— — 9 Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in Pikt unferen Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— 423 zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, se Luiſenſtraße 1.— Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Abreſſe: Nemazeit Mannheim Neue Mannheimer Zeit Mannheimer General-Anzeiger eingelpreis IO f ung Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. e mmern eres: 5 98. — 18 u ver rmaut, 6 Mittag ⸗ Ausgabe — — Big Mohwinkels Drohung Drahtung unſeres eigenen Vertreters = Genf, 20. Jan. Die für geſtern nachmittag um halb 5 Uhr an⸗ beraumte Sitzung des Europa⸗Aus⸗ ſchuſſes wurde durch die langwierigen Verhand⸗ lungen der Vertreter Frankreichs, Englands, Ita⸗ liens, Deutſchlands, der Schweiz und Rumä⸗ niens über die Formulierung einer an Rußland 120 1103 und die Türkei zu richtenden Einladung voll⸗ 170 kommen über den Haufen gerannt. Stundenlang 1800 ſaßen die übrigen Außenminiſter im Glas⸗ 0 pavillon des Völkerbundspalaſtes Bin kauchend beiſammen. Zahlreiche Zuhörer, die nach 15 langen Anſtrengungen Eintrittskarten erhalten I hatten, warteten auf den Beginn der Sitzung. So eſchoß, berrannen die Stunden. Immer noch wurde den immer, ungeduldigen Staatenvertretern mitgeteilt, daß ſich . die Herren, die im Generalſekretariat über eine aufzug, Formel brüteten, noch nicht verſtändigt hätten. 1 Der Verlauf dieſer Geheimſitzung in den Räumen des Geueralſekretärs des Völker⸗ bundes war ſehr bewegt. f Grandi, der italieniſche Außenminiſter, führte eine ſcharfe Oppoſttion gegen jede„Verwäſſerung“ und zu einer an Rußland und die Türkei zu richtenden bſcha Einladung. Er verlangte, daß beide Staaten auf e unter dem Fuße abſoluter Gleichheit und e Gleichwertigkeit zu den Arbeiten des Europa⸗Ausſchuſſes herangezogen werden ſollen. 1 Der Rumäne Titulescu vertrat den diametral . entgegengeſetzten Standpunkt. Er beſtritt die Not⸗ ſchnel, wendigkeit und den Zweck einer an Rußland zu rich⸗ 951 U. tenden Einladung(die Türkei erwähnte er nicht) und n ſprach die Ueberzeugung aus, daß die Vertreter Sow⸗ Arran jetrußlands im Rahmen des Europa⸗Ausſchuſſes arten. ploßals Saboteure und Propagandiſten — Iwärken würden.„Rußland im Europa⸗Aus⸗ 2. ſchuß würde unſer Komitee in eine Geſellſchaft um⸗ Anler wandeln, die ſich gezwungen ſieht, den Vorträgen N 3, 130 ſowjetruſſiſcher Demagogen zuzuhören. Etwas Ver⸗ e nünftiges würde dabei nicht herauskommen,“ ſo er⸗ — klärte Titulescu. sch Der fvanzöſiſche Außenminiſter Brand neigte 0 15 ſehr ſtark den Ausführungen des Vertreters Ru⸗ ing. mäniens zu. Der engliſchen Außenminiſter Henderſon wie⸗ — derholte die in der öffentlichen Sitzung des Europa⸗ Ausſchuſſes bereits abgegebenen Erklärungen, die da⸗ hin gingen, daß man alle Staaten, auch über⸗ ſeeiſche, zu den Arbeiten heranziehen ſollte. Die Haltung des Reichsaußenminiſters Dr. Curtius war gemäßigt, aber dem Sinn nach unterſtützte Dr. Curtius den Standpunkt des italieniſchen Außen⸗ miniſters und wies darauf hin, daß die Völkerbunds⸗ verſammlung im vorigen September den Grundſatz einer Heranziehung der europäiſchen Nichtmitglieder des Völkerbundes zu den Arbeiten des Europa⸗Aus⸗ ſchuſſes anerkannt habe. Es entſpann ſich ſodann eine 2 langwierige und theoretiſche Debatte über die Frage, * ob Rußland und die Türkei nur zu der Erörterung von Wirtſchaftsfragen oder auch zu poli⸗ f tiſchen Diskuſſionen eingeladen werden ſollten. ö f Briand und Tituleseu vertraten die Meinung, daß den Nichtmitgliedern des Völkerbundes ein Recht auf die Erörterung von Fragen, die Mitglieder des Völ⸗ kerbundes beſchäftigen, nicht zuſtünde. Dr. Cur⸗ tius gab demgegenüber zu bedenken, es wäre ſehr zweifelhaft, ob ſich die Ruſſen überhaupt für Ange⸗ legenheiten intereſſieren, die Mitgliedern des Völker⸗ bundes am Herzen liegen. Rußland hege nicht die geringſte Luſt, in den Völkerbund einzutreten und deshalb wäre es ganz überflüſſig, eine ſolche Ein⸗ ſchränkung in eine an Rußland und die Türkei zu richtende Einladung aufzunehmen. Nach langem Hin und Her einigte man ſich ſchließlich dahin, daß die beiden Nichtmitglie⸗ der[Rußland und die Türkei) zu den wirt⸗ ſchaftlichen Arbeiten des Europa⸗Komitees herangezogen werden ſollen. Selbſtverſtändlich iſt es zu ſpät, um ſie für die 5 gegenwärtige Tagung des Studienausſchuſſes einzu⸗ laden. Das Generalſekretariat des Völkerbundes wird die Einladung im Laufe der nächſten Zeit nach Moskau und nach Angora richten und ſich begreif⸗ licherweiſe vorher darüber informieren, ob über⸗ Dienstag, 20. Januar 1931 Am den Reichspräſidenten Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Jan. Der„Jungdeutſche“ iſt ungehalten darüber, daß ſchon jetzt in allerhand Ausſchüſſen, Klubs und Kon⸗ ventikeln über die Perſon des kommenden Reichs⸗ präſidenten beraten und verhandelt wird. Das Blatt macht daher den Vorſchlag, man ſolle Hindenburg, deſſen Amtszeit im Jahre 1932 abläuft, auf Lebens⸗ dauer wählen. Der Aerger des„Jungdeutſchen“ iſt nicht recht begreiflich. An ſich ſcheint uns die Rückſicht auf das Wohl des Reiches zu fordern, daß man ſich beizeiten überlegt, wer wohl geeignet ſei, Hindenburgs Nach⸗ folge anzutreten. Gerade auf bürgerlicher Seite liegt dazu umſomehr Anlaß vor, als die Sozial⸗ demokraten ſich über ihren Kandidaten in aller Geräuſchloſigkeit längſt geeinigt haben. Für ſie wird Herr Löbe kandidieren, und er iſt, wie man hinzu⸗ fügen muß, als ein durchaus ernſthafter Bewerber zu bezeichnen. Wegen ſeiner radikalen Ein⸗ ſtel lung glauben ſeine Freunde, auf weitgehe e Unterſtützung, ſelbſt im kommuniſtiſchen La⸗ ger, rechnen zu dürfen und wegen ſeiner konzilian⸗ ten Form als Reichstagspräſident auf zahlreiche Stimmen auch aus bürgerlichen Schichten, die ſich über die Tragweite ſolcher Entſcheidung nicht im Klaren wären.(17) Wir brauchen in dieſem Zuſammenhang nicht wieder alle Namen aufzuzählen, die für den Prä⸗ ſidentenpoſten genannt werden. Die Liſte iſt in⸗ zwiſchen um einige weitere Anwärter vermehrt worden: Solf, Simons, Seeckt, auch Geßler und ſchließlich Herr Gröner, für den neuerdings geworben wird. Der Hamburger Bürgermeiſter Peterſen, der zu Beginn all dieſer Erörterungen einige Ausſicht hatte, als bürgerlicher Kandidat auf⸗ geſtellt zu werden, iſt ſeither mehr in den Hinter⸗ grund getreten. 5 Für jeden einzelnen der Kandidaten ſpricht vielerlei, manches freilich auch gegen ihn. Die An⸗ regung des„Jungdeutſchen““ Hin denburgs Amtsdauer auf Lebenszeit zu verlängern, iſt ge⸗ wiß beachtlich. Zunächſt wird man freilich feſt⸗ zuſtellen haben, ob Hindenburg ſelbſt geneigt ſein wird, die Laſt, die er einmal auf ſich genommen hat, in ſeinen hohen Jahren noch weiter zu tragen. — pp ̃7««˙7.'............ ̃⅛wç:... ̃˙•— haupt auf dieſe Einladung in Moskau reflektiert wird. i Nach Abſchluß dieſer langen Geheimſitzung arbei⸗ tete der Generalſekretär des Völkerbundes einen Entſchließungsantrag, der ſich auf dieſe Frage be⸗ zieht, aus. Der Text des Entſchließungsentwurfs über die Zulaſſung der Türkei und Rußlands lautet folgendermaßen: „Angeſichts der Reſolution der Vollverſammlung vom 15. September 1930 beſchließt der Europa⸗ Ausſchuß, die Weltwirtſchaftskriſe zu ſtudieren, ſo⸗ weit ſie die Geſamtheit der europäiſchen Staaten in⸗ tereſſiert und durch den Generalſekretär des Völker⸗ bundes die Regierungen von Island, der Türkei und Rußland einzuladen, an dieſem Studium teilzunehmen.“ Zu dieſem Entſchließungsentwurf läßt ſich be⸗ merken, daß auf die politiſchen Fragen, die gleichfalls den europäiſchen Studienausſchuß be⸗ ſchäftigen werden, kein Hindernis zu finden iſt, Reichsaußenminiſter Dr. Curtius bemühte ſich, einen ſolchen Hinweis in den Ent⸗ ſchließungsantrag zu bringen, aber es ſcheint, daß er für dieſe Anregung keinen hinreichenden Rückhalt bei den übrigen Mitgliedern des Sechs⸗ mächte⸗Komitees gefunden hat. Der italieniſche Außenminiſter Grandi hat ſeine Mißbi[li⸗ gung über den vorliegenden Entſchließungsentwurf nicht verheimlicht. In einem Preſſegeſpräch mit den italieniſchen Journaliſten erklärte er, daß ihn dieſer Text nicht befriedigt. Die Diskuſſion über den Entſchließungsentwurf im Plenum wird vermutlich einige intereſſante Wendungen bringen. Sitzung des Europa⸗Ausſchuſſes Briand eröffnete nunmehr die Sitzung des Europa⸗Ausſchuſſes mit einer Entſchuldigung. Er machte darauf aufmerkſam, daß das Thema äuß er ſt heikel geweſen ſei, mit dem ſich die ſechs Außen⸗ miniſter zu beſchäftigen hätten und verſprach, am Schluß der Sitzung des Europa⸗Ausſchuſſes den end⸗ gültigen Entſchließungsantrag vorlegen zu können. Sodann wurde die Debatte über den Wirtſchafts⸗ bericht des Holländers Colijn fortgeſetzt. Sie zeitigte nichts Neues. Der norwegiſche Außen⸗ miniſter Mohwinkel drohte damit, daß die nordiſchen Staaten bald ihre Geduld ver⸗ lieren würden, wenn man nicht endlich zu allgemeinen Vereinbarungen gelangen ſollte.„Jeder kehre vor ſeiner Türe,“ rief er aus.„Wenn die Behandlung entſcheidender Wirtſchaftsprobleme in der Weiſe fortdauert, wie ſie bisher betrieben wurde, dann wird ſich Skandinavien auf die Erledi⸗ gung ſeiner heimiſchen Angelegenheiten zu⸗ rückziehen und Europa ſeinem Schickſal über⸗ laſſen.“ Es folgte ſodann der belgiſche Außenminiſter Hy⸗ mans, der nur mit Schlagworten, wie„Solida ri⸗ tät“ und„Zollfrieden“ operierte. Der belgiſche Außenminiſter hatte vorher den Reichsaußenminiſter Dr. Curtius gebeten, vor dem Vertreter Deutſch⸗ lands ſprechen zu dürfen, da er geſtern abend ſchon abreiſen wollte. Infolge der vorgerückten Abend⸗ ſtunde verzichtete Reichsaußenminiſter Curtius dar⸗ auf, ſeine für geſtern angeſetzte Rede über Wirt⸗ ſchaftsprobleme zu halten. Auszüge aus der Rede, die Dr. Curtius wahrſcheinlich heute nachmit⸗ tag halten wird, wurden bereits im Laufe des Nach⸗ mittags an zahlreiche Preſſevertreter verteilt. Es iſt alſo kein Geheimnis, daß der Reichsaußenminiſter in ſeinen Darlegungen insbeſondere auf die Not⸗ wen digkeit von Vor zugszöllen für ſ ü d⸗ öſt liche Staaten und Zubilligung von Agrarkrediten hinweiſt. Dr. Curtius machte darauf aufmerkſam, daß auch Deutſchland ein großes Intereſſe an Agrarkrediten beſitzt, wie es überhaupt eine Ausnutzung des internationalen Kapital⸗ marktes anſtrebe. Der Reichsaußenminiſter machte darauf aufmerkſam, daß Deutſchland in der nächſten Zeit bilaterale Prä⸗ ferenzzollverträge mit ſüdöſtlichen Staaten Europas zum Abſchluß bringen werde und empfiehlt dem Außenminiſter Jugoſlawiens, Marinkowitſch, einen Entſchließungsantrag einzubringen, der dieſelben Leitgedanken enthalten ſoll, wie ſie von dem Ver⸗ treter Deutſchlands ausgeſprochen werden. Pariser Vegleitmuſik Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 20. Jan. Die Pariſer Morgeupreſſe befaßt ſich ausführlich mit dem Vorſchlag der Unterkommiſſion des euro⸗ päiſchen Studienkomitees, Rußland und die Türkei zu den wirtſchaftlichen Beratungen nach Genf ein⸗ zuladen. In der überwiegenden Mehrzahl erklären ſich die Blätter mit dem Vorgehen Brian ds und Tituleſeu ein verſtanden, weil ſie über⸗ zeugt ſind, daß die Anweſenheit Rußlands in der großen Wirtſchaftsdebatte des Studienkomitees nicht die geringſte Hilfe bedeuten wärd. Dieſer Meinung gibt u. a. der„Matin“ Ausdruck. Das nationa⸗ liſtiſche„Echo nde Paris“ rechnet mit der Mög⸗ lichkeit, daß die Mitglieder des Studienkomitees dem Vorſchlag der Unterkommiſſion nicht folgen und ſich Bedenkzeit ausbitten werden, um die Zulaſſung Rußlands noch einmal genau zu erwägen. Scharf ablehnend verhält ſich der links gerichtete „Oeuvre“.„Iſt es zu begreifen“, ſo fragt das Blatt,„daß Europa die Sowjets einlädt, das Por⸗ zellan zu zerſchlagen, in das es zum erſten Mal Ordnung bringen wollte?“ Die Reiſe des Prinzen von Wales — Paris, 20. Jan. Der Prinz von Wales und Prinz Georg haben ſich um 1,30 Uhr nachts wieder an Byrd des Dampfers„Oropeſa“ im Hafen von Vigo eingeſchifft. Die„Oropeſa“ iſt um 2 Uhr nachts zur Weiterreiſe nach Chile ausgelaufen. 142. Jahrgang— Nr. 31 »Geheimſitzung im Genfer Glaspavillon geber die Zulaſſung Mußlands und der Türkei— Starke Meinungsverſchiedenheiten hierüber— Einladung für die nächſte Seſſion beſchloſſen Deutſche gegen Deutſche Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Jauuar. Die Nationalſozialiſten haben für Don⸗ derstag, den 22. Januar zu einer öffentlichen Kund⸗ gebung in Berlin aufgerufen, bei der Goebbels ſprechen ſoll. Der Verſammlungsort iſt nicht weit von der Stelle entfernt, wo in der Silveſternacht die beiden Reichsbannerleute Schneider und Graf er⸗ ſchoſſen wurden. Ueber dieſe, ja in der Tat nicht ſehr geſchickte und vor allem nicht ſonderlich taktvolle Wahl ruft die„Rote Fahne,“ bei der die moraliſche Ent⸗ rüſtung allerdings nicht ſehr überzeugend wirkt, triumphierend aus: „Das iſt eine Provokation.“ Weiter heißt es in dem kommuniſtiſchen Blatt in kaum noch verhüllter Bürgerkriegshetze:„Wir rufen die Arbeiter⸗ ſchaft Berlins auf, in dieſer Verſammlung am Don⸗ nerstag zu erſcheinen. Sozialdemokratiſche und kommuniſtiſche Arbeiter, hier gilt es ge⸗ ſchloſſen aufzumarſchieren und dem Goebbels ſein großes Maul zu ſtopfen. Eine ſolche einheitliche Front der revolutionären Abwehr faſziſtiſcher Her⸗ ausforderung und Bedrohung wird die Brücke ſchla⸗ gen zu den nativnalſozialiſtiſchen Arbeitern, die in wachſendem Maße erkennen, daß dieſer Goebbels ein abgeſeimter Schurke und ein gekauftes Subjekt der kapitaliſtiſchen Todfeinde der Arbeiterklaſſe iſt.“ Höher gehts nimmer, doch ſind dieſe Dinge bitter ernſt und der ruhige Bürger muß ſich beſorgt fragen, wie lange und zu welchem Ende das gefährliche Spiel noch weiter getrieben werden ſoll. Es vergeht ohne⸗ hin ſchon kaum mehr ein Tag, an dem der ſogenannte politiſche Kampf nicht ſeine Toten und Verletzten fordert. 5 Zwiſchenfall bei der Reichsgründungsfeier Drahtbericht unſeres Berliner Büros 1 Berlin, 20. Jan. Der ſonſt ſo harmoniſche und würdige Verlauf der Reichsgründungseier im Reichstag hat leider eine Störung erlitten, über die zu berichten wir uns zunächſt abſichtlich verſagt hatten. Da nun aber einzelne Blätter den peinlichen Vorgang erwühnen, bleibt nichts anderes übrig, als von ihnen noch nach⸗ träglich Notiz zu nehmen. Es beeinträchtigte näm⸗ lich die Feſtſtimmung ſehr, daß während des doch nur 1MH4ſtündigen Aktes einige der Reichswehr⸗ ſoldaten, die mit den Bannern der alten Armee rechts und links von der Rednertribüne Aufſtellung genommen hatten, ſchlapp machten. Wir geben dem Gewerkſchaftsöorgan„Der Deutſche“ das Wort: „Einige wurden ohnmächtig, andere hielten ſich mühſam aufrecht und boten den unerfreulichen An⸗ blick einer an die Wand gelehnten Leiche. Zu anderen eilten Sanitäter und mitleidige Feſtteilnehmer, die ihnen den Lederriemen lockerten. Bei einer reprä⸗ ſentativen Reichsfeier ſchlappmachende Reichswehr⸗ ſoldaten zu ſehen, iſt nicht ſchön. Natürlich ſind die Soldaten ſelbſt völlig unſchuldig. Wahrſcheinlich klappe die Organiſation nicht. Hat man ſie unter⸗ wegs zu ſchlecht verpflegt? Das Reichswehrmini⸗ ſterium oder welche Stelle ſonſt zuſtändig iſt, ſollte da mal nach dem Rechten ſehen.“ Wir können uns dieſer Forderung nur ſchließen. Tarifermäßigung bei der Poſt Gültig vom 1. März ab Der Verwaltungsrat der Deutſchen Reichspoſt be⸗ ſchäftigte ſich in ſeinen Sitzungen vom 16. und 17. Januar in der Hauptſache mit der Vorlage des Reichspoſtminiſters wegen Senkung verſchiedener Poſtgebühren und ſodann mit der Frage des An⸗ kaufs der Transradio⸗Anlagen ſeitens der Deutſchen Reichspoſt. Der Verwaltungsrat hat die Vorlage des Reichspoſtminiſters bezüglich der Tarifſenkungen mit großer Mehrheit angenommen. Die ermäßigten Ge⸗ bühren werden vom 1. März ab gelten An⸗ » Der Seniorchef der Breunabor⸗Werke 7. Kom⸗ merzienrat Karl Reichſtein, Ehrenbürger der Stadt Brandenburg, Mitbegründer und langjähriger Seniorchef der 1871 gegründeten, noch heute in Fa⸗ miltenbeſitz befindlichen Brennabor⸗Werke, iſt kurz vor Vollendung ſeines 84. Lebensjahres in ſeiner Heimatſtadt Brandenburg verſtorben. 2. Seite/ Nummer 31 Neue Maunheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 20. Januar 1981 9— 5 i Der Streit in der Wirtſchaftspartei Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. Januar. Wie wir hören, hat geſtern eine Vorſtandsſitzung der Wirtſchaftspartei ſtattgefunden, in der der Fall Coloſſer⸗Drewitz und im Zuſammenhang da⸗ nuit auch die Haltung der ſächſiſchen Wahlkreiſe be⸗ ſprochen worden iſt. Die Berliner Parteileitung rechnet nach dem Verlauf dieſer Sitzung damit, daß der Konflikt mit den ſächſiſchen Wahlkreiſen demnächſt beigelegt wird. Man beſtreitet aufs entſchiedenſte, daß auch andere Wahlkreiſe, wie Heſſen, Thüringen und Rheinland, mit dem Austritt gedroht hätten. Die Situation ſei lediglich deshalb ſo ver⸗ ſchärft worden, weil die ſächſiſche Forderung, Dre⸗ witz ſolle bis zur Klärung der Angelegenheit ſeinen Vorſitz niederlegen, infolge einer Indiskretion in die Oeffentlichkeit gelangte, für die ſie nicht beſtimmt ge⸗ weſen ſei. Das Auswärtige Amt zum Film 1914 Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. Jau. Gegenüber anderslautenden Meldungen legt man in der Wilhelmſtraße Wert auf die Feſtſtellung, daß der Film„1914“, deſſen Uraufführung mor⸗ gen vor ſich geht, weder mit Duldung, noch gar unter Mitarbeit des Auswärtigen Amtes zuſtandegekommen iſt. Der Vertreter des Auswärtigen Amtes hat lediglich als Gutachter die Frage beautwortet, ob der Film geeignet ſei, das Anſehen Deutſchlands im Ausland zu ſchädigen oder die Beziehungen zu anderen Staaten zu beeinträch⸗ tigen. Die Entſcheidung hätte lediglich bei der Filmprüfſtelle gelegen, die bekanntlich nach Streichung einiger Szenen nunmehr den Film frei⸗ gegeben hat. In ſeiner Propaganda gegen die Kriegsſchuldlüge hält das Auswärtige Amt an den Richtlinien feſt, die bisher maßgebend geweſen ſeien, daß nämlich die geſchichtliche Wahrheit dazu dienen müſſe, das Problem zu klären. Daß im Rahmen eines Films dieſe Aufgahe nicht gelöſt werden kann, liegt auf der Hand. Schluß der Indienkonferenz Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 20. Januar. Mit einem dreimaligen„Hipp, Hipp, Hurra“ für den König und unter den Klängen einer Militär⸗ kapelle ging geſtern die Londoner Indienkonferenz zu Ende. Die Konferenz iſt theoretiſch nur vertagt wor⸗ den und wird in zahlreichen Ausſchüſſen, teils in Lon⸗ don, teils in Indien, weiter beſtehen. Mae don ald Hat geſtern noch eine umfangreiche programmatiſche Erklärung abgegeben, in der er die Arbeiten der Kon⸗ ferenz zuſammenfaßte und ſich im Namen der Re⸗ gierung verpflichtete, für ein ſelbſtändiges Dominium Indien einzutreten, das von Indern regiert werde. Macdonald machte darauf aufmerkſam, daß die beiden Hauptleiſtungen der Konferenz, nämlich die Einigung Über die allindiſche Föderation und über die Ver⸗ antwortlichkeit der Zentralregierung gegenüber dem Zeutralparlament bereits große Wendepunkte in der Geſchichte Indiens darſtellen. Er ſchloß ſich daun dem Appell des Vizekönigs an Gandhi und den Nattonalkongreß an, indem er in unbeſtimmten Worten eine Amneſtie für den Fall des Abbruches der Boykottbewegung in Ausſicht ſtellte. Eine unmittelbare Amueſtie wird jedoch gewiſſen Hoffnungen entgegen nicht erklärt werden. Die mei⸗ ſten Konferenzteilnehmer ſind bereits geſtern abge⸗ reiſt, doch finden in dieſen Tagen noch zahlreiche Ab⸗ ſchiedsfeſtlichkeiten ſtatt, an denen viele der indiſchen Fürſten und Politiker noch teilnehmen können. So⸗ wohl für die indiſchen Delegierten wie für die eng⸗ liſche Regierung beginnt jetzt der Kampf mit der öffentlichen Meinung in beiden Ländern um die Durchſetzung der Grundſätze der neuen Indien⸗ verfaſfung. Swei Ausſtellungen Ausſtellung Albert Haueiſen bei Buck Die Galerie Buck zeigt Werke des jungen Haueiſen aus einer Privatſammlung. Die An⸗ fänge einer Malerlaufbahn ſind nicht nur forſchungs⸗ mäßig intereſſant. Vielmehr bekundet ſich oft gerade in den Jugendjahren die Fülle der Möglichkeiten, Bielfache Anſätze, die zu ganz verſchiedenem, reifen Daſein die Vorausſetzungen bieten. Haueiſen iſt in ſeinen früheſten Dokumenten ein echter Jünger der Karlsruher Akademie. Typiſch akademiſch erſcheint bereits der Ehrgeiz, ein fertiges galeriefähiges Bild zu liefern, an dem kein Pinſelſtrich zu viel und zu wenig iſt. Nach altbewähr⸗ tem Lehrſatz. Uebrigens der einzige Lehrſatz, der eine Malerakademie rechtfertigt, die ja dem Schüler nichts anderes bieten kann und ſoll als das hand⸗ werkliche Rüſtzeug, wo denn ein Werkplatzſtilleben, wie es Haueiſen gemalt hat, ein Meiſterſtück der Va⸗ leurmalerei iſt, ein Höher gehts nimmer der Kunſt⸗ ſertigkeit. Nach dieſem Bilde konnte die Akademie ihm ſchlechterdings nichts mehr lehren. Ein anderer wär's zufrieden und bliebe dabei. Haueiſen geht weiter; hier fängt der Künſtler an. Er malt einen grünen Laubweg mit tauſend kleinen hüpfen⸗ den Sonnenreflexen, etwas ſchwerer als die franzö⸗ ſiſchen Vorbilder, mit ſatteren Farben. Kehrt ſich auch hier, von neuem die Gefahr des Virtuoſentums erkennend, rechtzeitig ab, ſucht, gleichſam einen Schritt rückwärts machend, die Verbindung mit dem Thoma⸗Haueiſen wieder herzuſtellen, wovon das Er⸗ gebnis die grandioſe Rheinlandſchaft iſt. Die vom Waſſerſchlamm ſtets graugrün ausſehenden Weiden⸗ niederungen mit dem ſpärlichen Buſch⸗ und Birken⸗ beſtand, die dunſtige Fernſicht und ein dramatiſcher Sommerhimmel, wo die Wolken in wuchtiger Eile ſich ballen, jagen und reißen,— das iſt die Rhein⸗ ebene, wie wir ſie lieben, herb und großartig, ihre bedeutende Phyſtognomie ohne Burgen, Wein und Geſang. i Im Zuſammenhang damit ſei der Verſuch ge⸗ nonnt, den Menſchen in die Landſchaft ein⸗ guſpannen Nicht als Staffage, als willkommener Die Reichshilje für den deulſchen Osten Telegraphiſche Meldung — Berlin, 20. Jau. Wie wir erfahren, wird ſich das Reichskabinett am Mittwoch mit zwei Geſetzentwürfen beſchäftigen, die den Zweck haben, die Not des deutſchen Oſtens zu lindern. Es handelt ſich dabei einmal um das Oſthilfegeſetz, zum andern um ein Geſetz zur Förderung der landwirtſchaftlichen Siedlung. Durch dieſe Hilfe wird dem notleidenden Oſten nach dem Sechs⸗Jahresplan, über den in der Oeffentlichkeit ja bereits ſeit langer Zeit berichtet worden iſt, ein Be⸗ trag zufließen, der nicht ſehr weit unter einer Milliarde liegt. Er ſetzt ſich etwa folgender⸗ maßen zuſammen: Das Reich wird 300 Millionen aufbringen, dazu kommen 50 Millionen von der Rentenbank, weiter denkt man an die Aufnahme einer Anleihe in Höhe von etwa 150 Millionen und ſchließlich kommt noch der Betrag der Induſtriebelaſtung hinzu. Eine Korreſpondenz veröffentlicht nun Einzel⸗ heiten über die Verteilung dieſer Mittel auf die verſchiedenen Zwecke, ſo für die landwirtſchaft⸗ liche Siedlung und Umſchulung, die Behebung der ſozialen und kulturellen Notlage, den Bau von Eiſenbahn⸗ und Kraftfahrlinien, wobei an den Aus⸗ bau von elf Eiſenbahnlinſen gedacht iſt, wie es ja in dem kleinen Oſthilfegeſetz bereits zum Ausdruck kommt, ferner Betriebsſicherung, Laſten⸗ ſenkung, außerdem eine beſondere Hilfe für Handel, Handwerk und Gewerbe. Wie wir erfahren, ſtehen die von der Korreſpon⸗ denz genannten Verteilungszahlen jedoch noch kei⸗ neswegs feſt, da die endgültige Entſcheidung erſt vom Kabinett getroffen werden wird und in den Geſetzentwürfen in ihrer gegenwärtigen Form die Auswertung der Oſtreiſe des Reichskanzlers noch nicht enthalten iſt. Die Entwürfe ſind nämlich bereits vor 14 Tagen fertiggeſtellt worden. Es iſt anzu⸗ nehmen daß ſie bis zur endgültigen Faſſung noch weſentlicheumänderungen erfahren werden. Oſthilfe und Landvolkwünſche Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Jan. Ueber die Beſprechungen, die den Reichs kanz⸗ ler und den als Oſtkommiſſar ihm attachierten Miniſter Treviranus in der letzten Woche mit den Vertretern der Landvolkpartei zuſammengeführt haben, wiſſen die„Landvolknachrichten“ zu berichten: Die Reichsregierung ſei entſchloſſen, ſich den dringenden Wünſchen der Landvolkvertreter nicht zu verſchließen. Wörtlich heißt es:„Es iſt zu erwarten, daß mit Ablauf der nächſten Woche die Prüfung der Pläne, die von Landwirtſchaft und Induſtre gemeinſam beſprochen worden ſind, abge⸗ ſchloſſen iſt und daß das angekündigte neue Oſthilfe⸗ geſetz ſich im weſentlichen Umfang dieſe Vorſchläge zu eigen machen wird. Damit dürfte in abſehbarer Zeit der Wunſch, al le notleidenden Grenzbezirke in die Oſthilfe einzubeziehen, verwirklicht werden. Es dürfte ſelbſtverſtändlich ſein, daß damit auch bei der Durchführung der Hilfsmaßnahmen zur Entſchul⸗ dung der Landwirtſchaft eine weitgehende Mitwir⸗ kung der praktiſchen Wirtſchaft geſichert iſt.