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Der deutſche Reichsaußenminiſter Dr. Curtius und Staatsſekretär Dr. Pünder in Vertretung des Reichskanzlers ſind heute vormittag zu ihrem drei⸗ tägigen Beſuch in Wien eingetroffen. gleitung befinden ſich Miniſterialdirektor Dr. Rit⸗ ter, Miniſterjaldirigent Dr. von Kaufmann, bie Vortragenden Legationsräte Reinebeck und bon Heeren und Oberregierungsrat Planck von der Reichskanzlei ſowie der den deutſchen Gäſten während ihres Beſuches zugeteilte Legationsrat Seemann. Mit demſelben Zuge traf der öſter⸗ zeichiſche Geſandte in Berlin, Dr. Frank, ein. Am Weſthahnhof waren zur Begrüßung der deut⸗ ſchen Delegation erſchienen: Vizekanzler und Außen⸗ miniſter Dr. Schober, im Auftrage des Bundes⸗ präſidenten Kabinettsvizedirektor Klaſterſky, Sektionschef Dr. Horicky in Vertretung des Bun⸗ deskanzlers, Generalſekretär Peter mit den Ge⸗ ſandten Junkar und Ludwig, Polizeivizepräſi⸗ dent Dr. Brandel, Zentralinſpektor Hofrat Dr. Skubl, Legationsrat Dr. Hornboſtl, Lega⸗ tionsrat Dr. Blaas und Legationsſekretär Dr. Jordan. Von der Generaldirektion der Bundes⸗ bahnen waren Generaldirektor Dr. Strafella und Bundesbahndirektor Dr. Huber anweſend. Der deutſche Geſandte Graf Lerchenfeld war mit dem Geſandtſchaftsrat Schallhorn erſchienen. Auch der gegenwärtig in Wien weilende finnländiſche Geſandte in Berlin, Vuplijoki, fand ſich zur Be⸗ grüßung ein. i Als Reichsaußenminiſter Dr. Curtius und Staagtsſekretär Dr. Pünder den Wagen verließen, wurden ſie von Vizekanzler Außenminiſter Dr. Schober im Namen der Bundesregierung herzlich begrüßt. Nach gegenſeitiger Vorſtellung der beider⸗ ſeitigen Funktionäre begaben ſich Reichsaußenminiſter Dr. Curtius und Staatsſekretär Dr. Pünder, ſowie die übrigen Herren der deutſchen Delegation in dem ſie während der Zeit ihres Aufenthaltes Wohnung genommen haben. Vor dem mit den deutſchen und öſterreichiſchen In ihrer Be⸗ 7 60 Oben links: v. Simſon, der erſte Reichstagspräſident. Straße in Berlin.': Der Wallotbau des heutigen Reichstags. Mitte: Altreichskanzler v. Bismarck im Geſpräch mit Abgeordneten des Reichstags. 2 Jahre deutſcher Reichstag Rechts: Das Gebände des alten Reichstags in der Leipziger Unten: Rechts: Der jetzige Reichstagspräſident Löbe. „Ein Zeitalter geht zu Ende“ Von Dr. Wilhelm Ziegler Es ſind gerade hundert Jahre her, ſett daß eigentliche Zeitalter der Techuſk begann Um 1830 fuhr die erſte Eiſenbahn, und das Rollen ihrer Räder kann wohl am beſten als ber erſte Takt im Siegesmarſch der Technik angeſehen werden. Seitdem haben wir in immer raſcherer Rotation neue umwälzende Erfindungen von Maſchinen er⸗ lebt. Ein halbes Jahrhundert nach der Eſenbahn das elektriſche Licht und die elektriſche Maſchine. Nur ein Vierteljahrhundert hat es dann gedauert, bis um 1900 das Auto kam, und dann nur noch ein Jahr⸗ zehnt, bis das Flugzeug und das Luftſchiff die Be⸗ zwingung der Luft in greifbare Nähe rückte. Und unmittelbar unter unſern Augen ſpielt ſich in täg⸗ lich neuer bahnbrechender Umwälzung die Eroberung des Aethers durch den elektriſchen Funken ab. Wen kann es da wundern, daß ein Taumel ob der ſtegreichen Kraft der Technik über die Menſchheit gekommen iſt? Immer neue Naturſchätze wurden gehoben, immer neue Schatzkammern wurden auf⸗ geſchloſſen, die Erzeugung des Erdballs wuchs lawinenartig, und die Menge der Menſchheit kürmte ſich immer weiter auf. Und nirgends herrſchte ernſte Not, wo der eherne Tritt der Technik ſeinen Fuß hinſetzte. Es war ein Siegeslauf, ein Triumphzug, wie ihn in ſo raſchem Tempo noch kein Zeitalter er⸗ lebt hat. So war es kein Wunder, daß dieſes Denken der Technik auch auf andere Lebensgebiete übergriff⸗ Ihre Methoden wurden herrſchend auf dem Feld der Wirtſchaft, ſchließlich auch der Kunſt und gar der Religion. Walther Rathenaus Buch von der „Mechanik des Geiſtes“ war unmittelbar vor dem Krieg die geprägte Formel für dieſen Zeitgeiſt. Rathenau ſelbſt in ſeiner ſchillernden Art war in ſeinen Büchern ebenſoſehr Künder und Prophet dieſes techniſch⸗mechaniſchen Zeitalters wie ſein ſcharfſinniger Kritiker. Das Ideal der„neuen Sach⸗ lichkeit“ in der Kunſt zeigte den Einbruch der Technik auch in dieſes Kulturbereich. Und jeder Blick auf repräſentative Neubauten unſerer Zeit macht auch dem Laien ſinnfällig, daß die Phantaſie des Tech⸗ Fahnen geſchmückten Bahnhof hatte ein zahlreiches Vor 60 Jahren, am 8. März 1670 landen 5 Wahlen 75 9 l m ſtatt. Am 21. März trat der nikers bereits die Phantasie des Künſtlers über⸗ Publikum Aufſtellung genommen, das die deutſchen r mannt hat. Auch auf die Wirtſchaft hat das techniſche Gäfte herzlich begrüßte. Eine Erklärung des Staatsſekretärs Dr. Pünder Telegraphiſche Meldung Wien, 3. März. Die„Reichspost“ bringt eine Erklärung des Staatsſekretärs Dr. Pünder, in der es u. a. heißt: „Mein hochverehrter Chef, der Herr Reichskanzler Dr. Brüning, hat ſchon am Sonntag ſeinem tie⸗ ſen Bedauern Ausdruck gegeben, daß er auf ſeinen Beſuch in Oeſterreich verzichten mußte. Die Stim⸗ men der Enttäuſchung über das Fernbleiben von Herrn Reichskanzler Brüning, die ja in Wien bereits zum Ausdruck gekommen ſind, ſind mir nur zu ver⸗ ſtändlich, und ich weiß wohl, daß meine Entſendung in keiner Weiſe als ein Erſatz für den Beſuch meines verehrten Chefs angeſehen werden kann. Ich darf audererſeits auf eines hinweiſen: Wenn der deutſche Reichskanzler in einer innerpolitiſch ſo bedeutungs⸗ vollen Woche ſeinen Staatsſekretär an dieſer Reiſe teilnehmen ließ, ſo ſollte damit doch eine beſondere Note bei dieſer Beſuchsreiſe anklingen. In voller Uebereinſtimmung mit dem Herrn Reſchsminiſter des Auswärtigen, den zu begleiten ich die Ehre habe, ſoll dadurch geltend gemacht werden, daß bei einem ſol⸗ chen Meinungsaustauſch der beiden durch die Einheit des Volkes verbundenen Staaten die gemeinſam zur Erörterung ſtehenden Fragen nicht allein dem nüch⸗ ternen Verfahren der Außenpolitik unterliegen; es ſind gemeinſame Probleme eines brüderlich ver⸗ bundenen Volkes, die in beiden Staaten zur allgemei⸗ nen Politik gehören.“ Geſandter Meyer zum Dirigenten der Oſtabteilung ernannt Berlin, 3. März. Als Nachfolger des zum Geſandten in Warſchau ernannten Vortragenden Legationsrates von Moltke iſt der Geſandte Der Reichsfinanzminiſter über Steuerfragen Ablehnung völlig abſurder Steuerforderungen der Kommuniſten Berlin, 3. März. Im Reichstagsausſchuß für Steuer⸗ fragen wurden unter dem Vorſitz des Abg. Dr. Neubauer(Komm.) verſchiedene ſozialdemokra⸗ tiſche und kommuniſtiſche Anträge behandelt, die u. a. eine Beſteuerung der Vermögen, Dividenden, Auf⸗ ſichtsratstantiemen und Einkommen über 50 000 Mk. und die Aenderung des Einkommenſteuergeſetzes verlangen. Reichsfinanzminiſter Dietrich erklärte zu den kommuniſtiſchen Anträgen, die zu⸗ nächſt eine einmalige Sonderſteuer von 20 Prozent der Vermögen über 50 000 Reichsmark fordern, u. u. folgendes:. Die Formulierung des Antrages gibt zu erheb⸗ lichen Zweifeln und Bedenken Anlaß und erſcheint in der Praxis nicht durchführbar. Sodann aber er⸗ hebt ſich die Frage, in welcher Weiſe dieſe Sonder⸗ ſteuer von 20 Prozent gezahlt werden ſoll. Wer Aktien oder Staatspapiere habe, könne ſie verkaufen. Das würde natürlich eine ſtarke Rückwirkung auf die Kursbildung an der Börſe ausüben und ſchließ⸗ lich zur Folge haben, daß der Steuerpflichtige neben der Abgabe von 20 Prozent auch weitere Einbuße an den ihm verbleibenden Vermögen infolge von Kurs⸗ rückgängen erleiden würde. Eine andere Möglichkeit wäre die, daß das Reich die Aktien in Zahlung nimmt. Das Reich würde dann an allen möglichen Geſellſchaften beteiligt ſein und an deren Geſchäfts⸗ führung mitzureden haben. Noch be denklicher iſt die Angabe, ſoweit das Vermögen aus Grund und Boden, Fabrikanteilen und ähnlichen beſteht. In ſolchen Fällen iſt eine Zahlung der Steuer durchaus unmöglich. Bei der gegenwärtigen Wirtſchaftslage ſind die Gewerbetreibenden ſchon kaum imſtaude, In dieſem Falle wäre es alſo notwendig, einen ſich über Jahre und Jahrzehnte erſtreckenden Zah⸗ lungsplan aufzuſtellen, wobei es ganz ungewiß iſt, in wieweit tatſächlich gezahlt würde. Beſteuerung der Dividenden in Höhe von 20 Prozent vor. Eine ſolche Belaſtung iſt unmöglich, denn bei einem Steuerpflichtigen mit einem Ein⸗ kommen von 100000 Mark beträgt die Einkommenſteuer allein 30 Prozent. Dazu tritt nach der neueſten Geſetzgebung ein Zu⸗ zent hinzu, ſo daß die ſich ſteuern würde. Ferner ſoll nach dem Antrag die Auf ſichts⸗ rafsſteuer auf 20 v. H. feſtgegeſetzt werden. Würde bie Tantiemenſteuer auf 20 oder 30 v. H. erhöht, ſo bedeutet das praktiſch mehr oder minder eine Weg⸗ ſteu erung der Gewinne. Es iſt ohne weiteres einleuchtend, daß das ſchließlich dazu führen müßte, daß Tantiemen und ſonſtige Gewinnanteile über⸗ haupt nicht mehr gezahlt würden. Das finanzielle Ergebnis einer ſolchen Maßnahme wäre im übrigen nicht ſehr groß. Die Tantiemen haben 1929 etwa 100 Millionen betragen, 1930 werden es etwa 80 Millio⸗ nen ſein. Eine 20prozentige Beſteuerung würde alſo etwa 16 Millionen erbringen. Weiter ſoll nach dem Antrag eine Sonderſteuer auf Einkommen über 50 000 Mark in Höhe von 20 Prozent erhoben werden. Da ſchon jetzt die Einkommenſteuer nach dem Tarif bei ſolchen Ein⸗ kommen ſehr hoch iſt, erſcheint eine weitere Belaſtung um 20 Prozent nicht durchführbar. Der Reichsfinanzmiutſter warnte zum Schluß in ſehr eindringlicher und ernſter Weiſe vor der Annahme dieſer Anträge. Sie würden nur ge⸗ Weiter ſehen die kommuniſtiſchen Anträge eine des techniſchen Muſters, der Erzfelung des höchſten ſchlag von 4 Prozent, ferner käme bei Dividenden nach dem Antrag ein wefterer Zuſchlag von 20 Pro⸗ ſteuerliche Belaſtung auf mehr als 50 Prozent des Einkommens des Denken übergegriffen und ſich ihrer bemächtigt. Der Gedanke der„Planwirtſchaft“, der nach der Revo⸗ lution in den Köpfen ſpukte, war der erſte Schößling des neuen Geiſtes. Dann kam die Parole der „Rationaliſterung“ als das letzte Evangelium des wirtſchaftlichen Fortſchritts. Immerhin hier, auf dem urſprünglichen Gebiet der reinen Vervollkommnung techniſchen Apparats und der Fabrikations⸗ anlagen im weiteſten Sinn, war die Uebertragung Nutzeffekts mit den geringſten Mitteln, naheliegend und begreiflich. Ueberraſchender und befremdender dagegen war der Einbruch der techniſchen Denk⸗ methoden in das Feld der Wirtſchaftspolitik, be⸗ denklich und darum auch verhängnisvol!l. Denn hier ward die Maſchiniſterung zur Mechanf⸗ ſterung. In zwei Formen auf zweierlei Wegen hat ſich dieſe Anwendung der techniſchen Denkmethoden auf die Wirtſchaftspolitik vollzogen. Am deutlichſten in den Vereinigten Staaten und in Deutſch⸗ land. In beiden glaubte man der Konfunktur⸗ ſchwankungen und Kriſen, denen jede Politik unter⸗ liegt, durch Rationaliſierung des Naturprozeſſes Herr zu werden. In beiden glaubte man, die Preis⸗ ſchwankungen als Urſache der Wirtſchaftskriſen auf dem Wege rationeller Regulierung ausmerzen zu können, etwa wie man eine Turbinenaulage be⸗ dient oder eine Talſperre baut. In den Vereinigten Staaten dadurch, daß man den Warenpreis ſtabili⸗ ſierte. Es ſind noch keine zwei Jahre her, daß ſelbſt der Wirtſchaftskenner durch amerikaniſche Sieges⸗ berichte angeſteckt, glaubte, es ſei ihnen drüben ge⸗ lungen, durch die Rationierung des Kredites und der Zahlungsmittel das Ideal des ſtabilen Preiſes und der ſtabilen Wirtſchaft herbeizuführen. Deutſchlaud ging den umgekehrten Weg. Hier wurde verſucht⸗ neben dem Warenpreis durch Kartellierung den Preis der„Ware Arbeit“ durch öffentliche Regulie⸗ ung den Witterungseinflüſſen der Konjunktur, Meyer zum Dirigenten der Oſtabteilung ernannt die für die Fortführung des Betriebes nyt⸗ f l. 5 n e per 5 worden.. 55 Jahre 1884 ge⸗ wendigen Gelder aufzubringen. Unmöglich eignet ſein, die Beunruhigung, die eben i.. f 8 8 aber iſt es, dazu noch 20 v. H. des Vermögens langſam etwas im Abebben ſei, von räfte, zu entziehen und dadurch die Wirtſchafts boxen iſt, war zuletzt im Auswärtigen Amt in der Ab⸗ teilung Weſt⸗ und Südeuropa tätig. aus Bargeld für Stenerzwecke aufzubringen. neuem wieder auferſtehen zu laſſen. — kämpfe mit all ihren verheerenden Folgen aus dem 2. Seite/ Wirtſcha tsleben zu verbannen. die Wund ft weit, daß i feſſor Wilſon und dem Rechtsanwalt Coolidge nun⸗ mehr der Ingenieur Herbert Hoover zum Präſi⸗ denten gewählt wurde, als Bürge der„Proſperity“ Nummer 104 der techniſchen Ideologie ging Und der Glaube an N ö 0 2 n den Vereinigten Staaten nach dem Pro. 1 Gar in der reinen Politik gewann das techniſche Denken an Boden. So iſt die Pan⸗Europa⸗Konſtruk⸗ tivn des 5 Coudenhove durch und durch vom Geiſte des Ingenieurs burchtränkt. Vor allem in den Vereinigten Staaten, aber auch ſonſt in der ziviliſierten Welt kam man ſich vor wie in den glatt polierten, aber kalten Marmorwänden des Schaltraums einer elektriſchen Ueberland⸗ zentrale, wo mit ein paar Schaltergriffen die ganze Stromzirkulation über Provinzen hin und her ge⸗ worfen wird. So etwa glaubte man von einem Kom⸗ mandoſtand aus auch den Blutkreislauf des Wirt⸗ ſchafts! Grafen die Riſſe und Sprünge in dieſem Idealgemälde der Deutſchland, Druck der der Arbeitsloſigkeit umher. Exempel dafür, daß die gegangen iſt. Vorläufig ſtehen wir am Grabe dieſer Hoff⸗ nungen. In der Welt rüſtet man noch tapfer drauf los zur Vervollkommnung des Produktionsapparats. In Rußland wird ein Fünfjahres⸗ Plan nuf vier Jahre zuſammengepreßt, werden Großkraft⸗ werke, Raffinerien, Ziegeleien in amerikaniſchem Tempo und Ausmaß aus der Erde geſtampft. Stalin hat noch vor wenigen Tagen ſelbſtbewußt verkündet: „Es bleibt nur noch wenig zu tun: Die Technik zu ſtudieren und uns die Wiſſenſchaft zu eigen zu machen. Sobald wir das erzielt haben, werden wir ein Tempo einſchlagen, von dem wir fetzt nicht zu träumen wagen.“ In Aegypten werden Stau⸗ dämme eingeweiht in Indien Weizenplantagen angelegt und 0 Induſtrien aufgezüchtet. Und in anderen Zonen, in Sübamerika ober Niederländiſch⸗ Indien oder auf den amerikaniſchen ehemaligen Prärien verfault der Weizen, verbrennt man Zucker⸗ rohr oder wirft man den Kaffee ins Meer. Der unerſchütterliche Glaube an die ad⸗ ſolute Gültigkeit der techniſchen Methoden iſt ins Wanken geraten. Noch iſt nicht abzuſehen, wohin bie Dinge weiter treiben werden. Sicher iſt nur eins, daß Politik überall, im Staats-, Wirtſchafts⸗ und Geiſtesleben Politik iſt und bleibt, alſo ein Um⸗ gehen mit Menſchen und nicht mit Ziffern, mit Qualitäten und nicht mit Quantitäten, mit un⸗ berechenbaren Größen. Dieſe Erkenntnis iſt die teuer bezahlte Lehre dieſer Epiſode. Sonderbar und rätſelhaft iſt nur, daß ein Land und ein Volk von dieſen Strömungen des Zeitgeiſtes verſchont ge⸗ Blteben iſt, daß alle dieſe Verſuchungen des Kultes der Technik an ihm abgeprallt ſind. Es iſt Frank⸗ reich. Der Grund liegt wohl ebenſoſehr im fran⸗ zöſtſchen Weſen, in ſeiner Volksſtruktur wie in ſeiner ausgewogenen wirtſchaftlichen Lage. Von hier aus ergeben ſich auch ohne weiteres beſtimmte Perſpek⸗ biven für die Poſition der franzöſiſchen Politik in den weiteren Auseinanderſetzungen der großen Mächte. verſtärkt durch den Als lebendiges Rechnung nicht Streſemanns Außenpolitik erhält von 1 85 aus ihr rechtes Licht. Das Zeitalter der Technfk ſcheint im Abflauen. Wenn die Beherrſchung der Naturkräfte burch den Menſchen nicht mehr hervorgebracht hat als das jetzige Chaos der Weltwirtſchaft, dann ſcheinen tat⸗ ſächlich andere Kräfte erforderlich und zur Führung berufen. Vielleicht werden dieſe Kräfte nicht ſo be⸗ dingungslos überzeugt ſein von den unbegrenzten Möglichkeiten der Rationaliſterung u. Maſchiniſterung, vielleicht auch nicht ſo unbedingt von der Allmacht der menſchlichen Vernunft. Vielleicht wird ein Fünkchen mehr Beſcheidenheit und mehr Reſpekt vor den objektiven Mächten des Lebens, vor Ethik und Religion, nicht zum Schaden unſerer Gegenwarts⸗ Kultur, ſtie auf ihrem Weg begleiten. Berlin, 3. März.