0 41 Neue Verſchärfung Hezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, Abholſtellen: zuzüglich Zuſtellgebühr. Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Fe Hauptſtraße 63, Ne Friedrichſtraße 4, Erſcheinungsweiſe ge Luiſenſtraße 1.— wöchentlich W Oppauer Straße 8, 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breites Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von —6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe Dienstag, 17. Februar 193 142. Jahrgang— Nr. 80 der ſpaniſchen Kriſis Sanchez Guerra verzichtet auf die Kabinettsbildung Ein angeblicher Artillerieaufftand wird als„unpolitiſcher Skandal“ dementiert zwangsparzellierung in Polen Noch alles in oer Schwebe Telegraphiſche Meldung Madrid, 17. Februar. In der Regierungskriſe iſt heute vormittag noch keine Klärung eingetreten. Die Bildung des Kabi⸗ netts Sanchez Guerra hat ſich durch die verſchiedenen geſtern und heute aufgetretenen Schwierigkeiten verzögert. Unter dem Vorſitz von Sanchez Guerra iſt gegen 11 Uhr in ſeiner Wohnung ein engerer Kreis der für das Kabinett in Ausſicht genommenen Perſönlichkeiten, nämlich Melquiades Alvaroz, Bergamin und Pinies zu einer Beratung zu⸗ ſammengetreten, von deren Ergebnis es abhängen wird, ob Sanchez Guerra die Regierung bildet. Er wird dem König um 12 Uhr(1 Uhr Mz.) ſeinen Entſchluß mitteilen. Eine Verſchärfung der Lage iſt dadurch ein⸗ getreten, daß ſich die Artillerie, deren Hauptquartier Getafe bei Madrid iſt, ſich, wie es heißt,„zugun⸗ ſten des Königs erhoben“ hat. Nähere Einzel⸗ heiten ſind im Augenblick nicht zu erlangen. In Mad⸗ nid herrſcht vollkommene Ruhe. Offiziöſes Dementi Madrid, 17. Febr. Die Nachrichten über eine Erhebung der Artillerie werden von der offiziöſen Agentur Fabra als unbe⸗ gründet bezeichnet. Es habe ſich, ſo wird erklärt, um einen unpolitiſchen Skandal gehandelt, den eine Anzahl Soldaten der Garniſon Getafe da⸗ durch hervorriefen, daß ſie ſich in einem Schanklokal bei einer Knͤarnevalsveranſtaltung ſtark betranken, großen Lärm machten und durch die Straßen des Ortes zogen. Die Wache der Kaſerne wurde alarmiert und konnte nach einiger Zeit alle Ruheſtörer verhaften. Santiago Alba bleibt in Paris Paris, 17. Febr. Nach dem„Petit Pariſien“ er⸗ klärte Santiago Alba, er habe das Angebot Sanchez Guerras, ſich ein Miniſterium zu wählen, ausgeſchla⸗ gen, weil er in ſeiner politiſchen Zurückgezogen⸗ heit weiterleben wolle. Die Kriſe, ſo habe Alba er⸗ klärt, werde lange dauern, aber friedlich gelöſt wer⸗ den. N Bei der geſtrigen Durchreiſe der Königin von Spanien in Paris, die, von London kommend, abends nach Madrid weiterreiſte, war am Bahnhof zu ihrem Empfang Santiago Alba erſcheinen, der ſich mit der Königin kurze Zeit unterhielt. Sanchez Guerra verzichtet Telegraphiſche Meldung 5 O Paris, 17. Febr. Havas meldet aus Madrid: Sanchez Guerra hat auf die Kabinettsbildung verzichtet. Sanchez Guerra hat dem König empfohlen, Mel⸗ guſades Alvarez mit der Regierungsbildung zu betrauen. f Zollpolitik gegenüber Deutſchland Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 17. Febr. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Teleg raph“ glaubt zu wiſſen, daß die engliſche Re⸗ gierung im Zuſammenhaug mit ihrem Vorſchlag der Senkung der europäiſchen Zolltarife bereit ſei, Deutſchland beſondere Zugeſtändniſſe anzubieten. Es handele ſich dabei vermutlich um die Senkung oder Beſeitigung verſchiedener Schutz⸗ zölle, gegen die ſich Deutſchland ſchon ſeit längerem in wiederholten diplomatiſchen Vorſtellungen gewandt hat. Die deutſche Regierung ſtellt ſich dabei auf den Standpunkt, daß die in England als reine Finanzzölle eingeführten Sätze den Abmachungen des deutſch⸗ engliſchen Handelsvertrages von 1925 widerſprechen. Der„Daily Telegraph“ hält es für wahrſcheinlich, daß die engliſche Regierung im Austauſch gegen deut⸗ ſche Zollkonzeſſionen auf die deutſchen Vorſtellungen 9 der erwähnten engliſchen Zölle eingehen Werde. Englands Telegraphiſche Meldung Warſchan, 17. Febr. Das amtliche polniſche Publikationsorgan „Dziennik Uſtaw“ veröffentlicht den Parzellierungs⸗ plan für das Jahr 1932. Die ehemals deutſchen Ge⸗ biete— die jetzigen polniſchen Provinzen Poſen und Pomerellen— ſtehen darnach wieder an der Spitze der Zwangsparzellierung priva⸗ ten Grundbeſitzes. Der Plan ſieht für Poſen die Parzellierung von 24000 Hektar und für Pome⸗ rellen die Parzellierung von 20000 Hektar vor. Keine der anderen Wojwodſchaften weiſt ähnlich hohe Zahlen auf. Die für das Bezirkslandamt Grodno feſtgeſetzte Parzellierung von 22000 Hektar liegt in⸗ ſofern weit unterhalb der für Poſen und Pomerellen verfügten Parzellierungen, als dort bereits 5400 Hektar parzelliert ſind, ſodaß in Wahrheit nur noch 16600 Hektar parzelliert werden ſollen. Aehnlich liegen die Verhältniſſe in der Wojwodſchaft Wilna. Engliſche Petitionen in Telegraphiſche Meldung — Kattowitz, 17. Der Londöner Sonderkorreſpondent der„Katto⸗ witzer Zeitung“ meldet heute ſeinem Blatte, daß außer den bisherigen engliſchen Petitionen in der Minderheitenfrage jetzt eine weitere Petition zu erwarten ſei, die von hervorragenden Mitgliedern der engliſchen Oeffentlichkeit unterſchrie⸗ ben wurde. Unter den Petenten befinden ſich, wie der Korreſpondent ſchreibt, der frühere Vertreter Englands im Völkerbund, Prof. Gilbert Murran, die bekannten Vorkämpfer der Minderheitenrechte in der Liga für Völkerbund, Lord Dickenſon und Napir, die Profeſſoren Moberley und Toyn⸗ bee, die kirchlichen Vertreter Canon Donaldſon und Rey, der Direktor des Mancheſter Square C. P. Scott, der bekannte Journaliſt und Schriftſteller Phil. Gibbs, die Deputierten der Parlamente Walter Elliot, S. Llowellyn, Johns, Ellinor Rath⸗ bone, der frühere Landwirtſchaftsminiſter Lord Noel Buxton und ungefähr 20 andere Perſönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben Englands. Es ſteht im Augenblick noch nicht feſt, ob dieſe Petition direkt an den Völkerbund gehen wird, oder ob ſich die Petenten damit begnügen, ſich an den engliſchen Außenmintſter zu wenden. Febr. [Von den im Plan veranſchlagten 20000 Hektar bleiben ebenfalls nur 16 500 Hektar zur Parzellierung übrig. Für die übrigen Landesteile liegen die Ziffern weit unterhalb der bisher genannten. Die Parzel⸗ lierungen in Warſchau betragen 10 000 Hektar, in Petrieau 5000 Hektar, Lemberg 8000 Hektar, Bialy⸗ ſtock und Krakau je 2000 Hektar. Die„Deutſche Rundſchau“ in Polen, das in Bromberg erſcheinende Organ des Deutſchtums, be⸗ zeichnet die für Poſen und Pomerellen in den Par⸗ zellierungsplan feſtgeſetzten Zahlen als geradezu kataſtrophal, und er kommt zu dem Schluß, daß auch der neue Plan, der wiederum den Haupt⸗ druck der Parzellierungen auf die ehemals deutſchen Gebiete Weſtpolens legt, mit eindringlicher Deutlich⸗ keit erkennen laſſe, daß Politik undnicht Wirt⸗ ſchaftlichkeit die Triebfeder des Han⸗ dens iſt, daß mithin nicht eine gefündere Agrar⸗ ſtruktur, ſondern die Entdeutſchung die Loſung ſei. der Minderheitenfrage Die Petition iſt ungemein umfangreich und hat eine große Anzahl von Anlagen, Die Petenten wen⸗ den ſich gegen die Pazifieierungsmethoden, die in Oſtgalizien angewandt worden ſind. Sie ſind der An⸗ ſicht, daß den Ukrainern eine ungerechte Behandlung zuteil geworden ſei; denn die ihnen verſprochene Autonomie ſei niemals zur Tat⸗ ſache geworden. In der Eingabe wird ferner erklärt, daß das polniſche Schulgeſetz vom 31. Juli 1924 nicht den Anforderungen des Minderheiten⸗ vertrages entſpreche. Die Petenten weiſen weiter darauf hin, daß ſie zu ihrer Anſicht über die Vor⸗ gänge in der Ukraine durch eingehendes Studium von Material gelangt ſind, das aus Quellen geſchafft ſei, die von ihnen als einwandfrei und unabhängig angeſehen werden. Eine große Menge anderer Dokumente iſt der Petition eingefügt, ſo u. a. der Brief von ſieben ukrainiſchen katholiſchen Biſchöfen an den Papfſt, der Hirtenbrief des Biſchofs Szepycks und der Appell der ukrainiſchen Frauenvereine in Prag, desgleichen eine beeidete Ausſage von Ukrainern. Die Bedeutung dieſer Petition liegt hauptſächlich in dem ausgezeichneten Ruf der Petenten und in der hervorragenden Rolle, die ſie in der öffentlichen Meinung ſpielen. PPPPCCCCbCbCbCbCTCbCbTbTbTbTbTbTPTbTGTPTGTGTbTGTbTbTbTbTbTPGTbTGTPTGTFbVTVTbVTbVTbTVTbVTbVTbVTVTVTTbVTͤTͤTbTVTVTVTVTVTVTVTVTbVvͤͥkl'!'!'!'!'!'!'!'!.!:!:!:;!;.;;.....ꝛ·ů·ů ůyw—— ¶ů—— ů Gandhi beim Vizekönig Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 17. Febr. Mahatma Gandhi iſt wiederum in den Mittel⸗ punkt der indiſchen politiſchen Bühnen getreten und alle Augen richten ſich jetzt auf ſeinen Beſuch in Delhi. Die„Times“ vergleichen die Zuſammen⸗ kunft mit dem Vizekönig, die für heute angeſetzt worden iſt, mit dem Treffen der Feldherren zweter feindlicher Heeren in dem Gebiet zwiſchen den Fron⸗ ten. Das Blatt meint mit Recht, ebenſo wenig, wie man annehmen könne, daß zwei ſolche Feldherrn ſich nur zu dem Zweck treffen, um Kriegserinnerungen auszutauſchen, könne man auch der Oeffentlichkeit nicht zumuten zu glauben, daß die Zuſammenkunft Gandhis mit Lord Irwin nur einer privaten Aus⸗ ſprache diene. Man müßte ſogar damit rechnen, daß dieſe Konferenz, vorausgeſetzt daß Gandhi halbwegs kompromißfreudig ſei, in den nächſten Tagen zur Heranziehung einer Reihe von anderen indiſchen Politikern und engliſchen Beamten führe, die ſich gegenwärtig in Delhi aufhalten. Die„Times“ glauben, daß Gandhi zu einem Waffenſtillſtand bereit ſei, doch darf man ſich auf das Urteil gerade dieſes Blattes in dieſer An⸗ gelegenheit nicht allzu feſt verlaſſen. Sicher iſt jeden⸗ falls, daß trotz der radikalen und revolutionären Kundgebungen innerhalb des Nationalkongreſſes Gandhis Stimme nach wie vor ausſchlaggebend iſt. Unterſchreibt er den Friedensvertrag mit der Re⸗ gierung, dann kann die Boykottbewegung für den Augenblick als eingeſtellt gelten. Eſterhazys Tochter zur „Affäre Dreyfus“ — Paris, 16. Febr. Wie der„Petit Pariſien“ berichtet, erſchien geſtern abend in dem Büro des Theaters, das das Stück „Die Affäre Dreyfus“ von Jaques Richepin, das nach ſeiner Verſion und Tendenz mit dem deutſchen Stück von Hans Rehfiſch und Wilhelm Hertzog kaum noch etwas zu tun hat, aufführt, die Tochter des Majors Eſterhazy und verlangte bei Richepin, dem Direktor des Theaters, vorgelaſſen zu werden. Als ſie vorgelaſſen wurde, erklärte ſie dieſem:„Sie verletzen das Andenken meines Vaters dadurch, daß Sie die Affäre Dreyfus aufführen laſſen!“ Mit dieſen Worten wollte ſie mit einer Hunde⸗ peitſche, die ſie unter ihrem Mantel verſteckt mit ſich führte, Richepin ſchlagen. Die Peitſche wurde ihr jedoch von der Frau des Theaterdirektors aus der Hand genommen. Fräulein Eſterhazy wurde aus dem Büro gewieſen, das ſie unter Drohungen verließ. Auch geſtern veranſtalteten die Camelots du roi Kundgebungen, während den Nachmittagsvorſtellun⸗ gen. Elf von ihnen wurden aus dem Theater ver⸗ wieſen und unter Feſtſtellung ihrer Perſonalien nach dem Polizeikommiſſariat gebracht. Die heutige Kabinettsſitzung Berlin, 17. Febr.(Drahtbericht unſeres Ber⸗ liner Büros.) Heute nachmittag wird, wie ange⸗ kündigt, das Kabinett ſich mit der Schieleſchen Agrarnovelle befaſſen. Bei dem Umfang der Materie und dem ſtarken Widerſtand, auf den der Plan des Ernährungsminiſters bei einem Teil des Kabinetts ſtößt, iſt nicht damit zu rechnen, daß die Beratungen ſchon heute abgeſchloſſen werden können. Eine engliſche Prophezeihung von 1830 „Eine einzelne Welle mag zurückweichen, die Flut kommt doch herein!“ Vor hundert Jahren, als in Europa die polttiſche Umbildung einſetzte, mit der Dampfkraft den da⸗ maligen Induſtrieländern eine neue Kraftquelle er⸗ ſchloſſen worden war, die aber auch den bisherigen Agrarländern den Uebergang zur Induſtrie ermög⸗ lichte, vollzog ſich damit auch eine geſellſchaft⸗ liche, ſoziale und wirtſchaftliche Um⸗ ſchichtung. Die natürlich auch in den alten Machtſtaaten mit einem entſprechenden Peſſimismus begleitet war, zu mehr oder weniger wirtſchaftspoli⸗ tiſchen Verſuchen führte. Insbeſondere in England, wo ſich die Regierung zu ſtaatlichen Maßnahmen berechtigt glaubte. Da ſetzte ſich der geachtete engliſche Schriftſteller Lord Thomas Babington Macaulay mit den Zuſtänden ſeiner Zeit aus⸗ einander, insbeſondere durch ſeine Figur Southey. Einer dieſer Aufſätze, der im Januar 1830 in der „Edingburger Review“ veröffentlichte„Aufſatz über Southeys Geſpräche über die menſchliche Geſellſchaft“ iſt nun durch die Schlußfolgerungen, die für heute die gleiche Geltung haben wie damals, beſonders be⸗ achtenswert, auch weil der Verfaſſer einen beſonderen Hinweis auf das Jahr 1930 macht:„Wenn wir prophezeien würden, daß in dem Jahre 1930 Aber hören wir, was Macaulay ſagt: „Die Geſchichte iſt voll von Beweiſen für die na⸗ türliche Weiterentwicklung der menſchlichen Geſell⸗ ſchaft. Wir erleben in faſt jedem Abſchnitt der Menſchheitsgeſchichte wie der Fleiß des Einzel⸗ nen in ſeiner Abwehr gegen Kriege, Steuern, Hungersnot, Feuersbrunſt, verdepbliche Verbote und noch ſchädlichere Schutzzölle ſchneller Werte ſchafft als ſie Regierungen vergeuden können, und ausbeſſert, was Eindringlinge zer⸗ ſtören möchten. Wir ſehen, wie der Reichtum der Nation zu⸗ nimmt und alle Künſte im menſchlichen Leben ſich immer mehr der Vervollkommnung nähern. Trotz der größten Korruption und der wildeſten Vergeu⸗ dung auf ſeiten der Regierungen. Im gegenwärtigen Augenblick herrſcht große Not. Aber wie geringfügig erſcheint dieſe, wenn wir auf die Geſchichte der letzten vierzig Jahre zurückblicken:— ein Krieg, mit dem ver⸗ glichen alle anderen Kriege zur Bedeutungsloſigkeit herabſinken;: Steuern, derart, wie ſie ſich die am meiſten belaſteten Völker früherer Zeiten nicht vor⸗ zuſtellen vermocht hätten; Schulden, die größer ſind als alle öffentlichen Schulden zuſammengerechnet, die jemals auf der Welt beſtanden; die Nahrung des Volkes mit Ueberlegung teuer gemacht; die Wäh⸗ rung ungebührlich entwertet und in ungeſchickter Weiſe wieder hergeſtellt. Iſt das Land jedoch ärmer als im Jahre 17902. Wir glauben feſt daran, daß das Land trotz aller Mißregierung der Herrſchenden faſt beſtändig reicher und reicher geworden iſt. Ab und zu gab es einen Stillſtand, ab und zu einen kurzen Rückſchritt, jedoch kann über die allgemeine Richtung kein Zweifel be⸗ ſtehen. Eine einzelne Welle mag zurückweichen, die Flut kommt augenſcheinlich doch herein. Wenn wir prophezeien würden, daß i m Jahre 1930 eine Bevölkerung von 50 Millionen, beſſer ernährt, gekleidet und wohnend als die Eng⸗ länder unſerer Zeit, dieſe Inſel bevölkern wird, daß Suſſex oder Huntingdonſhire reicher ſein werden als die reichſten Gebiete von Weſt Riding und Yorkſhire jetzt ſind, daß die Landbebauung reich wie die eines Blumengartens bis zu den höchſten Erhebungen des Ben⸗Nevis in Schottland und Helvellyn vorgedrun⸗ gen ſein wird, daß auf Grund von noch nach un⸗ bekannten Prinzipien gebauten Maſchinen in jedem Haushalt ſein werden, daß es keine anderen Ueber⸗ landſtraßen als Eiſenbahnen und keinen anderen Verkehr als durch Dampf gibt, daß unſere Schulden, ſo ungeheuer ſie uns auch erſcheinen, unſeren Urgroßenkeln als eine belanglose Laſt vorkommen, die in ein oder zwei Jahren ab⸗ gezahlt werden können,— dann würden uns viele Leute für wahnſinnig erklären. Wir wollen nichts prophezeien, aber wir ſagen dies: Wenn irgendeine Perſon dem Parlament, das in Beſtürzung und Schrecken nach dem Zuſammenbruch im Jahre 1720 zuſammentrat, exklärt hätte, daß im Jahre 1830 der Reichtum Englands alle ihre kühnſten Träume über⸗ 2. Seite/ Nummer 80 treffen würde, daß die jährlichen Staatseinkünfte don zweimal ſo groß und zweimal ſo bevölkert ſein würde und daß trotzdem die Sterblichkeit auf die Hälfte ihres damaligen Standes zurückgegangen ſein würde, daß die Poſt dem Schatzamt mehr ein⸗ bringen würde, als die Akziſe und Zoll zuſammen unter Karl U. eingebracht haben, daß Poſtkutſchen von London nach Pork 24 Stunden brauchen, daß Menſchen ohne Wind ſegeln und beginnen, ohne Pferde zu fahren,— daun würden unſere Vorfahren der Vorausſage ebeſoviel Glauben wie Gullivers Reiſen geſchenkt haben. Dennoch würde dieſe Vor⸗ ausſage wahr geweſen ſein... Für faſt alle Menſchen ſcheint der Stand der Dinge, in dem ſie gewohnt geweſen ſind zu leben, der notwendige Stand der Dinge zu ſein. Man hört, daß 5 v. H. der normale Geldzins, 12 die gegebene Anzahl der Geſchworenen und 40 Schillinge die natürliche Stimmberechtigung für einen Wähler in der Provinz iſt. Hieraus folgt, daß, obgleich jedermann, gleichviel in welchem Zeit⸗ alter, weiß, daß vor ſeiner Zeit umwälzende Fort⸗ ſchritte erfolgten, niemand auf eine Weiterentwick⸗ lung während der nächſten Generation zu rechnen ſcheint. Wir können nicht beſtimmt beweiſen, daß die⸗ jenigen, die uns ſagen, daß die menſchliche Geſell⸗ ſchaft am Wendepunkt angekommen iſt und daß wir unſere beſten Tage geſehen haben, ſich im Irr⸗ tum befinden. Aber ſo ſagten alle, die vor Uns lebten, und mit augenſcheinlich ebenſoviel Be⸗ rechtigung... Aus welchem Grunde wiſſen wir, wo wir nichts als Fortſchritte in der Vergangenhett ſehen, nur Verſchlechterung in der Zukunft erwarten. Nicht durch die Einmiſchung von Mr. Southeys Abgott— dem allwiſſenden und allmäch⸗ tigen Staat— ſondern durch die Klugheit und Tatkraft des Volkes ſind wir dahin gekommen, daß England bisher Fortſchritte in der Ziviliſation ge⸗ macht hat. Und auf dieſelbe Klugheit und dieſelbe Kraft blicken wir jetzt mit Ruhe und Hoffnung. Unſere Regierenden werden die Vorwärtsentwick⸗ lung unſerer Nation dadurch am beſten fördern, daß ſie ſich ausſchließlich ihren geſetzmäßigen Pflichten widmen, daß ſte es dem Kapital überlaſſen, ſeinen ertragreichſten Weg einzuſchlagen, und daß ſie der Ware ihren angemeſſenen Preis, dem Fleiß und der Intelligenz ihre natürliche Belohnung, der Trägheit und Unvernunft ihre natürliche Strafe zukommen laſſen, daß ſie den Frieden aufrecht erhalten, den Beſitz verteidigen, die Käuflichkeit des Geſetzes ver⸗ mindern, und ferner dadurch, daß ſie äußerſte Spar⸗ famkeit in jeder Verwaltung des Staates walten laſſen. Laß die Regierung dies tun— das Volk wird beſtimmt das übrige tun!