4 — N ö — zuzüglich Zustellgebühr.— Abpholſtellen: ue Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, 8e Luiſenſtraße.— Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, Atonprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. eue Mannheimer Zeitung WMWannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 382 mm Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. 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Im Gegenſatz zu dem friedlichen Charakter des Fünf⸗ jahresplanes der Somjetunion geſtalteten ſich, ſo er⸗ klärte Molotoff, die„Fünfjahrpläne“, die in manchen (lapitaliſtiſchen Ländern ausgearbeitet würden, im runde zu Zweijahresplänen der Inter⸗ bentions vorbereitung, wie es in den Pro⸗ zeſſen gegen die Induſtriepartei und gegen die Men⸗ ſchewiſten aufgedeckt worden ſei. Angeſichts derartiger Räne der Imperialiſten ſagen wir offen, wir müſſen auf der Hut ſein, denn unſer friedlicher Aufbau wird bedroht. Molotoff fuhr fort: Länder, deren Einfuhr nach der Sowjetunion ſich in jedem Jahre erweiterte und die jetzt Antiſowjetkampagnen inſpierieren und die Sowzfetausfuhr unterwühlen, dürfen auf eine wei⸗ tere Entwicklung des Handels mit der Sowjetunion nicht rechnen. Vielmehr wird die Sowjetregierung dies mit einer. Einſchränkung der Einfuhr aus denjenigen Ländern, die der Sowjetausfuhr ent⸗ gegenwirken, beantworten. Molotoff erinnerte dann an die von Vandervelde an den Volkskommiſſarenrat angeſichts des Menſche⸗ wiſten⸗Prozeſſes gerichtete Erklärung und hob hierbei hervor, in dieſem Schriftſtück habe Vandervelde die Solidarität und Unterſtützung der zweiten Internationale für die gegen revolutionäre i Tätigkeit der ruſſiſchen Menſchewiſten beſtätigt. Eine feſte Ein⸗ heitsfront der Werktätigen der Sowjetunion mit den Werktätigen anderer Länder ſei nur auf der Grundlage des Kampfes gegen Inter⸗ vention möglich. Dieſe Einheitsfront wachſe täg⸗ lich und werde hoffentlich das Haupthindernis für die Durchführung einer Intervention ſein. Molotoff ſchloß: Im Augenblick eines Angriffes gegen die Sowjetunion werden wir nicht nur die ſieg⸗ tziche bolſchewiſtiſche Linie, ſondern auch bolſche⸗ wiſtiſche Kraft zu zeigen wiſſen. Eine Billigungs ⸗Entſchlie ung Der Rätekongreß nahm nach dem Bericht Molo⸗ loffs einſtimmig eine Entſchließung an, in der die Außen⸗ und Innenpolitik der Regierung voll ge⸗ hilligt wird. Der Kongreß beauftragt ferner die Regierung, an her Friedenspolitik auch künftig unerſchütter⸗ lich festzuhalten, die wirtſchaftlichen Verbindungen und Beziehungen zu anderen Staaten allſeitig aus⸗ J ubauen und gleichzeitig die Verteidigungs⸗ tätigkeit der Sowjetunion und die Macht der Roten Armee zu ſtärken. Der Kongreß ver⸗ Rlichtet die Regierung, ſcharfe Maßnahmen zur Be⸗ ſchränkung der Einfuhr aus den Ländern zu treffen, die verſuchen, den ſowjetruſſiſchen Ausfuhrhandel lühmzulegen unter dem Vorgeben von Zwangsarbeit. der Kongreß ſtellt mit Befriedigung die Erfüllung und Uebererfüllung des Fünfjahrplanes feſt und be⸗ gachtet das laufende Jahr als entſcheidend für die Verwirklichung des Fünfjahrplan⸗Programms und als Jahr der Vollendung des Fundaments zur ſozia⸗ litiſchen Wirtſchaft der Sowjetunion. Politiſcher Ueberfall 1 5 Frankenthal, 13. März. Geſtern abend hatte ſich le Ortsgruppe Frankenthal des Stahlhelms, Bund ir. Frontſoldaten, zu einer internen Tagung in der lrtſchaft zur„Rheintochter“ am Kanal verſammelt. ährend dieſer Zeit hatten ſich in der unmittelbaren ühe des Lokals im Schutze der Dunkelheit etwa . Kommuniſten poſtiert und feuerten auf das Lokal wa zehn Revolverſchüſſe ab. Einer der kutlich aus Verſehen, einen Armſchuß. Das Erſchei⸗ 35 der Polizei machte dem Treiben ein Ende. Wlelligten Kommuniſten, Georg Spiegel, erhielt, ver⸗ Freitag, 13. März 193 Die Wirlichaftslage der Neithspoſt Noch mehr Sparſamkeit! Drahtbericht unſeres Berliuer Büros Berlin, 13. März. Der Haushaltsausſchuß des Reichstags erledigte zunächſt den Etat des Reichspoſtminiſteriums. Es ſprach Reichspoſtminiſter Dr. Schätzel. Zur Verkehrs⸗ und Finanzfrage bemerkte er, ſeit etwa Juni v. Is. haben die Folgen der allgemeinen Wirtſchaftsdepreſſton auch bei der Deutſchen Reichs⸗ poſt in ſehr ſtarkem Maße eingeſetzt. Es zeigte ſich ſeit einigen Monaten, daß die Spanne des Ein⸗ nahmerückgangs gleich bleibt, woraus nach den allgemeinen Konjunkturbeobachtungen der Schluß gezogen werden kann, daß der Tiefſtand der Depreſſion bei der Deutſchen Reichspoſt ſeit einiger Zeit erreicht iſt. Die Ausgaben des Etats 1931 wurden ſo bemeſſen, daß im Intereſſe einer gleichmäßigen Fortentwicklung der Deutſchen Reichspoſt und einer möglichſt gleich bleibenden Be⸗ ſchäftigung der deutſchen Wirtſchaft die gleichen Aus⸗ gabeleiſtungen wie für 1930 vorgeſehen ſind. Der Abg. Seppel(Soz.) bat den Miniſter, ein beſonderes Augenmerk der nationalſozialiſtiſchen Propaganda im Perſonal der Reichspoſt zu widmen. Der Abg. Kampſchulte(Ztr.) hielt es für be⸗ dauerlich, daß die allgemeinen Beſtimmungen, wonach Beförderungen nur innerhalb der Laufbahn erfolgen dürfen, auch heute noch vorhanden ſei. Der Rebner begrüßte beſonders die Einſtellung von Poſtjung⸗ boten. Es ſei erfreulich, daß die Reichspoſt beſtrebt geweſen ſet, den Wünſchen des Perſonals Rechnung zu tragen und der Wirtſchaft zu dienen. Abg. Dr. Cremer(D. Vp.) ſprach ſich dafür aus, daß der Etat der Reichspoſt wieder nach dem Bruttoprinzip aufgeſtellt werde, wie es früher der Fall geweſen ſet. Die Ab⸗ gaben der Poſt an das Reich ſollten im Intereſſe der Poſt nach der Höhe des Ueberſchuſſes bemeſſen wer⸗ den, da die Ablieferung eines in der Höhe beſtimm⸗ ten Betrages im Falle ungünſtiger Einnahmegeſtal⸗ tung zu einem Defizit der Reichspoſt führen könnte. Die Bemängelung der Beſtimmung, daß die durch die Gehaltskürzung erzielten Einſparungen der allgemeinen Reichskaſſe zugute kommen ſollen, könne er nicht teilen. Es müſſe immer daran feſt⸗ gehalten werden, daß die Reichspoſt ein Reichsreſſort ſei, das keinen Anſpruch darauf erheben kann, anders als die anderen Reichsreſſorts behandelt zu werden. Auch hinſichtlich der Perſonalfrage könnte die Reichspoſt keinen Anſpruch auf eine andere Behand⸗ lung erheben, als wie ſie bei anderen Reichsreſſorts üblich ſei.. Die neuen Rundfunkſender, namentlich der Sender von Mühlacker, haben nicht die ge⸗ hegten Erwartungen erfüllt. Sie werden von ausländiſchen Sendern an Stärke übertroffen. Bei der Reichspoſt ſeien noch Ein⸗ ſparungen möglich und wenn man ſchon in frü⸗ heren Jahren mehr Sparſamkeit geübt und auf Rücklagen Bedacht genommen hätte, könnte auch die Poſt die heutigen ſchwierigen Zeiten beſſer überſtehen. Was die politiſche Betätigung der Reichs⸗ beamten anlange, ſo habe der Beamte das Recht zu freier politiſcher Meinungsäußerung. Er habe ſich aber auch an ſeinen Dienſteid zu halten, wenn er eine abweichende Meinung vertrete. Im Dienſt ſelbſt habe ſich der Beamte jeder politiſchen Betätigung zu enthalten. Die Wahrung des Poſtgeheimniſſes müſſe mit allen Mitteln aufrecht erhalten werden. Hinſichtlich der weiblichen Beamten liege es an der politiſchen Linken, den Anträgen der bürgerlichen Parteien zur Annahme zu verhelfen, durch die das Recht auf Ab⸗ löfung und Kündigung bei der Heirat paritätiſch der Verwaltung und der Beamtin zugeſprochen werde. Dann würde auch die Poſt im früheren Umfang zur Anſtellung von Beamtinnen zurückkehren. Abg. Erſing(Ztr.)) erklärte, daß die Reichs⸗ regierung prüfen müſſe, ob die allgemeine Einfüh⸗ rung der 48ſtündigen Arbeitszeit bei den Hoheits⸗ verwaltungen, bei der Poſt und bei der Bahn möglich ſei und welche Mehrausgaben dadurch entſtehen. Abg. Bender(Soz.) klagt über die politiſche Schnüffelei, die in manchen Amtsſtuben herrſche. Diefe Schnüffelei richte ſich aber nicht etwa gegen Rechtsradikale, ſondern gegen republikaniſche Be⸗ amte. Abg. Schwarzer(Bayr. V..) ſtellt feſt, daß der Verwaltungsrat der Deutſchen Reichspoſt der Verwaltung volles Vertrauen ausgeſprochen habe. Dieſem Vertrauen ſchließe ſich ſeine Fraktion an. Die Poſt wird nicht umhin können, zu prüfen, ob nicht auch in ihren Betrieben, die Arbeits⸗ zeit verkürzt wird, nachdem der Reichsarbeits⸗ miniſter die private Induſtrie gedrängt habe, um Entlaſſungen zu vermeiden, die Beſchäftigung durch Arbeitszeitverkürzung zu ſtrecken. Die Gebührenſenkung auf den früheren Stand iſt der Wunſch der Bepölkerung. In den Kreiſen der unteren Beamten herrſche Be⸗ ſtürzung darüber, daß die unteren Beamtenſtellen der Reichspoſt zu 80 bis 100 Prozent den Verſorgungs⸗ anwärtern vorbehalten werden ſollen. Reichspoſtminiſter Dr. Schätzel äußerte ſich über die in der Aussprache vorgebrachten Klagen, die eine politiſche Betätigung der Poſtbeamten betreffen. Es iſt ſelbſtverſtändlich in der deutſchen Reichspoſt ver⸗ boten, deutſchfeindliche Agitation zu treiben. Da⸗ neben hat jeder Beamte und Angeſtellte das ihm ver⸗ faffungsmäßig gewährleiſtete Recht, außerdienſtlich ſeine ſtaats bürgerliche Geſinnung zu betätigen. Dieſe Ausübung ſeiner ſtaatsbürgerlichen Rechte finde je⸗ doch ihre natürliche Grenze in der öffentlichen Reichsbeamteneigenſchaft und im Treueid, den der Beamte geleiſtet hat. Im Dienſt iſt jede politiſche Betätigung verboten. Im Pyſtbetrieb ſoll gearbeitet nicht aber politiſiert werden. In der Abſtimmung wurden dann die ver⸗ ſchiedenen Entſchließungen der einzelnen Parteien angenommen. Damit war der Etat des Reichspoſt⸗ miniſteriums erledigt. Heute nachmittag findet noch eine Etatsſitzung des Haushaltsausſchuſſes des Reichstags ſtatt, in der die allgemeine Ji⸗ nanzverwaltung behandelt werden ſoll. Aus der heutigen Reichslagsſitzung Berlin, 13. März. Vor noch ſchwächer als ſonſt beſetztem Hauſe er⸗ öffnete Präſident Löbe um 3 Uhr die Sitzung. Vor Eintritt in die Tagesordnung zwecks Aus⸗ ſprache zum Haushalt des Reichsarbeitsminiſteriums bringt die Abgeordnete Frau Himmler(Komm.) einen Antrag ein, daß auf die Tagesordnung ein Antrag auf Aufhebung des§ 218 des Strafgeſetz⸗ buchs zu ſetzen ſei. Dieſer Aufſetzung wird jedoch widerſprochen. Als erſter Redner ſpricht Abg., Schröter⸗ Merſeburg von den Kommuniſten, der die Ab⸗ ſtriche kritiſiert, die in ſehr weitgehendem Maße an dieſem Haushalt zum Schaden der Arbeiterſchaft vorgenommen worden ſeien. Die Abſtriche betragen insgeſamt 445 Millionen Mark. Dieſe Summe ſtelle aber noch nicht die Geſamtſumme der tatſächlichen Kürzungen dar, denn die Erhöhung der Kriſen⸗ fürſorge um nur 100 Millionen Mark bedeute einen relativen Rückgang angeſichts der kataſtrophalen Steigerung der Notlage. Der Abgeordnete erging ſich in den üblichen Ausfällen gegen die Regierung und gegen die So⸗ zialdemokratie, wobet er in der Wahl ſeiner parla⸗ mentariſchen„Ausdrücke“ ſoweit ging, daß Präſi⸗ dent Löbe den Redner erſuchen mußte, ſich zu mäßigen. Der Abgeordnete Schröter, ſprach von Lohnraub uſw., daß die Regierung kein Herz für die Not der Maſſen habe und forderte die Strei⸗ chung der Mittel für das Schlichtungsweſen. (Die Ausſprache geht weiter.) Nationalſozialiſtiſche, Probleme“ Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 13. März. Der Geſchäftsordnungsausſchuß des Reichstags beſchäftigte ſich am Freitag zunächſt mit dem ſozialdemokratiſchen Antrag über Maßnahmen gegen diefenigen Abgeordneten, die den Sitzungen des Reichstags dauernd fernbleiben. Die Entſcheidung über dieſen Antrag wurde zurückge⸗ ſtellt, weil noch nicht alle Fraktionen zu ihm Stel⸗ lung genommen haben. * Gegen den nationalſozialiſtiſchen Abg. Dr. Goebbels liegt ein Antrag auf Erlaß eines Vor⸗ führungsbefehls und ein Antrag auf Zulaſſung der Haft vor. Der Geſchäftsordnungsausſchuß beſchloß zunächſt nur den Vorführungsbefehl zu genehmi⸗ gen. Es ſoll abgewartet werden, ob Dr. Goeh⸗ bels ihm Folge leiſtet. 142. Jahrgang— Nr. 122 denn die militärpolitiſche Lage Dänemarks Ruffiſche Kampfansage gegen jede Intervention Molotoff betont die Friedfertigkeit Sowjetrußlands, droht aber mit Einfuhrbeſchränkungen und Abwehr aller Interventionsverſuche Dünemarks freiwillige Abrüftung Das kleine Königreich Dänemark wartet die Ab⸗ rüſtungskonferenz von 1932 nicht ab. Es will ſchon vorher abrüſten und zwar vollſtändig, hundertpro⸗ zentig! Das Abgeordnetenhaus in Kopenhagen, das Folkething hat zwei dementſprechende Geſetzesvor⸗ lagen angenommen. Erſtens: Das däniſche Landheer, das bisher etwa 80 000 Mann, zuletzt 60 000 ſtartk war und jährlich 50 bis 55 Millionen däniſche Kronen (40 Millionen Reichsmark) koſtete, wird aufgelöſt. Uebrig bleibt ein Wachkorps von höchſtens 7000 Mann mit reinen Polizeiaufgaben unter der Aufſicht des Juſtizminiſteriums. Die Generale werden zu„Oberinſpektoren“, die Oberſten heißen künftig Inſpektoren. Zweitens: die däniſche Kriegsflotte wird abgewrackt. Beibehalten werden harmloſe Wachſchiffe und ein Dutzend Waſſer⸗ flugzeuge als Seepolizei. Die beiden Geſetzesvorlagen gehen fetzt an die Erſte däniſche Kammer(Landsthing). Zwiſchen Landsthing und Regterung erwartet man zwar noch einen heftigen häuslichen Streit, aber es beſteht wohl kein Zweifel, daß Dänemarks freiwillige Abrüſtung in Bälde Tatſache ſein wird. Die Angelegenheit ſteht ſeit vielen Jahren auf dem Programm der däniſchen Sozialdemokratie. Seit dieſe Partei— 1924 Regierungspartei geworden iſt, verfolgt ſie zäh den Plan, mit Hilfe der bürgerlichen Linken das Ab⸗ rüſtungs⸗Doppelgeſetz durchzubringen. Auf der rechten Seite des däniſchen Parlamentarismus be⸗ geichnet man das Vorhaben des Kabinetts natürlich als Entmannung des Dänenvolkes. Auch außerhalhß der däniſchen Grenzen ſpricht man in Anlehnung an Pirandellos„Wolluſt der Anſtändigkeit“ von der Kopenhagener„Wolluſt der Wehrloſigkeit“, Aber es kann nichts ſchaden, ſich die Begründung anzuhören, die dem aufſehenerregenden Vorhaben von den füß⸗ renden däniſchen Staatsmännern gegeben wird,. Man hat den däniſchen Wehrminiſter gefragt, ob heute weſentlich anders als vor dem Weltkriege ſei und ohn denn Dänemark jetzt beſſere Möglichkeiten, ſeine Neutralität oder ſeine Exiſtenz zu ſchützen, beſitze als früher? Die Antwort lautete: Dänemark konnte ſich überhaupt niemals mit Ausſicht auf Erfolg verteidigen. Seine Lage iſt nur inſo⸗ fern heute eine andere, als ſein„nächſter Nachbar im Süden“(alſo Deutſchland) 1914 ein Rieſe an Be⸗ waffnung, ſeit Verſailles ſein Militär auf ein Zwergheer herabſetzen mußte. Aber auch dem abge⸗ rüſteten Deutſchland gegenüber wäre Dänemark in einem Konfliktsfalle ſo wehrlos wie früher. Bei Ausbruch des Weltkrieges erwies ſich die däniſche Wehrmacht als ganz und gar unbrauchbar. Nicht ein⸗ mal die Hauptſtadt Kopenhagen hätte erfolgreich verteidigt werden können. Deutſchland fragte gleich in den erſten Auguſttagen an, ob die däniſche Re⸗ gierung gewillt ſei, den großen Belt durch Minen zu ſperren. Kopenhagen ſagte ſofort zu. Später hat der Oberbefehlshaber der deutſchen Oſt⸗ ſeeflotte, Prinz Heinrich, offiziell erklärt, daß das Minenauslegen im Großen Belt militäriſch für Deutſchland ohne jede Bedeutung ſei. Wenn die engliſche Flotte angreife, könne ſie von den däni⸗ ſchen Land⸗ und Seeſtreitkräften doch nicht an der Forcierung der Durchfahrt gehindert werden. Deutſchland hatte alſo nur angefragt, um zu ſehen, ob von Dänemark Gegnerſchaft oder Neutralität zu erwarten ſei. Und daraus ziehen die maßgebenden Stellen in Kopenhagen heute folgenden Schluß: Wenn Dänemark damals keinerlei Kriegsrüſtungen gehabt hätte, wäre es überhaupt nicht in Gefahr ge⸗ kommen. Es wäre ſowohl für Deutſchland wie für die anderen Mächte als militäriſcher Faktor gänzlich ausgeſchieden. Deshalb iſt es heute am beſten, daß Dänemark ſich ſelbſt abſolut wehrlos macht Es fällt dem deutſchen Betrachter ſchwer, ſolcher Logik zu folgen. Etwas verſtändlicher wird die Sache, wenn man 3. B. an einen iſolierten Konflikt zwi⸗ ſchen England und Rußland denkt: England fordert von Dänemark die Sperrung von Belt und Sunt Geht Dänemark darauf ein, ſo wird es zum Ver⸗ bündeten Englands. Verlangt aber Rußland die Abſperrung, ſo gilt Dänemark als der Verbündete Moskaus und hat ſich gegen die engliſche Flotte zu verteidigen. In fedem Falle wird es in den Krieg hineingezogen. Beſitzt es aber überhaupt keine mili⸗ täriſchen Mittel und Einrichtungen, d. h. kann es wie Luxemburg 1914 eine vollſtändige militäriſche Ohn⸗ macht„vorſchützen“, ſo geſchieht ihm von keiner Seite 1 188 1 14 45 8 N . 