(Drahtber. unſ. Berl. Büros.) Die Oberbürgermeiſterwahlen in Berlin ſollen, wie die B. Z. berichtet, ſobald das Geſetz für die Ber⸗ liner Stadtverwaltung vom Landtag angenommen iſt, in der erſten Hälfte des Monats April vorgenom⸗ men werben. ebens planmäßig regulieren und regieren zu können. In der alten Welt zeigten ſich ſchon frühzeitig ch 5. tiſchen Abrechnung ktechniſierten Wirtſchaft. Vor allem in England und 3 r würgenden Tributlaſten, ſchleicht jetzt das Geſpenſt genug übrig, die das Bild der guf⸗ Rene Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗ Ausgabe Die Lehre von Braunſchweig Kriliſche Betrachtung des Wahl-Ergebniſſes Zu l Kommunal⸗ und Kreistagswahlen in Braunſchweig wird man einen Vorbehalt machen müſſen, 5 man allgemeine Schlußfolgerungen zieht. Es handelt ſich nicht um Wahlen, die durchgängig nach einheitlichen politiſchen Geſichtspunkten vor⸗ genommen worden ſind. In einer ganzen Reihe von Landorten hat die Politik überhaupt keine Rolle geſpielt, ſondern das vereinfachte Verfahren Platz gegriffen, 15 nur n e e ohne kde als gewählt galt. Es wäre alſo falſch, Hie Brant ſchweiger Wahlen in dem Lichte einer großen poli⸗ zu ſehen, die alle braunſchwei⸗ iſchen Wähler ohne Ausnahme in ihrer Haltung be⸗ Aber wenn man auch dieſen Vor⸗ doch noch Züge braunſchweigiſchen Wahlen im politiſchen und parteipolitiſchen Sinne beſtimmen. In den größeren Orten und namentlich in der Stadt Braunſchweig hatten die Wahlen die Bedeutung einer politiſchen Ent⸗ ſcheidung. Man kann deshalb aus dieſer erſten größeren Wahlhandlung nach dem 14. September v. J. doch wohl zutreffende Schlüſſe auf die allgemeine Wählerſtimmung ziehen. Das Waßlergebnis vom Sonntag läßt vor allen Dingen einen Zug unſerer inneren Entwicklung ſehr deutlich hervortreten. Die Wählermaſſen ballen ſich mehr und mehr auf der rechten und linken Seite zu⸗ ſammen und bei dieſem Abſtrömen der Maſſen nach rechts umd links ſchrumpft die Mitte immer weiter zuſammen. Wenn man die Geſamtzahl der abgegebe⸗ nen Stimmen der Betrachtung zugrunde legt, ſo ſtehen die Nationalſozialiſten und die Deutſchnationalen mit mehr als 100 000 Stimmen auf der rechten, die Soztalbemokra⸗ ten und die Kommuniſten mit mehr als 130 000 Stimmen auf der linken Seite. Dazwiſchen befindet ſich eine bürgerliche Mitte, die nicht mehr die Zahl von 50 000 Stimmen erreicht. In der Stadt Braunſchweig iſt das Bild ähnlich. National⸗ ſozialiſten und Deutſchnationale bilden mit rund 31000 Stimmen die Rechte, Sogtaldemokraten und die Hommuniſten mit rund 49 000 Stimmen die Linke. Die bürgerliche Mitte iſt auf 14 bis 15 000 Stimmen zurückgegangen. Bei dieſer Gruppierung handelt es ſich um eine Fortſetzung der Entwicklung, die zum erſten Male am 14. September v. J. in die Erſchet⸗ nung getreten iſt. Die Nationalſozialiſten haben im ganzen Lande Braunſchweig mehr als 1600 Stimmen gewonnen. Damit läßt ſich an ſich nicht viel Staat machen. Wenn man aber bedenkt, daß in vielen Landorten, wie ſchon geſagt, überhaupt nicht politiſch gewählt worden iſt, ſo wird man nicht bezweifeln können, daß die An⸗ ziehungskraft der nationalſozialiſtiſchen Agitation noch im Steigen begriffen iſt und daß der national⸗ ſozialtſtiſche Gewinn bei einer großen politiſchen Wahl wahrſcheinlich größer geweſen wäre. Linken haben die Sozialbemokraten zwar er⸗ ſtimmt hätte. behalt machen muß, ſo bleiben Auf der heblich verloren, aber die Kommuniſte auch gewonnen. Wenn ihre Gewinne die ſozial⸗ demokratiſchen Verluſte auch nicht wettmachen, ſo läßt ſich doch nicht beſtreiten, daß die Radikaliſierung n doch der Wählerſchaft auch auf der linken Seite Fort⸗ ſchritte gemacht hat. Auf jeden Fall hat aber die Einſchrumpfung der bürgerlichen Mitte ſich weiter fortgeſetzt. Es kommt nicht viel dabei heraus, wenn man die Verluſte der einzelnen bürgerlichen Parteien nachrechnet und wenn man z. B. darauf hinweiſt, daß in der Stadt Braunſchweig die Staatspartei vollkommen unter den Tiſch gefallen iſt. In dem Geſamtwahlergebnis der braunſchweigiſchen Wahlen gibt es einige Lichtpunkte. In der bisherige abſolute ſo zial d heit beſeitigt worden. Stadtverwaltung von Braunſchweig iſt die Die Mehrheit behaupten, womit praktiſch nicht viel anzu⸗ fangen iſt. In einigen Landkreiſen iſt die ſozial⸗ demokratiſche Mehrheit gebrochen worden, ein erfreu⸗ licher Beweis dafür, daß ſich doch allmählich eine Ab⸗ kehr der Wähler von der ſozialdemokratiſchen Partei vollzieht. Aber dieſe Einzelgewinne können den un⸗ verkennbaren Nachteil der Geſamtentwicklung nicht aufwiegen. Wenn man ihre Agitationen hört, be⸗ trachten ſich ja auch die Nationalſozialiſten als Geg⸗ ner der bürgerlichen Wirtſchafts⸗ und Geſellſchafts⸗ ordnung und je ſtärker die radikalen Flügel rechts und links anwachſen, je mehr die bürgerliche Mitte in dieſem Prozeß einſchrumpft, deſto mehr ſpitzen ſich auch die innerpolitiſchen Gegenſätze in Deutſchland zu. Man darf bei der Bewertung des braunſchweigi⸗ ſchen Wahlergebniſſes auch nicht überſehen, daß die Radikaliſierung nicht nur über die bürger⸗ liche Mitte, ſondern auch über die noch verhältnis⸗ mäßig gemäßigte Rechte und Linke hinwegſchreitet. Die Sozialdemokraten haben Wähler an die Kom⸗ muniſten abgegeben und die Deutſchnationalen an die Nationalſozialiſten. Der Entſcheidungs⸗ kampf zwiſchen Rechts und Links, dem die Entwick⸗ lung zuſtrebt, gerät alſo mehr und mehr unter die Herrſchaft der ſchärfſten Tonart und der radikalſten Elemente. Das deutſche Volk droht in zwei Haupt⸗ lager zu zerfallen, die ſich nicht, wie früher die Li⸗ beralen und die Konſervativen in England, in der Ausübung der Regierungsgewalt ſchiedlich⸗ friedlich ablöſen, ſondern die ſich gegenſeitig vernichten wollen, wie es der Reichsbanner⸗Gene⸗ ral Hörſing den Nationalſozialiſten ſchon wie⸗ derholt angedroht hat. Unter den Gründen, die zu dieſer bedenklichen Entwickelung geführt haben, wird man heute be⸗ ſonders einen erwähnen müſſen: Die bedenkenloſe, parteipolitiſche Linksregierung in Preußen, die, auf eine ſchwache parlamentariſche Mehrheit geſtützt, die eine Hälfte der Bevölkerung gegen die andere ausgeſpielt und damit jenen ſchar⸗ fen Gegenſatz zwiſchen Links und Rechts geſchaffen hat, der mehr und mehr unſer ganzes innerpoliti⸗ ſches Leben beſtimmt. Dr. Schacht zur Reparationsfrage Telegraphiſche Meldung Stockholm, 3. März. Vor Beginn ſeines heutige Vortrages wird Dr. Schacht folgende Erklärung abgeben: Es iſt bekannt, daß ich die Einſtellung der Reparattions zahlungen für eine un⸗ erläßliche Vorausſetzung für die Geſundung ſowohl der deutſchen wie der internationalen Wirtſchaft halte. Immer wieder verbreitet ſich das Mißverſtänd⸗ nis, als ob damit auch eine Einſtellung der privaten Schuldenzahlungen Deutſchlands verbun⸗ den ſet. Ich möchte deshalb, wie ich es ſchon in Ame⸗ rika getan habe, auch heute wieder erklären und un⸗ zweideutig feſtſtellen, daß Deutſchland alle ſeine pr i⸗ vaten Schuldverpflichtungen erfüllen muß und wind. Geſchichte im Tonfilm Zur Aufführung des Danton⸗Films im Alhambra⸗Theater Der hiſtoriſche Film hat jetzt ein weſentliches Element hinzugewonnen: das geſprochene Wort. Da⸗ durch iſt er ungleich näher gerückt, um eine Dimen⸗ ſton der Wirklichkeit reicher geworden. Iſt da in der Tat eine Bereicherung? Bei Stoffen der Vergangen⸗ heit, die nicht zu ſehr von der Gegenwart abliegen, mag es wirklich ein Ausdrucksmittel mehr ſein, wenn da auf einmal die Geſtalten anfangen zu reden, aber je weiter wir in den hiſtoriſchen Ablauf zurück⸗ ſchreiten, deſto ſchwieriger erſcheint die Löſung der Frage, wie die Sprache dieſer abgelebten Zeiten klingen muß. Der Tonfilm baut eben als Photo⸗ graph der Geſte und des Worts eine Realität auf, die gerade auch bei den Worten ihre eigene Geſetz⸗ mäßigkeit erfordert. Auf der Bühne des Sprechtheaters leben die hiſtoriſchen Geſtalten ſchon läugſt. Aber dort hat der Dichter ihre Belebung übernommen; er hat ihnen mit dem Wort die Seele gegeben. Und damit kommt das Entſcheidende in dieſen Zuſammenhang: für den Tonfilm haben wir noch keinen Dichter. Der dichteriſche Stil muß erſt noch dafür geſchaffen wer⸗ den. Einſtweilen gibt es nur mehr oder weniger gute Verfaſſer von Dialogen, denen die ſchwierige Auffaſſung zufällt, zu den Bildern eine möglichſt plaſtiſche Begleitmuſik des Worts zu ſchreiben. So kommt es, daß das Stoffliche vorherrſcht, ſtatt 5 d Verfaſſer des Textes die Herrſchaft darüber ennoch kann der Toufilm bei der ein⸗ ug der hiſtoriſchen Linie nicht ver⸗ D inge ins Heutige ütberſetzen, Um dem Hörer! ſie the zut bringen. So bleibt eine ſehr ſchwierige tation übrig, der ſich der Tonfilm gegenüber ſieht Sie läßt ſich aus dem neuen Danton⸗Film unſchwer ableſen. Das ganze Zeitalter der franzö⸗ ſiſchen Revolution verſucht er aufzurollen; eine ſehr ſchwere Aufgabe, wenn ſie einigermaßen auf kompo⸗ ih piſche Vollſtändigkeit Anſpruch erheben will. Ein Zuviel an Szenen und Bildern, ein undurchdring⸗ liches Aneinanderreihen von Ereigniſſen iſt die Folge. Dabei muß man es der Art und Anlage zugute hal⸗ ten, daß ſie von vornherein auf eine künſtleriſche Wir⸗ kung aus war, die ſich von der üblichen Ateliertechnik unterſcheidet. Ueber dem Ganzen liegt die Atmo⸗ ſphäre eines dunklen Zeitalters, das ſeine Ideen durch hölliſche Rauchſchwaden hindurchtragen muß. Aber das Bild dieſer Zeit verliert ſich in ein Moſaik, dem der eigentliche Zuſammenhang fehlt. Die durch⸗ gehende Linie dieſer Bildchronik iſt ſchwer zu erken⸗ nen. Erſt in dem fortſchreitenden Gegeneinander von zwei führenden Perſönlichkeiten der Handlung nimmt der Film an Spannung zu, ohne dieſe Möglichkeit ganz auszuwerten. Sie heißt:hie Danton, hie Robe⸗ ſpierre. Auf der einen Seite der glühende, blutvolle, auf der andern Seite der kalte, blutrünſtige Revo⸗ lutionär. Der Mann der Idee hier, der Sklave ſei⸗ nes Ebrgeiges dort. Dieſe Kontrapunktik verlohnt den Film. Ihre Darſtellung teilt ſich auf in den Danton von Kortner und den Robespierre von Gründgens. Dieſer gibt mit der Figur des trockenen Advokaten und Jakobiners eine der beſten Leiſtungen, die der Tonfilm bisher hervorbrachte. Das Undurchdring⸗ liche, Hinterhältige dieſes Doktrinärs der Revolu⸗ tion(der deshalb ihr eigentlicher Verräter wurde), erſcheint wirkſam der temperamentvollen Art Dan⸗ tons entgegengeſetzt. Deſſen Eigenart bleibt die des großen Redners, des größten, den die Revolutions⸗ zeit nach Mirabeau kannte. Zum Redner gehört nach der Idee die Stimme, die ſie verkündet. Und Kortner iſt der Träger einer der eigenartigſten Stimmen, die die Bühne und der Tonfilm kennt. Das Schneidende, Durchdringende ſeines Organs macht aus dieſem Danton eine höchſt einprägſame Figur, und wenn ſich dieſe Geſtalt auch weſentlich von der Art unterſcheidet, wie etwa Georg Büchner in ſeinem genialiſchen Dantondrama dieſen Helden ſeiner Ueberzeugung geſehen hat, ſo muß man doch die ſtarke Individualität anerkennen, die aus dieſer Leiſtung ſpricht und die beſonders in der Szene vor dem Revolutionstribunal, der beſten des Films, zum Ausdruck kommt. Dieſe Privatverpflichtungen umfaſſen alle von Ban⸗ ken, Kaufleuten oder Privatkapitaliſten in Deutſch⸗ land geliehenen Beträge und alle von ihnen gekauf⸗ ten Wertpapiere einſchließlich der ſog. MDoung⸗ anleihe. Ein litauiſches Militärflugzeug über Tilſit — Tilſit, 3. März. In den ſpäten Nachmittagsſtun⸗ den überflog geſtern ein Flugzeug, vom Memelgebiet kommend, bei Kallwen die deutſche Grenze. In 300 Meter Höhe wurde es über dem Tilſiter Flugplatz beobachtet. Ueber die Stadt hinweg nahm es den Weg nach dem Stadtwalde, änderte dann den Kurs und flog bei Neuhof Ragnitt wieder nach dem Me⸗ melgebiet zurück, woes notlandete. Es konnte feſtgeſtellt werden, daß es ſich um ein litauiſches Mi⸗ litärflugzeug handelt. können hier nur mit Hilfe der Kommuniſten die emokratiſche Mehr⸗ Sozialdemokraten von dem Abgeordneten Stubbendorff(Du.) die Dienstag, 3. März 1931 Aus d der e Reichstagsſitzung Drahtbericht unſeres Berliner Büro Berlin, 3. März. In der heutigen Reichstagsſitzung wurde ſofort mit den Abſtimmungen zum Ernährungs⸗ etat begonnen. Der kommuniſtiſche Mißtrauens⸗ antrag gegen den Reichsernährungsminiſter wurde in namentlicher Abſtimmung mit 311 gegen 60 Stim⸗ men abgelehnt, desgleichen ein kommuniſtiſcher An⸗ trag, das Gehalt des Ernährungsminiſters zu ſtrei⸗ chen. Sodann wurde über die einzelnen Poſitionen des Ernährungsetats abgeſtimmt. Das Abſtimmungs⸗ geſchäft zieht ſich ſehr in die Länge, da wiederholt der Hammelſprung ſich als notwendig erweiſt. Schwere Anſchuldigungen gegen den Scheuer⸗Konzern Telegraphiſche Meldung — Berlin, 3. März. Im Unterſuchungsausſchuß des Reichstages über die Roggenſtützung wurde heute Behauptung aufgeſtellt, bei verſchiedenen Mühlen des Scheuerkonzerns und bei dem Konzern ſelbſt, der Getreideinduſtrie und Kommiſſionsaktiengeſellſchaft ſeien Bilanzfälſchungen vorgenommen worden, um einen höheren Wert der betreffenden Objekte vorzu⸗ zutäuſchen, zwecks Erzielung höherer Verkaufspreiſe. Abg. Stubbendorff, der zur Begründung ſeiner Behauptung genaue Daten und Zahlen anführte. erklärte u. a. noch, bei den Mühlen ſollen Verluſte, die teilweiſe einen erheblichen Umfang erreichten, durch Zuweiſungen durch die Mühlen⸗ Vereinigung, der Holding⸗Geſellſchaft für die Konzernmühlen aus⸗ geglichen, bezw. darüber hinaus kleinere Gewinne bilanzmäßig zur Ausweiſung gebracht worden ſein. Die Reichshilfe für den Oſten Drahtbericht unſeres Berliner Büro Berlin, 3. März Der Reichsrat wird in ſeinen Ausſchüſſen diese Woche die Oſthilfegeſetze beraten und ſie vorausſicht⸗ lich am Samstag verabſchieden. Die Begründung der Geſetze iſt dem Reichsrat nunmehr zugegangen. Ueber den Entſchuldungs bedarf von 850 Millionen Mark wird darin, wie wir dem Demokratiſchen Zeitungsdienſt entnehmen, folgende Rechnung aufgeſtellt: In dem jetzigen Oſthilfegebiet ſind etwa 50 000 Anträge mit einem Umſchuldungs⸗ bedarf von 530 Millionen angemeldet Wenn man annimmt, daß ein Teil dieſer Anträge ſich als unbegründet erweiſt und daß weiter der im Einzelfall beſtehende Entſchuldungsbedarf durch die Maßnahmen des Gläubigerakkords, des Landver⸗ kaufes und der Betriebsſtcherung eine weitere Sen⸗ kung erfährt, dürfte der tatſächlich begründete Ent⸗ ſchuldungsbedarf im jetzigen Oſtgebiet etwa 280 Millionen Mark betragen. Dabei iſt zu be⸗ rückſichtigen, daß im jetzigen Oſthilfegebiet in Ver⸗ folg früherer Umſchuldungen bereits etwa 190 Millionen Darlehen begeben worden ſind. Verallgemeinert man die ſo gewonnenen Zahlen auf ſämtliche Gebiete, ſo ergibt ſich unter Bexrück⸗ ſichtigung des Umſtandes, daß die kriſenhafte Zu⸗ ſpitzung der Verſchuldungslage von der Grenze aus⸗ gehend allmählich abebbt, ein Entſchuldungsbedarf von 850 Millionen. Dieſer Betrag ſtellt die äußerſte Grenze der Geldͤbeſchaffungsmöglichkeit dar. — Todesopfer eines rückſichtsloſen Motorrad⸗ fahrers — Berlin, 3. März. Auf der Straße von Arus⸗ walde nach Reetz fuhr geſtern ein Motorradfahrer in raſender Geſchwindigkeit an einer etwa 100 Mann ſtarken Reichsbannerabteilung vorbei. Dabei wurde ein eb nf ähriger Junge von dem Motorrad erfaßt und etwa 30 Meter weit mitgeſchleift. Dem Kinde wurde der Kopf vollſtändig zerſchmettert, ſodaß der Tod auf der Stelle eintrat. Der rückſichtsloſe Fahrer ſetzte ſeine Fahrt fort, ohneſich um 7 Opfer zu kümmern. Die übrige Darſtellung verſucht mit mehr oder weniger plaſtiſchen Mitteln die Zeit lebendig zu machen, aus der ein Napoleon emporwuchs. Die Szenen erſcheinen in einer Art Abſtraktion, die das Ganze in einen zuweilen imaginär wirkenden Raum hineinhebt. Die Alltäglichkeit der Sprache entſpricht dem kaum. Aber auf die Löſung dieſer ſchwierigen Tonfilmfrage warten wir ja noch, wie wir gegen⸗ wärtig beim Tonfilm überhaupt auf Vieles warten. — An der Handels⸗Hochſchule Mannheim beginnt das Sommer⸗Semeſter am 4. Mai. Das Vorleſungs⸗Verzeichnis iſt ſoeben erſchienen und in den hieſigen Buchhandlungen, im Verkehrsverein, ſowie bei den Pedellen in A 1, 2/3 und A 4 1 für 50 Pfg. erhältlich; nach auswärts kann es vöm Se⸗ gegen Voreinſendung von 60 Pfg. bezogen werden. Der Vorleſungsplan enthält eine Reihe neuer Vor⸗ leſungen; Sprachkurſe ſind vorgeſehen für Franzöſiſch, Engliſch, Italieniſch, Spaniſch und Ruſ⸗ ſiſch, ferner Kurſe zur Pflege der deutſchen Sprache. Betreffs der Einzelheiten ſei auf das Vorleſungs⸗ Verzeichnis ſelbſt verwieſen. 2 Der pyrausſichtliche neue Leiter der Heidel⸗ berger Ohrenklinik. Profeſſor Dr. Karl Beck, Di⸗ rektor der Univerſitätsklinik für Ohren⸗, Naſen⸗, und Kehlkopfkranke zu Heidelberg, wurde zum Nachfolger von Geh.⸗Rat Kümmel ernannt. Profeſſor Beck iſt ein Sohn des früheren Mannheimer Ober bür⸗ germeiſters Dr. Otto Beck. Eine öffentliche van Gogh⸗Ausſtellung in Amſterdam. Das Städtiſche Muſeum in Amſterdam hat in drei großen Sälen 100 Gemälde und 100 Zeichnungen van Goghs ſowie 30 Bilder ſeiner fran⸗ zöſiſchen Zeitgenoſſen zu einer van Gogh⸗Sammlung zuſammengeſtellt, die unentgeltlich von jedermann beſichtigt werden kann. Die Bilder entſtammen dem 0 achlaß des Kunſthändlers Theo van Gogh, des Bruders des Malers. Der jetzige Eigentümer, Ingenieur V. W. van Gogh, hat die Bilder dem [Städtiſchen Muſeum auf unbeſchränkte Zeit zur 1 Verfügung geſtellt. kretariat der Handelshochſchule(Mannheim, C 2, 1) Theater und Muſik 5 Eine ſchaurige Uraufführung. Ziemlich an⸗ ſpruchsvoll trat in München ein Theaterunter⸗ nehmen mit dem Titel„Kriminal⸗Kammer⸗ ſchauſpiele“ vor die Oeffentlichkeit. Zunächſt wurde die Preſſe darüber aufgeklärt, daß nicht etwa Kriminal⸗Kolportage im Sinne eines Wallace oder Bruckner oder Kitſchromantik in der Art des Pariſer „Grand Guignol“ geboten werden ſollten, ſondern Stücke, in denen ganz beſonderer Wert„auf eine kriminell⸗forenſiſche Vorunterſuchung, auf die Er⸗ mittlung der Tatmotive, ſowie auf die Feſtſtellung ſämtlicher Charakterzüge uſw.