frs. vor zwei Jahren. Alle die genannten Faktoren beſtät' gen den Eindruck jener weitgehenden Depreſſion, die das ſchweizeriſche Wirtſchafts⸗ leben unzweifelhaft durchmacht. Daß dieſe bisber in eine akute Kriſe nicht ausgeartet iſt, dür te vor allem mit der lebhaften Fortdauer der Bautätigkeit und ſtberhaupt mit der außerordentlichen Wiserſtands⸗ fählgkeit des Inlandmarktes zuſammenkänden. Die Konkursziffer iſt nicht höher als im Vorjehre und von Zuſammenbrüchen von arößerer Tragweite iſt das Land gänzlich verſchont geblieben. Die Abwärtsbewegung der ſchweizerlſchen Konfunktur hat ihren Tlefſtand noch nicht erreicht. Die Er⸗ ſchwerung des Auslandsaßſabes wird ſich wohl noch zu⸗ nächſt in ſtärkerem Maße fühlbar machen als bisher, und auch der Fremdenverkehr, der in ſehr weſentlichem Umfange die ſchweizeriſche Volkswirtſchaft alimentiert, wird dieſen Winter vorausſichtlich kein»ünſtiges Ergebnis zeitigen, nachdem bereits die Sommerſaiſon ſtark zu win⸗ ſchen übrig gelaſſen hat. Die Gefahr, daß auch de In⸗ lands!'onjunktur, die ſich bisher als ſehr widerſtendszählg erwieſen hat, ins Wanken kommt, iſt nicht von der Hand zu weiſen, und es dürfte deshalb verſtärdlich ſein. wenn maßgebende Kreiſe der Entwicklung der nächſten Zukunft nicht ohne Beſorgnis entgegenſehen. Betriebseinſtellung einer Brilettfabrik der„Eintracht“, Braunkohleuwerke und Brikettfabriten, Welzow. Wegen Abſatzſchwierigkeiten in Hausbrand⸗ und Induſtriebrikett hat ſich die„Eintracht“ veronlaßt geſehen, die Britlett⸗ fabrik Elora IV gänzlich ſtillzulegen. Vorausſichtlich ſoll der Betrieb bis zum Herbſt ruhen. Klein, Schanzen K Becker Frankemhal Die JG. mit den Garvens⸗Werken Nach dem Geſchäftsbericht für 1929⸗30(30..) iſt der Abſatz der Geſellſchaft zurückgegangen, ſo daß ſtarke Betriebseinſchränkungen notwendig wurden. Durch die hohen Abgaben und Laſten ete. würden die Selbſtkoſten auf einer Höhe gehalten, die eine Anpaſſung der Verkaufs- preiſe an die veränderten Verhältniſſe guf dem Weltmarbte faſt unmöglich mache. Die OGeſellſchaft habe mit Höchſt⸗ druckpumpen für Kraftzentralen auch im internationalen Wettbewerb große Erfolge zu verzeichnen. Der Fabrita⸗ tionsüberſchuß abzüglich Koſten zeigt mit 386 000 geen 481000„ i. V. einen Rückgang um 95 000 /. An Ab⸗ ſchreibungen werden nur 174 000 gegen 26 000„ ve wer det wonach ſich bei 21 000„ größ. Vortrag(54 000) gegen 32 000) der Reingewinn mit 266 000 4 etwa auf Vorjahr höhe (267 000) ſtellt. Wie ſchon gemeldet, beträgt die Divi⸗ dende wieder 7 v. H. Aus der Bilauz in Mill.: A. 2,59(2,59); Re⸗ ſerve 0,27(0,27); Erneuer ⸗F. 0,30(0,25); Obligationen 0,13 (0,14); Kreditoren 2,65(2,58); Steuerſchulden 0,08(0,05); Debitoren 2,60(2,42); Vorräte 