rr ͤ r ˙ a 25 eue Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, Ktonprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/0, Meerfeldſtraße 13, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 6g, 8e Luiſenſtraße 1.— annheimer Jeitu Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 71 0 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Nittag⸗Ausgabe Freitag, 13. Februar 193 142. Jahrgang— Nr. 73 8 Berliner Offensive der nationalen Opposition Theatraliſche Kundgebung im Berliner Sportpalaſt Die Deutſchnationalen vollkommen im Schlepptau der Nationalſozialiſten Was wird werden? Drabtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 13. Februar. Die„nationale Oppoſition“, die dem Reichstag den Rücken wandte, hat die angekündigte außerparlamen⸗ tariſche Offenſive geſtern abend in Berlin mit zwei großen Verſammlungen eröffnet. Es zeigte ſich dabei wiederum, daß die Deutſchnationalen voll⸗ Iommen i m Fahrwaſſer der National⸗ ſüztaliſten dahinſegeln. Der nationalſozialiſtiſche Aufmarſch vollzog ſich in dem wie immer durch Poli⸗ zei ſtark geſicherten Sportpalaſt unter den Klängen des Hohenfriedbergers mit dem üblichen Fahneneinzug. Eine neue Attraktion bildete eine Gruppe von Nationalſozialiſten mit Wund⸗ verbänden aller Art, die von Schweſtern und Sanitätern geleitet, ſich als Opfer politiſcher Zuſammenſtöße zur Schaun ſtellten. Der erſte Redner, der preußiſche Landtagsabg. tube, ſetzte ſich mit einer Rede auseinander, die am Nachmittag der Reichsinnenminiſter Dr. Wirth gehalten hat. In ihr war die nationalſozialiſtiſche Flucht aus dem Parlament als Bekundung reak⸗ Honärer Geſiunung gedeutet worden. Die National⸗ ſöztaliſten hätten ſich auf parlamentariſchem Boden nicht mehr ſicher gefühlt und gefürchtet, vom deut⸗ ſchen Volke durchſchaut zu werden. Die Polemik Kubes gegen Wirt artete in wüſte Angriffe auf daß Zentrum überhaupt aus. Als zweiter ſprach Dr. Goebbels „Wir warnen“, erklärte er,„das Ausland, die Beſchlüſſe dieſes Rumpfparlaments, deſſen Mehr⸗ heit die Verfaſſung gebrochen hat, als völkerrechtlich und verfaſſungs rechtlich bindend anzufehen.“ Im übrigen bedeutete Goebbels, daß ſich die National⸗ ſozialiſten auch an den kommenden Abſtimmungen über den Wehretat nicht beteiligen würden. Die Kundgebung, die ſich vor allem auch gegen das Verbot des„Angriffs“ richtete, verlief ohne Stö⸗ rungen. Außerordentlich lebhaft ging es in der Phil⸗ harmonie zu, wo die Deutſchnationalen ihre Anhänger verſammelt hatten. Man kam hin, um zu hören, weswegen die Oppoſition aus dem Reichstag gezogen ſei und was nun weiter geſchehen ſolle. Aber von alledem erfuhr man nichts. Der Reichstagsabg. Laverrenz eröffnete die Ver⸗ ſammlung mit der Erklärung, daß es mit der Ge⸗ duld der Deutſchnationalen Partei jetzt zu Ende ſei. Dann wartete der Vorſitzende der Reichstagsfraktion, Dr. Oberfohren, mit den ſattſam bekannten, all⸗ gemein gehaltenen Angriffen auf die Regierung Brüning auf. Ihm folgte der Reichstagsabg. Graef (Thüringen), der das Vorgehen der Reichstags⸗ mehrheit kurz und bündig als einen„Staats⸗ ſtreich“ bezeichnete. Dann hielt Herr von Frey⸗ tag⸗Loringhoven die von ihm offenbar für die Außendebatte präparierte Rede gegen Dr. Curtius, die zu halten er durch den Exodus ver⸗ hindert worden war. Stürmiſch bewegt wurde es erſt zum Schluß, als der Kammerherr von Olden⸗ bug⸗Januſchau das Wort nahm. Auf ſeine draſtiſche Art und Weiſe führte er u. a. aus: „Wenn ich heute gegen die Regierung kämpfe, ſo hat das nichts zu tun mit meiner Liebe und Ver⸗ ehrung, die ich dem Generalfeldmarſchall Hinden⸗ burg entgegenbringe. Ich will Ihnen kurz meine Stellnug zu den Nationalſozialiſten darlegen: Wenn ich nicht Deutſchnationaler wäre, möchte ich Nazi ſein.“ Es iſt bezeichnend, daß gerade dieſe Stelle in der deutſchnationalen Verſammlung minuten lan⸗ gen toſenden Beifall hervorrief, der immer wieder aufbrandete, ſo daß der Vor⸗ ſizende Mühe hatte, die Ruhe wieder herzuſtellen. Herr Januſchau führte dann weiter aus, daß in dieſer nationalſozialiſtiſchen Bewegung ein großer patriotiſcher Schwung liege. Von dem Wirt⸗ ſchaftsprogramm allerdings bemerkte er: Da kann ich nur ſagen: Dunkel iſt der Rede Sinn. Aber, meinte er dann, wenn in Deutſchland die Nazis regieren, regieren Sie vernünftig. Gehen Sie nach Thüringen, gehen Sie nach Braunſchweig. Herr 4 Die Elal⸗Debatie im Reichstag Alle Abgeoroͤneten mit Ausnahme der Kommuniſten für baldmöglichſte Reviſion der Tributlaſten Drahtbericht unſeres Berliner Büros [ Berlin, 13. Febr. Mit einer großartigen Geſte hat Herr Dr. Frick am Mittwoch den Erwerbsloſen die Diäten zur Verfügung geſtellt, auf die nach Fug und Recht die Sezeſſioniſten gar keinen Anſpruch hätten. Umſo erſtaunter war man, als Herr Löbe geſtern auf Befragen lächelnd mitteilte, daß ſämtliche Nationalſozialiſten fürſorglich ihre Febrnardiäten ſich haben vorauszahlen laſſen. Sie ſind alſo auf Staatskoſten für ihren Agitatious⸗ feldzug mit dem nötigen Kleingeld wohl verſehen. Sie wegen der Verletzung ihrer Abgeordnetenpflich⸗ ten zu belangen, wie die Staatspartei es anregte, iſt leider kaum möglich. Präſident Löbe hat ſchließlich recht: Nichts wäre, auch wenn eine Mehrheit ſich dazu bereit fände, verfehlter, als mit irgendwelchen Diſziplinarmaßnahmen gegen die Parlamentsflüch⸗ tigen vorzugehen und ſo obendrein noch Märtyrer aus ihnen zu machen. Selbſt darüber herrſchten ſtarke Meinungsverſchiedenheiten, ob der von dem Nationalſozialiſten Stöhr preisgegebene Poſten eines Vizepräſidenten überhaupt neu beſetzt werden ſollte. Die Chrtiſtlich⸗Sozialen waren da⸗ gegen, ebenſo die Herren von der Landvolkpartei. Auch der Volksparteiler Dingeldey hielt eine„unbe⸗ dingte Notwendigkeit“ nicht für gegeben. Dennoch entſchted man ſich für die Wahl, der nicht mehr als eine rein formale Bedeutung zukam, da außer Herrn von Kardorff nur noch der Kommuniſt Pieck in ausſichtsloſer Konkurrenz kandidierte. Nachdem ſo die Lücke im Präſidium wieder auf⸗ gefüllt war, wurden die am Mittwoch zurückgeſtellten Abſtimmungen zum Außenetat nachgeholt. Ueber die zahlreichen Anträge der ab⸗ weſenden Rechtsoppoſition ging man ſummariſch zur Tagesordnung über. Die radikalen Forderungen auf Austritt aus dem Völkerbund, Einſtellung der Poungzahlungen uſw. wurden glatt abgelehnt, an⸗ genommen dagegen die beiden Entſchließungen der Mittelparteien zur Kriegsſchuldfrage und zur Abrüſtung, und was als beſonders erfreu⸗ lich anzumerken iſt, auch der Antrag der Chriſtlich⸗ Sozialen und Konſervativen, der die Reichsregie⸗ rung auffordert, baldmöglichſt mit den beteiligten Mächten in die Erörterung der Tribut⸗ laſten einzutreten und dazu alle zum Erfolg nöti⸗ gen innerpolitiſchen Maßnahmen zu treffen. Dieſem Antrag ſtimmten auch die Sozialdemokra⸗ ten zu, ſo daß er mit der ſtattlichen Zahl von 314 Stimmen gegen die 46 Kommuniſten durchdrang. Dann erſt war man ſoweit, ſich dem Etat des a Reichswirtſchaftsminiſteriums widmen zu können, dem noch immer der leitende Mann fehlt. Der Staatsſekretär Trendelen⸗ burg, der das Reſſort interimiſtiſch verwaltet, er⸗ ſtattete den üblichen Rechenſchaftsbericht, der ſich freilich in Details erſchöpfte und eine große Linien⸗ führung vermiſſen ließ. Am eingehendſten behau⸗ delte Trendelenburg die Frage der Subventio⸗ nen und bekannte ſich zu dem Grundſatz, daß heute nur noch außerwirtſchaftliche Motive für die Bewil⸗ ligung ſolcher Geſuche maßgebend ſein dürften. An der Diskuſſion beteiligten ſich nur noch dret Reͤner: Der Kommu⸗ niſt Neubauer, der die ruſſiſchen Zuſtände über den grünen Klee lobte, der Sozialdemokrat Tar⸗ no w, der gegen die Lohnſenkungsaktion der Regie⸗ rung von einer ſehr begrenzten parteipolitiſchen Warte aus polemiſierte, ſchließlich Prof. Deſſauer vom Zentrum. Er nahm ſcharf für die Induſtrie und die Konſumenten und gegen die Landwirtſchaft Stellung und erklärte unter lebhaftem Hört, Hört, daß„keine deutſche Regierung ſeit 100 Jahren für die Landwirtſchaft ſoviel getan habe wie die gegen⸗ wörtige und vorherige“. :!!! ¹ꝛ.... UUV6L Ä Franzen ſchmeißt in Braunſchweig den Schutt heraus und hängt die alten Herzogsbilder wieder hin. Möge Gott es geben, daß auch wir Miniſter erleben, die unſere Königsbilder wieder auf⸗ hängen. Zum Schluß meinte Herr Oldenburg⸗Januſchau: „Was wird werden? Fragen Sie den Geheim⸗ rat Hugenberg. Ich weiß nicht, ob er heute in der Lage iſt, das genau vorauszuſagen. Der Regierung iſt nach unſerem Ausmarſch ebenſowenig gemütlich wie uns zumute. Es liegt unſerer Natur eigentlich nicht, eine Demonſtration zu machen wie jetzt. Wir können es nur tun in der Ueberzeugung, keine an⸗ dere Möglichkeit zu haben. Irgendetwas mu 8 gegen dieſe Schweinerei getan werden.“ Für ſeine offenherzigen Ausführungen lohnte Herrn von Oldenburg ſtürmiſcher Beifall. Dann verlangte man gebieteriſch, noch den Retter ſelbſt, Herrn Hugenberg, zu hören. Der ließ ſich denn auch zu einer kurzen Anſprache herbei, in der er ſich namentlich an die Jugend wandte. Die Jugend ver⸗ lange von der nationalen Oppoſition in Deutſchland, daß ſie die Verhältniſſe von Grund auf umkehre. Die Entſcheidung nahe, und er könne einem jeden nur zurufen:„Halten Sie in den nächſten anderthalb Jahren Ihr Herd aufrecht und Ihren Willen feſt.“ Mit dieſem dunklen Zukunftsausblick mußte ſich die Verſammlung begnügen. Verbot von Kundgebungen im Berliner Luftgarten Telegraphiſche Meldung Berlin, 12. Febr. Der Polizeipräſident teilt mit: Die nationalſozialtſtiſche Deutſche Arbeiterpartei hat für Sonntag, 15. Febr., mittags 11 Uhr, zu einem Maſſenproteſt im Luſtgarten aufgerufen. Die kom⸗ muniſtiſche Partei Deutſchlands fordert zu einem „Maſſenaufmarſch“ am Sonntag, 15. Febr., vormit⸗ tags 10.30 Uhr, im Luſtgarten auf. Oeffentliche Verſammlungen unter freiem Himmel ſind erſt nach den Stunden des Hauptgottesdienſtes, früheſtens um 12 Uhr zugelaſſen. Die beiden Kundgebungen wür⸗ den demnach zu gleicher Zeit und auf dem gleichen Platz ſtattfinden. Bei dem ſcharfen politiſchen Gegenſatz, der nach außen hin zwiſchen den beiden veranſtaltenden Parteien beſteht und von beiden Seiten fortgeſetzt verſchärft wird und Tag für Tag zu tätlichen Angriffen der beiderſeiti⸗ gen Anhänger, zu gefährlichen Verletzungen und ſo⸗ gar zu Totſchlägen geführt hat, gefährden die beiden Verſammlungen unter freiem Himmel un⸗ mittelbar die öffentliche Sicherheit und Leben und Geſundheit der Teilnehmer. Es kann dieſe Gefahr nicht dadurch abgewendet wer⸗ den, daß nur eine der beiden Veranſtaltungen zu⸗ gelaſſen wird, denn auch ihr friedlicher Verlauf iſt nach dem aufreizenden Inhalt und Wortlaut der Ankündigungen nicht geſichert. Demgemäß wurde auf Grund des Art. 123 der Reichsverfaſſung für den 15. Febr. 1931 jede Ver⸗ ſammlung im Luſtgarten verboten. Schwere politiſche Zuſammenſtöße in Mainz — Mainz, 13. Febr. Nach einer von der national⸗ ſozialiſtiſchen Partei in der Mainzer Stadthalle ab⸗ gehaltenen Verſammlung, in der Reichstagsabgeord⸗ neter Gemeinder(Frankfurt a..) ſprach, kam es Donnerstag abend nach 10 Uhr in der Bahnhofſtraße zu ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen den abziehen⸗ den Nationalſozialiſten und politiſch Andersgeſinn⸗ ten. Soweit bis jetzt in Erfahrung zu bringen war, wurde eine Perſon durch Kopf⸗ und Bauch⸗ ſchüſſe ſchwer verletzt. Der Verletzte wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus gebracht, wo er in hoff⸗ nungsloſem Zuſtande darniederliegt. Nähere Einzel⸗ heiten waren vorerſt noch nicht zu erfahren. Mehr Sparsamkeit im Neith! Der Rechnungshof beanſtandet Der Rechnungshof des Deutſchen Reiches hat nun⸗ mehr dem Reichstag ſeine Denkſchrift über die Haus⸗ haltsrechnung 1928 vorgelegt. Die zahlenmäßigen Ergebniſſe der Prüfungstätigkeit des Rechnungs⸗ hofes für das Jahr 1928 betragen an fortlaufenden Minderausgaben und Mehreinnahmen jährlich rund 2,1. Millionen Mark und an einmaligen Minderaus⸗ gaben und Mehreinnahmen rund 2 Millionen Mark. Außerdem ſind an Beträgen, die zu viel aus⸗ gezahlt oder zu wenig erhoben waren, der Reichskaſſe als einmalige Einnahme rund 7 Millionen zugefloſſen oder für die zukünftigen Jahre geſichert worden. Im ganzen ergibt ſich aus der vorliegenden Denkſchrift, daß im Reich immer noch viel mehr ge⸗ ſpart werden muß und geſpart werden kann. 400 Flaſchen Graacher Himmelreich Beim Reichsgeſundheitsamt hat die Ab⸗ rechnung zu genau geſtimmt, und deshalb hat der Reichstag den Rechnungshof gebeten, doch einmal nachzuprüfen, wie dieſes überraſchende Ergebnis zu⸗ ſtande gekommen iſt. Es hat ſich denn auch ergeben, daß eine ganze Anzahl Verſtöße bei dieſer Behörde vorgekommen find. U. a. hat der Rechnungshof den Eindruck gewonnen, daß das Reichsgeſundheitsamt nicht bei allen Beſchaffungen die Haushaltsmittel ſparſam verwaltet hat. Es iſt dem Rechnungshof nicht zweifelsfrei, ob die Beſchaffung von 400 Flaſchen 1926er Graacher Himmelreich aus den aus dem Wein⸗ ſteueraufkommen zur Verfügung geſtellten Mitteln bei einem Geſamt verbrauch von 20 Fla⸗ ſchen zur Ausführung wiſſenſchaftlicher Unterſuchun⸗ gen im Rechnungsjahre 1928 unbedingt notwendig ge⸗ weſen iſt. Ferner hat der Rechnungshof die Ausſtat⸗ tung eines bereits eingerichteten Direktorszimmers mit Klubmöbeln beanſtandet. Nach Anſicht des Rech⸗ nungshofes hätte mit Rückſicht auf die Finanzlage des Reiches eine größere Zurückhaltung geübt und auf An⸗ ſchaffungen verzichtet werden müſſen, die wohl der Annehmlichkeit dienen, aber nicht unbedingt erforder⸗ lich waren. Luftfahrt⸗Subventionen Die zahlreichen Subventionen auf dem Gebiete der Luftfahrt haben dem Rechnungshof bereits frü⸗ her Anlaß zu Beanſtandungen gegeben. Auch im jetzigen Bericht wird hervorgehoben, daß nach Auf⸗ faſſung des Rechnungshofs auf einzelnen Gebieten der Luftfahrt ohne Schädigung des Zweckes wohl eine größere Zurückhaltung in der Verwendung der Mittel möglich geweſen wäre. Der Reichsverkehrs⸗ miniſter hat ſich in einigen Fällen Luftfahrt⸗ gutachten erſtatten laſſen, hierfür Beträge von 200 bis 5000„ im Einzelfall bewilligt und zum Teil dieſe Vergütungen im voraus gezahlt. Der Rech⸗ nungshof hat einen Teil dieſer Gutachten eingeſehen. Sie ſind für das Reichsverkehrsminiſterium, wie auch von ihm anerkannt wird, zum Teil von ge⸗ ringem Nutzen geweſen. Dies gilt beſonders für einen Fall, in dem der Verfaſſer des Gutachtens ſich offenbar vor deſſen Abfaſſung mit Luftfahrtfra⸗ gen überhaupt nicht oder jedenfalls nur unzureichend befaßt hat. Einer kleineren Firma, deren Stamm⸗ kapital 50 000/ beträgt, hatte der Reichsverkehrs⸗ miniſter im Laufe der letzten Jahre bis einſchließ⸗ lich 1928 344 000/ Beihilfen und 524742/ Dar⸗ lehen, zuſammen alſo 866 742/ gewährt, darunter ein unkündbares und unverzinsliches Darlehen für den Inhaber perſönlich. Von dem Darlehn war noch nichts zurückgezahlt worden. Die Firma hat die Umwandlung der Darlehen in Beihilfen bean⸗ tragt. Der Rechnungshof hat die fortgeſetzte Unter⸗ ſtützung nach der Art und in einem Umfange, der auf völlige Unterhaltung der Firma durch das Reich hinauskommt, als zu weitgehend beanſtandet, zumal da nach den Vorgängen dem Rechnungshof zweifelhaft erſcheint, ob durch die Hin⸗ gabe der Mittel das erſtrebte Ziel erreicht wird. Romane auf Dienſtkoſten Eine nicht ſehr gute Zenſur haben nach dem Be⸗ richt des Rechnungshofes die Behörden der Re ichs⸗ abgaben verwaltung erhalten. Die Prüfun⸗ gen ergaben, daß die Erkenntnis von der Notwen⸗ digkeit einer wirtſchaftlichen Verwaltungsführung bei den Behörden der Reichsabgabenverwaltung noch nicht Allgemeingut geworden war und daß öfter hätte ſparſamer verfahren werden können. Es iſt beobachtet worden, daß nicht nur teure Gegenſtände rden, währe mit einem geringeren Zweck te erreicht werden kön⸗ i daß auch Anſchaffungen gemacht worden ie ein Bedürfnis überhaupt nicht n war. Auch bei der Beſchaffung von 3 und Ausſtattungsgegenſtänden für neu errichtete Amtsgebäude der Reichsfinanzverwal⸗ tu hat der Rechnungshof häufig die erforderliche Sparſamkeit vermißt. In dem Bericht heißt es J:„Häufig ſind nicht nur Bücher beſchafft wor⸗ zwar dienſtlichen Inhalts, aber für den bieb überhaupt nicht in Betracht kamen, zücher unterhaltenden Inhalts.