Zee. 122 1 414— N 1 1 * n Bezugspreiſe: Durch Trüger frei Haus monatlich RM..—, in nuſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM. 3. Waldhofſtraße 6, zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: eue Mannhel Mannheimer General-Anzeiger Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 1g, Ne Friedrichſtraße 4, 8e Luiſenſtraße 1. Fe Hauptſtraße 68, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel ⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Maunheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 382 mm preſte Colonelzeile; im Reklameteil RM..— Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr. Einzelpreis 10 Pf. die 79 mm breite Zeile. Für das Erſcheinen von — Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 10. März 193 142. Jahrgang— Nr. 115 Das Scho der großen ede Groeners Einmütige Juſtimmung der deutſchen Oeffentlichkeit Angemindertes Vertrauen in die Reichswehr Zwieſpältige Meinungen in Paris Die Ausſprache über den Wehrelat Zu Groeners Rede Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. März. Der Haushaltsausſchuß des Reichstags iſt nun bei dem eigentlichen kritiſchen Punkt der Etatsberatungen, nämlich dem Haushalt des Reichs⸗ wehrminiſteriums, angelangt. Die Ausſprache brachte aher keineswegs, wie man hier und da vielleicht er⸗ wartet hatte, Auseinanderſetzungen von beſonderer Schärfe. Es wurde im Gegenteil in durchaus ruhi⸗ ger und ſachlicher Form Kritik geübt. Allerdings hat Miniſter Gröner ſelbſt alles ver⸗ mieden, was die Diskuſſion innerpolitiſch hätte zu⸗ ſpitzen können. Er hat das Hauptgewicht auf die Zu⸗ rückweiſung der Angriffe gelegt, die der franzöſiſche Kriegsminiſter Maginot in der Kammer gegen Deutſchland gerichtet hat. Mit nüchterner und klarer Prägnanz hat Gröner die Entſtellungen widerlegen können, die ſich Maginot in ſeiner Abrüſtungspolemik hat zuſchulden kommen laſſen Auf die innerpolitiſche Bedeutung ſeines Etats bei der gegenwärtigen Konſtellation ſpielte Gröner nur ganz kurz in den einleitenden Sätzen an. Er nannte den Panzerkreuzer B nicht bei Namen. Aber ſeine bündige Erklärung, daß er irgend⸗ Welche Konzeſſionen zu machen nicht in der Lage ſei, bezieht ſich ſelbſtverſtändlich in erſter Linie auf diese vielumſtrittene Poſition. Gröner hat da⸗ Mit freilich nichts Neues geſagt, denn bei den ganzen bisherigen Verhandlungen mit den Sozialdemokra⸗ ten hat der Kanzler immer wieder unterſtrichen, daß die Regierung an dieſer Forderung nicht werde rüt⸗ teln laſſen. a Berliner Preſſeſtimmen Zu der Rede Groeners ſchreibt die„Voſſiſche Zeitung“: „So politiſch wie geſtern bei der Beratung des Wehretats iſt Groener uns noch nie gekom⸗ men. Aber die füngſte Rede des franzöſiſchen riegsminiſters Maginot mußte den deutſchen Reichs⸗ wehrminiſter auf den Plan rufen. In ſeiner Ab⸗ wehr fand er, von den Kommuniſten abgeſehen, die einhellige Zuſtimmungg aller Parteien.“ Das Blatt unterſtreicht, daß der Miniſter ſich eng an die Erklärungen gehalten habe, die Curtius jüngſt im Namen des Geſamtkabinetts abgegeben habe. Auch die„Deutſche Allgemeine Zei⸗ kung“ bezeichnet die Einheitsfront in der Abrüſtungsfrage als begrüßenswert. Bemerkenswert ſtark ſei innerpolitiſch geſehen erſt recht die Einheits⸗ front in der Kundgebung des Vertrauens zur Reichswehr geweſen. Es laſſe ſich nicht mehr leug⸗ nen und nicht mehr aus der Welt ſchaffen, daß bei⸗ ſpielsweiſe auch die Sozialdemokratie ſich mit der Wehrpolitik als Ganzem einverſtanden erklärt habe. Groener habe es verſtanden, auch die eigentlichen Ekatsfragen in die große Linie einzufügen,„keine Konzeſſtonen auf Koſten des Landesſchutzes“. Der„Tag“ ſtellt in den Vordergrund, daß über allen anderen Erwägungen für Deutſchland die Ge⸗ währleiſtung der deutſchen Sicherheit a ſtehen müſſe. Groener habe die Forderung nach einer durchgreifenden Abrüſtung in den Vorder⸗ A grund geſtellt. Er habe aber auch mit aller Deut⸗ lichkeit ausgeſprochen, daß dieſe Abrüſtung in feſter elation zur deutſchen Wehrkraft ſtehen müſſe und daß ſie„auf der Grundlage der Gleichberechtigung“ zu erfolgen habe. Wie die Dinge heute lägen, be⸗ dente die Waffenloſigkeit Deutſchlands im Herzen Europas nur einen Anreiz zu neuen Kriegen und lähme in Deutſchland ſelbſt die Entfaltung der Kräfte, die auf Werke des Friedens gerichtet ſeien. Was Paris dazu ſagt Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 10. März Die franzöſiſchen Morgenblätter ſchenken den lusführungen des deutſchen Reichswehrminiſters für den Haushaltsausſchuß des Reichstages ſehr ſtarke Beachtung. Die Rede ſelbſt wird m außer gewöhnlicher Ausführlichkeit nachgedruckt. Mit ihren ſachlichen Komment ꝛren halten die Blätter im allgemeinen jedoch zurück. Dem nationalſozialiſtiſchen„Figaro“ gehen die deut⸗ ſchen Forderungen nach Reviſion und Prüfung der A kriegsſchuldfrage an die Nerven. Es ſei für den deutſchen Reichskanzler logiſch und eine moraliſche Pflicht, den deutſchen Elementen die einer Verſöß⸗ Der erſte Tag Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. März. Nach der Rede des volksparteiltichen Abg. v. Seeckt (ſiehe geſtriges Abendblatt) betonte Abg. Kippen ⸗ berger(Komm.), daß die Sozialdemokraten keiner⸗ lei Kritik geübt und auch kaum zum Etat geſprochen hätten. In polemiſcher Form brachte er dann die üb⸗ lichen kommuniſtiſchen Floskeln von Faſziſierung und Antiſowjetfront der Reichswehr. Abg. Döbrig(Landvolk) erklärte, daß beim Reichswehretat nicht mehr geſpart werden könne, weil die Grenzen des Etats ſich in den letzten Jah⸗ ren nicht erweitert haben. Der größte Wert müſſe auf Entpolitiſierung gelegt werden und außerdem ſei Aufrüſtung und allgemeine Wehrpflicht zu erſtreben. Abg. Graf Weſtarp(Konſ.) gedachte des zehnjährigen Beſtehens der Reichswehr und ſprach die Anerkennung aus, insbeſondere aber dem ehemaligen Führer von Seeckt, der den endgül⸗ tigen Aufbau der Reichswehr vollzogen habe. Es ſei auch jetzt nicht der Platz, für die deutſche Auf⸗ küſtung zu reden. Die Tatſachen laſſen ſich nicht aus der Welt ſchaffen, daß Deutſchland über mehr als ein Jahrzehnt hinaus am Ausbau ſeiner Wehrfähigkeit gehindert und geknebelt worden iſt. Nach Beendigung der Ausſprache erklärte Reichs⸗ wehrminiſter Groener in einem Schlußwort, daß die Reichswehr feſt in der Hand ihrer Führer ſei. Es ſei nicht der geringſte Zweifel, daß ſte gegen jeden— gleichgültig, ob rechts oder links ihre Pflicht tun würde, der im Straßenkampf mit der Waffe die Macht erobern wolle. General v. Schleicher wies darauf hin, daß das Reichswehrminiſterium bei der Beurteilung der Frage, welche Parteien als ſtaatsfeindlich anzuſehen und von der Reichswehr auszuſchließen ſeien, nicht ſelbſtändig vorgehen könne, ſondern ſich ſtets an die nung mit Frankreich günſtig geſtimmt ſind, den Chauvinismus der jungen deutſchen Generation ſchonungslos aufzuzeigen. Das„Echo de Paris“, das Blatt des franzöſiſchen Generalſtabes, entlädt ſeinen Zorn auf die deut⸗ ſchen Reichstagsparteien und vor allem auf die deutſche Sozialdemokratie. Frankreich müſſe heute wiſſen, daß die deutſchen Sozialdemokraten nicht mehr die Zuſchauer darſtellen, ſondern im wahrſten Sinne des Wortes Komplizen der Rüſtung ſind. Die ſchwerinduſtrielle„Ordre“ rechnet mit einem diplomatiſchen Vorgehen der deutſchen Regierung in der Kriegsſchuldfrage. Zum erſten Male habe General Groener mit klarer und faſt „zyniſcher Offenheit“ die deutſchen Beweggründe dar⸗ gelegt, um von der Kriegsſchuld reingewaſchen zu werden. Nicht die Sorge um ſeine Rehabilitierung treibe es vorwärts, ſondern Deutſchland bemühe ſich heute, den Mund doppelt voll zu nehmen, um alle Fragen mit einem einzigen Schlage zu löſen. All dieſes genüge, um die bisherige Politik der fran⸗ zöſiſchen Kabinette zu rechtfertigen. * Kammerinterpellation über den Chauvinismus — Paris, 10. März. Der rechtsſozialiſtiſche Abg. Planche hat geſtern in der Kammer eine Inter⸗ pellation über die Haltung der Regierung gegenüber dem franzöſiſchen Chauvinismus eingebracht. Gasvergiftung in einer Kleiderfabrik — Newyork, 10. März. Infolge Ausſtrömens von Gas erkrankten etwa 100 Arbeiter und Arbeiterinnen einer Kleiderfabrik unter Vergiftungserſcheinungen. Sie wurden ins Krankenhaus gebracht. 50 von ihnen befinden ſich in bedenklichem Zuſtande⸗ 4 * Der nationalſozialiſtiſche Reichstagsabg. Brückner wurde vom Schöffengericht Görlitz wegen Beleidi⸗ gung des Miniſterpräſtdenten Braun zu 600/ Geld⸗ ſtrafe verurteilt. N Entſcheidungen der Reichsregierung gehalten habe. Ueber die Nationalſozialiſtiſche Partei ſtänden die endgültigen Entſcheidungen des Reichsgerichts noch aus. Die Ausſprache wird am Dienstag fortgeſetzt. Der Panzerkreuzer 1 Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. März Der Panzerkreuzer A wird, wie auf einem Preſſe⸗ empfang anläßlich des„Oſtſeejahres 1931“ der Oberbürgermeiſter von Kiel, Lueken, mitteilte, Anfang Mai in Kiel vom Stapel laufen. Der Reichspräſident wird in Anweſenheit zahl⸗ 0 reicher Mitglieder des Reichskabinetts und ſicher auch des Reichskanzlers ſeine Taufe vornehmen. Auf dem Bilde ſind einige Neuerungen der Armierung erkennbar. Auch ſonſt bringt das Schiff umwälzende Aenderungen. Kirchliche Sonderſteuer in Berlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros EJ Berlin, 10. März. Die Berliner Stadtſynode hat ſich nun doch entſchloſſen, trotz des ſtarken Widerſtandes, den dieſer Plan in ihren eigenen Reihen gefunden hat, für das Rechnungsjahr 1931 ein„Kirchengeld“, auf deutſch eine Sonderſteuer, zu erheben. Ueber die Höhe ſtehen Beſchlüſſe noch aus. Doch iſt eine Staffelung von zwei bis zehn Mark vor⸗ geſehen. Befreit ſollen nur die Er werbsloſen und Kleinrentner ſein. Durch das Kirchengeld ſoll von dem 1130 000 Mk. betragenden Defizit eine Million gedeckt werden. Wir möchten meinen, daß die Stadtſynode nicht gut beraten war, als ſie dieſen Beſchluß faßte. Es iſt unſchwer vorauszuſehen, daß die neue Steuer die Austrittsbewegung, die bei der regen Propaganda der kirchenfeindlichen Elemente bedenklichen Umſang angenommen hat, noch weiter fördern wird. Soeben erſt hat, wie die„Berliner Börſenzeitung“ zu berich⸗ ten weiß, ſich ein ſogenannter„Einheits ver⸗ band proletariſcher Freidenker Berlins“ kon⸗ ſtituiert, der die ſozialdemokratiſchen und kommunk⸗ ſtiſchen Freidenker vereinigt und der beſchloſſen hat, „den Kampf gegen die chriſtliche Kirche und ihre Ein⸗ richtungen nunmehr mit allen Mitteln und rückſichts⸗ loſer Schärfe zu führen.“ Man wird ſich alſo auf eine hemmungsloſe Kirchenhetze gefaßt machen können. In dieſem Augenblick die Kirchen⸗ ſteuer zu erhöhen, zeugt von einem erſchreckenden Mangel an Pſychologie. Nachklang zum Lübecker Säuglingsſterben — Lübeck, 10. März. Die Bürgerſchaft be⸗ willigte für die durch die Tuberkuloſe⸗Schutzimpfung Geſchädigten und für den Abſchluß eines Schieds⸗ gerichtsvertrages über deren Schadenerſatz⸗Auſprüche je 200 000 Reichsmark. Oeſterreich will ſparen Wie uns aus Wien geſchrieben wird, iſt nun⸗ mehr auch ein Spardiktator für Oeſterreich ernannt worden. Sein offizieller Titel lautet: Ver wal⸗ La ſt e n a b ba u „Generalkommiſſär für u n 8 tungs reform Miniſterialrat Dr. Wilhelm Loebell aber dieſer ſchwülſtige Titel wird nie populär wer⸗ den, und ſo zieht man ſchon jetzt vor, den neuen Machtgewaltigen kurzweg als„Spardiktator“ zu be⸗ zeichnen. Zwar hät Bundeskanzler Dr. Ender ſich erſt kürzlich gerade gegen dieſe Bezeichnung aus⸗ geſprochen, indem er erklärte:„Ich will keinen Dik⸗ tator, ſondern einen Staatskommiſſär für die Ver⸗ waltungsreform, der mit geſetzlichen Maßnahmen arbeitet und im Einvernehmen mit der Regierung vorgeht.“ Der neue Mann heißt Dr. Wilhelm Loebell und war bisher als Leiter der Verwal⸗ tungsreform im Juſtizminiſterium tätig. Er iſt insbeſondere der Schöpfer der Gerichts⸗ entlaſtungsnovellen und der ſog. kleinen Juſtizreform. Er war auch als Referent für den Zivilprozeß Mitglied des Komitees für die deutſch⸗ öſterreichiſche Rechtsanglei⸗ chung. Mit der Ernennung dieſes Spardiktators geht die Regierung Ender nunmehr energiſch daran, das ſeinerzeit angekündigte Erſparungsprogramm auf dem Gebiete der öffentlichen Verwaltung zu ver⸗ wirklichen. Die erſten Ueberprüfungs⸗ ergebniſſe des Oberſten Rechnungs⸗ hofes für das Budgetjahr 1930, die ſvoeben ver⸗ öffentlicht wurden, offenbaren nämlich eine Ver⸗ ſchlechterung der budgetären Lage, der möglichſt raſch ein Riegel vorgeſchoben werden muß. Die im Voranſchlag mit rund 1170 Millionen Schil⸗ ling für das Jahr 1930 eingeſetzten Sachausgaben der öffentlichen Verwaltung wurden um 100 Mil⸗ lionen, alſo faſt um 10, überſchritten. Außerdem wird der Staatshaushalt durch die Auswirkungen der Kriſe der Weltwirtſchaft, den Abgang im Be⸗ triebe der Bundesbahnen, das Steigen der Arbeits⸗ loſigkeit und das Sinken der Steuereingänge ſtark beeinflußt. Von„maßgebender Seite“ wurde aus dieſer Lage das Fazit mit folgenden Feſtſtellungen gezogen: „Jahrelang iſt es uns geglückt, das Gleichgewicht zwiſchen Ausgaben und Einnahmen aufrechtzuerhal⸗ ten. Der feſte Kurs unſerer Währung und unſerer Anleihen zeigt das Vertrauen des In⸗ und Aus⸗ landes zu unſerer Staatswirtſchaft. Dieſes Vertrauen darf nicht geſtört werden. Wir müſſen daher recht⸗ zeitig einen Ausgleich zwiſchen den ſteigenden Aus⸗ gaben und den ſinkenden Einnahmen treffen.“ Die in Ausſicht genommenen Maßnahmen laſſen ſich in zwei Gruppen teilen. Die erſte Gruppe wird aus ſofort wirkſamen An⸗ ordnungen beſtehen, die ſchon im zweiten Halb⸗ jahre 1931 zu einem ziffernmäßig feſtſtellbaren Erfolg führen ſollen. Die zweite Gruppe wird die Fragen einer allgemeinen Verwaltungs reform des Bundes, der Länder, der Gemeinden und der Sozialverſicherungsanſtalten umfaſſen. In dieſer Beziehung werden auch ſehr radikale Vor⸗ ſchläge laut, ſo wird insbeſondere von großdeunt⸗ ſcher Seite eine Zuſammenlegung mehrerer Bundesländer zu größeren Verwaltungsgebie⸗ ten gefordert. Danach ſollen ſtatt der jetzt ſelbſtän⸗ dig verwalteten neun Bundesländer künf⸗ . 2. Seite/ Nummer 115 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 10. März 1931 dieſem an Ausgrabungsſchätzen ſo tig nur mehr vier ſolcher Verwaltungsgebiete vorgeſehen werden, die ſich im weſentlichen mit den heutigen Wahlkreisverbänden decken, wobei auch die Wiebervereinigung von Wien und Niederöſterreich in Betracht gezogen wird. Dieſer Radikalvorſchlag der zentraltſtiſch eingeſtellten Großdeutſchen wird aller⸗ dings alle Föderaliſten herausfordern, rührt er doch un den Grundſatz der Unantaſtbarkeit der Bundes⸗ länder. ö Die Ernennung des„Spardiktators“ hat auch be⸗ reits in der Beamtenſchaft lebhafte Be⸗ ſorgniſſe erregt. Sie fürchtet, daß der Hauptteil der Erſparungsreform auf ihrem Rücken ausgetra⸗ gen wird. Ganz unberührt wird wohl die Beamten⸗ ſchaft nicht bleiben. In dieſer Beziehung hat ſich Ge⸗ neralkommiſſär Dr. Loebell bereits in Aeußerungen zu Zeitungsausfragern vernehmen laſſen. Er ſagte, in erſter Linie kommt die Perſonalwirtſchaft in Betracht. An einen Abbau, wie er in den Jah⸗ ren 192241926 durchgeführt wurde, kann ſchon aus dem Grunde nicht gedacht werden, weil die Er⸗ fahrungen dieſer Jahre deutlich gezeigt haben, daß derartige Abbaumaßnahmen in ihrer Endwirkung keine Erleichterung des Staatshaushaltes bilden. Er⸗ fahrungsgemäß ſteigen auf dieſem Wege die Laſten für die Penſionen weit raſcher an, als die Aktivitäts⸗ bezüge ſinken. Als wirkſame Maßnahme kann daher ur eine Verringerung der Neuaufnah⸗ men in Betracht kommen, die ſich nach Tunlichkeit einer pölligen Aufnahmsſperre nähern ſollte. Als die wichtigſte Maßnahme bezeichnete Dr, Lvebell die Feſtlegung einer Höchſtgrenze der Staatsausgaben. gangenen Sommer in Oeſterreich aufgetauchte Plan wurde zunächſt als völlig unannehmbar zurückgewie⸗ ſen, wenige Monate ſpäter aber in der deutſchen Notperordnung vom 2. Dezember 1930 ver⸗ wirklicht. Oeſterreich wird nur auf dieſem Wege fol⸗ gen. Zur Unterſtützung des Generalkommiſſärs ſol⸗ len in den einzelnen Zentralſtellen Staatskommiſſäre für die Verwaltungsreform ernannt werden. . Dr. Gr. Die deutſchen Induſtriellen in Moskau Befriebigendes Ergebnis J Telegraphiſche Meldung Moskau, 10. März. Dieſer bereits in ver⸗ Die zwiſchen dem Präſidenten des Oberſten Wirt⸗ ſchaftsrates der Sowjetunion und den deutſchen In⸗ duſtriellen geführten Beſprechungen, die der Beſeiti⸗ gung der den Wirtſchaftsverkehr ſtörenden Hemm⸗ niſſe und der Erwägung über weitere Vertiefung der gegenſeitigen Wirtſchaftsbeziehungen dienten, haben zu einem beide Teile befriedigenden Ergebnis ge⸗ führt. Im beiderſeitigen Einvernehmen wurde feſt⸗ geſtellt, daß eine 5 möglichſt weitgehende Stabilität in den Wirtſchaftsbeziehungen der beiden Länder die beſte Grundlage für einen weiteren Ausbau der Wirtſchaftsbeziehungen biete, um auf dieſe Weiſe die Kontinuität der Lieferungen ſicher zu ſtellen und dabei doch jedem Unternehmen für ſeine Geſchäfts⸗ beziehungen ſo viel Spielraum zu laſſen, daß ein den tatſächlichen Bedürfniſſen angepaßtes Geſamt⸗ programm zu möglichſt voller Auswirkung kommen könne. Beide Teile haben ſich dabei über die Mög⸗ lichkeit der Durchführung des Zuſatzprogramms von Beſtellungen geeinigt, die von der Sowjetindu⸗ ſtrie in kürzeſter Zeit nach Deutſchland erteilt wer⸗ den ſollen. — Tokio, 9. März. Vor einer großen Menſchen⸗ menge wurden geſtern bei einem Schaufluge Ver⸗ ſuche mit künſtlichem Nebel vorgeführt. Aus einigen Flugzeugen tropfte dabei die ſäurehaltige Flüſſig⸗ keit, durch deren Zerſtäubung der Nebel hergeſtellt wurde, auf die Zuſchauer und Hunderte von Män⸗ nern und Kindern erlitten ſchmerzhafte Vor⸗ bren nungen. d eine durch die politiſche Grenzziehung Die Oſthilße vor dem Reichsrat Annahme bei zwei Enthaltungen Telegraphiſche Meldung * Berlin, 10. März Unter dem Vorſitz von Reichsminiſter Trevira⸗ nus befaßte ſich geſtern der Reichsrat in öffentlicher Sitzung mit der Oſthilfe. Hierzu gehören drei Geſetzentwürfe(Hilfsmaßnahmen für die not⸗ leidenden Gebiete des Oſtens, Förderung der land⸗ wirtſchaftlichen Siedlung und Abwicklung der Auf⸗ bringungsumlage) und Neugeſtaltung der Bank für deutſche Induſtrieobligationen. Berichterſtatter Miniſterialdirektor Frhr. v. I m⸗ hoff erläuterte die Vorlagen im Einzelnen und wies dann darauf hin, daß insgeſamt für die nächſten Jahre für die Oſthilfe rund 1 096 800 000 4 vorge⸗ ſehen ſeien, wozu noch Bürgſchaften des Reiches und nicht bezifferbare weitere Entlaſtungen kämen. Die Reichsregierung ſei in der Vorlage ermächtigt, im Einvernehmen mit der betreffenden Landesregie⸗ rung andere, zurzeit in der Vorlage nicht vorgeſehene Gebietsteile, mit Maßnahmen aus der Oſthilfe zu bedenken. Jetzt ſei aber in Anbetracht der ange⸗ ſpannten Finanzlage des Reiches eine ſolche Aus⸗ dehnung nicht möglich. Die Reichsregierung betrachte das bayeriſche öſtliche Grenzgebiet als wirtſchaftlich und kulturell bedrängte Grenzzone. Nach längerer Ausſprache, in der die Vertreter der Propinzen Oſtpreußen und Brandenburg erklärten ſich der Stimmen zu enthalten, da die Oſthilfe⸗Vorlage nicht in allem den Wünſchen ihrer Provinzen entſpreche, Erklärungen, die bei verſchiedenen Mitgliedern des Reichsrates auf ſtarkes Befremden ſtießen, wurde das Oſt⸗ hilfegeſetz mit Stimmenmehrheit ange⸗ nommen. Immer noch nicht zufrieden Kampfanſage des Reichslandbundes Der Präſtident des Reichslandbundes, Bauern⸗ gutsbeſitzer Bethge, hielt auf der Generalverſamm⸗ lung des Kreislandbundes Guben, deſſen erſter Vorſitzender er iſt, eine Rede über die agrarpolitiſche Lage. Bethge betonte dabei, daß der Reichslandbund nicht nur das Recht, ſondern auch die Pflicht zu haben glaube, an den bisherigen Leiſtungen des Reichskabinetts offene Kritik zu üben. Der Redner ſtellte ſodann die Behauptung auf, daß die neuen Agrarpläne der Reichsregierung einſchließlich der Oſthilfe keine Gewähr dafür böten, daß die Landwirtſchaft einen gerechten Ausgleich für ihre Arbeit erhielte und daß der deutſche Oſten gerettet werde. habe— ſo führte Bethge aus— den Kampf ver⸗ loren, als ſie nach der Auflöſung des Reichstags an das ſozialdemokratiſche Preußen ſich angelehnt habe und parlamentariſche Bindungen eingegangen ſei. Deshalb fehle dem Reichslandbund das Vertrauen, daß die Reichsregierung von der Ermächtigung der Zollerhöhungen den notwendigen Gebrauch mache. Der Beweis ſei erbracht, daß dieſe Regierung ebenſo wie die frühere verſagt habe, weshalb es hinfort nur eine Parole gäbe:„Rückſichtsloſer Kampf!