I Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 8, Kronprinzenſtraße 32, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: nue Friedrichſtraße 3, Fe Hauptſtraße 68, 8e Luiſenſtegße 1.— Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim eue Mannheimer z Mannheimer General-Anzeiger Einzelpreis 1 0 Pf. eitu Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und fütr telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag- Ausgabe Mittwoch, 25. Februar 193 142. Jahrgang— Nr. 93 Ernührungsminiſter über das Agrar Kompromiß Das Kabinett erhält ein Ermächtigungsgeſetz für zollpolitiſche Maßnahmen Ohne Selbſthilfe der Landwirtſchaft keine dauernde Veſſerung Flottenverſtändigung London-Paris Henderſon und Alexander ſind nach Rom weitergereiſt Kriliſcher Aeberblick Drahtbericht unſeres Berliner Büros N J Berlin, W. Febr. Im Reichstag hat geſtern der Ernährungs⸗ miniſter Schiele ſeinem Etat und was im Augen⸗ blick das noch viel Wichtigere und Bedeutſame iſt, das nach tagelangen ſchweren Kämpfen in letzter Stunde vom Reichskabinett beſchloſſene Agrar⸗ klompromiß begründet. In großen Zügen kannte man ſeinen Inhalt bereits und durch die Einzel⸗ heiten, die der Miniſter geſtern mitteilte, hat ſich das Bild abgerundet. Vieles, was Schiele wohl noch im Dezember unerreichbar ſchien, kann er nun als Gabe der Landwirtſchaft darbieten. Natürlich iſt es Jauch ihm nicht gelungen, ſein Programm 100prozen⸗ ig durchzuſetzen. In den beiden umſtrittenſten Poſi⸗ onen, dem Käſe⸗ und Butterzoll ſind, wie ſich jetzt herausſtellt, Schieles Forderungen an dem zühen Widerſtand des Reichsarbeitsminiſters ge⸗ scheitert, der eher zum Rücktritt als zur Nachgiebig⸗ keit bereit geweſen iſt. Mit Ausnahme des Getreides ſind alle Ermächtigungen, die Zöllezu erhöhen, in die Hände des Geſamtkabinetts gelegt. Da⸗ mit iſt einer allzu einſeitigen Reſſortpolitik, deren Gefahren man ja genügend kennt, ein Riegel vor⸗ geſchoben und das Kabinett wird, wenn es ſolche Vollmacht durch den Reichstag erhält, ſorgfältig überlegen, in welchem Umfang es von einer ſo weit⸗ keichenden Befugnis Gebrauch machen ſoll. Jeden⸗ falls hat der Kanzler ſich das Heft nicht aus der Hand nehmen laſſen, und Herr Schiele be⸗ ſitzt keine Blankovollmacht, ſonverän und ohne Rückſicht auf etwaige handelspolitiſche Schwierigkeiten die Zollfrage zu regeln. Auf bieſe Weiſe glaubt man eine unmittelbare Ge⸗ führdung der Handelspolitik vermieden zu haben. „Man wird nun verſuchen, in Verhandlungen mit den einzelnen rivaliſierenden Staaten zu einem für die Landwirtſchaft günſtigeren Zuſtand zu gelangen unter gleichzeitiger möglichſter Schonung des deut⸗ ſchen Exports. Der Kanzler hat aber noch eine andere ſehr weſentliche Sicherung getroffen. Die Land⸗ wirtſchaft wird nämlich in ihrem ureigenſten In⸗ teveſſe angehalten, ſich endlich zur Selbſthilfe aufzuraffen, der Standardiſierung und Ratio⸗ naliſterung der Produktion und des Abſatzes ſich in weit ſtärkerem Maß als bisher zu widmen und ſo ſelbſt die Vorausſetzungen für eine Verringerung der Spanne zwiſchen Erzeuger⸗ und Verbraucher⸗ breis zu ſchaffen. Erſt dann wird das Ziel, das Herrn Schiele vorſchwebt, die Stützung des Binnenmarktes, in den Bereich der Möglich⸗ leit gerückt. Bisher haben alle Bemühungen, die Landwirtſchaft zu ſolcher Selbſthilfe zu beſtimmen, nür geringen Erfolg gehabt. Jetzt, da die Durchfüh⸗ zung der verheißenen Zollerhöhungen an die Be⸗ dingung geknüpft iſt, daß auch die Landwirtſchaft zu ihrem Teil die Mängel ihrer Organiſation beſeitigt, 3 it, ſollte man meinen, den landwirtſchaftlichen Ge⸗ koſſenſchaften ein Anſporn zu erhöhter Aktivität ge⸗ geben. Der Vortrag Schieles drohte anfangs im Lärm der Kommuniſten unterzugehen, konnte dann aber ganz und ohne Störungen fortgeführt und beendet werden. Zuletzt gab es weder Beifall noch Proteſt. Auch des Miniſters Verſicherung, daß er allen Rück⸗ trittsgerüchten zum Trotz nicht wanken und nicht then werde, ſolauge er der Landwirtſchaft und dem Vaterland auf ſeinem Poſten glaube dienen zu können, wurde mit Schweigen aufgenommen. Unmittelbar an Schieles Expoſee ſchloß ſich eine ungemein zahme, man möchte faſt ſagen agrarfreundliche Rede des Sozialdemokraten Tempel, ber ein über das andere Mal verſicherte, daß die Lozialdemokratie durchaus die Nöte der Landwirt⸗ ſchaſt anerkenne und zu„poſitiver Förderung“ bereit ſe-i. Vom Zentrum konnte Herr Schiele e Verſicherung des vollſten Vertrauens entgegen⸗ nehmen. Auch die Ausführungen des Vertreters der baperiſchen Volkspartei, der bei der Ge⸗ egenßzett den Wunſch Bayerns nach Einbeziehung 1 des Bayeriſchen Waldgebietes in die Oſthilfe wieder⸗ 1 war auf einen ſehr wohlwollenden Ton ge⸗ künmt, ebenſo die Ausführungen des Deutſch⸗Han⸗ koveraners, der die geſtrige Rednerreihe beſchloß. Drahtung unſeres eigenen Vertreters V Paris, 25. Die franzöſiſche Morgenpreſſe vertritt einmütig den Standpunkt, daß die geſtern zuſtande gekommene prinzipielle Einigung über ein fran⸗ zöſiſch⸗zbritiſches Flottenabkommen ein politiſches Ereignis von höchſter Tragweite darſtellt. Ueber die Einzelheiten des Abkommens, das erſt durch den Anſchluß Italiens ſeinen vollen Wert er⸗ halten wird, wahrt man an den maßgebenden Pari⸗ ſer Stellen das größte Stillſchweigen, da — wie es hieß— eine vorzeitige Veröffentlichung den ganzen Erfolg gefährden könnte. In ihren Kom⸗ mentaren bezeichnen die Blätter die politiſche Seite als ebenſo bedeutungsvoll wie den techniſchen Inhalt der Abmachungen.„Die franzöſiſch⸗britiſche Zuſam⸗ menarbeit hat ſich während der beiden letzten Tage glänzend bewährt,“ ſo ruft der„Petit Pariſien“ aus.„Die Einigung wurde nicht nur mit einer für die diplomatiſche Geſchichte ſeltenen Schnelligkeit er⸗ zielt, ſondern die engliſchen Unterhändler bewieſen eine großzügige Auffaſſung, die ihrem Sinn für große internationale Probleme Ehre macht.“ Das „Journal“ hofft, daß ſich die franzöſiſche Stellung in der Abrüſtungsfrage durch die geſtern zuſtande gekommene Einigung erheblich ſtärken werde. Keine Ziffernkombinationen, ſo fordert das Blatt, dürften folgende für Frankreich weſentliche Sicherheits⸗ klauſeln erſetzen. Frankreich müſſe erſtens die Sicherheit haben, der deutſchen Forderung auf Beſeitigung der Militärklauſel des Verſailler Vertrags Widerſtand leiſten zu können und zweitens die formelle Garantie, daß die gegenüber Ita⸗ lien unentbehrliche Rüſtungsüber⸗ legenheit gewährleiſtet bleibt. Weiterreiſe nach Rom Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 24. Febr. Wie Reuter meldet, ſind heute abend Außen⸗ miniſter Henderſon und der Erſte Lord der Ad⸗ Februar. miralität, Alexander, von Poris nach Rom abgereiſt, um dort die Flottenbeſprechungen fort⸗ zuſetzen. Es kann wohl kein Zweifel darüber herrſchen, daß die beiden engliſchen Miniſter ihre diplomatiſche Reiſe vor allem zu dem Zweck nach Rom fortgeſetzt haben, um es damit deutlich zu machen, daß von einem eng⸗ liſch⸗franzöſiſchen Ein zelabkommen keine Rede ſein kann. In unterrichteten Londoner Kreiſen wird jedoch zugegeben, daß von franzöſiſcher Seite angeſtrengte Verſuche unternommen worden ſind, die Verhandlungen in ein ſolches Sondergeleiſe hinüberzuleiten. Es ſei beiſpielsweiſe vorgeſchlagen worden, daß Frankreich jetzt den Londoner Flotten⸗ vertrag unterzeichnet, und es Italien überlaſſen wolle nachzukommen. Die engliſchen Miniſter haben ſich jedoch auf den Standpunkt geſtellt, daß der Londoner Flottenvertrag entweder ein Dreimächteab⸗ kommen oder ein Fünfmächteabkommen ſein muß, daß er jedoch zwiſchen vier Mächten nicht haltbar ſei. Auch hat wohl die Andeutung nicht gefehlt, daß die franzöſiſche Regierung vielleicht noch weitere Zuge⸗ ſtändniſſe machen könnte, wenn ſie klare Zuſagen über Englands„verſtändnisvolle Haltung“ auf der Genfer Abrüſtungskonferenz im nächſten Jahre er⸗ halte. Es wird vielfach behauptet, daß ein ſolcher Kuhhandel in der Luft liegt. Aber die Perſon des Außenminiſters Henderſon bürgt dafür, daß et⸗ waige Angebote dieſer Art abgewieſen werden. Wenn noch Ehamberlain ſtatt Henderſon an der Spitze der engliſchen Außenpolitik ſtände, dann könnte man nicht ſo zuverſichtlich ſein. Wie die Dinge liegen, würde der erfolgreiche Abſchluß der gegenwärtigen Ver⸗ handlungen ein günſtiges Vorſpiel für die Abrüſtungs⸗ konferenz ſein. Vorläufig gilt aber das noch als keineswegs ſicher. Das engliſche Kabinett hat lediglich die gün⸗ ſtige Gelegenheit benutzen wollen, die ihr die Ergeb⸗ niſſe der letzten Sachverſtändigenberatungen boten, um das ſturmgeprüfte Schiff endlich in den Hafen zu bringen, ehe eine neue Veränderung der internatio⸗ nalen Stimmung einen Strich durch die Rechnung macht. Im einzelnen wird hier noch bekannt, daß die franzöſiſche Regierung ſich zu einer Herabſetzung ihres U⸗Bootprogramms um weitere drei Einheiten bereit erklärt habe. Dagegen ſcheint es den engliſchen Unterhändlern nicht gelungen zu ſein, die franzöſiſchen Pläne für den Bau einer Serie von Schlachtſchiffen als Antwort auf die deutſche Panzerſchiff⸗Serie zu beſeitigen. Man hat aber wohl die Zuſicherung erhalten, daß dieſe neuen franzöſtſchen Schiffe nicht größer als 23 000 Tonnen ſein werden, vorausgeſetzt, daß Italien nicht größere baut. 5 Die Abſtimmungs⸗Ausſichten Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. Febr. Im Reichstag wurde geſtern die Möglichkeit einer parlamentariſchen Verabſchiedung des Geſamthaus⸗ halts im allgemeinen und des Ernährungsetats im beſonderen eifrig diskutiert. Allenthalben hat der bisherige Verlauf der Agrardebatte den Eindruck hinterlaſſen, daß der Ernährungsetat und die mit ihm verbundenen Agrargeſetze wohl ohne Gefahr die Abſtimmungen paſſieren werden. In Regierungskreiſen jedenfalls iſt man der Anſicht, daß die Sozialdemokraten keine gro⸗ ßen Schwierigkeiten machen werden, wenn ſie auf anderen Gebieten der Handelspolitik Zugeſtänbniſſe erhalten. Es handelt ſich dabei um die Ratifizierung des Gen⸗ fer Zollfriedensabkommens. Auch der Polen ver⸗ trag ſpielt in dieſem Zuſammenhang offenbar eine Rolle. 5 Die Deutſchnationalen ſind, wie wir das ja bereits vor einigen Tagen ankündigen konnten, auch bei der Etatsrede Schiele dem Zlenarſaal ferngeblieben. Ein Gerücht, das in der Wan⸗ delhalle kurſierte, wollte indeß wiſſen, daß innerhalb der Reichstagsfraktion ein Mehrheitsbeſchluß zu⸗ ſtandegekommen wäre, daß die Fraktion zu den be⸗ vorſtehenden wichtigen Entſcheidungen wieder im Reichstag erſcheinen werden. Dem Parteivorſtitzen⸗ den ſei es aber gelungen, in dieſen Beſchluß die Einſchaltung einer Klauſel zu erreichen, nach der als Vorausſetzung der Wiederbeteiligung eine Pauſe in den Reichstagsſitzungen verlangt werden ſoll. Von deutſchnationaler Seite war freilich eine Be⸗ ſtätigung dieſes Gerüchts nicht zu erlangen, doch iſt unverkennbar, daß die Rede des Reichslandbund⸗ führers Graf Kalckreuth in Halle, der die in der neuen Agrarvorlage für die Landwirtſchaft enthaltenen Zugeſtändniſſe anerkannt hat, nicht ohne nachhaltigen Eindruck auf die deutſchnationale Reichstagsfraktion geblieben iſt. Als ſymptomatiſch darf man es vielleicht bezeichnen, daß der deutſch⸗ nationale Abgeordnete Stubbendorf und die ehemaligen Mitglieder der Landvolkpartei Wend⸗ hauſen und Sieber, die ſich bekanntlich dem Exodus angeſchloſſen hatten, von der Zuſchauer⸗ tribüne herab den geſtrigen Verhandlungen mit leb⸗ haftem Intereſſe folgten. Die Kündigungen in Berlin werden zurück⸗ genommen — Berlin, 24. Febr. Eigene Meldung.) Bei der Beratung der von faſt allen Parteien eingebrachten Anträge wegen der vom Berliner Magiſtrat erfolg⸗ ten Maſſenkündigungen der ſtädtiſchen Angeſtellten erklärte der ſtellvertretende Stadt⸗ kämmerer im Haushaltsausſchuß, daß die Kündi⸗ gungen zurückgenommen werden ſollen, weil ſte arbeits rechtlich nicht haltbar ſind. Der Haushaltsausſchuß nahm nach dieſer Erklärung einen Antrag an, daß die etwa ſpäter notwendig werdenden Kündigungen nur im Einvernehmen mit den Ge⸗ werkſchaften und den Angeſtelltenräten erfolgen dürfen. Dellljchland in der franzöſiſchen Volksjtimmung (Von unſerem Pariſer Vertreter) Es gibt in der politiſchen und kulturellen Ge⸗ ſchichte Frankreichs keinen Zeitabſchnitt, in dem ſich alle Schichtungen des Volkes ſo intenſiv, leiden⸗ ſchaftlich und vielfältig mit dem deutſchen Menſchen, ſeinem Schickſal und künftiger Entwicklung beſchäf⸗ tigten, wie in den Jahren nach Locarno. Der Ab⸗ ſchluß des Rheinpaktes, die Bekräftigung der Territorialbeſtimmungen des Verſailler Vertrages im deutſch⸗franzöſiſchen Grenzgebiete,— man glaubte, daß dieſe Vereinbarung die pſfychologiſche Seite der Beziehungen zwiſchen Franzoſen und Deutſchen ver⸗ wickelten Erörterungen entziehen werde. Dieſes „man“ bezieht ſich auf zahlreiche Politiker dies⸗ und jenſeits der Grenzen Frankreichs. Ariſtide Briand gab in Locarno der Ueberzeugung Ausdruck, es werde„von nun ab“ möglich ſein, das Verhältnis der beiden Nachbarländer unter dem Ge⸗ ſichtswinkel rein europäiſcher Fragen zu beurteilen. Vielleich dachte Guſtav Streſemann ebenſo. Denn beide Staatsmänner— Briand und Streſemann glaubten feſt an eine beſchleunigte Rheinlandräu⸗ mung. Das Jahr von Thoiry brachte dieſe Hoff⸗ nungen zum Scheitern. Poincaré zerſtörte den Ränmungsplan. Der poincariſtiſche Gegen⸗ ſtoß traf zugleich die in Locarno angebahnte pfycho⸗ logiſche Annäherung zwiſchen den beiden Völkern. Der einſtmalige Präſident der franzöſiſchen Republik trat den auf eine ſchnelle Geſamtlöſung hinſtreben⸗ den Außenminiſtern Frankreichs und Deutſchlands entgegen, erſchütterte den im Rheinpakt ruhenden Gedanken der deutſch⸗franzöſiſchen Verſöhnung, rüt⸗ telte an der überraſchend ſchnell ſich entwickelnden Volksmeinung ſeines Landes, daß nach der wechſel⸗ ſeitigen Grenzgarantie das Vertrauen Deutſchland berechtigt ſei, und erſchwerte, verhinderte dadurch die Erledigung der Reparations⸗ und Räumungsfragen. Erſt unter dem Druck der interalliierten Schuldver⸗ pflichtungen ſchwächte ſich der Widerſtande Poincarés. Die böſen Keime des Mißtrauens waren aber wieder ſtark und entwicklungsfähig geworden. Die Gebärde franzöſiſcher Generoſität, der loyale Ausgleich zwi⸗ ſchen Sieger und Beſiegten— weder das eine, noch das andere— bildete die Grundlage der franzö⸗ ſtſchen Liquidierungspolitik, die uns über die Genfer Beſchlüſſe nach Paris und ſchließlich nach dem Haag führte. So entſtand der verhängnisvolle Riß im franzöſiſchen Volksempfinden gegenüber Deutſch⸗ land. Seine Auswirkungen haben es zuſtande ge⸗ bracht, daß ſich die innere Politik Frankreichs, rein volksmäßig geſprochen, mit dem Problem der franzöſiſch⸗deutſchen Beziehungen in allen ſeinen Aſpekten aufs Engſte verknüpft hat. Vor dem Kriege verzichteten die Parteiführer auf program⸗ matiſche Erklärungen, in denen ausdrücklich und namentlich das Verhältnis zwiſchen Frankreich und Deutſchland formuliert, als grundſätzliche Stellung⸗ nahme verkündet wurde. In ihren Nachkriegspro⸗ grammen räumen beiſpielsweiſe die Linksdemokra⸗ ten dem Gedanken der Verſöhnung mit Deutſchland und der europäiſchen Zuſammenarbeit einen breiten Raum ein. Verfolgt man— ſeit der Tagung dieſer Partei in Bordeaux(1925)— die Entſchließungen, die ſich auf das franzöſiſch⸗deutſche Verhältnis be⸗ ziehen, ſo muß man zugeben, daß die Forderungen immer deutlicher geworden ſind. Es darf freilich nicht außer Acht gelaſſen werden, daß auf dieſen Parteikongreſſen die Stimmung der linksdemo⸗ kratiſchen Wahlkreiſe viel ſtärker ins Gewicht fällt als die Taktik im Parlamente. Daraus ergibt ſich abey die berechtigte Folgerung: in den Volks⸗ kreiſen, die den Radikalen und Sozialiſten ihre Stimmen geben— gegenwärtig ein ſtarkes Drittel der Deputiertenkammer— hat ſich der Gedanke einer wirklichen Verſöhnung mit Deutſchland breite Bahn gebrochen. Der franzöſiſche Wähler, deſſen Stimmzettel den Linksdemokraten und den Sozialiſten zufällt, zeigt indeſſen jetzt Beunruhigung. Er ſtellt in Ver⸗ ſammlungen die Frage, weshalb man nicht endlich zur Tat, zur Durchführung von Verhandlungen ſchreitet, die das Werk der Verſöhnung mit Deutſch⸗ land vorwärts bringen. Dieſe Frage wächſt zwangs⸗ läufig aus den Erklärungen der Politiker, daß die ſchweren wirtſchaftlichen Nöte des deutſchen Volkes, die Radikaliſierung arbeitsloſer, ins Elend geratener Volksteile vermindert werden könnten, wenn man ändigung 9 Deutſchland en gegen Deutſchland beſteht man die Gefahr einer gegen Frankreich teten Politik zu erkennen glaubt, aber die Ur⸗ he dieſer Gefahr in der zögernden Haltung der nen, franzöſiſchen Verſtändigungspolitiker det vollzieht ſich eben der ſchickſalsvolle aß in breiten Volkskreiſen Frankreichs den, es müſſe raſch und entſchloſſen gegen hſende Gefahr vorgegangen werd den, ele⸗ örbricht, ſtärker und hemmu ingsloſ ſer bruch gelangt als es den Politi kern, die kten, im gegenwärtigen Augenblick zweck⸗ cheint. Das Geſchäft im Parlament ent⸗ ſich nicht ſo leicht, wie es die durch War⸗ eden aufgeregte und zur Tat drängende Zu⸗ ft erwartet. zutiger ſich die Radikalen und die Sozialiſten chen Kundgebungen für den Gedanken der eutſchen Verſöhnung einſetzen, deſto un⸗ icher wird die Gegenoffenſive exrvativen Führer bis zu den ausge⸗ hauviniſten und raſtloſen Rüſtungs⸗ e Verſammlung jagt die andere. Es iſt geworden, dieſe Veranſtaltungen der Jugend ter Zwanzig zugänglich zu machen. Gymnaſiaſten d Gymnaſiaſtinnen werden eingeladen und er⸗ ſcheinen. In die Maſſe der ſich bildenden Jugend tragen ſie das Gift des Mißtrauens und des ſchenhaſſes. Die„ſachlich“ zugeſchnittenen ſtellun gen der„deutſchen Gefahr“, das bis zur Hyſterie geſteigerte Gezeter:„Schützen wir uns vor dem Feind“ werden mit einer Intenſttät verbreitet, daß der franzöſiſche Bürger und Arbeiter einfach cht zur Ruhe kommt.