1,85(1,88): Wertpapiere,., Wechſel 0,35(0,31); Imm. und Mob. 1,70(1,76); Bilanz⸗ ſumme 6,30(6,87). Die Bilanzziffern zeigen keine weſent⸗ lichen Veränderungen. Ueber das neue Geſchäftsfahr macht der Bericht keine Mftteilungen, auch nicht über in ihm erſolgte Trans⸗ aktion mit den Garvens⸗ Werken AG. für Pum⸗ pen⸗ und Maſchinenfabrikation W. Garvens in Hannover⸗Wülfel. Nach der F 3. hat Klein. Schanzlin u. Becker im Nov. v. J. mit der Privatlſirma Garveus⸗ Werke in Wien eine Intereſſengemeinſchaft abgeſchloſſen zwecks gemeinſchaſtlicher Bearbeitung des Un⸗ terwaſſerpumpengeſchäfts. Auf dieſem Wege iſt die Fran⸗ kenthaler Geſellſchaft zuſammen mit der Wiener Firma zum Erwerb von etwa 900 000„ Aktien des insgeſamt 1 Mill.„ betragenden AK. der Hannover⸗Wülfeler Geſell⸗ ſchaft nekommen. Die für dle Intereſſengemeinſchaft und den Aktienerwerb von Frankenthal aufgewandten ver⸗ hältnismäßig geringen Beträge wurde aus laufenden Mit⸗ teln gedeckt. Vogtländiſche Maſchinenfabrik., Plauen i. V.— Verluſtabſchluß. Die Geſellſchaft weiſt für das Geſchäfts⸗ jahr 1929⸗90 einen Verluſt von 201 567(i. V. 699 878 Reingewinn, darkus 8 v. H. Stammdividende) aus, der vorget n werden ſoll. Dos erſte Geſchäftsfahr wor ver⸗ hältnismäßig gut, doch trat ſpäter eine Abſatzktriſe ein, und die Geſellſchaft mußte zu ſcharfen Abbaumaßnahmen greifen. * Ford mit 42 v. H. an der Automobilproduktion der Welt beteiligt. Die Produktion der Ford Motor Co. an Perſonen⸗ und Laſtkraftwagen in allen ihren Werken be⸗ trug im Jahre 1990: 1,5 Mill. Wagen gegen 1,95 Mill. in 1929. Der Anteil von Ford an der Geſoamtprodultion an Kraftwagen ſtieg in 1930 auf 42 v. H. gegen 35 v. H. im Jahre 1929. Die amtlichen Preiskennzahlen für die Landwirtſchaft Die Kennzahl des Statiſtiſchen Reichsamtes für die ge⸗ Preislage in der Landwirtſchaft zeigte bereits in den ren 1927 bis 1929 einen langſamen, von den jahres⸗ ben Schwankungen nur wenig beeinflußten Rück⸗ Dieſer Preisrückgang hat ſich im Jahre 1930 weiter fetzt, nachdem namentlich um die Jahreswende 5 ein etwas ſchnelleres Abfallen der Pre.ſe ein⸗ getreten war. Es bleibt zu beachten, daß die durchſch m itt⸗ Iſche Preislage in der Landwirtſchalt am Ende des Lahres ungefähr die gleiche war wie im Frühfahr 1939. 5 An dieſer Entwicklung der Geſamtkennzahl ſind die einzelnen Gruppen in verſchiedener Weiſe beteiligt. end die Gruppe„Pflanzliche Nahrungsmittel“ ufd upye„Vieherzeugniſſe“ mit den üblichen jahreszeit⸗ neen im gänzen der Richtung der Geſamt⸗ haben die Gruppen„Vieh“ und„Futter⸗ rundſätzlich abwe chende Entwicklung. iſe waren in den Jahren 1927 bis 1928 legen, während die Geſamtzahl und auch ir Futtermittel einen Rückgang aufwieſen. 