Are a J N . Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Fe Hauptſtraße 63, Ne Friedrichſtraße 4, Erſcheinungsweiſe 8e Luiſenſtraße 1.— wöchentlich 12 W Oppauer Straße 8, mal. Mannheimer General-Anzeiger Waldhofſtraße 6, Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: K 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichts ſtand Mannheim. im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 15. Januar 1931 142. Jahrgang— Nr. 23 lrihur Henderſons Veſuc in Paris „Aeußerſt herzlicher Meinungsaustauſch mit Briand, beſonders über die deutſch-polniſchen Streitfragen“ „Das Geſchäßt über alles!“ Kaufmänniſcher Werbefeloͤzug des engliſchen Thronfolgers in Argentinien Gibt es ein Wellgewijſen? Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 15. Jan. Einem alten Brauch entsprechend hat der britiſche Vertreter für die Völkerbundsratstagung ſeine Reiſe nach Genf in Paris unterbrochen, um in einem Meinungsaustauſch mit dem franzöſiſchen Außenminiſter die auf der Tagesordnung in Genf ſtehenden Probleme zu behandeln. Der engliſche Außenminiſter Arthur Hender⸗ ſo n, der der Genfer Ratstagung diesmal bekanntlich anſtelle von Dr. Curtius präſidieren wird, traf am Mittwoch nachmittag in Paris ein und wurde vom britiſchen Botſchafter, Lord Tyrell, und dem Vertreter Briands, dem Direktor der poli⸗ tiſchen Abteilung des franzöſiſchen Außenmini⸗ ſtertums, Leger, begrüßt. Henderſon begab ſich alsbald in das franzöſiſche Außenminiſterium, um bei Briand den Tee einzunehmen und in einer einſtün⸗ digen Unterhaltung die die beiden Länder inter⸗ eſſierenden Probleme zu prüfen. In ihrem Meinungsaustauſch, der nach Briands eigener Erklärung äußerſt herzlich verlief, behandelten die beiden Außenminiſter vor allem die deutſch⸗polniſche Streitfrage. Sowohl Briand wie Henderſon brachten dabei zum Ausdruck, daß der Völkerbundsrat im allgemeinen Jntereſſe dem Vertreter Deutſchlands wie dem Polens Gelegenheit geben müſſe, in Genf frei ihre Argumente vorzutragen. Mit Nachdruck ſoll jedoch darauf geachtet werden, daß die Diskuſſion nicht aus dem Rahmen der Minderheitenſchutzverträge heraus⸗ trete. Auch die ſtrikte Verpflichtung, die dieſe Verträge ſowohl Deutſchland wie Polen auf⸗ erlegen, dürfe in Genf nicht außer Acht gelaſſen werden. Neben der deutſch⸗polniſchen Frage prüften Briand und Henderſon den gegenwärtigen Stand der franzöſiſch⸗italieniſchen Flotten⸗ beſprechungen ſowie die Finanzfragen, die Gegenſtand neuer franzöſiſch⸗britiſcher Verhand⸗ Lungen ſind. Bemerkenswert ſind die Ausführungen, die der von der Regierung gewöhnlich ſehr gut unterrichtete „Excelſior“ über den deutſch⸗polniſchen Minder⸗ heitenkonflikt macht. Das Blatt bemerkt u.., der Konflikt ſei keineswegs unlösbar, weun man ihn Rur mit etwas Mäßigung und Gerechtigkeitsgefühl betrachte. Deutſchland und Polen klagen ſich gegen⸗ ſeitig an. Es iſt umſo leichter, eine Regelung her⸗ heizuführen, als Präzedenzfälle vorliegen. „In Haag gibt es Richter, ſo ruft der „Excelſior“ aus. Außerdem beſteht ein Weltgewiſſen, das nicht zulaſſen wird, wenn Regierungen ſich durch Gewalttaten Gerech⸗ tigkeit verſchaffen wollen.“ Wenn England und Frankreich in Genf ihre Stim⸗ men zugunſten der Schiedsgerichtsbarkeit erheben, die alle Signatarmächte des Kelloggpaktes und des Völkerbundsvertrages als Grundlage des Friedens anerkannt haben, dann werden ſich in Genf alle Außenminiſter einſchließlich der polniſchen und der deutſchen Delegation dem Vorgehen Briands und Henderſons anſchließen. Der„Excelſior“ ſchließt eine Genfer Vorſchau mit folgendem optimiſtiſchem Ausblick: Wenn die deutſch⸗polniſchen Verhältniſſe ſich mit jener menſchlichen Weisheit regeln laſſen, die das allgemeine Intereſſe wie der geſunde Menſchenver⸗ ſtand diktieren, wird man nach Ablauf dieſes für das Schickſal des Völkerbundes und der europäiſchen Union entſcheidenden Ratstagung überraſcht ſein über die Schnelligkeit, mit der Ver⸗ trauen, das Gold, die Kredite und die induſtriellen und landwirtſchaftlichen Produkte von neuem in der Welt zirkulieren, um eine Periode der Proſperität zu ſchaffen. Abreiſe nach Genf Telegraphiſche Meldung Berlin, 14. Jan. Der Reichsminiſter des Auswärtigen, Dr. Curtius, verließ heute nachmittag mit der deutſchen Delegation Berlin, um ſich nach Genf zur Tagung des Völker⸗ bundsrats zut begeben. In Begleitung des Miniſters befand ſich auch der deutſche Untergeneralſekretär im Völkerbund, Herr Dufour ⸗Féeronce. Drahtung unſ. Londoner Vertreters 5 London, 15. Januar. Der Prinz von Wales fährt morgen mit einer vieſigen Delegation von engliſchen Kaufleuten nach Argentinien ab, wo Mitte März die große engliſche Imperiums ausſtellung eröffnet werden ſoll. Die Reiſe ſoll dazu dienen, einen großen Propagandafeldzug in Südamerika einzulei⸗ ten, mit dem England den an die Vereinigten Staa⸗ ten verlorenen Boden wieder zu gewinnen hofft. Der Thronfolger hat ſich dieſer Offenſive zur Ver⸗ fügung geſtellt und wird geradezu als Han d⸗ lungsreiſender mit den engliſchen Kaufleuten in Buenos Aires tätig ſein. Er wird tatſächlich Automobile und Flugzeuge, auf deren Abſatz an Argentinien es England beſonders an⸗ i kommt, perſönlich vorführen. Der Prinz von Wales reiſt übrigens inecognito als Graf von Cheſter und bezahlt die Koſten ſeiner Reiſe aus ſeiner eigenen Taſche. Die eigentliche Reiſe iſt auch für Deutſchland von hoher Bedeutung, da ſchon die von Lord D' Abernon begonnenen engliſchen Bemühungen in Südamerika dem deutſchen Export empfindliche Konkurrenz be⸗ reitet haben. Man muß ſich darauf gefaßt machen, daß die Reiſe des engliſchen Thronfolgers der eng⸗ liſchen Handelsoffenſive einen beſonderen Nachdruck verleihen wird, den die deutſchen Exporteure mit verdoppelten Anſtrengungen beantworten müſſen. Engliſche Frechheit § London, 15. Jauuar. Das Intereſſe für die kommende Ratstagung iſt in England verhältnismäßig groß, aber man kann nicht ſagen, daß eine beſonders verſtändnisvolle Wür⸗ digung für die Ratstagung beſteht, die Deutſch⸗ land aus beſonderen Gründen gerade dieſer Seſſion beimißt. Am entgegenkommendſten ſpricht ſich noch das Regierungsblatt„Daily Herald“ aus, das dem Außenminiſter einen Leitartikel nachſchickt, in dem es heißt: Henderſon werde vermutlich den Vorſitz in einer recht ſcharfen und erbitterten Debatte führen. Er könne ſich auf die volle Unterſtützung Englands verlaſſen, wenn er ſich dafür einſetzt, den Frieden zu ſichern, die Abrüſtung zu fördern und da⸗ für zu ſorgen, daß„fair play“ geſchehe. In auderen Zeitungen lieſt man bedeutend weni⸗ ger verſtändnisvolle Aeußerungen. So berichtet der Berliner Korreſpondent des„Daily Tele⸗ graph“ in ironiſcher Form, Deutſchland gehe nach Geuf in einem beſon⸗ ders ſtarken Anfall des Verfolgungswahn⸗ ſinns, an dem es in gewiſſen Zeiträumen ſeit dem Kriege gelitten habe. Man könne leider nicht daran zweifeln, daß Herr Curtius ſelber von dieſer Wahnſinns⸗ epidemie ergriffen geweſen ſei und erſt in letzter Zeit hätten ſich unter dem Einfluß der beruhi⸗ genden Einwirkung gewiſſer anderer Kabinettsmit⸗ glieder die gefährlichſten Symptome ſeiner Krankheit etwas gebeſſert. Auch der Berliner Korreſpondent der„Times“ ſtimmt, wenn auch in anſtändigerer Form, in dieſen Ton ein, wenn er die Bedeutung der kommenden Ratstagung für Deutſchland in den folgenden Aus⸗ führungen herabſetzt: „Man ſieht jetzt in Deutſchlaund ein, daß weder hinſichtlich der Behandlung der deutſchen Minorität in Polen, noch bezüglich des Datums der Abrüſtungs⸗ konferenz irgend ein weithin ſichtbarer Triumph möglich iſt. Die beiden Fälle, die ſich Deutſchland herausgeſucht hat, um ſein Verhältnis zum Völkerbund daran zu prüfen, ſind gerade dazu höchſt ungeeignet. Man hört denn auch ſchon bedeutend weniger von der Möglichkeit eines deutſchen Aus⸗ trittes aus dem Völkerbund als noch vor einigen Wochen. Ein ſolcher Schritt iſt heute unwahrſchein⸗ lich. Im Höchſtfall kann mit einer zeitweiſen Entfremdung zwiſchen Genf und Berlin gerech⸗ net werden.“ Der Korreſpondent ſtellt jedoch dieſer Schilderung der gegenwärtigen deutſchen Taktik eine allgemeine Bemerkung gegenüber, die geeignet iſt, den falſchen Eindruck der vorſtehenden Sätze etwas zu verwiſchen. Es heißt darin, es wäre jedoch. falſch, wenn man den Eindruck gewönne, daß die gegenwärtige deutſche Regierung ſich weniger eifrig für jede Art von Ver⸗ tragsreviſion einſetze, als beiſpiels⸗ weiſe die Nationalſozialiſten und ihre Ver⸗ bündeten. Niemand, der die deutſche Politik in den letzten Jah⸗ ren aus der Nähe verfolgt hat, könnte heute behaup⸗ ten, daß irgend eine Partei oder Gruppe in dem Willen zur Reviſion anderen Parteien nachſtehe. Der Unterſchied in dieſer Beziehung liege lediglich in der verſchieden bemeſſenen Fähigkeit zu der Ein⸗ ſicht, daß die einfache Manifeſtierung eines nationalen Willens noch nicht zum unmittelbaren Erfolg führen und daß ſie vor allem eine Politik auf lange Sicht nicht überflüſſig macht. Polniſches Tanzfeſt im Gotteshaus Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. Jan. Ueber eine neue polniſche„KFulturtat“ wird im„Lok.⸗Anz.“ berichtet. In dem Dorfe Tinnwald bei Löbau in Pomerellen befindet ſich ein evan⸗ geliſches Bethaus, in dem ſeit geraumer Zeit kein Gottesdienſt mehr abgehalten werden kann, da der evangeliſche Löbauer Pfarrer von den Polen aus⸗ gewieſen worden iſt. Nachdem der polniſche Ge⸗ meindevorſteher des Ortes von dem deutſchen Land⸗ wirt, der die Schlüſſel zum Bethaus verwahrte, in Begleitung eines Poliziſten die Schlüſſel gefordert und erhalten hatte, mußten am vergangenen Sonn⸗ tag die deutſchen evangeliſchen Bewohner des Ortes mit aunſehen, wie die Polen das Gotteshaus zu einem Tanzfeſt benutzten. Dabei wur⸗ den die Scheiben eingeſchlagen und dem Luther⸗ bild die Augen ausgeſtochen. Die Polen in Preußen Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 15. Januar. Die polniſchen Privatſchulen in Preußen haben bekanntlich das Recht, ſtaatspolniſche Lehrer zu beſchäftigen. Jetzt erfährt man die merkwürdige Tatſache, daß 15 dieſer Lehrer gegenwärtig an einem Kurſus im„Inſtitut für phyſiſche Erziehung und militäriſche Vorbereitung“ in War⸗ ſchau teilnehmen. Nach Beendigung dieſes Lehr⸗ gangs erhalten ſie, wie die„Berliner Börſenzeitung“ zu berichten weiß, Diplome und kehren in ihre Stel⸗ lungen an den polniſchen Minderheitenſchulen in Preußen zurück. 0 Aus Warſchau wird der faſt unglaublich klingende Vorgang beſtätigt. Er iſt um ſo erſtaunlicher, als nach den Beſtimmungen des Verſailler Vertrags in Preußen der Turnunterricht aufs peinlichſte nach der Richtung hin überwacht wird, daß ja nicht der Eindruck einer„militäriſchen Vorbereitung“ er⸗ weckt werden kann Das geht ſo weit, daß ſelbſt Mar⸗ ſchieren nach ſoldatiſchem Muſter verboten iſt und daß auch nicht etwa mit Stäben„Gewehr über“ geübt werden darf. In dem Zuſammenhang mag auch daran erinnert ſein, daß vor einiger Zeit zwei Lehrer deutſcher Nationalität, aber polniſcher Staatsangehörigkeit, im Korridor zu Gefängnisſtrafen verur⸗ teilt wurden, weil ſie an einem Pfadfinderlager in Deutſchland teilgenommen hatten. Mit Recht be⸗ merkt die in Bromberg erſcheinende„Deutſche Rund⸗ ſchau“, man möge ſich einmal vorſtellen, was für ein Sturm der Entrüſtung durch den polniſchen Blätterwald fegen würde, wenn deutſche Lehrer aus Polen in einem rein deutſchen Inſtitut für phyſtſche Erziehung und militäriſche Vorbereitung ſich aus⸗ bilden ließen. Die preußiſche Toleranz zeigt ſich hier wieder einmal in einer ſchlechterdings nicht zu über⸗ bietenden Form. Angſt vor deutlicher Luftfahrt Herriot greift an Frankreichs ehemaliger Miniſterpräſident Edouard Herriot verbreitet durch die„United Preß“ einen Artikel„Das Zivilflugzeug als Kriegswaffe“, eine gegen die deutſche Luftfahrt gerichtete Abhandlung, die nicht unwiderſprochen bleiben darf. In der deutſchſprachigen Ueberſetzung der„Neuen Zürcher Zeitung“ ſchreibt Herriot, angeblich erſchreckt durch Aeußerungen des Atlantikfliegers Coſtés, daß„ein Flugzeug wie das.„Fragezeichen“ tauſend Kilo⸗ gramm Exploſivbomben über eine Strecke von tau⸗ ſend Kilometern tragen und mit einer Geſchwindig⸗ keit von 200 Kilometer an ſeinen Ausgangspunkt zurückkehren könne.“„Abrüſtung in der Luft ſei dringender als Abrüſtung zur See.“ Weil aber Herriot in ſeinem Artikel bewußt und zielſtarr gegen Deutſchlands zivile Luftfahrt zu Felde zieht und weil er ein Keſſeltreiben gegen die deutſche Handelsluftfahrt zu entfachen verſucht, ſei ihm geantwortet. Herriot ſchreibt: „Zurzeit beſchäftigen ſich auch die Militärs haupt⸗ ſächlich nur mit dem Bau von Jagdflugzeugen; für Bombenangriffe, die auf fernliegende Orte unter⸗ nommen werden ſollen, behalten ſie ſich das Recht vor, zu Kriegszeiten die Ziwilflugzeuge zu rxeguirieren. So würde, um nur ein Beiſpiel anzuführen, Deut ſch⸗ land, das einen ſehr gut ausgebauten Luftverkehr beſitzt, für Frankreich eine größere Gefahr bedeuten als ein Deutſchland, das übet eine ſtar ke Hee⸗ resſtärke verfügte. Der franzöſiſche Delegierte hat(auf der Genfer Tagung) ſpeziell das Flugzeug „Junkers.38“ angeführt, das äußerlich ein Zivil⸗ flugzeug iſt, das aber nach den Erklärungen, die der Pilot Zimmermann einem ſpaniſchen Journaliſten ge⸗ geben hat, ſehr leicht in ein Kriegsflugzeug umgewandelt, mit vier kleinen Kanonen und mehreren Maſchinengewehren ausgeſtattet, nach allen Richtungen feuern, fünftauſend Kilogramm Bomben mit ſich führen könnte und dabei in der Lage wäre, trotz ſeinem Gewicht von dreißigtauſend Kilogramm eine Höhe von ſechstauſend Metern einzuhalten und ſo aller Flugabwehrgeſchütze ſpotten könnte. Es könnte von Saragoſſa aufſteigen, Paris oder London bombardieren und ohne Zwiſchenlandung an ſeinen Ausgangspunkt zurückkehren. Bietet das nicht Stoff zum Nach⸗ denken über die Leerheit der Debatten, die ſich auf den Effektipſtand der Heere beziehen?“ Hierzu ſei feſtgeſtellt: Flugkapitän Zimmermann hat nie und nirgendwo dieſe ihm von Herrivt in den Mund gelegte Erklärung abgegeben, ſondern ſich im Gegenteil(was auch die ſpaniſche Preſſe betonte) darauf beſchränkt, die Eignung der„G 38“ für Laug⸗ ſtreckenflüge und Nachtflüge zu unterſtreichen. Tat⸗ ſache iſt aber, was Herriot auch anführt, daß Deutſch⸗ land bei Durchführung des Vertrags von Ver⸗ failles 15700 Flugzeuge, 27700 Motoren und 547 Flugzeugſchuppen zerſtört hat und zur Zeit kein ein⸗ ziges Militärflugzeug, ja nicht einmal für Militär⸗ zwecke(Bombenabwurf uſw.) geeignetes Flugzeug be⸗ ſitzt. Rings um Deutſchland dagegen gibts in Frank⸗ reich, Tſchechoflowakei, Polen, Belgien und den an⸗ deren Nachbarländern nicht weniger als 12000 Mili⸗ tärflugzeuge, ſodaß Deutſchland am eheſten berechtigt wäre, einer Abrüſtung der Luft, wie Herriot es auf⸗ faßt, das Wort zu reden. N Deutſchland betreibt ſeine Luftfahrt im Dienſte des Verkehrs. Hinzu kommen ein paar Sportflieger, die kaum der Rede wert ſind. Flugverkehr iſt inter⸗ national. Wir haben uns mit den Franzoſen ſeit Aufkommen des Flugverkehrs in der Verkehrs⸗ fliegerei ebenſo vertragen wie mit allen anderen Län⸗ dern der Welt. Dieſe Gemeinſchaftsarbeit im Dienſte von Wirtſchaft und Verkehr wollen wir fortſetzen Die Entwicklung des Luftverkehrs hat bewieſen, daß es mit nur Kleinflugzeugen oder Maſchinen mittlerer Größe nicht geht. Das Großflugzeug iſt Trumpf und zwar als ein Wirtſchaftsinſtrument, deſſen Konſtruk⸗ tion ſich bewußt und tatſächlich von der Linie des Mili⸗ tärflugzeuges immer weiter entfernt. Die Flugzeug⸗ könſtrukteure der Welt wiſſen ſehr genau, welche Schwächen dem Verkehrsflugzeug in dieſer Hinſicht anhaften. Für die internationalen Strecken wird das Großflugzeug als Paſſagier⸗ und Frachtmaſchine durchaus benötigt. Und wir dürfen ſtolz darauf ſein, daß es deutſcher Technik gelang, die größten und lei⸗ ſtungsfähigſten Flugzeuge ziviler Luftfahrt, die Jun⸗ kers„G 38“ und„Do X“ zu ſchaffen. Es iſt kleinlich von Herriot, in der deutſchen Verkehrsfliegerei zuſammengefaßt in der Deutſchen Lufthanſa, Kriegsgefahr zu wittern. Mit derſelben Begründung ließen ſich auch Bedenken gegen Laſt⸗ kraftwagen vorbringen, denn mit Panzerplatten ver⸗ ſehen, könnten ſie Kriegszwecken dienen. Raupen⸗ ſchlepper der Landwirtſchaft könnten kriegsperwend⸗ 2. Seite Nummer bar gemacht werden, die des rührigen A. D ataſtrophendienſt⸗ A. C.(Allgemeinen 2 Automobil⸗Klubs) als militäriſch ausgelegt und dergl. mehr. Wer Gefahren wittern will dazu reichlich Gelegenheit haben. Frankreich beſitzt etwa 5000 Militär⸗Flugzeuge. Was uns aber intereſſiert: plant Herriot u Beſchränkungen der deutſchen Luftfahrt? er der Entwicklung deutſcher Handelsluftfahrt ſeln anlegen laſſen? Das kommt außer Frage. Beſtimmungen von Verſailles ſind genau einge⸗ halten, alle Bedingungen des Friedens vertrages ſind erfüllt worden. Deutſchlands Luftfahrt und deutſcher 1 1 ngen elttſchen verden wird aber 7 ue Will Fes D 10 Flugzeugbau hat ſich, fernab von militäriſchen Fliegerei⸗ und Flugzeugbau⸗Grundſätzen, Welt⸗ geltung verſchafft, und in keinem Lande der Welt fliegt man ſo planmäßig und ſicher wie in Deutſch land Gerade Deutſchlands Verkehrsflugzenge fernen ſich in ihren Ausführungen, wie ſchön geſagt, immer mehr von der für Militärzwecke notwendigen Verwendbarkeit. Unſer Flugzeugbeſtand beträgt, ein⸗ ſchließlich der Privatflugzeuge und einzelner Sport⸗ flugzeuge etwa 500 Stück. Das iſt der 24. Teil der Militärflugzeuge der uns umgürtenden länder. Unſere Flugzeuginduſtrie freut ſich über jeden Auslandsauftrag und liefert in alle Länder dey Welt, aus denen Beſtellungen kommen. Allein die Lufthanſa beförderte im Jahre 1930 über 80 000 Menſchen und über 100 000 Kg. Fracht und Poſt, mit⸗ hin Beweis für das Begehrtſein wirtſchaftsfördern⸗ der Civil⸗Luftfahrt. Mag Herriot alſo unbeſorgt ſein: Deutſcher Luftverkehr ſoll und wird ſich weiterentwickeln, allen Anfeindungen und Verdächtigungen zum Trotz. Er wird es, aber nicht als Kriegsvorbereiter, ſondern im Intereſſe von Wirtſchaft und Wohlſtand aller am Luftverkehr in⸗ texeſſterten Kreiſe und Völker! 