“ Aus den Haushaltsmitteln ſind u. a. beſtritten worden Kranzſpenden für Anverwandte von Landes⸗ finanzamts⸗Mitgliedern, ein Geſchenk für eine aus Anlaß ihrer Verheiratung ausgeſchiedene Stenoty⸗ iſtin, Miete für die zur Abhaltung von Geſell⸗ ſelbe iden gemieteten Räume, die an dieſem ellte Muſik und die dem Kraftwagen⸗ Landesfinanzamts für zu ſchnelles Fahren auferlegten Geldſtrafen. Koſtſpielige Dienſtwohnungen Ueber die Beamten mietwo hnungen der finanzverwaltung heißt es in dem Bericht des znungshofes u..: Es iſt ferner in ſonſt ein⸗ fachen Wohnungen überflüſſiger und koſtſpieliger Aufwand in baulicher Hinſicht zu finden, der zum i Anordnungen des Reichsminiſters der Fi⸗ in den genehmigten Koſtenanſchlägen wider⸗ Dies iſt vom Rechnungshof beanſtandet wor⸗ wird in Zukunft vermieden werden müſſen. aufwendige Wohnungen wird man ſolche be⸗ zeichnen müſſen, in denen z. B. der Fußboden eines immers mit Moſaikpartettboden ausgelegt iſt. Die⸗ und zum Teil auch Zimmer mit Wandpanelen aus Holz verſehen, für die Flure Fenſter aus Or⸗ namentglas mit Glasmalerei zum Preiſe von 200 bis 400 Mark das Stück beſchafft worden ſind und dergleichen mehr. Solange die Mieten die Koſten der Unterhaltung und Verwaltung einſchl. einer angemeſſenen Verzinſung des Bauwertes nicht decken, wird ferner ein Aufwand zu vermeiden ſein, wie er z. B. in folgenden Fällen vorliegt: Beſchaf⸗ fung mehrerer Badeeinrichtungen in einer Wohnung, Bekleidung von Wandflächen in Küchen, Aborten, Badeſtuben und Garderoben mit Wandflieſen an Stelle des billigeren Oelanſtrichs, Herſtellung einge⸗ bauter verkachelter Badewannen, ferner Beſchaffung und Anbringung von Wandleiſten, Hutkonſolbrettern mit Kleiderhaken in den Garderoben ſowie Kleider⸗ und Wandſchränken zu ungewöhnli ch hohem Preiſe. In dieſem Zuſammenhang iſt ferner zu erwähnen die in vereinzelten Fällen beobachtete Be⸗ ſchaffung und Anbringung von Waſchtiſchen— auch zeitweiligen— mit Zapfſtellen für kaltes und war⸗ mes Waſſer, nicht nur in den Badeſtuben, ſondern auch in den Garderoben, Schlaf⸗ und in anderen Räumen, ferner von Kriſtallfacetteſpiegeln und Kri⸗ ſtallkonſolplatten. In einzelnen Küchen ſind, um weitere Beiſpiele anzuführen, verhältnismäßig ſehr teure Küchenherde und Spültiſche, von letzteren für einzelne Wohnungen ſogar zwei Stück, beſchafft wor⸗ den. *** Man wird dieſe Feſtſtellungen des Rechnungs⸗ hofes nicht ohne Empörung leſen, Namentlich der hier gegeißelte Luxus in gewiſſen Dienſtwohnungen aemahnt an das Wort der Schrift:„Wozu dient dieſer Unrat?“ Noch eine Frage: der Bericht des Rechnungshofes befaßt ſich mit Sündern aus dem Jahre 1 Iſt es inzwiſchen anders und vor allem beſſer geworden? Wir wollen es hoffen! Wenn jedoch von der Reichsregierung— und durch⸗ aus mit Recht— die größte Sparſamkeit gepredigt wird, wird ſie am eheſten darauf dringen müſſen, daß in ihrem eigenſten Verwaltungsbereich mit guten Beiſpielen vorangegangen wird. Weitere politiſche Verhaftungen in der Türkei — Konſtautinopel, 13. Febr. Acht Perſonen, unter ihnen der frühere Unterrichtsminiſter Vehbi Bey, ſind verhaftet worden, da ſie, wie behauptet wird, zu einer geheimen reaktionären Organiſation in Bali⸗ keſſer im Bruſſa⸗Vilajet gehören. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe rafbeſtimmungen gegen Beamte Die Beamtenvertreter des Landtags haben das Wort Eigener Bericht g Karlsruhe, 12. Febr. Auch in der Rachmittagsſitzung ſprach man dreieinhalb Stunden lang über den Geſetzentwurf über die Aenderung des Beamtengeſetzes. War die Teiländerung des badiſchen Beamtengeſetzes im jetzigen Zeitpunkt nötig, in dem das Reichs⸗ kabinett ſich erneut mit dem Entwurf der Reichs⸗ dtenſtſtrafordnung beſchäftigt hat? Der Finanz⸗ mintſter, der gleich zu Beginn der Sitzung das Wort erhielt, ſagte ja, trotzdem die Begründung der Regierungsvorlage beſonders auf die bevorſtehende vollkommene Neugeſtaltung des⸗geſamten Beamten⸗ rechts durch das Reich und die Verpflichtung der Länder hinweiſt, die neuen Reichsbeſtimmungen zu übernehmen. Der deutſchvoltsparteiliche Oberregie⸗ rungsrat Bauer ſagt nein, weil er der Meinung iſt, nachdem man 1177 Jahre lang auf das Reichs⸗ beamtengeſetz gewartet habe, könnte man ſchließlich bis zum Erlaß der Reichsbeſtimmungen auch in Baden noch die drei bis vier Jährlein zu⸗ warten. Von den insgeſamt 34 Aenderungen beziehen ſich zudem nur 10 auf allgemeinbeamtenrechtliche Fragen(Verſetzung in ein anderes Amt, Pflichten der Beamten gegenüber der republikaniſchen Verfaſ⸗ ſung, Dienſteinkommen und Ruhegehalt), während alle übrigen von Strafverſetzung, Ordnungsſtraf⸗ verfahren, Dienſtſtrafgerichten⸗ u. Kammern, Dienſt⸗ ſtrafhof und Beſchwerden handeln. Dadurch und durch den Verlauf der Landtags⸗ debatte könnte in der Oeffentlichkeit der durchaus unzutreffende Eindruck entſtehen, als hätte man es bei den badiſchen Beamten mit einer ganz beſonderen Spezies von Pflichtvergeſſenen, Aufſäſſigen und an⸗ deren Delinquenten zu tun. Der„Führer“ hatte allerdings unlängſt etwas Aehnliches behauptet und die„Spitzbuben“ dem Zentrum und der Sozialdemo⸗ kratie an die Rockſchöße gehängt, worauf deren Frak⸗ tionsmitglieder heute unter Proteſt einen Exodus veranſtalteten, als der nationalſozialiſtiſche Profeſ⸗ ſor Kraft die betreffenden Stellen aus dem Hitler⸗ blatt vorlas. Der Finanzminiſter wies aber im Verlaufe ſeiner eineinhalbſtündigen Ausführun⸗ gen ſtatiſtiſch nach, daß in den Jahren 1924 bis 1929 nur 125 Diſziplinarfälle anhängig wurden, was auf das Jahr umgerechnet 21 Fälle ausmacht. Vergegenwärtigt man ſich, daß Baden 19 673 Beamte hat, ſo ſtellt ſich das Verhältnis auf 11000. Im Laufe dieſer 6 Jahre wurden, alle Mini⸗ ſterien zuſammengefaßt, ganze acht Fälle von Ver⸗ untreuungen bekannt. Es ſteht alſo gut um unſer badiſches Berufsbeamtentum, und mit Recht benutzte der Miniſter die Gelegenheit, um von der Landtags⸗ tribüne aus den badiſchen Beamten den Dank für ihre uneigennützige und opferfreudige Hingabe an den Staat abzuſtatten und gegen die in letzter Zeit öfters zu Tage getretene Beamtenhetze Front zu machen. Was Finanzminiſter Dr. Schmitt ſonſt noch aus⸗ führte, läßt ſich auf den Generalnenner der Vertei⸗ digung des geplanten Proviſoriums der Regierung bringen. Ausführlich ging der Miniſter auf die Dienſtſtrafordunug ein und bezeichnete als das Ziel des Diſziplinarverfahrens nicht Vergeltung und Be⸗ ſtrafung, ſondern Erhaltung der Diſziplin, Schutz des Staates und Volkes, der Mitbeamten und Schutz des Staatsvermögens. Dann beſchäftigte er ſich mit den Abänderungsanträgen der Oppoſitionsparteien. Es läßt ſich jetzt ſchon vorausſagen, daß die von den Nichtregierungsparteien eingebrachten Verbeſſe⸗ rungsanträge der Ablehnung verfallen wer⸗ den. Dieſe Erkenntnis veranlaßte auch den Abg. Bauer, der in der allgemeinen Ausſprache für die Deutſche Volkspartei ſprach, zu der bitteren Feſtſtel⸗ lung, er habe noch nie gefunden, daß bei ernſten Dingen die Oppoſition zu Gehör gekommen ſei. Er hielt den beiden Regierungsparteien auch vor, ihre Politik habe in weiten Kreiſen des badiſchen Volkes, die ſeit 12 Jahren gar kein Mitbeſtimmungsrecht für die Stagtsgeſchäfte hatten, das Gefühl ausgelöſt, wenn man nicht zu den Farben Schwarz und Rot gehört, bekäme man auch kein Recht. Er hatte auch mit ſeiner Auffaſſung nicht ſo unrecht, daß man eigentlich ganz beſonderen Reſpekt vor den Beamten haben ſollte, die nicht den Regierungsparteien ange⸗ hören, da ſie von ihrer andersgearteten Weltan⸗ ſchauung ſicherlich keinen Vorteil hätten. Etwas bequem hatten es ſich die Nationalſozia⸗ liſten gemacht. Ihr Vertreter im Haushaltsausſchuß, Abg. Kraft, der heute auch im Plenum für ſie ſprach, hatte im Ausſchuß erklärt:„Wir ſtimmen für alle Anträge, die von den Beamtenorganiſationen ein⸗ gebracht ſind. Im übrigen habe ich keine Zeit, da zu bleiben.“() Aehnlich erklärte er nun auch in der Ausſprache, die Nationalſozialiſten hätten die Forderungen, Ziele und Wünſche der badiſchen Be⸗ amten in 16 Anträgen untergebracht und machten von deren Annahme oder Ablehnung ihre eigene Stellung zu dem Geſetze abhängig. Nicht genug mit dieſem agitatoriſchen Bluff, meinte Kraft zudem noch, die Mehrzahl der badiſchen Beamten habe bereits den Weg zum Nationalſozialismus gefunden(22) und das Berufsbeamtentum ſei mit dem Sieg des Natio⸗ nalſozialismus eng verbunden. Der ſozialdemokratiſche Reviſionsinſpektor beim Villinger Bezirksamt, Heid, begnügte ſich neben einer Polemik über republikaniſche Beamtengeſin⸗ nung ebenſo wie der Mannheimer Gerichtsober⸗ verwalter Gwald vom Evangeliſchen Volksdienſt mit der Zuſtimmung zum Geſetzentwurf, mit der letz⸗ terer die Begründung eines Antrags auf Milderung der Dienſtentlaſſungsbeſtimmung verband. Am Freitag vormittag wird das Haus in der Weiterberatung fortfahren, die heute ſchon vor halb⸗ leeren Bänken vor ſich ging. 7 Amfangreiche Notſtanosarbeiten in Sachſen Meldung des Wolffbüros — Berlin, 12. Febr. Die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung Arbettsloſenverſicherung teilt mit: Angeſichts der ſtarken Arbeitsloſigkeit in Sachſen iſt es von beſonderer Bedeutung, daß im Wege der wertſchaffenden Arbeitsloſenfürſorge die Finanzie⸗ rung einer umfangreichen Notſtandsarbett in Sach⸗ ſen gelungen iſt. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Waſſerverſorgung von Mittel⸗ ſachſen. Als Träger der Notſtandsarbeit wird eine beſondere Aktiengeſellſchaft gegründet, in der und Mannheim im Rundfunk Ueber den deutſchen Dichter Otto Julius Bier⸗ baum ſprach Dr. Fritz Drop vor dem Mann⸗ heimer Mikrophon. Mit vollem Recht kann geſagt werden, daß hier aus berufenem Munde das lite⸗ kaxiſche Lebensbild eines geiſtig fruchtbaren Men⸗ ſchen gezeichnet wurde, denn Dr. Droop gehörte zu den perſönlichen Freunden des Dichters. Die Ver⸗ ehrung und Wertſchätzung, die Dr. Droop für Otto Julius Bierbaum empfand, iſt außer in einer klei⸗ neren Biographie ganz beſonders in dem mit großer Liebe geſchaffenen, bei Reclam erſchienenen Werke „Reiſe Früchte vom Bierbaum“ nieder⸗ gelegt. Bierbaum hat die Erzeugniſſe einer ſpielenden Laune der Welt freigebig geſchenkt und er wollte, daß ſeine Werke mit der gleichen Freimütigkeit geleſen werden ſollten, mit der ſie geſchrieben waren. Alle, die um ihn ſein durften, beglückte die Herzensfröh⸗ lichkeit, mit der Bierbaum gegen die Philiſter zu Felde zog. Viele von Bierbaums Arbeiten haben etwas Volksliederartiges und ſchlicht Deutſches. Ob⸗ Aleich ſeine Versbücher eine Menge leichte Tände⸗ leten enthalten, finden wir in ihnen doch manche köſtliche Perle deutſcher Lyrik. Als Dramatiker iſt Bierbaum ebenfalls hervorgetreten. Sein am Mannheimer Theater aufgeführtes Stück hatte wegen ſeiner lyriſchen Szenen beſonderen Er⸗ folg. Am meiſten bekannt dürfte der Erzähler Bierbaum ſein, der der deutſchen Literatur manches wertvolle Werk geſchenkt hat. Dichter ſetzte ſich ganz beſonders für die Re⸗ iten um die künſtleriſche Drucklegung her⸗ er Bücher ein; er war auch der erſte, der jiſche Geſtaltung des Buchinneren durch⸗ nigen, die um ihn waren, wußten die drigen Umſtände, mit denen er zu kämpfen hatte. Sie wußten auch von den Werken, die er ſchreiben wollte und die er ſchreiben mußte. Nach ſeinem Tode 2 baum von verſchiedenen Seiten heftig an⸗ fen. Die Pietät und das Gerechtigkeitsgefühl verlangte es, ein zu ſchreiben, das die Größe dieſes deutſchen 7 ichters offenbarte. In dem bei Gg. Müller in München erſchienenen Buch„Otto B i Era Baum zum Gedächtnis“ iſt ihm durch ſeine Werk der Freiſtaat und die Dresdener Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektrizitätswerke AG., zuſammengeſchloſſen ſind. Die Geſamtkoſten der Arbeit, die ſich auf zwei bis drei Jahre erſtrecken wird, werden mehr als 20 Mil⸗ lionen Mark betragen. An der Finanzierung beteiligt ſich die Reichsanſtalt für Arbeitsvermitt⸗ lung und Arbeitsloſenverſicherung mit einem Ber lorenen Zuſchuß von 1350 000 /, während die Deutſche Geſellſchaft für öffentliche Arbeiten AG. und das Land Sachſen langfriſtige, geringverzins⸗ liche Darlehen im Geſamtbetrage von fiber acht Millionen Mark bewilligt haben. Die Zahl der Ar⸗ beitsloſentagewerke beträgt etwa 450 000. ge⸗ deutſchen Dichterfreunde ein bleibendes Denkma ſetzt worden. * Prinz Karneval im Südfunk. Vom 15. bis 17, Februar ſchwingt Prinz Karneval ſein Szepter über die Veranſtaltungen des Südfunks. Den Rund⸗ funkteilnehmern ſteht manch vergnügte und heitere Stunde bevor. Sonntag, den 15. Februar, überträgt der Südfunk um 16 Uhr aus dem Kurhaus Wies⸗ baden ein Karnevaliſtiſches Konzert“. Im Abendprogramm iſt die allgemein beliebte Operette „Paganini“ in einer Uebertragung aus Frank⸗ furt ein Faſchingsprogramm durch Sendung eines „Karneval⸗Konzerts“. Dienstag, den 17. Februar beweiſt dann der Südfunk, daß man auch in Stuttgart dem Faſchingshumor Tür und Tor ge⸗ öffnet hat. Von 20,45 Uhr an ſendet er ein ulkiges Programm, das eine köſtliche Perſiflage der üblichen Programme darſtellt. Es ſeien daraus nur folgende Ankündigungen erwähnt: Männerſtun de, mit einem Vortrag von Karl Köſtlich über das Thema: „Wie ſtopfe ich meine Socken ſelber?“ ferner die Aufführung einer Kur zoper mit dem Titel„Mignon in der Unterwelt oder Das Nacht⸗ lager der weißen Dame im Tiefland bei Herrn Hans Sachs, dem munteren Seifenſieder“, die 977. Fort⸗ ſetzung des Zyklus„Eure Heimat“ als Folge ge⸗ ſtörter Uebertragungen zur Heimatkunde zuſammen⸗ geſtellt und geleitet von Peter Struwel(die Ueber⸗ tragung erfolgt aus Schallplatten hardt im ſchwäbiſchen Walde). len Uraufführung in Kaiſerslantern. Die parodi⸗ ſtiſche Kleinſtadtrevue„Rakintapa“, geſchaffen von dem in Kaiſerslautern anſäſſigen Karl Wüſt, wurde bei ihrer Uraufführung am dortigen Stadt⸗ theater ſehr beifällig aufgenommen. Es iſt eine Zeit⸗ ſattre auf die geringen kulturellen Bedürfniſſen der Kleinſtadt, die ſich in Radio, Kino, Tanz und Palaſt⸗ vornehmheit(daher die Abkürzung dieſer vier Worte in Rakintapa) erſchöpfen. Die vier Bilder führen einen Fackelzug, ein Kaffeekränzchen der Frauen, ein Schlachtfeſt der Männer und eine Aufführung der Rakintapa G. m. b. H. vor, die einen ausländiſchen Tonflim„Das blaue Schwein“ oder„Alle Menſchen werden Brüder“ zeigt. B. 3 5 Freitag, 13. Fel Die Hausſuchungen bei der NSDAP. Meldung des Wolffbüros Berlin, 13. Febr. Bis in die ſpäten Nachtſtunden hinein wurhz geſtern das bei den Nationalſozialiſten in Berlin und Mecklenburg beſchlagnahmte Material einer Durchſicht unterzogen, wobei, wie bereits gemeldet, ſehr belaſtende Dokumente vorgefunden wurden. Aus dem beſchlagnahmten Briefwechſel iſt, dem„Berliner Tageblatt zufolge, erſichtlich, daß die Mö der Hauſchkeund Becker tatſächlich ſchon vor einigen Wochen in Tirol angelangt waren. Ein gewiſſer von Maltitz war der Verbindungsmann der Ber⸗ liner S. A. in Innsbruck und genoß großes Ver⸗ trauen bei den Führern der Berliner Nationalſozia⸗ liſten. Es ſoll ſich um einen Reichs deutſchen handeln, der früher deutſcher Offizier war. Die Berliner Kri⸗ minalpolizei hat ſich bereits mit der öſterreichiſchen Polizei in Verbindung geſetzt und um Feſtnahme des von Maltitz wegen Begünſtigung erſucht. Unter den beſchlagnahmten Schriftſtücken fand man, wie das Blatt weiter meldet, auch den Brief eines höheren Beamten eines Reichs miniſteriums, der als Parteigenoſſe der Gau⸗ leitung der Nationalſozialiſten Material aus ſeiner Behörde und ſeinem Dienſt⸗ bereich zur Verfügung ſtellen wollte. Dem be⸗ treffenden Miniſterium iſt noch geſtern von der Po⸗ lizei über dieſe wichtige Feſtſtellung Bericht erſtattet worden. Gegen den Beamten wird ein Di ſzipli⸗ narverfahren auf Dienſtentlaſſung ein⸗ geleitet werden. Letzte Meldungen Flucht aus dem Sowjetparadies Berlin, 13. Febr.(Drahtbericht unſeres Ber⸗ liner Büros.) Nach einer Bukareſter Meldung des „Berliner Tageblattes“ verſuchten in der Nacht zum Donnerstag 16 Flüchtlinge aus Sowfet⸗ rußland den vereiſten Dnjeſtr in der Richtung auf Beſſarabien zu überqueren. Der ruſſiſche Grenz⸗ ſchutz feuerte auf die Flüchtlinge, von denen zwei getötet wurden. Vier andere brachen im Eis ein und ertranken. Eugliſche Vorſchläge auf Zollherabſetzung in Berlin überreicht — Berlin, 12. Febr. Die britiſche Regierung hat, entſprechend ihrer Abſicht, mit den Regierungen ver⸗ ſchiedener europäiſcher Staaten Verhandlungen über die Herabſetzung der Zolltarife einzuleiten, eine Vorſchlagsliſte für Zollherabſetzungen in Berlin unterbreitet. Die engliſchen Wüuſche auf Zollermäßigung beziehen ſich vor allem auf Teytil⸗ waren, doch wird auch noch eine Reihe anderer Waren in der engliſchen Zollwunſchliſte aufgeführt, die in Deutſchland aus England eingeführt werden. Höllen maſchinenexploſton im Brüſſeler Rundfunkhaus 5 5 Brüffel, 13. Febr. Im Treppenhaus des Ge⸗ bäudes der Belgiſchen Rundfunk⸗Geſellſchaft explo⸗ dierte geſtern abend eine Höllenmaſchine. Dadurch wurde eine Perſon leicht verletzt und die Fenſterſthei⸗ ben des Hauſes wurden ſämtlich zertrümmert. Die Polizei hat eine Unterſuchung eingeleitet. Juternationaler Kongreß chriſtlicher Arbeitgeber — Paris, 13. Febr. Geſtern iſt in Paris der erſte internationale Kongreß chriſtlicher Arbeitgeber zu⸗ ſammengetreten. Es ſind Delegierte aus folgenden Ländern erſchtenen: Deutſchland(Dr. Fonk), Belgien(flämiſch Belgien und franzöſtſch Belgien), Frankreich, Nie⸗ derlande, Polen, Schweiz, Tſchechoflowakei und Chile. Die geſtrige Sitzung galt der Prüfung von wirt⸗ ſchaftlichen und ſozialen Fragen. Neue Mitglieder des Nationaltheaters Intendant Herbert Maiſch hat für die nächſte Spielzeit an das Mannheimer Nationaltheater ver⸗ pflichtet: Fräulein Eliſe Illiard von den ſtäd⸗ tiſchen Bühnen Dortmund als Koloraturſängerin, Fräulein Irene Ziegler vom gleichen Theater als erſte Altiſtin und Fräulein Ilde Overhoff vom Albert⸗Theater Dresden als Salondame. * Das Nationaltheater teilt mit: Die Neubear⸗ beitung von Neſtroys„Lumpazivagabun dus“ durch Alfred Landory enthält für die 4 Außer⸗ Miete⸗Vorſtellungen der Karnevalstage noch beſon⸗ dere karnevaliſtiſche Einlagen, die bei den ſpäteren Wiederholungen in Wegfall kommen. Insbeſondere iſt als Schlußbild in Form eines Karnevals⸗Epilogs eine„Revue der erfolgreichen Stücke“ vorgeſehen.