2¹⁴⁰ ö b Das Kabinelt verlangt eine General⸗Exmüchtigung 1 preiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in auleren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 8, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeloͤſtraße 18, Ne Friebrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Abholſtellen: zuzüglich Zuſtellgebühr. 8e Lulſenſtraße 1. Reue Mannhein Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim ers Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 82 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen heſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 24. Februar 103 142. Jahrgang— Nr. 9 Ein Erſuchen an den Reichstag um alle zur Förderung der Wirtſchaft notwendigen Maßnahmen zu ergreifen Reichstag vor einem kritiſchen Stadium Ein erweitertes Vertrauensvotum? Telegraphiſche Meldung Berlin, 24. Febr. Wie wir erfahren, hat ſich das Reichskabinett in eiuer geſtrigen Abendſitzung, in der es nach der amt⸗ lichen Mitteilung die agrarpolitiſchen Erörterungen abſchloß, daranf geeinigt, daß es vom Re ichs tag zie Generalermächtigung verlangen ird, alle zur Förderung der Wirt⸗ schaft notwendigen Maßnahmen zu er⸗ greifen. 5 Mit dieſer Formulierung, die etwa einem er⸗ weiterten Vertranensvotum gleichkommt, würde der Regierung das Mittel gegeben ſein, der Landwirtſchaft die notwendige Hilfe zu bringen, ſoweit ſie im Rahmen der Geſamtwirtſchaft möglich Verſcheint. Außerdem wird den Einwänden pſycho⸗ logiſcher Art, die von den Gegnern der Pläne des Reichsernährungsminiſters erhoben worden find, durch die Ausdehuung der Ermächtigung auf die Geſamtwirtſchaft Rechnung getragen werden. Das Kabinett hat auch bereits die Formel für die Ermächtigung ausgearbeitet, die von ihm ſelbſt an eine beſtimmte Friſt gebunden wird. Wietſchaftliche Fragen vor dem Preußenparlament Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 24. Febr. Der Preußiſche Landtag hat nach vierzehn⸗ tägiger Pauſe, in der die Ausſchüſſe die noch nicht be⸗ handelten Etats für die Beratung im Plenum vor⸗ bereitet haben, ſeine Sitzungen wieder aufgenommen. Der Präſident hatte die traurige Pflicht, die Anteil⸗ nahme des Hauſes an der neuen furchtbaren Gru⸗ benkataſtrophe bei Aachen zum Ausdruck zu bringen. Im Namen der preußiſchen Regierung ſchloß ſich der Handelsminiſter Schreiber den Wünſchen für die Hinterbliebenen an. Er ſtellte die ſchnelle und rück⸗ ſichtsloſe Aufklärung der Urſache des Unglücks in Ausſicht und verſprach, daß das preußiſche Kabinett alles nur mögliche tun werde, um das Los der An⸗ gehörigen zu erleichtern. Die Kommuniſten be⸗ lrachteten, wie ſtets, allen menſchlichen Empfindens bar, ſelbſt dieſe Kataſtrophe als willkommenen Anlaß für ihre Agitation. Die riefen den übrigen Abge⸗ bröneten„Mörder“ zu und meinten u.., der So⸗ zialdemokratie ſei der Tod der Bergleute völlig gleichgültig. Mit geringem Erfolg mühte ſich Herr Bartels die Flut ihrer Beſchimpfungen einzu⸗ dämmen, mit Glockenſchwingen und Ordnungsrufen. Andere Möglichkeiten bietet ihm die derzeitige Ge⸗ ſchäftsorduung nicht. Man mag nur hoffen, daß, und zwar recht bald, das Vorbild des Reichstages in Land und Stadt Schule macht und eine energiſchere Form der Geſchäftsordnungsbeſtimmungen allenthalben aus unſeren Parlamenten die beſchämende Rüpelhaftigkeit und Ungezogen⸗ heit verbannt. N Die Kommuniſten erzwangen auch eine Unterbrechung der Sitzung und die Ein⸗ berufung des Aelteſtenrates, der über ihren Antrag beſchließen mußte, wegen des Grubenunglücks die Redezeit für den gerade zur Behandlungen ſtehenden Bergbauetat um eine halbe auf 174 Stunden zu ver⸗ längern. Daß hinter all der gut geſpielten Regſam⸗ keit und menſchlichen Entrüſtung nur hohlſte De⸗ magog ie ſteckt, wird dadurch erwieſen, daß, wie ein ſpataldemokratiſcher Redner ſehr richtig hervorhob, ganze 20 Mann der Fraktion bei der angeblich ſo wichtigen Ausſprache verſammelt waren. Der Handelsminiſter teilte mit, daß vorerſt die Urſache der Kataſtrophe noch nicht ge⸗ klärt werden konnte. Man vermutet, daß die Explo⸗ lion durch Sprengſtoff eingeleitet wurde. Allgemein ſtellte der Miniſter zu den Bergunglücken des letz⸗ ten Jahres feſt, daß keinesfalls die Nichtbeachtung der bergpolizeilichen Vorſchriften, ſondern faſt alle⸗ mal der unvorhergeſehene Einbruch gefährlicher Gaſe den Anlaß gebildet hätte. Im Grunde werde man mit menſchlicher Kunſt gegen derartige Heimſuchun⸗ gen ſich kaum zu ſchützen vermögen. Das einzige wirkſame Mittel bleibe, daß der Bergbau aus den f Kohleſäure gefährdeten Betrieben ſich völlig zu⸗ tückziehe. Trotz der ſchweren Unglücke des ver⸗ floſßſenen Jahres, di alle hohe Todesziffern aufwieſen, — Drahtbericht unſeres Berliner Büros Schwierigkeiten zu ſchaffen. Das Bergwerks⸗ E Berlin, 24. Febr. Die Verhandlungen im Reichstag, der eine Reihe ſehr ruhiger Sitzungstage hinter ſich hat, nähern ſich dem kritiſchen Stadium. Die Ausſprache über den Haushalt des Ernährungsminiſte⸗ riums, der zu den am meiſten umſtrittenen Punk⸗ ten gehört, wird heute mit einer großen Rede des Miniſters Schiele eingeleitet werden. Sie wird verbunden mit der Agrarnovelle, über die das Reichskabinett geſtern noch den lieben langen Tag beraten hat. Die Deutſchnationalen ſind geſtern über⸗ haupt nicht im Parlament erſchienen. Sie werden das ſteht bereits feſt— auch der zweiten Leſung des Ernährungsetats nicht beiwohnen. Man rechnet mit einer Wiederkehr früheſtens zur Behandlung des Oſthilfegeſetzes, das vorausſichtlich noch im Laufe dieſer Woche vom Reichsrat verabſchiedet und dann ſogleich dem Reichstag zugeleitet werden wird. Der deutſchnationale Fraktionsvorſitzende Ober ⸗ fohren war zwar geſtern im Aelteſtenrat erſchienen. Ueber die Einberufung der Fraktion verlautet indes noch nichts Beſtimmtes. Die Antwort Hin den⸗ burgs auf das Schreiben des Abg. Wege hat zwei⸗ fellos die zum Einlenken gewillten Elemente der Fraktion in ihrer Bereitſchaft zur parlamentariſchen Mitarbeit, wenigſtens in geringem Umfang, beſtärkt. Ob ſie ſich indes gegenüber der Diktatur Hugen⸗ bergs durchſetzen werden, Ein Vorſtoß der Kommuniſten Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Febr. Im Reichstag haben die Kommuniſten geſtern öͤie durch den Exodus der Rechtsoppoſition entſtandene Lage zum erſten Male benutzt, um ſteht vorerſt noch dahin. unglück auf Grube Eſchweiler⸗Reſer ve, deſ⸗ ſen der Präſident Löbe mit Worten des Betileids und der Trauer gedachte, gab ihnen nämlich Anlaß, einen Agitationsantrag auf ſofortige Bereitſtellung von drei Millionen Mark für die Opfer der Kataſtrophe einzubringen. Damit verſetzten ſie die Sozial⸗ demokraten in peinliche Verlegenheit, die ſofort geltend machten, nach der neuen Geſchäfts⸗ ordnung wäre der Antrag hinfällig, da er keinen Deckungsvorſchlag enthalte. Die Kommu⸗ niſten, auf dieſen Einwurf offenbar vorbereitet, ver⸗ wieſen aber ſpöttiſch auf einen früheren Antrag, in dem ſie, und zwar mit Unterſtützung der Sozial⸗ demokraten, eine Sonderbeſteuerung der Vermögen, Tantiemen und Vermögen verlangt hatten. Die Situation war für die Sozialdemokraten umſo un⸗ angenehmer, als das Zentrum mit Vorbedacht für eine debatteloſe Ueberweiſung des kommuniſti⸗ ſchen Antrags an einen Ausſchuß eingetreten war. Herr Löbe bog weitere für ſeine Fraktion uner⸗ quickliche Auseinanderſetzungen dadurch ab, daß er ſchleunigſt von ſich aus im Sinne der Zentrums⸗ anregung entſchied. Man erledigte dann im Fluge fünf kleinere Vor⸗ lagen, darunter auch das Zuſatzabkommen zum deutſch⸗franzöſiſchen Handels ver⸗ trag und ging oͤann zur zweiten Leſung des Lan d⸗ wirtſchaftsetats über. Vorher hatte man ſich im Aelteſtenrat darüber verſtändigt, mit Rückſicht auf die noch nicht abgeſchloſſenen Agrarverhandlun⸗ gen im Kabinett nur das Referat des Berichterſtat⸗ ters entgegenzunehmen, das der Sozialdemokrat Schmidt⸗ Köpenick denn auch in aller Kürze erſtattete. Darauf vertagte man ſich auf heute. Die neu beſchloſſenen Agrarmaßnahmen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Febr. Ein erſchöpfendes Bild von dem Umfang der ge⸗ ſtern beſchloſſenen Agrarmaßnahmen des Kabinetts wird man ſich erſt nach der für heute nachmittag au⸗ gekündigten großen Etatsrede des Reichs⸗ ernährungsminiſter machen können. Soviel läßt ſich aber ſchon jetzt erkennen, daß Herr Schiele und man ſollte meinen, mit ihm die„Grüne Front“, mit dem Ergebnis zufrieden ſein kann. Sein Pro⸗ gramm iſt im weſentlichen vom Kabinett über⸗ nommen worden trotz der ſchwerwiegenden Einwände, die namentlich von dem Reichsarbeitsminiſter Ste⸗ gerwald, dem Reichswirtſchaftsminiſterium, aber auch von anderen Reſſorts, erhoben worden ſind. Wie ſchwierig ſich die Beratungen im Kabinett geſtaltet haben, geht ſchon daraus hervor, daß die geſtrige Schlußſitzung mehrfach unterbrochen weren mußte, um Sonderverhandlungen des Ernäh⸗ rungsminiſters mit einzelnen ſeiner Kollegen zu er⸗ möglichen. Das nach mehrtägiger Kampfpauſe Kompromiß erzielte wird, wie wir bereits andeuten konnten, zunächſt die Verlängerung der Gleitzölle für Getreide und die Beibehaltung des Ausbaus des Ein⸗ fuhrſyſtems enthalten. Die Zwiſchenzölle für Speck und Schmalz ſollen aufgehoben werden. Dazu wird es allerdings noch einer beſonderen Ver⸗ einbarung mit dem haudelspolitiſchen Ausſchuß des Reichstags bedürfen. Vorgeſehen iſt weiter die Ein⸗ führung eines Beimiſchungszwangs für ausländiſches Caſéin unter Entſchädigung der davon betroffenen Leiminduſtrie. Ein Südfrüchtemonopol wird in der Vorlage nicht gefordert. Es ſoll aber mit Italien und Jugoſlawien auf diplomatiſchem Wege eine Einigung über die Obſt⸗ und Gemüſe⸗ ſowie Eierzölle, die in den Handelsverträgen gebunden ſind, angeſtrebt werden. Schließlich wird, und zwar nicht für den Ernährungsminiſter allein, ſondern für das Geſamtkabinett, die Ermächtigung zu einer Zoll⸗ erhöhung für Vieh, Fleiſch und Hülſenfrüchte, vor allem Erbſen, vom Reichstag verlangt. Ueber die Modalität einer Heraufſetzung des Butterzolls, eines der am heftigſten beſtrittenen Punkte des Pro⸗ gramms, wird man Näheres erſt aus der Rede Schieles erfahren. Ueber die künftige Regelung der Holzeinfuhr hat man ſich dahin verſtändigt, daß mit den Holz ein⸗ führenden Ländern, alſo in erſter Linie Oeſterreich und Schweden mit möglichſter Beſchleunigung Ver⸗ handlungen über eine Kontingentregelung eingeleitet werden ſollen. Soweit in großen Umriſſen die Vorlage, wie ſie aus dem Kabinett hervorgegangen iſt. Es läßt ſich unſchwer vorausſehen, daß dieſes Programm nicht nur bei den Sozialdemokraten, ſondern auch in den Wirtſchafts⸗ und Induſtriekreiſen der bürgerlichen Mitte auf ſtarken Widerſpruch ſtoßen wird. FFUCCCUCCUCCCbCCCCCCbCbCbCTCTCTbTbTbTbTVTVTVwTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTTblblb'blblblb..bbb.bububVuVbVbVGVVVVTWTWTV1+1111TT1TTWVTTWTWWTW1TWTWTlTIlIl''lI'''''''.''.!.'....www ſei, wie Dr. Schreiber feſtſtellte, im preußiſchen Berg⸗ bau ſeit 1927 die durchſchnittliche Jahreszahl der Opfer ſtändig zurückgegangen. Ueber die Wirtſchaftslage des Bergbanues hatte er, wie ſich denken läßt, nur unerfreuliches 311 berichten: Erhöhung der Arbeitsloſigkeit trotz der bis an die äußerſte Grenze geſteigerten Feierſchich⸗ ten, rieſige Haldenbeſtände, bedenkliche Preisrück⸗ gänge und daneben nur geringe Fortſchritte der internationalen Kohlenverſtändigung. Der Miniſter richtet an die öffentlichen Betriebe die ernſte und beachtliche Mahnung— beiläuftg ein be⸗ trübendes Zeichen der Zeit, daß derlei Ermahnungen überhaupt nötig ſind— den Bezug auslän⸗ diſcher Kohle einzuſtellen und der na⸗ tionalen Pflicht ſich zu erinnern. Dr. Schreiber glaubte mit dem immerhin optimiſtiſchen Ausblick ſchließen zu dürfen, daß wir am äuße* ſten Punkt der Kriſe angelangt ſeien. Großes Aufſehen erregte auch die vom Präſidenten verleſene Mittetlung, daß der deutſchnattonale Abg. Dr. Deerberg, der bekanntlich im Hauptaus⸗ ſchuß der Kritik der Linken an der Broſchüre„Ge⸗ feſſelte Juſtiz“ ſich angeſchloſſen hatte, auf ſein Mandat verzichtet habe. Wie man ſich er⸗ innert, war das Gerücht einer bevorſtehenden Man⸗ datsniederlegung von dem deutſchnationalen Frak⸗ tionsvorſtand wie von Deerberg ſelbſt entſchieden dementiert worden. Henderſon und Alexander in Paris — Paris, 24. Febr. Der engliſche Außenminiſter Henderſon und der erſte Lord der Admiralität, Alexander, ſind geſtern nachmittag in Paris ein⸗ getroffen. Die engliſchen Staatsmänner wurden auf dem Bahnhof von dem engliſchen Botſchafter Lord Tyrrell begrüßt und haben ſich dann ſofort ins franzöſiſche Außen miniſterium begeben. Rede Dr. Wirths vor der Breslauer Zentrumspartei Meldung des Wolffbüros Breslan, 23. Febr. Die Zentrumspartei veranſtaltete geſtern in Breslau eine gut beſuchte Kundgebung. Der Ver⸗ ſammlungsleiter wies in ſeinen Begrüßungsworten darauf hin, daß angeſichts der verantwortungsloſen Aufputſchung der Maſſen und der Demagogie der Radikalen das Zentrum von der Defen⸗ ſive übergehen werde. Dann hielt Reichsinnenminiſter Dr. Wirth, mit lebhaftem Beifall begrüßt, eine Rede. Er kennzeichnete die ſchwierige Lage Deutſchlands, be⸗ tonte aber, öaß auch andere Länder mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen hätten, daß z. B. das engliſche Budget einen Fehlbetrag von einer Mil⸗ liarde Goldmark aufweife. Unſere finanzielle Lage ſei ſchwer, aber nicht ſo, daß heute von einer neuen Kataſtrophe geſprochen werden könne. Der Miniſter kritiſierte ſcharf den Auszug der Rechten aus dem Reichstage, die ſich damit der Mit⸗ arbeit und der Verantwortung entziehe. Das Zen⸗ trum habe in allen Kämpfen niemals die Sorge um den Staat aus den Augen gelaſſen. In der Oſt⸗ frage ſei die Grenze für die mögliche Hilfe gegeben durch die finanzielle Leiſtungsfähigkeit. Es ſei aber gelungen, weitere Kreiſe Schleſiens, darunter auch Breslau, in das Geſetz einzubeziehen. Bei der Hilfe für die Landwirtſchaft müßten die Intereſſen von Produzenten und Konſumenten ausgegli⸗ chen werden. Man könne auch nicht die gesamte Handelspolitik in Frage ſtellen. Ein Ver⸗ gleich etwa der Getreidepreiſe in Deutſchland und auf dem Weltmarkt zeige, was bereits für die Land⸗ wirtſchaft getan worden ſei. Dr. Wirth wies auf die Welle des Radikalismus hin, die durch das Volk gehe. Der Kapitalismus in ſeiner heutigen Form ſei Gegenſtand der Kriſe. Aber angeſichts der augen⸗ blicklichen Probleme— Arbeitsloſigkeit uſw.— ſeß nicht zu wählen zwiſchen Kommunismus und libe⸗ ralem Individualismus, ſondern es gelte, pra k⸗ tiſch Hand anzulegen, um dem Volk das Leben zu ſichern., Mit Schlagworten ſei unſerer Lage nicht beizukommen. Die ſeit dem 14. Septem⸗ ber Deutſchland entzogenen zwei Milliarden Auslandsgelder würden nicht unter der De⸗ viſe„Brechung der Zinsknechtſchaft“ zurückkehren, ſondern nur bei einer vernünftigen Wirt⸗ ſchaftspolitik. Vertrauen zu der Arbeit der Regierung ſei notwendig. Das Erbe einer neuen Kataſtrophe würde nicht der Nationalſozialismus, ſondern der Kommunismus antreten. Daher hätten gerade die bürgerlichen Kreiſe allen Anlaß, der Regierung wohlwollend gegenütber zu ſtehen. Das große Erbe, das wir übernommen haben, ſei die deutſche Einheit, das große nationale Ziel die Freiheit des deutſchen Vaterlandes. Nur aus einer kräftigen ſtaatlichen Autorität, einer Willensbildung aus dem Volk heraus könne die Kraft zur Ueber⸗ windung der Not kommen. Die Verſammlung beſchloß ſodaun, an den Reichskanzler Dr. Brüning ein Telegramm zit richten, in dem ihm das Vertrauen zu ſeiner Poli⸗ tik ausgeſprochen wird. Der„Dank für OV. Jarres — Duisburg, 24. Febr. Am Schluß der geſtrigen Stadtverordnetenverſammlung, auf deren Tagesord⸗ nung als einziger Punkt die Stillegung der Hütte Ruhrort⸗Meiderich ſtand, wurde nach ziemlich leb⸗ hafter Debatte ein kommuniſtiſcher Antrag abgelehnt, nach dem die von Oberbürgermeiſter Dr. Jar res „im Intereſſe der Vereinigten Stahlwerke.⸗G.“ ausgegebenen Gelder zurück zu zahlen ſeien und der die Stellungnahme des Oberbürgermeiſters zu der Angelegenheit der Hütte Ruhrort⸗Meiderich ſchärf⸗ ſtens verurteilt. Ein ſozialdemokratiſcher Antrag, der dem Oberbürgermeiſter die Miß billigung ausſpricht, wurde jedoch mit den Stimmen der Antragſtellex, der Kommuniſten und einigen Splitterſtimmn an genommen. Neue argentiniſche Einfuhrzölle von—32% — Buenos⸗Aires, 28. Febr. Die argentiniſche Regierung hat durch ein ſoeben veröffentlichtes Dekret eine ganze Reihe bisher zollfreier Artikel mit Einfuhrzöllen von 532 Proz. belegt. Das Dekret tritt am 23. Februar in Kraft. 