8. D. Der Vorwärts“ empfiehlt neue Steuern Draßhtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. Jauuar. In ſeiner Haushaltsrede hat der Finanzminiſter den Schwarzſehern einen„gedämpften Opti⸗ mis mus“ entgegengehalten. Während die Blätter der Rechtsoppoſition gegen dieſe Parole anrennen, läßt der„Vorwärts“ ſie gelten. In ſeiner Kritik der Dietrichſchen Ausführungen ſetzt das Blatt ausein⸗ ander, welche neuen Einnahmequellen nach ſoztaldemokratiſcher Anſicht erſchloſſen werden könn⸗ ten. Da iſt einmal die Erhebung eines Zuſchlags von 10 Prozent zur Einkommenſteuer bei Einkommen pon mehr als 8000%, eine Erhöhung der Aufſichtsrats⸗ ſteuer, ferner die verſchärfte Beſteuerung nach dem Verbrauch und ſchließlich eine Aenderung der Erb⸗ ſchaftsſteuer. Aus alledem laſſen ſich, ſo kalkuliert der „Vorwärts“, rund 100 Millionen gewinnen. Ginge man ferner zur Umſtellung der Haus zins⸗ ſteuer auf die Friedensmiete ſtatt nach der Grund⸗ vermögensſteuer über, ſo ergeben ſich weltere 200 Millionen, und wenn man ſich dann noch zu einem loprozentigen Abſtrich beim Wehr⸗ kat, dem Luftetat und dem Haushalt des Au s⸗ wärkigen entſchlöſſe, ſo würden noch 85 Mill. frei. Das Programm, das hier entrollt wird, enthält, wenn man genauer zuſieht, nur die alten ſozial⸗ demokratiſchen Agitationsforderun⸗ gen, die ſich zum Teil bereits in Anträgen der ſozial⸗ demokratiſchen Reichstagsfraktion verdichtet haben⸗ Schon der ſozialdemokratiſche Finanzminiſter Hilfer⸗ ding hat ſich für die Mehrzahl dieſer Vorſchläge nicht erwärmen können. In noch weit geringerem Grad wird das bei der Regierung Brüning der Fall ſein. * Syzialdemokratiſcher Parteitag in Leipzig. Der ſogialbemokratiſche Parteiausſchuß hat nach einer Mitteflung des„Vorwärts“ beſchloſſen, in Ueberein⸗ ſtimmung mit dem Parteivorſtand den diesjährigen Parteitag auf den 3 berufen. 1. Mai nach Leipzig einzu⸗ ent⸗ Nachbar⸗ Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe tag, 15. Januar Diktatur⸗Gerüchte in Spanien Telegraphiſche Meldung Paris, 15. Jan. Havas berichtet aus Hen daye: aus Madrid ver⸗ laute, während des geſtrigen Tages ſei dort das Gerücht in Umlauf geweſen, man wolle verſuchen in neues Ausnahmeregime ähnlich der Diktatur des Primo de Rivera einführen, um der revolutionären Propaganda ein Ende zu bereiten. Mehrere Perſönlichkeiten der ſpaniſchen Ariſtokratie hätten einen bekannten General, der ſich in Marokko ausgezeichnet habe, um ſeine Hilfe gebeten. Dieſer habe jedoch unter Bezug auf die militäriſche Diſzi plin abgelehnt. Dieſe Gerüchte, ſo heißt es in der Meldung weiter, ſchienen durch einen Artikel der Zeitung„Informa⸗ cionens“ nicht beſtätigt zu werden, über die Wünſche und über die gierung gut unterricht ſei. die gewöhnlich Sorgen der Re⸗ Havas berichtet aus Madrid, die Polizei mußte nicht nur vor dem Univerſitätsgebäude, ſondern auch an verſchiedenen anderen Punkten der Stadt mau i⸗ feſtierende Arbeitsloſe zerſtreuen. Havas berichtet aus Madrid, die Vorunter⸗ ſuchung in dem Verfahren gegen die des kürzlich veröffentlichten revolutionären Aufrufes(Camorra, Maura u..)] ſoll nunmehr ſoweit gediehen ſein, daß die öffentlichen Verhand⸗ lungen vor dem Kriegsgericht beginnen können. Die Rechtsanwälte der Angeklagten werden im Laufe dieſer Woche mit der Einſicht in die Akten beginnen und das Kriegsgericht dürfte Ende Januar, Anfang Unterzeichner 1 Februar ſein Urteil fällen. Die in Frage kommende Strafe dürfte mindeſtens acht Jahre Gefängnis be tragen. General Goded, beim Sturz Primo große Rolle ſpielte, hat kürzlich den König wiſſen der ſchon de Riveras eine laſſen, daß das Heer weder monarchiſtiſch, noch republikaniſch ſei: das Heer ſei national und ſtände demnach auch nicht ausſchließlich zur Verfügung der Krone, ſondern gehöre dem ganzen Volk. Dieſer Ausſpruch zeigt die wahre Stimmung in Spanien, wo es unterirdiſch weitergärt. Reichsbanner und Hakenkreuz Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. Jan. Wie der Goebbelſche„Angriff“ mitteilt, hat der thüringiſche Innenminiſter Dr. Frick eine Ver⸗ ſammlung des Reichs banners verbie⸗ ten laſſen und zwar genau mit der gleichen Begrün⸗ dung, mit der jüngſt die Hitler⸗Kundgebung in Magdeburg von den dortigen ſozialdemokratiſchen Regierungsſtellen unterſagt worden war. Es geht alſo weiter, Auge um Auge, Zahn um Zahn. Dr. Frick ſcheint, wie man aus den Andeu⸗ tungen des nattonalſozialiſtiſchen Organs entnehmen kann, entſchloſſen zu ſein, die Reichsbannerverſamm⸗ lungen generell nicht mehr zuzulaſſen. Er ſtützt ſich dabei auf einen Antrag der nationalſoztaliſtiſchen Fraktion im thüringiſchen Landtag, in dem die Re⸗ gierung erſucht wird,„ſich gegen alle Umſturzverſuche von links zu ſchützen und die Durchführung der Vey⸗ faſſung zu gewährleiſten.“ Im Sinne dieſes An⸗ trags werde, ſo kündigt der„Angriff“ an, künftig in Thüringen regiert werden. Ueber einen neuen Univerſitätskon flikt in Thüringen wird von anderer Seite berichtet. Da⸗ nach wollte das thüringiſche Kabinett den bisherigen 1 Referenten ſür Tierzucht im Wirtſchaftsminſterium, Oberregierungsrat Dr. Koch, zum Profeſſor für Tierzuchtlehre ernennen. Von den Fakultäten iſt er ſedoch als ungeeignet abgelehnt worden. Einſtweilen hat man nun die Beſchlußfaſſung vertagt. Ein Aeberfall durch Reichsbannerleute Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. Jan. Wie die„D. A..“ meldet, hat geſtern eine Gruppe von RNeichsbannerleuten am Spittelmarkt einen Ueberfall auf einen Zejtungshändler verübt, der hauptſächlich nationalſoziali⸗ ſtiſſche Blätter vertreibt. Der Mann wurde nieder⸗ geſchlagen. Als einige Paſſanten für ihn eintreten wollten, wurden ſie ebenfalls angegriffen und die Das in⸗ konnte nur Zeitungen über den ganzen Platz verſtreut. zwiſchen alarmierte Ueberfallkommando zwei von den Tätern feſtnehmen. Der Vorfall ereignete ſich in der Zeit des ſtärkſten Verkehrsbetriebes. Die Schuldigen werden noch heute vom Schnellrichter abgeurteflt werden. 0 Wahlrechtsreſorm mit Artikel 482 Draßhtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 15. Januar. Der frühere Reichskommiſſar Kuenzer vertritt in der„Deutſchen Juriſtenzeitung“ die Auffaſſung, daß der von der Reichsregierung ausgearbeitete Wahlrechtsentwurf, wenn er im Reichstag eine Mehrheit nicht erlangen könne, mit Artikel 48 in Kraft geſetzt werden müſſe. Der Einwand, jede Aenderung des Wahlrechts auf dem Wege des De⸗ krets bedeute einen Staatsſtreich, der vor den Staatsgerichtshof gehöre, ſet furiſtiſch unhaltbar. Der Volksentſcheid könne wohl für ein kurzes Geſetz, wie das über Aenderung des Wahlalters, angewendet werden, für ein umfangreiches Wahlgeſetz aber ſei das theoretiſch, nicht aber praktiſch möglich. Hier könne eben nur der Artikel 48 helfen. Das 75. Opfer des Lübecker Kinderſterbens — Lübeck, 15. Jan. Von den ſeinerzeit mit dem Tuberkuloſe⸗Schutzmittel geimpften Kindern iſt jetzt wiederum ein 10½ Monate alter Säugling geſtor⸗ ben, ſodaß die Zahl der Todesopfer 75 beträgt. Knappes Vertrauensvotum für die belgiſche f Regierung — Brüſſel, 15. Jan. Die Kammer hat nach Ab⸗ ſchluß der Interpellationsdebatte über die Zwiſchen⸗ fälle an der Genter vlämiſchen Univerſität der Re⸗ gierung mit 84 gegen 73 Stimmen bei drei Enthal⸗ tungen das Vertrauen ausgeſprochen. — Vabiſche Politil Das allgemeine Aniformberbot 3 des badiſchen Staatsminiſteriums, über das bereits 1 im geſtrigen Abendblatt berichtet wurde, hat folgende Vprgeſchichte:. In einem Einzelfall, der dadurch charakteri⸗ ſtiſch war, daß dem betreffenden Nativnalſozialiſteit um 1 Uhr nachts auf menſchenleerer Straße die Uni⸗ formſtücke weggenommen worden ſind, war der Verwaltungsgerichts hof um feine Entſcheidung angerufen worden. Dieſer erkannte, daß im vorliegenden Falle eine Störung der öffent⸗ lichen Ordnung nicht vorgelegen habe und die Weg⸗ N nahme der Uniformſtücke daher unzuläſſig ſei. Zunt Verbot des Miniſters ſelbſt erklärt der Verwaltungs gerichtshof, daß dieſes ſich nicht auf einen Einzelfall beſchränke, ſondern eine generelle Verfügung ent⸗ halte und ſich mit dem 8 30 des badiſchen Polizei⸗ ſtrafgeſetzbhuches nicht rechtfertigen laſſe. Um nun den Polizeibeamten im Einzelfalle die Entſcheidung dar⸗ über, ob die Paxteiuniform eine Störung der Ord⸗ nung darſtellt, abzunehmen, hat das Staatsminiſte⸗ rium von der Möglichkeit der Notverordnung nach 8 48 Abſatz 4 der Reichsverfaſſung Gebrauch gemacht und ein allgemeines Verbot für kurze Zeit, nämlich bis 1. April 1931, erlaſſen. Durch das Verbot werden nunmehr auch Stahl⸗ helm und Reichsbannner, die bislang un⸗ des Staatsminiſteriums entſpricht den Wünſchen, die im Landtag wiederholt von der Mehrheit der Par⸗ teien geäußert wurden. Großfeuer in einer Möbelfabrik * Mannheim, 18. Jan. ö In der Möbelfabrik und Bauſchreinerei Aloys Bechthold in 6, 37 wurde heute früh, als die Arbeiter in die Werkſtätte gingen, Rauch entdeckt, der aus den Parterreräumen des nierſtöckigen, im Hinter⸗ hof gelegenen Gebäudes drang. Die Arbeiter alar⸗ mierten die Feuerwehr, die unter Leitung von Brand ingenieure Mikus mit zwei Löſchzügen ſofort au der Brandſtelle eintraf. Die Polizei ſperrte die Straße zwiſchen§ 6 und K 7 für den Verkehr ab. Zu⸗ nüchſt mußte die Feuerwehr die Sta rkſtromleitung ab⸗ ſchneiden und die Fenſterſcheiben einſchlagen, um den Brandherd angreifen zu können. Ein Eindringen in das Gebäude war nicht ſofort möglich, da im zweiten Umſtänden hätte herabſtürzen können. Nach etwa einſtündiger Arbeit mit pier Schlauch⸗ leitungen konnte die Gefahr als befeitigt gelten und das vollkommen verkohlte und augebrannte Holz aus den Parterreräumen herausgeſchafft werden. Jenſterſcheiben nicht nennenswert. In der Haupt⸗ ſache iſt Holz, das zur Möbelverarbeitung dienen ſollte, verbrannt. Man kann annehmen durch irgend eine Unvorſichtigkeit ſchon am geſtrigen Abend das, Feuer entſtanden iſt und ſich erſt über Nacht entwickelte. Der Schaden wird auf mehrere tauſend Mark geſchätzt. Die Hausbewohner merkten nichts bon dem Fener, da in dem Hkulergebände nie⸗ mand wohnt, An der Brandſtelle erſchienen Polizei⸗ direktor Dr. Bader, Baudirektor Zeiler. Volckmar und Letzte Meldungen Vierfacher Raubmord Warſchau, 15. Jau. In der Nähe des Ortes Traki wurde ein furchtbarer Raubmord ay dem jüdiſchen Ehepaar Iſaak Müller und deſſen zwei Kindern, einer Tochter im Alter von 25 einem Knaben im Alter von 12 Jahren, Tüter, ein polniſcher Deſerteur, namens witſch, dem einige tauſend Zloty in die Hände ge⸗ verübt. Der fallen waren, wurde verhaftet. Vom Maſthinenarbeiter zum größten deulſchen Sänger Zu Albert Niemanns 100. Geburtstag am 15. Jaunar Der am 15. Januar 1831 in Erxleben bei Magde⸗ hurg in beſcheidenſten Verhältniſſen geborene Albert Niemann ſollte ſpäter den Begriff des Wagner⸗ Teuors verwirklichen. Niemann war der erſte deutſche Sänger, der ſich zu einem Darſteller aller⸗ Erſten Ranges erhob. Man könnte ihn in dieſer Be⸗ ehung als einen Vorgänger des Sänger⸗Darſtel⸗ lers Schaljapin nennen. Niemann war zuerſt Maſchinenarbeiter, ging aber, hon einem Drang zur Opernbühne beſeelt, nach kurzem Studium nach Deſſau, wo er in der Oper debüttierte. Nach einem kurzen Engagement in Halle erhielt der funge Tenor im Jahre 1853 als Severus in Bellinis damals ungeheuer populärer Oper „Norma“ ein Debüt im Königlichen Opernhaus zu Berlin. Die Berliner Oper galt damals als eine Stätte des Belcanto. Italieniſche Operuſtars wur⸗ den in Berlin ſtürmiſch gefeiert. Neben dieſen Vir⸗ ftudoſen des Kehlkopfes konnte ſich der urwücchſige deutſche Sänger zuerſt nicht behaupten. Es iſt er⸗ ſtaunlich, daß der Scharfblick des Intendanten der Berliner Oper, Graf Hülſen, der auf den jungen Maun aufmerkſam geworden war und ihn bis zu ſeinem Debüt protegiert hatte, diesmal verſagte. Der Intendant ließ Niemann als„unbrauchbar“ bon dannen ziehen. Hülſen hat ſpäter ſelbſt das Nicht⸗ Engagement Niemanns für einen der größten Irrtümer ſeiner Intendanten⸗Laufbahn erklärt. Glücklicherweiſe ſollte ſich ja ſpäter noch Gelegenheit bieten, den verhängnisvollen Fehler wieder gut zu machen. Die Ironie des Schickſals wollte es, daß Hülſen, als es ihm ſchließlich gelang, den ſpäter zu ungeahnter Größe herangereiften Künſtler für Berlin zu gewinnen, in Niemann gerade den Sänger auf den Schild erhob, der der von dem Intendanten am wenigſten geſchätzten Kunſtrichtung in Berlin den Sieg erringen ſollte, nämlich dem Muſikdrama Richard Wagners!. Es war die Zeit des Aufblühens der neuartigen Kunſtſorſn Richard Wagners, die ſpäter jahr⸗ gehntelang den Spielplan der ganzen Welt be⸗ berrſchen ſollte. Wagner wählte bei den denkwür⸗ digen Pariſer Aufführungen ſeines Tanwhäuſer im Jahre 1861 Albert Niemann zum Darſteller der Titelrolle. Im Mai 1864 erſchien zum erſten Male ſeit ſeinem unglücklichen Auftritt in„Norma“ Nie⸗ mann wieder auf der Bühne des Berliner Opern⸗ Albert Niemann hauſes. Inzwiſcheu war mit dieſem Sänger eine Wandlung vor ſich gegangen. Seine große edle Stimme deren baritonal gefärbter Charakter eigent⸗ lich nur freie Entfaltung bis zum A hinauf zuließ, konnte ſich zwar mit reinen Beleanto⸗Sängern, mit Rittern des hohen C, nicht meſſen. Dafür aber ver⸗ ſtand es Niemann wie kein anderer, bisher ungeahnte Ausgdrucks möglichkeiten und eine ungeheure drama⸗ tiſche Kraft aus ſeinem Organ herauszuholen. Man erinnert ſich, daß Wagner in dem berühmten zweiten Tannhäuſer⸗Finale eine wichtige dramatiſche Stelle ſtreichen mußte, weil der erſte Darſteller des Tannhänſer, Tickatſchek, dieſer Stelle dramattſch nicht gewachſen war. Niemann war der erſte, bei dem das Wort keine Hemmungen im Ton fand. Der geniale Darſteller wuchs im Sänger auf. Der Wag⸗ nerſche Heldentenor war geboren, und zum erſten Male wurde den Hörern die Bedeutung des Taun⸗ häuſer⸗Dramas offenbar. Die von dieſem ungewöhn⸗ lichen dramatiſchen Sänger ausgehende bezwingende Gewalt war ſo ſtark, daß ſelbſt ſein Prophet in der gleichnamigen Oper Meyerbeers, trotzdem man auf den üblichen Glanz der ſchmelzend hohen Töne ver⸗ zichten mußte, ein unvergleichliches dramatiſches Er⸗ lebnis wurde. Vom Jahre 1866 gehörte Niemann endgültig der Berliner Hofoper an. Der von Richard Wagner vergeblich geſuchte Schöpfer eines neuen Stils, des ſogenannten Wagner⸗Stils, war gefunden. Bei der Erſtaufführung des„Triſtan“ in Berlin am 20. März 1867 kreierte Niemann die Titelrolle. „Trotz aller Wandlungsfähigkeit“, berichtet ein Bio⸗ graph des großen Sängers,„blieb er immer Nie⸗ mann; kein Darſteller hätte ſich ſo ſchwer in eine andere Auffaſſung zwingen laſſen, wie er.“ Hierin gab ihm der Meiſter Wagner in voller Erkenntnis der Sachlage manches nach. Aber bei niemandem trat die ernſte Größe, die zurückhaltende Männlichkeit des tragiſchen Helden Triſtan ſo hervor, wie bei Nie⸗ mann. Sein Triſtan war im wahren Sinne des Wortes„ein Herr der Welt“, aber auch„des Schwei⸗ gens Herr“. Er gab Höhepunkte des Ausdrucks, die nie pbergeſſen werden können, z. B. wenn Niemann hebend und gefaßt zugleich auf Ifoldens leidenſchaft⸗ lichen Ausbruch im erſten Triſtan⸗Akt ſtarr und bleich erwidert:„War Morold Dir ſo wert?“ Im dritten Akt hatte Niemann mit den damals noch als uner⸗ hört empfundenen Schwierigkeiten der Partie zu ringen,„Hier iſt man ja in ſpaniſche Stiefel ein⸗ geſchnürt,“ klagte er während der Probe dieſes Aktes. Sein Triſtan blieb eine unvergleichliche Leiſtung, Wagner hatte Niemann zu dem Darſteller des Siegmund in der Walküre bei den erſten Bayreu⸗ ther Feſtſpielen auserſehen. Als Niemann zu den Vorproben im Jahre 1875 in Bayreuth erſchien, benahm er ſich recht ſonderbar. Eine ganze Geſell⸗ ſchaft hatte ſich auf dem Bahnhof verſammelt, um den gefeierten Sänger zu begrüßen. Niemann nahm aber gar keine Notiz von den Anweſenden und ſchimpfte ganz laut über die Zumutung, ihn aus dem ſchönen Baden⸗Baden in das öde kalte Neſt Bayreuth zu be⸗ ner hatte Niemann ſich ſichtlich gelangweilt gezeigt. Plötz⸗ Kollegen unter den Arm und ging mit ihnen in eine Kneipe. 0 Niemann hatte nämlich eine beſondere Künſtler⸗ 8 die des Komponiſten, nichts umfaſſende Proben⸗Apparat, die des Bayreuther Stils waren ihm damals fremd und ſtörten ihn nur. Bei Angermann, in der berühmten Kneipe Bayreuths, gab Niemann feiner ſchlechten Laune Luft. Am folgenden Tage behauptete er heiſer zu ſein, wollte aber nicht, daß ihm dieſer Zuſtand vor⸗ gehalten wurde und reiſte ohne Abſchied ab, nachdem er die Partie des Siegmund zurückgeſandt hatte. Durch die plötzliche Abreiſe Niemanns, die in Wagner naheſtehenden Kreiſeu viel Mißfallen exregt hatte, trat eine fehr ernſte Stimmung in ganz Bayreuth ein. Wagner ſagte zu Liſzt:„Niemann iſt der einzige, der den Eruſt unſerer Sache nicht verſtanden hal“ Darauf erwiderte ihm der Dirigeut Haus Richter: „Sie brauchen keine Sorge zu haben, Meiſter. Zur pünktlich zu den Proben und verhalf mit ſeiner un⸗ gewöhnlichen Leiſtung Nach dem erſten Akt der Walkitre ſtürzte Wagner auf die Bühne, umarmte ſchluchzend und taumelnd den Sänger. Wagner konnte vor Rührung kein Wort ausſprechen. Niemann wurde von Wagner auch zum Par⸗ ſifal auserſehen. Nun wollte aber Niemann feinen echt germaniſchen Bart, auf den er ſtolz war, nicht abſchneiden, woran die Sache ſcheikerte. Aus Palermo hatte Wagner die Partie des Parſifal Niemann über⸗ ſandt und dazu die ſcherzhaften Worte geſchrieben: „Sehen Sie ſich den Mouſteur an und ſagen Sie wie Sie ſich zu ihm verhalten wollen.