— Das Schauſpielperſonal iſt erneut von Ausfällen betroffen worden. Annemarie Schradiek iſt auf kurze Zeit, Hans Fin ohr auf einige Wochen er⸗ krankt. Rabul Alſter befindet ſich laut ärztlicher Mitteilung auf dem Wege der Beſſerung. Es handelt ſich um einen doppelten Schienbeinbruch, den er ſich durch einen Sturz während eines Spaziergangs am Rheinufer zugezogen hat. Staatliche Anerkennung. Herrn Adolf Blu nr, Laurentiusſtraße 16 wurde vom Miniſterium des Kultus und Unterrichts, die ſtaatliche Anerkennung als Lehrer für Klavier erteilt. Deutſche Muſik im Auslande. Während einer Jeſtſpielwoche, die ihm zu Ehren von der Stadt Helſingfors veranſtaltet wird, dirigiert Richard Strauß u. a. die„Joſefslegende“ und eine Neueinſtudierung der„Ariadne auf Naxos.“— Im Sommer 1931 wird in Verona eine Fretlicht⸗ Aufführung von Richard Wagners Oper„Die Metſterſinger von Nürnberg“, an der auch deutſche Künſtler mitwirken ſollen, veranſtaltet wer⸗ den.— Wie in den vergangenen Jahren werden auch in der kommenden Saiſon in der Covent Garden Oper in London unter Leitung von Brund Walter und Robert Heger deutſche Opernaufführun⸗ gen ſtattfinden. In Ausſicht genommen ſind eine Reihe Wagner⸗Opern, ferner„Die Zauberflöte“, „Die Fledermaus“ und der„Roſenkavalier“. Ein Speyerer Domfeſtfilm wurde in der Kreis⸗ hauptſtadt der Oeffentlichkeit vorgeführt. Der Film ſchildert mehr als getreue Reportage denn ſchöpfe⸗ riſch geſtaltet den Ablauf der vierteljährigen Feſtlich⸗ keiten anläßlich des Kaiſerdomsjubiläums 10301930. Man ſieht Aufnahmen des Schauplatzes und ſeiner „handelnden Perſönlichkeiten,“ die Empfänge und feierlichen Prozeſſionen mit dem Maſſenſtrom der Zuſchauer. Der von Egem⸗Speyer und Geiſ⸗ ſert⸗Landau hergeſtellte, von der Rotten wall⸗ ner⸗Filmgeſellſchaft⸗Mannheim vorgeführte Bilder⸗ reigen wird ſich in badiſchen und pfälziſchen Gemein⸗ den demnächſt abrollen. Deutſche Theater in Amerika. In dieſem Win⸗ ker finden in Buffalo, Detroit, Pittsburgh, Cin⸗ einnati, St. Louis und Los Angeles regelmäßige deutſche Theatervorſtellungen in eigenen Häuſern ſtatt. In einer Reihe anderer Städte, darunter in Chicago, Philadelphia und Waſhington, werden von beſonders zuſammengeſtellten Truppen Gaſtvor⸗ ſtellungen gegeben. Nach den mehrfach zuſammen⸗ gebrochenen Verſuchen, ein eigenes deutſches Theater für Newyork zu errichten, hat ſich auch jetzt wieder eine deutſche Theatertruppe unter Leitung von Mizzi Feldmeier zuſammengeſchloſſen, die regelmäßig deutſche Theatervorſtellungen in Newyork gibt. 5 Die Wandlungen des Geſchmacks der Sammler. Auf dem Buchkunſtmarkt machen ſich in letzter Zeit immer mehr Beſtrebungen der Sammler be⸗ merkbar, den Geſamtausgaben die Einzelwerke n zuziehen. In Europa iſt dieſe Erſcheinung in erſter Linte durch materielle Rückſichten bedingt, während im Gegenſatz dazu in amerikaniſchen bibliophilen Kreiſen die Vorliebe für den Erwerb von Geſamt⸗ auflagen überwiegt. Unter dieſen Verhältniſſen iſt anzunehmen, daß eine der größten Bibliotheken deutſcher Geſamtausgaben, deren Verſteigerung dem nächſt in München ſtattfinden wird, in ihrer Geſamt⸗ heit für Deutſchland nicht wird erhalten bleiben können.„ Zum 150. Geburtstag Karl Friedrich Schinkels wird in der neuen Abteilung der Berliner Natto⸗ nalgalerie im früheren Kronprinzen pg lais eine Ausſtellung ſtattfinden. Sie ſoll ein geiſtig⸗kulturelles Bild der Kun ſt des 5 zs mus im Deutſchland der. weſentlichen Beiſpielen geben. laſſi⸗ N Schinkel⸗Zeit an Freitag, 18. Februar 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe g. Seite/ Nummer 73 Aprilwetter Faſt könnte man annehmen, daß wir bereits im April leben. Die leuchtende Sonne am geſtrigen Vormittag weckte ſchon manche Frühlingshoffnungen. Der kalte Wind, der die Wolken wieder zuſammen⸗ ſchob, zeugte aber davon, daß der Winter noch ſein Regiment führt. Um auch die zu überzeugen, die das nicht einſehen wollen, wirbelten geſtern Nachmittag einige Zeit luſtig die Schneeflocken vom Himmel her⸗ ab. Natürlich wurden ſie raſch wieder zu Waſſer, denn die Unterlage war gar nicht auf ihr Kommen vorbereitet. Mit dem Frühling iſt es wieder nichts, denn es wird kalt bleiben und die Unbeſtändigkeit der Witterung weiter vorherrſchen. Genau auf dem Nullpunkt ſtand in der vergangenen Nacht das Minimum. Heute früh war es mit 0,7 Dr. C.(gegen + 2,5 Gr. C. am geſtrigen Morgen) auch nicht viel wärmer. Die Höchſttemperatur erreichte geſtern 6 Gr. C.(6,5 Gr..). Schwere Schneeſſürme im Schwarzwald Wetterſturz in der Nacht auf Donnerstag Die zweite Woche des Februar gefällt ſich im Schwarzwald in Wetter⸗Extremen, Der Mitt⸗ woch hatte wieder leichten Froſt. Bereits der Abend aber kündigte einen Wetterſturz an, indem bei nachgebendem Luftdruck auf den Höhen eiſige Winde fegten. Der Wetterſturz kam dann in den Nachtſtun⸗ den auf Donnerstag und vor allem am Donnerstag früh. Schwere Sturmböen jagten über den Schwarzwald, ſelbſt bis in die tiefen Täler hinab, wo die Schneewolken ſchnell eine Neuſchneedecke von 10 Zentimeter und mehr hinlegten. Gleichzeitig war die Temperatur weiter geſunken, ſodaß bis auf 600 Meter hinab Froſt herrſchte. Die Schneeſtürme traten in außerordentlich ſcharfer Form auf und hatten in Freilagen auch wieder Verwehungen zur Folge. Immerhin hat aber der weiche Neuſchnee die unmöglichen Eisverhältniſſe auf den Straßen ver⸗ beſſert. Die Schneehöhen ſind durch den Neuſchnee abermals gewachſen, nachdem ſie durch den Regen am Dienstag etwas zuſammengegangen waren. Man mißt in Mittellagen von 800 Meter rund 80100 Zentimeter. In den Hochlagen des Feldberggebietes werden rund 200—225 Zentimeter erreicht. Die Neu⸗ ſchneefälls haben auch zur Verbeſſerung der vielfach verharſchten Schneedecke beigetragen. Oe. 100 000 Mk. auf Nr. 346 669 In der Donnerstag⸗Vormittagszie⸗ hung der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſ⸗ ſenlotterie wurden von großen Gewinnen aus⸗ geloſt: 2 Gewinne zu je 100 000„ auf die Nr. 346 660, 2 Gewinne zu je 50 000 Mark auf die Nr. 133 555, 2 Gewinne zu je 10000 Mark auf die Nr. 274 464, 2 Gewinne zu je 5000 Mark auf die Nr. 280 916, 22 Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 2862, 26 955, 56 488, 94 175, 138 944, 205 625, 225 480, 234 499, 252 492, 348 269, 391 257; in der Nachmittags ziehung: 2 Gewinne zu je 10000 Mark auf die Nr. 255 268, 8 Gewinne zu je 5000 Mark auf die Nrn. 110 271, 206 037, 322 094, 342 963, 26 Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 52 791, 140 351, 177 757, 228 400, 240 031, 301 407, 307 356, 308 038, 359 418, 368 223, 374 314, 375 209, 382 838.(Ohne Gewähr.) Familienchronik Seinen 70. Geburtstag feiert im Stadtteil Neckarau am morgigen Samstag Herr Jacob Gref bei verhältnis⸗ mäßig guter Geſundheit. Der Jubilar war bis zu ſeiner vor einigen Jahren erfolgten Zuruheſetzung Platzmeiſter bei der Joſeph Vögele.⸗G. und hat ſeinen Poſten über 25 Jahre lang treu und gewiſſenhaft verwaltet. Um die Sache des„Roten Kreuzes“ hat ſich Gref große Verdienſte erworben. Er gehörte zu den Gründern der„Freiwilligen Sanitäts⸗Kolonne Neckarau“ und war nach dem Tode Karl Hagmanns lange Zeit deren erſter Führer. In Würdi⸗ gung ſeiner vielen Verdienſte, namentlich während des Weltkrieges, ernannte die Kolonne ihren verdienten Ka⸗ meraden zum Ehren⸗Kolonnenführer. Schon vor dem Kriege wurde Gref durch die Verleihung der Roten Kreuz⸗Me⸗ daille ausgezeichnet. Das Rälſel der weißen Inſel zu löſen? Ein Ergänzungsverſuch zum letzten Tagebuch b Andreées Durch die Veröffentlichungen von den Tage⸗ büchern der Andrée⸗Expedition iſt bekanntlich das Rätſel der weißen Inſel nicht völlig gelöſt worden, denn das zweite und wichtigſte Tagebuch Andreées, das die letzten Aufzeichnungen enthielt, war in einem ſehr ſchlechten Zuſtand gefunden wor⸗ den. Man konnte nur die eine Hälfte jeder Zeile leſen, das andere war unleſerlich oder ſogar mit dem Papier vernichtet. Obgleich man ſonſt auch von wiſſenſchaftlicher Seite über das Ende der Expedi⸗ tion verſchiedene Theorien auffſtellte, hatte man doch noch nicht den Verſuch gemacht, die Zeilen zu er⸗ gänzen und damit aus der Feder von Andrée ſelbſt Aufſchluß über die letzten Tage und vielleicht ſogar Stunden der Expedition zu bekommen. Nun veröffentlicht ganz überraſchend„Svenska Dagbladet“ einen Deutungsverſuch, den ein Laie unternommen hat, der Pfarrer A. Helgeſſon. An Hand der Photographien der Reſte des Tage⸗ buches und nach einem genauen Studium der Art Andrees, zu ſchreiben, hat er ſich der mühſeligen Arbeit unterzogen, das Tagebuch ſelbſt zu ergänzen und einen Sinn in die Bruchſtücke zu bekommen. Und es iſt ihm tatſächlich gelungen, das Rätſel der weißen Inſel auf dieſem Wege wie ein Kreuzwort⸗ rätſel zu löſen oder doch wenigſtens der Löſung näherzubringen. Das Ergebnis hat den beiden Forſchern Prof. Lithberg und Prof. Anderſſon vorgelegen, und beide haben ſich ſehr anerkennend darüber aus⸗ geſprochen. Danach fiel Andree die Feder im letzten Schneeſturm aus der Hand, der ſie überraſchte, als ſie gerade dabei waren, total ermattet die bekannte Schneehütte aufzuführen und ſie mit Treibholz not⸗ dürftig zu decken. Aber ſie ſcheint nie ganz fertig ge⸗ worden zu ſein, und ſo waren ſie denn in dem dünnen Zelt dem furchtbaren Schneeſturm ausgeſetzt bis das Ende kam. Etwas zuſammengefaßt würde die Beſchreibung auf Mit einem Lichtbildervortrag von Dr. W. Diete⸗ rich über„Zweck der Krebs⸗Fürſorge. Die moderne Röntgen⸗Radiumbehand⸗ lung des Krebſes“ eröffnete der Verband der freien Wohlfahrtspflege ihre Werbe⸗ veranſtaltungen, die in einer beſonderen Werbewoche zu Gunſten der Radium⸗Spende(vom 1. bis 8. März) ihren Höhepunkt finden werden. Wie notwendig es iſt, der Krebsbehandlung und Bekämpfung erhöhte Aufmerkſamkeit zu ſchenken, bewies der Redner mit ſeinen durch Lichtbilder unterſtützten Ausführungen. Er entrollte ein erſchütterndes Bild von der unheim⸗ lichen Zunahme der Krebserkrankungen. Während es der Wiſſenſchaft geglückt iſt, die Sterblichkeitsziffer der Tuberkuloſeerkrankten herabzudrücken, iſt die Sterblichkeitsziffer der Krebserkrankten in ſtetem Steigen begriffen. So ſtarben im Jahre 1928 an Tuberkuloſe 51570 Menſchen, während der Krebs 66 255 Menſchen dahinraffte. Der Krebs iſt eine Krankheit der Ziviliſation. Neger, bei denen der Krebs überhaupt nicht vor⸗ kommt, erkranken ebenfalls an Krebs, wenn ſie in ziviliſierte Gegenden gebracht werden. Die meiſten Krebserkrankungen findet man in den Städten, während Landbewohner weniger von der Krankheit befallen werden. Auch ſind einige Berufsgruppen mehr gefährdet als andere. Der Krebs kann ver⸗ urſacht werden durch innerliche Narben und Ge⸗ ſchwüre und durch äußerliche chroniſche oder phyſika⸗ liſche Reize, chemiſche Einwirkungen und Bakterien. Krebs iſt nicht anſteckend. Verhütet werden kann der Krebs in weitaus den meiſten Fällen durch eine ver⸗ nünftige Ernährungsweiſe. Ueberernährung, zu heißes Eſſen und falſche Zubereitung der Speiſen ſind günſtige Vorbedingungen zur Ausbreitung der Krankheit. Zu ängſtlich darf man auch wieder nicht ſein, denn nicht jedes Geſchwür iſt Krebs. Früh⸗ zeitige Zuführung zum Arzt iſt erſte Notwendigkeit, denn gerade mit der Frühbehandlung hat man gute Erfolge erzielt. Nie heilt Krebs von ſelbſt. Heilung wurde zu einem internationalen Ereignis. Faſt alle europäiſchen Rundfunkſender hatten geſtern nachmit⸗ tag nach Rom umgeſchaltet, um die Feierlichkeit zu übertragen. Die Veranſtaltung hinterließ keinen nachhaltigen Eindruck. Das lag weniger an der Fremdſprachigkeit als an der Durchführung der Uebertragung. Da das Programm auf die Minute genau feſtgelegt worden war, konnte ſchon bei der Eröffnung der Sprecher ſagen, was in der nächſten Stunde ſich in Rom abwickeln würde. Man hörte die Trompetenſtöße, mit denen der Papſt beim Ein⸗ treffen vor der Radioſtation begrüßt wurde. Nach Einweihung des Maſchinenſaals und Einſchalten der Motoren hielt der Papſt zum erſtenmal eine Anſprache durch das Radio, die an die ganze Welt gerichtet war. Die lateiniſchen Worte ſchloſſen mit dem apoſtoliſchen Segen. Der Inhalt der Anſptache wurde ſpäter kurz in verſchiedene Sprachen überſetzt. Bei der anſchlie⸗ ßenden Feſtlichkeit hörte man eine längere Rede, die von Marconi, dem Erbauer der Radio⸗ ſtation, gehalten wurde. Erſt um 6 Uhr wurde die um .30 Uhr begonnene Uebertragung abgeſchaltet. Es wäre durchaus kein Fehler geweſen, wenn man nach der Anſprache des Papſtes ſchon Schluß gemacht hätte, denn für die anſchließenden Reden, die durch minutenlange Pauſen unterbrochen waren, hatten weitaus die meiſten Hörer kein Verſtändnis. Die Uebertragung auf die deutſchen Sender erfolgte über Wien, das die Veranſtaltung aus Rom mit einem Kurzwellenempfänger aufnahm und auf die Rund⸗ Iſt Krebs heilbar? Zur Werbewoche zu Gunſten der Radium ⸗Spende iſt nur möglich durch Operation und Beſtrahlung mit Radium, Meſothorium und Röntgenſtrahlen. Die immer mehr Anwendung findende Methode, die Operation erſt nach einer Beſtrahlung vorzu⸗ nehmen, hat die Sterblichkeitsziffer herabgedrückt. Allmählich ſetzt ſich aber die Behandlung mit Radium allein immer mehr durch, denn an einer Radiumbeſtrahlung iſt noch niemand geſtorben, wohl wurden aber beachtliche Erfolge erzielt. Mannheim beſitzt gegenwärtig 160 Milligramm Radium⸗Element, ein verhältnismäßig hohes Quantum. Ein Gramm koſtet gegenwärtig 300 000 Mark. Wenn ein belgiſcher Truſt nicht den Preis gewaltſam halten würde, würde, dieſes Heilmittel, das vor dem Kriege das doppelte gekoſtet hat, noch weiter im Preiſe ſinken. Die Stadt Mannheim wendet jährlich 20000 Mark zur Beſchaffung von Radium auf. Bei der Behandlung gilt es vor allem, die ſchäd⸗ lichen Strahlen abzulenken, ſo daß nur die heilenden Strahlen zur Wirkung kommen. An Hand von Licht⸗ bildern zeigte der Redner die zur Behandlung not⸗ wendigen Inſtrumente und Schutzmaßnahmen. Das Ausland, das über größere Mengen Radium ver⸗ fügt, benötigt natürlich andere Inſtrumente. In ganz Deutſchland gibt es nur ſo viel Radium, wie in Schweden eine einzelne Stelle beſitzt. Da wir wenig Radium beſitzen, muß es an einigen Stellen konzen⸗ triert werden, um wirkſame Behandlungen durchfüh⸗ ren zu können. Lichtbilder von Krebserkrankungen und Röntgenaufnahmen unterſtützten die Worte des Redners. Der Vortrag, an dem Vertreter der Behörden und der Wiſſenſchaft teilnahmen, ſchloß mit der Auf⸗ forderung, der Werbewoche die notwendige Unter⸗ ſtützung angedeihen zu laſſen. Vor allen Dingen muß bei der großen Maſſe das Verſtändnis für die immer mehr um ſich greifende Volksgefahr geweckt werden. Einweihung der valikaniſchen Radio- Station Die Einweihung der vatikaniſchen Radio⸗Station] funkſender überleitete. ikſe 5 Der Vatikanſender arbeitet auf einer Kurzwelle von 19,84 Meter, kann alſo mit den gewöhnlichen Rundfunkapparaten nicht empfangen werden. „ . 5 Blick auf die Funktürme des Vatikans Jagd auf Tauben In den geſtrigen Mittagsſtunden konnte man an der Sickingerſchule drei Männer beobachten, die auf die im Hofe der Schule freſſenden Tauben Jagd machten, anſcheinend um zu billigem Ge⸗ flügelfleiſch zukommen. Zwei des Kleeblattes hielten ſich außerhalb des Schulhofes auf und ſtanden ge⸗ wiſſermaßen Schmiere. Der Kleinſte und Dreiſteſte, der ſogar einen Ruckſack auf dem Rücken trug, an⸗ ſcheinend um die eventuelle Beute gleich einpacken zu können, tat ſo, als hätte er in der Schule zu tun. Tatſächlich aber ſtellte er ſich am Schulportal ſo auf, daß er von Straßenpaſſanten nicht ſo leicht geſehen werden konnte. Hier zog er eine Schleuder aus der Hoſentaſche und ſchleuderte nach den Tauben, die im Hofe die Weizenkörner aufpickten, die er eigens zu dieſem Zweck ausgeſtreut hatte. Glücklicherweiſe hatte er keinen Erfolg, trotzdem er mehrere Ver⸗ ſuche machte, eine der ſich immer wieder an den Fut⸗ terplatz ſetzenden Tauben zu treffen. Als die„Ge⸗ flügelfreunde“ ſahen, daß ſie aus den der Schule gegenüberliegenden Häuſern beobachtet wurden, zogen ſie es vor zu verſchwinden. Da anzunehmen iſt, daß ſie auch in anderen Bezirken der Stadt ihr Unweſen treiben, empfiehlt es ſich, bei evtl. Be⸗ obachtung ſofort die Polizei zu verſtändigen. Plünderung eines Verkaufshäuschens In der Nacht auf Donnerstag wurde in Rheinau in ein Verkaufshäuschen am Friedhofweg ein frecher Einbruch verübt. Die Diebe dran⸗ gen, nachdem ſie den Drahtzaun aufgeflochten, den Laden abgeriſſen und die Scheibe eines dem Feld zugelegenen Fenſters eingeſchlagen hatten, ein und plünderten das Verkaufshäuschen voll⸗ ſtän dig aus. Die Einbrecher hatten anſcheinend für alles Verwendung, denn außer Rauchwaren, Schokolade, Bonbons, Kau⸗ und Schnupftabak, hießen ſie auch einen alten Gummimantel und eine Taſchen⸗ uhr mitgehen. Selbſt eine Kartei wurde nicht ver⸗ geſſen. Ebenſo war der ganze Schreibtiſch durch⸗ wühlt, in dem ſicherlich Geld vermutet wurde. Le⸗ diglich 40 Schweizer Stumpen,— auch dieſe waren zum Mitnehmen gerichtet—, haben die Diebe aus Verſehen liegen laſſen. Allem Anſchein nach hatte man es hier mit ganz geriſſenen Einbrechern zu tun, denn es wurde mit Handſchuhen gearbeitet, um keine Fingerabdrücke zu⸗ rückzulaſſen. Ebenſo ſcheuten ſie nicht die Mühe, die Zigarren auszupacken und die leeren Kiſtchen zurück⸗ zulaſſen. Leider konnten die Spuren durch den in der Nacht niedergegangenen Regen nicht ganz ver⸗ folgt werden. Dem Beſitzer iſt ein Schaden von 320 Mark entſtanden, der umſo ſchwerwiegender iſt, als der Betroffene ein ſeit längerer Zeit erwerbsloſer Kaufmann iſt. Veranſtaltungen Von der Haudels⸗Hocſchuke. Die heutige öffentliche Vorleſung des Herrn Proſeſſor Dr. Glauſer über „Die ſozialen und politiſchen Probleme im fronzöſiſchen Roman vom II. Kaiſerreich bis zur Jahrhundertwende“ muß wegen Erkrankung des Dozenten ausfallen. * Kinderkarnevalsvorſtellung im Palaſt⸗Theater. Am Samstag 14. Febr., mittags, Sonntag, 15. Febr, morgens, Montag, 16. Febr. mittags u. Dienstag, 17. Febr., mittags, findet je eine Karnevals⸗Kindervorſtellung ſtatt. Dieſe Veranſtaltung ſteigt unter dem Motto Micky Maus, Flock und Flicki und Kater Murx r, Tonfilme. Als Ueberraſchung für die Kinderwelt dürfte ſein, daß jedes Kind von der Micky⸗Maus eine große Karnevals⸗⸗Kinder⸗⸗ trompete geſchenkt bekommt.