„Die Stahlfeder, die der Hetzer in die Tinte taucht, wird aus demſelben Stahl de chnitten, wie die Kanone“, ſagte Briand in einem beſtritten gebliebenen Interview. Tauſende ſolcher Stahlfedern ſind jetzt in Frankreich in Bewegung, um den Einfluß der vernünftigen, einſichtsvollen Menſchen, mögen es Politiker, Wirtſchaftler und Ge⸗ lehrte ſein, zu bekämpfen. der Es kon N Unter einem Sperrfeuerſchlimmſter Art, in dem es an Giftgaſen der geiſtigen Erſtickung wahr⸗ lich nicht fehlt, befindet ſich das ganze franzöſiſche Volk. Es ringt um die Erkenntnis der Lebensnotwendig⸗ ketten Europas und es beginnt zu zweifeln, wenn man es mit Beſchönigungsphraſen abzufertigen ſucht. Sind wir auf dem richtigen Wege? Um dieſe Kern⸗ frage dreht es ſich in den öffentlichen Auseinander⸗ ſetzungen, die von den Rüſtungspredigern und von den Verſtändigungspolitikern geleitet werden. Jeder will den„Frieden“. Jeder will die„Verſöhnung“. Friede heißt für den Linksdemokraten das Ringen um die Berſöhnung unter vollkommener Wahrnehmung der Lebensnotwendigkeiten und Volksrechte Deutſch⸗ lands. Friede bedeutet für den über die Grenzpfähle ſeines Landes kaum hinausblickenden und für den Feſtungsgürtel von den Alpen bis zum Aermelkanal ſchwärmenden Franzoſen die Unabänderlichkeit des Beſtehenden. Er iſt überzeugt, daß der Verſailler Vertrag(trotz einiger menſchlich begreiflicher„Feh⸗ ler“) ein noli me tangere bleiben müſſe; er prophe⸗ zeit den Krieg für den Fall einer Reviſion— ſonſt will er aber den Frieden, ſonſt iſt er aber ein „Freund“ des deutſchen Volkes. Freilich verlangt er, daß ſich der Deutſche mit dieſer gnädigen Formulie⸗ der Verſtändigungsbedingungen und mit dieſem ſteten Sichtwechſel auf eine beſſere Zukunft ſtanden erklären ſoll. Tung Es iſt charakteriſtiſch, daß man ſich bereits über f die ſo ſprechen, im eigenen Lande lüſtig zu machen beginnt. Der Fluch der Lächerlich⸗ keit droht ihnen. Allein, das macht die Hoffnung auf einen baldigen Sieg der Vernunft und des wahren enropäiſchen Verſöhnungsgedankens nicht viel größer. Ein ſchwerer, harter Kampf iſt im Gange und über die erſte Phaſe noch nicht hinaus gediehen. Das Wo⸗ gen in der franzöſiſchen Volksſtimmung gegenüber Deutſchland nimmt an Kraft und Heftigkeit zu, Es brandet gegen alte Felsblöcke und trifft unberührte, neue Küſtenſtriche. Um das Schickſal des Kontinents wird der Kampf geführt. F. F. teilen wir in Ergänzung der Mitteilungen in unſerem geſtrigen Abendblatt noch folgendes mit: Miniſter Schiele gab zunächſt eine ſtaatspolitiſche Begründung der Agrarpolitik. Die Agrarpolitik der Reichsregierung erſchöpfe ſich nicht in einzelnen Hilfsmaßnahmen für dieſen oder jenen Zweig der Landwirtſchaft, ſie ſtelle vielmehr ein Syſtem orga⸗ niſch miteinander ver bundener Maßnahmen dar. Mit deb Hilfe für die Landwirtſchaft gehe die Be⸗ lebung des Binnenmarktes Hand in Hand. Mit einer zielbewußten Binnenmarktpolitik ſchaffe ſich Deutſchland auch das nötige Rüſtzeng für die außenpolitiſchen Entſcheidungen. Durch Stärkung der landwirtſchaftlichen Kauf⸗ kraft werde weiter der Landflucht Einhalt geboten. Die Bedrohung unſerer Ernährungsgrundlagen ſei im Oſten gleichbedeutend mit dem Stillſtand der Wirt⸗ ſchaft überhaupt. Die großen Opfer für die Oſthilfe würden ſich nur lohnen, wenn die allgemeine Agrar⸗ politik die Rentabilitätsgrundlage für die Landwirt⸗ ſchaft des Often ſchaffe. Die Aufrechterhaltung einer lebensfähigen Landwirtſchaft ſei ſeit über einem Jahrzehnt nicht mit dem nötigen Nachdruck betrieben worden. Der Miniſter ging dann auf das neue Agrarpro⸗ gramm der Reichsregierung ein. Im erſten Kapitel des Programms ſei der Reichsbeſtellungsplan vorgeſehen, die weitere Einſchränkung des Roggen⸗ und Haferanbaues und die Verwendung der frei⸗ gewordenen Flächen zur Ausdehnung des Weizen⸗ Gerſte⸗, Feldfutter⸗ und Hülſenfruchtbauer ſowie die Ausdehnung der Grünlandwirtſchaft. Dieſes Ziel könne nur durch ſtärkſte Anſpannung der Selbſthilfe⸗ kräfte erreicht werden. Im Zuſammenhang hiermit ſtehe die Ausdehnung der Zins verbilli⸗ gung für Bodenverbeſſerungs⸗Darlehen von 5 auf 10 Jahre. Hand in Hand mit der Umſtellung müſſe die Umgeſtaltung und Förderung der Abſatzverhältniſſe gehen. Zur Veendigung des Rationaliſierungswerkes der Genoſſenſchaften werde die Reichsregierung die erforderlichen Mittel bereitſtellen. Beſondere Mittel ſeien vorgeſehen zur Förderung der Kartoffeltrocknung und zur ſtärkeren Anſpannung des Brenn rechts. Für die Milchwirtſchaft ſeien weitere Maßnahmen zur Förderung des Abſatzes vorgeſehen. Das zweite Kapitel des Agrarprogramms behan⸗ delte die Frage der Beeinfluſſung des Verbrauchs. Vorübergehend werde in Notfällen vor gewiſſen Zwangs ma 5 nahmen nicht zurückgeſchreckt wer⸗ den können. So ſollen beſonders für Kaſein, Flachs und Zichorie Erleichterungen für den Abſatz der In⸗ landsproduktion geſchaffen werden. Bei allen Bauten mit Hilfe öffentlicher Mittel ſolle in Zukunft nur 18 Neue Mauuheimer Zeitung us dem Inhalt der Schiele⸗Rede 5 Mittag⸗ Ausgabe Mit twoch, 25. Februar 193 heimiſches Holz verwendet werden dürfen. Mit der Reichsbahn werde über die Ausdehnung einiger Notſtandstarife auf weitere Gebiete verhandelt. Die Reichsregierung beabſichtige, auch den Fragenkomplex des Brotgeſetzes nochmals einer eingehenden Prüfung zu unterziehen. All dieſe Maßnahmen der Selbſthilfe und Staats⸗ hilfe könnten aber nur zum Ziele führen, wenn ſie ergänzt würden durch einen ausreichenden und zu⸗ gleich elaſtiſchen Schutz des Binnenmarktes. Das bisher für den Getreidebau gehandhabte Prinzip des Ermächtigungszollſyſtems habe ſich voll bewährt. Die Regierung habe auch beſchloſſen, vom Reichstag für das geſamte Zollgebiet freie Hand zu erbitten. Das Reichskabinett ſei ſich dabei bewußt, daß bei dem Gebrauch ſo außergewöhnlicher Vollmachten die Ein⸗ zelintereſſen mit dem Geſamtintereſſe ſorgfältig ab⸗ zuwägen ſeien. Ferner habe die Regierung die Ver⸗ längerung der Ermächtigung für das Einfuhr⸗ ſcheinſyſtem unter Einbeziehung von Holz be⸗ ſchloſſen. Im Anſchluß an frühere Verhandlungen und an die eingeleiteten Verhandlungen mit Ita⸗ lien ſollen ſchrittweiſe Verhandlungen Frit weiteren Ländern folgen, denen gegenüber wichtige landwirt⸗ ſchaftliche Erzeugniſſe gebunden ſind. Die Reichs⸗ regierung habe dieſes Geſetzgebungswerk in engſter Zuſammenarbeit mit den maßgebenden Vertretern der Landwirtſchaft ausgearbeitet und in der Erwar⸗ tung beſchloſſen, daß nunmehr auch gerade von ge⸗ noſſenſchaftlicher Seite noch mehr als bisher getau werde, um die Selbſthilfe auszudehnen. Zur Zins⸗ laſtenfrage würden ſofort Verhandlungen ein⸗ geleitet. Zum Schluſſe wandte ſich der Miniſter an die Landwirtſchaft ſelbſt. Er wies darauf hin, daß auch dieſes Geſetz ſelbſtver⸗ ſtändlich keine Zauberformeln berge, daß es aber die entſcheidenden Probleme an den Wurzeln faſſe und bis an die Grenze deſſen gehe, was zur Zeit geſetzgeberiſch auf agrarpolitiſchem Gebiet über⸗ haupt möglich ſei. Im Einvernehmen mit der Grünen Front habe er ſein Amt als Ernährungs⸗ miniſter übernommen und in voller Einmütigkeit die Grundlagen für das neue Agrarprogramm geſchaffen. Solange die reſtloſe Einheit zwiſchen den verantwort⸗ lichen Führern der Landwirtſchaft und ihm beſtehe, mißachte er alle Störungsverſuche, die dem Ernſt der Lage der Landwirtſchaft widerſprechen. Mögen manche Kreiſe dieſes Hauſes und vielleicht auch des deutſchen Volkes für die Agrarpolitik der Regierung nicht mehr das nötige Verſtändnis aufbringen, er halte trotzdem feſt an ſeiner Aufgabe. Er werde ſeinen Platz ſolange behaupten, als er der Ueberzeugung ſei hier am beſten der Landwirtſchaft und unſerem Vater⸗ lande zu dienen. Jaſt 5 Millionen Arbeitsloſe Meldung des Wolffbüros Berlin, 24. Febr. Die den Verlauf der Arbeitsloſigkeit kennzeich⸗ nenden Zahlen ſind nach dem Bericht der Reichs⸗ anſtalt in der erſten Hälfte dieſes Monats in einer weit flacheren Kurve geſtiegen als in den vergange⸗ nen Wintermonaten. Die Belaſtung der Arbeits⸗ loſenverſicherung, die im vorigen Berichtsabſchnitt noch um rund 155000 Hauptunterſtützungsempfänger zugenommen hatte, iſt bis zum 15. Februar nur noch um rund 48 000 auf rund 2602 000(gegen 2318 000 im Vorjahre) geſtiegen. In der Kriſenfürſorge wurden am gleichen Stichtage rund 861000 Hauptunterſtüt⸗ zungsempfänger gegenüber 811000 am 31. Januar gezählt. Vom Nationaltheater Das Schauſpiel hat mit den Proben zu Shakeſpeares„Julius Cäſar“(Regie Dorn⸗ ſeiff) und zu Bernhard Shaws„Man kann nie Wiſſen“(Regie n begonnen. Die Neu⸗ inſzenterung von Verdis„Troubadour“ geht am Donnerstag, den 5. März erſtmals in Szene(muſi⸗ kkliſche Leitung: Cremer, Regie: Hein). Samstag, den A. fand im Kölner Opern⸗ haus die Premiere der neu inſzenierten Mar⸗ garethe“ ſtatt, zu der Dr. Löffler die Bühnen⸗ bilder entworfen hatte. In der„Kölniſchen Zeitung“ ſchreibt Dr. Jakobs darüber:„Zu loben war die ebevolle feine Milieu⸗Schilderung, der Löffler in der maleriſchen Geſtaltung der mittelalterlichen Kleinſtadt vorgearbeitet hatte.“ Der„Stadt⸗ Auzeiger“ ſchreibt:„Jedem Bühnenbild wohnt ein ſtatiſches Geſetz inne: die Wirkung im erſten Augen⸗ blick, wenn ſich der Vorhang hebt. Bei Eduard Löff⸗ lex iſt es die Empfindung, daß der Beſchauer von Licht und Farbe angeſprungen wird, daß er mit Virtuoſität und Können erobert und bezwungen wer⸗ den ſoll. Zweifellos auch ein Maler, der Bild und Farbe wirklich zu zwingen weiß, der alte Tableaus von Memling und Boſch mit epiſcher Breite und Weite zum modernen Bühnenraum umformt.“ Die „Kölniſche Volkszeitung“ ſpricht von„Glanzſtücken maleriſcher Phantaſiekraft.“ * Morgen Donnerstag wird im Pfalz bau Ludwigshafen a. Rh. e die Erkrankung von 6 uſſa Heiken, ſtatt„Die heimliche Ehe“ die Operette äüktoria und ihr Huſar“ gegeben. * Heute abend 20 Uhr findet im Rahmen der zreihe der Volkshochſchule über„Menſchen⸗ Vortrag von Intendant Herbert das Thema„Die Aufgabe des „ im Muſenſaal ſtatt, worauf nochmals n wird. hingewief Die Erhaltung des Hagener Stadttheaters. Der Magiſtrat der Stadt Hagen hat beſchloſſen, nachdem das Projekt der Verpachtung des Stadttheaters end⸗ Altig fallen gelaſſen worden iſt, einen Zuſchuß von 300 000 Marr in den ſtädtiſchen Etat einzuſtellen. Da⸗ von würden alle drei Spielarten, Oper, Operette und Schauſpiel, erhalten bleiben. l Der Staatspreis der Akademie der Künſte. Wie das Organ des Reichsverbandes bildender Künſtler „Kunſt und Wirtſchaft“ jetzt mitteilt, wird der Große Staatspreis der Akademie der Künſte zu Dresden auf das Jahr 1931 für Figuren⸗ und Tiermaler ausgeſchrieben. Um den Staatspreis können ſich Maler bewerben, die die Staatsangehörigkeit im Freiſtaat Sachſen be⸗ ſitzen, die Akademie der bildenden Künſte mindeſtens zwei Jahre beſucht und ſie nicht früher als Oſtern 1927 verlaſſen haben. Die berühmte Sängerin Melba iſt geſtorben 5 Nelli Melba als„Margarete“ Die auſtraliſche Sängerin Nelli Melba, die einſt mit ihrer i ganze Welt entzückte, ſtarb in Stoney(Auſtralien) im Alter von 66 Jahren. 1 Von den verfügbaren Arbeitsſuchenden, die am 15. Februar bei den Arbeitsämtern ein⸗ getragen waren, waren rund 4 911000 an dieſem Stichtage arbeitslos. Das Anſteigen dieſer Zahl um rund 106 000 gegen⸗ über dem 31. Januar fällt zum größeren Teil den Satlſonaußen berufen zur Laſt. Die Belaſtung der Arbeitsloſenperſiche⸗ rung entwickelte ſich in den einzelnen Landes⸗ arbeitsamtsbezirken nicht gleichmäßig. Stärker als ein Durchſchnitt der 13 Landesarbeitsämter war die Zu⸗ nahme in den e Südweſtdeutſchland, Schle⸗ ſten, pommern, Nordmark, Niederſachſen und Sach⸗ ſen, geringer in Oſtpreußen, Brandenburg, Rhein⸗ land und Bayern. Beiſetzungsfeierlichkeiten in Eſchweiler Eſchweiler, 24. Die Febr. In der großen, ſchwar zdrapierten Schützenhalle fand heute Vormittag die Trauerfeier für die 9 Opfer der Eſchweiler Bergwerkskataſtrophe ſtatt, Die Feier begann mit einem Choral. Dann betrat der Generaldirektor Weſtermann die Tribüne Er gab namens des Eſchweiler Bergwerksvereins das Verſprechen ab, alles Menſchen che zu tun, um von den Hinterbliebenen die ſchwerſte Not ab⸗ zuwenden. Nachdem daun Vertreter der Gewerkſchaften und des Betriebsrates den Toten letzte Grüße nach⸗ gerufen hatten, ſprach Miniſterialdirektor Dr. Grie⸗ ſer vom Reichsarbeitsminiſterium im Namen des Reichspräſidenten und der Reichsregierung den An⸗ gehörigen die wärmſte An enen aus, Zum Schluß hielten noch Weihbiſchof Dr. Sträter für die katholiſche Kirche und Konſiſtorialrat Schröder im Namen des rheiniſchen Konſiſtoriums Anſprachen, Dann wurden die Särge auf zehn große Wagen geladen, und unter ungeheurer Beteiligung der Be⸗ völkerung ſetzte ſich der Trauerzug, an dem die ge⸗ ſamte Geiſtlichkeit, die Schulen und Vereine teil⸗ nahmen, zum Friedhof in Bewegung. Zwiſchenfall bei der Beiſetzung Nach den Einſegnungsfeierlichkeiten und An⸗ ſprachen der Geiſtlichkeit kam es am Friedhof in Eſchweiler zu einem Zwiſchenfall. Ein Vertreter der revolutionären Gewerkſchaftsoppoſition hielt an den Gräbern eine Rede, die ſehr ſcharfe Wendungen ent⸗ hielt. Von den anweſenden Polizeibeamten wurde er jedoch am Weiterreden verhindert und ſchließlich genötigt, den Friedhof zu verlaſſen. Nachdem der erſte Redner der Kommuniſten, wie gemeldet, vom Eſchweiler Friedhof verwieſen wor⸗ den war, ſprach an den Gräbern der Opfer von „Eſchweiler Reſerve“ ein zweiter kommuniſti⸗ ſcher Redner in ähnlich herausfordernder Weiſe, Auch dieſem wurde das Weiterſprechen von Polizei⸗ beamten unterſagt. Da die Menge mit Pfeifen und Pfui⸗Rufen zu einer Gegenkundgebung ſchritt, wurde der Friedhof von der Polizei geräumt. Die Kommuniſten marſchierten hierauf unter Vor⸗ antragung einer roten Fahne zum Marktplatz in Nothberg, wo ſie eine Kundgebung veranſtalteten, Nach kurzer Zeit löſte ſich dann die Menge auf. Oeffentliche Sammlung für die Eſchweiler Opfer Im Einvernehmen mit den zuſtändigen Behörden nimmt die Reichsgeſchäftsſtelle der Deut⸗ ſchen Nothilfe, Berlin W 8, Wilhelmſtraße 92, Geldſpenden für die Hinterbliebenen und Verletzten des Eſchweiler Grubenunglücks entgegen. Die Ueberweiſung von Spenden wird erbeten auf das Poſtſcheckkonto„Deutſche Nothilfe“ Berlin Nr. 156 000 oder auf das Konto„Deutſche Nothilfe“ Sonderkonty Eſchweiler Reſerve bei der Zentrale der Deutſchen Bank und Diskontogeſellſchaft in Berlin. Spenden können ferner auf das Konto Nr. 6000 bei der Kreis⸗ ſparkaſſe Aachen eingezahlt werden. Tod der Frau Geheimrat Krupp „Eſſen, 24. Febr. Frau Geheimrat F. A. Krupp, Ehrenbürgerin der Stadt Eſſen, iſt heute nachmittag im Alter von faſt 77 Jahren plötzlich geſtorben 14 Häuſer durch Lawinen zerſtört — Trient, 25. Febr. Durch Lawinen wurden geſtern in den Alpentälern der Provinz Trient insgeſamt 14 kleine Bauernhäuſer zerſtört. Dabei wurde eine Perſon getötet und mehrere Perſonen erlitten Ver⸗ letzungen. Ein neuer Bürgermeiſter von Madrid — Madrid, 25. Febr. Der frühere liberale Miniſter Ruiß Gimenez iſt von der Regierung zum Bür⸗ germeiſter von Madrid ernannt worden. Die Flöte Friedrichs des Großen Die Kunde von der Verſteigerung von Hohenzollern⸗ Erinnerungen im Schloß Glienicke bei Potsdam iſt durch alle Welt gegangen. Man hat ſich beſonders der Uhr und der Flöte des großen Königs angenommen. Sg laſſen ſich nicht weniger als 4 ver⸗ ſchtedene Kliſchees nachweiſen, die Abbildungen von Uhr und Flöte verbreiteten. Aber überall heißt es irrtümlicherweiſe„Die Flöte Friedrichs des Gro⸗ ßen“. Vielleicht iſt zur Zeit das Rätſelraten über das Schickſal dieſer Flöte bereits entſchieden. Gleich⸗ viel ob man ſie nun verſteigert oder zurückgezogen hat, es durfte nicht heißen„Die“, ſondern höchſtens „eine Flöte Friedrichs des Großen.“ Es gibt näm⸗ lich allein 24 Flöten Friedrichs des Großen im Hohenzollernmuſeum des Schloſſes Monbijou zu Berlin, übrigens auch einem der Schlöſſer, in dem Friedrich der Große gern muſizierte. Und wohl alle dieſe Flöten dürften aus der Hand ſeines Flöten⸗ lehrers Johann Joachim Quantz ſtammen, der im Jahre 1697 in Oberſcheden bei Hann.⸗Münden im ſüdlichſten Hannover geboren und 1741 endgültig an den Hof gezogen wurde. Quantz war nicht nur„der größte Flötenſpieler und Flötenkomponiſt, den Deutſchland bis auf den heutigen Tag hervorgebracht hat,“ er war zugleich auch des Königs Flötenbauer. Kontraklich erhielt Quantz für jede Flöte 100 Du⸗ katen, alſo nach unſerem heutigen Werte immerhin mehrere 1000„(man hat den Liebhaberwert der zu verſteigernden Flöte auf„100 000“ geſchätzt). Nach ſeiner Selbſtbiographie iſt er dabei„nicht zu Schaden gekommen.“ Daß Quantz der Flöte erſt ihre heutige Stellung verſchaffte, ſie verbeſſerte und ausbaute, iſt bekannt, dieſe Tatſache hat ihm für immer einen Ehrenplatz auch in der Geſchichte des Juſtrumenten⸗ baues geſichert. Vielleicht iſt eine wenig oder gar nicht bekannte Anekdote von Friedrich dem Großen und Quantz in dieſem Zuſammenhang am Platze, die mir der Pots⸗ damer Magiſtrat freundlich zur Verfügung ſtellte. Sie kennzeichnet die viel beneidete einflußreiche Stel⸗ lung des Muſtkers am Hofe. Selbſt ein Karl Phil. Emanuel Bach war von der weitverbreiteten Eifer⸗ ſucht gegen Quantz nicht frei und machte ſeinem Her⸗ zen gelegentlich Luft. So gab er ſeinen Freunden einſt folgendes Rätſel auf!„Welches iſt das fürchterlichſte Tier in der ganzen preu⸗ ßziſchen Monarchie?“ Wenn dann alle ſchwiegen, erklärte er:„Das iſt der Schoßhund der Madame Quantz! Denn er iſt ſo fürchterlich, daß ſich ſelbſt Madame Quantz vor ihm fürchtet, vor der aber fürch⸗ tet ſich der Herr Quantz und vor dieſem der größte Monarch der Welt!“ Als der Marquis d' Argens dem König dieſen Scherz hinterbrachte, lachte Fried⸗ rich und meinte:„Hütet Euch mein lieber Marquis, daß Quantz dieſe Geſchichte nicht erfährt, ſonſt jagt er uns alle aus dem Dienſt!“ Dr. Hartenstein, Hann,-Münden Die Kobellausſtellung des ſtädtiſchen Schloß⸗ muſeums hat weiteren wertvollen Zuwachs er; halten. Aus Kobellſchem Familienbeſitz ſtammen eine Reihe neu ausgeſtellter Aquarelle und Handzeichnun⸗ gen Wilhelm Kobells, welche figürliche Stu⸗ dien und Lanbſchaften darſtellen. Ferner hat die be⸗ kannte Sammlung des Herrn Konſul Heumann, Chemnitz, zwei ausgezeichnete Aquarelle Wilhelm Kobells: Kinder beim Kegelſpiel und e in Landſchaft beigeſteuert. Die Ausſtellung, die auch in Fachkreiſen regſtes Intereſſe findet, erfreut ſich dauernd eines guten Beſuches. Die Geſellſchaft für deutſches Schrifttum er⸗ wirbt ſich das Verdienſt, in der Reichshauptſtadt für öſterreichiſche und ſudetendeutſche e Dich⸗ ter und Schriftſteller zu werben. Am Diens⸗ tag abend wurde im Plenarſaal des ehemaligen Herrenhauſes mit zwei weltliterariſchen Repräſen⸗ tanten Deutſchbſterreichs der Aufang gemacht: dem aus Iglau gebürtigen Karl Hans Strobl, der per⸗ ſönlich erſchienen war, und Friedrich Freiherr von Gagern. In einer Vortragsreihe werden andere im Reich auch minder bekannte Vertreter des öſter⸗ reichiſchen Schrifttums folgen. Legationsrat 85 Meindl von der öſterreichiſchen Geſandtſchaft und Dr. Walter Bloem bemühten ſich, Verſtänduis und Einfühlung für die beiden Künſtler vorzu⸗ bereiten. Karl Hans Strobl las warm und lebendig eine launige Novelle, ein Kapitel ſeiner Bismarck Trilogie, die vor allem ſeinen Ruhm im Reich be⸗ gründen half und einige Gedichte. Das Publikum folgte willig und war bald im Bann der lebendigen und frohen Perſönlichkeit Strobls. Zum Beſchluß trug Dr. Erich Drach mit bewunderns werter Meiſterſchaft einige Kapitel aus Gagerns großem Roman„Ein Volk“ vor. Am Nachmittag e der öſterreichiſche Geſandte Dr. Frank zu Ehren Strobls zu einem Tee geladen. 