“ Während eines Feſtempfanges im Wahnfried im Juli 1882, niach der erfolgreichen Erſtaufführung des Parſifal, zu der Niemann als Zuſchauer gekommen war, ſagte Wag⸗ ner zu dem Sänger, der ſich unter ſeinen Gäſtent be⸗ fand, mit leiſem Vorwurf:„Sie wollten mir den Bart nicht opfern“, worauf Niemann erwiderte: behelligt geblieben waren, betroffen. Der Beſchluß Stock eine ſchwere Maſchine aufgeſtellt iſt, die unter Der Gebäudeſchaden iſt außer den zertrümmerten daß Landrat Dr. Guth⸗Bender, Beigeordneter Dr. Jahren und Leb Marke ſtellen. An einem Abend, als alle Künſtler bei Wag⸗ 25 in ſeiner Villa Wahnfried verſammelt waren, lich rief er aus:„Auf nach Valencia!“ nahm einige Laune. Er konnte durch fremde Unterweiſung, ſelbſt 95 lernen. Nichts konnte bei ihm von außen herkommen, denn Niemann verſtand, alles nur aus ſich ſelbſt hervorzubringen. Der ganze neuartige Schule Aufführung iſt er wieder hier.“ Richter ſollte Rocht behalten. Im nächſten Sommer erſchien Niemann zu dem Erfolg der Walküre 3. E —A 8 f eee 3 . 5 Donnerstag, 15. Januar 1981 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 28 Reichsgründungsfeier der Deutſchen Volkspartei Unter den Feiern, die in dieſen Tagen anläßlich der 60. Wiederkehr des Tages der Reichsgründung peranſtaltet werden, nimmt die des Ortsvereins Deutſchen Volkspartei Mannheim der einen hervorragenden Platz ein. Es waren Feter⸗ ſtunden, wie man ſte ſelten erlebt. In erſter Linie trug hierzu der Redner des Abends, Aniverſitätsprofeſſor Dr. Küntzel bei, in dem die ſtattliche Verſammlung einen Hiſto⸗ riker kennen lernte, der ſeine Ausführungen ſo leben⸗ dig und packend zu geſtalten weiß, daß die 17 Stun⸗ den, die er benötigte, von niemand als zu ausgedehnt empfunden wurden. Der Vortrag war inſofern eine Beſonderheit, als er in Aufbau und Inhalt völlig von den Reden abwich, die man bei Reichsgründungs⸗ feiern zu hören bekommt. Alle Bismarckverehrer, die mit Genugtuung feſtſtellten, daß der Hintergrund der Bühne des großen Kaſinoſaales mit der lorbeer⸗ umrahmten Büſte des Altreichskanzlers geſchmückt war, werden mit großem Genuß der Würdigung ge⸗ lauſcht haben, die der Redner dem Genius des Reichs⸗ gründers zuteil werden ließ. Dr. Küntzel, der völlig frei ſprach, auch ein Vor⸗ teil, der viel zu der Eindruckskraft ſeiner Ausfüh⸗ rungen beitrug, bemerkte einleitend, daß man ſich, wenn man der Vergangenheit gedenke, mit Schmerz des ungeheuren Gegenſatzes bewußt werde, der zwi⸗ ſchen den Vorgängen vor 60 Jahren und der heutigen Zeit liege. 1871 wurde der Höhepunkt der geſamten deutſchen Geſchichte erreicht, denn nie vorher waren ſo viele deutſche Menſchen in einem ſo ſtarken politi⸗ ſchen Gemeinweſen vereinigt. Es gehört für den Hiſtoriker und gefühlſamen Deutſchen zu den furcht⸗ barſten Dingen, wenn man ſich überlegt, wie dieſer ungeheure Wechſel zuſtande gekommen iſt, zu einem erheblichen Teil durch unſere eigene Schuld. Schon Ulrich von Hutten geißelte 1518 in einer Broſchüre die Uneinigkeit der Deutſchen. Wir ſind aus der wohltuenden Sicherheit der Jahre zwiſchen 1871 und 1914 herausgeriſſen und in eine vollendete Proble⸗ matik des politiſchen und geiſtigen Lebens zurück⸗ geworfen worden. Dieſe ungeheure Problematik zeigt ſich tagtäglich gerade in der Stellungnahme weiter Kreiſe, vor allem der Wiſſenſchaft, gegenüber dem Begründer des Reiches, Altreichskanzler Bismarck. Dr. Küntzel ging, indem er ſich mit den kritiſchen Auslaſſungen bekannter Hiſtoriker auseinanderſetzte, weit in die Vergangenheit zurück. Bismarck erſcheint ſeinen Gegnern als Verderber und Verführer. So ſteht u. a. Emil Ludwig auf dem Standpunkt, daß Bismarck eine Theorie der Gewalt verkörpert hat gegenüber dem modernen Gedanken des 20. Jahr⸗ hunderts. Dr. Küntzel wies überzeugend nach, daß der unvoreingenommene Hiſtoriker nicht die Mei⸗ nung vertreten kann: das Reich vor 1919 iſt gegen den demokratiſchen Zeitgeiſt gerichtet geweſen. Hat doch ſelbſt die Mehrheit der 1848er National⸗ verſammlung auf monarchtſchem Boden geſtanden. Es gehört zu den ungeheuerſten Legenden in der Ge⸗ genwart, wenn man die 1848er Bewegung als Vor⸗ läufer der Republik von 1919 hinſtellt. Ob wir einen außerordentlichen Gewinn durch die Internatio⸗ naliſierung deutſchen Lebens erreicht haben, das kann man dem Urteil der heutigen und künftigen * Generation überlaſſen. 0 * tönte nochmals: In der franzöſiſchen Politik drehte ſich ſchon vor Jahrhunderten alles um den berühmten Begriff der Sicherheit, eine Politik, die durch Richelieu auf das exfolgreichſte durchgeführt wurde. Nicht in El⸗ ſaß⸗Lothringen allein liegt die Schwere des ganzen Problems. Aeberaus würdige Bismarck⸗Ehrung f 6 N g Das franzöſiſche Volk ſieht ſeine Sicherheit vor allen Dingen dann gefährdet, wenn das benachbarte deutſche Volk zu einer macht⸗ vollen deutſchen Einheit gelangt. Bismarck mußte ſich bei der Reichsgründung auf die deutſchen Fürſten ſtützen, weil das Volk in ſeiner Zerſplitterung und Gegenſätzlichkeit zu einer einheit⸗ lichen Willensaktion nicht zu gewinnen war. Bismarck hat mit außerordentlicher Feinfühligkeit die Dinge zuſammengefügt und damit eine geniale Tat voll⸗ bracht. Die zweite große und wichtige Tat war, daß Bismarck das Reich ſicherte, indem er es in die europäiſche Staatengemeinſchaft einbaute, ein Ziel, das erreicht wurde, obwohl Elſaß⸗Lothringen annek⸗ tiert war. Die Franzoſen haben dieſes„Annektions⸗ verbrechen“ dadurch erheblich übertrumpfen wollen, daß ſie das ganze linke Rheinufer dauernd von Deutſchland loszureißen beabſichtigten. Es iſt die ge⸗ waltige Stärke der Franzoſen, daß ſie der Welt die Ueberzeugung bdei⸗ubringen vermochten: ihr Natio⸗ nalgefühl konnte die Annektion Elſaß⸗Lothringens nicht ertragen. Bismarck habe es verſtanden, die europäiſchen Mächte um ſich zu gruppieren, durch die Politik, niemandem nachzulaufen, die freundſchaft⸗ lichen Beziehungen zu anderen Mächten vielſeitig zu geſtalten. Es iſt erſtaunlich, welches Maß von Offen⸗ heit und Ehrlichkeit er in ſeiner europäiſchen Politik zur Anwendung zu bringen fähig geweſen iſt. In wenigen Augenblicken iſt die Zentralſtellung, die Bismarck dem deutſchen Volke in Mitteleuropa gegeben hat, zerbrochen worden. Reichskanzler Caprivi hat den von Bismarck vorſichtig aufgebauten Neutralitätsvertrag, den Rußland zu erneuern be⸗ reit war, gelöſt und damit die Aufnahmeſtellung im Oſten aufgegeben. Dadurch wurde Rußland an die Seite von Frankreich gedrängt und die deutſche Politik aus der Zentralſtellung hinausgeworfen. Wilhelm II. hat England gegenüber zu ſehr den Friedenskaiſer betont. Deutſchland war für England bei weitem nicht ſo gefährlich wie Frankreich und Rußland. In der Bismarckſchen Politik ſehen wir die ungeheure Ueberlegenheit gegenüber der kai⸗ ſerlichen Friedenspolitik. Bismarckſche Macht⸗ politik können wir heute nicht mehr treiben. Damit leitete der Redner zu einer Würdigung der Verdienſte Streſemanns über. Streſemann iſt der reifſte und befähigſte Politiker ſeit Bismarck geweſen. Gefühlspolitik und ganz nüchterne Einſtellung auf die weltpolitiſchen Realitäten haben entſcheidend zuſammengewirkt und zur Räumung des Rheinlandes geführt. Weil ſich die machtpolitiſchen Verhältniſſe ſeit 1919 ſehr ge⸗ ändert haben, iſt uns das Rheinland vorzeitig zu⸗ rückgegeben worden. Dem Deutſchen bleibt es überlaſſen, ſich als würdiger Erbe Bismarcks und ſeiner Staatskunſt zu zeigen. Wir folgen den großen Gedanken Bismarcks, wenn wir ihm zu⸗ ſtimmen, daß es notwendig iſt, das Haus nach außen ſturmfrei herzuſtellen; dis Richtung muß uns ge⸗ ringere Sorge machen. Wir müſſen zu innerer Ein⸗ heit gelangen, die geſchloſſen nach außen zum Aus⸗ druck kommt. Wenn ein feſter und einheitlicher Wille vorhanden iſt, dann wird die Welt auch zu der Ein⸗ ſicht kommen, daß es nicht möglich iſt, ein Volk auf 58 Jahre einer Tributverſklavung zu unter⸗ werfen. Die hochintereſſanten Ausführungen klangen in dem Deutſchlandlied aus, deſſen erſter Vers ge⸗ fungen wurde. Dann dankte dem Redner ſtürmiſcher Beifall. Stadtrat Anguſt Ludwig hatte die Feier mit einer kurzen Anſprache ein⸗ geleitet, in der er dem Wunſche Ausdruck gab, daß Alle das Gelöbnis erneuern möchten, Bismarcks Erbe zu wahren. In unendlich ſchwerer Zeit, in Tagen, in denen wir den Leidenskelch des Friedens⸗ vertrages bis zur Neige leeren müſſen, gedenken wir der Geburtsſtunde unſeres Vaterlandes. Wenn ſich die Deutſche Volkspartei einſt mit Stolz die Partei der Reichsgründung nennen durfte, ſo erwächſt ihr die Pflicht, die Erinnerung an Deutſchlands Größe wachzuhalten. Geblieben iſt uns aus dem Zuſammen⸗ bruch das Reich. Es zu erhalten, zu ſeinem Wiederaufſtieg nach Kräften beizutragen, ſei Allen heilige Pflicht. Lebhafter Beifall geleitete Stadtrat vom Podium zu ſeinem Platz. Eine beſondere Weihe erhielt die Feier durch die Mitwirkung des Orcheſters der Stamitz⸗ gemeinde, das unter Kapellmeiſter Sinz ⸗ heimers ſtraffer und auf das feinſte nuancterender Leitung den erſten Satz des 3. Flötenkonzerts Friedrichs des Großen in C⸗Dur mit Streichorcheſter und Cembalo(Flöte Hans Mayer) und die Partie in G⸗Dur für Streichorcheſter und Generalbaß(Jo⸗ hann Pachelbel 1653/1706) ſo virtuos ſpielte, daß ſich der Schlußbeifall zu ſtürmiſchen Ovationen ſteigerte. Wohl Alle haben den Kaſinoſaal mit dem Eindruck verlaſſen, daß die Reichsgründungsfeier nicht hinter der Curtius⸗Verſammlung in voriger Woche zurück⸗ ſtand. Sch. 7 VVVvdVdvVFFFFFFFFFwwCTGFGßꝓFꝓꝓpwVwFbwGFwFwFTPwPbPPTGFbPbGPTPTbTwTwGPPPTTVTVTVTVTPTTTTVVTVT Abſchied von einem treuen Beamten Viele Beamte und Amtsvorſtände der Stadt gaben geſtern mittag dem ſeit 1924 im Ruheſtand lebenden, früheren Leiter der Abteilung Vermeſſung, Stadt⸗ baurat Baſilius Heiſe le, das letzte Geleit. Viele Kränze waren vor dem Sarg niedergelegt, als Kap⸗ lan Marquart die Einſegnung vornahm. Ober⸗ baudirektor Elſaeſſer ſchilderte den Lebensweg des Verſtorbenen, der nur Volksſchulbildung hatte, ſich aber durch Selbſtſtudium die Kenutniſſe aneignete, um die Laufbahn des höheren Vermeſſungsbeamten einzuſchlagen. Im Alter von 35 Jahren hatte der Verſtorbene ſich ſolch vorzügliche Kenntniſſe erwor⸗ ben, daß er im Juli 1896 von der Stadt angeſtellt wurde und 1914 Amtsvorſtand der Abteilung Ver⸗ meſſung im ſtädtiſchen Tiefbauamt wurde. 28 Jahre hindurch hat der Dahingeſchiedene der Stadt treu ge⸗ dienk und ihr wertvolle Dienſte geleiſtet. Für den Oberbürgermeiſter und das Tiefbauamt legte der Redner einen Kranz mit einer Schleife in den Stadt⸗ farben nieder. Vermeſſungsrat Becken bach nannte den Verſtorbenen„einen Geometer mit Leib und Seele“. Vier Jahrzehnte war Stadtbaurat Heiſele Mitglied des Landesverbandes Baden des Deutſchen Vereins für Vermeſfungsweſen. Sein umfangreiches Wiſſen und ſein ſoziales Verſtändnis erwarben ihm die Hochachtung ſeiner Mitarbeiter. Im Namen der Beamten und des Deutſchen Vereins für Vermeſ⸗ ſungsweſen legte der Sprecher zwei Kränze nieder, Der Verein ſtädtiſcher Beamten dankte durch Ober⸗ vermeſſungsinſpektor Wolf ſeinem treuen Mitglied. ** * Beſtattung. In aller Stille wurde geſtern mit⸗ tag Kaufmann A. Götter, der frühere Inhaber des bekannten Herrenartikelgeſchäftes, feuerbeſtattet. Der Verſtorbene hat ſich durch ſein freundliches Weſen überall Achtung erworben. Die religiöſen Zere⸗ monien nahm Rabbiner Dr. G. Oppenheim vor. * Der Wohnungsbau in Mannheim. Der Rein⸗ zugang an Wohnungen betrug im Monat Dezem⸗ her 105.(Zugang durch Neubau 104, durch Umbau ). Von den neu geſchaffenen Wohnungen ſind 64 Wohnungen mit—3 Zimmern, 40 Wohnungen mit 46 Zimmern. Es wurden 20 neue Wohngebäude er⸗ ſtellt. Für dieſe 20 Neubauten, die 102 Wohnungen ergaben, wurde eine Baukoſtenbeihilfe bewilligt. 19 neue Wohngebäude wurden von privaten Bauherrn erſtellt. Davon ſind 3 Kleinhäuſer mit—2 Wohn⸗ geſchoſſen und höchſtens 4 Wohnungen. Die Vrockenverwertungsſtelle der Mannheimer Nolgemeinſchaft konnte bis heute über 600„Brocken“ ausgeben, und zwar 38 Herrenmäntel, 87 Herrenanzüge, 51 Herren⸗ hoſen, 87 Herrenweſten, 41 Herrenröcke und Kittel, 78 Herrenhemden und Unterzeug, 34 Paar Herren⸗ ſchuhe; 12 Frauenmäntel, 6 Frauenkleider, 19 St. Frauenunterwäſche, 13 Paar Frauenſchuhe, 229 Sk. Kinderkleider und Wäſche; 5 Bettſtellen, 8 Matratzen, 9 Federbetten und Kiffen, 13 Kinderbettſtellen und ⸗Wagen, 48 St. Bettwäſche, 15 St. Kleinmöbel. Dem Brockenlager, in dem die geſchenkten Sachen nach ihrer Art und Beſchaffenheit ſortiert und auf⸗ geſtapelt ſind, iſt eine Näh⸗ und Bügel ſt u he und eine kleine Werkſtatt angegliedert. Denn wenn auch ein großer Teil der Brocken erfreulicher⸗ weiſe in ſo gutem Zuſtand ſich befindet, daß ihre ſo⸗ fortige Ausgabe erfolgen kann, müſſen doch viele Sachen, ſowohl Kleider als auch Schuhe und Wäſche, erſt hergerichtet werden. Im Arbeitsraum iſt Großbetrieb. Da wird Leib⸗ und Bettwäſche geſtopft und geflickt, unbrauchbar gewordene Frauenkleider werden um⸗ gearbeitet oder zu ſolchen für Kinder hergerichtet. Mancher Stoffreſt gibt noch ein Erſtlingshemdchen. Defekte Herrenanzüge werden zertrennt, die guten Stücke gewaſchen, aufgedämpft und Bubenkittel und Hoſen daraus genäht. Die von einigen Geſchäften geſchenkten neuen Stoffe werden zweckentſprechend zugeſchnitten und verarbeitet. Mehrere arbeitslose Schuhmacher— für Handnäherei in der Brockenver⸗ wertungsſtelle ſelbſt, für Maſchinenarbeit außerhalb — ſind damit beſchäftigt, Schuhe und Stiefel zu ſoh⸗ len und zu flicken; ein Schreiner repariert Stühle U. a. Kleinmöbel. Es iſt das Beſtreben der Leiterin, Frau Gertrud Remy, nur ſolche Sachen auszu⸗ geben, die ſauber geflickt und ſofort verwendbar ſind. Viele Hände ſind tätig, um dies zuwege zu bringen. Sämtliche Beſtände, Kleider, Schuhe, Wäſche, Haus⸗ rat, werden nur gegen Gutſcheine, die von den freien Wohlfahrtsverbänden auf den Namen des betreffenden Empfängers ausgeſtellt ſind, ausgegeben. Die Brockenverwertungsſtelle richtet die herzliche Bitte an die Mannheimer Bevölkerung, nicht nachzulaſſen in der Zuweiſung abgelegter Sachen. Sie iſt die Stelle in Maunheim, die jedes, auch das unſcheinbarſte Stück dankbar annimmt, die vor allem aber auch dem Geber Gewähr dafür bietet, daß ihre Gaben beſtmöglichſt verwendet und an wirklich Bedürftige aller Schichten der heute Bedrängten wei⸗ tergeleitet werden. Möchten dauernd ſich Hilfsbereite finden, die gebefreudig die Beſtände wieder ergänzen, denn nur dann kann die ſegensreiche Einrichtung zu einer bleibenden werden, wenn das Lager immer von neuem aufgefüllt wird. a Die Räume der Brockenverwertungsſtellen der Mannheimer Notgemeinſchaft befinden ſich in E 5, 18, 3. Stock(nicht in der Geſchäftsſtelle D 1, 4/5); auf Anruf über Rathaus werden für die Notgemeinſchaft beſtimmte Sachen gerne abgeholt, Ft..-A. Schnee! Eigentlich iſt es etwas zu viel geſagt, wenn man die nächtlichen Niederſchläge als Schnee bezeich⸗ net. Die Flocken fielen recht zaghaft herab und konnten nur eine dünne Decke ſchaffen, die nicht ein⸗ mal zu Schneeballen ausreicht. Wie mit der Zucker⸗ büchſe beſtreut präſentierten ſich heute früh die Dächer und Bäume. Durch die Kälte blieb der Schnee liegen, mußte aber in den Straßen der Stadt bald verſchwinden. Nach den Wetterberichten ſtehen noch mehr Niederſchläge in Ausſicht. Doch wird es ſehr fraglich ſein, wie lange ſie bei uns in Form von Schnee niedergehen werden, da wieder einmal eine Warmluftwelle im Anrücken iſt, die in England Nachttemperaturen bis zu 10 Grad Wärme gebracht hat. Wir im Süden ſollen vorläufig noch im Be⸗ reiche der Kaltluft bleiben. Aber man kennt ja die Wetterpropheten. Der Jugend wäre ſchon noch etwas Schnee zu gönnen, denn ſie hat von dem Winter, von der Eisſportmöglichkeit abgeſehen, noch nichts gehabt. Die Winterſportler wünſchen ſehn⸗ ſüchtig eine ſtärkere Schneedecke. U ———————.— e.— „Nicht nur den Bart, auch die Naſe würde ich mir ab⸗ ſchneiden laſſen, wenn Sie es wollten, lieber Meiſter. Trotzdem kann man ein anſtändiger Kerl ſein, auch wenn man einen Bart hat.“ Tatſache aber iſt, daß 1 dem Parſifal den Bart doch nicht geopfert atte. Niemann lebt in der deutſchen Kunſtgeſchichte als der größte Schöpfer Wagnerſcher Helden fort. Kein anderer hat bisher die Größe ſeiner Dar⸗ ſtellung, auch in neueren Partien, wie z. B. Radamus in„Aida“, erreicht. Nicht umſonſt ſteht ſeine Büſte als die einzige Sängerbüſte im Foyer der Staatsoper in Berlin. Hg. Bitte ſchön! Humoreske von Robert Nagel Jeden Montag punkt halb eins kam er zum Schalter des Poſtamtes und fragte nach ſeinem Briefe unter„Egmont“. Er war jung, ſtattlich, elegant gekleidet, und die Beamtinnen an den an⸗ deren Schaltern blickten ihm entgegen, wenn er kam. Man ſah ihm immer eine gewiſſe geſpannte Lebens⸗ und Liebesbereitſchaft an, wenn er mit leiſer, etwas vibrierender Stimme nach ſeinem Briefe fragte, und dies gefiel den Mädchen, die da jahraus jahrein hinter dem Schalter ſaßen und das Leben vornehmlich aus Romanen und Filmen kaunten. Sie nannten ihn untereinander Egmont und beneideten die blonde, blauäugige Beamtin, die Montag um dieſe Zeit an dem Poſtlagerſchalter Dienſt tat. Dieſe Beamtin war jung, hatte eine ſtrahlige Pagenfriſur aus ſeidenweichen, hochblonden Haaren und große blaue Augen. Seit etwa einem halben Jahre entſpann ſich zwiſchen ihr und„Egmont“ alle Montage das gleiche Geſpräch. Er fragte:„Bitte, liebes Fräulein, iſt für Egmont ein Brief da?“ Sie nickte und ſagte:„Bitte ſchön!“ und gab ihm den Brief. Sie wurde dabei rot, als ginge ſie die Sache etwas an. Er lächelte freundlich, nahm den Brief, ſah auf den Umſchlag, auf den nette, zarte Buch⸗ ſtaben gemalt waren, griff an den Hut und ſagte: „Ich danke Ihnen beſtens.“ Und hinter ihm her er⸗ „Bitte ſchön!