1 1 . I —— lt 2 4 man von dem 1 Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, Se Luiſenſtraße 1.— W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Keue Mannheimer Seit Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. ung Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. ittag⸗Ausgabe Donnerstag, 22. Januar 193 142. Jahrgang— Nr. 35 Europüiſche Friedensmanifeſtation in Genf Eine ſenſationelle Friedenskundgebung als Abſchluß der Europa-Konferenz— Die Fortſetzung der deutſch⸗polniſchen Auseinanderſetzung Der Widerhall in Europa Neues Nede⸗Duell Curtius-Jaleſfi Drahtung unſeres eigenen Vertreters 5 Genf, 22. Jan. Die Nachmittagsſitzung des Völkerbundsrats brachte die Fortſetzung und drama tiſche Stei⸗ gerung der deutſch⸗polniſchen Aus⸗ einanderſetzung. Es war an Dr. Curtius, die zahlreichen„Irrtümer“ und Beſchönigungsver⸗ ſuche des polniſchen Außenminiſters Zaleſki unter ein scharfes Schlaglicht zu ſtellen und den Rat über eine Reihe entſcheidender Tatbeſtände aufzuklären. Der Reichsaußenminiſter unterzog ſich dieſer ſchwie⸗ rigen Aufgabe mit großem Geſchick. Er ſprach ſehr temperamentvoll, anſchaulich und überzeugend. Wenn vielleicht oſtentativ ſchlum⸗ mernden franzöſiſchen Außenminiſter B ri and abſieht, ſo war die Aufmerkſamkeit am Ratstiſch und im Zuhörerraum intenſiv. Sie verminderte ſich trotz der faſt einſtündigen Darlegungen des Reichsaußen⸗ miniſters nicht einen Augenblick. Als Dr. Curtius ſeine frei gehaltene Rede ſchloß, ging durch die er⸗ ſchienenen zahlreichen Delegierten und Preſſever⸗ treter ein Beifallsgemurmel. Der Reichsaußenminiſter begann mit der Behand⸗ lung der a Beſchwerde des Volksbundes, bie ſich in zwei Abſchnitte gliedert: Wahlen trech⸗ tungund Gewalttaten. Die Zahl von 30000 Fällen wurde von Zaleſki als übertrieben be⸗ zeichnet. Das iſt unrichtig. Es wurden keine Streichungen vorgenommen, ſondern nur Einſprüche erhoben und zwar an der Zahl von 5000. Dieſe Tat⸗ zuche wirft ein Blitzlicht auf die polniſchen Methoden bei der Wahl. Die offene Stimmabgabe wurde für die Deutſchen in Oberſchleſien unmöglich gemacht. Die polniſchen Behörden beteiligten ſich an dieſer Unterdrückungsarbeit. Den Deutſchen wurden zahl⸗ keiche Drohbriefe geſchickt(Dr. Curtius las einige packende Muſter vor.) Von Drahtziehern wurde alles getan, um die offene Stimmabgabe zu verhindern. In den Wahllokalen herrſchte der Ter⸗ tor. Ueberall ſtanden Trupps von Mitgliedern des Aufſtändiſchen Verbandes. Daraus erklärt ſich der Stimmenrückgang, obwohl diesmal die Wahlbetei⸗ ligung auch von polniſcher Seite als ſehr ſtark be⸗ zeichnet wurde. 5 Die Stimmen der deutſchen Minderheit in Oberſchleſten ſind von 190 000 auf 90 000 zurückgegangen. Das erklärt ſich nur aus dem Wahlterror. Der Völkerbundsrat muß dieſes Verfahren unter⸗ ſuchen, um ſich ein Urteil darüber zu bilden. Dr. Curtius wies auf die Berichte engliſcher und ameri⸗ kaniſcher Zeitungen hin, die an Ort und Stelle un⸗ erträgliche Zuſtände feſtſtellten. 200 anſtrengende Unterſuchungen haben die Atmosphäre beleuchteh in der ſich dieſe Gewaltakte abgeſpielt haben. Der Terror wurde von der Polizei im Einver⸗ ſtändnis mit den Behörden geduldet. Den Vergleich des Aufſtändiſchen⸗Verbandes mit dem Stahlhelm wies Dr. Curtius zurück. Der Stahlhelm begehe keine Gewalttaten. Der Auf⸗ ſtändiſchen⸗Verband wird von der polniſchen Regie⸗ rung unterſtützt und iſt militäriſch eingegliedert. Ex beſitzt Waffen und veranſtaltet Ma⸗ nöper. Dr. Curtius erzählte, daß er an der Delbrück⸗Grenze, wo ein Wirtſchaftsgebiet auf brutale Weiſe zerriſſen worden iſt, jenſeits der deut⸗ ſchen Grenze eine Schießerei des Aufſtändiſchen⸗ Verbandes hörte. Es wurde Dr. Curtius damals mitgeteilt, dieſe Manöver ſeien dazu be⸗ ſtimmt, die Deutſchen einzuſchüchtern. (Dann verlas Dr. Curtius einige von dem Auf⸗ ſtändiſchen⸗Verband verbreitete und mit Drohungen gegen die Deutſchen geſpickte Wahlaufrufe.) Er lehnte es ab, daß gegen die Deutſchen in Oberſchle⸗ ſien eine Verleumdungsklage des Aufſtändiſchen⸗ 1 Verbandes eingeleitet werde, weil daraus nur neue Bedrückungsakte entſtehen könnten. Den Wojwoden Dr. Graczynſki bezeichnet Dr. Curtius als den Das Echo aus Berlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. Jan. In Berlin iſt man außerordentlich entrüſtet darüber, daß der polniſche Außenminiſter Zaleſki in ſeinem Rededuell mit Dr. Curtius ſich hat hinreißen laffen, den deutſchen Reichspräſidenten in die Debatte zu ziehen. Es iſt in ſo ziemlich allen Ländern der Brauch, daß im Parlament die Perſon des Staats⸗ oberhauptes außerhalb der Diskuſſion bleibt. In noch höherem Maße hat dieſer Grundſatz bei einem internationalen Forum zu gelten, wie es die Genfer Verſammlung darſtellt. Daß Herr Zaleſki ſich ſolcher Entgleiſung ſchuldig machte, wird als Beweis für die Schwäche ſeiner Poſi⸗ tion angeſehen. Hinzu kommt, daß zu ſolchem Exzeß umſo weniger Anlaß vorlag, als die ruhige und maßvolle Rede des deutſchen Außenminiſters— manche meinen, ſie ſei vielleicht zu gemäßigt geweſen— ſich ſtreng an die Sache gehalten hat. In der Wilhelmſtraße hat man nach den dort vorliegenden Stimmungsberichten den Eindruck, daß Zaleſkis unqualifizier barer Vorſtoß gegen die Perſon Hindenburgs, da das In⸗einem⸗atem⸗nennen mit dem Wojwoden Graec⸗ zynſki an ſich ſchon eine Blasphemie iſt, auch in Genfer Kreiſen, namentlich bei den Engländern als ſehr peinlich empfunden worden iſt. Was ſagt Paris? Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 22. Jan. Der Abſchluß der Arbeiten des europäiſchen Stu⸗ dienkomites findet in Paris eine recht verſchiedene Begleitmuſik. Blätter, die von vornherein den Ar⸗ beiten ſympathiſch gegenübergeſtanden haben, zeigen ſich über die letzte Sitzung und das Schlußmani⸗ feſt hocherfreut, während die Gegner des Pan⸗ europaplanes ihre ſkeptiſche und ablehnende Haltung zur Schau tragen. Der Außenpolitiker des„Matin“, Jules Sauerwein, ſchreibt begeiſtert, das Studienkomits habe ſeine Sitzung in einer ſo ausgezeichneten Atmoſphäre beendet, daß ſelbſt die bedeutungsvolle Kontroverſe zwiſchen Deutſchland und Polen in den Hintergrund getreten ſei. Die erſte Tagung des Komites, ſo urteilt Sauerwein ab⸗ ſchließend, habe in wenigen Tagen zu einer Mil⸗ derung der ſcharfen Gegenſätze geführt, die ſich zu Beginn der Arbeiten offenbarten. Die Skep⸗ tiker haben Unrecht erhalten, die mit keinem konkre⸗ ten Reſultat rechneten. Frankreich, als Anregerin der Paneuropa⸗Arbeiten, könne mit dem Ergebnis zufrieden ſein. Weſentlich anders lauten die kritiſchen Bemerkun⸗ gen des„Figaro“: Man ſei von dem gewünſchten Ziele entfernt geblieben, meint das Blatt. Zentral⸗ und Oſteuropa erwarten andere Dinge. Um den unvermeidlichen Mißerfolg zu maskieren, habe Briand eine pazifiſtiſche Reſolution zur Ab⸗ ſtimmung geſtellt, die die Maſſen beeindrucken ſollte. Das„Echo de Paris“ äußert ſtarke Zweifel, ob die Studienkommiſſion in ihrer 2. Sitzung im kommenden Mai ſich in der Lage erweiſen wird, die Landwirtſchaftsſtaaten Europas von ihren unver⸗ kauften Ernten zu befreien. Es ſei fraglich, ob ein internationaler Landwirtſchaftskredit organiſtert werden kann. Bereits heute glaubt man zu wiſſen, daß die Bank für internationale Zahlungen ihre Mithilfe nicht gewähren wird. Alle dieſe Hilfsunter⸗ nehmungen ſtehen nach Anſicht des Blattes mit den weſentlichen Paneuropaproblemen nur in loſer Ver⸗ bindung. In den Ausführungen des Außenminiſters Dr. Curtius vor dem Völkerbundsrat heben die Blät⸗ ter übereinſtimmend den ruhigen akademiſchen Ton hervor. Der Waffengang zwiſchen Curtius und Za⸗ leſki, ſo ſchreibt„Petit Pariſien“, hat in keinem Augenblick den Charakter eines tödlichen Duells an⸗ genommen. Dr. Curtius hat den Beweis ſeines politiſchen Geiſtes geliefert, in⸗ dem er jeden melodramatiſchen Ton permied. Durch die Mäßigung ſeiner Sprache, ſeiner Stimme und ſeiner Schlußfolgerungen erhielt ſeine Intervention und die von ihm vertretene Theſe höheren Wert. So⸗ gar der„Figaro“ ſtellt Curtius über die Art ſeines Auftretens ein gutes Zeugnis aus. Seine Rede ge⸗ höre zu den ſchwierigſten ſeiner bisherigen Miniſter⸗ laufbahn. Ueber den Inhalt der Rede ſchreibt das Blatt, Deutſchland könne ſich nicht über den ſchwe⸗ ren Mißerfolg tröſten, den die deutſchen Par⸗ teien in Polen bei den letzten Wahlen erlitten haben. Wie urteilt London? § London, 22. Jan. Die engliſchen Berichte aus Genf verzeichnen all⸗ gemein Ueberraſchung und Befriedigung darüber, daß die erſte Runde der deutſch⸗polniſchen Auseinan⸗ derſetzung ſo ruhig und leidenſchafts los ver⸗ laufen ſei(2) Beſonders die ruhige ſtaatsmänniſche Art, in der Dr. Curtius den deutſchen Standpunkt dargelegt habe, wird von den engliſchen Bericht⸗ erſtattern hervorgehoben. Zur Sache ſelbſt äußert ſich die Preſſe zwar noch immer nicht, aber die leidenſchaftsloſe, faſt juriſtiſche At mo⸗ ſphäre der erſten Genfer Debatte hat hier einen guten Eindruck gemacht und das Intereſſe für die zur Debatte ſtehenden Fragen ſtark erhöht. » böſen Geiſt des Deutſchtums in Oſtoberſchleſien Und erklärt, daß es ſich um einen von langer Hand vor⸗ bereiteten und feſten Plan der ſyſtematiſchen Entdeutſchung Oberſchleſiens handle. Als Beweis hierfür führte er die Beſchwerde des Fürſten Pleß an, den man zwingen wollte, deutſche Arbeiter und Angeſtellte zu entlaſſen und als Druck⸗ mittel die Steuerforderung von 19 Millionen Zloty gegen ihn anhängig machte. Franzöſiſche Juriſten beurteilten dieſes polniſche Vorgehen dem Fürſten Pleß gegenüber als unzuläſſig und ungerechtfertigt. Die Parallele zwiſchen Graczinſkt und Hindenburg weiſt Dr. Curtius mit Entſchiedenheit und Entrüſtung zurück. Ein Staatsoberhaupt wird gewöhnlich nicht in die De⸗ batte gezogen, erklärte er. Dieſer Vergleich iſt ab⸗ wegig und verwerflich. Die Perſönlichkeit Hindenburgs ſteht wegen ihres Gerechtigkeits⸗ und Verantwortungs⸗ gefühls, das in der ganzen ziviliſierten Welt anerkannt wird, hoch über den Auslaſſungen des polniſchen Außenminiſters und weitab von dem Wojwoden Graczynfki. Dr. Curtius ſetzte ſodann die Lage der polniſchen Minderheit in Deutſchland auseinander. Er lieferte klare Angaben darüber, daß die polniſchen Ein⸗ wohner in Deutſchoberſchleſien ihre Kinder frei⸗ wällig in die deutſchen Schulen ſchicken und Stimmen für die deutſchen Volksvertreter ab⸗ geben. Niemals ſind polniſche Minderheiten auf deutſchem Boden terroriſiert worden. Dr. Curtius betonte, daß auch Briand den Wunſch geäußert habe, die Streitfrage klar und freimütig vor dem Rat zu behandeln. Das könne nur dem Völkerbund nützen. Die Meinung des deutſchen Volkes hinſicht⸗ lich der Oſtgrenze ſei bekannt. Doch es gebe zur Erreichung des Zieles nur friedliche Mittel. Die deutſche Regierung ſtehe auf dem Boden der Verträge. Die Gewalttaten in Oberſchleſien ſeien nur ein Glied in der langen Kette der Entdeutſchungen in Polen. Dieſe Kette habe ſchon im Jahre 1919 be⸗ gonnen. Drei Viertel Millionen Deut⸗ ſche ſeien aus Polen verdrängt wor⸗ den. Dr. Curtius erklärte, daß er bereit ſei, über eine Umgeſtaltung des gegenwärtigen Minderhei⸗ tenſchutzverfahrens mit Polen zu verhandeln, falls die Gegenſeite dies wünſche. Er anerkannte mit Genugtuung, daß die Verletzung des Artikels 75 und 83 der Genfer Konvention auf polniſcher Seite zugegeben werde, daß Schadenserſatz u n d Sühne geleiſtet werden ſoll. Für die Zu⸗ kunft müſſen aber derartige Vorkommniſſe verhütet werden. An der Exiſtenz des Aufſtändiſchen⸗Ver⸗ bandes dürfe man nicht vorübergehen und deshalb verlangte der deutſche Vertreter die Entſcheidung des Rates, der ein Hüter der Minderheiten ſein müſſe. Die Gegenerklärung des polnijchen Außenminiſters zaleſki zeichnete ſich durch eine völlige Nichtbeach⸗ tung der von Dr. Curtius erhobenen ſachlichen Be⸗ ſchuldigungen aus, ſoweit ſie den Aufſtändiſchen⸗Ver⸗ band und den Wahlterror betreffen. Zaleſki glitt über dieſe Zuſtände mit einer etwas verächt⸗ lichen Geſte hinweg und begnügte ſich damit, ſeine Vormittagserklärung zu wiederholen, daß ein Verfahren durch den oberſten polni⸗ ſchen Gerichtshof denen Gerechtigkeit wider⸗ fahren laſſen werde, die es verdienen. Ohne die Ge⸗ walttaten zur Verhinderung der geheimen Stimm⸗ abgabe zu verurteilen, bemerkte Zaleſki: So etwas komme ſchon einmal vor und die Tragweite dieſer Vorfälle müſſe nicht übertrieben werden. Bezüglich der Beſchwerde des Fürſten Pleß teilte Zaleſki mit, daß dieſer Fall geprüft werden ſolle. Daun verſuchte er noch einmal, die Behand⸗ lung der polniſchen Minderheiten in Deutſch⸗ land ſo ſcharf wie möglich zu ſchildern. Das geſchah unter beſonderer Aufmerkſamkeit Briands, der während der Rede des Dr. Curtius ſchlummerte und während der Ant⸗ wort Zaleſkis aufmerkſam zuhörte und ge⸗ legentlich zuſtimmend nickte. Daß Herr Briand das für ſeine Preſſe getan hat, läßt ſich für ſehr wahrſcheinlich halten, denn er ſteht hier unter der Kontrolle der Rechtsjournaliſten, die ihn zum„Beſchützer Polens“ ausgerufen haben. Zalefki verlas eine Entſcheidung des Breslauer Ver⸗ waltungsgerichtshofes vom 4. Oktober 1930 bezüglich einer niederſchleſiſchen Minderheitenſchule, die nicht eröffnet werden ſollte. Das Urteil wurde aber in höherer Inſtanz widerrufen. Dann teilte Zaleſki mit, es ſeien in einem deutſchen Grenzbezirk 19 pol⸗ niſche Minderheitenſchulen geſchloſſen worden. Damit endete die Antwort des polniſchen Außen⸗ miniſters. Die Sitzung wurde ſodann aufgehoben und die Fortſetzung der Ausſprache über die deutſch⸗ polniſchen Streitfragen auf heute vormittag vertagt. Es iſt wahrſcheinlich, daß heute vormittag der Vor⸗ ſitzende Henderſon ſprechen wird. Dann erwartet man eine Intervention Briauds und Grandis. Als Berichterſtatter in dieſer Frage fungiert der Vertreter Japans. Nachdem die deutſch⸗polniſche Debatte abgeſchloſ⸗ ſen war, wurden im Glasſaal die Tiſche umgeſtellt, um dem europäiſchen Studienausſchuß die Möglichkeit zu geben, ſeine Diskuſſion über wirtſchaftliche Fragen fortzuſetzen. Als erſter ſprach der Vertreter Dänue⸗ marks Munch. Er entwickelte die von Dänemark bereits ſchriftlich eingebrachten Vorſchläge, die dahin gehen, im Europa⸗Ausſchuß drei Unterkomi⸗ tees einzuſetzen und zwar für Organiſationsfragen, für Wirtſchafts⸗ Finanz⸗ und politiſche Probleme. Es iſt wahrſcheinlich, daß dieſem Antrag Dänemarks Beachtung geſchenkt wird. Sodann wurde der Ent⸗ ſchließungsentwurf vorgelegt, den ein Redaktions⸗ komitee bezüglich der Agrarfrage und der Er⸗ richtung einer internationalen Agrar bank ausgearbeitet hat. Aus dieſem Entſchließungsent⸗ wurf, der zur Annahme gelangte, ſind folgende Stel⸗ len hervorzuheben: Die Studienkommiſſion für die europäiſche Union hat den außerordentlichen Ernſt der Ackerbauſtaaten in Zentral⸗ und Oſteuropa feſtgeſtellt und weiſt auf die Notwendigkeit hin, daß dringliche Maßnahmen zu einer Linderung dieſer Kriſe getroffen werden müſſen. Die Situation könnte weſentlich gebeſſert werden, wenn die Vertreter der internationalen Staaten in kürzeſter Friſt zuſammentreten, um ſich über eine Abnahme des Getreide⸗ und Maisüber⸗ ſchuſſes zu verſtändigen. Zu dieſem Zweck empfiehlt die Entſchließung die Bildung eines Komitees, das aus zehn Mit⸗ gliedern ſich zuſammenſetzen ſoll: Deutſchland, Oeſterreich, Belgien, England, Eſthland, Frankreich, Italien, Schweiz, Tſchecho⸗ ſlopakei, Südſlawien. Das Generalſekretariat des Völkerbundes ſoll bei den techniſchen Vorarbeiten Hilfe leiſten. Sodann ſpricht ſich die Entſchließung zugunſten der Errichtung einer internationa⸗ len Agrarbank aus, betont aber die Schwierig⸗ keiten ihrer Verwirklichung. Am Schluß der Ent⸗ ſchließung wurde darauf hingewieſen, daß auch über die Frage der Arbeits loſigkeit ſo raſch wie möglich Beſchluß gefaßt werden ſollte. Irgend eine deutliche Kennzeichnung dieſer Beſchlüſſe enthält die Entſchließung nicht. Es wird nur darauf hingewieſen, daß das Generalſekretariat auch in dieſer Hinſicht wertvolle Arbeit leiſten könne. 2. Seite/ Nummer 35 Donnerstag, 22. Januar 1931 Revision des Noung⸗Planes? Drahtung unſeres eigenen Vertreters -= Geuf, 22. Jan. Wie ich in hieſigen franzöſiſchen Delegierten⸗ kreiſen erfahre, haben in den letzten Tagen zwiſchen dem deutſchen Botſchafter von Hoeſch und maß⸗ gebenden Beamten des franzöſiſchen Außenamtes Verhandlungen techniſcher Natur über die Möglich⸗ keit einer Reviſion des Noungplaus ſtatt⸗ gefunden. Wie mir mitgeteilt wird, handle es ſich nicht etwa um die Erlangung eines Zahlungsauf⸗ ſchubs für Deutſchland, ſondern um die Anwendung einer im Youngplan enthaltenen Klauſel, die dahin geht, daß im Fall einer beſonderen Notlage an Deutſchland Zahlungserleichterungen ge⸗ Die Entſchließung wurde einſtimmig angenom⸗ men. Sodann hielt der Vorſitzende des Europa- Alsſchuſſes, Außenminiſter Vriand die Schlußrede, der Januartagung des Europa⸗ Komitees. Er gab ſeiner Befriedigung darüber Aus⸗ druck, daß die Vorarbeiten einen günſtigen Verlauf genommen haben. Zum Peſſimismus ſei heute keine Veranlaſſung mehr. Die Kampagne gewiſſer kriegsſüchtiger Elemente ſei als mißlungen zu betrachten. Eineneue Welle des Vertrauens und wechſelſeitigen Ver⸗ ſtehens ginge über ganz Europa hin. Von irgendwelchen Kriegsdrohungen könne keine Rede ſein. Zum Beweis dafür haben ſich, ſo ſagte Briand, die Außenminiſter Frankreichs, Englands, Deutſchlands und Italiens zu einer Kundgebung entſchloſſen, die folgenden Wortlaut hat: „Wir haben während der letzten Tage unter uns die Probleme, die ſich unſeren Regierungen ſtellen, geprüft und darüber einen Meinungsaustauſch ge⸗ pflogen. Es iſt uns klar zum Bewußtſein gekommen, daß das Haupthindernis, das ſich dem wirtſchaftlichen Wiederaufbau ent⸗ gegenſtellt, der Mangel an Vertrauen in die Zukunft iſt und die Angſt, die hinſichtlich der politi⸗ ſchen Situation herrſche. Dieſes Angſtgefühl wird durch gewiſſe Gerüchte geſteigert, die unverantwort⸗ liche Kreiſe über die Möglichkeit eines internationa⸗ len Krieges verbreiten. Wir anerkennen, daß gegen⸗ wärtig in Europa politiſche Schwierigkeiten beſtehen und daß ſie noch geſteigert worden ſind durch den Mangel an Stabilität und durch die wirtſchaftliche Notlage, die ſich aus der allgemeinen europäiſchen Kriſe ergibt. Das Beſte, was wir tun könnten, um die wirtſchaftliche Lage günſtig zu geſtalten, iſt, daß wir an der Solidarität des europäiſchen Friedens nicht zweifeln laſſen. In unſerer Eigenſchaft als Außenminiſter oder verantwortliche Vorkreter der europäiſchen Staaten legen wir Wert darauf, zu proklamieren, daß wir mehr denn je dazu entſchloſſen ſind, uns des Mechanis mus des Völkerbundes zu bedienen, um jede An⸗ wendung von Gewalt zu verhindern.