— 5 9 1 Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in 3 unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Mannh elmer General- An El e e Freie 92105 zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Für im enheits⸗An 1 r 5 Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, beſonden* das Erſcheinen 5 eit Ne Friedrichſtraße 4, ße Hauptſtraße 63, W Oppauer Straße 8, Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Anzeigen 2 Anderen Plätze d fit 700 8e Luiſenſtraße.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Poyſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim telephoniſch 2 ee Männe Aorgen-Ausgabe Montag, 16. März 1031 142. Jahrgang/ Nr. 125 Ne Kluft zwijchen Agrar und Handelspolitik Drei Miniſterreden: Schiele gegen die falſche Taktik der radikalen Rechten; Slegerwald gegen Agrarradikalismus; Dietrich für Ausgleich Scharfe Worte Stegerwalds Parteitag des Landvolks Telegraphiſche Meldung = Weimar, 15. März. In Weimar trat am Samstag der aus allen Wahlkreiſen gutbeſuchte ordentliche Partei⸗ tag des Deutſchen Landvolks(Chriſtlich⸗Nationale Landvolk⸗ und Bauernpartei) zuſammen. In Ver⸗ tretung des erkrankten Parteiführers Höfer wurde er vom Reichstagsabgeordneten Hepp geleitet. Im Mittelpunkt des Parteitags ſtand eine große Rede des Reichsernährungsminiſters Dr. Schiele über brennende Tagesfragen, wobei er u. a. aus⸗ führte: „Die Zeit verlangt nach Oroͤnung und Sammlung der Front, ſie verlangt nach klaren Marſchparolen. Unſere Parole heißt heute und morgen, Tag für Tag, Kampf und abermals Kampf. Das deutſche Landvolk in ſeinem harten Schickſal hat keine Wahl. Seine Miſſton iſt, mitten in der Feuerlinie des politiſchen Ringens und der Verantwortung zu ſtehen. Deshalb müſſen wir her⸗ aus aus der Unfruchtbarkeit des Reſignierens und des Reſolutionierens, heraus aus der Jagd nach unerreichbaren Fernzielen. Nicht im Wünſchen, ſon⸗ dern im Handeln zeigt ſich die Bewährung. Wie Sturmfluten ſind Revolution, Währungsverfall und eine in ihrem Ausmaß bisher unerhörte Wirtſchafts⸗ kriſe internationalen und nationalen Urſprungs über uns hinweggegangen. Solche Schickſalsſchläge, die wie Naturkataſtrophen die Grundfeſten des wirt⸗ ſchaftlichen und ſtaatlichen Lebens der Nation erſchüt⸗ tern, laſſen ſich nicht ſchnell und noch viel weniger mit ein paar Patentrezepten überwinden. Da heißt es eben: Alle Mann auf die Deiche und zu ihrem Schutze Sandſäcke und Faſchinen herbeiſchaffen. Philippika gegen die Sezeſſioniſten Mit der Parole:„Macht Euren Dreck alleine!“ iſt weder der deutſchen Landwirtſchaft, noch dem deut⸗ ſchen Volke zu helfen. Die Geſchichte wird hier richten und eine ernſte Sprache ſprechen. Es iſt ja ſo bequem, wenn man unn fern von den politiſchen Geſchäften im Lande umher⸗ zieht und erklärt: All das Elend von heute haben wir ja längſt vorausgeſagt; jetzt wird das Volk erken⸗ nen, wie es unter der Laſt eines unfruchtbaren Syſtems zu ſeufzen hat; jetzt mögen doch diejenigen Parteien, die die„Suppe“ unſerer heutigen Not ein⸗ gebrockt haben, ſie auch auslöffeln! Demgegenüber frage ich, muß nicht das ganze deutſche Volk nament⸗ lich auch das ganze deutſche Landvolk dieſe Waſſer⸗ ſuppe des Elends auslöffeln? Verſtärken wir wirk⸗ lich unſere Stellung im Kampf um das Syſtem, wenn wir uns ſelbſt von den entſcheidenden Machtpoſitionen im Staat ausſchalten? Glaubt man wirklich in den Kreiſen der Sezeſſio⸗ kiſten, daß man einer gefahrdrohenden handelspoli⸗ tiſchen Entwicklung anders erfolgreich begegnen kann, als durch aktive Mitarbeit im Brennpunkt der poli⸗ chen Entſcheidungen? Wäre dies nicht längſt in der Frage des polniſchen Handelsabkommens gegen die deutſche Landwirtſchaft ausgefallen, wenn wir nicht ſeit dem Jahre 1927 in der Regierung auf der Wacht geweſen wären? Wie will man denn der Landwirtſchaft helfen, wenn man Ermächtigungszölle ablehnt, nur weil ſie von einer„landwirtſchafts⸗ ſeindlichen“ Regierung zur völligen Niederreißung des Zollſchutzes verwandt werden könnten? Wohin führt denn der Weg der unentwegten Negation? Verzweiflung und Verhetzung machen heute bereits bor keiner Autorität mehr halt. Aber dem Taumel wildentfachter Leidenſchaften und Hoffnungen wird bie Ernüchterung folgen. Dann kommt zur wirt⸗ ſchaftlichen Not noch die ſeeliſche Eutwurze⸗ lung des Volkes hinzu. Gerade weil wir um die ſeeliſche Widerſtandskraft im Lager der Rechten kämpfen, treten wir mit offe⸗ nem Viſier denen entgegen, die auf Irrwegen wandeln. Man verſtehe uns klar: Wir kämpfen nicht etwa gegen die äußerſte Rechte, unſer Ziel iſt Melmehr, ſie aus ihrer Weltenferne, aus ihrer Romantik herunterzuzwingen in den realen Kampf um Sein oder Nichtſein der Nation. Telegraphiſche Meldung = Eſſen, 15. März. Bei der heutigen Kundgebung der chriſtlich⸗ nationalen Arbeitnehmerbewegung Eſſens im ſtädti⸗ ſchen Saalbau hielt Reichsarbeitsminiſter Dr. Ste⸗ gerwald eine Rede, in der er ſich mit den Teilen der Schwerinduſtrie und der Landwirt⸗ ſchaft auseinanderſetzte, die, wie er ſagte, glauben, mit dem Nationalſozialismus politiſche Geſchäfte machen zu können. Die Wahl am 14. September war ebenfalls ein großes Uebel, ſie brachte einmal eine ungeheure Nervoſität in Deutſchland und in der Welt und weiterhin einen arbeitsunfähigen Reichstag. Nach der Reichstagswahl gab es für die Regierung vier Möglichkeiten: 1. Rücktritt, 2. Diktatur(ſo⸗ fern der Reichspräſident mitgemacht hätte), 3. An⸗ lehnung nach rechts, 4. Anlehnung nach links. Der Rücktritt hätte ein grenzenloſes Chaos bedeutet, da jeder ruhende Pol in einer übernervöſen Zeit ge⸗ fehlt hätte. Ueber Diktatur läßt ſich am Biertiſch leicht reden. Eine Anlehnung nach rechts konnte nicht in Frage kommen, weil man mit den National⸗ ſozialiſten zwar Maſſendemonſtrationen inſzenieren, nicht aber ein Land, das ſich in ſehr ſchwerer Lage befindet, regieren kann. Der Hinweis v. Oldenburg⸗Januſchaus, daß es in Thüringen und Braunſchweig gehe, beweiſt nichts, weil im Reich un⸗ vergleichlich andere und ſchwere Aufgaben(Außen⸗ politik, Wirtſchaftspolitik, Steuerpolitik, Sozial⸗ politik) zu erledigen ſind als in dem Verwaltungs⸗ organismus der Länder. Die Zwiſchenrufe, die man im Reichstag ſtändig aus dem national⸗ ſozialiſtiſchen Lager gehört habe, beweiſen ein unübertreffbares Maß von politiſcher Unwiſſen⸗ heit und Hilfloſigkeit. Daneben können die Führer im Reichstag nicht ein⸗ mal ihren Fraktionsanhang in Ruhe halten, viel weniger ihn auf längere Sicht auf eine ſachliche po⸗ litiſche Linie bringen. In ſolcher Lage bliebe garnichts anderes übrig, als Stütze von links anzunehmen. Dabei hat ſich die Reichsregierung von dem Partei⸗ und Für uns, meine Freunde, und alle, die mit uns in der Grünen Front für die Rettung der Landwirt⸗ ſchaft kämpfen wollen, kann es nur eine Marſch⸗ parole geben: Zähes Feſthalten an döem Errungenen, keine übereilte Preisgabe von Machtpoſitionen und ſtändiges Bereitſein zu aktivem Handeln, ſo⸗ weit und ſolange ich es vor meinem Gewiſſen ver⸗ antworten kann. Das iſt der Weg, den ich bisher gegangen bin und den ich weiter gehen werde. Hter⸗ zu verlange ich aber Ihre Mithilfe, ich verlange Ihr Vertrauen. Ohne unmittelbares Verhält⸗ nis von Führer und Gefolgſchaft kann ſich das Werk nicht vollenden.“ Die Rede Schieles fand großen Beifall. Es wurde ſodann eine Entſchließung angenommen, in der es heißt: „Der Parteitag des Deutſchen Landvolks begrüßt das Volksbegehren und verpflichtet ſeine Mit⸗ glieder, mit allen Kräften ſich für einen ſtarken Er⸗ folg einzuſetzen.“ a In einer zweiten Entſchließung billigt der Parteitag die Einſtellung, die Parteiführer, Partei⸗ vorſtand und Reichstagsfraktion zur Reichspolitik genommen haben und ſtellt nach wie vor den Kampf um die außenpolitiſche Freiheit des deut⸗ ſchen Volkes voran. Er fordert daher erneut von der Reichsregierung, daß ſie ungeſäumt von den zur Verfügung ſtehenden Mitteln zur Reviſton des Voungplanes Gebrauch macht. An der Oppoſitions⸗ ſtellung zur Reichsregierung habe ſich nichts geändert. Der Parteitag billigt ausdrücklich, daß die Reichstagsfraktion des Deutſchen Landvolks ſich aus der parlamentariſchen Kampflinie nicht zurück⸗ gezogen hat. Das Agrarprogramm der Reichs⸗ regierung entſpreche nicht in vollem Umfange den Forderungen, die das Deutſche Landvolk zur Wieder⸗ herſtellung der Rentabilität der deutſchen Landwirt⸗ ſchaft ſtellt. Der Parteitag fordert deshalb wei⸗ teren Kampf um die Erreichung dieſer Ziele. Er dankt Schiele, daß er unermüdlich in der Reichs⸗ regierung unter den ſchwierigſten Verhältniſſen für die deutſche Landwirtſchaft gearbeitet hat. Fraktionsgeiſt ſoweit freigehalten wie noch keine Regierung vorher. Im luftleeren Raum kann man nicht Politik machen. Ueber die Agrarpolitik der Reichs⸗ regierung herrſcht, ſo fuhr der Miniſter fort, in weiten Kreiſen größte Beunruhigung. Mein Stand⸗ punkt in der Agrarpolitik iſt ſeit langem der gleiche. Deutſchland muß unter allen Umſtänden eine leiſtungsfähige Landwirtſchaft ſich erhalten und ſichern. Wir können auf die Dauer unſer Volk auf heimiſcher Erde nur erhalten mit einer Landwirtſchaft, die einem großen Teil des deutſchen Volkes auf dem Lande Exiſtenz gibt, der Ueberflutung der Städte und Induſtriezentren durch das Landvolk entgegen⸗ wirkt, und die ein kaufkräftiger Abnehmer für die deutſche Induſtrieprodukte iſt. Der Weltmarkt ſpielt für uns eine wichtige Rolle. 60 v. H. unſerer Pro⸗ duktion aber müſſen wir im Innern abſetzen. Was aber nachdrücklichſt abgelehnt werden muß, iſt der Agrarradikalismus und auch eine ſt ark t n agitatoriſch orientierte Agrarpolitik. Der Reichslandbund treibt heute wieder dieſelbe Politik wie 1902/1903. Eine agitatoriſche Agrarpolitik iſt nachdrücklichſt abzuleh⸗ nen, insbeſondere in einer Stunde, wo fünf Milli⸗ onen Arbeitsloſe vorhanden ſind. Die Landwirt⸗ ſchaft muß von der Vorſtellung herunter⸗ gebracht werden, als obihrallein mit höheren Zöllen auch nur für kurze Zeit wirkſam geholfen werden könne. Die deutſche Landwirtſchaft ſteht vielmehr vor dem größten geiſtig⸗kaufmänniſch organi⸗ ſatoriſchen Umſtellungsprozeß, den je eine Bauerngeneration erlebt hat. Und wenn dieſe Dinge nicht geſehen und kräftig angepackt wer⸗ den, dann wirken höhere Zölle nur für kurze Zeit einſchläfernd und auf längere Sicht geradezu ruinös für die Landwirtſchaft. Die Vorkriegsagrarpolitik, die in der Hauptſache nur auf Zölle abgeſtellt war, lehnte Stegerwald in ſeinem Schlußwort zugleich im Namen der chriſt⸗ lichen Arbeiterſchaft nachdrücklichſt ab. Politiſcher Mord in Hamburg Ein kommuniſtiſches Bürgerſchaftsmitglied erſchoſſen — Hamburg, 15. März. Das kommuniſtiſche Bürgerſchaftsmitglied Henning iſt in letzter Nacht gegen 41 Uhr in einem Autobus, der von Zollen⸗ ſpieker nach Hamburg fährt, kurz hinter Ochſen⸗ wärder erſchoſſen worden. Henning befand ſich in Begleitung ſeines Partei⸗ genoſſen Cahnbley. In Fünfhauſen beſtiegen drei Männer den Omnibus, die zunächſt ruhig Platz nah⸗ men. Plötzlich erhoben ſie ſich, zogen Piſtolen hervor und riefen den Fahrgäſten zu:„Hände hoch!“ Dann fragten ſie Henning, ob er das kom⸗ muniſtiſche Bürgerſchaftsmitglied André ſei und for⸗ derten ihn auf, ſeine Papiere zu zeigen. Als Hen⸗ ning hierauf ſeinen Namen nannte, erwiderten ſie: „Dich ſuchen wir gerade.“ Im gleichen Augenblick gaben ſie eine Anzahl Schüſſe auf Henning ab, ſprangen alsdann aus dem Wagen und ſchoſſen auch von draußen weiter in den Wagen hinein. Henning war ſofort tot. Eine im Wagen befindliche Leh⸗ rerin erhielt zwei Beinſchüſſe. Die Täter entkamen im Dunkel. Nach den bis⸗ herigen Ermittlungen ſind ſie in rechtsradikalen Kreiſen zu ſuchen. Der Ermordete gehörte ſeit 1928 der Hamburger Bürgerſchaft an. Aufruhr in einem amerikaniſchen Gefängnis — Joliet(Illinois), 15. März. Im hieſigen Staatsgefängnis kam es zu einem schweren Aufruhr. 1500 Sträflinge weigerten ſich nach der Mittagsmahlzeit, in ihre Zellen zurückzukehren und ſtürmten auf den Gefängnishof. Hier wurden ſie jedoch von bewaffneten Wächtern mit Schreck⸗ ſchüſſen in ein Gebäude getrieben. Die ſtädtiſche und die ſtaatliche Polizei wurden alarmiert und bilden einen Schutzkordon um das Gefängnis. Die Sträflinge ſind anſcheinend nicht bewaffnet. Notrich über die Wirlichaſtskriſe Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. März In der Sitzung des Geſamtvorſtandes der Deutſchen Staatspartei, der ſich Samstag nachmittag im Reichstag verſammelte, hat der Reichsfinanz⸗ miniſter Dietrich ein Bild der gegenwärtigen Lage im Reichstag gezeichnet und dabei erneut die Notwendigkeit betont, den Etat„rechtzeitig und auf parlamentariſchem Wege“ zu verabſchieden. Der Miniſter iſt in dieſem Zuſammenhang auch auf die ſteuerpolitiſchen Forde xrungen Fußball-Länderspiel Deutschland- Frankreich siehe Seite 5 ( ĩ ͤdddddddßdßdßdßdßßddßwdßßdßdßßdßwdßdbGßGbßdßbßbbdbßdcbßbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbbTbTbccbcbccccc Sozialdemokraten zu ſprechen gekommen und er ſtie, wie er das bereits mit allem Nachdruck im mit der Begründung eine weitere Belaſtung wie die der hat Haushaltsausſchuß getan, zurückgewieſen, daß der Einkommen⸗ und Vermögensſteuer, Sozialdemokraten ſie verlangen, die Wirtſchaftskriſe nur noch verſchärfen würde. Dem volksparteilichen Sparantrag gegen⸗ über verhielt ſich der Miniſter zurückhaltend. Er kündigte an, daß Ende März mit den Reſſorts noch einmal Verhandlungen über weitere Ein⸗ ſparungen am Etat ſtattfinden ſollten, die Frage aber, ob nach dem Wunſch der Volkspartei dieſe Einſparungen im Etatgeſetz feſtgelegt werden ſollen, ließ er offen. 0 Dietrich ging weiter auch auf das Repara⸗ tionsproblem ein; das nicht zu löſen ſei, ſo⸗ lange andere Länder uns gegenüber den Kredit ver⸗ knappen und unſere Ausfuhr verhindern. Als eine der weſentlichſten innerpolitiſchen Aufgaben bezeich⸗ nete er die Schaffung eines Ausgleichs zwiſchen Handels⸗ und Agrarpolitik, wobei er unterſtrich, daß die Landwirtſchaft ſich aber nicht bloß auf die Regierung verlaſſen dürfe, ſon⸗ dern von ſich aus auch das Notwendige tun müſſe. Dietrichs Ausführungen hinterließen, wie man uns berichtet, einen außerordentlich ſtarken Eindruck, zumal Dietrich ſie unter den großen Ge⸗ ſichtspunkt ſtellte; wie iſt es möglich, aus dem gegen⸗ wärtigen Wirrwarr der geiſtigen Richtungen herauszukommen? Obwohl Dietrich die Dinge keineswegs beſchönigte, war ſeine Rede doch im Grundton auf den gedämpften Optimis⸗ mus geſtimmt, der trotz aller Widrigkeiten keinen Grund zum Verzweifeln ſieht. Nach Dietrich zeichnete der Reichstagsabgeordnete Kuelz in programmatiſchen Leitſätzen den künftigen Kurs der Deutſchen Staatspartei, In der eingehenden Debatte, die ſich an die beiden Referate anſchloß, ſoll ſich grundſätzlicher Wider⸗ ſpruch gegen Dietrichs Darlegungen, ſo verſichert man uns, überhaupt nicht geregt haben. Die Frage des Parteivorſitzes iſt nur inſofern aufge⸗ worfen worden, als man Dietrich, um ihn bei den hohen Anforderungen, die das Amt des Finanz⸗ miniſters an ihn ſtellt, zu entlaſten, Herrn Kue l z bis auf weiteres als geſchäftsführenden Mitarbeiter beigeben will. Dr. Kuelz, der wegen ſeiner Beſtel⸗ lung zum Oberbürgermeiſter von Dresden, zunächſt beabſichtigt hatte, ſein Mandat niederzulegen, ſcheint von dieſem Gedanken wieder abgekommen zu ſein. Die endgültige Regelung wird erſt auf dem konſti⸗ tuierenden Parteitag beſchloſſen werden, der vorausſichtlich im Mai einberufen werden wird. Die Operation an Hermann Müller geglückt — Berlin, 15. März Samstag abend wurde, nachdem ſich das Befinden des Reichskanzlers a. D. Hermann Müller gebeſſert hatte, der angekündigte operative Eingriff vorge⸗ nommen. Es wurden ein großer Abſzeß in und um der Gallenblaſe und ſehr viele Steine entleert. Das Aerztekonſilium ſtellte heute früh feſt, daß das Allgemeinbefinden zufriedenſtellend ſei. Der Patient hat die Nacht ruhig verbracht. Samstag wieder vorüber. 2. Seite Nummer 125 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 16. März 1931 Koalitions⸗Konflikt in Weimar Volkspartei gegen Nationalſozialiſten Die Unſtimmigkeiten, die ſchon ſeit längerer Zeit zwiſchen der Deutſchen Volkspartei und den Na⸗ ktionalſozialiſten innerhalb der Thüringer Regierung heſtanden, haben nun zu einem offenen Bruch geführt. Die Gründe dazu ſind in folgenden Vor⸗ gängen zu ſuchen: In dem Thüringer Blatt„Der Nationalſozialiſt“ erſchlen am 3. März ein Artikel von dem Gau⸗ lelter und Fraktionsführer der Nationalſozialiſten in Thüringen, Saukel. In dieſem Artikel werden die Vertreter der Deutſchen Volkspartei als„trot⸗ telhafte Greiſe und Schlappſchwänze, als cha⸗ Takterloſe Parteigänger, die ihre Grund⸗ ſätze ſchmählich preisgeben, ihre Anhänger ſcham⸗ los betrogen und verraten haben“ bezeich⸗ net und geſagt,„daß ſie ſich heute noch erfrechen, mit dem Schickſal unſeres Volkes ein frevelhaftes Spiel zu treiben, das ſie in ihrer bodenloſen Un⸗ fähigkeit und Unverſchämtheit ſogar noch Politik zu nennen wagen.