N Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— zuzüglich Zuſtellgebühr. Abholſtellen: Ne Friedrichſtraße 3, Fe Hauptſtraße 63, 8e Luiſenſtraße 1.— Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590.— Telegramm Adreſſe: Nemazeit Mannheim Mannheimer General-Anzeiger Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe Freitag, 13. Februar 1931 142. Jahrgang— Nr. 74 — Abwehr sensationeller Tendenzmeldungen Die Wahrheit über die angeblichen Beziehungen des Reichswehrminiſteriums zu den Nationalſozialiſten England wünſcht Jollfenkung Mitteilung des Reithstwehrminiſters Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 13. Febr. In einem Teil der Berliner Preſſe iſt angedeutet worden, daß ſich bei der Hausſuchung im Berliner Hauptquartier der Berliner Nationalſozialiſten Be⸗ lege gefunden hätten, die eine enge Verbindung ü wiſchen Reichswehr miniſterium und Nationalſozialiſten aufzeigen. Ein Berliner Mittagsblatt ergeht ſich in tendenziöſeſten Behaup⸗ tungen, ſo daß man annehmen könnte, das ganze Reichswehrminiſterium ſei von oben bis unten natio⸗ nülſozialiſtiſch verſeucht. Das Reichs wehrmini⸗ ſteyium gibt nun den wahren Sachverhalt bekannt, aus dem wir folgendes entnehmen: In einer Stelle als wiſſenſchaftlicher Hilfsarbeiter iſt im Reichswehrminiſterium ein Korvettenkapitän g, D. Beelitz tätig, dem aus allgemeinen Abbau⸗ gründen zum 1. April gekündigt worden iſt. Beelitz hat in einem Schreiben am 30. 11. 1930 ſich an Hitler gewandt und um Anſtellung in der Partei nach ſeinem Ausſcheiden aus dem Miniſterium ge⸗ beten. In dieſem Schreiben weiſt Beelitz darauf hin, daß er zwar die Partei ſchon 1928 gewählt hätte, daß er aber während ſeiner Zugehörigkeit zum Wehr⸗ miniſterium ſich von jeder politiſchen Betä⸗ ligung ferngehalten hätte, da es ihm als äl⸗ teren Mann nicht läge, Heimlichkeiten gegenüber ſeinem Brotgeber zu haben. Weil er am 1. April ein ſbeier Mann würde, läge ihm daran, eine Stel⸗ lung bei der Partei zu bekommen, um feine Au⸗ ſchauungen und Neigungen mit ſeiner Tätigkeit in Einklang bringen zu können. Der Brief, der an Herrn Hitler direkt nach Mün⸗ chen gerichtet war, iſt offenbar nach Berlin über⸗ mieſen worden und jetzt bei den Hausſuchungen der Berliner politiſchen Polizei in die Hände gefallen. Mit Recht ſteht das Reichswehrminiſterium auf dem Standpunkt, daß das von durchaus anſtändiger Ge⸗ finnung zeugende Schreiben keinen Anlaß zu bGeanſtandungen gäbe. Die ganze, völlig belang⸗ * * 1 S 4 loſe Angelegenheit iſt alſo wieder einmal in uner⸗ bhörteſter Weiſe hauſcht worden. ſenſationell aufge⸗ Ein Todesopfer der Ruheſtörungen in Mainz a Telegraphiſche Meldung 5 Mainz, 13. Febr. Die Ruheſtörungen des geſtrigen Abends haben ein Menſchenleben gefordert. Der bei dem Zuſam⸗ menſtoß in der Bahnhofſtraße ſchwer Verletzte iſt im Laufe der Nacht im Krankenhaus geſtor ben. Der tödliche Schuß war von einem Polizekbeamten aögegeben worden, der von der Menge bedroht würde, als er einen Demonſtrauten feſtnehmen wollte. Der Beamte mußte vor der Menge in den „Naſſauer Hof“ flüchten und als die Demonſtranten guch hier eindringen wollten, gab er zwei Schüſſe ab, die einen 30 Jahre alten Schloſſer namens Mül⸗ ler aus Mainz trafen. Müller ſtarb gegen 2 Uhr nachts. Die Bereitſchaftspolizei konnte im Laufe des Abends die Ruhe in der Bahnhofſtraße wieder her⸗ ſeellen. 8 f* a Innsbrucker SA⸗Führer v. Maltitz verhaftet Innsbruck, 13. Febr. Der im Zuſammenhang kit den Hausſuchungen bei den Berliner National⸗ ſozialiſten genannte Führer der Innsbrucker SA, Hauptmann a. D. v. Maltitz, der im Verdacht ſteht, in Innsbruck eine Verbindungsſtelle mit der Ber⸗ Uner SA zu unterhalten, wurde heute auf polizei⸗ lichen Antrag aus Berlin von der hieſigen Kriminal⸗ polizei verhaftet. Die Bezüge des Reichskommiſſars Dr. Baade Drahtbericht unſeres Berliner Büros g Berlin, 13. Febr. In der heutigen Sitzung des Unterſuchungsaus⸗ ſchuſſes über die Roggenſtützung verlas Staatsſekre⸗ tür Heukampf eine Erklärung des Reichs⸗ ernährungsminiſteriums, in der zunächſt erklärt wird, daß über die Bezüge von Dr. Baade böllig unrichtige Behauptungen aufgeſtellt worden * feen. Die deutſch⸗polniſche Roggenkommiſſion, ſo heißt es weiter, iſt auf Grund eines Staatsvertrages Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 13. Febr. Im franzöſiſchen Außenminiſterium iſt eine Note der britiſchen Regierung eingetroffen, in der Frankreich um eine Herabſetzung der Ein⸗ gangszölle für engliſche Waren um 25 Prozent erſucht wird. Als Begründung hier⸗ für wird von den Engländern der Umſtand ange⸗ führt, daß von ihnen das Freihandelsſyſtem ange⸗ wandt wird. Die gleiche Forderung iſt, wie gemeldet, Deut ſch⸗ land, Italien, Polen, Dänemark, Schweden und Norwegen unterbreitet worden. In Paris hat die Note der britiſchen Regierung einiges Aufſehen erregt. Die ſchutzzöllneriſch eingeſtellten Rechts⸗ blätter lehnen das britiſche Erſuchen ab. Man gibt zu, daß die engliſche Forderung für den engli⸗ ſchen Handel vorteilhaft iſt. Nicht zu verkennen ſeien dagegen die Kompenſationen, die England den an⸗ deren Mächten in Ausſicht ſtellt. Jroniſch fragt das „Journal“, ob man in London annehme, daß für die übrigen Mächte der Gedanke, an dem Aufſtieg Eng⸗ lands mitzuarbeiten, ein genügender Ausgleich ſei. Der engliſche Vorſchlag iſt übrigens nicht neu. Er wurde vom Präſidenten des britiſchen Handels⸗ amtes bereits auf der letzten Völkerbunds verſamm⸗ lung vorgebracht und in der Wirtſchaftskommiſſion wiederholt. Das vom britſſchen Handelsminiſſter Graham angeregte Syſtem fußt vor allem auf dem Gedanken, ſchrittweiſe vorzugehen. England forderte zunächſt die Reduzierung der Zölle auf ge⸗ wiſſe Produkte und zwar ſollte mit den Textilien und Maſchinen begonnen werden. Aber auch in dieſer beſchränkten Form fand der engliſche Vorſchlag in Genf nur eine ſehr kalte Aufnahme. Die Pariſer Einſtellung geht heute dahin, daß die Erweiterung des engliſchen Planes kaum geeignet ſein dürfte, ſeine Durchführung zu begünſtigen. Bündnis Mardonald⸗Lloyd George Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 13. Febr. Das Bündnis zwiſchen Macdonald und Lloyd George kann nunmehr als perfekt gelten. Nach langem Hin und Her, das ſich über mehr als ein halbes Jahr hinſtreckte, hat in der vorigen Woche eine große Konferenz ſämtlicher Führer und Sach⸗ verſtändiger der Liberalen Partei mit dem größten Teil der Kabinettsminiſter ſtattgefunden und geſtern wurden die feſten Banden zwiſchen Labour Party und Liberalen in aller Form im Unterhaus beſiegelt. Der Miniſterpräſident akzeptierte zum erſten Male die liberalen Vorſchläge für großzügige Notſtands maßnahmen für die Arbeits ⸗ loſigkeit, die durch Kreditaufnahme bezw. mit einer„Notenanleihe“ finanztert werden ſollen. Wege⸗ bau, Wohnungsbau, Siedlungsprojekte und ähnliche öffentliche Arbeiten ſollen ſtärker ausgedehnt und beſchleunigt werden. Die bisher ſchwierigſten Hinder⸗ niſſe, nämlich die Verzögerung der ſtaatlichen Pläne durch die lokalen Behörden, ſollen mit verſchärfter Energie beſeitigt werden. Die Arbeiterpartei ſtimmte ſchließlich beinahe geſchloſſen für eine liberale Reſolu⸗ tion, die ſich im Sinne einer neuen Arbeitsloſen⸗ politik ausſprach. Andererſeits hielt Lloyd George eine vielbeachtete Rede, die ganz im ſozialiſtiſchen Tone gehalten war. Er warnte beiſpielsweiſe den Schatzkanzler vor den„Geldbaronen der City“, die durch falſche Ver⸗ waltung der Geldreſerven ſtark zu der gegenwärti⸗ gen Wirtſchaftskriſe beigetragen hätten und ſich auch jetzt einer großzügigen Notſtandspolitik wider⸗ ſetzen. Auch ſonſt ſchleuderte Lloyd George ganz im Tone ſeiner berühmten radikalen Vorkriegsreden Donnerkeile gegen die verſchiedenſten Mächte im Staat. 5 Seine Rede wurde namentlich auf der Linken des Hauſes mit großer Begeiſterung aufgenommen. Die engliſchen Flottenverhandlungen in Paris und Nom Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 13. Febr. Mit großer Spannung verfolgt man in hieſigen politiſchen Kreiſen die gegenwärtig in Paris ſtattfin⸗ denden engliſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen über die Ausdehnung des Londoner Flottenvertrages auf Frankreich und Italien. Nach verſchiedenen vergeblichen Vermittlungsverſuchen, bei denen weder die Diplomaten noch die Miniſter irgend welche Er⸗ folge erzielen konnten, hat ſich jetzt der leitende Sach⸗ verſtändige des Foreign Offices nach Paris begeben und verhandelt dort ſeit einigen Tagen mit den Be⸗ amten des Quai'Orſay. Eine Vorbeſprechung in Rom iſt vorausgegangen und der engliſche Un⸗ terhändler hat von dort aus eine Reihe von Ziffern mitgebracht, die Jtalien anzunehmen bereit iſt. Dieſe würden Frankreich eine erheb⸗ liche Ueber legenheit über Italien geben und keine weitere Beſchränkung der gegenwärttgen franzöſiſchen Bauprogramme notwendig machen. Frankreich müßte lediglich von jetzt an ſeine nächſten Flottenbauprogramme etwas einſchränken bezw. ver⸗ zögern. Auch dieſe beſcheidene Bitte erſcheint offenbar der franzöſiſchen Regierung zu weitgehend. Man weiſt dort daraufhin, daß die franzöſiſche Ueberlegen⸗ heit nach dem italieniſchen Plan lediglich auf dem Papier beſtehe, d. h. hauptſächlich von veralterten Schiffen gebildet würde. Immerhin gehen die Ver⸗ handlungen weiter und 8 die engliſche Regierung hat einen erheblichen Druck auf Paris ausgeübt, um wenigſtens die vorläufige Annahme der Vorſchläge als Baſis für eine Einigung mit Italien zu er⸗ halten. Die neueſten franzöſiſchen Bauprogramme haben in London erhebliche Beunruhigung hervorgerufen und man fürchtet, daß es möglicherweiſe dazu führen werde, daß Eugland die Vorbehalte geltend machen müſſe, mit denen es den Londoner Flotten⸗ vertrag mit Amerika und Japan abgeſchloſſen hat. Dies würde aber zweifellos zu Schwierigkeiten mit den anderen Unterzeichnern des Vertrags führen und England möchte dies unter allen Umſtänden vermeiden, ganz abgeſehen davon, daß die ſchwierige Lage der Staatsfinanzen ein vermehrtes Flottenbauprogramm zur Zeit höchſt unerwünſcht macht. zwiſchen Deutſchland und Polen gebildet worden. Zu ihren Unterhaltungskoſten leiſten weder das Deutſche Reich noch Polen Zuſchüſſe. Die Unkoſten werden vielmehr aus den Proviſionen für die Vermitt⸗ lung der Roggengeſchäfte gedeckt. Die Proviſion be⸗ trägt 10 Pfg. je Doppelzentner. Der von deutſcher Seite geſtellte 1. Vorſitzende Dr. Baade erhielt an Gehalt und Aufwandsentſchädigung vom 1. bis 15. Juli 1930 monatlich 1500 Mark, von dann bis 1. Auguſt 1930 monatlich 2000 Mark und vom 1. Auguſt bis 30. November 1930 monatlich 2500 Mark. Dr. Baade hat den Miniſter gebeten, eine Entſcheidung darüber zu treffen, wieweit dieſe Bezüge auf ſeine Einkünfte verrechnet werden ſollen. Vom Ernäh⸗ rungsminiſterium iſt über dieſe Frage eine Fühlung⸗ nahme mit dem Reichsfinanzminiſterium eingeleitet worden. Bevor deſſen Entſcheidung vorlag, hat Dr. Baade im November 1990 ſowohl auf ſein Gehalt wie auf ſeine Aufwandsentſchädigung verzichtet, ohne daß ihm das nahegelegt worden wäre. Dr. Baade be⸗ zieht anſtelle ſeiner Bezüge lediglich 50 Mark pro Sitzung. Der bei Abſchluß des Abkommens amtierende Reichsernährungsminiſter hat ſich ſeinerzeit grund⸗ ſätzlich damit einverſtanden erklärt, daß Dr. Baade als Vorſitzender der Kommiſſion eine Vergütung er⸗ hält. Außerdem iſt aber Herrn Dr. Baade, da er in vier Dienſtſtellen gleichzeitig tätig iſt, die Möglichkeit gegeben worden, ein Automobil zu halten, das er ſelbſt ſteuert. Als Zuſchuß für die ſach⸗ lichen Auslagen dafür bezieht er monatlich 250 Mark, die unter den ſächlichen Ausgaben der Reichsfor⸗ ſchungsſtelle verwendet werden. Ausreiſe des Panamadampfers„Vogtland“ — Hamburg, 13. Febr. Der Dampfer„Vogtland“ der Hamburger Reederei Vogemann, deſſen Flag⸗ genwechſel großes Aufſehen erregte, hat heute mit vollzähliger Beſatzung unter der Flagge von Panama die Ausreiſe nach Mittelamerika an⸗ getreten. Alles muß beer werden! So wie bisher, kann es nicht mehr weiter gehen! Es muß alles anders werden! Und viel⸗ millionenfacher Zuſtimmung ſicher ſein kann Herr von Oldenburg⸗Januſchau, wenn er geſtern abend im Berliner Sportpalaſt mit einem für einen früheren königlich preußiſchen Kammerherrn und Ritter hoher Orden bemerkenswertem Verſtändnis für die derbe Umgangsſprache des Volkes erklärte: „Irgend etwas muß gegen dieſe Schweineren getan werden!“ Daß ſolch' herber Ausdruck für die vielfache Mißwärtſchaft in unſerem ganzen Ver⸗ waltungsſyſtem, über die faſt alle Tage die hane⸗ büchenſten Mitteilungen an die Oeffentlichkeit ge⸗ langen, durchaus am Platze iſt, wird jeder zugeben müſſen, der im Bilde iſt. Man braucht nur in un⸗ ſerem heutigen Mittagsblatt in dem Aufſatz über die Denkſchrift des Reichsrechnungshofes zu leſen, wie die gerade bei allen Reichsſtellen ſo dringlichſt notwendige Sparſamkeit von der kraſſen Selbſtſucht und Eitelkeit hoher, aber nicht pflichtbewußter Beamter ſabotiert wird. Solcher und ähnlicher Fälle gibt es viele Tau⸗ ſende. Daß gegen ſolche Saboteure des deutſchen Wiederaufbaus und gegen ein Syſtem, bei dem ſolche kraſſe Mißbräuche überhaupt möglich ſind, mit größter Beſchleunigung und Rückſichtsloſigkeit Front gemacht werden muß, iſt eine lebensnotwen⸗ dige Forderung für uns alle. Die Frage iſt nur, wie man am beſten und zweckmäßigſten zu der ſo heiß erſehnten Erneuerung gelangen kann. Kaun man all' die Mißſtände in unſerer Verwaltung, im Parlament und anderswo dadurch beſeitigen, daß man ſich ſelbſt aus dem Räderwerk der Geſetzgehbung und Verwaltung ausſchaltet und grollend beiſeite ſteht? War die Reichstagsfrak⸗ tion der Nationalſozialiſten wohl beraten, als ſie ſich aus dem Parlament zurückzog und den von ihnen ſo maßlos verachteten anderen Parteien, der„organiſierten Maſchinerie des internationalen Tributkapitalismus“ das Feld allein überließ? Nein und dreimal nein! Sie hatte bei einer Geſamtzahl von 85 Millionen Wählern von 6 Millionen Deutſchen ein Man⸗ dat bekommen und damit die Pflicht, es aus⸗ zuüben. Sie hätte den anderen Parteien zeigen ſollen, wie man es beſſer machen kann, hätte ein Vorbild von nationaler Würde und ernſtem Wil⸗ len zur ſachlichen Arbeit ſein ſollen. Nichts von alledem haben die Hakenkreuzler getan. Nur Ob⸗ ſtruktion und Agitationsreden. Mit der fachlichen und poſitiven Arbeit der anderen Parteien, die nicht zerſtören, ſondern aufbauen wollen, konnten und wollten ſie nicht Schritt halten. Wollen und Kön⸗ nen iſt eben zweierlei. Sie, die doch den Kampf mit der ganzen Welt aufnehmen wollten, haben ſich nun nicht einmal dem Kampf im Parlament ihres eigenen Landes gewachſen gezeigt... Dieſe Erkenntnis wird ſehr zur Ernüchterung ihrer Wählerſchar und Mit⸗ läufer beitragen. 