2 1 + Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Fe Hauptſtraße 63, Ne Friedrichſtraße 4, 0 5 Erſcheinungsweiſe 8e Luiſenſtraße 1. W Oppauer Straße 8, wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Colonelzeile; im Reklameteil RM..— Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen Einzelpreis 10 Pf. l Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite die 79 mm breite Zeile. beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 18. Februar 1931 142. Jahrgang— Nr. 81 Die Kabineltsſitzung über Schieles Agrarvorlage en der Ausſprache wurden ſtarke Bedenken des Reichsarbeitsminiſters, des Wirtſchaftsminiſters und auch des Außenminiſters geltend gemacht Die Staatskriſis in Spanien Entſcheidende Stunden für bie Monarchie Moskau hinter den Kuliſſen? 90 Seiten Denkſchrift Drahtbericht unſeres Berliner Büros f J Berlin, 18. Febr. Das Reichskabinett hat ſich geſtern zum erſten Mal mit der neuen Schieleſchen Agrarvorlage beſchäftigt. Die Novelle geht in einigen Punkten noch über die mit der„Grünen Front“ getroffenen Vereinbarungen hinaus. Sie enthält in ihrem erſten Teil die von uns bereits mitgeteilten Ermächtigungszölle für landwirt⸗ ſchaftliche Produkte und die Verlängerung der bereits vorhandenen Ermächtigungszölle für Getreide. Gleit⸗ gölle, d. h. alſo in Wirklichkeit doch Zollerhöhun⸗ gen, werden nun auch für Hülſenfrüchte und zwar mit der Begründung verhängt, daß bei dem „Reichsbeſtellungsplan“, der dem Ernährungsminiſter vorſchwebt, eine Fläche von rund 100 000 Hektar als Reſt bleiben würde, auf dem nach Schieles Auffaſſung Hülſenfrüchte kultiviert werden müßten. Der Be⸗ ſtellungsplan in ſeinen Einzelheiten wird in einer 30 Seiten ſtarken Denkſchrift er⸗ läutert. Die Vorlage redet der freien Geſtaltung des Einfuhrſcheinweſens das Wort. In ihrem zweiten Teil bringt ſie Vorſchläge über die Rationaliſterung des Genoſſenſchaftsweſens, die in Verbindung von Reichsrentenbankkreditanſtalt und Preußenkaſſe erfolgen ſoll. Zur Durchführung die⸗ ſer Rationaliſterung fordert der Landwirtſchafts⸗ minister für das laufende Jahr neben den aus Reichs⸗ mitteln ſchon aufgewendeten 25 Millionen weitere fünf Millionen Mark. In einer zweiten, 60 Seiten ſtarken Denk⸗ ſchrüft werden die verſchiedenen Methoden der Ra⸗ tionaliſterung in der Landwirtſchaft geſchildert. Wie verlautet, beabſichtigt Schiele, dieſes Programm noch zu ergänzen und zwar durch die Forderung der Ein⸗ führung des Verwendungszwanges für eine ganze Reihe von agrariſchen Produkten. In der geſtrigen Ausſprache ſind, wie zu er⸗ warten war, gegen die Vorlage ſtarke Bedenken geltend gemacht worden und zwar nicht nur vom Reichsarbeitsminiſterium und Reichs⸗ wirktſchaftsminiſter, ſondern auch vom Außen⸗ miniſter, der auf die politiſchen Schwierig⸗ keiten bei den durch die Schieleſchen Maßnahmen notwendig werdenden Abänderungen oder Erneue⸗ rungen der Handelsverträge hingewieſen hat. Ueber eine allgemeine Beſprechung iſt man nicht hinausgekommen. Es ſollen noch Rückfragen an die Sachverſtändigen geſtellt und die Einwendungen ver⸗ ſchtedener Reſſorts genau nachgeprüft werden. Ende der Woche will das Kabinett wiederum zuſammen⸗ treten, und der Kanzler wird verſuchen, in den Haupt⸗ ſtreitpunkten einen Ausgleich zu erzielen. Wann kommt die Wahlreform? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Febr. Der zuſtändige Reichsratsausſchuß hat am Diens⸗ tag die zweite Leſung des Geſetzentwurfs über die Wahlreform beendet. Der Geſetzentwurf wird, wie der demokratiſche Zeitungsdienſt berichtet, nunmehr am Donnerstag in der Vollſitzung des Reichsrats zur Beratung kommen und vorausſichtlich im weſent⸗ lichen in der Form angenommen werden, wie er von der Reichsregierung vorgelegt worden iſt. Ab⸗ änderungsanträge, die ſchon in der erſten Leſung u. a. von Heſfen geſtellt worden ſind, haben keine Mehrheit gefunden. Wegen der Errechnung der Stimmenzahl in den Ländergruppen ſind Be⸗ denken aufgetaucht, ob das Geſetz mit einfacher Mehrheit angenommen werden könne oder ob es verfaſſungsändernden Charakter hat. Im Reichs⸗ innenminiſterium beſteht die Auffaſſung, daß es ſich nicht um ein verfaſſungsänderndes Geſetz handelt. Das Schickſal der ſogenannten kleinen Wahl⸗ reform im Reichstag iſt noch nicht abzuſehen. Doch ſind die Hoffnungen auf eine Mehrheit nicht ſehr groß. Ein unmittelbarer Vorteil dieſes Geſetzent⸗ wurfs beſteht darin, daß endlich den Splitter⸗ gruppen zu Leibe gegangen wird. Bayerns Miniſterpräſident beim Reichskanzler Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Febr. Der bayeriſche Miniſterpräſident Dr. Held, der geſtern morgen in Berlin eingetroffen iſt, hatte am Vormittag eine längere Unterredung mit dem Reichskanzler, die einen ausgeſprochen perſön⸗ Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 18. Febr. Die hier aus Madrid vorliegenden Nachrichten lauten im höchſten Maße beunruhigend. König Alfons verteidigt energiſch die Vor⸗ rechte der Monarchie und weder Sanchez Guerra noch Alvarez konnten ihn veranlaſſen, auf jede Einmiſchung in die zukünftigen Wahlen und die Einberufung der kounſtitnierenden Cortes zu verzich⸗ ten. Niemand wußte am Dienstag abend, welchen Lauf die Dinge nehmen würden. Noch am Vor⸗ mittag ſchien der König geneigt, ſich dem Willen des Volkes zu beugen. In den Abendſtunden dagegen war die Ansrufung einer Diktatur regierung in bedrohliche Nähe gerückt. Alle ſtrategiſchen Punkte in Madrid und Umgebung werden von Mi⸗ litärpoſten bewacht. 2500 Jufanteriſten ſtehen alarmbereit, um ſich einem etwaigen Staatsſtreich entgegenzuwerfen. Um 6 Uhr nachmittags wurde auf Befehl des Ge⸗ nerals Berangner die ſtrenge Zenſur über alle Telegramme und telephoniſchen Mitteilun⸗ gen der Preſſe verhängt. Mit der Ausrufung des Belagerungszuſtandes wird allgemein gerechnet. Die Direktoren der großen Zeitungen haben ſich im Ge⸗ bäude„El Sol“ verſammelt, um die mit der Rück⸗ kehr der Zenſur verbundenen Fragen zu prüfen. In den ſpäten Abendſtunden kam es an den verſchieden⸗ ſten Stellen der Stadt zu lärmenden Kund⸗ gebungen gegen die Monarchie. Scharen von jungen Leuten, darunter ſehr viele Studenten, ſtrömten durch die Straßen und riefen unaufhörlich: „Tod dem König! Es lebe die Republik!“ Die Polizei ging wiederholt zu Angriffen vor und zerſtreute die Manifeſtanten, indem ſie mit flachem Säbel auf die Menge einſchlug. Die revolutionären Elemente verſammelten ſich jedoch immer wieder von neuem. In der Hauptſtraße von Madrid wurde ein Wagen umgeſtürzt und unter lautem Johlen in Brand geſteckt. Zahlreiche Verhaftungen fanden ſtatt. Der auf Mittwoch angeſetzte Gene⸗ ralſtreik iſt vorläufig von dem Direktionsaus⸗ ſchuß der Arbeitergewerkſchaften vertagt worden. Die Arbeiter verlangen, daß König Alfons wenigſtens vorübergehend das Land verlaſſe. Die Pariſer politiſchen Kreiſe zeigen ſich über die Wendung der Dinge in Spanien änßerſt be⸗ ſorgt. Man befürchtet, daß die Bewohner der franzöſiſchen Südprovinzen durch eine revolutionäre Bewegung im benachbarten Spanien angeſteckt wer⸗ den könnten. Der ſpaniſche Kommunismus würde nicht an den Pyrenäen Halt machen. Für die ſpani⸗ ſche Republik würde es kein Marokko mehr geben. Eine neue Ryfaffäre erhebe ſich nun drohend für Frankreich, in der es diesmal allein auf ſich ange⸗ wieſen wäre. Man vertritt hier die Meinung, daß Moskau ſeine Hand bei den Madrider Ereigniſſen im Spiele hat. In dieſem Zuſammenhang iſt ein in ſpäter Nacht⸗ ſtunde eingegangenes Telegramm bemerkenswert, demzufolge die ſpaniſche Polizei eine heimliche Be⸗ ſprechung von Anarchiſten uud Syndikali⸗ ſten aufgedeckt hat, an der auch Militärelemente teilgenommen haben. Die Verſchwörer planten zu⸗ ſammen mit den in den Gefängniſſen feſtgehaltenen Revolutionären einen Staatsſtreich. Monarchiſtiſches Konzentrationskabinett? Telegraphiſche Meldung Madrid, 17. Febr. Seit 8 Uhr abends tagt im Kriegsminiſterium eine Verſammlung von monarchiſtiſchen Perſönlich⸗ keiten unter dem Vorſitz des Generals Berenguer. In dieſer Sitzung ſoll, wie verlautet, ein monar⸗ chiſtiſches Konzentrationskabinett ge⸗ bildet werden, an deſſen Spitze La Cier va ſtehen und zu dem auch Graf Romanones und Garcia Prieto gehören würden. Man behauptet ſogar, daß das neue Kabinett noch heute Nacht vom König ver⸗ eidigt werden wird. lichen Charakter hatte— ſie fand unter vier Augen ſtatt— und dem vorbereitenden vertraulichen Ge⸗ dankenaustauſch über alle ſchwebenden politiſchen Fragen von Gewicht diente. Dr. Held gab vor allem dem Wunſch nach einer Einbeziehung des Bayeri⸗ ſchen Waldes in die Oſthilfe Ausdruck, die be⸗ kanntlich, wie hier mehrfach berichtet, von den ver⸗ antwortlichen Reichsſtellen aus Mangel an Mitteln bislang abgelehnt wurde. Man iſt, wie wir uns überzeugen konnten, beiläufig dort auch jetzt noch der gleichen Meinung. Bei der Unterhaltung wurden weitere Fragen wirtſchaftlicher und verkehrspolitiſcher Natur er⸗ örtert. Wir haben Grund, anzunehmen, daß Miniſter⸗ präſident Held, eine gerechtere Berückſichtigung Bayerns bei der Verteilung von Reichs aufträ⸗ gen gefordert hat. Bemühungen der ſächſiſchen Re⸗ gierung gehen ja ſeit länigerem in derſelben Richtung. Ferner iſt die Elektrifizierung der Reichsbahn auf der Strecke Augsburg Ulm, die mit Hilfe eines ausländiſchen Kredits, den die an dem Bau beteilig⸗ ten Firmen der Reichsbahngeſellſchaft verſchafft haben, in dieſem Jahr nur zu einem Teil durchgeführt wird, Gegenſtand der Beſprechung geweſen. Dieſer Angelegenheit galten die Beſuche Dr. Helds beim Reichs verkehrsminiſter und dem Generaldirektor der Reichsbahn, die im Laufe des Nachmittags erfolgte. Am Abend hatte er dann noch eine Zuſammenkunft mit dem Reichs ⸗ poſtminiſter. Dr. Held bleibt auch heute noch in Berlin und wird u. a. wahrſcheinlich eine abermalige Ausſprache mit Dr. Brüning haben. 250 Millionen Pfund Defizit im engliſchen Staatshaushalt Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 18. Febr. Der Schatzkanzler Snowden machte geſtern in einer Fraktionsſitzung der Arbeiterpartei die über⸗ raſchende Mitteilung, daß der Staatshaushalt in dieſem Jahre wahrſcheinlich mit einem Defizit von 240 bis 250 Millionen Pfund ab⸗ ſchließen werde. Die gegenwärtige Kriſe zeige im Augenblick noch keine Anzeichen der Beſſerung, ſon⸗ dern man müſſe damit rechnen, daß ſich die Lage der Staatsfinanzen noch bedeutend verſchlech⸗ tern werde. Snowden wandte ſich beſonders gegen die Kritiker auf dem linken Flügel ſeiner Partei, die ihm vorwerfen, durch ſeinen Aufſehen erregenden Appell für das„Opfer aller Volkskreiſe“ der Lohn⸗ ſenkung den Weg bereitet zu haben. Ein Antrag, den Finanzminiſter zu einer weiteren Sitzung einzuladen, um die Diskuſſton fortzuſetzen, wurde mit 72:53 Stimmen abgelehnt. Es geht jedoch 1 zu weit, wenn manche Blätter die gegenwärtige Si⸗ tuation ſo auslegen, als wenn Snomden infolge der Angriffe des linken Flügels ſeiner Partei zurücktre⸗ ten müſſe. Es iſt eine durchaus übliche Erſcheinung, daß Snowden in den Parteiſitzungen die Lage kriti⸗ ſcher darſtellt, als ſie in Wirklichkeit iſt. Die Haupt⸗ ſchwierigkeit bildet aber nach wie vor die Arbeits⸗ loſigkeit, zu deren Löſung ſich aber wiederum Arbeiterpartei und Liberale zuſammengefunden haben, ſo daß dem Schatzkanzler in dieſer Hinſicht wohl keine Schwierigkeit entſtehen dürfte. Das Volksbegehren des Stahlhelms dem preußiſchen Innenminiſter überreicht — Berlin, 17. Febr. Der Erſte Bundesführer des Stahlhelm hat die bisher eingelaufenen 42 207 Unterſchriften fürbdas Volksbegehren„Landtagsauf⸗ löſung“ dem preußiſchen Miniſter des Innern zu⸗ gehen laſſen. Neues im Südoſten Von unſerem Wiener Vertreter Wien beherbergt ſeit Wochen einen leibhaftigen König, allerdings einen, der nicht von Gottes ſon⸗ dern von Muſſolinis Gnaden auf dem Throne ſitzt. Zogu I. hat im September 1928 die eilig geſchmie⸗ dete Krone von Albanien auf ſein Haupt geſetzt, um als treuer Vaſall Italiens auf der Balkanhalbinſel und vor allem in der Adria ſtrenge Wacht zu halten. Er lebt alſo in gewiſſem Sinne von dem bisher un⸗ überbrückbaren Gegenſatz zwiſchen Rom und Bel⸗ grad, von der Rivalität der beiden Bundesgenoſſen in den Tagen, da Europa neu geformt wurde. Aber dieſes Leben ſcheint weniger behaglich und neidens⸗ wert als aufreibend und nervenzerwühlend zu ſein, denn der König weilt in Wien, um ſich der berühmten mediziniſchen Schule dieſer Stadt anzuvertrauen und um ſeine Geſundheit wieder zu finden. Glücklicher⸗ weiſe ſind die verſchiedenen Gerüchte, die von einem unheilvollen Krebsleiden und von anderen ſchweren Krankheiten zu melden wußten, haltlos. Zogu wird ſeine Kräfte wieder gewinnen können, denn die Aerzte haben lediglich eine freilich unge wöhn⸗ lich heftige Nikotin vergiftung als Folge des täglichen Genuſſes von 90 bis 100 Zigaretten, konſtatiert. Man darf alſo hoffen, daß die albaniſche Frage wenigſtens in den nächſten Jahren für die internationale Politik gelöſt erſcheint, daß das gegen⸗ wärtige Regime, das ſich auf das Geld, das Italien willig beiſteuert und auf die von Muſſolini ge⸗ ſchärften Bajonette ſtützt, aufrecht bleibt. Auf die noch immer ziemlich ſelbſtändigen Bergſtämme und auf die in ſich geſpaltene ſchwache ſtädtiſche Intelli⸗ genzſchicht kommt es dabei weniger an als auf die Wirkungen in die Ferne. Im Südoſten kaun aus jedem Flämmchen leicht eine lodernde Flamme und aus jeder Flamme bald ein politiſcher Brandherd werden. Europa aber braucht Ruhe *** Auch über das Befinden Venizelos', des ſchlauen, plänevollen griechiſchen Miniſterpräſidenten waren in der letzten Zeit beunruhigende Gerüchte verbreitet. Man erzählte, daß dieſer heute bekann⸗ teſte Diplomat der Balkanhalbinſel, der nur dem vor einigen Jahren verſtorbenen Begründer Jugo⸗ flawiens Paſie zu vergleichen iſt, einen Schlaganfall gehabt habe, daß ſein Zuſtand als ernſt zu betrachten ſei. Dieſe Meldungen entſprachen jedoch nicht der Wahrheit. Venizelos erkrankte allerdings bald nach ſeiner Rückkehr aus Warſchau, Wien und Rom an einer hartnäckigen Grippe, aber er darf bereits als geneſen bezeichnet werden. Immerhin wird er einige Wochen fern von Athen verbringen müſſen, um die alte Beweglichkeit zurückzugewinnen, und der Miniſter des Aeußern wird ihn vertreten. Veni⸗ zelos, der mehrmals Verbannte und immer wieder als Retter in der Not herbeigerufene kraftvolle Staatsmann, hat in Griechenland eine Art parla⸗ mentariſcher Diktatur begründet, das heißt der Mini⸗ ſterpräſident entſcheidet, während die zerklüftete Volksvertretung letzten Endes bloß Ja und Amen ſagt. Unſtreitig haben aber die letzten Jahre nicht geringe Erfolge gebracht, durch die das Anſehen der Regierung bedeutend gehoben wurde. Ventzelos wollte vor kurzem ſelbſt in einer Rede in Saloniki die Bilanz aufſtellen; doch ſeine Krankheit hinderte ihn perſönlich zu erſcheinen und ſeine Botſchaft mußte vorgeleſen werden. Der griechiſche Miniſter⸗ präſident verwies voll Genugtuung auf den Freund⸗ ſchaftsvertrag mit Italien, den er geſchloſſen auf das Uebereinkommen mit Jugoſlawien, das den Streit um die Freizone in Saloniki nach langem Hader und Feilſchen beendete, auf die wichtige und über⸗ raſchende Ordnung der Beziehungen zwiſchen Grie⸗ chenland und der Türkei, die allerdings ohne die Vermittlung der römiſchen Diplomatie kaum ge⸗ glückt wäre, lauter Aktivpoſten, die geeignet ſeien, dem helleniſchen Volke das Gefühl der Sicherheit zu geben. Und dies, obwohl die militäriſchen Ausgaben um 150 Millionen pro Jahr vermindert wurden, Gewiß, kein Menſch iſt unerſetzlich und guch Veuk⸗ zelos bildet keine Ausnahme. Doch gerade jetzt, da England ſich bemüht, zwiſchen Griechenland und Bulgarien reinen Tiſch zu machen und eine gedeih⸗ liche Verſtändigung herbeizuführen und da im Süd⸗ oſten immerhin weſentliche Entſcheidungen bevor⸗ ſtehen, wäre das Ausſcheiden eines Mannes von den Erfahrungen, Verbindungen und Kenntniſſen, wie ſie dem gegenwärtigen griechiſchen Miniſter⸗ präſidenten zur Verfügung ſtehen, ſicherlich von weitreichendem Einfluſſe. 2. Seite/ Nummer 81 eee 8 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 18 Mittwoch, 18. Februar 1931 Es gibt ohnehin genug unſichere Poſten, von denen man nicht weiß, wie man ſie in die Rechnung einſtellen ſoll. Dazu gehört vor allem Rumänien, das in der jüngſten Vergangenheit viel von ſich Reden gemacht hat. Wohin zielen die Pläne Carols II., des jungen Königs? Die Regierung Manin iſt abgetreten und das Kabinett Mironeſeu, das ſich augenblicklich noch am Ruder befindet, kommt aus den Kriſen nicht heraus. Rumänien, das von der Natur ſo ſehr geſegnete Land, wird von ſchweren wirtſchaftlichen Sorgen heimgeſucht und die Anläufe von oben her durch Zwangsgeſetze Wandel zu ſchaf fen, haben ſich als Fehlſchläge erwieſen. Mehr als das, ſie ſind zum Quell der Mißſtimmung geworden. Hat doch der Handelsminiſter ſogar den Plan er⸗ wogen, die geſamte Juduſtrie unter ſtaatliche Auf⸗ ſicht zu ſtellen, ſie in Syndikate zuſammenzuſchließen, ſoferne 51 Prozent der Unternehmungen eines Zweiges den Wunſch darnach äußern. Auch die An⸗ leihe, um die in Paris ſo ſchwer gerungen wurde, wird mit ihrem Goldſegen nur eine vorübergehende Erleichterung bringen, zumal da ſie ſchon lange in Ausſicht ſtand und in Betracht gezogen ward. Man nimmt daher an, daß man neue Wege einſchlagen dürfte, um auf ihnen das Heil zu ſuchen. Dem bis⸗ herigen Parteiregime— den Liberalen, die dieſem Namen freilich wenig Ehre bereiteten, war die nattongl⸗bäuerliche Mehrheit gefolgt— ſoll nach der Anſicht der einen, ein Konzentrationskabinett folgen in dem ſich alle Gruppen und alle Talente zu ſam⸗ meln hätten. Andere wieder denken daran, das jugoflawiſche Beiſpiel nachzuahmen und der Militärdiktatur den Vorzug zu geben. Hat doch König Alexander erſt vor kurzem eine Art Feuerprobe abgelegt, indem er einige Wochen in Agram, in Kroatien, Aufenthalt nahm, ohne daß es zu peinlichen Zwiſchenfällen kam, eine Tatſache, die das Regime des Generals Zivkoptc ſich zugute hält. Weshalb, ſo fragen nun die Gegner des Parlamentarismus in Bukareſt ſollte ſich in R mänien nicht bewähren, was ſich in Jugoflawien ſeit zwei Jahren behauptet? Die Kurzſichtigen ſehen eben bloß die Oberfläche, denken nur an den Augenblick! Wie König Carol dieſes ſchickſalsſchwere Problem be⸗ trachtet iſt nicht mit Beſtimmtheit zu ſagen, denn der Herrſcher deckt begreiflicher Weiſe ſeine Karten nicht auf. Der Monarch hat jedenfalls wichtige Poſten in der Verwaltung Generalen zugewieſen, wobei jedoch betont werden muß, daß es in den Kreiſen der hohen Offiziere ſowohl Anhänger wie Feinde des Parla⸗ mentarismus gibt. Immerhin wird von den einen wie von den anderen Marſchall Preſan als der kom⸗ mende Mann bezeichnet, von dem es heißt, er werde den ehemaligen Miniſter Titulescu unbedingt an ſeine Seite berufen, Wo das Staatsſchiff, auf deſſen Kommandobrücke der Marſchall ſtünde, landen würde, iſt nicht abzuſehen, ſelbſt wenn die Ausfahrt unter pParlamentariſcher, Flagge erfolgen ſollte. Der end⸗ gültige Kurs könnte erſt ſpäter erkannt werden 4** Marſchall Preſan hat vor kurzem in Rom geweilt. War dies ein Zufall, ein politiſch gleich⸗ gültiges Ereignis oder ſoll darin ein Omen erblickt werden? Um die Seelen der Balkauſtaaten ringen bekanntlich Frankreich und Italien. Rumänien ſegeſte bisher gleich Jugofſlawien im Pariſer Fahr⸗ Waſſer, weungleich es gelegentlich auch nach der Apenninenhalbinſel forſchend Ausſchau hält. Dieſe ſcheinbare