“ gelegt werde. Die Stücke ſeien nur„Mittel zum Zweck“, Werke im ſtaatserhaltenden Sinn, zur Erhellung der Ver⸗ brecher⸗Pſychologie beſtimmt. Und nicht genug damit: die Schauſpieler müßten„pandämoniſchen“ Charakter haben, vor allem körpergebildet und phyſiognomiſch ausgeprägt ſein. Stanislawſki, Brahm und Rein⸗ hardt wurden als Vorbilder in unmittelbare Nähe gerückt. Groß war die Enttäuſchung, als eine Matinee im Schauſpielhaus die Probe aufs Exempel brachte. Es kamen„Todesſchwingungen“ von Friedrich George(alias Ludwig Beck) vor ge⸗ ladenem Publikum zur Uraufführung. Man ſah ein Rittergut an der deutſch⸗polniſchen Grenze, darinnen einen ältlichen Baron, der ſtöhnend im Rollſtuhl durch die Zimmer rutſcht, einen martialiſch ausſehenden Kriminaliſten, der nach hochnotpeinlichen Verneh⸗ mungen ſchließlich den Sohn als Brudermörder ent⸗ larvt. Abgeſtandenſte Kolportage machte ſich mit einer Zähflüſſigkeit breit, die den Schauer in Komik ver⸗ wandelte. Es gab nicht nur keine Geſtalten, es fehlte auch jede pſychologiſche Entwicklung und hühnen⸗ mäßige Formung; als gar Tränen der Rührung über den unerbittlichen Gang der„ſtaatserhaltenden“ Ge⸗ rechtigkeit floſſen, fing der geduldige Zuſchauer zu lachen an. Erdrückende Langeweile fand ſo einen heiteren Abſchluß... Wie wir hören, planen die „Kriminal⸗Kammerſchauſpiele“ eine Tournee durch Deutſchland. Man iſt alſo gewarnt. mr. Dienstag, 3. März —— e—.—.. Keine Förderklaſſen⸗Schulhäuſer! anforderungen ſa die leiſtungsſchwachen Kinder der Maunheimer Volksſchule zuſammen, um ihnen ſchuliſche Mißerfolge möglichſt erſparen, ihre Freude am geiſtigen Fortſchreiten zu bewahren. Sie werden durch die nunmehr erweiterte Einweiſungs⸗ möglichkeit an Zahl wachſen. Ihre den Schwach⸗ begabten angepaßten Einrichtungen bedingen eine gegenüber den Hauptklaſſen weſentlich herabgeſetzte Klaſſenſtärke. Deshalb errichtete man eigene Förderklaſſen⸗Schulhäuſer mit kleineren Klaſſenzimmern. Dieſe an ſich bewundernswerten Bauten erfreuen ſich bei den Eltern diefer Kinder einer ſehr geringen Beliebtheit. Die Mannheimer Kinder haben für dieſe Schulhäuſer eigene Spott⸗ namen erfunden.(Das iſt, wie ſchon mancher zu ſeinem berechtigten Aerger erfuhr, ja die ſtärkſte Seite der kleinen Mannheimer!) Solche allgemein gewordenen„Decknamen“ ſind, wie die Erfahrung lehrt, leider unausrottbar. Dieſe Uebernamen, ſtändig wiederholt, überall gekannt, gefürchtet und deshalb beſonders wirkungsvoll, können aber Kin⸗ der und deren Eltern zur Verzweiflung bringen. Es iſt darum nicht zu verwundern, daß ſich manche Eltern mit größtem Nachdruck gegen eine ſolche „Deklaſſierung“ ihrer Kinder wehren. Dieſe Eltern ſind ohne weiteres davon überzeugt, daß ihre Kinder den Anforderungen der Hauptklaſſe nicht gewachſen find; ſie können in Sonderklaſſen für Leiſtungs⸗ schwache beſſer,„naturgemäßer“ gefördert werden. Sie kämpfen nur gegen die öffentliche Kund⸗ machung dieſer ſchwachen Begabung ihrer Kinder, zu die ja verſchiedenen Urſachen letwa ſchwerer Er⸗ krankung im frühen Kindesalter u. dergl.) eut⸗ ſpringen kann. Aber— das ſchnell gefällte„Volks⸗ Urteil“ iſt meiſt hart, rückſichtslos, einſeitig. Es hält ſich an den Spruch:„Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“ und glaubt nur an direkte Vererbung der geiſtigen Eigenſchaften. Andere Urſachen werden durchweg nicht gelten gelaſſen. Das iſt mit die tiefere Urſache, weshalb ſich viele Eltern gegen die„Kaſernierung der Schwachbegabten“(der Volks⸗ mund gebraucht einen härteren Ausdruck) ſträuben. Wenn(wie anfangs) jedes Schulhaus ſeine Schwach⸗ hegabten⸗Klaſſen hätte oder die Schwachbegabten etwa mit Sprachklaſſen oder dergl., alſo mit beſon ders Begabten, zuſammen wären, ſodaß dieſem trotz aller Aufklärung unausrottbaren Gerede der Hauptein⸗ wand— die öffentliche Kennzeichnung als unter⸗ begabtes Kind— entzogen wäre, dann würde zweiſel⸗ los der Widerſtand gegen dieſe au ſich gewiß recht gute Einrichtung ſchwinden. Auch wäre eine weniger auffällige nung dieſer Sonderklaſſen recht wünſchenswert. Anderwärts unterſcheidet man ſtatt Haupt⸗ und Förderklaſſen A- und B⸗Klaſſen. Die Parallelklaſſen kaun man durch arabiſche Zahlen nach den römiſchen Zahlen der Jahrgänge(Altersklaſſen) kenntlich machen. Durch ſolches„Unſichtbar machen“ der Schwachbegabtenklaſſen würde Lehrern und Eltern die ſchwere Erziehungs⸗ und Bildungsarbeit an Meſen auchohne Spottnamen recht bedauernswerten Kindern weſentlich erleichtert. Aeußere Formen dürfen einer guten Sache nicht zum Schaden ge⸗ reichen. Die unſcheinbarſte Hülle paßt für den koſtbarſten Inhalt am beſten! Dr.-a Das Hochwaſſer im Waloöpark Genauer geſagt iſt es gar kein Hochwaſſer, ſondern nur hoher Waſſerſtand, der ſich außerdem kei⸗ neswegs im Waldpark breit macht, vielmehr nur deſſen Rand beſpült, und ſchließlich iſt es beinahe ſchon wieder vorbei. Geſtern noch war der Waſſer⸗ ſpiegel des Rheins in bedrohliche Nähe der Uferwege geſtiegen, aber heute morgen war der Höchſtſtand er⸗ reicht. Der Graben in der Nähe des Waldparkreſtau⸗ rants, der ſogenannte„Schlauch“, führt noch Waſſer, von Druckwaſſer iſt ſonſt nicht viel zu ſehen. Am Strandbad war heute mittag noch die letzte Stufe der Terraſſen überflutet. Das Waſſer war etwa einen eter vom Promenadeweg entfernt. Schaden iſt, ſo⸗ weit uns bekannt wurde, nicht entſtanden. Ein Blick auf das andere Ufer zeigt, daß auch der Ludwigs⸗ hafener Stadtpark im großen Ganzen trocken geblie⸗ ben iſt. 8 5* Kirche und Wirtſchaftsleben. Im Hinblick auf die gegenwärtige ſchwierige Lage der babdiſchen Wirtſchaft und des badiſchen Handwerks im beſon⸗ deren hat der Evangeliſche Oberkirchenrat es den Kirchengemeinderäten nahegelegt, bei Vergebung von Aufträgen für kirchliche Bauten und ihre Ein⸗ dichtung darauf zu halten, daß heimiſchen Fir⸗ men und Geſchäftsleuten die Möglichkeit zu Ange⸗ boten auf die geplanten Arbeiten gegeben wird. Bezeich⸗ Ebenſo ſoll im Intereſſe der badiſchen Forſtwirt⸗ ſchaft bei kirchlichen Bauten und Inſtandſetzungen an kirchlichen Gebäuden nur inländiſches Holz ver⸗ wendet werden. * Leiche einer unbekannten Frau geländet. Geſtern vormittag wurde aus dem Rhein bei Km. 260 die Leiche einer bis jetzt unbekannten Frau ge⸗ ländet, die ſchon einige Zeit im Waſſer gelegen haben dürfte. Alter offenbar zwiſchen 250 und 30 Jahren, mittelgroß, ſchlank, hat blonde lange Haare, trug blaues Wollmouſſeline⸗Kleid mit kleinen Blu⸗ men, weißwollenes Aermelhemd, ſchwarze geſtrickte Wollſtrümpfe, darüber ſchwarze Wollſocken. Anhalts⸗ punkte über die Perſönlichkeit wollen der Kriminal⸗ poltzet mitgeteilt werden. Neue Maunheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Einige Worte zum Preis abbau des wir Badi⸗ um Auf Von der Laudeszentrale ſchen Einzelhandels werben nahme folgender Zuſchrift erſucht: Wenn auch im allgemeinen die im vorigen Jahre künſtlich genährte Erregung über das angebliche Mißverhältnis zwiſchen Einkommen und Lebens⸗ haltungskoſten inzwiſchen ruhigerer Ueberlegung ge⸗ wichen iſt, ſo gibt doch der Abbau der Beamten⸗ und Angeſtelltengehälter da und dort auch heute noch Gelegenheit, dem Einzelhandel darüber Vorwürfe zu machen, daß er mit der Reduzierung ſeiner Preiſe den ſchwierigen Verhältniſſen nicht genügend Rechnung getragen hätte. Insbeſondere kann man dieſen Vorwurf des öfteren auf dem flachen Lande hören, da ſich dort wirtſchaftliche Vorgänge viel ruhiger abſpielen und Konkurrenzkämpfe, bei denen der Abbau der Preiſe ſichtbar in den Vordergrund geſtellt wird, im allgemeinen viel weniger in Er⸗ ſcheinung treten. Wie verhält ſich aber nun der Preisabban in Wirklichkeit? Gelegentlich einer vor kurzem beim badiſchen ſtä⸗ tiſtiſchen Landesamt ſtattgefundenen Sitzung des Preisprüfungsausſchuſſes Baden wurde feſtgeſtellt, daß der Preisrückgang für die Le⸗ bensmittelbezüge dreier verſchieden ge⸗ wählter Familien in der Zeit von 1. Junk 1929 bis 15. November 1930 ſich zwiſchen 11 und 14 v. H. be⸗ wegte. Da ſich die Lebensmittelpreiſe ſeit dem Schlußtermin der vorgenannten ſtatiſtiſchen Er⸗ hebung ununterbrochen weiter geſenkt haben, darf man als Durchſchnitt der Senkung ſeit Mitte 1929 bis heute rund 15 v. H. annehmen, eine Zahl, die auch der Konjunkturbericht des ſtatiſtiſchen Referats bei der Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzel⸗ handels in gleicher Höhe angibt. Noch beträchtlicher als bei den Lebensmitteln iſt der Preisrückgang bei Textilien, insbeſondere bei Fertigkonfektion, und im Schuhhandel. Hier ſtehen die Ver⸗ gleichszahlen Anfang 1931 um nicht weniger als 22 bis 30 v. H. niedriger als Mitte Juni 1929. So ſind beiſpielsweiſe die Schuhwarenpreiſe heute der⸗ artig geſenkt, daß dem Einzelhändler effektiv nur noch eine Nutzenſpanne von—6 v. H. verbleibt. Auch dieſe Tatſache iſt vom amtlich eingeſetzten Preisprüfungsausſchuß Baden ausdrücklich feſtge⸗ ſtellt worden. Nimmt man die vor kurzem durch die Haupt⸗ gemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels veröffent⸗ lichte Zuſammenſtellung über die Entwicklung des Lebenshaltungskoſtenindex zur Hand, ſo findet man auch darin außerordentlich intereſſantes Material zum Beleg des rapiden und ſehr erheblichen Preisrückganges beim Einzelhandel. peinlichſter Gewiſſenhaftigkeit be⸗ arbeiteten Zuſammenſtellung ſtieg der Index für Ernährung während der Jahre 1925 bis ein⸗ ſchließlich 1929, alſo in vollen 5 Jahren, von 147,8 Nach dieſer mit hauptung aufzuſtellen wagt, daß der ausübt. auf 154,5 an und fiel dann bis zum Dezember 1930, alſo in einem einzigen Jahre, auf 134,8 zurück. Bei dieſem Rückgang von rund 20 Prozent iſt noch zu be⸗ rückſichtigen, daß 40 Prozent der in dem Ernäh⸗ rungsindex enthaltenen Waren linsbeſondere Fleiſch und Brot) nicht vom Einzelhandel vertrieben werden und infolge ſchwächeren Abſtieges die auf den Einzel⸗ handel entfallende Indexzahl noch erheblich belaſten. Hinſichtlich der Ausgaben für Bekleidung ſchwankte der Index in den Jahren 1925 bis Ende 1929 zwiſchen 173,2 und 171,8, fiel dann aber bis Dezember 1930, alſo wiederum in einem einzigen Jahre auf 149,8 das ſind nahezu 24 Punkte zurück. Der Geſamtlebenshaltungs index, in dem auch die Ausgaben für Wohnung, Heizung, Beleuch⸗ tung uſw. enthalten ſind, verzeichnet in der gleichen Zeit nur einen Rückgang von 10 Punkten(151,8 auf 141,6), der Index für Wohnung, Heizung und Be⸗ leuchtung allein nur einen ſolchen von 5,4(126,7 auf 131,3) bw. 2,2(153,3 auf 151,1), was aufs eklatan⸗ teſte beweiſt, daß die recht beträchtliche Verbilligung der Lebenshaltung ſeit Anfang 1930 in erſter Linie — und zwar in ganz überwiegendem Maße— der Senkung der Preiſe durch den Einzelhandel zu danken iſt. Wer angeſichts dieſer Zahlen heute noch die Be⸗ Einzelhandel ſeine Preiſe künſtlich hochhalte oder den ſchwierigen Verhältniſſen der Gegenwart nicht Rechnung getra⸗ gen habe, handelt leichtfertig und wider beſſeres Wiſſen. Der Einzelhandel, der ſeine Kalkulation und ſeine Preisſpanne rückhaltlos vor Regierung und Oeffentlichkeit aufgedeckt hat, erklärt ſich bereit, ſeine Preiſe noch weiter zu ſenken, wenn ihm auf der anderen Seite auch die Möglich⸗ keit gegeben wird, ſeine Koſten zu vermindern. Wir denken hierbei an die unerträglich gewordenen Steuern, Umlagen und ſozialen Laſten, an die hohen Ladenmieten, an die Ueberſpannung der Bankzinſen, an die ſehr wohl zu ermäßigenden Gas⸗ Waſſer⸗ und Strompreiſe, au die Güterver⸗ kehrs⸗, Perſonenverkehrs⸗ und Poſttarife, an eine tunlichſte Ermäßigung der Preiſe beim Produzenten und Fabrikanten und noch an vieles andere mehr, das bei der Preiskalkulation maßgeblichen Einfluß bt. Leider aber ſind insbeſondere Reich, Staat und Gemeinden, auch die Verkehrsanſtalten und öffentlichen Unternehmungen die, die der For⸗ derung der Zeit am wenigſten Verſtändnis ent⸗ gegenbringen und dem Preisabbau, den ſie ſo nach⸗ drücklich von den andern fordern, hartnäckigſten Wi⸗ derſtand entgegenſetzen, wenn es an ihre eigenen Einkünfte geht. Es wäre dringend wünſchenswert, daß die breiteſte Oeffentlichkeit dieſem auf die Dauer unhaltbaren Zuſtand mehr als bisher ihre Aufmerkſamkeit zuwendet und durch kräftigſten Druck für Abhilfe ſorgt. Am Einzelhandel wird es gewiß nicht liegen, jede ihm zuteil werdende Ent⸗ laſtung alsbald der Verbraucherſchaft zugute kom⸗ men zu laſſen. Für das Landheim der Leſſingſchule Künſtleriſche Kräfte der Hochſchule für Muſik und ber Leſſingſchule hatten ſich in erfreulicher Weiſe vereinigt, um ein Konzert in die Wege zu letten, deſſen Reinertrag dem Landheim der Leſſingſchule zugute kommen ſoll. Erfreu⸗ licher Weiſe hatten ſich im Muſeuſaale viele Beſucher ein⸗ gefunden, die mit lebhaftem Intereſſe den Verlauf der Ver⸗ anſtaltung verfolgten. Das Schülerorcheſter der Hochſchule, dem ein großer Teil der künſtleriſchen Aufgabe zugefallen war, eröffnete die Vortragsfolge mit dem erſten Satz der bekannten D Dur⸗Sinfonie von Haydn, die unter der Leitung von Kirchenmuſikdirektor Herm. Eckert ſehr exakt vorgetragen wurde. Frau Dr. Emmy Joſeph, eine in kurzer Zeit beliebt gewordene Konzertſängerin, er⸗ wies in einer Arie aus Haydus„Schöpfung“ und einer konzertauten(von Kapellmeiſter Hans Leger geſchickt orcheſtrierten) Konzertarie von Mozart, daß ſie ſich nun dem Ziergeſang zugewendet hat und ſich dank ihrer vorzüglichen Schulung auf dieſem anſpruchsvollem Gebiete mit Sicher⸗ heit bewegt. Helmut Linb, wenn wir nicht irren, als Abiturient der Leſſingſchule und Schüler der Hochſchule für Muſik(Klavter⸗Abteilung Inſp. Karl Oehler), beiden Anſtalten verpflichtet, legte mit dem.moll⸗Konzert von Mendelsſohn, was techniſche Durchbildung, muſterhafte, ruhige Handhaltung und ſauberes Spiel anbelangt, eine ſehr beachtenswerte Talentprobe ab. Der Vortrag oder beſſer Wettſtreit mit Orcheſter, legt allerdings dem Soltſten eine größere Energte⸗Entfaltung auf, wie ſie dem zarten Naturell Linds nicht immer zu entſprechen ſcheint. Für den erkrankten Kammermuſtker Joſ. Burkl war Frl. Käte Back eingeſprungen, die mit dem Violin⸗Konzert A Dur von Mozart eine hochachtbare Leiſtung vollbrachte. Ihr edler und tragfähiger Geſangton und ihre angeborene Grazie fanden gerade im zweiten und dritten Satz ein willkom⸗ meues Feld, um ſich in günstigerem Lichte zu zeigen. Eine ſehr gute Begleitung fand die allſeits geſchätzte ſympathiſche Geigerin in Helmut Lind, der als diskreter Begleiter im richtigen Fahrwaſſer ſegelte und dem ſein weicher Anſchlag gerade bei Mozart ſehr zu ſtatten kam. Die durch unnötige Pauſen etwas in die Länge gezogene Vortragsfolge fand einen günſtigen Abſchluß mit der unter Eckerts Leitung ſorgfältig wiedergegebenen„Kleinen Nachtmuſik“ von Mo⸗ zart, die ohne Wiederholungen und ohne Pauſen innerhalb der einzelnen Sätze an Friſche noch gewonnen hätte. Die ſoliſtiſchen Darbietungen wurden vom Schülerorcheſter unter der geſchickten Stabführung ſeines gewohnten Leiters, Kapellmeiſter Leger, mit überraſchender Feinheit beglei⸗ tet, wobet wir gerade in der Heranziehung des Orcheſters zur Begleitung eine außerordentlich inſtruktive Aufgabe erblicken. Der gute Beſuch erſchien als günſtiges Vorzei⸗ chen für den wohltätigen Zweck des Konzertes.. Krebs iſt heilbar Der durch die Vermittlung der Geſellſchaft der Aerzte vom Hygiene⸗Muſeum in Dresden zur Verfügung geſtellte neue Krebsfilm der Deutſchen Hygiene⸗Geſellſchaft wurde geſtern abend im Kolpinghaus einem überaus zahl⸗ reichen Publikum vorgeführt. Der Film läßt zunächſt er⸗ ſchütternd Zahlen ſprechen. Von Jahrzehnt zu Jahr⸗ zehnt weiſt die Statiſtik eine beträchtliche Zunahme der Todesfälle durch Krebs auf. Krebs iſt zwar nicht au⸗ ſteckend, der Menſch ſoll aber doch ſeinen Körper beachten und wenigſtens einmal im Jahr zum Arzt gehen. In ſeinem Anfangsſtadium iſt der Krebs, der mit„Anarchie der Zellen“ bezeichnet wird, ſchmerzlos. Bei einem Teil der Fälle iſt die Krankheit äußerlich erkeunbar, bei andern nur durch Röntgendurchleuchtung feſtzuſtellen. Krebs heilt nie ſelbſt, aber die Wiſſenſchaft kann helfen, und zwar bei Erkrankungen, die noch nicht ſehr fortgeſchritten ſind, oft ohne Operation. Der ernſte Film, in dem auch die Anwendung von Radium gezeigt wurde, hinterließ einen tiefen Eindruck. Auſchließend hielt Dr. Dieterich, Lei⸗ ter der Röntgenabteilung der Städt. Krankenanſtalten, einen inſtruktiven Lichtbildervortrag, der ebenfalls bie Forderung enthielt, den Arzt zu Rate zu ziehen, ehe es zu ſpät iſt. Der Dank Aller gebührt den Sammlern und Sammlerinnen, die ſich für die Radium⸗Spende zur Ver⸗ fügung geſtellt haben und nicht zuletzt den Speudern, die durch ihren Beitrag die Beſchaffung des koſtbaren Stoffes ermöglichen.