9 bisher geführten Verhandlungen liefert. Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..— unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, W Oppauer Straße 8, wöchentlich 12 mal. zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Fe Hauptſtraße 68, Erſcheinungsweiſe Ne Friedrichſtraße 4, 8e Luiſenſtraße 1.— „in Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. tue Mannheimer Zeitung Mannheimer General- Anzeiger Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 82 mm Preite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗ Ausgabe Dienstag, 20. Januar 193 142. Jahrgang— Nr. 32 Internationale Abrüſtungs debatte in Genf Herrliche Reden Henderſons und Briands, der erklärt:„Wir wären alle entehrt, wenn wir unſerem feierlichen Abrüſtungsverſprechen nicht nachkommen würden Curtius übt ſcharfe Kritik und verlangt paritätiſche Sicherheit Wirtichaßtsfragen im Haushaltsausschuß Für Polen ſind die Nüjtungen „ein notwendiges Lebel“ Drahtung unſeres eigenen Vertreters = Genf, 20. Jan. In ſeiner zweiten Sitzung hat der Völkerbunds⸗ lat die öffentliche Ausſprache über die Abrüſtungs⸗ frage begonnen. Der Bericht des Völkerbundſekre⸗ lariats lag den Ratsherren vor, gelangte aber nicht zur Verleſung. Das erſcheint deshalb berechtigt, weil der Bericht, deſſen geiſtiger Vater der Stell⸗ vertreter Sir Erie Drummonds, der Franzoſe Avenol iſt, eine rein hiſtoriſche Darſtellung der Das Ak⸗ lenſtück bildet einen Beweis für die Behandlung lebenswichtiger Fragen durch den Völkerbund. Die Tatſache, daß nichts geſchehen iſt und daß Frankreich mit allen Mitteln gegen die Erfüllung der Abrüſtungsverpflichtung ſich wehrte, kommt mit keinem Wort in dem Bericht zum Vorſchein. Es iſt eine geſchickte Verſchleierung der Schuldfrage, die in der Geſchichte des Abrüſtungsproblems eine große Rolle ſpielt. Auch der Bericht QAutnones de Leon, des ſpaniſchen Vertreters der das Ergebnis der Arbeit der vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion zuſammenfaßt, verdient kein Intereſſe. Der im Geiſte der franzöſiſchen Diplomatie tätige ſpaniſche Botſchafter in Paris und Ratsdelegierte enthält ſich jeder Stellungnahme. Er erwähnt bloß in ſeinem Bericht, daß der deutſch⸗italieniſche An⸗ trag, der genaue Angaben über den Stand der gegenwärtigen Rüſtungen wünſcht, in der vorberei⸗ tenden Abrüſtungskommiſſton abgelehnt wor⸗ den iſt, und zwar unter dem Vorwand, daß der Völkerbund dieſe Erhebungen ſelbſt zu beſorgen habe. Der erſte Redner war der Vorſitzende des Rates, i Henderſon Der engliſche Außenminiſter ſprach im Namen ſei⸗ ner Regierung. Seine Ausführungen erinnern an die ſcharfe Verurteilung der bisherigen Methoden, die von Henderſon im Namen Englands und der Dominien auf der Vollverſammlung im September vorigen Jahrse ausgeſprochen wurden. In ſeiner heutigen Rede ſagte Henderſon folgendes: „Wir ſind dazu verpflichtet, auf Grund des Völ⸗ kerbundpaktes die Abrüſtung durchzufüh⸗ ren. Es wäre ein Verbrechen gegen die ehrliche Geſinnung und den guten Glauben, wenn wir dieſem feierlichen Verſprechen nicht nachkommen würden. Dieſes Verbrechen wäre umſo größer, da in der ganzen Welt Ver⸗ akmung, Arbeitsloſigkeit und Wirtſchaftskriſen herr⸗ ſchen. Jede Regierung befindet ſich in Schwierigkeiten. Jedes Volk leidet. Da begreift man nicht mehr, wie es mög⸗ lich iſt, heute ſolch gewaltigen Militär⸗ bud gets zu halten. Die Geſchichte hat für die⸗ ſen Vorgang kein Vorbild. In der vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion haben alle Völker mitgear⸗ beitet, auch die Vereinigten Staaten, Sowjetrußland, die Türkei und noch andere Nichtmitglieder des Völkerbundes. 5 Es wäre eine furchtbare Gefahr, wenn die Abrüſtungs konferenz nicht zu einem Erfolg führen ſollte. Daun kämen wir in eine Lage wie vor 1914. Der Krieg würde wieder vor der Tür ſtehen. England kennt keine Militärallianzen. Es iſt ein Freund der ganzen Welt und möchte die ganze Welt miteinander verbündet ſehen im Dienſte des Frie⸗ dens. Wir als Mitglieder des Völkerbundes ver⸗ teidigen gemeinſchaftlich die Sache der Abrüſtung. Wir alle ſind Freunde und möchten die Abrüſtung ſiegreich aus unſeren Verhandlungen hervorgehen sehen.“ Henderſon wies darauf hin, daß in allen Teilen der Welt Millionen Menſchen auf das Werk des Wülkerbundes blicken und in dem Gelingen oder Mehtgelingen der Abrüſtung die Exiſtenzfähigkeit uud Exiſtenzberechtigung des Völkerbundes beurteilen werden. Drahtbericht unſeres Berliner Büros s Berlin, 20. Jan. Im Haushaltsausſchuß des Reichs⸗ tages wurde die allgemeine Ausſprache über den Haushalt des Reichswirtſchaftsminiſteriums fortge⸗ ſetzt. Abg. Frau Sender(Soz.) ſetzte ſich für die baldige Ratifizierung des ſogenannten Kleinen Gen⸗ fer Zollfriedens und der Verträge mit Polen und der Tſchechoſlowakei ein. Abg. Schneider ⸗Dres⸗ den(Deutſche Volksp.) führte aus, die Wahl vom 14. September habe eine neue Aufwallung des Chauvinismus hüben wie drüben zur Folge gehabt. Der Schaden ſei kaum wieder gut zu machen. Die Wirtſchaftspolitik müſſe unbedingt dar⸗ auf hinzielen, daß die kurzfriſtige Auslandsver⸗ ſchuldung zu mindeſt in eine langfriſtige verwandelt werde. Abg. Dr. Cremer(D. V..) erklärte, die vom Abg. Drewitz erörterte Veränderung in der Be⸗ ſetzung des Handwerkskommiſſariats ſei nach ihm mitgeteilten Angaben unter dem polikiſchen Druck einer beſtimmten Partei, der Wirtſchaftspar⸗ tei, erfolgt, obwohl die Verwaltung des Reſſorts in beſter Hand gelegen habe. Ein derartiger Vorgang ſet ſo außergewöhnlich und beanſtandenswert, daß eine Aufklärung erforderlich ſei. Der Redner wünſchte ferner Aufklärung über die Abſichten der Regierung hinſichtlich des Veredelungsverkehrs in Aluminium und der Erhöhung des Aluminiumzolls. Staatsſekretär Trendelenburg zunächſt einen Ueberblick über die Export⸗ Daß gewiſſe Sorgen wegen der ſtarken nicht von gab garantien. kurzfriſtigen Verſchuldung Deutſchlands der Hand zu weiſen ſeien, habe er bereits erklärt und zur gegenwärtigen Deviſenlage habe ihm die Reichsbank die Auskunft erteilt, daß zu beſon⸗ deren Beſorgnüſſen kein Anlaß vorliege. Bezüglich der Wirkwarenzölle hoffe er mit Frankreich zu einer Verſtändigung zu gelangen. Be⸗ züglich der Elektrizitätswirtſchaft dürfe man ſich für eine ſinkende Tarifgeſtaltung als Folge der Kohlenpreisſenkung nicht allzu großen Erwartungen hingeben. Der größte Koſtenanteil bei der Tarifgeſtaltung werde nicht geſchaffen durch die direkte Produktion des Stromes aus Kohle, ſon⸗ dern durch den koſtſpieligen Verwaltungs⸗ apparat mit ſeinen zahlloſen Anſchlüſſen und durch die Regiekoſten der Gemeinden. Der Anteil der Kohlenkoſten bei der reinen Erzeugung der Elektrizität betrage nur etwa ein Drittel. Abg. Dr. Köhler(Zentr.) wies auf die kata⸗ ſtrophale Lage der deutſchen Holzwirtſchaft hin, die ſich beſonders hart in Baden bemerk⸗ merkbar mache, ſich aber auch ſonſt im Reiche auswirke. Der deutſchen Holzwirtſchaft habe in erſter Reihe das ruſſiſche Dumping geſchadet. Dazu ſei das Holz⸗ abkommen mit Polen gekommen. Eine ähnliche Frage erhebe ſich in Baden, aber auch ſonſt im Reich bezüglich der Automobilinduſtrie. Wie ſtehen, ſo fragt der Redner, hier die Kontigents⸗ verhandlungen mit Frankreich? Bezüglich des Ver⸗ edelungsverkehrs der Alumintuminduſtrie darf keinesfalls ſo verfahren werden, daß das Intereſſe der Aluminiuminduſtrie den Belangen der all⸗ gemeinen deutſchen Volkswirtſchaft vorangeſtellt wird. Curtius ſpricht Nach Henderſon ergriff der deutſche Reichsaußen⸗ miniſter das Wort. Die Aufmerkſamkeit war in dieſem Augenblick äußerſt geſpannt. Briand ver⸗ folgte die in deutſcher Sprache gehaltenen Ausfüh⸗ rungen mit ſichtbarem Intereſſe. Dr. Curtius ſagte: „Wie wir in Deutſchland den Konventionsent⸗ wurf ſelbſt beurteilen, wiſſen Sie. Seit dem Zu⸗ ſammentritt der vorbereitenden Abrüſtungskommiſ⸗ ſion mußten wir mit jedem Jahr mehr erkennen und darauf hinweiſen, daß der Weg, den die Kom⸗ miſſion einſchlug, ſich ſtändig weiter von dem eigent⸗ lichen Ziel entfernte. Trotz aller Einwände wurde der Konventionsentwurf hinſichtlich der Land⸗ abrüſtung Stück für Stück derjenigen weſentlichen Elemente beraubt, die zu einer wirklichen Ab⸗ rüſtung gehören würden. Das Rüſtungsſchema, das ſo entſtand, läuft höchſtens auf die Stabiliſierung des heutigen Rüſtungsſtandes hinaus. Zum Teil würde es ſogar noch eine Erhöhung dieſes Rüſtungs⸗ ſtaudes erlauben. Daher hat ſich ſchon im Frühjahr 1920 der deutſche Vertreter auf Weiſung der deutſchen Regierung klar von dem Programm der Mehrheit der Kommiſſion loslöſen müſſen. Die Kommiſſion iſt ſchließlich ſoweit gegangen, dieſen an ſich völlig ungenügenden Ent⸗ wurf auch noch von vornherein zu verbinden mit einer erneuten Feſtlezung des uns vertragsmäßig auferlegten Entwaffnungsſtan des. So war es ſelbſtverſtändlich, daß wir das Ergebnis der Arbei⸗ ten der vorbereitenden Abrüſtungskommiſſtion ab⸗ lehnten. Die kommende Konferenz würde nur dann annehmbare Reſultate zeitigen können, wenn ſie zunächſt, ehe ſie an die Einſetzung von Ziffern geht, die jetzt vorgeſchlagene Methode durchgrei⸗ fend revidiert. Sie wird ſich ferner erſten Grundſatz des Völkerbundes, nämlich die Gleichberechtigung ſeiner Mitglieder zu eigen machen müſſen und nicht Sicherheit gegen Unſicherheit ſtellen dürfen. Das hat ſchon mein Amtsvorgänger ausgeſprochen. Der Reichskanzler Hermann Müller hat 1928 in Genf ähnliches geſagt. Immer wieder hat die deutſche Re⸗ gierung dieſen Grundſatz zu dem ihrigen gemacht, ſo noch im Sommer vorigen Jahres in ihrem Memo⸗ randum zur Paneuropafrage. Graf Bernſtorff hat noch vor ſechs Wochen in dieſem Saal für Deutſchland paritätiſche Sicherheit ver⸗ langt. Ich billige und unterſtreiche dieſe Erklärun⸗ gen ganz. den Würde der Völkerbund dieſen Grundſatz preisgeben, würde er in ſeiner Aufgabe ver⸗ ſagen, die darin beſteht, durch Abrüſtung aller ſeiner Mitglieder Sicherheit zu verſchafſen, ſo würde er ſeine Friedensaufgabe verfehlen, ſein eigenes Daſein erſchüttern und ſeine Exiſtenzberechtigungo verlieren. Erfüllt er aber ſeine Abrüſtungs verpflichtung, ſo werden wir die erſten ſein, das anzuerkennen. Nie⸗ mand kann mehr an wirklicher Abrüſtung gelegen ſein als dem deutſchen Volk“. Zu Beginn ſeiner Ausführungen ſprach ſich Dr. Curtius dahin aus, daß er die von. Henderſon abgegebenen Erklärungen vollinhaltlich billige. Es war intereſſant, während der von Curtius gehalte⸗ nen Rede das Mienenſpiel Briands zu beobachten. Der franzöſiſche Außenminiſter ſchüttelte mehr⸗ mals den Kopf, als Dr. Curtius die Arbeit der vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion kritiſierte und hatte ein ironiſches Lächeln am Schluß der von Dr. Curtius gehaltenen Rede, in der auf den Völkerbund und die ihm geſtellte Aufgabe hingewieſen wird. Die Rede Grandis Nach dem Reichsaußenminiſter Dr. Curtius ſprach Grandi. Der italieniſche Außenminiſter betonte, daß auf Grund des Völkerbundspaktes die Ab⸗ rüſtungs verpflichtung für alle Völker gegeben ſei. Die Sicherheit zahlreicher Nationen ſei gegenwärtig gefährdet. Es ſei unbedingt nötig, ſo raſch wie möglich die Abrüſtungskonferenz ein⸗ zuberufen. Dieſe Dringlichkeit ſei umſo größer, da überall ſchwere Wirtſchaftskriſen herrſchen und das wechſelſeitige Vertrauen der Völker eine ſchwere Ein⸗ buße erlitten habe. Grandi erwähnte die Schwierig⸗ keiten, die ſich der Durchführung der internationalen Abrüſtungskonferenz entgegenſtellen. Dies ſei haupt⸗ ſächlich die Frage der Gleichſtellung aller beteiligten Völker und die Vorbereitung der Abrüſtungskon⸗ ferenz ſelbſt. Hier machte er einen Hinweis auf den gegenwärtigen Stand der franzöſiſch⸗italieniſchen Flottenverhandlungen und betonte, daß darüber noch ein Meinungsaus⸗ tauſch und wenn irgend möglich eine Verſtändigung erreicht werden müſſe, um der Abrüſtungskonferenz den Erfolg zu bringen. Im Gegenſatz zu den deut⸗ lichen und ſtellenweiſe ſcharfen Darlegungen des Reichsaußenminiſters Dr. Curtius verhielt ſich Grandi auffallend zurückhaltend. (Fortſetzung auf Seite 2) Heute Probe aufs Exempel Im Glaspavillon des Völkerbundspalaſtes ſaßen geſtern die Außenminiſter von 17 europäiſchen Staa⸗ ten ſtundenlang wartend beiſammen. Sie warteten auf das Ende einer geheimen Kommiſſionsſitzung, die darüber zu beſchließen hatte, ob auch Rußland und die Türkei nach Genf eingeladen werden ſollen oder nicht. Rauchend ſaßen die Herren zuſammen, wie unſer Genfer Berichterſtatter ausdrücklich mitzutei⸗ len für erwähnenswert hält. Von der konzilianten und verſöhnlichen Atmoſphäre, die ſich erfahrungs⸗ gemäß bei gemeinſamem Tabaksgenuß auf alle unter ſanftem Rauchgekräuſel vor ſich gehenden Verhand⸗ lungen auszubreiten pflegt, war bei der Geheim⸗ ſitzung im Generalſekretariat des Völkerbunds nichts zu ſpüren. Allenfalls kann man mit Anſpielung auf das gemeinſame Tabakrauchen im Glaspavillon ſagen, daß auch die ſechs an der Kommiſſionsſitzung beteiligten Miniſter beliebten, ſich gegenſeitig blauen Dunſt vorzumachen. In der heutigen Zeit, in der die rauhe Wirklichkeit ja auch gar zu rauh und bitter iſt, iſt das für philoſophiſch veranlagte oder zartbeſeitete Gemüter vielleicht noch die ange⸗ nehmſte Möglichkeit, ohne ſtarken Aufeinanderprall tauſendfältiger Reibungsmöglichkeiten miteinander auszukommen. Das geht jedoch nur, ſolange noch keine endgültigen Beſchlüſſe gefaßt oder Entſcheidungen von großer Tragweite gefällt werden müſſen. Für die in Genf verſammelten Außen⸗ miniſter von 23 Staaten darf dieſe bequeme Methode alſo nicht in Betracht kommen. Die ganze Welt er⸗ wartet vielmehr, daß man aus der ſich ſchon viel zu lange hinſchleppenden Periode der Wortgefechte nun endlich einmal herauskommt und ſich zu gemeinſamen Taten zuſammenfindet. Zu Taten, die geeignet ſind, die für ganz Europa ſich täglich bedrohlicher geſtaltenden Gefahren der Wirtſchaftskriſis möglichſt abzuwenden und darüber hinaus ſich auf Mittel und Wege zu einigen, wie man den Geneſungspro⸗ ze ß für das kranke Europa einleiten und planmäßig weiterführen kann. Für ſolche Hoffnungen und Entwürfe ließ ſich der Auftakt der diesmaligen Ratstagung, die Europa⸗ konferenz, auch ziemlich verheißungsvoll an. Die Rede des holländiſchen Wirtſchaftsſachverſtändigen Coli jn zeigte aller Welt, daß man ſich bei dieſem Genfer Gremium über den Ernſt der Situation voll⸗ kommen klar iſt. Die ſehr freimütigen Ausführun⸗ gen Colijns hatten zweifellos die Wirkung, die viel⸗ fach vorhandene Gleichgültigkeit gegenüber allen Genfer Konferenzen wieder in ein neu erwachtes Intereſſe zu verwandeln. Während die Zuſammen⸗ kunft des Europaausſchuſſes noch nicht zu Ende ge⸗ führt wurde, iſt nun ſeit geſtern die eigentliche Ratstagung eröffnet worden. Die vielgewandten Herrn, die ſich doch darüber klar ſein müſſen, daß gerade zu Beginn dieſer Konferenz die ganze Welt mit geſpannter Aufmerkſamkeit nach Genf ſchaut, wußten am Eröffnungstage kein beſſeres Regie⸗ mittel, als die oben erwähnte Geheimſitzung. Selbſtverſtändlich iſt die Frage, ob man Rußland und die Türkei zu der Genfer Wirtſchaftskonferenz hin⸗ zuziehen ſoll, von außerordentlich weitgehender Be⸗ deutung. Doch wenn man, wie ſich inzwiſchen her⸗ ausſtellte, von vornherein gar nicht die Abſicht ge⸗ habt hat, die Ruſſen und Türken noch für dieſe Seſ⸗ ſion einzuladen, dann hätte es mit der grundſätz⸗ lichen Erörterung dieſer Frage doch gar nicht ſo große Eile gehabt. Auf die Frage der Zweckmäßigkeit dieſer Ein⸗ ladung ſoll im Rahmen dieſer Betrachtung nicht näher eingegangen werden. Vieles ſpricht dafür, aber auch vieles dagegen. Doch wenn man ſich ein⸗ mal entſchloß, Rußland und die Türkei einzuladen, dann hätte man dieſe Einladung bedingungs⸗ los und ſofort ergehen laſſen müſſen. Denn ein⸗ mal iſt die über ganz Europa wie eine verheerende Seuche lagernde Wirtſchaftsnot ſoweit fort⸗ geſchritten, daß mit Halbheiten und Formelkram keinerlei Zeit mehr vergeudet werden darf, und dann iſt ſolche Bevormundung und Einſchränkung, wie ſie in der nach langem Hin und Her durch Kompro⸗ miß erzielten Einladungsformel an die beiden Staaten zum Ausdruck kommt, zweifellos dazu an⸗ getan, die beiden Staaten in ihrem Souveränitäts⸗ bewußtſein zu kränken. Ueber die Kurzſich⸗ tigkeit der für dieſe Kompromißformel veraut⸗ wortlichen Miniſter kann man nur ſtaunen. Die 2. Seite/ Nummer 32 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Dienstag, 20. Januar 1931 Herrn hätten doch wirklich wiſſen müſſen, daß die Ruſſen die letzten ſind, die ſich den Mund verbinden laſſen. Wie denkt man ſich überhaupt die Trennung von Wirtſchaft und Politik? N lichen Konferenz ganz ſelbſtverſtändlich ſein wird, daß alle dabei erörterten Fragen ſich auf beide Ge⸗ biete erſtrecken. Die Ruſſen würden alſo, felbſt wenn ſie wollten, gar nicht in der Lage ſein, ſich bei ihrer Teilnahme an einer europäiſchen Wirtſchafts⸗ konferenz auf die Erörterung von rein wirt⸗ ſchaftlichen Fragen zu beſchränken. e Die Infizierung mit bolſchewiſtiſchem Gift aber, die man in Genf von dem Erſcheinen ruſſiſcher Ver⸗ treter fürchtet, kann doch nur dann wirkſam werden, wenn das übrige Europa auch weiterhin ſich ſo un⸗ einig und vielfach ſogar feindſelig gegenüberſteht wie bisher. Das gegenſeitige Mißtrauen hat ſehr weſentlich dazu beigetragen, das nicht⸗ruſſiſche Europa krank und unfähig zu gemeinſamer Wieder⸗ aufbauarbeit zu machen. Ein kranker Organismus aber iſt bekanntlich auch für Gifte ſehr empfänglich, die ein geſunder ohne weiteres bewältigen würde. Jede Bekämpfung des ruſſiſchen Bolſchewismus muß alſo damit anfangen, daß die großen Staaten Euro⸗ pas zunächſt einmal unter ſich zu einer ehrlichen Zuſammenarbeit und damit auch zu einer ge⸗ meinſamen Abwehrfront der Moskauer Pläne kommen, die in ihrem Endeffekt zweifellos nach wie vor auf die Weltrevolution gerichtet ſind. Das wichtigſte Glied in dieſer Abwehrfront iſt zweifellos Deutſchland, weil es Rußland ja viel näher liegt als Frankreich und England. Den „Siegerländern“ Europas, die vor Rußland noch mehr Furcht haben als vor Deutſchland, kann alſo in ihrem eigenen Lebensintereſſe empfohlen werden, ihr unbegründetes Mißtrauen gegen uns zu über⸗ winden, ſondern im Intereſſe aller kapitaliſtiſchen Länder Europas Deutſchland dazu verhelfen, daß wir wieder ſtark und widerſtandsfähig werden und nicht infolge allgemeiner Verelendung unſeres Volks⸗ körpers einer anſteckenden Seuche zum Opfer fallen. 