(Alles Nähere ſiehe die An⸗ zeige in dieſer Ausgabe.) Ealb Kathreiner, d ſparen ſcunæs Geld dabei. den letzten Seiten des Tagebuches folgendermaßen in Ueberſetzung lauten: 5 „Am 4.(Oktober 1897) beſchäftigten wir uns mit dem Plan der Ueberwinterung an Land, denn unſere Eishütte(auf dem Treibeis) hing immer mehr über der Eiskante. Wir unterſuchten mit dem Glas die Inſel. Schwierigkeiten, die Inſel mit dem Segel⸗ tuchbobt zu erreichen, lagen nicht vor, die Frage war nur, wie wir mit allem dorthin kommen konnten. Es galt auch einen paſſenden Landeplatz zu finden. 2. Seite. Andrses ſchwerſter Tag. Der„Platz des Mitternachtdunkels: 5. Oktober. „Am Abend. Fünf Vögel kamen geflogen, Eidern oder Gänſe. Am 5. traten wir morgens die Fahrt nach dem genannten Land an. Wir hatten gutes Wetter und Glück, wir fanden einen Landeplatz und nahmen die Ortsbeſtimmung vor. Unſere harte Arbeit des Umziehens ſchloſſen wir nicht vor dem Abend ab und waren nach der energiſchen Tages⸗ arbeit hungrig mitten in der Nacht— denn das über dem Eiſe flammende Nordlicht leuchtete und wärmte ja nicht. Der Kochapparat war in der Dunkelheit verſchwunden.— Dunkel überall — im Mitternachtsdunkel zeichne ich dieſen Tag als meinen dunkelſten Lebenstag an. Wir tauften daraufhin auch die Gegend um unſeren neuen Wohnplatz zum„Platz des Mitternachtsdunkels.“ (Dieſelbe Stelle Andrée“ gedeutet worden.) Die dritte Seite enthält dann die Beſchreibung, wie trotz Schneeſturms der Bau der Hütte fort⸗ geſetzt wurde:„In der Morgendämmerung des 6. raſte ſtarker Schneeſturm, ſo daß wir nicht viel unternehmen konnten. ſie rekognoſzierten, fanden Geröll hoch über dem Meeresſpiegel. Auch an ſpä⸗ teren Tagen konnten wir nicht viel ausrichten, ſuch⸗ ten aber trotz Schneeſturm und Dunkel die Arbeit an der Schneehütte fortzuſetzen und die Güter in ihre Nähe zu transportie⸗ ren. Es war eine ſehr ſchwere Arbeit.“ Auf der folgenden vierten Seite wird dann da⸗ von geſprochen, daß die Kräfte bis zum äußerſten in Anſpruch genommen waren.„Ich hätte faſt den Mut verloren und befürchtete, daß wir die Anſtren⸗ gungen nicht aushalten würden.“ Sie unterſuchen die Höhe des Gletſchers, konnten im Nebel aber iſt bisher als„Platz von Mina nicht viel ſehen...„Unſere Vorräte wurden von Eisvögeln heimgeſucht, die ſtändig um unſer Lager kreiſten und mit ihrem ewigen Geſchrei und Ge⸗ zänk nicht den Eindruck von unſchuldsvollen Tau⸗ ben, ſondern von Aasvögeln machen.“ Die fünfte, letzte Seite handelt von der Fort⸗ dauer des Schneeſturms.„Noch iſt ſchweres Wetter. Wir ſammeln Treibholz, um das Dach der Hütte zu ſtärken. Man hört das Donnern und Brechen vom Gletſcher. Wir bewegen uns von Zeit zu Zeit, ſo⸗ weit das Wetter es erlaubk——“ Soweit glaubt man alſo heute die Aufzeichnun⸗ gen deuten zu können. Vieles iſt, wie auch Prof. Sveoͤberg(Upſala) hervorhebt, Rätſelraten, aber im großen und ganzen dürften die Zeilen die Stimmung der Expeditionsteilnehmer genau wie⸗ dergeben. Sie zeichnen ein ziemlich genaues Bild vom langſamen Abnehmen der Kräfte und dem Verlöſchen des Lebens, bis dem weißen Tod kein Widerſtand mehr entgegengeſetzt werden konnte. v. Keſſel. Seltſame Frauenberufe Heute, wo die Frauen faſt jeden Beruf ſich ſelbſt wählen können, iſt ihre Wahl bisweilen ſehr ſeltſam. Das ſchwächere Geſchlecht drängt ſich gerade zu den ungewöhnlichen Berufen. So be⸗ fanden ſich unter den Bewerbern um den Poſten des öffentlichen Henkers in Budapeſt drei Frauen. In England iſt jetzt eine Frau Cooper geſtorben, die die„Feuerwerk⸗Königin“ genannt wurde; ſie war nämlich durch mehr als 50 Jahre die Leiterin einer großen Fabrik von Feuerwerkskörpern und ſoll von dieſem Geſchäft mehr verſtanden haben als irgend ein Mann. Es gibt in England auch einen weiblichen Ge⸗ fängnisdirektor. Mary Size die dem Hollo⸗ way⸗Gefängnis vorſteht und ihren Poſten vortreff⸗ lich ausfüllt. Die Zahl der weiblichen Ingenieure iſt in verſchiedenen Ländern ſtändig im Wachſen. Eine Engländerin, Miß Partridge, iſt Direktor von vier bedeutenden Elektrizitäts⸗Geſellſchaften. Die erſte Frau, die den Beruf eines Flugzeugingenieurs ergriffen hat, findet ſich in Frankreich; aber kühne Fliegerinnen gibt es in faft allen Kulturländern. Auch das Gebiet der Schiffsbautechnik iſt von den Frauen erobert worden; die Engländerin Bictoria Drummond hat für ihre Schiffskonſtruktionen be⸗ reits mehrere Auszeichnungen erhalten. Weibliche Schiffskapitäne ſind ebenfalls nichts Seltenes mehr, wenn ſte auch freilich zum größten Teil auf ihren eigenen Jachten den Befehl führen. Die letzte eng⸗ liſche Berufsſtatiſtik führt fünf Frauen als Leucht⸗ turmwächter auf. Der ſchwere Beruf der Hafen⸗ arbeiter wird ebenfalls von Frauen ausgeübt, und eine große Menge von Frauen iſt bei den Ver⸗ ladungsarbeiten in engliſchen Häfen tätig. In London gibt es mehrere weibliche Leiter von Beerdigungsinſtituten. Der gefährliche Beruf der Dachdecker wird von einigen Frauen mit gutem Er⸗ folg ausgeübt. Eine erſt 17jährige Dachdeckerin er⸗ klomm kürzlich einen der höchſten engliſchen Schorn⸗ ſteine, der 303 Fuß emporragt. Es gibt in London eine Verfertigerin von künſtlichen Augen und eine hochbezahlte Dame, die als„Teekoſter“ tätig iſt. Ver⸗ ſchiedene Frauen haben ſich als Aſtronomen ausge⸗ zeichnet. Beſonders berühmt iſt die franzöſiſche Aſtro⸗ nomin Endee Chandon, die 700 000 Sterne klaſſifi⸗ ziert hat und die ſeltene Fähigkeit beſitzt, ihre Entfernung mit bloßem Auge richtig abzuſchätzen, während ihre männlichen Kollegen dazu langwierige Berechnungen ausführen müſſen. Das Zollamt von Calais ſteht unter der Lei⸗ tung einer Beamtin, die während des Krieges den Poſten ihres Mannes einnahm und ſich dabei ſo bewährte, daß man ihr das verantwortungsvolle Amt auch weiter überließ. Sie iſt eine wahre Vir⸗ tuoſin in der Kunſt, Schmugglertricks zu entdecken und iſt beſonders bei Frauen gefürchtet. Eine Frau leitet einen der ſeltſamſten Klubs, die es gibt. Es iſt dies Majorie Evan Thomas, die Präſidentin des„Run Straight⸗Klubs.“ Jedes Mitglied muß ſchon einmal geſeſſen haben, und ſie ſelbſt hat als Einbrecherin eine lange Gefängnisſtrafe verbüßt. Bedingung für die Aufnahme in den Klub iſt aber, daß jeder ſich verpflichtet, niemals wieder mit den „ſchwediſchen Gardinen“ Bekanntſchaft zu machen. In London gibt es auch zwei berufsmäßige Ratten⸗ fängerinnen, und kürzlich wurde in einer ſchottiſchen Zeitung eine Frau geſucht, die ſich auf das Fangen von Maulwürfen verſtand. Die ſeltſamſte Anzeige dieſer Art aber erſchien in Amerika, wo ein weib⸗ licher Clown geſucht wurde, der„komiſch ausſieht, komiſch geht und ſich komiſch benimmt.“ Ob die An⸗ zeige Erfolg hatte, wird nicht berichtet. 4. Seite/ Nummer 73 Im Narrenrei Grund ſteinlegung der neuen Rheinbrücke mit Strand feſt 5 Der„Feuerio“ hielt geſtern abend in ſeinem faſchingsmäßig geſchmückten Stammhaus„zum Ha⸗ bereckl“ ſeine Er ö ffnungsſitzun g ab, die als Grundſteinlegung der neuen Rheinbrücke mit Strand⸗ feſt gedacht war. Der Andrang zu der Veranſtaltung war über Erwarten ſtark und ließ erkennen, daß guter Witz und goldener Humor immer Anklang fin⸗ den. Meiſtens waren es bekannte Närrinnen und Narren, die dem„Feuerio“ von jeher die Treue hiel⸗ ten. Auch unter den Büttenrednern und Liederdich⸗ tern befanden ſich viele bekannte Namen. Der Kon⸗ takt mit dem Elferrat war ſofort hergeſtellt und die Stimmung die denkbar beſte. Die Büttenredner, unter denen ſich viele Neue be⸗ fanden, brachten Schlager auf Schlager, die von dem närriſchen Publikum mit großem Beifall aufgenommen wurden. Auch die pointenreichen Zwie⸗ geſpräche ſchufen eine Stimmung, die nicht ſo raſch übertroffen werden kann, wozu auch die guten Haber⸗ eckltropfen ihr Teil beitrugen. Präſident Bie ber war mit witzigen Einfällen geladen. Faſt ſämtliche Darbietungen waren Volltreffer. Daß wieder die ſtädtiſchen Ereigniſſe von den Büttenreoͤnern mit Vorliebe ironiſtert und verulkt wurden, war voraus⸗ zuſehen. Aber auch das Finanzamt kam nicht zu kurz. Vize Holm gab einleitend bekannt, daß Herr Bieber von der Firma Grün und Bilfinger zur beſſe⸗ ren Senkung des Senkkaſtens an die Rheinbrücke ge⸗ rufen worden ſei. In der Zwiſchenzeit wolle man einen Reiſenden anhören, der ſoeben vom Brücken⸗ bau komme. Der Reiſende— es war Präſident Bie⸗ ber— klagte zunächſt über die ſchlechten Zeiten, die ihn zu einem Ausverkauf ſeiner Waren veranlaßten: Mütze und Orden des Feuerio und Kandelaber. Als man noch in die Schule gegangen ſei, habe man die Eiszeit gehabt. Auf dem Rathaus habe man ſich mit Eiszapfen beworfen, während die Frauen das Speiſeeis ſchleckten. In der Goldzeit hatte man die Goſch voller Gold. Die Zeit der Nächſten lie be habe abgewechſelt mit der Zeit der Nächſten hie be. Der erſte ſchmiſſige Kantus war ein Loblied auf das gute Bier:„Es ſchteht ä Wärtshaus in Kuh vier“ von Narr Carl Brenner. Dann hielt der Elferrat ſeinen Einzug. Diesmal ſteckte er aber nicht in ſeinen maleriſchen Talaren, ſondern in der Arbeitskluft der Rhein⸗ brückenarbeiter. Der„Feuerio“ hatte ſich der Zeit entſprechend auf die Sparſamkeit eingeſtellt. Statt der Orden gab es Brot mit Zwiebeln und ſtatt dem Wein gute Milch.() Der Elferrat thronte diesmal auch nicht an der prunkvollen Tafel, ſondern auf der Kommandobrücke des Feuerionarren⸗ ſchiffes, das gerade im Begriffe war, unter der Rhein⸗ brücke hindurchzufahren, wozu Narr Fegbeutel einen hübſchen Proſpekt gemalt hatte. Der Präſident brachte einen großen Preßluftkeſſel mit, der in das Fundament der neuen Rheinbrücke eingemauert wer⸗ den ſoll. Zunächſt aber begrüßte er Oberbürgermei⸗ ſter Dr. Heimerich, der mit Zylinder erſchienen war[Narr Käppler). Dann hieß er den Ober⸗ hürgermeiſter Ccarius aus Ludwigshafen in Ab⸗ ſentia willkommen. In den Preßluftkaſten l. g. hinein: ein paar Damenunterhoſen von 1913 und Schlüpfer von 1930, als Zeichen der modernen Frau, Getränke⸗Steuerzettel, ein Farbenkaſten mit Far⸗ ben für 275 Parteien, eine Feueriomütze, ein eiſerner Schellengriff, damit die Rathausſchelle nicht mehr kaput geht und noch vieles andere mehr.(Stürmiſche Heiterkeit.) Zum Schluß wurde der Preßluftkaſten unter dem Geſang des Liedes„Es liegt eine Krone im tiefen Rhein“ unter den Tiſch geſtellt. Ueber den ganzen Hergang verlas Präſident Bieber ein när⸗ riſches Protokoll. Er gab bekannt, daß aus Anlaß der Grundſteinlegung der neuen Rheinbrücke die Miniſter von Baden und der Pfalz den„Doktor honoris causa kostenix“ erhalten. Dann ſtieg das nach der Melodie„Prinz Eugen“ nit großer Begeiſterung geſungene„Eingemein⸗ dungslied“, deſſen Verfaſſer Brauereibeſitzer Hans Dingeldein iſt. Als Anerkennung für feine hervorragende Dichtkunſt durfte Herr Dingeldein für einige Minuten den Zylinder des Oberbürger⸗ meiſters aufſetzen, für welch hohe Ehre er 10 Mk. be⸗ rappen mußte. Toni Kunz ſang ein prächtiges Pfalzlied und ſpäter ein Lied über das Finanzamt, das mit dem Refrain ſchloß:„Morgen muß ich zum Finauzamt gehn, wer weiß ob wir uns wiederſehn“. Als Belohnung bekam der Sänger einen Schluck herrlicher Milch von Mutterſtadt. Der bekannte Coupletiſt Fritz Weinreich hielt eine glänzende Büttenrede mit vielen lokalen Anſpielungen, die kräftig einſchlugen. Das Preßluftquartett der kamen Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe ch des Feuerio „Flora“ ſang„Tanzlieder unter der Rheinbrücke“ und zwei„Erntefeſtlieder am Rheinufer“ und bekam dafür als Belohnung je ein Stück Schwarzbrot mit Zwiebeln. Ein junger Prinzengardiſt namens Ruf kam als Fräulein verkleidet mit einem roten Schirm von den Planken nach dem Habereckl. Die Närrin hielt eine ſcharfe Philippika gegen die Männer, die ſie„Großmaulige Stoppelhopſer“ nannte. Im Mittelpunkt der Darbietungen ſtanden die oft etwas gepfefferten Zwiegeſpräche zwiſchen dem Pfeffermünzl und der Sternguckern, die ſich beide als Herr Scherf und Frau Schweb⸗ ler von der„Rheinſchanze Ludwigshafen“ puppten. Die Sologeſänge von Baritoniſt Welker fanden wie immer eine freundliche Aufnahme. Sie leiteten über zu dem Liede„Deutſcher Steuerſturm“, das nach der Melodie„Die Luft geht friſch und rein“ geſungen wurde. Gorenflo⸗ Karlsruhe brachte in ſeinem Büttenvortrag allerlei Unterhaltſames von Knorzebachs von der Filzbach, vom Palaſthotel und von anderen Mannheimer Lokalereigniſſen. Zwei närriſche Arbeitsloſe aus Frieſenheim beſtiegen darauf die Bütte und teilten allerlei Intereſſantes von überm Rhein und aus Mannheim mit. Der Coupletiſt Knapp imitierte zwei Jahrmarkts⸗ budenbeſitzer und einen„Wahren Jakob“. Das nach der Melodie„Hupf mein Mäderl, hupf“ unter Schunkeln geſungene Lied„Allerlei Politik“, das von dem Ehrenpräſidenten und Gründer der„Rhein⸗ ſchanze“ Ludwigshafen, Schütz, verfaßt wurde, er⸗ zielte wie alle übrigen Darbietungen ſtürmiſchen Beifall. Präſident Bieber machte noch bekannt, daß die nächſte Sitzung des„Feuerio“ am Roſenmontag, 16. Februar, mit einem Kappenabend mit muſika⸗ liſchen Darbietungen im„Habereckl“ ſtattfinde. Er ſchloß darauf die ſehr amüſant verlaufene Sitzung, in der man ſich halb todlachte, kurz nach 11 Uhr 11 Minunten mit einem kräftigen dreifachen Ahoi auf den Karneval und auf den„Feuerio“. ch. * Durch zu nahes Lagern am Ofen geriet in der vergangenen Nacht Bellenſtraße 73 Papier in Brand. Der Löſchzug der um 11,26 Uhr alarmierten Wache 2 der Berufsfeuerwehr löſchte das Feuer mit einer Schlauchleitung. Der Schaden iſt gering. Jilm⸗Rundſchau Gloria:„Einbruch im Bankhaus Reichenbach Der Film iſt kein ausgeſprochener Senſationsreißer, wie man nach dem Titel vermuten könnte, ſondern eine pſychologiſch aufgebaute Angelegenheit. Im Mittelpunkt ſteht ein angeſehenes Bankhaus, das zuletzt mit wenig Erfolg an der Börſe ſpekuliert hat und nun von einem jener ſkrupelloſen Elemente, die ſich in der neueren Finanggeſchichte bemerkbar gemacht haben, überrumpelt wird. Dadurch, daß der ſich eindrängende Schieber auch noch die Hand nach der Tochter des Bankiers ausſtreckt, wird der Fall noch ſchwieriger. Die Entwirrung iſt ge⸗ ſchickt und an manchen Stellen recht ſpannend durchgeführt. Evelyn Holt ſpielt die verfolgte Unſchuld mit ſentti⸗ mentalem Einſchlag, hütet ſich jedoch vor Uebertretbungn, in den ſich Elza Tamary gefällt. In unverwüſtlicher Friſche zigt ſich J. Ko wal⸗Samborſki; eindringlich und diskret iſt wie ſtets Paul Otto. Theodor Piſtek nimmt ſich mit charaktervoller Entſagung der Rolle des„Schiebers“ an. Kommunale Chronik Bürgermeiſterwahl L. Nußloch, 11. Febr. Bei der heute ſtattgefun⸗ denen Bürger meiſterwahl wurde der bis⸗ herige Bürgermeiſter Jakob Bauſt mit 31 Stimmen wiedergewählt. Sein Gegenkandidat, der Kaufmann Jakob Renſch, erreichte eine Stimmenzahl von 25. Von den 57 abgegebenen Stimmen war eine un⸗ gültig. Die Wiederwahl des Bürgermeiſters ſpricht dafür, daß man mit ſeiner bisherigen ruhigen und ſachlichen Amtsführung allgemein zufrieden war. Kleine Mitteilungen In Kirchheimbelanden hot der Stadtrat mit zwölf gegen ſieben Stimmen beſchloſſen, für das Rech⸗ nungsfahr 193031 die Bürgerſteuer einzuführen. Die Gemeinderatswahl von Langeubrük⸗ ken, Amt Bruchſal, die angefochten worden war, wurde für ungültig erklärt. Schon zwetmal ſollte in Lichtenau das auf 5000 4 veronſchlagte alte Rathaus verſtelgert werden. Das erſte Mal wurden 4000 4, das zweite mal 4500 geboten. Der Bürgerausſchuß ſollte nunmehr ſeine Ge⸗ nehmigung für das Angebot der zweiten Verſteigerung geben. Nach längerer, zum Teil ſcharfer Debatte wurde der Antrag mit 22 gegen 18 Stimmen abgelehnt. ent⸗ Freitag, 13. Februar 1931 r Deutſchland gewinnt auch — Hauptmann Zahn, der Führer des Bob Deutſchland 1 Akademiſche Well⸗Winterkaͤmpfe in Gſtaad Dentſcher Doppelerfolg im Abſahrtslauf Bei den 7. Akodemiſchen Welt⸗Winterkämpfen in Gſtaad konnten die deutſchen Studenten bereits am er ſten Tage beim Abfahrtslauf zu einem eindrucksvollen, aber unerwarteten Doppelerfolg kommen. Wegen des hef⸗ tigen