“ Flalien und der Flotlenpakt Eine Rede Grandis Telegraphiſche Meldung = Nom, 15. März. Die Kammerdebatte über den Haushalt des Miniſteriums des Auswärtigen wurde geſtern mit einer großen Rede Grandis abgeſchloſſen, in der der Miniſter zunächſt eine Darlegung der Flot⸗ tenverhandlungen ſeit der Londoner Konferenz gab und ſodann das eben abgeſchloſſene Flottenabkommen erläuterte. Die Flottenpolitik der faſziſtiſchen Regierung hat, ſo führte er aus, ſeit 1924 darin beſtanden, bei den Neubauten niemals die Initiative zu er⸗ greifen, ſondern nur mit dem franzöſiſchen Bau⸗ programm gleichen Schritt zu halten. Die Wiederaufnahme der Verhandlungen nach London In einer Erklärung der Deutſchen Volkspartei dazu heißt es, gegen dieſen Ton, den ſie als Sauherdenton bezeichnen müſſe, verwahrt und ſich darin nicht nur mit der geſamten anſtändigen Bevölkerung Thürin⸗ gens, ſondern auch mit weiten Kreiſen der national⸗ ſozialiſtiſchen Wählerſchaft einig fühle. Da die Nationalſozialiſten erklärten, ſie dächten kicht daran, ihre gegen die Deutſche Volkspartei ge⸗ richteten Vorwürfe zurückzunehmen, fühlt ſich die Deutſche Volkspartei in Thüringen nicht mehr koalitionsmäßig gebunden. Ob der volksparteiliche Staatsrat Staatsminiſter a. D. Bauer aus dem Kabinett ausſcheiden Uactufühlen, wenn er weiteren fruchtloſen Aus⸗ Ainanderſetzungen mit den nationalſozialiſtiſchen Vertretern aus dem Wege gehen wollte. Auf der anderen Seite würde bei einem Rücktritt des volks⸗ parteilichen Mitglieds der falſche Eindruck entſtehen, als ob die übrigen Regierungsparteien mit den Na⸗ Honalſozialiſten einig ſeien und nur die Volkspartei Abfeits ſtehe, während in Wirklichkeit bekanntlich das Verhalten der Nationalſozialiſten von allen anderen Regierungsparteien mißbilligt wird. Viel näher läge es daher eigentlich, daß die Nationalſozialiſten ihrer⸗ ſetts ihre Regierungsmitglieder abbertefen. Ein Teilrücktritt von Kabinettsmitgliedern iſt aber in Thüringen überhaupt eine mißliche Sache, und zwar wegen der eigenartigen Beſtimmung der thüringi⸗ ſchen Verfaſſung, nach der in einem ſolchen Fall die Regierung„unverzüglich“ zu ergänzen iſt. Meichskongreß der Gottloſen“ In Berlin iſt, wie berichtet, zum ſchweren Kum⸗ mer der kommuniſtiſchen Preſſe die Propagandaaus⸗ ſtellung der„Gottloſen“ geſchloſſen und aufgehoben worden. Aber ſeit das Exekutivpkomitee der Gott⸗ loſeninternationale im Schutze deutſch⸗ruſſiſcher Preundſchaft nach Berlin verlegt worden iſt, wachſen dieſe Veranſtaltungen wie die Köpfe der Hydra nach. Jetzt ſind in Leipzig die deutſchen Gottloſenverbünde zu ihrem erſten„Reichskongreiß“ zuſammen⸗ getreten, um„Richtlinien für den Generalangriff zu beraten und zu beſchließen.“ Der rein bolſche⸗ wiſtiſche Charakter dieſes Kongreſſes hat zahlreiche Organiſationen veranlaßt, das Verbot der Ver⸗ anſtaltung zu beantragen. Der ſozialdemokxratiſche ät Abg. Fleißner, hat das Verbot jedoch abgelehnt,„da hierzu kein Anlaß vorliege“. Ob Herr Fleißner die Prüfung ſich doch nicht etwas zu leicht gemacht hat? Die Konferenz der Innenminiſter, die Herr Dr. Wirth auf den kom⸗ menden Mittwoch nach Berlin berufen hat, wird Hier doch wohl nachſtoßen müſſen. Anklage gegen drei Lübecker Aerzte —Oltbeck, 15. März. In der Angelegenheit des Dübecker Säuglingsſterbens iſt nunmehr nach Abſchluß der Vorunterſuchung gegen die betellig⸗ ten Aerzte Anklage wegen fahrläſſiger Tötung und Körperverletzung erhoben worden. Die Anklage rich⸗ tet ſich gegen Obermedizinialrat Dr. Eichſtedt, Profeſſor Dr. Deycke und Profeſſor Dr. Klotz. — 2 57 Shakeſpeares Julius Cäſar Neuinſzeniert im Nationaltheater Die Tragödie von den letzten Römern zog am Sie entſtammt einer Epoche, die dieſes Römertum wohl kannte, aber ſie Trifft heut auf eine Zeit, die keine Beziehung mehr dazu hat. Die Freiheit der römiſchen res publica hatte von der Stoa gelernt, mit Gleichmut das eigene Leben hinzugeben; wenn Brutus ſtirbt, gedenkt er dieſer Lehre von der Selbſtaufgabe in heroiſcher Enutſchloſſenheit. Nur eins iſt heute geblieben von der Luft, die dieſe letzten Römer umweht: das Ge⸗ fühl, im Unabwendbaren zu leben. Shakeſpeare wagt ſich an die gewaltigſte Geſtalt im Pantheon der Geſchichte heran, an den großen Cäſar. Er fällt ihn, um ihn zu erhöhen. Da kommt l Julius Cäſar heran, vom Jubelſchrei der Römer geleitet, alternd, geplagt von ſeinen Krämpfen, aber⸗ gläubiſch geworden, und dennoch von ganzer Größe. Nichts enthüllt das Weſen der Dinge beſſer als der Beginn ihres Verfalls; ſo ſteigt der Geiſt dieſes zum höchſten Ruhm der Zeiten Emporgeſtiegenen aus dem Reſt ſeines Körpers auf. * Die Aufführung ſteht und fällt mit dem Cäſar non Karl Ziſtig, einem ſchauſpieleriſchen Aushilfs⸗ gaſt, der aber viel mehr iſt als nur ein Helfer. Er ſteht da, wahrhaft groß in ſeinem morſchen, ſchwan⸗ kenden und doch über Wolken führenden Schritt. Die Heiligkeit des Cäſars umwittert ihn; den Herrſchern der Erde gab er ſeinen Namen. Der erſte ſeiner drei Auftritte ſtellt ihn beherr⸗ ſchend in den Raum. Dann erleben wir ſeine eherne Furchtloſigkeit, in der der Funke des Aberglaubens aufblitzt, die Fackel des Ruhms der kommenden Königskrönung aufleuchtet. Cäſar geht zu ſeiner Vollendung in ſeinen Tod. Dieſes erſte Opfer des zum Gott gewordenen Herrſchermenſchen fordert die beginnende Zeit der Cäſaren. Und der Cäfar der Raunhbeimer Aufführung ſtarb wahrhaft groß. Die daß ſich die Deutſche Volkspartei 1 habe endlich zu einem modus vivendi geführt, der den beiden Flotten geſtatte, ſich nach ihren eigenen Grundſätzen zu entwickeln. Das Abkommen berückſichtige den italieniſchen Standpunkt und erlaube, die italieniſch⸗franzöſiſchen Schiffsbauten um ein Drittel herabzuſetzen. Die Löſung des Flottenproblems durch die fünf Haupt⸗ mächte ſchaffte die Atmoſphäre, die zu der Löſung anderer, für den Frieden Europas und der Welt ebenſo bedeutſamer Probleme unerläßlich ſei. Grandi erinnert an die Worte Muſſolinis, daß wird, ſteht noch dahin. Es wäre ihm durchaus das Abkommen der glücklichſte Anfang dieſes Jahres der Vorbereitung für die Allgemeine Ab⸗ rüſtungskonferenz ſei. Die Politik Muſſolinis ent⸗ wickle ſich logiſch in der Richtung des wirtſchaftlichen, politiſchen und internationalen Friedens. Grandi gab dann einen Ueberblick über die ita⸗ lieniſche Außenpolitik ſeit 1922. Das faſziſtiſche Italien habe nicht gezögert, den beſiegten Na⸗ tionen die Hand entgegenzuſtrecken; denn es habe verſtanden, daß das wahre Mittel, einen dauernden Frieden zu ſichern, nicht darin be⸗ ſtehen könne, dieſen Nationen die Luft zum Leben zu nehmen, ſondern darin, ihnen mit Vertrauen ent⸗ gegen zu kommen. Nach dieſen Grundſätzen habe Italien ſtets verfahren; bei dem Ruhrkonflikt, im nahen Oſten, mit Rußland und in Locarno. Die Mitarbeit Italieus bei dem Völkerbund gelte den großen Problemen des Wiederaufbaues Europas. Italien betrachte die Abrüſtung als die vollſtän⸗ dige Löſung des Sicherheitsproblems und ſtrebe nach einer wirtſchaftlichen Zuſammen⸗ arbeit, die die Wirtſchaft der unter der gegenwär⸗ tigen Kriſe leidenden Länder zu beſſern trachtet, ſo⸗ mie nach einer engeren Solidarität der europäiſchen Länder. Die italieniſche Regierung ſei bereit, daß die Verwirklichung des Planes einer europäiſchen Zuſammenarbeit nur durch eine Politik der Gleichberechtigung, der inter⸗ nationalen Gerechtigkeit und der Herab⸗ ſetzung der Rüſtungen garantiert werden könne. Italiens Tätigkeit in Europa werde durch dieſe Grundſätze beſtimmt, die in der im Locarnovertrag feſtgeſetzten Garantie ihren politiſchen und rechtlichen Ausdruck fänden. Die Lindenburgbünde in Mannheim Am Samstag abend verſammelten ſich die zur Lan⸗ des jugendtagung zahlreich erſchienenen Hinden⸗ hurgbündler in den„Germaniaſälen“. Der Abend wurde mit einem flotten Marſch, geſpielt von dem Zugendorche⸗ ſter Worms, eingeleitet. Durch warme Worte in Form eines ſelbſtverfaßten Prologes ließ Herr Erwin Münz⸗ Mannheim jene Notwendigkeit vor unſerem geiſtigen Auge erſtehen, die klar und eindeutig ſedem Hindenburg⸗ bündler Pflicht bebeutet: Jugend rettet das Reich! Herr W. Greif ⸗ Mannheim begrüßte weiterhin die don aus⸗ Baden Baden, Karlsruhe, Pforzheim, Worms, Wiesbaden und Darmſtadt. In einer kurzen Werbeanſprache hob der Redner hervor, daß im Kampf für die beſſere Zukunft des Vaterlandes gute Führer vonnöten ſeien. Die Jugend, die ſich heute in rückhaltloſer Treue zu dem Symbol einer großen Vergangenheit, den Farben ſchwarz⸗weiß⸗rot, bekennt, wird einmal zu Führern auf dem Gebiete ihrer Anſchauungen beſtimmt ſein. Der Aus⸗ bildung dieſer Führer ſoll die Arbeit der Hindenburgbünde gelten. Herr Gudernatſch⸗ Mannheim verlas im weiteren Verlauf des Abends einige Schreiben, die von Freunden unſerer Sache eingegangen waren. Reichs außen⸗ inn iter Dr! Curtius übermittette telegraphiſch ſeine beſten Wünſche. Herr Huſen Bertin, der Reichs⸗ iugendwart, Landesparteivorſitzender Steinel ⸗Pforz⸗ herm und Generalſekretär Wolf ⸗ Karlsruhe wünſchten ebenfalls der Tagung einen erfreulichen Verlauf. Nachdem Herr Münz wiederum ſeine dichteriſchen Fer⸗ tigkeiten in einem netten Gratulationsgedicht zu Ehren des neuen Landesjugendſührers, des Herrn Gudernatſch, bewieſen hatte, ſang Fräulein Hedwig Senuck, begleitet von Fräulein Ilſe Heck, den„Frühlingstraum“ von Schu⸗ mann ſo hervorragend, daß ihr lebhafter Beifall gezollt wurde. Landtagsabg. Dr. Maldeck hielt anſtelle des erkrankten Generalſekretärs Wolf eine eindrucksvolle Anſprache an die Jugend, wobei er u. a. folgendes ausführte: „Sie tragen den Namen„Hindenvurgbund“. Der Name Hindenburg iſt der Name der ſelbſtloſeſten Pflichterfüllung und der unerſchütterlichſten Treue. Seien Sie ſtolz auf dieſen Namen, denn er iſt der Ausdruck des Glaubens an das Vaterland! Wirtſchaftsnot und deren Begleiter, der Radikalismus, ſcheinen die Volkspartei zu bedrohen. Dieſe Gefahren heißt es nüchternen Blickes zu erkennen. Es iſt das Gebot der Stunde, nüchtern zu urteilen, nüch⸗ tern zu handeln. Aber täuſchen Sie ſich nicht, ſehen Sie nie Ideen für Ideale an! Gewiß, die Jugend will ſtürmen, die Jugend muß ſtürmen, aber die Jugend W unſere Gedanken überlebt hätten. wärts ſo zahlreich erſchienenen Gäſte aus den Gruppen geben, die ſie vertreten haben. Der Gedanke darf nicht all das, was ihre Vorfahren im ganzen Men⸗ ſchenleben durchdacht, achtlos beiſeiteſchteben oder gar ver⸗ achten. 5 Die D. V. P. iſt die Partei, die ſich im Glauben an das deutſche Vaterland erſchöpf t. Aus dieſem Glauben erſtreben wir die Perſönlichkeit, die vollkommene Entwick⸗ lung des Einzelnen zum Zwecke des Dienſtes an ſeinem Vaterland. Oede Gleichmacherei weiſen wir von uns. Manchmal vielleicht mag es ausgeſehen haben, als ob ſich Aber ſolange es ein deutſches Volk gegeben hat, hat es unſere Ideale gegeben. Solange es dieſe Ideale gegeben hat, hat es Deutſche ge⸗ des Liberalismus ſchließt den Gedanken der To⸗ leranz in ſich. Das wahrhaft Liberale iſt es eben, auch im Volksgenoſſen anderer Meinung den Deutſchen zu land zu wollen! Ich begrüße die Jugend in der Partei! mit doch, daß es ihr bitter ernſt iſt um den Gedanken des Vaterlandes. Hüten Sie ſich aber ſtets davor, in der Partei eine Richtung bilden zu wollen. Das Alter wird ſich unter ſich einmal ausſprechen müſſen, die Zugend wird einmal Eigenes zu ordnen haben. Dann aber, wenn es um Großes geht, iſt Zuſammenarbeit nötig, dann gilt ihre Arbeit der Partei. Vergeſſen Ste dabel jedoch nicht, nie und nimmer darf Partei Sell bſt⸗ zweck fein! Wir alle ſtreben durch die Partei einem Ideale zu, dem großen, deutſchen Vaterland!“ Ein dreifaches Hoch auf das Vaterland unterſtrich die ernſten Worte des Redners. Im weiteren Verlauf über⸗ raſchte die Wormſer Gruppe durch ihre wirklich erſtaun⸗ lichen Leiſtungen auf muſikaliſchem Gebiete unter Leitung ihres Kapellmeiſters, A. May. Beſonders Herr Dite l erfreute ſeine Zuhörer durch zwei muſtergültig geſpielte Flötenſoli. Hierauf erfreuten die Damen Seuck und Heck nochmals die Hörer durch weitere Geſangs vorträge. Die beiden Schweſtern Storck⸗ Mannheim führten zwei ſymboliſche Tänze vor und Herr Stündebeek und Partnerin vervollſtändigten dieſe Vorführungen nach der modernſten Seite. Reicher Dank wurde allen Mitwirken⸗ den für ihre Darbietungen zuteil. Drahtung an Hindenburg in nachfolgendem Telegramm: „Anläßlich ihrer heutigen Landesfugendtagung gedenkt in Treue ihres Schirmherrn und ſendet dem Reichsober⸗ haupt ehrerbietigſten Gruß. Die deutſchvolksparteiliche Zugend Badens „Hindenburgbund“. ſehen, ſofern er nur beſtrebt iſt, das Beſte für ſein Vater⸗ Zeigt ſie da⸗ in den Laden ſelbſt ein, Dem Reichspräſidenten gelobte die Jugend ihre Treue Opfer des Revolvers Ein Nationalſozialiſt erſchoſſen — Eſſen, 15. März. In den frühen Morgenſtundes des Samstags wurde ein Trupp von 15 National⸗ ſozialiſten, der ſich auf dem Heimwege nach Eſſen⸗ Kray befand, in der Zeppelinbrücke von unbekannten Tätern mehrfach beſchoſſen. Es wurden ins⸗ geſamt etwa 20 Schuß auf den Trupp abgegeben. Da⸗ bei wurde der 18 Jahre alte in Eſſen⸗Kray wohnende Anſtreicherlehrling Friedrich Felgendreher durch einen Kopfſchuß lebensgefährlich verletzt. Er wurde dem Krankenhaus zugeführt, wo er inzwiſchen ge⸗ ſtor ben iſt. Auf die Ermittelung der Täter hat der Regierungspräſident in Düſſeldorf eine Belohnung von 1000 Mark ausgeſetzt. Tod des Lehrlings Nathan — Berlin, 15. März.(Eigene Meldung) Der am 11. März in Schöneberg durch einen Revolverſchuß eines Nationalſozialiſten verwundete 17jährige Lehr⸗ ling Ernſt Nathan iſt geſtern ſeinen Verletzungen erlegen. „Anſchlag“ auf Goebbels Am Freitag nachmittag war in der Gauleitung der NSDAP in der Hedemannsſtraße ein an Dr. Göb⸗ bels gerichtetes Päckchen in einer Papprolle durch die Poſt abgegeben worden. Das Päckchen wurde, da man Verdacht ſchöpfte, im Vorzimmer vorſichtig ge⸗ öffnet. Der Deckel der Rolle war durch Bindfaden mit einer Streichholzſchachtel im unteren Teil der Rolle verbunden. Von dieſer Streichholsſchachtel waren die Reibflächen nach innen gekehrt, und auf jeder Seite der Reibfläche waren ſe fünf Streich⸗ hölzer ſo angeordnet, daß bei ſchnellem Oeffnen eine Entflammung möglich geweſen wäre, In der Schachtel ſelbſt war in Papier eingewickelt etwas Schwarze pulver vorhanden, das wahrſcheinlich einem Feuer⸗ werkskörper entnommen geweſen iſt. Eine Entzün⸗ dung wäre ſchon deshalb ſchlecht möglich geweſen, weil es ſich um ſog.„Fröſche“ handelte, wie ſie von Kindern als Schreckmittel benutzt werden. Das Ganze war in eine kleine Kiesſchicht eingebettet. Wenn es zu einer Entzündung gekommen wäre, hätte es ledig lich einen Knall gegeben, ohne weiteren Schaden anzurichten. g Letzte Meloͤungen „Graf Zeppelin“ wird gefüllt — Friedrichshafen, 15. März. Gegenwärtig wirß die Füllung des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ be⸗ gönnen, Kapitän Lehmann rechnet damit, daß die erſten Werkſtättenfahrten mit dem Luftſchiff am 23. oder 24. März beginnen können.— Wie der Luft⸗ ſchiffbau mitteilt, bringt die ungariſche Poſtverwal⸗ tung anläßlich der Landung des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ in Budapeſt am 29. März Sonder poſt marken heraus. Einbruch in ein JInweliergeſchäft — Bad Kreuznach, 15. März. Ein ungewöhnlich dreiſter nächtlicher in bruch wurde in das Ju⸗ weliergeſchäft Hiedewohl verübt. Die bisher noch unbekannten Täter zertrümmerten eine Schaufenſter⸗ ſcheibe, räumten die Anlagen aus und drangen daun wo ſie für viele Tau⸗ ſende Mark Schmuckgegenſtände raubten. Der Einbruch iſt umſo bemerkenswerter, als er mit⸗ ten im Zentrum der Stadt, ſozuſagen unter den Augen der Polizei, unternommen wurde. Mutter und zwei Kinder gas vergiftet — Hamburg, 15. März. Die Z38jährige Ehefrau eines hieſigen Oberzollſekretärs hat ſich, ihre vler⸗ jährige Tochter und ihren zweifährigen Sohn in der Küche ihrer Wohnung mit Gas vergiftet. Alle drei ſind tot. Das Motiv der Tat iſt nicht bekannt. Auto in die Ilm geſtürzt — Apolda, 15. März. In der Nacht zum Sonn⸗ tag ſtürzte an der als gefährlich bekannten Poche⸗ Brücke eine Limouſine in die Ilm. Der Wagen wurde von dem Kaufmann Kuhnt aus Naumburg gefahren, deſſen Leiche etwa 100 Meter von der Brücke entfernt in der Ilm aufgefunden wurde. Geſtalt beſchattete die Aufführung; das Publikum ließ den Darſteller nicht mehr aus den Augen und aus dem Sinn. Bis zun Schluß. Mit Cäſars leiblichem Sterben ſoll ſein Geiſt erwachen. Er ſtarb hier mit ſeinem Körper. Wohl hat der Regiſſeur Richard Dornſeiff eine vor⸗ bildliche Konzentrierung des Werkes gegeben, die zuweilen noch faſt zu ehrfürchtig vor dem Worte bleibt und es ſtehen läßt, wo es noch entbehrlich iſt. Aber dieſes Stück vom Sterben der letzten Römer verlangt, daß dieſe erſt einmal überzeugend vor uns leben. Wo aber gibt es heute die Darſteller rein phyſiſch, die ſolches Römertum im wahrſten Sinn des Wortes ver⸗körpern? Zu Shakeſpeares Zeit half dabei eine echte politiſche Vertrautheit mit den Vorgängen der Bühne. Heute widerſetzen ſich Raum und Menſch, wenn beide nicht völlig mit dem Gegenſtand übereinſtimmen.