“ Die neue Eroͤbebenwelle Die klägliche Erderſchütterung — Wien, 10. März. Um 5 Uhr früh verzeichnete die hieſige Zeutralanſtalt für Meteorologie ern ſchweres Erdbeben, deſſen Herd ungefähr 10 000 Km. entfernt liegt. Das Erdbeben in Südſerbien — Belgrad, 10. März. Nach den letzten Meldun⸗ gen aus den durch das Erdbeben heimgeſuchten Ge⸗ bieten ſcheint es, daß die Zahl der Todesopfer nicht ſo hoch iſt, als es die erſten Nachrichten befürchten ließen. Die Bevölkerung beginnt wieder Mut zu faſſen, jedoch ziehen es die Leute vor, unter Militär⸗ zelten im Freien zu verbleiben. Schneeſtürme über England Dlahtung unſ. Londoner Vertreters Schwere Schneeſtürme gingen geſtern über 8 London, 10. März. England nieder und führten an vielen Orten zu Ver⸗ kehrsſtöhrungen. Die Temperaturen ſind auf— 10 bis— 1 Grad geſunken, eine für England ganz un⸗ gewöhnliche Kälte, der weder die Waſſerrohre, noch die offenen Kaminfeuer der Londoner Wohnhäuſer gewachſen ſind. Acht Perſonenſtarben infolge der Kälte. Die Sachſchäden, die durch geborſtene Waſſerleitungen verurſacht wurden, ſind außerordent⸗ lich groß. Glatteis auf den Straßen verurſachte zahl⸗ reiche Autounfälle. Viele Landſtraßen ſind durch 2 Meter hohe Schneewehen unpaſſierbar geworden. In Mittel⸗ und Nordengland liegt der Schnee ſtellen⸗ weiſe ſechs Fuß hoch, ſodaß die Landwirte nicht im⸗ ſtande ſind, das Vieh zum Markt zu bringen. Pergamon erſteht Theodor Wiegauds Vortrag im Altertumsverein Das aſtatiſche Athen iſt der Ehrenname der Stadt Pergamon, die in den letzten Jahren der Altertums⸗ forſchung eine Fülle von Offenbarungen über Ein⸗ zelheiten des antiken Kulturbildes ſchenkte. Jetzt heißt ein ganzes Muſeum in Berlin nach ihr das Pergamon⸗Muſeum und der große pergameniſche dieſen Kültſtätten und Zeusaltar, das Glanzſtück der Berliner Muſeen, iſt bort mit ſeinen großartigen Reliefs wieder erſtellt. Erſt im letzten Herbſt wurden neue Entdeckungen auf reichen klein⸗ aſtatiſchen Boden gemacht, die unſere Kenntnis von dieſer rieſigen Handels⸗ und Königsſtadt des griechiſchen Orients, der Heimat des nach ihr be⸗ nannten Pergamentes, weſentlich ergänzten. Ein Vortrag, der die Ergebniſſe dieſer Forſchung zugleich auch im Bilde mitteilte, mußte deshalb auf ein beſonderes Intereſſe ſtoßen, und es war ein außerordentliches Verdienſt des Mannheimer Altertums vereins, den Erforſcher und Er⸗ neuerer der pergameniſchen Kultur, Prof. Dr. Theodor Wiegand, Berlin, dafür gewonnen zu haben. Bei einem ſo ungewöhnlichen Anlaß konnte man es wagen, bis in die Muſenfgales vorzudringen, mehr als 1200 Menſchen beſucht war. Der Abend er⸗ innerte an den Tut⸗anch⸗Amon⸗Vortrag des Heidel⸗ berger Aegyptologen Ranke, der ebenfalls zu den großen Ereigniſſen des Mannheimer Altertums⸗ pexeins der letzten Jahre gehörte, und deſſen Redner im übrigen mit zahlreichen anderen Univerſitäts⸗ kollegen unter den Beſuchern des geſtrigen Abends weilte. Profeſſor Wiegand führte als praktiſcher Forſcher ſogleich mitten in den Gegenſtand ſeiner Darſtellung hinein, in das kleinaſtatiſche Flußtal, an deſſen Berg⸗ hängen die wahrhaft königliche Stadt emporſteigt. Von weither wird das Waſſer durch große Anlagen über die Berghänge in ſie hineingeleitet. Rieſige Tore ſperren ihren Zugang. ein Bollwerk gegen den Anſturm der keltiſchen Pölkerwanderung, den die pergameniſchen Könige, die Attaliden, aufhielten. Zur Erinnerung an einen olchen Sieg errichtete Könie Attaſus I. einſt ſenen Zensaltar, der jetzt durch Theodor Wiegands ung wieder erſtanden iſt. Weitläufigkeit des der geſtern von wir von der großen Bücherei hören, die Attalus J. Einſt war Pergamon Bis man jedoch zu dieſem Altar hinaufgelangte, der hoch droben das Stadtbild von Pergamon be⸗ herrſchte, und deſſen rieſige Rauchſäulen weithin ſicht⸗ bar waren, wurde man durch all die Schönheiten der Architektur der grandioſen heidniſchen Stadt geführt. In der Offenbarung Johannis heißt jener große Altar„der Thron des Satans“, und man kann es in der Tat verſtehen, daß die Urchriſten in diefen ſich übereinander türmenden Griechentempeln, in weiträumigen Plätzen den großen Feind ihres Reiches erkennen mußten, das nicht von dieſer Welt iſt. Der Mauerbau hat uns die Reſte dieſer Stadt erhalten. Wir blicken, von Wiegand geführt, in die Zeugniſſe der antiken Ord⸗ nung und Hygiene, die durch ein genaues Strafen⸗ ſyſtem geregelt war, wir ſehen den Markthandel und einzelne Geſtalten des Alltags treten uns entgegen, wie der Fiſchhändler, der im alten Pergamon zu den bekannteſten, aber offenbar auch zu den am wenigſten geſchätzten Straßenfiguren gehörte. Ueber dieſem Leben des Alltags baute ſich das der Kultur, der Kunſt, der Gymnaſtik auf, die nichts an⸗ deres war, als ein Gottesdienſt des Körpers. Da treten uns die großartigen Anlagen dieſer Baulich⸗ keiten plaſtiſch entgegen, immer höher ſteigen wir hinauf in dieſe Stadt der Plätze, Tempel und Theater, bis wir eindringen in das Weſen Pergamons, wenn gegründet und die zu den größten der alten Welt zählte. Kein Wunder haben die Aegypter die Per⸗ gamenen darum beneidet, bis ſchließlich dieſe koſt⸗ bare Bücherei in den Beſitz der Kleopatra kam. Mit dem Schickſal faſt aller großer antiken Bibliotheken ———— hat dieſe pergameniſche gemein, daß heute nichts mehr davon vorhanden iſt. Wo aber dieſe Pergamente nicht mehr fprechen können, da reden die Steine eine umſo deutlichere Sprache, und aus ihnen konnten wir geſtern die Zeugniſſe dieſer hohen helleniſtiſchen Kultur erkennen, in dem menſchlich überaus ſchönen Alexanderkopf, der uns entgegenblickte oder in den überaus kunſtvollen Moſaiken, die geradezu einen griechiſchen Barock hervorzuzaubern ſchienen. Schließlich führte uns Prof. Wiegand zu dem großen Myſterium der Ausgrabungen, das erſt im vergangenen Herbſt erſchloſſen wurde. Hier ergab es ſich, daß ſich vor den beiden ſchon im Vorfahr ent⸗ Im Kanal wurde die Schiffahrt durch das dichte Schnee⸗ geſtöber lahmgelegt. Die Beſatzungen der Leuchtſchiffe berichten, daß ſie von der Kommando⸗ brücke kaum den Bug des Schiffes erkennen können. In Dover, Folkeſtone, Brighton, Eaſtbourne und an⸗ deren Häfen herrſcht der ſchlimmſte Schneeſturm ſeit Jahren. Felixſtowe meldet die furchtbarſte Sturm⸗ flut, die je beobachtet wurde. 10 000 Obdachloſe auf der Inſel Mauritius — Port Louis, 10. März. Infolge des Wirbel⸗ ſtu rms, der während der letzten drei Tage auf der Inſel große Verheerungen angerichtet hat, ſind ſchätzungsweiſe 10000 Menſchen obdachlos geworden. Es herrſcht Mangel an Lebensmitteln. Die Regie⸗ rung läßt in aller Eile die mit Trümmern bedeckten Straßen freimachen und die zerſtörten Brücken wie⸗ der herſtellen, um Lebensmittel und andere Lebens⸗ bedürfniſſe in die heimgeſuchten Bezirke ſenden zu kün nen. FFF d 0 Das Hochwaſſer in Frankreich Paris, 10. März. Die Ueberſchwemmungen der Seine haben ſich im Laufe des Montags nur in geringem Maße fortgeſetzt, da das ſtarke Froſtwetter das Hoch⸗ waſſer erheblich gehemmt hat. Zahlreiche Flüſſe ſind ſogar in bedeutendem Fallen begriffen. Die Ueberſchwemmungsgefahr, die für die tiefer gelegenen Teile der franzöſiſchen Haupt⸗ ſtadt bis geſtern abend beſtand, ſcheint dadurch überwunden zu ſein. Allerdings mußten noch im Laufe des geſtrigen Tages einige Stationen der ſehr tief gelegenen Eiſenbahnlinie vom Invalidenbahnhof nach Verſailles geſchloſſen werden, da die Sicherheit durch das eindringende Grundwaſſer gefährdet war. Die Reichsregierung 5 19 ell 8 oppoſition, zu der man ſich im Grunde des Herzens Eine politiſche“ Groteske Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. März. In der letzten Reichstagsſitzung wurde, wie er⸗ innerlich, zwar keiner der Diätenkürzungsanträge angenommen, wohl aber ein Antrag der Wirtſchafts⸗ partei, der die Ausgaben für die Neube ziehung der Reichsratsſeſſel von 8000/ auf 10 000% erhöht, ein Beſchluß, der in dieſer Zeit der Not, da alle den Leibriemen ſich enger ſchnallen müſſen, einiges Kopfſchütteln hervorgerufen hat. Freilich, der Vater des Antrags iſt der Abg. Holzammer, ſeines Zeichens Tapezierobermeiſter, der ſich im Reiche agshandbuch„gerichtlich vereidigter Sachver⸗ ſtändiger für das Tapeziergewerbe, insbeſondere Polſterarbeiten, Dekorationen und Inneneinrich⸗ tung“ nennt. Die Wirtſchaftspartei hat aber auch gleichzeitig, wie es die neue Geſchäftsordnung vor⸗ ſchreibt, eine Deckung für die Mehrkoſten angegeben: Sie ſoll den Summen entnommen werden, die durch „Abweſenheit von Abgeordneten“ ein⸗ geſpart werden. Man muß ſchon zugeben: Die wackere Wirtſchafts⸗ partei, die noch vor kurzem drauf und dran war, mit Hurra und Huſſa ſich an Herrn Hitlers Fahnen zu heften, verſteht ſich aufs Geſchäft. Warum, wenn man ſelbſt ſich dem Exodus fern hielt, ſoll nicht wenigſtens aus den erſparten Diäten der Rechts⸗ ſelber zählt, ein kleiner Extragewinn für daß Pol⸗ ſterhandwerk herausgeſchlagen werden? Und da be⸗ haupte noch einer, daß die Wirtſchaftspartei nicht ihr Handeln unter große politiſche Geſichtspunkte ſtelle. Gegen den Waffenmißbrauch Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. März Es hat ſich leider erwieſen, daß das Geſetz über den Waffenmißbrauch bei weitem nicht aus⸗ reicht, um den Auswüchſen radikaler Verhetzungen entgegen zu wirken. Wie der demokratiſche Zei⸗ tungsdienſt wiſſen will, wird nun innerhalb der Reichsregierung eine Verſchärfung der Geſetzes⸗ beſtimmungen erwogen. Das Kabinett wird ſich be⸗ reits in ſeinen nächſten Sitzungen darüber ſchlüſſig werden, in welcher Weiſe den täglichen Ausſchrei⸗ tungen der extremen Gruppen wirkſamer als bis⸗ her vorgebeugt werden kann. Der Jall Dehn Zu den Erörterungen auswärtiger Zeitungen über die Berufung des Theologie⸗Profeſſors D. Dehn an die Heidelberger Univerſität, die bekanntlich nicht zuſtande kam, erfährt das„Heidelberger Tageblatt“, daß der Fall Dehn in vertraulicher zweimaliger Ausſprache des großen Senats der Univerſität endgültig abgeſchloſſen wurde. In einer Erklärung von 27 Profeſſoren der Univerſttät Heidel⸗ berg heißt es u.., auf Grund der Ergebniſſe der Senatsſitzung ſeien ſie überzeugt, daß keine aus⸗ reichenden Gründe für eine Zurücknahme der Berufung vorgelegen hätten. Sie bedauerten ferner, daß die Perſönlichkeit Dehns in der Oeffentlichkeit bloßgeſtellt und die ganze Berufung in einer ſonſt nicht üblichen Weiſe behandelt worden ſei⸗ Tragiſcher Selbſtmord von drei Schweſtern — Budapeſt, 10. März. Geſtern mittag ſprang die Privatbeamtin Frene Roſenberg vom Ufer der Margarethen⸗Inſel in die Donau. Sie konnte zwar gerettet werden, ſtar b aber während des Transpor⸗ tes ins Krankenhaus. Kurz danach wurde in der Nähe der Eliſabeth⸗Brücke die Leiche einer Frau aus dem Waſſer gefiſcht, bei der es ſich, wie die Polizei feſt⸗ ſtellte, um die Schweſter der Irene Roſenherg, die Verkäuferin Eliſabeth Roſenberg, handelte. Aus einem Schreiben ging hervor, daß ſie wegen materiel⸗ ler Sorgen den Selbſtmord begangen haben. Abends erſchienen die Angehörigen der beiden auf der Polizei und meldeten, daß die dritte Schweſter gleichfalls ver⸗ ſchwunden ſei. Man nimmt an, daß auch ſie mit ihren beiden Schweſtern Selbſtmord begangen habe. nach Norden unt, ihre Länge iſt dort noch nicht feſt⸗ geſtellt. An der Nordweſtecke des Platzes fand ſich ein großes Theater, das vierte in Pergamon, mit löwenförmigen Marmorſitzen. Von der Bühnenwand deckten Rundtempeln ein großer Feſtplatz ausdehnte, der füdlich von einer 126 Meter langen zweiſtöckigen Halle begrenzt iſt; dieſe Halle biegt dann rechtwinklig haben ſich viele mamorne Werkſtücke in den Ver⸗ ſuchsgräben gefunden. Vom unteren Rundbau geht in diagonaler Richtung unterirdiſch bis zur Mitte Geheimrat Prof. Theodor Wiegand des Feſtplatzes ein 80 Meter langes Gewölbe, an deſſen Ende eine Treppe emporführt. Hier ſtrömt reichlich das Waſſer des einſtigen Heilbrun nens, den der Rhetor Aelius Ariſtides anſchaulich ge⸗ ſchildert hat und deſſen Ueberſtrom in einem gedeckten Kanal im Boden des Gewölbes abgeleitet wurde. Auch die Reſte der Propyläen ſind gefunden. Alle neugefundenen Anlagen gehören der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. an, ww das große Heiligtum in beſonderer Blüte ſtand. Auch von der helleniſtiſchen Epoche des Asklepieions haben ſich bereits mehrere Mauerzüge feſtſtellen laſſen.— Die Ausgrabungsarbeiten ſollen in dieſem Frühjahr fortgeſeßt werden. Dieſe große Heilanlage, verbunden mit einem ge⸗ heimnisvollen Tempel, in dem ſich die Heilmyſterien Pergamons abſpielten, vermittelte die grandioſeſten Eindrücke von der inneren Höhe und Weite fener alten Kultur. Hier gelangt man nicht nur in den Bereich der myſtiſchen Praxis, die durch die ganze Antike hindurchgeht, vielmehr weiß man durch dieſe Entdeckung auch, wo die Vorbilder für den großen Kuppelbau von Konſtantins Sofienkirche in Stambul zu ſuchen ſind. 5 Der Vortrag mit ſeinen überaus reichen und ſchönen Lichtbildern fand ſtarken Anklang und herz⸗ lichen Beifall für den berühmten Redner und Ge⸗ lehrten, der ſeine Wiſſenſchaft mit dem Leben der Anſchaulichkeit erfüllt; iſt doch die Erneuerung alter Zeiten in rechtem Maß und in rechter Form nicht weniger als ein Stück neuen Lebens. k. de Unter den Beſuchern des Vortrags ſah man außer dem Mannheimer Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich als Vertreter der Stadt, zwar keinen Vertreter der badiſchen Staatsregierung, dafür aber den Regle⸗ rungspräſtdenten der Pfalz, Dr. Pfülf, ferner den früheren badiſchen Unterrichtsminiſter Dr. Leers. Von der Univerſität Heidelberg waren gekommen: der Rektor Meiſter, die Profeſſoren Dibel tus, Andreas, von Salis, Ranke, Gruhle u. a, von der Techniſchen Hochſchule Karksruhe Wiegands Mitarbeiter Prof. Wulzinger, der Präſident ber Pfälziſchen Geſellſchaft zur Förderung der Wiſſen⸗ ſchaften Dr. von Baſſermann⸗ Jordan, die Muſeumsdirektoren Wölke⸗Frankfurt, Sprater⸗ Speyer u. a. O Eine Sammlung zur Geſchichte der Gefund⸗ heitspflege. Das Dresdner Hygiene⸗Mu⸗ ſeum will in ſeiner Bücherei und in ſeinem Archiv das überall weit verſtreute Material ſammeln un? bewahren, das die Entwicklung der Geſundheits⸗ pflege der öffentlichen wie der privaten in irgend⸗ einer Weiſe berührt. Die Muſerensleitung bittet, ihr alles Material, das über dieſes Thema in Form von Büchern, Kalendern, Flugſchriften, Zeitſchriften, Manuſkripten uſw. vorhanden iſt, ſtiftungsweiſe zu übermitteln, damit es für die Allgemeinheit dienſte ne bar gemacht werden kann. f ——. a Wie Städt eine Re die Reg lichen A Deckung ſalles b. muß, au hindern laſtung Städten führt zu Das daß die Grund⸗ ſtehen, a deckt we Wohnun betrag groß e die Gr ſetz lick In den kommen um den ſteuern rührt vo atz bei nur 5 J Wohngel Gebäude bäudeſor deckungs etwa 8,4 größerer des Lan Will ma allen Ge deckungs Gemein große ihres aufko! ſenkung beitsfatz hoben w. beiſpiels die voll den Gen g erhoben, men. J den letzte „Der Ur Die Berlir Hauptma Erfolg. Regiſſeu⸗ eller,. nicht etw zannei d ein deu er Zeit, Mantel Straße Befehl d und die in 2 und nur hat Zuck! er die V kismus d klin in Hintergr ſchluß ul helm Vo wolte f au nich Lebens es nicht. auf den Vorgäng ben Bild r N( N* — anz vorbei? 35 4 die Handwerkskammer⸗ Landwirtſchaftskammer⸗ und iehverſicherungsbeiträge werden cht etwa ein Tendenzſtück ſchreiben gegen die Ty⸗ in deutſches Märchen“. Dienstag, 10. März 1931 —— Wie wir einer Mitteilung des Badiſchen Städteverbandes entnehmen, haben die Städte eine Reihe von Anträgen zur Realſteuerſenkung an die Regierung gerichtet, um ein Abfließen des ört⸗ lichen Aufkommens an Gebäudeſonderſteuer, das zur Deckung des durch die Senkung entſtehenden Aus⸗ ſalles bei der Grund⸗ und Gewerbeſteuer dienen muß, aus den Städten in die Landgemeinden zu ver⸗ hindern und um eine möglichſt weitgehende Ent⸗ laſtung des Hausbeſitzes und des Gewerbes in den Städten zu erreichen. Der Badiſche Städteverband führt zu dieſer Frage im Einzelnen Folgendes aus: Das Realſteuerſenkungsgeſetz geht davon aus, daß die Fehlbeträge, die durch eine Senkung der Grund⸗ und Gewerbeſteuer in den Gemeinden ent⸗ ſtehen, aus den Mitteln der Gebäudeſonderſteuer ge⸗ deckt werden ſollen, die an ſich zur Förderung des Wohnungsbaues beſtimmt ſind. Dieſer Deckung s⸗ betrag aus der Gebäudeſonderſteuer würde in den größeren Städten an ſich aus reichen, um die Grund⸗ und Gewerbeſteuer in dem ge⸗ ſetzlich vorgeſehenen Umfange zu ſe''ken. In den Landgemeinden iſt jedoch das örtliche Auf⸗ kommen aus der Gebäudeſonderſteuer nicht ſo hoch, um den durch eine entſprechende Senkung der Real⸗ ſteuern entſtehenden Ausfall auszugleichen. Das rührt vor allem daher, daß der Gebäudeſonderſteuer⸗ ſatz bei den landwirtſchaftlichen Gebäuden monatlich nur 5 Pfg. beträgt, während von den ſtädtiſchen Wohngebäuden monatlich 18 Pfg. von je 100 Mark Gebäudeſteuerwert erhoben wird. Der aus der Ge⸗ bäudeſonderſteuer zur Verfügung ſtehende Geſamt⸗ deckungsbetrag des Landes und der Gemeinden von elwg 8,4 Millionen Mk. ſtammt zu 80 Proz. aus den größeren Städten, während alle übrigen Gemeinden des Landes zuſammen nur 20 Proz. aufbringen. Will man nun die Grund⸗ und die Gewerbeſteuer in allen Gemeinden des Landes mit dieſem Geſamt⸗ deckungsbetrage zu einheitlichen, für alle Städte und Gemeinden gleichen Sätzen ſenken, ſo müßten die großen Städte ganz erhebliche Summen ihres örtlichen Gebäudeſonderſteuer⸗ aufkommens abgeben, um eine Realſteuer⸗ ſenkung in den kleineren Gemeinden zu dem Ein⸗ heitsfatze zu ermöglichen. Für die Städte Karlsruhe und Mannheim würde auf dieſe Weiſe allein ein Steuerver⸗ luſt von jeweils über einer halben Million Reichsmark eintreten. Dieſer Steuerausfall der Städte wird aber noch da⸗ durch vergrößert, daß das Land den bei der Herab⸗ letzung ſeiner Realſteuern entſtehenden Senkungs⸗ betrag ebenfalls mit den faſt ausſchließlich aus den 9 05 ſtammenden Gebäudeſonderſteuermitteln eckt. Es bedarf keiner weiteren Darlegungen, daß eine gleiche und einheitliche Senkung der Realſteuern die größten Unbilligkeiten und unerträg⸗ lIche Auswirkungen für die Städte zur Folge haben müßte. Die Städte haben im allgemeinen ihre Umlage nach Möglichkeit nieder gehal⸗ ten und vielfach ſtatt einer Erhöhung der Real⸗ ſteuern beſondere Gebühren und Beiträge eingeführt, während derartige beſondere Abgaben in den Landgemeinden nicht in gleichem Umfange er⸗ hohen werden. Verſchiedene Landgemeinden erheben belſpielsweiſe keinen Waſſerzins oder verzichten auf die volle Ausſchöpfung der Vergnügungsſteuer und den Gemeindezuſchlag zur Grunderwerbsſteuer und zur Hundeſteuer. Die örtliche Bierſteuer war bisher in den Landgemeinden ſo gut wie unbekannt. Auch in einigen Ge⸗ meinden nicht von den einzelnen Umlagepflichtigen erhoben, ſondern auf die Gemeindeumlage genom⸗ men. In vielen Städten hat man demgegenüber in den letzten Jahren eine Erhöhung der Umlage nur Der Hauplmann von Köpenick Uraufführung des neuen Stückes von Zuckmayer Die Aufführung des neuen Zuckmayer im Berliner Deutſchen Theater:„Der Hauptmann von Köpenick“ wurde zum großen Erfolg. Stürmiſche Hervorrufe des Autors, des Regiſſeurs Hilpert und der unzähligen Dar⸗ teller, voran Werner Krauß in der Titel⸗ tolle. Und das Stück ſelbſt? Noch iſt uns der Schelmenſtreich des falſchen Hauptmanns gut in Er⸗ unerung. Noch denken wir manchmal, das war eine erſte Auflehnung gegen den Militarismus, indem man ſich über ihn luſtig machte. Inzwiſchen iſt die Sache eruſter geworden. Zuckmayer will auch gar fannei des Militärs, ſondern er nennt ſein Drama Es iſt ein Märchen aus * Zeit, da es noch möglich war, daß ein Gauner im Nantel eines Hauptmanns ſich Soldaten auf der Straße auflas, mit ihnen ein Rathaus beſetzte, auf Befehl des Kalſers den Bürgermeiſter verhaftete und die Kaſſe ſich aushändigen ließ. in Märchen, das heute ſeine Spitze verloren hat und nur als Narrenſtreich noch fortlebt. Natürlich hat Zuckmayer das Milieu daraufhin entworfen, daß er die Vorherrſchaft des Militärs zeigt, den Abſolu⸗ lismus dieſes Standes, das Eindringen ſeiner Diſzi⸗ klin in alle Berufe, in alle Büros. Das gibt den intergrund für das Leben, den Kampf, den Ent⸗ ſchluß und die Reſignation des Schuhmachers Wil⸗ helm Voigt. Daß das Stück auf dieſe Perſönlichkeit bigts hin beſonders vertieft worden wäre, kann gan nicht ſagen. Die paar kleinen Aphorismen von Lebensweisheit, die er gelegentlich ausſpricht, machen s nicht. Die ganze Anlage des Dramas geht mehr auf den äußeren Mechanismus der zwangsläufigen horgänge, die in einer großen Reihe von wechſeln⸗ en Bildern uns ait unbedingtem Bühnengeſchick vorgeführt werden. ö Die Technik iſt ſtraff und dicht und bunt. Dieſer Abend iſt ſehr kurzweilig, er unterhält uns zugleich hofflich und ſchauſpieleriſch und amüſiert uns mit Aller der köſtlichſten Erinnerungen an die militari⸗ Uche Epoche, die vorbei iſt. Oder iſt ſie noch nicht Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Senkung der Realſteuern Mannheim nimmt nahezu 20 Millionen Mark jährlich an Realſteuern und beſonderen Abgaben ein dadurch vermieden, daß beſondere Tiefbauamtsgebüh⸗ ren(Waſſerzuführungs⸗, Kanaliſatious⸗, Gruben⸗ entleerungs⸗, Gehweg⸗ und Straßenreinigungsgebüh⸗ ren) ſowie ſonſtige Gebühren und Abgaben, wie etwa für das Halten von landwirtſchaftlichen Zuchttieren, eingeführt oder daß die Elektrizitäts⸗ und Gaswerksgebühren durch einen Finanz⸗ zuſchlag entſprechend erhöht wurden. Mag die Einbeziehung ſolcher Sondergebühren bei den Land⸗ gemeinden in die Umlage verwaltungstechniſch zweck⸗ mäßiger ſein als deren beſondere Erhebung wie in den Städten, Tatſache bleibt jedenfalls, daß die Um⸗ lage infolgedeſſen in den Landgemeinden zwangsläu⸗ fig höher ſein muß als in den Städten. Wie entſchei⸗ dend die Sondergebühren, Beiträge und Ueberſchüſſe der Werke für die Finanzgebarung der Städte ſind, geht daraus hervor, daß beiſpielsweiſe in Mannheim neben etwa 10,5 Millionen Mk. Realſteuern rund 7 Millionen Mk. an der⸗ artigen beſonderen Abgaben erhoben werden. Aehnlich liegen die Verhältniſſe auch in Karlsruhe. Hier ſtehen einem Realſteueraufkommen von vund 3,5 Millionen etwa 2,3 Millionen Mk. ſolcher beſon⸗ ders„umgelegter“ Aufkommensbeträge gegenüber. Wollte man die Umlage in allen Gemeinden des Landes tatſächlich in einheitlicher Form ſenken, ſo müßte in den Städten das Aufkommen aus den Ge⸗ bührenbühren und beſonderen Beiträgen uſw. dem Umlageaufkommen zugeſchlagen oder in den Land⸗ gemeinden ein entſprechender Betrag von der Um⸗ lage abgezogen werden. Ohne eine ſolche Kor⸗ rektur des Umlageaufkommens würde eine einheitliche Senkung der Realſteuern zu gleichen Sätzen in allen Gemeinden des Landes bei den Landgemeinden zu einer relativ ſtär⸗ keren Entlaſtung des Hausbeſitzes und des Gewerbes führen als in den Städten, ohne daß dieſes Ergebnis innerlich irgend wie begründet wäre. Nur auf dieſe Weiſe könnte vermieden wer⸗ den, daß die Gebäudeſonderſteuermittel der Städte 20. Roſengarten⸗Schaulurnen des 2B. Mannheim von 1846 Die Turner au Pferd und Barren dazu verwendet würden, um den in der Umlage der Landgemeinden ſteckenden und nicht beſonders er⸗ hobenen Waſſerzins, die Landwirtſchaftskammer⸗ träge uſw. zu ſenken. Der den Städten andernfalls entſtehende Ausfall an Gebäudeſonderſteuermitteln muß notwendigerweiſe unüberſehbare Fol ⸗ gen für die geſamte Bauwirtſchaft nach ſich ziehen. Nachdem man jahrelang die Neubautätig⸗ keit mit öffentlichen Mitteln intenſiv gefördert hat, würde eine plötzliche Abdroſſelung der Förderungs⸗ beträge bei der geſpannten Lage des geſamten Ka⸗ pital⸗ und Kreditmarktes und den immer noch ſehr hohen Zinsſätzen zu einer Kataſtrophe auf dem Baumarkte und damit zu einer weiteren Stei⸗ gerung der Arbeitsloſigkeit führen. Eine Reihe von Städten hat zudem über das künftige Gebäudeſteueraufkommen durch laufende Zinsverbilligungen und ſonſtige Maßnahmen zur Bekämpfung der Wohnungsnot in großem Umfange ſchon verfügt. Werden den Städten die zur Erfüllung dieſer Verpflichtungen erforderlichen Steuermittel entzogen, ſo müſſen die fraglichen Be⸗ träge auf andere Weiſe wieder beſchafft werden. Dieſe Deckung iſt aber bei der gegenwärtigen Fi⸗ nanzlage der Städte und den dauernd ſteigen⸗ den Fürſorgelaſten nahezu unmöglich. In vielen Städten muß heute der geſamte Anteil an der Einkommen⸗, Körperſchafts⸗ und Umſatzſteuer und dazu noch das ganze Erträgnis der Realſteuern ver⸗ wendet werden, um allein die Fürſorgeausgaben zu beſtreiten. Eine Steigerung der Eln⸗ nahmen in dem erforderlichen Umfange iſt den Städten auch durch das Verbot, die Umlage über den Stand von Ende 1930 hinaus zu erhöhen, praktiſch ganz unmöglich gemacht. Das Aufkommen aus der Grund⸗ und Gewerbeſteuer wird ſich über⸗ dies und unabhängig von der auf 1. April 1931 ein⸗ tretenden Senkung auch durch den Rückgang der Steuerwerte in vielen Städten ganz erheblich er⸗ mäßigen. Ein ſolcher Rückgang iſt namentlich in den Induſtrieſtädten zu erwarten, die von der Wirt⸗ Photo Hofhelnz Maanbelm Wo ſpielen alle dieſe Szenen? Beim Uniform⸗ ſchneider, beim Trödler, im Zuchthaus, im Aſyl, in der Familie der Schweſter, auf der Polizei, auf dem Gericht, in einem verrufenen Lokal, beim Köpe⸗ nicker Bürgermeiſter, in der Wohnung und im Rat⸗ haus, auf einem Bahnhof, in einer Manſarde, bei einem kranken Mädchen, wo Voigt ſentimental wird, in einem Geſchäftsbüro, wo die Arbeitſuchenden nur nach ihrer Militärvergangenheit angenommen wer⸗ den. Haben Sie gedient? Das iſt die Frage, die alle Menſchen in dem Stück ſich ſtellen und wonach ſie handeln. Im Zuchthaus wird Krieg geſpielt. Der Bürgermeiſter ſpielt Reſerveoffizier, der Schwager freut ſich auf das Manöver. Alle Subalternen ſchnauzen. Der Einzige, der ein bischen Humor für die Sache hat, iſt der Polizeipräſident, vor deſſen Augen die Tragikomödie endet. Der Hauptmann bringt bei Zuckmayer das geſtohlene Geld faſt un⸗ verſehrt wieder. Er hat ſich immer nur dafür inter⸗ eſſtert, einen Paß zu bekommen, damit man ihm endlich den Aufenthalt und dadurch die Arbeit er⸗ möglicht. Bei der Polizei iſt er eingebrochen, um einen Paß zu kriegen, das Köpenicker Abenteuer hat er auch nur wegen des Paſſes unternommen. Das iſt die Umbiegung der Geſchichte bei Zuckmayer vom Militär auf die Arbeitsmöglichkeit hin. Er liebt die Heimat, er will nur leben, er will anſtändig wer⸗ den, aber man erlaubt es ihm nicht. Dies iſt der Die Verhaftungsſzene im Köpenicker Rathaus Vorn der Hauptmann von Köpenick(Werner Krauß). der Verfaſſer des Stücks. Rechts unten: Carl Zuckmayer, 3. Seite Nummer 115 —* ̃ ſchaftskriſe und der Arbeitsloſigkeit ungleich mehr betroffen werden als die Landgemeinden, an die nunmehr auch noch die von den Städten dringend benötigten Steuermittel abgegeben werden ſollen. Dieſes für die badiſchen Städte unerträgliche Ergebnis einer einheitlichen Nealſteuerſenkung wurde in den anderen Ländern auf verſchie⸗ denen Wegen vermieden. In Preußen ſind auf Grund einer Sonderbeſtim⸗ mung nur die Städte zur Realſteuerſenkung gezwun⸗ gen, deren Steuerſätze über dem Landesdurchſchnitt liegen. Ueberdies iſt zur Deckung des Ausfalles bei den Realſteuern in dieſem Lande nicht die Hälfte, ſondern nur ein Drittel des Wohnungsbauanteiles der Gebäudeſonderſteuer zu verwenden. Vor allem aber wird bei dem Hausbeſitz in Preußen nicht die ordentliche Grundſteuer, ſondern die dem Abbau ohne⸗ hin unterliegende Gebäubeſonderſteuer geſenkt. Auch für Württemberg und Bayern enthält das Geſetz gleichfalls Sonderbeſtimmungen, durch die eine ähnliche Schädigung der ſtädtiſchen Finanzwirtſchaft umgangen wird, wie ſie in Baden eintreten würde. Der Badiſche Städteverband hat daher die Regierung unter Vorlage verſchiedener Einzelvorſchläge drin⸗ gend gebeten, die Senkung der Realſteuern in einer ſolchen Weiſe durchzuführen, daß ein Abfluß der in den Städten dringend benötigten Steuermittel in die Landgemeinden unter allen Umſtänden ver⸗ mieden wird. 2 . 