“ Senator Shipſtead, der Bertreter der Farmer im amerikaniſchen Senat, Prachte eine Entſchließung ein, in der der Freiſpruch Deutſchlands von dem im Verſaillex Diktat verewig⸗ ten Vorwurf der e am Weltkrieg gefordert wird. Vom Sternbild der Fiſche Von Lothar Schreyer Am 20. Februar tritt die Sonne in das Stern⸗ bild der Fiſche ein. Es vollzieht ſich hiermit ein Ereignis, das für alle Menſchen, die auch heute den alten Lehren der Aſtrologie nachdenken, größte Be⸗ deutung hat. Denn der Fiſch iſt zugleich das Sym⸗ bol des Chriſtus. Die Geheimlehre aller Religionen bringt die Symbolformen der Welterlöſung mit dem geſtirnten Himmel zuſammen. Und zwar iſt der Frühlings⸗ punkt hierfür maßgebend geweſen. Zum Beginn der chriſtlichen Zeitrechnung lag der Frühlingspunkt im Sternbild der Fiſche. Ihm gegenüber befindet ſich am geſtirnten Himmel die Jungfrau, die andere große chriſtliche Geſtalt. Etwa 2200 Jahre durch⸗ wandert die Sonne das gleiche Sternbild. Vor den Fiſchen ging ſie im Widder auf, dem Symbol des jüdiſchen Oſterlammes. Gegenüber dem Widder legt die Waage, das Symbol Jehovas. Noch früher, in der ägyptiſchen Zeit, lag der Frühlingspunkt im Stier und gab den Aegyptern den Apisſtier mit ſeinem Kult. Die Zwillinge ſymboliſieren die Dualitätslehre Zarathuſtras. Wenn nun die gnoſtiſchen Schilderungen den Erlöſer als Fiſch darſtellen und auch als Fiſch bezeichnen, was ſich bis auf die Schriftzeichen des Namens erſtreckt, ſo wird hiermit eine gerade der chriſtlichen Religion eigentümliche Haltung ausgedrückt. Es iſt dies der tiefe Herab⸗ ſtieg der Lebenskraft in die Materie. Bis in die tiefſte Tiefe der Welt, in den Grund des Weltmee⸗ res, ſteigt das Leben als der Gottesſohn herab. Wie die Fiſche durchdringt dieſer Strom alle Tiefen und alle Breiten der Schöpfung. Das Weltumſpan⸗ und frühchriſtlichen nende und Weltdurchdringende der frohen Botſchaft wird deutlich. Aber dieſes Ausbreiten iſt Leiden, Schweigen und Demut, der Fiſch ein erniedrigtes Tier, von der Erde ins Waſſer gewieſen und ſtumm. So muß der Menſch in die Urmaterie Meer(mater Maria] ſich hinausſtoßen, um als Meerkind, Ma⸗ rienſohn, als Fiſch, wiedergeboren zu werden. So wie es die Legende vom Propheten Jonas ſagt, der von einem Fiſch verſchlungen wurde, nämlich das Ehriſtuserlebnis hatte, um wieder ausgeboren vom Meer als Prophet der Chriſten, als ein Chriſt wir⸗ ken zu können. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Evangelisches Konkordat mit Preußen? Berliner Büros EI Berlin, 17. Febr. Durch die preußiſche Regierung wird mit Fleiß die Darſtellung verbreitet, daß die Verhandlungen über einen Staatsvertrag mit der evan⸗ geliſchen Kirche dicht vor dem Abſchluß ſtänden. Dieſer tendenziöſen Stimmungsmache gegenüber iſt größte Vorſicht am Platze. Der preußiſche Miniſter⸗ präſtdent Braun, der ſich der evangeliſchen Kirche gegenüber ſtets als äußerſt intranſigeant erwieſen und zu ſeinem Teil alles getan hat, um die Verhandlun⸗ gen über einen Staatsvertrag zu verſchleppen, möchte es jetzt, da die Volksbegehrensaktion droht, vermei⸗ den, die evangeliſchen Kreiſe zu verſtimmen. Der neue Entwurf eines Staatsvertrages, den die preu⸗ ßiſche Regierung der evangeliſchen Kirche vor einiger Zeit unterbreitet hat, enthält nämlich keineswegs die Verbeſſerungen, die man ſich in evangeliſchen Kirchen⸗ kreiſen verſprechen zu können glaubt. Der Hauptſtreit geht bekanntlich um die politiſche Klauſel, die dem Staat das Einſpruchsrecht Drahtbericht unſeres bei der Ernennung der höheren Geiſtlichkeit ſichert. Soweit wir unterrichtet ſind, enthält aber der neue Vertrag nicht den von evangeliſcher Seite geforder⸗ ten Rechtsſchutz, der eine tendenziöſe Ausnutzung der Beſtimmung durch den Staat verhindern ſoll. In⸗ folgedeſſen iſt mit weitaus großer Wahrſcheinlichkeit damit zu rechnen, daß auch der neue Entwurf von den evangeliſchen Kircheninſtanzen abgelehnt wird. Wie verlautet, iſt beim Oberkirchenrat die Entſchei⸗ dung in dieſem Sinne bereits gefallen. Es trifft auch zu, daß der volksparteiliche Führer Dingel⸗ dey in ſeiner geſtrigen Ausſprache beim Kanzler auf die ernſten Folgen hingewieſen hat, die bei der Fortdauer des Konfliktes zu erwarten ſeien. Herr Dingeldey hat insbeſondere auf die tiefe Mißſtim⸗ mung aufmerkſam gemacht, die in den evangeliſchen Volkskreiſen wegen der Haltung der preußiſchen Regierung herrſcht, Niederſchleſien und die Oſthilfe Telegraphiſche Meldung — Breslau, 17. Febr. Der Inhalt des Oſthilfegeſetzes hat in Niederſchle⸗ ſien ſowohl in den Kreifen der Landwirtſchaft wie auch der Induſtrie Enttäuſchungen erweckt. Dieſe Niedergeſchlagenheit kommt zum Ausdruck in verſchiedenen Telegrammen, die die Landwirtſchafts⸗ kammer der Provinz Niederſchleſien, der Bund ſchle⸗ ſiſcher Induſtrieller und der Magiſtrat Breslaus an den Reichskanzler, den Reichsinnenminiſter und die zuſtändigen Miniſterien gerichtet haben. In allen dieſen Telegrammen wird dringend gebeten, auch der ganzen Provinz Niederſchleſien durchgreifende Hilfe angedeihen zu laſſen. Vertreter des Bundes ſchleſiſcher Induſtrieller werden noch Gelegenheit neh⸗ men, dem Reichskanzler, dem Reichs innenminiſter und dem preußiſchen Handelsminiſter perſönlich die Notlage vor Augen zu führen. Die Kriſis der Wirtſchaftspartei Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Febr. Die„Germania“ kündigt für den Preußentag der Wirtſchaftspartei, der am kommenden Sonntag in Berlin abgehalten wird, die Fortführung der inneren Auseinanderſetzungen an. Die Führerkriſe in der Wirtſchaftspartei hat, wie auch wir ſeinerzeit hier dargelegt haben, mit dem Austritt des Reichstags⸗ abgeordneten Coloſſer und der Erklärung des Parteivorſitzenden Drewitz, daß er gegen Coloſſer eine Beleidigungsklage anſtrengen werde, nur eine vorläufige und ſehr wenig haltbare Löſung gefunden. Drewitz hat ſeine Ankündigung bis heute noch nicht wahrgemacht, dagegen hat Coloſſer gegen Drewitz eine Beleidigungsklage angeſtreugt, da ihm dieſer in einem Artikel den Vor⸗ wurf machte, eine Aufwandsentſchädigung von 400 /, die er von der Partei erhielt, nicht verſteuert zu haben. Dieſe Klage wird allerdings nur dann durchführ⸗ bar, wenn Drewitz für das Verfahren auf ſeine Immunität verzichtet. Die Preußenkonferenz der Wirtſchaftspartet, die urſprünglich einberufen wurde, im zur Frage der preußiſchen Landtagswahlen Stellung zu nehmen, wird nach der„Germania“ mit der Parteikriſe ſich eingehend beſchäftigen. Die Verhandlungen dürften vorausſichtlich einen Auftakt zu dem von den Landes⸗ und Ortsgruppen geforder⸗ ten Reichsparteitag der Wirtſchaftspartei bil⸗ den, der nach dem Willen der Landesvorſtände be⸗ reits auf Anfang März einberufen werden ſoll. Ein Aufruf Adolf Hitlers Meldung des Wolffbüros München, 17. Febr. Im„Völk. Beobachter“ wird heute ein Aufruf Adolf Hitlers an die SA. und SS.⸗Kameraden veröffentlicht, in dem es u. a. heißt: Ich verſtehe Eure Not und Eure Wut. Und dennoch muß ich als verantwortlicher Leiter der Partei Euch vor jenen Provokateuren warnen, die in unſere Reihen geſchickt die SA. mit allen Mitteln in die Rolle des Angreifers zu ͤrängen verſuchen, um auf dieſe Weiſe die Legitimation für die Ver⸗ folgung unſerer Bewegung dem heutigen Syſtem in die Hand zu drücken. Im Intereſſe der Bewegung und Eurer ſelbſt muß ich heute freiwillig blinden Gehorſam den Befehlen gegenüber verlangen, die die Exiſtenz der Bewegung im Intereſſe unſeres ganzen deutſchen Volkes erfordert. Ich verbiete daher erneut auf das ſchärfſte den Be⸗ ſitz von Waffen jeder Art nach den geſetzlichen Vorſchriften. — Poſen, 17. Febr. Die Poſener Morgenpreſſe berichtet, daß der Staatsanwalt die Freigabe des Flugzeugs von Gruſe, der bekanntlich auf polniſchem Gebiet notlanden mußte, angeordnet hat. Das Flugzeug wird heute an die deutſche Grenze gebracht werden. Eine Wünſchelrutengängerin, die Gold wert iſt Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Febr. Die italieniſche Wünſchelrutengängerin Mata⸗ Joni befindet ſich ſeit einiger Zeit in Pompeji, wo ſie, wie die B. Z. meldet, in dem Hauſe des Narziſz mit Sicherheit unterirdiſche Gewölbe und Gaolid⸗ und Silber vorkommen erkgunt haben ſoll. Die Grabungen ſind jetzt bis auf 8 Meter Tiefe ausgeführt worden. In 10 Meter Tiefe ſoll ſich das Geſuchte befinden. Schon jetzt aber ſcheint die Wün⸗ ſchelrutengängerin den Nachweis für die Theſe er⸗ bracht zu haben, daß das vom Vulkan verſchüttete Pompeji auf einer früheren, bereits ebenfalls durch den Vulkan zerſtörten Stadt aufgebaut iſt. Weiterhin wird die Wünſchelrutengängerin dem⸗ nächſt ihre Arbeit auf der Inſel Capri beginnen, wo ſie nach der berühmten aus maſſtvem Gold be⸗ ſtehenden Reiterſtatue des Tiberius fahnden ſoll. Die Nachforſchungen nach dieſem Schatz ſollen auch auf der die Inſel Capri umgebenden Meeresfläche fortgeſetzt werden. Uebrigens hat Frau Mataloni zwiſchen Capri und dem Veſuv eine Stelle bezeichnet, wo nach ihren Ausſagen in der nächſten Zeit ein neuer Vulkanausbruch kommen ſoll. Dienstag, 17. Februar 1931 Badische Politik Jeitungsverbot Der in Heidelberg erſcheinende nationalſoziaſt⸗ ſtiſche„Heidelberger Beobachter“ iſt vom Miniſterium des Innern mit ſofortiger Wirkung wegen ſchwe⸗ rer Schmähungen gegen Reichstag und Reichs⸗ regierung ſowie die heutige Staatsform auf Grund des Geſetzes zum Schutze der Republik auf die Dauer von zwei Wochen verboten worden. * badiſchen Unterlandes war in letzter Zeit mehrfach in Verſammlungsanzeigen det Nationalſozialiſtiſchen Arbeiterpar⸗ tei ein Polizeioberleutnant Jochim als Redner angegeben. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, handelt es ſich hier um einen ehemali⸗ gen Polizeibeamten; Jochim iſt bereits im Septem⸗ ber 1925 aus dem badiſchen Staatsdienſt aus⸗ geſchie den. Gebietsaustauſch mit Wärttemberg? Anfrage im württembergiſchen Laudtag Der neue Güterbahnhof in Tuttlingen iſt bekanntlich zum Teil auf badiſchem Gebiet er⸗ richtet worden. Dieſen Zuſtand benutzte der Abg. Habel von der Volksrechtspartei, um im württem⸗ bergiſchen Landtag eine Anfrage an die württember⸗ giſche Regierung zu richten, ob ſie bereit ſei, mit der badiſchen Regierung darüber in Verhandlung zu treten, das fragliche badiſche Gebiet zur Vermeidung von Kompetenzſtreitigkeiten an Württemberg abzu⸗ treten, gegebenenfalls im Wege des Gebietsaus⸗ tauſches. Letzte Meldungen Reichskanzler Brüning beim Groß⸗ und Ueberſeehandel — Berlin, 17. Febr. Reichskanzler Dr. Brüning folgte heute einer Einladung des Groß⸗ und Ueber⸗ ſeehandels zur Teilnahme an einer Vorſtandsſitzung des Verbandes. 5 Mittags empfing der Reichskanzler die Vertreter des kaufmänniſchen Einzelhandels in Duisburg ge⸗ meinſam mit Vertretern des Zentralverbandes des Einzelhandels in Berlin. Falſchmünzer verhaftet — Senftenberg, 17. Fehr. Die Polizei verhaftete geſtern abend den Kinobeſitzer Guſtav Kirſchner aus Alt⸗Döbern(Kreis Calau), der falſche Zweimark⸗ ſtücke in Umlauf gebracht hatte. Bei Kirſchner wurde eine Hausſuchung vorgenommen, die eine Preſſe, Metall und Falſchgeldſtücke zutage förderte. Kirſchner wurde in das Unterſuchungsgefängnis in Cottbus eingeliefert. Kein Treibſtoffmonopol beabſichtigt — Berlin, 17. Febr. Die Behauptung eines Ber⸗ liner Morgenblattes, die Regierung wolle von einer weiteren Erhöhung des Spiritusabnahmezwanges für Treibſtoffzwecke abſehen, da ſie ein Treibſtoffmonopol unter ausländiſcher Führung ſchaffen wolle, um De⸗ viſen für den Transfer herein zu bekommen, iſt— wie wir von unterrichteter Seite erfahren— un⸗ zutreffend. Rieſenunterſchlagung in Glasgow — London, 17. Febr. Nach Blättermeldungen aus Glasgow hat die Polizei geſtern den Präſidenten und den Vizepräſidenten der Sevottiſh Amalgamated Silks, ſechs Direktoren der gleichen Geſell⸗ ſchaft ſowie vier andere Perſonen verhaftet, die „Daily Telegraph“ zufolge beſchuldigt werden, durch Vorſpiegelung falſcher Tatſachen Gelder in Höhe von 438000 Pfund Sterling unterſchlagen zu haben. Die genannte Geſellſchaft war im Herbſt In Zeitungen des vorigen Jahres freiwillig in Liquidation getreten. 5 75— Symboliſch iſt das Sinnbild der Fiſche im Men⸗ ſchen ſelbſt durch die Füße ausgedrückt. Denn nach der Lehre der Aſtrologie gehören die Sternbilder und gewiſſe Körperteile zuſammen. Durch unſeren Wandel, den Gang um die Welt, ſollen wir das Chriſtentum verwirklichen. Auf unſeren Füßen, den Fiſchen, tragen wir ſtumm und demutsvoll das Lei⸗ denskreuz des Lebens. Aber wir wiſſen auch, daß dieſes Kurz zur Sonne erhöht iſt. Und ſo trägt der Fiſchmenſch, der Chriſt, die Sonne auf ſeinem Haupte durch den Tierkreis der kommenden Geſtalt ent⸗ gegen, die er in unſerer Gegenwart ſchon ahnt: Der Geſtalt des Waſſermanns, des ſchöpferiſchen Men⸗ ſchen, in dem ſich nach den alten Mythen der ganze Sinn und Schöpfung erfüllen ſoll. Die Zukunft des Berliner Schillertheaters. Die Stadt Berlin, von der der Intendant der Staatstheater das Schiller⸗Theater gepachtet hat, ſoll veranlaßt werden, das Theater mietefrei dem preußiſchen Staat zur Verfügung zu ſtellen, der nur in dieſem Falle die Weiterbeſpielung des Schiller⸗ Theaters in Erwägung ziehen will. Auf der anderen Seite wird aber auch damit gerechnet, daß die Schiller⸗Theater.⸗G. eine ſelbſtändige Beſpielung vornehmen wird. In dieſem Falle allerdings wird mit einem ſtädtiſchen Zuſchuß gerechnet, ſodaß dann die Stadt Berlin neben der Oper auch über ein eigenes Theater verfügen würde. Bei der herrſchen⸗ den allgemeinen Theaterkriſe iſt indeſſen auch zu er⸗ warten, daß die dafür benötigten Mittel nicht aufge⸗ bracht werden können, ſodaß mit der nächſten Saiſon das Schiller⸗Theater ſeine Pforten ſchließen müßte. Der Deuntſche Liedertag 1931. Nachdem gegen den Beſchluß des Geſamtausſchuſſes des Deutſchen Sängerbundes keine Einwendungen erfolgt ſind, iſt nunmehr die Veranſtaltung des Deutſchen Liedertages 1931 auf den letzten Sonntag im Juni feſtgeſetzt worden. Das Charakteriſtiſche des„Deut⸗ ſchen Liedertags“ beſteht darin, daß hier nicht nur ein Kreis oder mehrere Bünde einen gemeinſamen Liedertag abhalten, ſondern daß die geſamten Ver⸗ eine des Deutſchen Sängerbundes, etwa 15 000 an der Zahl, im In⸗ und Ausland beteiligt ſind. Zur muſikaliſchen Ausgeſtaltung des Liedertages iſt noch zu ſagen, daß der Deutſche Sängerbund davon abge⸗ ſehen hat, ſogenannte„Pflichtchöre“ ſingen zu laſſen, geſungen werden ſollen Volkslieder und volkstüm⸗ liche Lieder. Herzensgeiz Von Börries, Freihr. v. Münchhauſen Nicht loben, wo die Tat nach dem Lobe ſchreit, Nicht jubeln, wenn Erfüllung herniederbrauſt, Nicht ſprechen, wo der Freund ſich ausſprach,— Ach, ich verwünſche euch geiz'ge Herzen! Zwar ſpart ihr ängſtlich⸗ſpärlicher Worte viel Und braucht euch nicht zu ſchämen des Tränenſtroms, Der uns Begeiſterten des Lebens O, wie ſo häufig die Lippen ſalzet. Und doch, viel lieber preiſ' ich im Ueberſchwang Auch kleine Tat und freu' mit der Dankbarkeit Auch armer Geber, deren Gabe Schon in den Händen der Geber welk wird, Und doch, viel lieber gelt' ich dem Volke als Narr Vor Blumenſchönheit, wenn ſie mein Herz befällt, Viel lieber ſchütt' ich unbedenklich All' meine Ströme in kalte Hände, Viel lieber bin ich tauſendmal ſelbſt enttäuſcht, Als daß ich einmal täuſche ein volles Herz. Das, ganz vertrauend dem Verſchwender, Einmal ſich ſelbſt verſchwenden möchte! — Eine Haydn⸗ Gedenkmünze. Zur Erinnerung an den 200. Geburtstag Joſeph Haydns am 31. März 1932 wird in Oeſterreich die Ausgabe von Haydͤn⸗ Gedenkmünzen geplant. Aehnlich wie die Mozart⸗ Doppelſchillinge, die zu den Wiener Feſtwochen zur Ausgabe gelangen ſollen, werden auch als Haydn⸗ Gedenkmünzen Doppelſchilkinge mit dem Kopfbildnis des großen Muſikers geprägt werden. Eine Bruckner⸗Geſellſchaft in Newyork. In Newyork wurde eine„Bruckner Society of America“ gegründet, deren Ziel es iſt, wie es in der Ankündigung heißt, bei dem muſikliehenden Pu⸗ blikum ein größeres Intereſſe und Wertſchätzung für Bruckner, Mahler und die andern modernen Kom⸗ poniſten zu erwecken, welche auf der klaſſiſchen Tra⸗ dition fußen. Die Vereinigung wird u. a. darauf hin⸗ wirken, daß die großen Orcheſter in den Vereinigten Staaten den Werken Bruckners und Mahlers mehr Auteilnahme als bisher entgegenbringen; durch Vor⸗ träge, Veröffentlichung von Aufſätzen und Büchern ſollen die Ziele der Geſellſchaft gefördert werden, die ſich der Internationalen Bruckner⸗Geſellſchaft an⸗ ſchließen wird. Ein Maguetometer zur Ankündigung von Erd⸗ beben. In ſeinem Bericht an die franzöſiſche Aka⸗ demie der Wiſſenſchaften ſpricht Dr. Albert Nodon die Hoffnung aus, daß es mit Hilfe eines einfachen Apparates, der einem gewöhnlichen Taſchenkompaß ähnlich iſt, gelingen wird, Erdbeben vorauszuſagen. Eines dieſer Inſtrumente wurde in St. Jargo, Chile, wo Erdbeben häufig ſind, ausprobiert. Es wurde gefunden, daß die Kompaßnadel vor einem Erdbeben unruhig zu ſchwingen beginnt. Dieſe Schwingungen ſteigern ſich nach und nach, und die größten Ausſchläge dieſes Magnetometers fallen mit den Erdſtößen beim Erdbeben zuſammen. Das Magnetometer wurde gleichzeitig mit einem Seis⸗ mographen beobachtet, und die Anzeigen beider In⸗ ſtrumente ſtimmten vollkommen überein. Die Wir⸗ kung des Magnetometers dürfte darauf zurückzu⸗ führen ſein, daß die magnetiſchen Eigenſchaften vieler Körper von dem Druck abhängen, welchem dieſe Körper ausgeſetzt ſind. Es kann angenommen werden, daß die Spannungen in der Erdrinde, die ſich ſpäter in einem Erdbeben auswirken, Aenderun⸗ gen in dem Magnetfelde der Erde hervorrufen und von dem Magnetometer wahrgenommen werden. Nodon nimmt an, daß es möglich iſt, durch Beobach⸗ tungen des Apparates ein Erdbeben vorherſagen und die Bevölkerung rechtzeitig warnen zu können, Gegen die Zerſtörung Alt⸗Berlins. Der Ver⸗ ein für die Geſchichte Berlins erhebt jetzt in einer Kundgebung energiſchen Einſpruch gegen die Zerſtö⸗ rung der hiſtoriſchen Stätten Alt⸗Berlins, die nach den neuen Plänen des Berliner Magiſtrats zur Ver⸗ breiterung der Straßen im Zentrum der Stadt, ge⸗ opfert werden ſollen. Im Zuſammengehen mit an⸗ deren heimatkundlich intereſſierten Vereinen ſollen gegebenenfalls alle nur möglichen Gegen maß nahmen gegen die Zerſtörung des alten Berlin unternommen werden. Wolkenkratzer nicht mehr gefragt. Die Vor⸗ liebe der Amerikaner für ihre Wolkenkratzer iſt immer mehr im Schwinden begriffen. Da die Bauten ſeinerzeit nur auf eine Dauer von zwanzig Jahren berechnet worden ſind, muß innerhalb dieſer Zeit auch eine vollſtändige Amortiſation der Häuſer erfolgt ſein. Infolgedeſſen geſtalten ſich die Miet⸗ preiſe in den Wolkenkratzern außerordentlich hoch, und nach Mitteilungen der New Vork Times ſind jetzt in ſämtlichen amerikaniſchen Städten in den rieſiges Wolkenkratzern ganze Stockwerke leerſtehend. „ hn. . 28 . d c e—— 2A 3 * „557FFFFFFFF. „ r rere — „„ 7 N 4755 r g. M⸗ E er au ug Iu⸗ 8⸗ 7 Dienstag, 17. Februar 1931 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe — Die hiſtoriſche Fastnacht in badiſchen Städten Stockach Konstanz Elzach Haslach Kunterbunt iſt unſer badiſches Ländle zuſammen⸗ gewürfelt, verſchieden in Volksſtämmen, in Reli⸗ gionszugehörigkeit, in Erwerb und Politik, aber wenn die Faſtnachtszeit naht, dann gibt's überall Narren, und die ſind ſich bekanntlich alle gleich. Und doch zeigen die einzelnen Landſchaften auch in der Narrheit wieder großen Unterſchied. Sonderbar iſt, daß die alemanniſchen Stämme in ihrer Abgeſchloſſenheit und in ihrem gegenüber den pfälziſchen Franken ruhigeren Weſen in der Narre⸗ lei mehr leiſten. Das zähe„Am Alten hängen“ der Volksſtämme des Oberlandes zeigt ſich auch in dem Feſthalten altüberkommener Bräuche zur Faſtnacht⸗ zeit, während der Pfälzer als Nachbar der Fran⸗ zoſen ſich leicht von einem Vergnügen ins andere ſtürzt, die Abwechſlung liebt, raſch vergißt und an jedem neuen Karneval ſich wieder auf andere Weiſe beluſtigt. Die älteſten Narren dürften wohl die Stockacher ſein. Sie erhielten ſchon im 14. Jahrhundert durch fürſt⸗ liche Genehmigung ein Narrengericht beſtätigt. Das kam ſo: Am Hofe Erzherzog Leopolds in Wien lebte ein kluger Hofnarr, Hans Kuony von Stockach. Der ſchweizeriſche Geſchichtsſchreiber Tſchudt berichtet von dieſem„Kuony von Stocken“. Auf einem Bild wird uns dieſer Hofnarr mit ſeiner Schellenkappe und der Pritſche inmitten des öſter⸗ zeichiſchen Kriegsrats vorgeführt, im Hintergrund ſtehen die Truppen marſchbereit.