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Sebruar 103 142. Jahrgang— Nr. 67 Siegrtither Kumpf um die Reichskags⸗ Disziplin Annahme der Geſchäſtsoroͤnungsreform— Ein neuer Erfolg des Reichskabinetts und der Regierungsparteien, Niederlage der Oppoſition Kredite aus Frankreich? Flandin und Briand über den internationalen Diskontkredit für Deutſchland Rebeſchlacht bis 4 Ahr früh Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Febr. Die Oppoſition hat ihr Verſprechen eingelöſt und alle nur erdenklichen Kniffe und Schliche angewendet, um die Beratung der Geſchäftsordnungs⸗ teform zu ſabotieren. So war ein mehr als zweiſtündiges Sperrfeuer zu überſtehen, ehe ſich die Schlacht überhaupt entwickeln konnte. Die Natio⸗ nalſozialiſten, dieſe grundſätzlichen Gegner des Parlamentarismus, erwieſen ſich in trauter Ge⸗ meinſchaft mit den Kommuniſten als Para⸗ graphenreiter von gar nicht zu unterſchätzenden Qualitäten. Ihr Abg. Stöhr war es, der mit Zeldherrnblick erkannte, daß bei der Eröffnung der Sitzung die Gegenſeite ihre Mannen noch nicht voll⸗ zählig verſammelt hatte und der es dahin brachte, daß nach der Saalflucht der geſamten Rechten die Beſchlußunfähigkeit des Hauſes feſtgeſtellt werden mußte. Nahezu eine koſtbare Stunde ging so verloren, ehe die Säumigen zuſammengetrommelt werden konnten. Dann nahm man mit friſchen Kräften das Geſchäftsordnungsgeplänkel wieder auf. Die Nationalſozialiſten verlangten Einberufung des Aelteſtenrats und Vertagung. Beides wurde, wäh⸗ rend ſich die Köpfe immer mehr erhitzten, abgelehnt. Kaum war dieſes Hindernis überwunden, ſo ent⸗ ſpann ſich ein nicht minder erbitterter Streit um die Redezeit. Zunächſt war es nur ein Feilſchen wie an der Börſe. Dem Angebot Löbes auf 7 Stunden ſtand die Gmb. der Nationalſozialiſten, Deutſchnationalen und Kommuniſten mit ihrer Forderung von erſt zwei, dann 1½ und dann einer Stunde gegenüber. Aber in namentlicher Abſtimmung ent⸗ ſchled das Haus gegen ſie. Herr Eſſer, der inzwiſchen erregt auf den Präſidenten eingeredet hatte, erklärte, durch den Zwiſchenruf„Schieber“ 9 aufs Aeußerſte gereizt, man werde die bisher geübte Konzilianz nicht mehr walten laſſen.„Caſus belli!“ donnerte Herr Stöhr in den Saal. Präſident Löbe aber träufelte Oel auf die hochgehenden Wogen, und ſiehe, ſie glätteten ſich. Wenn auch grollend, fügte man ſich nach langem Hin und Her in ſeinen Ver⸗ mittlungsvorſchlag, die Redezeit auf tine Stunde zu befriſten. Erſt nachdem ſo gewiſſermaßen die Kampfbedin⸗ gungen vereinbart waren, ging man zur eigent⸗ lichen Attacke über. Aber kaum hatte Herr Hell, den man mit der Begründung des Abände⸗ kungsantrags betraute, die Rednertribüne erklommen, als ein wahrer Hexenſabbat losbrach. Diesmal lagen die Kommuniſten in Front. Durch andauerndes Rhabarbergemurmel, das bis⸗ wellen zur Stärke eines Propellerrauſchens an⸗ ſchwoll, wurden die Worte des Redners übertönt, ſo daß ſelbſt die Stenographen unmittelbar unter dem e Sprechpult verzweifelt die Bleiſtifte ſinken ließen. Ein beſonders witziger Kommuniſt deponierte einen Papphelm und einen Gummi⸗ knüppel auf dem Tiſch des Hauſes. Ein Bierulk, der von ſeinen Freunden jubelnd beklatſcht wurde. Aber nun griff Löbe kräftig durch. Er langte ſich zwei der Hauptkrakehler heraus und ver⸗ wies den einen für drei, den andern ſogar für acht Tage aus dem Saal. Das wirkte. Herr Bell konnte, wenn auch unter fortwährender Unruhe und mit Aufbietung ſeiner ganzen Lungenkraft, ſich durch⸗ ſetzen. Was er zur Begründung des Reformantrags, der außer von den ſogenannten Regierungsparteien bekanntlich auch von den Sozialdemokraten, der Wirt⸗ ſchaftspartei und dem Landvolk unterſtützt wird, an⸗ führte, beſchränkte ſich auf das Notwendigſte. Han⸗ delt es ſich doch in der Tat nicht um eine Reform an Haupt und Gliedern, ſondern nur um die Beſeitigung von Auswüchſen, die das ſach⸗ liche und ruhige Arbeiten des Parlaments bislang unmöglich machten. In Zukunft ſoll— um die Hauptpunkte noch einmal zuſammenzufaſſen— die Regierung nicht eines Ver⸗ trauensvotums bedürfen, ſie kann ſolange amtieren, als ihr das Vertrauen nicht entzogen wird. Anträge auf Ausgabenſteigerung müſſen gleichzeitig auch Nachweiſe über Einnahmenerhöhungen enthal⸗ J ben. Interpellationen ſollen ſachlich ſein, ſonſt darf der Präſident ihre Zulaſſung verweigern. Daß alle dieſe Forderungen keineswegs den Zweck haben, die gab Finanzminiſter klärung über den Deutſchland gewährten inter ⸗ Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 10. Febr. Auf Wunſch der Finanzkommiſſion der Kammer Flandin geſtern eine Er⸗ nationalen Diskontkredit ab, an dem auch eine franzöſiſche Bankengruppe beteiligt iſt. Flandin führte u. a. aus, daß es ſich bei der Kredit⸗ aktion um ein rein bankmäßiges Diskonk⸗ geſchäft handle, das mit den franzöſiſchen Staats⸗ finanzen nichts zu tun habe. Die Regierung habe von der Angelegenheit erfahren, da die Banken den Wunſch äußerten, nicht an einer Operation teil⸗ zunehmen, die den Abſichten der franzöſiſchen Regie⸗ rung entgegenlaufe.„Deutſche Verſicherungsgeſell⸗ ſchaften“, ſo fuhr Flandin fort,„haben vom Deutſchen Reich einen Betrag der Vorzugsaktien der Reichs⸗ bahngeſellſchaft erworben. Als Gegenleiſtung konn⸗ ten ſie nur eine monatliche Teilzahlung in Ausſicht ſtellen. Da die deutſchs Regierung den Gegen⸗ wert ſofort nötig hatte, ſahen ſich die Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaften veranlaßt, ſich die Teilzah⸗ lungen diskontieren zu laſſen. Eine amerikg⸗ niſche Bank befaßt ſich mit derartigen Diskont⸗ geſchäften, mit anderen Worten, ſte bevorſchußt die Teilzahlungen gegen ein unbeſtreitbares Pfand. Dieſes Finanzinſtitut greift wiederum auf die Mit⸗ hilfe anderer Finanzunternehmen zurück. Natür⸗ licherweiſe iſt auch der Pariſer Finanzmarkt gebeten worden, einen Anteil der Kreditaktion zu über⸗ nehmen. Die franzöſiſchen Banken antworteten, daß ſie nur mitmachen würden, wenn die Regie⸗ rung ihre Teilnahme an dieſer internatio⸗ nalen Finanzoperation wünſchte.“ Flandin fügte hinzu, er habe keinen Anlaß geſehen, die franzöſiſche Bankenbeteiligung abzuleh⸗ nen. In Wirklichkeit handele es ſich weder um eine direkte Regterungsanleihe, noch um eine Emiſſion deutſcher Werte auf dem Pariſer Markt, ſondern vielmehr um eine einfache Kapitaloperation von Privatbanken ohne franzöſiſche Regierungsgarantien, die auf eine beſtimmte Dauer befriſtet iſt. Der franzöſiſche Anteil, ſo beſtätigte Flandin noch einmal, liegt unter 250 Millionen Franken und ſtellt etwas weniger als ein Drittel des geſamten Diskonts dar. Auf Anfrage betonte Flandin, daß Regierungsverhandlungen nicht ſtatt⸗ gefunden hätten. Nach dieſen eingehenden Darlegungen erklär⸗ ten ſich zahlreiche Mitglieder der Finanzkom⸗ miſſion grundſätzlich mit der Kreditgewäh⸗ rung an Deutſchland einverſtanden, wenn die Regierung gewiſſe politiſche Garantien er⸗ halten würde, u. a. die Zuſicherung, daß Deutſchland jeden Gedanken an die Reviſion des Poungplans aufgeben würde. Hierauf entgegnete Flandin, daß er bezüglich der finanziellen Garantie die Kommiſſion beruhigen könne. Hinſichtlich der politiſchen Garantien müßte Außenminiſter Briand die Kommiſſion unterrich⸗ ten. Die Kommiſſion faßte darauf den Beſchluß, ge⸗ meinſam mit der Außenkommiſſion der Kammer Briand anzuhören. In der Außenkommiſſion, in der Briand gerade über ein anderes wichtiges Thema referierte, ſtellte der Deputierte Franklin Bouillon eine Frage bezüglich der franzöſiſchen Kreditoperationen. Der Außenminiſter erklärte ausdrücklich, daß dieſes Geſchäft der Politik der europäiſchen Zu⸗ ſammenarbeit und der von Frankreich erſtreb⸗ ten Annäherung mit Deutſchland entſpreche. Im übrigen ſtellte Briand weitere Erklärungen in Ausſicht. Am Dienstag abend wird ſich die Kammer mit der Interpellation des Deputierten Dumat befaſſen, die die Kreditoperation zum Gegenſtand hat. Wie in unterrichteten Kreiſen verlautet hat die franzöſiſche Bankengruppe nach den geſtrigen gün⸗ ſtigen Regierungserklärungen im Finanzausſchuß noch im Laufe des Montag Abend die Verhand⸗ lungen fortgeſetzt. Alles deutet darauf hin, daß die Angelegenheit noch im Laufe dieſer Woche zu Ende geführt werden wird. ff! UUUUUU˙ ̃ m ͤA ͤsf.. ̃ ͤ.. Oppoſition mundtot zu machen, ihre parlamenta⸗ riſche Freiheit zu unterbinden, wußte Bell überzeu⸗ gend darzutun. Die Oppoſition hat es ſich ſelbſt zu⸗ zuſchreiben, daß zu dieſen Mitteln gegriffen werden muß, um ihrer Diſziplinloſigkeit, ihrer hemmungs⸗ loſen Agitation einen Riegel vorzuſchteben. Wenn die radikalen Parteien ſich als das verfolgte Un⸗ ſchuldslamm hinſtellen, wenn ſie ein Jammergeſchrei über die„Vergewaltigung“ ihrer Rechte anſtimmten, ſo legten ſie dem Antrag eine Tendenz unter, die ihm nicht innewohnt. Die Fraktionen, die dem Antrag ihre Unter⸗ ſchrift gegeben haben, verzichteten denn auch darauf, ſich überhaupt an der Debatte zu beteiligen. Die Redner der Nationalſozialiſten, der Deutſch⸗ nationalen und Kommuniſten beherrſchten alſo das Feld, und ſie zogen alle Schleuſen auf, um Kaskaden der Empörung hervorſprudeln zu laſſen. Zwiſchen⸗ durch mußte auf Verlangen der Nationalſozialiſten immer eine Stichprobe vorgenommen werden, um feſtzuſtellen, ob das Haus auch ja noch beſchlu ß⸗ fähig ſei. Ihre Spekulation erwies ſich zwar alle Mal als verfehlt. Der Zweck, die Beratung aufzu⸗ halten und zu ſtören, wurde durch das umſtändliche Geſchäft der Auszählung natürlich erreicht. Während der Deutſchnationale Graef(Thüringen), der heiße Zähren über die„abtrünnige“ Deutſche Volkspartei vergoß, ſich noch bemüht zeigte, in den Grenzen der Sachlichkeit zu bleiben, N ließ Hitlers Kronjuriſt, der Rechtsanwalt Frank 1 ſeinem Temperament nach Herzens⸗ luſt die Zügel ſchießen. Der Haßgeſang dieſes zweifellos geſchickten Dema⸗ gogen, ſeine unzweideutigen Anſpielungen auf den kommenden Bürgerkrieg, die durchſichtige Parallele, die er zur franzöſiſchen Revolution zog, entfeſſelten frenetiſche Beifallsſtürme in den Reihen der Nationalſozialiſten. Die Kommuniſten hielten es für geboten, durch Herrn Torglers Mund verkünden zu laſſen, daß ſie allein das„revolutionäre Proletariat“ erwachende Deutſchland“ aufzufaſſen ſei. verträten und daß von ihnen zur nationalen Oppo⸗ ſition, mit der ſie heute gezwungenermaßen ſich tak⸗ tiſch verbunden hätten, keine Ideengemeinſchaft führe. Auch der Chriſtlich⸗Soziale Rippel machte einen Vorbehalt, den freilich die Nationalſozialiſten, wie aus ihren wütenden Zurufen zu erkennen war, nicht gelten laſſen wollten. Er betonte nämlich, daß die Unterſtützung des Reviſionsantrags durch ſeine Par⸗ tei keineswegs etwa als ein„Affront“ gegen das Um juri⸗ ſtiſchen Mißdeutungen vorzubeugen, ſtellte der Volks⸗ parteiler von Kardorff in wenigen prägnanten Sätzen feſt, daß die Reichsverfaſſung gar kein poſi⸗ tives Vertrauensvotum kenne. Mittlerweile war es neun Uhr geworden. Prä⸗ ſident Löbe, der wohl Zeichen der Kampfmüdigkeit zu ſpüren meinte, mahnte beim 6. Vertagungs⸗ antrag zum Durch⸗ und Aushalten. Sonſt bot das Parkett noch um dieſe Zeit von den Sozialdemokraten bis in die Reihen des Landvolks hinein das erfreu⸗ liche Bild einer faſt lückenlos geſchloſſenen Mehrheit. Die ſtändig wechſelnden Szenen ſteigerten ſich zu wüſten Tumulten, als der Staats⸗ parteiler Lemmer gegen Dr. Frank polemi⸗ ſierte. Auf die Nationalſozialiſten praſſelte Orͤͤnungsruf auf Orönungsruf nieder. Stöhr erwiderte mit hoch⸗ rotem Kopf. Dann ein kleines Intermezzo. Herr Döhrich von der Landvolkpartei gab im Na⸗ men des erkrankten Abg. Gereke eine geharniſchte Erklärung ab, die ſich gegen die Deutſchnationalen richtete. Schließlich verſuchte noch der Kommuniſt Koenen, die Sozialdemokraten aus ihrer Reſerve herauszulocken. Vergebens. Endlich, endlich konnte die Debatte über des Geſchäftsordnungsantrags erſten Teil geſchloſſen werden. In dem Augenblick, da Herr Eſſer vom Zentrum ſich anſchickte, anſtelle Löbes den Präſtdentenſitz einzunehmen, ſchallte es ihm aus rauhen Kehlen minnten⸗ lang entgegen: Schieber, Schieber. Aber Eſſer bewahrte eiſerne Ruhe, bis das Toben verebbte. Dann wurde die Ueberweiſung der oppoſi⸗ tionellen Abänderungsvorſchläge an den Ausſchuß abgelehnt, der Antrag, über ſie zur Tagesordnung über zugehen, mit 300 gegen 160 Stimmen, angenommen. Bepor es zur Schlußabſtimmung kam, leiſteten ſich die Nationalſozialiſten einen verfrühten Faſchings⸗ ſcherz. Herr Stöhr überreichte dem Vizepräſidenten Eſſer unter dem toſenden Beifall ſeiner Freunde eine rote Nelke. Auch auf der Zuſchauertribüne gab es Krach. Ein Mann rief mit Stentorſtimme „Polizei im Haus“. Er wurde ungeſäumt an die friſche Winterluft geſetzt. Um elf Uhr lag das Er⸗ gebnis vor: Der Antrag Bell und Genoſſen iſt mit 303 Stimmen angenommen. Neinkarten ſind überhaupt nicht abgegeben worden. Damit war indes nur der erſte Akt des müh⸗ ſeligen Werkes vorüber. Da die Mehrheit feſt ent⸗ ſchloſſen war, auf jeden Fall zum Ende zu gelangen, wurde auch noch der zweite Teil der Geſchäftsord⸗ nungsreviſion in Angriff genommen: Die No⸗ velle zum Preßgeſetz. Immerhin kürzte man das Verfahren inſofern ab, als man damit die Be⸗ ratung der IAmmunitätsanträge verband. Mit Verve verteidigte der Volksparteiler von Kardorff den Antrag auf Aufhebung der Im⸗ munität. Er ging ſchonungslos mit den Radikalen zur Rechten und zur Linken ins Gericht, hielt ihnen vor, wie ſie ihre Abgeordnetenrechte mißbraucht haben, um, geſchützt durch die Immunität, ihre Giſt⸗ pfeile auf die Gegner abzuſchnellen.„Wir haben“, rief Kardorff mit erhobener Stimme in den Saal, „mit Ihnen eine Engelsgeduld gehabt. Aber jetzt verlangt es die Ehre des Hauſes, daß wir mit der bisher geübten Milde Schluß machen“. Um Mitternacht unterbreitete die Oppoſition dem Hauſe gewiſſermaßen ein Waffenſtill⸗ ſtandsangebot: Man wolle auf weitere Reden verzichten, wenn die Mehrheit ſich bereit finde, ſämtliche Anträge an den Ausſchuß zu verweiſen. Dieſer Vorſchlag wurde indes abgelehnt und die Debatte ging weiter. Ein neuer Schwarm von Redner tauchte auf. Nun hielt es ſelbſt die Sozialdemokraten nicht mehr. Auch ſte beteiligten ſich an der Ausſprache: Herr Dittmann verlor ſich in weitſchweifigen Er⸗ innerungen an die Zeiten der Sozialiſtenverfolgun⸗ gen, um den Nationalſozialiſten klar zu machen, wie 2 das gegenwärtige Syſtem mit ihnen ver⸗ ahre. Glänzend führte der Abg. Heuß von der Staatspartei die Nationalſozialiſten ach ab⸗ surdum: Er wies ihnen nämlich aus einer Schrift Feders nach, daß ſie ehedem ſelbſt die Beſeitigung der Immunität als ihr Ziel bezeichnet hätten, mithin heute gegen ihre eigene Theſe aurennen. Um 1 Uhr nachts kam Herr Frick auf einen Einfall. Man ſolle den Staatsſekretär Joel herbeizitieren. Aber das Haus lehnte es ab, den ſtellvertretenden Juſtizminiſter in ſeiner Bettruhe zu ſtören. Der Reſt der Sitzung war mit ohnmächtigen Proteſten an⸗ gefüllt, in denen ſich Kommuniſten und National⸗ ſozialiſten ablöſten. Die Oppoſition hatte den Kampf aufgegeben. Unter dem zähen Willen der Mehrheit zerſchellte ſchließlich ihr Widerſtand, und als die letzten Entſchließungen über die Novelle zum Preß⸗ geſetz— ſie wird heute endgültig verabſchiedet wer⸗ den— und die Bewilligung ſämtlicher zur Zeit vorliegender Strafverfolgungs⸗ anträge fielen, nahm man in dumpfer Reſignation 101 Ergebnis hin. Die Obſtruktion hatte ſich tot ge⸗ aufen. In der vierten Morgenſtunde nach faſt zwölf⸗ ſtündiger Beratung war die Schlacht beendet, die Niederlage der radikalen Parteien be⸗ ſiegelt. Als einziger Vertreter des Reichskabinetts hatte der Finanzminiſter Dietrich bis zum Schluß ausgehal⸗ ten. Die Annahme der Geſchäftsordnungsreform be⸗ deutet für die Regierung Brüning einen weiteren Erfolg und verſtärkt die Ausſichten auf eine ord⸗ nungsmäßige Verabſchiedung des Etats. Dr. Külz zum Oberbürgermeiſter von Dresden gewählt — Dresden, 10. Febr. In der Stadtverordneten⸗ ſitzung am Montag wurde nach mehrſtündiger De⸗ batte die Wahl des neuen Dresdener Oberbürger⸗ meiſters vorgenommen. Für Reichsminiſter a. D. Dr. Külz(Dem.) wurden 36 Stimmen abgegeben. Der Kandidat der Rechten, Syndikus Dr. Mo ſt, erhielt 28 Stimmen und Stadtrat a. D. Stolt⸗ Berlin(KPD) ſechs Stimmen. Vier Stadtverord⸗ nete enthielten ſich der Stimme. Dr. Külz iſt damit zum Dresdener Oberbürgermeiſter gewählt. ede S 2. Seite/ Nummer 67 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Heute auswärtige Debatte Von Richard Bahr Als der Reichsaußenminiſter ſich vor drei Wochen nach Genf begab, wurde er, wenigſtens an den poli⸗ tiſchen Börſen im Inland, unter pari gehandelt. Die mitleidigen Seelen und die noch einigermaßen wohl⸗ wollenden ſahen auf ihn etwa wie der Ritter Georg von Frundsberg auf den zum Wormſer Reichstag siehenden Martinus Luther:„Mönchlein, Du geheſt einen ſchweren Gang“. Die anderen rechneten nicht ohne Behagen ſich aus, wie der Dr. Curtius am Lac Léman gegen eine feindlich geſchloſſene Front würde anrennen müſſen und vorausſichtlich mit zer⸗ ſchmetterten Gliedern uns wiederkehrte, um, mit oder ohne Reichstag, den miniſteriellen Tod zu er⸗ leiden. Die Dinge ſind dann bekanntlich anders ge⸗ laufen und es kann nun keine Rede davon ſein, daß man Herrn Dr. Curtius fortſchickt. Selbſtverſtänd⸗ lich werden Deutſchnationale, Kommuniſten und Nationalſozialiſten bei der Ausſprache über den aus⸗ wärtigen Etat nicht unterlaſſen, geräuſchvoll den Ab⸗ zug des verhaßten Miniſters zu fordern. Indes dieſen Abzug fordern ſie ſchließlich von jedem an⸗ deren Mitglied des Reichskabinetts auch. Was den „Fall“ Curtius bisher ſo komplizierte, war, daß auch manche von den ſogenannten Regierungsparteien auf die Entfernung des Außenminiſters drängen. Für die in vielen Stücken durchaus einſichtigen, ſehr anſtändig geführten Chriſtlichſozialen war das nach⸗ gerade eine Angelegenheit des Preſtiges geworden. Sie wünſchten, dieſen Skalp zu haben, um den mur⸗ renden Anhängern draußen im Lande erklären zu können:„Sehet her, das wenigſtens, indem wir Brüning ſtützen halfen, haben wir geſchafft.