* * „Alles für Euch— Schöne Frauen“ bildet bas Motto für ein Kabarett— Stundenpragramm, das ab Freitag in jeber Vorſtellung im Gloria⸗Palaſt in den Spielplan ein⸗ gelegt iſt. Als Mitwirkende ſind gewonnen: Mizzi Sei⸗ bold vom Nationaltheater Mannheim— Hans Hanns, der Tenor des Stuttgarter Senders— Willy Khun, der Conferenzier und Stimmungsſänger, Tanzmeiſter Helm, ſowie zwei Varteteeinlagen. i Ruſſeumuſik im Pfalzbau⸗Kaffee. Im Pfalzbau⸗Kaffee läßt der Pächter Guido Ottmann ſeit 1. März eine ruſſiſche Kapelle konzertieren. Sie ſpielt ſchwer⸗ mütige und heitere ruſſiſche und deutſche Lieder. Ein Tenor und ein Männerchor ſingen in beiden Sprüchen. Auch ein Tanzpaar(Michaylowka⸗Bojarſkti) tritt auf. Der Beſuch der Konzerte öieſer unter L. Kuſcheroff muſizterenden Ka⸗ pelle Lutſchinuſchka iſt ſehr rege und der Beifall un⸗ 8 ewöhnlich ſtark. 3. Seite Nummer 104 — Vortrag über eine Rußland ⸗Jah Dr. med. O. Clauß in der Geſellſchaft für Erd⸗ uns Völkerkunde Mit bem ruſſiſchen Problem ſind 160 Milltonen Merd⸗ ſchen aufs engſte verbunden. Von der Parteien Haß und Gunſt verwirrt, ſchwankt das Charakterbild des Sowfetz⸗ ſtaates in unſerer Zeitgeſchichte. Wie groß das Intereſſe für dieſe Verhältniſſe iſt, zeigte der überaus ſtarke Beſuch des Lichtbildervortrages, den Dr. med. O. Clauß von hier Freitag abend in der Aula der Handelshochſchule für, die Mitglieder und Freunde der Geſellſchaft für Erd⸗ und Völkerkunde hielt. Auf ſeiner Rußlandreiſe berührte der Vortragende zunächſt Os lo, das ſo wenig hauptſtädtiſches Gepräge zeigt und für Norwegen vor allem als Haudels⸗ platz bedeutend tſt. Das intereſſante Gegenſtück dazu iſt Kopenhagen, die elegante Hauptſtadt Dänemarks Weiter wird Wisby auf Gotland berührt, das einſt in der Geſchichte eine hervorragende Rolle ſpielte; von hier aus kolontſierte die Hanſa das Baltikum. Ueber Stockholm, das als eine der ſchönſten Städte der Welt gilt, über Re⸗ val, die Hauptſtadt Eſtlands, und das abſolut unoriginelle Helſingfors gelangte die Reiſegeſellſchaft endlich nach Leningrad, das bis 1920 Rußlands Hauptſtadt war. Seit Moskau zur Metropole der Unton der Sowfet⸗ republiken erhoben worden iſt, ging die Eiuwoßznerzahr Leningrads ſtetig zurück; ſie beträgt heute nur noch 1 Mil⸗ lionen gegen 2 Millionen in der Glanzzeit St. Petersburgs. Die Eindrücke, die der Beſucher Leningrads empfängt, ſins recht zwieſpältig. Noch immer läßt das Straßenpflaſter, wenn es nicht gerade in einer der Hauptſtraßen liegt; recht zu wünſchen übrig. In den Schlöſſern ſind Arbeiterklubs und Muſeen untergebracht. Kirchen wurden in Kinos und Ga⸗ ragen verwandelt. Zarſkoje Selo, das Potsdam der Zaren⸗ zeit, iſt heute eine große Kinderkolonte. Den Mittelpunkt Moskaus bildet noch immer der Kreml, wo nun die Sowjetbehörden reſidteren. Der Fremdling zahlt in den Hotels und auch ſonſt bet der Deckung ſeines Bedarfs nugeheure Preiſe, ein Zeichen, daß die Ruſſen auf den Fremdenverkehr keinen Wert legen. Die Wohnungs⸗ not kſt längſt nicht behoben und der Lebensſtaudard des Ruſſen ſcheint nicht ſehr hoch zu liegen. Immerhin ſind be⸗ deutſame Anſätze zur Erfüllung des Fünfjahresplanes voy⸗ handen. Es läßt ſich heute noch kein abſchließendes Urteit für ober wider ausſprechen. Der recht kuſtruktive Vortrag fand reichen Beifall, der wohl auch den zahlreichen guten Aufnahmen galt, die als Lichtbilder den Vortrag erſt leben⸗ dig machten. 5 * Ein Vorkämpfer für Ernährungsreform Dr. Bircher⸗Benner: Welche Ernährung iſt vollwertige Eine Hochflut von Vorträgen ſtber Ernährungs reform iſt in bieſem Winter über Mannheim gegangen. Es ſcheint, daß die Bewegung— es iſt ſchon eine Bewegung ſtetig Anhänger gewinnt. So ſprach geſtern abend in der „Harmonie“ Dr. med. Bircher Benner aus Zürich, der bekannte Ernährungsreformer und Seelenarzt, über das Thema: Welche Ernährung iſt vollwertig und wie zeigt ſich ihre Wirkung auf Le⸗ beusvorgänge und Geſund hett? Millionen Menſchen gehen an Ernährungskrankheiten zugrunde Deshalb iſt vollwertige Nahrung zunächſt Heilnahrung. Vor allem ſoll der Menſch weniger eſſen. Ob aller dings Gandhi, der angeblich nur einmal täglich Milch uns einige Früchte zu ſich uimmt, bei uns viele Nachahmer finden wird, iſt fraglich. Aber der Gehalt muß es machen, d. h. in möglichſt geringer Nahrungsmenge ollen die für den Körper notwendigen Stoffe in ausreichender Menge enthalten ſein. Fleiſch und Weißbrot ſind ver⸗ pönt. Letzteres muß durch Vollkornbrot erſetzt werden. Mit Früchten und grünen Blättern kann der Bedarf an Vitaminen mindeſteus ebenſogut gedeckt werden wie mit jeder anderen Nahrung; beſonders Magenkranke ſollten Salat eſſen. Als Zuſatznahrung für Säuglinge werben arotten⸗ und Fruchtſäfte empfohlen. In der Schweiz ſei die Jugend zu 95—99 Prozent von Zahnkrankheiten be⸗ fallen, eine Wirkung ungeeigneter Ernährung. Aber auch die Erwachſenen haben darunter zu leiden. Der Vor⸗ tragende führt Erkrankungen, wie chroniſches Knterheuma, auf ſtarken Fleiſchgenuß zurück. Der aufſchlußreiche Vor⸗ trag, den die Ortsgruppen des Deutſchen Frauenbundes für alkoholfreie Kultur und des Vereins badiſcher Lehre⸗ rinnen veranſtaltet haben, wurde von den zahlreich er⸗ ſchienenen Intereſſenten beifällig aufgenommen. «Freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt geſtern mittag in Käfertal eine 64 Jahre alte Ehefrau, die ſich im Keller ihrer Behauſung mit einem Tranchier⸗ meſſer die Kehle durchſchnitt. Die Frau hat ſchon längere Zeit an Verfolgungswahn gelitten. Die Tat dürfte auf dieſen krankhaften Zuſtand zurückzuführen ſein. Deutſche Volkspartei Am Donnerstag, 5. März, abds..80 Uhr pünktlich, findet im großen Saale des Wartburg⸗Hoſpiz, F 4, 8g, die Jahreshauptverſammlung mit folgender Tagesordnung ſtatt: 1. Jahresbericht— Stadtrat Lubwig. 2. Kaſſenbericht— Direktor Stotz. 5. Satzungsänderung— Dr. Ulm. 4. Wahl des Vorſtandes und der Ausſchüſſe⸗ 5. Verſchiedenes. Wir bitten in Anbetracht ber Wichtigkeit ber Tages ordnung um vollzähliges Erſcheinen. Der Vorſtand. Selbſtmord im Eiſenbahnzug * Mainz, 3. März. Am Sonntag abend wurde auf dem Hauptbahnhof Mainz im Abort eines Wagens 2. Klaſſe des aus Richtung Köln eintreffenden Per⸗ ſonenzuges 1364 der in Mainz, Feldbergſtr. 32, wohn⸗ hafte 20 jährige Kaufmann Friedrich Dingel dein mit einer Schußwunde tot aufgefunden. Als Todesurſache wurde Selbſtmord feſtgeſtellt. Wa.nn die Haut müde ist- donn soll mon sie erfrischen und ernähren. Pfeilring- Lanolin · Seife öffnet die Poren, dringt tief in die Haut ein, unterstützt die Atmung und Durchblutung. Zusemmen mit Pfeilring-Lenolin- SCrems bildet zie eine ebenso einfache wie ichere Gruncllage zun natürlichen Hautpflege. PP 4. Seite/ Nummer 104 Blirgerausſchußfitzung in Edingen Erſtmals nach den Gemeindewahlen war der Bür gerausſchuß auf Freitag, 27. Februar zu einer Sitzung eingeladen. Der Zuhörerraum war überfüllt; manche Intereſſenten mußten wieder um⸗ kehren, da ſie keinen Platz mehr finden konnten. Wer gekommen war, um eine Senſation zu erleben, kam nicht auf ſeine Rechnung. Nationalſozialiſten und Kommuniſten, die erſtmals in den Bürgerausſchuß einzogen, fügten ſich in die Ordnung des Hauſes ein. Nach kurzer Begrüßung der Mitglieder richtete der Vorſitzende, Bürgermeiſter Rein le, an das neugewählte Kollegium die dringende Mahnung, an die zu leiſtenden Arbeiten ſtets ſachlich und objektiv heranzutreten. Bei den Verhandlungen wolle man ſich ſtreng an die Geſchäftsordnung halten; wenn es notwendig falle, würde er dieſe entſchieden handhaben. Als erſter Punkt ſtand der Tauſch von Ge⸗ läude zwiſchen der Gemeinde und der Ober⸗ rheiniſchen Eiſenbahn⸗Geſellſchaft auf der Tagesordnung. Durch den Bau der elektriſchen Bahn Mannheim Heidelberg ſind verſchiedene Gemeindewege und ſon⸗ ſtige kleine Geländeſtreifen von gemeindlichen Acker⸗ grundſtücken durch die O. E. G. benötigt worden. Die Eiſenbahn⸗Geſellſchaft hat hierfür wieder Erſatzwege geſchaffen und ſie der Gemeinde zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Es handelt ſich um eine Geländefläche von 53 Ar 16 Qm., die die Gemeinde an die O. E. G. abgibt und von dieſer wieder 52 Ar 99 Qm. erhält. Die ausgetauſchten Stücke ſind als gleichwertig angenom⸗ men, ſodaß ein Aufgeld von keiner Seite zu zahlen iſt. Die nationalſozialiſtiſche Fraktion war gegen die Annahme der Gleichwertigkeit; der frühere Zuſtand könne durch den Austauſch nicht erſetzt werden. Die Annahme der Vorlage erfolgte ſodann gegen 5 Stim⸗ men. Der folgende Punkt betraf die Feſtſetzung der Grabverſchauungstaxe auf 30 Mk. je Grab. Durch die Umlegung eines alten Teils des Friedhofs war die Neuregelung der Verſchauungstaxe notwen⸗ dig. Die Kommuniſten wünſchten in einem Antrag eine Erhöhung der Taxe um 100 Prozent. Der Ge⸗ meinderat ſagte zu, die Frage für künftige Fälle im Auge zu behalten. Für die ſollte es bei dem Betrag von 30 Mark verbleiben. Die Mehrheit des Bürgerausſchuſſes ſchließt ſich die⸗ ſem Beſchluß an. Als weitere Vorlage kam die Kündigung des zwiſchen Friedrichsfeld und Edingen beſtehenden Fortbildungsſchulver⸗ bandes zur Beſprechung. Der Verband iſt durch die Ein⸗ gemeindung von Friedrichsfeld und die dadurch ver⸗ änderten Schulverhältniſſe zwecklos geworden. Die Kündigung wurde daher auf Schluß des Schuljahres 1930/31— Oſtern 1931— ausgeſprochen. Dem Be⸗ ſchluß des Gemeinderats wurde einſtimmige Zuſtim⸗ mung erteilt. Der letzte Punkt:„Verkündung der Gemeinde⸗ rechnung für 1929/30“ gab verſchiedenen Mitglie⸗ dern Gelegenheit, Wünſche für die kommende Vor⸗ anſchlagsaufſtellung vorzutragen. Der Vorſitzende wies darauf hin, daß der Voranſchlag ſo raſch wie möglich bearbeitet würde. Wenn dies in dem ge⸗ oft nicht möglich wäre, ſo ſei wünſchten Zeitpunkt dies auf den verſpäteten Eingang der Steuerwerte zurückzuführen. Der Rechnungsabſchluß wurde hier⸗ auf gutgeheißen, womit der Sitzung, die in allen Tei⸗ len ruhig und ſachlich verlaufen iſt, beendigt war. 3 Dr. Frank⸗Gberbach zum Oberbürgermeiſter von Ludwigsburg gewählt Eberbach, 2. März. Bei der am Sonntag ſtatt⸗ gefundenen Wahl des neuen Oberbürgermeiſters von Ludwigsburg wurden bei 19 641 ſtimmberechtigten Perſonen 13617 Stimmen abgegeben. Aus dem Wettbewerb ging der gegenwärtige Bürgermeiſter von Eberbach, Dr. Frank, als Sieger hervor. Dr. Frank ſteht im 30. Lebensjahr, ſtammt aus Heidel⸗ berg und wurde vor drei Jahren Bürgermeiſter von Eberbach. In dieſer aufſtrebenden Gemeinde mit 8000 Einwohnern hat Dr. Frank mit ausgezeichnetem Erfolg gewirkt. * Neckarhauſen, 3. März. Der Gemeinderat erklärte ſich in der jüngſten Sitzung mit der Einfüh⸗ rung des ganzjährigen Handarbeitsun⸗ terrichts an der hieſigen Volksſchule einver⸗ ſtanden.— Die Abänderung der Beleuchtungs⸗ an lage in den Lehrſälen der Volksſchule wurde bis Herbſt d. Is. zurückgeſtellt.— Der Antrag der Schul⸗ inſpektion auf Legung eines Telephonanſchluſ⸗ ſes in das Schulhaus wurde abgelehnt, da ſich der Gemeinderat von der Notwendigkeit nicht überzeugen konnte.— Genehmigt wurde die Erlaſſung einer Irts polizeilichen Vorſchrift bezügl. des Hilfs⸗ humpwerkes.— Die Einwendung der Fährleute gegen den Vorentwurf einer Bezirksfährord⸗ nung machte ſich der Gemeinderat unter Weiter⸗ gabe an das Bad. Bezirksamt zu eigen.— Auf einen an der Verl. Moltkeſtraße zu erſtellenden Neubau ſollen die Beſtimmungen des 8 11 des Ortsſtraßen⸗ geſetzes über Anlegung der Straßen uſw. Anwendung finden.— Bezüglich eines vom Landwirt Peter Ding in der Hintergaſſe auf ſeinem Anweſen zu erſtellen⸗ den Schuppen ſoll eine entſprechende Vormerkung im Baulaſtenbuch verlangt werden.— Ein Antrag auf Aenderung des§ 5, Abſ. 4 des Waſſerſtatuts bezügl. Legung der Anſchlüſſe vom Hauptſtrang bis zur Eigentümergrenze wurde abgelehnt, ebenſo ein An⸗ trag auf Erhebung einer Sonderſteuer von 20 v. H. von Vermögen über 100 000 Mark. Wegfall des geſetzlichen 6prozentigen Gehaltsabzuges der Ge⸗ meindebedienſteten und Streichung der Gemeinde⸗ zuſchüſſe an die beiden Kinderſchulen in Höhe von 500 Mk.— Gegen die informatoriſche Beſchäftigung des Verwaltungsauwärters Klettner aus Mann⸗ heim bei der Gemeindekaſſe auf 3 Monate werden Einwendungen nicht erhoben.— In der am 19. Febr. ſtattgefundenen Bürgerausſchußſitzung wur⸗ den abgelehnt: 1. Die Einführung der Getränke⸗ ſteuer mit 10 v. H. des Kleinverkaufspreiſes ab 1. April 1931, 2. Erhebung des Gemeindezuſchlages zur ſtaatl. Hundeſteuer ab 1. April 1931. Ge⸗ nehmigt wurde:: 1. Die Aufnahme einer Anleihe von 16 000 1 zur außerordentlichen Inſtandſetzung der Kreiswege Nr. 10(Hauptſtraße) und Nr. 12, ſowie der Ortsſtraßen. 2. Die Einführung der Ge⸗ meindebierſteuer und der Bürgerſteuer mit den 17 fachen geſetzlichen Sätzen ab 1. April 1931. Kleine Mitteilungen Ueber die Doppelverdiener hat der Stadtrat Baden⸗ Baden eine Umfrage eingeleitet, die bei ſämt⸗ lichen in Betracht kommenden ſtädtiſchen Dienſtſtellen ein Material zeitigte, das zunächſt nur in zwei Fällen zum Eingreifen Anlaß bot. Den betreffenden Beamten wurde aufgegeben, innerhalb einer aus Billigkeitsgründen geſetzten Friſt ͤie Nebenbeſchäftigung einzuſtellen, wobei in einem beſonders gelagerten Fall eine Rüge erteilt wurde. In neun Fällen wurde gegen die Beſchäftigung ein Ein⸗ wand nicht erhoben, in einzelnen Fällen wurde dieſe außerdienſtliche Beſchäftigung als im ſtädtiſchen Intereſſe ſelbſt gelegen bezeichnet. Die Frage der Nebenbeſchäf⸗ tigung der Mitglieder des ſtädtiſchen Orcheſters wurde dem Kurausſchuß überwieſen. An⸗ genommen wurde ein Antrag, die Nebenbeſchäfti⸗ gung zur Ruhe geſetzter ſtädtiſcher Be⸗ amten an eine Genehmigungspflicht zu binden. Vorausſichtliche Witterung für Mittwoch, 4. März Meiſt bewölkt, Temperaturen allmählich auſteigenbd, in der Ebene aber noch Nachtfroſt. Höchſtens leichter Schneefall bei ſüdweſtlichen Winden. Welter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags See Luft- 4 Wind be. ie t de e eee ee „ en d Ss Seh s micht. Stärte Wertheim 1510.——4 SW leicht bebeckt Königsſtubl] 58 761,7 S8. 3 wolkig Karlsruhe 120 762,1—5 ſtil— heiter Bad. ⸗Bad 218 702.7—7 SW leicht— Bilingen 712 766,5—186 5 halbbedeckt St. Blaſten 780————— Badenweill, 422 781.4—5 stil— heiter * Ho 1275 630.3—12 SWI müßig halbbedeckt ad. Dürrh. 701 21 O leich heiter Unter dem Einfluſſe eines Zwiſchenhochs iſt vor⸗ übergehende Beſſerung eingetreten. In der Ebene kam es daher nachts zu Strahlungsfroſt bis— 5 Grad; im Gebirge hat ſich der bereits beſtehende Froſt ſtellenweiſe auf— 20 Grad verſchärft. Heute früh zog bei uns in Verbindung mit dem erſten Über Weſteuropa angelangten Ausläufer einer neuen atlantiſchen Depreſſion Bewölkung auf. Für morgen iſt ſtärker bewölktes Wetter, aber noch ohne nennens⸗ werte Niederſchläge zu erwarten, da das weſtliche Tief nur langſam nach Oſten vordringt. * Amtlicher Schneebericht der Badiſchen Landes⸗ wetterwarte vom 3. März 1931, 8 Uhr morgens bern Po ſt ſt.: heiter,— 12 Grad., Geſamt⸗ 220240 Ztm., Pulver, Ski und Rodel ſehr aut. ſchneehöhe Hinterzarten: heiter.— 14 Grad., Geſamt⸗ ſchneehöhe 110—120 ZItm., Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Titiſe heiter,— 18 Grad., Geſamtſchneehöhe 40 und Rodel ſehr gut. 5 20 Grad., Geſamtſchneehöhe Ski und Rodel ſehr aut. 5 heiter,— 9 1 125 1 ehöh⸗ 150160 Ztm., Pulver, Ski und Rodel ſehr gu — 5 0 t r 5 0 eim: heiter,— 19 Grad., Geſamt⸗ ſchneehöhe 11 Zim., davon—2 ZItm. Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut 1 40 Ztm., Pulver, Schauinsland: Königsfeld: Heiter,— 14 Grad., Geſamtſchnee⸗ höhe 40 Ztm., Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. St. Georgen: heiter,— 183 Grad., Geſamtſchnee⸗ höhe 58 Ztm., davon 20—380 Ztm. Neuſchnee, Firnſchnee, Ski und Rodel ſehr gut. Schönwald: heiter,— 7 Grab., Geſamtſchnee⸗ höhe 85—90 Ztm., Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Schonach: heiter,— 11 Grad., Geſamtſchneehdhe 100—110 Ztm., Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Triberg: heiter,— 13 Grad., Geſamtſchneehöhe 78—80 Ztm., davon 10—15 Ztm. Neuſchnee, Pulver, Ski und Rosel ſehr gut. Ruheſtein: heiter,— 9 Grad., Geſamtſchneehöhe 150—160 Ztm., Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Breiten brunnen: heiter,— 5 Grad., Ge⸗ ſamtſchneehöhe 100—110 Ztm., davon—10 Ztm. Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Hundsbach⸗ Biberach: bewölkt,— 13 Grad., Geſamtſchneehöhe 66—70 Ztm., davon—10 Stm. Neuſchnee, Pulver, Ski ſehr gut. Unterſtmatt: heiter,— 9 Grad., Geſamtſchnee⸗ höhe 130—140 Ztm., davon—5 Ztm. Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr aut.. Sand: heiter,— 8 Grad., Geſamtſchneehöhe 75 bis 80 Ztm., Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Herrenwies: heiter,— 12 Grad., Geſamtſchnee⸗ höhe 90—95 Ztm., davon—10 Ztm. Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Hundseck: heiter,— 16 Grad., Geſamtſchneehöhe 100—110 Ztm., Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Bühlerhöhe⸗Plättig: heiter,— 7 Grad., Geſamtſchneehöhe 100—110 Ztm., davon—10 Ztm. Neu⸗ ſchnee, Pulver, Ski, Rodel und Eisbahn ſehr gut. Dobel: heiter,—8 Grad., Geſamtſchneehöhe 30 Ztm., Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. St. Anton am Arlberg: bewölkt,— 15 Grad., Geſamtſchneehöhe 110—120 Ztm., davon 20—30 Ztm. Neu⸗ ſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr aut. Schneebericht non der Tromm Geſamtſchneehöhe 10 Ztm. Nur Rodel möglich. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat März Rhein Pege N 20 27 28 2 8 Nedor- Vegeiſ 27 28 0 2 0 2 1 dd. 50 50 TIA IU 1.640 89.051 115 Mannhein 28404 1¹ 0.8..75 Fehl.07.15.90 3 88.42 Jaaftfeld.35.28 98 845 Maxau.87.88.785.895 85 Heilbronn.7 802 89.15 Mannben.10.67.32.41 5 80 Plochingen 1, 1,75.62.25 Laub 765 240 5306584 3 Köln.88 2,46 8,89.68 6,11 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe gegenwärtige Umlegung dͤrungen. Dienstag, 8. März 1981 In dieſem Jahr 1931, in dem das deutſche Volk die 60 jährige Wiederkehr des Gründungstags des Deutſchen Reiches gefeiert hat, iſt leider nur vereinzelt auf das große Verdienſt der Turner im Kampf um die deutſche Einheit hingewieſen worden. Das deutſche Turnen, deſſen Erbgut von der Deutſchen Turnerſchaft ſorgſam behütet wird, iſt ſeinem Urſprung nach eine große geiſtige, nationale Bewe⸗ gung geweſen, die verſchiedeue Erziehungsmittel zur Bil⸗ dung eines Staatsbürgers und eines nationalen Gedan⸗ kens des Zuſammenſchluſſes aller Deutſchen aufgenommen hat. Das große Unglück, das Napoleons Schritt über Preußen gebracht hatte, führte zur Beſinnung der beſten Geiſter und lenkte auch das Volk zu ſtarken Wünſchen frei⸗ heitlichen Lebens. Aus der Beſinnung bildeten Männer wie Jahn, Fichte, Gneiſenau, Freiherr vom Stein durch gedankenvolle Reformen eine deutſche Geſinnung heran, die Kräfte ſammelte für die Stunde der Tat. So war das deutſche Turnen zunächſt und ur⸗ ſprünglich eine Geſinnungsgemeinſchaft mit vaterländiſchen Zielen. Ein Teil der Erziehungs⸗ formen des Jahnſchen Werkes bezweckte die Wehrhaſt⸗ machung durch Leibesübungen, die ſich mannigfaltig im Volksgut vorfanden und noch geſteigert wurden. Die deut⸗ ſchen Turnvereine haben dieſe Grundlagen nationaler Sammlung bis heute in ſich behalten und damit ihr Ge⸗ meinſchaftsleben beſeelt. Daraus iſt leicht zu verſtehen, daß man das Wort Volksgeſundheit weiter faſſen muß wie es eine unmittelbare Krankheitsvorbeugung verlangt. Wenn ſich der deutſche Turngedanke ſeit dem Jahre 1812 bis in die Gegenwart lebhaft und lebendig erhalten hat, ſo liegt der Grund hierfür allein in dem geiſtigen Untergrund dieſer Volksvereine, die nie ſoziale Schranken gekannt oder Vor⸗ rechte einzelner Stände geachtet haben. So wird auch jeder verſtehen, welch fruchtbarer Boden für die Aufklärungsmethoden der Volksgeſunbheit in den Turnvereinen zu finden iſt. Es ſind nur immer Männer nötig, die dem Gemeinſchaftsleben dieſer Volksvereine ihre Ideen geben, am beſten geben als Glieder dieſer vaterländi⸗ ſchen Bünde. Aerzte wie Virchow, Du Bois ⸗Rey⸗ mond, Götz, Schmidt, Aſchoff haben ſchon im 19. Jahrhundert die turneriſche Volksbewegung perſönlich im kleineren oder größeren Rahmen geführt und oft im Geiſtes⸗ kampf mit Hilfe ihrer wiſſenſchaftlichen Kenntniſſe geſtützt. Aber die letzten 10 Jahre brachten eine Teilnahme der ärzt⸗ lichen Welt an dem Gebrauch der Leibesübungen als all⸗ ſeitiges Erziehungsmittel für alle Altersſtufen und für beide Geſchlechter in einem früher nie geahnten Ausmaß. Der Sportarzt iſt in die Reihe der Volkserzieher uub der Jngendführer getreten. Das Material iſt in den großen Jugendabteilungen der Turn⸗, Sport⸗ und Jugendpflegevereine vorhanden. Die ärztliche Aufgabe beſteht darin, durch Belehrungs⸗ und Schonungsanweiſungen die turneriſche und ſportliche Lei⸗ ſtungsfähigkeit dem Einzelnen zunächſt bewußt werden zu laſſen, ſie zu ſchonen und zu regeln und damit für eine Zahl von Jahren den Leiſtungsgrad zu erhalten oder zu ſteigern. Dann kann auch der Schwächſte am Spiel ſeiner Kräfe ſich erholen in dem ihm von der Natur gegebenen Ausmaß. Er kann ſich kräftigen und das nötige Selbſtver⸗ trauen gewinnen, das zu feder erfolgreichen Arbeit nötig iſt. Sozial gedacht liegt in dieſer ſportärztlichen Führung ein großes Vorbeugungsmittel im Dienſt der Volksgeſund⸗ heit, das auch der Zahl nach in dem großen Mitgliederkreis der Turner und Sportler von ſtarker Bedeutung iſt. Die Mannigfaltigkeit der deutſchen Leibesübungen als Geräte— Laufübungen, Spielen, Schwimmen, Wandern, Fechten, Werfen, Springen— laſſen eine ſinngemäße Aus⸗ wahl für die perſönliche Veranlagung des Einzelnen zu und geben dem Sportarzt die Mittel des Ausgleichs, der Stei⸗ gerung, der Beruhigung und eines ſozialen Wirkens in die Hand. Wenn eine ſportärztliche Belehrung und Führung gemeinſam mit den ſchulärztlichen Unterſuchungen ausgeübt wird, können die ſehr umſtrittenen Fragen einer Ueber⸗ bürdung der Jugend oder das ſtarke Hervortreten des Sportes auf Koſten der geiſtigen Leiſtungen unterſucht, ge⸗ klärt und durch innere Schulreformen ausgeglichen werden. Die volksgeſundheitlichen Aufgaben ſind eng mit dem Be⸗ griff der Bildung und Erziehung verbunden. Sie führen immer von einer nur eigennützigen Einſtellung zum Kern eines hilfsbereiten Dienſtes im Sinne der Volks⸗ und Jugendwohlfahrt. Dies aber iſt eine Hauptaufgabe der ſtaatsbürgerlichen Erziehung in der Berufsſchule und ganz allgemein in der Jugendpflege überhaupt. Auch die Gemeinſchaften der Jugendpflege, die Jugend⸗ organiſationen, die Jugendabteilungen der Turn⸗ u. Sport⸗ vereine und die Bünde der Ingendbewegung ſind Volksver⸗ eine, wenn auch mit anderen Grundlagen und Zielen. In ihnen findet ſich die Jugend in ber bewußten Art einer gewählten Selbſterztehung und Selbſtverwaltung zuſam⸗ men, um ergänzend zu Schule und Elternhaus beſonderen kulturellen Neigungen nachzugehen. Für die Charakterbildung ſind die Gruppen der Ingenbbewegung von größtem Wert. Ihre einfachen Lebensformen, die zur Betonung des natür⸗ lichen in Kleidung und Nahrung führen, und die durch das Wandern und den Geländeſport erreichte Abhärtung er⸗ geben ganz von ſelbſt eine Förderung der Geſundheit der Jugend und des Volkes aller Schichten. Denn der Ge⸗ danke der Jugendbewegung iſt in alle Volkskreiſe einge⸗ Nichts fördert die Volksgeſundheit auf lange Sicht hinaus ſtärker, als die natürliche Erziehung der reiferen Jugend beider Geſchlechter zu einem natürlichen Leben. Wenn, wie dies in den letzten Jahren der Fall iſt, die Prinzipien der Jugendbewegung immer mehr auch von der akademiſchen Jugend getragen werden, ſo wird die ſpätere geiſtige Führerſchicht durch die Bereicherung ihres Jugendlebens viele Vorteile für ihre ſpätere Amtsführung mit ſich bringen. Vor allen Dingen wird ſie dann Ver⸗ ſtändnis haben in der Ausübung ihres Berufes für die Nöte, für die Freuden und für den Sinn eines kraftvollen Jugendlebens. Das Verſtändnis der einzelnen Alters⸗ klaſſen iſt aber von höchſtem Wert, wenn man das Glück eines Volkes in der Erreichung der Volksgemeinſchaft ſieht. Die volksgeſundheitlichen Beſtrebungen ſind in den Volksvereinen für Leibesübungen und Jugendpflege nicht nur im belehrendem Sinn erſolgreich gepflegt worden. Beſonders wichtig ſind die ungeheuren Leiſtungen, die dieſe Volksvereine in den letzten 10 Jahren der Notzeit des deut⸗ ſchen Volkes durch den Bau von Turnhallen, Schwimm⸗ bädern, Spielplätzen, Jugendheimen und Jugendherbergen geleiſtet haben. Die öffentliche Hilfe iſt in vielen Orten gar nicht ins Gewicht gefallen im Verhältnis zu den großen geldlichen Opfern, die die einzelnen Vereine und deren Mitglieder gebracht haben. Es iſt fürwahr ein ſtolzes Ge⸗ fühl für viele dieſer Volksvereine, aus ihrer Selbſtverwal⸗ tung heraus Werke geſchaffen zu haben, die in allererſter Dinie der Volksgeſundheit, alſo der vorbeugenden Fürſorge in weitſichtigſtem Maße dienen. Was der Staat aus Mangel an Mitteln nicht verwochte, haben ihm in Milltardenwerten die Volksorganiſationen für Leibesübungen und Jugendpflege abgenommen. In dieſen gemeinnützigen Uebungsſtätten tummelt ſich die Schuljugend, die ſonſt unter keinen Umſtänden die nötigen Spielplätze hätte. Und was die enorme Zahl der von den Volksvereinen geſchaffenen Bäder angeht, ſo weiß ja jeder, welche Heilungs⸗ und Vorbeugungsfaktoren in der Wirkung non Waſſer, Licht, Luft und Sonne zu ſehen ſind. Im großen, oft übergroßen Stil haben einzelne Städte Stadien gebaut, die teilweiſe über das Maß des notwendigen hinausgehen. Sie haben für die Volksgeſundheit nur dann einen prakti⸗ Volksvereine und Volksgeſundheit ſchen Wert, wenn ſie zugleich als Lehrſtätten und für An⸗ leitungskurſe ſowie als Kern für größere Uebungs⸗ und Tummelfelder anzuſehen ſind. Vom Standpunkt der Volks, geſundheit und der Volkserziehung aus kommt es darauf an, daß in möglichſt allen Stadtteilen Spielplätze vorhanden ſind, die der ganzen Bevölkerung zugänglich gemacht werden ſollten. Es wäre dies alſo eine Art von Gemeindeplatz, aber unter der Leitung eines Turn⸗ und Sportlehrers, der zugleich auch die Verwaltung der Spielgeräte übernehmen könnte. Aehnliche Anſätze waren in Deutſchland ſchon in den 9ber Jahren als Erfolg des Zentralausſchuſſes für Volks⸗ und Jugendſpiele vorhanden, aber der geſchloſſene Vereinsſpielplatz hat den weiteren Bau der öffentlichen Spielplätze eingeſchränkt. Für manche Gemeinde wäre dieſe Form neben dem Vereinsſpielplatz eine beſonders glück⸗ liche Art der Förderung der Volksgeſundheit. Bei Verhandlungen mit öffentlichen Stellen kommt es gelegentlich vor, daß die theoretiſche und praktiſche Tätig⸗ keit der Volksvereine für Leibesübungen und Jugendpflege nicht richtig erkannt wird. Man ſollte, wie auf anderem Gebiet, hier das Beiſpiel Amerikas oder Englands genauer ſtudieren, um günſtige Anregungen ſinngemäß auf die bent⸗ ſchen Verhältniſſe übertragen zu können. In jenen Län⸗ dern wird die Arbeit der Volksvereine außerordentlich ſtark von der Oeffentlichkeit unterſtützt und auf dem Wege der freiwilligen Stiftung in einem ganz erheblichen Maße getragen, immer beſonders im Hinblick darauf, daß in einer geſunden Jugend, die geiſtige und ſportliche Veiſtungen im richtigen Sinne verbindet, die beſte Vorbedingung für voll⸗ wertige und leiſtungsfähige Staatsbürger zu ſehen iſt. Oberregierungsrat Brohmer Frankreichs Fußballmannſchaſt gegen Deutſchland Für den erſten Fußballänderkampf Deutſchlanb—Frank⸗ reich am 15. März in Paris hat der franzöſiſche Fußballver⸗ band jetzt ſeine Mannſchaft aufgeſtellt. Darnach werden unſere weſtlichen Nachbarn in folgender Aufſtellung au⸗ treten: Tor: Theépot(R. S..). Verteidigung: Matt⸗ ler(Fußballclub Sochaux), Anatol(Racing⸗Club). Län⸗ ſer: Tinot(C. A..), Kaueſar(St. Raphael), Diagne (Racing⸗Club). Stürmer: Monſallier(R. S..), Du⸗ four(Racing⸗Club), Nicolas(Amiens A..), Lucien Lau⸗ rent(S. C. Sochaux) und Langillier(Roubaix). Vreslauer Sechstage⸗Rennen Schön⸗Pijnenburg au der Spitze— Nach 68 Stunden In der Nacht zum Montag wies die Breslauer Jahr⸗ hunderthalle wieder nur einen ſehr ſchwachen Beſuch auf, ſodaß ſchon jetzt mit einem finanziellen Mißerfolg des Rennens gerechnet werden muß. Das Rennen war in dieſer Nacht ſehr belebt. Leider gab es auch einen ſchweren Sturz, von dem beſonders Tietz und Dinale mitgenommen wurden. Tietz mußte mit ſchweren inneren Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Auch Maezinſky und Hoffmann haben die Waffen geſtreckt. Um Mitternacht konnten Schön—Pijnenburg, die endlich Eruſt machten, ihre Poſition weſentlich verbeſſern, durch zwei Rundenge⸗ winne. Am Montag nachmittag war der Beſuch ſehr gut, jedoch bildete die Schuljugend das Hauptkontingent der Zuſchauer. Von der zweien Spurtſerie ab gab es eine längere Jagd, bei der zahlloſe Runden gewonnen und verloren wurden. Am ſtärkſten fuhr wieder die Mannſchaft SchönPijnen⸗ burg, die ſich auch ſchließlich mit zwei Runden Vorſprung allein an die Spitze des Feldes ſetzte. Die Paare Preuß Reſiger und Göbel—Dinale wurden wegen Nichtausnützung ihrer Chancen mit je einer Strafrunde belegt. Nach 68 Stunden, Montag nachmittag 6 Uhr, waren 1832,40 Km. zurückgelegt. Der Stand des Rennen: 1. Schön—Pifnenburg 147 P.— Zwei Runden zurück: 2. Preuß—Reſiger 88 P. Drei Runden zurück: 3. Rieger—van Kempen 110 P. 4. Krüger Funda 45 P.— Vier Runden zurück: 5. Thierbach—Siegel 68.; 6. Negrini—Braſpenning 28 P. — Fünf Runden zurück: 7. Göbel—Dinale 101.: 8. Faudet—Peix 87 P.— Sechs Runden zurück: 9. Knappe— Maidorn 60.; 10 Junge—Kutz 46 Punkte. Was hören wir? Mittwoch, 4. März 1931 12.20: Mühlacker: Promenadekonzert vom Schloßplatz Stuttgart. 15.30: Mühlacker: Kinderſtunde— Volkslieder und Volksmärchen. 16.00: Hamburg: Muſikaliſche Meiſterhumoresken. Mit⸗ wirkende: Paul Gummer(Bariton), Willy Polmeds 8 und das Hannoverſche Streichorcheſter. rankfurt: Nachmittagskonzert des Städt. Kur⸗ orcheſters Wiesbaden. 18.15: Mühlacker: Ein Leben im Dienſt der Barm⸗ herzigkeit. Zum 100. Geburtstog von Fr. von Bodel⸗ ſchwingh. : München:„Alter ſchützi..“, Komödie in 5 Bil dern von Rudolf Jeremias Kreutz. Wien: Chor⸗ vorträge— Volkslieder und volkstümliche Geſänge. 21.00: Frankfurt über Mühlacker: Ludwig Hardt lleſt aus Börnes Werken. 21.30: Frankfurt über Mühlacker: Lieder von Claude Debuſſy. 22.45: Breslau: eines Fußballenthu⸗ ſioſten. Erinnerungen Aus Maunheim 13.30—14.45: Mittagskonzert auf der Oskalyd⸗Orgel ber Univerſum⸗Lichtſpiele, ausgeführt von Organiſt Wil⸗ helm Locks⸗Mannheim; Grieg: Zwei engliſche Melo⸗ dien; Lehar: Walzer aus Zigeunerliebe; Lortzing: Fantaſie aus„Undine“; Leomavello: Herbſtlied: Frimel⸗Artok: Conzonetta; Sidney Jones: Potprurri aus der Operette„Geisha“. Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik; H. A. Melß ner Feuideton: Dr. Stefan Kagſer: Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller Handelstell. Kurt Ehmer Gericht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen! Jakob Faude, ſämtlich in Mannbeim— Herausgeber, Drucker u. Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. mb. H. Mannheim. R 1.—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nut bel Rückporto Geſchäftliche Mitteilungen * Das Rheiniſche Technikum Bingen, das in Fachkreiſen einen außerordentlich guten Ruf genießt. hat im Winter⸗ Semeſter 1930⸗31 einige intereſſante Arbeiten durchgeführt, In den Laboratorien wurden eingehende Unterſuchungen über das Verhalten von Flugzeugrippen aus dem Leicht⸗ metall Elektron ausgeführt. Die Arbeiten wurden in freundlicher Weiſe von den J. G. Farben AG. Werk Bit⸗ terfeld gefördert. Erſtmolig wurde bei dieſen Verſuchen die eloſtiſche Nachwirkung bei Dauerbelaſtung aufgenom⸗ men. Eine normale Flugzeugrippe aus Elektron, in Fach⸗ merkkonſtruktion durchgeführt, iſt verſchiedenen Belaſtungen entſprechend den Bauvorſchriften für Flugzeuge unterwor⸗ ſen worden. Aehnliche Verſuche wurden zu ſaſt gleicher Zeit von der Deutſchen Verſuchsanſtalt für Luftfohrt unter⸗ * nommen. Die Reſultate ſtimmen gut miteinonder überein. 