“ Allmählich wußte es das ganze Poſtamt, daß er nicht Egmont hieß, ſondern Georg Reiter und In⸗ genieur war in einer Automobilfabrik. Er wohnte bei ſeiner Mutter, lebte ganz zurückgezogen und hatte keinerlei Beziehungen. Nur den Briefwechſel. Eifrig wurde unter den Beamtinnen erörtert, wer denn die Schreiberin ſein könne. Sicher eine Verheiratete. die Frauen waren ja heutzutage ſo ſchlecht! Während die anderen dieſe Frage nur aus müßiger Neugier erörterten, neigte ſich die junge Beamtin mit den ſeidenweichen Strahlenhaaren immer ſchmerzlich errötend auf ihre Kontoauszüge, ſo oft man von Egmont ſprach, und rechnete eifrig und mit zuſammengebiſſenen Lippen. Georg Reiter wußte von alledem nichts, er holte alle Montage ſeinen Brief ab, den ihm ein un⸗ bekanntes„Clärchen“ ſchrieb. Er hatte, um in ſein Leben etwas Farbe zu bringen, vor einem halben Jahre inſeriert, daß ein junger Mann einen Brief⸗ wechſel mit einem jungen Mädchen ſuche, und darauf⸗ hin 86 Zuſchriften bekommen. Die meiſten waren in einem Ton und Stil abgefaßt, daß er ſie ärgerlich wegwarf, andere zeigten den kraſſen Eigennutz der Schreiberinnen, endlich war ſeine Wahl auf ein „Clärchen“ gefallen, das in ſchlichten Worten eine ebenſo einſame Seele offenbarte und gar nichts anderes wollte, als ein wenig Licht in ſein Daſein bringen. Seitdem hing er mit ſeinem ganzen Her⸗ zen an der Unbekannten. Er kannte die Schreibe rin nicht und wagte nicht, ihr nachzuſpüren, weil er fürchtete, ſie damit zu verletzen und zu verſcheuchen. Er ſchalt ſich aber wiederholt dumm und närriſch, weil er ſich durch Briefe ſo gefangen nehmen ließ. Konnte die Schreiberin nicht eine alte Dame ſein? Oder eine verheiratete Frau, die ihre Langeweile vertreiben wollte? Wenn er ſie perſönlich kannte, würde er vielleicht erſchreckt fliehen.. er gab ſich alle Mühe, ſich die Schreiberin mit allen Merkmalen grotesker Häßlichkeit auszuſtatten, um nur von dieſem Phantom loszukommen. Und eines Tages, als es wieder gerade Montag war, biß er die Zähne zuſammen und holte den Brief nicht. Um halb eins nicht! Aber als er abends um ſechs Uhr aus dem Büro ging, zog es ihn mit Gewalt zum Poſtamt. Er beherrſchte ſich und ging nicht. Am nächſten Morgen um acht Uhr ſtand er atemlos vor dem Schalter; länger hatte er es nicht ausgehalten. „Iſt ſchon ein Brief..“ Das Wort blieb ihm in der Kehle ſtecken. Ein fremdes Geſicht ſtarrte ihe an, eine Lemure, eine verblühte Beamtin mit roter Naſe ſah ihm hinter einer Brille feindlich entgegen.„Iſt ein Brief für Egmont da?“ fragte er ganz beſtürzt. Die Beamtin erhob ſich läſſig und ſchritt zum Ppſt⸗ lagerkaſten.„Wie heißt das?“ fragte ſie.—„Egmont!“ —„Mit ſck?“—„Nein, mit weichem Ge.“— Die Be⸗ amtin ſchüttelte den Kopf.„Mit weichem Ge?“ wie⸗ derholte ſie verwundert, dann ſagte ſie:„Ach ja, da iſt er!“—„Danke ſehr“, ſagte Georg. Aber kein „Bitte ſchön“ ertönte!„Wo iſt denn das andere Fräu⸗ lein, das ſonſt immer da war?“—„Ach, die vom Montag? Das iſt ja nur eine Aushelferin, vielleicht kommt ſie Montag wieder. aber das beſtimmt die Direktion!“ Und ſchob wütend den Schalter zu, ehe Georg antworten konnte. Traurig ging er heute fort. Kein freundliches„Bitte ſchön“ folgte ihm nach. Erſt zu Hauſe öffnete er den Brief. er kam ihm heute ſo traurig vor. Aber bei näherem Zuſehen fand er, daß über den Briefen des unbekannten Clärchens immer ſo ein gewiſſer Hauch der Wehmut gelegen hatte. Und dabei— es war ja unſinnig— ſah er ge⸗ wiſſe blaue Augen auf ſich gerichtet und einen ſeidig ſtrahlenden Blondkopf über das Papier gebeugt. Die „Aushelferin“ hatte ſich zwiſchen ihn u. ſeine geheim⸗ nisvolle Briefſchreiberin gedrängt. Er hielt es diesmal nicht die ganze Woche aus. Bisher hatte er nur am Montag das Poſtamt be⸗ treten, nun tat er es ſchon am nächſten Tage, um „Briefmarken zu kaufen“. Wieder ſaß die alte Lemure am Schalter, der ihr gewöhnliches Arbeits⸗ gebiet zu ſein ſchien. Er verlangte zuerſt ſeine Brief⸗ marken, dann fragte er, wo denn das andere Fräu⸗ lein ſonſt ſei. Die Beamtin zuckte die Achſeln.„Das weiß ich nicht, ich habe Montag dienſtfrei, weil ich Samstag Nachtdienſt tue, und da hilft ſie aus. Und ſo im Kreiſe herum. aber ich glaube, ſie wird jetzt ganz abgezogen und einem anderen Poſtamt zuge⸗ teilt. Was weiß ich?“ Sie ſah Georg wieder mit den Blicken eines gefangenen Raubtieres an und ſchob haſtig den Schalter zu. Hilfsbeamtin, dachte Georg bedauernd, hin und her geſchoben, bis ſie auch eine alte Lemure wird Dieſe Woche wollte gar nicht vergehen. Montag punkt acht war Georg wieder zur Stelle. Bis halb eins hatte er es nicht ausgehalten, denn wenn die blonde Beamtin an dem Tag„aushalf“, ſo mußte ſie doch ſchon morgens da ſein. Tatſächlich— ſie war da! Ste ſaß hinter dem Schalter und ſchrieb eifrig.„Bitte, liebes Fräulein, iſt ein Brief für Egmont da?“ Sie erſchrak und wurde blutrot.„Jetzt? Es iſt doch erſt acht Uhr um halb eins iſt er ſicher da.“— Georg lächelte. „Woher wiſſen Sie das?“—„Weil inzwiſchen die Poſt kommt!“—„Ach ſo!“—„Bitte, fragen Sie doch um halb eins nach.“—„Danke!“—„Bitte ſchön!“ Georg blieb aber noch ſtehen.„Vorige Woche war ich am Montag verhindert... Sie ſind nur am Montag da?“—„Ja, und heute zum letztenmal. Ich erhalte einen ſtändigen Poſten.“—„Das tut mir aber ſehr leid, Fräulein!“—„Ihre Briefe werden Sie ſchon bekommen.“ Durch eine Bewegung der blonden Poſtbeamtin hatte ſich gerade das Löſchblatt auf ihrem Tiſch verſchoben, und Georg las:„Lieber Egmont!“ Mit einem Schlage wurde es ihm zur Ge⸗ wißheit, daß die blonde junge Dame da ſein„Clär⸗ chen“ war.„Clärchen!“ Sein Blut wallte.—„Nun wird es wohl mit dem Briefwechſel aus ſein“ ſagte ſie, die totenbleich geworden war, ihre Hand zitterte. —„Wozu brauchen wir denn jetzt noch den Brief⸗ wechſel? Wann iſt heute hier ihr Dienſt zu Ende?“ Ste ſchlug ihre blauen Augen voll zu ihm auf, Darin lag alles, was er wiſſen wollte.„Um ſechs Uhr“, ſagte ſie; er wollte ſie an ſich ziehen, aber der verdammte Schalter war dazwiſchen. Da ergriff er ihre weiße Hand und küßte ſie.„Alſo darf ich heute um ſechs Uhr vor dem Poſtamt warten?“—„Bitte ſchön“, ſagte ſie. Das Nationaltheater teilt mit: Heute Gaſt⸗ ſpiel Max Pallenberg mit Enſemble im Natio⸗ naltheater. Bei der am Samstag außer Miete er⸗ folgenden Wiederholung der Komödie„Stur mim Waſſerglas“ wird das Werk vielfach laut ge⸗ wordenen Wünſchen entſprechend zum erſtenmal zu kleinen Preiſen gegeben. In der Rolle des Toni wieder Strutzel als Gaſt!— Der ſoeben abge⸗ ſchloſſenen Dezemberabrechnung zur Nationaltheater Mannheim gegenüber demſelben Monat des Vorjahres ein An wachſen der Be ſucherziffern um 3000 Perſonen zu verzeichnen. Ein neuer Dramatiker. Ein neuer Dichter, Joſef Wieſſalla, deſſen Novelle„Die Doſtals“ in der Sammlung„Vorſtoß“, Proſa der Ungedruckten bereits auffiel, hat eine Komödie vollendet, die im Verlag Bruno Caſſirer, Berlin, erſcheint. Heinz Diet⸗ rich Kenter hat die Komödie zur Uraufführung erworben. Folge hat das 15 e eee ee ee ee. — 4. Seite/ Nummer 23 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Nachdem Reichsbahn, Reichspoſt und Schwarz⸗ wälder Gaſthofgewerbe infolge des Schneemangels in der Feiertagsperiode von Weihnachten bis Dreikönig einen beträchtlichen und unerwarteten Ein nahme⸗ Ausfall zu verzeichnen hatten, wirkte ſich das ver⸗ floſſene Wochenende angeſichts der allgemein guten Schneeverhältniſſe im Gebirge in überraſchend gün⸗ ſtigem Sinne aus. In erſter Linie zog die Reichsbahn Nutzen von dem prächtigen Winterwetter im Schwarzwald Sie beförderte von Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe, Stuttgart, Pforzheim nach den Talſtatio⸗ nen des nördlichen Schwarzwaldes mehr als 50900 Winterſportler, die ſich von den Endſtationen nach allen Richtungen der Berge hin zerſtreuten. Am ſtärkſten frequentiert wurde die Linie Karls⸗ ruhe Baden⸗Baden—Bühl— Achern, ferner die Ne⸗ benbahnlinien Bühl— Obertal, Achern— Ottenhöfen, die Murgtalbahnſtrecke Raſtatt—Raumünzach Baiersbronn—Freudenſtadt. Auf den Nebenbahn⸗ ſtrecken vermochte der Kraftpoſtverkehr von den Städten aus dem Eiſenbahnverkehr kaum irgend⸗ welchen Abbruch zu tun. Die Morgen⸗ und Abend⸗ züge waren vielfach bis auf den letzten Platz beſetzt, trotzdem ſie mit großer Wagenverſtärkung fuhren. Allein das Murgtal dürften mehr als 5000 Winter⸗ ſportler paſſiert haben. Viele hundert Skifahrer zo⸗ gen von Forbach, Raumünzach oder Schönmünzach zu den Höhen, Baiersbronn und Freudenſtadt wurden von der württembergiſchen Seite„attaktiert“ und bil⸗ deten die Baſis für Auf⸗ und Abfahrten nach den Ruheſtein⸗Berghöhen. Weniger frequentiert wurde das Albtal und das Enztal, obgleich auch hier viele hundert Perſonen nach Herrenalb und nach Wildbad befördert wurden. 23000 Perſonen benützten die Strecken nach Der Winterſportverkehr nſlige wirtſchaftliche Folgen Obertal und Ottenhöfen. Mehr als 1000 Winter⸗ ſportler ſuchten vom Unterland her den mittleren Schwarzwald auf, während von Freiburg nach dem Höllental und Feldberg, ferner nach dem Schau⸗ insland mehr als 4000 Perſonen befördert worden ſind. Eine ſtarke Benützung hatten die Kraftpoſten der Reichspoſt. Mehr als 25 Großkraftwagen zogen von Karlsruhe, Baden⸗Baden, Bühl, Ottenhöfen und Baiersbronn zu den Skizentren der Hundseck, Unterſtmatt(Hor⸗ nisgrindgebiet) und Ruheſtein. Neben den Reichs⸗ poſt⸗Kraftwagen belebten 200—300 Privatkraftwagen die Zugangswege zu den Skigeländen des nördlichen Schwarzwaldes. Die Gaſthofbeſitzer ſämtlicher Schwarzwald⸗ Höhengebiete verzeichneten den erſten finanziell be⸗ friedigenden Wintertag. Viele tauſend Mittageſſen wurden auf dem Ruheſtein, der Hundseck, Herren⸗ wies, dem Plättig und der Bühlerhöhe, auf den Höhengaſthöfen des Mummelſees, der Zuflucht und des Kniebis verabreicht. Tiefer gelegene Gaſtſtätten waren ebenfalls mit dem finanziellen Ergebnis zu⸗ frieden. Die Wirtſchaftskriſe zeigte ſich indeſſen da⸗ durch ſehr deutlich, daß die Eintagsſportler über⸗ wiegend ihren Propiant in den Ruckſäcken mitführten und ſich bei der Einkehr in den Gaſtſtätten bei Trank und Speiſe der größten Sparſamkeit befleißigten. Deshalb müſſen die Geſamtumſätze der Gaſthof⸗ beſitzer trotz des Maſſenverkehrs im Vergleich zu Winterſportſonntagen früherer Jahre als durchaus beſcheiden bezeichnet werden. Die Höhenhotels hatten am verfloſſenen Wochenende noch den einen Vorteil zu buchen, daß die Mehrzahl ihrer Zimmer zum Sonntag von den Winterſport treibenden Wochen⸗ endlern benützt wurden, was das totale Einnahme⸗ ergebnis etwas erhöht hat. en. * Todesfall. Kurz vor der Vollendung ſeines 60. Lebensjahre iſt am Dienstag abend Bankier Alfred Lefo, der Mitinhaber des Bankhauſes Lefo& Langenbach nach kürzerer Krankheit ver⸗ ſchieden. Er gehörte zu dem Stamm alteingeſeſſener Mannheimer Familien, deren Familiengeſchichte ſich lange Zeit zurückverfolgen läßt. Gelernter Bank⸗ fachmann war er zunächſt an der Manufaktur Lefo & Co. beteiligt, bis er im Jahre 1909 das Bank⸗ geſchäft Leſo& Langenbach gründete. Auch gehörte er dem Aufſichtsrat der Noether& Bonné AG. an. Alfred Lefo iſt zwar in der Oeffentlichkeit nicht her⸗ vorgetreten, doch war er in weiten Kreiſen bekannt als ſtiller Wohltäter. Dem Ifraelitiſchen Waiſenverein und Krankenverein widmete er ſeine ganze Kraft, ebenſo auch den charxitativen Werken der Loge. Um die Reorganiſation und den Aufbau der Stamitzgemeinde hat er ſich große Verdſenſte als deren umſichtiger Rechner erworben. Sie iſt ihm deshalb zu beſonderem Dank auch über den Tod hinaus verpflichtet. Alfred Lefo, der wärmſtes In⸗ tereſſe für die Geſchichte ſeiner Vaterſtadt beſaß, ſam⸗ melte ſeit Jahrzehnten alles, was an Büchern, Stichen uſw. über Mannheim aufzutreiben war. Er galt mit Recht als einer der beſten Detailkenner Unſerer Heimatgeſchichte. In allen Kreiſen, die mit dieſem beſcheidenen, ſtillen, ſtets gütigen und hilfs⸗ bereiten Manne zuſammengekommen ſind, wird er ſich ein dauerndes und ehrendes Andenken bewahren. * Neichsbahn zahlt Geldpreiſe für Erfindungen auf dem Gebiete des Eiſenbahnweſens. Wie in den Vor⸗ jahren hat die Deutſche Reichsbahn auch im Jahre 1930 im Rahmen ihrer knappen Mittel Geldpreiſe für nützliche Erfindungen auf dem Ge⸗ biete des Eiſenbahnweſens an das Per⸗ ſonal zur Verteilung gebracht. Für dieſe Erfin⸗ dungen, die ſich auf Verbeſſerungen der Signal⸗ und Fernmeldeanlagen, der Fahrzeuge und Fahrzeugs⸗ unterhaltungsanlagen, auf Bahnhofs⸗ und Bahn⸗ unterhaltungsanlagen erſtrecken, wurden 1930 ins⸗ geſamt 86 000/ an Geldpreiſen gewährt. Veranſtaltungen Heute Pozniak⸗Trio in der Harmonie, D 2, 8. Im heutigen dritten Kammermuſtkabend des Konzertver⸗ e tn s e. V. Mannheim ſpielt das dafür verpflichtete rühm⸗ lichſt bekannte Pozniak⸗Trio die Klaviertrios B⸗dur op. 99 von Schubert und op. 97 von Beethoven. Zwiſchen dieſen beiden großen klaſſiſchen Werken gelangt Gaſpar Caſſado's Klaviertrio C⸗dur zum Vortrag. Vortrag über Lionardo da Vinci. Heute abend ſpricht Dr. Kurt Martin(Karlsruhe) im Freien Bund über das Thema„Lionardo da Vinct, der Künſtler und der Forſcher“ 2. Teil.— Wiederholung am Freitag, den 16. Januar. * Politik und Reklame. Ueber dieſes Thema wird Ernſt Otto Sutter ⸗ Frankfurt, der Vorſitzende des Deutſchen Reklame⸗Verbandes, am 30. Januar, im großen Caſinoſaal ſprechen. Herr Sutter, der vermöge ſeines Gedankenreich⸗ tums, ſeines glänzenden Vortrags⸗Aufbaues und ſeiner überzeugenden Rhetorik es meiſterhaft verſteht zu feſſeln, iſt für uns ein alter Bekannter. Auch diesmal ſteht eine außergewöhnliche Veranſtaltung bevor. Im Cafaſö ſpielen heute 2 Kapellen. Das bekannte Schwarz⸗Weiß⸗Band ſpielt zum Geſellſchaftstanz, im unte⸗ ren Lokale das Virtubſen⸗Enſemble Geſchwiſter Hegedüs. Am kommenden Samstag findet der 1. Bunte Abend ſtatt. Film⸗Rundſchau Palaſt:„Penſion Schöller“ Dieſe nach einem erfolgreichen Bühnenſchwank gedrehte Tonfilmpoſſe verfehlt auch dieſes Mal ihre Wirkung auf die Lachmuskeln der Zuſchauer nicht. Jeder Einwand hat zu ſchweigen, denn dieſer Film iſt wirklich unterhaltend und zugleich ein Sorgenbrecher. Die wirkſam Filmtechnik ſorgt dafür, daß das Durcheinander der Poſſe nie ins Stocken kommt, die Situationen ſich gegenſeitig jagen und die Einfälle nur ſo hintereinander herklappern Dazu kommt noch eine ausgezeichnete Darſtellung: Jakob Tiedtke, Truus van Alten, Paul Heidemann, Fritz Schulz und viele andere. Capitol:„Skandal um Eva“ Auf ein Wiederſehen mit Henny Porten freut man ſiſich immer wieder, beſonders dann, wenn man ſie in ihrem erſten Tonfilm nicht nur fehen, ſondern auch hören kann. Der zweite Sprechfilm dieſer Künſtlerin hat bis fetzt leider den Weg noch nicht nach Mannheim gefunden und ſo läßt! man dieſen heiteren Luſtſpielfilm mit dem größten Ver gnügen nochmals an ſich vorüberziehen. Man genießt nicht nur die in verſchwenderiſcher Laune aufgetiſchte humorvolle Leiſtung, ſondern unterhält ſich auch beſtens über die rei⸗ zende Geſchichte, die G. W. Pabſt mit wirklichem Geſchmack inſzentert hat. * * Immer noch Lupo im Univerſum. Im Ufayalaſt Univerſum kommt zweimal des Tages der Ver⸗ wandlungskünſtler Lupo vor die Leinwand, die die Welt bedeutet. Nan kann ihn faſt eine Menagerie nennen. Lupo heißt er; das klingt ſo ähn⸗ lich wie Wolf. Er iſt aber auch ſchlau wie ein Fuchs. kann ſich wandeln wie ein Chamäleon, ſchlingt ſich durch ſeine Kuliſſen wie ein Aal und zwitſchert zeit⸗ weiſe zu ſeinen verſchiedenen Masken wie ein Kanarienvogel. Die Gallerie der Muſikerköpfe könnte er ſich ſchenken. Aber dafür ſind ſeine beiden andern Tricks umſo hübſcher. Man kennt ihn be⸗ reits von ſeinem Gaſtſpiel im Apollotheater, aber immer wieder kann man mit Vergnügen zuſchauen, wie er in einem Sketch alle Rollen ſelbſt ſpielt. Auf der Grundlage eines Kellners baut er ſeine ganzen Variationenreihe der Perſonen auf. Oder er bleibt auf der Bühne und iſt doch inzwiſchen in einen ganz andern Rollentypus hineingeſchlüpft. Wie er das macht? Nun, mit jener Hexerei, die Geſchwindigkeit heißt. Im Kino iſt man zwar gewohnt, eine Perſon zu gleicher Zeit doppelt auf der Leinwand zu ſehen; aber das iſt eine Kunſt des Photo⸗Ateliers. Was Lupo macht, bedarf ganz anderer Mittel, und man wird ſie ſelten in ſolchem Maß beiſammen finden. Der Staatskommiſſar wird abgelehnt * Gernsheim(Ried), 14. Januar. In der letzten Gemeinderatsſitzung wurde in ſehr ſcharfer Weiſe gegen die Ernennung des Staat s⸗ kommiſſars und gegen deſſen Verfügung betr. Erhöhung der Aufſchlagſätze und der Getränkeſteuer Stellung genommen. In dem Vorgehen der Behörde ſieht man eine Beeinträchtigung der Rechte des Ge⸗ meinderats, der ſelbſt in der Lage ſei, auch ohne Stagtskommiſſar das Budget der Stadt in Ordnung zu bringen. Der Antrag, ein Proteſtſchreiben an das Kreisamt zu leiten, wurde einſtemmig angenommen. angewandte Donnerstag, 15. Januar 1931 Um die Meifterſchaft der Oberliga im Ringen Germania Weingarten ſchläg am Sonntag fertig, Kampf in der auf ein⸗ Germania Der deutſche Exmeiſter brachte es ſeinen erſten und wohl auch ſchwerſten Runde der Bezirksmeiſter gegen die befonders heimiſchem Boden nicht leicht zu ſchlagende 1 Weingarten ohne Pogoniatz und mit Erſatz für Gaubatz und Schäfer zu beſtreiten. Infolgedeſſen wax die hohe Niederlage der Pirmaſenſer Mannſchaft, von der nur Ernſt und Maier zu Erfolgen kamen, unvermeidlich, aber auch verdient. Weingarten, das in ſtärkſter Beſetzung den Kampf aufnahm, hat ſich durch dieſen Punktegewinn einen wertvollen Vorſprung geſichert, der Pirmaſens noch keuer zu ſtehen kommen kann; möglicherweiſe können dieſe Punkte den Ausſchlag geben und für Pirmaſens den Ver⸗ luſt der Meiſterſchaft bedeuten. Trotz erbittertem Ringen beider Mannſchaften wurden ſchöne, ſpannende Kämpfe geliefert, die beſonders dann, wenn ein einheimiſcher Ringer zum Erfolg kam, bei den äußerſt zahlreichen Zuſchauern lebhaften Beifall fanden. Der Kampfrichter Borho⸗ Offenburg leitete abgeſehen von Kleinigkeiten einwandfrei. Die Ergebniſſe: Bautamgewicht: Geggus⸗Weingarten— Ernſt⸗Pirma⸗ ſens. Beide rangen temperamentvoll bis zur 6. Minute, wo Geggus wegen Verletzung aufgeben und Ernſt den Sieg laſſen mußte. Federgewicht: Alt⸗Pirmaſens. Streit⸗Weingarten— Streit war meiſtens im Angriffe, wobei er mit Untergriff t 1. Athleten⸗Klub Pirmaſens 13:6 und Abwurf in Führung ging und dieſe bis zum Schluß behielt, ſo daß ſein Punktſieg feſtſtand. 