“ Oeffentlicher Vortrag des Reichsfinanzminiſters Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 20. Jan. In einer von Tauſenden beſuchten, überfüllten Verſammlung der Deutſchen Staatspartei im Spi⸗ chernſaal ſprach geſtern Reichsfinanzminiſter Diet⸗ rich über die Forderungen und Ziele, wie ſie ſich unter dem Druck der gegenwärtigen Notlage er⸗ geben. Entgegen den von der Oppoſition über die wirtſchaftlichen Verhältniſſe und beſonders über die Entwicklung des Reichsetats gemachten irreführen⸗ den Darſtellungen erklärte Vizekanzler Dietrich, daß kein Grund zu irgendwelchen Beſorgniſſen be⸗ ſtehe. Er verwahrte ſich zunächſt ſcharf gegen die ſcheinbar nicht mehr totzukriegende, Tag um Tag aufs neue aufgewärmte Legende, daß ein weiterer Abbau der Beamtengehälter geplant ſei. Er berührte auch das Problem der Kapital⸗ bildung, das ſich nach ſeiner Meinung nicht ſo un⸗ günſtig geſtaltet hätte, wenn in den Jahren 1927 und 1928 nicht ſo große Aufwendungen für den Wo h⸗ mungsbau gemacht worden wären. Ueber die Projekte einer Wiedereingliederung der Ar⸗ beitsloſen in den Produktionsprozeß müſſe er es ſich verſagen, näher zu ſprechen. Dieſe Dinge ſtünden zur Zeit im Reichskabinett zur Bera⸗ tung, der er nicht vorgreifen dürfe. Auch die Frage der Arbeitsloſenverſicherung werde, wie Dietrich auch bei dieſer Gelegenheit mitteilte, im Laufe dieſes Winters noch endgültig zur Löſung kommen. Es handelt ſich vor allem darum, den Krebsſchaden der Verſicherung, die Einbeziehung der Saiſonarbeiter, zu beſeitigen. Man könne den anderen Berufsgruppen nicht zumuten, dieſe Laſt auf die Dauer mitzuſchleppen. Man wird ſich erinnern, daß Dietrich bereits ſeit Jahr und Tag für die Einführung ſogenannter Ge⸗ fahrenklaſſen im Rahmen der Arbeitsloſenver⸗ ſicherung eingetreten iſt. Der Miniſter ſchloß, von minutenlangem Beifall unterbrochen, mit einem Aufruf zur Einigkeit. „1871 hat man auch den Deutſchen zurufen müſſen: Nimmer wird das Reich zerſtöret, wenn Ihr einig ſeid und treu“. Er werde gerne jeden Weg zur Frei⸗ heit gehen, lehne es aber ab,„mit irgendeinem Nar⸗ ren ohne Verantwortung ins Dritte Reich zu gehen.“ „Ein Volk,“ rief Dietrich ſeinen Zuhörern zu, „das nicht zu 90 Prozent vater landstreu iſt, iſt keinen Schuß Pulver wert. Unſer Volk aber mit ſeiner großen Vergangenheit, wird ſich eine neue Zukunft ſchaffen.“ Die Verſammlung verlief vollkommen Einige Zwiſchenrufe wurden von Dietrich wohnter Schlagfertigkeit abgetan. Veamtenfragen ruhig. mit ge⸗ Drahtbericht unſeres Berliner Büros U Berlin, 20. Jan. Die„Deutſche Zeitung“ will von zuverläſſiger Seite erfahren haben, daß das ſogenannte Not⸗ opfer der Beamten vom 1. April ab auf 10 Prozent erhöht werden ſoll. Derlei Andeutungen ſind in der letzten Sitzung des Haushaltsausſchuſſes gefallen. Herr Gericke von der Landvolkpartei hat eine weitere Kürzung der Beamtengehälter als direkte Forderung erhoben. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß die„Deutſche Zeitung“ durch ihre„Information“ dieſe Dinge agitatoriſch ausnutzen will. Der Reichsfinanzminiſter Dietrich hat in ſeiner großen Finanzrede die dahin gehenden Gerüchte ausdrücklich zurückgewieſen. Es liegt, will uns ſcheinen, kein Anlaß vor, an ſeinen Worten zu zweifeln. Amy Johnſon in Berlin — Berlin, 19. Jan. Die engliſche Fliegerin Amy Johnſon, die heute vormittag von Klodawa(Polen) ihren dort durch eine Notlandung unterbrochenen Rückflug nach London wieder aufgenommen hat, iſt kurz vor halb 3 Uhr auf dem Tempelhofer Flug⸗ hafen glatt gelandet. Ueber die Zeit der Fortſetzung ihres Fluges nach London iſt noch keine Beſtimmung getroffen. Vadiſche Politik Prozeß gegen den„Führer“ Karlsruhe, 20. Jan. Das Schwurgericht beſchäftigte ſich geſtern nach⸗ mittag mit einer Beleidigungsklage des erzbiſchöf⸗ lichen Ordinariats gegen den Schriftleiter der nationalſozialiſtiſchen Zeitung„Der J ü rer, Moraller. Der Anklage lag eine Szene zu Grunde, die ſich gelegentlich der Taufe eines Kindes des Ghe⸗ paares Kaufmann Joſef Gaſt in Honau abgeſpielt hatte. Dieſe war zum Gegenſtand eines Artikels im„Führer“ gemacht worden, für den Moraller ver⸗ antwortlich zeichnete. Das Ordinariat erblickte in dem Artikel eine Beleidigung des katholiſchen Pfar⸗ rers Föhry von Honau. Der Beklagte betonte, daß er es für ſeine Pflicht gehalten habe, die Sache zut vertreten und daß er die volle Verantwortung für den betreffenden Artikel übernehme. Im Verlaufe der Beweisaufnahme wandte ſich Pfarrer Föhry entſchieden dagegen, daß er Frau Gaſt bedroht habe. Er habe ſich nur der Frau zugewendet, ſei aber nicht auf ſie zugeſchritten. Er habe den Eindruck gehabt, das Kind ſolle überhaupt nicht getauft werden. Die Frau habe wie raſend geſchrien. So etwas habe er noch nicht erlebt. Er habe zu Beginn des Taufaktes nur geſagt:„Jetzt bitte ich mir aber Ruhe aus“; die heilige Handlung dürfe nicht geſtört wer⸗ den. Den Ausdruck:„Ich laſſe mich nicht anlügen“ habe er nur deshalb gebraucht, weil die Frau den Revers(wonach die Kinder katholiſch getauft und erzogen werden ſollten) umgehen wollte. Das Urteil gegen Moraller lautete wegen öffentlicher Beleidigung eines Religionsdieners nach 88 186, 196 und 200 auf eine Geldſtrafe von 100 erſatzweiſe zehn Tage Gefängnis. Dem erzbiſchöf⸗ lichen Ordinariat Freiburg wurde die Befugnis zu⸗ geſprochen, auf Koſten des Verurteilten den erken⸗ nenden Teil des Urteils einmal im„Führer“ und in der„Badiſchen Preſſe“ zu veröffentlichen. Letzte Meldungen Raubüberfall in Hamburg — Hamburg, 19. Jan. Ein dreiſter Raubüberfall wurde heute abend auf eine Verkäuferin eines Pelz⸗ warengeſchäftes in der Schanzenſtraße verübt. Ein junger Menſch betrat den Laden, warf plötzlich der Verkäuferin einen Riemen um den Hals und ſchleppte ſte in das hinter dem Laden liegende Zim⸗ mer. In ihrer Todesaugſt gab die Verkäuferin den Ort an, wo ſie das Geld aufzubewahren pflegte. Mit einer Beute von nur etwa 20 Mark ver⸗ ſchwand der Räuber, konnte jedoch von einem Poli⸗ ziſten, der auf ihn aufmerkſam geworden war, kurz darnach verhaftet werden. Es handelt ſich um einen 17 jährigen jungen Menſchen aus Osnabrück, der ſeinen Eltern entlaufen iſt. In ſeinem Beſitz wurde auch ein geladener Revolver gefunden. Schweres Flugzeugunglück in England — London, 19. Jan. Auf dem Flugplatz Win⸗ cheſter verunglückte ein Bombenflugzeug. Z wegs Offiziere wurden getötet, neun Perſonen, darunter ſieben Flugplatzangeſtellte, verletzt. Wiederaufnahme der Arbeit im Süd⸗Walliſer Bergbau a — London, 19. Jan. Die Arbeit in den Kohlen⸗ bergwerken von Süd⸗Wales iſt heute entſprechend dem Beſchluß der Vertreter des Bergarbeiterverban⸗ des wieder aufgenommen worden. Zugkataſtrophe in Amerika — Boſtoun, 19. Jan. Newyork ſtieß heute ein Schnellzug bei mangelhafter Sicht und ſchwerem Schneeſturm in der Nähe der Station Readville mit einem Lokalzug zu⸗ ſammen. Die Lokomotive des Schnellzuges und zwei Wagen des Lokalzuges ſtürzten um. Ueber 50 Perſonen wurden verletzt, zum größten Teil Reiſende des Lokalzuges. Farbfleck wie in den impreſſioniſtiſchen Landſchaften, ſondern als ihr lebendiges Gewächs. Hofer iſt das beſſer gelungen. Er hatte die dekorative Begabung, die zu ſolcher ſymbolhafter Verſchmelzung von Na⸗ tur und Menſch gehört. Noch zu erwähnen ſind die Blumenſtilleben; zwei⸗ mal ſind Roſen in ganz verſchiedener Weiſe konzi⸗ piert. Die in Pointilliſten⸗ Manier gemalten ſind ein Frühwerk, ziemlich ausdruckslos; dagegen ſind die ſpäteren intereſſant durch den ſelten an Roſen feſt⸗ gehaltenen Charakter, nämlich den porzellanartigen Schmelz, der ihnen ebenſo zukommt, wie ihre ſeit Rubens ihnen zum Attribut gewordene ſaftige Fleiſchlichkeit. Es fehlt dieſer Ausſtellung der Ausblick auf die Zukunft, d. h. ein Exemplar aus der Reifezeit des Mannes nach 1916, das die perſönlichen Möglich⸗ keiten, die zum erſten Male entſchieden, in der Rheinlandſchaft feſtzuliegen ſcheinen, beſtätigt und weiterentwickelt zeigt. Durch einen ſolchen Nach⸗ trag könnte die Ausſtellung nur gewinnen. Mannheimer Kunſthaus: Kupferſtiche und Holzſchnitte von H. O. Schvenleber Es iſt bemerkenswert, einen wie großen Auf⸗ ſchwung die Graphik in unſeren Tagen genommen hat. Kupferſtich und Holzſchnitt, eine Zeitlang zu rein illuſtrativer Kunſt herabgeſunken, haben durch die polemiſch⸗propagandiſtiſchen Probleme unſerer Zeit eine neue, ihrem älteſten Zwecke verwandte Be⸗ deutung wieder gewonnen. Das moderne graphiſche Blatt teilt mit den deut⸗ ſchen Blättern eines Hans Baldung oder Urs Graff den Zug dämoniſcher Wildheit, grimmig abſtruſer Phantaſtik. Schoen leber hat ſich mit der Graphik dieſer Epoche befaßt; ſie ſprach ihn ſo unmittelbar an, daß er ſich auch ihre Sprache zu eigen machte. Bib⸗ liſche Themen, wie Jakobs Kampf mit dem Engel, Tod⸗ und Teufelsviſtonen, die Geſchichte vom Dok⸗ tor Fauſt(der ja auch eine Erfindung jener Zeit iſt) werden neu in ihm lebendig. In unerhörter Weiſe iſt hier Vergangenheit einem Künſtler aktuell geworden. Seine Landſchaften, große Holzſchnitte in ſträhniger Parallelſchraffur ſind tr etz ihres Naturalismus unheimlich, alpdruckhaft. Als beſonders eindrucksvoll blieben mir eine Fels⸗ ſchlucht, die Darſtellung eines alten Mannes, der ſich mühſam aus einer weiten, ſchattenloſen Ebene zu einer Eiche ſchleppt, und der das Meer durchſchwim⸗ mende Tod im Gedächtnis haften. Eine düſtere melancholiſche Natur, die manchmal aufbegehrt gegen das auseinanderfallende, einen ſtets zum Narren haltende Daſein, an dem nichts Sinn zu haben ſcheint als die Vernichtung, ein Mann, dem die Erkenntnis des ſchon Dageweſenen die Aktivität nahm, zu leben und zu kämpfen für ein Gegenwärti⸗ ges,— wir können ihm nur folgen bis an die Schwelle der Entſcheidung, von wo wir umkehren, nicht mehr nach dem Sinn fragend, wogegen jener verzweifelt, das Ungewiſſe forderte.— Das Kunſthaus Tannen⸗ baum weiß die Blätter zum Gedächtnis des verſtor⸗ benen badiſchen Graphikers ſehr geſchmackvoll darzu⸗ bieten. Ib. „Viktoria und ihr Huſar“ im Mannheimer Rundfunk. Am Samstag, 31. Januar wird im Senderaum der Mannheimer Beſpre⸗ chungsſtelle die Operette„Viktoria und ihr Huſar“ in der Beſetzung des Nationaltheaters zur Aufführung kommen. Die rundfunkmäßige Be⸗ arbeitung wurde von Alfred Lan dory und Dr. Holzbauer vorgenommen. Das Vorſpiel kommt in Wegfall und die Aufführung beginnt mit den Szenen in der amerikaniſchen Botſchaft in Tokio. Alfred Landory wird als Sprecher mitwirken, der Uebergänge herſtellt und den Ablauf der Handlung an gegebener Stelle akuſtiſch verſtändlich macht. Die Operette, die auf der Bühne drei Stunden erfordert, wird als Rundfunkoperette in einer Stunde 50 Minuten ſich abrollen. SOpernfeſt in Wien. Die Wiener Staatsoper be⸗ reitet für den 22. Januar ein Opernfeſt in Geſtalt einer geſchloſſenen Aufführung von Richard Heu⸗ bergers„Opernball“ vor, dem Meiſterwerk des feinſinnigen Wiener Tondichters, Muſikſchrift⸗ ſtellers und Pädagogen. Im Hauptakt des„Opern⸗ ball“, der in der Pariſer Grande Opera ſpielt, wird die Bühne rieſenhaft erweitert ſein, zwei Kapellen werden auf der Bühne ſelbſt Platz finden, und das große Ballettchor der Wiener Oper wird ein tolles Maskentreiben darſtellen. Auch die Dresdener Staatsoper bereitet eine feſtliche Aufführung des gleichen Werkes vor. N 1 OPerſonalveränderungen im Nationaltheater ſind naturgemäß mit dem Ende dieſer Spielzeit zu erwarten. Der gegenwärtige Perſonalbeſtand hat 3. B. das Fehlen eines Heldenbaritons ſehr empfindlich ſpüren laſſen; die Annahme iſt gewiß berechtigt, daß man verſuchen wird, eine neue Kraft für dieſes Fach zu gewinnen. Durch den Weggang von Gertrud Bindernagel werden Einſparun⸗ gen im Etat der Oper möglich ſein, falls der Erſfatz für dieſe Kraft zu günſtigen Bedingungen gefunden werden kann. Von den weiteren Veränderungen iſt außer dem Weggang von Maria Theres Heindl noch nichts Poſitives bekannt geworden. Im Schau⸗ ſpiel dürfte es zu ſehr einſchneidenden Veränderun⸗ gen kommen; es wird wohl auch wie im Fall von Helene Leyden ius, die ſeit 1913 dem Mannhei⸗ mer Nationaltheater angehört, zu einer Penſionie⸗ rung führen. Aus dem Regie⸗Kollegium ſoll Dr. Gerhard Storz mit Ende der Spielzeit ausſchei⸗ den, von den Damen werden Eva Fiebig und Ida Ehre von Mannheim weggehen. Die ganze Frage, auf die wir noch im Einzelnen zurückkommen, häugt in dieſer ſchweren Zeit mit den Haushaltsfragen des Theaters zuſammen, mit denen ſich vor kurzem die Theaterkommiſſion in einer mehrſtündigen Sitzung beſchäftigen mußte. Spitzengagen der Bühne. Gegenüber der finau⸗ ziell kataſtrophalen Lage faſt ſämtlicher deutſcher Theater muß es immer wieder ungeheuerlich anmuten, wenn man die enormen Gagen, die die Prominenten beziehen, dazu in Betracht zieht. Die Gagen von Michael Bohnen, Leo Schützen⸗ dorf, Tino Pattiera und der Sängerin Gitta Alpar bewegen ſich zwiſchen 12001400/ für den Abend. Den Vogel ſchießt jedoch zurzeit Richard Tauber ab, der in London für eine Vorſtellung 5000 erhielt. Die beſtbezahlte Sängerin iſt Maria Jeritza, die in Newyork bei der Metropolitan Oper allabendlich 3200/ erhält. Dieſelbe Gage ver⸗ langt Emil Jannings für ein einmaliges Auf⸗ treten. 8* eee ere Auf der Strecke Boſton von hal Schr Mer gene aufg Ma ſieht iſt, a gep! Mai den niſſe Hän weg ren eine hin meh auf Reil die ten lauf ten Anz ihne trotz die Ein doch ohne ten leich Ein. R. ach. höf⸗ der 23 nde, She⸗ zielt kels ver- in fa= nte, ache ung ſich rau rau ten. olle rau abe des uhe ber- en“ den und gen nach 5 1 höf⸗ zu⸗ ken⸗ und * trotz des etwas harten Lagers. * 1 Dienstag, 20. Januar 1931 Neue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 31 Der Sonntag in den Wärmehallen Es iſt Sonntag morgen zwiſchen 9 und 10 Uhr. Vom Turme klingen eindringlich mahnend Kirchen⸗ glocken. Menſchen eilen, getrieben von der naßkalten Luft, ſonntäglich gekleidet durch die Straßen. Es ſind zumeiſt Kirchenbeſucher. Ueberall herrſcht ſonn⸗ tägliche Stimmung, in den ſtillen Straßen, in denen alles Lärmende des Alltags fehlt und auf den Ge⸗ ſichtern der Menſchen, in die ſich ein friſcher, freudiger Hauch gezaubert hat. Heute ſind ſie frei von der täg⸗ lichen Fron, gelöſt von dem Alltag. Zwiſchen all dieſen ſonntäglich geſtimmten Men⸗ ſchen laufen aber auch andere herum, denen der Sonn⸗ tag eine Qual iſt. An ihnen brandet das Leben vor⸗ bei. Sie ſind abſeits geſtellt. Sie haben keine Pflich⸗ ten mehr und darum kommt ihnen das Leben beſon⸗ ders leer vor. Sie halten ſich für überflüſſig. Nie⸗ mand braucht ſie. Sie können ſich ihr tägliches Brot nicht mehr verdienen. Wenigſtens jetzt nicht, ſolange ſie arbeitslos ſind. Was iſt für ſie der Sonntag? Ein Tag, an dem ihnen ihr Elend beſonders bewußt wird. Da iſt ihnen in dieſen Tagen eine Inſel geboten, auf die ſie ſich retten können, auf der ſie nichts ſehen von dem ſonntäglichen Treiben, Es ſind die Mär me⸗ hallen. Treten wir ein in die Turnhalle der Friedrichſchule. Schon jetzt am Vormittag ſitzen eine ganze Menge Menſchen dort. Die beiden Oefen ſtrahlen eine an⸗ genehme Wärme aus. An den Wänden ſind Bänke aufgeſtellt. Neben dem einen Ofen ſitzt ein alter Mann, noch verhältnismäßig gut gekleidet. Man ſteht, daß der Mantel ſchon über zwanzig Jahre alt iſt aber er iſt ſauber gebürſtet. Die Schuhe ſind blank geputzt. Man merkt auf den erſten Blick, daß dieſer Mann erſt in den letzten Jahren erwerbslos gewor⸗ den iſt; daß er ſonſt in guten bürgerlichen Verhält⸗ niſſen gelebt hat. Still ſitzt er dort mit verkrampften Händen, den geſenkten Kopf ſtändig hin und her be⸗ wegend. Daneben ſitzt ein Mann in den beſten Jah⸗ ren mit verbitterten Geſichtszügen. Sein Körper läßt eine gewaltige Kraft vermuten. Er weiß nicht, wo⸗ hin mit ſeinen Händen, die ſo lange ſchon nichts mehr anzupacken hatten. Seltſam ſchwer liegen ſte auf ſeinen Knien. Wieder weiter ſitzen eine ganze Reihe von erwerbsloſen Wanderern, die die Nacht vorher im Obdachloſenaſyl zugebracht hat⸗ ten und heute, am Sonntag, nicht auf der Straße laufen wollen. Sie ſchämen ſich mit ihren ungepfleg⸗ ten Geſichtern, den vielfach zerriſſenen Schuhen und Anzügen; einen Mantel beſitzen die wenigſten von ihnen. Auf einer Bank liegt ein Mann und ſchläft Wer weiß, wo er die Nacht umhergeirrt iſt. Trotz der vielen ſozialen Einrichtungen, wie Aſyle und Herbergen, gibt es doch noch eine ganze Menge Menſchen, die nachts ohne Obdach ſind. Vielleicht haben ſie dieſe Anſtal⸗ ten ſchon über Gebühr in Anſpruch genommen, viel⸗ leicht hält ſie aber auch eine falſche Scham dieſen Einrichtungen fern. Man ſieht aber auch jüngere Leute um die zwanziger Jahre herum in dieſer Halle. In den meiſten dieſer Geſichter iſt noch Hoffnung un) Lebensmut zu leſen. Sie geben ſich noch nicht auf. Es muß ſich doch mal ändern, denken ſie. Da ſteht an einem Tiſch ein großer, ſchlanker junger Mann. Er lieſt in einem dicken Buche. Ein Werk über phyſiſche Geſetze. Er will ſich fortbilden. Auch mehrere andere Burſchen haben ſich Bücher mitge⸗ bracht, faſt alles Fachliteratur. Da drängt ſich einem die Empfindung auf, daß unſere junge Generation die Forderungen des Tages erkannt hat.. Neben dem Aufſeher ſteht ein großer Keſſel mit Tee, der fleißig ausgeſchänkt wird. Jeder kann nach Belieben trinken. Auf dem Hofe ſpielen ein paar Kinder, ſorglos, unbekümmert. Nur manch⸗ mal ſtreift ein ſcheuer Blick die Halle, die ſo viele unglückliche Exiſtenzen birgt. Ob ſie wohl ahnen, * daß auch ſie mit dem Leben in Berührung kommen werden. R. B. * Aus der Evang. Landeskirche. Die Evang. Kir⸗ chen regierung hat den Pfarrer Wilhelm Kamm in Schriesheim zum Pfarrer in Sindolsheim er⸗ nannt. Süngerbundesfeſt 1932 in Ftankjurt Tagung des Geſamtausſchuſſes des Deutſchen Sängerbundes Unter dem Vorſitz von Geheimrat Dr. Ha m⸗ merſchmidt⸗ München tagte am 17. und 18. Januar in Frankfurt a. M. der Geſamtaus⸗ ſchuß des Deutſchen Sängerbundes, um U. a. über die Geſtaltung des X I. Deutſchen Sängerbundesfeſtes im Jahre 1932 in Frank⸗ furt a. M. endgültige Beſchlüſſe zu faſſen. Für die badiſche Sängerſchaft nahmen an der Sitzung teil Rechtsanwalt Dr. Metzger ⸗ Freiburg, der Vorſitzende des Badiſchen Sängerbundes, außer⸗ dem die weiteren Mitglieder des Geſamtausſchuſſes aus Baden, Muſikdirektor Weidt⸗ Heidelberg, Meier⸗ Offenburg und Prof. Dr. Münch ⸗Bruch⸗ ſal. Für den Pfälziſchen Sängerbund nahm an den Sitzungen teil Regierungsrat Dr. Gompf, Speyer. Das Begrüßungskonzert, deſſen Vortragsfolge noch einige Aenderungen erfährt, iſt bereits bekannt. Der vom Muſikausſchuß des Deut⸗ ſchen Sängerbundes in mehreren Sitzungen aus⸗ gearbeitete Konzert⸗Plan ſieht ferner drei Haupt⸗ aufführungen vor, die unter der Leitung von Profeſſor Fritz Gambko⸗ Frankfurt a. M.(1. Auf⸗ führung), Muſikdirektor Rudolf Hoffmann⸗ Bochum(2. Aufführung), Profeſſor Viktor Kol⸗ dorfer⸗Wien und Profeſſor Guſtav Wohlge⸗ muth⸗ Leipzig(3. Aufführung) ſtehen. Die Vor⸗ tragsfolgen dieſer Hauptaufführung betonen den Willen, dem neuzeitlichen Chorſchaffen in hervor⸗ ragender Weiſe Rechnung zu tragen und zeigen eine durchaus künſtleriſche Linie. Aus dem ſ. Zt. vom Deutſchen Sängerbund erlaſſenen Ausſchreiben für neue Kompoſitionen von Goethetexten(bekanntlich ſind hierfür annähernd 1000 Werke eingereicht wor⸗ den) wurden für dieſe drei Hauptaufführungen die Werke von folgenden Komponiſten ausgewählt: Joſef Butz(Aus dem deutſchen Parnaß), Wilhelm Knöchel(„Koptiſches Lied“, Geh, ge⸗ horche meinen Winken), Curt Lißmann(Feiger Gedanken, bängliches Schwanken), Walter Rein(Türmerlied), Alfred Schubert(An den Mond), Otto Jochum(Das alte Lied), Rudolf Werner ⸗ Frankfurt a. M.(März), Richard Trunk(Frech und Froh). Außerdem ſind an Chorwerken mit Orcheſter vorgeſehen: W. A. Mozart(Dir, Seele des Weltalls), A. v. Othegraven(Lob Gottes), Joſeph Marx(Morgengeſang), Georg Schumann(Motette: Wachet auf, ruft uns die Stimme), Max Egger(Palmſonntagmorgen). Ferner volkstümliche a capella⸗-Chöre: Groos(Freiheit die ich meine), Friedrich Kulau(Ueber allen Gipfeln iſt Ruh'), Anſelm Weber(Wanderers Nachtlied), Heinrich Werner(Heidenröslein), Franz Liſzt(Soldatenlied), Haußner(Drei Lilien). In jedem dieſer Konzerte werden noch Darbie⸗ tungen von je zwei Einzelbünden eingefügt. Neben dieſen Hauptaufführungen kommen eine große Anzahl von Sonderkonzerten zur Durchführung, deren Vortragsfolge ebenfalls auf hoher künſtleriſcher Stufe ſteht und deren Einzelhei⸗ ten ſpäter bekanntgegeben werden. Den Schluß der muſikaliſchen Darbietungen bildet eine gewaltige Kundgebung aller am Feſte betei⸗ ligten Sänger im Frankfurter Stadion unter der Leitung des Vorſitzenden des Muſikaus⸗ ſchuſſes des Deutſchen Sängerbundes, Dr. Robert Laugs⸗Kaſſel. Mit dem Deutſchen Sängerbundesfeſt iſt ein Volksdeutſcher Tag verbunden, der vom „Volksdeutſchen Arbeitskreis“ veranſtaltet wird und eine akademiſche Feier in der Feſthalle vorſieht, die die auslandsdeutſchen Sänger und Perſönlichkeiten ver⸗ einigt und die ebenfalls von chorgeſanglichen Dar⸗ bietungen umrahmt ſein wird. Die Teilnehmer an dem volksdeutſchen Tag werden auch eine beſondere Gruppe im Feſtzug bilden, der den impoſanten Ab⸗ ſchluß der Sängerheeresſchau in Frankfurt a. M. bil⸗ det, und zu dem auch die akademiſchen Sängerſchaften eine ſtarke Beteiligung zugeſagt haben. Das übrige Feſtprogramm ſieht ferner Kundgebungen an Rhein uſw. vor. Warme Luft Der Kälterückfall, der bereits am Sonntag einge⸗ ſetzt hatte, iſt durch nachrückende Warmluft raſch wieder verdrängt worden. Die Schneefälle am ge⸗ ſtrigen Morgen erweckten wohl die Hoffnung auf Winterwetter. Doch konnte ſich der Schnee nur in den Außenbezirken der Stadt einige Zeit behaupten. Als die Schneeflocken dann in Regen übergingen, war es überall um die dünne weiße Decke geſchehen. Bei ſteigenden Temperaturen regnete es dann faſt den ganzen Tag mit geringen Unterbrechungen. Selbſt in der Nacht öffnete der Himmel zeitweiſe ſeine Schleuſen. Der heutige Morgen überraſchte mit einer warmen Luft, die in ſeltſamem Gegenſatz zu dem Monat Januar ſteht, der uns von Rechtswegen Eis zu bringen hat. Nicht nur die Winterſportler machen jetzt wieder lange Geſichter. Auch der Land⸗ mann wünſcht ſich mit Sehnſucht normale Witte⸗ rungsverhältniſſe. 