2. Seite — Nummer 91 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 24. Februar 1991 Admiral v. Capelle Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Febr. 8 Ein Jahr nach dem Tode ſeines langjährigen Vorgeſetzten, des Großadmirals von Tirpitz, hat fetzt auch Admiral v. Capelle das Zeitliche geſegnet. Er gehörte dem alten Reichsmarineamt faſt drei Jahrzehnte lang, nämlich von 1891 bis 1918, an. Von Tirpitz wurde er während des Krie⸗ ges auf den neugeſchaffenen Poſten eines Unter⸗ ſtaatsſekretärs berufen. Als Tirpitz dann wegen des bekannten U⸗Boot⸗ Konfliktes mit Bethmann⸗ Hollweg 1916 von der Marineleitung zurücktrat, wurde Capelle an ſeine Stelle berufen. Aber während er zunächſt nur für die beſchränkte An⸗ wendung der U⸗Bootwaffe eintrat, bekannte er ſich ſpäter zu der Denkſchrift des Admiralſtabes, die England durch den U⸗Boot⸗K Krieg in fünf Monaten auf die Knie zu zwingen verſprach. Berechtigtes Aufſehen erregte Capelle im Oktober 1917 mit ſeiner Rede im Reichstag, in der er zum erſten Male auf die revolutionären Umtriebe der unab⸗ hängigen Sozialdemokraten in der Flotte hinwies. Als Michaelis demiſſtonierte, reichte auch Capelle ſein Entlaſſungsgeſuch ein, das jedoch nicht bewilligt wurde. Erſt anfangs Oktober 1918 trat er dann gurück. Seitdem lebte er als kranker Mann in verſchie⸗ denen Kurorten, zuletzt in Wiesbaden. Po⸗ ch hatte er ſich ſeit ſeinem Sturz nicht mehr Auktionsſchluß auf Schloß Glienicke Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Febr. Der von Friedrich Leopold, dem vielleicht nicht mehr roten, doch immer noch dunklen Prinzen in⸗ ſzenterten Verſteigerungsrummel im Jagbſchloß Glienicke, hat ein Ende gefunden. Den Käufern die am Montag vormittag erſchienen waren wurde mit⸗ geteilt, daß keine Auktion mehr ſtattfinden könne, da das Berliner Polizeipräſtdium die Erlaubnis zur Weiterführung der Auktion verweigert habe. Die Auktion war am Samstag nachmittag von der Polizei plötzlich unterbrochen worden, weil bereits zurückgezogene Gegenſtände erneut ausgeboten wur⸗ den. Es ſollen noch ungefähr 200 Möbelſtücke übrig 1 fein, die man jetzt freihändig verramſchen will. Die Flöte Friedrichs des Großkn iſt, wie die„Deutſche Zeitung“ hört, inzwiſchen nach Lugan v gebracht worden, wo Prinz Friedrich Leppold ſeit 10 oder 11 Jahren wohnt. Neuerdings ſind übrigens nach derſelben Quelle Zweifel auf⸗ gekommen, ob die Glienicke⸗Flöte wirklich im Beſitz Friedrichs des Großen geweſen iſt. Es werden näm⸗ lich eine ganze Anzahl Flöten aufbewahrt, auf denen Friedrich der Große geſpielt haben ſoll. Das Hohenzollern⸗Muſeum in Monbijou bewahrt allein ſechs ſolcher Flöten auf. Nur bei einer dieſer iſt es wirklich ſicher, daß Friedrich der Große ſie ſelbſt geſpielt hat. Die Verſteigerung im Schloſſe Glienicke Hat 84 000 Mk. erbracht. Dazu kommen jetzt noch die Be⸗ krüge aus etwaigen Freihandverkäufen. —— Kommuniſtenaugriff auf einen national⸗ ſozialiſtiſchen Fackelzug — Zittau, 24. Febr. Bei einem Fackelzug, den die Nea geſtern abend durch die Hauptſtraßen der Stadt veranſtaltete, kam es zu ſchweren Ausſchrei⸗ tungen. Als der Zug auf der Bautzener Straße an⸗ Jangte, wurde er von Kom mu niſten ange⸗ griffen. Ein Nationalſozialiſt wurde hierbei ſchwer verletzt, während zwei weitere Perſonen leichtere Verletzungen erlitten. Gleich darauf fielen in der Frauenſtraße mehrere Schüſſe, durch die ein unbeteiligter Mann tödlich verletzt wurde und ein weiterer einen leichten Rückenſchuß erhielt. An dem herbeigerufenen Polizeiauto wurde durch einen Schuß eine Scheibe zertrümert. Während der anſchließenden Kundgebung in dem Gaſthaus„Drei Kronen“ kam es wiederum zu Zu⸗ ſammenſtößen, bei denen ein Gendarm ſchwer und ein ſtädtiſcher Schutzmann leicht verletzt wurde. Volſchafler Hoeſch reiſt nach Berlin Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 24. Febr. Die in der Kuliſſe angebahnten Verhandlun⸗ gen zwiſchen Vertretern des Stahl⸗ helms und der Hitlerpartei mit fran⸗ zöſiſchen Rechtspolitikern haben an maß⸗ gebender deutſcher Stelle ein unverkennbares Miß⸗ behagen hervorgerufen. Zur Aufklärung dieſer An⸗ gelegenheit begibt ſich der deutſche Botſchafter von Hoeſch morgen mittag nach Berlin und wird erſt wieder Anfang der nächſten Woche hierher zurück⸗ kehren. Der deutſche Botſchafter wird nach den uns von gutunterrichteter Seite zugekommenen Informatio⸗ nen die Kernfrage anſchneiden, ob und inwiefern parteipolitiſche Verhandlungen zwiſchen deutſchen und franzöſiſchen Perſönlichkeiten im Intereſſe einer einheitlich geführten Verſtändigungspolitik liefen. Außerdem wird ſich während des Aufenthaltes des deutſchen Botſchafters in Berlin auch die Gelegen⸗ heit ergeben, über die Regierungs verhandlungen zur Vorbereitung der allgemeinen Abrüſtungskon⸗ ferenz Erörterungen zu pflegen, Auch die Re⸗ parationsfrage ſoll nach den hier mit dem Quai'Orſay angekurbelten Beſprechungen den Ge⸗ genſtand einer Rückſprache des Botſchafters in Ber⸗ lin bilden. Es iſt anzunehmen, daß in allernächſter Zeit auf dem Gebiete der deutſch⸗franzöſiſchen Be⸗ ziehungen gewiſſe neue Geſichtspunkte geſucht werden ſollen und ſchon aus dieſem Grunde wirken die von parteipolitiſcher Seite unternommenen Vorſtöße einigermaßen ſtörend. Eine Berichtigung des Stahlhelm Telegraphiſche Meldung Berlin, 23. Febr. Das Bundesamt des Stahlhelm teilt mit, ein Teil der franzöſiſchen Preſſe und der deutſchen Preſſe be⸗ richte, daß in Paris Abordnungen deutſcher Rechts⸗ parteien, darunter des Stahlhelms, weilen, um mit den franzöſiſchen Rechtskreiſen über die näheren Bedingungen einer Zuſammenarbeit zwiſchen Deutſchland und Frankreich nach der Regierungs⸗ übernahme durch die Rechte in Deutſchland zu ver⸗ handeln.— Für den Stahlhelm erklärt deſſen Bun⸗ desleitung dieſe Meldung als unrichtig. Deutſche Induſtrieführer fahren nach Rußland Meldung des Wolffbüros Eſſen, 23. Febr. Auf Einladung des Oberſten Volkswirtſchaftsrates der Sowjetunion werden demnächſt eine Reihe von leitenden Herren deutſcher Induſtriekonzerne, die mit Rußland Geſchäftsbeziehungen unterhalten, Mos⸗ kau beſuchen. Vorausſichtlich werden folgende Herren an der Fahrt teilnehmen: Buſch(Linke⸗ Hofmann), Konrad(Borſig), Geh. Kommerzienrat Butz(Mann), Borbet(Ver⸗ einigte Stahlwerke), Hirſch(Hirſch Kupfer), Klotz⸗ bach(Krupp), Klöckner(Klöckner), Poensgen (Vereinigte Stahlwerke), Reuter(Demag), Pfef⸗ fer(AEG), Kbettgen(Siemens), Krahe(Otto Wolff), ſowie ein Direktor der Metallgeſellſchaft Frankfurt und verſchiedene Angehörige anderer In⸗ duſtriegruppen. Da das ruſſiſche Dumping in den Vereinigten Staaten, in England und Frankreich eine ſtarke Ab⸗ neigung gegen eine weitere geſchäftliche Betätigung in und mit Rußland geweckt hätte, würde man in Moskau den deutſchen Wirtſchaftsführern umſomehr um den Bart zu gehen wünſchen. Wir möchten ſchließen: Erſt recht ein Grund für uns zur Zurückhaltung. Am Ende— man braucht nur unſeren Holzhandel zu fragen— kehrt ſich das ruſſiſche Dumping gegen uns genau ſo wie gegen die anderen. Im Grunde iſt das freilich auch die Anſicht der„Voſſiſchen Zeitung.“ Die urteilt: So willkommen auch bei der heutigen Depreſſion jeder ruſſiſche Auftrag für die deutſche Induſtrie iſt, ſo darf doch keine Täuſchung darüber beſtehen, daß die Inſtallation der ruſſiſchen Induſtrie ein kurz⸗ friſtiges und zweiſchneidiges Schwert iſt, wenn über kurz oder lang ruſſiſche Fertig ⸗ fabrikate, losgelöſt von der normalen Preisgeſtaltung, auf den Weltmarkt drücken. Das iſt Wort für Wort richtig. Die kapfitaliſtiſche Wirtſchaft, die aus der dringenden Not des Tages heraus den Sowjetruſſen bei der Verwirklichung ihres„Fünfjahresplanes“ hilft, legt ſich ſelbſt den Strick um den Hals. CC ³·wi VVdvddadddddddã· ͥã yd d e Neues britiſches Armeeflugzeug Meldung des Wolffbüros London, 23. Febr. Nach einer Mitteilung Reuters haben britiſche Heeresflieger die geheimen Verſuche zur Er⸗ probung eines neuen Armeeflugzeugtyps abgeſchloſ⸗ ſen. Bei der neuen Maſchine, die, wie es in der Mitteilung heißt, eine u mwälzung des Kampfes in der Luft herbeiführen dürfte, handelt es ſich um einen einſitzigen Armeedoppel⸗ decker, den man als fliegende Lafette anſpre⸗ chen könnte; er beſitzt ſechs Maſchinen⸗ ge wehre, deren Schußbahnen konvergierend in einem Punkte zuſammentrefſen; alle ſechs Geſchütze werden vom Piloten miteinem Handgriff zu gleicher Zeit bedient. Die Maſchine ſoll bei einer Geſchwindigkeit von etwa 300 Stunden⸗ kilometern noch vier 20pfundige Bomben mitführen und mit dieſer Laſt bis zu einer Höhe von etwa 8000 Metern ſteigen können. Die Revolution in Peru Telegraphiſche Meldung — Newyork, 23. Febr. Aſſoeiated Preß meldet aus der peruaniſchen Hauptſtadt Lima, daß infolge der von der Regie⸗ rung verhängten Zenſur es außerordentlich ſchwie⸗ rig, ja ſaſt unmöglich ſei, die wirkliche, Ausdehnung der revolutionären Bewegung in Südperu feſtzu⸗⸗ ſtellen. Daß die Bewegung aber nicht bedeutungslos ſein könne, gehe daraus hervor, daß die Regierung offenbar größere Streitkräfte konzentriere. Außer der bereits gemeldeten Einberufung von Reſerven hatte die Regierung auch eine Anzahl Flugzeuge angeſetzt. Eins von dieſen Flugzeugen hat einſt⸗ weilen Zeitungen, die der Regierung naheſtehen, und Proklamationen über Arequipa abgeworfen. Die Aufſtändiſchen ihrerſeits haben in Arequipa ein Poſt⸗ flugzeug der Panamerican Graee Lines beſchla g⸗ nahmt. In Nordperu ſcheint die Lage zurzeit ruhig zu ſein, jedenfalls hat der von dort nach Lima zurückgekehrte Innenminiſter erklärt, daß der Streik auf den Talaca⸗Oelfeldern beendet und der Betrieb wieder aufgenommen ſei. Der pernaniſche Botſchafter in Argentinien hat ſich, wie die Aſſoeiated Preß aus Buenos Aires erfährt, dahin geäußert, daß die Be ng in Süd⸗ peru lediglich das Bemühen der alten Leguia⸗Partei darſtelle, wieder zur Macht zu gelangen, daß dieſer Bewegung aber die Unterſtützung der breiten Schich⸗ ten der Bevölkerung fehle. Die Aufſtändiſchen in Arequipa ſeien nach der Meinung des Botſchafters nicht ſtark genug, gegen die Hauptſtadt etwas auszu⸗ richten. Im übrigen ſeien die Hauptprobleme für Peru nicht politiſcher, ſondern wirtſchaftlicher Natur. 200 Todesopfer des Aufſtandes? — Newyork, 23. Febr. Aſſocicated Preß meldet aus Guayaquil: Ein Paſſagier, der mit einem Flug⸗ zeug der Panamerican Airlines heute früh Lima verlaſſen hatte, berichtete, daß während des Aufſtan⸗ des am Freitag mindeſtens 200 Perſonen getötet worden ſeien. Mannheimer Volksmuſikpflege Drittes Sinfonie⸗Konzert Spärlich laufen die Verbindungsfäden zwiſchen den Meiſtern, deren Werke im geſtrigen Konzert des Ausſchuſſes für Volksmuſikpflege vorgeführt wur⸗ den. Am eheſten ließ ſich die Fruchtfolge Liſzt und Saint⸗Saens rechtfertigen, hat doch Saint⸗Saens mit ſeiner großen dritten Symphonie ein Denkmal für Liſzt errichtet. Immerhin war es lehrreich, eine von den weniger berühmten Symphonien Beethovens zu hören. Seine„vierte“ erſcheint uns wie ein lieb⸗ liches Tal zwiſchen den ragenden Gipfeln der Eroieg und Fünften. Einzig im Scherzo mit ſeiner erwei⸗ terten Form, die das Trio ein zweitesmal aufnimmt, verrät ſich die Tatze des Löwen. Für den Hörer, der Liſzts Mephiſto⸗Walzer in der Klavierfaſſung kennt, bedeutete die orcheſtrale Darbietung eine ziemliche Enttäuſchung. Gewiſſe Schwächen der Liſztſchen Inſtrumentation traten un⸗ verhüllt hervor, und der ganze Tanz in der Dorf⸗ ſchenke huüſchte, aller Derbheiten des ländlichen„Ge⸗ ſtrampften“ bar, gänzlich undämoniſch in gleichmäßig raſchem Zeitmaß vorüber. Anton Rubinſtein hat das Schlagwort vom Klavierorcheſter geprägt, das beim Mephiſto⸗Walzer inſdfern zutrifft, als vieles, was Liſzt orcheſtral empfunden haben mag, am Klavier viel markanter in Erſcheinung tritt. Bei aller Ge⸗ ſchicklichkeit, die GMD. Roſenſtock als Orcheſter⸗ leiter an den Tag legte, möchten wir die Pflege des Liſzt⸗Stiles nicht gerade als eine Aufgabe bezeichnen, der er beſondere Liebe widmet. t an Safnt⸗Saéns ſeine Liebe zur Natur ſtechend für einen geborenen Pariſer ganz ungewöhnlichen Zug empfunden. Dieſer unge⸗ wohnte Zug mag zu einem ſeiner merkwürdigen Werke geführt haben. Manche glückliche Beobach⸗ tungen, ferner Aeußerungen eines bei dieſem miß⸗ mutigen, unſympathiſchen Muſikanten ſelten auftre⸗ kenden Humors führten zur Konzeption eines eyk⸗ liſchen Werkes„Der Karnevalder Tiere“ für dwei Klaviere mit begleitendem Orcheſter, wobei der] Pariſer Oper zu inſzenieren. Zuſammenhang mit der Tierwelt ziemlich an der Oberfläche haften bleibt. Frappierend wirkt eine offenbar gewollte Aehnlichkeit mit einem Motiv ans Offenbachs„Orpheus in der Unterwelt“(auffallen⸗ derweiſe gerade bei der„Schildkröte“), ferner eine derbe Parodie auf die Anfänger⸗Uebungen am Kla⸗ vier mit Fünffinger⸗Uebungen und Tonleiterſtudien in Gegenbewegung. Nur der Schwan hat es zu tie⸗ ſerer Bedeutung und größerer Verbreitung— auch außerhalb des Zyklus— gebracht. Die Solo⸗Klaviere ſind mit dankbaren, gut klingenden und nicht ſehr an⸗ ſtrengenden Aufgaben bedacht, wie bei dem glänzenden Pianiſten Saint⸗Sasns nicht anders zu erwarten. Hans und Lene Bruch, die Soliſten des Abends, fanden eine ſehr dankbare Aufgabe vor, die ſie mit gutem Geſchick löſten. Die Wiedergabe fand großen Beifall. Ein vorübergehender Aufenthalt in Budapeſt bot Hector Berlioz die Anregung zur brillanten Or⸗ cheſtrierung des ungariſchen Rakoczy⸗Marſches, die er ſelbſt derart hochſchätzte, daß er ihr zuliebe den erſten Teil von„Fauſts Verdammung“ nach Ungarn() ver⸗ legte, um dieſen mit dem orcheſtralen Prunkſtück wirkſam ſchließen zu können. Mit dem poetiſch em⸗ pfundenen, auch muſikaliſch einheitlich wirkenden Sylphentanz und dem Tanz der Irrlichter zuſammen entſtand eine Trias von orcheſtralen Glanzſtücken, die auch außerhalb der„Verſammlung“ ein Daſein führen, das ſie des öfteren zu klingendem und des Publikum berauſchenden Leben erweckt. Der Talmi⸗ glanz der beiden Romanen Saint⸗Saeèns und Berlioz exweckte Betfallsſtürme, die auch dem trefflichen Nationaltheater⸗Orcheſter und ſeinem Len⸗ ker warmen Dank entboten. Karl Eberts leitete die Veranſtaltung mit klugen, humorgewürzten Wor⸗ ten ein. Dr. Ch. Mozarts„Idomened“ wurde geſtern in einem Konſervatoriumskonzert in Paris aufgeführt. Ein junger Baſeler Dirigent, Paul Sacher leitete die Uraufführung, die begeiſterten Beifall fand. Es liegt jetzt die Abſicht vor,„Idomened“ in der Großen Das Nationaltheater teilt mit: Heute abend geht Verdis Oper„Otello“ unter muſikaliſcher Leitung des ſpeben aus Rußland zurückgekehrten Generalmuſikdirektors Roſenſtock mit Miete A in Szene. Die urſprünglich für heute vorgeſehene Auf⸗ führung von„Fremde Erde“ muß wegen Erkrankung im Perſonal zurückgeſtellt werden. Auf die am Samstag außer Miete ſtattfindende Wiederholung von„Lumpazivagabundus“ wird beſonders hingewieſen. In ihr wird das Werk nochmals mit den ſämtlichen karnevaliſtiſchen Einlagen geboten werden. Im Pfalzbau Ludwigshafen findet am Donnerstag eine Aufführung von Cimaroſas„Hei m⸗ licher Ehe“ ſtatt.