7 8 N Bezugs preiſe: unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— zuzüglich Zustellgebühr.— Abholſtellen: Kronprinzenſtraße 42, Ne Friedrichſtraße 4, 8e Luiſenſtraße 1. Fe Hauptſtraße 6g, Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in Waldhofſtraße 6, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, W OQOppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 7 0 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichts ſtand Mannheim. im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. u. Gelegenheits⸗Anzeigen Abend⸗ Ausgabe Mittwoch, 14. Januar 1031 142. Jahrgang— Nr. 22 — 1 Milliarde Defizit im Reichs aushalt Wichtige Ausführungen des Reichs finanzminiſters im Haushaltsausſchuß Keine neue Steuererhöhung, keine weitere Gehaltskürzung Vor ſchärfſtem Kampf in Genf Peſſimismus iſt ſchädlich Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 14. Jan. d Haushaltsausſchuß des Reichstages hat heute die Etatsberatung begonnen. Der Reichsfinanz⸗ miniſter hat in ſeiner großen, mit Spannung er⸗ warteten Rede eine ungeſchminkte Darſtellung der Kaſſen⸗ und Finanzlage des Reiches gegeben. Er hat die Beſorgniſſe beſtätigen müſſen, die man für die weitere Entwicklung der finanziellen Verhältniſſe hegte. Wir deuteten bereits an, daß die Einnahmen⸗ gusfälle noch größer ſein würden, als man angenom⸗ men hatte. Dietrich hat zugegeben, daß in der Tat die auf 600 Millionen geſchätzte Minderung der Ein⸗ nahmen porausſichtlich noch um 100 Millionen über⸗ troffen werden wird, ſo daß mit einem Geſamt⸗ ausfall von 700 Millionen zu rechnen iſt. Das Defizit erreicht damit die Höhe von rund 1 Milliarde Auch der Ausblick auf den Etat 1931 iſt nicht eben gün⸗ ſtig. Wenn nicht eine Beſſerung der wirtſchaftlichen Konjunktur eintritt, werden die Einnahmen nicht den bisherigen Schätzungen entſprechen. Dennoch hat Dietrich mit Recht vor einem entmutigen⸗ den Peſſimismus gewarnt. Der Reichs⸗ ſimanzminiſter hat ſich dann ausführlich über die Möglichkeiten weiterer GEinſparungen geäußert. Daß, wie die Deutſche Volkspartei das beantragt hat, an dem Etat für 191 noch 300 Millionen gekürzt wer⸗ den können, wird von ihm bezweifelt, daß aber noch eine ſtarke Droſſelung vorgenommen werden könnte, iſt von ihm bereitwillig eingeräumt worden. Mit näheren Anträgen wird der Miniſter wohl ſelbſt in Rächſter Zeit hervortreten. Dietrich hat die Gelegenheit genommen, den be⸗ unruühigenden Gerüchten über neue Steuern ent⸗ gegenzutreten. Insbeſondere dementierte er die viel⸗ ſach verbreitete Anſicht, daß die Regierung eine Er⸗ höhung der Umſatzſteuer plane. Auch eine weitere Gehaltskürzung iſt, ſoweit man Dietrichs An⸗ deutungen entnehmen konnte, von der Regierung nicht beabſichtigt. Die Rede des Finanzminiſters, die vom Ausſchuß mit großer Aufmerkſamkeit angehört wurde, hat einen ſichtlichen Eindruck hinterlaſſen. Der Inhalt der Rede Reichsfinanzminiſter Dr. Dietrich führte u. a. folgendes aus: Aufgrund des Novemberergebniſſes habe ich das vorausſichtliche Jahresauflrommen an Zöllen und Steuern nochmals einer genauen Schätzung unter⸗ zogen. Ich bin dabei zu dem Ergebnis gekommen, daß der geſamte Steueraus fall rund 980 Millionen betragen wird, von dem 255 Millionen auf die Länder, 125 Millionen auf Knappſchafts⸗ und Invalidenverſicherung und 600 Millionen auf das Reich entfallen. Das tatſäch⸗ liche Aufkommen vom 1. 4. 1930 bis 30. 11. 1930 be⸗ trug bei den Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern 4270 Mil⸗ Honen, bei den Zöllen und laufenden Abgaben 2050 Millionen, zuſammen alſo 6320 Millionen. Er habe aufgrund der Steuereingänge der letzten Monate die Einnahmeſchätzung nochmals überprüft. Wenn dabei ſich auch ſeine Schätzungen von Anfang Dezember als richtig erwieſen hätten, müßte immer mit der Möglichkeit gerechnet werdeu, daß der mit 600 Millionen angenommene Anteil des Reiches an dem Einnahmeausfall um etwa bis zu 100 Mil⸗ lionen überſchritten werden könnte. Und zwar liege das u. a. auch daran, daß durch den Wegfall der Reichshilfe am 1. Februar und die dann einſetzende öprozentige Gehaltskürzung das Reich 30 Millionen Steuereinnahmen verliert, während bei Ländern und Gemeinden dadurch eine Verbeſſerung Ain 45 Millionen eintritt. Insgeſamt werde der Fehlbetrag des ordent⸗ lichen Haushaltes 1930 alſo die Höchſtſumme von rund einer Milliarde nicht überſteigen. Der Fehlbetrag des außerordentlichen Haushalts, der zu Beginn des Jahres 1930 770 Millionen be⸗ tragen habe, werde zu Beginn 1931 5 330 Millionen zurückgegangen ſein, und zwar durch den Erlös der Kreugeranleihe. Zur Kaſſenlage bemerkte der Miniſter, daß Ende März 1930 der Kaſſenbedarf des Reiches 1670 Millionen betragen habe, wäh⸗ rend er Ende März 1931 rund 1780 Millionen be⸗ kragen werde, der durch die normalen Deckungs⸗ mittel, die Begebung von Schatzanweiſungen und den Drahtbericht unſeres Berliner Büros I Berlin, 14. Jan. Der Reichsaußenminiſter, der ſich heute mit einem Teil der deutſchen Delegation nach Genf begibt, wird erſt dort die polniſche Gegenſchrift vor⸗ finden, die zuzuſtellen von den Polen offenbar mit Abſicht verzögert worden iſt. Aus einem inzwiſchen von der Warſchauer Regierung verbreiteten kurzen Kommentar gewinnt man den Eindruck, daß die Polen ihre Verteidigung nicht, wie man aus der Rede Zaleſkis im Sejm vielleicht ſchließen konnte, auf einen verſöhnlchen Tenor, ſondern auf ſchärfſten Kampf abſtimmen werden. Das Beſtreben des deutſchen Außenminiſters wird zunächſt dahingehen, zu erreichen, daß der deutſch⸗ polniſche Streit nicht etwa, wie Polen und vielleicht mit Unterſtützung Frankreichs verſuchen werden, hinter den Kuliſſen zum Austrag kommt, ſondern in der Vollſitzung des Völkerbundsrates und damit vor der geſamten Weltöffentlichkeit. Dr. Curtius wird alsdann Gelegenheit haben, das Terrorregime der Polen in Oberſchleſien und in Pomerellen in gebüh⸗ render Weiſe an den Pranger zu ſtellen Wie wir hören, beſteht innerhalb der deutſchen Delegatton nicht die Abſicht, in dieſem Zuſammenhang auch die Grenzfrage aufzurollen. Sie wird vielmehr ihre ganze Stoßkraft auf das Problem des Minderheitenſchutzes richten. Die Frage der Grenzreviſion iſt zunächſt eine Angelegenheit der deutſchen und der polniſchen Re⸗ gierung, während bei den Beſchwerden über die polniſchen Gewaltakte Deutſchland als Mitglied des Völkerbundes auftritt. Dem Völkerbund erwächſt nach ſeinen Statuten die Pflicht, dieſen berechtigten Beſchwerden Gehör zu ſchenken. Wie der Verlauf der Verhandlungen nach den beiderſeitigen Plaidoyers ſich geſtalten wird, iſt im Augenblick noch cht zu überſehen. Man darf aber annehmen, daß Dr. Curtius alles daran ſetzen wird, um ſchon auf dieſer Tagung des Völkerbundsrates ſein Beweismaterial vorzulegen und auf Grund die⸗ ſer aktenmäßigen Anklagen den Völkerbund bereits zu gewiſſen Feſtſtellungen zu veranlaſſen. Dabei wird von deutſcher Seite der größte Wert darauf gelegt werden, daß Präſident Ca⸗ londer ſozuſagen als Belaßeaugs⸗ zeuge vor die Schranken zitiert wird. Der Einſetzung einer Unterſuchungskom⸗ miſſton dürfte ſich die deutſche Regierung nicht verſchließen, allerdings nur unter der Vorausſetzung, daß dieſe Kommiſſion neutral und fachlich beſetzt und ermächtigt wird, auf polniſchem Territorium voll unabhängig ihre Erhebungen zu treffen. Würde dieſe Bedingung nicht erfüllt, ſo wäre die ganze Aktion natürlich vom deutſchen Geſichtspunkt aus geſehen, völlig zwecklos. Zu beachten iſt allerdings, daß nach den Völker⸗ bundsſatzungen die Einberufung einer ſolchen En⸗ quetekommiſſion durch den Völkerbundsrat der Zu⸗ ſtimmung ſämtlicher Mitglieder bedarf, d. h. alſo auch Polen(und darin beſteht natürlich eine große Schwierigkeit) wird ſich mit der Beſtellung eines ſol⸗ chen Gremiums einverſtanden erklären müſſen. Der hier und da wohl zu tendenziöſen Zwecken ventilierte Vorſchlag, die Locarno⸗Schlichtungskom⸗ miſſion im deutſch⸗polniſchen Meinungsſtreit in die Erſcheinung treten zu laſſen, kommt ſelbſtver⸗ ſtändlich nicht in Betracht, da es ſich, wie woch mals betont ſei, ja hier um keine deutſch⸗polniſche Angele⸗ genheit, ſondern um eine Sache handelt, die den Völkerbund angeht. Als zweites Hauptthema wird in Genf bekannt⸗ lich noch die Abrüſtungsfrage behandelt werden, wobei, wie wir annehmen möch⸗ ten, der deutſche Vertreter Graf Bernſtorff es nochmals ſtbernehmen wird, den deutſchen Stand⸗ punkt klar und unzweideutig zur Geltung zu brin⸗ gen. In Berliner politiſchen Kreiſen nimmt man an, daß der Termin für die Abrüſtungskonfe⸗ renz etwa in die Zeit von November dieſes und Frühjahr nächſten Jahres gelegt wer⸗ den wird. Ob auch die Frage des Vorſitzes ſchon jetzt zur Entſcheidung kommen wird, erxſcheint unge⸗ wiß. Auf jeden Fall würde Deutſchland gegen den Vorſchlag ſtimmen, Herrn Beneſch das Präſidium zu übertragen. Allerdings beſteht in dieſem Falle die Wahrſcheinlichkeit, daß Deutſchland überſtimmt wer⸗ den wird. Anderſeits iſt durchaus mit der Mög⸗ lichkeit zu rechnen, daß man ſich entſchließt, die Er⸗ nennung durch die Konferenz ſelbſt erſt ſpäter voll⸗ ziehen zu laſſen. Im Europa⸗Studienkomitee wird ver⸗ mutlich auch die in letzter Zeit ſo vielfach erörterte Frage behandelt werden, die ſich auf die Einſchaltung einer beſonderen Pr ärefere enz⸗Klauſel für das ſüdoſteuropäiſche Getreide in das Meiſtbegünſti⸗ gungsſyſtem bezieht. Deutſchland wird, ſoweit wir unterrichtet ſind, dieſe Forderung unterſtützen, von der allerdings nicht anzunehmen iſt, daß ſie ohne weiteres genehmigt werden wird. ßFCCCCCCCã F F PPPPFP̃IllU!!!!!!!!......õũũ d im Dezember genehmigten Ueberbrückungs⸗ kredit von 530 Millionen abgedeckt werden könne. Die entſcheidende Frage ſei, daß der Haus⸗ halt 1931 auf geſicherter Grundlage beruhe. Durch die ſtarken Ausgabenabſtriche und die Ab⸗ hängung der Arbeitsloſenverſicherung vom Reichs⸗ etat ſei der Etat 1931 auf feſteres Fundament geſtellt. Eine Gefahrenquelle werde in den für 1930 ge⸗ ſchätzten Steuereinnahmen geſehen. Gegenüber dem Steuer⸗Soll für 1930 werde im Etat 1931 mit einem Steuerausfall von 877 Millionen gerechnet, von denen auf das Reich über 500 Millionen entfielen. Dieſe Ausfallſchätzung enthalte rund 100 Milliynen mehr als der vorausſichtliche Steuereingang für das Reich 1930 erbringen werde. Es ſei Gefühlsſache, ob man ſich bei den Steuerſchätzungen von einem gewiſſen Ver⸗ trauen in die Zukunft leiten laſſe, oder oh man ſich von den denkbaren Entwicklungs⸗ möglichkeiten die dunkelſte ausſuche. Wenn die leichte Beſſerung im Jahre 1931, von der die Schätzungen des Etatsentwurfs ausgehen, nicht eintreten ſollte, ſo würde der Aus⸗ fall für das Reich ſich etwa in der Höhe von 200 bis 300 Millionen ergeben. Wir halten es bei unſerer Wirtſchaftslage nicht für richtig, einen ſolchen Eventualfehlbetrag, der ſich jetzt noch in keiner Weiſe überſehen laſſe, durch Steuererhöhungen zu decken. Es wäre in unſerer Lage das verkehrteſte, Steuern auf Vorrat zu ſchaffen. Wenn es gelänge, eine Reſerve durch Aus⸗ gabenkürzung zu ſchaffen, ſo werde er dies ſohr begrüßen. Der Miniſter gibt dann an Hand der Etatszahlen ein Bild darüber, in welchem Rahmen ſich die Streichungs möglichkeiten bewegen könnten. An den Ueberweiſungen an die Länder, an den Kriegslaſten, der Reichsſchuld, den Penſionen und den Perſonalbezügen, die ſchon um 6 Proz. ge⸗ kürzt ſeien, laſſe ſich nichts ſtreichen. Ebenſowenig dürften ſich die Ausgaben für die Kriegsbeſchädigten, für die Sozialverſicherung und die Kriſenfürſorge 1931 verringern laſſen. Es blieben dann für eine Ausgabenkürzung die reſt⸗ lichen 880 Millionen übrig, die mit faſt der Hälfte auf die ſachlichen Ausgaben von Heer und Marine und mit der anderen Hälfte auf die geſamten ſon⸗ ſtigen Ausgabengebiete des Reichs entfielen. Alle Maßnahmen, die die Regierung bei ihrer Wirtſchafts⸗ und Finanzpolitik ergriffen habe und noch ergreifen werde, haben das Ziel, der Wirt⸗ ſchaft Wiederauftrieb und Rentabili⸗ tät zu geben und eine möglichſt große Zahl Ar⸗ beitsloſer wieder dem Arbeitsprozeß einzufügen. Von dem Erfolg dieſer Maßnahmen hänge es ab, ob der gemäßigte Optimismus, der im Haushalts⸗ etat zum Ausbruch komme, berechtigt ſei. Eine Gefahrenquelle für die öffentlichen Haushalte liege noch bei den Wohlfahrts⸗ erwerbsloſen, deren Zahl im Juli 1930 400 000 und im Dezember 1930 597 000 betra⸗ gen habe. Die Notverordnungen haben den Gemeinden neue Einnahmequellen verſchafft. Auch müſſen die Ge⸗ meinden zu ſtärkeren Ausgabenſenkungen kommen. Dort, wo trotz aller Anſtrengungen in den Gemein⸗ den Semi akeiten entſtehen würden, müßten zu⸗ nächſt die Länder eingreifen, denen im Zuſammen⸗ hang mit der Realſteuerſenkung und der Zuweiſung von Hauszinsſteuermitteln Ausgleichsfonds zur Ver⸗ fügung geſtellt ſeien. Mit den Ländern ſei ein Weg gefunden worden, auf dem Reich, Länder und Gemeinden an der Sich⸗ rung und Beſſerung der deutſchen Krevitbedingen gemeinſam arbeiten könnten. (Fortſetzung auf Seite 2) Genf zuſammen. land ſind ein Schlag die von der Anbahnung deden Tag 6 Millionen Dollar Sechs Millionen Dollar an jedem Tag oder weit mehr als zwei Milliarden Dollar im Jahr Hat Europa im letzten Jahr für ſeine Kriegsrüſtungen ausgegeben. Das iſt eine Feſtſtellung, die von dem Amerikaner Fred A. Britten ſtammt, dem Präſidenten des Komitees für Marineangelegenheiten im Repräſentantenhaus. Dieſe Quelle kann man alſo wohl als einwandfrei gelten laſſen. Nur mit Grauen kann dieſe nüchterne zahlenmäßige Feſtſtellung von jedem Menſchen zur Kenntnis genommen werden, der weiß, wie ſehr die ganze Welt unter der augenblicklichen Wirt⸗ ſchaftskriſis und den fortwährenden Kriegsdrohungen leidet! Was Amerika für ſeine Rüſtungen ausgibt, wird von Mr. Britten leider verſchwiegen. Wir wiſſen es aber auch ohne ihn. Amerika hat im letzten Jahr für Rüſtungszwecke 76,5 Millionen Dollar verbraucht. Doch ſchließlich können uns für dieſe Betrachtungen die Rüſtungsausgaben Amerikas ganz gleichgültig ſein. Wir haben mehr als genug mit unſeren eigenen Sorgen und den Sorgen Europas zu tun. Daß unſer altes Kultur⸗ land Europa auch nach dem furchtbaren Aderlaß des Weltkrieges täglich noch ſechs Millionen Dollar für ſeinen Rüſtungspanzer aufwendet, iſt eine Feſtſtel⸗ lung, die Bände ſpricht. Welchen Segen könnten dieſe gewaltigen Summen bedeuten, wenn ſie nicht für kriegeriſche Zwecke verwendet, ſondern der fried⸗ lichen Wirtſchaft zugeführt, wenn käglich ein neuer Goldſtrom von ſechs Millionen Dollar in die augen⸗ blicklich ſo verſandeten Wirtſchaftskanäle Europas Doch Europa ſcheint mit Blindheit Wenn Europa fortfährt, ſein Gold, das Blut ſeiner Wirtſchaft, für Schutz⸗ und Trutzrüſtungen zu verausgaben, dann wird die Wirtſchaft vieler Länder an einem nicht mehr allzu⸗ fernen Zeitpunkt derart verödet ſein, daß für die Militärs kaum noch etwas zu ſchützen da iſt. gepumpt würde! geſchlagen zu ſein. Wäre das gegenſeitige Mißtrauen zwiſchen den Völkern nicht ſo entſetzlich groß, dann müßte dieſe Einſicht längſt Gemeingut aller Kulturnationen geworden ſein. Der Völkerbund wäre dann die ge⸗ gebene Inſtanz, um die entſprechenden Konſequenzen mit der gebotenen Beſchleunigung zu ziehen. Mor⸗ gen kommen die Vertreter der Völker wieder in Darf man hoffen, daß die bisher dort ſo verbreitete Verblendung einer beſſeren Ein⸗ ſicht und einem entſchloſſenen Willen gewichen iſt, aus der ſo verhängnisvoll bedrohten Lage Europas eine gemeinſame Abwehr der aus der Un⸗ zufriedenheit und Verzweiflung der Völker erwach⸗ ſenen Gefahren herauszukriſtalliſieren? Die Ausſichten hierfür ſind leider immer noch nur gering. Die in unſerem heutigen Mittagsblatt gebrachten Meldungen über die rieſigen Rü⸗ ſtungsbeſtellungen Spaniens in Eng⸗ ins Geſicht aller ehrlichen Friedensfreunde Wenn nun auch noch Spanien in die Reihe der europäiſchen Mächte tritt, die bis an die Zähne bewaffnet ſind, dann muß es ſelbſt den überzeugteſten Pazifiſten äußerſt ſchwer fallen, noch weiterhin für die Ideale von Völkerverſüöhnung und Völkerfrieden Anhänger zu finden. Wie ein offener Hohn auf alle Friedensbeſtrebungen und auf alles Gerede von einer ſchließlich doch noch kommenden Abrüſtung auch der anderen Völker kann es doch nur aufgefaßt werden, wenn ausgerechnet am Vor⸗ abend der Genfer Ratstagung dieſe Mel⸗ dung über Spaniens enorme Rüſtungsbeſtellungen bei England in die Welt gefunkt wird. Gerade Spanien iſt doch zweifellos ein Land, das mit der Löſung ſeiner Kulturaufgaben noch ſo weit im Rück⸗ ſtand iſt, daß es wahrlich beſſer täte, die vom Volke aufgebrachten Millionen auch wieder für das eigene Volk, zur Hebung ſeines Bildungsniveaus und zur Löſung von notwendigen Verkehrsaufgaben zu ver⸗ wenden, ſtatt jetzt rieſige Summen außer Landes nach England für Kanonenlieferungen zu ſchicken. Oder ſieht die verantwortliche Regierung Spaniens die internationale Lage, vornehmlich die Verhältniſſe im Mittelmeer und die Spannung zwiſchen Frauk⸗ reich und Italien für ſo unmittelbar bedrohlich an, daß ſie ſolche Risſenrüſtungen als ein unabweis⸗ bares Gebot