„Sollen wir gegen die Schweyzer zu Felde ziehen oder nicht?“ Dieſe Frage beſchäftigt die Heerführer. Sie fragen auch Kubony. Er tut den Ausſpruch:„Euer Rat ge⸗ fällt mir nit; ihr ratet, wo ihr wollet in das Land Schweiz kommen und ratet nicht, wo ihr wollet wieder heraus⸗ kommen!“ Das ſchien den Kriegsluſtigen eine jener närriſchen Antworten, wie ſie Kuony gerne gab, ohne dem tieferen Sinn der Worte nachzu⸗ grübeln. Bei Morgarten erlitten die Oeſterreicher 1315 eine blutige Niederlage. Mit Mühe und Not ent⸗ ging Leopold der Gefangennahme. Jetzt fiel dem Fürſten der Ausſpruch ſeines Narren ein, den ſie viel belacht hatten. Er hatte ja leider Recht gehabt. Als ſpäter Leopold in einer guten Laune dem Stockacher Hofnarren die Gewährung eines Wunſches zuſagte, bat dieſer um Narrenprivilegien für ſeine Vaterſtadt Stockach. Aus jenen Tagen datiert die Stockacher Narrenzunft. Kein Krieg, keine ſchlimmen Händel der Stadt, keine Hungersnot und Seuche konnte ihr den Untergang bereiten. Immer wieder trat ſie in guten Jahren aus der Verſenkung hervor, hielt die alte Tradition hoch und erinnert mit der dreizipfligen Schellenkappe an den Gründer. Einheimiſche und Fremde laſſen ſich vor Faſtnacht von den Gerichtsnarren zum Narren ſchlagen. In frohen Zeiten geht's in Stockach hoch her. An dem Aufrichten des Narren⸗ baumes, einer hohen ſtolzen Tanne mitten im Städtchen, beteiligt ſich jung und alt. Der Zunft der Zimmerleute bleibt es vorbehalten, den Narrenbaum, das Wahrzeichen des Städtchens, aufzuſtellen. Der Konſtanzer Hemdoͤglonkerzug. Kann man es ſich von dem ruhigen Konſtanz, das uns in den ſommerlichen Monaten ſoviel Schönes bietet, denken, daß an einem Tag des Jahres die Jugend„losgelaſſen“ iſt? Und einen Höllenſpektakel vollführt ſie dabei mit ihren Blechdeckeln, ihren Trompeten und all den mannigfachen Radauinſtru⸗ menten der Karnevalszeit. Nicht jeder der Lehrer an den höheren Schulen der Stadt ſieht dem Hemd⸗ glonkerzug ruhig entgegen, denn er ſtellt eine Art Gericht dar, oft mit beißender Satire die Schwächen dieſes oder jenes Herrn geißelnd. Am beſten tut der, der herzlich mitlacht bei all den Späßen und Reden und auch einmal eine ſcharfe Wendung nicht krumm nimmt. Wo iſt die Jugend nicht zu allerlei Schabernack und Scherz bereit? Am meiſten an Faſtnacht, wo das weiße Hemd über dem Anzug und die weiße Zipfel⸗ mütze auf dem Kopf den Träger faſt unkenntlich macht. So ſind alle Hemdglonker gekleidet, vom Sextaner bis Primaner. Voraus im Zug die Sextaner, die Fröſche, die ja alle Lausbubenſtreiche ausführen und den Hexenſabbath anführen. Ueber dem ganzen Zug ſchwebt ein Lichtermeer von an Stöcken getragenen Papierlaternen; einige Rieſen von Hemoͤglonkern reichen bis in das erſte Stock⸗ werk der Häuſer. Was die in großer Zahl herbei⸗ gekommenen Zuſchauer beſonders intereſſiert, das ſind die von guten Zeichnern hergeſtellten Karika⸗ turen, wie ſie in jedem Lehrkörper vorhanden ſind; auch gewiſſe Vorkommniſſe erfahren bildliche ſkizzen⸗ hafte Darſtellung. Aus dem Munde all der weißen Geſpenſter erklingt das Lied: Hoorig, hoorig, Hoorig iſch die Katz, Und wenn die Katz nit hoorig iſch, So fängt ſie keine Mäuſe nicht. Unter dieſem Geſang bewegt ſich der Zug an die Häuſer, in denen einer der Lehrer ſeine Wohnung hat. Dann ſchwingt ſich einer zu einer Rede auf, und aus den mannigfachen Beigaben aus der Schulpraxis läßt ſich auf die Beliebtheit oder Unbeliebtheit des einen oder anderen Herrn ſchließen. Dazu ertönt bei kräftigen Stellen eine Katzenmuſik, die die Ohren zerreißt. Aber da es Faſtnacht iſt, nimmts niemand krumm. Wie geſagt, wer gute Miene zum böſen Spiel macht, iſt am beſten daran unter den Herren Lehrern, und reiches Feuerwerk, über den langen weißen Geſpenſterzug geworfen, vertreibt allen Miß⸗ mut und löſt von der Sexta bis zur Prima Wohl⸗ gefallen aus. Die Hemdoͤglonker der oberſten Jahr⸗ gänge beſchließen den alljährlichen Umzug durch eine Kneipe, während die kleinen Fröſche, die ſich heißer geſchrieen haben, zu Muttern heimkehren. In Elzach ſind, wie in Villingen, die Holzmasken von altersher gebräuchlich und werden über die Faſtnacht von den„Schuddig“ häufig gewechfſelt, um unerkannt zu bleiben. Der Kunſt des Holzſchnitzers bleibt es vorbehalten, aus dem weichen Lindenholz die ſonder⸗ barſten ſanften und ſchreckhaften Geſichter heraus⸗ zuſchnitzen. Der Anzug der Schuddig beſteht aus Hoſe und Kittel, beide mit einer Unzahl von roten Tuchlappen und Flecken ſchuppenartig beſetzt. Als Kopfbedeckung dient ein alter Strohhut, nach der Art der früheren Dreiſpitze an den Seiten auf⸗ gekrempelt und mit Schneckenhäuschen und Papier⸗ oder Tuchbollen beſetzt, ähnlich wie ſie die Gutacher⸗ innen auf ihren Bollenhüten tragen. An einem Stecken die unvermeidliche Schweinsblaſe, können dieſe Teufelsgeſtalten manchen Schrecken einjagen. Bei den Stockachern hatte ſich Pfarrer Hans⸗ jakob ehedem auch als Laufnarr eintragen laſſen. Den nötigen Humor dazu hatte er von ſeiner Vater⸗ ſtadt Haslach mitgebracht. War doch Haslach im Kinzigtal als Narreuſtadt bekannt. Er ſelbſt ſchreibt darüber:„Jeder Menſch hat das Bedürfnis, Dummheiten zu machen. Die Faſtnacht⸗ zeit gibt dazu den Leuten Gelegenheit, aus dieſem Bedürfnis der menſchlichen Natur ein Privilegium zu ſchaffen. Man vergißt das Elend und die Sorge des Lebens, träumt ſich in eine andere Rolle hinein, ſpielt dieſelbe einige Stunden und iſt wenigſtens für dieſe Zeit wieder glücklich— im Wahn und in der Narrheit. Wo aber die Menſchen geborene Humoriſten und Satiriker ſind, da geſtaltet ſich die Faſtnacht zu einer Bacchanalie für Witz und Humor. So bei den guten Haslachern, die wochenlang vorher ſtudieren, dichten, malen, zeichnen, nähen und ſchnei⸗ dern für die Faſtnachtsſtücke, groß und klein. Das Städtchen wird in jener Zeit ein Klein⸗Venedig des Karnevals, und oft der ernuſteſte Mann ſchlüpft in jenen Tagen in einen Weiberrock und lacht und höhnt und ſpotet von Haus zu Haus. Und was haben die Kinder für eine Freude, wenn ſie die erwachſenen Menſchen„närriſch“ ſehen! Sie kommen ihnen vor, wie ſie ſelber das ganze Jahr hindurch ſind, heiter, luſtig und ſorglos durch die Gaſſen ſpringend.“ Mit dieſen Namen iſt die Reihe der durch ihre Faſtnachttreiben bekannten„närriſchen“ Orte des badiſchen Oberlandes nicht erſchöpft. Es ſei nur an Waldshut und Donaueſchingen erinnert. Was das Frankenland zu dieſer Zeit ſchickt, das ſind mehr Faſtnachtsbräuche, die dem neu⸗ erwachenden Leben in der Natur gelten und den Sieg des hellſtrahlenden Sonnengeſtirns über die dunkeln Winternächte verhelfen. Am deutlichſten tritt dies in den Feuerrädern hervor, wie ſie in Langen⸗ tal, in Darsberg und anderen Orten von den Höhen ins Tal gerollt werden. S. J. Gund. Kaufe dir Lenz! Hole dir einen Strauß, einen kleinen beſcheidenen Strauß! Er ſei dein! Trage ihn in dein Zimmer, richte den Blick nach Oſten, wo täglich die Ströme der Sonne quillen. Setze den Strauß vor dich hin und laß dir erzählen vom Lenz. Die erſten Boten ſind da. Schon duften wieder deutſche Veilchen; ſchon rühren ſich Schneeglöckchen in harter Wintererde; ſchon ſieht man Leber⸗ blümchen und Flieder! Iſt es ſchon Mai? Das alles wächſt unter ſchützender Hülle. Es iſt ein Früh⸗ ling menſchlicher Geſchicklichkeit, aber es iſt Lenz. Wie die Kinder zu Weihnachten ſich etwas von der Fülle der Herrlichkeiten durch das Schlüſſelloch vor⸗ wegnehmen, ſo machen wir es mit den Blumen, die wir der Natur abbetteln. Die erſten ſind immer die ſchönſten, auch wenn andere geſünder, ſtärker und voller ſind. Wir Menſchen ſind nun mal ſo, wir laufen den Erſtlingen nach, während wir die volle Garbe der Letzten ſo leicht mißachten. Wenn ein krankes Kind fiebernd läge und an den Sommer denken würde, ihr Blütenkelche auf ſeiner heißen Stirn würdet das Fieber kühlen. Und wenn eine Mutter wäre, die nicht weiß, womit ſie ihr Kind ſättigen ſoll, ich wollte dieſen Lenz nicht kaufen um ihretwillen. Oh, wenn ich es wüßte! J werde milde geſonnen im Anblick der erſten Frühlingsboten. A. W. ** * Laſtkraftwagen ſtößt mit Straßenbahn zu⸗ ſammen. An der Einmündung der Straße K 2/K 3 in die Bismarckſtraße ſtieß geſtern nachmittag ein Laſtkraftwagen mit Anhänger mit einem in Richtung Ludwigshafen fahrenden Straßen⸗ bahnzug der Linie 3 zuſammen. Durch den Zu⸗ ſammenſtoß trug der 49 Jahre alt Straßen⸗ bahnführer eine Verletzung der linken Hand davon und mußte ſich ins Allgemeine Krankenhaus begeben. Weitere Perſonen wurden nicht verletzt. Der Motorwagen des Straßenbahnzuges wurde bei dem Zuſammenſtoß aus den Schienen gehoben und kam quer über die Bismarckſtraße zu ſtehen. Beide Fahrzeuge wurden ſtark beſchädigt. Durch den Vor⸗ fall entſtand eine Verkehrsſtörung von etwa einer halben Stunde. 2 5 Nummer 80 Veranſtaltungen Notſchul⸗Kabarett Aus der Reihe der Er werbsloſen⸗Notſchüles wurde der Vorſchlag gemacht, in der Faſtnachtszeit, ähnlich wie an Silveſter, wieder ein Stegreif⸗ Kabarett zu veranſtalten. Es iſt erfreulich, daß dieſe Anregung bei den leitenden Stellen Verſtändnis gefunden hat und keine Mühe geſcheut worden iſt, dieſen Wunſch zu verwirklichen. So fanden ſich am Samstag mittag im kleinen Saal des Kol⸗ pinghauſes die Erwerbsloſen⸗Notſchüler mit ihren Ange⸗ hörigen, ungefähr 500 an der Zahl, zuſammen. Von der Leitung war Dr. Eppſtein anweſend. Nach den ein⸗ leitenden Begrüßungsworten des Vertreters der Notſchule, Diplomkaufm. Heiland, wurde ein Programm abge⸗ wickelt, deſſen ſämtliche Darbietungen von Teilnehmern der Notſchule beſtritten wurde. In bunter Folge wechſelten Muſikſtücke mit Gedichtvorträgen in pfälzer Mundart, Kuplets, Geſangsſolis und einem Volkstanz ab, ausgeführt von Geſchwiſter Prierenkämper, Anhängern der Laban⸗ Bewegung. Beſondere Erwähnung verdient der Anſager, der in ſeiner urwüchſigen Art einen Heiterkeitsſturm ver⸗ Urſachte und weſentlich zur Hebung der Stimmung beitrug. All denen gebührt Dank, die in uneigennütziger Weiſe dazu beigetragen haben, den von der Not der Zeit am härteſten betroffenen Mitbürgern eine Freude zu bereiten. L. B. * 3 Planetarium. Im fünften Lichtbildervortrag der Reihe Ausgewählte Kapitel der Aſtronomie und der Geo⸗ phyſik, der am Donnerstag, dem 19. Februar ſtattfindet, ſpricht Prof. Dr. Feurſtein über das Thema:„Das Vorkommen der chemiſchen Elemente im Kosmos“. Film⸗Runoſchau Roxy:„Die Königin einer Nacht“ Das Geſetz der Serte erfüllt ſich auch bei dieſem Film wieder. Man frägt nicht darnach, ob der Stoff ſchon da⸗ geweſen iſt, ſondern man hält ſich an die alte Operetten⸗ ſchablone, in der Hoffnung, daß das Publifum immer noch die leichten Unterhaltungsfilme liebt und ihnen treu bleiben wird. Bis zu einem gewiſſen Grade trifft diese Annahme zu, denn es läßt ſich nicht leugnen, daß un⸗ problematiſche Filme, denen man ohne geiſtige Anſtren⸗ gung mit Leichtigkeit folgen kann, ſehr geſchätzt werden. Solange der Zuſtrom zu den Kinvs bei derartigen Filmen nicht nachläßt, werden die Produzenten nicht aufhören, das Operettenmilien bis auf ſeine letzten Möglichkeiten auszuſchöpfen. Dieſer Film, der urſprünglich„Die Nacht einer Frau“ hieß, von der Zenſur aber erſt nach der Titeländerung freigegeben wurde, will nichts anderes als unterhalten. Inhaltlich weiſt er ſehr ſtarke Aehnlichkeit mit der„Lie⸗ besparade“ auf, ohne aber das Vorbild zu erreichen. Aber ſchließlich kommt es nicht auf den Inhalt allein an, ſon⸗ dern auch auf die Darſtellung. Schauſpieler mit gutem Ruf ſetzen ſich für die harmloſe Geſchichte mit beſtem Erfolg ein: Friedl Haerlin, Walter Janſſen, Peggy Normann, Otto Wallburg, Adele Sandrock, Paul Morgan, Karl Ludwig Diehl, Heury Bender u. a. Die Regie führt Fritz Wendhauſen, der einige prächtige Einfälle gut unterbringen kann. Allſeitig verſtändnisvolle Heiter⸗ keit, wenn der Parlamentarismus und andere Dinge ver⸗ ulkt werden. Die Muſik iſt ſtellenweiſe einſchmeichelnd, geht leicht ins Ohr, ohne lange haften zu bleiben. Gloria:„Der Spion der Pompadour“ Ein hiſtoriſcher Film deſſen Inhalt Beſtändigkeitswert beſitzt und deſſen Wiedereinſetzung in den Spielplan allein ſchon dadurch gerechtfertigt wird. Karl Grune hat wirk⸗ lich geſchmackvoll die Geſchichte des Marquis'Eon inſzeniert und hat vor allen Dingen einen prächtigen ſzeniſchen Rahmen geſchaffen, der in optiſcher Hinſicht durch⸗ aus befriedigt. Liane Haid ſpielt den Marquis d' Eon mit einem Liebreiz, der einen geradezu in Bann ſchlägt, während Fritz Kortner mit einer mimiſchen Leiſtung aufwartet, die höchſtes Künſtlertum dokumentiert. Madame Pompadour wird mit Würde und recht eindrucksvoll von Agnes Eſterhazy dargeſtellt.— Das Orcheſter unter Stabführung von Kapellmeiſter Otto Apfel ſorgt für eine paſſende muſikaliſche Untermalung dieſes wirklich ſehenswerten Bildſtreifensg. 2 — NMEA Se E FAR BEN FABRIK MANN EUNd ROMAN VON HENR. ZECKENMDOR F. NACHDRUCK VERBOTEN 20 Lutz war nicht der Mann, deſſen Kampfkraft eine verlorene Schlacht zu ſchwächen vermochte, keinen Augenblick dachte er an Nachgeben, nachdem er ſich einmal entſchloſſen hatte, den hingeworfenen Fehde⸗ handſchuh aufzunehmen. Nur war an Stelle der Freudigkeit eine finſtere Verbiſſenheit getreten. Le⸗ nure bemerkte mit angſtgeſchärfter Empfindſamkeit ſofoxt die Veränderung, ohne den Mut zu einer Frage aufzubringen. Sie ſtreichelte ſeine Hände, ſeinen Kopf und hielt zerbrochen inne, hellfühlend, daß er ſich ihr entzog. Sie ſelbſt erſchrak vor dieſer nicht⸗ bewußten, aus dunklen Untergründen kommenden Bewegung. Es war mit einem Male eine bisher nicht gekannte Fremdheit da, die ſich nicht überwinden ließ, ihn mit einer zähen, glaſigen Raumſchicht um⸗ ſchloß, durch die weder die Zärtlichkeit linder Be⸗ rührung noch bittender Schimmer des Auges zu ihm drang. Er ſah ſich in erſtarrende, kalte Einſamkeit geſtellt, und ihm ſchien, als er ſchon aus dem Zimmer war, er gehe unter einer ſich durchſichtig wölbenden Glocke: Faſt war es ihm unverſtändlich, daß er im Hinabſteigen der Treppe den ihm mit Blumen ent⸗ gegenkommenden Gärtner am Aermel ſtreifte. Es war nicht die richtige Stimmung, um mit Hilde zuſammenzutreffen. Aber Begegnung und Aus⸗ ſurache waren notwendig. Reiner Tiſch mußte ge⸗ macht werden, man mußte wiſſen, wen man für und wen man gegen ſich hatte. Noch geſtern war ſolcher Gedanke unmöglich, jetzt waren alle Zweifel los⸗ gelaſſen. Am Telephon war ihre Stimme anders als ge⸗ wöhnlich, von beſonderem Klang geweſen. Und auch als ſie am verabredeten Platz zu ihm in den Wagen ſtieg, war es nicht wie ſonſt. Ihr erſter Gruß war immer ein Lachen und Aufblinken der Augen, heute hatte ſie ihn zu Boden blickend erwartet, und ihr Händedruck war von haſtig zugreifender Heftigkeit. „Wollen wir nach dem Haarlaß?“ Sie nickte. Er ließ den Wagen laufen, daß ihnen die Juliluft ſummend um die Ohren ſchlug. Ah, Be⸗ wegung, Bewegung! Gar nicht aufhören zu ſauſen, fühlten beide, immer ſo die Bäume und weißen Kilometerſteine vorüberſpringen laſſen. Dort der Wagen— vorüber. Das Haus dort vorn— wo war es? Schon vorbei, irgendwo hinten, alles hinter ſich laſſen, Menſchen, Zweifel, Streit, ſich ſelbſt— ſich ſelbſt. So gut war das, nicht ſprechen zu müſſen. Und doch warteten beide, daß der andere das erſte Wort ſagte. Er riß die Bremſe mit unnötiger Ge⸗ walt an. Dann ſaßen ſie an einem der Randtiſche, den Fluß vor Augen. Sie wußte ſchon, daß Klaus keinen Erfolg gehabt hatte und war voll Angſt. Was konnte ſie gegen Lutz' Härte? Warum ſagte er nichts? Warum fand er mit keiner Silbe den Weg zu ͤihr, der ſo breit und offen in ihr Herz führte? Er war voll Stolz oder Trotz und tat den Mund nicht auf. Ihn hatte man angegriffen, ihre Leute, ihre Familie hetzte gegen ihn, lauerten ihm auf. Weshalb kam ſie ihm nicht entgegen, ſie wenigſtens als einzige von allen? Er biß die Kiefer aufeinan⸗ der, daß es bis in die Zahnwurzeln ſchmerzte; über der Naſe riſſen zwei Falten mitten durch die Stirne. Da hielt ſie es nicht mehr aus. Sie ſagte leiſe, damit man es an den Nebentiſchen nicht hörte: „Lutz, lieber, lieber Lutz, mich macht das alles ſo unglücklich. Höre einmal auf mich, bitte, bitte. Sprich doch mit Papa, ſprich dich mit ihm aus, ich weiß es, dann wird alles gut werden. Du biſt viel klüger und geſcheiter als ich, aber dieſes eine einzige Mal höre auf mich. Du haſt doch verſprochen, daß du dich mit ihm—“ Weiter kam ſie nicht. Es war, als hätte ſie Breſche in einen Damm gebrochen, hinter dem ſchon die drohenden Waſſer gurgelten, und die ſich, endlich befreit, durch die Oeffnung ſtürzten. Mit halblauter Stimme, in der zurückgehaltene Wut und Erregung ziſchten, fuhr er ſie an. „Mit deinem Vater ſprechen? Na, herrlich! Dem Herrn, der mir ſeinen Rechtsanwalt mit einer ſchriftlichen Vollmacht auf den Hals ſchickt, da er zu feige iſt, ſelbſt zu kommen, dem ſoll ich jetzt vielleicht nachkriechen; darauf habe ich bloß gewartet. Da küſſe ich ja noch lieber der Großmutter die Hand, die ihr Gichtgeſtell von Berlin bis hierher ſchleppt, um die Hinrichtung perſönlich zu leiten. Die iſt doch wenig⸗ ſtens ein Kerl. Reſpekt vor dem alten Drachen. Aber der Henker, der das Abmurkſen am liebſten ſchriftlich beſorgen möchte, weil er kein Blut ſehen kann— danke verbindlichſt. So haben wir nicht gewettet. Noch haben die Herrſchaften meinen Hals nicht in der Schlinge. Krieg gefällig? Kann man bei mir haben bis aufs Meſſer.“ Hilde war leichenblaß geworden. Ihre Finger⸗ nägel krallten ſich ins bunt gewürfelte Tiſchtuch, das Herz klopfte ihr bis in den Hals hinauf. „Ich will nicht, daß du ſo von Papa ſprichſt. Ich verbiete dir das, Lutz.“ „Ach ſoboo—“ Er zog das„ſo“ ganz lang. „Und daß man mich hinterrücks angefallen hat, das haſt du nicht verboten.“ „Ich hab's doch nicht gewußt, Lutz. Weshalb ſagſt du etwas, was du ſelbſt nicht glaubſt!“ 3 Er war zu weit gegangen, doch er fand den Weg nicht zurück. Daß ſie ſich nicht bedingungslos auf ſeine Seite ſtellte, erbitterte ihn maßlos. War hier denn Kinderſpiel oder blutiger Ernſt? Es ging ums Ganze. Für unbeteiligte Zuſchauer gab es zwiſchen den Kämpfenden keinen Platz, man mußte unzwei⸗ deutig Partei nehmen. „Du verſtehſt anſcheinend nicht, worum es ſich dreht. Man will mir an den Kragen im Namen deines Vaters, und er hat ſeinen Namen dazu her⸗ gegeben. Ich will reinen Tiſch, für Halbheiten bin ich nicht zu haben. Entſcheide dich, wie du willſt, aber entſcheide dich, für ihn oder für mich. Beides geht nicht zuſammen.“ „Lutz, du weißt es ja, ich gehe mit dir bis ans Ende der Welt, wohin du willſt, aber verlange doch nicht von mir, daß ich mich zwiſchen euch ſtelle. Das iſt doch nichts Schlechtes, daß ich meinen Vater lieb abe.