Unſicherheit iſt bis zu einem gewiffen Grade die Stärke der rumäniſchen Diplomatie, denn ſie eifert die Werbenden an, ſie ſteigert das Maß der Opferbereitſchaft. Eben jetzt denkt Frankreich daran, ſeine Ge ft durch die Verteilung von Agrar⸗ inſtigen und zu ermutigen. Das iſt — 1 krediten zu bes für Rumänien zweifellos ein Grund mehr, außen⸗ politiſch bei der Stange zu bleiben und keine unüber⸗ legten Seitenſprünge zu wagen. Ueberdies muß die enge dynaſtiſche Verbindung mit Jugoſlawien in Betracht gezogen werden, da ja die Annäherung an Ialien bloß den Sinn haben könnte, den Gürtel, den Muſſolini um den jugoflawiſchen Staat zieht, en erweitern. Bulgarien hat ſich zwar noch nicht offen erklärt, es hält äußerlich an der Politik der freien Hand feſt, aber in Sofia reſidiert ſeit kurzem eine junge Königin, die bei ihrer Ehe nicht nur der Stimme des Herzens, ſondern auch der der Staats⸗ raiſon gefolgt ſein dürfte... Die Hemmungen, die für Rumänien internationale Eiunſtellung durch das Herkommen und durch die höfiſchen Empfindungen gegeben ſind, dürfen alſo gewiß micht unterſchätzt werden, doch ſchon das Schwanken, das zeitweilige Klingſors Jaubergarten Von Manfred Amersdorffer Vor noch nicht allzu langer Zeit hat das Dynamit eine der ſchönſten Straßen der Welt in den Leib der Felſen geriſſen. Hoch über dem Tyrrheniſchen Meer und feiner unvergleichlichen Bläue zieht ſie ſich auf der Halbinſel von Sorrent 40 Kilometer lang nach Amalfi, indem ſie dem Wanderer einen der erhaben⸗ ſten Ausblicke in ganz Italien erſchließt. Zu ſeinen Füßen träumt der Golf von Neapel. Die Stadt der Parthenope, Iſchia, Caſtellamare bewundern ſich in dem ſaphirnen Spiegel, und fern im Süden über Salerno und Päſtum weitet ſich gen Reggio und Sizilien das Meer. Sinnend und traumverloren ſollte man ſie an einem ſchönen Frühlings morgen durchwandern. Deun dann führt der Weg durch ein Meer von Blüten, wie er in den Tagen des Herbſtes * durch Spaliere ſchwellender Trauben geht! Amalfi iſt Ziel. Seine entzückende„Marina“, die auf Säulen des Tempels von Päſtum ruhende Kathedrale, unter deren Hochaltar die Gebeine des Apoſtels Andreas verwittern, lohnen ſchon den Be⸗ ſuch. Amalfi iſt berühmt. In den Tagen des Mittel⸗ alters ſind ſeine Bewohner außerordentlich ſtolze Leute geweſen, deren Marinekodex für die Schiffahrt auf dem ganzen Mittelmeer maßgebend war. Von Amalfi führt ein ſchwieriger Gebirgspfad ach Ravello. Das iſt eine faſt geſtorbene arabiſch⸗ normanniſche Stadt, tief im Gebirge gelegen, die heute einer ſchier tropiſchen Vegetation verſinkt. Kirche iſt ein Meiſterwerk des XI. Jahr⸗ en, aber das XVIII. hat auch ſie wie er Schweſtern verſchandelt. Schönheit übrig blieb, bildet aber nicht den Hauptanziehungspunkt Ravellos. Dteſer erhebt ſich 400 Meter über dem Meeresſpiegel auf Einem Felſen, der den Palazzo Rufolo trägt. Halb Rhine ſteigt er aus einem Wunder von Garten auf. Die Rufoli, Abkömmlinge des römiſchen Patrizier⸗ göſchlechtes der Rufi, haben den Palazzo ſo manche Mis r 11 Was ihr an Iſt das verantwortlich gedacht? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Febr. Nachdem Freunde und Gegner nicht müde wur⸗ den, bei den Deutſchnationalen auf den Buſch zu klopfen, ob und wann ſie in den Reichstag zurück⸗ zukehren gedächten, wird jetzt durch die parteiamt⸗ lichen Mitteilungen der Deutſchnationalen eine neue Parole ausgegeben. Ihr iſt zu entnehmen, daß man der Beratung des Wehretats, auf den es taktiſch in erſter Linie ankommt, fern bleiben will. Die Deutſchnationalen ſtünden der Reichswehrleitung mit „abſolutem Mißtrauen“ gegenüber. Sie ſolle ſich an ihre„jetzigen Freunde“ wenden, wenn ſie Hilfe brauche. Im übrigen hielten es die Deutſchnationalen mit dem König von Sachſen:„Macht Euch Euern Dreck allein.“ Ob zu dieſem„Dreck“ auch die Oſthilfe, die Agrarhilfe, der Landwirtſchaftsetat zu rechnen ſind, wird nicht geſagt. Der Goebbelſche„Angriff“, der nach latägigem Verbot geſtern zum erſten Male wie⸗ der erſchien, iſt von der deutſchnatignalen Erklärung zwar ſehr befriedigt, hegt aber doch Zweifel, ob die Hugenberg⸗Gefolgsleute bis ans Ende zu ihren Liebäugeln kann als Gewinn für die italieniſche Diplomatie gebucht werden, den man ſich ſogar etwas koſten laſſen mag. Rom weiß ſich frei von allen Sentimentalitäten. Deshalb lächelt man dort über die Bemühungen der ſechs Balkanvölker, die als fernes Ziel eine Balkanunion vor Augen haben. Sie gehen nicht von den Regierungen aus, ſondern von idealiſtiſchen Politikern, die in dem ehemaligen griechiſchen Miniſterpräſidenten Papanaſtaſiu ihren Vorkämpfer ehren. Der erſte Kongreß, der im Oktober in Athen ſtattfand hat einen äußerlichen Erfolg gehabt und auch die jüngſte Ratstagung in Saloniki iſt glücklich verlaufen. Aber das Land der Erfüllung iſt weit, ſehr weit und vorläufig lebt die Einigung nur in kühnen Träumen. Muſſolini jedoch trübt Realpolitik. R. Ch. Die evangeliſche Kieche in Preußen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Febr. Die„Tägliche Rundſchau“, die als das Organ der Chriſtlich⸗Sozialen in dieſen Tagen ja wohl als be⸗ ſonders gut unterrichtet gelten darf, beſtätigt unſere Auffaſſung, daß der preußiſche Kirchenvertrag noch keineswegs unmittelbar vor dem Abſchluß ſtehe. Immerhin ſoll in der Frage der ſogenanuten poli⸗ tiſchen Klauſel jetzt eine kleine Annäherung er⸗ zielt worden ſein. Zwar weigere ſich die preußiſche Regierung nach wie vor, für Konfliktsfälle die Tätig⸗ keit eines obligatoriſchen Schiedsgerichts auzuer⸗ keunen, aber nach dem neueſten Stand der Verhand⸗ lungen ſei die preußiſche Regierung bereit, in einem Kommentar zum Kirchenvertrag zu erklären, daß im Falle eines Konflikts ein fakultatives Schiedsgericht angerufen werden könne Das würde zwar ein gewiſſes Entgegenkommen der Kirche gegenüber bedeuten. Dennoch bleibt frag⸗ lich, ob den kirchlichen Inſtanzen dieſes Zugeſtändnis genügen wird. Der Kirchenſenat der altpreußiſchen Union hat zu dem veränderten Entwurf noch keine Stellung genommen. Die Entſcheidung wird durch eine außerordentliche Generalſynode getroffen werden. General Balbo beſucht„Do X“ Las Palmas, 18. Febr. General Balbo und ſeine Flieger ließen geſtern auf ihrem Rückweg von Braſilien ihren Dampfer in Las Palmas anlaufen, um die„Do X“ zu beſich⸗ tigen und deren Beſatzung zu begrüßen. Anſchließend fand ein großer Empfang im Rathaufe ſtatt, bei wel⸗ chem Balbo zum Ausdruck brachte, daß er Las Pal⸗ mas nur aus dem Grunde angelaufen hätte, um das gewaltige Entwicklungswerk auf ſeiner erſten Atlan⸗ tiketappe zu begrüßen. Er ſähe ungeachtet des ge⸗ ringfügigen Schadens für„Do X“ mit großer Zuver⸗ ſicht in die Zukunft. Jahrhundert in arabiſch⸗normanniſchem Stil erbaut. Zu ſeiner Seite verwittert das Kloſter, das einſt dem Papſte Adrian IV., das Karl von Anon Zu⸗ flucht gab, und verſchwindet unter glühenden Blumen. Wohin das Auge ſchaut, Blütenpracht über Grä⸗ bern. Legenden ſchweben über dieſen Grüften, Mythen von Kreuzfahrern, die hier ihre Schätze ver⸗ ſcharrt haben ſollen, bevor ſie die Fahrt in das Heilige Land angetreten haben. Gar mancher kehrte nicht wieder und nahm ſein Geheimnis in das Jeu⸗ ſeits mit. Darum haftet Blut an dieſen Krypten. Menſchliche Habgier ſuchte ſie zu ergründen und ſchreckte dabei auch nicht vor Verbrechen zurück. Hexenmeiſter bemächtigten ſich der günſtigen Ge⸗ legenheit, forderten im Jahre 1821 das Blut eines unſchuldigen Kindes als Zauberſchlüſſel, aber auch ſie fanden nichts. Solche Geſchichten leben heute noch in der Erin⸗ nerung der Bewohner Ravellos. Im Mai des Jah⸗ res 1880 mögen ſie einem Reiſenden zu Ohren ge⸗ kommen ſein, der zuſammen mit ſeiner Frau, ſeinem Sohne und dem Maler Jukowſky die Halbinſel von Sorrent bereiſte. Eines ſeiner Meiſterwerke war noch zu vollenden, nachdem der Ruhm ſeiner Harmonien und Melo⸗ dien bereits den Siegeszug über beide Erdhälften angetreten hatte. Noch eine Szene mangelte dem Meiſterwerke, das der Greis drei Jahre vor ſeinem Tode vollenden ſollte. Im Einſpänner oder auf dem Rücken eines Maul⸗ eſels mag dieſer Reiſende zuſammen mit den Seinen damals die ſteilen Pfade erklommen haben, denn die vom Dynamit in den Leib der Felſen geriſſene Straße gab es ja noch nicht. Und doch. Den Zauber⸗ garten des Palazzo Rufolo hat er erreicht. Sein Auge überſchaute dieſes Paradies. Es haftete auf dieſen Ruinen und auf dieſer in Blütendüfte ge⸗ tauchten Terraſſe, die wohl die ſchönſte Loggia in ganz Italien iſt. Seine Begeiſterung muß maßlos geweſen ſein. Dafür zeugt das auch noch heuße im Palazzo Ru⸗ folo in Benutzung befindliche Fremdenbuch, auf deſſen ver eiten man lieſt:„Richard Wagner markigen Worten ſtehen werden. Das Blatt ſchreibt: „Hoffen wir, daß die Deutſchnationale Volkspartei feſt bleibt, wie ſie es jetzt ſein zu wollen erklärt und daß ſie nicht durch Verhandlungen mit der Mitte das errungene Bollwerk feſteſten Widerſtandswillens irgendwie aufgibt oder ſchwächt.“ Landvolkpartei und Halenkreuz Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Febr. Dem Auszug der Nationalſozialiſten aus dem Reichstag haben ſich bekanntlich vier Abgeordnete der Landvolkpartei angeſchloſſen, von denen der eine den Weg zur Landvolkpartei wieder zurückgefunden hat. Der Abg. Wendhauſen, der im Reichstag den Schritt der Sezeſſioniſten begründet hat, iſt, wie der „Jungdeutſche“ mitteilt, nunmehr zu den Natio⸗ nalſozialiſten übergetreten, zu denen er ſeiner ganzen Haltung nach ſchon längſt gehörte. Die beiden anderen Abgeordneten haben ſich bisher noch nicht entſchieden, welcher Fraktion ſie ſich zugeſellen wollen. 2 8 75 75 Die Tolſchläger⸗„Politik Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Febr. Nach einer Meldung des„Vorwärts“ iſt es geſtern in ſpäter Abendſtunde vor dem Lokal„Edelweiß“ in Röntgental bei Berlin zu einer ſchweren Schlägerei zwiſchen Nationalſozialiſten und Gewerkſchaftsmit⸗ gliedern gekommen, bei der, ſoweit bis jetzt feſtſteht, wei Schwerverletzte und ein Leichtverletzter auf der Strecke blieben. Wie der„Vorwärts“ um Mitternacht erfahren haben will, ſoll einer der Verletzten bereits ge⸗ ſtorben ſein. Vor dem Lokal„Edelweiß“ iſt ſeiner Zeit ein nationalſozialiſtiſcher Ueberfall auf eine Reichsbannerverſammlung organiſiert worden, der gleichfalls Todesopfer erforderte. Diesmal habe es ſich um Siedler der Kolonie Röntgenhöhe gehandelt, die an der Beſtattung eines Gewerkſchaftsangeſtellten teilgenammen hatten und auf dem Heimweg mit den Nationalſozialiſten in Konflikt gerieten. Ein falſcher Altache der deuſchen Botſchaft in Paris Telegraphiſche Meldung — Haag. 17. Febr. Durch die hieſige Polizei wurde ein internationa⸗ ler Betrüger entlarvt und feſtgenommen. Der Be⸗ trüger, der vorgegeben hatte, Dr. Riedetz zu heißen und Handelsattachse bei der deutſchen Botſchaft in Paris zu ſein, hate verſucht, eine hieſige Juwelier⸗ firma um Koſtbarkeiten im Werte von 7500 Gul⸗ den zu ſchädigen. Der angebliche Riedetz, der in Wirklichkeit ein 29jähriger Oeſterreicher aus Wien iſt, trat ſehr ſchick auf und brachte ſelbſt einen von dem mißtrauiſch gewordenen Juwelier verſtändigten Kriminalkommiſſar einen Augenblick dadurch in Verwirrung, daß er ihm einen angeblich von dem deutſchen Botſchafter in Paris, v. Höſch, unterzeichneten offiziellen Ausweis vorzeigte. Nach Rückſprache mit der deutſchen Geſandtſchaft im Haag ergab ſich jedoch, daß die Unterſchrift zwar gut nachgeahmt war, daß das Dokument jedoch gefälſcht war, da die Unter⸗ ſchrift v. Höſch lautete, während der deutſche Bot⸗ ſchafter in Paris ſtets mit ſeinem vollen Namen, Leapold v. Höſch, zu unterzeichnen pflegt. Als die Polizei bei dem angeblichen Dr. Riedetz noch zwei gefälſchte Päſſe, einen öſterreichiſchen und einen tſchechoſlowakiſchen vorfand, legte der Ver⸗ haftete endlich ein Geſtändnis ab. Der Theaterbrand in Bordeaux — Bordeaux, 18. Febr. Die Feuersbrunſt im Gebäude des Alhambra⸗Theaters iſt von der Feuer⸗ wehr mit ſolchem Nachdruck bekämpft worden, daß eine Beſchädigung des Theatergebäudes ſelbſt nicht erfolgt iſt. Perſonen feſtgenommen — Wechſelfälſcherkonſortium gefaßt Berlin, 17. Febr. Die bereits vor einigen Wochen von der Preſſe beſprochene Angelegenheit von Wechſelfälſchungen in Höhe von 17“ Millionen Mark konnte jetzt reſtlos aufgeklärt werden. Im ganzen ſind ſie ben worden, die ſämt⸗ lich dem Richter vorgeführt werden. Es handelt ſich um den Bankbeamten Werner Bade, den Kaufmann Friedrich Gruber, den Kaufmann Sandmeier, den Kaufmann Georg Rindfleiſch, den Kaufmann Wil⸗ helm Etlinger, den Kaufmann Scheuermann und den Kaufmann Otto Hofmann, fämtlich aus Berlin. Das Konſortium hatte zunächſt eine Liſte mit 93 Induſtriegroßfirmen angefertigt, deren Namen als Giranten und Akzeptanten auf den noch anzufertigenden Wechſeln erſcheinen ſollten. Ge⸗ plant war, Wechſel in einer Höhe von insgeſamt 1% Millionen Mark zu fälſchen und in Umlauf zit ſetzen. Um aber zunächſt einmal das erforderliche Betriebskapital in die Finger zu bekommen, waren zunächſt zwei Wechſel über 10 000 und 21000 Mark angefertigt worden, die man bei verſchiedenen Ber⸗ liner Großbanken los zu werden verſuchte. Aber dieſe ſchöpften Verdacht und dadurch wurde die Spur auf die Fälſcher gelenkt. Letzte Meloͤungen Kündigung von 700 ſtädtiſchen Angeſtellten in Berlin — Berlin, 17. Febr. Der Berliner Magiſtrat hat an fämtliche Kämmereibetriebe und an die Be⸗ zirksnverwaltungen einen Erlaß herausgegeben, nach dem im neuen Etat weitere Einſparungen in Höhe von 5 v. H. gemacht werden müſſen. Soweit irgend möglich, ſollen die Einſparungen an den Sach⸗ koſten und nur, wo es unbedingt notwendig iſt, an den Perſonalkoſten vorgenoanmen werden. Man hat — der„Voſſiſchen Zeitung“ zufolge— jedoch vor⸗ ſorglich Kündigungen von 5 u. H. der ſtädtiſchen An⸗ geſtellten zum 31. März ausgeſprochen. Davon wer⸗ den ſchätzungsweiſe 700 ſtädkiſche Angeſtellte betroffen. Rittergutsbeſitzer F. von Lochow⸗Petkus geſtorben — Berlin, 17. Febr. Im Städtiſchen Krankenhaus in Luckenwalde verſtarb in der vergangenen Nacht an den Folgen einer Operation der bekannte Saat⸗ gutzüchter Rittergutsbeſitzer F. von Lochow⸗Petkus im Alter von 46 Jahren. Der Tod in der Grube — Eſſen, 18. Febr. Der Schluß der vergangenen Woche hat aun einem Tage fünf Todesopfer im Bergbau gefordert. So wurden auf der Schacht anlage„Konſtantin der Große“ in Bochum zwei Bergleute durch Geſteinſchlag getötet. Auf der Zeche „Gottes Segen“ in Dortmund⸗Löttringhäuſen ſtürzte ein Bergmann bei Reparaturarbeiten unter Tage aus einer Höhe von vier Metern ab und war ſofort tot, Auf der Zeche„Miniſter Achenbach“ in Lünen wurden zwei Bergleute von Geſteinsmaſſen verſchüttet. Zwei Brüder auf dem Eiſe eingebrochen und ertrunken — Bottrop, 17. Febr. Beim Spielen auf dem Eiſe eines Teiches brach der zehnjährige Joſef Piontek plötzlich ein und verſank. Sein elfjähriger Bruder Felix ſprang kurz entſchloſſen hinterher, um ihn zu retten, ertrank aber gleichfalls. Die Leichen der Kug⸗ ben wurden durch die Feuerwehr und das Ueberfall⸗ kommando geborgen. Unfall in einem römiſchen Lichtſpieltheater — Nom, 17. Febr. Während der Vorſtellung in einem Lichtſpieltheater fiel plötzlich der Verputz der Decke des Zuſchauerraumes in einer Ausdehnung von ſechs Quadratmetern auf die Zuſchauer. Etwa 15 Perſonen wurden verletzt und ins Krankenhaus gebracht. mit Frau und Familie.⸗Klingſors Zaubergarten iſt gefunden. 26. Mai 1880.“ Auf Bitten ſeines großen Freundes hat der Maler ſofort eine Skizze des Gartens entworfen. Das Vorbild für die Dekoration im Parſifal. Bald darauf war das Bühnenweihfeſtſpiel vollendet. Drei Jahre ſpäter ſtarb der Meiſter im„Vendramin“ zu Venedig. Ravello mit ſeinem Zaubergarten blieb. Ravello und der Palazzo Rufolbd, deſſen wilde Schönheit den entſcheidenden Anſtoß zur Vollendung der Blumen⸗ mädchenſzene gab. e Das Nationaltheater teilt mit: In Freitag erfolgenden Aufführung von„Ariadne auf Naxos“ ſingt die Titelpartie Frau Grete Pohl vom Reußiſchen Theater in Gera als Gaſt.— Am kommenden Sonntag gelangt im Neuen Theater die Schwankoperette„Denk an mich“ zur erſten Wiederholung. Mit Rückſicht auf den außerordentlichen Erfolg der Karnevalsbearbeitung von„Lumpazivagabundus“ wird am Sams⸗ tag, den 28. Februar nochmals eine Aufführung des Werks außer Miete ſtattfinden.— Intendant Maiſch hat als lyriſchen Tenor ab nächſter Spielzeit Heinrich KFuppinger vom Landestheater Stutt⸗ gart verpflichtet. 8 Schnitzler⸗Uraufführung im Wiener Burg⸗ theater. Aus Wien wird uns berichtet: Im Burgtheater fand die Uraufführung von Arthur Schnitzlers dramatiſcher Dichtung in Verſen„Der Gang zum Weiher“ ſtatt. Den Schauplatz der fünf Akte hat Schnitzler in die Mitte des 16. Jahr⸗ hunderts verlegt, aber der Inhalt hat nichts mit Hiſtorie zu tun. Das Drama iſt durchaus zeitlos und ſymboliſtiſch, das angegebene Datum iſt nur verbind⸗ lich für die Koſtüme. Auch die Fabel iſt eigentlich unweſentlich. Ein Kanzler, der als treuer Diener ſeines Herrn, des Kaiſers, ſich gegen ſeine beſſere Ueberzeugung in einen Krieg treiben läßt. Der Sohn des verräteriſchen Marſchalls, der die Tochter des Kauzlers verführt. Der alternde Freund des 10 Kanzlers, ein Dichter, der um die Hand der Ver⸗ der am führten wirbt, und abgewieſen den Tod im„Weiher“ ſucht, in demſelben Weiher, in dem die Tochter des Kanzlers beim Bade von dem Sohne des Marſchalls überraſcht und verführt wurde. Wir merken bald, daß der„Weiher“ nur ein ſymboliſches Waſſer iſt, der Urquell, in den die Jugend unbedenklich untertaucht, um neue Lebensenergien zu ſchöpfen, in den aber das Alter hinabſteigt auf Nimmerwiederſehen. Leider vermag die rauhe Realität der Schaubühne von der intimen Reſignation der Verſe, die mehr auf das Hören, wie auf das Schauen Anſpruch erheben müſſen, das Tieſſte nicht reſtlos auszuſchöpfen. Immerhin iſt es eine lobenswerte Tat des neuen Direktors des Burgtheaters Wildgans, dieſen Schwanengeſang Schnitzlers zur deutſchen Urauffüh⸗ rung gebracht zu haben. Die Darſtellung war unter Heines Regie vortrefflich. Das Publikum ſpendete dem Dichter einen Beifall, der mehr wie einen Achtungserfolg bedeutete. a Gr. Neue Bühnenwerke. Von Eugen Ortner liegt eine Tragödie vor, die das Problem des weſt⸗ öſtlichen Gegenſatzes in Rußland an Hand des Kon⸗ fliktes zwiſchen Peter dem Großen und ſeinem Sohn behandelt. Das Werk führt den Titel„Europa tötet Alexet“.— Der Drei Masken Verlag Berlin bringt jetzt zum Vertrieb an die Bühnen ein neues Schau⸗ ſpiel von Otto Zarek„Die Tragödie eines reichen Mannes“, das ein Geſellſchaftsſtück um das Problem des Tages darſtellt.— Die Hintergründe des Zu⸗ ſtandekommens vom Stapellauf eines Panzerkreuzers beleuchtet Hans Rothe in ſeiner ſatyriſchen Komödie „Stapellauf“. Mehr Opern als Operetten. Im Vorfahr ſind an deutſchen Bühnen mehr Opern als Operetten uraufgeführt worden. Insgeſamt ſind 99 Opern: Uraufführungen zu verzeichnen geweſen gegenüber nur 62 Uraufführungen von Operetten. Die zunächſt ſo befremdend erſcheinende Tatſache kann damit er⸗ klärt werden, daß die Koſten für die Uraufführung einer Operette, die heute ausſchließlich auf Ausſtat⸗ tung eingerichtet wird ſich weit höher ſtellen als die Koſten einer Opern⸗ Uraufführung. „. e r 2 J7CFFCC ̃ ˙ͤ 0 e — B e„ 2 ——— „ e e. r 2. — — 222—- 9 1 ——— n —.