Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Abholſtellen: Walbdhofſtraße 6, zuzüglich Zuſtellgebühr.— Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Pe Hauptſtraße 63, 8e Luiſenſtraße 1.— W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Einzelpreis 1 0 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Auzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 28. Januar 1031 — 142. Jahrgang— Nr. 45 500 Millionen Mark für die deulſche Ausfuhr? Neue Wege der Export finanzierung Ein Projekt der Golddiskontbank- Finanzierung aus eigener Kraft Der Kampf um die Oſthilje Der Konflikt zwiſchen der Berliner Oſtſtelle und der Generallandſchaftsdirektion iſt noch nicht behoben Großzügige Aufgaben Drahtbericht unſeres Berliner Büros i Berlin, 28. Jan. Auf einem Preſſetee, zu dem das Leipziger Meſſe⸗ amt und die Deutſche Oſtmeſſe in Königsberg ge⸗ laden hatte, erklärte der Vorſitzende des deutſchen Ausſtellungs⸗ und Meſſeamtes, Direktor Hans Krä⸗ mer— der in dieſem Belang allerdings mehr als Präſidialmitglied des Reichsverban⸗ desderdeutſchen Induſtrie geſprochen haben dürfte— ſchon die nächſten Wochen würden zeigen, daß wir in Deutſchland auf dem Gebiete der Exportfinanzierungneue Wegeein⸗ zuſchlagen wüßten. Die Finanzierung des deutſchen Exports werde auf eine neue Baſis geſtellt werden müſſen, um durch die richtige Anwendung * i N unſerer knappen Mittel, der Induſtrie Aufträge und dem Arbeiter Arbeit zu verſchaffen. Wie wir von angeblich gut unterrichteter Seite er⸗ fahren, handelt es ſich bei dieſen etwas nebelhaften Andeutungen um einen großzügigen Plan der Exportfinanzierung, der zur Zeit bei der Deutſchen Golddiscontbank erwogen wird. In den nächſten Tagen ſoll dem Auſſichtsrat der Bank ein Projekt unterbreitet werden, das die Be⸗ reitſtellung erheblicher Mittel für die Exportfinan⸗ zierung vorſieht. Es ſoll ſich dabei, ſoweit wir in⸗ ſormiert ſind, um mehrere hundert Millio⸗ nen, höchſtwahrſcheinlich um eine runde halbe Milliarde, handeln. Einer ſolchen Aktion käme natürlich außerordentliche Bedeutung zu. An franu⸗ öſiſche Kredite iſt jedoch, wie wir feſtzuſtellen in der Lage ſind, in dieſem Zufammenhang nicht gedacht. Es ſoll ſich vielmehr, wie geſagt, um einen Finanzierungsplan handeln, der grundſätzlich aus — n, d. h. deutſchen Mitteln, beſtritten 4. Man geht wohl nicht fehl, wenn man annimmt, daß die neue Form der Exportkreditverſicherung in dem geſamten Ankurbelungsplan, in den von Reichs⸗ kanzler Brüning angekündigten Zehnjahres⸗ 4 Wlan eingebaut wird. Allerdings können wir im Augenblick aus der vorſtehenden Mitteilung noch nicht erſehen, woher dieſe Mittel genommen und wie ſie aus eigener Kraft aufgebracht werden können. Durch die geänderte Zweckbeſtimmung der Deutſchen Golddiscontbank ſtehen noch erhebliche Beträge der Golddiscontbank zur Verfügung. Vielleicht, daß aus Rücklagen in Verbindung mit einer langjährigen Anleihe mit entſprechenden langjährigen Tilgungs⸗ taten die Mittel für Unterſtützung unſeres Exports zufgebracht werden können. Wir müſſen ſo ſchnell wie möglich alle frei werdenden Beträge— ſelbſtver⸗ fkändlich alles nur Hand in Hand mit einer nach⸗ haltigen Selbſtkoſtenſenkung— für die Förderung unſeres Exportes verwenden. Denn gerade das Er⸗ gebnis unſeres Außenhandels in 1930 hat ja be⸗ wieſen, daß die Stetigkeit unſerer Ausfuhr zum weſentlichſten Teile von der Aufnahmefähigkeit der europäiſchen Abnehmerländer abhängt, deren relatir weniger geſunkene Kaufkraft gegenüber der der überſeeiſchen Länder das Ergebnis unſeres Außen⸗ handels im vergangenen Jahre günſtig beeinflußte. Mit der fortſchreitenden Kriſe, die auch dieſe euro⸗ päiſchen Abnehmer deutſcher Ware mehr und mehr ſchwächt und damit einen Käuferausfall im Gefolge hat, werden umfangreiche und zielbewußte deutſche Maßnahmen erforderlich, um unſeren Stand zum mindeſten in den europäiſchen Abſatzgebieten zu be⸗ haupten, zumal in den agrariſchen Ländern. Deshalb kann man dieſe in Ausſicht geſtellte Exporthilfe, vorausgeſetzt, daß die Mittel aufgebracht und die Bedingungen für die Wirtſchaft tragbar ſind, nur begrüßen: Sie dient der Aufrechterhaltung un⸗ ſeres Beſchäftigungsſtandes und der volkswirtſchaft⸗ lich Subſtanzerhaltung. Notwendig iſt allerdings, daß sobald als möglich näheres über dieſe Aktion mit⸗ geteilt wird, damit die Grundlage für die Exporthilfe ſpeziell auf ihre wirtſchaftliche Funktion und ihren wirtſchaftlichen Effekt geprüft werden kann. Strafverſetzung von Frankfurt(Oder) nach Arnsberg i. W. Berlin, 28. Jan.(Drahtbericht unſeres Ber⸗ liner Büros.) Der ſozialdemokratiſche Direktor Els⸗ zolz von der Schulabteilung des Regierungsprä⸗ ſtbiums in Frankfurt a.., der die Schuld an dem kandalöſen Verbot der Reichsgründungs⸗ eiern in Frankfurt a. O. trägt, wird, wie die„Ger⸗ mania“ mitzuteilen weiß, nach Arnsberg in Weſtfalen verſetzt werden. Darin iſt die von der preußiſchen egierung angekündigte Strafe für ſein Verhalten zu ſehen. Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 28. Jan. Wir haben ſchon vor einer Woche hier angedeutet, daß der Reichsfinanzminiſter in die Aus dehnung der Oſthilfe auf nahezu den ganzen preußiſchen Oſten und die damit verbundenen finanziellen Konſequenzen nur dann einwilligen zu können glaubte, wenn Gewähr gegeben ſei für eine parlamentariſche Erledigung des Etats. In der deutſchnationalen Preſſe ſieht man darin ein neues Junctim und wendet ſich aufgeregt gegen den Verſuch, abermals ein kaudiniſches Joch aufzu⸗ richten, Wir haben das Gefühl, als ob da mit Schlag⸗ worten künſtlich Mißverſtändniſſe geſät werden ſol⸗ len. Die Gedankengänge des Reichsfinanzminiſters ſcheinen uns von einer ſchlechthin zwingenden Logik zu ſein. Es handelt ſich da gar nicht um den Wunſch, die eine oder andere Reichstagsfraktion in die Zwickmühle zu nehmen, ſondern um eine ganz einfache Ueberlegung. Die großen Opfer, die in dem erweiterten Umfang die Oſthilſe verlangt, ſind eben nur zu tragen, wenn die patlamentariſche Lage einigermaßen geſichert iſt, wenn eine irgend⸗ wie geartete Mehrheit hinter der Regierung ſteht. Wir haben ſchon neulich hier darauf hingewieſen, daß einer Regierung, die nicht immerſort dekretieren muß, ſich ganz andere Möglichkeiten eröffnen. Ein Reichskabinett, dem es gelungen iſt, den Haushalt ordnungsgemäß zu verabſchieden, kann mit weſentlich günſtigeren Ausſichten auf Erfolg an den Kapital⸗ markt herantreten, kann Schatzanweiſungen begeben und dergleichen mehr. Dieſes Vertrauen des Nähere Einzelheiten über Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 28. Jan. Die Beſprechungen über die Oſthilfe dürften im Laufe des heutigen Tages kaum fortgeführt werden, weil der ganze Mittwoch mit den Beratungen des Haushalts ausſchuſſes des Reichstages über den Etat des Reichsernährungsmini⸗ ſteriums ausgefüllt ſein wird. Die Ausſprache im Haushaltsausſchuß wird, wie die„Börſenzeitung“ mitteilt, durch den Reichsernährungsminiſter mit einer grundſätzlichen Rede über ſeine agrarpolitiſche Auffaſſung eingeleitet werden. Durch die Verzöge⸗ rung der Vorbeſprechungen wird die abſchließende Kabinettsſitzung kaum vor Ende der Woche ſtattfinden können. Auch die Besprechungen des Kanzlers mit den Füh⸗ rern der„Grünen Front“, die geſtern ihren An⸗ fang nahmen, aber noch zu keinem Abſchluß führten, werden ebenfalls erſt am Donnerstag fortgeſetzt werden. Es ſind geſtern lediglich die Ackerbau⸗ probleme erörtert worden, alſo die Fragen, die ſich auf einen den Abſatzverhältniſſen angepaßten Reichsbeſtellungsplan beziehen. Die ak⸗ tuellen Fragen, für die von landwirtſchaftlicher Seite ſeit langem ſogar ein Eingreifen der Reichsregierung mit Hilfe einer neuen Notverordnung gefordert wird, insbeſondere alſo die Fragen der Veredelungswirt⸗ ſchaft und der Handelspolitik, werden am Donnerstag erörtert werden. Im gleichen Zuſammenhang ſoll dann auch über die grundſätzlichen Fragen der Oſt⸗ hilfe mit den Vertretern der Landwirtſchaft ge⸗ ſprochen werden. Die„Deutſche Tageszeitung“, die man durch ihre enge Verbindung zu Herrn Schiele in dieſem Zu⸗ ſammenhang für einigermaßen autoriſiert halten darf, bringt heute nähere Angaben über die Umſchuldung der Lanbwirtſchaft des Oſtens, wie ſie nach dem bisherigen Stand der Verhand⸗ lungen in der Oſthilfe vorgeſehen iſt. Darnach ſollen dem Zweckvermögen, das für dieſe Umſchul⸗ dung zur Verfügung ſtehen wird, innerhalb von fünf Jahren 600 Millionen Mark aus der In duſtrieabgabe zufließen, von denen Kapitalmarktes aber, der Großbanken im In⸗ lande und Auslande, braucht die Reichsregierung, wenn die Oſthilfe ſo marſchieren ſoll, wie die Ver⸗ faſſer und die Inſpiratoren des neuen und erweiter⸗ ten Plans es wünſchen. Mit anderen Worten, es geht nicht um ein June⸗ tim, ſondern um die Schaffung, Verbreiterung und Verdichtung einer Atmoſphäre des Ver⸗ trauens, mithin um das, worum der Finanz⸗ miniſter und der Kanzler zu werben nicht müde wer⸗ den. Die Beſprechungen über die Oſthilfe ſind auch im Laufe des Dienstag noch nicht ſoweit gediehen, daß das Kabinett ſchon heute abſchließend mit dieſen Fragen ſich beſchäftigen könnte. Die Schwierigkeiten in der Oſthilſe kommen nach wie vor hauptſächlich von den Verhand⸗ lungen zwiſchen der Oſtſtelle, die Miniſterial⸗ direktor Muſſehl vertritt, und der oſtpreußiſchen Generallandſchaft, die noch immer nicht zu einer Bei⸗ legung des Konfliktes geführt haben. Das„Ber⸗ liner Tageblatt“ meldet, daß in den geſtern wieder aufgenommenen Erörterungen der Vertreter der Generallandſchaftsdirek tion eine nach Ton und Inhalt äußerſt ſchroffe Erklärung verleſen habe, die den Kanzler und die Mitglieder der preußiſchen Regierung veranlaßt habe, die Sitzung zu verlaſſen. Dieſe Darſtellung wird uns von zuſtändiger Stelle als unzutreffend bezeichnet. Die Beſprechungen hätten vielmehr bis in die ſpäten Abendſtunden im Beiſein des Reichskanzlers angedauert. Allerdings habe man eine Einigung in den ſtrittigen Punkten noch nicht herbeizuführen vermocht und wird ſo auch heute noch weiter verhandeln müſſen. die Hilfsaktion des Reithes nach dem mehrfach abgeänderten urſprünglichen Plan 450 Millionen für landwirtſchaftliche Umſchuldungs⸗ kredite und 150 Millionen für gewerbliche Kredit⸗ hilfe verwendet werden ſollen. Da die Umſchuldung der ſchwerbedrängten öſtlichen Landwirtſchaft indeſſen keinen langen Aufſchub verträgt, denkt man nach der „Deutſchen Tageszeitung“ an eine Vorfinanzie⸗ rung der in den fünf Jahren insgeſamt auflaufen⸗ den 450 Millionen. Zur Trägerin des Zweckver⸗ mögens ſoll eine„ſelbſtändige, unabhängige und da⸗ durch über den nötigen Kredit verfügende“ Bank ge⸗ macht werden. Dieſe Bank ſoll auch eine Vermeh⸗ rung der Umſchuldungsmittel über die Induſtrie⸗ obligationen hinaus in die Hand nehmen. Das geſamte Umſchuldungsvolumen wird von den beteiligten Stellen auf annähernd 1 Milliarde geſchätzt. Innerhalb der nächſten drei Jahre hofft man Bank⸗ obligationen in Höhe von 225 Millionen auf dem in⸗ und ausländiſchen Markt unterbringen zu können, ferner 50 Millionen von der Rentenbankkreditanſtalt, ſo daß insgeſamt 725 Millionen an baren Mitteln für die Umſchuldung flüſſig gemacht wer⸗ den. Die 320 Millionen Wechſel, die inner⸗ halb der geſamten Umſchuldungsſumme laufen, will man zum Teil aus Mitteln der Induſtrieabgabe und der durch ſie beſchafften Kredite abdecken. Für den anderen größeren Teil der Wechſelſchuld ſoll ein„Stillhaltekonſortium“ unter Führung der Preußenkaſſe die erforderlichen Sicherheiten ſchaffen. Die ganze Hilfsaktion wird als ein Darlehen aufgefaßt, das unter größtmöglicher Schonung des Schuldners zu tilgen iſt, aber auch das Reich ſo wenig wie möglich mit Garantien und Barleiſtungen belaſten ſoll. Seine Haftung darf, wie vorgeſehen iſt, eine Aus fall⸗ bürgſchaft in Höhe von 25 Prozent nicht überſchreiten. 10 Prozent des Riſikos entfallen auf den Landwirt, der eine Umſchuldungshypothek in Höhe von 110 Prozent des Darlehens ausſtellt. Die Verzinſung wird allerdings das Reich der Land⸗ wirtſchaft abnehmen. Der jährliche Zinſen⸗ und Tilgungsdienſt ſoll zuſammen nicht mehr als 910 Prozent der Umſchuldungsſumme ausmachen, wovon etwa die Hälfte auf das Reich entfielen. Anüberlegtes Gerede Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 28. Jan. In ſeiner Rede in Düren hat der Reichskanzler Brüning am letzten Sonntag u. a. erklärt: Es ſind Meinungen aufgetaucht, an eine fron⸗ tale Aufrollung des Reparationspro⸗ blems heranzutreten, ſelbſt auf die Gefahr hin, daß die eine oder andere Provinz in ihrem Zuſammen⸗ hang mit dem Reich gefährdet werde. Es ſieht ſo aus, als ob gewiſſe Perfönlichkeiten alles wieder ver⸗ geſſen haben, was wir in den letzten Jahren durch⸗ gemacht haben und glauben, man könnte die Außen⸗ politik ändern, indem man unter„Trommeln⸗ und Pfeifenklang“ auf dem Exerzierplatz aufmarſchiert, Wie die„Voſſiſche Zeitung“ wiſſen mill, richteten ſich die Worte des Kanzlers gegen eine Aeußerung des Induſtriellen Dr. Fritz Thyſſen in einer Ver⸗ ſammlung deutſchnationaler Wirtſchaftsvertreter, die am 21. Januar im Induſtriebezirk ſtattfand. Dort hatte zunächſt der deutſchnationale Fraktionsvor⸗ ſitzende Oberfohren geſprochen. In ſeinem Schlußwort erklärte Thyſſen: Es ſei höchſte Zeit, daß gegen das jetzige Regierungsſyſtem Sturm gelaufen werde, beſonders gegen den Poungplan. Die finan⸗ zielle Knechtſchaft, in der Deutſchland jetzt lebe, ſet gefährlicher als die Wegnahme einer Pro⸗ vin z. Eine Provinz könne man ſich einmal wieder holen. Aus der finanziellen Knechtſchaft aber komme man nicht heraus. Herrn Fritz Thyſſen wäre eine Studienreiſe durch das Korridorgebiet zu empfehlen, durch die alte Provinz Weſtpreußen, die man heute wieder Pomerellen heißt. Herr Thyſſen würde dann wohl erkennen, was die Wegnahme einer Provinz in Wirklichkeit bedeutet und wie erſchreckend ſchnell das Geſicht einer Landſchaft ſich ändert, Aufklärung der Franzoſen über die deutſche Wirtſchaftslage Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 28. Jan. Unter⸗ Der„Excelſior“ veröffentlicht eine ledung ſeines Genfer Berichterſtatters mit Miniſte⸗ rialdirektor Poſſe, der der letzten deutſchen De⸗ legation für Genf angehört hat. Poſſe entwarf dem franzöſiſchen Journaliſten ein ſehr peſſimiſtiſches Bild der deutſchen Wirtſchaftslage. Die deutſche In⸗ duſtrieproduktion ſei in ihrer Geſamtheit von 97,5 v. H. im vorletzten Vierteljahr auf 79,2 v. H. im Oktober 1930 zurückgegangen und zeigt die Tendenz, ſich weiter zu verſchlechtern. Demgegenüber entſprach die franzöſiſche Induſtrieproduktion im Oktober 1930 noch 97 v. H. der monatlichen Durchſchnittsproduktion des Vorjahres. In der Kohlenwirtſchaft habe Deutſchland im November 1930 10,8 Millionen Tonnen Steinkohlen gegenüber 14,2 Millionen im November 1929 gefördert. Frankreich hat dem⸗ gegenüber im Oktober 1930 106,6 v. H. ſeiner durch⸗ ſchnittlichen Monatsproduktion von 1929 gewinnen können. Die deutſche Eiſen produktion, die im November 1929 noch 11,508 Millionen Tonnen ausmachte, betrug im gleichen Monat 1930 nicht mehr als 8,28 Millionen Tonnen. In der Maſchinen⸗ in duſtrie habe ſich die deutſche Aktivität um genau 47,4 v. H. verringert. Beſonders bemerkenswert ſind die Ausführungen, die Poſſe über den deutſchen Außenhandel machte: Man werfe Deutſchland im Ausland oft die Entwicklung ſeiner Ausfuhr vor. Deutſchland ſtöre aber keine anderen Märkte. Wenn das Reich ſeinen Außenhandel nicht foreieren würde, wäre es ihm unmöglich, ſeinen Reparationszahlun⸗ gen mit dem Gewinn aus der deutſchen Wirtſchaft nachzukommen. Die geſamte deutſche Volkswirtſchaft kämpfe mit der Regierung, um die Wirtſchaftskriſe zu überwinden. Es handle ſich aber um eine Welt⸗ kriſis, in der Deutſchland nicht iſoliert bleiben könne. In ihrem eigenen Intereſſe müſſen die an der Wirtſchaftsheilung Deutſchlands intereſſterten Staaten alles tun, um die deutſche Volkswirtſchaft aus ihrer gegenwärtigen verhängnisvollen Lage herauszubringen. Nur auf dieſe Weiſe werde es der europäiſchen Studienkommiſſiton gelingen, dem Wirt⸗ ſchaftsleben Europas vernünftige Formen zu geben. 