der Selbſterhaltung erachtet? Sollte vielleicht doch etwas Wahres ſein an den ſo vbantaſtiſch anmutenden Bünönisplänen, die dteſer Tage aus Amerika kolportiert wurden und eines Militärbündniſſes — konomiſche 2. Seite/ Nummer 22 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 14. Januar 1991 z wiſchen Italien wollten? Geſpannt kaun man jedenfalls darauf ſein, wie man in Frankreich und Italien über dieſe Rü⸗ ſtungs vorbereitungen Spaniens urteilt. Wenn die Pariſer Botſchafter konferenz ſchon vor ein paar alten deutſchen Kaſernengebäu⸗ den eine ſolche Furcht hat, wie man nach unſerer heutigen Meldung glauben muß, wie unvorſtellbar groß muß dann ihr Entſetzen ſein, wenn ſie nun von der Rüſtungsbeſtellung Spaniens in England er⸗ fährt? Denn ſchließlich beſteht doch kein Grund zu der Annahme, daß das im Weltkrieg neutral ge⸗ bliebene Spanien heute den franzöſiſchen Lockungen weniger Widerſtand entgegenſetzen würde als da⸗ mals. Die Mitglieder der Botſchafterkonferenz aber, bie ſich auch angeſichts des in ganz Europa hervſchen⸗ den Wettrüſtens nicht entblöden, über ein paar leerſtehende deutſche Kaſernen zu zetern, können froh ſein, daß Lächerlichkeit nicht auch körper⸗ lich tötet. Sonſt wären ſie alle ſchon längſt tot und begraben. H. A. M. Polen, und Frankreich wiſſen * Glück und Ende des Herrn Ballos Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 14. Jau. Nach einer Meldung der„Voſſiſchen Zeitung“ iſt in Ri ga der ehemalige Profeſſor der Statiſtik an der Univerſität Berlin, zuletzt Abgeordneter der radika⸗ len Demokraten im lettiſchen Parlament, Karl Bal⸗ Iod, geſtorben. Dieſer Todesfall erweckt recht unerfreuliche Er⸗ innerungen. Ballod war urſprünglich evangeliſcher Paſtor in der Wolgakolonie. Er kam dann nach Deutſchland, um Nationalökonomie zu ſtudieren. Schmoller, dem er ſich anſchloß, nahm an ihm In⸗ tereſſe und bezeichnete ihn als ſtatiſtiſches Genie. Durch gut 175 Jahrzehnte war Ballod ſo⸗ zuſagen das nationalökonomiſche Gewiſſen des deut⸗ ſchen Agrarkonſerpativismus. Man berief ſich auf ihn und ſtellte ihn gerne bei jeder paſſenden Gelegen⸗ heit heraus. Damals wußte man freilich noch nicht, daß derſelbe Mann ſchon als Schmollers Schüler unter dem Pſeudonym„Atlanticus“ eine ex⸗ treme ſozialiſtiſche Broſchüre geſchrieben hatte. Kaum war in Deutſchland der Umſtur z eingetreten, ſo warf Ballod die Hülle ab und wurde der national⸗ Vertrauensmann der„Unabhän⸗ gigen“. In ſolcher Eigenſchaft war er als Mitglied nerſchiedener Enquete⸗Kommiſſtonen, insbeſondere des Sozfaliſierungsausſchuſſes, tätig. Als der let⸗ tiſche Staat ſich ſoweit konſolidiert hatte, daß er in Riga eine Univerſttät errichten konnte, wurde Ballod dorthin berufen. Hier hat ihn dann doch ſein Schick⸗ fal ereilt. Er fand in ſeiner neuen Heimat kein Bertrauen, bei den Deutſchen ſchon ſelbſtver⸗ ſtändlich nicht, aber auch nicht bei den Letten, — Dr. Alfred Wyſockt, bisher Stagatsſekretär im polniſchen Außenminiſte⸗ tum, wurde zum Geſandten und Bevollmächtigten Miniſter bei der deutſchen Regierung ernannt. Die Rede des Reichsfinanzminiſters (Fortſetzung des Berichts von Seite 1) Zum Schluß erwähnte der Miniſter noch, daß er dem Reichsrat in den nächſten Tagen einen Ergän⸗ zungsetat vorlegen werde, der in der Hauptſache die in den bisherigen Entwürfen vom dieichsrat ein⸗ gefügten Glohalabſtriche von je fünf Millionen Mark beim Finanz⸗ und Arbeitsminiſterium auf die ein⸗ zelnen Titel verteile, die auch Stellenabſetzungen bei den Miniſterten bringe. Das Kabinett habe nämlich beſchloſſen, daß der Perſonalſtand der Mi⸗ niſterien um mindeſtens 10 Prozent ver⸗ ringert werden müſſe. Mit dieſer Verrin⸗ gerung werde durch Stellenabſetzungen in dieſem Ergänzungsetat der Anfang gemacht. Zum Schluß ſeiner Ausführungen unterſtrich der Miniſter Dietrich noch einmal, wie der Reichs⸗ haushalt von der Wirtſchaftslage ab⸗ hängig ſei. Die Schwierigkeiten kämen aber nicht nur vom Weltmarkt und der Weltwirtſchaftskriſe her, ſouldern noch in verſtärktem Maße vom In⸗ land her. Daher müſſe es eine Hauptſorge ſein, den Inlands⸗ markt zu beleben. Wer heute in der Preſſe geleſen habe, wie ſtark der Eiſenabſatz im Inland zurückgegangen ſei, während ſich die Ausfuhr noch leidlich gehalten habe, müſſe über dieſe Entwicklung erſchrecken. Es habe daher keinen Zweck den Reichshaushalt mit Gewaltmitteln zu beeinfluſſen; es ſei vielmehr notwendig, den übertriebenen, oft nicht gerechtfertigten Peſſimismus im deutſchen Volke zu bekümpfen. Wenn au allen Ecken und Enden immer nur gennkt werde, verliere das Volk noch den letzten Reſt ſeines Mutes. Die Mißwiriſchaſt Drahlbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 14. Jan. Die Finanzlage der Reichshauptſtadt geſtaltet ſich immer kataſtrophaler. Im Nachtragsetat war der ungedeckte Fehlbetrag auf 71,6 Millionen Mark feſt⸗ geſetzt. Er ſollte mit 40 Millionen durch einen Bank⸗ kredit gedeckt und mit 31,6 Millionen vorgetragen werden. Im laufenden Monat iſt nun das Defizit auf rund 90 Millionen Mark angeſchwollen und wird im nächſten Monat aller Vorausſicht nach die Höhe von 100 Millionen erreichen. Wie die„DAZ.“ hört, ſetzt ſich in einſichtigen Krei⸗ ſen des Magiſtrats und der Stadtyerordnetenver⸗ ſammlung immer mehr der Gedanke durch, daß ein Spardiktator eingeſetzt werden müßte, der dra⸗ koniſch durchzugreifen hätte, um die Ausgaben auf das Aeußerſte zu beſchränken und der noch immer viel zu verſchwenderiſchen Finanzwirtſchaft der Stadt einen Riegel vozuſchieben. Kurzſichtige Wirtſchaftspolitik gegenüber Rußland Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 14. Jannar. Der Beſchluß des fächſiſchen Landtags, den mit Sowjetrußland Handel treibenden ſächſiſchen Unter⸗ nehmungen eine neue Kredit garantie zu gewähren, hat in den Kreiſen, die hier den Kampf gegen den Bolſchewismus führen und die ruſſiſchen Dinge einigermaßen zu überſehen vermögen, ſehr peinlich berührt. Man findet vor allem die Begrün⸗ dung erſtaunlich, wenn nicht ſchlechthin unlogiſch. Man fragt ſich immer wieder, ob man es ſich in Dresden und in Sachſen nicht klar gemacht hat, daß jede Unterſtützung, die der Sowjetunion gewährt wird, nur dazu dient, das ohnehin kaum noch zu er⸗ tragende ruſſiſche Dumping zu mehren, daß alſo, ſelbſt wenn die ruſſiſchen Aufträge vorüber⸗ Feder, den die Einladung zu ſpät erreicht hatte, war Auf einen Zwiſchenruf des kommuniſtiſchen Abg. Stoecker erklärte der Miniſter, daß er ſich nicht für eine Erhöhung der Steuern, auch nicht der Um⸗ ſatzſteuer ausſprechen werde. Beſonders die Er⸗ höhung der Umſatzſteuer würde eine untragbare Herabdrückung der Lebenshaltung der deutſchen Be⸗ völkerung herbeiführen. Die Ausſprache leitete Abg. Hergt(Dn.) mit einer Kritik der Aus⸗ führungen des Miniſters ein. In ihnen ſei die Tendens des Niederganges der deutſchen Wirtſchaft nicht enthalten, was bei ihrem unmittelbaren Zu⸗ ſammenhang mit den Vounglaſten um ſo be⸗ dauerlicher ſei. Redner wandte ſich entſchieden gegen die Schlußfolgerungen des Mintſters. Ungeheuerlich ſei die Verſchlechterung des Reichsvermögensſtandes; trotzdem betone die Regierung dem Auslande gegen⸗ über in keiner Weiſe dieſe Tatſache. Auch der kommuniſtiſche Reder Dr. Neubauer bezeichnete den finanziellen und wirtſchaftlichen Nie⸗ dergang Deutſchlands als eine Kataſtrophe. Die zur Linderung angewandten Mittelchen ſeien völlig un⸗ zureichend, die Preisabbauaktion ſei geſcheitert. Die allgemeine finanzpolitiſche Ausſprache wurde dann auf Donnerstag vertagt. Der Ausſchuß behandelte einen kommuniſtiſchen Antrag, der den Reichsarbeitsminiſter auffordert, den Eiſenbahn⸗Schiedsſpruch nicht für verbindlich zu er⸗ klären. Ein Vertreter des Reichsarbeitsminiſteriums teilte hierzu mit, daß ſich die Parteien bei den Ver⸗ handlungen im Miniſterium geeinigt hätten. Da⸗ mit war der Antrag gegenſtandslos und der Aus⸗ ſchuß vertagte ſich. der Stadt Berlin gehend ſich häufen ſollten, das dicke Ende in Geſtalt neuer und verſchärfter Arbeits loſigkeit fol⸗ gen muß. Es iſt beinahe ſo ziemlich allenthalben in Europa dasſelbe: Man giert nach ſowjetruſſiſchen Aufträgen und ſpürt nicht, daß man ſie aus der eigenen Sub⸗ ſtanz bezahlt und ſich ſo ſelber die Rute ans Kreuz bindet. Schüſſe nach einer politiſchen Verſammlung Meldung des Wolffbüros Hamburg, 14. Jan. Die Sozialdemokratiſche Partei Hamburg hatte den nationalſozialiſtiſchen Reichstagsabgeordneten Dr. Feder eingeladen, ſeine im Rundfunk be⸗ gonnene Diskuſſion mit dem ſozialdemokratiſchen Landtagsabgeordneten Prof. Nölting in einer öffentlichen Verſammkung in Hamburg fortzuſetzen. Die Verſammlung fand geſtern abend ſtatt. Dr. nicht erſchienen. Er hatte ein Schreiben geſandt, in dem er zuſagte, ſich nach vorheriger Verabredung in den kommenden Monaten für die geplante Dis⸗ kuſſion zur Verfügung zu ſtellen. Nach Beendigung der Verſammlung, die poli⸗ zeilich ſtark geſtchert war und vollſtändig ruhig ver⸗ lief, kam es auf der Straße zwiſchen National⸗ ſozialiſten und Reichsbannerleuten zu einem Zu⸗ ſammenſtoß, bei dem auch mehrere Schüſſe fielen. Die Polizei griff ein und ſtellte die Ruhe wieder her, wobei eine Anzahl von Feſtnahmen er⸗ folgte. Ein Nationalſozialiſt hatte einen Kopfſtreif⸗ ſchuß, ein Reichsbannermann einen Rückenſchuß er⸗ halten, der ſeine Ueberführung in ein Krankenhaus notwendig machte. Vadiſche Politik Der Streit um die Braunhemden Eigener Drahtbericht 5 a g. Karlsruhe, 14. Jan. Nach einem Urteil des badiſchen Verwal⸗ tungsgerichtshofes wurde die am 16. Jun vom Inuenminiſter Wittemann erlaſſene Verbrb⸗ nung, die das Tragen der nationalſozialiſtiſchen Braunhemden verbietet, für rechtswidrig er⸗ klärt. In der Begründung heißt es, daß die Verord⸗ nung des Miniſters ſich nicht auf 8 30 des Straf⸗ geſetzbuches ſtützen könne. 0 Gleich nach Erlaß dieſer Verordnung hatten die badiſchen Nationalſozigliſten einen Karlsruher Son⸗ derfall herausgegriffen und beim badiſchen Verwal⸗ tungsgerichtshof den Antrag geſtellt, daß die polizei⸗ liche Verfügung aufgehoben werde. Nachdem ſie nun vor dem Verwaltungsgerichtshof einen Erfolg davon⸗ getragen haben, hat die Regierung ſich nach einer anderen Begründung umſehen müſſen. Das badiſche Staatsminiſterium hat daher folgende Ver⸗ ordnung erlaſſen: „Auf Grund des Artikels 48 Abſ. 4 der Ver⸗ faſſung des Deutſchen Reiches wird folgendes ver⸗ ordnet: Das Tragen von Parteiuniformen und Bun⸗ destrachten, einheitlicher Kleidung politiſcher Ver⸗ bände und Organiſationen, wird für den Bereich des Freiſtaates Baden bis 1. April 1931 verboten. Die Verordnung tritt mit ſofortiger Wirkung in Kraft.“ 5 5 Alſo Notverordnung auch in Baden! Letzte Meloͤungen Aus dem FPD⸗Zug geſtürat— Tot aufgefunden * Groß⸗Gerau, 14. Jan. Heute früh zwiſchen 6 und 7 Uhr fand man in der Nähe des Bahnhofes Dornberg⸗Groß⸗Gerau, kurz nach Paſfieren des von Frankfurt kommenden DF⸗Zuges, auf den Schienen eine männliche Leiche, die nur mit Hoſe und Hemd bekleidet war. Die Feſtſtellungen ergaben, daß es ſich um den Berliner Oberingenieur Karl Mühl⸗ eiſen handelt, der ſich im Schnellzuge befunden hatte und zur Erholung in den Schwarzwald reiſen wollte. a 80„ Ob es ſich um einen Unglücksfall handelt, oder ob Selbſtmord vorliegt, iſt einſtweilen unklar. Der Ver⸗ unglückte ſoll in der letzten Zeit ein nervöſes Leiden gehabt haben. 5 Das Befinden des Kanzlers i Berlin, 14. Jan.(Drahtbericht unſeres Ber⸗ liner Büros.) Wie wir hören, hat ſich das Befinden des Reichskanzlers ſoweit gebeſſert, daß er heute wieder aufſtehen und vermutlich morgen oder über⸗ morgen auch die Regierungsgeſchäfte wieder über⸗ nehmen wird. Familientragödie in Spandau — Spandau, 14. Jan. Eine furchtbare Familien- tragödie ſpielte ſich heute morgen in Spandau ab. Dort erſchoß der 3g jährige Kaufmann Walter Ohmke ſeinen bei ihm wohnenden jüngeren Bruder Hans im Bett und brachte ſich dann ſelbſt zwei Schüſſe bei, an denen er bald darauf ſtar b. Aus einem an die Frau des älteren Bruders gerichteten Schreiben, die während der Tat gerade Beſorgungen machte, ſcheint hervorzugehen, daß die beiden Brüder aus wirtſchaftlicher Notlage ſich zum Frei⸗ tod entſchloſſen hatten, da beide den Brief unter⸗ ſchrieben hatten. Die Kugelſpuren im Zimmer laſſen aber darauf ſchließen, daß den füngeren Bruder ſein Entſchluß reute, und daß es zwiſchen beiden zu einem Kampf gekommen ſein muß. Vier Exdeputierte zu Gefängnis verurteilt — Warſchau, 14. Jan. Der Prozeß gegen die der kommuniſtiſchen Verſchwörung angeklagten ehemali⸗ gen Abgeordneten der Weiß⸗ruſſtſchen Bauern⸗ und Arbeiterpartei iſt zu Ende gegangen. Das Gericht hat die vier Abgeordneten zu je acht Jahren Ge⸗ fängnis verurteilt. 8 8 Weisheit im Sprichwort Man hört vielleicht nirgends wörter in der alltäglichen Unterhaltung wie in Perſien. Der Kenner des Landes weiß, warum. Der Perſer iſt ein Meiſter der Unterhaltung und kennt die Wirkung, die mit einem geſchickt eingefloch⸗ tenen Sprichwort zu erzielen iſt. Er hat aber auch den Vorteil, daß ihm ein ſehr reicher Schatz zu ſprich⸗ wortartigen Redewendungen zur Verfügung ſteht. Wo er nicht aus der eigenen Volksweisheit ſchöpfen kann, macht er eine Anleihe bei dem Arabiſchen, das an Sprichwörtern noch reicher iſt als das Perſiſche, Manche perſiſchen Sprichwörter weiſen eine unver⸗ kennbare Aehnlichkeit mit der deutſchen Spruchweis⸗ heit auf. In dieſem Falle bietet ein Vergleich ſehr viel Anziehendes. Viele ſind aber geiſtiges Eigen⸗ tum der perſiſchen Volksweisheit und für unſere An⸗ ſchauung und unſer Wiſſen eine Bereicherung. Ein paar willkürlich gewählte Beiſpiele! Jen⸗ ſeits von Schwarz gibt es keine Farbe mehr.“ Da⸗ mit drückt der Perſer in origineller Form aus, daß in einer beſtimmten Richtung die Grenze erreicht iſt. Auf den Pechvogel iſt ein ſehr anſchauliches Sprich⸗ wort gemünzt. Er hat ſoviel Pech, daß er ſich„beim Eſſen von Marmelade die Zähne abbricht.“ Daß „ein weiſer Feind beſſer iſt als ein närriſcher Freund“ wird auch von der Spruchweisheit anderer Länder anerkannt. Auch daß man mit den Wölfen heulen muß, hat der Perſer erkannt:„Wenn du micht beſchimpft werden willſt, ſo bentmm dich wie die Abrige Geſellſchaft.“ Origineller iſt ſchon der Rat: „Strecke deinen Fuß nicht über die Decke hinaus“, H. h. lebe nicht über deine Mittel.„Liebe und Geduld ſind durch tauſend Meilen getrennt.“ Dieſes Sprich⸗ wort bedarf keiner Erläuterung. Mehr zu denken gibt die Weisheit:„Der Fuß der Lampe iſt dunkel.“ Wie oft irrt der Menſch im Dunkeln, ohne zu wiſſen, daß das Licht der Weisheit über ihm ſcheint. Einige weitere Beiſpiele:„Wenn das Schickſal dir nicht paßt, paſſe du dem Schickſal“— eine Lehre des orien⸗ taliſchen Fatalismus.„Zehn Derwiſche können auf einem Teppich ſchlafen, aber ein Königreich kann micht zwei Könige beherbergen.“„Wenn du willſt, daß man dich vermißt, ſo mußt du entweder ſterben ſo viele Sprich⸗ oder auf Reiſen gehen“ 8 d e Sehr viele weiſe Ausſprüche werden arabiſchen Philoſophen Logman zurückgeführt. „Eulen nach Athen tragen“ heißt demzufolge im Perſiſchen:„Logman Weisheit lehren.“ Als Logman eines Tages gefragt wurde, von wem er ſein Be⸗ nehmen gelernt habe war die Antwort:„Von denen, die kein Benehmen haben.“ Eine witzige Bemerkung des Teufels wirft Licht auf den perſiſchen Humor. Der Satan begegnet einem frommen Mann, der der flüchtigen Bekanntſchaft den Wunſch mit auf den Weg gibt:„Mögeſt du ein ſeliges Ende nehmen“. Worauf der Satan erwidert:„Dies bezweifle ich.“ Der Vogel Strauß, der ſeinen Kopf in den Sand ſteckt, um ſich unſichtbar zu machen, findet in dem Per⸗ ſiſchen ſein Gegenſtück in dem Rebhuhn, das ſeinen Kopf in dem Schnee verbirgt. Dem Kind, das ſich verbrannt hat und deshalb das Feuer ſcheut, be⸗ gegnen wir auch im Perſiſchen:„Ein Kind, das ein⸗ mal von einer Schlange gebiſſen worden iſt fürchtet jeden Strick.“ Die perſiſchen Dichter verkünden ſehr oft ihre Gedanken in ſprichwortähnlicher Form.„Im Meere liegen zahlloſe Schätze. Wenn du aber auf Sicher⸗ heit bedacht biſt, ſo mußt du am Ufer bleiben.“„Eine Lüge zu einem guten Zweck iſt beſſer als eine Wahr⸗ heit, die Unglück bringt.“„Wenn der Feueranbeter das heilige Feuer hundert Jahre brennend erhält und er fällt eines Tages aus Verſehen hinein, ſo wird es ihn verzehren.“ Eine verwandte Weisheit liegt in dem Worte des perſiſchen Dichters:„Ich habe noch niemanden die Kunſt des Bogenſchießens gelehrt, der mich nicht ſchließlich zu ſeiner Zielſcheibe gemacht hätte.“ Auch der Perſer hat alſo erfahren, daß Undank der Welt Lohn iſt.„Wenn der Maurer den erſten Ziegelſtein ſchief anſetzt, ſo wird die Mauer krumm, und wenn man ſie bis zum Himmel haute.“ Daher auch der Rat:„Ueberlegung vor dem Wort iſt beſſer als Reue hinterher.“ Wenn ein Perſer in einer Geſellſchaft eine be⸗ ſtimmte Perſönlichkeit vermißt, ſo ſagt er:„Ihr Platz iſt ſehr grün.