— 0 N 4 . Durch Träger frei Haus monatlich RM. 3. Bezugspreiſe: unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM 35 Waldhofſtraße 6, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, W Oppauer Straße 8, wöchentlich 12 mal. zuzüglich Zuſtellgebühr. Abholſtellen: Kronprinzenſtraße 42, Je Friedrichſtraße 4, ge Luiſenſtraße 1. Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe in eimer Seitu Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Maunheim Anzeigenpreiſe: Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Einzelpreis 10 Pf. Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Zeile. Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 29. 3 1931 142. Jahrgang— Nr. 47 zarnung der Welt vor Sowjetrußland Es ist zu befürchten, daß Rußland in absehbarer Zeit die Weltmärkte mit konkurrenzlos billigen Induſtrieprodukten überſchwemmen wird Ein Sieg des Kabinetts Macdonald Blaubuch der engliſchen Regierung Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 29. Jan. Die engliſche Regierung hat ſoeben ein um⸗ ſungreiches Blau buch über die Arbeitsgeſetz⸗ gebung in Rußland veröffentlicht. Das Blau⸗ buch enthält zahlreiche Auszüge aus offiziellen Doku⸗ menten und iſt daher nur als Studiengrundlage zu verwenden, da man ſchwer überſehen kann, wie weit die Geſetze in die Praxis umgeſetzt werden. Aber auch nach den Dokumenten allein zu urteilen, ergibt ſich das Bild einer überaus ſcharfen und rückſichtsloſen Diſgiplinſerung der Arbeit im Sowjetreich, die nach weſtlichen Begriffen vielfach an Zwangsarbeit grenzt. Gleichzeitig finden ſich Beſtimmungen für die keinen Zwangsarbeitslager, in denen poli⸗ liſche und andere Gefangene mit Arbeiten, wie Holz⸗ ſchlagen und landwirtſchaftlichen Dienſtleiſtungen, be⸗ ſchäftigt werden. In dieſen Lagern befinden ſich offen⸗ bar große Mengen von Angehörigen der„Bour⸗ geb ſie“ die von der Tſcheka dorthin ge⸗ fandt worden ſin d. Sie werden als Gefan⸗ geuedritter Klaſſe behandelt, da ſelbſt gemeine Verbrecher in der Klaſſifizierung der Sowjetregie⸗ tung nicht den Vergehen gegen das herrſchende Re⸗ gime gleichk om men. Die„Times“ begleiten dieſes Blaubuch mit einem außerordentlich intereſſanten Leitartikel, in dem ſie ausführen, die veröffentlichten Dokumente ſeien eine Beſtätigung aller Proteſte und Anſchuldigungen, die in letzter Zeit gegen die Arbeitsbedingungen in der Sowjetunion erhoben worden ſind. Das Blatt zieht aus der ungeheueren Reglementierung der Arbeitskräfte in Sowjetrußland den Schluß, daß mit dem Fortſchreiten der ruſſiſchen Induſtrialiſierung die Weltmärkte in abſehbarer Zeit mit billigen ruſſiſchen Induſtrieprodukten überſchwemmt wer⸗ den würden. Die„Times“ zitieren dabei mit Zuſtimmung die Warnung eines führenden Angehörigen des engliſchen Holzhandels, in der es heißt: „Wenn die übrige Welt ſich gegen den Kommunis⸗ mus wehren will, müßte ſie gemeinſam ſich weigern, mit Rußland überhaupt Han⸗ del zu treiben. Denn in wenigen Jahren, wenn alle die Fabriken, die heute im Bau ſind, arbeiten, werden ſie nicht nur alles herſtellen, was das ruſſiſche Volk braucht, ſondern die gauze Welt mit bil⸗ ligen Waren überſchwem men, mit denen andere In duſtrievölker überhaupt nicht konkurrieren können. Jedes Land, das Ruß⸗ land Kredite gewährt, hilft damit den Tag näher heranbringen, an dem die Produkte des Kommunis⸗ mus und damit vielleicht auch der Geiſt des Kommu⸗ nismus die Weltmärkte überſchwemmen werden.“ Die„Times“ erklären ausdrücklich, daß ſie dieſe Befürchtungen für ſehr wohl begründet hal⸗ ten. Das engliſche Blatt ſchreibt dazu: „Wenn Rußland mit Hilfe von ausländiſchen Kre⸗ diten und ausländiſchen Ingenieuren ſich in dem Tempo weiter induſtrialiſiert, das es gegenwärtig innehält, ſo werden audere Länder nur daun konkurrieren können, wenn ſie ihre Produktion und ihren Handel im glei⸗ chen Maß ſtab organiſieren wie Sowjet⸗ rußlan d. Sie müßten dazu allerdings auch die Arbeitskräfte mit derſelben Rückſichtsloſigkeit dis⸗ ponieren und ausbeuten und ihren Lebensſtandard auf das ruſſiſche Niveau herabdrücken. Das Blaubuch der engliſchen Regierung enthält genügend Beweiſe dafür, mit welchen Opfern an Aae und an Arbeitsbedingungen dieſe In⸗ duſtrialiſierung vor ſich geht. Entſcheidend iſt aber, daß durch die bemerkenswerte organi⸗ ſatoriſche Fähigkeit der Sowjetregie⸗ rung Rußland in abſehbarer Zeit zum gewichtigſten Konkurrenten der anderen Induſtrieländer in beinahe jedem Zweig der Produktion gemacht werde. 1 Da für Rußland der Fünſjahresplan nur ein Mittel um Zweck iſt, nämlich zu dem Zweck der Welt⸗ relation. ſo ergibt ſich auch die politiſche Ge⸗ ſahr einer nenen Propagandawelle für den Kommu⸗ nismus. 70 Londoner Vertreters § London, 29. Jan. Als geſtern abend die kritiſche Abſtimmung über die zweite Leſung des Gewerkſchaftsgeſetzes vor⸗ genommen wurde, glichdas Unterhaus ein e m Krankenhaus. Zahlreiche Abgeordnete, die an Grippe oder Influenza erkrankt waren, hatten ſich zu dieſer wichtigen Abſtimmung wohlverpackt im Parlament eingefunden, das ſie mit Huſten und Chloroformgeruch erfüllten. Die Arbeiter⸗ partei erzielte einen Triumph. Von ihren 285 Abgeordneten fehlte kein einzig Haupt. Das Ergebnis iſt eine aus⸗ reichende Mehrheit für Macdonald, die zwar die Gewerkſchaftsvorlage nicht vor radikalen Aende⸗ rungen ſchützen konnte, aber der Arbeiterregierung wieder einmal für eine Weile weiter hilft. Drahtung unf. Bemerkenswert iſt, daß der größte Teil der Liberalen ſich an die Abmachungen Lloyd Georges mit Macdonald hielt, d. h. der Ab⸗ ſtimmung fernblieb. Nur acht liberale Ab⸗ geordnete folgten dem Appell Sir John Simons und ſtimmten gegen die Regierung. Macdonald er⸗ zielte infolgedeſſen eine Majorität von 27 Stimmen, die bedeutend größer iſt, als die Regie⸗ rung ſelbſt ſie wohl erwartet hat. * Nach Bekanntgabe des Abſtimmungsergebniſſes beantragte Baldwin, daß das ganze Unterhaus ſich als Kommiſſion konſtituiere, um die Vorlage zu prüfen, einen der beſtehenden kleinen Ausſchüſſe zu ver⸗ weiſen. Der Antrag Baldwins wurde mit 306 gegen 244 Stimmen abgelehnt. Die Liberalen ſtimmten in dieſem Falle geſchloſſen für die Regie⸗ rung. Hierauf vertagte ſich das Unterhaus. Kritik an Schieles Etatrede Berline a Berlin, Herr Schiele hat geſtern im Haushaltsaus⸗ ſchuß eine recht unbehagliche Rede gehalten. Man kann ſich nicht gut vorſtellen, daß der Reichsernäh⸗ rungsminiſter für dieſe Rede, die doch zugleich ein Programm ſein ſollte, die Zuſtimmung des Kabinetts gefunden hat. Der Eindruck verſtärkt ſich, daß Herrn Schieles Wege und die des Kabinetts mehr oder weniger ſchier bis an die Grenzen des noch Trag⸗ baren auseinandergehen. Das Rezept des Reichsernährungsminiſters, auf eine kurze und ein⸗ prägſane Formel gebracht, lautet: Merkantilis⸗ mus und Zollmauer n. Das Rezept iſt einfach, Drahtbericht unſeres 1 Büros 29. Jan. aber es verkennt, worauf im Haushaltsausſchuß ſchon der volksparteiliche Abg. Cr. Cremer, hinwies,. den internationalen Charakter der geſamten Agrarkriſe und es berückſichtigt nicht ge⸗ nügend die internationalen Verflechtungen der deutſchen Wirtſchaft, die des Exports von Induſtrieprodukten ebenſowenig entraten kann wie einer wieder lebensfähigen, in einigem Ausmaß rentablen Urerzeugung. Der von Herrn Schiele eingeſchlagene Kurs— man wird das doch einmal feſthalten dürfen— hat Beunruhi⸗ gung hineingetragen gerade in die Länder, die uns am nächſten ſtehen, ſogar in das durch Blut und Sprache uns verbundene Deutſchöſter reich. Weiter hat Schiele ſich ganz und gar von einem Ge⸗ biet abgewandt, das ſein Vorgänger Dietrich mit aller Ausſicht auf Erfolg in Angriff genommen hatte: Von der Stan dardiſierung der landwirtſchaft⸗ lichen Urerzeugung und dem Verſuch, endlich einmal ihren Abſatz zu organiſieren In der Beziehung liegt bei uns alles im Argen. 3 85 iſt die deutſche Land⸗ wirtſchaft ſchlechthin rück ſtändig. Sie wird nicht nur von Holland und Dänemark, ſondern ſogar von dem kleinen Lettland beſchämend übertroffen. Um keine Mißverſtändniſſe aufkommen zu laſſen: Natürlich wollen wir die heimiſche Urerzeugung fördern, ſtützen, wenn es nicht anders geht, auch ſubventionieren, aber doch mit dem Endziel, ſie früher oder ſpäter doch auf eigene Füße zu ſtellen. Dank und Anerkennung des Reichskabinetts für Curtius Meldung des Wolffbüros Berlin, 28. Jan. In der heutigen Si unter dem Vorſitz des Reichskanzlers nahm das Reichskabinett einen umfaſſenden Bericht des Reichsaußenminiſters Dr. Curtius über den Verlauf des europäiſchen Stu⸗ dienausſchuſſes und der Tagung des Völkerbunds⸗ rates entgegen. Der Reichskanzler ſtellte abſchließend feſt, daß die von der Delegation eingenommene Hal⸗ tung und das in Genf erreichte Ergebnis die ein⸗ ſtimmige Billigung des Reichskabi⸗ nett gefunden haben, und ſprach dem Reichsmini⸗ ſter des Auswärtigen den aufrichtigen Dauk des Reichskabinetts für die erfolg- reiche Vertretung der deutſchen Inter⸗ eſſen aus. Das Reichskabinett verabſchiedete des weiteren die Entwürfe einer Reichsdienſtſtraford⸗ nung und eines Geſetzes über Beamtenvertretun⸗ gen, die unverzüglich dem Reichsrat zugeleitet wer⸗ den. Kommuniſtiſche Mißwirtſchaft Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 29. Jan. Ueber den Allgemeinen Konſumverein Halle und Umgebung herrſchten ſeit 1920 die Kommuniſten. Man ſchiffte mit 1000 Maſten in den Ozean, verſprach den Mitgliedern goldene Berge in Form von billigen Lebensmitteln aus Rußland und e einen„glänzenden Aufſtieg.“ Nun ſind die Luftſchlöſſer verweht. Der Konſumverein Halle hat wegen Zahlungsſtockungen ſeine Kaſſe ſchließen müſſen. Vor den Geſchäftsräumen des „Roten Proviantamtes“ ſtehen, wie man dem„Vor⸗ wärts“ berichtet, ſeit Samstag Tauſende von armen Leuten, um einen letzten hoffnungsloſen Verſuch zur Rettung ihrer Notgroſchen zu machen 1% Millio⸗ nen dürften verloren ſein. Der Zuſammen⸗ bruch ſcheint die Folge einer ungeheuerlichen Miß wirtſchaft zu ſein. Schon ſeit Ende November vorigen Jahres iſt kein Kontokorrent mehr geführt worden. Die Städtiſchen Werke haben ſchon vor längerer Zeit den Fuhrpark der Geſellſchaften wegen rückſtändiger Steuern beſchlagnahmen laſſen. Die Allgemeine Ortskrankenkaſſe, der der Konſumverein 25000 Mark an vorenthaltenen Krankenkaſſeubei⸗ trägen ſchuldet, hat ſich an den Maſchinen ſchadlos gehalten. Die Kreisſparkaſſe hat den Kredit geſperrt. Die Mühlenwerke ſtellten die Lieferung von Mehl und Mehlprodukten ein. Der Allgemeine Konſum⸗ verein iſt nicht einmal in der Lage geweſen, die Stromrechnung zu bezahlen. Die kommuniſtiſchen Volksbeglücker ſollen ſich von der Bezirksleitung der K. P. D. 50 zuverläſſige Mitglieder der ſogenannten antifaſtiſtiſchen Garde, einer anderen Erſcheinungs⸗ form des Roten Frontkämpferbundes ausgebeten haben, um ſich vor der Wut der Betrogenen zu ſchützen. Diplomatendiner bei Präſident Doumergne — Paris, 29. Jan. Der Präſident der Republik hat geſtern abend ein Diner zu Ehren des diploma⸗ tiſchen Korps gegeben, an dem auch der neue Miniſter⸗ präſident Laval teilnahm. An das Diner ſchloß ſich ein Empfang, zu dem außer den Mitgliedern der Re⸗ gierung zahlreiche Politiker, hohe Beamte, Vertreter der Kunſt und Wiſſenſchaft und der ausländiſchen Preſſe geladen waren. während die Regierung wünſchte, ſie an Oberſchleſien nach der Genfer Tagung Vom unſ. oſtoberſchl. Mitarbeiter Die Genfer Tagung des Völkerbundsrates iſt vorüber, das Deutſchtum Oſtoberſchleſiens hat Tage größter Spannung hinter ſich, ſein Intereſſe an dem ungelöſt gebliebenen Minderheitenproblem iſt unverändert das gleiche geblieben, iſt vielmehr noch geſtärkt worden durch die Erwartung, ob und in wie weit die polniſche Regierung die in Geuf zum Ausdruck gebrachten Wünſche erfüllen wird. Die Purzelbäume, die die polniſche Chauviniſtenpreſſe bei der Wiedergabe des Berichtes des Japaners an den Völkerbundsrat geſchlagen hat, werden noch für einige Tage politiſchen Stoff liefern, aber dann wird ſich das geſamte Intereſſe auf die Frage konzen⸗ trieren, wie die polniſche Wiedergut⸗ machung in der Praxis ausſehen wird. Den polniſchen Hetzblättern ſind beſonders die Feſtſtellungen des Genfer Berichtes peinlich, die direkt und indirekt dem Kattowitzer Woje⸗ woden und dem Aufſtändiſchen verband ge⸗ widmet ſind. Reſtlos unterſchlagen wollte man dieſe Auslaſſungen ſchließlich auch nicht und ſo kam man denn zu Umſchreibungen, die eines gewiſſen Humors nicht entbehren. So berichtete die Kattowitzer „Polska Zachodn“, das aus Regierungsmitteln aus⸗ gehaltene Blatt der Aufſtändiſchen und des Weſt⸗ marken⸗Vereins u..:„Was den Aufſtändiſchen⸗ Verband betrifft, ſo hat der Rat feſtgeſtellt, daß dieſe Organifation nicht von Liebe gegen die Deut⸗ ſchen erfüllt iſt!“ Das war nach hundertfachen Brutalitäten alles! Die polniſchen Stimmen, die nach Abſchluß der Genfer Debatten und Verhand⸗ lungen der Wahrheit die Ehre geben, ſind un⸗ gewöhnlich dünn geſät. Eine dieſer wenigen Stimmen ſei hier zitiert. Der Krakauer„Glos Narodn“ ſchließt längere Betrachtungen über die Genfer Verhandlungen und ihre Urſachen mit den für hieſige Verhältniſſe recht tapferen Worten:„Der Ratsbeſchluß iſt die ſchärfſte Verurteſlung, die jemals der Völkerbundsrat in einer Minder⸗ heiten⸗Angelegenheit zum Ausdruck gebracht hat. Er iſt der ſchärfſte Tadel, den Polen fſemals in Geuf erhielt. In ſeinen verbindlichen Worten klingt ein ſehr entſchiedener und für uns ſehr ſchmerzlicher und betrüblicher Sinn“. Die deutſche Minderheit Polens iſt dem Polenbunde in Deutſchland Dank ſchuldig für die kräftige Unterſtützung, die ihr durch die polniſche Ein⸗ gabe nach Genf erwieſen wurde. Die Lächerlichkeit der polniſchen Klagen aus Deutſchland, ihre geringe Zahl in Verbindung mit der Tatſache, daß die deutſche Polizei immer ſtets ſchnellſtens die Täter zur An⸗ zeige und zur Beſtrafung bringen konnte, alles das mußte naturgemäß den Eindruck der deutſchen Be⸗ ſchwerden aus Polniſch⸗Oberſchleſien ſtark unterſtrei⸗ chen. Das hieſige Deutſchtum wird es nur lebhaft be⸗ grüßen, wenn der Polenbund in Deutſchland auch zu⸗ künftig ſeine„Klagen“ in Genf vorbringt. Lebhaft bedauert werden muß es, daß nicht über die in dem polniſchen Wahlergebnis zum Ausdruck kommenden Folgen des Terrors geſprochen wurde. Gewiß, die deutſche Wahlgemeinſchaft hat gegen die Wahlen zum Warſchauer und zum Katto⸗ witzer Sejm Einſpruch erhoben. Da aber in faſt allen Wahlkreiſen Polens ſehr berechtigte Wahleinſprüche von den Oppoſitionsparteien bezw. den verſchiedenen nationalen Minderheiten erhoben wurden, kann es mehrere Jahre dauern, bis das Oberſte Gericht zu einem Urteil gekommen iſt. Die heutige Volksver⸗ tretung Polens wird es jedenfalls kaum erleben, daß alle Wahleinſprüche erledigt werden. Es würde des⸗ halb nur einer geſunden Auffaſſung von Recht und Gerechtigkeit entſprechen, wenn die polniſche Regie⸗ rung ſchleunigſt nach den Genfer Beratungen in den Gebieten der deutſchen Minderheit Erſatzwahlen ausſchreiben würde, die ein begangenes Unrecht wieder gut machen und der deutſchen Minderheit die ihr gebührende zahlenmäßige Vertretung in Katto⸗ witz und Warſchau ſichern könnte. Das aber iſt eine Frage des guten Wil⸗ lens! Der gute Wille Warſchaus wird in ben nächſten Monaten zum Maßſtabe für die polttiſche Ehrlichkeit werden, mit der die polniſche Regierung die Genfer Gedanken zur Durchführung bringt. Auf dem guten Willen Polens baſiert der ganze Genfer Beſchluß und mit der politiſchen Ehrlichkeit der Warſchauer Machthaber ſteht und fällt die in Genf .—— 2. Seite/ Nummer 47 geleiſtete Kom ißarbeit. Darin liegt die Schwäche d 8 dort 1 erlangten Reſultates. Das Sy ſt em towitzer Wojewoden Dr. Graſzinſki muß liguidiert werden! f Dieſe Liquidation kann unmögl kan: ich durch den vornehmſten Träger dieſes Syſtems, der ſich bisher immer in der Doppelrolle des höchſten Regierungsbeamten und des höchſten Leiters der Aufſtändiſchenhorden gefiel, durchgeführt werden. Der heutige Wojewode muß verſchwinden kachfolger muß ein polniſcher Politiker ſein, gen ein wenig Sinn für die nativ⸗ enbewegung mitbringt. Der Ver⸗ 6 Aufſtändiſchen muß aufhören, eine eigene Regierung oder eine Nebenregierung zu bilden, die das Schickſal des Deutſchtums nach eigenen moxaliſchen Grundſätzen formt. Setzen die in Genf von Polen erwarteten Reformen hier ein, dann wird bald auch jetzt noch jenes Verhältnis zwiſchen Min⸗ derheit und Mehrheitspolk herrſchen, von dem Hen⸗ derſon in ſeinem Geufer Schlußwort Preſſe der deutſchen Minderheit hat in den letzten Tagen erneut die deutſche Bereitwilligkeit unter⸗ en, am Wohle Polens mitzuarbeiten. Sache der polniſchen Machthaber iſt es, die ihnen ſchon ſo oft dargebotene Hand zu ergreifen. n Die nächſten Wochen und Monate werden für die weitere Geſtaltung des Schickſals der deutſchen Min⸗ derheit entſcheidend ſein. Die polniſche Regierung muß handeln, muß praktiſche Taten ſehen laſſen. Dazu ſchreibt das Organ der deutſchen Katholiken Polens, der„Oberſchl. Kur.“:„An uns liegt es jetzt, durch die Wochen bis zum Mai alle Handlungen auf⸗ merkſam zu verfolgen und auf der Hut zu ſein, daß nicht durch Spitzfindigkeiten wieder die Rechte der deutſchen Minderheit verletzt werden. Sollte bis dahin dem formellen Beſchluß des Völkerbundsrates für die Zukunftsſicherheiten nicht Genüge getan ſein, dann haben wir das Recht, unſere Klagen erneut norzubringen und die Wahlvorgänge in Oberſchle⸗ ſien wieder aufzurollen.“ Die polniſche Re⸗ gierung darf überzeugt ſein, daß das Deutſchtum Po⸗ lens auch im Mai noch ſeinen Mann bei der Ver⸗ tetdigung von Recht und Gerechtigkeit ſtellen wird! 5 vo M band der Für die Reform des Reichstags Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 29. Jan. Zwiſchen Sozialdemokraten, dem Zentrum, der Bayeriſchen Volkspartei und der Sbaatspartei, ſind geſtern im Reichstag Beſprechungen gepflogen wor⸗ den, die ſich in der Hauptſache um die Reform der Geſchäftsordnung drehten. Wie das„Berliner Tageblatt“ wiſſen will, ſoll man dahin überein⸗ gekommen ſein, daß bei den unzähligen Anträgen auf Aufhebung der Immunität von Abgeord⸗ neten, die dem Ausſchuß vorliegen, man ſich in zu⸗ ſtimmendem Sinne äußern wolle, um ſo der immer mehr einreißenden Unſitte ein Ende zu machen, daß die Abgeordneten unter dem Schutze der Immunität ihre politiſchen Gegner diffamieren. Es iſt alſo da⸗ mit zu rechnen, daß ſich im Ausſchuß eine Mehrheit für die Auslieferung zahlreicher Abgeordneter — es handelt ſich dabei vornehmlich um National⸗ Joztaliſten und Kommuniſten— an die Gerichte finden wird. Leon Blum gegen Laval Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 20. Jan. In dem franzöſiſchen Gewerkſchaftsblatt„Popu⸗ Lare“ veröffentlicht der Sozialiſtenführer Leon Blu m eine ſcharfe Kampfanſage gegen das Kabinett Laval, das er folgendermaßen charakteriſiert: Das Kabinett Laval iſt nichts anderes als ein Wiederaufgebügeltes Kabinett Tar⸗ dien und vielleicht ſogar noch ſchlimmer. Seinen Mitgliedern nach neigt es noch ſchwerer zur Rechten. Wer Miniſterpräſident Laval kennt, iſt ſich klar dar⸗ über, daß das Kabinett für Einheit und den Zu⸗ ſammenhang der republikaniſchen Parteien fürchtens⸗ werter iſt als das letzte Kabinett Tardieu. Die Tat⸗ ſache, daß es nach dem Verſuche der Steegregierung die Macht übernimmt, verſtärkt noch ſeinen reaktio⸗ nären Charakter. Beſſer wäre es geweſen, die Kam⸗ mer aufzulöſen, als monatelang den Todeskampf einer Majorität zu verlängern, von der das Land nichts mehr wiſſen will. Anruh zwiſchen Schein und Sein Fritz von Unruhs neue Komödie„Phaea“ im Frankfurter Schauſpielhaus Damit gar kein Zweifel beſteht:„Phaea“ iſt Nicht irgendeine griechiſche Göttin, etwa wie Nike, über deren Nachkriegsflügel Unruh in ſeiner noch glühenden Zeit ein Buch geſchrieben hatte;„Phaea“ heißt in die Atome ſeiner Buchſtaben aufgelöſt: Phofographiſch⸗Akuſtiſche Elektrizitäts⸗Aktiengeſell⸗ ſchaft. Sache! 