1 Reue Mannheimer eilig Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Pyſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim 2. Seite/ Nummer 45 Kabinett Matdonald in ſchwerer Kriſe Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 28. Jan. Die Regierung Macdonald wird heute den ſchwerſten Kampf ihrer zweijährigen Regierungszeit auszufechten haben. Die zweite Leſung der Ge⸗ werkſchaftsvorlage kommt heute zum Abſchluß und trotz der fieberhaften taktiſchen Verhandlungen, die innerhalb der Liberalen Partei im Gange ſind, iſt es auch heute noch unſicher, ob die Regie⸗ Tung heute Abend eine Mehrheit für dieſen Geſetzentwurf erhalten wird. Die Arbeiter⸗ partei legt auf das Gewerkſchaftsgeſetz größten Wert, da ſie bedeutend mehr als, die ſozialiſtiſchen Parteien anderer Länder von den Gewerkſchaften politiſch und finanziell abhängig iſt. Die Wiederherſtellung der Gewerkſchaftsrechte bedeutet alſo für die Labour Party gleichzeitig eine Wiederherſtellung der Einig⸗ keit innerhalb der politiſchen Reihen. Die Liberalen ſind geteilter Anſicht über die Frage. Ein Teil dieſer Partei unter Führung von Sir John Simon iſt der Anſicht, daß die Vorlage jeden Generalſtreik geſetzlich möglich machen würde und greift deshalb die Vorlage ſcharf an. Es kommt auf die Ueberredungskunſt dieſes Flü⸗ gels an, wenn es heute abend zur Abſtimmung kommt. Bisher rechnet man allerdings noch damit, daß die Regierung doch noch eine kleine Mehrheit haben wird. Tritt dies nicht ein, ſo wird auch ſchon eine Minderheit von einer Stimme zum Rücktritt der Regierung Macdonald führen. Neue Vermittelungsverſuche im Weberausſtand Drahtung unſ. Londoner Vertreters London, 28. Jan. Die Ausſperrung von über 200 000 Webern in der engliſchen Baumwollinduſtrie iſt bisher ohne jede Ausſicht auf Beilegung verlaufen. Die Lage in Lancaſhire iſt ſehr ernſt, da bei längerer Dauer des Weberausſtandes auch alle anderen Teile der Textilinduſtrie in Mitleidenſchaft gezogen wer⸗ den. Die Vermittlungsbemühungen der Regierungs⸗ beamten ſind bisher ohne Erfolg geblieben, da die Weber in einer Urabſtimmung es abgelehnt haben, ihre Gewerkſchaftsvertreter zu neuen Verhandlun⸗ gen zu ermächtigen. Der Miniſterpräſident Mac⸗ donald hat deshalb die Vertreter der Weber und Arbeitgeber auf morgen nach London eingeladen, um einen Appell an beide Seiten zu richten. Es ſoll in dieſen Verhandlungen die Baſis für einen neuen Vermittlungs vorſchlag gefunden werden, der erſt dann wieder den Arbeitgebern vorgelegt werden müßte, wenn tatſächlich Ausgleichsverhand⸗ lungen beginnen können. Die Vertreter beider Par⸗ teten haben ſich bereit erklärt, nach London zu kommen. Macdonald wird bei dieſer Gelegenheit wieder die eigenartige Schlichtungsmethode einſchlagen, die ſich in der letzten Zeit in England ſehr bewährt haben. Er wird nämlich mit Arbeitgebern und Gewerkſchaftsvertretern abwechſelnd, aber ge⸗ krennt verhandeln. Es hat ſich beim kürz⸗ lichen Bergarbeiterſtreik gezeigt, daß dieſe Ver⸗ handlungsmethode zu den beſten Ergebniſſen führt. Die beiden kämpfenden Parteien werden alſo tat⸗ ſächlich in Unterhandlungen ſtehen, ohne ſich am grünen Tiſch zu treffen. Vernehmung Tardieus in der Ouſtric⸗ Angelegenheit — Paris, 28. Jan. Der parlamentariſche Unter⸗ ſuchungsausſchuß der Kammer hat geſtern abend be⸗ ſchloſſen, den früheren Miniſterpräſidenten Tar⸗ dieu über die Erklärung zu vernehmen, die ihm Peret über ſeine Beziehungen zur Ouſtrie⸗Bank ge⸗ macht hat und aufgrund deren Tardieu ſeinen Juſtiz⸗ miniſter vor der Kammer gedeckt hat. Die Verneh⸗ am heutigen Mitt⸗ mung wird wahrſcheinlich ſchon moch ſtattfinden. Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 28. Januar 1931 Der Streit Prof. Friedrich Gundolf von der Univerſität Heidelberg übergibt der Preſſe folgende Erklärung: „An den Mißverſtändniſſen zwiſchen der Regierung und der Philoſophiſchen Fakultät im Fall Gumbel habe ich als damaliger Dekan eine Schuld, inſofern ich ein an mich adreſſiertes Schreiben des Mini⸗ ſteriums verſehentlich nicht der Geſamtheit der Fa⸗ kultät vorlegte, ſondern nur durch einzelne Anfragen feſtzuſtellen ſuchte, wie die Mitglieder der Fakultät die Ernennung Gumbels zum ao. Profeſſor aufneh⸗ men würden. Aus den Antworten glaubte ich zu entnehmen, daß die Fakultät als ſolche nicht öffentlich proteſtieren werde und habe den Vertreter des Miniſteriums mündlich in dieſem Sinne ver⸗ ſtändigt.“. Von der Dozentenſchaft haben ſich drei jüngere Dozenten für die„Deutſche Studentenſchaft“ erklärt, ebenſo der emeritierte Prof. Dr. Endemann, der in der Gründungsverſammlung der„D. St.“ unter großem Beifall die Studenten ermahnte, im Kampf nicht zurückzu weichen und ihn weiter⸗ zuführen, nicht des Kampfes, ſondern des Frie⸗ dens willen.„Gemeinnutz geht vor Eigennutz“, dieſes Loſungswort müſſe der Studentenſchaft vorangeſtellt werden. In der heutigen Zeit, in der mancher junge Menſch von modernen Strömungen erfaßt und von Skepſis an dem Althergebrachten erfüllt ſei, müſſe man in Gottvertrauen, Selbſtzucht und ſtählernem Willen an der geſchichtlichen Ueberliefe⸗ rung feſthalten. Verbotene Verſammlungen Die Polizeidirektion Heidelberg teilt mit:„Die Abhaltung der von der„Nationalſozialiſtiſchen Deut⸗ ſchen Arbeiterpartei“ und dem„Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Studentenbund“ Heidelberg auf Dienstag einberufenen Verſammlung, in der Reichstagsabg. Frank II, München, ſprechen ſollte, und zu der die geſamte Bevölkerung Heidelbergs eingeladen war, wurde zur Verhütung unmittelbarer Gefahren für die öffentliche Sicherheit und die Verſammlungsteil⸗ nehmer von der Polizeidirektion verboten. Die Aus⸗ ſchreitungen, die aus Anlaß der trotz Verbots am letzten Mittwoch auf dem Univerſitätsplatz veran⸗ ſtalteten Kundgebung durch Demonſtranten begangen wurden und die hierdurch, ſowie durch eine ſyſte⸗ matiſche Verhetzung hervorgerufene Beunruhi⸗ gung weiter Kreiſe der Bevölkerung laſſen befürchten, um Gumbel daß es bei der anberaumten Maſſenverſammlung, in der„abgerechnet“ werden ſoll, zu neuen ſchweren Ausſchreitungen kommt. Aus dieſem Grunde ſah ſich die Polizeidirektion zu dem Verſammlungsverbot gezwungen.“ Weiter teilt die Polizeidirektion mit, daß auch der als Erſatz für die Verſammlung in den großen Saal der Stadthalle einberufene„Deutſche Abend“ des Kampfbundes für deutſche Kultur, ſowie alle etwaigen Erſatz⸗Veranſtaltungen von Neben⸗ oder Unter⸗ organiſationen der Nationalſozialiſtiſchen Partei ver⸗ boten ſind. Das Eindringen der Polizei in die Univerſität am vergangenen Mitttwoch wird in einem offiziöſen Artikel der„Karlsr. Ztg.“ damit begründet, daß das Univerſitätsgebäude ein öffentliches Gebäude iſt wie jedes andere und keinerlei Exterritoriali⸗ tät beſitzt. Das Eingreifen der Polizeibeamten im Univerſitätsgebäude ſelbſt ſei durch das Verhalten der Demonſtranten zu einer Notwendigkeit gewor⸗ den. Auf der Freitreppe, in der anſchließenden Ein⸗ gangshalle und an den geöffneten Fenſtern habe eine große Menge Studenten geſtanden. Unter dieſen be⸗ fanden ſich auch Nationalſozialiſten mit den Haken⸗⸗ kreuzabzeichen, die die auf dem Platz befindlichen zolizeibeamten in der unerhörteſten Weiſe be⸗ ſchimpften und die Demonſtranten auf dem Platz zu weiteren Widerſetzlichkeiten aufforderten. Als die Polizeibeamten zur Feſtſtellung der Täter ſchreiten wollten, wurden die Fenſter von ihnen jeweils ge⸗ ſchloſſen. Der wiederholten Aufforderung von Poli⸗ zeibeamten, die Fenſter dauernd geſchloſſen zu halten, wurde unter Höhnen keine Folge geleiſtet. Auch die weitere Aufforderung, entweder in das Gebäude zu treten und Fenſter und Türen zu ſchließen, wurde unter andauerndem Brüllen und Johlen nicht be⸗ folgt. Als dann die Polizei verſuchte, die auf der Freitreppe angeſammelten Studenten in das Ge⸗ bäude hineinzudrängen und die Türe zu ſchließen, wurde aus dem Vorraum der Eingangshalle heraus mit Stöcken auf die Beamten eingeſchlagen und verſucht, ſie mit Stockhaken dort hineinzuziehen. Erſt jetzt kam es in der Abwehr dieſer Angriffe zur An⸗ wendung des Gummiknüppels und die Menge wurde ſoweit zurückgedrängt, daß die Türe geſchloſſen wer⸗ den konnte. Die aus den Fenſtern zugerufenen Be⸗ leidigungen und Schmähungen hörten aber nicht auf. Ein Neger im franzöſiſchen Kabinett Pariſer Vertreters 2 y Paris, 28. Jan. Die Zuſammeuſetzung des neuen franzöſiſchen Kabinetts hat in letzter Stunde eine bemerkenswerte Abänderung erfahren. Der Unterſtaatsſekretär im Kolonialminiſterium, Pomeret, wurde durch den Deputierten der Negerkplonie Senegal, Diagne, erſetzt. Diagne iſt ſelbſt ein Neger. Damit tritt zum erſten Mal in der franzöſiſchen Ge⸗ ſchichte ein Angehöriger der ſchwarzen RNRaſſe in die Regierung ein. Drahtung unſeres Diagne gehört ſeit 1914 der franzöſiſchen Kammer an und hat dem Mutterland während des Weltkrie⸗ ges ungeheure Dienſte geleiſtet, denn Clemenceau berief ihn im Jahre 1917 zum Kommiſſar für die Rekrutierung der ſchwarzen Trup⸗ pen. Auch als Vorſitzender der Kolonialkommiſſion iſt Diagne mehrere Male hervorgetreten. Die Be⸗ rufung eines Negers in die Regierung ſtellt nur eine ſymboliſche Geſte dar. Sie beweiſt aufs neue, wie geſchickt die franzöſiſche Kolonialpolitik vorzugehen verſteht. Die prunkvollen Beſuche des Staatspräſidenten in den nordafrikaniſchen Be⸗ ſitzungen, Ordensverleihungen und ähnliches mehr und nunmehr die Berufung Diagnes bilden eine ge⸗ rade Linie. Auch im Zuſammenhang mit der bevor⸗ ſtehenden Kolonialausſtellung iſt das Ereignis be⸗ merkenswert. Der neue Zug der franzöſiſchen Kolo⸗ nialpolitik, ſo erklärte erſt kürzlich der tatkräftige Organiſator der Ausſtellung, Generalgouverneur Olivier, geht vor allem dahin, die Kolonten als Abſatzgebiete für die unter einem zurück⸗ gehenden Export leidende franzöſiſche Induſtrie aus⸗ zuwerten. Franzöſiſcher Schnellzug infolge eines Anſchlags eutgleiſt — Bordeaux, 27. Jan. Die Schnellzug nach Paris iſt heute in der Nähe von Moutiers entgleiſt. Vier Reiſende und drei Poſtbeamte wurden leicht verletzt. Das Unglück ſoll auf einen Anſchlag zurückzu⸗ führen ſein. Wie es heißt, waren die Schwellen der Schienen auf einer Strecke von zehn Metern gelockert. * * Schiedsſpruch für die Angeſtellten des Reichs und Preußens. Ueber den Schiedsſpruch in der Ge⸗ haltsfrage der Angeſtellten bei der Reichs⸗ und der preußiſchen Staatsverwaltung wurde am 26. Januar im Reichsarbeitsminiſterium verhandelt. Es kam eine Vereinbarung auf der Grundlage des Schiedsſpruches des Inhalts zuſtande, daß die Ge⸗ hälter für die Monate Februar und März um 5 Prozent und für die Zeit ab 1. April um 6 Prozent gekürzt werden. —— Die Arbeitsgarantie bei 20 Prozent Lohnabbau Meldung des Wolff⸗Büros 0 Duisburg⸗Hamborn, 27. Jau. Unter dem Vorſitz des Oberbürgermeiſters Dr. Jarres wurden heute vormittag Verhandlungen wegen Vermeidung der Geſamtſtifk⸗ legung der Veſtag wieder aufgenommen. An dieſen Beſprechungen nehmen die Gewerkſchaften, der Betriebsrat und Vertreter der Ver. Stahlwerke teil, Die Gewerkſchaften erklärten, daß ſie nicht bevoll⸗ mächtigt ſeien, ſich heute ſchon feſtzulegen. Infolge⸗ deſſen hat nur ein Meinungsaustauſch ſtattgefunden Jarres betonte den außerordentlichen Ernſt der Geſamtlage. Der Direktor der Vereinigten Stahl werke, Dr. Pönsgen, erläuterte näher die Arbeits garantie. Darunter iſt zu verſtehen daß den Arbeitern im Falle des Eingehens auf det Vorſchlag der Werksleitung Lohnabbau um 20 v. H. des Normaltariflohnes) für die Dauer von acht Monaten eine feſte Arbeitsgarantie und nicht mehr als 10 v. H. Feierſchichten zugeſichert wird. Die Verhandlungen wurden dann auf näch⸗ ſten Samstag vertagt. Der Oberpräſtident wird ge⸗ beten, die an dieſem Tage ſtattfindenden Tarifver⸗ handlungen zu verſchieben. Wieder ein Lawinenunglück 13 Tote bei einer alpinen Hilfskolonne? — Paris, 28. Januar. In Paris liegen Meldungen aus franzöſiſchen und italieniſchen Quellen vor, aus denen ſich ergibt, daß eine italieniſche Alpe njäger⸗Kompagnje an der franzöſiſch⸗italieniſchen Grenze bei Winter⸗ übungen von einer Schneelawine über, raſcht worden ſein ſoll. Am Montag ſei eine Hilfs⸗ kolonne ausgegangen, um nach dieſer als vermißt gemeldeten Abteilung Alpenjäger zu ſuchen. Eine Meldung aus Rom beſagt, daß die Alpin, die vermißt wurden, geſtern nach ihrem Standort Bardeneche(Italien) zurückgekehrt ſein ſollen. Da⸗ gegen beſagen mehrere Meldungen aus franzöſtſcher und italieniſcher Quelle, daß die Hilfskolonne ebenfalls von einer Lawine überraſcht worden ſei und nicht weniger als 13 Tote zu beklagen haben ſoll, darunter den. Tod ihres Führers, eines Hauptman⸗ nes. Drei Leichen ſollen bereits geborgen worden ſein. Wo die zunächſt als vermißt gemeldeten itallenß ſchen Alpenjäger ihre Zuflucht gefunden haben, ist. hier nicht bekannt. Man vermutet, daß ſie ſich in einer auf franzöſiſchem Gebiet liegenden Schutzhütte in der Gegend von Panay aufgehalten haben. Von der italieniſchen Spur. Letzte Meldungen Flieger Lundborg, der Retter Nobiles, geſtorben — Stockholm, 27. Jan. Hauptmann Einar 8 8 un de borg, der Retter Nobiles, iſt heute nachmittag mik ſeinem Flugzeug über dem Exerzierplatz von Malms⸗ lätt abgeſtürzt und wurde dabei ſo ſchwer berkezt daß er abends ſeinen Verletzungen erlag. Er hat nur ein Alter von 34 Jahren erreicht. 5 Schwere Zuſammenſtöße in Bombay Bombay, 28. Jan. Auf der Eſplanade, wo ſich geſtern eine gewaltige Menge eingefunden hatte, um Gandhi reden zu hören, kam es zu ſchweren Zu⸗ ſammenſtößen, bei denen zahlreiche Perſonen verletzt wurden. 31 Verletzte mußten in die Kranken⸗ häuſer gebracht werden, wo eine Frau ihren Ver⸗ letzungen erlag. Die Rednertribüne, von der Gandhi ſprechen ſollte, war von dichten Menſchen⸗ maſſen umlagert, ſodaß Gandhi den Zugang ver⸗ ſperrt fand und ſeine Abſicht, eine Anſprache zu halten, aufgeben mußte. Er iſt geſtern abend, von mehreren Führern der nationaliſtiſchen Bewegung begleitet, nach Allahabad abgereiſt. Die Zauberflöte“ Mozarts 175. Geburtstag im Nationaltheater Die geſtrige Aufführung der„Zauberflöte“ mag wohl nur als eine kleine Vorfeier des National⸗ theaters im Mozartjahr gelten. Nicht als ob die Vorſtellung ſelbſt keinen des Tages würdigen Cha⸗ Larkter gehabt hätte. Die gegenwärtige Diſziplin des Theaters läßt überhaupt keine Aufführung ohne die beſten Noten in Fleiß und Aufmerkſamkeit mehr zu; aber das Mannheimer Nationaltheater hat als be⸗ deutendſte Mannheimer Kunſtſtätte dem Genius Mo zart gegenüber Verpflichtungen, die ſelbſt in der heu⸗ tigen vergangenheitsloſen Zeit unumgänglich ſind. So iſt denn für das Ende der Spielzeit eine ganze Mozartwoche angekündigt, deren ſoliſtif cher Teil allerdings mit Gäſten beſtritten werden muß. Auch die geſtrige Aufführung zum Gedenken an Mozart legte eine Liſte von Gäſten auf. Ein Tamino von außerhalb war urſprünglich vorgeſehen. Eine Kö⸗ nigin der Nacht kam noch hinzu. Beide Gäſte ſtellte das an Mitteln und Möglichkeiten ſo beneidenswerte Stuttgarter Landestheater, mit dem uns gegenwärtig durch deſſen früheres Mitglied, den Mantheimer In⸗ tendanten Herbert Maiſch, löbliche und angenehme Beziehungen verbinden. * Da war alſo der Tamind aus der wirklich leben⸗ digen Schwabenſtadt, Heinrich Kuppinger. Ein Sänger, der zu den bekannten Talenten des ſüd⸗ deutſchen Stimmenmarkts gehört. Ein Tenor mit einer weichen, ſchönen Stimme, die er geſchmackvoll und recht beſeelt zu gebrauchen weiß. Der geſtrige Abend zeigte die Stimme nicht ganz frei von den Beeinträchtigungen, die die gegenwärtigen Wetter⸗ launen notgedrungen mit ſich bringen müſſen, zu⸗ wenn man vom höhenumſäumten Stutt⸗ gart in die allen ſchwälenden Dämpfen offene Mann⸗ ter Ebene kommt, in deren Luft ſich auch der be Friedrich Schiller gar nicht wohlgefühlt hat. wir von dem geſtrigen Tamino hörten, war eine ſehr achtbare, ſaubere, gepflegte Geſangsleiſtung, die wenigſtens ſtimmlich die Märchenpoeſie des ritter⸗ lichen Prinzen überzeugend wiedergab. Der zweite Gaſt des Abends, die ſternflammende Königin der Stuttgarter Koloraturſängerin Irma mal dann, Poſtex konnte eigentlich nur in der erſten Arie der nächtlichen Frau befriedigen, worin die Kolora⸗ turen ja nicht ſo ſchwer ſind wie ſie erſcheinen, zumal Mozart hier ſeine beſondere Vertrautheit mit der menſchlichen Stimme zeigt, die für ihn keine fremde Erde war. Die zweite Arie, die textlich und kompo⸗ ſitoriſch von nöllig anderen Vorausſetzungen lebt, konnte trotz des reizvollen Stimmklangs der gaſtie⸗ renden Dame, trotz ihres reinen und wohllautenden Grundtimbres nicht befriedigen, nachdem die paar einleitenden, aber nicht unwichtigen Dialogworte höchſt hilflos wiedergegeben waren. Die Fortſetzung im Geſang zeigte die offenbar noch junge Stimme in einem Kampf mit der großen Erregung der nächt⸗ lichen Königin, der in den höheren Regionen nicht gerade ſiegreich endete. Es iſt eben ſehr ſchwer, heut⸗ 27. Januar 1791 geb. am De zember Wolfgang Amadäus Mozart, 1756, gest, am 5 zutage eine Vertreterin des Koloraturfachs aus⸗ findig zu machen. * Dieſe zweite Arie der Königin der Nacht ſteht mit Mannheim in einer ſeltſamen biographiſchen Ver⸗ bindung. Als Mozart jung und für alles empfäng⸗ lich in Mannheim weilte, erlebte er hier die ſchmerz⸗ volle Tragödie ſeiner erſten Liebe zu Aloyſia Weber. Die Leidenſchaft zu dieſer Frau galt auch der Sänge⸗ rin, die ſie war, der Primadonna, unter deren Launen Mozart unheilvoll zu leiden hatte. Er war damals noch nicht hinter das Geheimnis der Prima⸗ donna und ihrer Launen gekommen, das ſich am ſchnellſten löſt, wenn man ſie nicht ernſt nimmt. Hier aber, in der größten und künſtleriſchſten Jroniſie⸗ rung des Primadonnengeſangs, eben in dieſer zwei⸗ ten Arie der nächtlichen Königin, zeigt ſich Mozart völlig befreit von den Leiden an jenen preinvollen Primadonnenlaunen. Damit hatte er nicht nur die unglückliche Liebe zu der Mannheimerin Aloiſia Weber, vielmehr auch die Bevorzugung des italieniſchen Geſchmacks völlig überwunden. Endgültig ſiegte in ihm der Stil und die Richtung der Mannheimer Schule, von der er in der Jugend in unſerer Stadt ſo ſtarke Ein⸗ drücke erhalten hatte. Bevor aber jene künſtleriſchen Anregungen, die er in Mannheim erhielt, auf frucht⸗ baren Boden fallen konnten, mußte er erſt einmal den italieniſchen Geſchmack überwunden haben. Das war mit der Zauberflöte vollzogen. Hier brach der Mannheimer muſikaliſche Stil zum endgültigen Siege durch, nachdem Mozart zugleich ſein ſchmerz⸗ volles Mannheimer Herzenserlebnis künſtleriſch niedergerungen hatte. So war es denn doch recht ſinn voll, den geſtrigen 175. Geburtstag Mozarts durch eine unter Dr. Ernſt Cremers Leitung ſehr wür⸗ dige Aufführung der Zauberflöte im Mannheimer Nationaltheater zu begehen Warum die Frauen mehr ſprechen. Die grö⸗ ßere Sprachgewandtheit der Frau führen neue phy⸗ ſiologiſche Forſchungen auf die Beſchaffenheit ihrer Stimmbänder zurück. Sie ſind leichter als die des Mannes und können deshalb leichter für die Stimmentfaltung in Schwingungen gebracht werden. Der Frau fällt das Sprechen rein phyſiſch viel leich⸗ ter als dem Mann, und das iſt auch der Grund, wes⸗ halb ſie viel geſprächiger ſind. Das Nationaltheater teilt mit: In der heu⸗ tigen Aufführung der„Affäre Dreyfus“ ſpielt Karl Ziſtig vom Schauſpielhaus Zükich den„Zola“. Sttta Müller ⸗Wiſchin wird ihr Engaged am Nationaltheater am 1. März antreten. Die Er⸗ ſatzverpflichtung von Miz zi Seibold wurde bis zu dieſem Termin verlängert.