“ Es iſt nicht eben wahrſcheinlich, daß beſagte Anhängerſchaft auch heute noch auf der Demiſſion des Außen⸗ miniſters beſteht. Man kann, ſchon um der Fern⸗ wirkungen willen, einen Miniſter nicht ſtürzen, der die Minderheitenfrage ganz vorn an die Rampe trug und dem bislang von der Welt verhätſchelten Polen eine Niederlage beibrachte. Dr. Curtius hat offenſichtlich erkannt, daß das Minderheitenproblem das Zentralproblem suxopäiſcher, nicht nur deutſcher Politik iſt, daß ein ſehr weſentlicher Teil aller Unruhe in Mittel⸗ europa ſich daher ſchreibt, daß Millionen deutſcher Meuſchen aus ihren natürlichen und geſchichtlichen Zuſammenhängen geriſſen und einem harten und ungewiſſen Schickſal überantwortet wurden. Der Reichsaußenminiſter iſt alſo— was nicht die ſchlech⸗ teſte Eigenſchaft für einen Staatsmann iſt— belehr⸗ bar. Er hat ſolche Belehrbarkeit auch in der Behand⸗ lung der öſterreichiſchen Dinge gezeigt. Es war— unſere Bürokratie verharrt noch immer in der Uebung— in den letzten Jahren Sitte geworden, alles, was mit dem deutſchen Staat an der Donau zuſammenhing, mit jener wohlwollend herablaſſenden Gleichgültigkeit beiſeite zu ſchteben, die unſere öſter⸗ reichiſchen Volksgenoſſen bis aufs Blut reizte. Es ſind Anzeichen dafür vorhanden, daß mit dem Brauch gebrochen werden ſoll, daß Herr Scho⸗ ber, der ſeine Außenpolitik ganz auf die Linie deut⸗ ſcher Gemeinſamkeiten geſtellt hat, nun lebhafteres Verſtändnis findet als noch vor Jahr, und Kanzler und Außenminiſter demnächſt nicht bloß zu dem Ende nach Wien fahren. um heimkehrend das große gol⸗ dene Ehrenzeichen am Band wehmütig in ihre Lade zu ſchließen. In Oeſterreich hängen alle die Pläne, die der reichsdeutſchen Wirtſchaft neue Wege nach Südoſteuropa bahnen wollen. In dem Syſtem auf dem Nachbarrecht aufgebauter Vorzugszölle, die uns mit den ſüdöſtlichen Agrarländern, mit Ungarn, Ru⸗ mänien, Südſlawien, in eine beſtimmte Relation bringen ſollen, bedeutet Oeſterreich ein gewichtiges Glied. Gelingen die Pläne(als Erſter hat ſie, ſchon als Ernährungsminiſter, Dietrich gewälzt, ſie ſind dann aber auch von Dr. Curtius mit Wärme auf⸗ gegriffen worden), ſo ſind die Donauföderationsträume ein für allemal ausgeträumt, Schon heute aber wird ſich vielleicht ſagen laſſen, daß am nördlichen Balkan eine Neuorientierung begonnen hat. Die Kleine Entente, von der reichsdeutſchen Oeffentlichkeit kaum bemerkt, iſt in den letzten Wochen recht brü⸗ chig geworden Wenn man jetzt die Bilanz unſerer auswärtigen zolitik aufmacht, wird man an dieſen Vorgängen nicht einfach vorübergleiten dürfen. Zugegeben, das Licht leuchtet noch immer nicht unſerer Finſternis. Wir ſind iſolierter geworden, als wir es in den letzten Jahren zu ſein ſchienen. Und nach wie vor be⸗ laſtet die ſogenannte ruſſiſche„Freundſchaft“ ſchmerzlich unſer Konto. Die unnatürliche Bindung wird nachgerade unerträglich. Bisher begnügten ſich die Sowjetgebieter, hinter dem durchlöcherten Wandſchirm des Rapallovertrags uns innerpolitiſches Ungemach zu ſchaffen. Durch Geld und ſchlechte Worte die Maſſen aufzu⸗ wühlen. Nun haben ſie auch ſchon angefangen, durch ein ruchloſes Dumping die Wirtſchaft uns zu zer⸗ ſtören. Auf höflich begütigende Vorſtellungen pflegen ſie die Antwort bereitzuhalten, daß ſie dabei in den Grenzen des Rapallovertrags blieben, Wirklich kann man die gleiche Antwort zuweilen wohl auch von deutſchen Beurteilern hören. Wer A geſagt hätte, müſſe auch B ſagen. Wer die politiſche Entente mit der Sowjetunion bejahe, wohl oder übel auch deren Die ſeparatiſtiſchen Amtriebe in der Pfalz Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Febr. Ueber die ſeparatiſtiſchen Umtriebe in der Pfalz weiß der„Jungdeutſche“ noch einige Einzelheiten zu berichten: Die Separatiſten wären, ſolange die fremde Be⸗ ſatzung im Lande blieb, unbehelligt ihren Geſchäften nachgegangen. Als dann nach dem Abzug der Okku⸗ pationstruppen der lange zurückgehaltene Zorn in der Bevölkerung durchbrach, flüchteten ſich dieſe Ehrenbürger nach Frankreich, wo zu Nutz und Frommen der armen Vertriebenen eine„Ligue d' Amitis Francvo⸗Rhénane“ gegründet wurde. Der Umfang der Betätigung der Liga läßt ſich heute noch nicht ganz überſehen. Jedenfalls ſollte ſie den ſe⸗ paratiſtiſchen Gedanken pflegen. In einer Reſolu⸗ tion an den Völkerbund erklärte ſie frank und frei, mit ihren 320 Mitgliedern an dem Gedanken einer rheiniſchen Republik feſt⸗ halten zu wollen. Ungefähr ſo hat ſich auch einer der in Kaiſerslautern Verhafteten geäußert, der bekannte: Die Organiſation habe den Willen, die Loslöſung des Rheinlandes vom Deutſchen Reiche zu erreichen und ihre Zentralleitung ſitze in Paris. Nach den Angaben des„Jungdeutſchen“ ſoll dem Vertrauensmann der Liga in Straßburg, einem ge⸗ wiſſen Roſen baum, der Poſten eines Anſagers am neuen Straßburger Sender verſchafft worden ſein, wie denn überhaupt die Behörden, auch der Präfekt und der Oberbürgermeiſter von Straßburg, durch Anweſenheit bei Veranſtaltungen der Liga dieſer auch öffentlich ihre Sympathie gezeigt hätten. In Kaiſerslautern ſollen die jetzt heimgekehrten Separatiſten vor allem verſucht haben, Bezie⸗ hungen zu den radikalen Gruppen zu gewinnen. Sie haben auch jugendliche Angehörige von Rechtsverbänden zu Streifzügen nach Metz zu verleiten ſich bemüht: Die jungen Leute ſollten bei dem einen oder anderen der dort hauſenden Sepa⸗ ratiſten Einbrüche verüben, um Material ſchlag als Baſis beizubehalten. eigenartigen Handelscomment mit in Kauf nehmen. Indes die Zeit rückt heran, wo der Zwang, der in den Dingen ſelber liegt, uns zu klaren Entſcheidun⸗ gen nötigen wird. Die Vernunft iſt ohnehin auf dem Marſch. Die Zahl der Rußlandfreunde hat in den letzten Jahren erfreulich ſich verringert. Die hatten bislang noch an einigen militäriſchen Zirkeln ihre Stütze. Auch das hat nun wohl aufgehört. Was uns heute noch in den fehlerhaften Kreis bannt, ſind im weſentlichen die Tradition(irgendein„Erbe“, das man zu hüten vorgibt) und die Scheu vor dem Riſiko. Das reicht ſchon in die Metaphyſik hinein, gegen die mit Vernunftgründen ſich nicht ſtreiten läßt. In Wahrheit dürfte man finden, daß in dem Augenblick, da wir das widerſfinnige Band zerpiſſen, die Welt uns ein ungleich freundliche⸗ res Geſicht zukehren würde. Ohne die Welt da draußen aber iſt der Reparationsprozeß, den wir vorhaben und auf den mit allem, was ſie unter⸗ nimmt, die Regierung Brüning ſich rüſtet, nicht zu führen und erſt recht nicht zu gewinnen. Es handelt ſich gar nicht um das Recht: natürlich haben wir einen Moratoriumsanſpruch. Das Gold iſt teurer und knapper geworden und die Rohſtoffpreiſe ſind ge⸗ ſunken. Aber auch hier geht es um die Macht. Oder, wenn man lieber will, um die Stimmung mit der die Mächtigen dieſer Zeit unſeren gerechten Anſpruch aufzunehmen gewillt ſind. Dieſe Stimmung vorzu⸗ bereiten, wird, nach außen geſehen, die nächſte Auf⸗ gabe unſerer Politik ſein müſſen. Es wäre ſehr in⸗ ſtruktiv für die Reichsgenoſſen, ſich einmal in die Ge⸗ ſchichte der dritten Republik zu vertiefen. Rund 50 Jahre hat Frankreich gebraucht, um die Scharte von 1870 auszuwetzen. Es hat in dieſer Friſt weder an Umſicht noch Geduld es fehlen laſſen. Wer die deut⸗ ſche öffentliche Meinung in den letzten Monaten be⸗ obachtete, hatte den Eindruck eines ſehr ungeduldigen, häufig ganz und gar nicht umſichtigen Volks. Man ſoll in der Politik nie zwei Haſen auf einmal jagen wollen. Das iſt nicht nur ein Bismarck⸗Zitat. Es iſt auchein Wahrwort. gegen ſie im Kampf gegen Frankreich zu erbeuten. In Wahrheit handelte es ſich dabei um Fallen, die man tatenluſtiger Jugend ſtellte. Mit ihrer Hilfe wollte man den Beweis für„deutſche nationa⸗ liſtiſche Umtriebe im Elſaß“ erbringen. Thyſſen gegen Joos Vorwürfe Meldung des Wolffbüros Hamborn, 9. Febr. Fritz Thyſſen hat gegen die Vorwürfe des Abg. Jvos im Reichstage Stellung genommen und folgen⸗ des Schreiben an ihn gerichtet: „Nach einem mir vorliegenden Bericht der„Rhei⸗ niſch⸗Weſtfäliſchen Zeitung“ pon heute haben Sie m Reichstage behauptet, ich wolle die Rh einpro⸗ vinz opfern, um das übrige Deutſchland z u retten. Ich erkläre, daß Ihre Behauptung un wahr iſt. Ich habe lediglich zur Charakteriſie⸗ rung der Poungverſklapung, die leider Got⸗ tes da iſt, geſagt, daß die Verſklavung ſchlimmer iſt wie eine verlorene Provinz. Dieſe meine Worte zu verdrehen, iſt Demagogie. Angeſichts der Rolle, die ich im Ruhrabwehrkampf habe ſpielen dürfen, und angeſichts der Tatſache, daß Sie für den Poungplan geſtimmt haben, bin ich im übrigen erhaben über Ge⸗ dankengänge, wie Sie ſie mir unterſtellen.“ Hochachtungsvoll Fritz Thyſſen. Um die Reichshilfe für den Oſten Berlin, 10. Febr.(Drahtbericht unſeres Ber⸗ liner Büros.) Ueber alle Einzelheiten des Oſthilfe⸗ geſetzes konnte zwar zwiſchen den ver ſchiedenen Inſtanzen noch keine Einigung erzielt wer⸗ den. Doch iſt die Annäherung ſoweit fortgeſchritten, daß vermutlich am Mittwoch oder Donnerstag das Reichskahinett abſchließend zu der Vorlage wird Stellung nehmen können. Wie die„Da.“ wiſſen will, ſoll es gelungen ſein, den Silverbergſchen Vor⸗ Laßt Etienne und Luiſe nicht ganz allein! Oder: was wird aus den Kammerſpielen im Gloria⸗Palaſt? Geſtern abend war die erſte Wiederholung der Kleinen Tragödie von Penzoldt„Etienne und Luiſe“ in den Kammerſpielen des National⸗ cheaters, im Gloria⸗Palaſt. Die beiden guten Kin⸗ der aus dieſem fränkiſchen Märlein der Wirklichkeit ſaßen wieder in ihrer Stube; er ein entſprungener Kriegsgefangener, ſie ein Profeſſorentöchterlein, beide zuſammengehalten durch menſchliche Bande des Mitleids und der Liebe, die ſich inuner mehr lockern, bis alle zwei in den Abgrund fallen, au deſſen Rand Luiſens Vater als eine wahrhaft tragi⸗ ſche Figur eine Traumgeſtalt aus dem ewigen Reich des Deutſchen verkörpert. Das Stück hat ein echter Dichter geſchrieben, und was ſich auch bei der wah⸗ ren Fabel des Werks abgeſpielt haben, was heute noch durchs aufgeregte Franken an Entrüſtungs⸗ ſtürmen raſen mag, weil in der der Dramattſierung des Stoffes vorausgehenden Novelle„Etienne und Lutſe“ ein bekannter Schulmeiſter abkonterfeit ſein ſoll, weshalb es Prozeſſe gab und heute noch gibt,— das kann uns alles gleichgültig ſein gegen⸗ über der Tatſache, daß die Vatergeſtalt in dieſem Stück groß geſehen und von echter Tragik umweht iſt; ſie gereicht niemanden zur Unehre, weder dem Dichter, noch Landſchaft und Volk. Ettennes und Luiſens Schickſal geht alle an, weil die Tragtk des Vaters wohl alle erſchüttert. Aber wo ſind dieſe ſogenannten Alle? Etienne und Luiſe waren geſtern abend mutterſeelenallein, und daß ſie in ihrer Kammer ſpielten, was das einzige, was man von den Kammerſpielen des Nationac⸗ theaters merkte. Vielleicht haben ſich bei einem Kaſſenſturz etwa 35 bis 40 Mark ergeben; möglich, daß es auch noch 3 Mark mehr geweſen ſind. Aber viel mehr waren es beſtimmt nicht! * Das iſt doppelt bedauerlich. Etumal wegen des Werks. Der Dichter Penzoldt hat hier zweifellos ſo manches gut gemacht, was er im novelltſtiſchen Zuſammenhang mit Etienne und Lutiſe verbrochen haben mag; die Hauptgeſtalt, Vater Arminius, iſt aus dem Bereich des Schrulligen ins Dichteriſche empor gewachſen. Beſonders auch durch die wun⸗ derſchöne, ſtimmungsträchtige, eindrucktiefe Auffüh⸗ rung iſt eine Form des deutſchen Menſchen aus dieſer Figur geworden. Solcher Geſtaltung in ſolchem Werk begegnet man ſelten und ſo ſollte es ſeine Wirkung auf das Publikum nicht ſchon dadurch verfehlen, daß dieſes Publikum gar nicht vorhanden iſt. Godeck als Vater Arminius gab eine ganz große Leiſtung, und das Paar Etienne— Luiſe von Annemarie Schra⸗ diek und Krüger umwitterte echte Tragik der Jugend. Wenn es wahr ſein ſollte, was verlautet, daß nämlich Krüger von Mannheim weg wolle, ſo wäre das gerade nach dieſer äußerſt fein gegebenen jugendlichen Charakterſtudie ſehr zu bedauern. 45 Zum anderen muß man es beklagen, daß der höchſt begrüßenswerte Gedanke eines Kammerſpiel⸗ Theaters von einem ſo kurzen Atem ſein ſoll. Im Herbſt hatte man mit„Karl und Anna“ dieſe Kammerſpiele begonnen. Der Erfolg war gut, der Beſuch hielt an. Dann kam Cimaroſas reizendes Opernwerk„Die heimliche Ehe“ als muſikali⸗ ſcher Verſuch in dieſem Theater an die Reihe. Er mißlang. Nicht die Oper, das Publikum verſagte. Und nun dteſes beiſpielloſe Alleinſein von„Etienne und Luiſe“! Das iſt bitter. Man muß es der Theaterleitung hoch anrechnen, daß ſie für dieſes Haus bisher nur Werke von künſtleriſchem Wert ausgewählt hat. Sie hat nicht mit ihnen, wohl aber mit den Beſuchern ſchlechte Erfahrungen machen müſſen, und entgegen aller ſonſtigen Gewohnheit ſind die Mannheimer dieſer Neuerung des Theaters immer ferner geblieben. Dabei nennt ſich unſere Stadt beſonders theater⸗ freudig, pocht auf Tradition und alle möglichen ſchö⸗ nen Dinge, aber wenn einmal ein ernſthafter künſt⸗ lexiſcher Verſuch gemacht wird, iſt von all dem nichts mehr vorhanden. Die Kam merſpiele ſind durch ihren ſchlechten Beſuch jetzt in Frage geſtellt, und man muß ſich eruſthaft überlegen, was zur Erhaltung dieſer an ſich durchaus dankens⸗ werten Einrichtung zu tun iſt. ** Iſt die Lage des Theaters vielleicht ungünſtig? Wohl kaum! Der Mannheimer geht ja auch, wenn⸗ gleich nicht ſehr gern, ins Apollo⸗Theater, ſofern ihm dort etwas Intereſſantes geboten wird. Gegen⸗ über der Apollolage iſt die des Gloria⸗Theaters un⸗ gleich beſſer. Daran allein kann es alſo nicht liegen. Eine andere Frage iſt die nach der Führung des Gloria⸗Theaters ſelbſt. Vielleicht wird das Publikum durch manche Dinge verſtimmt, die beſeitigt werden können. So war es geſtern abend z. B. hundekalt im Theaterraum, die Heizungen waren abgeſtellt, und die noch vorhandenen Publikumsreſte ſchrumpf⸗ ten bei dieſer Kälte noch um einige bedenkliche Grade zuſammen. So etwas geht natürlich nicht! Eine weitere Frage betrifft die Eintrittspreiſe. Vier Mark für den teuerſten Platz ſind zu viel. Es iſt eine alte Erfahrungstatſache, daß die Men⸗ ſchen ungern allein ins Theater gehen. Hans Sachs meint: zweieinig geht der Menſch am beſt, und das trifft auch für den Theaterbeſuch zu. Deshalb iſt die Baſis nicht vier, ſondern acht Mark anzunehmen und das iſt um ein mehrfaches zu hoch. Auch der Montag, der meiſt für die Vorſtellungen in den Kammerſpielen gewählt wurde, iſt kein guter Wo⸗ chentag für den Theaterbeſuch. Auch die Spielplanfrage iſt nicht weniger bedeutſam. Man ſollte nicht nur ernſte Stücke geben, und wenn, dann ſolche, die das Publikum durch die Perſönlichkeit des Dichters zu feſſeln wiſ⸗ ſen. Dan gebe z. B. einmal im Gloria⸗Theater ein Stück von Hermann Burte— etwa den „Herzog Utz“— und wir ſind überzeugt, daß es das Publikum in die Kammerſpiele bringen wird. Dann ſehe man ſich um nach zugkräftigen Stücken mit einem leichten Einſchlag des Senſationellen. Nicht weil wir dieſer Gattung beſonders das Wort reden wollen, ſondern nur, um dem Publikum ein⸗ mal zu zeigen, welche Vorzüge ein ſolches Theater hat, wie ſtark die Wirkung ſein kann, die in einem ſolchen intimen Theaterraum zu erzielen iſt, wo jedes Wort aufs genaueſte herausgeſchält wird. 1 Schließlich überlege man ſich, ob man die Be⸗ ſucher nicht auf organiſatoriſchem Weg zu⸗ ſammenfaſſen kaun. Etwa durch ein ſehr billiges Dienstag, 10. Februar 1991 Nätſelhafte Schüſſe 8 1 8 auf ein Dipiomaten-Auto Telegraphiſche Meldung Berlin, 9. Fehr. Geſtern wurde in der Einfahrt eines Hauſez der Frankfurter Allee der Kraftwagen des Preſſeattachsz bei der ſpaniſchen Botſchaft, Enrique Dominguez Ro dino, mit fünf Einſchußöffnungen an der rechten Seite aufgefunden. Blutſpuren im In⸗ nern legen Zeugnis dafür ab, daß der Wagen be ſchoſſen wurde und einer ſeiner Inſaſſen getroffen ſein muß. Wie die Montagsblätter berichten, iſt der Wagen am Samstag abend vor einem Lokal am Kurfürſten⸗ damm geſtohlen worden. Der Beſitzer, Attachs Rodino hatte ſofort Anzeige bei der Polizei erſtat⸗ tet, und wenige Stunden ſpäter wurde der Wagen in der Frankfurter Allee entdeckt. Man vermutek, daß Einbrecher den Wagen zu einer Tour nach auswärtz benutzt haben, die ein blutiges Ende fand. Die Ber, liner Kriminalpolizei beſchäftigt ſich mit der Auf⸗ klärung des rätſelhaften Vorfalles. Ein ergänztes Telegramm zu obiger Meldung berichtet: Raſche Aufklärung Der Diebſtahl des Autos der ſpaniſchen Botſchaft hat nunmehr eine überraſchende Aufklärung gefun⸗ den. Nach den Feſtſtellungen der Kriminalpolizei haben zwei Einbrecher mit Hilfe dieſes Wagens, den ſie am Samstag abend vor einem Lokal am Kur⸗ fürſtndamm geſtohlen hatten, einen Einbruch in ein Radio⸗Spezialhaus in Wilmersdorf unternommen. Die beiden Diebe wurden jedoch vom Geſchäftsinhaber überraſcht und beſchoſſen. Einer von ihnen wurde ſchwer verletzt; er wurde von ſeinem Komplizen in den Wagen getragen. Die Diebe fuhren dann auf und davon und, obwohl der Geſchäftsinhaber dem Kraſtwagen noch ſechz Schüſſe nochſande, konnte der Wagen nicht mehr zum Stehen gebracht werden. Die Verbrecher ſind nach dieſem blutigen Intermezzo nach Lichten⸗ berg gefahren und haben den Wagen dort im Hofe eines größeren Grundſtücks ſtehen laſſen. Letzte Meloͤungen Urabſtimmung bei der Hütte Ruhrort⸗Meiderich — Duisburg⸗ Hamborn, 9. Febr. Der Arbeiterrat der Hütte Ruhrort⸗Meiderich hat ſich heute, dem Be⸗ ſchluſſe des Angeſtellten rates folgend, für eine Ur a bſtimmung der Belegſchaft über den Vor⸗ ſchlag der Verwaltung der Vereinigten Stahlwerke auf eine 20proz. Lohnſenkung ausgeſprochen. Die Abſtimmung ſoll am kommenden Mittwoch er⸗ folgen. Die Antwort Litwinows auf die Einladung der Europa⸗Kommiſſion — Moskau, 9. Febr.(Tel.⸗Agentur der Sowfei⸗ union.) Die Sowjetreglerung nahm die Aufforde⸗ rung der Euxropakommiſſion des Völkerbundes zur Teilnahme an den Arbeiten der Kommiſſion an und erklärte in einem zur Veröffentlichung gelangten Antwortſchreiben Litwinows an den Generalſekretär des Völkerbundes, daß ſie ſich ihre endgültige Eig⸗ ſtellung zu den weiteren Arbeiten der Kommiſſſon vorbehalte, bis ſie die nötigen Erläuterungen erhal⸗ ten und die Kommiſſion ſowie den Charakter der Abſtchten des einladenden Teiles der Kommiſſion ſtudiert haben werde. Zwei Tage und zwei Nächte auf einer Eisſcholle — Buffalo, 10. Febr. Heute wurden die letzten drei Fiſcher gerettet, die auf einer losgebrochenen Eisſcholle auf dem Erie⸗See umhertrieben. Sie hatten zwei Tage und zwei Nächte auf dem Eis zugebracht. Schiffszuſammenſtoß in Japan— 50 Tote? — Tokio, 9. Febr. Der franzöſiſche Paſſagierdamp⸗ fer„Porthos“ ſtieß unweit des Hafens von Kobe mit einer Dampffähre zuſammen, die ſofort ſank. 25 Per⸗ ſonen wurden gerettet. Es wird befürchtet, daß 50 ertrunken ſind. 5 Zuſatzabonnement zur Platzmiete im National⸗ theater, oder durch die Auflegung eines Abonne⸗ ments für Erſtaufführungen in den Kaſnmerſplelen, wobei zunächſt einmal ungefähr ſechs Vorſtellungen feſt abgenommen werden. Es handelt ſich ja ledig⸗ lich darum, die Ausgaben für die Miete des Theaters herauszuſchlagen. Das ſollte möglich ſein, da ja die Koſten für die Werbung unter die Ge⸗ ſamtunkoſten für die Theaterpropaganda fallen. Auch die Kräfte ſind ja vorhanden, und für den dekorativen Aufwand bedarf es auch keiner allzu großen Anſtrengungen, wenn am gleichen Abend im Nationaltheater ein ſzeniſch nicht zu anſpruchs⸗ volles Werk auf dem Spielplan ſteht und deshalb Arbeitskräfte für die Kammerſpielbühne verfüg⸗ bar ſind. Die ganze Frage ſcheint nicht allein mit ber ſchlechten Wirtſchaftslage zuſammenzuhängen; ſie be⸗ trifft vielmehr das richtige Erfaſſen des Publikums. Eintrittspreiſe ſeſt, wie man es z. B. jetzt in Berlin im Schiffbauerdamm⸗Theater mit Erfolg getan hat, ſchafft eine Organiſation, die den Beſuch der Kammerſpiele einigermaßen ſicher ſtellt,— aber gebt dieſes Unternehmen, das ſich künſtleriſch bewährt hat, nun nicht ſchon wieder auf! Das wäre zu ſchade angeſichts der ſchönen und guten Möglich⸗ keiten, die hier vorliegen. Da muß vor allem auch das Publikum ein wenig mittun, und des halb ſoll es „Etienne und Luiſe“ fürder nicht mehr ſo ganz allein laſſen wie geſtern abend. K. O Das Nationaltheater teilt mit: Am Donners⸗ tag wird im Nationaltheater zum letzten Mal„Die verkaufte Braut von Smetana in der Neu⸗ inſzenjerung dieſer Spielzeit gegeben. Am ſelben Tage erfolgt im Pfalzbau eine Aufführung des Schwankes„Hulla di Bul la“. Was viele nicht wiſſen Ein Viertel ſämtlicher Einwohner Großbritan⸗ niens befaßt ſich mit dem Ackerbau. * Eines der anſpruchloſeſten Völker der Erde he⸗ züglich ihrer Nahrung ſind die Beduinen. b biz 7 Datteln in Butter gebraten, mit einem kleinen Ball gekochten Reis, iſt ihre Tages mahlzeit. Gebt ihm Stücke wie es ſie verlangt, ſetzt richtige n betrug geſtern— 10 Grad Celſius(gegen— Dienstag, 10. Februar 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 67 Nachlaſſen der Kälte Die Kältewelle ſcheint nunmehr überwunden zu ſein. Schon im Laufe des geſtrigen Tages ſtieg das Thermometer ziemlich raſch, um daun im Laufe der Nacht nicht wieder auf ſeinen vornächtlichen Tiefſtand herabzuſinken. Der bedeckte Himmel läßt darauf schließen, daß wir wohl im Laufe des Tages noch mit Niederſchlägen zu rechnen haben. Sehr zweifel⸗ haft iſt es allerdings, ob Schneefall eintreten wird, denn eine kräftige Warmluftfront, die in Nord⸗ deutſchland bereits Regen bei 4 Grad Wärme gebracht hat, rückt ſehr raſch näher. Allerdings drückt auch ſchon wieder Kaltuft nach, ſo daß es ſich ſchwer ſagen läßt, ob man in den nächſten Tagen mit Früh⸗ lingswetter zu rechnen hat oder ob man krätig ein⸗ heizen muß. Die tiefſte Temperatur in dieſem Winter mit 10 Grad Celſtus wurde in der Nacht zum Montag erreicht. In der vergangenen Nacht waren es nur noch 4, Grad Celſius unter Null. Heute früh zeigte das Thermo⸗ meter noch— 2,6 Grad Celſius(gegen— 9,6 Grad Celſ. am geſtrigen Morgen) an. Die Höchſttemperatur .2 2, Grad Celſius am Sonntag). 