5 V V. 6 0 di Hilde mit ihr z lange geger dieſe müti⸗ der Geda ihn. ſte de ihr N recht, aufw Und Fein! keine unben hätte ren, Inſti ſie w Klau. bon Müge Art, 4 geſetzt worden, bei dem einfache Stimmenmehrheit mittag wurde die ledige 74 Jahre alte Franziska J anterzogen ſich 55 Oberprimaner beider Abteilungen dienstag, 3. März 1031 Aus Baden Neues aus Heidelberg Kr. Heidelberg, 3. März. Heute früh ſtarb in Heidelberg im Alter von nahe⸗ zu 85 Jahren der frühere Präſident des Konſi⸗ ſtoriums in Speyer, Geheimrat Ludwig von Wag⸗ ner, der ſeit 1915 in Heidelberg lebte. Die geſtrige Obmannswahl im Rathaus iſt ergebnislos verlaufen. Auf den nationalſozialiſtiſchen Stadtverordneten Körner fielen 42 Stimmen. Nach den geſetzlichen Beſtimmungen fehlte eine Stimme. Auf nächſten Montag iſt ein neuer Wahlgang feſt⸗ genügt. Großfeuer in Karlsruhe * Karlsruhe, 3. März. Vergangene Nacht gegen 11 Uhr ertönte die Feueralarmſirene der Hauptfeuerwache. Das Mittelſtück eines etwa 200 Meter langen, der Reichsbahn⸗Geſellſchaft gehören⸗ den und völlig aus Holz erbauten Gebäudes in der Wolfartsweirer⸗Straße am Güterbahnhof war in Brand geraten. In dieſem Gebäude, das an ver⸗ ſchiedene Karlsruher Firmen vermietet iſt, befindet ſich die Fournier⸗ und Sperrholz⸗Großhandlung Heinrich Dürr u. Cie. Kurz nach Bekanntwerden des Brandes waren die Berufsfeuerwehr, die Freiwillige und die Bahn⸗ hofsfeuerwehr am Brandplatz und bekämpften das Element, das in dem großen Holzlager reiche Nah⸗ rung fand. Die Bekämpfungsarbeiten geſtalteten ſich durch die ſchwierige Herbeiſchaffung des Waſſers außerordentlich umſtändlich. Nach einſtündiger Tätig⸗ keit vermochte die Feuerwehr ein Uebergreifen des Feuers auf die Nebenbauten zu verhindern. Das be⸗ ktroffene Gebäude brannte ſamt ſeinem wertvollen Inhalt völlig aus. RNaubmord Gengenbach im Schwarzwald, 3. März. Geſtern Schiller in ihrem Hauſe am Einacher Wege er⸗ droſſelt aufgefunden. Als die Frau nicht zum ge⸗ wohnten Milchholen zu einem Nachbarn kam, hielt dieſer Nachſchau, und fand die alte Frau in ihrem Schlafzimmer tot auf dem Bett liegend. Die Haus⸗ türe war erbrochen, Kaſten und Schränke durch⸗ wühlt. Gendarmerie und Staatsanwalt waren ſofort zur Stelle. Der Tat verdächtig ſind zwei Wander⸗ hürſchen, die Samstag in einem Nachbarhauſe bet⸗ telten, wobei ſie ſich erkundigten, wer in dem Hauſe der Frau Schiller wohne. Tödlicher Betriebsunfall * St. Blaſien, 2. März. Der bei der Siemens⸗ Bauunion beſchäftigte Arbeiter Anton Kammerer von Efpaſingen(Amt Stockach) ſtürzte Samstag vor⸗ mittag im Mettma⸗Eichholz⸗Stollen tödlich ab. Er ſiel etwa 16 Meter tief in den Schacht und blieb mit zerſchmettertem Schädel liegen. * Weinheim, 2. März. Am hieſigen Realgym⸗ haſtum mit Oberrealſchule fand am Samstag die diesjährige Reifeprüfung unter Vorſitz von Direktor Kanzler ⸗ Mannheim ihren Abſchluß. Insgeſamt dem Examen, das ſie ſämtlich beſtanden. Weinheim, 3. März. Im Saale des Gaſt⸗ hauſes„Zum Müllheimer Tal“(bei Bienhaus) fand eine große ſtädtiſche Brennholzverſteige⸗ kung ſtatt. Es wurden 2000 Wellen und 320 Ster Brennholz verſteigert. Der Erlös betrug 80 v. H. des forſtamtlichen Anſchlages. Der Zuſchlag des hieſigen Stadtrates ſteht noch aus. esc E KL EEE FaRBEN FABRIK NA UAE Id AN VON ENR. ZEC KEM DORF„ NACHDRUCK VERSOTEN 38 Als ſie das erſtemal— es war bei einem Mittag⸗ eſſen bei der Großmutter— Kläre erblickten, waren ſie beide nicht weniger verblüfft als es die anderen waren. Aber ihre Einſtellung zu ihr war grundver⸗ ſchieden. Kläre kam ihnen, das war ja ſelbſtverſtänd⸗ lich überaus freundlich entgegen und warb, im Be⸗ ſtreben ſich mit allen Gliedern ihrer neuen Verwandt⸗ ſchaft gut zu ſtellen, nicht ungeſchickt um die Gunſt des Vetters und der Baſe. Das waren ja Klaus und Hilde ſozuſagen. Und es mußte doch leichter ſein, mit den beiden jungen Menſchen, die im Alter zu ihr paßten, zu jenem Ton der Vertrautheit zu ge⸗ langen, den Kläre erſehnte, und der der alten Frau gegenüber doch unmöglich war. Bei Hilde ſcheiterten dieſe Bemühungen ſofort. Nicht, weil Hilde hoch⸗ mütig geweſen wäre, wenn auch Kläre das Benehmen der Kuſine ſo deutete. Aber Hilde hatte nur einen Gedanken: das iſt Lutz Feindin, auch ſie kämpft gegen ihn. Es gab nur einen Menſchen auf der Welt, dem ſie den Kampf gegen Lutz verzeihen konnte. Das war zur Vater. Lutz war hart zu ihr geweſen und unge⸗ decht, und jeder Gedanke an ihn war ſchmerzhaft und aufwühlend, aber doch voller Liebe und Sehnſucht. Und jeder, der ein Feind von Lutz war, war auch ihr Feind. Sie erwiderte den Händedruck Kläres mit keinem Fingerzucken und ihr Geſpräch war kühl und nubeteiligt, wie es gar nicht ihrer Art entſprach. Kläre hätte keine Frau ſein müſſen, um nicht ſofort zu ſpü⸗ zen, daß dieſe Tür ihr nicht aufgetan werden würde. Juſtinktſicher ſchloß ſie ſich ſofort an Klaus an, und le war nicht unerfahren im Umgang mit Männern. Klaus war unbeholfen und ſchweigſam in Geſellſchaft bon Frauen, die ihn nie beachteten. Aeußere Vor⸗ Age zeichneten ihn nicht aus, ſeine ſchwere, ſtockende Art, zu ſprechen, wirkte häufig lächerlich, und er hatte Slürmiſche Genoſſenſchaſtstagung W. Rauenberg, 2. März. Die hieſige Bezugs⸗ und Abſatzgenoſſenſchaft des Badiſchen Bauernvereins hielt im Gaſthaus zum „Löwen“ eine Generalverſammlung ab, in der über die Deckung des im Laufe der letzten Jahre entſtan⸗ denen Defizits entſchieden werden ſollte. Ein Vertreter der Zentralgenpſſenſchaft in Karlsruhe erſtattete zunächſt Bericht über die von der Ver⸗ bandsleitung angeordnete Reviſion der Geſchäfts⸗ führung. Es wurde feſtgeſtellt, daß die Buch⸗ und Geſchäftsführung in den letzten Jahren in grober Weiſe vernachläſſigt wurde, ein Punkt, der in erſter Linie der kaufmänniſchen Unerfahrenheit und mangelhaften Kontrolle der Leitung zuzuſchrei⸗ ben iſt. Im Mai letzten Jahres wurde ein Deft⸗ zitabſchluß von etwa 3600/ von der Zentral- genoſſenſchaft mitgeteilt. Die Genoſſenſchaft hätte nun geſetzmäßig in einer Genoſſenſchaftsverſammlung die Sanierung und Deckung der Schulden erledigen ſollen. Statt deſſen ließ man die Feſtſtellung der Zentralgenoſſenſchaft unbeachtet. Erſt jetzt ſollte nun über die Deckung der Schulden beſchloſſen werden, nachdem ſich die Schuldenlaſt durch die dazugekommenen Zinſen auf über 4400/ erhöht hat. Die Außenſtände der Ge⸗ noſſenſchaft für Warenbezug der Genoſſenſchaftsmit⸗ glieder betragen noch 8800 J. Der Vertreter der Zentralgenoſſenſchaft ſchlug nun die Tilgung des Defizits in der Weiſe vor, daß der ſeitherige Geſchäftsanteil der etwa 120 Genoſſen⸗ ſchaftsmitglieder von 30 auf 60(Ierhößht werden ſolle. Dagegen erhob ſich allgemeiner Widerſpruch der Mitglieder, die die Geſchäftsleitung für die durch nachläſſige Geſchäftsführung entſtandenen Schäden verantwortlich machen wollen. Schließlich wurden die beiden Mitglieder Rößler und Moſer beauftragt, die Möglichkeiten der Liquidation der Schulden der Genoſſenſchaft zu prüfen und den Mitgliedern in einer in der nächſten Zeit einzube⸗ rufenden Genoſſenſchaftsverſammlung entſprechende Vorſchläge zu unterbreiten. K ? Heddesheim, 2. März. Der Gedächtnisgottes⸗ dienſt war am Volkstrauertag auf halb 10 Uhr an⸗ geſetzt. Alle hieſigen Vereine traten dazu mit um⸗ florter Fahne an. Nach dem Gottesdienſt marſchierte der Zug zum Friedhof. Am Zuge beteiligte ſich auch der Gemeinderat, die beiden Geiſtlichen, die Lehrer⸗ ſchaft und viele ſonſtige Gemeindeangehörigen. Nach⸗ dem die Vereine bei den Heldengräbern Aufſtellung genommen, intonierte die Feuerwehrkapelle einen Choral. Der Männergeſangverein trug einen paſ⸗ ſenden Choral vor, worauf der evang. Geiſtliche die Gedächtnisrede hielt. Auch der Arbeitergeſangverein und der„Sängerbund“ brachten noch je einen Chor zu Gehör. Nach Beendigung der Feier bewegte ſich der Zug mit den Vereinen wieder geordnet ins Dorf zurück. Die Teilnahme an der Veranſtaltung war allgemein. Leiſes Mahnen des Frühlings in Heidelberg Von den Anlagen in Heidelberg ſteige ich am Viktoriahotel aufwärts zu den Sieben Linden. Im lachenden Frühjahrsſonnenſchein liegt die Ebene draußen. Der hohe Waſſerſtand des Neckars zeigt den gewundenen Lauf des Fluſſes deutlich bis nach Feu⸗ denheim. Mit mir genießen heute noch viele Wan⸗ derer das ſchöne Bild. Was ſie aber nicht ſchauen, das iſt die Pracht der weißen Schneeglöckchen in dem großen eingezäunten Grundſtück von den Sieben Linden einige Schritte abwärts zur Linken. Ein Ludwigshafener Naturfreund hat ſich und ſeinen Kindern dort ein Sommerparadies geſchaffen mit einem Vogelhaus im Walde, einer Schaukel an hohen Bäumen und dem reichen Flor der nickenden weißen Frühlingsglöckchen. Hart am Zaum zur Freude der Spaziergänger ſchmücken die lieben Frühlingsblumen den grünen Raſen. Zu Tau⸗ ſenden ſtehen ſie da und läuten den Käferlein das Auferſtehungslied. Und wo ein Fußweg etwas ver⸗ borgen bei dem Erfriſchungshäuschen aufwärts ſteigt, da begleiten uns ganze Beete der nickenden Glöckchen. Was vermochte der Schnee vor wenigen Tagen den Blümlein anzuhaben? Nichts. Faſt er⸗ ſcheinen ſie nun friſcher, lebendiger wie vorher. So zart und klein, So leuchtend rein Stehn ſie im Kleid Aus Licht und Schnee gewoben. Wie ſtark ihre grünen Stengel mit dem grünen Knopf am Ende, der das hängende Glöckchen trägt, dazu die ſchmalen lanzettlichen Blätter! Sorglich in der ſchützenden Zwiebel ruhte alles Leben verborgen, verträumte das Allerſeelenfeſt, Weihnachten und Neu⸗ jahr, und nun, als das kleine Volk der Meiſen, an der ſchönen weißen Birke gegenüber herumturnte unb ſein„Zit is do! Zit is do!“ immer und immer wieder ſchmetterte, da ſchickte die Zwiebel den grünen Blütenſchaft heraus mit dem lieben Blümchen. Galan⸗ thus nivalis nennt der Botaniker die Pflanze, was berſetzt„ſchneeweißer Milchling“ bedeutet, eine tref⸗ fende Kennzeichnung für das Ausſehen des Früh⸗ lingsboten. Und damit die Farbenpracht noch mehr zur Geltung kommt, ſind die dottergelben Krokusblumen auch erſchienen und freuen ſich des lachenden Sonnen⸗ ſcheins. Noch iſt's zu früh für die ganze Farben⸗ ſkala dieſer Raſenblüher. Wenn ſie einmal ihre Pracht zeigen, dann muß man im Frühling nach Teinach reiſen auf die Burg Zavelſtein zu den großen Mär⸗ chenwieſen. Aber wir ſind auch mit den wenigen Blüten in unſeren Gärten zufrieden. Schaue in die Höhe: Drei der ſchönſten Bäume mit Palmkätzchen ſchwingen ihre Zweige in die Lüfte. Weiß und wollig ihre Kätzchen, als guter Schutz gegen die Kälte. Aber dem Volk der Bienen iſt's noch zu kalt, ſonſt würde man die fleißigen Immlein die Kätzlein um⸗ ſchwärmen ſehen, denn dieſe bieten ihnen das erſte Futter, darum auch das Verbot, die Weidenkätzchen abzuſchneiden zum Verkauf. Bis zum Palmſonntag, an dem die katholiſche Kirche die Weihe der Palm⸗ kätzchen vornimmt, iſt's noch eine lange Reihe von Tagen, die alle die vielen Weidenzweige zum Er⸗ blühen bringen. Sonderbare Gegenſätze: Vom hohen Feldberg im Süden unſeres kleinen Landes wird hoher Schnee gemeldet, und uns Pfälzern an den Abhängen des Gebirges an der Bergſtraße läuten die Schneeglöck⸗ chen ſchon den Frühling ein. Eines freut uns bei all dem Lenzesmahnen: die Fruchtbäume ſind noch weit zurück,'s iſt beſſer ſo. Auch dem Käfervolk dürfte das Läuten der Schneeglöckchen noch etwas unbequem erſcheinen, wenn auch der Käfermann her⸗ auskrabbelt, ſich die Brillengläſer putzt und in die Welt hineinſieht mit den Worten: Was fangt ihr für nen Spektakel an, Daß unſereins nimmer ſchlafen kann? Ich glaube, er ſchlüpft wieder in ſein warmes Bekk⸗ chen und wartet auf noch mehr Sonnenſchein. Aber das Schneeglöckchenfeld bei den Sieben Linden in Heidelberg behält doch den Sieg.-d. Aus der alx Die ganze Familie im Gefängnis * Pirmaſens, 3. März. Vor einigen Tagen wurde der Schuhfabrikant Heinrich Metzger und ſein Schwiegerſohn Linn wegen betrügeriſchen Bankerotts feſtgenommen. Nunmehr hat ſich die Staatsanwalt⸗ ſchaft entſchloſſen, auch die beiden Söhne des Metzger, die in der Schuhfabrik tätig waren, und ferner auch die Ehefrauen Metzger und Linn zu verhaften und ins Gefängnis einzuliefern. Jetzt iſt faſt die ganze Familie in dieſer auf⸗ ſehenerregenden Angelegenheit ins Gefängnis ge⸗ bracht worden. 4 Der Mörder noch nicht ermittelt. 5 * Pirmaſens, 3. März. Die Nachforſchungen der Polizei nach dem Luſtmörder, der das 6 Jahre alte Mädchen Herlum brachte, haben bisher zu keinem Ergebnis geführt. Die Ermittlungen der Kri⸗ minalpolizei werden fortgeſetzt. * * Ludwigshafen, 3. März. Am Samstag wurde an der Pegeluhr am Lultpoldhafen die Leiche des Maſchiniſten Joſef Schuld, der im 44. Lebensjahre ſtand und aus Neuwied ſtammte, geländet. Schuld war am 25. Februar bei Maxau in den Rhein ge⸗ fallen. Seine Leiche wurde in das bieſige Leichem⸗ haus gebracht. Gimmelbingen, 3. März. Nach kurzem Leiden iſt Kommerzienrat Franz Karl Stolleis im Alter von 60 Jahren geſtorben. Stolleis betätigte ſich als Mitbegründer der Kurpfalzkellerei, der er ſeit der Gründung im Aufſichtsrat als Vorſitzender bzw. als Mitglied angehörte. Ferner gehörte er dem Vorſtand des Vereins für den rheinpfälziſchen Weinhandel an, ebenſo dem Bunde Sübweſtdeutſcher Weinhändler, Sitz Mainz als Vertreter des pfälzk⸗ ſchen Weinhandels. An der Schaffung des Wein⸗ geſetzes im Jahre 1909 war er beteiligt. „ Neuſtadt a. d.., 3. März. Eine unangenehme Sache erlebte ein junger Kaufmann aus Lachen. Er war in Diedesfeld und machte ſich ſpät nachts auf den Heimweg. Unterwegs wurde er m ſt de, ſetzte ſich an den Straßenrand, bildete ſich dann in ſeinem Duſel ein, er ſei ſchon zu Hauſe, zog ſich bis aufs Hemd aus und ſchlief ein. Die kalte Nacht⸗ luft weckte ihn auf. Aber vergebens ſuchte er nach ſeinen Kleidern. Er fand ſie in der Dunkelheit nicht. So blieb ihm nichts übrig, als nur mit dem Hemd bekleidet nach dem nächſtgelegenen Hambach zu mar⸗ ſchieren, wo er gerade noch bet einem Wirt Unter⸗ kunft ſand, der den Halberfrorenen am Ofen auf⸗ taute. Die verloren gegangenen Kleider wurden am andern Morgen gefunden. Hierdurch entſtand das Gerücht von einem Selbſtmord. o ja—allerlei Sorten Mahz kaffee gibts, aber nur einen Kathreine r! Den echten— mit dem Bilde Pfarrer Kneipp Der Gehalt machts/ eine beklemmende Angſt vor Neckereien, denen er nicht gewachſen war. Mit der zarten Gewandtheit der Er⸗ fahrenen brach Kläre ſeine Sprödigkeit auf. Und ſie verſtand es vor allen Dingen, ſich in das richtige Licht vor ihm zu ſetzen. Eine Frau, der himmelſchreiendes Unrecht geſchehen war und die Schutz brauchte— welchen Mann hätte das nicht gerührt? Noch nie hatte jemand Klaus ſo unbefangen und ſo geſprächig geſehen wie in Kläres Gegenwart. Ueber Kläre Grabowſki alſo wollte Hilde mit Klaus ſprechen. „Was ſagſt du, Kläuslein, zu unſerer neuen Ver⸗ wandten? Seine Augen hinter den runden Brillengläſern gingen unruhig hin und her. Er wußte ſelbſt nicht, warum ihm die Frage unangenehm war. „Wie meinſt du? Ich glaube, ſie iſt— ein hübſches Mädchen.“. Hildes grauer, großer Blick hing an ſeinem Geſicht. „Seit wann bemerkt mein Herr Bruder, ob eine Frau hübſch iſt oder nicht?“ Sie ließ ſeiner Ver⸗ legenheit Zeit. „Alſo ſie gefällt dir?“ „Dir 8 nicht?“ „Ich mag ſie nicht.“ Er antwortete nicht. „Sie hat ſich eingedrängt. Sie und mutter ſind an allem ſchuld.“ „Ich glaube, du tuſt ihr unrecht. Man hat ſie doch aufgeſtöbert und gerufen. Und ſie iſt nur im Recht.“ Hilde hielt ſich die Ohren zu. nervös und gereizt. „Ich bitte dich, höre mir ſchon mit Recht und Unrecht auf. Bei dir ſind alle im Recht. Lutz iſt im Recht, und Vater iſt im Recht, und ich und ſie und Vetter Fuhrmanns Peitſchenſtock. Und daun ſind wieder alle im Unrecht. Ich, du, er, ſie, es.“ die Groß⸗ Sie war ſofort „Aber es iſt doch ſo. Und ſie iſt nur im Recht. Man hat ihr die Mutter genommen, den Vater, ihre Stellung, ihren Reichtum.“ „Du haſt dich alſo richtig aufhetzen laſſen und ſtehſt auf ihrer Seite? Und willſt ein Freund von Lutz ſein?“ „Lutz braucht von niemand Hilfe. Und ſie zſt eine Frau.“ „Und ich, Klaus, was bin ich? Mir braucht nie⸗ mand zu helfen, nein? Ich werde es ſchaffen, nicht wihr? An mich denkt kein Menich. Alle haben mich verlaſſen, Lutz, Vater und du jetzt auch. Zu wem gehöre ich eigentlich?“ „Niemand hat dich verlaſſen, Hilde. Du haſt uns verlaſſen.“ „Ja, ja, ich weiß ſchon, ich bin im Recht, ich bin im Unrecht. Einmal ſo, einmal ſo. Man kann es an den Knöpfen abzählen. Ich bitte dich, zahlen wir und gehen wir, ich will nichts mehr ſehen und hören.“ Mit einem Schlage war Feindſeligkeit im Lärm der Straße, lauerte Gefahr an jeder Ecke, die Ver⸗ kehrsampel war ein großes, böſes Auge. Wohin gehöre ich eigentlich, fragte ſich Hilde, während Klaus ſtumm neben ihr herging, was will ich hier? Sie beobachtete ihn aus den Augenwin⸗ keln, und ihr Spürſinn taſtete ſich auf den Weg, den ſeine Gedanken gingen. Alle Hoffnung hatte ſie auf Klaus geſetzt, er hätte die Brücke ſein müſſen, die wieder zu Lutz hinführte. Und dieſe Brücke blitzte die Erkenntnis auf— war aufgeriſſen. Die Pulſe der großen Stadt ſchlugen in raſendem Takt in den ſteinernen Adern, aber es war nur noch ein häßlicher, ſinnloſer Lärm. *** Hilde ſaß verzweifelt in ihrem Penſionszimmer vor Lutz' Bild, das unheimlich lebendig aus dem ſchmalen Silberrahmen ſprang. Sie nahm das Bild in die Hand und hielt es dicht vor ihr Geſicht. Lutz, Liebſter, was ſoll ich denn tun? Ich kann nicht zu dir, und ich kann nicht hierbleiben. Sprich doch zu mir, du, ſage doch, was ich tun muß. Du mußt mir befehlen. Der ſchmale Römerkopf ſtarrte aus dunk⸗ len Augen mit feſtgeſchloſſenem Mund. Sie drückte das Bild an die Wange und bettelte: Sage mirs doch ins Ohr, Lutz, was ich machen ſoll, ſo ſage doch. Un⸗ geduldig ſtellte ſie das Bild wieder hin. Warum holſt du mich nicht? Warum kommſt du nicht und uimmf mich an der Hand und führſt mich fort? Im Korridor ging der helle Glockentriller des „ Das Zimmermädchen klopfte an Klaus ſtr. „Herr Doktor, eine Dame iſt am Apparat.“ Dann kamen raſche Schritte, und Klaus ſprach leiſe in den Hörer. 195— ja— nach dem Abenbrot— nein— a gut!