8 Nun haben die Hakenkreuzler zuſammen mit den Deutſchnationalen das Kampfgebiet vom Reichstag mitten ins Land verlegt. Sie begannen dieſe Arbeit mit einem aufgelegten Bluff und Schwindel. Oder wie ſoll man es anders nennen, wenn man in der Hakenkreuzpreſſe im Fettoͤruck und dick rot unterſtrichen lieſt, daß die nationalſozialiſtiſchen Ab⸗ geordneten Miniſter Dr. Frick, Stöhr und Ge⸗ noſſen beim Reichstag nach ihrem Auszug den An⸗ trag eingebracht haben, die durch den Verzicht der „nationalen Oppoſition“ auf Teilnahme an ben Par⸗ lamentsſitzungen„eingeſparten Beträge reſtlos den Bedürftigſten unter den ausgeſteuerten Er werbs⸗ loſen zuzuführen“ und wenn ſich dann hinterher herausſtellt, daß die Herren Hakenkreuzler⸗Abgeord⸗ neten hierbei großſpurig nicht nur über Gelder ver⸗ fügt haben, auf die ſie bei Nichtanweſenheit im Reichstag überhaupt keinerlei Anſpruch erheben können, ſondern daß ſie ſich dieſe Tagegelder bereits für den ganzen Monat Februar im voraus noch vor ihrem Aus zug haben auszahlen laſſen Leute, die ganz Deutſchland erneuern und dar⸗ über hinaus der ganzen Welt ein leuchtendes Bei⸗ ſpiel geben wollten, hätten ſich ſolch höchſt befremd⸗ lichen Doppelſpiels wirklich nicht ſchuldig machen dürfen. Gerade die beſten und charaktervollſten Elemente in ihrer Anhängerſchaft ſwerden dafür kein Verſtändnis haben. Für viele brave Bürger aber, die, ohne Hakenkreuzler zu ſein, doch gewiſſe mehr oder minder geheime Sympathien für die 2. Seite/ Nummer 74 Hitlerpartei hegten, weil ſie nicht unterſcheiden konn⸗ ten zwiſchen der Partei an ſich und gewiſſen für uns alle von jeher durchaus begrüßenswerten und Aunterſtützungswürdigen Zielen der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung, für dieſe Mitläufer, deren Zahl nicht klein iſt, werden die Vorgänge der letzten Tage ganz gewiß eine ſehr heilſame Selbſtbeſin⸗ nung zur Folge haben. Schade, nur ewig ſchade um die Ströme von guter und edler Geſinnung, von heißer Vaterlandsliebe und Sehnſucht nach einem neu erſtarkten Deutſchen Reich, die ſeit September vorigen Jahres in ein zur Verarbeitung ſolch hoch⸗ wertigen Stoffes völlig ungeeignetes Staubecken ge⸗ floſſen ſind. Nun zieht die ſtattliche Zahl von 107 Hakenkreuz⸗ Abgeordneten, wohl ausgerüſtet mit einem Freifahrt⸗ ſchein erſter Klaſſe und rund 700 Mark FFebruar⸗ diäten, von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf mit dem Willen, dem ſo ſchwer um die nackte Exiſtenz ringenden deutſchen Menſchen den Kopf noch voller zu machen, als er ihnen ſchon iſt. Als ob mit Re⸗ den, mit Haß und Hetze, irgend etwas Poſitives geſchaffen werden könnte! Was wir auf dieſem Gebiete in den nächſten Wochen zu erwarten haben, dafür gibt der Verlauf der geſtrigen Agitationsver⸗ ſammlung im Berliner Sportpalaſt ein gar wenig verlockendes Beiſpiel. Ueberraſchend berührt es, wenn auch geſtern wieder Herr Dr. Goebbels an das Ausland und die Weltöffentlichkett appellierte, die doch bisher für die Selbſtherrlichkeit der Hakenkreuzler, die oft ſo taten, als ob ſie allein auf der Welt wären, überhaupt nicht zu exiſtieren ſchienen. Nun„warnt“ Herr Goebbels das Ausland, die Beſchlüſſe des„Rumpfparlaments“ irgendwie als bindend anzuſehen. Weiß Herr Goebbels wirklich nicht, wie das Ausland, an das er jetzt gegen die deutſche Reichsregierung appelltert, über die neueſte Politik und Taktik der Hakenkreuzler denkt? Daß die Franzoſen, Belgier, Engländer, Polen uſw. mit ihm und ſeiner ganzen Partei nicht das geringſte zu tun haben wollen, dürfte auch Herrn Goebbels be⸗ kannt ſein. An und für ſich iſt das ſelbſtverſtändlich durchaus kein Grund, der gegen die Hakenkreuzler ſpricht. Von weſentlicher Bedeutung iſt jedoch wohl oder übel, wie der Hauptgläubiger der ganzen Welt, wie Amerika, darüber denkt, und da müſſen wir leiber feſtſtellen, daß z. B. die Newyork World“ gerade geſtern erſt ſchrieb, daß ſich die Hakenkreuzler durch ihren Auszug aus dem Reichstag„noch lächerlicher als je zuvor gemacht“ hätten. Und die Newyork Times“ meinte gleichzeitig: die faſziſtiſche Gefahr beginne nunmehr den Cha⸗ rakter einer Burleske anunehmen. Sy ſcheint es in der Tat zu ſein, und das Trau⸗ rigſte dabet iſt, daß die Deutſchnationalen, die doch früher einmal ſo tüchtige und vernünftige Leute waren, jetzt ganz im Fahrwaſſer der Haken⸗ kreuzler ſegeln. Daß z. B. der Januſchauer unter ſtürmiſchem Beifall ſeiner Parteifreunde ein ſo be⸗ geiſtertes Loblied auf„die Nazis“ ſingt, iſt für eine Partei, die ſich nicht völlig ſelbſt aufgeben will, einigermaßen verdächtig. Vielleicht iſt auch hier neben dem biſſerl Lieb und biſſerl Treu auch ein biſſerl Falſchheit dabei und man hofft bei den Deutſchnationalen, die eigene Partei ſo am beſten aufnahmefähig machen zu können für den erwarteten Rückſtrom von ganz rechts. Doch wie dem auch ſei, die Selbſtbeſinnung und damit die Er nüch⸗ terung kann auch bei den Deutſchnationalen nicht ausbleiben. Sie wird umſo raſcher kommen, je mehr es der Reichsregierung und den großen, nach wie vot hinter ihr ſtehenden Parteien möglich iſt, fachliche und poſttive Arbeit zum unver⸗ kennbaren Nutzen der Volksgeſamtheit zu leiſten. Der Regierung dabei nach beſten Kräften mitzuhelfen und alles zu tun, um ihre Auto⸗ Tität zu ſtärken, iſt jetzt die dringlichſte Aufgabe aller deutſchen Männer und Frauen, die Chaos und Bür⸗ gerkrieg vermeiden wollen. H. A. Meihner. 5 — Paris, 13. Febr. Der Arzt Dr. Wallon er⸗ ſchien geſtern auf einem der Pariſer Polizeikom⸗ miſſariate und erklärte, er habe auf der Straße— er gab genau die Strecke einer Reihe von 50 Häu⸗ ſern an— zwei kleine goldene Röhren mit je 10 Milligramm Radium verloren. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Veſchlüſſe des Badiſchen Landtags Die Teilreform des Beamtengeſetzes wird augenommen— Die Oppoſition gegen die Regierungsvorlage— Aufhebung der Immunität des Nationalſozialiſten Kraft g. Karlsruhe, 13. Febr.(Eig. Drahtber.) Der Landtag gönnt ſich wieder einmal eine acht⸗ tägige Ruhepauſe, nachdem er in ſeiner heutigen Sitzung mit 43 zu 23 Stimmen den Geſetzentwurf über die Aenderung des badiſchen Be⸗ amtengeſetzes in erſter und zweiter Leſung an⸗ genommen und mit der Dringlichkeitserklärung das Inkrafttreten des Geſetzes auf den 1. April ermöglicht hat. Aber bereits heute nachmittag treten wieder Ausſchüſſe in Aktion, und man hat den Eindruck, daß der Landtag alle Hebel in Bewegung ſetzt, um etwa bis Oſtern alle vorliegenden oder in Ausſicht ſtehen⸗ den Beratungsſtoffe zu erledigen und dann bis zum Herbſt in Ferien zu gehen. Die Annahme der Regierungsvorlage mit den vom Rechtspflegeausſchuß vorgeſchlagenen Aende⸗ rungen erfolgte durch Zentrum, Sozialdemokratie und Evangeliſchen Volksdienſt, während die geſamte Oppoſition von ganz links bis ganz rechts ſich gegen die Vorlage ausſprach. Die zur Mitarbeit bereiten Oppoſitionsparteien, wie Deutſche Volks⸗ partei, Staatspartei, ſowie Bauern⸗ und Wirtſchafts⸗ partei haben mit ihrer Ablehnung nur die angekün⸗ digte Konſequenz aus der Ablehnung ihrer Anträge gezogen, daß Beſchwerdeſtelle für Rekurſe der von Miniſtern im Ordnungsſtrafverfahren beſtraften Be⸗ amten nicht die Geſamtheit der Parteiminiſter, ſon⸗ dern der unabhängige Dienſt⸗Strafh o ſein ſolle. Der Finanzminiſter und mit ihm die beiden Regierungsparteien haben es vorgezogen, das Staatsminiſterium letzt⸗ inſtanzlich entſcheiden zu laſſen, eine Beſtimmung, die in Deutſchland nur noch Preußen kennt. Ver⸗ gebens appellierten heute noch einmal der Staats⸗ parteiler Hofheinz und in ſeinen Schlußworten als Antragſteller ſein Fraktionsfreund Dr. Wolf⸗ hard, an die Vernunft, um auch den geringſten Schein der Parteilichkeit zu vermeiden. Finanzmini⸗ ſter Dr. Schmitt ſetzte ſich über alle Bedenken hinweg und betonte noch einmal, die Beſeitigung der Diſziplinarſtrafengewalt des Staatsminiſteriums in Sachen des Ordnungsſtrafverfahrens bedeute ihm eine Minderung der Autorität des Staats miniſte⸗ riums. Allerdings konnte er auch ſeinen eigenen Parteifreund und den Sprecher der Zentrumsbe⸗ amtenſchaft, Abg. Hoffmann, nicht überzeugen, denn dieſer enthielt ſich bei der Abſtimmung über die betr. Oppoſitionsanträge der Stimme. Gleichzeitig mit der Annahme des Geſetzentwurfs erklärten die Jaſager die Geſuche des Badiſchen Be⸗ amtenbundes und weiterer Beamtenorganiſationen ſowie des Badiſchen Richtervereins für erledigt. Nur kurze Zeit nahm die in Abweſenheit der Nationalſozialiſten erfolgende Behand⸗ lung der ſtaatsanwaltlichen Geſuche auf Strafverfol⸗ gung der nationalſozialiſtiſchen Abg. Köhler und Kraft in Anſpruch. In einer Pforzheimer Verſammlung hatte Köhler von der„faulen Republik“ und der„Geldſackrepublik“ geſprochen, worin der Tatbeſtand des Vergehens gegen das Re⸗ publikſchutzgeſetz erblickt wurde. Der Rechts⸗ pflegeausſchuß, für den Volksparteiler Dr. Horn berichtete, nahm aber die Sache nicht ſo tragiſch und hielt Köhler die Atmoſphäre von Volksverſammlun⸗ gen zugute, ſo daß das Haus einſtimmig die Straf⸗ verfolgung Köhlers ablehnte. Dieſelbe Milde wollte der Ausſchuß auch gegenüber dem Abg. Kraft walten laſſen, der in einer Karlsruher Hitlerver⸗ ſammlung die Meinung vertrat,„wenn die Front⸗ ſoldaten gewüßt hätten, welches Geſindel ſich in den deutſchen Parlamenten herumtreibe, hätten ſie nicht mehr länger auf Franzoſen und Engländer ge⸗ ſchoſſen, ſondern die Gewehre umgedreht.“ Kraft ſtand aber auf Vorhalte im Ausſchuß un⸗ entwegt zuſeinen Worten, ſo daß gegen die Stimmen der Deutſchnationalen und Kommuniſten ſeine Immunität aufgehoben wurde. Kritik an Generaldirektor Zuesnay Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 13. Febr. Es iſt ſchon wiederholt darauf hingewieſen wor⸗ den, daß die Bank für internationalen Zahlungsausgleich in Baſel den Aufgaben, die ihr nach dem Youngplan obliegen(abgeſehen von dem Inkaſſo und der Verteilung der deutſchen Tri⸗ butzahlungen) in keiner Weiſe nachkommt. Herr Quesnay, der Generaldirektor der Bank, befaßt ſich zwar mit allen möglichen Angelegenheiten, ſo mit der Stabiliſierung der ſpaniſchen Peſeta und der Beſorgung von Deviſen für Litauen. Aber ſeine wichtigſte Pflicht, dem beutſchen Außen⸗ handel durch geeignete Maßregeln neue Wege zu eröffnen, vernachläſſigt er ganz offenkundig. Dabei iſt, wie der Poungplan ausdrücklich feſtſtellt, die Ausweitung der deutſchen Ausfuhr das einzige Mittel, um Reparationen in größerem Umfang zu bezahlen. Jetzt beſchäftigt ſich ein vom Völkerbund ein⸗ geſetzter Sachverſtändigenausſchuß mit einem neuen Plan des Herrn Quesnay. Es handelt ſich um die Schaffung einer internationalen Agrar⸗ kreditbank, die auf der Baſis eines Kapitals von 50 Millionen Schweizerfranken und der Aus⸗ gabe von Obligationen namentlich auf dem fran⸗ zöſiſchen Markt Mittel bereitſtellen ſoll, um der Land⸗ wirtſchaft Rumäniens, Ungarns, Oeſterreichs, Bel⸗ giens, Jugoſlawiens, Polens u. der Tſchechoſlowakei Was iſt Bildung? Von Victor Halla⸗Allenſtein Bildung! Eins der vielen Wörter, die heute im Munde aller Menſchen ſind und die täglich und ſtündlich gebraucht werden, deren Sinn aber— das iſt das Merkwürdige— die verſchiedenen Menſchen durchaus verſchieden verſtehen. Der Begriff „Bildung“ iſt weder in ſeinem Kern noch in ſeinen Abgrenzungen für jeden Menſchen der gleiche; dem einen ſcheint der Schwerpunkt der Bildung im ſchulmäßigen Wiſſen zu liegen, dem andern in dem, was man perſönlichen Takt nennt, der eine faßt den Begriff weit, der andere möchte ihn nur auf eine ſtreng auserleſene Gruppe von Menſchen be⸗ zogen wiſſen. Darum fragen wir: Was iſt Bildung? Eine pöllig eindeutige Antwort, eine Patentlöſung auf dieſe Frage kann es nicht geben. Und es wäre widerſinnig, würde man in diktatoriſcher Manier haargenau beſtimmen wollen, was unter einem „gebildeten Menſchen“ zu verſtehen iſt. Denn wir haben nicht das Recht, einem Worte den Inhalt zuzu⸗ ſchreiben, der dem einzelnen von uns ideal erſcheint, ſich aber mit der Auffaſſung vieler anderer Menſchen nicht deckt. Wir müſſen uns vielmehr an die allge⸗ mein übliche, wenn auch nicht feſt umriſſene Vor⸗ ſtellung halten. Wer alſo gebildet iſt? Ich möchte in kurzen Wor⸗ ten ſagen: Wer aus den äußeren Erſcheinungen der Welt und ihren Begebenheiten die geiſtigen Zuſam⸗ menhänge, die weſentlichſten Züge, einen geiſtigen Sinn herauszuleſen und dies zu einer perſön⸗ lichen Anſchauung feſt zu verknüpfen verſteht, und zwar derart, daß es ſein geiſtig⸗ſeeliſches Da⸗ ſein, ſeinen Willen formt, der iſt gebildet. Daraus folgt, daß Bildung eine gewiſſe menſchliche Reife vorausſetzt. Sie bedingt aber auch Wiſſen, das freilich durchaus nicht ſchulmäßig zu ſein braucht, das an keinen Nachweis gebunden iſt und deſſen Maß durchaus nicht feſtſteht. Der bildungsfähige Meuſch wird auch aus einem geringeren Maße er⸗ lernten Wiſſens Bildung ſchöpfen können, während der unfähige aus einem umfangreichen Wiſſen keine Bildungskräfte zu ziehen vermag. Sich bilden heißt, Schöpfung an ſich ſelbſt vollziehen; der unſchöpferiſche Menſch iſt des⸗ halb am wenigſten bildungsfähig. Weil ſich aber Bildung, dieſe geiſtige und ſeeliſche Kultur, natur⸗ gemäß ſchwer meſſen und ſchwer nachweiſen läßt, das leicht meßbare Wiſſen aber den— freilich je nach der Perſönlichkeit mehr oder weniger fruchtbaren— Bo⸗ den der Bildung darſtellt, darum pflegen wir das nachweisbare, erlernte Wiſſen als den Maßſtab der Bildung anzuſehen. Ja, wir ſetzen es ihr gleich. Und dennoch: Wiſſen iſt Mittel zur Bildung, nicht Bildung ſelber. Es bedeutet nicht nur eine theore⸗ tiſche Möglichkeit, ſondern es kommt praktiſch oft vor, daß ein Menſch geringeren Wiſſens mehr Bil⸗ dung beſitzt als ein anderer. Beſonders gilt dies von der Frau, weil ſie ſich mit geringeren Mitteln im Menſchlichen leichter formen läßt, weil ſie zu einer Bildung leicht fähig iſt, die ſie zum Beiſpiel rückſichtsvoll, taktvoll macht, die ihr auch das gibt, was man gern als Herzens bildung zu bezeich⸗ nen pflegt. Gewiß kann auch ein Menſch, der ſo wenig gelernt hat, daß man ihn gemeinhin nicht zu den Gebildeten zählt, Herzensbildung offenbaren; aber liegt dieſer Herzensbildung nicht auch ein— wenngleich nur ganz primitives, eng umgrenztes, ſo doch inſtinktmäßig richtig verwertetes Wiſſen um die einfachſten Dinge, vielleicht um die Dinge der Natur, zu Grunde? Ein Wiſſen, das zu einer naiven, ſchlich⸗ ten Erkenntnis geführt hat, die ſich menſchlich hil⸗ dend auswirkte, die ſehr wenig in die Breite, aber auf einem engen inneren Komplex doch in eine ge⸗ wiſſe Tiefe führte. Es ſoll freilich zugegeben wer⸗ den, daß die Einbeziehung der Herzensbildung in den Kreis echter Bildung die Grenzen des Bildungs⸗ begriffes ſehr weit zieht. Je breiter die Baſis des Wiſſens iſt, deſto leich ter wird der Erwerb der Bildung möglich. Eng⸗ begrenztes Fachwiſſen fördert die Bildung weniger als ein gründliches Allgemeinwiſſen(das man nicht ohne weiteres„Allgemeinbildung“ nennen ſollte), wenngleich es auch den Horizont erweitert und ſomit ſtarke Bildungsgrundlagen in ſich birgt. Aus der Fülle der verwandten Wörter drängt ſich uns das Wort„Halbbildung“ auf. Was iſt Halbbildung? Sie iſt nicht nur eine nicht ganz erreichte echte Vollbildung, nicht nur ein geringerer Grad an Bildung ſchlechthin. Halbbildung iſt viel⸗ mehr eine Folge flüchtiger, nicht auf das tiefſte gegen hypothekariſche Sicherungen und Staatsgaran⸗ tien Kredite zu gewähren. Auch auf die deutſche Laudwirtſchaft ſoll ſich dieſe Tätigkeit erſtrecken. In Deutſchland weiß man freilich längſt, daß für uns das Agrarproblem weniger ein Kreditproblem als viel⸗ mehr ein ſolches der Rationaliſierung und der Abſatzorganiſierung iſt, während für die öſtlichen und ſüdöſtlichen Staaten ſolche Kredite in der Tat von einigem Nutzen ſein können. Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ meint denn auch, daß es das Hauptmotiv für die auf franzöſiſche Anregung zurückgehende Gründung iſt, einen Ge⸗ genſtoß zu führen gegen die(von uns neulich hier geſchilderten) Pläne der deutſchen Wirtſchaft, neue Wege nach Südoſteuropa zu bahnen. Durch die Gründung der Agrarbank, die ja letzten Endes aus deutſchen Tributkapital finanziert würde, ſollen be⸗ ſondere Vereinbarungen zwiſchen Deutſchland und den ſüdöſtlichen Agrarſtaaten erſchwert werden. Abermals Ueberfall auf einen Chauffeur — Berlin, 13. Febr. Dieſe Nacht wurde der Chauf⸗ feur Klieme in der Straße am Friedrichshain von drei jungen Burſchen angerufen, die ihn zu einer Fahrt nach der Dingelſtedterſtraße in Hohenſchön⸗ hauſen aufforderten. In dieſer ziemlich einſamen Straße ſtiegen ſie aus. Ehe der Chauffeur ſich deſſen verſah, richteten ſie Revolver auf ihn und zwangen ihn, ſeine Barſchaft herauszugeben. Klieme hatte nur 6,50 Mark bei ſich. * Freitag, 13. Februar 1931 r Vadiſche Politik Die Heidelberger Vorfälle Erklärung der Deutſchen Studentenſchaft Das Rektorat der Univerſität Heidelberg hat der Heidelberger Preſſe folgende Mitteilung zukommen laſſen: „Die„Deutſche Studentenſchaft Heidelberg“ hat an den Rektor der Univerſität ein Schreiben gerichtet, worin ſie ihr Verhalten, ſoweit es eine Kränkun von Rektor und Senat in ſich barg, auf Mißverſtänd⸗ niſſe zurückführt und nach Aufklärung den Sachver⸗ halt bedauert. Die„Deutſche Studentenſchaft Heidelberg“ ſpricht weiter die Hoffnung auf ein ver⸗ trauensvolles Zuſammenarbeiten zwiſchen der Do⸗ zentenſchaft und ihr aus. Dieſes Schreiben wird weiter geſtützt durch perſönliche Erklärungen der während des Konfliktes beſonders als Sprecher be⸗ teiligten Studenten.“ * NS.⸗Autrag gegen Mannheimer Polizei * Karlsruhe, 13. Febr. Die Nationalſozialiſten haben im Landtag folgenden Antrag eingebracht: „Der Landtag wolle beſchließen: Die Regierung wird erſucht, gegen die Polizeibeamten, die Mittwoch, den 11. Februar, nachts 1 Uhr anläßlich des Empfangs des Reichstagsabg. Lenz im Haupt⸗ bahnhof in Mannheim durch ſeine Parteigenoſ⸗ ſen in weitgehender Ueberſchreitung ihrer Dienſtvor⸗ ſchriften einen Angriff mit blanker Waffe vollführten, mit aller Strenge vorzugehen.