5 a Leichtgewicht: L. Bacher⸗Weingarten— Faul⸗Pirmaſens Nach beiderſeits lebhaften Griffverſuchen konnte Bacher durch Ausheber und Abwurf ſeinen Gegner über die Schultern rollen, der Kampfleiter gab jedoch das Zeichen zur Fortſetzung des Kampfes, der in der zweiten Halbzeit an Tempo nachließ und in Bacher den verdieten Sieger nach Punkten brachte. Weltergewicht: Hch. Bacher⸗Weingarten— Hartmuth⸗ Pirmaſens. Bachers Ausheber parierte ſein Gegner. Vor⸗ ſichtig wurde beiderſeits bis zur zweiten Halbzeit gerun⸗ gen, wo Hartmuth durch ſeitlichen Aufreißer in die Brücke kam. Dieſe mußte gelöſt werden, da H. außerhalb der Matte geraten war. In der 16. Minute faßte Bacher einen langen Armzug ab und drückte den Pfälzer auf die Schultern. Mittelgewicht: Unſelt⸗Weingarten— Maier⸗Pirmaſens. Beide griffen ſich wuchtig im Stande an ohne aber etwas Poſitives zu erreichen. Im Bodenkampf der nächſten Halbzeit gelang dann Mater in der Oberlage Unſelt nach 12 Minuken mit Schulterdrehgriff zu beſiegen. Halbſchwergewicht: W. Pirmaſens. Kaum nach Beginn mußte Seebach zu Boden, wo er ſich heftig zur Wehr ſetzte. Bacher konnte ſchnell nacheinander drei Hammerlocks anſetzen, beim letzten lag Seebach auf den Schultern. Schwergewicht: Holzmüller⸗Weingarten wurde kampflos Steger, da Pirmaſens keinen Gegner ſtellte. K. C. Neuer Eislauf⸗Weltrekord Thunberg läuft 500 Meter in 46,2 Sek. Am Dienstag nahmen im St. Moritzer Stadion die internationalen Eisſchnellauf⸗Wettkämpfe, bet denen die beſte Klaſſe von Finnland, Oeſterreich, Ungarn und der Schweiz vertreten war, einen vielverſprechenden Anfang. Bereits in der erſten Konturrenz über 500 Meter ſtellte der frühere Weltmeiſter Claas Thunberg mit 46 2 Se⸗ kunden einen neuen Weltrekord auf. Sein Landsmann Blomquiſt belegte in dieſem Rennen den zweiten Platz, gewann aber dafür den 5000 Meter⸗Lauf in:44, Min. vor Thunberg, der:47,8 Min. benötigte. Deutſche Kunſteislauf⸗Meiſterſchaft in Schierke warme Wetter ſcheint vorläufig anzuhalten, ſo⸗ Wochenende angeſeßten Kunſteislaufmeiſter⸗ Austrag kommen können. Das daß die zum ſchaften in Hamburg kaum zum Da die Bewerber um die Titel nach dem 17. und 18. Jan. Deutſchland meiſt im Ausland vertreten müſſen, ſah ſich der Hamburger Schlittſchuhläufer⸗Verein 1881 gen zötigt, die Meiſterſchaften am Samstag und Sonntag in Schierke . um eine Austragung auf jeden Fall ſicher⸗ zuſtellen. Die Schnellauſmeiſterſchaft, Das Lau en um den Senatspreis von Hamburg und der Altonaer Stadtpreis werden zunächſt um eine weitere Woche verſchoben. Kanadas Eishockey Debut in Verlin Berliner SC.:1 geſchlagen Die mit Spannung erwarteten kanadiſchen Eishockey⸗ ſpieler der Manitoba⸗ Auiverſität gaben am Dienstag im Berliner Sportpalaſt i Die Leiſtungen der Gäſte üs Ueberſee waren in dieſem Treffen nicht ſo überragend, wie man erwartet hatte. So war denn der Berliner Schlittſchuh⸗Club dieſen geborenen Eishockeyſpielern faſt ebenbürtig, nur im erſten Drittel ſpielten die Berliner zu befangen. Der Sieg der Kanadier mit:1(:0,:1, :0) iſt zahlenmäßig etwas zu hoch ausgefallen. In den Pauſen führte Weltmeiſter Grafſtröm ſein vusgezeichnetes Kunſtlauſprogramm mit vollendeter Sicher⸗ heit vor. Anſchließend ſtanden ſich zur Ermittlung des zweiten Vertreters zu den Spielen um die Deutſche Mei⸗ ſterſchaft die Mannſchaften von Brandenburg Berlin und SC. Charlottenburg gegenüber. Erwartungsgemäß erwies ſich Brandenburg als die beſſere Mannſchaft und ſiegte überlegen mit:1(:0,:1,:). —— Fußball⸗Länderſpiel gegen die Schweiz Die nächſte Begegnung erſt 1932 Der Deutſche Fußball⸗Bund teilt mit, daß aus verſchie⸗ denen Preſſe⸗Aeußerungen der letzten Zeit der Schluß ge⸗ zogen werden konnte, als ob der Deutſche Fußball⸗Bund bei der Anſetzung der nächſten Länderſpiele die Schweiz übergangen habe. Dies trifft in keiner Weiſe zu. Auf Grund früherer Beſprechungen und in Uebereinſtimmung mit dem Schweizer Fußball⸗ und Athletikverband dſt bet der Regelung des Länderſpielverkehrs dieſelbe Einteilung getroffen werden, wie ſie der Dey B. mit allen anderen National⸗Verbänden vereinbart hat. Hiernach werden Vor⸗ und Rückſpiele der National⸗ mannſchaften im Verlauf von vier Jahren zur Austragung gebracht. Mit dem Schweizer F AV. iſt das nächſte Spiel für 1932 abgeſchloßen worden, da der DB. in dieſem Jahre den Einladungen von Frankreich, Holland, Schwe⸗ den Folge leiſtet, ferner die ſchon früher vereinbarten NRückſpiele gegen Dänemark und Norwegen austrägt und ſeinerſeits Oeſterreich nach mehrjähriger Pouſe zu einem Länderſpiel eingeladen hat. Dortmunder Sechstagerennen Jagd auf Pijnenburg⸗Schön.— Die deutſch⸗hollän⸗ diſche Mannſchaft nach 120 Stunden noch immer in Front Wie ſchon in den voraufgegangenen Nächten, ſo gab es auch in der fünſten Nacht des Dortmunder Sechstage⸗ rennens ein ausverkauftes Haus. Schon vor 10 Uhr abends war der letzte Platz der rieſigen„Weſtfalenhalle“ beſetzt. Man erwartete für dieſe Nacht den entſcheidenden Anſturm auf die ſeit dem erſten Abend führende Mann⸗ ſchaft Schön⸗Plinenburg. Um 10.90 Uhr ſetzten die erſten Plänkeleten ein, die ſich auch bald zu größeren Jagden entwickelten. Bis nach der 2 Uhr⸗Wertung gab es dann keine Ruhe mehr. Unaufhörlich ſtürmten die Paare Rauſch⸗Hürtgen, Dinale⸗Göbel, van Kempen ⸗Stübbecke, Invenſfur- Ausverkauf! 25% Extra-Rabatt auf Herrenstoffe auch blaue Anzugstolfe 10% Extra-Rabatt auf alle nicht zurückgesetzten Waren Franzoſen davon, um der führenden Vorſprung abzujagen. Aber die taktiſch ſehr klug und auch außerordentlich kraftvoll fahrenden Schön⸗Pijnenburg hielten ſtand. Erſt als Pifnenburg ſchwer geſtürzt war, verringerte ſich ihr Vorſprung vor dem nächſten Paar auf eine Runde. Nach Eintritt in die Neutraliſatien am Mittwoch morgen wurden die weiter zurückliegenden Paare Bremer⸗Damerow und Kilign⸗ Pützfeld aus dem Rennen genommen, ſodaß am Mitt⸗ woch nachmittag nur noch 11 Paare den Kampf erneut aufnahmen. Der Mittwoch nachmittag brachte wieder ſehr ſtarken Beſuch. Bis zum erſten Teil der Nachmittagswertung zogen die Fahrer ruhig ihre Bahn. Zwiſchen und nach den Wertungen ſetzten dann aber erneut Jagden ein. Sie blieben zwar auf die Spitzengruppe ohne Einfluß, brachten aber im Mittelfeld einige Veränderungen. So konnten die 1 5 van Kempen⸗Stübbecke, Tonani⸗Schenk und Ehmer⸗Tietz durch Rundengewinn ihre Poſitton verbeſſern. Nach 120 Stunden, nachmittags 5 a leg Tonani und die Mannſchaft ihren Der Stand des Rennens: 1. Schön⸗Pijnenburg 195 Punkte.— Eine Runde zu⸗ rück: 2. Göbel-Dinale 240 Punkte.— Zwei Runden zu⸗ rück: 3. Linari⸗Guerra 165 Punkte.— Drei Randen zurück: 4. Krüger⸗Funda 126 Punkte; 5. Rauſch⸗Hürtgen 93 Punkte.— Vier Runden zurück: 6. Mauthey⸗Maczinſky 103 Punkte; 7. van Kempen⸗Stübbecke 97 Punkte.— Fünf Runden zurück: 8. Preuß⸗Reſiger 103 Punkte; 9. Brec⸗ carde⸗Mareillae 54 Punkte.— Sieben Runden zurück: 10. Ehmer⸗Tietz 74 Punlte; 11.. 64 Punkte. ages kaleucles Donnerstag, 15. Jannar Nationaltheater: Einmaliges Gaſtſpiel Max und Enſemble:„Das Souper“ und„Eins, zwei drei“, Luſtſpiele von Molnar, außer Miete— Vorrecht E, An⸗ fang 20 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigung; 20 Uhr Licht⸗ bildervortrag von Dr. H. E. Voß über„Die ſtofflichen Grundlagen der Vererbung“. Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle:„Lionarbo da Vinei, der Künſtler und der Forſcher“: 2. Teil(Schluß), bildervortrag von Dr. Kurt Martin, Karlsruhe, Uhr,(AK)]. Licht⸗ Kounzertverein E..: Kammermuſik⸗Abend— Pozniak⸗Trio, in der Harmonie D 2, 6, Ufa⸗Palaſt— Pfalzbau: Richard Strauß, Anfang 20 Uhr. „Ariadne auf Naxos“, Oper von Anſang 20 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Stürme über dem Mont⸗ blanc“.— Univerſum:„Einbrecher“.— Schou⸗ burg: ürme über dem Montblanc“.— Gloria⸗ Palaſt:„Afra“,— Scala⸗Theater:„Das Ge⸗ heimnis von Zermatt“.— Roxy⸗ Theater:„Walzer im Schlafeoupé“.— Capitol:„Skandal, um 8 — Palaſt⸗ Theater:„Penſion Schöller“. Sehenswürdigkeiten: Schloßmuſeum: Gebffnet täglich von 14-16 Uhr; Sonntaas von 11—17 Uhr Muſcum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeug⸗ haus: Sonntag vormittags von 11 bis 13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr, Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Kunſthalle: von 10—13 und 14 16 Uhr. von 11—16 Uhr durchgehend. 2222 Cheiredatteur Kurt Fiſcher n für Politik: H. A. Meißner ffeuilleton. Dr. Stefan Kiyſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes Willy Müller Handelsteil. Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, 1 5 Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Manndeim. R 1. 46 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel Rückporto Geſchäftliche Mitteilungen Denken Sie immer daran, verehrte Hausfrau, daß auf jedem Suppenwürfel von Maggi die Kochanweiſung ſteht, und daß bei den einzelnen Sorten die Kochzeit perſchieden iſt. Verfahren Sie genau nach der einfachen Anweiſung, die das Ergebnis ſorgſältiger fachmänniſcher Feſtſtellungen iſt, ſo werden Sie ſich immer wieder davon überzeugen, daß Sie mit Maggi's Suppen Freude auslöſen und Lob ernten. S64 20%% Extra-Rabatt ., Ste. auf alle reguläre Herren- Wäsche, Ober- hemden, Trikot- Wäsche, Krawatten Extra-Rabatt auf alle statt F e eElstoffe 10% Extra-Rabatt auf alle nicht zurückgesetzten Waren Piano; erſtklaſſ Fabrikate in allen Preislagen. piano- Siering C 7, 6 Tel. 235 90 .50 kompletten Anzug-Futter Barthinen- Iischdecken- erheblich zurückgesetzt! 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Stocker au der Gewerbeſchule II in Pforzheim zum Ge⸗ werbelehrer daſelbſt; Handelslehrkandidat Eduard Alger an der Handelsſchule in Heidelberg zum Handelslehrer daſelbſt und Bauinſpektor Otto Gäß⸗ ler beim Bezirksbauamt Karlsruhe zum Bauober⸗ inſpektor. Zur Ruhe geſetzt kraft Geſetzes wurde Kreisoberſchulrat Friedrich Seeber in Villingen; Profeſſor Hermann Zahn am Staatstechnikum in Karlsruhe; Rektor Rudolf Strübel in Waldkirch; Studienrat Leopold Haupt an der Friedrich⸗ Luiſenſchule in Konſtanz; Oberlehrer Otto Schwarzhans in Hauſach. Einſchränkungen im Heidelberger Straßenbahnverkehr kr. Heidelberg, 14. Jan. Der Rückgang der Ver⸗ kehrsziffern zwingt die Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn A. G. aus Erſparnisgründen zu weſent⸗ lichen Einſchränkungen des Verkehrs, die am 1. Februar in Kraft treten ſollen. 28 weitere Leute ſollen entlaſſen werden. Die Linie 4 nach Schlierbach wird ganz eingeſtellt, der Halb⸗ ſtunden⸗Verkehr nach Neckargemünd bleibt. Bei allen Außenlinien werden die Verkehrszeiten weiter auseinandergelegt, ſo wird aus dem 30 Minuten⸗ verkehr nach Schwetzingen ein 40⸗Minutenver⸗ kehr, bei der Verbindung nach Wieblingen von 20 auf 30 Minuten umgeſtellt, nach Wiesloch wird ein 48⸗Minutenverkehr eingerichtet. Ab 22 Uhr 2 Min. fährt in der Stadt nur noch alle 20 Minuten ein Wagen nach allen Richtungen bis 23.44 Uhr. Ein Auto geſtohlen * Karlsruhe, 15. Jan. Ein unbekannter Täter entwendete einem Weinhändler einen Perſonen⸗ kraftwagen, den dieſer vor einem Lokal in der östlichen Kaiſerſtraße aufgeſtellt hatte. In dem Wagen befanden ſich 15 Flaſchen Sekt, 25 Büchſen Gemüſekonſerven und Küchengeſchirr. Der Geſamtwert beträgt etwa 1500 Mark. Starker Schneefall in Baden⸗Baden Badeu⸗Baden, 14. Jan. Heute vormittag gegen acht Uhr begann in Baden⸗Baden ein ſtarkes Schneetreiben, das bis gegen neun Uhr bereits eine Geſamtſchneedecke von etwa ſechs Zentimetern brachte. Das Thermometer zeigt zwei Grad unter Null. Zur Zeit ſchneit es tüchtig weiter. Dachſtuhlbrand— Zwei Familien obdachlos * Zell a.., 14. Jan. Im Holzſchopf des Wen⸗ delin Mater brach Feuer aus, dem der Dachſtuhl des Gebäudes zum Opfer fiel. Das Haus mußte ge⸗ räumt werden, da durch die Waſſermaſſen erheblicher Schaden angerichtet wurde. Zwei Familien wurden obdachlos. Die Urſache des Brandes iſt unbekannt. * 2 Heddesheim, 14. Jauuar. Ein außergewöhnlich großer Leichenzug, voran der Kriegerbund mit der Feuerwehrkapelle, die Geſangvereine und der katholiſche Arbeiterverein, bewegte ſich heute nach⸗ mittag nach dem Friedhofe. Galt es doch, einem all⸗ gemein beliebten und geachteten hieſigen Bürger, dem ſo unerwartet raſch verſtorbenen ſtaatl. gepr. Dentiſten Franz Kohl, die letzte Ehre zu erweiſen. Nach kurzer Krankheit wurde er ſeiner Familie und ſeinem Beruf entriſſen. Von den Vereinen und ſei⸗ nem Fachverband wurden Kränze am Grabe nieder⸗ gelegt. Der 1. Vorſtand vom Kriegerbund hob in ſeiner Anſprache den offenen Charakter und die ſtets bereitwillige Vereinstätigkeit von Franz Kohl her⸗ vor, wofür er herzlich dankte. Kohl iſt nur 59 Jahre alt geworden. Mosbach, 14. Jan. Nachdem ſich bereits acht Landwirte aus dem Amtsbezirk Buchen auf der badiſchen Siedlung Wönkendorf(Mecklenburg) Siedlungen erworben haben, ſind dieſem Beiſpiel auch ſieben Landwirte aus unſerem Bezirk gefolgt. Eſchelbach, 14. Jan. Der letzte Altveteran unſerer Gemeinde, Joſef Wieſendanger, iſt im Alter von beinah 88 Jahren geſtorben. W. machte die Feldzüge von 1866 und 1870/71 mit und wurde ſchwer verwundet. * Adelsheim, 13. Jan. Obermonteur Olkus vom Ueberlandwerk Jagſthauſen fuhr mit ſeinem Motorrad gegen einen herunterhängenden Telephon⸗ draht. Er wurde vom Rad geſchleudert und erlitt eine ſchwere Gehirnerſchütterung. Olkus wurde in das hieſige Krankenhaus eingeliefert. Ettlingen, 14. Jau. Wie es in unſerer ſchweren Zeit am Faſching gehalten werden ſoll, ſagt in bündiger Form eine Bekanntmachung des hieſigen Bezirksamts. Dort heißt es nämlich: Jedes Faſt⸗ nachtstreiben auf öffentlichen Straßen und Plätzen iſt unterſagt. Jeder Verein kann in der Faſchings⸗ zeit nur einen Maskenball genehmigt erhalten. Die Polizeiſtunde wird nicht in dem Maße verlängert werden wie in früheren Jahren. Vereine, die nur zum Vergnügen da ſind, erhalten keine Tanz⸗ erlaubnis und keine Verlängerung der Politeiſtunde. Wirtſchaften als ſolche können Tanzerlaubnis nur am 15. 16. oder 17. Februar erhalten. 1 Kampf um die Nebenbahn Neckar⸗ biſchofsheim- Hüffenhardt ch. Neckarbiſchofsheim, 12. Jan. Auf Einladung des Bürgermeiſters in Hüffenhardt fand am Sams⸗ tag eine Beſprechung der Bürgermeiſter der Orte ſtatt, die an der Nebenbahn Hüffenhardt-Neckar⸗ biſchofsheim liegen. Es handelt ſich um die Auf⸗ bringung der Mittel für die Erhaltung der Nebenbahn. Der Verluſt hatte ſich vergrö⸗ ßert; die Summe, die verlangt wird, beläuſt ſich auf 20 000 /, die bis zum 15. Januar garantiert werden ſoll. Die Hälfte hiervon übernehmen die Kreiſe Mosbach und Heidelberg. Den andern Teil ſollen die beteiligten Gemeinden übernehmen. Alle Redner betonten, daß ſie bereit ſind, die größten Opfer zu bringen, daß ſie aber auch an der Grenze der Leiſtungsfähigkeit angelangt ſind. Scharf ange⸗ griffen wurde der Verteilungsſchlüſſel, der den Ge⸗ meinden die Hälfte überläßt, und die beiden Kreiſe als den größeren und tragfähigeren Teil nur mit dem gleichen Anteil belaſtet. Man will an die Kreis⸗ verwaltungen wegen eines gerechteren Verteilungs⸗ ſchlüſſels herantreten. Proteſt der * Ludwigshafen, 14. Jan. Der Handwerker⸗ und Gewerbeverband Ludwigs⸗ hafen hatte geſtern abend zu einem Vortrag einge⸗ laden, um die Oeffentlichkeit darüber zu informieren, wie wenig Unterſtützung das Berufsſchulweſen in Bayern vom Staate erhält und mit welchen Schwie⸗ rigkeiten die Berufsſchulen gerade in Bayern zu kämpfen haben. Landtagsabg. Direktor Burger, Leiter der Berufsfortbildungsſchule Ludwigshafen ſprach über das Thema:„Schwierigkeiten des ge⸗ werblichen Berufsſchulweſens in Bayern.