3 eee U * Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— zuzüglich Zuſtellgebühr. Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, in Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 6g, 8e Luiſenſtraße 1. W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. Mannheimer General-Anzeiger Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 15. Januar 103 142. Jahrgang— Nr. 24 Scharfe Kritik an der ſtaatlichen Finanzpolitik Ausſprache im Haushaltsausſchuß— Kritik des volksparteilichen Abg. Cremer an der Beſoldungspolitik der Gemeinden Nufſiſche Erklürung zur Abrüiſtungsfrage Arme Leute-Etat? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. Jan. Im Haushaltsausſchuß des Reichstages wurde die Ausſprache über die finanzpolitiſche Lage fortgeſetzt. Abg. Dr. Cremer(D. Vpt.) erklärte, daß die geſtrige Miniſterrede ſeine politiſchen Freunde über⸗ raſcht habe. Die Finanzpolitik ſei kein Ding für ſich. Sie laſſe ſich nur in Verbindung mit der Totalität aller wirtſchaftlichen Verhältniſſe treiben. Dazu ge⸗ höre auch, die Finanzen der Länder und Gemeinden in Ordnung zu bringen. Es müſſe daher Verwunderung erregen, wenn es der Miniſter anderen Inſtanzen überlaſſen wolle, die Finanzen der öffentlichen Körperſchaften zu regeln. Auf der einen Seite ſeien die Einnahmen aus der Gemeindegetränkeſteuer und der Bür⸗ gerſteuer ſehr zweifelhaft. Auf der anderen Seite aber. böten ſich viele Möglichkeiten, durch Kürzung der Bezüge der höheren Staats⸗ und Kom⸗ munalbeamten Erſparniſſe zu erzielen. Es müſſe Befremden erregen, wenn trotz der Kür⸗ zung der Bezüge der Beamten und Angeſtellten des Reiches viele führende Männer in der Gemeinde⸗ wirtſchaft Gehälter beziehen, die weit die Reichs⸗ beamtengehälter überſteigen. Das gelte namentlich für die Oberbürgermeiſter der rheiniſchen Städte, die ſich mit Ausnahme des Oberbürgermeiſters Dr. Jarres bisher einem Abbau der Bezüge widerſetzt hätten. Auch die anderen Gebiete der Sozialpolitik könnten nicht außeracht gelaſſen wer⸗ den. Hier müßten Reformen ſo ſchnell wie mög⸗ lich zum Abſchluß gebracht werden, um die Sozial⸗ verſicherungen nach Leiſtung und Einnahmen auf verſicherungstechniſche Grundlage zu ſtellen. Bei ihren Maßnahmen zur Lohn⸗ und Preis⸗ ſenkung habe die Reichsregierung nicht den erhofften Erfolg gehabt. Der Rückgang der Unternehmungs⸗ und Kaufluſt könne nur beſeitigt werden, wenn die Reichsregierung ſo ſchnell wie möglich ihre Pläne verwirklicht. Die Dezember⸗ einnahmen des Reiches, ſo fuhr Dr. Cremer fort, berechtigen zu dem Schluß, daß die ſchädlichen Einflüſſe des Wirtſchaftsverfalls auf die Reichs⸗ finanzen nicht nur für den Reſt des Etatsjahres, ſondern auch für das Jahr 1931 nicht genügend berückſichtigt ſind. Es iſt die Aufgabe des Reichsfinanzminiſters, die hierdurch entſtandene Lücke auszufüllen, und zwar nicht durch Beſol⸗ dungs kürzung oder neue Steuern, ſon⸗ dern nur auf dem Wege weiterer ener⸗ giſcher Ausgaben kürzung. Die Deutſche Volkspartei macht von der Vorlegung eines entſpre⸗ chenden Programms vor der Beratung des Etats im Plenumihre Mitarbeit am Etat abhängig. Abg. Dr. Köhler(Ztr.) ſprach der Finanzverwaltung ſeine Anerkennung für die Abwicklung des ſo ungeheuer ſchwierigen Etats 1990 aus. Man müſſe mit Befriedigung zur Kennt⸗ nis nehmen, daß die faſt ſchon Geſetz gewordene Dok⸗ trin der wachſenden Staatsausgaben im Etat 1931 wenigſtens großen und wichtigen Teilen außer Voll⸗ zug geſetzt worden iſt. Trutz allen Abſtrichen ſcheine es aber durch⸗ aus nicht ſo, als ſei der Etat ein„Arme⸗Leute⸗ Etat“. Vielmehr ſei es einigen Reſſort doch gelungen, gewiſſe Aufwendungen auf⸗ recht zu erhalten, die durch die Not der Zeit nicht gerechtfertigt ſind. Die Sorge um die Erhaltung der Gemeinden ſei außerordentlich groß. Die Gemeinden ſelbſt müſſen ihre Beſoldungspolitik überall den Grundlagen der Reichsregierung anpaſſen, denn es ſei untragbar, daß man erfahre, daß beiſpielsweiſe eine große deutſche Stadt an Gehältern zwei Millionen Reichs⸗ mark dadurch ſparen könne, wenn die Ge⸗ hälter der dortigen Gemeindebeamten an die ent⸗ brechenden Bezüge der Reichsbeſoldungsordnung angeglichen werden.. Einigungsverhandlungen mit den engliſchen Bergarbeitern vertagt London, 15. Jan. Die Kohlenkonſerenz wurde geſtern nacht um 1 Uhr auf heute vormittag 01 Uhr vertagt. Eine Vereinbarung kam nicht zu⸗ ſtande, doch wird erklärt, daß Fortſchritte erzielt a worden find. Die Bergwerke von Südwales liegen letzt ſeit zwei Wochen ſtill. ö Meldung des Wolffbüros Moskau, 15. Jan. Die Telegraphenagentur der Sowjfet⸗ union veröffentlicht folgende Meldung: Angeſichts der 3. Zt. ſtattfindenden Erörterung der Frage des Vorſitzes und des Zeitpunktes und Ortes der Abrüſtungskonferenz haben die Sowjet⸗ botſchaften bezw. Sowjetgeſandtſchaften in Groß⸗ britannien, Deutſchland, Italien, Norwegen, Perſien, Polen, Frankreich und Japan den Außen⸗ miniſtern dieſer Länder folgende gleichlautende mündliche Erklärung abgegeben: Gemäß den Beſchlüſſen der Mehrheit der Vor⸗ bereitenden Abrüſtungskommiſſion wird ſich der Völkerbundsrat in der nächſten Seſſion wahrſchein⸗ lich mit der Feſtſetzung des Ortes und des Zeit⸗ punktes der Einberufung der Abrüſtungs⸗ konferenz und der Ernennung des Konferenz⸗ vorſitzenden befaſſen. Nach Anſicht der Sowjetregie⸗ rung kann dieſe Konferenz evtl. von internationaler Bedeutung ſein; denn von den Ergebniſſen der Kon⸗ ferenz kann in erheblichem Maße die Frage der Ver⸗ längerung der Feſtigung des Friedens und die Frage eines neuen Zerſtörungs⸗ krieges abhängen. Die Sowjetregierung hat ſich wiederholt in Sinne geäußert, daß unter den gegebenen Verhält⸗ niſſen die einzige Garantie eines wahren Friedens die Abrüſt ung oder zumindeſt größtmögliche Herabſetzung der Rüſtungen ſein würde. Sie hat bei der Vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion dahin⸗ gehende Konventionsprojekte eingebracht und wird ſie auch wieder zur Prüfung der Konferenz vor⸗ legen. Das zeugt von dem beſonderen Intereſſe der Sowjetunion an einem Erfolge der Konferenz und von ihrer Bereitſchaft, an den Arbeiten der Konfe⸗ renz aufs aktivſte Anteil zu nehmen. Nach Anſicht der Sowjetregierung iſt es für einen Erfolg der Arbeiten der Konferenz erforderlich, daß allen Konferenzteilnehmern, ſowohl den großen als den kleinen Mächten, volle Gleichberechti⸗ gung geſichert ſei. Sie ſieht ſich aber gezwun⸗ gen, feſtzuſtellen, daß dieſe Gleichberechtigung in der Abrüſtungskommiſſion gegenüber der Sowjetdele⸗ gation nicht nur durch die Beſchlüſſe der Kommiſſion, ſondern namentlich durch die offen parteiiſche Hal⸗ tung des Kommiſſionvorſitzenden verletzt wurde. In den Protokollen der Kommiſſion ſind nicht wenig Belege für dieſe Behauptung zu finden. Es bedurfte beſonderer Selbſtbeherrſchung und Geduld der Sowjetdelegation wie auch der Erkenntnis der enormen Bedeutung, die ihre Regierung der Sache der Abrüſtung bei⸗ mißt, um unter dem Eindruck der Taktloſig⸗ keiten und Grobheiten des Kommiſſionsvor⸗ ſitzenden ihre Teilnahme an der Kommiſſion nicht abzubrechen. den ruſſiſchen diplomatiſchen Aus⸗ abgegebenen Erklärung heißt es In der von landsvertretern dem. weiter: Unzweifelhaft wurde die Haltung des Vor⸗ ſitzenden u. a. auch durch ſeine Zugehörigkeit zu einem Staate bedingt, der im Laufe von 14 Jahren nor⸗ maler Beziehungen mit der Sowjetunion ausweicht, dem es an wirklichen Quellen zur Information über die Sowjetunion gebricht und der deshalb mehr als andere kapitaliſtiſche Staaten Vorurteilen ge⸗ genüber der Sowjetunion unterworfen iſt. In Anbetracht deſſen glaubt die Sowfetregierung, daß die Beteiligung an der Wahl des Konferenz⸗ vorſitzenden allen Konferenzmitgliedern ohne Ausnahme gewährt werden müſſe, und daß der Vor⸗ ſitzende daher nicht von einer Staatengruppe und auch nicht von einer Organiſation, der nicht alle Kon⸗ ferenzteilnehmer angehören, ſondern vom Plenum der Konferenz ernannt werden müſſe. Die Sowjetregierung glaubt, zum Vorſitzen⸗ den und ſomit auch zum Leiter einer ſo wich⸗ tigen Konferenz könne nicht gewählt werden ein Vertreter eines ſolchen Staates, der bereits in der Vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion eine be⸗ ſtimmte ablehnende Haltung gegenüber der Ab⸗ rüſtung gezeigt hat, noch eines Staates, der eine ent⸗ wickelte Kriegsinduſtriſe von internationaler Bedeutung beſitzt und demnach an der Aufrechterhal⸗ tung und Steigerung der Rüſtungen wirtſchaftlich intereſſiert iſt, noch eines Staates, der nicht mit allen Staaten, die an der Konferenz teilnehmen, normale Beziehungen aufrecht erhält. Selbſtverſtändlich kann zum Vorſitzenden der Konferenz auch nicht eine Perſönlichkeit gewählt werden, die durch ihre öffent⸗ lichen Kundgebungen oder ihre Vorurteile gegen diefen oder jenen Staat bekannt iſt. Ferner iſt für eine erfolgreiche Arbeit der Kon⸗ ferenz notwendig, daß allen ihren Teilnehmern die nötige Ruhe und die Möglichkeit, ſich auf den Gegenſtand der Arbeiten der Konferenz zu konzen⸗ trieren, geſichert ſei. An dieſer Ruhe fehlte es der Sowjetdele⸗ gation bei der Vorbereitenden Abrüſtungs⸗ kommiſſion in erheblichem Maße angeſichts der feindlichen Atmoſphäre, die ihr gegenüber durch die Genfer Preſſe und durch örtliche Antiſowjetorganiſationen geſchaffen war, zu denen auch die bekannte internationale Organiſation zur Vorbereitung einer Intervention in der Sowjet⸗ union mit dem Beſchützer des Mörders des Sowjet⸗ botſchafters Worowſki an der Spitze gehört. Vor⸗ Urteile und Voreingenommenheit gegen die Sowfet⸗ union ſind naturgemäß ſtärker in jenen Ländern, die in der Sowjetunion keine Vertreter haben, denen es au authentiſcher Information über die Sowjetunion fehlt, und die ihre Informationen ausſchließlich aus Berichten verantwortungsloſer Journaliſten be⸗ ziehen. Die Sowjetregierung glaubt daher, daß als Ort der Abrüſtungskonferenz ein Land gewählt werden müſſe, das mit allen Staaten, die an der Konferenz teilnehmen, normale Beziehungen aufrecht erhält. Frankreich als Störenfried Europas Eine italieniſche Stimme über Telegraphiſche Meldung Rom, 15. Jan. In einer Vorſchau auf die Tagung des Pan⸗ europa⸗Studienkomitees meint der Genfer Sonder⸗ berichterſtatter des Popolo d' Italia, es wäre logiſcher und ehrlicher, die Regierungen zu einer Ueberprüfung und Reviſion der geſamten wirtſchaftlichen, militäriſchen, politiſchen und finan⸗ ziellen Lage Europas einzuladen. Auch eine wirt⸗⸗ ſchaftliche Union ſei nicht realiſierbar, wenn nicht zu⸗ vor der moraliſche, geiſtige, politiſche und juriſtiſche Zuſammeuſchluß erreicht ſei. Frankreich aber fordere mit ſeiner Initiative Europa und die Welt auf, nichts zu verſuchen, was zu einer Aenderung der gegen⸗ wärtigen allgemeinen Lage in Europa führe. Ueber Europa liege die franzöſiſche Drohung: entweder ſtatus quo oder Krieg. ausſchließlich wirtſchaftlichen Abſicht, für das Wohl Eu⸗ das Nicht einmal in dem Gebiet zeige Frankreich die und im Intereſſe aller Europäer zu arbeiten. ropa leide unter der Knappheit des Geldes, alles in die Stahlkammern der Bank von Frankreich Frankreichs Pan⸗Europa⸗ Politik gewandert ſei. Eine neue Verteilung dieſes Goldes unter die europäiſchen Staaten wäre notwendig. Frankreich jedoch wolle ſich dieſer Goldmaſſen, die es zum guten Teil unter unſagbaren Opfern des deutſchen Volkes aus den Reparationen ziehe, bedienen, um mit außenpolitiſchen Abſichten einen ſtändigen Druck auszuüben. Europa leide ferner unter einer ungerechten Verteilung des Reichtumes und einer willkürlichen Gebietsaufteilung. Das Gleichgewicht zwiſchen den Produktionszentren und den Abſatzmärkten ſei mit der Errichtung der in Verſailles„erfundenen“ Nationen ge⸗ waltſam geſtört worden. In dem Artikel wird zum Schluß die Frage auf⸗ geworfen, ob das, was bis jetzt dem Völkerbunde nicht gelungen ſei, Pan europa gelingen könnte, und erklärt, es ſei nicht ausgeſchloſſen, daß das Stu⸗ dienkomitee eines Tages als das beſte Organ für die Prüfung der Möglichkeit erſcheinen werde, die Be⸗ ſtimmungen des Artikels 19 des Völkerbundspaktes anzuwenden, die die Reviſion der Friedensverträge vorſehen. 1 Die deutſche Delegation in Genf eingetroffen Telegraphiſche Meldung Geuf, 15. Jan. Die deutſche Delegation mit Außenminiſter Dr. Curtius, Miniſtertaldivrektor Gaus, Geheimrat Freiherr von Weizſäcker und Geheimrat von Kaufmann iſt um 12 Uhr in Genf eingetroffen. Am Bahnhof hatten ſich zur Begrüßung der deutſche Geſandte in Bern Dr. Müller, Generalkonſul Dr. Völckers, Vertreter der Preſſe, der deutſchen Studentenſchaft und Mitglieder der deutſchen Kolo⸗ nie eingefunden. f Mit der deutſchen Delegation traf auch der Untergeneralſekretär beim Völkerbund Dufvur Feronce, der Genf für einige Tage verlaſſen hat, hier wieder ein. Briand nach Genf abgereiſt Telegraphiſche Meldung — Paris, 15. Januar. Der franzöſiſche Außenminiſter Briand hat heute vormittag 11.10 Uhr franzöſiſcher Zeit Paris verlaſſen, um ſich nach Genf zu begeben. Er iſt be⸗ gleitet von dem Direktor für politiſche Angelegen⸗ heiten am Quai'Orſay, Leger und Maſſigli, der am Quai'Orſay die Völkerbundsangelegenheiten bearbeitet. Mit dem gleichen Zuge iſt der engliſche Außenminiſter Henderſon nach Genf abgereiſt, Die Erregung im Oſtmarkenverein Drahtbericht unſeres Berliner Büros Am Tag der Abreiſe der deutſchen Delegation nach Genf hat der deutſche Oſtmarkenverein eine Kundgebung gegen den polniſchen Terror ver⸗ anſtaltet. Der Vorſitzende des Vereins, Major von Wagner, trat für die Reviſion der Oſtgrenze und einen Ausgleich der Rüſtungen ein. Der deutſch⸗ nationale Reichstagsabg. Dr. Kleiner ⸗ Beuthen wies darauf hin, daß der deutſche Außenminiſter gerade vom Standpunkt der Demokratie und des Völkerbunds überreichen Stoff zu einer ſcharfen ultimativen Anklagerede gegen die pol⸗ niſchen Rechtsverletzungen in Genf habe. Mache er davon nicht den Gebrauch, den die Oſtmark von ihm fordere, ſo werde der Wille zur Befreiung des Oſtens ſich gegen die gegenwärtige Re⸗ gierung Bahn brechen. Die Minderheitennot in Oberſchleſien ſchilderte dann der katholiſche Diviſtonspfarrer a. D. Hoinka. In einer Reſolution, die von der Verſammlung am Schluß gefaßt wurde, wird u. a. die Aufſtellung eines planmäßigen Grenzſchutzes ſowie der Aus tritt Deutſchlands aus dem Völkerbund verlangt. Volkszählung in der Tſchechoflowakei Telegraphiſche Meldung Prag, 15. Jan. Nach den nunmehr vorliegenden vorläufigen Ex⸗ gebniſſen der Volkszählung in der tſchechoflowaki⸗ ſchen Republik im Jahre 1930 betrug zu dieſem Zeit⸗ punkt die Zahl der Einwohner 147723 234 gegenüber 13607 375 im Jahre 1921. Es ergibt ſich demnach eine Zunahme der Bevölkerungsziffer von 1115859 oder 8,20 v. H. f Grenzvertrag mit der Tſchechoſlowakei Berlin, 15. Jan.(Drahtbericht unſeres Ber⸗ liner Büros.) Nach langwierigen Verhandlungen iſt, wie der demokratiſche Zeitungsdienſt berichtet, ein Vertrag zwiſchen dem Deutſchen Reich und der tſchechoſlowakiſchen Republik über die Regelung der Grenzverhältniſſe ausgearbeitet worden. Das Ab⸗ kommen iſt den beteiligten Stellen in Sachſen be⸗ reits zur Prüfung und Stellungnahme zugeleitet. Internationale Luftverkehrs⸗Konferenz Berlin, 15. Jan.(Drahtbericht unſeres Ber⸗ liner Büros.) Heute und morgen finden, wie die B. Z. berichtet, in München zwiſchen den Vertretern der reichsdeutſchen, deutſchöſterreichiſchen und der ita⸗ lieniſchen Luftfahrtbehörden Verhandlungen über ge⸗ meinſame Luftnerkehrsfragen, insbeſondere über den Ausbau des die drei Länder berührenden Luftſtrecken⸗ metzes und des Flugſicherungsdienſtes ſtatt. „ 2, Seite Nummer 24 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 8 2 9 den ge Proteſt des baoiſchen Landtags von den Sozialdemokraten bis zu den Nationalſozialiſten gegen 8 231 des Verſailler d Vertrages— Vorpoſtengefechte um das badiſche Konkordat Eigener Drahtbericht g. Karlsruhe, 15. Jan. Die erſte und in dieſer Woche einzige Sitzung des badiſchen Landtages ſtand im Zeichen des ein⸗ mKütigen Proteſtes gegen die Kriegs⸗ ſchuldlüge und den Fehme paragraph 231 des Verſailler Vertrages. Wenn auch die Parlamente unſerer deutſchen Kleinſtaaten nicht der richtige Boden für derartige außen⸗ und innen⸗ politiſche Dinge ſind, ſo darf doch dieſer Proteſt gegen die einſeitige Belaſtung des deutſchen Volkes mit der Schuld am Kriegsausbruch umſo freundlicher begrüßt werden, als auch er nicht ohne Echo im Aus⸗ land verhallen wird. Man hätte von dem Reichstags⸗ und Landtags⸗ abgeordneten Pfarrer Teutſch vom Evang. Volks⸗ dienſt vielleicht eine etwas geſchicktere und politiſch gehaltvollere Begründung ſeines Antragen wünſchen können:„Was gedenkt die badiſche Regierung in der Bekämpfung und zur Beſeitigung der Kriegsſchuld⸗ Aüge zu tun?“ Aber ſie veranlaßte doch die Ro⸗ gierung und beſonders den Staatspräſi⸗ deuten, mit aller Deutlichkeit feſtzuſtellen, daß ſich Baden rückhaltlos in die Abwehrfront gegen die größte Lüge der Weltgeſchichte ein⸗ reiht.„Die badiſche Regierung, ſo lautete die von einem Regierungsvertreter verleſene Antwort, hat immer alles unterſtützt, was zur Bekämpfung der Kriegsſchuldlüge geeignet iſt und wird es auch in Zukunft ſo halten.“ Perſönlicher und forſcher waren die Worte, die Staatspräſident Wittemann zum Abſchluß der Ausſprache fand. „Die Frage der Kriegsſchuld, ſagte er, iſt eine Frage, die an unſere Volksehre geht und auch eine Frage von eminenter wirtſchaftlicher Bedeutung wegen der Konſequenzen, die auf der Kriegsſchuld⸗ lüge aufgebaut ſind. Ich bin der Meinung, daß es gar nichts ſchadet, wenn auch in dieſem hohen Hauſe einmal über die Kriegsſchuldlüge debattiert wird, und wenn die Meinung eines ſehr erheblichen Volks⸗ kreiſes in Deutſchland, des badiſchen Volkes, ver⸗ nommen wird. Die Kriegsſchuld iſt uns zu un⸗ recht auferlegt worden. Wir fordern, daß ſie und die wirtſchaftlichen Einſchränkungen, die daraus her⸗ geleitet werben, beſeitigt werden. Die Tatſache, daß das Haus die Antwort der Regierung billigt, wird dieſe zum Anlaß nehmen, ihren Knampf gegen die Kriegsſchuldlüge weiterzuführen und alles zu tun, was ſie als badiſche Regierung in engerem Rahmen tun kann.