— Die Uraufführung von E. G. Kolbenheyers Drama„Jagt ihn — ein Menſch!“ erfolgt am Samstag. Der Dichter, der älteren Verpflichtungen entſprechend an der gleichzeitigen Aufführung des Werkes am Düſ⸗ ſeldorfer Schauſpielhaus teilnimmt, wird der erſten Wiederholung am 3. Februar in Mannheim bei⸗ wohnen. Am Samstag um 20 Uhr findet im Südfunk eine Rundfunkübertragung der Operette „Viktoria und ihr Huſar“, ausgeführt von den Kräften des Mannheimer Nationaltheaters im Senderaum der Beſprechungsſtelle Mannheim, ſtatt. Die muſikaliſche Rundfunkeinrichtung beſorgt Karl Klauß, die Inſzenierung hat Alfred Landorg“ KReinhardts neues Theater. Max Rein⸗ hardt eröffnete geſtern in Berlin ſein viertes Theater, das von dem Architekten Kauffmann reizvoll erneuerte Kurfürſtendamm Theater Er eröffnete es mit einem ſogenannten Sittenſtück von Bourdet„Das ſchwache Geſchlecht, das das Leben der Giggolos und ihrer„Damen“ be⸗ handelt, ohne ſich allerdings an dieſem Problem ir⸗ gendwie zu einer Geſellſchaftskritik aufraffen zu können oder zu wollen. Eine Bibliothek für die Wiſſenſchaft. Das Inſtitut für wiſſenſchaftliche Hilfsarbeit, in Wien und Newyo rk hat jetzt, wie die Mediziniſche Welt berichtet, einen umfaſſenden Katalog über ſeine Archivbeſtände herausgegeben, da die Bibliothek die Abſicht hat, die ungeführ 3000 mediziniſchen Bihlio⸗ graphien auf dem Wege einer Leihbibliotheks⸗Or⸗ ganiſation den wiſſenſchaftlich arbeitenden Aerzten zugänglich zu machen. Es iſt zweifellos für jeden, der ſich über ein ſpezielles Gebiet orientieren will, von unvergleichlichem Wert, ſich auf dieſe Weiſe in kürzeſter Zeit eine umfaſſende Ueberſicht über die bereits vorhandene Literatur verſchaffen zu können. Außer den vorrätigen Bibliographien liefert das Inſtitut zu jedem gewünſchten Thema individuell ausgearbeiteten Siteraturzuſammenſtellungen ſowo in Auszügen als auch in Titelangaben Abteilung fehlte vier Tage lang jede 1 5 Mit Da Tage lichen mächti haufen Nichte zirken in den bar. Winte menge dadure ſehr 1 nicht, als ge die wieder Treibe ſroſt h ſentlid druck zu en (gegen liefſte Nacht —.8 2 — 2 — — eite Nummer 43 Y Mittwoch, 28. Jauuar 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 85 Wenn der Schnee meterhoch liegt Partei⸗Nachrichten b Künſtliche Glennen Das Mannheimer Straßenbild bot am geſtrigen Tage gewiß keinen ſchönen Anblick. Aus unerklär⸗ „Student, Volk und Staat“ Durch die Heidelberger Vorgänge iſt dieſes Thema h ö 5 a 5 hinausgehen. lichen Gründen oder hatte man auf den all⸗ mächtigen Föhnwind gewartet?— blieben die Schnee⸗ haufen ſogar in der Innenſtadt liegen. Während die Nichtentfernung der Schneereſte in den Außenbe⸗ zirken weniger ſtörten, machte ſich ihr Vorhandenſein in den Straßen der Innenſtadt unangenehm bemerk⸗ bar. Doch der Jugend kam das Ueberbleibſel des Winters ſehr gelegen. Sie verteilten den zuſam⸗ mengefegten Schnee auf längere Strecken und hatten dadurch die ſchönſten Glennen. Daß dieſe Glennen ſehr raſch unbrauchbar wurden, ſtörte ſie weiter nicht, denn Schnee zum Nachfüllen gab es ja mehr als genug. Natürlich ſtörte man ſich auch nicht an die Ermahnungen der Erxwachſenen, die immer wieder die Jugend auf das Un verantwortliche ihres Treibens aufmerkſam machten. Der neuerliche Nacht⸗ ſtoſt hat die Schneehaufen wiederum erhärtet. Hof⸗ ſentlich geht man heute zu geeigneter Zeit mit Hoch⸗ druck daran, die ſchmutzigen Haufen aus den Straßen zu entfernen. Höchſttemperatur 5 Grad C. über Null Soviel wurde geſtern erreicht. Am Montag be⸗ trug das Maximum 4,5 Grad C. Heute früh zeigte das Thermometer 0,4 Grad C. unter Null an (gegen— 0,2 Grad C. am geſtrigen Morgen). Die lieſſte Temperatur belief ſich in der vergangenen Nacht auf 0,5 Grad Celſius unter Null(gegen 08 Grad C. in der Nacht zum Dienstag). Zum Lohnkonflikt bei Lanz Bei Wiederaufnahme des erweiterten Betriebes hatte die Firma Heinrich Lanz A. G. der Arbeiter⸗ ſchaft, wie gemeldet wurde, Mitteilung gemacht von der Abſicht, die übertariflichen Akkordſätze in Anpaſ⸗ ſung an die geſenkten Preiſe der Endprodukte abzu⸗ bauen. Hiergegen erhoben Arbeiterrat und Gewerk⸗ schaften Einſpruch. Am Montag mit dem Arbeiter⸗ rat geführte Verhandlungen kamen bis jetzt zu keinem Ergebnis. Von 7800 wieder in Beſchäftigung ſtehen⸗ den Leuten haben geſtern nur etwa 80 im Stunden⸗ lohn ſtehende gearbeitet. Die übrige Belegſchaft iſt zwar größtenteils in den Betrieben anweſend, wei⸗ gert ſich aber, zu den neuen Sätzen— die, wie die Firma verſichert, nicht unter Tarif ſind— die Ar⸗ beit aufzunehmen. Die durch Anſchlag bekannt ge⸗ gebene Entlaſſung der in paſſiver Reſiſtenz verhar⸗ renden Arbeiter iſt von der Firma nicht durchgeführt worden. Wie der Konflikt endet, iſt noch nicht porauszuſehen, zumal auch die Verhandlungen mit dem Arbeiterrat bisher eine eindeutige Lage nicht zu schaffen vermochten. Tarif⸗ und Akkordlöhne Zur Orientierung unſerer Leſer teilen wir mit, baß die Lohnregulierung folgende Zeit⸗ und Akkord⸗ löhne vorſieht: 1. Zeitlöhne: Zu den Tariflöhnen wer⸗ den nach wie vor Leiſtungszulagen ge⸗ währt, grundſätzlich bis zu 15 Pfg. Beſondere Berufe(Kontrolleure u..) werden auch künftig noch darüber hinaus Zuſchläge bekommen, die in ihrem Geſamtverdienſt nahe an die Akkorddurch⸗ ſchnittsverdienſte der gleichwertigen Akkordarbeiter herankommen. 2. Akkordlöhne: Die Durchſchnitts⸗ akkorde betragen: Gruppe A 116— 120 Pfg., Gruppe A 1 entſprechend mehr als ſeither, Gruppe B 1 110 bis 115 Pfg., Gruppe B 2 98102 Pfg., Gruppe C 9296 Pfg. Damit liegen die Akkorddurch⸗ ſchnättsverdienſte annähernd 40 Proz. über dem tariflichen Stundenlohn der entſprechenden Gruppe. Die Firma erzielt damit Stundenlöhne und Akkorde, die heute noch teilweiſe weit über die nor⸗ malen Verdienſte in Mannheim und im übrigen Spitzenverdienſte, die darüber mausgehen, ſind nach wie vor möglich. Nächtlicher Menſchenauflauf Montag Nacht. Ecke U 1, Breiteſtraße. Folgendes hatte ſich ereignet: Ein Mann überquert die Straße, erleidet plötzlich eine Ohnmacht und ſchlägt hart auf den Gehweg hin. Man fühlt ſich ſelbſt in die Lage des blutenden Bewußtloſen verſetzt und hält Hilfe für dringend geboten. Man telephoniert nach dem Krankenwagen. Unverzüglich ſoll er kommen. Doch es dauert gut 20 Minuten. Die Anweſenden schimpfen, locken andere herbei. Die Neuankommen⸗ den ſchimpfen mit. Doch ſie tun den ſtets bereiten Sanitätern unrecht. Ihre beiden Wagen befanden sch zur Zeit des Anrufs auf Fahrt. Die Sanitäter werden alſo vom Vorwurf nicht betroffen. Wohl aber eine geſetzliche Beſtimmung. Die in nächſter Nähe haltenden Krafttaxen ſind ebenſo wie jedes andere Auto innerhalb der Stadt nicht zur Hilfeleiſtung verpflichtet. Dieſe Verpflichtung gilt nur für Autos außerhalb des Stadtgebietes. Die Leute ſchütteln die Köpfe; bei dringenden Fällen darf zwiſchen innerhalb und außerhalb nicht mehr unter⸗ ſchieden werden. Früher konnte man wenigſtens einen Notrufwagen erſte Hilfe bringen ſehen. Dieſe Nothilfe ſoll aus Erſparnisgründen aufgehoben wor⸗ den ſein. Wenn dies zutrifft, dann muß man wirk⸗ 55 lich von falſchem Sparſinn reden. 45 * * Volkstrauertag in den Schulen. Der Miniſter des Kultus und Unterrichts hat angeordnet, daß am Samstag, 28. Februar, in den Schulen in der letzten Schulſtunde in den einzelnen Klaſſen auf die Be⸗ deittung des Volkstrauertages hinzuweiſen iſt. In den Gewerbe⸗ und Handelsſchulen und in den all⸗ gemeinen und den gewerblichen Fortbildungsſchulen, in denen am 28. Februar kein Unterricht erteilt wird, hat dies au dem vorausgehenden letzten Schultage vor dem 28. Februar gegen Ende der letzten Unter⸗ richtsſtunde zu geſchehen. Volkstrauertag iſt der J. März 1931. * In den dauernden Ruheſtand treten kraft Ge⸗ ſetzes: Direktor Ludwig Kaltſchmidt an der Ge⸗ werbeſchule 111 und Hauptlehrer Friedrich Schu⸗ macher in Mannheim. Ganz unvermittelt hat uns nunmehr der Winter in den letzten Tagen mit mächtigen Schneemengen im Gebirge bedacht— allerdings lediglich in den hohen Regionen der Berge. Die Kämme des Schwarz⸗ walds und die ihnen unmittelbar untergelagerten geſchützten Halden, Hänge und Waldobereiche ſind förmlich mit Schnee überſchüttet worden. Ueberein⸗ ſtimmend lauten die Berichte aus den höchſten Zonen des Schwarzwaldes, ſo aus dem Gebiete des Feld⸗ bergs, Herzogenhorns, Stübenwaſens bis ſüdlich hin zum Belchen, daß der Schneepegel nahezu 100 oder noch mehr Zentimeter anzeige! Im allgemeinen überſchätzt man die Schneemaſſen, die zu Boden fallen, ganz bedeutend. Schneehöhen von 30 Zentimeter im Durchſchnitt ſind in Deutſch⸗ land ſchon recht ungewöhnlich. Im Gebirge und am Meere häuft ſich der Schnee gewöhnlich zu den höch⸗ ſten Höhen an und dort liegt er wirklich bisweilen meterhoch. So fiel in der Schweiz am 6. Januar 1863 ſoviel Schnee, daß ſich eine Decke von—4 Meter Höhe bildete. Norwegen hätte im Winter 1806/07 Schneehöhen von 6 Metern; wenn der Sturm erſt ſein Spiel mit dem Schnee treibt, entſtehen Schneewehen von ganz erſtaunlicher Dicke. Im Dezember 1887 wurde z. B. Newyork von einem Schneeſturm heimgeſucht, der Schneetiefen bis zu 12 Metern hervorrief. Im Thüringer Wald hat man Schneetiefen von 5 bis 6 Metern beobachtet, des⸗ gleichen im Rieſengebirge im Gebiete der Schnee⸗ koppe. Im Neuſtadter Stadtrat § Neuſtadt a.., 27. Jan. Stadtrat Stamer bemängelte in der jüngſten Stadtratsſitzung, daß man das künftige Stadion in das Neuſtadter Tal baue, anſtatt auf die luftige Hambacher Höhe. Darauf erwiderte Stadtbaurat Glückert, im Tal ſei die geſündeſte Luft, was wiederum den Stadtrat Nenninger veranlaßte, von einem Umfall des Stadtbaurats zu ſprechen, denn dieſer habe früher den Standpunkt vertreten, daß im Tal die Luft zu dick ſei. Der Nationalſozia⸗ liſt Schmelcher wirft den Sozialdemokraten vor, daß ſie durch ihre„Luderwirtſchaft“ im Reich die heutigen Verhältniſſe verurſacht hätten. Darauf er⸗ widert der ſozialiſtiſche Winzer Melbert: Reden Sie nicht ſolchen Quatſch, der Krieg iſt ſchuld. Das gab dem Bürgermeiſter Dr. Forthuber Veran⸗ laſſung zum erſten Ordnungsruf. Als der Vertreter der Wirtſchaftspartei, Rechtskonſulent Scherer, einen Antrag begründete, die derzeitigen ſtädtiſchen Arbeiter einmal umzuwechſeln durch Arbeitsloſe, meinte der Sozialdemokrat Münzer, daß man den Faden weiter ſpinnen und auch den Herrn Scherer auswechſeln könnte, der Rechtsvertreter der Stadt ſiſt. Stadtrat Stamer, deſſen Anträge der Bürger⸗ meiſter nicht zur Debatte zulaſſen will, empört ſich darüber mit dem Ausruf: Herr Bürgermeiſter, Sie vergewaltigen mich! Weiter vergleicht Stadtrat Sta⸗ mer die Rechnung der Stadt mit einer Rechnung des Ziegenzuchtvereins. Bürgermeiſter Ernſt quittiert mit der Bemerkung: Den Bock im Stadtrat haben wir ſchon! Stadtrat Stamer verlangt, daß eine beſondere Kommiſſion die Stadtrechnung prüfe, denn ſonſt„können ja die Herren Bürgermeiſter alles Für normale Begriffe unerhörte Schneetiefen hat man an den ſogen.„Schneewächten“ ſelbſt in den Mittelgebirgen gemeſſen. Im Schwarzwald beobachtete man mehrfach an den Wächten im Zaſtler Loch am Feldberg und am Seebuck Schneetiefen von 6 bis 9 Metern, auch in dem Nordoſtkeſſel am Bergabhang des Her⸗ zogenhorns traf man an ſchneereichen Wintern über⸗ hängende Wächten von 6 bis 7 Meter Mächtigkeit. Nicht viel geringere Schneetiefen wieſen Schneewäch⸗ ten bezw. feſtgewehte Schneewälle im Fahler Loch, ebenfalls im Feldberggebiet und im Biberkeſſel bei der Hornisgrinde auf. In einigen Ausnahmefällen wurden am Brocken Schneewächten von 10 Metern gemeſſen, am Sonnblick maß man im Jahre 1888 Schneetiefen von über 20 Metern. Vergleicht man den Schneefall mit heftigen Regen⸗ güſſen, ſo bleibt er meiſt hinter dieſen zurück. Der Schnee liegt zwar in dicker Schicht auf der Erde, aber in geſchmolzenem Zuſtande verbleibt nur eine ver⸗ hältnismäßig geringe Waſſermenge übrig; denn die Durchſchnittsdichte des Schnees beträgt ein Zehntel von der des Waſſers. Daß dicke Schneedecken einen außerordentlichen Druck auf ihre Unterlagen aus⸗ üben, läßt ſich danach abſchätzen. Ein Schweizer In⸗ genieur hat einmal ausgerechnet, welche Laſt von Schnee die 700 Meter lange Rheinbrücke von Ilanz im Januar 1875 zu tragen hatte. Auf jeden Quadrat⸗ meter kamen 206 Kilogramm; der Schnee lag nämlich 128 Zentimeter hoch. Theoretiſch hätte die Brücke unter der Laſt brechen müſſen, ſie hielt indeſſen ſtand. cn. gehts immer luſtig zu! mögliche hineinbringen.