1 * Kirchendienſtnachrichten. Durch Entſchließung der Evang Kirchenregierung wurde die Wahl des Pfarrers Rudolf Hofheinz in Prechtal zum Pfar⸗ rer in Gaiberg beſtätigt.— Ernannt wurden Pfarrer Eduard Dick in Ihringen zum Pfarrer der 9. Pfar⸗ ret an der Stiftskirche in Lahr, Pfarrer Friedrich Brand in Schollbrunn zum Pfarrer in Plankſtabt und Pfarrer Paul Weiß in Weitenau zum Pfarrer in Schriesheim.— Unter die Pfarrkandidaten auf⸗ genommen wurden Pfarrverwalter Miſſionar Hein⸗ rich Billmann in Treſchklingen und Vikar Her⸗ mann Kelber in Wertheim.— In den aktiven Dienſt wieder aufgenommen wurde Pfarrer. N. Jonathan Stern in Leiſelheim. Ernannt wurde Kanzleigehilfe Valentin Maſer beim Amtsgericht Mannheim zum Kanzleiaſſiſtenten. Verſetzt wurde Jnſttizaſſiſtent Albert Bell beim Notariat Mannheim zum Notariat Karlsruhe. 6,5 Grad C unter Null betrug in der vergan⸗ genen Nacht das Minimum. Die Kältewelle, die uns neuerdings überfallen hat, ſcheint im Zurückgehen be⸗ griffen zu ſein, denn in der Nacht zum Montag ging die Temperatur ſogar bis auf 8,2 Grad E zurück. Heute früh zeigte das Thermometer 5,8 Grad C an (gegen 8 Grad C am geſtrigen Morgen). Die Höchſt⸗ temperatur ſtieg geſtern mit 1 Grad C( 15 Gr. C) nur wenig über den Gefrierpunkt. , nein nur feinen i beliebigen Mah kaffee! Kat hreiner muß es ſein. Der Gehalt machts/ menſchliche Zug. Zuletzt vor dem Gericht zieht er ſich noch einmal den Hauptmanns mantel über, tritt vor den Spiegel, lacht und ruft:„Unmöglich, un⸗ möglich!“ Dann wird er wieder ins Gefängnis gehen, begnadigt werden, um den Reſt ſeines Lebens in Beſchaulichkeit zu verbringen. Der Schluß vor dem Spiegel iſt gut und richtig. Werner Krauß iſt eine Sehenswürdigkeit in dieſer Rolle. Unbeſchreiblich, wie er den Typ dleſes armen Kerls mit den beſten Abſichten und ſchlech⸗ teſten Erfahrungen modelliert. Wunderbar, wie er in der höchſten Erregung den Schrei der gequälten Kreatur findet. Köſtlich, wie er faſt niemals den überlegenen Humor und die geheime Phtloſophie gegenüber dem Schickſal verliert. Die Maske iſt ſprechend, das Spiel durchlebt bis zur kleinſten Geſte. Ich muß Vallentin erwähnen als militariſtiſchen Schneidermeiſter, Paul Kemp als ſchlauen Zuſchnei⸗ der, Paul Wagner als Typ des preußiſchen Offi⸗ zters, Max Gülſtorff als eingebildeten Bürger⸗ meiſter und Käte Haack als ſeine tüchtige Frau, Winterſtein als rechtlichen Schwager und Be⸗ amten— aber alle müßte man ſie nennen, dleſe ſiebenzig Schauspieler, durchgearbeitete Lebenstypen in ſchärfſter Einſpielung. Als Theaterabend iſt es einer der größten Leiſtungen der letzten Zeit. Oscar Ble, Der Münchener Kunſthiſtoriker Prof. Pinder hat ſich nunmehr endgültig entſchloſſen, die Berufung nach Berlin abzulehnen. O Die Zoppoter Waldoper beginnt ihre Auffüh⸗ rungen am 26. Juli mit Wagners„Walküre“ unter Pfitzners Leitung. Der Ausbau des Deutſchen Muſikinſtitutes für Ausländer. Die ſeit dem Kriege ſtark vernachläſſigte ſogenannte Ausländerakademie für Muſikſtudierende wird neuerdings im größeren Umfange Erweiterun⸗ gen erfahren. Das neue„Deutſche Muſikinſtitut für Ausländer“ iſt allerdings vorläufig nur als eine Saiſoneinrichtung gedacht, es iſt jedoch anzunehmen, daß die neue Form der Akademie für ausländiſche Muſikſtudierende weiter ausgebaut wird. In dieſem Sommer werden die erſten Unterrichtskurſe abge⸗ halten werden, die ſich über alle Fächer des Muſtk⸗ ſtudiums erſtrecken werden und die in Berlin Potsdam, Frankfurt a.., Köln, Mün⸗ 5 chen und Stuttgart erteilt werden. tee 4. Seite/ Nummer 115 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 10. März 1931 Erinnerung an Otto Reutter Aus dem Leſerkreiſe wird uns geſchrieben: Otto Reutter, der dieſer Tage in Düſſeldorf ver⸗ ſtorbene Varieté⸗Humoriſt und lachende Philoſoph, hat ſeine Kuplets und Vorträge bekanntlich ſtets ſelbſt verfaßt. Jedes nur einigermaßen bedeutende Lokalereignis wurde am gleichen Abend noch von ihm in einem ſeiner Kuplets in ſo humorvoller Weiſe gloſſiert, daß ſelbſt der davon Betroffene, und ſei es der größte Griesgram geweſen, ihm darüber nicht böſe ſein konnte. Seine Schlagfertigkeit in der ſatiriſchen Behandlung von Tagesereigniſſen kenn⸗ zeichnet am beſten folgende Epiſode: Ende der 9er Jahre vorigen und im erſten Jahr⸗ sehnt dieſes Jahrhunderts war Otto Reutter regel⸗ mäßig im Monat Februar im„Orpheum“ in Frank⸗ furt a. M. engagiert. An einem Sonntage vor Faſt⸗ nacht— es wär in dem Jahre, in dem in Frankfurt die Straßenbahn elektrifiziert wurde, was Reutter in ſeiner bekannten humorvollen Weiſe in einer Parodie auf Schillers„Glocke“ beſang— er loſch beim Vortrage dieſer Parodie im Saale und auf der Bühne plötzlich das elektriſche Licht. Reutter ſtand noch kurze Zeit auf der mit Notlampen äußerſt ſpärlich beleuchteten Bühne, in der Erwartung, daß die Lichtleitung bald wieder funktionieren würde. Da aber alles dunkel blieb, verſchwand Reutter in den Kuliſſen, um nach kurzer Zeit wieder zu erſcheinen, in jeder Hand einen Leuchter mit Kerzen tragend. Bei dieſer Beleuchtung ſetzte Reutter, der natürlich mit größtem Hallo empfangen wurde, ſeinen Vortrag fort. Inzwiſchen wurde es auch wieder hell im Saale und auf der Bühne. Nach Beendigung des für ihn charakteriſtiſchen Abgangs, den ihm kein anderer nachmachen konnte, blieb der Vorhang in der Höhe, aber Reutter ließ dieſesmal unverhältnis⸗ mäßig lange auf ſich warten. Nach vielleicht 5 Minu⸗ ten kam Reutter wieder, um ein weiteres Kuplet zu fingen, in deſſen letztem Verſe er das Vorkommnis mit dem Lichte ſofort in humorvollſter Weiſe er⸗ wähnte, um das Kuplet mit dem Satze:„Man merkt, es iſt faſt Nacht!“ zu beenden. Daß Reutter für die⸗ ſen Beweis ſeiner Schlagfertigkeit ungeheuren Applaus erntete, bedarf eigentlich keiner Erwähnung. Otto Rentters letzte Fahrt Otto Reutter iſt am Samstag wunſchgemäß auf dem Friedhof in Gardelegen, auf dem ſeine Eltern ruhen, beigeſetzt worden. Der einzige Sohn, der vor Verdun gefallen iſt, iſt auf dem Heldenfriedhof in Gardelegen beerdigt. Die Stadtverwaltung von Gardelegen, die Otto Reutter zu Lebzeiten dadurch ehrte, daß ſie ihr Notgeld mit ſeinem Bildnis heraus⸗ gab, ließ am Rathausturm die umflorte rotgrüne Stadtflagge hiſſen. Da Otto Reutter den Wunſch ge⸗ äußert hatte, ſchlicht und einfach beigeſetzt zu werden, war der Friedhof nur den eigentlichen Trauergäſten zugänglich. Viele Hunderte umſäumten außerhalb der Einfriedigung den Platz, auf dem Deutſchlands größter Humoriſt nach einer ſeltenen Künſtlerlauf⸗ bahn die letzte Ruheſtätte gefunden hat. a. Die Verwaltung der Iſraelitiſchen Gemeinde teilt uns folgendes mit: Um Mißverſtändniſſen vor⸗ zubeugen, ſehen wir uns veranlaßt, darauf hinzu⸗ weiſen, daß lediglich die Zeitſchrift„Iſraelkſches Gemeindeblatt“ amtliches Organ der Ifraeliti⸗ ſchen Gemeinde Mannheim iſt, Es iſt zugleich das einzige Publikationsorgan der Gemeinde Ludwigs⸗ hafen und der badiſchen Gemeinden. Preußiſch⸗Sübdeutſche Klaſſenlotterie. In der Montag⸗Vormittagsziehung wurden von größeren Gewinnen ausgeloſt: 10 Gewinne zu je 5000 Mark auf die Nrn. 32 858, 78 593, 138 935, 238 886, 250 854; 24 Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 61 578, 103 585, 122 123, 171 635, 205 815, 228 397, 258 010, 300 831, 318 916, 320 730, 352 075, 388 282; in der Nach⸗ mittagsziehung: 2 Gewinne zu je 10 000 Mark auf die Nr. 47 704; 8 Gewinne zu je 5000 Mark auf die Nrn. 143 945, 277 086, 279 856, 324 684; 20 Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 32 014, 50 086, 218 656, 219 209, 229 229, 251090, 338 556, 349 827, 376 775, 883 680.(Ohne Gewähr.). Eine diebiſche Elſter hat in der Zeit von Januar bis 3. März in einem Hauſe in Neuoſtheim folgende Kleidungsſtücke ſich angeeignet: Einen ſchwarzſeidenen Abendumhang, ſchwarz gefüttert, einen braunkarierten engliſchen Mantel, Halbwolle mit weißem Wollpelzkragen und Beſatz, einen kariert, mit hellgrauem Crepe de Chine gefüttert, eine rotgeſtrickte Wolljacke, eine grünweiß karierte wollene Sportjacke, eine weiße geſtrickte Wolljacke jacke mit weißem Wollpelzkragen und Beſatz, einen weißen wollenen Pullover ohne Aermel, einen weißen Wollpopeline⸗Faltenrock, einen weißen Woll⸗ exepe⸗Pliſſerock, einen Sportrock mit Falten, breit geſtreift, eine weiße feingerippte Kaſchmirbluſe, ein neues Crepe⸗Georgette⸗ Sommerkleid, beide mit großen zartroten Blumen nebſt einem lachsroſaen Unterkleid, ein hellblaues Leinenkleid ohne Aermel, ein weiß⸗rot kariertes Voilekleid mit weißem durch⸗ laufenden Einſatz, ein dunkelgeblumtes Voilekleid, weinrot, ein weißes baumwollenes Tenniskleid ohne Aermel, ein dunkelblau kariertes Sommerkleid, Waſchſeide, ohne Aermel, eine rotweiß quergeſtreifte Damenweſte, Kunſtſeide ohne Aermel, eine blauweiß geſtreifte Hemdenbluſe, einen ſchwarzen Trikotbade⸗ anzug mit gezacktem baumwollenen Ueberrock, ferner eine braunlederne gerippte Reiſetaſche, einen alten Handkoffer und ſechs Tennisbälle. Mücke⸗Verſammlung im Nibelungenſaal. Der Vor⸗ verkauf fur die morgen Mittwoch abend im Nibelungen⸗ ſaal ſtattfindende öffentliche Kundgebung, in der Kapitänleutnant von Mücke ſpricht, hat bereits lebhaft eingeſetzt. Es empfiehlt ſich, die Karten im Vorverkauf zu löſen, da mit einem ſehr ſtarken Beſuch der Verſamm⸗ lung zu rechnen iſt.(Näheres Anzeige.) 1 Verſammlung der ſtädt. Angestellten Stellungnahme zur Gehaltskürzung Die vereinigten Angeſtelltenräte der ſtädtiſchen Betriebe riefen auf letzten Mittwoch die ſtädtiſchen Angeſtellten zu einer gutbeſuchten Verſammlung in das Kaufmannsheim zuſammen. Aus dem Ar⸗ beitsbericht iſt zu entnehmen: Die Zahl der ſtädtiſchen Angeſtellten beträgt zurzeit 510. Die Dienſtverhältniſſe ſind durch Satzungen geregelt. Zwei Angeſtellte ſind durch Tod ausgeſchieden. Es ſind dies die Kollegen Lehmann und Lempke, die ſich um die ſtädtiſchen Angeſtellten in Vertretung ihrer Intereſſen ſehr verdient gemacht haben. Zu ihrem Gedenken erhoben ſich die Verſammelten von ihren Sitzen. Weiter war die Durchführung der dies⸗ jährigen Angeſtelltenrats wahlen Gegenſtand eingehender Beſprechung. Die Angeſtell⸗ tenratswahlen ſind für alle ſtädtiſchen Betriebe ein⸗ heitlich auf den 23. März feſtgeſetzt. Der ſtellvertr. Vorſitzende und der Schriftführer ſprachen über die Bedeutung der Angeſtelltenratswahlen und mahnten eindringlich die Kolleginnen und Kollegen, für ord⸗ nungsgemäße und rechtzeitige Durchführung der Wahlen beſorgt zu ſein. Als weiterer Punkt der Tagesordnung wurde die am 1. Februar eingetretene Gehaltskürzung von 655 beſprochen. Die ſtädtiſchen Angeſtellten gehen mit ihren Kollegen in Reich und Ländern darin einig, daß ohne Opfer des Einzelnen die gegenwärtige ſchlechte Zeit nicht überwunden werden kann und daß ſie nicht abſeits ſtehen wollen, wenn es gilt, die traurige Lage der arbeitsloſen Kollegen und Arbeitnehmerſchaft zu ver⸗ beſſern. Nur gemeinſame Opfer— nicht einzelner Bevölkerungsſchichten— können den gegenwärtigen Verhältniſſen gerecht werden. Nicht verſtanden kann allerdings werden, daß die Angeſtellten der öffentlichen Betriebe, auch die ſtädt. Angeſtellten inbezug Gehaltsabzug gleich wie die Beamten behandelt werden, da nachgewieſenermaßen die Angeſtellten in ihrem Gehalt ſich gegenüber den gleichartigen Beamten infolge Leiſtung hoher Sozial⸗ verſicherungsbeiträge 11 Prozent ſchlechter ſtellen. Mit Genugtuung wurde feſtgeſtellt, daß es den An⸗ geſtelltenverbänden in Berlin gelungen iſt, für die Monate Februar und März eine 5prozentige Ge⸗ haltskürzung zu erreichen. Die Stadtverwaltung hat ſich dieſe Reichsregelung ohne weiteres zu eigen ge⸗ macht. Weiter wurde die Ruhelohnverſor⸗ gung der ſtädt. Angeſtellten beſprochen. Nach dem Penſionsgeſetz für bad. Gemeinde⸗ u. Körperſchafts⸗ beamte vom 7. 5. 1929 ſind nach 8 3 des genannten Geſetzes alle Beamten und Angeſtellten der badiſchen Gemeinden verſicherungspflichtig. Ausgenom⸗ men von der Verſicherungspflicht ſind die Städte der ehemaligen Städteordnung, darunter fällt auch Mannheim. Während die Angeſtellten der Land⸗ gemeinden und kleineren Städte durch genanntes Ge⸗ ſetz eine vollkommene Ruheverſorgung haben, haben die Angeſtellten der großen Städte nur eine Ver⸗ ſorgung„ergänzender Art,“ d..: die Städte zahlen im Penſionsfalle nur den Differenzbetrag auf die Leiſtungen der Reichsverſicherungsanſtalt für Ange⸗ ſtellte. Die ſtädt. Angeſtellten ſind durch dieſe Rege⸗ lung gegenüber denen der Landgemeinden bedeutend ſchlechter geſtellt, weil ſie durch dieſe Regelung den Sozialverſicherungsgeſetzen unterliegen und hohe Beiträge zu zahlen haben, während die Kollegen auf dem Lande davon befreit ſind. Die Bad. Gemeinde⸗ ordnung kennt hinſichtlich der Ruhelohnverſorgung nur eine Kategorie Angeſtellter: Dauerangeſtellte. Die Ruhelohnverſorgung der Städte iſt mit den ge⸗ ſetzlichen Beſtimmungen nicht in Einklang zu bringen. Eine einheitlich den Geſetzen entſprechende Regelung wäre alsbald in die Wege zu leiten. Der Vortrag des Kollegen Kölmel über den Kampf der deutſchen Arbeitnehmer⸗ ſchaft in Vergangenheit und Zukunft beleuchtete die gegenwärtige Lage der deutſchen Ar⸗ beitnehmerſchaft, beſonders der Behördenangeſtell⸗ ten. Mit großer Sachkenntnis gab der Redner den aufmerkſamen Zuhörern ein Bild von dem Kampf der deutſchen Arbeitnehmerſchaft um ihre Rechte im Jahre 1930. Das Jahr 1930 war für die deutſche Ar⸗ beitnehmerſchaft ein Schickſals⸗ und Kampfjahr, ja man kann es als ein ſchwarzes Jahr bezeichnen. Nur durch einmütigen Kampfwillen und Geſchloſſen⸗ heit gelang es den Gewerkſchaften, die deutſche So⸗ zialgeſetzgebung vor ihrer Zertrümmerung zu be⸗ wahren. Wenn trotzdem Rückſchläge eingetreten ſind, ſo ſind die traurigen Wirtſchaftsverhäliniſſe ſchuld daran, die wir ſchon monatelang durchleben müſſen. In eindringlichen Worten mahnte der Red⸗ ner die anweſenden Kolleginnen und Kollegen, es mit der Organiſation und Gewerkſchaftsarbeit ſehr ernſt zu nehmen, denn nur Entſchloſſenheit und eine ſtarke Berufsgewerkſchaft kann den gegenwärtigen Kampf gegen die Exiſtenz der Behördenangeſtellten erfolgreich abwehren. Langanhaltender Beifall dankte dem Kollegen für ſeine vortrefflichen Aus⸗ führungen. Stellv. Vorſitzender Mümpfer konnte um 11 Uhr die einmütig verlaufene Verſammlung ſchließen.* Gemeinderatsſitzung in Lampertheim Man will einen Verufsbürgermeiſter.— Die Bier ſtener wird beibehalten Ab Lampertheim, 8. März. Die erſte Gemeinderatsſitzung im neuen Jahre fand Mittwoch abend im unteren Nathausſaale nach reichlich langer Pauſe ſtatt. Das Hauptintereſſe lenkte ſich auf den durch die Fraktionen der Deut⸗ ſchen Volkspartei und des Zentrums geſtellten An⸗ trag:„Erlaß einer Ortsſatzung über die Anſtellung eines Berufsbürgermeiſters. In der Ein⸗ gabe haben die beiden Parteien die Gründe darge⸗ tan, die die Anſtellung für eine ſo große Gemeinde wie die hieſige rechtfertigen. Vorgeſchlagen wird, hierzu einen höheren Verwaltungsbeamten. Juriſten oder auch einen Beamten aus der mittleren Lauf ⸗ bahn zu nehmen. Seitens des Fraktionsvorſitzen⸗ den der D. V. P. wurden die Gründe nochmals dar⸗ gelegt, zumal ja in nächſter Zeit doch ein Ehren⸗ bürgermeiſter zu wählen wäre. Der Sprecher der Sozialdemokratie lehnte die Anſtellung ab. Er glaubt, daß auch das Miniſterium einer ſolchen nicht zuſtimmen würde, da dies eine neue Belaſtung der Gemeinde bedeute; zudem wäre der derzeitige Ehren⸗ bürgermeiſter dann zu penſiontieren. Es ſei das beſte, wenn man ihn für die Folgezeit weiter be⸗ halte Es ſetzte hiernach eine lebhafte Debatte über das Arbeitsverhältnis von Volkspartei und Zentrum ein, die ſich um die geteilten Anſichten der beiden Schulvorſtände bezüglich des Schulbeginns drehte, auf die aber der Gemeinderat gar keinen Einfluß hat. Durch dieſe Einwendungen der S. P. D. kann aber in das Arbeitsverhältnis der beiden Parteien keine Breſche geſchlagen werden. Der Wortführer der N. S. D. A. P. bemängelte, daß man heute ſeitens der antragſtellenden Parteien den Standpunkt gegen⸗ über vor ſechs Jahren auf Einführung der Städte⸗ ordnung und Anſtellung eines Berufsbürgermeiſters geändert habe. Ihm wurde von Zentrumsſeite er⸗ widert, daß die Partei bereits 1919 für einen Berufs⸗ bürgermeiſter geweſen ſei und in den heutigen ſchwe⸗ ren Zeiten die Anſtellung eines ſolchen ganz be⸗ ſonders als angebracht erachte. Bürgermeiſter Kel⸗ ler iſt begreiflicherweiſe gegen die Anſtellung eines Berufsbürgermeiſters. Er wandte ſich gegen ihm gemachte Vorwürfe, betonend, daß die widrigen Zeitverhältniſſe einem Bürgermeiſter das Amt nicht leicht machten. Auch er glaubt, daß das Miniſterium dem Antrag nicht zuſtimmen werde. Die zum Schluß erfolgte Abſtimmung ergab das Verhältnis 12 für und 7 gegen eine Ortsſatzung bei einer Stimm⸗ enthaltung. Es wurde hierauf eine fünfköpfige Kommiſſion zur Ausarbeitung der Ortsſatzung gebildet, beſtehend aus je 2 Mitgliedern der DVP. und des Zentrums und einem der NSDA p.— Ein Geſuch des Land⸗ wirts Valentin Fenzel um Erlaubnis zum Bau einer Wohnung außerhalb des Ortsbauplanes wurde genehmigt.— Die Wirtſchaftskonzeſſionsgeſuche der Ehefrau Heinrich Weiß, der Eheleute Friedrich Rometſch und des Adam Schmidt 18, werden genehmigt, da es ſich um Uebergänge handelt, dagegen die Bedürfnisfrage für die Ph. Kull Eheleute aus Mußbach(Pfalz) verneint.— Für die 26 Bauplätze der Gemeinde im Baugelände öſtlich des Friedhofes wurden als Taxpreis für Eckplätze 4 4 und die an⸗ deren 3 4 je Om. in Anſatz gebracht. Wegen der Straßenherſtellungskoſten wird ſich die Gemeinde eine Sicherheitshypothek eintragen laſſen.— Dem Liquidations⸗ und Niederſchlagsverzeichnis zur Ge⸗ meinderechnung 1929 wurde zugeſtimmt.— Gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Kommuniſten wurde in Anbetracht der ſchwierigen Finanzlage der Gemeinde die Beibehaltung der Bierſteuer auch nach dem 31. März beſchloſſen.