1 1 INS GS 2 „ „ n * e — Mittwoch, 25. Februar 1931 — Aeber 32000 Beſucher in den Wärmehallen Bis einſchließlich 22. Februar waren vom 13. Ja⸗ Aar, dem Tage der Eröffnung ab, die Mannheimer Wärmehallen von über 32000 Perſonen aufgeſucht. An Tee wurden in über 45 000 Portionen iusgeſamt über 10 000 Liter ausgeſchenkt. Das ſind Zahlen, die für ſich ſprechen und die mit Deutlichkeit die Notwen⸗ digkeit derartiger Einrichtungen beweiſen. Genaue Zahlen liegen uns aus der Wärmehalle der Neckarſchule vor. Wenn auch hier die Be⸗ ſucherzahl am 13. Januar, dem Eröffnungstage, nur 34 betrug, ſo ſtieg ſie am nächſten Tage ſchon auf 105 und am übernächſten auf 160, um dann durchſchnittlich auf über 200 zu bleiben. Die Höchſtzahl war am 9, Februar, dem kälteſten Tage dieſes Jahres, mit 340. An den drei Hauptfaſtnachtstagen war mit 165, 182 und 194 ein kleiner Rückgang zu verzeichnen. Bis zum 22. Februar waren hier im ganzen 8124 Beſucher verzeichnet, an die 1960 Liter Tee in 7840 Portionen verteilt worden ſind. Die Mollſchule weiſt nicht ſo ſtarken Beſuch auf. Die Beſucherzahl begann hier mit 24, ſtieg dann auf 44, am übernächſten Tag auf 75 und hielt ſich dann auf etwa 120. Die Höchſtzahl be⸗ trug hier 180. Insgeſamt find hier bis zum 22. Fe⸗ bruar 4661 Perſonen aufgenommen worden, an die 1092 Liter Tee in 5 462 Portionen ausgeſchenkt wur⸗ den. Aus der Wärmehalle der Lin denhofſchule liegen uns nur aus dem Februar genaue Zahlen vor. Die Höchſtzahl betrug am 13. Februar 412. Vom 1. bis 22. dieſes Monats ſind hier 5617 Perſonen auf⸗ genommen worden. Rechnet man für Januar etwa 4000 Beſucher hinzu— die Zahl iſt ſicherlich nicht zu hoch gegriffen—, dann hat man über 9 500 Beſucher, an die in 12500 Portionen etwa 2 400 Liter Tee ver⸗ teilt wurden. Die Friedrichſchule hat etwa 9800 Beſucher zu verzeichnen. Tee ſcheint hier ein heſonders beliebtes Getränk zu ſein, denn über 20 000 Portionen, das ſind über 4 500 Liter Tee, kamen hier zum Ausſchank. Die Höchſtzahl beträgt etwa 400 Beſucher. An Sonn⸗ tagen weiſen die Wärmehallen meiſt die gleiche Be⸗ ſucherzahl auf, nur die Lin denhofſchule macht eine Ausnahme. Es wurden hier an drei hinter⸗ einander folgenden Sonntagen 35, 46 und 60 Be⸗ ſucher gezählt. Frauen ſieht man ganz ſelten. Die Friedrichſchule beherbergt die meiſten, etwa 3 bis 4 am Tage. Die Aufnahmeſuchenden ſind in dieſen Hallen heimiſch geworden. Man unterhält ſich, lieſt Bücher und Zeitungen oder ſpielt Karten, wie in der Linden⸗ hofſchule beſonders zu bemerken iſt. In der Neckar⸗ ſchule war geſtern auch ein guter Bauchredner zu hören, der Choräle durch die Naſe blaſen konnte, ein Kunſtſtück, das ihm ſo leicht niemand nachmacht. An dieſer Stelle ſoll auch der warmherzigen Dame aus Rheinau(Frau Oberingenieur Noack) gedankt werden, die den Wunſch der Lindenhofſchulbeſucher nach gutem Leſeſtoff, den wir bei Eröffnung der Wärmehallen zum Abdruck brachten, durch Bereitſtel⸗ lung eines großen Paketes Bücher erfüllte. Die Bücher ſind ſogar ſo beliebt, daß drei von ihnen ſam⸗ melwütige Liebhaber gefunden haben. B. Zur Kinderwäſche Woche Die Notgemeinſchaft weiſt nochmals darauf hin, daß ſie der Aufforderung des Badiſchen Landesver⸗ bandes für Säuglings⸗ und Kinderpflege folgend, in ihrer Brocken⸗Verwertungsſtelle in dieſer Woche Säunglings⸗ und Kinderwäſche ſammelt für unſere Mannheimer Kinder. Zahlreiche Päckchen und Pakete ſind bereits eingegangen. Aber manche Mutter hat gewiß die Zeit noch nicht gefunden, ihr Kinderzeug auf ſeine Verwendbarkeit durchzuſehen, hat es vielleicht auch im Drang der Arbeit und Sorgen vergeſſen. Säumt nicht länger, gebt von Eurem Vorrat den Allerkleinſten und Kleinen! Die Annahmeſtelle in E 5, 15 iſt den ganzen Tag geöffnet. Auf Poſtkarte oder Anruf über Rathaus 35151 werden die Sachen gerne abgeholt. Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗ Ausgabe 3. Seite Nummer 98 Die Polizei rechtfertigt ſich Eine Erklärung des Polizeidirektors Dr. Bader Die Polizeidirektion iſt, ſo wird uns von Politzei⸗ direktor Dr. Bader geſchrieben, der Oeffentlichkeit noch Aufſchluß ſchuldig über folgende Punkte bei den Vorgängen in und am Roſengarten am Freitag abend: 1. Druckſchriften, insbeſondere Plakate, wurden bisher nur beſchlagnahmt, wenn ihr Inhalt den Tatbeſtand einer ſtrafbaren Han d⸗ lung erfüllte(Preſſegeſetz, Republikſchutzgeſetz). Dieſes Vorgehen hat ſich bewährt. Von einem vor⸗ beugenden Einſchreiten im Hinblick auf drohende Störungen der öffentlichen Ordnung wurde bisher im allgemeinen abgeſehen, da die Grenzen zwiſchen dem, was„aufreizender“ und„nicht aufreizender Inhalt“ einer Druckſchrift iſt, außerordentlich flüſſig ſind. 2. Ein vorbeugen des Verbot der Ver⸗ ſammlung wäre aus verſchiedenen Gründen ſehr wohl in Frage gekommen. Die Polizeidirektion hat ein ſolches auch erwogen und es wäre für ſie das allerbeguemſte geweſen! Ein Verbot hätte denen Recht gegeben, die in zwar verſteckter, aber nicht miß⸗ zuverſtehender Weiſe(ſiehe„Parteibefehl“ in der Ar⸗ beiterzeitung vom 20. 2. 31) zur Sprengung der Verſammlung, d. h. zu einer nach§ 1074 R. St..B. verbotenen Handlung, aufgefordert hat⸗ ten. Die Polizeidirektion war der Auffaſſung, daß in einer Zeit höchſter politiſcher Spannungen, in der die Kampforganiſationen ihre Bereitſchaft öffentlich erklären und wo ganz unverhohlen von Bürgerkrieg geſprochen wird, Geſetzes verletzungen mit Nachdruck entgegenzutreten und mit möglichſter Klarheit und Deutlichkeit zum Ausdruck zu bringen ſei, daß Terrorakte, woher ſie auch kommen mögen, nicht geduldet werden können und daß die Polizei die Autorität des Staates un⸗ ter allen Umſtän den zu wahren wiſſe. Aus dieſen Erwägungen heraus wurde die Polizei angewieſen, der öffentlichen Ordnung Geltung zu verſchaffen und, wenn dies gelungen iſt, ſo ſollte es eigentlich alle die mit Genugtuung erfüllen, die den Staat ſtützen wollen. Wenn gerade aus dieſen Krei⸗ ſen heraus im Zuſammenhang mit den Vorgängen am Freitag abend verſucht wurde, die Polizei⸗ beamtenſchaft gegen ihre Führer aus⸗ zuſpielen, ſo kann nur mit Bedauern feſtgeſtellt werden, daß mit einem ſolchen Beginnen die Beſtre⸗ bungen der Staatsfeinde gefördert werden. g. Eine vollſtändige Auflöſung der Verſamm⸗ lung(Räumung) hätte angeſichts der Vorgänge vor ihrem Beginn aller Vorausſicht nach weit grö⸗ ßere Opfer an Gut und Blut gefordert. Die Po⸗ lizei beſchränkte ſich deshalb auf Teilräumun⸗ gen, bis Ruhe und Sicherheit eingekehrt und damit das Recht der Verſammlungsfreiheit gewährleiſtet war. 4. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß an allen Eingän⸗ gen des Nibelungenſaals, insbeſondere auch an dem hinteren Eingang, die Durchſuchungen nach Waffen in ganz der gleichen Art und Weiſe durch⸗ geführt wurden. Wenn trotzdem nachher bei den Zu⸗ ſammenſtößen angeblich Waffen benützt wurden, ſo ſpricht dies dafür, daß die Kontrollen künftig eben noch ſchärfer durchzuführen ſind. Es wurden übrigens nachträglich noch an allen möglichen Stellen in der Nähe der Eingangstüren(zwiſchen Tür und Türrahmen) im Roſengarten und in ſeiner Nähe Waffen gefunden. 5. Um irrige Behauptungen richtig zu ſtellen, wird mitgeteilt, daß im und am Roſengarten im ganzen 130 Polizeibeamte eingeſetzt waren. Es wird gerne anerkannt, daß ſich faſt alle hieſigen Blätter bemüht haben, die Vorgänge objektiv zu ſchil⸗ dern und der ſchwierigen Lage, in der ſich die Polizei befand, nach Möglichkeit gerecht zu werden und es wird dankbar empfunden, daß ein Mannheimer Blatt für das Vorgehen der Polizei Worte der An⸗ erkennung gefunden hat. Drei Beſtattungen Trauerfeier für Wilhelm Kappes Um zwei Uhr verſammelten ſich geſtern nachmittag im Krematorium Sportfreunde und Angehörige des im ſiebzigſten Lebensjahr verſtorbenen Mitbegrün⸗ ders der Mannheimer Ruder⸗Geſellſchaft e.., Kauf⸗ mann Wilhelm Kappes. Die Rubdergeſellſchaft ſtellte mit der umflorten Fahne dem treuen Mitglied eine Ehrenwache. Zahlreiche Kränze, darunter ein Wimpel mit den blau⸗weißen Farben der Ruder⸗ Geſellſchaft, zeugten von der Wertſchätzung, die der Verſtorbene genoſſen hat. Nach dem Harmonium⸗ vorſpiel von Organiſt Blum„Befiehl du deine Wege“ ergriff Stadtpfarrer Renz von der Trini⸗ tatiskirche das Wort, um das Wirken des Verſtor⸗ benen zu würdigen. Am 16. Juli 1860 wurde Wil⸗ helm Kappes in Mannheim geboren als Sohn eines Kohlenhändlers. Er erlernte den Kaufmannsberuf und betrieb jahrelang ein ſelbſtändiges Geſchäft, dem er bis zuletzt vorſtand. Sieben Jahrzehnte hindurch erfreute ſich Wilhelm Kappes einer ausgezeichneten Geſundheit. Noch in den letzten Tagen bemerkte we⸗ der er ſelbſt noch ſeine Angehörigen Anzeichen eines ſo nahen Endes. Ein Schlaganfall ſetzte ſeinem Stre⸗ ben ein Ziel.„Immer auf dem Poſten“, ein franzö⸗ ſiſcher Wahlſpruch, hätte auch über dem Leben des Dahingeſchiedenen ſtehen können. Der zweite Vor⸗ ſitzende der Mannheimer Ruder⸗Geſellſchaft, Fritz Rau, legte im Auftrag des Vereins einen Kranz nieder. Der Verein wird für ſein Gründungs⸗ und Ehrenmitglied noch eine beſondere Gedenkfeier ver⸗ anſtalten und ſeines Wirkens gedenken. Unter den Trauergäſten bemerkte man Stadtrat Perrey und den Ehrenvorſitzenden der MR., Herrn Stachel ⸗ haus. 5 Abſchied von Direktor Carl Eſſer Zum Zeichen der Trauer hatte geſtern von zwölf Uhr ab das Stahlwerk Rheinau geſchloſſen. Faſt die ganze Belegſchaft des Werkes war um drei Uhr auf dem Friedhof in Neckarau erſchienen, um dem verſtorbenen Leiter des Werkes, Direktor Carl Eſſer, die letzte Ehre zu erweiſen. Die kleine Kapelle des Friedhofs erwies ſich als viel zu klein, um die Trauergäſte zu faſſen. Viele nahmen von der im Seitenraum aufgebahrten Leiche Abſchied. Organiſt Karl Roßnagel leitete mit dem„Ave verum“ von Mozart die Feier ein. Die feierliche kirchliche Handlung der Zelebration vollzog Stadt⸗ pfarrer Schremb⸗ Rheinau, dem Prof. Wald⸗ vogel und Pfarrer Berberich von Neckarau aſſiſtierten. Nach dem Gebet erklang das„Ave Maria“ von Schubert. Unter den Klängen des Schubertſchen„Lazarus ſchläft“ trug man den Toten zu ſeiner letzten Ruheſtätte. Die katholiſche deutſche Studenten⸗Verbindung„Churpfalz“ ſtellte die Ehren⸗ wache. Neben ſeiner 1913 verſtorbenen Gattin wurde Direktor Carl Eſſer beigeſetzt. Für den Aufſichtsrat dankte Rechtsanwalt König dem Toten, der viele Jahre bewährt und erfolgreich Lenker der Geſchichte der Stahlwerke AG. in Rheinau geweſen war. Der Aufſichtsrat wird den Verſtorbenen in ehrendem Andenken halten. Im Namen der Prokuriſten und Angeſtellten würdigte Jas Jae esse Seeed g billen wir Anzeigen großeren Umfanges. die fur die Saaotag-Abeucdladogabe besfimmt sind, môglicisf bis Freitag vormittag in unserer Haupigeschcfis- Stelle aufæugeben. Eins frühaeilige He- Slellung sicheti zudem audi eine guſe Pldogjerung der Angeige. Betriebsleiter Oberingenieur Heinrich Kleine die Arbeit Eſſers, der während der 23 Jahre, da er im Werk arbeitete, keine Ruhe kannte und gegen ſich ſelbſt ſchonungslos war. Die Arbeiterſchaft dankte dem ſozial geſinnten Direktor durch Betriebsrat Jakob Beining. Kränze hatten noch die Sunlichk⸗ Geſellſchaft, die Concordia⸗Hütte Bendorf, die Ver⸗ einigten Stahlwerke, Weidner u. Lahr, Joſeph Vögele, Barbaroſſa⸗Werke Kaiſerslautern u. a. nie⸗ dergelegt. Der Kartell⸗Verband Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen und die Studentenverbindung„Churpfalz“ ließen ebenfalls Kranzſpenden niederlegen und durch Regierungsrat Hermann Blank dem treuen Ver⸗ bindungsbruder die letzten Grüße nachſenden. Beiſetzung von Frau Cilly Wronker Auf dem iſraelitiſchen Friedhof nahm eine außer⸗ ordentlich zahlreiche Trauergemeinde Abſchied von der am Samstag verſtorbenen Inhaberin des bekannten Herrenkonfektions⸗Geſchäftes Gebrüder Wronker, Frau Cilly Wronker. Rabbiner Dr. Oppenheim ſchilderte die Wehmut, mit der in weiten Kreiſen ihrer Freunde und Bekannten die Todesnachricht von der im Alter von 54 Jahren ge⸗ ſtorbenen Frau aufgenommen worden war. Zu früh hat Frau Wronker der Tod dahingerafft. Menſchen⸗ tum war für die Verſtorbene kein hohler Begriff. Liebe und Güte waren ihre Begleiterinnen im Le⸗ ben. Beſcheiden hat ſie den Armen geholfen als eine ſtille Wohltäterin. Damit wirkte ſie im Sinne ihres vor zehn Jahren geſtorbenen Gatten, der gleichfalls für die Armen ſtets eine offene Hand hatte. Die Angeſtellten der Firma Gebrüder Wronker hatten durch eine Kranzniederlegung ihre Teilnahme be⸗ kundet. el. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der Dienstag⸗Vormittagsziehung wurden von größeren Gewinnen ausgeloſt: 2 Gewinne zu je 10000 Mk. auf die Nr. 23 312, 6 Gewinne zu je 5000 Mk. auf die Nrn. 15 145, 180 036, 209 210, 22 Ge⸗ winne zu je 3000 Mk. auf die Nrn. 2009, 28 502, 32.864, 43 228, 63 932, 81 887, 96 069, 110 390, 112 328, 197 839, 281253, in der Nachmittags ziehung: 6 Gewinne zu je 10 000 Mk. auf die Nrn. 14 489, 152 956, 240 437, 6 Gewinne zu je 5000 Mk. auf die Nrn. 10 770, 200 337, 381.373, 18 Gewinne zu je 3000 Mk. auf die Nrn. 6495, 91 226, 103 673, 187 932, 178 506, 191 025, 199 288, 247 944, 346 201.(Ohne Ge⸗ währ.) 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Herr Pfeffer⸗ mann war in ſeiner Jugend viel Schlittſchuh gelau⸗ ſen. Sollte ers wieder verſuchen? Nein, es war ein vulgärer Sport, ſchien ihm; für Kinder und kleine Leute.— Schneeſchuh? Himmel, die Anſchaffung und die Fahrt nach Baden, ins Rieſengebirge oder in den Harz, das war eine Kleinigkeit. Aber ein erſter Ver⸗ ſuch im Grunewald endete mit verſtauchtem linken Fuß, geſchundenem rechten Bein und einer Rieſen⸗ beule, weil eine Fichte nicht aus dem Wege ging. Da hörte Herr Pfeffermann zufällig, in Lappland fahre man mit Hundeſchlitten! f Schnee lag auch hier reichlich. Und Hunde hatte Herr Pfeffermann immer gern gehabt. Schlitten⸗ fahren war weder ſo anſtrengend wie Schlittſchuh⸗ laufen noch ſo gefährlich wie Ski. Und dann— gleich: Hundeſchlitten. Das war neu und machte ſicher Senſation. Eine Firma in Stockholm wurde ihm genannt, die ihm Schlitten und zugehörige Hunde beſorgen könne. Er ſchrieb deutſch an ſie, bekam eine ſchwe⸗ diſche Antwort, ließ ſie ſich ärgerlich überſetzen und erfuhr: Man könne alles beſorgen. Der Schlitten koſte nach deutſchem Gelde gebrauchsfähig hundert⸗ undzwanzig Mark. Jeder Hund ebenfalls hundert⸗ undzwanzig Mark, Fracht und Verpackung— lebende Tiere— je Hund dreißig Mark— zehn Hunde brauche Herr Pfeffermann; alſo zuſammen ſechzehn⸗ bundertundzwanzig Mark. Offenbar ein nobler Sport! 8. Herr Pfeffermann wies noch am ſelben Tage ſeine ank an, umgehend das Geld an die Stockholmer irma zu ſchicken. Zwei Wochen ſpäter erhielt er aus Stockholm einen eingeſchriebenen Brief des In⸗ halts: Hunde und Schlitten ſeien beſtens abgegangen. Man erhoffe gute Ankunft. Was die beſandere Be⸗ handlung der oͤurchweg geſunden und tüchtigen Tiere betreffe, ſo ſei zu bemerken: Am beſten ſpanne er die Hunde, die von der langen Fahrt etwas aufgeregt ſein würden, unmittelbar nach Ankunft vor den Schlitten, damit ſich die Tiere in dem ihnen ge⸗ wohnten Dienſt austoben könnten. Sollte die hierzu nötige Schneefläche in Berlin zufällig nicht in der Nähe der Auslageſtelle verfügbar ſein, ſo empfehle es ſich, die Tiere erſt nach ſolcher Fläche zu befördern, dort erſt nach nicht zu reichlicher Fütterung aus⸗ zuladen und gleich in die dem Schlitten beigefügten Geſchirre einzuſpannen. Herr Pfeffermann, als er dies alles geleſen, ver⸗ ſprach ſich von dieſen Vorbereitungen für ſeinen neu⸗ artigen Winterſport neben mancherlei Arbeit und Mühe ſehr viel Spaß. Beſonders malte er ſich das Erſtaunen aus, das jedenfalls den neuen, von ihm eingeführten Sport überall begrüßen werde. Zwei Tage ſpäter— Herr Pfeffermann wollte gerade wegen einer Wurzelhautentzündung zum Zahnarzt gehen— wurde ihm vom Lehrter Güter⸗ bahnhof ziemlich barſch telephoniert, es ſeien in zehn Kiſten neun lebende Hunde und ein toter für ihn angekommen. Außerdem ein Schlitten. Er ſolle möglichſt raſch hinkommen— wegen des Zolls und des infamen Lärmes, den die Bieſter verübten. Herr Pfeffermann ſetzte ſich mit ſeiner Zahn⸗ wurzelhautentzündung und einer Brieftaſche voll Geld alsbald in eine Autodroſchke. Sein eigener Wagen war wie meiſt in Reparatur. Unterwegs kaufte er zehn Pfund Hundekuchen, für jeden Hund ein Pfund, den toten mitgerechnet. Dann fuhr er nach dem Lehrter Güterbahnhof. Er ſtieg an dem großen Einfahrtstor aus— und konnte des weiteren nicht fehl gehen. Denn euntſetz⸗ liches Gebell, Geheul und Gewinſel zeigten ihm an, wo die beſtellten Hunde ſeiner warteten. Die Be⸗ amten waren gereizt und recht unfreundlich. Wer ihnen ihre Trommelfelle bezahle? fragten ſie. Und wo, zum Teufel, der Tierarzt ſei, der erſt ein Ge⸗ ſundheitszeugnis ausſtellen müſſe. Und man könne ihnen doch nicht zumuten, dieſe neun heulenden Be⸗ ſtien auf ihre Koſten zu füttern. Waſſer hätten ſie ſchon bekommen. Und der Zehnte ſei überhaupt eine Leiche und ſtinke ſchon... Herr Pfeffermann über⸗ zeugte ſich, daß die Hunde ſich wie irrſinnig gebär⸗ deten, in den kleinen, zu Käfigen gebauten Holz⸗ kiſten hoch ſprangen und mit hängenden Zungen bellten, heulten und überhaupt ſich unglaublich an⸗ ſtellten. 