“ 5 Ihr Mund, ihre Augen, ihre Hände flehten. Sie gab ihrem Vater nicht recht, ganz genau wußte ſte, daß er ihr ſein Wort nicht gehalten hatte, daß er ſchwach und wankelmütig war, willenloſes Werkzeug ſeiner Mutter. Sie war erzürnt über ihn und hatte mit ihm nicht mehr geſprochen, ſeit ſie alles erfahren hatte. Aber ſie liebte ihn doch, wie er war, ſchwach und gutmütig, heiter, liebenswürdig, ſorglos. Mit niemand war ſie je ſo froh geweſen, mit niemand hatte ſie je ſoviel gelacht, kein Menſch hatte ſoviel Rückſicht und Verſtändnis für kleine weibliche Schwächen. Oh, ſie ſah ſehr klar und genau ſeine Schwächen und konnte doch nicht alles ſo ſagen. Ein bißchen ſchämte ſie ſich auch für ihn. Weshalb ver⸗ ſtand Lutz das nicht von ſelbſt. Er war ſonſt ſo klug und verſtand ſpielend viel ſchwierigere Dinge, die kaum in ihren Kopf hineingingen. Halbheit. Viel⸗ leicht war das bei ihr Halbheit, vielleicht auch mehr Einfühlungsvermögen in die Weſensart eines anderen, Duldſamkeit, Nachſicht, ein bißchen Mütter⸗ lichkeit, die ſie dem eigenen Vater gegenüber em⸗ pfand. Er war ihr Vater, aber doch nur ein großes Kind. Nein, Lutz, verftand das alles noch nicht, war zu jung und jetzt noch viel zu aufgebracht, um die Zartheit ihrer Regungen zu begreifen. „Mein Platz iſt hier, ich ergreife nicht die Flucht. Ich kann und will nicht fort. Mittelwege gibt es nicht bei mir. Wenn du glaubſt, daß dein Platz drüben iſt — bitte.“ Wie er ſprach! So ſprach man nicht, wenn man jemand lieb hatte. Trotz packte ſie. „Du biſt gerade ſo wie die Großmutter. unverſöhnliche Menſchen nicht.“ Er griff in die Taſche und drehte ſich nach dem Kellner um. „Ober, zahlen!“ War das alles? War ſie ihm keine Antwort mehr wert? Fühlte er nicht, daß er ihr gegenüber micht im Recht war? „Lutzl“ Er ſtand auf, das Geſicht unbeweglich, die Augen irgendwohin ins Blaue gerichtet. „Ich denke, wir gehen.“ Stolz bäumte ſich in ihr auf. gegengekommen, nicht er ihr. nicht gelernt. So ſaßen ſie verſtockt nebeneinander im Wagen. Er hielt in der Nähe ihres Hotels, ließ nicht die Hand vom Lenkrad, um ſie ihr zum Abſchied zu reichen. „Lutz!“ Er hörte nicht die Stimme des Erſchreckens, der Sehnſucht, der Bitte, die ſie in ſeinen Namen legte Der Motor ſpraug an, der Wagen flog. Er ſah nicht mehr die Hand, die ſich nach ihm ausſtreckte. Er hatte nur das Gefühl, hineinraſen in irgend etwas, in einen Laternenpfahl, in eine Mauer, den Wagen in Trüm⸗ mer fahren. Die Leute blieben ſtehen und ſahen kopf⸗ ſchüttelnd dem toll gewordenen Gefährt nach. Lutz hatte Schleier vor den Augen, die Kehle war ihm trocken, Fieber brannte in allen Adern. Hilde nicht auf ſeiner Seite. Auch dieſe Schlacht, die er unbedingt zu gewinnen wähnte, war verloren. Die Glasglocke war wieder da, über ihn und ſeinen Wagen geſtülpt, und unter der Glocke war es eiſig kalt. (Jortſetzung folgt) Ich mag Sie war ihm ent⸗ Nachlaufen hatte ſie 4. Seite/ Nummer 80 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 1 Eigener Drahtbericht O. Sch. Frankfurt a.., 17. Febr. Ein Kaufmann namens Karl Wilhelm Becker, der neben ſeiner angeſehenen Stellung bei einer hie⸗ ſigen Firma auch als Vermögensverwalter tätig war, iſt nach Unterſchlagung einer großen Summe— man ſpricht von 100 000 Mark— geflüchtet. Es handelt ſich um einen Buchhalter einer großen Aktiengeſellſchaft, der im Sport eine gewiſſe Rolle ſpielen wollte. Da er aus ſeinen Einnahmen den Aufwand nicht beſtreiten konnte, vergriff er ſich an fremdem Geld. Karl Wilhelm Becker iſt in Sport⸗ kreiſen eine bekannte Erſcheinung. Er ſtand dem Frankfurter Motorradklub vor und war auch in den Automobilkreiſen angeſehen und geſchätzt Becker, der aus einer bekannten Frankfurter Familie ſtammt, ſpielte den Kavalier und Don Juan. Er gab das Geld mit vollen Händen aus, liebte Wein, Weib und Geſang, mimte auch den Sportmäzen, der wertvolle Geſchenke machte und gab bei gelegentlichen Ge⸗ ſprächen vor, das Geld aus einer amerikaniſchen Erb⸗ ſchaft erhalten zu haben. In Wirklichkeit war Becker der Vermögensver⸗ walter einer alten Frankfurter Dame, aber er ver⸗ Große Unterschlagung in Frankfurt Buchhalter veruntreut ewa 100 000 Mark waltete das Geld in ſeine eigene Taſche. Durch Fäl⸗ ſchungen von Urkunden hob er von dem Bankguthaben der Dame ganz beträchtliche Summen ab, deren Hö⸗ hen im Augenblick noch nicht bekannt ſind, doch werden die Unterſchlagungen auf mindeſten 100 000 Mark geſchätzt. Als die Sache brenzlich wurde, ging Becker flüchtig. Er verließ mit ſeinem Kraftwagen Frank⸗ furt a. M. und ſoll von Bekannten in der Richtung nach Kaſſel geſehen worden ſein. In ſeiner Be⸗ gleitung ſoll ſich ſein ſechsjähriger Junge befinden. Als die Aktiengeſellſchaft, die Becker beſchäftigte, von ſeinen Verfehlungen erfuhr, entließ ſie ihn friſtlos und ordnete eine Prüfung ihrer Bücher an. Dieſe ergab, daß ſich Becker in ſeinem Geſchäft nichts hat zuſchulden kommen laſſen. Man hat ſich allerdings ſchon gewundert über die noblen Allüren des Man nes, der mit Leib und Seele dem Motorſport huldigt, aber man hielt die Erklärung Beckers, daß er geerbt hätte, für durchaus möglich. Die Feſtnahme des Defraudanten kann nach Lage der Dinge nicht lange auf ſich warten laſſen. Nach dem Pache⸗Skandal iſt dieſe Angelegenheit in ganz kurzer Zeit die zweite Skandalſache, die in Sportkreiſen ſpielt. Aus Vaden Staatliche Perſonal veränderungen Ernannt wurde der ordentliche Profeſſor an der Univerſttät Göttingen Dr. Eduard Fraenkel mit Wirkung vom 1. April 1931 an zum ordentlichen Profeſſor für klaſſiſche Philologie an der Univerſität Freiburg und zum Mitdirektor des dortigen Semi⸗ nars für klaſſiſche Philologie. Zur Ruhe geſetzt auf Anſuchen wurde Hauptlehrer Friedrich Wahrer in Hüfingen, Amt Lörrach, wegen leidender Geſundheit. Entlaſſen auf Antrag wurde Juſtizrat Dr. Ernſt Weil in Bretten. Uebertritt in den Ruheſtand kraft Ge⸗ ſetzes: Juſtizoberinſpektor Paul Hock beim Land⸗ gericht Konſtanz, Kanzleiſekretär Joſef Höhn beim Amtsgericht Karlsruhe und Obergerichtsvollzieher Thomas Thomann beim Amtsgericht Emmendin⸗ gen auf 1. Mai 1931. Die Ausſichten für das Baugewerbe m. Heidelberg, 15. Febr. Es müßten noch Wunder geſchehen, wenn mit Beginn des Frühjahrs die dies⸗ jährigen Ausſichten für das Baugewerbe ſich einiger⸗ maßen oder auch nur verhältnismäßig befriedigend geſtalten ſollten Bis jetzt ſind ſie ſo trübe wie nur möglich, ja einfach hoffnungslos, und eine Wendung zum Beſſeren iſt auch nicht zu erwarten. Im vergangenen Jahre gab der Neubau der Uni⸗ Verſität einer Anzahl von Facharbeitern Gelegenheit zu Verdienſt, für dieſes Jahr ſteht aber auch ein der⸗ artiger„Tropfen auf den heißen Stein“ nicht in Ausſicht, wenn man nicht den Umbau der Schloß⸗ wirtſchaft als ſolchen gelten laſſen will; dieſe Arbeit ſoll aber ſchon bis zum Beginn der ſog. Sai⸗ ſun erledigt ſein. Auch der eingefleiſchte Optimiſt muß zugeben, daß der wirtſchaftliche Horizont ſich immer mehr verdüſtert. Das gilt nicht nur für das Baugewerbe und nicht nur für Heidelberg. Waffenbeſchlagnahme Karlsruhe, 17. Febr. Der Polizeibericht meldet: Geſtern wurden bei verſchiedenen Einwohnern in Söllingen, Amt Durlach, zwei Karabiner, drei Piſtolen und etwa 150 Schuß Munition hierzu. gefunden und beſchlagnahmt. Nach Angabe der bis⸗ herigen Beſitzer haben ſie dieſe Waffen und Muni⸗ tion beim Rückzug des deutſchen Heeres im Spät⸗ Herbſt 1918 erworben. Die polizeilichen Feſtſtellungen ſind noch im Gange. * kr. Heidelberg, 16. Febr. Rechtsanwalt Dr. Hofert, zweiter Vorſitzender der Ortsgruppe Heidelberg der Deutſchen Volkspartei, iſt geſtern von einem Motor⸗ radfahrer am Bahnhofplatz umgefahren und am Kopf und Schulter erheblich verletzt worden. Man hofft, daß er in einigen Wochen wiederhergeſtellt ſein wird.— Prinz Takamatſu, Bruder des Kai⸗ ſers von Japan, befindet ſich, wie ſchon gemeldet, auf einer Studienreiſe durch Europa und wird morgen zu einem mehrtägigen Beſuch nach Heidelberg kommen und im„Europäiſchen Hof“ abſteigen.— Für den Eintritt in die Volksſchule ſind bis jetzt 628 Knaben und 573 Mädchen angemeldet. Mit den Nach⸗ züglern wird die vorjährige Zahl vorausſichtlich wie⸗ der erreicht. * Heidelberg, 16. Febr. Im Stadtteil Rohrbach konnten am Samstag Herr Georg Vogel und ſeine Frau geb. Filſinger das ſeltene Feſt der dlaman⸗ tenen Hochzeit feiern. Das Ehepaar iſt noch ziemlich rüſtig, obwohl Herr Vogel ſeit etwa 15 Jah⸗ ren erblindet iſt.. sch. Doſfenheim, 16 Febr. Der ſchon längere Zeit in der Schweiz in Davos zur Erholung weilende hieſige Bürgermeiſter Böhler hat jetzt in einem Schreiben der hieſigen Gemeinde mitgeteilt, daß er infolge Erkrankung von ſeinem Poſten zurücktrete. Als Stellvertreter wurde Gemeinderat Johann Ruland beſtimmt. Bürgermeiſter Böhler trägt ſich ſchon längere Zeit mit Rücktrittsabſichten. UI Weinheim, 16. Febr. In einer unter Vorſitz von Oberbürgermeiſter Huegel abgehaltenen Be⸗ ſprechung mit den Vertretern des Gemeinnützigen Vereins des Gewerbevereins und der Innungen, wurde einſtimmig beſchloſſen, am Sonntag Lae⸗ tare(15. März) auch in dieſem Jahre wieder einen Sommertagszug zu veranſtalten. Aus der Pfalz Ein geriſſener Schwindler * Speyer, 16. Febr. Ein unbekannter Betrüger, der unter dem Namen Alfred Schäfer, Heinrich und Otto Müller und Friedrich Orth in der Pfalz auftrat und ſich als Betriebsleiter des Eiſenwerks Kaiſers⸗ lautern ausgab, hatte im Laufe des letzten Jahres eine Reihe weiblicher Perſonen an allen möglichen Orten um Geldbeträge geſchädigt, die er unter Abgabe des Heiratsverſprechens zu erſchwindeln verſtand. Verſchiedentlich ſtahl er auch bei ſeinen Bräuten die bereits angeſchaffte Wäſche⸗ ausſtattung. Tödlicher Unglücksfall * Kaiſerslautern, 16. Febr. Heute mittag ſtürzte der 50 Jahre alte Kommerzienrat Auguſt Chriſt⸗ mann von der Firma Heckel beim Ausmeſſen einer Fläche aus einem Fenſter der 5. Etage in den Neubau der Reichspoſt, auf die Straße herab. Mit ſchweren Verletzungen wurde er in das Kranken⸗ haus verbracht. Unterwegs iſt er jedoch den ſchweren Verletzungen erlegen. Kleine Nachrichten * Darmſtadt, 17. Febr. Ein 17jähriger Schuh⸗ macherlehrling aus Darmſtadt hat ſich in einem Garten unweit ſeiner Wohnung erhängt. Un⸗ günſtige Verhältniſſe in familiärer und wirtſchaft⸗ licher Hinſicht dürften den fungen Mann veranlaßt haben, freiwillig aus dem Leben zu ſcheiden. * Wiesbaden⸗Biebrich, 16. Febr. Geſtern fand der Wärter des Friedhofes den etwa 50 Jahre alten Studienrat der Biehlſchule, Dr. Ernſt Brand, Wiesbaden wohnhaft, unweit vom Grab ſeiner Mut⸗ ter, die vor ungefähr zwei Jahren geſtorben war, bewußtlos auf. Der Studienrat hatte drei verſchiedene Sorten Schlaftabletten eingenommen. Man brachte ihn ins Wiesbadener Krankenhaus, wo jedoch der bereits eingetretene Tod feſtgeſtellt wurde. sW. Mainz, 17. Febr. In dieſem Jahre iſt auch in Mainz die Faſtnacht„gedämpft“ verlaufen. Der Samstag war wie üblich dem Einzug der Rekruten und der feierlichen Vereidigung vorbehalten. Es herrſchte auf den Straßen reger Betrieb und auch von auswärts war der Zuſtrom„gut“. Etwas ſtärker war der Fremdenbeſuch am Sonntag, dem Tag der Gar⸗ den und Kinder. Der Sonntag war in dieſem Jahre der Hauptfeiertag, mußte doch der Roſenmontagszug der Not der Zeit entſprechend abgeſagt werden. Und in dieſes Notjahr hinein fiel das 75jährige Jubi⸗ läum der„Meenzer Kleppergard“. Auch dieſe Ju⸗ belfeier wurde in ſchlichter, aber in humorvoller Weiſe begangen. e Aus Rund funk⸗Programmen Mittwoch, 18. Februar 12.20: Mühlacker: Militärkonzert⸗ 15.20: Frankfurt: Jugendſtunde. 15.30: Mühlacker: Kinderſtunde. 16.30: Frankfurt, Mühlacker: Konzert; Mün⸗ chen: Kinderſtunde. 17.25: München: Konzert. 18.10:. Stunde der Bühne; Mühlacker: 18.45: Konzert; ortrag. Mühl ⸗ acker: Vorträge. Breslau: 19.15: Berlin: Konzert; Frankfurt, Wühlacke r: Adagio bis Allegro. 19.30: München: Vortrag; Budapeſt: Oper; Mai land, Turin: Konzert; Wien: Die inter⸗ nationale Himalaja⸗Expedition 1930. Frankfurt, Mühlacker: Hörſzenen„Frau Aja“; London 1, 2: Konzert; Daven try: Volkslieder; Stockholm: Militärmuſik. Breslau: Heimat in Schleſien; München: Kammermuſtk;: Tſchechiſche Sender: Einſo⸗ niekonzert; Bukoreſt: Flötenſoli: Oslo: Or⸗ cheſterkonzert; Wien: Arien und Liederabend. : Kattowitz, Straßburg: Konzert. : Bukareſt: Klavierkonzert, anſchl. Violinkonzert; Mailand, Turin: Kammermuſik; Rom: Oper. : München: Leſeſtunde; Löwen: Violinkonzert: London 1, 2: Vortrag in deutſcher Sprache;: Da⸗ Frankfurt, 19.45: 20.00: ventry: Sinfoniekonzert. 21.10: Berlin, Breslau: Sinfoniekonzert. 21.15: Frankfurt, Mühlacker: Meiſter des Rokoko. 21.30: 15 ünchen: Orgelkonzert; Löwen: Sinfonie⸗ onzert. 21.50: Wien: Konzert. 22.35: Berlin: Politiſche Zeitungsſchau, anſchl. Konzert; Oslo: Tanzmuſik. ADAC-Motorrad⸗Cänderfahrt Streckeuführung durch Pfalz und Mannheim An Stelle der im Vorjahre mit ausgezeichnetem Erfolg auf dem Nürburgring durchgeführten 144 Stundenfahrt für Motorräder wird der ADAC. vom.—20. April ſeine Internationale Motorradländerfahrt durchführen, deren Vorläufer in den 1929 ausgezeichneten Erfolg hatten. Die Verenſtaltung iſt zur Reklame freigegeben, und dem Wunſche der Indu⸗ ſtrie folgend, hat der ADAC. Streckenführung durch Län⸗ der gewählt, die für deutſchen Motorradexport beſonders in Frage kommen. Die 3. A DAC.⸗Motorradländerfahrt wird ſomit wie ihre Vorgänger außer hochwertiger Sport⸗ fahrt Propagandafahrt fürs deutſche Motorrad ſein. In Koblenz beginnend, führt die Fahrt am erſten Tage über den Nürburgring durch Trier nach Saarbrücken(270 Km.), am 2. Tag, 9. April, von Saarbrücken über Mannheim, Stuttgart nach Innsbruck(544 Km.), am 10. April von Innsbruck über den Brenner, durch Dolomiten und über den Karſt nach Abbazia(470 Km.), am 11. April von Abbazia nach Spalato(385 Km.), danach in die Hauptſtadt Bosniens, nach Saraſewo(285 Km.), am 13. April von Sarajewo nach Belgrad(340 Km.), am 14. April iſt in Belgrad Ruhetag. Der 15. April bringt mit der 510⸗Km.⸗ Strecke Belgrad—Agram wohl die ſchwerſte der Tages⸗ etappen, der 16. April führt die Fahrer äber die Alpen ah Agram durch Marburg, Graz, Leoben, Steyr, noch Linz(425 Km.). Am 10. Tag gehts durch Prag nach Dres⸗ den(420 Km.), am 18. April ab Dresden über Chemnitz Zwickau— Plauen—Zeitz nach Erfurt 1330 Km.) und am Schlußtag(19. April) über Hannover nach Bremen(335 Km.) In den ausländiſchen Etappenorten wird nach dem Beiſpiel der„Tour de France“ Aufſtellung der Fahrzeuge zu Beſichtigungszwecken erfolgen. Vorgeſchriebene Durch⸗ ſchnittsgeſchwindigkeiten für Solomaſchinen nicht über 350 cem und Seitenwagenmaſchinen nicht über 600 cem iſt 35—45 Km. je nach Gelände, für Solomaſchinen über 350 cem und Seitenwagenmaſchinen über 600 cem 4080 Kilometer je nach Gelände. Der Veranſtalter behält ſich vor, die geforderten Reiſegeſchwindigkeiten den zur Zett der Durchführung der Veranſtaltung gegebenen Verhält⸗ niſſen anzupaſſen. Jeder Seitenwagen muß mit einem Beifahrer bezw. mit 60 Kg. Ballaſt(Sandſack) beſetzt ſein. Das Fahren mit Sozius iſt verboten. Am Schluß der Veranſtaltung findet in Bremen eine Zuſtandsprüfung ſtatt über ſchwere Schäden, welche mit 20 Strafpunkten belegt werden: Vruch eines Zylinders, Bruch einer Pleuelſtange, Bruch des Schwungrades, Bruch der Kurbelwelle, Getriebedefekt, Verſagen beider Bremſen, Bruch oder Riß des Rahmens, Bruch oder Riß der Gabel, Defekt der Lager, Bruch des Kolbens, Bruch des Kolbenbolzens, Bruch der Radachſe, Bruch der Lenkſtange, Bruch des Kurbelgehäuſes, defekte Kraftübertragung. Fahrtleiter iſt Herr Richard Doernke (Hannover), Sportkommiſſar Herr Georg Joſeph(Bres⸗ lau). Außer Einzelwertung findet auch eine Fabrik⸗ mannſchaftswertung ſtatt. S. D. Damen-Hand ball 1. FC. Kreuznach— 08 Mannheim:1 Zum erſten Male griff die Damenelf des MFC. 08 Mannheim in die Meiſterrunde ein. Kreuznoch hieß der Gegner. Bei ſchlechten Bodenverhältniſſen begonn das Spiel unter der ſehr guten Leitung von Morgenſtern⸗ Jahren 1928 und Wiesbaden. Kreuznach ſtellte eine nusgeglichene Mannſchaft ins Feld, wobei die Halblinke wohl als die beſte der Elf zu bezeichnen iſt. Das Wurfvermögen und die Ballauf⸗ nahme dieſer Spielerin ſind glänzend. Wenn ihr dennoch ein Erfolg nicht glückte, ſo war dies das Verdienſt der Mannheimer Torwächterin, die die Lage vollſtändig be⸗ herrſchte. G nur mit 10 Damen ſpielend, hatte in der geſamten Hintermannſchaft ihre beſten Leute. Der Sturm verſtand ſich auch beſſer als ſonſt. Nach Anpfiff übernahm 08 ſofort das Kommando, das auch bis weit in die zweite Hälfte behauptet weröen konnte. In der 7. und 13. Minnie er⸗ zielte O8 je einen Treffer, die beide wegen Uebertritt und Abſeits nicht gegeben wurden. Das einzige Tor wurde eine Minute vor Halbzeit durch die Mittelſtürmerin er⸗ zielt. Dies war der Erfolg guter Stürmerarbeit. Am 22. Februar trefſen ſich beide Mannſchaften zum fälligen Rückſpiel am alten Gaswerk Lindenhof. Städtekämpfe der Kunſtlurner Der Turn⸗Klub Hannover trug am Sonntag gegen die Mannſchaften des MTB. Braunſchweig und des MT. Lüneburg in Hannover einen Kunſtturnwettkampf aus, den der Veranſtalter mit 1164 Punkten überlegen vor Braunſchweig mit 1073 und Lüneburg mit 1045 Punkten gewann. 5 In Grünberg kam am Sonntag zwiſchen dem AT. Grünberg, dem ATV. Breslau und Guts Muts Berlin ein Kunſtturn⸗Vereinskampf zum Austrag. Die Breskauer gewannen den Wettkampf ſicher mit 1248 Punkten vor Guts Muts mit 1175 und Grünberg mit 1134 Punkten. Frankreich gewinnt den Oreiländerkampf Auf der Pariſer Winterbahn wurde am Sonntag ein Dreiländerkampf zwiſchen Frankreich, Belgien und Italien in Form eines Dreiſtunden⸗Mannſchaftsrennens aus⸗ gefahren. In der Geſamtwertung ſiegte Frankreich mit Punkten vor Belgien(82.) und Italien(59.) Nach jagdenreichem Verlauf gewannen die Franzoſen Ray⸗ naud⸗Dayen mit 134,480 Km. und Rundenvorſprung vor den drei belgiſchen Mannſchaften A. Buyſſe⸗Haemer⸗ linck, Debruycker⸗Billit und Raes⸗Decorte. Schmeling ⸗Stribbling am 19. Juni Nach einer Meldung der„Daily News“ Der Weltmeiſterſchaftskampf zwiſchen dem deutſchen Weltmeiſter Max Schmeling und dem Amerikaner Young Stribbling ſoll nach einer Meldung der Chicagver Zei⸗ tung„Daily News“ zufolge endgültig am 19. Juni auf dem„Soldiers⸗Field“ in Chicago zum Austrag kommen. Der Präſident des Newyorker Madiſon Square Garden, Carey, weile zur Zeit in Chicago und habe bereits die Verträge mit den beiden Boxern getätigt. Vorausſichtliche Witterung für Mittwoch, 18. Februar Etwas kälter, wechſelnd wolkig und ſtrichweiſe noch leichter Schneefall bei ſüdlichen bis füböſtlichen Winden Welter⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landes wetterſtellen.36 Uhr vormittags .— Tuf—— See Luft- SEEZAAA[ Wind Gab. r 5 S Wee „ e S8 8% 8 micht] Stärte Wertheim 1511— 0 42 stil— heiter Königsſtubl] 563 74e, 3 0—3 S8. leicht 4 Karlsruhe 1207469 0 5 1 ſtill“— wolkig Bad.⸗Bad 2137487 0 5—1 N teicht halbbedeckt Villingen 71207485—-1—2—3 W bedeckt St. Blaſien 780——3 14 ſſtill— 4 Badenwell. 422 7472-1-—-4—4 No leicht— Feldbg. Hof 1275 616.8 98—5 9 8, friſch 9 Bad. Dürrh. 