6,9 Grad C. Dieſe Höchſttemperatur wurde geſtern erreicht; am Sonntag betrug ſie 4,2 Grad C. In der ver⸗ gangenen Nacht erreichte das Minimum mit 6,1(0,3) Grad C. beinahe das geſtrige Maximum. Heute früh wurden 6,3(0,9) Grad C. abgeleſen. * * Die öffentliche Anforderung der Bürgerſteuer für das Jahr 1930 wird im Anzeigenteil der vorlie⸗ genden Nummer wiederholt. Jamilienchronik * Das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit begeht am morgigen Mittwoch der 79 Jahre alte Schneidermeiſter Nieding mit ſeiner 69 Jahre alten Ehefrau Anna geb. Mehl, U 6, 27 wohnhaft. Von den 6 Kindern des Jubel⸗ paares leben drei in Amerika. * * Ein Soziallehrgang der evangeliſchen Landes⸗ kirche. Das evangeliſch⸗ kirchliche Sozial⸗ amt der badiſchen Landeskirche veranſtaltet zuſammen mit der Evangeliſch⸗ſozialen Schule Ber⸗ lin⸗Spandau vom 14. bis 17. April auf der Falken⸗ burg bei Herrenalb einen Soziallehrgang für Theologen mit dem Geſamtthema: Kirche und Arbeit. Dabei werden u. a. folgende Vorträge ge⸗ halten:„Die ſoziale Haltung der urchriſtlichen Ge⸗ meinde“(Profeſſor D. Dibelius⸗Heidelberg), „Die ſoziale Gegenwartsaufgabe der Kirche“(Privat⸗ dozent Dr. Wendland⸗Heidelberg),„Die Arbeit im kapitaliſtiſchen Raum“(Diplom⸗Volkswirt Dr. Faber, Leiter des Evangeliſch⸗kirchlichen Sozial⸗ amtes der Landeskirche),„Der Unternehmer von heute“(Dr. Müller⸗Clemm, Vorſtandsmitglied der Zellſtoffabrik Mannheim⸗Waldhof),„Geſtalts⸗ wandel des Bauerntums“(Dr. v. Engelberg, Direktor der Bad. Landwirtſchaftskammer),„Menſch und Technik“(Profeſſor Dr. J. Teichmüller, Direktor des Lichttechniſchen Inſtituts der Techn. Hochſchule in Karlsruhe),„Die internationale So⸗ zialarbeit der Kirchen“(Dr. Schönfeld vom In⸗ ternationalen Sozialwiſſenſchaftlichen Inſtitut in Genf). Bei den Kleingärtnern Abſchiedsabend für den ausſcheidenden erſten Vorſitzenden g Wie alle Veranſtaltungen der Kleingartenvereine war auch der geſtrige Ehren⸗ und Abſchiedsabend im Saale der„Flora“ anläßlich des Rücktritts des ver⸗ dienten 1. Vorſitzenden des Kleingarten⸗Vereins Neckarſtadt, Herrn Heinrich Eckhardt, außerordent⸗ lich ſtark beſucht. Der in der am Samstag abgehal⸗ tenen Generalverſammlung neugewählte erſte Vorſitzende, Herr Schweickert, konnte nehen den Vertretern der Brudervereine den Ortsverbands⸗ vorſitzenden Kaufmann, den Landesverbandsvor⸗ ſitzenden des pfälziſchen Landesverbandes, Herrn Schnorr, Direktor Rödiger vom Kleingarten⸗ Schiedsgericht der Stadtverwaltung, ferner die Stadt⸗ räte Schneider und Trumpfheller be⸗ grüßen. Mit einem von Frl. Erna Joſt ausdrucks⸗ voll zum Vortrag gebrachten Prolog begann die reichhaltige Vortragsfolge, zu der das Erlenhof⸗ quartett unter Leitung von Muſikdirektor Willi Bilz, Herr W. Dittmann mit Baritonvorträgen, der altbekannte Mannheimer Humoriſt Paul Ette und die Hauskapelle ihr Beſtes beitrugen. Zunächſt ergriff der 1. Vorſitzende Schweickerk das Wort zu einem kurzen Rückblick auf das Wirken des zum Ehrenvorſitzenden ernannten ſeitherigen 1. Vorſitzenden Eckhardt. Seit dem Jahre 1913 hat er dieſes Amt im Kleingarten⸗Verein Mannheim⸗ Neckarſtadt vorbildlich ausgefüllt und den Verein, der damals 35 und heute faſt 1100 Mitglieder zählt, zu ſeiner heutigen Bedeutung geführt. Nun, da er wegen Ueberſiedlung in das eigene Heim im benach⸗ barten Ladenburg aus ſeinem Wirkungskreis ſcheidet, folgen ihm die beſten Wünſche aller Mannheimer Kleingärtner. Der Redner überreichte die Urkunde der Ernennung zum Ehrenmitglied. Der Vorſitzende des Ortsverbandes, Herr Kaufmann, würdigte ebenfalls die großen Ver⸗ dienſte Eckhardts, der in den Jahren 1925 bis 1930 auch den Ortsverband leitete, und überreichte ihm als Ausdruck des Dankes eine Kriſtallvaſe mit Schale. Auch Herr Lauppe richtete als Vertreter des Lan⸗ des⸗ und Reichsverbandes herzliche Worte an den Freund und Weggenoſſen, der für ſein Ehrenamt Zeit und Geſundheit opferte, um eine kleine Sache zu einer großen zu machen. Namens des Reichs⸗ verbandes überreichte der Redner ein Ehrendiplom, vom Landesverband eine Plakette„für langjährige treue Mitarbeit und Förderung des Kleingarten⸗ weſens“. ſtit bewegten Worten dankte der nun⸗ mehrige Ehrenvorſitzende ſeinen Freunden und Mit⸗ arbeitern. Seine Worte klangen aus in der immer wieder vorgetragenen Forderung nach Dauer⸗ anlagen. Er gedachte auch anerkennend der be⸗ reitwilligen Unterſtützung in dieſem Verlangen durch die Preſſe. In einer kleinen Anſprache hob Stadtrat Trumpfheller hervor, daß es nie böſer Wille geweſen ſei, wenn die Stadtverwaltung den Klein⸗ gärtnern ihr Land nehmen mußte; das habe ſtets die Entwicklung der Großſtadt gebieteriſch gefordert. Es ſet aber zu hoffen, daß die werdende Daueranlage auf der Neckarplatte Jeden von der Notwendigkeit derartiger Anlagen für die moderne Großſtadt über⸗ zeuge. Schließlich wies noch Stadtat Schneider darauf hin, daß kaum in einer deutſchen Großſtadt die Kleingartenbewegung ſolche Beachtung bei der Stadtverwaltung finde, wie gerade in Mannheim. Dazu haben nicht zum geringſten die Piontere des Mannheimer Kleingartenweſens beigetragen.—el, * * Fuhrwerk mit OEG. zuſammengeſtoßen. Ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Zuge der Weinheimer Bahn und einem Fuhrwerk ereignete ſich geſtern abend in der Breiteſtraße an der Halteſtelle Herſchel⸗ bad. Als das Fuhrwerk die Breiteſtraße über⸗ queren wollte, wurde es von der Elektriſchen erfaßt, wobei das rechte Hinterrad in Trümmer ging, ſo⸗ daß ein großer Teil der Ladung(Bündelholz) auf das Straßenpflaſter rollte. Die Ladung wurde auf ein anderes Fuhrwerk umgeladen und das defekte Fuhrwerk abgeſchleppt. „„ ßEÄZRͥbF!mßęĩév 1᷑?—:]Eͤ.?—3'“——ññt....—.̃᷑ͤͤk—ñͤ. K T— 8 Herrn Morolachers Heimkehr Humoreske von Alfred Hein Mit Herrn Mordlacher war es nicht mehr auszu⸗ halten. Zu Hauſe nicht und im Kontor nicht.„Sie müſſen ausſpannen,“ hatte Prokuriſt Dorſchbein nach einer erregten Debatte geſagt und war ſchleunigſt zur Tür hinaus geflohen. Zitternd ſetzte ſich die niedliche Stenotypiſtin Jutta Schulze, echteſte Greta Garbo⸗Imitation, an ihre Maſchine, wenn ſie zum Diktat hereingerufen wurde. Ach, der bärbeißige Chef ſah nicht in ihre dämoniſchen Augen, er wet⸗ terte ſofort drauf los:„Fix, fix, Sie langſame Suſe!“ Zu Hauſe aß Herr Mordlacher nur noch allein. Von unzertrümmerbaren Blechtellern. Denn nichts ſchmeckte ihm mehr, und an allen Menſchen und Din⸗ gen ließ er auch hier ſeinen Aerger aus. Gewiß, die Geſchäftslage war geſpannt— aber nicht beſorg⸗ niserregend.„Es iſt ſchon die reine Manie,“ klagte Frau Sibylle Mordlacher dem Hausarzt. Und die Tochter Eva beſtätigte es: Geſtern habe er Hans⸗ Günther von Roſenow verprügelt, einfach verprü⸗ gelt, als er das Pärchen armumſchlungen auf dem Sofa fand. Dabei ſei ſie doch achtzehn und Hans⸗ Günther auch beinahe erwachſen Aber endlich fuhr Herr Jonas Morbdlacher. Ließ ſein Haus, ſein Kontor, ſein Warenlager im Rücken und landete in einem ſtillen bayeriſchen Bergdorf. Jing auch dort zu krakeelen an.—„Hä?“ machte ſein Wirt.„Na dös is mir aber doch a wengerl zu ſſaudumm!“ Mordlacher ſchimpfte einen Tag. Der Wirt konnte es beſſer. Am zweiten ſchimpfte der Gaſt ſchon weni⸗ der.— Als ihn am dritten nach einem kurzen Auf⸗ begehren die bayeriſche Wirtsfauſt am Kragen packte und kurzerhand zum Fenſter hinaus in den Miſt⸗ haufen fallen ließ—— von da an wurde Jonas Mordlacher ein lächelnder, höflicher Kavalier. So ſahen ihn die Angehörigen und Angeſtellten wieder. i „Bitte, Fräulein Schulze, kommen Sie doch zum Diktat, ſobald es Ihre Zeit erlaubt.“— Und lächelte. „Das ſchmeckt ja entzückend“, lobte Jonas das Mittageſſen. Wie oft hatte er früher über Kalbsfilet mit Stangenſpargel geſchimpft; wenn er aber an die ohne viel Delikateſſe zubereiteten Beefſteaks und Haxen bei ſeinem ſaugroben Bergwirt dachte, mun⸗ dete es ihm herrlich. Der Doktor war ſtolz:„Habe ich das Richtige ge⸗ troffen? Sie ſind ja wie ausgewechſelt! Ja, es war höchſte Zeit, Ferien zu machen. Es geht gut?“ „Ja, gewiß— nur ſo ein komiſches Unbehagen.“ „Darm? Herz?“ „Nein, ich fühle mich geſund, aber nachts kann ich ſchlecht ſchlafen, immer wache ich auf; und dann fehlt mir etwas, ich weiß nicht recht, was—“ „Aber wir wollen doch nicht hypochondriſch ſein, Herr Mordlacher! Sie ſehen prächtig aus und ſind die Ruhe ſelbſt.“ g Doch auch den anderen war nicht ganz behaglich zumute.„Man weiß gar nicht, woran man bei ihm iſt. Eines Tages kündigt er uns mit freundlichem Lächeln“, ſagte der Prokuriſt. Und Eva, das Töchterchen, klagte:„Daß Hans⸗ Günther von Papa geprügelt wurde, war gewiß nicht ſchön. Aber da konnte er ſich ſagen: Mir iſt Unrecht geſchehen; Herr Mordlacher wird ein ſchlech⸗ tes Gewiſſen haben und mich dulden. Doch geſtern ſagte Papa mit dem höflichſten Ton der Welt: Mein lieber Herr von Roſenow, es iſt Ihnen doch kaum erwünſcht, daß ich mich einmal mit Ihrem hochver⸗ ehrten Herrn Vater unterhalte, wie Sie Ihre Stu⸗ dienzeit verbringen?“ Und auch Frau Mordlacher meinte, als ſie die Blechteller wegſtellte:„Schließlich war man es ſchon ſo gewöhnt.“ Früher gab es Fünfminutengewitter und hernach heiteren Sonnenſchein; jetzt herrſchte im Haus und Kontor dauernd höfliche Schwüle. „Wie ein Diplomat benimmt er ſich“, ſtöhnte Prokuriſt Dorſchbein.„Als wäre ich in der Geſandt⸗ ſchaft in Buenos Aires tätig.“ i „Ja, und mir zählt er die Tippfehler nach. Früher ſchimpfte er dauernd und vergaß über dem Schimp⸗ fen nach den Fehlern zu ſehen“, ſeufzte Fräulein Jutta. „Wir müſſen ihn reizen!“ Dorſchbein vergaß einen wichtigen Auftrag zu er⸗ ledigen.—„Wenn das noch einmal vorkommen ſollte — ich hoffe, daß dies bei Ihrer Tüchtigkeit nicht der Fall ſein wird— ſo bin ich leider gezwungen, Ihnen zu kündigen.“ Nichts von früher: Sie Kamel! Kalbskopf! a Fräulein Jutta goß aus Verſehen mit Abſicht Tinte über ſeinen Hemdoͤsärmel. Er lächelte: „Laſſen Sie ſich am nächſten Erſten von Dorſchbein zehn Mark abziehen— für mein neues Hemd.“ Sie ſannen und ſannen. Endlich hatten ſie es: ſie mußten alle fehlen. Prokuriſt, Sekretärin, Lauf⸗ junge, Lagerhalter. Da wird ihm die Galle ſchon hochgehen! Sie ſetzten ſich in das Reſtaurant dem Kontor gegenüber und warteten, daß er loswetterte. Doch Mordlachers Stimme erdröhnte nicht. Bald darauf ſahen die Streikenden vier Streik⸗ brecher das Haus betreten, die ſich Mordlacher vom Arbeitsamt herbei telephoniert hatte. Maſchinen⸗ geklapper begann. Die Wartenden ließen ſchon den Kopf ſinken Da——— 9 Wonne: Mordlacher ſchimpfte, brüllte! Und einer nach dem anderen verließ fliehenden Schrittes das Kontor. Noch immer wetterte Mordlacher über die drei duſſeligen Kamele! Und brüllte: Dorſchbein! Wo ſind Sie?“ „Hier, Herr Mordlacher!“ „Los, ran— ſonſt ſchmeiß ich Sie gleich raus, Sie unraſterter Kaktus!“ Alles ging endlich wieder Gang. Im Kontor. Zu Hauſe. Mordlacher aß wieder von Blechtellern. Schimpfte gelegentlich mal, daß die Wände zitterten. Schlief herrlich. Und jeder atmete erlöſt auf. Ste dußliger ſeinen gewohnten Strutzel⸗Tonis geſucht! Nicht jede Bühne iſt in der glücklichen Lage, über einen Hund zu verfügen, der wie Mannheims Strutzel⸗Toni allen Anforde⸗ rungen gewachſen iſt. In Berlin und in Wien wird eifrig nach einem„zottig⸗ſchönen“ Hund geſucht, der zur Mitwirkung in„Sturm im Waſſerglas“ ge⸗ eignet iſt. Trotz vielſeitiger Bemühungen iſt es bis jetzt noch nicht gelungen, ein Tier aufzutreiben, das die Fähigkeiten eines richtigen Schauſpielers und eines ſich an das Manuſkript haltenden„Bellers“ ver⸗ einigt. Es geht doch nichts über unſeren Mann⸗ heimer Strutzel⸗Toni! Das 225. Orgelkonzert in der Chriſtuskirche bot im weiteren Verlauf der hiſtoriſchen Ueberſicht über die Entwicklung des Orgelſpiels eine Ausleſe von Werken der Rokoko⸗Zeit. Gerade dieſe Zeit⸗ ſpanne hat zur Bereicherung der Orgelliteratur we⸗ nig beigetragen. Diejenigen Orgelmeiſter, die als Improviſatoren mit Recht Aufſehen erregten, wie Wilhelm Friedemann Bach, der hierin ſeinem gro⸗ ßen Vater erheblich nahe kam oder wie Abbs Vogler, der ſich ſogar zu recht realiſtiſchen Ton⸗ gemälden auf der Orgel verſtieg, haben leider wenig oder nichts ſchriftliches hinterlaſſen. Die Ausbeute für dieſen Zeitraum, an und für ſich wenig ergiebig, muß daher Perſönlichketten in Betracht ziehen, wie Philipp Emanuel Bach, der ſich nur gelegentlich der Orgel zuwendete und Mozart, der mit ſeiner herr⸗ lichen k⸗moll⸗Fantaſie ein Werk von ganz überwäl⸗ tigendem Ideenreichtum ſchuf. Man ſtaunt immer wieder über die harmoniſchen Kühnheiten, über den leidenſchaftlichen Zug des Ganzen— man vergleiche die Ausnahmewirkung des Moll gerade bei Mo⸗ zart— und über die formelle Abrundung, die durch Wiederaufnahme des Anfangsthemas zum Schluß eine ideale geſchloſſene Form erreicht. Dagegen fallen die Parerga von Haydn und Beethoven kaum ins Gewicht. Ausgeſprochen homophon empfindet der Engländer Ruſſell, etwas tiefer greift Adams in ſeiner e⸗moll⸗Fantaſie in die Saiten(oder wört⸗ lich genommen in die Taſten). KM. Arno Lan d⸗ manus hervorragende Regiſtrierung und ſou⸗ veräne Wiedergabe namentlich der Mozartſchen Fantaſie wußte auch den weniger tief gehenden Werken dieſer Epoche viel Reizvolles abzugewinnen. Um ſo mehr freut man ſich auf diejenigen Epochen, die der Orgel wieder Dauerwerke ſchenkten und die mit Mendelsſohns Orgelſonaten eine Neubelebung der Orgelliteratur herbeiführten. 55 5 N Mary Wigmans Erfolge in Amerika. Die amerikaniſchen Zeitungen ſind voll von Berichten über die außerordentlichen Erfolge, die Mary Wigman mit einer Reihe von Tanzabenden bei dem Newyorker Publikum errungen hat. Die angekündigten Tanz⸗ vorführungen Mary Wigmans ſind bereits wochen⸗ lang vorher ausverkauft geweſen und der Beifall des Publikums ſoll nach Newyorker Meldun⸗ gen die Erfolge aller deutſchen Tänzerinnen in Amerika weit übertreffen. J. Seite/ Nummer 31 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 20. Januar 1931 Ein richtiger Schneefall Sonntag im Schwarzwald Das ganze Gebirge wieder im Neuſchnee Die Hoffnungen auf ein ordentliches Sportwochen⸗ ende waren am Samstag auf ein Minimum ge⸗ funken, als im Schwarzwald ein Warmlufteinbruch erfolgt und die Temperatur bis auf rund 1000 Meter über Null geſtiegen war. Dazu regnete es weitver⸗ breitet auch im Gebirgsinnern, ſo in den Höhenlagen von Hinterzarten, Titiſee, Neuſtadt, Mittelſchwarz⸗ wald uſw. Nur die höchſten Lagen waren noch winterlich bei leichtem Froſt von zwei bis drei Grad geblieben. Aber es wurde anders! Man erlebte wieder einmal, wie in typiſcher Form das Wetter im „Gebirge innerhalb zweier Stunden ſich vollkommen verändern kann. Am Samstag nachmittag ſetzten bereits kalte Luftmaſſen ſich wieder im Gebirge feſt. Die Froſtgrenze war im Handumdrehen bis auf 700 Meter, dann auf 600 Meter heruntergedrückt. Die Landſchaft lag umgehend im dichten Schnee⸗ geſtöber anſtatt Regen da. Der Neuſchnee kam in ſolchen Mengen, daß er alsbald von 600 Meter auf⸗ wärts wieder eine geſchloſſene Decke bildete. Den ganzen Abend, die Nacht über und auch noch faſt un⸗ unterbrochen den Sonntag über haben Schneefälle ſtattgefunden, die in dieſer Stärke ſchon lange nicht mehr geſehen würden, aber aus früheren Jahren faſt als Norm erinnerlich ſind. Es war ein prachtvolles Bild, den wilden Wirbel den Flocken zu verfolgen, wie er, aus den ſtilleren Tälern höher kommend, immer großartiger wurde und ſchließlich auf den Höhen als regelrechter Schneeſturm endete, als Schneeſturm von einer Gewalt und Dichtigkeit, daß man keine 10 Meter weit Sicht mehr hatte! So wurde aus einem wäſſerigen Sonntag noch ein richtiger Schneeſonntag, den man aus den Morgen⸗ meldungen der Stationen und der Wetterwarte, die matürlich faſt alle, aber nach der guten Seite über⸗ holt waren, nie vermutet hätte. Es waren ſogar ſchon angeſetzte Rennen abgeſagt worden. Flugs wurde wieder umgeſtellt und die Termine wahr⸗ genommen. Der Schnee war zwar noch ſchwer und in ſeiner Menge auch ſchwer zu fahren, aber jeder freute ſich. Die Menge des Neuſchnees kann man bis Sonntag abend auf etwa 25—30 Ztm. ſchätzen. In den abſoluten Schneehöhen kommt er aber nicht ſo zum Ausdruck, weil er einmal feucht fiel, ſich daher ſchnell ſetzte, außerdem wurde er durch den Sturm vielfach verweht. In den Freilagen haben unter dieſen Verwehungen auch teilweiſe die Poſt⸗ ſtraßen zu leiden gehabt, die am Sonntag morgen bet Schneehöhen von durchſchnittlich 30 bis 40 Ztm. ſtreckenweiſe ſchwen verweht waren, ſodaß die Früh⸗ kurſe der Kraftpoſten es ſehr ſchwer hatten, datrchzukommen und mit Verſpätungen üs zu drei Stunden verkehrten. Am Nach⸗ mittag wurde dann der Verkehr nach der Bahnung der Straßen wieder im allgemeinen glatt durch⸗ geführt. Die verſchiedenen Wettläufe in Ski, Rodel uſw. konnten noch ordentlich untergebracht werden, ſo kteilweiſe die Gauwettläufe im Ski⸗Club Schwarz⸗ wald, ferner die Rodelrennen um den Silbernen Becher von Triberg uſw. Der Verkehr war, ſoweit die brauchbaren Schneeverhältniſſe noch genügend bekannt geworden waren, nicht ſchlecht. Oe⸗ * * Schleſier⸗Verein telegraphiert an Dr. Curtius. Die Mitglieder⸗Verſammlung des Schle⸗ ſter Vereins Mannheim ⸗Ludwigs⸗ hafen beauftragte den Vorſtand, an Reichsaußen⸗ miniſter Dr. Curtius nachſtehendes Telegramm zu ſenden:„Die zahlreichen Schleſier in Mannheim und Ludwigshafen bitten. nichts unverſucht zu laſſen, daß die Deutſchen in Oſtoberſchleſien künftig vor polniſchem Terror bewahrt bleiben.“ Muſik aus der Luft Aetherwellen⸗Konzert bei Schmoller Während des Krieges mußten unſere Hausfrauen alles Mögliche aus Luft machen— Kuchenerſatz, Seifenerſatz und andere Dinge, alles aus Luft und wenigen Zutaten. Aber Muſik aus der Luft, das war noch nicht da. Bis vor wenigen Jahren ein ruſſiſcher Phyſiker, Profeſſor Theremin, einen Apparat konſtrutierte, der es ermög⸗ lichte, Töne auf elektriſchem Wege zu erzeugen. Aufangs hörte man viel von dieſer Aetherwellenmuſik, die eine gewiſſe Verwandtſchaft mit dem Rückkopplungspfeiſen am Radivempfänger hat. Die Erfindung wurde in aller Stille vervollkommnet. Der Apparat erzeugt elektriſche Wellen, die um einen an ihm angebrachten Metallſtab ein kugelförmiges elektromagnetiſches Feld bilden. Durch Bewegung der Hand erleiden die unſichtbaren Wellen eine Aenderung. In einer Entfernung von etwa einem halben Meter iſt der Ton am tiefſten. Je näher die Hand an den Stab herankommt, deſto größer wird die Schwingungszahl und deſto höher der Ton. Der Klangcharakter entſpricht ungefähr dem Cello oder dem Saxophon. Man kann ihn auch mit der menſchlichen Stimme vergleichen. Die Laut⸗ ſtärke wird durch ein Pedal mit Kohlewiderſtand geregelt, während durch Stromunterbrechung mit einem Druckknopf das Stakkato⸗Spiel entſteht. Das Tremolo wird durch Vibration der tongebenden Hand hervorgeruſen. Den Strom erzeugen wie beim Radio Anodenbatterie und Akkumulator. Durch einen Lautſprecher wird der Ton hörbar. Kriſty Tſcharnikoff, der das eigenartige Inſtru⸗ ment virtuos beherrſcht, iſt in Schmollers Erfriſchungs⸗ raum bis kommenden Samstag vormittags und nachmit⸗ tags zu hören. Am Klavier begleitet Karl Pillig. Der edle Ton der Aetherwellenmuſik lockt Neugierige und Muſikfreunde an; ſte hören klaſſiſche und moderne Muſik und haben ſelbſt Gelegenheit,„einmal zu probieren“. Aber es iſt nicht ganz ſo leicht, wie es ausſieht! V a* * Der Elferrat der„Fröhlich Pfalz“ hatte am vergange⸗ nen Sonntag abend, ener Einladung der Pforzheimer Großen Karneval⸗Geſellſchaft folgend, Ge⸗ legenheit, die Fremdenſitzung im völlig beſetzten Städt. Saalbau daſelbſt mitzuerleben. Lebhaft mit Hopla⸗Ruf be⸗ grüßt wurden die Mannheimer. Man darf auf den Gegen⸗ beſuch der 11 Pforzheimer bei der Fremdenſitzung der „Fröhlich Pfalz“, die am Sonntag, 1. Febr, in den erweiter⸗ ten Räumen des Friedrichsparkes ſtattfindet, geſpaunt ſein. Der 1. Vorſitzende Bornhofen begrüßte mit launigen Worten die Pforzheimer, worauf Vize Appel in Man⸗ nemer Mundart eine Flaſche echtes Mannemer Kandel⸗ waſſer überreichte. Der Till Enlenſpiegel der„Fröhlich Pfalz“ und ein Offizier der Ranzengarde haben ebenfalls an der Pforzheimer Sitzung teilgenommen.— Der Vor⸗ verkauf zur Mannheimer Fremden ſitzung hat bereits begonnen. Die beſten Bitttenredner und Humortiſten wer⸗ den auftreten. 5 5 4„Die ſteigende Krebsgefahr.“ Das hieſige„Felke⸗ Heilinſtitut“ veranſtaltet hierüber einen Vo— ra 0 a m Mittwoch. Der Chefredakteur heim Centralperband deutſcher Felkevereine, Stader, wird das Weſen a der Heilweiſe erläutern.(Näheres Anzeige in letzter Num⸗ mer.) Abſtriche erzwungen. Notruf der Kriegsbeſchädigten In letzter Stunde Der Verband der Kriegsbeſchädigten und Krieger⸗ hinterbliebenen des Deutſchen Reichskriegerbundes „Kyffhäuſer“, Badiſcher Kriegerbund, Verſorgungs⸗ ſtelle Heidelberg, Plöck 81, teilt mit: Der Verband der Kriegsbeſchädigten und Krieger⸗ hinterbliebenen des Deutſchen Reichskriegerbundes „Kyffhäuſer“ hielt kürzlich ſeine VIII. Reichs⸗ vertreterverſammlung im Reichslandbund⸗ hauſe in Berlin ab. In Anbetracht der Wichtigkeit des Beratungsſtoffes war die Tagung ſehr ſtark be⸗ ſchickt. Der Vorſitzende des Verbandes, Staatsrat Dr. Quarck, begrüßte die Anweſenden, inſonder⸗ heit die Miniſterialrat Grießmeyer und Ober⸗ regierungsrat Foerſter vom Reichsarbeitsmini⸗ ſterium und die Vertreter anderer Behörden. Der 1. Vorſitzende des Verbandes brachte in ſeiner Er⸗ öffnungsanſprache zum Ausdruck, daß die Kriegs⸗ opfer für die augenblickliche Finanzlage des Reiches volles Verſtändnis aufbrächten. Es ſei aber zu prü⸗ fen, ob die Kriegsopfer, die für das Vaterland ihre Geſundheit oder den Beſchützer hingegeben hätten, über den Rahmen der allgemeinen Opfer hinaus von den Sparmaßnahmen betroffen werden ſollten. Der 1. Präſident des Deutſchen Reichskrieger⸗ bundes„Kyffhäuſer“, General d. Art. a. D. von Horn, wies ſodann darauf hin, daß der Kyffhäuſer⸗ bund eine ſeiner wichtigſten ſozialpolitiſchen Auf⸗ gaben in der Arbeit für die Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbliebenen ſehe. Das heute mehr als je erforderliche notwendige Zuſammenſpiel der Kräfte ſei infolge der jüngſten Sparmaßnahmen auf dem Gebiete der Verſorgungsgeſetzgebung beſonders ſchwierig; ſobald notwendig, werde aber die alle Be⸗ völkerungskreiſe umfaſſende Kyffhäuſerorganiſation mit dem Gewicht ihrer Stimme ſich für die Erhal⸗ tung der Rechte und Anſprüche der Kriegsbeſchädig⸗ ten und Kriegerhinterbliebenen einſetzen. Im Ver⸗ laufe der Tagung hielt Oberregierungsrat Foer⸗ ſter vom Reichsarbeitsminiſterium einen Vortrag, in dem er an Hand ſtatiſtiſchen amtlichen Materials eingehend auseinanderſetzte, welche Gründe zu den durchgeführten Sparmaßnahmen geführt hätten. Er brachte insbeſondere zum Ausdruck, daß das Reichs⸗ arbeitsminiſterium den Kriegsbeſchädigten und Krie⸗ gerhinterbliebenen volles Verſtändnis entgegen⸗ bringe, aber die Finanznot des Reiches habe ſtarke Darauf beleuchtete der ge⸗ ſchäftsführende Vorſitzende des Verbandes, Major a. D. Goedicke, die Auswirkung der Sparmaß⸗ nahmen auf die Bezüge der Kriegsopfer. Im ein⸗ zelnen legte er dar, in welchen Punkten die Kriegs⸗ beſchädigten und Kriegerhinterbliebenen mit den Aenderungen in der Verſorgung nicht einverſtanden ſeien. An die Vorträge ſchloß ſich eine eingehende Diskuſſion an, an der ſich auch der Hauptvertreter des Reichsarbeitsminiſteriums, Miniſteralrat Grieß⸗ meyer, mit längeren Ausführungen beteiligte. Auf Grund dieſer Ausſprache wurde die folgende Entſchließung einſtimmig angenommen: Die in Berlin tagende Reichsvertreterverſammlung des Verbandes der Kriegsbeſchädigten und Krieger⸗ hinterbliebenen des Deutſchen Reichskriegerbundes „Kyffhäuſer“, der mehr als 400 000 Verſorgungsberech⸗ tigte umfaßt, hat mit Beſtürzung von der Kürzung des Haushalts für Verſorgung um 100 Millionen Kenntnis genommen. Wir verſchließen uns durchaus nicht ben Anforderun⸗ gen, die in der gegenwärtigen Notzeit an alle Kreiſe des deutſchen Volkes geſtellt werden müſſen. Die ehemaligen Soldaten, die dem Vaterlande im Weltkriege mit Leib und Leben dienten, werden ſich auch heute nicht ihren Pflichten gegenüber dem Wohle des Volksganzen ent⸗ ziehen. Die Beſchädigten aber, die nur noch über einen Teil ihrer Arbeitsfähigkeit verfügen, und die Hinter⸗ bliebenen, die den Ernährer und Beſchützer opferten, ſind in dem gegenwärtigen ſcharfen Wirtſchaftskampfe mehr als die anderen Volksgenoſſen der Not der Zeit preisgegeben. Die Kürzungsmaßnahmen am Haushalt dürfen des⸗ halb nicht dazu führen, die Kreiſe vor anderen unter Sparmaßnahmen leiden zu laſſen, die die größten Opfer für die Allgemeinheit in der Verteidigung des Vater⸗ landes gebracht haben. Wiederholt ſind von zuſtändiger Stelle Zuſagen dahin gegeben worden, daß Einſparun⸗ gen auf dem Gebiete der Verſorgung in erſter Linie der Verbeſſerung des geltenden Verſorgungsrechts, insbeſon⸗ dere der Hinterbliebenenverſorgung dienen ſollten. Bereits das Jahr 1929 brachte trotz des gegenſeitigen Willens der deutſchen Volksvertretung auf dem Gebiete der Verſorgung Sparerlaſſe. Die Kapitalabfindungen wurden gedroſſelt und ſind heute faſt bedeutungslos ge⸗ worden. Ein beſonders wertpoller Beſtandteil der Ver⸗ ſorgung iſt damit bereits gefallen. Die Notverordnung vom 26. 7. 