9 au folgen dann die Viehpreſſe faſt cenau Rückgang, der du die Geſamtzahl ge⸗ t d: die Futtermittel dasesen ſenken ihren d ſehr viel ſchneller und liegen geben wärtte ganz d unler dem Durchſchuitt der übrigen 8 P. hee 1 aruppen. .— eee— 1* 15 8 der kancwirtschaftsinclex ö 001 ces Statst. Reichsemtes 8. ee ee 160 9 N N 8 nue ahrungamitte 28 f n 205 2 A N 0- 2 4 4 e 11 8 N 2 8 ö 3 1 5 N 740 7 N f J 2 N 1 2 100 F 5 N Vieh ö 5 E ö utterwilttel r—— 80 a i L WI LDL Einfuhr elektriſcher Kraft aus ber Schweiz nach Deutſchland. Der Schweizeriſchen Kraftüber⸗ tragungs⸗ AG. in Bern iſt die vorübergehende Bewil⸗ ligung erteilt worden, Ueberſchußenergie an die Badiſche Landeselektriitätsverſor gung Ach.(Ba⸗ denwerk), Korlsruhe, auszuführen. Die Ausfuhr erfolgt in der Zeit vom Samstagmittag 12 Uhr über Sonntag bis Montag früh 6 Uhr. Die geſamte Ausfuhr an das Baden⸗ werk darf gemäß der beſtehenden vorübergehenden Be⸗ willigung 10000 kw. nicht überſchreiten. Die Bewilligung gilt bis zum 31. März 1931, iſt aber jederzeit zurückziehbar. Der engliſche Außenhandel im Dezember und 1930 Die engliſche Einfuhr betrug im Dezember 1980 89 629 668 Eſtg., was eine Zunahme um 10 217 816 Stg. gegenüber dem Vormonat, jedoch eine Abnahme um 16 785 581 Eſtg. gegenüber dem Dezer des Jahres 1929 bedeutet. Die Ausfuhr war mit 458 496 Lſtg. um 5 578 810 Lſtg. unter der Ausfuhr des November 1930 und um 19 971880 Eſtg. niedriger als im Dezember 1929. Die Hauptrückgänge der Ausfuhr erſtrecken ſich auf Baumwollfabrikate mit nahezu 5 Mill. Eſtg., Stahl und Eiſen mit 2,4 Mill. Lſtg., Wolle mit 1,281 Mill. Lſtg., Fahrzeuge mit 1, Mill. Eſtg., Kohle mit 686 000 Eſtg., Chemilalien und Farben mit rund 1 Mill. Lſtg Die Geſamteinfuhr im Jahre 1980 betrug ſomit 1044 840 194 Eſtg., die Geſamtausfuhr 570 552 946 Eſtg. Die Einfuhr iſt um 175 925 100 Eſtg., die Ausfuhr um 158 796 876 Sſtg. gegenüber dem Vorjahr zurückgegongen. — „Stillegung der Breitenburger Zementfabrik. Wie der Betriebsrat der Breitenburger Zementfabrik in Lägers⸗ dorf mitteilt, beabſichtigt die Firma, zum 14. Februar ihren geſamten Betrieb wegen Abſatzmangels ſtillzulegen. Der Stillegungsantrag iſt bereits bei der Regierung in Schleswig eingereicht worden. Es wer⸗ den von der 235 Mann ſtarken Belegſchaft etwa 200 Ar⸗ beiter und 10 Angeſtellte zur Entlaſſung kommen. Damit kommt faft das geſamte Erwerbsleben in Lägersdorf zum Erliegen. * Alſenſche Portland⸗Cement⸗Fabriken, Hamburg— Teilweiſe Betriebsſtillegung. Wie die Verwaltung mitteilt, wird am 15. Februar der Betrieb Breitenburg ſtillgelegt werden müſſen, da große, die Proͤdultion mehrerer Mo⸗ nate umfaſſende Lagervorräte vorhanden ſind. Durch die Stillegung des Werkes kommen über 200 Arbeiter und Angeſtellte