8 In dieſem Sinne geben wir der Hoffnung Aus⸗ dpuck, daß man uns im Laufe dieſer Ratstagung nicht ebenſo vor den Kopf ſtößt, wie man das geſtern den Ruſſen und Türken gegenüber getan hat. Der heutige Tag, an dem in Genf die in der gan⸗ zen Welt mit größter Spannung erwartete Abrü⸗ ſtungsdebatte vor ſich geht, ſoll uns auch in die⸗ ſer Hinſicht eine Probe aufs Exempel ſein. Auf das Exempel nämlich, ob man auch in den ſogenann⸗ ten Siegerländern endlich geneigt iſt, die Periode ſchöner Worte abzuſchließen und bevor es über⸗ haupt zu ſpät iſt, zu rettenden Taten überzugehen. Volle Gleichberechtigung für alle Staaten Europas und die Erfüllung des Abrüſtungsver⸗ ſprechens ſind die unumgängliche Vorausſetzung für die Rettung Europas, H. A. Meißner. Schiebungen mit Kaffeehaus ⸗Wechſeln Telegraphiſche Meldung Berlin, 20. Jan. Vor etwa vier Wochen beſchlagnahmte die Ber⸗ iner Kriminalpolizei zwei gefälſchte Wechſel. Wie die Unterſuchung ergab, hatte eine Geſellſchaft von Wechſelſchwindlern ungefähr 90 gefälſchte Wechſel, die auf den Namen großer weſtdeutſcher und rheiniſcher Firmen ausgeſtellt waren, in den Verkehr gebracht. Dieſe Wechſel waren auf ins⸗ geſamt ungefähr 1 Millionen Mark aus⸗ geſtellt. Die beiden beſchlagnahmten Wechſel hatten Mitglieder der Fälſcher⸗Geſellſchaft bei zwei kleinen Bankgeſchäften untergebracht. Alle gefälſchten Wechſel ſcheinen in Kaffees in Umlauf gebracht wor⸗ den zu ſein. Eine Bekanntgabe dieſer betrügeriſchen Hand⸗ lungen war bisher nicht erfolgt, weil die Behörden fürchteten daß dadurch die Ergreifung der Betrüger verhindert werden könnte. Nachdem jedoch die An⸗ gelegenheit nunmehr in die Oeffentlichkeit gelangt ist, hat die Polizei die wichtigſten Angaben zur Ver⸗ breitung freigegeben. Die Unterſuchung geht weiter. Das Mozart-Jahr in Oeſterreich Aus Wien wird uns berichtet: Am 27. Januar jährt ſich zum 175. Male der Tag, au dem Wolfgang Amadeus Mozart in Salzburg das Licht der Welt erblickte. Oeſterreich, das in den letzten Jahren bereits Beethoven, Schubert und Johann Strauß feiern konnte, wird nun das Jahr 031 dem Gedächtnis Mozarts weihen. Als Haupt⸗ termine für die Veranſtaltungen des Mozart⸗ Feſtlahres kommen in Betracht, der 27. Januar, die Zeit um den 16. März, dem Tage, an dem vor genau 150 Jahren Mozart zu dauerndem Aufenthalt in Wien eintraf, die Wiener Feſtwochen im Inni, die Salzburger Feſtſpiele im Juli und Auguſt, und die Zeit um den 140. Todestag Mozarts am 5. Dezember. Die erſte Gruppe der Gedächtnisfeiern ſchließt ſich um den Geburtstag Mozarts. Aus dieſem Anlaß wird am Sonntag den W. Januar vormittags in der Hofburgkapelle ein Feſtgottesdienſt abgehalten, uud abends im Stefansdome, in dem die Vermäh⸗ lung Mozarts mit Konſtanze Weber und ſeine Ein⸗ ſegnung nach ſeinem Tode ſtattfand, ein Kirchen⸗ konzert veranſtaltet, das hervorragende Werke des Meiſters auf dem Programm haben wird. Am 27. Januar wird in allen Schulen Oſterreichs eine Mozart⸗Gedenkfeier abgehalten. Die Wiener Staats⸗ oper wird eine Mozart⸗Feſtaufführung veranſtalten. In Salzburg veranſtaltet am N. Januar die Internationale Stiſtung Mozarteum eine Ge⸗ dächtnisfeier im Geburtszimmer Mozarts, eine kirch⸗ liche Feier im Dom, eine Feſtverſammlung und Konzerte. Im Sommer wird das Mozarteum eine Mozartwoche mit zwei kirchlichen und zwei welt⸗ lichen Aufführungen, eine Mozart⸗Tagung (wifſenſchaftliche Tagung und Vorſteherverſammlung der Mozartgemeinde) und Aufführungen der Sympho⸗ nien im Rahmen der Feſtſpiele durchführen. Ueber⸗ dies wird eine Mozart⸗Ansſtellung im Zusammenhang mit der Errichtung eines ſtändigen Theatermuſeums beabſichtigt. Entſprechend dem künſtleriſchen Feſtthema, das„Mosart und ſeine Zeitgenoſſen“ lautet, feiert auch die Salzbur⸗ Briands Rede in Genf (Fortſetzung der Meldung von Seite 1) Nachdem Grandi ſeine Rede beendet hatte, mel⸗ dete ſich der franzöſiſche Außenminiſter Briand zu Worte. Er ſchloß ſich den Ausführungen Hen⸗ derſons an und erklärte: „Es iſt nicht möglich, daß die Abrüſtungskonferenz nicht gelingen ſollte. Sie wird eine erſte Etappe bil⸗ den und weitere Etappen werden hoffentlich noch fol⸗ gen. Man ſollte aber nichts Abſolutes von dem Er⸗ gebnis der erſten internationalen Abrüſtungskon⸗ ferenz verlangen. Dieſe Konferenz wird keine Wun⸗ der bringen. Sie wird höchſtens nur dazu führen, daß eine weſentliche Rüſt ungseinſchrän⸗ kung zuſtande kommt und daß die Völker das Ver⸗ langen haben werden, auf dieſem Wege weiter zu ar⸗ beiten.“ Briand erwähnte, daß ſelbſtverſtändlich auf Grund des Artikels 8 des Völkerbundpaktes die Mitglieder des Völkerbundes die Ver⸗ pflichtung haben, die Abrüſtung durchzufüh⸗ ren.„Wir wären alle entehrt und vor der Oeffentlichkeit vernichtet, wenn wir dieſem feierlichen Verſprechen nicht nachkommen würden.“ Sodann entwickelte Briand eine ſcharfe Kri⸗ tik, die an Dr. Curtius gerichtet war. Sie beſchäftigte ſich nämlich mit den Arbeiten der vor⸗ bereitenden Abrüſtungskommiſſion, die von Dr. Cur⸗ tius ſcharf kritiſiert wurden. Briand erwiderte: „Dieſe Männer haben ausgezeichnet ge⸗ arbeitet. Die befanden ſich in einer Menge von Schwierigkeiten und oft ſchien es, daß ſie überhaupt die Hinderniſſe nicht mehr überwinden konnten. Ich bin der Anſicht, daß man für die Tätigkeit dieſer Männer nicht genug Lob aufbringen kann. Sie haben alles getan, was unter den gegenwärtigen Umſtänden möglich war. Sie haben wertvolle Arbeit geleiſtet und einen Rahmen für eine allgemeine Konvention geſchaffen. In dieſer Konvention werden auf der internationalen Abrüſtungskonferenz die Ziffern einzufügen ſein“. Dann wandte ſich Briand an Grandi und glaubte ihn daran erinnern zu müſſen, daß die Vorbereitung der Abrüſtungskonferenz noch einen wichtigen Punkt zu behandeln habe, nämlich die Klärung des franzöſiſch⸗italieniſchen Meinungsgegenſatzes. Briand ſprach die Hoffnung aus, daß dieſer Punkt noch vor Be⸗ ginn der Abrüſtungskonferenz eine be⸗ friedigende Klärung erreicht haben dürfte. Dann beſchäftigte ſich der franzöſiſche Außenminiſter mit der franzöſiſchen Abrüſtungsfrage. Er betonte, daß Frankreich, ebenſo wie eine Anzahl anderer Nationen auf dieſem Gebiete bereits vorausgegangen ſet, da man in Frankreich die Militärdienſtpflicht und die Höhe des ſchlagfertigen Landheeres herabgeſetzt habe. Es ſei unſinnig, zu behaupten, daß Frank⸗ reich irgend eine Suprematie über andere Völker erſtrebe, im Gegenteil, er, Briaud, er⸗ ſehne nichts mehr als die Gleichberechtigung zwiſchen allen Völkern. Aber auch dieſes Problem könne nicht von heute auf morgen gelöſt werden. Es müſſe langſam und beharrlich an der Verwirklichung dieſes Ideals ge⸗ arbeitet werden. Er, Briand, ſei durchaus opti⸗ miſtiſch und weiſe darauf hin, daß man erſt ſeit fünf Jahren an dem Problem der Abrüſtung arbeite. Wenn nun nach fünf Jahren die internationale Ab⸗ rüſtungskonferenz zuſtande komme, ſo bedeutet dies einen großen Erfolg. Frankreich ſei davon überzeugt, daß die internationale Ab⸗ rüſtungskonferenz allen Hoffnungen Erfüllung bringen werde. Noch einmal wandte ſich Briand mit großer Deutlichkeit an Dr. Curtius und erklärte, daß die vorbereitende Ab⸗ rüſtunsgkommiſſion den Schlüſſel zu einer Löſung geliefert habe. Briand beſchäftigte ſich ſodann mit dem Sicherheitsproblem und wies darauf hin, daß es ſich hier auch um ein ſpiele 1931 Mozart durch die Aufführung der Opern „Don Juan“,„Die Entführung aus dem Serail“, „Die Zauberflöte“, außerdem ſind die Werke Mo⸗ zarts und ſeiner Zeitgenoſſen in zahlreichen Orche⸗ ſter⸗„Dom⸗, Kammermuſik und Chor⸗Konzerten und Serenaden vertreten. Die Wiener Mozartgemeinde wird zwei große Serenaden im Hofe des fürſterzbiſchöflichen Palais veranſtalten und die Wiener Akademiſche Mozartgemeinde wird ihre jährlichen Konzerte in den Dienſt des Mozart⸗Feſtgedankens ſtellen. Auch ſeitens der muſikaliſchen Körperſchaften und Konzert⸗ direktionen, der muſtkaliſchen Lehranſtalten und des Rundfunks wird der Bedeutung des Mozart⸗Feſt⸗ jahres 1931 Rechnung getragen werden. Ferner wird die Ausgabe von Mozart⸗ Gedenkmünzen und von künſtleriſchen Poſtwertzeichen ins Auge gefaßt. Die Internationale Stiftung Mozarteum in Salz⸗ burg hat ferner im Wege ihrer faſt in allen Kulturſtaaten beſtehenden Mozartgemein⸗ den die Anregung gegeben, die Mozart⸗Gedächtnis⸗ feier zu einem internationalen Feſte im Zeichen Mozarts auszugeſtalten. Gx. Gegen die Farbenorgien an badiſchen Kunſt⸗ denkmälern. Nicht nur wir, ſondern auch eine Reihe anderer Zeitungen haben Ende November flammen⸗ den Proteſt gegen die beabſichtigte Verſchan⸗ delung badiſcher Schlöſſer durch auffallende Farben erhoben. Dieſe Proteſte fanden angemeſ⸗ ſenes Aufſehen. Jetzt haben ſich die badiſchen Ar⸗ chitekten verbände geſchloſſen mit einer Ein⸗ gabe an die badiſche Staatsregierung ge⸗ wandt, in der nachdrücklich auf die Mißſtände in der Denkmalpflege hingewieſen wird. Dieſer Eingabe haben ſich u. a. der Schloßverein Heidel⸗ berg, der Landesverband der„Badiſchen Hei⸗ mat“, der Obmann der Gruppe Baden des Deut⸗ ſchen Werkbundes und der Badiſche Kunſt⸗ gewerbeverein angeſchloſſen. Wie wir erfaß⸗ ren, ſollen der Eingabe gutachtliche Aeuße⸗ rungen verſchiedener ſtagtlicher und ſtädtiſcher Stellen, die mit Architektur und Kunſtpflege betraut ger Feſtſpielhausgemeinde im Rahmen ihrer Feſt⸗ ſind, beigefügt ſein. moraliſches Problem handele. In letzter Zeit ſeien bedenkliche Kundgebungen in verſchiedenen Ländern (hauptſächlich in Deutſchland und Italien) vor⸗ gekommen. Man habe Rufe des Ha ſſes und der Brutalität gehört. Dadurch ſei beiſpiels⸗ weiſe in Frankreich die Befürchtung erwacht, es könnte ein Krieg ausbrechen. Briand meinte, daß dieſe Befürchtungen übertrieben ſeien, aber man dürfe nicht die Gefahr derartiger Kundgebungen unterſchätzen.„Wir können mit gutem Glauben und ohne Hintergedanken auf die Interna⸗ tionale Abrüſtungskonferenz gehen. Wenn wir dies nicht tun, werden wir nichts erreichen“, waren die Schlußworte Briands, der noch auf die bereits abge⸗ ſchloſſenen Pakte von Locarno bis zum Kelloggpakt hinwies, um zu beweiſen, daß heute dem Ausbruch eines Krieges ſehr gewichtige moraliſche Hinderniſſe entgegen ſtehen. Nach Briands Rede ergriff der polniſche Außenminiſter Jaleſki das Wort und gab folgende Erklärung ab: „Ich ſchließe mich den Darlegungen Henderſons und Briands vollinhaltlich an. Die Arbeiten der vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion haben ein ſehr wichtiges Reſultat geliefert. Ich bin davon über⸗ zeugt, daß ſie eine nützliche Grundlage für die kom⸗ mende internationale Abrüſtungskonferenz enthalten. Ich habe kein Bedürfnis, zu wiederholen, daß Polen angeſichts ſeiner Geſchichte und in Anbetracht ſeiner geographiſchen Lage dem Friedensideal ſich zu wendet. Um dies neuerdings zu beweiſen, teile ich mit, daß wir die fakultative Schieds⸗ klauſel des Haager Internationalen Schieds⸗ hofes ratifizieren werden. Gegenwärtig herrſchen überall wirtſchaftliche Schwierigkeiten und laſten Welt. Das iſt ein Grund mehr, um uns unbedingt bald zu einem Zuſammengehen hinſichtlich einer Ein⸗ ſchränkung der Rüſtungen zu veranlaſſen. Für Polen ſind die Rüſtungen ein notwen⸗ diges Uebel. Wir begrüßen daher den durch die vorbereitende Abrüſtungskommiſſion ausgearbeiteten Konventionsentwurf und betrachten ihn als den erſten Schritt auf dem Wege zur allgemeinen und progreſſiven Abrüſtung“. N Nach Zaleſkis Rede wurde die Ratsſitzung beendet und auf morgen Vormittag vertagt. —— Neue Notlandung Amp Fohnſons Telegraphiſche Meldung Warſchau, 19. Jan. Die engliſche Fliegerin Amy Johnſohn iſt geſtern mittag zu ihrem Rückflug nach London, der über Berlin führen wird, geſtartet, nalh ihrem Abfluge teilte ſie telephoniſch der hie⸗ ſigen engliſchen Botſchaft mit, daß eine Störung im Motor ſie gezwungen hatte, bei Klodawa im weſt⸗ lichen Kongreßpolen(etwa halbwegs von Warſchau nach Poſen) notzulanden. Der Benzinzufluß zum Vergaſer hatte ausgeſetzt. Der engliſche Militärattachee iſt noch geſtern, be⸗ gleitet von einem Mechaniker und einem Preſſever⸗ treter, nach Klodawa abgefahren, um Amy Johnſohn die erbetene Hilfe zu bringen. Eiferſuchtstragödie in einem Krankenhaus — Berlin, 20. Jan. Im Städtiſchen Kranken⸗ haus in Goldberg überfiel, der„B..“ zufolge, ein 35jähriger Aſthma⸗Kranker aus Eiferſucht eine in der gleichen Anſtalt untergebrachte Kranke, ſchlug mit einer Axt auf ſie ein und verletzte ſie tödlich. Als der Krankenhausverwalter auf das Ge⸗ ſchrei der Ueberfallenen hinzueilte, verſetzte ihm der Täter mit der Axt einen Schlag über den Kopf, ſo⸗ daß er beſinnungslos zuſammenbrach. Es gelang ſpäter, den Mann zu verhaften. ſchwer auf der ganzen Drei Stunden Badiſche Politik Der Heidelberger Aſta aufgelöſt Vom Unter richtsminiſterium wird ung geſchrieben: „Der Miniſter des Kultus und Unterrichts hat den Allgemeinen Studenten⸗Ausſchuß der Univer⸗ ſität Heidelberg mit ſofortiger Wirkung aufgelöſt. Veranlaſſung dazu gaben die fork⸗ dauernden Verſtöße des Aſta⸗Vorſtandes gegen die Satzung der Allgemeinen Studentenſchaft und vor allem ein Brief vom 15. Januar an das Rektorat der Univerſität Heidelberg, in dem er die Nicht⸗ beteiligung an Univerſitätsfeierlichkeiten deswegen beſchloſſen habe, um der Forderung,„Herrn Prof. Gumbel nicht mehr als Mitglied der Dozenteuſchaft der Univerſität zu ſehen,“ Nachdruck zu verleihen, Die wiederholten Verſuche, auf gütlichem Wege durch Mahnung und Warnung die Aſta⸗Mehrheit zum Einlenken zu bewegen, haben keinen Erfolg gehabt. Der neuerliche Beſchluß bedeutet nach dem vorher⸗ gegangenen eine weitere Verſchärfung der Lage. Jetzt verlangt der Aſta⸗Vorſtand nämlich— über ſeinen früheren Beſchluß hinausgehend— nicht nur, daß Profeſſor Gumbel an Univerſitätsfeierlichkeiten fernbleibe, ſondern, daß er aus dem Lehrkörper der Univerſität aus zuſcheiden habe. In deu Satzungen der Heidelberger Studenten finden ſich für ein ſolches Vorgehen keinerlei Grundlagen. Man kann dies nur als eine Ueberſchreitung der ſtatu⸗ tariſchen Zuſtändigkeiten bezeichnen.“ In dem Erlaß des Miniſters wird die Satzungs⸗ genehmigung für die Studentenſchaft der Univerſität Heidelberg vom 12. Dezember 1925 zurückgezogen. Alle Organe der Studentenſchaft haben ſofort ihre Aemter niederzulegen. Eine Neuwahl wird nicht an⸗ geordnet.„Es erſcheint ſinnwidrig, ſo heißt es in deem Erlaß, unter dem Namen und in der äußeren Form der Selbſtverwaltung Einrichtungen beſtehen zu laf⸗ ſen, die nur durch fortgeſetzte Eingriffe der Aufſichts⸗ behörde notdürftig in den Schranken der Ordnung gehalten werden können. Zum Weſen der Selbſt⸗ verwaltung gehört es, daß ſie getragen wird von dem Willen der Gemeinſchaft, um ihren Intereſſen zu dienen. Wo dieſer Wille ſich in ihr Gegenteil ver⸗ kehrt, haben Selbſtverwaltungskörper nicht nur ihren Sinn verloren, ſondern ſie bedeuten ſogar als ſtetige Gefahrenquelle für den akademiſchen Frieden eine Belaſtung für das Wohl der akademiſchen Gemein⸗ ſchaft.“ Letzte Meldungen 300 000 Grippekranke in Madrid — Paris, 20. Jan. Nach einer Meldung des„Jvur⸗ nal“ aus Madrid herrſcht in der Hauptſtadt Spa⸗ niens eine heftige Grippe⸗Epidemie. Wenn auch der Charakter der Erkrankung nicht beſonders ge⸗ fährlich ſein ſoll, ſo ſeien doch die Krankenhäuſer überfüllt. Schätzungsweiſe ſollen in Madrid 300000 Perſonen an Grippe erkrankt ſein, von denen 200 000 das Bett hüten. 5. Selbſtmord eines ehemaligen Miniſters — Budapeſt, 20. Jan. Der ehemalige Miniſter des Innern, eine führende Perſönlichkeit der Legiti⸗ miſten, Oedön Beniczky, hat ſich heute früh auf einer Straßenbahn in Ofen eine Revolver⸗ kugel in den Kopf geſchoſſen. Da der Tote nicht ſofort identifiziert werden konnte, wurde er in die Chaxits gebracht, wo ihn dann Zeitungsberichterſtatter rekognoſzierten.„ Oedön Beniczky war in den Jahren 1919 bis 190 in der nach dem Sturze des Bolſchewismus ans Ruder gekommenen Friedrich⸗Regierung Miniſter des Innern. Adler gegen Flugzeug — Lahore, 20. Jan. Während eines Geſchwader⸗ fluges ſtieß einer der Apparate mit einem Rieſen⸗ Adler zuſammen, deſſen Flügelweite 2,50 Meter be⸗ trug. Das Flugzeug ſtürzte ab. Die beiden Inſaſſen fanden den Tod. 5 Taub Von Börries, Freiherr von Münchhauſen Geſtern, als ich jung war,— Heute, wo ich alt bin,— Morgen bin ich tot.. Tunkt ſo füß der Unke Ruf, Klirrt ſo ſtolz der Roſſe Huf, Dröhnt ſo ſchön des Donners Schlag, Läuten Glocken Feiertag, Weht ein Wind im Weidenbaum, Brauſt im Sand der Welle Schaum, Ach, und über all dem Weltgeſang Deiner lieben Stimme dunkler Klang Geſtern, als ich jung war, Noch nicht, Heute, wo ich alt bin, 5 Nicht mehr, Morgen bin ich tot,— Dann will ich Ewigkeiten lang dir lauſchen! Ein deutſches Bibelarchiv in Hamburg. Mit Unterſtützung der deutſchen Profeſſorenwelt aller Konfeſſionen und Fakultäten iſt in Hamburg em Deutſches Bibelarchiv geſchaffen worden. Die Arbeit des Archivs gilt der Erforſchung der Schriftverdeutſchung und Anwendung in Literatur und Kunſt. Zunächſt ſoll wegen der Ueberfülle an Stoff nur die Zeit von 1200 bis 1522 durchgearbeitet werden, da das Material aus dieſer Zeitſpanne bis⸗ her noch am wenigſten geſichtet iſt. Man wird bei den Arbeiten nach alten deutſchen Bibelzitaten und In⸗ ſchriften jeder Art, nach Hausſprüchen, Spruchbän⸗ dern und ähnlichen Dingen forſchen, die immer mehr zugrunde gehen.— Das Archiv wurde unter dem Protektorat der Hamburgiſchen Sochſchulbehörde in loſem Zuſammenhang mit der Staats⸗ und Univer⸗ ſttäts bibliothek ins Leben gerufen und ſteht unter Leitung von Profeſſor Dr. Hans Vollmer, der ſich ſeit Jahrzehnten mit der Bibelforſchung beſchäftigt. Eine Gemeinſchaft der Freunde des Deutſchen Bibel⸗ Archivs iſt in Vorbereitung. —— Das Nationaltheater teilt mit: Bei dem Moiſſi⸗Gaſtſpiel am Samstag im Nattonal⸗ theater bei dem der„Idiot“ nach dem Doſto⸗ jewſkyſchen Romau zur Aufführung gelangt, ſpielt Alexander Moiſſi den Fürſten Myſchkin, Dagny Servaes die Naſtaßja Philipponna, Ernſt Karchow den Rogeſchin. Am Donnerstag wird im Pfalz⸗ bau die Operette„Viktoria und ihr Huſar⸗ gegeben. N 8 Die Pallenberg⸗Weltreiſe beginnt. Max Pal⸗ lenberg und ſeine Frau Fritzi Maſſary, haben ſich, wie die„B..“ berichtet, heute in Ville⸗ franche zu einer Hapag⸗Weltreiſe eingeſchifft. ODeutſche Opern⸗Tonruee in Amerika. Mit einer Reihe der großen Wagner⸗Opern beginnt die deutſche Operntruppe unter der muſikaliſchen Geſamt⸗ leitung von Max v. Schillings jetzt eine Tournee durch alle größeren amerikaniſchen Städte, die auf drei Monate berechnet iſt. Unter der Mitwirkung nam⸗ hafter deutſcher Soliſten wird der„Ring der Nibe; lungen“, Triſtan“,„Der fliegende Holländer“ und dis „Walküre“ zur Aufführung gelangen. 5 Ein Wartburgfeſt im Goethejahr. Die alljähr⸗ lich ſtattfindenden Wartburg⸗Maientage ſoſ⸗ len in dieſem Jahre ausfallen, da man die dadurch erzielten Erſparniſſe für die Anfertigung der Schwind⸗ kopien durch Profeſſor Fröhlich⸗Weimar verwen⸗ den will. Die Maientage 1932 dagegen ſollen zu einem großzügigen Wartburgfeſt ausgeſtaltet wer⸗ den, das die Beziehungen Gvethes zur Wartburg im Rahmen des„Goethejahres“ beleuchten wird O Warum iſt das Pflanzenwachstum begrenzt? Nach langſamem Beginn kommt die Pflanze ſchnell auf das Maximum des Wachſens und dann flaut es wieder ab bis zum Stillſtand.— Profeſſor Kö⸗ veſſi hat gefunden, daß die Kurve des Pflanzen⸗ lebens genau ſo geſetzmäßig verläuft, wie das Tem⸗ po eines Pendels in einer dicken Flüſſigkeit. Die chemiſchen Nahrungswerte geben den Anſtoß zur Be⸗ ſchleunigung, während verſchiedene Widerſtände dieſer Kraft entgegenwirken. Die Widerſtände ſetzen ſich letzten Endes ſämtlich in Wärme um Es i auf dieſe Weiſe gelungen, eine mathematiſche For mel für den Lebenslauf der Pflanze zu finden 1 A en 0 Dien G Auf insbeſo wiederl Im Ja nen( haben wenige verheir Kinder, iſt dab die K größer entfiele 1000 Ei dagegen nur 30, gegliche Einwol meinde Daß Zahl d zu Jah Im Ja ſtellung die zur waren, künfte 470, der iſt auf und här 1900 no Frauen Jahr 10 Niederk im Am ſeit jen zelheite burtenr dem„& Jahrga „Gu! kannter Grunde Ladenge tan, we fenſter ausgele V Winter⸗ völkeru hat das ſondere kann, i geſtalte Der gerade oronun; Publiku erſter tungs fenſte zielen, Koſten den S! trizitäte 19 Uhr! Kilowa welt ei kunft ü ſtelle de tätswer Die Fern zweckm. zwiſcher wird. von zw mit fol ausreid Zeitig a In ſpielsw ſuchswe trennt dann if für ein liegt. eingeba Räume iſt oder Wie letzten der An abgeha! berufli. kämpfe zuſamt Schei in dieſ wer b dene A innerhe 1. Pr Schre aus m wie n rungsf iſt im Berufs ihre X Bedeut Ergebr tiger i 5 och m ſich welchen perſön r. K. Ile r reer — re 828 Waere en . * 1 Winterabenden, an denen ein guter Teil der Be⸗ Dienstag, 20. Januar 1931 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Geburtenrückgang in Baden Auf den Geburtenrückgang im Deutſchen Reich, insbeſondere auch in Baden, iſt in der letzten Zeit wiederholt in dex Tagespreſſe hingewieſen worden. Im Jahre 1900 betrug noch die Zahl der Gebore⸗ nen leinſchl. Totgeborenen) 65 26m, im Jahr 1929 haben wir in unſerem Land rund 20 000 Geborene weniger. Um die Jahrhundertwende kamen auf 100 verheiratete weibliche Perſonen 20,3 lebendgeborene Kinder, heute nur noch 10,0. Beſonders intereſſant iſt dabei die Beobachtung, daß in früheren Jahren die Kinderzahl in Arbeitergemeinden erheblich größer war als in rein ländlichen Gemeinden. So entfielen im Durchſchnitt der Jahre 1898/1902 auf 1000 Einwohner in Induſtriegemeinden 42 Geborene, dagegen in den vorwiegend ländlichen Gemeinden nur 30,6. Heute iſt dieſer Unterſchied nahezu aus⸗ geglichen: in Induſtriegemeinden kommen auf 1000 Einwohner heute 22, in vorwiegend ländlichen Ge⸗ meinden 21 Geborene. Daß angeſichts dieſes Geburtenrückganges die Zahl der kinderreichen Familien von Jahr zu Jahr immer kleiner wird, liegt auf der Hand. Im Jahr 1900 gab es in unſerem Land nach den Feſt⸗ ſtellungen des Statiſtiſchen Landesamts 2148 Frauen, die zum 11. mal und häufiger niedergekommen waren, d. ſ. 3,3 v. H. der Geſamtzahl aller Nieder⸗ künfte des Jahres; im Jahr 1929 beträgt dieſe Zahl 470, der Anteil an der Geſamtzahl der Niederkünfte iſt auf 1 v. H. geſunken. Daß Frauen zum 16. mal und häufiger Kinder zur Welt bringen, kam im Jahr 1000 noch 138 mal vor, im Jahr 1929 nur noch 31 mal. Frauen mit 20 und mehr Niederkünften gab es im Jahr 1900 noch 7, im Jahr 1929: 3. Die Zahl von 30 Niederkünften auf eine Frau, die noch im Jahr 1883 im Amtsbezirk Stockach feſtgeſtellt worden iſt, hat ſich ſeit jener Zeit nicht mehr wiederholt. Weitere Ein⸗ zelheiten über Geburtenhäufigkeit, Geburtshilfe, Ge⸗ burtenrückgang und Geburtenüberſchuß können aus dem„Statiſtiſchen Jahrbuch für das Land Baden“, Jahrgang 1930, entnommen werden. 