Schneetreibens mußte die für dieſen Louf vorgeſehene Strecke von 4,2 Km. auf 3,5 Km. verkürzt werden. In der Hauptklaſſe ſiegte der Freiburger Max Pahl mit der beſten Zeit des Tages von:42 Min. vor dem Innsbrucker Otto Lantſchner mit:01 Min. Auch in der Altersklaſſe exrang Prinz von Schön burg ⸗München mit:20 Min. einen zweiten deutſchen Sieg vor dem in Frankreich ſtudierenden Oeſterreicher Harald Paumgarten, der für die Strecke:22 Min. benötigte. Nach bewährtem Muster „Primadonna“ Grafſtröm Es iſt wieder einmal ſo weit, daß Schwedens aus⸗ gezeichneter Eiskunſtläufer Gillis Grafſtröm ſeinen Rück⸗ tritt ankündigt. Die Weltmeiſterſchaften ſtehen vor der Tür, und da Grafſtröm ſeiner Sache nicht gang ſicher tſt, greift er zu einem alten, oft gebrauchten Mittel. So groß die Kunſt des Schweden, ſo klein iſt ſeine Sports⸗ manſhip. Man nennt ihn vielfach die Sphinx des Kunſt⸗ laufſports. Er hat Launen wie eine Primadonna und iſt im Wettbewerb ein Gegner, wie mon ihn nicht gerne ſteht. Nur wenn er ſeiner Sache ganz ſicher iſt, ſtellt er ſich großen Gegnern. So verweigerte er dem Wiener Kachler, den er 1922 in der Weltmeiſterſchaft in Stuckholm beſiegte, im nächſten Jahre die Revanche. Im Jahre 1924 ſchlug er in Mancheſter Willy Böckl, um ihm dann drei Jahre lang aus dem Wege zu gehen. Erſt bei den Olympiſchen Winterſpielen 1928 in St. Moritz ſah er wieder für ſich eine klare Chance. Nachdem er ſeinen Start bis zur letzten Minute offen gelaſſen hatte, entſchloß er ſich plötzlich dazu, als er ſah, daß Böckl auf dem durch die milde Witterung ſtark mit⸗ genommenen Eiſe durch ſein ſchweres Körpergewicht ſtark benachteiligt war. Das gleiche Spiel wiederholte ſich 1929 bei der Weltmeiſterſchaft in London, wo er den talentier⸗ ten Schäfer knapp ſchlug, weil dieſer noch zu unerfahren war. Nun ſind wir wieder ſo weit, der Wiener Schäfer muß eine im Vorfahre in Newyork errungene Weltmeiſter⸗ ſchaft verteidigen. Grafſtröm hat ſchon mit Rückſicht auf die inzwiſchen völlig ausgereifte Form Schäfers die Kon⸗ ſeguenzen gezogen und erklären laſſen, daß er nicht mehr ſtarten will. Trotzdem darf man überzeugt ſein, daß, falls durch irgend einen Umſtand die Chancen Schäfers vermindert werden, auch„Primadonna“ Grafſtröm auf die Weltmeiſterſchaft reflektieren wird. Spielvereinigung Mannheim Sandhofen In der Generalverſammlung am 7. Februar 1031 wurde die geſomte Vorſtandſchaft der Spielvereinigung neu ge⸗ wählt und ſetzt ſich nunmehr wie folgt zuſammen: 1. Vor⸗ ſitzender: Ludwig Backenſtoß; 2. Vorſitzender K. Keßler; J. Vorſitzender: Fritz Klumpp; Kaſſierer:! K. Umſtätter, M. Schenkel; Platzkaſſier: J. Dittes; Schriftführer: H. Holt⸗ haus, Hch. Ahl; Spielousſchuß⸗Vorſitzender: Georg Schä⸗ fer; Beiſitzer: Hans Kirſch, Joſ. Schömig, Jak. Müller; Jugendleiter: A. Steinmann; Wirtſchaftsausſchuß: A. Wernz, Fr. Wehe, L. Hauſer. Jöldeak ſiegt in Göteborg Beim internationalen Amateur⸗Ringkampfturnier in Göteborg errang der deutſche Weltergewichtsmeiſter Föl⸗ deak⸗ Hamburg elnen ſchönen Erfolg. Nachdem er zunächſt im Vorkampf den harten Schweden Erik Malmberg nach Punkten beſiegt hatte, ſollte er in der Entſcheidung auf den Schweden Glans treffen. Dleſer verzichtete aber und über⸗ ließ dem Deutſchen kampflos den Turnierſieg. Schwerer hatte es Müller⸗Kreuzuach im Schwergewicht. Der Deutſche traf nach ſeinem n über Abraham⸗ Schweden, den er ſchon nach:40 auf beide Schultern legte, auf den gefürchteten Richthof, der bereits nach 4 Minuten durch Backhammer über Müller erfolgreich war. Der erfolgreiche Bob Deutſchland J in der Kurve der Bahn von St. Moritz f P ³·.wmud ðͤ x. 1 J Jakob Domgörgen ſiegt in Paris Den erſten Berufsboxkämpfen in Paris wohnten am Mittwoch trotz des Auftretens des Neger⸗Bantamgemwichts⸗ Weltmeiſters Al Brown nur etwa 1000 Zuſchauer bei, Al Brown hatte in dem franzöſiſchen Federgewichtsmeiſter Benſa keinen ſchweren Gegner und ſiegte in 10 Runden klar nach Punkten. Zu einem billigen Erſolg kam der Kölner Leichtgewichtler Jakob Domgörgen gegen den Franzoſen Victor Deckmyn, der in der 5. Runde wegen Tiefſchlages disqualifiziert wurde. Stuttgarter Sechstagerennen Vor der Entſcheidung Im Stuiigarter Sechstagerennen konnten Preuß⸗Reſiger ihren Rundenvorſprung auf die Dauer doch nicht behaup⸗ ten, ſie liegen jetzt mit drei anderen Paaren zuſammen an der Spitze. Damit iſt die Frage nach dem endgültigen Sieger wieder vollkommen offen geworden. Auch am Don⸗ nerstag nach nittag ging es ſehr ruhig zu. Die Rennleitung hatte die beiden Paare Peix⸗Carpus und Zucchetti⸗Seper⸗ gnini aus dem Rennen genommen, obwohl ſie nur 6 Run⸗ den zurücklagen. Nur bei den Spurts, die von Fundo, Frankenſtein, Funda, Pützfeld, Petri, Petri, Frankenſtein, Reſiger, Frankenſtein und Fabre gewonnen wurden, kam etwas Leben ins Feld. Doch blieb der Stand unverändert, da ſich die vier Spitzenpaare aufmerkſam bewachten. Nach 189 Stunden waren 3209,950 Km. zurückgelegt und der Stand des Rennens folgender: 1. Preuß⸗Reſtger 255., 2. Krüger⸗Fundo 283., 3. Ehmer⸗Tietz 144., 4. Maun⸗ they⸗Mackzinſky 140 P.— 1 Runde zurück: 5. Frankenſtein⸗ Petri 882 P.— 2 Runden zurück: 6. Kilian⸗Pützfeld 171 P. — 3 Runden zurück: 7. Duray⸗Dumm 188 P.— 5 Runden zurück: Choury⸗Fabre 883 P. Freitag, 13. Februar Nationaltherter:„Die neugierigen Frauen“, Oper von G. Wolf⸗Ferrari, Miete F 21, Anfang 20 Uhr. a Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigung; 20 Uhr Aſtronom. Arbeitsgemeinſchaft. 5 Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle:„Die Kunſt des Greev“, 2. Teil(Schlußvortrag) mit Lichtbildern von Dr. Stefan Kayſer, Mannheim, Anfang 20.15 Uhr(). Bolkshochſchule:„Wirtſchaftsſührer“, Vortrag von Dr. Alfred Neff, Bretten, im alten Rathaus, Anf. 20,15 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Kohlhieſels Töchter“, Univerſum:„Das alte Lied“.— Schau⸗ burg:„Tingel⸗Tangel“.— Scola⸗Theoter: „Drei Tage auf Leben und Tod“.— Ro xy= Theater:„Flachsmann als Erzieher“.— Palaſt⸗ Theater:„Lumpenball“. Capitol:„Ein Tango für Dich“.— Glorio:„Einbruch im Hauſe Reichenbach“. Seheuswürdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 1416 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Sonderausſtellung:„Ferdinand, Franz und Wilßelm Spe bell“(Handzeichnungen, Aquarelle und, Druckgraphik) „ Mufenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeng⸗ haus: Sonntag vormittags von 11 bis 13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr, Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr: Freitag 17—19 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktugs(mit Ausnahme Montags) von 11—16 Uhr durchgehend: Kokoſchka⸗Ausſtellung. SH godener, Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales Richard Schönfelder Spor u. Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil! Kurt Ehmer Gericht und alles übrige: Franz Kircher— 1 und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Manndeim— Herausgeber, Drucker u. Verleger: Oruckerel Or. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. 5 Mannheim. K 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporte Vaschseide 8 wer un een den dine ee ee, de een lege 0 arkt oder modern gemustert, Agfrög 5 Damenstrümpfe 9 oder: Rerrens decken oder: g 10 arstümpf 50 e 1 5 5 chse unlor, gestr. cle, we m dee m Vinderstrümpfe e Gröbe—4, 5 Daephanüschuhe Semlüpferiorm Größe 12 1 90 0 moe 8950 a 5 Amenhandsd 0 umpfe b Schwoibsocken war, Seidendlor, 10 4 25 g Ddamenstr 9 damenstrümpfe siete Far we fe Nie wied jedes Paar er 30 billig: 75³ jedes Paar Waschseide platt. Damonstrümpfs oder: u. Hand Horrensoc ken lle, ür ine Mafertsbckehen Peer Eee Seide, 05 Wolle, Wolle m. 5 1 9 9 Seide. Wert bis.85 5 5— — jedes Paar tert odern gemus Oder Kraftig Ser Wolle oder: ine Wo strickt, reine Gröse 46, oder: Trikot.schwarz und bunt an den Planken Best Wer reiflich wählt nur Betten vom Bederberger. Schon Jon Zwei Merk Wochenrateè au lieſeru wix Netall-, Holz- u. Kinder- beiten, Metratsen. Scho- nerdeck., Ghaiselongues. Steppdecken. 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Der Streit um die Ver⸗ legung der Schloßwirtſchaft hat wenigſtens einen kleinen Erfolg gezeitigt: die Schloß wirtſchaft wird umgebaut. Die in Holßzkonſtruktion aus⸗ geführten beiden Flügelbauten ſollen ganz abgeriſſen werden. Im dann noch beſtehenden Hauptgebäude wird durch Verlegung der Küchen⸗ und ſonſtigen Nebenräumen mehr Platz geſchaffen. Die Innen⸗ räume werden neu ausgeſtattet, an den Hauptbau ſchließt ſich in O⸗Weſt⸗Richtung eine Reſtaura⸗ tlonsterraſſe. Auch der häßliche Muſikpavillon im Garten ſoll verſchwinden. Die Pläne für die Umgeſtaltung, in die auch der Garten mit einbezogen wird, ſtammen von Oberbaurat Dr Schmieder. Die Bewirtſchaftung übernimmt Herr Carl Faß, der Inhaber der bekannten Cafaſö⸗ Betriebe in Heidelberg und Mannheim. Schwerer Unfall * Rammersweier bei Offenburg, 12. Febr. Beim Abheben einer ziemlich hohen Lehmwand ſtürzte ein großer Teil dieſer Mauer ein und begrub einen zur Abfuhr bereitgeſtellten Wagen und den 39 Jahre alten verheirateten Feldhüter Johann Klein unter ſich. Durch ein Rad des Wagens wurde dem Klein der Bruſtkorb eingedrückt. In bewußtloſem Zuſtand wurde er ins Krankenhaus verbracht. Sein Zustand iſt hoffnungslos. * h Brühl, 13. Febr. Der Veteran von 1870/71, Karl Hoffmann, iſt im Alter von 83 Jahren zur großen Armee heimgegangen. c Ketſch, 13. Febr. Im Laufe des ſtrengen Winters 1928/29 haben mehrere Männer auf der Rheininſel wiederholt Rehe gefangen, die infolge der Kälte ſo ermattet waren, daß ſie ihren Verfol⸗ gern nicht mehr entfliehen konnten. Die Rehe wur⸗ den geſchlachtet und gegeſſen. An dieſen Wildbret⸗ eſſen waren zahlreiche Gäſte beteiligt, die nunmehr die Sache ausgeplaudert haben. Nachdem auch die Gendarmerie von dieſen Delikten erfuhr, nahm ſie einen 36 Jahre alten Taglöhner von hier wegen Wilderns feſt und lieferte ihn ins Gefängnis ein. Weinheim a. d.., 10. Febr. Nach dem Ge⸗ ſchüftsbericht der Bezirksſparkaſſe für das Jahr 1930 hat ſich die Bilanzſumme von 10,9 auf 122 Millionen Mark vermehrt. Der Zuwachs an Spareinlagen betrug 1/1 Millionen Mark. Der Reingewinn iſt aber um 12000 Mark geringer als im Jahre vorher und beträgt 133,678 Mark. Das Reinvermögen der Sparkaſſe beträgt 665 225 Mark. Heimſparbüchſen ſind 2200 Stück im Umlauf. es Nußloch, 12. Febr. Der rätſelhafte Unfall des Straßenbahners Georg Waldi aus Maisbach, der kürzlich mitten in der Nacht mit ſchweren Kopf⸗ verletzungen neben den Schienen der Straßenbahn aufgefunden wurde, hat ſich aufgeklärt. Als Waldi wieder zum Bewußtſein kam, konnte er erzählen, daß er auf der ſteilen Steigſtraße gegen Maisbach infolge der Glätte ausgerutſcht war und ſich beim Fallen eine der ſchweren Kopfverletzungen zuzog. Trotzdem er ſchwer blutete hatte er noch die Geiſtesgegenwart, um ſich auf den Weg nach dem Arzt zu machen. In⸗ ſolge des Blutverluſtes und der Schmerzen brach er aber unterwegs neben den Schienen der Straßenbahn zuſammen, wo er ſich wahrſcheinlich noch die andere Kopfverletzung zuzog. * Gerlachsheim, 10. Febr. Im Alter von 87 Jahren ſtarb hier der letzte Altveteran von 1870/71, Landwirt Eduard Walter, Ehrende Nachrufe widmeten dem Heimgegangenen, der ſich größter Sympathien er⸗ freut hatte, Militärvereinsvorſtand Stolz ſowie Schriftleiter Kiefer, der Vorſitzende des Tauber⸗ gaues des Badiſchen Kriegerbundes. Die Muſik ſpielte das Lied„Ich hatt einen Kameraden“, wäh⸗ rend ſich die Fahne über das Grab des Letzten der 39 Gerlachsheimer Alt⸗Veteranen ſenkte. * Oeſtringen, 12. Febr. Im Heidelberger Kran⸗ kenhaus iſt heute früh 4 Uhr Pfarrer Johannes Hettler an den Folgen einer Grippeerkrankung geſtorben. Pfarrer Hettler ſtammte aus Steinbach bei Bühl, war 58 Jahre alt und wirkte ſeit 1910 in der hieſigen katholiſchen Pfarrei. Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Feitung Villinger Faſtnacht 5 Mittelalterliches Karnevalstreiben im 20. Jahrhundert NDV. Villingen, 11. Febr. Die Faſtnacht im Schwarzwald iſt Volkstum, iſt Althergebrachtes und mittelalterliches Gepräge. Die Kreishauptſtadt Villingen im Schwarzwald iſt es, die ſich durch ihre ſeit Menſchengedenken berühm⸗ ten Fraſtnachtstypen, den „Narro“ oder„Hanſel“ genannt, weit über die Grenzen der Heimat hinaus einen Namen gemacht hat. In ſeiner Kleidung iſt der Narro immer noch die gleiche impoſante Erſcheinung wie ſchon ſeit Jahr⸗ hunderten. Jeder Villinger rechnet es ſich zur Ehre an, in das„Häs“, wie die Kleidung genannt wird, ſchlüpfen zu können. Das Charakteriſtiſche daran iſt die Larve, die„Scheme“; ſie iſt aus Holz geſchnitzt und hat einen beſonderen Geſichtsausdruck.„Sur⸗ hebel“ werden abnorme Geſichtsmasken wegen des „ſaueren“ Geſichtsausdrucks genannt. Der Kittel, auf Villingeriſch der„Schobe“, trägt auf der Rückſeite einen Hanſel mit einer Katze, vorn rechts einen Haſen und links einen Fuchs. Die Hoſe zeit auf der Vorderſeite rechts das Bild eines Löwen und links das eines Bären, beide ein Weinglas in der Pfote haltend. Auf der Rückſeite finden ſich die Bildniſſe von„Hanſele“ und„Gretele“, das Necken darſtellend, eine Ueberlieferung vom altgermaniſchen Oſtarafeſt. Die Kleidung iſt aus weißem Drillich. Jacke, Hoſe und Kappe werden einheitlich bemalt, ſo daß die Hunderte von Narros ſich nur durch die ſogen. Schnupftücher, die„Foulards“, unterſcheiden. Zur Kleidung des Narro gehört noch das„'ſchell“, die tönenden Meſſingſchellen, die an zwei Riemen kreuzweiſe befeſtigt, über Bruſt und Rücken getragen werden und etwa 40—50 Pfund(]) wiegen. Außer⸗ dem kommt noch ein weißer Narrokragen— den höfiſchen Sitten im Mittelalter nachgeahmt—, der Narroſäbel, breitflächig aus Hartholz her⸗ geſtellt, als Waffe und als Stütze für den„Sprung“ verwendbar, ſowie ein Fuchsſchwanz dazu. Der Fuchsſchwanz iſt für den Villinger Narro ein Symbol der Narrenfreiheit, ſo wie er es früher und für die Hofnarren an den fürſtlichen Höfen war. Was tut der Narro— er „ſtrählt“! Seit altersher iſt das die Hauptaufgabe. Einzelne Narros oder mehrere zuſammen oder mit ſeinem„Mäſch kerli“ nehmen ſich die Perſonen vor, die ſie auf der Straße, in Wirtshäuſern oder Privatwohnungen treffen, necken ſie und halten ihnen ihr Sündenregiſter vor, ihre Schwächen, ihre Dummheiten und Streiche. 3 Während am„ſchmotzigen“ Donnerstag— in dieſem Jahre allerdings ausnahmsweiſe am Faſt⸗ nachtsmontag nachmittag— der Kinderfaſt⸗ nachtsumzug ſtattfindet, beginnen am Montag die zweitägigen Lokalfeiertage. Der Faſtnachtsmon⸗ tag wird mit einem„Wecken“ durch Katzen⸗ muſik eingeleitet, wobei möglichſt viele Blechgefäße als Pauke oder Trommel benutzt werden. In der Zwiſchenzeit hat die Narrozunft ihre Getreuen um ſich verſammelt, beginnt gegen 9 Uhr vormittags ihren hiſtoriſchen Narroumzug. Mehrere hun⸗ dert Narros ziehen im gravitätiſchen Narroſchritt vorüber und laſſen dabei Tauſende von Rollen, auch„ruſſiſches Schlittengeläute“ genannt, hören. Dem Zug voran kommt ein berittener Narro mit der Zunftfahne. Dann folgt der Narro⸗„Some“ (Samen), Narros, Mäſchkerli, der Narrozunftgala⸗ wagen mit Narrogroßvater und Großmutter, Narros und Mäſchkerlt im Wagen, die Apfelſinen, Kuchen, Brötchen, Würſtchen u. dergl. herauswerfen, dann die„Wuſcht“ und der„Butzeſel“. Am Faſtnachtsdienstag findet alljährlich ein großer Feſtzug ſtatt. In dieſem Feſtzug, einem Nachfolger der in früheren Jahren im Villinger Franziskaner⸗ und Benediktinerkloſter jedes Jahr aufgeführten Paſ⸗ ſionsſpiele, werden in ſatiriſch⸗humorvoller Art ge⸗ ſchichtliche oder gegenwärtige Begebenheiten in Wort und Bild dargeſtellt. In dieſem Jahre wird dieſer Dienstagsumzug mit Galawagen unter Beteili⸗ gung der Bürgermilitärmuſik und der Bürgermiliz durchgeführt werden. * Die„närriſchen Garden“ marſchieren 5 RDV. Mainz, 11. Febr. Der Mainzer Karneval zeigt ſich in dieſem Jahre infolge der allgemeinen Notlage in einem bedeutend einfacheren Rahmen. Der traditionelle große Ro⸗ ſenmontagszug und die Kappenfahrt fallen z. B. in dieſem Jahre aus. Dagegen werden am Samstag wieder die Rekruten der närriſchen Garden einmarſchieren und vor dem Stadttheater vereidigt werden. Außerdem werden an den Haupt⸗ Karnevalstagen am Sonntag und Roſenmontag die Garden marſchteren. Wenn auch der große Karne⸗ valszug ausfällt, ſo werden doch die Straßen der Stadt an den Karnevalstagen ein buntbewegtes Bild bieten. Den Höhepunkt erreicht der Karneval auch in Mainz mit dem großen Roſenmontagsball. Anbau und Ernte in Vaden im Jahre 1930 * Karlsruhe, 12. Febr. P. A. Von der Fläche des badiſchen Landes mit rund 1,5 Millionen ha ſind rund 825 000 ha land⸗ wirtſchaftlich genutzt; 590 000 ha ſind Wald, die übrige Fläche entfällt auf Straßen, Wege, über⸗ bautes Gelände uſw. Die landwirtſchaftlich benutzte Fläche wird zu nahezu zwei Dritteln als Ackerland(530 000 ha) ver⸗ wendet. Die Wieſenfläche umfaßt rund 217000 ha, dazu kommen noch rund 40 000 ha Viehweiden. Der Rebbau erreicht eine Ausdehnung von rund 12400 ha. Von der geſamten Ackerfläche iſt immer noch ungefähr die Hälfte mit Getreide (263 000 ha) beſtellt. Von den einzelnen Getreide⸗ arten hat der Hafer(56 000 