4 Im Muſenſaal hielt die Jetzt auch Eisrodelbahnen Nun hat ſich die Stadt doch noch entſchloſſen, die Rodelbahnen herrichten zu laſſen. Im Laufe des geſtrigen Tages wurden die Abhänge unter Waſſer geſetzt und in den Abendſtunden konnten ſich einige Rodler bereits von der Unebenheit der Hänge über⸗ zeugen. In der vergangenen Nacht hat man dann noch kräftig nachgeholfen. Es iſt zu erwarten, daß be⸗ reits am heutigen Tage Hochbetrieb einſetzen wird. Auch die Schlittſchuhbahn auf dem Meß⸗ platz iſt fertig. Es iſt ſehr erfreulich, daß man ſich in letzter Mi⸗ nute doch noch entſchloſſen hat, der Jugend— und auch den Aelteren— das Wintervergnügen nicht länger vorzuenthalten. Bedauerlich bleibt nur, daß bier Tage unnötig verſtrichen ſind, ehe man die Ini⸗ tiative ergriffen hat. Hoffentlich verſchont uns die vordringende Warmluft noch etwas, damit das Ver⸗ gnügen nicht zu raſch wieder zu Ende iſt und die Spritzarbeit ſich auch gelohnt hat. Zwiſchenfälle in oer Nölting⸗Verſammlung Sozialdemokratiſche Partei am Montag abend eine Verſammlung ab, in der Prof. Dr. Nölting⸗ Frankfurt a. M. über ſein Rundfunkgeſpräch mit Dr. Feder einige intereſſante Aufſchlüſſe gab. Danach wurden die heiden Parteien von der Deutſchen Welle aufgefor⸗ dert, Redner zu ſtellen, wozu die Sozialdemokratiſche Partei Prof. Nölting delegierte. Während der Aus⸗ führungen Nöltings über ſeine Rundfunkrede herrſchte im Saal Ruhe, hingegen nicht mehr, als er ſich ſpäter gegen Nationalſozialiſten und Kommu⸗ niſten wandte. Neben Störungen durch zahlreiche Zwiſchenrufe ſetzte ein Flugblattregen ein, der von kommuniſtiſchen Galeriebeſuchern verurſacht Wurde. Als das Reichsbanner die Ruhe im Saale nicht wieder herſtellen konnte, mußte ein ſtär keres Poltzeiaufgebot den Saal von den Störern räumen und einige Ruheſtörer feſt⸗ nehmen. Danach nahm die Verſammlung einen ungeſtörten Fortgang. 1 * Zur Ruhe geſetzt auf Anſuchen wurde Profeſſor Leb Kärn an der Moll⸗Realſchule in Mannheim bis zur Wiederherſtellung der Geſundheit. * Annahme des Angeſtelltenſchiedsſpruches. Wie J 4 wir erfahren, haben beide Parteien den Schiedsſpruch der freiwilligen Schlichtungsſtelle des Mann⸗ heimer Generaltarifs für die Ange ⸗ ſtellten angenommen. Er gilt vom 1. Februar ab und ſieht den Abbau der Gehaltsſätze um 5 Prozent vor. Ausgenommen von der Kürzung ſind die Ge⸗ hälter bis zu 100 Mark und die ſozialen Zulagen. Einiges von den Schlittſchuhen Endlich kommt das blanke Metall der Schlittſchuhe wieder zu ſeinem Rechte. Welches Vergnügen, auf dem glatten Eiſe ſo raſch dahinzufliegen in ſteten Wendungen und Drehungen. Es iſt nicht nötig, daß der Vater oder die Mutter zur Ausübung dieſes Sports ein Machtwort ſprechen muß, ja, vielleicht wirds manchen Eltern zu viel, wenn ſo drei oder vier Buben oder Mädels täglich das Eintrittsgeld zur Schlittſchuhbahn verlangen. Aber man tuts gerne, denn kein Doktor vermag mit ſeinen Tränk⸗ lein und Pülverchen ſolch rote Bäckchen hervorzau⸗ bern, wie dies der Winter auf der Eisbahn zuſtande bringt. Aus den tiefſten Bläschen der Lungen wird beim Eislauf die dicke Schulluft herausgepumpt; die klare, ſtaubfreie Winterluft ſtreicht über all die fei⸗ nen und feinſten Blutgefäße des menſchlichen Blaſe⸗ balgs dahin, daß die böſen Schlackenreſte ſchwinden und der Kreislauf des geſunden, wohlgereinigten Blutes raſcher vor ſich geht. Je mehr Luft— beſſer geſagt: Sauerſtoff— wir einem brennenden Ofen zuführen, deſto ſtärker wird die Flamme, deſto höher die Glut, deſto mehr Heiz⸗ material verbraucht aber auch der Ofen. Der menſch⸗ liche Körper gleicht auch einem ſolchen Oefelein. Die klare Luft auf der Schlittſchuhbahn erhöht die Kör⸗ pertemperatur, weil die Verbrennung im Körper raſcher vor ſich geht. Da heißt est Heizmaterial nach⸗ ſchütten in Geſtalt der warmen Wiener Würſtchen am Verkaufsſtand oder daheim bei Muttern am Abendtiſch. Einen Bärenhunger bringen die Buben mit, und die ſonſt bleichen Wangen färbt ein ſchönes Rot. Ja, ſo ein blankes Metall unter den Füßen ver⸗ mag allerhand Zauberkunſtſtücke. Nur ſind die Schlitt⸗ ſchuhbahnen in unſeren Gegenden zu klein, vom ge⸗ ringſten Witterungsumſchlag raſch bedroht. Wie herrlich in den Hochtälern, wo die glatte Eisdecke der Seen oder eine künſtliche, jede Nacht neu über⸗ ſtrömte Eisbahn den Sport auf Monate hinaus ge⸗ währleiſtet. Schlittſchuhe aus dem blanken Metall ſind noch nicht ſehr alt. Früher war das Geſtell aus Holz und trug einen eiſernen Lauf. Feſtgemacht wurden ſie mit Lederriemen, die dem Fuß und dem Schlittſchuh einen feſten Halt gaben. Lange vorher aber, ehe dieſer Holzſchlittſchußh den Bewohnern der Seeufer und Flußläufe als„Verkehrsmittel“ diente, hatten ſich unſere Vorfahren einen Schlittſchuh aus den ſtarken Röhrenknochen der Tiere geſchaffen; die Unterkante des Knochens war glatt geſchliffen, wie uns derartige Stücke unſerer Muſeen beweiſen. Die weiteſte Verbreitung hat der Schlitt⸗ ſchuhſport in Holland gefunden. Im Sommer führen die Bewohner die Erzeugniſſe ihrer Garten⸗ kulturen zu Schiffe zu Markt; ſobald das reiche Ka⸗ nalnetz zugefriert, hört dieſer Verkehr auf. Wer nun auf raſche Weiſe vorwärts kommen will, fährt auf Schlittſchuhen. Dieſer Sport iſt alſo in jenem Lande weniger ein Vergnügen, eher eine Notwendigkeit; es konnte aber nicht ausbleiben, daß ſich daraus der Eisſport entwickelte, in dem die Holländer als her⸗ vorragende Läufer an erſter Stelle ſtehen. Kein Ren⸗ nen dieſer Art in St. Moritz, Davos, Aroſa und all den anderen Höhenorten, in dem nicht Holländer beteiligt ſind; im Eishockey zeigen ſie die trefflichſten Leiſtungen. Von Holland kamen die Schlittſchuhe nach Deutſchland Aber dieſe Neuheit fand ihr Verbot wie viele andere Dinge. So leſen wir im Mansfeldiſchen, daß die Schulbehörde„dieſes unnatürliche, närriſche Hin⸗ und Herlaufen der Schüler auf zugefrorenem Waſſer“ verbot.(Im Sommer war aber auch das Baden im nicht zugefrorenen Waſſer verboten!) Bei uns galt das Schlittſchuhlaufen noch bis in die 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts als ein Vorrecht der Männer, wie ja jeder Sport damals für das weibliche Geſchlecht als unſchicklich angeſehen wurde. Dem Turnvater Jahn und ſeinen Getreuen gebührt das Verdienſt, daß die Schlittſchuhe ſich überall ein⸗ bürgerten. Wer wollte heute dieſen geſunden Sport miſſen! Es iſt nur zu bedauern, daß die Herrichtung von Schlittſchuhbahnen durch die Kommunen nicht in dem Maße erfolgen kann, wie es das Schlittſchuh⸗ laufen im Hinblick auf ſeinen geſundheitlichen Wert verdient. Private Unternehmer finden ſich kaum, da bei unſerer wechſelnden Witterung das Riſiko zur Herrichtung eines Platzes zu groß iſt. Oft ver⸗ dirbt ein leichter Föhntag die Arbeit mehrerer Tage, ehe nur ein Groſchen eingenommen iſt. Vielleicht kommt einmal die Zeit, in der bei Anlegung von Sportplätzen uſw⸗ darauf Rückſicht genommen wird, daß bei Eintritt von Froſt der Platz ohne viele Mühe und große Koſten in eine Eisfläche umgewandelt werden kann.-d. 77 dw ã ã ͤvwwwwGcdwcdcwccGGcGGwGGwGwGwGcCGGGãä ä ⁊ ãwwwGwGcwcwGcGcGcGcwcGcGcGcGcGoGbcGccccPcPPPPPb In der Straßenbahn Eine reizende Epiſode Nicht immer haben uns die Sorgen in den Klauen in unſerer nach jeder Richtung hin erkrankten Zeit⸗ periode. Wenn es auch ſelten geſchieht, daß wir ihuen für Augenblicke entfliehen, ſo fehlt es doch immer und überall an der natürlichen Fröhlichkeit. Wir ſind deshalb im Herzen dankbar dafür, wenn wir ein klei⸗ nes glückhaftes Erlebnis haben dürfen, wie es mir dieſer Tage und wahrſcheinlich auch den anderen Mit⸗ fahrenden in der Straßenbahn widerfuhr. Mir gegenüber eine blonde junge Frau, neben ihr ein kleines allerliebſtes Mädchen in hellgrünem Män⸗ telchen und gleichfarbiger Haube, ganz auf den Lieb⸗ reiz des Kindes zugeſchnitten, neben dem ein Platz frei iſt. Da ſteigt eine Dame ein, um nur eine ganz kurze Strecke mitzufahren, und ſetzt ſich dem Kinde gegenüber. Das Alter dieſer Dame iſt nicht ganz definierbar; beim andern Geſchlecht würde man ſagen: im beſten Mannesalter. Es ſchien mir, als ob das Gefſicht ner neu Zugeſtiegenen, das Weichheit und An⸗ mut verriet, von Sorgen erfüllt ſei. Die kleine Nach⸗ barin mit ihren baumelnden Beinen, die wahrſchein⸗ lich nur das Bedürfnis hatte, ſich mit jemand zu un⸗ terxhalten, ſagte auch gleich zu ihrem Gegenüber:„Ach, hätten Sie ſich doch hierher geſetzt,“ indem ſie auf den Platz neben ſich deutete. Der Faſchingsſcherz der Kaiſerin Hiſtoriſche Skizze von Hans⸗Eberhard v. Beſſer Der Münzdirektor Duval verdankte ſeine Stel⸗ lung dem Gemahl der liebreizenden Maria Thereſia. Franz hatte ihn in den heimatlichen Wäldern Loth⸗ ringens aufgeſtöbert, als er durch den in herbſtroten Flammen auflodernden Forſt zur Pirſche ritt, um⸗ läutet vom Geblaff der Meute. In einer elenden Waldhütte hockte damals der ſchrullige Gelehrte, in Bücher und Karten vertieft, ein weltfremder Ein⸗ edler. Er hatte dem erſtaunten Fürſten allerlei tiefſinnige Dinge erzählt, dann wie ein Walzdgeiſt einige Purzelbäume geſchlagen und ſich wieder in die ärmliche Hütte verzogen. Franz dachte an den Alten, als er nach Wien kam, und man übertrug ihm die Verwaltung der Münze. f l Es war Faſchingszeit! Die Welt trug die ſchellenläutende Narrenkappe, die Knarren raſſelten durch die Gaſſen von Wien, und die hübſchen Mädels gingen mit flatternden, glockenbehängten Röcken umher. Die Kaiſerin Maria Thereſia wollte einen kleinen Faſchingsſcherz ins Werk ſetzen und wettete mit Franz, daß er den Kavalier, mit dem ſie tanze, nicht erkennen würde. Sie dachte an den ſchrulligen Münzdirektor, der auch in Wien das Leben des Sonderlings weiterführte und ſelten aus ſeiner klauſe kam. Ein Diener holte den Alten, und die Kafſerin eröffnete ihm mit ſchelmiſchem Lächeln, daß ſie beabſichtige, ihn zu ihrem Kavalier auf dem Faschingsball zu wählen. Duval war höchſt erſchrocken. Er ſollte tanzen, den feinen Mann ſpielen, mit einer Kaiſerin ſchön lun, er, der nur Purzelbäume ſchlagen konnte? Stot⸗ ternd trug er ſeine Bedenken vor. Doch Maria The⸗ teſia klatſchte vergnügt in die Hände— man würde ſchon ſehen. Allabendlich mußte nun der Münz⸗ direktor heimlich in die Burg kommen, eine Hofdame ſaß am Spinett, und ſilberhell und traumleicht floſſen die Töne dahin. Einige Damen und Herren des Hofes, welche die Kaiſerin für ihren Scherz gewon⸗ nen, traten an, man übte ein Menuett, und der Alte e auf dem ſpiegelnden Parkett ſicher zu wer⸗ en. Duval wiſchte ſich den Schweiß von der Stirn, wenn er aus der Burg kam, die Zunge klebte ihm am Gaumen, und er hatte den Spaß herzlich ſatt. Ihm graute vor dem Faſchingsball bei Hofe. Stets ging er zunächſt in eine Schenke, um ſeinen Aerger hinunterzuſpülen. Dumpf brütend ſaß er in einem Winkel. Wenn er doch nur um dieſe lächerliche Ko⸗ mödie herumkäme! Die Kaiſerin war eine holdſüße Frau, doch dieſer Scherz Ein Fremder ließ ſich neben dem Alten nieder, man kam ins Geſpräch, redete vom Karneval, und Duval, angeregt vom Wein, ſchüttete ſein Herz aus. „Ihr geht einfach nicht auf den Ball, guter Freund“, rief der Fremde und lachte,„hört zu, ich will Eure Stelle einnehmen. Ich gehe für Euch, nie⸗ mand wird mich erkennen, und kurz vor Mitternacht, ehe die Masken ſinken, verlaſſe ich durch einen Sei⸗ tenausgang die Burg, und Ihr erſcheint, dann iſt der größte Rummel vorbei.“ Duval ſah einen Ausweg und ſchlug mit der Fauſt auf den Tiſch. Er würde den Abend, vor dem er ſich fürchtete, gemütlich über ſeinen Büchern ver⸗ bringen, ungeſtört. Haſtig ſchlug er in die Hand des Fremden ein.— Der Faſchingsball kam. Die Geigen und Flöten klangen, bunte Masken glitten durcheinander. Lands⸗ knechte und Matroſen, Türken und Neger, gelbe, rote, grüne Dominos. Und der Faſching beherrſchte die Stunde. Die Kaiſerin hatte ihren Spaß, ihr Scherz ſchien gelungen. Duval als Zigeuner machte ſich prächtig, und mit dem Tanzen ging es beſſer, als ſte gedacht. Franz als ſchwarzer Mönch ſchien den Scherz nicht im eutfernteſten zu erraten, hatte keine Ahnung, daß der menſchenuſcheue Duval unter der Maske ſteckte. Die Stimmung ſtieg, die Muſikanten ſpielten, Fa⸗ ſchingstaumel berauſchte alle Herzen. Die Kaiſerin im gelben Domino fand ihren Streich geglückt und miſchte ſich fröhlich in den wogenden Reigen. Der Zigeuner holte dieſe und jene Maske zum Tanze. Franz, in der Kutte düſter wirkend, ſtand an der Wand des Saales. 5 Er hatte an den ungelenken Bewegungen ſogleich Duval erkannt und lachte in ſich hinein. Er wollte Maria Thereſia, dem gelben Domino, den Spaß nicht verderben und ſo tun, als käme er nicht dahinter; bei der Demaskierung um Mitternacht hieß es dann den Erſtaunten ſpielen. Der ſchwarze Mönch beob⸗ achtete das bunte, jubelnde Faſchingstreiben— da wurde er aufmerkſam. Der Zigeuner holte wieder und immer wieder die Frau des Kriegsminiſters, die Man bemerkte bereits ein allgemeines Schmun⸗ zeln der Fahrgäſte. Die Dame nickte dem Kinde dankbar freundlich zu, womit die Kleine ſich jedoch nicht zufrieden gab. Sie ſtand auf, unterhielt ſich mit ihrer Nachbarin und ſtellte, raſch zutraulich geworden, die Frage:„Wie heißen Sie denn?“ Schon hat ſich das Schmunzeln der Fahrgäſte in ein Lächeln ver⸗ wandelt. Mit Humor ging die Dame auf die geſtell⸗ ten Fragen ein und hatte immer eine nette Antwort bereit. Da kam es, die Fahrgäſte in ihrer Erwar⸗ tung nicht täuſchend, aus dem kleinen Mund:„Wie alt ſind Sie denn?— Ich bin 4 Jahre alt.“ Da brach eine Lachſalve los, die keinen der Fahrgäſte ausließ. Die Kleine war zufrieden, denn ſie erhielt auch darauf eine nette Antwort. 0 Noch viele kleine Kinderwünſche haben die Dame aus dem Wagen begleitet, auf deren Geſicht keine Spuren von Sorgen mehr zu ſehen waren, die die Kleine unbewußt verſcheucht zu haben ſchien, denn mittlerweile war ſie ans Ziel gekommen, wo ſie aus⸗ ſteigen mußte, ſehr bedauernd, die Fahrt mit dem Kinde nicht fortſetzen zu können. Leider mußte auch ich ausſteigen, doch haße ich das beglückende Getühl mit nach Hauſe genommen, daß alle Mitfahrer in der Straßenbahn— ſie war nicht wenig beſetzt durch dieſes kleine freundliche Intern ezzo für Augenblicke, bei manchen vielleicht auch länger, ihre Sorgen ohne gekünſtelte Sucht nach Ablenkung vergeſſen konnten. H. K. Nach der Arbeitsaufnahme bei Heinrich Lanz Die Firma Heinrich Lanz hatte kurz vor der Ar⸗ beitsaufnahme in der vorigen Woche beim Arbeits⸗ gericht um die Erlaſſung einer einſtweiligen Verfü⸗ gung gegen die Mannheimer Ortsverwaltung des Deutſchen Metallarbeiterverbandes nachgeſucht, wo⸗ nach es dieſer Organiſation unterſagt werden foll, die Arbeiter in ihrer Haltung zu unterſtützen. Nach der Arbeitsaufnahme wurde dieſer Antrag von der Firma dahin abgeändert, daß der Metallarbeiterver⸗ band jede Unterſtützung der Arbeiter bei Lanz durch Streikgelder oder ſonſt verboten ſein ſolle. Dieſer Antrag wurde vom Arbeitsgericht zurückgewie⸗ ſen. Es iſt anzunehmen, daß der Lohnkonflikt ent⸗ weder bei der Schlichtungsſtelle des Tarifvertrags oder beim Arbeitsgericht ausgetragen wird. Baugenoſſenſchaft Mielervereinigung In der vergangenen Woche hielt die Bau⸗ genoſſenſchaft Mieter vereinigung Mannheim e. G. m. b. H. ihre Generalver⸗ ſammlung ab, in der die Mitglieder den Ge⸗ ſchäftsbericht des abgelaufenen Jahres entgegennah⸗ men. Ein kurzer Ueberblick über den Verlauf der Geſchäfte war jedem Mitglied im Druck überſandt worden, ſo daß der mündliche Bericht ſich auf das Notwendigſte beſchränken konnte. Das hauptſächliche Beſtreben der Geſchäftsführung iſt die Rückzahlung des beim Abſchluß des Vergleichs von der Stadt ge⸗ gebenen Darlehens. Die entſprechenden Raten find im vergangenen Jahre vollſtändig bezahlt worden. Ebenſo ſind Hypotheken, Tilgungen und laufende Rechnungen reſtlos beglichen. Durch geringen Auf⸗ wand für Verwaltung und Reparaturen wurden Er⸗ ſparniſſe erzielt, die ſich für den finanziellen Stand der Genoſſenſchaft ſehr günſtig auswirken. Die Unterbilanz beträgt noch rund 175000% gegenüber 224 000 4 im vorigen Jahr. Dieſes Ergebnis konnte durch die Mitarbeit der Baugenoſſen erreicht wer⸗ den, denn es gingen nicht nur die Mieten regelmäßig ein, ſondern auch die Beträge für Anteilſcheine und Haftſumme übertrafen den Voranſchlag. Der Stand der Genoſſenſchaft kann deswegen als günſtig be⸗ zeichnet werden, wenn nicht durch wirtſchaftliche Schwierigkeiten die Mieter mit ihren Zahlungen in Rückſtand kommen oder Wohnungen leer ſtehen; vorläufig ſind jedenfalls alle Wohnungen ver⸗ mietet. Die Generalverſammlung hatte die Geſchäftsfüh⸗ rung nicht zu beanſtanden und erteilte dem Vor⸗ ſtand und Aufſichtsrat Entlaſtung. Der Vorſitzende des Vorſtandes und der des Aufſichtsrats behalten auch im neuen Geſchäftsjahr ihr Amt bei. Die Aus⸗ ſprache beſchäftigte ſich mit dem unbebauten Grund⸗ ſtück der Genoſſenſchaft in der Neckarſtadt. Der Vor⸗ ſtand verſprach, bei einem Verkauf die Intereſſen der dort wohnenden Mitglieder zu berückſichtigen. A* * Ernannt wurde Muſiklehrer Karl Boeres an der Eliſabethſchule in Mannheim zum Studienrat. 70 Jahre alt wird morgen Metzger Adam Lang, Krappmühlſtraße 17. Herr Lang iſt langjähriger Armen⸗ pfleger, Vertreter in der Friedenskirchengemeinde und Vor⸗ ſtandsmitglied des Mannheimer Sängerkreiſes. gewiß/ Bohnen⸗ affe ſchmeckt gut. Aber Rathreiner ſchmotkt uch gut- und iſt(ſchr viel /) billiger ſchwarzhaarige Spanierin, der Fürſt erkannte ſie an den Diamanten ihrer Ohrringe. Schärfer ſah Franz hinüber, Duval war plötzlich ein höchſt eleganter Tän⸗ zer geworden, das Eckige ſeiner Bewegungen ver⸗ ſchwand. Er neigte ſich zu der Maske nieder, er flü⸗ ſterte, und die kleine Frau mit den ſtets unruhigen Augen ſchien hingeriſſen. Immer wieder fanden ſich die zwei; Franz ſpürte einen fernen Argwohn nahen, kalt ſtieg es in ihm empor, ein jäher Gedanke kreuzte ſein Hirn, er lehnte ſich feſt an die Wand. Man lebte in düſteren Zeiten, ein Erbfolgekrieg drohte, Frank⸗ reich und Spanien hetzten, Sachſen und Bayern rü⸗ ſteten, und der Preußenkönig verhielt ſich beängſti⸗ gend ruhig. Franz hörte die junge Kaiſerin ſilberhell lachen, der gelbe Domino flirtete vorüber, ging im bunten Kreiſe unter. Und wieder lugten die Augen des Fürſten durch die Spalten der Larve, die Spanierin lag in den Ar⸗ men des Zigeuners; des Kriegsminiſters Frau— und es waren bedrohliche Zeiten! Blendende Helle umfing urplötzlich den Mann, ſeine Fäuſte verkrampften ſich— er ſtürzte vor, mit einem Satz hatte er den Zigeuner erreicht. „Halt, zum Teufel mit Maskenfreiheit und Mum⸗ menſchanz, die Larve herunter, oder wenn Ihr wirk⸗ lich Duval ſeid, ſchlagt ein paar Purzelbäume, vor⸗ wärts, auf der Stelle!“ Ein ungeheurer Tumult entſtand, die Muſik brach ab, die Masken umdrängten das Paar, die Kaiſerin ſtand erſchrocken neben ihrem Gatten. Der Zigeuner ſah verwirrt umher, da riß ihm Franz die Maske herunter, man blickte in das bleiche, verzerrte Antlitz des Grafen Belleisle, des gefähr⸗ lichen Pariſer Spions. Sekunden ſpäter war die Wache im Saal. „Hütet Euch vor den Männern,“ drohte Franz der Spanierin,„die allzu offenſichtlich um Eure Gunſt werben!