— Auch in dieſem Jahre ſoll ein durchgreiſendes Beſpritzen der Obſt⸗ bäume mit Uraniagrün vor der Blitte erfolgen. Die Bürgermeiſterei wird die Arbeit überwachen laſſen, ſoweit ſie von Baumbeſitzern ſelbſt ausgeführt wird. 2— Gloria⸗Palaſt Buntes Kabarett und Film Ein auf Frohſinn, Stimmung und Humor eingeſtelltes Programm, das in ein buntes Kabarett und in einen Fllm zerfällt. Beide Teile ſind gleich gut, unterhalten aufs beſte und finden ſtarken Beifall. Das Kabarett iſt für die Frauen und handelt auch von ſolchen. Die vom Nattonal⸗ theater her beſtens bekannte Soubrette Mizzi Seibold iſt eine entzückende Chanſonſängerin und Willi Kahn ein eleganter Confereneier und blendender Unterhalter. Der dritte im Bunde iſt Hans Hanus, der mit ſeinem wei⸗ chen und wohllautenden lyriſchen Tenor ſich ſogleich die Gunſt der Zuhörer erobert. Tanzmeiſter Karl Helm tanzt mit ſeiner anmutigen Partnerin die neueſten Ge⸗ ſellſchaftstänze in einer Vollendung, daß er allgemeine Anerkennung, Bewunderung und das größte Intereſſe fand. Bei der Kleintier⸗Dreſſur⸗Revue„Les Mascons“ zeigten Raſſe⸗Tauben, die im Zuſchauerraum herumflogen, ihre vielſeitige Kunſt. Auch die Gockel, die wie die Paſchas auf ihrem Sitze thronten, zeigten ſich als gelehrige Tiere. Den Schluß des Kabaretts bildet ein Equtlibriſtik⸗ Akt der Gleron⸗Truppe, die aus einer Frau und drei blonden Jungens beſteht Die Jungens machten wag⸗ halſige und tollkühne Hand⸗ und Kopfſtände, Pyramiden uſw. in recht gefälliger Art. Der Film„Zarte Schultern“, in dem ſchöne Frauen die Hauptrolle ſpielen, führt an die kaliſorniſche Küſte, wo eine junge Stenotypiſtin die Frau eines reichen Mannes wird. Das kommt zwar auch heute noch vor, be⸗ ſonders im Tonfilm. Laura La Plante verkörpert die Hauptrolle ſehr lebensvoll. Das Gloria ⸗Orcheſter zeigt ſich ſowohl im Kabarett als auch beim Film auf be⸗ merkenswerter Höhe. 1 Veranſtaltungen Frühjahrs⸗Modenſchan bei der Defaka Außer verfrühten Schmetterlingen und Knoſpen können auch die Modenſchauen als Frühlingsboten angeſehen wer⸗ den. Im Deutſchen Familien⸗ Kaufhaus im Defaka⸗Turmhaus hatte man geſtern tatſächlich einen an⸗ genehmen Ausblick auf die kommenden Monate. Schon der allzeit luſtige Anſager, Guſtav Rothe⸗ Carey vom Neuen Operettentheater Frankfurt a.., brachte Stim⸗ mung in das erwartungsfreudige Publikum, das ſich zu⸗ meiſt aus jungen, jüngeren und jüngſten Damen hier zitieren wir Rothe⸗Carey— zuſammenſetzte. Ein kleiner Sketſch mit Mizzi Setbold leitete über zur eigentlichen Modenſchau, die mit der Vorführung von Kleidern, Män⸗ teln und Anzügen begann. Es folgten Wettermäntel für Damen und Herren, Vormtttagskleider, Koſtüme, Com⸗ plets, Morgenröcke, Schlafanzüge, Bademäntel, ſchließlich Nachmittags⸗ und Abendkleider, ferner Abendanzüge für den Herrn. Nicht vergeſſen war natürlich die Sporz⸗ kleidung und zwiſchendurch konnten auch die Kleinſten zeigen, wie man ſie gut anzieht. Bemerkenswert is, daß die Mannequins keine Modelle vorführten, bet denen der Preis verſchwiegen werden muß, ſondern gangbare Kleider und Anzüge, jedesmal mit Preisangabe, wobet man ſich überzeugen konnte, daß noch lange nicht 100 Mark aus⸗ gegeben werden müſſen, um„in Schale“ zu ſein. Daß man nicht lauter Idealgeſtalten als Mannequins gewählt hatte, wies darauf hin, daß eben Kleidungsſtücke für große und kleine, für ſchlanke und nicht ganz ſchlanke Geſtalten am Lager ſind. 1 Natürlich rollte ſich die Modenſchau nicht in dem Tempe ab, wie wir ſie hier in Kürze behandeln müſſen. Da iſt vor allem unſere Mizzi Seibold zu nennen, die in einer„Erholungspauſe“ eine Hymne auf die Deſaka ſang. Zwiſchen Complets und Morgenröcken(auf dem Programm natürlich) tanzten die Geſchwiſter Storck den Walzer „Geſchichten aus dem Wienerwald“. Später ließ ſich Elfe Storck noch einmal mit einer Groteske ſehen. Ein von Konzertmeiſter Jodl geſpieltes Violinſolo, die Berceuſe von Godard, wurde mit herzlichem Beifall quittiert. Die muſikaliſche Untermalung verfertigte ſachgemäß und diskret die Kapelle Werner. Dieſe erſte Frühjahrsmodenſchau in dieſem Jahre kaun in ihrer einfachen wirklichkeitsnahen Aufmachung als vor⸗ bildlich bezeichnet werden, einer Meinung, der auch daz Publikum Ausdruck gab, das nun einmal in bieſen Zeiten keine Modellkleider zu unerſchwinglichen Preiſen zu ſehen wünſcht. Die Defaka wiederholt die Modenſchan, die geſtern einen ſehr ſtarken Beſuch aufwies, mit dem gleichen Programm täglich zweimal bis zum nächſten Dienste Vol. Zweiter ſchwäbiſcher Heimatabend der Vereini⸗ gung der Württemberger Der Zeppelin vortrag am Samstag, 16. März, im Nibelungenſaal wird von Bordingenleur Beuerle von dem Luftſchiffbau Friedrichshafen als Vertreter des Chef⸗Konſtrukteurs Dr. ing. 5. c. Dürr gehalten. Das wunderbar Schöne und Erhabene der Weltluftfahrt, intereſſante Erlebniſſe von kulturgeographiſcher Bedeutung u. a. m. werden mit zahlreichen Lichtbildern, die zum Teil noch nirgends zu ſehen waren, berichtet. Der Vortragende hat früher mit dem Grafen Zeppelin ſelbſt ſehr viele Fahrten gemacht und iſt ſchon über 20 Jahre im Fahrdienſt des Luftſchiffſbau Zeppelin tätig. An vlelen Orten in Deutſchland und im Ausland hat Beuerte auf Grund ſeiner reichen Erſahrung ſchon Vorträge gehalten, die mit nachhaltiger und großer Begeiſterung aufgenommen wur⸗ den. Niemand darf dieſen Vortrag verſäumen. Die Vereinigung der Württemberger ver⸗ bindet dieſen intereſſanten Vortrag mit ihrem zwelten großen ſchwäbiſchen Heimatabend. Kammer⸗ ſängerin Gertrud Bindernagel und Heldentenor „Alfred Färbach bereichern das Programm weſentlich. Das Trachtenfeſtſpiel„die guet Württem⸗ bergallewege“ mit Geſang und heimatlichen Chargk⸗ tertänzen und mit ſeinen huldigenden Allegorien gelangt zum zweitenmale, aber mit einer größeren Anzatl Mit⸗ wirkenden, in Mannheim zur Aufführung. Der Beſuch der Veranſtaltung, dem Tanz nachfolgt, iſt ſehr empſeß⸗ lenswert. a 1 Planetarium. Für den durch ſtarke dienſtliche In⸗ anſpruchnahme verhinderten Prof. Dr. Peppler ſpricht am Donnerstag abend, dem 12. März, im ſechſten Vortrag der naturwiſſenſchaftlichen Reihe Dr. K. Schmidt, Leiter des Wetterdienſtes der Bad. Landeswetterwarte. Dr. Schmidt behandelt an Hand zahlreicher inſtruktiver Licht bilder das Thema:„Neue Anſchauungen in der Weiter⸗ Dvageolzalencles Dienstag, 10. März Nationaltheater:„Der Roſenkavalter“, Komödie für Mute von Richard Strauß, für den Bühnenvolksbund, An⸗ fang 19 Uhr. 5 Apollo⸗Theater: Gaſtſpiel der Rotterbühnen Berlin:„Dos Land des Lächelns“, 20 Uhr. Libelle: Kabarett, 20.30 Uhr. 5 Ausſchuß für Volksmuſikpflege: Schumann⸗Liſzt⸗Abend mit E. Maerker, H. Jolles, W. Birgel, im Nibelungenſgel, Anfang 20 Uhr. Sone D 2, ö: Experimental⸗Abend des Helehers dees Marion, 20 Uhr. e Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigungen. 1 Kammerſpiele Gloria⸗Palaſt:„Elienne und Luiſe“ Trauerſpiel von Ernſt Penzoldt, für die Freie Voll bühne, 20 Uhr. 7 Lichtſpiele: Alhambra:„Die Privatſekretärin“. Univerſum:„Ihre Hoheit befiehlt“.— Schanze durg:„Tänzerinnen für Südamerika geſucht.“ Scala Theater:„3 Tage Mittelarreſt“.— Rogz pe Theater:„Die Fremde“. Palaſi⸗ Theater! „Einbrecher“. Capitol;„Kaiſer⸗Liebchen“, Lichtſpielhaus Müller:„Der keuſche Joſe“. Odeon:„Das indiſche Grabmal“. 3 Sehenswürdigkeiten:. Schloßmuſeum: Gebifnet täglich von 10—18 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend, Sonderausſtellung:„Ferdinand, Frans und Mitbelm go⸗ bell“(Hondzeichnungen, Aquarelle . Mufum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeng⸗ haus: Sonntag vormittags von 11 bis 13 Uhr und nachmtttags von 15—17 Uhr, Dienstag 15—17 libr; Mittwoch 1517 Uhr: Freieag 17-19 Uhr.— Städiiſche Annſthalle: Geöffnet von 10—13 und 15—17 Uhr: Sonntag von 11— 13,30 und 15—17 Uhr. 5 Programmänderung im Süodfunk An Stelle der angeſetzten„Geſpräche mit Henry Ford“ übernimmt der Sübfunk Dienstag, 10. März, 20.15 Uhr, aus Mannheim eine Dialektveranſtaltung unter dem Titel: „Dies und das aus der Pfalz“. 27 7 9 0 4 MRAGG= Bratensoge — der khkochfertigen Soße in Würfelform Waben Madl 4. L. 1 4 8 kunde und ihre Anwendung im öffentlichen Wetterdienst 7 8 und Druckgraphik). i 2 13 3 * geſell! Firm ſonen mit e induſt reiche. Wänd ſchri waltu eine dem e kann, Suppe gender 80h jahre Bereck Genüs durch geke ringer ſind. hund Iden ſamme mann ſtleg trages lage s 2 Aus Baden Beſſerung in der Zigarreninduſtrie * Hockenheim, 9. März. Die hieſige Großeinkaufs⸗ geſellſchaft beſchäftigt wieder 300 Perſonen. Die Firma Felſental u. Co. hat bereits wieder 85 Per⸗ ſonen eingeſtellt. Es iſt ſomit in der nächſten Zeit mit einer Beſſerung in der hieſigen Zigarren⸗ induſtrie zu rechnen. Ausgeſetzte Belohnung U Weinheim, 8. März. Auf hieſigen reichen Straßen waren unlängſt an Mauern und Wänden über Nacht parteipropagandiſtiſche Auf⸗ ſchriften angebracht worden, die die Stadtver⸗ waltung entfernen ließ. Nunmehr hat der Stadtrat eine Belohnung von 100 Mark ausgeſetzt, die dem zukommt, der den oder die Täter ſo bezeichnen kann, daß die Beſtrafung ermöglicht wird. verkehrs⸗ Tödlicher Sturz von der Treppe * Schwabhauſen(Amt Tauberbiſchofsheim), 9. März. Der im 84. Lebensjahr ſtehende Landwirt Wilhelm Boxberger ſtürzte in der Nacht zum Montag von der Treppe ſeines Wohnhauſes und zog ſich ſo ſchwere Verletzungen zu, daß er nach wenigen Tagen ſt ar b. Zur großen Armee * Bahnbrücken(Amt Bretten), 8. März. Der letzte Veteran des Ortes aus dem Kiege 1870/71, Schneider⸗ meiſter Jak. Reichert, der mit dem Dragoner⸗Rgt. Nr. 21 ins Feld gezogen war und bis zuletzt körper⸗ lich und geiſtig rüſtig ſeinem Handwerk vorſtand, iſt 81 Jahre alt geſtorben. * Jittigheim(Taubergrund), 8. März. Der Alt⸗ veteran von 1870/1, Eugen Feuling der im Mannheimer Grenadierregiment gedient hat, wurde zu Grabe getragen. Er ſtand im dd. Le⸗ bensjahre. In unſerer Gemeinde lebt jetzt nur noch ein Altveteran, Wilhelm Englert. Einſturz einer Avnsbahn * Engen, 8. März. Beim Gaſthaus zur Traube zwiſchen Engen und Anſelfingen iſt zur Zeit eine elektriſche Autorennbahn eines Ravensburger Unternehmers aufgeſtellt. Infolge der enormen Schneemaſſen, die durch Regen erheblich beſchwert wurden, iſt das Dach der Anlage zuſammen⸗ gebrochen und hat die Inneneinrichtung völlig zerſtört. Der Schaden, den das erſt ein Jahr be⸗ ſtehende Unternehmen erleidet, iſt bedeutend und nicht durch Verſicherung gedeckt. Der Betrieb der Bahn erlitt bereits ſchon in den letzten Tagen eine Störung, da ihm der Motor verſagte und er den Betrieb einſtellen mußte. Als Glück muß es be⸗ zeichnet werden, daß die Bahn nicht in Betrieb war, da es ſonſt ohne ſchwere Unfälle nicht abgegangen wäre. Ungezogenheit eines Bettlers TKonſtanz, 9. März. Ein Bettler erhielt bei einer hieſigen Familie, da es gerade um die Eſſens⸗ zeit war, einen Teller heiße Suppe und ein S. Brot. Als die Frau nach dem Bettler ſehen wollte, war dieſer verſchwunden. Das Brot hatte er auf dem Garderobenhalter aufgeſpießt, während er die Suppe in die Taſchen eines an der Garderobe hän⸗ genden Mantels geſchüttet hatte. 5 sch. Schriesheim, 8. März. Die hier im Vor⸗ jahre neugegründete Winzergenoſſenſchaft hat ihre Berechtigung in der kurzen Zeit ihres Beſtehens zur Genüge bewieſen. Es ſind im letztjährigen Herbſt durch die Genoſſenſchaft etwa 28 000 Liter Wein gekeltert worden, die bis auf einen ganz ge⸗ ringen Beſtand bereits abgeſetzt und verkonſumiert find.— Die hieſige Sammlung für den Bad. Krieger⸗ bund zur Errichtung eines Heims für Kriegsinva⸗ liden ergab die ſchöne Summe von 290 4. Es ſammelten insgeſamt 22 Mädchen. Weinheim, 8. März. Unter großer Beteili⸗ gung wurde geſtern nachmittag die im Alter von 51 Jahren verſtorbene Handarbeitshauptlehrerin Wal⸗ purga Wagner, die lange Jahre am hieſigen Gymnaſium gewirkt hatte, zur letzten Ruhe geleitet. Das geſamte Lehrerkollegium des Gymnaſiums und fämtliche Schülerinnen nahmen am Trauerzuge teil. Gymnaſialdirektor Mangelsdorf widmete der Verſtorbenen an der offenen Gruft einen tief em⸗ pfundenen Nachruf. gg. Nußloch, 9. März. Der Turn⸗ und Fecht⸗ klub hielt im Gaſthaus zur Pfalz ſeine gutbeſuchte Generalverſamlung ab. Vorſtand Philipp Schell gab einleitend einen Ueberblick über das verfloſſene Vereinsjahr das durch die Feier des 25jährigen Jubi⸗ läums, verbunden mit dem glänzend verlaufenen Gauturnen einen beſonderen Inhalt erhielt. Als ſehr erfreulich ſind auch die Erfolge der Handball⸗ mannſchaft zu verzeichnen, die ſich in raſchem Auf⸗ ſtleg befindet. Von der Erhöhung des Mitgliederbei⸗ trages wurde in Anbetracht der mißlichen Wirtſchafts⸗ lage Abſtand genommen. * Karlsruhe, 9. März. Aus einer Statiſtik, die 10 deutſche Städte erfaßt, ergibt ſich, daß in Karls⸗ ruhe mit 32 Pf. für den Liter der höchſte Milchpreis bezahlt werden muß. * Pforzheim, 8. März. aus unerklärlichen Gründen Salzſäure iſt unter großen Qualen geſtorben. Ein junger Mann, der trank, rich Die Pache Affäre * Frankfurt a.., 9. März. Der Kriminalbeamte E. hat bis jetzt jegliche Schuld beſtritten. Die Zeugin K. die zu Pache nach der Schweiz gereiſt war und die Enthüllungen machte, befindet ſich gegenwärtig hier in einer Nervenheilanſtalt und wird, ſobald die Aerzte ihre Vernehmung für zuläſſig erachten, zu der Sache vernommen werden. Man hofft, daß dies am Samstag geſchehen kann. Wenn man die beiden Perſonen, die jetzt in die Angelegenheit verwickelt ſind, nämlich den Kriminal⸗ aſſiſtenten E. und die etwa 20jährige Zeugin Frl. K. nebeneinander ſtellt, gewinnt man folgendes Bild: E. iſt ein tüchtiger, fleißiger, gewandter Kriminal- beamter, dem nicht das geringſte nachzuſagen, wäh⸗ rend Frl. K. eine kokainſüchtige junge Dame iſt, die, ſ. Zt. vor dem Richtertiſch einen ſehr ſchlechten Ein⸗ druck hinterlaſſen hatte. Sie war eine Freundin Paches und hat ſich an den kokainiſtiſchen Orgien ſehr aktiv betätigt. * * Deidesheim, 8. März. Im Garten eines hie⸗ ſigen Weingutsbeſitzers blüht ein Mandel⸗ baum. Die Blüten ſind gut entwickelt und ganz entfaltet. Schwerer Kraftwagenunfall * Bad Homburg, 8. März. Geſtern nachmittag fuhr der Handſchuhfabrikant Alſchwe aus Oberhain im Taunus mit ſeinem Kraftwagen die Kanonen⸗ ſtraße zum Sandplacken hinauf. In der Nähe der Bindingſchen Jagdhütte muß der Wagen infolge der Glätte ins Schleudern geraten ſein; er überſchlug ſich. Dem Fabrikanten wurde hierbei der Bruſtkaſten eingedrückt. Er iſt ſpäter an den Folgen ſeiner ſch. ren Verletzung verſtorben. Der Sohn des Fa⸗ brikanten, der am Steuer ſaß, wurde ſchwer ver⸗ letzt. * * Freudenſtadt, 9. März. Der 58 Jahre alte Bäcker Johannes Schnierle von Garrweiler, wurde auf dem Fußwege nach Grönbacherfroren aufgefunden. Schnierle wollte vom Markt in Pfalz⸗ grafenweiler nach Hauſe zurückkehren. Unterwegs verunglückte er und erfror. * Mülhauſen l.., 9. März. Der Fabrikarbeiter Karl Biehler in Reiningen hat den 41 Jahre alten Joſef Ueberſchlag im Verlaufe eines Streites er ⸗ würgt. Ueberſchlag unterhielt ein Verhältnis mit der Frau des Biehler. Baddiſche Fand werker⸗Erholungsheime [II Weinheim, 9. März. Zwiſchen dem Landesverband Badiſcher Gewerbe⸗ und Handwerkervereinigungen(Sitz Heidelberg) und dem vom Stadtrat Brück geleiteten Gewerbeverein Weinheim waren ſ. Z. Meinungsverſchiedenheiten entſtanden, die ſich in der Hauptſache um die beiden Erholungsheime Bad Sulzburg und St. Leon⸗ hard drehten, weil durch deren Bau dem Verbande eine Schuldenlaſt von angeblich einer halben Million Mark erwachſen ſei. Als auf dem Landesverbandstage in Radolfzell den Beſchwerdeerhebern die Redezeit abgekürzt wurde, erklärte der Gewerbeverein Weinheim ſeinen Austritt aus dem Verbande. Dieſem Vorgehen ſchloſſen ſich ſpäter noch andere Vereine an. Vom Miniſterium in Baden war unterdeſſen eine Reviſion angeordnet worden. Der mit der Reviſion beauftragte Oberrechnungsrat Jerger ſtellte u. a. feſt, daß die Aktipbilanzwerte zu hoch eingeſetzt ſeien. Es handle ſich nach ſeiner Auffaſſung nicht um eine nach kaufmänniſchen Grundſätzen aufgeſtellte Bilanz, ſondern vielmehr um eine ordnungsgemäße Nachweiſung der Einnah⸗ men und Ausgaben. Die Prüfungskommiſſion des Landesausſchuſſes erachtete den Voranſchlag für den Bau der Heime als nicht genügend durch⸗ gearbeitet. Faſt keine Arbeit ſet ohne Ueberſchrei⸗ tung des Voranſchlages ausgeführt. Die Ueber⸗ ſchreitungen ſeien anſcheinend nicht überprüft, ſon⸗ dern blindlings bezahlt worden. J Der Bericht des Süddeutſchen Hotelbüros führt aus, daß die Buchwerte den Ertrags⸗ und Ver⸗ kehrswert der Heime ganz weſentlich überſchreiten, und daß daher die Belaſtung in keinem Verhältnis zu dieſen Werten ſteht. Seit den letztn 6 Jahren habe der Landesverband und die zugehörige Hand⸗ werker⸗Krankenkaſſe ſchätzungsweiſe insgeſamt 310000 Mark Betriebszuſchüſſe geleiſtet. Die wirtſchaftliche Lage beider Heimunterneh⸗ mungen ſei äußerſt ungünſtig, und ohne Zu⸗ ſchüſſe ſeien ſie nicht zu halten, auch mit den bisherigen Zuſchüſſen nicht. Unter die⸗ ſen Umſtänden hat die Verbandsleitung einen ſpä⸗ teren Verkauf eines oder der beiden Heime ins Auge faſſen müſſen. Behufs Santlerung wurde eine Vereinigung unter dem Namen„Erholungsheime“ in die Wege geleitet. An diefer beteiligt ſich der Verband mit einem Betrage von etwa 200 000 Mk., der durch Zwangsanleihe unter Umlage auf die körperſchaft⸗ lichen Mitglieder aufzubringen iſt, während ſich die Verſicherungsanſtalt(Handwerkerkrankenkaſſe) mit einem Darlehen von 192 000 Mk. beteiligt. r Stadtrat Brück erklärt dazu: Der Weinheimer Handwerkerſtand müßte zu dieſer Zwangsanleihe einen Betrag von 45000 Mk. aufbringen. Nur durch den frühzeitigen Austritt aus dem Landes⸗ verbande iſt dieſe Belaſtung dem Weinheimer Hand⸗ werk erſpart geblieben. Mittelſtandsfürſorge kr. Heidelberg, 9. März. Das Kuratorium für Mittelſtandsfür⸗ ſorge im Krankenhaus Rohrbach, das 1924 gegründet wurde und deſſen Geſchäfte von Geheim⸗ rat Dr. Kiefer, Prof. Dr. Fraenkel und Kom⸗ merzienrat Stoeß geführt werden, hielt letzter Tage mit den Freunden des Kuratoriums die erſte Sitzung in dem neuerſtandenen Tuberkuloſekran⸗ kenhaus ab. Der Vorſitzende konnte berichten, daß die Mittel trotz der Betreuung von 26 Patienten mit 2551 Pflegetagen bis zu einer Höhe von 18 000 ¼ angewachſen und feſt angelegt ſeien, ſo daß aus dem Zinsertrag jährlich Zuſchüſſe für behandlungsbedürf⸗ tige Mittelſtanbspatienten, wenn auch zunächſt in kleinerer Zahl, gewährt werden können. Die Beſichtigung des neuen Tuberkuloſekranken⸗ hauſes zeigt die Eignung dieſes durch Anlage und Einrichtung muſtergültigen Hauſes für die Zwecke der Mittelſtandsfürſorge. Da es nur Zimmer mit 1 und 2 Betten gibt, die ausgeſtattet ſind ähnlich Der Etartéprozeß O. Sch. Frankfurt a.., 9. März. Am heutigen Montag begann hier der mit großer Spannung erwartete große Frankfurter Spieler⸗ prozeß. Wegen gewerbsmäßigem Glücksſpiels ſitzen mehr als ein Dutzend Angeklagte vor dem Richtertiſch, und zwar die Inhaber und Croupiers des ſogenannten Ecartéklubs und eine Anzahl Gäſte dieſer Spielergeſellſchaft. In Frankfurt hat das Kar⸗ tenſpiel von altersher eine dominierende Rolle ge⸗ habt. Ecartéklubs und andere Spielklubs ſchoſſen wie Pilze aus der Erde, und fanden ihr Publikum. Bezeichnenderweiſe liefen bald bei der Kriminak⸗ polizei unzählige Anzeigen ein. Gäſte, die ihr Geld verloren hatten. Ehefrauen, die ihre Män⸗ ner daran hindern wollten, ihre Verdienſte— in vielen Fällen ſogar die Arbeitsloſenunterſtützung— in die Spielklubs zu tragen. Die Kriminalpolizei konnte zuerſt nicht viel ausrichten, und mußte die Klubs vegetieren und florieren laſſen. Denn im Sinne einer reichsgerichtlichen Entſcheidung gilt wie jede Privatabteilung eines öffentlichen Kran⸗ kenhauſes, wird das Zuſammenleben von Verſicher⸗ ten und Nichtverſtcherten durch keinerlei Klaſſen⸗ unterſchiede geſtört. Es wird dankbar anerkannt, wie die Landesver⸗ ſicherungsanſtalt Baden und mit ihr die Betriebs⸗ geſellſchaft, in der ſie ſelbſt die Führung hat, das Haus auch Nichtverſicherten freigibt. Sie geht dabei von der richtigen Erkenntnis aus, daß es in der heutigen Zeit und in Zukunft mehr und mehr Fa⸗ milien geben wird, in denen Verſicherte und Nicht⸗ verſicherte, Eltern und Kinder der verſchiedenſten Berufe nebeneinander leben und von dem gleichen Tuberkelbazillus bedroht werden. Sie hat ſich damit ein Denkmal errichtet, das jetzt noch abſeits und nur von wenigen gekannt an der Peripherie der Stadt ſteht, deſſen Wert aber von Heidelbergs Be⸗ völkerung, die in erſter Linie den Nutzen davon haben wird, gewürdigt wird. Das Kuratorium hofft, daß ſeine Beſtrebungen auch weiterhin Verſtändnis und Unterſtützung finden. in Frankfurt a. M. Gearté unter gewiſſen Umſtänden nicht als Glücks⸗ ſpiel, ſondern als Geſchicklichkeitsſpiel. Allerdings wurde bald feſtgeſtellt, daß die notwendigen Vor⸗ ſchriften, die aber den Klubbeſitzern eigentlich nie richtig bekannt gegeben worden waren. nicht immer und überall eingehalten wurden. Die Polizei mußte endlich gegen dieſe Spielunternehmen vorgehen, und die Schließung der Ecartéklubs auf der Kaiſerſtraße bedeutete ſeinerzeit durch gewiſſe Begleitumſtände eine unangenehme Senſation. Der Ausgang des Prozeſſes iſt daher von grund⸗ ſätzlicher Bedeutung. Tatſichlich liegt der Fall hier ſo, daß die Behörde zuerſt die Erlaubnis zum Spie⸗ len gegeben hat, und daß jetzt die Klubunternehmer unter Anklage ſtehen, weil ſie gewerbsmäßige Glücks⸗ ſpiele duldeten. Der Ausgang des Frankfurter Pro⸗ zeſſes intereſſiert ſchon deshalb, weil im benachbar⸗ ten Wiesbaden die Ecartéeklubs nach wie vor gedul⸗ det ſind, und weil ein ähnlich gelagerter Prozeß in Köln a. Rh. mit einem Freiſpruch der Angeklagten endete. hrg n ang/ Nummer 115 55 Aus der Mal Freiwillig geſtellt * Frankenthal, 9. März. Der am 1. Februar nach Unterſchlagung von 2000 Mark zum Nachteil der Städtiſchen Sparkaſſe flüchtig gegangene ſtädtiſche Verwaltungsaſſiſtent Hermann Kramer hat ſich der hieſigen Staatsanwaltſchaft freiwillig geſtellt und wurde in Unterſuchungshaft genommen. Er hatte ſich zuletzt in Paris aufgehalten. Auffinden von Spreugkörpern * Speyer, 8. März. Die Durchſuchung nach Waf⸗ fen uſw., die in letzter Zeit in verſchiedenen Städten der Pfalz vorgenommen wurde, hat offenbar dazu geführt, daß unrechtmäßige Beſitzer von Spreng⸗ körpern ſich dieſer an ungeeigneten Orten zu ent⸗ ledigen ſuchen. So wurden geſtern auf der Bahn⸗ ſtrecke Speyer—Schifferſtadt zwei kleine Han d⸗ granaten zwiſchen den Schienen vorgefunden. Darüber, ob eine ſtrafbare Handlung in Frage kommt, werden z. Zt. noch Erhebungen gepflogen. Der Raubüberſall in Pirmaſens * Pirmaſens, 9. März. Bei dem dritten der Täter, die in einem hieſigen Konſumgeſchäft einen Raubüberfall verübten und von denen zwei in Neuſtadt an der Bahnſperre verhaftet wurden, handelt es ſich um den 20 Jahre alten Kraftwagenführer Peter Heller aus Krefeld. Heller befindet ſich bisher noch auf freiem Fuß. Gerichtszeitung Handel mit Säcken Mannheimer Schöffengericht Wenn man den Angeklagten, den 30 Jahre alten Händler J. K. auf der Anklagebank ſah, konnte man zunächſt nicht glauben, daß dieſer ſympathiſche, ein⸗ fach, aber ſauber und gefällig gekleidete junge Menſch mit ſeinem offenen Geſicht und beſcheidenen Weſen bereits ſechs Vorſtrafen hat und neue 54 Be trugsfälle auf dem Gewiſſen haben ſolte. Und doch gab der Angeklagte mit großer Offenheit dieſe ihm in der Anklageſchrift zur Laſt gelegten Straffälle unumwunden zu. Im Laufe des letzten halben Jahres hat er ſich in Heſſen, Baden und in der Pfalz alte Säcke im Ge⸗ ſamtwert von Tauſenden von Mark erſchwin delt Meiſt nahm er beim Ankauf Beſtellungen auf Pferdedecken entgegen, die er dann nicht aus⸗ führte. Zuletzt fälſchte er dann noch einen Fracht⸗ brief, um einen höheren Vorſchuß zu erlangen. Die Angaben des Angeklagten über die Motive, die ihn auf Abwege brachten und denen das Gericht nach der Ur⸗ teilsbegründung Glauben ſchenkte, laſſen auf eine kleine Tragödie in bäuerlichem, engherzigem Kreiſe ſchließen. Als uneheliches Kind hat er trotz ſpäterer Aner⸗ kennung viel Zurückweiſung und wenig Liebe durch ſeinen Vater erfahren. Nach jugendlichen Verirrun⸗ gen ſuchte er wieder Anſchluß an das Vaterhaus, hat ihn aber nicht gefunden. Eine Zuflucht beim Groß⸗ vater wurde ihm durch Verwandte verleidet. Nach mancherlei Bemühungen, ſich eine redliche Exiſtenz zu ſchaffen, verfiel er auf den Ankauf von Säcken, wo er aber teils durch ungenügende Fachkenntniſſe, teils durch Uebervorteilung, Schiffbruch erlitt. So wagte er erſt einige Schwindeleien und glitt dann mehr und mehr auf das Gebiet des Betrugs. Der Staats anwalt ſieht in den fortgeſetzten Betrügereten des Angeklagten, wodurch er kleine Landwirte im Ge⸗ ſamtbetrag von 1 100„ ſchädigte, einen Fall gewohn⸗ heits⸗ und gewerbsmäßigen Betrugs, dem nur mit einer hohen Freiheitsſtrafe begegnet werden könne. Das Gericht erke unte jedoch im Hinblick darauf daß durch die unglücklichen Familienverhältniſſe ein nicht unweſentlicher Vorſchub zu dem fortgeſetzten Konflikt mit dem Geſetz geleiſtet wurde, auf eine mil⸗ dere Strafe. Der Vorſitzende führte in der Begrün⸗ dung aus, daß das Gericht in dem vollen Geſtändnis und dem offenen und doch beſcheidenen Auftreten des Angeklagten einen Milderungsgrund erblickte und eine gewiſſe Notlage anerkenne, zumal dit einzelnen Schadensfälle nicht hoch ſeien. Es verurteilte den Angeklagten wegen ſortgeſetz⸗ ten Betrugs und einem weiteren Fall von Betrug nud Fälſchung einer öffentlichen Urkunde zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von ein Jahr drei Monaten, wovon zwei Monate Unter⸗ ſuchungshaft abgehen. Das Gericht hofft, daß der Angeklagte innerlich gefeſtigt das Gefängnis ver⸗ laſſen und in der erhofften beſſeren Wirtſchaftslage ein ehrliches Fortkommen finden werde. Der An⸗ geklagte nahm die Strafe an. —— Geſchäftliche Mitteilungen Die Jugenieurſchule Weimar lehemals Ingenfeur⸗ ſchule Altenburg) macht lt. uns zugegangenen Infor⸗ mationen durch vollſtändigen Umbau und Neueinrichtung der ehemaltgen Römheldſchen Fabrik nach modernſten ſchultechniſchen Geſichtspunkten ſo emſige Fortſchritte, daß der Bau bereits ſpäteſtens Ende März zur Aufnahme des Schul körpers fix und fertig bereitſteht. Die im 88. Jahre beſtehende Ingenieurſchule Altenburg wird mit öieſent Zeitpunkt in ihr neues und weſentlich erweitertes Wei⸗ marer Heim überſiedeln können. Vg Ein vollendetes Edelprodukt, hoch konzentriert und ſparſam Wenige Spritzer genügen ſchmeckenden Mundſpülwaſſers Originalflaſche mit Spar⸗Spritz⸗ verſchluß 1 Mark 55 Bereitung eines wundervoll erfriſchend Echt in allen Chlorodont⸗Verkaufsſtellen. g 4 N 2— n AN Dienstag, 10. März 1931 ELS- u TSO! der Neuen Mannheimer Zeitung Deutſche Landesbankenzentrale AG., Berlin Die Deutſche Landesbankenzentrale AG., Berlin, wetſt für das Geſchäftsjahr 1930 einen Bruttogewinn von 1,05(1,04) Mill. 4 aus. Handlungsunkoſten erforderten 9,77(0,79) Mill. 4. Aus dem Reingewinn von 0,285 (0,249) Mill. 4 werden wleder 8 v. H. auf das etin⸗ gezahlte AK. von 2 Mill.