— Zu dem heutigen Kammer⸗ ſpielabend„Etienne und Luiſe“ iſt eine An⸗ zahl Karten noch erhältlich. Heidelberger Stadttheater. Was die Inten⸗ danz bewogen hat, Franz Suppés„Große Unbe⸗ kannte“ ihrer wohlverdienten Ruhe zu entreißen, bleibt auch nach der Aufführung ein Rätſel. Das Textbuch führt uns in das Frankreich Bonapartes, als er noch erſter Konſul der Republik war, bringt uns als Hauptperſonen den Generalgouverneur von Paris und ſeine Frau, die innerlich zu dem Roya⸗ liſten Brichauteau hinübergewechſelt iſt und im Ver⸗ lauf des Abends den Wechſel auch äußerlich voll⸗ zieht, dazu kommt noch in derdfür die Operette un⸗ umgänglich notwendigen Nebenhandlung das „luſtige“ Paar in Form einer Friſeuſe und einem reich und Stadtrat gewordenen Bäckermeiſter mit Don Juan⸗Allüren. Suppes Muſik iſt ſauber, me⸗ lodiös, aber es bedeutet keinen Verluſt, wenn auch ſie begraben bleibt. Man könnte der Operette allen⸗ falls noch eine Art von Extſtenzberechtigung zuge⸗ ſtehen, wenn ſie in flotter, aber ſtilechter Auf⸗ machung und vor allem in den Hauptpartien mit Sängern beſetzt werden könnte. Schmelziges Schluchzen, vom Dirigentenpult(Topitz) durch üüberbreite Tempi noch unterſtrichen, nimmt dem Vicomte alle Männlichkeit. Die Lucia müßte eine Stimme haben, die weniger grell und ſoubrettenhaft klingt. Man hält ſich an das luſtige Paar(Wo⸗ borſky und Ploder). N g 8 8 Die Anwetter⸗Kalaſtrophe in Süditalien Drahtung unſ. römiſchen Vertreter O Rom, 24. Febr. Heute liegen genauere Meldungen zu dem 89. klon vor, der am Sonntag die Nordküſte Sizilieng heimſuchte und die ſchwerſten Verwüſtungen aurich⸗ tete. In Palermo wurde die Hafengegend die Sturmfluten vollſtändig überſchwemmt. Waſſer ſtieg 2 Meter hoch, drang in die Büros und Geſchäfte ein und trieb in wildem Chaos Haus, gegenſtände und Waren hinweg. Die Bevölkerung konnte ſich nur mit größter Mühe in die oberen Stockwerke retten. Auf einem Neubau ſtürzte ein Hebekran ein und durchſchlug ein Gebäude, das glücklicherweiſe leer ſtand. Ein wolkenbruchartiger Sturmregen, wie ihn Palermo ſeit Jahren nicht erlebt hatte, erſchwerte das Rettungswerk überaus. Bisher wurden fünf Tote und zahl⸗ reiche Verletzte gemeldet. Im Hafen riſſen ſich die Schiffe von den Ankertauen los und trieben gegen⸗ einander, wobei mehrere Dampfer beſchädigt wur⸗ den. 20 kleinere Fahrzeuge, darunter ein Kohlen ſchiff, ſanken. Alle Zugverbindungen in Nordſizilien ſind ſtirt. Auf der Strecke Termini—Grabia gleiſte ein Zug, während er den ſtark angeſchwol⸗ lenen Fluß überquerte. Mit Ausnahme eines Sol, daten konnten ſich alle Reiſenden retten. Auch andere Züge blieben auf den überſchwemmten Geleiſen ſtecken. Auch aus Meſſina, Cattini, Syrg⸗ kus und Gatanzaro werden heute ſchwere Un⸗ wetterſchäden gemeldet. Bei Meſſina lief ein 4000 Tonnen ſtarker Frachtdampfer auf, den es bisher nicht gelang in Sicherheit zu bringen. In Gatan⸗ zaro ſind durch Ueberſchwemmungen zahlreiche Fa⸗ milien obdachlos geworden. In Südkalabrien wur⸗ den durch den anhaltenden Regen Erdrutſche ver⸗ urſacht. Auch hier ſind Menſchenleben zu beklagen. Studentenmord in Cambrioge Drahtung unſ. Londoner Vertreter; 8 London, 24. Febr. Große Aufregung hat die Auffindung eines offen⸗ bar ermordeten jungen Studenten der Univerſitit durch Daß geg. ente Cambridge hervorgerufen. Der 19jährige Franels Ellis, der ſich im erſten Semeſter befand und vor⸗ nehmlich Archäologie ſtudierte, wurde von dem Unf⸗ verſttätsdiener in ſeinem Zimmer im College ot aufgefunden und ſchon eine oberflächliche Pritfung der Leiche zeigte, daß unzweifelhaft ein Mord vor⸗ liegt. Etwa 20 Taſchentücher waren um den Kopf des Studenten gebunden und ſeine Arme und Beine waren mit Wickelgamaſchen auf dem Rücken zuſammengebunbey, Keinerlei Wunden oder ſonſtige Anzeichen eines Kampfes waren zu ſehen. Beamten der Londoner Kriminalpolizei ſind mit der Aufklärung des Verbrechens beſchäſtigt. Eine Unterſuchung der Lebensgewohnheiten des Ermorde⸗ ten ergab, daß nichts über irgend welche geheime Tätigkeiten bekannt iſt, die zur Aufklärung des Rätſels beitragen könnte. Der junge Student, der an der Univerſität ein durchaus normales Leben führte, beſchäftigte ſich ſehr ſtark mit Ausgrabungen und brachte ſeine Ferien mit archäologiſchen Expez ditionen zu. 5 8 Letzte Meldungen Hamburger Dampfer geſunken— Beſatzung gerettet — Bremen, 24. Febr. Der Hamburger Dampfer „Kurland“ iſt in der Nacht zum 22. Februar norb⸗ weſtlich vom Terſchelling⸗Feuerſchiff geſunken. Die aus 12 Mann beſtehende Beſatzung wurde von einem engliſchen Fiſchdampfer geborgen. Drei Todesopfer einer Exploſion — Budapeſt, 24. Febr. In Kronſtadt in Sie; benbürgen erfolgte geſtern mittag im Laboratorium des Filmbüros Concordia eine Exploſion. Dre Perſonen wurden buchſtäblich in Stücke geriſſen, Mehrere Perſonen wurden verletzt. Die Exploſton verurſachte einen Brand, der von der Feuerwehr nicht gelöſcht werden konnte, ſodaß das ganze Gebäude eingeäſchert wurde. (Man ſpielt in Berlin:„Geſellſchaft der Menſchenrechte“, ein Stück um Georg Büchner, von dem Wiener Fr. Th. Zſokor wurde hauptſächlich ſeines demagogiſchen Charakters wegen von dem kritikloſen Publikum der Sozigliſtiſchen Volksbühne lebhaft beklatſcht.— In der Staatsoper am Platz der Republik wurde geſtern„Madame Butterfly“ in hübſcher Neuinſzenjerung aufge⸗ führt, mit Jarmila Novotna in der Titelxolle, Der Beifall war groß. N de Die große Saiſon der Londoner Oper von Coventgarden, die am 27. April eröffnet und zehn Wochen dauern wird, wird wiederum hauptſächlich im Zeichen der deutſchen Kunſt ſtehen. Mit Brund Walther, der die Aufführungen nunmehr zum achten Male dirigiert, kommen Lotte Lehmann, Maria Olszewſka, Frieda Leider, Melchiot, Schorr und andere nach London. Der Bayreuther Tenor Gotthelf Piſtor und der Wagnexfünger Willt Wele werden zum erſten Male vor den Londoner Publikum erſcheinen, ebenſo Marion Nemeth von der Wiener Oper und Margit Angerer. Im Programm herrſcht die deutſche Oper vor. Der„Ring der Nibelungen“ wird zweimal gegeben, daneben Wagners„Triſtan und Jſolde“, die„Fledermaus“ und Mozarts „Zauberflöte.“ e Neue Forſchungen über das Milchſtraßenſyſtem Die amerikaniſche Harvard⸗ Sternwarte hat unter Leitung des bekannten Aſtronomen Shapley ein eigenes Laboratorium eingerichtet, das aus; ſchließlich der Beobachtung und weiteren Erforſchung der Milchſtraße dienen ſoll. Shapley kommt nun auf Grund neueſter Erkenntuſſe zu folgendem neuen Bild des Syſtems der Milchſtraße. Das Milchſtra⸗ ßen⸗Syſtem iſt kein rieſenhafter Spiralnebel, wie bisher vielfach angenommen wurde, ſondern eine Nebelgruppe von der Art, wie man ſie auch an anderen zahlreichen Stellen des Himmels finde! 1 Ihrer Größe und der Zahl der Mitglieder nach iſt 1 dieſe Nebelgruppe, die in ihrer Form abgeflacht er ſcheint, etwa vergleichbar mit der Gruppe im Haal der Berenice, die etwa 300 Mitglieder umfaßt. — S SS MSU SAS SA 991 erg ebr. n y⸗ liens in rich⸗ durch Daß 8 ind Haus. erung beren te ein das rtiget ahren Swerk zahl⸗ ch die gegen wur⸗ ohlen⸗ d gez Sol⸗ dere leiſen yr g⸗ 1 Un⸗ 4000 jishet atan⸗ N Fa⸗ wur⸗ ver⸗ agen. e ers br. offen rſität aneis vor⸗ Uni⸗ e tot tfung vor⸗ ume und N chen ben. eines mit Eine orde⸗ eime des „der eben ugen rhef ent hwol⸗ Dienstag, 24. Februar 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7 3. Seite/ Nummer 91 eee 8 7 Der Raumbedarf der ſtädtiſchen Schulen Vis 1934 iſt mit einem jährlichen Zuwachs von 1100 bis 1200 Volksſchülern zu rechnen 55 In der füngſten Stadtratsſitzung lag, wie mit⸗ geteilt, eine Ueberſicht über den geſamten Raumbedarf der ſtädtiſchen Schulen einſchließlich der Handels⸗Hochſchule por, die ſchon einmal dem Bürgerausſchuß am 8. März 1928 erſtattet wurde, inzwiſchen aber zum Teil durch die Entwicklung überholt worden iſt. Die Verhältniſſe ſind deshalb nach dem neueſten Stand erneut feſtgeſtellt und daraus die Schlußfolgerungen für das Schulbauprogramm gesogen worden. Die Schülerzahl der Volksſchule befindet ſich z. Zt. in aufſteigender Linie. Dieſe Bewegung hat im Jahre 1926 begonnen. Das Maximum wurde Oſtern 1916 mit 37 280 Schü⸗ lern, das Minimum Oſtern 1925 mit 24 711 Schülern erreicht. Oſtern 1926 kamen 69 Schüler, 1927: 818 Schüler, 1928: 360, 1929: 247 Schftler hinzu. 1929 war mit 25 711 Schülern ein Rückgang um 247 zu ver⸗ zeichnen. Am 1. Juli 1929 kamen 337 Schüler durch die Eingemeindung von Wallſtadt hinzu. Oſtern 1930 brachte ein weiteres Plus von 675 Schülern. Am 1. Oktober 1930 wurde durch die Eingemeindung von Seckenheim und Friedrichsfeld die Schülerzahl um weitere 1520 Köpfe auf 28 243 vermehrt. Die früheren Annahmen über die Bewegung der Schü⸗ lerzahlen der Volksſchule ſind darnach nur zum Teil eingetroffen. Mit dem Rückgang bis einſchließlich Oſtern 1925 war gerechnet; ebenſo mit dem Anſteigen in den Jahren 1926 und 1927, denn bis Oſtern 1925 traten die ſchwachen Kriegsjahrgänge in die Volks⸗ ſchule ein, Oſtern 1926 und 1027 dagegen die beiden ſtarken Jahrgänge nach dem Krieg. Ueberraſchend iſt aber, daß dieſe Steigerung in den folgenden Jah⸗ ren 192830 trotz des empfindlichen Geburtenrück⸗ gangs angehalten hat und ſich noch bis Oſtern 1934 ſortſetzen wird. Zurückzuführen iſt dieſe Erſcheinung wohl einmal darauf, daß der Hundertſatz der nach ſechs Jahren als Schulanfänger eingetretenen Lebendgeborenen des Stadtbezirks in letzter Zeit auffallend geſtiegen iſt, wie die nachfol⸗ genden Zahlen zeigen: 1926: 76 v.., 1927: 83 v.., 1028: 84 v.., 1929: 87 v.., 1930: 91 v. H. Ferner kommt in Betracht, daß der Hundertſatz der uebertritte in die höheren Lehranſtal⸗ ten in den letzten Jahren ſtändig zurück⸗ gegangen iſt. Er betrug 1928: 26 v.., 1929: 4 v.., 1930: 20 v. H. des entſprechenden Grund⸗ ſchuljahrganges. Infolge dieſer Umſtände wird der Rückgang der Schülerzahl der Volksſchule erſt zu Oſtern 1934 einſetzen, wo der ſtarke Jahrgang 1919/20 aus der Volksſchule austritt, während nur ſchwache Jahrgänge neu ein⸗ treten. In den nächſten Jahren iſt alſo in der Volksſchule mit einem Zugang von je 11001200 Schülern zu rechnen. Die Volksſchule bedarf daher in dieſen Jahren weiterer Klaſſenzimmer. Der dringendſte Bedarf kann in den eigentlichen Stadt⸗ bezirken infolge der Entlaſtung der Volks⸗ ſchule durch die Eröffnung der neuen Mä d⸗ chenfortbildungsſchule vorerſt gedeckt wer⸗ den. Bis dahin waren in Anſpruch genommen: in der K V⸗Schule 8 Klaſſenzimmer und 3 Küchen⸗ räume, in der Mollſchule 7 Klaſſenzimmer und Küchenräume, in der Dieſterwegſchule 2 Klaſſen⸗ zimmer und 1 Küchenraum, in der Wohlgelegen⸗ ſchule 3 Klaſſenzimmer und 2 Küchenräume, in der Humboldtſchule 5 Klaſſenzimmer und 2 Küchen⸗ räume, in der Ühlandſchule 3 Klaſſenzimmer und 1 Küchenraum, in der Schillerſchule 2 Klaſſenzimmer und 1 Küchenraum. In den Neubau der Mädchen⸗ ſorkbildungsſchule ſind verlegt worden die Abteilun⸗ gen aus der K V⸗Schule, der Moll⸗, der Dieſterweg⸗, der Wohlgelegen⸗ und der Schillerſchule. Geblieben ind die Abteilungen in der Humboldtſchule und Uhlandſchule. Die freigewordenen Räume in den verſchiedenen Volksſchulgebäuden ſind zum Teil jetzt ſchon mit Klaſſen der Volksſchule belegt oder, ſoweit es ſich um Küchen handelt, anderen Schuleinrichtun⸗ gen zur Verfügung geſtellt oder als Schülerſpeiſe⸗ zänme verwendet worden. Ein Teil dieſer Zimmer ſteht der Volksſchule als Reſerve für die nächſten Jahre zur Verfügung. Von beſonderer Bedeutung iſt die Verlegung der Abteilungen der Mädchenfortbil⸗ dungsſchule aus der Mollſchule. Dadurch iſt es ermöglicht worden, das letztere Gebäude zwiſchen der Volksſchule und der Realſchule auf⸗ zuteilen. Die Volksſchule hat den für die Real⸗ ſchule beſtimmten Teil des Gebäudes endgültig an die letztere abgetreten. Die Mollrealſchule hat da⸗ für das kleine Schulhaus der Luiſen⸗ ſchule geräumt, das der z. Zt. in der Dieſterweg⸗ ſchule untergebrachten Sozialen Frauen⸗ ſchule überwieſen werden ſoll, für die es nach ſei⸗ ner Lage und Größe beſonders geeignet iſt. Die da⸗ durch in der Dieſterwegſchule freiwerdenden fünf Klaſſenzimmer erhält die Volksſchule zurück, die ſte zur Unterbringung des Schülerzuwachſes im Linden⸗ hof und der Schwetzingerſtadt in den nächſten Jahren verwendet. Sollte die Volksſchule in den nächſten Jahren mit den von der Mädchenfortbildungsſchule zurückgegebenen Räumen den Bedarf nicht decken können, ſo müßte auf die von der Volksſchule an andere Schulen zeitweiſe abgetretenen Räumlich⸗ keiten zurückgegriffen werden. Es kommen in der inneren Stadt noch in Betracht: 7 Räume in der Friedrichsſchule in U, die von der Liſelotteſchule benützt werden, und 12 Räume in der Lindenhof⸗ ſchule, die der Handelsſchule II zur Verfügung ge⸗ ſtellt ſind. Verſtärkter Flugverkehr Für 12 Mark nach Frankfurt, für 34 Mark nach München Am 1. März wird im Bereiche des europäiſchen] Verkehrsbedürfniſſen der Wirtſchaft entſprechen. Ver⸗ Flugſtreckennetzes der Uebergang vom Win⸗ ter⸗ zum Frühjahrs ⸗Flugdienſt vollzogen. Das Liniennetz der Deutſchen Luft⸗Hanſa erfährt inſofern eine weſentliche Erweiterung, als durch Neuaufnahme von ſechs wichtigen Strecken die täg⸗ liche Flugleiſtung von etwa 13 000 auf etwa 19 000 Kilometer ſteigt. Weitere Verkehrsverbeſſerungen ſind für den 1. April in Ausſicht genommen, ſodaß zu dieſem Zeitpunkt wieder 24 Inlands⸗ und 20 Auslandshäfen— gegenüber jetzt 18 bezw. 11— auf 26 Flugſtrecken von der Lufthanſa angeflogen werden. Wie ſchon die ſteigende Zahl der Auslaudshäfen erkennen läßt, bringt, wie mitgeteilt, der Flugplan⸗ wechſel vor allem eine erhebliche Verbeſſe⸗ rung des deutſchen Auslandsflugdien⸗ ſte s. Einmal geſtattet die größer werdende Tages⸗ ſpanne die Verlängerung der gegenwärtig nur innerhalb der Reichsgrenzen betriebenen Linien nach dem Auslande, daneben tritt durch Neuaufnahme wichtiger Auslandsverbindungen eine beachtliche Steigerung des internationalen Verkehrs ein. werden z. B. die Linien Hamburg— Stuttgart bis Zürich, Wien— München bis Genf, EſſenMann⸗ heim bis Amſterdam bezw. Baſel weitergeführt. Neu aufgenommen werden u. a. die ſtarkbenutzten Linien Wien— Budapeſt, München— Eſſen und Mannheim— München. So Beſondere Erwähnung verdient die Ver⸗ tiefung der deutſch⸗italieniſchen Zuſammen⸗ arbeit im Luftverkehr. Wie erinnerlich, wurden vor wenigen Wochen zwiſchen Deutſchland, Oeſterreich und Italien Ver⸗ einbarungen getroffen, die einen beachtlichen Aus⸗ bau des Gemeinſchaftsdienſtes auf den nach Italien führenden Strecken herbeiführen werden. Die erſten Auswirkungen dieſes Abkommens treten bereits am 1. April in Erſcheinung. An dieſem Tage wird der Verkehr auf den Routen München Mailand ſo⸗ wohl im Expreßverkehr wie auf der Linie über Innsbruck Bozen— Trient wieder aufgenommen und— hierin liegt die Neuerung— bis nach Rom bw. Berlin in Betriebsgemeinſchaft mit der italie⸗ niſchen Geſellſchaft Avio Linee durchgeführt. Deut⸗ ſche Flugzeuge werden ſomit zum erſten Mal bis Rom verkehren, während auf deutſcher Seite die Italiener an dem Dienſt zwiſchen München und Berlin zur Hälfte beteiligt wer⸗ den. Für den internationalen Verkehr dürfte die Linie Berlin— Rom, die zwar im Frühjahr noch in München unterteilt iſt, im Sommer jedoch in Richtung Rom Berlin in etwa 13 Stunden durch⸗ flogen wird, ſehr bald große Bedeutung erlangen, bietet ſie doch für den Durchgangsverkehr— ins⸗ beſondere auch zugunſten der Poſtbeförderung— außerordentliche Zeitvorteile. Im großen ganzen dürfte das Frühjahrsſtrecken⸗ netz, das als Uebergang vom Winter⸗ zum umfang⸗ reichen Sommerverkehr gewertet werden muß, den einzelt allerdings beſtehen wohl noch Lücken, die im Hinblick auf die beſchränkt verfügbaren Mittel noch nicht geſchloſſen werden konnten. So war es z. B. aus dieſem Grunde noch nicht möglich, die wichtige Linie Berlin— Stuttgart— Zürich ebenſo wie die ſtark benutzte Linie Breslau—Prag— München bereits zum April in Betrieb zu nehmen; vielmehr werden dieſe Strecken erſt vom Mai ab wieder be⸗ flogen. Baden wird in den Monaten Februar und März nur von der Strecke 31(Genf—Baſel-Mann⸗ heim ⸗Neuoſtheim— Stuttgart München) berührt, während die übrigen badiſchen Flughäfen erſt vom 1. Mai ab Anſchluß an den dann beginnenden Som⸗ merluftverkehr finden. Gleichzeitig mit dem Flugplauwechſel läßt die Deutſche Luft⸗Hauſa eine gegenüber den Vorjahren beträchtliche Tarifſenkung ein⸗ treten. Sie paßt ſich hiermit der veränderten Wirtſchaftslage an in der Erwartung, daß durch dieſe Verkehrsver⸗ billigung neue Benutzerkreiſe dem Flugzeug gewon⸗ nen werden. Für das Ausmaß der Tarifſenkung einige Beiſpiele: Vom 1. März ab koſtet der Flug Berlin Köln 65/(gegenüber 75/ im Frühjahr 1930), Berlin—Paris 140/(155), Berlin London 170 4(190), Halle Leipzig—Köln 43 //(56), Breslau-Köln 78/(100%), Frankfurt Zürich 48/(60), Stuttgart—Zürich 25% (35), Königsberg Berlin 70%(80%), Mann⸗ heim Neuoſtheim Stuttgart 11%(20%),, Man nu⸗ hei m/Neuoſtheim München 28/(84%). Die Tarife nähern ſich durchweg ſtark dem 2. Klaſſe⸗ Fahrpreis der Eiſenbahn, wobei die Reiſedauer in vielen Fällen erheblich weniger als die Hälfte der Bahn⸗Fahrzeit beträgt. Der Flugpreis von Mann⸗ heim/ Neuoſtheim Stuttgart iſt mit dem Fahrpreis 2. Klaſſe Schnellzug identiſch. Im Januar 1931 konnte die Deutſche Luft⸗Hanſa eine erfreuliche Zunahme des Verkehrs gegenüber dem Vorjahre verzeichnen. Die am 1. März eintretenden Verkehrsverbeſſerungen und Tarifverbilligungen werden die begonnene Aufwärts⸗ entwicklung hoffentlich zu einer dauernden geſtalten. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtrigen Vormittags ziehung wurden fol⸗ gende größere Gewinne gezogen: 2 Gewinne zu je 1000 Mk. auf die Nr. 171979; 10 Gewinne zu je 5000 Mk. auf die Nrn. 112 532, 121006, 123 980, 207957 und 387 565, 16 Gewinne zu je 3000 Mik. auf die Nr. 22 956, 83 066, 145 168, 163 891, 290 841, 298 183, 372 415 und 395 297; in der Nachmittagszie⸗ hung: 2 Gewinne zu je 50 000 Mk. auf die Nr. 82 629; 8 Gewinne zu je 10000 Mk. auf die Nrn. 14 8156, 92 283, 287 873 und 288 889; 6 Gewinne zu je 5000 Mk. au die Nrn. 1110, 249 221 und 266 510; 6 Gewinne zu je 3000 Mk. auf die Nrn. 136 226, 202 847 und 295 055. (Ohne Gewähr.) Gebührenerlaß 5 für erwerbsloſe Rundſunkhörer Nach langwierigen Verhandlungen hat ſich der Arbeitsausſchuß des Verwaltungsrats der Reichs⸗ poſt entſchloſſen, den Rundfunkhörern entgegenzu⸗ kommen, die ſchon längere Zeit erwerbslos ſind. Gegen Erlaß der Gebühren für alle Erwerbsloſen machte der Ausſchuß erhebliche Bedenken geltend. Da die Erwerbsloſenunterſtützung aus der Verſiche⸗ rung auf einem Rechtsanſpruch beruht, die Kriſen⸗ unterſtützung aber nur bei wirklicher Bedürftigkeit bezahlt wird, kommen für den Rundfunkgebühren⸗ erlaß nur Kriſenunterſtützungsempfän⸗ ger oder Wohlfahrtsunterſtützungsemp⸗ fänger in Frage. Vom 1. März ab können bei nachgewieſener Be⸗ dürftigkeit, alſo Erwerbsloſe, die Kriſenunter⸗ ſtützungsempfänger ſind oder die als Ausgeſteuerte von den Gemeinden Wohlfahrtsunterſtützung be⸗ ziehen, die Rundfunkgebühren auf Antrag durch die Poſtämter erlaſſen bekommen. Der Erlaß gilt je⸗ weils für einen Monat. Der Antrag iſt all⸗ monatlich unter Vorlage der Stempelkarte neu zu ſtellen. Vorausſetzung iſt allerdings, daß die An⸗ tragſteller zur Zeit der Stellung des Antrags min⸗ deſtens ein halbes Jahr ununterbrochen Rundfunkteilnehmer geweſen ſind. Ueber den gewährten Gebührenerlaß wird den in Betracht kommenden Perſonen durch das zuſtändige Poſtamt eine Beſcheinigung erteilt. Obgleich der Erlaß nur ein Entgegenkommen an die langfriſtig Erwerbsloſen darſtellt, wird ſeine An⸗ nahme zweifellos ſehr begrüßt werden. Der Reichs⸗ poſtminiſter will, wie wir erfahren, den Gebühren⸗ erlaß in den nächſten Tagen durch einen Verwal⸗ tungserlaß in Kraft ſetzen. * * Das Generalkonſulat des Königreichs Jugo⸗ ſlawien. Der zum Generalkonſul des Königreichs Jugoſlawien in München ernannte Herr Milos Mihajlowitſch iſt zur Ausübung konſulariſcher Amtshandlungen in Baden zugelaſſen worden. * Neuer Vorſtand der Mannheimer Studenten⸗ ſchaft. In der konſtituierenden Sitzung des neuen Aſta wurde cand. rer. oec. Walter Rothenberg (Deutſcher Hochſchulblock) zum 1. Vorſitzenden des Allgemeinen Studenten⸗Ausſchuſſes der Handels⸗ Hochſchule Mannheim gewählt. 2. Vorſitzender wurde cand. rer. oec. Dipl.⸗Kfm. Hanns Hagenbuch (Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Studentenbund) und g. Vorſitzender stud. rer. cec. Rudolf Horn (Arbeitsgemeinſchaft katholiſcher Studierender). * Es gibt doch noch ehrliche Finder. Von einem Bezieher unſeres Blattes wird uns geſchrieben: Mein Sohn Herbert verlor am Donnerstag morgen auf dem Wege zum Milchhändler 20 Mark. Daß das für mich als Vater von 5 Kindern keine Kleinigkeit war, werden Sie ohne weiteres einſehen. Ein Herr Hock, Werkſtättenvorſteher a.., Stolzeſtraße 6, fand das Geld und lieferte es auf dem Fundbüro mit dem Bemerken ab, daß er keinerlei Finder lohn beanſpruche. Iſt ſolche Ehrlichkeit nicht wert, der Oeffentlichkeit bekannt gegeben zu werden? Viel⸗ leicht iſt es ein Anſporn für andere, daß ſie wieder zur Ehrlichkeit zurückkehren. * Zur Brandſtiftung auf dem Kirſchgartshäuſer⸗ hof. Als am vergangenen Dienstag die Scheune auf dem Kirſchgartshäuſerhof in Flammen aufging, nahm man auf Grund gewiſſer Umſtände ſofort Bra ndſtiftung an. Die Kriminalpolizei be⸗ ſchäftigte ſich ſofort mit der Angelegenheit. Nun iſt der Verdacht auf eine beſtimmte Perſon gefallen, die ſich bereits wegen einer anderen Sache in Haft be⸗ findet. Die näheren Ermittlungen ſind noch im Gange. CC . misdlen/ Bitte aber: je weniger dohnenkaffee und je mehr Kathreiner, desto vorteilhafter für Sie/ Generalprobe bei Goethe Skizze von Alfred Petto Im November 1791 übte Goethe die Rollen zum König Johann“ von Shakeſpeare ein. Sein En⸗ ſemble war eine kleine, wenig geſchulte Truppe von zweiundzwanzig, teils neu verpflichteten, teils aus dem Beſtand der Bellomoſchen Wanderbühne über⸗ nommenen Mitgliedern. Bis zur Uraufführung mußte noch viel geprobt werden Goethe ſaß im Stuhle, den Mantel hoch, die Beine 1 übereinandergelegt, ſein Geſicht war verfroren. Die Hefen brannten ſchlecht. Er hielt die Regierolle in Der Hand, ſeine Augen ſahen von unten herauf den Schauſpielern zu, an manchen Stellen behagte ihm entweder die Geſte oder die Ausſprache nicht. Den rſteller der Titelrolle verbeſſerte er:„Bitte, wie⸗ derholen Sie dieſe Stelle, Sie ſchleifen die Sätze wie monotone Gebete, die Worte fallen auf den Boden!“ egen die jüngeren Schauſpieler war er unnach⸗ ſichtlich. Er ſchrieb ihnen vor. Denn ſeine Bühne war kein Brettergerüſt für billige Affektationen. Er erſtrebte ſtiliſierte Kunſtform und natürliche Wieder⸗ gabe, im Sinne der griechiſchen Tragödie. Zu den Aelteren ſprach er rückſichtsvoller: Man könne die Szene auch ſo und ſo geſtalten. Er machte Zugeſtänd⸗ niſſe, ſchloß Vergleiche aus Billigkeit und Takt. Bei der letzten Probe, tags vor der Aufführung, war er in Angriffsſtellung, ſeine Haare umlagerten das ſtarke Geſicht, über der Naſenwurzel zuckten kleine Falten, die Augen waren lauernd gereizt. Die Schauſpieler fühlten ſeine Nerven. Ihr Spiel war angeſtrengt, getrieben. Die dreizehnjährige Ehriſtſane Neumann ſpielte den Prinzen Arthur. Goethe hatte ſie aus der Bello⸗ moſchen Truppe übernommen; ſie war ungewöhnlich talentiert, beweglich, elaſtiſch, gleich groß in der ern⸗ ſten wie in der heiteren Muſe. Sie ſpielte kleinere Nollen, aber gut. Dabei war ſie mit ihren dreizehn Jahren körperlich voll entwickelt. Sie war dem weiund vierzigjährigen Goethe, wie er ſelbſt geſtand, an mehr als einem Sinne lieb geworden. Es begann zu dämmern, denn die Probe dauerte heute ungewöhnlich lange, der Theaterdiener zündete die Lampen an. Die Dunkelheit fiel allzu raſch in den gähnenden Raum. Wenn eine Tür aufging, ſprang ein feuchter Luftzug herein. Man kam zum vierten Aufzug. Die erſte Szene dieſes Aufzuges iſt die herrlichſte und ergreifendſte in dieſem Shake⸗ ſpearſchen Königsdrama. Sie ſpielt in einem Burg⸗ zimmer. Prinz Arthur, des Königs Neffe, ſoll ge⸗ blendet werden. Der königliche Kämmerer Hubert iſt mit der Blendung beauftragt. Er lockt den Knaben in ein Burgzimmer, die beiden unterhalten ſich, wäh⸗ rend zwei Diener draußen die Eiſen glühen. Als ſte mit Stricken und glühenden Eiſen hereinſtürzen, ruft der Kämmerer:„Tut, wie ich Euch befahl!“ Sie gehen auf den Knaben los. Aber die Neu⸗ mann ſpielte den erſchrockenen Prinzen ſchlapp, dilettantiſch. Sie ſtieß einen gellenden Schrei aus, klammerte ſich an Hubert. Die Worte:„Helft mir, Hubert, helft mir!“ überzeugten nicht. Goethe winkte mißmutig ab.„Nein!“ unterbrach er.„Das gefällt mir nicht, Demoiſelle Neumann, das müſſen Sie dezenter geſtalten, das iſt Koketterie mit der Grimaſſe. Seien Sie überzeugt, ſo verpufft das Mitleid der Zuhörer in Lachen!“ Er erhob ſich, ſein Mantel war zerknittert, er ſpielte aufgeregt mit den Blättern der Rolle.„Sie müſſen“, fuhr er belehrend fort,„das Gegenſätzliche dieſer Szene ſcharf herausſtellen, die Ahnungsloſig⸗ keit des Knaben, das Teufliſch⸗Gemeine ſeiner Hen⸗ ker. Bedenken Sie, daß Kinder auch im Schrecken Anmul und Fürſten im Entſetzen Würde haben oder haben ſollten!“ a Die Neumann wiederholte, aber ſie war einge⸗ ſchüchtert, in ihren großen fragenden Augen ſtand die Angſt. Goethe ließ ſie noch zweimal wiederholen. Plötzlich ſprang er auf, ſein Gſicht war zorngerbtet, er ſtieg auf die Bühne hinauf, die Schauſpieler folg⸗ ten ihm verwundert, er riß einem der Diener das Eiſen aus der Hand, ſein Mund war zuſammenge⸗ preßt, ſein Körper ſtürmte über die kreiſchenden ſtehen blieb. Dann aber duckte ſie ſich unwillkürlich, flüchtete irgend wohin, gegen die Wand. Eine Tür war nicht da. Dort drückte ſie ſich mit abgewandtem Geſicht in die Ecke, ſpreizte die Arme hilfeſuchend, ihr Körper war lauernd eingezogen, der Kopf vor⸗ gehalten. Man fühlte, daß Blut und Atem ihr ſtockten. Goethe machte vor ihr Halt.„So iſt es gut!“ ſagte er und legte das Eiſen hin. Das war der Natur das Mark ausgeſogen! Aber da ſah er, wie ſie wankte und lautlos auf den Boden fiel. Sie war ohnmächtig geworden. Er hob ſie auf, lud ſie auf die Arme und trug ſie in das nebenliegende Zimmer. Dort bettete er ſie auf den Diwan. Ihr Schultertuch war entfallen, die rechte Schulter war bis zur Rundung frei. Am Halſe tickte das Aeder⸗ chen. Himmel, was hatte er da angerichtet! Viel⸗ leicht ſtirbt ſie gar! Er nahm die beiden Hände, rief die Neumann beim Namen, ſeine Augen liefen über das ſchlummernde Geſichtchen. Das weiche Kinn war fraulich in der knabenhaften Anmut der leicht geſchürzten Lippen, der hohen ſchneeigen Stirne, der ſpitzen und fein gegliederten Naſe. Er beugte ſich über die Liegende, ganz nahe, er empfand den war⸗ men Duft, der von ihr ausging. Da merkte er mit einem Male an dem Zittern ihrer Augenlider, daß ſie ſich verſtellte. „Nun hab' ich Sie erwiſcht!“ kicherte ſie. Sie hatte die Augen wieder geöffnet. Dieſe Augen in ihrer ſtarken Einfaſſung waren Schickſal, Größe. Sie wurde überrot und ſchob ſich lächelnd näher. Die Nähe dieſes göttlichen Mannes berauſchte ſie wie füße, leiden⸗ ſchaftliche Träume. „Sie ſind ſo ernſt, habe ich Ihnen Sorge bereitet?“ fragte ſie und hob ſich hoch, ihre Hände ſuchten die ſeinen.„Ich will mich ganz von Ihnen lenken und belehren laſſen, Sie ſind ſo unſagbar groß. Keine Mithe will mich verdrießen, wenn Sie mir nur zeigen, wie ich es beſſer machen kann!“ Goethe nahm ihren Kopf mit dem üppigen Haar in beide Hände.„Liebes Kind!“ ſagte er bewegt. „Wie Sie es heute gezeigt haben, ſo zeigen Sie es morgen der Stadt. Sie werden alle rühren, wie Sie Bietter, auf die Neumann zu, die ert verwundert mich ſoeben gerührt haben.“ Er hielt dieſes Köpfchen noch lange, ſah, wie ſich ihre Augen trübten und ſchloſſen und ihre Lippen ſich öffneten, gleich Blütenblättern, er fühlte ihr Zittern, und er konnte nur immer dieſe kleinen zarten Hände küſſen, die ihm entgegeneilten.„Liebes Kind!“ ſagte er.„Liebes Kindl“ Götze, der Diener Goethes, klopfte an. Die Schau⸗ ſpieler warteten und waren ungeduldig. Die Probe dauerte ohnedies länger als gewöhnlich. Und morgen war doch die Uraufführung. Goethe betrat mit der Neumann wieder die Bühne. Die Schauſpieler er⸗ hoben ſich von ihren Stühlen, die Schauſpielerinnen blickten dem Mädchen ſtechend nach. Die Neumann hatte ein Leuchten in den großen Augen, ſie war noch anmutiger und anemonenhafter als zuvor. Sie ſpielte die Szene im Burgzimmer noch einmal, diesmal ſo wahr und lebendig, daß Goethe ſie einige Augenblicke lang ſchweigend betrachtete. Bis er ſich plötzlich be⸗ ſann und fortfahren ließ. Vor der Schließung des Görlitzer Stadt⸗ theaters. Der Görlitzer Magiſtrat beabſichtigt, das Stadttheater, das zurzeit einen Zuſchuß von rund 114 000 Mk. im Jahr erfordert, bis auf weiteres ganz zu ſchließen. Die Theater⸗ und Orcheſtermitglieder haben zwar bereits Erſparnisvorſchläge gemacht, die ſich auf etwa 30 000 Mk. belaufen; aber der Reſt wäre noch aus Steuern aufzubringen. In der nächſten Woche werden zum Gtat auch die Stadtver⸗ ordneten ſich mit der Frage der Weiterführung des Stadttheaters befaſſen müſſen. Der Ausweg einer Verpachtung findet wenig Gegenliebe, da auch im Pachtbetrieb weitere Zuſchüſſe der Stadt ge⸗ leiſtet werden müßten. e Max Eyth⸗ Ehrung in Braunſchweig. Der braunſchweigiſche Volksbildungsminiſter hat dem Seminar für praktiſche Landwirte an der Landwirt⸗ ſchaftlichen Lehranſtalt in Helmſtedt das Recht er⸗ teilt, in Zukunft die Bezeichnung„Max⸗Eyth⸗ Seminar“, höhere Lehranſtalt für praktiſche Land⸗ wirte zu tragen. Max Eyth war einer der Gründer der Deutſchen Land wirtſchafts⸗Geſellſchaft. Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe D ienstag, 24. Februar 1991 Veſkallung von Geheimrat Schott Kr. Heidelberg, 24. Febr. Nicht oft ſieht der Heidelberger Friedhof ein der⸗ artig großes Menſchengewoge, als es geſtern anläß⸗ Iich der Beſtattungsfeierlichkeiten für Geh. Kom⸗ merztenrat Friedrich Schott, der Fall war. Der Platz im Krematorium, das im vornehmen Schmuck von Grün gekleidet war, faßte nur die Leidtragenden und die offiziellen Vertreter von Werken und Ver⸗ bänden. Der Heidelberger Turnverein, vereine und manche Abordnung anderer waren mit ihren Fahnen erſchienen. Der Aufgang zur Trauerhalle und dieſe ſelbſt war völlig von köſtlichen Blumengewinden flankiert. Der ſchlichte Sarg, der die ſterbliche Hülle des Entſchlafenen barg 5 1 5 mit Tannengrün zugedeckt, worauf weißer lieder in Kreuzesſorm lag. Ei ür pee 25 als Abſchluß 9 8 g. Eine Lorbeergirlande Künſtleriſches Geigenſpiel mit Harmoniumbeglei⸗ tung ſowie ein Chorgeſang leiteten die Trauerfeier ein. Der Heidelberger„Liederkranz“ ſang ſeinem Ehrenmitglied das Schubertſche„Sanktus“ an der Bahre. Dr. Weiß, der Prediger der freireligiöſen Ge⸗ meinde Mannheim, ſprach weihevolle Worte am Sarge des Mannes, der die traditionellen Bindun⸗ gen abgelehnt, aber von tiefer Religioſität durch⸗ Drungen war, ein freier Mann auf geiſtigem Gebiet. Für die Leidtragenden fand er Gedanken des Troſtes aus dem in Ehrfurcht, Arbeit und Güte hinge⸗ gangenen langen Wirken des Verſtorbenen. Er zeich⸗ nete ſeinen äußeren Lebensgang und ſeine Perſön⸗ lichkeit als Menſch, Wiſſenſchaftler und Führer, deſ⸗ ſen Leben aufgebaut war auf der Bindung mit Ewigem. 5 Die lange Reihe der Kranzniederlegungen zeugte von der weitgreifenden Wertſchätzung und Verehrung, die Geheimrat Schott beſeſſen. In tiefer Ergriffenheit ſprach als Erſter Direktor Seipio im Namen der Heidelberger Portland⸗ Zementwerke und ihrer Tochtergeſellſchaften. Er erinnerte daran, daß auch zum 80. Geburtstage er es war, der Geh.⸗Rat Schott die Wünſche überbrachte und nun ſo bald im Auftrage der Verwaltung Ab⸗ ſchiedsworte zu ſprechen habe. Das Ende des Entſchla⸗ fenen ſei ihm nach ſeinem Wunſch geworden, ohne lange Krankheit. Nicht weil er die Krankheit fürch⸗ tete, ſondern weil ſie ihn an der Arbeit hinderte. Seinen Aufſtieg verdankt er nur einer Protektion: ſeiner Tüchtigkeit, die ließ ihn das Werk dahin führen, wo es heute ſteht. Sein Bild und ſein vor⸗ bildliches Wirken bleibt in weiten Kreiſen der Wirt⸗ ſchaft lebendig. Bürgermeiſter Wieland widmete im Namen der Stadt Heidelberg einen ehrenvollen Nach⸗ ruf. Im Namen der Heidelberger Univerſität ſprach der Dekan der mathematiſch⸗naturwiſſenſchaft⸗ lich Fakultät den letzten Abſchiedsgruß. Im Verwal⸗ tungsrat der Geſellſchaft der Freunde der Univerſi⸗ tät iſt der Entſchlafene unermüdlich tätig geweſen. Geſang⸗ Verbände Dr. Kneiſel ehrte das Andenken an den Ver⸗ ſtorbenen durch die techniſche, wiſſenſchaftliche und wirtſchaftliche Würdigung ſeines Lebenswerkes im Namen der Vereinigung deutſcher Portland⸗Cement⸗ Fabrikanten. Für den Deutſchen Cementbund ſprach Baurat Rippert. Der Beton verein Oberkaſſel und die übrigen Kreiſe der Betoninduſtrie ließen ebenfalls Kränze niederlegen. Herzliche Dankesworte für die Förderung des techniſchen Nachwuchſes überbrachte ein Vertreter der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe. Ihrem Ehrenſenator widmete die Techniſche Hoch⸗ ſchule Darmſtadt einen Kranz. Für den Vrband Südweſtdeutſcher In⸗ duſtriellerx ſprach Direktor Meier. Der Name des erfolgreichen, energiſchen Induſtrieführers wird in der deutſchen Wirtſchaft unvergeſſen ſein. Die handelspolitiſchen Intereſſen waren durch Dr. Schott in hervorragender Weiſe vertreten. Namens des Präſidiums und der Direktion verſicherte er ein Ge⸗ denken weit übers Grab hinaus. Im Auftrage der Heidelberger Handelskammer, verſicherte Herr Heinrich Landfried, Geh.