“ Darauf Gelächter. Stadt⸗ rat Stamer ruft: Mit Ihrem Lachen wollen Sie ſich über den Ernſt der Situation hinwegtäuſchen, Dr. Forthuber: Das, was Herr Staner will, Sie blamieren ſich ja nach Noten! Bürgermeiſter iſt ein kompletter Unſinn! Stamer ruft: Ich verbitte mir dieſen Ausdruck. Wenn ich Bürger⸗ meiſter wäre, würde ich Sie zur Ordnung rufen. Das hat zur Folge, daß Stamer ſelbſt zur Ordnung gerufen wird. Stadtrat Schmelcher ſtellt Frage, ob man auch Stadträte unterſuchen laſſen könne, wenn ſie verdächtig erſcheinen? Stadtrat Stamer: Wir können doch eine ungeprüfte Rech⸗ nung nicht⸗ genehmigen. Seien Sie doch vernünftig! Stadtrat Schmelcher wundert ſich, daß geſtern bei den Sozialiſten nach Waffen geſucht worden ſei, denn die Herrn würden doch zur Friedensgeſellſchaft gehören. Zu den beantragten Richtlinien für den Voranſchlag meint Stamer:„Wenn Sie das ab⸗ lehnen, dann wollen Sie haben, daß gemogelt wird, dann ſcheuen Sie das Licht der Oeffentlichkeit, dann iſt etwas nicht ſauber im Staate Dänemark. Ueber dieſe Worte entſteht Empörung im Stadtrat, worauf Bürgermeiſter Dr. Forthuber bemerkt: Es iſt an der Zeit, damit aufzuhören, daß 32 Herrn im Stadtrat ſich von einem an der Naſe herumführen laſſen. Als Stadtrat Stamer das Wort nicht mehr bekommt, ruft er: Das iſt wieder mal eine Ver⸗ gewaltigung. Stadtrat Kumpf iſt gegen Schluß der Debatte und meint: Macht doch ſo weiter, das iſt doch ganz ſchön! Stadtrat Gröning: Ich habe von der Sitzung den Eindruck eines Theaters. Dar⸗ auf ging der Vorhang herunter. Die öffentliche Sitzung war aus. die verfängliche PPPPPPPCPCCCCCCòò0CGCGCbCbCbCbPbPGPGPGPTPTPTCPTPTPTGTGTGPCTPTPTPTGTGPGPTGTPTTVbTGTPTPTPTPTPTPTPTbTP—VTP——PT————————PT——VꝓV—TVTVPFPVPVPVP———P— v——————VPV———————————— Kanalbaukoſten in Friedrichsfeld Aus Friedrichsfeld wird uns geſchrieben: Die frühere Stadtgemeinde Friedrichsfeld hat vor einiger Zeit den Verſuch in die Wege geleitet, durch den Gemeindebeſchluß vom 4. Oktober 1924 einige Bewohner der Edinger⸗, Neckarhäuſer⸗ und Schwet⸗ zingerſtraße zur Entrichtung von Kanalkoſten⸗ beiträgen heranzuziehen. Der Gemeindebeſchluß wirkt ſich dahingehend aus, daß er ſagt, Grundeigen⸗ tümer, die an eine nach dem 1. Januar 1910 neu zu erſtellende oder an eine ſchon beſtehende Ortsſtraße angrenzen, die verbreitert oder in ſonſtiger Weiſe weſentlich verbeſſert wird(wie Chauſſierung der Fahrbahn), ſind verpflichtet, zu den Koſten der Her⸗ ſtellung der unterirdiſchen Abzugskanäle für den laufenden Meter Beſitzfront 10/ an die Gemeinde⸗ kaſſe zu bezahlen. Die Angrenzer ſtellten feſt, daß für ſie der Ge⸗ meindebeſchluß nicht in Frage kommt. Der Be⸗ zirksrat ſtützte ſich auf ein Sachverſtändigengut⸗ achten, das von den Angrenzern, insbeſondere von dem Vertreter der Angrenzer der Edingerſtraße, ver⸗ worfen wurde, da vom Vorſtand des Waſſer⸗ und Straßenbauamtes Heidelberg, Freiherr von Sens⸗ burg, erklärt wurde, daß das, was der Gemeinde⸗ beſchluß zu Ungunſten der Angrenzer vorſieht, nicht zutrifft. Frhr. v. Sensburg hat allerdings dieſes Gutachten in der jüngſten Bezirksratsſitzung wider⸗ rufen. Sämtliche Zuhörer waren nach Verlauf der Verhandlung der Anſicht, daß die Entſcheidung von dem Bezirksamt nur dahingehend getroffen werden könne, die Angrenzer von der Beizugspflicht zur Entrichtung von Kanalkoſten loszuſagen, da weit⸗ gehendſt bewieſen wurde, daß der nur allein für eine derartige Beizugspflicht in Frage kommende Ge⸗ meindebeſchluß keine Anwendung finden könne. Umſo erſtaunter war man, als Landrat Dr. Guth⸗ Bender verkündete, daß die Angrenzer koſtenfällig zur Beitragspflicht für Kanalkoſten verurteilt ſind. Die Angrenzer werden eine verwaltungsgerichtliche Entſcheidung beantragen. Film⸗Rundſchau Roxy:„Unſichtbare Feſſeln“ Die Anſicht, daß Männer nach anderen Moralgeſetzen leben dürfen als Frauen, wird hier von einer Dame aus der Geſellſchaft nicht anerkannt. Sie will ihr Leben ſo führen, wie es ihr gefällt und ſie verſchenkt ihre Liebe nach ihrem Ermeſſen. Daher fährt ſie auch mit einem jungen Maler— einem ehemaligen Matroſen und Preisboxer— auf deſſen Privatjacht nach der Südſee und kümmert ſich nicht um das Gerede der Geſellſchaft. Doch die Leidenſchaſt ſetnerſeits flaut ab, er bringt die Dame wieder nach Hauſe und überläßt es einem anderen, den geſetzmäßigen Gatten zu ſpielen. In das Familienglück gerät nach Jahren der Maler wieder herein, ſtört auch etwas das Gleichgewicht, ſegelt aber wieder von dannen, als ihm erklärt wird, daß es nicht mehr ſo ſein kann wie früher. Der Film, ganz auf Greta Garbo zugeſchnitten, gibt dieſer Künſtlerin reichlich Gelegenheit, ihre große Geſtal⸗ tungskunſt zu zeigen. Vom jungen Mädchen, das in Lie⸗ besdingen ihre eigene Wege geht, bis zur reifen Frau, die in vollſtem Pflichtbewußtſein ihr eigenes Ich zurückſtellt, vermag ſie alle Empfindungsſtufen glaubhaft zu geſtalten. Beſonders ſtarke Eindrücke hinterlaſſen die Szenen in denen ſie mit ſich ſelbſt kämpft, in denen ſie zwiſchen Lie⸗ besglück mit dem Geliebten und Mutterglück an Seite ihres Gatten zu entſcheiden hat. Nach dem Kleidermoden zu ſchließen, dürfte der Film nicht gerade von heute ſein, doch wird das ausdrucksvolle Spiel der„Göttlichen“ ſtets von neuem die Kinobeſucher in Begeiſterung verſetzen. Dieſer Film ſoll wohl zugleich auch einen Vorgeſchmack davon geben, was wir wohl in kürzeſter Zeit von Greta Garbo zu ſehen und zu hören bekommen werden. Ihr erſter Sprechfilm hat bereits ſeinen europäiſchen Siegeszug in Wien angetreten und dieſer Künſtlerin weitere Verehrer und ganz beſonders Verehrerinnen zugeführt. Aber man erkennt, daß auch ein ſtummer Film ſeine ſehr erholſamen Qualitäten hat. * Zu dem Unfall des Mannheimer Schauſpielers Raoul Alſter erfahren wir noch folgende Einzel⸗ heiten: Alſter ging in der Nacht auf Montag am Waldparkufer entlaug, deſſen Rand er zu nahe kam. Er ſtürzte die Böſchung ſo weit herab, daß er ins Waſſer fiel. Dabei zog er ſich einen dreifachen Knöchelbruch zu. Lediglich dadurch, daß fremde Hilfe in der Nähe war, konnte ein weſentlich ſchlim⸗ meres Unglück verhütet werden. wieder einmal ſehr aktuell geworden, vornehmlich in der Studentenſchaft ſelbſt. So fügte es ſich ganz von ſelbſt, daß auch in der Mannheimer Hochſchulgruppe der Deutſchen Volkspartei gelegentlich des letzten Vor⸗ tragsabends darüber geſprochen wurde. Die Hochſchul⸗ gruppe, die erfreulicher Weiſe dank der umſichtigen Füh⸗ rung ihrer beiden Leiter Gand. rer. oec. Schaar und Dipl.⸗Kfm. Hehner einen bemerkenswerten Aufſchwung genommen hat, verſteht es in ausgezeichneter Art, die Vortragsabende durch Gaſtreferenten intereſſant zu ge⸗ ſtalten. Auch am vergangenen Freitag hatten ſich außer vielen jüngeren Studierenden auch Gäſte und Vertreter der Hauptpartei, der Reichsgemeinſchaft junger Volks⸗ parteiler und des Hindenburgbundes zuſammengeſfunden, ſo daß das Verſammlungszimmer im Weinberg überfüllt war. Nach Begrüßungsworten und einleitenden Ausfüh⸗ rungen des Vorſitzenden Schaar, der im Geiſte der Einheit von Volk und Staat ſprach, hielt der diesmaiige Gaſtreferent, Hauptſchriftleiter Kurt Fiſcher, einen Vor⸗ trag über das Thema:„Student, Volk und Staat“. In ſeinen Ausführungen ſprach der Redner in an⸗ ſchaulicher Weiſe von der Notwendigkeit der Verbunden⸗ heit des Studenten zum deutſchen Volk. Ausgangspunkt ſeines Themas war die Schilderung der Studentenzeit ſeiner Generation, die zum Gegenſatz von heute mit weit beſſeren Verhältniſſen rechnen konnte. Er ſchilderte die akademiſche Jugend im Laufe der Jahre, in denen ſie immer mehr von dem Gedanken der Einheit von Volk und Staat erfaßt wurde und auch durch die gegebenen Zeitverhältniſſe wirtſchaftlicher und politiſcher Errungen⸗ ſchaften ſich als Diener des Staates bekannte. In richtiger nüchterner Erkenntnis der Lage ſprach der Redner aber auch von der gegenwärtigen Notzeit der Stu⸗ denten, die nicht wie die frühere Generation zumeiſt ein ſonnenreiches Studentenleben ihr eigen nennen kön⸗ nen. Trotzdem werden die akademiſchen Kreiſe ſich im Vertrauen zu ſich ſelbſt durchringen und den Kampf zu meiſtern wiſſen, wenn auch ſo mancher auf der Strecke bleiben wird. In ſeinen Schlußworten fanden die tem⸗ peramentvollen Ausführungen des Referenten die Formu⸗ lierung, daß es die Einheit von Volk, Student und Staat ſein muß, die dem Studenten, dem künftigen Mitträger des Staates, die Möglichkeit gibt, ſich in dieſem Staate du betätigen. Der ungeteilte Beifall ließ erkennen, welchen Anklang der Vortrag gefunden hat. Die anſchließende Ausſprache bewegte ſich namentlich auf der Linie des Gemeinſchafts⸗ gefühls, in dem der Student zu ſeinem Volk die enge Verbundenheit findet.—4d— * Vergangenen Samstag fand im Wartburg⸗Hoſpiz in Anweſenheit von Genepalſekretär Wolf Karlsruhe eine Besprechung der Bezirks⸗ und Ortsgrup⸗ penführer und der Vertrauensleute der Wahlbezirke Mannheim⸗Stodt, Maunheim⸗Land und Weinheim ſtatt. Stadtrat Lud wig eröffnete in ſeiner Elgenſcheft als Be⸗ zirksführer von Manuheim⸗Stadt die Verſammlung und erteilte alsdann Generalſekretär Wolf das Wort, der in einſtündigen Ausführungen in der Hauptſoche Organiſa⸗ tionsfrogen behandelte. Daran ſchloß ſich eine Ausſprache. Wertvolle Anregungen für die Parteiärbeit' der nächſten Zeit wurden gegeben. Nth. Voranſtaltungen Sonderſchau für die Hausfrau „Dieuſt am Kunden“ iſt heute zum Modewort geworden, doch ſind die Auslegungen dieſes Begriffes ſehr weit ge⸗ zogen. Was aber die„Defaka“ mit der„Sonder⸗ ſchau für die Hausfrau“ geſchaffen hat, iſt wirklicher Dienſt am Kunden. Die Deſaka geht von dem Gedanken aus, daß ſie kein Intereſſe daran haben kann, wenn die Waren ſehr ſchnell verbraucht und verſchliſſen werden Dieſer ſchnelle Verbrauch liegt aber meiſtens an mangel⸗ hafter Pflege und fehlander Keuntnis über die Eigenheiten ihrer Behandlung. Eßz lag daher der Gedanke nahe, den Hausfrauen einmal zu zeigen, welche Mittel es gibt, die Lebensdauer der Gebrauchsgegenſtände zu verlängern und wie dieſe am vorteilhaſſteſten angewendet werden. In dem Beſtreben, die Kundſchaft mit den neueſten Errungenſchaften auf den verſchiedenſten Gebieten bekannt zu machen, werden die Häuſer, die wirklich praktiſchen Kundendienſt auf ihre Fahne geſchrieben hahn, durch die großen Markenartikel⸗ Firmen noch unterſtilzt. Dieſe Firmen haben eigene Ver⸗ ſuchsanſtalten für ſochgemäße Anwendung ihrer Produkte und deren Pflege errichtet und ſind daher wirklich auch in der Lage, das kaufende Publikum enſprechend aufzuklären. Die Sonderſchau ſteht unter der Deviſe „Täglich etwas Neues in der Defaka“ und zeigt in den verſchiedenen Abteilungen die ein⸗ zelnen Fabrikate großer Fabriken. Moderne Zimmmerein⸗ richtungen mit vornehm⸗gediegenen Möbeln wirken ge⸗ ſchmackvoll. Selbſtverſtändlich ſind auch Konfektion, Teppiche und viele andere Gegenſtände als Beweisſtücke von Gebie⸗ genheit und vornehmer Ausführung ausgeſtellt. Mit der Ausſtellumg, die bis zum 18. Februar dauert, ſind jeweils an den Mittwoch nachmittagen kleine Vor⸗ träge verbunden, die durchaus nicht zur Anregung der Kauffreudigkeit diemen ſollen. Durch dieſe Vorträge ſoll den Hausfrauen geiſeigt werden, wie vorhandene Werte möglichſt lange und möglichſt gut erhalten werden. Damit aber die Sache nicht ſo nüchtern iſt, wird allen Beſuchern dieſer„Belehrungsſſtunden“ gratis Kaffee und Kuchen ver⸗ abreicht. Wenn ſogar Vortragskünſtler in Poeſie und Proſa dafür ſorgen, daß bie hausfrauliche Materie ödſeſer Veran⸗ ſtaltung eine lebensfrohe und unterhaltende Note erhält, dann muß ſich ein Beſuch ſchon lohnen* * „ Nachmals 6 Mal Micky⸗Maus(Neues Programm]. Auf die heutige, zweite Vorführungsſolge einer Reihe von Micky⸗Maus⸗ Filmen im„Roxi“, enge Planken, die aus Anlaß des großer Mannheimer Maskenballs„Eine ſröh⸗ liche Nacht mit der Micky⸗Maus“ ſtattfindet, weiſen wir an dieſer Stelle noch mals hin. * Ludwigshafemer Großer Maskenball. Die Schwimmer haben für ihren am nächſten Samstag im Pfalzbau und Ufa⸗Theater ſtattſindenden Maskenball unter dem Motto:“ „Im Zeichen der Zeit“ eine Neuerung eingeführt. Für Geſellſchaften von 6 Perſonen ab wird im Kartenvor⸗ verkauf bei rechtzeitiger Beſtellung koſtenlos ein numerier⸗ ter Tiſch reſerviert.(Näheres Anzeige) Bruchſals Stadträte vorbildlich S. Bruchſal, 27. Jan. Die Bruchſaler Stadt⸗ rätte haben ſich in ihrer letzten Sitzung dem Beiſpiel der badiſchen Miniſter und Landtagsabgeordneten an⸗ geſchloſſen und auf zwanzig Prozent ihrer Auf⸗ wandsentſſchädigung zugunſten der Fürſorge der Stadt Bruchſal verzichtet. Bruchſal iſt damit die erſte Stadt der Städteordnung in ihrem vorbildlichen Entſchluß und dürfte wohl mit ihrem Vorgehen Nachahmung finden. Seite/ Nummer 45 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe er Prozeß gegen Goldmacher Tauſend Achter Verhandlungstag * München, 27. Jan. In der heutigen Verhondlung gegen den Gold⸗ macher Tauſend ſtellte der staatsanwalt überraſchen⸗ derweiſe den Antrag auf gadung eines italieniſchen Profeſſors als Zeugen, der beſtätigen ſoll, daß Tau⸗ ſend bereits vor vier Jalßren ſein Verfahren der italteniſchen Regierung angeboten und bei den Vor⸗ führungen betrügeriſche anipulationen gemacht habe. Darauf antwortete Tauſeund:„Ich glaube, ich höre ein Märchen Ich kam ehn bis zweimal mit dem italieniſchen Profeſſor Dr. Molino Seſimi aus Ber⸗ gamo zuſammen, der meine Broſchüre„188 Ele⸗ mente“ geleſen hatte.“ Der Profeſſor, erzählte Tau⸗ ſend weiter, habe ihn gebetern ihm Experimente vor⸗ zuführen. Rechtsanwalt Riex aus Bozen war da⸗ mals Dolmetſcher. Der Verteidiger erklärt zich mit der Ladung des Prof, Seſimi als Zeugen einverſtanden und bean⸗ tragte weiter die Ladung des gfechtsanwaltes Rix als Zeugen. Das Gericht beſchloß, dieſem Antrage zu entſprechen. Als nächſter Zeuge wurde der Chemiker Kum⸗ mer⸗ Freiberg, ein Vertrauensmann Luden⸗ dorffs, vernommen, der als Mitarbeiter von Tau⸗ ſend zugibt, auch ſelbſt Expertniente ausgeführt zu haben. Der Zeuge beſtätigt, daß. Tauſend ihm gegen- über von einer Kiloproduktion geſprochen habe. Ein. wandfreie Verſuche, die er von Tauſend geſehen hätte, hätten im Höchſtmaß 1 Ekramm Gold zum Er⸗ Aus Baden Staatliche Perſonalveründerungen Ernannt wurde Oberwierkführer Hermann Stüber beim Erziehungshee rm Flehingen zum Werkmeiſter, Oberaufſeher Oskar Heilmann bei den Strafanſtalten in Bruchſal zum Oberwerkführer, Hilfsaufſeher Guſtav Weber be em Bezirksgefängnis II in Karlsruhe zum Aufſeher. Planmäßig angeſtellt wurde Aſſiſtenzarzt Dr. Franz Fiſcher an der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Wiesloch unter Ernennung zum Medizinalrat als Anſtaltsarzt und Regierungsaſſeſſyr Arnold Köpf ⸗ ler beim Bezirksamt Freiburg als Regierungsrat. Verſetzt wurde Gerichts vollziehher Anton Fuchs beim Amtsgericht Meßkirch zum Amtsgericht Pforz⸗ heim und Aufſeher Joſef Lindinger bei den Straf⸗ anſtalten in Freiburg zum Bezirllsgefängnis Schopf⸗ heim. Tagung der badiſchen Reilervereine * Heide berg, 27. Jan. Zur Generalverſammlung der badiſchen Reit⸗ und Fahrvereine waren vort 34 Vereinen 22 vertreten. Dem von General Ullmann⸗Karls⸗ ruhe erſtatteten Tätigkeitsbericht iſt zu entnehmen, daß das Jahr 1930, das Jahr des Pferdes, für die Reiterei von großer⸗Bedeutung wor. Vom deutſchen Reiterabzeichen konnten 700 bron gene, 270 ſilberne und neun goldene Abzeichen verteilt werden. 214 Fahrer erhielten das Fahrerabzeichen. Der Tätig⸗ keitsbericht nennt die Art der Wenpung für die Rei⸗ terei, wie ſie vom Reiterring„Badiſche Pfalz“ ge⸗ pflegt wird, muſtergültig. Hinſichtlich der Reit⸗ und Fahrſchulen in Baden wird beklagt, daß die Staansregierung bier⸗ für noch nichts tun konnte. Der gheiterring hat be⸗ reits zur Selbſthilfe gegriffen und läßt durch einen Fachmann in ſeinem Nord⸗ und Sühobezirk je einen Fahrkurs abhalten. Die Herbſttagung 1931 wird in Offenburg, die Frühjahrstagung 1932 in Villongen abgehalten werden. * Lebensmüde Frauen * Karlsruhe, 27. Jan. Seit dem 24. Januar wird die ledige 26 Jahre alte Hausangestellte Gmilie Göſſele, zuletzt Norkſtraße 32 hie't wohnhaft, ver⸗ mißt. Es wird befürchtet, daß ſie ſich ein Leid an⸗ getan hat. * Baden⸗Baden, 27. Jan. Wie jetzt erſt bekannt wird, hat ſich in der Nacht zum Freiteig in einer Villa in der Fremersbergerſtraße die ſſcchwer gemüts⸗ leidende Frau eines Karlsruher Direktors durch Gas vergiftet. Sie wurde morgens tot auf dem Küchenboden aufgefunden.— In der Nacht zum Sonntag hat in der Langeſtraße ein 32jähriges Mädchen ihrem Leben durch Gift ein Ende ge⸗ macht. Der Grund zu dieſem Verzypeiflungsſchritt iſt Liebeskummer. Vertagung des Bürkle⸗Progzeſſes * Freiberg, 27. Jan. Die Hauptverhandlung gegen die beiden Inhaber des inſolventen Bankhauſes Otto Bürkle u. Co., Freiburg i. Br., Bürkle und Her ling, die für Mittwoch, 28. Januar, angeſetzt war, iſt abgeſetzt worden. Amtlich wird dazu mitgeteiltz, daß ſich in letzter Stunde erhebliche Schwierig keiten und Widerſtände ergeben hätten, die eine Aurchführung des Prozeſſes im jetzigen Zeitpunkt zur Unmöglich⸗ keit machen. Insbeſondere hätten nicht weniger als teben Zeugen, darunter auch Hauptzeugen, ärztliche Zeugniſſe beigebracht, nach dichten ſie zur Verhandlung nicht erſcheinen könnten. Es wird in eine genaue Prüfung eingetreten werden, um zu er⸗ mitteln, wann früheſtens die Hauptverhandlung durchgeführt werden kann. g Wie wir dazu von anderer Seite hezwven, ſoll es ſich bei dem ſich wegen Krankheit entſcheldigenden Hauptzeugen in der Hauptſache um den Hauptgläubi⸗ ger des Bankhauſes, den in der Schweiß lebenden Deutſchen Liebers handeln. Ihm war von der Prozeßleitung freies Geleit zugeſichert worden. * S. Walldorf, 27. Jan. derweiſe mußte er jedoch gegen ein Uhr gewütſam abgebrochen werden. Eine größere Seh lüägerei angebli die Saales ſchreiten mußte. Der erſte hier Gögehaltene Maskenball war zahlreich beſucht. Ueberraſchen⸗ h zwiſchen Kommuniſten und National⸗ ſozialiſten ausgebrochen war, nahm einen Herartigen Umfang an, daß die Polizei zur Räum ung des gebnis gehabt. Später habe er, der Zeuge, ein ſelb⸗ ſtändiges Konkurrenzunternehmen gegrün⸗ det. Dieſe Geſellſchaft, die ſich hauptſächlich mit der Herſtellung von Mitteln zur Schädlingsbekämpfung befaßte und an der auch Buckeley beteiligt geweſen ſei, ſei ſpäter zuſammengebrochen. Man habe ſich da⸗ bei auch mit Goldexperimenten beſchäftigt und teils negative, teils poſitive Ergebniſſe erzielt. Die un⸗ günſtigen Ergebniſſe bei den erſten Verſuchen Tau⸗ ſends in der Münze führte der Zeuge auf den Ein⸗ fluß des Mondes zurück.