701— 8—8—5 80 leicht bedeckt Die neue Zyklone hat ſüdlichen Kurs eingeſchla⸗ gen, ihr Zentrum liegt heute bei der Rheinmündung. In unſerem Gebiet iſt es dabei geſtern vorübergehend zu leichter Erwärmung und Niederſchlägen gekom⸗ men; auch haben die Winde etwas aufgefriſcht. Im Gebirge fielen 10 bis 20 Zentimeter Neuſchnee. Da das Tief ſich jetzt langſam verflacht, haben wir bei vorwiegend ſüdöſtlichen Winden zeitweilig aufhei⸗ terndes Wetter und wieder leichten Temperaturrück⸗ gang zu erwarten. * Amtlicher Schneebericht der Badiſchen Landes⸗ wetterwarte vom 17. Februar 1931, 8 Uhr morgens Feldberg ⸗Poſtſt.: bewölkt,— 7 Grad., Ge⸗ ſamtſchneehöhe 220— 240 Ztm., davon—10 Ztm. Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Hinterzarten: bewölkt,— 4 Grad., Geſamt⸗ ſchneehöhe 110—120 Ztm., davon 10—15 Ztm. Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Titiſee: bewölkt,— 4 Grad., Geſamtſchneehöhe 60 Ztm., davon 10—15 Zim. Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Neuſtadt: bewölkt,— 4 Grad., Geſamtſchneehöhe 60 Ztm., davon 10—15 Ztm. Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. 0 8 St. Blasien: bedeckt,— 3 Grad., Geſamtſchnee⸗ höhe 70—75 Ztm., davon 10—15 Ztm. Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. heiter,—? Grad., Geſamt⸗ chan ins land: ſchneehöhe 180—140 Ztm., davon—10 Ztm. Neuſchnee, bedeckt,— 3 Grad., Geſamt⸗ Ski und Rodel ſehr gut. Bad Dürrheim: ſchneehöhe 30 Ztm., davon—2 Ztm. Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Königsfeld: bewölkt,— 3 Grad., Geſamtſchnee⸗ höhe 65—70 Ztm., davon—10 Ztm. Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. 2 St. Georgen: bewölkt,— 5 Grad., Geſamtſchnee höhe 80—85 Zitm., davon—10 Zim. Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Schonach: heiter,— 2 Grad., Geſamtſchneehöhe 110—120 Ztm., davon—10 Ztm. Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Triberg: bewölkt,— 3 Grad., Geſamtſchneehöhe 95—100 Ztm., davon 20—380 Ztm. Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. N Ruheſtein: bewölkt,— 5 Grad., Geſamtſchnee⸗ höhe 170—180 Ztm., davon 10—15 Ztm. Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Mummelſee: bewölkt,— 7 Grad., Geſamtſchnee⸗ höhe 160—170 Ztm., davon 15—20 Ztm. Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Hundsbach⸗ Biberach: heiter,—5 Grad., Geſamtſchneehöhe 100-110 Ztm., davon—10 Ztm. Neu⸗ ſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Unterſtmatt: heiter,— 6 Grad., Geſamtſchnee⸗ höhe 130—140 Ztm., davon 10—15 Ztm. Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Sand: heiter,— 4 Grad., Geſamtſchneehöhe 85 bis 90 Ztm., davon 15—20 Ztm. Neuſchnee, Ski und Rodel ſehr gut. Herrenwies: bewölkt,— 5 Grad., Geſamtſchnee⸗ höhe 90—95 Ztm., davon 15—20 Ztm. Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Hundgeck: heiter,— 4 Grad., Geſamtſchneehhhe 190140 Ztm., davon 15—20 Ztm. Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. 5 Bühlerhöhe⸗Plättig: heiter,— 4 Grad C,, Geſamtſchneehöhe 95100 Ztm., davon 15—20 Zim. Neu⸗ ſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Dobel: bewölkt,— 4 Grad., Geſamtſchneehöhe Ztm., davon—10 Ztm. Neuſchnee, Pulver, Ski ſehr ant, Rodel mäßig. bewölkt,— 7 Grab St. Anton am Arlberg: Geſamtſchneehöhe 100110 Ztm., Pulver, Ski und Nobek Gelamt⸗ ut. N CTChriſtoph: bewölkt,— 7 Grad., ſchneehöhe 300—325 Zim., Pulver, Ski ſehr gut. 16. Februar: Kitzbühel Tal:— 5 Grad., Geſamtſchueehbhe 75 Ztm., Pulver auf Harſch. 1 5 Kitzbübel Hahnenkammplateau:— 10 Gra ., Aufheiterung, ſchwacher Weſtwind, Geſamtſchneehöhe 160 Ztm., Pulver. Königſtuhl: heiter,— 2 Grad., Geſamtſchnee⸗ höhe 15 Ztm., davon 5 Ztm. Neuſchnee, Ski und Rodel gut. 000 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Se Kayſer- Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder ⸗ Spo u. Vermifchtes Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer Mi und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche 5 tellungen: Jakob Faude, fämtlich in Mannbeim— Herausgeber, Drucker u. Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim. R 1,—8 Für unverlangte Veiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt wu bel Rückporto Geſchäftliche Mitteilungen * 40 9. H. unter Friedenspreis bönnen Sie heute Auto⸗ mobile kaufen. Dabei werden aber von Jahr zu Fahr Ausſtattung und Fahreigenſchaften dem neueſten Sta der Technik angepaßt. Bei einem der beliebteſten Klein⸗ wagen, dem BMW, wurden bei den neuen Modellen 1981 0 Erhöhung der Verkaufspreiſe eine ganze Reihe von Moderniſierungen vorgenommen. BMiW iſt der erſte Bierzylinder⸗Kleinwogen, der mit Schwingachſe ſerien⸗ mäßig gebaut wird, daher die wunderbare Kurvenlage, die erhöhte Fahrſicherheit und größere Durchſchnittsgeſchwin⸗ digkeit. Bis iſt damit nicht nur der wirtſchaftlichſte, ſondern auch der erprobteſte und fortſchrittlichſte Klein⸗ wagen der Welt. V1⁰⁸ Vorkriegspreise! f Tube gerbr ü 3 * 1 8 . 7 CCC ˙ͤK 5 1 nn . ſtände an Hande ls wechſeln und Schecks um 193,2 auf 160,1 Mill./ abgenommen, die Lombar d⸗ heſtände um 6,2 auf 72, Mill.„ zugenommen Die Be⸗ ſtände an Reichs ſchatzwechſeln, die am Ende der Vorwoche 23,2 Mill. betragen hatten, ſind nicht mehr vor⸗ handen. sbanknoten und Rentenbankſcheinen 3 Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich um 7,0 auf 2435,5 Mill. 4 e r⸗ Reichsbank weiter entlaſtet Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 14. Febr. hat ſich in der zweiten Februarwoche die ge⸗ ſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 210,2 auf 17838 Mill.„verringert. Im Einzelnen haben die Be⸗ 185,6 Mill.„“ in die Kaſſen der Reichsbank gefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an noten um 187,0 auf 3897,3 Mill./ verringert, man Renten ban heinen um 1,4 auf 401,4 ht. Dementſprec ſich der Beſtand der Rentenban auf 44,9 Mill./ ver⸗ t. Die fremden der zeigen mit 250,2 Mill. eine Abnahme um 20,6 Mill.. n ſind an Gel mäß igt. Im Einzelnen haben ſich die Gold beſtände 2 auf 2254,3 Mill.„ erhöht und die Beſtände an deckungsſähigen Deviſen um 17,2 auf 181,2 Mill./ ver⸗ mindert. Die Deckung der Noten durch Gold allein erhöhte ſich von 54,0 v. H. in der Vorwoche auf 57,8 v.., diejenige durch Gold und deckungsfähige Deviſen von 59,8 auf 62,5 v. H. Zuſammenarbeit der Großbanken O Berlin, 17. Febr.(Eig. Dr.) Ueber aktuelle bankpolitiſche Fragen haben letzthin wiederholt Beſprechungen ſtattgefunden, an denen führende Perſönlichkeiten der Deutſchen Bank und Discontogeſellſchaft, der Danatbank ſowie der Commerz⸗ und Privatbank und der Dresdner Bank teilnahmen. Es iſt klar, daß die gegenwärtigen kriſenhaften Zeitläufte ſolche Beſprechungen ſehr zweckmäßig erſcheinen laſſen, es liegt aber kein Anlaß vor, die Bedeutung ſolcher Zuſam⸗ menkünfte zu überſchätzen. Eine regelmäßige feſt⸗ ſtehende Einrichtung ſind ſie bisher nicht geweſen und es ſteht auch durchaus dahin, ob ſie etwa künftig es werden. Zeitungsnachrichten, in denen dieſe Art der Fühlungnahme zwiſchen den großen Inſtituten in einer Weiſe aufgebauſcht wird, als ob es ſich um eine Neuerung von grundlegender Wichtigkeit handelt, ſind ebenſo wie die Annahme einer gegenſeitigen Ausſprache über die vorzunehmende Divi⸗ dendenreduktion deplaziert. Kreditangebot des Stahlbauverbandes an die Reichsbahn O Berlin, 17. Febr.(Eig. Dr.) ſchweben zwiſchen dem Deutſchen band und der Deutſchen Reichsbahn Verhand⸗ lungen über einen Kredit von ungefähr 40 Mil⸗ lionen., den der Stahlbauverband für Lieferungen non Brücken konſtruktionen uſw. der Reichsbahn zur Verfügung ſtellen will. Dieſe Verhandlungen ſind, wie wir erfahren, über das Stadium unverbindlicher Vor⸗ beſprechungen noch nicht hinausgediehen. Es iſt vor allen Dingen noch nicht klar, wie der Stahlbauverband von ſich aus die Lieferungen der ihm angeſchloſſenen Firmen ſinan⸗ zieren will. O Vor der Entſcheidung über die Verlängerungsfrage beim Ruhrkohlenſyndikat.(Eig. Dr.) Wie wix erfahren, findet om 21. Febr. eine Zechenbeſitzerverſammlung beim Rhein.⸗Weſtf. Kohlenſyndikat ſtatt, die über eine Fort⸗ ſetzung des Syndikats auf der jetzigen Baſis Beſchluß ſaſſen ſoll und zwar mit der Maßgabe, daß die Vereini⸗ gung mit dem 30. Juni ds. Is. endet, wenn nicht bis zum 31. Mai eine anderweitige Regelung der Umlagefrage mit dem Stimmen aller Mitglieder erzielt wird. Die für den genannten Verſommlungstermin vorgeſehene Verkinigung soll hinfällig werden, wenn bis zum 28. Febr. abends 6 Uhr nicht alle Bergwerksbeſitzer(die z. Zt. Mitglieder der Vereinigung ſind, deren Unterſchrift aber am 21. ds. M. noch nicht erfolgt iſt) ſich ihr angeſchloſſen haben oder durch Verordnung beigezwungen worden ſind, oder wenn die Beizwingung erfolgt mit einer höheren oder anderen Beteiligung als ihnen auf Grund des z. Zt. geltenden Syndikats vertrages zuſteht. * Maſchinenfabrik Gritzner Baldige Entſcheidung über Zuſammenſchluß mit Pfälziſche Nähmaſchinen. Wie ſchon angedeutet, wird dos GJ. 1990 einen neuen, aller⸗ dings nicht allzu erheblichen Verluſt ergeben. Der vor⸗ jährige Verluſt von 195 567 /, war bekanntlich aus dem ſtagnierte das Geſchäft vollkommen. Gewinnvortrag aus 1928 von 219 003/ gedeckt worden, ſo daß noch ein buchmäßiger Gewinnſaldo von 23 436/ ver⸗ blieb. Die Entſcheidung darüber, ob der Plan eines Zuſammenſchluſſes mit der Pfälziſchen Nähmaſchinen⸗ und Fahrradfabrik verwirk⸗ licht bzw. in welcher Form es geſchehen ſoll, dürfte in etwa vierzehn Tagen fallen. Weſentlich würden da⸗ bei die Ergebniſſe der Bilauz⸗ und Statusprüfungen bei den beiden Geſellſchaften mitſprechen. * Garvenswerke AG. für Pumpen und Maſchinen⸗ fabrikation W. Garvens, Haunnover⸗Wülfel— Antrag auf Konkurseröffnung. Wie gemeldet wird, haben die Ver⸗ gleichsverhandlungen mit den Hauptgläubigern des Unter⸗ nehmens zu einer Einigung nicht geführt, ſo daß ſich die Verwaltung veranlaßt ſah, beim Amtsgericht Antrag auf Konkurseröffnung einzureichen, der auch bereits genehmigt wurde. * Houben⸗Werke AG., Aachen Gerichtliches Ver⸗ gleichsverfahren beantragt. Der vorläufige Gläubigeraus⸗ ſchuß, der Houbenwerke teilt mit: Der in der Gläubiger⸗ verſammlung der Houben⸗Werke Ach. vom 3. Februar d. J. beſtellte Gläubigerausſchuß hat das ihm vorgelegte Material geprüft und auf Grund dieſer Unterlagen im Intereſſe der geſamten Gläubigerſchaft beſchloſſen, den Vorſtand der Geſellſchaft mit der ſofortigen Beantragung des gerichtlichen Vergleichsverfahrens zu beauftragen. Dem⸗ gemäß wird die nächſte Gläubigerverſammlung vom Ge⸗ richt anberaumt werden. * Gebrüder Roeder AG. in Darmſtadt.— Dividenden⸗ reduktion um 3 v. H. Wie verlautet, bringt dieſe Darm⸗ ſtädter Herdfabrik eine Dividende von 7(i. V. 10) v. H. in Vorſchlag O Keine akuten Zementverhandlungen.(Eig. Dr.) Die Dyckerhoff Söhne, Wiesbaden dementieren die angeblich von ihr ſtammenden, von einem Korreſpon⸗ denzbüro verbreiteten Erklärungen über neue Zement⸗ verhandlungen nach mehreren Seiten. Tatſächlich finden überhaupt keine akuten Verhandlungen ſtatt und es bleibt bei dem von uns bereits vor etwa 14 Tagen gemeldeten Stand der Dinge, daß man augenblicklich wei⸗ teren Zementkombinationen aus den verſchiedenſten Grün⸗ den reſerviert gegenüberſteht. Preisbaiſſe ſteigert Reparationslaſt Harris Forbes u. Co. über Reviſion des Boung⸗ planes Berlin, 17. Febr.(Eig. Dr.) Nach einem Bericht des europäiſchen Vertreters des Newyorker Emiſſions⸗ hauſes Harris Forbes u. Co., Miſter F. Stall⸗ roth, hat der Sturz der Warenpreiſe dazu ge⸗ führt. daß, wenn die Preiſe auf dem jetzigen Niveau ver⸗ harren, ſämtliche vom Noungplan erhofften Vorteile zu⸗ nichte werden würden. Durch die Preisbaiſſe i ſt der Wert der Repar o ns zahlungen um ſchätzungsweiſe 33500 Mi ll. J jährlich ge⸗ ſtie gen, ſo daß ſie jetzt einem Betrag von 2,5 Milliarden Mark jährlich und damit den Normallaſten des Dawes⸗ planes entſprechen. Das Reporationsproblem kaun daher noch nicht als endgültig gelöſt angeſehen werden, wenn auch die ſich vorausſichtlich in t zu ferner Zukunft gel⸗ tend machende Notwendigkeit e r Reviſion der Repara⸗ tionszahlungen nicht bedeute, daß der Youngplon nutzlos war. Seine Bedeutung lag zur Zeit ſeiner Schaffung darin, daß er einen weiteren Schritt in der Richtung der endgültigen Löſung des Problems brachte und auch heute noch bleibt er die Grundlage jeder zukünftigen Repara⸗ tionsregelung. O ungeklärte Dividendenausſichten bei der Deutſchen Petroleum AG., Berlin.(Eig. Dr.) Wie uns auf An⸗ frage mitgeteilt wird, hat ſich im Geſchäftsjahr 1930 die Rohölproduktion gegenüber dem Vorjahr erfreulich erhöht. Jedoch liegen die erzielbaren Verkaufspreiſe ſtändig unter dem ſchweren Druck der Wirtſchaftskriſe und der ſtarken Konkurrenz. Sie ſeien ſchlechter denn je. Ueber die Divi⸗ dende(i. B. 4 v..) laſſe ſich vor der Bekanntgabe der Gewinnergebniſſe der Olex Deutſche Petroleum⸗Verkaufs Gmb. entſcheidendes nicht ſagen. Die Bilanzſitzung des AR. wird Ende März ſtattfinden.. * Braſiliſche Außenhandelsbilanz 1930. Im Jahre 1930 betrug die braſtliſche Ausfuhr 65 770000 Lſtr., die Ein⸗ fuhr dagegen 53 619 000 Lſtr. Die Außenhandelsbilanz war demnach mit 12 151 000 Lſtr. aktiv. Auftragsmangel an den Effektenmärkten Nach freundlicher Eröffnung auf ſtarken Auftragsmangel abbröckelnd Schluß kursmäßig behauptet, ſtimmungsgemäß aber ſchwächer Mannheim feſt Die Börſe war feſt. Das endgültige Zuſtandekommen des Auslandskredites unter Beteiligung der franzöſiſchen Banken zur Finanzierung der Vorſchußzahlung auf Vor⸗ zugsaktien der Reichsbahn wirkte ſtimulierend. Farben zogen auf 137 an. Recht feſt lagen ferner Linoleum und Waldhof. Bankaktien waren wenig verändert, Verſiche⸗ rungswerte blieben eher offeriert. Am Rentenmarkt waren Goldpfandbriefe teilweiſe feſter, Farben⸗Bonds zogen auf 93 an. Frankfurt feſter, ſpäter ſtagnierend Im Anſchluß an die feſtere geſtrige Abendbörſe war man im heutigen Vormittags verkehr weiter freund⸗ lich geſtimmt. Die offizielle Börſe eröffnete dann auch in feſterer Haltung, zumal von der ſeſten Newyor⸗ ker Börſe eine Anregung ausging. Das Geſchäft nahm allerdings keinen größeren Umfang an, da von außen ber keine Aufträge vorgelegen haben und die Spekulation in⸗ folge der weiter ungeklärten innerpolitiſchen Lage ſtärkſte Zurückhaltung bekundete. Die erſten Kurſe lagen auf Groß⸗ bankkäufe meiſt bis 2 v. H. höher. Nach den erſten Kurſen kam die Umſatztätigkeit vollkommen ins Stocken und die Kurſe bröckelten eher leicht ab. Am An⸗ leihemarkt blieben deutſche Renten gut behauptet, Ausländer ohne Geſchäft. Im weiteren Verlan fe Der weiter ent⸗ laſtete Reichsbankausweis⸗ bot keine Anregung, da der Ordermangel weiter anhielt. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 4% v. H. angeboten. Berlin nach freundlichem Beginn matter Nach der weiteren Befeſtigung an der geſtrigen Frank⸗ furter Abendbörſe und im heutigen Vormittags ⸗ verkehr wurde es vorbörslich zunächſt zurückhol⸗ ten d. Doch zu den erſten Kurſen wurde das Ge⸗ ſchäft wieder etwas lebhafter, da die Spekulation, die von geſtern an verſchiedenen Märkten noch ſchuldig war, zu Deckungen ſchritt, die im Durchſchnitt—2⸗ proz. Kursbeſſerungen hervorriefen. Eine Reihe günſtiger Momente regte die Börſe an. Deutſche Anleihen lagen ebenfalls eher etwas feſter, Ausländer waren freundlich aber kaum verändert. Der Pfoandbriefmarkt lag ruhig, Reichsſchuldbuchforderungen waren bei lebhafterem Geſchäft 7 bis 1 v. H. feſter. Geld blieb unverändert Amtlich in R⸗M für 16. ebruar 17. Februar Barität Disk. G. B. G. B. M 90 Holland 100 Gulde 168,70 169,04 168,48 2055 ed en.445.455 5,445 3 Brülſſel 100 50% P 88,54 58.68. 88.35 2 Danzig 10% Gulden 83751 81,77[81,555 3 Helſingfors 100 f M 40.578 10.899 10.512 5 talſen. 100 Lire 22,005 22,045 22,025 8% übſlavien 100 Dina 75899 414 58 375 Kopenhagen. 100 Kr. 112.4 112,63 112,08 3½ Liſfabon, 100 Estudo 18,84 18, 17,48 7% Oslo. 140 Kr. 112,89 112 61.[ 111,74 4 Paris.„100 Ir 15.47 16,511] 16,452 Prag 100 K1. 12.44 12.465 12,39 4 Schweiz. 100 Ir 81,03 81,25 80,5151 3 Sofia 100 Lew..044 3,052.0179 Spanien. 100Peſeien J 41 81 41.94 69,57 8 Stockholm. 100 Kr 112,50 112,74 112,05 3 Wien„00 Schilling] 59.05 59,17 50,0 8, Ungarn 100P-12500; 73,88 73,50 72,89 57 Buenos⸗Aires. 1Peſo] 15333 1,344 1,786 7 Kanada. tan. Dollar 4,209.211 4,176— Japan Den.082.036 1,986 5,1% Kairo. lägypt. Pid 20,93 20,975 1 1 17 Türkei.. türk. PfBöb... 8 1 London Iengl. Pf 20.32 20,45 441720 2 New Nork„1 Dollar.2085 4,213 4,1780] 3 Rio de Janeiro 1Millr.363 0,866.503 7 Uruguay 1Goldpeſo J.897.903 3,4121— angeſpannt, Tagesgeld 5 bis 7 v. H. Im Verla u ſe zogen die Kurſe, beſonders am Kalimarkt, in Tietz, Berger und Kunſtſeidepapieren weiter bis 1% v. H. an, Berger ſogar um 4 v.., ſpäter wurde es aber wieder ru hi⸗ ger, und die im Verlaufe erzielten Gewinne behaupteten ſich nicht immer. Am Kaſſamarkt war die Tendenz feſter, jedoch ohne nennenswerte Belebung. Es ergaben ſich Kursbeſſerungen bis zu 5 v. H. Am Privatdiskontmarkt machte ſich der Medio immer noch ziemlich ſtark fühlbar, es wur⸗ den wieder größere Poſten bei der Reichsbank direkt ge⸗ handelt. Die Börſe ſchloß kursmäßig gegen den Anfang etwa behauptet, ſtimmungsmäßig aber in ſchwächerer Haltung. Die Abſchwächung ging vom Siemens⸗ markt aus und wurde begründet mit der Annahme der Kriegsveteranen⸗Bill, durch die der Geldmarkt geſtört wer⸗ den könne. Eine Ausnahme machten Mansfelder, die auf die feſten Kupferpreiſe 2½ v. H. gegen Anfang gewannen. Berliner Devisen diskontsätze: Reichsbank 8. Lombard 6. brüvat 4¾ v, H. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung 17 16. 17. 1 Mannheimer Effektenbörse 17 8, 5, 16 % Bab. St. U. 27 76.— 78.— 86,50 84 48.80 71.— Fe Sad Kom. Gd 66. % bafen Stadt 84. „ Mhm. Gold 48 + Gold 9%„ Sold 71.— 71. 9% Farben dd. 28 92,.— 88,— eee e. 8g 80 po b 183.0 Rh. Hopoth. Bk. 187.0 1275 D. Bant u. Disc. 108.0 106,5 50 5⁰ . Durlacher Ho 108,0 108,0 Eichbaum. Zudwigsh. A. Br.— N Alg. Preßhefe, 125 0 125,0 chwartz Storch 104.0 104.0 Eichdaum⸗Werger 109.0 109.0 Hab. Aſſekuranz, 75.— 75. Centinent. Verf 1550 18,50 Mannß. Perſich. 25.— 25, .⸗G. f. Sellin. Brown, Boveri Daimler⸗Benz Deutſche Linol. Enzinger Unton Gebr. T1 J. G. Farben 10% Grkr. M. BK. 9 DA. Karlstr. Näh. Hatd C. H. Knorr Konſerven Braun Mannh. Gummi Pfälz. Mühlen 8 Zem. Heid. h. Elektr..-G. Rheinmühlenw. Südd. Zucker Verein diſch. Oelf. Wayß& Freytag Zellſtoff Waldhof Frankfurter Börse Festysrzinsliche werte % Reich sau! 98,70 98.50 8˙ 5 8 8 0 8 75 84,75 Ablöſungſch. U 58,— 52.80 — ohne.85 5,35 D. Wertb.(Gold D. Schatzanw. , Schug. 14..07 % Ludwigs. 20—.— . M 25—.— 0„ 27 2% Grkr. Mh. 28 5 Sent me % Preuß. Ro ., Süd- Feſtd. 1 % de rtr. M. abg.— „Rb. Don.———— e Bad, Kom. Gb. 6% Patzer 2·8-9 e Rg. Hyp. 2. 25 %„„. 88 8%„ 5 4-11 „„„ 1 6%% Rhein. Li. %% Pfalz. Sig. 1 ů*% Südbo Li 4%% Reining. 0% Pr. B. B. Lia Zank. Aktien Allg. D. Creditb Babiſche Bank Barmer Bankver. 8. yp. u. Wb. om. u. Privatb. 82 .— 99,50 99,25 89.25 88.75 98,75 94.50 94,— 86.— 86,— 88.65 89.— 90,50 90.50 89.75—.— 89 50 88.75 87.50 87.— 98.— 85.50 138.0 136,5 100,5 100.0 180,5 130,5 108,5 108,2 DSarmſt. u. Nat. Deutſche⸗Disconto D Effekten Bank D. Hyp. u. Wechſ. D. Ueberſee⸗Bank Dresdner Bank rankf. Bank FIrkfr. Byp.