(Wie der genannte Dar⸗ ſteller der Cäſargeſtalt mit ſeiner Rolle.) In Mare Anton lebt Cäſars Gedanke fort. Erich Muſil gibt dieſe Rolle des großen Mandats mit wohlaufgebauter Sprache und ſpürbarer Anteilnahme. Karl Marx ließ die Reinheit von Brutus' Streben ſpüren, zu ſeinem Sterben reichte die Kraft nicht, die ihn im Gewiſſensmonolog der Geiſtererſcheinung verließ. Willy Birgel hat innerlich das Format für den durch ſeinen Geiſt das Ganze vorwärts⸗ treibenden Caſſius; zum äußeren Erfüllen dieſes Helden unter Cäſars Mördern gelangt ſeine Dar⸗ ſtellung nicht. Mit Casca, den Ernſt Langheinz gab, beginnt die Reihe der republikaniſchen Ver⸗ ſchwörer, von denen noch Hans Finohr als kluger Decius Brutus und Hans Simshäuſer als Einna zu nennen ſind. Die Römermaſſen waren vorzüglich bewegt, aber ihre Vertreter beſtanden außer den Auführern in zu jugendlichen Jahrgängen, die den choriſchen Ge⸗ ſamtklang nicht nach altem Rom, ſondern nach fungem Mannheim temperierten. Anſonſten iſt dieſes Stück durch das ſzeniſch ſehr ſtarke Zurück⸗ treten der Calpurnia der eindrucksvollen Ida Ehre und der überzeugenden Portia von Eliſabeth Stie⸗ ler ganz zum Männerſtück geworden. Die Säulen, das Symbol Roms, umſtanden auf ſchwarzem Hintergrund die Vorgänge bis zum Tod Cäſars. Dieſen ſchlichten Bühnenrahmen baute dann Dr. Löffler mit plaſtiſchen Verſatzſtücken zu den Schlachtſzenen des zweiten Teils um, in denen ſich der Raum des Kämpfens doch nicht ſo recht einſtellen wollte.— Die Aufführung fand fehr eifrigen Beifall. K. W ee eee, O Eude des Impreſario⸗Syſtems. Die Ueber⸗ nahme des„Teatro Colon“ durch den Intendanten Max Hofmüller von der Kölner Oper wird jetzt in der argentiniſchen Preſſe mit für Hofmüller ſehr freundlichen Argumenten begleitet. Die Theater⸗ fachkreiſe in Buenos Aires ſehen in der Umſtellung des Teatro Colon unter die künſtleriſche Leitung Max Hofmüllers eine Abkehr von dem bisherigen Im⸗ preſario⸗Syſtem, das in den lateinamerikaniſchen Ländern beſonders ſtark ausgeprägt war. Man er⸗ hofft von der Neuordnung der ⸗Verhältniſſe eine all⸗ gemeine Geſundung des Opernbetriebes und einer künſtleriſchen Wiederbelebung des Muſik⸗ und Thea⸗ terweſens. Dem Impreſario⸗Syſtem, das mit ſeiner Förderung des Nur⸗Star⸗Weſens und ſeinen rein geſchäftlichen Intereſſen, geeignet war, den ſtändigen Niedergang des Kunſtniveaus nach ſich zu ziehen, ſull jetzt wieder die einheitliche Enſemble⸗Leiſtung als Verwirklichung des Geſamtkunſtwerkes, das allein imſtande iſt, die Opernkriſe zu bannen, entgegen⸗ geſtellt werden. Ein muſikaliſches Zeitſpiel Unter dem Titel „Von Freitag bis Donnerstag“ wird im Rahmen des vierten Rheiniſchen Muſikfeſtes am 10.—12. April auf der Eſſener Bühne unter Lei⸗ tung von Generalmuſikdirektor Schulz Dorn⸗ burg ein muſikaliſches Zeitſpiel von K. H. Pill⸗ ney zur Uraufführung gelangen. Mit Sprechchor, Tanz, Film, Melodram, Died, Schlager und An⸗ ſager wird das Zeitſpiel, deſſen Libretto Brund Schönlank ſchrieb ausgeſtaltet werden. Im Garten der Ehe Wenn man hört, daß ein Mann eine gute Partie gemacht hat, ſo kann man überzeugt ſein, daß die Frau eine ſchlechte gemacht hat. f * Die einzige Steuer, über deren Kleinheit ge⸗ klagt wird, iſt die Ausſteuer. 1 Wenn man junge Eheleute ohne einander ſieht, ſo haben ſie ſicherlich etwas miteinander. Der Mann, dem die Frau das größte Maß von Freiheit gewährt, fühlt ſich von ihr am ſtärkſten gefeſſelt. * Setzt die Frau ihren Kopf auf, ſo ſetzt der Mann ſeinen Hut auf. ö*. 8* Der Kampf um die Dichter⸗Akademie. In det Geſellſchaft für Deutſches Schrifttum wird Wil“ helm Schäfer, einer der aus der Preußischen Dichter⸗Akademie Ausgeſchiedenen, über die Gründe ſeines Austritts einen öffentlichen Vortrag halten. Das Thema des Vortrags iſt betitelt:„Der Dich! ter und ſein Volk!“ O Die erſte evangeliſche Kirche als Reformatſons⸗ denkmal. Die ſeit zwanzig Jahren unbenutzte Schloßkirche in Torgau, die 1544 nach den Angaben Luthers als erſte evangeliſche Kirche Deutſchlands erbaut wurde, ſoll ſetzt als Reformationsdenkmal hergerichtet wet⸗ den. Zu dieſem Zwecke hat der Fiskus die Kirche der Torgauer evangeliſchen Gemeinde zur Ver⸗ fügung geſtellt. Für die Erneuerungsarbeiten, au denen auch die ſtaatliche Denkmalspflege teilnehmen wird, haben die evangeliſchen Kirchenbehörden Pren⸗ ßens bereits einen namhaften Betrag zur Verfügung geſtellt. 5 nne reer e eee ee. „ e enen ten eren ee ene en rem * Tree r r Y e 3 Montag, 16. März 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen ⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 125 — Kundgebung für den beoͤrängten Oſten Zum Gedächtnis der zehnten Wiederkehr des oberſchleſiſchen Abſtimmungstages verauſtalteten ge⸗ ſtern nachmittag im Muſenſaal des Roſengartens der Verein heimattreuer Oſt⸗ und Weſt⸗ preußen, Ortsgruppe Mannheim, und der Schleſier verein Mannheim Ludwigshafen eine eindrucksvolle Kundgebung für den be⸗ drängten Oſten, die vor allem von Mitgliedern dieſer Vereine und von befreundeten Organi⸗ ſationen gut beſucht war. hingen Flaggen in den Farben des Reichs, Preußens und Schleſiens. Vor dem Podium hatten die Wim⸗ pelträger der Jugendbünde Aufſtellung genommen. Nach einem von Organiſt Friedrich Nagel ge⸗ ſpielten Präludium für Orgel von J. S. Bach ſprach Karl Neumann⸗Hoditz den von Frau Martha Kloſe verfaßten Prolog „Land in Not“, der ausklang in dem Ruf nach Freiheit für die abgetrennten Gebiete. Unter Leitung von Muſik⸗ direktor Dr. Waſſermann ſang dann der Schu⸗ bertbund das„Deutſche Volksgebet“ von Janoske und„Nur die Hoffnung feſtgehalten“ von Zöllner, worauf der erſte Vorſitzende des Schleſier⸗Vereins, Herr Roßmann, das Wort zu einer kurzen Be⸗ grüßungsanſprache ergriff. Er hieß die Vertreter der Behörden willkommen und begrüßte in erſter Linie den Feſtredner, Landrat Dr. Urbanek aus Beuthen, der als ehemaliger Abſtimmungskommiſſar in erſter Linie berufen iſt, über die Not im deutſchen Oſten zu ſprechen. Begrüßungsanſprachen der Vertreter der Behörden. Im Auftrage der badiſchen Regierung übermittelte Regierungsrat Dr. Neumaier deren Grüße. Vom wirtſchaftlich bedrängten Weſten richten ſich heute unſere Blicke nach dem politiſch und wirtſchaftlich in ſeiner Exiſtenz bedrohten Oſten des Reichs. Neben der Kriegsſchuldlüge, den übertrieben hohen Tribut⸗ forderungen und der Wegnahme der Kolonien be⸗ beuten für uns Deutſche zwei weitere Geſchehniſſe ein großes Unrecht, nämlich die Abſchnürung Oſtpreu⸗ ßens vom Mutterlande und die Wegnahme wert⸗ vollſten deutſchen Bodens in Oberſchleſien unter brutaler Mißachtung des Abſtimmungsergebniſſes. Unter Einſatz aller Kräfte gelte es die Not der Zeit ſieghaft zu überwinden. Beigeordneter Dr. Bartſch, ſelbſt Schleſier, ſprach im Auftrage des am Erſcheinen verhinderten Oberbürgermeiſters Dr. Heimerich und wies darauf hin, daß die Stadt Mannheim ihre Patenſchaft zur Stadt Memel gerne aufrecht erhalten habe. Hin und wieder müſſen wir unſere eigene Not vergeſſen und damit einverſtanden ſein, daß das Reich ſeine Hilfe vor allem den bedrängten Volksgenoſſen im Oſten zuteil werden läßt. Als Vertreter der Stadt Ludwigshafen verſicherte Rechtsrat Dr. Weiler die beſonderen Sympathien des Oberbürgermeiſters Ecarius und gab als Pfäl⸗ zer dem Gedanken Ausdruck, daß dem Beiſpiel der Pfalz und des Rheinlandes die Hoffnung entnom⸗ men werden könne, daß für Oſtpreußen und Schle⸗ ſien der gegenwärtige Zuſtand nur eine Epiſode ſein möge. Von lebhaftem Beifall begrüßt betrat ſodann Landrat Dr. Urbanek das Rednerpult, um zunächſt zu betonen, daß er hier am Abſchluß ſeiner Vortragsreiſe durch Süd⸗ deutſchland eine Kette der packendſten Erlebniſſe hinter ſich habe. Der Wahnſinn des Korri⸗ dors ſei inzwiſchen ſelbſt von den leidlich objektiv denkenden unſerer Gegner erkannt worden. Es iſt unmöglich, daß es bei der Abſchnürung uralten deutſchen Bodens bleiben kann. Wenn wir einmal zu einer Aufrollung der Dinge kommen werden, ſo muß ſie an der Mündung der Weichſel begin⸗ nen und muß ſich fortſetzen bis zur Quelle dieſes Stromes, die in Oberſchleſien liegt. Oſtpreußen iſt ein hilfloſes Ueberbleibſel, ſeine Bahnlinien ſind Stückwerk, ſeine Straßen laufen ins Leere, das wirtſchaftliche Hinterland iſt verloren. Oberſchleſien, das in dieſen Tagen die zehnte Wiederkehr des Abſtimmungstages vom 20. März 1921 begeht, wird damit keine klingende Feier, kein Feſt verbinden, ſondern es wird ſich in die Ver⸗ gangenheit verſenken. Am Ende opfervoller Be⸗ mühungen ſteht der Verluſt eines bedeutenden Tei⸗ les des Landes, ſeine Zerreißung. Deutſcher Beſitz ſeit 1163 iſt verloren gegangen. Der Schnitt ging durch eine Gegend, wo die Menſchen am dichteſten beiſammen wohnen. Die oberſchleſiſche Wiktſchaft war zur lebendigen Einheit zuſammengewachſen, nun iſt dieſer Organismus zerſtört. In ſeinen Auf⸗ zeichnungen hat Prinz Max von Baden einmal geſagt:„Den Friedensvertrag verwirklichen, heißt die Progromgrenze weit nach Weſten Vortragen.“ Es kann uns nicht gleichgültig blei⸗ ben, ob Polen auf dem unrechten Gut des geraubten Oberſchleſiens ſitzen bleibt. Sehr ausführlich behandelte der Redner die po⸗ litiſche Vorgeſchichte der Abſtimmung, die von An⸗ ſang an von den Polen bekämpft wurde. Lange vor der Beſetzung Oberſchleſtens beſtand die Abſicht Po⸗ lens, es nicht bei dem bewenden zu laſſen, was die Abſtimmung ihm geben würde. Nachdem Dr. Urbanek das Wirken der Interalli⸗ ierten Kommiſſion, in der der Franzoſe Le Rond eine merkwürdige Rolle ſpielte, geſchildert hatte, kam er zu der Feſtſtellung, daß die oberſchleſiſche Volksabſtimmung die erſte große Probe des Abſtim⸗ mungsgedankens darſtellte. Ihr Ausgang hat ge⸗ zeigt, daß die Mittel friedlicher Schlichtung kom⸗ bromittiert ſind. Das oberſchleſiſche Unrecht muß wieder gut gemacht werden, denn das Schickſal der Oſtmark iſt das Schickſal des deutſchen Volkes. Stürmiſcher Beifall dankte den aufſchlußreichen Von der Orgelempore n 8 Dem Andenken derer, die für ein deutſches Oberſchleſien ſtarben Anläßlich des Zehnjahrestags der land auch wieder der tapferen genten⸗Banden den Tod fanden. und fachlicher Weiſe für ſeine Heimat geworben hat, und zum Schluß die Frage der Möglichkeit einer Reviſion aufwarf. ** Dr. Teichner, der zweite Vorſitzende des Schle⸗ ſiervereins, verlas hierauf eine Entſchließung, die an Reichskanzler Dr. Brüning gerichtet iſt und in der der Verſicherung Ausdruck gegeben wird, daß man ſich in deutſcher Treue hinter ſeine dankens⸗ Volksabſtimmung in Oberſchleſien gedenkt Deutſchland Freiwilligen, die im Kampf mit den polniſchen Inſur⸗ Ihrem Andenken iſt in Beuthen ein Ehrenmal geweiht. werten Bemühungen ſtellen wolle, das Lügengewebe zu zerreißen und der Wahrheit wie der deutſchen Ehre zum Siege zu verhelfen. Die Entſchließung wurde einſtimmig angenommen. Mit den Männerchören„Flamme empor“ und „Deutſchland, dir mein Vaterland“ fand die würdig verlaufene Nachmittagsfeier ihren Abſchluß. Stehend ſangen die Teilnehmer den erſten Vers des Deutſch⸗ landliedes. ol. Weltfahrt des„Grafen Zeppelin“ Zweiler großer ſchwäbiſcher Heimatabend im Nibelungenſaal Die Vereinigung der Württember⸗ ger E.., eine der größten lands mannſchaſtlichen Vereinigungen in Mannheim, pflegt außer den Be⸗ ziehungen zur Heimat insbeſondere die Erhaltung ſchwäbiſcher Sitte und Art. Erinnerlich iſt noch der große Feſtzug der Schwaben und ihr ſchönes erſtes Heimatsfeſt. Da das letztere ſtarken Anklang ge⸗ funden, wurde am Samstag Abend im Nibelungen⸗ ſaal der zweite große ſchwäbiſche Hei⸗ matabend abgehalten, der von künſtleriſchen Dar⸗ bietungen umrahmt, für die Ideale der Vereinigung der Württemberger eine wirkſame Propaganda dar⸗ ſtellte. Der Beſuch war überaus gut. Die Orgel⸗ niſche war mit dem von Lorbeerbäumen flankierten großen württembergiſchen Landeswappen und die Brüſtung des Saales mit Fahnen in den württem⸗ bergiſchen Landesfarben geſchmückt. An der Ehrentafel ſaßen u. a. Landgerichtspräſident Wetz⸗ lar, die Regierungsräte Dr. Neumajer und Dr. Heim vom Bezirksamt, Vertreter des Zollamts und Beigeordneter Dr. Loeb als Vertreter der Stadtgemeinde. Des weiteren waren eine Reihe von landsmannſchaftlichen Vereinigungen durch ihre Vorſitzenden, unter denen ſich auch Baurat Dr. Nallinger befand, vertreten. Die Mannheimer Schützenkapelle unter Leitung von Kapellmeiſter Friedrich See zer begann den Abend mit dem ſchneidigen, allen Schwaben in Fleiſch und Blut übergegangenen König⸗Karl⸗ Marſch, der ſofort den Kontakt mit der Heimat her⸗ ſtellte und Erinnerungen an die Jugendzeit im Elternhauſe wachrief. Daß in der Vereinigung auch der Geſang eine eifrige Pflegeſtätte findet, bewies die treffliche Wiedergabe des ſchwäbiſchen Sänger⸗ ſpruches und der„Sonntagsfeier“ von Wengert, die der ſtimmgewaltige Männerchor der Vereinigung unter Muſikdirektor Emil Sieh mit großer Klang⸗ ſchönheit zum Vortrag brachte. Vorſtaudsmitgliedb Tollenbeck begrüßte die Erſchienenen, die Ehrengäſte und die Landsleute mit einem herzlichen und aufrichtigen ſchwäbiſchen„Grüß Gott“, das vor allem dem Lands⸗ mann Karl Beuerle von den Zeppelinwerken Friedrichshafen galt. Wenn die Vereinigung, ſo betonte der Redner, einen zweiten Heimatabend ver⸗ anſtalte, ſo habe ſie es mit dem Bewußtſein getan, den Gemeinſchaftsgedanken und das Zuſammen⸗ gehörigkeitsgefühl der Landsleute in dieſer ſchweren Zeit wirtſchaftlicher Not zu ſtärken und zu feſtigen. Man wolle die Landsmannſchaften zur Pflege hei⸗ matlicher Kultur, zur Liebe und Treue zur ange⸗ ſtammten Heimat ermahnen und anhalten. Die Vereinigung der Württemberger könne das um ſo mehr, als der Verein keine parteipolitiſchen oder konfeſſionellen Ziele verfolge. Ueberall auf der Welt, wo ſich Württemberger treffen, ſchließen ſie ſich zuſammen.„Nach der Heimat möcht ich wieder“ ſei das Nationallied der Schwaben. Die ſehr bei⸗ fällig aufgenommene Anſprache klang in dem Wahl⸗ ſpruch aus:„Hie guet Württemberg allewege!“ Eine Ueberraſchung bildete das Solo der Kam⸗ merſängerin Frau Gertrud Bindernagel. Die beliebte Künſtlerin ſang die Arie der Rezia aus der Oper„Oberon“, die ihrer ſympathiſchen, ſchönen und gut geſchulten Stimme ſehr gut lag. Die Sängerin ſpendete noch die„Zueignung“ von Strauß und er⸗ rang ſich damit ebenfalls die Gunſt der Zuhörer in hohem Maße. Im Mittelpunkt des Abends ſtand der Vichtbildervortrag über die Weltfahrt des „Graf Zeppelin“ von Bordingenieur Karl Beuerle von den Zeppe⸗ linwerken Friedrichshafen. Der Vortragende iſt aus ſeinen früheren Luftfahrten mit dem Grafen Zeppe⸗ lin bekannt und ſchon über 20 Jahre im Luftſchiff⸗ fahrdienſt tätig. Er verſtand es, über die wunderbare Schönheit und Erhabenheit der Weltluftfahrt recht anſchaulich zu berichten und das Intereſſe der Zu⸗ hörer ſtark zu feſſeln. Leider war der Vortragende in dem großen Saale nicht überall verſtändlich. Beuerle bemerkte einleitend, daß er ſehr gerne nach Mannheim gekommen iſt. Im Lichtbilde ſah man dann, wie der kühne Luftrieſe„Graf Zeppelin“ von der Luftſchiffhalle in Friedrichshafen aus ſeine Reiſe von der alten zur neuen Welt antrat, wie er Städte und Meere überflog und nach der letzten Landung in New Pork, wieder glücklich in ſeinem Heimathafen gelandet iſt. Der Vortrag wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Der Männerchor der Vereinigung ſang hierauf einige hübſche ſchwäbiſche Lieder, ſo u. a.