30 und die nachfolgenden Erlaſſe des Reichs⸗ arbeitsminiſteriums brachten weitere einſchneidende Maßnahmen zu ungunſten der Verſorgungsberechtigten, u. a. Beſchränkung anerkannter Rechtsanſprüche für die Kriegsbeſchädigten, Belaſtung der Verſorgungsheil⸗ behandlung mit Gebühren, zahlreiche neue Härten in der Hinterbliebenen⸗, insbeſondere der Elternverſorgung. Wir richten deshalb an den Reichstag den dringenden Appell, entſprechend den früheren Reichstagsentſchließun⸗ gen die getroffenen Maßnahmen mit aller Sorgfalt durchzuprüfen, insbeſondere nach der Richtung, ob nicht mit ihrer Durchführung die Lage der Kriegsopfer über die der Allgemeinheit angeſonnenen Opfer hinaus ernſt⸗ lich bedroht wird und ob nicht in ihrem Gefolge ein Leiſtungsabbau zu befürchten iſt, den bis jetzt alle Ver⸗ antwortlichen als untragbar bezeichnet haben. ....... dd r Volkshochſchule. Am Mittwoch, dem 21. Januar, ſpricht im Muſenſaal des Roſengartens Kapellmeiſter Max Sinzheimer über„Die muſikaliſche Bear⸗ beitung als ſchöpferiſche Leiſtung“. Die muſikaliſchen Bearbeitungsformen, Variation und Tran⸗ ſkription, Abwandlung und Uebertragung, ſollen aufgezeigt, muſikaliſch durch Aufführung von Teilen aus Werken für zwei Klaviere, Orgel, Streichinſtrumente und Geſang be⸗ legt und ſtrilkritiſch verglichen werden. Damit wird in einer Zeit, in der die Bearbeitung einen breiten Raum im muſikaliſchen Schaffen einnimmt, die Enſicht in die Arbeit des ſchöpferiſchen Menſchen durch das Beiſpiel des muſikali⸗ ſchen Geſtalters vertieft, Für die muſikaliſchen Erläute⸗ rungen des Vortrags haben ſich Mitglieder der Stamitz⸗ gemeinde und des Mannheimer Kammerchors zur Ver⸗ fügung geſtellt. e Gaſtſpiel„Max und Moritz“ im Univerſum. Nun ſind ſie da die böſen Buben mit ihren bunt bemalten Wa⸗ gen! Die Holländiſche Zeitung:„Het Vaterland“ ⸗Haag ſchrieb: Das war echtes Kinderland. Darum kommt alle, ihr lieben Kinder und freut euch über die luſtigen Späſſe von Max und Moritz. * Die Mannheimer Orts⸗ und Betriebskrankenkaſſen veranſtalten mit Unterſtützung der Ortsgruppe Mannheim der Deutſchen Geſellſchaft zur Bekämpfung der Geſchlechts⸗ krankheiten am 22. und 23. Januar zwei Lichtbilder⸗ vorträge über Gefahren und Bekämpfung der Ge⸗ ſchlechtskrankheiten bei freiem Eintritt.(Näheres Anzeige.) Vormittagsaufführungen Mannheimer Lichtſpieltheater Alhambra: Grüß' mir die Heimat! Eine ſchöne Bilderſolge, die mit ihren zum Teil pracht⸗ vollen Aufnahmen die landſchaftlichen Schönheiten des deut⸗ ſchen Südens lebendig werden läßt. Vom Bodenſee durch den Schwarzwald, über Heidelberg durch das Neckartal nach Oberbayern und zur Zugſpitze führt dieſer künſtleriſche Werbefilm für die deutſche Landſchaft, der uns Land, Leute, Städte, Dörfer, Seen, Berge, Flüſſe, Schlöſſer und Sonnen⸗ auf⸗ und Untergänge über ſtillen Gewäſſern und ſchroffen Alpengipfeln zeigt. Herrliche Bilder in photographiſcher Vollendung ziehen ununterbrochen vorbei und wenn es auch manchmal ausſieht wie ſüßer Kitſch, ſo läßt ſich der Zauber poettſcher Stimmung, der jeden Beſucher gefangen nehmen muß, nicht ableugnen. Sehr geſchmackvoll wird der Film von einer ſynchroniſierten Muſik und durch Geſangs⸗ einlagen untermalt. Störend wirken nur die ſchauder⸗ haften Titel mit ihren orthographiſchen() Fehlern. So etwas dürfte bei einem Kulturfilm, der ſonſt hervorragend iſt, nicht vorkommen. Univerſum: Italien Für einen Reiſefilm gibt es wohl kein dankbareres Thema als Italien, deſſen Schönheiten ja gar nicht erſt entdeckt werden müſſen, ſondern ſich in verſchwenderiſcher Fülle und unerſchöpflicher Mannigfaltigkeit mühelos dem Kameraauge darbieten. Rom— kulturhiſtoriſches betonend — Pompefi, Sizilien, Ausbruch des Aetna und unzählige andere Dinge mehr, werden in ausnehmend gut photogra⸗ phierten, plaſtiſchen Aufnahmen auf den Bildſtreifen ge⸗ bannt. Die Vielfältigkeit der Landſchaft, die ſich an Zau⸗ berpracht immer ſelbſt zu überbieten ſcheint, hat der Film wirkungsvoll einzufangen gewußt. * Scala:„Der letzte Befehl“ Ganz auf das Optiſche eingeſtellt, hinterläßt dieſer ſtumme Film nachhaltige Eindrücke, wie ſie ein ſehr großer Prozentſatz der heutigen Tonfilmproduktion auch nicht an⸗ nühernd zu erzielen vermögen. Der Regiſſeur Joſef von Sternberg hat Emil Jann ings in den Mittelpunkt geſtellt. Handlung und Mitſpieler ſinken zur Nebenſäch⸗ lichkeit herab, zumal Jannings mit einer Leiſtung auf⸗ wartet, die mit zu ſeinen ſtärkſten zählt. Wie dieſer Künſt⸗ ler den pflichtbewußten Großfürſten ſpielt, wie er den vom Schickſal zerſchlagenen Menſchen darſtellt, das ſind mimiſche Glanzleiſtungen, die nicht ſo raſch überboten werden kön⸗ nen. Um das Spiel Jannings allein lohnt es ſich, dieſen Film anzuſehen. Als zweiter Film läuft eine Matroſengeſchichte Keilereien vom erſten bis zum letzten Bild. mit Roxy:„Der falſche Feldmarſchall“ Dieſer falſche Feldmarſchall iſt zwar kein ganz echter Roda ⸗ Roda, auf den die Autorſchaft dieſes Filmes zu⸗ rückgeht, aber wenn die Unmittelbarkeit ſeiner köſtlichen und ünerſchöpflichen Militärwitze auf den Tonfilm über⸗ tragen wird, muß ſie natürlich einiges einbüßen. Es bleibt aber noch reichlich genug übrig, um das Publikum immer wieder in herzhaftes Lachen zu verſetzen. Roda⸗Roda iſt, wie ſeine Selbſtbiographie beweiſt, der beſte und zugleich der ſatiriſchſte Kenner der alten k. k. öſterreichiſch⸗ungart⸗ ſchen Armee. Sie lebt in dieſem Film wieder auf mit alt ihren Eigenheiten, zu denen ein falſcher aber gutmütiger Feldmarſchall nicht ſchlecht paßt. Der falſche Oberkommandierende wird dargeſtellt von Vlaſta Burian, einem geeichten Militärhumoriſten der öſtlichen Bezirke, einem ſchon durch ſein Ausſehen zum Lachen reizenden Inhaber einer ulkig hervorſpringenden Naſe, unter der ein k. k. Schnurrbart hervorſchaut, u. zweier gutmütiger verſoffener Aeuglein, die recht verdutzt gucken, wenn der richtige Feldmarſchall mit einem Mal als ſelt⸗ ſames Spiegelbild unter der Tür ſteht. Roda⸗Roda ſpielt dieſe abſchließende Rolle, die dem falſchen Feldmarſchall noch eine verdiente Glorie bereitet. Die böſterreichiſche Militärwelt hat ihr tonfilmiſches ſatiriſches Konterfei be⸗ kommen. * * Einen Filmvortrag im Gloriapalaſt über das Thema „Unter den Indianern Südamerikas“ hält heute abend Dr. Baeßler, der wegen ſeines Er⸗ folges bei ſeinem erſtmaligen Auftreten wiederholt wird. Kommunale Chronik Aus dem Heidelberger Rathaus Kr. Heidelberg, 17. Jan. Auf Vorſchlag des Ober⸗ bürgermeiſters ſollen zur Beratung und Vorberei⸗ tung von Stadtratsbeſchlüſſen beſondere Aus ⸗ ſchüfſe gebildet werden, deren Zuſammenſetzung vom Stadtrat und Bürgerausſchußvorſtand gemein⸗ ſam geregelt wird.— Für die Beſchaffung von Gas⸗ meſſern wurden 6000 /, für Erweiterung der öffentlichen Straßen beleuchtung und des Kabelnetzes 2000„ bzw. 20 000% bewilligt.— Die Stadträte Amann und Apfel wurden in den Aufſichtsrat der Großmarkt G. m. b. H. delegiert. — Der Stadtrat hat die Errichtung eines Auto⸗ parkplatzes beim Schloß zugeſtimmt, der zu⸗ nächſt für etwa 80 Fahrzeuge genügt und ſo gebaut werden ſoll, daß eine Erweiterung durch Aufſtockung jederzeit möglich iſt. Die Koſten belaufen ſich auf 70 000. 20 000„ werden vom Land getragen. Die Verzinſung und Amortiſation des Reſtes erſcheinen geſichert.— Für Inſtandſetzung des Univer⸗ fätätsplatzes werden 7500% bewilligt, den gleichen Betrag trägt das Land. Antrag auf Strafverfolgung kommuniſtiſcher Stadträte * Lörrach, 19. Jan. Der Stadtrat hat Strafver⸗ ſolgung gegen die kommuniſtiſchen Stadträte und kommuniſtiſchen Stadtverordneten wegen Haus⸗ friedensbruchs und Sachbeſchädigung auf Grund der Vorgänge in der letzten Bürgerausſchußſitzung be⸗ antragt. Des weiteren hat der Beirat des Landes⸗ kommiſſärs auf Dienſtentlaſſung des kommu⸗ niſtiſchen Stadtrates Dreßler erkannt. * Hemsbach(A. Weinheim), 18. Jan. Die Ka⸗ pitalaufnahme der hieſigen Gemeinde zu Zwecken der ſ. Zt. vom Bürgerausſchuß beſchloſſenen Straßenkanaliſation wurde vom Bezirksrat in Wein⸗ heim genehmigt. — Ein Vertrauensvotum für den Pforzheimer Oberbürgermeiſter Pforzheim, 20. Jan. Gegenüber den ſchweren Vorwürfen, die gegen die Stadtverwaltung Pforzheim und den Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Gündert erhoben wurden, ſtellte der Stadtrat in ſeiner geſtrigen Sitzung feſt, daß der Oberbürgermeiſter bei der Behandlung der Bür⸗ gerſteuer völlig korrekt und nur ſeiner aus⸗ drücklich vorgeſchriebenen Dienſtpflicht entſprechend verfahren iſt. Dies wird zudem auch durch die hier⸗ über eingeholte amtliche Erklärung der Aufſichts⸗ behörde ausdrücklich beſtätigt. Auch zu den übrigen, gegen den Oberbürgermeiſter vorgebrachten Vor⸗ würfen und zu der Behauptung, der Oberbürger⸗ meiſter beziehe ein Jahresgehalt von 36000 RMk, während es insgeſamt 26 100 RMk. beträgt, hat der Stadtrat Stellung genommen und nach erſchöpfender Widerlegung dem Oberbürgermeiſter unter dem Ausdruck des Bedauerns über die haltloſen, herab⸗ würdigenden Behauptungen das Vertrauen aus⸗ geſprochen. Die Bezüge der Beamten und Ange⸗ ſtellten im Geſamtbereich der Stadtverwaltung werden vom 1. Februar ab um 6 v. H. gekürzt. Auch der Oberbürgermeiſter und der Bür⸗ germeiſter haben ſich ohne Anerkennung einer Rechts verpflichtung freiwillig einen der Re⸗ gelung für die Beamten entſprechenden Gehaltsabzug zugunſten der Stadtkaſſe in Höhe von 6 v. H. auf⸗ erlegt. Darüber hinaus wollen ſie den beſonderen Verpflichtungen, die die derzeitige Notlage weiter Kreiſe allen auferlegt, die eine einigermaßen ge⸗ ſicherte Lebensſtellung einnehmen, dadurch Rechnung tragen, daß ſie der Notgemeinſchaft 4 v. H. ihres Gehalts bis auf weiteres freiwillig zuweiſen, ſodaß ſie damit von ſich aus eine Kürzung ihres Monatsgehalts von 10 v. H. vornehmen. Gegen Umlageerhöhung— Beſchwerde der Bürgermeiſter * Frankenthal, 20. Jan. Die vollzählig verſammel⸗ ten Bürgermeiſter des Amtsbezirks Frankenthal nahmen mit großem Bedauern und ſchwerer Beſorgnis von dem Beſchluß des Bezirks⸗ tages Frankenthal vom 30. Dezember 1930, die Um⸗ lagen in bedeutendem Maße zu erhöhen, Kenntnis. Die Verſammlung ſtellte nach eingehender Prüfung der Sachlage feſt, daß ein Anlaß zu dieſer Erhöhung der Bezirksumlagen für den Bezirk nach ihrer Auffaſſung nicht vorlag; denn dem Bezirk wäre es bei gutem Willen möglich geweſen, durch Einſpa⸗ rung verſchiedener freiwilliger, nicht vordringlichet Ausgaben wie durch Einſtellung neuer, bei Aufſtellung des Voranſchlages nicht berückſichtigter Einnahmen den Voranſchlag abzugleichen. Der Bezirk Franken⸗ thal ſei nach Wiſſen der Verſammlung der einzige pfälziſche Bezirk, der in der jetzigen ſchweren Zeit ſeine Umlagen erhöht und dadurch automatiſch die Einnahmen der ihm angehörenden Gemeinden ver⸗ mindert habe. Er hat hierbei auf die Belange der Gemeinden nicht in gebührendem Maße Rückſicht ge⸗ nommen. An den Bezirkstag wurde daher der for⸗ melle Antrag geſtellt, den Beſchluß über die Erhöhung der Bezirksumlagen wieder aufzuheben und die alten Umlagenſätze beizubehalten. Gegen den Beſchluß wurde Beſchwerde zur Regierung der Pfalz ein gelegt mit der Bitte, den Beſchluß als ſachlich nicht berechtigt und gegen die Belange der Gemeinden ver⸗ ſtoßend aufzuheben. Die Lambrechter Bürgermeiſterfrage * Lambrecht, 20. Jan. Der Stadtrat beſchäf⸗ tigte ſich wiederum mit der Bürger meiſter⸗ frage. Es war ein ſolcher Zuhörerandrang, daß Polizei die Plätze der Stadträte freihalten muß'be⸗ Einem Antrag der Sozialdemokraten auf Aufhebung des Stadtratsbeſchluſſes vom 19. Dezember, wonach die Anſtellung eines Berufs bürgermeiſter s beſchloſſen wurde, ſchloſſen ſich auch die Kommuniſten und die Parteiloſen an. Der Antrag wurde jedoch mit zehn gegen neun Stimmen abgelehnt. Geg⸗ ner des Antrages war die Bürgerliche Arbeitsge⸗ meinſchaft. Ein zweiter Antrag der Sozialdemokra⸗ ten, der dahin ging, die Wahlberechtigten darüber ab⸗ ſtimmen zu laſſen, ob die ehrenamtlichen Mitglieder des Stadtrates ſich einer Neuwahl zu unterziehen haben, wurde ebenfalls durch die Stimmen der Ar⸗ beitsgemeinſchaft abgelehnt. Darauf entſtand im Zuhörerraum großer Lärm. Die Stadtratsfrak⸗ tionen der Sozialdemokraten, Kommuniſten und Parteiloſen verließen den Sitzungsſaal, ſodaß der Stadtrat beſchlußunfähig wurde. Die Sitzung mußte vertagt werden. Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß der Gemeinde Kappel (Amt Neuſtadt) genehmigte einſtimmig den Voran ſchlag für 1930⸗31. Eine Gemeinpdeum lage iſt nicht vorgeſehen, da die Einnahmen in dieſem Jahre zur Deckung der Ausgaben ausreichen. Allerdings iſt damit zu rechnen, daß infolge der ſchlechten Holzpreiſe für das 5 Wirtſchaftsjahr eine Umlage erhoben werden muß. Vom Kreisamt Michelſtadt iſt die zwangsweiſe Erhebung der Bürgerſteuer in Michelſtadt verfügt worden. DSageshaleicles Dienstag, 20. Jaunuar Nationaltheater:„Der Roſenkovalier“, Komödie von Rich, Strauß, für den Bühnenvolksbund, Anfang 19 Uhr. Apollo⸗Theater:„Charleys Tante“, Burlesker Schwank. Gaſtſpiel der Komödie Dresden mit Fritz Fiſcher, An⸗ fang 20,15 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigung; 20 Uhr Aſtro⸗ nomiſche Arbeitsgemeinſchaft. ö Philharmoniſcher Verein: Fünftes Konzert, das Guarneri⸗ Quartett mit Wolter Gieſeking, Klavier, im Muſenſaal des Roſengartens, 19,30 Uhr. N Lichtſpiele: Alhambra:„Das Lied iſt aus“.— Uni: verſum: Kindervorſtellung„Max und Moritz“, An⸗ fang 15,30 Uhr.—„1000 Worte Deutſch von Pat und Patachon“.— Schauburg:„Der Tanz geht weiter“. — Scala⸗ Theater:„Sein letzter Befehl, Roxy⸗Theater:„Der falſche Feldmarſchall“. Capitol:„Die ſingende Stadt“.— Pala ſt⸗ Theater:„Liebesparade“.— Gloria⸗Palaſt: Filmvortrag Dr. Baeßler:„Unter wilden Indionern“, 20.15 Uhr. Sehenswürdigkeiten: Schloßmuſeum: Gebffnet täglich von 10—13 Uhr und 1416 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend, — Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeng' haus: Sonntag vormittags von 11 bis 13 Uhr un nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstag 1517 Uh Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Stüdtiſch Kunſthalle: Geöffnet werktugs(mit Ausnahme Montags! von 11—16 Uhr durchgehend: Kokoſchka⸗Ausſtellung. Er Ruof Amtsg Pforzh Landge Joſef ſelbſt, d heim u gerichte heim; Oskar dolf J Karlsr Pforzh Gä de Regier Konſta merieh und He oberwa * SE verzeie ſtige E 897 640 ſatz in Zahl d 6 241. Jahre g habe! f 2376 28 rund 1 Sparei 1930 7 N* Sp * K mittag heute f ſtuhl m landſch geſtern gründt kran in be könne der vr und d — Di. zeitwe zu be ſein n loſigk, . Stan 2 k. wurde Keri Der, iſt, ve Beam Wald. frau 8 Dr 1 Er Anlaf reicht 5 dienstag, 20. Januar 1931 ir⸗ N N 8 18= d er⸗ e 8 Aus Baud n S Duden 5 Staatliche Perſonalveränderungen 1. kk, Ernannt wurde Landgerichtsrat Dr. Friedrich der Ruoff in Karlsruhe zum Oberlandesgerichtsrat, die der Amtsgerichtsräte Dr. Clemens Betzinger in em Pforzheim und Dr. Emil Schott in Buchen zu ab. Landgerichtsräten in Karlsruhe, Staatsanwalt Dr. 18. Joſef Cahn in Offenburg zum Landgerichtsrat da⸗ i ſelbſt, die Staatsanwälte Dr. Hans Huber in Pforz⸗ e⸗- heim und Alfred Weiler in Karlsruhe zu Amts⸗ ing gerichtsräten, erſterer in Buchen, letzterer in Pforz⸗ 8 t. beim; zu Staatsanwälten: die Gerichtsaſſeſſoren Dr. 1. Oskar Fiſcher aus Freiburg in Offenburg, Dr. Ru⸗ olf Jäger aus Karlsruhe, Hans Zimmerer aus Karlsruhe in Karlsruhe, Herbert Rudmann aus zug Pforzheim in Pforzheim, Landrat Dr. Waldemar uf⸗ Gädeke in Oberkirch zum Landrat in Ettlingen; ren Regierungsrat Dr. Friedrich Kauffmann in ter Konſtanz zum Landrat in Oberkirch; die Gendar⸗ ge⸗ meriehauptwachtmeiſter Max Kindler in Bernau mg und Hermann Johs in Bauſchlott zu Gendarmerie⸗ H. oberwachtmeiſtern. 185 Die Spartätigkeit nimmt zu * Schwetzingen, 19. Jan. Die Städt. Sparkaſſe verzeichnet für das abgelaufene Jahr 1930 eine gün⸗ ſtige Entwicklung. Der Spareinlagenzuwachs betrug 897 640/ gegen 821 754/ im Jahre 1929. Der Um⸗ tel⸗ ſatz im Spargeſchäft belief ſich auf 4011932 //. Die ES Zahl der Spareinleger erhöhte ſich von 5 515 auf ind 6241. Neue Sparbücher wurden im verfloſſenen ks⸗ Jahre 1230 ausgeſtellt. Die Aufwertungsgut⸗ m⸗ haben der Altſparer betrugen auf Ende 1930 * 2376 282 /. An bedürftige Einleger wurden 1930 der rund 179901 // ausbezahlt. Der Geſamtbeſtand an er Spareinlagen im Neu⸗ und Altgeſchäft betrug Ende dach 1030 7,416 Millionen I= 52,3 v. H. des Standes 1* Spareinlagen am 1. Januar 1914. 1 Schneefall auf dem Königſtuhl * Heidelberg, 19. Jan. Während es geſtern vor⸗ mittag vorübergehend leicht geſchneit hatte, ſetzte heute früh ſtärkerer Schneefall ein. Vom König⸗ ſtuhl werden 2 Grad Kälte und eine herrliche Winter⸗ landſchaft gemeldet. Gattenmörder Dreßler begnadigt * Karlsruhe, 20. Jan. Das Staatsminiſterium hal den Arbeiter Oswald Dreßler aus Neudorf, der vom Schwurgericht Waldshut am 11. November 1930 wegen Ermordung ſeiner Ehefrau zum Tode verurteilt worden war, zu lebensläng⸗ lichem Zuchthaus begnadigt. Kranzniederlegung am Bismarck⸗Denkmal * Karlsruhe, 19. Jau. Das Staatsminiſterium hat geſtern aus Anlaß der Erinnerungsfeier der Reichs⸗ gründung am Bismarck⸗Denkmal einen Lorbeer⸗ kranz niederlegen laſſen. Schwindel mit Radierungen * Karlsruhe, 19. Jan. Am Sonntag wurden ein ellner aus Bonn und deſſen Komplizin, eine 30 ahre alte Frau, feſtgenommen. Sie beſuchten ſeit örei Jahren deutſche Großſtädte, wo ſie billig gekaufte und falſch ſignierte Radierungen als Original⸗ kadjierungen, das Stück zu einer Mark, im Hauſterwege verkauften. In Pforzheim, Stuttgart und Karlsruhe gelang es ihnen, eine große Zahl die⸗ ſer mit„Otto Reß“ ſignierten Bilder zu verkaufen. Im Wurſtkeſſel verbrüht — Bad Peterstal(Renchtal), 20. Jan. Der in den öoer Jahren ſtehende Landwirt Albert Huber im Grund, Vater von ſechs Kindern, hatte geſchlachtet und das Waſſer zum Kochen der Würſte zur Siedehitze gebracht. Er ſetzte ſich auf die Ein⸗ faſfung des großen Keſſels. Dabei muß er aus⸗ gerutſcht ſein, denn der Mann ſtürzte rück⸗ lings in den Keſſel hinein. Einer gerade anweſenden Nachbarstochter gelang es mit vieler Mühe, den Verunglückten aus dem ſprudelnden Elemente heraus zuziehen. Die Verwundungen waren derart ſchwer, daß der Bedauernswerte in⸗ zwiſchen geſtorben iſt. * Oftersheim, 19. Jan. Von einem unbe⸗ ö kannten Täter wurde der Geflügelſtall der Wirt⸗ 5 ſchaft„zur Roſe“ hier aufgebrochen und daraus Hühner und ein Truthahn im Werte von 70 Mark geſtohlen. mp. Hockenheim, 20. Jan. Die Umſtellungsarbeiten in der Zigarrenfabrikation(Verkleinerung des For⸗ mats) ſtehen vor dem Abſchluß, ſodaß demnächſt die lich hieſigen Zigarrenfabriken ihre Betriebe vorerſt 15 in beſchränktem Umfange wieder aufnehmen An⸗ können und vorausſichtlich in etwa vier Wochen wie⸗ der voll arbeiten. Gegenwärtig wird bei der GEG tro und der Firma Halle& Benſinger bereits gearbeitet. eri Die Arbeitsloſigkeit war hier ſo groß, daß aal zeitweiſe, um die Hochflut der Unterſtützungsanträge a zu bewältigen, im Arbeitsamt 18 Beamte tätig 7 ſein mußten. Nun iſt glücklicherweiſe die Arbeits⸗ 3 loſigkeit, die mit 3200 Erwerbsloſen ihren höchſten ter“.. Stand erreicht hatte, im Abnehmen begriffen. — k. Neckargemünd, 19. Jau. Geſtern nachmittag 5 wurde der 80 Jahre alte Forſtwart a. D. Friedrich aſt? Kern aus Kleingemünd zur letzten Ruhe gebracht. . Der, Verſtorbene, der ein gebürtiger Kleingemünder it, verſah 27 Jahre lang, ſeit 1897, als pflichttreuer Beamter den Forſtwartdienſt im Kleingemünder Wald. Vor zwei Jahren konnte er mit ſeiner Ehe⸗ frau das Feſt der goldenen Hochzeit feiern. hr wenigen Tagen, am 3. Januar, konnte er noch emen 80, Geburtstag begehen, aus welchem Anlaß er von der Stadtgemeinde ein Geſchenk über⸗ Leicht bekam. 5 Zunahme der Grippekrankheiten * Oeſtringen, 19. Jan. In den letzten Tagen iſt eine ſtarke Zunahme der an Grippe er⸗ krankten und darniederliegenden Perſonen zu verzeichnen. Faſt kein Haus iſt bisher verſchont ge⸗ blieben; in manchen Familien hat ſich die gefürchtete Krankheit ſogar zu gefährlichem Stadium ent⸗ wickelt. In verſchiedenen Klaſſen der Volksſchule iſt z. Zt. über die Hälfte der Kinder betroffen. Bataillonsappell und Parade in Konſtanz * Konſtanz, 19. Jan. Den Höhepunkt der geſtrigen Reichsgründungsfeier bildete der Bataillons ⸗ appel und die glänzend verlaufene Parade der hieſigen Garniſon. Die Stadt trug überreichen Flaggenſchmuck. Nach den Gottesdienſten fanden ſich Tauſende von Menſchen auf der Straße ein, um dem militäriſchen Schauſpiel beizuwohnen, wie es ſeit 1925, der Einweihung des 114er⸗Denkmals, noch nicht wieder erlebt wurde. Die Parade wurde anſtelle des erkrankten Kommandanten Oberſt Blas kowitz, von Oberſtleutnant Sieglin abgenommen, der in einer kurzen Anſprache am Schluß auf die Bedeutung des Tages hinwies. * * Schriesheim, 20. Jan. Die Deutſche Volkspartei hatte auf den 18. Januar zur Reichsgründungsfeier im Saale zum„Hirſch“ eingeladen. Trotz des für hieſige Verhältuniſſe ungünſtigen Zeitpunktes(11 Uhr Vorm.) war die Feier erfreulicherweiſe gut beſucht. Nach kurzer Begrüßung durch Gemeinderat Rin⸗ gelspacher folgten verſchiedene Violin⸗ und Kla⸗ vierſolis durch die Herren Lotz, Liebetraut und Haag, die der Feier die rechte Weihe gaben. Die von Dr. Junge gehaltene Feſtrede„Der Ein⸗ heitsgedanke im deutſchen Staatsleben“ wurde von den Anweſenden mit großem Beifall aufgenommen. Das gemeinſam geſungene Deutſchlandlied und ein ſchneidiger Schlußmarſch beendeten die Feier. 2 Heddesheim, 20. Jan. Die hieſige Milch⸗ zentrale hat den Milchpreis von 28 Pfg. auf 26 Pfg. für den Liter herabgeſetzt. Eine zwar kleine Senkung, aber immerhin ein Fortſchritt! Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Zeitung Der Amſatz Obſtmarkt Weiſenheim Weiſenheim a.., 19. Jan. Obwohl 1930 nur eine geringe Ernte in Aepfeln und Birnen zu verzeichnen war, ſind die Umſätze des hieſigen Obſtmarktes in anderen Obſtarten recht bedeutend geweſen. Der nun ſeit zwei Jahren be⸗ ſtehende Markt iſt zu einem wichtigen Umſchlags⸗ platz für pfälziſches Obſt geworden, rollten doch im vergangenen Jahr allein 1515 Waggon Obſt ins Innere des Reiches. Die Obſtmarktver⸗ einigung, die Trägerin des Unternehmens, darf mit Stolz auf ihr Werk blicken. Die Geſamtanfuhr auf dem Markt beziffert ſich von Saiſonbeginn bis 1. Oktober 1930 auf 57942 Zentner oder 2817 Tonnen. Bei den einzelnen Sorten betrug die Anfuhr (in Ztr.): auf dem Erdbeeren 1287,15 Mirabellen 111,785 Kirſchen 1919,14 Bohnen 215,74 Spilling 2,27 Pfirſich 914,91 Spargeln 80,42 Birnen 443,25 Stachelbeeren 1878,67 Tomaten 2570,00 Pflaumen 318,81 Zwetſchen 36260,79 Aprikoſen 51,08 Aepfel 168,96 Heidelbeeren 5,10 Trauben 6519,49 Ontario 453,54 Erbſen 29,93 Reineclauden 14,90 Nüſſe.35 Johannisbeeren 4700,74 Quitten 0,66 Zwiebeln 0,87 Gurken 163 540 Stück Verſendet wurden 5 als Expreßgut als Stückgut im Junt 2825 Kg. 9183 Kg. im Juli 9300 Kg. 2410 Kg. im Auguſt 8515 Kg. 17650 Kg. im September 9450 Kg. 16930 Kg. 30090 Kg. 46173 Kg. Nicht eingerechnet ſind die Mengen, die durch Autos beim Erzeuger abgeholt wurden. Beim Obſthändler wurden abgeliefert 28 500 Zentner (1425 Tonnen), Mengen, die ebenfalls nicht über den Markt gingen. l Der Prozeß gegen Goldmacher Taußend Telegraphiſche Meldung München, 19. Jan. Vor dem erweiterten Strafgericht München be⸗ gann heute die auf 14 Tage bis drei Wochen berech⸗ nete Verhandlung gegen den im Jahre 1884 in Krum⸗ bach in Schwaben geborenen verheirateten Spengler Franz Tauſend wegen Betruges bezw. Betrugs⸗ verſuches. Das Intereſſe des Publikums an dem Pro⸗ zeß iſt auffallend gering und der Zudrang zur erſten Verhandlung nur mäßig. Der Angeklagte wird von dem Münchener Rechtsanwalt Graf Peſtalozza verteidigt. Nach der Anklage werden dem Angeklag⸗ ten zur Laſt gelegt ein fortgeſetztes Vergehen des Be⸗ truges, fünf Vergehen des vollendeten einfachen Be⸗ truges und fünf Vergehen des verſuchten Betruges. Hinſichtlich der Perſönlichkeit des Angeklagten wird darauf hingewieſen, daß dieſer von Haus aus ein Sonderling war, der viel las, aber bei ſeiner mangel⸗ haften Vorbildung das Aufgenommene nicht ver⸗ arbeiten konnte. Seine Darlegungen wurden von wiſſenſchaftlicher Seite als Phantaſtereien eines un⸗ gebildeten Laien bezeichnet. Trotzdem gelang es ihm, nachdem er angeblich durch einen Zufall die Herſtellung von Gold entdeckt hatte, den Referendar Rienhardt⸗ München als Teil⸗ haber zur Gründung einer G. m. b. H. zu gewinnen und von einer Frau Schilbach ein Darlehen von 100000 Mark gegen vier Prozent Jahreszinſen und 50 Prozent Gewinnbeteiligung zu erhalten, die er aber nicht zum Ausbau ſeines Verfahrens, ſon⸗ dern zum Ankauf des Schloſſes Paſchbach in Südtirol verwendete. Ferner gründete Tau⸗ ſend im Oktober 1925 die Geſellſchaft„164“(Deckname für Gold). Die hierfür gewonnenen Mitglieder zer⸗ fielen in Mitarbeiter ohne finanzielle Beteiligung— zu dieſen gehörte auch der Stiefſohn Luden⸗ dorffs, der kaufmänniſche Angeſtellte Pernet und Mithelfer mit finanzieller Beteiligung. Dieſe durch die unwahren Angaben über die Mög⸗ lichkeit der Herſtellung von Gold getäuſchten Per⸗ ſonen ſchoſſen namhafte Beträge ein, nachdem ſie ſich von Tauſend die Herſtellung des an⸗ geblich ſynthetiſchen Goldes hatten vorführen laſſen. Die Beträge, die er nach der Vorführung„günſtig verlaufener Experimente“ erhielt, beliefen ſich zu⸗ nächſt f auf insgeſamt 488 598 Mark. 135 000 Mark davon verwendete Tauſend für perſönliche Zwecke. Neue Mitglieder legten nach Vor⸗ führung der Experimente 793 833 Mark ein. Zum Etatsausgleich brachten die Mit⸗ glieder weiter noch 190000 Mark anf. um die zukunft des Großobſtmarktes Weinheim UI Weinheim g. d. Bergſtraße, 19. Jan. In einer geſtern nachmittag in Lützelſachſen im Saale„zur Bergſtraße“ abgehaltenen ſtark beſuchten Verſammlung des Obſt⸗ und Weinbauvereines des Bezirkes Weinheim bildete den Mittelpunkt der Verhandlungen die Ausſprache über die Einwirkung des Großobſtmarktes Weinheim auf den Obſtbau der Bergſtraße und des Odenwaldes. Der Vereinsvorſitzende Alt⸗Bürgermeiſter Förſter⸗ Leutershauſen gab Aufſchluß über die bisherige Ent⸗ wickelung der Obſtgenoſſenſchaft. Das Jahr 1930 als das erſte Jahr der Genoſſenſchaft dürfe für die Beurteilung ihrer Bedeutung nicht maßgebend ſein, weil das Jahr 1930 ein außerordentlich ſchlechtes Obſtfahr geweſen iſt. Dadurch ſei es verhindert worden, daß der Großobſtmarkt Weinheim im erſten Genoſſenſchaftsjahre mit Gewinn arbeiten konnte. Andererſeits habe man gerade in dieſer Zeit reiche Erfahrungen ſammeln können, die der Zukunft des Unternehmens zugute kommen.: Großfeuer S. Bruchſal, 20. Jan. Geſtern abend kurz vor 8 Uhr brach in der Badſtraße 2 in der Nudelfabrik Bleier u. Cie., Inhaber Emil Dreyfuß, Großfeuer aus. Weithin leuchtete der Feuer⸗ ſchein und zog eine große Schar Neugieriger an. Die Feuerſirene heulte durch die Nacht und alarmierte die geſamte Feuerwehr. Der Löſchzug war alsbald zur Stelle und griff mit vielen Schlauch⸗ leitungen den Brandherd von allen Seiten an, wo⸗ durch verhütet wurde, daß das Feuer bei dem herr⸗ ſchenden Wind auf die Nachbargebäude übergriff. Die Flammen fanden in den reichen Vorräten an In Vertretung des Bürgermeiſters Dr. Meiſer erſtattete Rechnungsrat Simon⸗Weinheim das Korreferat, wobei er über die organiſatoriſchen Maßnahmen Aufſchluß gab, die getroffen wurden, um den einheimiſchen Produktionsgebieten die reichs⸗ deutſchen Abſatzmärkte zu erſchließen. Gegenüber der Oppoſition in manchen Kreiſen der Intereſſenten gebe er zu bedenken, daß allerdings erſt Erfahrungen notwendig ſind, ehe man über ein ausgebildetes Marktperſonal verfügt. Aber es dürfe nicht durch eine kleinliche Kritik eine Atmoſphäre geſchaffen werden, die dem gemeinnützigen Unternehmen auf die Dauer abträglich ſein müſſe. Nur feſtes Zuſam⸗ menſtehen der bäuerlichen Intereſſenten der Berg⸗ ſtraße und des Odenwaldes zur Genoſſenſchaft könne es dem Großobſtmarkt Weinheim ermöglichen, auch in Zukunft ſeine Bedeutung zu erhalten und zu ſteigern. Der große Beifall, den dieſe Ausführungen fan⸗ den, war der Beweis, daß die Verſammelten mit dem Vortragenden einverſtanden. waren. in Bruchſal Mehl und Fertigfabrikaten, Kiſten und Verpackungs⸗ material ausgiebige Nahrung, ſodaß das drei⸗ ſtöckige zwanzig Meter lange Fabrik⸗ gebäude ein einziges Flammen meer bildete. Nur mit Aufbietung aller zur Verfügung ſtehenden Kräfte gelang es, des Feuers Herr zu werden und es auf ſeinen Herd zu beſchränken. Bei Ausbruch des Brandes befanden ſich noch zwei Ar⸗ beiterin nen in der Fabrik, die mit Mühe und Not gerettet werden konnten, und ſo dem Verbren⸗ nungstod entgingen. Der Schaden iſt ſehr be⸗ trächtlich und dürfte etwa 100 000 Mk. betragen. Die Entſtehungsurſache iſt noch unaufgeklärt. 