zur Entlaſung. Eine Wiederinbetriebnahme werde von der weiteren Entwicklung der Wirtſchaft aß⸗ hängig ſein. * Zahlungseinſtellung der Beißbarth un. Hoffmann Ach, Mannheim. Die Rolladen⸗ und Gartenmöbelfabrik Beiß⸗ barth u. Hoffmann AG., Mannheim, hat die Zahlungen eingeſtellt. Der Status iſt noch nicht oufgeſtellt. Die Firma ſtrebt einen gerichtlichen Vergleich an. „ Aktienbrauerei Neuſtadt⸗Magdeburg in Magdeburg, Neuſtadt.— Kleine Dividendenermäßigung. Der AR. ſchlägt vor eine Diyldende ven 12 v. H.(1277 v..) auf das AK. von 3,4 Mill.& zur Verteilung zu bringen. Aktlienind ez Der vom Stat. Reichsamt errechnete Aktienindex(1924 bis 1926 gleich 100) ſtellt ſich für die Woche vom 5. bis 10. Januar 1901 auf 85,0 gegenüber 85,1 in der Vorwoche und zwar in der Gruppe Bergbau und Schwerinduſtrie auf 78,8(78,8), Gruppe verarbeitende Induſtrie auf 744 (74, und Gruppe Handel und Verkehr auf 108,8(108,9). — 2 Deutſche Lokomotiven und Eiſenbahnwagen für Süd⸗ ſlawien. In Deutſchland wurden mehrere Schnellzugs⸗ lokomottven für die Schmalſpurbahn in Bosnien beſtellt, die ſchon im kommenden Frühjahr gogeliefert werden ſollen. Gleichzeitig wurden auch Aufträge für die Lieſe⸗ rung von Schlafwagen an deutſche Firmen vergeben. O Zuſammenſchlußverhandlungen in der Bimsſtein⸗ induſtrie.(Eig. Dr.) Die im vorigen Jahr geführten Ver⸗ handlungen zur Gründung des Schwemmſteinſyndikots ſins geſcheitert. Mon verſucht jetzt, durch den Zuſammen⸗ ſchluß der geſamten Bimsſteininduſtrie zu einem Einheits⸗ verband zu gelangen, dem eine Preis onvention mit Kon⸗ troll⸗ und Verxechnungsſtelle unterſtellt werden ſoll. Eine Verſcumlung von 50 Fabrikanten in Heimbach⸗Weis bei Neuwied hat den für diefen Einheitsverbond vorliegenden Vertragsentwurf bereits in allen ſeinen Teilen gut⸗ geheißen. In dieſer Woche ſollen noch Verhandlungen in Neuwied und Weißenthurm ſtattfinden. a * Bedeutende Graphitlager am Amur. des Amur und ſeiner Nebeuflüſſe ſind große Grophitlager entdeckt worden. In zwei Schichten erreichen die Graphit⸗ beſtände 37 Mill. T. Die Geſomtvor kommen dürften mehr als 500 Mill. To. an hochwertigem Grophit bergen. Pfälziſche Naturweinverſteigerungen 1931 J. Trotz der ſchlechten wirtſchaftlichen Lage im Pfälzer Quolitätsweinbougebiet finden in dieſem Jahre wieder viele greße Weinverſtetgerungen ſtatt und zwar wurden vom Ausſchuß der Nalurweinverſteigerer folgende Ter⸗ mine beſtimmt: 10. Februar: Weinbouſchule und Weingut Vogelſang Neuſtadt; 11. Februar: Winzerverein Unzſtein; 24. Februar: Winzergenoſſenſchaft Ungſtein; 28. Februar: Winzergenoſſenſchaft Kallſtadt; 4. März: Winzervereinigung Wachenheim; 5. Mürz: Stumpf⸗Fitzſches Weingut Bad Dürkheim(Annaberg); 10 März: Wilhelm