8185 Das Schaufenſter „Gut dekoriert iſt halb verkauft!“ ſagt ein be⸗ kannter Spruch der Verkaufswerbung. Mit gutem Grunde. Denn das Schaufenſter iſt das Geſicht des Ladengeſchäfts. Halbe Verkaufsarbeit iſt ſchon ge⸗ tan, wenn es nur gelingt, das Publikum am Schau⸗ ſenſter feſtzuhalten und ſeine Aufmerkſamkeit auf die ausgelegten Waren zu lenken. Gerade an den völkerung, der ſonſt nicht ausgeht, auf den Beinen iſt, hat das zweckvoll ausgeſtattete Schaufenſter ſeine be⸗ ſondere Anziehungs⸗ und Werbekraft. kann, iſt in dieſer Zeit den Eindrücken eines richtig geſtalteten Schaufenſters auch leichter zugänglich. Der tüchtige Kaufmann weiß nur zu gut, daß es gerade jetzt für ihn darauf ankommt, durch die An⸗ ordnung der Auslagen den Blick des kaufluſtigen Publikums einzufangen. Hierzu gehört aber in erſter Linie eine wirkungsvolle beleuch⸗ tungstechniſche Ausſtattung des Schau⸗ fenſters. Hierin hohe Beleuchtungseffekte zu er⸗ zielen, war vor einigen Jahren noch mit größeren Koſten verbunden. Heute ermöglichen die beſtehen⸗ den Stromſondertarife des ſtädtiſchen Elek⸗ trizitätswerkes, wonach ſich der Lichtſtrompreis(nach 19 Uhr) für dieſe Zwecke von 43 Pfg. auf 9 Pfg. je Kilowattſtunde ermäßigt, der Mannheimer Geſchäfts⸗ welt eine preiswerte Schaufenſterbeleuchtung. Aus⸗ kunft über dieſe Sondertarife erteilt die Beratungs⸗ ſtelle der Städtiſchen Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizi⸗ tätswerke, K 7 und Rathausbogen 21. Bereinfachte Fernſprech- Schallungen Die Deutſche Reichspoſt hat eine vereinfachte Fernſprechſchaltung zugelaſſen, die dann ſehr zweckmäßig iſt, wenn auf einen Sprechverkehr zwiſchen den Apparaten untereinander verzichtet wird. Es handelt ſich um die dauernde Anſchaltung von zwei Fernſprechapparaten an eine Amtsleitung mit folgenden Vorteilen: 1. Keine Umſchaltung. Der Anruf kommt auf beiden Apparaten an; an beiden Apparaten können Mitteilungen gleichzeitig entgegengenommen werden. 2. Geſpräche können nach Belieben an jedem der beiden Apparate geführt werden. 3. Mit Hilfe der beiden Apparate können ſich bei ausreichender Verſtändigung zwei Perſonen gleich⸗ zeitig an einem Geſpräch beteiligen. In Räumen mit mehreren Arbeitsplätzen bei⸗ ſpielsweiſe iſt dieſe Einrichtung ſehr praktiſch. Ver⸗ ſuchsweiſe wird dieſe Schaltung auch in zwei ge⸗ treunt von einander liegenden Zimmern zugelaſſen; dann iſt allerdings Vorausſetzung, daß ein Bedürfnis für einen Sprechverkehr untereinander nicht vor⸗ liegt. An einem Drehſchauzeichen, das auf Wunſch eingebaut wird, wenn die Apparate in verſchiedenen Räumen ſtehen, iſt erſichtlich, ob die Leitung beſetzt iſt oder nicht. Nähere Auskunft geben die Vermitt⸗ 3(bingefelen. 5 Der Tag des Verufes Wie im Vorjahre, wird auch in dieſem Jahre am letzten Sonntag des Monats Januar 1931 innerhalb der Angeſtelltenſugend der„Tag des Berufes“ abgehalten. In faſt allen Orten Deutſchlands finden berufliche Wettkämpfe ſtatt, die ſich teils aus Einzel⸗ kämpfen, teils aber auch aus Mannſchaftskämpfen Aſammenſetzen. In Südweſtdeutſchland führen die Scheinfirmen des GD A⸗Jugendbundes in dieſem Jahre einen Scheinfirmenwettbe⸗ werb durch. Jede örtliche„Firma“ erhält verſchie⸗ dene Aufgaben geſtellt, die von allen Teilnehmern innerhalb zwei Stunden gelöſt werden müſſen. Als 1. Preis winkt der ſiegreichen Mannſchaft eine Schreibmaſchine, die weiteren Preiſe beſtehen aus modernen Hilfsmitteln der Scheinfirmenarbeit, wie neuzeitlichen Katotheken, Durchſchreibebuchfüh⸗ rungsſpſtemen u. a. m. Zweck dieſer Veranſtaltung iſt im beſonderen, der Jugend, die an den bisherigen Berufswettkämpfen teilnahm, deutlich zu ſagen, daß re Beteiligung nicht zufällig und ohne beſondere Bedeutung iſt. Es kommt nicht auf das perfönliche Ergebnis im Wettkampf an, ſondern, was viel wich⸗ . tiger iſt, darauf, aus den Fehlern, die die einzelnen och machten, zu erkennen und zu lernen, wo und wie ir ſich beruflich noch weiter bilden muß ferner, von welcher Bedeutung überhaupt der Beruf für ſein persönliches Leben und das Schickſal ſeines Volkes iſt. Wer kaufen Die Hauptſtädte Europas im Spiegel des Verkehrs Madrid Am intereſſanteſten iſt der Fahrzeugkorſo auf den großen Alleen und Boulevardſtraßen an Sonn⸗ und Feiertagen. Dann zeigt dort das mondaine Ma⸗ drid ſeine ſchönſten Autos, ſeine eleganteſten Klei⸗ der und in den offenen Wagen Autodreß vom „dernier eri“. Dem Ariſtokraten in dunkelfarbigen Hilſpano⸗Suiza— Pullmann⸗Limouſine, ſelbſtver⸗ ſtändlich mit Chauffeur und Diener, folgt der vor⸗ nehme Sportsmann in Mercedes⸗Benz⸗S8⸗Wagen, der ſchon betagten Induſtriellen⸗Gattin in altfränki⸗ ſchem, aber blitzſauber gehaltenen Landaulet die Lady am Steuer ihres„Nürburg“ oder NAG⸗Sport. Deutſche Wagen haben in Spanien beſten Ruf. Ihre Qualität und Schönheit wird anerkannt. Auf dieſer Korſofahrt ſieht man Wagen mit weißlackierten Rei⸗ fen, ſilbernen Türgriffen, Sonderſchöpfungen von Kühlerverſchraubungen, ſieht man mancherlei Kurioſa. Aber vornehm und intereſſant in ſeiner ſüdländiſchen Eigenart iſt dieſer Korſobummel doch. Madrids City, hochausgeſäumte Straßen mit modernſter Lichtreklame, hat gut geregelten Stadt⸗ verkehr. Der Verkehrsſchutzmann mit weißen Stul⸗ penhandſchuhen dirigiert den Verkehr mit ſpaniſcher Würde. Laſtkraftwagen werden in Spanien und auch in Madrid noch mehr überladen, als bei uns. Die Zahl der Kraftoroſchken iſt groß. Straßenbelag auf Boulevards und in der Innenſtadt vorzüglich, in Vorſtädten teils mangelhaft, teils kataſtrophal. Nebenbei bemerkt: Spaniens große Hauptverkehrs⸗ ſtraßen San Sebaſtian— Madrid— Cadix— Gibral⸗ tar, Toledo— Madrid— Barcelona, Le Perthus— Barcelona— Tarragona— Valencia— Elche und ſpäter weiter ab Granada über Malaga nach Gibral⸗ tar ſind mit die beſten Europas. Heil dieſem Werk des Diktators Primo de Rivera! Vartelona Mordsbetrieb in der City, ähnlich eleganter Auto⸗ bummel auf der großen Weſtallee zwiſchen Ibidabo⸗ Auffahrt und der Chauſſee nach Tarragona Madrid an Feiertagen. Barcelona iſt in verblüffend kurzer Zeit zur Rieſenſtadt, zur Weltſtadt geworden. Ver⸗ kehrsdichte der Innenſtadt iſt ſtärker als in der City von Madrid. An Lichtſignalen(Verkehrsampeln) iſt in Barcelona faſt ſchon zu viel geſchaffen. Die Verkehrspolizei iſt freundlich, zuvorkommend, doch beſtimmt. Der Aſphaält der Alleen und Hauptſtraßen iſt faſt noch glätter als der deutſcher Städte. Auf den Hafenſtraßen Barcelonas ſtauberfüllter Maſſen⸗ betrieb. Zum Unterſchied vom diſziplinierten Stadt⸗ innern herrſcht hier auch Verkehrs⸗Chaos! Jeder fährt drauf los, ſo ſchnell er eben fahren kann, wo eben ein Loch zum Durchſchlupf frei iſt. Es gibt Fahrartiſten auf dieſem Gebiet. Breit und lang ſind die Hauptſtraßen. Die der Innenſtadt ſind wohl⸗ gepflegt, die Seitenſtraßen, beſonders die der Vor⸗ ſtädte, voll kataſtrophaler Schlaglöcher. Der Auto⸗ busverkehr nimmt zu. Die„Metro“, die Unter⸗ grundbahn, iſt groß angelegt. Die Wagen ſind breit und hoch und lang, die U⸗Bahnhöfe dito. Mailand Tiptop ſehen ſie aus, die Verkehrsſchutzleute, im Sommer ſchneeweiß gekleidet, im Winter nur weiß behandſchuht. Seit in Mailand nicht mehr links ge⸗ fahren wird(1927) hat der deutſche Kraftfahrer Freude am ſchnellen Verkehrstempo dieſer Stadt. Der„Rennbetrieb“ der kleinen zinnoberroten Auto⸗ taxi iſt behördlich abgeſchwächt worden. War doch bis vor etwa 2 Jahren Mailand die Stadt der Auto⸗ rennen(im offenen Straßenverkehr) geworden. Hier breite Parkſtraßen, in deren Aſphalt bei Sonnenglut heißer Sommertage ſchwere Wagen Spuren ſichtbar hinterlaſſen, dort wieder ſchmale Innenſtadtſtraßen, faſt wie in Köln, nur daß in Mailand die Verkehrspolizei ortsfremde Kraftfahrer nicht ſchurigelt a la Köln. Der Mailänder Dom iſt Verkehrszentrum. Alle Hauptſtraßen führen ſchließ⸗ lich zum Dom, und ebenſo iſt der Bahnhof mit ſeinen Hotels unſchwer zu finden. Das Auto hat die Pferdegeſpanne im Laufe der letzten Jahre auffal⸗ lend ſchnell verdrängt. Dem Autotouriſten und Autoſportsmann iſt Mai⸗ land idealer Ausgangspunkt. Vor den Toren der Stadt beginnt die„Autoſtrada“, die gegen mäßige Gebühr Vollgasfahrt nach Como ins oberitalieniſche Seengebiet und über Vareſe in gleichfalls ſehr ſchönes Alpenland geſtattet. In kurzer Zeit iſt auch ab Mailand die berühmte Autorennbahn von Monza erreicht. Insgeſamt: Autlerbeſuch in Mailand ebenſo intereſſant wie erfreulich! Siegfried Doerschlag. Der BH im Fahre 1930 Als erſte unter den Gewerkſchaften veröffentlicht der Deutſchnationale Handlungsgehil⸗ fen⸗ Verband(DH) in Nr. 1 ſeines Verbands⸗ organs, der Deutſchen Handels⸗Wacht, die Abſchluß⸗ zahlen des Jahres 1930. Sie zeigen, daß der Verband trotz der Kriſe unerſchüttert daſteht. Daß er ſeine Mitgliederzahl im Jahre 1930 ſogar von 379 590 auf 404 009 ſteigern konnte, iſt dafür ein eindringlicher Beweis umſomehr, als er keine ſtellenloſen Kauf⸗ mannsgehilfſen mehr aufnimmt. Der DHV hat zu dieſer Maßnahme gegriffen, um— wie er zum Aus⸗ druck bringt— die Leiſtungskraft der Gewerkſchaft in ſchlechten Zeiten denen ungeſchmälert zugute kommen zu laſſen, die ſie in guten Zeiten mit ſchaffen halfen. Mit dem Mitgliederzuwachs erhöhte ſich die Zahl der Ortsgruppen auf 1956. Auch außerhalb der Reichs⸗ grenzen gewinnt der Verband dauernd an Bedeu⸗ tung. Im vergangenen Jahre wurden an den Plätzen Iſtanbul, Oruro, Maracaibo, Roſario de Sta. Fe, Toronto, La Paz, Lima, Venlo, Recife, Sao Paulo, Johannesburg, Valdivia, Apenrade, Lyon und Mon⸗ treal neue Ortsgruppen gegründet. Berufs⸗ amtlich geleitete Geſchäftsſtellen beſtehen 190, darun⸗ ter im Auslande Paris, Madrid, Barcelona, Amſter⸗ dam, Newyork, London, Buenos Aires und Santiago de Chile. Durch die wirtſchaftliche Not ſind in dieſer Zeit alle finanziellen Selbſthilfe⸗ Einrichtungen der Ge⸗ werkſchaften beſonders angeſpannt. Der Do zahlte im Jahre 1930 eine Million und ſechshunderttauſend Reichsmark(mehr als das Doppelte der Auszahlungen 1929) für Stellenloſenunterſtützung. 570 Mitglieder erhielten, da ſie das 60. Lebensjahr überſchritten hatten und ſtellenlos waren, bezw. 25 Jahre Mitglied ſind und das 65. Lebensjahr über⸗ ſchritten, Altershilfe. Außerdem wurde Hinterblie⸗ benengeld gezahlt. Die dem Verband angegliederte Berufskrankenkaſſe verausgabte faſt fünf⸗ undzwanzig Millionen Mark für erkrankte und er⸗ holungsbedürftige Mitglieder. Die ſchlechte Arbeits⸗ marktlage des Jahres 1930 findet einen Niederſchlag natürlich auch in den Zahlen der Stellen ver⸗ mittlungstätigkeit des DHV. Immerhin konnte er dank ſeiner Bemühungen 12225 Stellungen beſetzen. Ende 1930 verzeichnet die Stellenvermitt⸗ lung 30 000 Bewerber. Ein bedauerliches Zeichen der Zeit iſt, daß von dieſen eingetragenen Bewerbern 24000 ſtellenlos ſind. In beſonders ſtarkem Maße wurde auch die Rechtsſchutzabteilung des Verbandes in Anſpruch genommen! Der Verband kann hier mit Genugtuung verzeichnen, ſeinen Mit⸗ gliedern ungefähr drei Millionen Reichsmark vor⸗ enthaltene Gehälter und andere Geldbeträge erſtrit⸗ ten zu haben. 6 400 Prozeſſe mit mehr als 13 000 Ter⸗ minen mußten wahrgenommen werden. Die geſam⸗ ten Koſten dieſer Rechtsſchutzarbeit trägt der Ver⸗ hand. Dieſe ungeheuren Finanzſpannungen ſind nur möglich durch eine weitſchauende Anlagenpolitik. Die harten äußeren Kämpfe des vergangenen Jahres hinderten den DH nicht, die Bildungs⸗ arbeit innerhalb der Organiſation ſo zu ſteigern, daß ſie die Arbeit aller vorgegangenen Jahre weit überragt. Hier ſei nur erwähnt, daß die beruflichen Lehrgänge um 30 Prozent geſteigert wurden. Semi⸗ nariſtiſche Arbeitsgemeinſchaften beſtanden am Jah⸗ resende 220. Als eine ſeiner Hauptaufgaben betrach⸗ tet der Verband die Ausbildung und berufliche Er⸗ tüchtigung des kaufmänniſchen Nachwuchſes. 550 Scheinfirmen beſtanden Ende 1930. Die Bildungs⸗ arbeit wird in der Hauptſache in eigenen Geſellſchafts⸗ heimen, von denen gegenwärtig 312 beſtehen, gepflegt. Betrachtet man dieſe Zahlen, kann man es ver⸗ ſtehen, daß der DH auch der kommenden Zeit mit Zuverſicht entgegenſieht. FFFFFFFTFVFPFbCCCVVVUVCVVVCUVUCVCVCVCVCVCVCVCVCFC òGVTVTPVDVVVDVPVPVPVFUPVCCVVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVVVVVCVVCVCVCVCVVVVVVCVVCVCVCVCVCVCVCVCVCVVVVVVVVVV Sieben Jahre Stella⸗Haus In dieſen Tagen feiert das Stella⸗Haus ſeinen ſiebenjährigen Geburtstag. In der Jahres ver⸗ ſammlung ſchilderte die 1. Vorſitzende des Ver⸗ eins, Frau Martha S. Stern in dem Bericht über das verfloſſene Vereinsjahr die Schwierigkeiten, die durch die allgemeine geſchäftliche Depreſſion für Ver⸗ eine, wie das Stella⸗Haus, hereingebrochen ſind. Da⸗ bei wäre es wünſchenswerter denn je, wenn gerade dieſe Zweige der produktiven Erwerbs⸗ loſenfürſorge ſich weiter ausbauen könnten. Iſt es doch dem Verein in früheren Jahren gelungen, mehrere Hundert von bedrängten Exiſtenzen über Waſſer zu halten, obwohl die Vereinsmittel beſchei⸗ den waren. Die Schwierigkeit, vielfach ungelernte Kräfte zu beſchäftigen und vielfach Künſtler und Kunſtgewerbler mit eigenartigen Ideen und Wün⸗ ſchen mit Arbeit zu verſehen, iſt niemals leicht ge⸗ weſen. Dennoch iſt es der umſichtigen Leitung mit ihrer organiſatoriſchen Begabung und einem tiefen ſozialen Verſtändnis für den Einzelnen gelungen, das Schifflein durch all die Fährniſſe vieler Jahre hindurchzuſteuern. Es iſt zu wünſchen, daß der ge⸗ ſchmacklich geſchulte Kreis, der zu den Förderern und Kunden des Stella⸗Hauſes gehört, weiterwachſen würde, um die künſtleriſchen und ſozialen Ziele des Vereins trotz Ungunſt der Verhältniſſe ausbauen zu helfen. In einem Augenblick, in dem gerade aus Anlaß des Inventur⸗Verkaufes es beſonders deutlich wird, wie entſcheidend eine laute Reklame für den Umſatz eines Betriebes ſein kann, iſt es für Organiſationen, die durch Qualität ihrer Leiſtungen überzeugen wol⸗ len, ſchwer zu konkurrieren. Mögen daher alle Ein⸗ ſichtigen, denen die kulturellen und ſozialen Ziele des Vereins unterſtützungswürdig erſcheinen, ſich doch dem kultivierten Käuferkreis des Stella⸗ Hauſes zugeſellen, denn nur mit der Unterſtützung aller Wohlmeinenden kann ein Haus, das ſich bewußt darauf einſtellt, die volkswirtſchaftlich wertvollere Qualitätsarbeit gegen den anſcheinend billigen Schund in immer weitere Kreiſe zu tragen, ſein Ziel erreichen.* Sender Moskau will nicht der Störenfried ſein Wie wir berichtet haben, hatte das Reichspoſt⸗ miniſterium bei der Telegraphenverwaltung der Sowjetunion Vorſtellungen wegen der Störungen des Deutſchlandſenders Königswuſterhauſen durch den ruſſiſchen Telegraphieſender RAck erhoben. Von Moskau wird- jetzt erklärt, daß der Vorwurf nicht ſtichhaltig ſei, da ſich die Sender der Sowjetunion unter allen Umſtänden an die Wellenlängen galten würden, die auf der Prager Konferenz von 1928 unter Beteiligung von ruſſiſchen Vertretern für die europäiſchen Länder feſtgeſetzt wurden. Etwaige ge⸗ genſeitige Störungen, unter denen auch die ruſſiſchen Sender zu leiden hätten, würden durch mittel⸗ und weſteuropäiſche Sender hervorgerufen. Tatſache iſt aber, daß die Darbietungen Königswuſterhauſens nach wie vor zu beſtimmten Zeiten geſtört werden. Bei dem heutigen Stande der Technik dürfte es doch Hein Leichtes ſein, den wirklichen Störenfried aus⸗ findig zu machen und ihn zur genauen Einhaltung ſeiner Wellenlänge zu veranlaſſen. 3. Seite/ Nummer 32 Veranſtaltungen „Eine fröhliche Nacht mit der Micky⸗Maus“ Ein luſtiges, originelles Plokat verkündet, daß am 31. Januar dem Prinzen Carneval in Mannheim mit einem großen Maskenball unter dem Motto:„Eine fröh⸗ liche Nacht mit der Micky⸗Maus“ Tribut gezollt wird. In den heiter geſchmückten Räumen des Roſengartens beginnt das Feſt um 8 Uhr 11. Mehrere gute Jazz⸗Orcheſter ſpie⸗ len zum Tanze auf. Durch entſprechende Umſtellung ſoll verſucht werden, die Stimmung dadurch zu konzentrieren, daß die Beſucher im Nibelungenſaal mehr als bisher bei⸗ einander ſitzen. Eine Saalpolizei ſoll wieder zur Förde⸗ rung frohen Maskentreibens beitragen. Um 12 Uhr wird man alle Micky⸗Mäuſe in einer Mickymausfalle fangen. Die drei ſchönſten werden von einem hohen Preisgericht nach vollzogener Volksabſtimmung gekrönt. Von einer Maskenprämiierung im beſonderen wird diesmal abge⸗ ſehen. Dafür will man verſuchen, in den Stunden von 8 bis 12 Uhr die luſtigſten Gäſte auszuſpüren, wozu eine große Kommiſſion von öffentlichen Perſönlichkeiten boten werden ſoll, die prüfend 4 Stunden lang die R ie durchzieht. Die Frohgelaunteſten erhalten nach 12 Uhr wertvolle Ehrenpreiſe. Im Bierkeller wird ſich inzwiſchen das gewohnte Treiben entwickelt haben. Beſonderen Zu⸗ ſpruch hat der Verſammlungsſaal zu erwarten, der in eine fröhliche Weinſtube umgewandelt wird, in der offener Wein ausgeſchenkt wird. Luſtige Budenüberraſchungen und Schauſtellungen ergänzen das Feſt. Mäßige Wirtſchafts⸗ preiſe ſorgen dafür, daß der Stimmung nach der gaſtrono⸗ miſchen Seite hin kein Abbruch getan wird. * 1 Frau Rat Goethe. In ganz Deutſchland wird man am 19. Februar des 200. Geburtstags der Mutter Goethes gedenken. Die Abteilung Mannheim des Vereins Frauen⸗ bildung— Frauenſtudium und die Abteilung Mannheim des Vereins Badiſcher Lehrerinnen verauſtalten am 21. Jonuar abends 8 Uhr im großen Soal der Handelskammer, I I, 2, einen Vortrag von Frau Charlotte Rau, Frank⸗ furt a. M. zur Vorfeier dieſes Tages. * Das Wochenprogramm des Pfalzbau⸗Kaffees iſt, wie aus der Anzeige in letzter Nummer hervorgeht, wieder ſehr reichhaltig. Es handelt ſich faſt durchweg um karne⸗ valiſtiſche Veranſtaltungen, die am Samstag mit einem öffentlichen Maskenball mit Prämiierung im Kon⸗ zertſaal abgeſchloſſen werden. * Das 100 000ſte Sparbuch wurde bei der Städt. Sparkaſſe Mannheim in den letzten Tagen ausgeſtellt. Nach den Veröffentlichungen im An⸗ zeigenteil wurde von der Sparkaſſe dem neu hinzu⸗ tretenden Sparer, der dieſes Buch erhält, eine Prämie von 25 Mark ausgeſetzt, die dem Spar⸗ buch des Kindes eines Geſchäftsführers gutgeſchrieben werden konnte. * Beinbruch beim Ringen in der Wärmehalle. Beim Ringen mit einem andern Knaben kam geſtern nachmittag der acht Jahre alte Sohn eines Tag⸗ löhners in der Wärmehalle in der Neckarſchule zu Fall und brach ſich den rechten Oberſchenkel. Der Verunglückte wurde ins allgemeine Krankenhaus verbracht. Kommunale Chronik Ladenburg, 19. Jan. Aus der jüngſten Ge⸗ meinderatsſitzung iſt zu berichten: Die neu⸗ gewählten Gemeinderäte wurden vom Bürgermeiſter auf ihren Dienſt verpflichtet.— Der Bürgerausſchuß wurde ergänzt und hierbei feſtgeſtellt, daß anſtelle der zu Gemeinderäten gewählten Gemeindeverord⸗ neten als ſolche in den Bürgerausſchuß einzurücken haben: 1. Von der Zentrumspartei: Joſef Siebig und Hermann Jäger, 2. von der Sozialdemokratiſchen Partei Guſtav Wagner und Bernhard Spengler, 3. von der NDAap. Hermann Höfer und Philipp Stumpf, 4. von der Demokratiſchen Partei Ludwig Thieme, 5. von der Kommuniſtiſchen Partei Karl Höflein, 6. von der Bürgerlich⸗wirtſchaftlichen Ver⸗ einigung Hermann Lackert.— Zum Bürger meiſterſtellvertreter wurde Gemeinderat Schmitt beſtellt; im Verhinderungsfalle ſind die übrigen Gemeinderäte nach ihrem Dienſtalter, bet gleichem Dienſtalter nach dem Lebensalter, zur Stell⸗ vertretung berufen.