“ Dieſe Kundgebung wurde mit großem Bei⸗ fall vonallen Mitgliederu des Europa⸗ Ausſchuſſes angenommen und einmütig um Beſchluß erhoben. Ueber den Urſprung dieſer Kundgebung iſt zu bemerken, daß ſie auf dem „europäiſchen Frühſtück“, das vorgeſtern ſtattfand, von den Außenminiſtern Frankreichs, Englands, Deutſchlands und Italiens entworfen wurde. Man hielt ſie ſtreug geheim, ſo daß ſich die heutige Bekanntmachung als eine Senſation bezeichnen läßt. Nachdem Manifeſt tern zur das von den vier Großmächten gezeichnete von ſämtlichen europätſchen Staatenvertre⸗ Annahme gelangt war, fanden noch einige währt werden können. Die Verhandlungen dürften ſich noch einige Zeit hinziehen und möglicherweiſe in der erſten Hälfte des laufenden Jahres zu einem Ergebnis führen. Reichsbankpräſtdent Luther iſt an dieſen Vorbeſprechungen beteiligt. Ferner erfahre ich von franzöſiſcher Seite, daß es ſich für den Augenblick nicht um die Begebung einer franzöſiſchen Auleihe an Deutſchland handelt, ſondern um die Umwandlung der Deutſch⸗ land von franzöſiſcher Seite gegebenen kurzfri⸗ ſtigen Kredite in langfriſtige. Auch hier iſt Dr. Luther um die Regelung der Angelegenheit zwiſchen den deutſchen und franzöſiſchen Bankkonzer⸗ nen bemüht. ſchmeichelhafte Dankreden an die Adreſſe Briands ſtatt. In den Wandelgängen des Völkerbundspalaſtes machte ein Mitglied der engliſchen Delegation die Mitteilung, daß Henderſon der geiſtige Ur⸗ heber des Europa⸗Manifeſtes ſei und gleich nach ſeiner Ankunft in Genf mit den Außenminiſtern Frankreichs, Deutſchlands und Italiens hierüber geſprochen habe. In dem Manifeſt wird ausdrücklich auf die politiſchen Probleme hingewieſen. Für Frank⸗ reich bedeutet das Manifeſt zweifellos eine Schwä⸗ chung derſogenannten Sicherheitstheſe, denn die feierliche Erklärung der 27 europöiſchen Außenminiſter, den Mechanismus des Völ⸗ kerbundes zu benutzen und nicht zur Waffe zu greifen, ſtellt eine Stärkung des mora⸗ liſchen Friedenswillens dar. Natürlich erwartet man auch eine wohltuende Ein⸗ wirkung des Europa⸗Manifeſtes auf die Finauz⸗ märkte. Begrefflich iſt ferner, daß die Beteili⸗ gung Italiens eine gewiſſe Ueberraſchung her⸗ vorgerufen hat. In den wirtſchaftlichen und finan⸗ ziellen Kreiſen Italiens findet man eine plauſible Erklärung. Schließlich dürfte der Einfluß des Mani⸗ feſtes auf die Erledigung des deutſch⸗polniſchen Strei⸗ tes vor dem Völkerbundsrat in die Erſcheinung treten. Die deutſche Delegation iſt mit dem Ergebnis der erſten Tagung des Europa ⸗Ausſchuſſes im allge⸗ meinen zufrieden. Kritiſche Lage des Kabinelts Mardonald Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 22. Jan. Es kriſelt in Weſtminſter. Die Regierung Mac⸗ donald erlitt geſtern abend ihre erſte Niederlage mit einer Mehrheit von nicht weniger als 33 Stim⸗ men. Der Miniſterpräſident machte es zwar un⸗ verzüglich klar, daß von einem Rücktritt nicht die Rede ſein könne, da kein weſentlicher Teil der Regierungspolitik angegriffen worden ſei, aber die Niederlage iſt doch ein Alarmzeichen für kommende Schwierigkeiten. Das Unterhaus war in der geſtrigen Diskuſſion über die neue Schulvorlage der Regie⸗ rang außerordentlich ſtark beſetzt und in höchſtem Maße erregt, wie immer, wenn es ſich atm religiöſe Fragen handelt. Der Antrag gegen die Regierung wurde tatſächlich von einem Mitglied der Ar⸗ beiterpartei vorgebracht, der die finanzielle Un⸗ terſtützung katholiſcher Schulen forderte. Die Debatte wird am beſten durch das Wort eines Abge⸗ ordneten gekennzeichnet, der erklärte, er komme ſich vor, als wenn er noch in der Indienkonferenz ſäße, wo das Hindu⸗Moslem⸗Problem diskutiert wurde. Ein großer Teil der Stimmen, die geſtern gegen die Regterung abgegeben wurden, ſind keineswegs ſolche politiſcher Gegner Macdonalds und die Regie⸗ rung konnte deshalb ohne Widerſtand über die Nie⸗ derlage hinweggehen, nachdem der Antrag der Vor⸗ Alhambra: Das Lied iſt aus“ Es iſt diesmal wirklich aus, und man ſoll ja nicht glauben, daß es noch einmal von vorn angeht, wenn der Film ſich ſeinem Ende nähert, aber gerade darin liegt ſein Vorzug, daß es mit dem hergebrachten Happy-end-Lied wirklich zu Ende iſt. Es iſt auch zweifellos ganz richtig, wenn dieſer Tonfilm demon⸗ ſtriert, daß die Heirat zwiſchen der Sängerin, der hochberühmten, und ihrem ach ſo armen Sekretär nicht recht empfehlenswert erſcheint, auch wenn ſie ihn noch ſo wonnig, wonnig liebt. Und da er ſchließ⸗ lich auch den Mund nicht aufmacht, bleibt alles beim alten, und ſtie zieht ab mit ihrem neuen Mann, den ſie ſich aus der Hochfinanz engagiert hat. Der Vorzug dieſes mit hübſchen Liedern ge⸗ ſchmückten, ſchon ſehr von der Operettenſchablone geſäuberten Tonfilms liegt in ſeiner techniſchen Sauberkeit. Die Bilder ſind beſonders ſchön; ſie leuchten geradezu. Dabei iſt die Tonwiedergabe von vorbildlicher Deutlichkeit; man verſteht jedes Wort und faſt noch die Satzzeichen dazu. Liane Hatd eignet ſich für den Tonfilm ausgezeichnet; ihre Stimme klingt vorzüglich. Mit Willy Forſt zuſammen ſpielt ſie das ungleiche Liebesgeſpann ſehr fein und dezent. Eine Salonkunſt beſter Art, die jedem Geſchmack zuſagen wird. Das darſtelleriſche Drumherum iſt ebenfalls ausgezeichnet. Otto Wallburgs liebenswürdig breite Komik ſteht dabei an erſter Stelle, Fritz Odemar und Eruſt Verebes ſind auch dabei. Im Beiprogramm entzückt Froſchkonkurrenz der Micky⸗Maus. Führungen durch die Kokoſchka⸗Ausſtellung. Die Führungen durch die Sonderausſtel⸗ lungen der tt. Kunſthalle, die bei den Beſuchern ſtarken Anklang gefunden haben, werden auch wäh⸗ rend der jetzt neueröffneten Ausſtellung„Oskar Kokoſchka, das geſammel“! Werk“ ſtattfin⸗ den und zwar bei genügender Meteiligung jeweils Diensta g und Donnerstag 16 Uhr. Der Eintritt iſt frei. die ebenbürtige e Die Theatervorſtellungen für Erwerbsloſe. Der Stadtrat hat im vergangenen Jahr bekannt⸗ lich den Beſchluß gefaßt, einen ſeit 1821 beſtehenden und ſeit Jahren nicht mehr geſpeiſten Reſervefonds des Nationaltheaters mit einem Beſtand von rund 32 000 Mark aufzulöſen und mit der vom Land Baden anläßlich des 150 jährigen Theaterjubiläums gemachten Stiftung von 25 000 Mark zu vereinigen. Die Erträgniſſe der Summe von 57000 Mark dienen hur Veranſtaltung geſchloſſener Vorſtellungen für Minderbemittelte und Erwerbsloſe. Nach dem jetzi⸗ gen Stand der Stiftung kommen für das Theater⸗ jahr drei ſolcher Aufführungen in Betracht; zwet davon haben bereits ſtattgefunden und zwar das Schauſpiel„Wilhelm Tell“ und das Weihnachts⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe —— Schulfragen im Landtag * Karlsruhe, 22. Jan. Die geſtrige Vollſitzung des Landtages wurde mit der Verleſung von Eingängen eröffnet, unter denen auch ein Antrag der Abgg. Dr. Wolfhard(Dem.) und Dr. Waldeck(D..) auf Abänderung der Be⸗ ſoldungsordnung in dem Sinne befindet, daß die örtlichen Sonderzulagen der Mannheimer Staatsbeamten auf die Beſoldungskürzung angerechnet werden. Es folgte die Verabſchiedung der Geſetzesvorlage betreffend Uebernahme einer Ausfallgarantie für Lieferungsgeſchäfte mit Rußland. Es handelt ſich um die Erhöhung des Landesanteils von 25 v. H. auf 30 v. H. Abg. Bock(.) beſchäftigte ſich mit den Verhältniſſen in der Sowjetunion und erwiderte auf nationalſozialiſtiſche Zwiſchenrufe mit Redewendun⸗ gen, auf die der Abg. Kraft(NS.) mit dem Zuruf reagiert:„Ein unverſchämter Lümmel ſind Sie!“ Die Kommuniſten erheben ſich von den Plätzen und machen erregte Gegenrufe. Die Abgg. Kraft (NS.) Lechleiter und Bock(.) erhielten Ordnungs⸗ rufe. Die Vorlage wurde in beiden Leſungen einſtim⸗ mig angenommen, dazu eine Entſchließung, wonach die Regierung prüfen ſoll, ob bei der Reichsregierung angeregt werden kann, daß auch für den Export nach anderen Ländern, wo es tunlich iſt, eine ähnliche Ausfallgarantie übernommen wird. Abg. Kraft(Natſ.) begründete die förmliche An⸗ frage über die Zuſtände am Badiſchen Staatstechni⸗ kum. Sie ſeien nicht ideal zu nennen; es fehle vor allem eine Menſa. Abg. Berggötz(Ev. Volksd.) begründete eine förmliche Anfrage betreffend die Beſetzung der Di⸗ rektoren⸗ und Lehrerſtellen an höheren Lehranſtalten, der Abg. Kraft eine ſolche betr. die Stoffverteilung und Stundentafel für Oberreal⸗ und Realſchulen. Die Regierungsantwort erteilte Oberregierungsrat Zimmermann. Ein Stundenplan ſei noch nicht aufgeſtellt. Die Regierung verbiete den Studieren⸗ den des Staatstechnikums nicht die politiſche Tätig⸗ keit außerhalb der Anſtalt. Staatsfeindliche Be⸗ tätigung habe innerhalb der Anſtalt keinen Raum. Hinſichtlich der Beſetzung der Direktoren⸗ und Leh⸗ rerſtellen an höheren Lehranſtalten ſei zu ſagen, daß eine beabſichtigte Benachteiligung des Evangeliſchen Volksteiles nicht ſtattfinde. Die Konfeſſion ſpiele bei der Einſtellung keine Rolle. Die DVP. beantragt, den zur Eutlaſſung kom⸗ menden Schülern und Schülerinnen einen kurzen Auszug des Verſailler Vertrages und des Poung⸗ Planes auszuhändigen. Abg. Frau Richter(Duma) begründet die Anträge ihrer Partei. Es könne nichts ſchaden, wenn die Jugend auch das Gute der Ver⸗ gangenheit erfahre, ebenſo wie es angebracht ſei, der jungen Generation Kenntnis von den Laſten und Be⸗ ſchränkungen Deutſchlands durch den Friedensper⸗ trag zu geben. Abg. Bauer(D. Vp.) begründete den Antrag der Volkspartei und führte u. a. aus, es werde auch bei auszugsweiſer Wiedergabe niemand gelingen, den Verſailler Vertrag zu Gunſten Deutſchlands um⸗ zudrehen. Auch müſſe mehr geſchehen, um die geſchichtliche Ex⸗ innerung zu pflegen. er wolle, ſei, die Kinder für die Zukunft zu erziehen und ihnen die Wahrheit darüber beizubringen, welche Laſten Deutſchland zu tragen habe, damit ſie partei⸗ politiſch unbeeinflußt den Dingen gegenübertreten könnten. Abg. Mayer(Soz.) begann mit einem heftigen Zuſammenſtoß mit den Nationalſozialiſten. Er ſetzte ſich dann unter Hinweis auf die grundſätzliche Ein⸗ ſtellung der Sozialdemokraten zum Kultusetat mit f den Kommuniſten auseinander. Auch die Anträge zum Verſailler Vertrag und zum Poung⸗Plan wür⸗ den von den Sozialdemokraten abgelehnt. Abg. Dr. Wolfhard(Dem.) beſchäftigte ſich mit dem Turnerlaß des Miniſteriums vom 8. Jan. 1931 und führt aus, der freie Spielnachmittag dürfe den Großſtadtkindern nicht genommen werden. An dem deutſchnationalen Antrag gefällt dem Redner die Wendung nicht„anſtelle der Weimarer Ver⸗ faſſung“. Der Antrag Bauer wurde von ihm be⸗ grüßt. Abg. Dr. Horn(D. Vp.) empfahl nachdrücklichſt den Antrag ſeiner Fraktion. Nach kurzen Bemerkun⸗ gen der Abg. Körner(Natſ.), Frau Richter(Dnat.) und Dr. Baumgartner(.) wurden ſämtliche An⸗ träge mit großer Mehrheit abgelehnt. Der Antrag Bauer wurde mit 36 gegen 15 Stimmen(Demo⸗ kraten, Volkspartei, Nationalſozialiſten und Deutſch⸗ nationale) bei Stimmenthaltung der ſechs Zentrums⸗ abgeordneten abgelehnt. Um 8,90 Uhr vertagte ſich das Haus auf Don⸗ nerstag vormittag 9 Uhr. *.**. Für Aufhebung des Uniformverbotes * Karlsruhe, 21. Jan. Die Abg. Schmitthenner(Dnat.) und Ge⸗ noſſen haben im Landtag einen Antrag betr. Auf⸗ hebung des allgemeinen Uniformverbotes ein⸗ gebracht. r yd ã ⁊ĩͤVVdddꝓddwddwpGwwGßwwdßãã ĩͤĩſâVꝓdaadddbdGbTGTGꝙGçꝗçꝗꝙͥꝙçw. lage einverleibt worden war. Bedeutend ernſter iſt jedoch die Lage der Regierung gegenüber dem bevorſtehenden Mißtrauensvotum der Kon⸗ ſervativen wegen der Untätigkeit der Regie⸗ rung gegenüber der beſtehenden Arbeits loſigkeit. Hier werden die Konſervativen wahrſcheinlich die Unterſtützung einer anderen Gruppe innerhalb der Arbeiterpartet erhalten, nämlich der neuen poli⸗ tiſchen Gruppe, die ſich unter Sir Oswald Mosley gebildet hat. Mosley hat nach ſeinem Manifeſt, das allgemeines Aufſehen, erregte, Zurückhaltung geübt. Er wird, da er ehrgeizig iſt, zweifellos bald wieder hervortreten, um ſeinen Namen vor einer etwaigen Parlamentsauflöſung noch ausreichend populär zu machen. Mosley und ſeine Gruppe bilden für die Regierung eine ernſte Gefahr. Sie werden zwar nicht daran denken, Macdonald zu ſtürzen, aber es kann ſehr leicht dazu kommen, daß ſie ſich in der Abſtim⸗ mung verrechnen und eine Zufalls niederlage der Regierung zuſtandekommt, die unter den gegen⸗ wärtigen kritiſchen Umſtänden ſehr leicht zur Par⸗ lamentsauflöſung und zu Neuwahlen führen kann. Anpöbelung oͤes Staatspräſidenten — Karlsruhe, 21. Jan. Staatspräſident Witte⸗ mann, der geſtern abend in der„Eintracht“ einer väterländiſchen Veranſtaltung der katholiſchen Jugend beigewohnt hatte, wurde auf dem Heimweg etwa um halb 11. Uhr in der Karl⸗Friedrich⸗Straßes von un⸗ gefähr 20 jungen Leuten, die vermutlich der Natio⸗ nalſozialiſtiſchen Partei angehörten, umringt und durch Zurufe beläſtigt. Die Beläſtigungen ſetzten ſich fort in der Kaiſerſtraße bis zur Waldſtraße. Wieder ein Raubüberfall in Berlin — Berlin, 21. Jan. Die Raubüberfälle in Berlin häufen ſich in letzter Zeit in erſchreckender Weiſe, Nachdem ſich erſt geſtern der aufſehenerregende Raubmord in einem Kinotheater Neuköllns ereig⸗ net hat, drangen heute abend gegen 7 Uhr zwei junge Buürſchen. die mit Piſtolen bewaffnet waren, in das Bäckergeſchäft von Hoffmann in der Salz⸗ burgerſtraße 18 Ecke Wartburgſtraße ein, hielten die mit dem Tagesabſchluß beſchäftigten drei Verkäufer⸗ innen mit ihren Waffen in Schach und raubten die ge⸗ ſamte Tageskaſſe von 200 Mark. Wie in dem Neu⸗ köllner Fall konnten auch hier die Täter mit ihrer Beute unerkannt das Weite ſuchen. ſtück„Peterchens Mondfahrt“ als Kinder⸗ vorſtellung. Die dritte Aufführung wird wahr⸗ ſcheinlich erſt nach Oſtern ſtattfinden können. Das Intereſſe für dieſe Vorſtellungen iſt erfreu⸗ lich groß und alle durch das Fürſorgeamt und das Arbeitsamt verteilten Karten wurden in An⸗ ſpruch genommen, ſodaß die 1185 Plätze unſeres Theaters immer beſetzt waren. Zu den Perſonalveränderugnen am National⸗ theater erfahren wir ferner, daß von der Oper Frau Marianne Keiler nicht mehr für die nächſte Spielzeit weiter verpflichtet wurde. Auf die Verdtienſte dieſer vielſeitigen Künſtlerin, die ſeit 1926 dem Opernenſemble des Natonaltheaters angehört, werden wir noch zurückkommen. Ehrung zweier deutſcher Wiſſenſchaftler Miniſter a. D. Schmiöt⸗Ott, Präſtdent der Notgemeinſchaft deutſcher Wiſſenſchaft Prof. Max Plauck, der geniale Begründer der phyſikaliſchen Quantentheorie erhielten von der Deutſchen Akademie in München das große Ehrenzeichen verltehen. Im Diplom wurden die beſonderen Verdienſte der beiden Wiſſenſchaftler um die Förderung und Mehrung deutſchen Anſehens in der Welt feſtgeſtellt. Die Zukunft Bayreuths. Frau Winifred Wagner hat als Nachfolger Siegfried Wagners in der künſtleriſchen Leitung der Bayreuther Feſtſpiele Heinz Tietjen und in der muſikaliſchen Leitung Wilhelm Furtwängler berufen. Der preu⸗ ßiſche Kultusminiſter hat Tietjen ſeine Ermächtigung zur Annahme der Berufung erteilt, ebenſo hat Furt⸗ wängler ſeine Zuſage gegeben. Dieſe Neuordnung wird erſt 1933 in Kraft treten, da nach dem Willen Siegfried Wagners die diesjährigen Feſtſpiele in un⸗ veränderter Form ſtattfinden. Wilhelm Furt⸗ wängler hat ſich aber freundlicherweiſe bereit er⸗ klärt ſchon in dieſem Jahre die Leitung von„Tri⸗ ſtan und Jſolde“ zu übernehmen. Die Pawlowa in Lebensgefahr. Ueber das Befinden der berühmten ruſſiſchen Tänzerin Anna Pawlowa, die in einem Hotel im Haag an ben Nachwirkungen der Aufregung eines Eiſenbahn⸗ unfalls in Frankreich ſchwer krank darnieder⸗ liegt, wird dem„Lok.⸗Anz.“ gemeldet: Die Pawlowa leidet an den Folgen eines Nervenchocks und In⸗ fluenzaerſcheinungen. Die Tournee der Künſtlerin nach England, Holland und Deutſchland iſt abge⸗ ſagt worden. Das Schickſal der 40 Tänzerinnen und Tänzer der Truppe iſt ungewiß. Die Künſt⸗ lerin befindet ſich nach dem Gutachten der Aerzte in Lebensgefahr. Heute Vortrag im Freien Bund. Der neue Ordinarius für Kunſtgeſchichte an der Heidelberger Univerſität, Prof. Dr. Auguſt Griſebach, ſpricht am Donnerstag, den 22. Januar, pünktlich 20.15 Uhr über das Thema:„Stammeseigenart der alten deutſchen Stadt“, 1. Teil.— Wiebder⸗ holung am Freitag, den 23. Januar. en Ehrenvolle Berufung. Der Regierungsbau⸗ meiſter a. D. Dipl.⸗Ing. Willi Neuffer, Direktor der Tiefbaufirma Grün und Bilfinger,.⸗G. in Mannheim iſt vom 1. April ds. Is. ab zum ordentlichen Profeſſor für Maſſipbau(Etſen⸗ beton, Maſſipbrücken) mit Holzbau, Gründungen und Bauſtelleneinrichtungen in der Bauingenieur⸗ abtetlung der Techniſchen Hochſchule zu Dresden ernannt worden. 