“ Damit verbindet er offenbar die Vorſtellung von einer Geſellſchaft, die ſich im Freien niederläßt. Bleibt dabei ein Platz auf dem Raſen frei, ſo ſchimmert er grün. Ein Mann, der in einer Geſellſchaft nicht willkommen iſt, wird „Sar⸗i⸗khar“ genannt, d. h. Eſelskopf. Für dieſen auf den Vergleich gewinnt man Verſtändnis, wenn man weiß, daß die Vogelſcheuchen in Perſien mit einem Eſelskopf ausgeſtattet werden. Das Kamel iſt in Perſien eine ſehr bekannte Figur. Man erzählt darüber eine Menge Ge⸗ ſchichten. Man hält einmal dem Kamel vor:„Wa⸗ rum haſt du einen ſo krummen Hals?“ Das Kamel erwidert:„Iſt an mir nicht alles krumm? Warum beklagt ihr euch alſo über meinen Hals?“ Ein Maul⸗ tier fragt einmal das Kamel:„Wie kommt es, daß du niemals ſtolperſt? Warum ſtoße ich dagegen mit meinen Hufen ſtets gegen Steine und laufe die Ge⸗ fahr, mit meinem Pack zu ſtürzen?“ Das Kamel ant⸗ wortet:„Du blickſt immer zu Boden und hefteſt deine Aufmerkſamkeit an kleinliche Dinge. Deshalb ſtolperſt du darüber. Mache es ſo wie ich. Halte deinen Kopf hoch und blicke nach oben. Dann können dir die kleinlichen Dinge nicht hinderlich ſein und dir keinen Schaden zufügen.“ Iſt das nicht ein Rat, den man auch auf das Menſchliche übertragen könnte? Zwiſchen Meer und Eis im weſtlichen Grön⸗ land. Auf Veranlaſſung der Geſellſchaft für Erd⸗ und Völkerkunde ſprach in der Aula der Handelshochſchule Frau Studienrat Schmük⸗ ker⸗ Frankfurt, über Grönland. Nach einer einleitenden Anſprache des Rektors der Handelshoch⸗ ſchule, Prof. Tuckermann über die verkehrs⸗ geographiſche Bedeutung Grönlands ſprach Frau Schmücker in anſchaulicher Weiſe über die größte Inſel der Erde. An Hand von Lichtbildern wurden die verſchiedenen geologiſchen Beſchaffenheiten von Grönland, das fünfmal ſo groß wie Deutſchland iſt, gezeigt. Die Expedition, die ihr Standquartier in Godhaven auf der Inſel Diko aufgeſchlagen hatte, brachte reiches Material mit nach Hauſe. Inter⸗ eſſant waren die Ausführungen der Rednerin über den Männerſtaat, der in einem Umkreis von 20 Kilo⸗ metern nicht betreten werden darf. Die Vege⸗ tation Grönlands trägt im allgemeinen Tundren⸗ charakter, weiſt ſehr viele Sümpfe und Moor⸗ bildungen auf.— Die aus dem Oſten kommende Zi⸗ viliſation war für den Grönländer kein Segen. Es vollzog ſich eine nicht vorteilhafte ſoziale Um⸗ ſchichtung, denn ein großer Teil der Grönländer wandte ſich von der Tradition der Ureinwohner ab und wurde den Beamten Dänemarks untergeben. Auf den Lenders naturnaher Bolksſtamm wirkten die eingeführten Zigaretten ſowie verſchiedene Genuß⸗ mittel geradezu degenerierend. Die däniſche Re⸗ gierung glaubte durch die Einführung der Viehzucht etwas beſonderes zu tun. Die Grönländer jedoch betrachteten das Zuchtvieh für Schlachtvieh, nachdem ſie darauf gekommen waren, daß beſonders das Schaffleiſch ſehr ſchmackhaft iſt. Dieſe Ausführungen wurden ergänzt durch intereſſante Schilderungen über die Lebensweiſe der Grönländer und über ihr Volkstum.— Der zum Schluß vorgeführte Film führte insbeſondere die landſchaftlichen Schönheiten des Landes vor Augen.— Der ſtarke Beifall war wohlverdient. 5 Vor der Auflöſung der Fürſt Stolbergſchen Bibliothek. Seit Jahren war der Fortbeſtand der Fürſt Stolbergſchen Bibliothek in Wernigerode, die mit ihren 120 000 Bänden zu den größten Bücher⸗ ſammlungen in Deutſchland gehört, gefährdet. Ver⸗ handlungen ſchwebten über die Möglichkeit, ſie dem Staat geſchloſſen zu erhalten oder zu verkaufen. Nun⸗ mehr iſt, wie die„B..“ berichtet, die Notwendigkeit eingetreten, ſte aufzulöſen. Das ſoll jedoch in der Form geſchehen, daß einzelne Abteſflun⸗ gen insgeſamt verkauft werden. N O Philharmoniſcher Verein. Walter Gieſekin 8 wird ſich im fünften Philharmoniſchen Vereinskonzert, Dienstag, den 20. Januar, erſtmals hier kammer⸗ muſikaliſch betätigen. Das Guaneri⸗ Quartett wird in Gemeiunſchaft mit dem gefeierten Pianiſten, der ſoeben ſeine Amerikatburnee erfolgreichſt beendet hat, ausſchließlich flawiſche Werke kowſky, Dvorak] zu Gehör bringen. (Barodin, Tſchai⸗ Die neue Oper von Pfitzner. Wie der Verlag Adolph Fürſtner, Berlin, mitteilt, hat Hans Pfitzner am 7. Januar ſeine Oper„Das Herz“ in der Kompoſition ſtammt von Hans Mahner Mons und iſt von dieſem in Gemeinſchaft mit Hans Pfitzner zum Text⸗ buch geſtaltet worden. Die Handlung iſt entgegen anders lautenden Nachrichten nicht eine romantiſche, ſondern ſpielt in der Barockzeit und iſt realiſtiſch geſtaltet mit einem Ausflug ins Phantaſtiſche. Ueber die Uraufführung beſtimmt. beendigt. Die Handlung iſt noch nichts Endgültiges 1 8 0 13 bayer Spey or d! Quc Redn der z iulän bildu verſte hinſie ren drän⸗ drohe ſich 1 gewä jener 1 0 Mittwoch, 14. Januar 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 22 — 3 Deulſcher Tabalbauverband Tagung in Maunheim Unter der Leitung ſeines erſten Vorſitzenden, Direk⸗ zor Dr. Müller⸗ Karlsruhe, hielt der Deutſche Tabakbauverband in Mannheim eine aus allen deutſchen Tabakbaugebieten zahlreich beſuchte außerordentliche Mitgliederverſamm⸗ lung ab, in der nach der Erledigung interner Ver⸗ bandsangelegenheiten der Landesinſpektor für den bayeriſchen Tabakbau, Oek.⸗Rat Hoffmann ⸗ Speyer, ſich über den Einfluß der Notver⸗ ordnung auf die Zukunft des deutſchen Oualitäts⸗Tabakbaues verbreitete. Der Redner behandelte zunächſt die Zollerhöhung, von der zu erwarten, daß ſie eine beſſere Nachfrage nach inländiſchem Tabak und ſomit auch günſtigere Preis⸗ bildung erwarten laſſe. Letztere Urſache müſſe ſelbſt⸗ verſtändlich zu höheren Anſprüchen der Tabakkäufer hinſichtlich der Ausbeutefähigkeit des Produktes füh⸗ ren und damit gleichzeitig zum Qualitätsbau drängen. Der Redner machte gleichzeitig auf die drohende Gefahr aufmerkſam, daß man weiterhin ſich nicht dazu verſtehen würde, mehr Inlands⸗ gewächs zu verarbeiten, wenn der Inlandsbau ſich jener Einſicht verſchließen wollte. Für Schneidegut ſei allerdings eine Beſorgnis nicht ſo groß, denn die Steuerbegünſtigung ſei erhalten geblieben. Nun gelte es in beſonderem Maße alles hintanzuhalten, was der vollen Entfaltung der Abſatzmöglichkeit des Feinſchnittes im Wege ſtehen könnte. Darum müſſe auf eine Mindeſtbanderole verzichtet werden. Eine ſteuerliche Bevorzugung des Krull⸗ ſchnittes dürfe nicht eintreten. Für den ſteuerbegün⸗ ſtigten Feinſchnitt wäre vor allem Schutz und För⸗ derung zu verlangen. Als weniger günſtig betrachtete der Redner die Ausſichten des deutſchen Zigarrengutbaues, weil trotz aller Bemühungen der Preiszuſchuß in Wegfall gekommen wäre. Gut brennende Tabake, wie ſie aus 1930 angefallen ſeien, würden durch den Zoll ge⸗ nügend Preisſchutz haben, aber ſchwerere Tabake würden nennenswert von der Zigarrenherſtellung nur aufgenommen, wenn ein beſonderer Anreiz hierfür beſtände, eine Art Vergütung für den Mehr⸗ aufwand bei Mitverarbeitung derartiger Tabake, wofür im Preiszuſchuß das beſte Hilfsmittel zu er⸗ blicken geweſen wäre. Man dürfe nicht ablaſſen, zu verſuchen, dieſe Begünſtigung wieder zu erreichen, denn ſchließlich ſei dem Zigarrengutbau billig, was dem Schneidegutbau recht ſei. Die geſetzlichen Be⸗ stimmungen hinſichtlich der Anbaufläche für Tabak wurden erörtert. Wäre die Kontingentierung nicht gekommen, dann hätte ſchon das nächſte Jahr ein Ueberangebot an Tabak gebracht, wodurch der Zoll⸗ ſchutz unwirkſam gemacht worden wäre, umſo mehr, als das Ausland nicht verſäumen werde, Unterbie⸗ tungsverſuche vorzunehmen. Heute nehme der Ta⸗ bakverbrauch etwa 13 v. H. Inlandtabak in den Fabrikatmiſchungen auf. Es ſei ſicherlich nicht zu erwarten, daß er ſich dazu verſtehe, 30 v. H. oder noch mehr widerſtandslos anzunehmen. Darum würde ſich ein zu großes Angebot gerade bei Tabak auf die Preisbildung verheerend auswirken. Die praktiſche Durchführung der Kontingentterung werde ſich durchaus nicht ſo ſchwierig geſtalten, wie mancherſeits angenommen werde. Die Kontingente werden den Gemeinden und nicht den einzelnen Pflanzern zuerkannt. Gerade die Kontingentierung erfordere unabweislich vollendeten Qualitätstabak⸗ bau, denn ſie böte Handhaben, bei fortgeſetzt unbe⸗ friedigenden Leiſtungen den Anbau einzuſchränken oder unmöglich zu machen. bb. Erforſchung von Runofunkſtörungen Da die Frage der Rundfunkſtörungen durch elek⸗ triſche Geräte die Allgemeinheit in zunehmendem Maße beſchäftigt, hat der Verband Deutſcher Elektrotechniker eine Kommiſſion für Rundfunkſtörungen eingeſetzt. In dieſer Kommiſſion ſind vertreten die Deutſche Reichspoſt, die Reichs⸗Rundfunk⸗Geſellſchaft, die Vereinigung der Elektrizitätswerke, der Zentral⸗ verband der deutſchen elektrotechniſchen Induſtrie, der Verband der Funkinduſtrie und der Verband Deutſcher Verkehrsverwaltungen. Alle dieſe an der Frage hervorragend intereſſierten Verbände haben 1. Fachleute in dieſe Kommiſſion ent⸗ andt. Die Arbeiten der Kommiſſion erſtrecken ſich im weſentlichen auf die eingehende Unterſuchung der wir⸗ kenden Störungsurſachen, auf die meſſende Erfaſſung ber vorhandenen Störungen und vor allem auf die Abhilfsmaßnahmen gegen Rundfunkſtörungen, ſoweit ſie beim heutigen Stande der Technik überhaupt er⸗ keichbar find. Eine der dringendsten Aufgaben iſt die Herausgabe von Sicherheitsvorſchriften für die im Haudel erhältlichen Störbefreiungsgeräte. Die Kommiſſion beabſichtigt, auf Grund ihrer Ar⸗ beiten und im Zuſammenwirken aller an den Stö⸗ rungen intereſſierten Kreiſe, Richtlinien herauszu⸗ geben, die es alsdann ermöglichen, die Rundfunk⸗ ſtörungen mehr und mehr einzudämmen. * * Seinen Verletzungen erlegen. Der 27 Jahre alte verheiratete Metzger Friedrich Jakoby, der am Montag abend in der Seckenheimerſtraße einen Zuſammenſtoß ſeines Fleiſchtransportwagens mit einem Wagen der Straßenbahn verurſacht hatte, iſt 55 5 vormittag im Allgemeinen Krankenhaus ge⸗ orben. * Freiwilliger Tod. Geſtern abend hat ſich ein auf dem Waldhof wohnhafter, verheirateter, 42 Jahre alter Taglöhner nach vorherigem reichlichem Al⸗ koholgenuß im Schlafzimmer ſeiner Wohnung er⸗ hängt. Die Urſache der Tat ließ ſich nicht feſtſtellen. 72 Zuſammenkunft der Prinz ⸗Karl⸗ Dragoner. Pfingſten 1931 findet in Offenburg die Zu⸗ ſammenkunft aller ehemaligen Angehörigen des 3. Badiſchen Dragonerregiments Prinz Karl Nr. 22 ſtatt. Die Leitung der Veranſtaltung liegt in den Händen des Dragonervereins Offenburg unter Mit⸗ wirkung des Offtziervereins und der Vereine Karls⸗ ruhe, Freiburg und Lörrach. Die ehemaligen Regiments⸗Angehörigen, die einem der genannten Vereine nicht angehören, werden gebeten, ihre Namen und den derzeitigen Aufenthaltsort an eine der nach⸗ folgenden Idreſſen möglichſt bald auf Poſtkarte be⸗ kanntgeben: General a. D. Frhr. v. Nordeck, Eberſteinburg bei Baden⸗Baden, Joſeph Weber, Karlsruhe, Weltzienſtr. 3, Kaſſenvorſteher Keßler, Freiburg, Stadtſtr. 75, Gotthard Seiler, Offen⸗ burg, Brünnelesweg 2, Oskar Kyri, Brombach bei Lörrach. Eine neue Grippewelle Rechtzeitige Vorbeugungsmaßnahmen Wir befinden uns wieder mitten in einer Grippe⸗ welle, die bereits epidemiſchen Charakter angenom⸗ men hat. Bis jetzt trat allerdings die Grippe noch nicht in ſo ſchwerer Form auf, wie zu Beginn des Jahres 1929. Welch erheblichen Einfluß die Krank⸗ heit damals auf den Bevölkerungsbeſtand genom⸗ men hat, erfuhr man erſt ſpäter, als genaue ſtati⸗ ſtiſche Angaben vorlagen. Der Beginn des Jahres 1929 iſt geradezu durch den Todeszug der Grippe ge⸗ kennzeichnet geweſen. Im ganzen war im Jahre 1929 die Zahl der Sterbefälle um 66 000 größer als 1928. Die Steigerung iſt ausſchließlich auf die Grippe⸗ epidemie zurückzuführen geweſen. Der durch die Grippeepidemie verſchlechterte geſundheitliche Ge⸗ ſamtzuſtand der Bevölkerung im erſten Vierteljahr 1929 zeigte ſich überhaupt in der geſamten Bevölke⸗ rungsbewegung, und zwar ſowohl bei der Zahl der Eheſchließungen wie bei der Geburtenhäufigkeit, die zu Ende des Jahres 1929 ganz erheblich nachließ. Aus dieſen Feſtſtellungen iſt der gefährliche Cha⸗ rakter der Grippe zu erkennen, deren Bedeutung vielfach unterſchätzt wird. Auch zu Beginn des Jah⸗ res 1929 glaubte man, daß auch nur eine leichte Grippeepidemie vorliege, während ſie in Wirklichkeit ſehr ſchwere Folgen brachte. An ſich iſt allerdings der Verlauf der damaligen Grippeepidemie nicht mit jenen verheerenden Folgen zu vergleichen, den dieſe Epidemien als Pandemien, d. h. als Epidemien, die ſich faſt in der ganzen Welt zeigen, zu nehmen pflegen. Eine der erſten genau beſchriebenen Epidemien dieſer Art verbreitete ſich im Jahre 1510 von Malta aus über Europa. Seit⸗ dem ſind zahlreiche ſolcher Epidemien zu verzeichnen geweſen. Aus der letzten Zeit iſt die ſchwere Pan⸗ demie des Jahres 1889/90 zu erwähnen, die in China ihren Ausgang nahm und ſowohl in Amerika ſich raſch verbreitete, wie über Sibirien in Europa ihren Einzug hielt. Uns allen iſt noch die Grippeepidemie der Nachkriegszeit in Erinnerung, die einen beſon⸗ ders bösartigen Charakter hatte. Sie wütete in all den Ländern verheerend, deren Bevölkerung infolge der Kriegsnot ſehr ſchlechten geſundhetlichen Zu⸗ ſtand aufwies. Sie trat aber auch in einer Reihe von Staaten auf, die vom Kriege unberührt geblie⸗ ben ſind, ſo in Spanien. Trotz mehrfacher Nachrichten, daß der Grippe⸗ erreger entdeckt ſei, iſt deſſen einwandfreie Feſtſtel⸗ lung noch immer nicht gelungen. Im Gegenteil, man iſt ſich in der Wiſſenſchaft nicht darüber einig, ob es überhaupt einen ſpeziellen Grippeerreger gibt, oder ob nicht dafür der von Pfeiffer 1892 entdeckte Influenza⸗Bazillus in Frage kommt. Bei der ganzen Art der Grippe⸗Erkrankun⸗ gen gibt es kein Mittel, das vor Anſteckung oder neuer Erkrankung ſchützen könnte. Alles, was empfohlen wird, reicht nur dazu aus, um die Wahrſcheinlichkeit einer Anſteckung herab⸗ zudrücken. Beſonders intereſſant iſt übrigens, daß Perſonen, die eine Grippe hinter ſich haben, meiſt für einige Zeit gegen dieſe Krankheit immun ſind⸗ Offenbar reicht die Kraft der vom Körper wäh⸗ rend der Krankheit erzeugten Gegengifte dazu aus, eine neue Anſteckung zu verhindern. Gerade dieſe Erſcheinung läßt die Hoffnung offen, daß ein abſolut ſicher wirkendes prophylaktiſches Mittel gefunden werden kann. Wenn es auch kein Mittel zur Verhinderung einer Grippe gibt, iſt jeder Kranke doch in der Lage, durch rechtzeitige zweckentſprechende Behandlung die Gefahren der Krankheit erheblich herabzuſetzen. Die Grippe iſt als ſolche durch ihre Erſcheinungsformen leicht zu erkennen. Typiſche Anzeichen ſind plötzlich auftretendes Fieber, das nicht ſelten mit Schüttel⸗ froſt verbunden iſt, Mattigkeit und Kopfſchmerzen ſtellen ſich ein. Der Kranke klagt häufig auch über Schmerzen im Rücken und in den Gliedern. Die Temperatur bewegt ſich zwiſchen 39 und 40 Grad. Wenn man ſchleunigſt das Bett aufſucht und ſich vor jeder weiteren Erkältung in Acht nimmt, kann die Grippe verhältnismäßig raſch überwunden wer⸗ den. Erheblich gefährlicher ſind ſchwerere Krank⸗ heitserſcheinungen der Grippe, wie Magengrippe und Kopfgrippe. Namentlich letztere führt manch⸗ mal im Verlaufe von zwei Tagen zum Tode. Häu⸗ fig nimmt auch die Grippe pneumoniſche Formen an; ſie iſt mit Lungenentzündung, in deren Verlauf auch Rippenfellentzündung eintritt, verbunden. Na⸗ türlich ſind von den ſchwereren Formen der Grippe⸗ erkrankung beſonders Perſonen gefährdet, deren Geſundheitszuſtand geſchwächt iſt, alſo Kranke und alte Leute. Aber man hat auch feſtgeſtellt, daß die Grippe für junge Mädchen im Alter zwiſchen 20 und 23 Jahren plötzlich gefahrdrohende Formen an⸗ nimmt. Die Verbreitung der Grippe erfolgt in hohem Maße durch Anſteckung. Die Infektion tritt durch Einatmung von Erregern, die in der Naſen⸗ und Rachenabſonderung Er⸗ krankter in die Abmung ausgeſtoßen worden ſind, ein, nachdem die Erreger durch Huſten oder Nieſen verbreitet wurden. Die Erkrankung erfolgt alſo von Menſch zu Menſch aus naher Entfernung durch Tröpfchenbildung und durch nahe Berührung. Die Inkubationszeit beträgt zwiſchen 18 Stunden und 4 Tagen. Will man alſo der Grippe vorbeugen, ſo kommt es vor allem darauf an, die nahe Berührung mit erkrankten Perſonen zu vermeiden. Deshalb empfiehlt es ſich, ſich von großen Menſchenanſamm⸗ lungen fernzuhalten, darüber hinaus aber auch, Räume, in denen mehrere zuſammenkommen oder zuſammen zu arbeiten haben, häufig zu lüften. Be⸗ ſonders ſind in Zeiten der Grippegefahr hygieniſche Forderungen zu berückſichtigen, das heißt für ſorg⸗ fältige Säuberung von Mundhöhle und Rachen durch kräftiges Gurgeln mit Salzwaſſer oder mit naderen desinfizierenden Mitteln zu ſorgen. Außer⸗ dem iſt die allgemeine Körperpflege gründlich durch⸗ zuführen. Vielfach wird dem Alkohol eine günſtige Wirkung zugeſchrieben laber bitte kein Freibrief für Trinkgelageß. Sowie die Erkrankung irgendwie ernſtere Formen annimmt, empfiehlt es ſich, den Arzt aufzuſuchen oder ihn kommen zu laſſen; denn er allein kann auf Grund ſeiner Erfahrungen über die in Einzelfällen zu treffenden Maßnahmen ent⸗ ſcheiden. Dr. R. I. —: æŚIllln] III]...—!