“ Er winkte der Muſik, die Geigen jubelten, der Tanz begann; gütig reichte Franz der jungen Kai⸗ ſerin den Arm. Bals flärte ſich alles auf. Duval ſaß über ſeinen Büchern, als Zigeuner angetan, er wurde auf die Burg gebracht und mußte unter allgemeiner Heiterkeit einige Purzelbäume als Strafe für ſeine Einfältigkeit ſchlagen. Maria Thereſia aber ſchmiegte ſich in den Arm ihres Gatten; ſie begriff, beinahe wäre aus ihrem Faſchingsſcherz bitterſter Ernſt ge⸗ worden. Masken wirbelten umher, durch die Gaſſen Wiens lärmte der Karneval, während ein Wagen, von Berittenen begleitet, den Franzoſen davon brachte. Die Faſchingsnacht blieb mit wildherziger Lebens⸗ luſt, Maskenbuntheit und Mädchenlachen, mit leuch⸗ tenden Sternen zurück. Feierſtunde des Solo⸗Quartettes für Kirchen⸗ geſang. Mit einer liebevoll getroffenen Auswahl von Kleinodien der evangeliſchen Kirchenmuſik führte das über vortreffliches Stimmenmaterial verfügende Leipziger„Solo⸗Quartett für Kirchengeſang“ ſeine Hörer durch verſchiedene markante Entwicklungs⸗ ſtufen der geiſtlichen Tonkunſt. Die konzertierende Quartett⸗Vereinigung hat als beſonderen Vorzug eine intenſive muſikaliſche Durchbildung aufzuweiſen, die die unerläßliche Vorausſetzung für die Wieder⸗ gabe ſchwieriger unbegleiteter Tonſätze bildet, wie ſie ſonſt nur geſchulten Chorvereinigungen möglich iſt, Eine angenehme Ueberraſchung für den kritiſchen Hörer bedeutete ferner die reine Intonation, die auf manches beliebte Hilfsmittel verzichtete und von ge⸗ ringen Schwankungen bei ſchwierigen Modulationen abgeſehen, auch bei ausgedehnten Tonſätzen keine Trübung erlitt. Darüber hinaus erfreute das Leip⸗ ziger Quartett durch außerordentlich ſchattierungs⸗ reichen, beeeflten Vortrag, der nicht nur dem Stim⸗ mungsgehalt der einzelnen Strophen Rechnung trug, ſondern auch jede einzelne Darbietung zu einem hohen Genuß geſtaltete. Die Vortragsfolge gliederte die Ausleſe aus dem überreichen Liederſchatz in vier Gruppen, und zwar das alte Kirchenlied, den Choral der Reformativn, das nachreformatoriſche Volkslied und den neuzeitlichen Tonſatz, wobei einzelne Grup⸗ pen rein chronologiſch betrachtet, ſich vielfach kreuzen Einzelne Melodien, wie die des Huſſitenchorals„Die ihr Gottes Kämpfer ſeid“, die Smetana zu einer erſchütternden Viſion des religiöſen Fanatismus be⸗ geiſterte, wie er in den Huſſitenkriegen die Gemüter aufpeitſchte, würden wir weniger dem Liederſchatz der evangeliſchen Kirche zurechnen, als vielmehr als beachtenswerte Ausläufer wild bewegter Zeiten an⸗ führen. Als willkommene Bereicherung der reichen Vortragsfolge empfanden wir den meiſterlich ge⸗ ſetzten Hymnus„Erquicke mich“ von Albert Becker. Erfreulich berührte der zahlreiche Beſuch der an⸗ regenden und erhebenden Feierſtunde. J. Seite/ Nummer 67 Veranftaltungen in Mannheim Schüler⸗Konzert der Moll⸗Realſchule Es iſt ſehr zu begrüßen, daß ber Muſikunterricht an den telſchulen mehr Raum einnimmt als in vergangenen itläuften. Wenn ſich auch das Schülerorcheſter in den ten Fällen nur auf einen ſtark beſetzten Geigenkörper ränkt, zu dem das Klapter als bereitwilliger Hetfer tritt, ſo iſt für die Anbahnung des Muſikverſtändniſſes ſchon wiel gewonnen, wenn die Schüler durch Selbſt⸗Muſizieren in die Schönhelten klaſſiſcher Tonwerke eindringen. Die intenſtvere Heranziehung der ſtimmbegabten Schüler geſtat⸗ ußerdem die Bildung aller möglichen Gruppierungen 5 dem einfachen Knabenchor und dem gemiſchten Das Programm der Vorführung der Mollreal⸗ le bot in kluger Abwechflung Proben aus dem Lehr⸗ er verſchtedenen Klaſſenztele, beginnend mit Volks⸗ lieb⸗Bearbeitungen und volkstümlich, beſſer noch kinder⸗ ümlich geſetzten Kompoſitionen von Keldorfer, denen ſich ſchickte Bearbeitungen von Guldenſchuh anſchloſſen. Die mimiſchen Bewegungen kamen dem kindlichen Spieltrieb ſehr entgegen. Das gut diſziplinierte Schülerorcheſter, das ſich wetterhin noch mehr Delikateſſe aneignen wird, produ⸗ Rerte ſich mit klaſſiſchen Symphonieſätzen. Der muſikaltſche ker, Muſiklehrer Guldenſchuh, trat, abgeſehen von ſeiner Direktionstätigkeit, auch als Soliſt mit einem ſorg⸗ fältige Schulung verratenden Tenor hervor in Liedern von 2 und einer Arie von Méhul und erwies ſich in einer Brillanten Fantaſie über rheiniſche Lieder als Komponiſt, der mit den Klangeffekten des Klaviers genau vertraut iſt. Alle verfügbaren Kräfte wurden zuſammengefaßt in dem Hymnus„Gott, Herr der Welt“ aus Mehuls bibliſcher Oper„Joſef und ſeine Brüder“. Wertvolle Unterſtützung fand die Vortragsfolge in der geſchickten Klavierbegleitung des Herrn K. Lehmann. Der ganze Abend ſtand unter dem Zeichen einer begeiſterten Jugend, die erfreuliche Pro⸗ ben ihres Arbeitseifers abgelegt hat.. Vi 1 Junge Schauspieler debütieren Im Evangeliſchen Gemeindehaus in Neckarau betraten eine Reihe junger Schauſpieler die Bretter, die die Welt bedeuten, um zu beweiſen, was ſie gelernt hatten. Vor allen Dingen wollten ſie durch ihr Auftreten die Oeffentlichkeit auf ſich lenken, was ihnen ja, wie der gute Beſuch der Ver⸗ anſtaltung bewies, geglückt iſt. Die klaſſiſchen Stücke ſind in beſonderem Maße als Maßſtab dafür geeignet, wie weit die Sprechkunſt der Schauſpieler gediehen iſt. Schon die Auswahl des Stückes Leſſings„Emilia Galotti“— zeugte von dem Ernſt, mit dem dieſe jungen Schauſpieler an ihre Aufgabe herangingen. Weitaus die beſte Leiſtung bot Trude Dehm als Emilia Galotti. Gleichzeitig ſpielte Frl. ODehm die ganz anders geartete Rolle der Gräfin Orſina und zeigte Auch hier in der trefflichen Geſtaltung ihre Vielſeitigkeit. Dieſe junge Künſtlerin gab bereits früher mehrere Proben ihres Könnens, doch hat ſie ſich ſeit wir ſie das letzte Mal ſahen, noch weſentlich vervollkommnet. Dudwig Praml ſpielte den Prinzen mit wirkungs⸗ voller Zurückhaltung und wirklicher Sicherheit. Rudi Ahlheim gab dem Kammerherrn Marinelli in Maske und Spiel das Teufliſche dieſes Fürſtenknechtes und konnte ſich auch ſprachlich durchaus mit Ludwig Praml meſſen. Hilde Schlachter ſpielte ſehr eindrucksvoll die Mutter Klaudia. Dieſe Leiſtung iſt umſo höher zu bewerten, als Frl., Schlachter keine Schauſpielerin iſt und in letzter Mi⸗ mute als Dilettantin infolge einer Abſage in die Breſche ſprang. Er is Ehriſtianſen wird ſich ſprachlich noch hervollkommnen müſſen und ſich vor allen Dingen abgewöh⸗ neu, ſtets die Endſilben zu unterſchlagen. Joſef Praml konnte auf der Bühne meniger zu⸗ gen, dagegen hatte er für eine anſprechende Inſzenterung 0 e getragen, die ſogar höher geſtellten Anſprüchen ge⸗ nügen konnte. * Volkshochſchule— Planänberuntz. Der angekündigte Vortrag über„Wirtſchafts führer“ muß aus⸗ fallen. Dafür ſpricht im Rahmen der offenen Arbeits⸗ gemeinſchaft über Menſchenkenntnis am Freitag, den 18. Februar im alten Rathaus über dasſelbe Thema „Wirtſchaftsführer“ Dr. Alfred Neff, Bretten, Her gerade eine größere Unterſuchung über die Lebensläufe von Wirtſchaftsführern und über die Probleme der heuti⸗ gen Wirtſchaftsführung abgeſchloſſen hat. Haudharmonika⸗Konzert Im Caſinoſaal gab Sonntag nachmittag der„Harmo⸗ nika⸗Spielring Karlsruhe“ ein Konzert, das in erſter Linie als Einführungskonzert für eine neu zu gründende Handharmonika⸗ Schule in Mannheim gedacht war. Durch die überall ſich bildenden Schulen ſollen nicht nur neue Freunde dem Handharmonikaſptel gewonnen werden, ſondern es ſoll auch ein Muſikgebiet gepflegt werden, das ſich bis jetzt im Konzertleben noch keinen feſten Platz erringen konnte. Gibt es doch noch genug Menſchen, die mit Geringſchätzung auf die Hand⸗ harmonika, auf die„Quetſchkomode“, herabblicken und dieſes Inſtrument lediglich als ein Lärminſtrument be⸗ trachten, das nicht gerade ſchöne Töne von ſich gibt. Wer das Konzert beſuchte, wurde eines Beſſeren be⸗ lehrt. Zehn Harmonikaſpieler waren auf der Bühne ver⸗ ſammelt, aber nicht zu dem Zwecke, um möglichſt laut und vollklingend zu ſpielen, ſondern um zu zeigen, daß durch ein gepflegtes Spiel ſogar verwöhnteſten Anſprüchen genügt werden kann. Unter Leitung von M. Hunziker brachte der Harmonika⸗Spielring Karlsruhe Märſche, Walzer, Ländler, Charakterſtücke u. a. m. zum Vortrag, und zwar ſo klangſchön und dynamiſch ausgeprägt, daß der ſtarke Beifall durchaus berechtigt geweſen iſt. Der neue Lehrer der Mannheimer Hohner⸗Handharmonika⸗ Schule Max Naegeli⸗Zürich führte ſich mit einigen Solis— darunter einer vorzüglich geſpielten Rigoletto⸗ Fantaſte— vorteilhaft ein. May Naegeli und M. Hunziker vereinigten ſich ſpäter zu einem Duett, das die ſpieleriſchen Fähigkeiten dieſer beiden Dirigenten ins beſte Licht rückte. Selbſtverſtändlich ging es nicht ohne Zu⸗ gaben ab, die bereitwilligſt gewährt wurden. Unter den Spielern befanden ſich zwei Jugendliche, die nicht nur eine gute Stütze des Geſamtorcheſters bildeten, ſondern die in einigen Solis zeigten, daß die Beherr⸗ ſchung des Jnſtrumentes gar nicht ſo ſchwierig zu ſein ſcheint, als man vermutet. Die beiden jugendlichen So⸗ liſten Gerda Diſtelhorſt und Eruſt Ditzu leit wur⸗ den mit Beifall überſchüttet, der ihnen Anſporn zu wei⸗ teren Leiſtungen ſein wird. 2 Hindenburgbund Im hinteren Saal des Wartburg⸗Hoſpizes veranſtaltete der Hinden burgund, Jugendgruppe der Deutſchen Volls partei, im Rahmen feiner Mit⸗ gliederverſommlungen einen äußerſt intereſſanten Vor⸗ tragsabend, der beſſeren Beſuch verdient hätte. Nach herzlichen Begrüßungsworten des 1. Vorſitzenden Karl Gudernaiſch, der insbeſondere den früheren Jugend⸗ führer, Aſſeſſor Theo Dürr, als Referent willtommen hieß, gob Frl. Buſch einen Bericht über die Beteiligung an der Jungtheatergemeinde, die für gediegene und wert⸗ volle Theaterkunſt lämpft. Der Reöner des Abends, Aſſeſ⸗ ſor Dürr, nahm dann zu feinem aktuellen Thema „Südtiroler Fragen“ eingehend Stellung. Er ver⸗ ſtand es, als ein ausgezeichneter Kenner der Süstiroler Fragen die Geſchicke dieſes kerndeutſchen Gebietes im innerſten Weſen zu ſchildern. Ein Landesgebiet, das in⸗ folge der Entſagungen und der Strapazen, die das fremde Joch mit ſich bringt, noch keine Minute vergeſſen hat, daß es Heutſch kſt, darf nicht vergeſſen werden. Unſere deutſchen Brüder und Schweſtern in Südtirol verdienen dieſes Treugelöbnis zum deutſchen Vaterland. Es iſt deshalb nicht zu verſtehen, daß man im Lager der Nationalſozia⸗ liſten ſolgende Tatſache zu vergeſen ſcheint: die Südtiroler ſind durch ihre echte, kernige Art von deutſchem Blute und wollen deutſch bleiben. An die mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Darlegungen ſchloß ſich eine Aussprache an, on der ſich die Herren Vogel, Gänswein und Gudernatſch beteiligten. Die Herren Stohl und Stritter verſchönten den Abend durch ihre Darbietun⸗ gen. In ſeinem Schlußwort machte der Vorſttzende noch auf die am 14. und 15. März in Maunheim ſtattfindende Landesjugendtagung auſmerkſam. Am letzten Samstag hatten die Mitglieder des Hinden⸗ burgbundes Gelegenheit, den modern eingerichteten Be⸗ trieb der Neuen Mannheimer Zeitung“ zu be⸗ ſichtigen. Hauptſchriftleiter Kurt Fiſcher hieß die Teil⸗ nehmer namens des Verlags und der Redaktion herzlichſt willkommen. Redakteur Dr. Kayſer übernahm dann die Führung durch die einzelnen Betriebe, die Hauptſchrift⸗ leiter Fiſcher ergänzte. Es war für die beteiligten Mir⸗ glieder und Parteifreunde intereſſant, Einblick in die Zeitungsdruckerei zu erhalten. Namentlich ſiel die äußerſte Sauberkeit und Pünktlichkeit auf, mit der in einem ſolchen Betriebe gearbeitet wird. Es ſei an dieſer Stelle der „N. M..“ herzlichſt gedankt, daß es ermöglicht wurde, durch dte Führung mit der hochintereſſanten Erklärung des Ent⸗ wicklungsganges der Zeitungsdruckerei bekannt zu werden. Dankbbaren Herzens verließ man die„Neue Mannheimer Zeitung“. Tankhaus an der Friebrichsbrücke Das iſt keine Tankſtelle mehr, es iſt ein Tank⸗ Haus„mit allen Schikanen“, was da nach dreimonat⸗ licher Bauzeit am Friedrichsring zwiſchen O. E..⸗ Bahnhof und Straßenbahndepot entſtanden iſt. Ein ſchmückender Zweckbau, der die Ausſicht auf das Neckarufer kaum behindert, fügt ſich das neue Olex⸗ Tankhaus harmoniſch in ſeine Umgebung ein. Es mußten aber auch verſchiedene Entwürfe eingereicht werden, bis die Stadt ihre Zuſtimmung gab. Ar⸗ chitekt Alfred Au, der u. a. auch die Lindenhof⸗ garage erbaut hat, iſt der Schöpfer, der unter Be⸗ achtung aller Vorſchriften eine ruhige, nicht blick⸗ ſperrende Konſtruktion entwarf, viel Glas und vor⸗ nehm wirkende Eckenverkleidungen aus Patent⸗ Monel⸗Metall leiner nicht oxydierenden und ſäure⸗ feſten Silberlegierung) verwendete. Ebenſo ge⸗ ſchmackvoll iſt die Reklamebeleuchtung, die bei der günſtigen Lage des Tankhauſes auf weite Entfer⸗ nung von allen Seiten ſichtbar iſt. Die techniſche Einrichtung erfolgte nach den modernſten Geſichtspunkten. Drei überdachte Durchfahrten geſtatten die Abferti⸗ gung mehrerer Kunden. Es ſind moderne Appara⸗ turen für Ausgabe verſchiedener Autoölqualitäten und Autofette, automatiſche Hochdruckfettſpritze, Ar⸗ mgturen für Waſſer⸗ und Reifenluftabgabe und eine Überdachte Einſtempelautohebebühne zum Abſchmie⸗ ren der Kraftfahrzeuge vorhanden. Tankwarte mit blellähriger Erfahrung übernehmen die Bedienung. Der Tankraum für 10 000 Liter Betriebsſtoff iſt Unterirdiſch angelegt. Ebenſo zweckmäßig iſt die Inneneinrichtung des Tankhauſes. Für Kundſchaft und Tankwarte iſt ein gut durchwärmter Aufenthaltsraum da, mit Orientierungskarten aller Art und Fernſprecher. In kleinen Nebenräumen find Lagervorräte, der Ofen für die Warmwaſſer⸗ g und eine moderne Kompreſſoraulage für gabe(12 Atm.) untergebracht. Eine ſeparate ktenanlage ergänzt die Inneneinrichtung. Die ichkeit, die zur Unterbringung des Heiz⸗ ertals unterkellert iſt, macht auch im Innern einen hellen, freundlichen Eindruck. Man kann ſagen, daß das neue Olex⸗Tankhaus, Abgeſehen von der verkehrstechniſchen Notwendigkeit, eine Zierde des Neckarufers und des Friedrichs⸗ Kinges darſtellt und ſich neben dem Bahnhof der OEG. und der neuen Ummauerung des Straßen bahnhofs wohl ſehen laſſen kann. Sek, Hindernis auf der Rheinbrücke Es ſind nicht immer verſagende Autos oder Stra⸗ ßenbahnen, die auf der Rheinbrücke ein Verkehrs⸗ hindernis bilden. Geſtern morgen waren es zur Ab⸗ wechſlung mal Kohlen und Koks. Ein ſchwer bela⸗ dener Kohlenlaſt wagen kam über die Brücke gefahren. Die Säcke ſchwankten bedenklich und— plumps— da fiel ein Sack und gleich noch einer auf den Bodenbelag der Brücke. Sie bildeten kein großes Hindernis, aber läſtig war es doch immerhin, zumal die wärmeſpendenden Dinger auch zwiſchen den Straßenbahngleiſen lagen. Außerdem mußten die an⸗ deren Fahrzeuge einen Bogen machen, was bei der dort herrſchenden Enge oftmals mit Schwierigkeiten verknüpft war. Die beiden Männer, der Chauffeur nebſt Beifahrer, mußten die Kohlen in Ermangelung einer Schaufel mit den Händen in die Säcke zurück⸗ befördern. Ein Schupo ſtand dabei, auf daß die Ar⸗ beit auch richtig ausgeführt wurde. 8 * * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der am Montag begonnenen Ziehung zur 5. Klaſſe wur⸗ den ausgeloſt: In der Vormittagsziehung: 2 Gewinne zu je 50 000 Mark auf die Nr. 196 390, 12 Gewinne zu je 5000 Mark auf die Nru. 139 161, 187 717, 217957, 240 106, 278 038, 391 027, 16 Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 69 862, 203 358, 207 187, 263 268, 308 463, 337 202, 357 077, 395 683. In der Nachmittagsziehung: 2 Gewinne zu je 25 000 Mark auf die Nr. 173 123, 8 Gewinne zu je 10 000 Mark auf die Nrn. 33 245, 126 106, 203 496, 303 187, 20 Gewinne zu je 5000 Mark auf die Nrn. 8 483, 17 844, 63 983, 196 176, 229 250, 242 249, 334 821, 366 506, 369 830, 377 145, 16 Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 5 883, 227 423, 247 450, 295 894, 320 928, 353 502, 888 000, 397 281.(Ohne Gewähr.) Wäſchediebſtähle kommen gegenwärtig ſo oft vor, daß größte Wachſamkeit geboten iſt. Man ſollte vor allen Dingen die Wäſchewagen nicht unbeauſſich⸗ tigt ſtehen laſſen. Die jüngſte Liſte der unauf⸗ geklärten Diebſtähle teilt mit, daß dieſer Tage von einem Handwagen zwiſchen F 1 und 2 ein Bündel Wäſche verſchwand, das weiße und farbige Damen⸗ wäſche, gez. M. HI., verſchiedene weiße Herrenwüſche⸗ ſtücke, gez. G.., und einen Poſten weißer Bett⸗ wäſche, gez. G. II., enthielt. Dienstag, 10. Februar 19381 — 25jähriges Boots haus- Jubiläum des Mannheimer Ruder⸗Clubs von 1875 Am 7. Februar feierte der Mannheimer Ruder Club die 25. Wiederkehr des Einweihungstages ſeines neuen Bootshauſes an der Rheinpromenade. Die Feier wurde durch einen Fackelzug eingeleitet. Dieſer bewegte ſich von dem neuen Bootshaus über die Rheinpromenade zu dem in der Nähe liegenden früheren Clubheim, das in feſt⸗ licher Beleuchtung erſtrahlte. In einer Anſprache feierte hier der 1. Vorſitzende des Clubs, Rechtsanwalt C. Beyer⸗ len, den vorbildlichen Sportgeiſt und hohen Kamerad⸗ ſchaftsſinn, der ſchon im früheren Bootshaus gepflegt wurde und der nicht nur die großen Meiſterſchaften des Ruder⸗ Clubs, ſondern auch den ſtattlichen Neubau ermöglichte. Die Mitglieder zogen darauf zurück zu dem neuen Bootshauſe. Als die Spitze des Zuges mit Lampions in Clubfarben dort eintraf, leuchteten ringsum rote Flammen auf und geradezu märchenhaft hob ſich in dieſer Beleuchtung das ſtolze Bau⸗ werk von dem winterlichen Waldpark ab. Nach einem be⸗ geiſtert ausgebrachten Rudergruß wurden die Fackeln unter Abſingen des Deutſchland⸗Liedes auf dem Rheinvorland zu⸗ ſammengeworfen. In dem dichtbeſetzten Saal des Bootshauſes fand ein Feſtkommers ſtatt, der von Herrn Joſef Götz meiſterhaſt geleitet wurde. In bunter Folge wechſelten gemeinſam ge⸗ ſungene Lieder mit Einzeldarbietungen, in deren Mittel⸗ punkt die großangelegte Rede des Ehrenvorſitzenden des Vereins, Herrn Ludwig Pfeffer, ſtand, der vor allem die ſportlichen und geſellſchaftlichen Aufgaben des Club⸗ hauſes unter beſonderer Berückſichtigung des Schüler⸗ und Jugendruderus behandelte, deſſen Pflege der Mannheimer Ruder⸗Club von jeher als eine ſeiner wichtigſten Aufgaben betrachtete. Deutſche Ski⸗Meiſterſchaften Der Ausklang am Montag: Marx Thüringen gewinnt den Dauerlauf Nach den bewegten und ereignisreichen Meiſterſchafts⸗ tagen war es am Montag, dem Schlußtage, in Lauſcha⸗ Ernſtthal recht ruhig. Die am 50 Kilometer ⸗Dauer⸗ lauf nicht beteiligten Mannſchaſten und die Schlachten⸗ bummler waren bereits abgereiſt. So fanden ſich nur zie einheimiſche Bevölkerung und die Offiziellen als Zuſchauer ein. Von 46 gemeldeten Teilnehmern gingen nur 20 Säuſer an den Start. In dieſem kleinen Felde erwies ſich der Thüringer E. Marx⸗Friedrichsroda in:84,22 Stunden als beſter Läufer. Faſt vier Minuten ſpäter kam ſein engerer Landsmann Otto Wahl auf den zweiten Platz ein. Der außer Konkurrenz geſtartete Erich Krebs⸗München erziele mit:38,07 eine beſſere Zeit und ſicherte ſich damit anſtelle ſeines Landsmannes Tiefenbacher die Berechtigung zur Teilnahme an den Internationalen Meiſterſchaften in Oberhof. Die Ergebniſſe des Dauerlaufs: 1. E. Marx⸗ffriedrichsroda:34,22 Stunden; 2. Wahl⸗Zella⸗Mehlis:88,13 Stunden; 3. Löfſelmann⸗Mün⸗ chen:41,08 Stunden; 4. Darchinger⸗Roſenheim 474241 Stunden; 5. G. Letzel⸗Reinerz:47,04 Stunden; 6. Walter Spörer⸗Zella Mehlis:49,49 Stunden; 7. Franz Bufaß⸗ Weſterheim:51,03 Stunden; 8. Tiefenbach⸗München:56,6 Stunden. Außer Konkurrenz: E. Krebs⸗München 4788/07 Stunden und H. Stacher⸗München:44,21 Stunden. Barwa Deuſcher Eisſchnellauf⸗Meiſter Der Abſchluß der Titelkämpfe am Montag Die mehrfach verlegten Deutſchen Meiſterſchaften im Eisſchnellaufen konnten am Montag auf der Städtiſchen Sisbahn Friedrichshain in Berlin mit den Wettbewerben über 1500 Meter und 10 000 Meter zum Abſchluß gebr ucht werden. Erwartungsgemäß gewann der Berliner Metiſter M. Barwa(Berliner Eislauf⸗Club) auch dieſe Wett⸗ bewerbe und damit im Geſamtergebnis auch den Titel eines Deutſchen Meiſters. Barwa ſiegte mit 4 Ein⸗ zelſtegen und 220.926 Punkten vor dem Münchener Rekord⸗ läufer Sandtner 229.473 Punkte und dem Berliner Vötſch 286.650 Punkte. Barwa ſiegte über 1500 Meter in 2241.6 Minuten vor Sandtner mit:44.2 Min. und über 10 000 Meter in 19.44 Minuten ebenfalls vor Sandtner, der hier 2039.3 Minuten gebrauchte. Stella Walſh läuft Hallenrekord Bei einem Hallenſportfeſt in Newyork kamen im Laufen über 60 Nords Stella Walſß und Mary Carew in totem Rennen ein und erzielten mit 7,3 Sekunden einen neuen amerikaniſchen Hallen rekord. FP CCC Geſchwindigkeiten im Sport Von der„HBlitzgeſchwindigkeit“ des Waſſerflug⸗ zeuges mit 575,7 Std.⸗Km. bis zum„Schnecken⸗ tempo“ der Schwimmerin mit 5,8 Std.⸗K m. beſteht eine beträchtliche Differenz. Wie ſich die Höchſt⸗ geſchwindigkeiten der anderen, auf Schnelligkeit ein⸗ geſtellten Sportarten in dieſer Spanne einreihen, zeigt deutlich die obige Darſtellung. In den Lüften führt das Waſſerflugzeug, auf dem Lande das Auto⸗ mobil, im Waſſer das Motorboot. Deutſchland ißt viermal vertreten, denn es ſtellt das Luftſchiff„Graf Zeppelin“, den Segelflieger Ferd. Schulz, dos Renn⸗ pferd„Graf Ferry“ und den Geher P. Gunia, deſſen 500⸗Meter⸗Zeit die größte Schnelligkeit im Gehen errechnen läßt. Viermal erſcheint neben Deutſch⸗ land nur England(Waſſerflugzeug, Auto, Motorrad, Motorbost), je dreimal Amerika(Schwimmer Schwimmerin, Traber) und Kanada(Läufer, Läufe⸗ rin, Ruderer), je zweimal Finnland(Eis⸗ und Ski⸗ läufer) und Frankreich(Landflugzeug, Radfahrer ohne Schrittmacher) und einmal Belgien(Radfahrer mit Schrittmacher). Peltzer und Körnig ernent erfolgreich 19. Berliner Hallenſportfeſt Das 19. Berliner Hallenſportfſeſt am Sonntagabend im Sportpalaſt geſtaltete ſich zu einem vollen Erfolg in jeder Hinſicht. Die geräumige Halle war ſaſt ausverkauft und auch in ſportlicher Beziehung gab es nichts zu bemängeln. Die Leiſtungen ſtanden Furchweg auf achtbarer Stuſe. Das Mallaufen über 50 Meter brachte nicht das erwartete Duell Körnig⸗ Lammers, da der Turnermelſter kein ernſthafter Bewerber war und nur den vierten Platz belegte. Körnig ſiegte in 6,9 Sekunden vor den beiden Charlottenburgern Lierſch und Vent, die je 7 Sekunden benötigten. Das 1000 Meter⸗Lauſen endete mit einem ſicheren Siege von Dr. Peltzer in 282,2, Schwerdtſeger⸗ Berlin lom in:95 als Zweiter an. Da Troßbach im Hürdenlauf bereits im Vorlauf ausſchied, kam der Tur⸗ nermeiſter Wegener aus Odermünde zum Siege in 8,4 Sekunden mit Bruſtbreite vor dem Poliziſten Schulze. Boltze⸗Hannover legte mit:45,1 auf den 3000 Meter⸗Lauf Beſchlag. Der SC. Charlottenburg ſchied in der 4 mal 100 Meter⸗Staffel bereits im Vorlauf aus, während der Ham⸗ burger Sportverein nur den dritten Plaz belegen konnte. Der Berliner Sportelub ſiegte in 332,8 vor der Dresdner Bank. Die 3 mal 1000 Meter⸗Staffel wurde vom S. Charlottenburg in 752,7 vor Preußen Stettin und Hanno⸗ ver 78 gewonnen. Die Hannoveraner lagen immer an weiter Stelle, bis es dann zuletzt dem famos laufenden r. Peltzer gelang, noch auf den zweiten Plotz zu kommen. Stuttgarter Sechstagerennen Nach 67 Stunden— Krüger⸗Funda in Front— Jan van Kempen durch Sturz ausgeſchieden In der Nacht zum Montag gab es beim Stuttgorter Sechstagerennen zwei größere Jagden, in deren Verlauf die Berliner Mannſchaft Krüger⸗Funda ſchließlich zu den Spitzenreitern Preuß⸗Reſiger auflaufen lonnten. Der Bel⸗ gier Depauw, der am Samstag ſchwer geſtürzt war, gab auf. Sein Partner Durag bildete mit dem Kölner Dumm ein neues Paar. Auch am Montagnachmittag lebten die Vorſtöße wieder auf. Bei einer längeren Jagd lam der Holländer Jan van Kempen, ein Bruder des„Sechstage⸗ bönigs“ Piet van Kempen, ſchwer zu Fall. Jan van Kempen zog ſich einen Schlüſſelbeinbruch zu, mußte auf⸗ geben und ſeinen Partner v. d. Heyden als Erſatzmann allein im Rennen laſſen. Im weiteren Verlauf der Jagden gewannen Ehmer⸗Tietz zwei, die Mannſcha ten Peix⸗Car⸗ pus, Duray⸗Dumm, Petri⸗Frankendein und Severgnini⸗ Zucchetti je eine Runde Bei den Wertungsſpurts ſchoben ſich Krüger⸗Funda vor Preuß⸗Reſiger an die Spitze des Klaſſements. Nach 67 Stunden, Montagnachmittag 5 Uhr, waren 1665.250 Km. zurückgelegt. Der Staud des Rennens: 1. Krüger⸗Funda 121 Punkte; 2. Preuß⸗Reſiger 114 P.