1 1 1 1 1 1 o 1 EST Donnerstag, 22. Januar 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 35 Irau Rat Goelhe Vortrag im Verein Frauenbildung⸗ Frauenſtudium Wenn ſich im nächſten Jahre der Todestag Goethes zum 100. Male jährt, wird man zweifellos in ganz beſonderem Maße auch ſeiner Mutter ehrend ge⸗ denken. Noch beſſere Gelegenheit hierzu bietet aber das Jahr 1931. Sind doch am 19. Februar 200 Jahre verfloſſen, ſeit Goethes Mutter das Licht der Welt er⸗ blickte. Als Vorfeier der Wiederkehr des 200. Ge⸗ burtstages der Frau Rat veranſtaltete der Ver⸗ ein Frauenbildung— Frauenſtudium ge⸗ meinſam mit dem Verein Badiſcher Lehrer⸗ innen einen Vortragsabend in der Handelskam⸗ mer, für den man Frau Charlotte Rau⸗ Frankfurt am Main gewonnen hatte. Die Rednerin legte ihren Ausführungen vor allem die Briefe der Frau Aja zugrunde und entwickelte hieraus die Züge, die für das Verſtändnis ihres un⸗ ſterblichen Sohnes intereſſant ſind. Ganz beſonders aber ließ ſte die wertvolle Perſönlichkeit der Frau Rat erſtehen. Von Goethe ſelbſt wiſſen wir verhält⸗ nismäßig wenig über ſeine Mutter, die durch ihn zur Unſterblichkeit eingegangen iſt. Er ließ lieber ſeine verborgenen Gefühle für die Mutter mißdeuten, als daß er ſie preisgab. Die eigenen Briefe der Frau Rat geben uns aber ein Selbſtbildnis, wie es Goethe ſelbſt hätte nicht klarer und reiner enthüllen können. Die ſpäter ſo heitere Frau iſt in ihrer Kindheit ganz anders geartet geweſen. Das bewegte Frankfurter Leben gab dem Mädchen ſehr viele Anregungen. Hier iſt der Frau Rat auch der Zauber der Bühnenwelt aufgegangen, unter dem ſie bis an ihr Lebensende ſtand. Als ſie am 20. Auguſt 1748 den griesgrämigen Rat Goethe heiratete, fügte ſie ſich dem Wunſche ihrer Eltern in der Ueberzeugung, daß alles zum Beſten geſchehe. Erſt nach der Geburt ihres ſpäter ſo be⸗ rühmten Sohnes beginnt für ſie ein neues Leben. Ihre ganze Liebe gilt ihm, ſo daß für die bald nach⸗ folgende Tochter nicht mehr viel übrig bleibt. Durch Liebe verſuchte ſie aber auch die Strenge des Vaters zu mildern. Ihre Erzählungskunſt war ohnegleichen und durch ihr Märchenerzählen hat ſie ohne Zweifel die Einbildungskraft ihres Sohnes geweckt. Unter den Trennungen von ihrem Sohne litt Frau Aja ganz beſonders. Als Goethe 1774 von Straßburg zurückkam, begann für ſeine Mutter wieder eine ſchöne Zeit, die wohl der Glanzpunkt ihres Lebens geweſen ſein dürfte. Von ihren Ge⸗ fühlen nach der Ueberſtedelung des Dichters nach Weimar geben ihre Briefe Kunde, wie auch genügend andere Ueberlieferungen von dieſer Frau vorhanden ſind, die nicht nur eine Perſönlichkeit ausgeprägteſter Art, ſondern auch eine echte deutſche Frau ge⸗ weſen iſt. Nachdem ihre Kinder fort waren, ver⸗ ſammelte ſie junge Freundinnen um ſich. Trotz ihrer Jugend fühlte ſie ſich einſam, zeigte aber niemals ein ſaueres Geſicht. Niemand verließ mißvergnügt ihr Haus. Stets ſtand ſie treu zu ihrem Gatten; ſie fühlte ſich nach ſeinem Tode ſehr einſam. Ihre Lieb⸗ lingsbeſchäftigungen: Spitzenklöppeln, Schachſpielen, Leſen und Klavierſpielen nahmen einen breiten Raum in ihrem Leben ein. Neben den Werken ihres Sohnes liebte ſie beſonders die Lektüre der Bibel. Als Frau Rat ihren Sohn 1792 nach langem Entbehren wieder hat, beginnt für ſie ein neues Leben. Später überträgt ſich ihre Sohnesliebe auf den Enkel. Das gute Verhältnis wurde noch mehr gefeſtigt, als der 15jährige nach Frankfurt kam. Wundervoll wie ihr Leben war ihr Tod. Frau Aja lebt fort durch ihre Perſönlichkeit. Ste iſt die Prin⸗ zeſſin von Frankfurt geweſen, gekrönt mit dem gol⸗ denen Kreuz des edlen Muttertums. Es trifft in vollem Maße zu, wenn in einem Briefe an ſie zum Ausdruck gebracht wird, daß ſo Gott alle Menſchen hätte erſchaffen müſſen. Notſchulkurſe für Frauen Wie bei den männlichen, ſo zeigt ſich auch bei den weiblichen Erwerbsloſen jetzt ein regeres Intereſſe für die Weiterbildungs möglichkeiten durch die Not⸗ ſchule für Erwerbsloſe. Bis jetzt nehmen die Frauen und Mädchen an den Männerkurſen teil, da eine räumliche und zeitliche Trennung des Unterrichts ſich noch nicht ermöglichen ließ. Die Unterrichts⸗ räume ſtünden wohl auch vormittags zur Verfügung, doch ſind die Frauen um dieſe Zeit zumeiſt häuslich in Anſpruch genommen. Man will in Erwägung ziehen, ob nicht die Arbeitsſtunden der Männer auf den Vormittag verlegt werden können. Mit der Be⸗ zeitſtellung weiterer Lehrräume könnte dieſe Frage ohnehin gelöſt werden. Es taucht aber dann ein neues Problem auf, nämlich die Finanzierung des Materials für die Frauenkurſe(Kochen, Nähen uſw.). Bis jetzt finden für Frauen und Mädchen nur be⸗ ſondere Gymnaſtikkurſe ſtatt. Die Preisgeſtaltung im Zeitungsgewerbe Das Arteil einer Handelskammer In den letzten Monaten mehren ſich die Stimmen, die vom Zeitungsgewerbe mehr oder minder ener⸗ giſch einen Preisabbau verlangen. So verſtändlich der Wunſch nach einer Verbilligung an ſich auch iſt, iſt es, wie im Organ der Hannoverſchen Han⸗ dels kammer anerkannt wird, unbeſtreitbar, daß im Zeitungsgewerbe bisher eine irgendwie ins Gewicht fallende Senkung der Selbſt⸗ koſten nicht eingetreten iſt, ſodaß die wirt⸗ ſchaftliche Berechtigung einer generellen Preisabbau⸗ forderung ihm gegenüber fehlt. Zwar wurde der Papierpreis am 1. Oktober 1930 und am 1. Jan. 1931 um je 1 Pfg. für das Kg. geſenkt, dieſe Herab⸗ ſetzung des Papierpreiſes würde im Bezugspreis 1 bis 2 Pfg. auf den Bezieher ausmachen, iſt aber durch die Preiserhöhung für die Nach⸗ richtendienſte zum guten Teil aufgebraucht. Erſt wenn erhebliche Erleichterungen auf den Konten für Nachrichtendienſt, Papier, Löhne und Poſt⸗ beför derung eintreten, kann eilt Preisabbau für das Zeitungsgewerbe ernſthaft diskutabel ſein. Stürzende Die Lawinenkataſtrophe an der Benediktenwand beleuchtet ſchlagartig, wie ſchutzlos der Menſch dieſem Naturereignis preisgegeben iſt. Die beiden Grund⸗ typen der Lawinen, nämlich Stau b⸗ und Grun d⸗ lawinen, laſſen ſich an zwei Beiſpielen klarmachen. Wenn ſich durch fortgeſetzten Schneefall auf den Dä⸗ chern der Häuſer eine dicke Flockenſchicht gebildet hat, tritt oftmals ein jäher Windſtoß auf und reißt einen Teil des lockeren, trockenen Schnees weg. Von oben rieſelt es nach; ſchließlich bewegt ſich die ganze Maſſe. Es wirbelt ein wenig Staub auf und der Reſt des Schnees fällt als dichter Schleier herab. Das iſt dann eine„Staublawine“ in Miniatur. Iſt aber der Schneefall allmählich in Regen übergegangen und hat der Regen die weiße Decke bis auf die ſchiefe Unterlage des Dachmaterials durchtränkt, ſo werden die Maſſen immer ſchwerer, gelangen endlich auf der ſchlüpfrigen Unterlage ins Gleiten und ſtürzen un⸗ vermittelt polternd auf die Straße. Der gleiche Vor⸗ gang iſt bei Tauwetter durch die Sonnenwärme zu beobachten: das iſt dann die„Grundlawine“ in klei⸗ nem. Das gleiche geſchieht im Hochgebirge, nur in einem gewaltigeren und elementaren Umfang. Die Staublawine iſt die typiſche Lawine des Winters Die beſte Gleitfläche bilden glatte Grashänge mit abwärts gebogenen Halmen oder vereiſter Schnee⸗ unterlage, auf der friſcher Pulverſchnee ſich anſetzt, ohne anzufrieren. Lautlos rutſchen die luftigen, wei⸗ chen Polſter abwärts; die Maſſe ſprüht in der Luft auf und ſtürzt dann als ungeheure weiße Weßke kra⸗ chend zu Tal. Die Staublawine iſt die gefährlichſte aller Lawinen und wer in ihren Bereich gerät, liegt ſchon zu Boden, ehe ſie ihn erreicht hat. Der ihr vor⸗ auseilende Sturm knickt ſtarke Bäume glatt um. Obgleich ſie eine Neuſchneelawine iſt, tritt ſie durchaus nicht immer nur nach Schneefällen auf; denn ſie ver⸗ dankt nicht ſelten ihre Entſtehung dem Wind, der auch ohne Neuſchneefall die Schneemaſſen zuſammen⸗ wirbelt und zu Schneeſchildern und Schneeplatten formt. Die beſondere Gefahr der Staublawine iſt darin zu erblicken, daß ihre Zugbahn un berechen⸗ bar iſt und keineswegs, wie die Grundlawine, be⸗ ſtimmte Abrutſchzüge einhält. Während die Staublawine eine Lawine aus trok⸗ kenem, ſtiebendem Schnee darſtellt, iſt die Grundlawine ein Beſtandteil von maſſigem, feuchtſchwerem, naſſem und ballendem Schnee Die feuchten Neuſchneelawinen des Frühjahrs Sommers ſind als Grundlawinen anzuſprechen. treten nur nach naſſem Schneefall oder bei Föhn auf, zeigen ausgeſprochen ſtromartige Bewegungen, zer⸗ ſtäuben kaum, ſondern fahren als kompakte Maſſen zu Tal, wo ſie ſich oft meterhoch auftürmen. Die be⸗ zeichnende Grundlawine iſt die Altſchnee⸗ oder Früh⸗ jahrslawine, die regelmäßig bei einſetzender Schnee⸗ ſchmelze zu beobachten iſt. Ihre Zugbahn wird ge⸗ kennzeichnet durch wuchtig aufgeriſſenes Erdreich, Steinblöcke und entwurzelte Bäume. Trotz ihrer furchtbaren, elementaren Gewal iſt ſie inſofern nicht immer für den Menſchen gefährlich, weil man in der Regel die„Zugbahn“ der Grundlawine genau kennt, die lawinengefährlichen Hänge und Halden alſo in kritiſcher Zeit einfach zu meiden ſind. Die losge⸗ und Sie Zu beachten iſt ferner, daß gerade der Zeitungs⸗ verlag heute ſchwer unter ſeiner eigenartigen wirt⸗ ſchaftlichen Struktur leidet. Der in kaumein em anderen Gewerbe gleich hohe Anteil der feſten Koſten an den Geſamtaus⸗ gaben(Redaktion, Nachrichtendienſt, Satz, Ma⸗ ſchinenabſchreibung und Kapitalverzinſung) bringt es mit ſich, daß die Ausfälle im Anzeigen⸗ und Bezugs⸗ geſchäft nur zu einem geringen Bruchteil durch Er⸗ ſparniſſe auf der Ausgabenſeite wettgemacht werden können, ſodaß bei zurückgehendem Umſatz die Un⸗ koſten für das Stück dauernd ſteigen, während an eine Steigerung des Erlöſes überhaupt nicht zu denken iſt. Soweit bei beſonders gelagerten Verhältniſſen trotz der allgemeinen Schwierigkeiten die Möglichkeit beſtand, dem Wunſche des Einzelhandels auf Ver⸗ billigung der Anzeigenpreiſe Rechnung zu tragen, iſt es durch beſondere regionale Vergünſtigungen be⸗ reits geſchehen. Lawinen brochene Grundlawine iſt weithin hörbar. Furcht⸗ bares Donnern zeigt den Talbewohnern an, daß die zumeiſt nach irgend einem Berg oder Grat oder Hang genannte„Frühlingslawine“ ihren Weg nach der Tiefe angetreten hat. Die häufigen, mächtigen, von Waldbächen unterwaſchenen Schneereſte rühren im⸗ mer von den Altſchnee⸗Grundlawinen her. Eine beſonders gefährliche Abart der Lawinen iſt die ſogen.„Oberflächenlawine“, bezw. das Schneebrett, das dadurch entſteht, daß eine dichtere, ſchwerere und härtere Schueemaſſe, die auf einer loſen, weicheren Unterlage ruht, plötzlich ſchollenartig abbricht. Charakteriſtiſch für das Schneebrett iſt der ſcharf⸗ kantige, oft einen Meter und mehr hohe Abbruch, ferner das ſchollenförmige Zerbrechen des ganzen ab⸗ fahrenden Brettes. Wegen der äußerſt großen Schnelligkeit ihres zumeiſt völlig überraſchenden Losbrechens ſind die Schneebretter ungemein und mit Recht von den alpinen Skifahrern und Touriſten ge⸗ fürchtet. Mit einem Male bilden ſich nämlich unter dumpfem Poltern Sprünge in der Schneeoberfläche und in Sekundenſchnelle treiben breite Schneeplatten talwärts. Gar nicht ſelten iſt der Alpiniſt bezw. der Skiläufer, der die Schneefläche betreten hat, ſelbſt der Erzeuger des Schneebrettes; bricht das Brett unter⸗ halb der Schneelaufſpur ab, ſo hat man Glück; gelangt man auf der gleitenden Schneeplatte mit bergab, ſo iſt man größter Gefahr ausgeſetzt, da man ſich ſchwere Körperverletzung zuziehen dürfte, gegebenenfalls aber auch je nach der Art und Tiefe des Abrutſches vom Tode bedroht iſt. Ju ihrer Majeſtät iſt die Lawine ebenſo groß, wie in ihrer Furchtbarkeit. Unzählige ſind im Laufe der Jahrhunderte den Schneeſtürzen zum Opfer gefallen. Als z. B. im Jahre 1800 der franzöſiſche Marſchall Macdonald den Splügenpaß überſchritt, wurden ganze Reihen ſeines Heeres von Lawinen erfaßt und getötet. Eine im Jahre 1916 von der Mandlwand in den Salzbur⸗ giſchen Alpen niedergehende Lawine begrub etwa 150 Skiläufer, von denen 85 nicht mehr gerettet werden konnten. Im Jahre 1720 wurden im Dorfe Ober⸗ geſtein im Wallis von einer Neuſchneelawine 120 Häuſer und Ställe vernichtet, wobei 84 Menſchen und über 400 Stück Vieh ums Leben kamen. Im Placistale ſchleuderte 1754 eine ſolche Lawine einen aus Granit gehauenen Tränktrog über eine Viertel⸗ ſtunde weit durch die Luft. Während die Staub⸗ lawinen, wie ſchon erwähnt, unberechenbar ſind, kennt der Aelpler an verſchiedenen Vorzeichen, daß eine Altſchnee⸗ oder Grundlawine droht und meidet die Gefahrhänge. Auch von Bergdohlen, Hunden und Pferden wird behauptet, daß ſie durch ihr Verhalten eine bevorſtehende Lawine ankündigen. Wer als Laie im Alpinismus in das Hochgebirge zleht, muß zuerſt lernen, wie den Gefahren begegnet werden kann und darf der Begleitung erfahrener und er⸗ probter Gefährten nicht entbehren; auf alle Fälle muß ſich ein Feder über die als lawinenverdächtig bekannten Hänge gründlich in Kenntnis ſetzen, ehe er ſeine Hochtour unternimmt; denn in vielen Fällen hat eine hierin an Leichtſinn grenzende Gleichgültig⸗ keit ſchon zu Tod und Verderben geführt. Cn. Wieder Sonnenſchein Die Schlechtwetterperiode und die damit ver⸗ bundene unzeitgemäße warme Witterung ſcheinen nunmehr wieder zu Ende zu ſein. Die Aufheiterung, die geſtern in den Nachmittagsſtunden einſetzte, machte weitere Fortſchritte. Die durch den wolken⸗ loſen Nachthimmel bedingte Ausſtrahlung ließ das Thermometer in der Frühe bis beinahe an den Ge⸗ frierpunkt herabſinken. Aus Norddeutſchland werden wieder leichte Fröſte gemeldet, die ſich auch bis in unſere Gegend ausbreiten ſollen. Durch die Schneeſchmelze in den tieferen Lagen der Gebirge und durch die anhaltenden Regengüſſe der letzten Tage ſind die Flüſſe ſtark ange⸗ ſchwollen. Der Neckar iſt oberhalb der Ebert⸗ brücke bereits wieder über die Ufer getreten. * * Ausſtellung der Entwürfe für das Gefallenen⸗ denkmal des ehemaligen Badiſchen Pionier⸗Batail⸗ lons. Wie mitgeteilt, hat der Landesverband ehemal. Badiſcher Pioniere im November 1930 unter den badiſchen Künſtlern und Architekten, die bei den Pio⸗ nieren gedient haben, ein öffentliches Preisaus⸗ ſchreiben für ein Landesgefallenen⸗Denkmal in Kehl erlaſſen. 48 Künſtler und Architekten haben Ent⸗ würfe und Modelle eingeſandt. Um die Entwürfe auch Mannheim und Umgegend in der Oeffentlichkeit zugänglich zu machen, hat es der Pionier ⸗Ver⸗ ein e. V. Mannheim übernommen, ſie in ſeinem Vereinslokal„Stammhaus Eichbaum“, P 5, 9, Saal, am Freitag und Samstag von 10—17 Uhr und am Sonntag von 10—14 Uhr auszuſtellen. Die Beſichti⸗ gung iſt Jedermann geſtattet. Familienchronik * Das Feſt der Silberhochzeit feiert Freitag Herr Max Jaeckel mit ſeiner geh. Hornig, wohnhaft A 3, 7a. Veranſtaltungen G Geſellſchaſt für neue Muſtk. Heute, Donnerstag, abend, findet in der Harmonie D 2, 6, der von der Gefell⸗ ſchaft für neue Muſik veranſtaltende Einführungsabend zur Mannheimer Erſtaufführung der Oper„Die fremde Erde“ von Karol Rathaus ſtatt. Der Komponiſt ſelbſt, Dr. Karol Rathaus, wird über Inhalt und Muſik ſeiner Oper ſprechen, und der bekannte Oberſpielleiter Arthur Maria Rabenalt wird ſich über das Thema verbreiten: Operninſzeuierungen im Allgemeinen und die Inſzente⸗ rung der Oper„Die fremde Erde“ im Beſonderen. * Das Handelsvertragsſyſtem Deutſchlands in der Nach⸗ kriegszeit. Auf den Vortrag, den der Präſident der hieſigen Handelskammer, Fabrikant Dr. Richard Lenel, über dieſes Thema im Rahmen der öffentlichen Vorträge der Handels⸗Hochſchule heute Donnerstag, abends 8 Uhr, in der Aula A 4, 1 hält ſei auch an dieſer Stelle nochmals hingewieſen. Der Vortrag iſt öffentlich und unentgeltlich zugänglich. * Pfälziſche Sendeſtunde. Unter dem Motto„Fröhlich Pfalz, Gott erhalt's“ iſt über den Sender Kaiſers⸗ lautern am heutigen Donnerstog abend 19.30 Uhr eine fröhliche pfälziſche Sendeſtunde zu hören. Elſe Zettler⸗Ludwigshafen wird allerlei Luſtiges in Pfälzer Mundart zum Vortrag bringen. Die Vorträge erſcheinen im Rahmen eines Unterhaltungskonzertes des Münchener Funkorcheſters. Kommunale Chronik Lärm im Bürgerausſchuß * Philippsburg, 21. Jan. In der erſten Sitzung der neugewählten Gemeindevertreter verurſachte die Wohlfahrtsfürſorge eine lebhafte Ausſprache. Schließlich wurden die vorgeſchlagenen Sätze für Januar genehmigt. Infolge des allzu großen Lärms und da die Rechtsparteien den Sitzungsſaal verließen, konnte die Tagesordnung nicht vollſtändig erledigt werden. Freiburg wird wieder Reutnerſtadt In der Zeit vom 1. April bis 1. Dezember 1930 wurde in Freiburg insgeſamt 340 Familien von aus⸗ wärts die Berechtigung zur Ermietung einer ſelbſt⸗ ſtändigen Wohnung zugeſprochen. 323 Familien ſind bereits mit Wohnungen verſorgt. Die Tatſache, daß von den mit Wohnungen verſorgten Familien 144 Wohnungen mit einem Mietwert von 1000 Mk. und mehr bezogen haben, berechtigt zu der Hoffnung, daß der Zuzug auch dem Wirtſchaftsleben zum Vor⸗ teil gereichen wird, und daß wieder, wie in Vor⸗ kriegszeiten, Freiburg als Rentnerſtadt eine Rolle ſpielen wird. ant morgigen Ehefrau Lina Kleine Mitteilungen Der neue Bürgerausſchuß in Konſtanz geneh⸗ migte in ſeiner erſten Sitzung das Arbeitsbeſchaf⸗ fungsprogramm, Einführung der Bier⸗ und Bür⸗ gerſteuer und Erhöhung der Umlage um 10 Pfg. mit Mehrheit. Dafür ſtimmten Zentrum, Demokraten und Sozialdemokraten. ABER REGELMAS SIG IAG FUR IAG . . 4. Seite Nummer 35 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 22. Januar 1931 25 „Billige Schokolade Mannheimer Schöffengericht: Vorſitzender Amtsgerichtsrat Schmitt Vier üble Geſellen hatten ſich am Mittwoch nach⸗ mittag wegen Diebſtahls und Hehlerei zu verant⸗ worten. Der älteſte der Angeklagten, der 52jährige Schloſſer M. kam vollſtändig betrunken zur Verhand⸗ lung, ſo daß das Verfahren gegen ihn abgetrennt wurde, außerdem erhielt er eine Ordnungsſtrafe von Tagen Haft wegen Ungebühr vor Gericht und wurde ſofort in Haft abgeführt. Der Hauptange⸗ klagte, der 25 Jahre alte O. machte gleichfalls keinen pertrauenerweckenden Eindruck. Mit einem ver⸗ knitterten Geſicht, ziemlich ſtarker Naſe, zugekniffe⸗ nen Augen, einer Stirn voller Runzeln und unge⸗ pflegten dunklen Haaren machte er ſeine Augaben durchaus klar. Er gab alles uuumwunden zu. Der 21 Jahre alte Schloſſer N. war eigentlich noch der ſympathiſchſte der vier Angeklagten. Bei ſeinem ziemlich offenen Geſicht ſtörte nur der unverſchämt freche Geſichtsausdruck, im ganzen ein noch unreifer Burſche. Ein richtiges Spitzbubengeſicht hatte der 2 ährige.; kauend, mit einem für ſein Alter recht verlebten Geſicht, ſaß er in der Anklagebank, die gunze Verhandlung ſchien ihn nichts anzugehen. Ihm kam die ganze Angelegenheit, von Zeit zu Zeit durch Geſten ſeines betrunkenen Mitangeklagten M. unter⸗ brochen, recht unterhaltend vor. ., der früher in einer Kolonialwarenhandlung in den K⸗Quadraten in Stellung war, hatte ſich für den Lagerraum im Keller einen Nachſchlüſſel ange⸗ fertigt. Am 27. November ſchlich er ſich zum erſten Mal in das Lager ein und ſtahl dort Geſichts⸗ ſeiſe und Schokolade. Da der erſte Diebſtahl ſo gut klappte, ließ ſich O. am 4. Dezember im Keller einſchließen und richtete dort große Pakete mit Schokolade, Tee und Perſil. N. und M. waren nach Vorheriger Verabredung zu beſtimmter Zeit an das Haustor des Geſchäftes gekommen und erhiel⸗ ten dort von O. je ein Paket. Zufälligerweiſe kam auch G. hinzu— er will natürlich von der ganzen Sache nichts wiſſen— und beteiligte ſich am Weg⸗ ſchaffen der Pakete. Die Schokolade wurde in ver⸗ ſchiedenen Wirtſchaften abgeſetzt, der Erlös faſt im⸗ mer in Alkohol angelegt. G. erhielt von O. 50 Ta⸗ feln Schokolade zum Verkauf und außerdem noch 15 bis 18 Tafeln geſchenkt.. ., der Haupttäter, ſchildext den Hergang des zweiten Diebſtahls. Er habe N. getroffen und zu ihm gesagt:„Heute abend kannſt du etwas eben.