¼ Proleſt der Spatzen Herr Schilperich, der Spatzenführer, wohnt in einem Garten hinter der Langerrötterſtraße. Meiſt ſitzt er dort dick, frech und aufgepluſtert— er iſt der Stärkſte ſeiner Artgenoſſen— auf der Spitze des höchſten, weitverzweigten Baumes, wenn er nicht gerade auf Raub auszieht. Alle anderen Spatzen in dem Gebiet ſind ihm untertan. Da ihnen dies nicht behagt,— ſie ſind faſt genau ſo dreiſt und vorlaut wie er— bleibt er meiſt unbehelligt. Nur in Zeiten der Not ſammeln ſie ſich gern um den noch Stärkeren. Jetzt iſt ſo eine Zeit der Not. Auf einmal iſt die Kälte gekommen. Die Spatzen fliegen von einer Stelle zur anderen, ſuchen überall nach etwas Futter; ſie finden aber nichts. Alles iſt hart; ungenießbar. Sie ſuchen die Fenſter⸗ bänke ab, auf denen ſie ſouſt wohl mal ein Krüm⸗ chen gefunden haben, aber ſie finden auch hier nichts. Die Menſchen mögen das Fenſter nicht öffnen, damit keine Kälte hereinkommt.„Schilp, ſchilp, ſchilp“ rufen die Spatzen. Ihr Magen knurrt,„Hunger, Hunger“, ſchreit er. Da fliegen die gefiederten Straßenräuber auf den hohen Baum zu ihrem Führer, bei dem ſchon eine ganze Menge Spatzen ſitzen. Die keinen Platz mehr bekommen können, ſetzten ſich auf die Nachbarbäume. Und dann geht das Schnattern, das Schilpen, das Klagen, das Proteſtieren los. Das Geſchrei des ein⸗ zelnen Sperlings hört ſich wohl etwas frech und vor⸗ laut an. Wenn aber eine ganze Herde von Spatzen, 500 oder auch 1000 Stück,— ſoviel ſind es ſicher— ſchilpen, dann lautet es ganz anders. Der eine Ton ſchwächt den anderen ab und man glaubt, ein großes Klagen zu vernehmen, ſo hilflos und mutlos klingt eg. „Hilf uns doch, lieber Schilperich, hilf uns doch, wir verhungern“, rufen ſie ihrem Führer zu, der aber ſelbſt ganz rat⸗ los iſt. Er leidet ſelbſt auch Hunger, kann garnicht helfen. Sein Schilp⸗ſchilp klingt auch viel ſchwächer als ſonſt. Aber, daß der ſtarke Herr Schilperich auch hungern muß, ſöhnt die anderen Spatzen etwas mit ihrem Schickſal avs. Man erträgt die Not viel leichter, wenn man ſieht, daß die Stärkeren auch darunter zu leiden haben. Bei den egbiſtiſchen Spatzen iſt es wenigſtens ſo. Einträchtig ſitzen ſie alle beieinander. R. B. * * Durch Anfahren ſchwer verletzt. In vergangener Nacht wurde ein verheirateter 50 Jahre alter Schreinermeiſter auf dem öſtlichen Rheinbrücken⸗ aufgang von einem aus Ludwigshafen kommenden Perſonenkraftwagen angefahren und auf die Straße geſchleudert, wodurch er ſich einen Bruch des linken Waden⸗ und Schienbeins zuzog. Der Verunglückte wurde von dem Kraftwagenführer in das Heinrich Lanz⸗Krankenhaus verbracht woſelbſt noch eine Ge⸗ hirnerſchütterung feſtgeſtellt wurde. Veranſtaltungen Jahresfeier der Abſolventen⸗Vereinigung Die Abſolventen vereinigung der Tech u. Fachſchulen Mannheim e. V. hielt am Samstag abend in den Harmonieſälen ihre außerordentlich zahlreich beſuchte 5. Jahresfeier ab. Als Gäſte waren die Studienräte Dipl.⸗Ing. Müller und Hehn, Dipl.⸗Ing. Schlegel, ferner je ein Vertreter des Reichsbundes Deutſcher Technik und des Abſolventenverbandes der In⸗ genieurſchule Mannheim anweſend. Der 1. Vorſitzende, Herr R. Holzner, gab in ſeiner Feſtrede einen kurzen Rückblick auf die Geſchichte der Ver⸗ einigung. Gegründet aus vorwiegend wirtſchaftlichen Not⸗ wendigkeiten, hat ſie ſich, getragen vom Idealismus ihrer Mitglieder, in ſtändiger Aufwärtsbewegung, der auch die ſchwere Wirtſchaftsdepreſſion keinen Abbruch tun konnte, zu einem beachtlichen Faktor unſeres techniſchen Bildungs⸗ weſens entwickelt. Die begeiſtert aufgenommene Rede klang in den Wunſch aus, däß enblich nach ſchwerſter Not auch unſerem Vaterlande die Morgenröte einer befferen Zukunft anbrechen möge. Das anſchließend ſich flott abwickelnde, unterhaltſame Programm gab den Damen Berta Köhler und Herta Melſter in mehreren Tanzſolis Gelegenheit, ihr hohes tänzeriſches Können erneut zu zeigen, während der Bari⸗ toniſt Heil ſich mit ſeinen Liedern lebhaften Beifall er⸗ ſang und zu Zugaben bereit finden mußte. Herr Finzer zeigte ſich einem Violinſolo von Raff in jeder Hinſicht ge⸗ wachſen. Umrahmt wurde der ſoliſtiſche Teil des Pro⸗ gramms durch die von hoher geſanglicher Kultur zeugen⸗ den Darbietungen des Thau⸗Doppel⸗ Quartetts, die, lebhaft applaudiert, großen Anteil an dem glänzenden Verlauf des Abends hatten. Auch ſoliſtiſch leiſteten Mit⸗ glieder des Quartetts Hervorragendes. Eine Tanzunter⸗ haltung beendete die wohlgelungene Veranſtaltung. Mi. * 88 Jubiläumskonzert des Mannheimer„Lieberkranz“. „König David“, ein ſymphoniſcher Pſalm in drei Tei⸗ len für gemiſchten Chor, Sprecher, Soli, Orcheſter und Orgel von dem Schweizer Komponiſten Arthur Honeg⸗ ger, gelangt durch den Liederkranz“ e. V. Mann⸗ heim, aus Anlaß ſeines 75jährigen Beſtehens zur Auffüh⸗ rung im Muſenſaal des Roſengartens. Das Werk iſt ein Verſuch, den Stil des Oratoriums mit den Mitteln der neuen Muſik neu zu formen. Es zählt überhaupt zu den meiſt aufgeführten Werken der neueren Muſik. Die Auf⸗ führung leitet Kapellmeiſter Max Sinzheimer; das Nationaltheaterorcheſter, Gertrus Binder nagel, Mar⸗ garethe Kloſſe, Max Lipmann, Profeſſor Karl Ebert (Darmſtadt) wirken mit.„Lichtwanderer“, das neueſte Chorwerk des Leipziger Komponiſten Hermann Grab ⸗ ner, wird im gleichen Konzert durch den Männerchor des Vereins mit dem Natlonaltheaterorcheſter zur Urauffüh⸗ rung gebracht werden. Der ſich dem Konzerte anſchließende Feſtakt mit der Feſtanſprache des Präſidenken, Herrn Dr. Guſtav Hecht, wird durch Darbietungen des National⸗ theaterorcheſters unter Max Sinzheimer umrahmt. Pozniak⸗Trio. Das Programm des dritten Kammer⸗ muſikabends des Konzertvereins findet eine intereſſante Er⸗ gänzung durch ein Trio in C⸗dur von Caſpar Caſſado, dem bekannten und berühmten jugendlichen Celliſten, der anläßlich einer Mitwirkung in einem Konzert des Bühnen⸗ volksbundes im vorigen Jahre auch in Mannheim als reproduzierender Künſtler berechtigtes Aufſehen erregte.— Neben dieſem Werk gelangen bekanntlich die beiden großen B⸗dur Klaviertrios von Schubert op. 99 und Beethoven op. 97 zum Vortrag. Film- Rund ſchau Dr. Arnold Fanck spricht! Der Meiſterregiſſeur des gegenwärtig in Mannheim laufenden Filmes„Stürme über dem Montblanc“, Dr. Arnold Fauck, ſprach vor dem Berliner Rundfunk⸗ ſender über„Zehn Jahre Berg⸗ und Sport⸗ filme“. Aus den ſehr intereſſanten Ausführungen ſet ganz kurz das Weſentliche wiedergegeben: Im Jahre 1912 gelang es noch nicht, das Bewegungs⸗ moment einer aufſteigenden Wolke wiederzugeben. Nach⸗ dem Fauck im Jahre 1913 den erſten kleinen, von Sepp All⸗ geier gedrehten Skifilm ſah, ging er ſelbſt ſofort an die Ar⸗ beit. Mit der Kamera zog er zum Monte Roſa⸗Joch hinauf und ließ ſeine Telemarks und Kriſtianias aufnehmen. Hier wurde alſo Bewegung photographiert und ſein Entſchluß, ſelbſt Skifilme zu drehen, ſtand feſt. Die im weſentlichen unbewegte Natur wäre ſchon mit ein paar wenigen Filmen erſchöpft geweſen, wenn es nicht gelungen wäre, den Menſchen als handelndes Weſen in die Natur zu ſtellen. Ohne den bewegten Menſchen wäre Na⸗ turgeſtaltung für den Film, deſſen Grundgeſetz Bewegung iſt, auf die Dauer nicht möglich. Naturfilm iſt für Fanck nicht der richtige Ausdruck, denn es ſind Naturſpielfilme, in denen der Menſch keine Konzeſſion dem Publikum gegen⸗ über, ſondern eine kunſtbedingte Notwendigkeit iſt. Nach der Anſicht Fancks wird heute noch ſehr viel im Film die Natur als Paſſage und Stimmungselement ver⸗ wendet. In einigen Jahren wird man vielleicht nicht ver⸗ ſtehen können, daß man früher baute, ſtatt die Natur als Kuliſſe zu nehmen und zum beherrſchenden Element des Filmes zu erheben. Scala:„Der Sohn der weißen Berge“ Dieſer Film mit Louis Trenker in der Hauptrolle hat eine mehr ausgeprägtere Handlung, als man ſie ſonſt in den Bergfilmen zu ſehen bekommt. Trotzdem erweiſt ſich das Milieu ſtärker als der dramatiſche Aufbau, denn man erkennt in den Szenen, in denen die Natur ſpricht, und der Menſch mit den Elementen kämpft, wieviel echtes unver⸗ fälſchtes Menſchentum als das ſekundär Komödiantiſche wirkt. Bewährte Schauſpieler wie Renate Müller, Maria Solveg, Leo Peukert, Felix Breſſart und dann die einzelnen Meiſterſkifahrer waren mit beſtem Erfolg um das Gelingen des Filmes bemüht.— Der Ton iſt nur Beigabe und kann den Naturbildern keine Stei⸗ gerung mehr geben, unterſtreicht höchſtens die Spannung mit einer künſtleriſch bewußten Monotonie. In einem Luſtſpiel,„Die Kaviarprinzeſſin“, ſtellt Anny Ondra die tollſten Dinge an und gewinnt durch ihr ungekünſteltes Spiel wieder raſch die Zuneigung des Publikums. * Der Film„1914“ zugelaſſen. Nach einer er⸗ neuten Prüfung iſt das Spielverbot für den Film „1914“ von der Filmprüfſtelle aufgehoben worden. Der Vertreter des Auswärtigen Amtes er⸗ klärte in ſeinem Gutachten, daß das Auswärtige Amt wohl noch einige Bedenken habe, die jedoch nicht der⸗ art ſeien, daß ſie ein Verbot des Filmes rechtfertigen würden. Das Auswärtige Amt verlangte lediglich die Entfernung von zwei Szenen, und zwar einer Szene, in der Saſſanoff die deutſche Kriegserklärung dem Zaren überreicht, und einer Szene, in der Reichskanzler Bethmann⸗Hollweg erklärt, er könne die Verantwortung für dieſen Krieg nicht tragen. Der Bildſtreifen iſt auch für Jugendliche freigegeben worden, nachdem die Vertreter der Jugendlichen er⸗ klärt hatten, daß die Jugend darauf den Aunſpruch habe, die Urſachen des Krieges vorgeführt zu be⸗ kommen und orientiert zu werden. Kommunale Chronik Notſtandsaktion in Schwetzingen O Schwetzingen, 18. Jan. Die hieſige Stadtver⸗ waltung plant eine größere Notſtandsaktion für die bedürftigen Einwohner(Erwerbsloſe, Rentner uſw.) einzuleiten. Es iſt beabſichtigt, an dieſe minderbemit⸗ telten Mitbürger, die ſich angeſichts ihres geringen Einkommens vielfach nur ungenügend ernähren können, als zuſätzliche Fürſorgeleiſtung nahrhafte und gute Mittageſſen koſtenlos abzugeben. Die Ausgabe der Eſſen ſoll mit Hilfe und Unterſtützung der hieſigen Gaſtwirte durchgeführt werden, die ge⸗ beten wurden, gegen unübertragbare, auf den Namen des Empfängers ausgeſtellte Gutſcheine des Für⸗ ſorgeamts Mittageſſen zum Selbſtkoſtenpreis an die betreffenden Perſonen abzugeben. Ueber den Preis des Eſſens wird mit den Wirten noch verhandelt. Wenn es zu einer Einigung kommt, wird die Stadt⸗ verwaltung an alle Schwetzinger Einwohner appel⸗ lieren, das Hilfswerk zu unterſtützen. Heute gilt es, die Volksgemeinſchaft praktiſch durch gegenſeitige Hilfe zu verwirklichen. Das Abſchiebsgeſuch des Bürgermeiſters von Schopf⸗ heim genehmigt N Der Gemeinderat Schopfheim hat in einer beſonderen Sitzung das Abſchiedsgeſuch des Bürgermeiſters Heeg genehmigt. Es wurde dabei zum Ausdruck gebracht, daß der Rücktritt des Bür⸗ germeiſters im gegenwärtigen Augenblick einen ſchweren Verluſt für die Stadt bedeute. Bei der angegriffenen Geſundheit des Bürgermeiſters be⸗ greife man ſeinen Wunſch. Ueber die Form der Ver⸗ abſchiedung ſoll noch beſonders Beſchluß gefaßt wer⸗ den. Erſter Bürgermeiſterſtellvertreter wurde Lan⸗ desökonomierat Ruß, zweiter Bürgermeiſterſtellver⸗ treter Buchdruckereibeſitzer Dr. Brüderlin. Der Ge⸗ meinderat beſchloß ferner, den freigewordenen Bür⸗ germeiſterpoſten zur Neubeſetzung auszuſchreiben. Aus Mannheimer Gerichtsjälen Ein Auto ſchleppt ſich vom Parkring über den Luiſenring. Es iſt am Ende mit ſeinem Betriebsſtoff. Da, in der Nähe des Jungbuſchs reißt ein junger Burſche den Wagenſchlag auf.„Was iſt los?“ ruft der Kraftwagenführer. Ein Straßenräuber, denkt er und hält ihm einen Revolver entgegen. Der Burſche ſpringt ab, aber ſofort erfolgt ein Steinhagel auf das Auto. Mit einem Schuß hält der Wagen⸗ führer ſich die Burſchen vom Leibe. Noch nachts werden ſie ermittelt: der 20 Jahre alte Schloſſer Karl Röhrig und außer dem Mitaugeklagten Max Bachmeter ein dritter Burſche, der ſich mit ſeinem Strafmandat abgefunden hat.„Er hätte den Kraft⸗ wagenführer nur um eine Zigarette bitten wollen“, ſagt der angeklagte Röhrig. Beide behaupten, in Notwehr gehandelt zu haben! Das war denn doch eine zu große Unverfrorenheit, um bei Richter Vaulont Wirkung zu erzielen. Ihre Bemühung um einen Freiſpruch war umſonſt. Der Angeklagte Röhrig behlelt ſeine Woche Haft, der andere ſeins 15/ Geldſtrafe. Und der Richter ſagte ihnen, daß ſie als Erwerbsloſe beſſer daran täten, ſich ins Bett zu legen, als um Mitternacht auf der Straße Unfug zu treiben. . e —— Neue Mannheimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe ine Beschwerde der Stadt Speyer Pp. Speyer, 14. Jauuar. Der Verkehrsverein Speyer hat im Auftrage des Handelsſchutzverbandes, Gewerbevereins, des Indu⸗ ſtrie⸗ und Handelsgremiums des ADB.(Allgem. Deutſchen Gewerkſchaftsbundes), und des deutſchen Gewerkſchaftsbundes in Speyer an die Reichsbahn⸗ direktion Ludwigshafen neuerdings eine Be⸗ ſchwerdeſchrift gerichtet, in der es u. a. heißt: Die hieſige Schiffs brücke iſt im abgelaufenen Jahre dreimal durch Beſchädigung außer Betrieb ge⸗ ſetzt worden. Der Perſonenverkehr, den die Reichs⸗ bahndirektion jedesmal einſtellte, wurde immer von privater Seite gegen ziemlich hohe Gebühren durch ein Motorboot und Nachen notdürftig aufrecht erhalten. Insgeſamt ruhte dieſer Verkehr im abge⸗ laufenen Jahre über zwei Monate. Dieſer Zuſtand bedeutet für die Stadt Speyer die völlige wirtſchaft⸗ liche Abſchnürung des badiſchen Nachbarlandes von unſerer Stadt, alſo einen ſchweren, in der gegen⸗ wärtigen Notlage beſonders verheerenden Verluſt. Die benachbarte badiſche Bevölkerung, die ſtets gerne nach Speyer kommt, war der Stadt in den erſten Jahren der Beſatzung durch planmäßige Maß⸗ nahmen der Franzoſen mehr und mehr entfremdet worden. Es bedurfte aller Anſtrengungen, beſonders auch des hieſigen Verkehrsvereins, um nach und nach die Fäden mit unſeren badiſchen Nachbarn wieder anzuknüpfen. Dieſe Bemühungen waren nicht erfolg⸗ los. Die Reichsbahn hat nicht immer alles getan, um die Verkehrsnot zu beſeitigen. Dadurch hatte nicht nur die Speyerer Geſchäftswelt, ſondern auch die Arbeiterſchaft der ganzen Stadt zu leiden, ſoweit ſie ihr Brot in der Tabakinduſtrie des badi⸗ ſchen Nachbarlandes zu verdienen hatte. Die Einwoh⸗ nerſchaft Speyers iſt der Auffaſſung, daß die Reichs⸗ bahn die Intereſſen der Stadt vollkommen vernach⸗ läſſige. Dieſe Mißſtimmung greift immer weiter um ſich. Die Reichsbahndirektion Ludwigshafen wird höflichſt erſucht, alles zu veranlaſſen, daß Verkehrs⸗ ſtörungen wie im abgelaufenen Jahre nicht mehr vorkommen. Aus Baden Gan Südweſt des Verbandes deuiſcher Amateur⸗ Photographenvereine 5 Weinheim, 14. Jan. Der Gau Sübweſtdeutſch⸗ land des Verbandes deutſcher Amateur⸗Photogra⸗ phenvereine hielt hier im„Karlsberg“ eine Vor⸗ ſtandsſitzu ng ab, die von deu Vertretern der Ortsvereine Mannh eim, Heidelberg, Karlsruhe, Darmſtadt, Frankenthal und Worms gut beſucht war. Fräulein Dieffenbach aus Darmſtadt erhielt als Anerkennung ihrer künſtleriſchen Leiſtungen auf der Ausſtellung in Nürnberg ein Diplom über⸗ reicht. Die nächſte Gauausſtellung wird in Schw.⸗ Gmünd, die Verbandsausſtellung im Auguſt in Hamburg abgehalten. Ueber die weſentlichen Vor⸗ bedingungen der Heimatphotographie und über die Herſtellung von Lehrwandermappen wurde eingehend verhandelt und als Thema für den Gau⸗ . wettbewerb„Brücken und Führen“ beſtimmt und die näheren Wettbewerbsbedingungen feſtgeſetzt. Um die Wieslocher Bleagbahnen * Wiesloch, 13. Jan. Für die Bleagbahnen Wies⸗ loch—Waldangelloch und Wiesloch Schatthauſen wird für das Jahr 1931 ein Zuſchuß von 18 000 Mark erforderlich, den der Kreis und die Anliegergemein⸗ den hälftig übernehmen ſollten. Die endgültigen Be⸗ ſchlüſſe hierüber werden in Kürze fallen. Das badiſche Hafenamt Kehl * Kehl, 14. Jan. Mit dem 1. Januar iſt die Ver⸗ waltung des Kehler Hafens einſchließlich des Elektri⸗ zitätswerkes von der deutſchen Reichsbahngeſellſchaft auf das Land Baden übergegangen. Als Verwal⸗ tungsbehörde wurde vom badiſchen Staatsminiſte⸗ rium vom gleichen Zeitpunkt ab in Kehl ein Hafen⸗ amt als badiſche Staatsbehörde eröffnet. Behörde obliegt die geſamte Verwaltung des Kehler Dieſer Hafens einſchließlich des Verkaufs von Gelände und die Vermietung von Lagerplätzen und Lagerräumen. Als Vorſtand des Hafenamtes Kehl wurde Betriebs⸗ direktor Fritz Unnack und deſſen Stellvertreter Hafeninſpektor Fridolin Keller beſtellt. * 29: Leimen, 12. Jan. . Bei der Generalverſamm⸗ lung der Freiwilligen Feuerwehr wurde Joh. „Knauber wieder als Kommandant und Eduard ö Sch mitt als 2. Kommandant gewählt. Philipp Süffling wurde zum Hauptmann beför⸗ Zugführer dert.