5 Phaea iſt alſo keine Göttin, aber ſie hat einen Gott: Morris, den Generaldirektor, die verkörperte Tonfilm⸗Induſtrie⸗ Großmacht, die neue Zeit. Seine Stimme ſchallt in die Welt des Ateliers wie die eines Weltſchöpfers ins brodelnde Chaos, auf daß es ſich bilde. Die Phaea⸗Welt des Tonfilmateliers iſt in der neuen Komödie Unruhs alſo gleich der wirklichen Welt, und Morris heißt ihr Lenker. Aber auch dieſe Scheinwelt, in der alles aus Pappe iſt— man ſieht es auf der in einemfort rotierenden Drehbühne braucht Menſchen, damit ſie lebt und fühlt. Her alſo mit den käuflichen Menſchlein und thren Gefühlen! Man kann ſie in allen Garnituren haben: als ehemalige ruſſiſche Fürſten, als Offiziere, Dichter, Frauen, Mädchen. Mit den Mädchen iſt es ſchwierig. Morris ſucht echte Gefühle. Ein kleines Barmädel findet ſich zufällig. Aus Bar wird Star. * Toni heißt das Mädel. Sie pendelt zwiſchen zweit Dichterlingen, von denen der eine namens Uhle die Züge des Dichters Fritz von Unruh zeigt. Er trägt das Erlebnis Krieg im Herzen, unauslöſchlich, immer wieder muß er es herausſchreien. Für ſolche Seelen iſt im Tonfilm kein Platz, man braucht nur hre dichteriſchen Stoffe, nicht ihre Worte. Am Anfang des Tonfilms ſteht das Geſchäft, nicht das Wyrt. Aber Toni verliebt ſich in Uhles Seele, und aus dem Barmädel ſpricht die Stimme des Gefühls. ſprach. Die Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 29. Jauuar 1931 „Laßt Deutſchland hoffen!“ Ein Appell des Jentrumsvorſitzenden Prälat Kaas an Deutſchlanos Gläubiger und Anterorücker — 7 Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 29. Jan. 2 Nach längerer Pauſe hat der Vorſitzende der Zentrumspartei, Prälat Kaas, in Trier ſich wieder vernehmen laſſen. Seinen Aus⸗ führungen kommt nach mehr als einer Richtung hin programmatiſche Bedeutung zu. Innenpolitiſch hat Kaas die Politik des Kanzlers zu rechtfertigen und zu ſtärken verſucht. Mit unbeirrbarer Konſequenz ſei Dr. Brüning den ihm vorgezeichneten Weg ge⸗ gangen, der von der Illuſion wieder zur Wirklichkeit zurückgeführt habe. Das Sanierungswerk kenn⸗ zeichnet Kaas als die erſte Stufe zum finanziellen und wirtſchaftlichen Wiederaufbau Deutſchlands. Er hat weiter den überparteilichen Charakter des Kabi⸗ netts unterſtrichen und dem Koalitionsgedanken den Sammelappell an alle die entgegengeſetzt, die „guten Willens“ ſeien. Eine ſolche Front, die ſich nicht ſchematiſch nach den Regeln der bisherigen Parteiarithmetik auszirkeln laſſe, fange da an, wo die politiſche Vernunft begänne und ſchlöſſe da, wo ſie aufhöre. Das Hauptgewicht ſeiner Ausfüh⸗ rungen legte Kaas indes auf die außenpoliti⸗ ſchen Vorgänge. Er hat damit an ſeine Dort⸗ munder Rede angeknüpft, die ſeiner Zeit erhebliches Aufſehen im Ausland, namentlich in Frankreich, er⸗ regt hat. Wie wir einem ausführlichen Bericht der „Germania“ entnehmen, führte Kaas den Beweis, daß„die befreiende und erlöſende Tat auf reparationspolitiſchem Gebiete“ ohne ſchwer⸗ ſten Schaden nicht mehr lange aufgeſchoben werden könne. Keine deutſche Regierung würde ſtark genug ſein, die exploſiven Kräfte zu bannen, die eine über das Maß des Erträglichen hinaus erzwungene Verzö⸗ gerung mit naturhafter Gewalt auf den Plan rufen würde. Kaas machte in dieſem Zuſammenhang die „vernünftigen Kreiſe im Ausland“ eindringlich auf den Ernſt der Lage in Deutſchland aufmerkſam und auf die Konſequenzen, die von einem in finanzielles, wirtſchaftliches und ſoziales Chaos abgleitenden Deutſchland ſich für die Entwicklung der politiſchen und ſozialen Zuſtände Geſamteuropas unweigerlich herleiten würden. Der Reviſions⸗ und Evo⸗ lutionsgedanke ſei da und werde nicht mehr von der Tagesordnung verſchwinden. Kaas richtete dann 5 einen beſonderen Appell an Frankreich und wandte ſich gegen die ſtarre Theſe Tardieus. Würde ſie das definitiv letzte Wort Frankreichs dem Reviſionsgedanken gegenüber darſtellen, ſo müſſe er offen feſtſtellen, ſähe er eine düſtere deutſche, eine düſtere europäiſche, eine gefahrvolle franzöſiſche Zukunft vor ſich. Diejenigen, die den Gedanken der Reviſion und Evolution endgültig abweiſen, ſollten ſich klar darüber ſein, daß ſie die Schrittmacher des Kommunismus und eines aggreſſi⸗ ven Nationalſozialismus ſind und ſein werden. Frankreich und Deutſchland müßten ſich im Geiſte von Genf finden oder ſie würden ſich nie fin⸗ den.„Laßt“, ſo erklärte Kaas,„Deutſchland hoffen.“ Die politiſche Desorganiſierung in Deutſchland rechts und links ſei eine Frucht der Hoffnungsmüdigkeit und Hoffnungsloſigkeit, die vor allem im letzten Jahre raſende Fortſchritte gemacht habe und für die bolſchewiſtiſche und nationaliſtiſche Infektion prädisponiere. 1931 werde in der Be⸗ ziehung ein Schickſals⸗ und Enutſchei⸗ dungsjahr von weiteſtgreifender Bedeutung ſein, von Bedeutung für Deutſchland, für Europa, für die geſamte internationale Zuſammenarbeit der Völker.“ Die heidelberger unruhen vor dem Schnellrichter (Eigener Bericht) J. Heidelberg, 29. Jan. Dem Schnellrichter wurden geſtern nachmittag 4 Uhr 22 Angeklagte vorgeführt, die am Diens⸗ tag abend bei den Unruhen in Heidelberg feſt⸗ genommen worden ſind. Zwei der Angeklagten wurden gleich wieder abgeführt, da ſie dem Jugen d⸗ gericht unterſtehen. Die verbleibenden 20 Ange⸗ klagten hatten ein Alter von 19 bis 47 Jahren. Sieben davon erklärten ſich als parteilos. Die An⸗ klage lautete auf Auflauf gemäß St..B. 8 116, bei zwei Angeklagten darüber hinaus auf Wide r⸗ ſtandd und in drei Fällen auf Beamtenbelei⸗ digung. Die Feſtgenommenen erklärten alle miteinander, daß ſie nicht dretmal zum Weitergehen aufgefordert worden ſeien, als ihre Feſtnahme erfolgte. Es wur⸗ den insgeſamt 38 Zeugen gehört, davon 26 Polizeibeamte. Weſentlich aus den Ausſagen der Polizei war, daß ein Oberleutnant den Befehl gegeben hatte, daß wahllos ſolche Leute feſtgenommen werden ſollten, die ſich weigerten, weiterzugehen. In zwei Fällen ſcheinen auf Seiten der Polizei Aus⸗ ſchreitungen vorgekommen zu dein, die wahrſcheinlich diſziplinariſch unterſucht werden. Der Staatsanwalt beantragte nur in einem Falle eine Geldſtrafe von 100 Mark wegen Auflauf. In einem Falle ſtellte er die Beſtrafung des Angeklagten in das Ermeſ⸗ ſen des Gerichtes. In allen übrigen Fällen beantragte er Gefängnisſtrafen von zwei bis ſechs Wochen. Rechtsanwalt Ludwig erklärte in ſeinem Plaidoyer, daß der unmittelbare Anlaß zu den Un⸗ ruhen das Verbot einer nationalſozialiſtiſchen Ver⸗ ſammlung in letzter Minute geweſen ſei. Das Ver⸗ byt müſſe als ungeſetzlich bezeichnet werden, umſo mehr, als es in einer demokratiſchen Republik erfolgt ſei. Sein Antrag lautete bei allen Angeklagten auf Freiſprechung. Mitten in dieſer Atelierwelt. Aber ſie ſieht gar nicht, daß Morris aus dem Verſteck die Kamera und das Mikrophon auf Bild und Laut ihrer Liebe ge⸗ richtet hat. Endlich hat er, was er brauchte: echtes, warmes Schlagen eines liebenden Mädchenherzens. Unbezahlbar. Alle werden es ſehen und hören, die Kinobeſucher im dunklen Raum, die Jungen und Alten, die doch ſamt und ſonders Gefühle wollen. Phaea kann jetzt Geſchäfte mit Gefühlen machen. Ganz groß! Aber Toni entflieht dieſer Scheinwelt der Technik; denn Uhle hat gewußt, daß im Augen⸗ blick der Tonfilmaufnahmen ihres Liebeſtammelns die Apparaturen auf ſie gerichtet waren. Da muß die Komödie notgedrungen aus ſein. N Im gleichen Frankfurter Schauſpielhauſe, in dem geſtern die Erſtaufführung der„Phaea“ ſtattfand, ſah man vor zwölf Jahren Unruhs Dichtung„Ein Geſchlecht“. Große Symbolik des Kriegs. Die Menſchen redeten zerfetzte Rhapſodien dichteriſcher Ekſtaſen. Mit heißer Glut dahinter. So iſt in der Phaea der Dichter Uhle noch glutvoll geblieben. Aber drum herum hat ſich die Sprache Unruhs abgekühlt. Sie iſt ſehr verſtändlich geworden. Aber die Symbolik blieb, genau wie früher: Phaea zeigt die Scheinwelt, in der auch das Gchteſte, ja gerade das, ausgepreßt wird um des Geldes wil⸗ len. Es geht ja gar nicht nur darum, die grauſame Atelierwelt des Films zu zeigen. Sp künſtlich wie dieſe iſt doch ſchließlich alles, was uns umgibt. Aber auch der Dichter Uhle⸗Unruh wird darin aus⸗ gequetſcht. So ſteht ſchließlich Unruh ſelbſt zwi⸗ ſchen Schein und Sein. Wo ſeine wahre Heimat iſt, wer weiß es, nachdem ſeine dichteriſche Beleuch⸗ tung auch in Juptterlampen verwandelt wurde. Es iſt eben kein Platz mehr in dieſer verfilmten und verfimmelten Welt. Sehr, ſehr richtig, Fritz von Unruh. n * Er hat auch die alten Verbindungen ſchroff abge⸗ brochen. Seine Offiziere erſcheinen als Tonfilm⸗ ſtatiſten. Preußen, einſt das Land Louis Ferdinands, kommt ſchlecht weg. Es wird arg, zu arg karikiert. Nach nahezu achtſtündiger Verhandlung wurden gegen 412 Uhr nachts folgende Urteile verkündet: Sechs Angeklagte werden von der An⸗ klage des Auflaufs freigeſprochen. In allen übrigen Fällen erfolgte, mit Ausnahme bis auf einen Fall, Beſtrafung wegen Auflauf zu fe 60 Mark Geldſtrafe. In einem Falle erfolgte die Verurteilung wegen groben Unfugs. Wegen Widerſtand wurden zwei Geldſtrafen in Höhe von 60 und 100 Mark ausgeſprochen und endlich wegen Beamtenbeleidigung zwei Geldſtrafen von 50 Mark und eine ſolche von 30 Mark. Der Vorſtitzende betonte in der Begründung des Urteils, daß nur deshalb auf Geldſtrafe erkannt worden ſei, weil, die eigentlichen Veranlaſſer der Un⸗ ruhen nicht auf die Anklagebank gebracht werden können und weil in der Bepölkerung üher die letzten Vorgänge eine Erregung entſtanden ſei, beſonders in dem Teil der Bevölkerung, dem die Feſtgenom⸗ menen hauptſächlich angehören. — Acht Jahre Zuchthaus für einen Bahnhofs⸗ Einbrecher — Liegnitz, 29. Jan. Das hieſige Schwurgericht verurteilte geſtern den Arbeiter Herrmann wegen vollendeten und verſuchten Rückfalldiebſtahls und Totſchlags zu acht Jahren Zuchthaus und acht Jahren Ehrverluſt.— Herrmann war gegen Ende v. Is. im Bahnhof Koſendau eingebrochen, hatte einen Bahnpoltzeibeamten durch vier Schüſſe ſchwer verletzt und war dann geflohen. Bei einem neuen Einbruch in Bunzlau, wurde er feſtgenommen. Meuterei in einem amerikaniſchen Zuchthaus — Aunandale(New Jerſey), 29. Jan. Im hieſigen Zuchthaus griffen geſtern abend 400 Sträflinge die Wächter an. Bei dem ſich entſpinnenden heftigen Kampf wurden neun Sträflinge verwundet, ſieben konnten aus dem Gefängnis ausbrechen. Ein Beiſpiel. Der Dichter Ühle ſagt in der Garde⸗ robe, er wolle eine Rede in dem von ihm verfaßten Tonfilm halten. Springt einer der ehem. Offiziere, jetzt Statiſt, auf und fragt choktert: Gegen Preußen? Nein, ſagt Uhle, an die Menſchheit. Alſo doch gegen Preußen! Sagt der Offizier. So ſchreibt heute Fritz von Unruh. Er iſt jetzt immerhin 46 Jahre und ſchrieb vor dem Krieg den Louis Ferdinand. Die Zeit vergeht. Geſtern abend erſchien Unruh am Schluß der ausgedehnten Komö⸗ die— die zwölfte Stunde hatte längſt begonnen auf der Frankfurter Bühne, um dem Publikum ſei⸗ ner einſtigen Wahlheimat zu danken, ſich mindeſtens vor ihm für den ſehr reichen Beifall, oft auch auf offener Szene, zu verzeigen. Er kam dabei zufällig hinter eine von den ſzeniſch benötigten Jupiter⸗ lampen zu ſtehen. Sie war ſchon ausgeſchaltet. Aber es würde ſich verlohnen, Unruh einmal wieder grell zu beleuchten. * Die Frankfurter Aufführung ließ in Neid er⸗ ſtarren.(Das große Anilinhaus, das weithin ſchim⸗ mert als ſtolzes Schloß am chemiſchen Meer, hatte zuvor das Mannheimer Herz auf Unruh eingeſtellt.) Man kann eben Theater oft nur mit großen Mitteln geben. Mit einer ſolchen Drehbühne, mit dieſen maſſiv gearbeiteten Kuliſſen, in ſo vollkommen vor⸗ getäuſchtem Schein einer Scheinwelt des Tonfilm⸗ ateliers. Das Stück müßte in Mannheim geſpielt werden; man kann es hier vorläufig nicht geben, weil die Mittel fehlen, es auszuſtatten. Und nach⸗ läufig iſt es zu ſpät. Die Drehbühne ging und ging, führte durchs Atelier, ins mechaniſtierte Zimmer des Götzen Morris(phantaſtiſch von Gerhard Ritter geſpielt), in Vor⸗ und Hinterräume, über Filmbrücken, durch Filmſtraßen. Man erlebt ſzeniſch eine Welt, eben jene Scheinwelt. Und darin Schauſpieler von hohen Qualitäten. Claire Winter z.., vor ein paar Jahren noch in Mannheim, ein ganz großes Talent als Toni. Auch das Enſemble, aus dem die junge Kraft von Paul Verhoeren angemerkt ſei, iſt ſehr, ſehr gut. Die Juſzenierung von Fritz Peter Basdiſche Politik Das Konkordat kommt Der Haus haltsausſchuß des führte am Donnerstag die Steueranträge zu Ende. Der Fin anzminiſter behandelte die Zen, traliſierung der Wohnungsbaußhilfe und die Verteilung nach dem Bedarf, nicht nach dem Aufkommen, was eine Benachteiligung der Gemein⸗ den bedeute, die bisher fleißig gebaut hätten. Bei⸗ ſpielsweiſe müſſe die Stadt Mannheim 600 000 Mark aus ihrem Aufkommen für andere Gemeinden abgeben, Karlsruhe 500 000 Mark. Die Debatte ließ den faſt einmütigen Willen der Parteien erkennen, daß die Gebäudeſonder⸗ ſtewer früher oder ſpäter abzubauen ſei. Gz fand auch ein Antrag Dr. Baumgartner(.) An⸗ nahme, bei der Reichsregierung darauf hinzuwirken, die Gebäudeſonderſteuer ſtufenweiſe abzubauen. Die Beſchlußfaſſung über den§ 7a wurde vertagt. Zu⸗ geſtimmt wurde einem weiteren Antrag, beim Ein⸗ zug der Steuerbeträge nach 8 7a gegenüber wirt⸗ ſchaftlich ſchwachen Hausbeſitzern ſchonend vorzu⸗ gehen. Ein Antrag Dr. Baumgartner und Ge⸗ noffen wünſcht von der Regierung Erhebungen über die Verſchiebungen in der ſteuerlichen Belaſtung, wie ſie durch die reichsrechtliche Regelung der Grund⸗ und Gewerbeſteuer eintritt und erſucht die Regie⸗ rung, bei der Reichsregierung eine Aenderung der Notverordnung dahingehend zu erwirken, daß Steuerbefreiung ſowie Feſtſetzung von Freigrenzen und Steuertarifen der landesrechtlichen Regelung überlaſſen bleiben. Der Finanzminiſter ſtimmte dem Antrag zu, wünſchte aber im Intereſſe der Klarheit und Gründlichkeit Zeit zur Abfaſſung der geforderten Denkſchrift. Er wies darauf hin, daß die badiſche Regierung ſich ſtets, leider nicht mit dem gewünſch⸗ ten Erfolg, für die ſteuerliche Landeszuſtändigkeit eingeſetzt habe. Der Antrag Baumgartner wurde an⸗ genommen. Einſtimmige Annahme fand weiter ein An⸗ trag des Zentrums, wonach die badiſche Regierung bei der Reichsregierung auf eine Verlängerung der Unterſtützungsdauer für die Tabakarbeiter infolge der Aenderung der Tabakſteuer hinwirken ſoll. Im weiteren Verlauf der Sitzung teilte die Re⸗ gierung mit, daß während der gegenwärtigen Ta⸗ gungsperiode ein Geſetzentwurf über den Ab⸗ ſchluß von Konkordaten vorgelegt werden wird. Laudlüäges Beratung der Der Lohnkonflikt bei den Stahlwerken Gewerk ſchaften lehnen 20prozentigen Lohnabban ab Berlin, 29. Jan. Zu dem Lohnkonflikt bei den Vereinigten Stahlwerken berichtet das„Berl. Tage⸗ blatt“, daß die vier beteiligten Gewerkſchaften den Vorſchlag des Direktors Pönsgen von den Ver⸗ einigten Stahlwerken, in eine Herabſetzung der Taxif⸗ löhne um 20 Prozent zu willigen und damit eine Stillegung der Hütte Ruhrort⸗Meiderich zu um⸗ gehen, abgelehnt haben. General Berthelot geſtorben a — Paris, 29. Jan. General Berthelöt, der swäh⸗ rend des Krieges eine Zeitlang Heerführer und ſpä⸗ ter Chef der franzöſiſchen Militärmiſſton in Rumä⸗ nien war, iſt geſtern nach längerer Krankheit ge⸗ ſtorben. Franzöſiſche Alpen⸗Mauöbver — Paris, 29. Jan. Auch in den franzöſiſchen Alpen haben nunmehr die Gebirgs⸗Manöver bhe⸗ gonnen. An den Uebungen, die in 1700 Meter Höhe bei Briancon ſtattfinden, nehmen auch ein Bataillon Skifahrer Dieſe Abteilungen mußten den Loutaret⸗Paß, der bis zu zwei Meter verſchneit iſt und wo eine Temperatur von 20 Grad unter Null herrſcht, beſetzen. Die Lawinenkataſtrophe an der italieniſch⸗ franzöſiſchen Grenze — Rom, 28. Jan. Die Stefani⸗Agentur erklärt zu der bereits gemeldeten Lawinenkataſtrophe an der italieniſch⸗franzöſiſchen Grenze, daß im Dar Riparia⸗Tal insgeſamt drei Offiziere, zwei Un⸗ teroffiziere und 16 Soldaten von zwei Lawinen verſchüttet worden ſeien. Buch, der ganze Apparat, ach, beneidenswertes Frankfurt! Aber in Darmſtadt rief der Schaffner doch nicht mehr: Mannem hinne! Dr. K. en Das Nationaltheater teilt mit: Die Urauf⸗ führung von E. G. Kolbenheyers Schauſpiel „Jagt ihn— ein Menſch!“, die am Samstag ſtattfindet, iſt inſzeniert von Richard Dornſeiff Den im Mittelpunkt der Handlung ſtehenden Er⸗ finder Dr. Wengert ſpielt Willy Birgel, ſeine Frau Eliſabeth Stieler, eine Gruppe von Indu⸗ ſtrieführern die Herren Ernſt Langheinz, Eric Muſil, Hans Simshäuſer, Hans Finohr und Joſeph Renkert, Arbeitskollegen des Dr. Wengert Karl Haubenreißer und Anna Uſell, weitere Rollen die Herren Köhler, Römeny⸗Hahn, Beuder, Faſſot und Frl. Vielmetter.. Freier Bund. Heute, Donnerstag, den 29. Januar, pünktlich 20,15 Uhr, ſpricht Uniy.⸗Prof⸗ Dr. Griſebach über das Thema:„Stammes⸗ eigenart der alten deutſchen Stadt UI. Teil.— Wiederholung am Freitag, den 30. Januar 1931. 5 Der erſte internationale Neurologen⸗Kongreß. Vom 31. Auguſt bis 6. September 1931 wird der erſte internationale Neurologen⸗Kongreß in Bern kagen unter dem Vorſitz von B. Sachs, Newyork. Der Vor⸗ ſtand ſetzt ſich zuſammen aus Neurologen Deutſch⸗ lands, Frankreichs, Groß⸗Britanniens, Italiens, Hollands, Oeſterreichs und Schwedens. Die Frage der Gründung einer permanenten internationalen neurologiſchen Geſellſchaft ſoll erſt auf dieſem Neu⸗ rologen⸗Kongreß beraten werden. Im weſentlichen wird dieſer Kongreß, dem nach der Abſicht der Ver⸗ anſtalter andere in regelmäßiger Zeitfolge a reihen ſollen, das was ſchon im Jahre 1912 von ſei⸗ ten deutſcher Wiſſenſchaftler angeregt worden iſt, en füllen. und Maſchinengewehrabteilungen teil, ſich an- ö 1 Letzte Meldungen und Wilh. Kolmar, Arbeiterführer Karl Marx a wegu Prop Amts von 8 bei w hier geht, Rücke erfolg ander Kathol Kirche 7 14 3 Donnerstag, 29. Januar 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 47 —— Kirchenaustrittsbewegung 1930 Weniger Abmeldungen als im Vorjahr In dem begreiflichen Beſtreben, die Zahl der Steuerzettel wenigſtens um einen zu verringern, entſchließen ſich manche gute Staatsbürger zum Aus⸗ tritt aus ihrer Religionsgemeinſchaft. Dieſe Be⸗ wegung wird noch gefördert durch die Freidenker⸗ Propaganda, ſo daß auch im abgelaufenen Jahr im Amtsbezirk Mannheim wieder eine ſtattliche Zahl von Kirchenaustritten zu verzeichnen iſt, wenn auch bei weitem nicht ſo viel wie im Vorjahr. Wir laſſen hier eine Zuſammenſtellung folgen, aus der hervor⸗ geht, daß durchaus nicht alle, die ihrer Kirche den Rücken wandten, konfeſſionslos geworden ſind; es erfolgten vielmehr auch zahlreiche Uebertritte zu anderen Religionsgemeinſchaften. Uebertritte zur galhol Evang. Altkathol. Ifrael. Freirelig. Sonſtige Kirche Kirche Kirche Gem. Gem. Austritte Zuſ. A. Evangeliſche Kirche 76— 1 4 6 854 941 B. Katholiſche Kirche — 118 9— 3 485 615 C. Altkatholiſche Kirche 6 1—— 1 17 25 D. Iſraelitiſche Gemeinde 1 1 5 2 6 9 E. Freireligiöſe Gemeinde 7 6——— 27 40 89 126 10 4 12 1389 1630 Dieſe Schlußzahlen laſſen auch erkennen, welcher Zuwachs bei den einzelnen Religionsgemeinſchaften den Austritten gegenüberſteht. Unter den ſonſtigen Austritten befinden ſich auch die Uebertritte zu Sek⸗ ten und anderen von der amtlichen Statiſtik nicht erfaßten Gemeinſchaften. Unter den Abmeldungen entfallen 136 evangeliſche, 115 katholiſche und 8 frei⸗ religibſe auf Kinder. Es ſind nicht ſo viele Abmeldungen aus Ar⸗ beiterkreiſen zu verzeichnen als man anneh⸗ men möchte. Die Mehrzahl kommt aus dem Bür⸗ gertum und vor allem von kleinen Gewerbetreiben⸗ den, bei denen tatſächlich nur die Flucht vor der Steuer ausſchlaggebend iſt. Daß natürlich auch die Arbeitsloſigkeit eine gewiſſe Rolle ſpielt, zeigt der Umſtand, daß faſt alle Abmeldungen auf die Stadt Mannheim und einige wenige Induſtrieorte ent⸗ fallen, während die ländlichen Gemeinden in der Statiſtik kaum vertreten ſind. Gegenüber dem Jahr 1929 mit 2232 Abmeldun⸗ gen, ſind die Austrittsziffern des letzten Jahres er⸗ heblich zurückgegangen; ſie bewegen ſich auch noch unter denen des Jahres 1928 mit 1702. Immer gegen Ende des Jahres, beſonders in den letzten Dezembertagen, ſchwellen die Austrittserklärungen beträchtlich an; es wurden deren allein im De⸗ zember 1930 rund 800 erledigt. Im laufenden Mo⸗ nat ſind bereits wieder annähernd 30 Abmeldungen zu verzeichnen; im allgemeinen bewegt ſich die Mo⸗ natsziffer zwiſchen 20 und 50. 