„Wir ſitzet unterm Apfelbaum“ von K. Kromer und„Mädele ruck ruck an meine rechte Seite“ von Käſer und als Zugabe das ſchelmiſche Liedchen„Ich ging einmal ſpazieren“. Der zweite Teil des Programms brachte ein Duett aus„Aida“ mit Frau Binde rnagel und Herrn Fär bach, wobei es wieder Blumen und Bei⸗ fall gab und Opernſänger Alfred Färbach mit ſeinem ausdrucksfähigen und angenehm wohllauten⸗ den Heldentenor ſehr gefeiert wurde. Wie bei der erſten Aufführung gab auch diesmal das Trachten⸗ feſtſpiel mit Geſang und Tanz„Hie guet Württemberg allewege“ mit Originaltrach⸗ ten und Tänzen ein ſehr farbenreiches und präch⸗ tiges Bild. Die Tänze und Lieder der vier ſchwäbi⸗ ſchen Kreiſe und deren Huldigung vor der Württem⸗ bergia fanden wiederum großen Anklang. Die Regie führte Alfred Färbach, während die Tänze von Frl. Betti Sauter vom Nationaltheater einſtudiert waren. Der offizielle Teil des in echt ſchwäbiſcher Gemütlichkeit verlaufenen Abends war um Mitter⸗ nacht beendet, worauf der von der Jugend ſehn⸗ ſüchtig erwartete Tanz ſeinen Anfang nahm und die Anweſenden noch ziemlich lange in fröhlichſter Stimmung beiſammenhielt. ch. * * Bewußtlos aufgefunden. Ein verwitweter Rent⸗ ner wurde in der Mittelſtraße bewußtlos auf⸗ gefunden. Er hatte einen Schlaganfall erlitten und mußte in das Allgemeine Krankenhaus verbracht werden. *Mit 22 Jahre lebensmüde. Ein 22jähriger Tag⸗ löhner brachte ſich in ſeiner Wohnung in der Neckar⸗ ſtadt in ſelbſtmörderiſcher Abſicht mit einer Ra ſier⸗ klinge und einem Küchen meſſer am Hand⸗ gelenk mehrere Schnittwunden bei. Nach großem Blutverluſt wurde er bewußtlos. Er mußte ins All⸗ gemeine Krankenhaus verbracht werden. * Krankentransporte. Durch die Sanitätswagen der Berufsfeuerwehr ſind am 13. März zehn Transporte ausgeführt worden, davon waren vier durch Unglücksfälle verurſacht. Dem Früh ling entgegen! Nun iſt der letzte kalendermäßige Winterſonntaßz bei uns doch noch zu einem richtigen Frühlings⸗ tag geworden. Die Berge tragen zwar noch in ganz ungewöhnlichem Maße das Kleid des Winters und auch im Süden unſeres Landes liegt im Tal noch eine dicke Schneedecke Aber wir ſpüren jetzt endlich, daß es Frühling wird, daß die Herrſchaft des Win⸗ ters zu Ende iſt. Von Tag zu Tag entwickelt die Sonne eine größere Wärme und wenn ſie gar wie am geſtrigen Sonntag vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend ohne Unterbrechung vom wolkenloſen Himmel herniederſtrahlt, dann kann es nicht wun⸗ dern, wenn der Tag zu Spaziergängen und Wande⸗ rungen reichlich ausgenützt wurde. Brettelbewehrte Winterſportler fuhren bereits am Samstag in größerer Anzahl mit dem Sportſonderzug in den Schwarzwald, um die friſche Winterluft und bräunende Frühjahrsſonne an erſter Quelle tanken zu können. Der Odenwald kam für den Winterſport nicht mehr in Frage, da der Schnee ſich nicht mehr der Sonne gegenüber be⸗ haupten konnte. Dagegen geſtalteten ſich Fußwan⸗ derungen im Odenwald zu einem Hochgenuß. Wer ſich in der näheren Umgebung und in Mann⸗ heim ſelbſt erholen und„Luft ſchnappen“ wollte, fand hierzu reichlich Gelegenheit. Sehr gerne wurde der Suiſenpark aufgeſucht. Der Waldpark konnte ſeine bewährte Anziehungskraft wiederum ausüben. Unzählige wanderten durch die noch recht winterlich kahl erſcheinende Natur zum Waldparkreſtaurant oder zum Strandbad. Die Waſſerſportler hat⸗ ten ihre Saiſon bereits eröffnet und ſich in ſtattlicher Anzahl mit ihren Booten auf dem Waſſer eingefun⸗ den. Der Bellenkrappen war allerdings noch etwas vereiſt. Doch gab es auf dem offenen Rhein und auf dem Neckar reichlich Gelegenheit, die Paddel oder die Ruder zu betätigen. Die Gottesdienſte in den Kirchen waren zum größten Teil überfüllt. Die ſtarke Anteilnahme an den Konfirmationen iſt in der heutigen Zeit dop⸗ pelt erfreulich. Konfirmationsfeiern in Mannheim Die evangeliſche Gemeinde kann auf den geſtrigen Konfirmationstag in dieſem Jahre mit Genugtuung zurückblicken. Zeigte doch der ſtarke Beſuch der Feiern eine Erſtarkung des chriſtlichen Glaubens. Der Familienſinn wird durch dieſen Tag beſonders gefördert. In vielen Fällen führt gerade dieſer Tag zu einer Neubelebung des Gemeinſchaftslebens. Wie ſchon an anderer Stelle erwähnt, wurden in faſt allen evangeliſchen Kirchen Konfirmationsfeiern ab⸗ gehalten. Die Einſegnung in der Trinitatiskirche nahm Pfarrer Roſt vor, in der Konkordien⸗ kirche amtierte Pfarrer Hoch. In der Eriſtus⸗ kirche ſegnete Pfarrer Mayer die von ihm in dem chriſtlichen Glauben unterrichteten Kinder ein. In der Friedenskirche verſchönte der Kirchen⸗ chor und in der Johanniskirche der Kirchen⸗ und Bläſerchor die Feierſtunde. Die feierliche Ein⸗ ſegnung nahm in der Friedenskirche Pfarrer Walter und in der Johanniskirche Pfarrer Ib eſt vor. In den Kirchen der Neckarſtadt wirkten eben⸗ falls die Kirchenchöre mit. Pfarrer Frantzmann hielt in der Lutherkirche und Pfarrer R othen⸗ höfer in der Melanchthonkirche die Kon⸗ firmationsfeier. Am Nachmittag war in beiden Kir⸗ chen auch Konfirmandenprüfung. In den Vororten fanden ebenfalls Konfirmationsfeiern ſtatt, ſo in der Matthäuskirche Neckarau durch Pfarrer Maurer und in der Pauluskirche Wald⸗ hof durch Pfarrer Clormann. f * Aufhebung von Haudwerkskammer⸗Nebenſtellen Mit Wirkung vom 1. April an werden die Neben⸗ ſtellen der Handwerkskammer Mannheim, die Hand⸗ werksämter Heidelberg und Tauber⸗ biſchofsheim aufgehoben. Vom gleichen Tage an werden in Adelsheim keine Sprechſtunden mehr abgehalten. Die 3500 000 Mark⸗Prämie nach Oſtpreußen und Oberſchleſien gefallen. Unter größter Span⸗ nung eines zahlreichen Publikums wurde am Sams⸗ tag, dem letzten Ziehungstag der Preußiſch⸗Süb⸗ deutſchen Klaſſenlotterie, die 500 000 Mk. Prämie gezogen. Sie fiel auf das Los Nr. 229 192, das mit einem 1000 Gewinn herauskam. Dieſes Los wird in der erſten Abteilung in Oſtpreußen, in der zweiten Abteilung in O beer ſchleſie n geſpielt. Die glücklichen Gewinner der Prämie ſind durchweg kleine Leute, Handwerker, Arbeiter und Bergleute, die das Los in Achteln geſpielt haben. * Aufſtieg des Freiballons Mannheim. In den geſtrigen Mittagsſtunden machte der Freiballon „Mannheim“ vom Flugplatz aus einen A uf ⸗ ſtieg und entfernte ſich langſam in nördlicher Richtung. * Von einem Auto überfahren. Am Sonntag früh wurde ein 52 Jahre alter Schreiner von einem Perſonenkraftwagen beim Ueberqueren der Brückenſtraße in der Neckarſtadt über fahren. Der Mann erlitt einen Unterarmbruch und ſchwere innere Verletzungen und mußte in das Allgemeine Krankenhaus verbracht werden. Die Schuld dürfte den Kraftwagenführer treffen. * Selbſtmordverſuch einer Frau. nung in den D⸗Quadraten öffnete eine Frau den Gashahnen, um ſich das Leben zu nehmen. Sie zog ſich dabei eine ſchwere Gas vergiftung zu und mußte nach dem Allgemeinen Krankenhaus ver⸗ bracht werden. * Raubüberfälle auf Landkraftpoſten. Die zu⸗ nehmende Gefahr von Raubüberfällen auf Land⸗ kraftpoſten hat die Poſt verwaltung veranlaßt, bei Fahrten der Landkraftpoſten in der Dunkelheit die Mitnahme von Geldern und Wertſen⸗ dungen auszuſchließen und damit auch die Einlieferungsmöglichkeit dieſer Sendungen bei den Pyſtſtellen in Landorten bis auf weiteres einzu⸗ ſchränken. Die Sicherheit der Sendungen verlangt von der Oeffentlichkeit, dieſe Maßnahme vorüber⸗ gehend in Kauf zu nehmen. geſtrigen In ihrer Woh⸗ Worten des Beuthener Landrats, der in ſo ſchlichter Shlorodont 2 1— EEC.—vT1. ˙ͤ—ꝛ3—: DL—xꝛ ö a Tube 54 Pf= Große Tube 90 Pf. 1 0 1 114 5 55 — 4. Seite Nummer 125 Veranſtaltungen Apollo⸗Theater. Heute abend iſt Premiere der auberſchou Kaßner, der größten Zauberſchau aller Zei⸗ u keßſt einem großen eigenen Varieté⸗Programm. Nähe⸗ kes ſiehe Anzeige. „Libelle“ und Palaſt⸗Kaffee. Am heutigen Montag be⸗ ginnt im Palaſt⸗Kaffee und im Kabarett„Libelle“ das drei⸗ tägige Seuſationsgaſtſpiel der Wetutraubs Synco pators. Die Weintraubs ſpielen zum 4 Uhr Tanz⸗Tee in der„Libelle“, ſowie allabendlich im Palaſt⸗Kaffee und Haran auſchließend im Kabarett„Libelle“.(Näheres ſiehe Anzeige.) * Zuſammenſtoß. Ein Zuſammenſtoß zwiſchen der Linie 16 der Elektriſchen und einem Auto er⸗ Lignete ſich am Samstag nachmittag 5 Uhr an der Straßenkreuzung Ecke E 1/ P I, Breiteſtraße. Das vom Waſſerturm kommende Auto überhörte anſchei⸗ nend die Halteſignale der Elektriſchen, wodurch ſich der Zuſammenſtoß ereignete. Perſonen kamen nicht zuſchaden. Dagegen erlitt das Auto kleinere Be⸗ ſchädigungen. Auch ſeine Schutzſcheibe ging in Trüm⸗ mer. Der Zuſammenſtoß hatte unzählige Neu⸗ gierige angelockt, wodurch eine größere Ver⸗ kehrsſtörung in der Breiteſtraße hervor⸗ gerufen wurde. eee Aus Baden Das Urteil im Bürkle⸗Prozeß.— Schwere Zuchthausſtrafen Freiburg i. Br., 15. März In dem Prozeß gegen die beiden Juhaber des früheren Bankhauſes Otto Bürkle u. Co. wurde Samstag abend gegen 9 Uhr nach faſt ſechs ſtün⸗ diger Beratung das Urteil verkündet. Beide Angeklagten, Otto Bürkle und Karl Herling, erhielten je fünf Jahre Zucht⸗ haus und je fünf Jahre Ehrverluſt. Die Unter⸗ ſuchungshaft mit je 14 Jahren wurde in Anrech⸗ nung gebracht. In zwei kleineren Fällen erfolgte Freiſpruch n. a. auch in dem mit dem Caritasverband zuſammenhängenben Fall. Die Angeklagten nahmen das Urteil ziemlich ge⸗ ſaßt entgegen, doch waren ſie durch die lange Prozeß⸗ dauer ziemlich mitgenommen. Der Zuſchauerraum war bei der Urteilsverkündung überfüllt. Das weibliche ingendliche Element überwog bei weitem. Auch vor dem Gerichtsgebäude am Friebrich⸗Ebert⸗ Platz wartete eine Menſchenmenge, die keinen Ein⸗ laß mehr gefunden hatte, auf den Urteilsſpruch. Große Kriegsopfertagung in Baden⸗Baden Baben⸗Baden, 14. März. Der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Krieger⸗ Hinterbliebenen, hält am 6. und 7. Juni hier ſeinen Y. ordentlichen Gautag im Sängerhaus„Aurelia“ ah. Zahlreiche Delegierte aus Baden werden an der zweitägigen Tagung teilnehmen. Am Samstag, den 7. Juni findet im Rahmen des Gautages eine große Kundgebung ſtatt, der mehrere Tauſend Teil⸗ nehmer anwohnen werden. Aus einigen Gegenden des Gaues werden Sonderzüge nach Baden⸗ Baden laufen. Der Gautag wird ſich in Gegenwart der Behörden und Preſſevertreter mit beſonders be⸗ achtlichen Fragen der Reichs ver ſorgung u. der Fürſorge für die Opfer des Krieges beſchäftigen und daneben zu einer Reihe grundſätzlicher Fragen der Organiſation des Reichsbundes[der größten Kriegsopfer Vereinigung Deutſchlands) Stellung nehmen. a A* I. Hoſſenheim, 14. März. Unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Engelhardt fand hier eine Win⸗ gerverſammlung ſtatt, in der eingehend zu dem Verbot der Regierung zum Hybriden bau Stellung genommen wurde. Man ſetzt ſich hier für eine Verwendung des aus der Hybridenrebe erzeug⸗ ten Weines als Haustrunk ein und glaubt, daß die Edelreben in der hieſigen Bodenlage nicht gut gedeihen, außerdem zu große Anforderungen in Bezug auf Pflege und Behandlung ſtellen. Es wurde daher beſchloſſen, die Bildung einer Ortsgruppe an⸗ zuxregen, zu der ſich ein großer Teil der anweſenden Winzer ſofort bekannte. Es ſoll aber vorher ein Ver⸗ kreter des Hybridenweinbauverbandes für Vortrag gewonnen werden. einen flüchtig, konnte aber am Sonntag morgen von der Jeuerio⸗Ir Unſere erſte Karnevalgeſellſchaft hat ſich nunmehr völlig dem Verhalten der deutſchen Republik ange⸗ ſchloſſen: Orden wurden in der verfloſſenen Faſchings⸗ ſaiſon nicht mehr verteilt. Deshalb hat auch das all⸗ jährliche Ordensfeſt, auf dem die verdienten Per⸗ ſönlichkeiten, die noch keine Auszeichnung erhalten hatten, dekoriert wurden, einen anderen Namen er⸗ halten. Wenn man ſich vergegenwärtigt, wie früh⸗ lingsmäßig die letzten Tage waren, dann kann man auch den ſamstägigen Unterhaltungsabend, den der„Feuerio“ in dem in ein neues ſchmuckes Gewand gekleideten Friedrichsparkſaal veranſtaltete, als zeitgemäß bezeichnen. Der verhältnismäßig gute Beſuch zeigte, daß der„Feuerio“ auf ſeine Getreuen, die ihn ſelbſt in der gegenwärtigen kataſtrophalen Wirtſchaftsnot nicht im Stich laſſen, zählen kann. Präſident Joſeph Bieber hatte in Gemeinſchaft mit dem Elferrat wieder ein abwechflungsreiches Programm zuſammengeſtellt, das die beſten Feuerio⸗ Vortragskräfte auf die Bühne brachte, auf der im Hintergrund eine Wand blühender Zweige auf den Charakter des Abends hinwies. Präſtbent Bieber eröffnete die Veranſtaltung mit einer humorvollen Anſprache, die viel Beifall und Heiterkeit auslöſte. Er trat der Meinung entgegen, daß der„Feuerio“ bankrott ſei. Sich⸗nach⸗der⸗Decke⸗ſtrecken dürfe nicht mit Zahlungseinſtellung verwechſelt werden. Auch von einem Aſſocieren könne keine Rede ſein. Der „Feuerio“ gehe allein ſeinen Weg weiter in der Hoffnung auf einen neuen Faſchingsfrühling. Den Reigen der gediegenen Solovorträge eröff⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe ühlingsfeſt die der vorzüglichen Wiedergabe der unverwüſtlichen Kuplets voranging. Opernſänger Welker brachte ſein mächtiges Organ mit drei Liedern zu eindrucks⸗ vollſter Geltung. Es iſt bedauerlich, daß der Künſt⸗ ler kein Engagement finden kann, das ſeinen Fähig⸗ keiten entſpricht. Aus einem Inventur⸗Ausverkauf ſchien ein Neuling auf humoriſtiſchem Gebiet, Karl Ruf, zu kommen, denn er packte allerlei Sachen aus, die auf dieſe Herkunft ſchließen ließen. Der Meiſterhumoriſt Fegbeutel hatte wieder einen Bombenerfolg. Er weiß aber auch ſo feinpointiert vorzutragen und durch Geſte und Mimik ſo charak⸗ teriſtiſch zu unterſtreichen, daß der ſtürmiſche Beifall berechtigt war. Nicht minder gut hat wieder das ausgezeichnete Flora⸗ Quartett abgeſchnitten, das eine Stimmfülle entwickelt, um die es manches Doppelquartett beneiden kann. Landhäußers„Wein⸗ rees in die Pfalz“ wurde ebenſo bejubelt wie das unſterbliche Lied von der ſchönen blauen Donau und Hanns Glückſteins Pfalzlied. Wir hoffen das Flora⸗ Quartett recht bald auch einmal im Rundfunk zu hören. Fegbeutel erſchien noch einmal in Ge⸗ meinſchaft mit Kunz auf der Bühne. Die beiden Duette, die ſie vortrugen, waren in ihrer draſttſchen Komik nicht mehr zu überbieten. Auch zwei allge⸗ meine Lieder, die der vielſeitige Präſident verfaßt hat, wurden geſungen. Das eine:„Du liebe, brave Meiſterin“ haben wir im Samstag⸗Abendblatt an⸗ läßlich der Reichshanbwerkswoche veröffentlicht. Der große Beifall, der dieſen poetiſchen Gaben gezollt wurde, war ebenfalls wohlverdient. Das Philharmoniſche Orcheſter ſteuerte unter Kapellmeiſter Beckers beſchwingter Leitung nete Frl. Mitteldorf, die über ſo kräftige, wohl⸗ klingende Stimmittel verfügt, daß man der fungen Dame bei weiterer Schulung ein günſtiges Progno⸗ ſtikon ſtellen kann. Beſonders gefiel ihr Lied„Dorf⸗ ſchwalben“. Der Humoriſt Kunz ehrte ſein großes Vorbild Otto Reutter durch den Vortrag mehrerer Schlager, die von neuem zeigten, daß ihnen die Zeit nichts anhaben kann. Lobenswert iſt auch die poeti⸗ ſche Würdigung des größten deutſchen Humoriſten, eine Anzahl Muſikſtücke bei und ſpielte nach Abwick⸗ lung des Programms unermüdlich zum Tanz auf, an dem ſich ſelbſt die älteſten Semeſter mit Feuer⸗ eifer beteiligten, da ſogar die Francaiſe nicht fehlte. Eine von Mitglidern und Freunden geſtiftete reich⸗ haltige Tombola verhalf den vom Glück Begün⸗ ſtigten zu ſchönen Gewinnen. Der Sonntag⸗Morgen wird wohl ſchon heraufgedämmert ſein, als die Letz⸗ ten die gaſtliche Stätte verließen. Sch. Aus der Pfalz Liebestragödie in Ludwigshafen O Ludwigshafen, 15. März. Der geſchiebene 40jährige Tagner Joſef Keller, der mit einem 19 jährigen Mädchen namens Kühn ein Liebesver⸗ hältnis unterhalten hatte, verfolgte das Mädchen, weil es von ihm nichts mehr wiſſen wollte, am Samstag abend in der Seilerſtraße. Zwei Brüder der Bedrängten und ein dritter junger Mann, die das Mädchen zum Schutz gegen den ſie bedrohenden Keller von ihrer Arbeitsſtätte heimbegleiteten, kamen mit ihm ins Geraufe. Dabei zog Keller einen Revolver und ſchoß nach dem fliehenden Mäd⸗ chen. Deſſen Begleiter ſtürzten ſich auf Keller, der, am Boden liegend, weitere Schüſſe auf den 16jährigen Tagner Auguſt Kühn abgab. Die⸗ ſer wurde durch einen Schuß in den Kopf und den linken Arm ſchwer verletzt. Im Kranken⸗ haus iſt er am Sonntag früh ſeinen Verletzun⸗ gen erlegen. Der rohe Täter ging in der Nacht Polizei fſeſtgenommen werden. Tot aufgefunden 0, Ludwigshafen, 15. März. Am Samstag abend wurde ein Arbeiter im Städt. Gaswerk auf ſeiner Arbeitsſtelle tot aufgefunden. Man vermutet, daß der Tod durch Vergiftung mit ausſtrömen⸗ den Kohlenoxydgaſen eingetreten iſt. Eine Hitlertrauung * Zweibrücken, 14. März. Die hieſige Alexander⸗ kirche war dieſer Tage zum erſten Male Zeuge einer Hitlertrauung. Etwa 60 Parteiangehörige in Uni⸗ form bildeten Spalier im Kirchenſchiff und be⸗ grüßten das Brautpaar durch Armaufheben. Auch am Altar ſtanden Paxteiangehörige im Braun⸗ hemd. Etwa 300 Zuſchauer hatten ſich zu dem ſel⸗ tenen Schauſpiel eingefunden. Während der Trau⸗ Sommerlagezug in Ludwigshafen o Ludwigshafen, 15. März. Den nahenden Frühling zeigte heute ein Umzug von 1500 Kindern an, die mit ihren bunt bebänderten Sommertags⸗ ſtecken unter dem Geſang des Strih, Strah, Stroh im Geleit von drei Muſikkapellen durch die Straßen der Gartenſtadt Hochfeld zogen. Auf ſechs Wagen mußte wegen der Not der Zeit verzichtet werden. Jedoch bereitete die die kleine Feier ver⸗ anſtaltende Siedlergeſellſchaft durch Austeilung von 2000 Brezeln der Jugend eine Freude.— In der Ludwigshafener Innenſtadt veranſtaltet der Karnevalsverein Rheinſchanze am nächſten Sonntag einen Sommertagsumzug. Fünf Tage⸗Arbeitswoche bei der JG.⸗Farbeninduſtrie * Ludwigshafen, 14. März. Die JG.⸗Farbenindu⸗ ſtrie in Ludwigshafen teilt mit, daß ſie in Ludwigs⸗ hafen und Oppau durch Einführung der 40⸗S tu n⸗ denwoche vor längerer Zeit ſchon die Entlaſſung von weiteren Arbeitern und Angeſtellten vermied, ſo daß eine Neueinſtellung in den Werken Ludwigs⸗ hafen und Oppau vorerſt nicht in Frage kommt. Was alſo in Greppin und Leverkuſen(auch in Höchſt) jetzt geſchieht, iſt gewiſſermaißen in Ludwigshafen bereits vor längerer Zeit ſchon erfolgt. * * Zweibrücken, 14. März. Der 43 Jahre alte Geſchäftsführer Kaſpar Bayer aus St. Ingbert, dem zur Laſt liegt, das Kleidergeſchäft Hirſch in St. Ingbert durch Unterſchlagungen in den letzten Jahren um ungefähr 16 000 Mk. geſchädigt zu haben, wandte ſich auf der Flucht nach Zweibrücken, wo er auf einer Bank Geld abzuheben verſuchte. Die Bank war aber bereits von St. Ingbert aus be⸗ nachrichtigt und verſtändigte die Kriminalpolizei, die den Flüchtling im Bankgebäude feſtnahm. Er kam ins Unterſuchungsgefängnis, von wo er nach ung erklang Orgelſpiel. 7 Vermietungen Oſtſtadt. St. Ingbert überführt wurde. Miet-Gesuche vermieten. In günstiger Lage der Weststadt Mehrere Büro- u. Lager Föwie gröbere Mellerräume ganz oder geteilt ſoſort oder ſpäter preiswert zu Näheres unter 2 L 101 durch die eſchäftsſtelle dieſes Blattes. Sou Schön., großer Laden mit großem Zimmer ſof. zu vermieten. 5 ſragen: Lange Rötlerſtraße 82, Bäckerei. B46 Schöne Qu 2 Nr. 4. 2. Stock 8 3 Zim.-Wohnung auch für Bürd⸗ und Geſchäftszwecke geeignet, per I. 4. zu vermteten. A mit Diele. Küche, Bad und Zentral⸗ heizung in guter Wohnlage(Neben ſtraße zur Auguſta⸗Anlage) per 1. April 1931 zu vermfzten Intereſſenten erhalten näheren Be⸗ ſcheld u. V V 133 an die Geſchäftsſt Zu er⸗ Näheres Laden 2084 5 Seeber Laflen!: i 8 mit Nebenraum per 1. 