— Die hieſigen Zigarrenfabriken ſind bis auf die Fabrik der Firma Friedrich Erhard, die in beſchränktem Umfang weiter arbeitet, alle bis auf weiteres geſchloſſen. Ein deulſcher päpſilicher Milizſoldat von 1867 geſtorben b. Vom Bodeuſee, 10. Jan. In Deggen hau⸗ ſen ſtarb der Straßenwart Heinrich Peiter im Alter von 87 Jahreu. Er war die letzten 40 Jahre als Straßenwärter bedienſtet. Ueber dieſen engen Rah⸗ men hinaus aber hat er ſeine Vergangenheit, denn er war Soldat bei der päpſtlichen Miliz und kämpfte als ſolcher im Jahre 1867 gegen die Gar i⸗ baldianer bei Mentana. Für Treue und Tapferkeit erhielt er damals das päpſtliche Ehren⸗ kreuz. Vielleicht war er der letzte Deutſche, der dieſer kirchlichen Schutztruppe angehört hatte und mit ihr auf dem Schlachtfeld war. Wie die„DB! berichtet, erhielt er in einem Krankheitsfall vom Papſt eine angemeſſene Unterſtützung. Auch bei ſeiner letzten Krankheit war eine ſolche in die Wege geleitet und bewilligt, doch hat ſie ihn lebend nicht mehr erreicht. ** * Eberbach, 13. Jau. Das Staatsminiſterium hat dem Kriegsbeſchädigten Chriſtian Hermann König, Elektriker in Eberbach, der unter eigener Lebens⸗ gefahr ein Kind vom Tode des Ertrinkens gerettet hat, die badiſche Rettungsmedaille verliehen. * Lörrach, 13. Jan. In der Herrenſtraße wollte in einem Terazzogeſchäft ein Angeſtellter Feuer anmachen und benutzte dazu Patroleum. Von den herausſchlagenden Flammen wurde er erfaßt und er⸗ litt ſchwere Verletzungen. Familiendrama in Offenbach Offenbach, 14. Januar. Ein blutiges Familiendrama ſpielte ſich am Mon⸗ tag in der Sandgaſſe zwiſchen einem Ehepaar ab. Im Verlauf eines ehelichen Streites bedrohte der 27jährige Ehemann ſeine 22jährige Frau mit einem Beil. Die Frau konnte ihm das Bell entreißen, worauf der Ehemann mit einem Meſſer auf ſie losging,. In der Notwehr ſchlug die Ehefrau ihrem Manne mit dem Beil auf den Kopf, ſo daß er be⸗ wußtlos zuſammenbrach und in bedenklichem Zu⸗ ſtande ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Zwiſchen dem Ehepaar iſt es bereits öfters zu Streitigkeiten gekommen, da der Mann die Frau, die Mutter zweier Kinder iſt, oft mißhandelte. Im vergangenen Jahre war ein drittes Kind an den Folgen einer Gasvergiftung geſtorben. Wie jetzt feſt⸗ ſteht, hatte die Mutter damals die Abſicht, mit ihrem Kinde aus dem Leben zu ſcheiden, während bisher der Tod des Kindes auf einen Unfall zurückgeführt wurde. Die bedauernswerte Frau wurde in Haft genommen. e Jugend- Hocken Neujahrspauſe ſetzen lang⸗ ſam wieder die Jugendſpiele ein. Am nächſten Sonntag beginnen die Handballpflichtſpiele, dieſen Sonntag fanden drei Hockeykämpfe ſtatt.— Im Luiſenpark trafen ſich im Rahmen der Roßnagel⸗Gedächtnisſpiele die Jugen d⸗ ſo⸗ wie Junioren mannſchaften des Turnver⸗ eins und des Hockeyklubs Heidelberg. Bet beiden Spielen konnten die Heidelberger als Sieger her⸗ vorgehen. Allerdings muß man berückſichtigen, daß beide Mannſchaften des Turnvereins durch zahlreiche Erſatzleute geſchwächt waren, ſo daß man die erſte Jugend eher als zweite Jugend, die Junioren als erſte Jugend nominieren darf. Trotz dieſes von vornherein feſtſtehenden Mankos ſetzten die Mannheimer ihren Gäſten kräftigen Widerſtand entgegen, ohne allerdings die Niederlagen aufhalten zu können. Bei beiden Spielen beeinträchtigte der hart⸗ gefrorene Boden ein vollſtändiges Einſetzen der Kräfte. Zu⸗ erſt ſpielten die Jugendmannſchaften. Hockeyklub trug hier einen 710⸗Steg davon. Die Mannheimer fanden ſich ſehr ſchlecht zuſammen und konnten nicht befriedigen. Der faire Charakter des Treffens iſt lobend hervorzu⸗ heben, wie denn überhaupt in letzter Zeit bei Jugendſpielen eine bemerkenswerte Aenderung eingetreten iſt, da die zu Anfang vorherrſchende Härte und Unfairneß allmählich voll⸗ kommen verſchwindet. Dieſe Erkenntnis vertiefte ſich bei dem folgenden Spiel der Junioren, das Heidelberg mit:0 für ſich entſcheiden konnte. Mag auch das unvollſtändige Antreten und die körperliche Ueberlegenheit der Heidelber⸗ ger ein Milderungsgrund für das ſchwache Spiel der ſonſt ſo zuverläſſigen und guten Mannheimer ſein, ſo iſt der Sieg der Gäſte doch in jeder Hinſich verdient zu nennen. Auf der Anlage am Flugplatz ſtanden ſich die Jugend⸗ mannſchaften des Vereins für Raſenſpiele und des Turnvereins Heidelberg gegenüber. Die Gäſte waren von jeher als ſtarke Mannſchaft bekannt, ſodaß ihr knapper:2⸗Sieg nicht überraſcht. Das Spiel wurde trotz des harten Bodens ſehr raſch und flott durchgeführt. Die Mannheimer konnten die Partie größtenteils aus⸗ geglichen geſtalten, wurden aber durch den einen Schieds⸗ richter ein wenig benachteiligt. Der andere Herr genügte.. Jußball im Kreis Süd heſſen Infolge des Spieles um die ſüddeutſche Meiſterſchaft zwiſchen Wormatig Worms und der Sp. Vg. Fürth fanden nur 4 Spiele in unſerem Kreis ſtatt. Dieſe 4 Spiele jedoch erbrachten intereſſante Reſultate. Am meiſten über⸗ roſchte die Niederlage von Olympia Lorſch gegen Hochheim. Mit:0 blieb der Meiſterſchaftsanwärter geſchlagen. Bürſtadt brachte das Kunſtſtück fertig, in Gerus⸗ heim beim Tabellenvorletzten eine hohe:1⸗Niederlage zu holen. Wohl fehlten nicht weniger als 4 Mann der kompletten Elf, aber trotzdem iſt die Niederlage zu hoch ausgefallen. Heppenheim orbeitet ſich langſam nach vorn. Die Elf hat einen gewaltigen Eifer, der, unterſtützt vom heimi⸗ ſchen Publikum, ſchon moncher Mannſchaft zu ſchaffen machte. Auch diesmal mußte der FV. Biblis die Segel ſtreichen und mit einer:0⸗Niederlage die Heimreiſe wieder antreten. Nach der Weihnachts⸗ und Olympia Lampertheim hafte den Sp. V. Horchheim zu Gaſt. Nach beiderſeits ſchönem Spiel blieben die Lompertheimer knapp mit:1 Sieger. Am kommenden Sonntag finden folgende Spiele ſtatt: Heppenheim— Lorſch; Bürſtadt— Hochheim; Bfs. Lam⸗ pertheim— Gernsheim; Horchheim— Worms; Neuhauſen — Olympia Lampertheim; Biblis— 5 —4— Handball TV. 1892 Neckarhauſen— Jahn Schriesheim:1(:0) Die Entſcheidung iſt gefallen! TV. Neckorhauſen wird aller Vorausſicht nach als Vertreter der Nordgruppe dem Südgruppenſieger zum entſcheidenden Gang um die Mei⸗ ſterſchalt der B⸗Kloſſe gegenübertreten. Erwartungsgemäß konnte der TV. Neckarhauſen das aus der Vorrunde noch rückſtändige Pflichtſpiel mit:2 für ſich entſcheiden. Vom Anſpiel an entwickelt ſich ein mit großer Energte durch⸗ geführtes ſcharfes Spiel. TV. N. findet ſich bald zuſam⸗ men und konnte auch nach wenigen Minuten Spielzeit das erſte Tor einſenden. In der Folgezeit örängt Schries⸗ heim mächtig zum Ausgleich, ohne jedoch etwas Zählbares zu erreichen. Mit dem Stande:0 geht mon in die Pauſe. Nach der Halbzeit iſt es wieder die.⸗Mannſchaft, die zum erſten Erfolge kommt. Gegen Schluß will ſich nun Schriesheim durch ſtarles Drängen durchſetzen. Aber nur durch das unglückliche Abſpringen des Balles auf dem un⸗ ebenen Torraum gelingt der Ehrentreffer. Die.⸗Mann⸗ ſchaft vermag ihr Tor bis zum Schlußpfiff rein zu halten. . Regatta-Termine 1931 Auf dem Bundestag der Weſtdeutſchen Regattaverbänze in Köln wurden in Uebereinſtimmung mit dem Bunde Süddeutſcher Regattoverbände(Frankfurt) die Termine der weſt⸗ und ſüddeutſchen Regatten unter Vermeidung der Ueberſchneidung der Termine der Grenzregatten beider Bundesbezirke feſtgeſetzt und hierbei auf die Eingliederung in die Termine der deutſchen Hauptregatten Berlin, Frauk⸗ furt a.., Hamburg und Mannheim Rückſicht genommen: 31. Mai: Heidelberg⸗Mülheim(Ruhr);.—7. Juni: Trier⸗Hanau(Konſtanz); 14. Juni: Koblenz⸗Korlsruhe⸗ Heugſtey; 20.—21. Juni: Bad Ems⸗Stuttgart⸗Bamberg⸗ Berlin; 27.—28. Juni: Frankfurt a..⸗Duisburgz 5. Juli: Mannheim ⸗Eſſen⸗Schweinfurt;: 12.—13. Juli: Gießen⸗Köln⸗Heilbroun⸗Paſſau⸗ Hamburg; 10. Juli: Offenbach⸗Limburg⸗München; 26.—27. Juli: Mainz⸗Würzburg. Sofern die Deutſche Meiſterſchafts⸗ regotta nicht am 2. ſondern am 9. Auguſt ſtattfindet, iſt eine Verſchiebung der Limburger Regatta auf den 2. Auguſt in Ausſicht genemmen. Wenn die Regatta in Eſſen wegen der Strombauten nicht ſtattfinden kann, ſo dürfte Duis⸗ burg ſeine Regatto auf den 5. Juli verlegen. Die hauptſächlichſten Auslandsregatten ſind feſtgeſetzt: Oxford⸗Cambridge 21. März, Henley Royal⸗ Regatta.—4. Juli. Die Fiſa⸗Regatta, die in diefem Jahre in Paris⸗Suresnes ſtattfindet iſt auf den 15.—16. Auguſt vorverlegt, weil dadurch zwei Feiertage als Re⸗ gattatage benutzt werden können. Ob Deutſchland an der Fiſo⸗Regatta in dieſem Jahre teilnimmt, hängt von der Eutſcheidung des Ausſchuſſes des Deuſchen Ruderverbandes ab. Die Henley⸗Regatta dürfte aller Vorausſicht nach von deutſchen Mannſchaften beſucht werden. Winterſpori⸗Veranſtallung Der„Rheingau“ im Sliklub Schwarzwald verauſtoltet am 18. Jannar im nördlichen Schwarzwald, im Gebiet des Ruheſteins ſeine Ski⸗Wettläufe. An der Veranſtal⸗ tung nehmen die Ortsgruppen Mannheim⸗Ludwigshafen, Darmſtadt, Heidelberg, Neuſtadt a. d.., Weinheim, Saor⸗ brücken, Worms, Pirmaſens und Speyer teil. Den bereits vorliegenden Meldungen entſprechend dürfte die Beteilti⸗ gung ſehr zahlreich werden. Es kommt ein Gelände⸗ ſowie ein Langlauf für Herren, Damen und Jungmannen zur Austragung. Der Winterſportzug ab Mannheim, Soms⸗ tag 14,30 Uhr, ſowte Auto⸗Verbindungen hieron anſchlie⸗ ßend von Ottenhöfen zum Ruheſtein ſind vorgeſehen. Briefkaſien Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen Münd⸗ liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwor⸗ tung iuriſtiſcher. mediziniſcher und Aufwertungs⸗ fragen tſt ausgeſchloſſen. Jeder Aufrage iſt die Bezugs⸗ auittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht berückſichtigt. Ki. Wenden Sie ſich an die Schloßbibliothek, dort können Sie Literatur über den Veſuv erhalten. A. B. Das beſtellte Werk müſſen Sie abnehmen. Setzen Sie ſich ſofort mit der Firma wegen Ratenzahlung in Verbindung unter genauer Darlegung Ihrer Verhältniſſe. F. U. 1. Familie v. Richthofen, Bersderf bei Gr. Roſen, Schleſien. 2. Henry Ford, Dearboon, Michigan, U. S. A. H. St, Ihre Rechuung hätte lauten müſſen 50 Pfg. und 109 Schankſteuer 5 Pfg. zuſ. 55 Pfg. und 107 Trinkgeld aus 50 Pfg. 25 Pfg. Schlußbetrag 60 Pfg. un nicht 62 Pfg. Das Trinkgeld muß ohne Schankſteuer be⸗ rechnet werden. S. A. Erkundigen Sie ſich bei der Edelpelstierſarm Schulte⸗Eickhoff, Poſt Büren(Weſtf.) Land. M. Z. Wenn Mann und Frau arbeiten und beide Steuerkarten haben, ſind für Mann und Frau je 24& in der Woche ſteuerfrei; arbeitet die Frau nicht ſo kommen 24 in Abzug und für die Frau 2,40 J. Fran E. Wenn es Ihnen möglich iſt auf unſerer Re⸗ daktion vorzuſprechen, können wir Ihnen an Hand der Beſtimmungen vielleicht genaue Auskunft geben. W. B. 1898. Im allgemeinen haben Sie zur Zurück⸗ nahme einige Wochen Zeit. Vielleicht wenden Ste ſich ein⸗ mal an die Auskunftsſtelle des Amtsgerichts. K. F. Wir würden Ihnen ſchon raten, die Felle von einem Fachmann gerben zu laſſen. K. W. Ludwigshafen. Wenden Sie ſich an das Bezirks⸗ amt in Mannheim. Roſel. Wenn Ihnen das Meldeamt keine Auskanſt geben kann, müſſen Sie ſchon private Forſchungen anſtellen. 2 . ROMAN VoN GSERTRUD WEVYVMAR- HE —————ͤ 4 (Nachdruck verboten.) „Ich kann Sie nicht laufen laſſen. Wahrſcheinlich Handelten wir ſchon nicht recht, als wir Sie damals nicht anzeigten. Sie kommen vor das Jugendgericht. Das wird Ihnen den Kopf nicht abreißen.“ Er trat plötzlich auf den jungen Menſchen zu und legte ihm die Hand auf die Schulter.„Nehmen Sie die Strafe auf ſich und verſuchen Sie, wieder ein ordentlicher Menſch zu werden! Sie ſind noch jung. Noch iſt es nicht zu ſpät.“ Es zuckte in dem blaſſen, verſtockten Geſicht. „Haben Sie noch Eltern?“ „Ja, aber a Stiefvater. Un fünf Stiefgeſchwiſter.“ Jetzt kam die Polizei. Horſt übergab den Beamten den nun ganz kleinlauten Burſchen.„Ich werde beim Jugendrichter ein gutes Wort für Sie einlegen,“ verſprach er. Es koſtete Mühe. Lohengrin klarzumachen, daß er den Einbrecher gehen laſſen mußte. Man kam natürlich in dieſer Nacht noch lange nicht gur Ruhe. Die Mutter hatte ſich bis dahin tapfer gehalten, aber als alles vorüber war, verfiel ſie in einen Weinkrampf. Inge betreute ſie, wie ein kleines Mutterchen, und Horſt verſuchte ſie durch gutes Zu⸗ reden zu beruhigen. Endlich war auch das über⸗ ſtanden. Anna hatte, ohne erſt zu fragen, Kaffee ge⸗ kocht und wurde rot vor Freude, als Horſt ſie lobte. „Und wem haben wir es zu danken, daß die zwölf⸗ hundert Mark noch da ſind?“ ſagte er endlich auf⸗ datmend.„Lohengrin! Unſerm wachſamen Lohengrin!“ Der Hund, der auf ſeinen Lorbeeren in der Ofen⸗ ecke ruhte, richtete ſich auf, als er ſeinen Namen hörte. „Komm!“ rief Horſt froh.„Komm, du braves Hundel!“ Und Lohengrin wurde zärtlich geklopft und geſtreichelt, was er mit dankbarem Schwanzwedeln über ſich ergehen ließ. Dabei ſchielte er verlangend nach dem Tiſch. Frau Hagen nahm einen guten Biſſen und warf ihm den zu und— bewies damit zum erſten Male Verſtändnis für ſeine kleine Hundeſeele, in dieſem Augenblick ſogar mehr Verſtändnis, als Herrchen und Inge, denn Zärtlichkeit allein macht nicht ſatt. 8 Auch Hilde verſuchte, ſo gut, ihre Enttäuſchung hinwegzukommen. Sie grübelte zwar im Anfang noch oft darüber, was Horſt an jenem Abend ſo plötzlich verändert haben konnte, aber ſie kam doch zu keinem Ergebnis. Mit Günter mochte ſie nicht davon ſprechen. Er hielt ſich auch jetzt mehr zurück; ob es zufällig oder abſichtlich geſchah, war ihr noch nicht ganz klar. Meiſt erſchien er, wenn ſte nicht zu Hauſe war, und plauderte mit Tante Grete. Aber das Thema„Hilde“, auf das er doch ſonſt immer wieder zurückgekommen war, nahm er jetzt nur ſehr ſelten auf. Grete Wedekind ſah taktvoll darüber hinweg, da ſie ganz richtig vermutete, daß er ſich auf dieſe Weiſe die Entſagung leichter machen wollte. Denn daß Horſt und Hilde ſich doch noch fin⸗ den würden, finden mußten, war feine feſte Ueber⸗ zeugung. Horſts eiferſüchtigen Einfall in bezug auf Herbert nahm er jetzt nicht mehr ſo ernſt. Allerdings trafen ſich Herbert und Hilde wieder öfter. Sie gingen zuſammen in Vorträge, ins Theater, und Herbert begleitete Hilde dann bis vor ihre Haus⸗ tür. Es bereitete ihm jetzt, nachdem er Abſtand ge⸗ wonnen hatte und der erſte Aerger über das un⸗ rühmliche Ende ein wenig verblaßt war, das größte Vergnügen, mit ſeiner Glanzzeit bei Hennes zu renommieren. Hilde hörte ihm geduldig zu, denn ſie glaubte, Horſt einen Dienſt zu erweiſen, wenn ſie ſich um Herbert kümmerte und ihn vielleicht doch hie und da vor einer Dummheit bewahrte. Er vertraute ihr auch ſein Erlebnis mit Anna Nicolajewna an. Es wuchs allerdings in ſeiner Phantaſte zu einer Bedeu⸗ tung, die es niemals gehabt batte. Herbert ließ es auch dahingeſtellt ſein, ob die Großfürſtinnenlegende nicht doch ſtimmte. Sie war ja ſo eine unglaublich vornehme, diſtingnierte Frau.„Du kannſt dir gar keinen Begriff machen, Hilde, wie ſie mich geliebt hat, wie tiefunglücklich ſte war, als wir uns trennen muß⸗ wie möglich, über 1 ten! Aber ich ſehe ja ein, daß ſie in kleinen Verhält⸗ niſſen nicht leben kann. Trotzdem wollte ſie meinet⸗ wegen verzichten. Das habe ich natürlich nicht zu⸗ gegeben.“ „Flunkere du nur!“ dachte Hilde mit einem heim⸗ lichen Lächeln.„Treibe deine Ausſchweifungen in der Phantaſie! Manche Leutchen müſſen das wohl haben, um ſich mit dem kargen Alltag abzufinden.“ Sie fühlte auch, daß er nicht eigentlich log. Er glaubte dieſe Märchen jetzt ſelbſt und kam ſich dabei ſo wichtig und ſo intereſſant vor, daß er das be⸗ ſcheidene Zimmer und die ewige Erbswurſtſuppe acht⸗ los mit in den Kauf nahm. Er arbeitete auch wieder und beſuchte die Kollegs regelmäßig. Hilde ſtachelte ſeinen Ehrgeiz an.„Du wirſt mindeſtens mal Ober⸗ ſtudiendirektor, Herbert. Ein Menſch mit deiner Be⸗ gabung!“ Aber nicht Herbert allein diente Hilde zur Ab⸗ lenkung von ihrem geheimen Kummer. Da tauchte plötzlich in Berlin, dem großen Sammelbecken aller möglichen Menſchen aus dem Reiche, eine frühere Schulfreundin auf. Das heißt, ſie lebte ſchon länger hier, war Verkäuferin in einem der bekannten Warenhäuſer. Aber der Zufall führte Hilde erſt jetzt bei einem Einkauf mit ihr zuſammen. Lotte Keller war ein hübſches, lichtblondes Mädel. Hilde hatte ſie nur heiter und vergnügt in Erinnerung und erſchrak daher, als ſie ihr mit einem ſcharfen Leidenszug in dem jungen Geſicht gegenüberſtand. Lottes Vater war allerdings in der Inflationszeit um ſein Ver⸗ mögen gekommen. Die Tochter hatte vorzeitig vom Lyzeum abgehen und einen Beruf ergreifen müſſen. Aber das genügte doch ganz ſicher nicht, um Lottes Frohſinn und Lebensluſt umzubringen. Vor zwei, drei Jahren noch war ſie Hilde ja auch ganz un⸗ verändert in Schönſtadt begegnet; ihr Lachen hatte damals noch genau ſo hell geklingelt, wie einſt in der Schule. Ein Menſch, der ſich gedankenlos durchs Le⸗ ben lacht, hatte Hilde gedacht. Ein biſſel zu leicht⸗ ſinnig war ihr die gute Lotte eigentlich geweſen. Und nun dieſe Veränderung! Zwar lachte Lotte auch heute bei ihrem unvermuteten Wiederſehen und ſprach eifrig auf ſie ein. Aber das Lachen war rauh und gemacht, und die haſtig hervorgeſprudelten Sätze enthielten nur Fragen, Fragen, wahrſcheinlich, um nichts von ſich ſelbſt erzählen zu müſſen. Sie ver⸗ ahredeten ſich: Hilde wollte Lotte nach Geſchäfts⸗ ſchluß am Warenhauſe abholen.„Dann erzählen wir uns von früher, nicht?“ bat Lotte, und ihre blauen Augen glänzten ſehnſüchtig. Hilde wartete pünktlich am Perſonalausgang. Während die anderen Mädels meiſt gruppenweiſe, vielfach auch ſchon in Herrenbegleitung, heraustraten, kam Lotte allein. Sie hatten ſich kaum begrüßt, als ein blonder, junger Mann an ihnen vorüberging, der den Hut zog und etwas zögerte, als wollte er warten. Lotte wandte aber ſchroff den Kopf zur Seite, ohne für den Gruß zu danken. Da ging er achſelzuckend weiter. „Ein Verehrer?