— Dann trat eine Mit⸗ tagspauſe ein. In der Nachmittagsſitzung gab Zeuge Kummer noch Auskunft über verſchiedene gelungene Ver⸗ ſuche. Auf die Frage, ob er noch an Tauſends Ver⸗ fahren glaube, bemerkt der Zeuge: Ich bin unbe⸗ dingt überzeugt, daß Tauſend Gold herſtellen kann und halte es auch für möglich, daß, wenn Tauſend ſeine Gedanken weiter zur Ausführung bringt, auch eine Kilogrammproduktion herauskommt. Am Schluß der Vernehmung des Zeugen wies dieſer auf eine ausdrückliche Frage des Sachverſtändigen Prof. Hönigmid noch darauf hin, daß er ſeit 1914 auf ver⸗ ſchiedenen techniſchen Hochſchulen ſtudiert habe, daß es ihm aber trotz mehrjährigen Studiums nicht ge⸗ lungen ſei, das Vorexamen zu beſtehen. Nach Verleſung der Protokolle über die kommiſ⸗ ſariſche Vernehmung der Frau Gertrud Küchen⸗ meiſter, die ſich als erſte geſchädigt gefühlt Habe, und des verſtorbenen Wiener Rechtsanwalts Dr. Coumont, des Vertreters der Schöller⸗Gruppe, wurde die Verhandlung auf morgen vertagt. Feuer in einem Sägewerk * Hüfingen bei Donaueſchingen, 27. Jan. Die Einwohnerſchaft unſerer Stadt geriet geſtern abend in große Aufregung, als ſich die Kunde von einem Brand im Sägewerk Silvana, dem größ⸗ ten ſeiner Art in Baden, verbreitete. Im Maſchinen⸗ haus des Sägewerks war auf bisher noch nicht ge⸗ klärte Weiſe ein Brand ausgebrochen, der ſich auf das Dach des Hauſes ausbreitete und auch einen mit Sägeſpäuen gefüllten Raum ergriff. Der ſofort eingreifenden Werkfeuerwehr und den Wehren von Hüfingen und Donaueſchingen gelang es ſehr raſch, den Brand zu bekämpfen. Der Schaden iſt ſehr beträchtlich. Mit einer Unterbrechung des über 200 Arbeiter beſchäftigenden Betriebes dürfte jedoch glücklicherweiſe nicht zu rechnen ſein, da die Ma⸗ ſchinen und der Keſſel unbeſchädigt blieben. Die Ausbeſſerungsarbeiten dürften nur kurze Zeit in An⸗ ſpruch nehmen. Es iſt möglich, daß der Brand durch Defekt an der elektriſchen Leitung entſtanden iſt. Zuſchüſſe für die Bleag * Heidelberg, 25. Jan. Der Kreis Heidelberg will der Badiſchen Lokalbahn⸗AG. in Karlsruhe für das Jahr 1931 für die beiden Strecken im Kreiſe Heidel⸗ berg dauernd folgende Zuſchüſſe gewähren: 18 000„ für die Bahn Wiesloch—Waldangelloch und 20 000 1 für die Strecke Neckarbiſchofsheim—Hüffen⸗ hardt. Er macht dabei zur Bedingung, daß: 1. die Ge⸗ meinden des Kreiſes die Hälfte dieſes Zuſchuſſes an ihn zurückzahlen und daß 2. auch der Kreis Mos⸗ bach ſich wie bisher an dem Zuſchuß für die Neckar⸗ biſchofsheimer Bahn beteiligt. Sollte das Letztere nicht der Fall ſein, ſo empfiehlt er der Bleag, die Bahn nur bis Siegelsbach zu führen. * 0 J Weinheim, 27. Jan. Die hieſige Jugend⸗ herberge wurde im Jahre 1930 von 1670 Jung⸗ wanderern in Anſpruch genommen, davon 1313 männlich und 357 weiblich. Der erſte Vorſitzende Hauptlehrer Fritz Koch hat ſein Amt niedergelegt. An ſeiner Stelle wurde in der geſtern abend in der Peſtalozzi⸗Schule abgehaltenen Generalverſammlung Gymnaſialdirektor Mangelsdorf gewählt. Den ſtellvertretenden Vorſitz behält die Lehrerin Frl. Frey bei. Als Geſchäftsführer wurde Hauptlehrer Matthäus Siehl gewählt. * Heidelberg, 27. Jan. Am Sonntag wurde im Neckarkanal beim Schwabenheimer Hof eine Leiche geländet, die noch nicht lange im Waſſer gelegen war. Nachdem man die Leiche nach dem Doſſenheimer Friedhof gebracht hatte, wurde ſie dort als die eines aus Handſchuhsheim ſtammenden Schreiners identiftziert und gleich darauf nach Handſchuhsheim gebracht. Man nimmt au, daß der Mann freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt. & Freiburg i. Br., 27. Jau. Ein landwirtſchaft⸗ licher Arbeiter von auswärts, der vor einiger Zeit im Mooswald durch einen unglücklichen Schuß eines Jägers verletzt wurde, iſt den Folgen der Verletzung in der Klinik hier erlegen. Sageohaleucles Mittwoch, 28. Jannar Nationaltheater:„Die Affäre Dreyfus“, Schauſpiel von Rehfiſch und Herzog, Miete D 21, Anfang 19,30 Uhr. Apollo⸗Theater:„Charleys Tante“, Burlesker Schwank. Gaſtſpiel der Komödie Dresden mit Fritz Fiſcher, An⸗ fang 20,15 Uhr. Volkshochſchule:„Chorakter und Lebensführung“, Vortrag von Prof. Dr. Hans Gruhle, Heidelberg, im Muſenſaal des Roſengartens, 20,15 Uhr. Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung; 17 Uhr Vorführung. Ufa⸗Palaſt— Pfalzbau:„Fidelio“, Oper von Beethoven, für den Volksbühnenbund, Anfang 19,90 Uhr. Lichtfſpiele: Alhambro:„Zwei Menſchen“.— Uni⸗ verſum:„Afrika ſpricht“. Schauburg:„Der Weg nach Rio“.— Scalo:„Das lockende Ziel“.— Roxy⸗ Theater:„Unſichtbaͤre Feſſeln“.— Ca pi toll:„Das Land des Lächelns“.— Gloria⸗Palaſt: „Bobbie Hind“.— Palaſt⸗Theater:„Weſtfront 1918“.— Lichtſpielhaus Müller:„Broad⸗ wah“. Sehenswürdigkeiten: Schloßmuſenm: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 1416 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. — Muſcum für Natur⸗ und Vülkerkunde im Zeug ⸗ haus: Sonntag vormittags von 11 bis is Uhr und nochmittags von 15—17 Uhr, Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Städtiſche Knuſthalle: Geöffnet werktugs(mit Ausnahme Montags! von 11—16 Uhr durchgehend: Kokoſchka⸗Ausſtellung. Aus der Pfalz Große Weinfälſchungen aufgedeckt * Maikammer, 27. Jan. Wir erfahren in der Angelegenheit der umfang⸗ reichen Weinfälſchungen weiter, daß die Sache durch eine anonyme Anzeige ins Rollen kam. Die Firmen⸗ inhaber werden beſchuldigt, ſeit einem Jahre in regel⸗ mäßigen Abſtänden in einem Perſonenkraft⸗ wagen nach Mannheim gefahren zu ſein, und von dort Chemikalien geholt zu haben, mit denen ſie in ihren Kellereien Wein fabriziert haben ſollen. Bisher beſtreiten die Verhafteten und auch die Firma ſelbſt die gegen ſie erhobenen Anſchuldigungen und begründen ihre Beſuche in Mannheim mit dem Be⸗ ſuch der dort errichteten Verkaufsſtellen. Die Verhaftungen ſelbſt gehen zum Teil ſchon bis auf vorigen Freitag zurück. Die drei Verhafteten, darunter die 68jährige Mutter, wurden in das Amts⸗ gerichtsgefängnis Edenkoben gebracht. In Landau und Maikammer wurden durch die Staatsanwaltſchaft die Bücher der Firma eingezogen. Beamte der ſtaat⸗ lichen Weinkontrolle und der Staatsanwaltſchaft ſind mit der Aufklärung der Angelegenheit, die einen größeren Umfang annehmen ſoll, beſchäftigt. * Landau, 27. Jan. Bei der hieſigen Firma Jakob Breiling, die einen ausgedehnten Konſumwein⸗ handel in Rot⸗ und Weißweinen betreibt, wurden große Weinfälſchungen aufgedeckt. Die Unter⸗ ſuchung wird in großem Ausmaße betrieben. Bisher wurden verhaftet die Mutter Anna Breiling, der Firmeninhaber Alfred Breiling und der in Landau wohnhafte Teilhaber der Firma, Hermann Breiling. Ueber die Einzelheiten der zur Laſt gelegten Verfeh⸗ lungen bewahrt man bisher ſtrengſtes Stillſchweigen. Die Preſſeſtelle beim Landgericht Landau beſtätigt die Verhaftungen. Ein Fußballerauto verunglückt Germersheim, 27. Jan. Mitglieder des hieſi⸗ gen Turnvereins wollten am Sonntag mit einem Laſtauto nach Dudenhofen zu einem Jußballſpiel fahren. An der Lingenfelderſtraße geriet das Laſt⸗ auto in einer Kurve ins Schleudern und rannte gegen einen Baum. Der Wagen wurde vollſtändig zertrümmert, ſämtliche Inſaſſen herausgeſchleudert und mehr oder weniger verletzt. Hockey Länderkampf in Mannheim Die Damen von Süddeutſchland ſpielen am 26. April gegen die Schweiz. Nach Abſchluß der Verhandlungen wird fetzt der Damen⸗Hockey⸗Länderkampf Süd deutſchlan d Schweiz beſtimmt am 26. April in Mannheim aus⸗ getragen werden. Ueber die Zuſammenſetzung der ſüd⸗ deutſchen Vertretung iſt noch kein Beſchluß gefaßt; man rechnet fedoch damit, daß hauptſächlich Mannheimer und Frankfurter Damen aufgeſtellt werden. Neue Troſtrunden⸗Termine Der Spielausſchuß des Süddeutſchen Fußball⸗ und Leichtathletik⸗Ausſchuſſes hat die bisher ausgefallenen Spiele der beiden Troſtrunden wie folgt neu angeſetzt: Troſtrunde Nordweſt 15. Februar: Phönix Ludwigshafen— FC. Idar; FV. Saarbrücken— SV. Wiesbaden; Vs. Neckarau— Union Niederrad. Troſtrunde Südoſt 15. Febrnar: BfR. Fürth— FV. Raſtatt. 5. April: BfR. Fürth— München 1860; Kickers Stutt⸗ gart— FV. Raſtatt. . Am die Süddentſche Handballmeiſterſchaft Geänderte Endſpieltermine. Durch das Hinzutreten des SV. Waldhof mußten die Termine der Abteilung Weſt neu angeſetzt werden: 1. Februar: SV. Darmſtadt 98— SV. Waldhof; Weſt⸗ mark Trier— Pol. Darmſtadt;(Rückſpiel 8. März]. 8. Februar: Pol. Darmſtadt— SV. Darmſtadt 1898; SV. Waldhof— FS. Mainz 05;(Rückſpiel 15. März). 15. Februar: SV. Darmſtadt 1898— 5 SV. Mainz 05; SV. Waldhof— Weſtmark Trier(Rückſpiel 27. März). Mannſchafts⸗Ringkämpfe in Heidelberg Sp. V. 1910 Heidelberg— Sp. Vg. 84 Mannheim 14:6 Sp. V. 06 Mannheim— Sp. V. 1910 Heidelberg 2 20:0 Der erſt kürzlich dem Rhein⸗Neckar⸗Gau zugeteilte Sportverein 1910 Heidelberg zeigte am Sonntag dei ſeiner Veronſtaltung in einem Freundſchaftstreffen gegen Sport⸗ vereinigung 1884 und Sportverein 06 Mannheim, daß ſeine Ringer auch im neuen Gau keinen Gegner zu ſcheuen brau⸗ chen. War es ihm doch gelungen, die Mannſchaft der Sportvereinigung 1884 Mannheim, die bei den Kämpfen um die Meiſterſchaft des Rhein⸗Neckar⸗Gaues in der A⸗ Klaſſe den 2. Platz belegte, überraſchend hoch zu ſchlagen. Nach dieſem Ergebnis zu ſchließen, wird man bei den diesjährigen Mannſchaftskämpfen im Gau mit der erſten Ringerſtaffel von Sp. V. 1910 Heidelberg ernſtlich zu rech⸗ nen haben Weniger glücklich rang ſeine zweite Mann⸗ ſchaft, die die erſte des Sportvereins 06 Mannheim zum Gegner hatte und eine ſchwere Abfuhr erlitt. Allerdings zeigten ſich die 06er endlich wieder einmol von ihrer beſten. Seite, ſo daß der Erfolg nicht ausbleiben konnte. Die durchweg ſpannenden Kämpfe wurden im vollbeſetz⸗ ten Saal zur Traube in Heidelberg⸗Handſchuhsheim unter der einwandfreien Leitung von Gauſportwart Führer⸗ VfL. Neckarau ausgetragen. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Fröhlich⸗os— Indios⸗Heidelberg. Sie⸗ ger Fröhlich durch Armzug.— Federgewicht: Schulz⸗ 6 — Lehechter⸗Heidelbg. Punktſieger Schulz.— Leichtgewicht: E. Hertlein⸗ 66— Rotmund⸗Heidelberg. Sieger E. Hertlein durch Soubleſſe.— Weltergewicht: Firnbach⸗ 6— Kirlach⸗ Heidelberg. Sieger Firnbach durch Reberwurf nach hinten. — Mittelgewicht: Merkle⸗ hy— Wagner⸗Heidelberg. Sieger Merkle durch Schleuderer.— Halbſchwergewicht: J. Hert⸗ leine— Weinrauch⸗Heidelberg. Sieger J. Hertlein durch Soubleſſe.— Schwergewicht: Dölling⸗ 6 kampflos Steger, do Heidelberg keinen Gegner ſtellte. K. C. Vor dem Verliner Reit⸗Turnier Ueber 3000 Nennungen— 120 000 4 Preiſe Das alljährliche Internationale Reit⸗Turnier in der . Halle am Kaiſerdamm nimmt bereits heute Mittwoch) ſeinen Anfang. Die diesjährige Veranſtaltung ſtellt alles bisher Dageweſene weit in den Schatten, über 9000 Nennungen liegen für die einzelnen Konkurrenzen vor und die Geldpreiſe haben mit 120 000 4 eine ſeltene Höhe erreicht. Infolge des überaus großen Intereſſes der Ställe an der Veranſtoltung hat man den Beginn trotz gohlreicher Vorprüfungen um zwei Tage vorverlegen Mittwoch, 28. Januar 1931 Aus Heſſen g K. Neckarſteinach, 26. Jan. Am vergangeng Sonntag hielt die hieſige Ortsgruppe des Odenwalß klubs ihre diesjährige Generalverſammlung ab. Der Vorſtand, Hauptlehrer Schmitt, erſtattete den Jahresbericht und Kaſſenwart Jakob Kuhl den Kaſſenbericht. Für den wegen Wegzugs ausſcheiden⸗ den Schriftführer wurde Herr Ferdinand Albert gewählt. Es wurde beſchloſſen, für den Beſuch der Hauptverſammlung in Miltenberg am 18. Junf eine Reiſekaſſe anzulegen, um möglichſt vielen Mit⸗ gliedern die Teilnahme zu ermöglichen. Ferner wurde beſchloſſen, in Zukunft die Wanderungen im Bildſtreifen feſtzuhalten, der dann alljährlich tu der Wanderehrung vorgeſührt werden ſoll.— Am yer gangenen Dienstag vollendete unſer Mitbürger Johann Bock 4 in voller körperlicher und geiſtiger Friſche ſeinen 85. Geburtstag. ab Lampertheim, 27. Jan. Herr Adam Knecht, der durch Verfügung des heſſiſchen Miniſteriums der Juſtiz vom 28. November 1918 zum Ortsgerichts⸗ vorſteher und Standesbeamten ernannt war, hat um ſeine Enthebung von dieſen Aemtern nachgeſucht und tritt in den Ruheſtand. Seit 15. Februar 1920 war er auch erſter Beigeordneter und hat von der Zeit ſeiner Wahl bis zum Jahre 1925 als ſtellver⸗ tretender Bürgermeiſter die Geſchicke der Gemeinde geleitet. gleichzeitig niedergelegt. Mit ihm tritt gleichzeitig nach 37jähriger Dienſtzeit der Ortsgerichts⸗ und Standesamtsſekretär Simon Wetzel in den Ruhe⸗ ſtand. Herr Wetzel beabſichtigt ſeinen Wohnſitz nach ſeinem Geburtsort Hofheim i. Ried zu verlegen. * Frankfurt a.., 27. Jan. Geſtern mittag gegen vier Uhr wurde ein Radfahrer, der in der Richtung Kelſterbach fuhr, von einem Laſtkraftwagen erfaßt und vom Rade geſchleudert. Er geriet unter die Räder des Anhängers und wurde auf der Stelle getötet. Die Identität des Toten konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Der Führer iſt auf⸗ geſchrieben. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar Abeln Pegel 23 24. 26. 27 26 J Liedar Lege 24 26. 77 Baſel 0. 5U,35T,0I U..70 0 Schuſterinſen 9384 097164.501 30] Mannheim 9,944.70 5,054.90 Lehl.52 2 42 8,28 3,052.96 Jeaſtfed 1..51240 Maxau 40% 4 848.96] Heat ingen 161.30 117084 Mannheim.128,79 4 29 485.75] Helibronn 161 2,17.0618 Kaub.48.82.50.90.10 ö Köln.544.538.67.915,29 müſſen. Die Hauptkonkurrenz des Turnieres bildet wie⸗ der der Große Preis der Republik, der mit ſeiner Dotle⸗ rung von 35 000/ das wertvollſte Jagoſpringen der Welt vorſtellt. Beſondere Höhepunkte werden auch die großen Schaunummern ſein, von denen unter dem Titel„Kapalle⸗ rie einſt und jetzt“ die Entwicklung der deutſchen Militär⸗ reiterei vom alten Seydlitz bis zur Jetztzeit gezeigt wird. Was die Beſetzung in qualitativer Hinſicht anbelongt, kann man ebenfalls ſehr zufrieden ſein. Eine ſtarke fa⸗ lieniſche Equipe, die ſich vornehmlich auf ihrem Spezial⸗ gebiete, den Jagdſpringen betätigen wird, iſt bereits ein⸗ getroffen; weiterhin wird man Offiziere aus Holland, Schweden, ſowie einige Vertreter Dänemarks und der Tſchechoſlowakei in der Arena begrüßen können. Daß auch den Damen wieder ein breiter Raum des Programms vor⸗ behalten wurde, braucht nicht beſonders erwähnt zu wer⸗ den. Alles in allem dürfte ſich das Turnier 1981 in Berlin ſeinen Vorgängern würdig anreihen. Das Frankſurter Sechstagerennen 13 Paare nehmen am Freitag in der Frankfurter Feſthalle die lange Reiſe auf Alle Sechstagerennen der bisherigen Saiſon, die„Sig days“ von Berlin, Köln und Dortmund waren ſowohl ſportlich wie auch finanziell große Erfolge. Es gab fogden⸗ reiche, ſpannende Rennen und...„ausverkaufte Häuſer“ Ueber dieſe letztere Tatſache muß man ſich angeſichts der ſchlechten Wirtſchaftslage, die an anderen Sports nicht ſo ſpurlos vorübergeht, eigentlich ein wenig wundern. Der Reiz der Sechstagerennen bleibt eben unverwüitlich. Alle nüchternen theoretiſchen Erwägungen, alle Anklagen und Einwände können ihnen nichts anhaben. Auch das Frank⸗ furter Sechstagerennen wird, darauf deuten alle Anzeichen hin, finanziell ein großer Erfolg werden. Im weiten Um⸗ kreiſe der Mainmetropole zeigt ſich für das Rennen ein geradezu erſtaunliches Intereſſe. Aber auch der ſportliche Erfolg ſcheint geſichert, denn trotz gewiſſer Schwierigkeiten iſt ein Sechstagefeld zuſammengekommen, das ſich wirklich ſehen laſſen kann. Mehr als die Hälfte der 26 Teilneh⸗ mer hat bereits Sechstagerennen gewonnen und auch die übrigen Akteure ſind durchweg für ein ſolches Rennen qualifiziert. Die nachſtehenden 13 Paare werden am Freitag, den 30. Januar abends 10 Uhr in der Frankfurter Feſthalle die 145 Stundenfahrt aufnehmen: Piet van Kempen⸗Rieger, Rauſch⸗Hürtgen, Schön⸗Pifnenburg, Göbel⸗Dinale, Oßz⸗ mella⸗Schorn, Miethe⸗Kroll, Schäfer⸗Damm, Koch⸗Dorn, Müller⸗M. Meyer, Louet⸗Mouton(Frankreich), Tononi⸗ Negrini(Italien), Rielens⸗van Buggenhout(Belgien), Gilgen⸗Bühler(Schweiz). Rokordfahrten in Oberhof Oeſterreich ſiegt vor Deutſchland Die mit Ausnahme der Amerikaner in Oberhof ver⸗ ſammelten Mannſchaften zur Zweierbob ⸗Weltmeiſterſchaſt lieferten ſich am Dienstag bei ausgezeichneten Bahnver hältniſſen ein Prüfungsrennen, bei dem der ſeitherige Bahnrekord nicht weniger als viermal unterboten wurde. Die erſte Verbeſſerung glückte den Vertretern Frankreichs mit einer Zeit von:58,83 Minuten, dann folgten Oeſter⸗ reich mit:58, Deutſchland 1(Kilian) mit:57,9, doch erzielte die ſchnellſte Zeit des Tages Bob Deutſchland? (Fiſcher! mit:57 Minuten. Im Geſamtergebnis fiel in dieſem Prüfungsrennen der Sieg an den von Newlinſkf geſtenerten Bob Oeſterreich, der für die beiden Fahrten .57,.9 Minuten benötigte. Den zweiten Platz belegte D utſchland 1 mit:58,2, es folgten: 3. Frankreich mut :58,6; 4. Schweiz 1 mit:59,2; 5. Deutſchland 2 mit 4201; 6. Luxemburg mit:08,5; 7. Schweiz 3:09,9; 8. Holland mit :13,1 Minuten. Der engliſche Bob und der zweite Ver⸗ treter der Schweiz ſtürzten im 1. bezw. 2. Lauf und fielen damit für das Geſamtergebnis aus. r 4 5 Skiſpringen auf der Bolgenſchanze Kaufmann ſpriugt 62 Meter 5 Die Schweizer Extraklaſſe lieferte ſich am Dienstag auf der Bolgenſchanze bei Davos einen ſcharfen Wettkampf, aus dem Fritz Kaufmann⸗ Grindelwald mit der Note 3895 und zwei gutgeſtandenen Sprüngen von 61,4 und 62 Meter als Sieger hervorging. Die übrigen Plätze belegten: 2. Chiogna mit 315,8.; g. Klelland 311,3.; 4. A. Badrudt 291,6 5. Cogg 288,3; 6. Brund Trofani 286,4 P. B Cbeſredakieur: cult Fiſcher 1 Verantwortlich für Volititk: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder ort u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer G und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche leilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Hera Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer G. m. b.., Manndeim. R 1.