& ausgeſchüttet und 90 000(51 000) Mark der Reſerve zugeführt. Der ſtarken Anſpannung bes Geldmarktes zum Ultimo 1929 ſolgte in den erſten Mona⸗ ten des Berichtsjahres eine Perwode zunehmender Geldflüf⸗ ſigkeit, die zu einer ſtarken Belebung des Emiſſionsgeſchaf⸗ tes führte. Die günſtige Entwicklung des Kapitalmarktes und des Emiſſionsgeſchäftes führte im Juli zu der Verein⸗ barung, nunmehr auf den 7 v. H. Typ überzugehen. Durch die polttiſche Entwicklung ſchlug die günſtige Tendenz ſeyr bald um. Obgleich der Rückfluß der Schuldverſchreibungen bei den öffentlich⸗rechtlichen Emiſſionsinſtituten ſich in ver⸗ hältnismäßig geringem Umfange hielt, konnte doch eine rückläufige Entwicklung der Kurſe nicht verhindert werden, vox allem aber blieb in den letzten vier Monaten des Zah⸗ res der Abſatz neuer Schuldverſchreibungen, insbeſondere 7 v. H. Werte, immer mehr zurück. Trotzdem hielten die öffentlich⸗rechtlichen Kreditinſtitute, um die Politik der Reichsregierung zu unterſtützen, bis zum Schluß des Jah⸗ kes an der Vereinbarung feſt, keine neuen 9 v. H. Emtſ⸗ ſionen mehr einzuleiten. Die Inanſpruchnahme des Inſti⸗ tutes durch die Mitgliebsanſtalten blieb in angemeſſenen Grenzen. Der Beſtand an langfriſtigen Darlehen ſtellte uch am 30. November 1930 auf 5363,4 Mill.& gegen 3875,1 Min. Mark Ende 1929, darunter Hypothekendarlehen insgeſamt 3501,8(2664,2) und Darlehen an Körperſchaften des öffent⸗ lichen Rechts 1861,6(1210,9) Mill.„ und zwar für 60(57) dem Inſtitut angeſchloſſenen Anſtalten. Zur Erntefinan⸗ zlerung wurde im Juni ein Betrag von 10 Mill. I zur Verfügung geſtellt. Württembergiſche Kreditverein AG., Stuttgart. Der AR. beſchloß. der GV. am 31. März nach ausreichenden Rückſtellungen die Verteilung einer Divldende von wieder 9 v. H. für das Geſchäſtsjohr 1930 vorzuſchlagen. Geeſtemünder Bank in Weſermünde⸗Geeſtemünde 8(9) v. H. Der AR. ſchlägt der o. GV. für 1930 die Ver⸗ teilung einer Dividende von 8 v. H.(9 v..) vor. Südbdeutſche Vodenkreditbank München Zu dem ſchon kurz mitgeteilten Abſchluß, der wieder 10 v. H. Dividende vorſieht, entnehmen wir dem Ge⸗ ſchäftsbericht für 1930 noch. daß die Pfondbrieſzinſen 12,55 (10,87) Mill. erforderten, während Hypothekenzinſen 14,11 (11,00) Miſl. erbrachten. Das Pfandpriefdisagto beanſpruchte 1,34(0,46) Mill. Der Pfandbriefumlauf konnte von 176,8 auf 211,3 Mill. 4 weiter geſteigert werden. Hierzu bemerkt die Verwaltung, die politiſchen Rückſchläge des erſten Halbjahres 1930 hätten dem Pfandbriefabſatz keinen größeren Eintrag getan, auch die Kursſtürze in Amerika und Europa, die Schwierigkeiten der Moung⸗ anleihe und die Finanzpläne des Reichs vermochten die Nachfrage nach Pfandbrieſen nur wenig einzudämmen. Erſt nach den Wahlen vom 14. September griff die Be⸗ ſtürzung auch auf den Pfandbriefmarkt in Form teilweiſe ſtarker Rückflüſſe über, während die Kurſe der Pfandbriefe ſich recht gut behaupten konnten. Aber auch im September und Oktober überwogen bei der Bank die Verkäufe welt die Mlickflüſſe. Im Darlehnsgeſchäft war das Angebot von Objekten zahlreich, ſchwieriger denn je aber die Aus⸗ leſe. Alle Grunsöſtücke, deren Ertragsberechnung nicht auf abſolut ſicheren Faktoren beruht, müſſen heute ausſcheiden und angeſichts der Entwicklung des Grundſtücksmarktes könne nur mit allergrößter Vorſicht an die Beleihungs⸗ ſachen herangegangen werden. An der Wohnungsbau- finanzierung beteiligte ſich die Bank mit rund 18 Mill.&. Internattonake Bodenkreditbank in Baſel. Der Zelch⸗ nungskurs der in der öͤritten Märzwoche herouskom⸗ menden erſten 6proz. Obligationsemiſſionen wird voraus⸗ ſichtlich nur 1 bis 2 v. H. unter par! liegen. Als Dek⸗ kung für dieſe Emiſſionen dienen, wie bekannt, namentlich deutſche Pfandbrieſe und Kommunalobligationen. Man rechnet lt. BBZ. damit, daß die Nachfrage nach dieſer Emiſſion angeſichts der flüſſigen Lage des ſchweizeriſchen Kapitalmarktes ſehr groß ſein wird. * Schweizeriſche Nationalbank. Die 28. o. G8. ge⸗ nehmigte die Regularien. Der Vorſitzende Dr. A. Saraſin unterſuchte die Urſachen der Wirtſchaftskriſe und kam zu dem Schluß, daß wir in ſehr ernſten Zeiten leben, aber nicht mehr wie 1929 auf ſchwindeliger Höhe und glitſchigem Boden, ſondern auf dem wiedergewon ⸗ nenen Untergrund, auf dem ſich ein gutes Funda⸗ ment ſchaſſen läßt. Das wichtigſte Ereignis für die Bank war die Senkung der Zins ſätze unter 3 v.., was in den 25 Jahren des Beſtehens der Nationalbank noch nie⸗ mals vorgekommen ſei. Die Zinsſenkung habe dem Schweizer Franken die Parität zurückgebracht. Die Ent⸗ wicklung der ſchweizeriſchen Zahlungsbilanz, die mit etwa 800 Mill. Sfrs. paſſto ſei, werde unausgeſetzt verfolgt. Die Bedeutung der Schweiz als internationales Finanzzentrum ſei ſtändig gewachſen. Die Jnternakio⸗ malität bes ſchweizeriſchen Bank⸗ und Kreditweſens erlange ſteigenden Anteil an der Weltwirtſchaft. e Eidgenbſſiſche Bank, Zürich. Die OB. gene mate Jaßresrechnung und Bilanz und die Verteilung einer Di⸗ pldende von wieder 8 v. H. aus dem Reingewinn don 8,528 Mill. Echw. Fr. Der Präſident erklärte, daß im Jahte 1980 die elgenen Mlittel der Bank zum erſten Male voll mitgearbeitet haben. Das Berhältnis der eigenen Mittel zu den fremden Geldern betrage gegenwärtig ca. 1 v. H. Dr. von Waldkirch glaubt, daß bei der Wirtſchafts⸗ kriſe gegenüber der Sttuation zu Ende des Jahres heute ſchon eine kleine Beſſerung feſtgeſtellt werden könne. * Baseler Handelsbank Baſel. Die HV. genehmigte die Verteilung einer Dividende von wieder 8 v. H. auf das AK. von 100 Mill. Schw. Fr. aus dem Reingewinn von 8,297 Mill. Schw. Fr., 297 648 Schw. Fr. werden vorgetragen. Wie noch mitgeteilt wurde, iſt es der Bank gelungen, ihre Kredite an erſtklaſſige Schuldner zu erhöhen und das Konto⸗ korrentgeſchäſt auszubauen. Von den Kontokorrentdebi⸗ toren ſeien etwa 60 v. H. gedeckt und 40 v. H. blanco. Die Kreditoren ſetzten ſich zuſammen aus 50,3 v. H. Scheckkonto und Depots bis zur 30 Tagen, 40,7 v. H. aus Depots bis zu dret Monaten und länger. Die Bilanzſumme konnte von 765 Mill. Schw. Fr. im Jahre 1929 auf 835 Mill. Schw. Fr. erhöht werden. . S 77 Die B33 für Kapitalausgleich Noch kein konkreter Plan Die geſtrige Sitzung des Verwaltungsrats der BJ 3 zog ſich ungewöhnlich lange hin. Nach 20 Uhr wurden die erſten Mitteilungen über die Sitzung bekannt. Der Verwaltungsrat hat, wie ſchon angekündigt, die für die Förderung der langfriſtigen Anlagen ge⸗ eigneteſten Methoden erörtert und die Zeichnung von Schuldverſchreibungen der Internationalen Bo⸗ denkreditbank in Baſel, die im Laufe des März in der Schweiz ausgegeben werden ſollen, beſchloſſen. Es be⸗ ſtand im Verwaltungsrat Einſtimmigkeit darüber, daß eine der grundlegenden Vorausſetzungen für die Beſſe⸗ rung der allgemeinen Wirtſchaftsbedingungen die Wie ⸗ dererſchließung der Anlagemärkte iſt, um die Umwandlung von kurzfriſtigem in langfriſtiges Kapital zu erleichtern und das Kapital von den Märkten, an denen ees nicht verwendet wird, nach ſolchen hinzuleiten, wo es be⸗ nötigt wird. Der Verwaltungsrat war ſich darüber einig, daß die Bꝗ3 auf dieſes Ziel hinarbeiten und dazu an⸗ ſpornen müßte. Offiziell wird betont, daß als Beweis für ihre Bereitwilligkeit, derartige Kapitalbewegungen zu för⸗ dern, der Präſident ermächtigt wurde, Schuldverſchreibun⸗ gen der eben in Baſel gegründeten Internationalen Boden⸗ kreditbank zu zeichnen. Auch die übrigen Möglichkeiten eines internationalen Kapitalausgleich ſind gründlich erörtert worden und dabei ſtand nicht nur das Projekt Norman zur Diskuſſion. Eine Einigung auf einen beſtimmten Plau wurde jedoch, wie vorauszuſehen war, noch nicht erzielt. Doch darf man vielleicht annehmen, daß die B33 innerhalb von zwei oder drei Monaten weitere Wege zur Löſung der dring⸗ lichſten, im Intereſſe der deutſchen wie der Weltwirtſchaft liegenden Aufgaben erſchließen werde. An der Geneigtheit der offiziellen Kreiſe beſteht kein Zweifel. Bezüglich or Unantaſtbarkeit der der B33 zur Aufbe⸗ wahrung überlaſſenen, Dritten gehörenden Golddepots wurde die Prüfung der Rechtsverhältniſſe fortgeſetzt. Der Verwaltungsrat hat ferner beſchloſſen, der Bank von Litauen ſtatt 200 auf deren Anſuchen 500 Aktien der B93 zuzuteilen.— Am 28. Februar betrugen die Einlagen der B33 1861 Mill. Schw. Fr. gegen 1708 Mill. Schw. Fr. am 31. Jan. Nächſte Sitzung des Verwaltungsrates wird am 2. April in Baſel ſtattfinden. Vorläufig kein B83-Kreoit an Deutſchland Die im Zuſammenhang mit der geſtrigen Biz3⸗Sitzung aufgetauchten Gerüchte, wonach in der Verwaltungsrats⸗ ſitzung der Bz beſchloſen worden ſet, einen langfri⸗ ſtigen Kredit an Deutſchland zu gewähren. ſind, wie ſchon aus obiger Mitteilung hervorgeht wie aber W7B ausdrücklich betont, unzutreffend. Beſprechungen über das bekannte Projekt Norman und über eine Gold⸗ und Deviſen⸗Clearing in der Form eines Spitzenausgleiches durch die BZ liegen durchaus im Rahmen der regelmäßi⸗ gen Verwaltungsſitzungen der B33. Beſtimmte Beſchlüſſe ſind aber bisher nicht gefaßt worden. Die Gründung der türkiſchen Staatsbank. Das Grün⸗ dungskomitee der Staatsbank tagt z. Zt. in Angora. Es verlautet, daß von dem Kapital der Bank in Höhe von 15 Mill. Türkpfund(30 Mill.„) bisher über 12 Mill. Türk⸗ pfund gezeichnet ſeien und der Reſt von nicht ganz 3 Mill. nunmehr für die private Zeichnung freigegeben würoe. Ferner wird mitgeteilt, daß die Beamten eine Friſt von 20 Monaten erhalten haben, um die von ihnen gezeichneten Aktien einzuzahlen. —— Eine zweite Erdölquelle bei Volkeuroda. Bei dem den Burbach Kaliwerken AG. gehörigen Thüringer Kaliſchacht Volkenroda iſt, wie aus Hannover gemeldet wird, mon bei den weiteren Aufſchlußarbeiten auf Erdöl, die in der Grube in ausgedehntem Maß vor⸗ genommen werden, in größerer Entfernung von dem erſten Erdölausbruch auf eine zweite Erdölquelle ge⸗ ſtoßen, die im Augenblick mit beträchtlichen Mengen fündig iſt. Im Volkenroda⸗Schacht, der ſeit Mitte vorigen Jahres Erdölausbrüche zeigt, ergab die erſte Quelle, die durch eine Gasexploſion freigelegt wurde, zeitweilig bis zu 80 To. je Tag. Im Verlauf iſt die Tagesmenge auf 50—70 To. zu⸗ rückgegangen. * Norböl⸗Atien kapital nach Amerika verkauft. Außer⸗ halb der GV. der Norddeutſchen Mineralöl AG. (Nordöl⸗Akt.⸗Geſ.), Hannover, wurde auf Anfrage vom Vor⸗ ſtand mitgeteilt, daß die geſamten Aktien(2,2 Mill. Mark nominal) durch Vermittlung einer engliſchen Geſell⸗ ſchaft an die Magdalen a Syndicaet Corpora⸗ tion in Newyork verkauft ſind. Die Nordöl⸗ Aktionäre erhalten dafür 50 v. H. in Shares, für die ein Barangebot von etwa 85 v. H. vorliegt und 50 v. H. in Debentures der amerikaniſchen Geſellſchaft, die mit 15 Mill. Doll. Kapital arbeitet. Die Geſellſchaft ſtellt der Nordöl⸗AG. Dis zum 15. März ein Arbeits kapital von 1,25 Mill. Dollar zur Verfügung. Von dieſem Betrag ſollen 2 Mill. 4 für neue Bohrungen Verwendung finden, 2 Mill. 4 für den Ausbau der Raffinerie und der Reſt als Betriebskapital.— Der reichlich verſpätet vorgelegte Abſchluß der Nordöl für das Geſchäftsjahr 1920 weiſt nach Abſchreibungen von 75 292 (72 184) einen Verluſt von 87 437(4556)„ aus, der auf neue Rechnung vorgetragen wird. Die Kapitakerhöhung auf 9,2 Mill.& wurde im Berichtsjahre 1929 durchgeführt. e Baroper Walzwerk AG.— Nur geringe Beſſernug im neuen Jahr. Die GW. genehmigte den bekannten Verluſt⸗ abſchluß per 30. Juni 1930, der bei 95 478„ Betriebsver⸗ luſt und 250 254(i. B. 252 473)„ Abſchreibungen eine Unterbilanz von 1027 757 1(dar. 285 125„ Verluſtvor⸗ trag! ausweiſt. Der Bericht führt das ſchlechte Ergebnis guf die ungünſtigen Inloandserlöſe zurück, die durch das Auslandsgeſchäft bei den dort herrſchenden Preis⸗ und Ab⸗ ſatzverhältniſſen nicht ausgeglichen werden konnten. Auch im laufenden Johr ſei der Beſchäftigungsgrad nur wenig beſſer als bisher, Aus der Bilanz per 90. Juni 1990: Gläubiger 1,59((1,77], andererſeits Schuldner.57 (.06) und Vorräte 0,28(0,67) Mill.&. „ 0,9 Mill. 4 Betriebsverluſt der Rhenania Emaillier⸗ werke., Düſſeldorfſ. Die Geſellſchaft weiſt für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1929⸗30 zum erſten Male ſeit ihrem Beſtehen einen Verluſtabſchluß auf. Der Fabrikationsgewinn ging auf 0,04(0,13) Mill. 4 zurück. Zinſen erſorderten 0,5(0,45) Mill.& und Abſchreibungen 0,82(0,70) Mill. 4. Es ver⸗ bleibt ein Ber luſt von 0, Mill. 4, durch den ſich der Nen Gewinnvortrag auf 0,015 Mill. 4 ermäßigt. Nach dem Bericht war der Auftragseingang unbefriedigend. ſo daß es an der zur Betreibung einer nutzbringenden Er⸗ zeugung erforderlichen Beſchäftigung zeitweilig fehlte. Die Verluſte wurden noch geſteinert durch den Preisdruck, In der Bilanz ſind Vorräte auf 0,86(0,6) Mill. 4 an⸗ geſtiegen, Schuldner dagegen auf 0,6(0,8) Mill.& zurlück⸗ gegangen Anlagen ſind mit 1,2(1,18) Mill.„ wenig ver⸗ ändert. Verpflichtungen ſind vor allem durch das Wachſen der Vorräte und die Auſchaffung neuer Maſchinen und Werkzeuge auf 1(0,88) Mill.„ geſtſegen. Im laufenden Geſchäftsſahr war der Auftragseingang weiterhin unzureichend. 8 * Vereinigte Zünder⸗ u. Kabelwerke.⸗G., Meißen.— 12 nach 14 v. H. Dividende. Der allgemeine wirtſchaftliche Niedergang drückte ſich in einem Nachlaſſen der Nachfrage und in einem Preisrückgang wichtiger Rohſtoſſe aus. Die durch mangelnden Bedarf bedingten Ausfälle konnten durch die Steigerung des Umſatzes einzelner Abtellungen ans⸗ geglichen werden. Mengenmäßig erreichte daher der Ge⸗ ſamtumſatz die Vorfahrshöhe; die Wertſumme hat ſich ſe⸗ doch infolge der Preisſenkungen verringert. Aus dem gleichen Grunde iſt auch der Wert der Inventurbeſtände zurſickgegangen. Da die Geſellſchaft den Grundſatz befolgt, ſich in Rohſtoffen möglichſt nur im Umfange der übernom⸗ menen Lieferungsverbindlichkeiten einzudecken, blieben ihr Zuverſichtliche Kredilgenoſſenſchaften 6. Giroverbandstag Die Genoſſenſchaftsbewegung iſt in fahrzehntelanger Tradition eng mit der Dresdner Bank verbunden. Der heutige Giroverbandstag, den die Dresdner Bank nach zewijähriger Pauſe erſtmals wieder einberufen hat, zeigte deutlich den ſtarken Zuſammenhalt der Kreditgenoſſen⸗ ſchaften, der ſogenannten Volksbanken mit ihrem Zentral⸗ inſtitut. Geleitet wird die bedeutende Wirtſchaftsverſamm⸗ n Dr. Wilhelm Kleemann, Vorſtandsmitglied ner Bank. In ſe zrüßungsanſprache ging Kleemann auf die wirtſchaftliche Entwicklung der letzten Zeit näher ein. Dar⸗ nach ſind die hauptſächlichſten Fehler, die den wirtſchaft⸗ lichen Niedergang verurſacht haben, in den falſchen Kapitaldltspoſttionen der ganzen Welt zu ſuchen. Für Deutſchland hatten beſonders die ungünſtige Lage der öffentlichen Finanzen und die ungeklärten inner⸗ politiſchen Verhältniſſe eine Vermehrung der Kapitalkriſe zur Folge, die inmitten der Weltdepreſſion zu einer all⸗ gemeinen Vertrauenskriſe ausgeartet iſt. Eine Beſer⸗ ong dieſer Störungen könnte nur eintreten, wenn Amerika zu einem großzügigen Kapitalexport üder⸗ geehn würde. Es iſt ein wirtſchaftlicher Widerſinn, daß den⸗ jenigen Ländern, die Kapital notwendig brauchen, polt⸗ tiſche Schulden aufgebürdet würden. Gerade dieſe politiſchen Schulden ſtören den Blutkreislauf des Kaypltats und Ausgleich der Produktion. Die gegenwärtigen Lehren ſollten für die ganze Welt ſo überzeugend ſein, daß man zu einer Aenderung kommen müßte. Beſonders auch für dite künftige Entwicklung der Genoſſenſchaften iſt der Glaube an dieſe Aenderung notwendig, um durchzuhalten, um für den kommenden Aufſt leg gerüſtet zu ſein. Anſchließend hieran ſprach Bankdirektor P. Rappmund über die Kreditgenoſſenſchaftsbewegung in den letzten zwei Jahren. Die Beſtrebungen zur Schaffung eines einheit⸗ lichen Zentralinſtituts für die gewerblichen Kreditgenoſſen⸗ ſchaften, als Zuſammenarbeit der Dresdner Bank mit der Preußenkaſſe ſeien zwar aufgeſchoben, aber nicht auf⸗ gehoben. Die Dresdner Bank ſei zu einer Löſung bereit, doch werde ſie unter allen Umſtänden an ihren genoſſen⸗ ſchaftlichen Geſchäſten ſeſthalten. Im weiteren Verlauf der Tagung ſprachen Profeſſor Ernſt Grünfeld über die Genoſſenſchaften geſtern, heute und morgen, und Rechtsanwalt Dr. Max Alsberg über das Wirtſchaftsſtrafrecht als Problem der Geſetzgebung, Praxis und Wiſſenſchaft. größere Verluſte erſpart. Der Warengewinn verminderte ſich auf 1,08(1,96), Generalunkoſten auf 1,84(.45) Mill. A. Nach Abſchreibungen von 0,11(0,20) Mill. 4 verbleibt ein Reingewinn von 377 780(449 298), aus dem 12(14) v. H. Stammaktiendividende ausgeſchüttet werden ſollen. In der Bilanz ſtehen verminderten Kreditoren von 0,48(0,67), Debitoren mit 1,68(1,85), Rohmaterialien und Waren mit 0,52(0,62) und Effekten mit 0,15(0,05) Mill. 4 gegenüber; Anlagekonten verminderten ſich auf 1,27(1,34) Mill.&. Gebrüder Roeder AG., Darmstadt. Die GV. geneh⸗ migte einſtimmig den bekannten Abſchluß und beſchloß die Verteilung einer Dividende von 7 v. H. auf die 5000 Mark WA. und von 4 v. 8 plus 3 v. H. Ueberdividende auf die 1,8 Mill. Mark StA. * Halleſche Maſchinenfabrik und Eiſengießerei— 4(7) v. H. Der AR. beſchloß der GV. die Verteilung einer Dividende von 4(7) v. H. vorzuſchlagen. Die franzöſiſche Daimler⸗Benz⸗Geſellſchaft. Die So⸗ etété Dieſel⸗Rapides, welche die Verwertung der Daimler⸗Benz⸗Patente für die Dieſelmotore in Frank⸗ reich bezweckt, iſt nunmehr endgültig gegründet worden. Die Geſellſchaft verfügt über 3 Mill. Fr. AK., das ohne GB.⸗Beſchluß auf 10 Mill. Fr. erhöht werden kann. Außerdem ſind 1500 Gründeronteile mit 30proz. Be⸗ teiligung am Supergewinn geſchaffen worden. Im Ver⸗ waltungrat ſind u. a. die Société Nouvelle des Automo⸗ biles Unie ſowie die Cie. Générale de Conſtruction des Locomotives(Batignolles) vertreten. Eine kapitalmäßige „ der deutſchen Geſellſchaft ſcheint nicht zu be⸗ tehen. Friedrich Thomée., Werdohl.— Divibendenrednk⸗ tion. Der GV. am 31. März wird gemäß dem.⸗G.⸗Ver⸗ trag mit der Vereinigte Stahlwerke AGG. vor⸗ geſchlagen werden, für die freien Aktionäre eine Divt⸗ dende von 27 v. H.(4 v..) für das am 30. Sept. av⸗ gelaufene Geſchäftsjahr zur Verteilung zu bringen. Neue Zementaußenſeiter in Weſtoeutſchland? O Köln, 9. März.(Eig. Dr.) Nachdem es unter großen Schwierigteiten gelungen iſt, durch Einbezlehung fämtlicher Außenſeiterwerke alle Portlandzementerzeuger im Weſt⸗ deutſchen Zementverband bis zum 31. Dez. 1931 zuſammen⸗ zuſchließen, ſcheinen jetzt neue Komplikationen dadurch zu entſtehen, daß ſich von den nicht verbandsmäßig erfaßten Naoturzementfabrikanten einzelne auf die Portlandzementfabrikation umſtellen. Nach unſeren Informationen hat nämlich die Wittekind Ze⸗ mentwerk Gm H. in Erwitte i. Weſtſ. den Aus⸗ und Umbau ihrer Anlagen mit dem Ziel der Aufnahme der Portlandzementerzeugung ſoweit gefördert, daß ſchon in den nächſten Tagen mit dem Beginn der Lieferungen zu rechnen iſt; in welchem Umfange. war allerdings noch nicht in Erfohrung zu bringen. Die neuen Anlogen zur Her⸗ ſtellung von Portlondzement ſollen jedenfalls hoch modern ſein. In unterrichteten Kreiſen iſt man überzeugt, daß das Werk über kurz oder lang dem Weſtdeutſchen Verband beitreten wird, wenn ſich über die Beteiligungsanſprüche eine Einigung herbeiführen läßt. Die Alfener Portlandzementwerke.67 knles Gm 6 H. in Alſen i. W. gibt bekannt, daß ſie ihr Stammkapital von 20 000 auf 500 000& erhöht habe und mit dem Bau der Anlagen(die Gründung erfolgte bereits vor mehreren Jahren) nun in Kürze beginnen werde. Be⸗ reits im Herbſt wedde man die Lieferung von Portland⸗ gement aufnehmen. In Fachkreiſen ſteht man bleſen Ver⸗ lantharungen ſehr freptiſch gegenüber. Bayriſche Hartſteininduſtrie AG., München— 7 e) . G.