08 ** * Zur Ruhe geſetzt auf Anſuchen wurde Haupt⸗ lehrer Georg Winter in Mannheim. * Pfarrer Eckert gehorcht. Pfarrer Eckert hat vor dem Oberkirchenrat erklärt, daß er das ihm auf⸗ erlegte Redeverbot für die Verſammlungen in Neuſtadt a. d. H. am 14. und 21. Januar als zu⸗ läſſig nicht anerkenne, aber trotzdem befolgt hätte, wenn die Verſammlungen ſtaatlicherſeits nicht ver⸗ boten worden wären.— Die von Pfarrer Eckert gegen den Verweis des Oberkirchenrats erhobene Beſchwerde iſt von der Kirchenregterung als unbegründet verworfen worden. 0* Erfolgreiche Brieftaubeuzüchter. Im Flugjahre 1030 konnten für hervorragende Leiſtungen mehrere Mitglieder der Reiſe vereinigung Feuden⸗ heim beſonders ausgezeichnet werden. Die.⸗V. und Bundesmeiſterſchaft errang Adam Keßler, die goldene Verbandsmedaille Hans Gſchelbach. Für die Höchſtleiſtung beim Nationalflug Budapeſt erhielt Jakob Krämer den Brillanten zu der bei dem glei⸗ chen Flug im Vorjahre errungenen goldenen Anſteck⸗ nadel. Die ſilber⸗vergoldete Sportsmedaills wurde L. Nagel zuerkannt. Fieber Schwitzen Tee Von Dr. med. E. Mosbacher, Abteilungsdirektor z. D. im Hauptgeſundheitsamt der Stadt Berlin In dieſer Jahreszeit, in der ſich die Erkältungs⸗ krankheiten häufen, ſpielt das Auftreten, Steigen und Fallen von„Fieber“ eine gar gewichtige Rolle. Wird doch— und vielfach auch mit Recht— die Schwere der Erkrankung mit der Höhe und Dauer des Fiebers in Verbindung gebracht; wird doch vom Rückgang der Körpertemperatur auf das Abklingen der Krankheit geſchloſſen. Kurzum, das Fieber und ſein Verlauf ſind in vielen Fällen auch für den Arzt bei der Be⸗ urteilung der ganzen Sachlage unentbehrlich. Ja, bisweilen iſt die Art des Auftretens und die Weiterentwicklung der erhöhten Körperwärme einer der wichtigſten Anhaltspunkte zur Erkennung der jeweiligen Krankheit. Nichts iſt daher törichter, als wenn man bei Auftreten von Fieber ſofort ohne vorherigen ärztlichen Rat eins der vielen Fieber⸗ mittel einnehmen wollte. Sicherlich gelingt es zwar meiſt, die Temperaturerhöhung vorübergehend zu be⸗ ſeitigen; aber gleichzeitig wird doch die normale Fieberkurve abgeändert und damit dem Arzte ein wichtiges Hilfsmittel zur Diagnoſenſtellung genom⸗ men. Ganz abgeſehen davon, daß in vielen Fällen der Verlauf der Krankheit als ſolcher überhaupt nicht oder gar in ungünſtigem Sinne beeinflußt wird. Grundſätzlich ſollten daher Fiebermittel ohne Anord⸗ nung des Arztes nicht genommen oder gar anderen gegeben werden. Die Zeiten, in denen man jedes Fieber als eine zu bekämpfende Erſcheinung anſah,, vorbei. Heut⸗ zutage erblickt man im Fieber eine Art Abwehr⸗ und Heilmaßnahme des Organismus. Wie ſtellt ſich nun die Wiſſenſchaft das Zu⸗ ſtandekommen von Fieber und die Wirkſam⸗ keit von Fiebermitteln vor? Der geſamte Mechanismus der Wärmeerzeugung und Wärmeabgabe wird von einer Zentralſtelle im Gehirn reguliert. Wenn dieſes im ſogenannten Zwi⸗ ſchenhirn gelegene Wärmezentrum gereizt wird, dann treten eben Temperaturſteigerungen auf. Ex⸗ perimentell kann man Fieber z. B. durch Einſtich in das Zwiſchenhirn, durch Einträufeln von Queckſilber in dieſe Gehirngegend, durch Betupfen mit Höllen⸗ ſtein oder Karbolſäure erzeugen. Und auch die Fie⸗ berentſtehung bei den Infektionskrankheiten— zu denen ja wohl die Erkältungskrankheiten zumeiſt ge⸗ hören— erklären ſich als eine Schädigung des Wärmezentrums durch Bakteriengifte. Dieſe üben auf die zentrale Wärmeregulierungsſtelle einen Reiz aus, ſo daß ſie ſich auf höhere Temperaturen einſtellt. Dabei bleibt doch eine gewiſſe Regulierungsfähigkeit beſtehen. Denn trotz äußerer Temperaturſchwankun⸗ gen hält der Organismus nun zunächſt an der ein⸗ mal erreichten Körperwärme feſt. Die Regulierung hat ſich gleichſam auf ein höheres Niveau eingeſtellt; anſcheinend, weil dadurch die Abwehr der Krank⸗ heitskeime gefördert wird. Fiebermittel kommen daher eigentlich nur dann in Frage, wenn die Temperatur zu hoch ſteigt und zu lange anhält, ſo daß von dem koſtbaren Körpereiweiß zu viel eingeſchmolzen wird. Wenn aber die ſub⸗ jektiven Begleiterſcheinungen des Fiebers wie Kopf⸗ ſchmerzen, Benommenheit, Erregungszuſtände, Schlaf⸗ loſigkeit und dergl. den Kranken allzu heftig quälen, wird der Arzt verſuchen, das Fieber herabzudrücken. Reſtlos geklärt iſt das Problem, in welcher Weiſe die Fiebermittel einwirkeß immer noch nicht. Höchſt⸗ wahrſcheinlich greift dcks Medikament am Wärmezen⸗ trum an und ruft eine Vermehrung der Wärmeab⸗ gabe hervor. Gleichzeitig wird wohl auch der beim Fieber geſteigerte Stoffumſatz durch das Fiebermittel gehemmt— alſo einerſeits Erhöhung der Wärme⸗ abgabe, andererſeits Verminderung der Wärme⸗ bildung. Ein oftmals recht wirkſames fieberherabſetzen⸗ des Mittel iſt eine Schwitzkur, die übrigens garnicht ſelten auch den Krankheits- prozeß ſelbſt recht günſtig beeinflußt. Die Schwitz⸗ bäder gehören zu den älteſten Heilverfahren; darüber hinaus wurden und werden ſie auch von den Ge⸗ funden zu Vorbeugungszwecken angewandt. Die alten Griechen und Römer, Türken und Araber waren— und die letzteren ſind es heute noch— begeiſterte Anhänger von Schwitzprozeduren. Auch im Mittelalter erfreute ſich das Schwitzen größter Beliebtheit und wurde von den Aerzten bei jeder Krankheit verſchrieben. Als jedoch im Dreißigjähri⸗ gen Kriege das geſamte Badeweſen in Verfall ge⸗ riet, kamen auch die Schwitzbäder immer mehr aus der Mode, um erſt in der Mitte des vorigen Jahr⸗ hunderts wieder aufzuleben. Heutzutage werden Schwitzprozeduren von den Aerzten nur bei ganz beſtimmten Krankheitszuſtän⸗ den verordnet; z. B. beim Verſagen der Nieren⸗ tätigkeit. Aber auch bei zahlreichen mit Fieber ein⸗ hergehenden Infektionskrankheiten wie Grippe, Mandelentzündung, Bronchitis, Lungenentzündung uſw., oftmals ſchon zu Beginn der Erkrankung. Die vermehrte Schweißabgabe entzieht dem Körper über⸗ ſchüſſige Wärme, und außerdem iſt der heilſame Ein⸗ fluß von Schwitzprozeduren höchſtwahrſcheinlich auf eine verſtärkte Ausſcheidung von Giftſtoffen, mög⸗ licherweiſe ſogar von Krankheitserregern, zurück⸗ zuführen. Bei fieberhaften Erkrankungen dürften faſt ausſchließlich Schwitzprozeduren im Bett in Frage kommen. Wenn der Zuſtand es erlaubt, ſo empfiehlt es ſich, zunächſt einmal ein heißes Bad zu nehmen, dann ſofort das gut angewärmte Bett aufzuſuchen, eine heiße Flüſſiakeit zu trinken und ſich ſchließlich in warme Decken einpacken zu laſſen. Die Schwitz⸗ kur beruht alſo auf Zufuhr von Wärme und Ver⸗ hinderung von Wärmeabgabe. Daneben kann aber auch noch ein anderer ſchweiß⸗ treibender Faktor in Betracht kommen. Als ſchweißtreibende heiße Flüſſigkeiten ſind ja ſeit jeher Kamillentee, Fliedertee und ähn⸗ liche Tees beliebte Hausmittel. Und das mit vollem Recht, zumal es neuerdings ge⸗ lungen iſt, im Kamillentee und Fliedertee Stoffe nachzuweiſen, welche die Empfindlichkeit der Schweiß⸗ drüßen für Wärmezufuhr lebhaft ſteigern und ſomit ganz beſonders ſtark die Schweißabſonderung an⸗ regen. Während bei geſunden Menſchen vor allem auf den Genuß von Fliedertee hin die Schweißab⸗ ſonderung anſteigt, wird ſie bei kranken, fiebernden Perſonen auffallend ſtark durch Kamillentee erhöht. Demnach iſt es ganz richtig, wenn man zur Aus⸗ führung von Schwitzkuren nicht nur heißes Waſſer, ſondern einen heißen, ſchweißtreibenden Tee zu ſich nimmt. Tauwetter Mit der Winterherrlichkeit iſt es nun zu Ende. Die warme Luft mit dem geſtern gefallenen Schnee raſch aufgeräumt, zugleich aber auch die Spuren des vorhergegangenen Schneefalls getilgt. In allen Dachrinnen gluckſt das Schneewaſſer. Nichts erin⸗ nert mehr an das weiße Kleid, das die Stadt am geſtrigen Tage für wenige Stunden angelegt hatte. Die Jugend hat wenigſtens am geſtrigen Nachmittag nochmals ihr Wintervergnügen gehabt. Für die wenigen zur Verfügung ſtehenden Stunden reichte der Schnee aus, um an beſonders ſteilen Abhängen rodeln zu können. Zwar fuhr man mehr auf dem Boden als auf dem Schnee, aber das ſtörte weiter nicht. Auch der Umſtand, daß man nach wenigen Fahrten eine neue Bahn anlegen mußte, war nicht ſchlimm. Da der Schnee weder zu naß noch zu trocken und in den Anlagen in genügender Menge vorhan⸗ den war, konnten ſogar Schneemänner gebaut wer⸗ den. An verſchiedenen Stellen ſah man ſolche Gebilde entſtehen, die oft von geſchickten Kinderhänden Zeug⸗ nis ablegten. Lange Lebensdauer hatten die Schnee⸗ männer in keinem Falle, denn ſie dienten ausnahms⸗ los nach ihrer Fertigſtellung als Zielſcheiben für Schneeballen. Immerhin war es vernünftiger, die Härte der Schneeballen einer ſolchen„gefühlloſen“ Geſtalt fühlen zu laſſen, als ahnungsloſe Fußgänger zu bedenken. * * Verſetzt wurden in gleicher Eigenſchaft die Profeſſoren Franz Huber am Gymnaſium in Mannheim an die Oberrealſchule in Heidelberg und Franz Vogt am Realgymnaſium in Mosbach an das Gymnaſium in Mannheim. i Evang. Kirchengemeindeausſchuß Es handelte ſich im Weſentlichen um einige Vor⸗ lagen aus der Bau⸗ und Rechnungsabteilung. Sie ließen erkennen, daß der Kirchengemeinderat aufs ſparſamſte mit ſeinen Mitteln umgeht, aber gleich⸗ wohl den dringendſten Anforderungen der Zeit Rechnung zu tragen ſucht. So befaßte ſich die erſte Vorlage mit der Abrechnung über den Neubau des Kleinkinder⸗ ſchulgebäudes, Weidenſtraße 13. Hier waren Mehrkoſten entſtanden, weil man in den urſprünglichen Plan Neues, z. B. die Unterbringung der Nähſchule, mit einbezog. Dieſe Wertvermehrung hat ſich inzwiſchen als ſehr bedeutſam und ſegens⸗ reich erwieſen. Darum hat der Ausſchuß nach kurzen Erörterungen dem Ganzen zugeſtimmt. Auch die zweite Vorlage, die ſich mit Herſtellungs⸗ arbeiten auf dem Grundſtück 1 6, 13 be⸗ ſchäftigte, ſand einſtimmige Annahme. Seit Jahren klagt der Konkordienkirchenſprengel über Mangel au geeigneten Saalräumen. Vor zwei Jahrzehnten ſchon beſchäftigte ſich der Kirchengemeinderat mit allerlei Projekten, um dem Uebelſtand abzuhelfen, Die jetzige Vorlage ermöglicht die Errichtung von zwei Konfirmandenſälen bw. Gemeindeſälen, die bei größeren Veranſtaltungen miteinander vereinigt werden können. Das Erfreuliche an dieſer Löſung iſt der verhältnismäßig beſcheidene Kostenaufwand, mit dem man alten Notwendigkeiten zu begegnen ſucht. Die beiden letzten Vorlagen beſtanden in Vor⸗ anſchlägen. Sie wurden mit allen Stimmen bei Enthaltung der Rel. Sozialiſten angenommen. Im Laufe der Ausſprache wurde von Vertretern der Neckarſtadtgemeinde der Wunſch nach Erbauung einer zweiten Kirche ausgeſprochen. Der Vorſitzende mußte aber auf die kataſtrophale wirt⸗ ſchaftliche Lage hinweiſen und betonen, daß der Kirchengemeinderat von allen Neubauten bis auf weiteres abſehen müſſe. Auch der Neubau in der Richard⸗Wagnerſtraße, für den kürzlich ein Preisausſchreiben ergangen war, muß unterbleiben. Es ſollen nur die bereits beſchloſſenen Projekte durch⸗ geführt werden und auch dieſe unter größtmöglicher Sparſamkeit. Im übrigen war man übervraſcht, daß die Gruppe der Rel. Sozialiſten auch dieſes Mal es für nötig hielt, eine Wartburg⸗Hoſpis⸗ Debatte herbeizuführen. Sie wurden vom Vor⸗ ſitzenden und von anderen Rednern auf früher er⸗ folgte Richtigſtellungen ihrer Behauptungen hin⸗ gewieſen. Und was die Forderung des noch billigeren Mittagstiſches anlangt, wurden die Beſchwerdeführer zur Vorlage von poſitiven Vorſchlägen aufgefordert. Es ſei leicht zu kritiſieren und zu fordern, ſchwieriger aber ſei es, Wünſche ſo zu erfü⸗len, daß das Ganze ſich halten kann und nicht Schaden erleidet. Von be⸗ ſonderem Intereſſe war es, zu hören, daß die Ver⸗ waltung des Hoſpizes in aller Stille täglich etwa an 10 Proz. der Gäſte das Mittagsbrot umſonſt verabreicht. Man wollte das nicht, wie ein Redner bemerkte, au die große Glocke hängen, müſſe nun aber doch der Oeffentlichkeit ſagen, daß die Kirchengemeinde ſozial zu handeln ſucht, ohne ſich ſozialiſtiſcher Reden zu bedienen.* * Rentenbankſcheine als Zahlungsmittel. Zur Behebung von Zweifeln wird von der Deutſchen Rentenbank mitgeteilt, daß noch rund 446 Millionen Rentenbankſcheine als Zahlungsmittel in Umlauf ſind. Alle Rentenbankſcheine zu fünf, zehn und 50 Rentenmark mit Kopfbild, ferner die höheren Ab⸗ ſchnitte zu 100, 500 und 1000 Rentenmark ohne Kopf⸗ bild ſind vollgültige Zahlungsmittel, für die an allen öffentlichen Kaſſen(Poſt, Eiſenbahn, Finanz⸗ ämter, Reichsbank uſw.) Annahmezwang beſteht. Die Tilgung und Rückziehung der umlaufenden Renten⸗ bankſcheine erfolgt ganz allmählich aus hierfür be⸗ reitgeſtellten Mitteln. Vorausſichtlich werden die letzten Rentenbankſcheine erſt 1942 aus dem Zah⸗ lungsmittelumlauf verſchwunden ſein. .——K k— Ein Löwenſchickſal Skizze von Paul Schlenzka Vor den beiden großen Felſen, die mitten im dichten Buſch eine Höhle bildeten, lag die große Löwin und nährte ihr Junges, einen allerliebſten runden Ballen wolliger, gelber Haare mit großen, ſchwarzen Flecken. Sie hatte ſich in der warmen Sonne auf die Seite gelegt und hielt mit der großen Tatze ihr einziges Kindchen feſt, als befürchte ſie, eine unſichtbare Macht würde ihr auch noch dieſes letzte der kleinen Weſen rauben. Drei ſo kleine wollige Ballen bildeten einſt den Stolz und die Freude der Eltern. Aber das Jahr war dürr und trocken, das Wild wechſelte viele Kilo⸗ meter nach Norden, und ſo kam es, daß die Löwin, ſelber unterernährt, nicht genügend Milch hatte, um drei hungrige kleine Weſen zu ſtillen. Dann kam plötzlich ein kalter Regen, und die Jungen erkrankten. Nur Simba, der ſtärkſte, blieb übrig. Die zwei Töchterchen ſtarben. Die Löwin wußte nicht, was ihren beiden Kin⸗ derchen zugeſtoßen war, denn den Tod kannte ſie nicht. Unermüdlich ging ſie neben den beiden leb⸗ lofen Körperchen auf und ab, winſelnd und wim⸗ mernd. Hin und wieder blieb ſte ſtehen und ſtieß mit der Schnauze die kleinen wolligen Ballen an, um ſie aus dem Schlaf zu wecken, aber ſie wollten nicht aufwachen. In dumpfer Ahnung, daß etwas Furchtbares geſchehen ſei, hob ſie den Kopf und brüllte ihren Schmerz zum Himmel. Dann nahm ſie behutſam die lebloſen Körper ein⸗ zeln zwiſchen die Zähne und trug ſie etwas abſeits von der Höhle. Sie beleckte ihre Tatzen noch einmal und kehrte zum letzten der kleinen Wollballen zurück, der ihr geblieben war. Ihr ganzes Herz gab ſie nun dem kleinen Simba und hütete ihn wie ihr Leben. Ihr Gefährte, der große, ſchwarzmähnige Löwe, war nicht zurückgekehrt. Zwei Tage vorher hatte er eine große Antilope geſchlagen und zur Höhle geſchleppt⸗ Dann war er auf neue Jagd ausgezogen. Nun lag die Löwin mit halbgeſchloſſenen Augen und träumte von der Rückkehr ihres mächtigen Herrn und von dem zarten Fleiſch, das er bringen würde. Plötzlich hob ſie den Kopf. Ein kaum vernehm⸗ bares Geräuſch war zu ihren Ohren gedrungen. Sie ſpitzte die Lauſcher und wartete auf eine Wieder⸗ holung. Dann prüfte ſie den Wind mit zitternden Nüſtern. Es wehte nur ein leiſer Hauch, doch ihre geübten Ohren und Nüſtern ſagten ihr deutlich, daß ſich etwas auf ſie zu bewegte. Immer näher kam das fremde Weſen, und die Löwin, unruhiger wer⸗ dend, legte ſich auf den Bauch. Dadurch entzog ſie dem Kleinen die Nahrung. Aergerlich ob dieſes unſanften Schluſſes ſeiner Hauptbeſchäftigung, fing Simba an, ſeinen Proteſt in kurzen, ſich überſchnap⸗ penden Lauten kundzugeben, doch ein wildes Knurren der Mutter brachte ihn ſofort zum Schwei⸗ gen. Die Löwin ſprang auf und ſtarrte auf den Buſch vor ſich. Da trug ihr der Wind Witterung zu. Aus dem Geſicht einer bangenden Löwenmutter wurde plötz⸗ lich die wilde, zähnefletſchende Fratze der wütenden Beſtie. Sie hatte einen Menſchen gewittert. Re⸗ gungslos ſtand ſie da, mit weit offenem Rachen, und peitſchte nervös mit ihrem langen Schweif den Sand. In der Sprache ihrer Gattung gab ſie dem Kleinen zu verſtehen, er ſolle ſich hinlegen und warten, da ſtie gleich zurück käme. Dann ſchlich ſie geräuſchlos mit geducktem Körper in den Buſch, entſchloſſen, den Störenfried zu ſtellen. Aber der kleine Simba war ungehorſam. Auch er hatte den Menſchen gewittert. Zwar wußte er nicht, was das für ein Weſen war, aber wie der Ge⸗ ruch ſagte, mußte es ein Feind ſein. Die wolligen Haare auf ſeinem kleinen Rücken ſträubten ſich, ſein kleiner Rachen ſtand weit offen, und mit gurgelnden Lauten begann er tolpatſchig ſeiner Mutter zu fol⸗ gen. Auch er wollte dem Feind zu Leibe gehen. Vor der Höhle lag dichter Buſch, durch den ſich die Großkatzen im Laufe der Zeit einen tunnel⸗ artigen Gang gebahnt hatten, Erſt als die Löwin aus dieſem Gang trat, ſah ſie den Gegenſtand ihres Haſſes, einen ſchwarzen Krieger. Zu einer anderen Zeit hätte ſie ſich nicht um den Menſchen gekümmert, ſondern ihn vorbeigehen laſſen oder wäre davonge⸗ ſchlichen. Heute aber war ſie wild, in größter Sorge um den letzten ihr gebliebenen Sprößling. Wie ein Pfeil ſtieß die wütende Katze mit weit aufgeriſſenem Rachen auf den Schwarzen zu. Es blieb ihm kein Ausweg, er mußte kämpfen. Ehe er noch weiter⸗ denken konnte, ſprang die Löwin. Da ſtieß er ihr ſeinen ſchweren Speer mit aller Kraft mitten in das Herz. Durch die Wucht des Sprunges ſtürzten die bei⸗ den Kämpfer. Ihre Muskeln zuckten noch eine Zeit⸗ lang, dann lagen ſie beide ſtill. Die Löwin hatte mit ihren furchtbaren Zähnen den Schädel des Schwar⸗ zen zertrümmert. Mit fragenden, neugierigen Augen ſtand Simba da und ſah dieſe erſte große Kata⸗ ſtrophe ſeines jungen Lebens. Nun wollte er zu ſeiner Mutter, aber die natürliche Furcht vor dem Menſchen, der neben ihr lag, hielt ihn zurück. Dann fing er an zu wimmern. Er wußte, dieſes Wimmern brachte ſtets ſofort die Mutter an ſeine Seite. Doch diesmal rührte ſie ſich nicht, ſie hob nicht einmal den Kopf, um ihn anzuſehen. Er konnte gar nicht ver⸗ ſtehen, was geſchehen war. In ſeiner Angſt und Verlaſſenheit fing er an zu heulen. Endlich faßte er Mut, ſchlich an die Seite der toten Löwin und be⸗ ſchnupperte ſie. Sein Heulen und Wimmern wurde ſtärker. Er ſchlug mit ſeiner kleinen Tatze auf den Kopf der Lebloſen, ſie rührte ſich nicht. Da über⸗ kam ihn das Gefühl, ſeiner großen ſtarken Mutter ſei etwas Unfaßbares geſchehen. Er drückte ſich feſt an die noch warme Leiche und heulte ſich in den Schlaf. Die Sonne hatte ſich ſchon weit nach Weſten ge⸗ neigt, als Simba jäh durch lautes Reden aus dem Schlummer geweckt wurde. Vor ihm ſtanden zwei weiße Männer und eine Anzahl Schwarzer. Er ſah, wie die Neger an einer langen Stange einen großen Löwen trugen, ſeinen Vater, der den beiden Jägern zum Opfer gefallen war. Plötzlich ließen die Schwar⸗ zen ihre Laſt fallen, und mit dem Schrei„Simba, Simba!