1 5 8 5 PPP 2. Seite“ Nummer 122 etwas. Es bleibt in der Sympathie aller Groß⸗ machte., Wie geſagt, eine etwas merkwürdige Beweis⸗ führung, aber gegen das Vorhaben der Dänen, den Krieg für ihre Perſonen auf alle Fälle abzu⸗ ſchaffen und damit einen gewiſſen Auftakt für die kommende Abrüſtungskonferenz zu bringen, hat der deutſche Nachbar wahrſcheinlich am aller⸗ wenigſtens etwas einzuwenden. J. H. Das Programm der„Innen Konferenz Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 13. März. Die vom Reichsinnenminiſter gum kom⸗ menden Mittwoch einberufene Konferenz der Län⸗ derminiſter wird, wie wir hören, ſich eingehend mit der geſamten innenpplitiſchen Lage beſchäftigen. Wir haben hier bereits angedeutet: Dr. Wirth und die Junenminiſter der Länder werden ihre Anſichten über den(beiläufig höchſt unbefriedi genden) Stand der öffentlichen Oroͤnung und Sicherheit aus⸗ tauſchen und ſich weiter darüber unterhalten, oh die vorhandenen Schutzmittel für alle Fälle ausreichen und wie man den politiſchen Ausſchrettungen und ewigen blutigen Zuſammenſtößen bei Verſammlungen und Demonſtrationen wirkſam be⸗ gegnen kann. Außerdem wird man ſich, wie bereits angekündigt, im beſonderen über eine Aktion gegen die bolſchewiſtiſche Gottloſen⸗ Propaganda zu verſtändigen ſuchen. . 4 Das Programm für den Parteitag der SPD. Draßhtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. März. Der ſozialdemokratiſche Parteiausſchuß hat, wie der„Vorwärts“ mitteilt, nunmehr die Tagesordnung für den Leipziger Parteitag feſtgelegt., Da⸗ nach wird Tarnow über„Die kapitaliſtiſche Wirt⸗ ſchaftsanarchte und die Atbeiterklaſſe,“ Breit⸗ ſcheild über den„Faſzismus und ſeine Ueberwin⸗ dung“ und Olleunhauer über„Die Partei und die Jugend“ ſprechen. Den Referaten wird der Be⸗ richt der Reichstagsfraktion folgen. Wer ihn er⸗ ſtatten ſoll, iſt indeß noch nicht beſtimmt worden. Der Zuſtand Hermann Müllers Draßhtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. März. 5 Der Zuſtand des ſchwer erkrankten früheren Reichskanzlers Hermann Müller iſt, wie wir hören, nach wie vor ſehrernſt. Die Aerzte haben heute vormittag erneut feſtſtellen müſſen, daß der Patient nicht operationsfähig iſt. Sie wollen nun heute abend nochmals zu einer Beratung zuſammentreten. Politik im Kino Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 13. März. Der ſozialdemokratiſche Preſſeſturm gegen die Filmzenſur hat einen erſten Erfolg zu verzeichnen. Die Oberfilmprüfſtelle hat, wie wir hören, heute den ſogtaldemokratiſchen Trickfilm„Ins dritte Reich“, der von der erſten Inſtanz verboten worden war, zur Aufführung frei gegeben. Wir fürchten, daß dieſer ſchwer verſtändliche Spruch der Oberfilmprüfſtelle wird den Anſtoß zur Pylitiſierung der Kinotheater geben. Tod der Witwe von Jean Jaurds Paris, 13. März. Die Witwe des am Vorabend des Krieges ermordeten franzöſiſchen Soztaliſtenfüh⸗ rers Jean Jaures iſt in ihrer Pariſer Wohnung gez ſtorben. Das Begräbnis wird in ihrer Heimat im Tarn⸗Departement ſtattfinden. Neue Maunheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Der Leipziger Waffendiebſtahlsprozeß Hohe Strafen Telegraphiſche Mel dung Leipzig, 13. März. Reichsgerichtsrat Schmitz verkündete heute als Vorſitzender des IV. Strafſenates des Reichsgerichtes das Urteil im Leipziger Waffendiebſtahls⸗Prozeß, Verurteilt wurden wegen ſchweren Diebſtahles in Tateinheit mit einem Vergehen gegen das Schußwaf⸗ fengeſetz und das Kriegsgerätegeſetz Peſtner zu fünf Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrver⸗ luſt; wegen Vorbereitung eines hochverräteriſchen Unternehmens, ſchweren Diebſtahles und Vergehens gegen das Schußwaffengeſetz und Kriegsgerätegeſetz Hoffmann zu fünf Jahren Gefängnis, Dö⸗ ring zu vier Jahren Gefängnis, Wagner zu drei Jahren ſechs Monaten Gefängnis, Schäfer und Seidewitz zu drei Jahren Gefängnis, Wiedemann und Röbel zu zwei Jahren ſechs Monaten Gefängnis, Naumann zu zwei Jah⸗ ren drei Monaten Gefängnis, Mettin zu zwei Jahren und Schönerſtedt zu zwei Jahren Ge⸗ fängnis, Krumm, Kohl und Mund zu einem Jahr ſechs Monaten Gefängnis und Schulz zu einem Jahr Gefängnis; wegen Vergehens gegen das Schußwaffen⸗ und Kriegsgerätegeſetz zu Foſtungs⸗ haftſtrafen von zwei Jahren Spitzner, zu einem Jahr ſechs Monaten Winkler, Jurich, Thaler, Lindau und Groth. Wegen Beihilfe zum Hochverrat, ſchwerem Diebſtahl und Vergehens gegen das Schuß⸗ waffen⸗ und Kriegsgerätegeſetz erhielt der Kraſt⸗ wagenführer Kurt Klepſch junior neun Monate Ge⸗ fängnis, wegen Vorbereitung zum Hochverrat in Tat⸗ einheit mit einem Vergehen gegen das Kriegsgeräte⸗ geſetz Güttler ein Jahr ſechs Monate Feſtung, Leh⸗ mann und Gerlach ein Jahr Feſtung; wegen Vor⸗ bereitung zum Hochverrat in Tateinheit mit einem Verbrechen gegen das Sprengſtoffgeſetz Schumann drei Jahre ſechs Monate Zuchthaus; wegen Vorberei⸗ tung zum Hochverrat der Angeklagte Hammer ein Jahr Feſtung. Freigeſprochen wurden die Augeklagten Klepſch ſen., Herrmann und Jerezyk. Sämtlichen Angeklagten bis auf Peſtner und Schumann wurde die Ueberzeugungstäterſchaft zugebil⸗ ligt. Zur Begründung des Urteils führte der Vorſitzende, Reichsgerichtsrat Schmitz u. a. aus, die Angeklagten, die in irgendeiner Weiſe an dieſer Tat beteiligt ſind, ſei es als Mittäter, ſei es als Begünſtiger, ſind, wie das Gericht als er⸗ wieſen unterſtellt hat, der Ueberzeugung geweſen, daß das in Rede ſtehende Waffenlager zur Aus⸗ rüſtung politiſch rechts eingeſtellter Organi⸗ ſationen, insbeſondexre des Stahlhelms, beſtimmt war. Mit Rückſicht darauf hat das Gericht allen An⸗ geklagten, mit Ausnahme von Peſtner, mildernde Umſtände zugebilligt. Selbſtverſtändlich wird aber durch Ueber zeugung der Angeklagten keineswegs ausgeſchloſſen, daß ſie nicht auch in der Abſicht gehandelt haben, dieſe die Waffen der kommuniſtiſchen Partei zu⸗ günglich zu machen, und zwar zu deren Zwecken, d. h. zur Vorberei⸗ tung des Hochverrates. Durch die Beweis⸗ aufnahme iſt voll erwieſen, daß parteiamtliche Stellen der KPD. von dem Unternehmen keine Kenntnis gehabt haben. Aber auch das ſchließt in keiner Wetſe aus, daß die Angeklagten ihrerſeits zu einem ſpäteren Zeitpunkt die Waffen zu dem ge⸗ kennzeichneten Zweck der kommuniſtiſchen Partei zu⸗ gänglich machen wollten. Außer den direkt be⸗ teiligten Angeklagten iſt auch bei den Begünſtigern, die Verſtecke für die Waffen zur Verfügung geſtellt haben, nach dem Ergebnis der Hauptverhandlung die Annahme der Vorbereitung eines hochver⸗ räteriſchen Unternehmens rechtlich gerechtfertigt. Dem Angeklagten Peſtner hat das Gericht zwar nicht wegen Vorbereitung zum Hochverrat ver⸗ urteilt, wegen der Ehrloſigkeit ſeiner Ge⸗ ſinnung mußten ihm aber mildernde Umſtände verſagt werden. Hoffmann, Döring und Wagner mußten als geiſtige Urheber ſcharf angefaßt werden, ebenſo der Angeklagte Schumann, da er ſich bewußt ſein mußte, daß er auch Sprengſtoffe in Verwah⸗ rung hatte. Im übrigen wurden Strafmilderungs⸗ gründe weitghend berückſichtig t. Auch wurde den Angeklagten die Unterſuchungshaſt in weitem Umfange angerechnet. Die freigeſprochenen Angeklagten hat das Gericht, obwohl dringender Verdacht nach wie vor vorliegt, nicht für voll über⸗ führt angeſehen. Die Angeklagten nahmen das Urteil ruhig auf. Beim Abtransport wurden von auf dem Reichs⸗ gerichtsplatz anweſenden Perſonen Rotfront⸗ rufe ausgebracht. CCCCCccc ͤvdddwdßGGdGßßßßꝓßßdGdꝓdꝓdꝓßdꝓßGꝓßꝓßꝓ́wẽ᷑1Rm!!!. dd d Der Nybniker Prozeß Nur geringe Strafen Telegraphiſche Meldung = Rybnik, 13. März. Im Prozeß wegen der Hohenbirkener Terrorakte wurden die Angeklagten Poppella und Jamborn zu je vier Monaten Gefängnis verurteilt, die anderen Angeklagten freigeſprochen. Das Ge⸗ richt erkannte den Geſchädigten ein Schmerzen se geld zu, das ſich zwiſchen 100 und 1000 Zloty bewegt. Volniſche„Gerechtigkeit Das geſtern im Rybnik⸗Prozeß wegen der Terxor⸗ akte gegen die Deutſchen in Hohenbirken gefällte Ur⸗ teil iſt gau z und gar nicht dazu angetan, das Vertrauen in die Aufrichtigkeit der Zu⸗ ſagen zuſtärken, die Polen in Genf abgegeben hat. Dieſes Vertrauen hat überhaupt ſeit dem Dezem⸗ ber bereits einige ſtarke Stöße auszuhalten ge⸗ habt. So iſt beiläufig, woran bei dieſer Gelegenheit zu erinnern nützlich ſein wird, der berüchtigte Woj⸗ wode Graczinyki in Oſtoberſchleſien noch immer nicht abberufen worden, obgleich die Verſpre⸗ Im Schinkel-Muſeum Von Oscar Bie Berlin hat wieder ein neues kleines Muſeum, eigentlich kein neues, ſondern nur ein anderes und beſſer untergebrachtes. Das„Beuth⸗Schinkel“⸗ Muſeum war früher im Oberſtock der Techniſchen Hochſchule zu ſehen, aber kein Menſch hat es da be⸗ achtet. Jetzt iſt es dem Kronprinzen⸗Palais angeſchloſ⸗ ſen und zwar in dem ſogenannten Prinzeſſinnen⸗ Palais, das durch einen Uebergang mit dem Stamm⸗ haus verbunden iſt. Es ſind ſehr nette, helle Räume, ſis ſind gut eingeteilt und ſie geben ein ſchönes Natur⸗ bild aus der Zeit Schinkels, deſſen 150. Geburtstag der Anlaß zu dieſer Einweihung war. Im Unterſtock iſt die Sammlung und Einrichtung des um Preußen ſo verdienten Staatsmannes Beuth untergebracht, eine Sammlung, weniger wichtig wegen der darin enthaltenen Stücke als wegen ihrer künſtleriſchen Atmoſphäre, die ſich in allen Möbeln und Bildern widerſpiegelt. Dieſer Freund Schinkels hatte ein ausgeprägtes Jntereſſe für die Antike, auch für die Renaiſſance um Raffael herum, auch für deutſche alte Meiſter und nun ſieht man alle ſeine Schätze in der liebevollen Art der damaligen Epoche verteilt in Schränken und Regalen, darunter auch ein Regal, das nur der Lite⸗ ratur über Pferde gewidmet iſt. Das beſte Zeugnis ſeiner Zuſammenarbeit mit Künſtlern ſind die be⸗ rühmten Vorbilder für Fabrikanten und Handwer⸗ ker, die hier in einem Exemplar ausliegen, damals ſchon von Goethe belobt. Zeichnungen von Schinkel aus ſeinem Leben, das Bildnis von Krüger, die Büſte non Rauch halten das Bild dieſes ſeltenen Mannes, eines preußiſchen für Kunſt intereſſierten Miniſters in Erinnerung. Das Obergeſchoß iſt dem Andenken Schin⸗ keis ſelbſt gewidmet, nicht nur eine Auswahl ſeiner Bilder und Zeichnungen, auch ſeiner Studien für das Handwerk, ſeiner Dekyrationen, beſonders der Zauberflöte. Photographien der ausgeführten Bau⸗ ten und Plätze in Berlin, die von ihm ſtammenden Innenräume königlicher Schlöſſer, dann ſehr inter⸗ eſſant, die Paläſte ausländiſcher Herrſcher, darunter der für die Akropolis in Athen entworfene grie⸗ chiſche Palaſt und das phantaſtiſche Zareuſchloß an der Krim Die Denkmäler und Grabmähler nehmen uin Sonderkabinett ein. Denkmäler des Freiheits⸗ deutſche Minderheit verübt wurden. chungen Zaleſkis vor dem Völkerbund eine derartige Maßnahme erwarten ließen. Das Rybnikurteil ſollte die Sühne für einen der ſchlimmſten Terrarakte während der Wahlzeit gegen die Das polniſche Gericht begnügte ſich aber mit einem Schein⸗ urteil. Anders wird man ſeinen Spruch baum bezeichnen können. Allerdings iſt von dem Rechts⸗ beiſtand der Nehenkläger gegen das Urteil Berufung eingelegt worden, ſo daß der Hohenbirkener Prozeß noch einmal vor dem Appellationsgericht in Kattowitz zur Verhandlung kommen wird. Die Empörung über den parteiiſchen Rybnik⸗ ſpruch findet in der Berliner Preſſe aller Lager ihren Ausdruck. Allein der„Vorwärts“ ſcheint zufrieden. Er verſieht die Meldung über das Urteil mit der lakoniſchen Ueberſchrift„Polniſche Terroriſten ver⸗ urteilt“.„D. A..“ meint, wie wir finden möchten, mit Recht:„Mit dieſem Schandurteil hat ſich die polniſche Juſtig ſelbſt das Urteil geſprochen. Polen ſteht in der Welt da als das Land, in dem ſchwerſte Verbrechen aus politiſchen Gründen nicht geahndet werden und das ſeine in Geuf gegebenen Zuſagen verleugnet.“ bringen, die Die krieges, Entwürfe zum Denkmal Friedrichs des Großen und Blüchers. Vor allem aber bleiben wir hängen an dem Kapitel„Große Baugedan⸗ ken“, alſo Ideen, die nicht ausgeführt wurden, die aber den Horizont ſeines Geiſtes erſt ganz erkennen laſſen: Anlagen ganzer Städte, einer Kathedrale, einer Reſidenz, eines Ehrenmals, einer Grabkapelle für die Königin Luiſe, ein Tempel für Friedrich den Großen, ein gewaltiges Schloß auf der Havelhalb⸗ inſel Tornow, Phantaſien, wie der Dom von Mai⸗ land auf der Höhe von Trieſt. Das Schinkel⸗Muſeum iſt heute ſelbſt Denkmal einer Phantaſte. Schinkel hatte das Format der großen Traditionen noch in ſich, die Univerſalität der Kunſtanſchauung, aber er war der erſte, in dem der Bruch der Stile vor ſich ging. Er iſt nicht nur Klaſſiſt, er arbeitet auch mit Gotik, auch mit orientaliſchen Motiven. Die Naivität des Stil⸗ bewußtſeins iſt verloren, die Kenntnis der Ge⸗ ſchichte formt die Einbildungskraft. Das war der Aufang vom Ende. Karl Friedrich Schinkel der Houptyertreter des Klaſſizismus in der deut⸗ ſchen Architektur, wurde am 13. März 1781 in Neu⸗ ruppin geboren. Seinem Einfluß verdankt dos gange norddeutſche Kunſtweſen von 18101840 die entſcheidenden Anregungen. Seine Berliner Bauten wie die Neue Wache, das Alte Muſeum und das Schauſpielhaus haben Weltberühmtheit erlangt. Murnaus Werk Zum Tode des bekannten Filmregiſſeurs Der Tod hat in der letzten Zeit reiche Ernte unter den Filmſchaffenden gehalten. Faſt möchte man an⸗ läßlich des Todes Murnaus erneut an das Geſetz der Serie glauben. Wenige Tage vor ihm verſtarb Lupu Pick. Ihm ging, nur durch kurze Zeit getrennt, der bekannte Filmarchitekt Ferenczi im Tode vor⸗ aus. Murnau iſt das Opfer eines Autbunglücks. Damit findet eine künſtleriſche Laufbahn ein jähes Ende, die den deutſchen Schauſpieler Murnau zu den höchſten Höhen des Filmruhmes geführt hat. Man hörte in letzter Zeit nicht viel von dem Regiſſeur, deſſen Arbeiten mit zu den Standard⸗ werken der ſtummen Filmkunſt gehören. Ihm, dem bewußt künſtleriſch Schaffenden, iſt die Umſtellung auf den Tonfilm ſicher nicht leicht geworden. Was er auf dieſem Gebiete zu leiſten vermochte, wird man F. W. Murnan anläßlich der Aufführung ſeiues letzten Werkes, das er noch fertiggeſtellt hat,„Tabu“, ein Südſeefilm, zu ſehen bekommen. Er war monakelang mit Flaherty auf einer Südſeeexpedition und befand ſich nach ſeiner Rückkehr nach Amerika gerade auf dem Heimweg Weihe des Schinkel⸗Muſeums Freitag, 13. Telegraphiſche Meldung f — Berlin, 13. März. Karl Friedrich Schinkel zu Ehren wurde heut an ſeinem 150. Geburtstage ein Muſeum ge⸗ weiht, das dauerndes Zeugnis geben ſoll vom Genitz und Fleiß dieſes größten der preußiſchen Bau⸗ meiſter. Was bis jetzt von den von ihm hinter⸗ laſſenen Schätzen unzulänglich verpackt, niemand zu⸗ gänglich, bewahrt wurde, hat zuſammen mit den Bouthſchen Sammlungen im ehemaligen Prin ⸗ zeſſinnenpalais Unter den Linden das Hein⸗ rich Gentz erbaut hat, eine würdige Stätte gefunden in lebendigem Umkreis der ſchönſten Bauten des Toten: Der gegenüberliegenden neuen Wache der Kirche auf dem nahen Werderſchen Markt und dem Schauſpielhaus am Gendarmenmarkt. Bei der Feier der Eröffnung um die Mittags⸗ ſtunde waren anweſend Vertreter der preußiſchen Staatsregierung und der Stadt Berlin, der Vor⸗ ſtand und die Mitglieder des Architekten⸗ und Ingenieurvereius, des Veranſtalters der jährlichen Schinkelfeier, Vertreter der Wiſſenſchaft und Kunſt, der Architektur vor allem und zahlreiche Verehrer der Bauſchöpfungen und der Baugewinnung Schin⸗ kels. Der Direktor der Nationalgalerie, Geheim⸗ rat Juſti, begrüßte die Erſchienenen. Er erzählte von der Geſchichte der Schinkel⸗Beuthſchen Samm⸗ lungen, die nach einer abenteuerlichen Wanderung und allzulanger Zeit der Unzugänglichkeit nunmehr durch Gemälde Schinkels aus der Nationalgalerie vermehrt, an günſtigſter Stelle ein würdiges Heim gefunden hätten, das ſich als ein lebendes Denkmal des Meiſters erweiſen werde. Ein Gang durch das neue Muſeum, deſſen Erd⸗ geſchoß ſeinem Freunde Beuth zugeeignet iſt, zeigt, daß es kaum einen Bezirk gibt, in dem Schinkel nicht Meiſter war. Der Kreis, den ſein Wirken er⸗ füllte, wird demonſtriert durch die großartige Mannigfaltigkeit der ausgeſtellten Eutwürfe und Bilder, die ſich zuſammenfügen zu einem Denkmal des preußiſchen Klaſſizismus, alſo würdigſter Ehrung ihres Schöpfers. Letzte Meloͤungen Waſſereinbruch auf Zeche Engelsburg — Bochum, 18. März. Auf der in Bochum ge⸗ legenen Schachtanlage Engelsburg der Vereinigten Stahlwerke ereignete ſich heute nacht ein ſtarker Waſſereinbruch. Die tiefſte Sohle von Engelsburg nebſt Pumpenanlage ſteht unter Waſſer. Die Pum⸗ pen der oberen Sohle ſind in Betrieb. Die Beleg⸗ ſchaft der Nachtſchicht konnte rechtzeitig zurück ⸗ gezogen werden. Exploſton einer Taukſtelle — Berlin, 13. März. In der neuen Friedrſch⸗ ſtraße in der Nähe des Alexanderplatzes explodierte, wie die„B..