“ Dieſer ſei ſofort einverſtanden geweſen und habe auch M. unterrichtet. O. iſt der Anſicht, daß beide wußten, um was es ſich handelte. Dieſen Eindruck gewann man auch aus der ganzen Ver⸗ handlung. M. war unfähig, irgend eine Antwort zu geben oder der Verhandlung zu folgen, gegen ihn wird beſonders verhandelt. Staatsanwalt Dr. Weinreich wies auf den tieftraurigen Fall hin; er beantragte für O. wegen ſchweren Diebſtahls in fortgeſetzter Tat 6 Monate Gefängnis, gegen N. wegen Begünſtigung 3 Mo⸗ Hate Gefängnis, gegen G. wegen Hehlerei an Stelle einer Gefängnisſtrafe 80/ Geldſtrafe und gegen den betrunkenen M. Abtrennung des Verfahrens und Haftbefehl. Alle Angeklagten wollen aus Not gehandelt haben. Das Gericht verurteilte O. zu 6 Monaten Gefängnis abzüglich 30 Tagen Unterſuchungs⸗ Haft, N. zu 3 Monaten Gefängnis abzüglich 2 Wochen Unterſuchungshaft und G. zu 3 Wochen Gefängnis. Erpreſſung Ein Weinhändler aus der Pfalz hatte einem Wirt in Maunheim ein Darlehen von 2000 Mk. gegen Wechſel gegeben. Dieſer Betrag ſollte in vier⸗ lelfährlichen Raten abgedeckt werden und zwar in der Form, daß der alte Wechſel eingelöſt und ein neuer mit einem niedereren Betrag ausgeſtellt werden ſollte, Bei der erſten Rate gab der Weinhändler dem Wirt einen Scheck über 1750 Mark zur Ein⸗ löſung des Wechſels, den Reſtbetrag ſollte der Wirt als erſte Rate darauf bezahlen. Der Weinhändler hatte Pech, denn der Wirt löſte den Wechſel nicht ein und verſchwand dazu noch mit den 1750 Mark, die er gegen den Scheck erhoben hatte. Der Wechſel ging zu Proteſt, ſo daß der Weinhändler auch noch dieſen Betrag bezahlen mußte. Zuſammen mit einer Weinlieferung war ihm der Wirt jetzt 4400 Mark ſchuldig. Als der Weinhändler von der Gau⸗ nerei des Wirts erfuhr, fuhr er in ſeinem Auto ſofort nach Mannheim zu der Mutter des Wirts, die die eigentliche Inhaberin der Wirtſchaft war. Der Sohn hatte dem Weinhändler für die 2000 Mark Darlehen noch eine Bürgſchaft übergeben, die von ſeiner Mutter unterſchrieben war. Beim Vorzeigen dieſer Bürgſchaftsurkunde erklärte die Mutter, daß ſie die Urkunde nicht unterſchrieben habe. Jetzt kam der Weinhändler in große Aufregung und ſagte der alten Frau, daß auf dieſer Urkundeufäl⸗ ſchung Zuchthaus ruhe. Er drang auf die Frau ein, ſo daß ſie ihm dann ſchließlich eine Bürgſchafts⸗ ur kunde und Wechſel unterſchrieb. Am Nachmittag ging er mit der Frau zum Grundbuch⸗ amt und ließ ſich dort ſeine Forderung auf das Haus der Frau ſichern. In dem Hinweis, daß er den Sohn nicht anzeigen werde, wenn die Mutter die Bürgſchaft unterſchreibe, erblickte die Frau, nachdem ihr Sohn wegen der Urkundenfälſchung verurteilt worden war, eine Erpreſſung. Sie hätte ohne dieſen Druck, wie ſie ausſagte, keine Bürgſchaft unterſchrieben, da ſie ja die Schuld ihres Sohnes nichts anging. Der Weinhändler will im Gegenteil immer wie⸗ der darauf hingewieſen haben, daß er an der Anzeige des Sohnes kein Jutereſſe habe, wenn ſein Geld fichergeſtellt ſei. Das Merkwürdige an der ganzen Angelegenheit iſt jedenfalls, daß die Mutter auch nach dieſer ſogenannten Erpreſſung noch eine Weinbeſtel⸗ lung machte und die Uebernahme der Schuld für ihren Sohn noch einmal anerkannte. Da die Mutter des betrügeriſchen Wirtes aber unter Eid Ausſagen machte, die den Druck des Weinhändlers— alſo die Erpreſſung— erkennen laſſen, mußte eine Beſtrafung erfolgen. Staatsanwalt Dr. Haas beautragte an Stelle einer Gefängnisſtrafe eine angemeſſene Geld⸗ ſtrafe. Der Verteidiger, Rechtsauwalt Beyer len, ſtellte feſt, daß von einer Erpreſſung keine Rede ſein könne, der Angeklagte demnach freizuſprechen ſet. Das Urteil lautete auf eine Geldſtrafe von 1000 Mark.—1— Wegen Mordes zum Tode verurteilt Vor dem Schwurgericht Düſſeldorf fand die Verhandlung gegen den wegen Ermordung ſeines Schwagers Gordon angeklagten Kaufmann Tro⸗ bötz ſtatt. Gordon hatte ſeinen Schwager Trobitz als Geſchäftsführer zu ſich genommen. Es kam wie⸗ derholt zu Meinungsverſchiedenheiten, ſodaß Trobitz ſchließlich von Gordon nicht weiter beſchäftigt wurde. Die beiden Schwager waren in ausgedehnte Geld⸗ geſchäfte verwickelt, unter anderm hatte Trobitz feinem Schwager 50000% zu Spekulationszwecken überlaſſen, wofür dieſer ihm monatlich 500 M aus⸗ zahlen ſollte. Da Gordon mit den Auszahlungen bald in Verzug geriet und außerdem große Summen bei Pferderennen verwettete, begab ſich Trobitz in höchſter Erbitterung am 27. Oktober v. Is. in das Büro ſeines Schwagers und gab auf ihn drei Schüſſe ab, die Gordons ſoſortigen Tod herbeiführten. Der Staatsanwalt erachtete auf Grund der Be⸗ weisaufnahme Trobitz des Mordes für ſchuldig und beantragte Todesſtrafe und Aberkennung der bür⸗ gerlichen Ehreurechte auf Lebenszeit. Das Gericht ſchloß ſich in ſeinem Urteil dem Antrag des Staats⸗ anwaltes an, hat aber in Anbetracht der beſonderen Begleitumſtände der Tat einſtimmig beſchloſſen, eine Milderung des Urteils auf dem Gnaden⸗ wege zu befürworten. Der unbekannte Geiger Skizze von Georg Wagener Der große Saal der Stadthalle war bis auf den letzten Platz beſetzt. Denn wenn auch ſchwere Zeiten auf dem Lande laſteten, ſo waren doch Tauſende ge⸗ kommen, weil ſie für zwei Stunden alle Sorgen ver⸗ geſſen und nur dem Geigenſpiel des Großen lauſchen wollten, der mit dem Zauberſtab ſeines Fiedelbogens die Welt dort draußen mit allem Kampf und Elend in weite Fernen rückte. Fred Boyſen, der Große, ſtand auf der Bühne. Er lächelte hoheitsvoll dem Publikum zu, deſſen Abgott er war. In dieſem Lächeln lag das Bewußtſein ſei⸗ ner Macht über alle, die dort zu ſeinen Füßen ſaßen. Und als der Beifallsſturm, den ſein Erſcheinen aus⸗ gelöſt hatte, auf einen Wink von ihm verebbte, gab er dem Klavierſpieler mit einer Bewegung, die vor dem Spiegel einſtudiert war, das Zeichen. Dann fiel ſeine Geige ein. Sie ſang wie ein Menſch. Unter den Fingern des Großen quollen die Töne von den Saiten und ſchwebten, getragen vom Spiel des Begleiters, durch den weiten Raum. Sie pochten an das Herz der Menſchen dort unten, und die Türen wurden ihnen willig aufgetan, weil jeder auf ſie wartete. Augen ſanken in den Schoß, weil die Seele Störungen durch andere Eindrücke fürchtete. Andere ſtarrten in Verzückung zu ihm, dem Unver⸗ gleichlichen. Um den Mund des Großen, deſſen Augen geſchloſſen waren, als horchte alles in ihm nur auf ſein Spiel, ſtand ein Lächeln. Der Klavierſpieler kannte dieſes Lächeln. Deshalb haßte er es. Denn für ihn war es ein Hohnlachen. Fünf Jahre lang zog er— ſelbſt ein bedeutender Künstler— nun mit dem Großen von einem Konzert⸗ ſaal zum anderen, von einem Erfolg zum nächſten. Er kannte den Abgott des Publikums beſſer als jeder andere Menſch, beſſer als der Große ſich ſelbſt. Er wußte, daß Dünkel, Eitelkeit, Macht⸗ und Geio⸗ gter die Seele des Mannes erfüllten, von dem die Menſchen glaubten, er ſei ein vollendetes Weſen. Er war der Einzige, der die Maske durchſchaut und den Großen in feiner erbärmlichen Kleinheit geſehen hatte. Er wußte, wie der Mann, deſſen Spiel die Menſchen betörte, der ſich in dieſem Augenblick viel⸗ leicht ſelhöſt berauſchte, innerlich beſchaffen war: Hohl, unendlich hohl und doch wieder zum Berſten erfüllt von der Liebe zum eigenen Ich. Sein Spiel diente nicht der Kunſt um ihrer ſelbſt willen, ſondern nur der Befriedigung ſeines Geltungsbedürfniſſes, ſeiner Sucht nach Lebensgenuß und Geld. f Das Largo verklang. Einen Augenblick lag noch Schweigen über den Menſchen. Dann dröhnte der Beifallsſturm durch den Saal. Ekſtatiſch dankten dreitauſend Menſchen dem Großen für die eine Stunde des Vergeſſens. Der Klavierſpieler hatte einen bitteren Geſchmack im Munde. Waren das wirklich ergriffene Menſchen, die nach zwei Sekunden ſchon wieder den Lärm ihres eigenen Beifallklatſchens ertragen konnten? Er fand keine Zeit, den Gedanken weiterzuſpinnen, denn plötzlich trat der Große auf ihn zu, das Geſicht eine freundlich lächelnde Maske. Der Klavierſpieler wußte, was kam. Aufſtehen mußte er, die dargebotene Hand des Meiſters ergreifen und ſich von ihr an die Rampe führen laſſen, ſich verbeugen und eine Hand⸗ bewegung des Großen dulden, die den Menſchen ſagen ſollte:„Euer Dank gebührt auch ihm, meinem treuen Helfer!“ Dann klatſchten die Menſchen wie beſeſſen, weil dieſe anſcheinend ſo edle Geſte des Großen einem Kleineren gegenüber ſie begeiſterte. Sie wußten nicht, daß der Klavierſpieler ihrem Abgott am liebſten die Fauſt ins Geſicht geſchlagen hätte:„Du Heuchler!“ Der Große zog ſich für die Pauſe zurück. Der Klavierſpieler blieb, an ſein Inſtrument gelehnt. Und das Publikum ſchwätzte von ſeinem Alltag, den es doch hatte vergeſſen wollen. Da ſah der Klavierſpieler auf. Ein junger Mann im ſchwarzen Anzug trat mit haſtigen Schritten auf die Bühne, eine Geige unter dem Arm. Das Elend ſprach ihm aus den tiefliegenden Augen, Entſchloſſen⸗ heit zum Außerſten ſtand um ſeinen Mund. An der Rampe blieb er ſtehen, und ſeine Stimme endete das Summen zu ſeinen Füßen:„Auch ich ver⸗ lange Ihre Aufmerkſamkeit. Nur einmal! Die Men⸗ ſchen haben ſie mir bisher verſagt, weil ſie mich nicht kennen, weil ich nicht die Mittel beſitze, um mich in Szene zu ſetzen. Bitte, ſchweigen Sie! Ich ſpiele jetzt!“ Er preßte die Geige unter das Kinn und hob den Bogen. Er biß die Zähne zuſammen und ſtrick über die Saiten. Doch das Murren, Pfeifen und Rufen der Menge übertönte ſein Spiel.„Skandal!“ ſchrien ſie dort unten.„Hinaus mit dem Verrückten!“ Nur der Klavierſpieler lauſchte. Er formte die Linke zur Muſchel. Seine Bruſt hob ſich. Plötzliche Die unterbadiſche Kreisliga Normaler Verlauf abelletührer Phönix Man uhe im mußte genen Sonntag wieder unverrichteter Dinge ſeinen Spielplatz verlaſſen, da ſich der Boden nicht in ſpiel⸗ fähigem Zuftand befand. Durch den Spielausfall hat Phönix nunmehr einen Kollegen in der Tabellenfſthrung bekommen. Dieſer Kollege iſt kein Geringerer als der Spiele mehr Altmeiſter Viernheim, der wohl zwei haf als Phönix, dafür aber nicht nur das Rückſpiel gegen Phö auf ſeinem Platze, ſondern weſentlich weniger ſchwierige Auswärtsſpiele austragen muß als Phönix. Altmeiſter hat in dem ſchwierigen Lokalkampf gegen Feudenheim wieder einmal mehr bewieſen, daß er tit Recht als ausſichts reicher Bewerber um den Titel be⸗ i„ wird. Unter einer feinen Schiedsrichterleiſtung ſich der gefürchtete Kampf zur vollen Zufriedenheit gten ab. Schon in den erſten Minuten hatten i das Spiel mit 210 für ſich entſchieden, Feudenheimer ſich durchzuſetzen Mit:1 blieb der Altmeiſter ver⸗ ſtre blieben aber erfolglos. dienter Sieger. 5 g Friedrichsfeld mußte in Heddesheim mit 451 die Punkte laſſen. In dieſem Spiel hat ſich leider ein folgenſchwerer Unfäll dadurch ereignet, daß der Torwächter von Friedrichsfeld die Hand gebrochen hat. Auch hier hatte die Platzelf ſchon wenige Minuten nach Spielbeginn den Sieg niit:0 ſichergeſtellt. Die beiden alten Rivalen aus der A⸗Klaſſe Käfertal und Albrip trennten ſich in Käfertal mit einem Unentſchieden 2: In Käſertal iſt es ſehr heiß hergegangen. Sogar das Publikum hat ver⸗ ſucht in die Spielhandlung einzugreifen, obwohl es doch wiſſen müßte, daß es dadurch ſeiner eigenen Mannſchaft mehr ſchadet als nützt. Der Schiedsrichter ſcheint nicht ſchuldlos an den Vorkommniſſen zu ſein. Der Kampf der beiden alten Neckarkreisligavereine verltef ſehr anſtändig. Der Torwächter von Neckar⸗ wegen Schiedsrichterbeleidigung des Fel⸗ Mit 31 ſiegte Edingen und iſt dadurch der Abſtiegsgefahr ſo gut wie entronnen. In letzter Mi⸗ nute mußte das Spiel Weinheim gegen T V. 46 Mannheim abgeſetzt werden, da am Freitag der lang⸗ jährige Ligaſpieler Haas von Weinheim plötzlich ver⸗ ſtorben iſt. Seine Vereinskameraden haben ihn: die letzte Ehre erwieſen. In der Tabelle hat ſich eigentlich nicht ſo viel verändert. Der Endkampf um die Meiſterſchaft wird erbittert wer⸗ hauſen wurde des verwieſen. den. Ein Kandidat, der Sp.⸗B. Altrip ſcheidet wohl end⸗ gültig aus dem engeren Wettbewerb aus und an ſeine Stelle iſt ein anderer, die Fortuna. Hehdes m wgetreten. Sb es aber Heddesheim ſchaffen wiroͤ, das iſt mehr als fraglich. Das Zünglein an der Waage wird aber die For⸗ tuna ſicher werden. Wenn auch die Abſtiegsfrage heute ſchon mit ziemlicher herheit als entſchieden angeſehen werden kann, ſo müſſen ſich die Turner und Edingen noch mächtig ſtrecken, um nicht doch noch in einen Abſtiegskampf, der bekanntlich Nerven koſtet, verwickelt zu werden. Am kommenden Sonntag ſpielen: Feudenheim— Heddesheim Altrip— Edingen 1913— Käfertal 5 2 Friedrichsfeld— Phönix Mannheim TV. 1846— Viernheim Phönix Mannheim geht einen ſchweren Gang. Tradi aß müßte Phö ſogar zienlich deutlich in Die dition gibt aber keinen ſeld iſt in letzter h die vorſonntägliche gleichen Maße wie Phönix Schwächen Freibrief auf den ſicheren Sieg. Zeit mächtig erſtarkt, daran änder Niederlage in Heddesheim nichts. Friedrichsfeld ſtärker geworden iſt, hat aufzuweiſen. Viernheim muß nach dem Platze des T V. 1846. Das Vorſpiel gewannen die Viernheimer klar. Die Tor⸗ differenz wird im Rückſpiel Turner werden ſich zweifell ſtung aufraffen, um dem Mei zu beweiſen, daß ſie ein ebenbürtiger Gegner ſind. Der Meiſter dürfte einen knappen Sieg landen. Viernheim hat von den drei Spitzen vereinen die leichteſte Aufgabe. Heddesheim muß nach Feuden heim. Das wird einen Großkampf erſter Oroͤnung geben. Das Vor⸗ ſpiel hat Heddeshein: nur ganz knapp für ſich entſcheiden können. In der Zwiſchenzeit ſind beide Vereine gleich⸗ mäßig mächtig erſtarkt, ſo daß der Ausgang des Spieles nicht vorausgeſagt werden kann. Altraäp empfängt Edingen und wird auf eigenem Platze wieder einmal mit einem Siege aufwarten. 1913 hat auf dem Platze des Bf R. Mannheim den Sp.⸗Cl, Käfertal zu Gaſt und wird Käfertal zur Verbeſſerung ſeines Tabellenſtandes verhelfen. Fuß ball freund. nicht ſo hoch werden. Die t einer gang großen Lei⸗ —! p ͤ ̃ppppppßppßßpßpßcßꝙßcpß/ ̃ ⁊ ̃————————————ꝗw——p Kanadischer Eishockeyſieg in Wien Wiener ELV.:1 geſchlagen Die kanadiſche Eishockeymannſchaft der Manuitoba⸗ini⸗ verſität ſetzte ihre Europareiſe nach Wien fort und trug dort am Dienstag abend vor 6000 Zuſchouern ein Spiel gegen den Wiener Etslaufverein aus. In dem recht flot⸗ ten Kampf zeigten ſich die Gäſte in jeder Hinſicht über⸗ legen und ſiegten verdient mit:1 F Nach ihren Spielen in Prag werden die Kanadier wei⸗ tere Gaſtrollen in Junsbruck, München, Füſſen, Rieſſer⸗ ſee, Zürich und Davos geben, um ſich dann am 2. und 3. Februar nochmals in Berlin vorzuſtellen. Von hier aus treten die Kanadier die Reiſe nach Krynica zur Welt⸗ meiſterſchaft an. Zum dritten und letzten Male erſcheinen dann die Kanadier auläßlich der Eiskunſtlauf⸗Weltmeiſter⸗ ſchaften vom 27. Februar bis 1. März im Berliner Sport⸗ palaſt. 2 2 4 Rekoröſprünge in Oberſchönau Zur Vorbereitung auf die FJS. ⸗Rennen in Oberhof abſolvierten am Mittwoch die Oberſchönauer Springer Erich Recknagel, Gebrüder Wagner und die Nor⸗ weger Nils Abel, Asdrupp und Mohwinkel einige Trainingsſprünge auf der Paul Wagner ⸗Schanze bei Oberſchönau. Von den Teilnehmern, die ſämtlich die 50 Meter⸗Grenze überſprongen, zeigten der deutſche Meiſter Recknagel und Karl Wagner mit 61,50 Meter die weiteſten Sprünge, wie ſie bisher in Thüringen noch nicht erreicht worden ſind. Der neue Kurs in Frankreich Nachdem die franzöſiſchen Fußballführer am letzten Sonntag in ſeltener Einmütigkeit die Einführung des Profeſfionalismus beſchloſſen haben, gehen ſie jetzt auch tatkräftig an die Schaffung von Berufsſpieler⸗Clubs bzw. Mannſchaften. Die Zahl der Profiklubs wird natürlich beſchränkt ſein, und zwar ſoll ſie höchſtens elf De tragen. Von dieſen ſtehen bereits acht ſozuſagen feſt, nämlich in Paris Club Fraugais und Racing Club Fran⸗ cais leine Abteilung des Amateurelubs Racing Club de France), im Norden Olympique Lille und Excelſtor de Roubaix, im Weſten FS. Souchaux und F. Mülhauſen, ſowie im Südweſten FC. Sete und Olympique Marſeille. Dazu kommen vorausſichtlich noch SO. Montpellier, SC. Nimes und OGC. Nigga. Entſchloſſenheit grub ſich in ſeine Mundwinkel, und ſeine Augen ſprachen von großer Erkenntnis. Eine Handbewegung von ihm hielt die Saaldiener zurück, die ſich auf den Eindringling ſtürzen wollten. Er ſetzte ſich vor den Flügel, und dann fiel er ein. Sein Spiel forderte Schweigen, und das Pfeifen, die Rufe verſtummten. Starre, verwunderte Blicke hingen an beiden Spielern. Konnten zwei Menſchen plötzlich zur glei⸗ chen Zeit vom Wahnſinn befallen werden?„Nein!“ ſagte ihr Ohr ſofort, den der Begleiter fuhr nur noch leiſe über die Taſten, und das Spiel des Unbe⸗ kannten beherrſchte den Raum. Es zwang die Men⸗ ſchen, die Augen zu ſenken, zu lauſchen und alles um ſich vergeſſen. Die Tür zu den verſchloſſenen Herzen aller dieſer Leute, die nichts von einem Wahnſinnigen hatten hören wollen, öffnete ſich, weil das Spiel ſie gewann. Denn von dort oben ſprach ein Menſch zu Menſchen, und dem vollendeten Können verlieh ein heißes Herz die Seele. Das Spiel währte eine halbe Stunde, und doch ſchienen erſt Minuten verfloſſen. Da ließ der Geiger den Bogen ſinken. Er ſah über die Menſchen hin, die regungslos ſaßen. Dann wandte er ſich und ging langſam von der Bühne. Er ſah die Saaldiener und ein paar Schutzleute ſtehen, und ſein Kinn fiel auf die Bruſt. Nun würden ſie ihn ſeſtnehmen und ab⸗ führen. Er wunderte ſich, Doch dann wandte er ſich, Schulter berührte. Der Klavierſpieler ſtand vor ihm:„Wohin wollen Sie?“—„Ich weiß es nicht. Mein Leben hat kein Ziel, nachdem mein Wunſch erfüllt iſt, nachdem die Menſchen mich endlich haben anhören müſſen.“—„Kein Ziel! Ich will Ihnen eines weiſen: Seelenarzt bedrängter, gequäl⸗ ter, abgehetzter Menſchen zu werden mit Ihrem Spiel. Sie haben das Höchſte erreicht, was ein wahrer Künſtler erreichen kann: Sie zwangen die Menſchen dort unten im Saal, ohne Beifall zu gehen, weil allen ein Klatſchen als Profanierung erſchienen wäre. Vertrauen Sie ſich meiner Führung an. Kommen Sie mit mir!