“ Die Reichshilfe für die Landwirtſchaft Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 13. Febr. Ueber die neue Agrarvorlage, die vermut⸗ lich am Samstag das Reichskabinett beſchäftigen wird, weiß die„Deutſche Tageszeitung“ mitzuteilen, daß in dieſem„Geſamtplan“ für die Landwirtſchaft beſon⸗ dere Betonung auf die Selbſthilfe gelegt werde Auch die Standardiſierung der Handelspolitik werde eingehend gewürdigt. Sodann werde angegeben, welche Maßnahmen durch einfache Verordnung er⸗ ledigt werden können und welche eine neue geſetzliche Regelung erfordern. Bei der letzten Gruppe dürfte es ſich vor allem um die Verlängerung der Zoll⸗ ermächtigungen, insbeſondere für Getreide ohne wei⸗ tere Begrenzung handeln. Sodann wird dem Reichs⸗ ernährungsminiſter eine Ermächtigung für die Feſt⸗ ſetzung der gleitenden Zölle für Veredͤlungserzeug⸗ niſſe und einer Anzahl Produkte gegeben werden Außerdem iſt die Bereitſtellung von 5 Millionen Mark zur Beendigung der Genoſſenſchaftsrationali⸗ ſierung vorgeſehen. In dem Programm ſoll ferner ein Teil der Forderungen der Forſt⸗ und Holzwirt ſchaft berückſichtigt ſein. 0 Teilſtreik im Stettiner Hafen Stettin, 12. Febr. Obwohl eine Einigung zwiſchen Arbeitnehmern und Arbeitgebern über den Schiedsſpruch erfolgt iſt, iſt doch ein Teilſtreik zu verzeichnen. Eine Verſamm⸗ lung eines Teils der Hafenarbeiter, die der Freien Gewerkſchaft angehören, beſchloß, auf den im Hafen liegenden Schiffen zu ſtreiken. Auf Grund dtieſes Beſchluſſes begab ſich heute früh ein Demonſtrations⸗ zug unter kommuniſtiſcher Führung in das Hafengebiet und forderte die auf den Schiffen arbei⸗ tenden Leute zum Streik auf. Da dieſe Aufforde⸗ rung nicht befolgt wurde, verſuchten ſie, die Leute mit Gewalt vom Schiff zu bringen, was ihnen zum Teil auch gelang. Die von Arbeitnehmer⸗ und Arbeitgeberſeite her⸗ beigerufene Polizei ſtellte mit Gummiknüppeln die Ruhe wieder her. Auf einigen Schiffen konnte nach kurzer Zeit die Arbeit wieder aufgenommen werden. Man nimmt an, daß der wilde Streik im Laufe des heutigen Tages ſein Ende erreichen wird. Weſen der Dinge gehender innerer Verarbeitung bruchſtückhaften Wiſſens. Man könnte ſie pielleicht auch als„Verbildung“ bezeichnen. Sie iſt ein Miß⸗ verhältnis von Bildung und Wiſſen inſofern, als aus einem ſcheinbar umfangreichen, in Wirklichkeit zuſammenhangloſen und oberflächlichen Wiſſen nicht organiſch echte Bildung in höherem Sinne er⸗ wachſen iſt. Der Halbgebildete gewinnt in der Welt leicht Macht durch ſein„Wiſſen“, ihm fehlt aber bie Frucht des Wiſſens, die Bildung, um für die Geſchehniſſe, die Mitmenſchen und für ſich den richtigen Maßſtab zu gewinnen. Darum wird ſein Wirken meiſt zu einer ſchweren Gefahr. Der Typ des Halbgebildeten gedeiht naturgemäß beſon⸗ ders in den Zentren der Ziviliſation, in den Großſtädten. Denn die Ziviliſation iſt in erſter Linie aus dem Wiſſen der Menſchen geboren. Wiſſen gehört dazu, um ſich in ihrem Kreiſe zurecht zu finden, und ſie verherrlicht als das ihr Weſens⸗ gemäße die Aeußerlichkeit, die ja wiſſensmäßig leicht erfaßt werden kann. Dieſer nur auf das Ziviliſa⸗ toriſche gerichtete Menſch iſt„aufgeklärt“, aber nicht gebildet, was er als dasſelbe anſieht und was ihm deshalb eine unerträgliche Ueberheblichkeit und An⸗ maßung verleiht. Der Halbgebildete, den ſeine „Aufgeklärtheit“ inſtinktlos gemacht hat loder der infolge angeborener Inſtinktloſigkeit keiner echten Bildung zugänglich werden konnte), arbeitet mit den äußeren Methoden und Formen der Bildung unter gleichzeitiger Verleugnung ihres Inhaltes; deshalb gebraucht er zum Beiſpiel auch das Wort ohne ſeinen hohen Begriff: das Schlagwort! Und er arbeitet rückſichtslos. Darum tritt er, was nicht in ſeinem Garten wächſt, nieder; denn es fehlt ihm die Fähig⸗ keit, über den engen Zaun ſeiner eigenen dürftigen Geiſtigkeit zu ſchauen, um zu erkennen, daß es ein großes Reich des Geiſtes und der Seele außer ihm gibt. Auch ein geſunder Inſtinkt führt ihn nicht zum Richtigen, weil dieſer in ihm erſtorben oder nicht geweckt iſt. Er weiß nicht, daß er nichts weiß, und er glaubt alles zu wiſſen. Aus dieſem Glauben ſchöpft er aber eine böſe Kraft. So iſt Halbbildung in Grunde genommen nur eine gefährliche Abart der Unbildung. Der gebildete Menſch wird ſich den großen Dingen, welche die Welt bewegen, und den kleinen Ereigniſſen, in deren Wirbel ihn das Schickſal ſtellt, nicht ratlos ausgeliefert fühlen, ſondern die Dinge zu deuten wiſſen und in ihnen ſeinen Platz finden, Und er vermag tagtäglich aus ihnen zu lernen, um den köſtlichen Schatz ſeiner Bildung zu vermehren. Denn eine Schule ſteht uns, ſo alt wir auch ſein mögen, täglich offen: das Leben. Das Leben iſt die beſte Schule der Bildung! Mannheimer Künſtler auswärts. Die Mann⸗ heimer Pianiſtin Lotte Kramp, die gegen Ende des Monats in Mailand ſpielen wird, hat un⸗ längſt in Berlin in mehreren Konzerten mitgewirkt, Wir leſen darüber u. a. in der„D. A..“:„Spiel, wie Erſcheinung der Pianiſtin Lotte Kramp gewinnen den Hörer durch einen nicht alltäglichen Liebreiz. Der Anſchlag iſt klar, ſauber und modulationsfähig ſetzt kraftvolles Forte und zartes Pianbd geſchickt gegen⸗ einander ab.“— Die„„Voſſ. Ztg.“ ſagt:„Lotte Kramp zeichnet ſich durch einen beſonders gepflegten An⸗ ſchlag aus. Sie iſt hochmuſikaliſch. Temperament, wie Intellekt wirken bei ihr in erfreulich harmoni⸗ ſcher Weiſe zuſammen.“ O Der Deutſche Muſeumsbund für die Kunſt der Lebenden. Der Deutſche Muſeumsbund hat auf der diesjährigen Tagung in Eſſen einmütig die fol⸗ gende Entſchließung angenommen: Die auf ber Tagung des Deutſchen Muſeumsbundes verſammel⸗ ten Leiter deutſcher Kunſtmuſeen erklären es für ihre beſondere Aufgabe, durch Ankauf für die öffentlichen Sammlungen ſich für die deutſche Gegenwartskunſt einzuſetzen. Bei der ideell und materiell gefährdeten Lage der lebenden deutſchen Künſtler, denen die künſt⸗ leriſche Geſtaltung des heutigen Weltbildes verdankt wird, erſcheint ihnen dieſes Eintreten der Muſeen als unabweisbare Pflicht. Nur wenn die Muſeen als beauftragte Träger und Führer der Kunſtpflege ſich einmütig zur lebenden Kunſt bekennen, iſt zu erwar⸗ ten, daß die großen kunſtfördernden Mächte unſerer Zeit, Kirche, Behörden und Wirtſchaft, ſtärker als bisher Vertrauen zu den bleibenden Werten des künſtleriſchen Schaffens der Gegenwart gewinnen, und daß auch die private Sammeltätigkeit auf dieſem Gebiet neu belebt wird. Nur auf dieſe Weiſe kann auch dem Auslande Kenntnis und Ver⸗ ſtändnis der deutſchen Gegenwartskunſt vermittelt werden. 0 13 re ee . 2 n dene e een eee r„„ N 4 9 2 * 1 nicht dem Hilfsklaſſenzug einzuverleiben ſind. Freitag, 13. Februar 1931 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Nummer 74 3. Seite —— Erweiterung der Mannheimer Förderklaſſen Die als„Mannheimer Syſtem“ bekannte Gliede⸗ zungsart großer Volksſchulen widmet den Schwach⸗ begabten beſondere Aufmerkſamkeit. Bisher konnten(nach den hier geltenden Ausführungsbeſtim⸗ mungen zu 8 50 der badiſchen Schulordnung) nur Kinder, die in den beiden Hauptfächern Deutſch und Rechnen(Größenlehre) oder in einem dieſer höchſt beſtundeten Fächer das zweite Jahr an Oſtern die Note„ungenügend“ erhielten, dem Klaſſenzug der Schwachbegabten zur Wiederholung der zuletzt erreichten Klaſſenſtufe zugeführt wer⸗ den. Dieſer„Förderklaſſenzug“ war alſo nur ein Sammelbecken der„Sitzenbleiber“. Jetzt unterbreitet der Schulpſychologe der hieſigen Volksſchule, Dr. Lämmermann, einen von der Mannheimer Schulleitung aufgenommenen Vorſchlag, auch ſolche Kinder, die nur einen Hauptfachfünfer in ihrem Oſterzeugnis aufweiſen, aber von ihrem Klaſſen⸗ lehrer als ſch wa ch begabt erkannt wurden, dem Förderklaſſenzug zuzuweiſen. Dieſer beſitzt wegen ſeiner geringen Klaſſenſtärke und ſeiner verminderten Klaſſen ziele beſonders günſtige Lernbedingungen für Schwachbegabte, ſoweit ſie Es ſoll jetzt an Oſtern ein Verſuch gemacht werden, wenn nicht eine ſtarke Vermehrung der För⸗ derklaſſen durch dieſe erweiterte Zuweiſungsmöglich⸗ keit eintreten ſollte und die notwendige Genehmi⸗ gung des Unterrichtsminiſteriums verſagt würde. Jedenfalls bedeutet dieſer Vorſchlag eine Erweite⸗ rung der ſchuliſchen Fürſorge für die Schwachbegab⸗ ten, eine weſentliche Abkürzung ihrer geiſtigen Miß⸗ erfolgszeit. Seine Durchführung erſcheint deshalb begrüßenswert. Dr A Jagd und Fiſcherei im Februar Tritt in dieſem Monat auch die ruhige Zeit mehr in ihre Rechte und für die meiſten Wildarten die Hegeperiode ein, ſo ſind trotzdem noch während des ganzen Monats Rot⸗ und Damhirſche in Preu⸗ ßen, Heſſen, in den oldenburgiſchen Landesteilen Lü⸗ beck und Birkenfeld, in Braunſchweig, Anhalt, Lippe, Hamburg, Lübeck und Schaumburg⸗Lippe, Damwild ohne Unterſchied in Sachſen, Rot⸗ und Damwild unterſchiedslos in Mecklenburg⸗Schwerin, in Mecklen⸗ bürg⸗Strelitz dagegen nur weibliches Damwild und Kälber bis zum 15. ſchußbar. Der Rehbock, der bereits friſch zu ſchieben begonnen, wird überall ge⸗ ſchont. Auerhahnen ſind, wie„Der Deutſche Jäger“, München mitteilt, noch frei in Preußen, Mecklenburg⸗ Schwerin, Braunſchweig, Bremen und Schaumburg⸗ Lippe, Birkhahnen in beiden Mecklenburg, im oldenburgiſchen Landesteil Lübeck, in Braunſchweig, Lippe, Bremen, Lübeck und Schaumburg⸗Lippe, Ha⸗ ſelhähne in Braunſchweig, Hamburg, Bremen, Lü⸗ heck und Schaumburg⸗Lippe und ſchließlich Fa⸗ ſanenhähne in Preußen, Mecklenburg⸗Schwerin, Heſſen, Braunſchweig, Anhalt, Hamburg, Bremen, Lübeck und Schaumburg⸗Lippe für die Dauer des ganzen Monats, im rechtsrheiniſchen Bayern jedoch kur bis zum 14. Die Reihzeit der Wildenten nimmt im Februar ihren Anfang, ebenſo machen ſich gegen Ende die erſten Pulsſchläge des Frühjahrs⸗ zuges bei ihnen und einigen anderen frühziehenden Vogelarten bemerkbar. Der Abſchuß von Enten iſt noch geſtattet, in Mecklenburg⸗Strelitz und im recht⸗ rheiniſchen Bayern bis 15., im linksrheiniſchen bis Monatsſchluß. Ueber die nämliche Schußzeit ver⸗ fügen auch noch Württemberg und Baden, der ol⸗ denburgiſche Landestell Birkenfeld, Braunſchweig, Lübeck und Schaumburg⸗Lippe. Bedauerlicherweiſe iſt in faſt allen deutſchen Staaten die Erlegung von Wildtauben, Schnepfen, Bekaſſinen und anderem Sumpfgeflügel während des ganzen Winters erlaubt, % doch wird wohl bei der Minderwertigkeit der Beute während der kalten aeſungsarmen Monate wenig da⸗ von Gebrauch gemacht, ſie großen Teils auch unter⸗ laſſen werden Der Fuchs ſteht noch in voller Ranzzeit. Der Zug der gefiederten Räuber beginnt allmählich. Der Fütterung iſt erhöhtes Augenmerk zuzuwenden. Salz bildet eine wichtige Zugabe. Das Wildererunweſen bedarf ſcharfer Ueberwachung. Namentlich ſind Dik⸗ kungen, Hecken und Zäune nach Schlingen abzuſuchen. Der Huchen hat noch Fangzeit. Bachſaibling, Fo⸗ relle und Aeſche verdienen, da noch minderwertig im Fleiſch, Schonung. Die Rutte laicht. K * Eine nationalſozialiſtiſche Verſammlung vor Beginn aufgelöſt. Anläßlich einer geſtern abend in einer Wirſchaft in Käfertal geplanten Verſamm⸗ lung der NSDAP., zu der ſich etwa 600 Perſonen, darunter zahlreiche Angehörige der SPD. und KPD., eingefunden hatten, kam es noch vor Beginn der Verſammlung zu Schlägereien. Da die Fort⸗ letzung der Schlägereien zu befürchten war, ſchritt die Polizei noch vor Eröffnung der Verſammlung zur Räumung des Verſammlungslokales. Bei den Schlägereien erhielt ein Angehöriger der SPD einen Stich am Hinterkopf. Ein anderer Angehöriger der SPD. erlitt durch einen Wurf mit einer Bier⸗ unterlage eine Geſichtsverletzung. Im Anſchluß an die Sgalräumung wurden die angrenzenden Straßen von der Polizei geſäubert. Drei Perſonen wurden vorläufig feſtgenommen. “ Den Verletzungen erlegen iſt der ſiebenjährige Volksſchüler, der, wie gemeldet, in Friedrichsfeld von einem Fohlen gegen den Kopf getreten wurde, in der Heidelberger Augenklinik. — gen über die Rückgang des Fleiſchverbrauchs Auf den Kopf der Mannheimer Bevölkerung entfielen 1929: 56,56 Kg. gegen 60,88 Kg. im Vorjahre Der von der Direktion erſtattete Verwaltungs⸗ bericht des Städtiſchen Schlacht⸗ und Vieh⸗ hofes Mannheim teilt mit, daß im Rechnungs⸗ jahr 1929/30(1. April 1929 bis 31. März 1930) ſich die Beamtenſchaft aus 1 Direktor, 2 Obertierärzten, 4 Tierärzten, 7 Bürobeamten, 1 Amtsgehilfen, je 1 Obermaſchinenmeiſter, Obermarktmeiſter und Ober⸗ ſchlachthofmeiſter und 16 Betriebsbeamten zuſammen⸗ ſetzte. Die Zahl der Arbeiter betrug im Schlachthof durchſchnittlich 22, im Viehhof 32 und im Maſchinen⸗ haus 18. Schlachthof Geſchlachtet wurden im Berichtsjahr(die in Klam⸗ mern beigefügten Zahlen ſtellen Monatsdurchſchnitt dar): 4 462(371) Ochſen, 4910(410) Farren, 6 333(528) Kühe, 7317(610) Rinder, zuſammen 23 018(1918) Stück Groß vieh(mehr 2650 Stück). An Klein⸗ vieh wurden geſchlachtet: 27 678(2 306) Kälber, 82 674 (6 889) Schweine, 2922(243) Schafe, 366(30) Ziegen, 42(3) Zicklein, 24(2) Ferkel, 175(15) Lämmer, zu⸗ ſammen 113 878(9490) Stück Kleinvieh(16 424 Stück weniger). Dieſes Weniger beruht auf einer A b⸗ nahme der. Schlachtungen an Schweinen um 17394 Stück und von Ziegen um 54 Stück, der eine Vermehrung der Schlachtungen von Kälbern um 564 Stück, von Schafen um 338 Stück, von Zicklein um 11 Stück und von Lämmern um 114 Stück gegenüberſteht. Die Pferdeſchlach⸗ tungen betrugen 356 Stück(mehr 18 Stück). Die größte Schlachtziffer wurde erreicht: im No⸗ vember in Großvieh mit 2358 Stück, im Mai in Kälbern mit 2847 Stück und im Januar in Schweinen mit 8 206 Stück. Den Marktverhältniſſen entſpre⸗ chend iſt als charakteriſtiſch für das Jahr 1929 eine Zunahme der Rinderſchlachtungen und ein außergewöhnlich ſtarkes Abſinken der Schweineſchlachtungen, verbunden mit höheren Preisforderungen für Schweine, in Erſchei⸗ nung getreten. Im Berichtsjahr wurden 517 073 Kg. zol l⸗ freies Gefrierfleiſch, 76224 Kg. friſches Inlandsfleiſch und 184715 Kg. friſches Auslandsfleiſch in den Schlachthof eingeführt. Während das eingeführte Friſchfleiſch voll⸗ ſtändig in den Mannheimer Verbrauch überging, wurden von dem eingeführten Gefrierfleiſch entſprechend dem auf die Stadt Mannhem entfallen⸗ den Kontingent nur 421859 Kg. in Mannheim ver⸗ braucht. Die Einfuhr von Gefrierfleiſch und friſchem Auslandsfleiſch iſt zurückgegangen. Der Geſamtfleiſchverbrauch in Mannheim betrug ſonach 14 514033 Kg. und zwar aus hieſigen Schlachtungen 13 831 235 Kg., an eingeführtem friſchen Inlandsfleiſch 76 224 Kg., an eingeführtem friſchen Auslandsfleiſch 184 715 Kg. und an eingeführtem Gefrierfleiſch 421859 Kg. Auf den Kopf und Tag der Bevölkerung entfielen 0,155 Kg. oder je Kopf und Jahr der Bevölkerung Kg. gegen 0,167 Kg. bezw. 60,88 Kg. im Jahre 8/29. Eine Berechnung jährlichen Fleiſchverbrauchs auf den Kopf der Bevöl⸗ kerung in den letzten Jahren ergibt: 1923: 25,39 Kg., 1924: 38 Kg., 1925: 49,10 Kg., 1926: 54,94 Kg., 1927: 60,29 Kg., 1928: 60,88 Kg., 1929: 56,56 Kg. Fleiſchbeſchau Für untauglich erklärt wurden 27 Stück Großvieh, 5 Kälber, 9 Schweine, 8 Pferde, 6 Schafe; 8040 Lungen, 4462 Lebern, 805 Baucheingeweide, 1395 ſonſtige Organe und 2404 Kg. Fleiſch. Für nicht bankwürdig(bedingt tauglich, minderwertig) er⸗ klärt wurden: 257 Stück Großvieh, 28 Kälber, 132 Schweine, 4 Schafe. Mit Tuberkuloſe waren be⸗ haftet: 1017 Ochſen, 857 Farren, 2828 Kühe, 1024 Rinder, 189 Kälber, 872 Schweine, 3 Schafe, 9 Ziegen. Die Zunahme der Beanſtandungen wegen Tuber⸗ kuloſe iſt auf die allgemeine Einführung des frei⸗ willigen Tuberkuloſetilgungs verfahrens bei Rindern zurückzuführen. Es ſind auf dieſe Weiſe 287 Rinder auf polizeiliche Anordnung hier geſchlachtet worden. Auf der Freibank wurden 63 895 Kg. Fleiſch mit einem Erlös von 43 950,16 Mk. verkauft. Viehhof Zu den Märkten wurden zugetrieben: 12121 Ochſen, 9376 Farren, 36 289 Kühe und Rinder, 166 980 Schweine, 42 970 Kälber, 3205 Schafe, 579 Ziegen, 42 Zicklein, 165 Lämmer, 27226 Ferkel, 5782 Pferde, zuſammen 304 735 Stück(gegen 324 519 i..). Die ſtärkſten Marktzutriebe fielen bei Großvieh in den Monat November mit 6348 Stück, bei Kälbern in den Monat Mai mit 4509 Stück, bei Schweinen in den Monat November mit 17272 Stück. Die Be⸗ deutung des Mannheimer Marktes als Um⸗ ſchlagsplatz geht aus folgender Berechnung her⸗ por: 1929: 60,17 Proz. Rinder, 35,60 Proz. Kälber, 50,49 Proz. Schweine(gegen 64,98 Proz. Rinder, 21,05 Proz. Kälber und 43,78 Proz. Schweine im Jahre 1913). des Förderung des Wohnungsbaues Landesbeſtimmungen für Baden Der Miniſter des Innern gibt im Staatsanzeiger (Karlsruher Zeitung) die Landesbeſtimmun⸗ Förderung des Wohnungs⸗ baues bekannt. Die öffentlichen Mittel ſind zum Bau von Klein wohnungen und zur Er⸗ haltung von Altwohnungen dieſer Art zu verwenden durch Gewährung von Baudarlehen und Zinszuſchüſſen, ferner zur Deckung der Ausfälle bei Bürgſchaften. Das Land gibt ſeine Mittel als Dar⸗ lehen oder als Zuſchüſſe an die Wohnungsverbände und verbandsfreien Gemeinden mit der Verpflich⸗ tung, daraus den Wohnungsbau nach dieſen Beſtim⸗ mungen zu fördern. Die Wohnfläche der Wohnungen ſoll 32—45 Quadratmeter betragen und bei Woh⸗ nungen, die für Familien mit Kindern beſtimmt ſind, 60 Quadratmeter nicht überſchreiten. Der Fla ch⸗ bau iſt überall dort zu wählen, wo die örtlichen Verhältniſſe nicht unbedingt den Bau von Gebäuden mit größerer Geſchoßzahl erfordern. Reihen⸗ hausbau iſt zu bevorzugen. Flachbauten mit Gartenland verdienen beſondere Förderung, des⸗ gleichen Wohnungsbauten, die als Reichsheimſtätten vergeben werden. Die Koſten für den Bauplatz, die Aufſchließung und die Anliegerleiſtungen ſollen 10—12 Prozent der Geſamtherſtellungskoſten nicht überſchreiten. In großen Städten ſind, ſoweit möglich, die Wohnungen zu geſchloſſenen Anlagen nach einheitlichen Typen zuſammenzufaſſen. Bei der Auswahl des Baugeländes iſt auf die Ver⸗ kehrsverhältniſſe und auf die Lage des Bauplatzes zu den öffentlichen Einrichtungen und Anſtalten Rück⸗ ſicht zu nehmen. Die Bauten ſollen inbezug auf Größe, Anordnung, Raumzahl und Raumhöhe die notwendigſten Anforderungen nicht überſchreiten und den Grundſätzen einer geſunden und würdigen Bau⸗ kunſt entſprechen. Auf gute Belichtung und Beſon⸗ nung der Wohn⸗ und Schlafräume iſt zu achten. Leiſtungsfähige Architekten ſollen bei Planung und Ausführung beigezogen werden. Die Ausſtattung ſoll wirtſchaftliche und einfache Führung des Haus⸗ halts erleichtern, muß aber jeden überflüſſigen Auf⸗ wand vermeiden. Von privaten Bauherren ſind Kriegsbeſchädigte und Familien mit Kindern zu be⸗ vorzugen. Die Finanzierung des Bauvorhabens muß einwandfrei geſichert ſein. Mit öffentlicher Hilfe ſind nur Wohnbauten zu fördern, bei denen ſich Mieten ergeben, die wirtſchaftlichtrag⸗ bar ſind. In der Regel dürfen die Mieten 150 1 0 B U Si- v. H. der Friedensmiete entſprechender Altwohnun⸗ gen nicht überſteigen und ſollen für die Kleinwoh⸗ nungen zwiſchen 20 und 40 Mark im Monat liegen. Die öffentlichen Mittel ſind für Baudarlehen an den Bauherrn oder für Zinszuſchüſſe zu verwenden. Die Baudarlehen werden als wertbeſtän⸗ dige Hypothekendarlehen gegeben. Sie ſind vorerſt mit mindeſtens 3 v. H. zu verzinſen und mindeſtens 2 v. H. unter Zuwachs der erſparten Zinſen zu tilgen, ſpäteſtens aber nach Ablauf von 10 Jahren zurückzuzahlen. Das Baudarlehen ſoll zwei Drittel der Geſamtherſtellungskoſten und im Durchſchnitt in Wohnungsverbänden den Betrag von 2400 Goldmark und in verbandsfreien Gemeinden den Betrag von 3000 Goldmark nicht überſteigen. Bei Wohnungsbauten für kinderreiche Familien, für Schwerkriegsbeſchädigte und Kriegerwitwen, Eigenheimen und Genoſſenſchaftswohnungen kann ein Zuſatzdarlehen gegeben werden. In ſehr vielen Fällen wird es ſich empfehlen, ſtatt Zuſatzdarlehen Zinszuſchüſſe zu gewähren. Dieſe ſollen zunächſt nur auf fünf Jahre bewilligt werden. Eine Verlängerung auf zehn Jahre kann in Ausſicht geſtellt werden. * Neue Sonntagskarten. Die Reichsbahn gibt jetzt auch Sonntagskarten nach Sandtorf(zum Beſuch der Blumenau) und nach Secken heim oder Rheinau⸗Hafen(Wanderungen, Pfingſt⸗ bergſiedelung uſw.) aus. * Ein ſeltenes Schauſpiel konnten heute in den Vormittagsſtunden die Paſſanten in den Straßen zwiſchen der Konkordienkirche und der„Neuen Mannheimer Zeitung“ erleben. Drei Ra ub ⸗ vögel, anſcheinend Sperber(Taubenſtößer) kreiſten in elegantem großem und kleinen Bogen um die Spitze des Kirchturms, bald aufgeregt mit den Flügeln ſchlagend, bald vom Winde ſich treiben laſſend. Ab und zu ließ ſich einer der gefiederten Räuber der Vogelwelt auf der Kuppel des Turmes nieder, um auszuruhen. Der Vorgang, der bis gegen Mittag dauerte, lockte eine Menge Menſchen an, die intereſſiert zuſchauten. Das köſtlichſte dabei war, daß jeder wiſſen wollte, um welche Art Vögel es ſich handelte. Familienchronik * Ihren 83. Geburtstag begeht am morgigen Samstag Frau Katharina Wellenreuther Wtwe., Mutter des Inhabers des Kaffee Wellenreuther, Donnersbergſtr. 