— Auf Antrag wird der Zen⸗ trumspartei die ſtädt. Turnhalle am Sonntag, 28. Jan. zur Verfügung geſtellt.— Einem Antrag auf Ermäßigung der Gebäudeſonderſteuer wurde ent⸗ ſprochen.— Profeſſor Maenner in Weinheim wird zu Vortragszwecken die ſtädt. Turnhalle am 8. Febr. zur Verfügung geſtellt.— Die Gemeindefuhren für das Jahr 1931 wurden vergeben an Unternehmer Friedrich Schrepp Il.— Adam Heeger wird die. Erſtellung eines Schuppens auf ſeinem von der Gemeinde gepachteten Grundſtück gegen jederzeitigen Widerruf genehmigt.— Die Entwäſſerungsarbeiten in der Sandgewann werden dem Submittenten L. Geyer übertragen. Die Pflaſterarbeiten erhält der Submittent Jakob Schlegel.— Der Pachtübergang von drei Gemeindegrundſtücken von dem ſeitherigen Pächter Franz Wolf UI auf den neuen Pächter Karl Nilſon wird genehmigt. P. Schriesheim, 19. Jan. Aus dem Gemein de⸗ rat iſt zu berichten: Für den Neubau des Johann Jakob Menges, Makler in Schriesheim im Gewann Bräunig übernimmt die Gemeinde die übliche Ge⸗ meindebürgſchaft.— Bautechniker Karl Schmitt von hier erhält von der Gemeinde Schriesheim im Ge⸗ wann Untere Schlängel einen Bauplatz, 3 Ar 19 QAm. groß, zum Preiſe von 6% je Am. Das Geſuch des Bahnarbeiters Peter Wilhelm Hartmann, Leuters⸗ häuſerſtraße 334, um Erlaubnis zur Erſtellung eines Schlachthauſes mit Wurſtküche wird befürwor⸗ tend an das Bezirksamt Mannheim weitergeleitet. Den Kurzarbeitern ſoll für das Jahr 1930/1 ein Drittel des Waſſerzinſes erlaſſen werden.— Die Eislieferung für das Jahr 1931 wurde Gaſtwirt Wilh. Schuhmann, Gaſthaus zum ſchwarzen Adler“, die Gemeindefuhren für das Jahr 1931 dem Fuhr⸗ unternehmer Georg Egler und dem Landwirt Georg Kolb, das Fahren des Schlammwagens für 1931 dem Landwirt Heinrich Hoffmann, das Fahren des Bahn⸗ ſchlittens dem Landwirt Karl Müller u. den Müllern Gebr. Fritz, das Fahren von etwa 200 Ztr. Dung in den Verſuchsweinberg Untere Kehläcker wurde dem Landwirt Joſef Moraſt übertragen.— Mit den Por⸗ phyrwerken Weinheim⸗Schriesheim AG. in Wein⸗ heim wurde ein neuer Vertrag abgeſchloſſen. Er gilt als Nachtrag zum Vertrag vom 25. Juni 1923.— Mit dem Verwaltungsrat des Diakoniſſenhauſes Beth⸗ lehem in Karlsruhe wurde bezüglich zweier Diako⸗ niſſen und Hilfsſchweſtern ein neuer Vertrag abge⸗ ſchloſſen.— Die Gemeinde übernimmt einen etwaigen Fehlbetrag beim diesjährigen Mathaiſen⸗Markt. Zum Schulz gegen and edi acgionmmuum- O τHπ,ñ Panſfarin BASE 3. 4. Seite/ Nummer 32 — Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 20. Januar 1981 f Gegen die Auflöſung des Bezirksamts Dürkheim Bad Dürkheim, 20. Jan. 5 Mit einem einheitlich geſchloſſenen Willen prote⸗ ſtierten geſtern abend in einer ſehr ſtark beſuchten Proteſtku udgebung die Gemeinden des Be⸗ zirks Dürkheim mit Ausnahme von Forſt, Deides⸗ heim und Niederkirchen gegen die beabſichtigte Auf⸗ löſung des Bezirksamts Dürkheim. Alle Vertreter der Gemeinden und des Bezirkstages, der wirtſchaft⸗ lichen und politiſchen Verbände legten Verwah⸗ rung gegen die Aufhebung ein und forderten, daß für das wirtſchaftspolitiſch bedeutungsvollſte Gebiet für Obſt⸗ und Weinbau, das während ſeines 30jäh⸗ rigen Beſtehens ſich in ſteter Entwicklung befunden habe, die Erhaltung des Bezirksamtes Dürkheim eine Lebensfrage ſei. Zum Schluß der mehrſtündigen Ausſprache, an der ſich auch Abg. Burger⸗Ludwigshafen be⸗ teiligte, faßte die Verſammlung folgende 5 Entſchließung: „Der Bezirk Dürkheim vereinigt das Qualitäts⸗ weinbau⸗ und Qualitätsobſtbaugebiet der Mittel⸗ haardt und auch die durch gleiche Verkehrsintereſſen nach der Weinhaardt eng verbundenen und friedlich und erfolgreich in wirtſchaftlichen und politiſchen Körperſchaften zuſammenſtehenden 22 Gemeinden an der Mittelhaardt. 19 Gemeinden des Bezirks⸗ verbandes, von deren Vertretern entſprechende Er⸗ klärungen abgegeben wurden, ſollen weiter zuſam⸗ mengehören und von einer Auflöſung des Bezirksamtes Dürkheim nichts wiſſen, weil die Aufhebung von den nach⸗ teiligſten Folgen für die weitere wirtſchaft⸗ liche Entwicklung der Bevölkerung der Mittelhaardt iſt und jede Aenderung der bisherigen Bezirkseintei⸗ lung den Bewohnern des Bezirks unermeßlichen Schaden, dem Staat aber als Staatsverein⸗ fachungsmaßnahme nur unbedeutende Erſparniſſe bringen kann. Die Aufhebung müßte die Bevölke⸗ rung der Mittelhaardt zu der Auffaſſung bringen, daß der bayeriſchen Staatsregierung an der Wohl⸗ fahrt der Gemeinden der Mittelhaardt nichts gelegen ſei. Die Verſammlung erhebt daher einmütigen und ſchärfſten Proteſt gegen die beabſichtigte Auf⸗ hebung des Bezirksamtes Dürkheim und fordert, daß das bayeriſche Staatsminiſterium des Innern ſeine Abſicht, den Bezirk Dürkheim aufzuheben, unter allen Umſtänden aufgibt.“ Der grpßen Kundgebung voraus ging eine Ver⸗ treterverſammlung des Bezirksobſt⸗ bau verbandes, die ihre Bedenken gegen eine Auflöſung des Amtes in folgender Entſchließung niederlegte: „Der Bezirksobſtbauverband Dürkheim nimmt in einer Vertreterverſammlung der Mitgliedervereine, in der alle Mitgliedervereine bis auf Deidesheim vertreten ſind, Kenntnis von der Abſicht der bayeri⸗ ſchen Staatsregierung, das Bezirksamt Dürkheim ab 1. Februar 1931 aufzuheben. Die Vertreterverſamm⸗ lung bedauert aufs tiefſte, daß die bayeriſche Staats⸗ klegietung mit ſolch einſchneidenden Maßnahmen die einmütige und harmoniſche Zuſammenarbeit des Be⸗ zirksverbandes Dürkheim zerſchlägt. Die zielbewußte Arbeit des Bezirksobſtbauverbandes Dürkheim ſteht in der Pfalz einzig da. Der einmütige Wille der Ortsgruppen bäumt ſich gegen die Aufhebung des Bezirksamtes Dürkheim auf, und die Vertreterver⸗ ſammlung ſieht ſich veranlaßt, gegen die Aufhebung des Bezirksamtes aufs ſchürfſte zu proteſtieren.“ Zahlungseinſtellung des Deulſchen Bauhilfe⸗Vereins e. G. m. b. H. * Nenſtadt a. d. Gdt., 19. Jan. Der Deutſche Bauhilfe⸗Verein e. G. m. b.., Sitz Kaiſerslautern, deſſen Hauptverwaltung ſich in Neuſtadt a. d. Hdt. befindet, hat ſich gezwungen ge⸗ ſehen, ſeine Zahlungen am Freitag einzuſtellen und beim Amtsgericht Neuſtadt a. d. Hot. Antrag auf Er⸗ öffnung des Vergleichs verfahrens über das Vermögen der Genoſſenſchaft zu ſtellen. Der am 22. Mai 1927 gegründete Verein, der bisher etwa 30 Wohnhausneubauten in der Pfalz, im rechtsrheini⸗ ſchen Bayern und im Rheinland finanzierte, hat vor⸗ läufig eine Vergleichsquote von 50 v. H. an⸗ gebyten. Wie aus dem letzten amtlichen Reviſionsbericht vom 15. Mai 1930 einwandfrei feſtſteht, iſt die Ge⸗ noſſenſchaft in der Erfüllung ihrer ſatzungsmäßigen Aufgaben und Pflichten namentlich in dem letzten Geſchäftsjahre dadurch ſehr ſchwer behindert worden, daß der größte Teil der Mitglieder infolge wirtſchaft⸗ licher Notlage und Arbeitsloſigkeit nicht mehr in der Lage war, die nach den Satzungen übernommenen Verpflichtungen vorläufig zu erfüllen. Verſchiedene lukrative und größere Bauvorhaben, die im Spät⸗ herbſt 1930 vor dem Abſchluß ſtanden, konnten aus dieſem Grunde nicht mehr in Angriff genommen werden. Das begonnene erſte Doppelwohnhaus des Bau⸗ projektes auf der Hambacher Höhe in Neuſtadt a. d. Haardt iſt bereits im Rohbau fertiggeſtellt. Es ſind nach verſchiedenen Richtungen hin Verhandlungen zwecks Uebernahme dieſes Bauprojektes im Gange, ſo daß eine Benachteiligung der daran beſchäftigten Handwerker wohl kaum zu befürchten ſteht. Von unterrichteter Seite hören wir weiter, daß die Genoſſenſchaft den Bauplatz für ihr Neuſtadter Bauprojekt zum Preiſe von 30000 Mark erworben hat, wobei bereits die Hälfte der Kaufſumme bar be⸗ zahlt wurde. Für die Stadt Neuſtadt a. d. Hot. ent⸗ ſteht keinerlei Schaden, da die Stadt ſich nur ver⸗ pflichtet hatte, nach Fertigſtellung des Bauvorhabens eine Zinsgarantie zu übernehmen, was nun hinfällig wurde. 0 * Dühren(Amt Sinsheim), 20, Jan. Der Schrei⸗ ner und Landwirt Heinrich Kramer, der beim Holzführen verunglückte und dabei einen ſchweren Wirbelſäulenbruch erlitt, iſt jetzt im Alter von 60 Jahren geſtorben. 2 5 * Offenburg, 20. burger Faſtnacht, der alles andere als viel Jan. Der Auftakt zur Offen⸗ ſogenannte Schwenderball, war Verſprechen. Kaum 130 Per⸗ N onen nahmen an ihm teil. Eine richtige Faſt⸗ kachtsſtimmung kam nicht auf. Man merkte, daß auch Zelie Veranſtaltung unter dex Wirtſchaftskriſe zu ger vu hat. Am die Aniverſitälsmeiſterſchaft im Fußball Haſſo⸗Rhenania beſiegt Zariungia:1 Unter der vorzüglichen Leitung von Krömer(Univer⸗ ſität A) wurde das zweite Spiel ausgetragen. Die ſchlech⸗ ten Platzverhältniſſe beeinflußten das Spiel ſehr ſtark. Wenn deshalb die Leiſtungen beider Mannſchaften auf keiner allzu hohen Stufe ſtanden, ſo muß man den 22 Leuten doch beſtätigen, daß ſie ſich redlich bemühten, ihr Beſtes herzugeben und vor allen Dingen ein faires, an⸗ ſtändiges Spiel zu liefern. Aufregend war der Anfang, da in ein fortgeſetztes Drängen der Haſſo⸗Rhenanen der einzige Treffer der Zaringia fiel. Der ausgezeichnete Tor⸗ wart Gärtner im Verein mit der vielbeſchäftigten Vertei⸗ digung Heilmann⸗Galgenmüller vermochten lange Zeit dieſen Vorſprung zu halten, bis Götze für Haſſo⸗Rhenania gleichzog. Bis zur Pauſe erzwangen ſich die Haſſo⸗ Rhenanen zwei weitere Tore. Kurz nach dem Wechſel mußte der vorzügliche Torwart der Zähringer verletzt aus⸗ ſcheiden. Das verhalf dem Sieger bis zum Ende zu drei weiteren Treffern. N 755 8 2 Die Meiſterſchaſt der Oberliga im Ringen Weit beſſer als vielfach angenommen wurde, hat ſich der Neuling in der Oberliga, Sp.⸗V. Freiburg⸗Haslach, bei ſeinem erſten Kampfe gegen die ringeriſch ſehr ſtarke Ger⸗ mania Weingarten geſchlagen. Das unentſchiedene Er⸗ gebnis von 919 bedeutet für die Haslacher ein Erfolg, mit dem ſicherlich Weingarten vorher am allerwenigſten ge⸗ rechnet hat. Am kommenden Sonntag werden die Ober⸗ länder in Pirmaſens gegen den deutſchen Exmeiſter zu be⸗ weiſen haben, ob das Können und ihre Kampfkraft wirk⸗ lich ſo ſind, um den Erfolg gegen Weingarten zu recht⸗ fertigen. Andernfalls braucht Pirmaſens nach der Nieder⸗ lage in Weingarten dringend Punkte, um den Anſchluß zur Meiſterſchaft nicht zu verpaſſen, es wird deshalb alles aufbieten und die Gelegenheit am Sonntag nicht unaus⸗ genützt vorübergehen laſſen, ſo daß die Oberländer ſich auf einen ſchweren Kampf gefaßt machen müſſen. Die Einzelkämpfe: Bantamgewicht: F. Ehret⸗ Haslach beſiegte Spohrer⸗ Weingarten durch Rückwurf und Eindrücken der Brücke in 12 Minuten.— Federgewicht: Keller⸗Haslach wurde nach überlegen geführtem, ſchönem Kampfe über Streit⸗Wein⸗ Das Meiſterehepaar Gaſte(Doppellauf) See e In Zeiten wirtſchaftlicher Notlage, wie wir ſie eben erleben, ſind viele Menſchen gezwungen, ihren Beruf zu wechſeln oder aber auch neben ihrer nicht mehr zum Leben ausreichenden Berufstätigkeit noch einen Nebenerwerb auszuüben. Winke über die Art des zu wählenden Erwerbszweiges erhalten wir beim Studium unſerer Einfuhrbilanz. Wenn wir einen Teil unſerer Einfuhr durch eigene Produktion er⸗ ſetzen, dann helfen wir nicht nur uns ſelbſt, ſondern auch unſerer Volkswirtſchaft. Alljährlich wandern noch 10 Millionen Mark für wertvolles Pelzwerk ins Ausland. Dies muß uns den Gedanken nahelegen, in Deutſchland ſelbſt hochwertige Pelze zu erzeugen. Von allen Pelztieren kommt der Nerz(auch Nörz, in Norddeutſchland auch Mink und Menk ge⸗ nannt) am meiſten in Frage. Er liefert einerſeits einen wertvollen Pelz und ſtellt andererſeits an die Pflege die geringſten Anſprüche. Die Nerzzucht kann daher als die Pelztier⸗ zucht des kleinen Mannes angeſehen werden und kann ſowohl hauptberuflich als auch im Neben⸗ beruf ausgeübt werden. Der Nerz gehört wie der Marder in die Klaſſe der Wieſel, ſein Körper wird etwa 35 Zentimeter, ſein Schwanz 15 Zentimeter lang. In Freiheit kommt der Nerz, der auch ſchwimmt und ſich daher gerne in der Nähe von Sümpfen aufhält, in Deutſchland nur noch in Maſuren vor. Zur Zucht eignet ſich aber nur der nordamerikaniſche Nerz, der den wertvollſten Pelz liefert. Das Tier wird in Drahtgehegen von ungefähr ein Meter Breite, zwei Meter Länge und 60 Zentimeter Höhe im Freien gehalten. An das Gehege iſt ein kleiner Kaſten an⸗ gebaut, der dem Tier als Niſtſtätte dient. Da Kaſten und Gehege ſelbſt gezimmert werden können, ſtellen ſich die Koſten ſehr gering. Auf einem beſchränkten Raum kann der geringen Ausdehnung wegen eine verhältnismäßig große Anzahl von Gehegen auf⸗ geſtellt werden. Da der Nerz wenig empfindlich gegen Geräuſche iſt und bei ſauberer Wartung garnicht riecht, kann er ſelbt in der Stadt und ganz in der Nähe von Woh⸗ nungen gehalten werden. Froſt im Winter ſchadet dem Tiere nicht, im Gegenteil befördert die Kälte eine günſtige Feilentwicklung. Orte mit rauhen Lagen ſind beſonders geeignet. Der Nerz erreicht ein Alter von etwa 10 Jahren und wirft jährlich durchſchnittlich 6 Junge. Das Fell iſt aber ſchon im Alter von—8 Monaten, etwa im November und Dezember, reif zur Verwendung. Nach Nerzpelzen beſteht dauernde Nachfrage, ſodaß Abſatzſchwierigkeiten nicht zu befürchten ſind. Der Preis für gute Nerzfelle bewegt ſich zwiſchen 80 und 150 Mark, je nach Qualität. Es empfiehlt ſich daher nur die Anſchaffung allerbeſten Zucht materials. Die Nerzzucht als lohnender Erwerbszweig garten Punktſieger.— Leichtgewicht: L. Bacher⸗Weingarten beſiegte Dold⸗Haslach durch Ueberwurf in 11 Minuten.— Weltergewicht: Hch. Bacher⸗Weingarten drückte Laux⸗Has⸗ lach in der 8. Minute die Brücke ein.— Mittelgewicht: Engler⸗Haslach ſiegte nach Punkten über Unſelt⸗Wein⸗ garten.— Halbſchwergewicht: W. Bacher⸗Weingarten be⸗ ſiegte H. Ehret⸗Haslach durch Eindrücken der Brücke in 5% Minuten.— Schwergewicht: K. Ehret⸗Hasloch ſtegte nach Punkten über Holzmüller⸗Weingarten. Der Stand der Kämpfe Kämpfe gew. unent. verl. Prt. E. Plt. Germania Weingarten 2 1 1 0 3 22:15 Sp. Freiburg⸗Haslach 1 0 1 0 1.0. 1. Ath.⸗Kl. Pirmaſens 1 0 0 1 0 6113 K. C. Handball—-Klaſſe F. V. Oftersheim— Poſtſportverein:3(:1) Da Oftersheim bis jetzt noch ohne Punktverluſt an der Spitze der Tabelle ſteht, die Poſtler aber trotz verlorener Spiele gegen ſchwächere Gegner ſehr ſpielſtark ſind, war man auf den Ausgang des Spieles geſpannt. Wie das End⸗ ergebnis zeigt, gelang es dem Platzverein im Stadion, die im Vorſpiel erlittene:5⸗Niederlage in einem forſchen Kampf wett zu machen. Allerdings dürfte der Punktverluſt der Poſtler zu groß ſein, um noch für die Meiſterſchaft in Frage zu kommen. Die Mannſchaft des Poſtſportvereins war bis auf den Rechtsaußen in ſehr guter Verfaſſung. Vom Anſpiel ab entwickelte ſich ein flotter Kampf. In der Mitte der erſten Spielhälfte gelang es dem Mittelſtürmer von Oftersheim Deutſche Kunſtlaufmeiſter 1931 n Mayer⸗Labergo(Herreneinzel) Während man vor Jahren noch auf den Bezug nord⸗ amerikaniſcher Zuchttiere angewieſen war, liefern heute deutſche Nerzfarmen(3. B. die Nerzfarm Elversheim bei Bad Mergentheim) ſchon aus⸗ gezeichnetes Zuchtmaterial, ſodaß wir uns ſchon ganz von Nordamerika und Kanada unabhängig gemacht haben. 5 Der Nerz hat die gute. Eigenſchaft, daß er auch in der Gefangenſchaft ſehr widerſtandsfähig gegen Kraukheiten iſt. Er wird bei guter Behandlung ſehr zutraulich und frißt ſogar aus der Hand. Als ſehr praktiſch hat ſich die Verbindung von Nerz⸗ und Hühnerfarmen erwieſen, da Abfälle aus dieſer Zucht, wie Hühnerköpfe, Eingeweide und dergl., vom Nerz ſehr gern gefreſſen werden. Auch kann man ihn mit Fiſchen, Mäuſen und Schlachthausabfällen füttern. Dazwiſchen reicht man ihm Hafermehl mit verdünn⸗ ter Milch, gekochten Reis, Weizengrieß, aufgeweichtes altes Brot uſw. Da die Tiere ſehr klein ſind, ge⸗ nügen geringe Futtermengen(100—120 Gramm täglich). Die Futter⸗ und ſtberhaupt die Haltungs⸗ koſten ſind alſo nicht ſehr hoch, ſodaß mit Beſtimmt⸗ heit ein ſchöner Nutzen erzielt wird. Der Verſand von Tieren erfolgt meiſt um dieſe Zeit, da im Februar die Ranzzeit beginnt und die Beförderung dann unterbleiben muß. G. N. Um die Auflöſung des Stadtrats * Kaiſerslautern, 19. Jan. Die Stadtratsfraktion und die Ortsgruppe der Deutſchen Staatspartei haben der„Pfälziſchen Preſſe“ zufolge beſchloſſen, gegen den nattonalſozialiſtiſchen Antrag auf Auf⸗ löſung des Stadtrates zu ſtimmen,„weil ſie von ihr in keiner Weiſe eine Beſſerung der ſtädti⸗ ſchen Zuſtände erwarten“. Damit ſcheidet die Mög⸗ lichkeit, daß der Stadtrat ſeine Selbſtauflöſung be⸗ ſchließt, aus, denn Sozialdemokraten und Staats⸗ parteiler verfügen über 16 von 43 Stimmen, alſo über mehr als ein Drittel. Es iſt demnach ausge⸗ ſchloſſen, daß die für die Auflöſung ſich einſetzenden Parteien die notwendige Zweidrittelmehrheit er⸗ reichen können, ſelbſt wenn die Fraktionen und Stadtratsmitglieder, die bisher nach keine Erklä⸗ rung über ihre Haltung abgegeben haben, auf ihre Seite treten würden. Bürgermeiſter⸗Neuwahl * Altleiningen, 19. Jan. Infolge Penſionierung des ſeitherigen Berufsbürgermeiſters Klein war Neuwahl des Gemeindeoberhauptes erforderlich, die geſtern vorgenommen wurde. Gewählt wurde zum erſten Bürgermeiſter im Ehrenamt der Kandidat der Mittelparteien, Schreinermeiſter Chriſtoph Bohu., der während der letzten Periode das Amt des zweiten Bürgermetſters beklejdete. Die Wahl erfolgte mit 323 von 620 wahlberechtigten Stimmen. 75 Der den erſten Erfolg zu buchen. Kurz darauf konnte Schu⸗ macher⸗Poſt auf ſchöne Vorlage gleichziehen. Nach Wiederbeginn hatte der Platzverein die Sonne un! den Wind im Rücken, trotzdem gelang es Oftersheim üben legen zu ſpielen und ein weiteres Tor zu erzielen. 221. Nun kam der Poſtſportverein mächtig auf. Unterſtützt durch unermüdliche Arbeit der Läuferreihe und Verteidigung insbeſondere aber durch die ausgezeichnete Arbeit des Tor. mannes Haas, der viel zum Siege beitrug, gelang ez wiederum Schumacher durch prachtvollen Schuß den Aus, gleich zu erzielen. Füglein konnte kurz vor Schluß dur geſchickt getäuſchten Wurf das vielumjubelte Siegestor er⸗ 5 zielen. Deutſche Hallen-Tennis⸗Meiſterſchaſten Die erſten Meldungen Der Meldeſchluß für die vom tibusgemäß in der Bremer Tennishalle langenden Deutſchen Hallentennis⸗Meiſterſchaften zwar erſt am 1. Februar ab, aber ſchon fetzt iſt eine ganz ausgezeichnete ausländiſche Beteiligung geſichert Der vor jährige Einzelmeiſter Oeſtberg⸗Schweden wird es ſich natürlich nicht nehmen loſſen, ſeinen Titel zu verteidigen Aus Dänemark kommen vorausſichtlich Ulrich und Hey, rickſen ſowie die Damen Stöckel und Da m, Eng⸗ land entſendet zwei Damen und zwei Herren. Die Ver⸗ handlungen mit den Franzoſen Borotra, Brug non und Bouſſus ſind noch im Gange, mit Borotra im Wettbewerb würde die Veranſtaltung jedenfalls ein ſen⸗ ſationelles Gepräge erhalten. Von deutſcher Seite haben bisher die Titelverteidiger im Dameneinzel und Herren⸗ die Ham doppelſpiel, Frl. Krahwinkel⸗Eſſen und 8 burger Dr. Deſſart⸗Freuz ihre Teilnahme ebene wie ole Bremer Spieler und Spielerinnen zugeſagt. Vor-Turnier des Meichsverbandes Die ausländiſchen Teilnehmer Für das auf den 30. Januar und 1. Februar verlegte Jubiläumsturnier des Deutſchen Reichs⸗Verbandes fit Amateurboxen wurden an Ausländern bisher der italie⸗ niſche Europameiſter im Leichtgewicht, Bionchini, und deſ⸗ ſen Landsmann, der Mittelgewichtler Longinotti, ferner der bekaunte holläudiſche Halbſchwergewichtler Miljon ſo⸗ wie die Dänen Anker Poulſen und Kaj Knudſen yer pflichtet. Aus dem Reiche erſcheinen Rennen, Kurth⸗Köln, Bernlöhr⸗Stuttgart, Lücke⸗Hannover, Meſſeberg⸗Magde⸗ burg. Berlin wird vertreten durch Ball, Noſchkes, Bal⸗ ſam, Pierentz, Möhl, Stegemann, Lehmann, Gehlhaogr, Dalchow, Donner, Lütke, Campe, Hornemann, Völkner, Gaikowſki, Schwarz und Kitſche. Am erſten Tage finden die Kämpfe in den Germoniaſälen ſtatt, am zweiten Tage iſt die„Lichtburg“ am Bahnhof Geſundbrunnen der Schay⸗ platz der Veranſtaltungen. 5 Frl. Flebbe(Dameneinzel) 727272 ee Mittwoch, den 21. Januar 1931 12.00: Stuttgart: Militärkonzert. 15.20: Frankfurt: Jugendſtunde. .—8. Februar tradi⸗ zum Austrag ge, läuft Aus Nundfunk⸗Programmen 1 3 * .. eee 91 * 15.30: Stuttgart: Volkslieder. 15.45: München: Leſeſtunde. 16.30: Frankfurt, Stuttgart: Konzert; Mün; chen: Kinderſtunde. 