“ meldet, heute vormittag eine Tank⸗ ſtelle. Vor der Tankſtelle war von einem Laſt⸗ wagen ein Benzinfaß herabgerollt und gegen eine Baubude geſtoßen, in der ſich ein glühender Ofen befand. Durch die Hitze entzündete ſich das Benzin und es entſtand eine Stichflamme. Das Feuer rankte ſich an der Faſſade des dreiſtöckigen Hauſes, in dem ſich die Tankſtelle befindet, empor und alle dort be⸗ ſchäftigten Perſonen brachten ſich fluchtartig in Sicherheit. Es war auch die höchſte Zeit, denn einige Sekunden ſpäter entſtand eine große Explo⸗ ſion, durch die die Tankſtelle zerſtört und ein Teil des Gebäudes ſchwer beſchädigt wurde, Maſſenflucht politiſcher Gefangener — Teheran, 13. März. 130 Gefangene, die größten⸗ teils wegen polttiſcher Delikte verurteilt worden wa⸗ ren, ſind aus dem kürzlich erbauten Zentralgefängnis in Teheran ausgebrochen. Sie haben vier Wär⸗ ter getötet und Waffen in ihren Beſtitz gebracht. Geſtern befanden ſich die meiſten von ihnen noch in Freiheit. nach Deutſchland. wiederſehen. Seinem künſtleriſchen Schaffen war eigentümlich, daß er bei allen ſeinen Werken keinerlei Konzeſſi⸗ onen an den ſogenannten Publikumsgeſchmack machte. Seine Arbeiten ſind nicht das Ergebnis seiner genialen Intuition, ſondern jedes Detail wurde bis ins Kleinſte ſorgfältig vorbereitet. Der Film, der Murnau mit einem Schlage welt⸗ berühmt gemacht hat, war„Der letzte Mann, mit Emil Jannings. Mit dieſem Werk, das zugleich einer der größten Publikumserfolge war, hat ſich die deutſche Filmkunſt Amerika erobert. Deutſche Künſtler wurden danach in zunehmendem Maße nach Hollywood geholt. Emil Jannings feierte große Triumphe in Amerika. Murnau ſelbſt ging nach Amerika zu Fox. Aber hier akklimatiſierte er ſich nicht ſo raſch wie viele andere deutſche Künſt⸗ mer, im Gegenteil, er wahrte ſeine Eigenart und ihr verdankte er auch ſeinen zweiten, vielleicht noch größeren Erfolg„Sonnenaufgang“. In dieſem Film, der nach Sudermanns„Reiſe nach Tilſit“ gedreht worden iſt, brachte Murnau Janet Gaynor, ſeine eigene Entdeckung, heraus. Spätere Arbeiten, wie z. B.„Die vier Teufel“ ſind durch Murnaus Kunſt ausgezeichnet. Sie fanden allerdings nicht den gleichen Anklang wie ſeine früheren Werke. Man kann ſich kaum vorſtellen, daß in dem Welt⸗ konzert der Filmſchaffenden Murnaus Inſtrument nicht mehr zu vernehmen ſein wird. Er ſchien wie kein anderer dazu berufen zu ſein, die künſtleriſche Murnau wird die Heimat nicht Note des Tonfilms zu pflegen und Werke eigener Art herauszubringen. Schon jetzt geht dem hinter: laſſenen Werk Murnaus,„Tabu“, der große Ruf des Künſtlers voraus. Es ſoll eine der bedeutendſten Leiſtungen ſein, die bisher auf dem Gebiete des Ton⸗ films gezeigt worden ſind. Auch wir ſind gern be⸗ reit, dieſer Arbeit Vorſchußlorbeeren zu zollen. Went man ſich nur einmal darauf beſinnt, wie Murnau ſeinerzeit in„Der letzte Mann“ mit aller Tradition brach, wie er zum zweiten Male, aber viel erfolg⸗ reicher als im erſten Werk, radikal auf jeden Zwi⸗ ſchentitel verzichtete, und das Filmgeſchehen allein aus Bildeindrücken hervorgehen ließ, wird erkennen, daß Murnau auf künſtleriſchem Gebiete ſtets etwas zu ſagen hatte. Der Eruſt, mit dem er ſchuf, und ſeine künſtleriſche Reife ſtellten ihn in die erſte Linie der Filmſchaffenden. 4 * nach bal Aut! wer! kön dem ſt x 0 der mög ligte von 1 Ha! 2 Reit Erhe mög Ant! Pler aufli trag, gen hat wür Fine furt⸗ nutz: wür Krei Kai Auti * werd Pflüt ba d Kre M ü wird mitte gem gang Krei⸗ gers, * ßenb geſte. Obe der Dem und Kind dauo tätsa Kran * den! Sch! den! kran! * Stra I. Seit kiefbl ſchnei zeitig Quec fink am 2 geme Mitti Kaltl berbu um met das e 1 — 14 Freitag, 13. März 1931 Die Autoſtraße Hamburg-Mannheim-Vaſel Im Reichstag iſt ein Antrag eingebracht worden, nach dem für die Beuutzung von Auto⸗ bahnen, die ausſchließlich für die Bedürfniſſe des Autoverkehrs von Privatunternehmungen errichtet werden, eine Sondergebühr erhoben werden könne. Dieſer Antrag ſtellt einen erſten Schritt auf dem Gebiete der Schaffung von Autofern⸗ ſtraßen dar. Bei der Lage der Staatsfinanzen iſt der Bau ſolcher Fernſtraßen durch die Länder un⸗ möglich. Darum wollen die intereſſierten und betei⸗ ligten Kreiſe von ſich aus die Initiative zum Bau von Autobahnen ergreifen. In erſter Linie iſt dabei — wie die„Frankf. Ztg.“ meldet— an die Strecke Hamburg— Mannheim— Baſel gedacht. Das Blatt teilt ferner mit: Schon im vorigen Reichstag war der Antrag eingebracht worden, die Erhebung von Gebühren auf beſonderen Autoſtraßen möglich zu machen. Der Verkehrsausſchuß hatte dem Antrag bereits zugeſtimmt, ſeine Annahme im Plenum war aber durch die vorzeitige Reichstags⸗ auflöſung unmöglich geworden. Der erneute An⸗ trag, deſſen Einbringung auf die eifrigen Bemühun⸗ gen des Hafraba⸗ Vereins zurückzuführen iſt, hat diesmal wohl mehr Ausſicht auf Annahme. Das würde bedeuten, daß die Rentabilität und damit die Finanzierung einer Autobahn Hanſaſtädte— Frank⸗ —— furt Mannheim—Baſel durch Erhebung von Be⸗ nutzungsgebühren wahrſcheinlich gemacht würde. Es iſt ſchon vor einiger Zeit in Hafraba⸗ Kreiſen angedeutet worden, daß aus län diſches Kapital ſich für die Finanzierung einer ſolchen Autobahn intereſſieren würde. * * Volksbad in der Neckarſtadt kann beſichtigt werden. Der von der Stadt, Ecke Mittel⸗ und Pflügersgrundſtraße erſtellte Neubau eines Volks⸗ bades für die Neckarſtadt, verbunden mit einer Kreisſtelle des Fürſorgeamts und einer Mütterberatungsſtelle für das Jugendamt, wird am Sonntag, 15. März, in der Zeit von vor⸗ mittags 11 Uhr bis nachmittags 4 Uhr für die all⸗ gemeine Beſichtigung freigegeben. Ein⸗ gang zum Volksbad von der Mittelſtraße und zur Kreisſtelle und Mütterberatungsſtelle von der Pflü⸗ gersgrundſtraße. * Fuß abgefahren. Beim Ueberſchreiten der Stra⸗ ßenbahnſchienen bei der Wohlgelegenſchule wurde geſtern nachmittag die 7 Jahre alte Tochter eines Oberſekretärs von einem Straßenbahnwagen der Linie 10 erfaßt und etwa 8 Meter fortgeſchleift. Dem Kinde wurde der linke Fuß abgefahren und das rechte Bein aufgeſchlitzt. Außerdem trug das Kind eine Kopfverletzung und innere Verletzungen danon. Es wurde von dem herbeigerufenen Sani⸗ kätsauto in bedenklichem Zuſtande nach dem ſtädtiſchen Krankenhaus verbracht. * Freiwilliger Tod. Geſtern früh hat ſich ein in den k⸗Quadraten wohnhafter 31 Jahre alter lediger Schloſſer in ſeinem Zimmer erhängt. Nach den Umſtänden iſt anzunehmen, daß die Tat auf krankhaften Zuftand zurückzuführen iſt. * Baum über die Straße geworfen. Auf der Straße Schwetzingen Friedrichsfeld legte am Mitt⸗ woch der ſtarke Sturm einen Baum über die Straße, Da ſich der Vorfall auf Seckenheimer Gemarkung ereignete, wurde um.05 Uhr abends die Wache II der Berufsfeuerwehr alarmiert, die das Verkehrs⸗ hindernis beſeitigte. * Berichtigung. Die im Bericht über die V. D..⸗ Veranſtaltung erwähnte 2. Vorſitzende der„Union der Minderheitenligen“, die ſchon ſo oft ſich für unſere deutſchen Belange mit größter Tatkraft ein⸗ 7 hat, iſt die Holländerin Frau Bakker van oſſe. Tiefer Winter in den Alpen In den Alpen ſcheint endlich einmal die Sonne! Seit Wochen wölbt ſich zum erſten Mal wieder ein liefblauer wolkenloſer Himmel über den tiefver⸗ ſchneiten Bergen. Mit der Aufheiterung trat gleich⸗ zeitig ein Temperatur rückgang ein, der die Queckſilberſäule in wenigen Stunden um 25 Grad inken Ueß. Während in 1500 Meter Meeeshöhe am Dienstag in den Abendſtunden 10 Grad Wärme gemeſſen wurden, konnte in den Morgenſtunden des Mittwochs 15 Grad Kälte abgeleſen werden. Der Kaltlufteinbruch war mit einem Schneeſturm verbunden, der die Schneehöhe in geſchützten Lagen um über 30 Ztm. vermehrte, an freien Flächen meterhohe Verwehungen brachte. So blieb das erſte Kursauto der Raupenſchlittenlinie auf den Arlberg auf halber Höhe im Schnee ſtecken und mußte umkehren. Nachdem die Verwehungen frei⸗ geſchaufelt waren, konnten die ſpäteren Kurſe durch⸗ geführt werden. Die Teilſtrecke Waldhäuſe l St. Ehriſtoph iſt immer noch nicht befahrbar. Auch die Lawinengefahr iſt immer noch nicht heſeitigt. Durch den Sturm, der mit unverminderter Stärke anhält, werden große Schneemengen auf die verharrſchten Hänge geblaſen und bilden durch die Abrutſchmöglichkeit auf der glatten Unterlage eine große Gefahr. Durch den Sturm bieten trotz der blendenden Sonne die Touren keinerlei Genuß. Die ö Schneeunterlage wechſelt auch raſch vom tiefen Pulver zu eiſigem Harſch, ſo daß größte Vorſicht beim Fahren anzuwenden iſt. Landſchaftlich bieten die Alpen gegenwärtig das Schönſte, was man ſich denken kann. Die Wälder ſind tiefverſchneit wie im Winter und die freien Flächen weiſen keinerlei Unebenheiten auf. tt — 1 Neue Mannheimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe Deutſchland und die Weltwirtſchaftskrije Frau Oberregierungsrat Clara Mende, Mit⸗ glied des Reichswirtſchaftsminiſteriums ſprach am Donnerstag abend in der Frauengruppe der D. V. P. vor einem ſtark intereſſierten Hörerkreis. Iſt doch vielleicht keine Frage heute von ſo ein⸗ ſchneidender Bedeutung für das geſamte Volkswohl als gerade die Wirkung der Weltwirtſchaftskriſe auf die deutſche Wirtſchaft. Nach den Begrüßungsworten Frau Hoffmanns, der Vorſitzenden der Frauengruppe, überbrachte Frau Mende zunächſt die Grüße unſeres badiſchen Ab⸗ geordneten, des verehrten Reichsaußenminiſters Dr. Curtius, und wies auf die Aufbaumöglichkeit innerhalb der Partei hin unter der Führung von Curtius und Dingeldey. Mit Recht betonte ſie, daß wir innerhalb der deutſchen Grenzen der Wirkung einer Perſönlichkeit wie Curtius lange nicht ſo ge⸗ recht werden, als es die Auslandspreſſe tut. Dingel⸗ dey und Curtius ſind Männer klarſten Willens und ſtärkſter Kraft, aber wir müſſen ſie davon behüten, daß ſte Raubbau mit ihrer Geſundheit treiben und uns lange erhalten bleiben. Beide haben aber auch, wie Frau Mende treffend ausführte, Verſtändnis für die Wirtſchaft, unter der die Rednerin aber nicht nur die Schwerinduſtrie, ſondern auch die Handwer⸗ ker und Gewerbetreibenden gleichermaßen verſteht. Es darf nicht heißen„Politik oder Wirtſchaft“, ſondern es muß heißen„Politik und Wirtſchaft“. Wie eng dieſe Fragen zuſammenhängen, zeigen uns ja die Folgen des Krieges, die eine Umſchichtung in ſozialer Hinſicht wie in der Produktion mit ſich brachten; die ſich aber auch mehr und mehr in den ſog. Siegerſtaaten einſtellen. Sehr deutlich und klar wußte Frau Mende vor den Gefahren zu warnen, die entſtehen, wenn immer wieder verlangt wird: „Kauft nur deutſche Waren!“ Vom nationalen Standpunkt allein aus geſehen, durchaus richtig, aber erſt die Ausfuhr bringt das Kapital ins Land. Stark zu denken gaben die Berichte über den Rückgang unſerer Kunſtſeide in den Großabneh⸗ merſtaaten, wie Frankreich und Ungarn, der Schiffs⸗ bau Ingoſlawiens auf eigenen Werften ſtatt in Deutſchland oder England, oder die Wirkung des Boykotts unſerer Landwirtſchaft gegen finniſche Butter und Käſe auf die deutſche Eiſenwaren⸗ und elektriſche Induſtrie. Holland und Argentinien kaufen nur in den Län⸗ dern, die bei ihnen kaufen, Argentinien jetzt haupt⸗ ſächlich in England. Die Oſtgrenzländer, die die Ma⸗ ſchinen bei uns kauften, ſtellen jetzt ſelbſt her. Brach liegen eine Reihe Erwerbszweige, z. B. die ehemals blühende Wachs perlen in duſtrie hoch im Thüringerwald, die von der billigeren franzöſiſchen und fapaniſchen Wachsperle verdrängt wurde, wo⸗ durch Hunderte von Menſchen ihren Erwerb ver⸗ loren. Frau Mende wies darauf hin, daß keine Mög⸗ lichkeit vorläge, den Import des ausländi⸗ ſchen Obſtes zu verhindern, ſolange nicht unſere Landwirte ſich mit Züchten von winterharten Edel⸗ ſorten befaſſen. Sehr ausführlich ſprach Frau Mende über die Ratio naliſjerung, vor deren Verallgemeinerung im Haushalt ſie dringend warnte. Je ſorgfältiger die Einzelwirtſchaft gepflegt wird, deſto größer der Erfolg für die Volkswirtſchaft. Das Problem der Ar beitsloſig kett, die wir zu einem gut Teil auf das uns fehlende ſtehende Heer zurückführen müſſen, wodurch nicht nur Hunderttauſende junger Menſchen von der Straße wegkämen, ſondern auch Taufſende von Hand⸗ werkern und Gewerbetreibenden Beſchäftigung und Brot finden könnten, behandelte die Rednerin mit ebenſolcher Offenheit wie die Frage der Doppelverdiener, die ſie als eines der ſchwerſten derzeitigen Probleme betrachtet. Die vielen zurückkehrenden Auswanderer, die unendlich vielen Flüchtlinge und Vertriebenen aus den Grenzlanden ſchufen eine Ueberproduk⸗ tion an Menſchenkraft. So begreiflich es iſt, daß für Alle geſorgt werden muß, ſo ſind es doch erſchütternde Zahlen, wenn man ſich vergegenwärtigt, daß 72 Prozent der deutſchen Bevölkerung heute einen mehr oder minder großen Anſpruch auf irgend⸗ welche Verſorgung hat als Folge des Krieges: Kriegshinterbliebene, Kriegsbeſchädigte, Flüchtlinge, Sozial⸗ unnd Kleinrentner und— Arbeitsloſe. Für ſie alle ſoll der Staat ſorgen, und ſo iſt aus dem Arbeitsſtaat Deutſchland ein Verſor gung s⸗ ſt a alt geworden. Weder Beamtenabbau noch Lohn⸗ ſenkung können hier eine Aenderung herbeiführen — im Gegenteil, es vermindert die Kaufkraft und weitere Arbeitsloſigkeit iſt die Folge. Es bedeutet keinen Troſt für uns, wenn die Wirt⸗ ſchaftskriſe nicht nur uns, ſondern auch(mit Aus⸗ nahme Frankreichs und Dänemarks) alle anderen Länder ergriffen hat, denn letzten Endes ſind wir doch die Leidtragenden. Frau Mende nannte alle die Länder, die jetzt dieſe Kriſe durchkämpfen: Süd⸗ amerika, Nordamerika, England uſw., und beleuchtete dieſe Notlage. Notwendig zur Geſundung iſt eine weſentliche Vereinfachung unſerer Stenererhebung, denn es iſt doch äußerſt bedenklich, daß die Erhebung der Steuern ein Fünftel der erhaltenen Beträge für die Verwaltung ver⸗ ſchlingt. Deshalb brauchen wir nicht nur einen von einer Partei durchaus unabhängigen Wirtſchafts⸗ miniſter, ſondern auch einen energiſchen Finanz⸗ miniſter. Anleihen aus dem Ausland dürfen nicht mehr aufgenommen wenden, auch nicht von den Kom⸗ munen; die Landesparlamente, die Unſummen ver⸗ ſchlingen, ſind überflüſſig. Um überhaupt zu einer Löſung aller dieſer unendlich ſchwierigen Aufgaben zu kommen, müſſen die verautwortlichen Perſön⸗ lichkeiten nicht von der Partei, ſondern nur ihrer Fach kenntniſſe wegen gewählt werden. Die Darlegungen Frau Mendes zeigten, daß ihr Arbeitsfeld ſehr groß und verantwortungsvoll iſt. Ihre praktiſche Einſtellung als Frau gibt ihr die Fähigkeit, dieſen ganzen Problemen zielbewußt gegenüberzutreten, um die beſte Löſung zu finden. Ohne eine tatkräftige Unterſtützung unſerer Außen⸗ politik aber und ohne energiſche Fortſetzung des Kampfes gegen die Kriegsſchuld lüge und damit Erzwingung der Reyiſtion des Verſail⸗ ler Vertrags iſt ein Wiederaufſtieg undenkbar. Herzlicher Beifall dankte Frau Mende, und Frau Hoffmann gab ihm beredten Ausdruck. Die vielen intereſſanten und neuen Momente werden viele zum Nachdenken anregen und manchen belehrt haben über feinſte Zuſammenhänge, die wir ſonſt kaum ahnen. Hoffentlich haben wir bald wieder die Freude, Frau Mende in größerem Kreiſe hier ſprechen zu hören. —„ Arme kraurige Modepuppe „Wer hätte es auch gedacht——— meinte die elegante Modepuppe im Schaufenſter mit reſigniertem Seufzer zu ihrem nicht weniger eleganten Vis⸗a⸗vis. Ich wäre ſogar froh, wenn man mir den allerbillig⸗ ſten Kaninmantel umhängen würde, geſtand ſie ſich in ihrer Hilfloſigkeit, aber ich habe mich ja geweigert, nicht allerletzte Modelle zu tragen. „Du findeſt Dich eben dazu prädiſtiniert, nur luxeriöſe Koſtbarkeiten zu tragen,“ ftel ihr eine an⸗ weſende Modedame im praktiſchen Koſtüm und Pelz in den eben unterbrochenen Gedankengang,„Deine Nobleſſe würe es doch unter ihrer Würde erachten, einmal nicht der perſoniftzierte letzte Modeſchrei zu ſein,“ verſetzte ſie ihr hämiſch in ſtillem Neid.