16 wohnhaft. A 1 E TREFFPUNKT OES MMTERNWATIONALEN AUrOMOSHtisMUs„ ZAntREIche KonSRESSE„ 8. SPofrticnt VERANSTALTUNGEN„ AMTLic HER ZIMMER NacHWEIS SERLIN-CHARLOTTENE 1 BSE TH. STRASSE MR. 22„ PROSFPEK IE. AUSKUNFTE UBER OMNSUS-FERNFAHRTEN USW. dugen di NrisesROO Aus Rundfunk⸗Programmen Samstag, 14. Jebruar München: Illuſtrierte Tanzkorte. Frankfurt, Mühlacker: Jugendſtunde; München: Geſpräche über Berufswahl. München: Konzert. Franbfurt, Mühlacker: Tanztee. München: Jugendſtunde. Breslau: Aus Operetten: Mühlacker: Vorträge. 5 Frankfurt, Mühlacker: Zwiegeſpräch; München: Arbeitsmarkt, anſchl. Konzertſtunde. 14.25: 15.20: 16.00: 16.30: 17.55: 18.10: 18.35: Frankfurt, 19.15: Berlin: Konzert. 55 19.30: Breslau: Muſik aus Tonfilmen; München, Mailand, Turin: Konzert; Stockholm Oper„Aida“; Wien: Heiteres Chorkonzert. 19.45: Frankfurt, Mühlacker: Handharmonika⸗ Konzert; Köln: Luſtiger Abend; Lon don 1: Konzert; London 2: Militärkonzert; Da ven⸗ try: Klavierkonzert. Homburg: Nachwuchs im Kabarett; Königs ⸗ wuſterhauſen: Luſtiger Abend von Köln; Oslo: Konzert. Frankfurt, Faſchingsrevne „Prinz Karneval“. Berlin, Breslau, Heilsberg: Auf der Reeperbahn; Belgrad: Operettenſtunde; Katt o⸗ witz, War ſchau, Straßburg: Konzert. Königs wſt.: Heitere Revue„Als Verlobte empfehlen ſich“; London 1, 2: Oper„Der Trou⸗ Frankfurt, Mühlacker: Prof. Abel und ſeine Jazzſänger; Budapeſt: Konzert; Stra 5 burg: Oper„Madame Butterfly“; Wien: Tänze für Alt und Jung. Wien: Liebe, alte Walzer. Berlin, Breslau, Frankfurt, Mühl⸗ acker, Heils berg: Tonzmuſik; Hamburg: Schönheitskonkurrenz der Schlager. 20.00: 20.15: Mühlacker: 20.30: 21.10: 21.30: 21.40: 22.30: 22.45: München, Davenrty: Tanzmuſik. * Totgedrückt. Geſtern nachmittag iſt der 48 Jahre alte, verheiratete Verlademeiſter Wilhelm Theißen in einem Betrieb an der Inſelſtraße beim Anſchreiben eines verſandfertigen Eiſenbahn⸗ wagens durch einen anderen Wagen, der beim Rangieren unbemerkt anrollte, gegen die Verlade⸗ rampe gedrückt worden. Der Verunglückte hat ſo ſchwere Bruſtguetſchungen erlitten, daß er auf dem Transport zum ſtädt. Krankenhaus ge⸗ ſtorben iſt. P. Schriesheim, 12. Febr. Aus dem Gemein de⸗ rat iſt zu berichten: Die Brückenwaggebühren wurden wie folgt neu feſtgeſetzt: Bis zu 30 Ztr. 40 Pfg., über 30 Ztr. 1 Pfg. mehr.— Die Gemeinde gewährt dem Friſeur Friedrich Lind hier zur Verbilligung von Bädern einen Zuſchuß von 20 Pfg. je Bad. Vorerſt ſoll dieſe Regelung für 500 Bäder gelten. N M2 AN Freitag, 13. Februar Odenwaldklub, Ortsgr. Mannheim⸗Ludwigshafen E..: .30 Uhr abends im Kaufmannsheim: Heiterer Abend. Eintritt für Mitglieder und Eingeführte frei. Samstag, 14. Februar Deutſchnationaler Handlungsgehilfen⸗Verband: Abends.11 uhr Kappenabend im großen Saal des Kaufmannsheims, C 1. 1011. Sängerrunde Mannheim E..: Großer Maskenball im Ballhaus, 8 Uhr 11. Harmonie⸗Geſellſchaft E.., D 2. 6: Faſtnachtſamslagball der Mannheimer Geſellſchaft. Wir empfehlen unſeren Angehörigen den Beſuch. 1774 Reiter⸗Verein Mannheim E..: Faſtnachtſamstagball in der Harmonie. Eintrittskarten in D 2. 6, 4. Stock. Rheiniſcher Automobil⸗Club(A. v..] E..: Faſtnachtſamstagball von zehn Mannheimer Vereinen der Geſelligkeit und des Sports. Freunde und Be⸗ kannte können gerne teilnehmen. Schwarz⸗Weiß⸗Club E. BV.: Faſtnachtſamstagball in ſämtlichen Räumen der Har⸗ monie(Ausſtattung vom Künſtlerfeſt). Ski⸗Club Mannheim⸗Ludwigshafen E..: Wir empfehlen den Beſuch des Faſtnachtſamstagballes. Eintrittskarten im Vorverkauf einſchl. Steuer.50., Dienstas, 17. Februar Kurzſchriftverein Gabelsberger von 1874, Hans ⸗Thoma⸗ Schule, D 7. 22: Dienstags und Freitags 19.30 21.00 Uhr: Anfänger⸗ und Fortbildungskurſe für Einheitskurzſchrift, Donnerstag, 19. Februar Badiſch⸗Pfälziſcher Luftfahrtverein, Mannheim: Treffpunkt jeden Donnerstag abend im Palaſthötel Mannheimer Hof, Klublokal in den Kellerräumen neben der Weihenſtephanſtube.— Motorflugſchule ſeden Abend ab 6 Uhr auf dem Flugplatz. Sonntag, 1. März Volkstrauertag, 15.00 Uhr, Roſengarten(Nibelungen⸗ und Muſenſaal). Gedächtnisfeier zu Ehren der im Welt⸗ krieg Gefallenen. Freier Eintritt für Jedermann! — Nachdruck verboten.— Geſchäftliche Mitteilungen * Die Grippe geht um...! Mit jedem Atemzug können Kranlheitserreger in den Mund und Rachen eindringen. Pauflavin⸗Paſtillen üben eine wachstumhemmende Wir⸗ kung gegen die Krankheitskeime aus, ſchützen daher gegen Grippe, Halsentzündung und Erkältung. B42 ü Ufer weſcſße dis Bedeulung ds Hinder-Huund pflege erannt haben, benutꝛon denden.(ceme . α. N 2 c Hs PR A SIDO ENT VON HIN DE NUN SElüschaprtichne uns Uke, KGNMI GIN. ELSA. Nummer 74 Todeskurve und Kraftwagenverkehr Von der Bergſtraße, 12. Febr. Dort wo ehedem zwiſchen Heppenheim nud Lau⸗ denbach die berüchtigte Todes kurve die Stätte käglicher Unglücksfälle war, wird bekanntlich zur Zeit eine Automobilſtraße hergeſtellt, die vorbild⸗ lich zu werden verſpricht. Es erweckt aber in Kraft⸗ fahrerkreiſen außerordentlichen Un will en, daß dieſe Arbeiten nur lan gam vorwärts ſchreiten, ſo⸗ daß die Strecke, die durch den echſelverkehr zwiſchen Mannheim, Heidelberg mit Darmſtadt eine der meiſt benutzten Autoſtraßen Deutſchlands iſt, immer noch geſperrt bleibt, obwohl nun ſchon ſeit Wochen an der Beſeitigung der Unglückskurve gearbeitet wird. Unterdeſſen wird der Autoverkehr über Lot ſch um⸗ geleitet. Aber dieſe Erſatzſtrecke iſt in einem ſo ſchlechten Zuſtande, daß man in den beteiligten Ver⸗ kehrskreiſen dringend die Freimachung der Fahr⸗ ſtraße Laudenbach⸗Heppenheim herbeiwünſcht. W̃ 2 Für den Krankentransport iſt über Lorſch wegen der Erſchütterungen ganz unge⸗ eignet, und ſo iſt es im letzter Zeit häufig vorge— kommen, daß Patienten in Heppenheim, Kirſchhauſen uſw. entgegen ihrem Wunſche nicht mehr den Kran⸗ Aus Baden Wildſchweinſchaden * Daisbach bei Sinsheim, 13. Febr. die Erſatzſtrecke In unſerer Gegend haben ſich in dieſem Winter die Wild⸗ ſchweine ſehr unlieb bemerkbar gemacht. Sie wurden oft in ſtarken Rudeln, bis zu 19 Stück, ſelbſt in allernächſter Nähe des Ortes geſehen. Ver⸗ ſchiedentlich haben ſie auf den Saatfeldern größeren Schaden angerichtet. Generaldirektor Fritz Winkelſtröter Karlsruhe, 13. Febr. Nach längerem ſchweren Leiden iſt hier der bekannte Induſtrielle Fritz Win⸗ kelſtröter geſtorben. Er hatte im Jahre 1908 nach längerem Aufenthalt im Ausland in Pforzheim eine Fabrik zur Herſtellung künſtlicher Zähne gegründet, die er während des Krieges nach Durlach verlegt hat. Die Univerſität Heidelberg hat den Verſtorbenen in Anerkennung ſeiner Verdienſte zum Ehrenbürger und Dr. h. c. ernannt. Der Schwager als Brandſtifter * Maubach(Amt Schopfheim), 13. Febr. Geſtern morgen gegen zwei Uhr brach in der Scheune des Bürgermeiſters Berger Feuer aus, das durch die ſofort alarmierte Feuerwehr in 1½ſtündiger Tä⸗ tigkeit gelöſcht werden konnte. Der Schaden iſt ver⸗ hältnismäßig gering. Einige Hühner verbrannten. Unter dem Verdacht der Brandſtiftung wurde der 3. Zt. im Hauſe wohnende 60 Jahre alte Schwa⸗ ger des Bürgermeiſters, Joſef Graff, feſtgenommen. Ex hat auch eingeſtanden, den Brand gelegt zu haben. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe kenhäuſern in Weinheim, Heidelberg oder Mannheim zugeführt werden können, weil die Tortur des Transportes zu groß wäre, ſondern den weit länge⸗ ren Fahrweg nach Darmſtadt benutzen müſſen. Nun iſt man zweifellos der heſſiſchen Baubehörde dankbar dafür, daß ſie die vielen ſchadhaften Stellen auf der Landſtraße Laudenbach Heppenheim in gründlicher Weiſe beſeitt läßt. Die notwendige Verlegung der Fahrſtraße in einer Ausdehnung von 500600 Meter in der Richtung von Heppenheim nach Laudenbach und die ſich den Bauarbeiten ent⸗ gegenſtellenden Schwierigkeiten, wie Abtragung des Fahrdammes, Errichtung neuer Waſſergräben, linken F. Beſeitigung von Bäumen, Verſetzung von Tele⸗ graphenmaſten uſw. erfordern 11 ß viel Zeit⸗ aufwand. Aber man beanſtandet es, daß alle dieſe dringlichen Arbeiten mit nicht viel mehr als 30 Ar⸗ beſtern ausgeführt werden, während es in Heppen⸗ l an 800 Arbeitsloſe gibt, die man zu einem Teile zu den Chauſſee⸗-Umbauarbeiten verwenden ſollte. Das Tempo der Bauarbeiten iſt tunlichſt zu beſchleunigen, um die ſo wichtige Autoſtraße ſo ſchnell wie möglich wieder dem Verkehr frei zu machen. Im Steinbruch ſchwer verletzt * Grünwettersbach bei Karlsruhe, 13. Febr. Der 45 Jahre alte verheiratete Steinbrecher Karl Egen von hier ſtürzte in einem Steinbruch bei Ettlingen eine 20 Meter hohe Wand hinunter und verletzte ſich ſehr ſchwer. Lebensgefahr beſteht vor⸗ erſt noch nicht. Egen iſt ſchon ſeit Jahren arbeitslos und war erſt ſeit einigen Tagen in dem Steinbruch tätig. Ein hervorragender Induſtrieller geſtorben * Weiſenbach bei Raſtatt, 13. Febr. Nach kurzer Krankheit verſchied der Chef der Firma Holzmann u. Co., Dr. Arwed Fiſcher. Er war mit dem Auf⸗ blühen der Papierinduſtrie Murgtal eng verwachſen und wurde aus Anlaß ſeiner großen Verdienſte zum Ehrendoktor der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe ernannt. Er leitete die Firma über 35 Jahre und brachte ſie zu großem Anſehen Abreiſe des Biſchofs Gröber Baden⸗Baden, 13. Febr. Der Biſchof von Mei⸗ ßen, Dr. Konrad Gröber, der in den letzten Tagen in Baden-Baden im Kloſter Maria Hilf weilte, hat heute morgen von Baden⸗Weſt aus ſeine Reiſe nach dem Bistum Meißen angetreten. Er wird heute abend in Bautzen erwartet, wo am kommenden Sonntag ſeine Inthroniſation ſtattfinden wird. * S. Bruchſal, 13. Febr. Der Tod des vor einigen Tagen verſtorbenen 61 Jahre alten Herrn Joſef Mü mch, des früheren bekannten Bahnhofwirts, iſt auf einen Unfall zurückzuführen. Münch war auf einem Geſchäftsgang auf dem Glatteis auf den Hin⸗ terkopf gefallen. Er wurde in das Spital verhracht, Aus Heſſen In der Notwehr niedergeſchoſſen * Darmſtadt, 13. Febr. Geſtern abend hat nach einer nationalſozialiſtiſchen Verſammlung eine vor⸗ wiegend kommuniſtiſche Straßenanſammlung einen Beamten der Schutzpolizei, der in Zivil Kriminal⸗ dienſt tat, niedergeſchlagen. Als der Mann die Piſtole zog und ſich als Poliziſt auswies, wurde er von der Menge verfolgt. Er flüchtete in einen Hauseingang und hielt von innen die Türe zu. Die Verfolger drückten jedoch die Türe auf. In höchſter Not ſchoß der Beamte und verletzte den 31⸗ jährigen Schloſſer Müller tödlich. Das Ueber⸗ fallkommando befreite den Beamten. Sammelleidenſchaft. Frankfurt a.., Gegen einen hieſigen Kaufmann, der aus Juriſt iſt und den Doktortitel führt, wurde An⸗ klage wegen Urkundenfälſchung und Betrugs er⸗ hoben. Der Beſchuldigte war ein ſehr eifriger Brief⸗ markenſammler. Er beſaß eine Sammlung, die viele tauſend Doubletten alter und geſuchter Marken, aber auch zahlreiche Raritäten aufwies. Sein Samm⸗ lungsſport wuchs ſich zur Leidenſchaft bei ihm aus. Als er aus eigenen Mitteln die Markenankäufe nicht mehr bezahlen konnte, ging er dazu über Dar⸗ lehen aufzunehmen. Schließlich ſuchte er ſeine Schulden durch Wechſelzahlungen zu decken. Dies gelang ihm während mehrere Jahre hindurch, bis dann neue Schwierigkeiten eintraten. Vor eini⸗ ger Zeit hat ſich herausgeſtellt, daß der Kaufmann Wechſelfälſchungen in bedeutendem Umfange begangen hat, und zwar über Summen, die in die Tauſende gehen. Opfer ſeiner 1 12. Febr. von Hauſe Ehemaliger Stadtverordneter unterſchlägt für 136000 Mark Kirchengelder O. Sch. Frankfurt a.., 12. Febr. Vor einigen Monaten beſchäftigten größere Unterſchlagungen eines Geiſtlichen die Frankfurter Gerichte und die Oeffent⸗ lichkeit. Jeßt kommt die Mitteilung von einem Skan⸗ dal noch weit größeren Ausmaßes, weil die Perſön⸗ lichkeit, die der Unterſchlagung beſchuldigt wird, viele Jahre im öffentlichen politiſchen Leben ſtand, und weil die veruntreute Summe den außerordentlich hohen Betrag von 136000 Mark überſteigt. Kauf⸗ mann Friedrich Nagel war ſeit mehreren Jahren Vorſitzender im Kirchenſteuerausſchuß der Vereinig⸗ ten evangeliſchen Stadtſynode. Nagel, der Inhaber eines Korſettengeſchäftes, gehörte der Deutſch⸗Natio⸗ nalen Volkspartei an, und war bis zur letzten Reichs⸗ tagswahl Vorſtand der Ortsgruppe, Frankfurt, und Vorſitzender der Stadtverordnetenfraktion. Die ge⸗ fälſchten Bücher und andere Unterlagen ſind ſofort der Staatsanwaltſchaft übergeben worden, ſodaß Frank⸗ furt mit einem neuen Senſationsprozeß in aller Kürze rechnen kann. * (Frankfurt, 13. Febr. Der Konkursantrag gegen die Schumann Theater ⸗G. m. b.., iſt mangels Maſſe abgelehnt worden. Die Paſſiven ſtellen ſich auf mehr als 100 000 Mark. Das Theater wird bekanntlich von der Albert Schumann⸗ GmbH. wo er verſtarb. 7 Bahnhof- Hotel 99 Fastnacht⸗Sonntag und Dienstag Telephon 304 46 304 47 1 8 National“ Harncvab Konzert m Tanz . Steeger. 1758 I Mannheimer!Liodertafele.). —— — Aaoeuball deufsche Jualltäten Hefe ohne AMablg. in 12 Monats- Raten Toppſchhaus Prien Frankfurt a/., ef 25. Didhe am Samstag, den 14. Februar 1931 .11 Uhr im Rosengarſen Kartenausgabe am Freitag, 13. Febr. im Sängerheim K 2, 32 von 18.20 Uhr und Samstag, 14. Febr. bei Cäsar Fesenmeyer Pl. 3 Einführungen gestattet. Fü lung 17866 IAIIIII III rrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrcrrrrrrrrrrrrrrrri IIIT TTT rr * kchitten zie unverbind- —— lleten Lerlreterbesuch. Selegenheitskauf MHalratzen J tell. Kapokmatratren garant. rein Mannh. Spezlalgeschäft Ludwig Meizger Seczenhelmerstraße 23 74811 44. GROSSER Kanu-Maskenbal „Harmonie, D 2, 6 Eintrittspreis: Mk. 2. einschl. Steuer. Vorver- kauf: Otto Hörz, Waldhofstr. 130; Fritz Steinmetz. Rheindammstr. 21; Aug. Kinna, F I, 7a; Ludwig Zahn, J 5, 10; Gg. Becker, O 4. 13 und Geschäfts- stelle der MK G, Lange Rötterstr. 86. 1652 1604 Eu T BZ Prob eren Sie meinen 3 Mk. Kaffee hocharomalisch biens tag, 17. Febr., 20 Uhr and ausgiebig meine in den künstlerisch dekorierten Sälen der[Haushalt- Iba. sehr preiswert und geha twoll J Pſd.25. 50 gr.. 50 Stemmer 0 2, 10 Jel. 288 24 weitergeführt. Freitag, 13. Februar 1931 Gerichtszeitung S Die Perlenkette in der Berufungsinſtanz. Du Staatsanwaltſchaft Frankfurt a. M. hat gegen das auf Freiſprechung lautende Urteil, das am Diens, tag das Große Schöffengericht in der Wertpaketaffäre gegen einen Oberingenieur fällte, Berufung ein⸗ gelegt. Verzichtet Tauſend auf Berufung? Wie wir erfahren, iſt bis zum 12. Februar, an dem die Be⸗ rufungsmöglichkeit des vor Wochenfriſt wegen Be⸗ trugs verurteilten Goldmachers Franz Tauſend ablief, weder von dieſem noch von ſeinem Vertei⸗ diger Berufung eingelegt worden. Das Urteil wäre damit rechtskräftig geworden. — § Geheimrat Caro unter Anklage ſchwerer Ur⸗ kundenfälſchung. Der dritte Strafſenat des Kam⸗ mergerichts Berlin hat durch Beſchluß vom 5. Febr. Erhebung der öffentlichen Anklage gegen den Geh, Regierungsrat Nikodem Caro wegen ſchwerer Ur⸗ kundenfälſchung, verſuchten Betrugs und Ab⸗ gabe falſcher eidesſtattlicher Erklärung durch Anord⸗ nung der gerichtlichen Vorunterſuchung angeordnet. § Verworfene Reviſion. Das Reichsgericht hat die vom Redakteur Walter Weiß gegen das Urteil des Landgerichts Karlsruhe wegen Beleidigung des Miniſters Dr. Remmele eingelegte Reviſſon im Hinblick auf einen Formfehler der Reviſionsſchriſt als unzuläſſig verworfen. Das Urteil lautete be⸗ kanntlich auf zwei Monate Gefängnis und gründete ſich auf einen Artikel in der„Badiſchen Zeitung“. Tiefe Lagen in Aufheiterungsgebieten Nachfroſt, Sonſt keine weſentliche Aenderung Wetter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Laudeswetterſtellen.36 Uhr vormittags See. dale 0 Wind höh. in 5 r — e Wertheim 151.