“ Daß das Berufsſchulweſen in Bayern(München ausgenommen) bei weitem nicht die ſtaatliche Unter⸗ ſtützung erfährt, wie in anderen Staaten, belegte der Referent durch Gegenüberſtellung von Baden und Bayern. So leiſtet Baden z. B. für gewerb⸗ liche Schulen einen Staatszuſchuß von 8 Millionen Mark und Bayern, das dreimal ſo groß wie Baden iſt, nur 170 000 Mark, was nicht einmal für die Unterhaltung der Berufsſchule Ludwigshafen ausreicht. In Preußen und Sachſen iſt das Berufs⸗ ſchulweſen mit ſtaatlicher Unterſtützung ähnlich aus⸗ gebaut wie in Baden. Eingehend ſchilderte Direktor Burger die Ent⸗ ſtehung und Entwicklung der Berufsſchule in Vud⸗ wigshafen als erſte in der Pfalz, deren Gründung im Jahre 1919 mit dem Einzug der Franzoſen er⸗ folgte. Die Ludwigshafener Schule ſtehe aber noch mitten in der Entwicklung und dieſe Entwicklung werde zweifellos durch die Erweiterung des Lehr⸗ planes über die gewerblichen Fächer hinaus aufs Schwerer Sturz durch Glatteis * Knielingen, 14. Jan. Beim Verlaſſen der Wirt⸗ ſchaft„Zur Kanne“ in Knielingen ſtürzte der 44 Jahre alte Friſeur Wilhelm Hauer ſo unglücklich, daß er ſich einen Schädelbruch zuzog, an deſſen Folgen er geſtorben iſt. Hauer verließ gegen Abend das Lokal, um nach Hauſe zu gehen. Durch die Kälte hatte ſich an der Einfahrt des Hauſes Eis gebildet, auf dem Hauer ausrutſchte und mit dem Kopf gegen die Wand fiel. Durch den Fall verlor Hauer das Bewußtſein. Gäſte des Lokals fanden ihn ſpäter am Boden liegend, benachrichtigten die Sani⸗ tätsmannſchaften, die den Verunglückten nach Hauſe ſchafften. Der herbeigerufene Arzt ſtellte einen Schädelbruch feſt, der die Todesurſache bildete. Hauer iſt verheiratet und Vater von zwei Kindern. ** * Raſtatt, 14. Jan. Geſtern nachmittag hat ſich der verheiratete 36 Jahre alte Juſtizſekretär Arthur Bringsauf in ſeiner Wohnung durch einen Schuß in das Herz getötet. Bringsauf, der beim Raſtatter Notariat im Dienſt war, ſollte ſich dort Verfehlungen zuſchulden haben kommen laſſen. Handwerker ſchwerſte gehemmt. Die Gewerbeſchule müſſe in erſter Linie die Intereſſen des Handwerks, des Gewerbes und der Arbeiter befriedigen, für die ſie ja geſchaffen wurde. Darauf wurde eine Eutſchließung angenommen, in der es u. a. heißt: Das Ludwigshafener Hand⸗ werk und Gewerbe drückt hiermit ſein Befrem⸗ den darüber aus, daß im bayeriſchen Etat ſo beſchämend geringe Mittel für die Zwecke des Berufsſchulweſens vorgeſehen ſind. Wir ſind der Ueberzeugung, daß hier an einer falſchen Stelle geſpart wird, denn es iſt nicht nur im Intereſſe des Handwerks und Ge⸗ werbes, ſondern auch der Konſumenten handwerk⸗ licher Produkten gelegen, wenn gut ausgebildete Fachleute zur Verfügung geſtellt werden können. Außerdem dürfte die ganze deutſche Volkswirt⸗ ſchaft an der Ausbildung des handwerklichen und gewerblichen Nachwuchſes das größte haben. Das Ludwigshafener Handwerk mit Rückſicht auf die volkswirtſchaftliche und ſozio⸗ logiſche Bedeutung der Frage des Berufsſchul⸗ weſens mit aller Eutſchiedenheit, daß in Zukunft für derartig wichtige Inſtitutionen, wie die Berufsfort⸗ bildungsſchule, vom Staat mehr finan⸗ zielle Mittel zur Verfügung geſtellt wer⸗ fordert deshalh den. Schließlich fordert das Ludwigshafener Hand⸗ werk und Gewerbe, daß der bayeriſche Staat, der für die Zwecke des Berufsſchulweſens ſo wenig übrig hat, ſich davor hütet, heute Vorſchriften zu erlaſſen, die der Entwicklung des pfälziſchen Be⸗ rufsſchulweſens ſchädigend entgegentreten. Glück und Ende des Goloͤmachers Tauſend Vor dem Beginn des Münchener Prozeſſes * München, 14. Jan. Der kümmerliche Epigone berühmter Alchimiſten früherer Jahrhunderte, Franz Tauſend aus Krumbach bei Memmingen, der mit den meiſten ſei⸗ ner geſchichtlichen Vorgänger einen höchſt romanti⸗ ſchen und teilweiſe ſehr dunklen Lebensweg gemein⸗ ſam hat, wird ſich nun vor dem Strafgericht Mün⸗ chen wegen fortgeſetzter Vergehen des Betruges, des verſuchten Betruges und anderer Vergehen zu verantworten haben. Der Prozeß beginnt am 19. Januar im Münchner Juſtizpalaſt. Er dürfte einer der größten Gold⸗ macher⸗Prozeſſe werden, die je ſtattgefunden haben, non mehrwöchiger Verhandlungsdauer und mit einem Aufgebot von rund 60 Zeugen. Tauſend iſt heute 46 Jahre alt und gelernter Klempner. Seit 1½ Jahren ſitzt er in München in Unterſuchungs⸗ haft. Wegen der langen Dauer des Prozeſſes wer⸗ den Erſatzſchöffen herangezogen. Tauſend teilt auch mit den meiſten ſeiner Vor⸗ gänger eine gefährliche Halbbildung und eine Schwäche des Charakters, der er offenbar mehr als einmal nachgegeben hat, wenn die Verſuchung an ihn herantrat, Gold auf andere Weiſe als auf chemi⸗ ſchem Wege für ſich zu ergattern. Er ſollte urſprüng⸗ lich Lehrer werden, brachte es aber zu keiner ab⸗ geſchloſſenen Bildung. Bei ſeinem Bruder in Aubing arbeitete er zunächſt als Klempner, befaßte ſich mit allen möglichen chemiſchen Experimenten und behauptete, eine Reihe von Erfindungen und Ent⸗ deckungen gemacht zu haben. Seit 1923 hält er ſich für berufen und fähig, Gold zu machen. Im Jahre 1926 erfolgte daun die Gründung des„Vereins Tanſend, chemiſche Studiengeſellſchaft“. Von den Mitgliedern wurden zur Finanzierung der Tauſendſchen Goldmacherei Beträge bis zu 100 000/ eingezahlt und Tauſend führte ſein Ver⸗ fahren zur Goloherſtellung in einer Reihe von deut⸗ ſchen Städten vor den Geldgebern vor. Sobald Tauſend in Gegenwart von Sachverſtändigen Ver⸗ ſuche zur Goldherſtellung und auch zur Aluminium⸗ herſtellung und Stahlveredelung vorführte, mußten Mißerfolge feſtgeſtellt werden. Wo er Gold vorwies, handelte es ſich um Täuſchungsmanöver. Tauſend warb um ſeine Geldgeber, indem er ihnen vorſpiegelte, er habe bereits bis zu 360 Pfund Gold hergeſtellt. Die über 50 Schreibmaſchinenſeiten lange An⸗ klageſchrift wirft auch Tauſend vor, einen großen Teil der ihm zur Verfügung geſtellten Kapitalien — etwa 750 900%— für eigene Zwecke ver⸗ wendet, durch Täuſchungen aller Art eine Reihe von Darlehen herausgelockt und zahlreiche Menſchen ſchwer geſchädigt zu haben. Auf dieſe Weiſe berei⸗ cherte ſich Tauſend, kaufte Häuſer und das Schloß Paſchbach bei Eppan in Südtirol, wo er zuletzt lebte. Die deutſchen Behörden ſtellten, als die Betrüge⸗ reien Tauſends aufkamen, Auslieferungsantrag, dem die italieniſche Regierung nachkam. Im Juni 1929 wurden Tauſend und ſeine Frau ausgeliefert und in das Unterſuchungsgefängnis Neudeck gebracht; aber das Verfahren gegen Frau Tauſend wegen Beihilfe zum Betrug wurde bald eingeſtellt und die Frau aus der Haft entlaſſen. Tauſend durfte während der Unterſuchungshaft im Münchner Hauptmünzamt im Oktober 1929 Ex⸗ perimente vorführen, um den Wahrheits⸗ beweis zu erbringen, daß er Gold auf ſynthetiſchem Wege herzuſtellen vermag. Die Verſuche wurden unter genauer Aufſicht und Kontrolle gefilmt, führ⸗ ten aber zu keinen einwandfreien Ergebniſſen. Tau⸗ ſend hat auch eine Selbſtbiographie geſchrie⸗ ben, in der er angibt, daß ſeiner Geſellſchaft für chemiſche Studien, die über ein Kapital von einigen Millionen Lire verfügte, bei der Gründung 30 Ak⸗ tionäre angehörten, darunter General Zuden⸗ dorff und eine Reihe bekannterer Männer der Wiſſenſchaft und Induſtrie. Tauſend beſtreitet nach wie vor, Betrügereien be⸗ gangen zu haben. Er bleibt bei ſeiner Behauptung, Gold herſtellen zu können. Der Fall Tauſend gab jahrelang Anlaß zu den unglaublichſten Senſations⸗ geſchichten und zu Alchimiſten⸗Klatſch, mit denen dieſer Prozeß wohl gründlich aufräumen dürfte. Intereſſe NEN jahrgang/ Nummer 23 Aus der Falz Proteſt gegen die Auflöſung des Bezirksamtes h. Bad Dürkheim, 15. Jau. Wie wir erfahren, wird am Samstag eine große Volksverſa mi m⸗ lung ſtattfinden, die ſich gegen die Regierungs⸗ entſchließung auf Auflöſung des Bezirksamtes aus⸗ ſprechen wird. Auch die Wirtſchaftsverbän de haben zu der Auflöſung in einer Beſprechung Stel⸗ lung genommen. Wie aus den Randgemeinden des Bezirks laut wird, ſind ſie nicht gewillt, ſich von dem ſeitherigen Bezirksverband loszuſagen, da ſie his jetzt durch eine Reihe von Einrichtungen nur wirt⸗ ſchaftliche Vorteile hatten und auf die ſie bet einer rechtskräftigen Auflöſung verzichten müßten. Raffinierter Autodieb * Bad Dürkheim, 14. Jan. Sein Entgegenkommen erhielt der Kaufmann Walter Laubis aus Mann⸗ heim ſehr ſchlecht belohnt. Er fuhr geſtern morgen mit dem Kraftwagen ſeiner Firma, der Maſſei⸗ Hurris Cy. G. m. b. H.(Charlottenburg), den er ſelbſt ſteuerte, nach Bad Dürkheim. Unterwegs wurde er zwiſchen Oggersheim und Maxdorf ange⸗ halten und von einem Unbekannten gebeten, ihn bis Dürkheim mitzunehmen. Der Fremde ſchützte vor, daß er bei einer Firma in Dürkheim eine Wagen⸗ feder für ſein Auto abholen wolle. Laubis hielt an und nahm den Unbekannten mit. In Bad Dürkheim wartete er auf dem Römerplatz und entfernte ſich kurz von ſeinem Wagen. Als Laubis von einem Friſeur⸗ geſchäft zurückkam, war der Fremde mit dem Auto verſchwunden. Heute früh konnte der Täter durch die Mainzer Kriminalpolizei in der Perſon des Franz Felix Magowitſch aus Hamborn bei Duisburg feſtgenommen werden. Das Auty wurde beſchlagnahmt. Mit dem Täter wurden noch drei weitere Wageninſaſſen verhaftet. Neue Verhaftungen in der Bombenaffäre * Pirmaſens, 14. Jan. Geſtern wurden hier drei neue Verhaftungen in der Bomben⸗ affäre vorgenommen. Inzwiſchen ſind insgeſamt fünf der verhafteten Kommuniſten aus der Unter⸗ ſuchungshaft entlaſſen worden, da das Ermittlungs⸗ verfahren gegen ſie abgeſchloſſen iſt und keine Ver⸗ dunkelungsgefahr mehr beſteht. Insgeſamt befin⸗ den ſich fetzt noch 31 Perſonen in Haft. Vier davon haben ſich am Donnerstag in Pirmaſens vor dem Erweiterten Schöffengericht zu verantworten. Inwieweit die übrigen Angeklagten vor dem Schwurgericht abgeurteilt werden, ſteht noch nicht feſt. Aus Messen Der diebiſche Hausburſche * Darmſtadt, 14. Jan. Im Frühjahr und Herbſt 1930 wurde in einem Darmſtädter Geſchäft eine Reihe von Diebſtähle verübt. Unter dem Ver⸗ dacht der Täterſchaft wurde dieſer Tage ein Haus⸗ burſche der Firma feſtgenommen. Bei Durchſuchung ſeiner Wohnung und bei verſchiedenen ſeiner Be⸗ kannten konnte die Polizei geſtohlene Waren im Werte von 2000 Mark beſchlagnahmen. Im Laufe der Ermittelungen wurde auch feſtgeſtellt, daß der Hausburſche zwei Gelddiebſtähle in Höhe von 1009 und 1170 Mark begangen hatte. Das Geld hatte er in luſtiger Geſellſchaft durchgebracht. Liebesdrama * Frankfurt a.., 14. Jan. Geſtern morgen machte während eines Pirſchganges ein Jäger im Enkheimer Wald einen ſchaurigen Fund. Unter einem Baume fand er die Leichen zweier funger Leute. Die Bergener Polizei ſtellte feſt, daß es ſich um ein ſeit vier Tagen vermißtes Paar aus der Frankfurter Riederwaldkolonſe handelt, und zwar um einen 18 jährigen Schmied und um ein 21. jähriges Mädchen. Da ſich die Eltern der Verbin⸗ dung des Paares widerſetzten, beſchloſſen die fungen Leute, gemeinſam in den Tod zu gehen. Sie be⸗ ſtiegen im Enkheimer Wald einen Baum und er hängten ſich dort in drei Meter Höhe. Schließlich riſſen die Stricke, ſo daß die Leichen zu Bogen fielen. Die Toten haben bereits meh⸗ rere Tage auf dem hartgefrorenen Boden gelegen. Die frühere Geliebte ermordet * Mainz, 14. Jan. Der 20jährige Dachdecker Friedrich Ca zar é aus der Schloſſergaſſe 5 ſchlich ſich geſtern abend gegen 11 Uhr in das Zimmer ſeiner früheren Geliebten, der 20jährigen Arbeitslosen Anna Claude im 3. Stock des Hauſes Kappelhof⸗ gaſſe 9 und ſchnitt ihr nach einem kurzen Disput mit einemtaſiermeſſer den Hals durch. Im ſtädttſchen Krankenhaus, wohin die Verletzte gebracht wurde, iſt ſte heute früh gegen 4 Uhr an der ſchweren Verletzung geſtorben. Der Täter ſtellte ſich eine Stunde nach der Tat der Polizei, die ihn in Haft nahm. — Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar Ahein Pege 10 12. 1814 18 Lecter e Baſel 2 138 415. Schuſterinſe“ L. Manphein ö 185526 Fehl Joaltelt 251.2(17/124 Maxgu Plochingen 5520,84 0,4 05 Mannheln Heilbronn 1860180.28 1,30 Kaub a 0 Köin Der Weltſchiffsbau im Jahre 1930 England und Irland wurden im Jahre 79 Schiffe mit 1488 1 Bruttotonnen gegenüber ien im J 929 ge t. Am 31. Dez. be Handels mit 108 902 Tonnen im Bau 18 Oeltqn ber 651.352 Tonnen en ſich am 31. ließlich Ruß⸗ Rückgang von nen. Der Anteil 1 der Welt beträgt 39,1 in den letzten 12 Monaten vor „Geſellſchaft für Berg⸗ und Hüttenprodukte e in Frankfurt a. M. mit einem Kapital % ein neues Unternehmen gegründet; Ge⸗ rer iſt Herr Hugo L. Beer(Beer, Sontheimer An der Neugründung iſt die Bankfirma L. Hei⸗ u. Co. beteiligt. * Metallwerke Ac. vorm. Luckau u. Steffen i. Liqu., Hamburg. Das Geſchäftsjahr 1920 ergab eine geringe Er⸗ höhung des Verluſtvortrags um 3929 auf 1276 4. An Vermögen beſitzt die Geſellſchaft nach nur noch ein Bankguthaben von 67931 ) /, deſſen Ermäßigung ſich aus der im ab⸗ Geſchäftsjahr erfolgten Auszahlung einer Li⸗ d srate von 8/ je A erklärt. Nach dem Be⸗ cht der Liquidatoren dürfte die Verteilung einer wei⸗ 1 te von etwa 2/ je Aktie in Frage kommen. ltige Feſtſtellung und Ausſchüttung dieſer Rate ne jedoch erſt erfolgen, nachdem ſich der Ausgang des gzeſſes, in den die Geſellſchaft bekanntlich verwickelt iſt, u laſſe. Kuhnert⸗Turbo⸗Werke AG. genehmigte die Dividende für die Va. von wieder H. und für die Sta. von 3 v. H.(5 v..) Im neuen iftsjahr habe ſich das Ziegeleimaſchinengeſchäft noch ſſert. Der Ausfall konnte bisher durch verſtärkten eingang der Dampfturbinen⸗Abteilung annähernd glichen werden. Torpedo Fahrräder und Schreibmaſchinen Weilwerke furt a. M. In der geſtrigen G. der Geſell⸗ Verwaltung mit, daß die Lage des Unter⸗ recht zufriedenſtellend bezeichnet „wenn auch die allgemeine Wirtſchaftsdepreſ⸗ nicht ohne Einfluß auf den Geſchäftsgang geblieben Der Abſatz von Fahrrädern und Motor ä 5 ſei zurückgegangen, das Schreib maſchi⸗ nengeſchäft überſel Meißen(Sachſen). Die g Li t kön! habe ſich dagegen befriedigen d ent⸗ wickelt. Für das neue Geſchäftsjahr ſetze man große Hoff⸗ 1 auf eine Schreibmaſchine mit Zähl⸗ „die im Laufe dieſes Jahres herausgebracht werden 2 er Geſchäftsabſchluß für 1929⸗30 wurde einſtimmig hmigt und beſchloſſen, auf die Sta. eine Dividende (8) v. H. zu verteilen. für Verkehrsweſen, Berlin.— Dividendeufrage noch nicht ſpruchreif. Wie wir erfahren, ſtammen die Mel⸗ dungen über eine eder proz. Diyidendenausſchüttung Ac. für Verkehrsweſen nicht von der Verwaltungs- Es laſſe ſich heute überhaupt noch kein Urteil über on A winn bilden, da die Bilanzaufſtellung für das am 1930 beendete Geſch jahr über die Vor⸗ nicht hinausgekommen iſt. Soweit ſich die der Geſellſchaft im Berichtsjahr überblicken be man angeſichts der ſchlechten Wirtſchaftslage Der heutige niedrige Kursſtand Aktien an der Berliner Börſe(47 v..) entſpreche ürchaus nicht ihrem inneren Werte. Nähere Angaben er die vorausſichtliche Dividende ließen ſich früheſtens Mitte Februar geben. 0 Stromverſorgungs⸗AG., Weißenfels⸗Zeitz. Die ſeiner⸗ ngelündigte unter maßgebend Beteiligung der ziſchen Elektrizitäts⸗A G.(Preag), Ber⸗ late Gründung der Stromverſorgungs⸗AG. iſt handelsgerichtlich eingetragen worden. Das Grund⸗ kapital der neuen Geſellſchaft beträgt 4,5 Mill. 4 wovon den Elektrizitätsverband Weißenfels⸗Zeitz für feine ringung 1,17 Mill.„/ und auf die Preag und Viag zuſammen 3,33 Mill./ entfallen. günſtig gearbeitet. * Stralſunder Spielkarten— 15(18) v. H. Dividende. Ver. Stralſunder Spielkartenfabriken AG. ergibt Vortrag für das abgelaufene Geſchäftsjahr ein %, aus dem der GV. am Bei der ſich einſchl.. Gewinn von 232 000(311 000) Im Stich gelaſſene Neubeſitzanleihe Die deutſche Ablöſungsſchuld ohne Ausloſungsrechte oder Neubeſitzanleihe genannt, hat geſtern einen Rekordtief⸗ kurs von 37 v. H. erreicht, was eine ebenſo traurige, wie für das Privatvermögen eines großen Teiles unſeres Volkes kataſtrophale Er⸗ ſchein ung iſt. Dieſe Ablöſungsſchuld ſetzt ſich bekanntlich zuſammen aus 3⸗, 3½ Aprozentigen Vorkriegsanleihen, Ciſenbahnobligationen, Landeskultur ren⸗ ten und öproz. Kriegsan leihen, deren ehemaliger Wert durch das Aufwertungsgeſetz vom 16. Juli 1925 auf 2% v.., alſo ½o0 reduziert wurde. Selbſt um dieſes kümmert ſich die deutſche Regierung nicht trotz aller Bitten, Eingaben und Vor⸗ ſtellungen, trotz der Härten, welche Tauſende von Sparern, Witwen, Waiſen, Rentnern und Kriegsteilneh⸗ mern trafen, trotz der Schiebungen und Falſchmeldungen im großen und kleinen, welche der Stichtag vom 1. Juli 17 130 ö 1920 unwillkürlich mit ſich brachte. Während der Altbeſttz wenigſtens ausgeloſt und verzinſt wird und zugleich fünf Ausloſungsrechte bekam, ſo daß ſein Kurs mit den Aus⸗ loſungs⸗Rechten 60mal(!) höher ſteht als der Kurs der Neubeſitzanleihe, ſoll dieſelbe erſt nach Erlöſchen aller Re⸗ parationen getilgt werden. Darüber können drei bis vier Generationen ſterben. Die deutſche Regierung iſt aber in der Lage, dieſe An⸗ leihe in ihrem Werte und Kurs zu heben, ohne daß ſie ihren Etat hierfür um einen Heller belaſtet, indem ſie die Verordnung trifft, daß der Neubeſitz gleich an⸗ ſchließend an den Altbeſitz mit einem oder zwei Ausloſungs rechten infolge der lan⸗ gen Wartezeit getilgt wir d. Dieſe Verordnung belaſtet den Etat nicht, kann trotz aller Finanzſorgen ge⸗ macht werden und muß getroffen werden, denn Aufgabe des Reiches iſt es, das Vermögen des deutſchen Volkes zu erhalten und es nicht verkümmern zu laſſen. 14. Februar die Verteilung einer Dividende von 15 (18) v. H. vorgeſchlagen wird. Nach den Mitteilungen des Vorſtandes hat ſich das laufende Geſchäftsjahr bisher be⸗ friedigend angelaſſen. * Hermann Borgmann, Mechaniſche Weberei und Woll⸗ warenfabrik Kom.⸗Geſ. in Apolda— Konkurs. Die Firma, eine der größten Wirk⸗ und Wollwarenfabriken Mittel⸗ deutſchlands, iſt vor wenigen Tagen in Konkurs geraten, nachdem ſich eine außergerichtliche Verſtändigung nicht hatte herbeiführen laſſen. Nach dem vorläufigen Status belaufen ſich die Verbindlichkeiten auf rd. 740 000% unter befinden ſich rid. 0 000/ Banlſchulden, die nahezu völlig geſichert d. Die Vermögenswerte ſind buchmäßig mit 770 600/ angegeben, ſo daß der Status aktiv erſcheint. Tatſächlich liegen die Verhältniſſe jedoch bedeutend ungünſtiger, da ein großer Teil der Aktiven durch Uebereignungen für die Maſſe ausfällt. 5 * Textilinduſtrie Niederrhein AG. in München⸗Gladbach — Kein Zuſchlag der Grundſtücke au den Barmer Bank⸗ verein. In der Konkursſache der Geſellſchaft ſtond am Dienstag Gerichtstermin, der über den Zuſchlag des vom Barmer Bankverein im Zwangsverſteigerungstermin ge⸗ machten Höchſtgebotes entſcheiden ſollte, an. Bekanntlich hatte der Bormer Bonkverein am 7. Januar ds. Is. ein Gebot von 95 000/ abgegeben. Der Zuſchlag wurde ver⸗ weigert, da ein Einzelangebot die verſchiedenen Grund⸗ ſtücke nicht gemacht war. Es iſt beabſicht bald möglichſt einen neuen Termin anzuſetzen. * Freiberger Papierfabrik zu Weißenborn Verluſt⸗ abſchluß. Der AR. ſchlägt der HV. am 9. Febr. vor, den im Geſchäftsjahr 1929/30 in der Hauptſache durch Abſchreibun⸗ f. gen und Rückſtellungen auf Holzabſchlüſſe entſtandenen Verluſt in Höhe von 290 905/(i. V. 6 v. H. aus 165 144 Mark Reingewinn) vorzutragen. Der augenblickliche Ge⸗ ſchäftsgang iſt, gemeſſen an der jetzigen Wirtſchaftslage, befriedigend. * Baſt AG. Nürnberg. Die geſtrige GV. erledigte die Regulorien und ſetzte für die VA. eine Dividende von 6 v. H. und für die StA. eine ſolche von 12 v. H. feſt. Auf neue Rechnung werden 28 1 vorgetragen. Neugründung im milchwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsweſen Eine wichtige Genoſſenſchaftliche Neugründung iſt in Kempten vollzogen worden. Der Repiſionsver⸗ band des Milchwirtſchaftlichen Vereins im Allgäu, der über 300, meiſt Milchwirtſchaftliche Ge⸗ noſſenſchaften umſoßt, hat ein Angebot zur Verſchme L zung mit einem Mecklenburgiſchen Revi lons verband angenommen, ſo daß ein neuer Reichsverband im Entſtehen iſt. Durch die Zuſam⸗ neuen Verbandes mit der Zentralkredit⸗ atzmög⸗ ſchen Landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften⸗Raiffeiſen ent⸗ ſtanden, jedoch wird ausdrücklich betont, daß gegenüber zieſem keine Kampfſtellung eingenommen werden ſoll. Staliſtik der Getreidewirtſchaft Getreidepreiſe an der Berliner Börſe Preis f m iht kauf und zeigt eine ſehr bedeutende Steigerung bis in den Frühſommer 1930. Die bringen dann auch den Preis wellig in die Höhe, und dieſer Bewegung preis und bis zu gewiſſem Grade auch Braugerſte. 