“ Damit hat der Staatspräſident nur die Bilanz aus der faſt einmütigen Meinung des Hauſes gezo⸗ gen. Das Wort des Pfarrers Teutſch:„Wir find am Kriege nicht ſchuld“— er ergänzte es dahin: 5„Wir haben eine ungeheure Schuld vor Gytt, weil wir immer gottloſer und ſittenloſer ge⸗ worden find“ wurde von den Sprechern von Links bis Rechts auf⸗ genommen. Beſonders glücklich war die Formulie⸗ zung des Deutſch⸗Volksparteilers Dr. Mattes: Die in das Verſailler Diktat aufgenommene Behaup⸗ tung von der Alleinſchuld Deutſchlands am Weltkrieg iſt ein von brutalen Siegermächten einem innen⸗ und außenpolitiſch wehrloſem Deutſchland mit Gewalt aufgezwungenes Schuldbekenntnis, das wertlos gegenüber der geſchichtlichen Wahrheit und dem Gewiſſen der Menſchen iſt. Die objektive Unwahrheit dieſer Kriegsſchuldbehauptung iſt von Geſchichtsforſchern verſchiedenſter Länder ſchon längſt feſtgeſtellt worden. Das deutſche Volk hat dieſe Kriegsſchuldlüge nie anerkannt und in vielen Kund⸗ gebungen ſeiner berufenen Führer, vor allem auch des Reichspräſidenten und aller für ſeine Ehre küämp⸗ abgelehnt. Verbände Die Deutſche Volks⸗ Der ſchöpferiſche Menſch Vortrag von Prof. Selz in der Volkshochſchule Die Frage nach dem beſonderen Weſen, das den ſchöpferfſchen, der Menſchheit neue Wege weiſenden Menſchen auszeichnet hat ſchon viele Geiſter bewegt, aber nur ſelten iſt noch dem Problem mit den Mit⸗ teln der Wiſſenſchaft zuleibe gerückt worden. Prof. Otto Selz von der hieſigen Handelshoch⸗ ſchule iſt mit den Methoden moderner Denkpſycho⸗ logie an die ſchöpferiſchen Denkvorgänge heran⸗ getreten, er hat dazu die Zeugniſſe ſchöpferiſcher Menſchen herangezogen und iſt im Verlauf ſeiner Arbeit zu Ergebniſſen gekommen, die wirkliche Auf⸗ klärung zu geben vermögen Es lag alſo nahe, daß die Leitung der Valkshochſchule ihn im Rahmen der „Menſchen kenntnis“ zu einem Vortrag auf⸗ forderte. Was in den Selbſtzeugniſſen von ſchöpferiſchen Menſchen immer wieder hervorgehoben wird, iſt das Erlebnis der Eingebung, des Empfangens, des Rau⸗ ſches, der den Menſchen überwältigt und ihn mit einem Schlage ganz neue Bahnen weiſt. Es werden Offenbarungen erlebt, die nach Ausdruck in Worten, Tönen oder anderen Schöpfungen drängen. Man pflegt ehrfurchtsvoll vor dieſen Erlebniſſen ſtill zu ſtehen. Andere Zeiten aber, ſolche der Gärung, ſtellen bewußt an den Ausgangspunkt Theorien über das ſchöpferiſche Erleben, ſie entwerfen Programme und ringen um Klarheit über den ſchöpferiſchen Vor⸗ gang. Eine ähnliche Zeit haben wir heute, wo ein Klages die Behauptung aufſtellt, daß der Geiſt der Widerſacher der Seele ſei, daß alſo die fort⸗ ſchreitende geiſtige Entwicklung zur bewußten Ge⸗ ſtaltung der Kultur die ſchöpferiſche Fähigkeit der Seele vernichte.. Demgegenüber ſtellt nun die Denkpſy ch o Lo ⸗ gie die gemeinſame Geſetzmäßigkeit der ſchöpferi⸗ ſchen Geſtaltungen feſt. Alle, die bewußt⸗zweckhaften wie die unbewußten, ſind Arbeitserlebniſſe, entſprun⸗ gen dem Schaffensdrang des Menſchen, in ihrem zur Beſeitigung im Verſailler Diktat. der Auch der Staatsparteiler Hofheinz ſchloß ſich dem namens ſeiner Fraktion an und appellierte an den Gemeinſchaftswillen des deutſchen Volkes nach innen und außen zur Abänderung des Verſailler Vertrages. Erfreulich waren auch die Erklärungen des Vor⸗ ſitzenden der Zentrumsfraktion Dr. Baumgart⸗ ner, der für ſeine Partei in Anſpruch nahm, daß ſie noch niemals die Kriegsſchuldlüge anerkannt habe. Ebenſo erfreulich war aber auch, was der So⸗ zlaldemokrat Rückert zu ſagen hatte: Auch die Sozialdemokratie ſtehe auf dem Standpunkt, daß 8 231 des Verſailler Ver⸗ trages nur einer Siegerpſychoſe entſprungen ſei, die in den tatſächlichen Verhältniſſen nicht begründet ſei. Daß Rückert die tiefere Urſache des Weltkrieges in dem kapitaliſtiſchem Syſtem und dem Imperfalis⸗ mus der herrſchenden Klaſſen ſah, vermochte dem grundſätzlichen Bekenntnis der Sozialdemokraten zur Kriegsſchuldfrage keinen Abbruch tun. Darum war es einigermaßen bedauerlich, daß Nationalſozialiſten und Deutſchnatio⸗ nale mit ihrer Zuſtimmung zur Regierungs⸗ erklärung eine Polemik gegen die Soz ia l⸗ demokratie verbanden, die einigermaßen ein Schönheitsfehler für die Einheitsfront des Land⸗ tages war, von der ſich nur die Kom mu ni ſten ausſchloſſen. Anſonſten hatte heute vormittag die Regierung auf kurze und förmliche Anfragen Rede und Ant⸗ wort zu ſtehen. U. a. machte ſie ſcharf Front gegen den Bund der Gottloſen und die Verlegung deſſen Zentrale von Moskau nach Berlin, da der⸗ artige Beſtrebungen im Widerſpruch zu der Ueber⸗ zeugung des deutſchen Volkes ſtehen. Gegenüber einem nationalſozialiſtiſchem Antrag, der ſich in der Hauptſache gegen Miniſter Remmele wendet und Staatsbeamten und Miniſtern die Uebernahme von Aufſichtsratspoſten bei privaten Unternehmen unter⸗ ſagt wiſſen will, ſtellte die Regierung unter Heiter⸗ keit des Hauſes und einiger Verlegenheit der An⸗ tragſteller feſt, daß Miniſter Remmele niemals dem Aufſichtsrat der Großeinkaufsgenoſſenſchaft deutſcher Konſumvereine angehört habe Erheiternd wirkte auch das das der Beantwortung der nativnalſozialiſtiſchen Interpellation über politiſche Aeußerungen des Mi⸗ niſters Remmele in Volksverſammlungen voraus⸗ ging. Schon früher hatte auf derartige Anfragen Miniſter Remmele im Landtag die ihm unterſtellten Zwiſchenſpiel, Meldung des Wolffbüros f Bad Kreuznach, 14. Jan. Der falſche Landrat von Seibersbach(Kreis Kreuznach), der durch ſeine zahlloſen Betrügereien die Buchhandlungen ganz Deutſchlands um große Summen betrogen hat, konnte endlich von der Düſſeldorfer Kriminalpolizei dingfeſt gemacht werden. Es handelt ſich um den 35jährigen Anſtreicher Heinrich Spreitzer aus Seibers⸗ bach, der unter dem Namen eines Landrats von Oslar oder Dr. von Charnier auftrat. Der Trick des Betrügers beſtand darin, daß er handlungen bewarb und als Referenz den Namen eines der fingierten Landräte angab. Spreitzer ſelbſt mietete ſich in verſchiedenen weſt⸗ deutſchen Städten Wohnungen Unter dem Namen Erfolg begleitet von den Luſtgefühlen der Leiſtung. Bald vollziehen ſich dieſe ſchöpferiſchen Vorgänge mit wunderbarer Leichtigkeit, bald ſind ſie begleitet von ſchlafloſen Nächten. Immer aber iſt eine Vor⸗ bedingung vorhanden in einer Summe von gleich⸗ gerichteten Gedanken und perſönlichen Erfahrungen, die den fruchtbaren Boden bilden, in dem der für das Schöpferiſche entſcheidende Einfall Wurzel faßt. Der Einfall ſelbſt iſt oft an rein äußere Zufälle ge⸗ bunden, welche als Anſtoß wirken und das ruhende Problem in Bewegung bringen. Alſo micht in einer beſonderen Gabe der empfan⸗ genden Schau, der Inſpiration, liegt die Genialität, ſondern im Reichtum des g eiſtigen Beſitzes und in dem Drang zur Entfaltung. Krankheiten können ſie unterſtützen, indem ſie die Ausbildung einer Wunſchwelt begünſtigen. Nie gedeiht ein ſchöp⸗ feriſcher Menſch allein nur auf Grund einer ſchöp⸗ feriſchen Anlage, er bedarf immer der Umwelt, die ſeine Gedankenwelt bildet, un der er den Stempel ſeiner Perſönlichkeit aufdrückt. Aus der umgebenden Kultur erwachſen die Fragen, deren Löſung ein ſchöp⸗ feriſcher Menſch aus der eigenen Innenwelt heraus, ſeinen innerſten Bedürfniſſen entſprechend geſtaltet. Nichts fällt vom Himmel herab, hinter jeder Schöp⸗ fung ſtehen beharrlicher Wille oder das ſtarke Inter⸗ eſſe des Lieblingsgebietes. Nur weil die Frage⸗ ſtellung ſchon lange vorbereitet iſt, wird der Zufall als ſchöpferiſcher Anſtoß erfaßt. 5 Dieſe weſentlichen Feſtſtellungen ergänzte der Redner durch eine Reihe von Selbſtz eugniſſen von Künſtlern und Wiſſenſchaftlern, ſowie durch Ver⸗ gleich mit dem„ſchöpferiſchen Genius“ des Kindes. Die Ausführungen, klar im Aufbau und wohlbedacht im ſprachlichen Ausdruck, fanden dankbaren und leb⸗ haften Beifall. Sie nahmen die Dunſtwolke, die für die Menſchen im allgemeinen um die Größe des ſchöpferiſchen Genius zu liegen pflegt. Ob ſie aber immer zu entbehren iſt? Ob nicht mit dem Begriff „Schickſal“, das der Menſch doch immer binter dem „Zufall“ ſucht, einmal ſich ein neuer Schleier vor das Geheimnisvolle und Göttliche der ſchöpferiſchen Geſtaltung legen wird—6— ſich um den Poſten eines Vertreters bei den Buch⸗ entſprechenden Beſtimmungen Hockenheim beſtritten. Der falſche Landrat ſehr große Summen. digten iſt ungewöhnlich groß. Aeußerungen in Verſammlungen in Kehl und Aber die Nationalſozia⸗ liſten ſind nicht gewohnt, Miniſterworte als Evan⸗ gelium hinzunehmen und wollten darum Auskunft von der Staatsregierung haben. Auf der Bank der Relierungs⸗ und Ober⸗ regierungsräte ſteckte man die Köpfe zuſammen. Dann ſtand einer der Herren auf und kramte die Antwort auf eine ganz andere Interpellation zur Verleſung hervor. Schallendes Gelächter und Beſtürzung bei den Räten, bis aus dem Dunkel des Vorzimmers der Regierungsvertreter ein neuer Herr im Rondell auf⸗ tauchte und erklärte, die Regierung ſei wegen der Form der Anfrage nicht in der Lage, eine Antwort zu erteilen. Dann kam es zum Vorpoſtengefecht in der Konkordatsfrage Dem deutſch⸗volksparteilichen Fraktionsvorſitzenden Dr. Mattes iſt es zu danken, daß durch ſeine förm⸗ liche Anfrage„Ablehnung einer Bekenntnisklauſel in einem eventuellen Staatsvertrag mit der Evan⸗ geliſchen Kirche“ die in den evangeliſchen Volks⸗ kreiſen Badens beſtehende Beunruhigung vor⸗ erſt aus der Welt geſchafft wurde, die durch die Preſſenotizen über die Aufnahme einer Bekenntnis⸗ klauſel entſtanden iſt. Dieſe Beunruhigung iſt umſo größer, als derartige Verhandlungen im allgemeinen geheim geführt werden. Dr. Mattes verlangte darum, daß von vornherein feſtgeſtellt werde, daß gewiſſe umſtrittene Punkte entweder überhaupt nicht in einen ſolchen Vertrag aufgenommen werden ſollen oder daß über ihre Löſung bereits Uebereinſtimmung beſteht. Er hielt es darum für. zweckmäßig, feſtzu⸗ ſtellen, daß nicht die Abſicht beſtehe, in derartige Verhandlungen die badiſche Sim ultanſchule einzugliedern. Auf die letzte Frage blieb die Regierung in ihrer allerdings ſchon vorher feſtgelegten Erklärung die Antwort ſchuldig. Sie ſtellte aber immerhin feſt: Dem Kultusminiſterium iſt von der Abſicht, in einen eventuellen Staatsvertrag zwiſchen Staat und Kirche eine Bekenntnisklauſel aufzunehmen, nichts be⸗ kannt. Aus der Unzahl von Aufragen und Geſuchen wäre zum Schluß noch feſtzuſtellen, daß der Landtag über das Geſuch des Gemeinderates Brühl wegen der abgeſonderten Gemarkung Rheinwald zur Tages⸗ ordnung überging und damit den Anſpruch des Ge⸗ meinderates auf Zuteilung von einem Drittel dieſer Gemarkung nicht anerkannte. Nach Erledigung der Tagesordnung wurde die Sitzung auf unbeſtimmte Zeit vertagt. dieſer Landräte und erhielt ſo die Aufragen, die die Buchhandlungen über ihn an den Herrn„Landrat“ richteten. Die Referenzen fielen natürlich erſtklaſſig aus. Spreitzer wurde angeſtellt, und ſofort liefen gefälſchte große Beſtellungen von allen möglichen Be⸗ hörden ein. Er ließ ſich ſofort die Pro viſionen auszahlen und verſchwand dann, um bei der nächſten Firma das gleiche Spiel zu beginnen. Daneben beſchäftigte er ſich mit der Ausübung des Darlehnsſchwindels. Er ließ mit einem Komplizen, einem Schweizer, Anzeigen los, in denen ein„höherer Beamter“ gegen zeitgemäße Verzinſung 2000 Mark Darlehen ſuche. Die Schwindler meldeten ſich auf die Angebote unter der Adreſſe des preußiſchen„Landrats“ Dr. Freiherr v. Heuwald auf Schloß Langenau an der Lahn und kaſſierten die an⸗ gebotenen Gelder ein. Sie erbeuteten auf dieſe Weiſe Die Zahl der Geſchä⸗ Prominenten wurden verſucht, ohne zu lohnen, das des Künſtler⸗ 5 Glauben Sie, daß Tauſend Gold machen kann? Sie wiſſen es nicht? Dann wird es Zeit, daß Sie Stellung nehmen zu dieſer Frage. Demnächſt näm⸗ lich wird über ſie in einem in München ſich abſpielen⸗ den Monſtreprozeß von mindeſtens drei Wochen Dauer verhandelt werden, und es ſcheint, daß es aller⸗ lei liebe und nette Senſatiönchen abgeben wird dabei. Ueber dieſen Fall, der ſeit den Zeiten Caglioſtros und ſeiner Vorläufer in der alchimiſtiſchen Wiſſen⸗ ſchaft nicht ſeinesgleichen hat, läßt ſich die Kölniſche Illuſtrierte Zeitung(Nr. 3) von zwei Mit⸗ arbeitern berichten, die in die Geſchehniſſe Einblick hatten. Namen von internationalem Klang ſind in den Fall verwickelt, und die einzige Erklärung beſteht in der Verlockung, auf neuen Wegen mühelos reich zu werden, die in einer Zeit wirtſchaftlichen Nieder⸗ gangs doppelt groß iſt. Im ſelben Heft ſchildert Balder Olden in Wort und Bild die Hauptſtadt von Uganda, das afrikaniſche Rom: Kampala. Aus dem erſten Tonfilm Chaplins:„Lichter der Stadt“— ein Tonfilm, in dem Chaplin ſelbſt ſtumm bleibt,— finden wir eine Reihe von Aufnahmen. Den 60. Tag der Reichsgründung begeht die Kölniſche Illuſtrierte Zeitung in einem Bilderaufſatz:„Der 18. Januar“, der uns in einem kurzen Ueberblick von der Kaiſer⸗ proklamation in die Jetztzeit führt. Eine entzückende Kinderſeite:„Franzi in der Badewanne“ iſt geeignet, den Frauen beſondere Freude zu machen. Der Jah⸗ reszeit paßt ſich ein doppelſeitiger Aufſatz:„Das Schneeparadies des Arlbergs“ mit wundervollen Schiaufnahmen au.(Ueber den Bezug der Zeitung ſtiehe die Anzeige.) Im Kampf ums Badiſche Landestheater. Eine öffentliche Erklärung des Badiſchen Landes⸗ theaters Karlsruhe rechtfertigt den Spielplan gegen verſchiedene Einwände in geſchickten, wenn auch dem kundigen Thebaner nicht neuen Ausführungen. Novftäten können in Oper aus Koſtenrück⸗ ſichten nicht herausgebracht werden, Gaſtſpiele von ———ü Donnerstag, 15. Januar 1931 Bluttat auf dem Danziger Eiſenbahnbauamt Telegraphiſche Meldung Am Dienstag vormittag erſchien der Arbeiter Walter Gengerſki aus Danzig⸗Stadtgebiet auf dem Eiſenbahnbauamt, um eine vou ihm ausgeklagte Zahlung zu erheben. Dabei geriet er mit dem An⸗ geſtellten Styrbicki in Streit, in deſſen Verlauf Gengerſki dem Styrbicki einen Meſſerſtich in die Magengegend verſetzte. Gengerſki flüchtete; er konnte jedoch bereits mittags gefaßt und in das Po⸗ lizeigefängnis eingeliefert werden. Der ſchwerver⸗ letzte Styrbicki wurde nach Anlegung eines Notyer⸗ bandes in das Städtiſche Krankenhaus. überführt. An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. g f Gengerſki gab bei ſeiner Vernehmung an, ar⸗ beitskos und in Not zu ſein, weswegen er die Zah lung dringend brauchte. Gengerſki iſt bisher un⸗ beſtraft und gilt als allgemein verträglich. Er wurde in Haft behalten und dem Gerichtsgefängnis zu⸗ geführt. Gengerſki gab bei ſeiner Vernehmung noch an, daß Styrbickt die Worte gebrauchte:„Euch deut ſchen Hunden werden wir das ſchon anſtreichen!“ Die poluiſche Preſſe verſucht, dieſen bedauerlichen Vorfall in unerhörter Weiſe politiſch auszuwerten. Starkes Erobeben in Mexiko Telegraphiſche Meldung — Newyork, 15. Jau. Nach einer Meldung der„Aſſociated Preß“ aus Mexiko⸗Stadt ereignete ſich dort am Mittwoch ein ſtarkes Erdbeben von mehr als zwet Minuten Dauer, das unter der Bevölkerung eine Panik her⸗ nungen, da ſie den Einſturz ihrer Häuſer befürch⸗ begleitet. 5 Dem erſten heftigen Erdſtoß folgten während fünf Minuten kleinere Stöße. Das Erdbeben wird nach den bisher vorliegenden Berichten als das ſchwerſte bezeichnet, das man ſeit jenem großen Be⸗ Menſchen umkamen, erlebt hat. Das Epizentrum des Bebens war in der Nähe der Stadt Matamo⸗ Bisher ſind 1 Toter und 4 Verletzte gemeldet. In Mexiko⸗Stadt brachen an mehreren Stellen Brände aus. In Tampico ſtieß eine Bahnwagen zuſammen. Veracruz melden Erdſtöße. Die Zahl der Verletzten bei dem geſtrigen Erd⸗ beben in Mexiko hat ſich in der Stadt Mexiko nach einer heutigen Frühmeldung der Aſſocigted Preß um weitere 21 erhöht. Etwa 50 Häuſer ſän d eingeſtürzt, viele Automobile durch herab⸗ fallendes Mauerwerk ſtark beſchädigt. 1 Letzte Meldungen Der Bauernbank⸗Unterſuchungsausſchuß ſchuß zur Prüfung des Geſchäftsgebahrens der Basi⸗ ſchen Bauernbank, nete Schneider angehört, hat Abg. Dr. Mattes(DV), Berichterſtatter Abg. Heid(.), Schriftführer Abg. Schne ider(30. Zeitungsverbot in Niederſchleſien — Breslau, 15. Jan. Der Oberpräſident* Provinz Niederſchleſten hat die in Breslau erſchei⸗ ſchleſiſche Beobachter“ wegen Verſtoßes gegen das Reichsſtrafgeſetzbuch und das Republikſchutzgeſetz auf die Dauer von zwei Monaten verboten. Staatsſekretärs der königlich ungariſchen Staatsbahnen, in ſeiner Wohnung mit ſchoffen. Das Motiv ſeiner Tat iſt unbekannt. längere Fehlen„beliebter“ Glieder perſonals pflegt auf„harmloſe Gründe“ zurückzu⸗ hängen“ braucht! Dann: die ſchlechte Sicht in den halten, wurde nur mit Rückſicht aufs— Publikum tagsleiſtung übermüdet und ſpielt nen mit andern Veranſtaltungen bedingt Parteien haben Recht. Es bleibt alles beim Alten. noch Hörner hat. 2. band deutſcher Vereine für auch für neue weiterreichende regungen und Fingerzeige geben. Es ſind darin be⸗ ſondere Artikel über die einzelnen Märchenmotive und Märchentypen vorgeſehen und Fragen der Struktur, der Pſychologie und der Stiliſtik werden behandelt werden. Hausmärchen zurückgreifen. Zahlreiche arbeitern des neuen Märchen⸗Wörterbuches, das ſich wird. „Danzig, 15. Jan. vorrief. Die Einwohner verließen eiligſt ihre Woh⸗ teten. Das Erdbeben war von Wolkenbrüchen ben im Juni 1911, bei dem in 41 Städten über 2000 raſyzucar, ſüdöſtlich von Mexiko-Stadt(im Staate Puebla). Die Zahl der Opfer iſt noch nicht bekannt. Anzahl Auch Städte des Staates Karlsruhe, 15. Jan. Der Unterſuchungsaus⸗ dem auch der Zentrumsabgeord⸗ ſich konſtituiert. Vorſitzender iſt Abg. Seubert(.), Stellvertreter, der nende nationalſozialiſtiſche Zeitung„Der Selbſtmord eines früheren ungariſchen 1 — Bnudapeſt, 15. Jau. Der frühere Generaldirektor Staats⸗ ſekretär Dionyſius von Keleti, hat ſich heute nacht ſeinem Jagdgewehr er⸗ gehn, die man„nicht gleich an die große Glocke zu obern Rängen des Hauſes, liegt an der alten Konſtruktion des Baues, und man kann nicht jedes Stück am Rampenrand ſpielen! Der traditionelle Brauch, unſere Sinfoniekonzerte Montags abzu⸗ gebrochen: oft iſt das Orcheſter nach der ſtarken Soun⸗ am Mittwoch friſcher, der wieder in der Regel unliebſame Kolliſto⸗ Beide In Summa: eine gewandte Erklärung, die ſich auf 5 die Pſyche des Publikums verſteht und weder Zähne Ein neues Wörterbuch des deutſchen Märchens. Im Verlage von Walter de Gruyter erſcheint jetzt die zweite Abteilung des„Handwörterbuch des deuk⸗ ſchen Märchens“ in der Reihe der Handwörter⸗ bücher der Deutſchen Volkskunde, die der Ver⸗ Volks ⸗ kunde herausgibt. Dieſes Märchenwörterbuch ſoll nicht nur ein Nachſchlagewerk über die bisherigen Ergebniſſe der Märchenforſchung darſtellen, ſondern Forſchungen An⸗ Die Bearbeitung geht von der Grundlage der deutſchen Märchen aus, die auf die Grimmſchen Sammlungen der Kinder⸗ und führende Märchenforſcher des Auslandes zählen zu den Mit⸗⸗ durch die Vielſeitigkeit der Unterſuchungen und der Erforſchungsmöglichkeiten als wertvolle volkse kundliche Quellenbereicherung erweiſes . 