⸗Rat Schott ein ehren⸗ des Gedenken bewahren zu wollen. Für die Deutſche Volkspartei ſprach Prof. Horn. Seit dem Beſtehen der Partei habe die ſichere, feſte Perſönlichkeit des Entſchlafenen die notwendige Ent⸗ wicklung der Wirtſchaft erkannt, der er bahnbrechend wurde. Seine ſoziale Einſtellung wird für immer ein Ruhmesblatt bleiben. Im Auftrage des Badiſchen Neckarturngaues ſchilderte Herr Kuchen beißer⸗ Mannheim die Verdienſte des Verſtorbenen um die Ertüchtigung der Jugend. Desgleichen Herr Haſ⸗ ſemer vom Heidelberger Turnverein 46. Weiter ließ der Kaufmänniſche Verein ein Blumengewinde widmen. Die Beamten und Arbeiter des Wer⸗ kes überbrachte ihrem allverehrten Chef die letzten Grüße. Im Namen der National⸗wi rtſchaft⸗ lichen Arbeiterbewegung wurde mit Dan⸗ kesworten ein Kranz niedergelegt, desgleichen von drei weiteren Arbeiter⸗Vertretern. Der Männer⸗ geſangverein Leimen, der Heidelberger Lieder⸗ kranz(1. Vorſ. Hauptlehrer Kaufmann) wid⸗ meten Kränze, ebenſo die Gemeinde Leimen. Der Stahlhelm ⸗ Vertreter überbrachte im Namen des Landesführers und der Ortsgruppe Leimen eine Blumengabe. Unter den Klängen eines Larghettes von Hän⸗ del, ſenkte ſich, während die Fahnen grüßend ſich neigten, langſam der Sarg in die Tiefe. Ein Blu⸗ menmeer deckte ihn zu. Zu Häupten und Füßen die Ehrenwachen der Verbindungen.„Nun ruhe in Frieden“ intonierten die vereinigten Chöre von Leimen und Sandhauſen. Eine Trauerfeier ganz großen Stils, ein Leben voller Arbeit und Segen war vollendet, die ſterbliche Hülle eines großen Geiſtes wurde dem reinigenden Element der Flamme übergeben. —. Aus Baden Durch Gas vergiftet * Ottenau im Murgtal, 23. Febr. Aus Schwer⸗ utut hat ſich eine Frau R. im Alter von 34 Jahren dadurch das Leben genommen, daß ſie während der Abweſenheit ihres Mannes und Kindes in der Küche den Gashahnen öffnete. Man fand ſie auf dem Sofa liegend vor und man ſuchte ſie ins Leben zu⸗ rückzurufen, was jedoch nicht gelang. Schon vor Jahren hat ſie den gleichen Verſuch gemacht, konnte damals aber daran gehindert werden. Ein Waſſerrohrbruch und ſeine Folgen * Baden⸗Baden, 23. Febr. In der Nacht zum Sonntag gegen 12 Uhr brach in der Eichſtraße das Hauptrohr der Waſſerleitung. Von Mi⸗ nute zu Minute vergrößerte ſich der Bruch, ohne daß das alarmierte Waſſerwerk mit ſeinem Bereitſchafts⸗ dtenſt erſchten. Leider kam auch niemand auf den Ge⸗ danken, die Feuerwehr zu alarmierten. Infolge⸗ deſſen entſtand nach etwa 30 Minuten ein weiterer Bruch, der eine ungeheure Waſſerfontäne gegen das Haus Eichſtraße 13 warf. Die Waſſermaſſen, mit Geröll vermiſcht, drückten im Dachſtock und im erſten Stock die Fenſter ein und ſetzten das ganze Haus unter Waſſer. Da die Waſſerleitung in Baden⸗Baden einen Druck von 13 Atmoſphären hat, ſtiegen die Waſſerfontänen über das Haus in die Neben⸗ ſtraß e. Die Bereitſchaft des Waſſerwerks erſchien exſt anderthalb Stunden nach der Alarmierung. End⸗ lich alarmierte man die Feuerwehr, die ſofort zur Stelle war und in wenigen Minuten die Hauptleitung abſtellte. Nach einſtündiger Arbeit konnte die Feuer⸗ wehr wieder abrücken. Auf der Straße befindet ſich ein Loch, in dem ein Kleinauto verſchwinden könnte. Der größte Schaden entſtand aber im Hauſe Eichſtraße 13, deſſen Wohnräume und die darin befindliche Gaſtwirtſchaft „zum Eichbaum“ völlig unter Waſſer geſetzt wurden. Die Wohnung im erſten Stock iſt lt. B. Pr. mit Waſſer und Geröll völlig überſchwemmt und un⸗ bewohnbar geworden. Das Haus ſelbſt iſt im Dach⸗ ſtock bis zum Keller völlig durchnäßt. * * Bruchſal, 23. Febr. 0 Stadtrat, Verkehrsverein und Gewerbeverein haben zu den Angriffen gegen den Ernenerer des Bruchſaler Schloſſes, Miniſterial⸗ direktor Dr. Hirſch, Stellu ng genommen und ſie als unberechtigt entſchieden zurſickgewieſen. 75 r 555 5 Weinheimer Singſchüler ſingen Weinheim, 23. Febr. Im Sommer 1930 wurde auf Anregung des Schulrats Spieß ⸗ Mannheim der Verſuch gemacht, aus den Reihen der hieſigen Volksſchüler eine Art Singſchule zu ſchaffen, wie ſie an anderen größeren Orten bereits beſteht. Die Buben und Mädchen von 10 und 11 Jahren aus den verſchie⸗ denen vierten und fünften Klaſſen konnten nun als Mittelſtufe und die von 12 bis 14 Jahren aus den ſechſten, ſiebten und achten Klaſſen zuſammengefaßt unterricht werden. Geſtern nachmittag hatte nun die Weinheimer Singſchule ihr erſtes Auftreten vor der Oeffentlich⸗ keit. Dieſes erſte hieſige Kinderkonzert vor einer Zuhörerſchar von über 1250 Perſonen in der Feſt⸗ halle„Pfälzer Hof“ war ein ſchöner, zu weiterem Streben anſpornender Erfolg. Die Schulräte Spieß und Strobel aus Mannheim hatten ſich ebenſo wie die Spitzen der hieſigen Schul⸗, Kirchen⸗ und Stadt⸗ behörden zu dem Konzert eingefunden. Dieſes eröff⸗ nete die Oberſtufe mit dem Geſange des von Paul Gelbert gedichteten und vom Dirigenten Karl Ret⸗ chert komponierten„Gruß an Weinheim“(„Wein⸗ heim du liebliches Städtchen ſei mir gegrüßt“). Dann folgten einführende Worte des Rektors Grüne⸗ wal d. Es wurden nun abwechſelnd von der Ober⸗ und Mittelſtufe teils drei⸗, teils zwei⸗ und einſtimmig Lieder geſungen, wie„Sandmännchen“,„Des Kindes Abendgebet“,„Wiegenliedelchen“,„Der Geburtstags⸗ gratulant“,„Der Beſen und die Rute“,„Tanz zur goldenen Hochzeit“ und verſchiedene Volksweiſen uſw. Die klangſchöne Wirkung dieſer Darbietungen ließ erkennen, daß unter den ſtimmbegabten Volksſchü⸗ lern ſehr ſorgfältige Ausleſe gehalten worden war. Sämtliche Vorträge, darunter auch der dreiſtimmige Geſang des vom Dirigenten Reichert komponierten Liedes„Der luſtige Fiedelmann“ wurden mit großem Beifall aufgenommen. Viele Lieder mußten da capo geſungen werden. Den Schluß des erfolg⸗ reichen Konzertes bildete das von allen 150 Kindern gemeinſam geſungene Lied„Frühlingswanderung“. Dem verdienſtvollen Dirigenten, der ſich mit außer⸗ ordentlicher Hingabe und großem Verſtändnis der Ausbildung der Weinheimer Singſchule gewidmet hatte, Lehrer Karl Reichert, wurden am Schluſſe vom Publikum freundliche Ovationen dargebracht. M. K. Die Bok⸗Meiſterſchaſten des Nhein-Retkar-Gaues 4 Hervorragende Kämpfe- BfK. 86 Mannheim in 6 Gewichtsklaſſen ſiegreich K. Schifferſtadt ſtellt 2 Meiſter Die Boxmeiſterſchaften des Rhein⸗Neckar⸗Gaues wurden am Samstag und Sonntag vom Stemm⸗ und Ringklub Lampertheim veranſtaltet. Die bis jetzt in keinem Jahre erreichte Konkurrenz, die von den Gauvereinen: V. f. K. 86 Mannheim, L. Neckarau, St. u. R. Kl. Lampertheim und V. f. K. Schifferſtadt zahlreich und mit den beſten Kräf⸗ ten beſchickt war, mußte in Vor⸗, Zwiſchen⸗ und Endkämpfen ausgetragen werden. Schon die Vorkämpfe wurden mit außerordentlicher Energie beſtritten und der Ehrgeiz der jungen Boxer des Nachwuchſes erſetzte manchesmal die noch fehlende Erfahrung. So gab es auch manches unerwartete Reſultat im Verlaufe der Vor⸗ und Zwiſchenrunde, aus denen ſich teils durch glückliches Loſen, teils aber auch dank ihres Könnens neben den bekannten Fightern des V. f. K. 86 vielverſprechende Talente zu den Endkämpfen durchgerun⸗ gen hatten. Schließlich ſetzten ſich auch diesmal wieder die in zahlreich harten Kämpfen erprobten Boxer durch und gingen als Sieger in der Gaumeiſterſchaft aus dem Ring. Den Löwenanteil ſicherte ſich, wie zu erwarten war, V. f. K. 86, der durch Gräske, Lutz, R. Schmitt, Bahr, Handſchuh und Steinmüller allein 6 Meiſter hervorbrachte. Villhauer, der erkrankt iſt, und Jakob, der in Heilbronn kämpfte, waren nicht mit von der Partie, wodurch den 8sern ſicherlich ein weiterer Titel entgangen iſt. Lampertheim und V. f. L. Neckarau fielen ab, hatten aber auch das Pech, daß einige ihrer guten Leute gleich mit den Favoriten zuſammenkamen und dadurch vor den Endkämpfen gusſchieden. Die Ueber⸗ raſchung des Tages bildeten die Kämpfer des V. f. K. Schifferſtadt, deſſen neu gegründete Boxabteilung ſeit weni⸗ gen Monaten beſteht und von Ulmrich⸗ Mannheim trainiert wird. Sie waren ihren Gegnern nicht nur an Härte, ſondern auch techniſch zumindeſt ebenbürtig. Schiffer⸗ ſtadt konnte durch Tröbliger und Wölfling, die früher für V. f. K. 86 ſtarteten, und nunmehr Gaumeiſter wurden, einen verdienten Erfolg ernten. Weshalb Mannheimer Fußball⸗Klub Phönix zu den Meiſterſchaften nicht gemeldet hatte, war ebenſo unerklärlich wie bedauerlich. Die durch⸗ weg harten und auch techniſch hervorragenden Kämpfe er⸗ reichten ihren Höhepunkt mit der Endrunde am Sonntag abend, die vor einem von Zuſchauern überfüllten Haus die Meiſter feſtſtellte. Die techniſche Leitung, für die Gaubox⸗ wart W. Dreſſel verantwortlich zeichnete, wie auch die V. f. Entſcheidungen des Kampfgerichts ließen keinen Wunſch offen. Muſtergültig war vor allem das Verhalten des Publikums, von dem ſich viele Beſucher von Mannheimer Kampfveranſtaltungen hätten ein Beiſpiel nehmen können. Alles in allem, die Gaumeiſterſchaften 1931 haben erneut bewieſen, daß der Boxſport im Rhein⸗Neckar⸗Gau einen gewaltigen Schritt vorwärts gemacht hat. Die Kämpfe: Federgewicht: Wagner 2⸗Schifferſtadt wurde gegen Müh⸗ lum 1⸗Neckarau nach hartem ſchönem Kampfe Punktſieger.— Leichtgewicht: Schreick⸗VfK. 86 ging mit Krämer⸗Lampert⸗ heim über die Runden und verlor knapp nach Punkten. In der gleichen Gewichtsklaſſe ging Koch⸗Neckarau mit Lutz⸗ Vf. 86 ausſichtslos in den Kampf und gab bereits in der erſten Runde auf.— Im Weltergewicht lieferte die Paarung Schmitt⸗Vfct. 86 und Knußmann⸗Lampertheim, der ſich ſtark verbeſſert zeigte, den techniſch ſchönſten und härteſten Kampf des Vormittags. Schmitt war ſchneller, landete auch mehr und ſtegte verdient nach Punkten. Im nächſten Welter⸗ gewichts⸗Treffen waren ſich Runz⸗Neckarau und Storz⸗Lam⸗ pertheim ziemlich gleichwertig. In der 3. Runde machte ſich bei Runz Luftmangel bemerkbar. Storz ſiegte verdient nach Punkten.— Mittelgewicht: Rudolf⸗VfK. 86— Wetzel⸗Lam⸗ pertheim, zeigten einen mäßigen Kampf, bei dem der tech⸗ niſch beſſere Rudolf den Punktſieg erhielt.— Leichtgewicht: Wagner 1Schifferſtadt— Krämer⸗Lampertheim. Wagner war eine Ueberraſchung, er lieferte ſeinem Gegner, dem man nach Lutz die beſten Ausſichten einräumte, einen Kampf auf Biegen oder Brechen. Nach einer erſten Runde für Krämer und einer zweiten Runde ging Wagner, der das größere Stehvermögen aufbrachte, in Führung während Krämer in ſeineSchläge nichts mehr hineinlegen konnte und abgekämpft das Ende der dritten Runde erreichte. Sieger nach Punkten Wagner 1. Die Entſcheidungen. Fliegengewicht: Gräske⸗VfK. 86— Mühlum 2⸗Neckarau. Bei ſchönem vielverſprechendem Anfang erwies ſich Gräske techniſch und taktiſch überlegen und zwang ſeinen Partner nach einigen harten Treffern in der erſten Runde zur Auf⸗ gabe. Bantamgewicht: Wehe⸗Lampertheim—Tröbliger⸗Schiffer⸗ ſtadt. Wehe kämpfte beherzt und mit großer Tampferkeit, obwohl er im voraus auf verlorenem Poſten ſtand und ihm die Rechtsauslage ſeines Gegners Schwierigkeiten bereitete, bis zum Schluß der zweiten Runde, wo er den Kampf aufgab. Federgewicht: Wölfling und Wagner 2, beide Schifferſtadt, gingen in dauerndem Schlagwechſel über die Runden, die trotz aller Härte, mit der ſte ſich bearbeiteten, auf einer techniſch hohen Stufe ſtanden. Punktſieger wurde Wölfling, der mehr vom Kampfe hatte. Leichtgewicht: Lutz⸗Vfg. 88— Wagner 1Schifferſtadt. Wer hier mit einem ſchnellen Ende gerechnet hatte, mußte ſich bald eines beſſeren belehren laſſen. Wagner war ſchneller als Lutz, der vielfach die überraſchend geſtochenen Linken ſeines Gegners nicht vermeiden konnte. Bis zur 3. Runde machte der Pfälzer dem Meiſter, dem es am Training zu fehlen ſchien, ſchwer zu ſchaffen und erſt von da ab erwies ſich Lutz überlegen. Wagner mußte harte Brocken einſtecken, zeigte Wirkung und ſuchte ſein Heil öfters im Halten, ſo Lutz einen Punktſieg überlaſſend. Weltergewicht: Storz⸗Lampertheim— R. Schmitt⸗ Vf. 86. Nach zwei ſehr ſchönen Runden, in denen Schmitt den Angriff diktierte und Storz bis 4 zu Boden ſchlug, kam zu Beginn der 3. Runde das Ende des Kampfes. Ein präziſer Kinnhaken von Schmitt zwang Storz für die Zeit auf die Bretter. Sieger Schmitt durch k. o. Mittelgewicht: Bahr⸗ Vf. 86 kampflos Sieger, da Rudolf wegen Verletzung nicht antreten konnte. Im Ein⸗ lagekampf im gemiſchten Gewicht zeigte fich Bahr ſeinem Gegner Knußmann⸗Lampertheim nach beiderſeits ſchönen Leiſtungen klar überlegen. Der Kampf ging ohne Ent⸗ ſcheidung. Halbſchwergewicht: Schwarz⸗ Vf. 86— Handſchuh⸗ Bf. 86. Schwarz lieferte ſeinem ſchlaghärteren und er⸗ fahreneren Klubkameraden eine techniſch hervorragende 1. Runde, mußte aber in der 2. Runde ungedeckt einen trockenen rechten Kinnhaken einſtecken, der ihn vor dem „Aus“ des Ringrichters nicht mehr hoch kommen ließ. e Schwergewicht: Steinmüller⸗ Vfg. 86 kampflos Sieger, da ohne Gegner. In einem Einlagekampf im gemiſchten Gewicht kreuzte er gegen Handſchuh⸗VfK. 86 die Hand⸗ ſchuhe. Der Kampf ging ohne Entſcheidung. Die Meiſter: Fliegengewicht: Gräske⸗VfK. 86; Bantamgewicht: Tröb⸗ liger⸗ Vf. Schifferſtadt; Federgewicht: Wölfling Pig Schifferſtadt; Leichtgewicht: Lutz⸗VfKk. 86; Weltergewicht R. Schmitt⸗Bik. 6, Mittelgewicht: Bahr⸗Big. 80 Fal ſchwergewicht: Handſchuh⸗BfK. 86 und Schwergewicht: K. C. Steinmüller⸗Vfc. 86. Neue Enoͤſpiel⸗Termine Die Spiele am kommenden Sonntag Sonntagen in den ſüsdeutſchen Endſpielen gab, zwangen den Spielausſchuß des Süsdeutſchen Fußball⸗ und Leicht. athletik⸗Verbandes erneut zu verſchiedenen Termin⸗ änderungen. Am 1. März jetzt Spiele angeſetzt worden: a Runde der Meiſter: Sp.⸗Vg. Waldhof— Karlsruher 8 V. Eintracht Frankfurt— Union Böckingen. Bayern München— Wormatia Worms. FK. Pirmaſens— Sp.⸗Vg. Fürth. Troſtrunde Südoſt: FC. Pforzheim— FV. Raſtatt. 5 Schwaben Augsburg— Stuttgarter Kickers. Phönix Karlsruhe— München 1860. VfR. Fürth— 1. FC. Nürnberg. Troſtrunde Nordweſt: FV. Saarbrücken— Vf. Neckarau. Phönix Ludwigshafen— Union Niederrad. Rotweiß Frankfurt— Vs. Neu Iſenburg. SV. Wiesbaden— FC. Idar. Sluck ohne Lizenz * Berlin, 24. Febr.(Privat⸗ Telegramm) Die Oberſte Nationale Sportbehörde beſchloß in heu⸗ tiger Sitzung, dem Autorennfahrer Hans Stuck die Li⸗ zenz zu entziehen. Stück hat infolge Startgeld⸗ forderungen für Winterfahrt Garmiſch⸗Partenkirchen und anderer Vorkommniſſe gegen das Sportreglement verſtoßen. Bemerkt ſei, daß Stuck auch unberechtigt den Adelstitel führte. Carraciola wird die Sport⸗ behörden nicht beſchäftigen, weil ein Eingehen eines Dop⸗ pelengagements mit Alfa Romeo und Mercedes Benz ſportgeſetzlich nicht ſtrafbar iſt. Alfa Romeo wird anheim geſtellt, zivilrechtlich vorzugehen. Die zahlreichen Ausfälle, die es an den 9 ſind folgende Tilden ſiegt weiter Tilden ſetzte ſeine Siegesſerie auf der Amerikatournee am Sonntag in Cincinnati fort. Er gewann auch das vierte Match gegen Karel Kozeluh ſicher mit:6. 678. Dageolalecicles Dienstag, 24. Februar Nationaltheater:„Otello“, Oper von G. Verdi, Miete A 5, Anfang 19,30 Uhr. Kammerſpiele⸗Gloria⸗Palaſt:„Etienne und Tuiſe“, Klet⸗ nes Trauerſpiel von Ernſt Penzoldt, für den Bühnen⸗ volksbund, Anfang 20 Ubr. Palaſt⸗Kaffee und Libelle: Gaſtſpiel des Groß⸗Ruſſiſchen National⸗Orcheſters. Planetarium: 16 Uhr Beſichtigung; 20 Uhr Aſtronom, Ar⸗ beitsgemeinſchaft. Lichtſpiele: Alhambra:„Ihre Maßeſtät die Liebe“,— Univerſum:„Zapfenſtreich am Rhein“.— Schau⸗ burg:„Der Hampelmann“.— Scala⸗ Theater: „Unter den Dächern von Paris“.— Roxy:„Der Mann. der den Mord beging“.— Palaſt:„Das Flö⸗ tenkonzert von Sansſouci“.— Capitol:„Suſanne macht Ordnung“. Sehens würdigkeiten: Schloßmuſenm: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr ud 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Sonderausſtellung:„Ferdinand, Franz und Wilhelm go⸗ bell“(Hondzeichnungen, Aquarelle und Druckgraphik), — Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeug⸗ haus: Sonntag vormittags von 11 bis 13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Städtiſche Kuuſthalle: Geöffnet von 10—13 und 14—16 Uhr: Kokoſchka⸗ Ausſtellung. — Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar Ahein Pegel] 10 20 21.28. 28. Nedar-Begel 20. 