—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel Rückporto Zeitung Auch ſein Amt als Beigeordneter hat er N 4 Mi — Wie mit ht verſi port⸗ 1 über 6 ver fi rungs⸗ und J trägt d durch Der Ge 14(1, gleich! an die tionäre 3 — Wi ſchloß Mel Die mig beſchlof (i. V. die Vo Auf der Ve Geſch wer d überme gungen rechnen rückble⸗ ſchneide gleich um Ab werden denen noch n. bekann Metall, Preisſt ſei auf ſchen? Aktient por a worten ſchäftsj „Neu gytt! 1 Walter 3 — * 6 dürfte ſchluß ſoll, m Das ſei ge Unter! ſchein u zern 2923 00 Sol vat geſamt ſämtlie ihr 9 Sei entwie . 7 Einen Geräte Funk auf 3, der F des Aufban wende Ausba die P duktio⸗ 1930 lung frag Grünk in 199 um 2 Auftri noch u gehalt. niele 2 Deuts draht mn 1 28. Januar 1931 — Gerling-Konzern Wieder 12 v. H. Dividende Wie ſchon angekündigt, ſchließt das Geſchäftsjahr 1930 mit höheren Gewinnzahlen ab. In der Sachver⸗ versicherung(Feuer⸗, Unfall⸗, Haftpflicht⸗, Trans⸗ port⸗ uſw. Vorſicherung! beträgt der Gewinn für 199 über 6 Mill. 4(i. V. 5,11 Weill.). In der Lebens⸗ verſicherungsgruppe(Gerling ⸗Lebensverſiche⸗ rungs⸗AGG., Friedrich Wilhelm Lebensverſicherungs⸗AG. und Magdeburger Lebens⸗Verſicherungs⸗Geſellſchaft) be⸗ trägt der Reinzuwachs nach Abgang der Verſicherungen, die zurch Tod, Rückauf oder ſonſt erloſchen ſind, 138 Mill.. Der Geſamtverſicherungsbeſtand Ende 1930 ſteigt damit auf 4( Milliarden 4. Aus dem Gewinn werden die gleich hohen Dividenden an die Verſicherungsnehmer und an die Aktionäre wie im Vorfahr ausgeſchüttet. Ak⸗ llonäre erhalten alſo wieder 12 v. H. Dividende. 8 Die * Allgemeine Elſäſſiſche Bankgeſellſchaft, Straßburg. — Wieder 11 v. H. Dividende. Der Verwaltungsrat be⸗ ſchloß eine Dividende von wieder 11 v. H. zu verteilen. Melallgeſellſchaft AG. Frankfurt-⸗M. Die GV. der Geſellſchaft genehmigte einſtim⸗ mig den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1929/0 und beſchloß, die Verteilung einer Dividende von 5 v. H. t. B. 8) auf die Stammaktien und von 6 v. H.(6) auf die Vorzugsaktien. Auf Anfragen von ſeiten der Aktionäre wurde von der Verwaltung mitgeteilt, daß für das laufende Geſchäfts jahr noch keine Angaben gemacht werden könnten. Man ſei angeſichts der Lage nicht übermäßig optimiſtiſch; während man bei einigen Beteili⸗ gungen und Tochtergeſellſchaften mit beſſeren Erträgniſſen rechnen könnte, werde im allgemeinen das Ergebnes zu⸗ rückbleiben, doch glaubt man, daß dies nicht von ſehr ein⸗ ſchneidender Bedeutung ſein könne. Ein gewiſſer Aus⸗ gleich ſei vor allem davon zu erwarten, daß nicht wieder⸗ um Abſchreibungen in Höhe von 4 Mill./ vorgenommen werden dürften. Ueber das Geſchäftsergebnis bei verſchie⸗ denen Beteiligungen könne im jetzigen Zeitpunkt noch nichts geſagt werden, da die Abſchlüſſe noch nicht alle bekannt ſind. Wenn eine Reihe von franzöſiſchen Metallgeſellſchaften die Dividende des Vorjahres trotz der Preisſtürze am Metallmarkt aufrecht erhalten haben, ſo ſet auf die weſentlich andere Situation in der franzöſi⸗ ſchen Wirtſchaft zu verweiſen. Die Frage, wie ſich der Aktientauſch mit der Amalgamated Metal Cor⸗ poration ausgewirkt habe, laſſe ſich noch nicht beant⸗ worten, da die Amalgamated Metal Corporation ihr Ge⸗ schäftsjahr erſt am 31. Dezember abgeſchloſſen habe. „Neu in den AR. gewählt wurden die Herren Oliver Syttleton uBritiſh Metal Corporation London) und 1 Walter Gardner(Henry Gardner London). * Stolberger Zink. Nach eingezogenen Erkundigungen dürfte die Stolberger Zink AG. wieder einen Verluſtab⸗ schluß vorlegen, der jedoch bei weitem nicht ſo hoch ſein ſoll, wie man bisher in Aktionärkreiſen befürchtet habe. Das Kapital der Geſellſchaft ſei vollkommen intakt. Es ſei gelungen, weſentliche Unkoſten einzuſparen und das Unternehmen im ganzen auf eine günſtigere Baſis zu ſtellen. Naturgemüß arbeite die Geſellſchaft immer noch teurer als gleichartige ausländiſche Betriebe. Eine weſent⸗ liche Beſſerung werde mit der Wiederaufrichtung des Zink⸗ kartells, mit dem in beteiligten Kreiſen gerechnet werde, zu erwarten ſein. Der augenblickliche Börſenkurs von 50 v. H. finde in der gegenwärtigen inneren Lage des Unternehmens keine Begründung, ſchon deswegen nicht, meil die gegenwärtigen Metallpreiſe keine dauernde Er⸗ ſcheinung darſtellen würden. * Werra⸗Werke A.., Eiſenach.— Kapitalerhöhung auf 5 Mill... Die Geſellſchaft, die die Ammoniak ⸗ Sodafabrikation innerhalb des Sol vay⸗Kon⸗ gerns betreibt, hat ſoeben eine Kapitalerhöhung um 2923 000.“ auf 5 Mill..“ durchgeführt. Die deutſchen Solvay⸗Werke.⸗G. in Bernburg, in deren Beſitz ſich das geſamte bisherige Aktienkapital befindet, übernimmt auch ſämtliche neue Aktien zum Parikurs und bringt dafür eine ihr 9 gen die Werra⸗Werke zuſtehende Forderung im glei⸗ chen Betrage ein. Dieſe Transaktion dient anſcheinend der finanziellen Konſolidierung bei den Werra⸗ Werken, die für Ende 1929 mit einem Verluſt von 1601711.“ abgeſchloſſen hatten. Der Abſchluß zum 31. Dezember 1930 liegt noch nicht vor. Dividendenſchätzung für Imperial Chemical Indu⸗ kries. Wie von einer der Konzernleitung naheſtehen⸗ en Seite verlautet, wird die Jahresausſchüttung für 1930 uf die Stammaktien der Imperial Chemical Induſtries y. H.(i. V. 8 v. H. und 2 v. H. Nachzugsdivldende) be⸗ tragen. Die Nachzugsanteile würden dementſprechend laut Gewinnverteilungsſchlüſſel leer ausgehen. * Gute Verkaufserfolge der Adam Opel AG. auf der Auto⸗Ausſtellung in Amſterdam. Der Verkauf auf den Ausſtellungsſtänden der Adam Opel AG. in Amſterdam läßt ſich über Erwarten gut an. Allein am geſtrigen Tage wurden 107 der neuen 1,8 Liter Opel⸗6⸗Zylinderwagen und 12 Blitz⸗Laſtwagen verkauft. F. H. Hammerſen AG., Osnabrück.— Dividenden⸗ ermäßigung zu erwarten. Die im vorigen Jahre bereits don 8 auf 7 v. H. ermäßigte Dividende wird für das am . Dez. beendete Geſchäftsjahr noch eine weitere Herab⸗ ſetzung erfahren. Beſtimmte Angaben über den Abſchluß laſſen ſich naturgemäß jetzt noch nicht machen, jedoch iſt bei der verſchlechterten Beſchäftigung und den 5 Erlöſen mit einem nicht unweſentlich ungünſtigeren Er⸗ gebnis zu rechnen. Dazu kommt, daß die Beteiligungen — Jahr durchweg unbefriedigend gearbeitet en. Verluſtabſchluß der Fr. Krupp AG. Die Selbſtkoſtenkriſe der deutſchen Eiſeninduſtrie— Ein Jahresbericht, der ſehr zu denken gibt In einem ernſten Augenblicke legt die Fried. Krupp AG. Bericht und Abſchluß für das Geſchäfts jahr 1929/30 vor. In Politik und Wirtſchaftsleben ſteht man vor außergewöhnlichen Erſcheinungen. Wichtige Fragen liegen auf dem Gebiete der Außenpolitik in der Luft. Im Innern fragt man: Was wird aus den Reichsfinanzen? Der Geld⸗ markt iſt angeſpannt, während man ſich im vorigen Jahre zur ſelben Zeit vor Diskontermäßigungen nicht retten konnte. Große Mengen Deviſen ſind aus der Reichsbank abgefloſſen. Die Wirtſchaftskriſis hat eine Rekordzahl von arbeitsloſen Leuten und einen Rekordtiefſtand der Aktien⸗ kurſe gezeitigt. Insbeſondere hatten die Kurſe führender Montanpapiere zeitweilig einen Tiefſtand erreicht, wie er in der Kriſenzeit 1925/26 geweſen iſt. Solche Zeiten, wie jetzt, hat die deutſche Montan induſtrie ſeit vier Jahrzehnten nicht mehr erlebt. Dieſe Zeit bildet zugleich den Abſchluß einer wichtigen Entwicklung der Fried. Krupp.⸗G. Am Anfange dieſer Periode ſtand die Umſtellung von Kriegsarbeit auf Friedensarbeit. Es folgte die Aera der Rationaliſierung. Sie umfaßt die Moderniſierung alter Betriebe, die Errichtung neuer Anlagen und die ganze Umbildung der Verwaltung. Der Betrieb der Zechen wurde mechaniſiert und auf große Einheiten zentraliſiert, ſowohl in der Kohlenförderung, wie in der Koksproduktion. Dadurch konnte eine merkliche Stei⸗ gerung des techniſchen Wirkungsgrades erreicht werden. Die Hütten wurden auf volle moderne Höhe ge⸗ bracht. Ohne Rückſicht auf Tradition wurden alte und ver⸗ altete Außenwerke ſtillgelegt, ſo das Stahlwerk in Annen, die Mülhofener⸗, Sayner⸗ und die Hermannshütte. Dafür wurde das neue Hochofen werk in Borbeck ge⸗ baut und dadurch nicht nur die Stahlproduktion des Eſſener Stammwerkes auf eine neue Grundlage geſtellt, ſondern auch eine weſentliche Verbeſſerung der Energiewirtſchaft der Eſſener Betriebe geſchaffen. Technik und Wirt⸗ ſchaft des neuen Hochofen werkes wird von Fachleuten hoch geprieſen. Der Maſchinen⸗ bau der Gußſtahlfabrik wurde einer gründlichen techniſchen und kaufmänniſchen Umbildung unterzogen. Neue Fa⸗ brikationen wurden aufgenommen, alte weiter ent⸗ wickelt, ſo auf dem Gebiete des Edelſtahls. Die neue große Schmiedepreſſe, welche ihresgleichen in der Weltinduſtrie nicht hat, weiſt dem Groß⸗Maſchinenhau und der chemiſchen Hochdrucktechnik nene Bahnen. Es wurden neue Beteiligungen erworben. Die Kohlenbaſis wurde erweitert. Zur Erhöhung der Quoten, alſo zur rationellen Ausnutzung der Anlagen, beteiligte man ſich an der Uebernahme der Eiſen werke der Firma Stumm und der Rombacher Hüttenwerke, erwarb man die Stabeiſenguote von Rhein⸗ metall und die Aktien der Hohenzollern .⸗G. für Lokomotivbau. Uebernommen wurde die zweite Hälfte Kuxe der Zeche Emſcher⸗Lippe, ferner ein Aktienblock der Norddeutſchen Hütte. Es war eine zielbewußte Geſchäftsführung, die nicht auf Expanſion, ſondern auf Intenſivierung ausging. Der Chef der Firma, den man den deutſchen Stahlkönig von heute nennen darf, kann auf dieſe Entwicklung mit Be⸗ friedigung zurückblicken, denn er iſt die Seele dieſes großen Betriebes. Dabei hat man auf eine geſunde Ab ⸗ ſchreibungspolitik und auf ſolide Finan⸗ zen gehalten. Die Bilanzſumme iſt in der Pe⸗ riode 19256 bis 1929%½0 zwar von 345 Millionen auf 462 Millionen geſtiegen, aber die Zunahme entfällt in der Hauptſache auf die ſog. Betriebsmittel. Der Buchwertder Anlagen iſt nur von 168 auf 198 Mill. geſtiegen, neben einer Rückſtellung für Werkserhaltung von 9 Mill. Dieſe günſtigen Buchwerte kommen daher, daß die Verwaltung in energiſcher Weiſe abgeſchrieben hat. In der Periode 1925/26 bis 1929/0 belaufen ſich die offenen Abſchreibungen auf 80 Millionen. Aus bau und Moderniſierung konnten nur mit Hilfe frem⸗ der Mittel durchgeführt werden. Das war nicht anders möglich, denn wir haben es mit einer Aktiengeſellſchaft als Familien⸗Unternehmen zu tun, wobei der Aktienmarkt nicht in Anſpruch genommen werden kann. Aber die An⸗ leihe⸗Tilgung geht ihren regulären Gang, und die Bankſchuld, welche für den Umfang des Unterneh⸗ mens mäßig genannt werden muß, wird bei der nächſten Konjunktur bequem abgetragen werden können. Auch die neue Bilanz zeigt eine erfreuliche Liquidität. Mit Verwunderung muß man aber feſtſtelleu, daß ſich die ganze große Arbeit, die in dem letzten Jahr⸗ fünft an die Werke verwendet worden iſt, vom reinen Ertragsſtandpunkt aus nicht gelohnt hat. Die enormen Kapitalien, welche in die Betriebe geſteckt worden ſind, haben keinen Nettoertrag ab⸗ geworfen. Man betrachte die rieſenhaften Werke, die zahl⸗ reichen Beteiligungen, die gewaltige Produktion, die große Zahl von Arbeitern und Angeſtellten; aber für den eigent⸗ lichen Inhaber der Unternehmungen iſt nichts abgefallen, außer Arbeit und Sorge. In dem letzten Jahrfünft iſt Der Aufſtieg der deutſchen Funkinduftrie Seit Einführung des Unterhaltungsrundfunks(1923) entwickelte ſich in Deutſchland in wenigen Jahren eine Induſtrie, deren Brutto⸗Produktionswert zurzeit etwa 150—200 Mill./ betragen bürfte. Einen Anhaltspunkt über den Umfang der Nachfrage nach * Geräten gibt die Entwicklung der Zahl der Rund⸗ Hunkteilnehmer. Sie ſtieg von 1580 am 1. 1. 1924 auf 3,5 Millionen am 1. 1. 1931. Das ſchnelle Wachstum der Funkwirtſchaft hat bewirkt, daß hier die Probleme des Konjunkturrückganges gegenüber den Fragen des Aufbaues und Ausbaues zurücktreten. Um die Jahres⸗ wende 1929/0 ſchien es, als ob der Abſatz mit dem raſchen Ausbau der Produktion nicht mehr Schritt halten könne; die Preiſe wurden herabgeſetzt und die Pro⸗ duktion mehr als ſaiſonüblich eingeſchränkt. Im Aug uſt 1930 trat auf der großen deutſchen Fun kausſtel⸗ lung in Berlin eine überraſchend lebhafte Nach⸗ rage zutage, die ſich ſpäter noch weiter ſteigerte. Die Gründe dieſer Entwicklung ſind verſchiedener Art. Die in 1030 eingetretene weſentliche Verbilligung der Apparate um 25—30 v. H. gab dem Geſchäft einen neuen ſtarken Austrieb. Ferner kauften viele Intereſſenten, die bisher noch mit Rückſicht auf die unvollkommene Technik zurück⸗ gehalten hatten, moderne Geräte, außerdem dürften viele Ausgaben für Vergnügungen und Gaſthausbeſuch zugunſten des Rundfunks eingeſchränkt worden ſein. Von der Geſamterzeugung an Lautſprechern ſchätzungsweiſe 1,5 Mill. Stück) entfiel der größte Teil auf elektromagnetiſche Lautſprecher. Ungefähr 20 v. H. der in Deutſchland erzeugten Empfangsgeräte und Verſtärker werden, nach einer Feſtſtellung des Inſtituts für Konjunkturforſchung, ausgeführt. Für Lautſprecher und Lautſprecher⸗ ſyſteme beträgt der Exportanteil etwa 30 v.., für ſonſtiges Zubehör und Einzelteile annähernd * 50 v. H. der Geſamtprobuktion. Deutſchlands Außenhandel in„Vorrichtungen für die orahtloſe Telegraphie und Telephonie“(vorwiegend Funk⸗ gerät) geſtaltete ſich in den letzten Jahren folgendermaßen (in 1000%): Ausfuhr 1926 1927 1929 1930 Insgeſamt 35 897 41 983 68 886 78 204 davon nach: 5 Großbritannien 4310 4 936 9 336 11 193 Niederlande 2282 4 006 10 478 9 190 Schweden 3 826 3 948 4850 6 018 Schweiz 1432 1 546 8 893 5 481 Dänemark 8846 3 722 8 945 4 031 Italien 2824 1567 4 61¹ 4 415 Tſchechoſlowakei 2388 1 509 4075 4 612 Einfuhr Insgeſamt 2747 4227 6 764 11 636 10 810 davon aus: 5 Großbritannien 47¹ 505 419 639 692 Niederlande 726 2 080 3 746 7278 6330 Der Umſatz im Funkhandel entwickelte ſich in dieſer Saiſon günſtig. Das Teil zahlungsgeſchäft, das im Laufe des vergangenen Sommers zugunſten der Bar⸗ verkäufe zurückgegangen war, nahm in den letzten Mona⸗ ten wieder erheblich zu, ſo daß teilweiſe bis zu 80 v. H. des Umſatzes auf Teilzahlungsverkäufe entfielen. Die Aus ſichten der Funkinduſtrie für das Jahr 1931 find nicht ungünſtig. Der Bau weiterer Großſender wird es vorausſichtlich ermög⸗ lichen, auch mit einfachem Gerät die Sendungen mehrerer Großſender zu empfangen. Darüber hinaus wird die Reichweite der Sender für den Bezirks⸗ und Ortsempfang beträchtlich vergrößert werden. Das Intereſſe am Rund⸗ funk dürfte infolgedeſſen weiter zunehmen. Auch wird der Uebergang von veralteten Apparaten zu modernen in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Mit zunehmender Sättigung des Binnenmarktes wird allerdings in ein⸗ zelnen Bezirken, in denen die Teilnahme am Rundfunk in den letzten Jahren beſonders ſtark zugenommen hat, der Abſatz von Funkgeräten mehr und mehr von der allgemeinen Wirtſchaftslage abhängig werden. der Neuen Mannheimer Zeitung nicht einmal eine Dividende verteilt worden. Der Aktionär, alſo die Familie, geht zwar nicht auf Dividende aus. Ihm liegt die Leiſtungsfähigkeit der Werke mehr am Herzen, als einige Millionen Reingewinn. Aber vom allgemei⸗ nen volkswirtſchaftlichen Standpunkte aus muß eine ſolche Erſcheinung doch be⸗ denklich ſt immen. Die Schuld an dieſem Mißverhältnis zwiſchen Aufwen⸗ dung und Ertrag kann nicht in der geſchäftlichen Leitung geſucht werden. Sie ſteht techniſch, finanziell und kommerziell auf der Höhe. Die Geſchüfts⸗ führung iſt ſparſam. In den Betrieben wird alles aus⸗ genutzt, auch die minderwertigen Brennſtoffe. Aber alle wirtſchaftlichen und techniſchen Verbeſſerungen werden durch Einflüſſe von außen durchkreuzt und il[luſoriſch gemacht. Die Betriebsergebniſſe des letzten Geſchäftsjahres waren ſogar noch etwas niedriger, als diefenigen des Geſchäftsjahres 1925/26. Die Rationaliſterung mit ihren Mühen und Un⸗ koſten iſt alſo finanziell verpufft. Der jetzt vorliegende Jahresbericht ſpricht ſich über die Gründe dieſer Mißerfolge offen aus, man kann ſagen, mit einer Schärfe, die bei einer ſonſt ſo zurückhaltenden Verwal⸗ tung auffallen muß. Die Selbſtkoſtenkriſis der deutſchen Eiſeninduſtrie, ſo lieſt man da, bernht auf der Ueberbelaſtung der Werke, dieſe wiederum auf der Erfüllung des Houngplanes, ſowie auf einer weit über den Rahmen des wirtſchaftlich Tragbaren hinausgehenden Lohn⸗„ Sozial⸗ und Steuer⸗ politik. Man kann das anhand der Gewinn⸗ und Ver⸗ luſtrechnung nachprüfen. So ſind bei der Firma in der Periode 1925/26 bis 1929/30 Steuern von 12,39 Mill. auf 16,46 Millionen, die geſetzlichen ſozialen Laſten von 8,13 Mill. auf 12,61 Mill. geſtiegen. Dazu kamen noch jedes Jahr gut 5 Millionen freiwillige Wohlfahrtsausgaben. Die Betriebsüberſchüſſe wurden faſt völlig von den Ausgaben für Steuern und ſoziale Laſten auf⸗ gezehrt.. Für das laufende Geſchäftsjahr erſcheint die Fried. Krupp.