ha) die größte Anbau⸗ fläche; es folgt der Winterweizen(655 000 ha), die Sommergerſte(53 000 ha) und der Win ⸗ terroggen(42 000 ha). Die Spelzfläche, die noch vor 50 Jahren 77 000 ha umfaßte, iſt heute auf rund 16 000 ha zurückgegangen. Der Kartoffel⸗ bau umfaßt rund 87000 ha, ungefähr ein Zehntel der Fläche iſt mit Frühkartoffeln beſtellt Im Hinblick auf die ausgedehnte Viehhaltung iſt der badiſche Anbau von Futtergewächſen von großer Wichtigkeit. Auf Klee, Luzerne und deren Abarten und Beimiſchungen entfällt eine Fläche von rund 103 000 ha, auf Runkelrüben, Erdkohlrüben, Futtermöhren uſw. von rund 41 000 ha. Neben der Viehhaltung und ⸗zucht treiben die badiſchen Land⸗ wirte viel Hand elsgewächſebau. Es ent⸗ ſpricht der Hochwertigkeit dieſer Kulturen, daß die Fläche im Verhältnis zum Getreide⸗ und Futterbau ſehr klein iſt. Mit Handelsgewächſen ſind insgeſamt ungefähr 12 000 ha beſtellt. Die wichtigſten badiſchen Handelsgewächſe ſind Tabak(5000 ha), Zucker⸗ rüben(4000 ha), Zichorien(700 ha). Der Reſt der Handelsgewächſefläche entfällt auf Mohn, Senf, Hanf und Flachs uſw. Es wird in Baden ſoviel Tabak gebaut, wie in allen andern deutſchen Ländern zuſammen. Während die Anbaufläche der Handelsgewächſe ſeit Jahren zurückgeht, hat ſich in den vergangenen Jahrzehnten die Gemüſefläche mehr als ver⸗ doppelt und beträgt heute rund 5600 ha. Die bekannteſten badiſchen Gemüſearten ſind Spargeln, Gurken, Erdbeeren uſw. An Erträgen wurden, nach Feſtſtellungen des Badiſchen Statiſtiſchen Landesamts, in den vergan⸗ genen 5 Jahren 1926/0 vom Hektar Weizen durch⸗ ſchnittlich 16,1 dz, Spelz 14,2 dz, Roggen 14% dz, Gerſte 15,8 dz und Hafer 15,0 dz geerntet. Der Er⸗ trag der bewäſſerbaren und anderen Wieſen belief ſich im gleichen Zeitraum je Hektar auf 52, dz(Heu und Oehmd). Der Hektar Kleefläche brachte 62,5 dz und der Hektar Luzernefläche 66,0 dz. Der Tabak⸗ ertrag an dachreifen, trockenen Blättern ſchwankte in den Jahren 1924—29 zwiſchen 22,8 dz und 25,1 dz je Hektar. Generalverſammlung des Muſikvereins * Plankſtadt, 12. Febr. Am Sonntag fand im Lokal zum Eichbaum die diesjährige Generalver⸗ ſammlung des Muſikvereins ſtatt. Vorſtand Angſt⸗ mann gedachte der Verſtorbenen. Der Geſchäfts⸗ bericht ließ erkennen, daß das verfloſſene Jahr ſehr arbeitsreich war. Der Stand der Kaſſe iſt erfreulich. Der Vorſtandſchaft wird Entlaſtung erteilt. Die Neuwahl brachte keine Aenderung in der Vorſtand⸗ ſchaft, ſodaß ſich dieſe zuſammenſetzt: Vorſitzender W. Angſtmann, ſtellv. Joh. Seitz, Schriftführer, R. Schreiber, Kaſſier Joſ. Seibert, Dirigent H. Klee. Das Jahresprogramm ſieht für dieſes Jahr einen Familienabend, ein öffentliches Konzert, Standkonzerte und eine Weihnachtsfeier vor. An auswärtigen Veranſtaltungen nimmt der Verein nicht teil. Nachdem noch einige Punkte erledigt waren, nahm die anregende Verſämmlung ihr Ende. 142. Jahrgang/ Nummer 75 Anis der Salz Außer Verfolgung geſetzt * Frankenthal, 12. Febr. Die Preſſeſtelle des Land⸗ gerichts teilt mit: Am Abend des 6. 11. 1930 wurde an dem Rechen des Mühlbachs in Heuchelheim die Leiche der Landwirtsehefrau Seyfried unter Umſtänden aufgefunden, die auf die Möglichkeit eines unnatürlichen Todes hinwieſen. Der Verdacht lenkte ſich auf den Ehemann Seyfried, gegen den die gericht⸗ liche Vorunterſuchung durchgeführt wurde. Durch Beſchluß der 2. Strafkammer des Landgerichts Fran⸗ kenthal vom 14. 1. 1931 wurde Seyfried jedoch außer Verfolgung geſetzt und ihm die Befugnis zugeſprochen, für die unſchuldig erlittene Unterſuchungshaft Ent⸗ ſchädigung aus der Staatskaſſe zu verlangen, da die Vorunterſuchung keine Anhaltspunkte für eine Täter⸗ ſchaft des Seyfried ergeben hatte. Unter dem Verdacht des Wilderns verhaftet :: Edenkoben, 12. Febr. Wegen Verdachts des Jagdvergehens in das hieſige Unterſuchungs⸗ gefängnis eingeliefert wurden ein Tagner und ein Mühlenbeſitzer aus Gommersheim, ſowie ein Händ⸗ ler aus Diedesfeld. Letzterer, eine gerichtsbekannte Perſon, ging nach dem Verhör durch den Unter⸗ ſuchungsrichter bei der Einlieferung ins Gefängnis flüchtig. Die Verhaftung der beiden Gommers⸗ heimer iſt eine Ueberraſchung; beide ſind angeſehene Bürger. Die Anzeige gegen die beiden ſoll der Racheakt eines Mühlenarbeiters ſein. Die Suche nach Waffen * Speyer, 12. Febr. Die Hausſuchungen am Dienstag, die ſich übrigens nicht auf Separatiſten allein beſchränkt, ſondern auch auf Kommuniſten und andere Perſonenkreiſe ausgedehnt worden ſind, bei denen Grund zu der Vermutung beſtand, daß ſie verbotene Waffen im Beſitz hätten, wurden in 36 Wohnungen durchgeführt. Die bei der Razzia Feſtgenommenen wurden inzwiſchen wieder auf freien Fuß geſetzt. * Kaiſerslautern, 12. Febr. Der am Dienstag abend in der Fruchthalle durch einen Bauchſchuß ſchwer verletzte Nationalſozialiſt Heieck liegt noch immer— trotz gebeſſerten Befindens— in bedenk⸗ lichem Zuſtande darnieder. Er iſt noch nicht ver⸗ nehmungsfähig. Der Schuß ſoll, wie ſich inzwiſchen herausgeſtellt habe, aus größerer Entfernung ab⸗ gegeben worden ſein. :: Kaiſerslautern, 12. Febr. Der Bundesmuſik⸗ ausſchuß tagt am Samstag, den 14. Februar in der „Grünen Laterne“ zu Kaiſerslautern zur Feſtlegung der Chöre, die der Bund in einem Einzelkon⸗ zert beim Deutſchen Sängerbundesfeſt 1932 in Frankfurt a. M. zum Vortrag bringen will. Da der Deutſche Sängerbund ſeine Pflichtchöre bereits he⸗ ſtimmt hat, kann mit der muſikaliſchen Vorbereitung zum Sängerfeſt in den Vereinen bald begonnen wer⸗ den. Aus Messen * Bensheim, 12. Febr. Bei einer Reviſion des Brotgewichtes mußten bei einem hieſigen Bäcker eine Anzahl Brote beſchlagnahmtwer⸗ den, die als Friſchbrot ein Mindergewicht bis zu 170 Gramm aufwieſen. Gegen den Bäcker wurde Strafanzeige erhoben. Die beſchlagnahmten Brote wurden an hieſige Einrichtungen verteilt, die Arme verpflegen. :: Worms, 12. Febr. In ſeinem Hausanweſen Rheinſtraße 18 hat der Gaſtwirt Otto Böcher in den heutigen frühen Morgenſtunden nach vorauf⸗ gegangener Auseinanderſetzung ſeine Ehefrau mit einem Schlächtermeſſer getötet und dann Selbſtmord verübt, indem er ſich die Puls⸗ adern durchſchnitt. Die Mordkommiſſion fand die Frau blutüberſtrömt und tot im Bette vor. Böcher kniete vor dem Bett und war gleichfalls bereits tot. Ueber die Motive herrſcht noch Unklarheit, doch wird vermutet, daß Böcher in geiſtiger Umnachtung han⸗ delte. Die Ermittlungen der Polizei ſind noch nicht abgeſchloſſen. Zwei Kinder im Alter von etwa vier und ſechs Jahren, die in einem anderen Bett des gleichen Zimmers ſchliefen, bemerkten die ſchreckliche Tat beim Erwachen. Ein drittes Kind befindet ſich auswärts. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar Aheln Pegel 9 10. 11. Baſel.21.5006 S 2 — 7200 0,2 0 f inſel Mannheim.16.113.208 88 F.29.400 Joalfe?.264,35 44 J. Maxau.08 401.97.06.16 Heildronn.841.885.8587 Mannbein.22.10.8803 07 315 Plochingen 0,54 0,55 08e 0,68 Kaub.52 2,40.50 2,27.30 Böln.162.842 80.661.64 ——— preis * und bis zum IOAahre dürfen Sie für die empfindliche Haut Ihres Kindes nur die milde NIVEA KINDERSEIFE verwenden Nivea-Kinderseife wird nach ärztlicher Vorschrift hergestellt, schonend dringſ det reiche Schaum in die Haulporen ein und macht sie frei für eine 60 Pfg. gesunde u kräftige Hautatmung. Und zwat vorher einreiben, bevor Sie in die rauhe Luft hinausgehen. Nives-Creme dringt vollkommen in die Hauf ein. ohne einen Glanz zu hinterlassen. Sie kräftigt und belebt die Haut und macht sie widerstandsfähig gegen Wind und Wetter, Nives⸗ Creme verhindert, dass die Hauf rissig und spröde Wird. 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Man will ja bekanntlich durch die Auftei⸗ ung des Pakets gerade einen ausländi⸗ ſchen Herrſchaftseinfluß verhindern. Inzwiſchen verdichten ſich die Schätzungen, nach denen die Dividende der zum Linoleumtruſt gehörenden Ge⸗ ſellſchaften für 1930 um die Hälfte der 15proz. Vorjahrs⸗ dipidende herum liegen werde. Man ſpricht jetzt von der Wahrſchein lichkeit einer 8proz. Ausſchüt⸗⸗ tung. Verwaltungsentſcheidungen dürften allerdings noch nicht vorliegen, und auch die für ſie erforderlichen Unterlagen ſind wohl noch kaum fertiggeſtellt. Bekanntlich werden auf Sarlin o: und wohl auch auf Krom⸗ menjee Aktien Abſchreibun gen erforderlich, die man allerdings nach früheren Verlautbarungen in erſter Linie durch Heranziehung von Reſerven vornehmen wollte. Immerhin hieß es auch, daß die Ergebniſſe der Rationali⸗ ſiexrung im abgelaufenen Jahre dieſen Abſchreibungen die en würden. Danach wird alſo auch der Betriebsgewinn mitherangezogen werden, und in der Dividende würde demnach zum mindeſten die konſunkturelle Verſchlechterung des Geſchäftsganges ohne den Ausgleich der Rationali ſterungserfolge vollen Ausdruck finden. 9 * Die Abrechnungsſtellen der Reichsbank. Die Stati⸗ ktiſche Abteilung der Reichsbank veröffentlicht jetzt den Bericht über die D gkeit der deutſchen Abrechnungsſtellen — dieſe ſind bekanntlich zur Förderung des bargeldloſen Verkehrs eingerichtet worden im Jahre 1930. Entſpre⸗ chend der ungünſtigen Wirtſchaftsloge iſt auch der Um ſotz der Abrechnungsſtellen zurückgegangen, er beträgt 19.3(126,2) Milliarden 4. Von dem Geſamtbetrag ent⸗ ſallen nicht weniger als 60,08 Milliarden allein auf öen Platz Berlin. Dann folgt Homburg mit einem Geſamk⸗ betrag von 14.25 Milliarden, ferner Frankfurt o. M.(7,89 Milliarden), Köln(6, Milliarden), München(4,14 Mil⸗ Harden und Leipzig(3,1 Milliarden). Mannheim hat mit 0,67 Mill./ wieder einen ſtärkeren Rückgang zu verzeichnen li. 0,74, 1028 0,96 Mill.). L u d wig s ⸗ Dafen hatte einen Geſamtbetrag von 0,(0,812) und Korlsruhe einen ſolchen von 0,57(0,69) Mill.. 92 V. 8 — Berliner Hypothekenbank.⸗G., Berlin. Wieder 12 v. H. Für 1930 wird die Verteilung einer Dividende von 12 v. H.(wie i..) vorgeſchlagen..⸗V. am 10. März 1931. Bayeriſche Vereinsbank. Nachdem der fertiggeſtellt iſt, läßt ſich feſtſtellen, daß die Ausſchütkung von wieder 10 v. H. Dividende gewährleiſtet iſt. Bilanzſitzung 4. März,.⸗V. 20. März. 8 v. H. Dividende der Bafler Handelsbank. Der Ver⸗ Waltungsrat der Baſler Handelsbank hat der auf den 7. März einberufenen GV. vorgeſchlagen, aus dem Rein⸗ gewinn vo Millionen ffr. wiederum eine Dividende Bon 8 v. H. auf das AK. von 1 Mill. ſfr. zu verteilen. Kölner Kaſſeu⸗Verein., Köln.— Wieder 6 v. H. Jahresabſchluß Dividende Der AR beſchloß, der GV. am 24. Febr. die Verteilung einer Dividende von wieder 6 v. H. vor⸗ zuſchlagen. Frankfurter Getreidebank AG. i.., Die GB. der Geſellſchaft larien. In Frankfurt a. M. erledigte ohne Debatte die Regu⸗ der Bilanz per 31. Dez. 1930 werden u. a. gusgewieſen: Bankguthaben und Wertpapiere mit 206 046 Mark, Schuldner mit 110 305 ,, Rückſtellungen für Ver⸗ pflichtungen 10 128 J. Das Liquidationsvermögen für Mill. 4 Aktienkapital wird mit 974457 angegeben. Am 1. März werden vorausſichtlich etwa 25 v. H. aus der Oiguidation z Ausf Sſchüttung gelangen. 3 482 618) Pengö 28. Febr. einberufenen.⸗B. die chüttung einer Dividende von 5,50 Pengö gleich Y. H. gegenüber 7 Pengö gleich 14 v. H. l. V. beantragt wird. Die Verringerung der Dividende bei gleichbleiben⸗ dem Gewinn erfolgt, weil heute 460 000 Stück gegenüber 30 000 Stück Aktien im Vorjabr dividendenberechtigt ſind. Württembergiſche Transport⸗Verſicherungs⸗Geſellſchaft zu Heilbronn. Zu der in Nr. 66 der NM Z. vom 9. Febr. gegebenen Darſtellung der Lage der Geſellſchaft teilt uns deren Verwaltung mit, daß die Geſellſchaft keineswegs be⸗ trächtliche Verluſte aus dem engliſchen und nordiſchen Transportgeſchäft erlitten habe.„Am e ugliſchen Ge⸗ ſchäft war unſere Geſellſchaft durch zwei befreundete Ge⸗ ſellſchaften in ganz beſcheidenem Ausmaße an zwei Kon⸗ Krakten beteiligt. Aus dieſem Engagement ſind keinerlei Verluſte entſtanden. In Skandin av ien unterhalten wir ledigl Agentur, welche für uns nur innerhalb geringer Max zeichnen darf. Auch dieſe Zeichnungen gaben keinerlei gebracht.“ 1 Zur finanziellen Lage Wie gemeldet wird, iſt der Status der Preußtiſchen Elektrizitäts⸗AG. recht angeſpannt. Die kurzfriſtigen Schulden, die unter anderem auf die Transaktionen mit der Thüringer Gasgeſellſchaft zurückzuführen ind, ſollen ſich auf über 100 Mill. 4 belaufen bei einem Aktienkapital von gegenwärtig 125 Mill. 4 Es ſchweben Erwägungen darüber, wie man zu einer wenigſtens teil⸗ weiſen Konſolidierung dieſer Schulden gelangen kann. Ein Plan geht dahin, das Aktienkapital weiter um 30 Mill.„ zu erhöhen, wobei der Preußiſche Staat die neuen Aktien zum Kurſe von 120 v. H⸗ übernehmen ſoll. Das Aufgeld von 20 v. H. findet in der bisherigen Rentabili⸗ tät der Preußen⸗Elektra, die 1929 6 v. H. Dividende ver⸗ teilen konnte, keine Berechtigung, ſo daß vom Standpunkt des Steuerzahlers hiergegen Bedenken zu erheben ſind. Im Falle der Durchführung der Kapitalerhöhung ſoll die Seehandlung, die in erſter Linie kurzfriſtiger Gläubiger iſt. bereit ſein, weiter ſtill zu halten, bis zur Erlangung einer Auslandsanleihe. Wegen einer ſolchen ſind bereits nach verſchiedenen Seiten Fühler ausgeſtreckt worden, je⸗ doch bisher ohn ſolg. Man fragt ſich, wie die Preußen⸗ n Umſtänden die Transaktion mit den n Gaswerken zu finanzieren gedenkt. Stadt Köln, auch die dortigen zu übernehmen, dürfte aus Gründen des Status aft abgelehnt worden ſein. Die Stadt Köln ſteht im übrigen zur Zeit in Verhandlungen zwecks Pri⸗ Datiſierung ſowohl ihrer Gaswerke wie ihres ttäts werkes, um auf dieſe Weiſe aus itigen prekären finanziellen Lage herauszukom⸗ . N * Elektra unter Berliner Sta — — 78 1 n der Preußen⸗Elektra ſcheint tillſtand gekommen zu ſein, es ſol⸗ en ſchweben, die Preußen⸗ Berliner Städtiſche Elek⸗ (Bewag zu beteiligen. ertrag mit der Elektrowerke⸗Ach. 8 f 1 von Seiten der Preußen⸗Elektra an Hherangetreten zwecks gemeirn⸗ eber nahme der Bewag durch die ie Elektrowerke⸗ owerke⸗AG. ubgelehnt t in der Lage fei, en Mitteln zu finan⸗ e mar vertrag klektra Die ruſſiſche Getreidekampagne Die erſte Probe auf das Exempel der Kollektivierung Vor großen ruſſiſchen Getreideausfuhren? und Roggenbereitſtellungen Moskau, Anfong Februar 1931. Die ruſſiſche Getreidekampagne 19: iſt für die künf⸗ tige Entwicklung der ruſſiſchen Landn rtſchaft und ſomit auch der Volkswirtſchaft der Sowjetunion von beſonderer Bedeutung. Sie ſtellt die erſte Probe auf das Exempel der Kollektivierung dar. Die Anbaufläche der Sowjetlandgüter und Kollektivwirtſchaften erreichte zur letzten Ernte 33 Mill. Hektar gegenüber 5,9 Mill. Hektar im Vorjahre, und zwar bei Sowjetlandgütern 3 Mill. Hektar gegenüber 1,15 Mill. Hektar und bei den K lektivwirtſchaften 30 Mill. gegenüber 4,75 Mill. Hektar. Somit hat der„ſozialiſtiſche Sektor“ der Landwirtſchaft f ſpezifiiſches Gewicht im Rahmen der Geſamtlandwirtſchaft der Sowjetunion be⸗ deutend erhöht. Infolgedeſſen iſt das Ergebnis der Ge⸗ treidebereitſtellungen in der laufenden K ampagne vor allem von dem Geſichtspunkt aus zu werten, inwieweit ſich die neuen Formen der Landwirtſchaft in der Praxis bewährt haben Während der Getreideplan der Sowjetregierung zunächſt die Beendigung der Getreidekampagne bis zum 1. Dezbr. vorſah, ſind bis zum 15. Januar ner nur 91 v. H. des Jahresvoranſchlages der Getreidebereitſtellungen 8 reicht worden. Allerdings haben die K tipwirtſchaften den Jahresvoranſchlag bereits am 10. Januar, wenn auch nur um ein geringes, überſchritte N. Zum 1. Januar d. J. ſtellten ſich die ruſſiſchen Getreide— bereitſtellungen um 45,8 v. H. höher als in der gleichen Zeit der letzten Kampagne und um 72,9 v. H. höher als im Wirtſchaftsjahr 1926/27, das die ſeit dem Beſtehen des Sowjetregimes bisher höchſten Getreidergebniſſe zu ver⸗ zeichnen hatte. Die Getreidebereitſtellungen ſind nahezu gleich den Getreideankäufen in der Vorkriegszeit und dürf⸗ ten im Endergebnls dieſe ſogar um etwa 5 v. H. überſteigen. Die Zuſammenſetzung des bereitgeſtellten Getreides nach Kulturen iſt in dieſer Kampagne ebenfal iſtig. Die Bereitſtellungen von Lebens tittelkul⸗ turen ſtellen zwei Drittel der Geſamtmenge des bereit⸗ geſtellten Getreides dar und überſteigen diejenigen des Vorjahres um 67,6 v. H. und zwar bei Roggen um 48,5 v. H. und bei Weizen um 81, v. H. Die Sowjetland jü und Kollektipwirtſchaften haben dem Stadt eine un vierfach größere Getreidemenge als im ganzen vori Jahr abgeliefert. Indeſſen weiſt die Sowjetpreſſe darauf hin, ſo zufriedenſtellend dieſe Ergebniſſe an ſich d, man eigentlich mit höheren Erträgen rechnen konnte. Daß dieſe Hoffnungen nicht in Erfüllung gegangen ſind, d haupt⸗ ſächlich darauf zurückgeführt, daß es den Kollektipwirtſchaf⸗ ten und Sowjetlandgütern an Transportmitteln und an Zugkraft gefehlt hat, ſowie darauf, daß in organiſatoriſcher Beziehung im„ſozialiſtiſchen Sektor“ der Landwirtſchaft noch immer ſehr große Mängel zu rzeichnen ſind. Die Sowfetlandgüter haben um das Dreieinhalbfache mehr Getreide abgeliefert als im vorigen Jahr und die ruſſiſche Fachpreſſe vertritt die Anſicht, daß dem Ausbau der Sowjet⸗ Dane 1 Dillon Read gründet Inveſtment⸗Truſt Unter dem Namen National Truſt Shares wurde von dem Newyorker Bankhaus Dillon Read u. Co. ein neu⸗ artiger Fixed Truſt gegründet, deſſen Mittel in Aktien von 87 führenden amerikaniſchen Eiſenbahngeſellſchaften, Public Utilities, Banken und Induſtriegefellſchaften an⸗ gelegt werden ſollen, deren Kapital zuſammen etwa Jie des geſamten amerikaniſchen Volksvermögens ausmacht. Die„Truſt⸗Einheit“ beſteht aus 50000 Stammaktien dieſer 37 Geſellſchaften, zu denen u. a. die Chaſe National Bank, Guaranty Truſt, Woolwaren, U. S. Steels, General Mo⸗ tors. General Electric, Standard Oil of N.., American Tel. u. Tel., North American Co. uſw. gehören, während bei anderen Truſts die Einheit im allgemeinen nur aus 10002000 Aktien beſteht. Beſonders be⸗ anſpruchen die Beſtimmungen f die 9 Aktien aus dem Portefeuifle, i V daß dies ohne ungünſtige Beinfluſſung ſchehen kann. —— Saarländiſche Mannesmannröhren⸗ Werke(Société et Uſines à Tubes de la Sarre] Saarbrücken. Bei dieſem ſeit Oktober 1920 überfremdeten Unternehmen(Röhren⸗ werk Bous und Gußſtahlwerk Burbach), an dem die Düſſeldorfer Mutterftrma nur noch mit 40 v. H. beteiligt iſt, verlautet für das Geſchäftsjahr 1930 ein geringerer Umſatz als im Vorjahr. Die Betriebsergebniſſe ſeien je⸗ doch ungefähr gleich, ſodaß mit der Beibehaltun g der in den beiden letzten Jahren verkeilten Dividende von 6 v. H. gerechnet werden könne(Reingewinn 10,10 Mill. Frs. in 1929; Reingewinn 9,32 Mill. Frs. in 1928). * Sächſiſche Gußſtahlwerke Döhlen.