— Eine Runde zurück: 3. Kilion⸗ Pützſeld 85.; 4. Manthey⸗Maczinſiy 58 P.— Zwei Runden zurück: 5. Petri⸗Frankenſtein 104.; 6. Ehmer⸗ Tietz 75 P. Drei Runden zurück: 7. Duray⸗Dumm 47 P.— Vier Runden zurück: 8. Peix⸗Carpus 96.; 9. Cheury⸗Fabre 50 P.— Zehn Runden zurück: 10. Zuc⸗ chetti⸗Severgnini 65 P. Deutſche Vorſiege im Ausland Neuer Sieg Gührings in den U. S. A. Der deutſche Schwergewichtler Ernſt Gühring(Stutt⸗ gart) trat nach längerer Pauſe am Samstag in Newyork wieder einmal in den Ring. Der Kampf wurde zu eine en neuen Erfolg für den jungen deutſchen Borer Gühring ſchlug den ſich zähe verteidigenden Italiener Pietro Corry in einem lebhaften Gefecht über zehn Runden Wieſer boxt in Paris unentſchieben Der Bochumer Weltergewichtter Hans Wleſer 2 trat am Samstag abend im Pariſer Central⸗Sporting⸗Club gegen den Franzoſen Thibaud an, der als Erſatz für den an Grippe erkrankten Barbotteux eingeſprungen war. Nach ausgeglichenem Kampf wurde als Urteil ein gerechtes„Un⸗ entſchteden.“ Mit dem gleichen Ergebnis trennten ſich auch die Weltergewichtler Exmeiſter Louis Keßler⸗Paris und Desmet⸗ Belgien. Tages baleucles J Dienstag, 10. Februar Nationaltheater:„Hoffmanns Erzählungen“, Oper von J. Offenbach, Miete B 28, Anfang 20 Planetarium: 16 Uhr Beſichtigung. Lichtſpiele: Al ham br a:„Eine Freundin ſo goldig wie — 1 5 niverſum:„Die Marquiſe von Pompa⸗ dour“. Schauburg:„Mach mir die Welt zum Poradtes“— Scala ⸗Theater:„Liebesparade“ Roxy Theater:„Flachsmann als Erzieher“.- Paleſt⸗ Theater:„Ljebling der Götter“.— Cape toll:„Einbrecher“.— Glorio⸗Palaſt:„Was ißt los mit Nanette?“. Sehenswürdigkeiten: Schloßmuſenm: Geöffnet täglich von 1018 Uhr und 1416 Uhr: Sonntaas von 11—17 Uhr durchgehend, Sonderausſtellung:„Ferdinand. Frau und Mittzelm go⸗ hell“(Handzelchnungen Aquarelle und Druckgraphik). Ge⸗ hifnet Sonntags von 11 bis 16 Uhr. Werktags loußer Montags) von 10 bis is Uhr und von 11 bis 16 Uhr, Muffe um ür Natur⸗ und Völkerkunde im gent hans: Sonntag vormittags von 11 bis 18 Uhr und nachmittags von 1517 Uhr, Dienstag 1517 br: Mittwoch 15—17 Uhr: Freitag 17—19[ihr. Städtische Kunſthalle: Geöffnet werktags(mit Ausnahme Montags] von 11—16 Uhr durchgehend: Kokoſchka⸗Ausſtellung. * Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar Phantoſt, Uhr. 7 Apen Rege 5..7. 1 f feder-egeſ c. 7 i Bafel 40,88] 03/210. 5 N Schuſterinſe 102092.910 750.7 Manndein 318.6103 92 3% Hebt 222,4.40.48.2 Jaalen.81, 18% Marau 44, 7.28.08 4 010 Seilerenr 188141 Mannhein.61.3 83381.22.10] Plochingen 0,606 10.0 65 Koub.480298.83.52 2,40 Köln 418)3 8903 64.162.94 Die kostenlosen Verträge ſicher nach Punkten. a m. Praktischen Vorführungen über: „Das sparsame Kochen Backen, Grillen mit Gas“ „Ver Seefisch u. seine vielen Zubereitungs- arten im Gasherd“ „Die richtige Behandlung elektr. Geräte 5 im Haushalt“ haben wieder gegonnen Anmeldung hierzu im Ausstellungsraum K 7 oder Stadtbüro, Rathausbogen 2. Städt. Wasser-, Gas- und Elektr.- Werke K 7 b 22 1182 7* * e demiſche Krankenhaus gebracht werden. 1 0 weft 0 eu ſch E dienstag, 10. Februar 1931 Aus Baden Rodelunfälle in Heidelberg Heidelberg, 10. Febr. Am Sonntag herrſchte im Königſtuhlgebiet ſtarker Rodelbetrteb, der leider wieder zahlreiche Unfälle im Gefolge hatte. Der Polizeibericht verzeichnete geſtern 22 Leichtver⸗ letzte, 12 Verſtauchungen und Verrenkun⸗ gen und 7 Knochenbrüche. Fünf Schwer⸗ verletzte mußten mit dem Sanitätsauto ins Aka⸗ 0 Unter den Verletzten befindet ſich auch ein Mannheimer, der einen Unterſchenkelbruch erlitt. Dem Maun im Tode gefolgt 2 Heddesheim, 9. Febr. Vor einigen Wochen er⸗ krankte, wie gemeldet, der noch in den beſten Jah⸗ ren ſtehende Dentiſt Franz Kohl und ſtarb wenige Tage darauf im Krankenhaus Mannheim unerwar⸗ tet raſch an einem Schlaganfall. Darüber er⸗ ſchrak die ohnehin leidende Frau Kohl derart, daß ſie in letzter Nacht ebenfalls verſtar b. Den An⸗ gehörigen wird allgemeine Teilnahme zugewandt. Flucht aus der Theatergemeinde * Weinheim, 9. Febr. Die Mitgliederzahl der vor Jahren gegründeten Theatergemeinde hat den auffallenden Rückgang von rund 1000 auf 600 erlitten. Einmal ſind Wirtſchaftsgründe maß⸗ gebend, dann aber auch die von den vielen Bevöl⸗ kerungsſchichten abgelehnten Tendenzen des Dachver⸗ bandes und der verpflichteten Wanderbühne, des Frankfurter⸗Künſtlertheaters für Rhein und Main. So ſind allein nach der kürzlichen Aufführung des ruſſiſchen„Eine Schnur geht durch das Zimmer“ 120 Austritte erfolgt. Selbſtmord eines 17jährigen Lehrlings Söllingen(Amt Karlsruhe), 9. Febr. Am Sonntag morgen wurde der 17jährige Otto Wenz von hier auf dem Bahnkörper oberhalb des Sta⸗ tionsgebäudes Söllingen mit abgefahren em Kopfe aufgefunden. Es liegt Selbſtmord vor. Was den jungen Mann in den Tod trieb, iſt unbekannt. Er war als Schloſſerlehrling in Durlach in Stel⸗ lung und zeigte Spuren von Geiſtesſtörung. Zum Ueberfall im Nachtſchnellzug * Pforzheim, 9. Febr. Der Ueberfall im D⸗Zug iſt nun vollſtändig aufgeklärt. Der Täter, ein 24⸗ jähriger Buchbinder aus der Tſchecho⸗Slowakei wollte nach Frankreich auswandern, beſaß aber keinen Paß und ſtieg in der Hoffnung ein, ſich einen ſolchen während der Fahrt gewaltſam aneignen zu können. Er behauptet, daß es ihm nicht um den Beſitz der Wertſachen des Ueberfallenen, ſondern nur um deſſen Reiſepaß zu tun war. Unterwegs lernte er dann Dudeck kennen. Dieſer war eingeſchlafen. In der Nähe von Bietigheim richtete er, wie das 7 * N 2 „Stuttgarter Neue Tageblatt“ berichtet, die Waffe gegen Dudeck, um dieſen zu erſchießen. Damit der Schall des Schuſſes abgedämpft werde, ſchoß er durch einen Mantel hindurch. Dadurch ent⸗ ſtand aber eine Ladehemmung, ſodaß er einen zweiten und dann wahrſcheinlich tödlichen Schuß nicht abgeben konnte. Da der Ueberfallene um Hilfe rief, flüchtete der Täter, bevor die Reiſenden aus den anderen Abteilen herbeikamen. Und zwar lief er, hemdärmlig wie er war, zurück bis in den letzten Wagen des Zuges, wo er ſich unbemerkt auf die hinterſte Treppe ſetzte. Dort wartete er, bis der Zug in die Nähe von Mühlacker kam und langſamer fuhr, Dann ſprang er ab und lief weiter, bis er in Oetisheim gefaßt wurde. Tragiſcher Tod eines Schulknaben Offenburg, 9. Febr. Der 9 Jahre alte Volks⸗ ſchüler Fridolin Hug, Sohn des Lokomotivpführers Hug, fuhr beim Rodeln in Oberharmersbach auf den letzten Perſonenwagen des Zuges der Neben⸗ bahn Biberach⸗Oberharmersbach auf, wurde zurück⸗ geworfen und brach das Genick. Er war ſofort tot. Den Zug, der dem Knaben zum Verhängnis wurde, führte ſein eigener Vater. Große Schneelawinen im Feldberggebiet * Freiburg i. Br., 9. Febr. Im Feldberggebiet, am ſogenannten Seeſträßle, gingen mehrere, zum 19 Teil nahezu 100 Meter breite Schneelawinen⸗ nieder und begruben unter ſich den Jungwald. Auch in den felſigen Steilhalden des Feldſees zu beiden Seiten des ſogenannten Scheitbaches ſind in den letzten Wochen gewaltige Lawinen, die hier auch abgebröckelte Felsmaſſen mit ſich führten, beobachtet worden. Eine Gefahr für Schneeſchuh⸗ läufer bedeuten dieſe Schneelawinen nicht, da das dortige Gelände wegen ſeiner Steilheit für den Ski⸗ ſport nicht in Frage kommt. Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Feitung Der Schriesheimer Matheiſenmarkt * Schriesheim, 9. Febr. Trotz der ſchweren Not der Zeit kann es auch in dieſem Jahre möglich gemacht werden, den traditio⸗ nellen Schriesheimer Matheiſemarkt in der Zeit vom 22. bis 24. Februar abzuhalten. Dem eifri⸗ gen Organiſator, Landesökonomierat Doll⸗Laden⸗ burg, iſt es gelungen, auch in dieſem Jahre die große landwirtſchaftliche Ausſtellung, die durch die Mitwirkung des Verſuchsringes Pfalzgau eine be⸗ ſondere Note erhält, zu Stande zu bringen. Ganz be⸗ ſonders erwähnt ſei auch eine Ausſtellung für Forſtwirtſchaft die in dieſem Jahre das erſte Mal mit dem Matheiſemarkt verbunden iſt. Gleich⸗ zeitig findet auch eine einheimiſche Gewerbe⸗ ſchau ſtatt. Das Dorfkino wird im Saale des Gaſthauſes zum Hirſchen untergebracht, wo in einem unteren Raum auch eine Geflügelausſtel⸗ lung ſtattfindet. pp. Aus der Pfalz, 9. Febr. Seit geraumer Zeit ſind zwiſchen den leitenden Weinbauſachverſtändigen der einzelnen deutſchen Länder und Vertretern der Reichs⸗ und Länder⸗ regierungen Verhandlungen im Gange über die auch in unſerer Pfalz heiß umſtrittene Frage der Amerikanerreben(Hybriden). Es wurden dabei Richtlinien aufgeſtellt, die für alle deutſchen Länder maßgebend ſind, wodurch verhütet wird, daß das eine oder andere Land bei den zu ergreifenden Maß⸗ nahmen eigene Wege einſchreitet. Der leitende Sachverſtändige für das Weinbau⸗ gebiet der Pfalz wendet ſich zurzeit an die Beſitzer von amerikaniſchen Ertragskreuzungen in den reb⸗ lausverſeuchten Gebieten mit einem längeren Rund⸗ ſchreiben, dem wir u. a. entnehmen: Infolge der Verordnung des Reichsminiſteriums vom 7. März 1929§ 11 Abf. 8 zur Durchführung des Reblaus⸗ geſetzes ſind alle in verſeuchten und ſeuchenverdäch⸗ tigen Gemarkungen vorhandenen Pflanzungen der nicht zu den Europäerreben zählenden Rebarten, Rebſorten und Baſtarte(mit Ausnahme der Pfropf⸗ rebenanlagen und Muttergärten) ſpäteſtens in dem auf die Feſtſtellung der Reblaus folgenden Winter Bad Dürkheim, 9. Febr. Unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Müller⸗ Wachenheim hielten geſtern im Winzergenoſſenſchafts⸗ ſaal die Obſtzüchter des Bezirks Bad Dürk⸗ heim ihre 19. Generalverſammlung ab. Neben einer großen Mitgliederzahl konnte der Vor⸗ ſitzende zahlreiche Vertreter von Korporationen und Wirtſchaftsverbänden begrüßen. Nach der Begrüßung erſtattete der Geſchäftsführer des Verbandes, Oberinſpektor Philippi den Tätigkeitsbericht Das Jahr 1930 wurde durch die Obſtbauzüchter mit vielen Hoffnungen begonnen, die ſich auch teilweiſe er⸗ füllten. Daß es kein Kriſenjahr für den Obſtbau wurde, ähnlich wie beim Kartoffel⸗ und Getreidebau, iſt der geringen Werternte an Ob ſt zuzuſchreiben. Obwohl eine ſtürmiſche Blütenperiode zu verzeichnen war, verlief die Entwicklung des Obſtes und ſeine Reife durch die warme Witterung in den Monaten Juni und Juli recht günſtig. Von Schädlingen und Krankheiten blieb aber auch der Obſtbau nicht ver⸗ ſchont. Sie traten, begünſtigt durch die niederſchlags⸗ reiche Witterung, weit mehr auf als in den Vorjahren und richteten beträchtlichen Schaden an. Die Anliefe⸗ rungen auf den Obſtmärkten Freinsheim, Weiſenheim a. S. und Dürkheim hielten ſich in der gleichen Höhe wie im Vorfahre, trotzdem ein Rückgang in Kirſchen, Mirabellen, Pfirſichen, Apri⸗ koſen und Birnen zu verzeichnen war. Den Ausgleich brachten die erhöhten Umſätze in Johannisbeeren, Stachelbeeren, Tomaten und vor allen Dingen in Tafeltrauben. Angeliefert wurden in Freins⸗ heim 7 732 Zentner, in Weiſenheim a. S. 57 420 Zentner und in Bad Dürkheim 13 023 Zentner, ſowie in Ellerſtadt 15 393 Zentner, insgeſamt 159 272 Zentner 2 550 030% Der Bahnverſand betrug in der Pfalz 6050 Waggon, davon aus dem Bezirk Bad Dürkheim 3287 Waggon, woraus erſichtlich iſt, daß trotz der großen Zwetſchen⸗ Ernte in der geſamten Pfalz der kleine Bezirk Dürk⸗ heim über 50 v. H. der pfälziſchen Obſternte zum Verſand brachte. Die Einfuhr von ausländiſchem Obſt müſſe eingeſchränkt werden. Dem Sübfrüchte⸗ Monopol ſtimme der Obſtbau zu, fordere aber das im Werte von Verſchwinden des Reexppeditionsverkehrs in Mün⸗ Am Haupttag des Matheiſemarktes, Dienstag, den 24. Februar, findet in Schriesheim ein Lan d⸗ volktag der Kreiſe Heidelberg und Man n⸗ heim ſtatt. Im hiſtoriſchen Zehntkeller wird ſich wieder das volkstümliche Leben und Treiben ent⸗ wickeln, wie man es immer gewohnt iſt. Den Aus⸗ ſchank des Weines beſorgt in dieſem Jahre erſtmals die neugegründete Winzergenoſſenſchaft. * Eine Hühnerfarm niedergebrannt * Ettlingen, 9. Febr. Die in der ehemaligen Pulver⸗Fabrik bei St. Johann in der Mörſcherſtraße errichtete Geflügelfarm ſtand geſtern abend gegen 8 Uhr in Flammen. Die Ettlinger Feuer⸗ wehr rückte mit der Autoſpritze heran, die aber nicht funktionierte, weil ſie eingefroren war. Man war deshalb gezwungen, eine Handpumpe zu holen. Mittlerweile brannte die Stallung aus und 200 Hühner kamen ums Leben. Die Entſtehungs⸗ urſache iſt unbekannt, der Schaden ſehr bedeutend. Gegen die Amerikanerrebe in der Pfalz Welche Maßnahmen ergreift Baden? zu vernichten. Dieſe Vorſchrift iſt in anderen deutſchen Weinbauländern bereits teilweiſe vollzogen und iſt auch nummehr auf Anweiſung des Staats⸗ miniſteriums in der Pfalz durchzuführen. Alle Pflanzungen in einer verſeuchten Gemarkung ſind ſomit zu vernichten, ſoweit es ſich nicht um amtlich zugelaſſene Pflanzungen handelt. Um nun Härten zu vermeiden, iſt die Ober⸗ leitung der Reblausbekämpfung im Einverſtändnis des Miniſteriums bereit, im Frühjahr 1932 und ſo⸗ weit bereits vorgemerkt noch heuer Pfropfreben auf geeigneten Unterlagen zum Erſatz der Hybriden unentgeltlich zur Verfügung zu ſtellen. Nach⸗ dem durch das Weingeſetz vom 25. Juli 1930 der Ver⸗ ſchnitt amerikaniſcher Ertragskreuzungen mit Wein europäiſcher Reben und vom Jahre 1935 an jegliches Inverkehrbringen von Hybridenwein verboten iſt, muß an und für ſich eine Umſtellung erfolgen. Urſprünglich war beabſichtigt, rote Ertragskreu⸗ zungen zum Anbau zuzulaſſen. Da jedoch 1927 erſt⸗ malig in Deutſchland die Blattgallenlaus an Amerikanerreben auftrat, änderte ſich wegen der vergrößerten Reblausgefahr der Standpunkt, daß auch rote Ertragskreuzungen(Oberlin) nun ver⸗ nichtet werden müſſen. Für Eindämmung der ausländiſchen Einfuhr Generalverſammlung des Bezirksobſtbau⸗Verbandes Bad Dürkheim chen und Frankfurt. Die Frachtſätze für deutſche Tafeltrauben müſſen den Frachtſätzen für Obſt und Gemüſe gleichgeſtellt, oder aber eine beſchleunigte Be⸗ förderung als Frachtgut durch die Reichsbahn durch geführt werden. Im Tomatenbau ſei eine Kul⸗ tur gegeben, die durch den entſprechenden Schutz und durch die klimatiſchen Verhältniſſe weiter ausgedehnt werden könne. Im Bezirk Dürkheim wurden 12500 Doppel⸗ zentner Tomaten erzeugt, deren Kultur aber um das dreißigfache geſteigert werden könne, wenn die Geſamteinfuhr an ausländiſchen To⸗ maten in Höhe von 749 161 Zentner auf die Hälfte reduziert werde, durch Zollerhöhung oder Einfuhr⸗ kontingent. Bei einem Erzeugerpreis von 12 4 pro Doppelzentner würden dann dem Reich 4,5 Millionen Mark erhalten bleiben. Der Mitgliederſtand erfuhr eine Verminderung. Dem Verband gehören 19 Vereine mit einer Geſamt⸗ mitgliederzahl von 1294 Einzelmitgliedern an. Der Geſchäftsbericht und die Bilanz wurden genehmigt und der Vorſtandſchaft Entlaſtung erteilt. Anſchließend ſprach dann Dr. Sievers vom Reichsverband des Deutſchen Gartenbaues über die Notlage des deut⸗ ſchen Gemüſebaues und deren Behebung. Prof. Dr. Stellwag⸗Neuſtadt a. d. H. behan⸗ delte dann in kurzen Ausführungen die Schädlings⸗ bekämpfung im Obſtbau. Zu dem Vortrag von Dr. Sievers⸗Berlin wurde folgende Entſchließung gefaßt: Der Bezirksobſtbauverband Dürkheim begrüßt die energiſchen Bemühungen des Reichsverbandes des deutſchen Gartenbaues um einen handelspoli⸗ tiſchen Schutz der deutſchen Produktion. Er er⸗ wartet mit dem geſamten pfälziſchen Obſt⸗ und Ge⸗ müſebau, daß bei den zurzeit ſchwebenden Ver⸗ handlungen über die Umgeſtaltung der handels⸗ politiſchen Grundlagen der deutſchen Bodenwirt⸗ ſchaft der deutſche Gartenbau in allen ſeinen Zweigen genügend berückſichtigt wird. Dis Generalverſammlung des Bezirksobſtbauverban⸗ des Dürkheim bittet den Reichsverband des deut⸗ ſchen Gartenbaues, unbedingt an den zur Ein⸗ dämmung der ausländiſchen Einfuhr erhobenen Forderungen feſtzuhalten und ſie mit allem Nachdruck zu vertreten. 