„Wer hätte es aber gedacht, daß es noch einmal ſo kalt wird,“ verteidigte ſich die Angegriffene„—— und überdies iſt doch in wenigen Tagen Frühlings⸗ anfang,“ unterſtützte ſie ein farbenfreudiger, hauch⸗ dünner, tonangebender Nachmittags⸗Mannequin. „Wenn ihr auch nicht davon überzeugt ſeid, daß nur durch meine Grazie dieſe Frühfahrstvilette zur Gel⸗ tung kommt,“ wurde der Kampf wiederum eröffnet, „ſo läßt es ſich doch nicht verhehlen————„daß wir frieren,“ wurde ſie unſanft unterbrochen,„und ſelbſt Deine duftige Toilette nicht den Schnee und die Kälte verſcheucht.“ Arme, frierende Modepuppen, dachte ich und ver⸗ ließ mein Verſteck, von dem aus ich das Intermezzo belauſcht. Ich betrachtete meine weinig ſchönen Ueber⸗ ſchuhe und meinen ſchützenden Wintermantel, die zwar gar nicht mit dieſen hypereleganten Frühlings⸗ boten konkurrieren konnten, in mir aber durch ihre Zweckmäßigkeit keinen Neid gegen die beſitzloſe Pracht dieſes verfühten Daſeins aufkommen ließen. Ein Hoffnungsſchimmer war jedoch ſichtbar— die Sonne ſandte wärmende Strahlen durch das Schaufenſter, von denen ſich die ſchönen Puppen dankbar umſchmei⸗ cheln ließen. M. Das neue Rußland und der deutſche Nationalismus Auf Veranlaſſung der hieſigen Ortsgruppe des Jung ⸗ Nationalen Bundes ſprach geſtern abend im alten Rathaus Dr. Hans Ebeling⸗ Krefeld, der bekannte Na⸗ tionaliſtenführer, über das neue Rußland und den deutſchen Nationalismus. Man konnte ſich ſeine Ausführungen etwas klarer vorſtellen, eingeſtellt auf die Tatſache, daß die meiſten Zuhörer gekommen waren, um wirklich etwas Neues zu erfahren. Der Redner, der vor kurzem aus Rußland zurückgekehrt iſt, gab zu, daß der Lebensſtan dard in Rußland weit niedriger ſei als der deutſche iſt. Es ſet daher nicht möglich, von einem Sowjetparadtes zu reden. Das war ſo ungefähr alles, was mau über die innerruſſiſchen Verhältniſſe erfuhr. Dabei hatte der Reͤbner ſeinem Vortrag die Behauptung vorausgeſchickt, daß die deutſche Preſſe in ihrer überwiegen⸗ den Mehrheit unrichtige Informationen über Rußland er⸗ halte. Mindeſtens handle es ſich faſt ſtets um einſeitig be⸗ einflußte Meldungen. Was das Verhältnis Deutſchlands zu Rußland an⸗ belangt, ſo ſtellte Dr. Ebeling feſt, daß infolge der Verſuche, ruſſiſche Induſtrieaufträge zu erhalten, die Rußlandhetze etwas gedämpft worden ſei. Jedenfalls werde der kom⸗ mende Weltkrieg gegen Rußland ohne Deutſchland geführt werden, was nicht ausſchließe, daß das Reich dann wahr⸗ ſcheinlich auseinanderfalle in ſeinen Gruppierungen für und gegen die Sowjets. Die drei Perioden der ruſſiſchen Revolution, nämlich Volkserhebung, Bürgerkrieg und Auf⸗ bau, glaubt Dr. Ebeling auch für Deutſchland voraus⸗ zuſehen. Jedes Zuſammengehen mit einem Weſtſtaat hält er für unmöglich. 5 In der Diskuſſion ſtimmten die kommuniſtiſchen Reoͤner den Ausführungen Dr. Ebelings im weſentlichen zu. Ein Nattonalſozialiſt entwickelte dann ſeine gegenteiligen An⸗ ſichten über das Problem. Auf jeden Fall dürfte nur der geringſte Teil der meiſt jugendlichen Zuhörer den Vortrag Dr. Ebelings voll verſtanden haben. * Apollo⸗Theater. Der Illuſtoniſt Kaßner wird mit ſeiner grandioſen Zauberſchau und eigenem Vartiete⸗Teil im Apollo⸗Theater das Programm vom 16.—31. März be⸗ ſtreiten. Kaßner iſt der erſte und einzige Zauberer, der einen lebendigen Elefanten verſchwinden läßt. REOGIE Sport- GAR ETTE 3. Seite/ Nummer 122 Kommunale Chronik Erlaß der Lotterieſteuer für Baden⸗Baden * Baden⸗Baden, 12. März. Die Stadt Baden⸗ Baden war im November vorigen Jahres aus dem während der Fremdenſaiſon im Kurhaus betriebenen Geſchicklichkeitsſpiel zur Lotterteſteuer in Höhe von rund 145000 Mark herangezogen worden, ein Betrag, der um weit mehr als 200 v. H. über den Spiel⸗Reingewinn hingusging. Das Reichsfinanz⸗ miniſterium hat nun auf die Vorſtellung der Stadt⸗ verwaltung hin dieſe Steuer erlaſſen unter der Vorausſetzung, daß in Zukunft nach vorherigem Einvernehmen mit Polizei und Finanzverwaltung andere Arten von Geſchicklichkeitsſpielen in Betrieb genommen würden. Kleine Mitteilungen Die Stadtgemeinde Walldürn hat zur Hebung der Arbeitsloſigkeit die Durchführung größerer Tiefbau⸗ arbeiten beſchloſſen. Es handelt ſich dabei zunächſt um den Ausbau des Kanaliſationsnetzes auf der Strecke obere Vorſtaötſtraße, Schmal⸗ und Klopfergaſſe. Vorgeſehen iſt ferner die Inſtandſetzung und Beſchotterung der Wald⸗ wege. Die Gewinnung des erforderlichen Steinmaterials bringt ebenfalls Arbeit. Die Zahl der Arbeitsloſen beträgt zur Zeit 330 Perſonen, darunter 35 Frauen. Die Ziffer iſt ſtändig im Steigen begriffen. Die Bürgermeiſter wahl in Hundheim(Amt Wertheim] verlief abermals ergebnislos. Somit haben ſechs Wahlgänge nicht vermocht. der Gemeinde ein Oberhaupt zu geben. Es bleibt nur noch die Ernennung eines kom⸗ miſſariſchen Bürgermeiſters Übrig. Was hören wir? Samstag, 14. März .15: Frankfurt: Frühkonzert. 11.00: Frankfurt und Mühlacker: Von der deutſchen Wehe: lus dem Plenarſitzungsſaal d. vorl. Reichswirt⸗ ſchaftsrats: Eröffnungsfeier der Reichshandwerks⸗ woche.— Geſang und Anſprachen. 12.30: München: Deutſche und italieniſche (Schallplatten.) 1305: Langenberg: Mittagskonzert: Leomavallo uſw. 15.20: Frankfurt: Stunde der Jugend. 16.15: Heilsberg: Konzert: Weber, Smetaua uſw. 17.15: Wien: Oeſterreichiſche Komponiſten. 18.20: Langenberg: Was der Wanderer von den amtlichen Karten wiſſen ſollte. 18.30: Heilsberg: Aus der Neuroßgärter Kirche Königsberg: Motette„Marcus Paſſion“ von Kurt Thomas. 18.30: Wien: Iſt ein Flug in den Weltenraum möglich? 19.45: Langenberg: Luſtiger Abend. 20.00: Hamburg:„Friederike“, Singſpiel in ͤrei Akten von Franz Lehar. 20.00: Mühlacker: Urſendung:„Zeitung“. Ein Hörſpiel von Hans Walther Betz. Muſik von Kurt London. 20.00: München: Baumſteftenlenz fingt Schnaderhütpfl. 20.90: 20.10: 20.45: 21.00: 22.40: 28.00: Opernmuſik. Weber, Humperd inch, Wien: Operettenaufführung„Der fidele Bauer“, Operette von Leo Fall. 5 Leipzig: Feſtkonzert anläßlich des 70 jährigen Be⸗ ſtehens des Lehrergeſangvereins zu Weißenfels. München: Unterhaltungskonzert des Rundfunk⸗ orcheſters. Mühlacker:„Miſch⸗Sendung“(Nichtgewünſchtes zn ſtreichenl. Schumann, Sinding, Grieg uſw. Mühlacker: Aus der Stadthalle Stuttgart. Inter⸗ nationales Reit⸗ und Springturnier 1931. Mühlacker aus Berlin: Tanzmuſik. Dazwiſchen Uebertragungen vom 25. Berliner Sechstagerennen. Aus Maunheim 16.30—18.00: Nachmittagskonzert des Philhormoniſchen Or⸗ cheſters Mannheim. Leitung: Kapellmetſter Ludwig Becker. Geſangseinlagen von Sophie Karſt(So⸗ pran] vom Notionaltheater Mannheim. Aus dem Ausland 16.30: Genua: Unterhaltungskonzert: Molrezzi, Frimtl ufſw 20.00: Bern von Baſel: Sinfoniekonzert der Allgemeinen Muſikgeſellſchaft. 20.45: Tonlonſe: Kammermuſik: Schubert uſw. 22.30: Straßburg: Uebertragung der Tanzmuſik aus dem Caveau der Aubette. N MZ VEREUMS-AATEN DER Freitag, 13. März Odenwald⸗Club E..:: 87% Uhr abends: Lichtbildervortrag: Kreuz und quer durch den Speſſart. Redner: Herm. Ritter⸗Frankfurt M. Samstag, 14. März Verband der weiblichen Handels⸗ u. Bürvangeſtellten E. B. Ortsgruppe Mannheim, D 7. 10: Abends 8 Uhr im großen Saale des Kolpinghauſes, JI Nr. 18: Elternabend. Fräulein Margarete Schucker t⸗Berlin ſpricht über:„Jugend im Berufs⸗ und Lebenskampf“. Dienstag, 17. März n Verein: Abends 8 Uhr im Roſengarten⸗Muſenſaal: 6. Konzert Kurzſchriſtverein Gabelsberger von 1874, Haus Thoma; Schule, D 7. 22: Dienstags und Freitags 19.30—21.00 Uhr: Anfänger⸗ und Fortbildungskurſe für Einheitskurzſchrift. Donnerstag, 19. März Badiſch⸗Pfälziſcher Luftfahrtverein, Mannheim: Treffpunkt jeden Donnerstag abend im Palaſthoter Mannheimer Hof, Klublokal in den Kellerräumen neben der Weihenſtephanſtube.— Motorflugſchule jeden Abend ab 6 Uhr auf dem Flugplatz. — Nachdruck verboten.— C y d d Segen Nöte der Hände und des Geſichts ſotdie u Hauffarbe, insbeſondere aber bei dem ſo kane Je 8 2 17 5 verwendet man am beſten die ſchneeig⸗welße Creme Leodor„feiffrei (rote Packung),„fetthallig“(blaue Packung), gleichzeitig auch als vor⸗ Lobe Puderunterlage. Für Herren genügt eine Wenigkeit der Freme odor(fettfrei) auf 1 15 geſtrichen zur Erhöhung der Schaumlkraft der Raſterſeſfe. Tube 60 Pf. und 1 Mark, wirkſam unterſtützt durch Lendor⸗ Edel⸗Seife, Stud 50 Pf. in allen Chlorodont⸗Verlaufsſtellen zu haben. 4, Seite Nummer 122 Strenger Winter im Odenwald st. Aus dem Odenwald, 13. März. Der verſpätete Winter brachte auf den Höhen des Odenwaldes eine anſehnliche Schneedecke. Durch den ſtarken Oſtwind ſind Schneeverwehun gen, die die Straße ſperren, keine Seltenheiten. Die Land⸗ wirte zogen wieder ihre Schlitten aus den Scheunen. Jetzt tönt überall das Schellengeläute der Pferde. Der Boden iſt durch die Nachtkälte feſt zugefroren, ſo daß es dieſes Jahr wohl April wird, bis mit der Ausſaat begonnen werden kann. Hart trifft unſere Stand⸗ und Zugvögel dieſer nochmalige Winter⸗ einbruch. Viele Zugvögel ſind ſchon da oder auf der Durch⸗ reiſe nach Norden. Ja manche Hohlniſter haben bereits Eier, die wohl durch die Kälte auch zugrunde gehen. Die Külte und der eiſig kalte Schneewind treibt die Vögel in Scharen in die Bauernhöfe. Jeder Bauer hilft dieſen armen Tieren. Die Kinder legen Weizen, Mohnſamen, fette Fleiſchſtückchen und Fett aus, die von den Vögeln den ganzen Tag umſchwärmt werden. Selbſt Haſen und Rehe finden bei dem ſchneidigen Wind und dem hohen Schnee kein Futter mehr. Die Jagdpächter fahren Heu und Welſchkorn an die Futterplätze, um den hungrigen Tieren etwas zu helfen. Draußen auf den Feldern ſitzen die Raben in Scharen. Die Rebhühner laufen noch in Ketten, denken alſo noch nicht an das Paaren. Nach dem Verhalten dieſer Vögel iſt noch mit weiterer Kälte und mit weiterem Schnee zu rechnen. Der verſpätete Winter hat nur den Vorteil, daß die Bäume ſpät zum Blühen kommen, alſo nichts erfrieren kann. Die zu frühe Blüte im Vorjahr war ſchuld am der Obſt⸗ mißernte. Die Holzverſteige rungen gehen lang⸗ ſam dem Ende entgegen. Die letzten erbrachten durch die Kälte beſſere Preiſe beim Brennholz, aber ſie ändern das ſchlechte Reſultat nicht ab. Die Gemein⸗ den müſſen eben mit einem Drittel weniger Ein⸗ nahmen rechnen. ** Zum erſten Male ſeit 31 Jahren wieder Bahnſchlitten * Raſtatt, 13. März. Infolge der großen Schnee⸗ maſſen wurde am Mittwoch zum erſten Mal wieder ſeit 31 Jahren der Bahnſchlitten durch die Straßen Raſtatts geführt. Mit vier Pferden be⸗ ſpannt nahm das ehrwürdige Vehikel den Kampf mit den Schneemaſſen auf. Den Störchen iſt es zu kalt * Kehl, 12. März. Am Mittoch kreiſten drei Störche in großer Höhe über unſerer Stadt. An⸗ ſcheinend ſagte ihnen das noch meterhoch mit Schnee bedeckte Neſt nicht zu, denn ſie zogen nordwärts davon. Erſt in den Abendſtunden ließ ſich wiederum ein vereinzelter Storch hier ſehen, ohne ſich aber niederzulaſſeu. —.— Aus Vaden „Do gibts nix Heil!“ Heidelberg, 12. März. Im„Heidelberger Tag⸗ blatt“ leſen wir folgende ergötzliche Geſchichte: Kamen dieſer Tage zwei Bauernfrauen mit ihren hoch⸗ getürmten Markthandwagen die enge Heidelberger Hauptſtraße dahergefahren, eifrig miteinander Zwie⸗ ſprache haltend. Natürlich ließen ſie dabei die Ver⸗ kehrsvorſchriften außer Acht. Plötzlich ſtand einige Schritte vor ihnen ein Schupo und ſtreckte die Hand in die Höhe. Hocherfreut, einem Geſinnungsgenof⸗ ſen begegnet zu ſein, ſtreckten die zwei ihre Hände ebenfalls in die Höhe und riefen„Heil!“„Do gibts nix Heil!“ rief der Schupo,„ich muß Eich uffſchreiwe, weil ihr nit rechts'fahre ſeid!“ Be⸗ ſtürzte Mienen der beiden Verkehrsfünderinnen und dröhnendes Gelächter der Zuſchauer. Für 20 000 Mark Pelzwaren geſtohlen Karlsruhe, 13. März. In der vergangenen Nacht würde in das Pelzwarengeſchäft von Auguſt Sauer⸗ wein ein ſchwerer Einbruch verübt. Die Pelz⸗ marder ſchnitten mit einem Glasſchneider ein Loch in das Schaufenſter und gelangten ſo in das Innere des Geſchäfts. Nach den bisherigen Feſtſtellungen beträgt der Wert der geſtohlenen Pelzwaren 20000 Mark. Die Ermittlungen ſind noch im Gange. Die Verhaftung des Verbrecherpaares * Lörrach, 19. März. Zu der gemeldeten Feſtnahme des langgeſuchten Verbrecherpaares in Well teilt die dortige Gendarmerie noch folgendes mit: In Weil wurde ein verdächtiger Mann feſtgenommen, ber ſich unter fal⸗ ſchem Namen ſeit einigen Tagen bereits in Efringen eine Wohnung gemietet hatte. Es ſtellte ſich heraus, daß mit dem Verhafteten ein ſchwerer Junge der Polizei in die Hände gefallen iſt. Es handelt ſich um den in Täbingen, Oberamt Rottweil(nicht Tü⸗ bingen) geborenen Eugen Mattes, der von etwa zehn deutſchen Staatsanwaltſchaften wegen der ver⸗ ſchiedenſten Vergehen geſucht wird, ſo wegen Auto⸗ diebſtahls, Schaufenſtereinbrüche, Betrügereien u. a. Nach der Verhaftung machte er einen Fluchtver⸗ ſu ch. Es gelang dem verfolgenden Gendarmerie⸗ wachtmeiſter erſt nach einer Verfolgung bis Fried⸗ lingen, den Flüchtigen einzuholen und feſtzunehmen. Am Abend konnte dann auch die mit dem Verbrecher zuſammenlebende Emilie Gerſtel, eine geſchiedene Frau aus Kaiſerslautern, feſtgenommen werden. Es ſtellte ſich heraus, daß auch dieſe bereits von acht Behörden geſucht wird. Die Beiden wurden ins Amtsgerichtsgefängnis Lörrach überführt. Ein Neungigjähriger Veteran * Biederbach(Amt Waldkirch), 12. März. Der Landwirt Wilhelm Bürger vom Fiſchermarteshof in Biederbach kann morgen in körperlicher und geiſtiger Friſche ſeinen 90. Geburtstag feiern. Sowohl 1866, als auch 1870%½1 kämpfte er mit Aus⸗ zeichnung. Erſt vor zehn Jahren übergab er ſeinen Hof ſeinem Enkel Heinrich Burger. Im Gemeinde⸗ leben ſpielte er eine Rolle. Auch war er in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts als Bezirksrat nach Waldkirch gewählt worden. * Eppingen, 13. März. Der Geſchüftsleiter der Stäbtiſchen Sparkaſſe Eppingen, Heinrich Müller, iſt in Heidelberg im Alter von 49 Jahren geſtorben. * Bühl, 13. März. Im Alter von 76 Jahren ſtarb im hieſigen Krankenhaus der Optiker Bernhard Wohlgemuth. W. war in ganz Mittelbaden eine wohlbekannte Perſönlichkeit. Jahraus, jahrein be⸗ ſuchte er mit ſeinen Barometern und Thermometern, die er zum Verkauf anbot, die einzelnen Gemeinden. Di deliebſen feland Herrenschuhe 2zu cdas bewöhrle Erzeugnis Deuischlafſqs gròsster Herrenschuh- fabrik jeſæſ in noch grösserer Auswahl an formen, forben und Modellen. Nalænd. Herrenschoh G m. b. H. 12 Se Hohes Aller * Kehl, 12. März. Im Nebenort Sundheim kann heute der Dorfälteſte Georg Rapp 1 nach glück⸗ licher Geneſung von einer ſchweren Grippe ſein 9. Lebensjahr vollenden. Auch ſein Alters⸗ kollege Georg Sommer hat eine ſchwere Krankheit glücklich überſtanden. In Bodersweier bei Kehl feierte die Witwe Katharina Laſch, geb. Bags, in einer für dieſes Alter wirklich ſeltenen Rüſtigkeit ihren 97. Geburtstag. Der Gemeinderat ließ ihr ein Geldgeſchenk übermitteln. In Sand bei Kehl konnte die Witwe Michael Bendler ihren 90. Geburtstag feiern, was der Anlaß zu einer ſtim⸗ mungsvollen Gemeindefeier wurde. * Freiburg i.., 12. März. Seit Samstag wird der 83 Jahre alte Landwirt Karl Kiefer vermißt. Man vermutet, daß dem alten Mann ein Leid zu⸗ geſtoßen iſt. Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Zum Abſchluß der ſü Von einem Vorrunden⸗Abſchluß, wie er ſonſt üblich war, kann in dieſem Jahre allerdings nicht geſprochen werden. Während einzelne Vereine bereits Rückſpiele in der Vorrunde erledigten, ſind dieſe ſelbſt und andere noch mit Spielen im Rückſtand. Es iſt einleuchtend, daß unter ſolchen Umſtänden ein klares Bild der Geſamtlage nicht gewonnen werden kann und daß noch geraume Zeit ver⸗ gehen wird, bis der Meiſter, wie auch der Tahellenzweite in der Hauptrunde feſtſteht. Auch in Abteilung Südoſt ſteht der Meiſter noch aus, nur in Abteilung Nordweſt hat ſich Neu⸗JIſenburg ſo weit vor⸗ gearbeitet und ſolche Leiſtungen gezeigt, daß nur ganz ausnahmsweiſe Ueberraſchungen eine weſentliche Aende⸗ rung bringen können. Wie ein Kaleidoſkop wirbeln Siege und Niederlagen durcheinander und wie bisher bil⸗ den die beiden immer noch ungeſchlagenen Vereine Fürth und Fſenburg den Angelpunkt des treibenden Fuß⸗ ballrades. In der Meiſterrunde waren wohl die wenigſten darauf gefaßt, daß der Rhein⸗ meiſter S. V. Waldhof Bayern München wie Eintracht — alſo Spitzenanwärter— einwandfrei ſchlagen würde. Dadurch wurde die Poſition der Fürther weiter gefeſtigt. Nach der Niederlage von Bayern München in Karlsruhe wird es wohl nur geringem Zwetfel unterliegen, daß die Kleeblättler— wenn auch vielleicht knapp— als Erſte am Ziel landen werden. Den einzigen Vorbehalt, den man machen könnte, wäre, daß Fürth bei 8 Spielen nur brei auswärtige abſolvierte(Worms, Bayern, KFV.) und daß noch zwei ſchwere Spiele auf fremden Plätzen(Ein⸗ tracht, Waldhof) zu erledigen ſind. Die wieder aufgenommene Tätigkeit des Internationalen Hergert bei Pirmasens, die ſich im jüngſten Sieg auf dem ſchwierigen Böckinger Boden bereits auswirkte, muß als dritte Schwierigkeit für Fürth bezeichnet werden. Ein komplettes Pirmaſens muß man zu Hauſe jeden⸗ falls in Rechnung ſtellen. So ſteht es immer noch in Frage, ob Fürth nicht doch noch an dem einen oder anderen Gegner ſtraucheln wird; nur rein gefühlsmäßig kann man nach dem neuerlichen Rückſchlag für Bayern und Eintracht annehmen, daß Fürth der nun erlangte Vorſprung ſchließ⸗ lich reichen wird. Dem ſüddeutſchen Meiſter Eintracht ist der zweite Platz noch nicht einmal ſicher. Hier wird es ein recht inter⸗ eſſantes Rennen zwiſchen Frankfurt und München geben. Etwas mehr Ausſicht hat immerhin Eintracht, da die Frankfurter nicht unter dem Einfluß des ſtarken Spieler⸗ ausfalls wie München ſteht, das nie komplett antreten kann. Ein beſonders erſchwerender Umſtand in der all⸗ gemeinen Kalkulation bleibt im übrigen der außerordent⸗ lich ungeſunde Winter, der immer wieder im geſamten Voraus ſichtliche Witterung für Samstag, 14. März Noch meiſt heiter, Nachtfröſte, tagsüber mäßiges Ansteigen der Temperaturen; vorerſt keine neuen 5 Niederſchläge. Weller ⸗Nachrichten der VBadiſchen Landeswellerwarte Karisteuhe Beobachtungen der Landes wetterſtellen.36 Uhr vormittag See. Luft.. S 2 Wind öh. r Fr. Gente * E 888 85 duct. Strke Wertheim 1811 38 4 8. leicht halbbebeckt Königsſtuhl] 583 788,2—4 92 5 0 5 wolkenlos Karlsruhe 120% 8 3, NNO„ bedeckt ad Bad 2137571 K. ie Neßel Villingen 712 700,3/ 16% à2—8 ᷑-wW-X/;ö wolklg St. Blaſten 780— 11 3 15 fin— bdalbbedeckt Badenweil. 422 754,9 21 4— 86 N ö leicht Feldög. Hof 1275 628,3 11 8 11 88 friſch won Bab. Bürb. 51, eee e ch Nabe Durch die Entwicklung des Hochdruckrückens, der von England über Frankreich und Deutſchland hinweg nach dem Balkan verläuft, iſt der Einfluß des nordöſt⸗ lichen Sturmwirbels für Süddeutſchland nunmehr gebrochen. Bereits geſtern kam es nach unweſent⸗ lichen Schneefällen zu Aufheiterung, die noch an⸗ hält. Infolge Beſonnung ſtiegen die Temperaturen nachmittags einige Grad über den Gefrierpunkt; in der klaren Nacht führte die kräftige Ausſtrahlung aber wieder zu ſtärkerem Froſt(Gbene bis— 7, Baar— 20 Grad). Ausläufer der vom Ozean nahenden Zyklonen haben ihren Einfluß bereits auf Irland ausgedehnt. Gleichzeitig dringen von Südweſten Tiefdruckſtörun⸗ gen gegen Südfrankreich vor; letztere verhindern vorerſt den Zuſtrom wärmerer Luftmaſſen. Da jedoch unter dem Einfluß des Hochdruckrückens bei uns zunächſt das heitere Wetter noch anhalten wird, kann tagsüber mit mäßiger Erwärmung gerechnet werden. ** Amtlicher Schneebericht der Babiſchen Landes⸗ wetterwarte vom 13. März 1981, 8 Uhr morgens Feldberg Poſt ſt.: heiter,— 11 Grad., Geſamt⸗ ſchneehöhe 240— 260 Zitm., Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Hinterzarten: heiter,— 10 Grad., Geſamt⸗ ſchneehöhe 95—100 Zim., Pulver, Ski und Robel ſehr aut. Titiſece: beiter,— 14 Grad., Geſamtſchneehöhe 95—100 Zim., Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. 8 Neuſtadt: heiter,— 17 Grad., Geſamtſchneehöhe 96—100 Ztm., Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Hhchenſchwand: heiter,—7 Grad., Geſamt⸗ ſchneehöhe 200—220 Ztm., Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Schauinsland: heiter,— 10 Grad., Geſamt⸗ ſchneehöhe 190— 200 Stm., Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Bad Dürrheim: Nebel,— 18 Grad FC., Geſamt⸗ ſchneehöhe 55 Ztm., Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Königsfeld: heiter,— 10 Grad., Geſamtſchnee⸗ höhe 65—70 Ztm., Pulver, Ski und Rodel ſehr 25 5 St. Georgen: heiter,— 11 Grad., Geſamtſchnee⸗ höhe 190—200 Itm, Pulver, Sti und Rodel ſehr gut. Schonach: heiter— 6 Grad., Geſamtſchneehöhe 190.—140 Ztm., Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Triberg: heiter,— 10 Grad., Geſamtſchneehöhe 100—110 Ztm., Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Ruheſtein: heiter,— 8 Grad., Geſamtſchneehöhe 180—190 Ztm., Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Mummelſee: heiter,—6 Grad., Geſamtſchnee⸗ höhe 190—200 Ztm.; Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Hornisgrinde: heiter,—8 Grad., Geſamt⸗ ſchneehöhe 200—220 Zitm., Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Breiten brunnen: heiter,— 4 Grad., Ge⸗ ſamtſchneehöhe 100—110 Zim., davon—5 Ztm. Neuſchnee, Ski und Rodel ſehr gut. Hundsbach⸗ Biberach: helter,— 19 Grad., Geſamtſchneehöhe 90—95 Ztm., Pulver, Ski ſehr aut. Unterſtmatt: heiter,— 9 Grad., Geſamtſchnee⸗ höhe 150—160 Ztm., Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Sand: heiter,— 4 Grad., Geſamtſchneehöhe 90—95 Ztm., Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Herrenwies; heiter,— 6 Grad., Geſamtſchnee⸗ höhe 100—110 Zim., Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Hundse heiter,—8 Grad., Geſamiſchneehöhe 190—140 Ztm., Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Bühkerhöhe⸗Plättig: beiter,— 5 Grad., Geſamtſchneehöhe 170—180 Ztm., Pulver, Ski, Rodel und Eisbahn ſehr gut. Kaltenbronn⸗Hohkoh: heiter,— 10 Grad., Geſamtſchneehöhe 110—120 Ztm., davon 15—20 Ztm., Neu⸗ ſchnee, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Dobel: heiter,— 7 Grad., Geſamtſchneehöße 88 bis 70 Zim., Pulver, Ski ſehr gut, Rodel müßig. St. Anton am Arlberg: heiter,— 11 Grad., Ge⸗ famtſchneehöhe 100—110 Zim., Firnſchnee, Ski und Rodel gut. St. Ehriſtoph: heiter,— 11 Grad., Geſamt⸗ ſchneehöhe 300325 Ztm., Pulver, Ski ſehr gut. Schneebericht von der Tromm Schnee verweht. Stellenweiſe, beſonders an den Nord⸗ abhängen, Sportmöglichkeiten. 4 Waldkatzen bach(12. März):— 4 Grad., leichter Schneefall, Geſamtſchneehöhe 30—50 Ztm., Altſchnee 10 bis 80 Ztm., Neuſchnee, pulverig, Ski und Rodel ſehr gut. — doeutſchen Vorrunden Verbandsgebiet an den Mannſchaftsaufſtellungen rüttelt. Wahrſcheinlich bleibt, daß der Rhein ⸗⸗ und Baden meiſter ſich um die Führung der Mittellage ſtreiten werden, wobei für den einen oder andern noch die Aus⸗ ſicht beſteht, für einen etwa aus dem Spitzentrio abgleiten⸗ den Verein noch weiter vorzurücken. Kann ſich Karlsruhe nervollſtändigen, wird es zweifellos noch Ueberraſchungen bringen. Für den Rheinmeiſter kann man abſchließend ſagen, daß es nun darauf ankommt, auch von aus. wärts Siege zu bringen, um den außerordentlich gün⸗ ſtigen Eindruck, den er mit ſeinen Heimſpielen erweckte, nicht wieder zu verwiſchen. Daß er es fertig bringen ſollte, iſt eigentlich nach den gezeigten Leiſtungen im Stadion eine Selbſtverſtändlichkeit. Bis hierher hat der Rhein⸗ meiſter, als körperlich ſchwächſte Mannſchaft unter fämt⸗ lichen Bewerbern das in ihn geſetzte Vertrauen nicht ent⸗ täuſcht. Gerade für die demnächſtigen Spiele heißt es: Jetzt gilts! s In Abteilung Nordweſt hat der ehemalige Außenſeiter Neu⸗JIſenburg über⸗ raſchend ſtandgehalten; es will nach der längeren Abwiche⸗ lung der Spiele ſehr viel heißen, neben Fürth die ein⸗ zige noch ungeſchlagene Mannſchaft der Schlußrunden zu ſein. Unſere rheiniſchen Vertreter Phönix und Neckarau ſind nicht vom Glück begünſtigt. Erkrankun⸗ gen von Spielern, Neuausprobungen und Umſtellungen haben die früheren Leiſtungen beeinträchtigt. Das Fehlen von Berk und Hörnle hat auch neuerlich gegen Niederrad einen Punktverluſt gebracht, der vielleicht entſcheidend ſein kann. Neckarau, in dauernden, einſchneidenden Aenderungen begriffen, hat mit dem jüngſten 511⸗Sieg über Idar einen ſtarken Anlauf zur Beſſerung genom⸗ men. Gerade auf eigenem Feld ſollte man es Neckarau zutrauen, gegen den Meiſterfavoriten Iſenburg am Sonn⸗ tag einen Erfolg davonzutragen. Ob es gelingt, hängt von der günſtigen Aufſtellung des Exmeiſters ab. Jedenfalls ſollte die Sache nicht außer dem Bereich aller Msglichkent liegen, trotz der hohen Niederlage des Vorſpiels. cine Stützung durch die Mannheimer Fußballintereſſenten wäre ſicher am Platze und nur zu begrüßen. Man pat auch in guten Tagen Neckaraus den Weg gefunden. Werade an der Altriper Fähre wäre eine Wendung in der Meiſter⸗ frage für den Rhein vielleicht zu erreichen. In der Sübdoſt⸗Abteilung ſteuert Nürnberg den erwarteten ſchweren Kurs Bleibt 1860 München nicht unverhofft an einem Weg⸗ ner der Mittellage hängen, kann auch die eventuelle Vor⸗ entſcheidung in München zwiſchen 1860 und dem 1. 8. N. keine Rettung bringen. Trotz der guten Haltung von Pforzheim ſpielt ſich der Nachrundenendkampf um den Ah⸗ teilungsmeiſter zwiſchen Nürnberg und 1860 ab. Noch kann es reichen— aber dann knapp! Aug. Müßle. Kiſchtennis⸗Klubkampfe B. f. R. Mannheim— Sportverein Waldhof 928 Einzelſpiele: Strauß— Spengler:9,:19; Schbpfe gegen Siebert 21:19, 19:21, 19:21; Friedrich— Weſdin er 21:14, 21:16; Friedmann W.— Brückl 21:12, Nis; Wagner?— Lidy 19:21, 21:14, 13:21; Goldkorn— Schmitt 16:21, 21215, 21:17? Wagner 1— Tauchert 1m, Ans, 17:91; Löweubaum— Siffling 19:21, 18:21; Zwäckler Maier 21:17, 21:14; Schwind— Frl. Wetzel 19:21, 20:92. Doppelſpiele: Strauß⸗Frledmann W.— Siffling⸗Hion 18781, 21:11, 21:17; Friedrich⸗Schöpfe— Spengler⸗Schmitt 21:0, 25:23; Benkarde Wagner 1— Brückl⸗Siebert 181, 21:16, 21:12; Wagner 2⸗Cöwenbaum— Tauchert⸗Frl. Wetzel 17121, 16:21; Zwickler⸗Goldkorn— Maier⸗Dr. Wollmann 21:10, 21:10. MTC.„Rot⸗Weiß“— MC. Phönix 6211 Einzelſpiele: Rupp— Schweizer:, 2118, 18:91; Gaßner 85 Werner 21710 21:18; Braun— Reineck 1 14:24, 18:21; Maier P.— Wertheimer 21:19,:19; Maier W.— Herrmann 18::21, 20:22; Bittlingmaier— Carle 14:21, 19:21; Maier E.— Wolf 15:21, 88124,:19 Maier R.— Lerch 12:21, 21119, 15:21; Feiler— Baum 22120, 12:21, 1 W N 8 1 5 18:81; Fräul. Egner— Fräul. Egger 21:19, 19:21, 17:21. i Bittlingmaier⸗Werner— Maier.⸗Reineck 17:21, 21:16, 19:21; Braun⸗Wertheimer Maier.⸗Schweizer 21:23, 19:21; Gaßner⸗Herrmann— Maier.⸗Carle 114, 16:21, 22:20; Rupp⸗Baum— Spiegel⸗Lerch 21:16, 25:28 Maier.⸗Rabe— Sattler⸗Wolf 27:29, 16:21; Fräul. Egner.⸗Fräul, Egger— Gaßner A.— Fuchs tts, 21:12. = Vorverlegung des Troſtrunbenſpiels in Maunheim Wie in anderen Städten wurde auch in Maundeim das Troſtrundenſpiel VfL. Neckarau— Vf. Reu Iſen⸗ burg auf 2 Uhr angeſetzt, damit den Sportfreunden Ge⸗ legenheit gegeben iſt, ab 4 Uhr im Rundfunk ben Lüänber⸗ kampf Frankreich— Dentſchland im Stade Colombes von Paris mit anzuhören. FFVVVVVVVVDbVVTVUFVFFPFFFFFVFPVPVPFPVFPVVPVPVVVVVVVVVV k Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Polltik: H. A. Meißner Jaaſgeen Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Spo u. Blemiſchles: Wilih Müller- Handelgtell: Kurl Ehmer Geilcht und alles übrige! Franz Kircher— Anzeigen und geschäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ae in Mannheim— Herausgeber, Drucker u. Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeltung G. m. b,., Mannheim. R 1.—0 Für unvetlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bes Rückporto Geſchäftliche Mitteilungen Senſation auf dem Lebensmittelmarki Die Preiſe finken.. da kommt gerade Sanella auf den Markt! Die neue, nahrhafte Margarine von höchſter Qun⸗ lität und zu niedrigſtem Preiſe. Sanella koſtet nur 98 Pfennig das halbe Pfund und iſt ſo bekömmlich und wohl⸗ ſchmeckend wie das teuerſte Produkt. Konnte die Hausfrau bisher je einen ſolchen Nutzen in ihrem Wirtſchaftsbuch verzeichnen? Im Haushalt iſt jeder Pfennig ein Gewinn! Deun raſch ſummieren ſich die täglichen Ausgaben, aber guch die Erſparniſſe. Die neue Sanella⸗Margakine erſport jeden Monat eine beträchtliche Summe., von der ſich andere notwendige oder langerſehnte Anſchaffungen beſtrei⸗ ten laſſen. G. 93 7 Mannheim Schwarz Braun Strohmarkt 1 — m prt S Ar ass * 25 A — 2 r r * HANDELS- WIR T Freitag, 13. März 1931 der Neuen Mannheimer Zeitung CHAFTS-ZET TUNG Abend-Ausgabe Nr. 122 Burbach, Deutſchlands Dr. Korte über die Ausſichten der Kaliinduſtrie Optimiſtiſche Zukunftserwartungen 8( Berlin, 13 März.(Eig. Dr.) von Dr. Korte geleiteten o. HV. wurde der bekannte Abſchluß mit 1. 