— 4 24 — FFFFAAT„% e dc d e 7 Ir e 1 U dne be — zuhören. Mittwoch, 18. Februar 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 81 — Jaſchingsausklang in Mannheim Straßenbummel Im Eiltempo durch die Lokale Prinz Karneval hat ſein Szepter wieder aus der Hand gelegt. Seine kurze, in dieſem Jahre durch miniſterielle Erlaſſe noch weiter verkürzte Regie⸗ rungszeit iſt zu Ende. Es iſt hier nicht der Platz, eine Bilanz der Faſtnacht zu ziehen. Es ſoll ledig⸗ lich feſtgeſtellt werden, daß das Wetter ganz unter dem Einfluß der Faſtnacht ſtand und ſich ganz när⸗ tiſch gebärdete. Eine faſt frühlingshafte Wärme brachte den in der Nacht zum Dienstag gefallenen Schnee zum Verſchwinden und lockte die Menſchen zu dem traditionellen Faſchingsbummel aus den Häuſern. Nachdem dieſes Beginnen geglückt war und beinahe ganz Mannheim ſich unterwegs befand, zog ſich der wolkenloſe Abendhimmel raſch zu. Bereits um 9 Uhr ſchneite es ganz anſtändig, ohne in der Nacht auch nur ein einziges Mal auf⸗ Zuweilen verdichtete ſich das Schneetrei⸗ ben ſo ſtark, daß ein Aufenthalt auf der Straße wirklich kein Vergnügen geweſen iſt. Da aber die Temperatur ſtets über dem Gefrierpunkt lag, konnte ſich der Schnee nicht überall behaupten, ſondern do⸗ kumentierte beſonders in den Straßen der Innen⸗ ſtadt ſeine Vergänglichkeit durch einen furchtbaren Matſch. Das Faſchingstreiben auf der Straße ſetzte bereits frühzeitig am Nachmittag ein. Natürlich war es zuerſt die Jugend, die wieder in Gruppen maskiert durch die Straßen zog und volle Befriedi⸗ gung fand, wenn die Erwachſenen über ſie lachte. Die meiſt originelle Aufmachung ſorgte dafür, daß die Heiterkeit ſich ohne weiteres einſtellte. Die Vaga⸗ bunden waren wie ſtets in der Ueberzahl, wie auch die„Hochzeitsreiſenden“ und die Gruppen mit den Kinderwagen noch nicht ausgeſtorben ſind. Beſon⸗ deres Intereſſe rief eine Micky⸗Maus hervor, die ſich einen treffend nachgebildeten Kopf aus Stoff aufgeſetzt hatte. Der Kopf war nach einer Anleitung in der Kinderſtunde des Rundfunks angefertigt worden. Auf dem Marktplatz konzertierte eine hauptſächlich aus Schlagzeug beſtehende Kinder kapelle, die durch ein Schild der Umwelt kund tat, daß ſie aus der Filz⸗ bach ſtammte. Ueberhaupt hatte es die Filzbach den Kindern angetan. Unzählige Male begegnete man Schildern, auf denen dieſes Wort in irgendeinem Zuſammenhang vorkam. Selbſtverſtändlich ſah man auchſehr ſchöne Kindermasken. Einen klei⸗ nen Auflauf gab es, als ein Knirps— er wird noch keine zwei Jahre alt geweſen ſein— als Ham⸗ burger Zimmermann ſtolz über die Planken ſtolzierte. Man mußte aufpaſſen, daß dieſer„junge Mann“ nicht von der Menge überrannt wurde. Eine dichte Menſchenmauer um ihn herum bot dieſem Zwerglein aber den nötigen Schutz. Das Maskenverbot für Erwachſene wurde nicht reſtlos beachtet. Es hatte ſich wohl her⸗ umgeſprochen, daß die Polizei nicht nur ein Auge, ſondern gleich alle zwei zudrückte und dem Faſchings⸗ treiben auf der Straße nur dann Einhalt gebot, wenn es verkehrsſtörende Formen annahm oder über den Rahmen des Schicklichen hinausging. Die Erwachſe⸗ nen, die ſich im Maskenkoſtüm auf der Straße zeigten, legten keinen großen Wert auf beſonders ſchönes Aus⸗ ſehen. Dadurch, daß wieder zahlreiche Betriebe am Nachmittag geſchloſſen hatten, verdichtete ſich der Straßenverkehr zu ganz unerhörten Ausma⸗ ßen, Wie am Sonntag waren auch am Faſtnachtsdiens⸗ ſag die Planken und die Breiteſtraße wieder die Sam⸗ melplätze von ganz Mannheim. Auf den Gehwegen herrſchte ein Gedränge und ein Geſchiebe, wie nur einmal im Jahre. Und dieſes einmal iſt bekanntlich der Faſtnachtsdienstag. Man mußte viel Zeit haben, wenn man ſich von der Menſchenmenge treiben laſſen wollte. So konnte man die Strecke vom Paradeplatz bis zum Waſſerturm nicht unter einer halben Stunde zurücklegen. Die Zeit wurde einem bei dieſem aus⸗ geſprochenen„Bummel“ wirklich nicht lang. Immer gab es etwas neues zu ſehen und wenn es auch nur die mit Klatſchen ausgetragenen Kämpfe zwiſchen unternehmungsluſtigen Jungens und kichernden Back⸗ fiſchen geweſen ſind. Die zahlreichen fliegenden Händ⸗ ler machten mit ihren Faſtnachtsartikeln gute Ge⸗ ſchäfte, denn nachdem ſich einzelne Straßenbummler mit närriſchen Utenſilien behangen oder ausg⸗ üſtet hatten, wollten die anderen auch nicht zurückſtehen. Man bemühte ſich eifrig zu zeigen, daß man ein klein wenig für den Karneval doch noch übrig hatte. Wenn auch der Straßenverkehr rieſige Ausmaße annahm, ſo erreichte er doch nicht die Höhe der vorigen Jahre. Rur in den erſten Abendſtunden wurde auch die Fahr⸗ bahn von den Fußgängern in Anſpruch genommen, während früher bereits in den Mittagsſtunden der Wagenverkehr in den Planken und in der Breite⸗ ſtraße lahmgelegt worden war. Der einſetzende Schnellfall konnte zuerſt dem Be⸗ trieb wenig Abbruch tun. Man kümmerte ſich an⸗ fänglich nicht um das, was vom Himmel herabwir⸗ belte. Erſt als die Flocken dichter wurden, ſetzte eine Abwanderung in die einzelnen Lokale ein. Von dieſem Schneefall profitierte in erſter Linie das Gaſtwirtegewerbe, denn mancher Straßenbummel wurde eingeſchränkt, abgebrochen oder gar nicht ausgeführt. Die luſtige Straßenſtimmung ſetzte ſich dann in den Lokalen fort. Nach Schluß der Kinos ſetzte erneut ein An⸗ ſturm auf die Gaſtſtätten und auf die Kaffeehäuſer ein. Bald verwehrten verſchloſſene Türen weiteren Gäſten den Zutritt. Cafaſö, Belbe, Palaſt⸗ Kaffee, Libelle mußten ſchon frühzeitig ein Schild„Wegen Ueberfüllung vorüber⸗ gehend geſchloſſen“ anbringen. Bekannte Mannheimer Gaſtſtätten, wie Weinberg, Tho⸗ masbräu, Durlacher Hof und viele andere konnten ſich auch nur durch Schließen der Türen vor weiterem Zuſtrom retten. Andere Lokale wie Wein⸗ haus Gräſſer, Badenia, Roſenſtock, Gambrinus, Kaffee Wellen reuther uſw. waren zur Zeit unſeres Rundgangs bis auf den letzten Platz beſetzt. Es dürfte gar nicht ſo aus⸗ geſchloſſen geweſen ſein, daß auch dieſe ihre Pforten vorübergehend ſchließen mußten. Unermüdlich ſpie⸗ lende Muſikkapellen ſorgten überall für die notwen⸗ dige Stimmung. Das Publikum ſelbſt war bemüht, mit Luftſchlangen und Papierkugeln die Stimmung noch weiter zu erhöhen. Im Park⸗Hotel ließ man fünfe gerade ſein und feierte in den ſtimmungsvoll dekorierten Räu⸗ men nach einem Nachmittags⸗Tanztee im „Land des Fächelns“ den Faſchingskehraus. Das Nippon⸗Nippon⸗Feſt des Palaſt⸗Hotels konnte ebenfalls ſeine große Anziehungskraft wieder beweiſen. Sehr dezent und dennoch faſchingsmäßig ging es im National zu. Der Beſuch war hier ſo ſtark, daß auch die Hotel⸗Halle als Tanzfläche benutzt werden mußte. Im Schloß⸗Hotel drehte man den Spieß einmal um und wählte einen Schön⸗ keits könig. Die ſchönſten Damen durften den ſchönſten Mann Mannheims wählen. Die Entſcheidung abzuwarten, fehlte uns aber die Zeit, ſo daß wir nicht ſagen können, wer der ſchönſte Mann Mannheims iſt. Trotz des anhaltenden Schneefalles ging es die ganze Nacht auf den Straßen ſehr lebhaft zu. Man ſang die Schlager der Saiſon: vom Liebling, der ſein Herz grüßen läßt und von der ſchönen Frau, die nicht allein fahren ſoll, auch noch auf dem Nach⸗ hauſeweg. Es hat ſich gezeigt, daß auch die„Donna Clara“ ſehr gefragt iſt, daß das„Laß mich, laß mich“ ganze Völkerſtämme infizieren kann und daß der „ſchöne Gigolo“ der letzten Saiſon immer noch nicht tot iſt. In den Morgenſtunden ſammelten ſich die gar zu Seßhaften ganz traditionsgemäß in den Kaffeehäuſern, um durch coffeinhaltigen Lebens⸗ wecker die notwendige Ankurbelung zur nachfolgen⸗ den Arbeit zu erhalten. Die letzte Nacht mit der Micky⸗Maus beſchertebn dem Roſengarten einen überraſchend guten Beſuch. Rund 2500 Perſonen füllten den Nibelungen⸗ ſaal, die Wandelhalle und den Bierkeller. Der äußere Rahmen zeigte keine Veränderung. Wozu auch. Man war ja nicht gekommen, um koſtſpielige und originelle Dekorationen zu bewundern. Die Jugend domi⸗ nierte. Aber auch die älteren Semeſter miſchten ſich unter die Tanzluſtigen, die im Nibelungenſaal das flott ſpielende Philharmoniſche Orcheſter umkreiſten, das wieder in der Mitte des Parketts Platz genom⸗ men hatte. Im Gegenſatz zu früheren Jahren war der Kehraus dem erſten Ball im Niveau weit über⸗ legen. Dazu mag in erſter Linie der Umſtand bei⸗ getragen haben, daß die Schönheits königin prämiiert wurde. Etwa 400 Damen hatten ſich zu dieſem zugkräftigen Wettbewerb gemeldet. Davor defilierten in der letzten Stunde des Faſchings⸗ dienstag etwa 50 vor den mit Liſte und Bleiſtift bewaffneten Preisrichtern. Hierbei zeigte ſich, daß ſehr viele elegante Masken erſchienen waren, viel mehr als beim erſten Micky⸗Maus⸗ Rendezvous. Aber nicht das Koſtüm gab den Ausſchlag. Die Trägerin mußte ſchön und gut gewachſen ſein. Auch in dieſer Beziehung übertraf die Revue die Erwartungen. Trotz der ſtarken Konkurrenz hat das Preisgericht ſicherlich das Richtige getroffen, als es nach der Punktwertung den Schönheitspreis einer Feuden⸗ heimerin, Frl. Wilmy Ruf, zuerkannte. Eine nicht minder entzückende Schweſter ſtand in engſter Kon⸗ kurrenz. Stadtrat Ludwig gab die Entſcheidung des Preisgerichtes bekannt, die mit großem Beifall auf⸗ genommen wurde. Man ſah aber auch enttäuſchte Geſichter, was durchaus begreiflich war, weil noch eine Anzahl Damen einen Preis verdient hätte. Frl. Ruf wurde ein Krokodilleder⸗Koffer als äußeres Zeichen der Anerkennung ihrer körperlichen Vor⸗ züge überreicht. Dann drückte man ihr einen Reif ins blonde Haar, legte ihr einen. Purpurmantel um und fuhr ſie in einem Triumphwagen, der im Natio⸗ naltheater in der Oper„Aida“ verwendet wird, im Saal ſpazieren, eskortiert von der Kapelle, den Preisrichtern und der Ranzengarde der„Fröhlich Pfalz“, die auch die Abſperrung durchführte. Selbſt⸗ verſtändlich wurde nicht verſäumt, die Schönheits⸗ königin zu photographieren. Und als ſie ſich auf dem Podium ein wenig am Tiſche aufhielt, an dem der unermüdliche Arrangeur des Feſtes, Herr Hof⸗ meiſter, vorübergehend platzgenommen hatte, wurde ſie auch gezeichnet. Wie es ſich bei Schönheits⸗ königinnen gebührt. Vielleicht iſt ſie auch noch inter⸗ viewt worden. Das haben wir allerdings nicht ab⸗ gewartet. Aber als wir in der dritten Morgenſtunde das Feſt verließen, konnten wir noch mit Befrie⸗ digung feſtſtellen, daß die Stimmung die allerbeſte war. Zu ihrer Steigerung trug auch Mizzi Sei⸗ bold bei, die auf dem Orcheſterpodium ſo tem⸗ peramentvoll vortrug, daß ſie ſchnell viel Publikum um ſich verſammelte. Sch. Bürger⸗Maskenball im Apollo“ „Für alle“ war die Deviſe für den Bürger⸗ Maskenball im Apollo. Eine große Anzahl Mas⸗ kierter gab ſich hier ein Stelldichein. Die Nicht⸗ maskierten waren in der Minderzahl. Drei Tanz⸗ orcheſter ſpielten. Der gute Beſuch in allen Räumen war auffallend. Im Trocadero ging es oft ſo eng zu, daß ſich die Tanzpaare nur ſchwer drehen konnten. Im Reſtaurant konnte man noch eher einen Platz finden. Im oberen Saal herrſchte wirk⸗ lich„dicke Luft“. Nicht daß die Atmoſphäre durch ſtreitſüchtige Ballbeſucher„dick“ geworden wäre. Es fehlte hier an Sauerſtoff. Faſt ununterbrochen wurde getanzt und wenn die unermüdlich ſpielende Kapelle wirklich einmal eine notwendige Ruhepauſe einlegte, dann begann das Volk bereits zu murren. Neben ſchönen Masken ſah man ſolche, die auf gröbere Wirkung berechnet waren. Sehr leicht hatte es ſich ein Jüngling gemacht, der als Neger erſchienen war und außer einer Badehoſe und einem Baſtrock nichts auf dem Leibe hatte. Ein anderer wieder hatte ſich als Medizinmann verkleidet. Natürlich fehlten weder der Goldmacher Tauſend noch Micky⸗ Mäuſe und Micky⸗Mäuſeriche.* Kehraus im Palaſthotel Däs Palaſthotel bildete gewiſſermaßen die letzte karnevaliſtiſche Tankſtelle für Humor und Fröhlichkeit. Wie nicht anders zu erwarten war, erlebte es einen fortgeſetzten Anſturm der Beſucher, ſei es der Stammgäſte, ſei es der Faſchingsbummler, die alter Mannheimer Tradition gemäß am Fa⸗ ſchingsdienstag ohne eine M. E..⸗Rundreiſekarte, aber nicht minder gründlich die„lebendige Stadt“ im Querſchnitt zu erfaſſen ſuchen. Zeitweilig ſchien es, als ob die Räume des Palaſthotels der Ueber⸗ flutung nicht mehr gewachſen ſein würden. Aber ſchließlich kamen doch noch alle unter und überall herrſchte die Stimmung, die dem Faſching von 1931 nach außen hin angepaßt war: gedämpfter Optimis⸗ Aſchermiltwoch Noch beherrſcht der Karneval den Abend und die Nacht. In feſtlich erleuchteten Sälen, geſchmückt mit allen Zeichen frohen Treibens, drängt ſich das über⸗ mütige Volk. In den Füßen kribbelt und krabbelt es beim Ruf der Geigen und der Klarinetten, das Herz zittert vor Freude, die wilden Wogen des Le⸗ bens ſchlagen über den Glücklichen zuſammen. Nur die kalten Zeiger der Uhr dort oben verſpüren nichts von dieſem Uebermut. Bedächtig, langſam, in ſtetem Gleichmaß, ſchreiten ſie vorwärts, drehen ſich im Kreiſe, immer weiter und weiter, bis der fahle Schein des werdenden Tags durch die verhängten Scheiben bricht. Aſchermittwoch!— Trübe und grau die Wirk⸗ lichkeit. Der ſchöne Traum iſt ausgeträumt. Der Alltag fordert ſein Recht. Noch iſt's im Kopfe wüſt und leer; aber die Menſchen, die zur Arbeit eilen, künden den Ernſt des Lebens. Schon haben in den Schaufenſtern flinke Hände all den bunten Flitter und die ſchreienden Farben der Maskerade herabgeriſſen. Eine gähnende Leere grinſt der Menge entgegen— ein Abbild ihres inneren Ichs. Ja, das Zeitenrad läuft weiter, fordert neue Be⸗ tätigung, lacht über die Unvernunft der Betrogenen. Gewiß: Die Welt, ſie will betrogen ſein, So war's in allen Zeiten— Jäh greift der Narr ſich an den Kopf: „Was bin ich für ein blöder Tropf! Die Narrheit iſt vorüber, Nur drunter geht's und drüber——— Frau Sorge hebt den Finger auf: „Du hörteſt nicht— nun zahlſt du drauf!“ Abgeriſſen die Larve. übermütiges Haupt beugt der Narr. Mit ber Frühmeſſe des Tages begann die große Zeit der Einkehr. ſie. Die reinigende 2 Sein Vierzig Tage lang dauert Flamme hat die geweihten Palmzweige des vor⸗ jährigen Palmſonntags zu Aſche verwandelt. Die Hand des Prieſters ſtreut die Aſche über die Andächtigen oder macht ihnen auf die Stirne das Zeichen des Kreuzes. Eine kleine Zere⸗ monie nur iſt's, die der Geiſtliche vornimmt, aber ſie iſt eines der gewaltigſten⸗Sinnbilder, mit denen die Kirche an die Tore unſerer Seele pocht: Denke daran, du Menſch: Staub biſt du! Zum Staub wirſt du zurückkehren! Aus der Kirche hat ſich der Brauch hinüber⸗ gerettet auf die Straße, freilich iſt damit der tiefe Sinn des Wortes„in Sack und Aſche ſollſt du Buße tun“ verloren gegangen. In den früheren Jahr⸗ zehnten, als zwiſchen Herrſchaft und Geſinde noch das ſtchöne patriarchaliſche Verhältnis beſtand, trat im Schwarzburgiſchen am Morgen des Aſchermitt⸗ wochs der Knecht vor ſeinen Herrn, nahm etwas Aſche aus ſeiner Jackentaſche, ſtreute ſie auf den Tiſch und überreichte ſeinem Herrn auf einem Teller einen Rosmarinſtengel mit den Worten: Heute iſt der Tag, Wo ich meinem Herrn künden mag: Mit der Aſche tu ich Buße, Fall auch meinem Herrn zu Fuße Und will folgſam und fleißig ſein. Nicht aufgekündigt hat damit der Knecht ſeinem Herrn, ſondern nur ſein treues Verhalten als wil⸗ liger Helfer in der großen Familie beſtätigen wollen. In Halle„aſchern“ ſich die Kinder, indem ſie in ihr Taſchentuch einen Knoten drehen und ſich damit den Rücken bearbeiten wie beim Plumpſackſpiel. Anderwärts bewerfen ſich die auf der Straße Be⸗ gegnenden mit Aſche. In Sachſen kehren die Kinder mit kleinen Ruten den Hausgenoſſen„die Aſche“ ab und erhalten dafür kleine Geſchenke. Ein Bittſpruch verſchafft den Kindern der Stadt Zerbſt Brezeln: Aſcher⸗Aſchermittwoch, Eine Brezel gib mir doch, Tuſt mir eine Brezel geben, Wünſch ich dir ein langes Leben. Wenn an manchen Orten am Aſchermittwoch die Eltern, Großeltern, Geſchwiſter und das Geſinde mit Ruten aus Birkenxreis geſtrichen werden, dann greift dieſer Brauch ſchon über in das ſog.„Friſche⸗ grünpeitſchen“, verkündend, daß die Tage des Lenzes nahen. Darauf deutet auch das Scheibenſchlagen im Lande der Alemannen. Und wenn in Langental bei Hirſchhorn und anderwärts am Abend des Faſtnachtdienstag bren⸗ nende Räder zu Tal rollen, ſo haben wir in dieſen Bräuchen an die Wiederkehr des ſieghaften Sonennrades zu denken. d. mus und durch harmloſe Fröhlichkeit charakteriſierte Zuverſicht. Der Chroniſt iſt leider nicht in der Lage aus eigenem feſtzuſtellen, wann die Letzten Nippons herrliche Inſel— an deren äußerer Farbenpracht Felix der unermüdliche Kater, der Herrſcher der Bar, nicht ganz unſchuldig iſt— verlaſſen und wann Brümann und ſeine Getreuen den Carmen⸗Schlager zum letzten Mal geſpielt haben. Es liegt ihm noch ob, nachtragend mitzuteilen, daß das Blauweiß⸗ kaſino am Roſenmontag⸗Abend im Silberfgal unter Weinleins Leitung einen ganz ausgezeich⸗ neten Ball mit Preisverteilung veranſtaltete, bet dem Frl. Peters, Frl. von Baer und Frau Kempf durch Preiſe ausgezeichnet wurden. An⸗ ſonſten iſt ja ſchließlich der Chroniſt auch noch ein ganz klein wenig Privatmann, ſodaß wohl dieſer Teil ſeiner Erlebniſſe nicht in die Oeffentlichkeit ge⸗ hört. Mit Freude ſtellt er dagegen feſt, daß Direk⸗ tor Carl Weil und ſeine umſichtige Gattin dem diesmaligen Faſching eine Stätte bereitet haben, die ſeiner und unſer würdig war. Faſtnachtsmuſik zu Hauſe Eine der belebteſten Straßen des Lindenhofs. Aus einem Hofe dringt Muſik. Ein Hofſänger, ſchon weißhaarig, ein Bohemien aus vergangenen Zeiten, bearbeitet mit Geſchick eine Ziehharmontka. Sechs maskierte Knaben im Alter von 5 bis 14 Jahren ſingen und tanzen dazu. Vater und Kin⸗ der, kein Zweifel. Bald iſt der Hof voller Menſchen. Jetzt hält der Alte eine Anſprache, ſchildert ſeine Not, heute, am Faſtnachtsdienstag habe er keinen Biſſen zu eſſen. Reichlich fließen die Gaben, Geld, Brote, Wurſt und anderes von allen Seiten. Schließlich muß er ſich einen Sack ausbitten, um die Lebensmittel unterzubringen. Eine Frau reicht dem Hofkünſtler heißen Kaffee. Nun gibt es eine Zugabe— das Pu⸗ blikum kann nicht genug kriegen. Der Alte merkt die Konjunktur und fängt an, Bedingungen zu ſtellen. „Zehn Zigaretten“, darunter ſpielt er nicht mehr. Eine Schachtel mit 25 Stück kommt von oben. Jetzt kommt die Zugabe. Alles iſt befriedigt ob dieſer Faſtnachtsmuſik, am meiſten der Alte, der raſch den Schauplatz wechſelt. Im Ludwigshafener Schwimmverein Im Pfalzbau in Ludwigshafen hielt geſtern abend der Ludwigshafener Schwimmverein ſeinen Kehraus, der noch einmal die Mitglieder und die Freunde des Vereins't vergnügter Stimmung vereinigte. Der Beſuch war ſo ſtark, daß kurz nach 9 Uhr niemand mehr hereingelaſſen wurde, um eine Ueberfüllung des großen Saales zu vermeiden. In allen Sälen herrſchte fröhliches karnevaliſtiſches Le⸗ ben und Treiben. Im großen Saale ſorgten zwei fleißig ſpielende Muſikkapellen dafür, daß es bei den Schwimmern keine Tanzpauſen gab. Wie beim erſten Maskenball, waren auch geſtern ſehr viele hübſche Masken anweſend, die in das Tanzgetriebe ein farbenbuntes Leben brachten. Unter den Mas keit fielen vor allem die ſchlaunken Schwimmer und Schwimmerinnen auf. Phantaſiekoſtüme waren über⸗ wiegend. Von einer Prämiierung hatte man Ab⸗ ſtand genommen. Auch wurde kein beſonderes Motto für den Abend ausgegeben, ſo daß die Damen in der Wahl des Koſtüms ſich leichter entſcheiden konnten. Den ganzen Abend hindurch herrſchte eine fröhliche familiäre Stimmung. Der Ludwigshafener Schwimmverein iſt im Laufe der letzten Jahre nicht nur in ſportlicher Hinſicht, ſondern auch im Reiche des Prinzen Karneval tonangebend in Ludwigshafen geworden. Seine geſellſchaftlichen Veranſtaltungen, wie