2 5. eee deere ne.. Donnerstag, 15. Januar 1931 Neue Maunheimer Zeitung/ Abeud⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 24 Kinos in Vaden Die Zahl der Kinos iſt in unſerem Land in ſtän⸗ diger Zunahme begriffen. Im Jahr 1924 gab es in unſerem Land erſt 116 Kinos, heute beträgt ihre Zahl 151 mit mehr als 49 000 Plätzen. Vergleichs⸗ weiſe ſei angeführt, daß die Zahl der Theater in Ba⸗ den 10 beträgt mit insgeſamt 10 886 Sitzplätzen. Die örtliche Verteilung der Kinos iſt überaus verſchieden. Die Mehrzahl entfällt auf die Amtsbezirke mit gro⸗ ßen Städten und vorwiegend induſtrieller Bevölke⸗ rung; nur 4 rein landwirtſchaftliche Bezirke ſind noch ohne Kinos. Auf die 16 Städte mit mehr als 10090 Einwohnern entfallen 63 Kinos mit rund 30 000 Plätzen. An erſter Stelle ſteht die Stadt Mann⸗ heim mit 17 Kinos und rund 9 500 Plätzen; dann ſolgt Karlsruhe mit 10 und 4104 Plätzen, Heidelberg mit 5 und 2 485 Plätzen, Freiburg mit 4 und 1917 Plätzen, Pforzheim mit 3 und 1 880 Plätzen. Im Ge⸗ genſatz zu den großen Lichtſpieltheatern, wie wir ſie heute in Berlin, Hamburg oder München antreffen, tragen die badiſchen Kinos mehr oder weniger mitt⸗ leren Charakter. Ueber 1 200 Plätze weiſen nur 2 Kinos, 10001 200 Plätze nur 3 Kinos auf. In allen übrigen Kinos bleibt die Zahl der Plätze unter 1000, in 10 Kinos ſogar unter 200. EE N. Mannheims Tauben und der Turmfalke Daß wir in Mannheim mehr Tauben haben als anderswo, das weiß Jeder. Ueber unſere„lieben Täubchen“, die auf dem Marktplatz und an der Jeſuitenkirche einzeln und in Schwärmen luſtig flattern und zutraulich zwiſchen den Paſſanten Kör⸗ ner freſſen, iſt ja ſchon genug geſchrieben worden, einesteils der Jäger wegen, die es auf dieſe Vögel an der Jeſuitenkirche einmal abgeſehen hatten, andernteils des Reizes wegen, den dieſe bunt⸗ gefiederte Schar verbreitet. Ihre Wohnungen haben ſte, wie einwandfrei feſtſteht, zwiſchen den Skulp⸗ turen, Fresken und Türmchen an der Jeſuiten⸗ und anderen Kirchen. Aber nun droht den ſorgloſen Täubchen ſeit einigen Tagen eine fortwährend lauernde Ge⸗ fahr von ihrem ärgſten Feinde, der mit ihnen ſogar unter ein⸗ und demſelben Dache wohnen ſoll. Es iſt ein kleiner Turmfalke. Schon ſeit mehreren Tagen wurde er beobachtet. Er thront im oberen Teil des Kirchturmes der Jeſuitenkirche und zieht täglich hoch über dem Bauwerk ſeine Kreiſe, kaum daß er die Schwingen bewegt. Man glaubte erſt, daß er in Mannheim ſchon zahm geworden, daß ſein Raubtierinſtinkt verloren gegangen ſei. So jedenfalls haben Kenner erſt berichtet. Nie hat man ihn auf der Jagd geſehen nach dem harmloſen Tauben⸗ völkchen. Heute aber weiß man, daß er doch ein ganz böſer und mordluſtiger Räuber iſt, der ſich ſein Revier wirklich ſehr praktiſch ausgewählt hat. Geſtern morgen hat man beobachtet, daß der Falke in ſeinen ſcharfen Krallen ein Täubchen hielt. Gierig zerzauſte er ſein noch lebendes Opfer mit dem ſpitzen Schnabel hoch auf dem Turme der Kirche. h. Schlechter Marktbeſuch— gute Zufuhr Ueber die Markt⸗Zufuhren brauchen ſich die Mannheimer Hausfrauen wirklich nicht zu beklagen. Sie können alles kaufen, was ihr Herz begehrt. Die Händler warten mit Schmerzen auf ihr Kommen und ſind ſehr erſtaunt darüber, daß der Umſatz von Markttag zu Markttag in erſchreckendem Maße zu⸗ rückgeht. Dabei iſt es wirklich kein Vergnügen, bei dem kalten Wetter ſtundenlang herumſtehen zu müſſen. Gekauft wird nur das Notwendigſte. Den Händlern bleibt nichts anderes übrig, als ihre Waren wieder mit nach Hauſe zu nehmen. * Der heutige Markt ſtand wieder im Zeichen der Orangen. Ganze Berge von den verlockend aus⸗ ſehenden Früchten waren aufgetürmt und konnten zum Preiſe von 20 bis 25 Pfennig erſtanden werden. Aepfel gab es auch ſchon für 20 Pfennig, doch mußten für gute Ware immerhin 40 und 50 Pfennig angelegt werden. Kein Wunder, daß die Hausfrauen eber zu den Orangen griffen. Roſenkohl wurde zu 80 Pfennig das Pfund gerne gekauft, wie auch der franzöſiſche Blumenkohl, der Kopf von 20 Pfennig an, aufswärts, der Käuferzahl entſprechend guten Abſatz fand. Salate, Weißkraut, Rotkraut und Wir⸗ ing waren ebenfalls in überreicher Menge ange⸗ fahren. An den Fiſchſtänden herrſchte hauptſächlich Nachfrage nach Kabeljau, der im Ausſchnitt verkauft wurde. Die lebenden Fiſche und auch das geſchlachtete Geflügel fanden weniger Beachtung. Zur inneren Erwärmung gab es an den Fleiſchverkaufsſtellen warme Würſtchen. Bom Städtiſchen Bürd für Preisſtatiſtik wurden fol⸗ gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln—5 Salatkartoffeln 1012; Wirſing 15—18 Weißkraut 10—12; Rotkraut 12—18: Blumenkohl, Stück 20100; Gelbe Rüben—12; Rote Rüben 10—12, Spinat 2530; Zwiebeln 79; Kopffſalat, Stück 20—40; Endivien⸗ lalat, Stück 10—35; Oberkohlraben, Stück 1520; Roſen⸗ koßl 2830; Tomaten 6080; Rettich, Stück 20.25 Meer- rettlch, Stück 10—35; Schl. Gurken(greß) Stück 60120; Schwarzwurzel 30—45; Suppengrünes, Bſchl.—12; Peter⸗ filie, Bſchl. 812; Schnittlauch, Bſchl.—12; Lauch, Stück —18; Aepfel 3055; Birnen 30—40; Zitronen, Stück 6 bis 10; Orangen, Stück—15; Bananen, Stück—15; Süß⸗ zahmbutter 189—200; Lanödbutter 120160; Weißer Käſe 4050; Eier, Stück 10—18; Aale 160—180, Hechte 160180, Barben 100—120; Karpfen 140; Breſem 80—100; Backfiſche Kabeljau 30—60; Schellfiſche 4060; Goldbarſch 50; Seehecht 7080; Stockfiſche 20— 507 Hahn, geſchlachtet, Stück 120500; Huhn, geſchlachtet, Stück 250500; Enten, ge⸗ ſchlachtet, Stück 360900; Tauben, geſchlachtet, Stück 80 bis 420; Gänſe geſchlachtet, Stück 8002000, Gänſe geſchlachtet 140150; Rindfleiſch 110; Kuhfleiſch 80; Kalbfleiſch 130; Schweinefleiſch 100110; Gefrierfleiſch verzolltes 86. Eine Stunde Verſteigerungsſaal im Leihhaus. Schon vor Beginn der Verſteigerung ſind die Bänke dicht be⸗ ſetzt. In vorderſter Reihe die Frauen, zwiſchen ihnen vereinzelt einige Männer. In den hinteren Reihen und auf dem erhöhten Forum überwiegt das männ⸗ liche Geſchlecht. Dem lebhaften Stimmengewirr und den Aeußerungen iſt zu entnehmen, daß die meiſten von ihnen Stammkundſchaft des Verſteigerungs⸗ ſaales iſt. Vorwiegend Arbeitsloſe mögen es ſein, die auf den Verſteigerungsbeginn warten und auf der Kleider- und Weißwarenverſteigerung auf bil⸗ lige Weiſe zu einem praktiſchen Gegenſtand kommen wollen. Auch einige Altwarenhändler haben ſich eingefunden. Ihr fachmänniſch geſchulter Blick ver⸗ mag raſch das Brauchbare von dem Unbrauchbaren zu unterſcheiden. Zwei Reſte Stoff werden angeboten. 14 Mark. Niemand Intereſſe dafür? Die Stoff⸗ bahnen flattern durch den Saal. Finger greifen in den Stoff, zuſtimmende Stimmen, ablehnende Stimmen, doch den Stoff will niemand haben. Immer neue Finger faſſen zu. Der Verſteigerungsbeamte bittet um Schonung des Stoffes. Kein Kaufliebhaber iſt vorhanden, der Stoff wird einfach zuſammen⸗ geſchoben, in ein Tuch geſchlagen und auf die Seite gelegt. Weiter: eine Joppe für einen jungen Mann: Mark.40. Schon ſtrecken ſich ein paar Arme aus. Raſch iſt die Anprobe vollzogen. Die Joppe paßt, der junge Mann ſagt zu, behält ſein neuerwor⸗ benes Kleidungsſtück gleich an. Während der nächſte Gegenſtand, eine Joppe mit Weſte, zu Mark.20 an⸗ geboten wird, kommt ein anderer Beamter mit einem an einer langen Stange befeſtigten Zahlteller und kaſſiert bei dem erſten Käufer den Betrag. Weiter. Ein Paar Damenſchuhe, Größe 41, zu Mark .20. Die Schuhe gehen von Hand zu Hand. Anprobe, Zuſage und ſchon muß ein Herren mantel den kritiſchen Blicken und den unterſuchenden Fingern des Auditoriums Stand halten. Für Mark.40 will ihn niemand haben. Auf einmal kommt Leben in den Saal. A cht kleine Bettbezüge werden wie Spielkarten zur Begutachtung ausgeteilt. Bald meldet ſich eine Kaufliebhaberin; die einzelnen Stücke wandern ſo⸗ fort zu ihr. Mark.60 hat ſie dafür auf den Zahl⸗ teller zu legen. Für einen ſchweren Herren⸗ mantel zu Mark 280 intereſſieren ſich ſchon mehrere. Der Preis wird in die Höhe getrieben. Handaufheben bedeutet einen Zuſchlag von 20 Pfen⸗ nig. Immer wieder zeigt eine Hand in die Höhe. Verſteigerung Der Verſteigerer nennt den nächſten Preis. Bei ſechs Mark iſt Schluß. Bei zwei Herrenmänteln zu Mark.80, die gleichzeitig ausgeboten werden, dauert es ſchon etwas länger, bis die Zuſage ohne Steigerung erfolgt. En ganzer Herrenanzug geht für Mark.40 ab. Zwiſchenhinein wird auch ge⸗ lacht, wenn der Verſteigerungsbeamte eine humor⸗ volle Bemerkung macht oder das Publikum eine ſcherzhafte Aeußerung über die Ware fallen läßt. Ununterbrochen geht es weiter. Meiſtens wird zum angeſetzten Preis gekauft, da die Kaufſtimmung im allgemeinen recht luſtlos iſt. Heißer Kampf entbrennt um einen Frauen⸗ mantel. Mark.20 ſoll er koſten und ſchließlich erfolgt der Zuſchlag für Mark.60. Ein Tiſchtuch ſamt 12 Servietten wird von Mark.40 auf.60 hinaufgetrieben. Dann wieder Herrenmäntel, Herrenhoſen in der Preislage von.80,.20,.60 und teilweiſe noch höher. Großes Gelächter, als aus einem Bündel Handtücher, Vorhänge, Unterhoſen und Unterjacken hervorkommen und zu Mark.80 ab⸗ geſtoßen werden. Federkiſſen für Mark.20, .80, Tiſchmeſſer, 8 Stück in 8 verſchiedenen Aus⸗ führungen zuſammen für Mark.80, Mäntel, Jacken, Hoſen, Anzüge, Hemden in bunter Folge geht es weiter. Dazwiſchen werden auch die Gegenſtände angeboten, die vorher der Ablehnung verfallen waren. Jetzt ſind ſie verkäuflich. Die Luft in dem Saal wird immer unerträglicher. Neue Leute kommen, ſelten daß jemand mit ſeinem Kauf verſchwindet. Etwa 300 Perſonen mögen es ein, die mit Intereſſe den Vorgängen folgen und nur darauf bedacht ſind, einen für ſie brauchbaren Gegen⸗ ſtand erwerben zu können. Im Hintergrund läuft ein Brezelverkäufer auf und ab. Er weiß, daß es bei der Arbeit Hunger gibt; ſein Abſatz kann nicht gerade als ſchlecht bezeichnet werden. Eine Stunde währt die Verſteigerung ſchon. Die Berge von Kleidungsſtücken und Weiß⸗ waren haben kaum abgenommen. Noch lange wird es dauern, bis alles verkauft iſt. Wieviel Not ſpricht aber aus dem Stapel. Wieviele Ueberwindung mag es manchen gekoſtet haben, ehe ſie ſich zu dem Verſatz eines Kleidungsſtückes oder ihres Bettzeuges entſchließen konnten. Jetzt wechſelt der Beſitzer und der neue Inhaber wird wohl in den ſeltenſten Fällen in beſſeren Verhältniſſen leben. So iſt das Leben... Die Verſteigerung geht weiter. ö Eine Stunde iſt ſeit ihrem Beginn verfloſſen. el. Liebes- u. Erbschafts- Roman aus der Lebendigen Stadt von Heinrich Zeckendorf Der Roman, der alle unnheimer fesselt! Erscheint ab Samstag in der Neun Mlornvlusuu guili Slörung des Deulſchlandſenders durch einen ruſſiſchen Telegraphieſender Nachdem durch die Verhandlungen mit der Tele⸗ graphenverwaltung der Sowfetunion die Störungen des Deutſchlandſenders Königswuſterhauſen auf Welle 183,5 kHz(1635 m) durch den ruſſiſchen Tele⸗ graphieſender RAX Anfang Dezember vorüber⸗ gehend verſchwunden waren, ſind ſie ſeit einiger Zeit durch die Ueberwachungsſtelle des Reichspoſtzentral⸗ amts(Telegraphentechniſches Reichsamt) erneut feſt⸗ geſtellt worden. Daß dieſe Störungen tatſächlich be⸗ ſtehen, beweiſen auch zahlreiche Klagen von Rund⸗ funkteilnehmern aus allen Teilen Deutſchlands. Das RPM. iſt daher erneut bei der Telegraphenverwal⸗ tung der Sowjetunion wegen dringender Abſtellung der Störungen vorſtellig geworden. * Motorrad verſchuldet Radfahrerunfall. Geſtern nachmittag verlor ein lediger, 25 Jahre alter Me tz⸗ ger aus Feudenheim mit ſeinem Kraftrad mit Bei⸗ wagen in der Feudenheimerlandſtraße beim Nehmen einer Kurve die Herrſchaft über ſein Fahrzeug, ge⸗ riet auf den Radfahrweg und überſchlug ſich. Hierbei wurde ein 16 Jahre alter Kaufmanns⸗ lehrling aus Feudenheim, der mit ſeinem Fahr⸗ rad auf dem Radfahrweg fuhr, angefahren und zu Boden geworfen. Der Motorradfahrer erlitt einen Unterſchenkelbruch, der Beifahrer, ein lediger 28 Jahre alter Metzger, eine Kniever⸗ letzung und der Radfahrer eine Verletzung der linken Hand. Die beiden Erſtgenannten wurden mit dem Sanitätsauto nach dem Krankenhaus verbracht. Das Kraftrad und das Fahrrad wurden beſchädigt. Veranſtaltungen Abendfachkurſe für Angeſtellte und Lehrlinge des Eiſen⸗ und Eiſenwarenhaudels Die Bezirksgruppe Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen des Verbandes Deutſcher Eiſen⸗ waren händler Berlin(Geſchäftsſtelle: Dr. Loeb⸗ Mathieu in Mannheim) ſchickt uns ihr Vortrags ver⸗ zeichnis für die Monate Januar bis März. Die Vor⸗ träge werden teils von Mitgliedern der Bezirksgruppe, teils von Lehrkräften der Handelsſchulen Mannheim und Ludwigshafen gehalten und ſind teils rein fachlicher Art, wie zum Beiſpiel über Sägen, Feilen, Schrauben uſwꝛ., teils behandeln ſie die Gebiete der Reklame, des Schau⸗ fenſters und die praktiſche Verkaufstechnik. Wie wir hören, haben die Vorträge im November und Dezember einen ausgezeichneten Beſuch gehabt. Im Januar und Februar 1931 finden ſie im Vortragsſaal der Maxſchule in Lud⸗ wigshafen ſtatt, im März werden ſie wieder in Mannheim ſtattfinden. Von Oſtern 1931 ab werden jedenfalls in den beiderſeitigen Handelsſchulen Fachklaſſen eingerichtet werden. Wir wünſchen den Beſtrebungen der Bezirks⸗ gruppe Mannheim⸗Ludwigshafen des Verbandes Deutſcher Eiſenwarenhändler im Intereſſe der Ausbildung des kauf⸗ männiſchen Nachwuchſes weiterhin beſten Erfolg. * * Erinnerungsfeier. Die militäriſchen Vereine der Stadt veranſtalten am kommenden Samstag abend im Nibelungenſaal anläßlich der 60. Wiederkehr der Reichs⸗ gründung eine würdige Erin nerungsfeter. Hierzu iſt die geſamte Bevölkerung freundlichſt eingeladen. Die Eintrittspreiſe ſind ſehr niedrig gehalten.(Weiteres An⸗ zeige.) *„Mandolinata“ Mannheim 1920 ſpielt am morgigen Freitag in der Zeit von 19.45 bis 20.20 Uhr im Man nu⸗ heimer Rundfunk. Die Uebertragung erfolgt durch den Süddeutſchen Großſender in Mühlacker. Bedeutende Lebensmitteldiebſtähle. In der Zeit vom 8. bis 12. Januar verſchwanden aus einer Salz⸗ zelle im ſtädtiſchen Schlachthof 8 Hinterſchinken und 12 Bauchlappen, am 9. Januar aus einer Wirtſchaft in Neckarau 2 geräucherte Seitenſtücke, ein Roll⸗ ſchinken, ein Nußſchinken 3 Hartwürſte, 3 Ringe friſche Leberwurſt und eine größere Griebenwurſt. Kommunale Chronik Staotratsſitzung in Neckargemünd K. Neckargemünd, 14. Jan. Großkampftag im ſonſt ruhigen Rathaus in Neckar⸗ gemünd. Nicht weniger als ſechs Anträge der Natio⸗ nalſoztaliſten lagen für die Sitzung des Stadtrats vom 7 Jauuar vor. Der amtliche Bericht lautet: „Antrag der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbei⸗ terpartei, Ortsgruppe Neckargemünd: 1. Auf Erlaſſung einer Geſchäftsoroͤnung des Stadtrats hinſichtlich der Art und Weiſe der Heraus⸗ gabe der Einladungen zu den Stadtratsſitzungen. Da ſich die derzeitige Gepflogenheit aufs beſte bewährt hat und Aenderungen in der ſeitherigen Praxis nur nach weiteren Erfahrungen vorgenom⸗ men werden ſollten, wurde über den Antrag zur Tagesordnung übergegangen. 2. Auf Vorlage eines Verzeichniſſes der Bezüge der ſtädtiſchen Beamten, Angeſtellten und Arbeiter. (Nach den Darlegungen des Bürgermeiſters Müßig erklärten ſich die Antragſteller bereit, dieſen Antrag zurückzunehmen. Dem Kollegium wird in den kom⸗ menden Sitzungen Gelegenheit geboten werden, ſich durch Akteneinſicht die nötigen Informationen zu verſchaffen. Dazu iſt zu bemerken, daß Teile der hie⸗ ſigen Bevölkerung die Gehälter als zu hoch erachten und auf einen Abbau drängen. Ueber die Zahlen herrſchen in der Bevölkerung etwas abenteuerliche Vorſtellungen, ſo daß eine Aufklärung durchaus am Platze wäre. Jedenfalls ſind die Bezüge reichsgeſetz⸗ lich geregelt und können, wie das Beiſpiel einer klei⸗ neren Landgemeinde an der ſüdlichen Bergſtraße ge⸗ lehrt hat, nicht einfach durch Stadtrats⸗ oder Bür⸗ gerausſchußbeſchluß umgeſtoßen werden.) 3. Auf Erlaſſung eines Verbotes an die Beamten⸗ und Arbeiterſchaft der hieſigen Stadtgemeinde, Lebensmittel in größeren Mengen von auswärtigen Firmen zu beziehen und zu verteilen.[Nach längerer Beratung wird auch über dieſen Antrag zur Tages⸗ ordnung übergegangen.) 0 4. Auf Neuregelung der Bürgermeiſterſtellvertee⸗ tung mit der Maßgabe der Einholung der Zuſtim⸗ mung des Bürgerausſchuſſes zu dem zu faſſenden Stadtratsbeſchluß.“ Da die Einholung der Zuſtimmung des Bürger⸗ ausſchuſſes geſetzlich nicht vorgeſchrieben iſt, wird der Antrag zurückgezogen. 5.„Auf Herabſetzung der Entſchädigung der Stadt⸗ räte auf jährlich 10/ mit Wirkung vom 1. Januar an.(Nach den von Bürgermeiſter Müßig vorgetra⸗ genen Bedenken gegen eine ſolche Regelung wird nach heftiger Debatte beſchloſſen, über den Antrag zur Tagesordnung überzugehen.) i 6. Auf Streichung der Repräſentations⸗ und Dienſt⸗ aufwandsentſchädigung des Bürgermeiſters.“(Da Bürgermeiſter Müßig eine Repräſeutationsentſchädi⸗ gung nicht bezieht und auch ſeither nicht bezogen hat, im übrigen aber die ihm zuſtehenden Reiſekoſten für auswärtige Dienſtgeſchäfte geſetzlich geregelt ſind, ziehen die Antragſteller ihren Antrag zurück.) 5 Der Karlsruher Bürgerausſchuß in dem es, wie berichtet, in der erſten Sitzung nach der Neuwahl zu ſtürmiſchen Auftritten zwiſchen Na⸗ tionalſozialiſten und Sozialdemokraten kam, geneh⸗ migte mit Mehrheit die Vorlage, die als Not⸗ ſtands arbeiten die Albverlegung und die Er⸗ richtung von Hochwaſſerdämmen vorſieht. Die Hilfe gegen Gicht und Rheumatismus. Sie wiſſen kein ſicheres Mittel gegen dieſe Plage⸗ geiſter? Einreibungen, Packungen, Bäder, Salben uſw. lindern meiſtens nur für einige Zeit die Schmerzen, aber ſie packen nicht immer das Uebel an der Wurzel. Ich empfehle Ihnen ein wirklich erprobtes Mittel, und Sie ſollen es ſelbſt verſuchen ohne daß es Sie 1 koſtet; aber ehe ich Ihnen mehr ſage, leſen Sie die folgenden Briefe: 5 i Ihnen mit Freuden mit, daß ich von dem Erfolg Ihrer Gichtoſint⸗Tabletten direkt überraſcht bin. 5 Mein Gichtleiden beſteht ſeit 38 Jahren, und trotz⸗ dem verſpürte ich ſchon nach der zweiten Schachtel von Ihren Tabletten eine ganz bedeutende Beſ⸗ ſerung. Habe jetzt einen feſten geſunden Schlaf, was vorher infolge der Glieder⸗ und Rückenſchmerzen ganz unmöglich war. Fühle mich überhaupt wie neugeboren. Für Ihre überraſchende Hilfe in meinem 38;äh⸗ rigen Leiden bin ich Ihnen jederzeit zu Dank ver⸗ pflichtet und zeichne. hochachtungsvoll J. U. in Th. Trotz meines hohen Alters von 72 Jahren hat Ihr Präparat Gichtoſint ausgezeichnet gewirkt und mich von meiner jahrelangen Gicht und Rheumatis⸗ muskrankheit vollſtändig befreit. Ihre Gichtoſint⸗ Tabletten verdienen den beſten Ruf, und ich werde nicht verſäumen, jedem Leidenden dieſe aufs beſte zu empfehlen. Ich ſage Ihnen vielmals meinen herzlichen Dank und empfehle mich Ihnen. hochachtungsvoll Frau M. E. in F. Solche Briefe beſitze ich tauſende, und nun hören Sie weiter: Gicht und Rheumatismus können nur von innen heraus wirklich kuriert werden, durch Entgiftung des Blutes. Dieſes iſt verunreinigt durch zurück⸗ gebliebene harnſaure Salze, und dieſe müſſen her⸗ 1 fonſt nützt alles Einreiben und Warmhalten nichts. i F der Harnſäure dient das Gich⸗ oſint. a Sie können das glauben oder nicht, aber Sie ſollen keinen Pfennig dafür ausgeben, ehe Sie ſich ütberzeugt haben. a Teilen Sie uns Ihre Adreſſe auf einer Poſtkarte ſofort mit und adreſſieren Sie dieſe an: General⸗ depot der Viktoria⸗Apotheke, Berlin A 267, Fried⸗ richſtraße 19 es geht Ihnen dann vollſtändig koſten⸗ frei eine Probe Gichtoſtnt mit weiteren Aufklärun⸗ gen und genauer Gebrauchsanweiſung zu. 47² 4. Seite/ Nummer 24 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 15. Januar 1981 Aus Baden Erdbeben⸗ Aufzeichnung Karlsruhe, 15. Jan. Am heutigen Donnerstag morgen regiſtrierten die Seismographen des Natur⸗ wiſſenſchaftlichen Vereins im Geodätiſchen Inſtitut der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe ein ſehr ſtarkes Fernubeben. Die erſten vorläufigen Wellen erreichten um 3,03,31 Uhr die Station, die langen Wellen um 3,36 Uhr. Das Maximum der Be⸗ wegung fiel auf 3,43 Uhr. Gegen 6 Uhr kamen die Apparate zur Ruhe. Herdentfernung beträgt etwa 9600 Km. Es handelt ſich um das ſchwere Er d⸗ beben in Mexiko. Die Aufzeichnungen der Seismographen zeigen deutlich die zerſtörende Wir⸗ kung des Bebens. 