12 v. 3 zinſtimmig genehmigt. Dr. Karte gab über die Alauzmäßige Auswirkung der in der HV. vom 18. Dez. gefaßten und inzwiſchen durchgeführten Beſchlüſſe noch einige Erläuterungen. Die Tages anlagen ſeien gegen das Vorjahr weſentlich vergrößert. Auf Volkenrodg ſei ine große Spülverſatzanlage eingebaut worden, die rund .5 ill. 1 geoſtet habe. Weiter ſeien die Sulphatſtationen auf Stegfried⸗Gieſen und Desdemona ausgebaut worden und daß Werk Krügershall für die Sulphat⸗Herſtellung eingerichtet, ſodaß das Unternehmen in der Lage ſei, den geſamten Anteil an ſchwefelfaueren Salzen ſelbſt zu er⸗ zeugen. Das Konto Beteiligung, das von 11 auf 5, Mill. 4 geſtiegen ſei, enthält faſt alle Kuxe der Ge⸗ werkſchaft Burbach, die 1 Majorität der Gewerkſchaft Beien rode, die Maforitäten der Gewerkſchaften Baden und Markgräfler, einen großen Poſten Kuxe der Gewerkſchaften Biktoria und Siegfried, rund 7,3 Tauſendſtel Mansfeld⸗ Quote und außerdem noch verſchiedene kleinere Beleiligun⸗ 50 Gemeſſen an den heutigen Kurſen ergäbe ſich ein Ge⸗ amt wer des Beteklligungskontos von 58 Millionen 4. Der erzielte Gewinn von 8,6 Mill. 1 gabe zur Verteilung der 12proz. Dividende auf das gef Kapital von 70 Mill. 4 ohne weiteres 1 e Der Abſa 63 8 es Kaliſyndikates ſei bekanntlich in den erſten beiden Monaten des Jahres 1931 um 1,18 Mill. Doppelzentner gegenüber der Vergleichszeit des Vor⸗ jahres zurückgeblieben. Zweifellos werde der Abſatz des laufenden Jahres den des Vorjahres nicht erreichen, was bei der kataſtrophalen Lage der Lundwirtſchaft der ganzen Welt nicht zu verwundern ſei. Dr. Korte ſelbſt ſei der Anſicht, daß ſich die Abſatzverhältniſſe zum min⸗ beſten in Deutſchland beſſern würden, ſobald die von der Regierung in Ausſicht genommene Hilfsaktion für le Landwirtſchaft zur Durchführung gekommen ſein werde. ie Lagerbeſtände des Kaliſyndikates in den Exportlägern in Hamburg und Bremen hätten ſich 1930 nicht erhöht, ſo daß die gemeldeten Jahresabſatzzahlen des Kaliſyndikats bie wirklich verkauften Mengen Harſtellen. Bei Betrachtung der Konkurrenzdes Aus landes öürfe nicht außer acht gelaſſen werden, duß die Aufnahmefähigkeit Jer ganzen Welt für Kali noch außerordenklich gro ß ſei. Ueber öden Betrieb der Burbach⸗Werke ſei nur zu ſagen daß wegen der ungünſtigen Abſatzverhältniſſe mit Ein⸗ ſchränkung en gearbeitet werde. Auf gahlreichen Werken ſei die fünftägige Arbeitswoche bereits eingeführt. Im Berichtsjahre ſei der Burbach⸗Konzern in die Reihe der namhaften Erdölproduzenten eingetreten und werbe dieſe Stellung weiter ausbauen. In Noro deutſchland werden teils allein, teils als Beteiligung 5 einem Konſortium Bohrungen betrieben hei dem Werk ilhelmshall⸗Oelsburg in der Nähe des Obükger Oelvor⸗ . und bei dem Werk Rüdel⸗Niederſachſen in der ähe des Oelgebietes von deer tenden baden. In Thü⸗ ringen gewinne das Werk Volkenroda erhebliche Oel⸗ mengen, die ſeit Juni 1930 in unveränderter Stärke an⸗ 3 1 2 Das geförderte Oel komme in ſeiner Beſchaffen⸗ eit dem beſten penſylvaniſchen Oel gleich. Die Funde hät⸗ ten ſchon erwieſen, daß es ſich um ein Vorkommen handelt, das ſich über viele Kilometer erſtrecke. Alles in allem dürfe man wohl ſogen, daß ſich durch das neue Oelvorlom⸗ 8 Chancen für den Burbach⸗Konzern er⸗ In Ergänzung zu den Mitteilungen, die Dr. Korte über das Erdöl machte, können wir noch folgendes mitteilen: Die Erdölvorkommen des Burbach⸗Konzerns bei Volken⸗ oda liegen beſonders günſtig und werden in Fachkreiſen als recht aus ſichts rich bezeichnet. Während nämlich bei den Erbölvorkommen in der hannoverſchen Gegend Reſe immer nur in der Nähe von Kali oder Salzlagern gefunden worden ſind und ſehr tiefer Bohrungen ver⸗ längten, liegen die Erdölvorkommen bei Volkenroda n doller Ausdehnung direkt unter dem Kal i⸗ Läger, ſind alſo vom Schacht aus in höchſtens 100 Meter Tiefe direkt aus abzuteufen. Das in Volkenroda gefun⸗ dene Erdöl hat ſich als ſehr wertvoll gezeigt. Es enthält etwa 20 bis 23 v. H. Benzin; ein Prozentſatz, wie er bisher in Deutſchland noch nicht erreicht worden iſt. Die Jusbeute beträgt zurzeit etwa 60 Tonnen pro Tag, doch lofft man in Kürze das Vielfache dieſer Menge zu er⸗ reichen. Jedenfalls ſcheint es, alsob Burbach drauf und dran wäre, der größte Erdölprodu zent in Deutſchland zu werden. Die jetzige Produktion von etwa 60 Tonnen pro Tag entſpricht einer Jahresproduktion von Tonnen. Die geſamte deutſche Erbölproduk Zeit etwas über 100 000 Tonnen, ſodaß bereits 20 u. H. auf Burbach entfallen prozuktion ſich ſo günſtig entwickelt, wa 20 bis: Kurszettel der Neuen Ns größter Oelproduzent dürfte der Prozentſatz der deutſchen Eigenerzeugung an ſeinem Erdölbedarf, der jetzt rd. 6 v. H. ſeines Jahres⸗ bedarfes von rd. 1 Mill. To. ausmacht, immerhin mweſent⸗ lich erhöht werden. Das in Volkenroda gewonnene Erdöl wird zurzeit zum größten Teil an die J. G. Farben induſtrie geliefert, die es raffiniert. Wie wir hören, hat der Burbachkonzern weitere Verträge abgeſchloſſen, um die in der Nähe von Volkenroda liegenden Felder evtl. ebenfalls auszubeuten. Einziehung der Wegelln- Vorzugsaktien Köln, 13. März.(Eig. Dr.) Der hauptſächliche Streitpunkt in der Angelegenheit der Aug. Wegelin AG., Kalſcheuren bei Köln ſcheint nunmehr beigelegt zu werden. Bekanntlich hatte ſich in der letzten GB. das neue Ag. Mitglied Hahn(Eſſen) und die Berliner Oppoſition für Einziehung der VA. eingeſeßzt, konnten aber gegen eine knappe Mehrheit der Stammaktionäre nicht durchdringen. Nachdem aber der AR.⸗Vorſ. Leber(Köln) zurückgetreten iſt, ſcheint die Bahn für eine Einigung frei. Der AR. wird ſich dem Vernehmen nach am kommenden Montag in einer Sitzung endgültig über die Einziehung der in ſeine Hände gebundenen VA. entſcheiden. Der durch Rücktritt des Vorſitzenden frei gewordene Ahl.⸗Poſten ſoll vorerſt nicht beſetzt werden. Dagegen werden innerhalb der Direktion Veränderungen ſtattfinden. Eine neue ao. G. wird nicht einberufen werden. Man wird die Einztehung der VA. erſt in der o. GV. im Herbſt be⸗ ſchließen. Ermüdungserſcheinungen Zurückhaltende Spekulation(Börſen aber gut wiberſtandskräftig Im Verlaufe bis zum Schluß dann Rückkänſe der Spekulation Schluß allgemein gut erholt Maunheim unregelmäßig Die Tendenz unterlag an der heutigen Börſe mehr⸗ fach ſtärkeren Schwankungen, im Ganzen lagen die Kurſe der führenden Induſtriewerte ſchwächer. Es dürfte ſich im weſentlichen um Gewinumftnahme der Spekulation handeln, die die Kurſe drückte. Farben notierten 144, niedriger waren Weſteregeln, Waldhof, Daimler und Rheinelektra, etwas feſter dagegen Süddeutſche Zucker. Banken blieben unverändert. Am Verſicherungs⸗ markt wurden Bad. Aſſekuranz mit 75 wieder notiert. Renten lagen ſtill aber gut behauptet. 1 Fraukfurt etwas ſchwächer, ſpäter leicht erholt Die Börſe zeigte heute nach den Steigerungen ber letz⸗ ten Tage eine ſtärkere Er müdungserſcheinung. Die berufsmäßige Spekulation legte große Zu rück⸗ haltung an den Tag und es waren auch von außen⸗ ſtehender ite keine Ordres eingegangen, ſodaß die Börſe ein ſehr ruhiges Ausſehen zeigte. Die Tendenz war eher etwas abgeſchwächt und die erſten Kurſe er⸗ öffneten denn auch meiſt in überwiegend ſchwächerer Hal⸗ tung, wobei die Rückgänge gegen die Abendbörſe nur Bruchteile eines Prozentes betrugen. Trotzdem bewies die Börſe im allgemeinen eine ſtar ke Widerſtan ds kraft. Am Anleihemarkt waren deutſche Anleihen knapp behauptet, während von ausländiſchen Renten Mexikaner gut gehalten waren. Im Verlaufe konnte das Kurswiveau leicht erholen, da die Speku⸗ den erſten Kurſen vorgegebene Material kaufte. Das Geſchäft war unverändert gering. Geldmarkt war Tagesgeld zum Satz von 4 v. H. Medio weiter geſucht. Seite zu An zum ung. Die erwarteten Verkäufe waren rders des Publikums allerdings nicht Vortagen wie⸗ Schwäche der rſcheinlichen 1 8 der wegen einer wa verloren ſpaunt, Tagesgele Im Ver⸗ Ed ſh ange tze unverändert. 2 57 Zeit 1 255 Aktlen und 4 bel Stücks-Notlerungen io * Darmſtädter und Nationalbank K..a.., Berlin. Die Bilanzſitzung des Aufſichtsrats der Darmſtädter Bank fin⸗ det am 25. März ſtatt. (J HV. der Mitteldeutſche Stahlwerke AG. Berlin.(Eig. Dr.) Die o. HV. genehmigte einſtimmig den Ab⸗ ſchluß für 1929-1930 und ſetzte die Dividende auf 6(8) v. H. feſt. Ferner wurde gemäß Antrag der Verwaltung die Sitzverlegung von Berlin nach Rieſo einſtimmig beſchloßen. Zur Geſchäftslage wurde mitgeteilt, daß ſich bisher an der genügend bekannten Lage an dem Eiſenmarkt Mitteldeutſchlands nichts geändert habe. Ob das Früh⸗ jahr die erhoffte Belegung bringen wird, kann heute noch nicht überſehen werden. Ferner wurde bekannt gegeben. daß die ſeit einigen Monaten ſchwebenden Verhandlungen über den Verkauf des Oberhütten⸗ Paketes an die Gruppe Ober bedarf in dieſen Tagen zu den be⸗ kannten Bedingungen endgültig zum Abſchluß gekommen ſind. Der Verkaufspreis betrug 6 Mill.&, iſt in Raten zahlbar und deckt den Buchwert. * 2 Manufaktur Koechlin Baumgartner& Co. in Lörrach Dividende auf die Vorzugsaktien I Lörrach, 13. März.(Eig. Dr.) Der Geſchäfts bericht ſieht Abſchreibungen im Betrage von 1,5(i. V. 0,55) Mill. Mark vor und weiſt einen Reingewinn von 185 484 (i. V. 94 794)/ aus. Es gelangten 6 v. H. Dividende auf die Vorzugsaktien für die Geſchäftsjahre 192526 bis mit 1928-29 nachträglich zur Ausſchüttung. Die Stammaktien bleiben alſo wie all die Jahre her ohne Dividende. Der Saldo von ca. 65 000„ wird auf neue Rechnung vorgetragen. Der Geſchäftsgang der Stoff⸗ oͤruckerei war befriedigend. Die Preiſe ließen zu wünſchen übrig. Die Ausſichten ſind noch ſchwer zu beurteilen. Man glaubt jedoch, zum Peſſimismus keine Veranlaſſung zu haben. an den Effektenmärkten laufe neigte die Tendenz dann allgemein zur Schwäche, da die Spekulation, durch den Harpener⸗ Rückgang verſtimmt überwiegend Blankoabgaben vornahm. Im weiteren Verlaufe machte ſich dann eine ſtär⸗ kere Widerſtands fähigkeit bemerkbar. die Kurſe erfuhren leichte Erholungen. Am Kaſſomarkt führten Realiſationen zu einer teilweiſen Abſchwächung, doch war die Grundſtimmung weiter feſt. Der Privatdis⸗ kontſatz blieb unverändert, obwohl zum Medio etwas mehr Angebot beſtand. Der Tagesgeldmarkt zeigte im Ver⸗ laufe der Börſe aber ſchon wieder eine Erleichterung. Die Börſe ſchloß auf Deckungen gut erholt. Nur Sarotti und Wicking Zement ſchloſſen auffollend ſchwach. Deviſen gegen Reichsmark blieben ziemlich unverändert, der Dollar notierte.2010 nach.2005. Von den enropäiſchen Valuten ſind London u. Holland ſchwächer, .8582 nach.8590 bezw. 40.09 nach 40.10, Paris feſter 391 ½ nach 39138, Schweiz unverändert, 19.24, alles Newyorker Uſance Swapfätze Dollar gegen Reichs mark niedriger, auf einen Monat 37% nach 40 Stellen und auf drei Monate 87% nach 90 Stellen. Berliner Devisen Diskontsätre: Reichsbank 5, Lombard 6, Privat 4% v. H. 2 Parität Amtlich in R⸗M für] 12. Mürz] 18. Mär . B. G. B. M 970 Holland 100 Gulde 168,25 168,59 169,71. 168.55 168.48 20 Athen 100 Drachn en.45 5,455.645.455 5,445 9 Brüſſel 1008-5 8 58,49 58,61 58.355 2½ Danzig 100 81,535 5 Helſingfors 100 M 10.512 8 Italien„100 gire 22,025 5½ Sübfiavien 101 Dino..355 3 Kopenhagen 100 Kr. 112,06 3 Liſſabon„ 100 Estudo 17.48 7¹⁰⁹ Oslo„ 00 kr. 111774 4 Paris, 100 Fr 16,445 2 Prag 100 12,38 4 Schweiz.. 100 Fr 80,515 3 Softa. 100 L 3,017 9 89,57 6 112,053 58,79 5 72.8931 1,788 7 4176— 1,986.1 20,91— 213010 20,3934 3 4,1780 2 .503 7 3,412 1— Mealiſationen am Getreidemarkt Teils knapp behauptete, teils ſchwächere Nichteiſenmetalle Berliner Produktenbörſe v. 13. März.(Eig. Dr.) Im Gegenſatz zu der feſteren Tendenz des Vormittags⸗ verkehrs, der für Weizen behauptet iſt, für Roggen und Hafer 2 bis 3/ höhere Preiſe als der geſtrige Börſenſchluß aufwies, machte ſich am Produktenmarkte heute zu Bör⸗ ſen beginn eine merkliche Beruhigung geltend. Im handelsrechtlichen Lieferungsgeſchäft ſetzte Weizen unter Realiſationen—3½ l ſchwächer ein, März⸗Roggen konnte nur einen Teil der Vormittagsge⸗ winne behaupten, Roggen in ſpäteren Sichten eröffnete ſogar 1 bis 2& unter geſtrigem Schluß. Das In lan ds⸗ angebot von Weizen trat etwas mehr in Erſcheinung, und bei ſehr vorſichtiger Mühlennachfrage mußten die Preiſe um 2 4 nachgeben. Das Roggenangebot hat ſich dagegen bisher nicht verſtärkt; da den höheren Forderungen eher niedrigere Gebote gegenüberſtanden, hielt ſich die Um⸗ ſatztätigkeit in engen Grenzen. Weizen⸗ und Roggen⸗ mehle werden bei den gegenwärtigen Preiſen nur für den notwendigen Bedarf gekauft, im allgemeinen zieht man vor, die weitere Entwicklung abzuwarten. Hafer nach der Befeſtigung des Vormittags gleichfalls abgeſchwächt, am Lieferungsmarkte betrugen die Preisrückgänge 3 /, Gerſte ruhig Amtlich notiert wurden: Weizen matt 299-95, März 3805—4; Mai 3087,50; Juli 307,50—7; Roggen matt 188 bis 87; März 204—3; Mai 204,50—9,50; Juli 201,50—200; Gerſte ruhig Braugerſte 220—30; Futter⸗ und Induſtrie⸗ gerſte 204—20; Hafer matt 156—63; März 170; Mai 17776; Juli 185—83; Weizenmehl ruhig 35—41,25; Roggenmehl ruhig 26.7530; Weizenkleie ſtetig 13,2550; Roggenkleie feſter 12—12,50; Viktorigerbſen 23—28; Kleine Speiſeerbſen 22—24; Futtererbſen 19—21; Peluſchken 24—27; Ackerßoßh⸗ nen 17—19; Wicken 2224,50; Lupinen, blaue 13—157 8 gelbe 21—24; Seradella, neue 54—59; Rapskuchen 9,80 10,20; Leinkuchen 15,60—16; Trockenſchnitzel.1030; Spya⸗ extractionsſchrot 15,20— 16,0; Kartoffelflocken 14,5045: allg. Tendenz matt. Mehlyreis erneut erhöht. Von den ſüddeutſchen Müß⸗ len wurden heute für Weizenmehl Spezial 0 für die 100 Kild 44,75„ gefordert, was einer Erhöhung um abermols 2 il gleichkommt. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 183. März.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) März 5,07 Mat 5,17%; Juli 5,227; Sept. 5,5.— Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.] März 106%; Mai 9575; Juli 89; Sept. 90. * Liverpooler Getreidekurſe vom 13. März.(Eig. Dr.) Anf a. Weizen(100 lb.) Tendenz ruhig; März— (4,2740; Mat 4,4%); Juli 4,6(4,6); Okt.—(4,876); Mehl unv.— Mitte: ruhig; März—; Mai.4% Juli 4,6 Okt. 4,898; Mehl unv. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 13. März.(Gig. Dr.] März 6,65 B.58 G; April 6,35 B 6,60 G; Mai 6,0 B 6,65 G: Aug. 7,10 B 7,05 G; Okt. 7,25 B 7,0 G; 70 7,35 G; Dez..55 B 7,45 G; Tendenz ruhig. Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage—; März 26,40; Tendenz ruhig. Bremer Baumwolle vom 13. März.(Eig. Dr.] Amerik. Univ, Stand. Middl.(Schluß! 12,20. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 18. März.(Eig. Dr.) Anfang: März 579; Mai 88984; Juli 59193, Okt. 603—4; Jan.(32) 615; Tendenz ruhig.— Mitte: März 5 Mai 388; Juli 596; Okt. 607; Jan.(32) 620; März(82 8; Mai(32 634; Juli(32) 640; Okt.(32) 645; Jan.(33 6537 Loco 597; Tendenz ſtetig. Berliner NMeiallbörse vom 13. März 1931 eee een Kupfer Ble; Zink bez. Brief Geld bez. Brief Geld bez. Brief] Geld Januar. 8— 7. 2,50. 2,0 8 Jebruar 26.75 ö 27 265.50 27 28 27.50 27. März— 26,7525. 26.78 April 28 5 Mai Juni Juli August Sept. 5 Oklober.. 8 Nov. 89 88.80 27.26.50.— 27,28 Dezemb. 89, 88 50- 27.— 26.50 7,50 Elektrolytkupfer prompt. 96,75[ Antimon Regulus 489 Orig. vüttengluminium 170,— Silber in Barren leg 40.5 80 dito. Walz⸗Druahtbarren. 174.— Gold Freiverkehr 10 ar. 29, 29,2 Platin dio. gr 5 Preiſe(ohne Edelmetalle) pro 100 Kg. 1931 8 99 9 8. Rein Nickel, 98/99 v. 350.— Londoner Meiallbörse vom 13. März Metalle in E pro To. Silber Unze E(187½¾0 fein ſtupfer, Standard 45, Zint Standart 121,6 2 Mongte 23 85 Monate 1 Settl. Prels 45,1 Settl. Preis Elektrolyt 4,50 0 beſt ſe 45,7 ſtrong El'wirebars 2 46 7% Zi: lsndssnlelhen in Frozsnten Mark ſe Stück Bremet Wolle 145.0 Brown, Bon.& G. 80.75 Buderus Eiſentd, 59,15 Charlott. Waffen Them. Heyden Them. Gelſenk. 3 Chem. Albert 49,80 ürſchdezg Leder Sea Then 4 Phil. Holzmann Horch 4 Cie, Ilſe Bergban M. Jubel& Co. 4% Türk. Ad 40%„Bagd. 9„— %„ Untf. An * Hallot 911 173.— 72.85 Hohenlohe⸗Werke 12.— 12.30 8 12 13 5 8. Mannheimer Znektenbörse gangen. e Ae. Eonlerseg renz 22.— g- Schad, een 2b 24 i 2. 18 72 k. Phönix Bergbau 67.35—,— Kraus& To, Sock 68.— 67.50 Seilinduſt. Wolff 155 7775 FTT Apeanſehl.. de 88. gechwerke. 1 89% Fbafen Stabt 90.— 90.— Dalmler⸗Ben⸗ Salzw. Heitor. 1859 1800 Fudwigsd Wale. 38.— 35,50 Trtent. Beſigbeim 20.— 20. Mom old 82,— 52.— Deutſche Zinvl. Teflus Bergbau 40 50 40.80 1 0 55 90.— 90.— Enzinger Union„ 77 835 Marneraftrerke 74.50—— Ber. Ghem Ind. 98 50 95.20 * old 74.— 74, Gebr. Fahr 1. N Metallg. Frankf 80. 78,75 Ber. deutſch. Self. 70.— 70, E ineustrle- Akten iz Nai, f 4 de ae e, 0 250 1 Daunt c 10% Grkr. M. Un. Henninger K. St.— e 1 2225 Fer, Helkſt. Berl 51, 80.— „ 1880 188,0 1%„„. ünchen.. Motoren d 7 68.80 Dogti, Maſch. St.—— 43.50 2 7 01 1250 1830 5 1 88 Schoſſerh Hlabg. 196.0 197,0 Motor Oben ia—.— 55 Poigt 2 Saen—.——— D. Gant u. Disc. 108.5 109.0 1 Nüb, Hatd 2 Ferne Storch 170 1185 Bolkh. Seil. u. K. 30.— 30.— 5. Rnort Berger„ e ee. Nam Kan... 8 Konſerven Braun 8 Daß& Fremag 48,28 0——.0 109.0 Manunh. Gummi Adler Klener. n Jar Nein. Gedß 4 87 W. ole 2 2—— 15. Pfälg. Mühlen. A. E. G. St.⸗A. 105.0 105.0 5 2 8 5 5. 5 Aicha, Funto. Se 880 niger wen B. 68.— 85.— Zellgtoff Aſchffos 8g.— 87,50 hefe 128,0 118 0 Portt gem Heid. 78. Bd. Miaſch. Dur...— Rütgerswerke 56,— 88,„ Memel 80,— 80.— torch 105,0 198.0 Kg. Elektr. A Brem.⸗Beſig. Oel 51.— 81/1 ü 5„ Waldhof 1147 1120 Nchdaum,Werger 109.0 109 Rheinmühlenw. Brown Bobert 31.78 8150 Schnellpr. Frktzt 21.89 24. Südd, Zucker Schramm Lackf. 57.50 57.80 fo(Frelverk). 66,— 67. Dad. Aſſekurang. 8 5 Delf. gement! Heidelbg. 78,50 32 Schuckert, Nrbg 184,7 188,0 Kaſtatter Wagg. 21.— 21. enz.. 5 quß& Freytag 47 55 arſtabt—.— 83. 7 Dach. 28. 28.— Jelffofß Wachs bee. Terminnetierungen Gchluſ) i Shamatte Annw. g 43. Aug. D. Erebit 95.— 95,— Harben. Bergbau 88.50 Themiſche Albert 44.50 45.— 1 5 1241230 5 3 8 ankkurter n 4 1880%„ Zarte under 195 1995 Ie erben 1885 190 %)VVVCCofV́!.... Reich sant 5 8 h 3 2 5 Bank 1 1 5 9 1. 