17.25: München, Budapeſt, Rom: Konzert. 18.15: Frankfurt, Stuttgart: Vorträge. 19.15: Frankfurt, Stuttgart: Vortrag. N 19.30: Bud apeſt: Chorkonzert; Mailand, Turin eee Wien: Muſikaliſche Minio⸗ uren. 19.45: Frankfurt, Stuttgart, München, Lon; don 1, 2: Konzert; Köln: Ouvertüren; Da⸗ ventry: Lieder. 20.00: Ber lin, Heils berg: Oper„König Midas“ Breslau: Kundgebung; Hamburg: Chriſtiaß Sinding⸗Konzert: Belgrad: Vokalkonzert; Bu⸗ kareſt: Soliſtenkonzert:-Os lo: Orcheſterkonzert; Stockholm: Sinfoniekonzert; Wien: Dichter⸗ ſtunde; Graz: Alpenländiſche Volksbühne:„Die neue Zeit 20.15: Köln: Neue Muſik, anſchl. Suiten; Kattowitz, Warſchau: Konzert. g 20.30: Breslau: Zwei Hörſpiele; Straß burg: Konzert; Wien: Komödie„Wenn ſie groß gewor⸗ den“, anſchl. Konzert. 20.45: Frankfurt, Stuttgart: Erlebte Geſchichten Mailand, Turin: Kammermuſik; Rom; Oper„Götterdämmerung“. 21.00: Hamburg: Mozart⸗Ouvertüren; München: Luſtige Szene„Prſzybilla vermittelt“? Belgrad! Violinkonzert; Kattowitz, Warſchau, Do⸗ ventry;: Sinfoniekonzert; London 1, 2: Vot⸗ trag in deutſcher Sprache. J 21.15: Berlin: Kurzgeſchichten; Frankfurt, Stukt⸗ 9 5 t: Elſäſſiſche Stunde; Heils berg: Kon⸗ zert. 21.30: Berlin: Tänze von geſtern. 22.00: München: Reportage; Mailand, Turin? Operetten⸗Auszüge; Stockholm: Tanzmuſik. 22.45: München: Meiſter der Rhythmik ſpielen zum Tanz; London 1, 2: Tanzmuſik. 24.00: Köln: Nachtkonzert. Geſchäftliche Mitteilungen * Hanpmag. Nach 6jährigen Vorbereitungen und Vet⸗ ſuchen und nach 2jähriger proktiſcher Erprobung iſt die Hanomag jetzt mit ihrer neuen Dieſel⸗ Zug maſchine herausgekommen. Der Vorteil des Dieſel⸗ Prinzips beſteht in der Möglichkeit, die ganz ſchweren, billigen Brennſtoffe(Gasöl, Dieſelöl, Rohöl) reſtlos zu verarbeiten. Hierdurch werden die Betriebskoſten auf ein Minimum reduziert. Der neue Hanomag ⸗Dieſel verbrauch etwa—6 Kilo Gasöl und etwa 0,1 Liter Schmieröl e Betriebsſtunde, das ergibt etwa 85—90 Pfg. ſtündlich Be⸗ triebsſtoffunkoſten für die Arbeit der 36 PSS ſtarken Zug⸗ maſchine. Die Konſtruktion iſt ſo gehalten, daß alle emp⸗ findlichen Teile ſtaub⸗ und waſſerdicht gekapſelt ſind und trotzdem jederzeit zur Kontrolle leicht zugänglich bleiben. Die Bedienung iſt einfoch. Das Anſpringen erfolgt bein Ankurbeln wie beim Vergaſer⸗Mokor. Die Hanomag Dieſel⸗Zugmaſchine iſt für den rauhen Betrieb gearbeitet d. h. alſo, alle ſtark beonſpruchten Teile ſind ganz beſon, ders kräftig dimenſionierk und unter Verwendung n beſten Materials ſo gebaut, daß faſt kein Verſchleiß er folgt. Wir verwelſen Intereſſenten auf die Anzeige i unſerer Nr. 16 vom 10. Januar. St20 2 * Oe ruhe wi umfang Ein hie Vertrete und Hi Zwecke Geld he Tat, ve! Leben nägel bracht u Betroge Verhant Geld G. * La ſich San die auch ſchaft ge beſſen V ſtehende auf ſein. Schuß ſchlagade das Kra der Tät da er ei gibt an, * Ke! urteilun denkmal 4 getagt. ergeben ausgezei bach⸗J gezeichne chitekt K 3. Preiſ Not“ Le Waſſer Karlsru ausgeſte wird At läßlich tagung nommen k. Ne he ranſta einen F ehrung ausſchuff berg an Mann Eine ſta Ortsgru die mit Jberſchön Wander. Wander: nen Kl zum ſech vierten zweiten Von Fenſter ſprang „Eine geſpannt wartet. bat. Vi Sie zimmer „Raſt man dar Vitali, ein Flit willen e Wie „War ſich an d daß Sie daß es Lend „Nich Zeit. 9. Das reg hat ja g ihn zu Prof; 4 n * Januar 1931 Dienstag, 20. e Aus Baden Großer Betrugsprozeß in Sicht * Oeſtringen, 18. Jan. Die Strafkammer Karls⸗ ruhe wird ſich in den kommenden Wochen mit einem umfangreichen Betrugsprozeß zu beſchäftigen haben. Ein hieſiger Einwohner namens Schuble wußte als Vertreter der Organiſation der Kriegsteilnehmer und Hinterbliebenen überall Beträge für die Zwecke der Organiſation zu erſchwin deln. Das Geld hatte er für ſich verbraucht. Er lerignete die Tat, verſuchte aber in der Unterſuchungshaft ſeinem Leben ein Ende zu machen, in dem er Schuh⸗ nägel verſchluckte und ins Krankenhaus ge⸗ bracht werden mußte. Die Erhebungen bei all den Betrogenen ſind noch nicht abgeſchloſſen. Zu den Verhandlungen werden mehr als 100 der um ihr Geld Geprellten als Zeugen erſcheinen. Im Streit erſchoſſen * Langenau(Amt Schopfheim), 19. Jan. Hier hat ſich Samstag abend eine ſchwere Bluttat ereignet, die auch ein Menſchenleben forderte. Vor einer Wirt⸗ ſchaft gerieten zwei hieſige Einwohner in Streit, in beſſen Verlauf der Jüngere, der in den 30er Jahren ſtehende verheiratete Sohn des Forſtwarts Aſal, auf ſeinen Gegner, den 47 Jahre alten Strübe, einen Schuß abgab. Die Kugel durchſchlug die Bauch⸗ ſchlagader, ſodaß Strübe bald nach Einlieferung in has Krankenhaus in Schopfheim verſtarb. Auch der Täter wurde in das Krankenhaus eingeliefert, da er eine erhebliche Kopfwunde erhalten hatte. Er gibt an, in Notwehr gehandelt zu haben. Pionierdenkmal in Kehl * Kehl, 20. Jan. Das Preisgericht für die Be⸗ urteilung der für das hier zu erſtellende Pionier⸗ denkmal eingegangenen Entwürfe hat am 14. d. M. getagt. Nach Oeffnung der Kennwortumſchläge ergeben ſich als Verfaſſer für den mit dem 1. Preis ausgezeichneten Entwurf Architekt Robert Mühl⸗ bach⸗ Freiburg, für den mit dem 2. Preis aus⸗ gezeichneten Entwurf„Der Pionier am Rhein“ Ar⸗ chitekt Karl Deutſch⸗ Karlsruhe, für die mit den 3. Preiſen ausgezeichneten Entwürfe„Pionier in Not“ Leopold Jogerſt⸗ Renchen und für„Ueber Waſſer— Unter Erde“ Architekt Karl Deutſch⸗ Karlsruhe. Die Eutwürfe werden in Mannheim ausgeſtellt. Mit der Ausführung des Denkmals wird Anfang Februar ſchon begonnen, ſo daß an⸗ läßlich der Ende Juni hier ſtattfindenden Landes⸗ tagung ehemaliger Pioniere die Enthüllung vorge⸗ nommen werden kann. * k. Neckargemünd, 21. Jan. Am Samstag abend beranſtaltete der Odenwaldklub im Hotel Kredell einen Familienabend, mit dem eine Wanderer⸗ ehrung verbunden war. Als Vertreter des Haupt⸗ ausſchuſſes nahm Oberforſtrat Krutina⸗Heidel⸗ berg an der Veranſtaltung teil. Die Ortsgruppe Mannheim war durch Dr. Müller vertreten. Eine ſtattliche Anzahl Mitglieder der benachbarten Ortsgruppe Heidelberg, darunter die Sängerſchar, die mit ihren geſanglichen Darbietungen den Abend Jpherſchönte, hatten der Einladung Folge geleiſtet. 14 er cer Wanderer, darunter 7 Damen, konnten für eifriges Wandern im verfloſſenen Jahre mit dem golde⸗ nen Klubabzeichen belohnt werden, davon zwei zum ſechſten Male, drei zum fünften Male, drei zum vierten Male, zwei zum dritten Male, einer zum zweiten und drei zum erſten Male. Aid kes c HE FARB ENMFABNUN MA NCAVE UN Nona vod agilen zsckeubont NAcnhoguck ven sOorEN „Einmal war es daran, Lenore.“ „Warum denn, um Gottes willen?“ Von der Straße hörte man durch das geöffnete Fenſter dreifaches, ſchneidendes Hupenſignal. Sie ſprang auf. „Einen Moment, Vitali, ich bin zum Explodieren geſpannt, ich muß nur Herbert ſagen, daß der Wagen wartet. Er hört nicht, weil er die Fenſter geſchloſſen Vielleicht braucht er noch etwas.“ Sie kam nach zwei Sekunden aus dem Neben⸗ zimmer zurück. „Raſch, Vitali, Herbert iſt gleich fertig. Sie wiſſen, man darf ihn nicht warten laſſen. Bitte, lieber, lieber Vitali, erzählen Sie. Ganz ſchnell. Ich bin wie ein Flitzbogen geſpannt. Denken Sie, um meinet⸗ willen ein Verbrechen. Schrecklich aufregend.“ Wie ein junges Mädchen ſprudelte ſie. „War auch ſchrecklich aufregend. Erinnern Sie ſich an die Zeit vor Lutzens Geburt? Erſt die Angſt, daß Sie keine Kinder bekommen würden und dann, daß es kein Junge werden würde?“ Lenore legte die Hand vor die Augen. „Nicht daran denken. Dieſe grauen⸗, grauenvolle Zeit. Nicht wegen des Kindes, nur wegen Herbert. Das regt mich auf, ſo oft ich daran denke. Niemaud hat ja gewußt, wie ich gezittert habe Tag und Nacht, ihn zu verlieren.“ Profeſſor Vitali ſprach ganz langſam: „Doch. Ich hab's gewußt. Und ich war erſt be⸗ rkhigt, als ich nach langer Mühe Herbert und Sie überredet hatte, daß Sie Ihre Niederkunft bei mir im Krankenhaus erwarten.“ Lenore von Teltzſch ſah ihren Gaſt verſtändnislos Ja, dann war ich beruhigt. Ich wußte ſehr gut, enſogut wie Sie, daß Ihr Glück davon abhing. Und d wußte auch, wie Sie in meinen Händen waren, aß es ein Junge, ein geſunder Junge wird. Ganz gleichgültig, ob Sie ein Mädchen oder ein kotes Meichsgründungsfeier in Nußloch Nußloch, 20. Jan. Der Militärverein hielt am Sonntag nachmittag im Gaſthaus zum Lamm eine ſehr gutbeſuchte Mitgliederverſummlung ab, die gleichzeitig als Reichs gründungsfeier gedacht war. Nach der Begrüßung durch den Vor⸗ ſtand, Sparkaſſenleiter Georg Pfiſter, hielt der 2. Vorſtand Freiherr von Bettendorf einen etwa einſtündigen Vortrag über die wechſelvolle Ge⸗ ſchichte des Deutſchen Reiches von der Römerzeit bis zur Gegenwart. Er unterſtrich deutlich, wie auf einen durch Zuſammenſchluß erfolgten Aufſtieg im⸗ mer wieder ein Niedergang folgte, wenn ſich die deutſchen Stämme nicht einig waren. Mit dem ge⸗ meinſam geſungenen Deutſchlandlied ſchloß die Ge⸗ dächtnisfeier. Anſchließend gab der Schriftführer 8 S8. Konrad Schweickert den Jahresbericht und Rechner Jakob Pfirrmann den Geſchäftsbericht bekannt. 1930 erfolgten 19 Eintritte, 3 Austritte und 8 Todesfälle, ſodaß immer noch eine Zunahme von acht Mitgliedern zu verzeichnen iſt. Bei der Wahl wurden der 1. und der 2. Vorſtand einſtimmig wie⸗ dergewählt, desgleichen die 5 Beiräte, die ſatzungs⸗ gemäß alle 3 Jahre ausſcheiden. Auf Anregung will der Militärverein die Veranſtaltung des nächſten Volkstrauertages am 1. März ſelbſt in die Hand nehmen und die Geſangvereine und die Feuer⸗ wehrkapelle zur Mitwirkung einladen.— Um trotz der allgemeinen Geldknappheit eine regere Beteili⸗ gung an auswärtigen Preisſchießen zu ermög⸗ lichen, ſollen künftig die nach auswärts gehenden Schützen und Jungſchützen aus der Vereinskaſſe unterſtützt werden. Der Prozeß gegen Goldmacher Tauſend München, 20. Jan. Erſter Verhandlungstag Aus der Anklageſchrift ging hervor, daß der An⸗ geklagte Tauſend von der Geſamtſumme von 1,75 Millionen Mark über 1 Millionen für den An⸗ kauf von Häuſern, eines Gutes in Eichberg und zweier Schlöſſer in Paſchbach und Tharandt für ſich verbraucht hat. Als die Mitglieder, da Tauſend ſeine Verſpre⸗ chungen nicht hielt, mißtrauiſch geworden waren, behauptete ex u.., ex ſei von der Grammproduktion von Gold bereits zur Kilogrammproduktion übergegangen und wäre imſtande, binnen ſieben Wochen eine Goldreſerve im Werte von 2,5 Millionen Mark zu ſchaffen. Einer Kontrollkommiſſion führte Tauſend das„beſonders gut gelungene“ Experiment vor, bei dem aus 750 Gramm vorbereiteten Mate⸗ rials 750 Grammreines Gold ausſchmolz. Durch Hergabe von Goldgutſcheinen brachte er danach meh⸗ rere Vereins⸗ und Nichtvereinsmitglieder um wei⸗ tere 440000 Mark, die er ebenfalls für ſich ver⸗ braucht hat. Nach der Vorleſung der Auklageſchrift wurde in die Vernehmung des Angeklagten eingetreten, aus der ſich ergibt, daß Tauſend einige Jahre auch im Auslande lebte, ſo in Zürich, wo er Muſikunterricht erteilte und ſich mit dem Geigenbau beſchäftigte. Er will dort ein Verfahren entdeckt haben, billige Geigen in Meiſtergeigen zu verwan⸗ deln. Als er nach der Entlaſſung aus dem Heeres⸗ dienſt im Jahre 1917 ſeine Studien wieder aufnahm, beſchäftigte er ſich mit der Frage der Löſung der Quadratur des Zirkels. Auf eine Frage des Vorſitzenden meinte er, daß nach ſeinen Berechnungen die Möglichkeit der Löſung dieſes Problems gegeben ſei. Leider habe er ſeine Berechnungen verloren. Der Angeklagte be⸗ ſtreitet, daß er ſich auf Grund ſeiner Erfindungen um den Nobelpreis beworben habe. Im weite⸗ ren Verlaufe der Vernehmung betonte Tauſend, daß er auch heute noch an ſein Verfahren zur Herſtel⸗ lung von Gold glaube. Die negativen Erfolge der verſchiedenen Verſuche ſeien nur auf Verſehen zurückzuführen. An eine Herſtellung ſynthetiſchen Goldes durch Zertrümmerung von Atomen habe er nie gedacht. Sein Streben ſei dahin gegangen, einen Prozeß, zu deſſen Durchführung die Natur Jahrhunderttauſende nütig hatte, auf einen kurzen Zeitraum zuſammen zu drängen. Tauſend ging dann nochmals näher auf ſeine Theorien ein und bemerkte u.., nur ein muſikaliſcher Menſch könne ſeine Idee ver⸗ ſtehen. Im Frühjahr 1925 ſei er mit Ludendorff in Verbindung getreten. Auch eine Vorführung ſeines Verfahrens vor dem Reichspräſidenten ſei in Ausſicht genommen worden. Auf eine präziſe Frage des Vorſitzenden muß es Taufend aber verneinen, daß er zu einer ſolchen Vorführung bereits eine perſönliche Einladung erhalten hatte. Mit Luden⸗ dorff als„Treuhänder der Reichskanzlei“ ſei dann ein Vertrag abgeſchloſſen worden, in dem Tauſend ſeinen Vertragspartnern das Verfahren übertrug zur Verwertung zum Nutzen des deutſchen Volkes. Dadurch ſeien alle Rechte auf Ludendorff über⸗ gegangen. Am gleichen Tage ſei dann der Geſellſchaftsver⸗ trag zur Gründung der Geſellſchaft nach bürger⸗ lichem Recht abgeſchloſſen worden, wobei Ludendorff ebenfalls als Vertrauensmann der Geldgeber im Mittelpunkt geſtanden habe. Auch hier habe man ihm 5 v. H. des Ergebniſſes zugebilligt, während 75 v. H. an Ludendorff zur Verwendung für vater⸗ ländiſche Zwecke gegeben werden ſollten, ohne daß Ludendorff verpflichtet geweſen wäre, Rechnung zu legen. Wiederholt beſtritt Tauſend, daß er darauf ausgegangen ſei, ſich einen Profit aus der Ver⸗ wertung ſeiner Erfindung zu verſchaffen. Erſt auf Drängen habe er ſich bereit erklärt, 5 v. H. des Gewinnes als ſeinen Anteil anzunehmen. Die Sitzung wurde dann auf Dienstag vor⸗ mittag vertagt. Zweiter Verhandlungstag Am heutigen Dienstag vormittag wurde die Gründung der Studiengeſellſchaft Tau⸗ ſend erörtert. Der Vorſitzende ſtellte aus den Akten feſt, daß die Summe der für die Studiengeſellſchaft eingezahlten Beträge zuletzt etwa 820000 Mark betragen habe, was Tauſend zugibt. Er gibt weiter zu, aufgrund der Satzungen einen Betrag von 25 v. H. dex Mitgliederbeiträge erhalten zu haben. Er habe zunächſt 150000 Mark und ſpäter noch einmal 100 000 Mark bekommen, zuſammen alſo eine Vier⸗ tel Million. Der Verein wurde im Januar 1927 gegründet, der Sitz war urſprünzlich Frank⸗ furt a.., wurde aber ſpäter nach Freiberg i. S. verlegt. Kind oder was immer zur Welt bringen würden.“ Im erſten Augenblick verſtand ſie ihn noch immer nicht. Sie fühlte nur, daß ein Ungeheuerliches ge⸗ ſagt worden war. Und als ſie endlich den Sinn dieſes Ungeheuerlichen begriff, riß es ſie, als ob ſie von hinten einen Stoß bekommen hätte, aus dem Stuhl. „Vitali, wollen Sie damit ſagen— daß— daß Lutz— Vitali ſagen Sie mir ſofort—“ Weiter kam ſie nicht. Die Tür zu Herberts Zimmer war aufgegangen, und Herbert kam raſchen Schrittes herein. Bevor er noch ein Wort ſagen konnte, machte der Arzt eine große gewölbte Hand⸗ bewegung und lächelte in ſeiner unnatürlich ver⸗ zerrten Art. „Sie können beruhigt ſein, Lenore. Ich mußte ihr noch einmal erklären—“ „Aber Kindel“, Herbert nahm ihre ſchlaff her⸗ untergefallene Hand,„deshalb ſo verſtört? Wenn dir Ernſt doch ſagt, es iſt nicht gefährlich. Du machſt mich auch noch unruhig.“ * 8.* Lenore war in tumultariſch aufgewühlter Stim⸗ mung zurückgeblieben. Sie hatte vom Balkon des nach der Straße zu gelegenen Speiſezimmers dem abrollenden Wagen wie durch einen Schleier nach⸗ geſehen— Herbert hatte ſich energiſch verbeten, ſich von ihr ins Sanatorium begleiten zu laſſen— hatte noch geſtarrt, als ſchon längſt nichts mehr zu ſehen war, und mit nachtwandleriſch unbewußten Schrit⸗ ten war ſie endlich in ihr Zimmer zurückgegangen. Jetzt ſaß ſie in gemeißelter Regloſigkeit in einem Seſſel und verſuchte an die Gefahr zu denken, in der er ſich befand. Aber immer ſprangen die abge⸗ wehrten Gedanken an das mit Vitali geführte Ge⸗ ſpräch über. Lenore hatte noch einmal, bevor der Arzt mit Herbert ins Auto ſtieg, nach einem von ihrem Mann unbeobachteten Moment gehaſcht, um noch ein beruhigendes Wort, nein, die Wahrheit zu hören. Es war nicht mehr möglich geweſen. Sie überdachte ſeine letzten Worte. Was ſollte das heißen: Sie können beruhigt ſein? Sollte das be⸗ deuten, es iſt nichts geſchehen, oder Sie brauchen keine Furcht zu haben, es wird niemand etwas er⸗ fahren? Sie verſuchte ſich Vitalis Lächeln, dieſes verzerrte, nie ganz verſtändliche Lächeln, vorzuſtel⸗ len und darin zu leſen. Wußte man denn je, ob er etwas gauz erußt meinte? Wie unausdenklich, daß man jemand dreißig Jahre kennt und noch nicht in ihn hineinſehen kann, die Sprache nicht verſteht, die er ſpricht. So läuft man, lebt man aneinander vorüber. Und dieſer irrſinnige Gedanke, daß das Kind, das ſie geboren, das in ihrem Leib gewachſen war, genährt aus dem Blut ihrer Adern, verwachſen mit ihr aus der Nacht ſüßeſter Hingabe, liebevollſten Empfangens irgendwo vielleicht bei fremden Leuten fern von ihrem Herzen aufwachſen könnte und ſie alle mütterliche Liebe, die ganze Fülle, Ueberfülle ihrer Seele ausgegoſſen hätte über ein Kind, das gar nicht ihr gehört! Nein, das war es ja gar nicht. Nicht darum ging es. Was war ihr irgendein Kind, das ſie gar nicht kannte, von dem ſie nichts, gar nichts wußte. Es ging nur um ihren Lutz, um dieſes unmenſchlich geliebte, vergötterte Kind, um deſſen Liebe ſie gekämpft und geworben hatte mit ihrer ganzen zärtlichen, blutwarmen Hingegebenheit. Ihr Lutz! Gehörte einem denn ein Kind, das man durch einen verbrecheriſchen Zufall aufgezogen hatte wie eine Henne, der man ein Entenei in den Brutkorb gelegt? Alles Wahnfinn, ſagte ſie ſich unzähligemal hintereinander, Wahnſinn, Wahnſinu!l Sie mußte noch heute mit Vitali ſprechen, die Wahrheit aus ihm herauspreſſen, die Wahrheit um jeden Preis. Sie ſprang entſchloſſen auf. Und blieb gleich wieder mutlos ſtehen. Aus Vitali herauspreſſen! Der bereit war ein Verbrechen zu begehen, vielleicht es wirklich begangen hatte, als es ihr Glück galt. Er würde glatt einen Meineid leiſten, um ihr die Ruhe wiederzugeben. Und wenn er zehnmal ſchwören würde, ſie wüßte nicht, ob es die Wahrheit iſt. Sie ſtieß mit weſensfremdem Ungeſtüm die Tür zu Herberts Zimmer auf. Lutz ſaß arbeitend an des Vaters großem Schreibtiſch. „Jutz!“ Der wild aus der Kehle gebrochene Schrei riß ſeinen Kopf empor. Sie ſtürzte zu ſeinem Stuhl, warf die Schlinge der Arme um ſeinen Hals und drückte ſeinen dunklen Kopf mit hemmungslos preſ⸗ ſender Kraft an ihre Bruſt. „Lutz, du gehörſt mir! Lutzel, hörſt du, mir, keinem Menſchen ſonſt auf der Welt! Schwör es mir, daß du bei mir bleibſt, ſchwör mir doch! Schwör doch, Lutz!“ Er griff nach ihren Händen, den würgenden Griff ihrer Arme zu lockern, erſtaunt, beſtürzt von dieſer mmer 32 ng/ Nu 142. Jahrg Anis der Salz pp. Schifferſtadt, 18. Jan. Ein junger Reiſender aus Kaiſerslautern wollte mit ſeinem Auto von Speyer nach Schifferſtadt fahren. Kurz hinter dem Rinkenberger Hof wurde er plötzlich angehalten. Zwei junge Männer ſtanden da und wollten ſein Geld haben. Als die beiden zudringlich wurden und ihn aus dem Auto ziehen wollten, ſchlug er den einen mit einem Schraubenſchlüſſel zu Bo⸗ den. Der andere griff zum Meſſer. Es gab einen heftigen Kampf. Der Reiſende wurde durch einen Stich in den Oberarm verletzt. Als ein anderes Auto aus Schifferſtadt hinzukam, ergriffen die beiden Straßenräuber die Flucht undentkamen. Nleine Mitteilungen Der Uhrmacher aus der Stadt iſt da. * Darmſtadt, 20. Jau. Der Uhrmacher aus der Stadt iſt da..