insbeſondere der geſtrige Tanzabend, haben dem Verein neue Mitglieder und Freunde zugeführt. Faſching im Rundfunk Wie nicht anders zu erwarten, hatten ſämtliche deutſchen Rundfunkſender ihr Abendprogramm ganz auf Faſching eingeſtellt. Sogar die Mannheimer Sendeſtelle trug ihren wenn auch beſcheidenen Teil zum Programm des Südfunks bei. Der Vor⸗ trag von Dr. Menninger über„Rechenkniffe — Luſtiges und vorteilhaftes Rechnen“ war zwar keine ausgeſprochene Faſchingsveranſtal⸗ tung, aber Dr. Menninger iſt ja den Radiohörern kein Unbekannter mehr. Er verſtand es auch dieſes⸗ mal wieder, trefflich in luſtiger Weiſe einige Rechen⸗ kniffe„einzubleuen“ und den Hörern eine luſtige Rechenſtunde zu geben. Das nachfolgende Heitere Konzert aus Mannheim war eine vorzügliche Ueberleitung zum wirklichen Faſchingsprogramm des Südfunks. Mitglieder des Nationaltheaterorcheſters ſpielten auf beſonders funkgeeigneten Inſtrumenten u. a. ganz hervorragend die„Fra Diavolo“⸗Ouvertüre, einen wunderbaren Galopp„Der Jongleur“, ein komiſches „Quodlibet“ für vier Fagotte. Das virtuoſe Spiel der Herren Ernſt Schmidt(Klarinette), A. Krauſe (Klarinette), Guſtav Kreuz(Tylophon), Otto Len⸗ zer(Fagott), Fritz Hoffmann(Fagott), Jacob Hanf(Fagott), Rud. Lenzer(Fagott) und Haus Lenzer(Klavier) iſt wohl zu bekannt, als daß ſich hierüber noch etwas Neues ſagen ließe. Das Faſchingsprogramm des Mühlacker Senders brachte nach einem Offenbachſchen Singſpiel vier Gro⸗ tesken, die wohl nicht allerſeits zuſtimmende Auf⸗ nahme gefunden haben dürften. Dagegen war der Bunte Abend„Wellenblech“ ein voller Er⸗ folg. Hier wurde der Ablauf eines Sendetages perſi⸗ fliert, wurden einzelne Mitwirkende nach allen Re⸗ geln der Kunſt verulkt. Die Schwächen der Sende⸗ leitung, die Schwächen der Anſager und die ewigen Störungen des Senders wurden gründlich hergenom⸗ men. Wenn auch nicht alle Darbietungen ſolch zün⸗ dende Witze wie die einleitende Gymnaſtikſtunde hal⸗ ten, ſo enthielt die Sendefolge doch manche Skelle, die wert wäre, in einem„Heiteren Abend“ nochmals ge⸗ bracht zu werden. Wer am Faſchingstreiben auf den Maskenbällen und in den Lokalen keine Freude hakte, lonnte ſich zu Hauſe in Faſchingslaune verſetzen laſſen. Kae res 9 Zum Schu anflauin- eee alsenfzuündung ec eee und Frhdlfung Ummer 81 Großfeuer auf dem Kirſchgartshäuſerhof Eine Scheune mit 20 Waggons Stroh niebder⸗ gebrannt— Wahrſcheinlich Braudſtiftung 8 Geſtern nachmittag kurz vor 5 Uhr bemerkte der Inſpektor Engelhard vom Kirſchgartshäuſerhof, daß aus der neuer bauten S cheune, die in der Nähe der Lampertheimer Chauſſee ſteht, an beiden Giebeln zu gleicher Zeit Flammen herausſchlugen. Er alarmierte ſofort die Mannheimer Berufsfeuer⸗ wehr, die nach etwa einviertelſtündiger Fahrt mit der Motorſpritze die Löſcharbeit beginnen konnte. Auch die Ortsfeuerwehren von Sandhofen, Scharhof und Lampertheim, ferner die Freiwilligen Sanitäts⸗ kolonnen von Sandhofen und Lampertheim waren bald zur Stelle. Außerordentlich ſchwierig war die Bekämpfung des Feuers, das in den Strohvorräten, die in der Scheune lagerten, reiche Nahrung fand, doppelt ſchwierig wegen des großen Waſſer⸗ mangels, denn die bei der Brennerei befindliche Pumpe, die den Hof mit Trinkwaſſer verſorgt, war ſehr raſch leer. So mußten nach dem nahen Dorf⸗ graben Schläuche gelegt werden. Man dachte auch daran, vom Rhein Waſſer heranzupumpen. Das hätte aber eine zwei Kilometer lange Leitung er⸗ fordert. Zum Glück herrſchte Windſtille, ſonſt hätte der Brand größeren Umfang annehmen können und das Grabenwaſſer hätte nicht mehr ausgereicht. Ueber eine Stunde lang mußten Fuhrwerke von Sandhofen und Scharhof Waſſer in Fäſſern und Kübeln herbeifahren, um zu verhindern, daß das Waſſer völlig ausginge. Nach etwa 1% Stunden war die Scheune vollkommen niedergebraunt. Die Feuerwehr beſchränkte ſich nun noch darauf, eine ſtark bedrohte Nachbarſcheune, ferner einen in der Nähe befindlichen Fruchtboden ſtändig unter Waſſer zu halten. Die unweit des Feuerherdes aufgeſtellten Maſchinen konnten gerettet werden. Mit der Scheune ſind run d, 20 Waggons Stroh ein Raub der Flammen geworden. Man kaun den Schaden auf insgeſamt 25 000 Mark ſchätzen. Die Polizei war unter Leitung von Oberſtleutnant Winterer mit zwei Ueherfallkomman⸗ dos erſchienen, die zunächſt die Straße zwiſchen Lampertheim und Scharhof für jeden Fuhrwerks⸗ verkehr abſperrten. Der Brand, der in Sandhofen ſchnell bekannt geworden war, lockte zahlreiche Zu⸗ ſchauer hinaus, die von der Polizei zurückgehalten werden mußten. Die Mannheimer Berufs⸗ feuerwehr hat insgeſamt 2500 Meter Schlauch ge⸗ legt. Die Motorſpritze von Neckarau beſetzte die Hauptwache und wieder mußten wegen des hohen Krankenſtandes auch die dienſtfreien Mannſchaften einſpringen. Am Brandplatz traf auch die Feuer⸗ wehr der Zellſtoffabrik mit ihrer Spritze ein. Dieſe Fabrikfeuerwehr iſt damit zum erſten Mal ſeit ihrem Beſtehen außerhalb der Fabrik in Tätigkeit getreten und bewährte ſich unter der Leitung von Kommandant Knebel ſehr gut. Insgeſamt ſind 13 Schlauchleitungen eingeſetzt worden. Die Mann⸗ heimer Berufsfeuerwehr mit Brandingenieur Mikus an der Spitze hatte in dieſer Woche bereits zwei Großbrände auf dem Land zu bekämpfen. Zu⸗ ſammen mit der Freiwilligen Feuerwehr Sandhofen übernahm die Berufsfeuerwehr die Brandwache. Die ganze Nacht hindurch mußten die qualmenden Strohhauſen mit Hilfe der Angeſtellten des Gutes auseinandergeriſſen und einzeln abgelöſcht werden. Der 500 Hektar große Kirſchgartshäuſer⸗ hof, auf dem ſtändig etwa 70 Perſonen beſchäftigt ſind, iſt bekanntlich Eigentum des badͤſichen Staates. 1862 iſt der Hof von der Süddeutſchen Zucker⸗A cc. gepachtet. Noch niemals während dieſer langen Zeit wa“ auf dem Hof ein Brand zu verzeichnen. Bei de, Eingemeindung am 1. Oktober v. J. wurde von de? Stadtgemeinde die Zuſicherung gegeben, daß auf dem Hof ein Waſſerreſervo ir für etwaige Brandfälle geſchaffen werden ſoll. Die Vorarbeiten dazu, beſonders die Ausfindigmachung einer geeig⸗ neten Stelle, ſind bereits im Gange, ſo daß das Reſervoir in kurzer Zeit erſtellt werden kann. Lei⸗ der kam der Fertigſtellung dieſer Großbrand zuvor. Eine Betriebsſtörung iſt durch das Schadenfeuer nicht eingetreten. Man vermutet mit ziemlicher Sicherheit Brandſtiftung; die Kriminalpolizei machte noch am geſtrigen Abend ihre Erhebungen. Mp · Die Funkhilfe in Mannheim Heute und morgen weilen in Mannheim zwei Wagen der Funkhilfe der Reichsrund⸗ funkgeſellſchaft. Den Radiohörern wird damit Gelegenheit geboten, ſich koſtenlos über Fragen des Rundfunks beraten zu laſſen. Die Ingenieure der Funkhilfe werden bei geſtörten oder ungünſtigen lokalen Empfängsverhältniſſen gerne bereit ſein, notwendige Ermittlungen anzuſtellen und evtl. wei⸗ teres zu veranlaſſen. Da die Wagen dauernd unter⸗ wegs ſind, iſt es nicht möglich, eine genaue Zeit und einen Aufſtellungsort anzugeben. Wer die Funkhilfe in Anſpruch nehmen will, melde dies bei der Mann⸗ heimer Beſprechungsſtelle, Kaiſerring 20, oder tele⸗ phoniſch unter Nummer 40 690.* * * Verſetzt wurden in gleicher Eigeuſchaft die Profeſſoren Dr. Alfred Hall an der Liſelotteſchule in Mannheim an die Zeppelin⸗Oberrealſchule in Konſtanz und Dr. Ludwig Diemer an der Zeppelin⸗ Oberrealſchule in Konſtanz an die Liſelotteſchule in Mannheim. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtrigen Vormittagsziehung wurden folgende Gewinne ausgeloſt: Zwei Gewinne zu je 10 000% auf Nr. 189 401, vier Gewinne zu je 5000/ auf die Nrn. 167917 und 253 998, ſechs Gewinne zu je 3000 auf die Nrn. 24 361, 45 949 und 122044. In der Nach⸗ mittagsziehung: acht Gewinne zu je 10000/ auf die Nrn. 8165, 131059, 177 594 u. 189 812, acht Ge⸗ winne zu je 5000 auf die Nrn. 60 152, 117 263, 135 062 und 339 222, 18 Gewinne zu je 3000/ auf die Nrn. 18 927, 710, 142 346, 224 179, 236 990, 266 213, 279 072, 1d 383 289. (Ohne Gewähr.) Jamilienchronik kann der heute Fixma Herr Sein 60jähriges Arbeitsjubiläum f Georg 10, bei t am m Kepplerſtraße 33. Frau a 1 z, Schwarz gründete 1900 das heute noch beſtehende Haus⸗ Sch w tag Frau Babette und Küchengerätegeſchüäft Friedrich Kaiſer, Meexrfeldſtraße. Bereits im Jahre igos war es möglich, eine orgigen Donners⸗ einen Fluchtverſuch. Filiale in der Schwetzingerſtraße zu eröffnen, das heute noch beſteht.! Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 18. Feb ruar 1931 Brief aus Deidesheim Sorgen und Nöte in der ehemals reichſten pfälziſchen Gemeinde * Deidesheim, 17. Febr. Das geſegnete Land zwiſchen Neuſtadt und Dürk⸗ heim, noch vor wenigen Tagen in eine weiße Schnee⸗ decke gehüllt, duftet bald wieder vom Geruch der friſch gepflügten Scholle. In den Wingerten wird be⸗ reits fleißig gearbeitet, dieweil der Wind noch über die Berge der Haardt herüberjagt. Allenthalben zeigen ſich die erſten Spuren des Vorfrühlings. Die Schneeglöckchen blühen und auch die erſten Veilchen wagen ſich bald hervor. Wenn die lauen Tage wieder kommen, vergeſſen die Winzer die trüben Zeiten und Wirtſchaftsnöte eher, unter der auch die Orte im Unterland zu leiden haben. Insbeſondere die Deidesheimer hoffen, daß mit der fortſchreitenden Jahreszeit auch die Sorgen weni⸗ ger werden, die auf das von Weinbergen umfriedete Städtchen in den letzten Monaten hereinbrachen. Früher die reichſte Gemeinde der Pfalz mit großen Wäldern und Weinländereien, hat Deidesheim heute unter der Ungunſt der Wirtſchaftslage und anderen eigenartigen Umſtänden mehr zu kämpfen als andere Weinorte. Die Weinernte im vergangenen Jahre iſt nicht am beſten ausgefallen. Die Weinpreiſe ſind kaum ſo hoch als in Friedens⸗ zeiten— Deidesheim betreibt ausſchließlich Quali⸗ tätsweinbau,— aber die Arbeitskräfte, Düngemittel uſw. ſind im Verhältnis zu den Vorkriegszeiten bei⸗ nahe um das Doppelte geſtiegen. Für Deidesheim wirkt ſich all das beſonders un⸗ günſtig aus. Ehedem kannte die Gemeinde ſo gut wie keine Arbeitsloſen, heute ſind es deren 100. Hauptſächlich ſind es ausgeſteuerte Arbeiter und ab⸗ gebaute Angeſtellte, die in der Anilinfabrik in Lud⸗ wigshafen beſchäftigt waren. Die ausgeſteuerten Er⸗ werbsloſen finden zum größten Teil Beſchäftigung bei den Notſtandsarbeiten, die die Gemeinde durch⸗ führt. Eine andere Angelegenheit, über die ſeit mehreren Jahren ſchon eifrig diskutiert wird, iſt die Frage einer elektriſchen Ueberlandbahn von Ludwigshafen nach Deidesheim Vor längerer Zeit iſt der Gedanke ſchon aufgetaucht, die Lokalbahn, die bis Meckenheim führt, bis Deidesheim auszubauen und die ganze Strecke zu elektrifizieren. Die Reichsbahndirektion Lud⸗ wigshafen hat kürzlich eine ausführliche Denk ⸗ ſchrift ausgearbeitet und die Notwendigkeit einer folchen Bahn begründet. Anſcheinend iſt aber die Reichsbahn anderer Meinung und hat das Projekt auf unbeſtimmte Zeit zurückgeſtellt. Deidesheim, ſo meint ſte, tendiere mehr nach Neuſtadt und Dürk⸗ heim und nach dieſen beiden Orten wäre die Ver⸗ bindung ohnehin recht gut. Außerdem beſtehe ja eine Autobus verbindung zwiſchen Ludwigshafen und Deidesheim und dieſe genüge vorläufig vollauf den geſtellten Anſprüchen der Bewohnerſchaft des Wein⸗ ſtädtchens. So wird wohl noch einige Jahre dauern, bis dieſer Wunſch ſich erfüllen wird. Inzwiſchen iſt man beſtrebt, die Verkehrsſtraßen und das Ortsbild recht ſauber herzurichten. Vieles wurde ſchon ver⸗ wirklicht und vieles iſt noch geplant. Es macht auf den Fremden, der vom Bahnhof kommt, einen guten Eindruck, wenn er die breite und ſaubere Straße ſieht, die in das Ortsinnere führt, regelmäßig mit großen Bäumen bepflanzt und mit breiten Gehſteigen. Die Straße nach Neuſtadt wurde erweitert und verſchie⸗ dene Straßenkurven verbreitert, ſo daß das Bild des in weicher Verträumtheit daliegenden Weinſtädtchens immer mehr gewinnt. Die„Kanne“, das älteſte pfälziſche Gaſthaus, das urkundlich erſtmals 1160 erwähnt iſt und in dem ſchon Alexander von Humboldt, als er an der Heidelberger Univerſität wirkte mit ſeinen Freunden gerne kneipte, wurde unter dem neuen Beſitzer renoviert. Schließ⸗ lich iſt noch zu berichten, daß das Glockengeläute der katholiſchen Kirche elektriſchen Antrieb erhielt und daß die Gemeinde eine Ortsalarmglocke auf⸗ ſtellen will. Die Deidesheimer haben harte Wochen und Mo⸗ nate hinter ſich. Immer wieder das alte Lied vom Wirtſchaftselend und Not kann man hören. Aber wenn der ſproßende Frühling ins Land zieht, regt ſich überall ein lichter Hoffnungsſchimmer. Wenns nur ein gutes Weinjahr gibt, dann werdens wir ſchon ſchaffen. ſagen die Deidesheimer, dann werden wir auch für die noch ſchwebenden kommunalen Fra⸗ gen eine Löſung finden. Wer ſie kennt, die Deides⸗ heimer, dieſes ehrſame, vorwärtsſtrebende, fleißige und zähe Volk, der darf das glauben! pp. e8 Der vorgetäuſchte Anglücksfall * Frankfurt a.., 16. Febr. Im Juni 1929 exeignete ſich auf dem Main ein Byootsunfall, der ein Menſchenleben koſtete. Zwei junge Leute, Rheinländer, mieteten ſich bei einem Bootsverleiher ein Ruderboot und fuhren los. Durch einen unglücklichen Zufall, der damals nicht aufge⸗ klärt werden konnte, kippte der Kahn um, und beide Inſaſſen fielen ins Waſſer. Einer konnte ſich ſchwim⸗ mend bis ans Sachſenhäuſer Ufer retten, der andere, des Schwimmens unkundig, ertrank. Trotz eifriger Bemühung gelang es nicht einmal die Leiche zu finden. Einige Stunden ſpäter wurde der tragiſche Unglücksfall durch den Rundfunk bekanntgegeben und der„Tote“ ſaß ſchmunzelnd in einem Frank⸗ furter Kaffeehaus und hörte mit großem Vergnügen die Nachricht von ſeinem Tode. Durch eine Verhandlung am Schöffengericht in Recklinghauſen wurde der Fall in einer recht eigen⸗ artigen Weiſe geklärt. Der Unglücksfall war fin⸗ giert, um verſchiedene Verſicherungsgeſellſchaften zu betrügen. Der vielverſprechende junge Herr hatte ſich bei mehreren Verſicherungsanſtalten mit 30 000 Mart verſichern laſſen. Bei einem Tod durch Un⸗ glücksfall waren aber 60 000 Mark fällig, die an eine junge kaufmänniſche Angeſtellte, der Braut des Verſtcherten, zur Auszahlung gelangen ſollten. Die Braut zahlte auch die erſte Prämie. Der Verſicherte fuhr dann mit ſeinem Freunde auf Rei⸗ 5 Aus Baden Zum Brand in Edingen.— Ein Knecht als Brandſtifter Edingen, 17. Febr. Zum geſtrigen Brand im Anweſen des Landwirts Stahl wird noch bekannt, daß zwei Scheunen mit angrenzenden Oeko⸗ nomiegebäuden eingeäſchert wurden. Auch ſind meh⸗ rere landwirtſchaftliche Maſchinen, zwei Wagen und ein Schwein verbrannt. Der Schaden wir auf etwa 15—20 000 Mark geſchätzt, iſt aber durch Verſiche⸗ rung gedeckt. Unter dem Verdachte der Brandſtiftung wurde der 18jährige bei Stahl beſchäftigte Knecht Metzler aus Ilvesheim verhaftet und in das Unterſuchungsgefängnis Mannheim eingeliefert. Metzler war als Fürſorgezögling vom Fürſorgever⸗ band in die Arbeitsſtelle bei Stahl in Edingen ver⸗ wieſen worden. Er geſtand und erklärte, er habe ge⸗ raucht. Noch ein Scheunenbrand * Mauer, 17. Febr. In der Scheune des Land⸗ wirts Welz brach geſtern abend gegen 7 Uhr ein Brand aus, der den mit Erntevorräten und land⸗ wirtſchaftlichen Maſchinen angefüllten Bau in Aſche legte. Die Feuerwehr mußte ſich darauf be⸗ ſchränken, das Wohnhaus zu ſchützen. Die Brand⸗ urſache iſt noch nicht aufgeklärt. * * Nußloch, 17. Febr. Vor etwa einer Woche war der 4tjährige Straßenbahner Georg Waldi nachts mit ſchweren Kopfverletzungen aufgefunden worden, die durch einen Sturz auf dem Glatteis entſtanden waren. Der Mann, ſ. Zt. in die Heidelberger Klinik verbracht, war bereits auf dem Wege der Beſſe fung. Nun iſt er geſtern plötzlich geſtorben. Er hinter⸗ läßt eine Witwe mit fünf minderjährigen Kindern. * Schopfheim, 17. Febr. In Gündenhauſen konnte die Gendarmerie einen ſteckbrieflich geſuchten Zig eu⸗ ner feſtnehmen. Beim Transport unternahm er Der ihn begleitende Beamte machte von der Schußwaffe Gebrauch und ver⸗ wundete den Flüchtling an den Beinen. ſen, kam zuerſt nach Kaſſel und landete ſchließlich in Frankfurt. Den Unglücksfall auf dem Main prä⸗ parierte er, ein guter Schwimmer ausgezeichnet. In der Nähe der vorgeſehenen Unglücksſtelle auf Frank⸗ furter Ufer war ein Koffer mit trockenen Kleidern Reiſegegenſtänden und Geld gut verſteckt. Nach dem „Umkippen“ des Kahns ſchwamm der Betrüger unter Waſſer nach der frankfurter Seite des Mains, klei⸗ dete ſich um, und verſchwand Nachdem er durch den Rundfunk die Nachricht ſeines Todes zur Kenntnis genommen hatte, ver⸗ ſchwand er aus Frankfurt. Der gerettete Freund benachrichtigte die unglückliche Braut, die ihren Er⸗ holungsurlaub abbrach, elegante Trauerkleidung, dem lieben Verſtorbenen entſprechend anſchaffte, und mit einem naſſen, aber vielleicht auch einem trockenen Auge von den Verſicherungen 60000 Mark for⸗ derte, als ſehr erwünſchte Mitgift für einen ey. baldigen Nachfolger des teuren Verblichenen. Sie will nämlich ebenſo wie der mitangeklagte Freund keine Ahnung von dem Schwindel gehabt haben und die Richter glaubten an dieſe Erklärung. Das Gericht hatte für offene Schuldbekennt⸗ nis volles Verſtändnis und glaubte den Betrugs⸗ verſuch, abweichend von dem Antrag des Staats⸗ anwalts, der 12 Monate beantragte, mit nur ſechs Monaten Gefängnis ahnden zu können. Braut und Freund wurden freigeſprochen. O. Sch. as Aulo raſt gegen einen Baum * Graben(Amt Karlsruhe), 17. Febr. Dred junge Leute unternahmen am Samstag mit dem Auto des Ziegeleibeſitzers Roth von Dettenheim eine Schwarzfahrt, die ein böſes Ende nehmen ſollte. An einer Kurve verlor der Autolenker die Herrſchaft über das Fahrzeug, das in voller Wucht gegen einen Birnbaum fuhr, der wie ein Streich⸗ holz geknickt wurde. Der verheiratete Ziegeleiarbeiter Wilhelm Hager zog ſich ſchwere Kopfverletzungen zu, während die beiden anderen mit leichteren Ver⸗ letzungen davonkamen. Das Auto ſelbſt wurde ſchwer beſchädigt und mußte abgeſchleppt werden. Verbrennungstod eines Kindes Auerbach bei Ettlingen, 17. Febr. Das zjährige Kind einer hieſigen Familie machte ſich, während die Mutter abweſend war, um andere Kinder von der Kinderſchule abzuholen, am Feuer zu ſchaffen. Seine Kleidungsſtücke gerieten dabei in Brand. Das Kind erlitt dabei ſo ſchwere Verletzungen, daß es noch am gleichen Tage ſtar b. Faſching⸗Schluß rr. Baden⸗Baden, 18. Febr. Der Faſching hat geſtern Abend oder beſſer geſagt heute in der Frühe ſein Ende erreicht. Es iſt gut, daß wieder Ruhe eingetreten iſt. Es gab nach dem großen Maskenball am Samstag im Kurhauſe noch allerlei Karnevals⸗ Veranſtaltungen, beſonders auch von verſchiedenen Vereinen. Im Theater führten die böſen Buben „Max und Moritz“ von Wilhelm Buſch das Szepter. Die Beſucher verlebten heitere Stunden. Das Städt. Orcheſter war mit einem luſtigen Faſchings⸗ Konzert vertreten und im großen Bühnenſaal gab es einen karnevaliſtiſchen Tanz⸗Tee. Ein Faſtnachts⸗ Kabarett(Bunte Bühne) ſchuf die allerheiterſte Stimmung. Geſtern abend wurde dann Schluß ge⸗ macht mit einer Faſtnachts⸗Dienstag⸗Redoute im Kurhaus⸗Reſtaurant. * Eberbach, 17. Febr. Nach kurzer Krankheit ſtarb geſtern mittag die älteſte Einwohnerin der Stadt, Frl. Emilie Elbert, im 96. Lebensjahre. Aus der Pfalz 1 Schwerer Einbruchdiebſtahl * Frankenthal, 16. Febr. Durch bis jetzt noch un⸗ bekannte Täter wurde in der Nacht von Sonntag — 8. au Montag in der Wohnung der Witwe Perron 1 der Gartenſtraße ein ſchwerer Einbruch verübt Der oder die Täter gelangten vom Vorgarten aus durch Hochziehen des Rolladens und Eindrücken einer Fenſterſcheibe in die zu ebener Erde gelegenen Wohn⸗ räume, wo ſie verſchiedene Behältniſſe erbrachen. Den Einbrechern fiel eine große Beute in die Hände, u. a. 95 Mark Bargeld und Schmuckſachen im Werte von etwa 2000 Mark. Um die Spur zu verwiſchen, hatten die Diebe Pfeffer geſtreut. Exploſion in einer Bäckerei :: Annweiler, 17. Febr. Im Anweſen des Bäcker⸗ meiſters Schmelcher gegenüber dem Hotel Schwan hatten ſich im Kamin vermutlich Gaſe angeſam⸗ melt, die ſich aus unbekannter Urſache geſtern mittag plötzlich mit heftigem Knall entluden, ſodaß das Mauerwerk des Kamins in der geſamten Länge aus⸗ einanderſprang. In den Wohnungen wurde mehr oder minder großer Schaden angerichtet. Die Ge⸗ walt der Exploſion erhellt aus der Tatſache, daß ein Stein durch ein offenes Fenſter auf die Straße bis zum Hotel Schwan geſchleudert wurde. Aus Heſſen Fingierter Diebſtahle * Heppenheim a. d.., 17. Febr. Die Geſchäfts⸗ führer des hieſigen Bauernvereinslagers wurden dieſer Tage verhaftet. Ein von ihnen gemeldeter Diebſtahl von einigen Tauſend Mark ſollte durch Reviſion buchmäßig feſtgeſtellt werden. Die Unter⸗ ſuchung konnte jedoch nicht durchgeführt werden, da angeblich ſämtliche Bücher bei dem Einbruch ent⸗ wendet wurden. Auf dieſe Feſtſtellung hin erfolgte die Verhaftung der beiden Geſchäftsführer. Selbſtmord durch Erſchießen * Worms, 16. Febr. Am Samstag mittag wurde ein Mann in das Städt. Krankenhaus eingeliefert der zwei Schuß verletzungen in der Bruſt und im Kopf hatte. Der Mann iſt am Sonntag mittag an den Folgen der Verletzungen geſtorben. Es handelt ſich um einen jährigen taubſtummen Dienſtknecht aus Herrnsheim, der zuletzt in Becht⸗ heim bedienſtet war. Er ſoll ſich die beiden Schuß⸗ verletzungen am Samstag vormittag ſelbſt beige⸗ bracht haben. Ueber den Grund des Selbſtmordes iſt nichts bekannt. * : Frankfurt a.., 16. Febr. Geſtern nachmittag wurde ein 9 Jahre alter Schüler in der Waldſchul⸗ ſtraße in Griesheim von einem Kraftwagen überfah⸗ ren und getötet. Die Schuld ſoll den Führer des Per⸗ ſonenkraftwagens treffen. DSageohalesicles Mittwoch, 18. Februar Nationaltheater:„Hoffmanns Erzählungen“, Phant. Oper von FJ. Offenbach, für die Freie Volksbühne, Anf. 20 Uhr. Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung; 17 Uhr Vorführung. Palaſt⸗Kaffee und Libelle: Gaſtſpiel des Groß⸗Ruſſiſchen National⸗Orcheſters. Lichtſpiele: Alhambra:„Kohlhieſels Töchter“,— Univerſum:„Das alte Lied“.— cha n⸗ burg:„Der Hampelmonn“,— Scala⸗Theoter: „Heimweh“.— Roxy⸗ Theater:„Die Königin einer Nacht“.— Paloſt⸗Theater:„Jumpenball“, — Capitol:„Unvollkommene Ehe“.— Glor a: „Der Spion der Pompadpur“. Sehens würdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 2 1 Wes Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Sonderausſtellung:„Ferdinand, Franz und Wilßelm Ke⸗ bell“(Handzeichnungen, Aquarelle und Druckgraphik), — Mufeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeng⸗ hans: Sonntag vormittags von 11 bis 19 Uhr und nochmittags von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr. Städliſche Kunſthalle: Geöffnet von 10—18 und 14—10 Uhr: Kokoſchka⸗ Ausſtellung. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar Abein Pegel] 13 16 16 J 17. 16. Nedar-Mege. 14 1 i, Fafel.0 U. 880 50 C200 ö, 10 Schuberinge.83.885 9250975 720 3 12 15 135 188 re, 44 4e 20 2 9a geen, 352 389 580 Mannbelm 348.38.80.18 312 Plochingen 0,54 0,80, 9,80, Kaub.39.502,54 2,492.85 Köln.643.594 8,35 3248,05 Ee 2 a eee ee Häßlich gefärbten Zahnbelag beſeitigt man wie folgt Drilcken Sie einen Strang Ehlorodont⸗Zahnpaſte auf die trockene Chlorodont⸗Zahnbürſte(Spezialbürſte mit gezahntem Borſtenſchnith), bürſten Sie 2 Gebiß nun nach allen Seiten, auch von unten n. oben, tauchen Sie erſt jetzt die Bürſte in Waſſer und ſpülen Sie mt Chlorodonk-Mundwaſſer unter Gurgeln gründlich nach. Der Erfolg wird Sie überraſchen! Der mißfarbene Zahnbelag iſt verſchwunden und ein herrliches Gefühl der Friſche bleibt zurück. Verſuchen Sie es zunächſt mit einer Tube Chlorodont⸗Zahnpaſte zu 54 Pf. Verlangen Sie aber echt Chlorodont und weiſen Sie jeden Erſatz dafür zurück. Cc———————— ů— Chefredakteur! Kurt Fiſcher Verantwortlich für Polltik; H. A. Meißner Feuftleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunglpolltik u. Lokales Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer 5 Gericht und alles übrige: Franz Kirchet— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen; Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker u. Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeltung Gem. b.., Mannheim. R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel Rückporto Geſchäftliche Mitteilungen Jeder Schwerhörige erhält die Exophon⸗Hörapparate mit überraſchend klarer und milder Ausſprache koſtenlos vorgeführt. Näheres ſiehe heutige Anzeige. V4 * Spezialſchule für Handharmonikaunterricht. Es wird die zahlreichen Freunde des volkstümlichen Handhar⸗ monikaſpiels intereſſtieren, daß Herr Max Nägeli mit dem 1. Febr. in Mannheim Max⸗Joſefſtraße 10 bei Bender eine Hohner⸗Haudharmonika⸗ Schule eröffnet hat.(Weiteres Anzeige.) 1962 »Achenbach⸗Garagen auf der Jut. Automobilausſtellung Berlin. Auf Stand 1000 im Freigelände der Automobil⸗ ausſtellung zeigt genannte Firma neben der bekannten preiswerten und zeitgemäßen Wellblechgarage noch eine Stahlgarage aus Stahlblechlamellen deren Herſtellungsart ebenfalls geſetzlich geſchützt iſt und die beſonders für Villenviertel uſw. in Frage kommt. Auch die Beton⸗ garagen erfreuen ſich einer immer größeren Beliebthelt. Die weite Verbreitung der Achenbach⸗Garagen zeigt, daß die Firma Gebr. Achenbach Gmb. Weidenau⸗Sieg, geſtützt auf ihre jahrzehntelange Erfahrungen, den richtigen zeit⸗ gemäßen Weg für die Unterbringung der Autos beſche hat. 8 4 N . —— ess eee S 6 N nd K a 4A* lee * 5 I ehre uur 1931 h, 18. Febr ELS Berliner Hypothekenbank AG. Berlin Das Jnſtitut erzielte im Jahre 1930 Zinseinnahmen in Höhe von 12 365 046(11 505 667) und zwar Hypotheken- zinſen von 8 289 764(7 869 616), Zinſen aus Kommunal- darlehen von 3 453 184(2 938 359) und Zinſen aus ſonſti⸗ gen Anlagen von 613 098(727 692) /, Proviſionen aus dem Hypothekengeſchäft erbrachten 257 540(159 205), und ver⸗ ſchtedene Einnahmen 172 373 4. Pfandbriefzinſen bean⸗ ſpruchten 7271078(6 792 411) und Goldſchuldverſchrei⸗ bungen⸗Zinſen 3 090 413(2 724 588) 4, Handlungsunkoſten erforderten 627 679(652 380) 4, Steuern 502 088(401 329) 4 und Pfandbrief⸗Vertriebs⸗Stempel⸗ und Anfertigungs⸗ koſten 103 539(161 967) 1. Einſchl. Vortag von 51 565 85 545)% verbleibt ein Reingewinn von 1251 783 1 036 805), aus dem 100 000(300 000)„ dem Reſerve⸗ fonds überwieſen, 400 000 zur Bildung einer Sonderrück⸗ lage zurückgeſtellt und wieder 12 v. H Dividende verteilt werden ſollen. Nach Zahlung der Aufſichtsrats⸗ tantieme verbleiben 68 017„ zum Vortrag. Der Umlauf der Goldpfandbriefe nahm um 13 243 600 l, der der Gold⸗ verſchreibungen(Kommunal⸗Obligationen) um 9 591 600/ 9 zu, der der Liquidationspfandbriefe ermäßigte ſich dagegen 2 im Laufe des Jahres um 3 075 440„. Der Umlauf der Emiſſionspapiere des Inſtitutes erhöhte ſich alſo insgeſamt — und zwar nur durch Barverkauf— um 19 759 760/ auf 151 102 767 4. * Deutſche Hypothekenbank⸗Ac. Berlin. Die GVV. am 10. März wird für 1930 eine Dioßdende von wieder 11 v. H. vorſchlagen. Der Umlauf an Golöpfanoöbriefen und Kommunalobligationen hat um mehr als 30 Mill. 1 zugenommen. Der gegenüber dem Vorfahr erzielte Mehr⸗ gewinn ſoll zu einer Verſtärkung der offenen Reſerven auf etwa 40 gegen 30 v. H. i. V. Verwendung finden. Bank von Norwegen, Oslo. Die Bank von Norwegen verteilt wie im Vorfahr 8 v. H. Dividende. * Kapitalerhöhung der Hypothekenbank des Königreichs Dänemark. Die Bank will ihr Kapital von 20 auf 30 Mill. Kronen erhöhen und ſich 100 Mill. Kronen im Ausland zum Ankauf von Staatsobligationen verſchaffen. Schweizeriſche Vankgeſellſchaft Dieſe ſchweizeriſche Großbank, über deren Abſchluß mit wieder 7 v. H. Dividende wir ſchon berichteten, fällt im Ge⸗ ſchäftsbericht ein bemerkenswertes Urteil über die ſtarke Depreſſion des Berichtsjahres: Die an die Regelung der Reparationsfrage im ſogenannten Noung⸗ Plan geknüpften Hoffnungen ſeien un⸗ erfüllt geblieben und der für viele Schuldnerſtaaten erwünſchte Zinsabbau konnte nicht oder nur in ungenügen⸗ dem Maße durchgeführt werden, weil der Mangel an Vertrauen in die wirtſchaftlichen und politiſchen Ver⸗ hältniſſe das Abfließen von verfügbaren Geldern aus kapi⸗ kalreichen Ländern in dieſe Staaten erſchwerte. Auch außer⸗ halb Europas beeinflußten politiſche Bewegungen das Ge⸗ ſchäftsleben in ungünſtigem Sinne. Zu erwähnen ſind bei⸗ ſpielsweiſe die Beſtrebungen in Indien auf Loslöſung von England und die Südamerika überflutende Revolutions⸗ welle. Dieſe Vorkommniſſe waren von bedeutender Rück⸗ wirkung auf den europäiſchen Warenexport. Es kam hinzu, daß alle Anſtrengungen, die durch übermäßige Zollſchranken hervorgerufene Behinderung des Güteraustauſches zu be⸗ ſeitigen, nicht nur fehlſchlugen, ſondern daß einzelne Län⸗ der wie die Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada, ſogar zu weiteren empfindlichen Zollerhöhüngen ſchritten. Als erfreuliche Tatſache darf dagegen konſtatiert werden, daß in China die jahrlangen innern Wirren allmählich zu verebhen und einer zunehmenden Befriedung des Landes Platz zu machen ſcheinen. Au der Bilanz ſei die Zunahme der Kreditoren von 4125 auf 488,8 Mill. bei einem Rückgang der Bankkredite von 153,4 auf 64,9 Mill. erwähnt. Die Akzeptſchuld erhöhte ſich von 82,8 auf 99,8 Mill. Andererſeits gingen Debitoren von 515,2 auf 478,1 Mill. zurück. Bankguthaben erhöhten ſich von 220,6 auf 237 Mill., Wechſel von 148,2 auf 151,7 Mill. b Gewerbebank Triberg ecmbcß. Das Inſtitut erzielte 1080 nach 1047„ Abſchreibungen 16 644(16 881) Rein⸗ gewinn, woraus eine auf 7 v. H. ermäßigte Di⸗ vidende(8 v..) verteilt werden ſoll. Die Reſerve erhält 4800. Der Umſatz insgeſamt ſenkte ſich auf 47,8 (50,5) Mill. infolge Einſchrumpfung des Geſchäftes der angeſchloſſenen Kreiſe der Wirtſchaft. Der Kundenkreis * gobe ſich erweitert. Die Haftſumme beträgt 467 000 /, das Eigenkapital 185 000 J. Aus der Bilanz(in ¼/)/: De⸗ bitoren 846 662, Wechſel und Deviſen 222 412; andererſeits Geſchäftsguthaben 169 572, Kreditoren 281 029, Sparein⸗ logen 591 886 letwa wie i..] Die Zahl der Mitglieder liel zei 27 Zugängen und 36 Abgängen auf 333; die der Anteile von 470 auf 467. * Freiburger Gewerbebauk e mbh. Das Inſtitut er⸗ 195 1930 nach 2027(3784)„ Abſchreibungen 94 328 145 800)„ verringerten Reingewinn. Die Diri⸗ dende wird auf 3% v. H. ermäßigt(i. V. 77), die Rücklagen erhalten ingeſ. 24630(88 470) 4 Zuweiſung. Der Rückgang des Reingewinns erkläre ſich ons Zugeſtänd⸗ giſſen in der Zinsberechnung in etwa 40 000„4 Höhe. Der Oeſamtumſatz ftel auf ed. 329(400) Mill., ein Zeichen der darntederliegenden Wirtſchaft. Die Haftfumme beträgt 200 000(2 744 000)„; das eigene Bermögen 1210 987 (1288 b41)„, mithin 23,6 v. H. der fremoͤen Gelder. Die 100 Betriebsmittel betragen 6,3(6,7] Mill. Berluſte, die r Kontokorrentreſerve gedeckt wurden, kamen vor. Nebenſtelle Todtnau arbeitete zufrledenſtellend. Aus der Bilanz(in): Wechſel 738 658(1 230 409), Schuldner 44091 406(4 884 578) andererſeits Guthaben 1051 844 1021 000), Spareinlagen 3092 51(3 161 970), Gläubiger 1084082(2 119 604). Die Zahl der Genoſſenſchafter ging hei 74 Zugängen und 456 Abgängen, meiſt durch Kündi⸗ gung wegen Nichtzahlung, auf 2302 zurück. „Das Baukgeſchäft Witzig über ſeine Beteiligung an Schantung. Das Bankgeſchäft Johann Witzig u. Co., Mün⸗ chen, teilt zu den Meldungen über die Veränderungen im Aktienbeſitz der Schantung Handels⸗A F. Berlin, u. a. mit, daß die gegenwärtige Verwaltung von Schantung die —— a N Geſellſchaft im weſentlichen durch Depotaktien beherrſcht. N E werde der Geſellſchaft nicht abträglich ſein, wenn ihre künftige Führung auch durch eine größere Eigenbeteili⸗ gung an dem Wohlergehen der Geſellſchaft intereſiert ſei. Die freien Aktionäre würden jedenfalls nicht ſchlechter ge⸗ telt ſein als bisher. Die Vertreter des Bankhauſes Witzig u. Co. hätten bei einer Beſprechung mit dem AR.⸗Vor⸗ ſitzenden von S antung ſich auf Anſuchen bereit erklärt, vor der zum 21. Februar einberufenen AR.⸗Sitzung keiner⸗ lei Maßnahmen zu ergreifen. Dividendenabſchlag in der Kali-Induſtrie Nur 8 v. H.(i. V. 12 v..] bei Wintershall Sine die K. aus Kreiſen, die der Verwaltung der intershall AGG. naheſtehen, zuverläſſig erfahren, hat ſich der Abſatz der Kalidüngeſalze und der Kalifabrikate ſeit e 1930 ſo ungünſtig entwickelt, daß die Winters⸗ 1 7 AG. ihre Bor fahrsdividende mit 12 v. 5 betet a uf rechter halten kann. Der Minderabſatz hat ereits dazu geführt, daß erhebliche Betrlebseinſchränkun⸗ 18 d teilweiſe Betriebsſtillegungen auf den Förder⸗ 55 Verarbeitungswerken erfolgen mußten, ohne daß da⸗ urch die ſtarren Koſten weſentlich vermindert werden lhnen, Vom Oktober 1930 bis einschließlich 15. Februar 4081 ſind die Abladungen des Deutſchen Kaliſyndikats um dund 1,7 Mill. Dz. Reinkali zurückgeblieben. Außerdem Augat der Wettbewerb, insbeſondere von Spanien und it land, zu einer vorſichtigen Dividendenpolitik. Dabei auf beachten, daß die Einwirkungen der Weltagrarkriſe nußſedie Entwicklung der europäiſchen Kallinduſtrie noch unabſehbar bleiben. Mit der Verſchärſung deß Wett⸗ beweros muß unter dieſen Umſtänden auf dem Weltmarkt gerechnet werden. Um welchen Prozentſatz die Dividende 0 IU AG. geſenkt werden wird, ſteht noch nicht utete unſer Gewährsmann an, daß ſie wahr⸗ 8 v. H. betragen werde. * Ein Tang 222 1 1 1 N Ein Treuhänder für die Reederei Retzlaff. Die Haupt⸗ gläubiger der Reederei Emil R. Retzlaff, Stettin, haben ſich Auftragswerbung Arbeilsbeſthaffung Leipziger Meſſe Die Leipziger Frühjahrs meſſe 1931, die am 1. März beginnt, wird gegenwärtig von den ausſtel⸗ lenden Induſtrien mit größter Sorgfalt vorbereitet. Wenn überhaupt in nächſter Zeit die Wirtſchaftskriſe allmählich überwunden werden ſoll, ſo muß und wird gerade die Leip⸗ ziger Meſſe dem Zwecke dienen, lähmenden Peſſi⸗ mis mus durch einen Optimismus der Tat zu erſetze n. Worauf es ankommt, iſt Auftragserwer⸗ bung und Arbeitsbeſchaffung für die gegenwär⸗ tig kaum zu zwei Dritteln beſchäftigte Fertiginduſtrie und für ihr bereits zu 14 v. H. unfreiwillig feierndes Arbeit⸗ nehmerheer. Rentabilitätsverfall und Arbeitsloſigkeit ſind die beiden großen Uebelſtände, die bekämpft werden müſſen, indem man die Kaufkraft und Kaufluſt des In⸗ und Aus⸗ landes für deutſche Qualitätserzeugniſſe wieder mobil macht. Der Verſuch dazu, wie ihn in größtem Maß⸗ ſtabe die kommende Leipziger Frühjahrsmeſſe darſtellen wird, iſt keineswegs ausſichtslos. Trotz der Wirtſchaftsnot gibt es auch heute auf dem deutſchen Markte noch mancherlei an unaus genutzter Kaufkraft, da weite Kreiſe ſich gegenwärtig aus übertriebener Befürchtung und volks⸗ wirtſchaftlich falſch angebrachter Sparſamkeit im Uebermaß einſchränken. Was ferner den Auslands markt deutſcher Erzeug⸗ niſſe betrifft, ſo iſt die Tatſache gewiß ermutigend, daß ſich 1930 der deutſche Export relativ gut behauptet hat, während der Export der Konkurrenzländer weit ſtärker durch die Weltkriſe in Mitleidenſchaft gezogen wurde. Für die Ex⸗ porterwartungen kommt weiter hinzu, daß heute überall mit einem Stillſtand des Rückganges der Preiſe am Welt⸗ warenmarkte, mit deren Stabiliſierung auf der jetzt erreich⸗ ten Baſis und daher mit der Beendigung der internationa⸗ len Depreſſion gerechnet wird. Hinzu kommen die Hoff⸗ nungen auf neue anregende Maßnahmen am internatto⸗ nalen Kreditmarkte. Die groß angelegte Abſatzwerbung, wie die Leip⸗ ziger Frühjahrsmeſſe ſie bedeutet, iſt nach alledem nicht nur notwendig, ſondern auch ausſichtsvoll. Im Vorjahr haben die beiden Leipziger Meſſen 1 Milliarde„ an Export⸗ aufträgen für die deutſche Induſtrie erzielt, was Ganz⸗ jahresbeſchäftigung für 250 000 Arbeitnehmer ergab. Das war eine beſondere Bewährungsprobe der Meſſe in ſchwer⸗ ſter Zeit. Annähernd 9000 deutſche Fabrikanten werden an der kommenden Frühjahrsmeſſe teilnehmen. Im beſonderen werden ſie bemüht ſein, zugkräftige Neuheiten in anſpre⸗ chender Ausführung zu billigen Preiſen auf den Markt zu bringen. Ohne irgendwie eine Vorausſage für das kom⸗ mende Meſſegeſchäft ſelbſt zu unternehmen, wird man den⸗ noch in der Erwartung nicht fehlgehen, daß der Produzent, der die Meſſe geſchickt für ſeine Werbung auswertet, im Geſamtergebnis günſtiger abſchneiden wird als jener, der ängſtlich und unentſchloſſen zuhauſe bleibt. Nur wer wagt, gewinnt! dieſer Tage an maßgebliche Perſönlichkeiten der Ham⸗ burger Schiffahrt gewandt mit der Bitte, für die Weiterführung des Reedereigeſchäfts etwa nach dem Bei⸗ ſpiel der Royal Mail einen Treuhänder einzuſetzen, der die Weiterführung des Betriebs verſuchen ſoll. Dem Treuhänder ſollen unbeſchränkte Vollmachten gegeben wer⸗ den. Die Verhandlungen werden vorausſichtlich dieſer Tage ſchon zu einem erfolgreichen Abſchluß kommen. * Dividendenrednktion beim Eiſenwerk Wülfel in Han⸗ nover⸗Wülfel auf 8 v. H. Wie verlautet, wird der AR. be⸗ ſchließen, für das am 30. Sept. 1930 abgelaufene Geſchäfts⸗ jahr eine Dividende von 8 v. H. zur Verteilung vorzuſchla⸗ gen(i. V. aus dem Reingewinn von 599 196/ 10 v. H. Di⸗ vidende und 2 v. H. Bonus). ſind die früheren Miag⸗Vertreter Dr. Hugo Greffenius und Rechtsanwalt und Notar Dr. Adolf Salomon, beide Frank⸗ furt a.., aus dem Auſſichtsrat ausgeſchieden. * Leipziger Schnellpreſſenfabrik.⸗G. vorm. Schmiers, Werner u. Stein.⸗G.— Liquidation beantragt. Die Ge⸗ ſellſchaft, die die letzten Jahre ohne Dipidende blieb und für 1929/0 nur durch den Vortrag einen Verluſt vermeiden konnte, beantragt jetzt die Liquidation(Kapital 0,48 Mill..). * Siemens u. Halske AG., Berlin. Die däniſche Staats⸗ telegraphenverwaltung hat die Geſellſchaft mit der Lie⸗ ferung und Auslegung eines Fernſprechſeekabels zwiſchen Schweden und der Inſel Bornholm beauftragt, das eine Länge von rund 67 Kilometern haben wird und gleich⸗ zeitig 10 Geſpräche geſtattet. Das Kabel wird noch im Sommer dieſes Jahres verlegt werden. * Emag Elektrizitäts⸗AG., Frankfurt a. M. Die Geſell⸗ ſchaft wird, wie wir erfahren, trotz rückgängigen Umſatzes für 1990 ein verhältnismäßig befriedigendes Ergebnis ausweiſen können. Es ſteht eine Dividendenausſchüttung von—6 v. H. im Bereich der Erörterungen. Die end⸗ gültige Entſcheidung hierüber wird im Hinblick auf die undurchſichtige Lage des laufenden Geſchäftsjahres erſt ſpäter getroffen werden. chubert u. Salzer AG., Chemnitz. Die Verwaltung teilt mit, daß die Bilanzſttzung vorausſichtlich erſt Ende ds. Mts. ſtattfinden wird. Es kann mit mindeſtens einer Dividende von 10 v. H. gerechnet werden, möglicherweiſe wird der Abſchluß die Verteilung von 12 v. H. geſtgtten, im Vorjahre wurden 16 v. H. verteilt. Promethenswerke AG., Hannover. Die Geſellſchaft, die im vorigen Geſchäftsjahr den Verluſt von 847 000% durch Zuſammenlegung des Aktienkapitals und⸗durch den Nachlaß der Gläubiger(40 v..) ausglich, hat in 1029 ⸗30 wieder mit Gewinn gearbeitet, der jedoch zu einer Divi⸗ dendenzahlung nicht ausreicht. HV. am 17. März. Magdeburger Bau 1,6 Mill.„ ungedeckte Schulden.— Tochtergeſellſchaft in Schwierigkeiten Die Beſtellung der Auſſichtsperſon bei der in Zahlungs⸗ ſchwierigkeiten geratenen Magdeburger Bau⸗ und Credit⸗ Akt.