142. Jahrgang/ Nummer 67 Aus der Ffalx Schwerer Unglücksfall durch vereiſte Straße Ludwigshafen, 9. Febr. Am Samstag vor⸗ mittag kam beim Schneeaufladen in der Bayernſtraße ein Zweiſpännnerfuhrwerk infolge der vereiſten Fahrbahn ins Rutſchen, wobei ein mit dem Aufladen beſchäftigter verheirateter 53 Jahre alter Notſtandsar beiter von dem Fuhrwerk gegen einen auf dem Bürgerſteig ſtehen⸗ den Baum gedrückt wurde. Der Arbeiter erlitt dadurch eine ſchwere Bruſtguetſchung. Der Verletzte wurde durch die Unfallwache in das Kran⸗ kenhaus verbracht. Lebensgefahr ſoll vorerſt nicht be⸗ ſtehen. Durch das Rutſchen des Fuührwerks ſcheuten die Pferde und raſten davon, wobei ein Milch⸗ handwagen mit leeren Milchflaſchen umge⸗ worfen wurde und ein großer Teil davon in Trümmer ging. Weiter ſtieß das Fuhrwerk gegen einen elektriſchen Licht maſt, wodurch dieſer abge⸗ brochen wurde. Die durchgehenden Pferde wurden durch Straßenpaſſanten am Bahnübergang in der Heinigſtraße feſtgehalten. Karneval in Neuſtadt N * Neuſtadt a. d.., 9. Febr. Man muß es den Neuſtädter laſſen ſie verſtehen den Faſching zu feiern. Am Samstag abend waren nicht weniger als ſechs große Maskenbälle, die ſich alle eines guten Beſuches erfreuten und dem alten Pfälzer Humor und Witz wieder zu ihrem traditionellen Vorrecht verhalfen. Die Narren hatten ſich, bevor ſie auf den Ball gingen im„Saalbau⸗ Theater“(Lichtſpielhaus) eingefunden, um ſich eine Kabarett⸗Vorſtellung anzuſehen. Dazu hatte man ſich faſt durchweg Mannheimer Künſtler ver⸗ ſchrieben, die mit beſtem Erfolg ihr Programm abſol⸗ vierten. Kapellmeiſter Ilg ſorgte für eine dezente Muſik und war auch den Tänzerinnen ein guter Begleiter. Lo Pitta tanzte Wiener Walzer und Grotesken, die Geſchwiſter Stork taten das gleiche und ernteten ſtürmiſchen Beifall. Welker ſang ſeine Weinlieder und ein„Ritter vom tiefen C“ ließ einige ganz nette Lieder hören. Einen ausgezeichne⸗ ten Erfolg hatte Tanzmeiſter Stündebeek mit ſeiner Partnerin in einer kleinen Tansſchau mo⸗ dernſter Tänze. Das elegante Beherrſchen des eng⸗ liſchen Stils in Verbindung mit einer hübſchen Zeich⸗ nung der einzelnen Tanzfiguren und der abſoluten Sicherheit auf der Fläche, gaben ſeinen Vorführun⸗ gen die Note des großen Könnens und der vollen⸗ deten Beherrſchung der Tanzkunſt. Als Anſager und Humoriſt hatte man Walter Reimann mitgebracht, der Beifall über Beifall erntete. Die ganze Veran⸗ ſtaltung, die von etwa 500 Perſonen beſucht war, endete in einem Sketſch von durchſchlagendem Erfolg. Die Leitung lag bei Herrn Ph. Brimo, der für flotte Abwicklung des Programms ſorgte. In die Trausmiſſion geraten Bellheim, 9. Febr. Am Samstag nachmittag wurde der 14 Jahre alte Sohn Willi der Säge⸗ werksbeſitzerin Deſchler von der Transmiſſton erfaßt und mehrere Male herumgeſchleudert. Schließ⸗ lich blieb er auf dem Lagerblock mit ſchweren Ver⸗ letzungen liegen. Er wurde ſofort ins Diakoniſſen⸗ haus nach Speyer verbracht. Es beſteht keine Lebens⸗ gefahr. Der Verletzte erlitt einen Bein⸗ und einen Knöchelbruch. Schwere Bluttat * Kaiſerslautern, 9. Febr. Am Samstag nach⸗ mittag ſchoß der Rechtskonſulent Karl Burkheiſer mit einem franzöſiſchen Militärgewehr nach ſeinem 20 Jahre alten Sohn Karl, wobei er dieſen in der linken Bruſtſeite ſo ſchwer verletzte, daß er am gleichen Abend im Städtiſchen Krankenhaus ſtar b. Burkheier lebte in zweiter Ehe. Da er ſchon einige Jahre für ſeine Familie wenig ſorgte, entſtand zwiſchen den Eheleuten öfters Disput. So auch geſtern. Burkheiſer wurde gegen ſeine Frau tätlich. Deſſen aus erſter Ehe ſtammender eigener Sohn Karl wollte ſeiner Stiefmutter, mit einem Schür⸗ haken bewaffnet, zu Hilfe eilen. Hierauf ergriff der Vater das Gewehr ued gab den Schuß ab. Verhafteter Betrüger * Pirmaſens, 9. Febr. Die Polizei in Stuttgart hat dort den 28 Jahre alten Schuhfabrikanten Karl Klein aus Pirmaſens feſtgenommen und von dort aus ins Amtsgefängnis Pirmaſens überwieſen. Klein hat ſich in Pirmaſens und wie in anderen Städten Betrügereien in Höhe von mehreren tauſend Mark zuſchulden kommen laſſen. In ſeinem Beſitz fand man einen gefälſchten Reiſepaß. Er ſuchte den Tod aus Liebeskummer Sw. Darmſtadt, 9. Febr. Am Sonntag abend brachte ſich ein hieſiger 23jähriger Kraftwagenführer aus der Eberbacher Straße in ſeinem Bette einen Schuß in die Herzgegend bei. Der Schwer⸗ verletzte wurde durch die Rettungswache in das Eli⸗ ſabethſtift eingeliefert. Das Motiv für die Tat dürfte in Liebeskummer zu ſuchen ſein. Die kühlende und heilende Wirkung der schnee n und aufgesprungener Haut leistet die Creme bei dem so lästigen Juckreiz ig- Weißen Creme Leodor tritt besonders in Erscheinung,* a 0 8 der Haut sowie als Puderunterlage vorzügliche Dienste. Tube 60 Pf. und 1 Mk., wirksam unterstützt durch Leodor-Edelseife, Stück 50 Pf. In allen Chlorodont-Verkaufsstellen erhältlick wenn Hände und Gesicht durch Einwirkung der Kalte im Winter starkgerötet sind. Auch bei spröder Dienstag, 10. Februar 1931 DELS- d Bi8-Tagung Hauptverſammlung im Mai Am Sonntag nachmittag hielten die bereits in Baſel an⸗ weſenden Präſidenten der Zentralbanken, wie angekündigt, ihre Vorbeſprechungen ab, um die Tagesoroͤnung der heu⸗ tigen Verwaltungs ratsſitzung zu bereinigen. Reichs bank⸗ präſtdent Dr. Luther wie auch Bankier Dr. Melchlor haben an den diverſen Beſprechungen, die ſich bis in die ſpäten Abendſtunden hinzogen, teilgenommen. Auf der Tagesordnung ſteht, wie bereits gemeldet, auch die Feſt⸗ ſetzung des Datums der erſten ordentlichen Hauptverſamm⸗ lung der B33., in der wohl als einzigartiges Gremium von Aktionären mit wenigen Ausnahmen die Vertreter faſt aller europäiſchen Zentralbanken teilnehmen werden. Dieſe Hauptverſammlung des oberſten Finanzinſtitutes der Welt erfordert eine intenſive Vorbereitung, da neben der Be⸗ handlung der Regularien auch das Prinzipielle einer Reihe von Finanzproblemen zu erörtern ſein wird, ſo daß hier und da ſchon von einer mehrtätigen Dauer dieſer Ver⸗ ſammlung gesprochen wird. Als Datum wird die dritte April⸗ oder dritte Maiwoche genannt. Nach dieſer Haupt⸗ verſammlung wird dann auch die Hinzuwahl weiterer Mit⸗ glieder des Verwaltungsrates vorgenommen werden. Zur Zeit weilt der Präſident der Bank von Finnland, Riſto Riti, in Baſel, um ähnlich wie während der letzten Verwaltungsratsſitzung der Gouverneur der Bank von Spanien mit den Präſidenten der einzelnen Notenbanken Fühlung zu nehmen. Bank des Verliner Kaſſen-Vereins Starker Umſatzrückgang Die Bank des Berliner Kaſſen⸗Vereins, Berlin, die bekanntlich für 1930 eine Dividendenermäßigung auf 7 v. H.(i. V. 8 v..) vornimmt, weiſt faſt durchgängig ſtarke Umſatzrückgänge auf, ſo im Inkaſſoverkehr ausſchließlich Wechſel⸗Inkaſſo auf 16,99(21,16), im Wechſel⸗ Inkaſſo auf 0,96(1,24), im Giroverkehr auf 18,49(24,12), im Giroverkehr der Reichsbank auf 7,21(8,97) und in der Abrechnungsſtelle bei der Reichsbank auf 1,91(2,22) Mill. 4. Nur im Bankverkehr war eine leichte Umſatzſteigerung auf 9,56(0,54) Mill./ zu verzeichnen. Die Ueberzeugung von der Sicherheit und Zweckmäßigkeit des Giro⸗Sammel⸗ depots habe ſich in weiteſten Kreiſen befeſtigt. Die am Jahresende zum Sammeldepot zugelaſſenen Effekten⸗ gattungen bezifferten ſich auf 1204(1071). Die Geſamtzahl der Jahresbuchungen ging auf 1,89 1,88) Mill. Stück zurück. Die ſchon in den vergangenen Jahren mehrfach ermäßigten Gebühren dürften für das Jahr 1931 vorausſichtlich eine weitere Senkung erfahren. Die Gebühreneinnahmen gingen auf 9,18(3,23) Mill. 4 zurück, verſchiedene Einnahmen ſtiegen auf 0,31(0,28) Mill., Zinſen erbrachten 0,38(0,47) Mill. 4 Die ge⸗ ſamten Unkoſten betrugen 3,44(3,55) Mill. /, Abſchreibun⸗ gen 0,08(0,04) Mill., ſo daß einſchließlich des Vortrags ein Reingewinn von 367 118(421 796)/ ausgewieſen wird. In der Bilanz(in Mill.%) gingen Gläubiger auf 15,38(19,64) zurück, Kaſſenbeſtände einſchließlich Gut⸗ haben bei Banken verminderten ſich auf 10,48(13,58), Wechſel auf 1,56(1,86), Darlehen gegen Unterpfand auf 2,02(2,55) und ſonſtige Schuldner auf 1,43(1,98). Landesbank für Haus- und Grundbeſitz Karlsruhe Divibendenſenkung von 10 auf 9 v. G. Der AR. der Landesbank für Haus⸗ und Grundbeſitz e. G. m. b. H. in Karlsruhe mit Zweigſtellen in Mannheim, Pforzheim, Frei⸗ burg und Kehl beſchloß, aus dem Reingewinn von 83 000 (i. V. 90 000) 4 eine Dividende von 9(10) v. H. zur Verteilung zu bringen. Die G. ſoll im März ſtattfinden. Kapitalerhöhung der Gothaer Allgemeinen Verſiche⸗ rungs⸗Bank AG., Gotha. Die HV. genehmigte den Jahres⸗ ahſchluß für 1930 und beſchloß die 1 einer auf 8 v. H. ermäßigten Dividende(i. V. 12 v..) aus einem Reingewinn von 121 759(112 477). Die HB. beſchloß ferner, das Aktienkapital von 1 Mill. 4 mit 25 v. H. Einzahlung unter Fortfall der Fe Garantie der Aktionäre in Höhe von 1 Mill./ auf J Mill. 4 zu erhöhen. Außerdem wurden eine Anzahl Satzungsänderun⸗ gen vorgenommen, von der die Erweiterung des Tätigkeits⸗ gebtets der Geſellſchaft durch Aufnahme der Trans ⸗ portverſlcherung einſchließlich der Fahrzeug ⸗ verſicherung im In⸗ und Ausland hervorzuheben iſt. Aus dem Auſſichtsrat ſind Generaldirektor Martin Vollert und Direktor Alfred von Haſelberg ausgeſchleden. Rheiniſch⸗Weſtfäliſches Elektrizitätswerk AB., Eſſen— Abſchluß eines Kredits von 7% Mill. Dollar. Das RWG. hat ſich einen fünffährigen Krebſt in Höhe von 7½ Mill. Dollar bei ſeiner amerikaniſchen Bankverbindung, der Na⸗ tional City Co. in Newyork, zum Zinsfuß von 7 v. H. geſichert. Wie wir hören, ſoll dieſer Kredit für neue ſchwebende Geſchäfte dienen. Wahrſcheinlich dürfte der größte Tell des Betrages für die VEW.⸗Trans⸗ aktlon benötigt werden; wie ſchon verſchiedentlich be⸗ richtet, haben ſich die Verhandlungen mit den amerikani⸗ ſchen Bondsgläubigern der VEW. ſchwieriger geſtaltet. „ Rheiniſche Energie AG., Köln.— Wieder 10 v. H. Die Rheiniſche Energie AGG. in Köln, deren Aktienmehrheit im Beſitz der Thüringer Gasgeſellſchaft iſt, wird für 1930 wieder eine Dividende von 10 v. H. verteilen. Die Waſſerlieſerung hat einen Rückgang um etwa 5 v. H. zu verzeichnen. Dagegen hat die Gasabnahme um 12 v. H. zugenommen. Doch mußten zur beſſeren Ausnutzung der Gasanlagen oft Prelszugeſtändniſſe gemacht werden. Ausfuhr ſchweizeriſcher Elektrizität an die Lonza⸗ werke Waldhut. Der Elektrizitätswerke Olten⸗ Aarburg Ac. in Olten wurde eine vorübergehende Bewilligung erteilt, während des Jahres 1931 im Mari⸗ mum 30 000 Kilowatt unkonſtanter elektriſcher Ener⸗ gie on die Lonza Gmb H. in Waldshut auszuführen. Dieſe vorübergehende Bewilligung kann jederzeit ganz oder teilweiſe zurückgezogen werden. Sie iſt längſtens bis zum 31. Dez. 1991 gültig. Nürnberger Hereules⸗Werke Ach, Nürnberg. Die GV. erledigte die Regularien. Es kommen 6 v. H. Divl⸗ dende auf die VA. zur Ausſchüttung, 16099„ werden auf neue Rechnung vorgetragen. In den AR. hinzu ge⸗ wühlt wurde Karl Marſchütz⸗ Nürnberg. ING Mittag-Ausgabe Nr. 67 Sonderſteuern für Konzerne in Vaden Zu der von uns in Nr. 57 der NMz3 angeſchntttenen Frage der Doppelbeſteuerung der Konzerne in Baden erhalten wir nachſtehende Zuſchrift, die mit ihren Einzelbelegen die ſchon dringend geforderte wirt⸗ ſchaftsfreundlichere Einſtellung des badiſchen Finanzmini⸗ ſteriums ſchlagartig beleuchtet: „In dem unter dieſer Ueberſchrift in Nr. 57 der NM. abgedruckten Aufſatz weiſen Sie auf eine Geſetzesaus⸗ legung hin, die in der Tat Anſpruch auf das Intereſſe der weiteſten Oeffentlichkeit zu erheben hat. 5 6 des Badiſchen Grund⸗ und Gewerbe⸗ ſteuergeſetzes vom 7. 7. 26 beſtimmt, daß die Ge⸗ werbebetriebe nach den Vorſchriften der Reichsabgabenordnung zu veranlagen find. „Inſoweit für die Bewertung des Betriebsvermögens zur Reichsvermögensſteuer von der Reichsabgabenordnung abweichende Beſtimmungen getroffen ſind oder getroffen werden“, heißt es dann weiter,„gelten dieſe entſpre⸗ chend.“ Am 10. Aug. 1925 erging das Reichsbewer⸗ tungsgeſetz, das in ſeinem§ 1 beſtimmt: „Für die Vermögensſteuer des Reiches ſind Ver⸗ mögen und Vermögensarten unter Mitwirkung der Länder und Gemeinden nach den Vorſchriften dieſes Geſetzes zu bewerten. Die Länder und Ge⸗ meinden“, heißt es dann weiter,„die Steuern nach dem Merkmal des Wertes einzelner Ver⸗ mögensarten erheben, haben dieſen Steuern die nach den Vorſchriften dieſes Geſetzes feſtgeſtellten Werte zu Grunde zu legen.“ 7 des RBewö. beſtimmt,„daß bet der Mutter⸗ geſellſchaft der Wert der Beteiligung an dem Vermögen einer inländiſchen Tochtergeſellſchaft außer Anſatz bleibt, ſoſern die erſtere an der letzteren mindeſtens zu ein em Viertel beteiligt iſt.“ Man ſollte meinen, daß dieſe Verbindung des Badi⸗ ſchen Gewerbeſteuer⸗Geſetzes mit dem Reichsbewertungs⸗ geſetz klar iſt, daß ſich daraus einwandfrei ergibt, daß das in 8 27 des RBewG. den Konzernen zur Vermeidung einer Doppelbeſteuerung eingeräumte„Schachtel ⸗ privileg“ ohne jeden Zweifel bei der Feſtſtellung des⸗ jenigen Vermögens, das zur Badiſchen Grund⸗ und Ge⸗ werbeſtener beizutragen hat, Anwendung zu finden hat. Entſprechend wird auch, wie Ihr Artikel richtig feſtſtellt, jedenfalls in den wichtigſten Ländern des Reiches, ſo in Preußen und Bayern verfahren und iſt auch in den erſten Jahren nach dem Erlaß des RBewc. und des Badiſchen Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetzes verfahren worden. Die Finanznot hat jedoch anſcheinend erfindertſch gemacht, und in Baden hat ſich die folgende— allerdings ſehr merkwürdige Geſetzesauslegung durchgeſetzt: Die Beſtimmungen der Geſetze ſind nicht nur nach ihrem Wortlaute, ſondern auch nach dem Sinn und dem mit ihnen verbundenen Zwecke anzuwenden. Der Zweck des 8 27 RBewc. iſt darauf gerichtet, eine Doppelbeſteuerung zu vermeiden, wie ſie in der gleichzeltigen Heranziehung des Vermögens der Tochtergeſellſchaft und des Wertes der Be⸗ teiligung der Muttergeſellſchaft an dem Vermögen der Tochtereſgellſchaft zur Vermögensſteuer zu erblicken wäre. Deshalb läßt das RBewch. es bei der Beſteuerung des Vermögens der Tochtergeſellſchaft genug ſein und ſtellt den Wert der Beteiligung an der Tochtergeſellſchaft bei der Heranziehung der Muttergeſellſchaft zur Vermögensſteuer frel. Wenn nun das Lan Baden, in beſſen Bereich die Muttergeſellſchaft ihren Sitz hat, ein Gewerbeſteuergeſetz erläßt,— ſo ungefähr führt dem Sinne nach das in Ihrem Aufſfatz bereits erwähnte Urteſl des Badiſchen Verwal⸗ Tochtergefellſchaft zur Vermögensſteuer zu erblicken wäre. Betriebsvermögen erhebt, ſo unterliegt ihr das Vermögen einer außerhalb Badens domizilierten Tochtergeſellſchaft nur einmal, nämlich nur inſoweit, als der Wert der Beteiligung an dieſer in dem ſteuerpflichtigen Vermögen der Müttergeſellſchaft enthalten iſt. Die in anderen deut⸗ ſchen Ländern, in Württemberg, Preußen oder Bayern, alſo „im Auslande“ anſäſſige Tochtergeſellſchaft unterllegt mit ihrem Vermögen der Badiſchen Gewerbeſteuer nicht. In⸗ ſofern liegt alſo,— ſagt das genannte Urteil— eine Doppelbeſteuerung nicht vor und das Urteil ſchließt wörtlich: g „Es würde eine ſachlich wohl kaum gerechtfertigte Benachteiligung des badiſchen Steuergläubigers be⸗ deuten, wenn in Fällen dieſer Art recht erhebliche Beſtandteile des in Baden genutzten gewerblichen Betriebsvermögens der badiſchen Beſteuerung vorent⸗ halten blieben.“ Somit ſtellt ſich das Land Baden und ſein Verwal⸗ tungsgerichtshof auf den Standpunkt, daß es den badl⸗ ſchen Fiskus nicht berührt, daß das Ver⸗ mögen der„ausländiſchen“ Tochtergeſell⸗ ſchaft in Württemberg, Preußen oder Bayern ebenfalls zu einer Gewerbeſteuer herangezogen wird.. Für das Land Baden exiſtieren nach dieſer Auf⸗ faſſung bie außerbabiſchen Länder und ihre Stener⸗ geſetze nicht. Es kommt nach bieſer Auslegung allein auf den iskaliſchen Geſichtspunkt des badiſchen Steuergläubigers, nicht jedoch auf den des Steuerſchuldners an. Der badiſche Fiskus hat ſich nicht darum zu kümmern, daß es für die in Baden domizilterte Muttergeſellſchaft gleichgültig iſt, ob ſie für ihre im„Auslande“ belegenen Tochtergeſellſchaften nach den für dieſe maßgebenden Steuergeſetzen eine Gewerbe⸗ ſteuer entrichten muß, die jedenfalls im Durchſchnitt nicht geringer iſt als die badiſche Gewerbeſteuer. Es wird ein Unterſchied gemacht,— den allerdings der Steuer⸗ pflichtige niemals verſtehen wird darnach, ob die Tochtergeſellſchaft, deren Beteiligungswert in dem gewerbeſteuerpflichtigen Vermögen der badiſchen Abwehr der Spediteure Scharfe Ablehnung des Speditionsabkommens Reichsbahn⸗Schenker Das Abkommen zwiſchen der Reichsbahn und Schenker u. Co. hat in den Kreiſen der Spediteure ſtarke Erregung hervorgerufen. Gegen den Vertrag ſind beim Reichsver⸗ kehrsminiſterium 5 8 Vorſtellungen erhoben worden. Die Gemeinſchafſt Deutſcher Kraftwagen⸗Spedi⸗ teure hat beſondere Bedenken gegen die Speditionsmono⸗ polbeſtrebungen der Reichsbahn, da dieſe ſich offenſichtlich gegen jede Entwicklung des Kraftwagengüterverkehrs rich⸗ ten und geeignet ſeien, den gewerblichen Fee ies verkehr völlig zu unterbinden. Beſonders ſcharſe Ableh⸗ nung bekundet der Verein Deutſcher Speditenre in einer Stellungnahme in der der Plan der Reichsbahn als das Ende des freien deutſchen Speditlons⸗ und Fuhrgewerbes be⸗ zeichnet wird Nicht nur die An⸗ und Abfuhr, ſondern auf dem Wege über dieſe würde auch der in⸗ und ausländiſche Sammelverkehr durch eine einzelne Privatfirma kon⸗ trolllert und danach bald monopollſtert ſein. Aehnlich ſtehe es mit dem Kraftwagen. Es wird weiter gezweifelt, ob der Plan mit der im Relchsbahngeſetz feſthelegten Verpflichtung der Reichsbahn vereinbar iſt, ihren Betrieb unter Wahrung der Intereſſen der deutſchen Volkswirtſchaft zu führen. Im Februar 1980 habe das Speditionsgewerbe der Reichsbahn ein Angebot gemacht, unter gewiſſen Bedingungen auf die Verwendung des Kraftwagens für den Sammelverkehr und für den Nahverkehr zu verzichten. Im April habe die Reichsbahn geantwortet, daß zurzeit nicht die Abſicht beſtehe, eine Ge⸗ Jeltſchaft für die Stückgutabfuhr zu gründen. Es ſel aber in Ausſicht geſtellt worden, gegebenenfalls die beteiligten Kreiſe und Organiſationen vorher zu hören. Nunmehr ſel aber mit größter Heimlichkeit einer einzelnen Firma ein Monopolvertrag in die Hand gegeben worden. Die Reichs⸗ bahn werde damit ihr Zlel nicht erreichen, ſondern gerade die Kreiſe treffen, die ihre beſten Mitſtreiter in ihrem Kampf gegen den Kraftwagen geweſen ſeien. * Der Reichsverkehrsminiſter. Samstag eine aus Abgeordneten aus dem ganzen Deutſchen Reich be. ſtehende Vertretung des Vereins deutſcher Spediteure und des deutſchen Rollfuhrgewerbes in Sachen des zwiſchen der Deutſchen Reichs bahn⸗Geſellſchaft und der Firma Schenker u. Co. abgeſchloſſenen Vertrags. Der Reichsverkehrsminiſter erklärte eingangs, daß er zu dem Vertrag heute noch keine Stellung nehmen könne und daß es ſich für ihn daher ledig⸗ lich darum handle, die Anſicht der Erſchienenen zu hören. Dieſe wurde dem Reichsverkehrsminiſter dargelegt.(Dies ſcheint die Annahme zu beſtätigen, daß der Reichsverkehrs⸗ . e N von dem Plan nicht unterrichtet worden 4 e 8 Von der Mannheſmer Trausport⸗ceſellſchaft Rieger u. Co., Mannheim. als Mitglied der Gemeinſchaft Deutſcher Kraftwagen⸗ Spediteure und der Deutſchen Krafttransport⸗ Geſellſchaft mo. geht uns die Miltellung zu, daß die Mit⸗ teilung, wonach die Gemeinſchaft Deutſcher Kraftwagen⸗ Spediteure bezw. die Deutſche Krafttrausport⸗Geſellſchaft möc. vorausſichtlich mit der Bahnſpedition Schenker u. Co. in Zuſammenſchlußverhandlungen eintreten werde, nicht den Tatſachen eutſpricht, ſondern daß die beiden Geſell⸗ ſchaften zuſammen mit dem Verein Deutſcher Spediten re mit allen verfügbaren Mitteln bei den maßgebewden Stellen darauf hinwirken, daß der Vertrag Schenker— Reichsbahn annulliert wird. 5. Muttergeſellſchaft enthalten iſt, in Baden oder im ſonſtigen deutſchen„Auslande“ ihren Sitz hat. Im erſteren Falle hält der Badiſche Verwaltungs⸗ gerichtshof den Tatbeſtand der Doppelbeſteuerung für ge⸗ geben, im letzteren Falle verneint er ihn. Für die ſleuerpflichtige badiſche Muttergeſellſchaft aber iſt es doch ganz gleichgültig, ob ihre Tochtergeſellſchaft in Baden oder in Preußen ihren Sitz hat. Sie ſteht vor der Tat⸗ ſache, daß ſie für den Beteiligungswert an ihrer Tochter⸗ geſellſchaft zweimal Gewerbeſtener bezahlen muß und es iſt für ſie gleichgültig, ob dieſe Gewerbe⸗ ſteuer im einen Falle in die Taſche des badiſchen, im anderen in die des preußiſchen Fiskus fällt und alles dies in einer Zeit, in der die Gewerbeſtenern die härteſten aller bas Gewerbe belaſtenden Steuern darſtellen, Steuern, die ohne Rückſicht darauf, ob das Unternehmen gedeiht oder verliert, in der Zeit der Hoch⸗ konjunktur wie der der tiefſten wirtſchaftlichen Depreſſion in einer nahezu untragbaren Höhe erhoben werden. Stellen wir uns, um die Unbilligkeit dieſer Auslegung noch krafſer auszumalen, einmal vor, das in Baden an⸗ ſäſſige Großunternehmen habe im„Auslande“, alſo in Preußen, Bayern oder Württemberg Filtalbetriebe, d. h. es betreibe ſeine Unternehmungen in dieſen Län⸗ dern ſtatt in der Form von Tochtergeſellſchaften in der Rechtsform von Zweigniederlaſſungen. In dieſem Falle hält es die badiſche Geſetzgebung und Rechtſprechung nicht für unbillig, daß die„ausländiſchen“ Zweigniederlaſſun⸗ gen zur Badiſchen Gewerbeſteuer nicht beitragen, denn hier wird die auf das Geſamtunternehmen nach deſſen Betriebsvermögen entfallende Gewerbeſteuer auf die ein⸗ zelnen Betriebsſtätten nach dem Verhältnis der in ihnen aufgewandten Lohn⸗ und Gehaltsſummen verteilt. Sind aber dieſe Teilunternehmungen in der Rechtsform von einzelnen— wenn auch ihrer ganzen Struktur nach unſelbſtändigen Geſellſchaften aufgezogen, io ſoll dteſe Verteilung keine Anwendung mehr finden und der badi⸗ ſche Fiskus die Gewerbeſteuer von dem Geſamtunterneh⸗ men erheben können ohne Rückſicht auf die Gewerbe⸗ ſteuern, die die einzelnen Teile an die„ausländiſchen⸗ Steuerverwaltungen zu entrichten haben. Illuſtrieren wir dies durch ein Beispiel: Eine in Mannheim anſäſſige Geſellſchaft verfügt über ein Betriebsvermögen von 1000 000„. Davon entfallen auf ihre Mannheimer Betriebsſtätte 900 000 4, auf eine Betriebsſtätte in Berlin 100 000 4. Die Berliner Löhne und Gehälter machen ein Zehntel der geſamten Lohn⸗ und Gehaltsausgaben des Mannheimer Unternehmens aus, Das Berliner Teilunternehmen wird in der Form einer Filiale betrieben. In dieſem Falle erhebt der badiſche Steuerftskus Gewerbeſteuer von neun Zehntel des Ge⸗ ſamtvermögen., die Berliner Filiale muß ein Zehntel des Geſamtvermögens in Preußen verſteuern. Nun entſchliezt ſich das Mannheimer Unternehmen, ſeine Berliner Filiale in der Form einer GmbH. zu betreiben. Jetzt ändern ſſch die Vorausſetzungen. Das Berliner Unternehmen muß weiter von ſeinem Betriebsvermögen in Preußen Ge⸗ werbeſteuer entrichten; der badiſche Fiskus aber erhebt von dem Geſamtvermögen des Mannheimer Unternehmens ein⸗ ſchließlich des Wertes der Beteiligung an dem Berliner Unternehmen, alſo zehn Zehntel 1000 000 4 die volle Ge⸗ werbeſteuer, d. h. alſo, die Mannheimer Geſellſchaft muß nunmehr Gewerbeſteuer zahlen, als wen ſie durch die Um⸗ gründung in Berlin einen Vermögenszuwachs von 100 000 Mark erfahren hätte. Man muß ſich dieſes Ergebnis nur einmal richtig aus⸗ denken, dann wird man ſich über die Folgen elner derartigen Geſetzesauslegung nicht im Un⸗ klaren ſein können. Daß Baden hiermit, das einzige größere Land des Reiches, das dieſe Stenermethode keunt, jeden Anreiz für die Anſiedlung eines Konzerns ver⸗ lier, daß es dagn beiträgt, den Anreiz, den ohnedies ſchon Berlin oder etwa Stuttgart als Verwaltungsſitz von Großunternehmungen beſitzt, außerordentlich zu verſtärken, dürfte jedem wirtſchaftlich Denkenden klar ſein.