142. Jahrgang/ Nummer 31 Aus der Ffalx Feſtgenommener Warenhausdieb * Frankenthal, 19. Jan. Unter dem dringenden Verdacht, den bereits gemeldeten nächtlichen Dieb⸗ ſtahl im Warenhaus Tietz begangen zu haben, wurde der verheiratete Dekorateur und Polſterer Emil Göbel von Worms feſtgenommen und in Unterſuchungshaft abgeführt. Bei der Gegenüber⸗ ſtellung mit dem Wächter der Wach⸗ und Schließ⸗ geſellſchaft wurde er von dieſem als der Dieb wieder⸗ erkannt. 1500 Zentner Stroh verbrannt— Brandſtiftung? * Frankenthal, 19. Jan. Auf einem Acker des Gutsbeſitzers Berthold vom Ormsheimerhof brannte ein Strohhaufen mit 1500 Zentner Stroh vollſtändig nieder. Der durch Verſicherung gedeckte Schaden beträgt etwa 2000 Mark. Man ver⸗ mutet Brandſtiftung. Im Tode vereint * Winnweiler, 19. Jan. Hier ſtarb am Samstag früh die Ehefrau des Muſiklehrers Ferdinand Bohrer. Einige Stunden ſpäter folgte der Ghe⸗ mann ſeiner Frau im Tode nach. Die Ehegatten ſtanden beide in den 70er Jahren. i 7 Freitod auf den Schienen * Lambrecht, 18. Jan. Am Samstag abend ließ ſich der junge Emil Wilhelm von hier auf der Strecke Lambrecht— Neuſtadt a. d. H. vom Zug überfahren. Der junge Mann war ſofort tot. Großfeuer— 300 000 Mark Brandſchaden * Speyer, 19. Jan. Aus noch ungeklärter Urſachs wurde am Samstag mittag die Pfälziſche Möbelfabrik durch Großfeuer teilweiſe ger⸗ ſtört. Begünſtigt durch ſtarken Wind, ergriffen die Flammen in raſcher Folge die Zuſchneiderei mit Bei⸗ zerei, das Fertiglager und die Holzvorräte. Alles das und die Maſchinen wurden binnen einer Stunde voll⸗ kommen vernichtet. Ein kleiner Teil des Lager⸗ beſtandes konnte in Sicherheit gebracht werden. Die vorläufigen Schätzungen geben den Geſamt⸗ ſchaden mit etwa 300000 Mark an, der nur zum Teil durch Verſicherung gedeckt iſt. Der Wieder⸗ aufbau wird mehrere Monate dauern. Die Fa⸗ brikation iſt einſtweilen beeinträchtigt. Die nieder⸗ gebrannten Gebäude waren erſt 1922/3 errichtet wor⸗ den.— Es wird Brandſtiftung vermutet. Eine Diebesbande gefaßt 11 :: Jockgrim(Amt Germersheim), 18. Jan. Pech hatte eine Diebes bande von hier und von Bell⸗ heim. Nach einem nächtlichen Beutezug mit einem Auto, wobei ihnen große Mengen Flaſchen⸗ weine, Lebensmittel und Wäſche in die Hände ge⸗ fallen waren, wollte man den Erfolg auch dement⸗ ſprechend feiern. Zu dieſem Zweck begab man ſich in den Tabakſchuppen des hieſigen Tabakbauvereins, wo man die Beute untergebracht hatte. Doch kaum ſaß man beim Braten und Flaſchenwein beiſammen, da erſchien die Polizei und verhaftete die Bande, Es wurden noch große Mengen Flaſchenweine, Fleiſch und Wäſche ſowie das Auto eines Bellheimer Händ⸗ lers beſchlagnahmt. Auto⸗Unfälle * Landau, 19. Jau. Zwiſchen Offenbach und Herx⸗ heim rannte das Sechsſitzerauto des Taxi⸗Ver⸗ mieters Dorkenwald infolge der glatten Straße gegen eine Telegraphenſtange. Dieſe wurde ab⸗ geriſſen, das Auto überſchlug ſich und lag auf einem Acker. Frau Dorkenwald mußte mit einem ſchweren Beckenbruch ins Landauer Krankenhaus eingeliefert werden. Der Lenker des Fahrzeuges iſt leicht verletzt. ö * Zweibrücken, 19. Jan. Heute morgen durchbrach zwiſchen Contwig und Tſchifflick auf dem Uebergang der Staatsſtraße ein Perſonen⸗Kraftwagen die ge⸗ ſchloſſene Schranke. Ein Schlagbaum wurde zer⸗ trümmert, der Kraftwagen leicht beſchädigt. Per⸗ ſonen kamen nicht zu Schaden. Der Perſonenzug 320 VVV konnte rechtzeitig geſtellt werden. a AAus Nessen Gefälſchter Wein * Worms, 18. Jan. Eine Bauersfrau aus Heppen⸗ heim a. d. W. hatte in letzter Zeit überzuckerten und überſtreckten Flaſchen wein nach Worms einge⸗ führt und verkauft. Der noch in ihrem Beſitz befind⸗ liche Wein— 600 Liter— wurde beſchlag⸗ nahmt. Strafverfahren iſt in drei Fällen einge⸗ leitet. Die Tragödie Baumgarten * Mainz, 18. Jan. Gegen den Landwirt J. Baum⸗ garten aus Nieder⸗Ingelheim, der nach voran⸗ gegangenem Streit ſeinen erwachſenen Sohn mit einem Schlächtermeſſer erſtochen hat, iſt von der Staatsanwaltſchaft Mainz Anklage wegen Totſchlages(vorſätzlicher, nicht mit Ueberlegung aus⸗ geführter Tötung) erhoben worden. Die Hauptver⸗ handlung vor dem Schwurgericht in Mainz iſt auf den 26. Januar feſtgeſetzt worden. ö Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar Rheln Pegel 14 15 16. 19. 20. deckar Pegel 18. 16 19 20. Baſel.22.22.190,23 0,54 1 4 Schuſterinſe! 0,78.76.75 975444 Mannheim(.5,.10.40 35 Fehl.20.25.28 2 27 270 Jener..48 J. 11 Marau.12408 401 447.1 Plochingen.63.45 9,80 555 Mennbein 19].10 3,02 8,27 325 Hellbronn(.800 0.420,98 Taub 242.35.28.80.5 ö Köln 2799 2,78 2,62 8,02 8,35 Beſchlüſſe des Verwaltungsrates der B33. Baſel, 19. Jan. 5 Der 7. Sitzung des Verwaltungsrats der Bank für internationalen Zahlungs ausgleich in Baſel, die heute am Sitze der Bank unter dem Vorſitz ihres aus den Vereinigten Staaten zurückgekehrten Präſi⸗ denten Mace Garrah abgehalten wurde, wohnten die deutſchen Verwaltungsratsmitglieder Reichsbankpräſident Dr. Luther, Vizepräſident des Verwaltungsrates Dr. Melchior und Generaldirektor Dr. Reuſch bei. Der Verwaltungsrat gab ſeinem tiefen Bedauern über das Ab⸗ leben des Gouverneurs der Bank von Italien, Stringher, Ausdruck und begrüßte den neuen Gouverneur Azzolini. Hinſichtlich der Stabiliſierung ber ſpaniſchen Währung, Über welche Frage bereits vorgeſtern, Sonntag, zwiſchen dem hier weilenden Gouverneur der Bank von Spanien, Bas, und den Notenbankpräſidenten ein Meinungsaus⸗ tauſch gepflogen worden war, hat ſich der Verwaltungsrat tber die techniſche Entwicklung der Transaktionen weiter⸗ hin unterrichtet und die Leitung der Bank ermächtigt, den Meinungsaustauſch mit dem Gouverneur der Bank von Spanien fortzuſetzen. Des weiteren hat der Verwaltungsrat neuerdings Kenntnis genommen von dem Bericht des Ansſchuſſes, der unter Leitung des Reichsbankdirektors Fuchs ⸗Berlin fiir die Frage der Deviſen⸗ und Goldͤgeſchäfte ſeinerzeit eingeſetzt worden war. Für dieſe Frage iſt durch die inzwiſchen erfolgte Entſchließung der Bank von Frank⸗ reich, nunmehr auch Standard⸗Gold entgegenzunehmen, eine weſentlich erleichterte Lage geſchaffen worden, ſo daß die weitere Prüfung dieſes Problems nunmehr fortgeſetzt werden kann. Der Verwaltungsrat hat demgemäß beſchloſ⸗ ſen, die verſchiedenen Zentralbanken zu veranlaſſen, wenn ſie Beträge aus internationalen Zahlungs⸗ oder Deviſengeſchäften von den Zentralbanken zu empfangen haben, die B. J. Z. als Zahlungsaufgabe zu bezeichnen. Die B. J. Z. ihrerſeits wird alle Informationen über die Bedingungen ſammeln, zu denen Gold von den verſchie⸗ denen Zentralbanken gekauft wird. Sie wird zwecks einer weiteren Prüfung des Problems der Erleichterung des Zahlungsmittelaustauſches die einzelnen Banken, die Golddepots im Auslande halten, bitten, ihr mitzutel⸗ len, ob ſie bereit ſein würden, dieſe Depots gegen bei ihnen eingeliefertes Gold aus zutauſchen. Es ſoll ſo den Notenbanken, die Metallbewegungen vorzunehmen haben, die Möglichkeit gegeben werden, die Verſandkoſten mit Hilfe des Austauſches von Golddepots auf ein Mi⸗ ni mum herabzuſetzen. Aus den von der Bankleitung vorgelegten Berichten Über die von ihr als Treuhänderin für inter natio⸗ nale Anleihen durchgeführte Geſchäfte entnahm der Verwaltungsrat eine pünktliche Abwicklung des Dienſtes dieſer Arbeiten. Es herrſcht Einmütigkeit im Verwaltungs⸗ rat darüber, daß die erſte Generalverſammlung der B. J.., die nach Abſchluß des erſten Geſchäftsjahres der Bank(31. 3. 31) einberufen werden muß, möglichſt bald nach dieſem Zeitpunkt ſtattfinden ſoll. Für dieſe General⸗ verſammlung haben nur die Zentralbanken Vertretungen und Stimmrecht, die ſich an der Zeichnung des Kapitals be⸗ tetligt haben. Die letzte ſachte) Sitzung des Verwaltungsrats der B. J. Z. findet in Baſel am Montag, ben 9. Februar 1931 ſtatt. Reichsbankpräſident Dr. Luther hat heute abend Baſel verlaſſen. * Ruſſengold für die Reichsbank— Jusgeſamt etwa 42 Mill. M. Die ruſſiſche Staatsbank hat am Samstag einen Poſten Gold von etwa über 20 Mill.“ an die Reichs⸗ bank verkauft. Nach unſeren Informationen dürfte ein zweiter Transport etwa in derſelben Höhe unmittelbar folgen. Die Ruſſen haben ſchon früher ſolche Goldverkäufe getätigt, und zwar um ſich die notwendigen Deviſen zur Deckung ihrer Einfuhrbedürfniſſe zu beſchaffen. Ein Teil des Goldes wird von der Reichsbank mit Reichsmark be⸗ zahlt, ein anderer Teil wird in Deviſen konvertiert. In⸗ folgedeſſen wird im nüchſten Ausweis der Deutſchen Zen⸗ tralnotenbank keine den Goldtransporten voll korreſpon⸗ dierende Erhöhung der Deckungsbeſtände erſcheinen. * AG. Leu u. Co., Zürich. Diesmal iſt dieſe älteſte, wenn auch nicht mehr größte Züricher Bank die erſte, die das Weſchäftsergebnis des vorigen Jahres vorlegt. Danach beträgt der Reingewinn einſchließlich Saldo⸗ vortrag 5,10(i. V. 5,16) Mill. Fr. Der Verwaltungsrat wird ber auf den 14. Februar angeſetzten HV. vorſchlagen, auf das eingezahlte Aktienkapital von 50 Mill. Fr. wie im Vorjahr eine Divibende von 8 v. H. auszurichten und % Mill. der außerordentlichen Rücklage zu überweiſen, wo⸗ wodurch die Rücklagen auf 7½ Mill. gebracht werden ſollen bei 368 000 Fr. Vortrag. ihren Kontrahenten ſoweit wie möglich * Der erſte Kreditgenoſſenſchaftsabſchluß in Baden für 1930. Nach Vornahme der üblichen Abſchreibungen und Rückſtellungen kann die Gewerbebank Don au⸗ eſchingen wieder 8 v. H. Dividende auf die Ge⸗ ſellſchaftsanteile hlen. Der Geſamtumſatz konnte weſent⸗ lich erhöht werden; auch die Zahl der Einzelkredite erhöhte ſich, da zu Beginn von 1930 das Maximum der einzelnen Geldausleihung etwas herabgeſetzt wurde. * Getreide⸗Kreditbank AG. in Berlin— Wieder 8 v. H. Dividende. Nach Informationen des DH hat ſich bei der Geſellſchaft im Geſchäftsjahr 1930 das Lombardgeſchäft und die Inkaſſotätigkeit ſehr günſtig entwickelt. In der Au⸗ fang Februar ſtattfindenden Bilanzſitzung des AR wird der HV. eine unveränderte Dividende von 8 v. H. auf das 3,5 Mill./ betragende Stammaktienkapital vor⸗ geſchlagen werden. * Oberbedarf— Noch ungeklärte Dividendenausſichten. Wie auf Anfrage mitgeteilt wird, hat ſich die Verwaltung der Oberſchleſiſchen Eiſen bahn ⸗ Bedarfs AG., Gleiwitz, noch nicht zu einer Entſcheidung über die Verwendung des Reingewinns für das am 30. Sept. 1930 beendete Geſchäftsjahr entſchloſſen. Das bekanntlich als Holdinggeſellſchaft arbeitende Unternehmen hat an ſich keine ungünſtigen Erträgniſſe gebracht, doch zeigt die Ent⸗ wicklung des laufenden Jahres teilweiſe ſtarke Rückgänge, ſodaß die Möglichkeit eines Dividendenausfalls nicht von der Hand zu weiſen iſt, zumal die Bewertung der Beteili⸗ gungen vorſichtiger denn je gehandhabt werden muß. * Kreditverhanblungen der Stoewer⸗Auto⸗Geſellſchaft— Ausfallbürgſchaft der Stadt Stelin. Wie BT. erfährt, be⸗ müht ſich die Stoewer A. vorm. Gebrüder Stoewer AG., Stettin, umuf nahme eines größeren Kredits zwecks Finanzierung der Serienfabrikation ihres neuen Kleinwagens. Es iſt beabſichtigt, eine Serie von mindeſtens 10 Wagen pro Tag aufzulegen. Die Kreditverhandlungen werden nach verſchiedenen Seiten hin geführt, ohne daß bisher ein Abſchluß erfolgt iſt. Die Stadt Stettin, die b früher der Geſellſchaft einen Kredit von 0,6 Mill.„ gewährt und 0,5 Mill./ Aktien übernommen hat erklärte, ſich prinzipiell bereit, die Aus⸗ fallbürgſchaft für dieſen neuen Kredit zu übernehmen. Allerdings ſteht die Summe, für die oͤie Stadt bürgen will, noch nicht feſt. *Eiſenwerk Kaiſerslautern. rücht verbreitet, daß das Zur Zeit wird das Ge⸗ n Eiſenwerk Kaiſerslautern die Abteilung Centralheizung ſtillzulegen beabſichtigt. Hierzu konnten wir in Erfahrung bringen, daß dies nicht zutrifft, ſondern daß man die Abſicht hat dieſe Abteilung aus organiſatoriſchen Gründen in eine eigene ſelbſtändige Geſellſchaft zu überführen. Aus rein ſormalen Gründen wurde daher den Beamten dieſer Abteilung gekündigt und ihnen ſogleich bedeutet, daß ſie von der neuen Geſellſchaft über⸗ nommen würden. Gerade die Abteilung Centralheizung des Eiſenwerk Kaiſersloutern habe in der letzten Zeit gute Erfolge aufzuweiſen. * Maſchinenfabrik Sangerhauſen.— Dividendenreduk⸗ tion um 2 v. H. Wie wir erfahren, bringt die Geſellſchaft für 1929⸗30 eine Dividende von 4 v. H.(i. V. 6 v..) in Vorſchlag. * Kunzelmann u. Jäck, Etuisfabrik in Pforzheim.(Inh. Fr. Ißmer.) Ueber das Vermögen des Fabrikanten Iß⸗ mer wurde Konkurs eröffnet. Verwalter iſt Bücherreviſor Spohn in Pforzheim. Die Gl.⸗Verſ. findet am 9. Febr. ds. Is. ſtatt. * Nica, Nickelinduſtrie AG., Frankfurt a. M.— Neu⸗ gründung. Unter dieſer Firma wurde mit 200 000% AK. mit dem Sitz in Frankfurt g. M. eine neue Geſellſchaft er⸗ richtet. Die Aktien ſind Namensaktien und mit 50 v. H. eingezahlt. 180 000/ wurden der Montangeſell⸗ ſchaft der Gebr. Grünebaum, Kommandit⸗ geſellſchaft, übernommen, die für die Aktien ihre Sachwerte und Außenſtände einbrachte. * Moratoriumsgeſuch der Reederei Retzlaff. Die be⸗ kannte Stettiner Reederei R. Retzlaff hat ſich veranlaßt geſehen, bei ihren Gläubigern um ein zinsloſes Morato⸗ rium bis 31. Dezember 1931 nachzuſuchen. Die Firma glaubt, den Gläubigern zum Ablauf dieſer Friſt volle Be⸗ friedigung ihrer Forderungen zuſichern zu können.— Die Reederei Retzlaff verfügt über eine Transportdampfer⸗ flotte von 45 000 Br.⸗Reg.⸗To. * Oſterreich⸗Ungariſche Staats ⸗Eiſenbahn⸗Geſellſchaft [STeéc), Wien.— Die Wiederaufnahme der Dividenden⸗ zahlung. Die Budapeſter Finanzſchrift„Peſti Tözsde“ meldete, daßß die Staats⸗Eiſenbahn⸗Geſellſchaft, Wien, pro 1930 die Dividenden zahlung wieder auf ⸗ nehmen und 2 S pro Aktie zur Verteilung bringen werde. Wie der DH hierzu von zuſtändiger Seite erfährt, iſt die Möglichkeit der Wiederaufnahme der Dividendenzahlung zwar gegeben, doch wurde von der Verwaltung bisher noch kein Beſchluß darüber gefaßt, ob und in welcher Höhe die Dividende pro 1930 bemeſſen wer⸗ den ſoll, da die Bilanzarbeiten noch nicht abgeſchloſſen ſind. * Gruſchwitz Textilwerke AG., Neuſalz a. O.— Ein⸗ ziehung von 2 Mill./ augekaufter Aktien. Der zum 7. Febr. einberufenen HV. der Geſellſchaft wird die Her⸗ abſetzung des Aktienkapitals von 13 260 000 ¼¼ auf 11 260 000„ durch Einziehung von nom. 2 000 000%, Stammaktien, die gemäß 8 6 Abſatz 2 des Status vor⸗ behaltlich der Genehmigung der Hauptverſammlung an⸗ gekauft wurden, vorgeſchlagen. Die Herabſetzung erfolgt zum Zwecke der Vornahme von Abſchreibungen. Auto- Vilanz 1930 Die Vorausſchätzungen, die an dieſer Stelle im Herbſt aufgemacht wurden, verauſchlagten den Geſamtjahresabſatz auf etwa 84 000 Perſonen⸗ und 16 400 Laſt⸗ und Liefer⸗ kraftwagen. Bis Ende November wurden etwa 81 900 Perfonen⸗ und 15 800 Laſt⸗ und Lieferkraftwagen dem Verbrauch zugeführt. Unſere Vorausſchätzung und damit auch die Annahme, daß das Jahresergebnis 1930 gegenüber 1929 einen Ausfall von etwa 30 000 Wagen bringen würde, iſt domit hinreichend beſltätigt. Der Abſatz von Krafträdern ging 1930 auf rund 110 000 Einheiten zu⸗ rück; bedeutet gegenüber 1929 einen Minderabſatz von etwa 80 000 Stück. An Hand dieſer Zifſern läßt ſich auch der Produktionswert der Jahreserzeugung 1930 ungefähr abſchätzen; neben dem mengenmüßigen Ausfall iſt dabei auch der Rückgang der Preiſe in Rechnung zu ſtellen. Zu⸗ dem hat ſich die Tendenz, daß die Kleinwagen auf Koſten der mittleren Wagenklaſſen an Terrain gewinnen, auch in dieſem Jahre forkgeſetzt, indem die Gruppe der Ein⸗ bis Zwet⸗Liter⸗Wagen ſtark an relativer Bedeutung gewongen hat. Ihr Anteil iſt um 53,4 v. H. auf 63,5 v. H. geſtiegen. Unter Berückſichtigung der Verſchiebungen in der Preis⸗ höhe und den einzelnen Stärkeklaſſen wird in dem offi⸗ ziellen Organ des Reichsverbondes der deutſchen Auto⸗ mobilinduſtrie der Ausfall, den die Kraftfahrzenginduſtrie durch die Kriſtis gegenüber dem Jahr 1928 erlitten hat, auf mindeſtens 400 Mill. veranſchlagt. Ein Vergleich mit den Verluſten, welche die Kriſis des der Kroftfahrzeuginduſtrie brachte, zeigt, ige Entwicklung nicht ungewöhnlich iſt, ob⸗ beſondere wegen der immer erneuten Schwie⸗ der langen Dauer ſaſt unerträglich erſcheint. im Jahre 1926 betrug der Produktionsausfall in der euginduſtrie über 35 v. H. des Produktions⸗ 1 j. r Ablauf der Entwicklung in der rzeugung ergibt ſich im einzelnen Gefamtwert der Erzeugung in 1000, 195⁰ 501 000. 1929 1930= 600 000 bis Die allgemeinen nachweiſen. Im Jahre 1928 wurden von der Kroftſahr⸗ zeuginduſtrie etwa 225 Mill. I für Löhne und Gehälter gezahlt. Nimmt man für das Jahr 1930 den gleichen Lohn⸗ anteil wie 1928, nämlich 20 v.., ſo können 1930 nur 125 bis 150 Mill. 4 gezahlt worden ſein. Der Geſamtwert der von der Kraftfahrzeuginduſtrie bezogenen Rohſtoffe, Halb⸗ und Fertigfabrikote wird für das Jahr 1928 mit faſt 625 Mill.„/ ausgewieſen. 1980 kann mit einem Rohſtoff⸗ und Fabrikatebezug von nur etwa 340 bis 350 Mill. 1 gerechnet werden. Rückläufiger Autoaußenhandel Die Geſamtausfuhr von Kraftfahrzeugen und Kraft⸗ fahrzeugteilen betrug in den Monaten Januar bis Nov. 1930 nur etwa 51,2 Mill.„ gegen 71, Mill. 4. im gleichen Zeitraum des Jahres 1929. Wenn gleichzeitig auch ein erheblicher Rückgang der Einfuhrwerte zu verzeichnen iſt, ſo bedeutet dies noch keineswegs eine Erleichterung des Konkurrenz⸗ druckes für die deutſche Induſtrie. Die Montageeinfuhr— über die Außenhandelsſtatiſtik weder mengen⸗ noch wertmäßig einwandfrei nachweisbar — ging zwar entſprechend der Wirtſchaftslage eindeutig zurück, übertraf aber nach wie vor um ein Vielfaches die deutſche Kraftwagenausfuhr.— Der Anteil der auslän- diſchen Marken am Abſatz von Perſonenkraftwagen lag mengenmäßig faſt unverändert bei etwa 27 v. H. am Ab⸗ ſatz von Laſt⸗ und Lieferkraftwagen bei etwa 40 v. H. Regionale Abſatzverleilung im Jahre 1930 Der Automobilabſatz des Jahres 1930 verteilt ſich auf die verſchiedenen Marktgebiete in einem Verhältnis, das ungefähr den Kraftfahrzeugbeſtänden in eben dieſen Ge⸗ bieten entſpricht. Auf Berlin mit Brandenburg entfallen etwa 14,3 v. H. der Neuzulaſſungen von Perſonenkraſt⸗ wagen und 12,8 v. H. der Neuzulaſſungen von Laſtkraft⸗ wagen. Es ſolgt das rheiniſch⸗weſtfäliſche Induſtriegebiet mit 16,6 v. H. det Laſtkraftwagen und 11½ v. H. der Perſonenkraftwagen, ferner das Rhein⸗Main⸗Neckargebiet mit 8,2 v. H. der Perſonenkraftwagen und 7,4 v. H. der Lastkraftwagen, Sachſen mit 7,6 v. H. der Perſonenkraft⸗ wagen und 6,7 v. H. der Laſtkraftwagen. Der Laſtkraft⸗ wagenabſatz konzentrierte ſich verhältnismäßig ſtark auf die Induſtriegebiete. Die landwirtſchaftlichen zirke waren am Abſatz von Perſonenkraftwagen verhältnismäßig ſtärker beteiligt als am Abſatz von Laſtkraftwagen. * Toga Ver. Webereien AG., Berlin.— Neuer Verluſt⸗ abſchluß. Die Toga Vereinigte Webereien AG. legt jetzt den Bericht für das zweite Geſchäftsjahr vor. Das Unter⸗ nehmen, das dem Nordwolle⸗Konzern naheſteht, iſt bekannt⸗ lich die Dachgeſellſchaft einer Reihe von Webereien und Tuchfabriken. Das abgelaufene Jahr ſtand, wie der Ver⸗ waltungsbericht ausführt, in gleichem Maße wie das erſte im Zeichen eines ſtarken Preisrü ckgangs und der allgemeinen Wirtſchaftskriſe. Es ſei nicht gelungen, trotz befriedigender Umſatzſteigerung ohne Verluſt abzuſchließen. Der Geſamtertrag wird mit 3,95(3,23) Mill. J ausgewie⸗ ſen, dem 4,89(4,33) Mill./ Unkoſten und 0,63(0,63) Mill.„ Abſchreibungen auf Anlagen gegenüberſtehen. Nach„entſprechenden“ Rückſtellungen auf zweifelhafte For⸗ derungen, die jedoch nicht ausgewieſen werden, ergibt ſich ein Fahresverluſt von 1568 590(i. V. 1 736 940) 1, ſo daß der Geſamtverluſt ſich auf 3,3 Mill. 1 be⸗ läuft. Er ſoll wiederum vorgetragen werden. Die Bilanz zeigt neben 15 Mill./ AK nur die unüberſichtlich zuſam⸗ mengezogenen Gläubiger und Rückſtellungen mit 23,99 (23,24) Mill. /, denen an Aktiven 0,62(0,43) Mill./ Bar⸗ mittel und Wechſel, 11,52(11,61) Mill./ Fabrikanlagen, 12,06(14,35) Mill./ Waren und 11,47(10,11) Mill., Außenſtände gegenüberſtehen. Das neue Geſchäfts⸗ jahr habe bisher noch unter der allgemeinen Wirtſchafts⸗ kriſe zu leiden. Trotzdem ſei es bisher gelungen, einen befriedigenden Beſchäftigungsgrad ſowie die mengenmäßige Verſandhöhe im Vergleich zum Vorjahr aufrecht zu er⸗ halten. „ Berlin⸗Gubener Hutfſabrik Ach. vorm. A. Cohn in Guben. Der Geſchäftsgang war im Jahre 1930 wenig be⸗ friedigend. Die allgemeine ungünſtige Wixtſchaftslage habe einen Rückgang der Auftragseingänge gebracht, ſo daß die Beſchäftigung teilweiſe zu wünſchen übrig gelaſſen habe. Wenn der finanziell günſtige Status im abgelauſenen Jahre auch gehalten werden konnte, ſo dürfte doch anderer⸗ ſeits mit einem ungünſtigeren Ergebnis als im Vorfahr zu rechnen ſein. Ueber den Umfang der Dividenden⸗ ermäßigung könnten bei dem augenblicklichen Stand der Abſchlußarbeiten poſitive Angaben noch nicht gemacht werden, doch dürfte lt. BBZ. die Dividende vorausſichtlich um—4 p. H. unter der Vorjahrsdividende von 16 v. H. bleiben. Julius Berger Tiefbau⸗AG., Berlin— Uuveräuderte Dividende zu erwarten. Wie wir erfahren, hat auch bei der Julius Berger Tiefbau⸗AG. der Auftragseingang in letzter Zeit ſowohl aus dem In⸗ als aus dem Auslande nachgelaſſen. Es werden aber zur Zeit ausſichtsreiche Verhandlungen gepflogen, ſodaß begründete Hoffnung be⸗ ſteht, daß der Beſchäftigungsgrad nicht nachläßt. Jufolge vorſichtiger Bilanzierung in den letzten Jahren wird man auch für 1930 wieder 20 v. H. Dividende verteilen(i. V. 2,08 Mill./ Reingewinn bei 0,4 Mill./ Abſchreibungen). (O Befriedigendes Ergebnis bei Karſtadt zu erwarten. (Eig. Dr.) Die Verwaltung der Rudolf Karſtadt AG. teilt uns auf Anfrage mit, daß ſie über die Höhe der Dividen⸗ den verteilung für das Jahr 1930 noch keine Angaben machen könne, da die Bilanz kaum vor drei bis vier Mo⸗ naten fertig geſtellt und dem Aufſichtsrat zum Beſchluß vorgelegt werden könne. Die Verwaltung halte es jedoch für ſicher, daß das Reſultat auch für 1930 ein befriedigen⸗ des ſein wird. J. V. 12 v. H. Dividende. * Pfälziſche Preßhefen⸗ u. Sprit⸗Fabrik Ludwigshafen a. Rh.