Spindler Forſt; 12. März: Winzerverein Niederkirchen; 18. C. Esweinſche Gutsverwaltung Bad Dürkheim; 19. März: Winzerverein Deidesheim; 20. März: Winzervereinigung Friedelsheim; 24. März: Ruprecht., Chriſtian Karl Ruprecht und Köhler⸗Ruprecht Kallſtadt; 25. März: Winzerverein Ung⸗ ſtein; 28. März: Bürtlen⸗Wolfſche Gutsverwaltung Wa⸗ chenheim; 10. April: Winzergenoſſenſchaft Kallſtadt; 14. April: Siben Georg Erben und Ferdinand Kimich Deides⸗ heim; 16. April: Geh. Rat Dr. v. Baſſermann⸗Jordan (S. A. Jordan] Deidesheim; 17. April: Fitz⸗Ritterſches Weingut Bad Dürkheim; 21. April: Winzergenoſſenſchaft Hoheburg Ruppertsberg; 22. April: Hilgard⸗Lehmann und Fricdrich Erben Freinsheim; 23. April: Winzergenvoſſen⸗ ſchaft Deidesheim; 24. April: Winzerverein Forſt; 26. April: v. Buhlſches Weingut Deidesheim; 29. April: Win⸗ zergenoſenſchaft Ungſtein; 5. Mal: Winzervereinigung Wachenheim; 6. Mai: Winzerverein Forſt; 21. Mai: Win⸗ zerverein Königsbach.— Weitere Verſteigerungen werden beſtimmt nachfolgen. * Tagung des Vereins der Naturweinverſteigerer der Rheinpfalz Deidesheim, 9. Jan. Unter der Leitung des 1. Vor⸗ ſitzenden, Altbürgermeiſter Wand ⸗Neuſtadt a. d.., hielt der Verein der Naturweinverſteigerer der Rheinpfalz in Deidesheim ſeine Jahreshanptverſammlung ab. Nach dem Geſchäftsbericht zählt der Verein zurzeit 73 Mitglieder, darunter 50 Gutsbeſitzer und 23 Winzervereinigungen mit insgeſamt 3000 Einzelmitgliedern. Die Geſamtweindau⸗ fläche der Mitglieder beträgt 8400 Morgen= 2100 Hektar. 1930 fanden 41 Weinverſteigerungen ſtatt, an denen ſich 47 Mitglieder beteiligten. Verſteigert wurden dabei 822,5 Stück 1927er, 1928er und 1929er, Faßweine ſowie 200 270 Flaſchen Wein. Beſchloſſen wurde, im Rahmen des allgemein ein⸗ ſetzenden Preisabbaues die Füllkoſten herabzuſetzen. Außer⸗ dem wurde der wichtige Beſchluß gefaßt, daß zur Hochhal⸗ tung des Naturweinprinzips des Vereins Weine, die in der Gärung unterbrochen oder mit Moſtzuſatz geſüßt ſind, nicht verſteigert werden dürfen, dagegen heuer noch freihändig verkauft werden können, aber ohne irgendwelche Bezeich⸗ nung auf Etiketten oder Korken, welche auf Zugehörigkeit zum Vereine der Naturweinverſteigerer hinweiſt. Bis jetzt ſind für dieſes Jahr etwa 30 Weinverſteigerungen in Aus⸗ ſicht genommen. Der ſeitherige Vorſtand wurde wieder⸗ gewählt. Tabakverkauf Neidenſtein. Dieſer Tage wurde das Tabakerträgnis der letzten Ernte verkauft. Die Bezahlung iſt gut. Der Käufer iſt mit der Qualität zufrieden.