„ ſo verkündete die Orts ſchelle in einer Reihe von rheinheſſiſchen und ſüd⸗oberheſſiſchen Gemeinden. Und die Einwohner kamen und brachten ihre Uhren, die Wecker und Regulatoren zu einem gewiſſen 24jährigen Stemmer, einem polniſchen Staatsangehörigen, der in Wiesbaden ſeinen Wohn⸗ ſitz hat, aber nicht einmal gelernter Uhrmacher iſt. Eines Tages aber ſuchte die Polizei den Herrn Stemmer, gegen den wegen verſchiedener Vergehen Haftbefehl erlaſſen war. Der„Uhrmacher aus der Stadt“ zog es vor, zu verſchwinden. Seine Frgu übergab die angeſammelten Uhren uſw. der Wies⸗ badener Polizeiverwaltung, wo ſie die Eigentümer gegen den Nachweis des Eigentumsrechtes in Em⸗ pfang nehmen können. Wagemutige Tat eines Lehrers * Frankfurt a.., 20. Jan. Eine mutige Tat voll⸗ brachte der Lehrer Schumann in Idſtein im Tau⸗ nus. Durch ſeine Geiſtesgegenwart gelang es ihm, ſechs Knaben das Leben zu retten, die auf dem Eis eines Teiches ſpielten, aber plötzlich durch die dünne Eisdecke einbrachen. Der Lehrer, der zufällig in der Nähe war, eilte ſofort an die Unglückſtelle und verſuchte, die Kinder herauszuziehen. Dabei brach aber die Eisdecke weiter und der Lehrer ſtürzte ſelbſt in das eiskalte Waſſer. Unter unſäglichen Bemühun⸗ gen gelang es ihm, fünf Knaben zu retten. Der Sechſte war mit der Eisſcholle, an die er ſich in ſeiner Todesangſt geklammert hatte, weit abgetrieben, Eine Rettung ſchien ausſichtslos. Trotz aller War⸗ nungen ſprang der Lehrer noch einmal in das Waſſer und konnte wirklich auch den letzten Knaben an das Land ſchaffen. Dann verließen ihn die Kräfte. Die Ehefrau mit dem Handbeil erſchlagen * Stuttgart, 20. Jan. Eine furchtbare Bluttat er⸗ eignete ſich am Samstag abend in Rottweil. Der 48 Jahre akte Taglöhner Johann Stieß, der mit ſeiner Frau ſchon einige Zeit in Unfrieden lebte, lauerte ihr in den Anlagen am Michael⸗Denkmal auf, als ſte von Beſorgungen, die ſie für eine Wäſcherei ausführte, zurückkehrte. Er überfiel ſie von hinten und ſchlug mit einem Handbheil auf ſie ein, wobei er ſeinem Opfer mit der Schneide des Beiles drei ſchwere Wunden auf dem Kopf und eine im Geſicht bei⸗ brachte. Kurze Zeit darauf fand die Polizei die in ihrem Blute ſchwimmende Frau bereits tot vor. Der Mörder war zunächſt geflüchtet, konnte aber einige Stunden ſpäter in einer hieſigen Wirtſchaft feſtge⸗ nommen werden. ungekannten, aufgeriſſenen, blutdurchtobten Ver⸗ zweiflung. „Weshalb biſt du denn ſo aufgeregt, Mutti? In einigen Tagen haſt du doch Vater wieder hier. Wenn Onkel Ernſt ſagt, daß keine Gefahr iſt, kannſt du ihm doch glauben.“ Seine Hände ſtreichelten ihre zuckenden, wühlen⸗ den Finger, ſeine Stimme ſchmeichelte, koſte, be⸗ ruhigte. Wovon redete er? Ach, Herbert, ja natürlich, Herbert. Sie öffnete die Klammer ihrer Umarmung und nahm das Geſicht des fungen Mannes in die flachen Hände. Ihr Blick ſtrich über ſein Haar, zog die geſchwungenen Linien ſeiner Brauen nach, um⸗ zeichnete das Oval aus Kinn und Wangen, taſtete über den ſtraffen Strich der ſchmalen Römernaſe, über den feſten Schnitt des Mundes. Nach wem iſt dieſes Geſicht geraten? Das war kein Kopf aus der Familie der Teltzſch. Und war auch nicht ihr eigenes Haar, nicht ihr Auge, ihre Naſe, ihr Mund. Sie ſuchte in ihrem Gedächtnis, die Geſichter ihrer Ver⸗ wandten ab. Kein ähnliches war darunter. Wie man doch manchmal die Frage hingeworfen hat, nach wem der Junge geraten iſt. Nach dir nicht, Herbert. Nach dir eigentlich auch nicht, Nore. Gedankenlos geſprochen, gedankenlos gedacht. Und auf einmal ſtand die Frage auf, wolkenhaft drohend, mit irgend⸗ einer geahnten, lauernden, geſpannten Gefahr da⸗ hinter. Aus welcher Umarmung prägten ſich dieſe Züge, welcher Vater hatte hier ſein Bild in die em⸗ pfangende Bereitſchaft einer Frau gegoſſen. Welche Mutter hatte dieſes Bild mit dem Saft ihres Lebens legiert und umgeformt in der geheimen, gotterſchaf⸗ fenen Werkſtatt ihres Leibes? Lenore ließ die Hände von den Wangen ihres Sohnes gleiten, ſie fielen aus losgebundenen Ge⸗ lenken ſchlaff herab. Sie hatte einmal bei Strind⸗ berg geleſen, eine Mutter wüßte immer, daß das Kind ihr Kind ſei, der Vater wüßte es nie. So un⸗ gefähr, jedenfalls ſo war der Sinn. Und es hatte ſo ſelbſtverſtändlich, ſo ſonnenklar geſchienen. Auf einmal war dieſes Sonnenklare ſeiner Selbſtver⸗ ſtändlichkeit entriſſen, allereinfachſte Wahrheit wurde unſicher, verworren, ſchwebte umgeſtürzt mit ge⸗ fährlich verſchiebbarem Gleichgewicht im bodenloſen Raum. „Was haſt du eigentlich, Mutti?“ (Fortſetzung folgt) Dienstag, 20. Januar 1931 ANDELS- Die Favag- Abwicklung 30 v. H. Quote ö Fraukfurt a.., 20. Jan.(Eig. Dr.) trt a. Die nächſte gerausſchußſitzung der Favag findet am 28. ds. in ſtatt. Die bisherige Abwicklung der Fa⸗ ile iſt nach unſeren Informationen weit vorgeſchrit⸗ Das Verſicherungsgeſchäft iſt praktiſch bis das Trausportgeſchäft vollkommen abgewickelt hat ein ziemlich günſtiges Ergebnis angeſichts Zeitumſtände gebracht. Jedenfalls liegen die Beträge er der im letzten Status angenommenen Bewertungs⸗ idlage. Nicht abzu wickeln iſt vorläufig das ge⸗ Gebiet der Grundſtücksintereſſen, da die s Immobilienmarktes gugenblicklich keine günſtige tungs möglichkeit bringt. e bisherige Ueberſicht geſtattete es, daß die sſichtliche Schlußquote der Favog weſent⸗ über 29 v. H. liegt, wenn auch naturgemäß infolge erer Ausfälle, die heute bekannt ſind, z. B. der effek⸗ e Verluſt von Mill./ an Röhr, Ausſtände an F. Krauſe uſw., die urſprünglich in Ausſicht geſtellte nicht erreicht wird. Die Liquidations⸗ leitung bezeichnet die vorausſichtliche Schluß⸗ quote um 30 v. H. herum. Bei der Süd weſtdeutſchen Bank iſt Dienstag nachmittag Gläubigerausſchuß⸗Sitzung. Es kann mit einer ten. uf und 1 1 b Ar! 2 tote von 40 v. H. weiteren Ausſchüttung an die Gläubiger von 15 v. H. gerechnet werden, ſo daß noch 10 v. H. Liquida⸗ tionsrate entſtehen. Die GV. der Helios, Allgemeine Rückver⸗ ſicher ungs⸗A G. beſchloß einſtimmig die Ab⸗ ſchlüſſe 1929 ſowie die Genehmigung des Berichtes über den Verlauf 1930 und die Liquidation ab 20. Ja⸗ nua 1931.— Liquidatoren ſind Dr. Heinz Weitzel und Kaufmann Stauch, beide Berlin. ſtandsbericht lag die Oppoſiti on des g. Kommerzienrat Philipp Duchmann, Gegen den Vor⸗ ANR. ⸗ Mitgliedes, Nürnberg, vor, der für 0% Mitglied des Garantiekonſortiums für die Vollzahlung der 5,2 Mill. Heliosaktien, Lit. B, iſt. 1930 hat die Favag die Forderungen von Helios erworben. Favag und Süd weſtdeutſche Bank verzichten auf ihre For⸗ derungen. Offen ſteht bei Helios lediglich die Frage der Inanſpruchnahme des Garontiekonſortiums ſowie die Nach zohlungspflicht der Aktionäre. Bei letzteren ſoll mit Rück⸗ ſicht auf bie Kleinaktionäre möglichſt ſchonend vorgegangen werden. * Bankgeſchäft Laupenmühlen u. Co., Berlin. Zu der Zahlungseinſtellung des Inſtituts, das im Jahre 1896 ge⸗ gründet wurde, und ſich vorwiegend mit dem Handel von Kali⸗ und Erdöl⸗ Werten befaßte, erfahren wir, daß beabſichtigt iſt, die Durchführung eines außer ⸗ gerichtlichen Vergleichs anzuſtreben. Die Bi⸗ lonz des Inſtituts ſoll an ſich aktiv ſein, jedoch hängt die Befriedigung der Gläubiger im weſentlichen davon ab, ie ſich das Hereinbringen der Debitoren geſtaltet. Be⸗ intlich waren es grade Ausfälle bei Außenſtänden, die die Inſolvenz des Inſtituts, das zur beſſeren Verbindung mit den weſtdeutſchen Kuxenbörſen auch eine Zweigſtelle en unterhielt, verſchuldet haben. * Tätigkeitsbericht des Vereins Creditreform über das Jahr 1980. Steigende Unkoſten kennzeichnen das abgelau⸗ ſene Jahr für die Vereine Creditreform. Dies gilt vor allem für die Auskunftstätigkeit, an die erhöhte Anfor⸗ derungen geſtellt wurden, zumal gerade ſolche Unternehmer, deren Lage ſich verſchlechtert hat, mit allen Mitteln eine Verſchleierung verſuchen. Die Vereine haben ihren Mit⸗ gliedern in ſteigendem Maße Nachträge zu den erteilten Auskünften gegeben, wenn nachträglich Verſchlechterungen bekannt wurden. Durchſchnittlich entfiel auf jede fünfte Auskunft ein Nachtrag. Der Anfrageneingang ſelbſt hat im Das deuljche und internationale Emiſſionsjahr 1930 Das Emiſſionsgeſchäft 1930 ſtand völlig im Zeichen der Börſenkriſe und Wirtſchaftsdepreſſion. Am härteſten wur⸗ den die Aktienemiſſtionen betroffen. Schon der Rückgang der neu zugelaſſenen Aktien an der Berliner Börſe von 1,03 Milliarden„(1929) auf 0,48 Mrd.„ in 1930 zeigt deutlich die Tendenz, zumal hieran die Zulaſſung älterer Emiſſio⸗ nen einen erheblichen Anteil haben. Die Aktienemiſſionen ſind noch ſtärker zuſammengeſchrumpft und betrugen nur 187(i. V. 539) Mill.. Der größte Teil dieſer Kapital⸗ erhöhungen dürfte zu gleichzeitiger Sanierung Verwendung gefunden haben. Im Gegenſatz zum Aktienmarkt war das Anleihegeſchäft ziemlich lebhaft. Unter Einrechnung der Reparationsanleihe hat ſich die Menge des Auslandskapi⸗ tals, das nach Deutſchland gelangte, gegenüber 1929 ſogar erhöht, blieb allerdings weſentlich hinter den Ergebniſſen von 1926—1928 zurück. Faſt die Hälfte der Kapitaleinfuhr entfällt auf die Reichspoſt und die Reichsbahn(Anteil an der Poung⸗Anleihe). Die übrigen Auslandsabſchlüſſe lie⸗ gen faſt durchweg im erſten Halbjahr 1930 und betrafen zu⸗ meiſt Elektrizitäts⸗ oder gemeinwirtſchaftliche Unterneh⸗ mungen. Die Begebung von Inlandsanleihen blieb hinter 1929 nicht unerheblich zurück, dagegen hat ſich das Geſchäft der Bodenkreditinſtitute beträchtlich gehoben. Der. Abſatz an Pfandbriefen dürfte, nach einer Berechnung der Ber⸗ liner Handels⸗Geſ., mit 1,6(i. V. 0,89) Milliarden 1, der von Kommunal⸗Obligationen mit 0,52(0,25) Mrd./ die Vorjahrsziffern um faſt das Doppelte übertreffen. Die nachfolgende Tabelle gibt Auskunft über die Kapitalaufnah⸗ men Deutſchlands in den letzten Jahren. im Die deutſchen und Ausland lin Mill./ Emiſſionen In⸗ onen .-Inſt. 2 lnleihen Aktienemiſſtonen Inland 1926 1300 1927 1686 993 932 137 1928 1648 1081 1477 984 180 1929 639 84 887 512 153 1980 1058 359 1600 117 37 and zeigt ziemlich das gleiche Staaten z. B. erreichten die Aktienemiſſionen nicht einmal den vierten Teil des Vor⸗ jahrsumfanges von 3 Milliarden Dollar, und ihr Anteil betrug kaum mehr als 10 v. H. an der Geſamtemiſſion. In Holland gingen die Emiſſionen von Aktien von 285 Mill. Gulden auf 28 Mill. in 1930 zurück, in der Schweiz fielen ſie von 327 Mill. Schweizer Franken auf 21,8 Mill. Frs. Läge für England eine Aufgliederung der Emiſſionen nach Aktien und Anleihen vor, würde die gleiche Tendenz ſicht⸗ bar ſein. Demgegenüber haben die Anleihen in allen Län⸗ dern abſolut zugenommen. Sie liegen in Holland etwa Die Entwicklung im Aus Bild. In den Vereinigten 20 v.., in den Vereinigten Staaten um etwa 65 v. H. höher. Auch hinſichtlich des Verwendungszweckes der An⸗ leihen läßt ſich eine internationale Gleichartigkeit ſeſt⸗ ſtellen. Verſucht man einen Ausblick auf die Emiſſionsentwick⸗ lung für 1931 zu gewinnen, ſo wird man annehmen dürfen, daß die Tendenzen des Vorjahres vermutlich auch im erſten Teile dieſes Jahres anhalten dürften. Zwar kann man eine gewiſſe Beruhigung der Börſenlage erwarten, da das Kurs⸗ niveau auch bei Anhalten der ſchlechten Wirtſchaftslage kaum noch weſentliche Rückſchläge erfahren wird, aber in Anbetracht der in den wichtigſten Branchen herrſchenden Ueberkapazität wird kaum mit einem größeren Kapital- * Deutſche Spiegelglas AG.— Vorausſichtlich wieder 6 v. H. Wie verlautet, iſt das Geſchäftsjahr 1930 im all⸗ gemeinen befriedigend verlaufen. In den erſten ſechs Monaten ſei die Beſchäftigung durchaus günſtig ge⸗ weſen, um dann in der zweiten Hälfte des Jahres unter dem Einfluß der allgemeinen Verſchlechterung der Kon⸗ junktur nachzulaſſene Die ſchwierige Situation in der Spiegelglasinduſtrie habe auf die Geſellſchaft ſelbſt keinen Einfluß gehabt, da ſie bekanntlich ihre Quote an das Internationale Spiegelglasſyndikat verkauft und ihre Produktion auf das Gebiet der weniger konjunkturemp⸗ findlichen Spezialgläſer beſchränkt habe. Ueber das bilanz⸗ mäßige Ergebnis könne im Augenblick noch nichts geſagt werden, doch dürfte die Möglichkeit einer wieder(proz. Gewinnausſchüttung nicht ausgeſchloſſen erſcheinen. Die Verſchmelzung Maffei- Lokomoliofabrik Krauß genehmigt In der HV. der Vertrag mit der genehmigt, auf (München, 20. Jan.(Eig. Dr.) J. A Maffei AG. München wurde der Lokomotivfabrik Krauß u. Comp. AG. 1 Grund deſſen die Fabrikationsbetriebe von Maffei mit Krauß zuſammengeſchloſſen werden. Die Geſellſchaft ändert ihre Firma in„Induſtriewerke Hirſchau AG.“ In der HV. der Lokomotivfabrik Krauß u. Comp. AG. München wurde der Vertrag mit J. A. Maffei AG. eben⸗ falls einſtimmig genehmigt, auf Grund deſſen das Fabri⸗ kationsgeſchäft, die Patente, Schutzrechte, Organiſation, die Kundſchaft und ſonſtigen Beziehungen von Maffei einſchl. Lokomotivquote auf Krauß übertragen werden. Die Firma der Lokomotivfabrik Krauß u. Comp. AGG. wird nach dem Zuſammenſchluß in„Lokomotivfabrik Krauß u. Comp. J. A. Maffei AG.“ geändert. Maffei hat ſich verpflichtet, für die Zukunft ohne Einwilligung von Krauß jede Betä⸗ tigung in der Metall verarbeitenden Induſtrie, insbeſon⸗ dere im Lokomotivbau zu unterlaſſen und bezahlt für je⸗ den Fall der Zuwiderhandlung eine Konventionalſtrafe von 100 000 l. 5 Wie wir dazu erfahren, behalten die„Induſtriewerke Hirſchau AG.“ die Fabrikation von Zugmaſchinen und ſon⸗ ſlige Spezialfabrikation jedoch vorläufig bei. Im Zuſam⸗ menhang mit dieſer Transaktion erhöht Krauß das AK. von 5 Mill/ um nominell 2 Mill./ ab 1. Januar 1931 dividendenberechtigter Aktien, die den Gegenwert für den Geſchäftswert von Maffei, insbeſondere die Lokomotivquote ſowie für einen Teil der übergegangenen Maſchinen und Einrichtungen und der Vorräte bilden. * Firma Maffei auf einen Schadenerſatz Mill. R% wurde zurückgezogen. * Die älteſte deutſche Zellſtoffabrik in Konkurs. Die von dem Erfinder der Zelluloſeherſtellung aus Fichtenholz, dem ordentlichen Profeſſor an der Forſtakademie in Hann.⸗ Münden, Dr. Alfred Mitſcherlich, im Jahre 1877 in in Hann.⸗Münden erbaute Zelluloſefabrik hat den Konkurs anmelden müſſen, nachdem die Verhandlungen wegen Her⸗ beiführung eines gerichtlichen Zwangsvergleichs geſcheitert ſind. Hierdurch iſt auch die Zelluloſe⸗ und Papierfabrik iſt, hören, am Freitag eine grund ſätzliche Einigung franzöſiſchen Exporthandel geführt wurden, wie wir erzielt worden. Das neue Abkommen, das zunächſt ein Proviſorium darſtellt, bedeutet die Abkehr vom Wertzoll⸗ prinzip auf den Gewichtszoll. Franzöſiſcherfeits hatte man angeſtrebt, den bisherigen 20proz. Wertzoll in einen Ge⸗ wichtszell umzuwandeln. Einzelheiten über die jetzt ge⸗ troffene Vereinbarung ſtehen noch aus. O Verläugerung des Vertrages zwiſchen Samt⸗ und Plüſchfabrikauten im Großhandel.(Eig. Dr.) Wir erfahren, iſt der zwiſchen dem Verband Deutſcher Samt⸗ und Plüſchfabrikanten Krefeld und der Vereinigung Deut⸗ ſcher Samt⸗ und Seidenwarengroßhändler e. V. in Berun beſtehende Vertrag in der üblichen Weiſe für 1931 verlän⸗ gert worden. Dem Vorgehen anderer Wirtſchafts verbände entſprechend, hat der Samtfabrikantenverband im gemein⸗ ſamen Einverſtändnis der beiden Vertragspartner in die⸗ ſen Vertrag nunmehr den Eigentumsvorbehalt eingefügt. Im übrigen hat der Verband Deutſcher Samt⸗ und Plüſch⸗ fabrikanten den Eigentumsvorbehalt gleichzeitig auch in ſeine Konditionen für den Verkehr mit der geſamten übri⸗ gen Kundſchaft aufgenommen. Wie * Zuckerrüben verarbeitung im Dezember und mutmaß⸗ liche Ergebniſſe in 1930/31. Von den insgeſamt 216 Fabri⸗ ben, die im Dezember 1930 Rüben verarbeitet haben, ſind im Berichtsmonat 39 634896 Dz., vom 1. September ah 153 733 386 Dz. Rüben verarbeitet worden. Bis zum Schluß des Betriebsjahres werden mutmaßlich noch 4 273 868 Dz., im ganzen ſchätzungsweiſe 158 007 254 Dz. Rüben ver⸗ arbeitet werden. Ein amerikaniſches Arteil über die deulſche Wirtſchaftslage WTB. Newyork, 20. Jan. Das Inſtitut für in⸗ ter nationales Fin anzweſen(Inſtitut of In⸗ ternational Financ), das mit der zweitgrößten Hochſchule Newyorks, der Newyork Univerſity und der Finanzgruppe American Inveſtment Bankers Aſſbeiation in Verbindung ſteht, veröffentlicht eine längere Erklärung über die deutſche Wirtſchafts lage. Darin wird u. a. ge⸗ ſagt, eine eingehende Prüfung der wirtſchaftlichen und politiſchen Verhältniſſe in Deutſchland zeige, daß die Schwierigkeiten des Budgetausgleichs in Deutſchland durch eine akute Notlage und nicht etwa durch dauernde wirtſchaftliche Schwächen veranlaßt würden. Auch die Be⸗ wertung der deutſchen Anleihen im Aus⸗ lande ſollte, wie es in der Erklärung weiter heißt, ledig⸗ lich unter wirtſchaftlichen Geſichtspunkten erfolgen, da mit Ausnahme der Kommuniſten alle Parteien in Deutſchland für die Erfüllung der ſich aus den privaten Anleihen er⸗ gebenden Verpflichtungen einträten. Eine politiſche Annul⸗ lierung von Auslandsanleihen ſei bei keiner Partei in Regierungskonſtellation zu befürchten. Soweit man ſehen könne, beſtehe auch keine Gefahr, daß das Reparations⸗ abkommen von Deutſchland vorſätzlich gebrochen werde, Jede mögliche Aenderung werde vielmehr zweifellos in Uebereinſtimmung planes erfolgen. Berliner Devisen Diskontsatze: Reichsbank 5, Lombard 6, Privat%⅝ u. 4¾„, f, ——*——— Amtlich in R⸗M für 19. Januar 20. Januar Varität Disk. mit den Beſtimmungen des Noung⸗ Gegenſatz hierzu nachgelaſſen, nachdem bis zum vorletzten bedarf der Induſtrie für Neuinveſtierungen zu rechnen ſein, AG. in Höcklingen in Weſtfalen in Konkurs geraten. e 1 V.. B. M 5 . Ste ei 5 n ewißen Sanier zbedarf. Das. 3 5 225 4 2. 5 8 5 5.5 Jahre noch 2 5 dauerikbe Steigerung zu„ ge wog Aber mit e Sanierungsbedarf Dagegen 5 Rückforth⸗Winkelhauſen⸗Hünlich.(Eig. Dr.) Mit Athen 100 Duchmen.445 199.455 1. 1 4 weſen war. Der Verband nimmt jedoch an, daß die Zahl werden mit zunehmender Zinsverbilligung auch die Kon⸗ Wirkung vom 1. Febr. ds. J. wird, wie die Dag. er⸗ Brüſſel 1008 500 PF. 58,60 58,72 5,60 58,728.83 der eingeholten Auskünfte, prozentual au der Zahl aller vertierungen wieder eine Rolle ſpielen. Schließlich iſt heute fährt die Win kelhauſen Hünlich⸗Breune⸗ Danzig 100 Gulden] 81,60 81,76 81,60 81,76 81,555 5 getätigten Geſchäfte gemeſſen, eher geſtiegen als zuruck⸗ ſchon nicht nur in Deutſchland, ſondern auch im Ausland rei AG., Wilten i. Sa., dem R ückforth⸗Konzern Sinlien 0 2295 5 8 1 5 6 108 15 e ee g n l n r 8 Italien.. 100 Lire 5 622.02[ 22, f gegangen iſt. 3. 5„I ein erheblicher Bedarf der Staaten und Kommunen ſichtdar, angegliedert. Beide Werke werden unter ſtärkerer Südſlavien 100 Dinar 7430 7444.429 7445.355 85 * Siegen ⸗Solinger Gußſtahl⸗Aktien⸗Verein.— Neuer der den internationalen Kapitalmarkt ſtark beanſpruchen Betonung der Eigenart der Winkelhauſen⸗ und Hünlich⸗ Kopenhagen 100 Kr. 112,39 112,69 112.37 112,59 112.08 25 Verluſt. Das Geſchäftsjahr 1930 wird lt. BBZ. unter Be⸗ wird. Dieſer dringende öffentliche Kapitalbedarf wird die fabrikate 15 15 1 9 S 1110 Liſſabon 100 skudo] 18.84 16,38 18,33 18,87 17.48 8 rückſichtigung der Abſchreibungen wieder einen größeren[Senkung der Kapitalmarktzinsſätze zwar nicht verhindern IA; e ele 400 Kronen 112,3, 112.57 112.7, 112,511.74 455 Betviebsverluſt bringen(i. V. Geſamtverluſt von 105 79800 121 055. zins ſätze die bewährte Verkaufsorganiſation werden beibehalten. Paris„100 Franken 16.475 16.515 16,475] 16,518 16,4482 Mark wovon 895 842„ vorgetragen wurden). Die Sta aber ſtark verzögern. Die Ferd. Rückforth Nachf. Ach. in Stettin, die durch S 8855 0 7 5 9 12,38 4 betriebe hatten ſelbſt für die ſtark eingeſchränkte Produk⸗ 8 255 8 2 dieſe Angliederung ihre Poſition in der Reihe der erſten[ Soſia. 100 Leva.051.057 0 3055 99 015 10 tion kaum ausreichenden Abſatz, auch das Geſchäft in* Kronprinz Ac. für Metallindustrie in Ohligs(Rhld.) Firmen der Weinbrennerei⸗, Spirituoſen⸗ und Likör⸗ Spanien 100 Peſeten 4341 43,49 43.91 48,99 65,57 6 Fahrrädern und Fahradbedarf iſt nach einer vorüber⸗— Gewinnabſchluß. Obwohl die Umſatztätigleit in Ger branchen weſentlich verſtärkt, iſt dank einer ſeit Jahren][ Flockholm 100 fr.] 11, 8s 118.76. 112.8, 112.112 2 gehenden Belebung wieder ſtärker zurückgegangen. 8 ſchäftsjahr 1930 wie auch das finanzielle Ergebnis durch beobachteten vorſichtigen Finanzgebarung in der Lage Wien. 100 Schilling] 59.118 59.295 59,125 89,245 8,70 9b * Die Kapitalerhöhung der Societe Lorraine Miniere die Stagnation bei den Hauptabnehmern, der Fahrrad⸗ und dieſe wichtige Transaktion aus eigener Kraft durch⸗ e et Meétallurgiqne. Die ao. GV. am 17. Jan. genehmigte Autoinduſtrie, beeinträchtigt wurde, wird man laut„BT.“ dieſe e Transaktion gener 8 urch⸗ 8 185 1 152 155 5 3665 7476 7 die vorgeſchlagene Kapitalerhöhung auf 100 Millionen Frs. im Gegenſatz zum Vorfahr, wo nach Inanſpruchnahme von zuführen. e 5 079 42.058 2033 9055 i durch die Ausgabe von Namenscektien im Nennwert von 60 000%¼ Gewinnvortrag ein aus der Reſerve 2 900—— Kairo„ägopt. Pfd. 20.93 20,97 20.98 20,97 20.91 3 ſe 1000 Frs. Die neuen Mittel ſollen dieſer franzöſiſchen Verluſt von 356 000, ausgewieſen wurde, ver 31. 