8 Die Schiffsbau für die Stromverwaltung * Eberbach, 14. Jan. Auf der Schiffs⸗ und Boots⸗ werft Seibert befindet ſich zurzeit ein größeres Schiff im Bau, das vom Reich und von der Schweiz in Auftrag gegeben iſt und nach ſeiner Fertigſtellung als Büroſchiff bei der Rhein regulierung Kehl⸗Idſtein für die Strombaudirektion Verwendung finden ſoll. Die Länge des Kahns iſt 26, die Breite 4,50, die Höhe Meter. Das Schiff, von dem noch ein Schweſter⸗ ſchiff im Bau iſt, wird in etwa 14 Tagen fertig vom Stapel laufen können. Pryoteſt der Milchlieferanten * Karlsruhe, 13. Jan. Vorſtand und Auffſichtsrat der Milchproduzentengenoſſenſchaft Karlsruhe und Umgebung e. G. m. b. H. befaßten ſich in der geſtri⸗ gen Sitzung u. a. auch mit der Frage der Milchver⸗ ſorgung der Stadt Karlsruhe und haben einſtimmig eine Entſchließung gefaßt. Mit Bedauern wird feſtgeſtellt, daß trotz wiederholter Forderung auf Abſtoßung der Fernmilch die Milchzentrale der Stadt Karlsruhe einen erheblichen Teil ihrer Geſamtmilchmenge aus württembergiſchen Verarbei⸗ tungsgebieten und vom hohen Schwarzwald— aus Entfernungen von über 100 Km.— und aus Gebie⸗ ten, die mit der Stadt Karlsruhe in gar keinem wirtſchaftlichen Verkehr ſtehen, hereinnehme. Die Milchproduzentenſchaft fordert endlich Berückſichti⸗ gung ihrer berechtigten Wünſche. * Brühl, 14. Jan. Am vergangenen Sonntag hielt der Männergeſangverein Konkordia⸗ Brühl im Sängerheim„Zum Pflug“ ſeine diesjährige Generalverſammlung ab. Nach dem Tätig⸗ keitsbericht war das abgelaufene Jahr ein ſehr ar⸗ beilsreiches. Sieben Sänger konnten für ſteten Be⸗ ſuch der Geſangsſtunden mit dem Säugerglas geehrt werden. Der Kaſſenſtand iſt gut. Dem ge⸗ ſamten Vorſtand wurde Entlaſtung erteilt. Die ge⸗ ſamte alte Vorſtandſchaft wurde wiedergewählt. Chormeiſter Freund aus Mannheim hat durch ſeine tatkräftige und opferbereite Arbeit den Kon⸗ korbia⸗Chor zu anſehnlicher Blüte gebracht. Der Verein wird ſich dieſes Jahr an einem Preis⸗ fingen beteiligen. Der Vorſitzende ſchloß die Ver⸗ fammlung mit der Ermahnung, auch im neuen Jahre mitzuarbeiten am deutſchen Volksgeſang zum Wohle der Konkordia. m. Plaukſtadt, 15. Jau. Unerwartet raſch iſt das älteſte Mitglied unſerer Gemeinde, Herr Georg Wo lb l, Wieblingerweg, in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch geſtorben. Kolb, der erſt vor kurzem ſeinen 90, Geburtstag begehen konnte, iſt Beteran van 1870/1 und hat noch in dem letzten Jahre in der Landwirtſchaft mitgeholfen. dv. Freiburg, 15. Jan. Zur Bedienung des Winterſportverkehrs im ſüdlichen Schwarzwald hat die Reichspoſt jetzt zwei neue Kraftpoſtlinien nach St. Märgen eingerichtet. Die erſte Linie führt non Hinter zarten, die zweite von Neuſtadt nach St. Märgen. Beide Linien führen alſo von Stationen der Höllentalbahn in das Winterſport⸗ gebiet des 1280 Meter hohen Kandel. 5 8 L ROMAN Vo GERT RUD WEVYMAR-HEN ———— 44 „Danle, ich habe ſchon gegeſſen. Aber du doch wohl icht? Laß dich nicht ſtören! Ich ſehe mir einſtweilen die Bilder an den Wänden an. Das ſind ſicherlich alles Verwandte deiner Wirtin. Sie haben ſämtlich den⸗ felben hochmütigen Mund. Nur dieſer alte Herr da ſieht lieb aus.“ Sie wandte ſich erſchrocken um. Lotte ſaß auf dem Diwan und ſtöhnte.„Wenn ich dich ſo ſehe, Hilde, gar nicht haſt du dich verändert. Und ich Sag mal, ſieht man es mir ſchon an?“ fragte ſie angſtvoll. i etzt begriff Hilde. Sie erſchrak ſehr, aber ſie be⸗ zwang ſich und ſchüttelte den Kopf.„Nein, Lotte. Ich dachte, du wärſt krauk.“ Sie trat näher und ſtreckte die Hand aus, um das blonde Haar zu ſtreicheln. Aber ſie tat es nicht.„Arme Lotte!“ ſagte ſie uur. Zwiſchen ihr und der früheren Freundin ſtand jetzt etwas Fremdes. Das war nicht mehr dieſelbe Lotte Keller, die ſie gekannt hatte. Und doch zog ſie ein heißes Mit⸗ leid zu ihr hin. Sie ſetzte ſich neben ſie.„Du wollteſt mir erzählen?“ Der anderen ſchien das Sprechen nun doch ſehr ſchwer zu falleu.—„Ich hab' einen— Freund ge⸗ habt“, ſagte ſie endlich ſtockend.„Du haſt ihn heute geſehen, der Blonde, der uns gegrüßt hat. Im An⸗ fang war es ſehr luſtig. Wir haben Ausflüge mit⸗ einander gemacht, Kinos, Theater und Bälle gemein⸗ ſam beſucht. Lieber Gott, man iſt doch jung und will was vom Leben haben, nicht? Ewig konnte ich doch auch nicht in dieſer Bude ſitzen und mir die Familien⸗ bilder an den Wänden betrachten. Er war erſt (Nachdruck verboten.) x. Darmſtadt, 15. Jan.(Eigenb.) Staatsanwalt und Gerichte haben ſich ſchon wie⸗ derholt mit Verfahren beſchäftigt, die im Zuſammen⸗ hang mit der ſagenhaften Becker⸗Millionen⸗ erbſchaft ſtanden. Nachdem vor einigen Monaten das Oberlandesgericht Darmſtadt dem Streit um das „echte“ oder„falſche“ Becker⸗Teſtament durch eine glänzende Rehabilitierung des Mainzer Caritas⸗Di⸗ rektors, Geiſtlichen Rat Strempel, ein Ende ge⸗ macht hat, hat das Mainzer Gericht nun auch kürzlich die Verbreiter einer neuerlichen Schmähſchrift gegen Direktor Strempel gebührend verurteilt. Nun hat der Staatsanwalt noch die letzten Schritte zur end⸗ gültigen Liquidierung dieſes rieſigen Erbſchafts⸗ ſchwindels zu unternehmen. Wie wir erfahren, iſt er im Benehmen mit der Heſſiſchen Landesnolizei gegen⸗ wärtig damit beſchäftigt, jene Perſonen zur ſtraf⸗ rechtlichen Verantwortung zu ziehen, die mit dem Erbſchaftsſchwindel Geſchäfte gemacht haben. Es ſind bereits bei verſchiedenen in Betracht kom⸗ menden Perſonen Briefe und ſonſtige Schriftſtücke Zuſammenſtoß zweier Autos 8 Am 7. September v.., abends gegen 7 Uhr, ſtießen an der Kreuzung der Heinig⸗ und Haardt⸗ ſtraße in Ludwigshafen zwei Opelwagen der⸗ art zuſammen, daß der eine Wagen, der durch die Haardtſtraße nach dem neuen Meßplatz fahren wollte, ein großes Stück fortgeſchleudert und mit zwei Rädern auf den dortigen Fußſteig zu ſtehen kam, während der von Oggersheim nach Mannheim durch die Heinigſtraße fahrende Wagen umſtürzte. Die im letzteren Wagen, eine Opellimouſine, ſich be⸗ findlichen Inſaſſen ſchrien um Hilfe. Hilfsbereite Männer richteten den Wagen wieder auf. Der Zu⸗ ſammenſtoß hatte glücklicherweiſe keine weiteren böſen Folgen. Nur zwei junge Fräuleins, die in dem auf die Fußbank geſchleuderten Opelwagen ſaßen, erlitten unbedeutende Prellungen. Die Führer der beiden Autos, der 30 Jahre alte verheiratete Kaufmann Eugen S. aus Mannheim und der 22 Jahre alte Mechaniker Richard F. aus Ludwigshafen hatten ſich nun vor dem Amtsgericht Ludwigshafen wegen erſchwerter gefährlicher Körperverletzung zu verantworten. Als F. an die Kreuzung kam und keine Signale hörte, überfuhr er in mäßigem Tempo die Kreuzung, als plötzlich der Wagen von S. in ziemlich raſcher Fahrt von der Heinigſtraße kam und nicht mehr raſch genug bremſen S. will nur mit 20—25 Km. gefahren ſein, konnte. Chronik von Ilvesheim * Ilvesheim, 13. Jan. Am Sonntag hielt ſtud. phil. Kollnig aus Seckenheim im Gaſthaus zum „Schiff“ einen Vortrag über die Chronik von Ilvesheim. Bürgermeiſter Kleinhans, der die Verſamm⸗ lung leitete, gab bekannt, daß Herr Kollnig mit Un⸗ terſtützung der Gemeinde die Ortschronit zur Zeit bearbeite, um ſie in Bälde als Broſchüre erſcheinen zu laſſen. Der Redner gab, da er ſeine Studien noch nicht abgeſchloſſen hat, keinen zuſammenhängen⸗ den Bericht, ſondern behandelte einzelne Gebiete in der Entwicklung der Ortsgeſchichte mehr oder weni⸗ ger ausführlich. Die zahlreich erſchienenen Zuhörer gewanen aber doch ein Bild von den früheren Ver⸗ hältniſſen. Beſonders die Kriegswirren im 30jähri⸗ gengen Kriege und in den Raubkriegen des franzöſi⸗ ſchen Königs Ludwig XIV. in der Pfalz zeigten, daß Ilvesheim ſchon ſehr ſchlimme Zeiten mitge⸗ macht hat, denen gegenüber die heutigen Verhältniſſe als gut bezeichnet werden müſſen. Eingehender behandelte der Redner die Geſchichte des Schloſſes(heute Blindenanſtalt), da ja das nde eines Millionenerbſchaftsſchwindels beſchlagnahmt worden, aus denen hervorgeht, daß Leute aus allen Schichten auf dieſen Schwindel maſſenweiſe hereingefallen ſind. Vielfach haben ſelbſt Angehörige der ſogen. intellektuellen Kreiſe den Erb⸗ ſchaftsſchwindlern, die die Sache ganz primitiv auf⸗ zogen, Beträge von 100, 150 Mark und mehr geopfert, damit ihre„Anſprüche“ vertreten würden. Aber auch zahlreiche arme Menſchen haben vielfach ihre letzten Spargelder hingegeben. Die Staatsanwaltſchaft Darmſtadt iſt gegenwärtig dabei, das beſchlagnahmte Material zu ſichten und die Anklage So verſtändlich es iſt, gegen die Hauptſchuldigen daß ſich alle vorzubereiten. auf den plumpen Schwindel Hereingefallenen ſcheuen, dies zuzugeſte⸗ hen, ſo wäre ſonen, wurden, es doch wünſchenswert, daß alle Per⸗ denen in dieſer Sache Gelder abgenommen davon der Staatsauwaltſchaft Mitteilung machen, damit der Erbſchaftsſchwindel in ſeinem gan⸗ zen Umfang aufgedeckt werden kann. Es ſteht jeden⸗ falls heute ſchon feſt, daß dieſer ſtrafrechtliche Abſchluß den Darmſtädter Gerichten einen Straf⸗ prozeß von rieſigem Ausmaß bringen wird. der Sache beſtritten Amtsgericht Ludwigshafen was aber von den Inſaſſen des anderen Wagens wird. Auch bekundeten verſchiedene Zeugen, daß S. nach ihrem Dafürhalten die Schuld an dem Unfall treffe. Es befindet ſich an der Straßenecke eine Schule, wo S. unbedingt ſchon hätte langſamer fahren müſſen. Ein Sachverſtändiger war der Ueberzeugung, daß S. vorſichtiger hätte fahren müſſen. Nachdem F. zumteil ſchon über die Kreuzung gefahren war, hatte er unbedingt das Vor⸗ fahrtsrecht. F. wurde freigeſprochen, wähend S. mit 20 Mark Geldſtrafe eventl. 4 Tagen Gefängnis davon kam. 5 Betrug Wegen Betrugs ſtand vor dem Amtsgericht Lu d⸗ wigshafen der 51 Jahre alte verheiratete aus Littauen ſtammende Schuhhändler Leo., der ſeit 11 Jahren in Mutterſtadt ein Schuhgeſchäft betreibt. Er beſtellte im Sommer 1929 bei einer Schuhfabrik in Lauffen a. N. Pantoffeln im Werte von über 450 Mk., ohne die Rechnung zu begleichen. Die Firma mußte den Betrag einklagen, bekam aber nichts, weshalb ſie den S. wegen Betrugs zur An⸗ zeige brachte. S. erhielt einen Strafbefehl in Höhe von 1 Monat Gefängnis, wogegen er Einſpruch ein⸗ legte mit dem Erfolg, daß geſtern die gleiche Strafe ausgeſprochen wurde, jedoch mit bedingtem Straf⸗ erlaß unter der Vorausſetzung, daß die Schuhfirma voll entſchädigt wird. ganze Mittelalter hindurch die Geſchichte des Schloſſes gleichzeitig die Geſchichte des Dorfes war. Auch die ſozialen Verhältniſſe in früherer Zeit, die Ge⸗ richtsbarkeit und Verwaltung des von der Schloß⸗ herrſchaft eingeſetzten Gemeindeſchultheißen, Kirche, Schule u. a. wurden vom Redner geſtreift und zeigten die Unterſchiede zwiſchen einſt und jetzt. Der Ver⸗ ſammlungsleiter konnte mit Dankesworten an den Redner die Verſammlung ſchließen. * GU jähriges Ehejubiläum * Kappelrodeck(Amt Achern), 14. Jau. Das Ehe⸗ paar Joſef Benz und Magdalena geb. Kohler könnte am Sonntag ſein 60 jähriges Ehejubi⸗ läum begehen. Herr Benz iſt mit 887 Jahren der älteſte Mann der Gemeinde. Noch im letzten Jahr hat er auf dem Feld gearbeitet und erfreut ſich noch immer geiſtiger Friſche. Seine Ehefrau, die 86 Jahre zählt, iſt ſeit längerer Zeit gebrechlich. Von den ſieben Kindern des Jubelpaares ſind noch bier am Leben. Ein Sohn iſt im Weltkrieg gefallen. 14 Enkel und ein Urenkel konnten ihren Großeltern zur ſeltenen Feier gratulieren. Aus der Pfalz Beginn des Pirmaſenſer Bomben⸗Prozeſſes * Pirmaſens, 15. Jau. Heute vormittag begann vor dem Erweitertes Schöffengericht Pirmaſens die Verhandlung gegen vier in der bekannten Bombenaffäre angeklagte Kommuniſten, und zwar den 30jährigen Fabrik⸗ arbeiter Heinrich Reinhardt, den 22jährigen Oel⸗ und Milchhändler Chriſtian Schäfer, den 30jähri⸗ gen Fabrikarbeiter Lothar Näher und den 30jähri⸗ gen Zuſchneider Karl Dern berger, ſämtlich aus Pirmaſens. Drei der Angeklagten ſind verheiratet und Väter mehrerer Kinder. Alle vier befinden ſich bereits ſeit September in Unterſuchungshaft. Das Gerichtsgebäude iſt ſtreng abgeſperrt. Nur gewiſſe Perſonen werden in den Verhandlungsſaal zugelaſſen, und auch dieſe nur nach einer genauen Leibesdurchſuchung. Die Angeklagten ſind beſchul⸗ digt, ſich Sprengſtoffe angeeignet und an andere Per⸗ ſonen weitergegeben zu haben. Reinhardt wird zuerſt vernommen. Er erzählt, wie er am Tage nach dem bekannten Zuſammeunſtoß zwiſchen Nationalſozialiſten und Kommuniſten in der Zweibrücker Straße von einem Bahnarbeiter namens Schmitt einen Sprengkörper erhielt zur Ver⸗ teidigung gegen nationalſozialiſtiſche Ueberfälle.— Die Verhandlung geht weiter. Aus Heſſen Ab Lampertheim, 14. Jan. Der hieſige Alt⸗ rhein iſt weithin zugefroren und bildet eine ſpiegel⸗ glatte Eisfläche, auf der ſich alt und jung tum⸗ melt.— Gegen die Verfügung des Staatskom⸗ miſſars, nach der die Geſamtkoſten der Faſelhal⸗ tung auf die Viehhalter umgelegt werden ſollen, nahmen die„Vereinigten Landwirte“ in ihrer ſtark beſuchten Generalverſammlung Stellung. Landwirt Hermann Wegerle erläuterte, daß man bei Be⸗ handlung der Materie bis zum Jahre 1886 zurück⸗ greifen müſſe. Eine Anzahl Viehhalter hat inner⸗ halb der gegebenen Einſpruchsfriſt gegen die Ver⸗ fügung des Staatskommiſſars Einſpruch einge⸗ legt. Die Verſammlung billigte das Vorgehen des Vereins, die Entſcheidung auf dem Wege des Ver⸗ waltungsſtreitverfahrens zu ſuchen. Auch die an⸗ geſetzten Steuererhöhungen wurden einer Kritik unterzogen und ganz beſonders bemängelt, daß nur Auflagen gemacht, aber von Abſtrichen an einzelnen Rubriken nichts zu ſehen ſei. * Darmſtadt, 14. Jan. Am Dienstag abend er⸗ eignete ſich im Darmſtädter Hauptbahnhof ein ſchwe⸗ rer Unfall, deſſen Opfer ein im Dienſt der Reichs⸗ bahn ergrauter Beamter wurde. Nachdem ſein Dienſt beendet war, überſchritt der 60 Jahre alte verheiratete Oberbahnſchaffner Philipp Küchler das Gleis, um heimzugehen. Hierbei wurde er von einer Maſchine erfaßt, überfahren und ſo ſchwer ver⸗ letzt, daß der Tod auf der Stelle eintrat. * Groß⸗Gerau, 15. Jan. Auf Gut Hohenau bei Trebur, auf dem in der Hauptſache entlaſſene Straf⸗ gefangene beſchäftigt werden, entſtand in einem Schweineſtall ein Brand, dem das Stallge⸗ bäude und 22 Schweine zum Opfer fielen. Da das Gut ſehr abgelegen liegt, kam die Feuerwehr zu ſpät, um noch etwas retten zu können. Morgen neu! Zu beziehen in unserer Geschäftsstelle R I.-6, den Nebenstellen Waldhofstraße 6, Sehwetzingerstraßge 19-20 Meerfeldstraße 13 und durch unsere Trägerinnen nicht, daß er Harry Liedtke ähnlich ſieht? Alle ſagen es. Und tanzen kann er wundervoll.“ In die müden Augen trat für kurze Zeit ein glückſeliges Leuchten. „Schön war das damals. Deu ganzen Tag wartete ich auf den Abend, die ganze Woche auf den Sonntag. Alle beneideten mich um ihn.— Schließlich aber war er nicht mehr zufrieden mit dem, was ich ihm gab. Als ich mich weigerte, lachte er mich aus. Ein moder⸗ nes Großſtadtmädel! Ich ſollte doch mal die anderen fragen und mich doch nicht lächerlich machen.— Es ſtimmte ſchon. Die anderen erzählten ſich oft ſolche Geſchichten. Man wurde ausgelacht, wenn man etwas dabei fand. Jugend von heute will ſich ausleben, hieß es.— Damals hätte ich Schluß machen ſollen, Hilde. Aber ich konnte es nicht. Ich hatte ihn ſo lieb, ich — war ſo neugierig, ich wartete auf etwas Wunder⸗ volles. Ach, warum lügt man uns in Romanen und Filmen ſoviel vor? Warum wird das erlaubt? Warum ſagt man uns nicht, mie häßlich dann alles iſt und daß nichts als Enttäuſchung und Ernüchte⸗ rung danach kommt, wenn nicht gar ein Unglück dar⸗ aus wird?!— Ich habe mich erſt lange geſträubt, wirklich, Hilde, aber als er ſchließlich ſagte, es gäbe ja auch noch andere, die nicht ſo prüde Provinz⸗ gäuschen wären, ga gab ich nach.— Seit Monaten ſchleppe ich nun die Angſt mit mir rum, ſeit Wochen habe ich die Gewißheit. Ich wagte ihm erſt nichts zu ſagen, denn er war in letzter Zeit ſchon ganz anders zu mir, kühler, gleichgültiger. Endlich hielt ich es nicht mehr aus und vertraute mich ihm an. Da Hilde ſtreichelte die ſchmale, kalte Hand, die ner⸗ vös in der ihren zuckte.„Er will dich nicht heiraten?“ Lotte lachte ſchrill auf.„Heiraten? Wo denkſt du hin! Er iſt noch ſehr jung, kaum zweiundzwanzig. Sein Gehalt reicht noch längſt nicht für eine Familie, denn einſchränken kann er ſich nicht. Dummchen', ſagte er überlegen zu mir, wir werden uns doch deshalb das Leben nicht verpfuſchen! Und er gab mir eine Adreſſe.„Sie ſtarrte verzweifelt vor ſich hin. „Eine Adreſſe?“ fragte Hilde erſchüttert. „Ja— von ſolch einer Frau, weißt du, die „Lotte, du wirſt doch nicht?!“ „Ja, was ſoll ich denn tun?“ „Deine Eltern“ „Mit denen bin ich ganz auseinander. Mutter wäre 75 ſehr lieb, ein hübſcher, eleganter Menſch. Findeſt du vielleicht gut, aber ſie hat nichts zu ſagen, und— Geld hat ſie auch nicht.“ Ein Zittern durchlief ihren Körper.„Es wird mir ſchon nichts anderes übrig bleiben. Du ſiehſt ja, er kann die Zeit kaum er⸗ warten. Natürlich fürchtet er, daß er ſonſt zahlen muß.“ „Lotte, es kann dir das Leben koſten.“ „Daun um ſp beſſer.“ „Aber du machſt dich ſtrafbar. Und das Kind Du haſt doch kein Recht „Ach, das weiß ja noch von nichts.“ „Lotte, es muß einen anderen Ausweg geben.“ „Es gibt keinen.