“ Es war deutlich erkennbar, er wünſchte nicht, daß irgend femand das Geſpräch verſtand. Hilde hatte bewegungslos gehorcht. Klaus und eine Dame vielleicht die Großmutter. Nein, dann hätte er an⸗ ders geſprochen. Sie dachte nach, wer— und wußte dabei ganz genau, daß er ſich mit Kläre Grabowſki verabredet hatte. Warum auch nicht? Weshalb ſoll ein junger Mann mit einem jungen Mädchen ſich nicht verabreden? War Klaus ihr Rechenſchaft ſchul⸗ dig? Alſo weshalb regte es ſie auf? Und ſie ant⸗ wortete ſich ſelbſt: Weil es Untreue gegen Lutz iſt. Nach einer Weile ging ſie zu Klaus hinüber. Er ſtand ſchon im dunklen Abendanzug und kramte in ſeiner Kragenſchachtel. „Wollen wir nachher ins Kino gehen?“ Er wandte ihr den Rücken zu. „Heute kann— ich nicht.“ „Willſt du arbeiten?“ fragte ſie harmlos. 5„Nein— nein. Ich gehe— fort.“ Er drehte ihr ſein ſommerſproſſiges, blaſſes Geſicht zu, und ſeine Stimme war belegt.„Du verſtehſt dich doch auf ſolche Sachen, welcher Schlips paßt beſſer?“ Ihm fiel auf, wie ähnlich Hilde und Kläre ſich waren, wie zwei Schweſtern. Gleich blond, gleich ſchlank, gleich hübſch. Und er dachte mit einem wei⸗ chen Gefühl an Kläre. Hildes Mund war ſpöttiſch ge⸗ kräuſelt, ihr Blick huſchte prüfend an ihm entlang. „Du wirſt ein Dandy, Klaus. Zeichen und Wunder, Bügelfalte und Krawattenprobleme. Nimm die da, hoffentlich gefällt ſie— deinem Fräulein Kläre.“ Sie ging raſch aus dem Zimmer, weil ihr die Tränen aus den Augen ſchoſſen. (Fortſetzung folgt) l Dienstag, 3. März 1931 ELS- WIRTSCHAFT Mannheimer Zeitung LET T U NG Die Reichsbank am Ultimo Normale Anſpannung . a 8 der Reichsbank vom 28. Febr. 1981 hat ſich in der Ultimowoche die geſfamte Ka⸗ pitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lo Barögs und fetten um 745,2 8,5 Mill. 4 er 5 9 t Im Einzelnen haben die Handels wech⸗ leln ur checks um 1979,2 Mill., die Vom har ſtände um 3 auf 301,2 Mill.% zu⸗ genommen. Die Reichsſchatzwechſel, an denen am Ende der Vorwoche keine Beſtände vorhanden waren, wer⸗ den mit ill. I ausgewieſen. An anknoten und Rentenbankſcheinen zu⸗ ſammen 5 Mill. den Verkehr a er Umlauf an 9 Nach dem Mill./ erhöht. bank an R gegangen. T l. 1 eine Dementſprechend ſind die Beſtän ten bank en auf 6,7 Mill. fremden Gelder zeigen mit 324,8 M Mill. l. Beſtünde an Gols und deckungs fähigen en zuſammen haben ſich um 9,6 auf 34: Mill. J zwar haben die Gold beſtände um 19,4 auf zugenommen, 8 ſtã deckungs⸗ fähigen Deviſen um 9,8 auf 1 er le Deckung der Note ſich auf 51,6 v. H. gegen 61,2 p. durch und deckungsf gegen 65,9 v. H. Ab⸗ nahme um 7 Die 1 an 28 1. Nachdem dle Walzwerk für 1929⸗90 die Dividende(i. V zat ausfallen laſſen, nimmt man lt.„BB.“ i der Ilſeder Hütte für 1930 eine Dividenden⸗ ng nicht in Frage kommt, wenn nicht eine ganz Beſſerung eintreten ſollte. 5 fäliſche Eiſen⸗ und Drahtwerke Ach. Werne bei an, Langendreer + 5(%) v. H. Dividende. Auf Grund des . G. zertrages mit der Vereinigte Stahlwerke AG. wird der auf den 25. März einberufenen o. HV, die lung einer Dividende von. worgeſchlagen. Von dem A. der Geſellſchaft befinden ſich siwn 95 v. H. im Beſitz der Ver. Stahlwerke A8. 5 Eiſen⸗Juduſtrie zu Menden und Schwerte Ach. Schwerte 5(%) v. H. Dividende. Für das Geſchäftsjahr 7229•90 mird das Unternehmen, an dem die Vereinigte Sta 9 werke Ach. mit 97 v. H. beteiligt iſt gemäß dem ertrag mit der Düſſeldorfer Geſellſchaft eine Di vi⸗ dende von 5(i. V. 57) v. H. der GV. am 25. März vor⸗ ſchlagen. 5. 2 Tyuſſen Giſen⸗ ſchluß. Dieſe 8 wweiſt für 1 5 li. V. zn und Stahl⸗Ach., Berlin— Verluſtab⸗ Jandelsgeſellſchaſt der Ver. Stahlwerke J nach 5,76(6,04) Mill. Betrtebsunkoſten bieder 0,26 Mill./ Abſchreibungen einen Ver lu ſt don 452 000„ auf(i. V. 47 000„ Reingewinn, der vor⸗ getragen wurde). Nach dem Bericht iſt der Umſatz trotz des Im Juli vorgenommenen Preisabbaus für Walzwerks⸗ Frzengniſſe weiter zurückgegangen. Der Schluß des Ge⸗ ſchäftsjohrs fiel in die Zeit einer bevorſtehenden neuen Preisſenkung, in deren Erwartung die Bezieher die Ab⸗ nahme aufs äußerſte einſchrünkten. Die Anlagen werden mit 6 53(6,23) Mill. I, Beteiligungen und Wertpapiere mit.7(1,76) Mill. 4, Worenbeſtände mit 5,1(6,07 Mill. Mark und Forderungen mit 19,0(20,30) Mill.% flüſſige Mittel mit 957(0,06) Mill.% aufgeführt, anderſelts die Berbindlichkeiten mit 21,09(23,02) Mill.. 5 Berein. Dentſche Metallwerke Acc., Altena.(Eig. Dr.] Die GV., in der von 30 Mill./ Ac. 27,23 Mill./ verkreten waren, genehmigte den erſten Abſchluß der Berg⸗Heckmann⸗Selye AG. mit den Walzwerkbetrieben der Metallgeſellſchaft. Neu in den AR. wurde der ſeitherige Generalötrektor Theodor Berg(Werdohl) gewählt. Unter ben Satzungsänderungen befindet ſich die Beſtimmung, daß in Zukunft die Mindeſtvergütung garantiert wird. i ONordd. Eiswerke AG., Berlin— Dividendenausfall. Eig. Dr.) Im Zuſammenhang mit der Zahlungseinſtellung des Bankhauſes Gebr. Bonte, des ehemaligen Groß⸗ Aktionärs der Geſellſchaft, wird die Diyidende für 1d ausfallen, nachdem i. V. 10 v. H. auf 3,65 Mill. Mark StA. verteilt wurden. Die Geſellſchaft hatte an ſich in der Berichtszeit durchaus zufriedenſtellend gearbeltet und die Erträgniſſe hätten eine Aufrechterhaltung der Divi⸗ dendenzahlung geſtattet. Die Gewinne ſeien jedoch durch die Baukinſolvenz völlig aufgezehrt worben. Die Verwal⸗ tung hofſe aber, daß noch im März eine Einigung bei Gebr. Bonte zuſtonde kommen werde, die auf der Baſis eines uußergexrichtlichen Liguidationsvergleichs von 30 v. H. vor⸗ geſehen iſt. 5 der Neuen Weiter ungünſtige Lage der Rheinſchiffahrt Darniederliegen des Befrachtungs- und des Schleypgeſchöſtes- Verhältnismäßig günſtiger Waſſerſtand am Nieder- und Mittelrhein Die Verkehrslage auf dem Rhein hat ſich im Laufe des Februar weiterhin verſchlechtert. Ein trotz einiger Tage ſtarken Froſtes und darchweg naßkalter Witterung weiteres Zurückgehen der Kohlenzufuhren und der an und für ſich immer noch günſtige Waſſerſtand, der ſtets ein volles Abladen bis Mannheim ermöglichte, ver⸗ mehrten nach dem Bericht der Niederrheiniſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer Duisburg⸗Weſel zu Duisburg⸗Ruhr⸗ ort den zur Verfügung ſtehenden Leerraum ſfämtlicher Größen und Abmeſſungen und die brachliegende Schlepp⸗ kraft. Die Erzzufuhren wurden infolge der großen Lager⸗ norräte bei den Werken noch geringer als im Vormonat. Der Frachtenmarkt lag daher vollſtändig darnieder. Die Frachten ſanken weiter, ſo daß vielfach nicht einmal die Selbſtkoſten gedeckt werden konnten. Auf Grund der Kündigung des mit dem fahrenden Perſonal abgeſchloſſenen Tarifabkommen zum 91. 3. 31 fanden Verhandlungen zwecks Anbuhnung eines neuen Tarifes ſtatt, die jedoch bisher ohne Erfolg blieben. Der Schiedsſpruch für die Hafenarbeiter und Kranmaſchiniſten der Duisburg⸗ Ruhrorter Häfen vom 26.(., der eine proz. Kürzung der Löhne, Akkordſätze und Prämien vorſah, wurde von den Gewerk⸗ ſchaften abgelehnt, von den Arbeitgebern dagegen ange⸗ nommen. Auf Antrag der Arbeitgeber wurde er für ver⸗ bindlich erklärt. In den Duisburg⸗Ruhrorter Häfen kamen an in der Zeit vom 25. Jan. bis einſchl. 21. Febr.(bzw. 29. Dez. 4. Jan. 1931) insgeſamt 589(668) beladene 935(276 401) To. Ladung, davon zu Berg: Schiffe mit 124 368(199 889) To. Ladung, davon 4 182) To. Erz; zu Tol 228(826) Schiffe mit 52 893 To. Laoͤung, davon 9162(14 628) To. Erz.— Es gingen ab insgeſamt 1231(1446) Schiffe mit 989 993 (1264 472) To. Ladung, davon zu Tal: 905(1079) Schiffe (1 011845] To, Ladung, davon 668 054(860 726) b, Kohle; zu Berg: 223(304) Schiffe mit 168 288(282 659) o. Ladung. davon 129 288(192 628) To. Kohle. Der Waſſerſtand zeigte am Cauber Pegel am 1. 2. einen Stand von 3,99 Meter, ſank dann bis zum 12. 2. auf 2,27 Meter und ſtieg bis zum 15. 2 auf 2,36 Meter. Von du gb fiel er wieder, um am 26. 2. einen Stand von.05 Meter zu erreichen. In den letzten Tagen des Monats Februar war wieder eine Steigerung zu verzeichnen bis zu 2,49 Meter am W. 2. Der Stand ermöglichte noch eine volle Abladung der Kähne und ein Durchfahren der Fahr⸗ zeuge ohne Erleichterung wenigſtens bis Mannheim. Auf der Oberrheinſtrecke Mannheim Straßburg erwies ſich ein Leichtern als notwendig, da dert die Schiffe nur bis zu einem Tiefgang von höchſten 1,85 noch fluten konnten. Der Breunſtoffverſand ließ ſehr zu wünſchen übrig. Die Kohlenzufuhren gingen erheblich zurück. Für Bergladungen wurden an der Schifferbörſe kaum Notie⸗ rungen vorgenommen. Auch die im Talverkehr transpor⸗ tierten Kohlenmengen haben gegenüber den Vormonaten ſtark nachgelaſſen. In der Verkehrsbeziehung nach Holland und Belgien hat ſich die Lage erheblich verſchlechtert. Die zur Verlodung gelangten Brennſtoffmengen ſind auch hier weſentlich zurückgegangen. Auf dem Oberrhein konnte die Fahrt nach Baſel noch nicht wieder aufgenommen werden. Der Kanalverkehr war deshalb äußerſt rege, zumal hier im Verhältuts zu den auf dem Rhein nach Straßburg verbrachten Gütern oft zu wenig Schiffe verfügbar woren. Die Rheinkühne mußten deshalb am Oberrhein teilweiſe längere Zeit liegen blei⸗ ben. bis ſie in kleinere Kähne geleichtert werden konnten. Der Froſt unterbrach den Verkehr an einigen Kanalſtrecken für kurze Zeit und hemmte ſo einen geregelten Umlauf. Die Taltransporte ven der Schweiz gingen gleichfalls ſehr zurück. Die Notierungen auf dem Rhein⸗Ruhr⸗Frach⸗ ten markt erfuhren unter dieſen Umſtünden natürlich einen weiteren Rückgang. In der Verkehrs bezie⸗ hung nach Mannheim wurden an der Schifferbörſe zu Dutsburg⸗Ruhrort überhaupt nur fünf Notierungen während der Berichtszeit vorgenommen und zwar ab Rhein⸗ Ruhrhäfew am 2. 2. zu einem Satz von 0,80, am 25. und 28. 2. zu einem Satz von je 0,60, ab Rhein⸗Herne⸗Kanal am 18. 2. zu einem Satz von.90, und am 27. 2. zu einem Satz von 0,75„ bei ganzer Lade und Löſchzeit. Für die Verkehrsbeziehung Rhein⸗Ruhrhäfen— Rotter⸗ 0,80, ab g. 2. ſank er auf.70„ und ab 12. 2. auf 0,60. Die Sätze für die Rhein⸗Zechenhäfen lagen jeweils 0,05% tiefer, die für die Rhein⸗Herne⸗Kanal 0,20/ höher. dam war der Frachtſatz einſchließlich Schlepplohn am 2. 2. ö — 2— Aktien und Ausfandsanleihen in Proxenten 592 1085 25 l.5 185 25 5 1 9 gel Bremer Wolle 135,0 186.0 Strichderg Leder 8. 84. Schudert& 189.8 160,5 Weſteregeln tal 140,0 1889 * Szette Sr Sen Ann Slmer eitung bel Stleke- Notierungen in Mark je Stück] Brown, Bop.& K. 79.50 61,50 5550 Then 8 80—.— Schuckert& Go, 181 8 130,7 Westf. Liſen„ 68,— 70.5 Mannheimer Etrekte ö 2. 8. 2 3 2 2. 3. Buderus Eiſenm. 53,78 52.—Hohenlohe- Werke 48.50 40.80 Schultheiß 175 174,2 Wicking⸗Cemem 36.50 87:5 * rse otapt⸗Minen 90.50 8 5 38 8 Phil. Holzmaun 82.— 8880 Wiesloch Tono 80—.— Konſerven Braun 95.— 85.— Schub. Bernets 20.50 20.50 4% Türk. Ad Am. 3,.— 8, Waſſes 5 0 2. 3, 2. 8 Wößne Bea e e rang Ce. 3c 68.—.. Senda Wen n,% ene. 00 Se Senden 289 275 e e e e Seeg leg 7700 1755 Biene Guß 3215 805 „ 3 7 5—— 8. 43.5 iemen. 5 ittener Fp Sabine.. 2 50 gegen. 25 Sübbe Süßen 1280 127%, ü. 740 er Ae ß 88s 0 6e 9 475 Sa 205 7550 7 W,.—— •JJJJJJJ%%%%%/ DU ⁵⁵—TTTTßbf. a 88. e 89 38. Ben Laurahütte 34.28 34.—— 5 4½ J. Ung- Sir. 18—.— 10.85 1218 5 VVV g 5 C1&˙!!!! nn ß, S 1300 0 et dee 825 8 8 8. 8 3 im Hersk. 5„0 0 180, eis garden sd. 20 85.— 95. J. G. 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Die Getreideankünfte blieben noch um 33 v. H. hinter denjenigen des Vormonats und um 25 v. H. hinter denen des Februar 1929 zurück. Ge⸗ treideverfrachtungen ab hier kamen faſt gar nicht vor. Es iſt ein weiterer Rückgang der Lagerbeſtände zu ver⸗ zeichnen. Die Amſchuldungsaktion im Blumenſtein⸗Konzern O Berlin, 9. März.(Eig. Dr.) Zur Bezahlung der am 1. April fälligen engliſchen Anleihecoupons ſind von Großbankſeite neue Kredite bereitgeſtellt worden. Der Kreditausfall der Bank für Textilinduſtrie deutete ſchon auf die Notwendigkeit weiterer Finanzvorſorge hin. Das Hauptgewicht des Berliner Blumenſtein⸗Konzerns liegt in der Jutebranche. Als Zentralfinanzierungsinſtitut ſchuf ſich der Konzern die Bank für Textilinduſtrie AG. in Berlin. Sie wurde die Trägerin aller Kreditope rationen. Zunächſt verſchaffte ſich der Konzern als eine der erſten deutſchen Privatgruppen eine engliſche Anleihe von 1 Mill. Pfund, an der 11 Einzelfirmen der Gruppe be⸗ teiligt wurden. Obwohl die Bank für Textilinduſtrie als alleiniger Auleihekontrahent auftrat, mußten dieſe an ſich nicht unrentabel arbeitenden Betriebe eine Solidarhaftung für die Anleihe und ihren Zinſendienſt übernehmen. Für die übrigen bedeutenden Konzernbetriebe wurden zur Finanzierung im Laufe der Zeit umfangreiche Bankkredite erforderlich, die vornehmlich durch die Großbanken und großen Privatbankhäuſer gegeben worden ſind. Dieſe Unternehmen ſind als Unterbeteiligte an den Krediten der Bank für Texttlinduſtrie und damit an deren Zinſeulaſt beteiligt. Die Situation hat ſich durch die Ungunſt der Rohſtoffmärkte ſo entwickelt, daß die Zinsbelaſtung für die einzelnen Betriebe immer dringender geworden iſt. Die Bank für Textilinduſtrie mußte aber ihrerſeits für die Einlöſung der Anleihecoupons und die Bankzinſen zu den Fälligkeitsterminen Sorge tragen. — * Norddeutſche Wollkämmerei und Kammgarnſpiuuerei AG., Bremen.— Höherer Mengenumſatz. Wie verlautet, ſind bei der Geſellſchaft in den erſten zwei Monaten 1931 rund 1 Mill. Kg. mehr verkauft worden als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Die Bilanzſitzung für 1980 dürfte ſich noch etwas länger als bisher angenommen, möglicherweiſe ſogar bis Mai hinauszögern. O Spinnerei„Vorwärts“ AG., Brackwede— Wieder dividendenlos.(Eig. Dr.) Nach unſeren Informationen hat das Geſchäftsjahr 1930 genügend Aufträge gebracht, ſo daß die Geſellſchaft ausreichend beſchäftigt war. Das finan⸗ zielle Ergebnis ſei, gemeſſen an der allgemein ſchlechten Lage der Flachsſpinnereien, als relativ günſtig zu bezeich⸗ nen. Der enſtandene Verluſt von etwa 2— 3000% ſoll norgetragen werden. Der HV. am 21. März wird alſo trotz des i. V. vorgenommenen ſcharfen Kapitalſchnitts durch Zuſammenlegung des 1,2 Mill.„ betragenden AK. im Ver⸗ hältnis:1 und Auflöſung der Reſerven von 120 000 4 ein dividendenloſer Abſchluß vorgelegt. Die Wiedererhöhung des AK. um 400 000 auf 550 000 /, iſt inzwiſchen durch⸗ geführt. Auch im laufenden Jahr ſet die Geſellſchaft zu⸗ nächſt noch befriedigend beſchäſftigt. Für die Zukunft be⸗ fürchte man ungünſtige Auswirkungen der ſich heute ſchon 7 machenden ruſſiſchen Konkurrenz auf dem Flachs⸗ markt. 0 Abend-Ausgabe Nr. 104 Zinn⸗Reſtriklion in Kraft Mit dem 1. März iſt offiziell das neue Zinn⸗Reſtrik⸗ tionsſchema in Kraft getreten. Am Wochenende hat im Londoner Kolonialminiſterium eine Konferenz der zinn⸗ erzeugenden Länder ſtattgefunden, bei der die bisherigen Vorſchläge beſtätigt wurden. Wie bereits gemeldet, wird die Reſtriktionskontrolle von einem internationalen Komj⸗ tee durchgeführt werden, das die Regierungen von Malata Niederländiſch⸗Indien, Bolivien und Nigeria vertritt. Das Geſamtſchema iſt zunächſt auf die Dauer von zwei Jahren vorgeſehen. Die Reſtriktton baſtert auf der fährlichen Welterzeugung von 145 000 Tonnen, während die Anfangs quoten auf eine Produktion von nur 123 773 Tonnen hin⸗ zielen. Die gegenwärtige unbeſchränkte Erzeugung würde ſich aber auf etwa 172 000 Tonnen belaufen, ſo daß tatſäch⸗ lich das Schema eine Reſtriktion um etwa 2 v. H. erſtrebt. ( Die Verhandlungen über die Umorganiſation im Schrotthandel.(Eig. Dr.) Wie wir hören, ſind die Ver⸗ träge über die ſchon längere Zeit ſchwebenden Verhand⸗ lungen über eine Umgeſtaltung der mittel⸗ und oſtdeutſchen Schrottwirtſchaft ſogut wie abgeſchloſſen. Die Neuorganifa⸗ tion iſt für 3 Jahre bis Ende 1933 in Ausſicht genommen. I Deutſche Telephonwerke und Kabelinduſtrie Ac, Berlin.(Eig. Dr.) Der HV. am 28. März wird vor⸗ geſchlagen, für 1929⸗30 den Reingewinn von 155 698„ ein⸗ ſchließlich Vortrag(i. V. 112 612%) vorzutragen. * Weſtdeutſche Schiffahrts⸗AG., Köln— Wieder divi⸗ dendenlos. Wie verlautet, wird die Geſellſchaft für das Ge⸗ ſchäſtsjahr 1930 wieder ohne Dividende bleiben. Im Vor⸗ jahr wurde ein Verluſt von 197 000/ ausgewieſen.(Ag. 1 Mill..) * Sinalco AG. in Detmold. Die o. HV. genehmigte den bekannten Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1929⸗90 mit 12 (14) Dividende. Neu in ben AR. gewählt wurden an⸗ ſtelle von drei ausgeſchiedenen Mitgliedern die Herren Direktor Th. Heller(Dortmunder Hanſa⸗Brauerei), Ge⸗ neraldirektor Bürck(Klöckner⸗ Konzern) und Oberbürger⸗ meiſter Mangold in Kaſſel. Wieder 12 v. H. Dividende der Danziger Tabak⸗ Monopol.⸗G. in Danzig. Der.⸗R. genehmigte den Ab⸗ ſchluß für das Geſchäftsjahr 1930. Nach den notwendigen Abſchreibungen und Zuweiſungen zum Tilgungsfonds er⸗ hält der Staat die ihm außer der Monopolabgabe non 35 p. H. zuſtehende Gewinnbeteiligung von 365 057 De (584 3389), ſodaß die Staatseinnahmen aus dem Tabaf⸗ monopol im Jahre 1930 ſich auf 6 241 000(6 415 968) D. belaufen. Der.