⸗Geſ. ſteht nunmehr unmittelbar bevor. Dann wird man mit Beſchleunigung an die Fertigſtellung des Status herangehen, der ſich bisher nur in groben Umriſſen über⸗ ſehen läßt. Die ungedeckten Verpflichtungen werden vom„B..“ mit rund 1,6 Mill., beziffert. Die Aktivwerte werden dadurch beeinträchtigt, daß erheb⸗ liche Forderungen zur Deckung von Bankkrediten zediert worden ſind. Inzwiſchen mußte im Zuſammenhang mit der Inſolvenz der Magdeburger Bau⸗ und Credit⸗A.⸗G. auch die Firma Paul Koſſel u. Co., Beton⸗ und Eiſen⸗ beton⸗Unternehmung G. m. b. H. zu Beginn die⸗ ſer Woche ihre Zahlungen einſtellen und die Ein⸗ leitung eines außergerichtlichen Vergleichsverfahrens be⸗ antragen. Das Unternehmen hat 100 000 G. m. b..⸗An⸗ teile, von der ſich 49 000/ im Beſitz der Firma Koſſel u. Co., 51 v. H. bei der Magdeburger Bau⸗ und Credit⸗A.⸗G. befinden. Hauptſitz der Geſellſchaft iſt Bremen. Im vorigen Jahre wurde eine Berliner Filiale eröffnet, die der kürz⸗ lich zurückgetretene ſtellvertretende Vorſitzende der Magde⸗ burger Bau⸗ und Erdit⸗A.⸗G., Herr Neuſchwanger, als Ge⸗ ſchäftsführer leitete. Die Magdeburger Baugeſellſchaft hatte der Paul Koſſel G. m. b. H. ihr von der ſtädtiſchen Heimſtätten⸗Geſellſchaft Primus übertragene Aufträge zur Ausführung weiter⸗ gegeben. Es handelt ſich um ein Objekt von etwa 2,4 Mill. Mark, einen Häuſerkomplex von 250 Wohnungen, der de⸗ reits fertiggeſtellt, aber noch nicht bezogen iſt. Für dieſes Objekt ſind von der Heimſtätten⸗Geſellſchaft etwa 2 Mill. an die Magdeburger Bau⸗ und Credit gezahlt worden. Ein zweiter Auftrag, den die Magdeburger Bau der Koſſel⸗Ge⸗ ſellſchaft übertragen hatte, ſtammte von der Rohrbeck⸗Park Akt.⸗Geſ. Es handelt ſich ebenfalls um 250 Wohnungen, von denen drei Viertel im Rohbau fertiggeſtellt ſind. Die Städ⸗ tiſche Heimſtätten⸗Geſellſchaft Primus hat Beanſtandungen an den Bauten vorgebracht, die etwa 60 00070 000/ aus⸗ machen. Die Schwierigkeiten bei Koſſel beruhen darauf, daß die Geſellſchaft mit Wechſeln bezahlt wurde, die von Magde⸗ burger Bau giriert waren. * Bedburger Woll⸗Induſtrie.⸗G. Bedburg bei Köln. Die Geſellſchaft bleibt für 1930 wieder dividenden⸗ los. Durch die im vorigen Sommer erfolgte Stillegung der Betriebe iſt infolge der erforderlichen Abſchreibungen ein weiterer Verluſt entſtanden(i. V. Verluſt von 286 000 R.). Dem Vernehmen nach iſt jedoch in abſehbarer Zeit wieder mit der Aufnahme der Arbeit zu rechnen. 85 Julius Schürer.⸗G. in Augsburg.— Wieder divi⸗ dendenloſer Abſchluß. Dieſe Augsburger Nähfadenfabrik hat infolge von Juveſtitionen auf Maſchinen uſw. einen Betriebsverluſt von rund 70 000 erlitten, um den ſich der vorjährige Gewinnvortrag von 237599 1 verringern wird. Tubize.— Wieder keine Dividende. Der Reingewinn der Tubize(AK. 125 Mill. Frs.), der ſich bereits i. V. von 35,0 auf 9 Mill. vermindert hatte, iſt im abgelaufenen Geſchäftsfahr weiter auf 1,05 Mill. zurückgegangen, ſo daß laut„.“ wieder keine Dipfdende verteilt wird. Der Bericht erklärt, mit Rückſicht auf die ernſte Lage der Kunſt⸗ ſeideninduſtrie ſei dieſes Ergebnis noch als befriedigend zu den. Die bis Im Laufe des Berichtsjayhres * e V ſeten zwar befriedigend, man müſſe aber auf die Verſchär⸗ fung der Kriſe in der Induſtrie Rückſicht nehmen. will alſo offenbar die flüſſigen Mittel der Geſ ſchonen, um für die Zukunft gerüſtet zu ſein, die in reich immer ungewiſſer erſcheint. Es darf daran e werden, daß die Etabliſſements Kuhlmann in den letzten Jahren eine ſtarke Expanſionspolitik betrieben haben. Be⸗ ſonders haben ſie ſich in ſteigendem Maße der Stickſtoff⸗ herſtellung zugewandt, die jetzt eine Abſatzkriſe bei ſinkenden Preiſen durchmacht. * Neue Augsburger Kattunfabrik A. Augsburg. Der Reingewinn für 1930 beträgt einſchl. 16723„ Vortrag 31519„. Der AR. beſchloß, der GV. am 14. März Vor⸗ trag des Reingewinns auf neue Rechnung vorzuſchlagen. * Keine Kunſtſeidengründung in Säckingen. Die zwi⸗ ſchen der Hanf⸗Union AG. Fabrik Säckingen mit einem Kunſtſeidenkonzern wegen Verkauf ſchwere gepflogenen Verhand⸗ lungen ſind geſcheitert, womit die Ausſicht auf Beſchäfti⸗ gung von rd. 400 Arbeitern fortfällt. * Badiſche Lederwerke AG. Karlsruhe. Die ſeinerzeit in der o. GV. beſchloſſene Herabſetzung des AK von 1050 000 Mark um 1 000 000 auf 50 000— iſt jetzt durchgeführt wor⸗ den. Der in der Bilanz per 30. 6. 29 ausgewieſene Ver⸗ luſt betrug 241 599 ,. Es iſt durch die Kapitalherabſetzung auch eine teilweiſe Rückzahlung an die Aktionäre erfolgt. * G. Engelhardt u. Co., Chaſalla Schuhfabrik AG., Kaſſel. Der Rohgewinn iſt von 1 040 380/ auf 944015%¼ zurückgegangen. Andererſeits haben ſich die allgemeinen Unkoſten von 796 631/ auf 815 412/ und die Abſchrei⸗ bungen von 55 420/ auf 57 189„/ erhöht. An die Stelle der Aufwertungskoſten von 35 069/ ſind diesmal Rück⸗ ſtellungen für Debitoren i 0 6 000/ getreten. Einſchl. des vorgetragene hinnes von 303401 verminderter Mark(400 140%) verblei Gewinn von 306815/(553 401) r Gewinnrückgang reſul⸗ tiert in der Hauptſache aus der Verminderung des vor⸗ getragenen Vorjahresgewinnes. „ Weiter leichte Beſſerung in der Pirmaſenſer Schuh⸗ induſtrie. Die Wirtſchaftslage in der Pirmaſenſer Schuß⸗ induſtrie hat weiterhin eine leichte Beſſerung erfahren. In Anbetracht der bevorſtehenden Oſterfeiertage, aber müſſen ſolche Fortſchritte immer noch als vollkommen un⸗ genügend bezeichnet werden. Die Wirtſchaftslage im all⸗ gemeinen betrachtet läßt, trotz der in den letzten Wochen eingetretenen Beſſerung durchaus keinen Optimismus in Bezug anf die Weiterentwicklung des Geſchiätes zu. Die Arbeitslöſenziffer beträgt immer noch etwa 9000. * G. W. Lange u. Co., AG.(Dampfmühlen), Altona. Für 1930 wird ein Reingewinn von 84 482(i. V. 83 614) Mark ausgewieſen, aus dem auf das 1,5 Mill./ betra⸗ gende Aktienkapital wieder 5 v. H. Dividende ver⸗ teilt werden. A. Plange(Duſſin) wurde neu in den Auf⸗ ſichtsrat gewählt. * Gebrüder Stollwerck AG., Köln.— 1012 v. H. Um⸗ ſatzrückgang im 1. Halbjahr. Die Geſchäftsentwicklung hat bei dem Unternehmen, wie dem DD. mitgeteilt wird, in den erſten 6 Monaten des Geſchäftsjahres 1930/1 keinen günſtigen Verlauf genommen. Die allgemeine Wirtſchafts⸗ lage hat einen Rückgang des Konſums und eine Abwande⸗ rung von den hochwertigen zu den billigeren Qualitäten zur Folge gehabt. Den Umſatzrückgang ſchätzt man auf rund 10 bis 12 v. 5. Von der erſt kürzlich vorgenommenen Preisermäßigung von 10 v. H. erhofft man günſtige Rück⸗ wirkungen auf den Abſatz. Aeberſtürzte Neuverſchuldung des Grund beſitzes Höhere Zinslaſten als vor dem Kriege Die Emiſſionstätigkeit der Realkreditinſtitute hat im Jahre 1930 die Rekordziffer von 2120 Millionen erreicht. Faßt man die Emiſſionstätigkeit für 1930 zuſammen, ſo er⸗ gibt ſich der Geſamtbetrag von 2,6 Milliarden 1 für deutſche Inlandsemiſſionen. Dieſe Ziffer liegt ü beer den Anſprüchen, die durchſchnittlich vor dem Kriege an den Kapitalmarkt geſtellt worden ſind. So überſchritt in dem Zeitraum 1900 bis 1913 die Emiſſionsziffer nur drei⸗ mal, nämlich in den Jahren 1905, 1908 und 1909, die g⸗Milliarden⸗Grenze. In derſelben Zeit überſtieg die Emiſ⸗ ſion von Hypothekenpfandbriefen nie den Betrag von 583 Mill. 4(1909). Die Berliner Handelsgeſellſchaft zieht aus dieſen Zahlen die Folgerung, daß ſich neuerdings ein ſtarkes Miß verhältnis zwiſchen dem Geſamtvolumen der Emiſſionen und der Ausgabe von Pfandbriefen und Kommunalobli⸗ gationen herausgebildet hat. Die durch die Inflation ver⸗ urſachte weitgehende Entlaſtung der deutſchen Realſchuldner hatte eine überſtürzte Neuverſchuldung zur Folge, und dies führte wiederum dazu, daß der ſtädtiſche und ländliche Grundbeſitz ungewöhnlich hohe Zinsſätze be⸗ willigte. Er ſchlug ſchließlich faſt jeden Wettbewerb auf dem Emiſſionsmarkt aus dem Felde. Die ſcharfe Steigerung der Konditionen hat es mit ſich gebracht, daß die Zins laſt auf Pfandbriefe in bedrohliche Nähe der Vorkriegsziffern gerückt iſt. Sie be⸗ trägt 562 Mill. gegenüber 610 Mill./ Ende 1913. Hier⸗ bei iſt noch zu berückſichtigen, daß die Zinslaſt aus den Liquidationspfandbriefen in der obigen Ziffer nicht enthalten iſt und daß ſich infolge des Friedensvertrages die Geſamt⸗ fläche des Deutſchen Reiches nicht unerheblich verringert hat. Zieht man dieſe Faktoren in Betracht, ſo wäre wahr⸗ ſcheinlich die Vorkriegszinslaſt für Pfandbriefe mindeſtens erreicht. Für Kommunalobligationen iſt ſie nahezu ver⸗ doppelt; ſie beträgt rund 158 Millionen/ gegenſtber 80 Millionen. Reorganiſation bei Rudolf Karſtadt AG. Erwägungen über Verzicht auf Dividende Wie zuverläſſig verlautet, dürfte man zurzeit unter maß⸗ gebender Mitwirkung der Verwaltungsbanken an einer ſtraffen Zuſammenfaſſung des Konzerns arbei⸗ ten, um ſo zu einer Konſolidierung der finanziellen Ver⸗ hältniſſe zu kommen. Die Karſtadtverwaltung hat ſeit der Inflation eine beträchtliche Ausdehnungspolitik getrieben. So richtig dieſe zum Teil wohl etwas ſpekulative Enk⸗ faltung hinſichtlich der Verbreiterung des Konzerns geweſen iſt(die neuen Warenhäuſer haben ſich faſt alle gut bewährt), ſo wenig glücklich war die finanzielle Un t e r⸗ manerung. Deshalb beabſichtigt man unſers Wiſſens, die Eigenerzeugung wieder ſtärker abzubauen. Man hat bekanntlich in der Damenkonfektion bereits damit begonnen. Eine weitere wichtige Vorausſetzung für eine Konſolidie⸗ rung der Verhältniſſe iſt der Verzicht auf fede weitere Ausdehnung, die die Geſellſchaft finanziell belaſtet. g Das endgültige Bild dürfte ſtark von der Entſcheidung über die Dividendenfrage abhängen. Man iſt in der Dividendenpolitik in den letzten Jahren ebenfalls recht expanſiv geweſen, und die Aufrechterhaltung einer 12proz. Gewinnverteilung im Vorfahr war zum weſentlichen Teil auf die damals noch beſtehende Hoffnung zurückzuführen, in abſehbarer Zeit eine neue Kapitalerhöhung durchführen zu können. Dieſe Vorausſetzung für eine Preſtigedividende iſt zurzeit nicht gegeben, und wenn auch das Erträgnis möglicherweiſe eine Dividende von vielleicht 6 v. H geſtgtten wird, glauben wir doch, daß man im Hinblick auf die ſtarke Anſpannung die Frage eines Dividendenausfalls ſehr ernſt⸗ haft erwägen wird. ö * Konkurs einer Zigarrenfabrik. Die Zigarrenfabrik Georg Kramer GmbH. in Mahlberg iſt in Konkurs geraten. Die erſte Gl.⸗Verſ. findet am' 11. März in Ettenheim ſtatt. Verwalter iſt Kfm. C. Schnitzler in Lahr. * Rückläufige Außenhandelsbewegung der Schweiz. Die ſchweizeriſchen Außenhandelsziffern für den Monat Jan. zeigen eine weiter rückläufige Tendenz. Gegenüber dem Dezember verminderte ſich die Geſamtſumme um 58,7 Mill. auf 296 Mill. Schw. ⸗Fr. Dabei betrug die Einfuhr 182,1 Mill., d. h. 33 Mill. Schw.⸗Fr. weniger als im Dez., die Ausfuhr 113,9 Mill., d. h. 25,7 Mill. Schw.⸗Fr. weniger, Der Paſſipſaldo verringerte ſich auf 68,2 Mill. Schw.⸗Fr., gegenüber 75,7 Mill. Schw.⸗Fr. im Dezember. Die UÜhrenausfuhr zeigte gegenüber dem vorigen Monat den ſtärkſten Ausfall und zwar ein Minus von 18,8 Mit. Schw.⸗Fr. Die Exportlage der Maſchineninduſtrie hat ſich ebenfalls bedeutend verſchlechtert. Hier belief ſich der Rückgang auf 9,3 Mill. Schw.⸗Fr. Pw vvccccbccTTTTTPPTTTPPPTTVVVVVVVVVVVVVVVVVVVCVVTVwVwVwVwwVwVVPVPPVPPPPB— Der Aktieninder Der vom Stat. Reichsamt errechnete Aktienindex(1924 bis 28 100 ſtellt ſich für die Woche vom 9. bis 14. Febr. 1981 auf 86,7 gegenüber 83,1 in der Vorwoche, und zwar in der Gruppe Bergbau und Schwerinduſtrie auf 80,4(76,9), Gruppe verarbeitende Induſtrie auf 76,7(72,6) und Gruppe Händel und Verkehr auf 109,5(106,7). Brauſtoffverbrauck, Bierverſteuerung vom Okt. bis Dez. 1930 Im 3. Rechnungsvierteljahr 1930(Oktober bis Dez. 1930) ſind nach vorläufigen Ergebniſſen 1661491(in der gleichen Zeit 1929 2 174 562) Dz. Malz und 18 566(22 674) Doppelzentner Zuckerſtoffe und Farbebier verwendet wor⸗ den. Im 1. bis 3. Rechnungsviertelfahr 1930 ſtellten ſich die⸗ entſprechenden Ziffern für Malz auf 6 692 996 (8 024 253) Dz. und für Zuckerſtoffe und Farbebier auf 86 759(99 302) Dz. Verſteuert und ſteuerfrei abgelaſſen wurden im 3. Rechnungsnungsviertelfahr 1930 10 757 455 (13 070 290) Hl. und.—3. Rechnungsviertelfahr 39 474 873 Dez (46 164 752) Hl., davon im 3. Rechnungsvlerteljahr 1930 10 103 182(12 300 890) Hl. untergäriges Vollbier und im 1. bis 3. Rechnungsvierteljahr 1930 36 531 186(42 625 289) Hektoliter. Schlacht- und Nutzviehmärkte * Schweinemarkt Bühl vom 16. Febr. Aufgefahren 211 Ferkel, 17 Läuſerſchweine. Verkauft wurden 205 Ferkel und 15 Läuferſchweine. Der niederſte Preis für Ferkel war 20 /, der mittlere Preis 35, der höchſte Preis 45 A1; für Läuferſchweine war der niederſte Preis 60 /, der höchſte 115 /, das Paar. 8 * Schlachtviehmarkt Freiburg, vom 16. Febr. Auftrieb: 28 Ochſen und 32 Rinder a 50—52, 6 4448, c 42—44; 18 Farren b 40—44; 32 Kühe b 36—38, c 30—84, 8 2628; 152 Kälber b 66—68, c 64—66,“ 60—64; 455 Schweine b 5855, c 57-59, d 59—61; 22 Schafe 5 48— 53. Tendenz: Großuteh und Kälber langſom, Schweine mittelmäßig. Ueberſbände: Bei Großvieh, Schweinen und Kälber. (Preiſe je 50 Kg. Lebendgewicht.) N Stuttgarter Häute-Auktion Stuttgart, 17. Febr. Bei der heute hier abgehaltenen Häute⸗ und Fellauktion für dos württembergiſche Gefälle wurden folgende Preiſe erzielt(in Pfennigen)]: Kuhhäute: rote, ohne Kopf(rein und beſchädigt) 30—49 Pfund 51,50 bis 54; 50—59 Pfund 52—65; 60—79 Pfund 6368,50, 80 bis 100 u. m. Pfd. 67—68 Pfg.— Ochſenhäute: rote, ohne Kopf(rein und beſchädigt) bis 29 Pfd. 36, 30—49 Pfd. 54; 50—59 Pfund 65,25; 609—79 Pfd. 65; 5059 Pfd. 257 8099 Pfö. 60,50 62,50; 100 u. m. Pf. 5558 Pfg.— Rinder⸗ Bullenhäute: rote ohne Pfd 30—49 Pfo. 51 59,50; 80—99 Schüßhäute 45. Kopf(rein und beſch bis 52; 59 Pfd. 5 Pſö. 45— 48; 100 u. egen der noch in Fahrt befindlichen Schiffe bel Kalbfelle: rote, ohne Kopf(rein und beſchädigt) bis 9 Pfö. 117123; 9,1—15 Pfd. 9899,75; 15,120, u. m. Pfd. 72,25; Schußfreſſer 68 Pfg.— Freſſerfelle: bis 20 u. m. Pfö. 62,50; Schußfreſſer 30.— Schaffelle: rein und beſchüd igt: Vollwollige 33; Halbwollige 28; Blöſſen 8; Lammfelle Pfg.— Angebot: 13 512 Stück Großviehhäute, 18 570 Stück Kalbſelle, 992 Stück Schaffelle. Tendenz: Vormittags gin⸗ gen die Preiſe für Kolbſelle noch um etwa—8 v. 5. zurück. Der Konſum zeigte lebhaften Bedarf. Im Ver⸗ lauf gingen Kalbfelle ziemlich flott ab, die Preiſe lagen zwar mehrere Pfennig unter der letzten württembergiſchen Auktion, aber doch wieder höher als an den übrigen letzten Auktionen. Auch für Großviehhäute zeigte ſich ſtarker Bedarf, leichtere unter 50 Pfund gingen langſamer und waren im Preiſe ſtärker gedrückt als die übrigen Häute⸗ 0 Deviſenmarlt Im deutigen Friſhverkehr notieren Pfunde gegen New Vork. 485,75 Schweiz 25,17 Stockholm. 18.14% Paris 123.92 3 51 1210 Madrid. 49,95 Arüſſel. 34.87 8lo 18,16 Dollar geg. Rm..2085 Mailand 92,82 Kopenhagen 18.16 Pfunde„„ 20.44¼ * Preisermäßigung in der Türſchloßinduſtrie. Der Tür⸗ ſchloßverband Elberfeld ſetzte die Grundpreiſe entſprechend der Eiſenpreisermäßigung herab. Der Verbandsrabatt mit 42 v. H, ſowie die Mengenrabatte bleiben unverändert. Da das Angebot von Außerverbandsfirmen in Kaſten⸗ ſchlöſſern immer noch beträchtlich iſt. bleiben auch die feſt⸗ geſetzten Kampfpreiſe noch in Kraft. 18 vH. der deutſchen Handeſsflotte aufgelegt Nach einer offiziellen Schätzung ſind gegenwärkig 788 000 Bruttoregiſtertonnen, d. h. 18 v. H. der deutſchen ndels⸗ flotte, aufgelegt. Außerdem muß zur Beurteil der Geſamtlage berückſichtigt werden, daß das Ladun em nicht ausgenützt iſt.— Und trotzdem gibt es noch immer Kreiſe innerhalb der Werftinduſtrie, die unentwegt Subventionen zur Erſtellung neuen Schiſfsraums fordern. Kommentar überflüſſig. * 5 Frachtermäßigungen im Nordamerika—Europa⸗Fracht⸗ verkehr. Am 25. ds. Mts. findet in Düſſeldorf eine Kon⸗ ſerenz der am nordatlantiſchen Frachtenpool intereſſierten Großreedereien ſtatt, in welcher nach der„Fr..“ unter anderem die Froge zur Beſchlußfaſſung ſteht, ob für be⸗ ſtimmte Güter im Verkehr Nordamerika Europa Fracht⸗ ermäßigungen erfolgen ſollen. Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort 17. Jebr. an Die Nachfrage nach Kahnraum war der Börſe wieder außergewöhnlich geri ſehr wenig Reiſen vergeben. Die Frac Aenderung. Ebenſo blieben auch die bergwärts unverändert. heutigen 6. Seite/ Nummer 81 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 18. Februar 1991 Der Teufel mit dem ſtarken Appetit Londons Kampf gegen den Poltergeiſt— Das Geheimnis um ein 13jähriges Mädchen Die engliſche Sprache iſt um ein neues, deutſches Wort bereichert worden. Ganz London ſpricht von dem„Poltergeiſt“, obwohl halb London das Wort kaum richtig ausſprechen kann. Schuld daran trägt das türkiſche Bauernmädchen Eleonore Zugun. In ihrer Heimat war ſte, ob⸗ wohl erſt dreizehn Jahre alt, ein Jahr hindurch als rrſinnig in einer Anſtalt untergebracht. Dann ſol⸗ len ſich jedoch Dinge ereignet haben, die übernatür⸗ lichen Urſprungs ſchienen, während das Mädchen ſelbſt erklärte, daß ſie von einem Teufel beſeſſen ſei. Eine Gutsbeſitzerin, die ſpiritiſtiſch veranlagt iſt, er⸗ Panzerkreuzer A im Bau 5 Der vielumſtrittene Panzerkreuzer A iſt auf der Kieler Werft ſoweit fertiggeſtellt, daß der Stapellauftermin auf den 31. Mai, den Tag der Skagerrakſchlacht, feſtgeſetzt werden konnte. klärte, daß ſie die Verſorgung und Behandlung der Patientin ſelbſt zu übernehmen bereit ſei, und be⸗ reite ſie aus der Anſtalt. Die Nachrichten der angeblichen Manifeſtationen des Geiſtes durch das Mädchen machten die Runde durch die ſpirtitiſtiſchen Kreiſe und erregten in London das größte Aufſehen. Wie immer, bildeten ſich ſchnell Gruppen, die an die Manifeſtationen glaubten, während andere von Schwindel sprachen. Tatſächlich klang das, was man über den Fall hörte, ſehr unglaubwürdig. Da wurde berichtet, wie der Teufel das Medium— wenn man es ſo nennen darf — kratzte und biß, ſo daß es plötzlich Wunden im Geſicht und am Körper aufwies. Oder es ver⸗ ſchwanden in Gegenwart des Mädchens Ringe von den Fingern ihrer Beſucher oder Geld aus deren Taſchen. Manchmal wurden die Gegenſtände wieder gefunden; häufig nicht. Nachdem der erwähnten Guts⸗ Heſitzerin ein Ring vom Finger verſchwunden war, wagte ſie nicht mehr, koſtbare Ringe zu tragen oder bedeutende Summen bei ſich zu haben. Einmal kam aus dem Nichts ein Dolch durch das Zimmer geſchwirrt und blieb dicht neben dem Kopf eines der Anweſenden ſtecken Ein anderes Mal fiel ein Metallbuchſtabe von der Decke herab, und es ſtellte ſich heraus, daß er von einem Namenſchild fünf Stockwerke tiefer abgebrochen worden war.. Dieſe und viele andere Erzählungen erreichten Londoner ſpiritiſtiſche Kreiſe. Nun beſteht ſeit einiger Zeit in der engliſchen Hauptſtadt das„National Laboratory of Pfychical Reſerarch“. Zu Deutſch: Das nationale Labora⸗ torium für pſychiſche Unterſuchungen. Es iſt in Sputh Kenſington gelegen und mit allen er⸗ denklichen Apparaten und Erfindungen für pfychiſche Forſchungen ausgerüſtet. Es wurde alſo beſchloſſen, Eleonore Zugun mit dem ihr innewohnenden Teufel nach London zu transportieren und in dem genannten Inſtitut den Verſuch zu machen, der Sache auf den Grund zu kommen, Vor einigen Tagen ſind ſie nunmehr in London eingetroffen. Sowohl Eleonore Zugun wie, an⸗ ſcheinend, auch der Teufel. Das Mädchen, körperlich ſtark entwickelt, macht einen geiſtig zurückgebliebenen Eindruck. Sie ſpielt gern mit Puppen und Kinderſpielzeug und iſt über⸗ zeugt davon, daß in ihr der Teufel wohnt, der ſie quält, wenn er ſich ärgert. Damit erklärt ſie auch ihren unheimlichen Appetit; ſie ißt ſoviel wie drei erwachſene Männer. Der Teufel, ſagt ſie, hat einen rieſigen Appetit und ſie muß ihn ernähren, ſonſt be⸗ handelt er ſie ſchlecht. Man glaubt alſo vorerſt, es mit einem geiſtig nicht normalen Menſchen zu tun zu haben. Dies mag auch ſtimmen. Der Eindruck wird be⸗ ſtätigt, wenn man hört, wie ſie bei der Beſichtigung des Laboratoriums in die Hände klatſchend ausruft: „Dies iſt ein ſchöner Platz! Hier wird ſich der Teufel beſonders wohl fühlen. Sie werden manches von Dolche fliegen, und Ringe verſchwinden ſtaben in die Haut zu treiben. Namentlich machten ſich die beiden Buchſtaben B und O0 bemerk⸗ bar. Nun wurde das Mädchen natürlich beſonders ſcharf im Auge behalten; ſämtliche Anweſenden grup⸗ pierten ſich eng um ſie herum. Innerhalb der näch⸗ ſten fünfzehn Minuten— in einer Zeitſpanne, in der die Anweſenden ſie naturgemäß nicht eine Se⸗ kunde aus den Augen ließen— entwickelten ſich ſo⸗ viele Narben und Zeichen, ſo daß Eleonore ausſah, als wäre ſie über das ganze Geſicht und beide Arme tätowiert worden. Alle waren einig darüber, daß hier von Schwin⸗ del keine Rede ſein könnte. Die Anweſenden erklär⸗ ten kategoriſch, daß ſie Eleonore auch nicht eine Se⸗ kunde lang aus den Augen verloren hätten, und ſprachen ihre feſte Ueberzeugung aus, daß ſie die Markierungen der Haut durch eigene phyſiſche Hand⸗ lungen nicht durchgeführt haben kann. Amerikaniſche Phantaſien: In zehn Tagen zum Mond Das Raketeuflugzeugmodell eines amerikaniſchen„Erfinders“, der glaubt, mit dieſer phantaſtiſchen Maſchine eine Stundengeſchwindigkeit von 1600 Kilo⸗ metern erreichen zu können.