“ neckte Hilde. Lotte ſchien es nicht gehört zu haben.„Komm mit zu mir!“ bat ſie.„Mir iſt jetzt nicht danach zumute, mich in eine Konditorei zu ſetzen.“ Ste ſah ſehr elend aus. Das bleiche, verhärmte Geſicht ließ ſie um viele Jahre älter erſcheinen. „Biſt du krank?“ fragte Hilde.„Lege dich lieber gleich zu Bett! Ich begleite dich nur bis zu deiner Tür und komme ein anderes Mal.“ Aber Lotte wehrte erſchrocken ab.„Nein, nein, bitte, geh mit! Ich— ich muß dir etwas erzählen.“ Sie zog Hildes Arm durch den ihren und hielt ihn feſt. „Du glaubſt ja nicht, wie froh ich bin, endlich einen Menſchen zu haben, gegen den ich mich einmal aus⸗ ſprechen kann.“ Hilde gab natürlich nach. Sie war es gewohnt, daß ſich ihr die Leute gern anvertrauten. Warum das ſo leicht und ſo bereitwillig geſchah, wußte ſie ſelbſt nicht. Vielleicht nur, weil ſie gut zuzuhören verſtand, viel⸗ leicht auch, weil man ihr zutraute, daß ſie verſchwiegen ſein würde. Jedenfalls konnte es ihr ſpäter— als Verteidigerin— einmal zuſtatten kommen. »„Lotte wohnte in einem guten Hauſe im alten We⸗ ſten, drei Treppen hoch, bei einem ältlichen Fräulein Die Wirtin ſchien eine mürriſche, hochmütige Perſon zu ſein. Sie behandelte Lotte ſehr von oben herab, was ihr bei ihrem Gardemaß allerdings nicht ſchwer fiel, und betrachtete Hilde mißtrauiſch. „Ein ekelhaftes Geſtell!“ ſagte Lotte, als ſie in ihrem Zimmer allein waren.„Wie hat ſie ſich früher über mein Lachen mokiert. Das wäre ordinär. Dabei neidete ſie mir nur meine Jugend.— Na, jetzt hat ſie ja ihren Willen. Jetzt lache ich nicht mehr.— Ich kann dir übrigens nicht mal etwas anbieten, Hilde.“ (Fortſetzung folgt) er Festverzinsliche Werte 1 Mittwoch, 14. Januar 1931 eee Mannheimer Zeitung IRTSCHAFTS-ZETIT 0 Nr. 22 Abend-Ausgabe Die Eiſenpreisſenkung Stabeiſenpreiſe insgeſamt um 11.50 bis 12 R/ ermäßigt O Düſſeldorf, 14. Jan.(Eig. Dr.) In der heutigen Verſammlung der Deut ſchen Ro h⸗ ſtohlgemein ſchaſt und ihrer Unterverbände wurde, wie angekündigt, eine Reihe von Beſchlüſſen bezüglich der die, wie vorauszuſehen war, ht von den Vorankündigungen, r Seite in den letzten Ta⸗ ie Eiſenpreisſen⸗ Preisneufeſtſetzung gefaßt, materiell weſentlich abw die anſcheinend von intereſſiert gen unterbreitet worde kung iſt gültig für alle A iſſe ab 1. Januar 1931. Die Preiſe werden wie ſolgt abgebaut: Fi Form⸗ auſen von 134 auf 125 /, für Neunkirchen von 128 auf 119, für baſts Oberhauſen von 137 auf 129 /, für Stobeiſen, Frachtbaſis Neunlirchen von 131 auf 122 A, für Grobbleche von 155 auf 147, für Mittel⸗ bleche von 160 auf 161 4, für Han delsfeiubleche von 170 auf 160 4, für Qualitätsfeinbleche von 205 auf 282 4, für Ban deiſen für nördliche Abſatz⸗ gebiete von 159 auf 148, für Baudeiſen Süddeutſch⸗ kand von 155 auf 144, für Walzödraht Thomasgüte Frachtbaſis Oberhauſen von 167 auf 158, für Walzdraht Thomasgüte Frachtbaſis Neunkirchen von 164 auf 155. Die Holbzeugprei ſe ſind um 4,50 bis 5„ ermäßigt worden. Dor Metalletſen verband und der Röhren⸗ perband ſchließen ſich grundfätzlich der Preisſenkung on. Neben den vorſtehenden Exmäßi⸗ gungen der Grun preiſe ſind er hebli che Nachläſſe anf die Ueberpreiſe beſchloſſen worden. Aus dieſen ſteberpreisermäßigungen ergibt ſich eine weitere Sen⸗ kung der Stabeiſenpreiſe auf die Geſamtliefe⸗ rungen bezogen um 2,50 bis 3. Demnach wird ab 1. Januar der Stobeiſenpreis durchſchnittlich insgeſamt um 11.50 bis 12& ermäßigt. Die Stärkeaufpreiſe wurden für zie verſchledenen Dimenſionen im Ausmaß von 0,50 bis 20„ herobgeſetzt. 5 5 5 Durch die Ermäßigung der Bandeiſenſtberpreiſe ergibt ſich für Bandeiſen auf die Geſamtlieferungen bezogen eine Herabſetzung von durchſchnittlich bis zu insgeſamt 18. Zu dieſen Preisbeſchlüſſen iſt zu bemerken, daß das Standardprodukt Stabeiſen allein bei dieſer Preisherab⸗ ſetzung um mehr als 50 v. H. ſtärker ermäßigt würde als in den letzten fünf Jahren die beiden Preis⸗ erhöhungen, um die der große Streit ging, überhaupt aus⸗ gemacht haben. 2 eiſe n, Frachtbaſis Formeiſen, Frachtbaf Stabeiſen, Frach ——— Noch keine Entſcheidung über den eventuellen Zu⸗ ſammenſchluß Grützner— Pfälziſche Nähmaſchinen. Die für geſtern angeſetzte Sitzung, in der Beſchlüſſe über die in Ausſicht genommene Fuſion zwiſchen den beiden Geſell⸗ ſchaften gefaßt werden ſollten, hat nicht ſtattigefunden. Es wird uns erklärt, daß die Verhandlungen noch in der Schwebe ſeien, wobei die noch nicht fertiggeſtellten Jahres⸗ ergebniſſe eine gewiſſe Rolle ſpielen dürften. (J Kraftaulagen.⸗G., Heidelberg.(Eig. Dr.) Geſchäftsjahr 1929/0(80..) dieſer Verwaltungs⸗ und Be triebsführungsgeſellſchaft des Brown, Boveri⸗Kon⸗ zerns ſchließt mit Einnahmen aus eigenen Geſchäften und Beteiligungen von 0,07(0,90) Mill... Nach Abzug von 0,(0,47) Mill. Unkoſten ſowie 0,12(0,1) Mill. R/ Abſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von 9, 29 (% 0 Mill. R/, aus dem wieder 10 v H. Di vi dende verteilt werden. Die Bilanz zeigt u. a. bei 3 Mill. R./.⸗K.(davon 2,5 Mill. einbezahlt) Kreditoren 2,8(1,88), andererſeits Debitoren 3,43(3,13), elektriſche Anlagen 1,09(1,13) Mill. R. I. Sunlicht A. Mannheim-Verlin Wieder dividendenlos J Berlin, 14. Jan.(Eig. Dr.] Die Hauptverſammlung dieſer zum Lever Brother⸗Konzern gehörenden Geſellſchaft beſchloß, für das am 30. Juni 1930 zu Ende gegangene Geſchäftsjahr wieder von einer Gewinn⸗ ausſchüttung auf die Stammaktien abzuſehen und nach Heberweifung von 36 800.“ man die geſetzliche Reſerve und Bergükung der ſatzungsmäßigen Vorzugsaktien⸗ dividende den Gewinnſaldo einſchließlich des Vortrags aus dem Vorjahr in Reſerve zu ſtellen Das Berichtsjahr brachte nach normalen Aßſchreibungen(i. V. 274 596 R.& ein Ergebnis von 785 904 R.(567 521.). In der Ver⸗ ſammlung wurde beſchloſſen, das Geſchäfts jahr mit dem Kalenderjahr zuſammenzulegen. * * 1 Das 8 e Znſammenſchluß der kauadiſchen Telegraphen⸗, Kabel⸗ und Rabio⸗Geſellſchaften. Nachdem die großen kanadiſchen Land⸗ und Luftverkehrsgeſellſchaften kürzlich zu einer ge⸗ meinſamen Geſellſchaft vereinigt wurden, wird nun in Ottawa auf der gleichen Baſis der Zuſammenſchluß der Telegraphen⸗, Kabel⸗ und Radio ⸗Geſellſchaften erwogen. Vorbereitende Beſprechungen haben einen günſtigen Ver⸗ lauf genommen und ſollen in Kürze weitergeführt werden. Die kanadiſchen Schritte liegen in der Richtung der Be⸗ ſchlüſſe der britiſchen Weltreichskonferenz, die ſich die Zu⸗ ſammenfaſſung der Verkehrsgeſellſchaften unter Beteiligung der Regierung zur Erreichung einer engeren Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen den Dominions zum Ziele geſetzt hat. * Svenſka Taendſticks Aktiebolaget, Stockholm— Haupt⸗ verſammlung. Die§ Schwediſchen Zündholzgeſell⸗ ſchaft unter dem Vorſitz 5 Bankdirektors Oskar Ryd⸗ beck nehm einſtimmig und ohne Diskuſſion den Vorſchlag des Verwaltungsrats an, auf Grund deſen das Aktien⸗ kapital durch die Ausgabe von 900 000 B⸗Aktien unter den bereits ang digten Bedingungen von 270 auf 380 Mill. erhöht wird. * Neue Kreuger⸗Anleihe in Newyork. Eine Newyorker Bankengruppe unter Führung von Lee Higginſon u. Cie. legt nunmehr 50 Mill. Dollar Sproz. Convertible Deben⸗ tures der International Match Corporation zu 96 v. H. auſ. Die Debentures können in Vorzugs⸗ aktien des Unternehmens umgewandelt werden. Die Rück⸗ zahlung erfolgt in zehn Jahren zu 102% v. H. Aus dem Ertrag der Emiſſion wird eine Reihe von Monopol⸗Trans⸗ aktionen Kreugers aus der letzten Zeit finanziert. Stillegung der geſamten Bemberg⸗Betriebe. Nachdem die Arbeiter der Produktionsbetriebe der J. P. Bemberg AG., Wuppertal⸗Oberbarmen, ihre Arbeitsverträge zum 14. Jemuar gekündigt hatten, war die Geſellſchaft ihrer⸗ ſeits zur Kündigung der übrigen Belegſchaft geſchritten. In Auswirkung dieſer Schritte iſt nunmehr der geſamte Betrieb der Geſellſchaft heute ſtillgelegt worden. Die Be⸗ lieferung der Kundſchalt dürfte in Anbetracht der vor⸗ handenen Beſtände und bei der derzeitigen Geſchäftslage durch die Stillegung auch bei längerer Dauer nicht be⸗ einflußt werden. O Piano⸗ und Orgelwerke Phillipps AG., Aſchaffen⸗ burg.[Eig. Dr.) Die G. genehmigte einſtimmig den Gewinn⸗ und Verluſtabſchluß für 1929⸗80(30. Juni) mit Verluſtvortrag in Höhe von 648 567. Die Umſätze im laufenden Geſchäftsjahr ſind weiter unbefriedigend, ſo daß ein gewinnbringendes Arbeiten in dem zurückliegen⸗ den Teil des laufenden Geſchäftsjahres nicht möglich ge⸗ weſen iſt. Vertreten waren 8 Aktionäre mit 690 000% von 1,5 Mill./ Ack. Neue Verhandlungen in der Elbe Schiffahrt Eine loſe Betriebsgemeinſchaft zwiſchen der Neuen Deutſch⸗Böhmiſchen und der Neuen Norddeutſchen vorgeſchlagen Am Samstag haben in Hamburg zwiſchen den Elbe⸗ Reedereien und der Schiffseigner⸗Genoſſenſchaft ernent Verhandlungen über die Bildung eines Bergkartells ſtatt⸗ gefunden. Die Verhandlungen drehten ſich wieder um die Form, in der man der Neuen Deutſch⸗Böhmiſchen, die ſich für das laufende Jahr größere Kontrakte geſichert hat, den Beitritt zu einem Kartell ermöglichen könnte. Der Neuen Deutſch⸗Böhmiſchen iſt, nachdem die Pläne eines Werkkartells verworfen worden waren, ein Anteil von 20 v. H. am Bergverkehr angeboten worden. Die Gegen⸗ forderung der Neuen Deutſch⸗Böhmiſchen ging auf 30 v.., ein Anteil, den die Neue Deutſch⸗Böhmiſche auf Grund der bisherigen Verkehrsziffern errechnet hat. Die Ver⸗ handlungen, die ſich auch mit den Salztransporten der Neuen Deutſch⸗Böhmiſchen beſchäftigten, ſind wiederum vertagt worden. Zur Zeit wird, wie wir hören, die Mög⸗ lichkeit erwogen, zwiſchen der Neuen Norddeutſchen und der Neuen Deutſch⸗Böhmiſchen eine loſe Betriebsgemein⸗ ſchaft zur Koſtenerſparnis zu ſchaffen. Eine ähnliche Ver⸗ einbarung hat ſchon einmal zwiſchen der Neuen Deutſch⸗ Böhmiſchen und der Vereinigten Elbe im Verhältnis 11 beſtanden, iſt aber gelöſt worden, als nach der Fuſion der Vereinigten Elbe mit der Neuen Norbdeutſchen die Quo⸗ tenbaſis:2 gefordert wurde. —— „200 Mill. Doll. jährliche induſtrielle Forſchungsaus⸗ gaben in 18A. Der von der Newyork Truſt Compann herausgegebene„Index“ weiſt in einer Unterſuchung über die induſtriellen Forſchungsausgaben in USA. darauf hin, daß vor dem Kriege die induſtrielle wiſſenſchaftliche For⸗ ſchung in Deutſchland bei weitem die größte Rolle ſpielte. Nach dem Kriege habe us A. die Führung übernommen. Man könne annehmen, daß in USA. nun ungefähr 39 000 entſprechend vorgebildete Perſonen in der Angewandten der Newyork Truſt Company herausgegebene„Index“ angibt, noch über 20 000 Mühlen gab, beſtehen heute trotz rund ver doppelter Produktion Wiſſenſchaft tätig ſeien. Die jährlichen Aufwendungen für induſtrielle Forſchung durch Einzelunternehmungen und die Bundesverwaltung werden vom National Induſtrial Conference Board auf über 200 Mill. Dollar geſchätzt. Während 1921 nur etwa 578 Unternehmungen mit For⸗ ſchungsabteilungen in USA. bekannt waren, gibt eine kürzlich veröffentlichte Ueberſicht des National Council deren Zahl mit nun über 100) an. Präſtdent Hoover ſchätzte kürzlich, daß allein die Arbeiten des US A. Normen Inſtituts(Bureau of Standards] durch Normung und Verbeſſerung der induſtriellen Produktion eine Erſparnis von ungefähr 600 Mill. Dollar jährlich bringen. Konzentration der ASA. Mühleninduſtire Während es in USA. vor 50 Jahren, wie der von kaum 5000, von denen jedoch nur etwa 1000 wirkliche Be⸗ deutung haben. Nach den Feſtſtellungen des Cenſusbüro nahm in der Zeit von 1925 bis 1927 die Zahl der Groß⸗ mühlen mit einer Mindeſtjahreskapazität von 100 000 Barrels von 198 auf 255 zu, während gleichzeitig die Zahl der Kleinſtmühlen bis zu 1000 Barrels jährlicher Erzeu⸗ gung von 1721 auf 622, die der Mühlen von 1000 bis 5000 Barrels von 3145 auf 1275 und die der Unternehmen von 5000 bis 20 000 Barrels jährlich von 1733 auf 642 zurück⸗ ging. Das größte Mühlenunternehmen in USA. und gleichzeitig in der geſamten Welt, die General Mills Inc. verfügt allein über 21 Mühlen mit einer Tagesleiſtung von 85 580 Barrels; das zweitgrößte, die Pillsburn Flour Milling Co, hat eine tägliche Kapazität von über 45 0000 Barrels und das örittgrößte, die Standard Milling Co. Starke Abnahme der Wechſelproteſte Die Wechſelproteſte haben ſich in Deutſchland in letzter Zeit weſentlich vermindert. Während ſie im 1. Quartal 1930 der Summe nach noch um 12 v. H. über der Vorfahrs⸗ höhe lagen, trat im 2. Quartal ein Umſchwung ein. Das 2. und 3. Quartal 1930 zeigt der Summe und der Zahl nach eine Abnahme um 15 v.., das 4. Quartal eine ſolche um 28 v. H. gegenüber der Vorjahrshöhe. Die Summe der Wechſel blieb im 4. Quartal ſogar um 32 v. H. zurück. Die Abnahme der Wechſelproteſte hängt naturgemäß mit der ſtarken Schrumpfung des Wechſelkredites zufſammen, aber unter Berückſichtigung dieſer Tatſache hat der Anteil der Proteſte am geſamten Wechſelumlouf in den letzten Monaten ſtark abgenommen, ein Zeichen, daß die Kredit⸗ ſicherheit ſich zu heben beginnt. Die arbei lichen Wech⸗ ſelproteſte im Jahre 1930— verglichen mit 1920— eub⸗ wickelten ſich folgendermaßen: Zahl Summe in 1000% 1920 1929 1990 Januar 340 469 584 April 37 551 46 Juli 841 448 342 Oktober 327 469 82¹ November 35¹ 501 300 Dezember 383 550 30 * Danziger Hypothekeunbauk— Vorausſichtlich wieder 9 v. H. Dividende. Wie wir erfahren, wird in der am 80. oder 31. Januar ſtattfindenden Bilanzſitzung aller Vor⸗ ausſicht nach wieder eine Dividende von 9 v. H. in Vor⸗ von über 39 000 Barrels. ſchlag gebracht werden. Starker Abgabenoͤruck am Effektenmarkt Unbefriedigende Nachrichten und ſchwache Au Markt Demgegenüber keine Aufnahmeluſt⸗ ventionen leicht erholt, Grundſtimmung jedoch noch ziemlich ſchwach Slandsbörſen bringen viel Material an den Verlauf unſicher/ Gegen Schluß auf Juter⸗ Rekordtiefſtand der Neubeſitzauleihe Mannheim weiter ſchwach Die Börſe war auch heute wieder auf der ganzen Linie ſch wach; die Baiſſemokive wirkten weiter ſort, verſtärkt durch den Druck ſchwacher ausländiſcher Börſen. Farben erreichten einen neuen Tiefturs mit 117¼, Zellſtoff wie⸗ ſen 86, Linoleum 92% auf, ſonſt lagen noch Daimler, Knorr, Woyß u. Freytag und Südzucker ſchwächer. Von Bankaktien lagen Dedibank ſchwächer, von Verſicherungs⸗ werten waren Aſſeluranz wieder niedriger. Renten ſtill und wenig verändert. Frankfurt abgeſchwächt Nachdem bereits die geſtrige Abenbörſe trotz leichter Interventionstätigkeit ſchwächer verkehrte, er öffnete auch die heutige Börſe in ſehr ſchwacher Haltung. Ein Druck auf die Stimmung wurde namentlich von der ſchwachen Veranlagung der Auslands⸗ börſen ausgeübt, ſodaß allgemein neue Kursrückgänge eintraten. Es kam wieder ziemlich viel Materia 1 an den Markt, das vorwiegend aus ſchwachen Depots her⸗ rühren ſoll. Daneben ſollen auch wieder einige Auslands⸗ abgaben vorgenommen worden ſein. Man verwies ferner auf den ungünſtigen Quartalsbericht des Stahlvereins. Da keine Aufnahme uſt beſtand, ergaben ſich gegen⸗ über ſchwachen geſtrigen Abendkurſen ernent Rückgänge von durchweg 1— 3 v. H. Stärker gedrückt lagen vor allem Montanaktien, von denen Gelſenkirchen 4 v. H. und Rheinſtahl 355 v. H. verloren. Auch Kaliaktien ſtanden ſtärker unter Kursdruck. Aſchersleben büßten 4% v. H. ein. Von Elektrowerten erlitten Siemens mit minus 37 v. H. einen größeren Verluſt. Angeboten waren außerdem Kur eidenaktien, da die Stillegung der geſamten Bem⸗ berg etriebe ſtärker verſtimmte. Bemberg ca. 3 v. H. ſchwächer taxiert. Am Rentenmarkt hatten Reichsbank⸗ anteile einen großen Verluſt zu verzeichnen; es ſoll na⸗ mentlich von Auslandsſeite ſtärkeres Material an den Markt gekommen ſein, ſodaß ſich ein Kursverluſt von 774 v. H. ergab; auch neue Reichsbankanteile waren ſtärker gedrückt. Deutſche Linoleum lagen mit 3 v. H. ebenfalls mehr im Angebot. Außerdem tendierten ao. ſchwach: Wayß u. Freytag, doch kam ein amtlicher Kurs nicht zu⸗ ſtande; die Taxe lautete etwa 4 v. H. niedriger. Am An⸗ leihemarkt lag namentlich Neubeſitzanleihe mit minus .35 v. H. ſtark geoͤrückt. Altbeſitzanleihe blieben dagegen relativ behauptet. Am Markt der ausländiſchen Renten war das Geſchäft luſtlos. Im Verlaufe hielt die Ab⸗ gabeneigung an und die Furfe bröckelten we iter a b. Reichsanlethe konnten ſich 1 v. H. erholen. Am Geldmarkt blieben die Sätze unverändert. Berlin allgemein weichend Die heutige Börſe eröffnete, wie ſchon vormittags bei der Fülle der vorliegenden ungünſtigen Nachrichten Haltung. Der wenig erfreuliche Quartalsbericht des Stahlvereins, der matte Schluß des geſtrigen Newyorks, die Erklärungen des Reichsfinanzminiſters zu den Gtat⸗ beratungen und die Erkenntnis der bevorſtehenden Geufer Verhandlungen, die ſchwache Haltung der Reichsmark uſw. waren genügend Momente, um ſowohl St ad t⸗ als auch Provinzkundſchaft und das Ausland zu A bs gaben zu veraulaſſen. Teilweiſe waren dieſe allerdings auch nicht ganz freiwillig. Obwohl es ſich meiſt um Beträge von 6 Mille handelte, die zum Verkauf geſtellt wurden, ſummierte ſich das bei den Haupwerten doch ſo ſtark, das Umfätze von 60-1900 Mille doch ziemlich häufig waren. Kurs ver Lu ſtie von 13 v. H im Durchſchnitt waren die Regel, darüber hinaus verloren Reichsbank alte 794 v.., neue 47 v.., Schubert u. Salzer 4½, Schultheis 4 v.., Svenska 10, Chadeaktien 9½, Rheinſtahl 494 v.., Gelſenkirchen 3¼ v.., Kaliwerte bis zu 4 v. H. uſw. Anleihen neigten ebenfalls zur Schwäche, Neubeſitz notierten nach anfänglichem minus⸗minus 36 v. H. niedriger. Pfand⸗ briefe uneinheitlich, aber überwiegend ſchwächer. Geld weiter anziehend, Tagesgeld 3945 und nur noch ver⸗ einzelt 3, Monatsgeld 674 7½, Warenwechſel 5385 v. H. etwa. Auch nach den erſten Kurſen blieb die Ten⸗ denz unſicher, die Mehrzahl der Papiere erfuhr weitere 11% proz. Abſchläge. Nur die vorher beſonders ſtark ge⸗ worfenen Werte zeigten kleine Erholungsneigung. Am Kaſſamarkt ging die Kaufneigung weiter zu⸗ rück und die Kurſe zeigten bei nur geringfügigem Angebot weichende Tendenz. Eine Ausnahme bildeten wie geſtern Ford Motor, die neuerlich 9 v. H. anzogen. Gegen die niedrigſten Tageskurſe traten gegen Schluß des Ver⸗ kehrs auf Interventionen kleine Erholungen ein. Die Anfangskurſe wurden aber doch nur ſelten erreicht und die Grundſtimmung blieb ziemlich ſch wach. Ausgeſprochen matt ſchloſſen alte Reichsbank⸗ anteile(minus 4% v..), neue Reichsbahnanteile(minus 5 v..) und Feldmühle(minus 3½). Julius Berger büßten im Börſenverlauf weitere 8 v. H. ein, ſo duß ſie gegen den geſtrigen Schluß insgeſomt 1074 v. H. verloren haben. Die Neubeſitzan leihe erreichte mit 878 v. H. einen Rekordtiefſtand. Deviſen gegen Reichsmark lagen weiter feſt, der Dollar notierte.2075 nach.2055. Von den europät⸗ ſchen Valuten blieben das engliſche Pfund unvepändert, .8550, Paris infolge Verſchiebung des Goldeinfuhrpunktes ſehr ſchwach, 399 noch 992, Schweiz und Holland ehen⸗ falls ſchwächer, 19.36 nach 19.37 bzw. 40.2394 nach 40.24, alles Newyorkex Uſance. Spanien unverändert 46.50 gegen London. Swapfätze Dollar geßen Reichsmark etwas leichter, eigentlich nicht anders zu erwarten war, in ſchwacher Kurszettel der Ne Mannheimer Effektenbörse 18 14 18. 