— Stillegung fämtlicher Werke Anfang 1981. Betriebsgewinn für 1930 verminderte ſich auf 0,79(0,86) Mill., Verwaltungsunkoſten änderten ſich wenig mit 0,58 (0,57) Mill., während Steuern auf 72 570(60 154)& ſtlegen. Abschreibungen wurden mit nur 84 722(121 174) 4 vor⸗ genommen. Es verbleibt ein Reingewinn von 102 694 (198 985)&, aus dem eine Dividende von 7(0) v. H. ver⸗ teilt werden ſoll. Im Bericht wird darauf hingewieſen, daß es trotz der Schwierigkeiten dank der ſeit Jahren be⸗ folgten Grundſätze, den inneren Wert des Unternehmens durch Rücklagen gut zu feſtigen, gelungen ſei, einen ver⸗ hältnismäßig guten Abſchluß zu erzielen. Außenſtände er⸗ höhten ſich leicht auf 0,49(0,48) Mill., andererſeits konnten Buchſchulden auf 82 660(172 271) 4 ermäßigt werden. Der Waren und Märkte Vom badiſchen Rundholzmarkt In den badiſchen Staatsforſten wurden in den Monaten Dezember, Januar und Februar 10 861 bezw. 13 886 bezw. 18 576 fFeſtmeter Tannen und Fichte n zu 66,8 bezw. 64,7 bezw. 64,7 v. H. und 1810 bezw. 2785 bezw. 5655 Feſt⸗ meter Forlen und Lärchen zu 79,2 bezw. 68,5 bezw. 865,9 v. H. der Landesgrundpreiſe verkauft. In der Zeit vom 28. Februar bis 4. März 1081 wurden 2720 Feſtmeter Tannen und Fichten bei einem Durchſchnittser bös von 65,8 v. H. und 1454 rm. Forlen bei einem Durch⸗ ſchnittserlös von 64 v. H. der Landesgrundpreiſe abgeſetzt. Ferner verkauften die Forſtämter Konſtanz und Baden⸗ Baden 885 Fm. Buchen mit einem Durchſchnittserlös von 64,7 v.., das Forſtamt Ettenheim einen Poſten Eichen zu 70 v. H. der Landesgrundpreiſe; das Forſt⸗ amt Waldkirch gab Papierholz zu 65 v. H. ab. Bau⸗ ſtangen, Hopſenſtangen und Kleinſtangen erbrachten bei Verkäufen durch die Forſtämter Heidelberg, Schopfheim und Bonndorf im Durchſchnitt 85,6 v. H. der Landesgrundpreiſe. 8 Q Stammholz⸗Verſteigerung Weinheim vom 9. März. Bei der Verſteigerung von 349 Nutzholzſtämmen der ver⸗ ſchiedenen Holzarten und 47 Loſen Stangenholz im hieſigen Rathauſe wurden bei großer Beteiligung 84 v. H. nes forſt⸗ amtlichen Voranſchloges ſeitens der Stadt Weinheim er⸗ zielt. Der Zuſchlag des St. dtrates ſteht zur Zeit noch aus. Neuer Mehlpreis. Die füödentſche Mühlenkonvention hat heute den Preis für Weizenmehl Spezlal 0 um 28 Pfg. auf 44.50„ für die 100 Kilo erhöht. Erhöhung der polniſchen Getreideeinfuhrzölle. Die polniſche Regierung wird in den nächſten Tagen die Ein⸗ fuhrzölle für Roggen, Gerſte und Hafer auf 17 Zlöty, die Geſellſchaftsgründungen und Auflöſungen im Jebruar Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamts wurden im Februor 1931 21 Attiengeſellſchaften mit zuſammen 5 Mill. 4 Nominalkapital gegründet. Ferner wurden 2d Ku⸗ pitalerhöhungen um zuſammen 117 Mill. 4 vorgenommen und 14 Kapitalherabſetzungen um zuſammen 16 Mill. 62 Aktiengeſellſchaften mit einem Nominallapital von 19 Mill.„ wurden aufgelöſt, darunter 21 wegen Konkurs- eröffnung. Der Kurswert der gegen Barzahlung im Mo⸗ nat Februar ausgegebenen Aktien betrug 48 Mill. Im Februar wurden ferner 389 Geſellſchaften moch. 653 Einzelfirmen und Perſonalgeſellſchaften und 102 Ge⸗ noſſenſchoften gegründet. Aufgelöſt wurden 376 Geſellſchaf⸗ ten mbc.(darunter 46 von Amts wegen gelöſcht), 1558 Einzelfirmen und Perſonalgefellſchaften(darunter 288 von Amts wegen gelöſcht) und 133 Genoſſenſchaften. J ³ðAddadããßbdã0ãä⁵ ãã ũãã Anfang des Jahres 1931 brachte durch völligen Abſatzman⸗ gel die Stillegung ſämtlicher Werle. Es wird die Hoff⸗ nung ausgeſprochen, daß das zweite Halbjahr 1931 einkger⸗ maßen einen Ausgleich ſchaffen möge. Baſalt AG., Linz. Vorausſichtlich bleibt für 1930 ein 4 abe Nr. 115 ö kleiner Reingewinn übrig, der allerdings die Verteilung einer Dividende wieder nicht geſtattet. 4 * Lederwerke Wiemaun AG., Hamburg. Die o. H. genehmigte den Abſchluß für 1990, der einen Reingewinn von 698 052(i. V. 558 839) 4 ausweiſt, und beſchloß dle Verteilung einer Dividende von 10(i. V. 8) v. H. auf 4 965 000% As., während 119 374„ vorgetragen werden. Die ſchlechte Kreditlage brachte auch der Geſellſchaft Ver⸗ luſte, die jedoch abgeſchrieben wurden. Die Warenumfätze ſind ſowohl in Neumünſter wie bei den Tochtergeſellſchaften geſtiegen. Die Reſultate von Eſchweiler und Buxtehude, die durchaus zufriedenſtellend gearbeitet hoben, kommen in der diesjährigen Bilanz noch nicht zum Ausdruck. * 7 v. H. Dividende bei der Baumwoll⸗Feinſpinnerei jn Augsburg. Das Unternehmen, das in früheren Jahren mit die höchſten Dividenden wie 16 und 15 v. H. ausſchüttete verzeichnet per 31. Dezember 1930 einen Reingewinn von 118 868(133 883), aus welchem 7(8) v. H. Divdende mit 105 000(120 000) 4 verteilt werden, 4000(6000)/ als Zu⸗ weiſung an die Arbeiterpenſtonskaſſe und 9868/(7888 als Vortrag dienen. e Elbeſchiffahrts⸗Geſellſchaften dividendenlos. Die Elbe⸗ Schiffahrtsgeſellſchaften werden in dieſem Jahr von der Verteilung einer Dividende Abſtand nehmen. Die Gründe liegen u. a. vor allem in dem immer einſchneidenderen Verkehrsrückgang und den ungünſtigen W verhältniſſen. die im letzten Jahre vorherrſchten. Die che Dompfer⸗ Co.⸗Berliner Lloyd verteilte zuletzt 1927 7 v.., die Neue Norddeutſche Vereinigte Elbeſchiffahrts⸗ 9, hatte 1929 6 v. H. ausgeſchüttet, die Neue Deutſch⸗Böhmiſche Elbſchiff⸗ fahrts⸗AG. hat im Vorjahr die Dipidende von 5 auf 8 v. H. verringert. * Gründung einer Genoſſenſchaft der Schweizeriſchen Rhein⸗Reebereien. Als Erſatz für den Ende Dezember 1990 1 aufgelöſten Pool der Baſeler Reeder wurde nunmehr in 15 Baſel unter der Firma Reedereiverband Baſel eine Genoſſenſchaft zur allſeitigen Wahrung der Intereſſen der im ſchweizeriſchen Rheinverkehr beteiligten Reedereien gegründet. Vorſtandsmitglied iſt der frühere Baſeler Regle⸗ rungsrat Dr. Rudolf Mieſcher. Die in Baſel nleder⸗ gelaſſenen Geſellſchaften deutſcher Reedereien gehören der Vereinigung nicht an. » Die Schwierigkeiten bei Hegewald⸗Film. Zur Si⸗ tuation bei der Hegewald⸗Film GmbH. hören wir, daß dle Paſſiven auf etwa 2,2 Mill. 4 geſchätzt werden, und daß demgegenüber ein Auftragsbeſtand in Höhe von rund 7 Mill. 1 ſteht. Selbſtverſtändlich iſt dieſer Auftrags⸗ beſtand bei weitem nicht voll zu bewerten, doch hofft man, daß er immerhin in einem ſo weit effektuiert werden kann, daß ſich ein nennenswerter Ueberſchuß der Aktiven über die Paſſiven ergibt. Bürgerliches Brauhaus AG., Breslau— 15 v. G. auf das verdoppelte AK. Der AR. beſchloß, für 1980 eine 1öproz⸗ Dividende auf das erhöhte Aktienkapital von 1 760 000 auszuſchütten, worüber die o. HV. am 27. ds. Mts. be⸗ ſchließen ſoll. Im Vorfahre wurden auf das AK. von 880 000 4 20 v. H. Dividende gewährt. Der Geſchäftsgang im laufenden Jahr leidet ſehr unter den erhöhten ſteuer⸗ lichen Belaſtungen der Brauinduſtrie. Die Ausſichten ſind daher ungewiß. H. A. Winkelhauſen⸗Werke AG., Wilthen i. Sa. Eine ao. GV. genehmigte die aus ſteuerlichen Gründen ge⸗ änderten Abſchlüſſe für die Geſchäftsjahre 1928⸗29 und 1929-30. Der Vorſtand gab der Verſammlung ſodann Kenntnis von dem Inhalt des mit Tivoli⸗Werk Ac. abgeſchloſſenen Kaufvertrages; die Verſammlung ſtimmte ihm zu und beſchloß die erforder⸗ lichen Satzungsänderungen. Vom Vorſtand wurde ferner Mitteilung gemäß 8240 HGB. gemacht. Großhandelsindex 0, v. H. niedriger. Die auf den Stichtag des 4. März berechnete Großhandelsindexziſſer des Statiſtiſchen Reichsomts hat mit 113,9 gegenüber der Vorwoche(114.2) um 0,3 v. H. nachgegeben. Von den Haupk⸗ gruppen iſt die Indexziffer für Agrarſtoſſe auf 106,1 755 0, v..), die Judexzifſer für induſtrielle Rohſtoſſe und Halbwaren auf 106,4— 0,3 v..] zurückgegangen.— Im Monatsòdurchſchnitt Februar iſt die Geſamk⸗ indexziffer gegenüber dem Vormonat um 1,0 v. H. auf 114% (118% v. H. geſunken. Die Indexziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoſſe 105.9(— 0,7 v..), Kolonſalwaren 90, — 2,1 v..), induſtrielle Rohſtofſſe und Halbwaren 100, 5 v..) und induſtrielle Fertigwaren 189,8(— 1 v..). Gusrarbd erklärt den Schenker⸗Bertran für ungültig. Reichsverkehrsmintſter von Gusrard hat einer Deputatſon des Vereins deutſcher Spediteure gegenüber geſtern we⸗ derholt erklärt, daß er nach wie vor den ertrag der Reichsbahn mit der Firma Schenker für ungültig anſehe, da der Vertrag vom Reichsverkehrsminiſterium nicht ge⸗ nehmigt ſei und daß er alles tun werde, um den Vertrag zu Fall zu bringen, da er den Intereſſen der geſamten Wirtſchaſt widerſpreche. Vom Verein deutſcher Spediteure waren die Herren Direktor Kies und Silberſtein beim Reichsver⸗ kehrsminiſter. er Ar Weizen auf 28 Zloty, je 100 Kg. erhöhen. Als Begrün⸗ ung wird dite Notwendigkeit angeführt, das rufſiſche Dum⸗ ding abzuwehren. o Hamburger Kaffee⸗Wochen⸗Bericht vom 7. März.(„Heß kaffee“ Hamburg 35.) Nach der durch den Rekordtieſſtond des braſilianiſchen Wechſelkurſes veranlaßten flauen Hal⸗ tung der letzten Wochen iſt am Kaffeemarkt wieder eine Be⸗ ruhigung eingetreten. Ausgehend von der Beſſerung des Wechſelkurſes wurden die Forderungen von Braſiltien um einige Schillinge erhöht. Bei den hohen Exportabgaben ltegen die Preiſe aber z. T. immer noch weit unter den Produktionspreiſen und laſſen den Pflanzern keinen Nu zen. Deswegen iſt eine Geſundung des Artikels mit der Zeit wohl zu erwarten. Das Konſumgeſchäft zeigt dagegen nur eine geringe Belebung. Gewaſchene Mittelamerikaner waren eine Kleinigkeit nachgiebiger. Deviſenmarkt Im keutigen Früßverkehr notieren Pfunde gegen New ort..85)] Schweiz.. 25,28 ¼] Stockholm. 19.8% Paris 124,02 Holland. 12. 11¼ Madrid 53065 Brüſſel 34,88 ¾ Oslo 18,16 Dollar geg-⸗Mm. 4. 155 Mailand 92.23 Kopenhagen.6 ¼ Pfunde,„ 204876 Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort 9. März Die Naachfrage noch Kahn raum war an der heukiſen Börſe wiederum äußerſt gering. Es konnten nur gun vereinzelt Bergreiſen vergeben werden. Die Tolfracht ei⸗ fuhr mit 60—80 Pfg. nach Rotterdam und 1,201,041 nac Antwerpen⸗Gent inkl. Schleppen keine Aenderung. Eine Bergfrachtnotterung fand nicht ſtatt. Der Bergſchternon i nolterte mit 110% nach Mannheim. Der Talſchlerplon, f beträgt s bis 6,5 Pfg. für größere beladene Kähne ab bie nach Rotterdam. der Rückſorth⸗ * „ — r Dienstag, 10. März 1931 —— Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Inlernationaler Abfahrtslauf und Oſterſpringen auf dem Feloberg Ein kritiſcher Ueberblick Unſerem Bericht vom Montag früh tragen wir noch eine kritiſche Betrachtung unſeres R⸗Mitarbeiters über den Ver⸗ lauf des internationalen Abfahrtlaufes nach. Die Laufſtrecke ging vom Gipfel des Herzogenhorns, 1415 Meter, in den ſteilen Oſtabſtürzen hinunter ins Menzen⸗ ſchwander Tal, wo in 915 Meter Höhe das Ziel lag. Die Höhendiſſerenz betrug demnach 500, die Streckenlänge ſtellte ſich auf 2,7 Kilometer. Die Wetter⸗ und Schneeverhältniſſe waren nicht ſo ſichtig wie ſonſt, es herrſchten teilweiſe etwas Nebel und Schneetreiben, in den oberen Lagen war ſellweiſe harter Schnee, in den Waldſtrecken wieder Pulver. ür die Damen war der Zwang, die gleiche ſchwere Strecke zu durchlaufen, nicht einfach. Es rächt ſich heute, daß vor Jahren der Deutſche Skiverband einem bayeriſchen Antrag gemäß die Damenläufe aufgehoben hatte, was in der alten Form an ſich verſtändlich war, daß man aber nichts an deſſen Stelle einſetzte, ſodaß die Damen fahrelang von jeder Prüfung ausgeſchloſſen waren. Sie ſtehen nun mit einem Schlag vor dieſer ſchweren Geländeprüfung, wodurch ge⸗ wiſſermaßen ein Zwiſchenglied der natürlichen ſportlichen Wetterentwicklung, gewiſſermaßen die ſportliche Wettlauf⸗ erzlehung ausgelaſſen und unterbrochen war. Es iſt trotz⸗ dem bemerkenswert, daß die beſte Dame noch rd. 60 Herren⸗ einzelläufer zeitlich hinter ſich laſſen konnte. Auch für die Herren war die Strecke nicht einfach und manche überraſchende Plazierung, die man ganz anders er⸗ wartet hatte, lam im Einzellauf zutage. Bemerkens⸗ wert iſt die ausgezeichnete Leiſtung des Freiburgers Max Pahl, der in nur 2,35 Minuten die beſte Zeit fuhr und ſich unbeſtritten den Sieg ſicherte. Mit einem merklichen Ab⸗ ſtand von 20 Sekunden lag der Schleſier Heinz Ermel hin⸗ ler ihm in.55. erſt an öritter und vierter Stelle kamen die beiden Arlberger Rudi Matt und Lugt Föger mit 3,15 und 3,35 Minuten. Walter Glaß landete am achten Platz mit.02, der Norweger Kjelland an 16. Stelle mit 422. der Davoſer Prager, der Gewinner des Kondaharbecher in Mürren erſt an 28. Stelle mit.53 Minuten. Der Schwarzwald hat mithin gegen die letzten Jahre, wo die Arlberger unbeſtritten vorne lagen, ebenſo die Schweizer in Front waren, außeroedentlich aufgeholt. Im Mannſchaftslauf blieb der Steg beim Ver⸗ teidiger Skiclub Arlberg mit 10.40 Minuten. An zweiter Stelle kam der Akad. Seiklub Freiburg mit 11,01, danach der Schwimmſportverein Freiburg mit 12.40 Minuten. Der Akad. Ski⸗Club Freiburg iſt damit die beſte Mannſchaft im Ski⸗Club Schwarzwald. Unter den Damen brauchte die Siegerin Chriſtel Franz,. Skielub Freiburg 5,38 Minuten, hinter ihr Frau Lotte Baader⸗Berlin, Skizunft Freiburg.35, danach Frau Jaros⸗Szabo, Wien, Skielub Arlberg, die frühere Welt⸗ meiſterin im Eiskunſtlauf mit.00 Minuten. l Am Abend des erſten Tages fand im Feldbergerhof ein Begrüßungsabend ſtatt, bei dem man auch die alten verdienten Skiveteranen wie Profeſſor Koh lhepp, Pro⸗ feſſor Paulcke⸗ Karlsruhe ſah, weiter war auch der Prä⸗ ſident des Deutſchen Skiverbandes Paul Dinckelacker⸗ Stuttgart anweſend ſowie die Vertreter der fremden Na⸗ tionen. Der Vorſitzende des Skiclub Freiburg Major Thaler begrüßte die Anweſenden, ſodann überbrachte Paul Dinckelacker die Grüße des Deutſchen Skiverbandes, der Vorſitzende des Skielub Schwarzwald Franz Keim⸗ Freiburg die des Skiclub Schwarzwald, Derkſen, Baſel, die der Schweizer und ſonſtigen auswärtigen Freunde, der Vorſitzende des Skielub Vogeſen die der Sportnachbarn vom linken Rheinuſer. Die Hoſſnung, daß angeſichts der wieder ſtark auftreten⸗ den Kälte von minus zehn Grad der Nebel ſich aus dem Gebirge ziehen und das traditionelle Sonnenwetter für das Oſterſpringen ſich einſtellen würde, hatte ſich auf Sonntag leider nicht bewahrheitet. Dagegen hatte es wei⸗ ter zu ſchneien begonnen und am Sonntag hielt bei Be⸗ ginn der Springen der Schneefall bei zwar ziemlich leich⸗ tem Wetter, aber Nordwind, der den Schnee auf die Schanze in die Fahrtrichtung trieb, an. Damit waren die Wetterbedingungen nicht eben ohne Behinderung für die Springer. Der Schneefall hielt überwiegend während des Springens an, nur im zweiten Gang wurde es für kurze Zeit hell und etwas Sonne kam durch. Im Ganzen konn⸗ ten aber die Springer mit der verringerten Sicht und dem ihnen entgegen ſtehenden Schneefall nicht wie gewohnt aus ſich herausgehen. Die Schneeverhältuiſſe mit dem etwas ſtumpfen Neu⸗ ſchnee ergaben auch nicht die Fahrt, wie ſie ſonſt zu die⸗ ſem Springen bei Firnſchnee in den letzten Jahren erziel⸗ bar war, was naturgemäß direkt auf die Sprungweiten allgemein zurückwirken mußte. So kam man in der Kon⸗ kurrenz nur auf 41,5 Meter, außer Konkurrenz wurden dann noch 42 herausgeholt. Die Sprungweiten der be⸗ kannten großen Namen hielten ſich bei In⸗ und Aus⸗ ländern in der Nähe der 40 Metergrenze, etwas darüber, etwas darunter oder bei ihr ſelbſt. Der Beſuch der Sprin⸗ gen war trotz der Kälte, die die Nacht auf zehn Grad gegangen war, ſehr gut, es herrſchte am Feldberg ein Rieſenverkehr. Tapung des ſüdweſtdeuſſchen Amaleurborverbandes Schwache Beteiligung— Glatter Wahlverlauf An der Austragungsſtätte der füdweſtdeutſchen Ama⸗ teurboxmeiſterſchaften, im Kolpinghaus, fand am Sonntag vormittag der ordentliche Verbandstag des Sübweſtdeutſchen Amateurboxverbandes ſtatt. Die ſchlechte Wirtſchaftslage hatte der Tagung nicht den erwarteten Beſuch zugeführt. Von 28 Verbandsvereinen waren nur etwa die Hälfte er⸗ 7. Seite/ Nummer 115 ſchtenen. Die geführten Verhandlungen wickelten ſich im allgemeinen reibungslos ab. Das umfangreiche Tagungs⸗ programm mit neun Einzelpunkten gab hinreichend Einblick in die von ſeiten des Verbandsvorſtandes bzw. von den angeſchloſſenen Vereinen geleiſtete recht umfangreiche Ar⸗ beit. Dies ging zunächſt aus den ausführlichen Reſſort⸗ berichten hervor. Sowohl die Verwaltungs⸗ als auch die Sportberichte legten ein deutliches Zeugnis darüber ab, daß es im füdweſtdeutſchen Amateurboxverband auch im ab⸗ gelaufenen Geſchäftsjahr aufwärts gegangen iſt. Mit über 50 nationalen und internationalen Veranſtaltungen wurde eine durchſchnittliche Beſuchsziffer von 600 Perſonen erreicht. Der Verbandsvorſtand ſprach in ſeinem Bericht durch den Sportwart ſeinem erfolgreichen Kämpfer Bernlöhr⸗ Stuttgart insbeſonderen Dank aus für ſeine letzten Kampf⸗ erfolge. Als Kampfſpielſieger in Breslau und als Turnier⸗ ſieger bei der Jubiläumsveranſtaltung des Reichsverban⸗ des für Amateurboxen in Berlin konnte Bernlöhr ſein anerkannt gutes Können auf breiterer Baſis unter Beweis ſtellen. Die Entlaſtung des Vorſtandes erfolgte einſtimmig, worauf angeſchloſſen unter der Direktive des Neſtor des Boxſportes, Erhardt⸗Offenbach, die Neuwahlen vor⸗ genommen wurden. Die Wahlen ergaben: 1. Vorſitzender Renneberg⸗ Frankfurt, 2. Vorſitzender Gſchwind⸗ Stuttgart, Schriftführer Dietrich ⸗ Frankfurt, Kaſſier: Zeller⸗ Offenbach, Sportwart Feldhus⸗ Frankfurt, Jugendſportwart Türk⸗ Fechenheim. Längere Debatten entſpannen ſich vor allem über den geplanten Zuſammenſchluß zwiſchen Reichsverband und DAS. Die Richtlinien des Südweſtdeutſchen Amateur- boxverbandes, wie überhaupt die Einſtellung der übrigen Landesverbände, werden erſt bei dem Reichsverbandskon⸗ greß, der an Oſtern in Hamburg ſtattfinden wird, ent⸗ ſchieden. Der Punkt Anträge behandelte in der Hauptſache tech⸗ niſche Fragen, die ſehr ausgiebige Anſprachen zeitigten und teils angenommen, teils abgelehnt wurden. Die ſach⸗ lich geführten Debatten konnten nicht jeden Wunſch der Verſammlung gut heißen, immerhin dürften die Dis⸗ kuſſionen den Erfolg gehabt haben, für Verbeſſerungen— ſei es in verwaltungstechniſcher oder ſportlicher Hinſicht— innerhalb des Südweſtdeutſchen Amateurboxderbandes zu ſorgen. Hocken TB. Germania— MTG 2:2(:2) Die neu gegründete Hockey⸗Abteilung des Turner⸗Bun⸗ des Germania trug am Sonntag ihr erſtes Spiel aus und hatte als Gegner die 2. Mannſchaft der Mi verpflichtet. Die Mannſchaft des Turnerbundes, die ſich mit einer Aus⸗ nahme aus reinen Anfängern zuſammenſetzt, mußte zwar eine:2⸗Niederlage hinnehmen, kann ledoch mit dem erziel⸗ ten Erfolg vollko amen zufrieden ſein. Stocktechniſch und ſpieleriſch war ſie zwar ihren routinierteren Gegnern noch nicht gewachſen, die gezeigten Leiſtungen konnten jedoch be⸗ friedigen, beſonders wenn man die kurze Trainingszeit der Mannſchaft berückſichtigt. Den Angelpunkt der Mannſchaft bildete Linder als Mittelläufer, der einzige Spieler, der bereits Hockey geſpielt hatte, und deſſen unermüdlicher Tätigkeit vor allem die nur knappe Niederlage zu verdanken iſt. Nach ihm iſt der Torwart zu erwähnen, der wiederholt ſcharfe Schüſſe ſehr gut hielt. Der Sturm ſpielte mitunter ſehr ſchön zuſammen. Wenn auch manchmal das Spiel etwas planlos war, ſo zeigten ſich doch Anſätze von Kom⸗ bination, durch die das Tor der MTG wiederholt bedrängt wurde. Die Mannſchaft der MT, die allerdings mit 4 Mann Erſatz antreten mußte, lieferte nicht das überlegene Spiel, das man erwartet hatte. In der Hintermannſchaft konnten nur der rechte Verteidiger, ſowie der Torwart ge⸗ fallen, dagegen war der linke Verteidiger auffallend ſchwach. Auch die Läuferreihe verſagte und unterſtützte den Sturm viel zu wenig. Trotzdem hätten mehr Tore fallen können, wenn im Sturm nicht ſo eigennützig geſpielt und vor allem, wenn die Flügelſtürmer mehr eingeſetzt worden wären. Straſgericht über Alemannia Worms Die MS. Worms meldet, daß Alemannia Worms wegen des„Falles Klein“(Spielerziehung] ſchwer beſtraft worden iſt. Der Verein wurde auf vier Wochen mit fämtlichen Mannſchaſten dis gualifiztert und erhielt außerdem 250„ Geldſtraſe. Er hot zudem die Koſten des Verfahrens in Höhe von 112 4 zu tragen. Der Spieler Klein iſt auf ſechs Monate kaltgeſtellt worden. Augenſcheinlich muß hier wieder einmal— wie im Fall Schalke— ein einzelner, zudem noch ſchwacher Verein für die Sünden des Syſtems büßen. Alemannio Worms dürfte ſich laum mehr ſchuldig gemacht haben als Dutzende anderer Vereine ſeiner Klaſſe. O. N. S. beſchloß Stuck darf wieder fahren Dem bekannten Automobilrennfahrer Hans Stuck wurde vor einiger Zeit von der Oberſten Nationalen Sportlom⸗ miſſion die Lizenz entzogen, da er ſich verſchtedener VBer⸗ ſtöße ſchuldig gemacht haben foll. Dieſe Lizenzentzlehung war jedoch nicht von langer Dauer, denn in der am Don⸗ nerstag in Berlin ſtattgefundenen Sitzung der O. N. S. wurde Stuck die Lizenz wieder zurückgegeben. Die O. N. S. gibt darüber folgendes bekannt:„Die O. N. S. hatte am 23. Februar beſchloſſen, Stuck gemäß F 77 des Reglements bis zur Klärung der gegen ihn erhobenen Vorwürſe die Li⸗ zenz zu entziehen. Nachdem Stuck die beſtehenden Difſe⸗ renzen geregelt und der O. N. S. eine befriedigende Erklä⸗ rung abgegeben hat. beſchloß die O. N. S. am 5. März, Stuck die Lizenz wieder zurſickzugeben. Stuck erhält jedoch wegen Verſtoßes gegen 8 96b des Nationalen Reglements(un⸗ ſportliches Verhalten während einer Sportveranſtaltung) eine Verwarnung. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat März Ryein Bege 5 0 8 0 7. 9. 10 lledat · dege. 6 0 7. 0 10. Baſel.05.84.6.34% 1 10 Schuflerinſe 3862.85 285 182190 Manndelmw.948.445,.05 Fehl.04.724 123,858, 30 Jaapiteid.671.881.5116 Maxau.33.16..64.74.50 Hettoronn 1 791.85.59.42 Maundein.83 418.515 685.31 Plochingen.76 N 0,88 Raub.56 4,09.95 4 405 09 Röſn.87 528047749.75 FUUUUPPPTPTPTCTCTCTCTCT(TTTT Chefredakteur: Kurt liche; Verantwortlich s Politik: 9 A. Melßh ner Feullleton; Ddr Stefan Kayſer Kommunalpolitik u Lokales Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes Willy Müller Handelstell Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kirchet— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen Jakob Faude fämtlich in annheim— Herausgeber, Drucker u. Berleger: Druckerei Dr Haas. Neue Mannheimer Zettung Gm. b.., Mannheim. R 1.—8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Nüchendung erfolgt aut del Rückporto Danlesagung unseres guten Vaters, Herrn Worte an der Bahre des Verstorbenen Man nhelm, den h. März 1981 Für die beim Heimgange meines lieben Gatten, kabrhranien Ludwig Pleiller uns so zahlreich zugegangenen Beileidsschreiben und Kranzspenden, sprechen wir hiermit unseren herzl. Dank aus. Ganz besonders danken wir dem Städt. Krankenhaus für die liebevolle Pflege. sowie Herrn Stadtpfarrer Rost für seine tröstreichen Die frauernden Hinterbllebenen ( Dr. Steegmüller Facharat für R aut- Hart · u. Geschlechtskrankheften jelzt K 1. J. im Hause Fischer- Riegel. Intl. Veräfdenthehungen der Stat Mannheim Nutz⸗ und Brennholzverſteigernng in 42 Loſen im Waldpark u. in der Steſanien⸗ promengde am Mitwoch, den 11. März dss. Is. gegen Barzahlung. Zuſammenkunft 9 Uhr am Frelbid in der Stefantienpromenabe, 19 Mannheim, den 9. März 1981. Hochbauamt, Abt. Garten verwaltung. 