⸗G. ſogar mit einem Verluſt. Ohne Zweifel wäre es der Firma möglich geweſen, dieſen Verluſt in der Stille aus den Reſerven auszugleichen. Aber man hat es für richtig gehalten, den Verluſt offen auszuweiſen. Die Oeffentlichkeit verlangt doch auch Wahrheit und Klarheit in den Abſchlüſſen. Es iſt eine bittere Wahrheit, die in dem neuen Krupp⸗Abſchlüß ausgeſprochen wird, ohne Rückſicht auf das Preſtige der Firma. Die Firma handelt dabei auch im Intereſſe der ganzen Eiſeninduſtrie und des Bergbaues. Dieſer Verluſtabſchluß bei Krupp iſt für die Wirt⸗ ſchaftspolitik der Zeit eine deutliche Mahnung zur Umkehr, ehe es zu ſpät wird. Die Entwicklung der letzten Monate zeigt mit erſchrecken⸗ der Deutlichkeit, daß die deutſche Eiſeninduſtrie zum Er⸗ liegen kommen muß, wenn nicht viel weitergreifende Maß⸗ regeln getroffen werden, um einen wirkſamen Abbau der Selbſtkoſten zu ermöglichen. So ſchließt der allgemeine Teil des Jahresberichtes. Wird man an den Stellen, die es angeht, dieſe Mahnung verſtehen und auch beherzigen? Chancen und Gefahren In einer Aualyſe des deutſchen Außenhandels im Jahre 1930 kommt die Berliner Handelsgeſellſchaft zu folgenden Reſultaten: Der deutſche Geſamtaußen⸗ handel weiſt im Jahre 1930 eine Ausfuhr von 12 Mil⸗ liarden 1 und eine Einfuhr von 10,4 Milliarden/ auf; das bedeutet gegenüber dem Vorjahre eine Abnahme der Einfuhr um meht als 3 Milliarden und eine ſolche der Ausfuhr um 1,5 Milliarden. In dieſer Verringerung der Bilanzſumme kommt die Schrumpfung des Welthan⸗ dels deutlich zum Ausdruck. Wenn trotzdem das Außen⸗ handelsergebnis als ein günſtiges Faktum innerhalb der deutſchen Wirtſchaftslage angeſehen wird, ſo deshalb, weil der Rückgang des Auslandsgeſchäftes vergleichsweiſe gering iſt. Berückſichtigt man die im Laufe dieſer Kriſenperiode eingetretenen Preisſenkungen, ſo bleibt das Einfuhr⸗ volumen nur um knapp 10 v.., das Exportvolumen um noch nicht 5 v. H. hinter den Ziffern des Jahres 1929 zu⸗ rück. Der Rückgang des deutſchen Außen ⸗ handels muß ſchon deshalb als erſtaunlich ge⸗ ring erſcheinen, weil die Außenhandelsziffern der kon⸗ kurrierenden Induſtrieländer, alſo beſonders Englands und Amerikas, eine prozentual weit ſtärkere Abnahme zeigen und der deutſche Export zum erſten Male in der Weltgeſchichte denjenigen Englands übertroffen hat. Da orei Viertel bis vier Fünftel der deutſchen Ausfuhr nach europäiſchen Ländern gehen und gerade unter ihnen eine Reihe von der Kriſe im Jahre 1930 noch weniger be⸗ troffen wurden, konnten die Exporte dorthin ſich auf be⸗ trächtlicher Höhe halten. England ſowohl wie die Ver⸗ einigten Staaten exportierten in weit ſtärkerem Maße nach den überſeeiſchen Agrar⸗ und Rohſtoffſtaaten, deren Kauf⸗ kraft durch den außerordentlichen Preisfall der Agrar⸗ produkte und Rohſtoffe beſonders geſchmälert war. Je mehr aber auch die europäiſchen Abnehmer⸗ länder Deutſchlands in den Kriſenſtrudel hineingezogen werden, deſto größer wird die Ge⸗ fahr, daß auch die deutſche Ausfuhr von ihrem gut⸗ behaupteten Niveau abſinkt und zur Verſchärfung der inneren Situation beiträgt. Ueberblickt man die Ent⸗ wicklung ſeit der Stahiliſierung, ſo zeigt ſich, daß ſich die Ausfuhr von 1924 bis 1929 mehr als ver⸗ doppelt hat, während die Einfuhr nur um 50 v. H. ge⸗ ſtiegen iſt. Neuregelung des Vermahlungszwanges für Weizen O Berlin, 27. Jan.(Eig. Dr.) Die zur Zeit gültige Regelung des Vermahlungszwanges für Inlandsweizen läuft bekanntlich mit dem 31. Januar ab. Wie wir erfah⸗ ren, beabſichtit der Reichs miniſter für Ernäh⸗ rung und Landwirtſchaft den Vermahlungsſatz nunmehr ſchon jetzt für den ganzen Reſt des lau⸗ fenden Getreidewirtſchafts jahres feſtzu⸗ ſetzen. Hiermit dürfte wiederholt geäußerten Wünſchen ſo⸗ wohl der Landwirtſchaft als auch der Mühlen und des Handels Rechnung getragen werden. Dieſe langfriſtige Regelung ſoll ſowohl der Landwirtſchaft als auch der ab⸗ nehmenden Hand ermöglichen, ihre Maßnahmen für den Ein⸗ und Verkauf in Anpaſſung an die Verſorgungslage auf weite Sicht zu treffen. Bei den Erwägungen über die Be⸗ meſſung des Vermahlungsſatzes geht man davon aus, den Vermahlungsſatz ſo zu bemeſſen, wie es die Verſorgungs⸗ anlage und die Preisbildung nur irgend geſtatten, anderer⸗ ſeits muß aber darauf Bedacht genommen werden, daß gegen Ende des Getreidewirtſchaftsjſahres noch eine wirkſame Durchführung des Vermahlungszwanges möglich iſt. Die neuen Weizen⸗Vermahlungsquoten In der Vorlage an den Volkswirtſchaftlichen Ausſchuß des Reichstages, die am Freitag zur Debatte ſteht, dürften folgende Vermahlungsſätze für die kommenden Monate vor⸗ geſchlagen werden: Februar bis März 75 v. H. gegen bisher 80 v.., April bis Mai 60 v. H. und Juni bis Juli 50 v. H. Sübafrikaniſcher Mais-eine vergrößerte Ernte Aus Durban wird uns geſchrieben: Die Maiserute der Südafrikaniſchen⸗-Union wird für die laufende Saiſon mit 22 507 155 Sack angenommen. Die größte Ernte hat der Transvaal mit 8 836 460 Sack; an zweiter Stelle folgt der Freiſtaat mit 7 257 690 Sack, an dritter Natal mit 1 884 749 Sack und die Kapkolonie ſteht an letzter Stelle mit 870 910 DELS- WIRTSCHAFT TS-ZETTUNG Mittag-Ausgabe Nr. 45 Ueber den Abſchluß nachſtehende Einzelziffern: Der Betriebsüberſchuß beträgt 31,84(38,16) Mill.. Hierzu kommen noch Einnahmen aus Beteiligungen, Zin⸗ ſen uſw. mit 5,14(6,94) Mill. J. Die Steuern einſchließ⸗ lich Induſtriebelaſtungen belaufen ſich auf 16,47(15,62) Mill. 4, Ausgaben für Angeſtellten⸗ und Arbeiterverſiche⸗ rung auf 12,61(12,02) Mill., freiwillige Wohlfahrtsaus⸗ gaben 5,7(5,3) Mill., Zinſen, Bergſchäden, Patent⸗ abgaben, Lizenzgebühren, Abſchreibungen auf Wertpapiere und dergleichen 6,66(5,25) Mill. 4. Den Einnahmen von 36,98 Mill., ſtehen alſo Ausgaben von 41,43 Mill. 4 gegenüber, ſo daß ſich ein Verluſt von 4,45 Mill.& ergibt. Unter Abzug des vorjährigen Gewinnvortrags von 1,92 Mill.& verbleibt noch ein Reſtverluſt von 2,53 Mill. Mark, der auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll. Die Bilanz weiſt aus(in Millionen): Vermögen: 30..0 30.9. 20 Werksanlagen 197,7 196,8 Vorräte 67,7 71,9 Kaſſe und Wechſel 11.3 9,2 Wertpapiere und Beteiligungen 8²⁵„0 81.2 Bankguthaben 19,0 13,0 Guthaben bei öffentlichen Sparkaoſſen 5,1 4j, 4 Waren und ſonſtige Schuldner 60,7 66,8 Werksgemeinſchaftsſchuldner 21,8 80, Verluſt 4,45— Verbinblichkeiten: Grundkapitol 160,0 150,0 Geſetzliche Rücklagen 16,0 16,0 Sonderrücklagen 10,0 10,0 Deckung für Schäden und Verpflichtg. 17,7 2186 Sonſtige Rückſtellungen 18,9 21,1 Werkerhaltungskonto 9,0— Guthaben von Werksangehörigen 8,9 7,2 Anleihen 82,9 83,2 Anzahlungen 16,0 16,5 Hypotheken und Reſtkaufgelder 2,7 2,9 Waren⸗ und ſonſtige Gläubiger 35,7 37,4 Bank⸗ und Akzeptſchulden 30,9 30.5 Werksgemeinſchaftsgläubiger 33,9 39,6 Rückſtändige Löhne, Steuern uſw. 18, 2156 Gewinn— 6,9 Bilanzſumme 461,8 472.8 9. Am 30. September wurden innerhalb des Krupp⸗Kon⸗ zerns 57541 Werksangehörige beſchäftigt gegen 68 062 im Vorjahr. Bei den angeſchloſſenen Werken und Handels⸗ firmen betrug die Zahl der Beſchäftigten 17 700(21 700). (HV. 30. Januar.) Tochtergeſellſchaften und Konzernwerke Die Fried. Krupp Gruſon⸗Werk Ac. in Magdeburg erzielte im Geſchäftsjahr 1929/30 einen Gewinn von 0,51 Mill. 4(i. V. 0,69 Mill.).— Die Fried. Krupp Ger⸗ mania⸗Werft AG. in Kiel hat günſtiger gearbeitet, ſie weiſt jetzt nur noch einen Verluſt von 0,04 Mill.„gegen 0,56 Mill. 4 im Vorjahr aus.— Capito u. Klein AG. in Benrath erzielten infolge der ſchlechten Verfaſſung des Feinblechmarktes im abgelaufenen Geſchäftsjahr nur einen beſcheidenen Ueberſchuß.— Die Weſtfäliſche Draht⸗ induſtrie AG. in Hamm konnte nicht den zur Erfüllung der Dividendengarantie erforderlichen Betrag herauswirt⸗ ſchaften. Auch die Norddeutſche Hütte AG. in Bremen hat nicht befriedigend gearbeitet.— Die Aktie n⸗ geſellſchaft für Unternehmungen der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie in Berlin(Verwaltungsgeſell⸗ ſchaft eigner Wertpapiere und Beteiligungen) erzielte einen Gewinn von 1,02 Mill.„ gegen 0,13 Mill. 1 im Vorfahr. des deutſchen Exports Sack. Die Produktion der Eingeborenen belief ſich auf 3 657 350 Sack. Die tatſächliche Erute der Union iſt etwas kleiner als die Schätzung des Landwirtſchaftsamtes vom 15. Juli lautete, die endgültig eine Ernte von 23 075 000 Sack Mais in Ausſicht ſtellte, ſie ſtellt jedoch gegenüber der letztjährigen Ernte eine Zunahme von nahezu 4000 000 Sack dar, denn das damalige Ergebnis betrug 18 690 722 Sack. Auf der Grundlage eines Eigenverbrauches der Union von 11 837 000 Sack ergibt ſich ein für den Export verfügbares Qnantum von 10 670 155 Sack. Davon waren bis Mitte Dezember 1930 bereits 6 367 643 Sack Mafs verſchifft, wäh⸗ rend weitere 281674 Sack in den Häfen auf die Verladung warteten. Der Nettoüberſchuß im Lande wird gegenwärtig offiziell auf 4020 888 Sack geſchätzt. In dieſer Ziffer, die vom Landwirtſchaftsamt ſtammt, ſind die aus der vorjähri⸗ gen Ernte übernommenen Beſtände nicht mitenthalten. U Frankfurter Häuteauktion Frankfurt a.., 27. Jan.(Drahtbericht). Bei der heu⸗ tigen Häute⸗ und Felle⸗Auktion für das Frankfurter Rheingau und Umgegend⸗Gefälle wurden folgende Preiſe erzielt(in Pfennig pro Pfund): Kuhhäute: 50—59 Pfund 55,50—63,25; 60—79 Pfund 61,25—65; 80—99 Pfund 62,50 bis 69,50.— Ochſenhäute: 30—49, Pfund 55,50—57; 50 bis 99 Pfund 64,25—69; 60—79 Pfund 61,50— 69,50 80—99 Pfund 59— 63,52; 100 und mehr Pfund 5862,75.— Rinder⸗ häute: bis 20 Pfund 57,50—61,50; 50—59 Pfund 63,25 bis 74; 60—79 Pfund 64,50—72; 80 und mehr Pfund 70—72. Bullenhäute: 30—49 Pfund 52,50 bis 55; 50—59 Pfund 55 bis 60; 60—79 Pfund 50—56,75; 100 und mehr Pfund 38,50; Schußhäute 33,75—45. Die Preiſe gelten für rotes Gefälle ohne Kopf(rein und beſchädigt). Kalbfelle: bunte ohne Kopf(rein und be⸗ ſchädigt) bis 9 Pfund 94,50— 103,25; 9,1 bis 15 Pfund 80 bis 83,50; rote ohne Kopf(rein und beſchädigt) bis 9 Pfund 113—124; 9,1—15 Pfund 95— 102,50. Angebot: Kalbfelle 12911 Stück, Großviehhäute 12 582 Stück, Freſſerfelle 62 Stück(ohne Preiſe). Schaffelle 3176 Stück lunverkauft). 1 Tendenz: Beſuch gut, Abſchläge auf der ganzen Linie. Schlachtvieh- und Nutzviehmärkte Schlachtviehmarkt Pforzheim vom 26. Jan. Aufgetrieben waren 508 Tiere, und zwar: 8 Ochſen, 16 Kühe, 35 Rinder, 28 Farren, 31 Kälber, 3 Schafe, 387 Schweine. Marktver⸗ lauf: langſam. Ueberſtand: 9 Stück Großvieh, 19 Schweine. Preiſe für 1 Pfund Lebendgewicht: Ochſen a) 49—51; b) 44 bis 47; Farren a) 48; b) und c) 46—44; Kühe a) 40 b) und e) 36—20; Rinder a) 52—54; b) 46—49; Kälber a) 65 bis 70; b) 58—64; Schweine), c) und d) 58—62. Schweinemarkt Bühl vom 26. Jau. Aufgefahren: 183 Ferkel, 16 Läuferſchweine. Verkauft wurden 188 Ferkel und 16 Läuferſchweine. Der niederſte Preis für Ferkel war 20. J, der mittlere Preis 35 /, der höchſte Preis 50 Mark; für Läuferſchweine war der niederſte Preis 60 /, der höchſte Preis 120% das Paar. Schlachtviehmarkt Freiburg vom 26. Jau. Auftrieb: 28 Ochſen, 32 Rinder, 18 Färſen, 36 Kühe, 154 Kälber, 480 Schweine, 25 Schafe. Preiſe je 50 Kg. Lebendgewicht: Ochſen und Rinder l. 52—54; II. 45—48; III. 42—44; Farren 42—46; Kühe I. 36—42; II. 30—34; III. 2628 Kälber, beſte Maſt 68—70; mittlere 65—67; geringe 6064: Schweine, vollfleiſchige, bis 150 Kg. 54—56; bis 120 Kg. 57 bis 58: bis 100 Kg. 59—61; Schafe 48—53. Marktverkauf: Allgemein langſam, Ueberſtände bei Großvie)h und Schweinen. Schweinemarkt Engen vom 26. Jan. Anfuhr 178 Milch⸗ ſchweine, verkauft ca. 100. Preis 30—50/ per Paar. Devisenmarkt Im keutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New Pork 485,45 Schweiz 25,08 ¾ J Stockholm 15.19% Paris 129.89 Holland. 12.06% Madrid 247, Brüſſel 34,99 ſ½] Oslo 18,1 ½ Dollar geg. Rm..2074 Mailand 92,75 Kopenhagen 18.16 Pfunde„„ 20.4320 Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort 27. Jan. Die Lage war an der heutigen Börſe troſtlos. Die hieſige Reede iſt mit Leerraum überfüllt. Bergreiſen wer⸗ den überhaupt nicht vergeben. Die Talfrachten blieben unverändert, ebenſo auch die Schlepplöhne. Jauuar 1931 Mittwoch, 28. Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 6. Seite/ Nummer 4 Eine neue Welt in 100 Jahren Um“ Million qm kaun Europa größer werden— Phanutaſtiſche Pläne, aber durch modernen Großmaſchinen⸗Bau nicht unmöglich Die flache Nordſee Angriff aufs Mittelländiſche Meer 5 Nachdem die moderne Technik heute die Früchte jahrhundertelanger Vorarbeit mit beiden Händen pflücken darf, geht es ihr faſt wie der Ilſebill im Märchen, ſte gibt ſich mit keinem Erfolg zufrieden, ſie will ſelbſt den Himmel ſtürmen, wie einſt die Giganten. i Kann nun die Technik, die zwar Meere und Ge⸗ birge untertunnelt und die bisherigen Begriffe von Raum und Zeit durch ihre Erfindungen und Eut⸗ deckungen zu ſtürzen vermochte, auch Erdteile ver⸗ größern? Schon Alexander der Große wollte durch ſeinen Ingenieur Krates den größten See Griechen⸗ lands, den Kopaiſee, austrocknen laſſen. Größere Aufgaben traten dazwiſchen, und erſt 1866 iſt es einem franzöſiſchen Konſortium gelungen, dieſe antiken Pläne auszuführen und den See in 25000 Hektar fruchtbares Land zu verwandeln. Eine andere Geſell⸗ ſchaft hat daraufhin— aber zu einem ganz anderen Zwecke— den Heiligen See Guatavita in Colum⸗ bien, 1912 auslaufen laſſen, nämlich, um dort uralte Opfergaben, die auf 100 Mil⸗ lionen Pfund geſchätzt wurden, zu heben. Jedoch die Ausbeute, 1925, war nur 100 000 Mark wert— die Unkoſten betrugen das Hundertfache⸗ 8 Hollywooder Filmſtar als Opfer des Rauſchgifts Alma Rubens, eine bekannte Hollywooder Filmſchönheit, iſt kürz⸗ lich plötzlich geſtorben. Als Todesurſache wurde Lungenentzündung angegeben, doch tauchten Ge⸗ rüchte auf, daß die Schauſpielerin geheime Morphi⸗ niſtin war und ihrer Sucht zum Opfer gefallen iſt. Einem ähnlichen Zweck diente die kteilweiſe Ent⸗ wäſfſerung des Nemi⸗Sees durch mächtige Pumpen: das Prunkſchiff des Caligula wurde dadurch freigelegt. Doch das ſind alles„Spielereien“ gegenüber den Projekten, die ganze Meere trocken legen wollen. Die Zuiderſee, zum Feſtland geworden, vergrößert Holland um etwa 3000 Quadratkilometer. Noch vor etwa 50 000 Jahren gab es eine Brücke, die England zu einer Halbinſel machte; und noch heute zieht ſich die ſubmarine Kontinentalgrenze weit um das In⸗ ſelreich bis zu der Südſpitze Norwegens. Die Nord⸗ ſee iſt daher eine Flachſee(von etwa 35 Meter Tiefe), deren Küſte noch in hiſtoriſcher Zeit von Hull in Eng⸗ land bis zum Uimfjord in Nordjütland lief. Der kürzlich veröffentlichten Ausführung eines deut ⸗ chen Ingenieurs zufolge könnte nun ein Sperrdamm von Hull bis zum Uimfjord und ein Damm von nur 500 Kilometer durch den Kanal, beide etwa 45 Meter hoch, eine Areal von 120 000 Quadratkilometer abſperren. Eine blühende Fruchtebene, größer als ganz Süddeutſchland und dreimal ſo groß wie Holland, würde der gewonnene Meeresboden abgeben. Allerdings müßten etwa 6 Milliarden Kubikmeter Erde bewegt werden. Spülbagger, die dieſen Damm in etwa zehn Jahren aufzuſchütten hätten, würden Rohrleitun⸗ gen von etwa 8 Meter Durchmeſſer und Maſchinen von etwa 30 000 Pferdekräften erfordern, eine in ab⸗ ſehbarer Zeit für den modernen Großmaſchinenbau nicht unlösbare Aufgabe. Ebenfalls vor 50000 Jahren beſtand das Mittel⸗ meer aus zwei großen Seen, einem weſtlichen und einem öſtlichen, jeder von der Größe des heutigen Schwarzen Meeres, ſo daß damals Europa und Afrika einen vielfach zu⸗ ſammenhängenden Erdteil gebildet haben. Eine Schließung dieſes Meeres durch mächtige Stau⸗ dämme bei Gibraltar(15 Kilometer lang) und bei den Dardanellen(nur 1 Kilometer lang) und bei Suez würde Spanien 75 