— Wieder 9 v. H. Dividende. Der AR. beſchloß, der GV. am Dienstag, den 10. März 1931 oͤie Verteilung einer Dividende von wieder 9 v. H. vorzuſchlagen. Mittag-Ausgabe Nr. 31 Günſtige Entwicklung des Auslanssgeſchäſts der Chaſe National Bank Die Chaſe National Bank hat, den Ausführungen im Jahresbericht dieſer größten Bank ber Welt zufolge, ihr Auslandsgeſchäft im abgelaufenen Jahr durch die Fuſion mit der Equitable Truſt Co. ſehr ſtark aus⸗ gebaut und rechnet jetzt die meiſten der internationalen Großbanken zu ihren Niederlagen. In Paris wurde ein neues Bankinſtitut, The Chaſe Bank, errichtet, die auch eine Niederlaſſung in Mexico⸗City beſitzt. Eine andere Tochtergeſellſchaft, die Equitable Eaſtern Banking Corp, mit etwa 20 Mill. Dollar Aktiva hat große Bedeutung für das Oſtaſtengeſchäft gewonnen. Durch den Zuſam⸗ menſchluß mit dem im deutſchen Anleihegeſchäft ſehr her⸗ vorgetretenen Emiſſionshaus Harris Forbes nu. Co, das jetzt zu den Großaktionären der Chaſe National Bank gehört, kamen die 35 Niederlaſſungen diefer Geſellſchaft und deren Vertretungen in Ber lin, London, Paris und Buenos Aires zur Chaſe⸗Gruppe. Schließlich verfügt dieſer Konzern durch die Chaſe Securities Corp. itber Vertretungen in Berlin, London, Paris, Rom und Warſchau und durch die American Expreß⸗Gruppe über eine weit verzweigte Auslandsorganiſation, die von größter Bedeutung für den internationalen Handels⸗ und Reiſe⸗ verkehr iſt. c * Magdeburger Mühlenwerke AG., Magdeburg. Dividendenermäßigung auf 3 v. H. Die deutſche Mühlen⸗ induſtrie ſtand im vergangenen Jahr vollſtändig im Zeichen der rückgängigen Konjunktur und der Agrarkriſe. Dieſe Verhältniſſe ſpiegeln ſich im Abſchluß der Magdeburger Mühlenwerke AG., einer der mitteldeutſchen Großmühlen deutlich wider, ſo in einem Rückgang des Rohüber⸗ ſchuſſes 939 505(993 341) l. Die Betriebsunkoſten ſtiegen dagegen auf 536 175(495 040) /, die Steuern und Abgaben auf 197 268(184 691). Nach Abſchreibungen von 122 281(i. V. 40 145 ſowie 35 000 4 Delkredererück⸗ ſtellungen) ergibt ſich ein Reingewinn von 83 781 138 466) /, woraus, wie ſchon gemeldet, 3 v. H.(5 v..) ausgeſchüttet werden ſollen bei 5301(2400)/ Vortrag. Die Bilanz iſt noch etwas liquider geworden; ſie ver⸗ zeichnet Schuldner mit 1 069 553(713 780).. Waren⸗ beſtände mit 1 092 287(1 571 740), anderſeits Gläubiger mit 762 722(995 710) /, Akzepte mit 286 090(191 881). * Kommerzienrat Hubert Underberg 70 Jahre all. Hubert Underberg, Kom.⸗Rat, alleiniger Inhaber der Firma H. Underberg⸗ Albrecht in Rheinberg (Rhld.) blickt heute in ſeltener Friſche auf 70 Lebensjahre zurück. Der Jubilar hat in raſtloſer Arbeit dem Produkt ſeiner Firma, dem„Underberg“, Weltruf verſchafft. Daß neben war Herr Kom.⸗Rat Hubert Underberg der ganzen Branche mit ſeinen reichen Erfahrungen erfolgreich bien⸗ lich. So war er u. a. lange Jahre im Beirat der Zentrale für Splrituoſen⸗Verwertung tätig, iſt langjähriges Mit⸗ glied des Vorſtandes der Deutſchen Vereinigung für den Schutz des gewerblichen Eigentums und der Internatio⸗ nalen Vereinigung für gewerblichen Rechtsſchutz. Der deutſche Maſchinenbau im Dezember Vom Verein Deutſcher Maſchinenbau⸗An⸗ ſtalten, dem Spitzenverband der deutſchen Maſchinen⸗ induſtrie, wird uns geſchrieben: Die Lage der deutſchen Maſchineninduſtrie fand auch im letzten Monat des Jahres 1930 keine Erleichterung. Das In lan ds⸗ geſchäft verharrte auf dem außerordentlichen Tiefſtand der letzten Monate. Die im November feſtgeſtellte Zu⸗ nahme der Auslands aufträge erwies ſich als nur vorübergehend. Die Dezemberaufträge des Auslandes be⸗ wegten ſich wieder auf der geringeren Höhe des Oktober⸗ ſtandes. Ein Rückblick auf das Jahr 1930 zeigt öͤurch den Vergleich mit dem doch ebenfalls ſchon kri⸗ ſenhaften Jahr 1929 am beſten die ganze Schwere der gegenwärtigen Lage. Das Jahresergebnis der In landsauf⸗ träge lag um 37 v. H. unter 1929 und um volle 50 v. H. unter dem günſtigſten Jahresergebnis(1927) nach der letzten Depreſſionsperiode. Daß der Geſamtauftragsein⸗ gang des Jahres 1930 nicht ganz ſo ſtark(27 v. H. gegen das Vorjahr abfiel, iſt ein Erfolg der unabläſſigen Be⸗ miühungen der deutſchen Maſchineninduſtrie um den Auslandsabſatz. Sie führten dazu, daß trotz der im Laufe des Jahres immer ſtärker fühlbar werdenden Weltwirtſchaftskriſe die Aufträge des Auslandes auf deutſche Maſchinen um nicht viel mehr als 15 v. H. hinter dem verhältnismäßig günſtigen Stande des Jahres 1929 zurückblieben. Wenn die größere Widerſtandsfähigkeit des Auslands⸗ geſchäftes auch die Verſchlechterung der Lage der beutſchen Maſchineninduſtrie im abgelaufenen Jahre etwas mildern konnte, ſo machte ſich doch der immer geringer werdende Auftragsbeſtanb beſonders in der zweiten Hälfte des Jahres von Monat zu Monat brücken⸗ der bemerkbar. Der Beſchäftigungsgrad ging von burchſchnitt⸗ lich 68 v. H. im Jahre 1929 auf nur noch wenig 42 v. H. bis Ende 1980 zurück. Die Arbeitszeit ſank von 48% Stunden wöchentlich im Jahresdurchſchnitt 1929 auf weniger als 42 Stunden im Dezember 1930; mehr als 75 v. H. aller Arbeiter der Maſchinen⸗ induſtrie ſtehen zur Zeit in Kurzarbeit. Trotzdem mußten von Januar bis Dezember 1930 noch mehr als 25 v. H. der Belegſchaften entlaſſen werden. Dieſe Ziffern zeigen, wie dringend notwendig eine 7 ðâͥww0ã f/ ĩÄüꝗqꝙõ ð( f 6 Millionen Tonnen Jörderrückgang in Oſt-Oberſchleſien Die Steinkohlenförderung des oſtoberſchleſiſchen Reviers hat 1930 nach vorläufigen Feſtſtellungen insgeſamt 28 165 157 To. betragen gegen 34 222 263 To. im Jahre 1929. Im Gegenſatz zu dem Vorjahr, in welchem die oſt⸗ oberſchleſtſchen Gruben zum erſtenmal nach dem Kriege die Förderung von 1913, die rund 32 Millionen Tonnen betragen hatte, überſchritten hatten, iſt alſo die Jahres⸗ förderung von 1930 wieder unter die Vorkriegsförderung geſunken. Die Abſatzyerhältniſſe, die während des größ⸗ ten Teils des Jahres recht ungünſtig waren, haben ſich zum Schluß wieder etwas gebeſſert, was ſich auch in einer Verringerung der Haldenbeſtände auswirkte. Halden⸗ beſtände am Monatsende 933 895(1 118 510) To. * Südweſtdeutſcher Produktenmarkt im Südfunk. Vom nächſten Monat an wird der Südfunk verſuchs weiſe Situations berichte über den füdweſtdeut⸗ ſchen Landesproduktenmarkt bringen. Sprecher iſt Dr. Buß, Syndikus der Mannheimer Produkten⸗ börſe. Die erſte Sendung iſt auf den 6. Febr. ſeſtgeſetzt, die zweite wird ſich 2 Wochen ſpäter anſchließen. Wenn für dieſe Sendung genügend Intereſſe vorhanden iſt, ſoll ſie zu einer Dauereinrichtung n. 3 läufig wird ſie verſuchsweiſe bis Ende März durchgeführt. * Preisſeukung für Superphosphat und Superphosphat⸗ miſchungen. Die deutſche S entſchloſſen, ihren Abnehmer 1. Febr. vorgenommene Fra Abrufe, die zu Januarpreiſen ˖ führt ſind, zu gewähren. Die Abnehmer ſo atinduſtrie hat ſich der Reichsbahn ab ung bereits auf alle ingungen ausge⸗ her Mengen energiſche, beſchleunigte und verſtärkte Durchführung der von der Regierung in Ausſicht genommenen Maß naß men zur Entlaſtung der Selbſtkoſten der Wirtſchaft und zur Behebung der Wirtſchaftskriſe it, Wiederholt erhebt die Maſchineninduſtrie warnend ihre Stimme vor jeder den Export ſchädigenden Maßnahme, Vor allem aber appelliert die Maſchineninduſtrie, ba die verſchärfte Abſatzkriſe im Inland zu einem erheblichen Teil auf mangelndes Vertrauen der Käufer zur Stabili⸗ tät unſerer Verhältniſſe zurückzuführen iſt, im Intereſſe ihrer Werke und Arbeiter dringend an alle Kreiſe des Volkes, zur Beruhigung der innerpolitiſchen Lage beizutragen. Das ſchwere Werk der Sanierung der Wirtſchaft und der Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit kann nur gelingen, wenn es im Vertrauen auf die Führung, im Bewußtſeit der im Kampf um die Weltmärkte bewährten Tüchtigkeiz und Leiſtungsſähigkeit der deutſchen Wirtſchaft in Ruh und Beſonnenheit bei ernſtem Verantwortungsbewußtſein aller wirtſchaftlichen und politiſchen Kräfte durchgeführt wird. Ffeſthalten am proz. Pfandbrieſtyp. In ber Be⸗ ſprechung, die im Reichswirtſchaftsminiſterium mit den Realkreditinſtituten am 19. Jan. ſtattgefunden hat, ging die allgemeine Auffaſſung dahin, daß am zproz. Pfand⸗ brieftyp feſtgehalten werden ſoll. * Auch mit Eugland Zuckerverhandlungen. Der Vertre⸗ ter der kubaniſch⸗amerikgniſchen Zucker⸗Induſtrie, Miſter Chadbourne, beabſichtigt, Montag Verhandlungen mit engliſchen Zuckerintereſſenten aufzu⸗ nehmen, um ſie über den Verlauf der bisherigen inter⸗ nationalen Zuckerverhandlungen zu unterrichten und ſte on den Abmachungen zu intereſfteren. England hat bis r an den Beſprechungen nicht teilgenommen, weil es ein zuckerexportierendes Land iſt. Engliſcherſeits nehmen an den Verhandlungen teil der frühere Kolonialminiſter Amery, der jetzt Präſident der Zuckerföderation des en liſchen Weltreiches iſt, ferner je ein Vertreter des General⸗ agenten für Queensland und der großen Zuckerfirma Tate und Lyle und der ſüdafrikaniſchen Zuckergeſellſchaft, Deviſenmarkt Im beutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New. Dork. 485,41 Schweiz. 25,07 Stockholm. 19.14 Paris 128.88 Holland.„ 12.06 Madrid.. 45 Brüſſel„ 34.83 Oslo.. 13,16 Dollar geg. Rm..2000 Mailand„ 92,74 Kopenhagen 18.16 Pfunde„„ 20,48 erhalten außerdem den Preisvorteil des Frühbezugs im Januar in unverminderter Höhe. . Schifferſtadter Gemüſeanktion vom 19. Jan. Bel mäßiger Anfuhr und flottem Abſatz notierten: Weißkohl 1. Qualität 4,00; 2. Qual. 1,50—3,00; Rotkohl 6,5070 Wirſing 2,00—2,25; Karotten 2,00— 2,50 Kohlrabi 1, Zwiebeln 2,50; Feldſalat 7172. * Viehmarkt Karlsruhe vom 19. Jan. Es waren zu⸗ geführt und wurden je 50 Kilogramm Lebendgewicht ge⸗ handelt: 23 Ochſen a1) 4751, 2) 45—47, 51) 44—45, 52 42—44, e) 40—42, d) 3940; 56 Bullen a) 45—46, b) 424, c) 4142, d) 39—41; 52 Kühe a)—, b) 19—29, c) 1110 142 Färſen a) 48—54, b) 4046; 71 Kälber a)—, b) 67 bis 70, e) 647, d) 6084, e) 4853; 1393 Schweine a) 5456, 6) 56—58, c) 58—62, d) 6063, e) 572; Sauen 46—50. Beſte Qualitäten über Notiz bezahlt. Tendenz: 8 705 und Schweine langſam, Ueberſtand; Kälber ge⸗ räumt. * Viehmarkt Freiburg vom 19. Jan. Auffuhr: 20 Och⸗ ſen, 22 Rinder, 12 Farren, 36 Kühe, 120 Kälber, 00 Schweine, 20 Schafe. Preiſe: Ochſen und Rinder 4254, Farren 42—46, Kühe 26—44, Kälber 64—73, Schweine 62 bis 64 und Schafe 48—353 pro Zentner Lebendgewicht. Der Handel war langſam. Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort- 19. Jan. Bergſchlep Der 2 plohn notierte mit 11,10/ nach M epplohn wurde unverändert mit 12 Pfg. eladene Kähne ab hier nach Rotterdam not 1 II Diens Turn Vfg. 86 Bet de des Turn ladungskä über ihre heben trit beidarmig Mannheir heim im ein Glück der gleich beſſeren 2 erſpart g ihre Höch einzelne! K. Oggers hier in en ſich die überraſche allein 3 5 die 86er mußten 1 bisheriger einem ſol ten dürfe Eigen er behielten Jahn Bantamge Federgew Leichtgew Mittelgen Holbſchwe Schwerge Sp. V. Bantamg Federgew Leichtgew Mittelger Holbſchwe Schwerge Einlei Oggershe Detroy b in der 2 zweiten ſeinen G .30 Min kampflos — W. Tl ſeitlichen ler⸗Ogger Ringzeit ten gew Giſtel⸗Vf. Widigus⸗ durch Au * — E 2 8 „ Den e d Dienstag, 20. Januar 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 31 Ein Doppelſieg des Turnerbundes Jahn Oggersheim Bft. 86 im Ringen und Sporty. 06 Mannheim im Gewichtheben geſchlagen Bei den am Sonntag abend im vollbeſetzten Turnſaal des Turnerbundes Jahn Oggersheim ausgetragenen Ein⸗ ladbungskämpfen konnten die Mannſchaften der Turner über ihre Gäſte aus Mannheim im Ringen und Gewicht⸗ heben triumphieren. Im Gewichtheben leinarmig Reißen, beidarmig Reißen und Stoßen) mußte Sportverein 06 Mannheim daran glauben, obwohl H. Hoffmann⸗Oggers⸗ heim im beidarmig Stoßen gänzlich ausfiel. Es war auch ein Glück für Oggersheim, daß Wunſch⸗06 Mannheim in der gleichen Diſziplin verſagte, ſonſt wäre der gewiß beſſeren Turnermannſchaft diesmal eine Niederlage nicht erſpart geblieben. Beide Mannſchaften erreichten nicht ihre Höchſtleiſtungen, dennoch wurden hüben wie drüben einzelne hervorragende Leiſtungen bewältigt. Fahrenbach⸗ K. Oggersheim, Noe und Merkle von 06 Mannheim müſſen hier in erſter Linie genannt werden. Im Ringen leiſtete ſich die erſte Mannſchaft des VfK. 86 Mannheim eine überraſchend hohe Niederlage von:13. Davon fielen allein 3 Punkte im voraus kampflos an Oggersheim, da die 86er ohne den plötzlich verhinderten E. Adam antreten mußten und keinen Erſatz zur Stelle hatten. Nach den bisherigen Erfolgen dieſer Mannſchaft hätte man auch in einem ſolchen Falle von ihr ein anderes Reſultat erwar⸗ ten dürfen. Von 86 konnten ſich lediglich Thomas und Eigen erfolgreich durchſetzen, in allen übrigen Kämpfen behielten die Oggersheimer verdient die Oberhand. Die Ergebniſſe: Jahn Oggersheim: Bantamgewicht: Jutzi 90 110 130 insgeſ. 330 Pfund Federgewicht: Schweitzer 115 140 180„ 435„ Leichtgewicht: Rückert 110 130 175 15 415 35 Mittelgew.: W. Hoffmann 150 160 210„ 520„ Holbſchwer: H. Hoffmann 145 185—„ 990„ Schwergew. Fahrenbach 100 20%„ 69„ 770 925 965 insgeſ. 2660 Pfund Sp. V. 06 Mannheim: Bantamgewicht: Noe 120 140 190 insgeſ. 450 Pfund Federgewicht: Wunſch 110 14h,„ 250„ Leichtgewicht: Maier 110 120 170„ 400„ Mittelgewicht: Ertel 120 150 190 460— Holbſchwergew.: Merkle 140 175 230 55„ Schwergewicht: Ohneſorg 120 150 190 460„ 720 875 970 insgeſ. 2565 Pfund Die Ringkämpfe Kolb⸗Vfck. Schifferſtadbt— Detroy⸗Jahn Nach äußerſt prächtigem Kampfe erhielt Einleitung: Oggersheim. “etroy bei einem Selbſtfaller ſeines Gegners, der dieſen in der Brücke ſtehen ſah, den Sieg zugeſprochen. Beim zweiten Einleitungskampf beſiegte Schlackert⸗Schifferſtadt ſeinen Gegner Weller⸗Oggersheim durch Hüftſchwung in 70 Minuten. Bantamgewicht: Jutzi⸗Oggersheim wurde kampflos Sieger. Federgewicht: Schweitzer⸗Oggersheim W. Thomas⸗Vfek. 86 Mannheim. Sieger Thomas durch ſeitlichen Ueberwurf in 3 Minuten. Leichtgewicht: Keß⸗ ler⸗Oggersheim— Münch⸗VfK. 86. Der auf 10 Minuten Ringzeit beſchränkte Kampf wurde von Keßler nach Punk⸗ ten gewonnen. Weltergewicht: Herrle⸗Oggersheim— Giſtel⸗Vf K. 86. Punktſieger Herrle. Mittelgewicht: Widigus⸗Oggersheim— Eigen⸗VfK. 86. Sieger Eigen durch Aufgabe ſeines Gegners wegen Verletzung nach 6 Minuten. H. Rudolph ⸗VfK. 86. Halbſchwergewicht: Fahrenbach⸗Oggersheim— Sieger Fahrenbach durch Ueberwurf nach hinten in 80 Minuten. Schwergewicht: Presber⸗ Oggersheim— Braun⸗VfK. 86. Sieger Presber durch Schulterſchwung in.10 Minuten. E G. Sternfahrt nach Monte-Carlo Zahlreiche Bewerber bereits unterwegs Die zum 10. Male veranſtaltete internationale Auto⸗ mobil⸗Sternfahrt nach Monte Carlo, für die diesmal 150 Nennungen abgegeben worden ſind, hat ihren Anfang ge⸗ nommen. Zunächſt ſind natürlich die Bewerber, die die weiteſte Strecke zurückzulegen haben, nach dem ſonnigen Süden aufgebrochen. Die norwegiſche Hafenſtadbt Sta⸗ vanger meldet den Start von 30 Bewerbern, darunter die beiden Deutſchen Max Rudat⸗BMW. und Hartwig Gall⸗D., ſowie der bekannte franzöſiſche Rennfahrer Louis Chiron⸗Bugatti. Sie haben eine 3638 Km. lange Strecke zurückzulegen. Noch 100 Km. mehr, nämlich 3756 Km., haben die nach Athen geſtarteten Bewerber, unter ihnen auch der Brennaborfahrer Andreae zurückzulegen. Weitere Abfahrten erfolgten bereits am Freitag von Jaſſy in Rumänien(3518 Km.) und Tallin in Eſt⸗ land(3474 Km.). Dieſe beiden Routen der Sternfahrt vereinigen ſich in Berlin, wo die Fahrer in der Nacht zum Montag erwartet werden. Am Samstag trat eine ganze Schar weiterer Bewerber die Fahrt nach dem Süden an, ſo von John'Groats in Schottland(2965 Km.), Bukareſt(2942 Km.), Stockholm(2988 Km.) und Kownubo(2920 Km.). Die erſten Ausfälle Die zur Zeit im Gange befindliche Sternfahrt nach Monte Carlo hatte zahlreiche Ausfälle im Gefolge, da ver⸗ ſchiedene Bewerber wegen der teilweiſe ſehr vereiſten Straßen auf die Teilnahme in letzter Stunde verzichteten. Von den zum Start in Stavanger vorgeſehenen 43 Be⸗ werbern begaben ſich nur 23 auf den Weg, darunter auch die beiden Deutſchen Max Rudat auf BMW. und Gall auf DW, die am Sonntag nachmittag die norwegiſche Grenze paſſierten. In Jaſſy waren 16 Starter vorgeſehen, aber nur fünf gingen auf die Reiſe. Unter dieſen war auch der Mercedesfahrer Klinke. Weitere vier für Jaſſy vorgeſehene Teilnehmer gingen erſt in Lemberg vom Start. Tallin wurde von fämtlichen neun Startern als Abfahrtsort fallen gelaſſen, drei gingen in Riga und zwei in Königs⸗ berg auf die Reiſe. Der ebenfalls in Riga geſtartete DW. ⸗ Fahrer Murken paſſterte am Sonntag nachmittag die deut⸗ ſche Grenze bei Schlochau. Deutſche Eisſchieß⸗Meiſterſchaften Eisſportklub Weilheim Deutſcher Meiſter 1931 Die vom Deutſchen Eislaufverband alljährlich aus⸗ getragenen Meiſterſchaften im Mannſchafts⸗Eisſchießen fanden unter außerordentlich ſchwierigen Verhältniſſen am Sonntag auf dem Lauterſee bei Mittenwald ſtatt. Leider war der Verlauf der Meiſterſchaften durch den andauernden Schneefall ſtark beeinträchtigt, der das Eis immer wieder ſtumpf machte. So ſind auch die erzielten Reſultate nicht als regulär zu bezeichnen. Geſchoſſen wurde auf 9 Bahnen. Es trat jeder der 18 Beteiligten gegen jede Mannſchaft an, ſodaß alle beteiligten Mannſchaften 17 Spiele auszutragen hatten, was in Anbetracht der ſchlechten Bahnverhältniſſe hohe Anforderungen an die Beteiligten ſtellte. Deutſcher Meiſter 1931 wurde Eis⸗Sport⸗Cl. Weilheim mit 151:75 Punkten und Note 2,013, Zweiter Eis⸗Club Zwieſel, der Sieger der Deutſchen Winterkampfſpiele 1930 mit 152:76 Punkten und Note 2,001, Dritter Eis⸗Club Vielshofen mit 157785 Punkten und Note 1,849. Den Weitpreis errang die Mannſchaft des T. u. E. V. Cronberg⸗Schönberg i. T. Weltrekord am Bluberg-Hill Birger Rund ſteht 76,5 Meter Eine große Anzahl der beſten norwegiſchen Skiläuſer, die auch an den FiS⸗Rennen in Oberhof teilnehmen wer⸗ den, gab ſich am Sonntag auf der Sprungſchanze am Bluberg Hill bei der nördlich von Oslo gelegenen Stadt Gjövok ein Stelldichein und erreichten aufſehenerregende Leiſtungen, die durchweg über 70 Meter lagen. Der Held des Tages war Birger Ruud, der Bruder des in der Schweiz lebenden S. Ruud. Er ſtand in hervorragender Weiſe die phantaſtiſche Weite von 76,5 Meter und ſtürzte anſchließend bei der noch nicht erreichten Weite von 82 Meter. Ein großes Rennen zeigte auch Sperre Kolte⸗ rud mit 70,5 Meter und einem geſtürzten Sprung von 75 Meter, während der zweimalige Europameiſter Vinfa⸗ rengen„nur“ 65,5 Meter erreichte. Neuer Sieg der Kanadier Gegen LTC. Prag nur:0 Zur Einweihung des neuen Prager Eisſtadions auf der Inſel Sdvanice in der Moldau hatte der LTC. Prag die kanadiſche Univerſitätsmannſchaft Manitoba verpflichtet. Der LTC. Prag ſpielte mit dem bekannten Kanadier Dr. Watſon, der eine außerordentliche Verſtärkung für die Prager bedeutete. In den beiden erſten Dritteln erzielten die Gäſte durch Morris und Hill je ein Tor, im Schlußdrit⸗ tel waren die Prager zwar leicht überlegen, aber ſie ver⸗ mochten den Torhüter Putty der Kanadier nicht zu bezwin⸗ gen. Der knappe:0⸗Sieg ſpricht für die guten Leiſtungen der Tſchechen. Schwimmen der alten Meiſter Den Alterswettkämpfen im Berliner Lunapark am Sonntag war in jeder Beziehung ein voller Erfolg beſchie⸗ den. Vor gutem Beſuch lieferten ſich die alten Herren heiße Kämpfe, beſonders in den Staffeln. Hier erwies ſich Poſeidon Berlin als der erfolgreichſte Verein, der die Bruſtſtaffel über 3 mal 50 Meter in allen vier Klaſſen an ſich brachte und auch in der Lagenſtaffel über 3 mal 50 Meter ſich dreimal als Sieger eintragen konnte. Die Ergebniſſe: 50 Meter Bruſt(über 95 Jahre): 1. Gringel⸗Spandau 904 38,2 Sek.;(über 40 Jahre): 1. Ahrens⸗Poſeidon 39 Sek. 30 Meter Rücken(über 35 Jahre): 1. Ballhorn⸗ Triton Forelle 43,1;(über 40 Jahr): 1. Kellner⸗Spon⸗ dau 04 39,5.— 50 Meter Kraul(über 32 Jahre): 1. Kunze⸗poſeidon 30,1;(über 35 Jahre): 1. Stephon⸗ BSS. 34 Sek.— 4 mal 40 Metex Herrenſtaffel: 1. Po⸗ ſeidon⸗Berlin:24.— 3 mal 50 Meter Lagenſtaffel: 1. Waſſerfreunde 09:54; Oberſtufe: Poſeidon 2124 (über 35 Jahre): Poſeidon:02;(über 40 Jahre): Poſeidon:16;(über 45 Jahre:) Charlottenburg 87 219,3. Sportprogramm des Ad. 10 000 Kilometer⸗Fahrt und Großer Preis von Deutſchland Der Aukomobil⸗Club von Deutſchland gab am Freitag in ſeinem Berliner Heim den Vertretern der Preſſe in großen Umriſſen ſein Sportprogramm für das Jahr 1931 bekannt. Herausragend iſt die bereits ſeit zwei Jahren geplante 10 000 Kilometer⸗Fahrt, die man diesmal beſtimmt durchzuführen hofft und der Große Preis von Deutſchland. Für die 10 000 Kilometer⸗Fahrt, die in der Zeit vom 22. Mat bis 7. Junt durchgeführt werden ſoll, iſt folgende Streckeneinteilung vorgeſehen: Berlin Genf (1110 Km.); Genf—San Sebaſtian(940 Km.); San Se⸗ baſtian—Liſſabon(1080 Km.); Liſſabon— Madrid(700 Km.): Madrid Barcelona(640 Km.); Barcelona Mailand(1060 Km.); Mailand—Rom(695 Km.); Rom— München(975 Km.); München—Raguſa(1215 Km.); Raguſa—Budapeſt 1055 Km.); Budapeſt— Berlin(930 Km.). In Rom wird eine 24ſtündige Ruhepauſe eingeſchaltet. Die Innehaltung einer beſtimmten Route zwiſchen den einzelnen Kontroll⸗ ſtationen iſt nicht vorgeſchrieben, der Wertung wird ledig lich die aufgeführte Entfernung zugrunde gelegt. Der Wekt⸗ bewerb zerfällt in zwei Wertungsgruppen, bis 2000 und über 2000 cem. Die erſtere Gruppe hat eine Mindeſtge⸗ ſchwindigkeit von 28, die größere eine ſolche von 35 Stun⸗ denkilometern einzuhalten, ein Ueberſchreiten der Durch⸗ ſchnittsgeſchwindigkeit wird jedoch nicht gewertet. Um das Material auf dieſer Prüfungsfahrt beſonders ſcharf zu er⸗ proben, werden Kurbelgehäuſe, Zylinderblock, Zylinderkopf. Getriebekaſten, Vorder⸗ und Hinterachſe, Lenker und Steue⸗ rungsorgane, Federn und Kotflügel gekennzeichnet. Die Wagen, bei denen dieſe gekennzeichneten Teile fehlen oder erſetzt worden ſind, kommen für die erſte Preisgruppe nicht in Frage. Der Große Preis von Deutſchland am 19. Jult auf dem Nürburgring iſt ſchon ſo gut wie ſichergeſtellt. Zuſagen lie⸗ gen nicht nur von deutſchen Firmen und Fahrern, ſondern auch von amerikaniſchen Sportsleuten vor. Als weitere Groß⸗Veranſtaltung ſteht die Internationale Alpenfahrt auf dem Sportprogramm 1931, die der AvD. gemeinſam mit den Automobilklubs von Italien, Frankreich und der Schweiz vom 31. Juli bis 7. Auguſt zur Durchführung bringt. Daneben veranſtaltet der AvD. noch zwei größere Geſellſchaftsreiſen und zwar vom 20. Juni bis 5 Fuli nach Schweden und vom 20. Auguſt bis 2. September nach Italien. Voren im Berliner Spicherneing Beſſelmann ſiegt durch techniſchen k. o. Vor annehmbarem Beſuch ging am Freitagabend die zweite diesjährige Boxveranſtaltung im Berliner Spi⸗ chernring vor ſich, die als Hauptereignis das Debut des Kölner Examateur⸗Europameiſters Beſſelmann brachte. Der Rheinländer hatte gegen den Berliner Bo⸗ guhn von Beginn an alle Vorteile für ſich. Bereits in der erſten Runde mußte der Berliner zweimal auf die Bretter und ſchon in der zweiten Runde warfen feine Sekundanten zum Zeichen der Aufgabe das weiße Tuch. Beſſelmann erhielt für ſeine gute Leiſtung ſtarken Beifall. Von den übrigen vier Kämpfen ging nur einer über die Diſtanz, und zwar der im Federgewicht zwiſchen Pa⸗ letta⸗Gleiwitz und Poulke⸗Bremen. Nach Ablauf der ſechs Runden erhielt der Gleiwitzer den verdienten Sieg zugeſprochen. Im einleitenden Qualifikationskampf gab der Göppinger Jakobi in der zweiten Runde wegen einer Verletzung gegen den Berliner Hörich auf. Der deutſche Bantamgewichtsmeiſter Georg Pfitzner fond bei dem Kaſſeler Almeroth unerwartet ſtorken Widerſtond. Er ſiegte erſt in der neunten Runde durch k. o. Im Schwergewichtskampf mußte der Hagener Stich ſchon in der zweiten Runde wegen Tiefſchlags disqualifiziert wer⸗ den, ſo daß ſein Gegner Bredow ⸗Berlin den Sieg zugeſprochen erhielt. FSS( Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Steſan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder» Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer„ Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen. Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. R 1.—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bez Rilckporto 2 Danlesagung ljeben Vaters Friedrich Jacoby danke ich allen auf das herzlichste gedachten Zurückgekehrt vom Grabe meines unvergeß- lichen, teuren, nun in Gott ruhenden Gatten, meines Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Renz für seine trostreichen Worte; ferner danke ich für die zahlreiche Begleitung zur letzten Ruhestätte, für die vielen Kranzspenden und allen, die meiner und meines lieben Gatten mit herzlicher Anteilnahme Mannheim(Draisstr. 48), den 18. Januar 1931 Eva Jacoby Wwe. und Mind Danlsagung Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme beim Hiuschetden meines lieben Mannes., unseres guten Vaters Franz Riegler herzlichen Dank. Besonderen Dank demReichsb. der Hriegsbeschädiqten und dem Hath. Gesellenverein für die trostreichen Worte und die Hransspenden. 67 Häfertal-Süd. den 20. Januar 1091 Ruppertsbergerstr. 29 Die trauernden Hinterbliebenen: Frau Rosa Niegler und Kinder Die Gebuſt eines kräftigen Jungen Danksagung lieben Sohnes Eugen Wagner innigsten Dank. volle Behandlung. Mannbeim, 20. Januar 1931 Für die vielen Beweise aufrichtigster Teil. nahme, sowie für die vielen Kranz: und Blumen- spenden, die uns anläßlich des Todes unseres entgegengebracht wurden, sagen wir allen unseren Besonders herzl. Dank für alle Liebe und Treue, die unsern Ib. Heimgegangenen in seinen letzten Tagen und Stunden beglückt und erfreut haben, Herrn Vikar Dr. Barner, dem Ev. Volks- verein und Herrn Missionar Olpp für die reichen Trostesworte, Herrn Dr. Mampell für die liebe- Familie Eugen Wagner zelgen dankerfülſt an Adolf Stüber u. Fràu Liess 2. Zt. Lulsenheim 1975 Nennheim, Heydnstr. 6 Amtl. Veröſfentichungen der Stadt Mannhelm Oeffentliche Anforderung der Bürgerſtener 1930. 1. Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung vom 29. Dezember 1930 wird wiederholt darauf hingewieſen, daß von den Perſonen, die am 10. Oktober 1930 über 20 Jahre alt waren und an dieſem Tag im Bezirk der Stadt Mannheim ißbren Wohnſitz hatten, für die Stadt Mannheim eine Bürgerſteuer erhoben wird. Durch die Bekanntmachung vom 29. Dezember 1930 iſt auch mitgeteilt, wer von der Bürger⸗ ſteuer befreit iſt. Die Perſonen, ſür das Kalenderjahr 1929 oder für den letzten vor dem 10. Oktober 1930 liegenden Steuer⸗ abſchnitt zur Einkommenſteuer veranlagt wor⸗ den ſind, noch eine Steuerkarte für 1931 zu er⸗ halten haben, werden hiermit nochmals auf⸗ gefordert, die Bürgerſteuer an die Stadt⸗ kaſſe Mannheim, N 1, Rathausbogen 55 und 56 Frühere Räume des Rennvereins) oder wäh⸗ rend der Kaſſentage an die Gemeindeſekretariate der Vororte zu entrichten. Die Bürgerſteuer dieſer Perſonen betägt 6 R. Bearbeitung aller Steuersachen Organisafion und Sanierung durch Mannheim, D 3, 9 Tel. 26037 Vertretung vor den Finanzbehörden Erstellung von Monais- u. Jahresbilenzen Grundstücks- u. Vermögensverwallung Tcuhändergesslschaft Sträter, Lorentz, Dr. Schl für die Perſon, für Ehegatten, die nicht dauernd voneinander getrennt leben, zuſammen 9.“. Sie iſt in zwei gleichen Teilbeträgen bis zum 10, Januar und 10. März 1931 zu entrichten. Wird die fällige Bürgerſteuer⸗Rate nicht ent⸗ richtet, ſo wird ſie ohne beſondere Anforderung oder Mahnung durch gebührenpflichtige Zwangs⸗ vollſtreckung eingezogen. Die Arbeitgeber werden nochmals darauf hin⸗ gewieſen, daß für diejenigen Steuerpflichtigen, die dem Lohnſteuerabzugsverfahren unterliegen, die Bürgerſteuer unter Bezeichnung des Arbeit⸗ nehmers und der Ordnungszahl der Steuer⸗ karte,. bargeldlos an die Stadt⸗ kaſſe annheim und nicht an die Kaſſe des Finanzamts abzuliefern iſt. 5 9 Der Oberbürgermeiſter. Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch Anfang Nr. 1140 37 — ſammenkuuft 9 Uhr am Waldparkreſtaurant an 1 Lerhallen koslenlo; Auskunft und Beratung in allen Mielkangelegenheilen-Werkrelung inMielskreiligkeiten gegen geringe Gebühr. Mitgliedschaft erforderlich. Nutz⸗ und Breunholzverſteigerung. in 57 Loſen am Mittwoch, den 21. Jaunar 1931 im Waldpark gegen Barzahlung. Nutzholg: Eichen⸗, Eſchen⸗, Rüſter⸗ und Pappelſtämme. Zu⸗ Stern. 10 Verkäufe Speisezimmer: Hietemereinigung Mannheim E.., 2,8 Unterrieht Meine Prlvat-Kurse in die weder vom Finanzamt Hochbauamt, Abt. Gartenverwaltung. Lichtbilder- Vorträge aber alabrn und ekampfang der Geschlechtskrankheiten im alten Rathaussaal, Ff am Donnerstag, 22. Jan. Für Männer Vortragender: Dr. Martin Friedmann am Freitag, den 23. Jan., für Frauen Vortragender: Dr. bahmann Beginn pünktlich 8 Uhr Die Vorträge werden mit Unterstützung der Ortsgr. Mannheim d. d. Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechts- krankheiten von den Mannheimer Orts- und Betriebskrankenkassen veranstaltet und haben die Mitglieder dieser Krankenkassen 25 freien Eintritt! 4 gerichtlich und außergerichtlich Konkurses Dr. zur. H. Laub, Syndikus, L 15, 9 „Automarkt Ange 1 7 gut erhalten, preisw. zu verkauf. Wo, ſagt die Geſchäftsſt. 4¹3 8/40 PS, viertürig, wenig gefahren, weg. Abreiſe nach d. Aus⸗ Lb. Seen aen t pee b a nur erſtklaſſ. Fabrikat und wenig gebraucht, abzugeben. B200 Vergleiche schnell, zuverlässig zur Verhütung des 193 aus Privathand zu 1 2 kanſen geſacht. Ei ihgenizur Sulhot angebote mit Preis. Spiegelfabrik Waldhof genauer Beſchreib, u. Angabe d. Baufahres u. N X 76 an Geſchſt. 1976 Len- Aal Kaſtenwag., nur gebraucht Il Kaufen gesucht Angeb. unt. U K 175 an die Geſchäftsſtelle. Verkäufe aner Tisoh, Flurgardderohe, Bild billig abzugeben. J. 18, part. Diplomat RMk. 78.— I 1, 1. Grünes Haus 449 kurz* 2010 443 Eiche mit Nußbaum, innen Mahag., kompl. abzugeben.* 9000 Seeberger, S 4. 16. Einige Handwagen zu verkaufen. 1961 Zehntſtr. 19%21, Laden. Tadellos erhaltenes Damen- Rad und ſehr ſchönes Herren⸗Rad 2004 für je nur 25 Mark abzugeben. Zimmer⸗ mann, Dammſtr. 7, pt. Kauf-Gesuche National⸗ od. B06 Krupp⸗Kaſſe kauft geg. bar. Modell u. Fabrik ⸗Nr. mögl. angeben. G. Storck, Ludwigshafen a. Rh. Hartmaunſtr. 19. Stene graphie und Maſchinenſchreiben beginnen am 26. Jan. und 2. Febr. Tages⸗ und Abendkurſe. Mäßiges Hondrar. Kürzeſte Ausbildungszeit. Erſte Reſe⸗ renzen, 668 Erfolg gareanflert.. Spezial-Kurse zur Weiterbildung auch für Schüler, die nicht bei mir gelernt haben. Privat- Institut W EIS, Bismarckplatz 19 Telephon 44033. Student. Abitur. des Realgymnaſ. 1 gibt gründliche Mashhüfe Vermischtes L in allen Fächern. An⸗ gebote unt. M B 30 an die Geſchſt. 1861 werden billig angefer⸗ Abiturientin, 22 J. tigt, gewendet, 5 alt, erteilt in allen dert repariert und Fächern aründlichen gebügelt B20 Eb. Triebel, Schneid. ⸗ meiſter. K 2, Nr. 28. Ire Zukunft liegt in den Sternen Rauhaus Angebbte unter N 8 Nr. 71 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 1962 Mad, Hobund ſgeflügelfromm] zu kaufen ge ſucht. Angebote mit Prets unter N H 61 an die Geſchäftsſt. ds. Blat⸗ tes erbeten.* 1946 Geldverkehr Darlehen zu 5 Proz. erhalt. v. Selbſtgeber Beamte u. Feſtange⸗ ſtellte b. Lebensvers. Abſchluß. Monatliche Rückzahlg. Anfr. unt. K R 1040 an Ala⸗ Haaſenſtein u. Vogler, Karlsruhe. B21 3000 Rank. gesucht gegen aute dreifache Sicherheit(Reſtkauf⸗ ſchill.) Eilangeb. er⸗ beten unt. N R 70 an die Geſchäftsſtelle die⸗ ſes Blattes*1960 Geſchäftsfrau(Haus⸗ beſitzerin) ſucht von Selbſtgeber 1992 1500 Mark gegen gute Zinſen. Scherheit, Abtretung der Miete und gute Bütrgſchaft. Angebote unter 0 H 86 an die Geſchäftsſtelle. ſenden Sie 50 Pfg. in Stellung finden Sie Marken für Probe, im Gaſtwirtsgewerbe oder Mark.— für, od. Pr. nach dem Be⸗ ausführlicher.(Ge⸗ ſuch der 1. M. Tiſch⸗ burtstag und Jahr S1 angeben.) S Strobel. Karlsruhe Kaiſerſtraße Nr. 32. Sdineiderin empf. ſich im Aufert. v. Damen⸗ u. Kinder⸗ kleider ſowie im Zu⸗ ſchneiden u. Auprob. deck⸗ u. Servierſchule. Anmeld. tägl. v.—3 nachm. im Reſtaur. z. Tatterſall, Tatterſallſtr. nen am 1. 2. zu eröffn. guten Privat⸗Mittagstiſch Au„ 1,10(n. Bahnh) für Damen, die ihre werden einige Teil⸗ Sachen ſelbſt anſert. nehmer geſucht. An⸗ wollen. Frau Mayer, gebote unter O D 82] Qu. 3, 5, 4. Stock. an die Geſchſt. B20 1974 Hypotheken Hypotheken jecer Alf I/ Il. Stelle, höchsfe Beleihung, nied- rigste Bedingungen erfolgsicher, Finanz- beratung ersten Ranges, grundreell Mannheimer Bankkommissions⸗ Treuhendbüre J. Pabst EDR Bendix. A. P. Eicherd Vegnersir. 18,.5 Uhr, Telepfion Add dd 8451 12000 Mark aus Privathand geſucht auf ein rentabl. Wohn⸗ haus in ſehr gutem Zuſtand, zur Ablöſung erſte Hypothek. Steuerwert 65 000 J. Zius nach Vereinbarung. Angebote unter N J 72 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.*1965 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Golomacher der Wiſſenſchaft Zum Tauſendprozeß in München— Goldmache rei braucht kein Betrüger— Es iſt möglich, Gold zu machen, wir können es An einem ſchönen Sommertage des Jahres 1924 wurde ich mit noch vier anderen Berliner Journa⸗ liſten, die in der allgemeinverſtändlichen Behandlung naturwiſſenſchaftlicher und techniſcher Fragen hervor⸗ getreten waren, nach dem Laboratorium des Pro⸗ feſſors Dr. Miethe in der Techniſchen Hochſchule zu Charlottenburg gerufen. Miethe, ein ſtürmiſch vorwärts drängender Wiſſenſchaftler von raſtloſer Tatkraft und ausgezeichnet durch bedeutende wiſſen⸗ ſchaftliche Erfolge, führte die Einladung fernmündlich perſönlich aus. Da mußte irgend etwas Beſonderes dahinter ſtecken. Die geſpannt geſtellte Frage danach beantwortete er lachend mit dem Hinweis:„Kommen Sie doch. Sie werden ſchon ſehen! Es wird ein intereſſanter Nachmittag für Sie werden. Ich ſage micht zuviel.“ Und es wurde ein intereſſanter Nachmittag. Pünktlich waren alle fünf Journaliſten, die„etwas ſehen ſollten, zur Stelle. Miethe holte uns Neues“ in ſein Arbeitszimmer, machte uns mit einem ſeiner Aſſiſtenten bekannt, ließ uns Platz nehmen, holte eine Porzellanſchüſſel an den Tiſch, um den wir ſaßen und ließ uns hineinſchauen. Wir ſahen einen Fleck darin von einigen Millimetern Durchmeſſer. Der ſchimmerte bronzeartig. Aber niemand von uns konnet angeben, was das ſein mochte. „Ich will Ihnen ſagen, was es iſt“, begann Miethe mit luſtigem Lachen.„Gold! Wir haben es ſelbſt gemacht! Wir köunen Gold machen! Ja, da ſtaunen Sie. Wir haben aber das uralte Alchimiſtenproblem ge⸗ löſt! Nun will ich Ihnen erzählen wie.“ Die Geſchichte hörte ſich lächerlich einfach an. Der Urſtoff war Queckſilber. Neben dem Blei iſt dieſes Metall die Hoffnung der Alchimiſten geweſen. Seine Atomziffer ſteht dem Golde(79) mit 80 am nächſten. Die Atomziffer von Blei iſt 82; goldnahe ſind dann noch Thalium(81) und Wismut(83), Elemente, die erſt in neuerer Zeit gefunden worden ſind. Seitdem Rutherford die Möglichkeit einer Umwandlung der Elemente erwieſen hat, beſteht die Ueberzeugung in der Wiſſenſchaft, daß man auf den Weg der Gold⸗ herſtellung kommen kann, wenn die Umwandlung von Gold und Blei und Thalium und Wismut unter⸗ einander gelänge. Rutherford arbeitete bei ſeinen umwälzenden Verſuchen mit den Alphaſtrahlen des Radiums und Millionſtel Gramm⸗Gewichtsteilen der von ihm bearbeiteten Elemente. Miethe ent⸗ deckte Gold in dem ſchwarzen Rückſtand der Queckſilberdampflampen, die unter An⸗ wendung hoher Voltzahlen gebraucht worden waren, beſorgte ſich Queckſilber, das nach den feinſten be⸗ kannten Verfahren goldfrei gemacht worden war und fand immer wieder Gold in jenem ſchwarzen Nie derſchlag. Im Verlauf der erwähnten Unter⸗ redung konnte er ſich auf das Zeugnis eines ſo ernſt zu nehmenden Wiſſenſchaftlers wie Profeſſor Haber berufen, der über das bis dahin am beſten ent⸗ wickelte Verfahren für den Goldnachweis verfügte. Profeſſor Miethe wandte ſich mit ſeinem Goldher⸗ ſtellungsverfahren nicht nur an uns fünf Tages⸗ ſchriftſteller, ſondern gleichzeitig an ein wiſſenſchaft⸗ liches Organ, ſchaltete als verſtändnisvoller Freund und Kenner der Tagespreſſe dieſe in den wiſſen⸗ schaftlichen Veröffentlichungsvorgang jedoch unmittel⸗ bar und lückenlos ein und erreichte ſo die gleich⸗ zeilge Unterrichtung der wiſſenſchaftlichen und der nichtwiſſenſchaftlichen Welt unter genauer Angabe ſeines Verſuchsaufbaus, um jedermann die Möglich⸗ keit der Wiederholung des Verſuchs, die maßgebende wiſſenſchaftliche Probe für eine neue Entdeckung, zu ermöglichen. Miethes Verſuch wurde wiederholt und— gelang. Dann aber trat ein japaniſcher Gelehrter mit wiederum verbeſſerten Gold nachweis ver⸗ fahren hervor, und dann ſtellte ſich heraus, daß es abſolut goldfreies Queckſilber überhaupt nicht gibt, daß alſo die Queckſilberbogenlampe immer Nieder⸗ ſchläge enthalten wird, in denen Gold in verhältnis⸗ mäßig größeren Mengen feſtzuſtellen wäre. Der Goldmachertraum Miethes war ausgeträumt. Der Gelehrte hat dieſen Sturz von einem anſcheinend er⸗ reichten höchſten Gipfel der Wiſſenſchaft nie ver⸗ wunden und verſchied als neues Opfer der langen Reihe ehrenhafter Goldſucher, die ſeit den älteſten ge⸗ ſchichtlichen Tagen der Menſchheit an den Erfolg ihrer Arbeit für die Herſtellung des Goldes geglaubt haben. Bei Prozeſſen, wie kürzlich den gegen Hch. Kur⸗ ſchildgen und neuerdings gegen den Münchener Goldmacher Tauſend darf man alſo nicht zu laut lachen über die„Dummen,“ die den Goldmachern reiche Mittel zur Verfügung ſtellen. König Auguſt von Sachſen gehörte, wie viele Fürſten vor ihm, auch zunächſt zu den„Dummen“, als er Böttger finan⸗ zierte, der dann zwar nicht das Gold fand, aber zu der Herſtellung des echten Porzellans gelangte, das einen Strom von Gold in die Kaſſen des ſächſiſchen Staates leitete. Es ſpricht auch nicht gegen Tauſend, daß er ein Klempner aus Mittenwald iſt; denn ange⸗ ſichts der Fortbildungs möglichkeiten auf wiſſenſchaft⸗ lichem Gebiete, die heute eigentlich jedermann offen ſtehen, kann ſich jeder das Rüſtzeug für die Durch⸗ führung der allergrößten Aufgaben ſchaffen. Tauſend hat das vermutlich nicht getan. Seine Fähigkeiten la⸗ gen wohl mehr auf dem Gebiete der Zuſammen⸗ bringung von Kapital, das er nicht in wiſſenſchaftliche, ſondern eben in höchſt perſönliche Dienſte ſtellte. Die Möglichkeit der Goldherſtellung kann heute nicht mehr ernſtlich beſtritten werden. Ernſtliche Verſuche ſind von Kleopatra, von Hiob, Johannes dem Täufer und Moſes über Böttger bis Miethe hinauf zu ungezählten Tauſenden gemacht worden. Roger Bacon und Paracelſus führten ſie mit Schwefel und Salamandern aus. Newton glaubte an die Goldherſtellung aus Queckſilber. Boyle, einer der Väter der neuen Naturwiſſenſchaft, hegte die gleiche Anſchauung. Spinoza und Leibniz glaubten feſt, daß der Arzt Helvetius des Prinzen von Ora⸗ nien von irgend einem geheimnisvollen Unbekannten Schwindel zu ſein— Die neue große Gelegenheit für Könner, aber auch für nur noch nicht— Die Tragödie eines Amerikaners und eines Deutſchen einen Splitter vom Stein der Weiſen erhalten habe, aus dem ihm die Goldherſtellung gelang. Ein amerikaniſcher Wiſſenſchaftler, Dr. Emmens, erregte 1897 in Newyork ungeheures Aufſehen, als er aus ſeiner„Goldmaſchine“ an die Newyorker Münze von April bis Dezember monatlich für rund 30000 Mark Gold, das er„Argentaurum⸗Gold“ nannte und aus Silber hergeſtellt haben wollte, an⸗ ſtandslos verkaufte. Sir William Crookes, ein anderer Wiſſenſchaftler hohen Ranges, verwickelte den Mann in einen Betrugsprozeß, bei dem er ſelbſt die experimentelle Nachprüfung der Emmensſchen Goldherſtellung vornahm und— erzielte Gold, glaubte ſich aber ſelbſt betrogen zu haben. Tauſend wiederholte ſeine Verſuche bekanntlich in der Mün⸗ chener Münze. Dabei bekam er unter ſchärfſter Be⸗ wachung ebenfalls etwas Gold. Ein geſchickter Taſchenſpieler kann natürlich ſelbſt die Ueber⸗ wachungskräfte einer Münze täuſchen. Trotzdem iſt aber nicht zu bezweifeln, daß Gold vom Menſchen einmal hergeſtellt wird. Jahrhunderte warten wir vergeblich auf die Verwirklichung der Goldherſtel⸗ lung. Aber im Verlauf dieſer Jahrhunderte ſind wir ihr auch um manchen tüchtigen Schritt näher ge⸗ kommen. Erich Wildvang. Küchengeräle aus den Trümmern des N 101 Die Ankunft der erſten Waggons mit den Trümmern des R 101 in Sheffield Ein Unternehmen in Sheffield hat die Trümmer des verunglückten engliſchen Luftſchiffs E 101 angekauft. Das Aluminium ſoll umgeſchmolzen und zu Haus⸗ und Küchengeräten verarbeitet werden. Miß Germany gewählt Wie ſieht der Schönheitstyp von 1931 aus? Von Dr. Geno Ohlisſchlaeger Spießrutenlaufen zwiſchen tauſend Blicken im Hotel Kaiſerhof, Muſik, Tonfilmaufnahmen, fie⸗ bernde Spannung, ſchließlich nach vielen Stunden Auswahl der fünfzehn Schönſten und dann endlich Entſcheidung der Jury. Freude bei den drei Preis⸗ gekrönten, Enttäuſchung bei den leer Ausgegan⸗ genen! Wahl der Miß Germany 19311! Dreihundertfünfzig Bewerberinnen hatten ſich gemeldet, hauptſächlich aus dem Reich. Einhundertneunzig waren ausgewählt worden und ſtellten ſich am 15. Januar den Preisrichtern. Es war eine prominente Jury. Man ſah u. a. Lilian Harvey, Brigitte Helm, Emil Jannings, Max Hanſen, Ralph Arthur Roberts, Karl Zuckmayer. Franz Blei, F. W. Koebner, die Maler Max Oppenheimer und Ludwig Kainer, und ſchließlich Miß Germany von 1930, Dor⸗ rit Nytikowfki. Gewählt wurde zur Miß Germany Fräulein Ruth Ingrid Richard, eine 19jährige Ber⸗ linerin, Photographie⸗Elevin, ein typiſch deutſches Mädel mit großer vollſchlanker Figur und aſchblon⸗ dem Bubikopf. Sie hat übrigens voriges Jahr den zweiten Preis davongetragen. Zweite wurde Fräu⸗ lein Irmingard Rieſter, dritte Fräulein Hede Zimmermann, beide aus Berlin. Letztere war die erſte deutſche Modekönigin. San Remo ſoll Freiſtaat werden Blick auf San Remo beſtimmte Gerüchte auf, daß San Remo, In Nizza tauchen ſehr Rivieraort, im Begriff ſteht, werden. Gleichzeitig ſoll die werden, um dem ſeine Spielbank der herrlich gelegene italieniſche Nationalität aufzugeben und Freiſtaat zu von San Remo neuen Staat als Haupteinnahmequelle zu dienen, zur größten der Welt ausgebaut Wie ſieht der Schönheitstyp von 1931 aus? Die Mode hat ihn beſtimmt; voriges Jahr ſah man bei der gleichen Konkurrenz noch lauter Girls, heute ſind die jungen Mädchen alle große Damen, die langen Kleider haben ihnen eine ganz andere Haltung und einen anderen Ausdruck gegeben. Wenn ſie dann ſpäter im Badekoſtüm Revue paſſieren, ſehen manche von ihnen viel vorteilhafter aus und ernten viel mehr Beifall als vorher im langen Abendkleid, das ſie nicht zu trägen verſtehen, das ſie hemmt, das ſie ſtolpern macht. Hier erkannte man mit aller Deut⸗ lichkeit, daß die jetzige Mode für die Mehrzahl nicht vorteilhaft iſt, daß ſie oft mehr die Figur und die ganze Perſönlichkeit entſtellt als fördert. Als Friſur ſah man faſt durchweg die Greta Garbo Imitation: in den Nacken fallende Locken. Keine einzige unter den Hundertneunzig trug einen Knoten. NE Ein Vorſchlag eines Herrn aus Bremen, der wäh⸗ rend der Wahl einlief, erregte die Heiterkeit der Mit⸗ glieder der Jury; da wurde allen Ernſtes verlangt, die Bewerberinnen ſollten ohne modiſche Hilfsmittel vorgeführt werden, die in engere Wahl Gezogenen ſollten ſich im Evakoſtüm den weiblichen Angehörigen der Jury präſentieren, und ein Arzt ſollte feſtſtellen, Die„München“ wird wieder inſtandgeſetzt Die ſeinerzeit im Newyorker in Bremen wieder aus 1 Lloyddampfer„München“ auf der Bremer Weſer⸗Werft Hafen abgebrannte„München“ wird jetzt auf der Weſer⸗Wert 5 und vom Norddeutſchen Lloyd unter dem Namen„General N von Steuben“ erneut in Dienſt geſtellt werden. i. Januar 1981 ob ſie ihren köſtlichen Schatz, die Tugend, bewahrt hätten! N Die Entſcheidung der Jury wurde ohne Widen ſpruch aufgenommen. Nur einige beleidigte Mütter murmelten etwas von Schiebung. Es iſt ja auch ſchmerzlich, wenn man die weite Reiſe nach Berlin Miß Germany 1931 Die glückliche Siegerin bei der Wahl der Schön⸗ heitskönigin von Deutſchland für das Jahr 1981 wurde die 19jährige Photographin Ruth Ingrid Richard. und die vielen Ausgaben— Kleid, Badekoſtüm, Fri⸗ ſteren uſw.— umſonſt gemacht hat, von dem Herz⸗ klopfen und der Aufregung und den enttäuſchten Hoffnungen ganz zu ſchweigen. * „Die Siegerinnen der europäiſchen Staaten, die alle im Januar eine Schönheitskonkurrenz veranſtal⸗ ten, treffen ſich demnächſt in Paris zur Wahl der „Miß Europa“. Im Sommer findet in Chile die Wahl der„Miß Univerſum“ ſtatt, der ein Preis von zwanzigtauſend Dollar winkt. Eine ungariſche Zauberhöhle?= Nach der Meldung Budapeſter Blätter iſt in einer Berggegend etwa eine Stunde von der ungariſchen Hauptſtadt entfernt eine Art von Wunder⸗ höhle entdeckt worden, in die man erſt vor kurzem Einblick gewonnen hat. Im Jahre 1926 ließ ſich dort ein Türke namens Huſſein Namik Bei nieder. Im dem Orte, in dem er wohnte, ſetzte er die Ein⸗ wohner dadurch in Staunen, daß er auf ſehr großem Fuße lebte, ohne daß über die Quelle ſeines Ein⸗ kommens Klarheit beſtand. Einmal löſte ſich ihm allerdings nach reichlichem Weingenuß die Zunge und er vertraute einem Einwohner namens Kala⸗ futh das Geheimnis an, daß die Türken im Mittel⸗ alter in dieſer Gegend reiche Schätze vergra⸗ ben hätten und daß er im Beſitz von Dokumenten ſei, die ihm die Hebung der vergrabenen Schätze er⸗ möglichen ſollten. Trotz aller ſcharfen Beobachtungen kam man aber nicht hinter die Schliche des Türken, der dann im Jahre 1929 Ungarn verließ. Nunmehr begann Ka⸗ lafuth mit einigen Gefährten die Gegend genau zu unterſuchen, in der man den Türken öfters geſehen hatte. Nach langwierigen und zeitraubenden Ar⸗ beiten fand man endlich eine geſchickt verdeckte Höhle. Hier war der Türke oft verſchwunden, als ob ihn der Erdboden verſchlungen hätte und tagelang nicht. wieder zum Vorſchein gekommen. Man hatte alſo ſein Geheimnis aufgeſpürt. In der Höhle führte ein Schacht in eine Tiefe von etwa 350 Metern. Kalafuth und ſeine Gefährten krochen hinab und landeten zu ihrer Ueberraſchung in einer großen Halle. Hier waren Sitze in die Wände gehauen. In der Mitte formte eine natürliche Quelle einen kleinen Teich. Die Halle war reichlich mit Halb⸗ monden geſchmückt, der Aufenthalt der Türken alſo klar erwieſen. Von der Halle führten mehrere Gänge nach verſchiedenen Seiten. Sie waren indeſſen mit ſchweren Türen ſo kunſtvoll und feſt verſchlof⸗ ſen, daß man ſie bisher noch nicht öffnen konnte. Für die Anweſenheit von Türken zeugten weiter eine Reihe von Wandinſchriften in türkiſcher Sprache. Bisher hat man in der Höhle nur einige Bruchſtücke von Rubin en gefunden. Es iſt noch nicht feſtgeſtellt, ob in den verſchloſſenen Gän⸗ gen alte Schätze lagern, oder ob das Gauze eine alte türkiſche Grubenanlage iſt, in der Rubinen gewonnen wurden. ⸗ , — Nation f Tür die I. Abt. 4 72783, 74 Der Komödie — Musik Leitung: Alfred La Tech Anfang 18 Die Feldn Der Baro: Hetavian Valzacchi Annina Der Haus! Herr von Sophie Jungfer 0 du Postpersa Pfd. Anhalt kel! Pfej Ott Lung harinäck guſten,! Undert ſe Dellhe Preis 3 Stets vor indenho Apotheker Sandhofe bel Niere 1 Pfund⸗ Sto + Dienstag, 20. Januar 1981 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 31 Zahle für getragene Noch besser Herrenkleider, Schuhe, noch lustiger- gebr. Möbel sehr hohe! und di a 1 Preise.