525 Die Abfuhr der Necheurückflände vom Kaual⸗ 12 0 Ochſeupferch ſoll vergeben werden. Angebotsvordrucke ſind im ſtädtiſchen Amts⸗ gebäude II, Zimmer 28 erhältlich, wo auch die Oeffnung der eingegangenen Angebote am Mon⸗ tag, den 16. März, vorm. 11 Uhr ſtattfindet. Tiefbauamt. 4⁴ Morgen frütz auf der Freibank Kuhfleiſch Danlesagung beim Hinscheiden unseres lieben Vaters lem Deter Jung Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sprechen wir hiermit unseren innlgsten Dank aus. Mannhelm(Viehhofstr.), den 9. März 1931. Die trauernden Hinterbliebenen Anſang Nr. 650. 37 Zwangs-Versteigerung Mittwoch, den 11. März 1931. nachm. 2 Uhr werde ich im bieſigen Pfandlokal Au 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Warenſchrank, 1 Ladentheke, ein sSchreibtiſch, 1 Ausziehtiſch, 1 Klavier, 1 Büfett, 1 Aredenz, 1 Eisſchrank, 1 Bodenteppich, verſch. Möbel; desgl. nachm. 3 Uhr, Ort der Verſteig. wird im Pfundlolal bekannt gegeben: 2 Grab⸗ ſteine, nen, ſchwarzer und gemiſchter Marmor. 2776 Klipfel, Gerichtsvollzieher. Es i dr o Mat kind die Blätter des füdamerikan. Ilexbaumes. Er beruhigt die Nerven, wirkt Harnſäure löſend. geldit das Nxeß Volkstümliche Erzählungen von Gustav Wliederkeht 7 EfTmäßigtefr Preis Nark.— (bisher Nek.— Zu bezlehen durch dle Buchhendlungen: 8. Aletter. O l. 2 F. Nemnich. N 3..8 Gebrüder Aletter, k 8. 13 6 A Bender's Buchhandlung. 0 8. 10 Brochoß& Schwalbe. E 1. 9 Hari gg, Schwetsingerstraße 25 ul. Hermann's Buchhendlung. B.2 klerter'g Buckhendlunq. O 8. 15 ſugendwerk donnheim d m. b. Ei., A 4. 6 und H 1. 50 Tobias Döffler. N 1. Bogen.4 B 2. 16 und E. 6 Friedrichaplats 19 odet dite vom Veflag * 5 V HM ANNH EIN SAGE ud G FESCHC HTE 330 Seiten statk mit zahlreichen qlustrstionen Gustau Schneider, UO 1. 18. Ehr. Sund Nach! O 2. 18 Stein's Sortimentsbuchhandtung Or. Gurt Tillmann. 5 7. 16 Norbert Wohlgemuth. H 1. 8 Frans Zimmermann. G 5. 1 druckerei pr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung m. 5 f. N Herz⸗, Magen⸗, Darm⸗ u. Nierenkranke ſollten ihn täglich trinken. aket 1.—. 2460 Storchen Drogerie, Marktplatz, H 1. 16. Direkt ah meiner neuzeitichen. vorgröfferfan Werkstätten Schlaf-, Speise-, Herrenzimmer u. Küchen In all. Holzarten, aus best. Material geschmack voll ausgeführt, äußerst preisw., ständig Lager Wün. Lechner ir. Aglasterhausen:: fel. 33 Ratenabkommen mit der Bad. Beamtenbank 81⁵0 ASTHNA Chron. Bronchialkatarrh, Verſchleimung der Atmungsorgane. Selbſt bei ſchwer. u. langjähr. Leiden, wo häufig andere Mittel verſagten, wirkte hervorragend das lauſendfach bewährte 72 Breitkreutz⸗Aſthma⸗ Pulver zum Einnehmen. Aerztlich empfohlen. Viele tauſend Dankſchreib. Jed. Leldenden wird bei Einſend, dieſ. Inſerats eine Probe gratis u. unverbindlich d. m. Ver⸗ ſand⸗Anotheke zugeſandt, damit er ſich vom Er⸗ folg ſelbſt überzeugt.(Beſtandt. a. d. Packung). Breilkreutz, Berlin 80. 36/64. Weg let das HUN ERAUGEl Hätte eh nur gleich „LEBEWO HL“ genommen. Hühneraugen-Lebewohl und Lebewohl-Ballen- schelben. Blechdose(8 blaster 75 Pfg. Lebewohl Fußbad gegen empfindliche Füße und Fußschweig. Schachtel(2 Bäder) 50 Pfg. erhältlich in Apotheken u. Drogerien. Wenn Sie keine Enttäuschungen erleben wollen. ver. langen Sie ausdrücklieh das echte Lebewohl in Blechdosen und weisen andere, angeblich 0„ebenso gute“ Mittel zurück.. Y e , 7 79 7 7 0. N . Mit Ovomaltine erreichen Sie es leichter Kalorienwert von je 100 g Nõhrsobstonzen verglichen mi Ovomaltine 9 Bouillon 4 Kal. K Milchkaffes Floferschleſm Boulllon mit H 24 Kal. ohne Zucker!(mit Bote . 4 Kol. 5 60 9 Vollmiich Vollmilch 68 Kal. mit 10 Ovomalſine Is Kal. Ob feierliche Konferenz, ob einfache Besprechung unter dem höflichen Hin und Her der Worte ist es ein Kampf. Wer siegt in diesem Kampf? Die stärkeren Nerven. Die grössere Spannkraft, die stärkeren Nerven bewahren, heute, wo Sorgen, Ueberlastung und Aerger an den Nerven reissen? Es ist nicht einfach, aber Ovomaltine hilft Ihnen dabei. Jede Tasse Ovomaltine führt Ihnen konzentrierte Kraft zu. Schon bald spüren Sie auch im längeren Arbeitstag keine Ermüdung mehr und in den Momenten der höchsten An- spannung, wenn es darauf ankommt, wer den Kampf al. gewinnt, dann fühlen Sie plötzlich, dass ein Stärkerer mitkämpft, dass Ihre Gedanken und Nerven besser arbeiten als die Ihres Verhandlungspartners. Täglich zwei Tassen Ovomaltine, gesũsst oder ungesũsst, wie es Ihnen am besten schmeckt, und Sie verfügen jederzeit über eine Kraftreser ve, die sich immer erneuert. Originaldosen mit 250 f zu RM..40 und 300 f zu RM. 4,43 in allen Apotheken und Drogerien. vomaltine e Hulil lit Kostenlos erholten Sie eine Probe, wenn Sie lhre Adresse mitteſlen on: Dr. A. Wander G. m. b.., Abt. D 63, Osthofen[Rheinhessen 0 1 1 5 6 5 2 . eee 2 2 N — 2 ere. N 8 8 8 e 7 Nummer 115 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Charlie Chaplin in London London, Anfang März. N Wie ein ſiegreicher Feldherr iſt Charlie Chaplin in London eingezogen, umjubelt von rieſigen Volks⸗ maſſen, gefeiert von den Erſten des Landes, begrüßt And belauſcht von jedem, dem es gelang, ſich an den Gaſt aus Californien heranzudrängen. Es iſt die Heimkehr eines verlorenen Sohnes: Arm und un⸗ bekannt hat Charlie einſt London verlaſſen, ſeine Stkeben⸗Meilen⸗Schuhe ſamt Stock, Hut und Perücke im Koffer, eine unglückliche Liebe im Herzen. Er iſt in den Arbeitervorſtädten Süd⸗Londons aufgewachſen 5 e gegangen; dort begann er auch ſeine Laufbahn als Clown in kümmerlichen Varietés und Konzerthallen. Und nun dieſe Heimkehr: wie im Märchen! Scharen von Photographen umlagern den Bahnhof, zwanzig Schutzleute müſſen die begeiſterte Volksmenge zurück⸗ Halten, während Chaplin auf dem Dache eines Miets⸗ autos den Weg zum erſten Hotel der Stadt antritt. Wenn er im offenen Auto die Stätten ſeiner Kind⸗ heit aufſucht, bleiben die Straßenbahnen und Auto⸗ buſſe ſtehen und die Schaffner werfen ihre Mützen in die Luft. Wenn er ſeine alte Schule beſucht, ſtellen ſich Lehrer und Schüler in Paradeformation Das Opfer der Newyorker Polizeiſkandal⸗ Affäre Die amerikaniſche Schauſpielerin Vivian Gordon, die auf bisher unaufgetlärte Weiſe ermordet wurde, angeblich weil ſie der Staatsanwaltſchaft Material zu der aufſehenerregenden Skandalaffäre der New⸗ gorker Polizei geben wollte. Die Ermordung dieſer Hauptbelaſtungszeugin hat einen Sturm der Ent⸗ rüſtung in ganz Amerika hervorgerufen. auf, um den Ehrengaſt zu empfangen. Doch mit der Volksmenge, der Charlies Herz gehört, wetteifern die oberen Zehntauſend um ſeine Gunſt. Der Miniſterpräſident Macdonald, auch einer der aus [Von unſerm Londoner Vertreter) ſteht faſt ganz aus Chaplin; der Film ſelbſt iſt nur die Kuliſſe. Es wäre kaum anders, wenn der tra⸗ giſche Komödiant auf der Leinwand zu uns ſprechen würde; aber Chaplig hat mit Recht angenommen, daß er keiner Sprache bedarf, um ſein Publikum hinzu⸗ reißen. Dieſe Premiere in dem größten Londoner Theater wird lange denkwürdig bleiben. Zwei Stun⸗ den vor dem Beginn mußte die Polizei ſchon die Straßen räumen, um den Verkehr aufrechtzuerhalten. Chaplin wurde durch eine Nebentüre ins Theater ge⸗ ſchmuggelt. Während ſchon die Wagen mit den ge⸗ ladenen Gäſten vorfuhren, erſchien plötzlich ein fal⸗ ſcher Chaplin und verſuchte, unter dem Jubel der Menge ins Theater einzudringen. Zwei Schutzleute mußten den Prätendenten herauswerfen, eine Szene, die Chaplin ſelber würdig geweſen wäre. 2 fertig, bis an den Hals in billige Sentimenta⸗ lität zu tauchen und doch unverſehrt wieder her⸗ auszukommen. Seine Liebelei iſt mit Unfällen durchſetzt, die Tücke des Objektes bildet einen er⸗ nüchternden Generalbaß. Dieſer Romeo kann nicht auf dem Balkon ſeiner Julia klettern, ohne die Re⸗ gentonne umzuſtoßen; er kann nicht ſeinen Hut in Verehrung ziehen, ohne daß ihm ein Blumentopf auf den Schädel fällt. Doch der heldenhafte Kampf des kleinen Liebhabers geht weiter. Es gelingt ihm ſchließlich, von ſeinem reichen Freunde Geld für die Operation des Blumenmädchens zu bekommen und die Blinde wird geheilt. Chaplin aber wird unter dem Verdacht, das Geld geſtohlen zu haben, ins Ge⸗ fängnis geworfen. Dann erreicht der Film ſeinen beinahe unerträglichen Höhepunkt; Charlie beſucht Chaplins neuſter Filmerfolg Lichter der Stadt“ — Eine der luſtigſten Szenen: Charlie muß ſeine Boxkünſte zeigen Der Film beginnt mit einer Parodie auf den Tonfilm: Ein Denkmal wird enthüllt und feierliche Stadtväter halten hochtrabende Reden auf „Frieden und Wohlſtand“. Man ſieht die wohl⸗ bekannten Bewegungen und hört das Auf und Ab der öligen Stimmen, aber kein Wort wird klar. Das Armut Aufgeſtiegenen, bewirtet den Filmſtar auf ſeinem Landgut Chequers, wo ſonſt uur Diplomaten und Staatsmänner Einlaß haben. Bernart den engeren Shaw und H. G. A gehören zu Freunden des großen Charlie. Chur⸗ chill, Chamberlain, Lloyd George und Baldwin führen ihn in fredlichem Verein durch das Unterhaus, wo eine Zeitlang die politiſchen Geſchäfte zum Stillſtand kommen. In wenigen Tagen haben ſich im Carlton Hotel 4000 Briefe für Chaplin ein⸗ gefunden, in denen unbekannte Verehrer die ſelt⸗ jamſten Wünſche und Gedanken übermitteln. Man ſchickt ihm Geſchenke: Ein Paar Socken, einen Sweater, eine Kiſte Bier, Blumenſträuße und glück⸗ bringende Zweige weißen Heidekrauts— das iſt nur der Anfang der Liſte. Das begeiſterungsfähige Lon⸗ don hat für ſeinen heimgekehrten Sohn die ſtärkſten Regiſter der Freundſchaft gezogen, und auf den Wogen feines beiſpielloſen Triumphes geht der kleine, grauhaarige Mann ſtrahlend umher, ſchüttelt Hände, gewährt Interviews, läßt ſich photographieren, nusfragen, bewirten, bewundern und— anpumpen. Doch der Höhepunkt kommt mit der Premiere des Films„City lights“, an dem Chaplin 3 Jahre lang gearbeitet hat, und den die Welt mit ſeltener Spannung erwartete. Er nennt ſeinen Film eine „o mantiſche Komödie“ und hat darauf ver⸗ zichtet, die Möglichkeiten des Tonfilms auszunutzen — abgeſehen von einer von ihm ſelbſt zuſammenge⸗ ſtellten Begleitmuſik und gelegentlichen„Neben⸗ geräuſchen.“ Doch dieſer Film iſt kein Argument für die Lebensſähigkeit des lautloſen Films, denn er be⸗ iſt Chaplins private Auseinanderſetzung mit dem Tonfilm, kaum ein wirkſamer Angriff, aber doch eine luſtige Satire. Dann fängt es richtig an. Die Hülle des Denkmals wird aufgezogen und in den Armen der Steinfigur ruht Charlie, der obdachloſe Vagabund. Sein Leidensweg beginnt. ufer rettet er einen betrunkenen Millionär vor dem Selbſtmord, erlebt in deſſen Haus eine Stunde des Luxus, wird aber ſchleunigſt herausgeworfen, ſo bald ſein reicher Freund den Rauſch ausgeſchlafen hat. — Charlie trifft ein blindes Blumenmäbdchen, verliebt ſich in ſie und beginnt für ſie zu arbeiten, um eine Operation möglich zu machen, die ihr das Augen⸗ licht wiedergeben ſoll. Rührende Verſuche, als Straßenkehrer und Boxpartner Geld zu verdienen, enden mit Fiasko und löſen elementares Gelächter aus. Im rechten Augenblick erſcheint der Millionär glücklicherweiſe wieder angetrunken. Er veranſtaltet ſofoxt ein Feſteſſen für Charlie und man erlebt eine Wiederholung der unvergleichlichen Tiſchſzene aus dem„Goldrauſch“. Chaplin ißt Makkaroni und ver⸗ wechſelt ſie mit den gleichzeitig ſervierten Papier⸗ ſchlangen; er vertauſcht das mit Papier garnierte Eis ahnungslos mit dem bunten Karnevalshütchen. Der Erfolg gehört zu den beſten Augenblicken des Filmes. Nicht genug des Unglücks: Charlie ver⸗ ſchluckt eine Trillerpfeife, die jedes Mal ertönt, wenn er ſich rülpſt. Er unterbricht damit den Gefang eines heroiſchen Tenors, ruft Mietsautos und freundliche Hunde unfreiwillig heran. Doch wir vergeſſen das blinde Mädchen. Sie kommt geradewegs aus wohlbekannten, romantiſchen Novellen, hat eine gute, grauhaarige Mutter und kann ihre Miete nicht bezahlen. Chaplin bringt es Der Fordan ſoll ganz Paläſtina mit Elektrizität verſorgen Das gigantiſche Elektrizitätswerk am Jordan im Bau Um die Waſſerkraft des Jordans für das neue Kraftwerk voll ausnutzen zu können, hat man den bibliſchen Fluß aus f Das gewaltige Jordan⸗Elektri em fahrtauſendalten Bett in einen neuen Kanal umgeleitet. töwert, deſſen Bau raſch vonſtatten geht, wird nach ſeiner Vollendung ganz Paläſtina mit Strom und Licht verſorgen. Am Fluß⸗ das Blumenmädchen, das in dem Vagabunden natürlich ihren Wohltäter nicht wiedererkennt. Er kauft eine Blume fürs Knopfloch, ſie ſteckt ſie ihm an und an dem Stoff ſeines Anzuges erkennt ſie ihn wieder. Lautes Schluchzen geht durchs Theater. Nur ein genialer Clown wie Chaplin kann dieſe ab⸗ geleierte Melodie noch zum Klingen bringen. Es iſt faſt unmöglich, es iſt einen Augenblick lang bei⸗ nahe peinlich,— aber er ſchafft es.„Kannſt du jetzt ſehen?“ fragt er das Mädchen.„Ja, ich kann jetzt ſehen“ ſagt ſie. Damit endet der Film. i Die Miſchung aus Lachen und Weinen iſt ge⸗ lungen, das Leben eingefangen. Die„Lichter der City“ ſpiegeln die ganze menſchliche Komödie wieder, mit allen Stadien des Komiſchen, Romantiſchen und Tragiſchen. Charlie hat wieder einmal geſiegt. Iſt es zu verwundern, daß ſeine dankbaren Landsleute allen Ernſtes den Plan hegen, ihn in den Adelsſtand zu erheben und damit das Siegel der Anerkennung auf ein einzigartiges Lebenswerk zu drücken? Das Role Kreuz⸗Los Herr Tullier, Gaſtwirt in Avallon, ließ vor eini⸗ ger Zeit durch ſeine Bank ein Pariſer Rotes⸗Kreuz⸗ Los ankaufen. Wenn es gut ging, ſo konnte man ſich für den Höchſtgewinn von 200 000 Franken ein Land⸗ haus zulegen, und Landhäuſer ſtachen Herrn Tullier nun einmal in die Augen; zum mindeſten aber mußte bei der Sache ein Auto herausſpringen, denn Autos gehörten zu dem, wovon der Wirt allnächtlich träumte. Da aber kam er ſchön an bei ſeiner Frau. Als Madame Tullier vernahm, in welch lächerlicher Weiſe ihr Mann das viele Geld zu vertun gedachte, machte ſie ihm ſo lange die Hölle heiß, bis er ein⸗ willigte, von ſeinen Plänen abzulaſſen, denn ſchließ⸗ lich waren Frau Tulliers Vorſchläge zur Verwen⸗ dung des Gewinnes auch nicht ſchlecht: eine Welt⸗ reiſe, die etwa hunderttauſend Franken auffraß, und der Ankauf von neuen Loſen für den Reſt der Dienstag, 10. März 1931 Summe. Aber ſchon am nächſten — Tage bereute Tul⸗ lier ſein Zugeſtändnis heftig, denn Autos und Landhäuſer machten nun einmal aus. Er ſetzte ſeiner Frau in Worten aus⸗ einander, wie doch ein G... Aber Madame Tullier beſaß einen feſten Willen, außer⸗ dem war ſie eine energiſche Frau. Deshalb verſetzte ſie ihrem einfältigen Ehegemahl eins gegen den Schädel, als er ſich weigerte, ihr das Los auf ihr Verlangen hin auszuhändigen. Dann verſuchte ſie, es ihm mit Gewalt aus der Taſche zu zerren, aber der Wirt verteidigte ſeinen Beſitz mit einem Mut ohnegleichen. Frau Tullier ſah ſich daher ſeine Seeligkeit veranlaßt, den Widerſpenſtigen mit der Kohlen⸗ ſchippe zu bearbeiten, damit ihm die tollen Ideen vergingen. In dem Getümmel flatterte das Papier plötzlich durch die Luft in den nahen Kamin. Eine Flamme loderte kurz auf, dann war der Gegenſtand des ehelichen Streites zu Aſche geworden. Man ver⸗ trug ſich im folgenden trotz der Wunde, die ausſaßh, als rühre ſie von einer Müllſchaufel her und die Herrn Tullier acht Tage ans Krankenlager feſſelte, wieder ausgezeichnet. In dieſen Tagen aber iſt das Los der Eheleute Tullier mit einem Gewinn von fünfzig tauſend Franken herausgekommen, die leider nicht ausgezahlt werden können Wig. Neuartige Tauchvorrichtungen für Wilkins Nordpol⸗UÜboot Kapitän Sloan Danenhower(im Gummianzug), unter deſſen Kommando Sir Hubert Wilkins UÜboot auf der Fahrt zum Nordpol ſtehen wird, problert einen neuen Tauch⸗ Apparat. Mit dieſer Tauch⸗ vorrichtung, die mit ſynthetiſcher Luft, einem Ge⸗ miſch von Heliumgas und Sauerſtoff, geſpeiſt wird, ſtieg er zum Grunde des Delaware ⸗Fluſſes hin. England kämpft um das blaue Band Auf der John Brown Werft in der Nähe von Glasgow wurde ein neuer Ozeanrieſe auf Stapel gelegt. Das Schiff wird im Auftrage der Schiffahrts⸗ geſellſchaft„Cunard⸗Line“ gebaut und ſoll das von der deutſchen„Bremen“ eroberte blaue Band des Ozeans für England zurückgewinnen. Die Arbeiten werden auf der Werft unter ſtrengſter Kontrolle und unter Ausſchaltung aller Unbefugten geführt. Nur die Arbeiter und die techniſchen Leiter werden zu⸗ gelaſſen. Von dem zu erbauenden Rieſen verlautet nur, daß er ca. 70 000 Tonnen Inhalt aufweiſen wird. Seine Länge ſoll 1018 Fuß und ſeine Geſchwindigkeit 30 Seeknoten betragen. Das bis jetzt größte Ozeanſchiff der Welt, „Majeſtic“, hat 89 000 Regiſtertonnen. Die Be⸗ ſitzerin des blauen Bandes, die„Bremen“, hat eine Geſchwindigkeit von 27 Knoten. Das neue engliſche Schiff wird nicht nur das größte, ſondern auch bas luxuriöſeſte der Welt ſein. Seine Beſatzung und Be⸗ dienung wird aus ca. 800 Mann beſtehen. Das Schiff wird etwa 4000 Paſſagiere aufnehmen können. Der Bau ſoll Ende des Sommers 1932 vollendet ſein. Die „Cunard⸗Line⸗Geſellſchaft“ hegt die Hoffnung, daß der neue Rieſe bereits bei ſeiner Jungfernfahrt über den Ozean das blaue Band der„Bremen“ entreißen wird. Ein lönendes Kriegerdenkmal an der bayriſch⸗öfterreichiſchen Grenze Die Feſte Geroldseck oberhalb Kufſteins an der bauriſch⸗öſterreichiſchen Grenze ſoll in Zukunft das Gedenken der im Weltkrieg gefallenen deutſchen und öſterreichiſchen Soldaten in ganz außergewöhnlicher Weiſe pflegen. Im Turm der Burg wird eine Rieſen⸗ urgel mit 1408 Pfeifen aufgeſtellt werden, deren Ton kilometerweit nach Bayern und Oeſter⸗ xeichiſch⸗Tirol dringen und die Bevölkerung an die gefallenen Helden erinnern wird. I Es! sch Ad. lle mit e 2 82 in gu ſpäter WW 17 W W Dienstag, 10. März 1931 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Junger, tüchtiger Reisender od. Verkreler der mit der Friſeurkundſchaft in der Pfalz be⸗ kannt iſt, geſucht. Angebote unter 7 G 169 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 2790 III osmetischen Präparaten u. Apparaten i für groß. Bezirk an organiſationstüchtigen Herrn oder Dame zu vergeben. Fichers knistenz u. gutes Einkommen. Vorſtellung am Mittwoch, den 11. März 3t, von 11—13 u. 15—18 Uhr im Union ⸗ Hotel Mannheim bei Herrn Leidgebel. solide Existenz! f Gesch. Unternehmen soll an vertrauens würdigen. christlichen Herrn von solider Firma vergeben werden. Urforderlich nachweisbares Barkapital Mk. 3000. Verdienst ca. Mk. 1000.— monatlich Herren in geordneten Verhältnissen wollen Angebote einsenden unter U. M. 722 durch Rudolf Mosse, Mannheim. v7 FTuchtiges umsichtiges Diteltiräulein für Café per 15. März 1931 gesucht. Es kommen nur Fräuleins in Betracht, die schon gleichen Posten begleitet haben. Adresse ist zu erfragen in d. Geschäftsst Tücht. besseres Aleinmfdcben mit erſtklaff. Zeugniſſ. aus beſt. Privathäuſern, 285 Jahre alt, perfekt in gutbürgerl. Küche, in guten Haushalt bei gutem Lohn ſofort oder ſpäter geſucht. 0 3. 1, 1 Treppe. 277 langere Wocheuerclenst Nalchskundige Is 90. H. Kral erhalten Perſonen u. 1 amilien jeden Stan⸗ zum ſofort. Eintritt 85„ des ö. leichte Beſchäf⸗ 4. Stabdtreiſender geg. tigung 95 d. Waß⸗ Fixum u. Prov. ge ⸗ 6 5 8 nung aus uſw. nach ſucht Vorerſt ſchrift⸗ unferen Arbeltgunker⸗ liche Angebote an lagen ohne Kapital. F. C. Menger. Verdienſt ſofort. V277 .. 5,5. Mannheim Neos Verfſand⸗Geſell⸗ 11 1837—ſchaft m. b.., Münſter [Weſtf.] Nr. 202. 2788 Junge 5. Aeenohpistn bisschen mit Büropraxis, auf 1. April aeſucht. Angeb. unter R X 29 an die Geſchäftsſtelle oss. Blattes. 7899 Licht. Servierfräul. 5, ſchon i. Barbetrieb gearbeit. hat, per ſof. geſucht. Angebote mit für ſofort geſucht. Colliniſtr. 10, II. Iks. Saubere 7975 ehr. Monaksfrau tägl. 172 Stunden geſucht. Laden. B 3. 3 Butzfrau Lichtbild an BS86] mit gt. Empfehlungen Otto Striegel, Pforz. geſucht. 27008 beim. Schloßkaffee. Colliniſtr. 10, II. Iks. Stellen- Gesuche Hebild. junge Dame, 20 J. alt, mit höherer Schul⸗ u. Handelsſchulbildg., ſowie theoretiſcher und praktiſcher Ausbildung in ſämtl Zweigen der 6 etc., ſucht entſpr. Wirkungs⸗ kreis 7g Assistentin in Krankenhaus, Klinik, Labor. o. Privatpraxis. Angebote unt. E P 46 an die Geſchäftsſt. ö. Bl. Frau Mitte dreißig, welche einen Haushalt ſelbſtänd. 1 ken kaun, in ber feinen ſowie in der bürger⸗ 1 en Küche perfekt iſt, ſucht Stellung, am ehſten in gutem frauenloſen Haushalt od. bei einzelner Dame. Angebote unter P V5 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 27858 Suche für zwei Mädchen aus guter Familie f l nahme in nur besseren Familien, 9 denſelben Gelegenheit geboten iſt, den Haus⸗ halt gründlich zu erlernen. Ein klein. Taſchen⸗ 0 wird gewünſcht. Familienanſchluß Be⸗ gung. Angebote unter P H 39 an die Ge⸗ häftsſteue diefes Blattes. 27918 Herren- Unt Wirtstochter, ſucht Damenfriseur Stellung bis 1. 4. 31 als Volontärin in ein. 75 Stellung per ſof. 1 mit 1 e en ee ea, ce -Velchaſte nn. 27916 Ludwigshafen a. Rh. od. Bad Dürkheim be⸗ Borzuat. Gehalt nach Belieben. Angeb. u. F I 55 an die Geſch. Mädchen 8 das ſeine Lehrzeit be⸗ endet und die SBe⸗ hilfinnenprürung ab⸗ gelegt hat, möchte in beſſ. Damenſchneiderei als Volontärin ein⸗ Wohlerzogener Junge 1 aut. Schulzeugn., ſucht auf Oſtern Lahligdeſle irgendwelcher Art. Angeb. unter D H 79 55 die Geſchäftsſtelle E Blattes. 47821 fakanms- Aan Jahre alt, bereits Jahr b. Großfi treten. Zuſchr. unter beſcaſtiakk 2790 B N 84 an die Geſch. Walt passende Stzſe Crtiches. fleibiges geb. unter E Y 30 an die Geſchäftsſtelle Madchen . Blattes erbeten. Fröbelſche f mit gut. Zeugn., ſucht Maderptlegerin Stelle bis 18. 3. od. 5 alt, mit guten 1. 4. in beſſ. Hauſe. 1 0 5 u. Nähkenntn.. Näh. Rheinhäuſerſtr. nch Sdelle 3. 1. 4. Nr. 98[Laden] „hier od, auswärts. 27927 fluch a, k. b a5 an ee ee Alleinstehende Frau die im Kochen u. all. Hausarb. perfekt iſt, ſucht Stellung als Hanshälterin. Zuſchriften unt. F A unter Nr. 39 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blar. tes erbeten. 27904 * 2 Räume Lage ſofort geſucht. 2742 ſtelle dieſes Blattes. 2 D V Steſſen-Cesuche Mäleten d pilegerin 29., ſucht Stelle f. 20 Jahre. 2 J. Aus⸗ vorm., tagsüber oder N ſtundenw. Gute Zeug⸗ 1 re Stelle niſſe vorh. Angeb..“ Ang 5 5 oder ſpater. 8 h an die Geſchſt. Angeb. unter DP Wos a an die Geſchäftsſtell II Labern ca. 150 am, möglichſt Parterre oder Souterrain, zentral gelegen, per ſofort zu mieten geſucht. Angebote mit Preis und Größe unter T D 166 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 2780 die ſich für Büro u. Lager eignen, in guter 0 Angebote mit Preis unter 0165 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. B904 Sonnige, moderne B861 3 Zimmer Wohnung mit Bad, Oſtſtadt od. Lindenhof, von kinderlof. Beamten geſucht. Vermittlung nicht erw. Schöne 2 Zimmerwohnung kann ev. in Tauſch gegeb. w. Angeb. unt. X J 60 an die Geſchäftsſt. B861 Kinderloſes Ehepaar, Mann in ſich. Stellung, ſucht für 1. April 2 Zimmer-Wohnung Angebote unter W A 28 an die Geſchäfts⸗ 97898 Ig. Ehep.