⸗Sk. Nürnberg. Verein Oeſt. Cred.⸗Anſt. Pfälg. Oup.⸗Br Reichsbank Rhein. G. Rhein. Hyp.⸗Bk. Südd. Boden ⸗. Südd. Disconto Wiener Bankver. Württ. Notenbk A Frankf. All. Verf. Mannh. Verſ.⸗G. 102.0 105.0 55,— 58, 1820 187.0 100,0 100,0 115,0 115,0 105.0 105.0 .9. 1110 112.0 97.— 97.— 120.0 120,5 N ee 41.50 41.50 91— 95.— 198.0 188 7 2 107.5 107.0 92.— 92, 142,5 144.2 2740 2740 132,5—.— 244.5—.— 1875 187/85 * 7 .50.50 184.0 184.0 —,— 160,0 —. Transport-Aktien Hapag Heiderb. Straßb. Nordd. Lloyd.. Oeſter.⸗U. St.. 815 63,50 68.75 5 Montan- Aktien Eſchweil. Bergw Gelſenk. Bergw. Ilſe 8gb St. A Kali Aſchersleben Kali Salzdetfurth Kalt Weſteregeln Klöckner Mannesm. Röbr. 193,0 193.7 — 77.50 . 132,0. 2020 2070 138.0 56, . 85,50 Otavi⸗Minen„„—.— 34.50 Phönix Bergbau 58,.— 55,80 Nheinſtahl... 68,.— 70.— Salzw.. 171,0—.— Tellus Bergbau 46.— 46.— Wg u. Laurahütte 30.50 31.25 Ver. Stahlwerke. 57.— 38, Industrie-Aktien mninger K. St. 8 bang dhe 5 600 1 05 Schöfferh. Bin 10 90 110,0 110,0 Schwartz Stor Wer ger Adler Klever A. E. G. St.⸗A. Aſchaff, Buntv. Bd. Maſch. Durl. Brem.⸗Beſtg. Oel 4 Brown Boveri Cement Heideldg. KRarſtadt— Chade 5 Chamotte Ann. . 6 Albert Ch. Brockhnes Datmler Heng Dt. Atlant.⸗T. D. Gold⸗ u. S. Anſt. 122.2 122 8 Dt. Linoleum 103,5 105,8 Dt. Verlag... 130.0 129,0 Dresd. Schnellpr.—,— 34.— Düſſel. Rat. Dürr 42,.— 42.— Dyckerh.& Widm 70.— 70,— Ehen Katers! Emag Frankf. 9 Unton Eßlinger Maſch. Eitiing Spinn- aber& eich. ahr Gebr. Pirm— „Farben 9%„ Bonds 29 einmech. Jetter 40 lt. Guilleaume 78,28 rankfurter Gas Frkf Pok.& Wit. 11,80 11.50 Goldſchmidt Gritzner M. Duck Grün& Bilfinger 36,50—.— 30,25 89.50 154 0 154, Hatd& Nen 20.— 20.— Hanfwerk. Füſſen 5 2 955 95 ue u. M. 1180 1160 och⸗ u. 5 olzmann, Phik 74.75 77.— He. 9239 Erlangen. unghans St. A. Ramm. Kalſers! Karſtadt Rud. Klein, Sch.& Beck Rhork, Hellbr. 93.— 98.— 188.0 158.0 Konſerven Braun Rraus& Co. Vock Lechwerke Zubwigsh. Walz. Mainkraftwerke Metallg. Frankf. Mez Söhne Miag, Mühld. Moenus St.⸗A Motoren Deuß Motor. Oberurſes Pf. Nähm Kay. Rein. Gebh& Sch. Roeder, Gebr. Rülgerswerke Schnellpr. Frktgt. Schramm Lace Schuckert, Nrög. 68,— .——— 92.— 46.90 17.50 17,80 56.——.— 1180 119.0 Schuhf. Berneis Südd. Zucker Trieot, Beſigheim Ber. hem. Ind. Ber. deutſch. Oelf. Bergt. Jute Ber. Ultramarin Ver. Zellſt. Berl. Vogtl. Maſch. St. Volth. Seil. u. K. Wayß& Freytag W. Wolff Zellſtoff Aſchffög. „ Memel. „ Waldhof Ufa(Frelverk.) Maſtatter Wagg. Seilinduſt. Wolff 42.— 41.— Voigt& Häffner— Terminnotierungen(Senlug) Allg. Di. Credit Bankf Brauind. Barmer Vankvee Baur Pyp. u. W. Berl. Handelsgeſ. Commerzbank Darmſt. u. Nat. Deutſche⸗Disconto Dresdner Bank A ⸗G. für Verkehr Di Reichdb. Vorz. 40 Hapag Nordd. Loygd Bemberg Datmier Ben Deutſche Erdöl Dt. Goſb u. Silber Di. Linoleum Sicht u. Kraft Elektr. Lieferung Farben dae& Gulll. 78 elſenk Bergwk. Gesfürel. Goldſchmibt Berliner Börse 95,50 109.0 77 Festverzinsliche Werte Goldanleihe 6% Reichsanl. Diſch. Ablöſgſch. ohne Ublöſgrecht % Bad. Nohlen 9% Grkr. Mh. K. 5% Prß. Kal ian. 90.— 86. 34,75 84,75 52,90 52.90 5,15.80 — 15 5⁰ Harpen. Bergbau Bh Holzmann 320 Bergbau all Aſchersleben Kali Salzdetfurth Kali Weſteregeln R. Karſtabt Klöcknerwerke dahmeyer Mannesmann Mansfelder Metallg eſellſch.. Miag Müyleuban Moniecatin Ober bedarf Otavi Minen Phöniz Bergban Rh. Vraunkohlen Rh. Elet.(Rheag) Rh. Stahlwerke Riebeck Montan Rütgerswerke Schuckert Siemens Halske Südd. Zucker Svensta Tändſt. Bet. Glanzſtoff Ber Stahlwerke ellſtoff Aſchaff, Uſtoff Waldhof 50 5% Mexikaner 375 Oeſt. Schaz 4%„ ionen 4% 7¹.— 1820 22.— 7 135.0 204.0 209,5 139.0 60.75 85, 56.— 59 6. 119,0 119.0 174.0 9 1 246, . 57.— 72.— 92.50 oggenwert 8,70 5% Roggenrentb 6,80 85% Landſch. Rog..50 . 29,25 %„ Goldrente tonv. Rente.85 4¼6%„ Sil R. 2,79 4%„ Nap.-R.. 141.0 Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten del Stücke-Notlerungen in Mark je Stück 16. 17. Bremer Wolle 124,0 127.0 Brown, Bov.& G. 76.50 76.— 17. Buderus Eiſemo. 46,85 47.— 1 trſchderg Leder 92.— 82.—. beſch Gſſen. 6850 88.28 Hohentohe-Werke 46.75 44.— Schuckert 4 05 Abend-Ausgabe Nr. 80 Stiller Produktenmarkt/ Vefeſtigte Metallbörſen Geringes Inlandsangebot/ Weizen behauptet, Nichteiſeumetalle ſämtlich anziehend Berliner Produktenbörſe v. 17. Febr.(Eig. Dr.) Die Geſchäftsſtille am Produktenmarkte hält weiter an. Das In landsangebot von Brotgetreide war zumeiſt gering, nur an der Küſte beſtand auf dem gegenwärtigen Preisniveau einige Verkaufs buſt, allerdings auch nur für Roggen. Die gegen geſtern un⸗ veränderten Forderungen waren aber mit den Geboten nicht immer in Einklang zu bringen. Weizen war am Prompt⸗ und Lieferungsmarkte behauptet, für Roggen lagen die Preiſe etwa ½/ unter geſtrigem Niveau. Weizen⸗ und Roggen mehle wurden zu geſtrigen Preiſen offeriert, der Abſatz blieb aber, namentlich bei Roggenmehl, recht ſchleppend. Hafer ausreichend offeriert und im Promptgeſchäft nicht immer behauptet. Für Induſtrie⸗ gerſte lauteten die Gebote gleichfalls niedriger. Brau⸗ gerſte wurde in Ausſtichqualitäten vereinzelt umgeſetzt. Amtlich notiert wurden: Weizen feſt 269—71; März 282—83,50; Mai 290—92; Juli 295; Roggen ruhig 154—56 März 174,50; Mai 182,25; Juli 184,50.; Gerſte ruhig, Braugerſte 204—1; Futter⸗ und Induſtriegerſte 190— 204; Hafer ruhig 137—44; März 151,50; Mai 159,50; Juli 166, 5 Weizenmehl ſtill 3137,75; Roggenmehl ſtill 23,306,307 Weizenkleie ruhig 11—14; Roggenkleie beh. 9,60— 10,10; Kleine Speiſeerbſen 22—24; Futtererbſen 19—21; Peluſch⸗ ken 21—24; Ackerbohnen 17—19; Wicken 18—21; Lupinen, blaue 18—15,50; Lupinen, gelbe 21—24; Seradella, neue 53 bis 57; Rapskuchen—9,75; Leinkuchen 15,50—16; Trocken⸗ ſchnitzel 6,60—6,80; Sojaextractionsſchrot 13,50— 13,70; Rauhfuttermittel ſtill drahtgepreßt. Roggenſtroh 50—70: Weizenſtroh 45—60) Haferſtroh 45—60; Gerſtenſtroh 55 bis 65; gebund. Roggenlangaſtroh 60—90; bindfadengepr. Rog⸗ genſtroh 50—75; Weizenſtroh 45—65; Häckſel 1,25—50; han⸗ delsübl. Heu, geſ. trocken 1,90—50; gutes Heu lerſter Schnitt) 1,70—2,10; Thymotee, loſe 2,90—3,25; Kleehen, koſe 2,50—3; Mielitzheu, loſe(Warthe) 1,60—80;(Havel) 1,20—45; drahtgepr. Heu in Pfg. über Notiz 30; allg. Ten⸗ denz ruhig. * Rotterdamer Getreideburſe vom 17. Febr. Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 g, März 4 .—; Juli.05; Sept. 5,15. Mais 8472; Mai 8674 859%; Sept. 854. * Liverpooler Getreidekurſe vom 17. Febr.(Eig. Anfang, Weizen(100 lb.) Tendenz ſtetig, März Mai.4%(.); Jult.6%(.698); Okt.—(.%); unv.— Mitte ſeſt März.54; Mat.5½, Juli Okt..%; Mehl unv. Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 17. Fehr,(Eig. Dr.) Febr. 6,50 B 6,70 G; März 6,60 B 6,55 G; April 6,70 B 6,65 G; Mai 6,75 B 6,70 G; Aug. 7,75 B 7,10 G; Okt. 7,35 B 7,30 G; Dez. 7,45 B 7,40 G; Tendenz ſtetig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage—: Febr. 25,85 bis 26; März 26,15— 26,40; Tendenz ſtetig. * Nürnberger Hopfenbericht vom 16. Febr. Vollkommen geſchäftslos. * Bremer Baumwolle vom 17. Febr.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Midol.(Schluß) 12,04. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 17. Febr.[Eig. Dr.) (Eig. Dr.) 40; Mai Juli (.5) Mehl .6987 Americ. Univerſal. Stand. Middl. Anfang März 581; Mai 591; Juli 602; Okt. 613; Jan. 32 624; Tagesimport 6300; Tendenz ruhig.— Mitte März 580; Mai 590; Juli Okt. 612; Jan. 32 625; März 82 631 Mai 32 638: Juli 32 643; Okt. 32 651; Jan. 33 660; Tendenz ruhig. Berliner Mefallbörse vom 17. Februar 1931 Kupfer Blei Zink g bez. Brief Geld bez. Brief Geld bez. Brief Geld Januar. 88.75 88.75 88.50— 27, 26,75 28.—28.— 77,5 Februar. 67.50] 857527 5025,80—— 28 89 24,75 März.—.— 87, 88 75—. 27 25,80—— 2828 — 280 88.—.— 27.28.75—.—28.— 25 80 (ai. 87 50 88 8028 50 27.— 26.50—, 46.25 28,75 un!. 88.— 87.. 27.28.50— 20. 26.— ult—,— 88.50 87,75—.— 27. 26,50. 27.— 28, luguſt—.— 88 89 86.25—.— 27.— 26,50—.— 27, 28.25 Sept.—.— 88.75 86.25—.— 26.75 26,50—. 2780 2875 Oktober—.— 88,75.25—,— 27, 26,501—— 27,80 27.— W 85 88,50—.— 26.75 26.50—.— 278 2725 Dezemb.[-. 86,75 88 50— 27.—.26.50,— 28, 80 Elektrolytkupfer prompt. 99.50] Antimon Regulus 56, /87.— Orig. Hütten aluminium 170,.—] Silber in Barren kg. 38,— 40. dto. Walz⸗Drahtbarren, 174.— 0 0. Gold Freiverkehr 10 gr. 28.—/ 28,20 5 99 5 e Platin div. 1 gr191ürꝛ 3,.—, 5. Rein Nickel, 98/99 vH.. 350.—[ Preiſe(ohne Edelmetalle) pro 100 Ag. Londoner Meiallbörse vom 17. Februar 1931 Metalle in E pro To. Silber Unze E.(1870 fein ſtand), Platin Unze Kupfer, Standard 45,75 Zinn, Standart 118,1 Aluminium—— 3 Monate 45 50 3 Monate 11,7] Antimon—.— Settl. Preis 35,75 Settl. Preis ö 119.2 Queckſilber 22,65 Elektrolyt 48,50 Banka 122 7] Platin—.— beſt ſelected 47,25 Straits 121.7 Wolframerz 1125 ſtrong ſheets]—— Blei, ausländ. 13,45 Nickel—.— Eliwtrebars 49.— Zink gewöhnlich 12.25 Weißblech 3 17 10 Weſteregelnultal 1377 Weſtf. Eiſen 67,50 Wicking⸗Cemem 38,75 11. 1405 97.50 58,75 16. 4% Türk. Ad. Ant 2,99—— 4%„ Bagd.⸗Eiſ.!.50—.— 1( 40%„ unif. Anl..—— 4%„Zollobl. 1911—.— „ 400⸗Fr.-Vog 4½/ Ung. Str. 19 17.20 4½%„„ 14 4% Ung. Goldr. 4%„ Kronenr. 4½% Anat. Ser.! 4½% AnatSer. II 4½%„„1 5% Teh. Nat. Rail. Transport- Aktien Schamungbahn,—.— A f. Verkehrw. 53.— 55. Allg. Lok. u. Str. 118,2 119.7 Süd. Eiſenbahn 85,50 85,50 Oeſt. St.⸗Eiſenb.-—.— Baltimore Ohio—.——.— Canada Abliefer. 27,50 22,25 r. Heinrichbahn—.——.— apag.. 61.25 63.50 Südamerika. anſa Diſchiff 108.0 1070 ordd. Lloyd. 69,75 66,2 Verein Elbeſchiff,———.— Bank-Aktien ank f. el. Werte Bank f. Brauere. 106,5 Barmer Bankver · Berl. Handelsges. Com. u. Privibk 1 Darmſt. u..-B. Dt. Aſtatiſche Bk. 33,— 33.— Deutsche disconte Ob Dtſch. Ueberſee Br. Dresdner Bank Meininger ypok. Oeſterr. Creditbk. Reichsbank Rhein Freditdk.———.— Südbeutſch. Dise.—.— Frankf. Allgem.—.— Industrie-Aktien Accumulatoren 111.5 112,0 Adlerwerke.,„ Alexanderwerk Alfeld Deligſen Allg. Elekte.⸗G. Alſen Portl.⸗B. n An ohlenw„ 5 85 72.— 9— Als f Mach 60.25 Dalke Maſchiner 1185 112,7 Daft Nürn 169,0 169.0 aher. Cenukotd—,——, BaprSplegelglas 32,50 82,50 „ P. Bemberg 58,85 63,25 ergmann Clekt 1125 114.8 Berlin Gubener 130,0 150,0 Berl. Rarls. Ind 48,50 468,65 Berliner Maſchb. 34,75 38.— Urnunk. u. Briten 110,0 110.0 Br.⸗Befigh. Delf Bremer Vulkan 99.50 101. 1120 112.5 90.75 89.75 80.25 50.25 1 Charlott. Waſſer Them. Heyden Chem. Gelſenk. Chem, Albert. 33, Chem. Brockhues Concord. Spinn Conti Caoutſch Daimler Motoren Deſſauer Gas Otſch.⸗Atlant⸗T. Deutſche Erdöl Diſch. Gußſtahl. Deutſche Kabelw. Diſche. Steinzeug Deutſche Wollw. Deutſch. 8 37 Deutſche Linol, Dt. Schutzgeb. 3 „Dippe Maſchin. redd. Schnellpr. Dürener Metall Dürkoppwerke Düſſeld. Siſenhbl. Dynamit Truſt Elektr. Steferun Elktr. Licht u. Elsbach& Co. Emaille Ullrich Enzinger Werke Eſchw. Bergwerk Eſſenersteinkohl. Faber Bleiſtift Fahlb., Liſt& Eo Farben ind. A. G. eldmühlepapier zelten& Guill. hies& Höpfling. R. Friſter Gebhard Textu Gehe& Co. e& Co. Gelſenk Berz wk. Genſchow& Co, Germ. Portld.⸗Z. 76, Gerresheim. Glas Gel. f. elektr. Unt. Goedhardt Gebr. Goldſchmidt. Th. Guano-Werke Greppiner Werke Gritzner Maſch. Gebr Großmann Grun& Bilfinger Gruſchwitz Tertil agetga n. 1 Hallesche Maſch. Hammer Spinn, Hann. M. Egeſt. Obg.⸗Wien Gum. Harkort St⸗Pr. Peg Bergb. edwigshütte 9— Imm. ilpert Maſch⸗ Hindrich s KAuff. Hirſch Rufer 1110 111 22.68 28,75 11.2 114.0 93.— 119.0 119,0 .50 55% 75 99.50 102.5 105, 1198 120.0 11255 116 0 133.0 186.0 109.5 111.0 78,25 80,50 95. 880 51.50 52,50 107.0 110.0 103.0 106,5 37.78 87,35 44.75 45,25 1520 1520 50.— 49.25 80.— 90, 74.75 74/78 77.— 76, 19.75 19,75 50,15 50.50 1208 1205 Phil. Holzmann 74.— 76,75 Horch 4 Cie....— 8,12 Iſe Bergbau. 168.0 168.5 . Jüdcl& Ks. 109.0 112,0 Gebr. Junghans 31 15 32,.— Rahla Porzellan 24 75 24.75 Kaliwk. Aſchersl. 130 0 193.0 Karſtadt erke Gebr. Kört ah 28,75. kötitzer Kunſtled. 76.— 76.80 Krauß& Cie. Lok. 64 78 64.75 Rronprinz Met.. 74,68 27.— Ruffhäuſer Hütte—.— gahmener& Co. 118.7 120.9 Jaurahütte...50 32,.— Jinde's Etsmaſch. 145.2 148.8 Carl Lindſtröm 400,0 390.0 Lingel Schuhfabs. 49.— 49,25 15 5& Co.-. renz Lukau& Steffen Lüdenſcheid Met. 1 175 0.-G. annesmann 64.80 66.85 Mansfelder Akt. 32. 3375 Markt⸗ u. Kühlh. 1120 113.0 Maſch. Buckau⸗W. 90 50 90.50 Mazimil ⸗Hütte 199.0 188.0 Mech. e 47.— 48,5 „ Merkur Wow. 99 9155 Mieg⸗Mubien 5 2 1—— Mix& Geneſt 5 65 Motoren Deutz Mühlheim Berg. 44.—43.— 13.— 18.— Nat. Automobile 7,50 8 Niederlauſ. Kohle 113,0 112.7 Nordd. Wollkäm. 53.25 58.— Oberſchl. E. Bed. 38,— 88,65 Oberſchl. Koksm. 70.— 78.75 Orenſt.& Koppel 40.25 48.— Oſtwerke Phontz Bergbau 35,50 58,15 Hermann Poge Rathgeber Wagg 65, 64.50 Rheinfelden gkraft 134.0 134.0 Rhein. Braunk. 157.2 156,5 Rhein. Chamotte— Aden. Elektrigtr 112.5 112, Rhein. Möbelſtoff—.— 35,50 Rhein.⸗W. falk 66,.— 65.— Rheinſtahl 88.27 70,75 Riebeck Montan 77.— 79,50 Roſitzer Zucker 34,25 84/0 Rückforth. Ferd. 48,75 50,50 Rlligerswerke 46,75 47.50 Sachſenwerk.. 80,— 81.75 Sächſ. Gußſtah!. Salzdetfurth Sarottt:.. 89,.— 89. Schleſ. Elekt. Gas 106,5 109.0 Hugo Schneider 72.— 72,0 Segal Strumpf Siemens K Halske Sinner.-G. Stoehr Kammg. Stoewer Nähm. Stolberger Zinkh. Südd. Immobil. Zucker Tetepd, Berliner Thörl's ver. Oele Tietz, Leonharb Trons⸗Rabio Barztner Vapies Beithwerke B. B. Irkf. Gummi Ber. Chem. Chart. B. Dtsch. Nickelw. 9. 4 Elbf. B. er ortl. B. Schuhf. B.& Ber. Stahlwerke. B. Stahl. v. d. Zyp. Ber Ultramarin. Bogel Telegraph. Bogtländ. Mg Voigt& Haeffner Wanderer Werks Aug. Di. Credit Bank f. Brauind Barmer Bankver⸗ Bayr. Hyp u. W Baur Vereinsbk. Berl. Handelsgeſ. Comm. u. Priv. Darmſt. u Nat. Deuiſche Disc omi 2 18 1 5 r erkeßze Allg. Lokalb Dt. Reichsb. Bg. 88 apag 5 ambg.⸗ Südam. anſa Dampf 1*— Allg Elektr. Gd. Bayr. Motorenn 8 P Bemberg ergmannckle Buderus Eiſenm, Eharlottb. Waſſer Tomp. Hiſpans Font. Cautſchons Daf mler⸗Benz Deſſauer Gas Deutſche Erdst Di. Linoleumwk. Dynamit A. Nobe⸗ Elettrizitäts⸗Liel El. Licht u. Kra EſſenerSteink „6 Farben eldmühle 4 e len& Gul elſenk. Bergwk. Sesfür el Nordd 5 480 1% 76.— 105,0 53 121.0 89.65 96.75 88 88 88 8 88 8 D SS SS 88888 881 AGO 115.8 185.0 110,5 79,75 76. 105.5 Wiesloch Tonw— Wiſſener Metall Wittener Gußſt, Wolff, R. ellſtoff Verein„ ellſtoff Waldhof tſch⸗Oſtafrika Neu⸗Gulnea„ Oiani Minen„ 43,25 48.28 38,— 32, 3 42.— — 90 90— 80. 180.0 195.9 33,78 34,75 Freiverkehts-Kurse W Hahl, uſſenbank Deutſche Petrol. eld burg enz„„ Adler Kan,„ Diamond N* rügershall„ Ronnenberg Sichel& Co.. Sloman Salpetes Südſee Phosphat Ufa⸗ Film gromn Boveri T. Goldſck ait arpen. Bergbau deſch Eiſ. u. St. d. Holzmann otelbetriebsgeſ. lſe Bergbau ali Aſchersleben N. Karſtadt Klöckner Werke, Khlin-Meueſſen B. Mannesmann Mansfelder Meiaſlbank 94 8.425 .80.80 60. 60. 42 1 1560 1860 S 75.— 75.— 88.— 88.— 9 65.85 66.25 32.50 35,0 Mitleldiſch Sta. Nordd. Wolle Oberbedarf Oberſchl. Koksm. Orenſt,& Koppel Oſtwerke Phöniz Bergbau Polypbonwerke Rh. Braunk, u. dt. Mh. Elektrizität Nh. Stahlwerke Ab.⸗Weſtf Elektr. A. Riebeck⸗Mont. Rütgerswerke Salzdetfurth Kall 25 Schleſ. Portl.Z. Schubert& Salzer Schuckert& Co, Schulth⸗Paßenh. Siemens& Halske Svenska Leonhard Tieß Bex. ellſtoff Waldhof aviga Minen 148, 149, 1540 158,0 86.— 85,80 138.0 140,8 119.5 119,0 158,5 170.5 178.7 174.5 Stay werks 575 Weſteregel Alkall 1 90. 2 88,50 34,50 Dienstag, 17. Februar 1931 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung 142. Jahrgang/ Nr. 80 Die Berliner Hulomobil-Husslellung vom 19. Februar- 1. März Fortschritte der deulschen Hulomobilindustrie— zensallonen und Mervollkommnung Vervollkommnung! Das war die Loſung der letzten Berliner Automobtlausſtellung im Herbſt 1928. Senſation und Vervollkommnung,— das werden die Zeichen ſein, in denen die Autvausſtellung vom 19. Februar— 1. März ſtehen wird. Es iſt ſchon kurz berichtet worden: Flettner hat einen ganz neuen Groß⸗Autotyp geſchaffen.. Ras⸗ muſſens Zſchopauer Motorenwerke haben einen erſtaunlich billigen Kleinwagen mit Vorderradantrieb(Da W⸗Front⸗ antriebswagen) herausgebracht. Und wenn auch dieſe Auto⸗ ausſtellung nur Ausſtellung ſein wird, die Motorradindu⸗ ſtrie mithin nicht ausſtellen wird, ſo wird dennoch bei Fich⸗ tel u. Sachs ein neuer Klein motor zu ſehen ſein, der erſtmalig das Problem des Fahrradhilfs⸗ motors in wirklich guter, ja vollendeter Weiſe und in äußerlich gefälliger Form löſt. Vom billigen Kleinwagen bis zum großen Luxuswagen, dem 200 PS Mercedes⸗Benz⸗ Achtzylinder und dem 200 PS Maybach⸗Zwölfzylinder, Typ Zeppelin, vom wendigen, preiswerten Transportdreirad bis zum rieſigen Büſſing⸗Nag oder Vomag oder zur neuen Flettner⸗Senſation, die bei Krupp gebaut wird(was für ihre Ernſthaftigkeit ſpricht), werden alle Fahrzeugarten zu ſehen ſein. Schwingachſen wird es geben, die Continental bringt Sonderreiſen für Lieferwagen. Neuerungen in Hülle und Fülle, und bei allem Neuen, ja, vielleicht Umſtürzleriſchen, iſt Deutſch⸗ lands Induſtrie voran. Der Pariſer Autoſalon und die Ausſtellungen in England, Holland, der Schweiz hatten ja ſchon vollendeten Beweis dafür erbracht: Deutſchlands Automobilinduſtrie hat ſich in zähem Ringen, allen Wirtſchaftsbhemmungen zum Trotz, nicht nur behauptet, ſondern ſteht, was Qualität, Konſtruk⸗ tion, Materialverwendung, Oekonomie im Fahrzeug⸗ gebrauch, konſtruktiven Fortſchritt, Formgebung und Aus⸗ ſtattung anbelangt, an der Spitze. Galt einſt der Ruf„Kauft deutſche Kraftfahrzeuge“ als Ruf zu nationalem Handeln, ſo darf er heute als wohlgemeinter Rat an alle gelten, die für ihr Geld beſten Gegenwert haben wollen. „Wir habens geſchafft“— das wollen gerade die Deutſchen auf der kommenden Berliner Autoſchan beweiſen. Wirtſchaftlichkelt im Fahrzeugbetrieb iſt Trumpf. Für wenig Geld hohen Gegenwert, Sparſamkeit im Ge⸗ brauch, Sicherheit beim Fahren— das verlangt der Käufer von heute. Das Schwingachſen⸗Syſtem iſt ausgebaut und verbeſſert worden, außer teuren, ſchweren Amerikanern gibt es heute auch deutſche Kleinwagen(DW und Stoewer) mit Vorderradantrieb und achsloſer Auf⸗ 1 Laufräder, die ſich durch erſtaunliche Preis⸗ 10„ja Billigkeit auszeichnen. Seien wir ehrlich: Deutſchlands Automobtlinduſtrie hat vom Ausland manches gelernt und lernen müſſen. Dem reichen Ausland ſtanden la rieſige Mittel zur Verfügung. Heute aber iſt die Lage ſo, daß nicht die Rieſenwerke amerikaniſcher Konzerne imſtande ſind, zeitanpaſſend grundlegend Beſſeres, neu⸗ zeitliches zu bauen, weil ſolche Verbeſſerungen im Groß⸗ Sertenbau ungezählte Millionen verſchlingen, ſondern, daß gerade Deutſchlands zwar auf Serienbau eingeſtellte, aber doch nicht durch Millionenſerien feſtgelegte Autoinduſtrie Neuerungen jederzeit aufnehmen kann und Verbeſſerungen anbringen, wo Fortſchritt dies verlangt. Neben Deutſchlands Automobil⸗, Reiſen⸗ und Zu⸗ behörinduſtrie werden Oeſterreich, Italien, Belgien, Frankreich, die Schweiz, Schweden England und die Vereinigten Staaten in den beiden Berliner Ausſtellungshallen das Letzte ihrer Produktions⸗ verbeſſerungen vorführen. 