1785 Commerzbank 1140 112,5 Kalt Aiteregels 149.0 1470 8„ 3„ Pyp. u. 8 188, 0 U. S..*—— bid n. 3040 5800 D Heberer Ban, 4. Dt meltem 088 1500 e, 2 Wert 8055—.— 682 Dresdner Bank 109.2 106.5 355 b. Eren 0 43.— Dresdner Bank 109,0 gahmeger& Ko. 185,0 185,0 2 ae 8965 81. ett Lene 2850 1887 Dͤſſer Ker Oker 2180 51., Nechds Bon, 52 805 Nang, f 0 N gg. 1.—.— Frkitet Hyp.⸗ St. 159,0 1510 Dockerb& Widd 1 7250 72.50 Mansfeidee 9 f Korosec. e agg elenſ.. 2050 78.25 ige 9 i Nürnberg. Verein,. Etiſen Katers.. UUku 76.— 76,25 Miag Rüyten den 65,— 67.— des e, Oeſt. Cred.⸗Anſt. 27.40 279 Emag Frankf. 88.25 55.— Aug. Elektr. Gel 1080 105,5 Monieeatia 25 46.— 21 de dals. Sort 1382 136.0 Enzinger unten 4— 2— Hemdera 8 88.— Oferdedory 41.80 48.80 „„„ 1.— 7475 n 3 Kare e Ka 25 1 0 Saere 5—9 575 Diaet Minen: 2828 44. l erb a, 2 1488 148 Hein. Erebich. N 5 ment Heidelbg 78.50 78.— Böni Sergden 67. 66.— nutz. dall—— Rein Bun. 132,7 1820 Fader e Scl 102 0 108.0 n 2100 5059 nb. Praunkoblen 1848 188.0 18 Gen.. Fahr Gebr. Pirn.%, Gontin, Gumm 121 120% fg. Elek.(Nheag) 122,7 122.5 d. Reſtedb. 197 1958 5 9„ Farden 55 1 159 1 Rh. Stahlwerke 84,— 84,50 Diseonto%„ Bonds 1. Daimler Be 50 32. Niebeck Montan—,——— Arn. ang.—.— 75.50 Wiener Hankver. Felnmech. Jetter 53.48 52.50 Deutſche Eroßt 74.50, Kütgerswerke 3880 88.80 Nb M.„on.—.— Württ Notendk Felt. 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Dt. Aſtattſche Be. Deutſchodisconte Diſch. Ueberſee Bk Dresdner Bank Meininger ypbk. Oeſterx. Creditbk. Reichsbank Rhein Credikbk. Südbdeutſch. Dise. Frankf. Allgem. Industrie-Aktien 123,0 Ateumulatoren Ablerwerke Alexunderwerk Alfeld Deligſen Allg. Elektr.. Alſen Portl.⸗B. Ammendorf Pap An„ Aſchaffbg. Zellſt Augsb. K Masch Balke Maſchiner Baſt Nüenber Baher. Ceuuloid Bar. Spiegelglas J. B. Bemberg ergmann Elekt Derlin Gubenet Berl. Karls. Ind Berliner Maſchb Brgunk. u. Brikett Br. Beſigh. Oelf Bremer Vulkan 1070 186.0 99— 7975 126,8 184 5450 5 49 8025 „ 5 W. 88,— Ehem. Brockzues Concord. Spinn Toni Cabutſch 1 Daimler Motoren Deſſauer Gas. Dtſch.⸗Atiaypt⸗K. Deutſche Erb 7 ai e resd. Schne Dürener Metall Busen Biene Duſſeld. Eiſenhek, Dunamit Kruft Elektr. Steferu Elktr. Licht u. Elsbach& Co. Emaille Ullrich Enzinger Werke Eſchw. Bergwerk Eſſenersteinkohl. 15 Bleistift ahlb. Lit 2 60 41, arbeninb. A. 8. 1 elbmühlepßapler elten& Guill. Fhies& Höpfling. N. 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Deutſche Petesk Held burg Benz 5 Adler Kansd Diamond 8 e e 163.0 rügershaß„„ . 56.— 57.— 1190 119.0 129,0 120.0 797* 1.— 21.— 638,85 66.95 120,0 120,0 1286.0 1238.0 51. 50.— Ronnenberg Sichel& Co Sloman Salpetsg Südſee Phosphat Ufaeßfüm 205 Srown Boveri 107.5 110.7 140 1360 57,25 56.75 41,50 39.50 5. Soldſch aide 8, arpen. Bergbau 856 oeſch Eiſ. u. Gt d. Holzmann otelbetriebsgeſ. lſe Bergbau alt Aſchersleben 141,0 143.0 . Karſtadt 65,85 66.85 Klöckner Werke 70, Köln-Neueſſen B. Mannesmann Mansfelder e— tieldiſch Stazi 1 Nord Wolle 6 ber bedarf berſchl. Kokam. Orenſt,& Koppe Oſtwerke 5 Phöniz Bergban 86.50 88.8 Bolyphonwerke 166,0 Rh. Braunk. u. r. 185.5 Ah. Elektrizität 29.0 Ah. Stahlwerke Nh. ⸗Weſtf Elekte. A, Riebeck⸗ Mont Nütgerswerke Salzdetfurth Rant Schlef, Portl. 3. Schuber!& Salzer Schuckert& Go. Schulih ⸗Paßzenh. Siemens& Hals 173, Svenska Leonhard Tietz Ber. 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Kraft 124,7 127.5 Eſſener Steinke—— e ee ee eee 7 15 231.0 2210 dmüßle 119.5 1200 98.— 86,50 Fellen& uin — elfenk Gergwe 77,50 78,50 Ges für..„ 124,3 — 189,0 137.5 187,5 185.0 1220 1200 55.25 85,50 220.3 222.2 94.— 32.— 165,0 167.0 135,3 184,2 88 Freitag, 13 März 1931 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung 5 N Winterfahrt über den Kniebis Mit Smneeſchuͤhen im nördlimmen Schwarzwald Es trommelt an der Gaſthoftür:„Sieben ür 30 Zentimeter Neuſchnee!“ Angenehmer kann der Schneeſchuhläufer nicht geweckt werden. Mit ſchnellen Schritten iſt man am Fenſter und ſtößt die Läden auf: Tatſächlich bläht ſich friſchgefallener Schnee hoch und locker auf den Dächern und Kanten, unten auf den Bänken und Zäunen und nicht zuletzt auf den Wieſenhängen die das Höhengaſthof„Zuflucht“ (gegen 1000 Meter über dem Meeresſpiegel)) um⸗ geben. Das Ankleiden geht heute ſchneller als ſonſt, und ſo ſteht man denn trotz Frühſtücks eine Stunde ſpäter vor dem Haus und befeſtigt die Schneeſchuhe an den Füßen. Jetzt haben wir über einen Meter Schnee, wun⸗ dervollen Pulverſchnee obendrauf. Es„läuft“ glän⸗ zend bei der Kälte, und ſo ſauſe ich denn mit dem Hund des Hauſes um die Wette den erſten Abhang beim Gaſthof hinunter. Ich komme mir wie der Haſe vor, der Bogen ſchlägt, denn bei jedem Bogen ſchießt mein vierbeiniger Begleiter ein Stück übers Ziel hinaus. Nach zwei Minuten ſieht er ſchon nicht mehr dunkel, ſondern weiß wie ein Schneemann aus. Er arbeitet im tiefen Schnee wie eine Schneeſchleuder, weil er tief einſinkt und den Schneeſchuhlauf noch nicht erlernt hat. n 5 Dann ziehe ich über die Freifläche, die vor dem Hotel liegt, zum Wald hinüber. Ein Stück weit begleitet mich noch der Hund, doch dann trottet er zurück und ich gleite auf flinken Brettern in nörd⸗ licher Richtung weiter. Wie vermummte Geſtalten, gekrümmt und verkruſtet, ſo ſtehen hier die kleinen Tannen, und auch von den großen beugen ſich viele unter der ſchweren Laſt des Schnees. Noch ſchneit es leicht, doch ſieht es bereits nach Aufklärung aus. Abwärts geht es in ſauſender Fahrt, Straße und Fußwege werden überquert, dann immer wieder aufwärts und wieder abwärts, meiſt unmittelbar an der badiſch⸗württembergiſchen Grenze entlang. Einige kleinere Kuppen, die ſich nicht weit über den Kamm erheben, überquere ich ſo, den Sandkopf, den Plankopf, den Schurkopf, und nun liegt ſchon der Abhang des Schliffkopfes vor mir, von dem ich geſtern abend hierherkam, um bei müh⸗ ſamer Fahrt erſt in der Dunkelheit auf der Zuflucht kinzutreffen. Doch ich wende jetzt, denn ich will mich nicht aus dem Gebiet des Kniebis entfernen, der heute mit ſeinem rieſigen Waldgebiet und ſeiner weiten Hoch⸗ fläche mein Ziel bleibt. So geht es denn zurück auf dem gleichen Weg, und bei den ſchnellen Abfahrten auf dem ſteilen Waldpfad, der wenigſtens meiſt gerade bleibt, werden jetzt bei hohem Schnee die vielen Steinſtufen an ſteilen Stellen, die im Sommer dem Wanderer den Weg erleichtern ſollen, mit Leich⸗ tigkeit überfahren. i Bald barauf bin ich wieber der Zuflucht nahe, die Schneeſchuhſpuren haben ſich inzwiſchen bereits vermehrt, dort drüben winken ſchon wieder die kleinen Schil⸗ der„Zur Sanitätswach“(hinter deren„ch“ bei einigen mit Blauſtift ein„e“ gemalt wurde), und gleich darauf raſt freudeſtrahlend der Hund heran. Ich ſetze mich auf einen der prächtigen, inſchriftreichen Grenzſteine, die einiges von der intereſſanten Ge⸗ ſchichte dieſer Schwarzwaldübergänge verraten, um die auch die Franzoſen kämpften, und ſpiele ein paar Minuten mit dem übermütigen Tier, das ſich offenbar freut, einmal richtig toben zu können. Aber nach einer Viertelſtunde bin ich ſchließlich doch ſchon wieder weit hinten auf der Kuiebisſtraße (Oppenauer Steig), die hier ebenfalls ein Stück des grpßen Schwarzwaldhöhenweges iſt, und gleite nach Südoſten, wo erſt die Hauptmaſſe des Kniebis dunkel vor mir liegt. Es iſt heller geworden, und vorübergehend blitzt die Sonne auf in den Schnee⸗ flächen, die hier rechts und links die Straße be⸗ gleiten, weil der Wald ein Stück zurückgetreten iſt. Ab und zu öffnet ſich ein weiter Ausblick ins Renuchtal, das wie ein mächtiger Einſchnitt ins Gebirge hineinklafft, und darüber hinweg auf die Höhen des mittleren Schwärzwaldes. Wald, wohin man ſieht, denn hier um den Kniebis iſt eines der holzreichſten Gebiete Deutſchlands. Vereinzelt ſtehen Wetterharte, dicht mit Moos behängte bärtige Tan⸗ nen am Weg, mächtige Einbruchſtellen in die Wald⸗ ränder zeigen mehrmals die Gewalt der ſchweren Herbſtſtürme, die hier tobten, und ſelbſt der in der Sommerſonne ſo warme Platz an der Zollſtock⸗ hütte atmet jetzt ganz das Rauhe und Unwirtliche dieſer Höhe. Aber dem Winterſportler iſt das nur recht, und freudig führe ich die Schneeſchuhe über den Schnee, nun ſchon lange als Erſter und Ein⸗ atger ſpurend, bis eisſchlagende Männer und Frauen nebſt einem Laſtauto die Nähe des Gaſthauſes Alexanderſchanze verkünden, das dann gleich hinter der nächſten Biegung vor mir liegt. Ein paar Minuten lang laſſe ich hier den Blick über das ferne Rheintal ins Elſaß auf mich wirken, und dann ſitze ich 4 Stunde bei Schwarzwälder Kirſchwaſſer, Speck und Rundfunkmuſik aus aller Herren Länder in der warmen Stube. Dabei iſt es ein beſonderes Vergnügen, gerade auch den Wetter⸗ And Schneebericht zu hören, der uns verkündet, wie⸗ viel Schnee ſeit heute morgen auf dem Kniebis liegt. Woher hätten wir es ſonſt wohl wiſſen ſollen! Der Straßburger Sender wird hier beſonders gut gehört, wie ich merke,— kein Wunder bei den engen Be⸗ ziehungen, die hier ſeit Jahrhunderten bis zum Welt⸗ krieg gerade zwiſchen dem Elſaß und dem Renchtal beſtanden. Doch dann ſattele ich von neuem die hölzernen Röſſer und fahre die kurvenreiche große Kniebisſtraße weiter, erſt zum badiſchen Dorf Kniebis, das hier im Verborgenen blüht, dann durch den Wald hinab zum gleichnamigen Württembergiſen Dorf, beide gleich freun lich und ſtill, jetzt Sommer⸗ und Winterfriſchen werdend, mit prächtigen Wieſenhängen verſehen, auf denen ſich gerade zahlreiche Schneeſchuhläufer tum⸗ bdeln, um ihre klaren Linien auf die Flächen zu zeich⸗ nen. Sie wohnen wohl teils hier in den langſam modern gewordenen Gaſthäuſern, telis im großen und altbekannten Gaſthof zum Lamm, das oben mitt⸗ wegs zwiſchen Alexanderſchanze und Dorf breit und behäbig an der Straße ſteht. Jugendherberge, Schi⸗ klubhütte, Naturfreundehaus, Erholungsheim und noch manches andere hat ſich augeſiedelt, wy die Schwarzwaldtaunen hoch wie die Rieſen ragen, wo man einſam iſt und doch den größeren Bädern und Sommerfriſchen nicht allzufern, wo ſchöne Straße nach allen Richtun⸗ gen Verbindung geben. Ich ſchlage einen weiten Bogen durch den Wald in der Richtung nach Freudenſtadt und kehre auf einem prächtig⸗einſamen Waldweg nach Kniebis zu⸗ rück, komme am Blindenheim vorbei, von deſſen In⸗ ſaſſen ich vorher ſchon manchen hier gehen ſah, auf glattem Weg vorſichtig geführt, und mache noch ein⸗ mal kurze Raſt vor der großen Abfahrt. Sie iſt der große Abſchluß jeder Bergfahrt im Winter, die Sehn⸗ ſucht aller Schneeſchuhläufer. War wenigſtens ſie gut und weit und ſchnell, dann iſt alles vergeſſen, was etwa vorher an Unangenehmem aufgetreten iſt. Die Bretter beginnen zu gleiten, bald ſchneller, ſchließlich ſauſend in jenem Tempo, das der Laie immer für übertrieben hält, wenn er davon hört. Die Straße ins Renchtal iſt dick verſchneit, aber ſie iſt nicht von Wagen oder Pferdeſchlitten befahren worden nach dem Neuſchnee und daher tadellos. Ich fahre in einer Spur, die wohl drei oder vier andere vor mir zogen. Alles geht wie am Schnürchen, die Bäume ſauſen vorbei, die Kurven werden ein wenig ab⸗ gebremſt, und immer wieder ſteht— meiſt zur Rech⸗ ten das tiefe Tal neben mir. Kurve um Kurve bleibt zurück, hier und da ſteht ein Bretterhaus, ab und zu nur iſt ein Menſch zu ſehen. Nichts ſtört die Abfahrt. Hier iſt eine hübſche Schutzhütte, dort unten das Erzberger⸗Erinnerungsmal. Plötzlich taucht eine Wieſe auf. Ein Pfad führt zu ihr hin, und gleich darauf fahre ich auf der Wieſe ab und lande ein paar Minuten ſpäter vor den erſten Häuſern in Gries ⸗ bach. Sieben Kilometer in 16 bis 17 Minuten! Nichts Schöneres gibt es, als ſo hinzufliegen, wenn der Schnee günſtig iſt wie heute. Sicherlich wäre ich auch noch nach Peterstal auf meinen Brettern weitergelaufen, aber da ſteht irgend⸗ wo einladend ein Poſtkraftwagen. Ich bin ſchon vor⸗ bei, da wende ich mich noch zurück und frage nach der Abfahrtszeit.„In drei Minuten,“ höre ich. Da kann man leider nicht widerſtehen, und bald darauf ſchau⸗ kele ich im Wagen mit noch drei oder vier Schwarz⸗ waldmädeln gemeinſam zu Tal, bis in Peterstal der Zug heraufgeſchnauft kommt, der mich durchs Rench⸗ tal hinunterbringt in die Rheinebene, wo nicht der geringſte Schnee daran erinnerte, daß ich vor einer Stunde noch oben im dickſten Winter ſaß. Max Per ko. Auf ſauſendem Vob ins Tal „Bobheil!“ In raſendem Schwung wirb die Kurve genommen, hochhinauf wird der Bob auf der blitz⸗ blanken Wand getragen, dann geht die raſende Fahrt weiter hinab ins Tal. Im BSthweizer Winterparadies Sonne!— Wer ſehnt ſich nicht danach, wenn die langen Wintertage auf uns laſten, undurchdring⸗ licher Nebel uns umhüllt oder ſchneeſchwere Wolken tief vom Himmel hängen. Grau iſt dann nicht nur alle Theorie, ſondern auch die Tage im Tiefland. Da lockt die Gebirgswelt mit heiter blauem Himmel, tiefem Schnee, ſtrahlender Sonne mit ſommerlicher Wärme während der Tagesſtunden, ge⸗ ſchaffen zur Ausübung jeglichen Winterſports. Er⸗ holung in köſtlich klarer Bergluft und herrliche Fernſicht in die weiße Winterlandſchaft. Kein anderes Land bietet auf derartig eng um⸗ grenzten Raum ſo zahlreiche Naturſchönheiten wie die Schweiz. Unter mannigfaltigſten Winterkurorten kann man ſeine Wahl treffen und man kann vorher ſchon überzeugt ſein, daß man keine Enttäuſchung erlebt. Der bekannteſte und auch wohl Winterkurort dürfte wohl Davos ſein. beſuchteſte Hier ver⸗ ſammelt ſich die internationale Sportwelt, um auf idealem Skigelände Meiſterſchaften auszutragen, ebenſo wie zu Eislaufturnieren, Bob⸗ und Schlitten⸗ fahrten und anderen ſportlichen Veranſtaltungen. Frohes Leben der Gäſte füllt die weite Sonnenland⸗ ſchaft und die Kurverwaltung ſorgt für reichliche Ab⸗ wechſlung im Sportprogramm. Das nicht weit von Davos in herrlicher Alpen⸗ landſchaft gelegene Aroſa bietet mit ſeinen weiten Skifeldern den Beſuchern Gelegenheit zu Touren von höchſtem Reiz. Die klare und trockene Winter⸗ luft, vereint mit ſtrahlender Sonne, machen den Auf⸗ enthalt zu einem wirklichen Vergnügen. Braun ge⸗ brannt, Körper und Geiſt geſtählt, verläßt man nach Ablauf der kurzen Ferienwochen mit Bedauern dieſes Paradies.. Bezaubernd wirkt St. Moritz. Der Ober⸗ engadiner Winter in all ſeiner Schönheit tut ſich hier vor dem Beſucher auf. Wie überall in den faſhio⸗ nablen Winterſportplätzen iſt auch hier für Sport und Zerſtreuung jeglicher Art geſorgt. Vom be⸗ quemen Spaziergang bis zur Sprungkonkurrenz kann man ſeine Auswahl treffen und man kommt immer auf ſeine Koſten. Im Seitental des Engadins am Eingang zum Berninagebiet liegt das ſchöne Dorf Pon⸗ treſina in einer Höhe von 1800 Meter mit herr⸗ licher Ausſicht auf den Roſeg⸗Gletſcher und den Piz Pal ü. In raſchem Aufſchwung hat ſich dieſes ſtattliche Dorf mit ſeinen bequem erxeichbaren Ski⸗Uebungsfeldern, ſeinem herrlichen Winterklima, einen hohen Rang unter den Winterſportplätzen errungen. Einen herrlichen Abſchluß des Engadins bildet Maloja in ſeiner einzigartigen Lage am Paß⸗ übergang und der Straße in Bergell. Das Forno⸗ gebiet ladet zu zahlreichen Ausflügen ein und die Hare Eisfläche des Sjilverſees iſt der Tummelplatz paſſionierter Schlittſchuhläufer. Talabwärts liegen verträumt die kleinen Winterſportplätze Sils⸗ Maria, Silvaplana und Campfer mit weiten Schneeflächen, auch für weniger geübte Skiläufer geeignet. Im Berner Oberland iſt es Adelboden, das den Winterſportler lockt, 1857 Meter hoch, in ſonniger Lage, auf weiter Bergterraſſe und Ausblick auf eines der ſchönſten Gebirgspanoramen. Die Sportanlagen ſind vorbildlich und gehören zu den ſchönſten der Schweiz. Landſchaftlich wundervoll iſt auch Beatenberg im Bereiche des Thunerſees. Mit ſeinem ſonnigen Klima, ſeinen Ski⸗Uebungsfeldern, Sprung⸗ ſchanzen, Eisbahnen und einer Schlittenbahn bis Interlaken, bietet es reiche Abwechſlung für den ge⸗ übten Sportler und Anfänger. Auf ſonnigem Hochplateau am Waldesſaume liegt das kleine aber reizvolle Gildiwil, ſo recht ein Plätzchen für Erholungſuchende. Engelberg im gewaltigen Hochtal, am Fuße des Titlis, zählt zu den führenden Winterſport⸗ plätzen der Zentralſchweiz. Gleichmäßig iſt das Winterklima, tiefe Schneedecken laden den Skifahrer ein, ſeine Künſte zu erproben. Eine Drahtſeilbahn bringt ihn mühelos auf die Gerſchnialp und aus 1300 Meter Höhe kann es abwärts gehen in ſauſen⸗ der Fahrt.