4 zu verm. 2 7 4 8 V. st. e * sse 2 Timmer u. Küche mit Bad u. Zubehör, in Neub. ſchöne Lage, Neckarau, ver 1. 4. zu verm. Anzuſehen bei Bernauer. 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März 1931 Gerichtszeitung Schwere Strafen für Fahrradmarder Wegen fortgeſetzten Fahrraddiebſtahls ſowie Heh⸗ lerei verurteilte das Amtsgericht Karlsruhe den 24 Jahre alten Erwin Kander aus Karlsruhe zu ſechs Monaten Gefängnis, den 27 Jahre alten Emil Dahn aus Karlsruhe zufünſ Mon a⸗ ten Gefängnis und den 23 Jahre alten Schlof⸗ ſer Emil Welte aus Karlsruhe zu vier Monaten Gefängnis abzüglich 27 Monate Unterſuchungshaft. Wegen Rückfalldiebſtahls von Kleidungsſtücken und Bargeld erhielt die 36 Jahre alte Mathilde Bahnen⸗ katt aus Enzingen ſechs Monate und der 32 Jahre alte Artiſt Emil Früh aus Ulm acht Monate Ge⸗ fängnis. Ein Jahr Gefängnis wegen fahrläſſigen Falſcheides Die ledige 24 Jahre alte Anneroſe Schwarzwälder aus Hornberg hatte ſich wegen Meineids vor dem Schwurgericht Offenburg zu verantworten. Die Angeklagte iſt im ganzen ſiebenmal vorbeſtraft wegen Diebſtahls im Rückfalle, Unterſchlagungen und Vergehen gegen die Fremdenpolizei. Sie hat in einem Unterhaltsprozeß wegen ihres unehelichen Kindes eine eidliche unwahre Ausſage gemacht. Der Staatsanwalt beantragte eine Zuchthausſtrafe von 14 Jahren. Das Gericht erkannte auf elne Ge⸗ fängnisſtraſe von einem Jahr wegen fahr. läſſigen Falſcheids. Von einer Haft wurde abgeſehen weil die Angeklagte ſich in feſter Stellung befindet und ſo am beſten für ihre beiden unehelichen Kinder ſorgen kann. Montag, 16. März Nationaltheater:„Der Roſenkavalter“, Komödie für Muſis von Rich. Strauß für die Freie Volksbühne, 19,30 Uhr, Apollo⸗Theater: Variete mit Zauberſchou Kaſſner, 20.15 Uhr, Eibelle: Kabarett, 20.30 Uhr. 5 Lichtſpiele: Alhambra:„Die 3 Groſchen Oper“ Untverſum:„Schuberts Frühltingstraum“ ch a n= burg:„Tänzerinnen für Scola⸗ Theater:„Liebling der Götter“.— No x Yy⸗ Theater:„Der Herr auf Beſtellung“.— Pala „Einbrecher“.— Gloria Pal aſt:„Pat und Patachon als Kunſtſchützen“.— Capltol:„Ihre Maſeſtät die Liebe“.— Lichtſpiel baus Mülter:„Der Tang geht weiter“. Was hören wir? Montag, 16. März 11.45—18.00: Müßlacker: Funkwerbungskonzert ber Reichs poſt reklame. 12.00: Frankfurt: Schallplattenkonzert. 13.05: Langenberg: Mittagstonzert: Linche, Lehar, Bernd, Dvorak uſw. 18.20: Frankfurt: Die Mutter als Führerin ihrer heran⸗ wachſenden Jugend. Vortrag. 16.15: Mühlacker: Briefmarkenſtunde. 16.20: München: Werke Augsburger Komponiſten. 16.30: Frankfurt: Liederſtunde. 17.20: München: Unterhaltungsſtunde. Bolalaika⸗Orcheſter — Leckerbiſſe der Völker uſw. 17.40: Heilsberg: Tänze für Cello und Klavier. Hab n, Popper uſw. 19.15: Heilsberg: Das dentſche Handwerk in Dichtung un Muſik. Eine bunte Hörſolge. 19.35: Fraukfurt: Stunde der Kammermuſik. 19.45: Langenberg: Alte und neue Chormuſik. Altbeutſche Chorlieder aus dem 16. und 17. Jahrhundert, 20.00: München: Nürnberger Sendung: Patrizier⸗Hochzeit. 20.15: Heilsberg: Orcheſterkonzert. Joh. Strauß, Leo Pal. Lehar uſw. 21.90: Langenberg: Romanzen und Balladen don heute. 21.00: Frankfurt aus Mühlacker: Unterhaltungskonzert. 21.55: Wien: Abendlonzert: Roland, Stoltz, Mann, Ruſt uſw. 22.20.—28.30: Frankfurt: Tanzmuſtk. Aus Mannheim 18.15—18.45:„Die Pflege des Feuilletons der Arbeiter vreſſe. Vortrag von Redakteur J. Lemke. f Aus dem Ausland 18.00: Straßburg: Inſtrumentalkonzert: Souza. Hungl, Gounod, Schubert uſw. 14.18: F Orcheſterkonzert: Elgar, Gounod, iſzt. 17.80: 1 Klavierkonzert aus der Königl. Philtas⸗ monte. 20.80: Straßburg: Inſtrumentalkonzert. Erler, Fall. Meſſa⸗ ö ger uſw. 22.25: Hilverſum:„Bastien und Voſtlenne“, Singſpiel ig ö einem Akt von Mozart. 22.5: London⸗Daventry: Kammermuſik. Haun, Delius. Vermischtes 2 Ahle Lebensfrohes LI nachweis lich die höch. N a d el 98 getragene Shot abensclche NKerrenkieider Schuhe, Wäſche uf w. Freundin Sportliebend, m. gutem e 728 58 Cherakt, Aller 20 2. Angeb. unter 0& N 8686 zu vermieten 8693 mit Küchenb. zu uvm., P 3. 4, 8 Treppen. N. 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In der Morgenfrühe ſtürzten ſich die ſport⸗ und fußballbegeiſterten Pariſer auf die Zei⸗ tungen, um daraus die Ankündigungen der letzten Stun⸗ den zu erſahren. Sie brauchten nicht lange zu ſuchen: Auf den erſten Seiten aller Blätter(der ſportlichen und der politiſchen) prangte ihnen in mächtigen Lettern entgegen: „Das erſte Treffen der beſten Fußballmaunſchaften Frank⸗ reichs und Deutſchlands findet heute nachmittag im Sta⸗ don von Colombes ſtatt. Es iſt ein großes Ereignis, zu dem die Deutſchen in großer Zahl gekommen ſind, um den erhofften Sieg ihrer Elf zu feiern. Kommt in Maſſen hinaus.“ Beſſer läßt ſich die Neugier und das Sportintereſſe der Volkskreiſe an dem ſportlichen Ereignis nicht anreizen. Paris und alle ſeine Schichten möchten heute nachmittag Zeuge des Treffeus ſein, nachdem es ſeit 24 Stunden tauſende von Deutſchen zu ſeinen Gäſten zählt. Den erſten Eindruck, den die aus allen Teilen Deutſchlands herbeigeſtrömten Deutſchen hervorgerufen ha⸗ ben, laßt ſich als aus gezeichnet beurtellen. Bet der Ankunft der Deutſchen am Nord⸗ und Oſtbahnhof verhiel⸗ ten ſich die Neugierigen, die die Bahnhofhallen füllten merkbar freundlich. Man vernahm Hochrufe, Bravos und den deutſchen Gruß„Willkommen“. Als die deutſchen Häſte ſich unter die Pariſer miſchten, erregten ſie inſoſern 5 Erſtaunen, da ſie abſolut nicht an die Karikaturen erinner⸗ „Sie ſehen recht hübſch aus die Deutſchen, die Hornbrille ſteht ihnen gut“, ſagen die Leute.. In den Abendſtunden trifft man unſere Landsleute in den weltbekannten Vergnügungslokalen des Montmartre. Sie werden aufmerkſam und mit der ausgeſuchteſten Höf⸗ lichkeit behandelt, die ſich der Franzoſe im Verkehr mit den Fremden angeeignet hat. pr 00ß/0000ã ͤ Vp Die Mannſchaften Deuiſchlan d: Kreß ot⸗Weiß Frankfurt) Schittz Weber (Eintrocht Frankfurt)(Kurheſſen Kaſſel) Münzenberg Leinberger Knöpfle (Aachen)(Sp. Vg. Fürth)(FS. Frankfurt) Bergmaier Haringer Hergert N. Hofmann L. Hofmann Theépot (Reb Star Olympique) Nraukre ich: Schiedsrichter: Crew⸗Englansd PPrrfã dad ã dd Der freie Sonntag vormittag wurde von den meiſten Basten zur Beſlchilgung der Stadt benützt. Be⸗ ſondere Anztehungskraft übte das Grab des un be⸗ kannten Soldaten aus. Dann brachten die für den Beſuch des Fuß bollſpiels bereitgeſtellten großen ſtädtiſchen Autobuſſe und eine große Anzahl deutſcher Reiſewagen die Keutſchen Gäſte nach Colombes. Die Sonderblätter verzeichnen mit beſonderer Ge⸗ zugtuung, daß ſich bis jetzt der Beſuch vieler tauſend Deut⸗ ſcher reibungslos vollzogen hat. Trotzdem halten ſie es für äctwendig, den Deutſchen die ja doch keine Pariſer Zeitun⸗ gen leſen, allerlei Ratſchläge zu geben. Ein Blatt ſchreibt: Wir erwarten von unferen Gäſten taktvolles Benehmen.“ Ein anderes Blatt erinnert daran, daß es ſich um ein ſport⸗ liches Ereignis handelt, bei dem das nationale Preſtige keine Rolle ſpielt.“„Es iſt keine nationale Schande, ein Fußball⸗ ſplel zu verlieren“, meint das„Echo de Paris“.„Weshalb pollten ſich die Franzoſen und die Deutſchen deshalb in die Haare geraten“ Es hat aber den Anſchein, daß dieſe Mah⸗ nungen in beſonderem Maße an die Pariſer gerichtet ſind. „Wir beſitzen nicht die Technik und die bis in alle Einzel⸗ Ein Sieg der Deutſchen wird von den Fachleuten für icher gehalten. Die Chancen ſtehen:1. Dieſe lin⸗ guuſt der Verhältniſſe ſollte uns aber nicht veranlaſſen, den korrekten Sportgeiſt preiszugeben und Lärm zu ſchlagen“ ermahnt das Fachblatt„2 Auto“. Auch in andern Sportblättern wird auf die Notwendig⸗ kelt unantaſtbarer ſportlicher Geſinnung und rein ſport⸗ ucher Einſtellung zu dem Ereignis größter Nachdruck gelegt. Es iſt merkwürdig, mit welcher Offenheit die Fachleute über die Ausſichten der franzöſiſchen Mannſchaft ſprechen. Sie erklären ſaſt übereinſtimmend, daß mit Angriffsgeiſt und Juitlative allein nichts gegen die Deutſchen ausgerichtet werden kann. An ein Wunder glauben ſie ebenſo wenig. Dem Zufall, der unter beſonderen Umſtänden den Franzoſen gelſen könnte, räumen ſie einen ſehr geringen Raum ein. 5 Ruß alles geſagt werden, daß der Pariſer und der fran⸗ zo ſiſche Provinzler, der heute nachmittag dem Spiel beiwoh⸗ 1. wird, pſychologiſch auf einen deutſchen Sieg vorbereitet 15 durchgearbeitete Splelſührung der deutſchen Fußballer. Vergleicht man den Einzug von 15 000 Deutſchen in Laris mit den aus Frankreich und England herbeigeeilten portleuten, ſo muß man ſagen, daß die Deukſchen AInenzahlen mäßigen Rekord auf zu welſe n. 1 Aus den großen franzöſiſchen Städten, wie Lyon, ür, Marſfeille, Lille uſw., ſind nach einer Mitteilung cht mehr als 1200 Menſchen eingetroffen, um heute nach⸗ mittag in Colombes das Spiel zu ſehen. Man erklärt die⸗ en Mißerfolg der franzöſiſchen Propaganda für das Tref⸗ 1 . ug Frankreich— Deutſchland mit der ſchlechten wirtſchaſt⸗ Hachen gage Frankreichs.(Und Deutſchland?) Natürlich wundert man ſich über die Rieſenzahl der Deutſchen. Es iſt Ein herrlicher Vorfrühlingstag iſt angebrochen. 15 000 Bay..)(Bay..)(Pirmaſens)(Dresden)(Bay..) Langilltier Laurant Rolhion Delſour Monſallier (Roubaix!(Sochaux)(Racing Cl.](Red Star Olymp.) Hornus Kauecſar Finot (Racing Cl.)(St. Raphael)(C. A. Paris) Mattier Anatol . Sochauz)(Racing Club de France begreiflich, daß die Zeitungen und Publikum gerade über dieſe Tatſache Betrachtungen anſtellen. Man ſtellte feſt, daß ien, mit denen ſie ſeit Jahr und Tag hier bedacht werden. der Deutſche reiſeluſtiger als der Franzoſe iſt und dem Fußballſport eine weitaus größere Bedeutung im Sport⸗ leben eingeräumt wird als es in Frankreich der Fall iſt. Aus England traſen am Samstag abend und im Laufe des heutigen Vormittags 800 Perſonen ein, die ſich aus fachlichen Gründen für das Spiel in Colombes intereſſieren. Stark iſt der Zuſtrom aus Belgien, 1500. In den Nach⸗ mittagsblättern war der Nachdruck darauf gelegt, daß eine würdige Haltung dee Publilums in Erle mbes wünſchene⸗ wert iſt.„Die ganze Welt ſieht auf dieſe deutſch⸗franzöſiſche Begegnung, auf dieſes Zuſammenſein von vielen tauſenden Deutſchen und Franzoſen.“„Es wäre eine Schmach, wenn in einem ſolchen Augenblick, der in der Geſchichte der An⸗ näherung beider Nationen einzigartig iſt, würdeloſe Vor⸗ kommniſſe eintreten würden“, ſchließt der polttiſche Leit⸗ artikler des„Paris Midi“, woraus man erſieht, daß das Ländertreffen Deutſchland— Frankreich über den ſportlichen Rahmen weit hinaus reicht und eine ſympiomatiſche Bedeu⸗ tung für bie Beurteilung der volksmäßigen Annäherung zwiſchen den Nachbarn erhält. Am Vorabend des Länderſpiels in Paris Beim Botſchafter von Hoeſch Aus Anlaß des Fußballkampfes Deutſchland— Frankreich gab am Samstagnachmittag der Deutſche Botſchaſter in Paris, von Hoeſch im Botſchoſtsgebäude einen Empfang. Von franzöſiſcher Seite war der Präſident des Fußball⸗ Verbandes, Rimet mit ſeinem Generalſelretär erſchienen, dagegen fehlte die Mannſchaft, die zur gleichen Stunde noch ein leichtes Training für den Kampf vornahm. Die deutſche Elf war einſchließlich der Erſatzleute und der Offiziellen, nämlich den Herren Prof. Glaſe r, Dr. Schricker, Dr. Tanubdry und Rechtsanwalt Jerſch vollzählig ver⸗ fammelt. Der Empfang, bei dem auch der Botſchafter und ein Vertreter des franzöſiſchen Außenminiſters das Wort ergriffen, nahm einen ſehr harmoniſchen Verlauf, Das Spiel vor 60000 Zuſchauern Schon frühzeitig ſetzte in den Mittagſtunden die Wanderung zum weit außerhalb der Stadt gelegenen Olympiſchen Stadion ein. Die zahlreichen deutſchen Zuſchauer machten ſich ebenſo wie die ortsbekannten Franzoſen frühzeitig auf den Weg. um ſich einen günſtigen Platz zu ſichern. Es war ein ſchöner Tag, ſonnig und warm. Schon gegen zwei Uhr deutſcher Zeit waren faſt 40000 Menſchen im Stadion, und als die Stunde des Spieles näher rückte, wies das Sta⸗ dion einen Beſuch auf, wie es ihn ſeit 1924 und bei einem Fußballſpiel überhaupt noch nie gekannt hat. darunter 15000 Deutſche, 60 000 Menuſchen waren gekommen, in der Hauptſache aus dem Rheinland und aus Süddeutſchland, der niederrheiniſchen, der mainiſchen Ecke und auch das Saargebiet war beſonders ſtark vertreten. Das ſah man auch an dem Autopark vor dem Gelände, wo man über 500 deutſche Wagen und Omnibuſſe zählte. Auf den Ehreuplätzen ſah man eine erlauchte Verſammlung von Vertretern der Behörden faſt aller franzöſiſchen Miniſterien, der Kommunal⸗ behörden, internationalen Sportverbände und aus⸗ ländtiſchen Botſchafter; alle hatten Vertretungen ge⸗ schickt. Selbſtverſtändlich war auch die geſamte deutſche Botſchaft mit Botſchafter von Hoeſch an der Spitze vertreten. Die Mannſchaften kommen Kurz vor vier Uhr verſtärkte ſich die Exregung der ohnehin ſchon ſehr lebendigen Menſchenmauer. Kurz hintereinander ſprangen die beiden Mannſchaf⸗ ten ins Feld, beide von ihren Nationalhymnen und einem vollkommen gleichſtarken Beifall begrüßt. Faſt wurde die deutſche Mannſchaft noch um eine Idee freundlicher empfangen. Ein kurzes Einſchießen vor den beiden Toren, und dann nahmen die beiden Mannſchaften Aufſtellung. Die deutſche Mannſchaft hatte in letzter Minute eine Umſtellung vorgenommen. Für Lachner ſprang Haringer ein. Aber auch die Franzoſen mußten einen Mann erſetzen: der an Grippe erkrankte ſchwarze Spieler Diagne wurde durch Hornus erſetzt. Die Deutſchen enttäuſchen vor der Pauſe Bei der Wahl hatte Leinberger Glück. Die Fran⸗ zoſen ſpielten in der erſten Halbzeit gegen die Sonne, hatten aber den Wind für ſich. Vom Anſtoß der Franzoſen weg entwickelte ſich ein Spiel, das für die Deutſchen zunächſt bis zur Pauſe eine ſchwere Ueberraſchung war. Die Franzoſen waren in dieſer Spielphaſe entgegen allen Erwartungen die einwand⸗ frei beſſere Mannſchaft. Und als ſie beim Wechſel mit:0 in Front ging, war das durchaus verdient. Die körperlich außerordentlich kräftigen, in dieſer Beziehung ſogar der ſicher nicht ſchwachen deutſchen Elf überlegenen Franzoſen ſpielten unbekümmert ihr Spiel. Sie ſetzten ihren ganzen Elan an, ihre große Schnelligkeit, ihre Wucht im Treiben und Schie⸗ ßen des Balles ein. Das war zwar kein modernes, aber immerhin ein Syſtem, während ſich die deutſche Mannſchaft zu dem ihr eigenen Syſtem nicht fand. Unſere Leute ſpielten befangen, ohne Temperament und Wucht. Nur drei Mann der Elf zeigten in dieſer Splelphaſe ihre wirklich Form: Der Vormann Kreß, der linke Läufer Knöpfle und der Halblinke Richard Hofmann, der wieder überall aushalſ. Ganz ſchwach waren Hergert, Ludwig Hoffmann und Münzenberg. Die übrigen kamen über den Durchſchnitt nicht hinaus. Nur ſelten blitzte das wirkliche Können der Deutſchen durch. Dann ſah man für wenige Zeit gutes Ballſpiel. In den erſten Minuten ſchien es ſo, als wollte ſich die deutſche Elf ganz gut finden, als aber erſt einmal die kräftigen und wuchtigen Vertei⸗ diger kraftvoll in den deutſchen Angriff gefahren waren, als die ſchnellen Läufer auf dem linken Flügel einigemal dem rechten deutſchen Läufer Münzenberg durchgegangen waren, da kam eine anhaltende Un⸗ ſicherheit in die deutſche Elf. Das Kampfbild wech⸗ ſelte in den erſten 45 Minuten ſtändig, aber das Spiel hatte doch keinen Fluß und kein Niveau; es war zer⸗ fahren. In dieſem ſtändigen Wechſel von ruſhartigen Vorſtößen kamen die Franzoſen weit mehr zur Gel⸗ tung. Sie griffen häufiger an und hatten auch die beſſeren Chancen. Die deutſche Verteidigung wurde ſtändig unter Druck gehalten, und dabei gab es manche Fehler der Abwehr. Weber hielt ſich aber beſſer, als der etwas zu langſame Schütz. Der Frankfurter litt allerdings unter dem Verſagen ſeines Pordermannes Münzenberg, während Weber durch eine ſehr gute Die deulſche Mannſchaft Oben: Hergert(Mittelſtürmer!. ABäufer), Münzenberg(Läufer).— Unten: Hofmann(Sturm). Kubpfle Bergmatez Leinberger(Mittelläufer], Weber(Verteidiger), [Sturm R. Hofmann(Sturm), 5 Kreß(Tor], Leiſtung von Nnöpfle entlaſtet wurde. Leinberger wurde von ſeinem Gegenüber Kaueſar übertroffen, Im deutſchen Angriff waren Hergert und Haringer viel zu langſam. Die wenigen bemerkenswerten Ereigniſſe aus der erſten Halbzeit ſind ſchnell aufgezählt: In der 14. Minute kam Frankreich zum Führungstor. Die linke Seite war gut durchgekommen. Langillier überſpielte Mün⸗ zenberg, der Weſtdeutſche lief zurück und auf Langil⸗ liers Flanke lenkte Münzenberg ins eigene Tor, Die Deutſchen griffen dann für eine Weile ſtärker an. Richard Hofmann hatte mit zwei Bomben⸗ ſchüſſen Pech. Sie ſtreiften knapp am Tor vorbei Auf der anderen Seite zeichnete ſich Kreß einige Male durch ruhige Abwehr aus. Die Franzoſen hatten dank ihres großen Elans ſtändig ein Ueber⸗ gewicht. In der 35. Minute ſchied Ludwig Hoff⸗ mann, der fünf Minuten vorher verletzt worden war, aus. Für ihn trat Welker ein. Kurz vor der Pauſe wechſelte auch der Gegner einen Mann aus; ſein Halblinker trat ab. In den letzten Minuten vor dem Wechſel gewann endlich das Spiel der Deut⸗ ſchen etwas mehr Luft. Eckbälle hatte es in dleſer Spielhälfte nicht gegeben.. 