⸗V. am 14. März wird vorgeſchlagen, wieder 12 v. H. Dividende auf das.⸗K. von 8,5 Mill. Dch. auszuſchütten, wieder 125 000 DG. dem Reſervefonds und 431 278(438 288) DG. dem Ausgleichsfonds zuzuführen. Das Stimmrecht bei den deutſchen Aktiengeſellſchaften Am 31. Dezember 1930 hatten lt.„Wirtſchaft und Sia⸗ tiſtik“ von 1259 Aktiengeſellſchaften, deren Aktien an deul⸗ ſchen Börſen notiert waren, 580 oder 46.1 v. H. Aktien itt bevorzugtem Stimmrecht ausgegeben. Das Kapitel der Börſengeſellſchaften betrug zur gleichen Zeit rund 13,1 Mil⸗ liarden, davon entfielen auf die Akriengefellſchaften, bei recht beſtand, rund 6,5 Milliarden& oder 50, v. H. Der Anteil der Aktiengeſellſchaften mit Aktien mit bevorzugtem Stimmrecht iſt gegenüber dem Stand vom 30. Juni 1930 gefallen, da hier 47.3 v. H. der Zahl und 51,6 v. H. des Kapitals aller Aktiengeſellſchaften auf ſolche entfielen, die Aktien mit Vor⸗ zugsſtimmrecht ausgegeben hatten. Der Anteil des durch die bevorzugten Aktien vertretenen Kgpitals am Geſamt⸗ der Stimmrechtsvorzug bei 15 Geſellſchaften aufgehoben(15 Geſellſchaften, die Aktien mit Vorzugsſtimmrecht ausgegeben hatten, wurden aufgelöſt). Bei 24 Geſellſchaften wurde der Stimmrechtsvorzug verringert(bei 14 durch Veränderung des Stimmrechts], bei 5 Geſellſchaften iſt die Bevorzugung im Stimmrecht verſtärkt worden(bei allen durch Aenderung des Stimmrechts), 4 Stickſtoffabſatz auch im Februar 9 N Infolge des noch anhaltenden Winters hat ſich die Nach⸗ frage nach Stickſtofſdünger im Inland verzögert. Der Ab⸗ Zeit des Vorfahres zurückgeblieben. Erzeugung und Ver⸗ ſand verliefen planmäßig. Die für März geltenden Preiſe bleiben bis Ende des Düngejahres unverändert. Sie ver⸗ ſtehen ſich bei Bezug in ganzen Wagenladungen von min⸗ deſtens 15 To. frachtfrei jeder deutſchen Bahnſtation. Soweit oͤte Reichsbahn auf Stickſtoffdüngemittel eine Frachtermäßi⸗ gung gewährt, wird dieſe ſeit dem 1. Februgr 1931 den Ab⸗ nehmern des Syndikats in einem Durchſchnittsſatz gewährt, * Der Newyorker Aktienumſatz im Februar. Der Um⸗ ſatz an der Newyorker Aktienbörſe erreichte im Februnr eine Höhe von 64 145 320 Aktien und ſtellt ſeit dem Oktober vorigen Jahres einen Rekord dar. Die Richtung der Preiſe war ſtändig aufwärts. 20 Aktien⸗Gruppen ver⸗ beſſerten ſich wertmäßig um mehr als 2 Milliarden Doll. denen für einen Teil der Aktien ein bevorzugtes Stimm⸗ kapital beträgt unv. 2,6 v. H. Im 2. Halbjahr 1930 wurde niedriger als 1980, rufseingang im Monat Februar iſt gegenüber der gleichen e e. kammern, in welchem von noch keinen Anzeichen für Beſ⸗ * Dienstag, 3. März 1931 Kräftige Interventionen bejeſlgen Effektenmarkt Ermatteter Vormittagsverkehr bei freundlicher Grundtendenz Späterhin größere Bankenkäufe namentlich in F Mannheim gut behauptet Sie Börſe war weiter zuverſichtlich und ſeſt, wenn auch gegenüber den geſtrigen Notierungen im allgemeinen keine weiteren Kurserhöhungen zu verzeichnen waren. Eine Aus nahme machten Daimler Benz, die auf 26 v. H. anzogen, in Zufommenhang mit dem guten Abſatz der Daimler⸗ Wagen auf der Automobil⸗Ausſtellung in Berlin. Farben untterten unverändert 142,5, Linoleum lagen etwas ſchwächer mit 104. Von Nebenwerten gingen Schwartz⸗Storchen mit 105 um. Bankaktien blieben behauptet. Verſicherungswerte geſchüftslos. Der Rentenmarkt lag feſt für Altbeſitz, Liqui⸗ Jaltons⸗ Pfandbriefe und Aufwertungs⸗ Obligationen. Frankfurt freundlich Infolge ber ſchwächeren geſtrigen Newyorker Börſe und der merkwürdig widerſpruchsvollen Berichte über die Rede Dr. Schachts ergaben ſich zu Beginn der amtlichen Börſe leichte Kursrückgänge, trotzdem erneut einige Aufträge des Publikums vorhanden waren. Gleich nach den erſten Notierungen ſetzte ſich jedoch wieder eine freundlichere und duverſichtlichere Stimmung durch, da die Gründung der Internatio⸗ nalen Bodenkreditbank günſtig nachwirkte. Die Speku⸗ lakton verhielt ſich zunächſt noch ſehr reſerviert, da der Bericht der preußiſchen Induſtrie⸗ und Handels⸗ ſerung der Konjunktur berichtet wurde, verſtimmend wirkte. Im Verlaufe belebte ſich das Geſchäft etwas, doch blieben die Kurſe meiſt unverändert. Recht feſt nytterten Schiffahrtsaktien, die bis 2 v. H. höher lagen, da das Gerücht von einer morgen ſtattfindenden AR. Sitzung und einer eventuellen proz. Dividende anregte. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 8 v. H. weiter er⸗ leichtert. Berlin nach mattem Beginn freundlicher und feſter Nach ſttllem VBormittags verkehr war die Tendenz vorbörslich wieder etwas ſchwächer und auch die eren Kurſe zeigten meiſt kleine Rückgänge gegen geſtern mittag Schluß. Die vorliegenden Momente waren z. T. günſtiger, z. T. jedoch auch ungünſtiger Natur. Bel der Börſe ſelbſt konnte man eher das Beſtreben ſeſtſtellen, Abgaben vorzunehmen, während andererſeits vom Publikum wieder kleine Kaufaufträge vorlagen. Das ſchwache Newyork, die Schachtrede in Stockholm, weitere Eutlaffungen von Bergarbektern, die verſchlechterte Lage der Metallwaren⸗, Papier- und Zellſtoffinduſtrie, der Be⸗ richt der Preußiſchen Handelskammern für den Monat Fe⸗ bruar uſw. mußten natürlich eine Verſtimmung hervor⸗ rufen. den wurde die Gründung der Internationalen Bo⸗ denkrediibank in Baſel, unter Beteiligung einer Reihe deutſcher Banken, ſehr günſtig aufgenommen, die Teu⸗ denz des Rentenmarktes war daraufhin feſt, be⸗ ſonders für Reichsſchuldbuchforderungen, bie bis 1 v. H. an⸗ Farben⸗ und Elektromarkt/ Schluß bis bis 6 und 7 v. ziehen konnten. Die Rückgänge zu den erſten Kurſen be⸗ Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 104 5 zu 3 v.., teilweiſe ſogar H. über Aufang 9 12 trugen im Durchſchnitt bis zu 2 v.., doch konnten ſich auch verſchiedene Werte im ſelben Ausmaße beſſern. Deutſche Anleihen gut behauptet, von Ausländern waren Liſſa⸗ boner 77 v. H. feſter. Die Geld ſätze blieben unverändert. Im Verlaufe war es zunächſt etwas ſchwächer, ſpä⸗ ter wurde es aber wieder all gemein freundlicher und lebhafter bei Beſſerungen bis zu 2 n. H. und teilweiſe noch darüber. Der Kaſſamarkt war bei ruhigem Geſchäft An den Termin- und variablen einige Banken mit größeren Käufen, beſon⸗ ders am Farben⸗ und Elektromarkt ein. Die Spekula⸗ tion, die anfangs zu Abgaben geſchritten war, ſah ſich zu ſchnellen Deckungen genötigt, ſo daß die Kurſe bei lebhafterem Geſchäft anzogen. Die Befeſtigung am Rentenmorkt unterſtützte die Aufwärtsbewegung. Das Schlußniveau lag bis zu g v. H. über Anfang. Spe⸗ Zalwerte gewonnen bis zu 4% v. H. Berger und Zellſtoff Waldhof ſchloſſen 6 über Anfang, Schantung Handels AG. gewannen ſogar 774 v. H. Auch deutſche Anleihen zeigten die höchſten Kurſe des Tages. Deviſen gegen Reichsmark lagen heute feſt, der Dollar notierte.2080 nach.2065. London iſt inter⸗ national ſchwächer, gegen den Dollar.8572 nach 4. gegen Holland 12.114 nach 12,118, gegen Schweiz 25,2 nach 25,23, gegen Paris unverändert 123,98. Spanien er⸗ heblich gebeſſert gegen London 45,80 nach 46.40. Dollar gegen Reichsmark leicht erhöht, auf einen Monat 27 Stellen nuch 22% Stellen und auf drei Monate 82% nach 80 Stellen. 22572 befeſtigt. Märkten griffen 775 Kaliwerk Buggingen wieder voll beſchäftigt. Das Kaliwerk Buggingen hat vorläufig wieder den Betrieb voll auf⸗ genommen. Berliner Devisen Diskontsdtes: Refchsbank 3, Lombard 8, Privat 4 v. f. Amtlich in R= für] 2. März 8. März Parität] Digt. G. B. G. B. M 7 Honand. 100 Gulde 166,58 168.87 188,86 168,90 168,48 27% Athen, 100 Drachn en.445.5.245 5,455 5,448 Brüſſel 100-500 PF 38,58 58.70 88,585] 38,705 88,885 2% Danzig 100 Gulden 81,65 81,81 81,84 81,80 81,555 5 Helſingfors 100 8M 10.576 10.596] 10,578] 10.598 10.512 8 Italien. 100 Lire 22,015 22.055 22.015] 22,055 22,025 8½ Südſtavien 100 Dina 7,385 7,49 7,.899.855 8 Kopenhagen 100 Kr. 112,1 112.68 112.48 112,65 112,08 3 Liſſabon 100 Estudo 18,82 18,86 18,84 18,88 17.48 7½ Oslo... 100 Kr. 112,42 112.64 112.42 112.64 111,74 4 Baris. 100 Fr 16.488 16.505] 16.64 16,504 18,448] 2 Prag.. 100 K. 12.45 12.47 12.451 12.471] 12,88 4 Schweiz.„ 100 Fr. 80,91 81,07 8861,09 80,5150 8 Sofia. 00 Leo].048 8,049 3,048] o 3017 8 Spanien. 100 Peſeien 4393 44,01 44.81 44,88 89,57 6 Stockhoim 100 Kr 112,59 112,81 112.58 112,80 112,05 8 Wien. 100 Schilling 59.08 59.18 89, 59,18 38,79 8 Ungarn 1005-12500 78,26 78,40 78,28 78,0 72,88 3½ Buenos⸗Aires zWeſo 1,89.306 1,398 1,400 1,788 7 Kanada ikan.Tollar 4,201.209 4,202 4,210 4,176— Japan 1Hen].081.088] 2,081].088 1,588 5. u Kairo. lägypt. Bd 20,98 20,87 20.88 20,87 20,51 5 Tilrlei. türk. Pfd.—.—— 1—— 1—.— 2180 10 London„ lengl. Pfd. 20,416 20.450 20,419 20,489 20,393 2 New Dork 1 Donar.2025 4,2105 4,04 4,12 4,1780 3 Rio be Janeiro 1 Mill.841 0,848 0,849 0,851.508 7 Uruguay. 1 Goldpeſo] 2,997 J.003 J 5,007 J 3,618 l 3,4121— OVerſtärkte Abſatzſorgen in der Metallwareninduſtrie. (Eig. Dr.) Nach dem Bericht des Reichsbundes der deut⸗ ſchen Metallwareninduſtrie haben ſich die Produktionsver⸗ hältniſſe in der Metallwareninduſtrie im Februar noch wet⸗ ter verſchlechtert. Die Abſatzſorgen ſind größer geworden. Noch immer beſteht eine ſtärkere Zurückhaltung der Käufer⸗ ſchaft, teils infolge der Preisabbauparole der Regierung, teils infolge ſehr ſtarker Kreditreſtriktibnen der Großbanken. Die Ausfuhr war rückgängig. Von der Leipziger Meſſe er⸗ hofft die Metallwareninduſtrie eine kleine Belebung des Marktes. Vefeſtigter Getreidemarkt ⸗ Willige Metallbörſen Brotgetreide nach behaupteter Eröffnung be ruhig/ Futtermittel ſtill und be Berliner Produktenbörſe v. 3. März.(Eig. Dr.) Beretts im Vormittagsverkehr zeigte ſich am Produkten⸗ markte einige Unſicher heit, und auch an der Börſe hielt die Zurückhaltung an. Das Geſchäft iſt wieder einmal ins Stocken geraten, da die Mühlen die den Forde⸗ rungen für das Rohmaterial entſprechenden Mehlpreiſe nicht erztelen können. Da andererſeits das In lauds⸗ angebot gering bleibt, war das Preisniveau im Promptgeſchäft für beide Brotgetreidearten behauptet. Am Rhein ſcheint für Weizen verſchtedentlich einige Nach⸗ frage zu beſtehen. Im handels rechtlichen Lieſerungsgeſchäft machte ſich in März⸗Weizen Deckungsbegehr geltend, ſodaß der Eröffnungspreis 2 l höher lag. Die ſpäteren Sichten waren dagegen zunächſt kaum behauptet. Roggen eröffnete ziemlich ſtetig. Weizen⸗ und Roggen mehle hatten bei mäßigem Angebot und unveränderten Preiſen ruhiges Geſchäft. Hafer wurde ausreichend offeriert, und da Todes- Anzeige traurige Mitteilung, daß unsere liebe Clare uns gegangen ist. Mannheim(E 7,). 3. Marz 1931 In unsagbarem Schmerz: Familfen Lepp- Sulzer Verwandten und Bekannten machen wir die nach kurzer Krankheit, allzu früh für immer von Haag Auch Hafer etwas feſter, Gerſte auptet“ Nichteiſenmetalle weichend aus den Andienungen verſchiedentlich Bebarfsdeckungen erfolgten, blieben die Forderungen der erſten Hand ziem⸗ lich unbeachtet. Gerſte ruhig. e wurden: Weizen ſeſt 01— 205; Märg 304 bis 805, Mai 308,50— 809,50; Juli 308.909,30; Roggen feſt 167109; März 185.—187,50? Mal 1945,50; Juli 196,50 bis 197; Gerſte ruhig, Braugerſte 209—217; Futter⸗ und Induſtriegerſte 198209; Hafer etwas feſter 140155; März 157—58,507 Mai 109,50; Juli 177 u..; Weizenmehl ſtetig 34.50— 40,75; Roggenmehl ſtetig 24,50—27,50; Weizenkleie feſter 11,75—12; Roggenkleie feſter 10,40 10,78; Viktoria⸗ erbſen 20—25; Kleine Speiſeerbſen 22—24; Futtererbſen 19 bis 21; Peluſchken 22—24; Ackerbohnen 17—19; Wicken 18 bis 21; Lupinen, blaue 13—15; Lupinen, gelbe 21— 24; Se⸗ radella, neue 50—55; Rapskuchen 9,10—9,60; Leinkuchen 15 bis 15,30; Trockenſchnitzel 6,70—6,90; Sojaextractionsſchrot 14,30—14,60; Kartoffelflecken 12,80—13,20; Rauhfuttermfttel ſtill und behauptet, drahtgepr. Roggenſtroh 0,50—0,65; Wel⸗ zenſtroh 0,400,860; Haferſtroh 0,48 0,65; Gerſtenſtroh 0,50 Tücht. Schneiderin T und Weinnäherin perfekt in Herren⸗ wäſche, ſowie in Da⸗ men- u. Kinderkleid., welche auch ausbeff., nimmt noch Kunden in u. außer d. Hauſe an. 6001 Angebote an Frl. A. Schmitzer, Kheinhänſerſtr. 8, III dei Fa. Wolff. nachmittags% 3 Uhr Statt. Die Beerdigung findet Donnerstag, den 5. März, Amtliche Bekanntmachungen Die Bekämpfung der Maul ⸗ l Klauenſenche. Nachdem in dem Gehöft des Handelsmanns Mater Adelsberger in Hockenheim die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen iſt, werden fol⸗ gende Anordnungen getroffen: 5 i A] Sperrbezirk: Das Gehöft des Adelsberger bildet einen Sperrbezirk i. S. der 88 161 ff. der Ausführungs⸗ voxſchriften des Bundesrats zum Reichs ⸗Vieh⸗ ſeuchengeſetz. g B) Beobachtungsgebiet: Um den Sperrbezirk(A) wird ein Be⸗ Wanna rhei im Sinne der 88 165 ff. der Ausführungsvorſchriften zum ſteichsviehſeuchen⸗ 15 bend aus der Gemeinde Hockenheim 0 und 9 Talaa-S iber Bebe 800 gest. desgl. mit allerstärkster 100er Silberauflage in vornehmsten Mustern. ö 50 Jahre schriftl Garantie auf jedes Stück. Allergünstigste Preise i. Zeichen d. Preisabbaues um 10% ermäßigt. Z. B. Kompl. 7zteil. Garnitur RM. 115.— mit 100er Feinsilberauflage. 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Laſt 2000 März 90/4; Mai 87; Juli 8575; Sept. 86. * Liverppoler Getreidekurſe vom 3. März.(Eig. Dr.) nfang: Weizen(100 lb.) Tendenz willig; März— (270; Mai 4,8(4,474); Juli 4,5(4,54); Okt.—(4,776) Mehl unv.— Mitte: ruhig; März 4,1½; Mai 4,84 Juli 4,4%; Okt..678. Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 8. März. 998 Dr.) März.60 B 6,50 G; April 6,00 B 6,55 G; Mai 6770 6,60 G: Aug. 7,10 B 7 G; Okt. 7,30 B 7,25 G; Nov. 7,40 .35 G: Dez. 7,50 B 7,45 G; Tendenz ſchwächer.— Gemahl, Mehlis prompt per 10 Tage—; März 26,40; Tendenz ruhig. * Nürnberger Hopfenbericht vom 2. März. Keine Zu⸗ fuhr, 20 Ballen Umſatz, Geſchäftslage ruhig.— Preiſe; Gebirgshopfen 25, Hallertauer 3540. Bremer Baumwolle vom 3. März.(Eig. Dr.) Amertk. Univ. Stand. Miodl.(Schluß) 12.42. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 3. März(Gig. Dr.) Americ. Univerſal. Stand Middl. Anfang März 599. Maf 607608; Juli 617618; Okt. 628; Jan. 32 689; Ta⸗ gesimport 18 700; Tendeng ſtetig.— Mitte: März 9000: Mai 607; Juli 616; Okt. 627; Jan. 32 637; März 645; Mat 651; Juli 657; Okt. 668; Jan. 38—; Loco 615; Tendenz ruhig. Berliner Nefallbörse vom 3. März 1931 Kupfer Blei 5 bez. Brief Geld J bez. Brief! Geld bez.] Brief] Gelb 3 82,2 82.25 82.28, 277 0 2 ebruar 92.50 92 25 29 2527,75 28 50 28.75 28,50 2575—.— 89.67... 28,5027.—28.— 38. ril—.— 90.— 68.25—.— 28.5027.—.— 28.50 28,75 ai 80.— 60.— 88.75—.— 29.2 27.2 26,50 28,— uni—.— 90,78] 90,— 2,2521.-. 27.286,28 uli 92, 92.— 91.78—.— 28.25 27,50—.— 27.50 26,80 uguſt— 7 82.28 91,75—— 28.252750— 2,5 28,7 Sept... 82,28 62.—.— 29.25 27,75——. 2718 Oktober. 82, 25—.— 29.2 7—-— K 70 Non. 2. 92 50 81.25—.— 28.25 27.75.— 28.28 2. Dezemb. 92,25 92,25 63.— 28.452775—— 28 2 Elektrolptkupfer prompt. 101.28 Antimon Regulus„28.— 88. Orig. Hüttenaluminſum. 170,— Silber in Barren k. 87.80 89.0 did. Walz⸗Drahtbarren. 176,— Gold Freiverkehr 10 Kr. 28.—(0 üttenzinn 99 vb. Platin dio. 1 gr.„ 8 8 ein Nickel, 98/9 v6.. 350.— Preiſe(ohne Edelmetalle) vrn 10 Londoner Meiallbörse vom 3. März 1931 Metalle in G pro To. Silber Unze g(187/10 fein ſtand.), Platin Auge Kupfer Standard] 48, 75 Zinn, Standart 122, Aluminium er 1 Monate 46 28 Monate 223,8 Antimon— 2 Settl. Preis 46,75 Settl. Preis 122.5 Queckſfiſder 28,88 Elektrolyt 40,75 Banka 126 7] Platin—.— deſt ſelected 48,2: Stratts 125.7] Wolframerz 14.28 ftrong ſheets—, Bletb, ausländ. 14.15 Nickel e El'wirebars 50,28] Zint gewöönlich 13.85 Weißblech. „Erhöhung des Kuyſer⸗Exportpreiſes auf 10,80 cis. Das Kupferkartell hat den europäiſchen Exportpreis am 2. März von 10,55 cts. auf 10,80 fe lb. erhöht. Die Del⸗ Notiz wurde am gleichen Tage auf 101 4(88,78) je 100 Kg. heraufgeſetzt. Die Grundpreiſe für Kupfer⸗ und Meſſing ⸗ fabrikate erfuhren folgende Erhtzhungen: Kupferblech auf 143 4 141), Kupferrohr auf 167%(165,75, Kupferdraht auf 127,50 4(125, 25], Kupferſchalen auf 205/(20), Meffing⸗ LAEETEI Ein Posten- keine Neste jede Rollenzahl Iinoleum Teppiche Größe 200“ e„„ e e e per Stöch ud. 18.50 ardge 20 0 em... per Stäch Rel. 22.50 Druckuinoleum* en dreh. n 480 ferg r 3. 23 Inleid-TLöufer“ en Unoleum tue wamenmspel. 20 em breit. See Beachten Se unsere Baukunstkarte! 1 Ausk. koſtenl. Sani⸗ orics tag„Depot. Halle 0. gebote unter 0 U 157 aan die Geſchſt. 1593 2 —— f 5 In 3 Tagen 144 30220 S Mdiraucher 8 — a. S. 204 Führendes Haus für Tapeten und Linoleum blech, ⸗händer und draht auf 137,(135), Meſſingſtangen 144 4(113) und Meſſingrohre auf 158 4(152) je 100 Kg. Unsere Press- die dilügsten! 20. „53552 2„%%%%Rð 5„„ breit .70 „ dpber Meter Ndl..00 80 em breit ene.50 per .80 * 4 M. 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