5 i 5 8 Seit dem 1. Juil 1980 geht der Weizenpreis wieder ſehr ſtark herunter, und erſt die belden letzten Monate dieſes Jahres bringen eine neue Erholung. Beim Roggen ſetzt der Rückgang erſt mit dem Zuſammenbruch der ſtaatlichen Stützungsaktion ein; der Oktoberdurchſchnitt liegt ungefähr ebenſo tief wie der Märzdurchſchnitt vor dem Beginn der Stützung. In den beiden letzten Monaten hat ſich auch der Roggenpreis wieder etwas gehoben. Der Preis für Hafer hat auch im zemberdurchſchnitt noch etwas nachgegeben; ezember wieder etwas geſtiegen. der November⸗ und Gerſte iſt im 300 280 260 240 220 200 180 160„„ Ark. Heer 140 5 N 1ꝗ⁰ 120 1—— 12⁰ N f— 1100 8 Getrelcepreise 80 an cler Berliner Börse 80 (dd fur 1000 ke) 60 60 1 40 ö 5 4 ö 40 20. 85 0 4 2⁰% E 5 o 27 1822 1225 EAI Getreidepreiſe im 1. Weizen zeigt 1 Ausland Jal eine ſtark adiſche Weizen(Winnipeg, iſt ſeit ng 1928 auf l reiſes zurück 1929 mmer ei den beträcht⸗ Weg. Das Schaubild zeigt ganz beſonders deutlich, wie ſeit der Ernte 1929 der Inlandweizenpreis immer ſtärker in die Höhe getrieben iſt und ſich immer mehr von der , 2 N ö 28 N ö 260 14 5 1 7 8 7 88 DN A f 8 2206• Serlpz⸗ 85 1 2 2 100, 180——— a 1 Sen Aires 12 100— 1 80 I auslndlische undi d U 80 Welrenpreise 80 Nur 1000 K0 80 20— 8 97 20 0. l 1 0 2 22 1222. 2820 Preisentwicklung auf dem Weltmarkt entfernt hat. Auch der ſtarke Preisfall für Weizen im Sommer 1930 hat den Preisunterſchied zwiſchen Inland und Weltmarkt nur zu geringem Maße ausgleichen können. Das Schaubild zeigt weiter ſehr deutlich, daß im Dezemberdurchſchnitt der Ber⸗ liner Weizenpreis ziemlich genau auf dem Dreif a ch e n des Weizenpreiſes in Buenos Aires und in Winnipeg la f 2. Roggen Die Roggenpreiſe auf dem Weltmarkt zeigen in ühn⸗ licher Form wie beim Weizen einen gleichmäßigen Rückgang ſeit dem Frühjahr 1928.(Die Unterbrechungen der Kurven⸗ Auslanellsche und deutsche Preite für Roggen 55 8(RA für 1000 l * Zuſammenſchluß im Maunheimer Glas⸗, Porzellan⸗ und Steingut⸗ Großhandel. Die Großhandelsfirmen in G Porzellan⸗ und Steingutwaren Johannes Eiſele in Ludwigshafen und Klußmann n. Binder in Mannheim hoben zur Verringerung der Unkoſten und Ausſchaltung der Konkurrenz ihre Betriebe vereinigt. Unter der Firma„Glas und Keramik Gmbh.“ wurde eine neue Geſellſchaft mit dem Sitz in Ludwigs⸗ hafen gegründet. Das Geſellſchaftskapital beträgt 250 000 I. * Betriebseinſchränkung bei Villeroy u. Boch. Die ſeit 1789 in Wallerfangen beſtehende Zweigniederlaſſung der weltbekannten Firma Villeroy u. Boch ſieht ſich ge⸗ zwungen, ihren Betrieb einzuſtellen. Wie Gene⸗ raldirektor Dr. h. c. Luitwi von Boch dem Arbeiteraus⸗ ſchuß der Steingutfabrik mitteilte, ſollen in etwa zwei bis drei Monaten die 682 Arbeiter und 42 Angeſtellten und Beamten des Werkes gruppenweiſe entlaſſen werden. Die noch verhandenen Rohſtoffe ſollen aufgebraucht und dann die Fabrik ſtillgelegt werden. Als Grund wird die wirtſchaftliche Lage angegeben. Es beſteht keine Möglich⸗ keit, einen Teil der zur Entlaſſung kommenden Arbeiter oder Angeſtellten auf ein anderes Werk der Firma zu übernehmen. * Bayeriſche Bierbrauerei zum Karlsberg(vorm. Ch. Weber) AG., Homburg(Saar). Das im Jahre 1896 be⸗ gründete Unternehmen, das bei der Frankeinführung ſein AK. von 1 100 000/ auf 1 375 000 Frs. umſtellte, ſchließt das Geſchäftsjahr 1929/30, nach 854 560 Frs. Abſchreibun⸗ gen, mit einem Reingewinn von 1017 888 Frs.(gegen 972 248 Frs. i..), wozu der vorjährige Gewinnvortrag von 295 967 Frs. tritt. Die o. GV. beſchloß vorſchlags⸗ gemäß die Verteilung einer Dividende von 25 v. H. (gleich wie in den letzten 6 Jahren). * Ottweiler Brauerei(vorm. Carl Simon) AG., Ott⸗ weiler[Saar). Die im Jahre 1888 zur AG. umgewandelte Brauerei, die ihr Stammkapital bei der Währungsände⸗ rung von 700 000/ auf 420 000 Frs. umſtellte, ſchließt das Geſchäftsjahr 1929/30 nach 43 643 Frs. Abſchreibungen mit einem Reingewinn von 65 281 Frs.(gegen 41 448 Frs.). Die v. GV. genehmigte die Ausſchüttung von wieder 6 v. H. Dividende. Zuckerinduſtrie genehmigt Berliner Ab⸗ einer Sitzung des tſchechiſchen Vorberei⸗ tungsausſchuſſes für die Durchführung des internationalen Zuckerabkommens wurde geſtern über das Ergebnis der Berliner Zucker⸗Beratungen Bericht erſtattet und die Ber⸗ liner Vereinbarung zuſtimmend zur Kenntnis genommen. Die Beratungen darüber, nach welchen Grundſätzen die Berliner Abmachungen in der Induſtrie intern durchgeführt werden ſollen, werden fortgeſetzt. * Fiunlands Papier⸗ und Holzmaſſe⸗Export 1930. Fiun⸗ land exportierte im Jahre 1930 261070 To. Papier, d.. 17 000 To. mehr als im Jahre 1929. Der Holsſchleiferei⸗ verband exportierte 49 345 To. Trocken⸗ und 91 648 To. Feuchtmaſſe ſowie 30 925 To. Pappe. Der Export von feuchter Holzmaſſe war damit 25 700 To. größer als im vorhergehenden Jahre. e Tſchechiſche machungen. In züge zu Anfang 1930 ſind durch unweſentliche Sorten⸗ änderungen bedingt.) Im Gegenſatz zu der gleichmäßigen Entwicklung auf den wichtigſten Weltmärkten ſteht die von den ſtaatlichen Stützungsmaßnahmen beeinflußte Roggenpreisentwicklung in Deutſchland. Während noch bis zum März 1930 ſich die deutſche Roggenpreiskurve durchaus der Weltmarktentwick⸗ lung anpaßte, tritt von da an eine entgegengeſetzt gerich⸗ tete Bewegung ein, und der Preis geht bis zum September ſtark in die Höhe bei gleichzeitigem Preisrückgang auf dem Weltmarkt. Erſt nach dem Ausſetzen der ſtaatlichen Stüt⸗ zung findet der Roggenpreis wenigſtens bis zu gewiſſem Grade wieder den Anſchluß an die Weltmarktpreisbewe⸗ gung. Doch bleibt immer noch eine ſehr beträchtliche Spanne beſtehen, die den Berliner Roggenpreis auf un⸗ gefähr dem Doppelten des Weltmarktpreiſes hält. ** Schwimmende Getreidezufuhren nach Europa Die wöchentlichen Zuſammenſtelungen über die nach Europa ſchwimmenden Getreidezufuhren haben im Fauf des vorigen Jahres für Weizen einen von der Regel ſtoark abweichenden Verlauf gezeigt. einer Höchſtmenge im Frühjahr ein ſtorkes Abfallen zum Sommer hin einzuſetzen pflegt, und erſt im Herbſt beim Herauskommen der neuen Ernte die Kurve ſtark in die Höhe geht, ſind die Zufuhren an Weizen und Mehl im Lauf des vorigen Jahres— natürlich mit einigen Schwan⸗ kungen— merkwürdig gleichmäßig geblieben. Namentlich E 1 F Schummencle .3 Setrelclexufuhr nach Europa(Mill. t) PFE A enen und Ned N .0 .8 9 * 1 8 EE. Ker. un. Au t. Dez von Mitte Auguſt bis Mitte Dezember zeigt ſich kaum eine Veränderung der ſchwimmenden Getreidemengen. In der zweiten Hälfte des Dezember tritt jedoch donn ein ganz plötzlicher Abfall ein. Die Zuführen an Mais Schwankungen verlaufen. gingen die Zufuhren noch zum Herbſt ſteigen ſie betreé ſie wieder langſam zurück, gemäßen Stillſtand erreicht zu h ſind mehr mit den üblichen erſten Viertel des Jahres zurück; vom Frühjahr bis an, und ſeither gehen bisher den jahreszeit⸗ Die 3 w von Ger nach Europa waren wie erſten Ja verhältnismäßig gering, ſetzte ein Belieferung ein, die er⸗ jr hin eder erſt zum langſam wi Während ſonſt nach Weinverſteigerung Grünſtadt, 14. Jauuar Verſchiedene Mitglieder des Grünſtadter Weinmarktes, Vereinigung zur Förderung des Qualitätsweinbaues e. V. Sitz Grünſtadt aus Biſſersheim, Dirmſtein, Großbocken⸗ heim, Grünſtadt, Kleinbockenheim, Mühlheim a. Eis und Saufenheim, veranſtalteten geſtern in Grünſtadt eine Verſteigerung unverſchnittener Unter⸗ haardter Qualitäts⸗ und Konſumweine wobei 8500 Liter 1929er und 40 380 Liter 1930er Weißweine, 2200 Liter 1929er und 7500 Lit. 1930er Rotweine zum Aus⸗ gebot gebracht wurden. Wie bei allen früheren Wein⸗ ausgeboten des Grünſtadter Weinmarktes, war auch heuer wieder der Beſuch recht zahlreich, der Saal über⸗ füllt. Auf ſehr gute Gebote erfolgte ein raſcher und nicht zögernde Zuſchlag. Die Preiſe übertrafen größtenteils die Erwartungen, beſonders bei den 1980er Rotweinen. Bewertet wurden je 1000 Liter in 4: 1929er Weiß⸗ weine: Grünſtadter Landsmann Natur 910; Aſſel⸗ heimer Kitzelsborn Natur 910; Grünſtadter Röth Nakur 1000; Mühlheimer Straße Natur 900; Biſſersheimer Ovlenberg Riesling Natur 970; Biſſersheimer Schützen⸗ haus Natur 1000; Grünſtadter Röth Natur 1110; Klein⸗ bockenheimer Haßmannsberg Natur 1260; Mühlheimer An⸗— gewann Natur 1060; Sauſenheimer Hütt Riesling Spät⸗ keſe Natur 1310; Dirmſteiner Schafberg Spätleſe Natur 161. 1930er Weißweine: Kleinbockenheimer Haarſchnur Natur 630; Mühlheimer Angewann Natur 640; Großbockenh Hör Natur 700; Grünſtadter Höllenpfad Gez. 580; Dirmſteiner Obertorgarten Gez. 590; Sauſenheimer Reis Gez. 550: Sauſenheimer Hütt Gez. 600; Sauſen⸗ heimer Hochgewann Gez. 530; Grünſtadter Röth Gez. 599; Grünſtadter Freundchen Gez. 590; Grünſtadter Höllenpfad Gez. 550 Mühlheimer Kirrweg Gez. 570; Mühlheimer Gaſfſenweg Traminer Gez. 710; Kleinbockenh. Halt Gez. 650; Dirmſteiner Horn Gez. 680; Sauſenheimer Meer Gez. 540; Dirmſteiner Kieſelberg Riesling Gez. 770, Klein⸗ karlbacher Krähenacker Gez. 610; Sauſenheimer Feuerbau Gez. 610 Dirmſteiner Stahlberg Gez. 760; Dirmſteiner Sechzigmorgen Gez. 750; Dirmſteiner Mandelpfad Gez. 760; Sauſenheimer Reis Gez. 590; dto. 640; Dirmſteiner Mandelpfad Gez. 770; Sauſenheimer Trift Gez. 630; Dirm⸗ ſteiner Stahlberg Gez. 770. 1929er Rotweine: Grünſtadter Mittelpfſud Gez. 530; dito. 510. 1939er Rotweine: Sauſenheimer Gänsbuſch Gez. 450; Mühl⸗ heimer Löwe Gez. 480; Biſſersheimer Berg Gez. 500 Sauſenheimer Honigſack Gez. 560; Sauſenheimer Hoch⸗ gewann Gez. 540. Karlsruher Produktenbörſe Getreide, Mehl und Futtermittel: Die Tendenz für Brotgetreide iſt ſeit Tagen luſtlos. Um⸗ ſätze kaum nennenswert. Mühlennachprodukte ſpeziell für prompte Lieferung ſind knapp und begegnen ſtärkerer Nachfrage. Süddeutſcher Weizen 27,75— 28,25; deutſcher Roggen 18,5—19; Futter⸗ und Sortiergerſte 17,520; Brau⸗ gerſte 22—24, Ausſtichware über⸗Notiz; Weizenmehl, Müh⸗ lenforderung Januar⸗April 42,25, Sondermahlung Jauuar⸗ April 40,25; Roggenmehl—60pro. 27,75—.28,25; Weizen⸗ bollmehl 11,5—12; Weizenkleie ſein—9,25, grob 9,5—10; Biertreber prompt 10,25— 10,75; Trockenſchnitzel loſe—6,25; Malzkeime—10; Erdnußkuchen 12—12,5; Kokoskuchen 12,75 Sojaſchrot ſüdd. Fabrikat 13,75—14,25; Leinkuchenmehl 16 bis 16,5; Seſamkuchen 12—12,5; Speiſekartoffeln, gelb⸗ fleiſchige 5,5, weißfleiſchige 3,5. Rauhfutter mittel: Rotkleehen 6,5; Luzerne 7; Stroh drahtgepreßt 3,75 bis 4 Mark.— Alles per 100 Kilogramm.— Weine und Spirituoſen:: Die verfloſſenen Feiertage haben eine Belebung des Abſatzes in Wein und Spirituofen gebracht. Die Weinpreiſe ſind etwas feſter und vorerſt ſcheint der Markt ſich auf dieſer Linie zu halten. Der Abſatz in Edel⸗ brauntweinen läßt zu wünſchen übrig. 5 Hafereinfuhrſcheine in Sicht Wie wir hören, iſt ab 1. Februar 1931 die Ein ⸗ führung des kontingentierten Haferein⸗ fuhrſcheins beabſichtigt. Die notwendigen Mittel für die Finanzierung ſollen in der Weiſe beſchafft werden, daß die Hafereinſuhrſcheine erſt im neuen Etatsjahr zur Einlöſung gebracht werden können, das heißt, daß der Exporthandel eine zwiſchenzeitliche Kreditie⸗ rung der öffentlichen Hand gegenüber vor⸗ zunehmen hätte. * Verwendungszwang für deutſchen Hopfen. Am 9 Jan. fand im Reichsernährungsminiſterium in Berlin eine Aus⸗ ſprache der Hopfenintereſſenten ſtatt über die Einführung des Verwendungszwanges für deutſchen Hopfen auf Grund der Notverordnung der Reichsregierung vom 1. Dez. 1930. Von Regierungsſeite wurde hierbei erklärt, daß die Ein⸗ führung des Verwendungszwanges eine be⸗ ſchloſſene Sache ſei. Da indes die Hopfenvorräte in Händen der Produzenten nur mehr 20 000 Ztr. betragen, erklärte die Regierung, daß die Notwendigkeit der Ein⸗ führung des Verwendungszwanges für Ernte 1930 entfalle, falls die Brauinduſtrie gewiſſe Zuſicherungen geben könne, dieſe Reſtbeſtände, ſoweit ſie brautechniſch verwertbar ſind, in abſehbarer Zeit noch aufzunehmen. Die Vertreter der Brauinduſtrie wurden gebeten, bei ihren Organiſatlo⸗ neu in allernächſter Zeit eine Entſcheidung hierüber herbei⸗ zuführen. Im Falle ihrer Zuſtimmung wird die Regierung vom 1. Auguſt 1931 ab, in Ausſicht nehmen. 8 den Verwendungszwang erſt für die Ernte 1931, d. h. etwa Die Preisſenkung für Univerſaleiſen. Der Univerſal⸗ eiſenverband beſchloß in Anpaſſung an die bei den übrigen Walzwerksverbänden vorgenommenen Preisherabſetzungen die Preiſe um 8„ zu ermäßigen und zwar von 142 auf 184 Mark je Tonne. a * Neue Ermäßigung der deutſchen Zinkblechpreiſe. Die Süddeutſche Zinkblechhändler⸗Vereini⸗ gung hat ihre Preiſe mit Wirkung ah 18. Jan. um 374 v. H. ermäßigt, nachdem ſie bereits am 10. Dezember um 14 v. H. ermäßigt worden waren. Der Zinkwalzwerks⸗ verband Gmbß. in Berlin hat, gleichfalls ab Dienstag deny Grundpreis für Zinkbleche, und zwar um 1,50% für 100 Kg., ermäßigt. Deviſenmarkt Im keutigen Früß verkehr notieren Pfunde gegen Nem Vork. 485,45 Schweiz.. 28,05 Stockholm 18.14 Paris 123 74 Holland. 12.06 Madrid 46.75 Brüſſel.. 33.90 Oslo 18,16 Dollar geg. Rm.2070 Mailand 92.74 Kopenhagen 18.16 Pfunde„„ 20.41 Die Konventionsbeſtrebungen in der Rheinſchiffahrt Die Verhandlungen über die Verlängerung der am 31. Dezember v. J. abgelaufenen Verträge des Straß⸗ burger und Basler Frachtenpools ſind laut „K..“ geſcheitert. Einige Reedereien verſuchten, eine Vereinigung zuſtande zu bringen. Ob dieſe Beſtre⸗ bungen zum Ziele führen, läßt ſich zur Zeit noch nicht überſehen. Die Auflöfung des Bafler Pools wird haupt⸗ ſächlich auf die Kündigung durch den Fendel⸗ Konzern zurückgeführt. Bei der engen Verflechtung der Intereſſen war damit auch gleichzeitig keine Verlängerung des Straßburger Pools möglich. Am 31. Dezember v. J. lief noch eine weitere Teil⸗ konvention in der Rheinſchiffahrt ab, und zwar das Straßburger Talſchleppkontor. Trotz ver⸗ ſchiedener Schwierigkeiten iſt eine Verlängerung erfolgt, und zwar bis Ende 1931. Die Fendel⸗ Reederei und die Firma Strohmeyer haben ſich an der Konvention nicht beteiligt. Dagegen gehören ihr einige franzöſiſche Reedereien an. Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort 14. Jan. Die Nachfrage nach Kahnraum an der heutigen Börſe erfuhr im großen und ganzen keine Aenderung. Berg⸗ reiſen waren nicht am Markt. Die Frachten blieben u verändert. Der Beraſchlepplehn notierte mit 1,10 1,0 4 nach Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt auch wei⸗ terhin 12 Pfg. für größere beladene Kähne ab hier nach Rotterdam. „ du * f 19 1 gel„Mittag⸗Ansgabe 7. Seite/ Nummer 23 Donnerstag, 15. Januar 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausga. 1 5 9 5 Der„Mann mit der ſchwarzen Maske“ Pfarrhaus⸗Betrüger zu Gefängnis verurteilt. Wegen Autoraſerei ins Gefängnis Aus Mannheimer Gorichtsfälen Zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt In der Perſon des e n ern Wos den Si ffenderc üg dau halte fc der i een e. Konſtan z, das aus Thale im Harz. e e der 23jährige Kaufmann Kurt Leonhardt, der Sohn Freiſpruch g tagte, Konſtanz ein geriebener Pfarrhausbetrüger, der 28fährige e 11%„„ K* im Schöffengerichtsſaale von Donaueſchingen agte, 8 d den Schwarzwald einer ſehr angeſehenen Bürgerfamilie in Landau, 1 Auf der Straße nach Schwetzingen in der Nähe fand die Verhandlung gegen den als„Mann mit der auch die Gegend von Villingen 1. 14006 wegen gefährlicher Körperverletzung in Verbindung des Relaishauſes bei Rheinau ereignete ſich am 13. ſchwarzen Maske“ bezeichneten Kriegsinvaliden Wil⸗ von i bis 1 g dem Gefängnis Cott⸗ mit mehreren Verſtößen gegen das Kraftverkehrs⸗ November abends ein bedauerlicher Zuſammenſtoß helm Pfaff aus Furtwangen ſtatt, der ſich wegen Im März vorigen e i Gefängnisstrafe geſetz zu verantworten. 1 es Autos mit einem von einem Fuhrmann aus Sittlichkeitsverbrechen zu verantworten hatte. Pfaff bus, wo er. nahezu 1 er ſich nach Baden Der Angeklagte, der ſchon 14 Strafbefehle wegen eben FF Der eee ee e, 5 1 Verhaftung am 10. Vergehen gegen das Kraftfahrzeuggeſetz erhalten hat, 5. 5 17 i j 0 nord auf der Weißtannenhöhe ein aufgemacht, wo er bis 3 Verha 1 i g ene . Georg Schm. von hier kam mit ſeiner Limouſine von 1—— 5 Angeklagten Auguſt in Konſtanz ſein Unweſen trieb. In den n e 575 we 11 d Schwetzingen. Wahrſcheinlich ſcheute das Pferd vor wurden in 18 Fällen fickliche Berſeblungen und Gr Pfarrhäuſern, die er mit Vorliebe aultrale, ab e 8 0 gemi ec ee 5 dem Wagen. Der Lenker ſuchte dem Pferde auszu⸗ regung öffentlichen Aergerniſſes zur Laſt gelegt. Der an, daß er. eine g ee e 115 9 9725 ne a a Bpeſcge 1 e weichen. Es gelang ihm aber nicht. Bei dem Zuſam⸗ letzte Fall hat ſich im Dezember 1929 bei Linach zu- treffende Pfarrhaus adreſſiert 1 perſchu: art een dad, Ape 5 menprall wurde der Kühler eingedrückt und die getragen und führte zur ſchließlichen Verhaftung des Fällen konnte er ſich kleinere 5 b Nö ae an der e e ee 15 Schutzbleche zerbeult. Erſt als Schm. ſeinen Schaden Pfaff. Dabei ſtellten ſich die früheren Verfehlungen fen. Er wurde e 9 5 er bereits 26 arbeitsunfähig war. Zuletzt rannte der Wagen zwi 5 VVSVT%VJVSGVoCSVGV0S00S00TT000GC00G0GGTT 3 Ale e i e 9 15 1 en Diebſtahls und Betrügereien auf⸗ ſchen Nußdorf und Landau in großer Geſchwindigkeit 5 Straßengraben liegen. Vorher hatte er ihn gar nicht mordes zu ſein, ließ ſich jedoch nicht aufrecht e 1 905 gen Diebf 0 genen e en e 5 wahrgenommen. Die Anklage beſchuldigt ihn nun, Pfaff iſt am 14. Februar 1808 in Schonach e 5* der Angeklagte und der Student Walter Rapp aus er wahre des Mannes fahrläfftgerweiſe verſchuldet zu Er erlernte des Bäckerhandwerk und wurde 1917 Landau ſchwer verletzt Fiaßp ka 10 i i 5 zum Kriegsdienſt eingezogen. Durch eine Gehirn⸗. 