⸗G. Der Roh⸗ überſchuß beträgt 2,86 gegen 3,47 Mill..“ und Unkoſten erforderten insgeſamt 4,24 gegen 3,54 Mill..4 und Ab⸗ ſchreibungen 1,39 gegen 0,60 Mill. R.%, ſodaß einſchl. des vorgetragenen Verluſtes von 0,62 Mill. ſich ein Geſamt⸗ verluſt von 3,38 Mill..“ ergibt. An der Sanier ung, der Preußen-Elektra Insgeſamt 90 Mill. R./ Schulden Demgegenüber teilt die Verwaltung der Preußiſchen Elektrizitäts⸗A.⸗G. in Berlin mit, daß die geſamten Schulden des Unternehmens rund 90 Mi ll. R. betragen. Hierin ſeien die in der Bilanz für 1929 aus⸗ gewieſenen Sachwertanteile ſowie die Auslanösanleihen von 1,2 Mill. Pfund und 4 Mill. Dollar enthalten, ſodaß annähernd die Hälfte der Geſamtſchulden durch langfriſtige Anleihen gedeckt ſei. Von der zweiten Hälfte der Geſamt⸗ ſchulden ſei der größte Teil durch Darlehen, die auf mehrere Jahre feſt gegeben worden ſind, gedeckt. Es ver⸗ bleibe dann eine kurzfriſtige Verſchuldung von einigen Millionen R. 4, die in voller Höhe durch liquide Forderun⸗ gen gedeckt ſei. Was die Frage einer Kapital⸗ erhöhung betrifft, ſo beabſichtige die Geſellſchaft, ihr Kapital von 125 Mill. R. um 30 Mill. R/ 8 u 120 u. H. zu erhöhen. Dieſer Plan hat die grundſätzliche Zuſtimmung des Aufſichtsrats gefunden. Die aus der Kapitalerhöhung eingehenden Mittel ſind für die Finan⸗ zierung der Aufbauarbeiten des laufenden Jahres beſtimmt ſowie für eventuelle Vorſchüſſe an Tochtergeſellſchaften. Brown., Boveri u. Co.,., Baſel. Holding⸗Geſellſchaft Brown, Boveri u. Co., Elektrizitäts⸗Geſellſchaft Alie den Abſchluß für 1930 und ſtimmte der Verteilung einer Dividende von 6 v. H. gegenüber 7 v. H. im Vorjahr zu Neu in den AR. wurde gewählt Dr. Walter E. Boveri. * Hupfeld⸗ Zimmermann.— Sanierung noch nicht ſpruch⸗ reif. In der GV. der Leipziger Piauoforte⸗ und Phonolafabriken Hupfeld ⸗Gebr. Zim⸗ mermann AG., Leipzig, führte der AR.⸗Vorſitzende den Verluſt des Geſchäftsjohres 1929 det nach Auflöſung des Reſervefonds(450 000 4) noch 3885 200„(i. V. 6688 Mark] Reingewinn beträgt, vor allem auf die der Muſik, namentlich der Hau ifik, ungünſtige Zeitſtrömung. auf die Verbreitung des Grammophons, die Vervollkommnung des Radios und ſchließlich auf di nei Die HV. der AG.,(vorm. ) in Baſel genehmigte e allgemeine Wirtſchafts⸗ Loge der gonzen Welt zurück. Auſtralien, dos immer guter Abnehmer geweſen ſei, habe Schutzzölle aufgerichtet. In Sidamerika ſei durch die Revolutionswirren der Abſatz außerordentlich beeinträchtigt worden. Weiter komme hin⸗ zu, daß eine Unzahl Firmen der Branche liquidiert habe; deren Woren drückten ſtork auf die Preiſe. Die deutſche Pionofabrikation ſei von etwa 100 000 Stück im Jahre 192627 auf 29 000 Stück zurückgegangen. Von mehreren ktionären wurde dann die Notwendigkeit einer k baldigen Sanierung der Geſellſchaft die hohen Bonkſchulden(5,5 Dazu wurde vom AR. ⸗Bi detont, Mill.) obſtoßen zu können. itzenden erklärt, daß die Frage der Kapftalzuſommenlegun ſei. Der Abſchluß wurde noch nicht pruchreif ſchließlich genehmigt. Starke Steigerung der Weizen⸗ landgüter, die in letzter Zeit hinter das Intereſſe für die Kollektivierung zurücktreten mußten, wiederum größere Aufmerkſamkeit geſchenkt werden muß. In Zentnern ſtellte ſich in den letzten Fahren der Ernteertrag pro Hektar in den Sowfetlandgütern und Kollektivwirtſchaften wie folgt dar: f Sywjet⸗ Kollektiv- Einzelbauern⸗ landgüter wirtſchaften w riſchaften — 7,91 7,85 1929.0 10,12 7,94 7,88 1990.31 10,47 8,99 8,35 Die Somjetpreſſe drückt die Zufriedenheit über dieſe Geſtaltung des Ernteertrages aus und weiſt darauf hin, daß die Erhöhung der Ertragsfähigkeit der Sowjetland⸗ güter und Kollektivwirtſchaften gleichzeitig eine Steigerung des Ernteertrages bei den Einzelbauern herbeiführt. In den letzten Wochen gehen die Getreideankäufe in der Sowjetunion ſtändig zurück und zwar vor allem in den wichtigſten Getreidegebieten des Sowjetſtaates. Dieſe Ent⸗ wicklung hat große Beſorgniſſe in den leitenden Kreiſen der Sowjetwirtſchaft hervorgerufen, und alles deutet darauf hin, daß ein neuer ſtarker Druck auf die„Groß⸗ bauern“ und„begüterteren Dorfſchichten“ ausgeübt werden ſoll. Der ſtellvertretende Volkskommiſſar ˖ Sowjetunion Tſchernow erklärt in einem bemerkenswerten Artikel, daß „der„größte Fehler der Getreidekampagne die Unter⸗ ſchätzung der Bedeutung des verſtärkten Kampfes um die Liquidation der Kulaken(Großbauern) als Klaſſe geweſen“ ſei. Mit dem Beginn der neuen Getreidekampagne ſoll dieſer Kampf mit noch größerer Schärfe als im Vorjahre geführt werden. Ein weiterer Mißſtand ſei die mangel⸗ hafte Berückſichtigung der Einzelbauernwirtſchaften, die im Laufe der Getreidekampagne in vielen Gebieten völlig ſich ſelbſt überlaſſen wurden. Auch hier ſoll in möglichſt kurzer Zeit Abhilfe geſchaffen werden. Der zweifellos nicht unbeträchtliche Erfolg der Getreide⸗ kampagne hat in den leitenden Kreiſen der Sowjetwirt⸗ ſchaft große Hoffnungen auf die künftigen M öglich⸗ keiten des Getreideexports geweckt. Man glaubt, daß die bereitgeſtellte Getreidemenge nicht nur zur Verſorgung des Inlandsmarktes völlig ausreichen wird, ſondern auch die Möglichkeit der Wiederaufnahme des Ge⸗ treideexports aus Rußland in großem Umfange bietet. Somit iſt im Frühjahr mit größeren ruſſiſchen Getreide⸗ ausführen durchaus zu rechnen. Indeſſen iſt zu berück⸗ ſichtigen, daß das Problem des ruſſiſchen Getreideexports keineswegs nur eine Wirtſchaftsfrage, ſondern in ſehr ſtarkem Maße auch eine inner⸗ und außenpolitiſche Frage iſt. Politiſche Momente waren es neben wirtſchaftlichen Schwierigkeiten, die 1930 zu einer Einſtellung der mit ſo viel Hoffnungen wiederaufgenommenen ruſſiſchen Getreide⸗ ausfuhr führten. Dieſe inner⸗ und außenpolitiſchen Span⸗ nungen beſtehen auch weiter und dürften auch 1931 eine große Rolle auf dem Gebiete des ruffiſchen Getreide⸗ exportes ſpielen. und Zufammenlegung der Aktien im Verhältnis 421 auf 2, und Wiedererhöhung um 3,8 Mill. R.“ beteiligt ſich der ſächſiſche Staat und die Stadt Freithal. Auslandsauftrag für Orenſtein u. Koppel. Die So w⸗ letregierung hat mit dem hieſigen Vertreter der Orenſtein u. Koppel AG., Berlin, einen Vertrag auf Lie⸗ ferung von 20 Tender⸗Heißdampflokomotiven nebſt Erſatz⸗ teilen abgeſchloſſen. Wie der DD. hört, handelt es ſich um ein Objekt von etwa 2 Mill. 1, wobei aller⸗ dings bei einer Lieferung bis zum Herbſt des Jahres die Bezahlung ſehr langfriſtig erfolgen wird. , Maſchinen⸗ und Krauban⸗A., Düſſeldorf. Die Ge⸗ ſellſchaft, deren Aktienmehrheit ſich im Beſitze des Düſſel⸗ dorfer Bankhauſes Schliep und Ciel befindet, wird für 1990 keinen günſtigen Abſchluß vorlegen können. Die für die Landwirtſchaft arbeitenden Pöhl⸗Werke in Gößnitz waren auch 1930 ſchlecht beſchäftigt. Ueber das Geſchäfts⸗ argebnis der Düſſeldorfer Fabriken laſſen ſich nähere An⸗ gaben noch nicht machen. Naturgemäß iſt auch hier der Konfunkturrückgang nicht ohne Einfluß geblieben. Ob das Unternehmen die im vorigen Jahre bereits von 9 auf 7 v. H. reduzierte Dividende wird aufrechterhalten können, iſt zur Zeit noch fraglich. * 10 Maſchinenfabrik(vorm. J. C. u. H. Dietrich!.⸗G., Plauen. Die.⸗V. genehm i gte den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1929/0, wonach der aus⸗ gewieſene Verluſt von 201 567 R. vorgetragen werden ſoll. Das Unternehmen arbeitet zurzeit nur etwa mit 50 v. H. ſeiner Leiſtungsfähigkeit. Die Verwaltung verſpricht ſich von der Herſtellung eines neuen Schweröl⸗ motors, der bereits auf der Berliner Autfomobil⸗Aus⸗ ſtellung günſtig abgeſchnitten habe, eine Geſchäftsbelebung. Der ausſcheidende Aufſichtsratsvorſitzende Albert Otten⸗ heimer(Köln) wurde wiedergewählt. An Stelle des aus⸗ ſcheidenden Aufſichtsratsmitglieds Direktor Louis Unglaub wurde Bankdirektor Dr. Sachau(Adea, Leipzig) gewählt. Verbeſſerter Vergleichs vorſchlag der Moritz Jahr A. in Gera. Nachdem die Gläubiger dieſer zahlungsunfähig gewordenen Maſchinenfabrik ſich geweigert hatten, die an⸗ gebotenen Vergleichsguote von 35 v. H. der Forderungen anzunehmen, haben neue Verhandlungen über eine Ver⸗ beſſerung der Vergleichsquoten mit der Firma Gebr. Dix AG. in Gera ſtattgefunden. Dieſe Geſellſchaft, die zur Uebernohme einer ſelbſtſchuldneriſchen Bürgſchaft für die Durchführung des Vergleichs bereit erklärt hat, hat nunmehr eine Erhöhung der Vergleichsquote auf 40 v. H. jugeſtanden. Die Forderungen unter 100% ſollen inner⸗ halb eines Monats nach Annahme des Vergleiches voll befriedigt werden. Im übrigen ſoll die Vergleichsquote in Raten zu je 5 v. H. bezahlt werden, womit 2 Monate nach Beſtätigung des gerichtlichen Vergleichs begonnen werden ſoll. Die Annahme dieſes verbeſſerten Vergleichs⸗ vorſchlages durch die Gläubiger ſteht in ſicherer Ausſicht. ö ö Vor der Ratifizierung des Zuckerabkommenz Nach einer Blättermeldung ſoll die Unterzeich internationalen Zuckerabkomm vorgusſichtli a m 15. März in Cannes erfolgen. Bei den maßgeben⸗ den Männern der deutſchen Delegation iſt ei entſprechende Einladung allerdings noch nicht eingegan Immerhin erwartet man in nächſter Zeit telegraph Mitteilung über Zeit und Ort der Verkragsratifizi Deutſchland wird den internationalen Ver formalen Gründen einſtweilen nur mit behalt ratifizieren können. Die Vorausſetzung nung des ag aus Vor⸗ 5 für die endgültige Zuſtimmung iſt nämlich das Zuſtandekommen der Wirtſchaftlichen Vereinigung der deutſchen Zucker⸗ induſtrie. Zwar haben ſich in der letzten Zeit noch einige Fobri⸗ ken zur Unterzeichnung des Vertrages der Vereinigung bereitgefunden, jedoch iſt die notwendige lückeuloſe Front der geſamten deutſchen Zuckerinduſtrie nicht erreicht worden. Es ſtehen vielmehr noch immer 7 Fabriken abſeits, die noch nicht unterzeichnet haben und z. T. auch Nicht mehr freiwillig unterzeichnen wollen. Aus öieſem Grunde wird es nicht zu umgehen ſein, daß die Reichsregierung wie das ſchon angekündigt worden iſt, den 3 wongs⸗ Zuſammenſchluß dekretiert. In den nächſten Tagen werden im Reichsernährungsminiſtertum entſpre⸗ chende Verhandlungen ſtattfinden. Die geplante Verord⸗ nung muß dann noch dem Kabinett, dem Reichsrat und den anderen Inſtanzen vorgelegt werden, ſo daß die An⸗ gelegenheit immerhin erſt im März oder April vollkom⸗ men erledigt ſein wird. Jura ⸗Oelſchiefer⸗Werke AG. Stuttgart Verdreifachung der Abſchreibungen Die Geſellſchaft(85 v. H. des Kapitals wurden vom württembergiſchen Staat 1930 an Dyckerhoff bzw. deren Tochtergeſellſchaft Schwenk, Ulm, verkauft) weiſt für das abgelaufene Geſchäftsjahr einen Ver huſt von 1263 421% aus, der ſich durch den Verluſtvortrag des Vorjahreß von 60 019„ auf 1 323 441& erhöht. Die Höhe des Ver⸗ luſtes iſt nach dem Geſchäftsbericht darauf zurückzuführen, daß neben den ordentlichen Abſchretbungen bei verſchiede⸗ nen Anlagewerten eine Herabſetzung auf den gemeinen Wert vorgenommen wurde. Die Abſchreibungen erreichten dadurch eine Höhe von 1033 130(239 150) ,. Außerdem mußte dem allgemeinen Preisrückgang durch entſprechende Minderbewertung der Vorräte Rechnung ge⸗ tragen werden. Nach dem Bericht haben die Abſatzverhältniſſe auf dem Zementmarkt eine weitere Verſchlechterung erfahren. Da insbeſondere auch die Nachfrage nach dem Erzeugnis der Geſellſchaft, dem Portland⸗Jurament, ſehr ſtark nachlteß, war es dem Süddeutſchen Zementverband nicht möglich, die im Lieferungsvertrag vorgeſehene Menge abzuſetzen. Die Erzeugung hatte immer noch mit Schwierigkeiten zu kämpfen, deren Beſeitigung nur von weiteren erheblichen Kapitalinveſtierungen zu erhoffen wäre. Die Oel⸗ und Gasgewinnung mußte infolge Abſatzmangels ſtark ver⸗ mindert werden. Der Verluſt ſoll vorgetragen werden, * Juſolvenz Lederfabrik Gebr. Kuen, Bühl. Es wird neuerdings für die bevorrechtigten Gläubiger mit einet Quote von 40 v. H. gerechnet(anfangs nur mit 4 v..), do ſich der Status infolge beſonderer Verwertungsmög⸗ lichkeiten gebeſſert hat. * Kunſtdruckerei Künſtlerbund Karlsruhe AG.— Kapi⸗ talherabſetzung. Dieſe Geſellſchaft(AK. 300 000%) will in ihrer auf den 26. d. M. anberaumten 2. ao. GBV. eine Herabſetzung des Aktienkapitals auf 200 000“/ beſchließen, In der zuletzt veröffentlichten Bilanz per 30..29 betrug der Verluſt 14 608 2 Getreidevereinigung AG. Hamburg Das dritte Geſchäſtsjahr der Geſellſchaft fiel, wie im Vorſtandsbericht ausgeführt wird, in einen Zeitraum wirk⸗ ſchaftlichen Niedergangs, wie er von gleicher Schärfe bisher nicht zu verzeichnen war. Die Kriſe habe dem Getreidehandel ſchwere Wunden geſchlagen. Verſtärkt würde die ungünſtige Lage für die deutſchen Getreidemärkte und für den Tranſithandel an der Hamburger Börſe durch die in ihrer ſchnellen Aufeinanderfolge überſtürzten geſetzlichen Maßnahmen, die einſeitig zum Schutze der Landwirtſchaft geſchaffen worden ſeien. Hinzu ſet noch das im Frühjahr 1930 errichtete Mais monopol ge⸗ treten, das die geſchäftliche Tätigkeit in dieſem Artikel unterbunden habe. Alle dieſe Umſtände wirkten ſich in einem ſtarken Rückgang der Verbuchungen aus, wodurch die Einnahmen auf dem Proviſionskonto ſehr geſchmälert wur⸗ den. Das Zinſenkonto weiſt entſprechend den niedrigen Zinsſätzen gleichfalls eine Verminderung auf. Nach der Bilanz ergibt ſich ein Reingewinn von 34 074(56 415) Mark, der vorbehaltlich der Genehmigung durch die HV. am 26. Febr. wie folgt verteilt werden ſoll: Rückſtellung auf Kapftalreſervefonds 4447(8400), Rückſtellung auf Delkrederefonds 3000(5600). 4, Dividende 4(6) v.., Vor⸗ trag auf 1931 1626(3799) l. * Keine Abänderung der Tarif⸗ und Schlichtungsord⸗ nung. Berlin, 12. Febr.(Eigene Meldung.) Im Handelsteil eines Berliner Blattes iſt in einem Artikel davon die Rede, daß eine Aenderung der Tarif⸗ und Schlichtungsordnung evtl. auf dem Wege der Notver⸗ ordnung geplant ſei, um in Fällen von wirtſchaftlicher Bedeutung die Laufzeit beſtehender Tarife abkürzen zu können.