“ Siegfrieb Roſenthal, Gerichtsaſſeſſor a. D. Babiſche Geböudeverſicherungsanſtalt Karlsruhe Das Inſtitut legt ſeinen Geſchäftsbericht für 1930 vor. Die verſicherten Gebäude hatten am 31. 12. 20 einen Feuerverſicherungsanſchlag von 6762 373 700 Mark; die Haftſumme betrug am 31. 12. 30 10 252 500 000. Die vorläufige Berechnung des 193ber Schadens ergibt insgeſamt 7 200 788(i. V. endgültig 8 952 098). In der Zeit vom 1. 11. 20 bis 31. 10. 30 ereigneten ſich insgeſamt 1433 Brände mit 4829 149 4 Grundentſchädigung, dazu im No⸗ vember und Dezember 1030 weitere 112 Brände mit 408828 4 Grundentſchädigung. Dar⸗ unter verzeichnen der Bezirk Mannheim allein 142 Brände, Karlsruhe 107, Heibelberg 92, Freiburg 79 uſw. Betr. die Wiederaufbau bewegung betrug die Grundentſchädigung am 1. 1. 31 4 623 374(i. V. 5 688 510), Reſt desgl. 2 007 409(354 532) 4, verbaut in v. H. Grund⸗ entſchädigung bis 1. 1. 31: 56,58(93,77), Reſt der Grund⸗ entſchädigung in v. H. am 1. 1. 31: 43,42(6,93). Unter den Brandurſachen ſtanden außer 176 Fällen„ſon⸗ ſtiger Fahr läſſigkeit“ und 147 Fällen„ſonſtiger Urſachen“ 149 Fälle von Blitzſchlag und 110 Fälle von Herdb⸗ und Ofenbränden an erſter Stelle. Wegen Branbſtiftung wurden in 1930 673 Unter⸗ ſuchungsverfahren eingeleitet, in 82 Fällen Verurteilungen ausgeſprochen. In 1557 Ge⸗ meinden mit 2 812 463 Einwohnern beſtanden 699 frei⸗ willige Feuerwehren mit 241 motoriſchen Feuerlöſchgeräten. Der Bericht behandelt im übrigen eingehend die Kapi⸗ tel Brandſchadenverhütung und Feuerſchutz, Feuerwehr⸗ führerkurſe, Ausbildungskurſe, die Rechnungsergebniſſe für 1929(bei Einnahmen und Ausgaben eine Mehrein⸗ nahme von 13 950 319 4; bei reines Vermögen 20 549 497, die Rechnungsprüfung ſowie die Umlage. Für 1929 wa⸗ ren bet einem Bedarf von 9 472 447„ infolge Minder⸗ erträgnis 58 670„ aus den Reſerven zu decken. Das vorläufige Umlageſoll für 1930 beträgt 7 940 163 /; vor⸗ geſchlagen wird die Erhebung von 9 Pfg. von 100 1 Haft⸗ ſumme, wobei ein Mehrbetrag erwartet wird. Deutſcher Metallhandel AG. in Berlin.— Voraus⸗ chtlich wieder 8 v. H. Dividende. Nach uns zugegangenen nformationen hat die Geſellſchaft, in dem am 381. Dez. beendeten GJ. nicht ungünſtig gearbeitet, ſo daß mon wie⸗ der mit einer Dividende von 8 y. H. auf das 2 Mill. 4 Hetragende AK. rechnen darf. Jedoch muß die im Laufe des nächſten Monats ſtattfindende entſcheldende AR. ⸗ Sitzung bel der Divldendenbeſtimmung die Entwicklung im laufenden Jahre berückſichtigen. Zahlungseinſtellung einer Frankfurter Metallfirma. Die Metallfirma Arnsberg u. Cv. in Frankfurt a. M. iſt infolge der ſchlechten Wirtſchaftslage in der Metall⸗ branche in Zahlungsſchwierigteiten geraten, und beabſich⸗ tigt, einen Vergleich mit ihren Gläubigern auf . Wege herbeizuführen. Der Status zeigt zur Verfügung ſtehende Aktiva in Höhe 829 48 144, denen Paſſiven von 194 500„ gegenüber⸗ ſtehen. Georg Lauer AG. Pforzheim. Dieſe Gold⸗ und Silber⸗ warenfabrik erzielte im Geſchäftsjahre 1990 nach W 702 4 (81.56.29: 7188) 17 677,(..29: 9242) Gewinn. Das Warenkonto erbrachte 884 211(189 648), die Generalunkoſten betrugen 837 882(129 268)„4. Aus der Bilanz(in): Kaſſe, Banken, Außenſtände 311 316(290 947 Bk. u. Außen⸗ ſtände), Woren 229 251(224 617), ondererſeits AK. unv. 500 000, Reſerven 210 000(unv.), Kreoitoren 90 050(116 846 einſchl. Akzepte). * Sanierung der Nördlinger un. Pollock AG., Stuttgart. Der auf den 7. März einberufenen o. H., in der der Abſchluß per 80. Sept. 1990 zur Genehmigung vorgelegt wird, wird vorgeſchlagen, zwecks Beſeitigung der Unter⸗ bilanz das Grundkapital von 560 000 4 auf 210 000 durch Zuſammenlegung der Aktien im Verhältnis von 82g herabzuſetzen und es anſchließend von 210 000 4 um einen Betrag bis zu 160 000„ durch Ausgabe von Vorzugs⸗ aktien über Je 100„ mit 6 v. H. Vorzugsdividende und Nachzahlungspflicht unter Ausſchluß des geſetzlichen Be⸗ 8. srechts der Aktionäre wieber zu erhöhen. Außerdem ſoll ſeala über die Umwondlung der bisherigen Vorzugs⸗ oktien in Stammaktien gefaßt werden. Für das Geſchäfts⸗ jahr 1928.29 ergab ſich noch ein Reingewinn von 2804. Aktienrückkauf zwecks Kapitalherabſetzung 915 witz Textilwerke., Neuſalz. Die ab. 5. genehmigle einſtimmig den Ankauf von nom. 2 Mill. 4 Stammaktien zum Kurſe von 60 v. H. von der Textilwerke AG., Berlin. Die Aktien werden eingezogen und das Grundkapital von 18 260 000„ auf 11 260 000, herabgeſetzt. Der entſtandene Buchgewinn wird in der Houptſache zu Abſchreibungen auf die Anlagen, Betriebsergänzungen und Vorräte be⸗ nutzt. 5 1 Gebr. Roſenberg Holz., Köln— Mieder Verluſt⸗ e Die Geſellſchaft wird für das Geſchäftsjahr 1980 einen Verluſt ausweiſen, ſo daß die Dividende wiederum nicht zur Verteilung kommt(i. V. 80 290 4 Verluſt). * Odenwälder Harlſtein⸗Induſtrie., Darmſtabt. Das Aktienpaket, das ſich zum Teil bei der kürzlich in Zah⸗ lungsſchwierigkeiten geratenen Berliner Bankfirma Gebr. Bonte, zum Teil bei den Pfandgläubigern dieſes Inſtituts befand, iſt laut B. T. an ein größeres Berliner Privat⸗ bankhaus verkauft worden. Hamburger Getreide⸗Lagerhaus Ach. in Hamburg. Der GV. am 28. Febr. ſoll die Vetteilung von wieder 10 v. H. Dividende auf 1,5 Mill. 1 AK. vorgeſchlagen werden. Diskontierung von Wechſeln aus dem Oſthandel Bei den anſcheinend abſchlußreifen Verhandlungen der Goldbdiskontbank mit einem Bankenkonſor⸗ ttium unter Führung der DD⸗Bank zwecks Ermög⸗ lichung der Diskontierung von Wechſeln aus dem Export nach öſtlichen Ländern han⸗ delt es ſich um Abſchnitte mit einer Laufzeit von 9— 24 Monaten aus Inveſtitionsaufträgen namentlich Rußlands. Das neue Bankenkonſortium poll einen Erſatz bilden für bas ſeinerzeit bei dem 300 Mill. Kredit von 1926 ins Leben gerufene gaköpfige Konſortium, das ſich durch den Austritt einiger Privatbankiers in letz⸗ terer Zeit immer mehr gelockert hat. Im neuen Kreödltkonſortium werden neben den Berliner Großbanken und den großen Provinzbanken die hauptſächlichſten Staats ban⸗ ken und auch einige wenige Privatbankiers vertreten ſein. Die Golddiskontbank hat einſtweilen eine, Rediskontbereitſchaft bis zu 100 Mill. für vom Reich und den Ländern mit einer 70proz. Ausfall⸗ garantie ausgeſtattete Abſchnitte zugeſagt. Das Kredit riſtko der deutſchen Induſtrie in Rußland dürfte augenblick lich auf etwa 450475 Mill., das Ausfallriſiko von Reich und Ländern auf etwa 275 Mill. zu veranſchlagen ſein. * Inſolveng Bleier u. Co., Bruchſal. Die am 19. 5 niedergebranntt Elerteigwaren fabrik Bleler u. Co. in Bruchſal hat die Zahlungen einge⸗ ſtellt. Wegen Regelung der Außeinanderſetzung mit der Verſicherung iſt ein ſchiedsgerichtliches Verfahren ein⸗ geleitet. Es iſt unſicher, wie hoch die Entſchäbigung aus⸗ fällt, und wann der Betrieb wieder auſgenommen werden kann. Die Ja. beantragt zunächſt ein Moratorium von ſechs Monaten und, um gegen das Vorgehen einzelner Gläubiger geſichert zu ſein, die Einleitung des gerichtlichen Vergleichs verfahrens. Schlachtvieh- und Nutzvolehmärkte Viehmarkt Karlsruhe vom 9. Febr. Es waren zuhe⸗ führt und würden je 50 Kilogramm Lebendgewicht gehay⸗ delt: 17 Ochſen a1 4649, a2 49—45, 61 4243, 52 40 e 3840, d 8788, 46 Bullen a 43—44, 6 40—41, c 040, d 9739; 41 Kühe a b 1727,( 917; 114 Färſen a 4682, 6 9844; 68 Kälber a— b 6866, g d 56—60, e 44—49; 1187 Schweine a 4749, b 4051, e 5155, 0 5856, e 50-55, Sauen 3043. Tend.: Rinder N Ueberſtand; Kälber und Schweine langſam, ge⸗ rüumt. * Viehmarkt Frankfurt vom 9. Febr. Es waren zuge⸗ führt und wurden je 50 Kilogramm Lebendgewicht gehan⸗ delt: 240 Ochſen al 4052, ad 44—48, 61 4049; 71 Bullen a 4850, b 4447; 426 Kühe a 4048, b 9699, e 3034, d 7820 340 Farſen o 4052, 5 4448, 1580 Kälber a—, 6 62-03, e 5761, d 59667 195 Schafe a1 45—48, 2—, b 8844; 5181 Schweine a—, 0 5305, e 54—56, e 5255 l. 2 inder lebhaft, ausver⸗ kauft; Kälber und Schafe mittelmäßig, geräumt; Schweins mäßig, langſam. * Viehmarkt Khln vom 9. Febr. Es waren zugeführt und wurden je 50 Kilogromm Lebenogewicht gehandelt: 929 Ochſen a1 51—53, a2 44—47, 61 4848, 53 8842, 170 Bullen a 4780, b 4246, 772 Kühe a 440, b Pt, e 3135, 0 2590; 81 Färſen a 4740, 6 48467 9 Freſſer 42527 1190 Kälber a 7090, b 6088, e 54—58, 0 4890, 190 Schafe a1 50—54, as—, b 49—46; 8403 Schweine a 5 bis 57, b 5857, c 8200, d 5054, Sauen 4451 4 Tendeng: Rinder ſehr ruhig, Schafe und Schweine ſehr ruhig, geräumt. * Schweinemarkt Bühl vom 9. Febr. alpen 102 Ferkel, 20 Läuferſchweine. Verkauft wurden 170 Ferkel un 7 Läuferſchweine. Der niederſte Preis für Ferkel war Mark, der mittlere Preis 30„, der höchſte Preis 40% für Länferſchweine wor der niederſte Preis 45, der mitt lere Preis 65 1, der höchſte Preis 80/ das Poar.* Im beutigen Früßverkehr notieren Pfunde gegen New Dort. 488,28[ Schweiz.. 25, 7, J Stockhorm. 18 ll Paris 123.98 ollanb.. 12.10% Madrid 470 Brüſſel. 3483 a1 18,18 Dollar geg⸗Rm. 40 Mailand 9207 Kopenhagen 18.16% Pfunde„„ A „Vor einer Diskontermäßigung in Belgien. Die Bel⸗ giſche Nationalbank beabſichtigt, wie verlautet, in ihrer Sitzung am Mittwoch ihren Diskontſatz(276 v..) herab. guſetzen. Die belgiſche Währung zeigk international ein ſtärkere Befeſtigung und notiert an verſchledenen Plätzen bereits mehr als 10 v. H. über Parität. Die Geldflüſſig⸗ keit am Brüſſeler Markt hat nach dem Ultimo ſtark zus genommen. Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort- 9. Febr. Das Geſchäft an der heutigen Börſe war wiederum äußerſt ſtill. Es konnte nur ganz wenig Kahnraum elt, geteilt werden. Demnach wurde auch keine Ber fro notiert. Die Talfracht beträgt unverändert 7090 Pfg. hier bw. ob Kanal inkl. Schleppen nach Rotlerdom. Der Bergſchlepplohn noierte mit 1, 201,20 4 nach Maun heim. Der Talſchlepplohn beträgt 10 Pfg. für die Tonne. 4. „Der Bafler Ryeinhaſen⸗Umſchlag 1931. Im Jana verzeichnete der Güterumſchlag in den Bafler dae anlagen eine in dieſem Monat noch nie erreichte iffer. Es wurden 64084 Tonnen umgeſchlagen gegen Tonnen im Januar 1030. 0 auf den Kanal ongewieſen, während der Talyerkehr ee über den offenen Strom, als über den Kanal gelel wurde. 0 Der Bergverkehr war gänzlich 1— 1 1 Umfan muß, Erfolg gleichz und de bereits Gelege die nu verwa kerien Pberb Inner mm licher derwa vernel wicklu 2 ‚ J 0 Dienstag, 10. Februar 1931 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Kommunale Chronik Baden⸗Badener Wünſche Baden⸗Baden, 8. Febr. Der Stadtrat hielt am Freitag zuſammen mit dem Kurausſchuß und dem Stadtverordnetenvorſtand eine Sitzung ab, die in der Geſchichte unſerer Bäderſtadt wohl zu den wichtigſten der letzten Jahre zählen dürfte. Ober⸗ zürgermeiſter Dr. Elfner hat eine Denkſchrift vorgelegt und zur Beſprechung gebracht, die ſich mit der Bäderfrage beſchäftigt und dem Miniſterium des Innern zugeleitet werden ſoll. Es handelt ſich dabet um Maßnahmen zur Moderniſierung der hie⸗ igen Badanſtalten, an die man in ſehr großem Umfang mit möglichſter Beſchleunigung herantreten muß, wenn man der Konkurrenz anderer Plätze mit Erfolg begegnen will. Baden⸗Baden ſoll wieder gleichzeitig Heilbad und Stätte des Vergnügens und der Erholung werden. Ein guter Anfang iſt ja bereits mit dem Fangohaus gemacht. Bei dieſer gelegenheit wird an die Verhandlungen erinnert, die nun ſchon ſeit zwei Jahren zwiſchen der Stadt⸗ herwaltung und den zuſtändigen badiſchen Mini⸗ kerten ſchweben, ebenſo an die Bäderreiſe, die der Pberbürgermeiſter zuſammen mit dem Miniſter des Innern und einigen beigeordneten Herren unter⸗ . zommen hat. Man rechnet auf dem Wege neuer⸗ licher Beſprechungen zwiſchen Regierung und Stadt⸗ herwaltung mit der Möglichkeit eines völligen Ein⸗ gernehmens beider Faktoren über die für die Ent⸗ wicklung unſerer Stadt ſo bedeutſame Bäderfrage. Kleine Mitteilungen Der neue Bürgerausſchuß in Neuſta dt t Sühw, nahm in ſeiner erſten Sitzung eine Feuer we hr ⸗ ſchütßabgabe an, der alle, die nicht bei der Feuerwehr benen, im Alter von 20 bis 50 Jahren unterliegen. Fer⸗ ner wurde die Gemein deumlage für 1930/31 end⸗ gültig auf 190 v. H. der Stenergrundbeträge feſtgeſetzt. Der Hürgermeiſter ſtellte für 1931⸗32 einen Einnahmeaus fall zon 40000 Reichsmark aus dem Wald und von 20 000 Keichsmark aus den Steuerüberweiſungen in Ausſicht. Durch Aufſtekung eines allgemeinen einheitlichen Schulden⸗ igungsplanes und bet einer Senkung des Hypotheken⸗ zingſatzes der Städt. Sparkaſſe von 7,5 auf 7 v H. ſollen 9000 Reichsmark eingeſpart werden. Durch Aenderung des Stromtoriſs wurde der Nachtſtrom auf 4 Reichspfennig etwäßigl. Die Stadt plant eine Reihe von Notſtands⸗ arbeiten. Die Stadtverordneten verſammlung von Hanau hat mit großer Mehrheit eine Vorlage des Magi⸗ zes, die eine Verdoppelung der Gemeindebler⸗ dener in ſich ſchließt, abgelehnt. Nach der Vorlage ſollte ie Steuer für Vollbier von 5 auf 10 4 und für Starlbier pon 7,80 auf 15 4 erhöht werden. Die Gaſtwirteinnung gatte bereits in einer Proteſtverſammlung gegen die Ver⸗ eppelung der Steuer Stellung genommen. Gerichtszeitung 8 Tötung. In erſchreckender Weiſe mehren ſich in letzter Zeit die vor dem Schöffengericht Frankenthal zur Verhandlung kommenden Fälle von tödlich verlaufenen Autozuſammenſtößen auf der Staatsſtraße Dürkheim⸗Maxdorf. Auch am Nachmittag des 24. April 1930 waren auf dieſer Straße zwei Radfahrer von einem Lieferwagen von hinten angefahren worden, wobei der 12 Jahre alte Sohn des Werkmeiſters Grimm aus Ludwigshaſen einen ſchweren Schädelbruch erlitt, der ſeinen baldigen Tod zur Folge hatte. Hierwegen hatte ſich nun der 28 Jahre alte, verheiratete Molkereibeſitzer Franz Weigel aus Marienthal zu verantworten, der mit ſeinem Lieferwagen die beiden Radfahrer angefahren hatte. Trotz ſeines Leugnens konnte der Angeklagte durch die Zeugenausſagen überführt wer⸗ den. Er wurde vom Gericht zu fünf Monaten Gefängnis ohne Bewährungsfriſt verurteilt. Der Staatsanwalt hatte 3 Monate Gefängnis beantragt. Vier Monate weniger. Die Große Strafkammer Zweibrücken verhandelte die Berufung des 45⸗ jährigen Schuhfabrikanten Guſtav Zell von Pirma⸗ ſens, der vom Erweiterten Schöffengericht Pirmaſens wegen betrügeriſchen Bankerotts zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt worden war. Zell hatte ſeine Berufung auf das Strafmaß beſchränkt. Die Be⸗ rufung wurde als unbegründet verworfen, doch wur⸗ den dem Angeklagten vier Monate Unterſuchungs⸗ haft auf die Strafe angerechnet. Bedingter Straf⸗ erlaß wurde ihm verſagt. § Wegen Magiſtratsbeleidigung verurteilt. Das Erweiterte Schöffengericht Wies baden verurteilte die Schriftſteller Caſſel und Böttner wegen öffent⸗ licher Beleidigung zu Geldſtrafen von 500 bezw. 200 Mark. Beantragt waren gegen Caſſel eine Gefäng⸗ nis⸗ und gegen Böttner eine weſentlich höhere Geld⸗ ſtrafe. Die Angeklagten hatten 1929 in Böttners Zeitſchrift Wochenende zwei Artikel Caſſels veröffent⸗ licht, durch die der Magiſtrat und Bürgermeiſter Schulte in der öffentlichen Meinung herabgewürdigt wurden. § Ein Lehrer zu Gefängnis verurteilt. Vor dem Schöffengericht Darmſtadt wurde der 39jährige nationalſozialiſtiſche Lehrer Weber aus Lam pertheim, deſſen Verhalten ſchon mehrfach zu Zuſammenſtößen in der Gemeinde führte, weil er in einer Wirtſchaft die deutſche Republik als„Korrup⸗ tions-, Schieber⸗ und Judenſtaat“ bezeichnet hatte, zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Weber iſt bereits vom Dienſt ſuſpendiert. Das Diſßiplinar⸗ verfahren gegen ihn ſteht noch aus. Sühne für eine Eiferſuchtstat 5 Frankfurt a.., 10. Febr. Der 20 Jahre alte Kraftfahrer Georg Kühn hatte, wie ſ. Zt., berichtet, ſeiner Geliebten, ein Ser⸗ vierfräulein, während einer Autofahrt in einem Eiferſuchtsanfall mit einem zu dieſem Zwecke mit⸗ genommenen Hammer mehrere Schläge auf den Kopf verſetzt, in der Abſicht, ſie zu töten. Dem Mädchen gelang es jedoch, den Hammer an ſich zu reißen und zum Fenſter hinauszuwerfen. Kühn, der ſich wegen dieſer Tat zu verantworten hatte, wollte ſich alsbald nach dem Vorfall das Leben nehmen. Er wurde jedoch von einem Freunde auf⸗ gefunden, zur Polizei gebracht und wurde, nachdem man die Angelegenheit unterſucht hatte, auf freien Fuß geſetzt, anfangs Dezember aber wieder in Haft genommen. Zu den belaſtenden Ausſagen des Mädchens, das 17 Tage im Krankenhaus lag, kamen noch weitere be⸗ laſtende Zeugenausſagen hinzu. Auch ein Raſier⸗ meſſer hatte der Angeklagte für die Ausführung ſeiner Mordabſichten damals bei ſich getragen. Der Angeklagte, der anfangs leugnete, legte ſchließlich ein Geſtändnis ab. Er wurde wegen verſuchten Tot⸗ ſchlags zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt. Nachdem der Staatsanwalt vier Jahre Gefängnis beantragt hatte. Haftentlaſſung wurde nicht bewilligt, da der Täter die Verletzte nach der Tat erneut be⸗ droht hatte. * 8 Verurteilter Telephonmarder. In der Frühe be⸗ obachteten zwei Polizeibeamte in Kaiſerslautern, wie ſich ein junger Mann in verdächtiger Weiſe im Telephonhäuschen am Fackelrondell zu ſchaffen machte. Sie ſtellten feſt, daß er den Hörer des Telephon⸗ apparates abgeſchnitten und mitgenommen hatte. Der Täter, Seel, wurde feſtgenommen. Er erklärte. daß er telephonieren wollte, jedoch keinen Anſchluß bekommen und aus Aerger darüber den Telephon⸗ hörer abgeriſſen hätte. Es konnte ihm nach⸗ gewieſen werden, daß er außer dieſem auch noch die Telephonhörer an den öffentlichen Sprechſtellen am Stiftplatz und Hauptbahnhof abgeſchnitten und mit⸗ genommen hatte. Seel wurde dem Richter in Kai⸗ ſerslautern vorgeführt und im beſchleunigten Verfahren zu drei Monat Gefängnis ver⸗ urteilt. Er hat die Strafe angenommen, die er augenblicklich im Landgerichtsgefängnis 1 Kaiſers⸗ lautern verbüßt. 8 Diebe wandern ins Gefängnis. Das Schöffen⸗ gericht Villingen verurteilte den ledigen Tag⸗ löhner Lickert aus Viertäler wegen Einbruchdieb⸗ ſtahls im Rückfalle und wegen unerlaubten Waffen⸗ — Näumungs⸗- lich machte. Mannheim, den 9. Februar 1931. Heute vormittag ist unser langjähriger Kassier und Prokurist le, Anton Nöllisda von seinem schweren Leiden erlöst worden. Uber ein Menschenalter hat er in unserem Hause mit vorbildlicher Gewissenhaftigkeit und unermüdlichem Fleiß seinen Posten ausgefüllt. Er hat ihn erst verlassen, als ihm die schwere Krankheit die Weiterarbeit unmög- Die Treue, die er uns gehalten hat, soll ihm nie vergessen werden. Die Direkiion der NRheinschiflahri Actiengesellschalt vorm. Fendel verkaui! 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Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Am Sonntag. dens Febr. nachm. 5/10 Uhr verschied nach kurzem, schwerem Leiden mein lleber Mann, unser guter Vater. Bruder, Schwie. gervater. Großvater, Schwager und Onkel, Herr Josel Römer Oberschaffner 8. D. im 66, Lebensjahr. Mannheim. 9. Februar 193 Werderplatz 1 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Trau Marin Römer geb. Winnewisser Die Beerdigung findet am Mittwoch den II. Febr. vorm. ½12 Uhr statt 24 2 11. Februar. 11¼ Uhr. Die Beerdigung findet statt am Mittwoch, den las Seelenamt ist am Samstag, 14. Februar. 9% Uhr in der Jesuitenkirche. Amtliche petanntmachungen Verhütung von Waldbränden. Zur Verhütung von Waldbränden wird ge⸗ mäß 8 368 Ziffer 6 R. Str. G. B. das Rauchen in ſämtlichen Waldungen des Amtsbezirks Mann⸗ heim bis 1..tober d. J. verboten. Stall besonderer Anzeige! Gott dem Herrn hat es gefallen, unsere her- zensgute Mutter. Großmulter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Maria Hollmann geb. Andres im Alter von 89 Jahren unerwartet rasch zu sich zu rufen. Mannheim(Rennershofstraße 10), 9 Febr. 193 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Liddy Menges Hofmann Der 8 64 des Forſtgeſetzes beſtimmt außer⸗ dem, daß in Waldungen oder in einer Nähe der⸗ fſelben von 50 Schritten ohne beſondere Erlaub⸗ nis des Forſtamts, das mit Erteilung derſelben augleich die erforderlichen Sicherheitsmaßregeln anzuordnen hat, kein Feuer angezündet werden darf. Hternach iſt das Abeochen im Walde oder am Waldrand während des ganzen Jahres ohne Erlaubnis des Forſtamts verboten. 