— Höchſtens ein paar Monate noch, dann muß ich meine Stellung aufgeben. Das ſeh' ich ja ein; ſie können mich dann dort nicht mehr brauchen. Heute ſchon hat mich eine Kundin ſo höhniſch von der Seite angeguckt.“ „Das bildeſt du dir ſicher nur ein.“ „Möglich. Aber es wird bald ſo kommen.— Dy biſt ein gutes Mädel und ahnſt nicht, wie unbarm⸗ herzig gerade Frauen untereinander ſein können.— Nein, ich mache ein Ende— ſo oder ſo.“ Hilde blieb noch eine Weile und verſuchte, Lotte gut zuzureden. Sie ſollte wenigſtens zu einem Arzt gehen. Lotte wehrte ab. Der durfte ihr doch nicht helfen. Hilde ging endlich erſchüttert und ratlos fort, nachdem ihr Lotte hatte verſprechen müſſen, vor⸗ läufig nichts zu unternehmen. Sie wollte weiter auf einen Ausweg ſinnen. Es mußte ſich doch einer fin⸗ den laſſen. Morgen abend hatte ſie Nachhilfeunter⸗ richt zu geben. Aber übermorgen wollte ſie Lotte wieder abholen.— Sie verbrachte eine ſehr ſchlechte, faſt ſchlafloſe Nacht. Wie eine Mauer türmte ſich Lotte Kellers Not vor ihr auf. Und es war ja nicht Lottes Not allein. Unzähligen erging es ſo. Ihre neunzehn Jahre wur⸗ den mit dieſen grauſamen ſozialen Fragen nicht fertig. Und das Mitleid mit der armen Lutte, die Verantwortung, die ſie doch nun auch durch ihre Mitwiſſerſchaft hatte, ließen ſte keine Ruhe finden. „Hilde, wie ſiehſt du aus?“ fragte Grete Wedekind am anderen Morgen erſchrocken. „Ach, es iſt weiter nichts. Ich hab' nicht gut ge⸗ ſchlafen, habe geſtern abend eine Freundin getroffen, der es ſehr ſchlecht geht. Das iſt mir im Kopf herumgegangen.“ Sie zögerte. Sollte ſie Tante Grete ins Vertrauen ziehen? Aber ſie hatte doch ihr Wort gegeben, nicht darüber zu ſprechen. Und Tante Grete wußte ſicher keinen Rat. In dieſen Dingen beſaß ſie ja auch keine Erfahrung. Grete Wedekind ſchüttelte den Kopf.„Ich habe doch manchmal Bedenken, ob du zur Verteidigerin taugſt. Wenn dich das Elend der anderen immer gleich ſo mitnimmt, wirſt du dann ſchließlich herum⸗ wanken, wie der Suppenkaſpar aus dem Struwwel⸗ peter auf dem vorletzten Bild.“ Hilde lächelte matt.„Man gewöhnt ſich an alles.“ „Ich glaube aber, du paßteſt viel beſſer zu einer glücklichen, jungen Frau“, ſondierte Tante Grete. „Wenn du die Ehe für ſo was Herrliches hältſt, warum haſt du dann nicht geheiratet, Tante?“ „Hilde, jetzt wirſt du frech!“ „Du könnteſt es heute noch. Es iſt wirklich ſchade um dich. Wie wärs zum Beiſpiel mit Günters Vater? Paſtor Orland iſt ein prächtiger Mann „Nun höre aber auf, ja?! Oder willſt du etwa Günter glücklich machen? Dann nehme ich den Paſtor, nur damit ich deine Schwiegermutter werde. Dann kannſt du dich aber freuen, du Grünſchnabel!“ Hilde ſah nur einen Ausweg für Lotte: Sie ſelbſt wollte in den nahe bevorſtehenden Oſterferien, die ſie in Schönſtadt verlebte, Frau Keller aufſuchen und offen mit ihr über alles ſprechen. Frau Keller war eine Mutter. Und wenn ſie ſich ſonſt zehnmal unter der Knute ihres hartherzigen Mannes beugte, ſo mußte ſie die Kraft und die Selbſtändigkeit finden, Lotte in dieſer großen Not beizuſtehen. Hilde beging bei dieſer Berechnung einen Fehler: Sie beurteilte Frau Keller nach ihrer Mutter, die— ſonſt leicht verzagt und durchaus nicht lebensſicher— ihr Kind doch beſtimmt nicht im Stiche gelaſſen hätte und gegen eine Welt von Feinden und Vorurteilen ver⸗ teidigt haben würde. Frau Keller war leider anders. Aber das ahnte Hilde nicht. Und weil ſie nun wenigſtens eine Hoffnung hatte, die vielleicht auch Lotte etwas Troſt bringen und ſie zunächſt von einem verhängnisvollen Schritt abhalten konnte, be⸗ ſchloß ſie, heute abend Lotte ſchon wieder am Waren⸗ hauſe abzuholen. Wenn ihre nahmsweiſe etwas warten mußte, diesmal nicht ändern. ſo ließ ſich das (Fortſetzung folgt) Schülerin auch aus⸗ F * O O E 5 5 4 — eee Die Obſtbaumdüngung Von H. Schmidt, ſtaatl. dipl. Gartenbauinſp. Die praktiſche Durchführung der Düngung unſerer Obſtbäume ſetzt eine gewiſſe Beobachtung im Laufe des Vegetationsjahres voraus. Hiernach hat ſich eine einſeitige oder eine Volldüngung zu richten. Im all⸗ gemeinen ſind ſtickſtoffhaltige Düngemittel wachs⸗ tumsfördernd, phosphor⸗ und kalihaltige Düngungen FAL SCHE DUNGOUN G NorkE tatsrbtck ode t UR ZELHANLS Une Sr SEWIRRTNWWUnzELSc nA begünſtigen den Fruchtanſatz und die Holzeutwick⸗ lung. Vorausſetzung iſt die Kenntnis des Wachs⸗ tums der Obſtſorten, um beurteilen zu können, vob ein normal entwickelter Jahrestrieb vorliegt und ob das Fruchtholz ſich im normalen Entwick⸗ lungszuſtande befindet. Eine richtige Düngung muß dann zu der Zeit er⸗ folgen, wenn der Baum die Nährſtoffe zu ſeinem Aufbau braucht. Die Stickſtoffdüngung findet daher bet fungen Bäumen in der Hauptſache mehr im Herbſt ſtatt, die Düngung zum Fruchtanſatz wird im April Mai gegeben, weil im Juni Fruchtknoſpen⸗ entwicklung einſetzt. Für jeden geſunden Obſtbaum, der Erträge liefern ſoll, iſt die Offen haltung der Baumſcheibe durch Bodenlockerung eine Notwendigkeit denn nur der gut gelockerte Boden lüßt das Vordringen der Tageswäſſer und damit der gelöſten Nährſtoffe nach den Wurzeln zu. Gewiſſe Krankheitserſchei⸗ nungen geben uns Fingerzeige über das Fehlen eines wichtigen Dungſtoffes bei der Obſtbaumernährung. Da wäre in erſter Linie der Kalk zu nennen. Das Auftreten von Gummifluß bei Steinobſt iſt meiſt auf Kalkmangel zurückzuführen, ebenſo die Krebskrank⸗ heit bei den Apfelbäumen. Iſt außerdem ſchlechter Holgzuwachs vorhanden, dann fehlt Kali. f Es iſt nicht zu verwerfen, wenn wir mit dem Eintritt des Winters jungen angewachſenen Bäumen eine leichte Stallmiſtdüngung auf die Baumſcheibe geben. Dadurch wird verhütet, daß der Froſt allzu ſtark in den Boden eindringt und die Wurzeltätig⸗ keit bleibt rege. Ein übertriebenes Jauchen, was viel⸗ fach bei Obſtbäumen auf dem Lande in der Nähe von Dunggruben geſchieht, iſt zu verwerfen, weil hier⸗ durch Krebsbildung eintritt. HRicHric, bb GUNG . rar 5 NOE E KN Nach jeder Richtung einwandfreie Angaben für die Obſtbaumdüngung gibt es nicht, aber über ganz gewiſſe Dungweiſen haben wir volle Klarheit. Sy iſt(ſieße Abb.) es durchaus falſch, Miſt im hohen Haufen an Wurzelhals und Obſtſtamm zu werfen, am allerwenigſten dann, wenn der Obſtbaum friſch gepflanzt iſt. Will man das Wurzelſyſtem gern ſchützen, dann iſt eine gute über Hand hohe Laub⸗ gegen Froſt am Platze. Junge Obſtbäume in den erſten Jahren zu Jauchen, iſt verwerflich. Da⸗ gegen empfiehlt es ſich, bei älteren Bäumen im 9 einen Düngungsgraben(ſiehe Abb.), er Kronentraufe entſprechend, herzuſtellen, denn nur Dunggaben, die in der Nähe des Grabens unter⸗ gebracht werden, kommen dem Wurzelſyſtem reſtlos zugute. Für ältere Bäume iſt nach ſtarken Ertrags⸗ lahren die Düngung um 30 Prozent zu ſteigern. ZN TEN ER RON BUrir zun WURZ SLS * Hartengale und ſtraft. Kalender für Landwirtſchaft und 98 bau für das Jahr 1931. Herausgegeben von der 17 Farbeninduſtrie Aktiengeſellſchaft, Ludwigshafen 80 5 hein. Der Kalender weiſt gegenüber den Vorfahren in weſentliche Bereicherung auf. In größeren Abhand⸗ . werden die Erzengniſſe der Firma und deren An⸗ mebben in Feld und Garten beſprochen und auf die ver⸗ 8 Bodenerträgniſſe verwieſen. Neben dieſen inter⸗ 80 Artikeln erregen insbeſondere die vielen Ilu⸗ 18. und die Mehrfarbendrucke die Aufmerkſamkeit . Beachtenswert ſind namentlich die Original⸗ Baan der Monatsbilder von Prof. H. Stockmann⸗ Jelder unter Glas Von Jahr zu Jahr iſt in der Nachkriegszeit die Flut der Gemüſe⸗ und Früchteeinfuhr aus Holland geſtiegen. Faſt ungehindert kommen ungeheure Men⸗ gen von Küchengewächſen herein. Ein ein⸗ ſeitig im Intereſſe der Exportinduſtrie abgeſchloſſenes Handelsabkommen verhindert heute die Anpaſſung unſeres Zollſchutzes an die veränderten Verhältniſſe. So konnte die Gemüſeeinfuhr bis zu einer Menge von 2710000 dz im Jahre 1929 und einem Werte von 69,7 Millionen Mark auwachſen. Die Obſteinfuhr betrug in dem gleichen Jahre 504 000 d. zu einem Werte von 13,4 Millionen Mark. Faſt die geſamte holländiſche Gemüſeausfuhr und der weitaus größte Teil des Obſt⸗ und Früchteexportes dieſes Landes geht nach Deutſchland. turen nicht auch bei uns ſtärker gefördert? An der deutſchen Gärtnereikunſt liegt es doch wahrhaftig nicht. Manch holländiſcher Großgärtner hat ſeine und Baumſchulen verbracht. Tie Lieferanten für dos Glas, für die Hols⸗ rahmen, ür die modernen Eiſenkonſtruktionen der Gewächshäuſer, für die Heizkeſſel und Röhrenan⸗ lagen für die Winterheizung der Warmhäuſer, ſind deutſche Firmen. Der Export dieſer Waren nach Holland iſt in der Nachkriegszeit außerordentlich forciert worden. Leider wird berechtigt von deut⸗ ſchen Gärtnern über die überhohe Preisgeſtaltung für die zum Gewächshausbau benötigten Materia⸗ lien geklagt. Dabei wird ohne Zweifel von den be⸗ 8 18 Flachglas: Oe, dchshötiser- 4888 e e e N 85 Le ee 8 2 255 8 E Flachglde n 7000070 270 9 68 to. 5 1 FFF * 8 95 e : iſt fortzufahren. Das kann natürlich nur bei mildem 5 Bei der ſtarken deutſchen Eigenerzeugung an Gartenprodukten iſt es ſo im Laufe der Jahrzehnte zu einer dauernden Verſchärfung des Wettbewerbs gekommen. Dieſer Wettbewerb führt zu einer immer ſtärkeren Mechaniſierung und Techniſierung des An⸗ baus. Man züchtet frühreiſe Kohl⸗ und Kartoffel- ſorten, Um die hohen Erſtpreiſe zu erzielen und Spätſorten aller Gemüſearten, die beſonders winter⸗ feſt ſind, ſo daß ſie in den milden Vorwintern der Seeküſten bis zum Dezember auf den Feldern blei⸗ ben können. Es werden Kohlbewahrhäuſer gebaut, wo die feſten Winterſorten ſorgfältig behandelt, ohne ſtarken Wertverluſt bis in das nächſte Frühjahr auf⸗ bewahrt werden können und in normalen Zeiten nach der Froſtzeit mit erheblichem Gewinn verkauft werden. Man baut andererſeits ſogenaunte„Miſt⸗ beete“, in denen unter Glas die Pflanzen früh⸗ zeitig herangezogen werden und man ging in der Nachkriegszeit in außerordentlich ſtarkem Maße zu dem Bau von rieſigen heizbaren Gewächs häu⸗ ſern über, die die Gärtnerei weitgehend von den klimatiſchen Einflüſſen unſerer Zonen befreien. Dieſe Entwicklung iſt beſonders ſtark in Hol⸗ land. Das ganze„Weſtland“ und die anderen Zen⸗ tralpunkte des holländiſchen Gartenbaues ſind heute ein Meer von Glasdächern. Es ſind ungeheure Fa⸗ briken für die Erzeugung von Trauben, von Gurken aller Art, von Tomaten und von Blumen. Unſer Schaubild zeigt die ungeheure Ausdehnung, die dieſe Glashauskultur in Holland angenommen hat. Bei der erſten holländiſchen Er⸗ hebung über die Gartenkultur dieſer Art im Jahre 1912 wurden 4988 310 qm Fläche unter Flachglas ge⸗ gählt und die Gewächshäuſer bedeckten eine Fläche von 2096 858 am. Zuſammengenommen waren alſo über 7 Millionen am bereits 1912 unter Glas. Bis zum Jahre 1930 iſt dieſe Fläche ausgedehnt worden auf 25 661 546 qm; davon 8,2 Millionen am Flachglas und 17,5 Millionen am Gewächshäuſer! In Deutſchland dagegen umfaßte im vergangenen Jahre die geſamte gärtneriſche Glaskultur erſt eine Fläche von 4 250 000 qm. Ohne Zweifel iſt die heute noch des öfteren feſt⸗ ſtellbare Ueberlegenheit Hollands beim innerdeut⸗ ſchen Abſatz von Gemüſe und Früchten auf den Aus⸗ bau und die ſtändige Ausdehnung ſeiner Glashaus⸗ kulturen zurückzuführen. Warum werden dieſe Kul⸗ Waſſergeflüägel und Den Gänſen iſt, ähnlich wie den Truthühnern, an einem warmen Stalle nichts gelegen. Damit iſt nun aber noch lange nicht geſagt, daß ein womöglich nur mäßig verſchlagener Schuppen ihr liebſter Nacht⸗ aufenthalt iſt. Nein, auch ſie bedürfen eines richtigen Stalles. Geräumig muß er ſein, an Luft und Licht darf es ihm nicht fehlen. Der Fußboden wird mit einer dicken Schicht Stroh oder Torfſtreu belegt. Vorzuziehen iſt es, die Legeneſter der Gäuſe nicht in dieſem Stalle, ſondern anderwärts herzuſtellen, wo die auf ihrem Neſte ſitzende Gans recht Ruhe hat. Jetzt iſt es Zeit, die Legeneſter, die ſpäterhin auch die Brutneſter ſein ſollen, zu bereiten. Im Ja⸗ nuar bilden Rüben und ein Weichfutter aus gekochten Kartoffeln, Kleie mancherlei Art und Maisſchrot die Hauptnahrung der Gäuſe. Körner gibt es wenig; ab und zu abends auch gequellten Hafer. Für die Stallungen der Enten gilt das ſoeben betreffs der Gänſeſtälle Geſagte. Wem es bei ſeinem Entenſtamme noch an Tieren fehlt, der muß ſie ſich jetzt beſorgen, damit ſich die Neulinge bis zum Be⸗ ginn der Zucht noch richtig eingewöhnen. Bei dem teiligten JInduſtrien bei der Ausfuhr nach Holland auch die Gepflogenheit vieler deutſcher Induſtrie⸗ zweige befolgt werden, daß man zu billigeren Preiſen exportiert, als man im In⸗ lande verlangt. Gerade das Beiſpiel der Ausdehnung der Glas⸗ hauskultur in Holland auf Grund billiger dentſcher Materiallieferung aber zeigt, wohin die Ueber⸗ ſchätzung des Induſtrieexportes führen kann. Die deutſche Induſtrie züchtet im frachtnahen Auslande der intenſiven deutſchen Landwirtſchaft und deutſchen Gärtnerei eine erdrückende Konkurrenz heran, wäh⸗ rend der Inlandsmarkt vernachläſſigt wird. Wir könnten in Dentſchland die gleichen Anlagen in gleicher Ausdehnung haben. Zwar ſind ſie nicht von heute auf morgen zu ſchaffen, aber doch in ſtetem und raſchem Aufbau. Ein volles Jahrzehnt hat man nahezu untätig vergehen laſſen und dabei den Blick wie faſziniert aufs Ausland gerichtet. Zum Zwecke des erhöhten Exportes wurde ein einſeitiger Handelsvertrag abgeſchloſſen und man iſt ängſtlich bemüht, dieſe Einſeitigkeit des Ver⸗ trages zu erhalten. Man vergißt dabei aber, daß an Stelle eines vielleicht etwas beeeinträchtigten Ex⸗ portes ein ungleich größeres Abſatzgebiet innerhalb der deutſchen Grenzen für die beteiligten Firmen geſchaffen werden kann; ſo am Niederrhein, in Rheinheſſen, im Rheingau, im Oderbruch, in Zittau, in den Vierlanden bei Hamburg, in der Umgegend von Liegnitz, in Dithmarſchen, in all den anderen Zentren des deutſchen Gar⸗ ten⸗ und Gemüſebaues. Man vergißt, daß durch einen derartigen Abſatz nicht nur eine ein⸗ malige, vom Auslande abhängige Arbeit für ein paar Induſtrien, wie beim bisherigen Export, ge⸗ ſchaffen wird, ſondern eine ſegensreiche Kette von Arbeit, die dem ganzen deutſchen Volke zugute kommt. Nötig iſt aber auch, daß die deutſchen Be⸗ hörden, die Baupolizei uſw. ihre Beſtimmungen und Abgaben den Wirtſchaftsverhältniſſen und den praktiſchen Bedürfniſſen beim Gewächshausbau an⸗ paſſen. Es wird gerade von induſtrieller Seite viel von der Notwendigkeit der Umſtellung der deutſchen landwirtſchaftlichen Erzeugung auf ſpezielle Intenſiv⸗ kulturen und auf die Aupaſſung an die Markt⸗ bedürfniſſe geſprochen; die Induſtrie und die Be⸗ hörden haben es ſelber in der Hand, der deutſchen Landwirtſchaft und Gärtnerei eine derartige Um⸗ ſtellung zu ermöglichen. F. H. K. Tauben im Januar ſcheuen Weſen brauchen gerade die gewiſſe Zeit. Die Enten mancherlei Grün ⸗ ihre Durchhaltung zu ihnen eigenen, Enten dazu immer eine müſſen jetzt faſt ausſchließlich zeug erhalten, ſonſt wird teuer. Bedeutend mehr Körner bekommen nur die Enten, die ſchon jetzt legen oder demnächſt legen ſollen. Wer ſeine Tauben im Dezember nach Geſchlech⸗ tern getrennt hatte, muß dies jetzt auch noch im Ja⸗ nuar ſo durchführen; wer dies aber nicht getan hatte, wird den Fortpflanzungstrieb ſeiner Tauben zurück⸗ drängen, wenn er ihnen nur Gerſte gibt. Für mit⸗ telgroße Tauben reichen jetzt für Tier und Tag 30 Gramm aus. Die Gerſte kann auch zu einem Drittel durch Hir ſe erſetzt werden. War die ſich auf alles erſtreckende Reinigung des Taubenſchlages verſäumt, ſo läßt ſich das jetzt noch nachholen. Zur Abtötung der Milben, Federlinge, Wanzen uſw. iſt der Kalkmilch, mit der die Wände zu beſtreichen ſind, etwas Mordax zuzuſetzen. Im kalten Winter machen Marder, Wie⸗ fel, Katzen uſw. den Taubenſchlägen gern einen Be⸗ ſuch. Daher ſind die Schläge abends ſorgſam zu ver⸗ ſchließen. Paul Hohmann, Zerbſt. 742. Jabigang/ Nur 24 Der Obſt- und Gemüſegarten im Januar Der Obſtgarten Im Obſtgarten gibt es je nach Größe des Baum⸗ beſtandes ſicher noch mancherlei zu tun. Ob wohl die Obſtbäume ſchon alle dem ordnenden Winter⸗ ſchnitt unterzogen worden ſind? Bei ſtrenger Kälte verbietet ſich dieſe Arbeit von allein, aber es gibt auch im Januar Tage, wo man mit Meſſer und Schere arbeiten kann. Aeltere Bäume, die Hoch⸗ und Halbſtämme, werden ein Auslichten ihrer zu dicht gewordenen Krone nötig haben. Dabei ſind kranke Aeſte und Zweige ſorgſam zu entfernen, ferner hängengebliebene Früchte, ſogen. Fruchtmumien, Raupenneſter, Schild⸗ und Blattläuſe und was ſonſt an Ungeziefer zu entdecken iſt. Größere Wundſtellen beim Abſägen von Aeſten müſſen mit Baumwachs oder Baumſalbe verſtrichen werden. Bei milderem Wetter müſſen auch die Stämme und ſtärkeren Aeſte von alter, borkiger Rinde geſäubert werden. Die Abfälle ſind zu verbrennen. Mit den Winterbeſprit⸗ zungen mit waſſerlöslichem Obſtbaum⸗Karbolineum Wetter geſchehen, bei dem auch das Graben der Baumſcheiben oder des freien Landes, das Düngen mit Jauche, Miſt oder künſtlichen Düngemitteln zu erfolgen hat. Nur der ſchnell lösliche Chileſalpeter fällt aus, weil der wertvolle Stickſtoff nutzlos im Boden verſickern würde. Da in ſtrengen, ſchneereichen Wintern erhöhte Gefahr für die Obſtbäume durch Wildfraß beſteht, iſt die Umzäunung auf Dichtigkeit öfters zu prüfen, um die Stammbäume ſind engmaſchige Drahthoſen zu legen. Das Zwergobſt iſt durch chemi⸗ ſche Vorbeugungsmittel zu ſchützen. Man benutze aber nur bewährte Abwehrmittel, denn nur zu leicht kann Schaden entſtehen. Des Auslichtens bedarf auch das Beeren⸗ ob ſt, wenn von geſunden Pflanzen große, ſchmack⸗ hafte Früchte in reicher Menge geerntet werden ſol⸗ len. Bei den Himbeeren und Brombeeren ſind die Tragruten zu beſeitigen, was allerdings ſchon im Herbſt hätte geſchehen können. Der Gemüſegarten Soweit die Bodenbearbeitung, das Düngen, das Umſetzen des Kompoſthaufens, das Säubern der Beete u. a. m. noch im Rückſtand ſind, ſind dieſe Ar⸗ beiten bei entſprechendem Wetter zu Ende zu füh⸗ ren. Alle zum Vorſchein kommenden Wurzeln aus⸗ dauernder Unkräuter, wie Schachtelhalm, Knöterich, Winden, Diſteln und Quecken werden geſammelt und am beſten verbrannt. Auf den Winterfſalat und den Spinat bringt man zuerſt eine Lage von Reiſig oder anderen groben Reiſern und deckt dann darauf Streu oder Stroh. Durch einige übergelegte Latten und Bohnenſtangen verhütet man ein Ent⸗ führen dieſer Decke durch den Wind. Es gibt eine Reihe von Gemüſearten, die nur ſicher und gut keimen, wenn ſie infolge früher Ausſaat die volle Winterfeuchtigkeit genießen. So g. B. Zwiebeln, Breitlauch(Porree), Erbſen und Möhren. Man ſät ſie deshalb, ſobald der Boden offen und oberflächlich abgetrocknet iſt. Es iſt dafür zu ſorgen, daß das Saatgut im Boden tüchtig an⸗ gedrückt wird. Bewährte Sorten von Früh karotten ſind Halblange von Nantes, Pariſer Markt, Frankfurter Treib; als Wintermöhre iſt die Sudenburger und Kirſches Lobbericher zu nennen. Von den Erbſen verdienen die Sorten, die Reiſer erhalten müſſen und mindeſtens 80 Zt. Höhe erreichen, den Vorzug. Als eine der beſten Zwiebeln kann die Gelbe Zittauer empfohlen wer⸗ den. Nützlich iſt es, unter die Zwiebel⸗ und Möhren⸗ ſaat, ſowie unter den Porreeſamen ein wenig Stech⸗ ſalat oder Spinat zu tun. Dieſe Samen gehen ſchnell auf, während erſtere lange liegen, ſo daß ſie gefähr⸗ det ſind, von Unkraut unterdrückt zu werden. Der mit eingeſäte Stechſalat oder Spinat läßt die Reihen leicht erkennen, ſo daß rechtzeitig gegen das Unkraut gehackt werden kann. Auch Spinat kann bei offenem Boden für die Frühlingsernte noch geſät werden. Die Zimmerpflanzen im Januar Der Jannar iſt für unſere Zimmerpflanzen noch ein ſchlimmer Monat. Wohl werden die Tage all⸗ mählich länger, wohl bricht ſchon die Sonne hin und wieder durch die Wolken, aber es herrſcht oftmals noch ſtrenge Kälte. Wir müſſen deshalb mit Sorg⸗ falt darüber wachen, daß die Räume, in denen Blumen und Pflanzen ſtehen, nicht unterkühlt werden. In kalten Nächten herrſcht in der Nähe der Fen⸗ ſter eine froſtige Zugluft, die Temperatur fällt dann hier oft beſonders ſtark, die Erde in den Töpfen er⸗ ſtarrt und zarte Pflanzen erfrieren. Beim Bevor⸗ ſtehen kalter Nächte nimmt man die Pflanzen in die Mitte des Zimmers. Gelüftet muß dennoch werden; empfindliche Pflanzen wie Alpenveilchen, Hyazin⸗ then, Tulpen ſtellt man vorher in andere Räume. Mit beſonderer Sorgfalt iſt das Gießen zu handhaben. Mit Ausnahme weniger Blüher, deren natürliche Blütezeit in dieſen Monat fällt, und mit Ausnahme der Treibgewächſe, befinden ſich noch alle im Zuſtande vollkommener Ruhe, in dem ſie mehr trocken als feucht gehalten werden. Kaktus und ſon⸗ ſtige Fettblattgewächſe können ſogar ganz trocken ſein. Nur mit erwärmtem Waſſer iſt zu gießen. Die Topfpflanzen ſind reinlich zu halten. Dürre Zweige, welke und trockene Blätter ſind zu entfernen. Der Staub iſt abzuwaſchen. Keller, die den harten Topf⸗ und Kübelgewächſen zur Ueber⸗ winterung dienen, ſind bei mildem Wetter zu lüften. Ruhende Zwiebeln und Knollen werden überwacht und angefaulte Teile ausgeſchnitten und mit Holz⸗ kohlenpulver überſtreut. Hyazintheu, Tulpen, Mai⸗ glöckchen uſw. ſind gleichmäßig feucht zu halten und nur mit erwärmtem Waſſer zu gießen. Gartenbauinſpektor., D. Verantwortlich: 8 ranz Kircher. e r D * E S r r 7 7 92 eren —— ͤ——— Donnerstag, 15. Januar 1931 HANDELS- WIRTSCHAFT-ZETT der Neuen Mannheimer Zeitung Neue Lokomoliokonzentration Henſchel kauft Hanomag⸗Quote. 