12, 1930 9 8 fag franzöſiſckes Wirkwaren⸗Zollabk Türkei 1 türk. Pfd.—.———-.——.— 21390 10 Konzerngeſellſchaft bekanntlich zur Erweiterung der einen Ueberſchuß ausweiſen können, der jedoch zur Stär⸗ Neues deutſch⸗frauzöſiſches Wirkwaren Jenn ommen. London. Pfd.] 20,410 20.450] 20,416] 20,456 20,383 früheren Röchlingſchen Carlshütte durch Ver⸗ kung der Betriebsmittel verwendet werden ſoll. In den Paris, 17. 9. 3 5 1 80 en 5 N 9 8 5 1205 6305 92650 1 1 8 ich für Edelſtahlproduktion) erſten Wochen des neuen Geſchäftsjahres iſt eine leichte die zunächſt zwiſchen den beteiligten Induſtrien über eine ode Faneironpriclr. 0. 9,394.388 0,88„ . VV Umſatbeſſerung Fitanſtellen. e Neureglung der Zoll⸗Feſtſetzung für Wirkwaren im deutſch⸗[ Uruguay 1 Gold Peſ.].747 l.758 2,767 l.776 l 3,44 ——.———— 1— 5* N W—— 5 e 3 8709705 19. 20. 3 77 2 2 it Aktlen und Auslandsanleihen in Prozenten 19. 19. 20. 19 2 1 5 je Stuck Bremer Wolle 115,0 112.0 Hirſchderg Leder 78,50 79. Schudert& Salzer 106.8 108,0 122. Kurszeitel der Neuen Mannheimer Dl ung del Ste gen e Net Je. Side Drown, Bov.& C. 70.0 7007 15 Eden. 51. 51.25 Schuckert& Ca. 98.65 95.— We N 98— 655 7 5 19. 20. 19. 20. 190. 20. 19. 20. Buderus Eiſen. 37,28 39,25 Hoßenlohe-Werke. 30. Schultheis.. 131,5 138,7] Wicking⸗Cement 80.— 40% Mannheimer EHektenbörse iat nen. Konſerven Braun.. Schuß. Bernels 25.— 28,— 45% Tark. d. Am,—.— 2,5 74. 78.— Pb, Heizmann. 6388 1 505 Wiesloch Ton..—, Phönig Bergbau 46,50—,— Kraus& Co. Bock. 69,— 68.— Seilinduſt..%, Bagd.⸗Eiſ.i——.05 Charlott. Waſſer 3 Horch& Cie.„„ 9,85 8, Segall Strumpf——, Wiſſener Metall 42,— 4 i„0 0 1 0 Rue 0 Sb d 10%——%%„ ff.—, Cdem. et 5 12 5 8 8 40 1590 Sianen de. b. 186 1429 Diener Guß. 1— 81. El vad. St-u. n 75.— 14. U- G. f. Sellin Rheinſtahl 54.25 57— Lechwerke.. 72.— 71.50 e I 49%„ uff. Anl.—— 6,05 Chem. Gelſenk.. 22.80 23.50 Ife Bergbau„1540 88.0 Sinner A. ⸗G..—.—. Wolff, M.„ e, Dead Kom. Gd 88.50 86,50 ee 88 8088 Heilbr.. 175,0 175,0 82 0 Walz. 69.— 68.— Trievt. Befigheim—%, Zollobl. 1911.— Chem. Albert 1 3 M. Jüdel& Co. 95.59 5 Stoehr Hammg⸗ 55.— 56,15 5 5 5 Ain ld 7 47.— Deulſche Ana g Tellus Bergbau 34.— 54% odreses 780.00 6 24.50 24.— Gebr. Junghans 26.45 26,75 3 0 5— 5 5 Hale e 8850 ö 1 2 Go 3 5 1 3 8 S 3—.—„—.— 9 a 1— 8%„ 8010 70 1— Sah 5h„. e af.. f%% 14 2%, Conti Cashitſch. 88.25 80.50 Kala Peszelan 20 1500 2 5 85 1725 1070 Fersch Safe ils 4, 8%„ 0„— 71.— 5 22 2. 5„ 5 g.. 68.—.„„ 5 a chers g Fucker 8% gesden b. 20 6e 50 62.80 J. G. Farben. 1110 1140 Inqustrie- Aktien e r 140 458 Hainer Rerpres 9 Larſtaht 584s F e e eee a„* 5* N A2 8 J 2 8 N 5 8 8 enn fn n ,!, Fla Lopeth. 2 J 1485%. 1180 1150 Saugen cue 770 1880 Motor Oberusſe.——— Loſgl 2 Hafner 20.—.— z„m 10 125 Sereſc ard. d e deim Hourd. 22— 2 Lien ena ie dere Freirsckens- Kune Ab. Hypoth. Bk. 181,0 181.5 Schöfferh. Dindg. e— r.„ Volth. Seil. u..—— 30, 5 Leh. Nat.Rail.—.——.— Otſch. Gußſtahl 48.— 47.— Jölſch.. Trens⸗Radio.. 118,5 118.9 Petersb. J. Habl,.40 00 2. Bank u. Dise. 106,5 106.5 Karlsx. Näß. Halb 22.— 22,— Schwartz Storch.—.— Deuſſche Kabelw. 1000 1000 ebr. Körting 28, 29.7 Ruſſenbank... 0,825 0 5 38 3600 Wegen ·. Käbe Kast.. ee Madß 4 Sregtag 34.50 850 Transport- Aktien Deiche enn d ee raus g Cie ner 30 00.— Harziner Baplet 89.75 89,— Duxlacher Hof 110.0 110 Mannh. Gummi———.— Adler lever.. e 88 Rein. Gebh a S W. Wolff. 87.— Schantungbahn.= Deutsch. Elſenhnl. 33.— 83,— e 1— 23.— Veithwerke 8408 Petrol..— 2— ö Eichbaum..„„ Pfälz. Müßblenw 105.0 105.0 A. E. G. St.⸗A. 84.50 86.— ch. 68.— 68.— 5 A f. Verkehrw. 40.50 42,50 Deutſche Linol. 79,25 80,75 Ryffhäuſer Hütte 52 B. B. Frkf. Gumm,. urg— Zudwigsh. A. Br.—— 8 Aſchaff. Buntv., 88.— Raeder, Gebr. B.—— e Zengoff aachen. 5. 83.— Allg. do. u. Ste. 108.5 105.0 Dt. Schugeb. 0—: Ver. Chem. Charl. 42.50 42.50 Benz Pfätz. Preßhefe. 125 0 125,0 Portt. Zem. Heid. 6 63.— Bd. Maſch. Durl. 110.0 1100 Rülgerswerke.—,— 40,25„ Memel. 52,50 59,.— Südd. Eiſenbahn—.—. 2 58885 14 98.— B. Otſch. Nickelw. 0 Schwarz Storch. 107.0 107,0] Nb. Elektr..-. 100.0 94, Brem.⸗Beſig. Oel 44,50 44,50 Sehnen„ Waldhof 83,— 64.— Oeſt. St.⸗Eiſend. F. ippe Maſchin. abmever 4 Go.—.— 23.15 B. Glanzſt. Elb. 5575 1 5 405 ö Eichbaum Werger 110,0 110,0 Aheinmühlenw. 100.0 1000 Brown Boveri 69.— 69.— 8 pr. Frktdl. 19.— 19.— 99.— 89.— Daltimore Ohio 5e. dee Bread. Schnelipr. 27.— 26.50 Binde 46 1300 131.7. 5557„% 3,50 190 Siüdd. Zucker. 108 0 108.0 chramm Lack, 87.— 57,.— ufa(Fretverk). 99.— 90,— Canada Abliefer. 20,75 20,50] Dürener Metal 89. 36,— Linde Eismaſch. 3750 36500 B. Schuhf. B. Er Hochfreguengn, 11 Dad, Aſſekurang. 88,— 85.— Verein diſch. Oelf. 71.— 21.— Cement Heidelbg. 68,.— 62,50 Schuckert, Nrbg. 94.— 94,75 Rastatter Wagg. 22.— 21,— Pr. Heinrichbahn—.——.— Dürkoppwerke Bina 59.— 82 Ber. Stahlwerke. Rrügershall„„ Continent. Verf 18.80 18,50 Wayß a Freytag 33.50 34.— Faria 5 3 apug.. 52.35 53.65 Huſſeld. Slſenhöl, 44.— 44. chuhfabe. 83.——.— 9 Stahl v. d. Zup.— dlannb. Derſich. 25.— 25. Zellstoff Waldhof 94.— 85.— Spade———— Jerminnetierungen„Südamerika 122.0 126.0] Donamit Truſt 83.— 5,85 5 8 5& Co. Ver Ultramarin. 1„ „ ſich. 25.— 25. l 1 1 8 ci 98. 5 5 Lorenz Bogel Tel 9. 34. 2 ichel a Go. Chamotte Annw. 69.— 69.— Aug. Di. Credit 95,50 98.— Harpen. Bergbau.50 69,50 Hanſa Dichiff 97 88, Luk 8 2 gel Telegrap.— 85 5 Ehemiſche Albert 28,25 23.— ani 9 67,— 67,50 Nordd. Floyd. 58,25 54,28 8 90,28 90,50 Lukau 4 Steffen. 4475 Bogtländ. Maſch. 72%—— Sloman Salpeter 75.— 15— Frankfurter Börse f E- Stoabnen e e Baan Banker 1009 1009 Aut e 1555 3400. beten. Ele dic n. K. 85 80 25 W eched Mer 48 4 Volgl e Haeſner 8 e ie im e. 0 1 Tarmſt. u.„136,5 128 9 5 5 125,5 125,0 81 14.0 118. 1 F.. 12.— 12.— 5„„ Feswwerzinslichewwerte] Serif Gisenat 100 0 1022 Haiger berg.. 2 150 Heft. Hondelsgef 1450 4448 Lel Satgdenſund 16.8 Jen 0 Sanb-Altien Emelle dei:— e Malen: 22 8e nee Werke 2780. Braten Been de 6% Reichsant, 99.50 99,40] O Effenten Bank 94,50 94.30 Dt. Allant.⸗T. 32, 60 Commerzbank 105.7 106,5 Kali Weſteregeln 1210 1260 Hank f. el. Werte 74.— 74.50 Enzinger Werke 49.— 48,28 Mansfelder Akt. 25,75 27 5 „„en 8. 88, b. Hop. u. Wechf. 140 140 D. Geld-. E. Hun. 11 142.7 Darmſt a. Rat, 1872 1800 E. Karftadt. 880 8959 Bank f. Prauere. 90— 90,— Eich. Bergweri 1800 190.0] Rarkr. u. Kuhlz. 1085 10 Terminnotierungen Gehluß) ublöfungſch. u. 51,05 51.35 D. Heberſee⸗Bank 64.— 63. Dt Linoleum 51.50 91.— Deutſche Disconto 106,6 106.5 Klöcknerwerke...— 4728 Barmer Bankver. 100.0 100.0] Eſſenersteinkohl. Maſch. Buckau. W. 34.— 94. 1 5. 1 ohne.—.85 Dresdner Bank 108.0 106.0 Dt. erlag... 128.0 1 Dresdner Bank 108,7 106.7 gabmeger& Ge. 90,— 95,50 Berl. Handelsgeſ. 114,7 114.7 Maximil ⸗ Hütte 140.7 189.0 Ang. Di. Crebtt 96.50 96.25 Tü. Goldſck abt—. 8 D. Wertd.(Gold!.—.. Dresd. Schnellpe..— 2.— AG. für Verkehr 40.— 42. 52.— 53,50 Tom. u. Prividk 105.0 108.0 Fader Sleiſtifft d Mech. Web ind. 48.— 40.— Bank f. Brauind 80,— 90.75 Harpen. Bergbau 89,25 60 2. Schabanw. 28 90.— 90.— Frankf. Bank 918 94. Püſſel. Rat. Dürr 42,— 40.— Oi Reichdd. Borz. 88.— 82.50 Mannesmann 24.50 25,— Darmſt. u..-B. 137.0 188.5 Fahlb. Liſt 2 Eo 30.15., Zittau 2050 28.— Farmer Bankver. 1000 100.0] Poeſch Ef. u. St 5% %, Schug. 14.88 1,52 Irkfrt Oyp.⸗᷑Gr. 139,0 189,0] Dockerh& Widm—.— 60,.— Hapag 32.78 54.58 l„ 64.50 65.— Dt. Aſiatiſche Bk. 38.25 38,— Farbenund A.. 111 4141 merkur Wallw. 82.— 97, Bayr. Hop u. W 125.5 125.5 69. N 67.25 6% 8 5 i Fes de s 25 Miag nl 5 W 7 D Deutſchecdiscente 198 898.5 Saen 905 93,50 mne Sone..— 24.59 Jaur Bereinsbe. 184.0 134,0 Hoteldetriebsgeſ.. 52 100 1 8 110 82.— 82,— e 770 2740 Eden Katſere..— 45. Am. 9 5 7 5 an e Siedler ger* 7050 1085 5 5 67,75 70. N 5 1 0 1 70 Berl. Handelsgef. 115.7 118,0 Jiſe Bergban. 110 6 10 m. Gd. 25.. Oeſt. Cred.⸗An 2: Emag Frankf. 45.— 45,— Alg. Elektr.⸗Geſ. 84. 5 3 8 resdner Bank. 105,8 106.5 ies& Höpfling... 1 Comm. u. Priv. 107.0 107.5 11 A 116.0 1 5 D„„ 90,— 96.— Pfätz. Oop.⸗B 128.0 125,0 Enzinger⸗ Union 48.50 48.25 Demberg. 4,50 44,— Operbedarf... Melningerdypok. 145.5 145,5 R. Friſten. matoren Denz 33.— Darmſl 3 1 1875 18% /K. 1 59,— 60% e„ n 5 2280 222.0 eee 17 70 16 5 ee 88 8 1 Otanl Minen 1 8. 8 5 2 175* Mühlheim Berg. 75.— 75.50 Heutſche Discounts 1050 107.2 Klöckner Werke. 47.— 25 ö eichsbank 5 Etuing Spinn.. uderus Eiſen. 38,50 40. ir 8 b 1 eichsbank 1 7 Gebhard 2 65.— 88.— Dresd 106,7 107.5 55 ö 54.— 58, 6% Grkr. Mh. 28 14.30 44,30] Nhein. Creditbk.—— 8 Cement Heidelbg. 8350 88.— Pbbnt* 1400 Adel Credit.—— 2 Geben Go. 35.— 34,75 Rat. Autemobile 720 J f. für Bertehe 48.— 44.50 e 52.50 85» 8% Preuß. Kali Rhein. Hyp.⸗Bl. 131,5 182,5 gate 4 Schleich 91.— 90.— Compan Hiſp. 236,0 239.5 Nh. Braunkoblen 188,5 2350 Süddeuuſch. Dise.———— Geiling ao. de dae Riederlaaf gedie ea 50 g 7d Aug gotals. 106,1 105,0 Nansfeider 24 Pleiten 7n7n)ß7ß::..;; f ß ̃⁵ß)ũ œ œé 1. f N N a— e 2 85 8. 5 en ſchow n apa 5 58,85 Mitteldtſch. St 1 Südd. Disconto—,—, 6%„Bonds 29 64.— 85.— Daimler Ben 18.— 18,.— Riebeck Montan 4050 40.50 Industrie-Aktien Germ. Portld.⸗Z. 60, 58.— Oberſchl. E. Zed. 90.50 80.— Sante S 120 1289.7 NRordd.. 36,25 8 9% Grkr. M. abg. Wiener Bankver. 9,50.50 Feinmech. Jetter 43.— 48.— Deutſche Erdßt 51.50 52,.— Rütgerswerke. 0,: Gerresheim. Glas 81.50 78,50 Oberſchl. Koksw. 37,35 58.95 Hanſa Dampf 57,80 1015 Ober bedarf. 5% Rh.⸗M.⸗Don. Württ. Notenbk 184.0 134.0 Felt.. 1180 9115 Dt. Gold u. Silber 18 5 Schucker! 93.78 96.50] Aecumulatoxen 110,0 110.0 e ee 84.25 80.47 Dan Roppel 1135 155 5 5558 Loyd 53.65 54 65 Sberſchl. Kokaw. 58,50 5 1 rankfurter Gas 118. Dt. Linoleum 5 als 0 25] Adlerwerke.. r 2. 5 5. werke. 13.0 116. 5. 46.— 4— 988 65.25 88. Autan.... 1640 1840 erf Bet. 4 Sit.. 15,— Lich u Krat. 6865 89. n 197 1067 Aleranderwert 19.50 10.75 Gocdhard Gebr. 880 5— Aue Elektr⸗ Gef. 84 50 0% Ofwette b 1150 98.50 98.50 Frankf, An Ver..—.— Elekir. 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SBraunk 186.0 186.2 Tharlotkb Waſſer 79,75 74.80 80 Stahlwerke 8468. 7— Sead 4. 14.— gam s Ren 0 20.— 225 Goldſchmidt 30.35 30,— Uſtoff Waldhof 84.— 85,.— Alg gg masch 7 52,25 5 5 W 3— 8 1 1 Tomp. Hiſpano 237,7 242.2] Rh.⸗Weſtf Elektr 128,0 dr Heidecd. 14. anfwerk. Füſſen—.— 42, 2 N Augsb. a 3 A ein. Elektrizit. 94.— 93. Font. Cautſchone 99.— 100,0 A. Riebeck⸗Mont- 6, 9% e Rhein. gig 1 5 Hüter Armatur 10 10 Berliner Börse 1 51.80 51.30 Nöein. Nsdeifteß 2— 280 Darmlertens dsgs 96% Kürgerswerke 40— 440 65% Li N N 8 2 irſch Kupf. u. M. 112.0 111.0 680.80 Balke Maſchinen 113.0 113.9 gageldan 81.50 51.50 ghein.⸗W. Kalk 48.— 40.— Deſſauer Gas 90,25 92,.— Salzdetfurth Kall 177.5 180 357 7% 58 s 8058 Montan- Aktien 8915. n der 8575 87.50 Festverzinsliche Werte 81 We.72.71 Sal,. 5 3 8 8 75.— Rfebek t. 875 9 85 S 00% e 1070 4%% U 2 88 75 89.15 olzmann, il 66..% Roggenrent.* Bayer. Celluloid. 7 ammerſ Spinn 4 8. ievbeck Montan 69.— 67. t. Linoleumwk. 80.50 80,50 Schubert& Sal 107.0 107 4½ 6% 86.— 86.10 Eſchweil. Bergw 187.0 189.0 N.. Goldanteihe. Bayr Spiegelglas 28.50 80.— Hann. M. Egeſt. 22.75 10,75 Rofitzet Zucker 34,15 88,88 Dynamit A. Nobes 53,50 56,50 Schuckert 1 194.1 195 . Gelſenk. Bergw. 70 69,50 60% Reichsanl. 20 88,— 68.— 39% Landſch. Rog..50—.— J. P. Bembecg.75 44.— Hbg.⸗Wien Gum.—.— 44.— Rückforth. Ferd. 45.— 48.50 Elekirizitäts⸗Lief 89,50 80,25 Schulth⸗Pagenb. 133, 1% Bank Aktien Jiſe 5gd St. A. 155.0 1575 Jaa 3 88 7 851 Diſch. Ablöſgſch!! 51,38 51,40 er 5 85 9 Eleti 85 3 1 St ⸗Pr. 5 8 7 5 8 5 El. Licht u. 5 8 Siemens EHalske 139 0 1420 Allg. D. Crebitb 96.— 95.50 Junghans St. 5 28,25 ohne Ablöfgrecht.—.— 4% lo Oeſt. Scha„Z 38. Berlin Gubener 86 19755 Horpener Bergb. 88,.— 67,25 Sachſenwerk. 68.— 69.50 EſſenerStemkogzl. Svenska 2286.0 2 Badische Bank 133.0 1330 Kali Aschersleben—. 117.0%„ Voldrene—.— 28,84 Berl. Karls. Ind 4250 42.50 Hedwigsbütte 70, 69, Säch Gußſtahl. 47 J.& Farben eonhard Tietz 1b 175,0 179,0 Ramm. Kalſersl 78.50. 4% KRionen—,—.50 Berliner Maſchb. 26,15 28,50 Heilmann Imm. 22,25 21,25 Salzdetfurth.. 176.0 179,0 Feldmühle Ber. St 1 100,0 all 5 e 120.7 125.0 Karſtadt Rud. 58.5 88.50 8% Gad. Kohlen—.——.— 4%„ conv. Rente 140—.— Graunk. u. Brikett 105,5 105 9 Maſch. 78.85 79,.— Sarotti 80,— 80.15 Fe len& Sui 63.75 Weſtere 0 1 armer Bankver. 100.0 Kalt Weſteregeln 1 g 9 Bapr. Hyp. u. Wb. 125.0 128.0 Klöckner... 4880 47.— Klein, Sch.& Beck 91.— 97.— 87e Grkr. M9. K.—.— 14.28 22ů— 070„ Silb.⸗R. 2,28 2,25 Br.⸗Beſigh. Delf 45 80 44.75 Hindrich s& Auff. 50.— 50,.— Schleſ. Elekt. Gas 92,.— 81.50 Gelſenk Bergwk. 70,25 ellſtoff Waldhof 84. 86, Jom. u. Pripstd. 106,0 106,0 Mannesm. Röhr. 51.25—.— Anort. Heilbr. 140,0 140,0 8% Prß. Kalianl.—,—.%%„ Pap.-R.—.—- Btemer Bulkan 92,50 93.— 1 Hirſch Kupfer.. 111.0, Sugo Schneider 67. 67.— Gesfürel tavia Minen 29,15 29,5 geren een g n f fehlt geſta wied Kun hatte vorz gen Am ring lau die ſchrit Die Kali Ge! mäß ände einer Börf Mar 2 — 8 4 5 I Dr — %% das Ausmaß der letzten Tage erreichten. ri⸗4 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 4 Seite/ Nummer 32 Dienstag, 20. Januar 199 —— Effeltenmärkte nach luſtloſem Beginn befeſtigt Mindeſtumſätze beſtimmen Kursbildung/ Späterhin bis zum Schluß auf Deckungen der Spekulation und Käufe der Mannheim unregelmäßiger Beginn, dann feſter Bei Beginn war die heutige Börſe auf Baſis der ge⸗ ſtrigen Spätkurſe knapp behauptet, im Verlauf konnte ſich aber eine Befeſtigung der Kurſe durch⸗ ſetzen. Farben erholten ſich auf 114. Die übrigen Werte batten nur verhä 8 ßig geringe Kurs veränderungen zu verzeichnen. Nux Linoleum lagen ſchwächer mit 79,5. Die Kurſe einiger Nebenwerte wie Enzinger, Knorr, Konf. Braun und Solzwerk Heilbronn wurden in Anpaſſung an die niedrig auswärtigen Notierungen ermäßigt. Bank⸗ und Verf rungswerte blieben unverändert. Ren⸗ ten geſchäfts los. Frankfurt ſtill und behauptet, ſpäter etwas befeſtigt Nachdem der matte Verlauf der geſtrigen New⸗ yorker Börſe ſchon an der Abendbörſe zu weiteren Kursabbröckelungen geführt hatte, lag der heutige freie PVoprmittagsverkehr wieder kuſtlos und ab⸗ wartend. Die Stimmung war dabei eher etwas leichter. Die offizielle Börſe eröffnete dann bei ſtärkſter Zu⸗ rückhaltung mit gut behaupteten Kurſen. Es befrie⸗ digte vor allem, daß die Verkäufe bei weitem nicht mehr Das Geſchäft bewegte ſich jedoch in den denkbar engſten Gren⸗ zeu, da ſich der große Ordresmangel ſtark fühlbar machte und auch aus der Wirtſchaft Anregungen irgendwelcher Art fehlten. Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe war die Kurs⸗ geſtaltung wiederum nicht einheitlich. Mehr gedrückt waren wiederum Deutſche Linoleum mit minus 174 v. H. Auch Kunſtſeidenaktien neigten eher zur Schwäche und Kaliaktien hatten Einbußen bis zu 1 v. H. Ferner gaben Reichsbahn⸗ vorzüge bis zu 17 v. H. nach, desgl. Reichsbank; im übri⸗ gen lagen die Kurſe behauptet, teilweiſe etwas gebeſſert. Am Auleihemarkt konnten ſich deutſche Anleihen ge⸗ ningfügig beſſern, ausländiſche ohne Intereſſe. Im Ver⸗ laufe konnten ſich die Kurſe ziemlich befeſtigen, da die Spekulation zu weiteren Deckungen ſchritt und auch von Auslandsſeite etwas gekauft wurde. Die Kursbeſſerungen betrugen allgemein bis zu 2 v. H. Kaliwerte und Siemens lagen bis 8 v. H. höher. Am Geldmarkt konnte der Satz für Tagesgeld weiter er⸗ mäßigt werden(37 v..), während Monatsgeld unver⸗ ändert lag. Am Deviſen markt lag der Dollar nach einer weiteren Befeſtigung im Vormittagsverkehr an der Börſe etwas ſchwächer. Eine nachhaltige Erholung der Mark hatte ſich zunächſt noch nicht ergeben. Berlin nach ſchwachem Beginn etwas feſter Für die heutige Börſe fehlte es faſt völlig an anregen⸗ den Momenten wirtſchaftlicher oder politiſcher Natur. Einen gewiſſen Eindruck machte vormittags das ſchwache Ne w⸗ bork und die Schwäche der Reichsmork, von der ul⸗ Akicht eine Verſteifung des Geldmarktes ausgehen könnte. iu, en 18s K 55 e d h D e 8* dn neee 2 e 1881 8 Auch der deutſche Maſchinenbaubericht war nicht ausländiſchen Arbitrage feſt dazu angetan, die Spekulation aus ihrer Unintereſſiertheit zu wecken. So eröffnete der Verkehr bei ſehr ruhigem Geſchäft ziemlich luſtlos und überwiegend etwas ſchwächer. Ein ſtärkerer Verkaufsdruck war zwor im allgemeinen nicht mehr feſtzuſtellen, das heraus⸗ kommende Material genügte aber für Kursrückgänge bis zu 1 v. H. Die Kursfeſtſetzung war aber vom Zufall abhängig, do ſie gewöhnlich bei Mindeſtumſät⸗ zen vorgenommen werden mußte. Nur in JG. Farben war wieder von den verſchiedenſten Seiten Angebot da, ſo daß zur erſten Notiz ca. 100 Mille umgeſetzt wurden. Auch in Dt. Linoleum ging die Verkaufs⸗ neigung über das ſonſt übliche Maß hinaus, wobei an⸗ ſcheinend die bevorſtehende Halbierung des Sarlino⸗ Kapitals ausſchlaggebend geweſen war. Bei Schubert u. Salzer war das Angebot von 24 Mille ca. die Ur⸗ ſache für einen 3 proz. Rückgang, während der 3 v. H. niedrigere Anfangskurs von Hamburg⸗Süd mit nur 6 Mille zuſtande gekommen ſein ſoll. ü lagen dagegen Dt. Atlanten, Bemerkenswert feſter leſ. Gas und Mansfelder. Anleihen lagen behauptet, von Ausländern neigten Bosnier zur Schwäche. Pfandbriefe unentwickelt, auch bei den Reichsſchuldbuchforderungen war keine zu⸗ verläſſige Tendenz zu erkennen. Am Geldmarkte ſetzte ſich die Erleichterung für Tagesgeld auf. 4 bis 6 v. H. fort, die übrigen Sätze blieben unverändert, Im wei⸗ teren Verlaufe konnte ſich dann eine Befeſti⸗ gung durchſetzen, die nicht zuletzt mit einer ein⸗ getretenen Abſchwächung des Dollars zu be⸗ gründen ſein dürfte. Außerdem ſprach man aber auch von holländiſchen Deckungen in Spezial⸗ werten. Das Geſch wurde verſchiedentlich etwas leb⸗ hafter, und eine Reihe von Werten erzielte gegen den⸗ Anfang Gewinne bis zu 2 v.., Ilſe wurden verſpätet 4 p. H. höher feſtgeſetzt. Salzdetfurth lagen im Verlaufe %½ v. H. über Anfang, Siemens plus 3 v. H. Am Kaſſamarkt machten ſich im Zuſammenhang mit Deckungen vereinzelt Anſätze zu einer Erholung bemerkbar, wenn auch im allgemeinen unverändert Luſt⸗ loſigkeit herrſchte. An der Privatdiskontmarkt⸗ lage hat ſich nichts geändert. Obwohl die Gerüchte über einen franzöſiſchen Kredit an Deutſchland, deren Möglich⸗ keit in der heutigen Morgenpreſſe erörtert wurde, angeb⸗ lich dementiert worden ſind, blieb die Stimmung bis zum Schluß des Börſenverkehrs feſt. Die Deckungen der Spekulation ſetzten ſich fort, aber auch die Auslandsarbitrage trat ſtärker als Käufer auf, Beſonders Svenska lagen.50% höher, ausgeſprochen feſt. Sonſt waren Kursgewinne bis zu 3 v. H. keine Seltenheit. Deviſen gegen Reichsmark ſtellten ſich höher, der Dollar notierte.2110 nach.2105 und zeitweiſe ſogar auf.2125, um dann auf.2110 zurückzugehen. Von den europäiſchen Valuten lagen Schweiz und Paris ſchwächer, 19.34% nach 19.35 bezw. 3914 nach 891786, London und Hol⸗ land feſter,.8585 nach.8530 bezw. 40.23% nach 40.22, alles Newyorker Uſanece. Spanien befeſtigt, 46.70 nach 47.— gegen London. Swapfätze Dollar gegen Reichsmark un⸗ verändert, auf einen Monat 327 Stellen und auf 3 Monate 120 Stellen. Nonliſationsneigung am Getreidemarkt Ruhige Metallborjen Stärkeres Inlandsangebot begegnet vorſich tiger Mühlennachfrage/ Bei ſtillem Geſchäft unregelmäßige Metallmärkte Berliner Produktenbörſe v. 20. Jau.