- 0% 5 o 80(deicht bedeckt . 1 920 1 3 ö 5 557 leicht beoeckt Karlsruhe N 1 leicht 5 Bad. ⸗Bad 213749, 1 6 0 W leich! 8 Villingen 712 751,0 44 3 5/(leicht St. Blaſten 7800— 3 1* leicht 5 Badenweil. 427 750% 1 5 0 0 5 4 Feldbg. Hof 1275 6244—9 r eif Rebel Bad. Dürrh. 701— 5 2—7 S0 leicht Schneefall 1 1„ 1 Tiefer Druck liegt auch heute über der Norbdſee Von ſeiner Rückſeite iſt aus Nordoſten kühlere Luft nach Deutſchland gelangt und hat wieder leichten Temperaturrückgang gebracht. Die Nieberſchläge gingen daher auch in tiefen Lagen zeitweilig in Schnee über. Im Gebirge ſind bei durchſchnittlich 4 Grad Kälte ergiebige Neuſchneefälle zu verzeichnen. Glocken und Kappen Apart gestickte Kappe Aus Pacellogeflechl. 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Berlinghol, Lange Rötterstr, 1786 1. 5 * r r, 8 n 7 See ese nr rer ene eee ere ee een et. eee . 1 1 15 f 1 1 1 8 Schutz des Mittelſtandes verletzt, wenn in einer gegen die — ö 4 werden des Ouſtrie⸗Skandals die Agence Havas die Februar 19 2 Badiſch-pfülzijcher Einſpruch gegen den Sthenker⸗Vertrag Der Arbeitgeber⸗Verband für das Ba⸗ diſche und Pfälziſche Trausport⸗ und Ver⸗ kehr sgewerbe EV. wendet ſich mit einer Cin gabe mit aller härfe und Deut eit gegen den von der Reichs hahnverwaltung m er Firma Schenker u. Co. abgeſchloſenen Monopo vertrag, die an ba⸗ diſche und bayeriſche Regierun ehörden ſowie auth an ſonſtige in Frage kommende Regierungsſtellen gerichtet iſt. Aehnlich wie die Kundgebung und die Ei be des Spitgenverhandes verwahren ſich auch die bad ſchen Spediteure dagegen, daß ein Monopolvertraf einer internationalen Firma mit auslän⸗ diſchen Inhabern abgeſchloſſen wurde, der von kota⸗ i ſüt beg i ſei f d 1 gewerbetreibende„ direr droht, ſie mache dieje beſtenfalls auf eine kurze Ueber⸗ gangszeit zu Agenten einer privaten inter⸗ nationalen Monopolfirma. Tauſende, blit hende, alteingeſeſſene Firmen mit weit über Deutſchlands Grenzen renom⸗ mierten Namen würden mit einem Schlage vernichtet. Durch einen Vertrag, deſſen chluß nicht nötig war, well das Transport⸗ und ditionsgewerbe der Reichs⸗ bahn einen wirklich durchgreifenden Schutz gegen den Kraftwagen— u. a. Verzicht auf regelmäßigen Kroftwagen⸗ verkehr über eine Nahzone hinaus— ſchon vor Jahres⸗ ſriſt angeboten hat. Der von der Reichsbahn verſprochene Einheits ſatz werde nur durch Erhöhungen in länd⸗ lichen Gebieten möglich ſein und ſelbſt dann nicht aus⸗ teichen, ſondern wiederum eine Verteuerung des Sammellodungsverkehrs und durch eine Er⸗ höhung der Tarife von der Wirtſchaft be⸗ zahlt werden müſſen. Die Reichsbahn mache ein ge⸗ wagtes Experiment, bei dem ſicher ſcheine, daß ie das ihr vorſchwebende Ziel nicht erreiche, dage nen aber der Firma Schenker u. Co. die Monopolſtellung ſichere. Durch die Aus ſchaltung des freien Wett⸗ bewerbs werde nicht eine Verbilligung, ſondern eine Verteuerung des Güterverkehrs eintreten. Von der Ver⸗ nichtung vieler Speditionsbetriebe das Gewerbe be⸗ schäftigt co. 150 000 Arbeiter— werden mit betroffen die Schiffahrt, Verſicherungsweſen, die Automobilinduſtrie, Handel, Revaraturwerkſtätten, die Futtermittel⸗, Betriebs⸗ ftoff⸗ und Pferdehandel, Schmiede⸗, Wagner⸗ und Sattler⸗ handwerk. Durch den Vertrag ſei jede individuelle Be⸗ handlung der Güterladungen unmöglich. Die Eingabe ſchließt, daß ohne Grund die Subven⸗ lonlerung eines Monopolunternehmens ſtattfindet in einer Form, die weit über das hinausgeht, was bisher von der geſamten deutſchen Induſtrie einmütig abgelehnt worden iſt. Man ſtellt die deutſche Wirtſchaft vor eine vollendete Tatſache und geht ſchließlich über eine un⸗ zweckmäßige Rationaliſterung zur Planwirtſchaft über. Ohne erſichtlichen und wirtſchaftlich zu rechtfertigen⸗ den Grund werde der in der Verfaſſung gewährleiſtete guten Sitten und das Wettbewerbsgeſetz verſtoßenden Form das geſamte Speditions⸗Fuhr⸗ Kraftfahrgewerbe aufgeſaugt werden ſoll. Störungsverſuch franzöſiſcher Gläubiger bei der Favag⸗ Abwicklung O Frankfurt, 13. Febr.(Eig. Dr.) Eine Gruppe fran⸗ zöſtſcher Gläubiger hat im November 1930 ihren Rücktritt vom Gläubigervergleich erklärt und die ſ. Zt. erteilte Zuſtimmung angefochten. Dieſer Entſchluß wurde damit begründet, daß ſ. Zt. 40 v. H. zugeſagt worden wären, daß nicht genügend Zeit geweſen wäre, den Vergleichsvor⸗ schlag zu prüfen und daß die deutſchen Verwaltungsbanken durch falſche Angaben die Annahme des Vergleichs vorſchlags veranlaßt hätten. Die Anfechtung durch die Gruppe iſt umſo überraſchender, als ſie von dem Recht, vor Vorlage des Vergleichsvorſchlages die Verhältniſſe ein⸗ gehend zu ſtudieren, ausgiebig Gebrauch gemacht hat. Der Vergleichsvorſchlag iſt unter Mitwirkung von acht Vertre⸗ tern der franzöſiſchen Gläubiger entworfen und empfohlen worden. Der bereits in den Vorverhandlungen tätige ſran⸗ zöſiſche Vertreter hat bisher an allen Arbeiten des Gläubi⸗ gerausſchuſſes teilgenommen, ſodaß die franzöſiſche Gruppe vollſtändig über den Gang der Abwicklung unterrichtet iſt. Die wahren Gründe für das Vorgehen der fran⸗ zöſiſchen Gruppe ſind darin zu ſuchen, daß nach Bekannt⸗ franzöſiſche Gläubigergruppe um Material gebeten hatte, wodurch die Aufmerkſamkeit von den ſenſationellen inner⸗ ſranzöſiſchen Angelegenheiten auf einen Aus lan ds 2 jranzöüſche. 2 v. H. Verſtimmend wirkte, daß“ zu den 4¹ ſkandal abgelenkt werden könnte. Daneben hatte man ins Auge gefaßt, die Verwaltungsbanken durch Herbei⸗ führung einer öffentlichen Polemik, verbunden mit einem Prozeßverfahren, geneigt zu machen, der franzöſiſch'en Gruppe eine höhere Befriedigung zuteil werden zu laſſen, als den übrigen Gläubigern. Die Liquidationsleitung hatte im Einvernehmen mit dem Gläubigerausſchuß, dem Reichsaufſichtsamt und den Banken verſucht, eine Aufklärung herbeizuführen. Außer⸗ dem hat ſich der Leiter einer ausländiſchen Privatbank be⸗ müht, eine Verſtän digung in Paris herbei⸗ zuführen. Seine Bemühungen ſind jedoch zurückgewie⸗ ſen worden. Zu betonen iſt, daß die erwähnte Gruppe keineswegs alle franzöſiſchen Gläubiger der Favag umfaßt, ſo vor allem nicht die Allg. Elſäſſiſche Bank⸗Geſ. in Straß⸗ burg. Der Gläubigerausſchuß, einſchl. der ausländiſchen Vertreter, hat das bisherige Verhalten der Liquidations⸗ leitung gebilligt. Man iſt feſt entſchloſſen, dem Vorgehen der franzöſiſchen Gläubigergruppe ſchärfſten Wider⸗ ſt and entgegenzuſetzen. * Hamburger Bank von 1926 embc., Hamburg— Wieder 4 v. H. Dividende. Der GV. am 19. Febr. wird eine Dividende von wieder 4 v. H. vorgeſchlagen. er Neuen Mannheimer Zeitung werden IRTSCHAFTS-ZETIT UI * Abend- Ausgabe Nr. 74 rend mon bisher an der werde wieder JG. Farben⸗ verlautet wenn die dividende feſthalte, Vorj ividendenermäßigung bei Rheinſtahl, O Verluſtabſchluß der Verein. Schuhfabriken Berneis⸗ induſtrie an der jetzt von einer D Weſſels AG. Augsburg.(Eig. Dr.) Das Geſchäftsjahr 1930 ſchließt nach Abſchreibungen von 212 115(233 3 und unter Aufzehrung des Gewinnvortrags von 106 506 1 mit einem Verluſt von 483 477 /, der vorgetragen ſoll. Die Abſatzkriſe in der Schuhbranche habe ſpeziell in der zweiten Hälfte des Jahres einen ſolchen Druck auf die Preiſe ausgeübt, daß trotz Aufrechterhal⸗ tung des Umſatzes auf nahezu der Vorjahreshöhe ein Teil der Unkoſten keine Deckung finde. Im Intereſſe der Ver⸗ tinfachung und Vereinheitlichung der Verwaltung ſoll der auf den 22. April nach Nürnberg einzuberufenden HV. görgeſchlagen werden, den Sitz der Geſellſcha ft von Augsburg nach Nürnberg als dem Orte des Hauptbetriebs zu verlegen. Das Werk Augsburg ſoll künftig lediglich als techniſche Filiale ohne eigenen Verwaltungsapparat weitergeführt werden. * Neue Emiſſion von Reichsſchatzanweiſungen. Die mit der Begebung un⸗ verzinslicher Schatzanweiſungen des Deutſchen Reichs mit einer Fälligkeit am 15. 8. 1931 einem kombinierten 6proz. Diskont. Vorübergehende Befeſtigung an den Effektenbörjen Freundlicher und erholter Arbitrage/ Späterhin erneute Mannheim unregelmäßig Gegenüber den ſchwachen gef en Schlußkurſen war die Börſe bei kleinem Geſchäft zunäc leicht erholt. An⸗ regungen beſonderer Art lagen heute nicht vor. Farben notierten 135. Im Vergleich zu den geſtrigen Notierungen lagen Waldhof, Daimler, Zenent Heidelberg und Rhein⸗ elektra ſchwächer, dagegen Knorr und Süddeutſche Zucker feſter. Banken waren uneinheitlich, Verſicherungswerte blieben vernachläſſigt. Am Rentenmarkt blieben Goldwerte gut behauptet, nur Farben⸗Bonds waren abgeſchwächt. Der Schluß der Börſe war für Aktien ſchwach. Frankfurt feſter, ſpäter wieder ſchwächer Nach den zum Teil ſtarken Abſchwächungen an der Abendbörſe eröffnete die heutige Börſe in etwas feſterer Haltung, da ſich hinſichtlich der innerpoliti⸗ ſchen Lage eine beruhigtere Auffaſſung durchzuſetzen ver⸗ 2 mochte. Man hält das Kabinett für ſtark genug, um eine parlamentariſche Erledigung des Etats herbeizuführen. Die Spekulation war zunächſt jedoch geneigt, weitere Abgaben vorzunehmen, doch nahm ſie ſpäter größere Deckungen vor, da ſie die Börſe ſehr widerſtandsfähig antraf. Das Geſchäft hielt ſich aber noch in ſehr engen Grenzen, zumal die Newyorker Börſe Feiertags wegen geſtern geſchloſſen war. Die Umſätze beſchränkten ſich auf Spezialwerte, die gegen die geſtrige Abendbörſe Kurs⸗ beſſerungen bis zu 3 v. H. zu verzeichnen hatten. Die Nebenwerte lagen dagegen auffällig vernachläſſigt, da von der Kundſchaft keine faufträg vorgelegen hatten. Größere Kursgewinne hatten außerdem Salzdetfurth mit plus 6½ und von Kunſtſeidenaktien Aku mit plus 5 v. H. aufzuweiſen. Dagegen verloren! it Heidelberg 4 v. H. Am Anleihemarkt lagen deutſche Anleihen Ausländern Türken um% v. H. höher. neigte die Tendenz wieder zur Schwäche und gegen den Anfang ergaben ſich überwiegend Kursrückgänge wieder größere Verkaufsorders vorgelegen ha Geldmarkt wurde der Satz für Tagesgeld, im Hinblick auf den bevorſtehenden Medio, auf 5 v. H. erhöht. Berlin nach freundlichem Beginn matter Schon im heutigen Vormittags verkehr konnte man erkennen, daß ſich gegenüber den ſchwachen geſtrigen Abendkurſen Erholungen durchſetzen dte Stimmung war ollgemein weſentlich beruhigter. Das Geſchäft nahm zwar zunächſt keine umfangreichen For⸗ men an, die Kurſe erſuhren aber auch noch gegen die geſtrigen Mittagsnotierungen, die immerhin noch 1 bis 8 v. H. über geſtrigen Abendkurſen lagen, ganz liche Steigerungen. Die Spekulation deckte auch nach den erſten Kurſen, zumal ſie bemerkte, daß dos Aus⸗ land, ſoweit es überhaupt mit Aufträgen da war, kaufte. Anleihen freundlicher, Au ider nicht ganz einheit⸗ RKurszettel der Neuen Börſenbeginn/ Deckungen der in⸗ und ausländiſchen Abgaben/ Schluß—4 v. H. gegen Anfang ſchwächer Pfändbrieſe ſtill, aber eher freundlicher, Induſtrie⸗ weiter gefragt, Reichsſchuldbuchforderungen Geld zum Medio etwas verſteift, Tages⸗ lich, Obligationen wieder erholt. geld 4 ois 6 v.., die übrigen Sätze unverändert. Im weiteren Verlaufe ſetzte die in⸗ und auslär däſche Arbitrage mit Käufen ein, ſo daß das Geſchäft vorüber⸗ gehend etwas lebhafter und—3 v. H. feſter wurde. Am Kaffamarkt zeigten ſich wieder Anſätze zu einer Erholung. Eine ganze Reihe von Werten hatten Kursgewinne bis zu 7½ v. H. zu verzeichnen. Am Privatdiskontmarkt war die Umſatztätigkeit im Zuſammenhang mit dem Medio äußerſt gering, die ſpäter erneut eingeſetzten Abgaben der Spekulation hielten bis zum Schluß an, da erneut innerpolitiſche Beſorgniſſe auf⸗ tauchten, die Dividendenausſichten der Bank⸗ und Waren⸗ hausaktien debattiert wurden und außerdem die Zahlungs⸗ einſtellung der Magdeburger Bau⸗ und Kredit⸗AG. ver⸗ ſtimmte. Obwohl die Börſe nicht zu den niedrigſten Tages⸗ kurſen ſchloß, betrugen die Verluſte gegen Anfang verſchiedentlich doch noch—4 v. H. Deviſen gegen Reichsmaspk lagen höher, der Dollar notierte.2065 nach.2060. Von den europäiſchen Valuten iſt London unverändert.86, Paris und Schweiz ſchwächer, 302 nach 392 bzw. 19,29% nach 19.90, Holland ebenfalls angeboten, 40.14 nach 40.14%, alles Newyorker Uſance. Swapfätze Dollar gegen Reichsmark ſchwächer, auf einen Monat 28 nach 92 Stellen und auf drei Mongte 87% nach 92% Stellen. Berliner Devisen Diskontsatze: Refchsbank 5, Lombard 8, privat 4¼ v. f. 5 Amtlich in R⸗M für 12. ebruar 13. Februgt Parität Dist. 8. F. S. B. W 755 leihen und von, gand 100 Gulde. 135.71. 169.05, 16,9, 169 02. 169.48. 3e Im Verlaufe Atzen 10 Drgchn en[.435] 8485].845.4580 8,445 8. „Griffel 100 B Doo ß 88.88 85,058.84 80.00 89,888 8 bis zu Danzig 100 Gulden] d,] 29.2 81.61[ 81,77] 81,585 5 3 Salſinggrs 100 ln 10.572 10.592 10.576 49,886 10.592 8 ana zen en eh te b 088 227007 2 1 0 n ſollen. Am üdflavlen 100 Dino 7,408 41 7 75 418.885 57 Kopenhagen. 100 Kr. 412.31 112, 113. 14.6 1% Lſfabon 100 Estudo 18,9518, 18, 18,90 17,48 7½ Oslo. 100 Kr. 112.40 1128 1124, 112,83, 4% 4 Paris. 100 Fr. 16.472 16,512 15.472 15.572 1% 2 Prag. 100 Kr.] 12.488 12.358 1.. 13.88. 3 Schtdeiz: 100 Fr. 611] 81. 61.10, 84% 89,515 8 Sofia. 100 Lewe.042] 3,048].042 8,048] 30170 Spanien 100Peſeien 41,66 474 40 96 41,04 69,57 6 würden, denn Stockholm, 100 Kr 112.51 112,78 112,50 112,72 112,05 3 Wee Wien. 100 Schilling 88,01 J 58.13 89.548 584455 58405 Ungarn 100125000[ 78,81 73,45 73,33 78,4) 72,99 5˙½ Buenos⸗Attes„1Peſo 18260.330] 1,320.330.786 7 Kanada tan. Tollar 4,200 4,208.202.210 4,176— Japan Ien.081].085].081.035] 1,986 5½n anſehent⸗ Kairo lägupt- fd 20.94 20,98 20.935 20,975 20,91— 5 Türlei.. türk. Pfd.“., e e 180 10 London; lengl. Pfd.] 20.4 20.48 20,428 20,463] 20988 2 New Hork„1 Dollar] 8,02 510 420 4351 4,1780 3 Rio de Janeiro 1ſt. 9,384 0,868].882 0,864 0,5037 Uruguag. 1 Golbpeſo! 2,897[.908[.887.693 J 3,412 1— Zurückhaltender Produktenmarkt Nachgebende Metallbörſen Berliner Produktenbörſe v. 13. Febr.(Eig. Dr.) Die Produktenbörſe nahm heute einen ru higen Ve r. lauf. Käufer und Verkäufer ſtanden ſich wieder einmal ab wartend gegenüber. Das In lands angebot von Brotgetreide blieb ziemlich ger ing und die For⸗ derungen waren wenig nachgiebig, andererſeits veranlaß⸗ ten die ſchwachen Ueberſeemeldungen die Käufer zur Zurückhaltung. Am Pr o m pt markte dürſten die amtlichen Notizen wahrſcheinlich auf Grund einiger Interventionen unverändert gehalten werden, die Gebote der Mühlen lauteten aber für Weizen etwa 1, für Roggen /½/ niedriger, zumal das Mehlge ſchäft wieder ruhig geworden iſt. Am Lieferung 8 markte hielt ſich die Umſatztätigkeit gleic Grenzen, Weizen ſetzte 77 /, Roggen 7, während in Hafer zunächſt überhaupt keine Abſch in engen riger ein, iſſe zu⸗ U 1 ſtande kamen. Weizen⸗ und Roggenmehle lage bei un⸗ veränderten Mühlenofferten ruhig. Am Dafe r markte trat das Angebot ſtärker in Erſcheinur ind die Gebote lauteten niedriger. Gerſte hatte weiter ſchleppendes Ge⸗ ſchäft. 5 Amtlich notiert wurden: Weizen ſchwach 280,50; Mai 288 u.; Juli 292—91,50; Roggen ſchwach 155 bis 6,50; März 174,50 u..; Mai 182—81,75; Juli 183 u..; Gerſte ruhig, Braugerſte 204—13; Futter⸗ und In⸗ duſtriegerſte 190204; Hafer matt 13745: März 152,50; Mai—; Juli—; Weizenmehl ſtill 3137,75; Roggenmehl 268—70; März ſchwach 28,50—6,50; Weizenkleie beh. 11 25; Roggen⸗ kleie beh. 9,50—10; Kleine Speiſeerbſen 22—24; FJutter⸗ erbſen 19—21; Peluſchken 22—25; Ackerbohnen 1719; Wicken 18—21; Lupinen, blaue 13,50 5,50; Lupinen, gelbe 21— 24; Seradella 53—58; Rapskuchen—9,75 Leinkuchen 15,50—16; Trockenſchnitzel 6,60—80; Sojagextractionsſchrot 18,6080; allg. Tendenz ſtill. * Berliner Roggen⸗Börſenpreis. Der durchſchnittliche Berliner Börſenroggenpreis für 1000 Kg. betrug in der Woche vom 28. Januar bis 31. Januar 1931 ab märkiſcher Station 158,1 l. * Rotlerdamer Getreidekurſe vom 13. Febr.(Eig. Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) März 4,70; 4,77%; Juli 4877; Sept. 4,00. Mais(in Hfl 2000 Kg.] März 82; Mai 837; Juli 834 Sept. * Liverpooler Getreidekurſe vom 13. Febr. Anfang: Weizen(100.) Tendenz ſtetig; (4,46); Mai(4,4); Juli 4,5%(.5 (4,8); Mehl unv. Mitte: flau; N 4,8%; Juli 4,4; Okt. 4,7; Mehl unv. Magdeburger Zuckerterminbörfe vom 13. Febr.(Eig. Dr.] Alle Termine bis auf Okt. 7,40 B 7,30 G unver⸗ ändert. Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage—; März 26,15; Tendenz ruhig; Wetter un⸗ beſtändig.. * Nürnberger Hopfeubericht vom 12. Febr. 40 Ballen Zufuhr, 40 Ballen Umſatz. Tendenz ruhig. Es wurden bezahlt! Für Hallertauer 5055, für Spalter 40, für ba⸗ diſchen Hopfen 40, für Gebirgshopfen 25 und für Tett⸗ nanger 65&. * Bremer Baumwolle vom 13. Febr.(Eig. Dr.] Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 11,98. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 13. Febr.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl. Anfang: März 571—72; Mai 58182; Juli 592 geh.; Okt. 603; Jau.(82) 614 geh.; Togesimport 4000; Tendenz ruhig. Mitte: März 574; Mai 884; Juli 594; Okt. 606, Jan.(32) 617; März (32) 626; Mad(32) 633; Juli(32) 638; Okt.(32) 627 Jan.(33) 652; Loco 585; Tendenz ruhig, behauptet. Berliner Mefallbörse vom 13. Februar 1931 Kupfer Ble! bez. Brief Geld dez. ef] Geld Januar.]. 68,50 88.25 27,25 Februar]—.— 86.— 84 28 24.— März— 35,75 85 25— 25.— April 88 25 86,50 86.75 25.28 Mai. 387.— 86.5025 75 25,75 Juni. 87.75 89.7528. 25,75 70 5—386,.— 687.526,25 25.78 lugüſt 87,75 88.— 5775—.— 26.— Sept.—.50 88.——.— 26.50 Oktober. 88 25 88,50 88.25— 26.50 Nov.- 83 50 88,25—.— 26. 26.75 Dezemb.[ 69,50] 88 25- 28.505 27— Elektrolytkupfer prompt. 97.75] Antimon Regulus.. 86(87.— Orig. Hüttenaluminſum 170,— Silber in Barren leg. 87.— 39.— dio. Walz⸗Drahtbarren. 174,—[ Gold Freiy rkehr 10 gr 29.— 28,20 üttenzinn 99 9. Platin dio. 1 gr.. 3, 8 ein Nickel, 98/99 o. 350,—] Preiſe(ohne Edelmetalle) pro 100 Kg. Londoner Meiallbörse vom 13. Februar 1931 Metalle in C pro To. Silber Unze F.(187/40 fein ſtand), Platin Unze Kupfer, Standardſ 44,15 Zinn, Standart 115,8 Aluminium—.— Monate 44 85 3 Monate 117,4 Antimon—— Settl. Preis 45, Settl. Preis 116,0] Queckſilbder 22,55 Elektrolyt 47,50 Banka 120.5 Platin 8 deſt ſeleeted 46,25 Straits 113,5 Wolframerz 112. ſtrong ſheets—Plei, austläud, 13,15 Nickel—.— We El'wirebars 48.— Zink gewöhnlich 12. 12, Aktien und Auslendsenleihen in Prozenten 19. 12, 19, Ammheimer 122 18 12 18 Teitung Mannheimer % Obafen Stadt 84.— 84.— 5 3%„ Sold 71.— 71.— Garden cd. 29 96,50 68,.— Badiſche Bank. 1820 0 8. 183.0 184.5 boypoth. Bk. 189,0 138,0 D. Bank u. Dise. 109.0 109,5 „ Gold 88.— Durlacher 60 109,0 108.0 Kichbaum.... udwigsh. A. Br. ang. Preß hefe wartz Storch. ſchbaum Werger 1250 128 0 104,0 104.0 110,0 110,0 Had. Aſſekuranz. 75.— 75,.— Continent. Verf 18,50 18,50 Mannh. Berſich, 25.— 25.— Effektenbörse .⸗G. f. Seilind.—.. Brown, Boveri Daimler⸗Beng 29.30 29.— Deutſche Linol.„ 105,0 105.0 Enzinger Unton 55,.— 55. Gebr. 1 5„ J. G. Farben.. 135.7 185,0 10% Grkr. M. BA. 100,0 100.0 „„„ H. 115,0 115.0 Karlsr. Näh. Halb C. H. Knorr Konſerven Braun Mannh. Gummi Pfälz. Mühlenm. 32 Zem. Heid. ih. Elektr..-G. Rheinmühlenw. Südd. Zucker Berein biſch. Oelf. Wayß& Freyta Zellſtoff Wald ho 22.— 22 145.0 150.0 87.— 37.— 105.0 105.0 91.— 78. 112.0 111.0 97.— 97.— 120.0 122.0 ee 5 97.— 25. krankfurter Börse Festverzinsſiche Werte Alg. O. 1 dabiſ Creditb. e Reichzant) 99.50 9985 e„ u 84.75.75 Abibfungſch. U. 59.40 53,50 5 ohne.80 5 N Derid.. 20— 2— . ſatzanw. 28—.— 92.75 %½ Schuzg. 14..08 2,15 Ludwigsg. 28. . Möwe. 25 8. „ 90, „„„„77..— % Grkr. Mh. 23 1 Preuß. Wal e Preuß. R . Südd⸗Felttog. erte. M. ab Nb M- Von. Sab, Rom. Gb. e bützer 223.5 Rg. Hyp. A. 25 95„„N. 88 5„ 0„-11 W„„„13 188.85 78,— 78, 90.50 88.0 99.— 99. 89.25 99,25 90,75 88,75 Bank. Aktien che Bank Zarmer Bankver. 5 r. Hyp. u. Wb. em. u. Prſpatbd. Tarmſt. u. Nat. 140 5 1405 Deutſche⸗Bisconto 105.7108, 2 D Effekten Bank 95,50 95.— D. Hop. u. Wechf, 150,5 149,5 D. Ueberſee⸗Bank 74,— 73, Dresdner Bank 1085 107,5 8 Hank 92, 92, rkfrt Hp. ⸗Bl. 14,0 1420 Nürnberg. Verein— 8 DOeſt. Cred.⸗Anſt. 27,40 27.40 Pfälz. Oyp.⸗Bk 1848 184.5 Reichsdank.. 246.0 246,0 Rhein. Creditbk... Rhein. Hyp.⸗Ok. 137,8 137.0 Südbd. Boden⸗G.—,. Südbd, Disconto Wiener Bankver. Mürtt. Notenbk 134,0 134.0 Allianz 1610 Mann. annh. Verſ.⸗G. 25.— 25.— —— „ .50 9,50 Transport-Aktlen apggg 63,25—.— eiderb. Straßd. 17.— 19,.— tordd, Lloyd. 68,50 64,85 Oeſter.-U. St., B. Montan-Aktien Eſchwell. Bergw 181,0 4920 Gelſenk. Berge. 75.— 75,50 Jiſe Bg St. A.—— 188 5 Kall Aſchersleben. Kali Salzdetfurth 205,0 204.0 Kali Weſteregeln—.—. Klöckner 57.— 57.— Mannesm. Röbr, 66,— 63.25 Otavt⸗Minen Phönix Bergbau Rheinſtahl Salzw. Heilbr Tellus Bergbau Bf u. Laurahütte Ber. Stahlwerke 56,50 56,— 69.— 69.— 160,0 171,0 46.— 46.— 90.28 30.— 59.28—.— industrie-Aktien Henninger K. St. Löwen München Schöfferh. Bind Schwartz Stor Werger Adler Kleyer A. E. G. St.⸗A. Aſchaff. Buntv. Bd. Maſch. Duel. Brem.⸗Beſig. Oel Brown Boveri Cement Heidelbg. „ Karſtadt ade 3 hamotte Annw. ſemiſche Albert „ Brockhues SSS Daimler 92 Dt. Atlant.⸗ T. D. Gold⸗ u. S. Anſt. Dt. Linoleum 104,0 Dt. Verlag Dresd. Schnellpr. Düſſel. Rat. Dürr Dockerh.& Widm. Eisen Katſersl. Emag Frankf. Enzinger⸗ Union Eßlinger Maſch. Ettling. Spinn. aber& Schleich. ahr Gebr. Pirm. Farben. %„Bonds 28 Jeinmech. Jetter Felt. Guilleaume 80, Fett. Bor Gat Frkf. Pok.& Wit. Goldſchmidt Th. Gritzner M. Dur. Grün& Bilfinger Hald& Nen Hanſwerk. Füſſen Hirſch Kupf. u. M. Hoch- u. Tiefbau Holzmann, 152 Holzverkohl.⸗Jd. Inag Erlangen Junghans St. A. Kamm. Kalſersl. KNarſtadt Rud. Klein, Sch.& Beck Rnorr, Heilbr. Hülpert Armatur. 80. 18300 192.0 179.5 179.5 —.— 10.0 100,0 99.— 83,25 89.75 11200 112.0 49.— 49.— N 78,50 70,50 94,— 93.— 68.— 68, 29.— 29.— .„ 22.50 22.80 .— 90.— 122.7 1227 128.0 130.0 —.— 88 42.— 42. —.— 70.50 — 80.— 119.0 119.9 —.— 11,50 —.— 88,50 31.50 81.— 158,0 155 7 Ronſerven Braun raus& Co. Lock. Lechwerke Judwigsh. Walz. Mainkraftwerke Metallg. Frankf. Mez Sühne Miag, Müßlb. Moenus St. ⸗A' Motoren Deutz Motor Oberurſel Bf. Rähm frag. Rein. Gebh ck Sch. Roeder, Gebr. Rütgerswerke Schnellpr. ferktht. Schramm Lackf. Schuckert, Nrbg. 65.— 65. 92.— 92.— 79.— 77.50 40,25 46,75 17.50 17.— 58.— 66.— 117.0 115,7 Terminnoetieru Allg. Dt. Credit 97 Bankf Brauind. Barmer Vankvee Bayr Hyp. n. W. Berl. Handelsgel. Commerzbank Darmſt. u. Rat. Deutſche Disconto Dresdner Bank AG. für Berkeht Dt Reichdb. Vorz. 975 8 ordb. Lo d Au Allg. Elektr. ⸗Geſ. emberg. 5 Bergmann. f, 7 Buderus Elſen Cement Heidelbg. Compan Hiſp. Contin. Gummt Daimler Oe Deutſche Erd Dt. Gold u. Silber Dt. Linoleum Licht u. fraft. Elektr. Lieferung Farben 9& Guill. elſenk Bergwk. Gesfürel. Golbſchmibt 39 110,0 109,0 1012 1015 131.0 181,0 123.0 122,0 111.5 110,2 1410 141,0 109.0 108,7 109.0 108,2 52,50 51.50 8718 8775 46.50 47.50 10— 72. 270,5 265,5 29.— 28.50 65.25 68,— t 128,5 123,0 105,„ 110.4 119,5 116.0—.— 195% 182,2 81.— 80,— 7550 106.5 107.0 87,50 89.— Schuhf. Berneis Seilinduſt. Wolff Südd. Zucker Trtcot, Beſighetm Ver. Chem. Ind. Her. deutſch. Oelf. Vergt. Jure Ber. Ultramarin Ver. Zellſt. Berl. Bon Maſch. St. Voigt& Häffner Volth. Seil. u. K. Wayß 4 ee, Zellſtoff Aſchſſpg. „ Memel „ Waldhof Ufa(Frelverk.) Raſtatter Wagg. arpen. Bergbau bh Holzmann ſſe Bergbau all Aſchersleben Kali Salzdetfurth Kali Weſteregeln N. Karſtabt Rlöcknerwerke gahmever& G. Mannesmann Mansfelder e. Miagchtühleuban Montecatini: Oberdedarf Otavi Minen Phönix Bergban Rh. Braunkohlen Ah. Elek.(Rheag) Rh. Stahlwerke. Riebeck Montan Rütgerswerke Schuckert Siemens Kpalske Südd. Zucker Spensta Tändſt. Ber. Glanzſtoff Ber Siahlwerke ellſtoff Aſchaff, Üſtoff Waldhof Berliner Börse Festverzinsliche Werte Goldanleihe 6% Reichsanl. 27 Dtſch. Ablöfgſch. ohne Ablöſgrecht 8% Bad. Rohlen 6% Grkr. Mh. K. 5% Prß. Kalfanl, 53,50 58, .25 16,00 84,80 84,80 .20 16,50 1 %8 Roggenwert 5% Roggenrentb 5% Landſch. Rog. 5% Mexikaner 4¼% Oeſt. Schag 4%„Goldrente 4%„Kronen tonv. Rente 2%„ Sil. K. 4½%„ Pap.: N. 2 bel Stücke-NMotlerungen in Mack je Stück 12. 28,50 13. 45.— 78.85 2 95.— 89.— 20.— ngen(Senluß) 78,25 78.50 50 78.50 44778 44.75 —.— 3.— 85.— 84.50 56,50 36.75 126,0 154.0 110, 113.5 89, 46.28 45.75 8 17% 115.0 75.5 171,0 122,5 122.0 246,0 250.0 .59, 1519 10.59 39 25 89.25 24.70 24.75 „ —= 140 .15 2,00 1,28.50 18. 2,80 12. 4% Tilrk. Ad. Ant.. 25„ Bagd.⸗Eiſ.! 3,78 9 1 N.„ 6%„ unif. Anl.—.— 4%„Zollobl. 1911 g. „ 400⸗Fr. Log 7,90 4¼% Ung. Str. 19—.— 4½%„ 14 20, 6% Ung. Goldr. 19, 40% Kronenr..30 4½% Anat. Ser.] 12.28 4½% AnatSer. IJ 12 25 4½%„„III 18,75 5% Teh. Nat. Rail.—. Transport-Aktien Schantungbahn A f. Verkehrw. 52.— Allg. Lok. u. Str. 118.2 Südd. Eiſenbahn 85,50 Oeſt. St.⸗Eiſenb.—.— Paltimore Ohio 82, Canada Abliefer.—.— Heinrichbahn—.— 1„6918 „Südamerika. 121.2 anſa Diſchiff 102,7 ordd. Lloyb. 65,50 Verein Elbeſchiff.. Bank-Aktlen Bank f. el. Werte 95.— Bank f. Brauere. 110,0 Barmer Bankver. 100.5 1 Berl. i 122.0 Tom. u. Privtbk. 111.2 . u..⸗B. 141.0 Dt. Affatiſche Bk. 38,.— 88 Deutſchudisconte 108,1 Dtſck.Ueberſee Bk 75.50 Dresdner Bank 108,1 Meiningerpypbk. 150,2 Deſterr. Creditbk.—. Reichsbank. 242,5 Rhein Erebitbk.—.— Süddeutſch. Dise.— Frankf. Allgem.—.— Industrie-Aktlen Ateumulatoxen 119,0 Adlerwerke Alexanderwerk Alfeld Deligſen Allg. Elektr. ⸗G. Alſen Portl.⸗Z.. Ammendorf Pap. 99.— Alden en cho Ze Aged. N. Masch Balke Maſchines Baſt Nürnber⸗ Bayer. Celluloiz Hapr-Splegelglas „ B. Bemberg ſergmann Elekt Berlin Gubener Berl. Karls. Ind Berliner Maſchb. Fraunk. u. Briten 1 Oelf Bremer Vulkan .75 .75 Enzinger Werke 59. . Bremer Wolle 126,0 125.0 Brown, Bop.&&. 76,50 78.— Buderus Eiſenw. 47.50 47,35 Charlott. Waſſer 96,50 67.— a eyden„44.50 48.— Chem. Gelſenk. 48,50 42,25 Chem. Albert. 42,25 34. Chem. Brockhues 29,75 83,75 Concord, Spinn 30.50 31,78 Conti- Caoutſch 118,0 112.5 Dalmler Motoren 28,— 28, n tſch.⸗Atlant⸗ 81. 3 „Gußſtaht.. 2 Deutſche Kabelw. 50,— 4850 Diſche. Steinzeug 118.0 119.0 Deutſche Wollw. 4,75.25 Deutſch. Eifenhdl. 38,35 37.50 Deutſche Binol, 103,8 108,2 Dt. Schutzgeb. 3 5 F. Dippe Maſchin, 5 2 Dresd. Schnellpr. 35,50 83,50 Dilrener Metall.—.——.— Dürkoppwerke. 7. 43.— 44.— ee bl. kl Dynamit 65,— 66,50 Elektr. Uieferung. 1170 11.0 Elktr. aich u. K. 111 2 112.2 Elsbach& Co... Emaille Ullrich 88.— Eſchw. Bergwerk 194,0—.— EſſenerSteinkohl.. Faber Bleiſtift——— Faden List& Co. 57.— 88.68 Farben ind. A. 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Knorr Rollmar& Jourd. Kölſch Wa 1 Gebr. Kört 5 5 Rötiger Kunſtled. ſtrauß& Cie, Lok. Kronprinz Met. Ryffhäuſer Hütte Lahmener& Co. Laurahütte Linde's Eismaſch. Carl Lindſtröm Lingel Schuh fabe. L. Loewe& Co. C. Lorenz Lukau& Steffen Züdenſcheid Met. Magtrus.⸗G. Mannesmann Mansfelder Akt. Markt⸗ u. Kühld. Maſch-Buckau-W. Maximil ⸗Hütte. Mech. Web. Lind. 4„Zittau Merkur Wollw. Mez Söhne Miag⸗Mühlen Mix& Geneſt Motoren Deu Mühlheim Berg,. Nat. Automobile Niederlauſ. Kohle Nordd. Wollkäm. Oberſchl. E. Bed. Orenſt.& Roppel Oſtwerfſtre Phönigz Bergdau Hermann Pöge Rathgeber Wagg Rheinfelden Kraft Rhein. Braunk. Rhein. Chamotte Rhein. Elektrizit. Rhein. Möbelſtoff Rhein.⸗W. Kalk Rheinſtahl Riebeck Montan Roſizer Zucker Rückforth. Ferd. Rüligerswerke Sachſenwerk Sächf. Gußſtahl Salzdetfurth Schleſ. Elekt. Gas Hugo Schneider Oberſchl. Koksw. 70, .—.— 168.0 168.0 102.7 108.0 1 66.50 66.— .— 120.2 120,2 309.— 80.— 143.9 145.0 200.0 400,0 50.— 49,.— * 7 44.75 44. 13.85 12.50 65.— 64,78 34,50 83,25 110.0 1110 99. 91 139,0 139.2 50.— 48.25 65,50 69,50 88.— 50.50 92.— 80.50 9,50 7750 1138.8 118,0 52.— 52.50 86.80 97,75 —. 40.— 49.— 145.5 143.5 56.—56.— 6750 67 133.0 132.5 157,5 157.0 1112 1120 46 25 46,50 80,75 78,50 205,7 2050 Sarotti 93.— 91,5% 106.0 106,0 74.— 74. Schudert N Schuckert& Schultheis Segal Strumpf Sbenens k alsks Sinner.⸗ G. Stoehr Kammg. 5 2 80 h tolberger Zin Sübd. Immobil. Zucker Teleph. Betliner Thörl's ver. Oele Tietz, Leonhard 50 Trens⸗Radio Barziner Papia Beithwerkte D. B. Frkf. Gummi Ver. Chem. Charl. B. Otſch. Nickelw. D. Glanzſt. Elof. al Portl B. Schuhf. B.& Ber. Stahlwerke. B. Stahl. v. d. Zyp. Ber. Ultramarin. Vogel Tele lasch Bogtländ. Maſch. Voigt& Haeffner Wanderer Werke Ang. Di. Credit Bank f. Brauind Barmer Bankver. Bayr. Hyp u. W Baur Bereinsbk. Berl, Handelsges. 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Gef. 99. 185,0 135.5 116,7 116.0 165,3 168,0 26.50 22,50 120,5 120.5 48.— 47,75 105 104.5 1240 124.7 113,0 114.0 8 81 77.28 77.25 23.50 28.50 56,15 89.15 125,1 125,7 115.0 119.0 44,78 46,50 „ ae . 80.— 87,50 97,25 97,25 110.0 109,5 101.2 100,7 130.2 130.7 185, 185,0 121.5 121.0 110, 1100 140,2 138,5 108,2 107.0 . 106.2 108.0 51.65 51.85 120,5 120,0 87.25 87.80 63.— 61.85 122.2 125.7 62,75 6725 109,5 109 2 47.50 47 86.50 56,75 269.0 262.2 118,0 112,7 .— 22.50 8 110,1 110.0 64.— 61,75 101,0 100,5 116.5 116.5 110.8 1110 184 151% 1097 108,0 30,75 79.25 76.— 70.— 1970 106,5 2 * Weſtf. Wolff. Petersb. Deutſche enz Ufa⸗Fiülm. lie Bergba Mansfelder Metallbank Nordd Oberbedarf Oſtwerke 8 Schucert. Syenska Ver. Zellſtoff n tavia Mine Weſteregelnulkal 139.7 „ 67.50 Wicking⸗Cement 62,— Wiesloch Tonw———. Wiſſener Metall 45.— Wittener Gußſt. 82. iſen J. Habt. Ruſſenbank..325— Betrol. a e Brown Boveri Th. Moldſck nidt arpen. Bergbau veſch Elf. u. St h. Holzmann oielbetriebsgeſ. 88 1 alt Aſchersteben R, Karſtadt Klöckner Merke. Kbln⸗-Neueſſen 8. Mannesmaundtt Mitteldiſch Stati Wolle Sberſchl. Kolsw. Orenſt,& Roppel Phöniz Bergbau Polnphonwerke Mh. Braunk. u. Ot. Mh. Elektrizität Rh. Stahlwerke Rö.⸗Weſtf Elektt. A. Rtebeck⸗Mont Rütgerswerke Salzdetfurth Rali Portl.3. Schubert& Salzer 0. Schulth⸗Pagenh. Siemens& alsk⸗ Leonhard Fletz Stah werke Weſteregel Alkalt 68.50 he nN. 23253„0 5 7 ellſtoff Verein. 42.— ellſtoff Waldhof 85.50 84. utſch⸗Oſtafrika 80.— 59. Neu-Guinea Diavi Minen„34,50 34, Freiverkehts-Kutse 2158.0 195.0 .40 Adler Rat.„. Diamond„% 480.88 Hochfregueng„156.0 158.0 rügershall% Ronnenberg. Sichel& Co. Sloman Salpetes 75.— 75, Südſee Phosphat—, 1 39.— 72.25 51.50 74.— 131.0 64.85 57.— 55.50 67.— 65.25 38,25 98.80 57. 51.80 22 70,15 46 42.50 56.— 145,0 154,2 68.25 131.0 46.50 205,0 208. 997.— 134.0 115,1 186.0 178.0 2 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Der Schauinsland, ein neues Skiparabies Ja, man darf unſern Schauinsland nun ſchon ſo nennen:„bei Freiburg“, ſonſt iſt's wohl umgekehrt, daß eine Stadt ihren Namen mit dem Berge ihrer umgebung zuſammen trägt, hier aber hat der Schau⸗ insland mit Recht ſeinen Namen mit der Stadt Freiburg verknüpft, ſeit er mit ſeiner Schwebebahn nur noch eine halbe Stunde vom Stadtinnern ent⸗ fernt iſt. In einer halben Stunde auf rund 1300 Metern! Die kühnſten Träume werden Wirklichkeit, Anſer Berg iſt zur Sache eines kleinen Nachmittags geworden. So iſt Freiburg, von Natur und Ge⸗ ſchichte ſchon ſowieſo die Winterſportſtadt, nun auch noch in einer Art Stätte des Winterſports geworden, die nichts mehr Gleiches an der Seite hat. Unſer Schauinsland und der Winterſport, unſer Skilaufen und die Halde, ſie gehören für den Frei⸗ burger unzertrennlich zuſammen. Hier lernten wir die Anfänge der ach ſo ſchweren Kunſt, hier hielten die Freiburger ihre erſten Schneeſchuhwettläufe ab, hier war der Ausgangspunkt für die zünftigen Schwarzwaldtouren über alle Kämme des weit ver⸗ ſtrahlten Gebirges. Das Schauinslandraſthaus, heute ein vornehmes Berghotel geworden, die alte behäbige Halde, heute ein mächtiges Berghaus, das ſeine Geſichtsſeite von der Straße ab gegen den Feldberg gewendet hat, Notſchrei, Wiedener Eck, Gießhübel, alles Stätten, die den Winterſport ge⸗ wiſſermaßen vor ihrer Türe haben entſtehen ſehen, oder wie Adolf Wißler, der tüchtige Sportmann und Wirt auf dem Haldehof ſelber mitgeholfen haben, ihn ein⸗ und durchzuführen. Nach den Sportlern kamen die Künſtler, die uns und vor allem den andern in der Stadt von der Schönheit unſeres Schauinslandes erzählt haben. Da war Fritz Kaiſer, der den ganzen Zauber dieſes einzigartigen Berges mit ſeinen Wetterbuchen beſang, dann unſer viel zu früh verſtorbener Franz Gberlin, der die un⸗ endliche Weite des winterlichen Landes da oben be⸗ geiſtert ſchilderte, während Carl Blum und Walter Dittrich den eindrucksvollen Anblick von der Rheinebene aus feſthielten. Von uns alten Freiburger Sportleuten, die wir um die Jahrhundertwende wohl zum erſten Male mit den Schneeſchuhen in der damaligen„romantiſch⸗ heroiſchen“ Periode des Skilaufes auf den Schau⸗ insland und die Halde kamen, hat jeder wohl ſo irgend einen perſönlichen Unterſchlupf da oben ge⸗ funden, der ihm den Berg zu einer zweiten Heimat gemacht hat. Und wir alle haben ſo eine Bergheimat in unſerm Schauinslandgebiet erworben. Bis in fremdes Land in Kriegs⸗ und Heimatnot be⸗ gleitete uns das Bild unſeres Berges, ſodaß wir bei Rückkehr aus dem Krieg ſogleich uns einen der gro⸗ ßen ſtattlichen Höfe auf dem Halderücken mieteten und gar ſchöne Bergzeiten da oben verbrachten. Wintertage am Schauinsland, faſt zu viel der Er⸗ iunerungen ſtrömen auf den ein, der da oben einmal Sonntag für Sonntag verbracht hat, der um die Jahreswende und zur Oſterzeit Wochen verwandern durfte, ſtets des Bergglückes voll, nie aber geſättigt an ihrem Erlebnis. Auf der einen Seite der große ſteile Abfall in die Rheinebene, die ihre Täler ſchon heraufgeſchickt hat, daß ihre letzten Quelläſte die pliozäne Ebene zerſchnitten haben, und auf der andern Seite die breite, mäßige Verbindung mit dem Hauptſtock des Feldbergs, die Kammwanderung über den Belchen bis zum fernen Blauen, das zeigt eine Mannigfaltigkeit der Landſchaftstypen und einen Reichtum der Abwechſlung, wie er bei keinem andern Berge des Schwarzwalds wieder zu finden iſt. Allein die Umrandung des herrlichen Münſtertales birgt ſoviel an landſchaftlicher Schönheit