“ Der Geigenſpieler folgte ihm mit ein wenig ſchleppenden Schritten. Das Glück ſchien ihn müde gemacht zu haben. Unten vor dem Ausgang wandte ſich der Klavier⸗ ſpieler, weil er plötzlich an den anderen denken als niemand ihn verhaftete. weil eine Hand ſeine 12 Mannſchaften ſtehen feſt Für das IV. Frankfurter Sechstagerennen Für das Frankfurter Sechstagerennen vom 80. Januar bis 3. Februar wurden wieder zwei Mannſchaften neu zuſammengeſtellt. Der Kölner Paul Oſzmella fährt mit ſeinem ſtarken Landsmann Schorn, der Schweizer Gilgen hat ebenfalls einen Landsmann als Portner erhalten, und zwar den talentierten Nachwuchsfahrer Büß⸗ ler. Mithin ſtehen bereits 12 Maunſchaften für das Fronk⸗ furter 145⸗Stundenrennen ſeſt, und zwar: Schön⸗Pijnen⸗ burg, Rauſch⸗Hürtgen, Göbel⸗Dinale, Louet⸗Mouton, Tongni⸗Negrini, Gilgen⸗Bühler, P. van Kempen⸗Rieger, Miethe⸗Kroll, Schäfer⸗Damm, Koch⸗Dorn, Oſzmella⸗Schorn, Chriſtmann⸗M. Meyer. Als dreizehnte Manuſchaft kommt eine belgiſche Kom⸗ bination in Frage. Die Frankfurter Feſthalle verhandelt zur Zeit noch mit einem geeigneten Partner für den Bel⸗ gier Rielens. Wahrſcheinlich muß auch ein Erſatz für den Frankfurter Willi Ehriſtmann geſucht werden, Dienstagabend beim Training ſchwer geſtürzt iſt. Chefredatteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport U. Vormiſchtes: Willy Müller Handelsteil: Kurt Ehmer„ Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen. Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. K 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel Rückporto — ̃ ͤ̃——— Schweizernillen In den Apotheken erhältlich Bei) N 5 AborneEkesß RICH- BRANDT mußte:„Wo iſt er geblieben?“—„Er?“ fragte der Saaldiener zurück.„Meinen Sie Herrn Ihren Partuer?“—„Ja. Meinen bisherigen Part⸗ ner!“—„Er ging, nachdem er zehn Minuten lang darauf gewartet hatte, daß die Leute den unbekannten Geiger auspfeifen würden.“ Zwei Gaſtſpiele im Nationaltheater. Ale⸗ xvander Moiſſi, der am Samstag in dem Drama„Der Idiot“ nach dem Roman Doſto⸗ jewſkis gaſtiert, hat mit der Geſtaltung ruſſiſcher Rollen, nicht nur des Fedja im„Lebenden Leichnam“, ſondern auch in anderen Werken Tolſtois, in Tſchechows„Jwanow“ uſw. einen weſentlichen Teil ſeines Ruhms begründet. Sein Myſchkin im „Idioten“ wird denn auch als eine aus der Tiefe feiner Perſönlichkeit geſchöpfte, erſchütternde Geſtalt charakteriſtert, deren Wirkung durch das einheitliche Viveau des ihn begleitenden Enſembles unterſtützt würd. Ein weſentlicher Teil der Mitglieder des Enſembles gehört den Berliner Reinhardt⸗Bühnen an.— Valeska Gert, die am Sonntag vor⸗ mittag ihr einmaliges Gaſtſpiel gibt, bietet das Programm, das ſie nach der Rückkehr von ihrer er⸗ folgreichen Tanzreiſe in Rußland, vor kurzem in Berlin neu gezeigt hat.„Grotesken“, ſo ſchreibt Oscqe Bie,„iſt ein zu geringes Wort für ſie, ſie durchiebt den tänzeriſchen Moment mit allen Glie⸗ dern“. Sie tanzt tragiſche Karrikaturen. Und ſie tanzt nicht nur, ſie ſingt und ſpricht. Ihr Programm enthält u. a.„Boxkampf“,„Clown“,„Barbaraſong aus den Dreigroſchenoper“,„Diſeuſe“,„Coloratur⸗ ſängerin“,„Eſpana“. 5 Tad einer berühmten Sängerin. Kammer⸗ ſäugerin Frieda Hoeck⸗Lechner iſt geſtern zu Karlsruhe im Alter von 73 Jahren geſtorben. Mit ihr iſt eine, in den verfloſſenen Jahrzehnten als Lieder⸗ und Oratorienſängerin in den Konzertſälen des In⸗ und Auslands hochgeſchätzte und gefeierte Künſtlerin dahingegangen. Von Vincenz Lach⸗ ner und von Felix Motkl glänzend beurteilt, zog ſich die Sängerin verhältnismäßig frühzeitig in den ausſchließlichen Lehrberuf zurück. Auch in dieſem blieben die außerordentlichen Erfolge ihr treu. Eine große Zahl der einſtigen Verehrer ihrer großen Ge⸗ ſangsvortragskunſt und viele ehemalige Schüler werden der Verswigten ein treues wahren. der am Feuilleton: Dr. Stefan Boyſen, Andenken be⸗ 5 1 N . 1 1 1 donnerstag, 22. Januar 1031 1 5 Baden Staatliche Perſonalveränderungen Kraft Geſetzestritt in den dauernden Ruheſtand: Direktor Joſef Reiſer am Aufbau⸗ realprogymnaſium in Ettlingen und Hauptlehrer Karl Lenhardt in Karlsruhe. Zur Ruhegeſetzt wurde Verwaltungsſekretär Warnecke beim Bezirksamt Heidelberg und Poli⸗ zeiſekretär Albert Herzog in Freiburg. Friſeur⸗Zwangsinnung für den Bezirk Schwetzingen mp. Schwetzingen, 21. Jan. Die Errichtung einer Zwangsinnung für das Friſeur⸗ und Haar⸗ ſormergewerbe iſt angeordnet. Die Innung wird die Orte Schwetzingen, Hockenheim, Plankſtadt, Ofters⸗ heim, Ketſch, Brühl, Edingen, Reilingen, Neulußheim, Altlußheim umfaſſen und ihren Sitz in Schwetzingen haben. Aus dem landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsweſen * Karlsruhe, 20. Jan. Im Rahmen der Winter⸗ veranſtaltungen des Verbandes landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaften in Baden, e. V. Karlsruhe, fand am Samstag hier eine Bezirks konferenz für die Warengenoſſenſchaften aus den Bezirken: Karls⸗ ruhe, Ettlingen, Raſtatt, Bruchſal und Durlach ſtatt, die von über 200 Vertretern beſucht war. Verbands⸗ präſident Keidel behandelte in ſeinem Referat verſchiedene Organiſationsfragen. Anſchließend daran gab Direktor Pilger einen Ueberblick über das Warengeſchäft. In der Ausſprache, die ſich an die Referate anſchloß, ergab ſich in allen zur Beratung ſtehenden Fragen vollkommene Einmütigkeit. Frühes Maſſengrab freigelegt Ettenheim. 20. Jan. Bei den Erdarbeiten für die Waſſerleitung Ettenheinweiler ſtieß man in der Nähe der Heilbadquelle auf ein Maſſengrab. Man fand nebeneinander liegend vier vollſtändig gut erhaltene Skelette, wovon das eine auf dem Kopf ein Stirnband aus Bronze, das andere Skelett am Arm einen Reif aus irgend einem Metall trug, das man des Roſtes wegen nicht mehr erkennen konnte. Nähere Unterſuchungen ſind im Gange. Baumeiſter Ludwig Mayer 7 * Freiburg i. Br., 21. Jan. Hier verſtarb geſtern nach ſchwerer Krankheit Architekt und Baumeiſter Ludwig Mayer, Vorſitzender des Deutſchen Arbeit⸗ geberbundes für das Baugewerbe, Landesver⸗ band Baden e.., Vorſitzender des Vor⸗ ſtandes der Südweſtlichen Baugewerks⸗Berufs⸗ genoſſenſchaft und Vorſtandsmitglied der Vereinigten Freiburger Ziegelwerke AG. Mit ihm verliert das Baugewerbe in Baden einen ſeiner markanteſten Vertreter. Hände weg vom Titiſee * Freiburg i. Br., 20. Jan. Der Landesverein Badiſche Heimat unternahm durch Vertreter ſeines engeren Ausſchuſſes und ſeines Sachverſtändigen⸗ Ausſchuſſes für Heimatſchutz und Naturdenkmal⸗ pflege in den letzten Wochen mehrere Tagfahr⸗ ten an den Schluchſee, beſonders aber an den Titiſee und übermittelte bereits im Dezember 1930 den maßgebenden und intereſſierten Stellen (Behörden, Vereine, Einzelperſönlichkeiten) ein um⸗ faſſendes Gutachten, das im Wortlaut im nächſten Heft„Mein Heimatland“ veröffentlicht wird. Es gipfelt in der Forderung, den Titiſee(auch aus moraliſchen Gründen) in ſeiner bisherigen Geſtalt zu erhalten, nachdem das Landſchaftsbild am Schluchſee in ſolch kataſtrophaler Weiſe vernichtet iſt und dort wiederbringlich beſondere Naturſchönheiten der Heimat verloren gegangen ſind. * * Plankſtadt, 20. Jan. Die Geueralverſammlung des Gewerbevereins wurde vom erſten Vor⸗ ſitzenden, Schreinermeiſter Büchel, eröffnet. Er gedachte des ſo früh verſtorbenen treuen Mitgliedes Wilhelm Renkert und gab dann einen kurzen Jahresbericht, der vom Schriftführer, Maurermeiſter Wieſt, ergänzt wurde. Den Kaſſenbericht erſtattete Tünchermeiſter Seitz, worauf dem Geſamtvorſtand Entlaſtung erteilt wurde. Die Neuwahl lei⸗ tete Herr Fritz Wacker. Erſter Vorſitzender wurde Schreinermeiſter Büchel, zweiter Bäcker⸗ meiſter Karl Eberwein, Kaſſier Tünchermeiſter 1 Seitz, Schriftführer Maurermeiſter Adam Wieſt. Verſchiedene Anträge und Wünſche fanden ihre ſach⸗ liche Erledigung. Beſchloſſen wurde die Erhöhung des Sterbegeldes auf 60 Mark. Der Verein ſeiert in dieſem Jahre ſein 30 jähriges Jubiläum. Aus dieſem Anlaß wurde ihm der diesjährige Ga u⸗ tag übertragen, der vorausſichtlich am Sonntag, den 2. Juni ſtattfinden wird. Dem Gautag ſoll ein FJeſtbankett vorausgehen, das mit der Ehrung einzelner Mitglieder eingeleitet werden ſoll. * Buchen, 20. Jan. Letzte Woche hat ein Sohn unſerer Stadt, Kaufmann Fritz Schwander, die Ansreiſe nach Uruquay angetreten, um ſich dort eine Exiſtenz zu ſchaffen. * Steinach i.., 21. Jan. Im Alter von 93 Jah⸗ ren iſt der älteſte Mann der Gemeinde, Leopold Fuchs, geſtorben. Der Giſtmoroͤprozeß Werner⸗Märkle * Karlsruhe, 21. Jan. Im Mordprozeß Märkle wurde heute nachmittag die Vernehmung der Angeklagten beendet und in die Vernehmung der Zeugen eingetreten. Eine Reihe von Mitbewohnerinnen des Märkleſchen Hauſes konnte nichts weſentlich neues ausſagen. Die Mutter der Angeklagten machte von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch. Der Ehemann Märkle ſchilderte eingehend, wie er gegen ſeine Frau mißtrauiſch wurde. Als er erfuhr, daß ſie ihn mit Werner betrog, habe es heftige Aus⸗ einanderſetzungen gegeben. Am 4. Juni entdeckte er im Krankenhaus, wo ſeine Frau lag, die Liebes⸗ briefe, mit denen er ſich zur Kriminalpolizei begab und damit den Stein ins Rollen brachte. Auf Befragen erklärte der Zeuge, daß er ſeine Frau auch jetzt noch trotz allem lieb habe. Eine Reihe weiterer Zeugen wußte nichts neues zu berichten. Bis zum heutigen Abend konnte die Mehrzahl der Zeugen vernommen werden, ſodaß nur noch die Vernehmung einiger weniger Zeugen dem morgigen Verhandlungstag vorbehalten bleibt. Die Verhandlung wurde auf Donnerstag vor⸗ mittag 9 Uhr vertagt. * ch. Aglaſterhanſen, 20. Jan. Geſtern nacht wurde im hieſigen Rathaus ein Einbruch verübt. Mit einem geſtohlenen Schlüſſel drangen die Langfinger ins Haus, unterſuchten die Schränke im Ratszimmer und nahmen dort 42 Mark mit, die ſich in einer Schublade vorfanden. Darauf verſchloſſen ſie wieder alles gut, ſo daß der Einbruch nicht ſofort bemerkt wurde. Als die Diebe kein Geld mehr vorfanden, gingen ſie noch nach der Geſchäftsſtelle der Spar⸗ und Darlehenskaſſe, die im erſten Stock des Rathauſes untergebracht iſt. Der Kaſſenſchrauk widerſtand aber ihren Bemühungen. Man hat von den Einbrechern noch keine Spur. Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Feitung Einführung des neuen Pfarrers 88 Nußloch, 20. Januar. Nachdem der ſeit⸗ herige evangeliſche Pfarrer Braun von hier weggezogen iſt und von einer großen Anzahl ſeiner anhänglichen Gemeindemitglieder noch bis zu ſeinem neuen Wirkungsort St. Ilgen begleitet wor⸗ den war, hielt der von Wenkheim nach Nuß⸗ loch verſetzte Pfarrer Heinrich Menke feierlich ſeinen Einzug. Der geſamte Kirchengemeinderat holte ihn in drei geſchmückten Autos am Bahnhof in Heidelberg ab. Als die Wagen Nußloch erreichten, läuteten die Glocken der mit der neuen Kirchen⸗ fahne geſchmückten Kirche. Vor dem Gotteshaus war eine große Menſchenmenge verſammelt, die nachher nur zum Teil in der Kirche Platz fand. Als der neue Ortsgeiſtliche unter Orgelklängen die Kirche betrat, begrüßte Bürgermeiſter Bauſt im Namen des Kirchengemeinderates den neuen Seelſorger und wünſchte ihm eine lange und geſegnete Tätigkeit in Nußloch. Pfarrer Menke dankte für den herzlichen Empfang und betonte ausdrücklich, daß er keine Standesunterſchiede kenne und Pfarrer und Seel⸗ ſorger aller Gemeindemitglieder ſein wolle. Am Sonntag vormittag fand unter Mitwirkung des Kirchenchores die amtliche Einführung durch Dekan Walther aus Schwetzingen ſtatt. * ell, Neckarbiſchofsheim, 20. Jan. Hier wurde nach einem Vortrag des Herrn Engelhard von der badi⸗ ſchen Landwirtſchaftskammer, in dem der Redner über die Notverordnung und den Tabakbau ſprach, ein Tabakbau verein gegründet, der nur Qua⸗ litätsware baut. Der Vorſtand beſteht aus Ge⸗ meinderat Schäfer, Gemeinderat Dörner und Philipp Belz jr.— Im Kriegerverein ſprach Hauptlehrer A. Schmidt über die Reichsgründung. In ernſten Worten gedachte er der Zerriſſenheit der Gegenwart und forderte Opferſinn und gegenſeitiges Verſtehen. Mit dem Deutſchlandlied fand die Feier ihr Ende. Der Prozeß gegen Goldmacher Taufend Dritter Verhandlungstag * München, 21. Januar. Am 3. Verhandlungstage im Prozeß gegen den Goldmacher Tauſend ging der Vorſitzende zur Be⸗ ſprechung der einzelnen Betrugs⸗ und Betrugsver⸗ ſuchsfälle über. Seinem Vorhalt, daß der dem Fa⸗ brikanten Arnolds als Pfand gegebene Gold⸗ gutſchein doch keine Sicherheit geweſen ſei, beantwortete Tauſend dahin, daß er immer noch mehr wert geweſen ſei als die alten Tauſendmarkſcheine. Die Behauptung des Zeugen Buckeley, daß Tauſend von großen Produktionen geſprochen und das Be⸗ ſtehen eines Golddepots in Berlin mit 120 Kg. auf Ehrenwort verſichert habe, beſtreitet Tauſend ganz entſchieden. Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde der Fall Küchenmeiſter beſprochen. Deſſen Anteil von 30 000 Mark hatte Tauſend gegen Aushändigung eines Goldgutſcheines von 50000 Mark übernommen. Küchenmeiſter iſt nach Annahme der Anklage um dieſe 30 000 Mark geſchädigt, da der Goldgutſchein nicht, wie verſprochen, Anfang 1928 von Tauſend eingelöſt wurde. Damit ſchloß die Vernehmung des Angeklagten. Tauſend ergriff hierauf nochmals das Wort und be⸗ ſchwerte ſich darüber, daß die Anklage gegen ihn ſo weit ausgedehnt worden ſei. Seine Auslieferung ſei nur wegen des Falles Meinhold und des Falles Buckeley erfolgt. Franz Tauſend während der Ausſage vor dem Münchener Schwurgericht. Großer Vankkrach in Straßburg Der Bankier Lucien Kahn in der Nacht geflüchtet— Ueber zwei Millionen Franken Paſſiva— Nach zweitägiger . Straßburg, 21. Jan. Als am vergangenen Samstag morgen verſchie⸗ dene Geſchäftsleute, meiſtens kleinere Gewerbetrei⸗ bende, zur Erledigung ihrer Geldgeſchäfte auf die in der Kuhngaſſe beim Hauptbahnhof gelegene Bank gehen wollten, mußten ſie die Wahrnehmung machen, daß die Schalter nicht geöffnet wurden. Auf die eingezogenen Erkundigungen hin wurde bekannt, daß in der Nacht vom Freitag auf Samstag der In⸗ haber der Bank, Lucien Kahn, in ſeinem Auto aus Straßburg, ohne angeblich ſeinen Angehörigen etwas von der beabſichtigten Reiſe mitzuteilen, die Stadt verlaſſen hatte. Nachdem bei der Staatsanwaltſchaft im Laufe des Samstag vormittags mehrere Anzeigen wegen Vertrauensmißbrauch eingelaufen waren, wurde vom Gericht ein Haftbefehl gegen den Flüchtigen er⸗ laſſen und ſämtliche Grenzbahnhöfe von dem Fall funktelegraphiſch verſtändigt. Am Samstag mittag ſetzten umfangreiche Ermittelungen in der Ange⸗ legenheit ein, u. a. wurden in der Bank ſowie in der Wohnung des Bankiers Hausſuchungen vorgenom⸗ men. Von dem Unterſuchungsrichter wurden die An⸗ gehörigen vernommen. Seine Ehefrau gab beim lucht in Baſel feſtgenommen Verhör an, daß ihr Ehemann ſeit Freitag früh nicht mehr nach Hauſe gekommen ſei. Der Schwager des Bankiers erklärte, daß Kahn ihm gegenüber die Ab⸗ ſicht geäußert habe, ins Ausland zu gehen. Der Schwiegervater ſagte aus, daß er ſeinem Schwieger⸗ ſohn am letzten Mittwoch eine Summe von 120 000 Franken gegeben hätte, um die dringendſten Forde⸗ rungen zu begleichen. Bereits am Montag morgen gelang es der Be⸗ hörde, des flüchtigen Bankiers in Baſel habhaft zu werden, und zu verhaften. Die Auslieferung Kahns iſt ſofort in die Wege geleitet worden, dürfte ſich jedoch noch etwa zwei Monate hinauszögern, bis die Formalitäten zwiſchen der Schweiz und Frank⸗ reich erledigt ſind. Inzwiſchen wurden die Hausſuchungen in der Wohnung und in den Bankräumen fortgeſetzt und in den Bankfächern für ungefähr 100 000 Franken Wertpapiere, etwa 60 000 Franken einzukaſ⸗ ſierende Wechſel und rund 20000 Franken in aus⸗ ländiſchen Banknoten und Geldmünzen beſchlag⸗ nahmt, die dort von der Kriminalpolizei gefunden wurden. Auch ſämtliches Mobiliar ſeiner Privat⸗ wohnung wurde mit Beſchlag belegt, ebenſo das der Bank. 142. Jahrgang/ Nummer 35 Aus der ala Schöffengericht Ludwigshafen O Mit einem nicht alltäglichen Fall hatte ſich das Schöffengericht Ludwigshafen zu beſchäftigen. Der 28 Jahre alte Elektriker Wilhelm Sees aus Rheingönheim ſtand unter der Anklage der Hehlerei und Beihilfe zum fortgeſetzten Diebſtahl Der Angeklagte, der in Scheidung lebt, hatte mit einer Metzgerstochter nach Einleitung ſeiner Schei⸗ dung ein Verhältnis. Der Metzgermeiſter ſah das Verhältnis nicht gerne und ließ auch die Bemerkung fallen, daß es für die Tochter keinen Pfennig gebe, wenn ſie ſich mit dem noch nicht geſchiedenen Manne einlaſſe. Der Vater predigte aber tauben Ohren. Trotzdem mußte für die jungen Leute Geld herbei, wollte man nach der Scheidung nicht in einer leeren Wohnung ſitzen. Und ſo geſchah es eines Tages, daß die Tochter in die Ladenkaſſe griff und einen größeren Geldbetrag verſchwindend ließ. Das Geld wurde auf einer Sparkaſſe angelegt Damit aber der Vater nicht darauf kommen ſollte, wurde das ſtibitzte Geld auf das Konto einer Freun⸗ din der Metzgerstochter neu angelegt. Nachdem der erſte Schachzug gelungen war, wurde das Manöver noch weiter fortgeſetzt. Die Tochter griff noch weiter in die Kaſſe, nur aber mit dem kleinen Unterſchiede, daß ihr Zukünftiger, der oben genannte Angeklagte, die jeweiligen Beträge von ihr entgegennahm und ſelbſt auf das Konto der Freundin einzahlte. Auf dieſe Weiſe wurde die Kaſſe des Metzgermeiſters um faſt 900 Mark erleichtert. Eines Tages kam die Geſchichte heraus und der Endeffekt war der, daß auf Anzeige der Angeklagte wegen Beihilfe zum Diebſtahl vor das Gericht kam. Der Angeklagte er⸗ klärte, daß er nicht habe wiſſen können, daß das Geld aus der Kaſſe genommen war. Die Beweis⸗ aufnahme ergab aber, daß der angehende Bräutigam wiſſen mußte, daß das auf die Kaſſe getragene Geld kein Taſchengeld war, das die Tochter von ihrem Vater bekommen hatte, zudem er wußte, daß der Vater von der Heirat nichts wiſſen wollte. Der Staatsanwalt beantragte 3 Monate Gefäng⸗ nis, das Urteil lautete aber nur auf eine Ge⸗ fängnisſtrafe von einem Monat mit bedingtem Straferlaß. Das Gericht war der vollen Ueberzeu⸗ gung, daß der Angeklagte gewußt hatte, daß das Geld geſtohlen war und dann hätte es doch auch für ihn auffallend ſein müſſen, daß das Sparkaſſenbuch ausgerechnet gerade auf den Namen einer Freunbin ausgeſtellt war. ib Lampertheim, 20. Jan. Vom Kreisamt Beus⸗ heim war einem Vertreter der Ortsarmen eine Sammlung zu deren Unterſtützung genehmigt worden, mit der Maßgabe, daß deren Ergebnis durch die Wohlfahrtsdeputation der Gemeinde feſtzuſtellen ſei und die Verteilung der Gaben durch dieſe zu er⸗ folgen habe. Wie nun die Polizei herausbekam, wurde aber bei der Verteilung nicht beſtimmungs⸗ gemäß verfahren, ſondern Angehörige des Erwerbs⸗ loſenausſchuſſes erledigten die Sache. Hierbei ſollen die Gaben nicht den Beſtimmungen entſprechend ver⸗ teilt worden ſein. Infolgedeſſen wurde ein Straf⸗ verfahren eingeleitet. Fageshaleicles Donnerstag, 22. Januar Nationaltheater:„Peterchens Mondfahrt“, von Gerdt v. Baſſewitz, Anfang 19 Uhr. Apollo⸗Theater:„Charleys Tante“, Burlesker Schwank, Gaſtſpiel der Komödie Dresden mit Fritz Fiſcher, An⸗ fang 20,15 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigung, Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle: Lichtbildervortrog von Univ.