1 28.1. Baſel 2 — 2 — — 2 — Mannheim 55091 0,07 0 Schuſterinſei 0,750.70 0,650 58 058.128,05.88.05 Fehl! 5 24.24.18 2,14 2,14 Jagſtfeid 1,24 122 125 117 Mapau 404.09.08 f. deübtonn des 8 98 Mannheim.09.93.98 3,85.51] Plochingen 0, 470,480,480, Raub.35 2,30 2,20 2,18 244 Köln.92 2,872,78.52 2,44 Geſchäftliche Mitteilungen -Rad— Kundendienſt Die Deutſchen Induſtrie⸗Werke in Berlin⸗Spandau haben das Schlagwort„Kundendienſt“ wirklich in die Tat umgeſetzt und ihre Verkaufsorganiſation ſo durchgreiſend ausgebaut, daß heute an über 1000 Plätzen Deutſchlands und in den wichtigſten Städten des Auslands eigene Ver⸗ kaufsſtellen oder Vertretungen mit reichhaltigem Erſatzteil⸗ lager und guten Reparaturwerkſtätten eingerichtet worden ſind. Jeder D⸗Rad⸗Betriebsanweiſung, die beim Kauf eines D⸗ Rades koſtenlos mit⸗ geliefert wird, iſt ein Verzeichnis aller D⸗Rad⸗Vertretun⸗ gen, Filtalen und Hilfsſtellen beigefügt, das nach Län⸗ dern und Provinzen geordnet einen guten Ueberblick über den Kundendienſt gibt und leicht erkennen läßt, an welchem Platze ſich jeweils der nächſte Vertreter befindet, B. 71 * * Ein e effektvolles Schaufenſter konnten wir bei Gebr. Rothſchild, Mannheim, Breite⸗ ſtraß e, K 1,—3, beobachten. Gebrüder Rothſchilb haben 2 künſtleriſche Steckbüſten(Greta Garbo) ausgeſtellt, on denen die neuen roſa Stoſſe hervorragend wirken, un die durch die hochentwickelte Steckkunſt ſehenswext ſind. lit 8 n 4 N ). het Li⸗ geld⸗ und en. den vort⸗ Dop⸗ e 8. wird= N nee auch 622. S 1 5 HANDELS- WIRTSCHAFTS-ZETTW der Neuen Mannheimer Zeitung Dienstag, 24. Februar 1931 Baveriſche Notenbank München Nach dem Bericht des Vorſtandes trat im Zuſammen⸗ hang mit der Konjunkturlage hat erſt im letzten Kalender⸗ viertelſahr eine merkliche Belebung der Kreditbedürfniſſe der Kundſchaft ein. Immerhin hielten ſich aber die jeweils ſtellten Kreditanſprüche dauernd auf einer Höhe, die eine weitgehende Ausnützung des Notenausgabe⸗ rechts mit ſich brachte. Daß die Bilanz im Vergleich zum Vorjahr eine Verminderung des Wechſelbeſtandes ausweiſt, hängt mit einer vorübergehenden Erhöhung der gewährten Lombardkredite zuſammen. Die Wechſelproteſtierungen nahmen zunächſt gegenüber dem Vorjahre zu, gingen aber dann nicht unerheblich zurück. Von den in den erſten Mo⸗ naten des Berichtsjahres impfälziſchen Wein han⸗ del eingetretenen Zuſammenbrüchen wurde der Kundenkreis der Bank berührt. Die Verluſte, mit denen die Bank bei der noch laufenden Abwicklung der von den be⸗ teiligten Firmen hereingenommenen Wechſel zu rechnen hat, werden jedoch über mäßige Summen nicht hinausgehen. Im übrigen ſind irgendwelche Verluſte im Berichtsjahr überhaupt nicht eingetreten. Angeſichts der Notlage der Landwirtſchaft wurde das Ab⸗ wicklungsdarlehen der Deutſchen Rentenbank⸗Kreditanſtalt von 1,15 Mill.„ um ein weiteres Jahr bis 30. 11. 31 ver⸗ längert. Aus einem Reingewinn von 1 748 998/ 2294576 /) werden 10 v. H.(12 v..) Dividende verteilt und 233 419%(275 333%) auf neue Rechnung vorgetragen. Die GV. findet am 12. März ds. Is. ſtatt. Barmer Bank⸗Verein— Mäßige Dividendenſenkung? Der Barmer Bank⸗Verein wird, wie alle Großbanken, zu einer Kürzung ſeiner Vorjohrsdividende von 10 v. H. kommen. Der Verlauf des Geſchäftsjahres 1930 war jedoch verhältnismäßig befriedigend, ſo daß eine ſtürkere Divi⸗ dendenſenkung voransſichtlich vermieden werden kann. Nan rechnet mit einer Kürgung des vorjährigen Satzes um etwa 2 v. H. * Coburg⸗Gothaiſche Bank AG., Coburg. Die GV. findet om 21. März ds. Is. ſtatt. Von dem bei Auflöſung einer langjährigen Beteiligung entſtandenen Buchgewinn ſind 300 000“ auf eine jederzeit verfügbare Sonderrücklage it die Bilanz eingeſtellt und der Reſt zu Abſchreibungen und inneren Rückſtellungen verwendet worden. Der Ge⸗ ſchäftsverlauf im vergangenen Jahre war der allgemeinen Wirtſchaftslage entſprechend nicht immer befriedigend. Die Geſellſchaft blieb aber vor Verluſten an Debitoren ver⸗ ſchont. Es wird wie im Vorfahre aus dem regulären Ge⸗ ſchäftsgewinn eine Verteilung von 7 v. H. Dividende vor⸗ geſchlagen. * Landesbank der Rheinprovinz. Im Inſeratenteil der geſtrigen Abendausgabe machte das Inſtitut den Beſitzern der Fproz. Goldpfandbriefe von 1920, fällig am 1. April 1001 mit 103 v.., ein Umtauſchangebot in neue 7proz. Golopfandbrieſe 5. Ausgabe zum Kurſe von 96% v. H. Die Barvergütung von 6% v. H. kann wieder in Pfand⸗ Mbriefen angelegt werden. Außerdem ſtellt ſte einen weite⸗ ren Betrag dieſer Anleihe zum gleichen Kurſe zum frei⸗ bändigen Verkauf. Schließlich offeriert ſie noch den Reſt⸗ heſtand ihrer proz. Gold⸗Kommunal⸗Schuldwerſchreibhungen . Ausgabe zum Kurſe von 94½ v. H. zum Umtauſch und Verkauf. Näheres ſiehe Inſerat. * Nene Bankſchwierigkeit in Elſaß⸗Lothringen. Die Hank Cromback in Zabern, die zahlreiche Filialen in Elſaß⸗Lothringen, u. a. in Metz, hat, hat ihre Zahlungen eingeſtellt und ihre ſämtlichen Schalter geſchloſſen. Das im Jahre 1855 begründete Inſtitut, das bisher ſtets als abſolut vertrauenswürdig galt, wurde ebenfalls ein Opfer der durch den Ouſtrie⸗Skandal im Elſaß ausgelöſten Einlegerpanik. Die Direktion hat die Beihilfe der Ver⸗ einigung der elſaß⸗lothringiſchen Banken erbeten, um durch Bexeitſtellung von Mitteln ihren Depoſitengläubigern einen gewiſfen Prozentſatz ihrer Einlagen zurückzahlen zu kön⸗ nen, Die gleichnamige, aber völlig ſelbſtändige, Bank Flomback in Straßburg iſt nicht in Mitleidenſchaft gezogen, hält ihre Schalter offen und ſetzt ihre Geſchäfte fort. * Bayeriſche Landesproduktenbank AG.— Abgewieſene Regreßklage. Auch das Oberlandesgericht München hat als Bezufungsinſtanz die Regreßklage der Abwicklungsleitung der Bayeriſchen Landesproduktenbank AG., der Ver⸗ mögensverwaltungs⸗ und Abwicklungsſtelle Gmbc. gegen Mitglieder des engeren Ausſchuſſes des Aufſichtsrates der Landesproduktenbank zurückgewieſen. verlautet, be⸗ abſichtigt die Klagepartei, Reviſion beim Reichsgericht ein⸗ zulegen. Volksbaul Wehr eGmbcß. Die Bank erzielte im Ge⸗ cchäftsjohr 1930 einen Reingewinn von 7215/ und verteilt daraus 3718(i. V. 4431)„ als Dividende gleich 8 v. H. Die Bilanzſumme beträgt 575 994(554 475) Mark, der Umfatz 17 716057 /. Die Mitgliederzahl ging zurlick von 404 auf 399 bei 18 Zugängen und 29 Abgängen. Aus der Bilanz(in): Geſchäftsonteile insgeſ. 52 969 157), Spareinlagen 328 446(322 528), Schulden i. l. R. 2 andererſeits Wechſel 112120, Schuldner i. l. R. Wie — Deutſche Werft AG. Hamburg Die zum A G G. Konzern gehörige Geſellſchaft er⸗ gielte 1930 einen Betriebsgewiun von 2292 476 gegen 1674 980„ i. V. Nach Abſchreibungen von 755 182 [t. V. 661 276)„ verbleibt einſchl. 49 011(46 211)/ Vor⸗ trag ein Reingewinn von 1586 306 1 gegen 1 059 915 Mark i.., woraus bekanntlich wieder 8 v. H. Divi⸗ dende auf 10 Mill. A, AK. verteilt, 622 685(152 996)„ dem Reſervefonds und 56 569„ u. a. zum Vortrag gelan⸗ gen ſollen. Der Neubau betrieb war im Berichtsjahr in der Hanptſache mit der Abwicklung des aus dem Vorfahr über⸗ nommenen Auftragsbeſtandes voll beſchäftigt. Es gelangten ür Ablieferung: 2 mit Dampfmaſchinen angetriebene Beruhigung und Erholung am Wellmetallmarkt Grundlagen für ein Wiederaufleben der Geſchäftstätigkeit— Der Konſum ſchaltet ſich wieder ein Auf den internationolen Metollmärkten iſt ſeit An⸗ fang Februar, nachdem neue Rekordtiefpreiſe für Blei und Zink erreicht worden waren, eine Beruhigung eingetreten. Der Konſum, angeregt durch das ungewöhnlich niedrige Preisniveau, nahm im Hinblick auf die geringe Eigen⸗ verſorgung in den Hauptmetallen Meinungskäufe vor. Seit November vorigen Jahres konnte ſich erſtmolig wieder eine einheitliche und feſtere Tendenz durchſetzen. Dieſe wor zwar zum poſitionstechniſch bedingt. Sie beruhte aber an⸗ dererſeits auf der Ueberlegung. daß die Werte ſich auf einem recht mäßigen Niveau b en, in welchem ſehr viel ungünſtige Entwicklungs möglichkeiten beſchloſſen ſind. So konnten ſich ſeit dem 3. bzw. 4. Februar am Londoner Standard⸗Kupfer von 4397 auf 45 Pfund, Zinn von% auf 118% Pfund und Zink von 116i auf 124 Pfund unter mehrfochen Schwankungen erholen. Auch die Bleinotiz, die am 5. Februar mit 1275 einen neuen Tieſ⸗ ſtand zu verzeichnen hatte, konnte auf 136 Pfund anziehen. Die Hauptfrage iſt zur Zeit die, ob wir hier in Anlehnung an die Weltkonjunkturlage mit einer durchgreifenden und dauerhafteren Beruhigung zu rechnen haben, die ein 85 als in der letzten Depreſſionsperiode geſtottet. Dieſe Frage kann im großen und ganzen bejaht werden. Die inter⸗ nationale Vertrauenskriſe iſt im Abklingen begriffen. In der ganzen Welt hält zwar die Depreſſion in der ver⸗ arbeitenden Induſtrie noch unvermindert an. Aber im Zu⸗ ſammenhang mit der Flüſſigkeit des Weltgeldmarktes, mit der internotionalen Senkung der Geſtehungskoſten und der nahenden Frühjahrsperiode dürften gewiſſe Grund ⸗ lagen für ein Wiederaufleben der Ge⸗ ſchäfts tätigkeit zunächſt auf ſchmälerer, im Verlauf auf ſich verbreiternder Grundlage gegeben ſein. riſtkofreieres Disponieren D Einer Aufwärtsbewegung ſtehen zur Zeit die Vorrats⸗ laſt der Kartelle. die allenthalben erheblich reduzierte Kauf⸗ kroft und der bislang geringe Bedarf der amerikaniſchen Verbraucher hindernd im Wege. Nur eine Periode ſteti⸗ gerer Metallpreiſe iſt überhaupt im Stande, den Konſum wieder kaufkräftiger zu machen. Die Preisverbilligung wird ſich nur dann allmählich in vermehrten Verbrauch umſetzen, wenn die Verbraucher wieder mehr Ver⸗ trauen in die Stabilität der Märkte ge⸗ winnen, und wenn ſie nicht befürchten müſſen, daß ihre Dispoſitionen durch ſtändige Memipulierungen, zum Bei⸗ ſpiel des Kupferkortells, durchkreuzt werden. Nachdem ſich das Konſumgeſchäft im letzten Jahre in außerordentlich engen Grenzen bewegt hatte, wird man für die nächſte Zeit mit einem Wiedereinſcholten des Konſums in die Preis⸗ beſtimmung zu rechnen haben. zumal dann, wenn die Produzenten an der bisher geübten Ein⸗ ſchränkungspolitik weiter feſthalten. Die Preis bewegung in London ergibt ſich aus nachſtehender Ueberſicht: London(loko, Pfund Sterling für 1 Tonne) und Newyork Standard⸗ Kupfer Zinn Blei Zink Mitte April 199. 77½ 2030½ 24% 28575 Mitte März 190 69 1605/1 18½ 17157576 a id 145 ¼ 18 1618¾10 23. Oktober 1930 22 11 15% 145/55 18. November 190 49½ 115 16 1415/10 12 Dezember 199) 45% 108% 18/ 135% 14. Januar 1911 44½ 114 ½ 14½ 12 17. Februar 1911 45% 118 185% 12¼ 19. Februar 1911 46½ 121¼ 18% 1226 New Pork(loko, cents je Ib.) Elektrolyt⸗Kupfer Zinn Blei Zink eee ee, 48 ½¼.50 6,75 6 März 1990 2 36 5,85 5,05 10. Mai 19999 1250 31.80 5,50.37 28. Oktober 1930„„ 2950 27,25 5,10.85 18. November 1930 11 26 35 5,10.82 13. Dezember 1990 10,50 24.40 5,10 4,10 14. Januar 1911 9,87 25,70 4,75.02 I binn err 25,40.50 5 8 19. Februar 1911. 10,12 27.10 3,60 3,95 Die Tendenz an den Kupfermärkten kennzeich⸗ nete ſich als ſchwankend, wobei namentlich auf das noch nicht ſonderlich große Kaufintereſſe der amerikaniſchen Verbraucher hingewieſen wurde. Eine Wiederherſtellung des Vertrauens und eine Stabiliſierung des Kupfer⸗ marktes im beſten Sinne des Wortes erſcheint denk⸗ nur verfällt. 2 amerike ſpiegelte das Droſſelungsprogramm wieder; Produktion von raffiniertem Kupfer erreic mit 102 000 Tonnen gegen 132 400 Tonnen im Vorjahr den niedrigſten Stand ſeit mehreren Jahren. geſamtamerikaniſchen Vorräte an Rohkupfer und raffiniertem Kupfer unter⸗ ſtrichen mit 574 500 Tonnen gegen 586 200 Tonnen im Vor⸗ monat die langſam fortſchreitende Entlaſtungstendenz. Der Zinnmarkt ſtand im Zeichen widerſtreitender Tendenzen, wenngleich dies in der Preisbildung infolge der ſtändigen Interventionen des Londoner Kartells nicht klar zum Ausdruck kam. Einerſeits ſtimulierte die Eini⸗ gung über die Einſchränkung der Zinnproduktion, die ab 1. März für die Dauer von zwei Jahren in Kraft treten ſoll und die eine Produktionsdroſſelung von 190 000 auf 145 000 Tonnen jährlich vorſieht. Andererſeits mahnten die erneute Zunahme der engliſchen Vorräte und der recht ungünſtige Beſchäftigungsgrad in der internationalen Weißblechinduſtrie zur Zurückhaltung. Die weitere Preisentwicklung der Bleimärkte muß als undurchſichtig bezeichnet werden. Die Konſumenten haben zwar zuletzt größere Mengen gekauft. Doch be⸗ trachtet man die großen Vorräte, die in England, in den USA. und in Mexiko vorhanden ſind, betrachtet man ferner die ungenügende Entlaſtung, die die Weltbleiproduk⸗ tion im Dezember mit 154 400 Tonnen gegen 145 000 im Vormonat und 160 100 Tonnen im Dezember zeigte, ſtellt man ſchließlich den ſich bis in die füngſte Zeit fortſetzenden Verbrauchsrückgang in den Vereinigten Staaten in Rech⸗ nung, ſo ſind dies Faktoren genug, die eine Stabiliſierung gerade dieſes Marktes zur Zeit noch behindern dürften. Auch die Wiederaufnahme der Bautätigeit wird nur all⸗ mählich Material abſorbieren. Lebhafteres Geſchäft entwickelte ſich am Zinkmarkt. Konſum⸗ und Spekulation betätigten größere Termin⸗ käufe. Eine Beſſerung in der verarbeitenden Induſtrie dürfte noch auf ſich warten laſſen. Verſchiedene Geſell⸗ ſchaften ſahen ſich auf Grund des niedrigen Preisſtandes erneut zu ſcharfer Einſchränkung ihrer Betriebe oder ſogar zu Stillegungen gezwungen. In den Vereinigten Staaten nahmen die Vorräte per 1. Februar noch um ein Geringes zu. Sie ſtellten ſich auf 145 100 Tonnen, was gegen das Vorjahr nahezu eine Verdoppelung bedeutet. Der Rückgang der Rohſtahlgewinnung und Walzwerksleiſtung im Januar Die deutſchen Stahlwerke(ohne Saargebiet) ſtellten im Januar 1931 772 776 To. Rohſtahl her(Dezember 1930 743 721 To.). Das burchſchnittliche arbeitstägliche Aufbrin⸗ gen(26 Arbeitstage) war mit 29 722 To. um 1266 To. oder um 4,09 v. H. niedriger als das des Monats Dezember 1930(24 Arbeitstage). Es entſpricht 51,7 v. H. des durch⸗ ſchnittlichen arbeitstäglichen Aufbringens des Jahres 1913 im Deutſchen Reiche damaligen Umfangs. Die deutſchen Walzwerke(ohne Saargebiet) ſtellten im Januar 1931 an Walzwerksfertigerzeugniſſen 589 850 To. her gegen 533 933 To. im Vormonat. Die durchſchnittliche arbeitstägliche Herſtellung(26 Arbeitstage) war mit 20 763 To. um 1484 To. oder um 6,7 v. H. niedriger als die des Dezember(24 Arbeitstage). Sie entſpricht 48,1 v. H. der durchſchnittlichen arbettstäglichen Herſtellung des Jahres 1913 im Deutſchen Reich damaligen Umfangs. Außerdem wurden im Januar 65 339 To.„Halbzeug zum Abfatz beſtimmt“ hergeſtellt. Im Dezember waren es 90 688 To. geweſen. Die Fracht⸗ und Fahrgaſtſchiffe, 1 Tankdampfer, 3 Tankmotor⸗ ſchiffe und 8 dieſel⸗elektriſch angetriebene Baggerei⸗Fahr⸗ zeuge mit insgeſamt 67 000 To. Tragfähigkeit, außerdem ein Werkſtättenſchiff, 1 großer Schwimmkranponton mit dieſel⸗elektriſchem Antrieb ſowie einige kleinere Spezial⸗ fahrzeuge. Der Abſatz der Sonderfabrikate konnte im In⸗ und Ausland erheblich geſteigert wer⸗ den. Das Reparaturgeſchäft war in den erſten bei⸗ den Dritteln des Jahres befriedigend, im letzten Drittel trat ein ſtarker Rückgang ein, da die ungünſtige Lage des Schiffahrtsmarktes die Reedereien zu größter Zurückhal⸗ tung veranlaßte. Der Ausbau der Betriebsanlagen wurde mit erheblichen Mitteln fortgeſetzt. Die Belegſchafk ſtellte ſich im Jahresdurchſchnitt auf 4 362 gegen 4 101 Köpfe im Vorjahr. Die Bilanz verzeichnet in Mill./ u. a. unter Akti⸗ ven: Grundſtücke und Gebäude mit 3,23(3,33), Hellinge und Betriebsanlagen mit 1,46(1,53) und Maſchinen und Werk⸗ ſtatteinrichtung mit 2,11(2,12). Schwimmdocks und Fahr⸗ zeuge ſtehen mit 1,68(1,56) zu Buch. Die Beteiligungen ſind mit 0,35(0,36) eingeſetzt. Im Bau befindliche Schiffe und ſonſtige Objekte einſchl. Materialvorräte haben gegen⸗ über dem Vorjahr eine Verminderung von 13,65 auf 13,42 erfahren. Verſchiedene Schuldner gingen von 6,16 auf 3,63 zurück. Unter den flüſſigen Mitteln von insgeſamt 9,02 (8,89) befinden ſich 8,74 Bankguthaben. Andererſeits betra⸗ gen Anzahlungen 16.45(21.87) und verſchiedene Gläubiger 5,84(8,81). HV. des Deulſchen Hopfenbauverbandes Die Tätigkeit der Deutſchen Hopfenverkehrsgeſellſchaft— Die Hilfsaktion zum Erliegen gekommen 1 Nürnberg, 23. Febr. Am Sonntag fand hier unter dem Vorſitz des erſten Fräßdenten Franz Edler von Koch Rohrbach und unter Teilnahme von Reichstags⸗ und Landtagsabge⸗ urdneten, Vertretern des bayeriſchen Landwirtſchaftsmini⸗ ſeriums, der Stadt Nürnberg, des Landesfinanzamtes und der Handwerkskammer Nürnberg, des Deutſchen und Vayeriſchen Brauer⸗Bundes, des Hopfenhandelsverbandes 15 zahlreichen Hopfenerzeuger aus Bayern, Württem⸗ zeig und Baden die ordentliche Mitgliederverſammlung des Deutſchen Hopfenbauverbandes ſtatt. Nach der Be⸗ grüßungsanſprache des Vorſitzenden wies der Verbands⸗ hundtkus Schloder in ſeinem Referat„Das Hopfen⸗ lahr 1930“ darauf hin, daß die Notlage des Hopfen⸗ auues ſich ſeit drei Jahren immer mehr verſchärft habe. 11 mit Unterſtützung des Reiches und Bayerns eingelei⸗ tete Hilfsaktion, deren ausführendes Organ die Deut⸗ ſche Hopfen verkehrsgeſellſchaft in Nürn⸗ berg wurde, habe inſofern l enttäuſcht, als von der in Ausſicht geſtelten eine Million 4 leider nur 300 000 4, und dieſe nur ſehr zögernd, der Geſellſchaft zur Verfügung gestellt worden ſeien, ſo daß eine Hebung des Hopfen⸗ kreiſes und Abſatzes nur teilweiſe habe erreicht werden innen. Die Blerüberſteuerung habe überdies die Aufnahmefreudigkeit der Brauereien für Rohſtoffe ſehr hark eingedämmt. 