und ſoviel an zünftigen Abfahrten, daß man ſich eine gute Woche mitverweilen könnte. Dann die Fahrten über den Berg zum Steinwaſen oder ins Kirchzartener Tal! Die ganze Luſt und Freude an fröhlichem Wagen kommt über einen, der dieſe Schußfahrten machen darf. Was im Kleinen über die Steilhänge der Roten Lache möglich, das iſt hier im Großen ein Geſchenk. Neben dem Sportlichen und Landſchaftlichen iſt es aber noch ein Anderes, das unſern Schauinsland ſo heraushebt über die Berggeſtalten des großen Schwarzwalds. Das iſt das Stimmungsmäßige, Jah⸗ Teszeitliche, das mit einer Kraft und Tiefe mit un⸗ ſerm Schauinsland verbunden iſt, wie ſonſt nichts mehr. Mit Staunen hat ſo mancher Ehrengaſt am Dag der Einweihung der Schauinslandbahn das Ge⸗ wikter erlebt, das aus der Rheinebene ſich erhob, mit gewaltigem Wolkenwogenſchlag heranbrandete und dann in erſchreckender Größe ſich entlud. Und eine Stunde darauf glänzte wieder Son⸗ neuſchein über den glitzernden Buchenblättern. Als die Landestagung der Badiſchen Heimat ihre Gäſte auf den Schauinsland führte, da war das Berg⸗ hotel noch ganz in dickem Nebel, und ich erregte all⸗ gemeine Heiterkeit, als ich für den Gipfel Sonnen⸗ ſchein und Wärme in Ausſicht ſtellte. In zehn Mi⸗ muten ſtanden wir obend und hatten über dem Nebel⸗ meer die herrlichſte Ausſicht. Mein Ruf aber als Wetterprophet war gemacht. Und doch hatte es nur etwas Erfahrung bedurft, um zu wiſſen, daß bei ſolch ſtlbrigem Nebel an der Südſeite des Gipfels in der Regel die Sonne durchbricht. einem Lehrerſkikurs auf der Lug⸗ inslandhütte des Freiburger Realgymnaſiums machte ich bei einem Vortrag auf die Schwierigkeit der Orientierung bei Schneeſturm in der Nacht aufmerk⸗ ſam. Zwei Tage darauf trafen ſich in dieſem Ge⸗ lände, in dem ſie nun eine Woche geübt hatten, zwei Abteilungen in vollſtändig entgegengeſetzter Richtung und beide ſuchten das Haldengaſthaus. Das iſt etwas ganz großartiges, w der Weſtſturm aus der Rhein⸗ ebene heraufbrauſt, die Buchen mit klirrendem Eis Umkleidet, über die Höhen fegt, als wolle er alles in die Tiefe werfen. Bis dann an einem Morgen die Sonne über ſtrahlend klare Höhen aufgeht, die Rhein⸗ Bei Von Dr. H. Schwarzweber⸗Freiburg i. Br. ebene voll weißem Nebel darunter liegt und die Vogeſen herüberblauen, als ſeien ſie noch ein Teil unſeres Schwarzwaldes. Vom erſten Grün der jung⸗ friſchen Buchen bis zu ihrem letzten Glühen an wunſchlos ſchönen Herbſttagen, bis zum ſtrahlenden Wintertag geht ein Rhythmus der Natur, der etwas ganz Stolzes und doch wieder ergreifend Menſch⸗ liches in ſich trägt. Unſere Pilgerſchaft auf dieſer Erde mit dem begleitenden Text der Kahreszeiten wird mir nie deutlicher und bewußter als auf dieſen weit⸗ ſchauenden und ſo himmelsnahen Höhen des Schau⸗ inslandes mit ſeinem Tiefblick in die ſchickſalhafte Rheinebene. Und darum iſt uns dieſer Berg ſo lieb geworden und darum iſt gerade der Winter auf dieſen erlebnisnahen Höhen ſelbſt ein Erlebnis. Man muß nur die Sonnentage des Glückes da oben aufſuchen, freier Wanderer und Heimatſucher, dann wieder die Sturmtage des Kampfes, ganz auf ſich ſelbſt geſtellt Wegſucher und Pfadfinder, dann wird man inne, welche ⸗Fülle des Erlebens der Schauinsland birgt. An einem Winterſonntag, wie liegt das höchſte Pfarr⸗ dörflein ſo ſtill hineingekuſchelt in ſeiner ſtrahlenden Mulde, aus der die Glockenklänge des Bergkirchleins auf die Höhen dringen; wie liegt der Feldberg ſo ſtolz als Abſchluß ſeines St. Wilhelmer Tales da und greift mit dem Hochrücken Stübenwaſens ſo wuchtig herüber, wie iſt der Buchenwald in ſeiner Silberpracht ſo mächtig als Lichtdom über dir ge⸗ wölbt, als fließe das Licht an ſeinen zierlichen Pfeiler⸗ wänden auf dich herab. Alles Licht, Strahlen, Glän⸗ zen! Und dann am Abend an den Windbuchen! In Farben erſtirbt die Welt! Alles iſt in tiefſte Farben getaucht, am Himmel goldene Streifen, zwiſchen denen der Himmel vom ſatteſten Blau bis zum hellſten Grün leuchtet. Dann ſteigt die violette Nacht aus den Tälern und am lichten Himmel ſchwimmt der Mond. Drunten in der Ebene flimmern die Licht⸗ lein der Menſchen. Da oben unendliche Stille und erhabene Ruhe. Im feinen Buchengeäſt blinken die Sternlein und über uns kommt des Tages ergreifen⸗ der Ablauf wie ein großes Geſchenk... Das iſt der Winterzauber unſeres Schauinslands. des Die Sckwäbiſche Alb Von Dr. Werner Stierle Vor zwanzig und mehr Jahren fiel es wohl kaum jemand ein, im Winter dem ſchründigen Gebiet der ſchwäbiſchen Alb einen Beſuch abzuſtatten. In den Lenninger Bergen ſah man wohl damals die erſten Stuttgarter, die auf Schneeſchuhen mit nur einem Stock in militäriſch ſteifer Haltung ins Tal herab⸗ ſegelten. Heute winden ſich überall Schienenwege in die verſchneiten Täler hinein. Sonderzüge führen zu kleinen Orten mit Hotels und biederen Gaſtſtätten. Da entſtehen Sonntags ungewohnte Bilder, wenn die lachenden Scharen des Skivolks durch die Straßen ziehen, oder wenn bei ſportlichen Veranſtaltungen die Läufer atemlos durch die Reihen der dörflichen Zu⸗ ſchauer gleiten. Von der bayriſchen Landesgrenze vor Nördlingen bis ins Filstal, zur Bahnlinie Plochingen Ulm dehnt ſich die Oſtalb hin. Sie behält auch im weißen Kleid des Winters ihre Sonderart: Weite, zuſammenhängende und tief verſchneite Waldſtrecken, langgezogene Täler, dann wieder ſchroff aufragende Vorberge mit ſchneeumſäumten Felskanten. Hier ſind größere Winterorte⸗ entſtanden. Bei Bopfingen ragen die ſteilen Hänge des Ipf in die Höhe, ſchöne Wege führen über das Härdtstal nach Neresheim und den Stationen der Kochertalbahn. Von Aalen oder Oberkochen weiſen einſame Wege zum Volkmars⸗ berg mit dem Unterkunftshaus und dem neuen Aus⸗ ſichtsturm des ſchwäbiſchen Albvereins. Um den Volkmarsberg dehnt ſich prächtiges Naturſchutzgebiet, Heubach mit ſeinem Roſenſtein iſt einer der Hauptorte des Nordrandes der Oſtalb. Ueber ſteile Hänge führen Skifahrten ins Wendtal zum Hochberg und zum Bernhardus mit ſeiner ein⸗ ſamen Waldkapelle. Zu den älteſten und beſuchteſten Skigebieten des Landes zählt das Kalte Feld. Seine leichte Erreichbarkeit, ſeine guten Schneever⸗ hältniſſe und die Vielgeſtaltigkeit der Landſchaft ha⸗ ben ihm ſeinen guten Ruf eingetragen. Auf ſeinen Hügeln und Kuppen liegt faſt ein Dutzend Hütten verſtreut. Hier werden allwinterlich bedeutende Skiveranſtaltungen durchgeführt. Bei dem Talort Degenfeld liegt die große Sprungſchanze. Wunder⸗ voll iſt eine Skifahrt von Gmünd oder Göppingen zu den Kaiſerbergen: Hohenſtaufen, Rechberg, Stui⸗ fen, oder zur idylliſchen Reiterleskapelle. Ueber ihnen dehnen ſich prachtvolle Uebungshänge hin, an vielen Stellen ſind Sprungſchanzen aufgebaut. Der Hauptort der Oſtalb iſt Heidenheim. Am ausgedehnteſten iſt die mittlere Alb zwiſchen der Hauptbahnlinie Plochingen Ulm und dem Eyachtal mit der Bahnſtrecke Balingen Sigmaringen. Die landſchaftliche Mannigfaltigkeit bedingt die große Zahl ihrer Skigebiete. Auf den ſchneeſicheren Hochflächen liegen viele Skihütten und zum Teil ſehr beachtliche Sprungſchanzen. Bedeu⸗ tende Ausgangsorte zu Winterfahrten ſind Geis⸗ lingen und Wieſenſteig im oberen Filstal. Zunftmäßige Unterkunft finden die Fahrer im 0 Skilauf in der Schwäbischen Alb Waſſerberghaus. Am Fuße der Berge, in prächtiger Lage, findet der Wanderer die Winterorte Bad Boll und Weilheim. Hinter letzterem ragt der Reußenſtein empor, deſſen Hinterland, gegen Wie⸗ ſenſteig, gern beſuchtes Skiland iſt und mehrere Hütten beſitzt. Oberlenningen iſt Bahnendpunkt im Lenninger Tal und Ausgangsort für Ausflüge zu einem Stück der bekannteſten Albhochfläche Von Scharen luſtiger Sportler ſind allſonntäglich Schopfloch und das dahinter liegende Donnſtetten Hier werden die Europameiſterſchaften ausgetragen Blick auf Oberhof, den Schauplatz der Europameiſterſchaften im Skilauf, die unter Beteiligung der beſten internationalen Läufer und Springer vom 13. bis 16. Februar ausgetragen werden. am Römerſtein bevölkert. Beide Orte erreicht man von Oberlenningen aus mit dem Poſtautobus. Tief unten im Tal liegt Urach, ebenfalls ein Mittel, punkt winterlichen Sportbetriebes. Auf feiner weiten Hochfläche ſind vorzügliche Uebungshänge, Hütten und Schanzen zu finden. Ueber St. Johan fährt man zur Hohen Warte mit dem Ausſichtsturm, Von dort geht der Weg über Eningen nach der alten Handwerksſtadt Reutlingen, von wo man mit der Bahn über Pfullingen nach Honau fahren kann. Mit der Zahnradbahn gehts weiter ins Lichtenſteiner Gebiet. Gegenüber vom Lichtenſtein— unver⸗ geßlich durch Hauffs Lichtenſteinroman— liegt der Traifelberg, ein Berg mit wundervollen Hängen und modernem Hotel. Auf der Hochfläche liegt Münſingen am Rande des ſchneereichen Truppen⸗ übungsplatzes. Nicht weit von da, in Auingen, findet auch der verwöhnte Wanderer im Hardthotel ange⸗ nehme Unterkunft. Weiter im Oſten liegen Feld⸗ ſtetten und Laichingen. Die Ulmer Skifahrer be⸗ ſuchen oft die Höhenzüge bei Blaubeuren und Schelklingen. Gute Unterkunft erwartet den er⸗ müdeten Brettelfahrer auf dem Roßberg. Durchs Steinbachtal gleitet er dann nach der alten Univer⸗ ſitätsſtadt Tübingen hinab. Von Hechingen erreicht man die Hänge des Dreifürſtenſteins, die Höhen von Salmendingen und Trochtelfingen, dann die Höhen um das Killertal und die Zollernberge. Das Raichberghaus von Ebingen mit dem Poſtauto zu erreichen— iſt ein Berggaſthaus mit einem ſichtreichen Ausſichts⸗ turm und der Mittelpunkt aller Skifahrten in dieſem Gebiet. Die Hochfläche um Burgfelden und Tail⸗ fingen wird von Balingen aus erreicht. Zwiſchen der Bahnſtrecke Balingen⸗Sigmaringen und der badiſchen Landesgrenze hinter Tuttlingen liegt die obere Alb. Sie beſitzt die höchſten Er⸗ hebungen. Um die Höhen des Dreifaltigkeitsberges und im Heuberggebiet dehnen ſich die ſchneereichſten und ſchneeſicherſten Hänge der geſamten Alb. Der mächtige Gebirgsaufbau der oberen Alb erinnert faſt an ſubalpine Berge. Bis weit in den Frühling hinein findet man in den tief eingeriſſenen Tälern und den Mulden der Nordhänge Schneereſte.— Von Ebingen erreicht der Skiſportler das Heuberggebiet. Auf ſteilen Pfaden gelangt er nach Mesſtetten, wo flotter Winterſportbetrieb herrſcht. Stetten am Kalten Markt wird beſonders von den Sig⸗ maringer Schneeſchuhfreunden beſucht. Sehr ſchöne Skifahrten gehen von Lauffen zum Lochenſtein und Lochenhörnle, dann weiter zum Lemberg, der mit ſeinen 1015 Metern den höchſten Punkt der ganzen Alb darſtellt.— Von Spaichingen ſteigt der Wande⸗ rer zum Dreifaltigkeitsberg an, wo die uralte Wall⸗ fährtskirche liegt, von deren Turm man einen herr⸗ lichen Blick aufs weite Bergland beſitzt. Durch leichtgewelltes Hochland führt der Weg zur Dona, nach Tuttlingen hinab. Der Hoßberg hinter der Stadt trägt die bekannte Meiſterſchaftsſchanze. —** * Meran. Klare, windſtille Tage in ununterbrochener Reihenfolge. Täglich ſieht man neue Gäſte auf der Pro⸗ menade die herrliche Frühlingsſonne genießen. Dieſe früh⸗ zeitige Belebung verdankt Meran in erſter Linie den vie⸗ len Grippe⸗Erkrankungen in Mitteleuropa, da Rekonva⸗ leszenten hier die beſten Erholungsbedingungen in klima⸗ tiſcher und hoteltechniſcher Hinſicht finden(auf ſonnigen Balkonen bis zu 35 Grad C. Mittagstemperatur). Alles rüſtet ſich zur Frühjohrſaiſon: die Kurverwaltung hat ein großzügiges Programm ausgearbeitet, im Theater werden wieder deutſche Operetten unter der Leitung Kowalesſkt gegeben und die Kino⸗Unternehmer haben deutſche Ton⸗ filme erworben. PPP!!!“—-m7& Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner ⸗ Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurk Ehmer 5 15 und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ tellungen! Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker u. Verleger: Druckerei Or. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. mb. He Mannheim k 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur ba Rückporto 5 MERAN (ITALIEN) DER FRUHLINGSSONNE ENT GEGEN Auskſt. d. d. Hurverwallg. I. Odenwald Ober-Abtsteinach an Gashhaus„Zur Rose“ 2 Wochenend— Fl. Wasser— Zentralheizung Gute Verpflegung. Bes.: L. Hintenlang Badenweiler(Südl. Schwarz.) 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Seite/ Nummer 74 1 Handball im Badiſchen Turnkreis Die Endſpiele um die Kreismeiſterſchaft Am kommenden Sonntag findet wiederum je ein Tref⸗ n in der Norogruppe und in der Südgruppe ſtatt, wobei Jahn Offenburg erſtmals in die iſt die Paarung feſtgeſetzt mit Tod. m, DVB. Sulz— Jahn Offenburg. er Spiele wird man eher die Mög⸗ Vergleich zwiſchen den einzelnen rtern zu ziehen mit einem Aus⸗ lichen Verlauf. Das Spiel in vollſtändig offen bezeichnen, um ſo Durlach unerwartet gut in Weinheim abgeschnitten hat. Die andere Begegnung in der Süd⸗ kuppe ſollte die Mannſchaft des TV. Jahn Offenburg ſelbſt wenn das Spiel auf des Gegners Platz ſtattfindet, als Sieger ſehen. Um die Entſcheidung im Auf dem neutralen Platz fe No Tg. Oftersheim und Spiele eingreiſen. C Hurlach— Tg. O Nach Erledigung keit haben, einen ſchaften und Ar blick auf den vo Durlach muß m mehr als der Tod. Mannheimer Turngan des TV. Jahn Neckarau ſoll gunmehr am nächſten S wiſchen den beiden punkt⸗ leichen Tabellenerſten T ockenheim und TV. Secken⸗ Ein durch ein Entſcheidungsſpiel feſtgeſtellt werden, wer für 1931 als Gaumeiſter der Aufſtiegsklaſſe im Mann⸗ heimer Turngau bezeichnet werden kann, womit gleich⸗ zeitig die Frage des Teilnehmers an den Aufſtiegsſpielen des Bodiſchen Turnkreiſes geklärt wird. Es iſt ſchwer zu ſagen, wer aus dieſem Entſcheidungsſpiel als Sieger her⸗ vorgehen könnte. Man möchte beinghe dem TV. Hocken⸗ eim die beſſeren Ausſichten einräumen, einmol, weil zieſe Mannſchaft aus faſt ausſichtsloſer Lage ſich kraftvoll noch die Möglichkeit eines Entſcheidungsſpieles erkämpft at, zum andern aber auch, weil die Hockenheimer, wie ſchon aus der Tabelle hervorgeht, über den durchſchlags⸗ kräftigeren Sturm verfügen. Man muß deshalb abwar⸗ zen, in welcher Verfaſſung ſich der WV. Seckenheim be⸗ findet, deſſen Leute der Hockenheimer Mannſchaft nicht nachſtehen. Wenn Seckenheim ſich zu der am Anfang der Spiele gezeigten Leiſtung aufrafft, bleibt abzuwarten, wel⸗ ten Ausgang dleſes Entſcheidungsſpiel nimmt. Um die Beſtmannſchaft der Jugendklaſſe bt ein weiteres Spiel vonſtatten. Dieſes Mal treſſen ſich er zuletzt ermittelte Sieger der Gruppe 2, der TV. 40 Mannheim und der TB. Sandhofen, der im erſten Spiel Beelts über die Jugendmannſchaft des TV. Waldhof ſieg⸗ reich war. Gr. Olympiavorbereitungen der Schwimmer Wie alle anderen Sportverbände verfügt auch der Deulſche Schwimm⸗Verband nur über geringe Mittel für ie Vorbereitungsarbeit zu den Olympiſchen Spielen in dos Angeles. Da andere Spenden ausgeblieben ſind, 0 nur die aus Verbandsmitteln zur Verfügung ge⸗ ite 7 ſen 5000/ bereit, eine recht beſcheidene Summe. Dieſe wird zum größten Teil für die Vorbereitung der Waſſer⸗ ballmannſchaft verwendet werden. Die Trainings⸗ ſylele der Nationalſteben beginnen am 22. Februar in Berlin mit einem Spiel gegen eine Berliner Stadt⸗ monnſchaft. Hauptproben werden jedoch die Länderſpiele gegen England, Belgien und Frankreich, vor allem aber die Europameiſterſchaft in Pariß ſein. Auch die Vorberei⸗ tung der übrigen Olympiaſchwimmer und Springer wird ſich größtenteils auf die Teilnahme an den bevorſtehenden großen Veranſtaltungen beſchränken müſſen, wie 21. und 22. Februar in Berlin, 8. und 29. März in Magdeburg, dem beſonderen, für den 18. und 19. April nach dem Leip⸗ ziger Carolabad angeſetzten Oly npia⸗Prüfungsſchwimmen, ſowie den Länderkämpfen und Europameiſterſchaften. Fußball Univerſität A ſchlägt Univerſität B:1 Trotzdem ſich der Univerſitätsſportplatz in einem völlig aufgeweichten Zuſtand befand, wurde ein recht anſprechen⸗ des Spiel vorgeführt. Beſonders die A⸗Mannſchaft, die längere Zeit pauſiert hatte, zeigte einmal wieder ein Spiel, an dem man ſeine helle Freude haben mußte. Vogt im Tor erledigte das wenige, was er zu halten be⸗ kam, ruhig und ſicher. Die Verteidigung Weiß⸗Weißbrod lief nach einer anfänglichen Schwächeperiode zu beachtlicher Form auf. Die Läuferreihe hatte im Mittelläufer Krä⸗ mer und dem linken Läufer Kamberg ihre beſten. Berg⸗ mann als rechter Läufer hatte allerdings den gefährliche⸗ ren Flügel der-Mannſchaft vor ſich. Vor allen Dingen wußte der Sturm zu gefallen. Mayer verteilte als Sturm⸗ führer recht gut und gab ſehr brauchbare Norlagen. In beſtechender Form befand ſich der linke Flügel Lüdtke⸗ Layer. Auf ſein Konto entfallen allein 7 Tore. Nach der angenehmen Sette enttäuſchte der rechte Flügel Wetzel⸗ Jung. Namentlich Wetzel war beſtimmt etwas beſſer als ſonſt. Die B⸗Mannſchaft verlor trotz tapferſter Gegenwehr. Mit 119 ſicherlich zu hoch. Der Grund dafür iſt in erſter Linie Mangel an Routine. Vielleicht auch mangelndes gegenſeitiges Verſtehen in der Deckungsarbeit zwiſchen dem rechten Läuſer und dem rechten Verteidiger und das Ausfallen des Halbrechten. Herr Willauer(1. FC. 05) leitete bis auf aufechtbare Abſeitsentſcheidungen korrekt. 