⸗Prof. Dr. Aug. Griſebach, Heidelberg, über „Stammeseigenart der alten deutſchen Stadt“, 20,18 Uhr (AK). Geſellſchaft für neue Muſik: Einführungsahend zur Mann⸗ heimer Erſtaufführung der Oper„Die fremoͤe Erde“, von Karol Rathaus, 20 Uhr, in der Harmonie. Mannheimer Hausfrauenbund: Vortrag von Gerda Schaible über„Ziele und Bedeutung der Berufsbera⸗ tung“, in der Harmonie Lindenhof, 16 Uhr. Ufa⸗Palaſt— Pfalzbau:„Viktoria und ihr Huſar“, Ope⸗ rette von Abraham, Anfang 19,30 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Das Lied iſt aus“.— Uni verſum:„Afrika ſpricht“.— Schauburg:„Der Tanz geht weiter“.— Scala:„Sein letzter Befehl“.— Noyxpy⸗Theater:„Der falſche Feld marſchall“,— Capitol:„Die ſingende Stadt“.— Pakaſt⸗ Theater:„Liebesparade“.— Gloria⸗ Pal aſt: „Die Roſe des Südens“.— Lichtſpielhaus Müller:„Quo Vadis“. Sehens würdigkeiten: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 14—16 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. „ Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Jeug⸗ hans: Sonntag vormittags von 11 bis 13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktugs(mit Ausnahme Montags) von 11—16 Uhr durchgehend: Kokoſchka⸗Ausſtellung. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar Märchenſpiek Schloßmuſeum: Abein Pegel 18. 15. 20.21.22[ Necar⸗ Pegel 19 20 1. 7. aſel 0. 10,280,540 000.50 5 Schufterinſel.7509.781101.35.06 Mannheim..48 8,85½4.244,58 Kehl 2,29.27 27 2,8.59] Joaftfeld 40 4748.64.48 Maxau.01.17.184.658.75] Plochingen 0,80.88.08190 Mannhelm 25 8%.240 Heilbronn 1,42 0,98 124.04 Kaub 2262.50.58 2,778.32 1 Köln 25,628.02.35 3,69 4, 20 09.— W 30 Lumophon Schirmgitter 3 Rohr Netzempfanger 179.50 100 Lumophon Schirmgitter 4 Rohr Netzempfänger Selektiy— Klangrein— Fernempfang ohne Hochantenne Raclio-Zentrale am Strohmetkt Nie einschl. Röhren 4, 13 Das Füchgeschöéft der guten Appatete frelephon 22394 Donnerstag, 22. Januar 1931 der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 35 Sächſiſche Bodentreditanſtalt Dresden Das Geſchäftsjahr 1930 Nachdem die Fuſion der Leipziger Hypothekenbank mit der Sächſiſchen Bodenereditanſtalt und die damit zu⸗ ſammenhängende Kapitalerhöhung unter dem 31. Dezember 1930 im Handelsregiſter eingetragen worden iſt, konſtituierte ſich in einer am 20. 1. 31 abgehaltenen Sitzung der in der HV. vom 25. Nov. 1930 neugewählte AR und wählte die Ortsausſchüſſe für Dresden und Leipzig. Das Geſchäftsjahr 1930 hat einen befrie⸗ digenden Verlauf genommen. An Emiſſionspapieren wur⸗ den in Dresden und Leipzig zuſammen rd. 66 Mill. // be⸗ geben. Durch Konvertierungen, wobei zum größten Teil der Umtauſch in 7 und Sproz. Goldpfandbriefe erfolgte, ſowie durch Einlöſung ſind über 16 Mill./ hereingekom⸗ men, ſodaß der Geſamtzugang an Emiſſionspapieren Über 40 Mill.„/ beträgt gegenüber einem Darlehenszuwachs von 46 Mill. /. Am Jahresende ſtellte ſich der Geſamtumlauf guf 333 Mill./ und der Geſamtdarlehensbeſtand auf 343 Mill.. Die Dividende für 1930 auf das nunmehr 11 Mill.„/ betragende Grundkapital iſt unter dem üblichen Vorbehalt mit wieder 12 v. H. in Ausſicht genommen. Aeber 600 Mill. Mk. Kursverluſte der Elektro⸗Holding der Morgan-Bank Aus Newyork wird gemeldet: Die von der Bankfirma J. P. Morgan u. Co. gegründete große amerikaniſche Elek⸗ trizitäts⸗Holdinggeſellſchaft United Corporation weiſt in ihrem Jahresbericht für 1930 ein Nettoeinkommen von 16,08 Mill. Dollar aus gegen 8,30 Mill. Dollar 1929. Nach Abzug der Vorzugsdividende entfällt für 1930 auf jede Stammaktie(insgeſamt rund 12,36 Mill. Stück) ein Ge⸗ winnanteil von 78 Cents gegen 49 Cents im Vorjahre(in dem nur 7,24 Mill. Stück Stammaktien ausſtanden). Dieſer Hauptſächlich auf einer beträchtlichen Erweiterung der In⸗ beſtitionen beruhenden Gewinnſteigerung ſteht eine bedeu⸗ tende Entwertung des Effektenbeſitzes der Morgan⸗Holding⸗ geſellſchaft gegenüber. Der in der Bilanz vom 31. Dezember 4930 größtenteils zum Anſchaffungspreis mit insgeſamt 551,7 Mill. Dollar(gegen 304,9 Mill. im Vorjahre) aus⸗ gewieſene Effektenbeſitz repräſentierte, dem Jahresbericht zufolge, auf Grund der Börſenkurſe vom gleichen Tage einen Marktwert von nur 400,7 Mill. Dollar. Die United Corporation hat ſomit einen Buchverluſt von 151 Mill. Dollar oder rund 634 Mill./ zu verzeichnen. * Zahlungseinſtellung einer Kaſſeler Bankfirma. Die Bonkfirma Gebrüder Reinach in Kaſſel hat heute ihre Zahlungen eingeſtellt. Der Status dieſes kleine⸗ ren Bankgeſchäftes, deſſen Umſätze in der letzten Zeit ſtark zurückgegangen ſind, ſteht noch nicht feſt und dürfte erſt in der nächſten Woche aufgeſtellt werden. Die Urſache des Zuſammenbruchs ſind angeblich einige Falliſſements der Kundſchaft ſowie Kreditkündigungen und Depotab⸗ Hebungen infolge der allgemeinen Bankkriſe. Man verſucht eine private Abwicklung, und zwar einen Liquidations⸗ vergleich zu erreichen. Die Höhe der Quote wird von der Verwertung des Kaſſeler Grundſtückes und der Beteili⸗ gung bei einigen Berliner Grundſtücken abhängen. Bankinſolvenz in Straßburg. Der Inhaber der Bank⸗ firma Lucien Kahn ⸗ Straßburg iſt flüchtig ge⸗ gangen. Die Unterbilanz beträgt bei 0,5 Mill. Fr. Aktiven 2 Mill. Franken. Kölniſche Hagel verſicherungsgeſellſchaft Köln. Der GV. am 25. Februor wird für 1930 aus einem Reingewinn von 114 000(84 000) /, die Verteilung einer Divi⸗ dende von 12 v. H. gegen 9 v. H. im Vorjahr je Aktie vorgeſchlagen. Der Schwarzwälder Erzbergbau völlig ſtillgelegt. Nach⸗ dem Förderung und Aufbereitung bereits ſeit einiger Zeit hörten, ſind bei der Betriebsabteilung„Schwarzwälder rñbergwerke“ der„Bergbau Ac. Lothringen“ im Schau⸗ Insland bei Freiburg i. Br. nunmehr auch die Aus⸗ und Porrichtungsarbeiten eingeſtellt worden. Damit iſt völliger Stillſtand im Schwarzwälder Erzbergbau eingetreten. Konzerne und Truſts in Baden Obwohl im Reichstag und in der Tagespreſſe in den letz⸗ ten Jahren wiederholt der Wunſch geäußert worden iſt, einwandfreies Zahlenmaterial über Zahl und örtliche Ver⸗ teilung der Konzerne und Truſts im Deutſchen Reich zu er⸗ halten, hat man ſich in Deutſchland zur allgemeinen Ein⸗ führung einer ſolchen Statiſtik bei den in Frage kommen⸗ den Aemtern noch nicht entſchließen können. Das einzige Land, das unſeres Wiſſens ſeit 10 Jahren Konzerne, Truſts und Intereſſengemeinſchaften erfaßt, iſt Baden. Wie aus dem kürzlich erſchienenen„Statiſtiſchen Jahrbuch für das Land Baden“, Jahrgang 1930, Seite 203 ff. hervorgeht, ſcheint in unſerem Land die Konzernierung innerhalb von Induſtrie und Großhandel in den letzten Jahren große Fortſchritte gemacht zu haben. amt feſtgeſtellten Konzerne und Intereſſengemeinſchaf⸗ ten beträgt nach dem Stand vom 1. Januar v. Is. in unſe⸗ rem Land 216. Zu dieſen Konzernen gehören 584 badiſche Betriebe mit rund 82 000 beſchäftigten Perſonen. Die üder⸗ wiegende Zahl der ermittelten Konzerne entfällt auf die Induſtrie, nämlich 165 mit 393 Betrieben und etwa 74 000 beſchäftigten Perſonen; mit anderen Worten: Rund 5,5 v. H. der größeren Induſtriebetriebe(mit 11 und mehr beſchäftigten Perſonen) und rund 20 v. H. der in dieſen Be⸗ trieben beſchäftigten Perſonen ſind konzerngebunden. Unter den einzelnen Induſtrie zweigen ſind am ſtärkſten durch Konzerne beeinflußt die chemiſche Induſtrie, deren beſchäf⸗ tigte Perſonen faſt zur Hälfte in Konzernbetrieben arbeiten, ſowie die elektrotechniſche und feinmechaniſche Induſtrie, set der ein Drittel aller darin beſchäftigten Perſonen in Kon⸗ zernbetrieben tätig ſind. Verhältnismäßig gering iſt bisher die Konzernbewegung im Handel und Verkehr; hier ſind nur 0,6 v. H. aller Betriebe und 6,6 v. H. aller beſchäftigten Perſonen von Konzernen abhängig. Geht man noch auf den Sitz der Konzerne, ſoweit durch ſie die badiſche Wirtſchaft berührt wird, ein, ſo iſt zu ſagen, daß 43 Konzerne und Intereſſengemeinſchaften ihren Sttz in Baden haben; 394 Fabriken und Handelsbetriebe ſind in dieſen zuſammengefaßt. Die Zahl der darin beſchäftigten Perſonen beträgt rund 54 400. Außerhalb von Baden, aber in anderen deut⸗ ſchen Ländern, haben ihren Sitz 122 Konzerne; hierzu ge⸗ hören 315 badiſche Betriebe mit rund 34 000 beſchäftigren Perſonen. 50 Konzerne haben ihren Verwaltungsſitz in Berlin, 13 in Frankfurt g.., 25 in der Rheinprovinz, 17 im ſonſtigen Preußen. Auch ausländiſche Konzerne haben in den letz⸗ ten Jahren in zunehmendem Maße an badiſchen Fabriken und Handelsbetrieben Intereſſe genommen. Es bedarf wohl keiner weiteren Ausführungen, daß die Erfaſſüng ſolcher ausländiſchen Konzerne mit beſonderen Schwterigkeiten verbunden iſt; immerihn war es dem Badiſchen Statiſtiſchen Landesamt möglich, 35 Konzerne zu ermitteln, die auf 82 badiſche Betriebe Einfluß gewonnen haben. Beſchäftigt ſind in dieſen badiſchen Konzernbetrieben rund 17000 Per⸗ ſonen. 5 Es würde an dieſer Stelle zu weit führen, alle für die badiſche Wirtſchaft wichtigen Konzerne namentlich aufzu⸗ führen. Erwähnt ſeien nur, wie wir einem Aufſatz von Dr. Vogelſang beim Statiſtiſchem Landesamt in der „Südweſtdeutſchen Wirtſchaftszeitung“ in Mannheim ent⸗ nehmen, der Konzern Zellſtoff Waldhof, der ſich eine große Zahl von Firmen in Preußen, Bayern, Würt⸗ temberg, Finnland, Norwegen, Holland angegliedert gat und große Waldungen im In⸗ und Ausland beſitzt, die Süddeutſche Zucker.⸗G. in Mannheim, die faſt die geſamte ſüddeutſche Zuckerinduſtrie beherrſcht, der Feitel⸗ Konzern in Mannheim, der einen großen Komplex von Metallmärkte ohne Halt Verſagen des Konſums— Vorratslaſt der Kartelle— Unterbrochene Zinnerholung Auf den interntionalen Metallmärkten hat die Abwärks⸗ bewegung weitere Fortſchritte gemacht. Beſonders gilt dies für die Blei⸗ und Zinkmärkte, die am 14. Januar für Blei mit 146 Pfd. Sterl, per Tonne Baſis London und für Zink mit 1276 Pfd. Sterl. neue Tiefſtkurſe k erreichten, ohne daß der internationale Bedarf daraus die Anregung zu Eindeckungen empfangen hätte. Auch die Kupfermärkte Heigten fortgeſetzt zur Schwäche und nähern ſich bereits wieder den Tiefkurſen vom Ende Oktober⸗Anfang Novem⸗ ber vorigen Jahres. Zeitweiſe lebhafter war das Geſchüft lediglich an den Zinnmärkten, die in der erſten Januar⸗ Dekade auf die neuen Reſtriktionspläne hin unter Anteil⸗ Hahme der Spekulation die 120 Pfund⸗Grenze in London überſchreiten konnten, dann aber ebenfalls wieder nachgeben mußten. Das Geſchäft nahm ſchließlich auf allen Märkten einen ſtark ſtagnierten Charakter an, und es verſtimmte be⸗ sonders, daß ſelbſt zu ſtärker reduzierten Kurſen ſich keine nennenswerte Aufnahmebe⸗ reitſchaft zeigen wollte. Dieſe Tatſache ſteht in engſtem Zuſammenhang mit der unverändert geſpannten politiſchen Lage, die eine wirſchaftliche Planung ſelbſt auf kürzere Sichten als viel zu riſikoreich erſcheinen läßt. Daher be⸗ ſchränkt ſich der Konſum darauf, den an ſich geringen lau⸗ fenden Bedayf bei günſtiger Gelegenheit einzudecken, und vermeidet es, trotz des relativ billigen Preisſtandes Be⸗ ſtinde von Belang anzuſammeln. Wie ſich die Loge am Kupfermarkt innerhalb Jahres⸗ kriſt verſchlechtert hat, dos zeigen om beſten die neueſten Zahlen der amerikoniſchen Statiſtik: Kupfer Dezember Dezember Amerika, ſh. To. 1990 Erzeugung b 106 400 Ausfuhr 35 700 99 200 Inlandsverbrauch 58 100 69 900 Maffinade⸗Vorxrätte 171 000 967 200 Danach iſt olſo die Produktion um rund 24 v. H. ein⸗ eſchränkt worden, während die Vorräte an raffiniertem Kupfer um 115 v. H. geſtiegen ſind. Nun iſt zwar ſeit Okiober vorigen Jahres eine ſtarke Verlangſamung bzw. ſogar ein Stillſtand in der Vorratsbewe⸗ gung zu verzeichnen. Trotzdem muß die Laſt der hohen Vorräte gerade in einem Zeitpunkt zu neuem Preisdruck führen, wo der Konſum gewiſſermaßen auf der ganzen Linie verſogt, und wo ſich die von den Kartellen unterhaltene umfangreiche Vorratshal⸗ tung(Kupfer, Zinn, Blei! als ein immer koſt⸗ [pieligeres Geſchäft erweiſt. Die in letzter Zeit erfolgten ſchärfſeren Produktionskürzungen insbeſon⸗ dere in Kupfer und Blei können wohl als ein Fortſchritt verbucht werden; betrachtet man ſie jedoch im Rahmen der allgemein ſinkenden Produktionk⸗ und Handelstätigkeit, ſo können ſie nur als eine ſchon längſt fällige Anpaſſung gewertet werden. Die Preisbewegung in London und Newyork ergibt ſich ous nachſtehender Usberſicht: Condon, loko, Pfd. Sterling für 1 Tonne) Standard Kupfer Zinn Blei Zink Durchſchuitt 19114. 59% 151½ 18/8 292% n 199 m 24/8 204% Mitte März 1930 60 1605/5 18% 170% *VͤVFGF.. 145 ¼ 18. 1618/6 September 190 47% 133% 18ʃ/ 15½8 28. Oktober 1930 42 119 15% 14% 18. November 1930 4 49¹ 1 115 16. 13, 5 12. Dezember 19309 45% 108910 15˙%—8 100 1% Jannar 1981 44 11% 1% 7 10, Januar 19311 44/6 114 19/8 127/16 (New Pork, loko, Cent je lb.) Elektrolyt Kupfer Zinu Blei Zink Durchſchnitt 1918„15. 41.—.15 5 32 4. April 19% 28 48.25.50.75 6. März 108090 18. 36.—.85.05 10. Mai 1930 10 31.80.50.62 2. September 1930«„ 11 29.80.50.32 28. Oktober 19309.50 27.25.10.95 18. November 1930„„ 11. 26.35.10.80 13. Dezember 190 10.50 24.40.10.17 14. Januar 1911..87 25.50.75.02 16. Januar 19114..87 26.20.75.— Neue Unterbietungen der Lohnhütten zwangen das Kupferkartell, ſeine um die Jahreswende erhöhten Preiſe wieder zu ermäßigen, um im engeren Kontakt mit dem Konſum zu bleiben. Von der beabſichtigten Reorgani⸗ ſierung des Kupferkartells mit dem Ziel einer Wieder⸗ einſchaltung des Handels in das Kupfergeſchäft iſt es ſeit der Newyorker Kupfer⸗Konkurrenz wieder ſtiller geworden. Doch beſteht kein Zweifel, daß das Kartell auf die Dauer der Belebung durch den Handel nicht wird entraten können. Das Eintreten der maßgebenden Zinn produzenten für den neuen Zinnregulierungsplan hat nicht verhindern können, daß ein Teil der letzten Erholung wieder ver⸗ loren gegangen iſt. Der Konſum hat ſich von dem neuen Plan ſo gut wie gar nicht beeinfluſſen laſſen. Die Lage der internationalen Weißblechinduſtrie bleibt weiter pre⸗ kär. Zudem kann die Stockung im Kohlenbergbau von Südwales von ernſten Folgen für die engliſche Weißblech⸗ induſtrie ſein. Auf die Dauer müßte eine künſtliche He⸗ bung der Werte den Konſum zum Verbrauch anderer Me⸗ talle zwingen, wodurch die Reſtriktionspolitik illuſoriſch gemacht und die Vorratsſtauung noch weiter gefördert wer⸗ den würde... 2 Die ungünſtige ſtatiſtiſche Lage und die völlige Paſſi⸗ vität des Konſums trugen zur ſchnellen Verflauung der Blei märkte bei, welcher der internationale Pool keinen Widerſtand entgegen zu ſetzen verwochte. Zu welchen Preiſen einmal die Ueberführung der großen, von dem Pool aufgeſpeicherten Lagervorräte an den Konſum er⸗ folgen ſoll, iſt eine oſſene Frage. Im Verhältnis zu dem ſtark eingeengten Verbrauch wird eine weitere Produk⸗ tionsdroſſelung nicht zu umgehen ſein. a 8 Die etwas freundlicher aufgenowmene amerikaniſche Dezember⸗Zin kſtatiſtik, die trotzdem Beſtände von mehr als 143 000 Tonnen ausweiſt, vermochte den amerikaniſchen Zinkpreiſen beſſeren Halt zu geben. Dagegen war die Londoner Zinknotiz einer neuen, und unverhältnismäßig ſcharfen Abwertung ausgeſetzt, was die gänzlich unkonſoli⸗ dierte Lage des europäiſchen Marktes, die Abſatzpolitik um jeden Preis nur unterſtreicht. Weitere Kartellverhandlungen im weſtdeutſchen Eiſen⸗ handel.— Noch keine Entſcheidung. Die am Mittwoch zwi⸗ ſchen den Vertretern des Werkhandels und des freien Eiſenhandels geführten Verhandlungen über die Ver⸗ längerung des Kartellsvertrags waren am ſpäten Abend noch nicht zum Abſchluß gekommen. Wie wir von be⸗ teiligter Seite hören, hofft man jedoch, eine Verlängerung zu erreichen. * Herabſetzung der Fittingspreiſe. Nachdem vor kurzem der Fittingsverband die Preiſe für Tempergußfittings herabfetzte, hat jetzt die Fittingspreiskonvention die Preiſe für ſchmiedeeiſerne Fittings mit Wirkung vom 21. Janugt an im Verhältnis der Eiſen⸗ und Röhrenpreis⸗ ermäßigung herabgeſetzt.. * Betriebsſtoffpreiſe für das Maunheim⸗Ludwigshafener Gebiet. Nach Inkrafttreten der Preisermäßigung vom 190. ds. Mis. betragen die Betriebsſtoffpreiſe in Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen für BV.⸗Aral 37 Pfg. ſe Liter, für BV.⸗Benzol 43 Pfg. ſe Liter, für Benzin 38 Pfg. je Liter, für Monopolin 34 Pfg. je Liter. Auf dieſe Preiſe werden wie bisher bei Barzahlung an der Zapfſtelle an gewerbl. Verbraucher 2 Pfg. ſe Liter Rabatt gewährt. angeſchloſſenen Malzfabriken und Brauereien betreut, uſw. Auf dem Gebiet der Rheinſchiffahrt wäre einmal auf den Fendel⸗Konzern(Zuſammenſchluß des ſog, badiſchen und preußiſchen Rheinſchiffahrtskonzern) ſowie auf den Rhenania Rheinſchiffahrtskonzern in Mannheim, dem ve⸗ deutende, insbeſondere ſüddeutſche Schiffahrts⸗ und Spe⸗ ditionsgeſellſchaften angeſchloſſen ſind, hinzuweiſen. Von ausländiſchen Konzernen wären zu erwähnen Brown Boveri in Baden(Schweiz), der auf die Mannheimer Brown Boveri u. Co. A. G. mit ihren zahlreichen Unter⸗ geſellſchaften ſeinen Einfluß ausübt, der Maggi ⸗Kon⸗ zern mit dem Sitz in Kempttal(Schweiz), der durch die Maggt G. m. b. H. in Singen mit der badiſchen Wirtſchaft verbunden iſt, der engliſch⸗holländiſche Mar⸗ garine⸗Konzern mit ſeinen Mannheimer Intereſſen und der engliſche Coats⸗Konzern, der vor nicht kan⸗ ger Zeit mit der bekannten Freiburger Nähſeidenfirma Mez A. G. in Verbindung getreten iſt. Dividendenermäßigung der VBC-Holding Baſel, 20. Jan.