— Wie wir von unterrichtketer Seite hierzu erfah⸗ ren, iſt es nicht richtig, daß derartige Erwägungen gepflogen wurden. ————————— Deutſchlands Blei- und Zinkerzeugung 1930 Die deutſche Produktion von Original⸗Hüttenweichblei einſchließlich kleinerer Mengen Hartblei ſtellte ſich, wie der Geſamtausſchuß zur Wahrung der Intereſſen der deutſchen Metallwirtſchaft, Berlin, aufgrund der Berechnungen des ſtatiſtiſchen Büros der Metallgeſellſchaft AG., Frankfurt am Main, mitteilt, im Dezember 1930 auf 9942 To. gegen 9905 Tonnen im Monat November 1930. Die Pro⸗ duktion während des ganzen Jahres 1990 betrug 116 695 Tonnen gegen 110 335 Tonnen im Jahre 1929. Die deutſche Rohzinkproduktion einſchließlich Zink⸗ ſtaub ſtellte ſich nach der gleichen Quelle im Januar 1931 auf 6171 Tonnen gegen 7302 Tonnen im Dezember 1930. Die Produktion während des ganzen Jahres 1930 betrug 100.164 Tonnen lendgültige Zahl) gegen 106068 Tonnen im Jahre 1929. Die deutſche Roheiſener zeugung im Januar Weiterer geringer Rückgang Im vergangenen Monat iſt die deutſche Roheiſenerzeu⸗ gung gegenüber Dezember 1930 weiterhin, allerdings nur geringfügig zurückgegangen. Folgende Zuſammenſtellung veranſchaulicht das Ergebnis des vorigen Monats im Ver⸗ gleich mit dem Vormonat und den gleichen Zeitabſchnitten der Vorfahre(nach den Ermittlungen des Vereins Deut⸗ ſcher Eiſen⸗ und Stahlinduſtriellerf: Rheinland⸗Weſt⸗ falen(in Tounen) 515 701(Dez. 509 767); Sieg⸗ Lahn⸗, Dillgebiet und Oberheſſen 28 894(23 345); Schleſien 6488 (6224); Nord⸗, Oſt⸗ und Mitteldeutſchland 38 572(57 208); Süddeutſchland 18 40(18 240); insgeſamt 603 104(614 844); arbeitstäglich 19 455(19 834). Ende Jannar waren von den vorhandenen 163(im Vormonat 165) Hochöfen in Betrieb befindlich 61(63), gedämpft 39(87), in Ausbeſſerung befindlich 42(43) und 21 (22) ſtanden zum Anblaſen fertig. Weinmoſternte im Jahre 1930 Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamts lieferte die im Ertrage ſtehende Rebfläche von insgeſamt 71 354,5 Hektar(1929 71 814,0 Hektar) im Jahre 1930 einen Moyſt⸗ ertrag von 2815 536(2 019 427) Hekloliter mit einem Geld⸗ wert von 119,52(117,18) Mill. I. Der durchſchnittliche Hetarertrag belief ſich auf 39,5(28,1) Hektoliter, während der Furchſchnittliche Preis für 1 Hektoliter Moſt 42,4 658,0) Mark und der durchſchnittliche Geldertrag von 1 Hektar Rebfläche 1675(1692)„ ausmachten. * Weinverſteigerung. Bei der heutigen Verſteigerung der Vereinigten Weinproduzenten von Gönnheim fanden die Rotweine die beſte Bewertung. Mit 590 und 490 lagen ſie nur wenige Mark niedriger wie die Weißweine. Von 1980er Weißweinen wurden 6 Nummern und von den Rotweinen 1 Nummer zurückgezogen. Ausgeboten wur⸗ den 1400 Siter 10 9er und 26 900 Liter 1930er Weißweine und 600 Liter 1929er und 16 850 Liter 1930er Rotweine. Für 1000 Liter 1930er Weißweine in 4 570, 700, 1980er 470, 490, 500, 500, 620; 19 29er Rotweine 590; 1930er Rotweine 460, 480 und 490. Deviſenmarkt Im deutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen Nem. Vork, 488, Schmeiz 25,17 Stockholm„ 18.15½ Paris 12350 Lolland 12.10%[Madrid 48% Brüſſetl 34.85 Doo 5 Dollar geg. Rm..2048 Railand 92,86 Kopenhagen 18,18 Pfunde„„ 20, Frachtenmarkt Duisburg ⸗Ruhrort 12. Febr. Das Geſchäft war auch an der heutigen Börſe außer⸗ ordentlich ſtill. Bergreiſen wurden wiederum nicht ver⸗ geben und iſt demnach auch keine Bergfracht notiert wor⸗ den. Infolge des übergroßen Angebots an Leerraum wurde die Talfracht um 10 Pfg. per Tonne zurückgeſetzt und notierte mit 60—80 Pfg. ab hier bezw. ab Kanal nach Rotterdam. Für Reiſen nach Antwerpen⸗Gent, die eben⸗ falls nur ganz vereinzelt an den Markt kommen, wurde 1,.20— 1,40 4 ab hier bzw. ab Kanal inkl. Schleppen be⸗ zahlt. Der Bergſchlepplohn notierte mit 110 nach Mannheim Der Talſchlepplohn beträgt 7 Pfg. für größere beladene Kähne ab hier nach Rotterdam, JJ)%%%%%%%%%%%%%%%%%VVTT0TGGT000CTCTTTTTbTT(T 28— 77 e ee. * * F Freitag, 13. Februar 1931. Reue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 73 onfirmanden 1„ ommunikanten- Mude Hoeren . 8 2 5 5 2 0 8 5 8 2 5.— nur von 5 7 ET EIDER 2 7 N Bergdolt 12 1 15 a 0 ö HG re 0. 7 Chevio-Anzüge 55 ö 0, N, blau, prima tragfähige W 0 5 N N 5 e 7 — 5 1 7 2 Melton-Anzüge 77 5 1 8 schwere, reinwollene Qualit. 26. 0 gute Verarbeitung 32. 2 5 7 7 5 1 ö Kammg.-Anzüge 1 N n Rach 5„ 5 ö 7 N 5 nee 0 a„ N„ N .. 0 0 Erg 15 25 U f HN 1, 53 Mannheim H 1, 3— ö a iii„ N 1 N Wgecl, in ere. eic vu Veſen farb A. 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Und ſelbſt dann fällt das Fragezeichen dahinter noch dick aus. Denn wo ſind heute die Leute, die einen Großdiamanten zu erwerben wünſchen? Das Vielleicht könnte erſt eine Gewißheit werden, wenn der Stein nach der unvermeidlichen Bearbeitung noch ſehr groß bleibt und beſonders ſchön ausfällt und endlich würdig befunden wird, als Geſchenk für einen König oder die Braut eines Thronfolgers zu dienen. Geſchenk war der berühmte Kohin oo r, Geſchenk auch der größte bisher gefundene Diamant über⸗ haupt, der Cullinan, der in ungeſchliffener Form 3025 Karat gewogen hat und nun in einer Gruppe Der Schauſpielerinnen-Selbſtmord in Wien Mimi Kött, die bekannte Wiener Schauſpielerin und Soubrette, die vor einigen Tagen einen Selbſtmordverſuch unternahm, iſt im Sanatorium Fürth ihrer ſchweren Vergiftung erlegen. bearbeiteter Steine vorliegt, die von der engliſchen Königin bei ganz großen Gelegenheiten, wie kürzlich dem Empfang der indiſchen Maharadſchas, getragen werden. Ihm gegenüber nehmen ſich die 200 Karat des neuen großen ſüdafrikaniſchen Steins ſehr ge⸗ ringfügig aus. Vermutlich wird dieſer Rohſtein nach dem Schleifverluſt aber doch noch größer als der Kohinbor bleiben und wohl immer zu den ſechs größten Diamanten der Erde gehören. Große Diamanten, Steine über 15 Karat, ſind ſchon äußerſt ſelten. Selbſt Diamanten über ein Gewicht von nur 5 Karat werden wegen ihrer phantaſtiſchen Schönheit wohl ſtets zu Liebhaberpreiſen ge⸗ handelt werden. Anders ſteht es aber um die mittleren und kleineren Steine. Sie ſind durchaus nicht ſo ſelten, wie uns das eingeredet und durch den Preis überzeugend geſtaltet werden ſoll. Wenn tatſächlich alle gefun⸗ denen Diamanten nach ihrer Bearbeitung in Am⸗ ſterdam und Antwerpen auf den offenen Markt kämen, dann träte eine beiſpielloſe Entwertung des Beſttzſtandes vieler Leute ein, die in ihren ſchönen Diamanten in der jetzigen Kriſenzeit noch eine un⸗ verrückbare Stütze in der letzten Not erblicken. Würden ſie damit zur Beleihung an ihre Bank⸗ häuſer herangehen, dann ſtünden ſie vor der unan⸗ genehmen Ueberraſchung, manche kalte Schulter zu ſehen. Die Fachbanken, die Geldinſtitute, die in erſter Linie im Diamantenhandel tätig ſind, können heute kaum noch als aufnahmefähig gel⸗ ten. Um die Preiſe zu halten, erwies ſich in Süd⸗ afrika nicht nur eine ſcharfe Geſetzgebung gegen die unberechtigte Diamantenausfuhr als notwendig, ſondern es wurden auch koſtſpielige Auffang⸗Orga⸗ niſationen ins Leben gerufen, zu keinem anderen Zweck, als die Steine zunächſt einmal in Panzer⸗ ſchränken zu verſtauen und ohne Rückſicht auf ihre unbequeme Eigenſchaft als totes Kapital einfach vaſten, wenn auch nicht roſten zu laſſen, bis beſſere Zeiten kommen. Was heißt aber beſſere Zeiten im Diamanten⸗ handel? Die zuſätzliche Aufnahmefähigkeit des Welt⸗ marktes hat auch in den beſten Zeiten noch nicht 250 Von Herbert Langenſcheidt Millionen Mark erreicht. Heute laſſen ſich nicht ein⸗ mal mehr für fünfzig Millionen Mark Diamanten auf den Markt bringen. Schon der Anſturm der ruſſi⸗ ſchen Steine, nicht etwa der wenigen großen aus dem Kronſchatz des Zaren, ſondern der vielen mittleren aus dem Beſitze einſtmals reicher ruſſiſcher Familien, brachte eine fühlbare Erſchütterung der Preislage des Diamanten. In Antwerpen, Amſterdam, Paris ka⸗ men damals die Großhändler, die Diamantenkönige in ungeahnte Schwierigkeiten, und heute iſt ſogar Samuel Tolkoneski, zahlreiche Jahre Präſident der Antwerpener Diamanten⸗ börſe zahlungsunfähig geworden und lebt wie viele ſeinesgleichen von der Gunſt der Banken, die ſeine Schätze in ihre Treſors nahmen. Mit ſauren Geſichtern; denn wo und wann wird man die Dinger los werden? In der jüngſten Zeit führte die allgemeine Not der Diamantenleute, die ihre Kaiſer und Könige, ihre Herzöge und Fürſten von den Thronen des Anſehens und Einfluſſes und des Glanzes in die Tiefen nahe den Armenhäuſern und Volksküchen ſtürzen ſahen, zu ihrem Zuſammenſchluß. Nicht nur die großen Dia⸗ mantengeſellſchaften, ſondern auch die Außen⸗ ſeiter ließen ſich von einem Kartell ein⸗ fangen, das die Erzeugung und die Preiſe der je⸗ weiligen Konjunktur anzupaſſen ſucht. Gerade des⸗ halb erſcheint es als durchaus möglich, daß die mitt⸗ leren und kleinen Diamanten nicht nur ihre Preiſe halten, ſondern ſogar im Werte ſteigen. Die de Beers⸗Geſellſchaft und die anderen großen Diamantenkonzerne verfügen natürlich über die Fi⸗ nanzkraft, den Markt durch freiwillige Uebernahme der Funde und durch die Organiſierung einer Dia⸗ manten⸗Hungersnot genügend zu ſichern. Wirkliche Kriſenzeiten würden auf ihm erſt hervortreten, wenn die bedeutenden Geldmittel nicht mehr durch die Divi⸗ dendenkürzung und andere Mannöver, wie Kapital⸗ vermehrung, Ausgabe von Schuldſcheinen, zuſammen gebracht werden können, die für den Aufkauf der Er⸗ zeugung dienen müſſen. Unbequem wirken die Herſtellungsbe⸗ ſchränkungen der Diamankenſchleifereien übri⸗ gens auch für Deutſchland, das über ſehr lei⸗ ſtungsfähige Edelſteinſchleifereien ver⸗ fügt. Je feſter der Diamantenpreis auf der Erde ſteht, um ſo kräftiger bleibt natürlich der Anreiz für die Durchbrechung der geſetzſlichen und privaten Bin⸗ dungen für die Hochhaltung des Diamantenwertes. Das ſicherſte Geſchäft auf dieſem Gebiet bleibt viel⸗ leicht wieder der Geheimhandel mit Diamanten, na⸗ mentlich mit Rohſteinen, für deren Herbeiſchaffung aus Südafrika und anderen Weltgegenden ſeit langem eine raffiniert aufgezogene Organiſation beſteht. Erhöhte Eisberggefahr im Allantit Eisberg von einem Ozeaupaſſagierdampfer aus geſehen Die über dem Atlantiſchen Ozean herrſchenden Temperaturunterſchiede erhöhen weſentlich die Eisberzgefahr, da die rieſigen Etsinſeln bis in ziemlich ſüdliche Gegenden heruntergetrieben werden. Infolgedeſſen herrſcht auf allen Ozeanſchiffen erhöhte Wachſamkeit, um einen tödlichen Zuſammenprall mit den oft über der Oberfläche kaum ſichtbaren Eisbergen zu vermeiden. Vom Hauſierer zum Millionär In der Unterſuchung des Pariſer Bankſkandals durch eine Kommiſſion der franzöſiſchen Kammer iſt der ſeltſame Lebenslauf eines Mannes enthüllt wor⸗ den, der es vom Hauſierer bis zum Millio⸗ nä brachte. Es handelt ſich dabei um einen gewiſfen Sarowitſch, der bis zum Zuſammenbruch der Ouſtrie⸗Bank der Beſitzer von zwei großen Land⸗ gütern in der Nähe von Paris und der Direktor von mehreren Banken und Finanzkonzernen war. Der Krach der Bank hat auch den größten Teil ſeines Millionen vermögens verſchlungen. Wie ſich in der Unterſuchung herausſtellte, iſt Sarowitſch identiſch mit einem rumäniſchen Juden namens Moiſe Salz ⸗ mann. Er nahm ſeinen neuen Namen au, weil er ſeine Päſſe und ſonſtigen Papiere bei einem Brand in Bukareſt eingebüßt hatte und bei ſeiner Einbürge⸗ rung in Frankreich ſeine Herkunft verſchletern wollte. Salzmann wurde von armen Eltern in Bukareſt geboren. Er diente während des Krieges in dem rumäniſchen Heere, deſertierte aber, als die deutſchen Truppen in Rumänien einrückten. Er wurde ge⸗ fangen, von einem rumäniſchen Kriegsgericht zum Karneval an der Riviera erfüllt um dieſe Zei mit e Ein tolles ßen und Plätze des ſchönen Riviergoxties Niz z a, das allfährlich Pracht den Einzug des Prinzen Karneval feiert. Treiben Tode verurteilt, entkam aber nach Odeſſa, wo er als Hauſierer ein kümmerliches Daſein friſtete. Als Hau⸗ ſierer ſchlug er ſich nach Italien durch, wo er in dem Bankier Gualino einen Gönner fand. Gualino iſt bekanntlich auch in den Pariſer Bankſkandal ver⸗ wickelt und zu fünffähriger Verbannung verurteilt worden. Er erkannte in dem Hauſierer das Finanz⸗ talent und ſchickte ihn ſchließlich als Mittelsmann nach Paris, wo der nunmehrige Sarowitſch es raſch zu einem Millionenvermögen brachte. Allerdings: wie gewonnen ſo zerronnen. Ein intereſſanter Gerichtsfall Vor dem Schwurgericht in Paris ſtand vor kur⸗ zem ein gewiſſer Joſeph Vermuhl, der im Jahre 1921 in Paris zu zwanzig Jahren Zuchthkaus verurteilt worden war. Der Angeklagte erſchien damals nicht vor Gericht, da die Behörden ſeiner nicht habhaft werden konnten. Im Laufe der neuen Verhandlung ſtellte ſich heraus, daß Vermuhl im Jahre 1914 kurz vor dem Ausbruch des Krieges .— als Mitglied einer jugendlichen Räuberbande ver⸗ haftet worden war. Er wurde in einer nordfranzöſt⸗ ſchen Stadt ins Gefängnis Jahre in Haft, ohne daß ſich die Behörden um ihn kümmerten. Das Gebiet war inzwiſchen von deutſchen Truppen beſetzt worden und die Rechts⸗ pflege ruhte. Als Vermuhl endlich auf freien Fuß geſetzt wurde, verbarg er ſich in einer Höhle und lebte kümmerlich bis zum Kriegsende. Später abſolvierte er ſeinen Militärdienſt und gründete in Nordfrankreich eine Familie. Er lebte rechtſchaffen und unangefochten, bis die Behörde eines Tages die Entdeckung machte, daß er zu ſchwe⸗ rer Zuchthausſtrafe verurteilt worden war. Die Ge⸗ richtsakten waren nämlich nach dem Kriegsende nach Paris gegangen und dort hatte man den Sünder ſummariſch beſtraft, ohne ſich weiter um ſeine Per⸗ ſonalien zu kümmern. Wahrſcheinlich nahm man an, daß er während des Krieges umgekommen oder ver⸗ ſchollen ſei. Die Wiederaufnahme des Verfahrens ſtellte den Staatsanwalt vor eine ſchwierige Auf⸗ gabe. Am Ende beantragte er aber ſelbſt die Frei⸗ ſprechung des Angeklagten, die das Gericht auch ohne längere Beratung ausſprach. Hier beginnt die Vatikanſtadt Einlegung einer Marmorplatte auf dem Petersplatz an der Grenze zwiſchen Rom und Vatikan Zur Kenntlichmachung der Grenze des ſeit dem Lateranvertrag ſouveränen Gebiets des Vatikans wurde in das Pflaſter des Petersplatzes eine Marmortafel eingefügt. Wußten Sie ſchon? Wie um die Ehre, die Heimat Homers zu ſein ſich ehemals Städte, ſo ſtreiten ſich auch mehrere Natio⸗ nen um die Frage nach dem Erfinder des Zünd⸗ holzes. Wie die Forſchungen indes ergeben haben, gebührt dem ungariſchen Chemiker Johann Irinyi zweifellos die Priorität der Erfindung der Zünd⸗ hölzer, und zwar geſchah dies im Jahre 1836 beim Nachdenken über ein mißlungenes Experiment des Profeſſor Meißner, der in Wien Chemie lehrte. Meißner wünſchte, daß ſich Schwefel in Verbin⸗ dung mit dem Hyperoxyd des Bleies durch Reiben entzünden ſollte. Das gelang aber nicht, und ſo kam Irinyi auf die Idee, an Stelle des Schwefels Phos⸗ phor zu verwenden. Er experimentierte und ſtellte noch am gleichen Tage die erſten Streichhölzer nath ſeiner Idee her, ahnte freilich nicht, welch ungeheuren Wert ſeine Erfindung habe und war ſofort damit einverſtanden, daß auf Betreiben eines befreundeten Mechanikers der in Wien wohnhafte Landsmann Stephan Römer das Privilegium zur Herſtellung der Streichhölzer übernahm. Als bald darauf auf der Straße Zündhölzer feilgeboten wurden und ein Freund ihm dies„Ereignis“ erzählte, meinte Irinyi nur ärgerlich:„Laſſen ſie mich mit dieſer Lappalie in Ruhe. Es wäre ſchlimm, wenn ich meine Chemie nicht zu Feſſern ausnützen könnte“. ü 5 * 5 5 Wolken ziehen oft in mehr als 12000 Meter Höhe über der Erde hin. 5 0 * 73 Die Bezeichnung„Papiermache“„bedeutet wörtlich „gekautes Papier“. 5 f Die Vegetarierverbände Englands umfaſſen 50 000 Mitglieder. g 10 Jutereſſante Aufnahme vom Stapellauf eines engliſchen Fiſchereiſchleppdampfers in Selhy Kein Schiffsunglück, ſondern ein Stapellauf 4 Das Schiff iſt mit den modernſten Errungenſchaften ausgeſtattet, u. a. auch mit elektriſcher Lotvorrichtung zum Feſtſtellen der Muſchelbänke. geſteckt und blieb dort dret 7. . Freitag, 13. Februar 1931 Nene Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 7 9 sehen besonders, Hilli9g naãben· u. Ndchenschürzen Platten-Halbschulrzen a Oesen, gemustert große Form, Haushaltungsschürzen Zlerträgerschilrzen ringsum mit Rüsche Plattenschurzen neue, schöne Muster mit Kreuz-, Bindeband und Oesen, II. Wahl.. ä 66565⁵ꝙ⁵ 57570 verschied. Größen 20 —25 25 75 Plattenschũlrzen mit Oesen, ringsum Rüsche 95 ENA 1841 Hational-Theater Mannheim. Freitag, den 13. Februar 1931 Vorstellung Nr. 196— Miete F, Nr. 21 Dle neugler igen Frauen (Le donne curlose) Musikalische Komödie in 3 Aufzügen nach Goldoni von Graf Dr. Luigi Sugana Deutsch von Hermann Teibler Musik von Ermanno Wolf-Ferrari Musikalische Leitung: Ernst Cremer Anfang 20 Uhr Inszenierung: Richard Hein Bühnenbild: Eduard Löffler Ende 22.15 Uhr Pers o n en: Ottavio, ein reicher venezlanischer Bürger Bealtice, seine Frau Rosaura, seine Tochter Florindo, Rosauras Verlobter Pantalone, venezianischer Kaufmann Lelio Leandro Colombina, Kammerzofe Heonora, Lelios Frau Arlecchino, Pantalones Diener Pantalones U Wilhelm Fenten Margar. Klose Gussa Heiken Karl Mang (Fritz Bartling Mae Ther. Heindl Marianne Keiler Albert Weig Freunde U 41 Pelephon Nr. 216 24 —— J Ib-Theater die berühmte Jelanten borteung NB. Kus der letztjährigen Dilettanten- Vorstellung ging eine Nummer hervor, die es inzwischen zu inter- nationalen Ruf gebracht. S9⁴7 Vorverkauf eröffnet! Helm. Neugebauer 9 N 1 Ln ll. feht, niags 2 Dir, kinlas! Hur Pountag, 1. Febr. momens 11 ur, kinl. 2 f ontag, Ib. Febr., ittags 2 Uhr, kinlab 1 br Dienstag, 7. Fabr. mittags 2 Uhr, ialag f Ubr stattfindend am Motto: Mickyy-Maus (Christian Könker E e ode luunete Naddel A Factt U. Fiay-Lele Nur! g Tonfilme 2 Stunden des größten Karneva- vergnügens für alle kleinen und großen Leute. Freise: 30& 30 J 70 0 Kartenvorverkauf ab heute an der Kino- Tageskasse m hd..11 br HE AL AST Dressart hem Frege: 1 dae ZU EDEM KOMMT EINMAL DIE LIEBE Ein Lola Kreutzberg- Film mit Llen Deyers Igo Sym o Ida Wüst e Paul NRörbiger 6 Felix Erich Was chneck weise erschüttert. LII. DARGOVUER wird immer schöner. Sie ist die Dame 1 i unter den deutschen Filmdarstellerinnen. daß sle ihren Beleidiger über den Haufen knallt. LII. 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Die Darsteller: Daul Henkels: Charlotte Ander Allred Braun— Gustav nidtelt Ein Filmwerk für denkende Menschen mit uf file Mosch wiederholt: Sonntag, 13. Februer 1931 vormittags 11.30 Uhr 5 Ein Großtlerfilm von der Süc- Georgien- Ee,’ „Ein Herz volle, Liebe und ein Herz voll Treu“ Schmiß und Tempo. 2 Sa 5 * Ichler ee REGIE: HS REHRENOT bie lustige Geschichte der Doppel-Hochzeit des originellsten Schwesternpaares im Bayernland singt die Gretel, links brummt die „Dieser Trick des gespaltenen Iehs ist der Clou vom Ganzen. Das Publikum steht vor Rätseln; rechts beides spielt die eine Porten- Sphinx konstatierte der„Film-RKurier“ „Du bist de, Traum de, Liebe Reichhaltiges Beiprogramm! Beginn: .00,.00..00. .25 Uhr 1 Berian 3, 5. Im Ton-Beiprogramm u 2 „Pulzi am Kongo“ 7,.25 Uhr nachmittags. 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