4 Nach der Pauſe Auch nach dem Wechſel gaben zunächſt bie Fran⸗ zoſen den Ton an. Sie zeigten weiter ihr einſaches, aber zweckvolles Spiel, das der deutſchen Abwehr ſchwer zu ſchaffen machte. Bei den deutſchen Angrif⸗ fen war der einzige gefährliche Mann im Sturm, Richard Hofmann, jetzt ſehr gut abgedeckt. Wenn das Spiel nun allmählich ausgeglichener wurde, ſo war das in erſter Linie ein Verdienſt der drei Leute Richard Hofmann, der vielfach vierter Läufer ſplelte, Knöpfle und Leiberger. Knöpfle ſchaffte mit einem rieſigen Eifer. Die deutſchen Angriffe verſtärkten ſich unter den anfeuernden Rufen der Schlachtenbummler, aber Hergert und der rechte Flügel, der jetzt mit Haringer⸗ Welker ſpielte, während Bergmaier linksaußen ſtürmte, blieb zu ſchwach. Die franzöſiſche Verteidl⸗ gung ſchaffte mit raumgreifenden Abſchlägen immer wieder Luft. Knöpfle trat nach Handſpiel von Angecol einen Strafſtoß gut vors Tor, aber Mattler klärte. Es zeigte ſich vorübergehend eine leichte Ueber⸗ legenheit der Deutſchen, die auch einige Ecken er⸗ zwangen. Bei Gegenangriſſen klärte Kreß wieder⸗ holt ſehr ſicher. Hergert ſtand abſeits, Bergmaier verpaßte eine ſchöne Vorlage Richard Hofmanns, Ganz gefährlich wurde es für Kreß, als Schütz um⸗ ſpielt war. Aber auch diesmal klärte Kreß. Richard Hofmann umſpielte allein vier Leute, aber Thepot im Tor hielt. Kurz darauf ſchoß Haringer dem Tormann in die Hände. Die Deutſchen erzlelten zwei weitere Ecken. Einen Ball köpfte Hergerk knapp neben den Pfoſten. In der 21. Minute hielt Kreß einen ſcharſen Schuß des Mittelſtürmers. Vier Minuten ſpäter nahm Richard Hofmann eine Flanke Bergmaiers aus der Luft und ſchoß. Um Millimeter ging der Ball am Pfoſten vorbei. Dann kam Frank⸗ reich zu zwei Ecken, denen die deutſche Mannſchaft ihre vierte entgegenſetzte. Dann flaute das Spiel ab und in der letzten Viertelſtunde wurde es ſogar un⸗ intereſſant. Die Franzoſen bemühten ſich Zeit zu gewinnen und das Ergebnis zu halten. Der Schluß⸗ pfiff kam, die Pariſer ſtrömten auf das Spfielfels und trugen die ſiegreiche Mannſchaft vom Platz. während die geſchlagene deutſche Mannſchaft in der Menge verſchwand und ſich deprimiert zu den Ra⸗ binen begab. Ein in ſpielkultureller Hinſicht enttäuſchender, aber noch durch ſein Tempo und den ſtändigen blitz⸗ ſchnellen Wechſel der Handlungen feſſelnder, raſſiger Kampf war zu Ende. Im erſten Fußballänderkampf Deutſchland gegen Frankreich hatten die Franzoſen einen verdienten Sieg errungen. Verdienter Sieg der Franzoſen deshalb, weil ſie zwar kein ſchönes, aber ein zweckvolles Syſtem zeigten und weil ſie dieſes Syſtem auch wirklich beherrſchten. Die deutſche Mannſchaft hingegen zeigte im großen und ganzen überhaupt kein Syſtem. Sie ließ ſich meiſt von ihren übrigens zu breit angeleg⸗ ten Flachkombination abdrängen, und nahm das hohe Spiel der Franzoſen an, das ſie nicht beherr⸗ ſchen konnte. In der franzöſiſchen Mannſchaft machte der Torhüter Thepot während des ganzen Spiels kaum einen Fehler. Er war ſehr fangſicher und kief immer zur rechten Zeit heraus. In der Verteidigung war Mattler beſſer als Anatol. Beide Verteidiger ſpielten etwas hart, waren aber außerordentlich ball⸗ ſicher und ſchnell. Der Mittelläufer Kauſcar war der erſolgreichſte Spieler beider Mannſchaften. Seine weiten Flügelvorlagen ſchufen immer Gefahr für das deutſche Tor. Die Außenläufer genügten, Im Sturm waren die beiden Außen ſehr ſchnell. Sie gaben an⸗ dauernd brauchbare Flanken. Laurent, der nach ſei⸗ ner Verletzung durch den Elſäſſer Korb erſetzt wurde, war der beſte Halbſtürmer. Rolhion führte den An⸗ griff gut, war aber vor dem Tor nicht entſchloſſen genug. In der beukſchen Elf bot Kreß im Tor eine Glanzleiſtung. Bei jedem anderen deutſchen Tor⸗ hüter wäre das Treffen zweifelsohne höher verloren gegangen. Schütz brauchte einige Zeit, um ſich zu fin⸗ den, war dann aber gut. Weber ſpielte ausgezeichnet, hatte aber nach der Pauſe einige Schwächen. Beim engliſchen Schiedsrichter Crew war die Leitung des Spieles in guten Händen. Er war kor⸗ rekt, wenn er auch manchmal nicht alles ſah. So wäre einmal in der erſten Halbzeit ein Elfmeter für Deutſchland fällig geweſen. e — e 3. Seite/ Nummer 125 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 16. März 1931 Süddeutſche Fußball⸗Meiſterſchaft Waldhof rückt auf den öͤritten Platz Runde der Meiſter Wormatia Worms— SV. Waldhof 318 Karlsruher FV.— Union Böckingen 712 7 85 In der Meiſterrunde fanden wegen des Länderſpiels nur 2 Spiele ſtatt. Waldhof mußte nach einem 313 in Worms die Punkte teflen. Der Karlsruher V. konnte für die im Vorſpiel erlittene Niederlage an Union Böckingen mit:2 Revanche nehmen. In der Tabelle hat ſich an der Spitze nichts geändert. Nur Waldhof konnte ſich vorübergehend auf ben 3. Platz ſetzen. Der nächſte Sonntag wird vielleicht eine Aenderung bringen. Tabellenſtand der Meiſterrunde o SV. Vereine Spiele gew. unentſch, veil. Tore Punkte Sp.⸗Vg Fürth 8 7 1— 28:9 15.1 Eintracht Frankfurt 7 5— 2 22:18 10˙4 .⸗V. Waldhof 9 4 2 8 22.19 10.8 Bayern München 7 5 1 18 9·5 Karlsruher.⸗VB. 8 4 1 8 29 16:7 Union Böckingen 9 2 1 6 19:37 5 13 .C. Pirmaſens. 8 1 1 6 15.30 3213 Wormatia Worms 8 1 1 6 15:81:18 Am 72. März ſpielen: Bayern München— S. V. Waldhof. Union Böckingen— Sp. Vg. Fürth. Eintracht Frankfurt— F. K. Pirmaſens. Wormatia Worms— Karlsruher F. V. Waldhof ſpielt wieder unentſchieden Wormatia Worms— SV. Waldhof:8(:2) Vor 2000 Zuſchauern ſtanden ſich bei herrlichem Frühlings⸗ wetter im Wormſer Wormatia⸗Stadion die Meiſter der Grup⸗ gen Heſſen und Rhein gegenüber. Nach den Siegen Waldhofs über Bayern⸗München und Eintracht⸗Frankfurt a. M. hatte man von den Gäſten viel erwartet, ſah ſich aber in dieſer Hinſicht doch enttäuſcht. Das Treffen hatte in Lorenz⸗Karls⸗ ruhe einen ſehr mäßigen Schiedsrichter, der viele Konzeſ⸗ ſionsentſcheidungen traf und der es ſich nicht als Verdienſt anrechnen darf, daß das Spiel ohne Zwiſchenfall zu Ende ging. Zwei Elfmeter bringen den beiden Mannſchaften den erſten Torerfolg, dann gehen die Platzbeſitzer zweimal in Führung und flachen die Mannheimer Tore wieder aus. Kiefer⸗Waldhof und Cloſet⸗Worms werden des Feldes ver⸗ wieſen. 5 Waldhof hatte in ſeinem Torhüter Morlock den beſten Mann. Er überraſchte durch ſeine kühnen Paraden. Nach ihm iſt der rechte Flügel mit Walz und Pennig zu loben. Siffling als Sturmführer anſtelle von Brückel war in Einzelleiſtungen gut. Bretzing als Mittelläufer über⸗ zeugte nicht recht. In der Verteidigung gab es ſtellen⸗ weiſe gute Leiſtungen. In der Geſamtleiſtung hinterließen die Mannheimer einen enttäuſchenden Eindruck. Beſon⸗ ders ihr Kombinationsſpiel im Sturm kam ſelten zur Geltung. Sie wußten auch die größte Schwäche der Wormſer, die Aufſtellung Thorns in der Läuferreihe, nicht auszunützen. g Worms hatte in Gegenſatz zu Waldhof diesmal keines⸗ falls einen verläßlichen Torhüter. Er hat durch ſeine ſchwache Abwehr mindeſtens den letzten Treffer auf dem Gewiſſen. In der Verteidigung arbeitete Völker beſſer als Cloſet. Die Aufſtellung Thorns in der Läuferreihe war ein mißglücktes Experiment, wurde allerdings von Waldhof nicht ausgenützt. Im Sturm, der immer noch ohne Müller ſpielte, gefiel die Seite Winkler⸗Debuſſy am beſten. Der Schiedsrichter Lorenz⸗Karlsruhe hatte es der Beſonnenheit einiger Spieler zu danken, daß er ſein Spiel überhaupt zu Ende führen konnte. Seine unbeſtimmte und unkon⸗ ſequente Leitung, vor allen Dingen zahlreiche Fehlentſchei⸗ dungen, machten ſchließlich Spieler und Zuſchauer nervös. Karlsruhe gewinnt überlegen KV.— Union Böckingen:2(:1) Nicht gerade zahlreich waren die Zuſchauer zu dieſem Meiſterſchaftsſpiel erſchienen. Die Ferngebliebenen hatten aber auch nichts verſäumt; denn die 4000 Perſonen, die das Spielfeld umſäumten, ſahen ein wenig begeiſterndes Spiel. Grundurſache deſſen war die faſt robuſte Spielweiſe der Böckinger, die alle in Gang befindlichen Kombinations⸗ züge mit einer Raubeinigkeit ſondergleichen abſtellten. Es hagelte nur ſo Strafſtöße und Verwarnungen. Ein richtiges Spiel kam ſelten zuſtande. Erſt in der zweiten Halbzeit zeigte der KFV. weit beſſere Leiſtungen und überwand die Böckinger oft ſpielend. Bei der Pauſe lag der KFV. durch einen von Nobel verwandelten Elfmeter und einen feinen Trefſer von Sie⸗ card mit:1 in Führung. Das Gegentor der Böckinger erzielte Pfiſterer. Nach der Pauſe kam Karlsruhe durch Treffer von Siccard(), Kaſtner(2) und Keller zu ſeinem wohlverdienten Siege. Beim Stande:1 holte Meſſer das zweite Gegentor für Union. Schiedsrichter Dr. Götzel⸗ Mannheim war dem Kampf ein ausgezeichneter Leiter, hätte aber auch vor Platzverweiſungen nicht zurückſchrecken dürfen. Zwei Siege des Rheinbezirks Troſtrunde Nordweſt V. f. L. Neckarau— V. f. L. Neu⸗Iſenburg 421. F. C. Idar— Phönix Ludwigshafen 24. Union Niederrad— S. V. Wiesbaden:1. Der Rheinbezirk konnte auch an dieſem Spielſonntag beide Spiele glatt gewinnen. V. f. L. Neckarau, der in letzter Zeit wieder gut in Schwung kam, ſchlug den Tabellen⸗ führer V. f. L. Neu⸗Jſenburg überraſchend hoch 411. Phönix Ludwigshafen gewann in Idar gegen den F. C. Idar 42 und iſt jetzt dicht hinter Iſenburg. Wies⸗ baden verlor gegen Union Niederrad mit 114. Neu⸗Iſenburg hat jetzt gegenüber Phönix Ludwigshafen nur noch einen Vorſprung von 2 Punkten. Neckarau hat Zubwigshafen durch dieſen Sieg gute Dienſte geleiſtet. Nie⸗ berrad konnte ſich vor Wiesbaden ſetzen und Neckarau liegt Punkte vor Idar an der vorletzten Stelle. Tabellenſtand der Grappe Nordweſt Vereine Spiele gew. unentſch verl. Tore Punkte W. f. L. Neu⸗JIſenburg 10 7 2 1 J 25:12 16:4 Phönix Ludwigshafen] 10 8 4 1 25715 14.6 F. V. Saarbrücken 9 5 1 3 19.141117 Rotweißfyrankſurt 9 4 3 27417 Union Niederrad 10 3 2 5 22.25.12 .. Wiesbaden 9 8 1 5 14:15[ 7111 Vf. L. Neckarau 10 2 2 6 25:84 6514 Idar 19 1 1 7 16:88[.15 Am 22 März ſpielen: VfL. Neckarau— Rotweiß Frankfurt fe. Neu⸗Iſenburg— Phönix Ludwigshafen SV. Wiesbaden— JV. Saarbrücken FC. Idar— Union Niederrad Die erſte Niederlage Iſenburgs Vfe. Neckarau— Neu⸗Iſenburg:1(:0) Jedenfalls eine ganz hervorragende Leiſtung der lange Zeit den Tabellenſchluß bildenden Neckarauer und— wie zu hoffen— auch wohl der Auftakt zu einer ſchrittweiſen Wiederkehr der alten Spielſtärke. Die Iſenburger, die komplett erſchienen waren, haben aber das Verdienſt, durch ren Ruf und ihre bisherigen Leiſtungen das Können wie den Willen der Einheimiſchen ganz anzuſpannen. Es iſt kaum zu bezweifeln, daß dieſer ſtarke Erfolg ſeine Aus⸗ wirkung innerhalb der Neckarauer Mannſchaft, wie auch nach außen tut und das Selbſtvertrauen der Elf wieder voll erwacht. Leicht iſt man geneigt, am obigen Reſultat gemeſſen, die ſeitherigen Erfolge der Iſenburger als von beſonderem Glück begünſtigt oder rätſelhaft zu bezeichnen; die Haupturſache des plötzlichen ſcharfen Abſtoppens des Siegeslaufes des Heſſenzweiten war aber die tatſächlich, als Ganzes, ausgezeichnete Leiſtung der Heimiſchen, die Isenburg in der erſten Hälfte niederzuhalten verſtanden, und ſo für die zweite Hälfte den wohlverdienten Sieg vorbereiten. Gewiß war der Umſtand, daß die Haupttrieb⸗ kraft des Iſenburger Sturms— Engelhardt— um die Mitte der zweiten Hälfte infolge Zerrung ausſchied, aber da ſtand der raſſige Kampf bereits:0 für Neckarau, war alſo bei der geſtrigen Form der Mannheimer ziemlich ent⸗ ſchieden. Die Jſenburger zeigten das erwartete ſehr ſchnelle und nur der Sturm ließ eine durchziehende, flüſſige Kom⸗ bination, wie auch den den ſonſtigen Leiſtungen entſprechen⸗ den Schuß vermiſſen. Daß das Zuſpiel und die Deckung zu wünſchen übrig ließ, lag an der guten Gegenarbeit des Gegners, der ſeit langem ſein beſtes Spiel zeigte. In der Führung ließ ſich Engelhardt in der Sturmmitte doch zu oft zu Einzelſpielen hinreißen, während der gefährliche linke Flügel Waider, in Ochs und Meiſter ein ſchweres Hemmnis fand. Engelhardt ſelbſt wurde von Broſe in aufmerkſame Obhut genommen. Trotz der 4 Tore war das Schlußtrio nicht ſchlecht; gegen Züge, wie ſie Zeilfelder mit ſeinen be⸗ rechneten Flanken einleitete und die auf der linken Sturm⸗ ſeite eine ſamoſe Umſetzung fanden, war kein Kraut ge⸗ wachſen. Blum mißglückten wohl einige Herausgänge aus dem Tor, aber gegen dieſe auf feinem Flügelwechſel auf⸗ gebauten Treffer mußte er machtlos ſein. Auffallend war bei der Iſenburger Verteidigung allerdings das harte, und nicht ſelten gefährliche Hineingehen der Verteidigung, dos noch glücklich ablief. Ganz überraſchend kam dieſe Nieder⸗ lage ſa nicht, denn ſobald Neckarau auf eigenem Feld und einigermaßen guter Verfaſſung ſpielt, ſteht es auch zur Zeit noch für jeden Gegner bedenklich. 5 Für Neckarau muß man außerdem in Betracht ziehen, i Größle vom Länderprobeſpiel in Karlsruhe her fehlte, von Engelhardt ihm daß Meiſter zum erſteumal hier Verteidiger ſpielte und Mayfahrt als Mittelläufer ſein erſtes Debüt gab. Auch auf Linksaußen ſtand für Weigold noch Nagel. Ebenſo ſpielte Brucker für Winkler. Das Hintertrio zeigte eine ſehr gute Geſamtleiſtung, aufeinander abgeſtimmt und vor allem voll Ruhe. Broſe bildete die Säule. Die Außenläufer Ochs und Schmitt 1 paßten ſich ebenfalls recht gut an, vor allem über⸗ raſchte Schmitt mit einer abgerundeten Leiſtung. Mayfahrt ſtand, wie geſagt, zum erſten Mal auf dem verantwortungs⸗ vollen, ſchwierigen Mittelläuferpoſten. Selbſtverſtändlich fehlt ihm, der aus der Erſatzliga gekommen, noch die Praxis ſeiner Vorgänger, ſein Recken, wie vor allem Stützen des Angriffs iſt noch mangelhaft, aber unleugbar zeigte er gute Anlagen, vor aallem eine ſelten geſehene Ruhe. Weſentlich beſſer wurde er in der zweiten Hälfte, als das Ausſcheiden mehr Luft und Bewegungsfreiheit brachte. Bei einer längeren Serie von Spielen wird er ſich beſtimmt auf dem Poſten einleben. Er verriet in manchen Situationen einen guten Ueberblick. Im Sturm wird am Innentrio kaum zur Zeit etwas zu ändern ſein, wenn auch Schmitt 2 immer noch das ſichere Erfaſſen der Situation fehlt. Er vergab beſte Gelegenheiten. Ohne Striehl iſt der Innenſturm nicht zu denken. Zeilfelder zeigte ſeine bisher beſte Leiſtung auf Rechtsaußen, er bereitete mit exaktem Flankenſpiel 2 Tore vor. Für Nagel wäre— zur Zeit— immer noch Weigold, der beſonnener iſt, vorzuziehen. Die Leiſtungen Nagels zerfallen in eine ſchwache erſte und beſſere zweite Hälfte; hier hatte er einzelne ſehr gute Momente. Als Reſerve dürfte er mit der Zeit gleichfas in ſeine Auf⸗ Troſtrunde Südoſt 1. FC. Nürnberg— Kickers Stuttgart:1 VfR. Fürth— Phönix Karlsruhe 71 1860 München— JV. Raſtatt:1 Schwaben Augsburg— FC. Pforzheim ausgef. Hier überraſcht nur die hohe Niederlage von Phönix Karlsruhe durch BfR. Fürth mit:7. Die Karls⸗ ruher ſind jetzt glücklich am Tabellenende angelangt. 1. FC. Nürnberg konnte gegen die Stuttgarter Kickers knapp:1 gewinnen und damit auf den 2. Platz vorrücken. 1860 München behauptete durch den:1 Sieg über den FV. Raſtatt die Führung. Tas Spiel Schwaben Augs⸗ burg— FC. Pforzheim fiel aus. Tabellenſtand der Gruppe Südoſt Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte 1860 München 9 8— 153.16 16.2 1..⸗C. Nürnberg. 10 7 1 2 37:10 15:5 1..⸗C. Pforzheim 8 6 1 1 29:16 13:3 Schwaben Augsburg 9 6— 3 32.24 12:6 Kickers Stuttgart 8 4— 4 2117:8 Vf. R. Fürth 9 1 1 718.37 315 .