— Wer ſich auf eine Mitfahrt als Paſſagter einlaſſen will, kann in zehn Tagen auf dem Mond ſein, vorausgeſetzt, daß dieſes Monſtreflugzeug ſich überhaupt vom Boden erhebt. ihm zu ſehen und zu hören dekommen. Dann ſpielt ſie mit den Retorten und Inſtrumenten oder mit dem Spielzeug, das viele ihr bringen. und zwiſchendurch vollzieht ſie ihre Lieblingsbeſchäftigung ie ißt. Die Unterſuchungen ſind jetzt im vollen Gange; Eleonore verbringt den ganzen Tag im Labora⸗ torium unter ſcharfer Aufſicht. Noch ſind keine Dolche durchs Zimmer geflogen und keiner der ſich im Raum Aufhaltenden hat bisher einen Ring oder Geld aus ſeiner Taſche vermißt. Aber andere Dinge ſind doch geſchehen, die die Wiſſenſchaftler vor ein großes Rätſel ſtellen. Einen ganzen Tag in der letzten Woche hatten eine Anzahl von Unterſuchern das Labora⸗ torium beſucht und ſich dort ſtundenlang auf⸗ gehalten, ohne daß ſich etwas Beſonderes ereignet hatte. Auch der Direktor des Laboratoriums hatte die Arbeits⸗ ſtätte bereits verlaſſen. Eleonore ſaß am Tiſch und paßte ein Spielzeug in eine Schachtel ein, das ſie Tags zuvor geſchenkt bekommen hatte. Plötzlich ſchrie ſie laut auf und verzog ihre Züge wie in ſtarkem Schmerz. In demſelben Augenblick zeigten ſich lange Kratzer auf ihrem Geſicht; erſt ganz hell⸗ farben, die nach und nach aber zu dicken weißen Striemen anſchwollen. Sie wurde ſchleunigſt zu einer Ecke beim Fenſter hinübergenommen, um photographiert zu werden. Während ſie da ſtand, zuckte ſie zum zweitenmal zu⸗ ſammen und deutete auf ihren Arm. Dort bildeten ſich raſch Flecke, die ſehr bald wie die zurückgeblie⸗ benen Zeichen eines Biſſes ausſahen. Man ſah deutlich die Markierungen der Zähne. Auch an⸗ dere Zeichen bildeten ſich auf der Haut, darunter zwei, die faſt wie ein Verſuch ausſahen, Buch ⸗ Die Wuppertal⸗Vahn 30 Jahre alt Die Schwebebahn über das Wuppertal bei Elberfeld⸗Barmen kaun das 30jährige Jubiläum ihres Beſtehens feiern Man darf nicht vergeſſen, daß dieſes Mar⸗ kierungsphänomen in vollem Tageslicht auf⸗ trat. Hier kann von einer Schwierigkeit der Unterſuchung infolge des verdunkelten oder roten Lichtes, wie das ſonſt bei pſychiſchen Unterſuchungen üblich iſt, keine Rede ſein. Die Schmerzen hielten einige Zeit an. Als ſie vor⸗ über waren, bat das Mädchen, eine Extraportion Nahrung für ſie auf den Schrank zu ſtellen. Sie ſprach die Anſicht aus, daß der Teufel ſie wieder ein⸗ mal„wegen Unterernährung“ beſtraft habe, und ſie wünſchte nun, daß ſtets Nahrung vorhanden ſei, um ſeinen Rieſenappetit zu befriedigen, damit ſie nicht mehr ſolche Schmerzen zu erleiden brauche. Vorläufig ſind die Wiſſenſchaftler geneigt, dieſe Erſcheinungen, über deren Echtheit gar kein Zweifel beſtehen kann, auf Autoſuggeſtion zurückzuführen. Das Mädchen bekommt Hunger, glaubt, daß nicht ſie, ſondern der Teufel in ihr dieſen Hunger hat, glaubt ferner, daß er ſie durch Beißen und Kratzen beſtrafe, weil ſie ihn nicht genährt hat, und glaubt dies ſo ſtark — daß die Kratz⸗ und Bißzeichen und Wunden ſich dort zeigen, wo ſie glaubt gekratzt und gebiſſen wor⸗ den zu ſein. Anders würde es ſich verhalten, wenn der Polter⸗ geiſt als ſolcher in Aktion treten wollte; das heißt, wenn wirklich Dolche auf unerklärliche Weiſe durchs Zimmer fliegen oder Ringe, Geld und andere Ge⸗ genſtände unauffindbar verſchwinden würden. Das iſt aber, wie geſagt, bisher noch nicht eingetreten. Die Gruppe der„Gläubigen“ jedoch, erwartet beſtimmt, im Gegenſatz zu den Wiſſenſchaftlern, daß ſich im Laufe des Monates eine Anzahl ſolcher Manifeſtatio⸗ nen zeigen werden. 7——— Wenn nicht die Enkelin, dann die Großmutter! Herr My Lon Da, der ſich Kaiſerliche Hohes nennen läßt, weil er angeblich dem Kaiſerhauſe der Ming entſtammt, iſt einfacher Kaufmann im New, horker Chineſenviertel. Beſagter hoher Herr zeichnet ſich trotz ſeiner 65 Jahre durch eine geradezu ver⸗ blüffende Geiſtesgegenwart aus, und ihr verdankt er es, daß er kürzlich ein unlösbares Problem auf er⸗ ſtaunlich einfache Weiſe aus der Welt zu ſchaffen wußte. Seine Kaiſerliche Hoheit hatte ſich in eine hier, zehnjährige Landsmännin verliebt. Den bedenklichen Altersunterſchied glaubte er durch ſein fugendlichez Feuer wieder ausgleichen zu können. So wurden alle Vorbereitungen zur Hochzeitsfeier getroffen; Herr My Lon Da ſparte nicht; die Feſtli keit follte mit ſtandesgemäßem Prunke vor ſich gehen. Man ſagt, daß er dieſem guten Zwecke einen beträcht⸗ Der Vater ber Prohibition geſtorben Andrew Vol ſtead, der Urheber des Prohibitionsgeſetzes in U. S.., iſt an den Folgen einer Blinddarmentzündung in St. Paul(Minneſota) geſtorben. lichen Teil ſeines Vermögens geopfert habe. Aber „zwiſchen Lipp' und Kelchesrand“ brach das Verhäng⸗ nis herein. Die Braut wurde auf dem Wege von ihrem Hauſe zum Standesamt von einem Kraft⸗ wagen überfahren und getötet. Doch ſeine Kaiſerliche Hoheit ließ ſich durch dieſen bedauerlichen Zwiſchenfall nicht aus der Faſſung bringen. Den Leuten, die darüber klagten, daß die ſchöne Feier nun abgebrochen werden müßte und daß ſopiel Geld unnütz zum Fenſter hinausgeworfen worden ſei, begegnete der„Prinz“ mit dem klugen, auf der Maske des Oſtaſiaten feſtgefrorenen Lächeln: „Wenn es das Schickſal auch nicht wollte, daß ich die Tochter bekam.. Warum ſoll ich dann nicht die Großmutter nehmen?“ Beſagte in den Fünfzigern ſtehende reifere Schönheit hatte gegen den vernünf⸗ tigen Vorſchlag ſeiner Kaiſerlichen Hoheit nichts ein⸗ zuwenden. Sie meinte auch, das zur Vorbereitung der Hochzeit aufgewendete ſchöne Geld dürfe auf kei⸗ nen Fall unnütz ausgegeben ſein, und die durch kei⸗ nerlei unzeitgemäße Pietät belaſtete Dame nahm ſofort den Platz ihrer toten Enkelin ein. Auch der Standesbeamte fand gegen den raſchen Erſatz nichts einzuwenden und ſtellte bedenkenlos die erforderliche Heiratslizenz aus. Eine Stunde, nach⸗ dem das Mädchen in das— vielleicht beſſere— Jen⸗ ſeits abberufen worden war, fand die Trauung ſtatt. Das Feſt verlief ſehr harmoniſch, und nachdem man genug gefeiert hatte, fand gleich anſchließend die Be⸗ erdigung der verunglückten Braut und Enkelin ſtatt. Was jedes Mädchen vor der Hochzeit wiſſen muß Der Inhaber einer Buchhandlung in Bu⸗ dapeſt ſtand eines Tages vor dem Ruin. Um die Situation zu retten, ſetzte er ein Inſerat in die Zei⸗ tungen, das wie folgt lautete:„Was jedes junge Mädchen vor der Hochzeit wiſſen muß! Die Bro⸗ ſchüre unter dieſem Titel, die wichtige Ratſchläge eni⸗ hält, wird diskret nach Erhalt von vier Peng lun⸗ gariſche Münze) verſandt“; ſoweit das Inſerat, das ſich eines ungeheuren Erfolges erfreuen konnte. Viele junge Ungarinnen wurden in ihrer Neu⸗ gierde durch die Andeutungen des Juſerats und das Wort„diskret“ aufgeſtachelt. Nach zwei Wochen war die finanzielle Lage des Buchhändlers wieder herge⸗ ſtellt. So groß war der Eingang der Beſtellungen auf das intereſſante Buch. Die Enttäuſchung der vielen jungen Mädchen hatte aber keine Grenzen. Einige ſtrengten ſogar gegen den Buchhändler eine Klage an. Jlugzeugaufnahme vom Ausbruch des Merapi auf Java Die furchtbare Naturkataſtrophe aus der Vogelperſpektive Rechts das Dorf Balong, das durch den Lavaſtrom vollkommen von der Umwelt abgeſchnitten wurde. Viele Einwohner kamen in den glühenden Lavamaſſen ums Leben. 1 7 Soreeggeggre zr E 2 Mittwoch, 18. Februar 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 81 5 „Aebungsſpiel“ Kein Ereignis des deutſchen Hockey⸗Sportes iſt ſo wichtig und zleht derartig alles in ſeinen Bann wie das Länder⸗ ſpiel Deutſchland— England, von dem uns nur noch etwa 6 Wochen trennen. Die Wichtigkeit dieſes Treffens ver⸗ langt ſorgfältigſte Vorbereitung und reſtloſes Intereſſe auch jn der Oeffentlichkeit. Die Freunde des deutſchen Hockey⸗ ſportes können allerdings in zwei Dingen beruhigt ſein. Roch nie ging die ſpieleriſche Leitung der Nationalmann⸗ ſchaft ſo ſichere und vernünftige Bahnen wie ſeit der Zeit, 60 ſie in den Händen von Detmar Wette⸗Köln liegt. Es iſt wohl kein Zufall, daß gerade ein Journaliſt den richtigen, kritiſch geſchärften Blick und eine gewiſſe Großzügigkeit der Adeen aufweiſt, was man oft bei Inhabern von Vorſtanbs⸗ ämtern, die allzu leicht in Bürokratismus verfallen, ver⸗ iſſen muß. Man bedauert wirklich, daß Detmar Wette nicht ſchon bei den Olympiſchen Spielen Mannſchaftsführer 7 war. Alle Verdienſte Dr. Fiedlers als ausgezeichneter Epieler in Ehren; die geſchickte Hand Wettes als Verbands⸗ führer hatte er lange nicht. Dabei iſt gerade Wette ſelbſt als aktiver Spieler gewöhnlicher Durchſchnitt geweſen. Man ſieht, das Können auf dem Spielfelde iſt keineswegs für die organiſatoriſchen und taktiſchen Fähigkeiten eines Splelausſchuß⸗Vorſitzenden maßgebend. Das Zweite, was Anſere Hockey Nundſchau die deutſchen Hockeyanhänger beruhigen kann, iſt die Tat⸗ ſache, daß wir noch nie eine beſſere Nationalmannſchaft bei⸗ ſammen hatten wie gerade ſeit einem Jahr. Kein Auswahlſpiel ſoll am 22. in Berlin ſtattfinden, ſondern nur ein Uebungsſpiel. Dabei ſteht die National⸗ mannſchaft bereits— wie gegen Dänemark— feſt. Nur läßt man ihren Sturm gegen die eigene Hintermannſchoft ſpielen, um ſo beide auf eine härtere Probe zu ſtellen: ein bewährtes Prinzipy. Man muß allerdings ſagen, daß die Reſervehintermannſchaft der erſten Garnitur kaum nach⸗ ſteht, während der Erſatzſturm doch dem Angriff der Na⸗ tionalmannſchaft keine Konkurrenz zu machen vermag. Es ſind einige weſtdeutſche Spieler berückſichtigt worden, die aber vorerſt kaum in die erſte Mannſchaft kommen können, dagegen immer noch ſo guten Erſatz bilden, daß eine Deutſchland B⸗Mannſchaft auf ſie rechnen müßte. Auf die Eignung für die Nationalmannſchaft werden wohl nur die Läufer Habeck und Kleingeiſt vom BSV. 92 Berlin geprüft werden, denn es iſt ſchon möglich, daß Theo Haags Form nicht mehr ausreicht, wenn ſie gegenüber den letz⸗ ten Spielen keine weſentliche Verbeſſerung erführt. Am beſten wäre es dennoch, wenn an der eingeſpielten Länder⸗ mannſchaft nichts geändert zu werden Hräuchte. Es laſſen ſich in Deutſchland noch mehr als zwei Hin⸗ termannſchaften wären. Dagegen ſind Innenſtürmer von Klaſſe tionale aufſtellen, die„international“ vollwertig Offenbar fehlt es auch an Flügelſtürmern nicht. ſelten. Das na⸗ Innentrio Scherbarth⸗K. Weiß⸗Müller iſt aus⸗ gezelchnet. Aber ſonſt? Halbrechts mußte man ſogar für die Reſerve auf den Halblinken Heußer⸗Uhlenhorſt zurück⸗ greifen und in der Mitte kam der alte Süddeutſche Ell⸗ Nürnberg, der ſicher nicht beſſer iſt als die alte Garde. Hier heißt es alſo: Nachwuchs heranbilden! Solange das Berliner Innentrio beſteht, geht es noch. Wenn aber einmal einer ausfällt? Tatſächlich beſteht ſa auch die ganze Schwäche der Verbandsmannſchaften Süd⸗ und Norddeutſchland in der unzulänglichen Beſetzung des Innentrios. Man ſieht auch zu oft, daß hochveranlagte Innenſtürmer, Einzeltalente, in ihrer Mannſchaft den Mittelläuferpoſten einnehmen müſſen, um dieſer mehr Sta⸗ bilität zu geben; dies jedoch leider ſehr zum Nachteil für den Stürmerbeſtand des Verbandes und ſchließlich der eigenen Mannſchaft, die beſſer einen anderen Mittelläufer heranbilden ſollte. Gerade im Hockey, wo ja keine Rück⸗ ſichten auf Meiſterſchaften und Einnahmen zu nehmen ſind, wüten ſolche allgemeine Geſichtspunkte nicht übergangen werden! Kilometer⸗Lanté in St. Moritz Ein Stundenmittel von 131,760 Km. Das St. Moritzer Kilometer⸗Lancé auf Skiern kam am Montag bei guter Beteiligung zur Austragung. Die Höchſtgeſchwindigkeit auf der Strecke verzeichnete Ceſare Chiogna mit einem Stundenmittel von 131,760 Km. Die nächſtbeſte Leiſtung vollbrachte Alfred Stoll ⸗Salz⸗ burg mit 101,664 Stoͤkm. Fußball im Kreis Südheſſen Nun hätten wir wieder den neuen Meiſter. Zwar noch nicht amtlich, aber immerhin mit größter Wahrſcheinlich⸗ keit. Keiner der folgenden Vereine hat Ausſichten die Lorſcher einzuholen. Schon zu Anfang der Verbands⸗ ſpiele haben wir vorausgeſagt, daß die Lorſcher Elf dieſes Jahr eine Ueberroſchung bildet. Vom Anfang weg ſetzte ſich die Mannſchaft an die Spitze und hat ihre Anhänger nicht enttäuſcht. National-Theater Mannheim Mittwoch, den 18. Februar 1931 Für die Theatergemeinde Freie Volksbühne Abt 90100, 146 167, 420 427, 610-625 u. Gr. S eine beschränkte Anzahl Karten ist an der Theaterkasse erhältlich: Hofl manns Erzählungen Phantastische Oper in einem Vorsplel, 3 Akten und einem Nachspiel von Jules Barbier Musik von Jacques Offenbach Musikalische Leitung: Ernst Oremer Iubrenierung: Herbert Maisch- Chöre: K. Klauß Ausstattung: Eduard Löffler Techn, Einrichtung: Walther Unruh Anfang 20 Uhr Ende nach 22.30 Uhr Personen: Helmuth Neugebauer Nora Landerich Sydney de Vries Karl Zöller Walther Jooß Albert Weig Marie Theres Heindl Walther Friedmann Frits Bartling Else Schulz Hugo Voisin Gussa Heiken Karl Mang Margarethe Klose Crespel Stimme der Mutter Die beliebte Filmschauspielerin Lien Deyers 5 5 A S ist zur Erstaufführung ihres neuen f Filmwerkes in jeder Vorstellung Persönlich 80 eden opens cn den be unt lee D HHU en. MAN 1 MUSIK: RoBERT STO EGI: E. W. EMO NIL . T. e 7 g 0 8 ö 1 1 5 e e eee g 0 Nur noch einige age! Der Riesen- Erfolg! MENRFTPORTEN in ihrer glänzenden Boppelrolle in; i 0 Fritz Kampers Noch nie wurde so viel und 80 herz- lich gelacht, wie in den letzten Tagen. Hierzu: „Oswald in Sevilla Spanisches Abenteuer 11111 5 Till 1 Walter Janssen erkunet des Friecil Haerlin 1 in dem verfilmten Roman Die Frau einer Nacht Humorvolle Abenteuer einer Königin mit lebensprühenden Bildern mit Aer elungensten Mischung von Spannung, Pracht u. Humor Dis Königin einer Nacht! Eine witzige, pompöse und dezente Tonfilm Parodie! Im Beiprogramm u..: Micky:„Dichter und Bauer“. Im diesmoligen Spiel mußte Olympia Lorſch auf eigenem Platze gegen den VfL. Lampertheim an⸗ treten. Der Sieg fiel mit:1 zwar recht mager aus. Lam⸗ pertheim kommt durch dieſe Niederlage auf den drittletzten Platz, og gleichzeitig der FV. Biblis gewonnen hat. 5 Der VfR. Bürſtadt hat ſich anſcheinend wieder ge⸗ funden. Die Elf ſpielte wieder ſehr ſchön und rtigte ihren Gegner Horchheim überraſchend hoch mit 771 gb. 8 Einen ſpannenden Kampf lieferten ſich Olympia Lampertheim und Star kenburgia Heppen⸗ eim. Beſonders die erſte Halbzeit verlief intereſſant. Doch wurden gerade in dieſer Spielhälfte die meiſten Chancen verſchoſſen, ſonſt würde das Reſultat beſtimmt anders lauten. Die Gäſte wehrten ſich ſehr tapfer, beſon⸗ ders die Hintermannſchaft. Lampertheim ſtellte ſich durch einen:1⸗Sieg die beiden Punkte ſicher. Bereits am Sonntag vormittag ſtanden ſich Neu hau⸗ den und der F V. Biblis gegenüber. Die Leute vom Ried zeigten auch in dieſem Spiele, daß ſie ein guter Geg⸗ ner ſind und noch ernſte Abſichten für den zweiten Ta⸗ bellenplatz haben. Diesmal verlor Neuhauſen mit 570. Das Wormſer Spiel gegen Pfiffligheim mußte verlegt werden. Am kommenden Sonntag ſpielen: Hochheim— Worms; Biblis— Bürſtadt; Gernsheim— Olympia Lampertheim; VfL. Lampertheim— Neuhauſen. 2 Heiner Stuhlfauth nicht mehr altir Dieutſchlands bekannteſter internationaler Torwart Heiner Stuhlfauth hat ſich jetzt nach 20jähriger Tätigkeit beim 1. FC. Nürnberg entſchloſſen, ſeine ſport⸗ liche Laufbahn abzuſchließen. Der„Heiner“ vertrat die Farben des DFB. in insgeſamt 21 Länderſpielen und hält damit unter den deutſchen Internationalen den Rekord. Die ſportlichen Erfolge, die der„Club“ und die der DFB. dem großen Können des Nürnbergers ver⸗ danken, ſind zu bekannt, als daß man auf ſie noch näher einzugehen braucht. I eee 1 1 wee Ode 90 Ziehung garant. un: Widerrufl. 28. Februar J. Celdlotterle 0 9 1875 Geldgewinne und I Prämie zus. RM Eorto u. Liste 30 Pfg. entes einpfleht Karlsruhe, Kreuzftr. 28 Hier bei: Lott. Hinn, Ed. Möhler: J. Stürmer: J Erzgräber; Burger: or. Martin. Vgsg Beginn; Beginn: .00,.00,.00,.25 Uhr n .00, .00..00,.25 Uhr Zeugnis JJ Abschriften, Vervlettst Ugungen, Schreſbmasch⸗ Arbelten ſed Art, Maschinen- Olktate ferigt eV A AN 8 heim Dieser lustige Tonfilm paßt so richtig in die Karnevalszeit— eine frohstimmende, glänzend gespielte, nette Geschichte mit einem großen * A Fa 2 7. 5 5 90 ele Les bnd Schnell, ersſklassig in ſeder Art D LI SSEE Kunstplissee (200 verschiedene Muster) Moderne Lochstiekereilen Stlekereien, Hohlsäume Dekalur, Kanien, Knöpfe, Biesen H. Schober, Ou 7,10 u. 15 gegr. 1910 Tel. 828 25. Die Fludhl in die Fremdenlegion durchschlagenden Lacherfolg. Hierzu: Mans Stüve in beginn: 3..40,.20 Uhr Ulen Deyers trifft heute nachmittag um 2 Uhr auf dem Hauptbahnhof in Mannheim ein! 2 2⁰ 22.30 24.15 Uur Freler Eintrin! L Heute und folgende Tage: Das weltberühmte Original Gross-Russische National-Otclieste: ſöten und selten Sie ldglichi n Balas i- Kaffe e von 10-18 und 20.30-22.15 Ui in der„Li belle! u Ralimen des Kabareti- Programms von Kelne erhöhten Preise prompt u. streag diskret Schreibbüro Weis. Bismarcpla 19 Tel 440 33. Das Konzertereignis S002 von Rannhelim Auskunft umsonst wie man von 108 Befinàssen sofort befreit wird. Alter und Geschlecht angeben. Dr. med. Eisenbach, München 188, Baxerstr. 35“ LI. Tüchtige B59 Haus-Schneiderin empf. ſich im Anfer⸗ tigen v. fein. Damen⸗ garderobe Akademieſtr. 5, M. Hocken berger Telephon Nr. 278 47. Anruf vor morg. 229. Ausverkauf von Wintersportartikeln Ski. Nodel⸗Stöcke etc. zu Sonderpreiſen. Reparat. von Spitzen⸗ brüchen(Anſchäften) in einwandfr. Aus⸗ führung billigſt. eld. fltentanmst⸗ Kr. 24, Tel. 401 87. 