5 8 los ii ü dtiſchen At engen, 5 haben. Die Verhandlung bvachte jedoch keine Klar⸗ verletzung wurde er ſchwer verwundet. 1925 ver⸗ 8 Gefängnis wegen Grabſchändung. Der Baue lo e e, 15 heit. Auch das Gutachten des Prof. Dr. Schwarzach heiratete er ſich; ſeine Ehe iſt kinderlos. Pfaff bezog arbeiter Guſtav Kroneis war von einer Wader 1955 en ee 5 1 vom Inſtitut für gerichtliche Medizin in Heidelberg eine Rente, die von 60 auf 100 Prozent erhöht wurde. Kaiserslautern mit der e 1985 an Der Seo di deten u die c 1 ließ Zweifel, ob der Mann von dem Pferde oder Das pſfychiatriſche Gutachten des Geheimrats Prof. grabes beauftragt i. 115 betrgt den e e ee 5 4 0 VVVVVVVVVVVJVVJJVJJJJÄTTJÄJT½Ä.uJJuJwT(.wwTuwu r. Hoche erklärt den Täter als für ſeine Tat voll e. den 16500 105 Tageslicht.] verlangte fünf Monate Gefängnis. Das Gericht er⸗ 1 mußte die Freiſprechung des Angeklagten verantwortlich. Am Schluß der Verhandlung ſprach— 5 22 1 2911 85 kane kanne aun, Non ae Ge 15 folgen das Gericht gegen Pfaff eine Gefänsnisſtrafe Kroneis wurde vom Amtsgericht Monaten de 55 der Ada Pee 7 e von zwei Jahren aus. Die Unterſuchungshaft tern wegen Grabſchändung zu vier Mor friſt ab 5 1 in 5 e wurde 3 einer Woche 3 verurteilt. f 8 5 3 8 N 8 1 7 2 9 0 2 8 e . A int. lrbtonlrtunm in d ken 5 5 5 VVV e Während des inventur-Ausverkaufs .. Aus dem Monat Dezember 1930 find zur Za 9 . e een eee dee an ee Berondert büueer 3 Verkauf 7 i Tre. 18, Tiefbauamts⸗, Feuerverſiche. were Arbeit, gebr., i. 1 25 Am 13. Januar verschied nach kurzem Krankenlager, e e acer welches ante 15 4 a 5 j i l 9„„ Grundbuchamts⸗ und Ortsgerichtsgebüh⸗ klaſſig. Hauſe zurück⸗ 25 jedoch plötzlich und 1 0 0 mein lieber Mann, unser 17 5 5 Wir erſucen 1118 Veban bis 5 1 3 05 5 i Vater und Großvater 24. Januar 1931. Die Vergnügungsſteuer bis aus: 1 Büfett mit Vi⸗ 5. 1 10. Januar 1931 iſt ſofort zu zahlen. Wer trinenaufſatz m. Kri⸗ 1 dieſe Friſten 1 7 hat 10 85 1 Wet ben. 4 große 5 Szinſen zu entrichten un e m hohen bredenz, uszug⸗ f 8 8. 1 Herr Allre Ee 0 guten de and Zwangsvollſtreckung zu er⸗ kiſch(Vierzugtiſchſ. 4 3 8 8 15 HN h 8 warten. Eine beſondere Mahnung jedes ein⸗ Stühle, zum Preife Fl. ch. 88 F zelnen Säumigen ben 8 iſt 195 1 9 8 85 1 Geflügel* Fische i 1 5 ereits behändigten Forderungszettel zu lei⸗ aufen. Das 15 ö 5. 5 11 i ir verlieren. 55 Rufen en bel der Stadkkaſſe Sams⸗ ſtellt eine ganz erſt⸗ ee e Aopud. Lab. ai Roluurst l. 85 J Alle, die ihn kannten, wissen was wir verlieren. daas von—12 Uhr, an den übrigen Werktagen klaſſige Arbeit dar n Junge Eton oder Hannen. 1. ½ f Fak. Schinken. 5 5 von 8713 Uhr und von 715—16 Uhr, bei den befindet ſich in denk lebende Harnſen 8.20 an Dchsenm aussage!.-B. 38 17 Mannheim(Werderstr. 15), den 15. Januar 1931 Gemeindeſekretariaten der Vororte nach den in bar 5 Frische Fischillet. welssn. 2 85 8 ee, d e, bee in un Fer n 4 Kase e butter 5 25 42 S Li 8 uſtr... 5 8 1 lle 16 15 ö. 885 5 9 Morgen früh auf der freibank Kuhfleiſch Dunne gener nantenen„ 855 65 13 3 S5 en, gegr.. 1 55* mie m. Tele Anfang von 2100. 2150 und von 550 an. 37.—35¹ ö 19. 5 Finn. Bose 45 küamer oder flister. ½ f 83 W o N N lung bet Schlafzimmer f e 1 23 Stöngemnse 58, Momatur 22 5 e 9 1 fad oer ent ed dan Jun kde. 2 2 dug 52 Billiger Brotaufztrich 5 Auf 15. Januar 1931 iſt das letzte Vierte oll. u. f Alleriel 1 2. 008. Ss 5. 15 f i 1 Frei 85 der vorläufigen Kirchenſteuer für das Steuer⸗ ng; 0 Lolpziger Aller 2 Iprikos.- Od. Erüdespm. 1 F. 4 16 Die Einäscherung findet am Freitag. den 16. Januar 1931, nach lahr 1090 fällig. Wir bitten ann angehende Hes weide ſieformſüche, duangs 10: Je Schalben zwe f..20 fipgenen. od. Ainpenm. 1E. 48 1 5 8 e e a uns e Abe re ei Dunstsg srkirscnen 44 9. 18 demlisente Marmelade. 1 F. 42 12 V ilei i 7 5 vang. Gemeindeamt. 0 f 2 8 lade k. 1 Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen Kath. Kirchenſtenerkaſſe Seeberger, 8 J, 10 eee 1 30 Job Deer od. Aorlh m. 5. F..95 i f— bor- fl. Himbespm. 2-E. 33 10 Arbeitsvergebung. Gelegenheit! Schüler⸗ Zwötschen ganz Frucht d-9. 95 1 0 75 27 g. F 66 . Für unſere Neubauten am Bäckerweg ſoll[ geige. alt.% Cello 75 lol. Iomat.-Mark- 08. 16 U. 32 fle. urgüruehimärm. 2 Kk. 9 0 ichen deittewerd ergeben erden. Die An. Ae eie ele e, f kseig od enkgurzen. g. 36 aptelgstes 1. n 5. ich Wettbewerb vergeben werden. Die An⸗ alte Geige 80 J z. vkf. 2 5 kscam 58-k. 1. 5 8 0 ſind auf unſerem Baubllro am Hoyer, P 4, 10. 1. Et. 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Gerwigſtr. 1. ſchäftsſtelle. 1465 e eee e 5 „ 3 Seite Nummer Neue Maunuheimer Zeitung Mitiag⸗ Ausgabe Das Ehrenbuch der deulſchen ſchweren Artillerie Es wird einem deutſchen Front⸗ oder Heimat⸗ kämpfer— denn auch die Heimat ſtand im Kampf! der den Weltkrieg mit Bewußtſein der Erinnerung an ihn, on die amtlichen Kriegs⸗ Berichte, die Schilderungen der Kriegsbericht⸗ erſtatter und nicht zuletzt au die grotesken Waffen⸗ ſtillſtandsbedingungen vielleicht noch gegenwärtig ſein, welch hervorragende, ja ausſchlaggebende Rolle eine verhältnismäßig junge und daher Vielen bis dahin * erlebt hat, bei An Der Arenkel des„Eiſernen Kanzlers“ Unſer Bild zeigt die Fürſtin Otto von Bismarck, die funge Gattin des deutſchen Botſchaftsrats in London, mit ihrem am 22. November 1980 ge⸗ borenen Söhnchen Herbert Jpar Ferdinand von Bismarck, dem Urenkel des Altkanzlers und ihrem jährigen Töchterchen. noch nicht in ihrer ganzen Bedeutung bekannte Waffe und Truppe im Krieg zu ſpielen berufen war. Erſt nach der Mitte des vorigen Jahrhunderts als Spezialwaſſe entſtanden, war die damalige Feſtungs⸗ artillerie, ſpäter Fußartillerie genannt, beſtimmt, bei der Belagerung feſter Plätze mit ſchwerbeweglichem Geſchütz die gemauerten Werke zu beſchießen oder als Verteidiger die Schanzen, Gräben und befeſtigten Artillerieſtellungen des Belagerers zu zerſtören. Nur die wenigen ſog. Ausfallbatterien waren fahrbar und heſpaunnt, ihr Bewegungsradius jedoch naturgemäß beſchräukt. Zu Beginn der neunziger Jahre war es, als mit zunehmender Verſtärkung(Panzerung und Betonierung) der Befeſtigungsanlagen, aber auch bei gleichzeitig fortſchreitender Entwicklung der Geſchütz⸗ konſtruktionstechnik mit Erfolg Verſuche gemacht wur⸗ den, die ſchweren Geſchütze beweglicher zu geſtalten und durch Verwendung von Geſpannen zunächſt der Landwirte oder Pferde haltenden Gewerbetreibenden, dann durch Hinzuziehung von Traindetachements im Mauöver einzuſetzen. Aber bereits um die Jahr⸗ Hundertwende erhielten die Fußartillerieregimenter nach und nach ihre eigenen Beſpannungen. Von nun an hatte die Fußartillerie die Aufgabe, neben dem Feſtungsartilleriebienſt, die ſchwere Artillerie des Feldheeres zu ſtellen und am Bewe⸗ gungskrieg wie die Feldartillerie teilzunehmen. Sie iſt bieſer Aufgabe im Weltkrieg über alles Er⸗ warten gerecht geworden und hat die Feuerprobe glänzend beſtanden. Sie wurde das Rückgrat der Schlachten, der Rückhalt der Infanterie, ja ſie war wirklich das, was auf den Haubitzrohren eingegraben zu leſen ſtand: die utima ratio regis, die letzte Ret⸗ tung des Königs, des Vaterlands, des Siegs. In dem Maße, als ſich die deutſche ſchwere Artillerie mannig⸗ facher und nachhaltiger als brauchbar und wirkungs⸗ voll erwies, in dem Maße wurden auch ihre Forma⸗ tionen in vorher nie geahnter Ausdehnung vermehrt. Am Ende des Feldzugs ſtanden auf den Beinen: 63 Regimenter(gegen W im Frieden) ſowie 50 ſelbſtän⸗ dige Batterien, im ganzen 1584 ſchwere Batterien mit 988 Munitions⸗ Kolonnen. Sie bedienten alle Ka⸗ liber, von der 3,7 Zentimeter⸗Revolverkanone ange⸗ fangen über die ſchweren und ſchwerſten Steil⸗ und Flachfeuer⸗„Motor⸗ und Eiſenbahngeſchütze bis zum 2 Zentimeter⸗Mörſer, der„dicken Berta“ und bis zum faſt ſagenhaften„Paxiſer Geſchütz“, das auf über 120 Kilometer Entfernung ſeine 3⸗Zentnergra⸗ naten auf die Feſtung Paris ſchleuderte. Die Zu⸗ kunft der deutſchen ſchweren Artillerie, der vorge⸗ ſchrittenſten und modernſten der Welt, ſchien ohne ab⸗ ſehbare Grenzen zu ſein. Die deutſche ſchwere Artillerie hat aufgehört zu beſtehen! Wohl wußten die Feinde, weshalb ſie ihre Auflöſung forderten, die Verſchrottung der ſchweren Geſchütze und Geſchoſſe, der hochentwickelten Richtmittel und Prä⸗ gziſſtonsmeßinſtrumente. Die ſchweren Geſchütze und Geſchoſſe ſiud ver⸗ nichtet, die Kanoniere, die Fahrer und ihre braven schweren Kaltblüter allüberall verſtreut. Kein wuch⸗ tiges, hochragendes Ehrenmal zeugt von ihren Lei⸗ ſtungen, ihren Taten, ihren Opfern; es ſtünde wohl irgendwo in deutſchen Landen, und viele tauſend Veteranen könnten nie zu ihm gelangen, viele Millionen Deutſche wüßten nichts von ihm. Steht ſo für die 420 000 deutſchen Schwerartilleriſten des Weltkrieges auch kein dauernd Denkmal in Stein Und Erz, ſo lebt im Geiſte der Ueberlebenden doch ihre großartige Waffe weiter, noch lebt deren Geiſt in ihnen, noch J zen Erinnerung, Tradition und die Zu haben in Apoth. und Drog. ö im blutigen Kriegshandwerk ineinandergeſchmiedete Kameradſchaft. Und dieſe geiſtige Waffenbrüderſchaft, geſchloſſen und gekittet in des Vaterlandes letzter, höchſter Not, erkennt ein anderes, ſchöneres und dazu blutvolllebendigeres Gedächtnismal, das, nicht gebun den an Ort und nicht unerreichbar für die Meiſten, in jedem Hauſe, in jedem Herzen aufgeſtellt werden kann, wo immer ihm ein Platz eingeräumt werden will: den Das„Ehrenbuch der Deutſchen Schweren Artillerie“, verfaßt von bayr. Major a. D. F. N. Kaiſer mit Unterſtützung von Hunderten von Mitkämpfern vom General bis zum Kanonier u. Fahrer, iſt erſchienen; ein Werk von ebenſo hervorragend geſchichtlicher Be⸗ deutung wie von klaſſiſchem Wert und echt deutſcher Prägung. Hier iſt das Dokument deutſcher Energie, deutſcher Kraft, deutſcher Wiſſenſchaft, deutſchen Er⸗ findergeiſtes und deutſcher Technik! Auf über 600 Seiten, mit zahlloſen Bildern, Karten, Skizzen und Tabellen geſchmückt, zieht an dem Leſer Werdegang und Entfaltung der deutſchen ſchweren Artillerie vor⸗ über von der Gründung bis zum Ende. Jeder ehemalige deutſche ſchwere Artilleriſt, der darin ſein eigenes Erlebnisbild wiedererkennen wird, ja jeder Deutſche überhaupt, der einſt mit Be⸗ wunderung und ſtolzer Freude von der Wirkſamketit der ſchweren Artillerie vernommen, ſollte dieſes ein⸗ zig daſtehende Buch erwerben! Wohl haben auch Feldartillerie und Kavallerie ihr Ehrenbuch, das den Reitergeſchwadern und leichten Batterien der alten Armee geſchrieben iſt, zum immerwährenden Ange⸗ denken, aber beide Truppengattungen leben fort im neuen Heere, ſie ſind und wirken noch. Die ſchwere Artillerie, der Schrecken des Feindes, die Entſchei⸗ dung der Schlachten, die Rettung des deutſchen Bo⸗ dens und Landes, iſt dahin. Ihr Ehrenbuch, dieſer geiſtige Gedenkſtein, iſt in Wahrheit einem Gefalle⸗ nen, einem Toten geſchrieben. Das Ehrenbuch iſt zu beziehen beim Verlag Tra⸗ dition in Berlin SW 48, Wilhelmſtr. 8. Dr. R. Saß, Karlsruhe. 17 Dampfer in der Oſtſee eingefroren Märchenhafte Aufnahmen, aber gefährliche Situationen. Die Eisblöcke zerpreſſen auch die ſtärkſten Schiffswände, wenn keine Hilfe naht 17 Dampfer ſind in der vereiſten Oſtſee vollſtändig eingefroren und warten auf Hilfe. Mit der Peitſche im Löwenkäſfig In einer franzöſiſchen Provinzſtadt ſtarb kürzlich Gilbert Paiſon, der in früheren Jahren als Löwen⸗ und Tigerbändiger einen Weltruhm genoß. Paiſon hatte ſeine gefährliche Laufbahn rechtzeitig genug aufgegeben, um als friedlicher Konfitüxen⸗ händler ſein irdiſches Daſein zu beenden. Ein Tier⸗ bändiger als Konfitürenhändler, das klingt etwas komiſch, und doch iſt vielleicht Paiſon dadurch dem Schickſal entronnen, in den Klauen der Beſtien einen fürchterlichen Tod zu ſterben. Die Liſte der Tier⸗ bändiger, die entweder von den wilden Tieren im Käfig zerriſſen wurden oder ihren Wunden ſpäter erlagen, iſt ſehr lang. Einer der berühmteſten Män⸗ ner dieſes Berufes war Henry Martin aus Marſeille. Seine Vorſtellungen geſtalteten ſich ſtets Maſſenſuggeſtion im Dienſte 5 2 zu einer großen Senſation. Martin ergriff ſeinen lebensgefährlichen Beruf aus Liebe zu ſeiner Frau, der ſchönen Schweſter eines Zirkusdirektors. Er wollte den Beweis ſeiner großen Tapferkeit füh⸗ ren und damit das Herz des Mädchens gewinnen. Als er einmal am Tigerkäfig vorüber ging, ſtreckte eine der Beſtien die Tatze nach ihm aus. Mit einer Spießrute ſchlug er dem Tiger über die Fratze. Das Tier fauchte vor Wut. Darauf begann Martin, unter abwechſelnder Verwendung von Zucker und Peitſche, die Beſtie an ſich zu gewöhnen. Als Martin nach einigen Tagen den Käfig betrat, henahm ſich, das Tier wie ein kleines Hündchen. Martin heiratete die Schweſter des Direktors und trat ſeine Karriere als Bändiger an. Einer großen der Geſundheit 7 Einzigartige Aufnahmen aus dem Prießnitz⸗Kraukenhaus in Berlin⸗Mahlow Von dem Satz, daß Krankenhäuſer auch Schulen der geſunden Lebensgeſtaltung ſein ſollen, geht der leitende Arzt des Prießnitz⸗Krankenhauſes bei Berlin aus. Er hat die Suggeſtion in die Behandlung eingeführt, die wie eine richtige Diät auch noch nach der Entlaſfung aus dem Krankenhaus von heilſamer Wirkung ſein kann, da ſie der Patient ſpäter als Auto⸗ ſuggeſtion ausübt. In wöchentlichen Sitzungen erfolgen die Suggeſtionsheilungen, die den Kranken Hoffnung und Erleichterung gewähren ſollen. ö Donnerstag, 15. Januar 1931 Berühmtheit erfreute ſich auch ein bändiger, der Amerikaner Amburg Käfig, nur mit einem kleinen Hüftgü In der Hand hielt er eine Mai ſche Stierkämpfer anzuwenden Er war ſeiner Sache ſo ſicher, daß er eines Tages ſeinen fünfjährigen Sohn mit in den Käfig nahm und mit⸗ ten unter die Tiger ſetzte. Aber auch für Amburg ſchlug die Schickſalsſtunde., Eines Tages ſtürzte ſich die Tigerin Edith auf ihn und zerfleiſchte den Bändiger vor den Augen des Publikums in einem Zirkus in Boſton. Ein dritter berühmter Tierbä widmete ſich ſeiner ſchweren Kunſt . ſie ſpani⸗ pflegen 8 iger Croketf auch aus Liebe Die Hauptangeklagte im ungariſchen Gifimiſcherinnen Prozeß hingerichtet Frau Marie Kardos, die Hauptangeklagte des Giftmiſcherinnen⸗Prozeſſes, die ihren Mann und ihren Sohn vergiftet halte, wurde in Szolnok(Ungarn) hingerichtet. zu ſeiner Frau. Einmal ſchlug einer ſeiner Löwen mit der Tatze, die er durch das Gitter des Käfigs ausſtreckte, ein vorübergehendes Kind zu Boden. Das Kind war auf der Stelle tot und die unglück⸗ liche Mutter wahnſinnig geworden. ECrokett ging in den Käfig, um die Beſtie zu ſtrafen. Seine Auf⸗ regung war aber ſo groß, daß er von einem Herz⸗ ſchlag getroffen, vor den Tieren nieder ſank und ſo⸗ fort zerfleiſcht wurde. In den Kreiſen der Tierbändiger wird von einem Engländer erzählt, der fahrelang einem Zirkus nachreiſte. Er wollte unbedingt den Augen⸗ blickerleben, wo ein Tier bändiger von den Beſtien getötet wird. Es dünkte ihm, dieſes Erlebnis würde ſich zu dem ergreifendſten ſeines Lebens geſtalten. Nachem er einmal das ſchaurige Bild geſehen hatte, wollte er es unbedingt zum zweiten Mal erleben. Ex war aber allen Zirkus⸗ leuten inzwiſchen ſo bekannt geworden, daß man ihn nirgends über die Schwelle eines Zirkus ließ. Die Menagerie des Gelehrten In Begleitung der Polizei ſtattete kürzlich ein Vertreter des Tierſchutzvereins der„Arche Noah“ eines bekannten Newyorker Arztes, Dr. Julius Heller einen Beſuch ab. Nachbarn des Arztes hat⸗ ten der Polizei mitgeteilt, daß der Arzt ſich eine Menagerie halte, in der es offenbar nicht mit rechten Dingen zugehe. Die„Arche“ iſt ein altes zweiſtöckiges Haus, in dem bei der Kontrolle 30, Ziegen, zwei Hunde, 100 Tauben, 20 Enten, 30 Hühner, eine Menge Schweine, ein lebendes und ein totes Pferd vorgefunden wurden. Außerdem beherbergte das Haus zwei Frauen, die nach ihrer Ausſage die Tiere zu verſorgen und verpflegen haben. Die Frauen wohnen in dem oberen Stockwerk, wo ſich auch der Arzt aufhält, während die Menagerie in dem unteren Stockwerk untergebracht iſt. Der Arzt, der bei der Kontrolle zugegen war, erklärte, er mache mit den Tieren beſtimmte wiſſenſchaftliche Verſuche. Nähere Angaben verweigerte er. Er ver⸗ ſicherte indeſſen, daß er die Tiere gut behandle und daß die ganze Sache den Tierſchutzverein nichts an⸗ gehe. Die Kontrolle ergab, daß die Menagerie bei guter Geſundheit war und ſich offenbar wohl⸗ fühlte. Mit dem Gefrierfleiſch des toten Pferdes wurden die Schweine gefüttert. Dr. Heller, der im Dienſte eines ſtaatlichen Krankenhauſes ſteht, ſtellte jede Abſicht in Abrede, den Tieren irgendwelchen Schaden zuzufügen. Der Vertreter des Tierſchutz⸗ vereins will indeſſen doch Anzeige erſtatten, da ihm einige Dinge verdächtig vorgekommen ſind. Denkmal der Kraftfahrtruppen Das Ehrenmal für die im Weltkriege geblie⸗ benen Angehörigen der Kraftfahrtruppen wird am 7. Juni 1931 in Potsdam geweiht. Am 6. Juni findet in Berlin⸗Lankwitz der erſte Wie⸗ derſehenstag, verbunden mit einem Sportfeſt, ſtatt. Eine große Sternfahrt aus allen Gauen Deutſch⸗ lands zur Denkmalsweihe iſt geplant. Eine Feſt⸗ ſchrift in Geſtalt einer Geſchichte der Kraftfahr⸗ truppen iſt in Bearbeitung. Regſte Beteiligung aller ehemaligen Angehörigen der Kraftfahrtruppen wird erhofft und um baldige Einſendung von Anſchriften an den Feſtausſchuß z. Hd. des Oberſtlt. a. D. 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