— Man kann aber auch noch höher mit der Luftſeilbahn auf die Trübſeealp, in das präch⸗ tige Skigebiet des Titlis und des Jochpaſſes. Nicht zu vergeſſen iſt das ſüdliche Zermatt mit dem unbeſchreiblichen Zauber ſeiner hochalpinen Landſchaft, überragt vom mafeſtätiſchen Gipfel des Matterhorns. Hier findet der Sportler ein weites Betätigungsfeld, die unübertrefflichen Schnee⸗ und Eisverhältniſſe ſins die Freude eines jeden Sport⸗ mannes. Gefahrlos ſind die gewaltigen Schneefelder, herrlich die Landſchaft um Riffelalp, Gornergrat und Schwarzſee. Groß iſt die Auswahl an Aufenthaltsorten. Es brauchen nicht immer die größten Kurorte zu ſein, denn nicht jedermanns Geſchmack iſt es, der Großſtadt den Rücken zu kehren, um in ebenſolchen Trubel wie⸗ der zu landen. Ruhe und Ablenkung ſucht der Er⸗ holungsbedürftige. Wengen, Scheidegg, Kanderſteg, Leukerbad und wie ſie alle heißen, dieſe idealen Win⸗ terſportplätze bieten dem Erholungsbedürftigen wun⸗ dervolle Ski⸗ und Rodelbahnen, Seen zum Eislaufen, feenhaft verſchneite Wälder für Spaziergänge und nicht zu vergeſſen Hotels, in denen auch dem ver⸗ wöhnteſten Geſchmack Rechnung getragen wird. Zrnst Louis jr., Berlin. 142. Jahrgang Nr. 122 Oſtſeefahr 1931 Die Städte, Bäder und Kurorte an der Oſtſee, und zwar die deutſchen— die im Reich ſowohl wie die im Memelland — als auch die däniſchen, ſchwediſchen und finniſchen, rüſten zu einem„Oſtſeejahr 1931“. Das Oſtſeejahr ſoll dazu bei⸗ tragen, die alligemeine Aufmerkſamkeit auf die Oſtſee und ihre Bedeutung als Reiſe⸗ und Erho⸗ lungsgebiet zu lenken. Zu dieſem Ende ſollen in allen Städten und Bädern während dieſes Sommers Veranſtal⸗ tungen mit nationaler und internationaler Zugkraft ſtatt⸗ finden. Um über ſeine Arbeit zu unterrichten, hatte der Internationale Ausſchuß für das Oſtſee⸗ jahr die Vertreter der Preſſe zu einem Empfang geladen. Neben zahlreichen Beamten der Reichsbehörden ſah man den däniſchen Geſandten in Berlin, die Gefandten von Mecklenburg und Lübeck, Vertreter der ſchwediſchen und finniſchen Geſondtſchaft, die Oberbürgermeiſter von Flens⸗ burg, Kiel, Roſtock, Zoppot und zahlreiche Vertreter der Verkehrsorganiſationen. Die Oberhäupter der deutſchen Oftſeeſtädte, Staoͤtrat de la Chaux aus Memel und Ver⸗ treter Dänemarks und Schwedens prieſen die Vorzüge ihrer Heimat und ſchilderten die Vorbereitungen, die allent⸗ halben zum Oſtſeejahr getroffen werden. Großes Skigelände bei Lindenfels Man geht von Lindenfels in etwa 8 Minuten zur Bismarckwarte. Dort beginnt ein viele Quadratmeter großes Skigelände. Seit mehreren Wochen liegt dort der Schnee durchſchnittlich 30 Zentimeter hoch, weil er gegen die Weſtwimde geſchützt iſt. Man trifft dort ſanfte, mittlere und ſteßle Abhänge, ſodaß dort Anfänger und geübter Skiläufer paſſendes Feld finden. Große Flächen ſind dort frei von Bäumen und Hinderniſſen. Ohne Schwierigkeit kann mam bis zum Waldrand der Neunkircher Höhe und von dort nach Knoden gelangen. Auch nach Oſten findet man großes und ſchönes Skigelände bis nach Lau den gu. Lindenfels iſt im Winter ebenſogut zu erreichen wie im Sommer. Man fährt um.29 Uhr mit Eilzug in Mann⸗ heim ab über Weinheim nach Füth, wo man Poſtauto⸗ anſchluß hat. Kurz nach 9 Uhr trifft man in Lindenfels ein. Zu Fuß geht man auf ausſichts reichem Pfad, der mit rotem Quadrat markiert iſt, in einer Stunde von Fürth hinauf nach Lindenfels. Für die Rückkehr hat man am Abend reichlich Fahrgelegenheit mit Poſt⸗ und anderen Autos nach den Bahnſtationen Fürth und Bensheim. Wer eine Rundreiſe machen will, nehme ſich am Bahnhof gleich die Gabelkarte Fürth⸗Heppenheim. 5 Das Jahr 1930 in Wildbad im Schwarzwald So ziemlich in allen deutſchen Bädern hat die ungün⸗ ſtige Wirtſchaftslage die Fremdenverkehrsziffern des Jaß⸗ res 1930 beeinflußt. Auch in Wildbad ſind dieſe Einwtr⸗ kungen nicht ganz ausgeblieben. Donk der unübertroffenen Heilkraft ſeiner warmen Quellen zählt es aber zu den⸗ jenigen Bädern, die am beſten abgeſchnitten haben, wenn ouch die Rekordzahlen der beiden letzten Jahre nicht ganz erreicht wurden. Es wurden 275 969 Uebernachtungen(1929: 288 492, 1928: 283 734) gezählt. ſo daß ein Rückgang gegen⸗ über 1929 von 4, v.., gegenüber 1928 von 2,7 v. H. zu verzeichnen iſt, während alle vorhergehenden Jahre weit übertroffen ſind. Erfreulicherweiſe iſt die Zahl der aus ländiſchen Dauergäſte wieder(3. T. erheblich geſttegen, aus England z. B. um 98 v. H. Aus mehreren ausländiſchen Staaten wie England, Holland Amerika, hat der Beſuch Wildbads den Vorkriegsſtand überſchritten. Wenn trotzdem der Ausländerverkehr im ganzen hinſichtlich der Dauergäſte noch etwas hinter den Vorkriegsjahren zurückbleibt, ſo hat dies in der Hauptſache ſeinen Grund in dem faſt völligen Ausbleiben der Ruſſen, die vor dem Krieg einen weſent⸗ lichen Teil der ausländiſchen Gäſte ſtellten. Alles in allem war 1930 keine glänzende, aber im Vergleich mit anderen Büdern eine recht annehmbare Saiſon. Ein wichtiger Ratſchlag für Vergnügungs⸗ reiſende zur See Von den vielen Tauſenden, die Frühlingsmonaten hinausziehen werden, um ſich Er⸗ guickung und Lebensgewinn aus den unerſchöpflichen Freuden der ſich verjüngenden Natur zu holen, werden nicht wenige auch wieder über das Meer ziehen wollen, über die erquicklichſten und erholſamſten Reiſeſtraßen der Welt. Mit berechtigtem Stolz fühlt ſich der Vergnügungs⸗ reiſende über See als der eigentliche Reiſekünſtler. Denn die Fülle der Eindrücke und Bilder, die die Seereiſe— man denke z. B. an eine Hapag⸗Nordlandfahrt— ver⸗ mittelt, iſt zumeiſt erheblich größer und mannigfaltiger, als ſte die Reiſe über Land zu bieten vermag. Außerdem ſind die Vorzüge eines behaglichen Bordlebens derart, baß ſich keiner nach den Beſchwerden der Bahnfahrt und des Hotellebens zu ſehen pflegt. Freilich gehört auch allerlet Wiſſen dazu, die Kunſt des Seereiſens richtig zu üben. Eine weſentliche Bedingung, auf die nicht oft genug auf⸗ merkſam gemacht werden kann, iſt es, die Schiffs karte ſofrihzeitig wie möglich zu löſen. Der Reiſende muß bedenken, daß er auf dem Schiff mehrere Wochen zubringen will, und daß ein Schiff nicht aus einer Reihe gleicher und gleichteurer Kabinen beſteht. Dem individuellen Geſchmack iſt weiteſter Spielraum ge⸗ laſſen, unter den Kabinen zu wählen. Die Amerikaner, denen Seereiſen ebenſo vertraut ſind wie Landreiſen, pflegen deshalb ihre Plätze auf den großen atlantiſchen Routen mondttelang vorher zu belegen. Wer das nicht weiß— und viele Binnenländer wiſſen es noch nicht—, iſt dann ſehr erſtaunt, wenn er kurz vor der Abfahrt des Dampfers keinen oder nicht den ihm zuſagenden Platz erhält. Das Gleiche trifft namentlich auch für die Ver⸗ ganügungsreiſen über See und die Studienreiſen nach Nordamerika oder anderen überſeeiſchen Ländern zu. Das Vergnügungs⸗ und Studienreiſen⸗Programm der Ham⸗ burg⸗Amerika Linie enthält für die nächſten Monate eine große Anzahl ſolcher Reiſen. Wer ſich mit dem Gedanken einer fröhlichen Ferienfahrt über See trägt, tut gut, ſich die Vortetle, die eine möglichſt frühzeitige Platzbelegung bietet, nicht entgehen zu laſſen. in den kommenden Neue Führer über Konſtauz liegen in deutſcher, eng⸗ liſcher und tſchechiſcher Sprache vor. Die ſchön bebilderten Druckſchriften werden auf Anfrage vom Verkehrsverein Konſtauz abgegeben. 1 540 m.d. M. Höhen- luft für Nerven und Oberabtsteſnachs — Wochenende Gasthaus und Pension„Zur Rose“ Neu einger. Zimmer m. fl. Waſſ. Zentralhz., Bad. Eig. Landwirtſch. Pens.(4 Mahlzeit.) RM..50. Referenzen ſtehen z. Verfüg. Beſ.: L. Hintenlaug (Südl. Schwarzw. Badenweiler F. Nes N Haushaltungspensionat Frau A. Schlüssefburg Gewiſſenhafte Ausbildung i gef Hausweſen, An⸗ leitung i. Schneidern, Weißnähen. Auf Wunſch Wiſſenſch. u. Muſik. Ref. Proſp. auch zur Erholung Privat Pension F Alkau„Villa Hosp“ Hochſchwarzwald(Feldberggebiet, 1000 m ü..) 3 Herrl. Zim., fl. Waſſ., Zhzg., geſchl. Verand., Gar. Penſ. ab 5. Proſp. Tel.: Altglashütten Nr. t Kurhaus Todtmoos mod. einger. ärztl. geleit. Haus für Leichtlungen⸗ kranke. Proſpekte durch Beſitzer: N. Kißling cee he + 1 i F F r n 1* 2 n * * derer edlen re eee e FakBENFABRIN MAN RONHA VOR HENNR. ZECKRENMDORRE O NAHοHRUCK VERBO TEM 47 „Wenig Hoffnung,“ ſagte Leuore und legke die Feder hin. Eine Frage lag in der Luft, aber Weile, ehe Hilde ſie herausbrachte. „Weiß— Lutz ſchon?“ „Es war geſtern nicht die richtige Gelegenheit. Ich bin ſchon ſo unſicher, daß ich nicht mehr weiß, wie ich mit ihm ſprechen muß.“ a Draußen vor dem Feuſter ſtand der Park, gelb und rot zwiſchen dunklem Nadelgrün. Wind bewegte ſpielend zitternde Blätter. Die beiden Frauen ver⸗ ſanken in Denken, das wehmütig aus Vergangenheit ſchöpfte, ſcheu an Gegenwart ſtreifte und einen Weg ſuchte, der ins Geheimnis der Zukunft führte. Die Jüngere brach die Stille. „Gina habe ich getroffen.“ „Ach, Gina.“ Lenore hörte mit einem von Teilnahme zu. So, ſo. gusgeſehen und geſprochen? „Auch nur ein armes Menſchenkind.“ „Würden Sie ſie etwa empfangen? eigentlich an allem ſchuld.“ „War ſie es alſo doch? Mauchmal habe ich es ge⸗ dacht. Sie wird der Anſtoß geweſen ſein, aber Schuld — Schuld iſt ein ſo großes Wort.“ „Tante!“ Hilde ereiferte ſich,„ich glaube wirklich, Sie könnten ihr wieder verzeihen. So weit geht meine Gutmütigkeit nicht.“ Die weißen Hände Lenores lagen ruhevoll im Schoß übereinander, und ihre Stirne war von ſchwe⸗ bender Zartheit: 5 „Ich habe in meinem Leben wenig zu verzeihen gehaßt. Haſſen muß man können, ich habe nicht das Zeug dazu. Und wenn man ſo viel einſam iſt, wie ich es in der letzten Zeit war es dauerte eine undeutlichen Ausdruck Merkwürdig hat Ging Sie iſt doch Sie ſprach den Satz nicht legte ſie ihre Hand auf Hildes Arm und lauſchte auf⸗ merkſam. Ein Schritt klang draußen. „Lutz“, ſagte ſie flüſternd. „Um Gottes Willen, er ſoll mich nicht ſehen, be⸗ vor Sie mit ihm nicht geſprochen haben, Bitte, laſſen Sie mich ins Nebenzimmer, bitte!“ Mit einem Griff raffte Hilde ihre Handtaſche und Handſchuhe zuſammen und hatte kaum die Tür des Nebenzimmers hinter ſich ins Schloß gezogen, als Lutz bei ſeiner Mutter anklopfte und eintrat. Es war eine ungewöhnliche Zeit, zu der Lutz heute nach Hauſe kam. Ueber eine Stunde früher als ſonſt. Lenore war verlegen und konnte es nicht verbergen. „Was haſt du, Mutter, ſtöre ich dich?“ „Nein, nein“, kam es ungeſchickt heraus,„nur weil du nie ſo früh—“ „Mir war heut ſo leichtſinnig. Ich Benting.“ „Etwas Gutes?“ „Gutes? Kann kein Menſch behaupten. wir kämpfen's durch.“ „Du kämpfſt um etwas anderes als ich, Lutz.“ Ste hatte mit vorgeneigtem Kopf vor ſich hin⸗ geſprochen. Konnte Lutz verſtehen, daß ihr das Werk, die Erbſchaft, alles, alles ganz gleichgültig war? Daß es ihr um etwas für ſie viel Wichtigeres ging. Bri⸗ gitte Hartwig, das ſtumpfe, müdgearbeitete, alte Mädchen, das Mutter war und doch keine, die ver⸗ ſtand ſie vielleicht. Seine Hand ſtrich leiſe über ihre Haare. Das war heglückend. „Nate Mutter, wer mich beſucht hat?“ 95 „Klaus. Ich war erſt wie erſchlagen.“ „Nein?! Wie ſonderbar. Verſöhnung?“ „War ja nicht nötig. Er wollte etwas.“ Sie fragte nicht weiter. Wenn Lutz„etwas“ ſagte, ſo hieß das, daß er ſich nicht darüber äußern wollte. Sonſt hätte er von ſelbſt geſprochen. „Ich habe— auch einen Beſuch gehabt, Lutz“, ſagte ſte ſtockend. „Gina?“ gab er mißbilligend zurück. Seine Züge veränderten ſich plötzlich. Sein Blick legte ſich mit war bei Aber verblüffter Spannung auf einen Gegenſtand, den auf dem kleinen Tiſch die blumengefüllte Krtſtallvaſe erer Scieulfervsterr irn ger wer Hause Wir zeigen ferſige neue Hleicdung Voi hchsfer Vollendung urd 10 I. 1 Sberle Dernertuife. 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Hinter der Tür des Nebenzimmers ſtand Hilde in der Lebloſigkeit höchſter Erregung, die fauſtverkrampften Hände gegen das Herz gepreßt, das unerträglich langſam und hallend in der Bruſt ſchlug. Jetzt, jetzt mußte etwas kommen, was ſie betraf, jetzt. „Seit vorgeſtern.“ Hilde wußte nur, das ging auf ſie. Und jetzt mußte doch Lutz etwas ſagen. Aber ſie hörte keine Antwort. Lutz ſtrich ſich über Stirn und Augen und weiter her⸗ unter, bis Ballen und Fingerſpitzen ſich wie Backen eines Schraubſtockes um ſeine Kiefer ſpannten. Er fühlte, daß in der Kehle nur ein Schrei wäre, wenn er jetzt loslaſſen müßte. Wieder ſagte Lenore leiſe: „Sie gehört doch zu uns.“ Und fügte nach einer Weile, als ob ſie nichts be⸗ merken würde, hinzu: „Willſt du ſie nicht?“ Sie blickte nach der angelehnten Tür. ſtändlicher Heftigkeit ſchüttelte er den Kopf. Stimme war vollkommen heiſer. „Jetzt— ich kann nicht.“ Er ſchnellte auf, umarmte Lenore mit ſolcher Ge⸗ walt, daß ſie in Ohnmacht zu ſinken glaubte, und rannte faſt ſpringend zum Zimmer hinaus. ſein Schritt hatte die Leichtigkeit eines Tänzers. *.*. A* Hilde war es, als ob ihr fämtliche Glieder gebro⸗ chen wären, ſo kraftlos lag ſie im Wagen, der ſie nach Heidelberg zurückbrachte. Jeder Stein, über den die Räder ſprangen, bereitete im ganzen Körper Schmer⸗ zen. Es war doch nicht ſo geworden, wie ſie es gehofft hatte, da nützten alle beruhigenden Worte Lenores nichts. Zuerſt war ſie erſchrocken geweſen, als Lutz ſo unvermutet heimgekehrt war, dann, im Nebenzimmer hinter der Tür, da hatte ſie doch zuerſt gedacht, beſſer Mit unver⸗ Seine Aber i 7. Seite Nummer 122 eine un vorbereitete, plötzliche Begegnung als dieſes quälende Warten. Aber als kein Wort von ihm kam, hatte ſie auch nichts mehr denken können. Sie wäre vielleicht umgefallen, wenn ſie ſich nicht an den Tür⸗ ſtock gelehnt hätte. Daß Lutz, der in allem Handeln ſo raſch und leidenſchaftlich war, fortzugehen ver⸗ mochte, ohne ſie zu ſehen, das verſtand ſie nicht. Er hätte die Tür aufreißen, zu ihr hineinſtürzen müſſen, ſie entweder in ſeine Arme reißen oder ſie mit Vor⸗ würfen überhäufen, ganz gleich, aber nicht ſo, nicht ſo. Mußte er erſt überlegen? Wenn er erſt überlegen mußte Was iſt mit meinem Mädel, dachte Vinzenz, als ſie den ganzen Abend ſchweigſam und blaß neben ihm ſaß. Er vermutete, daß irgend etwas mit Lutz nicht in Ordnung ſein müſſe, getraute ſich jedoch nicht zu fragen. Lutz wurde zwiſchen ihnen nicht erwähnt. wie haſtig und unruhig ihre Bewegungen waren. „Papa,“ begann ſie mitten in einer Belangloſig⸗ ſie auch nur hinhörte,„mir iſt heute, ich weiß nicht warum, etwas eingefallen. Kennſt du zufällig ein Bild aus unſerer Familie, das eine Dame im Reit⸗ kleid mit Dreiſpitz darſtellt? Der Hintergrund iſt ein großes Haus oder Bäume, das weiß ich nicht mehr. Und vorn bei der Dame ſitzt ein Windhund.“ „Wie kommſt du darauf?“ „Nichts, es fiel mir nur ſo ein. war einen Augenblick ſo merkwürdig deutlich.“ „Gott, weißt du, in unſerer Familie ſind ſy viel Bilder. Ich habe mich, offen geſtanden, verehrten Vorfahren verflucht wenig gekümmert ſich für Familiengeſchichte. Soll ich ſte gelegentlich fragen? Liegt dir daran?“ „Ach wo,“ ſie lenkte ab,„weißt du, wer heute bei Lutz war? Klaus.“ „Aber— iſt ja ſehr komiſch! „Das weiß ich nicht.“ Vinzenz fing zu lachen an, ſo daß ihn Hilde ganz erſtaunt anſah. (Fortſetzung folgt) Was wollte er?“ „Schwechten“- Piano kreugſaitig, gut er⸗ halten, zu verkaufen bet Schulz. Lange Rötterſtr. 47. 38307 DRW-Molor- Drelrad 1 mit Kaſten, führer⸗ ſchein⸗ und ſteuerfrei, aut gepflegt, f. 120 4 [zu verkaufen. 8292 Joh. Gelb. Oftersheim, Ludwigſtr. 10. Staubsaugel ſehr aut erhalten u. modern, ſtatt 170 4 nur 75 l zu verkf. 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