5 Da fuhr Herr Pfeffermann mit ſeiner Zahnwur⸗ zelhautentzündung— den Hundekuchen war er los geworden— zu einem Tierarzt. Der aber riet, zu⸗ nächſt einen Hundeſachverſtändigen mitzunehmen, als den er den Clown und Dreſſeur Bob Bobſen empfahl, der im Zirkus hinter der Börſe wohl jetzt gerade ſeine Morgenprobe abhielt. So holten die beiden— Herr Pfeffermann und der Tierarzt Bömm— den Clown Bobſen ab, der zwar noch nie⸗ mals in ſeinen Leben einen Polarhund geſehen hatte, aber Sachverſtändiger für Hunde und ein berühmter Dreſſeur war. Als der Tierarzt Bömm die Hunde ſah, ſagte er, ſie ſeien geſund. Und als der Clown Bob die Tiere ſah, ſagte er, um die zu dreſſieren, brauche er acht Wochen. Das koſte je Hund zweihundert Mark. Da entſchied Pfeffermann, daß er nicht auf die Dreſſur warten wolle und daß es auch nicht darauf an⸗ komme. Den Schlitten ziehen könnten ja die Hunde; das ſei ihr Sport. Und übern Stock ſprin⸗ gen und„Such, verloren!“ machen— das ſollten ſie gar nicht. Und da um den Lehrter Bahnhof herum der weiße Schnee ſchon wieder brauner Dreck war, lud Pfeffermaun die Herren ein, mit ihm und den Hun⸗ den und dem Schlitten nach Schöneweide zu fahren. Dort beginne, habe er gehört, eine wundervolle Schneebahn. In zehn Autogepäckdroſchken— eine Stange Gold hat das gekoſtet— fuhren ſie mit den wie verrückt bellenden Hunden in den Kiſten nach Schöneweide. Hei, war da eine Schneebahn! Wenn Polarhunde lachen könnten, hätten ſie jetzt gewiß gelacht. Aber ſie bellten bloß wie irrſinnig. Jetzt wurde der Schlitten bereit geſtellt und vor⸗ ſichtig Hund um Hund durch eine gelockerte Planke aus der Kiſte gelaſſen. Und gleich warf der Clown ſehr geſchickt einem jeden das Geſchirr über. Der Schlitten aber war zur Vorſicht an einen Laternen⸗ pfahl gebunden— die letzte Stadtlaterne von Schöne⸗ weide. Als gerade der letzte Hund, ein beſonders ruppiger Köter, im Geſchirr war, und alle drei Herren kaum auf dem ſchmalen Schlitten ſaßen, da zogen die heu⸗ lenden Beſtien ſo wild an, daß die letzte Stadtlaterne von Schöneweide als die Klügere nachgab. Sie fiel um und ſchleifte nun hinter dem ſauſenden Gefährt über den Schnee. Die drei Herren hielten ſich verzweifelt anein⸗ ander feſt, griffen ſich krallend in Mund und Naſe, hatten bald die Arme in der Luft, bald die Beine, und zum Reden und Schreien weder Atem noch Zeit. Die Bieſter raſten und raſten. Friedrichshagen Woltersdorf— die Kranichsberge hinauf und hin⸗ unter— in den Hangelberger Forſt hinein— durch Fürſtenwalde, wo ſie einen Briefträger, eine Heb⸗ amme, einen Milchkarren und den Kantor überfuhren — in der Richtung Frankfurt an der Oder. Zu einem ſchrecklichen Knäuel geballt und ver⸗ krallt lagen die drei Männer auf dem Schlitten. Und der Tierarzt Bömm und der Clown Bobſen rächten ſich tunlichſt für die unheimliche Fahrt, indem ſie Herrn Pfeffermann in Arme, Beine und ins Geſäß kniffen und dabei ſcheußlich fluchten. Aber ihr Schimpfen verwehte der ſcharfe Oſtwind, der ihnen die dicken, eiſigen Flocken in die Augen trieb und Eiszapfen an Bart und Augenbrauen klebte. Da— um Himmels Willen— was war das? Hin⸗ ter Jakobsdorf wurde das raſende Tempo noch un⸗ ſinniger. Die Hunde hatten einen Haſen aufgetan und raſten hinter dem fliehenden Lampe her. Aus den Stoppelfeldern heraus ins Gebüſch, das die drei Herren mit Ruten peitſchte— ins Unterholz, das ihnen in die Rippen ſtach— in den Wald—— Jetzt, was war das?— Piff⸗paff⸗puff! Da ſchießt wer auf uns!“— Wahrhaftig— wieder piff⸗paff⸗puff! Und Meiſter Lampe überſchlug ſich. Aber auch zwei Hunde überſchlugen ſich. Und der Schnee ward rot. Und die lebenden Hunde kullerten über⸗, unter⸗ und durcheinander. Und der Schlitten mitten drunter. Und die drei Herren, zum Klumpen geballt, taten in weitem Bogen einen Sturz in den weichen, tiefen Schnee, ſodaß ſie nur noch mit ſeths Beinen heraus ſchauten, ohne daß auch nur ein zu⸗ gehöriger Kopf zu ſehen war. Der Bäckermeiſter Bumske aus Frankfurt⸗Oder aber, der für viel Geld die Jagd hier gepachtet hatte und gerade mit den Freunden das erſte Treiben nach dem reichlichen Jagoͤfrühſtück abhielt, verließ, nachdem er beide Läufe abgefeuert hatte, triumphierend, wenn auch wenig weidmänniſch, ſeinen Standort und rief ein über das andere Mal:„Weidmannsheil! Sauen, meine Herren, wir haben Sauen im Treiben!“ Die„Sauen“ aber wühlten ſich gerade mühſam aus dem Schnee. Und als das geſchehen— da waren's gar keine Sauen. Und einer von den drei Männern rieb ſich den Podex, in dem ihm ein paar Schrot⸗ körner gräßlich juckten, machte eine Verbeugung vor dem Bäckermeiſter Bumske: „Verzeihung, ich bin der Rentier Pfeffermann aus Berlin. Ich führe hier gerade einen neuen Sport ein— Hundeſchlitten mit echten Polarhundenl“ Zwanzig rad Kälte auf der Baar im Donauquellgebiet tarſonntag mit ſeinen plötzlichen r der Auftakt zu einer uner⸗ rſchärfung der Kälte i m in den öſtlich ſich au⸗ iſtrecken der Baar im Quell⸗ Schon am Montag war Aufhei dem die Neuſchneefälle am Sonntag Nach zu Ende waren. Mit der Auf⸗ erung trat unmittelbar eine Zunahme des oſtes ein, der durch den klaren Nachthimmel noch verſtärkt Die Rückgänge ſind außerordent⸗ ich ſtark im Oſten des Schwarzwaldes auf der fläche mit ihren freien Lagen wie⸗ m 101 der Temp zen von zwanzig Grad unter Pur 4 4 2 74 8 5 2* 1 1 Null gel Damit iſt es in dieſen Gebieten sum z Mal ſehr kalt geworden, nachdem vor einige: Grad K ſchon dort Temperaturen von 20 bis aufgetreten waren. Im C gsinnern und in den Hochtälern iſt es etwas„“ geblieben. Die Kälte bewegt ſich hier in den Grenzen von elf bis fünfzehn Grad, alſo immerhin auch ganz reſpektable Ziffern. Da es aber allgemein wenig Luftbewegung gegeben hat, ſo macht ſich dieſe Kälte nicht ſo ſtark fühlbar, zu⸗ 26 Film⸗Nundſchau Univerſum:„Zapfenſtreich am Rhein“ Du dieſer überaus luſtigen Tonftlmoperette jagt ein luſtiger Einfall den anderen. Das alte Soldatenlied „Wenn die Soldaten durch die Stadt marſchieren“ könnte man als Auftakt bezeichnen. Schmiſſig erthut von weiter Ferne ein Soldatenmarſch, dumpf hallen die Schritte der Kompagnien über das Pflaſter der Klein⸗ ſtadt am Rhein. Alle Fenſter fliegen auf— natürlich in Friedenszeiten—, alt und jung freut ſich an dem Aufzug der Soldaten. Die Jugend marſchiert vor der Muſik dem Regiment voran. Lachen und Freude überall. Dieſes Lachen und die Freude beherrſchen die ganze Operette. Ein funger Graf— Oberleutnant— wird zur Infanterie ſtraſverſetzt, weil er eine Sängerin heiraten will. Er kann auch in der neuen, kleinen Garniſon ſeine Geliebte nicht vergeſſen. Schulden zwingen ihn aber, nach einer reichen Partie Umſchau zu halten. Die Frau Oberſt, die in Wirklichteit das Regiment ihres Mannes führt, ver⸗ ſchafft ihm eine reiche Braut. Ein biederer, aber reicher Weingutsbeſitzer ſoll Schwiegervater werben. Alles ſcheint prächtig eingefädelt zu fein. Die Braut, die einen fungen Kapellmeiſter liebt, und der Graf ſind recht unglücklich. Die Sängerin taucht plötzlich auf und bezaubert durch ihren Geſang alle. Am ſchlimmſten fällt der Onkel des Grafen, ein kommandierender General, herein, der glaubt, die Sängerin in einer halben Stunde erobern zu können. Der junge Graf kommt hinzu, der General wird durch eine„ſcharmante Kriegsliſt“ über⸗ rumpelt und alles löſt ſich in Wohlgefallen auf. Der Graf bekommt die Sängerin und die Tochter des Weinbauern ihren Kapellmeiſter. Maria Solveg, Ernſt Verebes, Siegfried Ar np, Paul Weſter meier, Elſe Reval, Hans Zunker⸗ maun uſw. bieten prächtige Leiſtungen. Das kurze Auf⸗ treten von Stegfried Arno, der Rekrut wird, iſt durch die urkomiſchen Szenen ein Sondererfolg. Die Tonwieder⸗ t. Mit einem ſehr gut gelungenen ßt der Film ab. Mit Behagen läßt man ig an ſich vorüberziehen. wird noch ergänzt durch Carter, 100 000 Karten. Durch ſeine ſaubere d ſeine verblüffenden Kartentricks kann dieſer Künſtler immer wieder gefallen. Die RNeichsbahnzentrale für den Deutſchen Reiſeverkehr zeigt einen feinen Werbefilm von Baden, der Pfalz, Heſſen und dem MRheinlaub. Zapfenſtreick die harmlof Das P den Arbeit den ur Dr. meb. Bircher⸗Benner, Zürich, kommt nach Mann⸗ heim. Wer das Wirken bdieſes Mannes kennt, freut ſich, daß es gelungen iſt, dieſen vielbeſchäftigten Arzt, Forſcher und Schriftſteller zu einem öffentlichen Vortrag am 2. März in der Harmonie zu gewinnen. Er ſpricht über naturgemäße mal die mittägige Einſtrahlung tagsüber mit der höher ſtehenden Sonne doch ſchon beträchtlich gewor⸗ den iſt. In den Hochlagen des Schwarzwal⸗ dens hat ſich die typiſche Erſcheinung der Tempera⸗ turumkehr wieder eingeſtellt, ſodaß dort der ge⸗ ringſte Froſt herrſcht. Die leichten Oſtwinde bringen zeitweiſe noch Wolkenzug, der jedoch bei ſteigendem Luftdruck im Abnehmen begriffen iſt und am Dienstag Abend faſt ganz verſchwunden war. Das Hochdruckwetter dürfte zunächſt noch an⸗ halten, da unter dem Einfluß der kälteerzeugenden ſtarken Schneedecke eine gewiſſe Stabilität erwartet werden darf. Die Schneeverhältniſſe ſind auf dem bisherigen günſtigen Stand geblieben. Die Schnee⸗ höhen ſind durchweg ſtark. Zwiſchen 100 und 250 Zentimetern kann man etwa normieren. Auf den Südlagen wird, wenn die Sonne bleibt, der Proze 1 ö der Verharſchung und weiter der Verfirnung all⸗ mählich einſetzen, während die Schattenlagen bei dieſem Froſt ausgezeichnetes Pulver haben. Die Straßen ſind außer der Feldbergſtraße nach kleinen 1 Störungen bei dem Schneeſturm am Sonntag früh alle wieder für Kraftwagen offen und mit Ketten gut fahrbar. 77000 ͤ bbc(( 8 Lebensweiſe und damit über Geſundung von Körper, Seele und Geiſt. Seit Jahrzehnten iſt er Bahnbrecher in dieſen Fragen, die in Amerika und in der Schweiz längſt große Kreiſe gezogen haben. Jetzt, ſeitdem auch in Deutſchland ärztliche Autoritäten, wie Prof. Bier, Prof. Sauerbruch, Dr. Gerſon und andere mehr, das Augenmerk auf eine richtige Ernährung, auf eine Heil⸗ nahrung lenkten, beſchäftigen ſich Aerzte und Laien in ſteigendem Maße mit dieſen Fragen. Als moderner Arzt mit weitem Blick beſchreitet Dr. Bircher auch die neueſten Wege der Seelenbehandlung.(Weiteres Anzeige.) Wanderaunsſtellung„Ernährung des Berufstätigen“. Wie aus dem Anzeigenteil erſichtlich, hat die Deutſch⸗ nationale Krankenkaſſe ihre zweite Wan⸗ der gusſtellung„Ernährung des Berufs tätlgen“ eröffnet. An zahlreichen Bildtafeln und ſon⸗ ſtigem Anſchauungsmaterilal wird den Beſuchern der Wert einer ſachgemäßen und dabei doch guten Ernährungsweise gezeigt. Dr. med. Feldbauſch, der den Beſuchern der letzten Ausſtellung durch ſeine lehrreichen und vor allem volkstümlichen Ausſſthrungen ſicher noch in ſehr guter Er⸗ innerung iſt, hält am Freitag abend einen Vortrag mit Lichtbildern. Ein Beſuch der Ausſtellung und des Vor⸗ trages kann nur beſtens empfohlen werden. Eintritt in die Ausſtellung auch für Nichtmitglieder frei, Mittwoch, 25. Februar Nationaltheater:„Nathan der Weiſe“, Dramat. Gedicht von Leſſing, Miete B 24, Anfang 20 Uhr. Volkshochſchule:„Die Aufgabe des Theaters“, Vortrag von Intendant Herbert Maiſch. im Muſenſaal des Ro⸗ ſengortens“, 20.15 Uhr. Palaſt⸗aſſee und Libelle: Gaſtſpiel des Groß⸗Ruſſiſchen National⸗Orcheſters. Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung; 17 Uhr Vorführung. Ufa⸗Palaſt⸗Pfalzbau:„Otellv“, Oper von G. Verdi, für den Bühnenvolksbund, 19.80 Uhr, Lichtſpiele: Alhambra:„Ihre Majeſtät die Liebe“. Univerſum:„Zapfenſtreich am Rhein“.— Schan⸗ burg:„Va banque“ Scala⸗ Theater:„Unter den Dächern von Pa 5 Roxy:„Nächte am Bos⸗ porus“.— Gloria:„Unſichtbare Feſſeln“.— Pal aſt: „Das Flötenkonzert von Sansſouci“. Capitol: „Sufanne macht Ordnung“. Lichtſpielhaus Müller:„Sag es mit Liedern“. Sehenswürdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr; Sountags von 11—17 Uhr durchgehend. Sonderausſtellung:„Ferdinand, Kraus und Milhbelm go⸗ bell“(Hondzeichnungen, Aquarelle und Druckgraphik). Muſftcum für Natux⸗ und Völkerkunde im Zeng ⸗ hans: Sonntag vormittags von 11 bis 13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr: Dienstag 15—17(ihr; Mittwoch 15—17 Uhr: Freitag 17-19 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10—13 und 14—16 Uhr: Kokvſchka⸗ Ausſtellung. 1 Neue Maunheimer Zeitung Mitlag⸗ Ausgabe Am die ſüddeutſche Meiſterſchaft Die Termine der Rückrunde Meisterrunde: 1. März: maſens. Fürth; Ei Böckingen: Waldhof Bayer n g 8 8 Ei tracht; 1 15. Waldhof; [Länderſpie 1 61 Pirmaſens:; 22. Mürz ärz: KV. Bayern; : Waldhof Bayern; Pirmaſen Bayern (Ba hein Eintracht: Fürth— 2 19. April: [Pokalendſpiel). Waldhof; 26. April: ckingen Fürth Waldhof; Wo tracht Mai: KV. Pirmaſens; Böckingen Bayern;: W hof Fürth; Eintracht— Worms. Troſtrunde Nordweſt: Saarbrücken Neckarau; Phönix Ludwigs 1. März: hafen— Niederrad; Rot⸗Weiß Nru⸗Iſenburg: Wies⸗ baden— Idar. 8. März: Wiesbaden— Phönix Zunwigshafen; Nieder⸗ rad— Rot⸗Weiß; Neu⸗Jſenßburg— Saarbrücken; Neckarau gegen Idar. 15. März: Iſenburg; Niederrad— wigshafen. g 22. März: Neckarau— Rotweiß: Wiesbaden— Saar⸗ brücken; Neu⸗Iſenburg— Phönix Ludwigshafen; Idar— Niederrad. 1 29. März: Idar— Wiesbaden(Vorſpiel). 88 12. April: Neu⸗Iſenburg— Wiesbaden; Rot⸗Weiß Riederrad— Neckarau: Phönix Ludwigb hafen— Idar: N Saarbrücken. 19. April: Rot⸗Weiß.— Phöniz brücken— Niederrad; Neckarau Neu⸗Iſenburg. 26. April: ücken: Niederrad aden. Troſtrunde Südoſt: J. März: Phönix— 1880 München;: Fürth berg; Pforzheim— Raſtatt; Augsburg— Kickers. 8. März: 1860 München— Fürth; Nürnberg— Phönix; Kickers— Pforzheim; Raſtatt— Augsburg. 13. März: Nürnberg— Kickers; Fürth 1860 München— Raſtatt; Augsburg— Pforzheim. 22. März: Kickers— 1860 München; Raſtatt Phönix Augsburg; Pforzheim Nürnberg. 29. März: 1860 München— Nürnberg; Kickers; Raſtatt— Phönix(Vorſpiel). 5. April: Fürth— 1860 München(Vorſpiel); 12. April: 1860 München— Pforzheim; Augsburg Fürth; Kickers— Phönix; Nürnberg— Raſtatt. 19. April: Phönix— Raſtatt; Pforzheim— Fürth,. 26. April: Augsburg— 1880 München; Pforzheim Phönix; Raſtatt— Kickers. Nütruberg Saarbrücken— Rot⸗Weiß: Neckarau— Neu⸗ Wiesbaden; Idar— Phönix Lud⸗ Judwigshafen; Wiesbaden; Phönix Lubwigshafen— Neckarau; Ibar Neu⸗Jfenburg: Rot⸗Weiß Nürn⸗ — Phönix; Fürth; Fürth 3. Mai: Kickers— Raſtatt(Vorſpiel): Augsburg. Fußball im Kreis Süoheſſen Die Meiſterſchaft ſteht nunmehr endgültig feſt, wenn auch der neue Meiſter am Sonntag ſpielfrei war. Seine ſtärkſten Widerſacher aber, Bürſtadt und Biblis, büßten Punkte ein, ſo daß der Tabellenführer nicht mehr einzu⸗ holen iſt. Olympia Lorſch heißt der neue Mei⸗ ſter, der ſich nach harten Kämpfen wiederum den Titel eroßert hat. 5 5 Recht mager fiel der letzte Spieltag aus: nur ein halbes Programm, aber deſto lebhafter ging es auf den Spiel⸗ feldern zu. Beſonders von dem Spiel in Biblis zwi⸗ ſchen dem Plotzverein und dem BfR. Bürſtadt kann man ſolches ſagen. Auf beiden Seiten wurde ſehr hart gekämpft. Biblis ſichert ſich in der erſten Hälfte einen Vorſprung von 110. Nach der Pauſe wird von jeder Partei ein Spieler vom Platze geſtellt. Bürſtadt kann dann noch durch 11 den Ausgleich erzielen. Das Unentſchieden wirs wenig Zweck haben. Die Gegner ſitzen dicht auf den Fer⸗ ſen, Worms und Heppenheim werden bei Gewinn der reſtlichen Spiele Bürſtadt vom 2. Platz verdrängen. VfL. Lampertheim beendigte mit dem Spiel vom Sonntag ihre Verbondsſpiele mit einem Bombenſtege. Der Gegner Neuhauſen hatte gar nichts zu beſtellen. Immer lag Lampertheim im Angriff und konnte ſich durch einen 610⸗Sieg die Punkte holen. Auch der andere Lampertheimer Vertreter, Olympia Lompertheim, beendigte die Verbandsrunde: Zum N= Mittwoch, 25. Februar 1991 zweitenmale mußte die Elf in Gerus heim antreten. Auch dieſer Kampf wurde reichlich hart durchgeführt, Lam⸗ n war bei neitem die beſſere Elf. Mit 121 treunten ſie ide Gegner. piel Hochheim gegen Olumpia Worms wurde der Hochheimer Platz ſpfeſ⸗ unfähig war. ſpielen: N euhauſen Lorsch im Gernsheim! Hy m Bib —— Ski⸗Rekoroſprünge in der Schweiz Auf der Bolg nale 5 nor einen ganz hervorragende Den ſchoß der Noxweger Sigmund 1d mit dem phänomenalen außer Konkurrenz erzielten andenen 3 vun 81 Metern ab, nachdem er bei iuem exſten 2 t war. Der Schweizer Kauf⸗ mann ſtar der bei d m zu Fal kam. te mit 62 Metern einen er Chiogna kam auf 60 f 58 Meter. geſchlagen Mitteldentſchland ſiegt mit:7 zwiſchen den B Und Bayern. Die aus vielen Länderlämpfen ſtegreich her⸗ vorgegangenen Bayern mußten allerdings erſaßgeſchwächt antreten. trotzdem hatte man ihnen doch Gewinnchancen gegeben. Doch Mitteldeutſchland ſchlug ſich überraſchens tapfer und errang einen durchaus einwandfreien Sieg mit :7 Punkten und ſicherte ſich damit den Pokal. Tennis-Meiſterſchaſten von Monate Bei den Spielen um die Meiſterſchaft vun Monger wurden am Sonntag die Endſpielgegner ermittelt. Die deutſche Meiſterin CEilly Aunem war in den Vorſpieſen recht erfolgreich und ſteht nunmehr im Einzel und i Damen⸗Doppel in der Entſcheidune Im Dameneinzel ſchlug Cilly Auſſem die Franzöſin Frl. Roſambert leicht mit:2, 614 und trifft im Schlußſpiel auf Frau Mathien die Frl, Adamoff mit 673,:2 ausſchaltete. Im Damen⸗Doppel ſpielt Cilly Auſſem mit der ttalieniſchen Meiſterin Frl. Valerio in der Endrunde gegen das frau⸗ zöſiſche Paar Frau Mathieu⸗Frl. Barbier. Die Verſchlußrunde im Herreneinzel brachte über⸗ raſchende Niederlagen der neuen frauzöſiſchen uffnung Leſueur und des Ungarn von Kehrling. Der ſpauiſche Da⸗ vispokalſpieler Maier ſchlug Leſueur:0, 68 und der Wiener Artens blieb über von Kehrling mit:3, 628, 977 erfolgreich, Im Herren⸗Doppel ſteßen ſich in der Entſchei⸗ dung Bouſſus⸗Leſneur und die Italiener Gaslini⸗del Bone gegenüber. ee Geſchäftliche Mitteilungen * Feruempfaug mit einfachem Gerät! Der Wunſch eines jeden Rundfunkhörers iſt ein einfaches. preiswertes aßer doch modernes Gerät, mit dem nicht nur die Sendungen des Ortsſenders, ſondern auch die Programme anderer Sender empfangen werden können, Es iſt daher zu be⸗ grüßen, daß die bekannte Nora⸗Radie Gmbch. einen Emp⸗ fänger herausgebratch hat, deſſen Abſtimmſchärſe dank ber verwendeten hochwertigen Einzelteile der eines Pier⸗ Röhren⸗Empfängers gleichzuſetzen iſt. Das Gerät enthält außerdem eingebaut einen Sperrkreis, mit dem es möglich iſt den Ortsſender vollkommen auszuſchalten. Es iſt ferner die Möglichkeit der elektriſchen Schallplatten⸗Wiedergabe vorgeſehen und iſt insbeſondere die hervorragende Klang⸗ ſchönheit bei Rundfunkempfang und Schallplatten⸗Wieder⸗ gabe hervorzuheben. Das eingebaute Spulenſyſtem ge⸗ ſtattet mit dem Abſtimm⸗Kondenſator zuſammen Wellenbereiche, und zwar von 170-600 Meter und von 656.2000 Meter zu beſtreichen. Dank der vielen Vorteile iſt der Appaxot als modernſter und leiſtungsfähiger Orts, Bezirks⸗ und Fexu⸗Empfänger zu überraſchend niedrigem Preiſe anzuſprechen. B. 358 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feen; Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales Richard Schönfelder Spor u. Vermiſchtes: Wiliy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer Gen und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftucht teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Manndeim re Drucker u, Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H Mannheim. ft 1. 