21 Zuwiderhandelnde werden vorbehaltlich et⸗ waiger Verfolgung wegen Brandſtiftung an Geld bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. 7 Mannheim, den 4. Februar 1981. Bezirksamt— Abt. IV. enen der Bezirksamtskaſſe. 74 Wegen Reinigung der Dienſträume iſt die KLaſſe am Donnerstag, den 12. Februar 1991 nachmittags geſchloſſen. 24 Mannheim, ben 9. Februar 1931. Bezirksamtskaſſe. Di Beerdigung lindet am Attmaen. den 11. Februar Vachemiitags/ Unr bon cer hies gen P Inenhelle aus lat am Donnerstag, gen 0, ebruat, morgens ½ Uhr in der St losefskirche. ais Des este Seel dam ——— 3 1 Zangs- Versteigerung Mittwoch, den 11. Februar 1981, nachm 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlotal Qu 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öſſentlich verſteigern: 1 Tiſchgrammophon, 1 Rad ivapparat mit Zubehör, 1 Tafelſervice, 1 ganze Geige mit Bogen und Kaſten. 1578 Mannheim, den 9. Februar 1931. Klipfel, Gerichtsvollzießher. 1 7. Seite/ Nummer 67 beſttzes zu einem Jahr 10 Monate Gefäng⸗ nis. Lickert war im Dezember nachts in ein Ver⸗ kaufshäuschen am Bahnhof eingebrochen und hatte ſich Eß⸗ und Rauchwaren angeeignet. Des weiteren wurde der Gärtner Georg Diſchler von St. Geor⸗ gen, der, kaum aus dem Gefängnis entlaſſen, aus einem Haſenſtall zwei Kaninchen geſtohlen hatte, wegen Diebſtahls im Rückfalle zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt. Die Haſen wurden tot unter dem Bett des Diebes gefunden. 8„Stille Nacht, Heilige Nacht“. Der Dachdecker Heinrich Hybl aus Wien, zurzeit in Haft, befand ſich negen Ende Dezember in der Pfalz auf Wanderſchaſt. Als er nach Lambrecht kam, ſtellte er ſich unter den beleuchteten allgemeinen Chriſtbaum und ſang das Lied„Stille Nacht, Heilige Nacht“. Zwei junge Männer, die an ihm vorbeigingen, ſprach er um ein Almoſen an. Als ſie ihm das verweigerten, ging er ihnen mit dem Meſſer nach und verſetzte dem einen einen Meſſerſtich in die Leiſtengegend. Das Schöffengericht Neuſtadt a. d. H. verurteilte ihn nun wegen gefährlicher Körperverletzung zu vier Monaten Gefängnis und wegen Bettel zu vier Tagen Gefängnis. 8 Der verräteriſche Bluſenknopf. Im vergangenen Jahr gab es auf dem Dürkheimer Wärſtmarkt eine böſe Senſation, nämlich 76 Taſchendiebſtähle an zwei Tagen. Die Polizei ſuchte und ſuchte. Schließlich erinnerte ſich eine beſtohlene Frau an ein Geſicht, das ihr verdächtig vorkam. Das Geſicht lief ihr über den Weg, ſie packte zu, reſolut und unſanft. Die Verdächtige riß ſich los und ging durch. In der Hand der Verfolgerin blieb aber eine einzige Tro⸗ phäe: Ein Bluſenknopf mit einem Reſtchen Stoff. Aber dieſem Beweis konnte die Diebin nicht entgehen. Sie wurde in Wiesbaden verhaftet und iſt jetzt vom dortigen Schöffengericht zu eine m pp. Jahr Zuchthaus verurteilt worden. Cherredarteur: Kurt niſcher Berantwortlich für Politik: 6. A. Meißner Feuilleton. Dr. Steſan Kayſer Kommunalpelſtik u. vokales: Richard Schönfelder Sport u. Bermiſchtez: Willy Müller Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht neid alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchöftliche Mit⸗ teilungen Jakob Faude, lämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannbelmer Zeitung G. m. d.., Manndeim. R 1.—8 Für unverlaugte Beiträge. 8— Rückſendung erfsigt nur den ückporte Geſchäftliche Mitteilungen Sparen. Die richtige Behandlung und Benutzung von Gas⸗ und elektr. Haushaltgeräten wird in den koſten⸗ loſen Vorträgen, welche in den ſtädt. Werken in K? wieder begonnen haben, beſprochen und praktiſch gezeigt. Es wer⸗ den Anmeldungen angenommen im Ausſtellungsraum K 7 oder im Stadtbüro, Rathausbogen 21. der ſtädt. Waſſer⸗ 6 Bas⸗ und Elektrizitätswerke. 40 e Mutter. für drei Ovomaltine hilft ihr Ovomaltine hat schon zeit Jahrrehnten Weltruf. Als man vor einigen Jahren die Vitamine entdeckte, gtellte man fest, dass es auch der Vitamingehalt ist, der Ovomaltine 80 groisen Wert verleiht. Man hatte ohne Vitamine Kenntnis und Studium bei der Fabrik- ton das Richtige getroffen. In der Tretmühle des grossen Haushalts frisch bleiben, a0 dass Mang und Kinder nicht nur blinkende Stuben, dampfendes Essen, son- dern auch ein fröhliches Gesicht vorfinden, wenn sie nach Hause kommen— dazu gehört mehr Kraft, als man manchmal hat. 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Seite/ Nummer 67 — Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 10. Februar 1931 Die Konſtruktionstechnik der Natur Gemeinſame Baugeſetze für Lebeweſen und tote Steine: Planetenſyſtem, Pyramiden und Schraubenachſe Von Zeit zu Zeit werden wir Menſchen daran er⸗ inert, daß wir doch rechte Stümper ſind. In un⸗ ſeren Tagen der techniſchen Wunderleiſtungen wirkt dieſe Erkenntnis beſonders ſchmerzlich, aber es wäre falſch, wollten wir uns ihr verſchließen. Denn es iſt wirklich nichts Beſchämendes dabei, die Ueberlegen⸗ heit der Natur anzuerkennen. Im Gegenteil, wir müſſen immer wieder bei ihr in die Lehre gehen, wenn wir uns zu neuen Erfolgen vervollkommnen wollen. In einer Zeit großer techniſcher Fortſchritte iſt der Menſch leider zu ſchnell bereit, in Ueberheblichkeit zu verfallen. Gerade in ſolchen Zeiten empfiehlt es ſich daher, daran zu erinnern, daß auch unſere größten techniſchen Leiſtungen nur klein erſcheinen gegenüber denen der Natur. Einige Beiſpiele: Jeder Sportmann weiß— oder er ſollte es doch wiſſen!—, wie vollendet die Laſten des menſchlichen Körpers durch Knochen und Mus⸗ keln verbunden und verſteift ſind, dabei aber infolge ſinnreicher Gelenkkonſtruktionen zu reibungsloſer Höchſtleiſtung befähigt bleiben. Jeder Chirurg ſagt uns, daß der innere Bau unſerer Knochen bei gering⸗ ſtem Materialaufwand die größtmöglichſte Wider⸗ ſtandsfähigkeit gegen Zug und Druck gewährleiſtet. Und draußen in der Natur kann man in jedem Baum, in jedem Getreidehalm Hochkonſtruktionen er⸗ kennen, deren Nachahmung den Menſchen einfach un⸗ möglich iſt. Das Konſtruktionsgeheimnis der Na⸗ tur blieb uns ſo lange verborgen, weil es bereits in den unſichtbar kleinen Bauſteinen der Materie wirk⸗ ſam iſt. Erſt die neueſten Ergebniſſe der Naturfor⸗ ſchung geben uns gewiſſe Aufſchlüſſe darüber, die aber Rur als ein ganz beſcheidener Anfang der Erkenntnis zu bewerten ſind. Seit man weiß, daß die Atome nicht mehr die kleinſten Bauſteine der Natur bedeu⸗ ten, ſondern daß ſie aus einer Art Planetenſyſtem von, kleinſten Elektrizitätsquanten beſtehen, ſeitdem hat man große Fortſchritte in der Erforſchung des Atombaus gemacht. Das äußerſt verwickelte Atombild, das in den letzten Jahren auch der breiten Oeffentlichkeit bekannt wurde, ermöglicht die faſt reſtloſe Erklärung aller chemiſchen und phyſikaliſchen Eigenſchaften und Unterſchiede der Elemente untereinander. Dieſes in ſich ſchon ſo verwickelte Syſtem iſt nun wie⸗ der Bauſtein für die geſamte Materie in der Natur, für Gaſe und Flüſſigkeiten, Mineralien, Pflanzen, Tiere und Menſchen. Man unterſcheidet noch immer eine tote Welt, die Welt der Kriſtalle und Geſteine, von einer lebenden Welt, der Welt der Pflanzen und Tiere. Daß dieſe Trennung keine wirkliche Berech⸗ tigung hat, iſt dem Natyreorſcher ſchon ſeit langer Zeit bekannt. Die oberflächlich errichtete Grenze zwi⸗ ſchen dieſen beiden„Reichen“ der Natur wird immer unhaltbarer. Die neuen Forſchungsergebniſſe be⸗ ſagen, daß die Kriſtalliſation der Mineralien und das Wachſen der Pflanzen und Tiere von denſelben phyſi⸗ kaliſchen Geſetzen beherrſat werden. Es gehört ſchon eine tiefere Kenntnis der Phyſik, Chemie, Kriſtallographie und Biologie dazu, um das beweiſen oder die Beweiſe nachprüfen zu können. Erſt das neueſte Hilfsmittel der Naturforſchung, die Röntgen⸗Analyſe der Kriſtalle, hat der⸗ artige Arbeiten ermöglicht, aber auch überraſchende Aufklärungen gebracht. So kennen wir durch ſie jetzt 3. B. die innere Konſtruktion des Methan, der ein⸗ fachſten Kohlenwaſſerſtoff⸗Verbindung. Die Chemie hatte ſich das Methan⸗ Molekül als Tetraeder⸗ Kriſtall vorgeſtellt, als eine dreiſeitige Pyramide hei der das Kohlenſtoffatom in der Mitte liegt und die mit ihm verbundenen Waſſerſtoffatome in den vier Ecken des Tetraeders lagern. Die Röntgen⸗ analyſe aber zeigte, daß die Natur das Methan⸗ Molekül ganz anders aufbaut, nämlich als tetrago⸗ nalen Kriſtall, als vierſeitige Pyramide, in der das Kohlenſtoffatom ſich in der Spitze der Pyramide be⸗ findet und die vier Waſſerſtoffatome in den vier Ecken der Pyramidenbaſis. Es zeigt ſich alſo, daß die Natur eine ganz andere Konſtruktionstechnik befolgt, als der Menſch ſie ſich„theoretiſch“ ausgedacht hatte. Solche einwandfreie Uebereinſtimmung der Kon⸗ ſtruktion von Molekülen mit Kriſtallen findet man freilich nur bei den einfach gebauten Molekülen. Bei den komplizierten und unregelmäßig gebauten Von Dr. Peter Graf Stoffen, berichtet Geheimrat Haber, ahmt die Natur nicht den verwickelten Aufbau im Kriſtall nach, ſon⸗ deren ſie reiht die Moleküle nach einer ſehr einfachen Symmetrie aneinander. Ihre beliebteſte Anordnung iſt die nach einer Schraube, wo längs einer geraden Linie immer um einen Schraubengang getrennt ein Molekül dem anderen auf derſelben Seite der Schraube folgt, während auf der anderen Seite der Schraube eine gleiche Reihe von Molekülen um 180 Grad verſchieden auf der halben Höhe der Schrauben⸗ gänge ſitzt. Jedes Molekül hat bei dieſer Anordnung genau dieſelbe Lage gegen das vorangehende wie gegen das folgende. Alle ungeraden Moleküle einer ſolchen Folge und alle geraden ſtehen ſo untereinander parallel. Der ſchwarze Geiſer auf Neuſeeland in voller Tätigkeit F p p Mit Hilfe ſolcher Schraubenachſen bauen ſich die rhombiſchen und die monoklinen Kriſtalle auf, die zu⸗ ſammen etwa zwei Drittel der Formen ausmachen, die bei den komplizierten chemiſchen Verbindungen feſtgeſtellt worden ſind. Haber verweiſt in dieſem Zuſammenhang auch darauf, daß im Frühling bei den Buchenzweigen die Anſatzſtellen der Blätter nach derſelben Symmetrie angeordnet ſind. Man gewinnt damit einen unmit⸗ telbaren Eindruck von der Gleichheit der Bauprin⸗ zipien, welche die Natur bei der Kriſtalliſation der unbelebten Stoffe und beim Wachstum in der be⸗ lebten Welt verwendet Wenn man die gewachſene Zelluloſe mit Röntgenſtrahlen unterſucht, ſo findet man ihre Moleküle nach demſelben Grundſatz ange⸗ ordnet wie die Buchenblätter an den Zweigen. J 700 Meter hoch werden Schlamm⸗ und Steinmaſſen in die Luft geſchleudert Der Schwarze Geiſer auf der Nordinſel Neuſeelands iſt ſeit dem Erdbeben in faſt dauernden Ausbrüchen begriffen. Ein Schmuggler entlommt Aus dem Mapimi⸗Diſtrikt(Mexiko) wird von einem neuen, tollen Streich des amerikaniſchen Schmugglerkönigs Doug Morty berichtet(von dem hier früher ſchon die Rede war). Morty wurde, nachdem er, von Fort San Felipe kommend, die mexikaniſche Grenze überſchritten hatte, von einer Patrouille mexikaniſcher Soldaten angehalten. Nach Morty wird eifrig gefahndet, und die Soldaten er⸗ kannten ihn ſofort. Sein Auto, in dem er reiſte, wurde beſchlagnahmt; in dieſem ſeinem eigenen Wa⸗ gen, transportierte man ihn zur Station des Oberſten Zaeclatos bei S. Fernando de Roſas. Hier wurde er dem Oberſten in deſſen Dienſtzimmer vor⸗ geführt. Zaclatos verſetzte Morty einen Tritt, hieß die Wache hinausgehen und vor der Zimmertür warten und begann ſein Verhör in der Weiſe, daß er den Gefangenen, pfeiferauchend und in einem hohen Lehnſeſſel ſitzend, gräßlich beſchimpfte. Kurz darauf ſchritt Morty zur Tür und öffnete ſie. Die Wache ſchaute herein. Sie vernahm, wie Morty etwa folgende Worte ſagte:„Ich danke Ihnen, Herr Oberſt, ich wußte im Voraus, daß meine Erklärungen Sie befriedigen würden. Uebri⸗ gens, hier ſtehen noch Ihre Soldaten, die mich nicht hinauslaſſen werden. Aber bitte bleiben Sie nur ſitzen, die Wache ſieht ja, daß wir uns einig gewor⸗ den ſind.“ Und er hob gegen Zaclatos abwehrend die Hand und lachte fröhlich.„Adieu, Oberſt, und verzeihen Sie nochmals die Störung.“ Die beiden ſchüttelten ſich die Hand. Der Oberſt ſagte nichts, augenſcheinlich beſchäftigte ihn ſeine Pfeife mehr als der Abſchied, denn er paffte dicke Rauchwolken gegen die Decke. Die Wache grüßte, und Morty ſchritt an ihr vorbei hinaus. Nach zehn Minuten befand er Indiens neue Hauptſtadt wird eingeweiht Der Mittelbau des rieſigen Parlaments in Neu⸗Delhi der neuen Hauptſtadt Britiſch⸗Indiens, die am 9. Februar feierlich eingeweiht wurde.— Schon vor 0 Jahren war der Beſchluß gefaßt worden, die Regierung von Kalkutta nach Neu⸗ Delhi zu verlegen. ſich mit ſeinem Auto außerhalb der Reichweite der Station. Aber er hätte garnicht ſo zu eilen brauchen, denn erſt nach einer halben Stunde entdeckte eine Ordan⸗ nanz, daß Oberſt Zaclatos, der immer noch in be⸗ quemer Ruheſtellung in ſeinem mit dem Rücken gegen die Tür geſtellten Lehnſeſſel ſaß, tot war. Die Unterſuchung ergab, daß er mit ſeinem eigenen, mit Schalldämpfer verſehenen Revolver erſchoſſen worden war. Zwiſchen ſeinen Zähnen fand man baumelnd und mit Gewalt eingepreßt ſeine Pfeife, die noch ſchwach glimmte und jetzt keinen Qualm mehr entwickelte. Die Wache hatte von Mortys töd⸗ lichem Schuß nicht das mindeſte vernommen. Auch bei ſeinem Abgang hatte ſie ſich täuſchen laſſen, denn von dem toten Oberſt war über die Seſſellehne hin⸗ weg nur ſeine Mütze zu ſehen geweſen. Der Hände⸗ druck mit dem Toten und die qualmende Pfeife hatten dieſe ſchauerliche Täuſchung zu vervollſtän⸗ digen vermocht. WIg. Höflichkeit eines Räubers Die Newyorker Polizei ſucht nach einem ſogen. „Gentleman⸗ Einbrecher“, der ſich nicht nur durch große Kühnheit, ſondern auch durch eine außer⸗ gewöhnliche Höflichkeit auszeichnet. Der Newyorker Millionär Howard Broka w, Herriman⸗Bank, machte kürzlich die Bekanntſchaft des Räubers und erſtattete daraufhin bei der Polizei Anzeige. Der Millionär und ſeine Frau waren kürzlich allein in ihrer Wohnung in der Fünf⸗ ten Avenue mit einem abendlichen Geſellſchaftsſpiel beſchäftigt, als der Hausmeiſter durch ein Klingel⸗ ein Direktor der Senfationeller Fluchtverſuch der amerikan. Mörder⸗Millionärsſöhne 5 A Nathan Leopold(links) und Richard Loeb im Gefängnis Die Direktion des Strafgefängniſſes in Joliet (U. S..) iſt einem großangelegten Plan zur Ent⸗ führung der beiden Millionärsſöhne Leopold und Loeb auf die Spur gekommen, die ſeinerzeit einen Zwölfjährigen auf grauenvolle Weiſe umgebracht hatten. Zwei Flugzeuge waren in der Nähe des Gefängniſſes gelandet, um die jugendlichen Mörder aufzunehmen. Rechtzeitig konnte die Flucht ver⸗ eitelt werden. zeichen an die Korridortür gerufen wurde. Ex öffnete und ſah ſich einem elegant gekleideten jungen Manne gegenüber, der mit dem erhobenen Revolper in der Hand die Bitte ausſprach, zu dem Herrn des Hauſes geführt zu werden. Der Hausmeiſter ge⸗ horchte. Auch dem überraſchten Ehepaar gegenüber verlor der Räuber ſeine höfliche Haltung nicht. „Ich brauche Geld“, ſagte er,„und zwar ſehr dringend. Geben Sie mir es und es wird nieman⸗ dem ein Leid geſchehen.“ Der Hausherr überreichte dem Eindringling einen Betrag von etwa 700 Me, und ſeine Platin⸗Uhr. Als dann die Frau des Hauſes ebenfalls etwas beiſteuern wollte und ihre Halskette ablegte und ihre Ringe vom Finger zog, lehnte der Räuber dankend ab. Er bat vielmals um Entſchuldigung, geleitete das Ehepaar zum Bade⸗ zimmer, ſchloß die Tür hinter ihm und verſchwand, Der Millionär ſetzte ſich von dem Badezimmer ſofort telephoniſch mit dem Dienerzimmer in Verbindung und alarmierte das Haus. Von dem Räuber war aber keine Spur mehr vorzufinden. Die Newyorker Polizei kennt keinen Banditen, auf den die Beſchrei⸗ bung paßt. Namentlich iſt ihr noch niemals ein Räuber mit derart höflichen Formen begegnet. Wußten Sie ſchn? Eine Auſter iſt erſt eßbar, nachdem ſie vier Jahrg alt iſt. 4.. Die erſten Seidenſtrümpfe wurden für die Könſ⸗ gin Eliſabeth von England angefertigt. * Auf der unbewohnten Inſel Juan de Roya, nicht weit von Madagaskar leben tauſende wilder w Hunde, Nachkommen von ein paar Hunden, die vor vielen Jahren portugieſiſche Fiſcher dort zurückließen, 111 Die Fernſprechbeamten in Bombay müſſen ſechs Sprachen ſprechen. * Die Eſperanto⸗Weltſprache verfügt heute über d eigene Zeitſchriften. * England wird alljährlich von etwa 60 000 Amer kanern beſucht, die dem Lande rund 100 Millionen einbringen. 4. Auf den Polyneſiſchen Inſeln iſt Ziſchen ein Zei⸗ chen von Beifall. * Die Britiſche Bibelgeſellſchaft hat im vergangenen Jahre weit über zehn Millionen Bibeln verbreitet, davon allein in China über 4 Millionen. Vorbereitungen zur Weltausſtellung 1933 Ein phantaſtiſcher Gebäudekomplex (Entwurf R. Hood), der für die Weltausſtellung 1933 in Chicago errichtet wird. Die N Architektur zeigt eine intereſſante Miſchung von moderuſter Bauweiſe und terraſſenförmigem babyloniſchen Stil. J Dienstag, 10. Februar 1931 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 67 1 1 a 3 0— 5 5 I ational-Theater Mannheim. 8 33 2 „5 Dienstag, den 10. Februar 1931 8 N 5 8. 5* 8 8 Vorstellung Nr. 193 Miete B Nr. 23 Hoft manns Erzählung en a n 5„ 5 5 8 2 72— 1 1 1 Phantastische Oper in einem Vorspiel. 3 Akten 5 8. 19 2 42872 5 und einem Nachspiel von Jules Barbier Musik von jacques Offenbach Musikalische Leitung: Ernst Cremer Insrenier ung: Herbert Maisch- Chöre: K. Klauß Ausstattung: Eduard Löffler Techn. Einrichtung; Walther Unruh Heute letzter Tag Das entzückende Tonfilm-Kammerspiel Mach mir die Well Der groge Heiterkeitserfolg! Anny Ondra Felix Bressart (bekannt aus„3 Tage Mittelarrest) in „Ein Sprechſim für denkende Menschen, der nicht nur als Unſerhalfung fessel, sondern da- rüber hinaus ein Schauspiel mii akiueller Pioblemsfellung 181“. So urteilt die Presse über den 100%igen deutschen Tonfilm: Wün. Lechner fr. Aglasterhausen:: fel, 33 Ratenablommen 8150 Bad. Beamtenbank 1 Aplang 20 Uhr Ende nach 22.30 Uhr 0 5 Personen: 5 f „ e eee gt abt ee Eine Freundin ä 11 e cHaglorrt AN DER 5 N Liudork Sydney de Vries 0 0 9— e 8 0 rogramm Babes Vaude Jess SusfravRIck ET KURTIRIEN N 30 Odi wle Du o 50 Hermann N 5 1 1 ö 1 K 5,00,.30, 8. 18 Uhr er Wee 0 1 Eine originelle Ton- Groteske, die Lochenille Fritz Bartling 5 9 09 9 wahre Lachstürme hervorruft. 8s Else Schulz 8 Weitere Darsteller: Sie Arno, Adele Sandrock 5 Selen fue Veiein 1 90 85 1 Finz n André Pilol. 8 Direkt ab meiner neuzeſtlichen u. ver grüber fen Werkstätten 9 5 Se e 0 Im Ton- Beiprogramm: Schlaf-, Spelse-, flerreneimmer u. büchen 1 arge Nos 5 f ö 8 In all. Holzarten, aus best. Material geschmaek- Sümmme der Butter ee A¹⁵ putzl auf dem Lande/ Die tönende Emelka-Woche a ede gere Beginn: 3, 5, 7..25 Uhr 25 55 lational-Theater Mannheim. f Kartenverkauf für dle Fastnachts- Aufführungen. J Vorzugs- u. Mietervorzugskarten Bohls-Kaffee Nicht der Einsigste. aber der Bestel weill atündlick ſrische Röstungen.— Bahls-Kaftee der Elazigete den Sie schon ab 2 Prd. franko. ohne Nebenspesen beslehen können; weshalb Sle immer gans frischen Kaffee im klause haben. Nr. Preise für 1 Pid. in Ri 19 Qustemela-Haushaltmischung.60 am Mittwoch, 11. II. 1931 * tag 18. II. allgemeiner Verkauf Sonntag, am Donnerstag. 12. II. 1931 g Montag, 15. 8 Vorzugs u. Mietervorzugskarten EIN TONFIIM NACH oER am Freitag, 13. II. 1931 e 0 e II. 1931 KOM O DIE VON OO ERNST 20 Gumgtemala-Feri-Moc ga..80 Das Mietervorrecht zu allen Vorstellungen Der selige alte Flachsmann- Stoff, das Bühnenstück,—3 3 5 5 t kann nur am Dienstag, den 10. Februar 1931 das bei seinem Erscheinen solch ungeheures Auf- 0 Gustemala-Costarlese..60 . ausgeübt werden. 81 sehen erregte, hat durch das Zusammenspiel postwersand in mengtuche dete me 3. 10 9 0 eines herrlichen Ensembles nunmehr im Tonfilm i 5 e 15 8 1 6 eine würdige Auferstehung gefunden,. Man hat es nds den Banne 88 8 6 1 0 R 1 A gewagt. ohne Schlager auszukommen und ein otto Bohl, A 28. Groprösterel. Humburg 18. 5 1 erfrischendes Filmwerk mit Schmiß und Tempo N 7 ist ents— Nur noch heute und morgen een Wer hat ausgeklagte V. 3 un kumten: ein großer, echter Erfolg! ORDERUNOEN Im Ton- Beiprogramm: B verhaufen. Anfragen unter J F M 8657 an die desdisſtsstelle Er Waststosmitvaneltes. Pute am Kong/ Dſe nöueste Deulg-Woche gen 8. a 5 R 1 luer Diesmol spukk's bels Knorzebachs Anfangszeſten, 5 7, 825 Uhr Uerein für esundheitspflege E. U des wit Fegbeutel, Kammufl. Ise Ernst 755 5. 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