⸗V. Raſtatt s 1 7 943 315 Phönix Karlsruhe 9 1 4 8.42[.16 Am 22. März ſpielen: VfR. Fürth— Kickers Stuttgart Phönix Karlsruhe— FV. Raſtatt FC. Pforzheim— 1. FC. Nürnberg Schwaben Augsburg— München 1860 Nürnberg an zweiter Stelle 1. FC. Nürnberg— Kickers Stuttgart:1(:0) Unter der vorzüglichen Leitung von Schneider⸗Union Niederrad wurde das Spiel auf recht ungünſtigen Platzver⸗ hältniſſen ausgetragen und endete mit einem knappen und glücklichen Siege der Nürnberger, denn die Kickers waren den Nürnbergern zum mindeſten ebenbürtig. Beim Club machte ſich das Fehlen des verletzten Kalb zu ſtark bemerk⸗ bar. Wieder konnte ihn nicht erſetzen. Lediglich Kundt und Gußner arbeiteten wie gewohnt. Alle übrigen Stürmer waren weit unter Form. Die Stuttgarter Kickers dagegen hatten eigentlich keinen ſchwachen Punkt aufzuweiſen. Sie boten eine gute Geſamtleiſtung, ja ſie waren in Bezug auf Schnelligkeit dem Club glatt überlegen und hätten den Sieg glatt verdient gehabt. Nur der guten Hintermannſchaft hatte der Club den Sieg zu verdanken. Auch bei den Kickers zeigte ſich das Schlußdreieck von der beſten Seite. Befonders Harer im Tor arbeitete glänzend. Die erſte Halbzeit verlief bei gleich verteiltem Kampfe torlos. Siege der gabe hineinwachſen. Im übrigen hat die geſamte Mann⸗ ſchaſt redlichen Anteil an dem ſtarken Erfolg. Das Spiel ſelbſt bringt bald ein ſehr ſcharfes Tempo, wobei die aufmertſamen Tordeckungen die beiderſeitigen Sturmreihen nicht zum Schuß kommen laſſen. Lange Zeit bekommen beide Torhüter keine Bälle, mit Ausnahme eines gut getretenen Strafballs von Zeilfeld e, den Blum aber noch meiſtert. Einen Kopfball von Striehl drückt Blum zur Ecke. Der zweite Eckball Neckaraus wird von Zeil⸗ felder auf den ungedeckten Benner geſetzt, der unmittelbar und überraſchend einlenkt. Ein raſcher Wechſel Striehl⸗ Zeilfelder bringt etwas aufgeregten Schuß des letzteren, der aus drei Schritten Entfernung knapp daneben geht. (Das zweite Tor!) Auf Flanke ſchießt dann Feloͤbuſch auf der andern Seite Airekt aus der Luft ebenfalls hart da⸗ 0 und für Neckarau Schmitt 2 ſcharf über die Latte. Pauſe. Neckarau hat nach Seitenwechſel Gegenſonne und ſteht ihm das Glück offenbar zur Seite, als ein von der Deckung abprallender Ball am leeren Tor entlang läuft und ſchließ⸗ lich weggebracht werden kann. Ein feiner Wechſel Nagel— Schmitt 2, der unter Herauslaufen Blums an Benner gibt, der ins verlaſſene Tor ſchiebt.:0. Engelhardt ſcheidet nun bei Iſenburg verletzt aus, was die Gäſte doch merklich de⸗ primiert. Nachdem Blum bei Iſenburg einen ſcharfen Seiten⸗Kurzſchuß Nagels famos gehalten, fällt auf eben⸗ falls gut berechneten Strafball von Ochs, durch Striehl, der über den herauslaufenden Blum ſicher einköpft, der dritte Treffer. Eine Strafbombe Mayfahrts ſchlägt Blum gut ab, doch auf tadelloſe Flanke von Zeilfelder köpft Striehl abermals famos ein,:0. Entſchloſſene Fußabwehr Bruckers verhütet vorerſt noch das fällige Ehrentor der Iſenburger, aber ein Faulelfmeter, der in der charakteriſtiſchen Leicht⸗ ſinns⸗ und Schwächeanwandlung Neckaraus reift, wird von Feldbuſch ſicher zum:1 verwandelt. Unter weiterem Nach⸗ laſſen Neckaraus, deſſen Sieg ja ſicher ſteht, Schluß. Waldenberger⸗München leitete zu Anfang zu kleinlich, zeigte aber ſpäter doch ſicheres Auftreten. Die eine Frage bliebe nur offen, warum an einem verhältnis⸗ mäßig ſpielſtillen Sonntag ein Schiedsrichter vom fernen München kommen muß. Gerade die Lage der Troſtrunden⸗ vereine iſt nicht ſo roſig, als daß man ihnen doch ſicher vermeidbare hohe Keſten verurſachen ſollte. Der Beſuch war in Anbetracht des verlockenden Wetters und der Ra⸗ diomöglichkeit zum Länderſpiel recht aut. August Mügsle. Phönix-Luoͤwigshafen ſiegt weiler 1. FC. Idar— Phönix Ludwigshafen:4(:1) Auf dem Zdarer Platz ſicherte ſich am Sonntag Phönix Ludwigshaſen auf Grund einer beſſeren Geſamtleiſtung über die einheimiſche Mannſchaft einen verdienten Sieg. Die Pfälzer waren in allen Mannſchaftsteilen beſſer als Idar und ganz beſonders machte ſich dies in der Läufer⸗ reihe bemerkbar. Die Läuferreihe der Gäſte arbeitete ſo gut und produktiv, daß die gleiche Reihe des Gegners überhaupt nicht zum Aufbau eigener Augriffe kommen konnte und ſie in die Defenſive drängte. Ludwigshafen hatte auch die größeren Kraftreſerven, denn die Mann⸗ ſchaft war gegen Schluß des Kampfes, als Idar müde und abgekämpft war, noch im vollen Beſitz ihrer Kräfte und erzielte in dieſer Zeit auch die beiden entſcheidenden Tore. Wenn es an der Spielweiſe der Pfälzer etwas auszuſetzen gibt, ſo iſt es die im Spiel gebrauchte Härte. Das Treffen war eines der härteſten, die je in Idar ausgetragen wur⸗ den. Gegen Schluß ereignete ſich manche Unſportlichkeit, gegen die der Schiedsrichter Neuweiler ⸗ Pforzheim nicht einzuſchreiten wußte. Niederrad kommt auf Union Niederrad— S Wiesbaden:1(:0) Niederrad war in allen Teilen beſſer als die Mannſchaft der Gäſte und hatte in der Deckung, die bei den Gäſten ganz verſagte, das größte Uebergewicht. Niederrad nützte dabei die gebotenen Chancen keineswegs alle aus. Ein höherer Sieg lag durchaus im Bereiche des Möglichen. Beſonders in der zweiten Hälfte wurde das Wiesbadener Tor lange Zeit ohne Unterbrechung belagert. Den Reigen der Tore eröffnete in der 15. Minute Leichter mit einem nicht ſehr ſcharf geſchoſſenen Ball. Wiesbaden vergab die Ausgleich⸗ chance in Geſtalt eines Elfmeter und in der 37. Minute verwandelte Leichter eine Flanke von Bernhardt zum zwei⸗ ten Treffer. Mit:0 wurden die Seiten gewechſelt. Nach der Pauſe unternahm in der 10. Minute Kirſch II einen Alleingang, der den Niederrädern ihren dritten Tor⸗ erfolg einbrachte. Wiesbaden buchte kurz vor Schluß Jurch Schreyer den Ehrentreffer und in der letzten Minute ſtellte Kirſch II das Ergebnis auf 411. Favoriten Phönir wieder hoch geſchlagen VfR. Fürth— Phönix Karlsruhe:1(:1) Nur eine geringe Zuſchauermenge hatte ſich zu dem Spiel eingefunden, das die Phönix⸗Mannſchaft reichlich hoch ver⸗ lor, denn ſie war bei weitem nicht um 6 Tore ſchlechter. Lediglich die gute Schußkraft der Fürther brachte dieſes an ſich irreguläre Reſultat zuſtande. Aber auch die Hinter⸗ mannſchaft der Fürther ſchlug ſich gut. 8 Phönix hatte ſeine Schwäche im Sturm, der die unglaub⸗ lichſten Sachen verſiebte und dem es an jedweder Schußkraft fehlte. Läufer und Verteidigung der Phönix⸗Elf hielten dem Gegner die Waage. Den Phönix⸗Tormann trifft an den ſieben Trefſern der Fürther keine Schuld. Als Schiedsrichter fungierte Hohmann Frankfurt, umſichtig und ausgezeichnet. 1860 noch in Führung München 1860— JV. Raſtatt:1(:0) Das Intereſſe für das Länderſpiel Frankreich—Deutſch⸗ land machte ſich bei dieſem Spiele außerordentlich ſtark be⸗ merlbar. Knapp 2000 Zuſchauer hatten ſich eingefunden. Gegen Ende des Spieles, als die Radio⸗Uebertragung ein⸗ ſetzte, hielten nur noch wenig Unentwegte bis zum Schluß⸗ pfiff aus. Zudem war der Tabellenletzte gerade kein Zug⸗ ſtück für München. Immerhin ſchlugen ſich die Badener recht tapfer und konnten etwa 25 Minuten lang dem ſtür⸗ miſchen Drängen der Löwen die Spitze bieten. 5 Die Münchener Mannſchaft hatte wieder einen guten Tag. Das Fehlen Lachners machte ſich kaum bemerlbar. Er war durch Brandmaier gut erſetzt. Der Schiedsrichter Feiſtel leitete im allgemeinen recht gut, doch ſchien er mit der Abſeitsregel nicht vertraut, denn er leiſtete ſich nach dieſer Richtung verſchiedene Fehlentſcheidungen. Rugby in Heidelberg Rudergeſellſchaft Heidelberg ſchlägt SC. Neuenheim 13:(:0) Zum letzten Verbandsſpiel im Neckarkreis empfing am Sonntag der Sc. Neuenheim auf dem Platze die flinke Mannſchaft der Rudergeſellſchaft. die bisher noch kein Spiel verlor, jedoch infolge des Unentſchieden am vorletzten Sonntag den Titel an den Heidelberger Ruderclub abgeben mußte. Die Neuenheimer boten vor allem in der erſten Spielhälfte erfolgreichen Widerſtand und waren ſelbſt im Augriff wiederholt ſehr gefährlich. Nach der Pauſe ließ je⸗ doch ihr Kampfeiſer etwas nach, als die Ruderer durch einen von Kamm verwandelten Straftritt 310 die Führung übernommen hatte. In den letzten 10 Minuten gelangen den Ruderern durch Pfiſterer und Kamm noch zwei er⸗ höhte Verſuche, die beide leicht zum Treffer verwandelt werden konnten, da die Bälle direkt hinter das Mal ge⸗ tragen worden waren. Beide Mannſchaften ſpielten flott und fair. Handball der Badiſchen Turner TV. 62 Weinheim nordbadiſcher Endſpielteilnehmer Nun iſt auch und zwar im letzten Spiel, in der nordbadi⸗ ſchen Gruppe die Entſcheidung gefallen, nachdem die letzten Wochen manche Verwicklung gebracht hatten. Durch die Nie⸗ derlage der Weinheimer gegen Tg. Oftersheim kam dem geſtrigen Spiele entſcheidender Charakter zu, denn nur ein Sieg konnte Weinheim die weitere Teilnahmeberechtigung bringen. Tbd. Durlach— TV. 62 Weinheim:2(:2) Es ſtanden ſich auf dem Durlacher Platze zwei durchaus gleichwertige Mannſchaften gegenüber, die ſich vor über 400 Zuſchauern einen erbitterten Strauß lieferten. Bald nach Beginn kann Weinheim in Führung gehen, muß ſich jedoch bald den Ausgleich gefallen laſſen. Die Gäſte legen aber⸗ mals ein Tor bis zum Wechſel vor, womit bereits auch der Endesſtand gegeben war, da in der zweiten Hälfte von bei⸗ den Seiten nichts mehr erreicht wurde. Die glücklichere von beiden Mannſchaften behielt das beſſere Ende für ſich. TV. Lörrach— Jahn Offenburg fiel der Witterung zum Opfer. Das Spiel wurde am Tage zuvor bereits von der Spielleitung abgeſagt. Für den nächſten Sonntag wird die Begegnung neu angeſetzt. Da am 29. März unter allen Umſtänden das Entſcheidungsſptel ausgetragen werden muß. Als Austragungsort iſt Plank⸗ ſtadt in Ausſicht genommen. Wanderpreisſpiele im Mannheimer Gau In der Austragung der erſten Runde iſt inſofern eine Aenderung eingetreten, als von den ſieben Treffen am geſtrigen Sonntag nur drei zur Durchführung kamen und zwar: Germania Reilingen— Thd. Viernheim 328 Tg. Rheinau— Tbd. Hockenheim:4(:8) Badenia Feudenheim— Aufwärts Neckarau:8(:0) Im allgemeinen nahmen die Spiele den erwarteten Ver⸗ lauf. Ueberraſchend iſt das gute Abſchneiden der Mann⸗ ſchaften aus den unteren Klaſfen gegen ſolche der oberen. Die unterlegenen Mannſchaften haben ſich durchweg gut ge⸗ halten. Viernheim mußte in Reilingen alle Kraft einſetzen. Auch Rheinau tat ſich an feinem Gegner ziemlich ſchwer. In Feudenheim lag Aufwärts in der Pauſe noch in Führung um am Schluſſe knapp geſchlagen zu ſein. Trotzdem iſt das Spiel für Feudenheim verloren, da in der Feudenheimer Mannſchaft nicht ſpielberechtigte Spieler ſtanden. Die übrt⸗ gen Spiele der erſten Runde werden am nächſten Sonntag nachgeholt. R. G. ö Handͤball-Privalſpiele TV. Jahn Neckarau— BfR. Mannheim 224 Die Jahnleute haben nun nach dem:0⸗Sieg über Neu⸗ oſtheim einen weiteren über den BfR. erſochten. Die Raſenſpieler hatten allerdings nur fünf Mann der erſten Garnitur zur Stelle, doch ſchaden ſolche Niederlagen immer⸗ hin dem Anſehen der Elf. Bei gleichmäßig verteiltem Spiel konnte Jahn mit:0 die erſte Hälfte für ſich buchen, nach⸗ dem der Unparteiiſche ein Tor der Raſenſpieler annulliert hatte. Nach dem Wechſel drängt VfR., doch kommt Neckarau durch ſchwache Abwehr des VfR.⸗Hüters billig zum zweiten Tor, dem bald darauf, wiederum haltbar ein dritter Treffer folgte. Schuſter und Hoffmann holen zwei Tore auf. Da aber Neckarau noch ein vierter Treffer gelingt, müſſen die Raſenſpieler dank der ſchwachen Leiſtung ihres Hüters, die:4⸗Niederlage hinnehmen, nachdem vorher die Reſerven der Gäſte mit:0 die Oberhand behalten hatten. LC. Pfalz— TV. Mundenheim 328 Die Pfälzer empfingen am geſtrigen Sonntag unter den günſtigſten Witterungsverhältniſſen den Turnverein Mun⸗ denheim zu einem„Freundſchaftsſpiel“. Bei dem bei Hertel⸗Frankenthal geſtern nicht in den beſten Händen lie⸗ genden Splel mußten drei Leute vorzeitig in die Kabine, Der Spielverlauf bringt vor der Pauſe verteiltes Spiel mit wechſelnder Drangperiode der einen und anderen Parteien. Pfalz kommt durch Keſtlmeier im Alleingang zum erſten Erfolg. Nach dem Seitenwechſel weht aber bald ein anderer Wind. Die Turner holen zunächſt auf, dann muß der Pfalzmittelläufer ſeine Kameraden verlaſſen. Durch Straf⸗ wurf erhöhen die Vorſtädter auf:1. Dann ſieht Hertel in einem Lattenſchuß— von der Tribüne aus geſehen— einen Erfolg der Turner. Pfalz reklamiert, aber ohne Er⸗ folg. Nun muß ein Stürmer der Platzelf eine Unſport⸗ lichkeit mit dem Platzverweis büßen, bald folgt auch ein Turner. Mit neun Mann gehen die Platzherren nun be⸗ deutend energiſcher vor und ſehen ihre Bemühungen auch belohnt. Willenbücher und Keſtlmeier ſchaffen den Aus⸗ gleich. Eine weitere günſtige Chance endigt an der Latte. Pfalz muß ſich auch beim zweiten Turnerſpiel mit einem Remis— und zwar wiederum:8— begnügen. Um die Meiſterſchaft der Ligaklaſſe B PSV.— Phönix:4 Bei den Meiſterſchaftsſpielen der Reſerveteams der Ligaklaſſe endeten MTG., Phönix und PSV. im toten Rennen. Bei der Ausloſung für die Ausſcheidungsſpiele konnte ſich MTG. durch Freilos einen Platz in dem End⸗ kampf ſichern, während PSV. und Phönix in Neckarau als Abſchluß des Frühjahrswaldlaufes des Gaues Mannheim das Ausſcheidungsſpiel austrugen. Unter der Leitung des bekannten Ludwigshafener Unparteiiſchen Schwab vom IFC. Pfalz traten ſich denn auch obige Gegner gegenüber. Phönix, das anfangs der unde einen klaren Punktevor⸗ ſprung gehabt hatte, war auch in dieſem Spiel anfangs m Vorteil und lange:1 in Führung gelegen. Als aber PSB. ausgleichen und gar in Führung gehen konnte, ließ Phönig etwas nach. Selbſt ein 13 Meter führte nur zu einem Pfoſtenſchuß. Als die Poliziſten zum:2 eingeworfen hatten, war Phönix endgültig geſchlagen. PSV. hat ſich mit dieſem Sieg für das Endſpiel qualifiziert, das ſie mit MTG. paaren und vorausſichtlich anläßlich der Gruppen waldläufe wiederum auf dem Vfe.⸗Platz am Waldweg am 29. März ausgetragen werden wird. Irankreichs Hockey-Elf gegen Deulſchland Nach dem wenig befriedigend verlaufenen Länderkampf gegen Holland hat unſere Hockey⸗Nationalmannſchaft bereits am 22. März ein weiteres Länderſpiel zu beſtreiten. Dies⸗ mal iſt Frankreich der Gegner, Paris Schauplatz des Kamp⸗ fes. Unſere Mannſchaft iſt bereits aufgeſtellt worden, ſie wird diesmal hoffentlich nach der angenehmen Seite hin enttäuſchen. Der franzöſiſche Verband macht indeſſen alle Anſtreu⸗ gungen, eine möglichſt ſpielſtarke Elf herauszubringen. Die „Vorausſichtlichen“ wurden einem ſcharfen Training gegen verſchiedene Mannſchaften bei je 25 Minuten Spielzeit un⸗ terzogen. Ueberraſchenderweiſe konnte die Elf der Pariser Univerſität gegen die Internationalen mit 310 im Vorteil bleiben. Ausländermannſchaften, in denen auch zwei Deutſche(Oſte vom Berliner SV 92 und Cayens von Düſſeldorf 99) mitſpielten, mußten ſich dagegen mit 110, 2˙1 und:0 geſchlagen geben. Obwohl die franzöſiſche Mann? ſchaft endgültig erſt am Dienstag aufgeſtellt wird, iſt aus gut unterrichteter Quelle bereits folgende Aufſtellung be⸗ kannt geworden, an der ſich kaum etwas ändern dürfte: Tor: Houſſais(RG). Verteidiger: Chevalier (SF), Rémuſat(SF). Läufer: Heénon(RCF), Prieut (REF), Simon(DG). Angriff: Rividre(REß), Grimongrez(LHC), Pefkine(RE), Desclers(SF), Soule (Sd). Die deutſche Elf hat bekanntlich folgendes Ausſehen: Tor: Lincke(Berliner SV 92). Verteidiger: Heh⸗ mann(Berliner HC), Zander(Berliner SV 92). Läl? fer: Ueberle(Ühlenhorſt), Theo Haag(Frankfurt 80), Hardeland(Deutſche HE Hannover). Angriff: Mehlis (Berliner SB 92), H. Müller, K. Weiß(beide Berliner Sc), Scherbarth(Berliner S 9e), Wollner(Leiziger S6 3 Phö Prad ſch la eine Mei Ei ſiege hauf ziele 2 2 — 2 u n kämpfe 2 2 2. —— 7 verlau 5 nal 51 Lise io 5 W * 2 März 1931 Montag, 10 —— Spiele der Kreisliga Anterbaden 1913— Viernheim:5 Käfertal— Phönix Mannheim 121 Neckarhauſen— Weinheim 323 Meiſter die abſteigenden 1913er auf den 9 zu dem erwarteten Stege. Die Mannheimer ſetzten nur in der erſten Spiel⸗ hälte ihrem Gegner energiſchen Widerſtand entgegen, was das Halbzeitergebnis:1 beweiſt. In gleichmäßigen eſultat auf 510. Durch Vallender⸗Mannſchaft erneut die Abſtänden ſtellte Viernhein dieſen eg hat die ceiſterſchaft errungen. Die faſt die ganze Spielzeit überlegene Phe nixelf ie gegneriſche Hintermannſchaft zu h einen Elfer konnte der Tabellenzweite nur einen Punkt retten. Mit dieſem Unentſchieden dürfte die Meiſterſchaft für Phönix endgültig dahin ſei Einen Achtungserfolg errarg der vorſonntägliche ſieger Weinheim, der gegen die gefährliche Elf von hauſen auf deſſen Gelände ein Unentſchieden mit 318 zielen konnte. Die übrigen Vereine waren ſpielfrei. Der Neckarkreis blieb am geſtrigen Sonntag ſpielfrei; e wurden alſo diesmal keine Spiele durchgeführt. Spiele gew un. verl. Tore Punkte Amicitia Viernheim 22 16 8 3 58: 35:9 F C. Phönix Mannheim 20 12 29:11 Fortung Heddesheim 21 25 17 Germania Friedrichsfeld 2 B. F. u. R. Feudenheim 21 ſchlagen. Du 8 8 — 52 S. V. Altrip 21 6 S. C. Käfertal 2¹ 9 Viktorſa Neckarhauſen 21 10 F V. Weinheim 20 Fortuna Edingen T. B. 1846 Mannheim 19 Mannheimer F. G. 1913 20 Vorderpfalzkreis s Ludwigshafen— 04 Ludwigshafen:2. Pfalz Ludwigshafen— FV. Fraukenthal Rheingönheim— V. f. L. Neuſtadt 10. Herxheim— B. f. R. Oggersheim:1. ASV. Ludwigshafen— JV. Speyer 228. Hinterpfalz Oiterberg— Rodalben 31. Münchweiler— Kindsbach:3. IV. Phönix Kaiſerslautern— FW. Pirmaſens:2 Pfalg Pirmaſens— Walbfiſchbach 221. 05 Pirmaſens— V. f. R. Kaiſerslautern ausgef. Süddeutſche Handball⸗Meiſlerſchaſt SV. 38 Darmſtadt— Polizei Darmſtadt:5(:2) Vor 3000 Zuſchauer lieferten ſich die alten Rivalen bei guten Bodenverhältniſſen unter ausgezeichneter Leitung von Schiedsrichter Gieſemonn⸗Nürnberg ein ſehr ſchönes Spiel. das aber den Anhängern des SV. 98 eine große Enttäuſchung brachte. Die Poliziſten waren gegen das Vorſpiel, das ſie 11:38 verloren hatten, nicht mehr wieder⸗ zuerkennen. Sie ſicherten ſich durch den Punktegewinn immerhin einen großen Achtungserfolg. In der zweiten Fülfte war die Spielweiſe ihres Sturmes noch beſſer als deim Gegner. Man muß alſo den Grünen beſtätigen, daß ſie ſich äußerſt gut aus der Affäre gezogen haben. In der erſten Hälfte ging 98 zweimal durch Treffer von Feick und Fiedler in Führung, die beidemale durch den Poliziſten Schliffer ausgeglichen wurde. Nach der Pauſe kam die Polizei durch Koch in Führung, die Feick ausglich und einem vierten Treſſer der Poliziſten zurch Bohl fetzten die gser durch Fiedler den erneuten Ausgleich entgegen. Fiedler konnte in der 28. Minute doch einen fünften Treſſer erringen, dem aber Gruber weder den Ausgleich entgegenſetzte, ſo daß ſich die Per lt einem ihnen allerdings zur Meiſterſchaft genügenden Punkt zufrieden geben mußten. FeV. Mainz 03— SV. Waldhof 211(121) In dteſem Treffen, dos am Sonntag morgen vor weni⸗ gen Zuſchauern im Fort Bingen in Mainz ſtattſand. waren ie Mannheimer Gäſte die dechniſch beſſere Maunſchaft. Mainz war aber eifriger und errang dadurch einen knap⸗ zen Sieg, Waldhof ging zuerſt durch Spengler in Füh⸗ rung, die Gräf noch vor der Pauſe ausglich. Nach dem Wechſel erzielte dann Gräf den zweiten Tref⸗ ler, während Waldhof leer ausging, zumal die Schuß⸗ kanone Spengler ſehr gut bewacht wurde. 