14. Bab. St.⸗A. 2 15.— 85.— A. ⸗G. f. Seifind 95.— 88,— Bad Kom. Gd 88,50 86.50 Brown. Boveri 79.50 78.— e Sbafen Stabt—.—,— Daimler⸗Ben, 21—. 29.25 Mhm Gold 47.— 47.— Deutſche Einol. 50 8„Gold 87.— 83.50 Enzinger Union 84.— 64.— 8„ Sold 70.— 70.— Gebr. F5.———.— 87% Jaden d. 29 86.50 85,.— J. G. 121.0 117.2 100,0 100.0 arden adliche Sant. 138.0 135,0 10% Grkr. M. B. 0 8. 126.5 126.5 15%„„ 3A 110.0 110.0 „ Oipoth. Gk. 18.0 184,0 D. Bank u. Disc. 109.0 107.0] Karler. Näß. Hald 22.— 22 C. H. Knorr. 1580 159.0 Konſernen Braun 40.— 40.— Mannh. Gummi—. Pfälz Mühlenw 104 0 105.0 Bortl. Zem. Heid 68.— 65,50 Ah. Elektr. A- 112.9 100.0 Rheinmühlenw. 100.0 100.0 Südd. Zucker 112.0 Bere in diſch. Delf. 71.— 71.— Waunß e ffrevtag 38.— 88.- Zellſtoff Waldhof 88. 86— Chade Sal zw. Werger 109,0 110.0 Achbaum F 1250 125 0 Schwarz 107 107.0 Uichbauun e rer 125.0 114.0 Bad. Aſfekuranz. 88.— 86.— Tontinent. Verf Mann. Verſich. Frankfurter Börse rarmſt. u. Nat. 140 7 138.0 Deutſche⸗Disconto 107% 108.7 3 1 3 5 3 0 up. u 5 D. a 69,50 70,.— Dresdner Bank 1070 106.0 927 91 Df 148,0 1430 e Relchsanl“ 100.5 100,0 Dt. Allant. 2 2 N 85.50 85.— Ablöſungſch u 51.88 51.05 5 ohne.47 420 D. Vertd.(Gold) A. Schatzanw. 23 92.——.— 7 Bank. % Schug. 14 rkfrt Hy. ⸗Sk. 1750 Ludwigs. 28 81.78—.— Nürnberg. Verein e hm Gd.25—.— 5 75 Cred.⸗Anſt. 3 20 86.— 88.— Bfdlz. Op.-Bk 0 8 6 Reichsdant % Grkr. Mh. 28 14.30 14.80] Rhein. Eredithk. 305 Preuß. Nali Rhein Hyp.⸗ Br. % Preuz. Rogg.. e Südb⸗ Felt. 202 202 Suüdd. Boden-. Südd. Disconto 2% Ort, M. abg. 78.— 78.— Wiener Bankver. 8% Nh. M. Don..—.— Württ. Notenbk e 50 Allianz 3 6 Pfälzer 28-9 98,75 90,75 Frankf. All. Ber. e Rg. Hop. J. 25 aun. VBerf.⸗G. b.. n 8. 00. E„„„ 10-11 83, „„„„ ii 27440 2740 126,5 126.5 231.7 229,2 110 1350 aber& S 130,0 139.0 g 160.7 160,2 25—. Grü N 8 0 Transport-Aktien Haden. 5,75 54.— eiderb. Straßb.—,— 14.— Nordd gloyd 57.25 54.— Oeſter.⸗U. St.⸗B. Montan-Aktien Eſchweil Bergw Gelenk. Bergw. 8 10 8 1 81888 SSS Bank Aktien Aug. D. Exeditd Badiſche Bank 9750 97 25 135 0 185, 100.0 100.0 26.7 126.5 107,0 106,5 124.0 119 5 185,0 181,0 1900—.— 50.75 50.— 8880 Kali Aſchersleben Kalt Salzdetfurth Kalt Weſteregeln Klöckner Marnesm. Röhr. Barmer Bankver. Dag, up. u. Wö. Lom. u. Brivatd. Knorr. en Mannheimer Zettune 18. 14 Otant⸗ Minen., 28.50 Phönig Bergban—,— 30.50 Aheinſtahl eilbr.. 188,0 185,0 Tellus Bergbau 59,.— 58.— BS u. Laurahittte—.——. Ber. Stahlwerke 86.— 83, Industrie-Aktien uninger K. Sz. öwen München Schöffert. Bin Schwarz Sto Adler Kleyer A. E. G. St.⸗A. Aſchaff. Bunt. Bd. Maſch. Durk. Brem.⸗Beſig. Dei 28.— 44.„ Brown Boveri. Cement Heidelbg Karſtadt 1 Chamotte Annw. Themiſche Albert 28.50 25,50 Cb. Brockhues. 28.— 832. Datmler 3 8 90,. D. Bold⸗u. S. An. 128,5 1199 Dt Linoleum Dt. erlag Drebd. Schneltpr.—.— 82, ſſel. Rat. Dürr 48.— 48.— Dockerb& Wim—— 62.50 Fords„„ ordb. Logpd Shen Katſerst. —— 2 nzinger⸗ Unton. Eßlinger Masch. 50— 28. Ettling Spinn a 9 irn 5 rben. %%„ Bonds 8 85.85 89.75 A. elt. Guilleaume. 4 gr e Gas 118.0 118.0 if Pok.& Wit. 15,— 15.— Golbſchmidt Grizner M. Du 8 1 & Bilfinger 188.5 161.0 ald K Nen. anfwerk. Füſſen.30 47.89 Fler Armatur 80.50 80,59 dirſch Kupf. u. M. n Holzmann. 1870 31.0 Holkvertobl* Jiſe Ig St. A 1600—.— e 5 Kamm Kaisersl. Karſtadt Rud. Klein, Sch.& Beck br. 14. 25.— 1130 18 14. 13. 41.— 40.— Schuß. Berneis 25.— 70.— 70. Seitinduſt. Wo Südd. Zucker . 72.80 70.50 70,50 Trtrot, Beſigheim 4 Ber. Shem. Ind. Ber. deutſch. Oelf. Bergt. Jute 8 8 Wer. Ultramarin Ver, Zellſt. Berl. Bogtl. Maſch. St. Poigt& Häffner 146.0 Volth. Seil. u. K.—, . Konſerven Braun Rraus& Co. Lock Sechwerke Ludwigsh. Walz. 1180 62— 57.75 Mainkraftwerke Metallg. Fran. 68.— 64.25 Mez Söhne Miag, Müblb, Moenus St.-A Motoren Deug Motor Oberurſe!!— 1750 174.0 168.2 180.0 1070 1070 125,0 114.5 Bi. Rähm Kap. Rein. Gebh& Sch. Roeder, Gebr. D. 83. j Rütgerswerke 40,75 39,50 0 96.— 85.90 90.— 1170 1510 70.— 68.— — ,. Zengoff Aſchſſbe. 68,65 Memet Waldhof 88. Schnell pr. Frktht Schramm Lackf. 81. 60.— Ufa(ſfretwerk.). 89.— Schuckert, Nrög. 105.0 101.0 Naſtatter Wagg. 21 Terminnotierungen(Senluß) Alg. Dt Erebit 98. 37,75] garven, Bergdon 2. 80 Bank f Brouind, 96,— 86.-h Holzmann 67.50 67. Barmer Bankvee 100,0 100.9 Ilſe Bergbau 5 Barr Hyp. n. W. 127.0 123,0 Tall Aſchersleben 428.5 Berl. Handelsgeſ. 1190 117,5 Kalt Saizdetfurtd 70 Commerzbank 1 Kali Weſteregeln 123.8 Darmft. u. Nat. N. Karstadt. 88. Deutſche BDisconto 108,0 108,5 Rlöcknerwerke. 50.75 8 Dresdner 7 5 5 Zahmeger& G0. 109,0 „ Mannesmann 37.— Di Neichdb. Vorz. Mansfelder.— Metallg eſellſch. 88.50 MiagMüßleuban 68 Monieratin i: Oberbe dar Dtavi Minen. Phöniz Bergbau 33.25 Ny. Braunkobien 143.0 Rh. Elet.(Rheag!) Rö. Stahlwerke 63.— 58,50 Riebeck Montan Rüigers werke uckert Siemens K Halske 140,2 1 Südd. Zucker Svenska Tändſt. Ber. Glanzſtoff—— Ber Stahlwerke 36. Heute Aſchaff. Uſtoff Waldhof 2 „686,78 92.25 128,0 128 0 Aku 5 r Aug. 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Der Handelsverkehr der Wi⸗ kinger erſtreckte ſich damals von Haithabu bis Bagdad und zu dem Kaſpiſchen Meer. Dann haben die Feinde dieſe berühmte Stätte ſo gründlich vernichtet, daß ſo⸗ gar der Name des Ortes in Vergeſſenheit geraten iſt und nur in den Volksſagen erwähnt wird. Jetzt ha⸗ ben die Ausgrabungen der deutſchen Archäologen dieſe Stadt, die ſich auf deutſchem Boden befindet, wieder auferſtehen laſſen. Haithabu befindet ſich auf der Halbinſel Jütland, in der Nähe von Acker— der Volksmund nennt dieſe Ortſchaft noch heute„Oldenburg“, die„alte Burg“, an der Stelle, wo die beiden Meeresufer der Nordſee und der Oſtſee gleicherweiſe bequem zu erreichen ſind. Bei den Ausgrabungen, die unter der Leitung einer deutſchen Archäologenkommiſſion im Auguſt 1930 be⸗ gannen und auch im nächſten Jahr noch fortgeſetzt werden, hat man hiſtoriſch wertvolle Feſtſtellungen ge⸗ macht und ſenſationelle Funde ans Tageslicht ge⸗ fördert. Die alte Stadtmauer von Haithabu iſt frei⸗ gelegt worden, die teilweiſe eine Höhe von 10 Meter erreicht hat. Der Wall umfaßt eine Fläche von 28 Hektar— dieſer Platz ſtellt ſomit eine der größten bis fetzt bekannt gewordenen Wikingerburgen dar. Der Wall umgab die Stadt ſchon in jenen fernen Zeiten, als die Voreltern der heutigen Deutſchen noch in den europäiſchen Urwäldern Jagd hielten und noch keine gleichwertige befeſtigte Burg beſaßen, die mit Haithabu hätte konkurrieren können. Als die oberſte Erdſchicht innerhalb der Stadt⸗ mauer abgetragen wurde, entdeckte man die gepfla⸗ ſterte Hauptſtraße, die die Stadt in zwei Teile zer⸗ ſchnetdet. Beide Enden der Straße führen zu den Stadttoren, von denen das eine im Norden, das an⸗ dere im Süden ſteht. Außerhalb der Stadtmauer fand man eine Menge von Pfählen und Flechtwerk, mit welchem der Hafen befeſtigt wurde. Im Norden des Stadtgebietes wurde das Handwerkerviertel frei⸗ gelegt— dort fand man Webſtühle, Schmelztiegel, Inſtrumente für Glasfabrikation, Zangen, Hammer, Wagen, Meſſer, Kämme, arabiſche und holländiſche Gold⸗ und Silbermünzen.. Ferner legte man Ruinen von Häuſern und Speichern frei, die einſt die Reichtümer dieſer Stadt verborgen hatten. In der Mitte der Stadt entdeckte man einen Friedhof auf dem jedoch nur Frauen beerdigt wurden. Die Männer wurden außerhalb der Stadt beigeſetzt. Viel⸗ ſach wurden Gräber unter den umgeſtürzten Booten entdeckt. Mit dieſen Booten ſegelten die tapferen Wikinger nach Arabien, Island und ſogar nach Amerika, welches ſie lange vor Kolumbus entdeckt hatten Ihren Helden zum Gedächtnis errichteten die Wickinger große beſchriebene Runenſteine, von denen in Haithabu heute noch zwei ſtehen und von den vergangenen Zeiten des Ruhmes und Glanzes, aber auch der Kämpfe und Mißerfolge Zeugnis ablegen. Einen von dieſen Runenſteinen hat der Schwedenkönig Asfried zum Gedächtnis ſeiner Frau und ſeines Sohnes errichtet, die in einer Schlacht gefallen ſind. Die Wickinger lebten und kämpften in einem Zeitalter, in dem man um den Beſitz von Bernſtein, Mühlenſteinen oder Glasperlen genau ſo erbitterte Kriege führte, wie in unſeren Tagen um den Beſitz von Petroleum, Weizen oder Bilanzen von Aktien⸗ geſellſchaften. In den Weltſtädten des damaligen Europa wurde genau ſo Luxus getrieben, wie heute. Die Frauen ſchmückten ſich genau ſo wie bei uns und legten auf teuren Schmuck Wert. Die Mühlenſteine waren ein wichtiger und unentbehrlicher Beſtandteil einer geordneten Wirtſchaft, aber ſie wurden nur in Schweden hergeſtellt. Um überhaupt mahlen zu können, mußte man die Steine aus Schweden be⸗ ziehen. Auch waren die Geweihe von Hirſchen und Elchen ein begehrter Handelsartikel. Mit allen dieſen Koſtbarkeiten waren die Speicher von Haithabu ge⸗ füllt und brachten ihren Beſitzern Macht, Reichtum und Wohlſtand. Dieſe großen Reichtümer, dieſes Glück erregten hie Mißgunſt der Nachbarn, und die blühende Stadt mußte daher früher oder ſpäter dem Neid zum Von W. Link Opfer fallen. Haithabu wurde zerſtört, wie ſo manche Kulturzentren nach und vor ihm. Im Laufe von Jahrhunderten häufte ſich an der Stelle, wo Haithabu geſtanden hatte, Staub und Schutt. Die Reſte von Wohnhäuſern und Speichern ver⸗ ſchwanden unter der Erde. Auf den Wällen der Stadt wuchſen Wald und Gras. Und ſchließlich kamen die benachbarten Ackerbauern und teilten den Boden von Haithabu auf, um dort ihre Felder zu beſtellen. Jahrhunderte lang ging der Pflug über die Stelle hinweg, wo einſt arabiſche Handelsherren mit den Söhnen des Nordens über die Fragen des Handels⸗ verkehr und die Probleme der Weltpolitik verhan⸗ delt hatten 5 Immer mehr und mehr verblaßte die Erinne⸗ rung an dieſes Weltzentrum im frühzeitlichen Norden. Man erzählte ſich wohl noch an langen Winterabenden von einer märchenhaften Stadt, in der Helden und Herren gelebt, unge⸗ heure Schätze beſeſſen hatten und dann plötzlich wie unter der Erde verſchwunden waren. Die Erde Die jüngſten Zeitungsverleger der Weit hatte ſie verſchluckt, wahrſcheinlich wegen des allzu üppigen Lebens... So entſtanden die Märchen über die verſchwundene Stadt Haithabu, bis man jetzt plötzlich, am Südufer von Schlei, vier Runen⸗ ſteine fand, die von der alten Herrlichkeit der Stadt Haithabu authentiſche Kunde brachten und als ein⸗ zige Augenzeugen berichteten, daß dieſe Stadt exi⸗ ſtiert, über große Länder geherrſcht und über uner⸗ meßliche Reichtümer verfügt hat. Haithabu war wieder entdeckt worden. Die Entdeckung von Haithabu erregte begreiflicher⸗ weiſe in Schweden und Dänemark eine ungeheure Senſation. Die ſchwediſchen und däniſchen Gelehr⸗ ten beſtürmten die deutſchen Stellen in Berlin, bei den Grabungen in Haithabu wenigſtens als Zu⸗ ſchauer zugegen ſein zu dürfen. Jetzt iſt die erſte ſyſtematiſche Ausgrabungsperiode zu Ende. Man hat Großes geleiſtet. Aber man hofft, daß die wei⸗ teren Grabungen die alte Burg der Wikinger im neuen Glanz wiedererſtehen laſſen, die einzige Wi⸗ kingerſtadt, die ſich auf deutſchem Boden befindet, auf dem die Deutſchen als Blutsverwandte der Wi⸗ kinger ſomit hiſtoriſche Anrechte beſitzen. e * Charles Bacon 11 Jahre Mareia Bacon, 13 Jahre Unten der Titelkopf der 8 Seiten ſtarken Zeitung„Donglaſton Weekly“ Die einzige Zeitung des kleinen Städtchens Doug laſton im Stagte Newyork wird von zwei— Kindern herausgegeben. Der 11 jährige Charles Bacon iſt der Organiſator, ſeine 18jährige Schweſter Marcia die Chefredakteurin. Die erſte Wochenſchrift ließen die Beiden in 300 Exemplaren drucken, die ſie bis auf das letzte Blatt verkauften. Ein Jall für den Vor einem Londoner Gericht ſtritten ſich kürzlich zwei Frauen um den Beſitz eines Kindes, das beide als ihr eigen in Anſpruch nahmen. Der Fall lag ziemlich verwickelt. Die Beweisaufnahme ergab, daß eine Witwe namens Henriette Lines im Januar vorigen Jahres einem Kinde das Leben ſchenkte, für das ſie auf dem Wege des Zeitungs⸗ inſerates eine Adoptivmutter ſuchte. Daraufhin mel⸗ dete ſich bei ihr eine Frau Willcock, die im Ein⸗ verſtändnis mit der Mutter das Kind im April an ſich nahm, um es zu adoptieren. Tatſächlich ſpielte ſie ihrem Manne aber mit dem Kind eine Komödie vor. Sie behauptete kurz nach der heimlichen Annahme des Kindes eines Tages, als ihr Mann nach kurzer Abweſenheit zurückkehrte, ſie ſei Mutter geworden, und ließ das angenommene Kind auf den Namen ihres Mannes ſtandes amtlich eintragen. Von dieſem Vorgang erfuhr ſpäter die wirk⸗ liche Mutter. Sie erſtattete Anzeige, um ihre Mutter⸗ rechte zu wahren. Damit begann der Gerichtsſtreit, der einen ſalomoniſchen Richter erforderte. Denn Frau Willcock brachte zwei Zeuginnen bei, die be⸗ haupteten, ſie ſeien bei der Geburt zugegen geweſen. Die erſte Inſtanz ſchenkte indeſſen der wirklichen Mutter Glauben und verurteilte die Adoptivmutter wegen Urkundenfälſchung zu einer Geldſtrafe von 200 l. Der jüngſte Berliner Bürger Das Zwergflußpferdchen, das im Berliner Zoo ſoeben das Licht der Welt erblickte 82 Große Freude herrſchte über die ſo ſeltene Geburt eines Sprößlings derer von Flußvferd — im Berliner Zoologiſchen Garten. Das Baby iſt geſund und bei gutem Appetit und fühlt ſich in den Berliner Verhältniſſen ſehr wohl. Richter Salomon Nun kam der Fall vor das Berufungsgericht. Hier wurden ärztliche Sachverſtändige und der Ehemann und angebliche Vater vernommen, ohne daß die Streitfrage dadurch weſentlich geklärt worden wäre. Den Ausſchlag gab ſchließlich der Nachweis, daß das Kind der Frau Lines mit einer hervorſtehenden Zehe behaftet war und daß auch das angebliche Kind der Frau Willcock dieſes beſondere Merkmal trug. So wurde das erſte Urteil beſtätigt und der Streit zu⸗ gunſten der wirklichen Mutter geſchlichtet. Wahr⸗ ſcheinlich werden ſich noch einige Meineidsprozeſfe an den Gerichtsfall anſchließen. Der Tonfilm eines Teſtaments Ein ſpleeniger Engländer in Birmingham, ein älterer Geſchäftsmann, der ſich zur Ruhe geſetzt hat, iſt auf den ſonderbaren Gedanken verfallen, ſich ſeinen ſpäteren Erben im Tonfilm vorzuſtellen. Der Film iſt dieſer Tage für die ſpätere Verwendung aufgenommen worden. Die Zuhörerſchaft iſt genau bezeichnet. Sie beſteht aus denjenigen, die etwas erben ſollen, oder die vielleicht der Erwartung ſind, daß ſie mit einem Erbteil bedacht werden. Die Vor⸗ führung des Tonfilms ſoll ſtattfinden, ſobald die Feuerbeſtattung des Erblaſſers vorüber iſt. Die Reihenfolge der Stühle, auf denen die Zuhörer ſitzen werden, iſt genau angeordnet. i—— f— Der Verſtorbene kann ſich eſe Weiſe jedem einzelnen zuwenden und ihn anſprechen, als ob er noch am Leben wäre.„Nunmehr, nachdem ich ge⸗ ſtorben bin,“ ſo beginnt der Tonfilm,„nehme ich für mich das Recht in Anſpruch, unparteiiſch zu Euch zu ſprechen.“ Es werden dann die Vorzüge und die Schattenſeiten eines jeden einzelnen aufgezählt.„Und nun,“ ſo ſchließt der Film,„will ich Euch, meine lieben Nichten, Neffen und Freunde nicht länger langweilen. Einige von Euch werden wohl ſchon den Entſchluß gefaßt haben, das Teſtament anzu⸗ fechten, das auf ſo ungewöhnliche Weiſe verleſen wird. Ihnen möchte ich mitteilen, daß noch ein ge⸗ ſchriebenes und notariell beglaubigtes Teſtament be⸗ ſteht. Erbſchaftsprozeſſe könnt Ihr Euch alſo erſparen.