— Bei der vorgenommenen Gemeindeholzverſteigerung wurde der forſtamtliche Anſchlag naheen erreicht. Der Anſchlag iſt bei Wellen überboten worde * Neuſtadter Viehmar't vom 13. Jan. Aufgetrieben waren 174 Stück Großvieh und 43 Kälber. Der Markt⸗ verlauf geſtaltete ſich gut. Nächſter Viehmarkt: 20. Jan. ii Brennholzverſteigerung. TDampertheim, 18. Jan. Die geſtrige Brennholzverſteigerung aus den ſtaatlichen Forſtorten Obere Wildbahn und Heide war von zahlreichen Steialiebhabern aus Heſſen und Baden beſucht. Dem⸗ cemäß erfuhren denn auch die Preiſe eine Aufwärts⸗ bewegung. Zwar wurde die amtliche Taxe nicht erreicht, aber die Preiſe zogen gegenüber den vorhergehenden Ver⸗ ſteigerungen doch merklich an. Es notierten im Durch⸗ ſchnitt pro RM: Scheitholz Buche 10„/, Eiche 8,20, Kiefer 8,20„ Knüppel Buche 9,50, Eiche 6,20, Kiefer 6,50/ Reisknüppel Buche 2,80, Eiche 1,80 J, Kiefer 2,15, Stöcke Buche 2,40 J, Eiche 3,5 Mark, Kiefer 3,80; Nutzreiſer Kieſer 1,50. * Auban von Brangerſte in Südflawien. Wie aus Bel⸗ grad berichtet wird, wurde in einer Konferenz des Land⸗ wirtſchaftsmintſteriums die Frage des Gerſtenanbaues für den Bedarf der ſüdflawiſchen Brauereien erörtert. Das Löndwirtſchaftsminiſterium will darauf hinwirken, daß der geſamte Bedarf durch heimiſche Erzeug⸗ niſſſe gedeckt werden könne. Gegenwärtig wird die Brau⸗ gerſte aus dem Auslande eingeführt. * Vom Haufmarkt. Berlin, 13. Jan. Itakten: Sowohl die ober⸗ als unteritalieniſchen Märkte zeigen ruhige und abwartende Tendenz. Geringere Sorten ſind weiterhin im Preiſe etwas nachgebend.— Jugo⸗ [lawien: Meiſt unverändert. Die deutſche Zinkerzeugung im Dezember 1930. Die deutſche Rohzinkproduktion einſchließlich Zinkſtaub ſtellte ſich, wie der Geſamtausſchuß zur Wahrung der Intereſſen der deutſchen Metallwirtſchaft, Berlin auf Grund der Be⸗ rechnungen des ſtatiſtiſchen Büros der Metallgeſellſchaft AG., Frankfurt a. M. mitteilt, im Dezember 1930 auf 7802 gegen 7200 To. im November 1930. Die Produktion wäh⸗ rend des gonzen Jahres 1930 betrug 99 485 To.(vor!. Zahl) gegen 106 068 To. im Jahre 1929. Steigerung des Straßburger Rheinhaſenumſchlags 1930 Rückgang der Ruhrkohlenlieſerungen Der Straßburger Rheinhafenumſchlag für 1930 weiſt mit 5 702 000 To. gegen 4 773 000 To. in 1929 und 5 329 000 To. in 1929 eine neue Höchſtmenge auf. Die neue Steigerung des Umſchlags iſt auf erhöhte Erzausfuhr nach dem Ruhr⸗ gebiet um rund 400 000 To. und die Inbetriebnahme des erſten Vogeſendurchſtichs Straßburg St. Die—Epinal, wo⸗ durch die Vogeſendépartements auchk zum natürlichen Koh⸗ lenabſatzgebiet Straßburgs geworden ſind, zurückzuführen. Trotz der Steigerung der Kohleneinführ ſind ſedoch die Zu⸗ fuhren aus dem Ruhrgebiet zurückgegangen auf rund 1 200 000 To. gegen 1 410 000 To. in 1929 und 1 620 000 To. in 1928; die Kohleneinfuhr aus andern Ländern wie Bel⸗ gien, Holland, England und Polen wuchs jedoch erheblich an auf 640 000 To. gegen 324 000 