“ ſtürzten ſie ſich auf ihn. Aber er gab ſich ſo leicht nicht gefangen, kratzte und kämpfte wütend um ſeine Freiheit. Doch was nützte es dem kleinen Kerl, er unter⸗ lag doch. Hungrig und matt kam er in den Beſttz der weißen Jäger. Dann begann für ihn ein neues Leben. Tage⸗ und wochenlang zog er mit der Ka⸗ rawane der Küſte zu. Zuerſt verweigerte er jede Nahrung. Später, als er ſich an ſeine Umgebung gewöhnt hatte, wurde er von einer großen Hündin genährt. Schließlich brachte ihn ein Dampfer nach Europa. Er war gerade acht Monate alt, als ſeine lange Reiſe zu Ende ging und mehrere Männer ihn in einen großen Käfig trugen. Jahre vergingen. Simba wuchs heran und wurde ein prächtiger, ſchwarzmähniger Löwe, der Stolz des Zoos. Moderne Rechtswanblungen auf dem Gebiete des Privatrechts. Auf den Vortrag, den Herr Rechts⸗ anwalt Profeſſor Dr. Karl Geile r⸗Mannheim über dieſes Thema im Rahmen der öffentlichen Vorträge der Handels⸗Hochſchule heute Donnerstag, abends 8 Uhr, in der Aula A 4, 1 hält, ſei auch an dieſer Stelle nochmals hingewieſen. Der Vortrag iſt öffent⸗ lich und unentgeltlich zugänglich. Eine Bitte der Städt. Kunſthalle an die Maun⸗ heimer Kunſtfreunde. Für eine kulturgeſchicht⸗ liche Ausſtellung, die den Wandel des Ge⸗ ſchmacks von 1830 bis 1914 im Spiegel der Illuſtrier⸗ ten Familienblätter veranſchaulichen ſoll, bittet die Leitung der Kunſthalle diefentgen Familien, die noch alle Jahrgänge und Einzelhefte älterer illuſtrierter Familien⸗ oder Modezeit⸗ ſchriften aufbewahren, dieſe der Kunſthalle ge⸗ ſchenkweiſe zu überlaſſen. Eventuelle Meldungen telephoniſch oder ſchriftlich an das Sekretariat der Kunſthalle erbeten. O Die Auflöſung ber Warſchauer Oper. Der ſtäd⸗ tiſche Etat für Warſchauer Theater weiſt nur Mittel für die Oper für weitere fünf Monate, bis zum Sep⸗ tember 1931, auf. Die weiteren Zuſchüſſe ſind be⸗ reits geſtrichen, da der Magiſtrat die Oper zu die⸗ ſem Zeit zunkt auf löſen will. 1 8 Nummer 47 Ein neuer Aufenthaltsort für Mädchen und Frauen le Frauen und Mädchen, die arbeitslos ſind Hauſe eines wärmenden Feuers entbehren, ſich trotzdem, in eine der von der Stadt ein⸗ Bärmehallen zu gehen. So wird ihr unbeſtimmter und unſicherer. Dieſem der Mannheimer Caritas d ganz beſonders Rechnung. Er eröffnete ſeinem Hauſe St. Clara in B 5, 17 ein üg dchen vom 17. Lebensjahr an. Der Raum iſt ftig und hell und von nachmittags 2 Uhr an zugäng⸗ Der Beſchäftigungskreis für die Beſucher iſt ielſeitig und abwechflungsreich. Neben unent⸗ n Handarbeits⸗, Näh⸗, Haushalt⸗ und Baſtel⸗ ägt man in Spiel⸗, Leſe⸗ und Plauderſtunden haltung Rechnung. Außerdem ſind noch äge und Beſichtigungen vorgeſehen. fenthaltsraum für Frauen und junge Sollte ſich ür dieſen oder jenen Kurs das Bedürfnis be⸗ merkbar machen, ſo werden ſie noch eingeführt wer⸗ den. den Hilfefuchenden mit Rat und Tat zur Seite ſtehen. In Aubetracht der großen Not, die gerade auch in den Kreiſen erwerbsloſer Frauen und Mädchen herrſcht, kann man dieſe Einrichtung nur begrüßen und darf wünſchen daß von dem durchheizten Raum re⸗ ger Gebrauch gemacht wird, zumal der Aufenthalt ja unentgeltlich iſt und alles getan wird, was einen ge⸗ itlichen und erfolgreichen Aufenthalt verbürgt. I. i Abſchied von einem lreuen Feuerwehrmann Faſt vollzählig gaben die dienſtfreie Mannſchaft der Mannheimer Berufsfeuerwehr und viele Ange⸗ hörige der Freiwilligen Feuerwehr geſtern nach⸗ mittag dem verſtorbenen Oberfeuerwehrmann Gott⸗ lieb Ströbel das letzte Geleit. Am Sarg hielten ſechs Feuerwehrleute in der Trauerhalle die Ehren⸗ wache. Die beiden Brüder und Schweſtern des Ver⸗ ſtorbenen, ſeine Gattin und die einzige Tochter mit ihrem Bräutigam waren unter den Leidtragenden. Die Geſangsabteilung der Mannheimer Berufs⸗ feuerwehr unter Leitung von Hauptlehrer Degen leitete mit einem Choral die Trauerfeier ein. Stadt⸗ pfarrer Heſſig knüpfte an das Bibelwort„Meine Wege ſind nicht eure Wege“ an. Er erinnerte an die vorbildliche Pflichterfüllung des Verſtorbenen, der einen Beruf der Nächſtenliebe ausübte und ſein Amt ſtets treu verwaltete. Am 4. Dezember 1880 in Hemsfeld bei Gerabronn geboren, trat Gottlieb Ströbel 1904 bei der Mannheimer Berufsfeuerwehr ein. Vor zwei Jahren konnte er ſein 3jähriges Berufsjubiläum feiern. Eine Erkältung, die er ſich in Ausübung ſeines gefährlichen Berufes zuzog, verſchlimmerte ſich durch eine Venenentzündung, die den unerwartet frühen Tod herbeiführte. Ein wei⸗ terer Choral beſchloß die Feier in der Halle. Ein großer Trauerzug formierte ſich zum Grab. Eine Trommlerabteilung intonierte das Lied vom guten Kameraden, Zum letzten Mal grüßten die Lebenden durch ein feierliches„Stillgeſtanden“ den Toten. Brandingenieur Mikus erinnerte an die Trauer der Berufsfeuerwehr, die zum viertenmal ſeit November 1929 einen Kameraden zu beklagen hat. Den Geſtorbenen, die mitten aus ihrer Arbeit geriſſen wurden, war es nicht vergönnt geweſen, die wohlverdiente Ruhe zu genießen. Einen Beweis für die Wertſchätzung, die der Verſtorbene genoß, bietet ſeine Beförderung zum Oberfeuerwehrmann. Ueber das Grab hinaus werden die Berufsfeuer⸗ wehrleute dem Toten ein ehrendes Andenken be⸗ wahren. Für die Freiwillige Feuerwehr legte Kom⸗ mandaut Bäder, für den Verein Städtiſcher Be⸗ amten Oberfeuerwehrmann Brauch einen Kranz nieder. Die Stadt Maunheim, die Kameraden und die Berufsfeuerwehr Ludwigshafen hatten ebenfalls durch prächtige Kranzſpenden ihrer Trauer Ausdruck gegeben. O 18 * Schneller Tod. Aus Ludwigshafen wird uns gemeldet: Der 48jährige Arbeiter Friedrich Bruckner aus Mannheim erlitt beim Heimgehen von der Arbeitsſtätte einen Schlaganfall, der den ſofortigen Tod des Mannes herbeiführte. Veranſtaltungen Krebs iſt heilbar war der Inhalt des Vortrages, den dieſer Tage der Privatgelehrte E. Moritz(Felkeinſtitut Mannheim) in einer ſtark beſuchten Verſammlung im Caſinoſaal hielt. Er zeigte zunächſt, daß die führenden Gelehrten auf dem Krebs⸗ forſchungsgebiete immer mehr von der Operation abrücken und andere Heilungs möglichkeiten ſuchen, weil ſich die Er⸗ Lenutnis immer mehr Bahn bricht, daß der Krebs keine Orgauerkrankung, ſondern eine allgemeine Säfteverderbuls Farſtellt, die mit einer örtlichen Operation nicht zu beſeiti⸗ gen iſt. Sodann zeigte er an zahlreichen Betſpielen, daß auch die Homöopathie in Verbindung mit der Naturheil⸗ Funde ſehr wohl in der Lage iſt, ebenfalls der Krebskrank⸗ heit mit Erfolg zu begegnen. Namentlich die Felkeheilweiſe hat auf dieſem Gebiete erfreuliche Erfolge zu verzeichnen. Als der anweſende Chefredakteur H. Stader vom Zen⸗ tralperband der Felkevereine noch kurz das Weſen der Felkeheilmethode geſchildert hatte, forderte er die Anweſen⸗ den auf, ſich zu einem Felke⸗ Zweigverein zuſam⸗ menzuſchließen, um die Idee Felkes auch am hieſigen Platze 3 verankern. Dieſer Aufforderung wurde ſo zahlreich Folge geleiſtet, daß es noch am gleichen Abend zur Grün⸗ Dung eines Felkevereins kam. Am Schluß kam der Dank der Juhörer für den ausgezeichneten Vortrag des Herrn Moritz in ungeteiltem Beifall zum Ausdruck. Wie wir Ph reu, ſind weitere Vorträge mit Lichtbildern zu erwarten. * Vereinigung katholiſcher Akademiker. Morgen abend ſpricht im großen Saal des Kolpinghauſes in einem öffentlichen Vortrag Herr Prof. Dr. Al lers, Wien, über das Thema„Konflikte des modernen Men ſchen“(ſiehe Anzeige). * Lernt ſtenographieren! Der Stenographen⸗ Verein„Stolze Schrey“ und Ginheits⸗ urzſchrift eröffnet am morgigen Freitag einen neuen Anfängerkurs in Einheitskurzſchrift in Und was vielleicht das Wichtigſte iſt: man wird Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ansgabe 30 Dienſtjahren geſtrauthelt Mannheimer Schöffengericht Vorſitzender: Amtsgerichtsrat Schmitt; 2. Amtsrichter Amtsgerichtsrat Dr. Petters; 7 Vertreter der Anklage: 1. Staatsanwalt Dr. Gerard und Dr. Schmitz Im Jahre 1899 trat der heute 51 Jahre alte Zo ll⸗ inſpektor A. H. als Finanzgehilfe in den Zoll⸗ dienſt. Er war die ganzen Jahre her ein guter und gewiſſenhafter Beamter, den ſeine Vorgeſetzten als „über den Durchſchnitt fähig“ bezeichneten. Seine Ehe, der 4 Kinder entſproſſen, ſcheint nicht ganz harmoniſch geweſen zu ſein, denn manchmal ſuchte er im Wirtshaus Zerſtreuung. H. geriet bald in Schulden, ſo daß er nie ganz über ſein volles Ge⸗ halt verfügen konnte. Nach der Inflation hatte er, wie er ausführte, ungefähr 210 Mark Einkommen, mit dem er 8 erwach⸗ ſene Perſonen(ſeine Familie und ſeinen Schwager und Schwägerin, die damals mittellos waren) ver⸗ halten mußte. Nach Abzug von Miete, Schulgeld uſw. ſeien für jedes Familienmitglied täglich 30 Pfg. übrig geblieben. Er kam immer weiter in Schulden und nahm Darlehen auf, die er weit höher zurück⸗ zahlen mußte. In Mannheim hatte er in letzter Zeit ein Gehalt von 530 Mark, von dem 120 Mark gepfändet waren. Seine Ehe geſtaltete ſich immer unerfreulicher, ſein Wirtshausbeſuch, manchmal auch in Begleitung von Damen, wurde immer häufiger. Dieſes Dopelleben war nur dadurch möglich, daß er ſich an amtlichen Geldern vergriff. Im ganzen uuterſchlug er 11800 Mark. Er lieferte Erlöſe aus Verſteigerungen nicht ab, erhob Strafbeträge ohne Ermächtigung für ſeine eigene Taſche. Aus einer Verſteigerung von 1500 Kg. Kaffee erlöſte er 4170 Mark, die er für ſich verbrauchte. Aus dem Verkauf beſchlagnahmter Gegenſtände nahm er 2490 Mark ein, die er gleich⸗ falls nicht ablieferte. Außerdem unterſchlug er auch 480 Mark Beitreibungsbeträge. Um die Entdeckung hinaus zu ſchieben, beſeitigte H. noch 2 Briefe, die Reklamationen enthielten. ., der einen ſehr ruhigen und anſtändigen Ein⸗ druck macht, gab ſeine Verfehlungen unumwunden zu. Er will durch die unglücklichen Verhältniſſe in ſeiner Familie ſoweit gekommen ſein. H. hat ſich durch dieſe Gaunereien ſeinen weiteren Lebens⸗ weg verbaut. Das Schlimmſte aber iſt, daß er 24000 Mark Der 24 Jahre alte Kaufmann P. R. aus Mann⸗ heim, der in einer Brauerei als Buchhalter angeſtellt war, lebte auf recht großem Fuß. Sein Auftreten war ſo, daß er unbedingt größere Einnahmen als die eines Buchhalters haben mußte. Lange kam man nicht dahinter, wo R. eigentlich die Mittel hernahm, um in bekannten Nachtlokalen an einem Abend einige Hundert Mark ausgeben zu können. Durch einen Zufall kam man der Geldquelle des R. auf die Spur. Er war in eine Kokaingeſchichte verwickelt, man ſtellte daher Nachforſchungen an, ob er durch Rauſchgifthandel ſo viel verdienen könnte, wie er ausgab. Dieſe Spur war aber nicht richtig. Der Kriminalbeamte, der die Sache aufzuklären hatte, forſchte in der Brauerei nach, ob R. dort vielleicht Un⸗ terſchlagungen begehe. Mau konnte R. aber nur ein gutes Zeugnis ausſtellen. Dieſe Spur war aber trotzdem richtig. Ein Freund des R, der 23 Jahre alte Kaufmann., wurde in die Enge ge⸗ trieben. Dieſer erzählte dann, daß er für R. immer Poſtſchecks einlöſen müſſe und ſelbſt einen gewiſſen Betrag als„Proviſion“ erhalte. Ein weiterer Freund machte die gleichen Angaben. Jetzt erſt ſtellte man auch in der Brauerei, nachdem R. geſtanden hatte, Verfehlungen fſeſt, die bis April 1929 zurückreichen. R. iſt bei ſeinen Gaunereien recht raffiniert vor⸗ gegangen. Er ſtellte in 14 Fällen Poſtſchecks über 2 bis 9 Mark aus, die er von den Prokuriſten unter⸗ ſchreiben ließ. Nachträglich füllte er einen dreiſtelli⸗ gen Betrag aus. Um Gegenbelege zu haben, nahm er alte Rechnungen, änderte das Datum und buchte dieſen Jetrag. Die Laſtſchriftzettel des Poſtſ heck⸗ amtes änderte er gleichfalls ab. Entweder machte er das Datum auf dem Stempel durch Tinte unleſerlich oder änderte es für ſeine Zwecke entſprechend ab. In einer ganzen Anzahl weiterer Fälle füllte er die Schecks ſelber aus und unterſchrieb mit verſtell⸗ ter Schrift mit den Namen der Prokuriſten. Dieſe Schecks ſchickte er zuerſt an den Mitangeklagten N. und ſpäter, als ihm ſein erſter Freund nicht mehr ganz ſicher war, an K. Dieſer fuhr einige Male nach Karlsruhe und hob dort auf dem Poſtſcheckamt die Barſchecks ab. Auf dieſe Weiſe erſchwindelte ſich R. innerhalb von 20 Monaten 24335 Mark.., der die Beträge zu Hauſe für R. empfing erhielt aus einer Geſamtſumme von 8800 Mark 6— 700 Mark„Propiſion“. K. ſoll für R. zu⸗ ſammen 14000 Mark„vereinnahmt“ haben. Sein Anteil wird auf ungefähr 1500 Mark angegeben. R. mit einem Menjoubärtchen, macht einen recht arroganten Eindruck, das viele Geld, das er auf ſo leichte Art„erworben“ hat, ſcheint ihm etwas in den Kopf geſtiegen zu ſein. N.— mit einer eingedrückten Naſe— der in letzter Zeit mit dem Strafgeſetz einige Male in Konflikt gekommen iſt, wirkt am abſtoßend⸗ ſten von den drei Angeklagten.., der Jüngſte, ſieht in ſeiner jugendlichen Dicke am gemütlichſten aus. Ueber allzu viel Intelligenz ſcheinen aber alle drei nicht zu verfügen. R. gibt ſeine Unterſchlagungen und Fälſchungen ohne weiteres zu. Man habe ihm die Sache auch ſehr leicht gemacht, da keine Kontrolle ſtattgefunden habe. ., der der Sohn eines Wirtes iſt, wurde allem An⸗ ſchein nach etwas zu rückſichtsvoll behandelt. Daß dieſe Behandlung bei einem ſolchen Burſchen nicht angebracht war, zeigte ſich nachher nur zu deutlich. Er vor allem ſeine Kinder— ein Sohn ſtudiert bereits einige Semeſter— die bis jetzt höhere Schulen be⸗ ſuchten, unglücklich gemacht hat. Seine Verfehlungen kann er durch die Strafe ſühnen, das Unglück, das er über ſeine Familie gebracht hat, kann er nie mehr gut machen. Der 1. Staatsanwalt Dr. Gerard hielt für die Amtsunterſchlagung eine Strafe von 1 Jahr 6 Mona⸗ ten und für die Vernichtung der Akten 3 Monate für angemeſſen. Ob Gefängnis oder Zuchthaus, ſtellte er in das Ermeſſen des Gerichts. Rechtsanwalt Willi Pfeiffen berger trat für eine weſentlich mildere Strafe ein. Das Gericht verurteilte H. zu 1 Jahr 8 Monaten Gefängnis abzüglich 2 Monaten Unterſuchungshaft. Gefahren der Straße Am 11. November 1930, nachmittags 41 Uhr, ſpielte eine Gruppe Kinder auf der Hauptſtraße in Lauden⸗ bach. Die Kinder hatten anſcheinend ihre Umgebung vollſtändig vergeſſen. Ein 6jähriger Knabe bei der Gruppe ſollte Einkäufe machen, die er im Spiel ver⸗ geſſen hatte. Von weitem kam ein Auto die Haupt⸗ ſtraße entlang, die Straße war frei. Als das Auto bei den Kindern angelangt war, ſprang plötzlich der 6jährige Knabe auf die Straße und por das Auto. Der Chauffeur, der langſam fuhr, konnte raſch brem⸗ ſen, ſo daß nur das Vorderrad über das Kind hinweg⸗ ging. Der Knabe kam ſelbſt unter dem Auto hervor, er war jedoch ſo ſchwer verletzt, daß er noch am gleichen Tage ſtarb. Der 34 Jahre alte Chauffeur., der das Auto ſ. Zt. lenkte, hatte ſich am Mittwoch wegen fahrläſſiger Tötung zu verantworten. Die Beweisaufnahme er⸗ gab einwandfrei die Schuldloſigkeit des Chauffeurs, der langſam gefahren und jede Vorſicht, zu der er verpflichtet war, angewendet hatte. Der 1. Staats⸗ anwalt Dr. Gerard ſtellte im Hinblick auf das Er⸗ gebnis der Beweisaufnahme keinen Autrag. Rechts⸗ anwalt Dr. Jordan beantragte Freiſprechung. Das Gericht erkannte nach kurzer Beratung auf Frei⸗ ſprechung. unterſchlagen hat das Entgegenkommen ſeiner Firma ſehr ſchlecht gelohnt. Der 1. Staatsanwalt Dr. Schmitz ging näher auf die Art der Unterſchlagungen und Fälſchungen ein— in 14 Fällen wurde der urſprüngliche Betrag verfälſcht, in 8 Fällen wurden die Unterſchriften ge⸗ fälſcht, in 10 Fällen ſchrieb R. die Schecks ſelbſt heraus, fälſchte alles, auch die Unterſchrift, in einem Fall unterſchlug er 100 Mark— und beantragte fol⸗ gende Strafen: Für R. eine Geſamtſtrafe pon 1 Jahr Monaten Gefängnis, für N. mit einer früheren Strafe eine Geſamtſtrafe von 10 Monaten Gefängnis und für K. 7 Monate Gefängnis.(Verteidiger Rechts⸗ anwalt Willi Pfeiffen berger.) Das Urteil: R. erhält eine Gefängnisſtraſe von zwei Jahren, abzüglich 8 Wühen Unterſuchungshaft, N. zehn Monate Gefängnis abzüglich 2 Wo⸗ chen Unterſuchungshaft und K. ſieben Monate Gefängnis abzüglich 8 Wochen Unterſuchungs⸗ haft. Der Haftbefehl bleibt bei allen drei Angeklag⸗ ten aufrecht erhalten. Während der Urteilsberatung unterhielten ſich die Angeklagten lachend miteinander. Man hatte den Eindruck, als ob die ganze Verhandlung, die ihnen doch ſchwere Strafen bringen mußte, ſpurlos an ihnen vorübergegangen wäre. Dieſe Art von jungen Menſchen hatte ſich gerade in den letzten Wochen ſehr häufig vor Gericht zu verantworten. Solche Burſchen leben mit einer Gleichgültigkeit in den Tag hinein, die nicht mehr zu überbieten iſt. Jedes Verantwor⸗ tungsbewußtſein ſcheint ihnen zu fehlen, denn ſonſt wäre es unmöglich, daß ein junger Menſch von 24 Jahren in kaum zwei Jahren 24000 Mark reſtlos durchbringt. 5 Micky⸗Maus iſt Trumpf in Mannheim! Noch nie hat wohl eine Deviſe für einen Maskenball ſo eingeſchlagen, wie für das Feſt im Roſengarten„Eine fröhliche Nacht mit der Micky Maus“, Ueber⸗ all taucht dieſe zu luſtigen Streichen jederzeit aufgelegte Fiimfigur auf! In Kaffees werden Micky⸗Maus⸗Nach⸗ mittage veranſtaltet. Die Dekoration iſt ganz auf Micky⸗ Maus eingeſtellt. Faſt in allen Schaufenſtern der größe⸗ ren Geſchäfte, die durch den Karneval Belebung ihres Abſatzes erhoffen, grüßt die ſchwarzweiße Maske oder die ganze Figur der Micky⸗Maus. In allen möglichen Variationen ſind Scherzartikel hergeſtellt! Darum noch⸗ mals: Auf zum großen Maskenball! 200 Junglehrer werden in Frankfurt überflüſſig * Frankfurt a.., 27. Jan. Wie wir erfahren, ſchließt das Sparprogramm der Stadt Frankfurt am 1. April die Entlaſſung von 200 Jung⸗ lehrern in ſich. Um Einſparungen im Schuletat zu machen, ſollen die Klaſſenzahlen verringert wer⸗ den, d. h. die Klaſſenfrequenz auf 50 Schüler erhöht werden. Gleichzeitig iſt geplant, die Stundenzahl der einzelnen Lehrer heraufzuſetzen. Mit Entſchließung des Staatsminiſtertums des Innern vom 8. Januar 1981 wurde genehmigt, daß die Gemeinde Ilbesheim, Bezirksamt Landau in der Pfalz, künftig die amtliche Bezeichnung„Ilbesheim bei Landau in der Pfals“ führt. 29. Januar 1931 —— Kommunale Chronik Schankverzehrſtener zwangsweiſe * Hettenleidelheim, 28. Jau. Das Bezirksamt Frankenthal hatte der hieſigen Gemeinde den Ent⸗ zug aller Reichs⸗ und Laudeszuſchüſſe angedroht, wenn die Schankverzehrſteuer nicht einge⸗ führt würde. Aus dieſem Grunde wurde eine Ge⸗ meinderatsſitzung anberaumt, in der der Steuer zugeſtimmt wurde. Gegen die Einführung ſtimmten die Sozialdemokraten und die Partei Ge⸗ meindewohl. 1. Bürgermeiſter Hagenburger erbat dann die Zuſtimmung zu dem von ihm gemeinſam mit den übrigen Bürgermeiſtern des Amtsgerichtz⸗ bezirkes Grünſtadt bereits unterſchriehenen Proteſt gegen die Erhöhung der Bezirksumlagen. Sein Vorgehen wurde mit allen gegen zwei Stimmen ge⸗ billigt. Minderbemittelte 8 Die Stadtverwaltung Is. an die bayeriſche Antrag gerichtet, ihr die Seyſſel⸗Kaſerne für Wohnungszwecke zu überlaſſen. Wie wir erfahren, wird dieſem Er⸗ ſuchen aller Vorausſicht nach entſprochen werden und die mächtige Kaſerne, die eine Front von 284 Meter Kaſerneu wohnungen für * Geumersheim, 27. hat bereits im Staatsregierung Jan. November v. den Länge hat, durch Kauf in den Beſitz der Stadt über⸗ N gehen. Die vorhandenen Räume ſollen an ſolche Einwohner vermietet werden, die nicht imſtande ſind, den üblichen Mietpreis zu zahlen. Da die Finanz⸗ lage der Stadt Germersheim ſehr angeſpannt ift, darf der Kaufpreis nicht allzu hoch ſein. Die Kaſerne wird gegenwärtig durchgaſt. Sie diente ehemals dem 3. Bataillon des 17. Infanterieregiments. Zwangseinführung der Notverordnungsſtenern * Rheingönheim, 27. Jan. Durch Beſchluß des Bezirksamts Ludwigshafen als Staatsauſſichts⸗ behörde werden vom 1. Februar ab für Rheingön⸗ heim trotz wiederholter Ablehnung durch den Ge⸗ meinderat eingeführt: die erhöhte Gemeinde⸗Bier⸗ ſteuer, die Gemeinde⸗Getränkeſteuer und die Bürger⸗ ſteuer, letztere nach Maßgabe des Geſetzes vom 11. Auguſt 1930. Stürmiſche Stadtverordnetenſitzung * Frankfurt, 28. Jan, In der geſtrigen Sitzung der Stadtyerordne⸗ tenverſammlung kam es bei der Debatte über den Umbau des Palmengartengebäudes zu heftigen Zuſammenſtößen zwiſchen den Sozialdemokraten und den Nationalſozialiſten, deren Redner Dr. Schlacke die Sozialdemokraten als blöden Hammel bezeichnet hatte. Unter fortgeſetzten ſtürmi⸗ ſchen Schlußrufen mußte Dr. Schlacke ſeine Rede ab⸗ brechen. Vorher hatte es ſchon einen harten Strauß zwiſchen dem Führer der Deutſchen Volkspartei Landgrebe und dem Oberbürgermeiſter Dr. Laud⸗ mann über den von der Stadtverordnetenverſamm⸗ lung angenommenen Mißtrauensantrag gegen den Oberbürgermeiſter und den Kämmerer gegeben. Nicht weniger als pier Kommuniſten mußten im Laufe der Sitzung wegen fortgeſetzter lärmender Zwiſchenrufe auf Geheiß des Vorſitzenden den Saal verlaſſen. 8 Einmütige Haltung bekundete die Stadtverordne⸗ tenverſammlung in der Frage des Umbaues des Palmengartengebäudes. Nachdem zunächſt eine Bau⸗ ſumme von 360 000 Mark vorgeſehen worden war, hat der Bau ſchließlich den Betrag von 860 000 Mark beanſprucht. Einmütig wurde ein Antrag angenom⸗ men, der eine Klärung der Verantwortung für dieſe Ueberſchreitungen im Haupt⸗ und Hochbauausſchuß verlangt. Soweit ſich hierbei ein Verſchulden des Bauleiters Profeſſor Elſäſſer herausſtellen ſollle, ſoll er für die Ueberſchreitungen mindeſtens in Höhe des ihm für die Bauausführung zugefloſfenen Archi⸗ tektenhonorars herangezogen werden. Der Antrag der Kommuniſten, gegen den Oberbürgermeiſter Di Landmann und den Stadtkämmerer ein Dis zipll⸗ naruerfahren einzuleiten, verfiel der Ableh⸗ nung, ebenſo der von der gleichen Partei geſtellte Antrag auf Herabſetzung der Gehälter der leitenden Beamten bei den ſtädtiſchen Geſellſchaften auf höch⸗ ſtens 6000 Mark. TFogeskaleucles Donnerstag, 29. Januar Nationaltheater:„Fremde Erde“, Oper von Karol Rat⸗ haus, Miete C 20, Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater:„Charles Tante“, Burlesker Schwank, Gaſtſpiel der Komödie Dresden mit Fritz Fiſcher, An⸗ fang 20,15 Uhr. Freier Bund:„Stammeseigenart der alten deutſchen Stadt“, 2. Teil, Schluß, Lichtbildervortrag von Unt Prof. Dr. A. Griſebach. Seidelberg, 20,15 uhr(A. Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung; 20 Uhr Vortrag mit Filmvorführung von Prof. Dr. Eller über„Herſtellung und Verwendung der Kunſtſeide“. Hanſaſgal der Harmonie D 2, 6: Vortragsabend der lu⸗ vierklaſſen von Thilde Schroeck, 19,80 Uhr. Handelshochſchule:„Moderne Rechtswand lungen auf dem —— Gebiete des Privatrechts“, öffentlicher Vortrag von Prof, Dr. Karl Geiler, in der Aula A 4, 1, 20 Uhr. Ufa⸗Palaſt— Pfalzbau:„Sturm im Waſſerglas“, Kom⸗ die von Frank, Anfang 20 Uhr. 7 Lichtſpiele: Al hombro:„Zwei Menſchen“.— Unk: verſu m:„Afrika ſpricht“.— Schauburg:„Der Weg nach Rio“.— Scala:„Die Warſchauer Zitadelle Roxy ⸗ Theater:„Unſichtbare Feſſeln“,— Capk⸗ tel:„Das Land des Lächelns“.— Gloria-Palast „Bobbie Hind“.— Palaſt⸗Theater:„Weſtfront 918%. Lichtfſpielhaus Müller:„Brood⸗ way“. Sehenswürdigkeiten: Geöffnet täglich von 10—183 Uhr und Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend, . Muſcum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeug hans: Sonntag vormittags von 11 bis 18 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr, Dienstag 15—17 Ubr Mittwoch 15—17 Uhr: Freitag 1719 Uhr.— Stzzdliſche Kunſthalle: Geöffnet werktugs(mit Ausnahme Montags von 11—16 Uhr durchgehend: Kokoſchka⸗Ausſtellung. Schloßmuſenm: 1416 Uhr; der Friebrichsſchule.(Näheres Anzeige.) geradezu und lLinderungsmittel be- zeicinel. In allen Apotheken und Drogerien erhältlich. Die Zahl der Grippe Erkrankungen nimmt in beangstigender Weise zu. Beugen Sie vor In der Regel beginnt die Grippe mit einem tüchtigen Scꝛuupfen. es nichts Besseres als Forman. ideales Schutz Gegen Schnupfen gibi Forman ist klinisch erprobt und wird von den Arzien als Forums aul. Fav. —— * Aufſebers — 8 donnerstag, 29. Jauuar 1931 Aus Baden Staatliche Perſonal veränderungen Ernannt wurde Medizinalrat als Bezirksarzt Dr, Joſef Wolſarth in Offenburg zum Erſten Me⸗ diainalrat als Bezirksarzt; Reviſionsinſpektor Fried⸗ zich Holderer und Verwaltungs inſpektor Her⸗ mann Hilvert in Karlsruhe zu Verwaltungs⸗ inſpektoren; Polizeikommiſſär Auguſt Heide⸗ prlem in Konſtanz zum Polizeiinſpektor und Kri⸗ minalaſſiſtent Karl Maier in Oſſenburg zum Kri⸗ minalſekretär. Zurückgenommen wurde die Verſetzung des Joſef Hug bei den Strafanſtalten in Freiburg zum Bezirksgefängnis Schopfheim. Zugelaſſen als Rechtsanwälte wurden der bisherige Landgerichtsrat Dr. Wilhelm Hör ſt in Karlsruhe beim Oberlandesgericht; die Gerichtsaſſeſ⸗ ſoxen Dr. Sigmund Jeſelſohn beim Landgericht Karlsruhe und der Kammer für Handelsſachen in Pforzheim und Werner Schönemann beim Land⸗ gericht Heidelberg. Selbſtmordverſuch und Selbſtmord Freiburg t. Br., 28. Jan. Eine Reiſevertreterin von auswärts verſuchte ſich in ihrer hieſigen Woßh⸗ nung zu vergiften. Als ſie auf mehrfaches Klopfen kein Lebenszeichen von ſich gab, wurde die Tür zu ihrem Schlafzimmer gewaltſam geöffnet und die Lebensmüde bewußtlos aufgefunden. Es beſteht Lebensgefahr. Vox einiger Zeit hatte die Frau be⸗ keits in Mannheim einen Selbſtmordver⸗ ſuch unternommen.— Der 22 Jahre alte Hilfs⸗ arbeiter Frömer, der, wie gemeldet, Ende des ver⸗ gangenen Jahres einen tätlichen Angriff auf den Direktor des Freiburger Fürſorgeamtes, Kopp, unternahm, wurde deswegen geſtern zu zehn Wochen Gefängnis verurteilt. Heute morgen wurde er in ſeiner Zelle erhängt aufgefunden. 10 v. H. mehr Fremde in Freiburg tar, Freiburg, 28. Jan. Nach dem jetzt vorliegen⸗ den Bericht des Städtiſchen Verkehrsamtes wurde Freiburg im Breisgau im vergangenen Jahre don 1748385 Fremden beſucht. Damit wurde der vemdenverkehr des Jahres 1920 um rund 16 000 ſucher oder 10 v. H. übertroffen. Seit dem Jahre 1924, in dem 111000 Fremde gezählt wurden, hat ſich Freiburgs Fremdenverkehr ſtändig aufwärts entwickelt. Schon 1927 wurde der Vorkriegsſtand weit übertroffen, und 1930 waren rund 38 000 kemde mehr in Freiburg als im Jahre 1913. Von den 174835 Beſuchern kamen rund 26 000 aus dem Auslande, unter denen die Engländer zum eeſten Male mit 5470 Gäſten an der Spitze ſtanden, ein deutliches Zeichen für die wachſende Beliebtheit des Schwarzwaldes in England, Die Schweizer, die mit 4979 Beſuchern vertreten waren, wurden dadurch auf den zweiten Platz verwieſen. Aus Amerika kamen 4223 Fremde, zum größten Teil 445) Nordamerikaner aus den USA. Deſter⸗ rich und Holland waren mit 2970 Beſuchern gleich ſtark vertreten, Die Zahl der Uebernachtungen betrug insgeſamt 298 857. Jeder Beſucher Freiburgs 1 gag ſich alſo durchſchnittlich 1,7 Tage in der Schwars⸗ waldhauptſtadt aufgehalten. 5 Weinheim, 28. Jan. In dem mit Wimpeln und Signalflaggen geſchmückten Eintrachtſaale hielt ge⸗ ſtein abend der im Jahre 1913 gegründete Marine⸗ Perein Weinheim ſein Bordfeſt ab. Der Vorſitzende des Marinevereines Mannheim und zweite Gau⸗ borſitzende Grathwol⸗Manhemn überbrachte die Grüße der Bundesleitung und ſprach ſeine Freude darüber aus, daß der Marineverein Weinheim dem Hunde deutſcher Marinevereine beigetreten iſt, Nun gehörten alle badiſchen Marinevereine mit einer ein⸗ zigen Ausnahme dem Bunde an. Der Redner betonte dann die gerechte Forderung der Rückgabe von Nolonien an Deutſchland und ſchloß ſeine⸗ Ausführungen mit einem freudig aufgenommenen dreifachen Hoch auf das deutſche Vaterland und den Reichspräſidenten Hindenburg. 2: Waibſtadt, 28. Jan. Nach amtlicher Nachricht wird das hieſige ſelbſtändige Poſtamt auf 1. März in eine Zweigſtelle des Poſtamtes Sinsheim verwandelt. Mit Recht fragen nun die Bürger, wozu denn im letzten Jahre der Gemeinde die gewaltigen Baukoſten für die Erſtellung eines neuen Poſt⸗ amtes aufgehalſt worden ſind? Das iſt keine Spar⸗ methode,—Zu einem Rebbaukurs haben ſich 30 Teilnehmer gemeldet. Landwirtſchaftsrat Brug⸗ ger Heidelberg betonte, daß hier für den Weinbau guter Boden ſei und zeigte an einem Lichtbild, wie der Rebbau auf der Gemarkung Waibſtadt früher in Blüte ſtand. * Konſtaug, 28. Jan, Bereits im November letzten Jahres konnte Kaufmann Fritz Gradmann auf eine 10 jährige Tätigkeit als Präſident der Han⸗ delskammer Konſtanz zurückblicken. In der geſtrigen Vollſitzung der Kammer wurde dieſes Jubiläum chrend gedacht. Vizepräſident Dr. Emil Stro⸗ neuer würdigte namens der Kammer die Ver⸗ dienſte des Präſidenten. Syndikus Braun ſprach die Glückwünſche der Beamten und Angeſtellten der Kammer aus. aß den Ropf nicht hängen Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Feitung Vereinschronik aus Plankſtadt Mm. Plankſtabt, 27. Jan. Am vergangenen Sonn⸗ tag fand im Sängerheim„Zum Hirſch“ die dies⸗ jährige ordentliche Generalverſammlung des Ge⸗ ſangvereins Amicitia ſtatt. Vorſtand Wolf gab die Tagesordnung bekannt und gedachte des während des letzten Jahres verſtorbenen Mitgliedes Moritz Schmitt. Der Schriftführer erſtattete den Jahres⸗ bericht. Da auch der Kaſſenbericht befriedigte, wurde dem Geſamtvorſtand Entlaſtung erteilt. Für flei⸗ ßigen Singſtundenbeſuch wurden die Sangesbrüder Hch. Heid, Gg. Röſch und Ed. Heid mit der Sän⸗ gernadel geehrt. Infolge der ſchwierigen wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe ſieht der Verein in dieſem Jahre von jeder Veranſtaltung, ausgenommen der Weihnachtsfeier, ah. Neuwahlen fanden keine ſtatt. Vorſtand Gund eröffnete die Generalverſamm⸗ lung des Geſangvereins Sängereinheit, gab einen kurzen Rückblick über das verfloſſene Jahr und gedachte der verſtorbenen Mitglieder. Ferner ehrte er acht Mitglieder mit dem Sängerglas für fleißigen Beſuch von Singſtunden während des verfloſſenen Jahres. Nach dem Geſchäftsbericht des Schriftführers und dem Kaſſenbericht des Kaſſierers erfolgte Entlaſtung des Geſamtvorſtandes. Aus der Neuwahl ging folgende Vorſtandſchaft hervor: erſter Vorſitzender Adam Gund, ſtellv. Vorſ. Jak. Kolb, Kaſſier Wilh., Ochs und Schriftführer Emil Kolb. Die Beteiligung am Preisſingen wurde infolge der ſchlechten wirtſchaftlichen Verhältniſſe abgelehnt. * * Freiburg i. Br., 28. Jan. Die Vereinigung Deutſcher Reiſebüros hat auf ihrer ſoeben in Dresden abgehaltenen Jahrestagung beſchloſſen, die Jahrestagungen 1932 in Breslau und 1933 in Fret⸗ burg i, Br. abzuhalten. Verhaftung eines Mörders * Freiburg, 27. Jan. Die Pariſer Polizei hat zwei von der deutſchen Polizei geſuchte Perſonen feſtgenommen, und zwar einen Rumänen mit Namen Faval Bendetz⸗Sohn, den die Staatsanwaltſchaft in Leipzig wegen Betrugs in Höhe von 4000 RM. ſucht, ferner einen Deutſchen, namens Paul Rudolf Fiſcher aus Freiburg, der wegen Mor des und Mordverſuchs, den er in Freiburg be⸗ gangen haben ſoll, geſucht wird. Fiſcher ſoll ſich ſeit zehn Jahren in Frankreich als Flüchtling aufhalten. Außerdem ſoll er im März 1920 bei einem Einbruch mit einem Komplizen einen Nachtwächter getötet haben. Zu der Feſtnahme des aus Freiburg k. Br. ſtammenden Paul Rudolf Fiſcher teilt die Kriminal⸗ polizei Paris mit, daß Fiſcher ſowohl von der Staats⸗ anwaltſchaft Freiburg als auch von der Staats⸗ anwaltſchaft Offenburg ſeit dem Jahre 1920 wegen Mordes, bezw. Mordverſuchs, bezw. er⸗ ſchwerten Diebſtahlsverſuchs, geſucht werde. Im Offenburger Bezirk ſoll Fiſcher einen ihn über⸗ raſchenden Nachtwächter im März 1920 nieder⸗ geſchlagen haben. Fiſcher hat es verſtanden, ſich über zehn Jahre verborgen zu halten. * I Weinheim, 28. Jan. Die Zahl der im Ar⸗ beitsamtsbezirk Weinheim unterſtützten Per⸗ ſonen iſt von Ende 1930 bis 15. Januar 19381 von 3180 auf 3554 angeſtiegen. * Karlsruhe, 28. Jan. Als Tagungsort der dies⸗ jährigen Hauptverſammlung des Verbandes der Polizeibeamten Badens wurde Karls⸗ ruhe gewählt. Die Tagung findet vom 8. bis 9. Mai in Karlsruhe ſtatt und wird von etwa 200 Teil⸗ nehmern beſucht werden. Der Goloͤmacher⸗Prozeß Tauſend Das Geheimnis lüftet ſich Ein Gutachter nennt die Goldmacherei törichtes Zeug 8 München, 28. Jan. Im Prozeß gegen Tauſend wurde heute der Kauf⸗ mann Franz von Rebay vernommen. Er war durch Rienhardt bei Ludendorff eingeführt worden, der ihm Gold zeigte und ihm Schweigepflicht auf⸗ erlegte, wobei er bemerkte, daß es ſich um eine wich⸗ tige Sache handele; er wiſſe noch nicht, was daran ſei, die Erfindung müſſe erſt ausgearbeitet werden, er wolle aber keine Verantwortung auf ſich nehmen. Ludendorff beauftragte dann den Zeugen mit der Prüfung der Erfindung, worauf von Rebay einige Zeit in Gilching arbeitete. Die Verhältniſſe bei Tauſends chemiſcher Studiengeſellſchaft ſeien wenig erbaulich geweſen. Die Buchführung war mangel⸗ haft und unter den Mitarbeitern gegenſeitige Eiferſucht, ſo daß man in der Arbeit nicht vor⸗ wärts kam. Großes Intereſſe eregten die Ausſagen des Zeu⸗ gen über einzelne Verſuche, denen er beiwohnte und bei denen er manchmal aſſiſtierte. Bei den Verſuchen und Experimenten, die in Gegenwart von Wiſſen⸗ ſchaftlern vorgenommen wurden, habe ſich Tanuſend immer zurückhaltend benommen, weil er befürchtete, daß dieſe bei den Ver⸗ ſuchen hinter ſein Geheimnis kämen. Bei einem Verſuch mit Sauerſtoff, den man während des Schmelzprozeſſes eingeblaſen hatte, ſet am nächſten Tage der abgekühlte Tiegel vollſtändig mit Gold⸗ blättchen überzogen geweſen. Es habe ungefähr 29 Gramm ergeben. Hierüber habe allgemeine Freude geherrſcht. Ueber die Vorgänge bei dem Verſuch im Haupt⸗ münzamt München bemerkte der Zeuge, daß er vom Unterſuchungsrichter gebeten wurde, dabei zu aſſiſtieren, nachdem andere Mitarbeiter dies abgelehnt hatten. Er habe ſich bereit exklärt, aber darauf be⸗ ſtanden, daß er ebenſo wie Tauſend der genaueſten Kontrolle unterworfen würde. Dies ſei auch geſche⸗ hen. Es ſeien vor den Verſuchen die Augendeckel, Naſen, Ohren, Mundhöhle, alles, genaueſtens unter⸗ fucht worden. Tauſend habe zunächſt lange Zeit an Der 5* Wiesloch, N Jan, Auf Einladung des Landrats Naumann⸗ Wiesloch fand hier im Bezirksratsſaale eine Bür⸗ germeiſterverſammlung ſtatt, in der der Landrat den Gemeinden mit eindringlichen Worten nahelegte, ohne jegliche Bedingung dem Bleagzuſchuß zuzuſtimmen. In einem Vorbeſcheid habe das badi⸗ ſche Finanzminiſterium die Stillegung der Neben⸗ bahnen genehmigt, ſo daß bei der weiteren ablehnen⸗ den Haltung der Gemeinden der Bahnbetrieb ſofort eingeſtellt werden könne. Der Kreisvorſitzende, Oberbürgermeiſter a. D. Walz⸗ Heidelberg, wies ebenfalls auf die außer⸗ ordentlich ernſte Situation und auf das opferbereite Beiſpiel des Kreiſes Heidelberg hin, der nicht 1 die Haltung der Gemeinden abgewartet, ſondern ſofort die Hälfte des auf die Wieslocher Strecken entfallenden Zuſchuſſes bewilligt habe. Man Erfolge zu erzielen heißt den Kopf hoch halten heute mehr denn je er Eundfunk Hilft stimmt frop und schafft Arbeitsfreu auf die Dauer ihm fernbleiben. durch seine abwechslungsreiche Unterhaſtung in Kunst, Wissen- schaft und Musik, richtet er auf, de, Nein fortschrittlicher Menseh kann den Vorbereitungen gearbeitet(der Verſuch hat drei Tage gedauert), dann ſei Tauſend aber ſehr nervös geworden und habe an einem günſtigen Erfolg über⸗ haupt gezweifelt, ſodaß er, der Zeuge, den Verſuch zu Ende geführt und ſchließlich den bereits bekannten günſtigen Erfolg von einem Zehntel Gramm Gold erzielt habe, und zwar in Gegenwart des Gerichtes, des Staats⸗ anwaltes, der Kriminalpolizei und mehrerer Beam⸗ ter des Hauptmünzamtes. Man habe zunächſt an die⸗ ſem Erſolge gezweifelt, aber ſchließlich doch feſtgeſtellt, daß es ſich um Gold handelte. Im weiteren Verlauf des Prozeſſes wurden zwei ſachverſtändige Zeugen vernommen, nämlich Geheim⸗ rat Prof. Dr. Förſter von der Techniſchen Hoch⸗ ſchule Dresden und Geheimrat Prof. Dr. Hof⸗ mann, Vorſtand des Chemiſchen Laboratoriums Charlottenburg⸗Berlin, Förſter bekundete, daß Tau⸗ ſend bei einem Verſuch, zu dem er ſich in Dresden gedrängt habe, nichts als törichtes Zeug vorgebracht habe. Ex ſe empört geweſen, daß Tau⸗ ſend glaubte, daß er als Wiſſenſchaftler für ſolches törichtes Zeug ſeine Zeit verſchwenden könne. Prof. Hofmann ſagte aus, auf Grund der ihm gegebenen Beſchreibung der Verſuche durch Tauſend habe er zunächſt an eine gewiſſe Möglichkeit gedacht, daß durch die angewandte Vorbehandlung eine ge⸗ wiſſe Ausbringung des im Blei ſtets vorhandenen Goldes begünſtigt werden könnte. Die dann vor⸗ genommenen Verſuche ergaben aber ein völlig negatives Reſultagt. Die Neugewinnung von Gold ſei nach dem von Tauſend angewandten Ver⸗ fahren durchaus unmöglich. Es wäre ſogar die Aus⸗ bringung des im Blei vorhandenen Goldes gegen⸗ über den anderen Verfahren nicht nur nicht gebeſſert, ſondern im Gegenteil durch teilweiſe Neuzugabe von Gold die Ausbringung ſogar noch vermindert. Entgegen ſeiner ſonſtigen Uebung ſtellte Tauſend nach dieſen Sachverſtändigen⸗Angaben keine Gra⸗ gen an die Zeugen. Streit um die Bleagzuſchüſſe verlange den Zuſchuß nur auf ein Jahr, während der Kreis Heidelberg ſich auf drei Jahre mit je 100 000% gebunden habe. Die Bahnen ſeien von größter wirtſchaftlicher Bedeutung für die Gegend, würden die Bürgerausſchüſſe durch ihre ablehnende Haltung die Stillegung herbeiführen, ſo würden ſie die Gemeinden gegen ſich aufbringen. Zu einer Einigung über die Verteilung des von den Gemeinden zu tragenden Zuſchuſſes von 9000, kam es auch bei dieſen Verhandlungen nicht. Das Bezirksamt Wiesloch wird nunmehr einen Vertei⸗ lungsſchlüſſel in der Weiſe aufſtellen, daß die Stadt Wiesloch ohne die Heilanſtalt mit der vollen Ein⸗ wohnerzahl(5478 ſtatt 7278) herangezogen wird, Die nicht direkt anliegenden Gemeinden werden wegen der ſehr kurzen Friſt nicht herangezogen. Die Stel⸗ lungnahme der Bürgerausſchüſſe bleiht nun abzu⸗ warten. zeugen können, daß ein Radio-Apparat ins Haus gehört wie das tägliche Brot 1 * Radſo-Zentrsle Süd weſtdeutſche Umſchau 142. Jahrgang/ Nummer 47 Aus der alx Aufhebung des Bezirksamts * Bad Dürkheim, 28. Jan. Halbamtlich wird aus München mitgeteilt: Mit der Frage der Aufhebung des Bezirksamts Dürkheim hat ſich auf Antrag des Staatsminiſters des Innern der Miniſter rat in ſeiner Sitzung am 28. Januar befaßt. Der Miniſter des Innern gab die Vorverhandlungen und alle fütr und gegen die Aufhebung ſprechenden Gründe ein⸗ gehend bekannt, ebenſo die von den Intereſſenten erhobenen Einwendungen. Im Miniſterrat ergab ſich nach eingehender⸗Würdigung die einmütige Auf⸗ faſſung, daß die überwiegenden Gründe für die Aufhebung des Bezirksamts Dürk⸗ heim ſprechen. Die Wieder vereinigung des Bezirks Dürkheim mit dem Bezirk Neu⸗ ſta dt a. d. H. wird deshalb zum 1. Februar ver⸗ fügt werden. Eigenartiges Zuſammentreffen unglücklicher Umſtände * Bab Dürkheim, 88. Jan. In Bad Dürkheim hat ſich heute abend ein eigenartiger Zufſammen⸗ ſtoß zwiſchen der Rhein⸗Haardt⸗Bahn, einem Per⸗ ſonenauto und einem Laſtkraftwagen ereignet. Wir erfahren darüber folgendes: Ein ortsunkundiger Chauffeur aus München fuhr mit ſeinem Per⸗ ſonenauto die Gutleutſtraße herauf, die mit einem roten Signallicht ausgeſtattet iſt. Auf den Schienen der Rhein⸗Haardt⸗Bahn blieb das Fahrzeug ſtehen und wurde von dem heranfahrenden Zug am hinteren Kotflügel angeſtoßen. Der Triebwagen wurde dabei leicht beſchädigt. Das Auto fuhr nun iber die Mannheimer Straße hinüber, als gleich⸗ zeitig ein Laſtkraftzug der Firma Kaul die Stelle paſſierte. Er erwiſchte den Perſonenwagen und warf ihn in den Straßengraben. Durch dieſen Vorgang nun lenkte der Führer des Laſtzuges nach links, geriet infolge Nüſſe der Straße zu weit an den Rand und rannte gegen einen Anhänger des noch vorüberfahrenden Zuges der Rhein⸗Haardt⸗ Bahn, der aus den Schienen geworfen und schwer beſchädigt wurde. Zertrümmert wur⸗ den vor allem zahlreiche Fenſterſcheiben. Perſonen wurden bei dem Unglück nicht verletzt. Geriſſener Schwindler * Offenbach a. d. Queich, 27. Jan. In einer Wirt⸗ ſchaft hatte ſich in der Weihnachtszeit ein angeblicher Architekt Müller als Vertreter der Reichsheimbau⸗ Geſellſchaft in Berlin eingemietet. Er vermittelte angeblich Baugelder und ſonſtige Darlehen durch dieſe Berliner Geſellſchaft und ließ ſich zu den Aufträgen 25—100/ an Koſtenvorſchüſſen auszahlen. Insgeſamt haben etwa 25 Perſonen aus Offenbach und den umliegenden Orten dieſe Summe an Müller abgeführt, der um die Neufahrszeit nach einem Be⸗ ſuch aus Berlin zurückkehren wollte. Erkundigun⸗ gen ergaben, daß es ſich um einen Schwindler handelt. Die von ihm vertretene Baugeſellſchaft in Berlin exiſtiert nicht. Die Gendarmerie hat eine Unterſuchung eingeleitet. Aus essen Kein Roſenmontagszug in Mainz :: Mainz, 28. Jan. Auf Anregung des Mainzer Karnevalvereins fand geſtern unter dem Vorſitz des Oberbürgermeiſters Dr. Külb eine Beſprechung itber die Frage ſtatt, ob es zweckmäßig ſei, in dieſem Jahr einen Roſenmontagszug abzuhalten. Hierzu waren die Vertreter der Mainzer Innungen, des Vereins Mainzer Kaufleute, der Mainzer Hoteliers, der Induſtrie⸗ und Handelskammer, des Mainzer Verkehrsvereins und des Mainzer Karneval⸗Vereins erſchienen, In einer gründlichen Ausſprache wurde das Für und Wider erörtert. Einig war man ſich darin, daß die Abhaltung eines Roſenmontagszuges im In⸗ tereſſe des Fremdenverkehrs liegen würde, da bekanntlich der Roſenmontagszug ſtets Zehntauſende von auswärts nach Mainz bringt. Andererſeits konnte ſich niemand den lebhaften Bedenken verſchlie⸗ ßen, die gerade in dieſem Jahr gegen die Abhaltung eines Roſenmontagszuges ſprechen, Ueberwiegend ing deshalb die Auffaſſung dahin, daß in dieſem Jahr von der Abhaltung eines Roſenmontagszuges Abhſtand zu nehmen ſei. e Schmerzlindernd und belebend bei Rheuma, Ischias. 81 Kopf⸗, Nerven, und Erkältungs⸗ ſebiſfen⸗„s Müßtat⸗, 1 Nelken es kronen chaten, 5 Zimt und Haben dell, Fa un u. Strapazen 168,14 Menthol, 400 Waſf., 600 Spirit. In Apotheken und Droger fen. Geſchäftliche Mitteilungen * Grippegefahr! Es ſcheint, als ob die Menſchheit ge⸗ rade fetzt wieder einmal für Grippe beſonders disponiert, d. h. dem Grippe⸗Bazillus gegenüber wenig widerſtands⸗ fähig wäre. Kein Wunder: Alle Welt hat Schnupfen, und iſt nielfach dieſer ſchon das erſte Stadium der Grippe. Der Volksglaube, daß man Schnupfen, nicht vertreiben ſolle, iſt in der jetzigen Grippe⸗Zeit direkt gefährlich. Man darf im Gegenteil keinen Schnupfen unbehandelt laſſen, ſon⸗ dern muß ſofort bei den erſten Anzeichen Forman an⸗ wenden, um ihn garnicht erſt aufkommen zu laſſen. Bags am Strohmarkt das Fachgeschäft der guten Apparate wird durch älteste Erfahrung in der Praxis Ihnen den richtigen Apparat vorführen, kostenlos und unverbindlich und ihnen sagen, welche günstigen Zahlungsbedingungen aueh Sie Über- P A4, 13 Tel. 22394 HANDELS- d Donnerstag, 29. Januar 1931 A. E. G. Amſatz um mehr als 10 v. H. geſunken Dipidendenvorſchlag 7(9) v. H.