(Eig. Dr.) Der Verwaltungsrat der Holding Brown Boveri u. Cie. Ac Baſel hat beſchloſſen, nach⸗ Belaſtung der Gewinn und Verluſt⸗ Rechnung mit 245 878 Fr. für Abſchreibungen auf Effekten und einer Rückſtellung für die Kriegsſteuer von 100 000 Franken eine Dividende von 6 v.., anſtatt 7 v. H. wie im letzten Jahre auszuweiſen. * Vogel Draht ohne Dividende. Wie von informierter Seite erklärt wird, hat ſich die Verwaltung der C. J. Vogel Draht⸗ und Kabelwerke AG. entſchloſſen, die Divi⸗ dende für 1929⸗30(i. V. 6 v..) gus fallen zu laſſen. Dieſer Schritt ſei auf die ſtarke Depreſſion, die ſich im Geſchäftsjahr in der ganzen Branche des Unternehmens gus wirkte, zurückzuführen — Der Präſident der Bartlays Bank für Neuregelung des Schuldenproblems Auf der Jahresverſammlung der Barelays⸗Bauk in London ſprach ſich der Präſident der Bank, Frede⸗ rick C. Goodenoug h, nachdrücklichſt für eine neue Regelung des internationalen Schuldenproblems aus. Dit gegenwärtig ungünſtige wirtſchaftliche Lage könne nur zum Teil aus inneren Gründen erklärt werden. Die Regierung und alle anderen Stellen müßten ſich eine viel größere Sparſamkeit als bisher angelegen ſein laſſen. Eine Mög⸗ lichkeit zur Förderung des engliſchen Handels ſei die Ent⸗ wicklung des Weltreichshandels auf der Baſis eines Vor⸗ zugszollſyſtems zwiſchen dem Mutterlande und den Do⸗ minien. Zu dieſem Zwecke müßte die geſamte Zollpolitik Englands von einem neuen Geſichtspunkte aus betrieben werden. Die äußeren Gründe für die Depreſſion ſeien die hohen Zollmauern Amerikas, das an der Anſammlung des Goldes zum großen Teil ſchuld ſei. Amerika und Frankreich nützten die Kreditmöglichkeiten, die ſie der Welt bieten könnten, nicht hinreichend aus. England habe ſeiner Zeit ſeinen Schuldnern rund 2½ Milliarden Iſtg. nachgelaſſen, um hierdurch die wirtſchaftliche Leiſtungsfähig⸗ keit dieſer Länder zu erhalten, wodurch es ſelbſt Vorteile gehabt hätte. Wenn jetzt Amerika dasſelbe tue, ſo würde hiervon nicht nur die Welt, ſondern auch Amerika ſelbſt die größten Vorteile haben. * Zuſammenſchluß in der württembergiſchen Elektrizi⸗ tätswirtſchaft. Die Vereinigung der beiden Bezirksver⸗ bände Oberſchwäbiſche Elektrizitäts werke und Heimbachkraftwerk und damit die Zuſammen, faſſung von 19 württembergiſchen und 2 hohenzolleriſchen Bezirken zur gemeinſamen Stromverſorgung iſt jetzt geneh⸗ migt worden. Die vereinigten Verbände verſorgen 37 v. H. der Geſamtfläche von Württemberg und nahezu ganz Hohenzollern mit Strom. Die in die Netze geleitete Ener⸗ gie betrug im Jahre 1929 rund 165 Mill. KWh., von denen rund 125 KWh. im eignen Verſorgungsgebiet verkauft wurden. Prolongierte Mansſfelb⸗Anterſtützung Der Vertrag der Mansfeld.⸗G. mit Reichs⸗ und Staatsregierung verlängert Nach Ablauf der proviſoriſchen Vereinbarung mit der Reichsregierung und der preußiſchen Staatsregierung am 31. Dez. 1930 hatte es die Mansfeld⸗Verwaltung aufgrund neuer Verhandlungen mit der Reichs⸗ und Staatsregierung übernommen, ihre kupfererzengenden Betriebe vorläufig weiter zu führen. Vorbehaltlich der Zuſtimmung der par⸗ lamentariſchen Inſtanzen iſt nunmehr ein Vertrag mit der Reichs u. Staatsregierung über die Fortſetzung der Hilfs⸗ maßuahmen zuſtande gekommen. Dieſer Vertrag iſt in der geſtrigen Sitzung des Reichshaushaltsausſchuſſes mit allen Stimmen gegen die der Kommuniſten genehmigt worden. Für die Entſcheidung der Regierung, den neuen Ver⸗ trag abzuſchließen, war nach einer den parlamentariſchen Inſtanzen vorgelegten Denkſchrift ausſchlaggebend das öffentliche, und zwar ſowohl finanzielle wie ſozialpolitiſche und volkswirtſchaftliche Intereſſe an der Aufrechterhaltung des Mansfelder Kupferbergbaues. Die finanzlellen Aus⸗ wirkungen der Stillegung für die Allgemeinheit aufgrund der Mindereinnahmen und Mehrbelaſtungen für die öffent⸗ lichen Stellen ſind von der Regierung auf jährlich 25 Mil⸗ lionen.“ errechnet worden. Die Arbeitsloſigkeit bei einer Stillegung des Mansfelder Kupferbergbaues würde 12 000 Arbeiter und Angeſtellte, mit Familienagehörigen mehr als 30 000 Menſchen betreffen. Die Rückzahlung der Zu⸗ ſchüſſe hat aus dem Gewinn der Mansfeld A. G. ab 1. Jan. 1933 zu erfolgen, und zwar derart, daß die Ergebniſſe der kupfererzeugenden Betriebe je nach ihrer Höhe mit 50 bis 75 v.., mindeſtens aber 25 v. H. der Geſamtgewinne der Mansfeld A. G. herangezogen werden. Die Reichs⸗ und Staatsregterung werden, wie verlautet, im Aufſichtsrat der Mansfeld A. G. durch einen gemeinſamen Delegkerten ver⸗ treten werden. * Metallwerke AG. vorm. Luckau u. Steffen i.., Ham⸗ burg. Die Geſellſchoft weiſt in der Gewinn⸗ und Ver⸗ luſtrechnung am 31. Dezember 1930 vereinnahmte Zinſen mit 5342(11197)„ aus. Handlungsunkoſten und Steuern erforderten 9271(18 556) J. Der aus 1929 vorgetragene Verkuſt von 1272 403/ erhöht ſich ſomit auf 1276 382 l/. Im Berichtjahr iſt den Aktionären aus dem Liquidations⸗ erlös eine Rate von 3/ je Aktie ausgezahlt worden. Im laufenden Jahr dürfte nach dem Bericht der Liquidatoxen die Verteilung einer weiteren Rate von ca. 2/ je Aktie in Frage kommen. Die endgültige Feſtſtellung und Aus⸗ ſchüttung der Liquidationsrate kann jedoch erſt erfolgen, nachdem der Prozeß, in den die Geſellſchaft verwickelt iſt, ſich überſehen läßt. In der Bilanz per 31. Dezember 1930 ſtehen noch Bankguthaben mit 67 931(38 271] /. Daus Aktienkapital von 1,41 Mill.„ wird nach Zahlung der erſten Liquidationsrate nur noch mit 1939 500% gus⸗ gewieſen. * Wandererwerke(vormals Winklhofer u. Jänicke AG.) in Schönau bei Chemnitz. In der AR.⸗Sitzung wurde der Abſchluß für 1929⸗30 vorgelegt, der nach Abſchreibungen in Höhe von 1,08 Mill./ einen Gewinn von 74 544 Mark(i. V. 1,91 Mill.„ Verluſt) angibt. Die Vorräte und Außenſtände betragen 15,89(18,68), die Verbindlich⸗ keiten 7,837(12,09) Mill.„/. Der auf den 9. März ein⸗ zuberufenden GV. ſoll vorgeſchlagen werden, den Gewinn nach Abzug der auf die Vorzugsaktien ſatzungsgemäß ent⸗ follenden Dividende von rund 10 000 4 auf neue Rech⸗ nung vorzutragen. Das neue Geſchäftsjahr hat ſich verhält⸗ nismäßig befriedigend angelaſſen. * Viktoriawerke AG., Nürnberg— 5(6) v. H. Diyi⸗ dende. In der geſtrigen AR.⸗Sitzung wurde der Abſchluß für das abgelaufene Geſchäftsfahr genehmigt. Nach Ab⸗ ſchreibungen in Höhe von 150 000„/ und Zuweiſung von 100 000„% an den Delkrederefonds verbleibt ein Rein⸗ gewinn von rund 158 000. Der für den W. Februar anberaumten GV. ſoll die Ausſchüttung einer Divi⸗ dende von 5 li. V. 6) v. H. vorgeſchlagen werden. Der Reſt von 36000„ kommt zum Vortrag auf neue Rech⸗ nung. * PDortland⸗Cementwerke Heidelberg— Maunheim Stuttgart. Wie bekannt, wurde gegen die Beſchlüſſe der ab. GV. der Portland⸗Cementwerke Heidelberg— Mann⸗ heim— Stuttgart AG. in Heidelberg vom 5. Dez. 10390 zu Punkt—3 der Tagesordnung von einer Seite Proteſt eingelegt. Eine Anfechtungsklage nach 8 271 HGB. iſt jedoch nicht erhoben worden, ſo daß der Proteſt ſeine Erledſ⸗ gung gefunden hat. * Tonwaren Wiesloch AG.— Frankfurter Bauſtoff⸗ Beſchaffungs⸗Ach. Zum Austauſch von Fabrikationserfaß⸗ rungen und Modellen zwiſchen beiden Geſellſchaften iſt nunmehr eine Intereſſengemeinſchaft getätigt worden. Wiesloch arbeitet bekanntlich mit 1,88 und die Frankfurter Bauſtoff⸗AG. mit 0,30 Mill./ Abk. Frankreichs Außenhandel Stark gewachſene Unterbilanz (Drahtung unſeres Pariſer Vertreters) Paris, 22. Jau. Der franzöſiſche Außenhandel zeigt für den Monat De⸗ zember ein ſehr ungünſtiges Bild. Das Defizit des Dezember iſt das ſtärkſte monatliche Defizit des abgelau⸗ fenen Jahres. Während ſich die Einfuhr von 4249 Mil⸗ lionen auf 4390 Millionen erhöht hat, iſt die Ausfuhr weiter von 3440 Millionen auf 3227 Millionen gefallen. Die Geſamteinfuhr des Jahres 1930 betrug 52 344 Millionen, die Ausfuhr 42 830 Millionen, mithin der Geſamtumſatz 95 174 Millionen und die Unter bilanz 9514 Millionen. Wie ſtark der franzöſiſche Außen⸗ handel ſich im vergangenen Jahr gegenüber dem Jahr 1929 verſchlechtert hat, ergibt ſich aus einem Vergleich mit den Ziffern jenes Jahres. Einfuhr 58 285 Millionen, Ausfuhr 50 073 Millionen, Geſamtumſatz 108 357 Millionen Unterbilanz 8212 Millionen. In abſoluten Ziffern aus⸗ gedrückt, iſt die Unter bilanz von 2101 Millionen im Jahre 1928 auf 8212 Millionen im Jahre 1929 und 9514 Millionen im Jahre 1930 gewachſen. Auf den Geſamt⸗ umſatz bezogen, machte das Defizit im Jahre 1928 2,2, im Jahre 1929 8,1 und 1930 mehr als 10 v. H. aus. Neunbeſitz⸗Anleihe⸗Beratungen. Die Proteſte, die gegen eine rein ſpekulative Bezeichnung der Neubeſttz⸗Anleihe erfolgt ſind, haben, wie verlautet, das Reichsfinanzmini⸗ ſterium veranlaßt, die mit der Neubeſitz⸗Anleihe zuſam⸗ menhängenden Fragen nochmals zu prüfen. Irgendwelche Beſchlüſſe oder gar Maßnahmen, die auf Line vorteilhaftere Behandlung dieſer Frage durch das Miniſterium hinzielen, ſind nicht gefaßt worden, dagegen ſoll in Ausſicht ge⸗ nommen werden, einen Kreis von Intereſſenten aus Be⸗ hörden, Banken und Neubeſitz⸗Beſitzern in einiger Zeit zu⸗ ſammen zu berufen, um in gemeinſamer Erörterung ein möglichſt obfektives Bild über die Sachlage zu gewinnen, Karlsruher Produktenbörſe * Karlsruhe 21. Jan. Abteilung Getreide, Mehl und Futtermittel: Der Brotgetreidemarkt iſt weiter ohne Anregung. Die etwas höheren Berliner Meldungen bleiben ohne Einfluß. Mühlennachprodukte bleiben für prompte Lieferung gefragt. Südd. Weizen, Durchſchnitts⸗ qualität, Bahnware 27,75—28,50; deutſcher Roggen 18,50 bis 19; Futter⸗ und Sortiergerſte 17,50—20; Braugerſte 22—24; deutſcher Hafer 1616,75; Weizeumehl Jan.⸗April 42,25; Weizenmehl Sondermahlung Jan.⸗April 40,25; Rog⸗ genmehl—60proz. 27,75— 28,25; Weizenbollmehl ütter⸗ mehl) 11,75—12; Weizenkleie, fein prompt 9,50— 9,75, grob 1010,25; Biertreber 10,25—10,75; Trockenſchnitzel, loſe 6 bis 6,25; Malzkeime 8,50—10; Erdnußkuchen 12—12,50; Kokoskuchen 12,75; Sofaſchrot 14,50—13,50; Leinkuchenmehl 15.75—16; Seſamkuchen 1212,50, Speiſekartoffeln, gelb⸗ fleiſchig 6, weißfleiſchig%.— Rauhfutter mittel: Loſes Wieſenheu 5,50—5,75; Rotkleeheu 6,50; Luzerne 7 Stroh, drahtgepr. 3,75—4.,(alles 100 Kg.) Weine und Spirituoſen: Die Aufwärtsbewegung der Wein⸗ preiſe hat ſich infolge ſtarker Käufe fortgeſetzt, ſo daß heute eine Erhöhung um 25—30 v. H. feſtgeſtellt werden muß. Edelbranntweine unverändert ruhig. „ Vermahlungsquote 70 v. H. Wie verlautet, ſind in der Beſprechung über die Vermghlungszwangsquote für Weizen die Bedenken wegen einer Beibehaltung des Satzes von 80 v. H. ſo ſtark zur Geltung gekommen, daß vielfach angenommen wird, der Miniſter werde für Februar und März eine 70proz. Quote verfügen. * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 21. Jau. Bei guter Anfuhr und flottem Abſatz notierten: Rotkraut 6,75—7,00; 2. Qualität 3,00; Weißkraut—4; 2. Qualität—2; Wir⸗ ſing—4; Zwiebeln 2,58; Spinat 15—17; Karotten—4; Roſenkohl 20—22; Schwarzwurzeln 20; Feldſalat 5080; Sellerie—7; Eroͤkohlrabi 1,25. A Holzverſteigerung. Lampertheim, 20. Januar. Die heutige ſtaatliche Holzverſteigerung aus den Forſt⸗ bezirken Obere Wildbahn und Heide war wiederum ſehr gut beſucht. Es wurden folgende Durchſchnittspreiſe er⸗ zielt: Fichte⸗Stangen 1. Kl. pro Stück 1,50„, 2. Kl. 1,30, 3. Kl. 0,75 1, 4. Kl. pro 100 Stück 48, 5. Kl. 27,10, 6. Kl. 15,40, 7. Kl. 7,50 /, 8. Kl. 3,62 1; Kie⸗ fern⸗Nutzreiſig per Rm. 1,4; Scheiter buche per Rm. 9,90„, eiche 6,90 ,, klefern 9,20 /; Knüppel buche per Rm. 9,50, eiche 4,60, kiefern 6,10; Reisknüppel eiche, per Rm. 1,50, kiefern 2,00 /; Kiefern⸗Stöcke per Rm. 3,20„; 100 eiche Aſtwellen 3,70 l. 5 Vadͤiſch-Pfälziſche Häuteauktion Bei der im Wechſel mit Karlsruhe geſtern in Mann⸗ heim abgehaltenen Auktion wurden im einzelnen folgende Preiſe je Pfund(in Pfennigen) erzielt: 3049 50 50 5079 80 u. Fehr Kuhbäute 58—605/ 60-87 60—68¼ 707, Ochſenhäute 45/61 ½ 65—72 66—72 7 60/85 Rinderhäute65¼—70½( 64¼—78 66—76 697% Farrenhäute„ 53½—58½ 59—61 54—9J¼ 47—51Ä⁰ Kuhhäute, bunte o. K. bis 49 Pfund 41,7542, 28; 50 bis 59 Pfund 41,50— 41,75; rote o. K. bis 20 Pfund 50,50. Ochſenhäute bis 59 Pfund 42,75; 60—99 Pfund 50; o. K. bis 29 Pfund 60. Rinderhäute o. K. bis 49 Pfund 52,75—54,25 50—80 Pfund und mehr 54,25—55,75. Bullenhäute v. K. alle Gewichte, 33,5036, 9. K. bis 29 Pfund 60; 100 Pfund und mehr 32— 44,50; Schußhäute 50,25—52; Kalbfelle o. bis 9 Pfund 94,25 100,25; 9,1—15 Pfund 7886,25; 15,1 bis 20 Pfund 66; r. o. K. bis 9 Pfund 112,25—130; 9,1 bis 15 Pfund 93—106; 15,1—20 Pfd. 73,25; Schußkalbfelle 727 Freſſerfelle bis 20 Pfund 63,25. Angeboten wurden 17 886 Stück Großviehhäute, 21 975 Stück Kalbfelle und 1255 Stück Schafſelle. Der Beſuch war gut, der Verkauf verlief jedoch nur teilweiſe flolt, ſodaß ſowohl Kalbfelle wie Häute in allen Gattungen abgeſchwäch Devisenmarkt Im heutigen Früßverkehr notieren Pfunde gegen New. Hork. 485,87 Schweiz 25,08 Stockholm. 18.14 Paris 128.88 olland. 12.06[Madrid. 48,05 Brüſſel„„ 54.82 lo 158,10 Dollar geg. Rm. 4,0 l Mailand„ 82,72 Kopenhagen 18.18 Pfunde,„ 2042 Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort 21. Jan. Das Geſchäft an der heutigen Börſe war ſtiller als je zuvor. Bergreiſen waren, von einzelnen Partien ab⸗ geſehen, nicht am Morkt. Die Talfracht erfuhr keine Aen⸗ derung. Die Bergfracht notierte mit 90 Pfg. ab hier, Bot Monnheim. Der Bergſchlepplohn notierte mit 1,0% nach Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt noch immer 12 Pig für größere beladene Kähne ab hier nach Rokterdam⸗ 1 IANDpRILS- un WIR TSCHAFTS-ZHTTUN G Erſt Bot! ſam wen hina gar der Jan 28 N nüg! uk ö aus ö hani b kom inne 1 1 5 b 1 1 1 1 1 1 Donnerstag, 22. Ja 1931. 5 1 0 83 3 5 7 65 a Do FF Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 4 8 V ſuchte ma e Lücken en ers nicht durch die Ausführungsbeſtimmungen zum a Vom deut 5 zufülle; Spekulationstäufe und die Kre Weingefetz durch einſchränkende Geſetzesauslegung weiter 8 8. 5 en 0 Feinmar 7 der 1 N kant 35 0 zum Schaden des Weinbaues zu unterbinden; im Intereſſe f geſchüft heute Festen icherweiſe i ee ele 1 frühzeitiger und haltbarer Abfüllung des Weines auf Fia⸗ 5 5 Weinpreiſe i ar Pfalz; MRgei 5 38 1 5 77 8 8 7. eee 5 5 N 2 ſche üſſ e Entkeimungsfilter D tation beret 14 Beſſerung der Weinpreiſe in der Pfalz und Rheinheſſen— Die Bierſteuer⸗Preiserhöhung begünſtigt den zeichnen. ene der Entkeimungsfilter ohne Deklaration beretts Weinkonſum— Die Rheingauer Winzer gegen Einſchränk der Eutkei Hilter In 5 5 An der Oberhaardt werden jetzt für die 1000 Liter 19 8h er[im Aprkl Anwendung finden künnen. N singer geg zinſchränkung der Eutkeimungsfilter— In Baden, am 8 5 5 855 Au der N beben e Hei ie Mittelrhein und an der Nahe nur kleine Umſätze 5 Naturweißwein 370—400% bezahlt, vereinzelt ſchon über 3 dahe haben die Pretſe bei ſteigender Nachfrage Nah 5 m ſätze. 410% verlangt. In Albersweiler wurden 1929er Natur. angezogen und an der mittleren Moſel wurden fur 0 Nachdem zu Anfang des Jahres 1930 bei Weinbau und hat. Dabei Winz ö 8 weißweine mit 450 J die 1000 Liter verkauft. Die Winzer⸗ das Fuder von 960 Liter 1929er 7501375, für 1928er Weinhandel eine geradezu kataſtrophale Kriſe geherrſcht 958 e 1 3— e genoſſenſchaft Albersweiler erntete 1930 76 000 Liter Weiß⸗ bis 925„“ gefordert. U b hatte und der Weinhandel auch im Jahresverlauf e zeineinkauſes, von dem wir letzthin berichteten, mite meine, die größtenteils unter günſtigen Bedingungen be⸗ j i 73 4 1 88 5 N 8 espverlauf einer gewirkt haben, da er die 9 1 es Wein s ver⸗ 1725 1 f 91 les 5 e 1 un 5 ſtändig rückläufigen Bewegung ausgeſetzt war, ſcheint dieſe 1 118 5 5 des 1 2 5 reits verkauft werden konnten. Auch dieſe Genoſſenſchaft Weinverſteiger 3 Bad Dürkheim 8 5 3 5 55„ ſcheir ieſee ſt unt ererſeits die Winzer ehr 31 ckhaltun 8e g 2 3 r 1 8* 2 5 362 e Erſtarxrung ſich allmählich etwas löſen zu wollen, was umſov üben ließ. Ei V Zurückhaltung hat mit einer neu eingerichteten Ausſchankſtelle recht gün⸗ Im Saale der Winzergenoſſenuſchaft(Vier Jahreszeiten t notwendiger iſt, als nach den letzt ch ne Ge 15 e Teil der pfälgtſchen Konſumwe ſtige Erfahrungen gemach 1929er Mittelhaardter Quali⸗ zu Bad Dürkheim, hatten geſtern die Vereinigten 1 ſamtergebnis der Pfalz an 8 9155 3 0 iſt aller 1 1 N e für 77 85 tätsweine(Forſter, Deidesheimer, Ruppertsberger uſw.) W̃ S am Be 105 4 1 i er 0 999: 43 9. ht iſt, ſeine Verkaufspreiſe zu erhöhen, weil dies i 1 0 1 di iter geha von Qualitäts⸗ und Konſumweine der Jahrgänge 1929 weniger als 70 000(1929: 45 977 und 1 1940) Fuder 25 5 1 5. uurden je nach Lage zu 12004000/ die 1000 Liter gehan⸗ 7 Jebrgang. g. 5 8 8 e der heutigen Wirtſchaftslage alsbald wieder zu einem delt. e eee e der a 5 0 und 1980 aus den beſten Reblagen von Weiſenheim am e beträgt. 1 ſomit für die ganze Nachkriegszeit nur Sint f 80 5 delt. Die großen Verſteigerungen der Pfalz beginnen am a 1 8 5. Ae 5„ 1 85 ichkriegszeit nur Stocken der Nachfrage führen würde. ü eb e tene di ring dis n l Berg veranſtaltet. Zum Ausgezat wurden gebracht: 370 durch 1 N 5 S. 93 504 Fuder über⸗ Von der Oberhaardt hat die Preisbefeſtigung auf die 1 8 15 1 5 5 e i 45 5 355 1 8 9 ditek wget und mean Liter Möger Weißweine. Somogk . troffen. Zuerſt mußte dieſe große Weinmenge naturgemäß Pfalz übergegriffen, dabei aber an Schwungkraft 1„ Weingroßhandel erzeugten die niedrte von Seiten des Handeſs wie auch der Hotele uns Gaſt⸗ 4 hemend auf die Preisgeſtaltung wirken. Nachdem man ſich erheblich verloren. Selbſt wenn man den Erzeugern recht ai e nn en e eee ee, Hei en n ß . inzwiſchen ü zeugt hat, daß ſich die logoer Weine beſſer Preiſe wünſcht, kann man es doch nur begrüßen, daß ſich bauptſäch lich den 1029er Weinen au. Wenn auch das 1 e„ 65„ en n; E entwickeln als anfangs angenommen worden war, iſt die a! der Hauſſe ein m a ßiges Anziehen der Waihnachtsgeſchäft hinter dem des Vorjahres merklich gu⸗ e 5 9 5 Nummer eden ee n Stimmung optimiſtiſcher geworden. Man hat die Preiſe Preiſe geworden iſt. Eine Fortſetzung oder Verſtär⸗ rückblieb, ſo wird die Konſumſteigerung in Wein zu Laſten A da 51 85 e e ee im n binaufgeſetzt und an der Oberhaardt haben die Weine ſo⸗ der Hauſſebewegung hätte nur zu einem Rückſchlag] von Bier doch vom Weinhandel beſtätigt. Auch in Baven Ren 1 5 05 1 e 5— 5 215 9 gar eine rich hende kleine Hauſſe durchgemacht ſodaß hren können, den zuerſt der Weinhandel und entfüllt ein großer Teil dieſer Steigerung auf die Strauß⸗„..