48 Für unvertaugte Beiträge keine Gewähr— Rückfendung erfolgt nur geg Rückvorte Der neue Op el, der Hagen oon ausgeprũgtem( Maraltter „%„„„„„„ SONNEN-LIMOUSINE Coiersitaig LIEFEER WGB NCC LIMOUSINE ſotersitaig Der wagen des neuen Jahrzehints 1931-19401 Zeit des sich standig steigernden Tempos, wachsender Anforderungen,- gesteigerter Leistungen: Opel führt— im Kampf um das Beste- mit seinem neuen 6 Zylinder für RH 3295. Geschmeidig, elastisch, temperamentvoll und stark Form gewor- dene Idee genialer Konstrukteure! Neu von Grund auf, · aber das Resultat jahrelanger Studien, eingehen · der Versuche, rücksichtslosester Proben. Ideal das Verhältnis zwischen Wagenge wicht und Motorstãrke,- ĩdeal die Losung des wichtigsten Problems unserer Zeit: höchste Leistung mit äußer- ster Wirtschaftlichkeit zu verbinden. Neue Wert- und Leistungs- * 4DANM OPEL 4.., RUSSELSHEIMM AM MAIN p E RS ON EN NAG N L AS T WAG E N N A 32905 SONNE-COUPE boiersitrig..% 3495 A 3450 CABRIOLET hie 2 Reservesitaen].. RM 3175 R 2950 Fünffach bereit 4a VNerk F A HAN A A DUE begriſſe, mit denen Sie sieh unbedingt vertraut machen müssen. Fahren Sie den neuen 6 Zylinder 1,8 Liter! Er ist der stärkste Beweis für Opels Führerschafti 8 LIN. ——ñ— nB UU 8 G H A R Sonderausstellung vom 19. II.- 1. III. * 4 M ANN H E 9 Wir zeigen Ihnen die neuen Opel Modelle in unseren Ausstellungsräumen. E * N Des E woch, 25. Februar 1931 internationale Automobil- Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Lastkraftwagen und Omnibusse Hat in der Perſonenwagenhalle der geſchloſſene Wagen und das Cabriolet dem offenen Wagen reſtlos Abaher 8 Gänge vorwärts * 1 den Garaus gemacht, ſo iſt in der Halle II— Laſt⸗ kraftwagen— zer Dieſelmotor auf dem Anmarſch und der Elaſtik⸗Reifen verſchwunden. Der Rieſen⸗ luftreifen beherrſcht das Feld. Die Motoren der Autortkeſen ſind elaſtiſcher und, was beſonders erfreulich iſt, geräuſchloſer geworden. Das behördliche Verbot von Vollgummireifen und damit Einführung der Rieſenpneus hat ſtärkere Ausnutzung des Laderaums möglich gemacht. Alſo ind noch größere Autotypen entſtaunden als einſt und die Motoren der Laſtwagen und Omni⸗ buſſe noch ſtärker geworden. Neu aufgetaucht ſind diesmal die„Fahrdrahtbuſſe“ und der mit Benzin betriebene Eiſenbahnwagen auf Schienen. Omnibuſſe ſind mit dem Aphon⸗Getriebe der Zahnradfabrik AG., Friedrichshafen, ausgerüſtet, das drei geräuſchloſe Gänge beſttzt. BüffingNAch haben den größten Stand der gänzen Ausſtellung. Nur Chaſſis werden hier ge⸗ zeigt, und vom 1½ Tonner⸗Lieferwagenchaſſis bis zum 8 Tonner⸗Dreiachſer ſind die wichtigſten Büſſing⸗ NAch⸗Typen mit und ohne Dieſel⸗Motor ausgeſtellt. Alle Dreiachſer haben zweiſtufige Verteiler⸗Getriebe, und 2 rückwärts. Bei HBüſſing iſt man in der Propagierung des Dieſel⸗ motors vorſichtig erwägend. Man befürchtet bei ſtörkerem Aufkommen der Dieſelmotoren Anziehen der Rohölpreiſe und damit Verflachung jenes Vor⸗ tells, den der Dieſelmotor zurzeit bringt. Anders bei Daimler⸗ Benz. Da wird der Merecedes⸗Benz⸗Dieſelmotor mit Vorkammerſyſtem vorgeführt, feine vielfache Bewährung, ſein Sieges⸗ zug durch Lizenzabgabe der Patente an andere auto⸗ produzierende Länder ſpricht für ihn. Die Betriebs⸗ — Büssing-NAG- Dieselmotor 100/110 PS. ersparnis mit Dieſelmotor wird auf etwa 70 v. H. ge⸗ ſchätzt. Und ſelbſt, wenn dieſe Ziffer zu hoch ge⸗ griffen ſein ſollte, läßt ſich ungeheure Koſtenerſparnis durch Dieſelmotor⸗Betrieb nicht beſtreiten. Selbſt⸗ berſtändlich iſt die Daimler⸗Benz AGG. auch dem Ver⸗ gaſermotorbau treu geblieben. Der Stand von Daimler⸗Benz zeugt von zielbewußter Sachlichkeit. Jegliche Repräſentation iſt vermieden. Die Leicht⸗ metall⸗Omnibus⸗Karoſſerien ſowohl vom Fahrdraht⸗ bus als auch vom Reichspoſtomnibus ſind im Sindel⸗ ſinger Karoſſeriewerk hergeſtellt worden. . Intereſſante Neukonſtruktion iſt der Phaeno⸗ en⸗Lieferwagen, Typ„Granit“, ein 1% Tonner mit vollautomatiſcher Preßluftkühlung. Der Phaeno⸗ men⸗Granit iſt mit Schnellgang ausgeſtattet. Bei haenomen wird ferner der bisherige vielbewährte „Tonner bis 1⸗Tonner mit Preßluftkühlung ge⸗ zeigt. Bemerkenswert für beide Phaenomen⸗Typen it ihre große Robuſtheit, insbeſondere ihre durch die Preßluftkühlung erreichte vollkommene Unabhängig⸗ telt von Froſt und von Hitze. Die Wirkung der Preßluftkühlung wird an einem Motor⸗Schnittmodell bewieſen. Danſa⸗Lloyd, mit Goliath auf einem Stand 1 wat, ſtellt ſchöne Neukonſtruktionen aus. Der To.„Columbus“ iſt in ſeiner Maſchinenleiſtung von 36 auf 40 Ps gebracht worden; die Rahmen⸗ belaſtung wurde auf 1800 Kg. erhöht. Der Typ baremen⸗ wurde bisher für 2400 Kg. Rahmen⸗ elaſtung geliefert; ab jetzt durch techniſche Aende⸗ tungen für 2600 Kg. Typ„Europa“ iſt einer der kreiswerteſten 2 Tonner. Anſtelle des früher ver⸗ barten 60 PS Rasmuſſen⸗Motors wird Typ Dete a jetzt mit 70 PS Hauſa⸗loyd⸗Motor geliefert. er—3 76 Tonner„Merkur“ iſt ob ſeiner aus⸗ Tatichneten Bewährung beibehalten worden. Unter Typenbezeichnung„Roland“ liefert Hanſa⸗Lloyd 15 100 PS 4⸗Tonner Schnellaſtwagen mit 6⸗Zylin⸗ er⸗Motor. Neu iſt ein 40/50 PS Junkers⸗Dieſel⸗ motor. Die Preiſe aller Hanſa⸗Lloyd⸗Typen ſind geſenkt worden, ebenſo die der ihnen naheſtehenden temer Goltath⸗Werke. Goliath iſt mit nützlichen, keſtaunlich billigen Klein⸗Lieferwagen vertreten. Adler hat ſeinen 1⸗Tonnen⸗Schnell⸗Liefer⸗ wagen in die Ausſtellung gebracht, deſſen Sechs zylinder⸗Motor bei 2400 Umdrehungen 50 Ps leiſtet. Brennabor iſt mit ſeinen vielbewährten Lie⸗ ferwagen, einem tadelloſen, bequemen Omnibus und einer Autodroſchke vertreten, Fahrzeugen, die Quali⸗ tät und Billigkeit einen. Citroön zeigt außer nacktem Chaſſis drei mit Aufbauten verſehene Fahr⸗ zeuge, gleichfalls von erſtaunlicher Preiswürdigkeit. General⸗Motors zeigen ihre Chevrolet⸗Lieferwagen in verſchtedenen Ausführungen— ſie find durch Be⸗ währung beſtbekannt. Henſchel brilliert mit einem 250 PS Zwölfzylindermotor auf rieſigem Dreiachs⸗ Chaſſis, ſtärkſtem Motor der Welt. Intereſſant iſt die Henſchel⸗Neuſchöpfung: Schienen⸗Omnibus mit Dies gut ausgeſtat⸗ 100 PS Sechszylinder⸗Motor. wenden. Weiter ſtellt die Firma einen MWM Dieſel⸗Traktor mit einer Motorleiſtung von 35—40 Ps als Straßenzugmaſchine aus. Die Zug⸗ maſchine beſitzt 4 Vorwärtsgänge von 3, 3, 9 und 15 Kilometer⸗Stunde und einen Rückwärtsgang. Die Zugleiſtung beträgt auf ebener, guter Fahrbahn ca. 25 Tonnen brutto. Der Antriebsmotor kſt ein kompreſſorloſer Dreizylinder⸗Viertakt⸗Dieſelmotor mit 1200 Umdrehungen. Magirus, führend im Bau von Feuerwehr⸗ fahrzeugen und Feuerwehrgeräten, zeigt in und außer der Halle ſein geſamtes Fabrikationspro⸗ gramm. Sämtliche Magirus⸗Wagen beſitzen Sechs⸗ zylinder motore. 5 Die M. A. N. beſitzt als beſonders intereſſante Stücke neuen Dieſelmotor und rieſigen Dreiachſer auf ihrem Stand. Der Dreiachſer MAN iſt einer der größten Laſtkraftwagen. Seine Rahmenlage iſt in⸗ folge der gekröpften Hinterachſen und des außer⸗ Henschel-Dreicchs- Fahrgestell, ype 35 F 8 tete Fahrzeug mit 100 PS Sechszylinder⸗Motor iſt als Erſatz⸗Triebwagen gedacht. Gezeigt wird ferner ein Henſchel⸗Dieſel⸗Motor, Lizenz Aöro, und ein Henſchel⸗Fahrgeſtell mit Rumpler⸗Vorderrad⸗Antrieb. Um dabei zu bleiben: der Rumpler⸗Vorderrad⸗ antriebswagen(ſchon als Zeitungs⸗Lieferwagen eines Berliner Verlags ausgeſtellt), macht eher den Eindruck eines Propagandaobfekts, als den eines nützlichen und wirtſchaftlichen Lieferwagens. Doch das nur nebenbei. Für den Laien iſt auf dem Krupp ⸗Stand das Intereſſanteſte der Krupp⸗Flettner⸗Großraumwa⸗ gen, deſſen Nutzlaſtmöglichkeit 13,7 To. bei einer Rahmenbelaſtungsmöglichkeit von 15 To. beträgt. Der Achsdruck ſoll ob der neuartigen Konſtruktion fedoch geringer ſein als bei anderen Großwagen gleicher Ladefähigkeit. Das Fahrzeug hat 10 Räder; Antrieb wird auf die vier Hinterräder übertragen. Dem Fachmann bietet der Krupp⸗Glühringmo⸗ tor viel Intereſſantes. Der Glühringmotor ermög⸗ licht die Verwendung von Teeröl oder Gasöl; der ihm angegliederte, insgeſamt mit dem Glühring⸗ motor zur Motoreinheit geſchaffene Vergaſermotor beſchränkt ſich auf Benzin oder Benzol oder Ge⸗ miſch, ſodaß dieſer neue Krupp⸗Motor mit allen vorhandenen Brennſtoffarten gefahren werden kann. (Ueber beide Neuerungen wurde ſchon im einzelnen berichtet. D..) Die Motoren⸗ Werke Mannheim.⸗G., vorm. Benz Abt. Station Motorenbau Mannheim, zeigen je einen Vier⸗ und Sechszylinder⸗Schnell⸗ dieſelmotor mit einer normalen Leiſtung von 45 bzw. 66 PS. Die weſentlichſten Vorzüge dieſer Motoren ſind: Einfachheit, große Wirtſchaftlichkeit und Betriebsſicherheit. Hervorzuheben ſind: Das innerhalb des ganzen Drehzahl⸗Regulierbereiches nahezu gleichbleibende Drehmoment dieſer Motoren und ſerner der bei allen Belaſtungen faſt gleich⸗ bleibende Brennſtoffverbrauch. Der„Fahrzeug⸗ Dieſel“, Tupe SS 15, eignet ſich vor allem zum Ein⸗ bau in Fahrzeuge, in erſter Linie Laſtkraftwagen, Zugmaſchinen und Boote, iſt aber auch überall zum Antrieb von Dyna momaſchinen, Pumpen zu ver⸗ Wiehtiges „Wenn die Könige bauen Haben die Krämer zu tun.“ Die königliche Tat der Erfindung des Automobils hat tauſendfach Erfindergeiſt befruchtet und unaufhörlich Verbeſſerungen angeregt. Was meiſt unbeachtet als ſelbſtverſtändlich hingenommen wird: wachſende Zweckmäßigkeit und Durchorganiſation der „Kleinigkeiten“ iſt gleichſam anonyme Arbeit, die auf MWM., Fahrzeug- Diesel“ 88 15 äußere Anerkennung verzichten muß. Sie dient ſelbſt⸗ los dem„Ganzen,“ dem Automobil. So reichhaltig die Autoſtände in beiden Hallen beſchickt ſein mögen, — die Zubehör⸗Ausſtellung iſt noch weſent⸗ lich reichhaltiger, und auf den 340 Zubehör⸗ und Aus⸗ ſtellerſtänden iſt von der Schraube bis zum Chaſſis⸗ rahmen und vom Fenſterleder bis zur Betriebsſtoff⸗ pumpe alles zu finden, was der Automobiliſt im Stabt⸗ und Landverkehr braucht. Jene Werke, die ſeit Begründung des Automobilweſens führend waren in Qualität und Umſatz, haben die großen Repräſentativ⸗ Stände am Ausſtellungseingang belegt. Die Fichtel& Sachs.⸗G. überraſcht mit ihrem neuen Sachs⸗Motor, einem Fahrradeinbau⸗ Motor mit angeblocktem Zweiganggetriebe mit Leer⸗ ordentlich einfachen Antriebsmechanismus ſehr niedrig. Intereſſant und überaus praktiſch iſt der M AN⸗Fahrdrahtbus mit 4,5 Meter Ausweichemög⸗ lichkeit nach jeder Seite. Die MAN iſt eine der Fabriken mit den älteſten und wertvollſten Erfah⸗ rungen im Dieſelmotorbau. Opel— ſchon der Name iſt heute ein Pro⸗ gramm: verkehrsſichere Preiswürdigkeit! Ob es die kleinen 1,1 Liter oder 1,8 Liter Lieferwagen auf Per⸗ ſonenwagenchaſſis ſind oder die„Blitz“ 2,6 oder 3,5 Tonner— ſte alle überraſchen durch ihren geringen Preis bei tadelloſer Aufmachung. Im Kampf gegen die anderen Typen des General⸗Motors Konzerns hat Opel ſich mit dem Blitz bedeutſamen Vorſprung geſichert. Autorieſen zeigt wiederum die Vomag. Reprä⸗ ſentationsſtück des Standes iſt der Vomag⸗Dreiachs⸗ Omnibus mit 130 PS⸗Motor, Schnellgang, Doppel⸗ achs⸗Antrieb und Leichtmetall⸗Aufbau. Alle Vomag⸗ Fahrgeſtelle zeugen von muſtergültiger deutſcher Werkmannsarbeit, gepaart mit techniſchen Feinheiten und erprobter Konſtruktion. Hingewieſen ſei auf den Vomag⸗Oberhänsli⸗Rohölmotor. Ford hat kleine Lieferwagen auf ſeinem Stand, ſo echte, rechte Alltagswagen für Handel und Ver⸗ kehr. Zum Studium regt das gewaltige Tatra⸗ Sechsradfahrgeſtell, rahmenlos, mit Schwingachſen, an. Der Tatra hat 12⸗Zylindermotor. Die anderen Ausſteller bieten kaum Neues oder Originelles. Nüchterne Sachlichkeit herrſcht vor. Die Zahl der Auslandsausſteller in der Laſtkraftwagen⸗ halle iſt gering, hat ſich doch außer Ford und Chevro⸗ let kaum ein ausländiſcher Laſtkraft⸗ oder Liefer⸗ wagen auf dem deutſchen Markt behaupten können. Vereinheitlichung iſt gerade im deutſchen Laſt⸗ kraftwagenbau Trumpf. Die Mehrzahl der deutſchen Laſtwagenausſteller baut ihre Fahrzeuge mit Ein⸗ heitsgetrieben der Zahnradfabrik A.., Friedrichs⸗ hafen, das Aphon⸗Getriebe für Omnibuſſe iſt im Auf⸗ kommen, Maybach liefert mehreren Fabriken die Motoren. Fortſchritt im Dienſte der Preiswürdigkeit! Zubehör lauf und Korklamellen⸗Kuppelung. Der Sachs⸗Motor wiegt knapp 8 Kg. und leiſtet bei einem Zylinder⸗ Inhalt von 74 cem ca. 11/4 PS. Mit dem Kleingang werden Steigungen bis 18 v. H. bequem genommen. Der Charakter des Fahrrades bleibt gewahrt. 29 deutſche Fahrradfabriken haben bereits den Sachs⸗ MWM-Diesel-Traktor Motor zum Einbau in verſtärkte Fahrrad⸗Rahmen bezogen, ſo daß im deutſchen Verkehr Räder aller Marken mit dem Sachs⸗Motor bald in Erſcheinung treten werden. Auf der anderen Seite des Hallen⸗Eingangs hat der Continental⸗ Konzern ſeinen außer⸗ ordentlich repräſentativen Stand mit Continental⸗, Excelſior⸗, Peters Union⸗ und Pollack⸗Reifen. Neu und beachtlich iſt der Continental⸗Transport⸗Reifſen für leichte und mittelſchwere Laſt⸗ und Lieferwagen und Omnibuſſe. Der Vorzug der Continental⸗Trans⸗ port⸗Reifen liegt darin, daß man ſie ſowohl als Hoch⸗ 142. Jahrgang/ Nr. 93 usstellung Berlin druck⸗ wie als Niederdruck⸗Reifen fahren kann. Je nach Größe der Beanſpruchung iſt der Luftdruck be⸗ meſſen, ſo daß man ein und denſelben Transport⸗ Reifen z. B. beim Stadtomnibus als Niederdruck⸗ Reifen und im Ueberland⸗Laſtwagenverkehr aber als Heichdruck⸗Reifen fahren kann. Die Continental hat es verſtanden, ſich zur größten Reifenfabrik Mittel⸗ europas zu machen. Sehr intereſſant iſt der Stand von Boſch. Hier gibts Neuerungen und Vervollkommnungen in Hülle und Fülle. Vom neuen Boſch⸗Nebelſcheinwerfer war ſchon berichtet worden. Der neue Boſchwiſcher, neues Stopp⸗Schluß⸗Rücklicht, Winker für Kleinwagen, Zündapparate, Lichtmaſchinen, Servo⸗Vorrichtung, Magnetzünder uſw. ſind Autozubehör, die Boſch mit einwandfreier Gründlichkeit durchprobt hat, ehe ſie dem Handel übergeben wurden. Selbſttätiges Kurvenlicht, das zugleich Nebellicht iſt und ſich mit präcis ausbalanciertem Gewicht der Kurvenlage des Wagens anpaßt, zeigt A d. Voigt u. Co.(Bremen). Vom Vigot⸗Spezial⸗Wagenheber, dem neuen Schlager von Voigt u. Co., iſt ſchon geſprochen worden. Der„Vigot“, auf beiden Seiten eingebaut, hebt den Wagen einſeitig mit einem Heber, iſt ſpie⸗ lend leicht zu bedienen und befindet ſich in Ruheſtel⸗ lung unſichtbar unter dem Wagen, ohne die Boden⸗ freiheit zu verringern. Die Zahnradfabrik A. G. Friedrichs⸗ hafen, die durch Schaffung ihres Einheitsgetriebes ſich techniſch und wirtſchaftlich um den Nutzwagenbau Verdienſte erworben hat, und die mit ihrem Aphon⸗ getriebe mit drei geräuſchloſen Gängen eine Spitzen⸗ leiſtung im Perſonenwagen⸗Getriebebau heraus⸗ gebracht hat, zeigt auf ihrem Stand das bekannte Z..⸗Einheitsgetriebe, die Z..⸗Aphongetriebe und Zahnräder als Muſter. Die Aphongetriebe ſind für Berlin Neuheit. Neue Typen ſind ferner Viergang⸗ getriebe für die beiden Opel⸗Blitz⸗Typen. Für einige Typen ſind die Z..⸗Getriebe mit Getriebe⸗Bremſen entwickelt worden. Durch Zuſammenfaſſung des Be⸗ darfs verſchiedener Firmen und durch Vergrößerung der Serienzahl ſind Preisſenkungen eingetreten. Die Zahl der Vereinheitlichung und Typiſierung im Ge⸗ triebebau wird von der Zahnradfabrik konſequent und erfolgreich durchgeführt. Mit Multibeſtos ſtellen ſich auf dem Nach⸗ barſtand der Zahnradfabrik neue Bremsklötze und Kuppelungsbeläge vor. Der Multtbeſtos⸗Bremsbe⸗ lag ſoll in ſeiner Geſchmeidigkeit und Widerſtands⸗ fähigkeit die bisherigen Bremsbelagarten übertref⸗ fen. Deka, Dunlop, Phönix und Vorwerk zeigen auf ihren Repräſentatipſtänden ihre Reifenquali⸗ täten, Phönix als beſondere Spezialität den größ⸗ ten deutſchen Flugzeugreifen. In der Laſtkraftwagenhalle iſt vom Deutaſtand angefangen, ſo außerordentlich viel zu ſehen, daß Tagesbeſuch für den nicht ausreicht, der auch nur einigermaßen eingehend die Ausſtellungsobjekte muſtern und prüfen will. Drum kann nur auf einige Ausſteller hingewieſen werden, die tatſächlich Neues und Bedeutſames geſchaffen haben. Dr. ing. Schmid demonſtriert an einem Steyr⸗Motor ſeinen vorzüglichen und erprobten Betriebsſtoff⸗Sparer, der durch Unterdruck im Schwimmergehäuſe den Brennſtoffſtrom aus der Düſe reguliert. Der neue Brennſtoff⸗Regler Dr. Schmid verbindet den An⸗ ſaug⸗Kanal mit dem Schwimmergehäuſe mit einer Leitung, aber nur, wenn man das Gaspedal nach⸗ läßt. Beim Gasgeben iſt dieſe Leitung unterbrochen. Dem Motor wird Anzug und Geſchmeidigkeit nicht genommen, aber größere Sparſamkeit erreicht, als durch ſparſames, für Spitzenleiſtung und Anzug des Motors nachteiliges Einregulieren des Ver⸗ gaſers. Es iſt zu wünſchen, daß deutſche Automobil⸗ fabriken dieſen Betriebsſtoffſparer ſerienmäßig ein⸗ bauen, um ökonomiſches Fahren bei unverminderter Motorleiſtung(im Gegenſatz zu Sparverſuchen bei Vergaſer⸗Einſtellung) zu erreichen. Auf einem Stand von Perfſil⸗ Henkel wer⸗ den Autowaſchmittel gezeigt. Dort wird monttert und repariert und dabei bewieſen, wie ſchnell und ſauber die Henkel⸗Mittel ſelbſt die ſchmutzigſten Teile reinigen und blink und blank machen. Daß deutſche Stoß dämpfer jetzt für 160„ zu haben ſind, alſo faſt um die Hälfte unter ihrem früheren Preis, wird ſicher viele Autobeſitzer veran⸗ laſſen, ihre Wagen mit Caſco⸗ Puffern auszurüſten. Ein Biwak⸗Wochenendwagen, an jedem Perſonen⸗ wagen anzuhängen, mit Schlafeinrichtung, Tiſch und Schränkchen ausgerüſtet, wird das Intereſſe aller finden, die Romatik bei Wochenendfahrten ſuchen. Stahlwerke zeigen ihre verſchiedenen Autoſtähle, die AEch hat intereſſanten und tadellos aufgemachten Ausſtellungsſtand. Gargoyle iſt ſelbſtverſtändlich groß und repräſentativ vertreten, Hans Grade zeigt ein Flüſſigkeits⸗Turbinengetriebe, das ſich auto⸗ matiſch dem Kraftbedarf anpaßt. Das Grade⸗Getriebe entwickelt wenig Wärme, es gibt die Möglichkeit, das Schwungrad in Fortfall zu bringen, das Zahnrad⸗ getriebe zu erſetzen und auf das Triebrad die Kraft weich und gleichförmig zu übertragen. An Kleinigkeiten, die dem Automobiliſten das Leben erleichtern, iſt ſo manches geſchaffen worden, Scheibenwiſcher wurden verbeſſert, Autokoffer dem Bedarf angepaßt, ſplitterfreies Glas führt ſich mehr und mehr ein, das Hebewerkzeug(Wagenheber) iſt bequemer, Tachometer ſind zuverläſſiger geworden. Wer drum auch nur eine oder zwei Stunden durch die Ausſtellungsſtände der Zubehör⸗Ausſteller geht, kommt doch zu dem Eindruck: Seit der letzten Berliner Ausſtellung iſt er⸗ frenlich viel geſchafft worden! Slegfried Doersechlag. Verantwortlich: Kurt Ehm er A Mittwoch, 25. Februar 1931 DELS- ur Die Venzoleinfuhr 19251930 Die Einfuhr von Benzol iſt im Laufe der letzten Jahre ſtark geſtiegen, ein Zeichen dafür, daß dle Inlandsproduk⸗ tinn dem inf der Automobliliſterung raſch gewachſenen Bedarf nich folgen können. In den beiden letzten Jahren 1 und 1930 war jedoch die Einfuhrſteigerung erordentlich verlangſamt. Die Einfuhr von Benzol db verwandten leichten Steinkohlenteerölen betrug: 192 8 13 518 Tonnen 64074 Tonnen 130 901 Tonnen 162 843 Tonnen 165 076 Tonnen 169 802 Tonnen 2 . — 1930 rt der Benzoleinfuhr betrug im Jahre 1980 38,2 kill.). Während alſo die Ein⸗ zu 1930 noch geſtiegen ſind, haben Mill.,(1929 59,3 PN führmengen von 1929 ſich die Einfuhrwerte infolge des Sinkens der Welt⸗ marktpreiſe verringert. * Duisburger Bankverein.