% starkand, 12 0 rechend: i Tel. 339 65 f 5 8 MASKEN neu, elegant 5 Riesenausw. Verleih, Verkf., Anfrtg. Damen, Herren, Kinder 8 re,— 8 8 255 11 III 110 1 85 eee Fee AAM BN r cue 9 8— 9 5 5 We IIIa „„ 8 8 a der Niesenlacherfolg! ab heute in Erstauffünrung: J Die große, erfolgreiche Tonlilm- Operette mit den Nod. Reda g 8 bezauberndsten u. einschmeichelndsten Melodien 5 militärische Tonfilmhumoreske: Selten sah man einen Unterhaltungsfilm von so hohem Niveau, von einem solchen Ideenreichtum. Prachtvolll sind die schauspielerischen Leistungen von L 5 5 Willy Forst, dem erklärten Frauenliebling 1— 8 und von der ihm ebenbürtigen Liane Naie ö Ait höchsfer Spannung geladen, 5 brillani u. fesselnd bis zum Ende Aulpelischend in der jagenden Fulle der Sensaſlonen— isfder Kriminal- reißer aus der Chicagoer Unierweli. uli Baum, 0 4, 8 gehl weiler een . und 11 1981 c ien Ein 100% iger Sprech- u. Tonfilm mit Jalonst ſt und Withelm Dieterie gut repariert der mondänen Frau von Format. Lissi Arno, Anion Poininer Minni 6 Eine Spitzenleistung der deutschen Tonfilmproduxion!. 83, 10 U, 23 PATACHON 5 ö Beiprogramm Telephon Nr. 3168 ua mee orerem lonr- u. Spro chfllm Für Jugendilehe verboten.. 5 Alke gebisse 5 35 00.00.30 Uhr. e.00 225* kauft Brym, 5 5 5 1 FJ. r Sass Schriftliche Arbeiten auf d. Schreibmaſchine in deutſcher, fran⸗ zöſiſcher u. engliſcher Sprache werd. prompt aalen Venda pan. Heute I. Bunter Abend ids Villiger, M 7. Nr. 24. Paulsen der Meisierhumorisf— Jazz 5 In 3 Tagen 68 Nichtraucher 1 S S H U 1e Ausk, koſtenl. Sani⸗ 2 3 He. a. Anz eh. Ioncheuer u. Jün 5S 4 Teldmarsdall Hauptdarsteller: Harry Frank, Fee Malien Viasfa Burian, Roda Roda Außerdem: NMicky-Maus „Als fahrender Sänger“ sowie der herrliche Gesangs- Tonfilm: An der schönen blauen Bonau. Jugendliche haben Zulriſt! Beginn: eee eee .00.00.00.25 Uhr 8 — 8 Anfängerkurs beginnt 26. J. 1 K eginn anuar Knudsen g Gef. Anmeldungen: Lallrenflusstr, 17a 1 7. 3 5 Tel. 28498. S746 UNINVERS ON Mannheim's größtes K Ino Varieté EEE Heute Dienstag 1 nachm..30 Uhr Mittwoch, 21. Jan. GAS TSPIEE DER 5 N ute cle süßeste unei entzückeneiste Tonfilm- Operette der Welt Deutschlands anerkannt bester Regisseur Ernst Lubitsch's jebesparad ODer Prinzgemeahb Mit ungeheuren Mitteln, die Ernst Lubitsch nur in Amerika zur Verfügung gestellt werden konnten, ist eine Prunk-Tonfilm-Opereffe entstanden, die an Char m und Lieblichkeit unübertroffen bleibt. Ab he mit Ernst Verebes, Otto Wallburg, Marg. Schlegel i Regie: Geza v. Bolvarth Robert Stolz, der Komponist von 2 Herzen im Takt schuf zu diesem Film neue Lieder, die bereits Schlager geworden sind: „Adieu, mein kleiner Gardeofflzier „a, wenn das Wörtchen„Wenn“ nicht wär“ „Das Lied ist aus“ 8 Im tönenden Beiprogramm: Prog Emelka-Woche Flip als Dorfbarbier Jugendliche haben keinen Zutritt! Anfang: Nachmittags 4 Uhr i BUHNE& pHEISE VON 50& bis.50% Auf allseitiges Verlangen spricht f heute, Dienstag.15 Uhr, nochmals, n 2 National- Theater Mannheim 10 Dienstag, den 20. Januar 1931 2 f. Theatergemeinde des Bühnenvolksbundes Schlafzimmer Abt.—6, 1316, 28. 31—33, 37-39, 4144, 8 felbſt i 72.73, 74, S1, 404418, 420, 481, 491492, 901903 1 15 Der Rosen kav aller einzelnen Feile val⸗ ſen jedoch ſehr gut zu⸗ Komödie für Musik von Hugo von Hofmannsthal 8 Musik von Richard Strauß— Musikalische e 2 0 Der„Tanksiellenerfolg“ wird sich wiederholen! Das Publikum iriſii die Enischeidung! „Liebesparade“,„Tankstelle“ welche Operette ist die schönste? Fox Tonwoche! Großes Bei programm! anfang:.13.00.20 Uhr Leitung: Joseph Rosenstock— Inszenierung: 7 0 7 b Alfred Landory— Bühnenbilder: Eduard Löffler. e 1. or. Baessler ü Technische Einrichtung: Walther Unruh 5 S7 7 persönl. über seine letzte Südame- laben 10 b Fade nach 20 bur aue See Iheater 5 5 i ang nr f zude nach 22.83 7 57 1 2 Stühle, fur rika-Expedition 1920 n. zeigt seinen 1 ers One n: tk. 197.— zu ver⸗. 5 f 3 8 5 5 2 „ die Feldmarschallin Gertrud Bindernagel] kaufen. Beſte Ge.„ 7 8 1 g 75 22 ber Baron Ochs Karl Mang legenheit, ſich für we⸗ 8 5— 1 aner- 4 I 27 Oetavian Else Schulz nig Geld ein neues Lc. 77 25 5 N 1 Vakzacchi Frit Bartling Schlafzimmer zu kau⸗ N 5 8 8 a 8 5 Annina Nora Eanderich fen. Event nehmen N SPIEL. N Aus dem Inhalt: ö Der Haushoim..Marschallin Alfred Lander; wir Ihr altes Schlaf⸗ 2 HAUS N Wertvpollen Schmuck 5 a) Bergindtaner: Hehte Nach- Herr von Faninal Sydney de Vries zimmer in Zahlung. 2 fahren d. Inka— Grandiose Gebirgs Sophie Gussa Helken Landes. Manuheim⸗ Das Publikum ist Begeistert Ab heute bis Donnerstag in jedem Edelmetall und landschaft, der sagenumwobene Ti- Edelſteinen jeder Art, ticacasee. Beruf u. Alltag. Feste . 55 und e stierkampf, Hochzeit, Erntefest), 1 uhren repa⸗ e Reilglon u. Bros(Jungfräulichkeft 155 8 ga 10 Sorge ist Schande, Liebesgefangenschakt, falt preiswert mit vo ⸗ e Rausch und Liebesfeier); endeter Technik ſeit Jahr⸗. zehnten. 8459 b) wüde Indlaner: Urwald. Wüste. Dornendickicht.— Idealkommunis- Juwelier APE 1. mus.— Wohnweise.— Ackerbau, P 3. 14, Plank., gegenüb. Ja„ . 5 1 ih. Heidel.— Trinfgelage, Getränke, Zuberei. 5 so Röistlich unterhalten Perg ban ert) tung. Rauschmächte.— Leberfall 2 So Rerzhaft lachen N 5 25 auf Frauen.— Tanz, Liebesleben, als in N 5 N d„ 885 1 FFVVV“᷑n WmMWerbung. Bemalung, Epilation. (ch ichen e— 1 Dlrekt ah mel iilteh öherten Werkstd 0 i el inri tung rekt ah me i en U. 9 orten Werkstätten 5 arles Tante(neu), kompl. mit ar. Bitte aufbewahren: Schlaf-, Speise-, Herrenzimmer u. Küchen Jungfer Marianne Marianne Keiler Lindenhof. Belleuſtr.? Alte Oelfabr.] S851 Seit 30 Jahren konnten Sie bei einer Vorstellung sich nicht 13 1 2 ½ Stunden lang über die vorzügliche Wiedergabe über den wunderbaren Gesang über die wundervolle Musik bei bie singende Stadt. arigitte Neim— lan Kiepure 5 Verlängert bis Donnerstag ENA. JAN NIN Gs uo vadis, in könender Fassung Mehrere Neeb Pianos gut erhalten von M. 350.— an zu verkaufen. Piano- Siering, O7, 6 8462 Religion, Geisterbeschwörung, Me- dizinmann.- Kopfläg., Degeneration? Hochzeit, eheliche Treue, Polygamie. Büfett, Anrichte, 1 In all. Holzarten, aus best. Material geschmack. und Verbrechen.— Ausblick in die — Männerkindbett, Bruststich, Ge- VVV unter Preis. 200 9 J PI J E 4 1e voll ausgeführt, äußerst 1 1 8 5 N 82 5„2 5 f preis., ständig Lager Zukunft. 8228 i 1 abendlich 8 ¼ Uhr im 28 ten eien rogramm m Plalzbau- ca In. Lechner jr. Aglasterhausen:: Tel. 33 burt. Kindestötung, Pubertäts feier. Preise von.80 bis.80 RM. 2 7 425 96 Frünfeid 0 4 5 Dienstag, den 20. Jan. Kappen-Abend m. Einlagen u. Tanz Ratenabkommen mit der Bad. Beamtenbank Nummerierte Sitzplätze. 2 Urte 5 1 f 75 Mittwoch, den 21. Jan., naehm. Kinder- Masken- 8150 kränzehen mit Prämlierung. Das Publikum entscheidet Ab morgen AUF DER BUHAE: Lertrümmert e Preise. 8247 Donnerstag, den 22. Jan. Konzert mit Tanz belr agel.-Nleider Freitag, den 23. Jan. Kappen- Abend m. Einlagen u. Tanz 2 57 5 40 und 42, zu Samstag, den 24. Jan., nachm. Kinder- Masken. Mittwoch-NKogelgesellschaft Seni Georgi Bohls- Kaffee Arenen 4923 kränzchen mit Prämiierung. Das Publikum entscheidet Deutschlands Meistern ducht de 8 8 undu Anzuſehen zwiſchen 2 onzertsaal Samstag, den 24. danuar, abüg. ab fl Uhr 8 8 5 Hacke Rostungene e Bonls- Kaltes der Elarigste und 4 Uhr N 8 ſucht noch einige Herren. Kegelbahn: Bäcker⸗ 5 2 5 8 2 e dee en h 2, fr. Il 2 8. Oeffentl. Askenball dannn, S 6 Ar. al n Katie im klause Haben. . Cuntemele-Heus keit Hung. n e Speiſezimmer. vrelew, zu Gunsten der Notgemeinschaft der Arbeitslosen 0 Guatemala endeten 5—— 1 45 pollzelstunda- Verlängerung Elmritt Mk..— elnschilebllch Steuer 35 l 88 5 f Das Kaffee bleibt am Samstag abend dem allgemeinen 5 2 .60 den 25. Januar, % Gustemala-Coster leni N 1 l Verkehr geöffnet el e n— 5 5. 8 0 bulech. Füüechdwan 1 5 1 Nute— e Tan Zeltverhältnisse, Kräfteüberspannung und individuelle Konstl- 3 2 5 5 aAckun 21 5 8„ N25 8 all oder in eleganten Tüten. Verp und 1 Chaiſelongne Eintritt 50 Pfg. einsc. g tutionsmängelsind Ursachen für verminderteteistungsfähigkeft tre! Pleferung gegen flachnanme. a 8 e 5 a l Tausende von Dankschreiben. 89 Lutſezriag 82. 1 Die Betriebsleitung: G. Ottmann otto Bohl, A 26. Großrösterel. Hamburg 15. Bei vorzeitigen Schwäche- Zuständen, bel Erscheinungen sexueller Neurasthenie, bewährt sieh seſt 1 Paar gut erhalt. 1 urk enskl jahren täglich von neuem das weltberühmte Hormonpräparat 5— 5 nach Geheimrat kungenverschleimung kae e, D ö OK AS A bene tenuten hartnäckigen Husten, Cuflröhrenkatarrh, Keuch. Spann. iu verfaufen. 5 2 berichten über hervorra- 8 1 1 3 f. 80¹¹ I Schlafzimmer, eiche, g⸗ Viele tausend Danksagungen berichten über hervoft . laben F 5 a 7 Geſchäſtsſtelle 7 Blige Her T Alls öbel 25 Spiegelſchrank, gende Erfolge durch Ołasa bei Hann und Frau hinsschtſſeh g ert ſelbſt in veralteten Fällen der ſchleimlöſende 2 0 0 4. Einricht it Tochter Ia. weiß. Marmor, zu Stärkung der n. im 0 ier rachtvolle neuwert. Einrichtungen m 450% abzugeben. 447 der geistigen, seelischen und körperlichen Potenz Dellheim 8 Bruſt- U. Lungentee. 1 e zimmer und Flügel, kompl. oder einzel gibt zu U 1. 1. Grünes Haus Der Gaben 5 Sexbalformonen ist garantlert und deren abzugeben Herstel hode durch Deutsches, Relc Nr. 471775 Preis Mk. 128. Zu haben in den Apotheken. II 1, 1. Grünes Haus jedem angemeff. Gebot ab 11990 1— Wir versenden ſetrt Wieder 458 Stets vorrätig: Pelikanapotheke, Kronenapotheke, 1 g 5 iazenhoſapolhe ke Necka rapotheke, ſowie in den Berſteigerungsballe N 4. 20. Sohlafsl.-Einricht. 50 000 Probe- Packungen umsonst 0 f im, Käfertal a, i ihtische f erhält(atster. verschlossen) 1 Probepschun alheſen. eäkeis Benden im, Aker z 2 dürosehrelbtisohe i jaß neu, Pil. zu ver. de e e dee bean elde ben deer dre ge beeredee 1 mit Seſſel, 1 Rauch⸗ Wegen Wohnungsaufgabe preisw. zu verkaufen: kaufen. Adreſſe in d. 1000 notarieſſ beglaubigten Anerkennungen geg. 40 Pl. Doppelbrlefporto, a 3 tiſch 1 Kleiderständer Geſchäftsſtelle. 2011 Schreiben sie an Generaldepot und Alleinversand für Beutschland: 1 I Extrakt 1 Borgelege, 1 Werk 1 Hompl. Eichenspeisezimmer nablAUERS KRONEN AToTfIEKE, BERLIN WTS 9 bel Ni achelder Nie bank ſofart zu ver⸗ Kſche, Teppich, Bücherſchrank n. Tiſch, Lederſeſſel Küche, kompl. neu, zu Erledrichstr. 160. 1 8 für 1„ Nfund⸗ G 5 2 1 1 95. 3 1 a 595 5 u. allerlei Gegenſtände. Von 10—12 u.—4 Uhr. 230/ abzugeb. 455 Gold für die Frau Rm 10.50. in den Apotheken er ch. 1 Glas— 5 5 2 5 8 7 5 8 N Storchen„Drogerie, Marktplatz K 1. 10. ſchäftsſtelle. 8201211971 Luiſenring 1, 1 Treppe. U 1, 1. Grünes Haus 10. Seite/ Nummer 81 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 20. Januar 1981 Maschi Sschw-/ e 2 Schuhn schwarz Moschinengern 300 Mefer 3 fach schwarz und Weiß. Kolle bunu nengern 1000 Mefer 4 fach z und weiß. Rolle Stahlsfeccnadeln 50 gr. FF este, 100 cm lang i Druckknöpfe, weiß und schwarz in allen Größen sortiert 6 Oh. Edelstopftwist, i. 8 mfl. Strumpf- u. Schlöpferſb, Kort. m. 2 Knsueln Armbisffer „NMercerlasin“ Glenzmiffel f. Seid. Wäsche und Strümpfe 3 Würfel“ Gumm Reihge Baum Strumpffarben „Pager «2„3 10 PPENNIG ilize, Waschbaer, 3 Mefer „ Nr. 2 Rol! 2— rn, 20 Gramm «„„„ ollstopffwist in allen — Sfück Pear 40 Rolle 10 f Halbschuhnesfel, schwWwerz und braun, 65 cm lang... 2 Peer 3 Knzue 20 40 —25 25 —25 25 ö 40* 10 2 10 40 ERM ANN WROꝝ NE A ri NSE SELL SHAFT Pensionlerte u. Abgebaute Verwertet Eure Beziehungen nutzbringend!— Guter Nebenverdienſt! Kein Verkauf ete.! Groß⸗ firmal! Näheres unter N 0 67 durch die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 1957 Jungen Mann aus ordentlicher Familie, mit beſten Schul⸗ zeugniſſen, beabſichtigen wir nach Oſtern als Lehrling einzuſtellen. Sofortige Entlohnung nach Reichstarifvertrag. Schriftl. Bewerbungen ſind 5. 660 ezirks⸗ Direktion der Leipziger Feuer⸗ Verſicherungs⸗Anſtalt, Mannheim 15 P 12a. 25—5 Jahre, das gut kochen, bügeln, nähen u. ſervieren kann u. jede Hausarbeit verſteht, mit nur langjähr. Zeugniſſen, zum 1. Febr. geſucht. Vorzuſtell. v.—11,—3 od. abends nach 7 Uhr. Offene Stellen Durchaus zuverläſſi fleißiges Aenmadden zur ſelbſtänd. Führ, eines gut. Geſchäfts⸗ haushalts, nicht unt. 28 Jahre, f. 1. Febr. oder ſofort geſucht. Mäckerei Hettinger, Lameyſtraße Nr. 17 Ehrl. ſauberes Mädchen welch, ſelbſt. arbeiten kann, f. kl. Haush. z. 1. 2. 31 geſucht, eptl. früher. Seckenheimer⸗ ſtraße 9 1 Tr. links. * 1979 Stellen besuche 05 0 43 67⁰ Direktor Wolff, Prinz⸗Wilhelmſtr. 21. Vertreter 1 wee der Pele, Kaulfin. Lehrüng 0 kundſchaft u. Archi⸗ mögl ver ſof. aeſucht. i tekten, für Herde, Angeb. u. O0 A 79 an dert im Steuer⸗ und Oefen, Gasherde n. die Geſchäfksſt. 81983 n. 3. pondenz uſw., mit n in 75 f Führerſchein 3 b. ſucht Mannheim u Um⸗ 1 0 1e Stellung als Buch⸗ 3 5 aeſ. Ang. u. 00 0 halter.— Angebote N l e unter N E 58 an die — Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 11943 Taubstummen- 7 Beschäftigungsstelle für unſere Abteilung 110 0 ann ſucht Foto, Grammophon Ih. Damen und leren und Radio geſucht. Angebote unter U J ſucht Stellung als Kaſſier od. ſonſt. Ver⸗ evtl. Bezirksvertreter Nr. 174 an die Ge- trauenspoſten Kau⸗ mit Untervertretern] ſchäftsſtelle dſs. Blat⸗ tion kann geſtellt wer⸗ für d. Vertrieb ihrer tes erbeten. 483 den. Angebote unter Waren a. Private geg. O B 80 an die Ge⸗ hohe Proviſion. Bar⸗ kaution von Mk. 20 bis Mk. 30.—. An⸗ gebote u. U L 176 an die Geſchäftsſt. 445 Kinderpflegerin uch t. 45 zu zwei Kindern ge⸗ Colliniſtraße 41. part. ſchäftsſtelle. 1984 Stellengesuche Haushälterin od. Stütze ſucht Stel⸗ lung zum 1. od. 15. Februar. Angeb. un⸗ ter N L 64 an die Ge ſchäfts„be. 212 Fräulein 26 J. alt. mit allen vorkommenden Büro⸗ arbeiten vertr., ſucht irgendwelche Beſchäf⸗ tigung. Nimmt auch Stellung als Ver⸗ käuferin an, evtl. m. Hausarb. Angeb. unt. 0 E 83 an die Geſch. * 1987 Mädchen vom Lande. 21 J. alt, im Nähen bewandert, ſucht Stellung in klei⸗ nerem Haush., evtl. auch zu Kindern. Näh. Frau Kegel, In⸗ duſtrieſtr. 35. 1947 ut empodl. frau ſucht Stelle z. Waſchen. Flicken u. Putzen, in u. außer dem Hauſe. Garteufeldſtr. Nr. 9, 4. St., links. 41896 Fräulein 24., ſucht Stellung im Verkauf in einer gutgeh. Metzgerei geg. Taſchengeld. Angebote unter M Q 44 an die bewandt. ig. Fräulein ſucht leichte Stellung i. Haush. geg. gering. Pellentebenäuteain der Bürobedarfsbranche Weinſtube, 8 4. 18. Server fräulein 0s geſucht. St. Martiner Taſchengeld. Angebote unter 0 G 85 an die ſchäftsſtelle.* 1991 Geſchäftsſt. 1907 5 Büro Räume 1989 1 Treppe, Marktplatz Wirtſchaft, Kaffee, Junge Frau per ſofort geſucht. Alter nicht unt. 20 Jahr Angebote mit Zeugnts⸗ abſchriften und Lichtbild erbitte u. U 0 179 an die Geſchäftsſtelle. 459 f. Servieren u. Haugarb nichtunt. 20 Jahr. geſucht Gambrinus, Schwetzingen. 19 fchtiges Madchen mit at. Empehlungen ſucht Waſch⸗ u. Putz⸗ ſtellen. Angeb. unter N. V 74 an die Ge⸗ s ſchäftsſtelle. 1969 Weinhandlung, Zigar⸗ ren⸗ und Lebensmit⸗ telgeſchäft zu verpacht. Löber E 2, 17. (Breiteſtraße) beſte Geſchäftslage, sich auf diese Anzeige. bewarben a 1 aher sicher War angenommen edler aus der großen Zahl zu können 48 Monteure Einer konnte der Bewerber den tüchtigsten wählen So wirken nur NMZ-Anzeigen! z war nur es der Fabrik wichtig. per 1. April d. J. zu vermieten. Anfragen unter O J 87 an die Geſchäftsſtelle. 1993 Zu vermieten im Hauſe J 2. 19 Laden m. 2 Zimm., Küche, Zubehör. Zu erfr. C 2. 12, Laden. * 2007 D 4 Nr. 2 I kalen Mentsatea l. dmad per ſofort oder ſpäter zu vermieten. 2 E. Baumann, L 2 Nr. 4, Telephon 225 04. Tahrlachstrabe Nx. 16 Lagerraum bezw. Fabrikationsraum mit einem Bürozimmer p. ſof., ev. 1. April 31 zu vermiet. E. Ban mann, IL 2 Nr. 4, Telephon 225 04. Lagerraum ca. 100 am, mit Toreinfahrt, per 1. Febrnar preisw. zu vermieten. Telephon 266 25. B210 100 am großer, heller Fabrikations⸗ ober Lagerraum mit 2 Büros, part. u. 2. Stock, Toreinfahrt vorhanden, auf 1. 4. zu vermieten. Anzuſehen nachmittags von—6 Uhr bei B216 F. Werling, T 6. 18. . G3 Nr. 3 Dari. proper Naum nach der Straße, geeignet für Büro, Verkaufs⸗ raum etc., per ſofort zu vermieten. B71 Groß& Baumann, L 2 Nr. 4, Tel. 225 04. In der Oberstadt Tbpfäsentable helle Bürorume ca. 250 am Nutzfläche, geeignet für jede Art von Büro, ſofort od. ſpäter zu vermieten. 173 E. Bauman n, L 2 Nr. 4, Telephon 225 04. Nähe Wasserfurm 2 ſchöne, helle u. ruhige Räume, 70 qm gr., elektr. Licht, Zentralheizg., per 1. Februar preiswert zu vermieten. Zuſchriften unter G 172 an die Geſchäftsſt. dſs. Bl. 664 Schöner, grogger Laden und Nebenraum, Anfang der Schwetzingerſtraße, gu n ſt 19 zu vermieten. 180 Groß& Baumann, L 2 Nr. 4, Tel. 225 04. 0 7 Nr. 1, 2 Treppen schöne 10.-Wohnung mit Zubehör, beſonders für Arzt geeignet, per 1. April 1931 zu vermieten. B79 E. Ban mann, L 2 Nr. 4, Telephon 225 04. 4 Elegante 9 immer- Wohnung 0 3. 1, mit großer Wohndie le, Manſarden, mit reichl. Zubehör, beſte Lage, bis⸗ her Privat⸗ und Praxisräume von Arzt und Zahnarzt, ſofort oder ſpäter zu vermieten. 672 0 g. 1, 1 Treppe, Telephon 322 46. 7 1 mmer- Wohnung mit ſchönen, hellen Zimmern, eventl. auch mit Garage, per 1. 4. zu vermieten. Angebote unter XZ an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. 1242 Schöne 6.-Wohnung mit Manſardenzimmer u. Kammer zu vermiet. Näheres: D 1. 9, Büro, parterre. 382 Schöne 6 2Z.-Wohnung 3. Etage, Nähe Bahnhof, p. ſofort zu vermieten. Daſelbſt auch Büro mit Lagerraum und Lager⸗ keller(Parterreräume). Tel. 201 75. 161 Neuostheim 4 Zimmer Wohnung per 1. April 1931 zu vermieten. B76 Groß& Baumann, L 2 Nr. 4, Tel. 225 04. Rheintalhahnstraße 2 ſehr ſchön ausgeſtattete 4 Zimmer-Wohnungen mit Etagenwarmwaſſerheizung per ſofort oder ſpäter zu vermieten, evtl. mit Garage. 174 E. Baumann, L 2 Nr. 4, Telephon 225 04. Sts tant, tehmzstrage r. 6 4 Zimmer Wohnung mit Zubehör, Zentralheizung, 3 Treppen, per ſofort oder ſpäter zu vermieten. B72 E. Banmann, L 2 Nr. 4, Telephon 225 04. Däniſcher Tiſch 29/31, 3 Zimmer⸗Wohnung mit Zubehör per ſof. od. ſpät. zu vermieten. B170 E. Baumann, L 2 Nr. 4, Telephon 225.04. Neuostheim Luxas⸗Cranachſtraße 3 Zimmer- Wohnung mit Zubehör und 2 Zimmer- Wohnung mit Zubehör per 1. April 1031 zu vermieten. B75 E. Baumann, L 2 Nr. 4, Telephon 225 04. mit zwei Schaufenſtern Garage für Perſonen⸗ oder Lieferauto, im Hauſe Eichendorffſtr. Nr. 46, zu vermieten Näher. Peter Löb Söhne, Nuitsſtraße 18, Tel.⸗ Nr. 210 30. 435 Garage zu vermieten. B162 Wolff. Meerfeldſtr. 66 Werkstatt Jungbuſchſtraße 24 Heller Hinterbau, be⸗ ſteh. aus drei Stock⸗ werke je 50 qm, mit elektr. Auſchluß per März oder ſpäter zu J. Stock, Foke Marktplatz u. Breitestrage 2 große 2 i m me r, ineinandergehend, zuſammen od. einzeln für Büro oder Ehepaar ſofort zu vermieten. Mayer, H 1. 1.*1968 9 Iim.-Wohng. mit Küche und Badz., 4. Stock, per 1. April zu vermieten. B15 Jungbuſchſtraße 22, Näher. part, im Hof. Waſſerturm⸗ Nähe. 2 leere helle Räume als Büro in 1. Etage per 1. Febr. zu ver⸗ mieten. Angeb. unter N J 62 an die Gſchſt. B211 b IImmer Bad, Speiſekammer, Nähe Friedrichspark, 5 Zimmer⸗Wohnung Zentr., beſchlgn.⸗frei, —2 Zim.⸗Wohnungen zu vermieten. Löber, Immob., E 2. 17. * 1988 . 5 , — — WENN deschlaqnahnefreſe 3 Zimmer- Wohnung Neuoſtheim, mit Gartenanteil, ſoſort od. ſpät. zu vermiet. Anfrag. unt. N W 75 an die Geſchſt. 1970 1 Zimmer und Küche eytl. mit Garten, in einem Landhäuschen, Vorort Mannheim, ſof. billig zu vermiet. Angeb. u. U H 173 an die Geſchäftsſt. B17 Leeres Zimmer und Küche zu dermieten. 1883 Wachtſtraße 14. part. Waldhof. 2 ſchöne leere Zimmer bochpt., 1 abs Wohn⸗ küche el. L. u. Gas, ſof. od. 1. Febr. zu vm.(51948) O 8, 5. den möbl. Ammer ſof. zu verm. 1964 R 3, 13, bei Dietz. Nen möbl. Zimmer m. el. Licht, heizb., für Mk. W.— pro Mon. zu vermieten. 1963 Freiermuth, Lange Rötterſtr. 65, 4. St. Paradeplatz, E 3,7“ Gemütl. möbl. Zim. zu vermieten eventl. Klavierbenützg. 1995 Leeres Zimmer in ſchönſter Lage zu vm. Rennershofſtr. 26 2 Tr. inks. 1966 Gut möbliert. Zimmer el.., an Herrn od. Ehep. ohne., o. a. leer, m. Küchenb, zu 3. Zehntſtr. 16. 3. St. r. 81918 1 oder 2 aut möbl. Zinner an ſol. Mieter zu vm. Dammſtr. 14. 1 Tr. 21901 N 2. 9. 3 Tr. rechts: Herrn⸗ u. Schlafzim⸗ mer, el. Licht. Bad, auf 1. 2. zu vermiet. 8203 1 Treppe, Friedensm. Mk. 188.—, ſofort zu Gemütl. möbl. Zimm. vermieten. B214 Näher. part. im Hof. Heidelberger Straße 0 7 Nr. 8, 2 Trepp., ſep. möbliert. Zimm. . ſep. Eing., ſofort od. vermieten, Angeb. u. 1. 2. zu vermieten. O F. 84 an die Geſchſt.“ 781 M 3, 7, II. zu vermieten. 3218 9 Behaal. möbl. Zimmer ſep., Neubau, f. beſſ. Hrn. od. Dame, Prs. 35„, zu vm. 11950 Humboldtſtr. 9, pt., l. (Auf Wunſch guten Mittagstiſch.) Man-Josenh-Str. ö, part. rechts: Sehr gut möbliert. Zimmer gemütlich. Heim, aut heizb., el.., zu um. * 1949 Für ein. berufst. beſſ. Herrn od. Dame ein ſehr gutes Zimmer für 1. Febr, zu vm. Näh. b. Wolf, Beethoven⸗ ſtraße 3, 1 Tr. 51910 Einf. möhl. Zimmer zu vermieten. 51925 U 7, Nr. 14, 3 Tr. Gut möbliertes Wohn⸗ u. Schlafzimmer auf 1. 2. zu vm., Tel. u. Bad vorh. 1928 B 27 6. 1 Treppe. Möbl. ſep. Zimm. ſof. bill. zu verm. D 6, 9. Aufg. d. d. Hof, 2 Tr. B08 Lameystr. 9, 3 Tr. Schön möbl. Zimmer el.., Tel, ⸗Ben., zu vermieten.* 2000 Gut möbliert. heisb. Zimmer ſof. zu verm. 2002 H 3, 8 a, 1 Tr. rechts. Nähe Poſt! Gut möbl. m E * 200g Zimmer, N., an beſſer. Herrn ſof. zu verm. Qu 5. 9. 2 Treppen. Schön möhl. Zimmer el. Licht, mit o. ohne Penſion zu vermiet. K 1. 10, 2 Tr., Breiteſtr. 9013 but möbl. Zimmer auf 1. 2. zu verm. el. Licht u. Heiza. 11997 b. Stenglein. U 2. 1a, 3. Stock. Gut möbl. Balkon⸗ z immer mit elektr. Licht und Schreibtiſch zu verm. Schimper⸗ ſtraße 25. 2. St. links. ſermietungen Bezugspr unſeren 0 zuzüglich Kronprin Ne Fried 8e Luiſe Aben —— ist So wichiſg wie der erste- alle N jelzi beispiellos billig. Nützen Sie die Gelegenheiſ aus, He am Nlittwoch abend ist Schluß. immer Für KINDERTAG a Im Erfrischungsraum:— Draht Tasse Schokolade u. I NMohrenko 4 pf In s. rat die Denken Sie audi an frage be unſeren Großverkauf in 75 Wiriſchaftswaren wuoell de vertreten 5. 5— 1 ö A ven o IN&VENTUR„ bisber * tenſtück 5 lebensw 5 8 Tatſache Frankre der Abr keinem eine die in d große R Auch Qutne Arbeit zuſamme Geiſte d Botſchaf jeder S 5 Bericht, Gr. hübſch. möbl. Zim. trag, bulte Soflafstele r Bede 8. Bene gedenwö an Herrn zu ver⸗Hſtadt⸗Oſt, Neub., be tenden mieten.* 1998 alleinſt. Dame zu um. 5 H 2, 11. III. Angeb. unter N U den iſt, an die Geſchſt. 1907 Völkerb but möbl. Zimmer Schon möbl. ſep, Bi habe. mit Penſion per 1. 2. ſof. zu verm. Krauß, Der zu vermieten. 51980 8 6. 1. 3. Stock links 5 P 4. 2, 1 Treppe.*1867 8 5 5 ö Miet-Gesuche ** 2 his 3 große Zimmer e en für Privat kindergarten ner Re Nähe Kaufhaus bis Waſſerturm, evtl. A7, B, die ſcha; *, D⸗Quadr., für 1. 4. od. früher gefucht. An⸗ die v gebote nur mit Preisang. u. Angabe des Stock⸗ on werkes unt. U F 171 an die Geſchäftsſt. 11956 Domini 0 ö vorigen 45 Limmer Wohnung 1 8 0 1 5„Wir in Innenſtadt od. Ringlage, part. od. 1. Etage, kerbund auf 1. März geſucht. Evtl. Tauſch geg. Neckarſt« n Oſt.— Zuſchriften mit Mietpreisangabe unten ren.( N P 68 an die Geſchäftsſtelle öſs. Bl. 1950 ehrlic Aelt. Ehepaar ſucht angenehme 5185 Glauk 7 nicht ne 3 Zimmer- Wohnung. in beſter Lage, am liebſten in Villa. Angebolz armung unter J J 48 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. ſchen. 2* 2 S 4 bis 5 Zimmer--2 leere Zimmer 4 8% mögl. ſepar., per.2. i Wohnung geſucht. Angeb un. ich if U M 177 4 5. Geſchſt. bu d ge part. od. 1 Treppe, 2001 2 ſen B Innenſtadt, geſucht. 8 1 Anh e 1 5 Berufst Dame ſucht Abrüſtu unter N K 63 an die auf 1. Februar beitet, a Sedalesene. ds frfl. fmäbl. Zimmer die Tü Schöne 21944 Lindenhof bevorzugt Völkerb 2 3 2 Eilangeb. mit Preis, - Zimmerwohnung angabe unter x 10 Es 82 8 Ehepaar e die eamt.), zentr. Lage, E; 2 7 3 Mk. Miete per Einf. Möhl. Zimmer Er April age ſucht. 8 iſe L 1 Zuſchr. unt. N G 60 u 0 1 be 5 155 an die Geſchäftsſtelle.(ſep.) u. elektr. Licht. 5 Preisangeb. u. N i 1 fr„ die Gesch Euglan 2 127 4195 1 Zimmer und Küche. Ffeund 3 Junger Herr ſucg! miteing 15 ruh. 595 1 0 ält. auf 1. 2 198? dens epaar per 1.., ev. en 7 N 831 ne Niet h a möbliertes Zinne“ Leidigen unter an die ühſtück, Genaue i Geſchhftsſtehe. Beis Nene be 1 al ——— 1 e en,, eee Alleinſt. fung. Mann ſchäftsſtelle ds Blalt, b ohen. ſucht per 1. Februar Hen A der W 8 3 3 Ses all. Stange. N Wölkert mit Kaffee 18. 2 Inſtitut„Unitas Mich bis 25. Angebote Manne, Seckenſe“ Mich tge unter M U 48 an die] merſtr. 36. Tägl., auß nud 6 ſchäftsſtelle dſs. Blat⸗ Sonnt. Sprechſtund. benrtei tes erbeten. 205 B21 *ͤ 008