* en Ab 5 der Erzeugerpreis für gangbare Konſumweine in der erf Winzer zu verſpſüren bekommen hätte. Die be⸗ wirtſchaften. Der 1080er am öſtlichen Kaiſerſtuhl iſt größ⸗ Ra„ Au Erzengerpreis für gangbare Konſumwelne in der erſten ſchön geratenen 19 ꝛ9er Weine werden in natur⸗ i e 935 drücklich beſtätigt und das Verſteigerungsgeſchäft weſenklich t Januarhälfte von 300 auf 400% je 1000 Liter, demnach rund Zuſtande auch fetzt, bei anziehenden Preiſen, ſtark] tentetls verkauft. gegenwärtig daßt man dort a5„, abgefürdt wurde Bewerder wurden„ein ein en e 20 v. H. geſtiegen iſt. 3 3 je Winzergenoſſenſchaften ſind dazu über am ſüdlichen und weſtlichen Kaiſerſtuhl 48,00— 70,00% je Weißwein(natur): Herrheimer Goldberg oh; Herp⸗ . 4 10 in die Been n nn 1 gen in Baden und Württemberg neue Weinausſchank⸗ Hektoliter. heimer Stichel 1060 und 1070,— loer Weißwein 80 a 0 er N r die im Herbſt ungen ſtellen einzurichten, um Einfluß auf Jie Ausſchankpreiſe zu In Rheinheſſen erfolgten Uebergänge in losber[(natur): Kallſtadterweg 550, 570, 0, i Kalſtadterweg „ icend geweſene Eindeckung der Kundſchaft zurückführen gewinnen. Ein diälziſches Zlate der gandauer Anzeiger, Weißweinen zwiſchen 400 und 900, in 1080er Rotweinen verb. 570; Herrheimer Dorrling 80. Herkbemet Janns können, von der die jetzige Pachfrage in der Hauptſache et, daß eine mittlere Weinhandlung von Maikammer 1 8 5955 m g 5 8 mann 630; Höhe 580, 570, 580; Herxheimer Leiſtadtermeg e 7 5 0 g 3 5 8. 45 1 5 g N zwiſchen 340 und 595%. Im Rheingau handelte man 5 rb. 540, 580) Leiſtad 5 8 3. ausgeht und die damit veranlaßte, daß auch der Weingroß⸗ in ihrer würktembergiſchen Ausſchankſtelle innerhalb 14 1080er zu 9701400„ je 1200 Liter. Die Rheingauer Win⸗ 6303 Steinfeld verb. 540, 97 Leiſt ter Höhe verb! 54007 handel ſeine geringen Beſtände ergänzte. Pfälziſche Blätter Tagen rund 15 000 Liter Wein verkauft hat. Dieſe Detatl⸗ VVV I e Leiſtadter Höhe verb. 850 zurück; Vogelſang verb. 570, 580, 8 iche 55 detriel 5 8 5 g zer haben in einer Geſamtausſchußſitzung eine Entſchlte⸗ 300: Leiſtadter Höhe Mittel 1 5707. 91 konnten berichten, daß eine einzige vorderpfälziſche Firma betriebe brauchten gegen Ende des Jahres Nachſchub, und f N 2 600; Leiſtadter Höhe Mittelgewann verb. 570; Herrenmor⸗ innerhalb einiger Tage 50 Waggons Wein aufger Eirun da zeigte ſich, daß ſich ein großer Teil des Weinhandels] zung angenommen, un der die Reichsregierung gebeten] gen Riesling 660, 680; Leiſtabter, In den Stöcken 680; , 8 a age enen ein genehm aus verſchiedenen Gründen nicht genügend eingedeckt hatte. wird, die Auwendungs möglichkeiten des Entkeimungs⸗ Hängel 690, 640; Feinerde 680 2 1 eee ee 2 5—— 5 5* N 2 8. N 8 5 85 Freien 8„ Fr 30 1 1 7 N eee 9 ſcchafter. Dem Ingenieur Franz Mayer⸗Gidion N L Bekanntmachungen in Mannßeim ist Prokurg erteilt. 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Dr. William Berghegger iſt nicht 1 5 Die Anträge der Verwaltung zur Generalversamm- mehr Vorſtandsmitglied. klein Domino ö Dürrfioiseh 85 Her äucherter Speck lung am 30. ds. Mts. bedeuten eine schwere e Stahl 8 8 8 5 i 7 7 8 H 9 1 P. 8 G ee 2 5 8 2 Schädigung der Interessen der alten Aktionäre. Es e e„ f eee Tan rasche Fraukkurt. Würsten ist unerläßlich hiergegen aufzutreten. Zwecks Aus- fenen mt Fach ate Hat 5 17 5 ö e Pfennig 5 ee 8 5 5 5 i Sprache lade ich hiermit die Stammaktionàre auf Samsta Geſellſchaft mit veſchrünkter Haftung, Mannheim. 7 gaebügelt 3209 ö ff S, Durch Geſellſchafterbeſchluß vom 17. Dezember Rarloffelmehl„Pfund 15 Gd. Triebel. Schaeid⸗ Helnez Würstchen 1930 iſt der Geſellſchaftsvertrag hinſichtlich der Vertretungsbefugnis geändert. Karl Müller iſt nicht mehr Geſchäftsführer. Zu Geſchäftsführern ſind beſtellt: Karl Adam Müller, Techniker, Friedrich Otto Müller, Kaufmann, Jakob Müller, Schloſſer, alle in Mannheim. Die Prokura des Friedrich Otto Müller iſt erloſchen. 5 Strebelwerk Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung, Mannheim. Dem Wilhelm Eberhard Nien⸗ haus in Mannheim iſt Geſamtprokura erteilt. Mannheimer Hof Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Der Geſellſchaſtsvertrag iſt am 18. November 1930 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt: Kauf und Pachtung von Hotels, insbeſondere Pachtung des Palaſthotels Mannheimer Hof in Mannheim, der Betrieb einer Weingroßhandlung und Beteiligung an hegen oder ähnlichen Unternehmungen. Das Stammkapital beträgt 30 000 R/. Georg Koſſenhaſchen, Kaufmann, Erfurt, iſt Geſchäfts⸗ führer. Jeber Geſellſchafter iſt berechtigt, mit einer Friſt von 6 Monaten die Geſellſchaft zu kündigen. Die Kündigung iſt jedoch ſolange aus⸗ geſchloſſen, als der unter dem 29. Oktober 1930 den 23. Januar, nachm. 5 Uhr ins Hotel Nalional ein. Auslagen entstehen hierdurch nicht. Wer verhindert ist, möge sich schriftlich mit mir in Verbindung setzen oder Tel. 26996 anrufen. N a Namens mehrerer Aktionäre: Dr. Paul Wöhler, Mannheim, P 7, 14 meiſter. K 2, Nr. 28. Aelteres Mädchen empf. ſich im Waſchen, Putzen u. Hausarbeit. Tel. 298 16 o. Ang. u. R 2 18 an die Geſch. * 2219 Weignäherin Speize-Bruchreis btund 16 Kal. Iafelreis Ptand 205 J Spelse- Haferflocken prund 20 Erbsen sede nsibe, Pd 20 Bohnen Walne Pfund 20 85 Unzen mittel Pfund 20* b Linsen mitelgroegß Pfund 25. 11 A 10 Weizengrieß en pi 28 ebe. 8 il a Hariwelzengrießß na 28 gebe e Gekochter Hamburger 5 madet, 20 Jahre, Dosen- Schinken wünſcht eine ohne Knochen aner e . Marta. 0 ra. 0 f 3% Nabatt! 8 Suche 2 8 2 Büro-, 1 Lagerraum zuſammen ca. 100 am, parterre, möglichſt mit Toreinfahrt. Angebote unter R Ps an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 2203 Is Zimmer-Wohnung * In- ohman non ſolidem Ehepaar geſucht. Miete 30—35 Mark. 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Seite/ Nummer 35 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Der Sträfling 42673 Sechzehn Tage im Sumpf— Als blinder Paſſagier nach Neu⸗Orleans— Zurück in die Heimat (Schluß) Als die anderen drei die Sümpfe von Mongo⸗ Mines erreichten, die durchquert werden mußten, ver⸗ loren die Chineſen den Mut und blieben zu⸗ rück. Für Celeriet begann das ſchlimmſte Mar⸗ tyrium. Sechzehn Tage lang quzilte er ſich durch den Sumpf, ſtets bis an die Knie, oft bis an den Gürtel im Moraſt, in ſteter Angſt vor den Schlangen, nachts auf Aeſten ſchlafend, zerfreſſen von Inſekten, aus⸗ gehungert. In einem Negerdorf faud er Raſt. Nach ein paar Tagen warf ihn der Häuptling aus der Hütte, weil er glaabte, der Gefangene ſei zu ſchwach, um den Rückmarſch nach Cayemne aushalten zu können. So war kein Kopfgeld für den Schwarzen zu er⸗ hoffen. Celerier ſchleppte ſich weiter und erreichte doch duſech engliſches Gebiet Venezuela, obwohl er zu fühlen glaubte, wie die Vampyre ihm, wenn er todmilde auf einem Aſte ſaß, das letzte Blut aus den Adee en ſogen. An einem Nebenfluß des Orinveo traf er einen Neger, der im Walde Kautſchuk gewann. Der Far⸗ ige brauchte Hilfe und ſtellte Celerier trotz Er⸗ ſchöpfung gegen Eſſen und Nachtlager ein. So trock⸗ nete der Flüchtling einen Monat lang am Orinoco Kautſchukſaft und erholte ſich langſam. Eines Tages erwähnte der Neger geſprächsweiſe:„Der Weg da führt zu einer Farm, auf der ein Landsmann von Dir ſitzt.“ In der Nacht ließ Celerier den Schwarzen im Stich. 8 Zwölf Tage ſpäter erreichte Celerier die Farm, eine Zuckerplantage vielmehr. Er wurde als Arbeiter eingeſtellt, floh aber weiter nach Weſten, weil man ſich zu genau nach ſeinem Vorleben erkun⸗ digte. Zwei Monate lang zog er durch Venezuela non einer Plantage zur anderen, froh, daß er ruhig und unbeläſtigt in Ställen und Schuppen ſchlafen durfte und genügend zu eſſen erhielt. So ſtand er auch ein paar Tage im Dienſte einer ſpaniſchen Witwe, die ihn um jeden Preis heiraten wollte.„Ich war noch nicht genügend zum Wilden geworden, um Ja zu ſagen, und flüchtete weiter.“ i Endlich erreichte er den Magdalenenſtrom. Ein Marſch von über 2000 Kilometern durch wegloſes Land lag hinter ihm. Ein Dampfer ankerte im Fluß.„Wohin?“ fragte Celerier einen Matroſen am Ufer.„Neu Orleans“, ſagte der und grinſte.„Blinde Paſſagiere können wir nicht brauchen, und die Kaimane ſorgen dafür, daß keiner an Bord kommt.“ Celerier wußte keinen anderen Ausweg.„Die Kaimane hatten wohl Mit⸗ leid mit mir— mehr als die Menſchen— und ließen mich ungeſchoren durch den Fluß ſchwimmen und an Bord klettern.“ Als der„Mackenzie“ am nächſten Morgen den Anker lichtete, kauerte Celerier unter dem Segeltuch eines Rettungsbootes, das ordnungs⸗ gemäß mit Waſſer und zwei Schachteln Zwieback Ausgerüſtet war. 1 Die Fahrt nach Neu Orleans wäre für andere aufregend geweſen:„Werde ich auch nicht entdeckt?“ Für ihn bedeutete ſie eine Erholung. Im Hafen ſprang er in das Waſſer und ſchwamm an Land:„Amerikaniſcher Boden, Freiheit!“ Während der Gefaagene erzählt, zieht er ein Bün⸗ del Papiere aus der Taſche:„Meine Zeugniſſe, Herr Kommiſſar, ſieben Fahre lang habe ich in den Ver⸗ einigten Stagten gearbeitet. Sie können meine An⸗ gaben nachprüfen. Sie werden nichts über ſchlechte Führung finden.“ Dann erzählt er weiter. Während er in ſeinen triefenden Kleidern am Ufer ſtand, tauchte wieder der Gedanke in ihm auf: Deine Unſchuld zu be⸗ weiſen, muß, Dein Ziel ſein. Arbeit zu finden, die Sträfling kleider abwerfen zu können, die er noch immer teug, war die brennendſte Frage. Ein faſt unwahrſeheinlicher Zufall wollte es, daß ſchon der erſte Menſch, den er anſprach, ihm helfen konnte:„Ich habe einen Freund, einen Franzoſen, der ſucht einen Melker.“ Celerie hatte keine Ahnung vom Melken. Er ſagte es dem Landsmann offen, wurde doch angeſtellt und konnte nach einem Monat beſſer melken als ſein Arbeitgeber. Doch er glaubte nicht genug zu ver⸗ dienen und wurde Schmied auf einer Werft. Abends kernte er täglich vier Stunden lang Engliſch. Dann gab ihm ein anderer Landsmann einen Tip, und mer von Newyork Von Georges Mompard⸗Paris Celerier wurde Biſamratten⸗ und Wieſeljäger, verdiente vierzig und fünfzig Dollar die Woche Drei Jahre lang ging es ihm verhältnismäßig gut. Dann verbrannte eines Tages ſein Fell⸗ vorrat und alles, was er ſonſt beſaß. Er ſtand vor dem Nichts und war froh, als ein Bekannter ihm einen Poſten als Bahnarbeiter in St. Louis ver⸗ ſchaffen konnte. Dort hörte er vom angeblichen Ar⸗ beiterparadies in Detroit. Als blinder Paſſagier legte er die Fahrt im Frachtwagen zurück, und mit zwei Cents in der Taſche traf er ein. Einen Tag ſpäter war er Arbeiter bei Ford und verdiente viel Eine halbe Stunde im Eisblock 5 ö Er wurde als Ausläuder ohne Aufenthalts⸗ erlaubnis feſtgenommen, erhielt einen Paß auf den Namen ſeines Bruders Arthur aus⸗ geſtellt, f den er in den Vereinigten Staaten angenommen hatte, und man ſchickte ihn mit dem nächſten Dampfer nach Frankreich. Er ſah der Landung ohne Bangen entgegen, denn er vertraute auf ſeinen Paß. Unbehelligt kam er auch in Le Havre durch die Kontrolle. Er fand dort in einer Fabrik Arbeit, und als er ſich genü⸗ gend Geld erſpart hatte, um ein Fahrrad kaufen eingefroren 8 Ein gefährliches Experiment in Portland(Oregon U. S..) 50 Minuten lang blieb ein abgehärteter Portländer eingeſchloſſen in dem Eisblock, Er ſoll ſich nicht mal einen Schnupfen geholt haben. wurde er herausgeſchlagen. Geld. Er konnte Erſparniſſe machen; und er hatte den Wunſch, ſelbſtändig zu werden und noch mehr zu verdienen.„Mußte es nicht viel Geld koſteu, wenn ich die beiden Spanier ſuchen und mich wieder rehabilitieren wollte!“ So gründete er eine Werkſtätte und wartete auf die Kundſchaft. Leider brach der Winter früh ein und legte das Geſchäft lahm. Außerdem war Celerier von ſeinem jahrelangen Aufenthalt im Süden ver⸗ wöhnt. Er ſehnte ſich wieder nach Sonne und Wärme, und kurz entſchloſſen faßte er den Plau, mit dem Fahrrad nach Neu Orleans zu fahren, dort ſein Glück von neuem zu beginnen. den er kreuzen mußte. Er konnte zwei verſchiedene Brücken dazu benutzen, eine, deren Ueberſchreitung koſtenlos war, und eine zweite, vor der Brückengeld verlangt wurde. Er entſchloß ſich aus Sparſamkeits⸗ gründen für die erſte und— rannte in ſein Ver⸗ derben hinein. Eine Polizeipatrouille ſperrte den Verkehr und verlangte Ausweiſe. Celerier hatte nur ſeine Zeugniſſe, ſeinen Ausweis als Gewerkſchafts⸗ angehöriger. Beides genügte nicht. dann zu können, fuhr er nach Süden. Er wollte über die ſpaniſche Grenze kommen, träumte davon, dort ſeine Nachforſchungen nach den beiden Spaniern wieder aufnehmen zu können. Es kam anders. In Orléans packte ihn das Fie⸗ ber, das ihm ſeit Cayenne in den Knochen ſteckte. Er glaubte, es mit einer Flaſche Weißwein, dem erſten, den er in der Heimat trank, vertreiben zu können. Doch der Wein war zuviel für den ausgemergelten Körper, und vor der Krankenhaustür endete der Traum von der Ehrenrettung. Der Verhaftete läßt den Kopf in die Hände fallen: „Wenn ich nach Cayenne zurückkehren muß, ſo ſchickt man mich auf die Dreieinigkeitsinſeln. Dort gibt es keine Hoffnung mehr. Die See und die Haie ſind die beſten Wachſoldaten. Uebrigens ſtirbt man auch raſch auf den Dreieinigkeitsinſeln. Und dann werde ich als Dieb ſterben!“ Vielleicht iſt Celerier wirklich unſchuldig. Und wenn er es nicht ſein ſollte, ſo erſcheint ſein Vergehen nicht groß genug, daß die menſchliche Geſellſchaft ihn deshalb in den ſicheren Tod ſchicken dürfte, nachdem er genug gebüßt hat. Dächerjago auf die Nachtklubkönigin Belle Livingſtone, die Nachtklubkönigin von Newyork, iſt nach einer aufregenden Jagd in die Hände der Polizei gefallen. Sie beſitzt eine Reihe von Nachtklubs, in denen die durſtigen Nachtſchwär⸗ mit ihren Begleiterinnen mit Vorliebe verkehren. Vor kurzem vollführte die Poli⸗ zei auf ihren beſuchteſten Klub einen liſtigen, nächt⸗ lichen Ueberfall. Zwei Beamte der Ueberwachungs⸗ polizei wußten ſich in tadelloſer Geſellſchaftskleidung Eintritt zu verſchafſen. Auf ihre Beſtellung erhielten ſie für ſich und ihre Begleiterinnen 16 alkoholiſche Wieder ein Opfer der Seenebel Der geſtrandete 5500 To.⸗Dampfer William N. Page vor Long Island geborgen werden. und konnte wegen des ſchweren Das Schiff iſt verloren. Getränke. Nachdem ſie das Beſtellte genoſſen hatten, legten ſie die Maske ab und legitimierten ſich als Polizeibeamte. Es entſtand ſofort ein lärmendes Durcheinander, das die Beſitzerin des Klubs aus dem Schlafe weckte. Belle Livingſtone erſchien im Schlafanzug auf dem Schauplatz der Ereigniſſe, um zu ſehen, was vor ſich ging. Im nächſten Augenblick ergriff ſie die Flucht, verfolgt von den beiden Beamten. Die Jagd ging über die Dächer mehrere Häuſer, ehe die Nachtklub⸗ königin gefaßt werden konnte. Die letzte Strecke der Zugſpitzbahn eingeweiht 1 Donnerstag, Januar 1991 5—— Angeheurer Geſteineinſturz am Niagarafall Blick auf die Seitenpartie des Niagarafalls, wo ſich der größte Geſteinsſturz ſeit mehreren Menſchenaltern ereignete. Ungefähr 1 000 000 To. Geſtein ſind abgeſtürzt u. haben an der betroffenen Stelle ein unförmliches Loch gebildet. Der Einſieoler von Sambeſi In Sambeſi im ſüdafrikaniſchen Rodeſiey⸗ Gebiet ſtarb im Alter von 70 Jahren ein weit über die Grenzen dieſer Gegend bekannter Mann namens Robins. Dieſer Sonderling verbrachte die letzten vierzig Jahre ſeines Lebens in gänz⸗ licher Abgeſchloſſenheit von der Außenwelt und wurde allgemein der Einſiedler von Sambeſti ge⸗ nannt. Die ſchwarzen Eingeborenen hielten ihn für einen Zauberer und gaben ihm den Titel„Herr der Sterne“. Dieſer Titel fand ſeine Erklärung darin, daß Robins auf der Dachkammer des von ihm eigen⸗ händig gebauten Holzhauſes ein aſtronomiſches Ob⸗ ſervatorium eingerichtet hatte. Nächte hindurch ſaß er an den Teleſkopen und erforſchte den Sternen⸗ himmel. Es gelang ihm, einige früher unbekan ut Sterne zu entdecken, die er in den Spalten verſchiedener aſtronomiſcher Zeitſchriften ausführlich beſchrieben hatte. Robins war Korreſpondent vieler wiſſenſchaftlicher Geſellſchaften und galt nicht nur als erfolgreicher Aſtronom, ſondern auch als begabter Zoologe. Auf ſeinem Grundſtück in Sambeſt, das ſich auf ca. 40 Qkm. erſtreckte, lebten verſchiedene Tiere im Freien, hauptſächlich Antilopen und Zebras von mannigfaltigſter Gattung. Im Gegenſatz zu ſeiner großen Liebe für Tiere war Robins ein richtiger Miſantrop, d. h. Menſchenhaſſer, wobei das ſchöne Geſchlecht ſeinen beſonderen Unwillen erregte, Robins empfing keine Beſucher, und ein Rudel böſek däniſcher Hunde ſorgte dafür, daß kein Fremdligg die Ruhe des Einſiedlers ſtörte. 7 Nur ein einziges Mal im Laufe vieler Jahre ließ ſich Robins in ein Geſpräch mit einem Europfer ein, der dem Sonderling ſein Leben zu verdanken hakte, Es war ein Engländer, der ſich in der Nähe der Robinſchen Beſitzung an einer Löwenjagd beteiligte Der Jäger wurde im Dſchungel vom Löwen überfallen. Es gelang ihm zwar im letzten Augenblick, die Beſtie zu töten, er trug aber ſchwen Verletzungen und blutige Wunden davon. Im Vor übergehen erblickte Robins den Schwer verwundeten, trug ihn in ſein Haus, verband ihm ſeine Wunde und pflegte ihn drei Wochen lang, ohne ein einzige Wort mit dem Fremden zu ſprechen. 3 Als der Fremde geſundete, gab ihm Robins Pryo⸗ viant und Munition und machte ein Zeichen mit der Hand, das ſoviel ſagte, daß er ſich entfernen ſoll. Det Engländer wollte ſich für die Rettung bedanken und begann ſeine Dankesrede. Er wurde aber von Robins in der ſchroffſten Weiſe unterbrochen:„Wenn Sie ſich im Laufe von drei Minuten nicht entfernen, ſchießß ich Sie nieder.“ Nach einigen Monaten ſchickte det Engländer ſeinem Retter ein prächtiges Mikroſkoß zum Geſchenk. Robins betrachtete aufmerkſam das Mikroſkop und ſagte zufrieden:„Es wäre doch ſchade, wenn ich den Mann damals erſchoſſen hätte.“ Das war die einzige Begegnung des Einſiedlers von Sam beſi mit einem Europäer. Die Gipfelſtation der Zugſpitzbahn Die Gipfelſtrecke der Zugſpitzbahn vom Schneefernerhaus bis zur Endſtatton wurde am 20. Januar dem Betrieb übergeben. 1 Donnerstag, 22. Januar 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 35 Ax 3 N mp unn N AAN BR AHA BRA wan e an. 8 fett, ſehr ſchöne Kre⸗ . denz, ſchwerer Aus ztehtiſch, echte Leder polſterſtühle, z. äußer⸗ ſten Preiſe von RM 780.— abzugeb. 497 1. 1. 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