— Wieder 10 v. H. Das Geſch ahr 1930 ſchließt nach Vornahme der erforderlichen Abſchreibungen und nach Ueberweiſung von 25000%(wie i..) an die offene Reſerve mit einem Ueberſchuß von 109 756„(i. V. 116 721%) ab. Der HV. am 17. März wird wiederum die Verteilung einer Dividende von 10 v. H.(ſeit 1925 wurden alljährlich 10 v. H. verteilt) vor⸗ geſchlagen werden. Oldeuburgiſche Spar⸗ und Leih⸗Bank, Oldenburg. Dividendenermüßigung. Der AR. beſchloeß der GV. am 30. März die Verteilung einer Dividende von 8 v. H. auf das Aktienkapital von 5 000 000 4(i. V. 9 v..) vor⸗ zuſchlagen. * Wiederaufnahme der Dividendenzahlung bei der Er⸗ furter Gewerbebank. Der AR. der Erfurter Gewerbebank mbc. in Erfurt, die in den beiden letzten Jahren keine Gewinnausſchüttung vorgenommen hatte, beſchloß für das Geſchäftsjahr 1930 die Wiederaufnahme der Dividenden- zahlung mit 5 v H. vorzuſchlagen, da ſich der Reingewinn beträchtlich erhöht hat. Der kimſatz weiſt gegenüber dem Vorfahr einen leichten Rückgang auf, der mit den all⸗ gemeinen Wirtſchaftsverhältniſſen begründet wird. * Kurzarbeit bei einigen Werken der JG. Farbenindu⸗ ſtrie AG., Frankfurt a. M. Nachdem bei den Werken der . Farbeninduſtrie AG. im Groß⸗ Frankfurter Wirt⸗ ſchaftsgebiet bisher ſchon zur Vermeidung notwendiger Entlopungen in gewiſſem Umfange Kurzarbeit durchgeführt wurde, ſoll dieſe Maßnahme nunmehr weiter ausgedehnt werden, um auch weitere Arbeiter neu einſtellen zu bönnen. 5 * Waggonfabrik Ach. Raſtatt. Auf Grund des vorlie⸗ genden Beſtandes an Reichsbahn⸗ und Privatagufträgen be⸗ übſichtigt die Woggonfabrik AG. Raſtatt, in nächſter Zeit die Einſtellung von weiteren 100 Arbeitern— es wurden erſt kürzlich 200 Neueinſtellungen vorgenommen— vor⸗ zunehmen. Büſſing⸗NAG. in Elbing— Reparatur⸗ und Mon⸗ tagewerke bei Komnick AG. Nach langen Verhandlungen iſt zwiſchen der Stadtgemeinde Elbing und der Büſſing⸗N AG. Vereinigte Nutzkraftwagen Ass., Braunſchweig, ein Ver⸗ trag zum Abſchluß gekommen. Danach pachtet die Büſſtug⸗Mach. mit An⸗ und Vorkaufsrecht für mehrere Jahre wertvolle Teile der in Konkurs befindlichen Auto⸗ mobilfabrik Komnick AG., Elbin'g, und zwar etwa die Hälfte des bisherigen Werks, um darin eine große Reporatur⸗ und Montagewerkſtatt zu betreiben. Außerdem wird die Büſſing⸗NAch. die Her⸗ ſtellung von Erſatzteilen für Komnick⸗Fobrikate überneh⸗ men, ſo daß den Beſitzern dieſer Erzeugniſſe eine prompte Lieferung ihrer Erſatzteile geſichert ſein dürfte. * Jota⸗Werk Gebr. Funke AG., Düſſeldorf.— Kleiner Verluſtvortrag. In der AR.⸗Sitzung wurden die Bilanzen für das Geſchäftsſahr 1929⸗90 und das Zwiſchengeſchäfts⸗ jahr vom 1. Juli bis 31. Dezember 1990 vorgelegt. Es wurde beſchloſſen, der auf den 21. März einberufenen ourdentl. Hauptverſammlung wiederum einen divpidenden⸗ loſen Abſchluß vorzulegen. Der ſich Ende 1930 ergebende Verluſt von 68 700%(192829 4480„, Gewinnvortrag bei gleichz er Einziehung von 142 900/ Stammaktien) foll vorgetragen werden. * Dividendenermäßigung bei Schramm Lack⸗ und Far⸗ henfabriken AG., Offenbach. Die Geſellſchaft, die bereits im Vorjahr ihre Dividende um 2 auf 8 v. H. ermäßigt hatte, wird, wie wir erfahren, für das abgelaufene Ge⸗ ſchäftsjohr eine weitere Dividendenermäßigung vornehmen. Das Mindererträgnis iſt in der Hauptſache auf den durch die ſchlechte allgemeine Wirtſchaftslage ungünſtig beein⸗ lußten Geſchäftsgang zurückzuführen. Die Bilanzſitzung hat noch nicht ſtattgefunden. 150 Jahre A. Nauen Seuior, Eiſengroßhaudlung, Mannheim. Die altangeſehene Maunheimer Eiſengroß⸗ handlung A. Nouen Seulor kann heuer mit Stolz die 120 fähr. Wiederkehr des Gründungstages begehen. Die Firma 1780 gegründet, am Beginn einer neuen Epoche, der großen Entwicklung der Eiſenerzeugung, Eiſenver⸗ wertung und Mechaniſierung von Induſtrie und Verkehr, iſt ſo ſeit 150 Jahren Mittler zwiſchen Eiſenerzeugern auf der einen, Handel und Verbrauch auf der anderen Seite, und hat zu ihrem Teile au der Ausbreitung und dem Aufblithen der neuen Induſtrie noch Kräften bei⸗ getragen. * Einigung zwiſchen Gummireiſen⸗Induſtrie und ⸗Händlern. Bei den Verhandlungen in der Gummireifen⸗ Induſtrie, die in der Hauptſache auf Veranloſſung der Händlerſchaft ſtattfanden, iſt, wie WD. erfährt, eine Einigung zuſtande gekommen. Den Wünſchen der Händler entſprechend, ſind einige Beſtimmungen des„Rahmenver⸗ trages“ präziſer gefaßt worden. Sonſt woren die Beſpre⸗ chungen allgemeiner Natur, vage Gerüchte, die gelegent⸗ lich der Automobilausſtellung auftauchten, entbehren jeder Grundlage. Syſtemfehler? Guter Wille in Deutſchland und England Die Vereinigten Stahlwerke das Ruhrort⸗Meiderich ſtill gelegt. Die Beſchwörung des doch gewiß unparteiiſchen Oberbürgermeiſters Jarres von Duisburg, in deſſen Stadtbezirt die Hütte liegt, ſeine er⸗ neute, direkte und damit unbeeinflußte Befragung der Ar⸗ beiterſchaft waren vergeblich. Obwohl rund 3800 Mann ihre Bereitwilligkeit zum arbeiten gegen eine Kürzung des Tariflohnes um 20 v. H. ſchriftlich erklärt haben, verweiger ten die Gewerkſchaften erneut ihre Zuſtimmung. ber⸗ antworten alſo 5 800 Arbeitswillige der nicht abzuſehenden Arbeitsloſigkeit, laſſen ſie von der Arbeitsloſenunterſtützung - in Höhe von 80—110% leben, während die Arbeiter bei Weiterarbeit doppelt ſo viel verdient hätten und der Allgemeinheit nicht zur Laſt gefallen wären. Die Gewerk⸗ ſchaften kümmerten ſich auch nicht um die Mitteilung des Oberbürgermeiſters, daß bei einer Stillegung der Mittel⸗ ſtand von Ruhrort, Laar und Meiderich erledigt ſei. An⸗ dererſeits würden der Stadt bei der Stillegung 7 Millionen Mark Mehraufwendungen für die öffentlichen Unterſtützun⸗ gen erwachſen, während die gemeindlichen Steuereingänge um 30—50 v. H. auf der ganzen Linie zurückgegangen find. Die geſamten Wohlfahrtslaſten der Stadt würden ſich mit 35 Millionen/ gegenüber dem Rechnungsjahre 1929/0 verdreifachen. haben Hüttenwerk Dr. Sie ü Alles dies vermochte die Gewerkſchaftsführer nicht zu überzeugen, ließ ſie nicht zur Einſicht kommen, daß der Vor⸗ ſchlag der Lohnkürzung unter Beibe haltung des Tarifvertrages, einen Einzelfall, eine Ausnahme darſtellt, der es ihnen ſogar in die Hand gibt, die befürchtete Grundſätzlichkeit des Falles weiteſtgehend auszuſchließen. Dabei wiſſen ſie doch ſelbſt, daß die deutſche Eiſeninduſtrie am ſchwerſten unter der Weltwirtſchaftskriſe leidet. Wäh⸗ rend z. B. im weltwirtſchaftlichen Kriſenſahr 1930 die bel⸗ giſch⸗luxemburgiſche wie die franzöſiſch⸗lothringiſche Erzeu⸗ gung immer noch 141 v. H. derjenigen der Vorkriegszeit halten konnte, liegt die Erzeugung Deutſchlands mit der Saar 6 v. H. unter dem Vorkriegsſtand. Und im Rahmen der Welteiſenwirtſchaft iſt im Vergleich zum Jahre 1929, dem Jahre der höchſten Rohſtahlerzeugung der Nachkriegs⸗ zeit, die franzöſiſch⸗lothringiſche Eiſenerzeugung nur um 3,1, die belgiſch⸗luxemburgiſche um 18,9, die deutſche aber um 29 v. H. zurückgegangen! Starr klammerten ſich die Gewerkſchaftsführer an den Tarifvertrag, den Tariflohn. Bisher iſt aber wohl noch keinem Menſchen eingefallen, daß der Tarifvertrag eine ganze arbeitswillige Belegſchaft von der Arbeit ausſchließt! Noch dazu in ſolchen Notzeiten, wie wir ſie jetzt ohne unſere Schuld, alſo auch nicht durch die Schuld der Werksleitung, durchzumachen haben. Warum nur iſt es in Deutſchland nicht möglich, daß wir uns in Notzeiten zuſammenfinden. Jedenfalls haben die betellig⸗ ten Arbeiter mehr Verſtändnis für die Notlage bewieſen, als ihre Führer. Das ſollte ihnen doch zu denken geben. Sie ſollten endlich etwas mehr auf die doch in ſchwierigſten Zeiten bewährten Unternehmer hören, die unter den glei⸗ chen Schwierigkeiten leiden, als auf die kommuniſtiſchen Konkurrenten. Denen werden es die Gewerkſchaften doch nie recht machen können. Aber die Gewerkſchaftsführer laufen Gefahr, daß ſie die Gefolgſchaft verlieren, ihre Ge⸗ werkſchaften ſelber ſprengen! Denn in Duisburg werden jetzt die Kommuniſten unter der verzweifelten Arbeiter⸗ ſchaft das Geſchäft machen. Wie ganz anders denkt und handelt man da doch in England. Früher hat man uns immer geſagt, ja wenn wir auch erſt einmal ſo viel Freiheit haben werden wie dor! dann wird es bei uns ganz anders werden. Nun, wir haben heute noch mehr Freiheit als e Engländer. Aber ihre Einſicht haben wir leider noch nicht. Zur gleichen Zeit, als deutſche Gewerkſchaftsführer es ablehnten, 5800 Arbeiter nur um eines noch ſo ſchönen ſozfalen Grundſatzes wegen in Lohn und Brot zu laſſen, verkündete in England ein ſozialdemokratiſcher Miniſter einer Arbeiterregierung nichts weniger als das Ende der bisherigen engliſchen Sozial⸗ politik. In England liegen die Verhältniſſe in gewiſſer Be⸗ ziehung ähnlich den deutſchen. Auch dort hat man jahrelang verſucht, durch ſtändige Erhöhungen der Steuern die not⸗ wendigen Mittel für die Unterſtützung der wachſenden Zahl der Arbeitsloſen aufzubringen. Die Geſamtſteuerlaſt in England mit etwa 20 Milliarden Mark entſpricht, auf den Kopf der Bevölkerung umgerechnet, in etwa der deutſchen, auch bei dem Anteil der Soziallaſten an den öffentlichen Ausgaben. Der entſchetdende Unterſchied liegt nur darin, daß England in dem ererbten Vermögen, in dem Wirt⸗ ſchafts reichtum ſeines Imperiums außerordentliche Kraft⸗ reſerven beſitzt, während Deutſchland durch den Ausgang des Kriegs, die Inflation und die Fehler ſeiner Wirtſchafts⸗ politik faſt ſämtlicher Kraftrücklagen beraubt iſt. Trotzdem fordert der engliſche Arbeiterführer Snowden in ſeiner Eigenſchaft als Schatzkanzler ſtarke Einſparungen an den ſozialen Ausgaben. Er begründet dieſe für eine Arbeiter⸗ regierung doch befremdliche Maßnahme mit der ſehr richtt⸗ gen wirtſchaftlichen Erkenntuis, daß eine Erhöhung der ſteuerlichen Belaſtung der Induſtrie in einer Zeit ſchwer⸗ ſter wirtſchaftlicher Depreſſion völlig unmöglich ſind unter den gegenwärtigen Verhältniſſen der falſcheſte Wege ſei, der Die Rußlandreiſe deutſcher Induſtrieführer An die bevorſtehende Rußlandreiſe deutſcher Wirkt⸗ ſchafts führer ſind teilweiſe Bemerkungen geknüpft worden, die zu Schlüſſen kommen, die entweder zu weit gehen oder den Zweck dieſer Reiſe verkennen. Bei dieſer Reiſe handelt es ſich um führende Perſön lichkeiten einiger am Lieſerungsgeſchäft mit Rußland beteiligten deutſchen Induſtriefirmen. Die Einladung zu der Reiſe iſt au die betreffenden Herren namentlich ergangen und zwar von dem Oberſten Volkswirtſchaftsrat der Sowjet⸗ unſjon. Die Reiſe wird die Herren zunächſt nach Moskau führen. Den Eingeladenen ſoll während ihres kurz be⸗ meſſenen Aufenthaltes in Rußland Gelegenheit gegeben werben, mit Vertretern der Sowfetwirtſchaft Fühlung zu nehmen und in die induſtriellen Aufbaubeſtrebungen Rußlands Einblick zu gewinnen Aus Kreiſen der Wirtſchaft, die über Nieſe Reſſe unter⸗ richtet ſind, wird nun darauf hingewieſen, daß der bereits ſeit längerer Zeit geäußerte ſowjetruſſiſche Wunſch nach einem Beſuch führender Perſönlichkeiten der ruſſiſchen Wirtſchaft aus verſchiedenen Gründen bisher nicht hat verwirklicht werden können, während in den letzten Jahren elegationen engliſcher und amerikaniſcher Wirtſchaftsführer Rußland beſucht und eingehende Berichte erſtattet haben. Nunmehr iſt auf amtlichem biplomatiſchem Wege eine Einladung des Oberſten Volkswirtſchaftsrats au eine Reiß deutſcher Wirtſchaftsführer ergangen zu Beſprechun⸗ der geſchäftlichen Betätigungsmöglichkeit der deutſchen rie und zu Beſichtigungen der ruſſiſchen Induſtrie⸗ der Sowjetunion zu kommen. Es heißt weiter, j ion wieder Wert lege auf eine Fühlung⸗ nahme Perſönlichkeiten der Sowfetwirtſchaft mit prom Vertretern der deutſchen Induſtrie. Ueber einzelne Geſchäfte ſoll indeſſen nicht verhandelt wer⸗ Ji 6 an die daß die der en den. In deutſchen chaftskreiſen knüpft man Moskauer Beſprechungen den Wunſch, daß ſie hoffentlich Gelegenheit geben werden, manche bisher vorhandene Schwierigkeiten zu erörtern und zu beſeitigen und neue Wege zur Belebung des Rußlandgeſchäftes zu finden. Bei den Herren, die ich bereit erklärt haben, der ruſ⸗ ſiſchen Einladung Folge zu leiſten, werden uns ſolgende Nürnberg, Namen genannt: Generaldirektor Dr. Borbet von den Vereinigten Stahlwerken, Geh. Kommerzienrat Dr. Ing. e. h. Conrad v. Borſig, Kommerzienrat Bu ſch von den Linke⸗Hofmann⸗Buſch⸗Werken, Geh. Kommerzien⸗ rat Buz von der Maſchinenfabrik Augsburg ⸗ Fabrikbeſitzer Paul Hager von der Firma Alb. Steffens, Herr S. Hir ſch von den Hirſch Kupfer⸗ u. Meſſingwerken, Geh. Kommerzienrat Dr. Ing. e. h. Peter Klöckner, Direktor Dr. Klotzbach von der Fried. Krupp.⸗G., Generaldirektor Dr. Ing. e. h. Köttgen von den Siemens ⸗Schuckertwerken, Herr Krahe, Teilhaber der Firma Otto Wolff, Köln, Direktor Mayer⸗Etſcheit von der Gutehoffnungs hütte, Ge⸗ neraldirektor Noe von der Schichau werft, General⸗ direktor Auguſt Pfeffer von der A. E. G. Dr. Ing. e. h. Plaß von der Metallgeſellſchaft, Frankfurt a.., Generaldirektor Dr. Ing. e. h. Eruſt poensgen von den Vereinigten Stahlwerken, Geheimer Kommerzienrat Dr. Ing. e. h. Reinecker von der J. G. Reinecker A.., ſowie Generaldirektor Dr. Ing. Reuter von der De⸗ mag. Als Begleiter der Delegation fährt Herr Dr. Veit von der Geſchäftsführung des Reichsverbandes der Deut⸗ ſchen Induſtrie mit. Wenn auch in Kreiſen der deutſchen Induſtrie betont wird, daß über einzelne neue Geſchäfte nicht verhandelt werden ſoll, ſo dürfte der Zweck der Reiſe noch in der Anknüpfung neuer Geſchäftsbeziehungen zu ſuchen ſein. Das geht ja auch aus vielen Stellen der offiziöſen Mit⸗ teilungen hervor. Von welcher Seite aber der Wunſch ausgegangen iſt, mag zunächſt dahingeſtellt bleiben. Tat⸗ ſache iſt jedenfalls. daß die Sowjetunion gerade im Laufe der letzten Jahre dazu übergegangen war, größere Be⸗ ſtellungen nicht nach Deutſchland, ſondern vorwiegend nach England und Amerika zu legen. Es kam wührend dieſer Zeit wiederholt zu Reibungen in den Beziehungen zwi⸗ ſchen der deutſchen Induſtrie und der Sowjetunion. Die deutſche Induſtrie hatte ſich daher auch bewußt größere Zurückhaltung im Geſchäft mit Rußland auferlegt. Es hat nun den Anſchein, als ob man jetzt auf beiden Seiten ernſtlich bemüht iſt, dieſe Schwierigkekten aus dem Wege zu räumen. Bekannt ſind ja auch die Verhand⸗ lungen mit der deutſchen Golddiskontbonk, die darauf hinauslaufen, daß dieſes Inſtitut größere Kredite zur Finanzierung des Rußlandsgeſchäftes zur Verfügung ſtellen ſoll. Man dorf auch nicht vergeſſen, daß inzwiſchen die Hondels beziehungen der Sowfetunion zu England und Amerika eine gewiſſe Trübung erfahren haben. ſchritten werden könne. Denn jede Steigerung der Steuer⸗ laſt müßte zwangsläufig zu einer Verſchärfung der wirt⸗ ſchaftlichen Schwierigkeiten und zu einer Vergrößerung der Arbeitsloſigkeit führen. Die engliſche Arbeiterregierung zieht alſo frühzeitig die notwendigen ſinonz⸗ und ſozialpolktiſchen Folgerungen um eine weitere Verſchlimmerung der britiſchen Wirt ſchaftslage zu vermeiden. Wenn man aber in Deutſch land dem verhängnisvollen Kreislauf von Steuererhöhun⸗ gen, Betriebseinſchränkungen, erhöhten Arbeit enlaſten und neuen Steuererhöhungen nur gewiſſen Widerſtand entgegenzuſetzen verſucht, dann wird man gleich als Ar⸗ beiterfeind und Reaktionär verſchrien. Oder Feſtſtellungen über die unhaltbare Belaſtung und Verteuerung der Selbſtkoſten, getroffen von einwandfreien Männern, wer den als durchſichtige Stimmungsmache hingeſtellt. Wie etwa jetzt die Ausführungen der Vereinigten Stahlwerke in ihrem Geſchäftsbericht,„daß die durch die techniſchen Verbeſſerungen und Rationaliſierungsmaßnahmen erzielten Leiſtungsſteigerungen weit übertroffen werden durch die Verteuerung unſerer Produktion infolge der ſtändig erhöh⸗ ten Löhne, Gehälter, Sozialbeiträge und Steuern. Mehr Die Lohnkriſe im franz Paris, 23. Februar. Die franzöſiſchen Gewerkſchaften haben bekanntlich die Kündigung des Lohntarifs mit der grundſätzlichen Streik⸗ ankündigung beantwortet. Angeſichts der lebhaft aufgenom⸗ menen Verhandlungen zwiſchen den beteiligten Inſtanzen, Regierung, Arbeitnehmer und Arbeitgeber, dürfte es jedoch vorausſichtlich nicht zu dieſem äußerſten Schritt kommen. Im Gegenſatz zu den übrigen Kohlenländern, iſt die Beleg⸗ ſchaft im franzöſiſchen Kohlenbergbau auch in den letzten Monaten konſtant geblieben, d. h. die von Monat zu Monat reduzierten Anlegungen bildeten nur den ungefähren Aus⸗ gleich des im Kohlenbergbau verhältnismäßig hohen nor⸗ malen Abgangs. Unter dem Zwange der Produktionsein⸗ ſchränkung wurden zunächſt teilweiſe Vorrichtungsarbeiten geleiſtet, erſt ſeit Dezember wurde, zuerſt hauptſächlich in Mittel⸗ und Südfrankreich, abwechſelnd höchſtens 1 Feier⸗ ſchicht wöchentlich eingelegt. An und für ſich