“ Damit ſagt die Figur auf der Lein⸗ wand Lebewohl, verbeugt ſich und verſchwindet. Er verwirklicht den Traum ſeines Großvalers Jules Verne auf d Der Enkel von Jules Verne(Mitte, im Mantel) und ſeine Freunde Der Nordpolforſcher Sir Hubert Wilkins, der im kommenden Frühjahr im Unterſeeboot unter der Eisdecke der Arktis am Nordpol vorbei von Spitz⸗ fahren will, nimmt in ſeinem „O ll Nautilus“ den Entel des berühmten franzöſiſchen Dichters Jules Verne mit. Jules Verne hotte in ſeinem Buch„Nautilus“ bereits eine Nordpolfahrt mit dem U⸗Bovot geſchildert. Die Laune der Primadonna In dem Städtiſchen Opernhaus in Nizza hat die Primadonna, eine Brüſſeler Schauſpielerin namens Gabriele Dorley, ihrem Direktor ein ſelt⸗ fames Ultimatum geſtellt. Sie weigert ſich, in irgend einer Rolle, ſei es als Mignon oder als Gretchen im „Fauſt“ öder als Salome, aufzutreten, wenn nicht die Bühne, der Zuſchauerraum und die Räume hinter den Kuliſſen mit dem Duft der Mimoſe erfüllt werden. Die Künſtlerin weiß für ihren Wunſch eine, wie ſie meint,„ſehr einfache“ Erklärung anzuführen. Sie hat ſich während ihres Aufenthaltes im Freien an der Riviera ſo an den Duft der Blumen und ins⸗ beſondere der Mimoſe gewöhnt, daß ſie nicht ohne dieſen Duft ſingen kann. Sie iſt ferner davon über⸗ zeugt, daß ihre Stimme viel beſſer klingt, wenn ſie von der Duftwelle der Mimoſe getragen wird. Des⸗ halb will ſie ihre Kunſt nur noch in einer Atmoſphäre ausüben, die mit künſtlichen Blumendüften gefättigt iſt. Der Direktor verhält ſich dem Ultimatum der Künſtlerin gegenüber ablehnend. Er erklärt, er ſei vier Jahre in Chikago Theaterdirektor geweſen und habe in dieſer Zeit an Schauſpielerlaunen allerlet erlebt. Etwas derartiges, wie in dem vorliegenden Fall, ſei ihm aber doch noch nicht vorgekommen. Außerdem ſei er auch gar nicht imſtande, dem Wunſche der Primadonna gemäß die Luft im Theater mit dem erwähnten Duft zu„laden“, weil man das Parfüm der Mimoſe gar nicht herſtellt. Der Direktor hat aber ſchließlich doch erklärt, er werde ſich Mühe geben, den gewünſchten Duft zu beſchaffen. Er ſcheint alſo den Kampf gegen die Laune der Primadonna ſelbſt nicht für ſehr ausſichtsreich zu halten. n rr Chbfredatteur; Kunt giſchen Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitſt u. Lokales: Richard Schönfelder Spog u. Vermiſchtes: Willy Müller Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kirchex— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. ni. b. H. Manndeim. R 1.—8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur del Rückvorto a Wie die Eiſenbahn die Gleiſe ſchneeſrei hält Ein Schneekreiſel der Reichsbahn Die Schneeverwehungen bilden beſonders in den Gebirgsſtrecken oft ein ſchweres Verkehrs⸗ hindernis auf den Eiſenbahngleiſen. Von Zeit zu Zeit muß deshalb ein Schneelreiſel die Strecke befahren, der mit mächtigen Schaufeln die Schneemaſſen beiſeite räumt. f Canada! Japan. Kairo Türkel Dondon Nem Pork Rio deJar Uruguay ber? Nach Börſe! geſtellt 8) An Anträg⸗ laſſung Anträg Grund Der G briefe 2129, zugelaff Betrage Insgeſ Wertpa 81576 677 3 (22) fü ſomie 4 bleiben höhe 31 Fällen brlef⸗ genomt 2 50 Börſe. — St el Mittwoch, 14. Januar 1931 ——— Anträge zu bearbeiten. Hiervon wurden erledigt durch Zu⸗ laſſung 109(169), vertagt 3(1) und zurückgenommen 1(2) Anträge. In Beratung verblieben noch 2(3) Anträge. Auf Grund 8 39 und 40 BG. erfolgten 47(56) Zulaſſungen. Der Geſamibetrag der zugelaſſenen Anleihen und Pfand⸗ briefe überſteigt mit 2 256,8 Mill. den des Vorjahres 2129,0 Mill. 4% etwas, dagegen bleibt der Nennbetrag der zugelaſſenen 476,7 Mill./ Aktien hinter dem Vorjahrs⸗ betrage(1 028,6 Mill.%) um mehr als die Hälfte zurück. Insgeſamt wurden im abgelaufenen Jahre 2733,4 Mill. Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe extractionsſchrot 12,60 12,90; allg. Tendenz ſchwächer. ( Frankfurter Produkten börſe vom 13. Jau,.(Eig. Dr.) Weizen 272,50—274; Roggen 177,50; Sommerqgerſte für Brauzwecke 215; Hafer linländ.) 157,30—160; Weizen⸗ mehl ſüdd. Spezial 0 41,50—42,50; dto. niederrhein. 41,25 bis 42,25, Roggenmehl 26,25— 27,25; Weizenkleie 9,259,507 Roggenkleie 8; alles für die 100 Kg. Tendenz ruhig; Futtermittel feſter. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 14. Jau.(Eig. Dr.) Automobilexport gegenüber dem Vorjahre ſtarken Rückſchlag erlitten, während gleichzeitig die Ein⸗ fuhrzahlen leicht erhöht ſind. Die Gefomtausſuhr betrug 28 700 Wagen i. W. v. 890 Millionen fr. gegen 45 000 Wa⸗ gen i. W. v. 1496 Mill. fr. in der gleichen Zeit des Vor⸗ jahres. Zahlenmäßig iſt alſo ein Rückgang von 36, wert⸗ mäßig ein ſolcher von 88 v. H. zu verzeichnen. Die Ein⸗ fuhr betrug von Januor bis November 1980 7500 Wagen 1. W. v. 286 Mill. fr.(inkl. Erſatzteile) gegen 8900 Wagen t. W. v. 277 Millionen fr. in der entſprechenden Periode 1920 Die franzöſiſche Einfuhr entfällt in der Hauptſache auf Italien, das 3300 Wagen lieferte ſiſche 7 Seite Nummer 22 ärkonzert; München: Ge⸗ 19.30 Hei lzberg: Milt 0 7 7 5 2 z 2613 2 dicht: Budapeſt Mailand Tur tu, 5 8 1 b 91 7 g„. f Berliner Devisen Schwache Produktenmärkte Aneinheitliche Metallbörſen„ S4 be Haft der deen Biege 1 Uaskontsätes: Reſchsbank 5, Lombard 5. prlvat 4% U. 4¼ v. f. g 19.48: Be 1 8 Muſik der. e 8 1 15 BBB;.— 2 8 5 5— 1 3 f i 8 furt, Stuttgart, Köln 5 Einführung vor e b 5 Fa! 5„Lieferugsmarkt beſonders betroffen/ Mehle nachgiebig, aber trotzdem ohne Belebung lrag zur nachfolgenden Oper; München! Man⸗ Amt f 5 5 5 8 5 285 Induſtriegerſte vereinzelt gefragt Kupfer behauptet, Zinn feſter, Zink und Blei ſchwächer 15 2 1 1 0 5 1 50 5 9 5 5 5 10 20.00: Breslau, Homburg, Dopen try: Kon⸗ gonand 100 Gulden] 169.0316827 16817. 168.49 i683 7 a„ 55. Dr zert; Frankfurt, Stuttgart, Köln; ae e800 8. 5 85 3 8 58 255 5 Berliner Produktenbörſe v. 14. Jan.(Eig. Dr.) Berlmer Pefallbörse vom 14. Januar 1931 Oper„Die Beſtalin“; Wien: Chorkonzert. Hei 100 Gulden 81,43 81.611.587 8 1,831,555 8 Ohne daß ſich das Inlandsangebot verſtärkte, bot die r——— 2 20.36? München: Oper„Ein kurzes Leben“? Wien: Dagtors 100 f in 19.871 19.571 19.538 19035 12.5128 Produktenbörſe heute wieder ein ſchwächeres Brief 8 0 1 Veiel 6 Menſchen am Pol; Belgrod, Lolbach Gabe: ien 4109 dire 35 7 28 2. 92 23.925.5 Bild. Von den Prefsrückgängen wurde insbeſondere der bez. Brief] Geld I bez.. Briel! Geld veg. eee Klaviertonzert; Bukareſt: Sinfonſekonzerk; faber i009 gan. 11227 u 135 115 1105 2 Fieferungsmarkt betroffen; nach ruhigem Lor⸗ Jcbruar 847 5. 25 5 8 3 825 Straßburg! Konzert. acc Eskude 1,318.46. 8 mittags verkehr ſetzte Weizen 1502,50( niedriger ein, Han. 880 r 5 n 100 Kronen 112.27 112 4 112,311 17.5 März⸗Roggen war auf Deckungen zlemlich gehalten, April. 80 8475 27.50—— 27.— 28.50 21.00: Breslau: Sophokkes„Oedipus Fü W ien: Ste. Paris„100 Franken 15,475 18,815 18.473 18.51 18.4352 während die ſpäteren Sichten 3“ ſchwöcher eröffneten. Im Mai 6˙50 8. 27.50—, 27.50 25,5 nenfolge„Magnet Pol“; Mailand, Turin: Fiag, 100 Kronen 8 0 1 17 12.33.5 Prom pf geſchäft hielt ſich die Umſatzkätigkeit in engen Juni 27.50.28. 8 Sinfoniekonzert. l N Schweiz 100 Franken] 61,38 82. 1555, 60,515 2,5 Grenzen, da Forderungen und Gebote ſchwer in Einklang Ju; 27,0.28 721.10: Berlin, Heilsberg: Unterhaltungen mit 5 100 Leva.41.017].041].0 3017 10 8 52 5 ie. 3 5 Auguſt 27,50—.— 28,50 22,75 5 d tane; D ˖ 2 0 22 Soſta 100 Peſeten 48,81 48.89 43 38 4341 6957 6 zu bringen waren. Die für Brotgetreide 2/ niedriger Sept 275,—.— 29 75 28.— Theod or Fontane: a ventry, London 2 Sbengelm: 100 fer. 11246 112. 11 112.35 3,5 lautenden Gebote fanden bei den Provinzverkäufern zu Sklober. 27500—— 28. 28.„„ g ien 105 Schilling 59,05 59,18 38. 15 53.20 33,75.5 nächſt keine Beachtung. Für Weizen und Roggen mehle Nov. a 8775 28. 2% 28. 28 50 21.28: München: Konzertſtunde. ü 5 1 Ungarn 100 P⸗12500 f. 78,375 73,515 73,41 1 72,93.5 waren die Mühlen zu Preiskonzeſſionen im Rahmen von Dezemb. 75 75 0— 27.75 27.50 20— 28,75 28 50 21.45: er lin, Heilsberg,. gs wſt.: Zum Buenes-Alres 1 Peſ. h 1905 9 5 5 4 1755[7 25 Pfg. bereit, ohne daß jedoch eine Geſchäftsbelebung zu FClektrolpttupfer prompt. 88.75 Antimon Regulus 86,/ 88.— 30. Todestag von Arnold Böcklin; München Cauada 1 Can. Voll.031 5 035.079.03 4,198 5711 verzeichnen iſt. Das Hafer angebot hatte ſich weiter ver⸗ Orig. Hüttenalumiwum. 170,.— Silber in Barren Kg 41.75/ 48,75 Vortrag. 55 Japan t. 5d. 2091 295 290296 122 85 ringert. Gebote waren aber ſchwer erhältlich, namentlich ge⸗ dito. Walz⸗Drahtbarren. 174.— Sold Fteiv nkebr 10 Er. 28.— 20,0 22.00: Wie n: Jozömuſik; Stockholm: Konzert. Türke 5 1 rr d 33—.—1 2135 10 ringe Qualitäten blieben ſtark vernachläſſigt. Der Lieferungs⸗ n 1 5 950. 1 15 N 25 2 22.45: Berlin, Breslau: Tanzmuſtk; Fran 1 furt, kondon.. 1 fd. 20,395 20.285 20,409 20.449] 20,323 3 markt eröffnete ſtetig. Induſtriegerſte wurde vereinzelt Nickel, 8099 v. 380.— Preiſe(ohne Edelme 5 9 Stuttgart Köln, München: Schluß des Ah den 125 Het 820 9825 3255 9353 95335 a gefragt für Braugerſten lauteten die Gebote erneut nie⸗ Londoner Nefallbörse vom 14. Januar 1931 Dortmunder Sechstage⸗Rennens. tio dedan ie 55 5 85.75 753 8 i Net 5 To. Silber Urn(1837/0 fein f 9 Magna 1 Gold Peſ.] 2,847 2853.77 1.756.4 Amtlich notiert wurden: Weizen 252254, matt; März Metalle in E pro To. Silber Unze E(87/0 fein n 4 ——— 271—70,50—71; Mai 281 80,75; Juli 5,50, Roggen 151 Kupfer, Standard 44,75 Zinn, Standart 114,5 Aluminium 8 5 2 5„ e 1 80, Juli 285,50; Roggen 181 Monate 44 65 3 Monate 15,7 Antimon—— Ein Drittel Abnahme bis 154, matt; März 175 u. Br.; Mai 181—80,75 Juli Settl. Preis 44,75 Settl. Preis 114,7] Jueckſilber 225,65 * 0 Vörſen ulaf n 1930 1 8 1.. 0 Elektrolyt 47,50 Banka 119 7] Blatin 8 9 8 ruhig; Hafer 135—142, ruhig; März 151—52.; Mai 159 beſt ſelec ed 45,80 Straits 118.7 Wolframerz 13.— l ber* mer ö 5 5 unge bis 60.; Juli 167; Weizenmehl 29,25— 86 50, matt; Rog⸗ ſtrong sheets. Dlei, ausländ. 14,15 Niete 5 * Nach Mitteilung der Zulaſſungsſtelle an der Berliner genmehl 23,25—20,25, matter Weizenkleie 10,25—10,50, El'wirebars 47.50 Zink gewöhnlich 12.65 J Weißblech 1 b Börſe wurden im Jahre 1930 112 Anträge auf Zulaſſung eee ee e 1 Kleine 99 2 ö über 167 in 1929. Unter Hinzurechnung der 3 Srbſen 25; Futtererbſen 19.21; Peluſchken 20.21; 2 3 2 5 8 ers 8 5 1 1 8 155 4475 Sein 1718; Wicken 18—21; Rapskuchen—9 50; i 8 1 55 5 be res 1200 d 1 0 1 5. Leinkuchen 14,80—15; Trockenſchnitzel 5,605,900; Sofa⸗ den erſten elf Monaten des Jahres 1980 hat der ranzö⸗ ei a amen Borausſage für Donnerstag, 15. Januar Meiſt wolkig, zeitweiſe leichter Schneefall und zu⸗ nächſt noch weitere Milderung des Froſtes bei weſt⸗ lichen bis nordweſtlichen Winden. i Wetter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarie Karlsruhe Beobachtungen der Landes wetterſtellen.36 Uhr vormittags geb. Goefler und 3 Enlkellkinder stattgefunden. Die Feuerbestattung hat beute in der Stille Zwaungsverſteigerung Donnerstag 13. Jan. Iodes- Anzeige abend mein lieber Mann, unser Danlsagung Für die vielen Beweise herzlicher Teil- Nach langem schweren Leiden wurde gestern besorgter Vater, Großvater, Bruder, Schwager Oberposischafiner a. D. ini Alter von 37 Jahren von uns genommen. 1931, nachm. 2 Uhr, werde ich im hieſigen Pfandlokal, Qu 6. 2, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Radio⸗Apparat mit guter treu- Wertpapiere zur Berliner Börſe zugelaſſen, gegenüber Anfang: Weſz 11 87. 3. März. 5„„ 8 n g: Wetzen(in Hfl. p. 100 Kg.) Jan. 4,4, März See. Luft⸗ Ses Ea Wind 5157 Mil.„ im 5 e wurden 5 4,65; Mai 4,85; Juli.97655 Mois(in Ofl. p. Laſt 2000 4 Die jugoſlawiſche Ein⸗ und Ausfuhr im Jahre 1980. Höh. 1795 855 88 283— i 7) Zulaſſungen für PM⸗Anleihen und Pfandbriefe, 20 Kg.) Jon. 8174; März 8374; Mai 8574 Juli 85%. In den erſten 11 Monaten des Jahres 1930 wurden noch„„ un d 888 8 8005 micht. Stürke 22) für Ame, Om⸗Sachwertanleißen und Gm⸗ Pfandbriefe 4 Liverpooler Getreidekurſe vom 14. Jan.(Eig. Dr.) 3 fla en Waren im Werte von 6437,6 Millionen Di⸗ 5 6 ſomie 42(46) fitr Aktien. Die zurückgezogenen Zulaſſungen Anfang: Weizen(100 1b.) Tendenz ruhig: März 4,45 nars(1,392 Mill. To.) eingeführt, denen eine Ausfuhr im 55 1 1—71 1 2 stin— dedeckt bleiben alſo mit 91(145) weſentlich hinter der Vorjahrs⸗(4,4980: Mai 4,5(4,50; Juli 4,63(4,6; eh 41. Werte von 6497/3 Mill. Dinars(4% Mill. To.) gegen⸗ ale 12078808 7 20 8 1 0 2 0 höhe zurück. Im Vorjahr wurden bekanntlich noch in fünf] Mitte: willig; März 4,46; Mat 4,496; Juli 4,576; übersteht. Der Einſuhrwert har gegenüber dem Vorfahre[ Dad Bad 219.2859— 1 4 8% teich Leer Fällen die Zulaſſungen von Teilbeträgen von Goldpfand⸗ Mehl unv. um 8 v.., der Ausfuhrwert um 12 v. H. abgenommen. 2 3 755.6—5 8 7 0 5 bedelkt od Kommunalobligationen⸗Emiſſi zurück⸗.. rt. Blasien FT 5„ . CC 4 5 e Ac en e 14. 8(Eig. 5 85 12388280 2 1 25 110 ic 143 0 Dr.) Jon. 6,50 B 6,40 G; Febr. 6,60 B 6,50 G; März 6,70 7 5.—4 2 2 N ebe N 5 00% c Krit 0 8 6, 0 6 dre des d ee G ue, Alis Rundfunk⸗ Programmen% TTT 2 50 8 1 Sit egs 10 an der Newyorker 115 1 910 e 91 te Dehn 70 5 168 G. Die Temperaturen gingen heute nacht infolge Börſe. Zum Beginn des Jahres 1931 hat der Kurswert endenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per Tage 5. 15. 5 0 1 5 n. 55 85 eee Enchange oterten Akten W568; Jan. 29,557 Tendeng ruhig Donnerstag, 15. Januar 8 ee nicht f 1 In mit 49,0 Milliarden Dollor einen neuen Tieſſtand er⸗* 3 5 5 4 5 15.20: Stuttgart: Jugendſtunde.* ene wurden bis zu— 5, auf der Baar bis zu reicht. Der höchſte Morktwert it Anfang September 1020 1 d 11 3 Amerik. 45.45: München: Eine Viertelſtunde Weltgeſchichte,—9 Grad erreicht. Heute früh hat leichter Schneefall 0 mit 89,67 Milliarden Dollar feſtgeſtellt worden. In den.. 5 5 16.30: Frankfurt, Stuttgart: Konzert; Mün⸗ eingeſetzt. Die Tiefdruckrinne, die das über Frank 1 Wfetzten 16 Monaten haben ſich die Aktien nach Angaben* Liverpopler Baumwollkurſe vom 14. Jan.(Eig. Dr.) chen: Konzertſtunde. 1 f dilti 45 5 N ö des Newnorker Börſenvorſtandes mithin um 40,85 Mrd. Amerik. Univerſal Stand Middl. Anfang: Jon. 17.25: München: Konzert; Rom: Kammermuſik. reich gelegene Teiltief mit der nordoſteuropäiſchen 5 Dollar im Werte vermindert Bei dieſer Gegenüberſtellung: März 527 geh Mai 537 geh.; Juli 547 geh.; Okt. 556 18.05: Frankfurt: Vortrog; Budapeſt: Ballett⸗ Zyklone verband, iſt inzwiſchen über unſer Gebiet ö der Ziffern vom Oktober 1929 und vom Januar 1981 iſt geß.; Dez. 567—568; Tagesimport 1800; Tendenz ruhig. muſik. hinweggezogen. Bei Zufuhr maritimer Polarluft zu berückſichtigen, daß ſich in der Zwiſchenzeit die zum— Mitte: Jan. 524; März 529; Mai 5838; Juli 348: 18.13: Stuttgart: Vortrag. aus Norden haben wir daher zeitweif i 1 Handel zugelaſſenen Aktien um etwa 50 v. H. erhöht hahen, Okt. 557 Jan. 132) 567; März(32) 574; Mai(32) 579; Juli 18.25: Frankfurt: Zeitfragen. S 3 7 5 Zeitweise t weiteren o daß die totfächlichen Kursverluſte mit über 50 Mrd.(82) 584, Okt.(32) 589; Loco 599, Tendenz ruhig und be⸗ 18.50: Frankfurt, Stutkgart: Der internatiynale chneefällen zu rechnen. Später ſteht wieder Auf⸗ Dollar zu veranſchlagen ſind. hauptet. Geburtenſtreik. heiterung und Verſchärfung des Froſtes in Ausſicht. d i. 5 Iodes-Anzeige N W Am 12. Januar verschied sanft, nach einem 4 9 ö 1 f Dienstag, abends 6 Uhr, entschlief nach schwerem Leiden Ne 2 2 a 72 2 8 ö arbeitsreichen, gesegneten Leben, 5 mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater u. Großvater v lieber Gatte, unser guter Vater, Schwieger⸗ 5 0 g 188 f vater, Großvater, Bruder u. Schwager, Herr 4A J 19 Na ö N e Adolph Goetier— 80 2 1 5 25 f f 20 ö im 78. Lebensjahre. e e. g ö 5 Mannheim(B&. D. den 14. Januar 1981. e Mannheim, den 14. Januar 1931.. b In tiefer Trauer: f 4 i In tiefer Trauer: Anna Höß fe * From Anna Goeiter geb. Maler Ernst Höß, Hauptlehrer u. Familie 7 E N Nichard Coeiler u. Frau Rausz geb. Wolff Die Beerdigung findet Freitag, nachmittags 3 ¼ Uhr, von der Leichen- 2 . halle aus statt. Dr. med. Allred Wolli u. Frau Paula E SN 75 Verkauf ab Donnerstag fünf Röhren. 1 Laut⸗ ſprecher und 1 Netz⸗ gerät, 2 Grammophone und Onkel 5 19 1 . annheim, 14. 1. 31. 5— 22 Morath Gerichtsvollz. Ganz Heinrichs Ichäler 1438 besondere 8 Verkäufe 15 Gelegenheit! Schweres echt Birhe pol. Schlafzimmer Mannheim, Augartenstr. 36 nahme, die uns beim Heimgange unseres Heidelberg, Schröderstr. 29, 14. Januar 1831 lieben Vaters, Großvaters und Bruders Friedrich Schaal zugingen, ferner fur die zahlreiche Begleitung zur letzten Ruhestätte und die großen Kranz- und Blumenspenden, sagen wir hierdurch unseren tiefgelühlten Dank. Insbesondere danken wir Herrn Vikar Störzinger für die trostreichen Worte am Grabe, sowie dem Kriegerverein u. den verehrl. Gesangvereinen nochapartes u. elegantes Modell, m. großem stür. 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