1 Oekonomfierat Direktor Grundmann verbreitete 15 dann über die bisherige Tätigkeit der Deutſchen Hop⸗ euverkehrsgeſellſchaft, der es immerhin gelungen ſei, urch Herausnahme von 3800 Zentnern gus dem Hopfen⸗ markt die Preiſe über Weltmarktsparität zu heben und zu halten. Der indirekte Nutzen für die Hopfenbauern ei mit ca. 600 000/ zu veranſchlagen. Präſident don Koch gab an Hand von Tabellen einen Ueberblick — über die Entwicklung der Hopfenkriſe, zu deren Behebung u. a. die Erhöhung des Hopfenzolles auf 150%, Umwand⸗ lung der Privatzollager in reine Tranſitlager, Abbau der Bierſteuer, Verminderung der Erzeugung durch Aus⸗ rodung von 15 v. H. der Anlagen und Nichtaufleitung von 50 v. H. der Reben, ſowie ausreichende Verſorgung der DHV. mit Kapital nötig ſeien. Präſident von Koch verlas dann eine Eutſchließung, die von der Verſammlung einſtimmig angenommen wurde und folgendermaßen lautet: Mit Beſorgnis und Unwillen mußten die deutſchen Hopfenbauern feſtſtellen, daß die von den Herren Reichsminiſter Schiele und Miniſterpräſiden⸗ ten Dr. Held eingeleitete Hilfsaktion für den deutſchen Hopfenbau zum Erliegen gekommen iſt. Obgleich Reichs⸗ regierung, Landesregierung und Parlament beſchloſſen hatten, eine Million„ für dieſen Zweck bereitzuſtellen, hat das bayeriſche Finanzminiſterium als federführendes Miniſterium erſt auf ſtändiges Drängen des Deutſchen Hopfenbauverbandes, der Deutſchen Hopfenverkehrsgeſell⸗ ſchaft 300 000% zur Verfügung geſtellt. Damit konnte die Deutſche Hopfenverkehrsgeſellſchaft die geſtellte Aufgabe natürlich nicht voll erfüllen. Zahlreiche Hopſenbauern, die im Vertrauen auf die verſprochene Hilfe ihren Hopfen unter erheblichem Aufwand an Speſen nuch Nürnberg ſandten, fühlen ſich nun enttäuſcht und geſchädigt. Die ordentliche Mitgliederverſammlung des Deutſchen Hopfenbauverbandes fordert deshalb mit Nachdruck, daß Reichsregierung und Landesregierung das bayeriſche Fi⸗ nouzminiſtertum veranlaſſen, der Deutſchen Hopfenver⸗ kehrsgeſellſchaft die zur Erfüllung der Hilfsaktion noch erforderlichen Bürgſchaften nach dem Beſchluß des Land⸗ tages zur Verfügung zu ſtellen. Eine lebhafte Debatte beendete die * 7 agung. Jord Motor Company A.., Berlin Wieder 10 v. H. Dividende Nach dem Bericht der Ford⸗Motor AG. Berlin iſt eine Umſatzſteigerung von 23 v. H. zu verzeichnen, wenn man den Bruttogewinn betrachtet, mengenmäßig erreicht er 29 v. H. Nach Abſchreibung von 1,30(1,35) Mill. 4 verbleibt ein Reingewinn von 3,22(2,15) Mill. J,, der ſich um den Vortrag von 0,72 Mill./ erhöht. Einer neuzubildenden Sonderreſerve ſollen 1,90 Mill./ über⸗ wieſen werden, 10 v. H. werden wieder auf das 15 Mill. Mark betragende AK. verteilt und 053 Mill./ auf neue Rechnung vorgetragen. Nach dem Bericht wurden für 11,50(6,50) Mill./ deutſche Materialien gekauft, an Zöllen wurden 6,71(6,23) Mill. J ausgegeben. Die Zahl der Ford⸗Werkſtätten iſt von 50 auf 550 geſtiegen. In Köln ſollen die Maſchinen im Februar zur Aufſtellung gelangen, ſchon am 1. April ſollen die erſten aus Roh⸗ material hergeſtellten Teile und noch während der erſten Hälfte des Aprils die erſten ganz in Köln hergeſtellten Wagen geliefert werden. Die Bilanz verzeichnet laufende Aktiva mit ins⸗ geſamt 17 547 103(16 632 474) /, darunter Bonkguthaben und Kaſſenbeſtand mit 5 978 754(8 710 436) /, Debitoren mit 771085(466 110) und Waren mit 10 797 204(4 887 838) Mark Wechſel(i. V. 2 568 064] erſcheinen nicht mehr. Weiter erſcheint die Beteiligung an der Credit⸗AG. für Fordfahrzeuge mit 500 000 7400 250) Grundſtücke, Ge⸗ bände und Inventar ſtehen mit zuſammen 4075 982 (571 045) zu Buch, davon Köln mit 3 479 324 /. Voraus⸗ bezahlte Unkoſten werden mit 212 195(209 391), und Patente ete. zum Uebernahmepreis abzüglich Abſchrei⸗ bungsreſerve mit 1,3(2,6) Mill./ ausgewieſen. Anderer⸗ ſeits betragen laufende Verbindlichkeiten zuſ. 3200 349 (1 738 952) Mark, davon Rückſtellungen für noch nicht abgerechnete Steuern 1545 184%(V. 12 März). .24 Milliarden Amſatz der Konſumgenoſſenſchaften im Jahre 1930 Nach dem bis jetzt vorliegenden Ergebnis der Erhebung Zentralverbandes deutſcher Konſumvereine iſt Er⸗ ſchütterung der deutſchen Wirtſchaft in der Geſtaltung des Umſatzes der Konſumgenoſſenſchaften bis zur Mitte des Jahres 1930 ſchon recht deutlich erkennbar geworden. Die Verringerung des Einkommens breiter Volksſchichten mußte ſelbſtverſtändlich auch einen ſtar ken Kaufkraftaunsfall in den Kreiſen der Konſum⸗ genoſſenſchaftsmitglieder hervorrufen. Zwar brachte die Erweiterung des Mitgliederkreiſes einen gewiſſen Ausgleich für die innerhalb des konſumgenoſſenſchaftlichen Verbraucherkreiſes eingetretene Kaufkraftſchwächung. Aber die Ausſtrahlungen der Wirtſchaftskriſe konnten auf die konſumgenoſſenſchaftliche Umſatzentwicklung trotzdem nichd ohne Einfluß bleiben. Die aus den Reviſionsverbandsbezirken eingegangenen Umſatzmeldungen umfaſſen mit wenigen Ausnahmen die Ergebniſſe der Verbandsgenoſſenſchaften für das am 30. Juni 1930 abgeſchloſſene Betriebsjahr 1929-30. Nach dieſen Meldungen betrug der Umſatz der dem Zentralverband angeſchloſſenen deutſchen Konſumgenoſſenſchaften im Be⸗ richtsjahr 1930 rund 1,240 Milliarde 4. Da ſich der auf der gleichen Grundlage errechnete Umſatz des Vorjahres auf 1,176 Milliarden 4 ſtellte, beträgt die Umſatzerhöhung 64 Mill.„/ oder 5,4 v. H. Das Vorjahr brachte noch eine Umſatzvermehrung um 130 Mill./ oder 12,5 v. H,. Die Umſatzentwicklung hat ſich alſo recht erheb⸗ lich verlangſamt. Dennoch darf das feſtgeſtellte Er⸗ gebnis in Anbetracht der ungünſtigen Wirtſchaftslage als befriedigend bezeichnet werden. Das Berichtsjahr 1931 — das die Zeit vom 1. Juli 1990 bis zum 30. Juni 1031 umfaßt— wird ſchon aus dem Grunde eine noch ſtärkere Beeinträchtigung der konſumgenoſſenſchaftlichen Umſatz⸗ entwicklung bringen, weil ſich in dieſem Zeitraum die Aus⸗ wirkung der umfangreicheren Preisſenkung für viele Be⸗ darfsgüter in der Umſatzgeſtaltung offenbaren wird. O Weitere Feierſchichten im Südharzer Kalibergban. (Eig. Dr.) Die Abſatzſtockung im Kolibergbau hat zu neuen Betriebseinſchränkungen auf den Kaliwerken des Berg⸗ re vier s N S geführt. Die o rd hauſen⸗Stolberg Preuß. Bergwerks⸗ n. Hütten AG., Berginſpektion Bleiche⸗ rode, ſoh ſich gezwungen, auf ihren Kaliwerken Bleiche⸗ rode und Klein⸗Bodungen je eine Feierſchicht in der Woche einzulegen, um auf dieſe Weiſe Arbeiterentlaſſungen zu vermeiden. Dieſe Betriebseinſchränkung auf den Preußag⸗ Werken iſt um ſo bemerkenswerter, als dieſe die Förde⸗ rung des im Vorjahr durch Waſſereinbruch zum Erliegen gekommenen Kaliwerkes Vienenburg mit übernommen hatten. Auch auf dem Kaliwerk Sollſtedt der Kaltwerke Aſchersleben AG. iſt eine Feierſchicht in der Woche ein⸗ gelegt worden. Dieſe Maßnahme hat aber nicht verhindern können, daß gleichzeitig auf dieſen Werken auch Entlaſſun⸗ gen vorgenommen werden mußten. Waggonfabrik AG. in Naſtatt. Von der geſtrigen 9. GV. wurden ſämtliche Anträge der Verwaltung ei n⸗ ſtimmig angenommen. Der im abgelaufenen Ge⸗ ſchäftsjahr erzielte Reingewinn von 212 290/ gelangt zum Vortrag auf neue Rechnung(i. V. 64 140), ſodaß ſich der Verluſtvortrag von 188 456/ auf 76 226% verringert. Neu in den Aufſichtsrat wurde Bankier Franz Blumen⸗ feld gewählt. * Zwirnerei und Nähfadenfabrik Göggingen, Augsburg — Kapitalerhöhung— Gratisbezugsrechtt Die Weſellſchaft beantragt bei der HV. am 21. März d. J. die Erhöhung des Grundkapitals um 1 800 000/ auf 7 800 000„/ Furch Ausgabe von 6000 Stück auf den Inhaber lautenden neuen Aktien über je 300 /, die zunächſt mit 33% v. H. des Nennwerts eingezahlt werden, und zwar aus den Mitteln der Geſellſchaft. Die neuen Aktien ſollen den Aktionären derart angeboten werden, daß auf nom. 1000/ alte Aktien nom. 300 4 neue mit 337 v. H. eingezahlte Aktien unent⸗ geltlich bezogen werden können. * Neue Banwollſpinnerei in Bayreuth— Dividenden⸗ reduktion. Die Geſellſchaft bringt noch unſeren Informo⸗ tionen 37 v. H.(i. V. 6 v..) Dividende auf die Stel. 57%(8) v. H. auf die VA. in Vorſchlog.(Aktienkapitals 4,2 Mill..) Jute⸗Spinneref und Weberei Bremen, in Bremen.— v. H. Dividendenreduktion. Für das Geſchäftsjahr 1980 wird der ordentlichen Hauptverſammlung am 20. März, eine Dividende von 4(10) v..) auf das.79 Mill. 1 be⸗ tragende Aktienkapital vorgeſchlagen. * Leipziger Malzfabrik in Schkeuditz— Wieder 6 v. H. Dividende. Bei der Leipziger Malzfabrik in Schkeuditz wird die Verteilung von wieder 6 v. H. Dividende für das Geſchäftsjahr 1929⸗30 vorgeſchlagen. 14,3 Milliarden Lebensbeſtand Der Verband Deutſcher Lebensverſicherungsgeſellſchaften gibt bekannt, daß Ende 1930 bei 52 privaten Geſellſchaften in Kraft waren: in der großen Lebensverſicherung 2 573 868 Verſicherungs⸗Scheine über 12,01 Milliarden& Verſiche⸗ rungsſumme, in der kleinen Lebensverſicherung ö 589 974 Verſicherungs⸗Scheine über 2,31 Milliarden 4 Verſiche⸗ rungsſumme, zuſammen 8 133 839(1929: 7164 397) Ver⸗ ſicherungs⸗Scheine über 14,32(13,01) Milliarden/ Ver⸗ ſicherungsſumme, aufgewertete Verſicherungen: 3 509 589 Verſicherungs⸗Scheine über 0,65 Milliarden I Verſiche⸗ rungsſumme. Die Durchſchuittsſumme betrug für den Ver⸗ ſicherungsſchein in der großen Lebensverſicherung 4 688 (4 615) /, in der kleinen Lebensverſicherung 415(428) K. Die Geſamtprämieneinnahme des Jahres 1930 belief ſich auf 669,01(597,97) Mill. 4. Ausgezahlt wurden an Ver⸗ ſicherte und deren Hinterbliebene leinſchl. der Leiſtungen aus den Aufwertungsſtücken 224,52(186,94) Mill.&. Vereinigung weſtdentſcher Mühlen Gmb.— N kein Beſchluß über Freigabe des Mehlpreiſes. Die 777 7 in Düſſeldorf geführten Beratungen über die Freigabe ber Verkaufspreiſe für Mehl ſeitens der Vereinigung weſt⸗ deutſcher Mühlen Gmb. haben noch zu keinem Ergebnis geführt. Die Verhandlungen wurden vertagt. C DwVVVVVVVVVTTTVTVTTVTTTVTTVTVTTVVTVTCTVTVTVTVTVVVVVVVVVVVVTTTTTTTTVTTTTTTTTTVTVTVTVTTVTTTTTITVcVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVITTTVVVV Abſatzbericht des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlen-Syndikats Der Geſamtkohlenabfatz des Syndikats belief ſich im Januar 1931 auf 8 335 476(Dezember 1980: 8 361 745) To., darunter wurden über„Verkaufsbeteiligung“ 6 151 422 To. abgeſetzt. Ins unbeſtrittene Gebiet gingen hiervon 3150 130 (3 307 913) To., ins beſtrittene Gebiet 3 001 292(2 896 163) Tonnen. Ueber Verbrauchsbeteiligung wurden 1411 124 (1 412 521) Tonnen und als Zechenſelbſtverbrauch 772 930 (745 148) Tonnen verrechnet. Der arbeitstägliche Geſamt⸗ abſatz betrug im Berichtsmonat 326 881(341 296) Tonnen, zeigt alſo eine Abnahme um 14 415 Tonnen. Ausſchließlich Zechenſelbſtverbrauch betrug der Geſamtabſatz für Kohle 5 157 069(5 209 211) Tonnen, für Koks 1692 000(1 622 086) Tonnen und für Briketts 247 517(250 511) Tonnen. * Zinn⸗Bergwerklsproduktion. Nach Berechnungen der ſtatiſtiſchen Abteilung der Metallgeſellſchaft AG., Frank⸗ furt a.., ſtellte ſich die Zinn⸗Bergwerksproduktion im Monat Januar 1991 auf insgeſamt(in Meter⸗To.) 13 838 gegenüber 15 91m im Dez. 1930 und 14051 im Monatsdurch⸗ ſchnitt 1930. Davon entfallen auf Aſien 10 399, 11178 bezw. 10 189, auf Amerika 2173, 3500 bezw. 3137, auf Afrika 666, 633 bezw. 900. auf Europa 400, 400 bezw. 517 und auf Auſtralien 200, 200 bezw. 208. * Schifferſtadter Gemüſeanktion vom 23. Febr. Bei mäßiger Anfuhr und mäßigem Abſatz notierten: Rotkraut 7,50 9,75; Wirſing.259,00; Spinat 5 Zwiebeln 3,50; Karotten 2,00— 3,50, Sellerie 1516, Feldſalat 7390; Schwarzwurzeln 21—22; Erdkohlrabt 1,25; Weißerüben 1,50 2,50; friſche Landeier Stück 12—13. „ Gründung einer Zementſabrik in Zagreb. Unter der Beteiligung ſüdflawi rund ausländiſcher Großindu⸗ ſtrieller ſoll in Zagreb eine Zementfabrik errichtet werden. Vorerſt wird eine Tagesproduktion von 30 Waggon vor⸗ geſehen. Die Fabrik wird in ganz moderner Weiſe auf⸗ gemacht und wird die Heizung mit Erögas anſtatt Kohle vornehmen. 15—23; Rückgang oͤes Straßburger Hafenverkehrs Gegenüber dem Rekordjahr 1930(insgeſamt Einfuhr 3 066 091 To. gegen 2734 969 To. in 1929, Ausfuhr 2 686 008 Tonnen gegen 2038 181 To. i..), das erſt in den letzten Monaten(namentlich durch den deutſchen Minderbezug loth⸗ ringiſcher Eiſenerze) von der Wirtſchaftskriſe erfaßt wurde, äußert ſich das Jahr 1931 im Kriſenfortgang minder günſtig. Im Monat Januar war gegenüber dem entſprechenden Vorjahrsmonat der Geſamtumſchlag um nahezu 50 000 Tonnen geringer, trotz einer Zunahme um 60 000 Tonnen Getreide⸗Ginfuhr infolge der franzöſiſchen Miß⸗ ernte. Die Ausfuhr von Eiſenerzen verzeichnet allein eine Verminderung um 43 000 To. gegenüber dem Januar 1930; Kalt wurden nur 11 200 To. gegen 50 600 To. ausgef Von weſentlicher Bedeutung für die Zukunft des wäre die Niederlaſſung neuer Induſtrien an den 0 des Vauban⸗Beckens, um aus den umfänglichen Erwefte⸗ rungsanlagen der letzten Jahre vollen Nutzen zu ziehen. Deviſenmarkt Im deutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New. ork. 4,85% Schweiz.. 25,18 ¾] Stockholm 18.14% Paxis„1230 Holland.. 12.10 Madrid„ 46,35 Brütſſel. 34,83 ½½ Oslo 19,16% Dollar geg. Rm. 4,2081 Mailand 92,80 Kopenhagen 18.16%] Pfunde„„ 20.48 ½ Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort- 23. Jebr. Die Nachfrage nach Kahnraum war an Her 9 Bürſe wieder äußerſt gering. Die Frachten tal⸗ u wärts erfuhren mit 60 bis 80 Pfg. ab hier keine Aenderung. Der Bergſchlepplohn nach Mannheim. Der Talſchle Pfg. für größere beladene Kähne en Nummer 91 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mörder ſollten nicht rauchen Der verräteriſche Zigarrenſtummel Wenn ein Mörder, wie es vor einigen Monaten Altona geſchah, bald nach der Tat den ſeinem Beſchreibung 0 einem Zahnarzt anbietet, damit dieſer ihm daraus Goldfüllungen mache, ſo darf er ſich nicht wundern, wenn er auf Grund dieſes Beweisſtückes ſchuell gefaßt wird. So leichtſinnig wie dieſer geht aber ſelten ein Verbrecher bor, im Gegenteil, die meiſten verſtehen mit einem erſtaunlichen Aufwand an Umſicht und Scharfſinn alle auf ſie hindeutenden Spuren ihrer Tat zu be⸗ ſeitigen— und werden dann häufig doch gefaßt, weil ſie eine geringfügige Kleinigkeit überſehen haben. Seine Vorliebe für gute Zigarren wurde z. B. einem Mörder verhängnisvoll, der kürzlich in Rot⸗ terdam ſeine Schwägerin mit einem Beil erſchlagen hatte. Die Polizei fand die Tote in einer Blutlache vor; in einem Nebenzimmer lag eine angerauchte Zigarre, eine Anzahl von der gleichen Sorte noch in einem auf dem Schreibtiſch ſtehenden Kaſten. Auf den Täter deutete keine Spur. Als nun bei den ſofort aufgenommenen Nachforſchungen auch der Schwiegervater eines Schwagers der Er⸗ mordeten vernommen wurde, äußerte dieſer ſo ganz nebenbei, er habe letztere zwar längere Zeit nicht geſehen, ſein Schwiegerſohn ſei aber noch am Tage zuvor bei ihm geweſen und habe ihm ſogar noch eine Zigarre mitgebracht. Und ohne zu ahnen, welche Folgen das für den Spender haben ſollte, zeigte der alte Herr das verhängnisvolle Beweisſtück vor. in Opfer geraubten goldenen Ring, deſſen in allen Zeitungen geſtanden hat, Der Beamte ſah ſofort, daß es dieſelbe Sorte war wie die bei der Toten gefundenen Zigarren. Daher mußte der Schwager der Frau in der Woh⸗ nung geweſen ſein und von dort einige dieſer Rauch⸗ waren mitgenommen haben. Der Umſtand, daß er erſteres bislang verſchwiegen hatte, lenkte den Ver⸗ dacht auf ihn; es gelang dann unſchwer, ihn zu überführen. Das nicht zu unterdrückende Verlangen nach einer beruhigenden Zigarette brachte in London einen Mörder an den Galgen. Auf dem Bahnhof Charing Croß wurde vor einiger Zeit in einem Koffer eine zerſtückelte Frauenleiche entdeckt, ohne daß ſich der leiſeſte Hinweis auf den Täter gefunden hätte. Mit ungeheurer Mühe gelang es der Polizei, zunächſt die Perſönlichkeit der Ermordeten feſtzu⸗ ſtellen, dann auch einen gewiſſen Robinſon feſt⸗ zunehmen, auf den als Täter verſchiedene Verdachts⸗ momente hinwieſen. Gegenüberſtellungen mit meh⸗ reren Zeugen führten indeſſen nicht zum Erfolg. Und als Robinſon auch noch ein im ganzen einwand⸗ freies Alibi beibringen konnte, mußte er wieder frei gelaſſen werden. Dabei fand ſich bei einer nochmali⸗ gen Durchſuchung in einem Papierkorb ein in Papier gewickeltes gebrauchtes Streichholz. Dunkle Flecken darauf erwieſen ſich bei der chemiſchen Unter⸗ ſuchung als Blut. Die Nachforſchungen wurden mit Herdoppeltem Eifer wieder aufgenommen und führ⸗ ten diesmal zum Erfolg. Robinſon legte ein Ge⸗ ſtändnis ab. Er hatte die zu ihm in die Wohnung gekommene Frau erſchlagen, die Leiche zer⸗ ſtückelt und ſich während der blutigen Arbeit eine Zigarette angezündet, dabei aber nicht bemerkt, daß etwas Blut von ſeinen Händen an das Streichholz geraten war. Dies wurde dann von ihm achtlos in den Papierkorb geworfen. Die kleine Unachtſamkeit koſtete Robinſon das Leben. Daß ein Mörder ſich durch ſein Gebiß verrät, kommt ſeltſamerweiſe häufiger vor, als man annehmen ſollte. In Berlin hatte vor einiger Zeit ſolch ein Verbrecher ſein Opfer in den Arm gebiſſen. Aus der Bißwunde ging deutlich hervor, daß der Täter eine beſtimmte Zahnlücke haben müſſe, was die Polizei dann ſchnell au ſeiner Ermittelung befähigte.