(Eig. Dr.) Bereits im Vormittags verkehr hatte ſich am Produktenmarkte allgemein eine ſchwächer e Stimmung bemerkbar gemacht und zu Börſenbeginn hielt die Real i⸗ ſaklonsneigung an. Im handelsrechtlichen Liefe⸗ e es für Weizen zu Preisabſchlägen um 4 M1, 14 bis 2 während Roggen 1 bis 27, niedriger einsetzte. Das Inlandsangebot von Brotgetreide trat heute wieder etwas ſtärker in Erſcheinung, da die Mühlen angeſichts des wieder ruhigen Mehlabſatzes nur borſichtig Anſchaffungen vornahmen, die Beſſerungen der Betterlage trugen anſcheinend auch zur Verſtärkung des Offertenmaterials bei, Die Gebote für prompte Ware kauteten etwa 12% niedriger und auch auf dieſem Ni⸗ dean kamen nur mäßige Umſätze zuſtande: das Geſchäft in Beizen wurde teilweiſe durch die Unſicherheit bezüglich der künftigen Geſtaltung des Vermahlungszwanges und des Einfuhrzolles beeinträchtigt. Weizen⸗ und Roggen mehle wurden nur für den notwendigen Bedarf gekauft, die Müßlenofferten lauteten entgegenkommender. Das Hafer⸗ angebot war ausreichend, Kaufluſt beſtand nur für feine Qualitäten und für Gelbhaſer. Der Lieferungsmarkt er⸗ Ifnete abgeſchwächt. Gerſte in unveränderter Marklage. Amtlich notiert wurden: Weizen 2555750, matt; März 276,50—75,50; Mai 284,50—84, Juli—; Roggen 159 11s 36, matt; März 176,50—76;, Mai 182—81: Juli 185 bis 94,28, Braugerſte 199—213, ruhig; Futter⸗ und Induſtrie⸗ gerſte 18894, ruhig; Hafer 188—45, ruhig; März 153,50; Maf 161; Juli 167; Weizenmehl 20,50—58,75, behauptet; Roggenmehl 28,00—20,60, matter; Weizenkleie 10,40—10,0, ſeſter; Roggenkleie 9,10—,00, feſter; Kleine Speiſeerbſen 2224; Futtererbfen 19—21: Peluſchen 20—21; Ackerbohnen 118, Wicken 1821; Rapskuchen 9— 9,50; Leinkuchen 15,50 bis; Trockenſchnitzel 6,10—6,40; 5 19,0 Rauhfuktermittel ruhig, drahtgepreßt. Rog⸗ genſtroh 0,6070; Weizenſtroh 0,50—60; Haſerſtroh 0,50 bis 0% Gerſtenſtroh 0,5060; gebund. Roggenlangſtroh 0,70 bis bis 95, bindfadengepr. Roggenſtroh 0,6880; Weigzenſtroh 05570; Häckſel 1,40—1,55; handelsübl. Heu, geſ. trocken 4000; gutes Heu lerſter Schnitt).70210, Thymotee, loſe 2,90—,20; Kleeheu, loſe 2,70—3,00; Mielitzheu loſe (Parthe).601,80;(Havel) 1,201,458; drahtgepr. Heu in Ig. über Notiz 40; allg. Tendenz matter. Rotterdamer Getreidekurſe vom 20. Jan.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Jan. 4,32; März 1776 Mai 4,50, Juli 4,67: Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.] Jon. 71; März 7874: Mai 8034; Juli 80. * Liverpobler Getreidekurſe vom 20. Jau.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 l6.] Tendenz ſtelig; März 4,74 (%): Mai 4,27(4,25); Juli 4,4%(4,4%); Mehl unv. Mitte: flau; März 4,195, Mai 4,2; Juli 4,74; Mehl unnerändert. 25 * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 20. Jan.(Eig. Or.) Jon. 6,50 B 6,0 G; Febr. 6,60 B 6,50 G; März 6,70 B 6,60 G; April 6,75 B 6,5 G; Mai 6,80 B 6,75 G; Aug. Mehlis ruhig, geſtrichen. * Nürnberger Hopfenbericht vom 19. Jan. Keine Zu⸗ fuhr. 90 Ballen Umſatz. Es würden bezahlt: Für Haller⸗ uer Hopfen 60—105 und für Spalterhopfen 55—60 1 Geſchäftslage ruhig. 5 Liverpooler Baumwollkurſe vom 20. Jan.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: Jan. März 521; Mai 540; Juli 550; Okt. 560 Tagesimport 12005 Tendenz knapp ſtetig.— Mitte: Jan. 524; Pärg 520 Mai 538; FJult 548, Nov. 557; Jou.(32) 567 März (2 575, Mai(32) 581; Juli(32) 586; Okt.(32) 591 Loco 899, Tendenz ruhig. Berliner Mefallbzrse vom 20. Januar 1931 —. Y— ᷑̃ ͤ0Ä———— 1 245 B 70 6 Okt. 7,5 B 7,50 G; Dez. 7,0 B 7,5 G: Tendenz ſtetig.— Gemahl. Kupfer Ble! Zink bez. Brief Geld bez. Brief] Geld] bez. Brief] Geld anuar.]—, 85.25 84.— 28,28. 26,.—24.— 125—.—— 1 84— 1—.— 2855 25.— 1—. 385,75 84. 8 26.75 2575 Ae 88.75 85. 85.80 26.50—.— 26.50 28, Nai. 87 50.75 26.50—. 27.— 28,25 i 57.75 87.75 87.25 28.7. 27,8 26.50 uli.— 88,- 87,75 26,758—— 27.75 28,75 uguſt. 88.25 88. 28,75—.— 28,.50 Seb...25 88,50 88.— 26,75—.— 28. 275 Dlober J 8 80 88,50 89 25 28,75—— 28,28 2775 Ned. 88.50 88 50 88.25 26.7%—— 28.25 28.— Dezemb. 88,50] 88,75 88 50 26.75] 28,25 28 Elektrolotkupfer prompt. 96.75 J Antimon Regulus 82, 88.50 rig. Hüttenaluminſum 170,.— Silber in Barren kg. 40. 42,— dio. Walz⸗Drahtbarren. 173.— Hold Freiv rkehr 10 er 28.— 28,20 Henenten 99 ud.— Platin dio. 1 r 5, 5. in Nickel, 88/89 v. 350. Preiſe ohne Edelmetalle) pro 100 Kg Londoner bietallbörse vom 20. Januar 1931 lle in E pro To Silber Unze g.(1370 fein ſtand), Platir Unze 4. endend 48,75 Zinn, Standart 114, Aluminum 5 1 Monate 44 65 3 Monate 116,2 Antimon—.— Settl. Preis 45,15 Settl. Preis 118,0] Queckſilber 22565 Elektrolyt 47,5 Banka 120 0 Platin—.— beſt ſelec ed 48,28 Straits 119.0 Wolframerz 13.— kong ſheets Slel, ausländ. 13.13 Nickel—.— Ebwlrebars 4850] Zink gewöhnlich 18,12 Weißblech—.— * Bremer Baumwolle vom 20. Jan.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 14,14. * Neue Benzolpreisſeukung. Der Benzolverband hat mit Wirkung vom Montag ab an ſeinen Tankſtellen die Benzolpreiſe um weitere 2 Pfg. ermäßigt. Im Kohlen⸗ revier gelten demnach fetzt folgende Preiſe: Benzin 31, Aralgemiſch 95, Benzol 41 Pfg. In allen brei Fällen erfolgt für gewerbliche Verbraucher ein Nachlaß von 2 Pfg. ab Pumpe. Wetter- Vorausſich 2 Wetter ⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswellerwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags See Luft-„ Se Wind göh. drum Se. a. Wetter „ un A SS Rich. Stürke Wertheim 151— 5 3 4 W. leicht bedeckt Königsſtuhl 563 765,3 3 3 2 SW 70 Nebel Karlsruhe 120 764,7 66 8 5 Sv 1 Regen Bad. ⸗Bad 219 768.8 8 6 5 SN. 5 85 Villingen 712 766,8 21 3 2 SN 7 bedeck! St. Blaſien 780— 21 2 0 W 5 5 Badenwell. 422 785,8 5 5 4. S leicht— Feldbg. Hof 1275 636,9—2—1 8 SW. ſchwach Nebel Dad. Pür. h. 70 3 3 0 fi Regen Bei Zufuhr milder ozeaniſcher Luft iſt bis zu etwa 900 Meter in tiefen und mittleren Lagen wieder Tauwetter mit Regen eingetreten. Auf dem Hoch⸗ ſchwarzwald ſchneit es. Im Gegenſatz zu der ſehr milden Witterung Weſt⸗ europas herrſcht in dem ſchneebedeckten Skandinavien und Finnland gegenwärtig ſtrenger Froſt bis zu 33 Grad unter Null. Ueber Nordoſteuropa entwickelt ſich gleichzeitig ein Hochdruckgebiet, aus dem die Kalt⸗ luftmaſſen bereits nach Mitteleuropa abzufließen und die dort noch befindlichen Tiefdruckreſte aufzu⸗ füllen beginnen. Hierbei wird es vorausſichtlich zur Bildung eines Hochdruckrückens kommen, unter deſſen Einfluß bei uns Luftzufuhr aus Nordoſten und Temperaturrückgang zu erwarten iſt. Amtlicher Schneebericht der Badiſchen Landes⸗ f Wetterwarte vom 20. Januar 1931, 8 Uhr morgens Felöberg⸗Poſtſt: heiter— 1 Grad., Geſamt⸗ ſchneehöhe 9095 Ztm., davon 11—15 Ztm. Neuſchnee, Ski und Rodel gut. 5 Hinterzarten: bewölkt, ½ 2 Grad., Geſamt⸗ ſchneehöhe 20 Ztm., Pappſchnee, Skt gut, Rodel müßig. Titiſee: bewölkt, 2 Grad., Geſamtſchneehöhe 20 Ztm., Pappſchnee. 5 985 Neuſta dt: Regen, 4 3 Grad., Geſamtſchneehühe 20 Ztm., Pappſchnee. üöchenſchwand: 0 ſamtſchnee 65—70 Zim., davon 11—15 Ztm. Pappſchnee, Ski und Rodel gut. St. Blaſten: bewölkt, 7 2 Grad., Geſamtſchnee⸗ höhe 30 Ztm., Pappſchnee, Ski und Rodel ſtellenweiſe. Schauinsland: bewölkt, 0 Grad E. Geſamtſchnee⸗ höhe 30 Ztm., davon—2 Ztm. Neuſchnee, Pappſchnee, Ski und Rodel mäßig.. Bad Dürrheim: Regen, 3 Grad., Geſamt⸗ ſchneehöhe 3 Ztm., davon—2 Ztm. Neuſchnee, Pappſchnee, Ski und Rodel ſtellenweiſe⸗ 1 St. Georgen: Regen und Schnee, 0 Grad., Ge⸗ ſamtſchneehöhe 28 Zim. Pappſchnee, Ski und Rodel mäßig. Furtwangen: Regen,. 3 Grad., Geſamtſchnee⸗ trockener Nebel, 0 Grad., Ge⸗ Neuſchnee, höhe 30 Ztm., Pappſchnee. Reichsgericht verwirft Revision Faßhold Eigener Drahtbericht § Leipzig, 20. Jan. Der vom Landgericht Mannheim am 23. Juli 1930 wegen Vergehens gegen 89 und wegen Verbrechens gegen§ 11 des Bankdepotgeſetzes, ſowie wegen Unter⸗ ſchlagung nach§ 246 Str. GB. zu 1 Jahr 2 Monaten Gefängnis verurteilte Bankier Thomas Faßhold in Mannheim hat, wie ſ. Zt. gemeldet, gegen das landgerichtliche Urteil beim Reichsgericht Revi⸗ ſion eingelegt. Der erſte Strafſenat des Reichsgerichts unter dem Vorſitz von Senatspräſident Dr. Reichert hat heute die Reviſion des Angeklagten koſtenpflichtig verworfen und zur Begründung im weſentlichen ausgeführt: Die geltend gemachten Prozeßrügen greifen nicht durch, weil das Urteil auf den an ſich vorliegenden Verfahrensverſtößen nicht beruht. In ſachlich⸗recht⸗ licher Beziehung läßt das Urteil keinen Rechtsirrtum erkennen. Der Angeklagte hat zu eigenem Vorteil um ſeine Spekulationsgeſchäfte zu ſichern, über Wert⸗ papiere, die ihm von Kunden zur Verwahrung an⸗ vertraut waren, verfügt und damit den Tatbeſtand des§ 9 Abſatz 1 des Bankdepotgeſetzes verwirklicht, Im Falle der Effekten des Luiſenheims iſt der Angeklagte mit Recht aus 8 11 des Bankdepot⸗ geſetzes verurteilt worden. An dem Zeitpunkt, an dem der Angeklagte ſeine Papiere ohne Erlaubnis verkaufte(1. Juli 1928) war er bereits überſchul⸗ det und die Abdeckung hat dann zur Zahlungsein⸗ ſtellung geführt. Der Angeklagte handelte in dem Bewußtſein, daß er nicht die Mittel zum Ausgleich für die dem Luiſenheim entzogenen Papiere beſaß. Daß der Angeklagte die Hoffnung hegte, ſeine Ehefrau werde mit ihrem Vermögen für ſeine Ver⸗ bindlichkeiten einſtehen, kann den Angeklagten nicht vor Strafe ſchützen. ————— Verufungsverhanolung im Fall Strübel L. Heidelberg, 20. Jan. Die Berufungsverhandlung gegen den früheren Mannheimer Strafrichter Karl Franz Strübel aus Pforzheim begann heute vormittag 8 Uhr unter dem Vorſitz des Landgerichtspräſtdenten Dr. Viſcher. Es ſind 11 Zeugen geladen. Auf Wunſch des Angeklagten iſt kein Verteidiger erſchtenen. Strübel ſieht ſtark angegriffen aus, was mit Rück⸗ ſicht auf die ſchon über zehn Monate dauernde Un⸗ terſuchungshaft verſtändlich iſt. Die Verhandlung be⸗ ginnt mit der Verleſung des Urteils des Schöffen⸗ gerichts vom 15. Oktober vorigen Jahres und der Verleſung des Urteils des Diſßiplinargerichts vom März vorigen Jahres. Die Verleſung dauert nahezu zweieinhalb Stun⸗ den. Dann tritt eine kleine Pauſe ein. Nach dieſer erfährt man durch den Vorſitzenden, daß ſich die Berufung der Staatsanwaltſchaft gegen das Urteil im ganzen und gegen einzelne Punkte richtet. Der Verurteilte verfolgt mit ſeiner Berufung die Frei⸗ ſprechung. Er räumt nur einen Fall ein, beſtreitet aber entſchieden, daß er dabei Handlungen vorge⸗ nommen habe, die mit ſeiner richterlichen Tätigkeit im Zuſammenhang geſtanden haben. Die Beweisaufnahme ergab bisher keine neuen Geſichtspunkte. Die Verhandlung wird am Nach⸗ mittag fortgeſetzt. * § Zehn Jahre Zuchthaus wegen Totſchlags. Das Schwurgericht Trier verurteilte den Arbeiter Peter Kickert aus Bettingen(Kreis Bitburg) zu zehn Jahren Zuchthaus, weil er am 24. Sept. v. Js. in einer dortigen Wirtſchaft den Arbeiter Wilhelm Heß durch vier Meſſerſtiche getötet hatte. Beide waren nach einer Zecherei aus anſcheinend dunklen Motiven in Streit geraten. Der Angeklagte ließ während der Verhandlung durchblicken, daß eine Frau als Urſache in Frage komme. ch, 21. Januar Kälter, Niederſchläge allgemein in Schnee übergehend und meiſt bedeckt. Schönwald: näſſender Nebel. 0 Grad., Geſamt⸗ ſchneehöhe 60 Zim., verweht, Ski und Rodel gut. Schonach: bewölkt, g 2 Grad., Geſamtſchneehöhe 40 Ztm., Pappſchnee, Ski und Rodel mäßig. Triberg: bewölkt, + 2 Grad., Geſamtſchneehöhe 15 Ztm., Pappſchnee, Ski und Rodel mäßig. Ruheſtein: Regen, 4 1 Grad., Geſamtſchneehöhe 30 Ztm., Pappſchnee, Ski und Rodel mäßig. Hundsbach⸗Biberoch: Regen, s Grad., Ge⸗ ſamtſchueehöhe 20 Zim., Pappſchnee, Ski möglich. Unterſtmatt: leichter Schneefall, 1 Grad., Geſamtſchneehöhe 40 Ztm., davon—10 Ztm. Neuſchnee, Pappſchnee, Ski und Rodel mäßig. Sand: Regen, 2 Grad., Geſamtſchneehöhe 15 Ztm., Pappſchnee, Ski und Rodel ſtellenwelſe. Herren wies: Regen, 4 1 Grad., Geſamtſchnee⸗ höhe 25 Ztm., Pappſchnee, Ski und Rodel müßig. Hundseck: Regen und Schnee, 1 Grad., Ge⸗ ſamtſchneehöhe 15 Ztm., Javon—2 Zim. Neuſchnee, Papp⸗ ſchnee, Skt und Rodel mäßig. Bühlerhöhe⸗Plättig: Regen,. 2 Grad., Geſamtſchneehöhe 4 Ztm., Pappſchnee. Dobel: näſſender Nebel,. 3 Grad., Geſamtſchnee⸗ höhe lückenhaft. St. Anton am Arlberg: Regen und Schnee, E 2 Gras., Geſamtſchneehöhe 80—85 Ztm., davon 16—20 Zim. Neuſchnee, Pappſchnee, Ski und Rodel gut. St. Chriſtoph: Schneetreiben,— 1 Grad., Ge⸗ ſamtſchneehöhe 200—220 Ztm., davon 4060 Ztm. Neu⸗ ſchnee, Ski ſehr gut. Minter in der Schweiz Wetterbericht vom 19. Januar Adelboden:— 4 Grad., leichter Schneefall, Schuee⸗ hühe 50 Ztm.— Andermatt:— 3 Grad., ausgiebiger Schneefall, Schneehöhe 80 Ztm.— Aroſa:— 8 Grad., leichter Schneefall, Schneehöhe 80 Ztm.— Beatenberg:— 1 Grad Celſius, bedeckt, Schneehöhe 30 Ztm.— Caux⸗Les⸗ Avants ab Montreux: 0 Grad Celſius ſchön, leicht, he, wölkt, Schneehöhe 45 Ztm.— Chateau⸗d'Oex:— 3 Grad., bedeckt, Schneehöhe 25 Ztm.— Davos:— 6 Grad., leichter Schneefall, Schneehöhe 90 Ztm.— Eugelberg:— 1 Grad., leichter Schneefall, Schneehöhe 50 Ztm.— Flims⸗Wald⸗ haus:— 5 Grad., ausgiebiger Schneefall, Schneehöhe 80 Ztm.— Grindelwald:— 2 Grad., ausgiebiger Schnee⸗ fall, Schneehöhe 60 Zim.— Gſtaad:— 3 Grad., bedeckt, Schneehöhe 40 Zim.— Gurnigel: 0 Grad., ausgiebiger Schneefall, Schneehöhe 35 Zim.— Kanderſteg;— 5 Grad ., leichter Schneefall, Schneehöhe 40 Zim.— Kl. Scheidegg: —5 Grad., ausgiebiger Schneefall, Schneehöhe 40 Ztm. — Kloſters:— 4 Grad., ausgiebiger Schneefall, Schnee⸗ höhe 1 Meter.— Lenzerheide⸗Parpan:— 6 Grad., aus⸗ giebiger Schneefall, Schneehöhe 80 Ztm.— Leukerbad: —3 Grad., leichter Schneefall, Schneehöhe 80 Zim.— Montana⸗Crans:— 2 Grad., bedeckt, Schneehöhe 90 Ztm.— Mürren:— 3 Grab., bedeckt, Schneehöhe 1 Meter.— Pontreſina:— 5 Grad., bedeckt, Schneehöhe 30 Zim.— Rigi(Kaltbad⸗Friſt):— 3 Grad., leichter Schneefall, 40 Ztm.— Ste⸗Croix⸗Les Raſſes:— 1 Grad., leichter Schneefall, Schneehöhe 40 Ztm.— St. Moritz:— 6 Grad., bewölkt, Schneehöhe 0 Zim.— Unterwaſſer⸗ Wildhaus:— 1 Grad., ausgiebiger Schneefall, Schnee⸗ höhe 60 Zim.— Villars⸗Cheſteres: 0 Grad., ausgiebiger Schneefalk, Schneehöhe 60 Ztm.— Wengen:— 3 Grad., bedeckt, Schneehöhe 45 Zim.— Zermatt:— 3 Grad., bedeckt, Schneehöhe 35 Ztm.— Zweiſimmen⸗Leunk:— 5 Grad ., leichter Schneefall, Schneehöhe 50 Ztm. 2 2 2 Arbeitsgericht Mannheim Ueber Arbeitsgerichtspraxis im Rundfunk Zwei wichtige Probleme der Arbeitsgerichtspraxis, das Einlegen einer Pauſe zwiſchen Güteverhand⸗ lung und ſtreitigem Verfahren und die zweckmäßige Verwendung von Schriftſätzen ſtand bei dem Rund⸗ funkgeſpräch beim Deutſchlandſender dieſer Tage zur Debatte. Man war ſich darüber einig, daß es aus pſychologiſchen und prozeſſualen Gründen angebracht ſei, zwiſchen Güteverhandlungen und ſtreitigem Ver⸗ fahren vor der Vollkammer eine Pauſe eintreten zu laſſen. Uebereinſtimmung herrſchte auch darüber, daß ein Uebermaß von Schriftſätzen den Verfahren im allgemeinen nicht förderlich ſei, wobei anerkannt wurde, daß beb rein rechtlicher Entſcheidung eine Vorbereitung durch Schriftſätze unumgänglich ſei. Man ſollte aber im Intereſſe beider Parteien größten Wert auf eine beſchleunigte mündliche Verhandlung legen. Ein Erfinder klagt beim Arbeitsgericht Beim Mannheimer Arbeitsgericht hat ein früherer Ingenieur bei den Deutſchen Bergin⸗Werken in Rheinau Klage auf Vergütung von Dienſterſindungen auf dem Gebiete des Kohleverflüſſigungsverfahrens erhoben. Der Kläger beruft ſich auf einen Vertrag, wonach ſolche Erfindungen beſonders zu vergüten ſind, wenn ſie von der Firma gewerblich gewertet werden. Von der Firma wird beſtritten, daß dieſe Erfindungen von weſentlicher Bedeutung für das Verfahren geweſen ſind, daß ſie alſo auch nicht gewerb⸗ lich verwertet werden konnten. Der Streitwert der Klage beläuft ſich vorläufig auf 30 000 Mark. § Die Sänger des„Müllerliedes“ verurteilt. In einer Mitte November abgehaltenen Verſammlung zu den Gemeindewahlen im Gaſthaus zum Löwen in Müllheim, in der der Unterrichtsminiſter Dr. h. e. Remmele ſprach, hatten wie noch exinnerlich Verſammlungsteilnehmer das Lied„Das Wandern iſt des Müllers Luſt“ angeſtimmt. Der Miniſter em⸗ pfand dies als eine Herausforderung und ſtellte Strafantrag: Das nun ergangene Urteil erkannte ge⸗ gen zwei Angeklagte auf je 100 Mark Geld⸗ ſtrafe und gegen weitere 10 Perſonen je 50 Mark Geldſtrafe oder im Unbeibringlichkeitsfalle für je 10 Mark ein Tag Gefängnis. Die Betreffenden ſind von Müllheim und aus dem Bezirk. Die Verur⸗ teilten haben Berufung eingelegt. § Ein teueres Fahrrad. Ein in Neuſtadt wohn⸗ hafter 27 Jahre alter Arbeiter entwendete im Ok⸗ tober vorigen Jahres aus dem Hausflur einer dortigen Wirtſchaft ein Damenfahrrad im Werte von 40 Mark. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu vier Monate Gefängnis. 5 Wieder ſtraffällig geworden. Im Jahre 1927 war der Kaufmann Karl Koppel aus Bingen wegen ſchwerer Urkundenfälſchung zu 2 Jahren 3 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Nach Ver⸗ büßung des größten Teils der Strafe wurde er be⸗ dingt entlaſſen. Er erhielt nach ſeiner Entlaſſung Arbeit in einer Binger Weingroßhandlung. In der Zeit vom Auguſt 1929 bis Februar 1930 wurden von einer Firma an die Weinhandlung mehrere Schecks geſandt, die ſich Koppel ſelbſt auszahlen ließ. Er eignete ſich auf dieſe Weiſe etwa 950 Mark unrecht⸗ mäßig an. In der Verhandlung vor dem Main⸗ zer Gericht wurde der Angeklagte Koppel wegen fortgeſetzten Diebſtahls und Betrugs zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt. Die ihm bedingt erlaſſenen 6 Monate Gefängnis muß er mitverbüßen. 8 Fahrläſſige Tötung.— Sechs Monate Gefäug⸗ nis. Am 31. März v. Is. kam es zwiſchen Wörrſtadt und Nieder⸗Olm zwiſchen dem Perſonenwagen des Arbeitsamtes Mainz und dem Fuhrwerk des Land⸗ wirts Joſ. Joh. Kirchenthurm aus Hechtsheim zu einem Zuſammenſtoß, wobet der Landwirt von dem Auto eine Strecke weit mitgeſchleift und tödlich ver⸗ letzt wurde. Der Lenker des Perſonenwagens, der Nebenſtellenleiter des Mainzer Arbeitsamts, Mehl⸗ mex, fuhr weiter, ohne ſich um den Schwerverletzten zu kümmern. Er erklärte, er ſei von einem entgegen⸗ kommenden Auto geblendet worden. Nach dem Er⸗ gebnis der Beweisaufnahme kam das Gericht in Mainz zu der Auffaſſung, daß der Angeklagte in grob fahrläſſiger Weiſe den Tod eines Menſchen ver⸗ urſacht habe. Das Urteil lautete auf 6 Monate Gefängnis. 8 Sparkaſſenräuber zu Zuchthaus verurteilt. Das Erweiterte Schöffengericht Köln verurteilte den 25⸗ jährigen Sparkaſſenräuber Reiners wegen ſchwe⸗ ren Raubes und verbotenen Waffenbeſitzes zu ſechs Jahren drei Monaten Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt unter Turechnung der Unter⸗ ſuchungshaft. Reiners hatte im September vorigen Jahres gemeinſam mit zwei Komplizen einen Raub⸗ überfall auf die Kreisſparkaſſe in Porz, bei dem den Räubern 8000/ in die Hände fielen, verübt ———— Chetrredatteur: Kut Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton; Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Bermiſchtes: Willy Müller Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗ Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilingen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. R 1.—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto 8. Seite/ Nummer 32 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 20. Jauuar 1931 ö 1 A 2 IIIIIII III 9 85 geschäftsübergabe Werbe-Hufgabe: 0 75— fahmedahgamnaaamaaugnggulmabfegeg wum 5 Meiner verel url. Kundschaft zur Kenntnis, Einer verehrl. Kundschaft und Nachbar 31 5 Nachbar- 17 5 10 2 Rein altes S ume schaft zur Kenntnis, daß ich das Spezial- schäft in C3, 9 an Herrn Fritz Burkhardt F 3 5 5 1 05 5 7 einkost-Geschäft von Herrn Gustav abgegeben habe und nur noch mein neues 8 2 Geschäft in der Seckenheimerstraßge be- nene 0 3, 9 übernommen habe und treibe. Für das mir bisher geschenkte bitte ich das meinem Vorgänger ge- Vertrauen sage ich herzlichen Dank und schenkte Vertrauen auch auf mich über- Bez bitte dasselbe auch auf meinen Nachfolger tragen zu wollen unſe übertragen zu wollen B zuzt 8 Frikz Burkhardt gusta Nägele 0 jetzt Seckenheimerstraße 11 9 8.. 5 8e Telephon 425 00 Telephon 291 44 e 2 5 5 775 Wie heißt das 99 Zu diesem bllde? 3 Beiderseitiger Grundsatz:„Besie Qualitat, reelle Bedienung“ Um unsere Fabrikate Far d e. M 8 57 wir Werbe- Ausschreiben und setsen für die. 89 Wir vergüten 5% Rabatt zichlgen Tösungen ens sid ODE Volle Beſchieffi gung— Bestellungen werden schnellstens ausgeführt Wertpreise im Gesamtwerte von her NI. 2000 Wer Uilere SSlcHSHZ fer POſf⸗ 1. Preis: 1 Motorrad, Zündapp 740 1 0 2 Schlafzimmereinrichtung. 600 Abormerifer! Hichif derer Ger 3.„ 1 Kuchenein richtung 85 300 8 4 5 A e.— 5.„ 2 komplette Photoapparate je 100 Ken, des Abor werde Hf fUr der] 1 5.— 45.„ 40 peddigrohrgarnfturen„ 50. 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