0. der Henſchel u. Sohn AG. in Kaſſel und der Hannoverſchen Maſchinenban AG. vorm. Gg. 6 über den Lokomotipbau zuſtande gekommen. hat zweifelsohne die Finanzlage der Hanomag gegeben, die bekanntlich füngſtt um ſtädtiſche Subventionen nachgeſucht hatte und nachdem ſie verweigert wurden, zu Eutlaſtung gezwungen war. Zu dem Abkemmen erfährt die Rh 3. Haß es ſich tatſächlich um einen Quotenkauf handelt, wenn auch dieſe Bezeichnung in der offiziellen Verlautbarung ausdrücklich vermieden wird. Hanomag gibt ſein Loto⸗ motipgeſchäft auf und erhält dafür von Henſchel eine Bar⸗ zahlung. Dieſe wird nach der Beteiligung der Hanomag am Reichsgeſchäft berechnet. Die Quote von Hanomag ſtellt ſich auf 14,6 v. H. Das Prozent Lokometiv⸗Quote iſt gelegentlich mit 2 J berechnet worden, ſodaß der von Henſchel an Hanomag zu zahlende Kaufpreis wahrſcheinlich näher bei 4,5 Mill./ liegen dürfte als bei 4 Mill.. Dieſe Transaktion bedeutet für die Ha⸗ nomag und auch für den Lothringen⸗Konzern eine finan⸗ zielle Entlaſtung. Hanomag wird in die Lage verſotzt, einen Teil ſeiner kurzfriſtigen Verbindlchkeiten abzulöſen. Der Vertrag zwiſchen der Reichs ba hn und den Lokomotivpfabriken dürfte nunmehr im Laufe der nächſten Woche zum endgültigen Abſchluß kommen. Es handelt ſich dabei um insgeſamt 270 Lokomotiven, die im Rahmen von 3 Jahren zu liefern ſind, und zwar jährlich 90 Stück. Die Quote von Henſchel beträgt nunmehr einſchl. der Hanomag⸗Quote 39,21 v.., diejenige der A. E..⸗Borſig 19,4 v.., Krupp 18,79 v.., Schvarhkopff 13,17 v. H. und Schichau 9,41 v. H. Darüber hinaus wird die Reichsbahn noch 10 weitere Jokomotiven bei der Gemeinſchaft Krauß⸗Maffei in München und 2 Lokomotiven bei der Maſchinen⸗ fabrik Eßlingen beſtellen. Es bleibt nun noch die Lokomotivfabrik Orenſtein u. Koppel, die, wie ver⸗ lautete, einen ſog. Abſchiedsauftrag von 5 Lokomotiven er⸗ erhalten und dann durch ſtärkere Beteiligung am Waggon⸗ geſchäft abgefunden werden ſoll. 00 000 Londoner Diskont unverändert.(Eig. Dr.) Die Bankrate blieb gemäß Beſchluß des Direktoriums der Bank von England auch am heutigen Donnerstag unverändert, obwohl die Rückzahlung von 75 Mill. Pfund Sterling Aproz. Kriegsanleihen fällig iſt. „ Mitteldeutſche Bodenkredit Wahrſcheinlich Vor⸗ jahrsdividende. Die Mitteldeutſche Kreditanſtalt wird, ob⸗ gleich dieſes Inſtitut ebenfalls im abgelaufenen Geſchäfts fahr eine recht zuüfriedenſtellende Geſchäfts⸗ entwicklung aufzuweiſen hatte, nach dem B. B.., bei dem alten Divpidendenſatze von 12 v. H. verblei⸗ ben und die darüber hinaus gehenden Gewinn⸗Ergebniſſe zur weiteren Stärkung der Reſerven verwenden Klein, Schanzlin& Becker A. Frankenthal 2 Frankenthal, 15. Jan.(Eig. Dr.) Die heutige o. GB., in der 11 Aktionäre 18 200 Stimmen rertraten, geneh⸗ mige den Abſchluß mit wieder 7 v. H. Dividende. In den AR. wurde wieder Gen.⸗Dir. Gottlieb Jäger von der Rheinſchiffahrts⸗AGG. vorm. Fendel in Mannheim und neu hinzugewählt Komm.⸗Rat Conrad Schumacher, Direktor der Südd. Zucker AG., Werk Zuckerfabrik Offſtein in Neuoffſtein und Bankdirektor Lu d wig Fuld⸗Dedi⸗ bank, Filiale Mannheim. Gen.⸗Dir. J Klein äußerte ſich zur w irtſchaft⸗ lichen Lage und führte u. a. aus, daß die geſchäftliche Zukunft der Geſellſchaft verſchleiert ſei und im allgemeinen einen wenig erfreulichen Ausblick biete. Es ſei ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß die Geſellſchaft in die verfchärfte Kriſe der letzten Monate unte der ihre Kundſchaft leidet, mit hinein⸗ gezogen worden ſei. Auch ſie leide an einem Mißver⸗ hält uns zwiſchen Auftragsbeſtand und Un⸗ koſtenaufwan d. Er hoffe aber, daß die Firma ſich durchhalten werde und halte es für vollſtändig verkehrt, wenn diejenigen Unternehmungen die unter den heutigen Aungünſtigen Verhältniſſen noch proſperieren, ſich der allge⸗ meinen Niedergeſchlagenheit anſchließen und durch falſche Zurückhaltung die Flaute noch verſchärfen. Aus dieſem Grunde werde man für bie Firma alles was notwendig und nützlich iſt auſchaffen und die Zeit der Stille zur Vor⸗ bereitung für die Zukunft benützen. Die Geſellſchaft habe. wie inzwiſchen bekannt gegeben worden iſt, eine Intereſſengemeinſchaft mit den Garvens⸗ werken⸗Wien zwecks gemeinſamer Bearbeitung der Un⸗ terwaſſerpumpen abgeſchloſſen. Im Zuſammen⸗ hang damit ſei ſie einem Konſortium beigetreten das die Maforität der Garvens in Hannover beſitzt. Kurszeitel der Neuen Mannheimer Zeitung Mannheimer EHektenbörse Dieſe Beteiligung erfolgte nicht, weil der Mitbeſitz an den Sachwerten dieſer Firma gereizt habe(bereits beim Er⸗ werb der Aktien, für die man keinen hohen Kaufpreis bezahlt habe, war es zweifelhaft, ob die Firma am Leben erhalten werden könne) ſondern, weil man bei der Ent wicklung eines neuen Zweiges der Pumpeninduſtrie mit⸗ arbeiten wolle der nach Anſicht der Verwaltung eine aus⸗ ſichtsreiche Zukunft bevorſtehe. * Gebrüder Fahr A. in Gottmadingen. Die GW der Maſchlnen fabrik Gebr. Fahr in Gott⸗ madingen beſchloß, aus der Reingewinn für das ab⸗ gelaufene Geſchüftsjahr 1929 nach Zuweiſung von 20000/ an die Wohlfahrts⸗ 1 vidende von 6 v K den die Warenvorräte 3 202 506 dererſei ſpeſen angegeben. O Die neuen Verwaltnugsleiter der Horchwerke AG., d Penſionskaſſe eine Di⸗ len. In der Bilanz wer⸗ 246„, die Außenſtände mit J, das Wechſelportefeuile mit 762 088%, an⸗ ˖i chulden mit 2977 301, die Verwaltungs⸗ Steuer und ſoziale Laſten uit 1791078, Zwickau.(Eig. Dr.) Wie uns von der Verwaltung der Horchwerke AG. mitgeteilt wird, hat Dr. M. Straus auf Wunſch des die Sanierung durchführenden Banken⸗ konſorttums den Vorſitz im AR. der Horchwerke Al. nie⸗ dergelegt. Ueber Regreßanſprüche gegen Dr. Straus, deſſen Maßnahmen zu den Verluſten der letzten Jahre geführt haben, ſchweben Erwägungen. Direktor Carl C. Müller in Zwickau iſt zum Generaldirektor ernannt worden. Gebrüder Körting AG. in Hannover.— Vorausſicht⸗ lich dividendenlos. Laut BBC, iſt der Auftragseingang bei dem Unternehmen durch die darniederliegende Wirt⸗ ſchaftslage ſtark zurückgegangen, ſo daß eine Dividenden⸗ ausſchüttung für das abgelaufene Geſchäftsjahr nicht in Frage kommen dürfte(i. V. 6 v..) * Fr. Heſſer Maſchinenfabrik AG., Stuttgart⸗Caunſtatt. Die HV. genehmigte den Abſchluß für 1929⸗30 mit wieder 15 v. H. Dividende. Für den verſtorbenen Kommerzien⸗ rat Henkel wurde Dr. Hugo Henkel⸗Düſſeldorf neu in den Aufſichtsrat gewählt. Den wirtſchoftlichen Umſtänden entiprechend ſei die Lage der Geſellſchaft befriedigend. Ge⸗ mäß den früheren Jahren habe der Umſatz um die Jahres⸗ wende nachgelaſſen, und müſſe man abwarten, ob eine Wiederbelebung erfolge. Mindeſtens 12 vH. Siemens⸗Dividende Der Beſchäftigungsrückgang in der Elektro⸗Induſtrie, der, wie wir kürzlich berichten konnten, bei der AG. zu einer Dividendenreduktion von ca. 2 bis 3 v. H. führen dürfte, hat ſich naturgemäß auch beim Slemens⸗Konzern ausgewirkt. Allerdings iſt Siemens u. Halske von der Depreſſlon wahrſcheinlich nicht ſo ſt ark betroffen worden wie die A E G. und Siemens⸗ Schuckert, da allgemein das Schwachſtromgeſchäft erſt ſpäter und nicht im gleichen Ausmaße nachgelaſſen hat wie Ab⸗ ſatz und Beſchäftigung der Skarkſtromabteilungen. Hinzu kommt, daß die Entwertung der Rohſtoffbeſtände infolge der Metallbaiſe in der Starkſtrominduſtrie ſtärker ins Ge⸗ wicht fällt. Infolgedeſſen dürfte nach dem BT. das Er⸗ gebnis bei Siemens u. Halske und Siemens⸗ Schuckert ungleichmäßig ausfallen. Wenn man dieſe Verhältniſſe berückſichtigt, ſo gehe man wohl kaum fehl, wenn man für Siemens u. Halske mit einer Dividende von mindeſtens 12 v. H. gegenüber 14 v. H. rechnet, während Siemens⸗Schuckert mit der Dividende etwas ſtärker zurückgehen dürfte(1. V. 10 v..) BT teilt mit, daß die Aufſichtsratsſitzung, die über die Bilanz Be⸗ ſchluß faſſen wird, am 29. dieſes Monats ſtattfinden ſoll. Sarlino— Reorganiſation Die Société Remoiſe du Linoleum(Sar⸗ lino), welche von der Con tinentalen Linoleum⸗ Unk'on in Zürich kontrolliert wird, hat eine ago. GV. ein⸗ berufen, die über die Reorganisation der Geſell⸗ ſchaft Beſchluß faſſen ſoll. Nähere Augaben über die in Ausſicht genommenen Maßnahmen wurden noch nicht ge⸗ macht. Die Kapitalzuſammenlegung bei der Sarlino iſt ſeit langem geplant. Im März v. J. war ein Kapital⸗ ſchnitt im Verhältnis:1(von 106 auf 53 Mill. franz. Fr.) diskutiert worden. Ob man ſich jetzt zu einer anderen Relation entſchloſſen hat, iſt nicht bekannt. Ebenſo wenig weiß man, ob der damalige Plan aufrecht erhalten geblie⸗ ben iſt, die Sarlino in den Linoleum⸗Generalpool als gleichberechtigte Geſellſchaft aufzunehmen. In dieſem Fall müßte eine Kapitalkorrektur auf den inneren Wert der übrigen Poolaktien abgeſtellt werden. Deshalb wurde ſchon i. V. durch amerikaniſche Buchprüfer eine Abſchätzung der Werte der Union bzw. der Sarlino vorgenommen, um ſo eine gerechte Wertrelation zwiſchen Sarlino⸗Aktien und Continentale Union⸗Aktien zu ermitteln. Die Sarlino⸗ GV. iſt auf den 17. d. M. einberufen. Abend-Ausgabe Nr. 24 * Portland⸗Cementfabrik Hemmoor.— Scharfe Divi⸗ dendenkürzung wahrſcheinlich. Das Geſchäftsfahr 1930 der Portland⸗Cementfabrik Hemmoor hat trotz der wieder⸗ holten Preisſenkung des Norddeutſchen Zement⸗Verbandes, dem die Geſellſchaft mit einer Quote von 4,5 v. H. an⸗ geſchloſſen iſt, einen nicht unerheblichen Abſatzrückgang ge⸗ bracht. Wie ſtark ſich dieſer auf das finanzielle Jahres⸗ erträgnis ausgewirkt hat, iſt lt. BBC. vor dem Abſchluß der Bilanzarbeiten noch nicht zu beurteilen. Die Li⸗ quidität des Unternehmens iſt nach wie vor außerordent⸗ lich günſtig; die hohen Beſtände an feſtverzinslichen Wert⸗ papieren(i. V. 1,83 Mill. /) und Bankguthaben(i. V. 2,53 Mill. bei Mill./ Kapital) haben das finan⸗ zielle Erträgnis günſtig beeinflußt. Dennoch rechnet man in unterrichteten Kreiſen mit einer ſcharfen Divi⸗ denden kürzung(i. V. 15 v..) Zum Kampf um Doerr& Reinhart O Worms, 15. Jan.(Eig. Dr.) Im Kampf um dte Exiſtenz der Lederwerke Doerr u. Reinhart in Worms ſind auf die Initiative des Oberbürgermeiſters von Worms Einigungsverſuche zwiſchen der Konkurrenzgruppe (56 v. H. der Forderungen) und der Lederwerke Doerr u. Reinhart ſtehenden Dresdner Bank in Ausſicht genommen. Die Ledergruppe ſei zu jeder Einigung bereit, ſobald die öffentliche Hand ſich von der Angelegenheit zu⸗ rückzie he. Als Gegenſchlag gegen den Konkurs⸗ antrag der Ledergruppe, gegen den ſofort Beſchwerde ein⸗ gelegt wurde, hat bekanntlich Doerr u. Reinhart ihr Werk für 1,6 Mill./ an die Berlin⸗Tempelhofer Induſtrie AG. verkauft. Ueber dos dagegen angeſtrebte Veräußerungs⸗ objekt hat gegenwärtig das Landgericht in Mainz zu ent⸗ ſcheiden. Dieſes Urteil ſoll vor den Einigungsverſuchen des Wormſer Oberbürgermeiſters erſt abgewartet werden. Die Verhandlungen um die deutſche Zuckerkomingentierung Berlin, 15. Jan.(Eig. Dr.) Auf der Tagung des Vereins der Deutſchen Zuckerinduſtrie, an der alle deutſchen Zuckerfabriken bis auf 8 teilgenommen häben, ſind bekanntlich auch die Satzungen der zu gründen⸗ den wirtſchaftlichen Vereinigung der deutſchen Zucker⸗ induſtrie durchberaten worden. Die Satzungen haben die Billigung von 242 Vertretern gefunden, während ſie von 12 abgelehnt worden ſind. Da man die Vereinigung möglichſt einſtimmig gründen will, hat man am 12. Januar von der Vollziehung des Gründungs⸗ aktes abgeſehen. Man will zunächſt auf dem Verhandlungs⸗ wege verſuchen, die Außenſeiter, die gegen die Satzungen ſtimmten, für die Vereinigung zu gewinnen. Sollte dies nicht gelingen, ſo rechnet man damit, daß das Reich eingreifen wird. O Hofbrauhaus Hanan, vorm. G. Th. Nicolay AG., Hanau.(Eig. Dr.) Die GV. genehmigte den bekannten Abſchluß 1929/0 mit wieder 15 v. H. Dividende. Im neuen Jahre iſt der Abſatz weiter ungünſtig. Man ſei gezwungen, durch die rückſichtsloſe Belaſtung des Brau⸗ gewerbes durch die Steuern, durch gleichfalls rückſichtsloſe Sparmaßnahmen nach jeder Seite einen gewiſſen Ausgleich zu ſchaffen. * Gründung eines Salpeter⸗Truſtes. Santiago de Chile, 15. Jan. Nach einer Mitteilung des Finanzminf ſters ſind die in Newyork geführten Verhandlungen für die Gründung eines Salpeter⸗Truſtes mit einem Kapital von 300 Millionen Dollar zu einem günſtigen Abſchluß gelangt. Vörſenſchluß auf Exekutlonen ſtärker abgeschwächt Eröffnung ungeachtet noch vorliegender ſtarker holt Feſtere Auslandsbörſen regten an/ größerer Exekutionen bis zum Schluß ſogar bis Mannheim unregelmäßig, Schluß ſchwach In Reaktion auf die geſtrigen Tiefkurſe war die Börſe heute anfangs bei cht erholt. Im Verlauf konn⸗ ten ſich die erhöhten Kurſe jedoch nicht halten, ſo daß per Saldo die Kurſe gegen geſtern nur gerade noch be⸗ hauptet blieben. Farben waren mit 115% geſucht. Niedriger waren Knorr, Wayß u. Freytag und Südd. Zucker. Von Nebenwerten waren Seilwolf angeboten ohne Aufnahme zu finden. Bankaktien waren wenig verändert. Von Verſicherungsaktien waren Aſſekuranz wieder niedri⸗ ger angeboten. Renten ſtill und behauptet. Der Schluß der Börſe war ſchwach, Farben hörte man mit 114%. Frankfurt unſicher Die heutige Börſe eröffnete nach einem bereits etwas freundlicheren Vormittagsverkehr in leicht ge⸗ beſſerter Haltung. Obwohl ztemlich bedeutende Verkaufsaufträge vorgelegen haben, konnten ſich die er ſten Kurſe überwiegend leicht beſſern. Beruhigend wirkte vor allem eine Nachricht über die Siemensdividende von wieder 12 v. H. Man verwies ferner auf die gebeſſerte geſtrige Newyorker Börſe und die Erholung der in⸗ ternationalen Aktien. Daneben lagen quch einige Kaufaufträge vor und in Verbindung mit weiteren kleinen Interventionskäufen zeigte das Kursniveau eine kleine Erholung. Die Umſatztätigkeit war zu den erſten Kurſen auf einzelnen Märkten etwas reger. Am Anleihe⸗ markt konnten ſich deutſche Anleihen behaupten. Ans⸗ landsrenten faſt ohne Geſchäft. Im Verlaufe neigte die Tendenz wieder zur Schwäche, da zu den Kaſſakurſen bedeutende Verkaufs aufträge vorgelegen haben, die aus weiteren Exekutionen herrühren ſollen. Die Kurſe gaben ziemlich einheitlich 1 bis 1% v. H. her, auch in⸗ ternationale Aktien gaben wieder etwas nach. Am Geld ⸗ markt machte ſich im Hinblick auf den heutigen Medio ſtarke Nachfrage nach Tagesgeld geltend. Der Satz wurde auf 5½ v. H. erhöht. Berlin freundlicher, ſpäter uneinheitlich Schon die geſtrige Exholung in Frankfurt, die haupt⸗ ſächlich auf eine ſtärkerxe Interventionstätigkeit der Ban⸗ ken zurückzuführen war, deutete auf einen gewiſſen Stimmungsumſchwung hin, der dann auch in der Tat Verkaufsaufträge freundlicher und leicht er⸗ Späterhin unter dem Druck der Verkäufe und 14 v. 8 ſchwächer/ Spezialwerte verloren 7 v. H. heute eintrat. Es beruhigte ſehr, daß der geſtern noch auf der Börſe laſtende Exekutions druck, ſo gut wie ganz gewichen war, vor allem boten aber die feſteren Auslandsbörſen und im Zuſammenhang damit die Er⸗ holung der Svenska und Chadeaktien der Tendenz eine ſtarke Stütze. Von Deckungen in größerem Umfange konnte man aber nicht ſprechen und ſo bewegte ſich das Geſchäft bei kleinſten Umſätzen in ruhigen Gren⸗ zen. Gegen geſtern traten überwiegen d Kurs beſ⸗ ſerungen von—3 v. H. ein. Svenska gewannen 9, Chadeaktien 7,75% und Julius Berger nach anfänglicher plus⸗plus⸗Notiz ſchon 10,75 v. H. A nleihen lagen be⸗ hauptet, von Ausländern zogen Bosnier ca. 0,25 v. H. au. Pfandbriefe wenig entwickelt und eher abbröckelnd, auch Reichsſchuldbuchforderungen waren bis zu 2 nv. H. gebrückt. Am Geldmarkt zog heute zum Medio der Satz für Tagesgeld auf 4,5—6,5 v.., die übrigen Sätze blieben unverändert. Auch im Verlaufe blieb die Stimmung freundlich und die Mehrzahl der Kurſe erſuhr eine weitere Befeſtigung. Als jedoch ſpäter die an und für ſich nur unbedeutenden Deckungen auf⸗ hörten, bröckelte das Kursniveau langſam auf ſeinen Anfangsſtand ab. Spenska und Chade gaben ca. 3/ ihres Anfangsgewinnes wieder her. Der Kaſſamarkt verkehrte in unverändert ſchwa⸗ cher Haltung. Zu den Kaſſakurſen der Ter minpap tere lag ſtärkeres Angebot vor, ſodaß die Notierungen teilweiſe empfindlich ſchwächer waren, was nicht ohne Ein⸗ fluß auf die variablen Märkte blieb. Man ſprach wieder von größeren Exekutionen. Bis zum Schluß des Verkehrs hatten die Hauptpapiere Verluſte in Höhe von 1 bis 4 v. H. erlitten. Darüber hinaus lagen Salzdetfurth, Deutſche Linoleum und Julius Berger bis zu 7% v. H. rückgängig. Deviſen gegen Reichsmark waren angeboten, der Dollar notierte.2075 nach.2080. Von den eurvpätſchen Valuten lag Paris unverändert, 392, London und Schweiz ſchwächer,.8545 nach.8550, bezw. 19.36 nach 19.36%, Hol⸗ land ſtärker angeboten, 40.22% nach 40.23%, alles Newyorker Uſance. Spanten unverändert, 47.