To. in 1929 und 182 000 To. in 1929 eine neue Höchſtmenge auf. Die neue Steigerung gegen 1140 503 To. in 1929 und 1 620 000 To. in 1928 ſowie 654 000 To. Kali gegen 579.819 To. in 1928. Zu Beginn von 1930 wurden Anſtalten getroffen zur Ausfuhr von 2100 000 To. Eiſenerzen; infolge der weitern Verſchlechterung der Marktlage in der Ruhreiſeninduſtrie konnte die vorgeſehene Ausfuhrmenge nicht erreicht werden. Deviſenmarkt Im feutigen Früß verkehr notieren Pfunde gegen Nem Vork 485.5 Schweiz 25,5 Sto solm 18 14 Baris 12974[ Solland. 12.06 Madrid 46.75 Brüſſel. 3480 Oslo 138,16 Dollar geg. Rm..2070 Makland 92.74 Kopenhagen 18.16 Pfunde„„.41 2 Frachtenmarkt Duisburg ⸗Rußhrort 13. Jan. Das Geſchäft on der heutigen Börſe war wiederum äußerſt ſtill. Die Talfracht notierte mit 1,10—1,20 4 inkl. Schleppen noch Rotterdom. Die Bergſracht wurde noch mit 1,10 4 ab hier Baſis Mannheim notiert. Es wird aber nur ganz wenig Kahnraum angenommen, ſo daß zu er⸗ warten iſt, daß auch dieſe Fracht zurückgeht. Der Berg⸗ ſchlepplohn beträgt 1,10—1,20„ vach Mannheim, der Talſchlepplohn 12 Pfg. für größere beladene Kähne aß hier nach Rotterdam. An den Ufern . Nr. 1 gegeb erwen währt amt, abgeg 1 20. 0 baua ſchlag M . . Mittwoch, 14. Januar 1931 —— sorgender Gatte, Vater, Sohn, sohn, Schwager und Onkel im Alter von 27 Jahren. Mannheim Oraisstraße Darmstadt, den 13. Januar 1931. Durch Unglücksfall aus dem Leben gerissen wurde heute früh mein innigstgeliebter, ruder, Schwieger- Herr Friedrich Jacoby 48), Die trauernden Hinterbliebenen: Eva Jacoby nebst Mind und An verwandten. treu- Konstanz: Aus Statt. Die Beerdigung findet am Freitag. den 16 Januar 1931, nachmittags /¼ 3 Uhr von der Leichenhalle Schlafzimmer Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe „ 1%»ͤͤĩ˙ echt eiche. aus auter ſüdd Schreknerel. die jedoch durch die der⸗ zeitigen Verhältniſſe dringend Bargeld ge⸗ brauchte, beſteh. aus: 1 dreitürig. Spiegel⸗ ſchrank(180 em brt., für Wäſche, 74 für Kleider). 2 ſchöne Bettſtellen. 1 Waſch⸗ kommode mit echtem weißem Marmor. Nachttiſche mit echtem weißem Marmor, 2 Stühle für nur Mk. 395.—, degen bar zu verkaufen. Beſte Ge⸗ legenheit, ſich ein mo⸗ dernes Schlaſzimmer für wenta Geld zu kaufen. S351 Landes. Maunheim⸗ Lindenhof. Mellenſtr. 2 [Alte Oelfabrik.) Durchgehend geöffnet. e mutter geb. Remy Ludwig Groß, Verwandten und Bekannten die traurige Nach- richt, dafl am 13. Januar 1931 meine liebe Frau, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Groß. Clementine Groh im Alter von 88 Jahren Sanft entschlafen ist. Mannheim(J 2,), den 14. Januar 1831 und Angehörige Uhrmacher Die Beerdigung findet am 16. Januar 1981, nachm. 2½% Uhr von der Leichenhalle aus statt. 