480 Firmen werden in den Berliner Ausſtellungshallen vertreten ſein. 31 deutſche Automobilſabriken und 41 aus⸗ ländiſche werden ihre Wagen zeigen. Von den deutſchen Fabriken ſind 16 Herſteller von Perſonenwagen, 15 Fabriken von Laſtkraftwagen und Zugmaſchinen. Die 41 fremdländi⸗ ſchen Ausſteller teilen ſich in 32 Perſonenwagen⸗ und 9 Laſtkraftbagenfabriken. Kurze llebersichl Heute mag nur kurze Ueberſicht geboten werden, was von deutſchen Ausſtellern an Neuem oder Verbeſſerten gezeigt werden wird. Adler wird acht Fahrzeuge auf ſeinem Staud haben, und zwar von der Vierzylinder⸗ Innenſteuer⸗Limouſine des gut eingeführten und preis⸗ werten Typs„Favorit“ bis zum Standard⸗8 Cabriolet, Modell Gropius, alle bewährten Typen, die mit konſtruk⸗ tiven und karoſſerietechniſchen Verbeſſerungen verſehen find. Sämtliche blanken Teile ſämtlicher Adler⸗Typen ſind verchromt. Standard 6§(Pullmann⸗Limouſine) und alle Standard 8 werden, was beſonders erwähnenswert iſt, mit dem in drei Gängen geräuſchloſen Aphon⸗Vier⸗ ganggetriebe der Zahnradfabrik AG., Friedrichshafen, aus⸗ gerüſtet. In ihren Umdrehungszahlen ſind die Adler⸗ Motoren herabgeſetzt worden, was Brennſtofferſparnis und längere Lebensdauer zur Folge hat. Audi wird ausſtellen den 10/100 PS Audi 8 Zylinder, Typ„Imperator“, den 20/100 PS, Typ„Zwickau“ und den 15/70 PS Sechszylinder, Typ„Dresden. Typ„Dresden“ und der große Achtzylinder, Typ„Zwickau“, ſind nur auf der Prager Autovausſtellung gezeigt worden, ſonſt aber nen. Beide beſitzen Schnellganggetriebe. Beim Typ Zwickau iſt als neueſter techniſcher Fortſchritt in das Ge⸗ triebe eine Sicherung eingebaut, die unbeabſichtigtes Rückwärtsrollen des Wagens automatiſch verhindert. B M W. iſt zur Schwingachſe übergegangen; mit Aus⸗ nahme des Lieferwagens werden alle BMW. nunmehr mit Schwingachſen geliefert. Der Preis des BMW.⸗ Sportwagens wurde auf 2850/ herabgeſetzt. Glübringmolor filr alle Brennsloffe In irgendeiner Garage hing einmal ein An⸗ ſchlag:„Kraftfahrzeuge, die nur mit einer beſtimm⸗ ten Sorte Benzin oder Oel zu betreiben ſind, ſind beim heutigen Stand der Technik als minderwertig zu bezeichnen.“ Mit dieſem trefflichen Satz ſollte nur auf die Ge⸗ fahr einer Entwicklung hingewieſen werden, die den Kraftfahrzeugmotor zum Sklaven eines und nur eines Betriebsſtoffes macht; es ſoll damit nicht ge⸗ ſagt ſein, daß der moderne Vergaſermotor beim heutigen Stand der Technik ein Allesfreſſer ſein muß. Wenn er es iſt, um ſo beſſer; denn dann kann der Fahrer ſich jeweils den bil⸗ Die Brennabor⸗ Werke kommen mit kenſtruktiven Verfeinerungen. Neu für Deutſchland iſt der Brenna⸗ bor⸗8 Zylinder, Typ„Juwel“. Der Vierzytinder„Ideal“ hat Niederrahmen mit Kreuztraverſe erhalten, der „Juwel“⸗Sechszylinder Sechsſitzer-Aufbau. Die Karoſſe⸗ rien der Brennabor⸗Typen ſind noch ſchöner und geräu⸗ miger geworden. Büſſing⸗N A G. überraſcht mit einem neuen Om⸗ nibustyp, deſſen Vorläufer ſich auf Omnibusſtrecken im Berliner Weſten bewährt haben. Einbau des Motors auf der Seite unter den Sitzen iſt ſchier verblüffende Neue⸗ Sonderſtahl, die ſog. Glühringe, nach denen der Motor auch benannt iſt. Sie dienen der Vergaſung des Schweröls, nicht deſſen Entzündung wie die Glüh⸗ köpfe der Glühkopfmotoren. Die noch nicht vergaſten Kraftſtoffteilchen überſtreichen die heiße Platte des Glühringes und verdampfen auf ihr vollſtändig, be⸗ vor ſie durch ſeine Oeffnung in den eigentlichen Zy⸗ linderraum gelangen. Die Verdampfer⸗Einſätze ver⸗ hindern ſomit auch die Schmieröl⸗Verdünnung, da keine Brennſtoff⸗Tröpfchen auf die Oberfläche der Kolbenlaufbahn gelangen. Um die Glühringe auf die zur Verdampfung des Schweröls notwendige Be⸗ ligſten Kraftſtoff ausſuchen. Ein ſolcher Allesfreſſer iſt jetzt ge⸗ ſchaffen worden; nach einem Verfahren der Geſellſchaft für Kohletechnik, Dortmund, wird er von Krupp gebaut, läuft ſchon in einer Reihe von Laſt⸗ wagen und wird auf der Ber⸗ liner Automobilausſtellung zu⸗ erſt gezeigt. Der gewöhnliche Vergaſer⸗ motor wird ja mit Benzin oder deſſen Gemiſchen mit Ben⸗ zol oder Spiritus betrieben. Ihn auch mit den viel billigeren Schwerölen zu betreiben, hat bisher unendliche Schwierig⸗ keiten gemacht, weil dieſe Kraft⸗ ſtoffe ſich ſehr ſchwer vergaſen laſſen. Man mußte ſie mit Hilfe anderer Verfahren aus⸗ 9 . nutzen, in Dieſel⸗ und Glüh⸗ kopfmotoren, die aber für den Fahrbetrieb viele Nachteile mit ſich bringen, wie viel höhere Drücke in den Zylindern und 1) Entlüfter Schalthebel 9) Wechselgetriebe damit ſchwerere und teurere 16) Wingflügelrtemen 17) Hraftstoffpumpe 18) Zylinderbiock 0 Windſlügel Ausführung, ſehr empfindliche 20) Wasseranschlußstußen 21) Zulinderkopf 22) Vergaser 283) Buftreiniger 7 1 Einſpritzorgane, schwieriges a Anlaſſen, Geruch der Abgaſe, Schmieröl⸗Ver⸗triebstemperatur gelangen zu laſſen, wird der Motor dünnung, Geräuſche und unruhigeren Motorgang. In Schweden hat vor Jahr und Tag Heſſelman einen Vergaſermotor für Schweröl gebaut, in dem die Vergaſung durch kreiſende Bewegung der An⸗ ſaugluft erreicht wird; von der praktiſchen Verwen⸗ dung dieſes Motors hat man bisher wenig gehört. Das neue deutſche Verfahren— es ſind nach ihm 100 PS⸗6⸗Zylinder⸗ und 65 PS⸗4⸗Zylinder⸗ Motoren gebaut worden— ermöglicht nun nicht nur eine Verbrennung von Dieſel⸗Betriebsſtoffen im Vergaſerbetrieb, ſondern ſogar die Nutzbarmachung der bisher in keinem Motor ausnutzbaren einheimi⸗ ſchen Braun⸗ und Steinkohlenteeröle und, was das Wichtigſte iſt, gleichzeitig die Verwendung auch der Leichtöle Benzin und Benzol nach Wahl. Der Fahrer kann alſo jederzeit den billigſten oder den gerade vorhandenen Betriebsſtoff verwenden, ohne auf einen beſtimmten angewieſen zu ſein. Das iſt ein großer Vorteil gegenüber dem Fahrzeug⸗Dieſel, deſſen Nachteile der neue Motor vermeidet, da er ſich, abgeſehen von einer Zuſatz⸗Einrichtung für Schwerölbetrieb, kaum von einem gewöhnlichen Ver⸗ gaſermotor unterſcheidet. Er teilt mit ihm aber die Vorteile des billigen Betriebes und der geringeren Feuergefährlichkeit, ſobald er auf Schweröl umge⸗ ſchaltet iſt. Die Oberteile der Zylinder dieſer Motoren ent⸗ halten plattenförmige Einſätze aus hitzebeſtändigem 100 p Sechszylinder-Glühringmotor für Leichtöl- und Schweröl- Betrieb 2) Zulinderkopfdeckel 6 Schnellganggetriebe- Schalthebel 10) Scknellganggetriebe 18) Oeleinfüll- Oeffnung 3) Vergaser) Hupplungshebel 5) Getriebe- 7) Buftreiniger 9) Fußbremshebel 1) Anlasser 12) Oelstand-Angeiger 1A) Hurbelgehäuse- Unterteil 15) Schauloch- Deckel mit Leichtöl(Benzin oder Benzol) angelaſſen, auf das er ſich auch wieder umſchaltet, wenn er, bei län⸗ gerem Lehrlauf, abgekühlt iſt. Am Kühler ſind Stell⸗ klappen angebracht, die die Erreichung der günſtigen Betriebstemperatur beſchleunigen. Abgeſehen von den Glühringen, iſt die ſelbſttätige Umſtellvorrichtung von Leicht⸗ auf Schwerölbetrieb die intereſſanteſte techniſche Einrichtung dieſes Uni⸗ verſal⸗Vergaſermotors. Sie tritt in Aktion, ſobald der Fahrer einen einzigen Hebel umgelegt hat: Ein Wärmeregler zwiſchen Kühler und Motor gibt bei einer Temperatur zwiſchen 60 und 70 Grad den Waſ⸗ ſerzufluß frei und ſchließt gleichzeitig einen elektri⸗ ſchen Kontakt, ein zweiter Kontakt wird geſchloſſen, ſobald der Fahrer den Beſchleuniger⸗Jußhebel be⸗ tätigt. Jetzt iſt ein elektriſcher Strom geſchloſſen, der von der Batterie zu einem Elektromotor gelangt, und durch dieſen Elektromotor wird der Vergaſer, der zwei Schwimmer, einen für Benzin und einen für Schweröl hat, auf Schweröl⸗Betrieb umgeſchaltet. Der Strom wird wieber unterbrochen, ſobald, etwa beim Halten oder Bergabfahren, der Beſchleuniger⸗Fuß⸗ hebel auf Leerlauf zurückgeht oder die Kühlwaſſer⸗ Temperatur auf unter 60 bis 70 Grad ſinkt; dann wird der Motor wieder mit Leichtöl verſorgt. Wäh⸗ rend der Dauer des Schweröl⸗Betriebes leuchtet auf dem Armaturenbrett eine Kontrollampe auf. Däpl.-Ing. A. Lion, Berlin. DER BMW- WAGEN Mobil 1931[8 DURCH SORSSAME ERHALT UN DES HUNDERTTAUSENDFACH BEWAHRTEN UNO DURCH SERIENMASSISE VERWIRKUICH ONO NEUER ERKENNTNISSE, OER ERPROBTESTE UND DABEI FORTSCHRITTUI CAS TE KLEIN WAGEN ODER WEIT. SCHWIN SACHS E, VERSROSSERTE UNO VERSTARKTE GANZ STAHL KAROSSERIE, HOHERE DURCH SCHN HT SSE SCHWINDISKEUT, ERHOHTE SICHERHEIT UND SBk- N OUEMLICHK EHT, SESTEISERTE SCHONHEHT ODER AUSSEREN FORM UND 1740 REI CHERE AUSSTATTUNG OHNE PREIS- U. BFETRIEBSKOSTENERHOH UNO! BAV ERISCHE MOTOREN WERKE.-G. MUNCH N UND FISFENACxH Generelveftretung für Neannheim, Ludwigshafen, Speyel, Neustadt, D Urkheim, Ffönkenthel, rung, die günſtigere Gewichts verteilung, beſſere Innen⸗ raumausnützung und ausgeglichenere Federung zur Folge hat. 5 Daimler⸗Benz, älteſte Automobilfabriken der Welt, werden vom populär gewordenen 2 Ltr.⸗Perſonen⸗ wagen, Typ Stuttgart, bis zum„Großen Mercedes“ (7,7 Ltr. Achtzylinder) alle Typen ihres reichhaltigen Produktionsprogramms ſowohl in der Perſonenwagen⸗ halle als auch in der Laſtkraftwagenausſtellung zeigen. Beſondere Neuerungen der meiſtgekauften 2 bzw. 27 ⸗Ptr. Typen(8/88er und 10/50er Sechszylinder) ſind: neuer verbeſſerter Hochleiſtungszylinderkopf, Kurzſchluß⸗Thermo⸗ ſtat, dritter Oelfilter, Gehäuſe⸗Entlüftung, verſtärkte Kuppelung, Bremstrommeln mit Kühlrippen. Neu und wichtig iſt für den 10/50er Mercedes⸗Benz die Einführung des Schnell⸗ bzw. Schonganggetriebes durch Unterdruck⸗ ſchaltung vom Lenkrad aus. Vom 14/70 er Typ„Mann⸗ heim“ iſt zu berichten, daß das 3,7⸗Liter⸗Modell nunmehr mit 2 Vergaſern geliefert wird, ferner mit ſerienmäßlig eingebautem Schnellganggetriebe und Boſch⸗Dewandre⸗ Bremſe. Auch der Achtzylinder, Typ Nürburg, kann künftig mit Schnellganggetriebe geliefert werden. Der „Große Mercedes“ und die SS⸗Sport⸗Type werden die Nepräſentationsſtücke des Mercedes⸗Benz⸗Standes fein. In der Laſtkraftwagenhalle wird die Daimler⸗Benz⸗A c. als Neuerungen einen Dieſel⸗Omnibus mit Aphongetriebe und Lautal⸗Leichtmetall⸗Aufbau und elektriſchem Fahr⸗ drahtbus auf zweiachſigem Niederrahmen⸗Fahrgeſtell zei⸗ gen. Mit gewaltigem techniſchem Fortſchritt ging hier Preiserniedrigung Hand in Hand. D K W. bringt eine der Ausſtellungs⸗Senſationen, den neuen Da.⸗Frontantrieb⸗Wagen. Das Eigengewicht des fahrfertigen vierſitzigen Kabriolets wird nur 515 Kg. be⸗ tragen. Der Motor hat 500 cem Zylinderinhalt. Be⸗ triebsſtoffverbrauch iſt 5 Ltr. auf 100 Km. der Vorderrad⸗ antriebswagen hat Dreiganggetriebe mit Rückwärtsgang, direkt angeflanſcht am Motor unter Zwiſchenſchaltung eines Stoßdämpfers, Antrieb erfolgt durch 2 Kardanwel⸗ len; Stirnrad⸗Differential iſt an das Getriebe ange⸗ blockt, die Aufhängung der Laufräder iſt achslos an vier kräftigen Querfedern. Auch der neue DW. hat Vier⸗ radbremſe. Sein Preis: 1680, iſt verblüffend billig, ja verſpricht revolutionierend im Kleinwagenbau zu wer⸗ den. Selbſtverſtändlich werden die Zſchopauer Motoren⸗ werke auch ihre anderen, ſchon marktgängigen Kleinwagen zeigen. Auch die„Goliath⸗Werke“(Bremen) werden eine Ausſtellungsſenſation bieten: den neuen„Goliath⸗Pionter“, ſteuer⸗ und führerſcheinfreien Perſonenwagen. Die Go⸗ liath⸗Dreirad⸗Limouſine wird alſo von jedermann, der über 16 Jahre alt iſt, gefahren werden können; im Preis liegt ſie ebenſo wie der neue DW. nicht über dem eines Groß⸗Kraftrades. Außer dieſem„Pionier“ werden die bekannten Goliath⸗Dreirad⸗Lieferwagen gezeigt werden Hanomag und Horch ſchweigen ſich zunächſt über ihre Ausſtellungsobjekte aus. Hier dürften kaum neue Typen, wohl aber Verbeſſerungen geſchaffen worden ſein. Die Hanſa⸗Lloyd⸗Werke werden ihre gebräuchlichen Nutzwagentypen ausſtellen, ebenſo Krupp und Magirus. Die M. A. N. verfolgt erfreulicherweiſe den Grundſatz, radikale Tendenzen theoretiſchen Erörterungen zu über⸗ laſſen, aber auf Grund jahrelanger Erfahrungen fortſchritt⸗ lich zu bauen. Der M. A..⸗Dieſelmotor arbeitet außer⸗ ordentlich ſparſam; für 1000 To.⸗Km. betragen die Brenn⸗ ſtoffkoſten nur 5,45 Mk. Der M. A..⸗Dreiachſer iſt einer der größten Laſtkraftwagen; er befördert 87—12 Tonnen Nutzlaſt. Neu werden ſein ein 5 To. Fahrgeſtell mit 100 58 6 Zylinder⸗Dieſelmotor, ein Dreiachs⸗Fahrgeſtell für 51 Fahrgäſte und ein Fahrdrahtbus für 70 Fahrgäſte mit 2 SSW⸗Motoren. Maybach, jenes deutſche Fabrikat, das ſtets behaup⸗ ten darf, mit die beſten und ſchönſten Wagen der Welt zu bauen, wird neben karoſſierten Wagen(7 und 8 Liter⸗Typen) ein Chaſſis ſeiner 12 Zylinder⸗Type„Zeppelin“ mit 8 Liter 200 PS⸗Motor mit dem neuen Maybach⸗Getriebe(4 geräuſch⸗ loſen Gängen, Lenkradſchaltung) auf dem Stand haben. Die Vorteile des neuen Maybach⸗Getriebes ſind: alle 4 Gänge geräuſchlos, ſchalten ohne zu kuppeln vom Lenkrad aus, Beſchädigung durch unvorſichtiges Schalten ausgeſchloſſen. Die N A G bringt in die Perſonenwagenhalle als Neu⸗ heit den NA ⸗Achtzylinder mit Veförmigem 4% Liter⸗Mo⸗ tor(18/100 PS), ferner ihren bewährten NAG⸗Protoß⸗ Sechszylinder 16/80 PS. Beide haben Tiefrahmenfahrgeſtell. Die Adam Opel A. G. wird in beiden Hallen vertre⸗ ten ſein. In der Perſonenwagenhalle werden die neuen 1,1 Liter⸗Vierzylinder, u. der 1,9 Liter⸗Sechszylinder gezeigt werden, in der Nutzwagenhalle die Opel⸗Lieferwagen, da⸗ runter der Opel⸗Blitz, weitaus billigſter Lieferwagen ſeiner Klaſſe. 5 Die Phänomen⸗Werke ſtellen ihren Typ„Granit“ zur Schau, ferner Typen der bisher ſchon bekannten 721 Tonner. Chrakteriſtiſch iſt bei Phänomen die vollautoma⸗ tiſche Preßluftkühlung, ferner die Verwendung des Schnell⸗ bezw. Schonganggetriebes. Für ſeinen Preis von nur 4800 N Lendeu, Geimershelm und Befgzabem: AUTOMOSH- AUS SEUUN G BERLIN 1931 HALLE I STAND A FRIEDRICH FELS, Mannheim, N 7, 7— fel 269 78 r e r A * 2 2 5 Dienstag, 17. Februar 1931 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 80 e ee 9755* 2 2— 1— Mark ſtellt dieſer Phänomen⸗Granit eine Spitzenkeiſtung deutſchen Nutzwagenbaus dar, die auch im Ausland konkur⸗ zenzfähig werden wird. Simſon⸗Supra⸗ Wagen werden ſich als Sechs⸗ und Achtzylinder den Ausſtellungsbeſuchern vorſteuen. Durch beſte Qualitätsarbeit hat dieſes Fabrikat ſich einen Namen gemacht. Die Stoewer⸗Werke haben durch ihre ſchon vielbewährten Achtzylinder ſich den Ruf erwor⸗ ben, preiswerteſte Edelarbeit zu leiſten. Der Schlager des Stoewer⸗Standes wird der„Kleine Stoewer“ mit Vorder⸗ zabantrieb, Schwingachſen, Oeldruckbremſe uſw. ſein. In ausgedehnten Probefahrten hat er ſeine Leiſtungsfähigkeit bewieſen. Stoewer ſtellt ferner aus: den Achtzylinder, Typ Marſchall 12/0 PS, den Achtzulinder„Gigant“ 16/80 S und den 5 Liter Typ„Repräſentant“ 20/100 PS mit geräuſchloſem Maybach⸗Getriebe und Vacuum Schaltung,. Zum Schluß die Wanderer ⸗ Werke! Der 6/30er Vier⸗ zylinder hat ſich ebenſo raſch eingeführt wie der 10/50er Sechszylinder. Durch breitere Karoſſerien iſt für noch größere Bequemlichkeit geſorgt worden. Der Radſtand des 10/50 er wurde vergrößert. Der Kühler wird ſich in neuer Form präſentieren. Der 10/50er wird als Schnitt⸗ modell und damit als zugkräftiges Beweisſtück deutſcher Edelarbeit gezeigt werden. Das aber ſei als Abſchluß dieſer Vorſchau verraten: der Wirtſchaftslage zum Trotz, gerade durch ſie gezwungen, Be⸗ triebswirtſchaftlichkeit in den Vordergrund zu ſtellen, wird Berlins Internationale Autoſchau eine der inkereſſanteſten Autoausſtellungen werden, die es je gegeben hat, und mit die bedentendſte aller Anto⸗ ausſtellungen in Deutſchland. Sportveranſtaltungen und Tagungen werden viele, viele Kraftfahrer nach Berlin bringen. Und wer einen ſchönen Wagen, einen guten Gebrauchswagen, ein preiswertes Auto zu haben wüunſcht, für den wird ſich die Reiſe nach Berlin bezahlt machen, wo immer er ſie beginnt! Was das Rusland bringen wird Ford baut in Köln Groß⸗Montagebetrieb.. die Gene⸗ ral⸗Motors laſſen ihr Montagewerk in Borſigwalde wieder arbeiten. der Autohandel ſieht erwartungsvoll und großen⸗ teils hoffnungsvoll in die Zukunft. Auch die Auslands⸗ ausſteller gehen voll zuverſichtlichem Vertrauen auf den Kraftfahrzeugbedarf deutſcher Wirtſchaft in die Berliner Ausſtellungshallen. Für den Europäer wird dieſe Autoſchau auch deshalb besonders intereſſant ſein, weil amerikaniſche Automobilfabriken hier erſtmalig in Europa jene Neuerungen und Verbeſſerungen zeigen werden, die bisher nur im Newyorker Auto⸗ ſalon gezeigt worden ſind. Schon dieſe Tatſache bedeutet Vorſprung gegenüber der Paärifer Oktober⸗Ausſtellung. Auch in der Preisge⸗ ſtaltung werden Veränderungen gegen früher zu bemer⸗ ken fein: manche Fabrikate und manche Typen find billiger geworben! Genſationelles wird es auf ben Ständen der Aus⸗ landsausſteller nicht geben, wohl aber hochentwickelte Qualität in neueſtem Gewande. Bom billigen Ford⸗Roadſter mit Notſitz, der 3620 4 koſten wird, bis zur Rolls⸗Royce⸗Sportlimouſine mit engliſcher Luguskaroſſerie für 65 000„ werden alle marktgängigen Auslandsfabrikate und deren begehrteſte Typen in den Kolſerdamm⸗Ausſtellungshallen untergebracht ſein. Die General⸗Motors halten mit ihren Preiſen ſelbſt noch in der amtlichen Preſſevorſchau zurück, was darauf ſchließen läßt, daß General⸗Motors die Ausſtellungsbeſucher mit Preis⸗ herabſetzungen überraſchen will. Alfa Romeo, Auſtro⸗ Daimler und Iſotta Fraſchini werden dem Sportfreund mit ihren hochtourigen, linienſchlauken, ſchnellen Sport⸗ wagen Freude bieten. Das Ausland wird in den beiden Ausſtellungs⸗ hallen, in der Perſonenwagenhalle ebenſo wie in ber Laſtkraftwagenſchau, billige und teure, raſſige und für den Werktagsgebrauch beſtimmte Alltags⸗ wagen zeigen. Die Auslandsautomobilinduſtrie, voran natürlich die kapi⸗ kalkräftige amerikaniſche, hat der deutſchen Kraftfahrzeug⸗ inbuſtrie manche Lehre gegeben. Ihr ſtanden ja Mittel in Hülle und Fülle zur Fortentwicklung zur Verfügung, und rum iſt jeder amerikaniſche Serienwagen ebenſo wie jeder durch Sonderkaroſſerie dem perſönlichen Geſchmack des Käufers angevaßte Amerikaner reſtlos verkaufsreifes, durch⸗ geproßtes Fahrzeug. Die Herſtellung der Wagen iſt, von Ford und General⸗Motors abgeſehen, faſt allgemein wieder in die Urſprungsländer verlegt worden, weil— Not deut⸗ ſcher Wirtſchaft und Folgen des verlorenen Krieges und beutſchen Geldmangels die Montagewerkſtätten in Deutſchland ſich nicht rentierten. 0 Auſtroe Daimler und Steyr werden die Re⸗ präſentanten der öſterreichiſchen Automobilinduſtrie ſein. Steyr hat ſich in Deutſchland durch ſeine preiswerten Schwingachswagen gut eingeführt und gilt als deutſcher Wagen. Auſtro⸗Daimler hat in Hans Stuck erfolgreichſten Propagandiſten gehabt, der mit ſeinen ſonntäglichen Sie⸗ gen immer wieder den Namen Auſtro⸗Daimler in die Oeffentlichkeit brachte. Der Auſtro⸗Daimler repräſentiert ſo recht den Typ des linienſchlanken, raſſigen Sport⸗ wagens. Das auf der Ausſtellung befindliche Auſtro⸗ Daimler Modell(8 Zylinder) iſt eine Neukonſtruktion mit Oeldruck⸗Vierraoͤbremſe. Steyr wird ſeine neue Type zeigen. Schwingachſe ſelbſtverſtändlich, dazu Oeldruck⸗ bremſe. 