Kilometer Land bei Afrika und eine baleariſche Halbinſel von 400 Kilometer ge- winnen, Frankreich würde ſich um einen 145 Kilo⸗ meter breiten Landſtrich vergrößern; Corſika und Sardinien mit Sizilien ſich Italien anſchließen, das adriatiſche und ägäiſche Meer aber ganz verſchwinden. Das Schwarze Meer müßte in das Kaſpiſche, deſſen Spiegel 26 Meter tiefer liegt abgeleitet werden können. Alles in allem aber würde Europa durch Ausführung dieſer Projekte tatſächlich um etwa eine halbe Million Quadratmeter vergrößert werden! Flieger⸗Schickſal in der Sahara Drei franzöſiſche Flieger bei lebendigem Leib verbrannt Nachdem der ſchweizeriſche Flieger Mittel⸗ holzer als Erſter im Flugzeug zur Löwenfagd nach Afrika geflogen iſt, iſt der Afrikaflug die große Mode in der Fliegerei geworden. Augenblicklich weilen verſchiedene bekannte Flieger auf dem ſchwarzen Kontinent. Udet macht mit Junghans und Elly von Gontard Film⸗ aufnahmen im früheren Deutſchoſtafrika, Elly Bein⸗ horn hat in ihrem winzigen Klemm das erſte Stückchen Sahara hinter ſich und iſt in Spaniſch⸗ Marokko mit Mittelholzer zuſammengetrof⸗ fen. Sie will nach Villa Cisneros in Rio de Oro weiter, um in Biſſao(Portugieſiſch⸗Guinea) zu der Expedition von Prof. Struck⸗Dresden zu ſtoßen. Bei dem Flug über die Sahara, die über gewaltige Räume noch ſo gut wie unerforſcht und unbeherrſcht iſt, iſt ein zur Notlandung gezwungenes Flugzeug ſo gut wie verloren. Von einem fürchterlichen Fliegerſchickſal erzählt uns ein junger Offenbacher, der faſt vier Jahre bei den noch nicht unterworfenen Stämmen der inneren Sahara verbrachte: Die Ergibet, einer der größten nomadiſieren⸗ den Wüſtenaraberſtämme, hatten ihre Lager in einer Er will die Veſchaffenheit does Eroͤinnern ergründen Dr. L. Leet, der Leiter der ſeismographiſchen Station der Havard⸗Univerſität, hat einen Apparat kon⸗ ſtruiert, mit dem die Dicke der feſten Erdkruſte feſtgeſtellt werden ſoll. Dr. Leet veranſtaltete eine Reihe von Experimental⸗Erdbeben im Laboratorium, um die Geſetze der inneren Erd⸗ verſchiebungen zu beobachten. Wo ein Mäoͤchen 1000 Mk. koſtet Vor kurzem erregte allgemeines Aufſehen die Feſtſtellung der Kommiſſion des Völkerbundes, daß in der afrikaniſchen Negerrepublik Liberia Sklavenhandel betrieben wird. Der Präſident von Liberia mußte deswegen ſogar ſein Amt niederlegen. Daß in anderen Gebieten Zentralafrikas der Men⸗ ſchenhandel blüht, wurde in der letzten Zeit wieder⸗ holt berichtet. Jetzt meldet der Sonderberichterſtatter der Londoner Zeitung„News⸗Chroniele“, der ſich zu den Krönungsfeierlichkeiten des Aethipenkaiſers nach Abeſſinien begab, daß auch dort das Sklaventum noch lange nicht verſchwunden ſei. Der Negus von Abeſſinien und ſeine Regierung ſeien zwar ehr⸗ liche Anhänger der Abſchaffung des Sklaventums, ſtoßen aber in ihrem Kampfe gegen den Sklavenhan⸗ del auf tiefeingewurzelte uralte Ueberlieferungen. Der engliſche Journaliſt ſchätzt die Geſamtzahl der Sklaven in Abeſſinien auf zwei Millionen. Nach der letzten Verordnung der abeſſiniſchen Regierung wird den Sklavenkindern die Freiheit gegeben. Es iſt alſo zuserwarten, daß im Laufe der Zeit die Sklaverei in Abeſſinien ein Ende nehmen wird. Ein hoher Hofbeamter in Addis Abeba lud den engliſchen Zeitungsmann ein, ſeine Sklaven zu beſich⸗ tigen. Es waren 50 Männer und Frauen an der Zahl, denen vor zwei Jahren die Freiheit geſchenkt wurde. Sie wollten aber das Haus ihres Herrn nicht verlaſſen, da ſie befürchteten, des Hungers ſterben zu müſſen. Es gibt Tauſende von Sklaven in Abeſſinien, die trotz der erlangten Freiheit bei ihrem Herrn ver⸗ Griechenland und Oeſterreich wählen ihre ſchönſten Frauen Frl. Chryſſoula 14 Bewerberinnen ein⸗ ſtimmig zur Schönſten erkoren wurde. Griechenland 1931: (Athen), die von Miß Rodi Miß Oeſterreich 1931: Fräulein Hertha von Haentjens, die nach ſchwerer Wahl unter den Schönen Wiens den 1. Preis errang. bleiben und die Sklavenarbeit weiter verrichten. So⸗ gar die hohen abeſſiniſchen Geiſtlichen wollen, trotz ihres chriſtlichen Glaubensbekenntniſſes auf ihre Sklaven nicht verzichten. Die größte Schwierigkeit auf dem Wege der Bekämpfung der Sklaverei iſt auf die Tatſache zurückzuführen, daß Arabien immer noch als großer Sklavenmarkt gelten kann. Die bedeutende Nachfrage nach„lebendiger Ware“ in Arabien hat zur Folge, daß unternehmungsluſtige abeſſiniſche Feudalherren bewaffnete Expeditionen in die abgelegenen Gebiete des Landes ausrüſten, wo Hunderte von Menſchen gefangen genommen und darauf nach Arabien verkauft werden. In der Haupt⸗ ſtadt Abeſſiniens iſt es auch keine Seltenheit, daß Menſchen entführt und als Sklaven verkauft werden. In den armen Vororten von Addis Abeba werden von bewaffneten Banden junge Männer und Frauen bei Nacht gefangen genommen, in Kellern eingeſperrt und auf Segelſchiffen längs der Küſte des Roten Meeres nach Arabien verſchleppt. Für einen erwachſenen, geſunden Mann werden 1500 Mark und noch mehr bezahlt, da er ſchwere Arbeit zu ver⸗ richten hat. Junge Mädchen koſten nur zirka 1000 Mark. Sie ſind für die Bevölkerung der arabiſchen Harems prädeſtiniert. Vor kurzem ſtieß ein engliſches Kanonenboot auf ein ſolches mit Sklaven beladenes arabiſches Schiff. Trotz der drohenden Haltung befreiten die engliſchen Seeleute alle Skla⸗ ven. Es war aber nur ein Tropfen im Meere des abeſſiniſchen Sklavenhandels. England führt den Eiſenbahn⸗Autobus ein — Oaſe mehrere Tagereiſen ſahargeinwärts von den erſten franzöſiſchen und ſpaniſchen Vorpoſten aufge⸗ ſchlagen. Trotzdem erhielten wir ſehr oft in Erwide, rung der Plänkeleien unſerer Vorpoſten Beſuch fran⸗ zöſiſcher Flieger, die unſeren Gaſtfreunden durch ihre Bomben manchen Schaden zufügten. Eines Tages ſurrte es wieder von ferne in der Luft. Die Ergibet⸗ Krieger griffen zu ihren Flinten, poſtierten einige Maſchinengewehre auf ein Dach und eröffneten ein lebhaftes Feuer auf das näherkommende Flugzeug Die Araber ſind unglaublich geſchickte Scharfſchützen, Da die Maſchine ziemlich niedrig gezogen kam, gi ſie denn auch bald in Gleitflug über und ſetzte außer⸗ halb der Oaſe auf den Boden auf. Es war ein Doppel decker, ein großer franzöſiſcher Goliath, die Inſaſſen zwei franzöſiſche Offiziere und ein Unteroffizier, die auf dem Flug von Caſa Blanca nach der atlantischen Küſte waren. Außer einer Menge Poſtſendungen führten ſie drei große Bomben von mehreren Zentnern Gewicht mit ſich. Die Inſaſſen des Flugzeugs wurden von den Arabern gefangen genommen, der wertvolle Inhalt zum Häuptling gebracht. Die Offiziere ſchlugen dem Häuptling ein hohes Löſegeld für ihre Frei⸗ laſſung vor, auch wir legten Fürbitte für ſie ein, aber vergebens: Die Drei ſind aus der Luft gekommen, lautete der Spruch des Hohen Rates, ſie ſtehen al mit dem Teufel in Verbindung, der uns ſchon oft aus der Luft angegriffen hat, ſte müſſen alſo ſterben, werden verbrannt. Raſch war von den Frauen und Kindern ein hoher Scheiterhaufen aufgeſchichtet Vergebens unſere nochmalige Fürſprache, unſere Warnung vor der Vergeltung. In Beiſein des gan zen Stammes wurden die drei Gefangenen an Pfäh⸗ len auf dem Holzhauſen gefeſſelt. Die„Teufel müſſen ſterben, ſchrie ekſtatiſch die Menge. Und wäh⸗ rend das Feuer an den trockenen Scheiterhaufen ge⸗ legt wurde und die Flammen praſſelnd aufloderten, ſchrien die Araber wie irrſinnig, führten wilde Tänze auf, ſchoſſen, trommelten und bließen auf ihren In⸗ ſtrumenten. Nicht lange litten die drei Opfer der Wüſtenrache Wohl brüllten ſie qualvoll auf, als ſie die Flammen anzüngelten, doch raſch brachte ſie der ſtarke Qualm von Beſinnung. Nach etwa zwei Stunden war alles in Aſche verglommen, die Rache der Wüſtenſöhne gekühlt. Nie iſt eine Kunde von dieſem grauſigen Tribunal in der Sahara über die Oaſe hinausge drungen. Wie mancher Saharaflieger iſt ſchon in die Hände der wilden Stämme gefallen und wieviele wird noch dies Schickſal ereilen?—.— Nach oͤer Kameraoͤſchaftsehe die Kameradͤſchaftsſcheidung Nach der ſogenannten Kameradſchaftsehe, die in letzter Zeit in Amerika die Gemüter in große Auf⸗ regung verſetzt, iſt jetzt die Kameradſchaftsſcheidung oder richtiger geſagt die Probeſcheidung, an der Tagesordnung. Diejenigen Kreiſe, die eine Ehe mehr als eine Art Experiment, als eine Verbindung für das Leben zu betrachten pflegen, ſind Feuer und Flamme für dieſe neue Idee, die mit großem„Tam Tam“ von dem Ehepaare Bachmann in die Welt hin⸗ aus poſaunt wurde. Dr. Robert Bachmann und ſeine Frau Beatrice find ein wohlhabendes Newyorker Ehepaar und ſeit ſechs Jahren mitein⸗ ander glücklich verheiratet. Vor kurzem kamen die Eheleute Bachmann in friedlicher Weiſe überein, ſich für die Friſt von einem Jahr ſcheiden zu laſſen, um inzwiſchen feſtſtellen zu können, ob ſie einander tat⸗ ſächlich gern haben und nicht vermiſſen können. Nachdem die Kunde von der modernen Scheidung in die Oeffentlichkeit drang, ſtrömten ſelbſtverſtändlich Zeitungsreporter in das Bachmannſche Haus, trafen aber nur die Frau, da der geſchiedene Mann bereits ausgezogen war. Frau Dr. Bachmann erklärte, ſie ſei überzeugt, daß der Idee einer Probeſcheidung die Zukunft gehöre. Jedes aufrichtige Ehepaar, das auf das eheliche Glück Wert legt, müſſe wenigſtens einmal die Probe aufs Exempel machen. Unter großen Ueber⸗ ſchriften haben die amerikaniſchen gelben Blätter aus der Angelegenheit die allerneueſte Senſation gemacht, Böſe Zungen behaupten aber, daß es ſich dabei um einen in Amerika häufig vorkommenden Reklame trick handele, und daß Dr. Bachmann mit ſeiner viel beſprochenen Probeſcheidung nur den Zweck ver⸗ folge, ſeinen Patientenkreis zu vergrößern. Der neuartige engliſche Ueberlandwagen, der ſowohl auf den Schienen als auch auf der Straße fahren kann. In 2 Minuten erfolgt die Umſtellung vom Omnibus zum Eiſenbahn⸗Triebwagen und umgekehrt. ſchaften, die in erheblichem Abſtand vom Bahnhof liegen, Bei kleinen Ort⸗ wird dieſer neue Wagen von großem praktiſchen Nutzen ſein. Mittu Ein! heim im ereignete 1. Str zahlreich ſich noch das Zep ſang vat Ende ne Finanza dienſttue Stimme flagge, Flagge wegging nach. Schöf blickten digung d leichsfa Apegen 2 5 Ziff fängnisf ſtraf e. wendung e 1 —— Dr Mittwoch, 28. Jauuar 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 45 J Aufhebung eines Mannheimer Urteils durch das Reichsgericht Ein Vorfall, der ſich am 6. Juli 1930 in Mann⸗ heim im Mühlauhafen während der Ruderregatta ereignete, beſchäftigte am 27. Januar 1931 den 1 Strafſenat des Reichsgerichts. Die zahlreichen Zuſchauer waren in Feſtſtimmung, die ſich noch dadurch erhöhte, daß während der Regatta das Zeppelinluftſchiff über Mannheim flog. Man ſang vaterländiſche Lieder und der Jubel wollte kein Ende nehmen. In dieſer Stimmung äußerte der Finanzamtsangeſtellte Jakob., während er an zwei dienſttuenden Polizeibeamten vorüberging, mit lauter Stimme ſeine Abneigung gegen die neue Reichs⸗ flagge, die niemand kenne und die höchſtens eine Flagge für die Neckarſtadt ſei. Als die Beamten weggingen, rief ihnen der Angeklagte„Feiglinge“ wach. 8 5 Schöffengericht und Landgericht Mannheim er⸗ blickten in dieſen Aeußerungen ſowohl eine Belei⸗ digung der Beamten als auch eine Beſchimpfung der ſeichsfarben und verurteilten den Angeklagten E. Apegen Beamtenbeleidigung und Vergehens gegen 15 Ziff. 2 Republikſchutzgeſetzes anſtelle einer Ge⸗ fängnisſtrafe von 3 Wochen zu 100 Mk. Geld⸗ ſtraf e. Das Landgericht verneinte zunächſt die An⸗ troß Bier⸗ und Weingenuſſes keineswegs ſinnlos betrunken geweſen. Daun führte es aus, daß die Bezeichnung der Reichsfarben mit„Schwarz⸗Rot⸗ Senf“ ein hämiſches minderwertiges Urteil aus⸗ drücke,„Senf“ bezeichne eine Mißfarbe und laſſe in dieſem Zuſammenhang zumal mit den abfälligen Bemerkungen über die Uniform der Polizeibeamten und über den alten und neuen Staat eine Mißachtung erkennen, die durch die Bezugnahme auf die Neckar⸗ ſtadt als den am wenigſten in Anſehen ſtehenden 5 der Stadt Mannheim auch eine rohe Form er⸗ ölt. Gegen das Urteil des Landgerichts legte der An⸗ geklagte nur hinſichtlich ſeiner Verurteilung aus dem Republikſchutzgeſetz Reviſion beim Reichsgericht ein, indem er Nichtanwendung des 8 51 St..B. und Verletzung der Beſtimmungen des Republikſchutz⸗ geſetzes rügte. Im Gegenſatz zum Antrage des Reichsanwalts hat der 1. Strafſenat des Reichsgerichts unter Vorſitz von Reichsgerichtsrat Dr. Gündel das Urteil des Landgerichts Mannheim aufgehoben, ſoweit der Angeklagte wegen Vergehens gegen das Republikſchutzgeſetz verurteilt worden iſt. In dieſem Entſcheidung an das Landgericht Mannheim zurück⸗ verwieſen worden. Zur Begründung wurde aus⸗ geführt: Objektiv iſt der Tatbeſtand des Vergehens gegen das Republikſchutzgeſetz einwandfrei nach⸗ gewieſen, die Reichsfarben ſind beſchimpft worden. In ſubjektiver Hinſicht ergeben ſich jedoch Bedenken, ob das Landgericht die Anwendung des§ 51 St. G. B. ohne Rechtsirrtum verneint hat. Es iſt zwar feſt⸗ geſtellt, der Angeklagte habe gewußt, was er tat, das allein genügt aber nicht, um den Ausſchluß der freien Willensbeſtimmung zu verneinen. Eine nochmalige Prüfung der Sache unter dieſem Geſichtspunkt iſt da⸗ her erforderlich.(Urteil des R. G. vom 27. Januar 1931.) jr. Schöffengericht Mannheim Zigarettenpapier⸗Schmuggel Das Geſchäft mit unverſteuertem Zigaretten⸗ papier, Büchelchen aus dem Saargebiet iſt ein recht lohnendes, nur darf man ſich nicht erwiſchen laſſen. Am 2. Dezember v. Is. fuhren der 28 Jahre alte Ar⸗ beiter Wilh. H. und der 32 Jahre alte Bäcker Johann ., beide aus Worms, von hier nach Homburg und brachten von dort 1500 Stück der bekannten Büchel⸗ chen durch Schmuggel über die Grenze, von denen H. 1177 Bühelchen auf dem Marktplatz verkaufte. Fer⸗ ner kaufte H. anfangs November oder Dezember 600 Stück unverſteuerte Vüchelchen angeblich in Zwei⸗ brücken, die ebenfalls hier verkauft wurden. Wie aus den Ausführungen des Staatsanwaltes (. Schmitz) zu entnehmen iſt, iſt die Schmuggelei: mit unverſteuertem Zigarettenpapier üppig im Schwunge. H. iſt ſchon einmal wegen Schmuggel von Zigarettenpapier beſtraft worden. H. wurde verur⸗ teilt, wegen der 600 Büchelchen zu einer Geldſtrafe von 540/ hilfsweiſe zu 20 Tagen Gefängnis, Wert⸗ erſatz 90 /, wegen der 1500 Büchelchen zu 1350 Geldſtrafe, derbüßt durch die Unterſuchungshaft, Werterſatz 165 /, und 2 Monate Gefängnis, H. wegen der 1500 Büchelchen zur gleichen Strafe, ebenfalls ver⸗ büßte, ebenſo geſamtſchuldneriſch haftbar für den Werterſatz von 165 /, ferner 1 Monat Gefängnis. Für einen Strafgefangenen Erwerbsloſen⸗ Unterſtützung bezogen Der 19 Jahre alte Spengler Albert W. aus Wald⸗ hof benützte die Meldekarte eines zu einer Freiheits⸗ ſtrafe Verurteilten zu einem frechen Betruge. Vom 12. Dezember 1929 bis 30. März 1930 halte er ſich auf die Karte Erwerbsloſen⸗Unterſtützung im Geſamtbetrage von 341 Mark. Der 21 Jahre alte Fabrikarbeiter Hermann B. ging gewöhnlich mit ihm zur Kaffe, um eventl. ihn als den Inhaber der Karte zu legitimieren. Ein Dritter, der 20 Jahre alte Keſſelſchmied Adam B. erhielt einen Betrag von dem erſchwindelten Gelde. Die Ernährer der Familie W, Vater und 2 Söhne, ſind erwerbslos; ſie beziehen nach den Darlegungen des Verteidigers Willi Pfeiffen⸗ berger 155 Mark Unterſtützung monatlich. Das reiche nicht aus für die neunköpfige Familie. Der Vertei⸗ diger von., Dr. Weingart verwies ebenfalls auf die Not ſeines Mandanten. W. und B. wurden zu jo 5 Monten, B. zu einem Monat Gefängnes verurteilt. bas Kataſter von Friedrichsfeld 8 wendung des§ 51 St..., denn der Angeklagte ſei Umfange iſt die Sache zu neuer Verhandlung und 1 Stati besonderer Anzeige l Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe, gute Frau, meiner Kinder liebevolle, treusorgende Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin u. Tante hau Anna Sämmler geb. Volksfädi nach kurzem, schweren mit großer Geduld ertragenem Leiden im 53. Lebensjahre, Sonntag 12 Uhr zu sich in die Ewigkeit abzurufen 5 Mannheim-Neuostheim, den 28. Januar 1931 Mengelstraße& In tiefer Trauer: Gofffried Sammler Margareie Jacob geb. Sammler Hans Sammler Ella Sammler Friiz Jacob und Enkelkinder Nach dem Wunsche der Entschlafenen fand die Beisetzung in aller Stille statt N Aal. Jerögenbichungan Aer Staub Mannheim 8 Die Kataster der land⸗ u. forſtwirtſchaftlichen Pripathindergarſen e 1 16 Unfallverſicherung für 1930 von Mannheim und Spiel. und Versiube Vororte liegen von Montag, den 26. Januar 10931 an während zwei Wochen, und zwar: Anmeldungen erbitte Vormitiags(aufer Diens fag Hinder können geholt und gebracht werden. das Kataſter von Mannheim Helene IIlarsteller K 7, 3. 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