8 Stuttgarter Sechstagerennen beendet Preuß /Reſiger ſiegreich Das vierte Stuttgarter Sechstagerennen ging am Don⸗ nerstag abend zu Ende. Die Halle war wie an den übrigen Abenden wieder recht gut beſucht und die Zu⸗ ſchauer erlebten bis zur letzten Minute des Rennens nochmals ſcharfe Kämpfe. Noch am Nachmittag und Abend, als vier Paare in der Spitzengruppe lagen, war es durchaus ungewiß, wer das Rennen gewinnen würde. Die Entſcheidung fiel zwei Stunden vor Schluß im An⸗ ſchluß an einen Prämienſpurt. Preuß ging auf und da⸗ von, und von Reſiger gut abgelöſt, gewann das Paar eine Runde und damit den Abſtand vor dem Felde zurück, den die Breslauer Mannſchaft faſt während des ganzen Ren⸗ nens gehalten hatte. Alle Verſuche der anderen Mann⸗ ſchaften, den Breslauern den Sieg zu entreißen, ſcheiter⸗ ten und ſo kam die in vielen Mannſchaftsrennen aus⸗ gezeichnete Mannſchaft zu ihrem erſten Sechstageſteg. Um 9 Uhr gab der Franzoſe Choury wegen Fingerbruch auf und eine Stunde ſpäter ſtieg ſein Partner Fabre vom Rade. Die Spurtſtunde brachte 25 Spurts, von denen der größte Teil von Preuß gewonnen wurde. Es gab auch noch eine kleine Senſation, als Frankenſtein beim erſten Spurt ſtürzte und Petri längere Zeit nicht auf der Bahn erſchien. Die Mannſchaft wurde daraufhin mit vier Verluſtpunkten beſtraft und fiel damit auf den letzten Platz zurück. Die 25 Spurts der letzten Stunde wurden wie folgt gewonnen: 1. Ehmer, 2. Preuß, 3. Tietz, 4. Preuß, 5. Petri, 6. Preuß, 7. Tietz, 8. Preuß, 9. Petri, 10. Preuß, 11. Duray, 12. Preuß, 13. Preuß, 14. Petri, 15. Reſiger, 16. Preuß, 17. Petri, 18. Preuß, 19. Frankenſtein, 20. Preuß, 21. Petri, 22. Dumm, 23. Preuß, 24. Preuß, 25. Funda. Um 23 Uhr abends waren nach 145 Stunden 3406,50 Kilometer zurückgelegt. Der Schlußſtand: 1. Preuß/ Reſiger 325 Punkte; 1 Runde zurück: 2. Krüger/ Funda 261 Punkte; g. Ehmer/ Tietz 180 Punkte; 4. Manthey/ Maczinſky 151.; 3 Runden zurück: 5. Kilian/ Pützfeld 193 Punkte; 4 Runden zurück: 6. Duray/ Dumm 172 Punkte; 6 Runden zurück: 7. Frankenſtein/ Petri 370 Punkte. Briefkaſten Wir bitten, für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Münd⸗ liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwor⸗ tung juriſtiſcher, mediziniſcher und Aufwertungs⸗ fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die Bezugs⸗ quittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht berückſichtigt. S. R. Das Material können Sie bei jedem Altwaren⸗ händler verkaufen. J. B. Eine heſſiſche und Baden. R. W. Jeder Althändler wird hierfür Intereſſe haben. J. G. Wie wir erfahren konnten, hat es ſich. Zt. nur um den Aufſtieg eines Ballons gehandelt. 5 Hierzu iſt das Abitur erforderlich. H. J. Friedrichsfeld. Schreiben Sie einmal Reiterregiment 14 in Cannſtatt. Schnee-Verichte Amtlicher Schneebericht der Badiſchen Landes⸗ wetterwarte vom 18. Februar 1931, 8 Uhr morgenz Feldberg ⸗Poſtſt.: bewölkt,— 6 Grad., Ge⸗ ſamtſchneehöhe 200—220 Ztm., davon—10 Zim. Neuſchnee. Pulver, Sti und Rodel ſehr gut. Hinterzarten: leichter Schnefall,— 2 Grad., Geſamtſchneehöhe 50 Ztm. davon—10 Ztm. Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Titiſee: leichter Schneefall,— 2 Grad., Geſamt⸗ ſchneehöhe 40 Ztm., davon—10 Ztm. Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Höchenſchwand: bewölkt.— 4 Grad., Geſamt⸗ ſchneehöhe 160—170 Ztm., davon 20—30 Ztm. Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr aut. Exklave zwiſchen Württemberg an das Schauinsland: trockener Nebel,—5 Grad., Geſamtſchneehöhe 110—120 Ztm., davon 10—15 Ztm. Neu⸗ ſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Bad Dürrheim: leichter Schneefall,— 5 Grad., Geſamtſchneehöhe 21 Ztm., davon—10 Ztm. Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Schönwald: bewölkt,— 4 Grad., Geſamtſchnee⸗ höhe 90—95 Ztm., davon 15—20 Ztm. Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Schonach: bewölkt,— 4 Grad., Geſamtſchneehöhe 60 Ztm., davon—10 Ztm. Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel gut. Triberg: ſtarker Schneefall,— 2 Grad C. Geſamt⸗ ſchneehöhe 85—90 Ztm., davon 20—30 Ztm., Neuſchnee, Ski und Rodel ſehr gut. Ruheſtein: leichter Schneefall,— 4 Grad., Ge⸗ ſamtſchneehöhe 150—160 Ztm., davon 20—30 Ztm., Neu⸗ ſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Hornisgrinde: trockener Nebel,—5 Grad., Geſamtſchneehöhe 180—190 Ztm., davon 30—45 Ztm. Neu⸗ ſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Breiten brunnen: näſſender Nebel,— 12 Grad ., Geſamtſchneehöhe 85—90 Zim., davon 10—15 Ztm. Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Hundsbach⸗ Biberach: Schneetreiben,— 4 Grad ., Geſamtſchneehöhe 95—100 Ztm., davon 20—90 Ztm. Neuſchnee, Pulver, Ski ſehr gut. Unterſtmatt: bewölkt,— 4 Grad., Geſamt⸗ ſchneehöhe 110—120 Ztm., davon Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Sand: leichter Schneefall,— 2 Grad., Geſamtſchnee⸗ höhe 80—85 Ztm., davon 20—30 Ztm. Neuſchnee, Ski und Rodel ſehr gut. Herren wies: bewölkt,— 4 Grad., Geſamtſchnee⸗ höhe 80—85 Ztm., davon 15—20 Ztm. Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Hundseck: leichter Schneefall,— 4 Grad., Ge⸗ ſamtſchneehöhe 110—120 Ztm., davon Neuſchnee 3035 Ztm., Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Bühlerhöhe⸗Plättig: leichter Schneefall,— 8 Grad., Geſamtſchneehöhe 55 Ztm., davon 10—15 Ztm. Neuſchnee, Ski und Rodel ſehr gut. Kaltenbronn⸗Hohloh: leichter Schneefall,— 5 Grad., Geſamtſchneehöhe 100— 110 Ztm. davon 20—31 Ztm. Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Dobel: bewölkt,.— 2 Grad., Geſamtſchneehöhe 40 Ztm., davon 10—15 Ztm. Neuſchnee, Ski gut. Neuſtaödt: leichter Schneefall,— 2 Grad., Ge⸗ ſamtſchneehöhe 40 Ztm., davon—10 Ztm. Neuſchnee, Pul⸗ ver, Ski und Rodel ſehr gut. St. Blaſien: bewölkt,— 3 Grad., Geſamtſchnee⸗ höhe 50 Ztm., davon—10 Ztm. Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel gut. Königsfeld: leichter Schneefall,— 8 Grad., 15—20 Zim. Neuſchnee, Geſamtſchneehöhe 60—65 Ztm., davon 10—15 Ztm. Neu⸗ ſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. St. Georgen: ſtarker Schneefall,— 5 Grad., Geſamtſchneehöhe 65—70 Ztm., davon 10—15 Ztm. Neu⸗ ſchnee, Firnſchnee, Ski und Rodel ſehr gut. Mummelſee: leichter Schneefall,— 4 Grad., Ge⸗ lamtſchneehöhe 150—160 Ztm., davon 20—30 Ztm. Neu⸗ ſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Winterſport im Odenwald Tromm: Skiſportmöglichkeit noch ſehr gut. Waldkatzen bach: Schneehöhe 30 Ztm., pulverig, — 3 Grad., Ski und Rodelſport ſehr gut. . Zwei Winterſportzüge werden auch am Sonntag wieder verkehren: 6 Uhr 50 nach Unter walomichel bach; 7 Uhr nach Wahlen. 0 — HEI CHE I FanBENM FABRIK d Abb HE Id ROMAN VON HEINUR, ZECKEN DORF» NACH DRUCK VERBOTEN 23 Das freudige Ereignis verzögerte ſich bei Frau von Teltzſch über Erwarten, und es iſt wohl kein wiſſenſchaftliches Geſetz, doch eine meiſt zutreffende Erfahrung, daß in ſolchen Fällen ein Mädchen zur Welt gebracht wird. Ausnahmen ſind natürlich mög⸗ lich, und in unſerer Ereignisreihe ſind ja die Aus⸗ nahmen ſelbſtverſtändliche Regel. Bei dieſer Geburt, die eine Sturzgeburt war, iſt nur der Arzt zugegen und nicht, wie üblich, auch eine Schweſter— Aus⸗ nahme. Sie fand nicht im Kreißſaal, ſondern im Krankenzimmer ſtatt— Ausnahme. Fünf Stunden ſpäter entbindet die Zimmergenoſſin, gleichfalls nicht im Kreißſaal— alſo Ausnahme. Die Geburt wird, wie aus dem Krankenblatt erſichtlich, vom Arzt be⸗ ſchleunigt, die Beiſtand leiſtende Hebammenſchweſter wird abberufen, die Hinzuziehung einer anderen Hilfe von Doktor Vitali abgelehnt, ſo daß bei der Geburt dieſes zweiten Kindes ebenfalls niemand Zeuge iſt als einzig der Arzt— gleich drei Ausnahmen auf einmal. Das Mädchen hat ſich vorher einverſtanden erklärt, daß der ihr überraſchend wohlgeſinnte Arzt das Kind, daß der armen unehelichen Mutter äußerſt unerwünſcht iſt, bei fremden Leuten an Kindesſtatt unterbringt und bekommt das Neugeborene über⸗ haupt nicht zu ſehen, erfährt alſo gar nicht, ob es einem Knaben oder Mädchen das Leben geſchenkt hat. Auch das darf man wohl als recht ſeltene Aus⸗ nahme bezeichnen. Das Ergebnis dieſer fünfzehn oder zwanzig Zufälligkeiten, Ausnahmen oder wie man es ſonſt nennen mag, iſt— niemand wird etwas anderes vermuten— daß Frau von Teltzſch den er⸗ ſehnten männlichen Leibeserben beſitzt, der ſich über⸗ aus gut entwickelt und nur deu einen kleinen, im⸗ merhin ziemlich auffallenden Fehler beſitzt, daß er auch nicht die geringſte Spur einer Aehnlichkeit mit den beiden Eltern aufweiſt.“ Trendelenburg machte eine Pauſe, um ſeine Worte voll auswirken zu laſſen. Gebannt und feſtgehalten vom hypnotiſierenden Blick der alten Frau und den feſten Augen Trendelenburgs, leichenblaß unter den Anklagen, die ſich gleich feſten Stricken um ihre Arme und Beine legten, daß ſie ſich wie gelähmt an den Stuhl gefeſſelt wähnte, wollte Lenore etwas ſpre⸗ chen. Lutz, der aus ſeiner angriffsluſtigen Stellung in eine nachdenkliche geſunken war, ließ es nicht zu. „Bitte, Mama, Her Juſtizrat iſt noch nicht fertig. Wollen Sie nicht beenden?“ Trendelenburg richtete ſich ſtraffer auf, ſeine Stimme wurde etwas härter in der Betonung. Die Greiſin ſaß ſteif gerichtet und feierlich, als wäre ſie Vorſitzende eines Gerichtshofes, der Urteil über Leben und Tod ſpricht. „Wir behaupten, daß Frau Lenore von Teltzſch nicht einem Knaben, ſondern einem Mädchen das Leben geſchenkt hat, und daß dieſes Mädchen im Ein⸗ verſtändnis mit ihrem Freund Doktor Vitali durch dieſen gegen den von Fräulein Brigitte Hartwig geborenen Knaben ausgetauſcht wurde.“ „Und was wünſchen Sie jetzt?“ fragte Lutz. „Daß Sie von Ihrem unrechtmäßig, wenn auch im guten Glauben erworbenen Erbrecht freiwillig zu⸗ rücktreten zugunſten des rechtmäßigen Erben Herrn Vinzenz von Teltzſch. Sollten Ste unſerer Forde⸗ rung nicht Folge leiſten, ſo wären wir genötigt, im Wege des Strafprozeſſes gegen Frau Lenore von Teltzſch die Angelegenheit vor Gericht aufzurollen und ihren Verzicht im Zivilprozeß zu erzwingen.“ „Iſt es Ihnen bekannt, daß Hilde und ich einander lieben?“ Die alte Frau, die bis jetzt ſtumm der Beſpre⸗ chung beigewohnt hatte, öffnete zum erſten Male den Mund.. „Sie werden von ſelbſt wiſſen, was Ihre Pflicht iſt, Lutz?“ „Ich weiß es, nur dürften wir kaum über dieſe Pflicht einer Meinung ſein.“ „Darf ich bitten, gnädige Frau,“ lenkte Trendelen⸗ burg zurück,„daß Sie ſich endlich zur Sache äußerz? So werden wir am eheſten ins Reine kommen.“ Lutz ſprang energiſch auf und ſagte, bevor Lenore den Mund öffnen konnte, in jeden Widerſpruch er⸗ ſtickendem Ton:„Jetzt, Mama, wirſt du dich nicht rechtfertigen. Unter keinen Umſtänden. Ich nehme Ihre Mitteilungen zur Kenntnis, Herr Juſtizyrt, und ſage Ihnen gleich, meine Entſcheidung können Sie jetzt nicht erhalten. Morgen früh werden Sie meine Antwort haben. Wollen Sie mir die Adreſe eſes Fräulein Hartwig geben, oder wünſchen Sie, ſie ge⸗ heim zu halten?“ „Aber, bitte, nicht im geringſten. Eſſen an der Ruhr, Viehoferſtraße 36. Wollen Sie vielleicht noch etwas wiſſen? Wir haben keine Geheimniſſe, Herr n. Der Name Hartwig ſchwebte ihm faſt unwill⸗ürlich auf den Lippen. „Einſtweilen noch von Teltzſch, Herr Juſtizrat. Kann ich auch die Adreſſe des Mädchens erhalten, mit den ich; n 7 5 „Gern, auch das. Kläre Grabowſki, Berlin⸗Char⸗ lottenburg, Spandauer Straße 68.“ „Bei dieſer jungen Dame haben Sie ja vermutlich die von Ihnen bei mir vermißte Aehnlichkeit vor⸗ gefunden?“ Der Juſtizrat erwiderte gemütlich. „Ich denke, Sie werden ſich ja doch perſönlich über⸗ zeugen wollen. Uebrigens hat Frau Lenore von Teltzſch die Tagebücher des Herrn Profeſſor Vitali geerbt, auch in ihnen dürften Sie vielleicht entſpre⸗ chende Aufklärungen finden. Es wäre hübſch, wenn wir vielleicht gleich nachſehen könnten.“ „Das werden wir ohne Ihre freundliche Mitwir⸗ kung beſorgen. Mama, ich darf dich wohl auf dein Zimmer führen. Für heute haben wir einander ja nichts mehr zu ſagen, Herr Juſtizrat?“ „Wenn Frau von Teltzſch es für richtig hält, auf meine Darſtellung nichts zu erwidern—“ „Ich halte es für richtig!“ ſagte Lutz. Er machte eine knappe Verbeugung und reichte Lenore ſeinen Arm. Im Hinausgehen fühlte er, wie ſie zitterte und bei jedem Schritt ſchwankte. Da zog er ihren Arm feſt und ſtützend in den ſeinen. *. 3* Seit Herberts Tod war keine Mahlzeit in ſo be⸗ klemmender Stimmung eingenommen worden wie dieſes Abendbrot nach der Unterredung mit Tren⸗ delenburg. Lutz zwang ſich zum Eſſen, hob aber kei⸗ nen Blick vom Teller und trank nur gierig zwiſchen luſtlos geſchlungenen Biſſen einige Gläſer Wein. Lenore brachte nichts durch den krampfhaft würgen⸗ den Schlund. Keine Silbe wurde gewechſelt. Der Tiſch war ſchon wieder abgedeckt, Lutz ging mit gewalt⸗ ſam verhaltenen Schritten, Hände in den Hoſentaſchen, das gebräunte Geſicht wie von tiefſtem Nachdenken geſtrafft, im Dämmer des Zimmers auf und ab. Le⸗ nore, deren Blicke ihn unruhig und ängſtlich von Wendung zu Wendung verfolgten, zerriß endlich das Schweigen. „Weshalb haſt du mich vorhin nicht ſprechen laſſen, Lutz?“ f Er blieb vor ihr ſtehen. „Weil ich nicht wollte, daß du dich verteidigſt. Wenn man ſo maßlos aufgeregt iſt, ſchlägt man daneben. Und iſt überhaupt etwas zu verteidigen, ſo kommen wir immer noch zurecht.“ Ihre Augen weiteten ſich vor Entſetzen. Sie legte die heißen, zitternden Hände an ihre Wangen, und die Worte, die ſie ſchreien wollte, kamen leiſe und hei⸗ ſer aus der Kehle. „Lutz, um Himmels willen, du glaubſt wirklich—“ Eine ganze Weile antwortete er nicht, und ſie war⸗ tete auf ein armſeliges, erlöſendes Wort wie der Büßer auf ein Zeichen Gottes. Er zwang ſich mit übermenſchlicher Anſtrengung ganz ruhig zu ſprechen. „Sieh, wir wollen doch den Dingen ins Auge ſchauen. Was Trendelenburg geſagt hat, iſt nicht aus den Fingern geſogen, und wenn ein Menſch wie er mit einer ſo unerhörten Forderung, mit einer ſo un⸗ geheuerlichen Drohung an uns herantritt, ſo hat er ſeine ſicheren Gründe, auf die er ſich ſtützen kann.“ Ihr Kopf ſank vornüber auf ihre Knie, mit ver⸗ zweifelter Inbrunſt ſchlangen ſich ihre Arme um ſeine Hüfte und zogen ihn an ſich heran, ihr Sprechen war ein faſſungsloſes, haſtendes Schluchzen. „Ich ſchwöre dir, Lutz!— ich ſchwöre dir, bei allem, was mir heilig iſt,— nichts, nichts, gar nichts weiß ich. Ich habe nie von Vitali etwas ſo Wahnſinniges ver⸗ langt, mit keinem Wort. Niemals, niemals! Das wäre doch ein Verbrechen, ein gräßliches, unausdenk⸗ bares Verbrechen.“ Warum antwortete er nicht, daß er ihr glaubte? Wie konnte Ihr Junge, ihr Kind, das ſie mit allen Faſern ihres Herzens vergötterte, auch nur einen einzigen Augenblick zweifeln? Kraftlos glitten ihre Arme aus gelöſtem Griff von ſeinen Hüften. „Lutz, ich ſchwöre dir!“ Sie richtete ſich auf und ſtand dicht vor ihm.„Ich ſchwöre dir beim Andenken deines Vaters, bei meinem Leben und beim Teuerſten, was ich noch habe, Lutz, bei deinem Leben! Glaubſt du mir jetzt?“ (Fortſetzung folgt) Tbeslotigen die nale Höchzlleiztung eleganten Schlafzimmer zu anerkannt billigen Preisen in modernster Q alitätsaus- fünruns mit Herrenkommode ohne Mehrpreis. 24885 Bbenso groß ist die Auswahl meiner enen r It pesezimmer Moderne Küchen, Klubmöbef bllligst n Für den Maskenbal billig nur bei Rennert achnell und preiswert durch Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.. St nur 10 4 Appen. U. Augenbrabensüft. 5 a. 2 in versch. Fabrikaten und Qualit. 5 1 204 ler Farben St. nur 90. 50 u. Renner:, filalan in alen Stadkteien dann 50 u. alu. Wasser l. 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Fey f Heute nachmittag 2 Uhr verschied plötzlich an den Folgen eines schweren Unglücksfalles mein guter Mann, mein lieber Vater, unser lieber Bruder, Schwager und Onkel nen Wilhelm Theihgen Inhaber des Eisernen Kreuzes und des bayr. Verdiensikreuzes. Mit der Bitte um ein Gebet für den teuren Verstorbenen. Mannheim(Inselstr. 16),.-Gladbach, Köln, 12. Febr. 1931. Will, Theikgen Das Seelenamt wird 7 Uhr, in der Herz ehalten, Samstag, den 14. Februar. morgens ee die Beisetzung erfolgt nachmittags 54 Uhr auf dem Hauptfriedhof von der Leichenhalle aus. Machrul Am Donnerstag, 12. Februar 1931 wurde uns unser Rangiermeister, Herr Wilbelm Theihgen durch einen tödlichen Unfall entrissen Wir beklagen in ihm einen schaffensfreudigen, pflicht- treuen Mitarbeiter, dessen Andenken wir stets in Ehren halten werden Die Direktion des Verein deutscher Oellabrilen Jah entriß uns gestern der Tod den Meister Angestellte und Arbeiter der Firma Verein deuischer Oellabrilen Wilbelm Iheihen Dem Verstorbenen, ein Vorbild von Arbeitsfreude und Pflicht- eifer, werden wir stets ein ehrendes Andenken bewahren . 4 5 8 5 Sohokoladengeschäft in Ludwigshafen, gut eingeführt, bill Miete, umſtändehalb. zu ner⸗ kaufen. Erfordl. 1500 bis 1800 Mk. Zuſchr. unter H G 5 an die Geſchäftsſt.* 4848 Tazelachalk- Aung u. Auzugſtoff, dunkel⸗ lau, billia zu ver kaufen. 4871 K 1. 13, Geiger. Verkäufe Piano aut erholten für Mh. 600. abzugeben Scharf& Nauk Plano und Flügeſffabrik 4, 4. 941 Guterhaltenes 14861 Herrenrad billig abzugeben bei Kühnle, Gärtnerſtr. 42 Ohne viele Worte: Küche, gebr., Kompl. 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