geht der fran⸗ zöſiſche Kohlenbergbau nur im äußerſten Notfall zur Ertei⸗ lung von Abkehrſcheinen über, weil Frankreich ſelbſt arm an Bergarbeitern iſt, ſodaß in Nordfrankreich mehr als ein Drittel Ausländer, hauptſüchlich Polen, ſind. Die bisherigen Maßnahmen zwecks Sen⸗ kung der Selbſtkoſten und dadurch erleichterten Wettbewerbs gegen die Auslandskohle ſtellen ſich wie folgt dar: Im Loire⸗Becken haben die Zechen ab 18. Fe⸗ bruar die Schichtlöhne um 3 Frs. für die Hauer, um 2,80 Frs. für die Zimmerer, um 2,50 Irs. für ſämtliche übrigen Untertagarbeiter, und für die Uebertagarbeiter je nach Tätigkeit und Alter um 2,50 bis 1,50 Frs. herab⸗ geſetzt. Bei Graiſſeſſae wurden die ſeit 1. Oktober 1929 mit 20 v. H. unter und 18 v. H. über Tag feſtgeſetzten Schichtprämien ſeit 15. Februar auf 10 v. H. bzw. 8 v. H. reduziert, was einen Abbau um 8,2 v. H. für die Unter⸗ tagarbeiter ausmacht. Die Bergarbeiter des Loire⸗Reviers haben in einer Vertreterverſammlung den Generalſtreik⸗ antrag der Kommuniſten abgelehnt, aber für den 25. Fe⸗ bruar einen eintägigen Demonſtrationsſtreik beſchloſſen. Die Zechengeſellſchaften der Departements Nord und Pas⸗ de⸗Calais haben auf den 15. März den derzeitigen Lohn⸗ tarif gekündigt, nicht jedoch das im letzten November ab⸗ geſchloſſene Abkommen über den bezahlten Urlaub. Die Haltung der franzöſiſchen Berg⸗ arbeiterſchaft iſt, wie durchweg feſtzuſtellen iſt, an⸗ geſichts der Lohnſenkung recht gemäßigt. Erhaltung der Arbeitsgelegenheit ſowie der Lohnhöhe heißt die For⸗ mel, die ihre Vertreter den Regierungsinſtanzen vor⸗ tragen, die ihrerſeits neueſtens ihre Mitwirkung für einen erhöhten Verbrauch einheimiſcher Kohle verſprechen. Die VIRTSCHAFTS-ZETTUNG der Neuen Mannheimer Zeitung als die Hälfte unſerer Betriebsausgaben ſind nahezu in vollem Umfange von der Höhe des Lohnſtandes in Deutsch land abhängig“. alſo 600 Millionen, entfallen allein bei dieſem Werke auf Lohn⸗, Gehaltsausgaben, Sozialleiſtun⸗ gen und Steuern. Das ſind gegenüber dem erſten Ge⸗ ſchäfts 1926 insgeſomt 308 Millionen/ Mehrbelaſtung! Daß es ſo nicht weiter gehen kann, ſollte doch ſelt jeder Arbeiter einſehen. Der chriſtliche Gewerkſchofts ihrer und jetzige Reichsarbeitsminiſter Stegerwald erklärte am 1. Oktober v.::„Heute beſteht unter allen ſtreiſen, dir die Dinge nicht agitatoriſch behandeln, Meinungsſher⸗ einſtimmung darüber, daß der beſchrittene Weg falſch war und daß nunmehr weitgehend zum Ausgangspunkt von 1927 zurſckgekehrt werden muß. Wäre man nicht örei Jahre lang in einem Irrgarten herumgewandelt, au ſtänden die deutſchen Arbeitnehmer auch ohne neue Lohn⸗ erhöhungen in den Jahren 192820 in ihrer realen Kauf⸗ kraft beſtimmt nicht ſchlechter da, als es gegenwärtig der Fall. iſt, wir hätten beſtimmt eine Million Arbeitsloſe weniger als jetzt und wir brauchten 1930 in lohn⸗ und gehaltspolitiſchen Fragen nicht den beſchwerlichen Rückweg anzutreten, den für die erſte Zeit keine Reichsregierun — ſie mag zuſammengeſetzt ſein wie ſie will— den B amten und anderen Arbeitnehmergruppen erſparen kann.“ Würden bei uns dieſe Worte die gleiche Beachtung finden wie die Snowdens in England, dann brauchten wir um den guten Willen, den eben MacDonald zwiſchen Arbeit⸗ gebern und Arbeitern herſtellt, auch bei uns nicht Hanger zu ſein. 2 iſchen Kohlenbergbau Löhne im franzöſiſchen Kohlenbergbau waren Ende 1928 und im Jahresverlaufe 1929 dreimal um insgeſamt 20 u.., in Anbetracht der günſtigen Abſatzkonjunktur, erhöht wor⸗ den. Auf dieſem Stande blieben ſie während des ganzen Jahres 1930 trotz der Umkehr der Marktlage: Abſatz: mangel, Haldenſchüttung, verſchärfte Auslaudskonkurrenz, Kriſe in den übrigen Kohlenproduktionsländern. Bon Zechenſeite wird es, unter Hinweis darauf, daß die Löhne nahezu zwei Drittel der Probuktionskoſten im Kohlen⸗ bergbau ausmachen, für nunmehr unausweichlich erklärt, daß auch die Entlohnung der Arbeiterſchaft ſich der ver⸗ änderten Marktlage anpaſſen müſſe. Der Aktienindex minus 0,7 vH. vom Stat. Reichsamt errechnete Aktienindex(192 bis 1926 gleich 100) ſtellt ſich für die Woche vom 16. bis 2. Febr. 1931 auf 86,0 gegenüber 86.7 in der Vorwoche, und zwar in der Gruppe Bergbau und Schwerinduſtrie auf 79,0(80,4), Gruppe verarbeitende Induſtrie auf 70,(76, und Gruppe Handel und Verkehr auf 109,1(109,5). * Gläubigerverſammlung M. Welte u. Söhne Gmöb t Freiburg j. Br. In der Gläubigerverſommlung wurde der vorläufige Status angegeben. Es ſind ausgewieſen: Kaſſe, Bankkonto, Wertpapiere und Wechſel mit 40 768 n Der Immobilien mit 200 000 4, Mobilien mit 16 200, Fuhr park mit 5600, Waren mit 201 775 /, Außenſtände mit 106 616„ und Beteiligungen mit 1801. Dieſen Aktiv⸗ poſten in Höhe von 578 755, ſtehen on Paſſiven gegen⸗ über: Hypothekene mit 200 000 4, Gläubigerſchulden mit 441 424*, was einer Quote von 82 v. H. entſprechen würde. Jedoch iſt vorerſt noch kein genaues Bild zu gewinnen, durch die Verkaufs möglichkeiten der Waren und die Einbringung der Außenſtände kann noch eine Verände⸗ rung eintreten. Es wird verſucht, auf dem Vergleichs⸗ wege die Angelegenheit zu regeln. Zuckerraffinerie Genthin AG., Genthin. In der H. wurde die Bilanz genehmigt. Zu der Lage des Unker⸗ nehmens erfahren wir, daß die Geſellſchaft fabrikatoriſch geſund arbeitet. Selbſtverſtändlich mache ſich die knappe Kapitaldecke bei dem ſteigenden Umſatz etwas unangenehm bemerkbar.(Der Umſatz iſt im vergangenen Jahr von rund 21 auf 24 Mill. 1 geſtiegen und dürfte im laufenden Geſchäftsjahr erneut erhöht werden). Dagegen erwartet man von den kommenden Jahren, die im Zeichen der ge⸗ ſetzlichen Kontingentterung des Rübenbaus und der Zucker erzeugung ſtehen werden, eine Stabiliſierung der all gemeinen Verhältniſſe, die ſich auch auf das Unternehmen trotz der Verluſte aus der ſchleſiſchen Pacht günſtig aus⸗ wirken dürfte. 5 Abſchluß der franzöſijch⸗engliſchen Goldbeſprechungen Mageres Ergebnis Drahtung unſeres Londoner Vertreters London, 25. Febr. Die engliſch⸗franzöſiſchen Beratungen über die Finanz⸗ und Geldmarktspolitik der Regierungen ſind geſtern nach monatelanger Dauer zum Abſchluß gekommen. Der Schatz⸗ kanzler Snowden gibt darüber ein aufſchlußreiches Kommunique auß. Daraus geht hervor, daß es der engliſchen Regierung nicht gelungen iſt, ihre Geſichtspunkte hinſichtlich der franzöſiſchen Gold⸗ aufhäufung durchzuſetzen oöer mit den Worten des„Daily Telegraph“:„Das engliſche Schatzamt bat um Brot und erhielt Steine“. Die franzöſiſche Regierung hat lediglich die plotoniſche Verſicherung abgegeben, daß ſie die „annormalen Goldbewegungen keineswegs begrüße“, aber ſie hat ſich nicht der engliſchen Anſicht angeſchloſſen, daß die Pariſer Kreditpolitik und namentlich die Verwaltung und Anlage der öffentlichen Gelder einen entſcheidenden — 85 auf die für England ſo peinlichen Goldbewegungen abe. In öteſem Zuſammenhang hat ſiſche Finanzminiſterium alles tun werde, um die baldige Oeffnung des Pariſer Geldmarktes für Anlagekredite in großem Stil zu erleichtern. Zwiſchen den beiden Schatzämtern iſt ferner verabredet worden, daß man in großzügigen Kreditopera⸗ tionen zuſammen arbeiten werde. Dies bezieht ſich, wie aus dem Kommuniqué weiter hervorgeht, auf inter⸗ nationale Anleihen und man darf wohl einen Satz dieſer Erklärung auf die kürzlich aktuell gewordene Frage einer internationalen Anleihe, für Deutſchland be⸗ ztehen:„Es wurde feſtgeſtellt, daß die gegenwärtigen Kre⸗ bitſchwierigkeiten weitgehend auf den Mangel an Ver⸗ trauen ſeitens der Kapitalanleger zurückzuführen ſeien und man einigte ſich darſtber, daß eine weſentliche Vor⸗ bedingung einer Aenderung darin liege, daß die kredit⸗ bedürftigen Länder ſelbſt alle Maßnahmen treffen, um dieſes Vertrauen wiederherzuſtellen“. Insbeſondere wird noch auf den kürzlichen Schritt des Völkerbundes hin⸗ gewieſen, eine internationale Kreditoperation zu Gunſten der Landwirtſchaft in Mittel⸗ und Oſteuropa in Gang zu bringen. Abſchließend läßt ſich ſagen, daß die mit ſo großen Plänen begonnenen engliſch⸗franzöſiſchen Finanzbeſprechun⸗ gen recht magere Ergebniſſe gezeitigt haben und daß die Lage der engliſchen Währung auch weiter von den jeweiligen Maßnahmen der franzöſiſchen Fi⸗ nauzbehörden abhängig ſein wird. Auch das wird in den franzöſiſchen Plänen liegen. Immer⸗ hin iſt die Ausſicht auf eine Zuſammenarbeit im inter⸗ nationalen Anleihegeſchäft ein Fortſchritt, deſſen praktiſche Auswirkungen man nicht zu unterſchätzen braucht Weinverſteigerung * Ungſtein, 25. Febr. Geſtern brachte die Ungſteiner Winzergenoſſenſchaft Gmbh. im Verband der Naturwein⸗ Verſteigerer der Rheinpfalz 39 600 Liter 1930er und 2100 Liter 1929er Weißweine aus beſten Ungſteiner Reblagen zum öffentlichen Ausgebot. Bei ſehr gutem Beſuch nahm das Ausgebot einen recht flotten Verlauf. Die Steig⸗ luſtigen, Hoteliers und Gaſtwirte boten raſch, deshalb war auch der Zuſchlag kulant. Die 1930er Weine waren an⸗ genehme Ausſchankweine und wurden gut bewertet. Um die 192 ger⸗Sachen ſand ein ſtarker Wettbewerb ſtatt. Die Preiſe ſind als ſehr gut anzuſprechen. Im großen und gon⸗ zen muß dieſes Weinausgebot als gut bezeichnet werden. aber das franz ö ⸗ zugeſagt, daß es Lediglich eine Nummer 1930er wurde wegen Nichterreichung der Taxe zurückgezogen. Es koſteten 1000 Liter 1930er Ungſteiner Weiß weine: Gauberg 750; Höhlchen 640; Oſterberg 720. 680, Diemert 670. 700; Langenmorgen 680; Schmolenpfad 700, 780; Durlach 7007 Bettelhaus Riesling 740; Diemert Ries⸗ ling 750; Kabnert Riesling 880, 860, 900; Nußriegel Ries- ling 910, 930; Kreuz 860; Kreuzmorgen 920, 880; Langſteig 890; Spielberg Riesling 940, 990 und 950 zurück; Langſteig Riesling 910; Weilberg Riesling 960, 1010. 8 Ungſteiner Weißweine: Kobnert Riesling Späk⸗ leſe 1710; Spielberg Riesling Spätleſe 1500, 2240, Weil⸗ berg Riesling Spätleſe 2370, 2340, * Mehlpreiserhöhung. Die Süddeutſche Mühlenkonven⸗ tion hat heute den Preis für Weizenmehl Spezial 0 un 50 Pfg. auf 48,75„ für die 100 Kilo erhöht. Frankfurter Häuteauktion Fraukfurt, 24. Febr. Für das Frankfurter, Rheit⸗ gau und Umgegendgefälle würden folgende Preiſe erzielt Kuhhäute: rote ohne Kopf, rein und 8 40.—9 Pfund 4493; 5059 Pfund 5664,25 6070 Pfund 0 bis 68,75; 80—99 Pfund 66,25—69,50.— Ochſenhäute rote ohne Kopf, rein und beſchädigt. bis 20 Pfund 515 30—49 Pfund 54; 5059 Pfund 6570,50: 6079 Pfut 92,75 71,5; 8099 Pfund 57,50—68,75; 100 und mehr Pfund 39,50—0125.— Rinderhäute: rote ohne Koh, rein und beſchädigt, 30—49 Pfund 5966,50 5059 Pfund 64.277,25; 60—70 Pfund 66,25—74,25; 80 und mehr Pfund 72—74.— Bullenhäute: rote ohne Kopf. rein und beſchädigt, bis 0 Pfund 52,50; 30—49 Pfund 48,5520 5059 Pfund 353,50—6025; 60—79 Pfund 5058, 0 Pfund 46,25—4750; 100 und mehr Pfund 40. Angebot 800 Stück Großviehhäute.— Kalbfelle: rote ohne Kon, rein und beſchädigt, bis 9 Pfund 111121; 9,15 Pfund 96.102,50; bunte ohne Kopf, rein und beſchädigt, bis 9 Pfund 89.5098; 9,115 Pfund 7786,25. Angebot für Kalbfelle 8187 Stück.— Freſſerfelle: rote ohne Kopf, rein und beſchädigt, bis 20 Pfund 58. Angebot 35 Stück. 1 Schaffelle: wollig, 81—34 teils unverkauft. Angebg für Schaffelle 2108 Stück. Tendenz: Verkauf flott bei meist leichten Aufſchlägen. Die deutſche Kohlen produktion im Januar Nach Mitteilungen des Stat. Reichsamts betrug die Steinkohlenförderung im Januar 1931 im Geſamtreichs gebiet 11 526 041(1930: 14 892 984] To., die Braunkohlen⸗ förderung 11 027 820(14 007 677) To. Die Koksprodukkion ſtellte ſich im Berichtsmonat auf 2240 294(3 299 468) 1 An Steinkohlenbriketts wurden 448 241(407 023) To. 55 an Braunkohlenbriketts 2 419 308(3 311 752) To. hergeſte Deviſenmarkt Im deutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen gem dort. 48589] Schwei.. 25,2¼ Stechen. 8 Paris 1129.96 olland. 12.11 Madrid 47 Brüſſel„ 34.84½ Slo 158,16½ Dollar Keg⸗ R 400 Mailand 92.81 Kopenhagen 18.16%] Pfunde, Frachtenmarkt Duisburg⸗Muhrort- 258. Jeb. Das Geſchäft an der heutigen Börſe war wiederum äußerſt ſchlecht. Es wurde nur ſehr wenig Kahnraum elu⸗ geſtellt. Die Frachten nach Rotterdam und Mannheim notierten unverändert 60—80 Pfg. per To. inkl. Schleppen, Zu Berg wurde auch nur wenig Kahnraum angenommen Die Schlepplöhne betrugen Baſis Mannheim.10„ bf Tonne, nach Rotterdam 6,5 Pfg. per Tonne. 10 9 r, 0 Ha! Geld Nich werk zahl! Zin eine! Hau teiln Orts ſoller Beſe zuſa! 1 4 rg irt, Feld rheit⸗ bangen irt, iſt 86 Jahre alt geſtorben. Mittwoch, 25. Februar 1931 Aus Baden Notlage der Neuban⸗Hausbeſitzer 5 Schwetzingen, 24. Febr. Durch die mißlichen wirtſchaftlichen Verhältniſſe ſind auch die Neubau ⸗ zausbeſitzer, die nur mit wenigen eigenen Gelomitteln Häuſer erſtellen ließen, in Not geraten. Nicht allein die Hausbeſitzer, ſondern auch die Mieter werden arbeitslos und dadurch mehr oder weniger zahlungsunfähig. Die Folge davon iſt, daß die Zinſen nicht mehr bezahlt werden können. In einer öffentlichen Verſammlung, an der Neubau⸗ Hausbesitzer aus Schwetzingen und den Nachbarorten eilnahmen, wurde ein Ausſchuß gebildet, dem Vertreter der Gebäudebeſitzer der Gemeinden Hocken⸗ heim, Ebingen, Brühl, Ketſch, Reilingen, Altlußheim, Oftersheim, Plankſtadt und Schwetzingen angehören und der die notwendigen Schritte zur Gründung von Ortsgruppen unternehmen ſoll. Die Ortsgruppen ſollen zum Zwecke des gemeinſamen Vorgehens zur Heſeltigung der Notlage zu einer Arbeitsgemeinſchaft zuſammengefaßt werben. Zur großen Armee Waldhilsbach bei Heidelberg, 24. Febr. Alt⸗ igermeiſter Johann Gaul, der frühere Röſſel⸗ Er hat am Feldzug 1870/71 teilgenommen. Der Mord in Marxzell.— Reichsgericht lehnt Reviſton ab * Karlsruhe, 25. Febr. Der erſte Strafſenat des Reichsgerichts in Leipzig beſtätigte durch Verwer⸗ fung der Reviſion das wegen Totſchlags auf 1 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverluſt lautende Urteil des Schwurgerichts Karlsruhe vom 8, November v. J. gegen den Kaufmann Franz Schneider, der auf Grund eines Indizienbeweiſes als überführt gilt, aus Rache den dortigen Fiſch⸗ züchter Braun aus dem Hinterhalt mit einem Mi⸗ litärgewehr l erſchoſſen zu haben. Der älteſte Grenadier von Baden geſtorben Wehr(Kreis Lörrach), 24. Febr. Hier ſtarb der Landwirt Anton Kaufmann im Alter von 94 Jah⸗ un Er iſt nicht nur der älteſte Bürger, ſondern auch der älteſte Grenadier von Baden. Kaufmann diente 1858/60 beim Badiſchen Leibgrenadierregiment. Von den Feldzügen blieb er verſchont, da er beide Male über die zur Einziehung gelangenden Jahr⸗ gänge hinaus war. Bis vor wenigen Monaten be⸗ Fiünlabrs-RHeuhelten . er ſich noch im Haus und Hof. Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Von ch. Schriesheim a. d.., 25. Febr. Golden ſtrahlte am geſtrigen Dienstag die Sonne über die Höhen der Bergſtraße und über das am Fuße ber Strahlenburg ſo maleriſch gelegene Schries⸗ heim in beſonders freundlicher Weiſe. In Schries⸗ heim war geſtern Feſttag. Es war der Haupttag des Mathaiſemarktes, an dem die Landwirte und die Städtler aus der näheren und weiteren Umgebung nach dem freundlichen Marktflecken kamen. Während auf den Höhen der Bergſtraße, ſo auf dem Schries⸗ heimer Hof, die Skiſportler und Sportlerinnen ihre Kunſt zeigten, blühen im Tal die Frühlingslumen. Mit dem Mathaiſemarkt ſollte urſprünglich eine über, daß das Fahrgeld nach Mannheim viel zu hoch Herſtellung einer beſſeren und billigeren Verbindung mit der Stadt Mannheim, verbunden werden. Die Schriesheimer klagen dar⸗ über daß das Fahrgeld nach Mannheim viel zu hoch ſei, weshalb ſich auch kein rechter Verkehr auf der Autobuslinie entwickle. Man geht wohl nicht fehl in der Aunahme, daß die Beſtrebungen auf Los⸗ löſung der Gemeinde Schriesheim von Mannheim und Angliederung an den Bezirk Wein⸗ heim letzten Endes auf die ungünſtige Verbindung mit Mannheim zurückzuführen iſt. Schriesheim gewinnt immer mehr an Bedeu⸗ tun g. Die Kreisverwaltung Mannheim hat einen Verſuchsweinberg angelegt, um eine Ver⸗ edelung der Trauben herbeizuführen, da ſich der Bo⸗ den und die klimatiſchen Verhältniſſe für den Wein⸗ bau ausgezeichnet eignen. Ferner erſtellt der Kreis Mauuheim bekanntlich auch das Altersheim in Schriesheim, das jetzt im Rohbau fertig iſt und am 1. September dem Betrieb übergeben wird. Schließ⸗ lich weiſt Schriesheim eine Reihe von entzückend ge⸗ legenen Wochenenbhäuſern auf. Der Beſuch des Marktes war, wenn auch nicht ſo ſtark wie im Vorjahre, bei Berückſichtigung der gegenwärtigen Wirtſchaftslage immerhin ſehr befrie⸗ digend. Als die Mannheimer Gäſte mit dem Autobus um 9 Uhr ankamen, wurden ſie mit Muſtk empfangen. Unter den Erſchienenen bemerkten wir u. a. Geh. Reg.