186 unvergeßliche Tochter In tiefer Trauer: Im blühenden Alter von 21 Jahren verschied nach kurzem, schwerem Leiden unsere liebe, Frieda Berta Hummer Mannbheim-Luzenberg, Glasstraße 19 Die Elfern u. Kind Friedel Hümmer mit Verwandten Mannheim aus statt Die Beerdigung fludet am Donnerstag, 15 Januar 1931, nachmittags 2½ Uhr, von der Leichenhalle * wird immer größer, wenn Ste eln ſchlechtſitzendes und läſtiges Bruch⸗ band tragen. Durch ſolche Bänder verſchlimmert ſich das Leiden und kann zur Todesurſache werden. werden muß und den Tod zur Folge haben lann.) Arzt. Hat dieſer eine Bandage verordnet, dann (Es entſteht Brucheintlemmung, die operiert Fragen Sie Ihren muß es in Ihrem In⸗ terxeſſe liegen, ſich meine äußerſt beaueme, unverwüſtliche Spezlal⸗Bandade anfertigen zu laſſen. Durch Tag⸗ und Nachttragen meiner Bandagen haben ſich nachweislich Bruchleidende ſelbſt geheilt.. Werkmſtr. A. B. ſchreibt u..:„Mein ſchwerer Leiſtenbruch iſt.. hellt. Ich bin wieder in meinem 66. Lebensfahre ein ganzer und gllck⸗ enſch!“ Landwirt Fr. St. ſchreibt u..:„Ich ſehe mich genötigt, licher Ihnen nach 2 Jahren meinen innigen Dank auszuſprechen ich ganz befreit von meinem Leiden.“ „wurde Bandagen von R. 15.— an. Für Bruch- und Vorfall Leidende koſtenlos zu ſprechen in: Mannheim: 17. Januar von—1 u.—6 Uhr im Hotel Union; Eberbach: 15. Januar von—6 Uhr im Hotel Badiſcher Hof; Heidelberg: 18. Januar von—1 Uhr im Hotel Naſſauer Hof; Wein⸗ heim; 18. Januar von—6 Uhr im Hotel 4 Jahreszeiten. nach Maß in garantiert unübertroffener Ausführung 8 2 1 Außerdem Lui bibi bun V360 K. Ruffing, Spezialbandagist. Köln, Richard- Wagnerstr. 16 Au. erbhenbichunzen der Staat Marein Getränkeſtener. Die Vollzugsvorſchriften zur Getränkeſteuer⸗ ordnung der Stadt Mannheim ſind durch Stadt⸗ ratsbeſchluß vom 8. Januar 1931 erlaſſen wor⸗ den. Der Wortlaut der Vollzugsvorſchriften in der neuen Faſſung iſt durch Anſchlag an den ſtäbtiſchen Verkündigungstaſeln veröffentlicht. Abdrucke der Vollzugsvorſchriften werden vom Städtiſchen Steueramt, Rathaus N 1, Zimmer Nr. 141, gegen Erſtattung der Selbſtloſten ab⸗ gegeben. Mannheim, den 10. Januar 1931, Der Oberbürgermeiſter. 9 Arbeitsvergebung Oeſfentlicher Wettbewerb für die Vergebung der Herſtellung von 280[lfd. Meter Rohrkanäle von 0,95 und 0,25 Meter Lichtweite mit 6 Bau⸗ werken in der Straße neben der weſtlichen Aheinbrückenrampe von Schloßgartendamm bis Gilterbahn, unter Verwendung von Wohlfahrts⸗ ermerbsloſen. Verdingungsunterlagen werden während der Dienſtſtunden beim ſtädt. Tiefbau⸗ amt, Amtsgebäude II, D 1. 6, Zimmer Nr. 28, abgegeben. Pläne u. Auskunft Zimmer Nr. 8. b. Janas der Angebote am Dienstag, den 20. 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