5 Ehrysler ſtellt ſeine drei Typen, einſchließlich des „De Soto“ zur Schau. Von Einzelheiten der Chrysler 6⸗ und 8⸗Zylinder ſeien hervorgehoben: Tiefrahmen, Vier⸗ ganggetriebe mit geräuſchloſem 3. und 4. Gang, Kühler⸗ jalouſte. Eitroön, bekannteſter Repräſentant der franzöſiſchen Automobilinduſtrie, bringt mit ſeiner 4türigen Limouſine auf 1,4 Ltr. Bierzylinder⸗Motor für 3975„ einen der preiswerteſten Auslandswagen. Fiat AG. wird mit allen ihren vier Standard⸗Typen vertreten ſein, vom 30 PS. Vierzylinder⸗Innenlenker bis zum 90 PS. Sechs⸗ zylinder⸗Cabriolet. Der Sechszylinder, Modell„Spyder N. 6“ erreicht eine Geſchwindigkeit von 140 Km. Stde.; dieſer Typ hat Servo⸗Bremſen, alle anderen Fiat⸗Typen mechaniſche Vierradbremſen. Ford iſt ſo bekannt, ſo populär und gut eingeführt, daß es ſich erübrigt, den Ford(ausgeſtellt wird nur die Type 4 mit 3,2 Liter Vierzylinder⸗Motor) näher zu be⸗ ſchreiben. Vielbeſtauntes Ausſtellungsobjekt wird jener Ford ſein, der bereits 100 000 Km. zurückgelegt hat. Ford liefert ſeine Wagen mit ſplitterſicherer Windſchutzſcheibe, nichtroſtenden Beſchlägen, Stahlſpeichen rädern, Ganzſtahl⸗ karoſſerten, vollgekapſeltem Sechs⸗Bremſen⸗Syſtem. Neu für Deutſchland iſt der 4,4 Liter Franklin, ein Qualitäts⸗Amerikaner mit luftgekühltem Motor. Luft⸗ turbine iſt am vorderen Ende der Kurbelwelle angekeilt. Die Aluminiumkarofſerie hat ſplitterfreies Glas. General Motors werden ihr großes Fabrika⸗ tionsprogramm vorführen: den Chevrolet, Pon⸗ tige, die drei neuen Buick ⸗Achtzylinder von 3,6 Liter, 4,4 Liter und 5,6 Liter Zylinderinhalt. Die große Klaſſe, d. h. den Wagen des reichen Mannes werden wir im Cadillae in drei Typen: Achtzylinder, 5,7 Liter Motor, ferner 6 Liter 12 Zylinder⸗Motor und 7,3 Liter 16 Zylin⸗ der⸗Motor finden. Graham Paige werden auf ihrem Stand vier ver⸗ ſchiedene Ausführungen zeigen: den preiswerten Standard 6 als Cabriolet, denſelben Typ als zweiſitziges Coupé und die Achtzylinder, Typen Spez'iel und Cuſtom, als fünf⸗ und als ſiebenſitzige Limouſinen. Die Hudſon Eſſer⸗ Motors Company ſtellt ihren Hudſon⸗ Achtzylinder und den Eſſex⸗Sechszylinder 5 1 Fahrgeſtell des Hudſon 8 wird in zwei Größen eliefert. 5 Jſotta Fraſchini und Lancia ſind Repräſentan⸗ ten des italieniſchen Sporttyps; beide italteniſche Fabriken werden Achtzylinder auf ihren Ständen haben. Lincoln iſt der vornehme Wagen des begüterten Amerikaners. Ausgeſtellt werden zwei Lincoln⸗Limouſinen, Achtzylinder, mit 28/140 PS Motor, Tiefrahmen, Freilauf⸗ Getriebe, Ganzſtahlkaroſſerien. Der Lincoln geſtattet kup⸗ pelungsloſes Schalten vom 9. auf den 3. Gang und rück⸗ wärts. Minerva iſt Repräſentant der delgiſchen Automobll⸗ induſtrie. Die Ausſtellungsbeſucher werden zwei Min⸗ nerva⸗ Achtzylinder(Vierliter und 6,6 Liter Motor) zu ſehen bekommen. Naſh betont ſeinen Naſh⸗Fallſtrom⸗Bergaſer bei den Typen 75 und 85, und Zwillingsvergaſer bei der ſtärkſten Naſh⸗Type, Achtzylinder, 4,8 Liter. Die Naſh⸗Karoſſerten ſind Holzgerippe mit Stahlblechverkleidung. Packard weiſt bei ſeinen beiden 5,2 Ltr. und 6,3 tr. Achtzylinder⸗Typen auf Einführung des Viergang⸗Getrie⸗ bes hin, ferner auf verbeſſerte Anſaug⸗ und Auspuffkanäle. Peugeot wird mit vier außerordentlich preiswerten Fahrzeugen vertreten ſein, die von 8 450 Mk. bis 4 150 Mk. koſten. Tiefrahmen und beſonders ſtarke Bereifung ſind vorzügliche Peugeot⸗Eigenheiten. Renault wird vom preiswerten Sechszylinder zu 3 950 Mk. bis zum 7 Ltr. Achtzylinder⸗Cabriolet für 28 500 Mark alle ſeine fünf Typen zeigen, die in Frankreich zu den meiſtgekauften Gebrauchs⸗ und Luxuswagen gehören. Ueber Rolls Royce braucht nicht viel geſagt zu werden. Das Fabrikat ſpricht für ſich ſelbſt. Alle Stude baker ⸗Typen, der Sechszylinder ſowohl wie die drei Studebaker⸗ Achtzylinder, gipfelnd im Typ Prä⸗ ſident, 5,5, Itr. Motor, 7ſitziger Limpuſine, haben Duso⸗ Servo⸗Pierrgöbremſe; Freilauf mit Gangkontrolle und an⸗ dere Vorne i 0 5 Die franzöſiſchen Talbot ⸗Wagen haben Schnellgang⸗ getriebe. Beſonders beliebt ſind die ſerienmäßigen Vier⸗ ſitzer⸗Cabriolets, die faſt zu gleichen Preiſen geliefert wer⸗ den, wie die Limouſinen. Aus Prag kommen die Tatra⸗ Wagen. Der Tatra⸗ Zwölfzylinder iſt ſehr intereſſante Konſtruktion: je 6 Zylin⸗ der ſind in gußeiſernen Blöcken angeordnet, welche ſchräg im Winkelgehäuſe in-Form unter einem Winkel von 65 Grad gelagert ſind. Der Antrieb der Hinterräder erfolgt ohne Kardangelenke. Vorder⸗ und Hinterachſe ſind Schwing⸗ achſen. Gräf u. Stift iſt das Fabrikat der Wiener Automo⸗ bil Fabrik Acc. In den Ausſtellungshallen werden ein 6 Etr. Achtzylinder und ein 4 Liter Sechszylinder ausgeſtellt. Willys Overland iſt bekannt durch ventilloſen Schiebermotor. Neu iſt die Tiefrahmenlage. Drei der Willys Overland⸗Typen haben Stahlrohr ⸗Vorderachſen und Stahlguß⸗Hinterachſen. Citroen, Ford, General Motors, Rendult und Tatra werden auch in der Laſtkraftwagen halle ihre Nutzwagentypen ausſtellen. Hinzu kommt dort die Inter⸗ national Harveſter Campany mit Kleinlaſtwagen, Omni⸗ buſſen und Schleppern. Deutſchlands Zubehbrinduſtrie wird an der Ausſtellung der Ausländer mit beteiligt ſein. Ford z. B. bevorzugt in ſeinem deutſchen Montagewerk Krupp ⸗Stahl, Boſch und Zeiß liefern elektriſche Anlagen, Continental wird als deutſches Reifenfabrikat auch auf den Fahrzeugen ausländiſcher Herkunft am ſtärkſten vertreten ſein. Friedlicher Wettkampf in techniſchem Können, der Wirtſchaft zum Nutzen, dem Handel zum Frommen, im Dienſte dentſchen Kraftfahrzeugverkehrs und damit im Dienſte deutſcher Wirtſchaft.. das ſoll und das wird die Berliner Antoausſtellung vom 19. Februar bis 1. März werden! Siegfried Doer schlag. C q Dßdkdkbkkbkkkkbkbkbkbkbvbvbv''vb'!'!!'!'!'!!!.!.!... d Initzenguschwindigheit und Raiseadurchsdnitt In den Kraftfahrzeug⸗Proſpekten lieſt und von Kraftfahrern hört man nur allzu oft die beſonders nachdrückliche Betonung der Spitzengeſchwindigkeit der Fahrzeuge. Es mag auf den Kraftfahrzeug⸗Neu⸗ ling oder den Kraftfahrer, der ſich über die Spitzen⸗ geſchwindigkeiten noch keine Gedanken gemacht hat, natürlich Eindruck machen, wenn er hört, daß dieſes oder jenes Fahrzeug(das deswegen noch keine Be⸗ ſonderheit zu ſein braucht), eine Höchſtgeſchwindigkeit von 120 oder 130 Std.⸗Km. entwickelt. Aber was be⸗ deutet das? Nicht viel, wie nachſtehend noch bewieſen wird. Ganz allgemein wird der Spitzengeſchwindig⸗ keit eine viel zu große Bedeutung beigemeſſen; es wird gewöhnlich vergeſſen, daß die Höchſtgeſchwindig⸗ keit gerade beim Kraftfahrzeug noch viel weniger für die durchſchnittliche Reiſegeſchwindigkeit bedeutet wie 9. B. bei der Eiſenbahn, bei Motörbooten uſw. Das liegt daran, daß das Kraftfahrzeug viel weniger Ge⸗ legenheit hat, ſeine Spitzengeſchwindigkeit für größere Strecken beizubehalten als die anderen Fahrzeug⸗ typen. Die Spitzengeſchwindigkeit hat nämlich nur dann beſonderen Wert für die durchſchnittliche Reiſe⸗ geſchwindigkeit, wenn ſie wenigſtens auf 70—80 v. H. der Geſamtſtrecke oder Fahrtdauer beibehalten wer⸗ den kann; kann ſie auch nur zu 50 v. H. ausgenutzt werden, ſo ſteht die Reiſegeſchwindigkeit ſchon in gar einem Verhältnis mehr zur Spitzengeſchwindigkeit. Beim Kraftfahrzeug liegen die Verhältniſſe nun beſonders ungünſtig, weil es ſeine Spitzengeſchwin⸗ digkeit nur zu einem verhältnismäßig niedrigen Pro⸗ zeutſatz ausnutzen kann. Die deutſchen Landſtraßen laſſen z. B. eine Geſchwindigkeit von 100 St.⸗Km. ohne erhöhte Gefahr nur in Ausnahmefällen zu. Geſchwin⸗ digkeiten über 100 St.⸗Km. ſcheiden im allgemeinen ganz aus, denn man kann natürlich nur Geſchwindig⸗ keiten bewerten, die ohne erhöhte Einſchränkung der Sicherheit gefahren werden können. Wenn alſo 100 St.⸗Km. nur in Ausnahmefällen erzielt werden können(wenigſtens vom Durchſchnittsfahrer, denn die Leiſtungen prominenter Rennfahrer können hier natürlich nicht als Maßſtab gelten), dann kann man 80—90 St.⸗Km. als mögliche durchſchnittliche Höchſtgeſchwindigkeit annehmen. Dieſe Ge⸗ ſchwindigkeit kann aber auch nur vorübergehend ein⸗ gehalten werden. Ein paar Zählen zum Beweis: Am günſtigſten liegt das Verhältnis zwiſchen Höchſt⸗ und Reiſe⸗ geſchwindigkeit bei einer verhältnismäßig niedrigen Spitzengeſchwindigkeit, alſo ſagen wir bei 60 St.⸗Km., einer Geſchwindigkeit, die auch ein Kleinwagen erzie⸗ len kann. Bei dieſer Spitzengeſchwindigkeit wird der Fahrer auch bei Einhaltung aller örtlichen Geſchwin⸗ digkeitsvorſchriften mit einem Stundendurchſchnitt von 40 Km. rechnen können(alſo 27 Stunden für 100 Kilometer), weil er, auch wenn er öfter unter 40 Km. heruntergehen muß, die höhere Geſchwindigkeit doch über den größten Teil der Strecke beibehalten kann. Fährt der Fahrer aber auf freier Strecke über 60, ſagen wir 77 oder 80 St.⸗Km., ſo verringert ſich zwar die Fahrſicherheit erheblich, aber die durchſchnittliche Reiſegeſchwindigkeit erhöht ſich nur unweſentlich, allenfalls auf 45 St.⸗K., was auf der angenommenen Strecke von 100 Km. einen Zeitgewinn von nur einer Viertelſtunde bedeuten würde, Der Fleliner-Hrupp-Gropraum-Wagen Von Anton Flettuer, Berlin Während meines Aufenthaltes in den Vereinigten Staaten hatte ich Gelegenheit, die Beſtrebungen ameri⸗ kaniſcher Konſtrukteure für die Erleichterung der Steue⸗ rung großer Kraftwagen kennen zu lernen. Maßgebend für die Verfolgung dieſes Gedankens war, daß die Ent⸗ wicklung des Kraftwagenbaues zu hohen Nutzlaſten ge⸗ führt hot und die Steuerung ſolcher Wagen nicht leicht iſt. Außerdem ergibt ſich durch die allgemeine Einführung des Luftreifens bzw. des Niederdruückreifens die Notwendig⸗ keit der Erleichterung der Steuerarbeit. Mit der Vergrößerung der Einheiten und der hier⸗ durch wachſenden Belaſtung der Lenkräder in die für die Steuerarbeit notwendige Energie, insbeſondere für Lang⸗ wird. Beim Steuervorgang werden vom Fahrer die Re⸗ der des Vorderteils verſtellt, die den Motor, alſo ein verhältnismäßig leichtes Gewicht, tragen. Der den Mytor tragende Wagenteil iſt mit dem Karoſſertewagen gelenkig verbunden, ſo daß er, ſobald ſeine Räder verſtellt werden, einen Winkel zum Hinterwagen einnimmt. Dieſe Bewe⸗ gung des Motorwagens vor dem Karoſſeriewagen wirs durch eine beſondere Hebelanordnung beuutzt, um die bei⸗ den vorderen Räderpaare des Hinterwagens ihrerſeits zwecks Steuerung zu verſtellen. Durch dieſe Fletiner⸗ Lenkung wird die bisher notwendige Steuerleiſtung auf ½ bis ½0b0 der bisher üblichen herabgemindert. Auch die Frage des Durchfahrens von Kurven iſt dadurch gelöſt. Houptirasgen Forma gen 6 2 Oese Hader neren durch O AuscchevEn cet humegens gerteuert Antriebwelle 7 0 lier die Oder werden ongerrieben Abbild. 1. Prinzip des Flettner-Krupp- Großraum- Wagens ſtreckenfahrten, über das erträgliche Maß gewachſen. Durch den großen Kraftaufwand beim Steuern wird die Sicher⸗ heit der Fahrzeuge weſentlich beeinträchtigt, da Ermüt⸗ dungserſcheinungen des Fahrers ſelbſtverſtändlich viel ſchneller auftreten können. Die Vergrößerung der Ueber⸗ ſetzung im Steuergetriebe kann keine Verbeſſerung brin⸗ gen, da in dieſer Hinſicht bei den bisherigen Steuerungen oͤle Grenze des Möglichen bereits erreicht iſt. Eine weitere Schwierigkeit bei größeren Wagen iſt, daß ſie mit der „ Steuerung nicht mehr die Kurven fahren önnen. In Amerika verſucht man, dem Mißſtand durch Ein⸗ führung der Servo⸗Steuermaſchinen zu begegnen. Bisher haben ſich jedoch dieſe Syſteme noch nirgends durchſetzen können, da aus naheliegenden Gründen die Steuerhilfs⸗ maſchinen neue Gefahrenquellen in ſich bergen. Bei einer Beſprechung der oben geſchilderten Verhält⸗ niſſe mit Herrn Regierungsrat Quarg, Direktor der Ber⸗ liner Verkehrs⸗Aktiengeſellſchaft, kam ich auf den Gedan⸗ In Abbild. 2 iſt der Flettner⸗Krupp⸗Wagen dargeſtellt, den die Kraftverkehr Freiſtaat Sachſen AG. bei der Fried. Krupp Aktiengeſellſchaft, Eſſen, im Sommer vorigen Jah⸗ res beſtellte. Die Länge über alles beträgt 13,735 Meter, die Nutzlaſt 13,7 To. Der Motorwagenteil hat Ballonreiſen 38 9, der Hinterteil ſolche von 44412. Zum Antrieb dient ein 150 PS⸗Sechszylinder⸗Krupp⸗Benzinmotor. Die⸗ ſer erſte Wagen iſt ein Laſtwagen; es iſt beabſichtigt, ſpäter auch Kraftomnibuſſe mit Fletiner⸗Lenkung zu bauen. Es würde im Rahmen des vorliegenden Aufſatzes zu weit führen, im einzelnen auf alle techniſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Vorteile ausführlich einzugehen, die der Flett⸗ ner⸗Krupp⸗Wagen gewährt. Beſonders ſet aber darauf him⸗ gewieſen, daß er alle Vorteile beſitzt, die durch die Treu⸗ nung des Motoraggregats von der Karoſſerie entſtehen, wobei alle bisher vorhandenen Nachteile derartiger Wo⸗ gen, wie insbeſondere die zu geringe Adhäſion der au⸗ getriebenen Räder auf der Fahrbahn, in Wegfall kommen. Der Antrieb erfolgt nämlich beim Flettner⸗Krupp⸗Wagen 9 1 E Abbild. 2. ken, zur Erleichterung der Lenkung bel Kraftfahrzeugen dasſelbe mathematiſche Hebelarmprinzip anzuwenden, das dem Flettner⸗Ruder für Luftfahrzeuge und Schiffe zu⸗ grunde liegt. Feſte Formen nahm der Gedanke an, als ſich die Kraft⸗ verkehr Freiſtagt Sachſen AG., Dresden, für meine Pläne intereſſierte. Für dieſe Firma war insbeſondere der Ge⸗ ſichtspunkt der Betriebsſicherheit. der oben im ein⸗ zelnen näher ausgeführt wurde, maßgebend. Die weiteren ſehr großen Erfahrungen der Firma auf dem Gebiet der Langſtreckenfahrt führten mich dazu, neben der neuen Lenkung weitere neuartige Konſtruktionsgedanken unter weitgehender Verwendung von Aggregaten des Krupp⸗ Sechs rad⸗Wagens zu verwirklichen, ſo daß der Flettner⸗ Krüpp⸗Wagen nicht nur das Steuern erleichtert, ſondern auch einen 7 neuen Wagentyp darſtellt. Das eſentliche des lettner⸗Krupp⸗Großraum⸗ Wagens iſt folgendes(Abbild.): Der Wagen beſteht aus zwei Teilen: der eine Teil trägt den tor, der andere die Karoſſerie. Der Antrieb wird, wie bisher üblich, auf die Hinterräder des Wagens übertragen, ſo daß der vordere Wagenteil, der ſogenannte Kraftträger, von dem Hinterwagen beim Fahren geſchoben r Flettner-Krupp-Groſiraum- Wagen wie bei dem normalen Wagen über die Hinterräder, ſo daß ſich weder in der Bergfahrt noch ſonſt auf ſchwer zu be⸗ fahrendem Gelände Schwierigkeiten ergeben können. Die wirtſchaftlichen Vorteile der Trennung des Motor⸗ aggregats ſind nachſtehend zuſammengefaßt: 1. Schnelle Auswechſebbarkeit des Kraftträgers. 2. Unabhängigkeit des Karoſſeriebetriebs vom Motor⸗ betrieb. 3. Verwendung kleinerer, nur für die Kraftträger de⸗ ſtimmter Garagen. 4. Längere Lebensdauer der Karoſſerie. 5. Günſtige Gewichtsverteilung auf die Bereifung. Schließlich ſet auch darauf hingewieſen, daß die Be⸗ laſtung von Brücken u. dergl. durch den verhältnismäßig leichten vor dem Karoſſeriewagen herfahrenden Kraftträger günſtig beeinflußt wird. Den Straßenbaupflichtigen wirs es willkommen ſein, daß die Achsdrücke trotz der Höhe ber Nutzlaſt nur 5 To. betragen, alſo unter der zuläſſigen Grenze liegen. Der Kraftverkehr wird ſich weitere Gebiete erobern, auf denen er dagen a rlegen iſt. Hierbei wird der Flett⸗Krupp⸗Wagen im Perſonen⸗ wie auch im Güter⸗ verkehr eine weſentliche Rolle ſpielen. n Neuer Preis der grogen Limusine 50 PS Sechszyl. jetzt Mk. 4995 Verlongen Sie kostenles unseren farbigen Katolog und unverbindliche Vorführung. Autorisjlerte Essex- Vertretungen: Birk& Baiduf, Neckarauerstr. 215, Tel. 427 75 Bad Dürkheim Pfalz: Johann Jacob, Kraftfahrzeuge Mainz: Automobile Georg Karl& Co, Frauenſobstr. 69, Tel. 4147 Seite/ Nummer 80 2 Unsere liebe, kleine Hilde ist uns wieder genommen worden Mannheim, den 17. Februar 1931 Syndikus Dipl.-Kim. K. H. Schoenel u. Familie Die Bestattung hat in aller Stille stattgefunden Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen Haftung, Mannheim. Für die wohltuenden Beweise herzlicher Anteilnahme anläß- lich des Heimgangs meiner lieben, unvergeßlichen Mutter, unserer guten Schwester, Schwä⸗ gerin und Tante, sagen wir unsern innigen Dank. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Mina Dilger Mannheim, 17. Februar 1931 Frledrichsriug Fus leidende Schleimbeutel 5 der Achilles- Sehne Selen · Schmeraen f 25 8 Cros 8 zehenballen- Hußggewölbe- Sehnen Schmeraen Schmerzen Schmernen Wenn Sie alles versucht haben und für Ihre gohmersenden Füße noch keine Heilung oder Erleichterung beschaffen konnten, so machen Sie einen Versuch mit meiner Methode. Ieh werde Ihnen helfen, gleichviel welche Schmerzen Sie in den Füßen oder Beinen haben. Kostenlose Beratung. ., Winenberg, Orthopädie, Mannheim Kalserring 486 Kein Laden] Tel. 412 80. — Lleferant aller Krankenkassen. 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Paul Schwarz, Mannheim und Wilhelm Kunze, derart beſtellt, daß jeder derſelben gemeinſam mit einem Vor⸗ ſtandsmitgliede zeichnungsberechtigt iſt. ö Gebrüder Jacobi Geſellſchaft mit beſchränkter Dem Max Oppenheimer in Mannheim iſt Einzelprokura erteilt. Dem Walter Meya in Mannheim iſt Prokura ſo er⸗ teilt, daß er gemeinſam mit einem andern Pro⸗ kuriſten der Geſellſchaft die Firma der Geſell⸗ ſchaft zeichnen kann. Mannheimer Gummifabrik Aktiengeſellſchaft, Wilhelm Schiltz, Diplomingenieur, Künſtler⸗Theater⸗Betriebs⸗Geſellſchaft mit be⸗ Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt. Der bisherige Geſchäftsführer Sally Zacharias in Mannheim iſt Liquidator. Badiſch⸗Pfälziſche Automobilgeſellſchaft Schu⸗ mann& Co. mit beſchränkter Haftung, Mann⸗ heim. Die Prokura des Hermann Kammer iſt Patentverwertung Aktiengeſellſchaft, Fried⸗ richsfeld. Paul Kaufmann und Herbert Bor⸗ mann ſind nicht mehr Vorſtandsmitglieder. Callmann Reis, Mannheim. Der Elſe Brandt und dem Fritz Lax, beide in Berlin, iſt Geſamt⸗ prokura derart erteilt, daß ſie gemeinſchaftlich oder jeder derſelben in Gemeinſchaft mit einem 1 Prokuriſten zur Vertretung berechtigt ſind. Johannes Falck, Mannheim. Das Geſchäft ing mit Aktiven und Paſſtven und ſamt der Firma von Gertrude Twele geborene Falck auf Fräulein Margareta Falck in Mannheim über, die es unter der bisherigen Firma weiterführt. Bad. Amtsgericht F. G. 4 Mannheim. 39 Fleiſchlieſerung. Die Lieferung unſeres Bedarfs an Fleiſch⸗ und Wurſtwaren für das Rechnungsjahr 191 iſt zu vergeben. Angebote ſchriftlich u. verſchloſſen mit der Aufſchrift„Fleiſchlieferung“ bis ſpäte⸗ ſtens Dienstag, den 24. März 1931, nachm. 3 Uhr. Die Lieferungsbedingungen können auf unſerem Geſchäftszimmer eingeſehen werden. 39 Landesgefängnis. Haus- Frauenl . wenn Harnsäure, Herz u. Nerven. 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Mein Teint iſt klar und wunderbar, ein wenig roſig und ich habe kaum den Schein einer Falte. Es iſt fabelhaft. Wenn man hiernach urteilt, und wenn alle Frauen nur Ihre Créme Tokalon Hautnahrung verwenden würden, gäbe es keine alten Großmütter mehr.“ Bemerkung: Die Schreiberin der obigen Zeilen möchte ihren Namen nicht veröffentlicht haben, aber der Brief kann im Original eingeſehen werden. Creme Tokalon Hautnahrung enthält unter Ga⸗ rantie von RM. 10 000.— jene äußerſt be⸗ kömmlichen Nährſtoffe, von denen große Spezialiſten behaupten, daß Ihre Haut ſie braucht, um klar, friſch feſt und frei von Falten zu bleiben. Benutzen Sie Crème Tokalon Hautnahrung roſafarbig des Nachts und weißfarbig des Morgens. Sie werden über den Erfolg ſelbſt nur von einer Nacht erſtaunt ſein. Erfolg wird garantiert oder das Geld zurückgezahlt. Erhältlich in Parfümerien, Damenfri⸗ ſtierſalons, Drogerien und Apotheken. 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