— Starker Auftragsrückgang Der für den 28. Februar einzuberufenden GV. der A l l⸗ gemeinen Elektrizitäts⸗Geſellſchaft Ber⸗ lin, wird eine Dividende von 7 v. H.(i. V. 9 v..) vorgeſchlagen. Als Reingewinn werden 14231 228 (19 172 708)„ ausgewieſen. Davon ſind 564 643(515 195) auf das neue Geſchäftsjahr vorgetragen worden. Der Um. fatz der AE. iſt im Berichtsjahre auf 520 Mil l. (i. V. 580 Mill.) zurückgegangen. Die Wirt⸗ ſchaftskriſe im In⸗ und Auslande hat auch bei der Ach. einen ſtarken Rückgang des Auftragsbeſtan⸗ des nach ſich gezogen. Er beträgt in dieſem Jahre 250 Mill.(350 000 000) 4. Die bisherigen Mitglieder des Generaldirek⸗ torxtums, die Herren Dr. Elfes und Pfeffer ſchei⸗ den nach mehr als 30⸗ reſp. 40 jähriger Tätigkeit in der AE. aus dem Vorſtand der Geſellſchaft aus. Die weitere enge Mitarbeit der beiden Herren ſoll dadurch geſichert werden, daß der GV., ihre Wahl in den Auffichts⸗ rat und dem AR. ihre Wahl zu ſtellvertretenden Vorſitzen⸗ den des Aufſichtsrates vorgeſchlagen wird. Neben der Aus⸗ übung der ihnen dadurch gegebenen Funktionen werden ſie die Firma auch weiterhin auf wichtigen Sondergebieten vertreten. Der AR. hat ferner beſchloſſen, Herrn Geheim⸗ rat Dr. Bücher den Vorſitz und Prof. Dr Peterſen den ſtellv. Vorſitz im Vorſtand der Geſellſchaft zu über⸗ tragen. Hausleben⸗Verſicherungs⸗Acz., Berlin.— Verhand⸗ lungen über eine Nenorganiſation. Für die Geſellſchaft wurde im Dezember v. J. vom Reichsaufſichtsamt ein Ver⸗ mögensverwalter beſtellt. Jetzt hat das Reichsaufſichtsamt entſprechend einem Antrag der Geſellſchaft ſelbſt ein vor⸗ läufiges Zahlungs verbot erlaſſen, um die Intereſſen der Verſicherten zu wahren. Inzwiſchen wer⸗ den Verhandlungen nach verſchiedener Richtung geführt, die eine Neuorganiſation der Geſellſchaft zum Ziele haben. Näheres kann, wie uns von zuſtändiger Seite geſagt wird, im Augenblick noch nicht mitgeteilt werden. Der elſäſſiſche Petroleumbergban 1930. Die Pechel⸗ bronner Oelbergwerke, die einzige in Betracht kommende Produktion des heutigen Frankreichs, erweiſen für das Jahr 1930 eine Eigenförderung von 73 806 To. Rohölen, was eine Zunahme um 2144 To. gegen 1929 ausmacht. Die Raffinerien der Geſellſchaft in Merk⸗ weiler produzierten(zuzüglich der eingeführten Aus lands⸗ Fle) 109 039 To. Fertigerzeugniſſe, gegen 96 447 To. i. B. Der Abſotz ſtieg gegen 1929 mengenmäßig um 11 v. H. Entſprechend hat ſich, laut ſoeben erfolgter Verwoltungs⸗ mitteilung, der Rohgewinn erhöht. PNVNerluſtabſchlüſſe im Lüdenſcheider Metallkonzern f Lüdenſcheider Metallwarenfabrik vorm. Julius Fiſcher u. Baſſe, Lüdenſcheib, verzeichnet per 30. 4. 1990 einen Verluſt von 904000& gegenüber einem Gewinn von 391 000„ im Vorjahr. Nach Abzug des Gewinnvor⸗ von 76 700/ und Auflöſung des Reſervefonds von 500/ ſoll der Reſt vorgetragen werden.(Im Vorjahr wurden noch 6 v. H. Dividende bezahlt.] Trotz verſchürf⸗ tem Konfunkturückgang konnte der Umſatz in ſämtlichen n außer Düſſeldorf auf Vorjahreshöhe gehalten werden. Bei den Vereinigten Elektrotechniſchen Fabriken F. W. Buſch und Gebr. Jaeger AG. in Lüdenſcheid ergibt ſich nach 108 000(i. V. 176 000) ¼ Abſchreibungen ein Verluſt von 67 000% gegenüber einem Gewinn von 200 000 4 i.., worgus damals 5 v. H. Dividende verteilt wurden. Das Inlaudsgeſchäft war im großen und ganzen zufrieden⸗ ſtellend, während der Auslandsabſatz nur bei rückgängigen Preiſen unter ſchärfſtem Wettbewerb auf Vorfjahreshöhe zu halten war. . Die Vogtländiſche Maſchinenſabrik(vorm. J. C. u. H. Dietrich)., Plauen i. Vogtl. 192930 hat ſich der Rohgewinn von 4 245 788 nuf 3 073 609/ vermindert. Dagegen ſind die Unkoſten nur von 259g 201 auf 2 378 050 Mark zurückgegangen. Zinsaufwendungen erforderten 228 760(287 2400]. Nach Abſchreibungen von 788 749 (782 786) 4 verbleibt, wie bereits gemeldet, ein Ver luſt von 201 566, der vorgetragen werden ſoll, nachdem im Vorjohr noch aus einem Gewinn von 690 378/ eine Divi⸗ gende von 8 v. H. auf das 7,2 Mill.„ betragende Kapi⸗ tal verteilt werden konnte. Die Werksanlagen konnten teilweiſe nur zur Hälfte ausgenutzt werden. In der Bi⸗ Lanz haben ſich Verbindlichkeiten auf 7 520 979(6 613 379) Mark erhöht, Akzepte werden mit 1035 216(1 052 108) 4 gusgewieſen. Eine Obligationsanuleihe erſcheint unverän⸗ dert 0,81 Mill.„. Die Rückſtellungen ſind auf 721 250 (1 166 451) 4 zurückgegangen. Andererſeits betragen Außen⸗ ſbände 4 791 030(6 974 172) und Wechſelbeſtände 2 364 064 1 409 585 4. Auf 7217 777(6 910 580)„ Waren ſind 441 864(1 035 216)„/ Anzahlungen geſteiſtet. * Nürnberger Hereules⸗Werke AG., Nürnberg. Das Unternehmen bleibt, wie bereits gemeldet, für 1929-90 wie⸗ der dividendenlos. Auf Warenkonto wurden 480 266 (262 3837)„ vereinnahmt. Nach Abſetzung von 404 865 365 064)/ Handlungsunkoſten und Abſchreibungen von 584(66 295) l verbleibt einſchließlich 15 432 4 Gewinn⸗ vortrag ein Reingewinn von 42 400 gegen 46 692, t. V. Hiervon werden nach Dotierung der Reſerve mit wieder 2000 l, des Delkredere mit 15 000(20 000) 4, Wohl⸗ fahrtsaufwendungen von unv. 8000“ und Zahlung von 8 Y. H. Vorzugsdividende 16099 l vorgetragen. Der Abſatz in der Fahrradabteilung iſt weiter zurückgegangen. Da⸗ gegen konnten im Motorradgeſchäft die letztjährigen Um⸗ ſatzziffern erhöht werden. Das neu aufgenommene Motor⸗ fahrrad mit Fichtel u. Sachs⸗Motor findet großen Anklang, In der Bilanz erſcheinen Außenſtände und Vorauß⸗ zahlungen mit 353 319(i. V. Außenſtände einſchl. Bank⸗ uthaben 422 675), Vorräte haben ſich auf 647 397 575 267)„ aufgeführt. Das Wechſelportefeuille hat ſich auf 245 009(178 700)„ erhöht. Andererſeits ſind Ver⸗ hindlichkeiten auf 150 011(241 005)„, zurückgegangen. Die Ausſichten für das neue Jahr ſeien nicht günſtig.(GV. 9. Februar.) Stark verminderter Reingewinn bei der United States Steel Corporation. Das GJ. 1930 ſchließt mit einem Reingewinn von nur 104 Mill. Dollar gegenüber 198 Mill. Dollar im Vorjahr. Einen beſonders ſtarken Ge⸗ der Neuen VIRTSCOC Ausverkauf bei der Stadt Verlin Die Uebertragung der Städtiſchen Gaswerke an die Preag Die großen Städte, die hauptſächlich induſtrielle Betriebe beherbergen, ſind faſt alle im Laufe der letzten beiden Jahre in eine Finanzklemme geraten. Der ſchlechte Geſchäftsgang bei dieſen induſtriellen Betrieben nämlich ſetzte zahlreiche Arbeitskräfte frei, ſodaß die Wohlfahrtsfürſorge ſehr ſtark in Anſpruch genommen werden mußte. Die ungünſtige Situation bei der Induſtrie führte natürlich auch zu einem erheblichen Rückgang des Aufkommens an ſtädtiſchen Steuern. Die Situation der Städte wurde nun noch da⸗ durch verſchärft, daß ſich die Reichsregierung genötigt ſah, bei der Aufſtellung ihres neuen Finanzprogramms die Ge⸗ meinden ſehr kurz zu halten. Die Erhebung von ſtädtiſchen Kopfſteuern und die Steigerung der Gemeindebierſteuer werden bei weitem nicht genügen, um einen Ausgleich für die erhöhte Belaſtung der größeren Städte zu bilden. Alle dieſe Momente wirken ſich in der Reichshauptſtadt beſonders ſchwerwiegend aus, außerdem kommt für Berlin noch hinzu, daß hier infolge der politiſchen Konſtellation ſeit Jahren eine Finanzwirtſchaft betrieben worden iſt, an der mancherlei Kritik berechtigt erſcheint. Der Berliner Etat weiſt bekanntlich ein erhebliches Defizit aus, hinzu kommt eine ſtarke Steigerung der Anleihen und Krediten. Die ſchwebenden Schulden Berlins betragen gegenwärtig etwa 600 Mill.„, von denen in nächſter Zeit ein größerer Teil fällig wird. Die Stadtverwaltung ſieht ſich aus dieſem Grunde genötigt, wieder einmal zu außergewöhnlichen Maßnahmen zu ſchreiten. Es iſt beabſichtigt, eines der beſten Pferde aus dem Stall, nämlich die Städtiſchen Gaswerke, abzuſtoßen. Es iſt noch nicht bekannt, welcher Betrag als Gegenwert für den Verkauf in die ſtädtiſchen Kaſſen fließen ſoll, man darf aber annehmen, daß es ſich um eine recht an⸗ ſehnliche Summe handelt. Es iſt nun recht intereſſant, daß es der Stadt gelungen iſt, die Privatwirtſchaft auszuſchalten, denn als Käufer für die Gaswerke kommt, wie von uns ſchon berichtet, die Preag(Preußiſche Elektrizitäts.⸗G.) in Frage. Dtieſe Geſellſchaft verwaltet, wie ſchon der Name beſagt, die Elek⸗ trizitätsintereſſen des Preußiſchen Staats, ſie iſt alſo eine öffentliche Geſellſchaft. Allerdings iſt die Preag aktien⸗ mäßig auch an einigen privaten Verſorgungsunternehmun⸗ gen beteiligt, jedoch ändert das nichts an ihrem öffentlichen Charakter, denn der Preußiſche Staat kontrolliert die Preag. Wie noch erinnerlich ſein dürfte, hat dieſe Geſellſchaft vor nicht langer Zeit gemeinſam mit ſächſiſchen Werken einen maßgebenden Einfluß auf die Thüringer Gasgeſellſchaft er⸗ worben. Mit der Einleitung dieſer Transaktion hat die Skadt Berlin einen Weg beſchritten, ſchon ſeit längerer Zeit gefordert worden iſt. Man erkennt in der Stadtverwaltung nunmehr, daß die Aufnahme neuer der in der Oeffentlichkeit ⸗ Anleihen und Kredite ein recht gefährliches Beginnen iſt, ganz abgeſehen davon, daß die Stadt angeſichts der gegen⸗ wärtigen Finanzlage keine günſtigen Anleihebedingungen erzielen könnte. Unter dieſen Umſtänden bleibt eben nur der Ausweg, ſich von Vermögensgegenſtänden zu trennen. In dieſem Zuſammenhang ſei erwähnt, daß die Stadt Ber⸗ lin gerade vor einem Jahre ſchon einmal ein derartiges Geſchäft machen mußte. Es handelte ſich damals um den Verkauf von 18,5 Mill./ Aktien der Elektrizitätswerk Süd⸗Weſt.⸗G.; dieſes Aktienpaket wurde aber ganz im Gegenſatz zu der jetzigen Transaktion nicht von einer öffentlichen Stelle, ſondern von der rein privaten Geſell⸗ ſchaft für elektriſche Unternehmungen erworben. Dieſe Ge⸗ ſellſchaft beſaß ſchon früher die Mehrheit der Süd⸗Weſt .⸗G. und kam alſo durch den Verkauf in den Beſitz des Geſamtkapitals. Man kann annehmen, daß die unglück⸗ liche Finanzlage der Reichshauptſtadt noch weitere derartige Transaktionen notwendig machen wird. Es dürfte von gro⸗ ßem Intereſſe ſein, zu beobachten, ob die noch zu veräußern⸗ den Vermögensobjekte in privaten oder öffentlichen Beſitz gelangen werden. Wenn es ſich um Verſorgungsunterney⸗ mungen handelt, alſo um Gas⸗, Elektrizitäts⸗, Waſſerwerke uſw., dann iſt ein Erwerb durch die Privatwirtſchaft un⸗ bedingt vorzuziehen, wobei nur dafür Sorge getragen wer⸗ den muß, daß die privaten Erwerber nicht etwa zu Tarif⸗ erhöhungen ſchreiten. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben ja in ſehr vielen Fällen bewieſen, daß die wirtſchaft⸗ liche Betätigung der öffentlichen Hand nur ſelten Vorteile hat. Aus dieſem Grunde iſt zu hoffen, daß die Periode der Kommunaliſierung von einer Periode der Entkommunali⸗ ſierung abgelöſt wird. * * Ein 20⸗Mill. Kredit au die Stadt Berlin. Vor einigen Tagen haben wir bereits mitgeteilt, daß die Stadt Berlin mit der Preag in Verhandlungen ſteht wegen deren ſtarker Beteiligung an den Berliner Städtiſchen Gaswerken. Dem Abſchluß dieſer Verhandlungen ſtehen noch verſchiedene Schwierigkeiten dadurch entgegen, daß die Berliner Städtiſchen Gaswerke bisher nur eine Be⸗ ttiebsgeſellſchaft, aber keine Eigentumsgeſellſchaft waren. Das ſoll in Zukunft geändert werden und außer⸗ dem das Kapital der Berliner Städtiſchen Gaswerke, das heute 15 Mill./ beträgt, ſehr erheblich erhöht werden. Von dem neuen Kapital dürfte dann die Preag einen erheblichen Teil übernehmen. Die Durchführung dieſer Maßnahme dürfte aber noch einige Zeit in Anſpruch nehmen. Die Finanzlage der Stadt Berlin geſtattet aber nicht, bis dahin zu warten. Sie bedurfte für die Ueberbrückung des Ültimos einen neuen Kredit von etwa 20 Mill., der ihr nunmehr auch auf das in der Schwebe befindliche Geſchäft mit der Preag von dieſer bezw. von der hinter der Preag ſtehenden Bankengruppe gewährt worden iſt. Cãͥã ͤ ũ ãDDDdDdddFFFFFFbwbbbbwGwGõã ¶ã AVVVVVVVVVVTVbVVPTPVPTVPTVPVPVGTVTPTVGVTPVTPTVTVTVTVTTVTVTVTVTVVTVVVVVVVTVVTVTVVTVTVV—Vꝓ+TTVTTW winnrückgang weiſt das letzte Quartal auf, in dem nur 12 Mill. Dollar gegenüber 24 Mill. Dollar der gleichen Periode des Vorfahres erzielt wurden. * 58 v. H. Gewinnrückgang bei Naſh Motor. Die Naſh Motors Co. hat einer Newyorker Meldung zufolge in dem am 30. November abgelaufenen Geſchäftsjahr einen Rein⸗ gewinn von 7 601 164 Doll. gegen 18 013 781 Doll. im Vor⸗ jahr erzielt, was einen Reinertrag je Share von 2,78 Doll. gegen 6,60 Doll. im Vorjahre entſpricht. Infolge des Ge⸗ winnrückgangs um rund 58 v. H. iſt die 4 Doll. je Shares betragende Jahresdividende nicht annähernd herausgewirt⸗ ſchaftet worden. Die Rentabilitätsverhältniſſe beginnen ſich jedoch langſam wieder zu beſſern, denn das vierte Quartal wird einen Reingewinn von 2 108 485 Doll. gegen 1777 270 Dollar im dritten Quartal und damit der höchſte Quartal⸗ überſchuß des abgelaufenen Geſchäftsjahres ausgewteſen. Die Liquiditätsverhältniſſe haben ſich trotz der Kriſe äußerſt günſtig entwickelt. Den greifbaren Aktiven von 43 387 623 Dollar, von denen nur 2 768 024 Dollar auf Vorräte und 2 524 636 Dollar auf Außenſtände entfallen, ſtehen an lau⸗ fenden Verbindlichkeiten nur 1 506 769 Dollar gegenüber. * Houbenwerke AG. in Aachen— Das geſamte Aktien⸗ kapital verloren. Bei der in Zahlungsſchwierigkeiten ge⸗ ratenen Geſellſchaft rechnet man in einem gerichtlichen Vergleichsverfahren mit einer Quote von 5060 v. H. Das geſamte Aktienkapital von 957 000% muß dagegen als ver⸗ loren betrachtet werden. Snia⸗Sanierung 12:5 Die abermalige— dritte— Sanierung der Snig⸗Vis⸗ coſa dient, wie hier ſchon berichtet wurde, nur zur Herab⸗ ſetzung von Buchwerten und damit zur Entlaſtung der künftigen Erfolgsrechnungen von Abſchreibungsnotwendig⸗ keiten. Eine neue Emiſſion findet nicht ſtatt, und es wird mitgeteilt, daß der Geſellſchaft flüſſige Mittel von rund 250 Mill. Lire zur Verfügung ſtehen. Die Kapitalzuſam⸗ menlegung wird durch Herunterſchreiben der 120⸗Lire Aktien auf 50 Lire erfolgen, ſo daß ſich das künftige Ka⸗ pital auf etwa 416 Mill. Lire(degen 1 Milliarde Lire) ſtellen wird. Der künftige Buchwert der Anlagen, deren Herſtellungskoſten auf 1,1 Milliarde Lire beziffert werden, ſoll dann nur noch etwa 300 Mill. Lire betragen. Man hofft offenbar, jetzt die noch unter der Führung von Gug⸗ lino ſehr großzügig gebauten Anlagen auf einen Bilanz⸗ ſtandard zu bringen, der mit den Erträgen in einem ge⸗ ſunden Verhältnis ſteht. Zugleich wird eine entſprechende Kapitalzuſommenlegung bei der Tochtergeſellſchaft der Snia, der Varedo, erfolgen, deren Kapital von 120 auf 90 Mill.„ herabgeſetzt werden ſoll. * Zuſammenſchluß Aku— N. V. Hollandſche Kunſt⸗ zijde Induſtrie, Breda. In einer gemeinſamen Verſomm⸗ lung von Aktionären der N. V. Hollandſche Kunſtzifde Induſtrie, Breda, und der Allgemeene Kunſtzijde Unie (Aku), Arnhem, machte der Auſſichtsratsvorſitzende des erſtgenannten Konzerns Mitteilung über die Zuſammen⸗ faſſung beider Unternehmen und führte u. a. aus, daß von den Inhabern der Vorzugsaktien gemeinſoam mit den Aktionären der Aku eine Holding⸗Geſellſchaft gegründet werden ſolle, um die Kontinuität wirkſamer zu geſtalten. Dementſprechend würde auch eine Aenderung in den Verwaltungen vorgenommen werden. Beſſere Ausfuhrfinanzierung Zuſammenarbeit zwiſchen Golddiskontbank und Kreditbanken Mie bereits mitgeteilt, ſind in letzter Zeit Verhandlun⸗ gen darüber geführt worden, die deutſche Ausfuhrfinanzie⸗ rung auf andere Grundlage zu ſtellen und dadurch zu verbeſſern und zu erweitern. Für die Erweiterung der Ausfuhrfinanzierung ſteht nach der Umſtellung die Gold ⸗ dis kontbank ſchon bereit. Sie wird ſich natürlich jetzt intenſiver an der Ausfuhr⸗ finanzierung beteiligen, zumal ihr erhöhte Mittel aus der Vollzahlung des Kapitals und aus dem allmählichen Rück⸗ fluß von Geldern aus der Landwirtſchaft zur Verfügung ſtehen. Außerdem kann ſie noch bei Bedarf über den ame⸗ ri kaniſchen Bereitſchaftskredit von 50 Mill. Dollar verfügen, ſo daß man für die leider vorläufig be⸗ ſchräukten Möglichkeiten einer Erhöhung der Ausfuhr über genügend Mittel verfügt. Um ſie ſtärker auszunutzen, ſoll die Zuſammenarbeit der deutſchen Banken mit der Golddiskontbank verbeſſert werden. Sie ſoll ſich ſelbſtver⸗ ſtändlich nicht in erſter Linie auf Berlin beſchränken, fon⸗ dern gleichmäßig der Ausfuhrinduſtrie des ganzen Reiches zugute kommen. Durch die Zuſammenarbeit mit den Banken und dadurch, daß die Golddiskontbank über den Apparat der Reichsbank verfügt, iſt jedem berechtigten Wunſch nach Ausfuhrkredit die Möglichkeit gegeben, berückſichtigt zu werden. Der Zinsſatz für die Kredite ſoll mög lichſt niedrig ſein. Das geht ſchon daraus hervor, daß man bei der Gold⸗ diskontbank auf Gewinn verzichtet und ſich mit einer kleinen Reute des Kapitals zufriedengeben will. (Für 1930 iſt eine Dividende von höchſtens 4 v. H. angekün⸗ digt.) Die vorausſichtlich geringe Dividende der Golddis⸗ kontbankaktien war anderſeits der Grund, daß die Reichs⸗ bank neben dem Bezug von Golddiskontbankaktien ihren Aktionären eine Barabfindung angeboten hat. Das ſetzt voraus, daß die Banken ihre Abneigung gegen die erweiterte Ausfuhrfinanzierung der Golddiskont⸗ bank aufgeben. Tatſächlich iſt auch, wie wir erfahren, mit den Banken vereinbart worden, daß ſie von den Redis⸗ kontmöglichkeiten bei der Golddiskontbank Gebrauch machen. Durch eine gemeinſame Vereinbarung ſoll an⸗ ſcheinend vermieden werden, daß die einzelne Bank, wie es in frühern Fällen feſtgeſtellt wurde, ſich ſcheut, die Diskont⸗ möglichkeit in Auſpruch zu nehmen, um nicht als geld⸗ bedürftig zu erſcheinen. Vor allem ſoll künftig die Aus⸗ fuhrfinanzierung nicht bloß der Großinduſtrie, ſondern und vor allem auch der mittleren Induſtrie zugänglich gemacht werden. „ Köluiſche Gummifäden⸗Fabrik vormals Ferd. Kohl⸗ ſtadt u. Co., Köln⸗Deutz. Wie wir erfahren, wird die Ge⸗ ſellſchaft für das Geſchäftsjahr 1930 vorausſichtlich wieder ohne Dividende bleiben. Der erzielte Reingewinn ſoll zur Stärkung der Betriebsmittel Verwendung finden (i. V. Reingewinn 171033%). „ Moratoriumsgeſuch der Royal Mail Steam Packed Co. bei ihren Obligationären und Vorzugsaktionären. Die Verwaltung der Royal Mail Steam Packed Co. fordert in einer Veröffentlichung von den Inhabern der erſten und zweiten Obligationen und der Vorzugsaktien der White Star Line Ltd., vorbehaltlich der Zuſtimmung der Aktionäre und der Gerichte, ein halbjähriges Moratorium. Sie will ferner zur Aufnahme einer 250 000 Sſtg.