— gegen London. Swap⸗ ſätze Dollar gegen Reichsmark feſter, 30 nach 22% Stellen auf einen Monat und 100 nach 95 Stellen auf drei Monate. Otani⸗Minen.. 26.50—.— 11. 14. 15. 1. 15 Ronſerven Braun 40.— 40.— Schub. Berneis 28.— 25. 11 2 14. 18. Bbönie Bergbau 50.80 49.50 Kraus& Go. Sock 70.— 70.— 888 50 Wolf 112 1180 0 d. Zucker. 112.. e Bab. Sl. u. 27 75.— 78.— H. G. d. Seilink 35, 35.— Mheinſtahl. 57.75 5625 Lechwerke.. 72.50 72.— Fab fom. Gd 86.50 88,50. N. 5 1 5 Salzw. Heilbr. 185,0—.— Sudwigsh. Walz. 70,50—.— Wricot. Beſigheim Stadt-.. % Nüm Gold 47 ,] Deveſche Liner. 2280 92.— Tellus Bergbau 58.— BK u. Vaurahütte—.— Ber. Chem. Ind. 8 88.50 88.50 Enzinger Unton 64.— 64,.— Mainkraftwerke 63.25 69.50 5 52.75 69.25 27%: 5 1 1198 Sehr. ü e Stahlwerke 53. ie Frankf. 64.25 63.50 5 elf..— 11.— de garden d. 20 65.— 85.— J. G. Farben.. 1172 115.5 Industrie-Aktien Add, Müsch. 1 be. 0 8 5— 155 Babliche Bant. 13510 188.0 10% Grkr. M. B. 109,9 109.9 Hennin er K. Sl.., Moenus StA 28.—— B08 ſt. Berl.. 43. Sale Frei. 1265 126.5 1%„„ 5 1100 1100 Löwen aan ächen 1440 1720] Motoren denz.28—.— Boa Nec en 1 1480 kh. Hovoth. Bl. 183.0 188, 5 Schbfferh. Bindg. 180.0 180.0] Motor Oberurſe— 80155 8 8030 20 5. Pant u. Disc. 107.0 106.5] Karlstr. Räd. datd 22 22 Schwarz Stor 070—— olth. Seil. u.. E. ö. Rnorr.. 15.0 148,0] Werger 14.5,. Rübm Kal. Konſerven Braun 40.— 40.— Manng. Gummi Hurlacher Hof 110.0 110.0. Pfälz. Mühlen 105.0 105.0 A. E. G. Uch baum Fubwigsh. A. Br.——. Adler Kleyer. St. Wayß& Freutag 34.— 32,50 „Wolff 5 8 Rein. Gebh& Sch. 68.— 68.— . Roeder, Gebr. B.—.— 78.— Zentoff Aſchffpg. 62,50 59.75 1 5 Af„Bunty. 1... 5 ſtälz. Preßhefe 128 0 1250 38 gem. Heid. 68,50 65.— Ab. Masch Burt 1180 1180 Rülgerswerke 39,50 40.—„ Memel,. 89. cwarß Storch 107.0 107,0 Nh. Elektr 4 100.0 110 0 Drem.⸗Beſig. Des.— 44.—„ Waldhof 85,— 85.— Eichbaum Werzer 114.0 114.0] Rheinmühlenw. 100.0 100.0 Brown Bodert.. Schnen pr. Free 10.— 19.— 17 55 1 1 exein diſch.. 71.— 71.— Wanß& Freyta 171 8 Zellſtoff Waldho Bad. Aſfekurang 86.— 85,— Continent. Ber 18.50 18, Maunh. Verſich. 25.— 25. Frankfurter Börse 5 rarmft. u. Nat. 188 Festverzinsliche Werte Heutſch is 188 e Reichsgau, 100.0 89.50 N 85.— 85 CThade D Effekten Bank——.—. Cement Heidelbg. 68.25 65.— 3 Rarſtaddd 5 Annw. 22 75 70.— hemiſche Albert 29,. Cb. Brodhues 32. 30.50 Daimler Benz.. 19.— Dt. Atlant.⸗. D. Gold⸗u. S. Ant. 119.0 120.0 L 55 D. Hyp. u. Wechſ..— 149.0 Tblsſangſch 51.65 51.60 D. Hebreite Bal 70.— 86, Dt. Linoleum ohne 420.02] Dresdner Bank 106.0 106,5 Dt. Verlag A. Wertd. Gold!—.—. H. Schazanw. 28. 90 55 Hauk 51.— 91 % Schug. 14.65.65 Frkfri Oyp.⸗Bk. 146.0 148.0 ie Ludwigsg. 20—.— 81,80 ½ Mühm Gd. 28, e„28 88, % 5 Nürnberg. Verein a Beſt. Cred.⸗Anſt. 27.40 27.40 Pfälz. Oyp.⸗Bt 126.5 126.5 Reichsbdant 228,2 228,2 % Grkr. Mh. 28 Rhein. Creditbk. 8% Preuß. Rali % Preuß. Rogg.—, e Südd. Neſtwö. Südd. Boden⸗G. 189,0 187,5 Südd. Disconto Dresd. Schnellpr. 32.——.— Hüfſel. Rat. Dürr 45.— 44.— Dockerh& Wibm 62.50 62,50 90 — 1 5 mag Frankf. Enzinger⸗ Union 58.— 54.50 Eßlinger Maſch. 29. 29— Ettling Spinn N ahr Gebr. Pirm Rhein Oyp.⸗Br 138,0 182.5 ader& Schleich. 98,— 92.— 15 Farben. 5%„Bonds 28 63.75 88.25 Schramm Lackf. 5 Ufa(Fretverk.),.— 69.— Schuckert. Nrbg 101.0—.— Raſtatter Wagg, 22. Terminnotierungen Genius) Allg. Di Eredit 87.75 97. Harpen. Bergbau 8 Bank f Brauind. 38,- 88, Pg Holzmann 12 88. Barmer Bankvee 100,0 100.0 a0 Bergbau 159,0 159,0 Bayr Hyp. u. W. 1270 126,0 Kalt Aſchersleben 147.5 119.0 Berl. Handeſsgeſ. 117,5 1179 Kali Salzbetfurtd 182.0 190 0 Commerzbank Kali Weſteregeln 125.2 126.0 Darmſt. u. Nat. R. Karſtadt. 62.— 61.— Deutſche⸗Disconto 1058.5 108,7] Kldcknerwerke 50— 49. Dresdner Bank 107.0 108.0 Sahmever& G0. 104.0 110. A ⸗G. für Verkehr 44,.— 43.50 „92.25 88. 128.0 128.0 71 Nelgdd Bor 212.50 Mannes means. 81.— 81.5 1 54.50 54.— Mansfelder.— odd. gc 84.75.12 Nietangeſeuſd..— 8.—0 . Au 44.— 4, Niag mulenban 41.— 41.— ——. Aug. Elektr. Geſ 98, 85.— Moniecatint— 41. Bemberg 43,— 44,— Oberbedar f Bergmann. dd e Otavi Minen„ Buderus Eiſen 40.5 Cement Heidelbg. 85,50 86.50 Compan Hiſp. 2 Tontin Gummi 102.0 103.5 Phönit Bergbau 5 Rh. Braunkoblen 188.5 188.0 Rh. Elek.(Rheag) 1100 105.7 Rö. Stahlwerke. 58.50 57,50 Daimler Benz Riebeck Montan 55 — 20.— 1 6% Grtr. M. abg. Wiener Bankver..85.68 Feinmech. Jetter 47.— 8 Deugſche Erdzi D. sie Kütgerswerte. 39.75 40— 9% Nh..⸗Don. Württ Notenbk 135.0 195.0 Fat Guflleaume—.— 67.50 Dt. Gol du. Silber 119,0 119,5 Schucker: 100% 44. err dne Gas 118.0 118 0 Dt Linoleum 98.— 83.— Sſemens c Halste 13 0 138.0 7% Bad. Rum. Gb. 68.50 86.— Autang 180,2 160,0 Ark Pot.& Wit 15.— 14.30 Licht u. Kraft. 91,50 80.75. i 8% Pfälzer 28-9 98.75 99.0 Wlan All. Berl.—.——. % Ry. Don. 2. 0 99.25 88.75 annh. Berſ.⸗G. 25.— 25.— i„R.-8 99,.— 88,75 %„„. 10-11 93. 98.50 9%„„ 13 86. 86.— Transport-Aktien 54.— 83,15 14.— 14.— Hapag Heiderb. Straßd 54.— 58.80 Norbb. Lloyd. 6%% Rhein. Lia 88.90 88.55 Oeſter.-U. St.. 4¼ 9% Plälz. Lig. 89.75 89 75 Haid& Nen Hanfwerk. Füſſen 47.50 47.50 Gritzner M. Durl. Goldſchmidt Th. 33.58 2,.— 5 Farben Grün 4 Bilfinger 161.0 150,0 eee Upert Armatur 5 8 irſch Rupf. u. M. 112 0 112.0 . 22 Südd. Zucker 118.5 113.7 Svensta Tändſt. elten& Guill. 69.— 88,— Per. Glanzſtoft. Gelſenr Bergwk. 70.——.— Ber Stahlwerke 58.— 52.— i 66. 84,50 1— Aſchaff. 69.——.— 34.— 83.50 ÜUſtoff Waldhof 85,50 85.— 112,2 111.7 Elektr. Lieferung 219.0 228.0 Gesfürel Goldſchmidt Berliner Börse 20.— 20.— 80.50 80,50 ½%% Südbo viq 89.89 88.50 f och⸗ u. Tiefbau 61.— 60. 3 1 5% Roggenwer 223 155 727 4 1715 8 mne 9 ae Phil 66.75 68,50 Festverzinsliche Werte 5% Roggenrentb 6,60 6. 4% Pr. B. B. Lia 87.25 8 Eſchwell. 8 97.0 104, olzverkobl. J; 8 3 2— 1990 ſchwei—5—.— 70 Goldanlethe% Landſch. Rog—. 1 f Gelſenk. Bank Aktien Jlſe gb St. A Aug. D. Exeditb Babiſche Bank —· 190 97.25 86.25 135,0 135 0 Kalt Aſchersleben 119.3 Kali Salzdetfurth 181.0 180,0 Kali Weſteregeln—— Klöckner.. 50.—. Mannesm Rö br. Barmer Bankner. 100.0 100.0 Bayr. Hyp. u. Wb. 128,5 125.5 Jom. u. Privatd 106.5 106.0 nag Erlangen ungbans St. A 29.— 28.— Ramm faiſersl 77.— 15.— Karſtadt Rud. Klein, Sch.& Beck Knorr, Heilbr. 60% Reichsanl. 27.80 1. 5% Mexikaner 12.— 46% Oeſt. Schatz 38,75 88,75 4%„ Goldrente—.— 20. 4%„FNronen 68.— 89.— Dich. Adlöſgſch.! 51,80 51, ohne Ablöſgrecht.10 61.50 fl.— 88% Gab. Nohlen. 16,50 4e f cone ente..80 103.0 103.0 8% Grkr. Mg. 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Siemens KHalsks 198.5 189 2 Sinner.⸗Z.—.— 88, Stoehr Kammg. 57.— 58, Stoewer Nähm.———.— geuſtoff Verein, 85.78 88.50 Stolberger Zinfz. 36,50 30,59 Henſtoff Waldeof 87.— 8826 Südd. Immobil. 1750 19.50] Deutſch⸗Oſtafrika 51.— 50.50 10.— 10.25 „159.2 159.0 4% Üng. Goldr. 21.70 21,85 Kaltwk. Aſchersl. 1210 1175 Zucker„ 12.0 109.0 %½„ ronene 140.48] Darmler Moteren 29 92.5 Sekfünd dene e 8 Neuscgumnen e. 190.0 4909 4½% Anat. Ser. 1 11.25 11.75 Deſſauer Gas..78** kRlöcknerwerle. 49.— 47 2 Berline——— Otapi Minen„ 80,— 29.8 4½% Anafeer i 11.25 11.25 Disch. ⸗Auerte t. 8828 88.5 f. f. ner. 0 14 Ties, 1 8 93.50 55 Freiverkehrs-Kurse Deutſche Erdöl. 58.68 50.85 Stſch. Gußſtahl.—.—. Deuiſche Kabelw. 50 85 48.75 Dtſche. Steinzeug 105.0 102.0 Deutſche Wollw..—. Deutſch. Eiſenhdl, 34.18 55 4½%„„III 1125 11.75 5¼ Teh. Nat. Rall.—.— Transport-Aktien Schantungbahn... A0 f. Berker. 44.— 43.50 Kölſch 8 Gebr. Abril ſtronprinz Met. Kollmar& Jourd. 24.75 24.— Kötitzer Kunſtled. 60.— 39. Krauß& ie. Lok. 68 50 67.50 Trons⸗Radio.. 118,5 119.0 Petersb. J. Henle... Ruſſenbank 80 0, Deutſche Petrol, 54.— 54, Held burg 2—. 30.— 27.— Barziner Papie- Beithwerke 85 8 B. B. Frkf. Gumm.. 18.— Deutſche Linol, 92.— 80,75 Ryffhäuſer Hütte—- Sem ad e eee a e Oeſt. St. El——.— 5 1. gahmeger& Co. 108.0 101.0 B. Glanzſt. Elbf. 71.—.— Adler malle? 2 3050 8 15———— Finde Naſchin. Laurahllte.. 32,— 20,— B. Harz. Bortl. J. 80.—. 88.— Diamond% 58 960 en tee 25.48 50 Sinde's Eismaſch. 1920 128.7 B. Schuhf. S. 404. 275 28 Lochſreanenn 1360 1465 Ir Senelc be s 20.1 29.85 Dürener Metal Earl Lindſtröm 375.0 375,0 Per. Stahlwerke 38.— 52.50 Krügers halle apa 5575 8 Eingel Schuhfabe.. 84. 9 Stahl. v. d. pp. 1250 128.0 5 Südamerika 1125 1135 üſſeld Eiſengpl, 48.28 46.— L. Loewe& Co.—.——— Fer. Ultramarin 1180 1180 Sennendern e—.——.— 1218 Dſchiff 93.5 98, Donamit Trum 57.— 55.25 F. Lorenz. Vogel Telegraud 38.— 37,50 Sichel& Cum e Rordd. Aloud. 54,— 88.75 Elektr. Steſerung. 91.— 81 1 5.— Vogtland. Maſch——— S 75,— 75.— 0 5.—91.—.— 45.—. ſee—— Verein Elbeſchiff.—.——.— 85 935 3 89.50 80— 5 55 8 25 12 75 eee e Gia⸗Füm 5 5 5 90.— 90.— sbach& Co..—.——.—Magtrus A.. 40 83 anderer—.— 30.—.— Bank- Akilen Emaille Ullric———.— 1 8 1115 9 5 825 e a 5 Bank f. el. Werte 78 50 78.— Enzinger Werke. 88.25 55.— ansfelder Akt. 31. N 5 Bank f. Brauere. 88.— 89.— Eſchw. Bergwerk 188.0 185,0] Markt- u. Kühlh. 109.7 195.0 Terminnetierungen(Sehlug) Barmer Bankver. 100.0 100.0 EſſenerSteinkobl. Maſch. Buckau-⸗W. 38.— 85.— Berl. Handelsgeſ. 1180 117.5 5 Maximil Hütte 141 0 lau ang. Pi. redn 9750 97.— 0 83.75 32,85 Som. u. Privibk 106.5 156.5 Faber Bteiſtift.—.—— Mech Web. Lind. 88.25 82.— Bal f. Brauind 38.50 80.— e 80.50 68,— Darmſt. u..-B. 138,2 188.2 8 Liſt K Co 35.80 82,0 Zlttau 20.— 20.— Barmer Bankver. 100.0 100,0 Hoeſch Ei. u. St 5459 88.— Dt. Aſiatiſche Bk. 33.— 38,— Farbemad A. G. 118.8 115.0 Merkur Wollw. 77.— 77.— Sayr Hyp u. W 1270 126 7] Pd. Holzmann 66,25 66, Deutch disconte 1050 106.0] Jeldmüßlepapfer 94.25 04.—; mes Sun. 88 5— gau Gereinab. 1230 1175 Stteldetricdogel. 1600 92575 Dtſck eberſee 5 68.50 87. Felten& Guill. 69.25 69.— Miag⸗Müblen. 58 50 0 Perl Handelägel. 1167 103.5 Jie Bergbau. 180.0 100. Dresdner Bank. 108.0 107.0 Fbies& Höpfling.—.——.— Mir 4 Geneſt 1050 1950 Tomreu Brie. dag 190.2 Kale Aschersleben 118.2 1170 Meininger pupbk. 150,0 146,5 R. Friſter——. Motoren deuz 48.— 45.— Darmſt. u Nat. 138,5 137.5 K. Karſtadt 59,75 59. Deſterr. Eredilbk.—.— 27435 Mühldeim Berg. 77.— 75,75 Deniſche Dissonis 10.0 108. Kiockner Werke..59 33, Reichsbank. 224.7 222.5] Gebhard Legtu. 88.28 68.25 Dresdner B. 107,0 106.7] Köln- Neueſſen 8. 59.45 88.— Ahein Creditok.—.——.— Gehe& Co...— 35,25 Nat. Automobile 7. e. f- für Nertehe 44.25 48,— Mannesmanndig 84, 59,5 Süddentſch. Dise.— Gelting 4 66.—. Niederlauſ. Fable 105 820 Lug, Lokals 1078. Mansfelder 81.85 80.59 Frankf. Allgem. e 8 8 71.— 71.80 Nordd. Wollkäm. 36.65 35.— Dt. Reichsb. 5, 83.85 5 0 Metanlban?! 64.15 2255 enſchow& Co. 45,25 44.50 apag 54.— 58.— Mitteldtſch. St 88.— 808. industris- Aktien Germ. Porilb.-8. 65.. Operſcht. G. Sed. 89.50 89. Hambg.e Südam 11220 319, Jord Gene 36.50 88.— Gerresheim. Glas 82.80 82.— Oberſchl. Kotsm 89. 59,75 Hanſa Dampf 94,80 94.75 Sberbedarf. 90,29 80 55 Aecumulatoren 110.0 110.0 Orenſt.& Koppel 38.50 38,25 Rordd Lond 54.50 53.— Sberſchl. Kokam. 60.— 59.50 Adlerwecke... Seſ. k. elektr. Unt. 85.— 88.65 Oſtwerte. 1190 117.0 Aku 48,50 45.— Brent,& Koppel 39,25 39, Aleranderwerk 19.25 19.— Goedbarbi Gebr. Allg Klette, Geß. 86.— 84.45 Oſtwerke 118.2 1170 Alfeld Deligſen 35.— 85. Goldſchmidt, Th. Phöniz Bergbau 51.— 50.— Sapr. Motorenm 48,0 42. Phönit Bergdau 50,65 49. Allg. Elektr. 88 865 8825 Guano Werte. ermann Pöge.„. J u Bemperg 48.50 49.50 Polpphonwerke 134.2 1835 Alſen Port 3 10 1002 Greppine Werke alhgeber Wagg 84.28 64,25 Dergmannklektt 80.— 88.— Uh. Braunk u t. 130.9 187.2 Ammendorf Pap 94.50 94.50] Gritzner Maſch. Rheinfeldenferaft 135.0 135,0 Suderus Eiſenw 88,— 40.— R. Clekirtzitt 107,5 105,0 AnpaltKoßlenw 4.— 45,5 Geer Sein dein Braun. 139.7 139.0 Sharlottb. Waſſen 18.— 15. Ih Stahlwerke 5580 807 Aud 55 55 62.— 81,— Grun& Bilfinger 5 Chamotte—. Jomo Hiſpane 231.2 2840 KHb.⸗Weſtf Elek. 128.0 1220 Augsb. N aſch 58.— 58.— Gruschwitz Tertu Rhein. Elelirisit 1060 193,2 Font. Gäuſchovs 103.0 402,0 fl Riede Mont 7 39.80 Rhein. Möbeiſtoff 27.25 27.— Darmler⸗Benz 20.5 20,.— Rütgerswerke 40.75 89,59 Balle Maſchtner 118.0 118,0 Hager: 55,— 54,50 Rhein.⸗W falk—.— 48.— Deſſauer Gas 92.25 91.25 Salzdetfurth Kal! 182.5 189,2 Baſt Nürnberg 178.0 177.0 5 Maſch. 85,— 84.— Rheinſtahl 57.55 87.50 Deutſche Erdöl 83.50 80.— Schleſ. Portl:. 859 Bauer. Celluloid—.— ammer] Spinn Bayr. Spiegelglas 30,75 29.50 Hann. M. Egeſt 18.—. Roſitzer Zucker Riedeck Montan 68.25 88,50 Dt. Linoleumwk. 93.— 88.50 Schuber& Sal Dynamit A. Nobe 57— 55,75„E. 36.50 34.25 Schuckert& Co. eee „ Bemberg 43.— 48.50 Hög.⸗Wien Gum 45.— 44.75 Rückforth Ferd. 43.— 44.50 Clettrizitäts⸗Lieſ 89,.— 90,45 Schulth⸗Patzenh. 137.7 137 ergmann Elett 90.— 90, Harkort StPr.. 5. Rütgerswerke 40,80 40. El Licht u Ar ß 88,65 89.50 Siemens SDalske 1874 137.0 Berlin Gubener 137, 136.5 Harpener Bergb. 68,- 68,.— Sachſenwerk. 70.— 70.15 Eſſenerstemkoßl——— Svenska 2220 226.0 Berl. Karls. Ind 42.50 42.50 Hedwigshütte 78.— 76.—Sächſ. Gußſtahl—— J. G Farben 1160 113,7] Leonhard Tieg 99,50 82.— Berliner Maſchb. 29,50 28.— Heilmann Imm. 20,28 20,— Salsdetfurth 130.8 191.0 Jeldmühle 94.— 92,.— Ber Stab werke 88.— 52. Braunk. u. Briken 108.7 108.0 Hilpert Maſch. 80 25 80.25 Sarottt 81. 82.— Fe len& uin 70, 88,50 Weſterege! Alkali 126.0 124. Ur.⸗Beſigh. Oelf 45— 33.50 Hindrich s& Auff.. Schleſ Elekt. Ges 94,.— 90.— elſenk Bergwk. 72.— 71.65 Zeüſtoff Waldhof 85.75 85.25 Bremer Butan 97.— 87. Hierſch Kupfer 112.7 112.51 Hugo Schneider 71.— 69,— Getfütel„ 35,15 84.75 Stavig Minen 29,75 30, 2 H Bei 2 At a ſichti Prot mar gen gen lich Hafe deru Ro. legu ſchei dere etwa A 8 Sn iin 1 * 3 1 Donnerstag, 15. Januar 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe gafereinfuhrſcheine stimulieren/ Luftloſe Motallbörſen Hafer ſtark befeſtigt Auch Roggen und Weizen davon beeinflußt/ Etwas gebeſſerte Konſum⸗ nachfrage nach Weizenmehl/ Berliner Produktenbörſe v. 15. Jan.(Eig. Dr.) Beſonderes Inteveſſe beanſpruchte heute der Hafer⸗ markt auf Grund der Gerüchte über eine angeblich beab⸗ ſichtigte Wiedereinführung von Einfuhrſcheinen für dieſes Produkt. Die ſtärkſte Auswirkung war am Lieferungs⸗ markte zu beobachten. Die Eröffnungsnotierun⸗ gen für Hafer lagen noch bis zu 4h über geſtri⸗ gem Schlußniveau nachdem im Vormittagsverkehr weſent⸗ lich hoͤßere Preiſe erzielt wurden. Das Effektivangebot in Hafer war naturgemäß ſtark zurückhaltend und in den For⸗ derungen erhöht, auch die Käufer waren ziemlich vorſichtig. Röggen wurde vom Hafermarkte beeinflußt, da Ueber⸗ legungen angeſtellt werden, daß bei Erteilung von Einfuhr⸗ ſcheinen beim Haferexport auch für Roggen wieder beſon⸗ dere Mittel zur Verfügung geſtellt werden könnten. etwas kleinerem Effektivangebot liegen die Preiſe um etwa 1/ über geſtrigem Niveau. Weizen war knapp offeriert, Forderungen—3/ höher gehalten, teilweiſe wurden auch die erhöhten Preiſe bewilligt. In etwa gleichem Ausmaße waren die Lieferungspreiſe für Weizen und Roggen befeſtigt. Weizen mehl wurde von den Pro⸗ vinzmühlen verſchiedentlich zu unveränderten Preiſen offertert, der nur ziemlich ſchwach verſorgte Konſum be⸗ kundete etwas beſſere Nachfrage. Roggenmehl bei unver⸗ änderten Preiſen weiter in ſchwerfälligem Geſchäft. Gerſte unverändert ruhig. Amtlich notiert wurden: Weizen 254— 256, feſt; März 74 Mai 283,50 284; Juli 288; Roggen 151—154, ſtetig; März 176— 75,50; Mai 182,50—182; Juli 184,75; bis 213, ruhig; Futtergerſte 188194, ruhig: bis 144, feſt; März 156 54,504; Mai 164,50—65,50 Br.; Juli 170,50—169 Br.; Weizenmehl 29,25— 36,50, ſtill; Rog⸗ genmehl 23,25— 26,25, ruhig; Weizenkleie 10,25, Rog⸗ genkleie—9,50, ruhig; Kleine Speiſeerbſen 22—24; Futtererbſen 19—21; Peluſchken 20—21; Ackerbohnen 17 bis 8; Wicken 18—21; Rapskuchen—9, 0; Leinkuchen 15; Trockenſchnitzel 5,70—6; Speiſekartoffeln, weiße 1/,10—1,30; Bei dio. rote 1,20— 1,40, diy. gelbfleiſch. 1,50—1,80; Fabrik⸗ kartoffeln 6 Pfg.; allg. Tendenz unſicher. Maunheimer Produktenbörſe vom 13. Jau.(Eigen⸗ gericht). An heutigen Produktenmarkt war Getreide und Mehl weiter ſtill, Hafer feſter, Futtermittel behauptet. Angeboten wurden in/ für die 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim: Ausl. Weizen 35,50— 36,50; inl. Weizen 27,50 bis 28,50; inl. Roggen 17,5018; inl. Hafer 15,50—16,28; inl. Braugerſte 22—24; Futtergerſte 1919,75; Malz 44; Biertreber 10,25—10,50; Erdnußkuchen 12,50; Sofaſchrot 14,50; Trockenſchnitzel 5,75; Grünkern 50—60; Weizenmehl fübd. 42; Weizenbrotmehl ſüdd. 28,25; Roggenmehl 60proz. 26,5028; Weizenfuttermehl 11,50; Weizenkleie 9,50; Rog⸗ genkleie 9; Leinſaat 27. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 13. Jan.(Eig. Dr.) Anfaug: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Jan. 4,30; März 42% Mai 4,67%; Juli 4,85.— Mois lin Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Jan. 81%; März 82,4; Mai 84; Juli 84. Liverpovler Getreidekurſe vom 15. Jau.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 bb.) Tendenz ſtetig; März— (4,854); Mai 4,396(4,4); Juli 4,576(4,5%); Mehl un. — Mitte: ſtetig; März 4,3%; Mai 4,37; Juli 4,598; Mehl unv. Nürnberger Hopfenmarkt In der laufenden Woche wurden dem Markte bis jetzt nur 20 Ballen mit der Bahn zugefahren, wogegen ap den erſten örei Markttagen ein Geſamtumſatz von 150 Ballen zu verzeichnen iſt. Die Nachfrage erſtreckte ſich auf alle vorhandenen Sorten und Qualitäten vornehmlich jedoch auf Hallertauer, die zwiſchen 45 und 105/ den Beſitzer wechſelten. Daneben wurden noch gehandelt geringe Württemberger zu 45% und geringe Spalter zu 50. Bei den prima Sorten ſind die Preiſe behauptet, während ie bei den geringeren Qualitäten zugunſten der Käufer ſtehen. Stimmung unverändert ruhig. * Nürnberger Hopfenbericht vom 14. Jan. Keine Zu⸗ fuhr. 50 Ballen Umſatz. Geſchäftslage ruhig. Es wurden bezahlt: Für Hallertauer 45—65, für Spalterhopfen 50. Schifferſtadter Gemüſeanktion vom 14. Jan. Bei mäßiger Aufuhr und ſchleppendem Abſatz notierten: Weiß⸗ kraut 1,50—4,00; Rotkraut—7 und—4,50; Wirſing 2,75 bis 4,75; Karotten 2, Roſenkohl 18—25; Schwarzwurzeln 20) Feldſalat 80; Endivieuſalat—6; Kopfſellerie—6, 25. Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 15. Jan.(Eig. Dr.) Jan. 6,50 B 6,40 G; Febr. 6,60 B 6,50. G; März 6,70 B 5,60 G; April 6,75 B 6,65 G; Mai 6,85 B 6,75 G; Aug. 77 B 7,5 G; Okt. 7,40 B 7,35 G; Dez. 7,60 B 7,55 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage—: Jan. 85.65; Melaſſe⸗Weißzucker 1,25: Melaſſe⸗Rohzucker 1,50; Tendenz ruhig. * Bremer Baumwolle vom 15. Jan.[Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 11,12. Liverpooler Baummwollkurſe vom 15. Jau.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl. Anfang: Jon. 521 geh.; März 527 geh.; Mai 537 geh.; Juli 547 geh.; Okt. 556 geh.; Tagesimport 24 300; Tendenz ruhig.— Mitte: Jan. 522; März 528; Mat 537; Juli 547; Okt. 556; Jan.(82) 866; März(32) 573; Mai(32) 578; Juli 82 588; Okt.(32) 588; Loco 537; Tendenz ruhig. „ Biehmarkt in Mannheim vom 15. Jau. Zufuhr ins⸗ geſamt 1541 Stück. Im einzelnen wurden zugefahren und erlöſt für 50 Kg. Lebendgewicht in 4: 95 Kälber b) 65 bis 68; c) 6054; d) 54—58. 32 Schafe, b) 40—44. 246 Schweine, e) 5860; d) 59—60; e) 56—58. 1170 Ferkel und Läufer. Ferkel bis 4 Wochen 10—14; über 4. 16—22, Läufer 24—30. Marktverlauf: Mit Kälber ruhig, geräumt, mit Ferkeln und Läufer ruhig. Kupfer knapp behauptet, Blei, Zinn und Zink williger * Belebung des Weingeſchäftes. Gimmeldingen, 14. Jan. Auch in unſerer Gegend hat ſich das Weingeſchäft etwas belebt. Ein größerer Poſten 1929er ging zu 1000 J das Fuder in andere Hände über. Portugieſer des Jahr⸗ ganges 1930 iſt gefragt zu 350 bis 400 J, 19 8ber Weißwein zu 700. Die Beſitzer halten noch zurück, da ſie höhere Preiſe erwarten. * Schleppender Holzverkauf. Landau, 14. Jan. Im wei⸗ teren Verlauf der Verſteigerung des aus Landauer Stadt⸗ waldungen anfallenden Brennholzes(etwa 1500 Ster), wurde wiederum eine geringe Kaufluſt feſtgeſtellt. Große Mengen fanden keine Abnehmer. Die Preiſe bewegten ſich weiter zwiſchen 7 und 8/ pro Ster. Berliner Meiallbörse vom 15. Januar 1931 Kupfer Zink bez. Brlef Brief Geld Januar.“—,. 85, 25.50 25,50 Jebruar—.— 35.— 26 25 26.— März.. 885750 26 78 253.28 April—— 86.28 27.50 26.50 Mai—.— 88 75 27.75 28.75 Juni.. 86.50 06,50 28, 27.— Juli.— 87. 28.50 27,25 Auguſt 87.— 67.— 28,50) 28.— Sept. 2 67.— 28 75 29.— Oktober. 687,25 28,75 28.25 Nov.. 8725 28.78 28 25 Dezemb. 87,25 87,25 687. 28,75] 28 25 Elektrolptkupfer prompt. 86,50 Antimon Regulus 86, /58.— Orig. Hüttenalumimum 170,—] Silber in Barren kg. 39,50/ 41,5 Dito. Walz⸗Drahtbatren. 173.— Gold Freiverkehr 10 gr. 28.—/ 29,20 Hüttenzinn 99). Platin dio. 1 gr 3,( 5,— Rein Nickel, 99/99 vH. 350.— Preiſe(ohne Edelmetalle) pro 100 Kg Londoner Mefallbörse vom 15. Januar 1931 Metalle in E pro To. Silber Unze G(1387/0 fein ſtand), Platin Unze 2 Kupfer, Standard 44,55 Zinn, Standart 113,1 Aluminium—.— 8 Monate 44 65 3 Monate 114,4 Antimon—.— Settl. Preis 34,05 Settl. Preis 119.0 Queckſilber 22,85 Elektrolyt 97,50 Banka 128 0 Platin—— deſt ſelerted 45,80 Straits 117,0 Wolframerz 18.— ſtrong ſheets—, Blei, ausländ. 14,.— Nickel—.— El'wirebars 47.50 Zink gewöhnlich 12.15 Weißblech. * Beeidigte Bücherreviſoren. Wie uns die Handelskam⸗ mer Mannheim mitteilt, haben in der vom Badiſchen In⸗ duſtrie⸗ und Handelstag abgehaltenen Prüfung zwei von den drei Kondidaten des Handelskammerbezirks Mann⸗ heim beſtanden. Die Handelskammer Mannheim hat die beiden Herren Dr. Hermann Schütter le, Heidelberg, Hans Thomasſtr. 4 und Willy Schleſinger i. Fa. Mannheimer Privatbank Friedrich Straßburger in Mann⸗ heim beſtallt und vereidigen laſſen. * Kommerzienrat Albert Schwarz geſtorben. Der In⸗ haber des kürzlich inſolvent gewordenen Bankhauſes Al⸗ bert Schwarz, Stuttgart, und norwegiſcher Konſul, Kom ⸗ merzienrat Albert Schwarz, iſt an einer Herz⸗ lähmung geſtorben. Kommerzienrat Schwarz war Vor⸗ ſitzender des Aufſichtsrats u. a. der Süddeutſche Holzindu⸗ ſtrie AG., München, und der Bad Mergentheim AG. und gehörte weiterhin dem Auſſichtsrat einer Reihe von Ge⸗ ſellſchaften als ſtellvertretender Vorſitzender und als Mit⸗ glied an und war außerdem lange Jahre intenſiv in ser Leitung der Vereinigung deutſcher Privatbankiers tätig. Aus Rundfunk⸗Programmen Freitag, 16. Januar 15.10: München: Frauenſtunde. 15.20: 8 rankfurt: Erziehung und Bildung. 16.90: Frankfurt, Stutbgart: Konzert; Mün⸗ chen: Konzertſtunde, auſchl. Erziehungsfunk. 17.23: München, Rom: Konzert; Budapeſt: Zi⸗ eunermuſtk. 18.10: 8 rankfurt: Buch und Film. 18.20: Stuttgart: Berufskundlicher Vortrag.. 18.30: Frankfurt: Eine Viertelſtunde Deutſch: 18.50: Frankfurt, Stuttgart: Vortrag„Eheſchei⸗ g dung und Scheidungs reform. 8 eee 19.20: Frawkfſurt, Stuttgart: Aerztevortrag. 19.30: München, Bukareſt, Mailand, Turin: Konzert; Wien: Negerlieder. 19.45: Frankfurt, Stuttgart: Mandolinenkonzert von Mannheim; Köln, Daventry: Konzert. 20.00: Berlin, Heils berg: Konzert; Homburg: Dratorium„Judas Maccabäus“; Wien: Wiener Stimmungsbilder„Rund um den Bukareſt: Oper„Barbier von Sevilla“; Stock⸗ holm: Kammermufik; Oslo, Toulouſe: Sinfoniekonzert. 20.20: Frankſurt, Stuttgart: Luſtſpiel„Komteſſe Guckerl“; Budapeſt, Kattowitz, Warſchau: Sinfoniekonzert. Breslau: Sinfoniekonzert; Köln: Graf Arco „Aus meinem Leben“; Belgrad, Straßburg: Konzert; Laibach: Schlager und Tanzmuſik. 21.10: Berlin: Hörſpiel„Kaſpar Hauſer“. 20.80: 21.30: München: Autorenſtunde; Stockholm: Kon⸗ zert.. 22.00: Daventry, London 2: Chor⸗ und Orcheſter⸗ konzert. 28.00: Breslau: Ufa⸗Wochenſchau; Stuttgart: Konzert. * In i um 16.45 Uhr dos Man do⸗ [tuenorcheſter„Mandolinata 1920“ unter Lei⸗ tung von Oskar Herrmann. Frankfurt, des Vfi., während Schweizer⸗Wertheimer Maishölder die Doppelſiege für Phönix erzielten. Stephansturm“; Phönix Maunheim vermochte noch am vergauge⸗ nen Sonntag ſeine Spitzenſtellung zu halten. Mit einem :1⸗Sieg konnten ſie die Weinheimer auf ihrem eigenen Gelände niederhalten. Wie lange dieſe Erfolgsſerie noch anhalten wird, iſt eine Frage der Zeit. Die Stütze der Phönixmannſchaft, der Mittellaufer Wühler, iſt nun endgültig nach Frankfurt a. M. abgewandert und wird in Hinkunft die Farben Fußballſportvereins tragen. Dieſe Spielerabwanderung dürfte nicht nur für den Mannheimer Phönix, ſondern für die ganze Mannheim⸗ Ludwigshafener Sportgemeinde von beſonderer Bedeutung ſein. Am kommenden Sonntag ſpielen: Edingen— Neckarhauſen Viernheim— Feudenheim Weinheim TV. 1846 Mannheim Phönix Mannheim— 1913 Heddesheim— Friedrichsfeld Käfertal— Altrip Phönix Mannheim hat eine leichte Aufgabe. Auf eigenem Platze wird der Tabellenführer den Tabellenletz⸗ ten niederhalten können. In Viernheim ſteigt ein des Lokalkampf. Die Feudenheimer wollen den Punkt⸗ verluſt, den ſie an Viernheim abtreten mußten, durch einen Sieg auf dem grünen Raſen wieder ausgleichen. Der Platzvorteil gibt aber dem Altmeiſter die etwas grö⸗ ßeren Chancen. Friedrichsfeld muß in Heddes⸗ heim antreten. Heddesheim auf eigenem Platze zu ſchla⸗ gen, iſt wohl eine Leiſtung, die Friedrichsfeld aufbringen könnte, zumal ſich in der Friedrichsfelder Mannſchaft eine Wandlung zum Guten vollzogen hat. Weinheim empfängt den Turnverein 46. Wein⸗ heim hat am vergangenen Sonntag bewieſen, daß es durch⸗ aus nicht gewillt iſt, das Aſchenbrödel in der Kreisliga zu ſpielen. In Käfertal treffen ſich zwei alte Bekannte aus der A⸗Klaſſe. Käfertal hat es im Vorſpiel fertig gebracht, auf dem gefährlichen Altriper Gelände ein Remis herauszuholen. Am kommenden Sonntag wird wohl Altrip ſeine letzten Meiſterſchaftsausſichten in Käſer⸗ Die unterbadiſche Kreisliga tal begraben müſſen, denn in Käfertal haben ſchon ſtärkere Vereine wie Altrip Federn laſſen müſſen. Die zwei alten Neckarkreisrivalen treffen ſich in Edingen. In früheren Jahren war dies ein Kampf um die Meiſterſchaft. In ber Vorrunde war es Kampf um den Abſtieg. Sollte Neckar⸗ hauſen iu Edingen verlieren, was wahrſcheinlich iſt, daun käme 1913 ausſichtslos ins Hintertreffen. Die Edinger werden ſchon der Abſtiegsfrage halber alles aus ſich her⸗ ausgeben, um zum Siege zu kommen. Die A⸗Klaſſe im Gau Mannheim die Entſcheidung ganz erheblich werden zweifellos Die kommenden Sonntage über die Meiſterſchaftsfrage fördern. Am kommenden Sonntag ſpielen: Ilvesheim— Rheinau Neckarſtadt— Poſt Leutershauſen— 07 Gartenſtadt— Seckenheim Wallſtadt frei f Ilvesheim hat ſich durch Neuzugang zweier Spie⸗ ler, die von der ſchwarzen Liſte des Verbandes abgeſetzt wurden, gut verſtärkt. Rheinau hat ſo gut wie keine Ausſicht, dieſen Kampf zu gewinnen und ſo wird die un⸗ entſchtedene Abſtiegsfrage immer noch die größte Sorge der Rheinauer bleiben. Das Spiel Neckar ſtadt= Po ſt hat darüber zu entſcheiden, ob der Poſtſportverein Mann⸗ heim weiterhin Anwärter auf die Meiſterſchaft bleibt. Ver⸗ liert der Poſtſportverein, daun gehen ſeine Ausſichten ganz erheblich zurück. 07 Mannheim muß nach Le u⸗ tershauſen. Dort murde im vergangenen Jahre die Meiſterſchaft begraben. Techuiſch ſind die Neuoſtheimer den Bergſträßern bedeutend über. Mit einem Unentſchie⸗ den könnten die 7er ſchon zufrieden ſein. Seckenheim muß zu Gartenſtadt. Es wird der Gartenſtadt woßl nicht allzuſchwer fallen, den Abſtiegs kandidaten auf eige⸗ nem Gelände niederzuringen. Fußballfreund. PPP òCꝙCcCꝙPPPPPPPPGPGPGTGTGTGGGGGGTPTGTbVTGTGGGbùFEn; e.. kommiſſton ſuspendtert werden mützten, da ſie mit dem bereits kaltgeſtellten Schmeling und Carnera Abſchlüſſe getätigt haben. Tiſch-Tennisklubkampf Bf. Maunheim— Phönix Mannheim 10:5 Im weiteren Verlauf der Tiſch⸗Tennis⸗Klubkämpfe be⸗ gegnete die Tiſch⸗Tennis⸗Abteilung des VfR. Man nu⸗ heim dem J C. Phönix Mannheim. Die Raſen⸗ ſpieler erſchienen mit ihrer zweiten Garnitur, die es aber trotzdem fertig brachte, der Kampfſtaffel des Phönix Mann⸗ heim mit 10:5 Punkten den Sieg zu entreißen. Der Kampfabend, der im Klubhauſe von Phönix Mannheim vor ſich ging, hatte in beiden Lagern großes Jutereſſe ausgelöſt. Einer ſtattlichen Zuſchauerzahl wurden recht abwechflungsreiche Kämpfe geboten. Die Einzelſpiele ſahen den VfR. mit:3 Punkten bei 1516 Sätzen in Führung. Für Phönix gewannen Fried⸗ rich Schweizer und Lerch, für VfR. Benkard, Pfeifer, Hor⸗ nig, Hoßfelder, Löwenbaum, Maas und Koſte. 5 Das Ergebnis der Doppelſpiele fiel mit:2 Punkten und:5 Sätzen für den Vfg. etwas knapper aus. Die Phönixleute zeigten ſich bei den Doppels ſaſt ebenbürtig, ſo daß es in zwei Fällen zu Entſcheidungs⸗ ſätzen kam. Hierbei errangen die Paare Nies⸗Viſchwitzer, Benkard⸗Maas und Hoßfelder⸗Löwenbaum die Erfolge und Fuchs⸗ Mit einem Vorſprung von faſt annähernd 100 Punkten (631:535) ſtegte im Geſamtklaſſement die 2. Kampfſtaffel des Vfg., die ſich gleich der 1. Mannſchaft des VfR. ſehr gut entwickelt hat. Nach Schluß des ſehr harmoniſch ver⸗ laufenen Kampfabends ſprachen Wertheimer(Phönix) und Wagner(Bf.) werbende Worte für die weitere Entwicklung des Tiſch⸗Tennisſports. Voraus ging noch ein eingelegtes Privatſpiel zwiſchen den beſten Spielern beider Vereine Schey(Bf.) gegen Friedrich(Phönix). Erſt mit dem 3. Satz und mit äußerſt knappen Teilergebniſſen konnte Schey die Partie zu ſeinen Gunſten entſcheiden, wobei bemerkt werden muß, daß der Phönixvertreter ſehr ſicher kämpfte und nur jeweils in den Schlußphaſen etwas nachgab, was dem VfR.⸗Mann zum Siege reichte. Schmeling-Stribling Nach einer telegraphiſchen Meldung iſt der Vertrag zwlſchen Max Schmeling und dem Amerikaner Stribling nunmehr unterzeichnet worden. Die Begegnung geht im Juni vor ſich und ſoll in Chicago, Detroit oder Cleveland ausgetragen werden. Der Sieger des Treffens muß ſeinen Titel im September gegen Carnera verteidigen. Hierzu nehmen die Newyorker Morgenzeitungen in großer Aufmachung Stellung und erörtern lebhaft die Frage ob nun Stribliug und ſein Vater als Manager gleichfalls von der Newyorker Box⸗ Vorausſage für Freitag, 16. Januar Keine weſentliche Aenderung Wetter ⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags de See. Luft⸗ A 5 Se SES Wind öh. drug 2 88 35———— Wette: n in d S808 Rich. Stürke Wertheln. 151 2 0 2 W. leicht bedeckt Königsſtuhl] 563 765.5—4 23- NW 5 Nebel Karlsruhe 120 763,1 2 1-.], 7 bedeckt Bad.⸗Bad 210 766.1 2 14 8,0 5 Nebel Villingen 712ʃ766.3 44 0—4 0 5 bedeckt St. Blaften 780—- 1—5 fin 9 Badenwell. 422 785,1—4—-9 6 NWW leicht 2 Feldbg. Hof 1275 633,5— 8—5 9 ſtill— 5 Bad. Dür. h. 70 3 0 6 ft— 5 Eine neue atlantiſche Zyklone iſt über dem Nord⸗ meer angelangt und fördert auf ihrer Südſeite neue und milde ozeaniſche Luft nach Mitteleuropa. In England und im Bereich der Nordſee iſt bereits Er⸗ wärmung eingetreten; die Niederſchläge fallen als Regen. Unſerem Gebiete wird der neue Vorſtoß maritimer Luft höchſtens einzelne Schneefälle brin⸗ gen, die in der Ebene tagsüber zeitweilig auch in Regen übergehen können. ———.——. ̃ ̃—. ̃ Cheiredatteur; Kut Giſchen! Verantwortlich für Nolktik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder„ Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen Jakob ffaude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim. f 1.—6 ür urwerl Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel 8 angte age ke 1 ung erfolgt Wichtig! Am 21. Januar ist Schluß des Inventur-Ausverkaufes Wir wollen freie Lager haben Wir wollen keine Ware mehr in die nächste Saison mitnehmen Wir müssen deshalb billig sein! Modell 2 nochmals herabgesetzt, teils bis zu einem Bruchteil des Verkaufswertes! Beachten Sie bitte unser Eckfenster! „ e- Modellkopien— Pelzmäntel 8. Seite“ Nummer 24 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe 5 Donnerstag, 15. Januar 1981 Gestern abend 7 Uhr verschied nach langem schweren mit großer Geduld ertragenem Leiden unser lieber Sohn, Bruder und Neffe Eugen Wagner Kaufmann im Alter von 26 Jahren. Todes- Anzeige Freunden und Bekannten die traurige Nach- richt, daß meine liebe Frau, unsere treusorgende gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter Sibylla Bauer Mannheim(Schwetzingerstr. 68), 15. Jan. 1931 9 geb. Maurer f Die trauernden Hinterbliebenen: im Alter von 69% Jahren heuteè abend unerwartet 1 5 f 1 E rasch entschlafen ist. Ein volkstümlicher Bez a ugen Wagner, Malermelsſer el f 3 Mannheim(Chamissostr.), St. Louis, 8 V K— ul 7 een.* den 14. Jauuar 1931. rO 15 Er 4 L In 310 1 riedr. u. Elisabei agner 2 2 Ne f 5 i nnebenen Wirtsdi 5 b nebst Verwandten Die frauernden Hinſerb IrISdiaffrs waren Se 2 Die Beerdigung findet am Samstag, 17. Jan. 1931 Die Erdbestattung findet aun Samstag, den 17. Jan., Beginn, Freitag, den 16. Januar 2 1 nachm. ½2 Uhr, von der Leichenhalle aus statt. 15 Uhr, im Hauptfriedhof statt. 5 3 Mi 0 Alles was Sie für den Haushalt 0 brauchen, finden Sie in großer 8 1 Auswahl. Allen voran die guten f Qucslitäten und der niedrige 1 Todes-Anzeige Kander-Preis 2 7 i 0 erw 85 8 j aurie Am Mittwoch verschied nach langem, schwerem 2* 9 Fuucten⸗ R 85 e Leiden meine liebe Mutter und Schwiegermutter 2 Nachricht, daß am 14. Januar 1931, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, 1 2 75 abr 5 Urgroßmutter, Schwägerin und Tante Trau LIlise res 1 geb. Lelbbrand 0 S EBA Ich Mannheim(Oehmdstr.), den 15. Jan. 1931. 1** uppe Ve. Die trauernden Hinterbliebenen: 1 geb. G81z Hilde Herschel geb. Dresch r 0 l 15 Bruno Herschel f 1 im Alter von nahezu 78 Jahren, sanft ent- 5 0 0 75 7 i Die Feuerbestattung findet Samstag, 17. Januar. 0 Seklaken ist. 2 Uhr nachmittags statt. 5 3 2 5 j 5 Zeit Mannheim(S 6, 20), den 15. Jan. 1931 1 7 8 4 1 i 15 5 5 ſiert i Im Namen der tiefttauernden Hinterbliebenen: stet Valter Schuppe 5 8 wirt t alter— Die Militäriſchen Vereine begehen unter Beteiligung vaterländiſcher Verbände am Sams⸗ ö tag, deu 17. Januar, pünktlich 8 Uhr abends 2 im Nibelungenſaal die f 9 Die Beerdigung findet am Samstag, den 17. Jan., 8 2 1 5 4 nachmittags 2 Uhr von der Leichenhalle aus statt, 60. Wiederkehr der Reichsgründung. 5 7 5 0 in einer würdig ausgeſtalteten Feier. Hierzu wird die geſamte die 1 8 e freundlichſt e 5 K 5 2 nicht ö Die Feſtrede hat Herr Landeskirchenrat Bender übernommen, n. 17 7 8 der Sängerbund Mannheim bringt entſprechende Chöre zu Gehör. Küchen, Bäder, Hausgänge ete, stattet mit Heute Abend im 9* 2 i 5 Ferner wirkt die Kapelle Mohr mit.„„* a 8 N im . 0 Eintrittskarten für 50 Pfg. und 30 Pfg. ſind im Vorverkauf im an 5 U. 0 En- Weinhaus Schwarzer Stern ö zu z 1 Zwan Sverstei erung Zigarrenkiosk Holtz, am Tatterſall und im ſtädtiſchen Roſengarten 0 3 1 10 0 5 9 iam Samstag ab 11 Uhr zu haben. 52⁴ Plättchen 3 i eee, ae Die Vorſtandſchaft. A S„„. mer, 1 a werde ich im bieſtgen P 0 2277 e macistermäßig aus. fleparaturen prompt. 1 15 1 5 b 155 1 7 5 2* 4 3 5 1* 5 60 1 5 N N 1 1 1 i Danlsagung 1 ALBERT WIESNER IT/ 1 1 1255 im Vollſtreckungswege 55 f. Sehingerstrase 19 2 Lelenhen 53837 1 9 Tiefbewegt von den uns in so i. 0 N 225 ie 1 Überaus großer Zahl zugegan- 1 Oelgemälde. haiſe⸗ 5 wie 1 genen Beseugungen aufrichti- ü longue,. 1 Klavier. Anzugsto 8 55 1 ger 1 0 Heimgang. 520 unseres lieben Vaters sagen pedo“ reibtiſche. 8 5 V 5 Fun J Wir unseren herzlichsten Dank. 1 Büfett u. ſonſtiges. 885 8„ ang 2 Insbesondere danken wir Herrn Wenz 1 171 15 Muster,. 455 5 Stadtpfarrer Renz für die trost- ephan, Gerichts voll⸗ ö 1 g reichen Worte,. 1 5 Bäcker- zieher. 335 jeder Meter N. 15. Dur Innung und dem Militärverein I———— e* a 85 155 4 Mannheim für die Kranznieder- Zwangsver steigerung f Spezial-Tuchgescha Ft Rü g Fereterpenen zen zcencten eh. Fellan Ii, Jager[AuGUS IT WEISS bol 10 Lenden Nachrufe een e, e echten e nin. 121 7„ it. Stock- dige 1 werde ich im hieſigen— e VUüV' lf 5 zuke a Mannheim, 14. Januar 1931 A bat 1 1 10 2 ö cha 5 19 0 . augetenäft Sfündebeen 2. 6 im Vollſtreckungswege 5 altf 1 1. hat größere J 1a! 3 6 Friſchkaffee 5 i een ee e Planarheiten eee e e 1 tes Möbe e verſch. Ar 5 1 N* me 1 55 5 Mannheim, 15. 1. 31. Unsere neuen Anfängerkurse beginnen N 3 1 78 1 7 5 2 7.* Bär. Gerichtsvoll⸗ ben. Zuſage von Bauarbeiten Beding.[[am Dienstag den 27. Januar, Fine beit f zieher. 1572. 8 Angebote b 8 K 125 an die Ge. damen u. Rerren aus guter Famſe können sien noch ö der 1 8 188 8 ert.. * A 55 8 4 252 5 0 F———— 3 1 5 8505 22 8 5 1 8 1 erm 9 N ö 5 3 N im Offene Stellen Immobilie erm N e ente 25 1 i Reiſebüro ö 8 sind Sie hre Hühneraugen Gm. b. H.„ Gründung 2 Geſucht von Reiſe 191 e n Hühnerfarm- Anlage Laden Wohnungen vertenn.: n ag de Tagen 5, hervorragende 5 Vermittler entlaufen. 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