⸗Rat Landrat Dr. Guth⸗ Bender und die Regierungsräte Neumayer, Dr. Weißbrod und Dr. Compter. Zunächſt ging es zum Rat⸗ haus, wo der Vorſitzende der Marktkommiſſion, Ge⸗ alhaiſemarkt in Schriesheim meinderat Forſchner, die Anweſenden im Auf⸗ trag der Gemeinde willkommen hieß. Die Anſprache ſchloß mit einem Hoch auf das deutſche Vaterland. Darauf wurden die Ausſtellungen beſichtigt. Gegen 11 Uhr vormittags verſammelten ſich die Ehrengäſte mit Bürgermeiſter Rufer und dem Gemeinderat Schriesheim zur Entgegennahme des Ehrentrunkes im hiſtoriſchen Zehntkeller. Das farbig beleuchtete Transparent mit der Auf⸗ ſchrift:„Freund iſt bin von Schrieſe, geh' es, wie es will“, leuchtete in großen Lettern an der Stirnſeite des Kellers. Es dauerte nicht lange, ſo herrſchte eine ſehr fröhliche Stimmung, wozu nicht zuletzt der von der Winzergenoſſenſchaft zum Ausſchank ge⸗ langte Schriesheimer„Kuhberg“ viel beitrug. An der Ehrentafel ſaßen außer den Mannheimer Güſten die Bütrgermeiſter Hartmann ⸗Sulz⸗ bach, Moys⸗ Heddesheim, Hauk⸗Leutershauſen, Schröder ⸗ Laudenbach, Dr. Schwetzingen, Weigold⸗Urſenbach ſowie Landes⸗ ökonomierat Doll⸗ Ladenburg und die Schries⸗ heimer Gemeinderäte. Gemeinderat Forſchner Übermittelte auch hier die Grüße der Gemeinde. Nach einem gemeinſamen Mittageſſen bei Reſtau⸗ rateur Baumann ging es mit einem Autobus der Oc. und mehreren Privatautos auf die ſchnee⸗ bebeckten Höhen des Schriesheimer Hofes zum Kaffee, nachdem noch zuvor unter Führung von Forſtrat Fabricius eine Exkurſion in den Wald ſtattgefunden hatte. Um 35 Uhr nachmittags begann vor dem Rak⸗ haus die Preisverteilung die von Landrat Dr. Guth ⸗ Bender vorgenom⸗ men wurde. In der Abteilung Händlerpferde er⸗ hielt einen 1. Preis Löſch⸗Maunheim, den 2. Hochſtetter⸗ Lampertheim, den 3. Bohr⸗ mann Ludwigshafen und den 4. Neu⸗Fränkiſch⸗ Grumbach. In der Abteilung Luzusgeſpanne bekam den Ehrenpreis Heinrich Treiber ⸗Heidel⸗ berg⸗Pleikartsforſt, den 1. Preis Bentzinger⸗ Feudenheim, den 2. Hauck⸗Leutershauſen. In der Abteilung bäuerliche Geſpaune erhielt den Ehren⸗ preis Alois Miltner⸗Doſſenheim, den 1. Karl Back Feudenheim und den 2. Sauder⸗Schries⸗ heim. Für gewerbliche Geſpanne bekamen Riehl und Mar u. Fuld⸗ Schriesheim Preiſe. — 7. Seite Nummer 98 Aus der Pfalz Vortrag über den deuiſchen Oſten 0 Ludwigshafen, 23. Febr. Die Frauen⸗Orts⸗ gruppe der Deutſchen Volkspartei Ludwigshafen lud Mitglieder und Gönner am Sonntag nachmittag ins Vereinslokal Großes Bürgerbräu ein. Nach einer Begrüßungsanſprache der Vorſitzenden Frl. Plan⸗ ner verbreitete ſich Frau Stadtrat Pleimes⸗ Frankfurt a. M. über ihre Eindrücke auf einer Stu⸗ dienreiſe nach den früheren deutſchen Greuz⸗ gebieten im Oſten. Die Bedrückungen, denen das Deutſchtum durch die Polen ausgeſetzt iſt, wur⸗ den durch eine Ueberfülle von Tatſachen belegt. Frau Pleimes war als Delegierte des Vereins zur Erhal⸗ tung des Deutſchtums im Ausland zu einigen Aus⸗ ſtellungen gefahren und war in Poſen, Bromberg und Birnbaum ſowie auf Gutshöfen. Sie hatte dann Ge⸗ legenheit, zu beobachten, wie die deutſche Mutter⸗ ſprache in den Schulen ausgemerzt wird, wenn nicht mindeſtens 40 Schüler in einer Klaſſe deutſch ſprechen(was dazu führt, daß dieſe Schülerzahl eben Maver⸗Großfachſen, Kippen hahn⸗Ritſchweier, Trautwein⸗ nicht erreicht wird), wie ferner in Geſchäften Deutſche entlaſſen und durch Polen erſetzt werden, wie die Ar⸗ beiter auf den Gütern, obwohl Polen, lieber bei Deutſchen ſchaffen würden, weil ihnen die„polntſche Wirtſchaft“ kein Vergnügen macht uſw. Der Partei⸗ vorſitzende, Gewerbeſtudienrat Frey, dankte der Rednerin für die feſſelnden Ausführungen und er⸗ mahnte zur Unterſtützung der bedrängten Lands⸗ leute im Ausland. Durch den reizenden Vortrag von Liedern Schumanns, Brahms und Wolfs erfreute die mit ſchöner Stimme begabte Frl. Elſe Maier, eine Schülerin des Muſikdirektors Bartoſch⸗Mannheim. Eine Milchzentrale in Ludwigshafen? „0 Ludwigshafen, 25. Febr. Die Beſtrebungen nach Schaffung einer Milchzentrale in Zud⸗ wigshafen, wofür erſt die Stadtverwaltung bzw. Polizeiverordnungen eine Grundlage nach dem neuen Reichsmilchgeſetz zu ſchaffen hätten, find der Ber⸗ wirklichung nahegerückt. Es haben in den letzten Tagen entſcheidende Beſprechungen zwiſchen Milch⸗ verwertungsgenoſſenſchaften und Privatmolkereien mit dem Ludwigshafener Milchhandel ſtattgefunden. Auch die Vertretungen der Bauernſchaft haben in zuſagendem Sinne zu der Frage Stellung genom⸗ men. Auf einer Verſammlung der vorderpfälzer Bauern in Ruchheim, die unter Vorſitz des Oberregierungsrats Dr. Lederle⸗ Ludwigshafen und des Milchſachverſtändigen Schweikert geſtern nachmittag ſtattfand, ſtimmten die ländlichen Ber⸗ treter in der Hauptſache dem Plan zu. Diesmel ist unser derſen- Nenn ein Vahrer Zauber- Künstler! Selbst ommen zu Serien Preisen zum Ver- baufl Beadilen Sie unsere sensalio- ellen Angebolel 5 Erkäufe Schlafzimmer echt eiche, das Zimmer haben wir von einem Kunden, welcher nicht bezahlte. zurückgeholt, haben es jeboch neu aufarbeiten und neu dunkel beizen laſſen. Das Zimmer beſteht aus: 1 oroß. dreitür. Spiegelſchrank 180 em breit mit Facetteglas, 1 für Wäſche, s füt Kleider, 2 Bettſtellen, 2 Nachttiſche mit echt. Marmor, 1 Waſch⸗ kommode mit echtem Marmor u. Sntegel⸗ aufſatz, 2 Stühle ge⸗ nau dazu vaſſend. Das Zimmer wird von uns zum Preiſe non Mk. 375.— abgegeben. Gelegenheit für Ver⸗ lobte, die ein eichenes Schlafzimmer günſtig haben wollen. 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Die mit Anthony Hall unterfertigte Epiſtel enthielt die Auf⸗ forderung an König Georg von Eugland, Thron und Krone von Großbritannien ſamt allen dazu gehöri⸗ gen Prärogativen, Würden und Beſitzungen, dem V 2 Anthony Hall Briefſchreiber abzutreten und die ausführliche Be⸗ gründung dieſes merkwürdigen Verlangens, das ſich auf Abſtammung aus Königsgeſchlecht und hiſtoriſche Rechte ſtützt. Anthony Hall, der ſomit als Thronprätendent auftritt, muß weit ausholen, um ſeine Anſprüche zu motivieren und daraus erklärt es ſich, daß der Brief ſo umfangreich ausgefallen iſt. Bisher hat niemand von Anthony Hall etwas gehört, geſchweige denn auch nur im entfernteſten vermutet, daß er ſtatt Georg V. als Anthony J. auf dem Thron Englands ſitzen müßte. Aber Miſter Hall behauptet allen Ernſtes, der einzig berechtigte Herrſcher zu ſein, und zwar kraft des vom Parlament im Jahre 1543 beſchloſſenen Geſetzes, das die Thronfolge regelte. Damals regierte Heinrich VIII. und es war zweifel⸗ haft, wer dieſem König nachfolgen ſolle. Das er⸗ wähnte Geſetz ermächtigte den Herrſcher, den Thron⸗ erben zu beſtimmen und Heinrich VIII. verfügte durch ein Dekret, daß die Krone, falls er ohne Nach⸗ kommen ſterbe, nicht auf die Kinder ſeiner jüngeren Schweſter Mary, ſondern auf die Kinder feiner älteren Schweſter Margarete übergehen ſolle. Von dieſem Moment leitet nun Hall ſeine Anſprüche ab, und zwar auf folgende Weiſe: König von England wurde, allerdings nicht un⸗ mittelbar nach Heinrich VIII., Jakob VI. von Schott⸗ land, der als engliſcher König den Namen Jakob J. führte, Aber dieſer Jakob, behauptet Hall, war gar nicht ein Sohn Margaretens, der Königin von Schottland, ſondern das Kind anderer Leute, das von dem alten ſchottiſchen Geſchlecht der Ers⸗ kines of Marr unterſchoben worden war. Er, Hall, dagegen ſtamme in direkter männlicher Linie von Heinrich Tudor ab. Zwar ſei er kein legitimer Nachkomme königlichen Blutes, ſolche gebe es gar nicht, aber immerhin komme er als Tu⸗ dor in Betracht und als ſolcher ſei er der natürliche Führer des britiſchen Volkes und rechtmäßige Sou⸗ vetän. Deshalb habe Georg V. zu weichen. Er, Anthony., werde weit beſſer regieren. Wie er das verſteht, teilt er gleich mit: Ich werde, ſagt er, die Einkommenſteuer abſchaffen ſowie die Erxbſchaftsgebühren, denn zu den Zeiten der Tudors wurden ſolche Abgaben nicht eingehoben und ich will den Zuſtand wieder herſtellen, wie er in jener Epoche war. Ich werde die Nationalſchuld verrin⸗ gern, fährt er fort, und allen Arbeitsloſen inner⸗ halb drei Jahren Arbeit verſchaffen. Wie er das machen wolle, verrät er allerdings noch nicht. Und ſein letzter und anſcheinend größter Schlager lautet: Ich werde ein„ergnügungsminiſterium“ errichten und die Sperrſtunde der Vergnügungs⸗ lokale weit hinausſchieben. Man ſteht, Miſter Anthony Hall weiß, wie man ſich bei ſeinen Mitbürgern populär macht. Einen Er⸗ ſolg hat er bereits erzielt: Die Leute lachen! Wahr⸗ ſcheinlich hat auch König Georg V. gelacht, als er den ſonderbaren Brief las. Beunruhigt iſt er jedenfalls durch die Aufforderung Halls, der in der St. Owens Street in Hereford wohnt und einunddreißig Jahre zählt, nicht. Er hat nicht Schutzmaßregeln für ſeine Perſon angeordnet, er hat auch nicht etwa dem auf einer Südamerikaxeiſe befindlichen Prinzen von Wales dringend depeſchiert, in die Heimat zurückzueilen, um den Kampf gegen den Thron⸗ prätendenten aus Hereford aufzunehmen. Der zehn Bogen lange Brief Halls wird wohl keine andere Wirkung haben, als daß man den Geiſteszuſtand des Briefſchreibers unterſucht. Seine Epiſtel aber wird vermutlich als Kurioſum im Hofarchiv oder in einem Muſeum fein ſäuberlich aufgehoben oder möglicher⸗ weiſe gar der Sammlung der pfychiatriſchen Klinik einverleibt werden, als Beweis dafür, zu welch ver⸗ rückten Ideen ſich Menſchen manchmal verſteigen. Wie England ſeine Sporthelden empfängt Die Triumphfahrt des Weltrekordfahrers Campbell durch London Mit Mühe bahnt ſich der Wagen Campbells und ſeiner Gattin den Weg durch die jubelnde Menge. Der Herr der Schlangengruben Ein Beſuch der Schlangenfarm in Siam Die Schlangenfarm im Herzen der vornehmſten Wohngegend von Bangkok iſt eine der wichtigſten Einrichtungen des neuen Paſteur⸗Inſtituts, das jetzt im Königreich Siam geſchaffen worden iſt. Wie in ſo vielen Ländern der tropiſchen Gegenden des Fernen Oſtens iſt auch in Siam die Schlangengefahr eine furchtbare Bedrohung der Bevölkerung, und dieſen zahlloſen, zum Teil ſehr giftigen Rep⸗ tilien fielen alljährlich Tauſende zum Opfer. Seit⸗ dem aber das Paſteur⸗Inſtitut das lebenrettende Serum bis in die entfernteſten Winkel des Landes verteilt, hat die Sterbeziffer durch Schlangenbiſſe bereits ſtark nachgelaſſen. In Bangkok allein wur⸗ den, wie die„H..“ melden, im vergangenen Jahr 534 Perſonen auf dieſe Weiſe das Leben gerettet. In der Schlangenfarm leben mehr als 500 der giftigſten Arten in großen ſauberen Betongruben, an deren ſteilen, glatten Wänden die Reptilien nicht emporklettern können. Hier kriechen oder liegen, in einem ſchaurigen Gewühl durcheinandergeringelt, König⸗Kobras von 3 und mehr Meter Länge, ſchwarz und gelb gefleckte Felſen⸗ ſchlangen, die gefürchteten braunen und weißen See⸗ ſchlangen, die kleinen grünen Grasviperu, Brillen⸗ und Klapperſchlangen uſw. Wenn der Giftzahn eines dieſer Tiere ſich in das Fleiſch bohrt, ſo be⸗ deutet das ſicheren Tod, ſobald nicht das Schutzſerum vorhanden iſt. Aber ein Maun wandelt ruhig und unbekümmert mitten durch dieſe Schlangenhaufen, behandelt ſie wie die harmloſeſten Geſchöpfe und zwingt ſie zum Gehorſam. Das iſt Nai Liam Suttram, der„Herr der Schlangengruben“. Er iſt weit und breit bekannt als der Mann, dem die Schlangen folgſam und geduldig ihre monatliche Giftmenge abgeben, damit ſie zum Heil der Menſch⸗ heit verwendet werde, und er genießt unter der Be⸗ Der Anſchlag auf den König von Albanien in Wien Das Auto König Achmed Zogus mit den Spuren der Kugeleinſchläge. Unten: Die beiden Attentäter Aziz Cami(links) und Ndok Gjeloshi Das Attentat, das zwei Anhänger von Fan Noli, dem erbitterten Gegner des albaniſchen Königs, auf Achmed Zogu zu verüben ſuchten, koſtete einem Begleiter des Königs das Leben, während ein zweiter ſchwer verletzt wurde, völkerung den Ruf eines Zauberers, was den Be⸗ hörden ganz recht iſt, da dadurch das Inſtitut mehr Anſehen erlangt und die Siameſen größeres Ver⸗ trauen zu der Impfung gewinnen.„Jeden Morgen um 10 Uhr“, ſo ſchildert D. Brandon in einer Londoner Wochenſchrift die Giftentnahme,„ſchreitet ein unterſetzter Siameſe im weißen Arztktttel durch den Haupteingang der Schlangenfarm. Er trägt einen kleinen ſchwarzen Kaſten, und ihm folgt ein Kuli mit einem weißen Tiſchchen. Der Siameſe iſt der Militärtierarzt Leutnant Saard Indhamronga; er öff⸗ net das ſtarke Holzgitter der erſten Schlangengrube, und mit ihm zugleich tritt Nai Liam ein, ebenfalls in einem weißen Arztkittel, mit einem langen, in eine Gabel auslaufenden Stock ausgerüſtet. Wäh⸗ rend der Arzt ſich vorſichtig am Eingang hält und hinter das Tiſchchen tritt, geht Nai Liam zu einem Schlangenhaufen, aus dem er eine ſchlafende Königskobra hervorzieht. Während das Reptil ſeinen langen Körper raſch aufringelt, ſetzt ihm Nat Liam ſeine Gabel direkt hinter den flachen böſen Kopf, packt dann mit der rechten Hand die Schlange hinter der Gabel, läßt dann mit dem Stock los. und faßt mit der linken Hand das ſich ringelnde, drei Meter lange Tier weiter unten, worauf er es zu dem Arzt trägt. Unter geſchickter Benutzung ſeines Daumens und Zeigefingers der rechten Hand zwingt er die Schlange, das Maul zu öffnen. Der Arzt ſchiebt eine Glasplatte in die Oeffnung und beobachtet aufmerkſam die ölige, gelbe Flüſſigkeit, die darauf tröpfelt. Man hört nur das knirſchende Reihen der Giftzähne gegen das Glas. Wenn einige Teelöffel Gift der Schlange abgewon⸗ nen ſind, dann preßt Nat Liam die Kinnlade der Viper, bis ſie die Glasplatte freigibt. Der Doktor tritt zurück und der„Herr der Schlangengruben“ ſchleudert den rieſigen grauen Leib in ein in der Grube befindliches Waſſerbaſſin. Mittwoch, 25. Februar 1931 — Ein Rieſenanker am Hauptbahnhof von Kiel wurde anläßlich der Nordiſchen Hafen⸗, Verkehrs⸗ und Schiffahrtsausſtellung aufgeſtellt, die im Mai eröffnet wird. 17 Staaten ſowie der Völkerbund haben bereits ihre Beteiligung zugeſagt. Der ge⸗ waltige Anker ſtammt aus dem Ruhrgebiet und wiegt 300 Zentner. 5 8 r rr e Zwei Stunden dauert die Giftentnahme.. In der erſten Grube müſſen ſieben Königkobraz und zahlreiche Seeſchlangen ihr Gift verſpritzen; dann wird das Tor ſorgfältig verſchloſſen. Na Liam tritt in die zweite Grube, die mehr als 300 Kobras enthält. Aus einer grauen Maſſe von Dutzenden von Leibern ziſchen ihm ſpitze Köpfe entgegen; er hält ſie mit ſeinem Gabelſtock nieder, langt ſich eine heraus, und dann wird mit der ruhigen Geſchicklich⸗ keit, die lange Uebung verleiht, Kobra für Kobra gezwungen, den Inhalt ihrer Giftzähne den Nat Liam hat ſich ſeit der Eröffnung des Paſteur⸗ Inſtituts in Siam als der geſchickteſte Schlangen. wärter erwieſen, der von Anfang an mit unglaub⸗ licher Furchtloſigkeit den Tieren entgegentrat.(r iſt wohl mehr als hundertmal gebiſſen worden, und ſchließlich drohte man ihm, um ihn etwas vorſichtiger zu machen, er werde das Serum bezahlen müſſen, wenn er es mehr als dreimal im Jahre brauche Seitdem vermeidet er die Biſſe ſeiner Pfleglinge, und er iſt lange Zeit nicht mehr von ihnen angegrif⸗ fen worden. Das Serum wird dadurch gewonnen, daß kleine Mengen Schlangengift Pferden ein⸗ geſpritzt werden, die dann im Lauf eines Jahres eine erſtaunliche Widerſtandskraft gegen das Gift ge⸗ winnen. Aus dem ſo immuniſierten Pferdeblut er⸗ hält man das Serum, das ſteriliſiert und über das ganze Land hin verteilt wird. 85 Der kleine Finger als Beweismittel Vor kurzem wurde in London ein großer Eiſen⸗ bahndiebſtahl ausgeführt. Es gelang den Die⸗ ben, in den ſtark geſicherten Güterhof der Großen Oſtbahn einzudringen und dort einen erheblichen Teil der Güter zu rauben. Um Zugang zu gewinnen, mußten ſie ein drei Meter hohes eiſernes Gitter mit ſcharfen und ſpitzen Stacheln überſteigen. Dabei klemmte einer der Diebe ſeine linke Hand ſo feſt zwi⸗ ſchen zwei Gitterſtangen, daß bei dem Abſpringen in den Hof ſein kleiner Finger ſich von der Hand losriß und in dem Gitter hängen blieb. Die Polizei verſuchte ſofort, mit Hilfe dieſes wich⸗ tigen Beweisdokumentes die Spur der Räuber auf⸗ zunehmen. Von dem kleinen Finger wurde ein Ab⸗ druck genommen und mit der Sammlung des Lon⸗ doner Polizeipräſidium verglichen. Ferner ſtellte die Polizei Nachforſchungen in ſämtlichen Londoner Krankenhäuſern an, ob dort etwa ein Mann auf⸗ genommen worden ſei, dem der kleine Finger fehlte Der Räuber hatte es aber vermieden, ein Kranken⸗ haus aufzuſuchen. Schneelataſtrophe in den Alpen Im Reiche der Lawinen Aus den Hochalpen werden überall ſchwere Lawinenni ſchütten, Telephonleitungen zerſtören und verſchiedene Ortſchaften von der 111 edergänge gemeldet, mwelt abſchneiden. die die Päſſe ver⸗ 1 0 Kiel bereitet ſich auf ſeine Schiffahrt. ausſtellung vor 1 2 Mittwoch, 25. Februar 1931 Statt Marten! Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, daß am 24. Februar 1931, um 11 Uhr im hiesigen Krankenhaus nach kurzer, schwerer Krankheit, mein lieber Mann, unser guter Vater ler ebe tenLAnd ig Pfeiller im Alter von 48 ½ Jahren in die Ewigkeit abgerufen wurde Mannheim(Waldhofstr. 14) den 24. Februat 1981 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Margareihe Dleiller geb. Vollrath nebst Kindern Ludwig I. Margareihe Neue Mannheimer Zeitung! Mittag⸗ Ausgabe 9. Seite Nummer 93 Die Beerdigung findet am Freitag. 43 Uhr nachmittags von der 5 biesigen Leichenhalſe aus statt Von Beileidsbesuchen bitten wir absehen zu wollen mit Schirm Mannheim, Danksagung 23. Februar 1931. Für die vielen und herzlichen Beweise der Teilnahme bei dem Ableben unseres lieben Onkel und Großonkel lern Julius Wagenmann in Schwetzingen sagen wir unsern aufrichtigen Dank. Die trauernd Hinterbliebenen fung kompfell Küdienzug 90 mit Flurlempe Nenigles Kugelbeleuch 1* Küchenzug *⁵ Schlrm 1 1 5 Nachttisch 1 0 ſampe mi Zuglempe mit Seldenschirm 00 Sedewaum N N . eee v Wohnzimmerlempe brunlerl, 3. U. 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Nudoll Schur Danlesagung Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme bei dem uns so schwer betroffenen Verluste sprechen wir hiermit unseren tiefgefühltesten Dank aus. Die trauernden Hinterbliebenen: Siephanie Schur Wwe. Karl Schur u. Familie 042 ee lichsten Dank. Mannheim, 25, Februar 1931. Augartenstraße 64 Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme dem Heimgang unseres lieben Entschlafenen, sowie für die zahlreichen Kranz u. Blumenspenden und besonders für die liebevolle Pflege durch die Arzte und Schwestern des Hch. Lanz Kranken- hauses sagen wir auf diesem Wege unseren herz-. Trau Dauline Cries WVe. nebst Minder u. Angehörige 60062 8 Statt Keſten Ole glückliche Gebutt einer gesunden Tochter zeſgen hocherireut an Dr. Hans Faust u. Frau Gisele 4 geb. Fischer 2. Zt. Stödt. Krankenheus 215 Abt, Prof. Or, Holzbech ennbelm 24. Febr. 1951 — Schneiderin empf. ſich i. Aufertigen u, ſein⸗ ſter Damen⸗ u. Kin⸗ dergarderobe in und auß. d. Hauſe nach Wiener Journalen. 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Beginn jeweils 13 Uhr(Lokalöffnung 127 Uhr). Mitbringen von Kindern nicht geſtattet. Die Auslöſung der Pfandſcheine vom Monat Auguſt 1930 kann nur noch bis Montag, den 2. März erfolgen. 31 Städt. Leihamt. Oeffenflicher Vortrag! Dr. med. Bircher-Benner, Zürich spricht am Montag, den 2. März 1981. abends 8 Uhr pünktlich in Mannheim im großen Saale der Harmonie“, D 2, 6 über: Welche E mährung ist wüwerig u. wie zeigi sich ihre Wirkung auf Lebensvorgänge und Gesundheii? Eintritt RM..—, reservierter Platz RM..— Veranstaltende Vereine: Deutscher Frauen- bund für alkoholfreie Kultur. Ortsgruppe Mannheim, N 5, 1— Verein bad. Lehrer- innen, Abtig. Mannheim. des Kartenverkauf in den Reformhäusern Mann- heim,. Ludwigshafen, Heidelberg. Wein- heim und an der Abendkasse. Wachelder- Extrakt bei Nieren⸗, Blaſen⸗, Darm⸗ und Magenleiden. 1 Pfund⸗Glas Mk..60. 2⁵ ö Storchen ⸗ Drogerie, Marktplatz H 1. 18. mit guter Singſtimme, Mufik hat, zu reiſender Kapelle geſu cht. 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