— In Paris war eine Obſthändlerin ermordet worden; in ihrem Laden lag ein angebiſſener Apfel. Da der Abdruck des Ge⸗ biſſes nicht mit dem der Toten übereinſtimmte, stammte er aller Wahrſcheinlichkeit nach vom Täter, der danach zwei auffallend vorſtehende Vorderzähne haben mußte. Dies Kennzeichen ermöglichte es der Polizei, den Mörder zu faſſen. Auf einer Landſtraße in Suſſex war ein Mann erſchlagen worden. Nach Auffindung der Leiche hatten hinzugekommene Bauern den Grund ringsum derart zertrampelt, daß ſich nicht die geringſten Spuren mehr ermitteln ließen. Der Fall ſchien hoff⸗ Rungslos. Da wurde eine Woche ſpäter auf einer Londoner Polizeiwache ein Landſtreicher ein⸗ geliefert, wegen Bettelns oder dergleichen. Ein brauner Fleck auf dem auch ſonſt nicht gerade ſauberen Rock erweckte die Aufmerkſamkeit eines Beamten. Die chemiſche Unterſuchung ergab, daß es ſich um Menſchenblut handelte. Zugleich fand ſich in ihm ein Von Wilhelm Ackermann winziges Samenkorn einer Löwenzahnblüte, und zwar der Gattung„scorzonera humilis“. Der bei der Aufklärung des Suſſex⸗Falles hinzugezogene Laboratoriumsbeamte hatte ein Büſchel der gleichen Art nahe dem Tatort bemerkt. Die Vermutung lag nahe, daß ein vom Winde durch die Luft getragenes Samenkorn an dem noch feuchten Blutfleck auf dem Rocke des Täters haften geblieben und eingetrocknet war. Nunmehr wurde der Verbrecher von der Ge⸗ rechtigkeit ereilt. Liebe zu Tieren iſt ſchon manchem Uebeltäter nerhänguisvoll geworden. So wurde einmal ein Brandſtifter, der ſchon viele Strohdiemen und gefüllte Scheunen angezündet hatte, durch die Spuren einer großen Dogge über⸗ Auch ein falſches Gebiß ſchützt nicht vor Entdeckung— Der Löwenzahn als Zeuge führt, die ſein ſtändiger Begleiter war und ihren Herrn durch die Abdrücke ihrer Pfoten im Sande un⸗ freiwillig verriet. Die Polizei brauchte, als man dies erſt einmal bemerkt hatte, nur nach einem Hunde zu ſuchen, deſſen Pfoten in dieſe Spuren paßten— was angeſichts ihrer Größe nicht ſehr ſchwer war—, um in deſſen Herrn den Täter zu ermitteln.— Nach einem ſehr erfolgreichen Einbruch fand man am Tatort am nächſten Morgen ein an einer Taſte der Schreibmaſchine klebendes Haar. Die mikroſkopiſche Unterſuchung ergab, daß es von einer braunen Katze ſtammte. Es gelang, das be⸗ treffende Tier ausfindig zu machen und dann auch ſeinen Beſitzer zu überführen, der ſich ſelbſt auf ſeinen nächtlichen Raubzügen nicht von ihm zu trennen vermochte. Neues Land am Südpol geſichtet „ 8 85 H n 89 10. 9 2 N nd q 3 N Abend N. dos so 7 I,, ,I 8 N W Dreibein nannten ſie ihn, und im ganzen nörd⸗ lichen Wiseconſin erfreute er ſich trauriger Be⸗ rühmtheit. Denn wo ein Schaf geriſſen war, wo der Farmer am nächſten Morgen ſeinen Hühnerſtall erbrochen fand, da hieß es ſofort:„Dreibein mit ſeinem Rudel iſt's geweſen!“ Und dann ſuchte man nach der Spur, die jeder kannte: zwei Hinterläufe und ein Vorderlauf. Der andere fehlte, denn vor zehn Jahren— damals war Dreibein noch ein junger Wolf— geriet er in eine Falle. Doch er hatte noch keine Luſt, ſeine eben begonnene und vielverſprechende Laufbahn ſo unrühmlich zu enden, und ſo war das Einzige, was der Fallenſteller ſpäter von ihm fand, der abgebiſſene rechte Vorderlauf. Seitdem ſchien Dreibein ſein Leben nur noch der Rache an den Menſchen zu widmen. Er riß jedes Schaf, und wenn er ihm nur die Gurgel zerbiß, um es ſonſt unangerührt liegen zu laſſen. Er ſammelte ein Rudel Artgenoſſen um ſich und war deren unbeſtrittener Herrſcher. Er drillte ſie förmlich, daß ſie zum Werkzeug ſeiner Rache wurden, und er lehrte ſie anſcheinend auch die heim⸗ tückiſche Waffe der Menſchen kennen und fürchten: die Fallen. Denn kein Wolf ließ ſich mehr durch Köder locken. Zehn Jahre lang ſtellten ihm die Farmer nach. Sie erreichten dabei nicht mehr, als daß ſie hier und dort einmal den Schatten des humpelnden Wolfes— ſeinem Rudel weit vor⸗ aus— in der Ferne vorüberſchießen ſahen. 8 Vor kurzem nun ſchworen ein paar Jäger, der Land⸗ plage endlich ein Ende zu machen. Dampferzuſammenſtoß in der Elbmündung Bel Cuxhaven ſtieß im Nebel ein portugief „Diana“ zuſammen, der ein 1,50 Meter bre mußte. Die Mannſchaft wurde Der norwegiſche 1200 Tonnen⸗Dampfer„Diang“ i m Sinken her Dampfer mit dem norwegiſchen Fiſchdampfer es Leck erhielt und auf Grund geſetzt werden von Bergungsſchiffen übernommen. Karte des Südpols. Das Kreuz bezeichnet das neuentdeckte Land Unten: Der norwegiſche Flieger Rießer Larſen der vom Flugzeug aus neues Land an der Antarktis ſichtete. Ex warf die norwegiſche Flagge ab und nannte das Land„Prinzeſſin Ragnhilds⸗ Land“, Dreibeins Ende Manu lachte ſie aus, denn Dreibein war ſchon zu einer Geſpenſtergeſtalt geworden, von der die Leute behaupteten, ſie ſei gefeit. Vier Tage lang folgten die Jäger der Spur, die ſich deutlich im Schnee ab⸗ hob. Sie war immer ganz friſch, und doch holten die Männer Dreibein nicht ein. Sie wollten ſchon an die Mär vom Geſpenſterwolf glauben, als ſie end⸗ lich Dreibein in der Ferne ſahen. Er ſchien erſchöpft zu ſein, und einem der Jäger gelang es, ihn, durch den Wald vor Sicht geſchützt, zu überholen. Ein Schuß warf Dreibein über den Haufen, und das Rudel zerſtob. Der alte Wolf lebte noch, als ſeine Todfeinde an ihn herantraten. Sein letzter Blick ſprach von unerſättlichem Rachedurſt. Falſchgeld in Monte Carlo In dem Fürſtentum Monacor iſt in der letzten Zeit mit gefälſchten Zahlſcheinen, wie ſie in den Spielſälen von Monte Carlo ausgegeben und umgeſetzt werden, ein Rieſenſchwindel getrieben worden. Dieſe Scheine werden in dem ganzen Fürſtentum als Zahlungs⸗ mittel und von der Kaſinoverwaltung eingelöſt. Die Fälſchungen bezogen ſich in der Hauptſache auf Einhundertfrancs⸗Scheine. Sie wurden erſt entdeckt, als die Hotels und die übrige Geſchäfts⸗ welt einen ungeheuren Schaden erlitten hatten. Die Kaſinoverwaltung weigert ſich, die gefälſchten Scheine anzuerkennen und ſofort, um weiteren Schwindel zu verhüten, die bisher gebräuchlichen Zahlſcheine außer Kraft geſetzt. Der Urſprung der Fälſchungen war bisher nicht nachzuweiſen. Zweifellos handelt es ſich aber um eine internationale Gaunerbande. liegenden Häuſer eröffnete. Geiſteskranker beſchießt Berliner Straße Das ſelbſtgebaute Geſchütz Lauktiens Ein unglaublicher Vorfall ſpielte ſich im Weſten Berlins ab, wo ein Baukbeamter namens Lauktien vom Balkon ſeines Hauſes eine Auf der Polizeiſtation gab Lauktien 24. Februar 1991 — Vor 15 Jahren begann das mörderiſche Ringen um Verdun e Das Leuchtmal von Douaumont Vor 15 Jahren, am 21. Februar 1916, begann vor Verdun die blutigſte Schlacht des Krieges. 500 000 Deutſche und Franzoſen wurden getötet, ohne daß eine von beiden Seiten den entſcheidenden Sieg an ſich bringen konnte. Heute mahnt über den Ruinen des Forts Douaumont ein hoher Leucht⸗ turm an die Gefallenen. Angeklagter und Richter in einer Perſon Als der Polizeirichter Harry Porter in Evan⸗ ſton in dem nordamerikaniſchen Staate Illinobis kürz⸗ lich in ſeinem Amtszimmer die Verhandlungen er öffnete, ſtellte ſich heraus, daß an dieſem Tage nur ein Angeklagter zu erſcheinen hatte und daß er ſelbſt die⸗ ſer Sünder war. Es lag gegen ihn eine Anzeige vor, weil er ſein Automobil über die polizeilich zu⸗ läſſige Zeit hinaus unbeaufſichtigt auf der Straße hatte ſtehen laſſen. Der Richter beobachtete bei der Durchführung des Verfahrens alle vorge⸗ ſchriebenen Formalitäten. Er rief zuerſt ſeinen eigenen Namen auf, erhod ſich, nahm auf der Angeklagtenbank Platz und ſetzte dem leeren Richterſtuhl den Tatheſtand auseinander, Im großen und ganzen bekannte er ſich ſchuldig, Dann begab er ſich zu dem Richterſtuhl zurück und ſprach die leere Angeklagtenbank ſchuldig. Dann öff⸗ nete er das Protokollbuch, trug den Fall ein, nahm einen Dollar aus der einen Taſche, ſteckte ihn in die andere, quittierte den Empfang und begab ſich in dem Bewußtſein erfüllter Amtspflicht befriedigt nach Hauſe. Der Amfang des Weltraums Einer der führenden neuzeitlichen Aſtronomen, der Direktor des Obſervatoriums in Lenden, Pio feſſor W. D. Sitter, kam, auf Grund langjähriget Forſchungen, zu der Auffaſſung, daß der Kosmos nicht unendlich ſei ſondern gewiſſe deutliche Umriſſe beſitze. Die Rolle einzelner„Ziegeln“ im kosmiſthen Bau ſpielen nicht die Sterne, ſondern rieſige Sternenſammlungen, wie ſie z. B. die Milch⸗ ſtraße aufweiſt. Dieſe Sternenanſammlungen, die als Beſtandzellen des Weltraums zu betrachten ſind, wurden von Profeſſor Sitter kosmiſche Inſeln ge⸗ nannt. Die kosmiſchen Inſeln ſind voneinander durch rieſige, leere Raumgebiete getrennt, in denen keine Himmelskörper vorhanden ſind. Aſtronomiſche Be obachtungen führten zur Annahme, daß die kosm⸗ ſchen„Wüſten“ einen Raumumfang von mindeſtens einer Million Lichtjahre aufweiſen, d. h. eine Skrecke, die ein Lichtſtrahl, der 300 000 Kilometer in der Sekunde zurücklegt, in einer Million von Jahreg durchziehen würde. Die moderne Aſtronomie regiſtrierte einige hun derttauſend einzelner Raumwelten, die durch oben charakteriſterte kosmiſche„Wüſten“ voneinander ge trennt ſind. Aus den Beobachtungen des Profeſſor Sitter geht hervor, daß der Kosmos als Ganzes un. geheuere Dimenſionen aufweiſt und ca. 2 Milliarden Lichtfahre im Durchmeſſer hat. Der Umfang des Weltraumes könnte dementſprechend mit der für den menſchlichen Verſtand ſchwer vorſtellbaren Zahl von 8 Milliarden Kubiklichtjahren berechnet werden. Verantwortlich für Pollak h. A Mein 75 5 Heuideton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Spo u. Vermiſchtes: Willy) Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer Genie und alles übrige: Franz Kircher— an und geſchäftliche Mit; teilungen: Jalob Faude, ſämtlich in annbeim— Herausgeber, Drucker u. Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeſtung G. meh. He Mannheim. d 1. 46 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rücksendung erfolgt nur beg Rückporto 5 geiſteskranker früherer Kanonade auf die gegenüber⸗ an, er habe damit die Auf⸗ merkſamkeit der Behörden auf ſeine ſelbſt„erfundene“ Kanone lenken wollen. 1 N 1931 — Dienstag, 24. Februar 1931 Lassio, Hauptmann Rodrigo, ein edler Venezianer Fritz Bartling Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ansgabe 7. Seite/ Nummer 91 A EA Hiluum Noch einmal„Sous les toits de Paris“ in Mannheim. Diesmal) i. d. Filmtheater a. d. Lindenhof,. eder Filmfreund sei auf das Gächst Chaplins Meisterwerke) er a Werk, das je durch d. Film gesc haffe n wurde. noch einmal aufmerksam ge macht. Laßi alle anderen Ver- aonugen fuhig fahren, nehmt eeure leizie Mark und sehi euch den Film an. Er ist eine Be- A glückung. Das ist die Kritik N der Volksstimme über: ferdenbächen In Da Ein Tonfilm von René Unwiderruſlich die leizienspielſage! Tönendes Beiprogramm: 5 Nicky, Flip. a Wochenschau, Kulfurfilm 5 Beginn nachm. 5 Uhr Preise:. 60, 80 usw. i Natlonal-Theater Mannheim 5 Dienstag, den 24. Februar 1931 Vorstellung Nr. 200— Miete A, Nr, 23 O fte 110 Oper in 4 Akten. Text von Arrigo Boito Für die deutsche Bühne übertragen von Max Kalbeck. Musik von Giuseppe Verdi Musika Leitung: Ernst Cremer— Inszenierung: Richard Hein. Chöre: Karl Klauß. Anfang 19.30 Uhr Ende geg. 22.30 Uhr Personen: Otello, Mohr. Befehlshaber der venezianischen Flotte Gustav Wünsche Jago, Fähnrich Sydney de Vries Helmuth Neugebauer Lodovico. Gesandter der Republik Venedig Montano, der Vorgänger „Otellos in d. Statthalterei von Cypern Hugo Voisin Desdemona, Otellos Gemahlin Else Schulz Emilia, jagos Gattin Margarete Klose Ein Herold Albert Weig Karl Mang Ab heufe nachmiffag.30 Uhr der vielumkämpfte n dler Ufa Der liebesdlenst des großen Königs Dazu der 2. Grogfilm der Ufa Willy Fritsch Jenny Jugo Ag. dan Hatenmächen (Die Carmen von St. Pauli) Kstne V. Nagy Franz „Du bist nicht die Erste, Du musst schon verzeih'n AAN Te ieee 4 Wine 0 i in Joe Mays erstem Tonfilm- Schlager „lhre Majestät die Liebe“ Ein Tonfilm- Lustspiel größten Formats mit einer von witzigen Einfällen übersprudelnden Handlung. einer schmissigen Musik und fabelhaftem Tempo. ederer Die große 60 Im Ton-Beiprogramm: Flock u. Fllekie Die im Baris Emelka-Ton-Woche neueste . it eee 1 0 0 1 rt r HID HH er f 9 15 4 Kriminal-Tonfilm-Komödie Lil Dagover/ Gustaf Gründgens Va banque (alles oder nichts) Ein spannender Kriminalfilm aus der großen Gesellschaft Im Beiprogramm: Achtung!„ Falschmünzer! Aus dem Tagebuch eines Polizei-Spitzels m 2 1 e SE fall e e Eines der vollendetsten Werke, mit den Stützen der Tonfilm. Produktion Conrad Veidt% Nelnrleh George Trude von Molo in: Mächle am Bosporus Der Mann, der den Merd begln9) Ein grandioses Filmwerk, das Herz und Sinn in Anspruch nimmt Vorher der Kurztonfilm: Felix und das Frühlingsgewiller Die neueste Wechenschau Beginn: 3,.35,.20 Uhr .00, Beginn: .00, .00,.25 Uhr Beginn: .00,.00, .00,.25 Uhr Dramaturgische Einrichtung v. Dr. Gerhard Storz Kammerspiele— Gloria- palast Dienstag, den 24. Februar 1931 Für die Kammerspielgruppe des Bühnenvolks. bundes— eine Anzahl Karten ist an der Theaterkasse erhältlich: Elien ne un d Lulse Kleines Trauerspiel in 7 Bildern von Ernst Penzoldt Inszenierung: Gerhard Storz 20 Uhr Ende gegen 22 Uhr Personen: Konrad Arminius, Hilfslehrer Hans Godeck Mathilde, seine Frau Elisabeth Stieler Luise f Annem. Schradiek Leberecht seine Kinder ae Simshäuser Neidhardt Gustl Römer- Hahn Etienne Champaubert, ent- sprung. französ, Kriegsgefang. Bum Krüger Babette a ulie Sanden Katharina ö rel alte 11 Fiebig Ernestina J Fräuleins Ida Ehre Baltus Powenz, ein seßhaft gewordener Vagabund Caspar J seine Söhne jadup Ulrike, Luises Freundin Ein Polizeikommissar Ein Polizist Anfang Ernst Langheinr Erich- Musil Fritz Walter Karin Vielmetter Georg Köhler Joseph Renkert Ab heute Benzin Liter 25 pff. Barverkauf, ohne w. Nachlaß Garage Augartenstrade 3/33 Jungbusch-Großggarage,] 6,137 Stadtgarage H 7, 30 2 8220 Sreiſtartemn aummfgeoßpen Afri:.30, Palast der hervorragende lustige Sprech- Ton-, und Gesangsfilm mit Fran LEDENREN Truus von AAL TEN Hnert AUT IG Mary Parker, Senta Söneland, Kurt Lilien, Max Ehrlleh ble goldene Pellsche Fg rama in 7 Akten CAPIIO L S. OO S. 10 Uhr ILM UND VARIETE Charlotte Susa Hans Stüwe in der lustigen Tonfilm-Operette L anlenstreich am Rhein Maria Selveg Ernst Verebes Siegfried Arno Paul Westermeier Else Reval Hans Junkermann Julie Serda„ Wolfgang Zilzer Camilla v. Hollay Regie: Jaap Speyer mit „ Wieder ein Soldatenstück, das das Publikum begeistert, wieder ein Stück aus dem Militärleben der Vorkriegszeit, mit dessen Menschen die Zuschauer mitjubeln und mitweinen, je nachdem.. Ganz großes Lob verdienen die Schauspieler. Voll von lebendigstem Humor sind— wie stets— der z endlich sympathische Ernst 1 Verebes, sowie der erschreckend und erschrocken lustige iegfried Arno. Ebenbürtige Partner 1 sie in Charlotte Susa, Hans Stüwe, Wolfgang Zikzer und in all den anderen Der Film bleibt doch hübscheste, amüsanteste Unterhaltung. * lm Beſgre unter anderem die neueste UFA-TON- WOCHE den NIVER III Sonntag, I. Marz. vorm. 1130 Uhr:„Vom Schwarzwald zum Schwäbischen Meer“ Szöke sSzakall Ouvertüre Tannnauser 120 Mann Orchester J chtspieldaus Mär. nieuie bis Donnerstag. 8 Tage AL JOLSON 5241 der weltberühmte Sänger in ⁴² 8 nit Laden g Gloger Näumungs- Verkauf! wegen Aufgabe des Ladens verkauft kleine Möbelfabrik zum Spoſipreis von ERM. 300. 10 kauk. 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