(kinderlos), ſtädt. Angeſtellter, ſucht immer und a üene bei evtl. Mietvorauszahlung. Angebote unter Xa an die Geſchäftsſtelle öſs. Bl. 7577 Aeltere, alleinſtehende penſion. Dame sucht 2 kleine leere Zimmer mit kl. Küche oder 1 groß. leeres Zimmer mit Küche. In Frage kommt nur hochpart, od. 1 Tr. hoch. Neckarſtadt⸗Weſt bevorzugt. Angebote unt. 2 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. 7852 Lagerraum.3 Zimmerwohnung hell, vart. m. Einf., per 1. 4. von gebild. öſtl. des Marktplatzes Ehepaar mit Tochter ſof, zu mieten geſucht. geſucht. Dr.⸗K. vorh. Angeb. u. F W 5s an Obne Mietpr. zweckl. die Geſchſt. 47962 Angeb. u. F U 51 an die Geſchſt.*7954 Tausche 00 Afleinft Beamſer ſucht 2 Zimmer u. Küche, ver 1. 4. oder 1. Elektr., 2 Balk. Nek⸗ 5. 1 Ammer und Küche karſtadt⸗Oſt, 4. Stck., mit Zubeh., gibt evtl, gegen aleiche od. 1 ar. 2 Zimmer u. Küche in Zimm. u. Küche, auch Zin 8 Neckarſt.⸗Oſt. Angeb. Seitenb..—3. Stock. mit Preis unt. F 0 Näher. in der Geſchſt. Nr. 45 an die Geſchſt. Tausch 7986 bog. leeres Zimmer Geboten: 3.⸗Wohnung 7 8 Bab, Fl.,. 3 Batz mit Kochaelegenh. od. Suche: 2 Zim.⸗Wohnung Notküche, ſof, od. 15. März, i. Zentr., mögt. Maack. H g, 4. 3 Tr. 78. ſep., zu miet, geſucht. eee Städtiſch. Angeſtellter (kinderlos) ſucht -2 Ammer wohnung Angeb. unter F G 84 an die Geſchüftsſtelle dſs. Blattes. 97911 5 8 Berufst. Fräul. ſucht bink. möbl. Ammer in nur gut. Hauſe m. etwas üchenbenütz., oder voller Penſton, am liebſt, bei alleinſt. Dame. Preisang. unt. an die Geſchäftsſte elle dſs. Blattes.*79 7 Hal. Ammer mit 1 und 2 Betten, mögl. Küchenbenützg., Nähe Waſſerturm. z. 15. 3. geſucht. An⸗ gebote mit Preis unt. X 54 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 7968 Geſucht wird Parterre-Mohnung 2 Zimmer mit Küche, Zentrum od. Linden⸗ hof, kann a. getauſcht werden gegen gleiche F M 43 an die Ge⸗] 8. Stock. Adr. in der ſchäftsſtelle⸗ 7984 Geſchäftsſt. 7960 Vermietungen mit 2 gr. Schaufenſtern per 1. April d. J. zu vermieten. Näheres: B88 D 1. 13, 1 Treppe rechts. So sb nod im. Modu Rosengartenskraße), 2 Treppen auf 1. 4. preiswert zu vermieten. Telephon Nr. 416 12 2720 * Vermietungen Schöne, große 4 Zimmer Wohnung mit Bad und reichl. Zubehör, part., Bahnhofs⸗ nähe, zu vermieten. Angebote unter T 4A 163 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 7805 Beſchlagnahmefreie 3, 4 U. 5 Zimmer-Wohnung Neckarſtabt⸗Oſt, mit Zentralheizung, Bad, Zu⸗ behör u. Garten, per ſofort oder 1. 4. preis ⸗ wert zu vermieten. Adreſſe in der Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 7858 Schöne 3 Zimmer-Wohng mit Zubehör, in guter Lage Neckaraus ſo⸗ fort oder ſpäter zu vermieten. Preis R. 85.—. 7906 Ziegler, Neckaran, Friedrichſtr. 34. 2 Timmer und Küche ſchöne große Räume, ſind als Wohnung od. B ür o zu vermieten beſchlagnahmefrei]. 2786 E. Hofmann, 8 U Nr. 33. Beſſeres Ehepaar mit 7jähr. Kind ſucht nur in gutem Hauſe per 1. April 2 Döbhette Aube Aanmer mit oder ohne Peuſio n. Nähe Rheinbrücke bevorzugt. Angebote mit Preisangabe erb. unt. E O 9 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 7868 Sehr schän möbl. Wohn- und Schlafzimmer in ruh., gut. Hauſe, 1 Tr., am Luiſenpark, mit el. Licht, Schreibt., Bücherſchr. an berufst. beſſ. Herrn per 1. 4. zu vermiet. Lameyſtr. 32, 1 Tr. Angeb. unter F 0 47 Billig zu vermieten Am Bahnhof. 18 17 Größerer Lagerplatz in Stadtmitte, ganz oder geteilt zu ver⸗ mieten. Näheres: Luiſenring 50. 7982 D 1, 12: Werkstaft zu vm. Näh. 2. Stock. 85 B850 ruhige Lage, Nähe Hauptbahnhof auf 1. April od. ſpät. preis⸗ wert zu vermieten. Näher. Schließfach 255 oder Telephon 334 85. 7947 Laden mit Nebenraum, per 1. 4. 31 zu Jermieten. 7924 T 4. 18. 4. Stock. Beschlagnahmefreie höne 4 Zimmer- Wohnung Küche, Veranda usw. in gutem Hauſe, ver 1. April zu vermieten. Näheres in der Ge⸗ ſchäſtsſtelle. 27905 Große 7977 3 Ammer- Wohnung mit Bad. Speiſek. u. Zubeh., auf 1. April zu vermieten. Näher. Gärtnerſtr 67. part., Nähe Waldhofſtraße. 12 leere Zimmer zu vermieten. 1841 Peterſen, Kobellſtr. 22 Or. hell. err. Zimm. ſep. Eing., eig. Gas⸗ uhr ſof. zu vermieten. Müller, Lanaſtraße 19 7894 Läden m. Nebenräumen auf J. April billig zu vermieten. Näheres R 6 Nr. 13, 3. Stock. B90 Sphön. leer. Zimmer an berufst. ſol, Frl. ſof. zu verm. 27898 T 6. 30. part., links. Kleiner Laden mit 2 Nebenräumen zu vermieten G 4. 1. 27841 Or. hell. Part.-aum a. Lager od. Werkſtätte zu verm. Licht, Kraft. Toreinf. vorh. 7919 Qu 7. 5. 1 Treppe. 3 u. 4 Zimmer- Neubau-Wohngen. mit Bad, Manſarden uſw., Nähe Walo park u. Zeppelinſtraße zu vermieten. Anfräagen Poſtfach 277. 182 in der Nähe Mann⸗ heims, am Walde ge⸗ legen, 1 kl. Wohn⸗ Uk. ler. freund. Ammer an alleinſteh. Perſon ſof, oder bis 1. 4. zu vermieten. 7825 Bürgerm.⸗Fuchsſtr. 89 9. Seite Nummer 118. Hausfrauen Euer gutes Geld verwendet Ihr SPGTSd mer, wenn Ihr steis die echte Franck · Kaffee würze kœuft. he erhaltet sie fortan unter dem neuen gesetzlich qeschützten Markennamen Müh Franc Die gute Kaffee würze Mühlen Franek ist verfeinerter Aecht Franck. Mühlen Franek Würzt, Kräftigt, verbilligt jedes 1 Raffee getränk. 3. St., rechts, b. Den ber Zu vermieten 7848 ein großes Zimmer mit ſep. Eingang für Büro. Nähe Fried⸗ richsbr., Preis 35&. Vermietungen Ml. Zimmer m. el.., part. u. un⸗ geſtört, zu vm. Große T Gblegonheit! Verkäufe nber win erbaner flkleler u. Mantel Zuſchr. unter D T 90 an die Geſchſt. 7848 Wallſtadtſtr. 48. Nähe Werderplatz.* 7944 ee eee Rastiiade owie ein Frühfahrs⸗ auchjacke, Entaway, Nuß. hochglanz vol. mantel und hübſches Federnbett, Linoleum modern. Speiſezimmer Tanzkleid, Alter 15 teppich. Kinderwagen⸗ beſt. aus: Büfett mit Marmorſchieber, inn. ien enen e, billig zu verk. 7907 decke. arünſeide, bill. bei Rieth, Seckenhei⸗ Li 5 8 5— 8005 finden 2 Jg. Herr. od. Adr. in der Geſchtt.„Damen, mon. 85 Mk. Penſion Eis, N 2. 8, I. Früh. leeres Zimmer Sep. möbl. 3 i m m e r, an Frl. zu vermieten el. Licht. an beruft. dr. i Herrn zu vm. 7920 CC aus(2 Zim. u.., arten u. Stallung), 1 Wohnung(2 Z. u. ., Garten u. Stall.), geeign. f. Penſionäre. Angeb unter F B 33 2 Silberkäſten. Ecken gerund., paſſ. Kredenz, ſchwerer Ausziehtiſch u. ier Polſterſtühle, 27978 Adolf Freinkel, J 2 Nr. 4. Auf Wunſch Teilzahl. nur 635 Mk. S 6, 20, 4. Stock, les. Kauf- Gesuche Altes Bauholz merſtr. 69. 7949 Sep. leres Zimmer mit Keller, el. 8. u. Kochgel., ſof. zu vm. 17923 T 4. 13. 4. St. an die Geſchſt. 7910 B870 Schön möbl. Zimmer mit el. Licht, fließend. Leeres Immer Mö bl. Zimmer, ſepar. Eing., el. Licht ſof. zu verm. Zu erfr. T 5. 17, 1 Tr. links. 7955 ſof. zu verm. 47913 Gontardſtr. 18. III. r. Waſſ. Badb., ſof. od. ſpäter an berufstät. ſol. Dame abzugeben. Kleine Merzelſtr. 10, 2 Trepp., links. Schöne 7.-MWohnung mit allem Zubehör, in ber Kirchenſtraße 9 zu vermiet. Näh. Kirchenſtr. 9, Büro i. Hof. B56 0 7. 2 9 7. 2 Schöne 6 Z.-Wohnung Bab, Manſarde, 2 Keller, auf 1. Juli zu ver⸗ mieten, evtl. auch früher. Näheres: Wenneis, 8 2. 2223 oder Telephon Nr. 272 97. 27974 5 Zimmer mit Balkon, Küche, Kammer, Manſarde nebſt Zubehör, in ſchöner Lage, ohne vis⸗a⸗vis, auf I. April 31 billig zu vermieten. Einſichtnahme v. —6 Uhr. Näh.: Dammſtraße 7, 2. St. B84 4 Zimmer Mauſarde, große Diele, einger. Bab, Zentral⸗ heizung, Warmwaſſer, in ſchönſter Villenlage Feudenheims p. 1. 4. 31 zu vermiet. bei 2768 R. Kaiſer, Nablerſtraße 18, Tel. 445 22. Am Paradeplatz 3 Schzne, helfe Limmer geeignet für Rechtsanwalt, Arzt oder Büroräume zum 1. 4. event. früher, 2 vermieten. E 1, 14, 2 Treppen but möbl. Zimmer H 5 Nr. 22, 2. Stock möbliertes Zi u mer mit elett. Licht ſofort zu vermieten. 57953 Letres Parf.-Zimmer an berufst. Herrn od. Dame ſof. zu verm. Evtl. als Büro. Zu erfr. K 4. 12, part. r. Sauh. möbl. Zimmer an berufst. Hrn. od. Fräul. ſof, zu verm. 7930 Boſſecl. M. 1. 6 an berufst. H. zu vm. 0 5. 14. 2 Tr. links. 5876 Nähe Scho! 37943 Bahnhofnähe. 7846 Schön möbl. Zimmer zu vermieten. Einfach möbl. Zimmer el. Licht an berufstät. Herrn zu verm. B908 T 8, 11, 4. St., links. Walter, Kepplerſtr 33 Gr. ſonn. eleg. möbl. Zimmer mit Bad und Küchenben., auf 1.., an berufst. Dame zu verm. Anzuſ. täglich von—6 Uhr. 7809 M2, 18, part., Is. Nähe Ring⸗Waſſerturm! Schön., hell. Zimm., 2 Bett. ev. a. einz., el. Oicht. Klavierben., ſof. bill zu verm. 7898 S 8. 38, 2 Tr. links. Mau-Josephstr. 27, 4. St. rechts: Gut mbl. Zimmer zu vermtet. 27877 Beſſere Schlafſtelle zu vermieten. Uhlandſtr. 12, 3. St. Schön möbl. Zimmer heigbar, Bahnhofsnähe, ſofert od. ſpät. zu vm. Albrecht, L 11 Nr. 2. 7948 F 3, 1. 2 Treppen. Gut möbl. Zimmer Schön möbl. Zimmer zu om. an Dame od. Herrn, Preis 25 Mk. Schöne Sohlafstelle ſof, zu verm 27967 U A4. 2. 4. St., links. K 4. 25, 2. St., Bohs. 7849 E 7. 15 3 Tr.., gut möbl. Zim⸗ Sonn., aut mbl. Zim. p. 15. 3. zu um., Bad. Tel. 294 83. Q 7. 17b, 2 Treppen. 27949 Schön möbl. Zimmer m. el.., fof. bill. zu 1. f vermiet. Bog vm. E E St. r. wobl. immer de. ine 15. 3. zu vm. 7829 5 Am Wasserturm Klavier gut erh., aus Privat- beſiß bill abzugeben. Elfenſtr. 3, parterre. 797? 8 3, bh,! Ir. rechts Schön möbl. Zimmer an Hrn. od. Frl., ſof. zu vermieten, 27950 Schön möbl. Zimmer zu vermieten. 3900 belegenheitskauf! Schlafzimmer, eiche modern, f 380 4 weg. Umzug zu verkaufen. U 3. 10. Hinths., part. *7971 O 4, 2, 2 Treppen. ſof. zu verm. 7906 Guterhalten., modern. Moôbl. Zimmer inderwagen zu vermieten. 7952 zu verkaufen. 37925 Mayer, G 4, 7, III.“ Sayduſtr. 7. 4. St., l. zu kaufen gesucht. 2782 J. Knecht, Schwetzingerstr. 158 fel. 438 38 Beleuchtungs- 1 5 Eine neuwertige 2 1 uhre* Kör per e verſenkb. Nähmaschine, Hüdhe Geeign. für Büro od. Laden, darunter drei Schrägſtrahler, gebr., aber gut erhalten, Feuerlöscher (Minimax) umſtändehalber ſehr preiswert abzugeben. Zu erfragen K 7, 31 Telephon Nr. 208 07/8 elektr. Beleuchtungs- Körper mit 6 Deckenlampen (komplett), faſt neu, ſehr billig zu verkauf. Zu erfragen Niehſche⸗ ſtraße 16, bei Blum. 7965 Eich. Büfett eht, 6 Leder⸗ Schreibtiſch, Vertiko, Packtiſche, Schränke Waſchkomm. Ladentheke, Handwag., Warenſchrank, u. a. m. R 6, 4, part. 907 Werkes tatt- eeldencranle (Spinde faſt neu, äußerſt bill. abzugeben. 1881 Näheres F 7 Nr. 31. rofl. Kleiderschrank zu 20 Mark zu ver⸗ verkaufen.*7 Verkaufe: m. Auszi Stühlen, Büxrotiſch, Kommode, 7985 A4, 13, 3. St., rechts zu kaufen geſucht. Gefl. Ang. m. Preis unter F V 52 au die Geſchäftsſtelle. 7959 Bille! Wer würde ein. mit⸗ telloſ. begabt. Waiſen⸗ knabe eine Geige bill. abgeben. Preisangeb. unter F E 36 an die Geſchäftsſtelle. 57915 int erwagen billig zu verk. 87979 Langſtraße 85, 2. St. framanzug Größe 46, auf Seide, neu, Wert 200, ſehr billig zu verkaufen. Zu erfr. in ö. Geſchſt. 27057 Gebrauchte Tische u. Stühle zu kauſen geſucht. ebote an 1829 W. Boppel, Mannheim, Lange Rötterſtraße 3. Molenbonmazchge Bohrleiſt. 25—30 mam zu kaufen geſucht. Angeb. unter F K 41 an die Geſchſt. 7929 behr. Baumspritze tut erh., zu kaufen geſ uch t. Zuſchr. unter D X 4 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. 7857 164 59 00 oder modern. Küchen⸗ Schrank aus Privat gegen bar preiswert zu kauf. geſucht. An⸗ gebote unter F L 42 an die Geſchſt. 7981 8 Lerne Aeuderst Rrekwort Hlidagen % Frucht Klo 7, 20 Mk. 01,1 Ter Tel. 26677 1777 n 3 f Su che 27981 .7% UV. Lieferwagen Telephon Nr. 267 76 Ste J 75 Limousine 29 geliefert in tadel⸗ loſem Zuſt., zu ver- kaufen. Angeb. u. T E 167 ͤ an die Ge⸗ 1889 2 5 5 0 A- Limon mit voller Garantie für einwandfreien; günſtig zu verkaufen. un die eſchäftsſtelle dieſes Anf inter E U 2 10. Setie 7 Nummer 11 Dienstag, 10. März 1951 N NA BIA i Nene Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 17 111 M Dunn U 4 1 Gerd Riaurus ö 5 0 Age in dem nach dem gleichnamigen Bühnenwerk 58 i 4 8 5 Ire v. Alexander Dumas geschaffenen Tonfilm Die Fremde mit 1 Arres Der größte Heiterkeits- Deller Voss— Harry Hardi erfolg dieses Jahres! Die Ehe eines Millionärs mit ihren Licht- und Schattenseiten, Eifersucht, Spielleidenschaft, brennende Liebe und tödlichem Haß. Es spielen und sprechen: Felix Bressart Lueie Englisch Fritz Schulz U. A. M. Hierzu den stummen Grogfiim: „Das Erlebnis einer Nacht“ Ein Grobstadtabenteuer mit Marcella Alvanl/ ige Sym Beginn nachmiiags 5 Uhr donnlag 2 Uhr KRindervorslellung Fin-lin-in/ Hit mnnöö 0 f 5 2 15 nnn al e eee ** Ae Der entzuckendste und charmanteste a Fim der Woche! Ein Lustspielschlager Wie er sein soll— mit: Renate Müller„ Felix Bressarl Herm. Thimig „Jie Prvateefaun' Regie: Wilh. Thiele Regisseur von„Liebeswalzer“ und „3 von der Tankstelle“ Hergestellt unter Mitarbeit u. Unterstützung des Deutschen Nationalkomitees zur Be- kämpfung des Mädchenhandels. Urteile der Presse: Augenweide nebst Humor. Renate Müller, dies mollige. höchst apoetitliche. mädchenhafte Kerl- chen ist die Sekretärin, Felig Bressart. ein Bärodiener, bringt den Humor. Ein Komiker von Gottesgnaden, ein höchst virtuoser Zwerchſellkitzlar Als 2. Schlager: Der entzückende Großfilm Der Orlow mit der glänzenden Besetzung: Vivian Gibson/ wan Peirowich Gg. Alexander/ H. Junkermann .00,.30,.45 Uhr FF im TON Beiprogramm: Affen Die tönende unter sich E melka- Moche JA 1 Hnzerinſen a. Kaumente geruoſn.. olg perlo. Harm Frank. paul ou Srandiose Aufnahmen aus der Lebewelt von Buenos Aites vermitteln unvergeßliche Eindrücke. Beginn: 9 Taglien der 5 Tongrob fim der Ufa bilian Harvay 14 Gefällige Frauen locken ihre Opfer 5 AIäanzerinnen zeigen ihte Künste—— in den 5 ff Tanzpalästen gehts Nacht für Nacht hoch her Willy Fritsch GSitt ist ot der einzige Weg der so schmählich 1 verkauften Opfer. i „ E St Im Beiprogramm: iſt 5 ö 2. 8 0 2 gel In-Hin-Tins Milionenhalsband 10 5 5 in Der prachtvolle Wolfshund in einem Sensationsfilm 18 iner ne 0 2 50 Beginn:.00,.30,.00 Ur 201 i Dazu der Sensations-Großfilm Fachl. Planelarium N 8 Der Sheriff v. Arizona Dongerstag,, Mürz, 20 Ur 1 5 2 e ö N ö Eine unerhört spannende 8 i f sensatlonelle Verbrecherjagd Lichtbild VO 1 9 del National- Theater Mannheim pieze woche! aut der Sunsed Farm Its e 10 i I L 15 bs pPienstag, den 10. März 1831 Anfang.30,.10,.20, 8. 00 e 0 ve Für 55. des Bühnenvolksbunde Dr. K. Schmidt g La Abl. 19 20, 29— 30, 34 36, 40, 49, 51 59. 0 f L ff. 25 A I. A 5 7 Leiter der Wetterdienststelle . 9 5, 251 252, 281.1 9 25 0 olle Theater der Bad. Landeswetter warte 1 401 408, 425427, 523 und 801806: Denung 14. Marz! 1b enen: S n Sale e g 3 8 0 0 eee 1 Und un omddie für Musik von Hugo von Hofmannsthal O 5 1 17 85 1.—... N 5— 5 ung: Josep osenstock i i Aue Laa 5 ange e 1 5 600 Apollo Eintritt: RA..50, Studierende u. Schſtor NA..28 un echnische Einrichtung Walther Unruh ö* 8 K Anfang 19 Uhr Ende nach 22.30 Uni 1 45 NN Telephon 21624 5 Pers oO ne n: 900 L J ragttehes Unt: Sonntag, 8. 3 e. Weltteieg! 5 5 5 R Die Reldmarschellin Gert. 1 e Des außergewöhnlich anhaltenden Br- Einmalige Vorfühtung: Stkrſe„Teil ompleites. Der Baron Ochs Fart n ö 5 A 8 8 Nee en 9 0 25 1 5 5 5 Sa We een 7 5 Fr„eis 90 Ft. Loris g. Liste 30 bl. Unwiderrulieh nur noeh 0 Tete! 8 5 a 10 i Oe ter. mmer L Innin.. 8 105 f. MaxMREIxN c 5 255 1 d. Marschalli r Stürmer 1 7, 1 Kammersigger 155 e ee NIK. 285.— 5 80. schallin e ö Wort 17045 Korisrun.*. 1 e 15 I neeillen Wert taz(ap. Modell) Wi 5 8 8 58 0 81 meist k, 5 1 1 1 5 5 8 1 0 E22 NAans Hredinger 8— ee Besichtigung erbeten! 8⁰¹ nie 4 5 n arianne Keiler f in FRANZ LE J 177 i a ei A 5 N 3 nabend a augartenstrane 30,68 ö Wammueplele lorla Palast Spinat Voltstümliche preise! t BTAm Wwe. 0 Dienstag, den 10. März 1 F 3, 7 Tel. 26603 i Fur die Theatergemeinde Freie Volksbühne Kne- Dose 303 0 80 2 J. 8 2 5— N N günstiges fabfk-Angsbotl 5 0 9 ee 91,1 Zen Tel 26677 der Welt größter u. berühmtester Hellseher 5 5 85 8 Arten auch im freien Verkauf erhältlich: Dozent n J Elen ne und Luls e Kegelbahn 7940 10 SSD ö 7 Zahle—* Kleines Trauerspiel in 7 Bildern von für einen Abend in Fred Srlon a 2* ö Ernst Penzoldt der Woche, von guter Wellenreuther. 8 für getragene Dramaturzische Einrichtung v. Dr. Gerhard Storz Geſellſchaft geſ. Preis⸗ K experimentiert errenkleider, Schuhe, 1115 1. 9 am Kaiserring 0 5 3275 6 5 zu allerbilligsten, konkurrenzlosen An! 20 17 8 e Gerhard Storz angeb. unter F R 48 Heute Dienstag räumliches und zeitliches fHellsenen sebr. Möbel sehr hohe Preisen. Sofort ab Fabrik frei Haus nlang 1„ Ende 22.30 Uhr] an die Geſchäftsſtelle. 1 5 psychometrie, psychographologle. 812 kand. 12 8 5 5 1. Silber sowie i 8 4 6 1 5 8 mit stärkster Silberauflage, 100 Gr. Konrad Arminius, Hilfslehrer Hans Godeck Heiteres Vom Oktober bie Dezember— 5 rand, Nach eigenem Verfahren verstärkte Mathilde, seine Frau Elisabeth Stieler Ifen f el 1 unter tAtwirktung des unverwüstlich. e Sensations-Erfolge in Holland Tel. 339 65 Aufliegestellen. Aeußerst günstige Luise Annem. Schradiek numortstischen Vortrac zhünstlers Karten Mk..—..—,.— Zahlungsbedingungen. Verlangen Sie 1 seine Kinder lan. erhalten Zu Willy Kühn gerte an der Hanse ftueege tt geg ug mag repariert! 9 b und Preis- Neil u Hs 8 5 0 5„ Etienne Champaubert, ent- 5. 218 50 125 1 vom Westdeutsmen Bundiunk. 2 e e eee e N 270g Kgugsen 9 i e 9 sprung. französ. Kt iegsgefang. Bum Krüger Sute S1! 5 c. a 1 85 rel ale I Segen sichere S— 2. Tel. 28458. S746 1 Fasoh a bo. Böstockfabft, Solngen ll Latharina a 8 iebi Ernestina Fräuleins Ade Ehre x Atom 4 Baltus bowenz, ein zeßhaft 55 5 5 8 5 8 ea Vagabund 5 N leihweise 1* 5 As par 1 rich- Musil 9 51833 2 2 ere ese Sense(ee Wer ane Gee f.. Marken-Piano Katio-Anlage Weg. Lageraufgabe Wagen. Umzug Aike, Luises Freundin Karin Vielmetter e. Sell. 4 Röhren, mit Laut⸗( ſchwere Kücheneinricht U f a 5 155 3 Georg Köhler wenig geſptelt. ſehr ſprecher. Grammoph.⸗ feinſte Qual, neu, m. Il Ver allen. 8 n kFolixist Joseph Renke rt 0 081 preiswert abzugeben. Anſchluß. 1 Kopfhörer gr. Büfett, weit unter 1 Photoapparat 5 mal 5 2 2 6 421 4 0— 5 Preis 5 R. A 11815 8 em, ne mit if 2 8 auer.„ 10. ärtuerſtr. 85. 3. St..] zu verkaufen. 1 Zeiß Teſſar u. Com⸗ 8 8 dg Rörner's Weinstube V 2—— wee e e fee 10 . 5 3 rößerungsapparat m. 92 Aumann Luisenring 5 Uffhffünhhum um bringen wir Radio ö Forte. kerne ga: 0 Ni E de 1 wirklich die 1 Netzanode, bis 200 Wirtschafts- behör m. Belichtungs⸗ 15 billigsten Preise Volt. 1 Lautſprecher. 0 Orra meſſer, 1 Faltboot ſch. Mittwoch: Aale abe. u ehen Möbel Bei cke Fene 3 Schwetzingerſtr. Nr. 5. gut erhalten, billig zu Bauf. 1928, 1 Meyer Sowie fed en freſtae ab 11 Uhr: Twlebeikuchen Faller. 7710(gebraucht): verkaufen. 7898 Spißzelt mit 2 groß. e ä Angeb. unter E W 28—— 70 ä 2 2 iſche, 5 75 3718 ett, maſſiv ußb., Oslern unſer den Palmen des Sudens Sneise zimmer 2. Auslagekäſten dis. Blotteg erbeten Rieiſe Bilder Vel. Seit mehr als hundert Jahren als Relsegesellschafl nach eiche, aus ſehr guter mit gebogenem 2 FFF Weltblatt auf den Gebieten Politik, Tu ga 1 Berliner Möbelfabr., 1 5 85 illi 5 1 II Möbel. 1 28 ſchlabeir, i i 2 80— DOrat udo das Zimmer iſt noch 5 570 11705 5 5 An Wägen 1 S ie 8 8 Kacht⸗ eee 1 1 e. 70 r Won ere en e i 8 855 8 25 3. Holz⸗[Möbeltransportwagen] lch egel u. 1 9941 Durch ihren Verlagsort Köln hat ac durch den St. Gott- 5 8 0 Farbe no 4 terra Ne. 8;; bar d- Tunnel Lugano. Bergfahrt auf den— eee ſtimm. Dasſelbe beſt. industrie. U 6. 6. Ne, eie 22 0 Wlthel afraße 6** e* 5 Mont San Smvatore decken, Tederkissen. Deck. aus 1 Büfett, Mittel⸗ f Fritz Faulhaber, 55 8 Bedeutung und bestimmenden Ein- au 1. Ostertag nach Locarno. Ausflug auf das betten, Pateniröste, Chai teil mit Nußbaumfül⸗ fteform-Küchen Maunheim⸗Neckaran gz; 2 Huß auf das 8 Kloster madonns del Sasso. delondues, Einzelmöbel luna u. ſehr apartem Germaniaſtraße 26, Hünst Lolegenheltskauf 2. 1 nne 7 d ge sun— 7 aller Art. Benwssche ele nun brug ba, de. A u. andere prachm. bin.] Televhon Ar. 488 7. weite Sil che 28 4 rheinisch- westfälische 5 kor 25 5 f„Base nau dazu paſſ. Kre⸗ 712 7908 e— Ankunft in Mannheim 22* Uhr Pre 8 96. M. Kleine Anzahlung! denz. 1 Ausziehtisch Jualitäts-Modelle. 82 1 weißer Kleiderſchr. Industriegebiet daf oh jeh U 3 f 1 8 Eb. 3 einsch ießlich Vebernachtung, Verpflegung in Uoderber f. U J 70 und 4 Stühle, mit pol. u. geb hochmod 22, 1 2tür. Kleider⸗ lick guten Hotele Trinkgelder u. Bergfahrt. Aus- J 5„ mod. Stoff bezogen. 5 5 Pfioto-Apparate ſchrank 15, 1 Flur⸗ Hohe Leserzahl mit bester Kauf:. dat kunft und Anmeldung bis spätestens 22. g. Das beliebte saß Wir haben das Zim⸗ Schlaf- l. Speise zim. Gel eitskäufe! Peder 8 kraft, daher 5 Der Reiseführer: Julius Muller, Atsenz, bestalgeschätt für Betten nter inſolae Miete. teils neuw. erh., ab⸗ 31 J“ Alter e N 5 Alpenmaler der Alpepwelt— Einzahlungen Jeder Kunde erhältein] Lerkechnuna mit dem zugeben. Verſteig u. 4 6./ 1807 N 3 groge Werbewirkung ven auf bostscheckkontg Ludwigshafen 15041 unt, praktisches Geschenk Fabrikanten berein⸗ anfshalle. N l. 20—— 5; ru Süd reise— Teilnehmerzahl nur 20 Pels. Verlang Sie unver- bekommen und ver-. e Diwan. Chaſſelo 8 der Anzeigen. a Baldige Anmelqung vorteilhaft 7854 bindl. Vertrsterbesueh taufen es daher für 5 f preis NRMk. 525.— weiter. und ſonſtiges preis. 6 Vorf. — Ihr altes Zimmer Wegen Aufgabe und zu verkaufen. 7961 Outenster 17 0 Warzen, Lebertlechen, entfernt nehmen wir in Zah⸗ Räumung der Woh⸗ H 7 Nr. 38, Hof. aut erh., ſehr billig iſt ö mittels Mlektrolyse unter Garantie luna Wenn Sie ſich nuna ſind zu verkauf. abzugeben. 891 wp durch anerkannt erfolgreiches ein Wohnzimmer ein⸗ aus fein Haushalt: Gutgehende Pfaff⸗Näh⸗ Boethestr 8 art 0 Verfahren. richten wollen. ſo be⸗ Eßzimmer. 1679] maſchine für 50 Mk.,, part. 5 g 10 * 3 N bewährte Methode: 35 Sie 5 Herrenzimmer, Schlaf, ſowie erſtklaff. Photo⸗ die 5 2 2 annhelm, P 1. 6, 1 Freppe Modell. zimmer u. verſchied. apparat mit Taſche u. ub 1 4 Luise Maier Fee e e e pp Landes. Meunheim. Haushaltungs⸗Gegen⸗ Kaſett.(Marke Vogt. Staubsauger 5 5 lnstitut for Sesſchtspffege— 28fsfhf Prexls— Seratung dostenglos eee 2 1 8 9 2 3 u. 5 Harden. Neuwert 170., faſt Verlangen Sie Probenummern und Ilnsertions- Lehe: ag 21, nach⸗ rad ſehr bill zu verk. nicht geb 4 1 i f ee Durchgehend von 8— mittags—6 ihr. Gr. Walfſtattſtraße 25** 2 bedingungen vom Verlag in köln am Rh ein. ſte Uhr geöffnet. Rennershofſtr. 10. 8. St. 4. Stock, links. 57958 Gärtnerſtr. 85, 3. St. I. die