⸗Anleihe ermächtigt werden. Schweizer Inderziffern zum Dezember-Altimo 1930 Der ſchweizeriſche Großhandelsindex ſteht Ende De⸗ zember 1950 mit 81,9(1926⸗27= 100) bezw. 117,(Juli 1914= 100) auf einem neuen Tiefpunkt. Der Rückgang gegenüber dem Stand vor Jahresfriſt beträgt 15,3 v. H. Gegenüber dem November iſt der Index um 1,8 v. H. ge⸗ funken. Im Durchſchnitt liegt der Totalindex um 12,5 bis 10,4 v. H. unter demjenigen der Jahre 1926⸗29. Die Preis⸗ spanne zwiſchen Groß⸗ und Kleinhandelspreiſen hat ſich vergrößert. Der Landesindex der Lebenshaltungskoſten ſtand Ende Dezember 1930 auf 156(Juli 1914= 100) gegenüber 157 Ende November und 162 Ende Dezember 1929. Der Rück⸗ gang im Vergleich zum Vorfahr iſt ausſchließlich auf wei⸗ tere Preisabſchläge für verſchiedene Nahrungsmittel zu⸗ rückzuführen. Der Index der Nahrungskoſten betrug Ende Dezember 149 gegen 151 im November und 157 Ende De⸗ zember 1929. Nur die Wohnungsmieten weiſen eine wenn auch geringfügige Steigerung auf. „ Günſtige Ausſichten für die Gummi⸗Induſtrie im Jahre 1931? Newyork, 28. Jan. Nach einem Bericht des Präſidenten der Newyorker Gummibörſe John L. Julian, gehen die Führer der Gummi ⸗Induſtrie hoff⸗ nungsvoll in das Jahr 1931. Präſident Litchfield von der Goodyear Tire u. Rubber Comp. glaubt, daß die Auto⸗ reifenproduktion größer als im Jahre 1930 ſein wird,(2) Tabakverkäufe bei den Pflauzern gehören jetzt ſchon zu den Ausnahmen, weil das Einkaufsgeſchäft ſeit Wochen als beendigt gilt. Immerhin vollzogen ſich noch einige Verkäufe aus der 1930er⸗Ernte bei badiſchen Pflanzern, wobei je Zentner in Heddesheim 90 /, in Bretten für 172 Zenter je etwa 68„, in Kork 79„ und in Mem⸗ prechtshofen für 380 Zentner je 80/ bezahlt wurden. Es heißt, daß auch jetzt noch einige unverkaufte Poſten 1990er⸗ Tabake in Baden bei den Pflanzern liegen, wogegen die Pfalz als ausverkauft bezeichnet wird. Die verkauften Tabake ſind größtenteils auch ſchon ver⸗ wogen, ſortiert und in den Magazinen zur erſten Fermen⸗ tation zuſammengeſetzt. Für alte zur Zigorrenher⸗ ſtel lung geeignete Tabake erhielt ſich recht gute Nach⸗ frage, weil ſich die brauchbaren Vorräte darin als gering erweiſen, in alten Schneidetabaken blieb dagegen das Geſchäft eng umgrenzt. Offenbar ſind die Rauch⸗ tabakherſteller noch genügend eingedeckt. Rippen waren in den letzten Wochen gut gefragt, die Preiſe dafür haben angezogen und man nonnte zuletzt überſeeiſche Rippen, je nach Station, mit 12—44„ je Zentner ab Fabrik, loſe genommen. Auch für deutſche Rippen trat mehr Kauf⸗ neigung hervor. Verſchtedene badiſche und pfälziſche Zi⸗ garrenfabriken, die wegen der Zoll⸗ und Steuererhöhungen geſchloſſen waren, haben jetzt, nochdem ſie ihre Umſtellung vollzogen haben, ihren Betrieb teilweiſe wieder aufgenom⸗ men. Mit Wirkung vom 15, Januar 1931 ab iſt auf der Deutſchen Reichsbahn der Ausnahmetarif K 342 für Ta⸗ bakblätter, nicht vergärt(unfermentiert) in Kraft getreten. Der Tarif gilt von den ſüddeuſchen Stationen Blankenloch, Eggenſtein, Friedrichsfeld⸗Nord(Baden), Friedrichsfeld(Baden), Germersheim, Graben⸗Neudorf, Großſachſen⸗ Heddesheim, Haßloch(Pfalz), Hockenheim, Kandel, Karlsruhe Hbf., Kirchheim(Neckar), Ladenburg, Lampertheim, Linkenheim, Lorch, Mannheim Hbf., Maunn⸗ heim⸗Käfertal, Neulußheim, Philippsburg(Baden), Plauk⸗ ſtadt, Rheingönheim, Rot⸗Molſch, Rülzheim, St. Ilgen, Schifferſtadt, Schwetzingen, Speyer Hof., Viernheim Reichs⸗ bahn, Waghäuſel, Wiesloch⸗Walldorf nach Bremen⸗Neu⸗ ſtgoͤt. Der Tarif, der an eine jährliche Mindeſtmenge von 750 To, gebunden iſt, bringt eine Ermäßigung von 2528 v. H. Geſchäftsführend für den Tarif iſt die Reichsbahn⸗ direktion Oldenburg. Mannheimer Zeitung Deutſchlands Schuhbilanz für 1930 30 Mill./ Ausfuhrüberſchuß Wenn auch in den letzten Monaten eine Tendenz zur Steigerung der Schuheinfuhr zu beobachten war, ſo iſt die Außenhandelsbilanz im Endergebnis des Jahres 1980 für die deutſche Schuhwirtſchaft doch außerordentlich günſtig. Nach der amtlichen Statiſtik ſind im vergangenen Jahre insgeſamt 846 685 Paar Schuhe im Werte von 9,46 Mill. eingeführt worden. Die Ausfuhr war zu gleicher Zeit um mehr als das Vierfache groß, ſie ſtellte ſich auf 3,91 Mil. gaar im Werte von 39,84 Mill. J. Der Aktivſaldo beträgt alſo etwas über 30 Mill., während er im Jahre 1929 nur die Höhe von rund 9 Mill.& erreichte. Berückſichtigt man den Umſtand, daß die deutſche Schuheinfuhr noch vor eini⸗ gen Jahren infolge der Ueberſchwemmung Deutſchlandz mit Bataerzeugniſſen die Ausfuhr bei weitem überwog, ſo kann man aus dem Ergebnis der Schuh⸗Außenhandelgs⸗ bilanz für 1930 die Folgerung ziehen, daß der Moderniſſe⸗ rungsprozeß in der deutſchen Schuhfabrikation für leichte Schuhe durch die Ratifizierung des Schuhvertrages mit Oeſterreich aufgehoben wurde, iſt anzunehmen, daß die Schuheinfuhr im Jahre 1931 weiter zurückgehen wird. — * Das Waſhingtoner Handelsamt über die deutſche Ge⸗ ſchäftslage. Das Handelsamt in Waſhington verßffentlicht aufgrund eines Funkberichtes ſeines Berliner Vertreters einen Ueberblick über die deutſche Geſchäftslage, in dem hervorgehoben wird, daß in Induſtrie und Handel noch keine Beſſerung zu bemerken ſei. Auf beiden Gebieten erweiſe ſich die Ueberorganiſation als ein Hindernis beim Preisabbau. Dagegen habe ſich der Ausfuhrhandel gut be⸗ hauptet. Die Staatsfinanzen litten unter dem Rückgang der Steuereinnahmen bei gleichzeitiger Zunahme der dur die Arbeitsloſigkeit verurſachten öffentlichen Laſten. „ Zollwünſche des deutſchen Kohlenbergbaues? Wie verlautet, wird in Kreiſen des Ruhrkohlenbergbaues in letzter Zeit der Gedanke erwogen, einen Einfuhrzoll auf Kohle vorzuſchlagen. Wie weit die Beſtrebungen bereits konkrete Formen angenommen haben, läßt ſich ſchwer be⸗ urteilen. Jedenfalls dürfte die Regierung der Forderung eines Kohlenzolles ablehnend gegenüberſtehen. Es iſt dar⸗ auf hinzuweifen, daß ein Kohlenzoll zu Repreſſalien von Seiten der an der Kohlengusfuhr noch Deutſchland inter⸗ eſſterten Länder führen könnte. Man wird abzuwarten haben, ob und in welcher Form der Ruhrkohlenbergban ſeine Vorſchläge vorbringen wird. Die Welt⸗Kunſtſeidenproduktion um 10 Mill. ls. geſtiegen. Im Jahre 1930 betrug die Kunſtſeidenproduk⸗ tlon der Welt rund 420 Mill.[6., d. ſ. etwa 10 Mill. lbs. mehr als im Jahre zuvor. Prozentual am ſtärkſten ist die Steigerung in Frankreich, nämlich von 37 auf 41 Mill. 168. Deutſchland hat einen kleinen Rückgang der Exzeu⸗ gung von 45 auf 44 Mill. lbs. zu verzeichnen. Da der Verbrauch an Kunſtſeide mit der Produktion nicht gleichen Schritt hielt, ſammelten ſich Ende vorigen Jahres Vor⸗ räte in Höhe von rd. 34 Mill. lbs. an, wovon der größle Teil auf die Vereinigten Staaten entfällt. » Rekofa 1931 in Breslau. Der Edeka⸗Verbaud dent ſcher kaufmänniſcher Genoſſenſchaften e. V. Berlin und der Reichsverband Deutſcher Kaufleute des Kolonialwaren⸗ Feinkoſt⸗ und Lebensmitteleinzelhandels(Rekofei) Berlin veranſtalten aus Anlaß ihrer 1931 in Breslau ſtattfindeß⸗ den Haupttagungen auf Grund einer Vereinbarung mit dem Ausſtellungsausſchuß der deutſchen Induſtrie im Meſſehof die„Reichsausſtellung für Kolonialwaren und Feinkoſt ſowie dazugehörende Bedarfsgegenſtände(fe⸗ kofa).“ Das Ausſtellungsbüro befindet ſich in Berlin⸗ Wilmersdorf. Badenſcheſtraße 43—44. Das Maſſenſterben deutſcher Einzelfirmen im Jahre 1930 Im Jahre 190 zeigt ſich gegenüber 1920 bei allen Unter⸗ nehmungsformen ein Rückgang der Gründungen. Die Auf⸗ löſungen haben bei den Akttengeſellſchaften und Geſel⸗⸗ ſchaften m. b. H. abgenommen, bei den Genoſſenſchaften ſowie den Einzelfirmen, Kommanditgeſellſchaften und Ofſe⸗ nen Handelsgeſellſchaften hingegen zugenommen. Die En, wicklung im einzelnen geht aus folgender Tabelle hervor; Monatsdurchſchnitt 1913 1929 1930 Aktiengeſellſchaſten Gründungen 15 27 2² Auflöſungen 9 67 57 Geſellſchaften m. b. H. Gründungen 32⁰ 344 343 Auflöſungen 145 563 3039 Darunter von Amts wegen— 276 90 Genoſſenſchaften Gründungen 15⁰0 140 121. Auflöſungen 45 106 12⁰ Einzelfirmen, Kommandit⸗Geſ. und Off. Handelsgeſ. Gründungen 1127 86⁵ 7 Auflöſungen 1086 1592 1617 Darunter von Amts wegen— 317 9¹⁰ Verlängerung der weſtdeutſchen Mühlenkonvention. Die Vereinigung weſtdeutſcher Mühlen mit dem Sitz in Köln(weſtdeutſche Mühlenkonvention), die am 31. Dez, vorigen Jahres ablief, iſt vorläufig bis zum 1 März ds. Js. verlängert worden. Eine Befriſtum des Vertrages auf längere Sicht wurde mit Rückſicht auf die Unſicherheit im Getreide- und Mehlgeſchäft nicht vor genommen. Gleichzeitig ſind die Abmachungen zwiſchen der Mühlenkonvenkion und dem Verband der rheinſſch weſtfäliſchen Mehlgroßhändler in Eſſen bis Ende Müz verlängert worden. Vom deutſchen Tabalmarkt Beendigung der Pflanzerverkäufe— Gute Nachfrage für alte Tabake zur Zigarrenherſtellung— Steigen, des Intereſſe und erhöhte Preiſe für Tabakrippen — Ausnahmetarif für Tabakblätter „ Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 28. Jan. Auf det heutigen Auktion notierten: Weißkraut—4,5; Rol kraut I.-75; dto. II. 4; Wirſing II. 1,50—3; Zwiebeln 2,503; Karotten 1, 752,50; Spinat 14—18; Roſenkohl 187 Feldſalat 64— 70; Kopfſellerie-10; Erdkohlrabi 1,25. An fuhr mäßig, Abſatz ſchleppend. * Vom Hanfmarkt. Berlin, 27. Jan. Itolien Geſchäftsſtille wor ſowohl auf den oberitalieniſchen, als auch auf den unteritalieniſchen Märkten in der Berichtk⸗ woche vorherrſchend; die Notierungen haben für Hauf ek⸗ neut etwas nachgegeben.— Jugoſla wien: Infolge der ſtarken Kälte ſtockte ode Ausarbeitung, ſo daß nur ganz geringe Mengen auf den Markt kamen. Vom Jutemarkt. Berlin, 28. Jan. Rohfuke! markt. Caleutta und London ruhig. Firſts koſten Jan.⸗Febr.⸗Verſchiffung 15.5/— je To., Febr.⸗März⸗Ver, ſchiffung 15.5/— To., März⸗April⸗Verſchiffung 15.7 7/6 To. Fabrikatemarkt in Dundee. Wenig Geſchäff Deutſcher Markt. Das Geſchäft iſt weiter ſehr ſtil „Vom Queckſilberkartell. Die Firma Aron Hirſch u. Sohn, Berlin, die das Queckſilberkartell in Deutſch⸗ land und Mitteleuropa vertritt, hat es abgelehnt, ſich au einer Aktion zu beteiligen, die darauf abzielt, den offiziellen Kartellpreis unverändert zu belaſſen und ledig, lich einer Londoner Firma ein beſtimmtes Quantum Queckſilber mit hohem Rabatt zum Verkauf zu übergeben Die Firma begründet ihre Ablehnung damit, daß Jieſe Aktion die deutſchen Konſumenten ſtark benachteiligen Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New Pork 485,52 Schweiz. 25,10 ¾ J Stockholm„ 19.40% Paris 123.91 Holland 5 12.0780] Madrid 1205 Brüſſel 34.83 Oslo 18,15% Dollar geg.Rm..2088 Mailand 92,75[ Kopenhagen 18.16][ Pfunde 204% Frachtenmarkt Duisburg ⸗Ruhrort 28. Jan, Die Lage au der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine Aenderung. Bergreiſen wurden auch heute nicht ver⸗ geben. Auch talwärts wurden nur wenig Reiſen ange nommen. Die Frachten erfuhren keine Aenderung, Dt 1 . 1 1 5 1 1 ö Den feld! nicht h Friedr. in kein tenswe haft w einer Sich heim Hedd Mann heimer Der ſogar mal ſi empfal Da beſpiel Am es ſpi opfert Di nach teidigt ſtellt! hreuß Brem 10. Ji bracht. wurde währe ſahrtu als ge gutes 1 f N 1 77 ener N 41 1 N ere een f 1 1 gebracht, in di 1 lenswerte Le haft war der 5 einer höheren Niedelage bewahrt. t heim beſagt war der Sieg von Feudenheim über die Heddes heimer. 1 heimer Gelände daher verſtändlich. SEl, Käfertal auf dem Platze des VfR. Mannheim zu Gaſt. 30 0 an dadurch ihren Tabellenſtand ganz erheblich, ja ſie könnten ſogar noch in die Meiſterſchaftsentſcheidung eingreifen, zu⸗ mal ſie noch den Meiſter im Rückſpiel auf ihrem Platze empfangen. beſplelbarkeit des Altriper Platzes außfallen. es ſpielen: nach Monte Carlo berichtet. 3 8 kaufen bei Friedrichsfelder die Oberhand über den Tabellenführer und erwieſen ſo dem Altmeiſter den beſten Dienſt. Die Tobellenfü reußen Rudat— Knappe Donnerstag, 29. Jauuar 1931 15 8 2 285 95 8 Den Maunheimer Phöni hat in Friedrichs lb ſein Schickſal ereilt. Darüber konnte auch Tradition icht hinweghelfen. Mit einem klaren:0 behielten die hrung ging durch dieſe Niederlage des Phönix F urnern bewieſen, daß Er hat es ſregar fertig n Treffen Tore zu ſchießen, was bisher u keinem auswärtigen Spiel der Fall war. Eine beach⸗ iſtung brachten die Turner zu Wege. Fabel⸗ rnertorwart. Er hat die Turner vor Mit:1 für die Viern⸗ Reſultat für die Turner durchaus ehrenvoll. · r wieder in teſultat mit 211 für Feu den ⸗ 88 das Beides ſind ziemlich gleichwertige ge Kampf auf dem Feuden⸗ Rannſchaften und iſt der raſſ Der Abſtiegskandidat, die M G. 1913, hatte den Mit:0 ſiegten die Käſertaler und verbeſſerten Das Spiel Altrip— Edingen mußte wegen der Un⸗ Am kommenden Sonntag iſt volles Programm, T. 1846 Maunheim— Fendenheim 1916— Weinheim Neckarhauſen— Käfertal „Auto⸗Suggeſtion in Monte ⸗Carlo Sport, Spiel und die„Rallye“ Von 130 Sternfahrern dieſer weltberühmten„Rallye“ ind rund 400 000 Kilometer zurückgelegt worden, über 60 Fahrzeugmarken aller autoherſtellenden Länder waren da⸗ kun beteiligt. Kraft und Vermögen ſind wieder einmal ge⸗ opfert worden dem einen Ziel: Erfolg in Monte Carlo. Die geſamte europäiſche Preſſe hat über die Sternfahr: Jedes Land lobte und ver⸗ teibigte ſeine eigenen Fahrer. Der deutſche Sportkritike: ſiellt nüchtern feſt: außer dem tapferen Durchhalten der Oſt⸗ auf BMW und dem der Hremen Muvken— Röhrß en auf DeW hat auch dieſe 10. Jubtläums⸗Rallye deutſchen Fahrern keinen Erfolg ge⸗ bracht. Ueberhaupt: uvch keine der Monte⸗Carlo⸗Fahrten wurde zum wirklich bedeutſamen beutſchen Erfolg. Doch während deutſche Veranſtalter dankbar ſind für jede Stern⸗ ſahrtmelbung zu den großen deutſchen Sternfahrten, meldet, als gäbe es daheim keine Wirtſchaftskriſis, alljährlich ein gutes Dutzend Deutſcher zu den Rallyes. Iſts die deutſche Sehnſucht nach draußen oder iſts die Cote dbazur. oder das Kasino von Monte Carlo.? Die Deutſchen machen immer wieder mit. Sind immer wieder„ferner lieſen“. Die unterbadiſche Kreisliga Der Altmeiſter in voller Fahrt übernimmt die Führung Riga ſtarten wollen. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe 7 7 Kuren 5 15 8 Edingen— Friedrichsfeld Heddesheim— Altrip Viernheim— Phönix Mannheim Das Kampfſpiel des Tages findet in Viernheim ſtatt. Dieſes Spiel V iernheim— Phönix iſt in der unter⸗ badiſchen Kreisliga der Höhepunkt der Saſſon. Sie ziehen lang vorher die Anhänger der beteiligten Vereine zann und werden mit größter Hartnäckigkeit und zur völligen Erſchöpfung der 5 8* chöpfung der Spieler aus⸗ Es geht hier um die höchſte Ehre des Kreiſes. einem ſolchen Kamp getragen. Wer ſiegen wird, das kaun natürlich in Großkampf nicht vorausgeſagt werden. Heddesheim empfängt Altrip auf ſeinem Platze. Ein Sieg der Heddesheimer iſt naheliegend, zumal eine Niederlage des Altmeiſters den Heddesheimern wieder Ausſichten auf die Meiſterſchaft bringen würde. Edingen— Friedrichsfeld iſt der Kampf zweier Lokalrivalen. Der Tabellenſtand von Edingen iſt noch bedenklich und der Papierform nach ſind die Edinger noch nicht vor dem Abſtieg ſicher. Sie werden daher den Friedrichsfeldern erheblichen Widerſtand entgegenſetzen. Ob es aber zu einem Siege über die Neumannheimer reichen wird, das dürfte mehr als fraglich ſein. Käfertal muß nach Neckarhauſen. Der Aus⸗ gang dieſes Spieles iſt auch vollkommen offen. Die 1918er empfangen Wein heim auf dem ehemal. Vorwärtsplatz und werden auch gegen die Bergſträßler keinen Erſolg erringen, zumal den Mannheimern noch der heroiſche Kampf der Weinheimer auf dem Phönixplatz in Mannheim in beſter Erinnerung iſt. Die Turner empfangen Beſuch aus Feuden hei m. Im Vorſpiel kämpften beide Vereine unentſchieden. Nun iſt aber Feu⸗ denheim mächtig erſtarkt, während ſich bei den Turnern die lange Spielſerie doch unangenehm bemerkbar macht. Wir halten einen Sieg der Feudenheimer für naheliegend. Fußballfreund. Die erfolgreichen Deutſchen Das waren in erſter Linie Rudat— Knappe. Schon am 4. Januar waren ſie in Königsberg aufgebrochen, um auf dem Wege über Berlin— Hamburg ihren Startort Stavanger zu erreichen. Was bot ſchon die Anfahrt für Schwierigkeiten! Das Schneeſchippen wurde bald gelernt, Schlafen verlernt.. Wille ſchuf den Weg. Stavanger wurde erreicht. Als es dann, nach erfolgtem Start, nord⸗ wärts ging gen Oslo, ſank die Temperatur bis auf—27 Grad Celſius. Kampf um rechtzeitige Schiffspaſſage in den däniſchen Gewäſſern, Schneeverwehungen in der deutſchen Nordmark, Glatteisſtraßen, ſpäter der berüchtigte Nebel in: einſtigen frauzöſiſch⸗hbelgiſchen Kriegsgebiet, ſo brachte jeder Fahrtag und Stunde neue Schwerniſſe. Sie wurden über⸗ wunden. Pünktlich, erſtaunlich friſch, der BMW tadellos und unverſehrt,— ſo trafen ſie bei + 27 Grad Celſius Mittagshitze am Zieltag in Monte Carlo ein. Und nur die unnötige, unſportliche Sonderprüfung hat ſie auf den 7. Platz in der Kleinwagenklaſſe gedrängt. Als Neunte wurden die Bremer Murken ⸗Röhr⸗ ßen auf DaW.⸗Sportzweiſitzer gewertet. Die hatten in Der Sturmwind des Oſtens gebot ihnen Einhalt. bis berg nach auf Glatteis m. Elbing ſtundenlong ſchneeſchippen, doch 5 durch den Korridor, und waren lich zur Stelle. Dann kam Andree ⸗Fronk Nicht aber auf nem Brennabor⸗Ach ö 1 Train⸗bleu. Bis Lyon hatte er ſich Jdurchgekämpft und dort, verſtimmt über Mißgeſchick, aufgegeben. In Belgrad war er geſtortet, doch nicht Jugoſlawiens Straßen woren für ihn die ſchwerſte jeſen, dern die Ueberquerung des Schwarzwalds allem der Kniebis! Die Spitzenleiſtungen Mögen ſie alle viel, erſtounlich viel geleiſtet haben, die ous Stavanger und aus dem rumäniſchen Jaſſy, von Englands Nordzipfel John O' Grvats oder aus Lemberg kamen.. H die große Spitzenleiſtung hat doch B f ſeinem Fiat vollbracht. Von den 8 i war er der einzige, der ſich pün durchtlämpfte. Freilich, man ſah und Fah g hatten Monte Carlo Wagen on, müſſen. Die verbogen, die ſchutzſcheibe geplatzt. en du. Daß ſie— Opfer der durch fünf Minuten zu ſpä⸗ burg aus der Wer⸗ Pech. Bignan aber tes Eintreffen in der Kontr tung ausſchieden, war bedauerliches iſt dennoch der Held dieſer Rallye. Falſcher Prophet Ein Berliner Mittagblatt hat Chiron die große Spitzenleiſtung der Rallye angedichtet. Weit gefehlt! Der Rennfahrer Chiron hatte(wohl als einziger der Stern⸗ fahrer) ſich den unerhörten Luxus erlaubt, die Strecke Stavanger— Monte Carlo ſchon vor der Sternfahrt abzu⸗ fahren. Als er daun zum Start nach Stavanger wollte, war die Strecke Oslo Stavanger angeblich„impaſſable“. Alſo ſtartete er in Oslo. Das war ausſchreibungsgemäß verboten. Einmal gewählter Startort mußte beibehalten werden. Und was die 20 aus Stavanger pünktlich ein⸗ getroffenen Privatfahrer gekonnte hatten, das hätte auch dem Reunfahrer Chiron möglich ſein ſollen. Nun fuhr er die Schlußetappe Lyon— Monte Carlo beſonders ſchnell. Na wenu ſchon! Erſt bei der Preisverteilung droben auf dem Schloßhof des Fürſtenſchloſſes von Monaco erfuhr ichs; das große Sportheldentum ber 3. Siegerin im Kleinwagenwett⸗ bewerb und Damenpreisgewinnerin, Fran Dr. Jeanne, die auf kleinem Roſengart⸗Wagen in Stavanger geſtartet war, iſt auch nicht ſo ganz makellos. Madame Jeanne ſoll, wie andere Stavanger⸗Fahrer berichten, recht wenig gefahren haben, zumeiſt ihr Beifahrer, und ſodann hatte ſie einen ſtarken Hilfswagen mit auf der Fahrt. io Die Sonderprüfung Es iſt alljährlich ſo: eine an ſich großangelegte und gut burchgeführte Sternfahrt zur Cote d' Azur wird durch ſportlich fſiunloſe Sonderprüfungen verpatzt. Der Bergrundfahrtgroteske von 1930 folgte jetzt etne „Regularitätsprüfung“: 250 Meter Anlauf, 10(zehn) Meter Schnellſtprüfung, danach 10 Meter Bremsprüfung. Und ſolch Kitſch gibt den Ausſchlag einer Fahrt von 9500 Km. und darüber! Man darf glatt heraus ſagen: dieſe Sonderprüfung war für die hochturigen Sportwagen gemacht. Das Ergebnis bewies es. Der ſtegreiche Invieta⸗ Wagen war Mittelding zwiſchen Mercedes⸗Benz S⸗Wagen und Bugatti, außenliegendes Auspuffrohr, niedrig im Bau, der folgende Lorraine⸗Wagen hatte Sportsmotor, Dritter war ein Bugatti.. alſo! Charles Farvux, der franzöſiſche Autojournaliſt, war Schöpfer dieſer Sonder⸗ prüfung. Man ſchüttelt den Kopf. Uebrigens: die Fran⸗ zoſen fuhren vor Antreten der Sonderprüfung in Monacos Reparaturſtellen und ſorgten für Nachſtellen der Bremſen. e N 22 7. Seite/ Nummer 47 Prinz und Preiſe Dieſe Preisverteilung im Schloßhof von Monte Carlo iſt beſonders beliebt. Es geht her, wie zu Sereniſſimus' Zeiten. Mit Muſik wird der Wagenkorſo ab Monte hinaufgefſthrt zum Schloß des Fürſten von Monger wird vor der Trihüne der Ehrengäſte und dem 2 Mit den Preiſen Aufſtellung genommen, dann erſche Fürſt, die Kapelle ſpielt die monegaſſiſche Nationaſhym: die Hüte fliegen vom Kopf, die Schloßwache in Gala⸗ uniform präſentiert Mag ſein, daß der Fürſt heute nicht gnädig war. Er lüftete kaum den Hut, dankte kaum für die Huldigungen ſeines Volkes, kümmerte ſich weder um Sieger noch um Preiſe, reichte ein paar Herren der Leitung hoheitsvoll die Fingerſpitzen und verſchwand in ſeinem mit uralten Kanv⸗ nen umprunkten Schloß. Anſonſten war die Preisverteilung ganz nett. Nur Wert und Kunſtwert der Preiſe.. AD Ac und A. v. D. und Kartellklubs machens beſſer. Aber hier gads außer Pokalen, kitſchigen und ſchönen, auch noch Bargeld. Das war gewiß ſaurer erkämpft, als im Spielſaal von Monte Carlo. Solange aber der Unfug ſportunverſtändt⸗ ger Sonderprüfungen bleibt, wird die weltberühmte Rauys dasſelbe bleiben, wie das Spiel im Kaſino: Glücks ſpiel. Schade um den dafür vertanen ehrlichen Sport⸗ willen. Slegfried Doer schlag. Deutſcher Turntag nicht in Frankfurt Die Meldungen, die von einer Verlegung des für Ende Auguſt nach Danzig vorgeſehenen Deutſchen Turntages nach Frankfurt a. M. wiſſen wollen, entſprechen nicht den Tatſachen. Es iſt zwar in Erwägung gezogen worden, die bedeutungsvolle Tagung mit Rückſicht auf die ſchwere Wirtſchaftslage nach einer zentral gelegenen deutſchen Stadt zu verlegen, da man auf dieſe Weiſe mehrere tau⸗ ſend Mark einſparen kann. Wenn eine Möglichkeit beſteht will man aber die Tagung in Danzig belaſſen. Zu dieſem Zwecke wird der Vorſitzende der DT., Dominfkus, Be⸗ ſprechungen mit den Danziger Turnerführern haben. End⸗ gültige Beſchlußfaſſungen darüber, ob der Turntag von Danzig verlegt wird, erfolgt auf der Ende Februar in Berlin ſtattfindenden Vorſtandsſitzung der Turnerſchaſt. Max Schmeling in Amerika eingetroffen Der deutſche Weltmeiſter Max Schmeling traf aud Dienstag abend mit dem Dampfer„Europa“ in Newyork ein. In einem Intervtew mit dem dortigen Vertreter des WTB. erklärle Schmeling, daß er die Beleidigungen geget die Boxſportbehörde Deutſchlands. die in amerkkaniſchen Zeitungen veröffentlicht wurden, niemals ausgesprochen und auch das bekannte Telegramm der BBD. nicht er⸗ halten habe. Seinem Kampf um den Titel ſieht Schme⸗ ling ſehr zuverſichtlich entgegen. Er äußerte ſich wefter, daß er augenblicklich in denkbar beſter Verfaſſung ſei und eine ausgezeichnete Ueberfahrt gehabt habe. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar Abein Pege 24. 28,27 28 29 Near ⸗ Hege. 28 27 28,28. Haſel 585 1,0.81.7000 0. N ee, e eee, 1 1 N— 4 1 2 4 1 Hern 44 4580480 Fegchngen 78 5 888, J Mannheim.79 4 29 488.75.580 Vellbroün 2,17 206 63 1% Kaub.2 48.00.0 253 E Köin 453487 4 915.295,28 rr. Chetredakteur: Kult Fiſchen Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelstell: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchüftliche Mit⸗ teilungen Jakob Fande, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim. f 1. 6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bet Rückvorto ———— Danlsagung Kranzspenden beim Flinscheiden der Frau geb. Hauck Sagen wir allen innigsten Dank. Für die aufrichtige Teilnahme, sowie fur die Barbara Anselm We. Mannheim(Mittelstr. 58), d. 28. Januar 198 0 90 g Die trauernden Hinterbliebenen 1 Besuch. useige! wuchses. GEORG S8 I. Württ, Maarbehandlungsinstitüt Stuttgart, kür unsere Niederlage Alb. Gossmann, Storchendrogerie, Mannheim, H 1, 18 —— Unser Herr Sehneider ist am Montag, den 2. u. Dienstag. den 3. Febr. von 10-1 und 2 7½ Uhr im Fotel „Wartburg- Hospiz“, F 4. 8/9, in Mannheim zu sprechen für Damen und Herren, die an starkem Haarausfall, Schuppen und dergl. leiden, zu trok⸗ kenen od. zu fettigen Haarboden haben und solche die Wert legen auf Erhalt eines gesunden und kräftigen Haar- HNEIDERASOHN 838 bymnaslumstr. 21a Der täglich stelgende Umsetz bürgt für mein 973 Quelitätskeffee Mannheim(J 3,). den 29. Januar 1931, Ida Ernsiberger Lina Ernsiberger Wull Ernsiberger Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, sowie für die vielen Blumenspenden, die uns beim Heimgang meines leben Gatten, unseres guten Vaters zuteil wurden, sagen wir auf diesem Wege unseren herzlichsten Dank. Die tieftrauernden Hinterbliebenen: 3080 pfd,.80,.10,.40,.0 MannhelmerKaffesversandlBrackenheimer] 4, 13, Strohmefkt.- Tel. 27520 Anf. Jerdbanckedungen dar stalt Matei Der Lerumittelbedarf für das Schul⸗ jahr 1931/32 ſoll vergeben werden, und zwar: Schulbücher, Schreib⸗ und Zeichenmaterialien, Strick und Nähmaterial einſchließl. der Stoffe. Bergebungstermin: Mittwoch, den 11. Februar 1931, vormittags 11 Uhr. Angebotsvordrucke und 25 n ſowie nähere Auskunft erteilt das ſtädt. Materialamt, Mannheim, L 2. 9. 30 Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch. Anfang Nr. 734. 37 Fannfeimer Beamtenkrankenkasse E. K. Am Freitag, 7. Februar 1931, abends 8 Uhr findet im oberen größeren Saale des Reſtaur, Bekanntmachung Kaufmännischen Berufskrankenkassen und M. dem 1. Januar ds. Jahres ist ein neuer Vertrag über Zahnbehandlung zwischen den Reichsverband der Zahnärzte in Kraft getreten. Die Listen der Mannheimer Vertragszahnärzte liegen bei den Geschäftsstellen der Krankenkassen auf. Zahnärzte-Verein Hannheim „Durlacher Hof“, P 5.—3, unſere diesjährige or ilenkſiche Mitgliederversammlung ſtatt mit folgender Tagesordnung: 1. Geſchäfts⸗ und Kaſſenbericht für 1930; 2. Be⸗ richt der Rechnungsprüfer und Entlaſtung des Vorſtandes und der Geſchäftsführer; 3. Voran⸗ ſchlag für 1931; 4. Satzungsänderungen; 5. Er⸗ nennung der Geſchäftsführer; 6. Neuwahl des Vorſtandes, des Mitgliedergusſchuſſes und der Rechnungsprüfer; 7. Anträge und Verſchiedenes. Anträge für die Mitgliederverſammlung ſind ſpäteſtens eine Woche vor der Verſammlung bei dem Vorſtand ſchriftlich einzureichen. 994 Mit Rückſicht auf die Wichtigkeit der Tages⸗ ordnung wird um zahlreiche Beteiligung erſucht. Vereinigung katholischer Akademiker Freitag, 80. Januar, 8½ Uhr, im großen Saal des Kolping⸗Hauses „onlte des nodemen Ilenschen' dem Missen Sie schon. das „ Nur die ſoliden Möbel, Polſtermöbel 1. Matratzen eine faſt unbegrenzte Brauch⸗ barkeit besitzen, daher auch die dankbarſten u. billigſten ſind u. zu beſcheidenen W212 S447 wahres H. Schwalbach Söhne werde. Verkaufsräume: M7 Nr. 120, am Tatierſall Bolſterwerkſtätte und Sager: B 7 Nr. 4. 7 und Warnung Warne hiermit feder⸗ 8 mann, über 195 Un heimer Musikhaus, Buchhandlung 9 9 1 ö aller Art ſiefett schnell u. billig e ee Drucsa den düstere f far öh H. N f.-6 Kleinfeldſtr. Nr. 46. ekeuticher Joctrag uon Prot. Dy. Aller, Wien Karten zu RM..— bei K. F. Heckel, Maun- auszuſagen Werk und Wohlgemuth. 0. Fieſehigen fen Reinigen sie br Bſut ge vichtlich belangen durch eine Kur mit meinem St. Johannes⸗Tee. 72054 Es iſt eine Miſchung aus unzerkleinerten Paket Mk..—. 25 Tochter i g 0 Storchen ⸗ Drogerie, Marktplatz, H 1. 16. ½f̃ gek. Schink. od. 18 N 1 585 Qualität außergewöhnlich billig —wWörste u. Fleischwaren— Nahrmittel Bierwurst od. Nordd. Lervelatw.&.30 1 Schmalz od.-U- D. Rindfleisch 88 Westf. Mettwurst od. 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Seite „Nummer 47 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe 25 Donnerstag, 29. Januar 1931 Die Geheimniſſe eines Hotels Vor ein paar Tagen iſt in Chikago ein wohl vorbereiteter polizeilicher Ueberfall auf ein Hotel durchgeführt worden, nicht um Alkoholfünder in ihrem Vergnügen zu ſtören, wie es ſo häufig ge⸗ ſchieht, ſondern um eine regelrechte Räuberhöhle un ſch ädlich zu machen. Das Rex⸗Hotel— ſo heißt dieſe zweifelhafte Gaſtſtätte— ſteht ſeit Jah⸗ ren in ſchlechtem Ruf. Es wird von einem ge⸗ wiſſen Cooney verwaltet, einem der Haupt⸗ agenten Al Capones, des unbeſchränkten Herrſchers der Unterwelt von Chikago Hier be⸗ fand ſich bis vor wenigen Tagen das Haupt⸗Quar⸗ tier jener dunklen Ehrenmänner, die in Chikago, und namentlich in der Südſeite der Stadt, den Al⸗ Angarns Schönheitskönigin Maria Fekete wurde zur Miß Hungaria 1931 gewählt. koholſchmuggel ſowie den Betrieb von Spielhöllen und Laſterhöhlen in der Hand haben. Cooney, der Verwalter des Hotels, iſt in der Verbrechergalerie von Chikago eine bekannte Figur. Er übt ſeit zwanzig Jahren ſeine unheimliche Macht in dem Stadtviertel aus, das als der Wirkungs⸗ kreis der„Blutigen Zwanzig“ bekannt iſt und das auch den Ausgangspunkt für die Verbrecherlaufbahn Capones bildete. Cooney führt in den Verbrecher⸗ kreiſen den Beinamen„Der Herzog.“ Dieſe ſtolze Bezeichnung verdankt er ſeiner Gewohnheit, am Vormittag, am Nachmittag und am Abend ſtets in einem anderen Anzug aufzutreten. Eine derartige Verſchwendungsſucht genügte ſogar in der Unterwelt, um ihn zu einem beſonderen Rang em⸗ porzuheben.„Der Herzog“ verſteht es aber ebenso wie Capone, ſeinen Anblick dem gewöhnlichen Volk zu entziehen. So kam es, daß dieſer ſaubere Vogel ausgeflogen war, als die Polizei ſein Hotel be⸗ ſetzte. Sicher hat er es bei Zeiten verſtanden, ſich zu ſeinem Herrn und Meiſter nach Florida zu begeben, wo beide ſich, von Luxus umgeben, auf dem Strande des Meeres ſonnen. Das Sonderbare an dieſem Hotel war, daß es ſeit ſieben Jahren offiziell ſeine Pforten geſchloſſen hatte, daß es aber„unter der Hand“ ſeinen Betrieb als Laſter⸗ und Räuberhöhle aufrecht erhielt. Für die Polizei des Bezirks exiſtierte das Hotel nicht mehr. Sie drückte beide Augen zu und nach dem Be⸗ laſtungs material, das in dem Hotel be⸗ ſchlagnahmt worden iſt, weiß man ſehr wohl, warum. Sie war auch aus guten Gründen nicht in den Plan der zentralen Polizeibehörde eingeweiht worden. Als man dann nach dem Abſchluß der Aktion den Vor⸗ ſteher des Polizeibezirks zur Rede ſtellte und auf das Ergebnis der Unterſuchung aufmerkſam machte, berief er ſich auf die beiden Polizeibeamten, die bei ihren Reviergängen das Hotel zu beobachten hatten. Von ihnen war ſtets verſichert worden, das Hotel ſei außer Betrieb. Sie wurden von dem Staats⸗ anwalt, der bei der Polizeiaktion zugegen war, zur Rede geſtellt und gefragt, ob ſie niemals etwas Ge⸗ ſetzwidriges bemerkt hätten. Sie verneinten beide, worauf der Staatsanwalt an ſie die Frage richtete: „Wie lange ſind Sie denn ſchon blind?“ In der Tat müſſen die beiden Polizeibeamten blind geweſen ſein, oder beide Augen zugedrückt haben. Denn es herrſchte nachweisbar in dem Hotel ein außerordentlich reger nächtlicher Verkehr. In der Nacht, in der die Polizei das Hotel beſetzte, verlangten nicht weniger als 300 Per⸗ ſonen Eintritt. Ihrer großen Mehrzahl nach waren es offenbar Stammgäſte. Sie waren nicht wenig er⸗ ſtaunt, als ihnen die Polizei den Eintritt verweigerte. Die Polizei fand bei ihrem Eindringen in das Hotel die beiden unteren Stockwerke dunkel und unbeſetzt. Die oberen Stockwerke aber waren hinter geſchloſ⸗ ſenen Fenſterläden und vorgezogenen Gardinen ſtrahlend hell erleuchtet. Hier herrſchte auch voller Betrieb. Zahlreiche, ſehr leicht bekleidete Frauen und Mädchen ſaßen an Spieltiſchen oder drehten ſich mit zweifelhaften Kavalieren im Tanze. Alkoho⸗ liſche Getränke jeglicher Art waren in Fülle vor⸗ handen. In den Privaträumen des Hotelverwalters ſtan⸗ den zwei Sicherheitsſchränke, die von der Polizei er⸗ brochen wurden. Hier ſtieß man auf die eigentlichen Geheimniſſe dieſes anrüchigen Hotels. Man fand eine genaue Ueberſicht über die Einnahmen und Aus⸗ gaben des Hotels während der drei letzten Jahre. Die Ausgabenſeite umſchließt zahlreiche regelmäßige Wochenzahlungen in der Höhe von je 1200 bis 1500 Mark für die Gewährung von„Schutz“. Die Buch⸗ führung enthielt ferner Beweiſe dafür, daß den Polizeibeamten des Reviers in der Geſtalt von„Unkoſtenerſtattung“ ununterbrochen Schweigegelder gezahlt worden waren. Eine lange Liſte von gut bezahlten Wahlhelfern ließ erkennen, daß die Hotelverwaltung ſich auch in den Reihen der politiſchen und kommunalen Parteien Schutz und Schweigen erkauft hatte. Die ge⸗ ſamten vorgefundenen Papiere wurden beſchlag⸗ nahmt. Sie ſollen den Gerichtsbehörden zur weite⸗ ren Unterſuchung übergeben werden. Zum erſten Male ſeit vielen Jahren iſt das Rex⸗ Hotel nun wirklich geſchloſſen. Die Po⸗ lizei hält es beſetzt und hält Umſchau nach weiterem Material, Sie iſt feſt davon überzeugt, daß Ca⸗ pone, der Häuptling der Unterwelt, der eigent⸗ liche Beſitzer iſt und daß das Hotel ſeit vielen Jahren ſeinen Agenten und Kreaturen als Unter⸗ ſchlupf diente. Natürlich iſt ein ſolcher Zuſtand nur denkbar, wenn keine von den zahlreichen„zuſtändi⸗ gen“ Behörden den Banditen das Handwerk legt. Dieſe Zuſammenhänge werden durch das beſchlag⸗ nahmte Material ſo grell beleuchtet wie noch niemals zuvor. Die vorgefundenen Quittungen und einge⸗ löſten Schecks belaſten eine ganze Menge von ſtädtiſchen Beamten, von Bezirks-, Staats⸗ und ſogar Bundesbeamten auf das ſchwerſte. Es unterliegt keinem Zweifel, daß ſie alle Schweigegeld erhalten und dafür das Hauptquartier der Unter⸗ welt mitten in der Stadt und im hellen Lichte des Tages ruhig geoͤuldet haben. Wenn es wegen dieſer Angelegenheit zu einer öffentlichen Gerichtsverhand⸗ lung kommt— was man natürlich heute noch nicht weiß— ſo wird es ein Rieſenſkandalprozeß werden. Mainz errichtet ſein Streſemann⸗ Ehrenmal Der Entwurf für das Streſemann⸗Ehrenmal (Architekten Freitag und Henſel). Die Büſte für das Streſemann⸗Ehren⸗ mal(Bildhauer Lipp), die von Ber⸗ liner Freunden geſtiftet wurde. In aller Kürze ſoll mit dem Bau des Streſemann⸗Ehrenmals in Mainz begonnen werden, das die Stadt um ein ſchönes Kunſtwerk bereichern wird. Im Innern des Denkmals ſoll eine von den Berliner Verehrern des verſtorbenen Außenminiſters geſtiftete Streſemann⸗ Büſte Aufſtellung finden. Das Schickſal der Was geſchieht mit den großen Vermögen, nach⸗ dem ihre Schöpfer nicht mehr da ſind? Extſtieren ſie weiter, oder ſchmelzen ſie nach einigen Generationen zu nichts zuſammen? Dieſe Fragen veranlaßten einen Amerikaner, Thomas Flynn, eine nähere Unterſuchung der Verhältniſſe vorzunehmen. Mr. Flynn kam zu dem Ergebnis, daß die großen Ver⸗ mögen ein ſehr kurzes Leben aufweiſen. Sehr be⸗ zeichnend war in dieſer Beziehung das Schickſal des Millionenvermögens John Wendels. Mr. Wendel war ein Kompagnon des bekannten ameri⸗ kaniſchen Multimillionärs J. J. Aſtor. Nach dem Ein Rieſenflugzeug fährt durch die Straßen Berlins Transport eines Rohrbach⸗Romar⸗Flugzeugrumpfes zum Berliner Nordhafen, von wo das Flugzeug als Reparationsgut nach Fraukreich verſchifft wurde. Rieſenvermögen Tode hinterließ er ein Rieſen vermögen, beſtehend aus ſehr wertvollen mitten in Newyork gelegenen Grundſtücken, deren Preis in ſtändiger Steigerung begriffen war. Da Mr. Wendel befürchtete, daß die Hinterlaſſenſchaft von ſeinen zahlreichen Nachkommen zerſplittert werden könnte, beſtimmte er in ſeinem Teſtament, daß ſein einziger Sohn und ſeine ſechs Töchter unter keinen Umſtänden heiraten dürften. Der Verkauf der Grundſtücke oder deren Teile waren den Erben teſtamentariſch gleichfalls verboten. Alle Kinder richteten ſich nach den ſtren⸗ gen Vorſchriften des Vaters. Sie blieben un⸗ verheiratet und führten ein ſparſames Leben. Als die Letzte der Schweſtern Wendel vor einigen Monaten ſtarb, ging der Rieſenbeſitz im Werte von ca. 400 Millionen Mark an eine Wohl⸗ fahrtsgeſellſchaft über. So endete der abſonderliche * Traum Wendels von einer eheloſen Dynaſtie. Etwas beſſer erging es der Hinterlaſſenſchaft J. J. Aſtors, Als er 1848 ſtarb, erbte ſein Sohn 25 Millionen Dollar. Dieſer ſeinerſeits konnte bei ſeinem Ableben 1890 ſeinen beiden Söhnen je 50 Millionen Dollar hinterlaſſen. Dem Aelteren gelang es, das geerbte Kapital bis auf 75 Millionen Dollar zu vergrößern, während der Jüngere es ſogar auf 150 Millionen bringen konnte. Heute befindet ſich der größte Teil des Aſtorſchen Familienvermögens in den Händen von W. V. Aſtor. Es wird auf 87 Millionen Dollar geſchätzt. Man ſieht alſo, daß das Aſtorſche Kapital ſich in den letzten 20 Jahren ſtark vermindert hatte. Das Vanderbiltſche Vermögen machte eine ähn⸗ liche Entwicklung durch. Der Sohn des Ahnherrn verſtand es, die vererbten 50 Millionen Dollar bis auf 200 Millionen zu vermehren, der Enkel aber ver⸗ minderte das Kapital auf 37 Millionen. Der Stahlkönig Carnegie ſpendete den vielen von ihm gegründeten Stiftungen ca. 425 Millionen Dollar. Seine Witwe erbte nur 23 Millionen. Von Noch zwei Schönheitsköniginnen Miß Frankreich 1931. Miß Rumänien 1931. Nach ſchwerer Wahl erhielten dieſe beiden jungen Damen den erſten Schönheitspreis ihrer an Frauenanmut reichen Länder. den 75 Millionen, die der Millionär Gould ſeinen Erben hinterließ, ging die größere Hälfte ſchnell ver⸗ loren. In der zweiten Generation konnten nur die Vermögen der Morgan, Rockefeller, Weyerhauſer eine weitere Steigerung auf⸗ weiſen. Auch die Familie Guggenheim ver⸗ größerteihren Beſitz. Im großen und ganzen ſind es aber Ausnahmen. Unter den 59 Perſonen, die zu den anerkannten Geldfürſten Amerikas zählen, gibt es keine, deren Reichtum länger als auf drei Generationen zurückreicht. Es muß etwas Wahres an dem amerikaniſchen Spruch ſein:„Von Hemds⸗ ärmeln zu Hemdsärmeln geht es in je drei Generg⸗ tionen.“ Wiedener und Ein Tauchrobot Im Auguſt 1901 verſank an der Alaskaküſte in Dampfer der kanadiſchen Pazific⸗Schiffahrtsgeſell⸗ ſchaft. Etwa 70 Paſſagiere fanden einen tragiſchen Tod in den Meeresfluten. Mit dem Schiff zuſam⸗ men ging ein ſchwerer Kaſſenſchrank mit Goldmünzen im Werte von ca. 3 Millionen Dollar zu Boden. Im Laufe der verfloſſenen dreißig Jahre machten verſchiedene Taucherfirmen den Verſuch, den in der Tiefe von 350 Fuß am Meeresboden liegen⸗ den Schatz zu heben. Alle Verſuche blieben aber ohne Erfolg. Um den Goldſchatz vom Meeresgrund zu heben, wurde vor kurzem ein Tauchrobot konſtruierk Dieſer mechaniſche Taucher beſitzt ungeheure Finger⸗ fühler aus Stahl. Er bewegt ſich auf dem Meeres⸗ boden. Dank einer beſonderen magnetiſchen Vor⸗ richtung ſchließen ſich ſeine Fühler im ſelben Augen⸗ blick, in dem ſie mit Metallgegenſtänden in Berüh⸗ rung kommen. Auf dieſe Weiſe gelang es, einige Metallſtücke vom verſunkenen Schiff zu finden. Den Kaſſenſchrank konnte der Tauchrobot bis jetzt noch nicht ausfindig machen. Das ſchwere Antergrundbahnunglück in New Pork 8 Ein entgleiſter und völlig verbogener Wagen, der wie ein Knäuel den ganzen Schacht ver⸗ ſtopft.— 19 Perſonen wurden bei dem Unglück ſchwer verletzt. Zu haben in Apoth. und Drog. 55 in Packungen von 20 Pfg an. amerikaniſchen Millionärsfamilien 1 — — — Durc errich r eee Fer„„ 2 f 4 Donnerstag, 29. Januar 1931 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 47 —— Geschniſſene Kerolſen-Pfd.-D. o. 32 Prelselbeeren mit Blrn, 2 Pfd. D. o. 50 19. zerle Brechbohnen 2. Pfd.- D. o. 44 Apfelgelee 2 Pfd. Elmer.85 Junge Schnibohnen 2. Pfd.-D. o. 43 ö Stachelbeeren 2 Pfad 5.76 junge Erbsen miitelfelin 2. Pfd.-D. o. 76 Pflaumen mit Siein 2 pfd. O..38 junge Erbsen 2. Pld- P. o. 58 Orengen süße spen. 3 Pfd..47 Splnal 2. Pfd.-D..55 Elerschnitinudeln 2 Pfd. o. 90 Leipziger Allerlei 29er Linsen aus frisch. Erbsen 2. Pfd.-D. 8 gut kochend 5 Pfund.65 Dicke Bohnen-Pfd.-D. o. 85 Role Rüben-Pfd.-D. o. 50] Aprikosen geirocknet Pfd. Brechspargel dünn-Pfd.-D..35 Flsdifilet Pfd. Im Erfrischungsraum!— 12 Stüdc B mit Aprlkosen-Konfflüre gefüllt erliner Pfannkuchen Tafelrels glas. 5 Pfd..95, Pfd..20 .9 .60 .38 5 — Pfund.25 große Clubdose.40 10 Stück.65 Füßbücklinge Oelsardinen Holländer Vollheringe Salatoel ne. 58 Erdnußoet Lł..55 Pal mbuſler Pfd. O. 40 Margarine Pfund.40 Desserlkäse o. Rinde 2. Pfd.-Block.80 Amerik. Schweine Schmalz Pfund.64 ö Umburger Stengenkäse Vollfeſter Nünsterkase Pfund.45 Pfund.90 6⁴ Leber- und Blulwurs! Pfund.80.* Blerwurst Pfund.20 24.50 0 Konsumsülze Pfund.60. Holst. Plock und* Cervelatwurst Pfd. 1. 40 Suppenhühner Frisch geschoss. Hasen Pfund.10 an Durch eigene Anfertigung von .85 Somsieg elnlreffend Pfund Drähtgestelle d. Lampensehiims Verkaut nur 1 1, 1. staunend blutige Preise. Ter ecken gef Lampen-däger, D 3, 4. g 4e Qualtät Pfund 35 a Umzüge 5 LIlipul- Bonbon- Mischung Pfund.0 Transporte. Nah⸗ n. Spritzgebäck m. 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Klau Ende 22 80 Uhr Pers onen: Lean Branchista, reiche Minenbesitzerin Sennor Esteban, Mr erster Direktor Semiin Arankan Tschechow Der alte Guranoff Anschutka, dessen Tochter Rosette, Kammerzofe bei Lean Branchista Maont). 8 daqus) Dienerinnen Rosenberg, Agent Ver Kapitän Matrosen Eine Stimme 5 abendlich Sie daben an Fritz Fischer? noch nicht gesehen? Dann eilen sie! 7 Denn 80 herzlich haben Sie seit Jahren noch nicht gelacht und 80 rohen Mutes sind Sie noch nie aus 5 dem Theater gekommen Reute: Kappen Abend Weinhaus Bergmann — r 0 7 2 Gertrud Bindernagel Gustav Wünsche Sydney de Vries Walther Friedmann Albert Weig Wühelm Fenten Else Schulz Marie Theres Heindl (Gertiud Walker (Nora Landerich Fritz Bartling Christian Könker (Walther Joob (Albert Weig Margarethe Klose Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe leiter Iag! Der ers e Sprech- undi Tonfilm über das Thema des internat. 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