5239 — Iu verpadien: Neckargemünd, Bahnhofnähe, Grundſtück von 1 Hektar Wieſe mit Obſtbäumen, Strauchobſt u. flanzſtück. Zuſchriften unter 0 L 70 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 5298 IJleine Magazine mit Einfahrt und eine Garage per ſofort Sehr schöne, Sonnige 3 Iimmer- Wohnung Vermietungen 3 Ummer- Wohnung 5 n vermieten. Neubau, init eingerichtetem Bad, Küche ete. Lindenhof, 1327 erb. möbliert oder teilweiſe möbliert, in beſter Oſt Näheres in der Ge⸗ ſtadtlage, auf 1. April an beſſeres Ehepaar zu ſchäftsſtelle. Bay vermieten. Zuſchriften unter J H 31 an 5 die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 8541 J Zimmer-Wohnung mit Bad, Neubau, oder ſpäter zu vermieten. Näheres: 5285 8 Lederhandlung H 3. 7. in Smwelzingerrorstadt 8 helle Werkſtatt⸗ oder Lagerräume mit J. Kraft⸗ und Lichtanſchluß, zuf. 450 qm, große Sehr schöne 3 Zimmer Küche, Diele, Bad, Speiſekammer, Loggia, be⸗ ſchlagnahmefrei, auf 1. 3. zu vermieten. Mk. 100.— ſtraße 243, bei der Schillerſchule. ſchöne große Wohng., in ruh. Hauſe, Nähe Straßenbahnhalte⸗ ſtelle, i. Feudenheim, per 1. 4. preiswert zu vermieten. 1199 Preis Neckarauer⸗ Telephon Nr. 443 98. 9 B576 Felleranl., groß. Hof mit Toreinfahrt, für jedes Heſchäft geeign. ganz od. geteilt billig zu verm. ugeb. unt. 0 P 74 an die Geſchäftsſt. 15245 — Besühlannahmefreie 3 Zimmer-Wonnung l. mit Bad, Speiſek. u. ſonſt. Zubehör, in ruhiger, Näheres Feudenheim, Schwanenſtr. 11, parterre. an ruhige Familie zu a 1 Rupprechtſtr. 16, III, in gut. Hauſe bill. zu links. 5289 verm. D 6. 4. 2 Tr. 25295 N. Waſſerturm! 35281 1 cdl loan, beigr. Möbliertes Zimmer ſep. Eing., ſof. o. 1. 3. Leer. u. möhl. Zimm. ſof. zu verm. 55271 Stiekeref KI 6 r jetzt N;, 7, parterre, empfiehlt ſich für Aus ſteuer. Wöchnerinnenheim Ler⸗ ner, J 7. 27: Gute Verpfleg., fachk. Be⸗ handlung, billige Be⸗ rechnung. B58 Welcher Schreiner fertigt Abſchluß gegen Tüncherarbeit? An⸗ gebote u. N 2 59 an die Geſchäftsſt. 5208 5201 zu verm. M 3, 7. II. B58 7 Schön möbliert. Schlaf⸗ zimmer per ſofort zu vm. Bad u Tele vorh. Gontardſtr. 18, III. r. Möbliertes 5b. leeres Zimmer Balkonzimm. m. el. Licht, an ſol. Hrn. od. Dame bis 1. od. 15. 3. zu vm. Seckenheimer⸗ ſtraße 34 a. 2 Tr. r. gut möhl. Zimmer an berufst. Frl. zu v. B578 0 5, 14, 2 Tr. Näheres 2 i Lage auf 1. 4. zu vermieten. 7 7 in günstiger Lage der Weststalt ee cke Abet bſraße 18, 1 Tee 2 Ammer U. Küche m 1 Halteſtelle Eisſchrankfabrik.* 5233 Wb, Spalt ver ſof, 8 7 ev. ſpät., zu vermtet. f rere Burg U. Lager Rerrn- und Schlafzimmer K. Ludwig. Marftr. Wowi Irobert Hellerräume elegant möbl., 720 Telephon, 70 e der Nr. 1 e getei for„ ſpäter preiswert zu Badbenütz, an beſſ. Herrn auf 1. Märß zu ver⸗ beugen heren er 1 0 die mieten. Kiennershofſtruße 5. 4865/ B525 5 1 e, 0 1 Jeſchäftsſtelle diefes Blattes. S605 2 2 Welzimmer Wonnun . elle dieſe atte S605 Schäne geräumige 5 9 fungferrscpaffpche 9 Zina“ Wahrung mit Zentralheizg., Warmwaſſerverſorgung, Per⸗ ſonenaufzug auf 1. April zu vermieten. 9590 Friedrichsplatz 8, Telephon 422 06. 8 Ummer- Wohnungen Auguſta⸗ Anlage, mit Diele Mädchenkammern 555 Zentralheizung, zu vermieten. Näheres: 550 Telephon 205 95 und 203 96. Nahpupgeg jeder Art werd ſach⸗ kundig vermittelt durch das altbekannte Immobilie-Büre levi& fohn gegr, 1680 115 b 7, 15, feldelbergerstrage Tel. 205 95086 vermieten, ebenſo heller Parterreraum als Lager od. Werkſtätte. 4 Zimmer 8 Wohnung Licht, Kraft, Toreinf. mit allem Zubeb ev vorhünden Näß. 1. April zu vermiet. Preis 105 Mk. Näher. 5220 Qu 7, 5. II. Feudenheim, Leeres großes B553 Schwanenſtr Nr. 40, 5 im Laden 1197 Timmer mit el. Licht u. Gas⸗ anſchluß. auf 1. März zu vermieten. Näher. D 7. 10, Tel. 272 10. 2 Zimm., Bad, Küche Manſarde u. Zubeh., d mmer Wohnung 9 Etagenheizung u. Auto⸗Garage, in d. Nähe m 11 Hauptbahnhofs ab 1 ſtraße 13, II., B55 Gut möbliert. Zimmer el. Licht, Schreibt. ſey Eina, bill. zu vm. Franz. Meerfeldſtraße 44 Nr. 80, 3. St. am Friedrichspark, 90 Mk., daſelbſt 2 bis 3 leere Räume 70 Mk., zu vermieten. B579 B 7, I. III. Schön., gr. leeres Zim⸗ mer, mit Küchenb., zu vm. Werner. Schim⸗ perſtr. 3, 2 Tr. 5267 B586 Gut möbliert. Zimmer Nähe Bahn hof! mit Bad, Tel.⸗Ben., 2 5 2. 1. 5, zu vt. Päb, But möbl. Zimmer Rheinſtr. 4 u. Tel. el.., f. gt. Hauſe ſof. Nr. 260 98. B58 zu v. I 12, 13, 3. Stck. 5276 Fein möbliert. Zimmer Tel., Bad zu vermlet. 0 7, 24, 3 Tr. rechts. * 52800 Einf. mäbl. Zimmer m. el. Licht ſofort zu verm. P 3. 4, 3 Tr. 5098/99 Separ., ant möbliert. ZIMMER ſof. preisw. zu verm. Zu erfragen 45289 Gut möbliert. Zimmer Teleph. zu vermieten. * 5220 D 1, 9, 1 Tr. eſpinſtraße 15, prt. Möbl. Zimmer Zmmerkollegen ges. Große Merzelſtr. 45. III, links. 52 mit ſep. Eing., ſof. o. i ab 1. 3. zu vermiet. . 14.7 Bahnhof P 2, 8/o, 5. St. rechts 9 zwei Tr. 45270 5 23 Schön 0 91. 8 H ſof, zu verm. lauch auf 2 2 7. kucz Zelte Tel. 266 ld Schön möhl. Zimmer 5 an berufst. Hrn. zu Sean Gant ged.. d möbl. Zimm. an ſolid.— 2 Hru. o. Dame ſof. od. l 7 e ſoleche Mählier tes Zimmer ſtraße 13. zu vermieten. 3595 S 4, 15, 3. Stock. 7 Arnitsplett für mehrere Stedte 1 Amtsgerichte und das Lari. RHEIN. UND RIUHRNZEHTHUNG Duisburg- Hamborn s. Rhein Segrupdet 1848 Tg. Ausgaben Sroge Politische Tageszeitung jr Hie derrheinischen Ddustriegebiet gericht Duisburg.) Amtliches Nachrichtenorgan der West deutschen Binmenschiffahrts- Berufsgenossenschatt. FUhrendes Schfffahrtshlatt Westdeutschlands.) Kon Kurrengzlose Vefrbpreltung bei end Kauf kräftigen Kreisen und Allen Wirtschaftszwelgen arm Niscler their. INSERT ONSORSGAN l. RANMSES 8. Seite Nummer 81 Mittwoch, 18. Februar 1991 Iodes Anzeige Am Donnerstag. 19. u. am Freitag, 20. Febr. bs. Is., jeweils abends 128 Uhr, eröffnen wir im Gymnaſium bei der Kunſthalle neue Anfängerkurse in Reichskurzschrift für Damen u. Herren. Gründliche Ausbildung! Ratenzahlung! Die 1. Rate iſt im März ds 900 fällig. 1960 Lehrerverband f. deutſche Einheitskurzſchrift [Maunheim. Meiß, Profeſſor. M. Kohler, Hptl. Posgtzung gofährdgt? [Erfahr. Lehrer beſſert die Lücken aus. Anfragen unt. O X 82 an die Geſchäftsſt. ödſs. Bl. 5272 promdenggoſſon F Ober-Primaner erteilt Taaneeen Nadhhilfe-Unterricht irkel u. Einzelunterricht zu mäßig. Honorar. Uebersetzungen A5 20 9 055 ngeb. u. O O 62 an -.-F- Sprach-? 8 85 schule, 0 6, 3 5 dte Veſchſt. 25212 8453 Eaglsch- Spansch lernen Ste ſchnell, ſich. u. bill. G 7, 26, III., rechts, Luiſenring. B529 Am 17. Februar verschied nach kurzem Krankenlager, — 2 8 2** jedoch plötzlich und unerwartet, mein lieber Mann, Vater, Sohn, Schwiegersohn, Großvater, Bruder, Schwager u. Onkel Karl Renner im 49. Lebensjahr. Mannheim(Schwetzingerstr. 124), den 18. Fehr. 1931 Bruchsal, Giengen a. d.., New- Vork. In tiefer Trauer: Maſhilde Renner geb. Kohl Di 2 0 Maschinengarn 200 Nr. und 1 Brief Nähnadeln 40 4 Slerne 1 0 3 Knsul 1 0 Stopfwolle 2 Körichen 10 Näh- oder Knopfloch- 10 seide 3 Nollen Nähnadeln 4 Brlefe à 25 Sick 10 Stahlstecknadeln 30-Gramm- Dose—1 0 Hosenknöpfe 3 Dutzend 10 Perlmutterknöpfe 2 Kerlen à 2 Dulzend—40 Wäscheknöpfe sorllert in Größen 1 Karte 1 0 Drucknõpfe 3 Duzend 10 Kragenknöpfe 2 Karten à 6 Stück 40 Gummiband Beerdigung findet Donnerstag, den 19, Februar 1931, nachm. wosch- u. kociecht 3 NMeler 410 2 Uhr, von der Leichenhalle aus statt. Vermisontes Aufarbeiten von Polſtermöbel u. Matratz. Billigſte Be⸗ rechnung. A 3. Nr. 4, Sternzwirn Gummireste, la Qualit, 1 0 Stopfgarn Damenstrumpfhalter 10 ö Halbleinenband 4 Side& 2 Kefer= 10 Gardinenkordel 7 Nur.„ 10 Nahtbhand sdw/arz u. welß 10. Nleſer-Rolle. 10 Stopfel, pollert Siu„ 10 Schuhnestel io0em 4 Pr 0 Reipnggel 3 Kart.& 3 DR. 10 Armbistter 1 oer 10 Sockenhalter por- 10 Hosenträgerbiesen K selde 8 3 Sick 410 Tel. 265 78. 5249 Villa lenaustr. 14 Villa lenaustr. 1 Große Versteigerung. Im Auftrage der Eigentümerin der Villa Lenanſtraße 14 hier verſteigere ich in der Villa Lenausfraße 14 wegen Aufgabe eines Teils der Wohnung nachfolgende Gegenſtände: 1 komplett. Schlafzimmer, hell flamiſche Gokdbirke, beſtehend aus 2 Betten mit Röſten und Matratzen, 1 Friſiertoilette mit Stuhl, 1 Waſchtiſch, 2 Nachtſchränkchen, 1 Kleiderſchrank, 2 m, 2 Stühle, gepolſtert, alles hochmodern und hochmoderne Farbe; 1 Schlafzimmer, Eiche gebeizt, beſtehend aus: 1 Kleiderſchrank, 2 m, reich geſchnitzt, 1 Bett mit Matratze, 1 Friſtertoilette, 1 Waſch⸗ tiſch mit Marmor, 1 Nachtſchränkchen, 1 Arzneiſchrank; 1 Herrenzimmer, Eiche gebeizt, beſtehend aus: 1 Bücherſchrank, 2 m, reich geſchnitzt, 1 Schreibtiſch mit Stuhl, 1 Tiſch, 2 Lederſtühle, 1 Rauchtiſch, 1 Bücherregal, 1 Rollſchrank: a 1 Speiſezimmer, Eiche gebeizt, beſtehend aus: 1 Büfett mit Aufſatz, reich geſchnitzt, 1 Kredenz, 1 Ausziehtiſch, 6 Lederſtühle, 1 Stand⸗ uhr, 1 Teppich; 5 1 Salon, hochmodern, beſtehend aus: 1 Sofa, 2 Stühle, 2 Seſſel, Mannbeim, den 18. Februar 1931 N 1 1d. f 1 e 19 1 1 Fieser 8 70 1 Küche kombiniert in weiß, hochmodern, beſtehend aus: 1 kombin. 1 55 Schrank, 1 Kredenz extra, 1 Tiſch, 4 Stühle. 5 5 ö Ferner folgende Einzelmöbel: 1 Klavier, hochwertig, Marke Lipp, in ſchwarz, mit Stuhl, Notenſtänder u. Lampe, 2 Perſer⸗Brücken, 1 Schreibmaſchine mit Tiſch, 1 Kleiderſchrank weiß, 1 poliert., 3 Leder ⸗Klubſeſſel, 1 Chaiſelongue, 1 Schlafſofa, 1 Klubſeſſel, Stoffbezug, 1 Beſteckſchrank antik, 1 Bowle, 1 Sektkühler, 1 Oel⸗ gemälde, hollüänd. Landſchaft, 1 Oelgemälde alter Meiſter, viele Aufſtellgegenſtände und Nippſachen, Glas und Porzellane. 1 Regiſtrierkaſſe Marke National, 1 Regiſtrierkaſſe Marke Anker und verſchiedenes mehr. Der Herr über Leben und Tod rief am 14. Fe- bruar 1981 unerwartet rasch meine innigstgeliebte Gattin, unsere treubesorgte, herzliebe Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Frau Friederila Frye geb. Helmreich zu sich in die Ewigkeit. Mit der Bitte der lieben Verstorbenen im Gebete zu gedenken zeigen dies tiefbetrübt an Damensfrumpfhalter prima Qualitat— 4 8 Derlmutter-Hemden- knöpfe Karlon, 27 Stück—1 8 Stopftwist Baumwolle Karton mit 10 Knäuel 418 i 0 Kleiderbügel mit K sede übersponnen Sſück—4 8 1 Haushaltschere—1 8 Gummilitze K seide, Sr.„18 Armblatter, la Quest- 18 Ringband%½ NMeler— 4 8 Neler—1 8 Garniturknöpfdien alle Farben Dutzend—4 8 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Wilh. Frye Lochgummi Die Beerdigung findet am Freitag, den 20. Februar 1931, nachmittags 2% Uhr, von der Leichenhalle Aus Statt Reinleinen Band sorllerle Brellen, 5 Stücke, 30 Stopftwist, K seide 1 Karlon mit 10 Knäuel 38 1 Rolle Nahfaden welz od. SdwWòarz 1000 Mir. 38 1 Einkaufsnetz 38 3 Paar Wäschetrager Slickerel mit ſesler Nane 38 Ii Reißverschluß 10 em Ig. 45 1 Baer Schuhspanner—50 1 Strumpfhaltengürtel prlms Deamssse mit 4 Faller 0 1 P. Soctenhalter, I Paer brelte Aermeihalter zus.—30 1 Haushalischere exlre vernickelt 50 Versteigerung am Donnersfag, den 19. Februar, Freiiag, den 20. Febrüar 1931 von vormittags 9½ bis nachmittags 6 Uhr durchgehend und Samslag, den 21. Februar 1931 von vormittag 9 bis 1 Uhr. Vor der versſeigerung Besich ligung u. Freihandverkau N. Petry, Auktionator u. Tarator Förnruf währen der Verstelgerung Mr. 525 88 außer dieser Zeſt r. 229 03 Schwerhörige können ſelbſt in hartnäckigen und veralteten Fällen mit den neueſlen ärztl. empfohl. Exophon⸗Hörapparaten sofort gut hören. . 5 MDENH AUS Neinigen Sie Ihr Blu f durch eine Kur mit meinem St. Johannes Tee. Es iſt eine Miſchung aus un zerkleinerten Blättern, Früchten und Rinden deutſcher MARKEN BEHZIN 25 Ur. Neu: Klein Hörer. Unauffällig im Ohr tragbar. Jeder Pflanzen. Paket/.—. 1258 Apparat mit Garantie. Ueberraſchende Reinheit in der Ausſprache. Storchen ⸗ Drogerie, Marktplatz, H 1. 16. GARAGE 5 Dlele Dankſchreiben. Solide Original⸗Sabrik⸗Preiſe.— Unverbindl. Tutowerkstätte NMANNHE NA Werſtstrale 28/25 bei der Nechar- brücke jungbusch Ausprobe von unſerem Sachverſtändigen: 144 In Mannheim: Donnersiag, den 19. Februar, im Hoiel „Unlon“ am Haupfbahnhol, von 104 Uhr. Expugnator- Gesellschaft m. b.., Duderstadt Hannqver. Loistungsfäpige Stickerei ſucht in allen Stadtteilen und Nebenorten An⸗ nahmeſtellen für ſämtliche Strickarbeiten. Neu u. Neparatur.(Hohe Prov.) Angeb. unt. 89 an die Geſchäftsſtelle öſs. Bl. 5287 Miet- Gesuche 8534 . Verkaufe . lebensmilfelgeschäft Redaktionsvolontäar im Zentrum, mit 4 menen Mk. 120.— . f Miete, günstig zu verkaufen 5291 von Mannheimer Korreſpondenzbüro per Krüger. 8 6, 39 ſofort geſucht. Herren mit guter Allgemein⸗** Miet- Gesuche 1 od. 2 Zim. u. Küche von kl. Familte gegen Dringlichk.⸗Karte per Offene Stellen Zwecks Gründung eines Haak Maadbarnanla- h eee werden Interessenten gebeten, ihre Arzt sucht zum 1. April 34Praxisraume but 0b Ander m. Dipl. ⸗Schreibtiſch, Bücherſchr., el. L. u. wenn möglich in Untermiete. Tüchliges Allein-Mäddien 1 N von Dame mit Tochter(berufst.] geſuch t. Oslstadt! Geſchäftsſt. 25215 unterricht im Handharmonikaspiel erteilt, das gut kochen kann und ſteht, auf 1. März, eventl. (Warmwaſſer, zu 3 erwachſe Haushalt Herd, Lift) Dauerstellung alle Hausarbeit ver⸗ ſpäter in modernen Zentralheizung, Gas⸗ nen Perſonen geſucht. kat, beſt. aus: 1 ſehr ſchönen Bücherſchrank, tiſch genau dazu paſ⸗ ſend, 1 Tiſch rund. 2 Stühle und 1 Seſſel mit Epingle, genau Schreibtiſche, Rohr⸗ bank, Stühle, Auszug⸗ les ungenannte äuß. bill. zu verk. 1217 Aukt. Seel, Qu 4, 5. Zwei aut erhaltene -5 Zimmer-Wohnung Gegend Bahnhof—Waſſerturm und angrenzende Straßen, evtl. Teil einer größ. Wohnung. Her⸗ richtungskoſten werden teilweiſe ſtbernommen. Wohnberecht. und Tauſchwohnung vorhanden. Zuſchriften unter O 8 77 an die Geſchäfts⸗ Berufstätige junge Dame sucht in gut. Hause 5234 an berufst. Dame, ſo⸗ wie leere Manſarde zu verm. Näh. in der Lindenhof! Schön., gr., möbl. Balk.⸗Zimmer Schreibt., el.., ruh. fr. Lage, bei alleinſt. 1 155 1 1. April zu mieten] Heiz. zu v. M3, 2, III bildung wollen ausführl. Bewerbg. richten 5 2; 81 Di 8 0 98 Adress I M. Doll, Ludwigs f 7 ie äfts 380 Angebote unter F X 160 an die Geſchäfts⸗ geſucht. Lindenhof* 5269 Adresse an Herrn N. 5 unter 0 M 71 an die Geſchäftsſtelle. Bösg felreneimmer 5. ſtelle dieſes Blattes. err 0 Sg cb. de nafen 8. Rh., Bismarckstr. 73 oder 1* 1 1 S„ Was 5 7 80 1 1 21 zune ee eee Le Peer See e. e ee ec, re ar magen, age e losephstr. 10 einzusenden. Herr Nägel welcher seit Jahren Einzehg u. Gruppen- wird Ihnen mit näheren Angaben gern dienen. 4 1968 Waſch⸗ und Putzfrau vorhanden. Langjährige] dazu paſſend, für 395 2„5 555 1 möblieries 5 f bas gut bekömmlieche Kräftige Zeugniſſe Bedingung. Schriftliche. 5 07 0 15 1 Caiselongues ſtelle dieſes Blattes. 5254. 5 l 115 1 1 1 f Zeugnisapſchriften unter N W. 31 an die Ge⸗ Glänzende Gelegen- pillig z 1 5 0 immer 0d. Hrn, bill, zu v. Alernbro ſchäftsſtelle dieſes Blattes. B571 heit, wenn Sie ſich ein billig zu verkf. 5282 Sonnige, moderne B544 auf 1. 3. Anzuſ. von lung. Tagesmädchen Agentur 8 5 271. 2 ei 1 7. 22 12 f E* 8 2 9 5 E— r Ae eee ie V E 6785 Möbl. Zimmer m. 1 o. Immobilien 5 8 Linde 9.. 7 rei, a zu verkf. 2 Zi b. in 5 w. 8 2 5 5 5 e Buchverſand Pax Vorzuſtellen bei Durchgehend geöffnet. Anzuſehen: Helfert, e e B 50 95 die e ee an die Geschäftsst. 5 5 N N Aerebingen Deren Fran Weir, Große Waldhofſtr. 60. 5253 9. Schimperſtr. 5, 2 Tr. ingen 37. V52„ g— 5 8 5 8 5 8 S rſtr. 3, 2 3 5— 2 e ener ee chlafzimmer A ein., leerer hilig. 3 Zimmer mit Küche“ ginsl. gevaar fuc— Ein Eigenheim feinen, ke indiges e che. neu. ſehr Wiagpete gag gig fa um um arheiten Leg. 2 grobe Zimmer müller. 28280 Groß, ſchön möbliert. n 1 . ö a 1 Flughecke und Heck⸗ a 55 5. 1 i 1 Aleinmädchen 8 de e ee ſowie Zucht⸗ mit Küche. in den E Zimmer mit el. Licht, für das gleiche Geld, das Sie fit f das pünktlich u. zu⸗ weiteres Zimmer ein⸗ richten wollen. S352 Landes, Mannheim⸗ gebeizt, komplett, mit JJ, 12, parterre. Tränsportüreirad 3 Zimmer Wohnung mit Bad, Oſtſtadt od. Lindenhof, von kinderlos. in der Stadt geſucht. od. OQ⸗Quadr., zu tan⸗ Heizung, wenn möglich Südzimmer mitt. 4 Uhr an. Meer⸗ lachſtr. 23, hochpart. B59 Wohn- u. Schlaf zim. Chaiſe⸗ Tel, nur Bäckerei Schneider, G 7, 8 38666 Miete bezahlen, können auch Sie ſich 996 9 5 1 echtem Marmor, für weibchen billig B567 Angebote mit Preis ſchen geſucht.— An⸗ 0 Schreibt. u. affen. Näheres unter Nr. 3054 an n Helterer Mann Mk. 410.— zu ver⸗ K 4, 4. 2 St., rechts unter O0 K 69 an die gebote unter N F 40] Angeb. m. Preis un⸗ longue zu vermieten. 5„ dss. Bl. ae ſucht. uch Stellung als kaufen. Es handelt 5 n Heſchäeesſtelle 3057 an die Geſchäftsſtelle ede 975 5 45246 C 3, 20, 1 Tr. 1 5 5 l 8 ich et u in ehe 1 er* 5287 8. 2 5 a elle. 45230 5 2 a ie W 5 8 Gs. gol Senkel 15 Sener ec 1 Kauf-Gesüche Blattes erbet. 5237 dss. Blattes. 8880 3 125 N geckſtr. Nr. 12(Erde ähnl. Vertrauenspoſt. 7 e 15 Beamd.. 8 i N 5 geſchoß rechts 5273 Prima Zeugn. vorh., e Ge du kebalkenen, Tausd! 1 feſt 1 Möbliertes Zimmer Immobilien 0 0 aun Ui Aus Geldverkehr auch können 1000/ rück 9 8 zuſammenklappbaren Schöne 4 Zimmer⸗ 8 5 auch 5 geholt haben. Ihr Ar, d immer. mögl. Herren⸗ und Wegen Wegzug: f echsslankauf Uydlentliches. Wenz altes immer nehmen Kinderw-agen e— 5 23 Zimmerwohnung Schlateimm., gut ein⸗ 800 0 g ug 3 5 i an die Geſchäftsſtene Wunde blung. 12 5 2 Angebote unter N V gerichtet, mögl. ſepar. Chänes Wohnhaus F Landes, Mannheim⸗ zu kauſen geſucht. —2 Zimmer⸗Wohng., Eingang. Zentrum, zahlung 5— 6 Mille. bei nachweisb. Sicher * 0 dſs. Blattes. B58 Li 2 Eilangebote unt. PG] Sberſtadt, zu tauſchen Nr: 55 an die Ge. d mit groß Garten(3 5 heit. Entſchendg ſoſolt Aoipmadchen e Nr. 1 an die Geſchſt. geſucht. Angeb. unter. dss. Blaz⸗. mal 3 Zimmer, mir Gebhardt. Kleinfeld⸗ Dr. H. Laub, LI,. 5—— 3 1 9 es F F* 87 1 a 9. 5 u 7 5 5 7 3 9 d. ſelbſtändig kochen Verkäufe 255 Durchgehend geöffnet, dg. Blattes. B5gg N X 57 au die Geſch. ſchriften unt. P G87 Zubeh.), in Neuoſt⸗ ſtraße 209. 15275 503 kann, geſucht. S352 95203 2 Uummer an die Geſchſt. 5284 heim zu günſtig. Be⸗ f 31 dingungen zu verkf. Wartensleben, 5 fett- Uesuche 3. 9 8 8 5 5 W. Mlawier e e, eee e eee uche Er 8 5 5 it Zub., Badk., auf 5— 0 hand 25914 75268(Scharf u. Hauk) bil. Küchen- Werkstatt e Kammer, im 4. Stock, e dra Unsere Junges e e e ee een eee 5 Angeb. unter O D 88 in b. 1 Qu 4, 5 Einrichtungen 9550 am, Parterre⸗ 5 1 klebſten 9. 25 St., 1 e a 3 die Geſchäftsſtelle Anzeigen- Huffraggeber 9 9 eee mit großem Büfett, räume, Gas, Waſſer, gebote 991 0 B 61 zn tauſchen geſucht. Fräulein oder Wilwe ſs. Blattes erbeten. 9 5 2110 5 weit unter Preis, für] el. Kraft, Toxeinfahrt an die Geſchäftsſtelle Adler, Gontgrd. in Alter von 30—40 bitten wir die bei Stellen- Ipenla⸗Aotonad ee e ee e ee e eee ee ee e e l, Wohnhaus 3 Grünfeld, u 4, 7. ſchäftsſtelle 825 l 8„ Saub., gut möbliert. terer 5*5179 5 hien u. sonstigen Unter- 600 ccm., Touren⸗ 1171 N 522 2 Zimmer l. Küche 70 5 N 8 e Iaen den Bewerbern bald. pon 7 bis 12 Uhr für maſchine, Mod. 1 5 Polizeibeamter ſucht von ig. kinderloſen l fl b 7 Heirat zu 3 1 n mögl. wieder zurückzugeben. Hausarbeiten geſucht. neuwertig. mit. allen Telenhonzellen Ehepaar p. 15. 3. od. ten 9 Vorzuſtellen zwiſchen Schikanen für 900 4 verkaufen. und 12 Uhr bei zu v N neuwertig billig. An- Angeb. unter P B 86] ort. Angebote unter ſucht. Angebote unter uſchr. unter N IL. 45 Zuſchr G K 181 Mohelſky, Richard⸗ Angeb. unt. M B 10 fragen u. 6 5 186 an an die Geſchäftsſtelle D 88 an die Ge⸗ P A 85 an die Ge⸗ 85 die Geſchäftsſtelle 5 die r 9 Heuen Mannheimer Zellung Wagnerſtraße Nr. 21. an die Geſchſt. B565] die Geſchäfsſt. B592 dſs. Blattes. 5279] ſchäftsſtelle. 52861 ſchäftsſtelle. 25978 öfs. Blattes erbeten. ds. Blattes 35195— 2 Zimmer u. Nüche 1. 4. geſucht, auch Vor⸗ mögl, ſeparat u. mit Klavier, zu miet, ge⸗ kennen zu lernen. u. Küche, ſtenerfrei. Preis 8400 Mark. Die Geschäflsstelle der