25. Berliner Sech tagerennen Göbel Dinale nach 20 Stunden allein in Front Am Freitag abend 10 uhr gab die Weltmeiſterin Sonje Penje den Startſchuß zum 25. Berliner Sechstagrennen. Der Sportpalaſt wies einen recht guten Beſuch auf, jedoch belebte ſich das von 14 Paaren beſtrittene Rennen erſt gegen Mitternacht. Es ſetzte dann eine Serſe von Jaden ein, bei denen das Feld ſtark auseinandergeriſſen wurde. Auch perſchtedene ſtärkere Paare fielen ziemlich weit ab. Schließ⸗ gelang es den Frankfurter Sechstageſiegern Göbel⸗ Dinale, ſich allein mit Rundenvorſprung an die Spitze des Feldes zu ſetzen. An dieſem Stand des Rennens änderte ch auch am Samstag nachmittag nichts. In den Spurt⸗ kämpfen waren ebenfalls Göbel und Dinale am erfolg⸗ relchſten. Nach 20 Stunden(503,200 Km.), Samstag nachmittag Abr, war der Staud des Rennens wie folgt: 1. Göbel⸗ Zinale 57 Punkte.— Eine Runde zurück: 2. Schön⸗ Pifnenburg 36 Punkte; 3. Rieger⸗Maczinſky B Punkte; 4 Preuß⸗Reſiger 19 Punkte.— Zwei Runden zurück: 5. Tietz⸗Thollembeck 27 Punkte; 6. Y anthey⸗Nickel 16 Punkte. rei Runden zurück: 7. Kroll⸗Miethe 21 Punkte.— Vier unden zurück: 8. Faudet⸗Mareillac 27 Punkte; 9. Dorn⸗ Lehmann 14 Punkte; 10. Krüger⸗Funda 10 Punkte.— Fünf Runden zurück: 11 Ehmer⸗van empen 26 Punkte. Acht Runden zurück: 12. B. Wolke Boucheron 35 Punkte; 13. Rauſch⸗Hürtgen 9 Punkte; 14. van Hevel⸗van Buggenhout 5 Punkte. Jagden und Stürze— Nauſch ausgeſchieden Die Nacht nom Samstog brachte den Beronſtaltern des 25. Berliner Sechstagerennens trotz erhöhter Eintritts⸗ preiſe ein ausver auftes Haus. Nach den zunächſt ruhig nerlaufenen Abenöſtunden gaben Dorn⸗Lehmann das Sig⸗ kal zu einer längeren Jaid, die erſt durch eine Neutra⸗ liſcion beendet wurde. In der Ziellurve wor die Bahn ſchadhaft geworden, aber ſchon nach lurzer Zeit ging der Tanz von neuem los. Die Rundenſpielereien hielten dos Haus in dauernder Aufregung und das Reſultat der Jagd war, daß Pijnenburg⸗Schön und Rieger⸗Maczinſki mit den Spigenreitern Göbel⸗Dinale aufſchloſſen. Während der Jeg ereigneten ſich leider auch einige böſe Stürze, deren Opfer der Kölner Rauſch wurde. Gegen Mitternacht wurde bekannt gegeben, daß er infolge einer Knieverletzung ge⸗ wungen ſei. aufzugeben. Nach der Nachtwertung belebten zehlreiche Prämien die Fahrt, aber die Akteure legten ſich am allgemeinen große Zurückhaltung auf. 3 Am Sonntag nachmittag war die Halle wieder⸗ um nahezu voll beſetzt. Während der erſten Spurtſerie leitete Krüger mit einem geſchickten Vorſtoß eine neue Jagd ein, in der erneut die Ueberlegenheit von Göbel⸗ Divale und Pifnenburg⸗Schön zutage krat, während Preuß⸗ Reſiger einige Schwächen erkennen ließen. Faſt alle Monn⸗ aten batten Rundengewinne zu verbuchen, nur Dorn⸗ hann un) Baucheron⸗Wolle büßten weiteres Terrain ein. Göbel⸗Dinale und Pifnenburg⸗Schön konnten das Fels ſogar zweimal überrunden und damit ihre Spitzen⸗ dotion weiter ſeſtigen. Nach 43 Stunden 1054,20 Kn. — 0 er g nde — roab ſich folgender Fand: 1. Göbel⸗Dinale 108.; 2. nenbure⸗Schön 54 .. 2 Runden zurück: 3. Rieber⸗Marzinſki 88.; K f ck letz Thollembeck 44.; 8. 5 en zurück: 3, Ehmer⸗von 2 Ager⸗Funde 36.; 8. Marthey⸗Nickel , 34 P. 7 Runden zurück: 10. 10 Runden zurück: 11. van .; 11 Runden zurück: 12. 4 und 17 Run d en zur n ck: 13. Boucheron⸗Wolke. Als Erſotzmann fährt Hürtgen. Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Frühjahrs-Waldlauf M. T. G. gewinnt den Mannſchaftslauf— Abel⸗Neckarau Einzelſieger Bei den Damen Alexander-⸗ WR. in Feont Bet herrlichſtem Frühlingswetter und gutem Beſuch fand in Neckarau der Frühlingswaldlauf ſtatt. Bei Berückſichtt ig der Zeiten ſind allerdings zwei Momente in Erwä⸗ gung zu ziehen. Einmal ſind die Laufſtrecken, die mit 6,3 1,2 Kilometer angegeben ſind, nicht genau ausgemeſſen dann eben die Wege,— das gilt beſonders für die n Klaſſen— durch die Sonne ſtark aufgeweicht. te abgegebenen Meldungen wurden bis zu 80 v. H. einge⸗ halten und war nur bei den Junioren ein größerer Ausfall zu verzeichnen. Die Läufe, die unter Anweſenheit des B Vorſ. Herzog und des Gauſportwarts Niſt von ſtatten gen, nahmen mit einer Viertelſtunde Verſpätung ihren Be⸗ ginn, wurden dann aber flott abgewickelt. Für die Leitung, die Herren Berren Belz und Abel, teilten ſich in dieſelbe, darf man nur bes finden, denn es klappte bis ins Kleinſte, wodurch die 5 oſe Durchführung der Veranſtaltung von vornherein garantiert war. Die Lauf⸗ ſtrecke war gut abgeſteckt, aber für Waldläufe etwas zu hart und bar aller Hinderniſſe. 2 gin⸗ Worte des Die Läufe: In der Schülerklaſſe erſchienen 60 Mann, bei dem auf der Landſtraße ſtattfindenden Start. Die Kleinſten der Kleinen, bei denen der VſR.⸗Wappen vorherrſchend war, hatten Mühe, die kaum 1,2 Kilometer lange Strecke zu be⸗ wältigen, da bei ihnen der größte Teil des Weges moraſtig war. Beim Eingang in die Schlußgerade führte Baier Vfg., aber u * 5 der von Schmitt⸗Phöni noch vor dem Zielband abge⸗ fangen wurde. Die Verfaſſung der Schüler war eine gute. Die Zeit des Erſten betrug 4,20 Minuten. In der Klaſſe h ſtarteten 70 Läufer. Der Ablauf war auf dem Platz, die Strecke betrug demnach etwa 1,5 Kilom. Hier bominierte die., die allerdings auch erſt im Schlußkampf durch Höchler in 5,265 Minuten vor Arm⸗ bruſter⸗Phönix, der als erſter auf dem Platz eingetroffen war, zum Einzelſieg kam. Hier war der ſchlechteſte Durch⸗ ſchnitt feſtzuſtellen. Von den geſtarteten 70 Läufern blieben 17 auf der Strecke. Auch beim Einlauf im Ziel waren mehrere Leute total erſchöpft, was wohl auf mangelndes Training ſchließen läßt. Einen weſentlich forſcheren Eindruck machten die ca. 90 Mann ſtarke Gruppe der Jugendklaf die der ſſe A, Starter Dr. Schweizer auf die Reiſe, die über annähernd 8 Kilometer ging, ſchickte. Hier kam die MG. durch Schell zum zweitenmal zum erſten Platz. Der Feudenhermer Nagel bedrängte ihn aber ſehr. Die Zeit wurde mit 11,46 Minuten angegeben. Nach der Jugend wurden die Junioren mit nur 15 Mann, davon 8 von der Poſt, auf die Strecke geſchickt. Als Beſter erwies ſich hier Scherdt⸗M TG. der mit klarem Ab⸗ ſtand und in ſehr guter Verfaſſung vor Hafter⸗Poſtſport⸗ verein eintraf. Die Zeit des Siegers betrug 12,20 Min. Der Mannſchaftsſieg wurde jedoch nur mit Mühe errungen, da der dritte Mann ſich in gewöhnlicher Gangart ins Ziel vettete. Die Alte Herren brachten ſechs Mann an den Start. Glatter Sieger wurde hier Franz Schwander(1897er], der über dieſe Laufſtrecke wie über die Mittelſtrecken ſeinem Verein ſchon manchen Lorbeer errang, mit 120 Meter Vor⸗ ſprung, vor dem Rheinguer Buttmi(1896er). Die Damenklaſſe ſaß 18 Vertreterinnen am Start, um über die 1,2 Kilometer Waldſtrecke die Gaubeſte zu er⸗ mitteln. Frau Striehl übernahm die Führung vor ihren en, die ſpätere Siegerin w an ter Beim Einlauf in den Platz führte immer j Dame mit 25 Meter vor Frl. Alexander. Dieſer es aber die Führende zu erreichen und mit etwa 6 Meter zu ſchlagen. Den Abſchluß der Veranſtaltung und gleichzeitig ihr Höhepuntt bildete der Start der Senioren. Fünf⸗ zig Mann ſtellten ſich dem Starter, um von ihm die letzten ingen für den 6 Km. weiten Weg zu erhalten. Zwei ellen waren zu paſſieren. Die eine bei der Wenoe der Silberpappel, die zweite nach dem erſten Paſſieren 5 Platzes. Man muß hier dem Veranſtalter Anerkennung der durch eine Schleiſe über den Platz es verſtand, tereſſe an dem Lauf zu erhöhen und vor allem üblikum über den Stand des Rennens dadurch Das Rennen ſelbſt war das eines einzelnen VfL. Neckarau. Er lief ſein Rennen, Wende 120 Meter, beim erſten Platzeinlouf 1 stil unter toſendem Beifoll ins Ziel. Hinter ihm tämpften Weber und Heinrich, beide., mit dem VfRler Diehl um die Plätze. Weber ſchüttelt ſeine Widerſacher ab und lam vor Heinrich, früher Stg. Charlottenburg, und Diehl⸗BſR. als Zweiter ein. Hinter Diehl kam der betannte Speyerer Thiery, jetzt MG., als Fünfter ein. Die Zeit des Siegers betrug 19,40 Min., dann 21,9— 15 Meter— 15 Meter. en betrachtet ſchneidet öie Mannheimer Turn⸗ mit 8 erſten, davon 4 Mannſchaftsſiegen. 5 zwei⸗ d Ebenſovielen dritten Plätzen am beſten ab. Dann kommt Vfg. mit drei erſten und Phönix mit zwei erſten. Neckarau errang einen Sieg, allerdings das Hauptrennen. Ein Handballſpiel bildete den Abſchluß dieſer wohl⸗ gelungen Veranſtaltungen. Die Ergebniſſe: Jugendklaſſe O0: Gaumeiſter 1. Schmitt⸗Phönix 4,20 Minuten; 2. Beier⸗VfR; 3. Trautwein⸗VfR. Mannſchaftslauf: Gaumeiſter 1. VfR. 9 Punkte:; 2. Sp. V. Waldhof 21 Punkte; 3. BfR. 34 Punkte. N Jugendklaſſe 3: Gaumeiſter 1. Höchler⸗M TG. 5,28 Mi⸗ nut.; 3. Armbruſter⸗Phönix: 8. Walz⸗ Phönix; 4. Kronauer⸗ FC. Hemsbach. Mannſchaftslauf: Gaumeiſter 1. Phönix 19 Punkte; 2. MTG. 24 Punkte; 3. Sp.⸗Vs Waldhof 30 Punkte. Jugendklaſſe A: Gaumeiſter 1. Schell⸗M TG. 11,46 Mi⸗ nuten; 2. Nagel⸗freundenheim; 3. Gaßner⸗VfR.; 4. Baiſch⸗ .; 5. Schneider⸗Sp.⸗V. Waldhof; 6. Klelſer⸗VfR. Mannſchaftslauf: Gaumeiſter 1. VfR. 16 Punkte; 2. MTG. 17 Punkte; 3. VfR. 29 Punkte. Damen: Gaumeiſter 1. Frl. Alexander⸗Bf. 6,02 Min.; Frau Striehl⸗MTG.; Frl. Thiele⸗M T. Mannſchaftslauf: Gaumeiſter 1. MTF. 9 Punkte; 2. MTG. 18 Punkte; 3. VfR. 19 Punkte. Junioren: Gaumeiſter 1. Scheydt⸗M ech. 19,20 Min.; 2. Hotter⸗Poſt; 3. Würthner⸗M TG. Mannſchaftslauf: Gaumeiſter 1. MTG. 8 Punkte; 2. Poſt⸗Sp. V. 19 Punkte. Alte Herren: Gaumeiſter 1. Schwander⸗ Moc. 18,80 Mi⸗ nuten; 2. Buttomi⸗Alemannia Rheinau: 3. Vorwitt⸗M T7. Mannſchaftsſieger: Gaumeiſter 1. MT. Senioren: Gaumeiſter 1. Abel.⸗Vfs. Neckarau 19,40 Minuten; 2 Weber⸗M G. 2,29 Minuten; g. Heinrich⸗ MTG. 15 Meter zurück; 4. Diehl⸗PfR. weitere 15 Meter; 5. Thiry⸗MTG.; 6. Weißbrod⸗M Tc. Mannſchaftslauf: Gaumeiſter 1. MTG. 10 Punkte; h die G. 8 Kontro das 400 Me zelloſem 2. Vf. 19 Punkte; 3. MTG. 29 Punkte. Mannſchafts⸗Ningkämpfe in Sandhofen BK. Schiffer ſtadt ſch ragt G. u. Sr. K Eiche Sandhofen 13:8 Sandhofens rühriger Ring⸗ und Stemmklub„Eiche“ ſorgte am Samstag abend wieder für Hochbetrieb im Reichs⸗ poſtſaal. Diesmal hatte die Vereinsleitung von Sandhofen die Oberligamannſchaft und 9. Mannſchaft des Vfe Schiffer⸗ ſtabt eingeladen und damit ihre Ringermannſchaften vor eine weit größere Aufgabe geſtellt, als bisher. Wie zu er⸗ warten war, reichte das Geſamtkönnen der Sandhofenet Ringer an das der Schifferſtädter nicht heran und es iſt ab⸗ ſolut keine Ueberraſchung, wenn die beiden Teams von Sandhofen mit 1316 und 1515 auf der Strecke blieben. Die zur. A⸗Klaſſe zählende erſte Ringerſtaffel von Sandhofen, wie auch ſeine zweite Garnitur, unterlagen durchaus ehren⸗ voll. Sie leiſteten bis zuletzt großen Widerſtanb und ſtan⸗ den ihren Gegnern an Technik nicht viel nach. Es war mehr der Kampferfahrung und größeren Routine der Schiffer⸗ ſtädter zuzuſchreiben, wenn die Ergebniſſe in einem der⸗ artigen Unterſchied zu Ungunſten Sandhofens ſprechen. Leider gab es auch diesmal wieder einen Mißton im über⸗ füllt beſetzten Reichspoſtſaal. Gauſportwart Führer⸗ Neckarau erwies ſich nicht als der für dieſes Treffen ge⸗ eignete Kampfrichter. Er fällte beim Kampfe Mayer ⸗Schif⸗ ferſtadt gegen Wehe⸗Sandhofen eine offenſichtliche Fehl⸗ entſcheidung und war auch ſonſt in der Leitung der Kämpfe nicht ſattelfeſt und energiſch genug. Dagegen war die Nie⸗ derlage von Emmering⸗Sandhofen, dem mehr Disziplin und ein ſportwürdiges Verhalten dringend zu empfehlen iſt, vollkommen einwandfrei. Es geht nun einmal nicht, dem Kampfrichter Vorwürfe zu machen, beſonders dann nicht, wenn man ſich die Niederlage ſelbſt zuzuſchreiben hat. Der Vorfall war umſo bedauerlicher, als erſtklaſſige Kämpfe ge⸗ boten wurden, die dem ſehr geſpannt harrenden Publikum reichlich Gelegenheit gaben, ſeine volle Befriedigung in Beifallsſpenden zum Ausdruck zu bringen. Die Geſchehniſſe auf der Matte Bantamgewicht: Bernatz⸗Schifferſtadt— Herbſt⸗Sand⸗ hofen. Sieger Bernatz durch Hüftſchwung in.90 Minu⸗ ten.:0 für Schifferſtadt. Federgewicht: K. Kolb⸗Schifferſtadt— Metz⸗Sandhofen. In einem hartnäckigen Standkampfe der erſten 10 Minu⸗ ten gelang Kolb ein Hüftſchwung, Metz überrollte ſich in der Brücke am Mattenrand. Obwohl Kolb in Führung, orbnete der Unparteiiſche Zwangshocke an. Das Los traf Metz. Kolb ſammelte durch Ausheber und Ueberwurf Punkte, denen Metz nach dem Wechſel nichts entgegen ſtellen konnte, da alle ſeine Angriffe an der zähen Ver⸗ teidigung des Kolb ſcheiterten. Gegen Ende war Metz noch aggreſſiver im Angriff, konnte aber zu keiner Wer⸗ tung kommen. Der ſelten ſchöne Kampf endete mit dem Punktſieg von Kolb.:0 für Schifferſtadt. eichtgewicht: Krauſe⸗Schifferſtadt— Sommer⸗Sand⸗ hoſen. Nach äußerſt hartem Ringen im Stande über⸗ raſchte Krauſe ſeinen Gegner durch Hüftſchwung, den dieſer am Boden parieren konnte. Eine Blöße von Sommer nützte Krauſe durch Armzug geſchickt aus und ſiegte in .04 Minuten. 810 für Schifferſtadt. Weltergewicht: Mayer⸗Schifferſtadt— Wehe⸗Sandhofen. Bis zur Halbzeit ſah man einen mit großem Kraftaufwand geführten gleichwertigen Kampf. Mayer durchs Los zuerſt in die Bodenlage ließ Wehe zu keinem Vorteil kommen. Nach dem Wechſel brachte Wehe ſeinen Gegner durch Arm⸗ zug in die Brücke, aus welcher dieſer Wehe in die Brücke zwingen konnte. Der gleiche Vorgang wiederholt ch zweimal, wobei Mayer zuletzt ſich aus bedenklicher Lage noch zu retten vermochte. Mayer erhielt den Punktſieg, den Wehe verdient hatte. 10:0 für Schifferſtadt. Mittelgewicht: K. Kolb ⸗Schifferſtadt— Emmering⸗Sand⸗ hofen. Kolb machte nicht viel Federleſens und legte Emme⸗ ring durch Schleuderg in 32 Sekunden auf die Schultern. 1870 für Schifferſtadt. Halbſchwergewicht: W. Kolb⸗Schifferſtadt— Likters⸗Sand hoſen. Der noch jugendliche Litters machte ſeinem erfahre⸗ neren Gegner ordentlich zu ſchaffen. Kolb brachte Litters Sch. fferſtadt 2 Sandhbofen 2 13:6 durch Untergriff von vorn iu gine kritiſche Lage am Boden und beendete dadurch mit Punktvorſprung die erſte Halbzeit. Trotzdem ließ der Kampfleiter die Zwangs hocke ausloſen und Kolb mußte zuerſt parterre, wo aber Litters bei hefti⸗ gem Angriff nichts ausrichten konnte. Kolb gab ohne Grund, vielleicht auch durch die fortgeſetzten und ununge⸗ brachten Zurufe einzelner Zuſchauer veranlaßt, den Kampf auf und überließ Litters einen billigen Sieg. 1318 für Schifferſtadt. Schwergewicht: Bertram ⸗Schifferſtabt— R. Rupp ⸗Sand⸗ hofen. Rupp zeigte ſich wieder einmal von der beſten Seite. Er brachte den ſtarken Schifferſtädter gleich zu Boden und ſtegte durch Armſchlüſſelgriff in.45 Minuten, ſo das Reſul⸗ tat auf 1316 für Schifferſtadt ſtellend. Die 2. Mannſchaft von Sandhofen verlor gegen Schiffer⸗ ſtadt 6115. N. C. Hockey ToC. Schwarz⸗Weiß Worms MG. 025(:2) Die MTG. bewies am Sonntag in Worms erneut, daß ſie ſich wieder ausgezeichnet in Form befindet. Der dortige THC. Schwarz⸗Weiß mußte ſich, trotzdem die Maunheimer mit 2 Ausnahnten nur Juniorenſpieler ſtellten, ſicher:4 geſchlagen berennen und das, obwohl die Wormſer gleich⸗ falls eine gute Leiſtung boten. Vor allem in der Hinter⸗ mannſchaft hatten dieſe ein ſtockſicheres Bollwerk, das den MTG.⸗Stürmern das Tore ſchießen ſehr erſchwerte. Der beſte Wormſer war der Mittellſtürmer, der eine ſehr gute Ballführung beſitzt und ſeinen Sturm immer wieder mit vor das Mannheimer Tor riß, wo verſchiedene gefährliche Situationen entſtanden, ohne daß allerdings der MTG. ⸗ Torwart geſchlagen wurde. Die Mannheimer Junioren⸗ Mannſchaft gewann verdient, auch in diefer Höhe, denn ſie war viel ſchneller, wir ihr Gegner und dieſem vor allem techniſch überlegen. Die Verteidigung war fehr ſicher und ließ zuſammen mit der Läuſerreihe nur ſelten zur Ent⸗ wicklung kommen. Die wenigen geſährlichen Situationen erledigte der Torwart ſicher. Die Ueberraſchung blieb dieſes Mal der Sturm, der ſehr gut kombinierte. Die Aktionen ſind gegen früher einheitlicher geworden und, was die Houptſache iſt, gefährlicher für das gegneriſche Tor, Auch das Schießen ſcheinen die Stürmer jetzt beſſer zu beherrſchen, ſodaß der Sturm nicht mehr als die Schwache der Mannſchaft anzuſprechen iſt. Im Innen⸗ ſturm waren alle 3 Spieler ſehr gut, von den beiden Flü⸗ geln fiel nur der linke etwas ab, ſchoß dafür aber ein ſehr ſchönes Tor. Zu Beginn zog Worms ſofort vor das Mannheimer Tor, kann aber 2 Choncen nicht ausnützen. Nachdem ſich die MTG. gefunden hat, leitet ſie gleichfalls ſchöne An⸗ grifſe ein und wird ſtark überlegen. Worms wird zurück⸗ gedrängt und muß durch Halbrechts und Mittelſtürmer 2 Tore hinnehmen, ſodaß mit:0 die Seiten gewechſelt werden. Auch nach der Pauſe iſt Mannheim weiterhin überlegen. Eine ſchöne Kombination führt durch den Mittelſtürmer zum 3. Tor. Der Linksaußen erhöht auf :0. Die Wormſer kommen gleichfalls zu einigen Gegen⸗ angriffen, die aber von der Mannheimer Verteidigung ſicher abhewehrt werden. Die MT. kann dagegen in den letzten Minuten noch eine Strafecke verwandeln und damit das Endreſultat auf:0 ſchrauben. Je ein Herr von Worms und Mannheim leiteten ſehr korrekt. MT 15 Worms 1b:2. F. H. Larry Gaius gegen Phil. Scott Die Verhandlungen zwecks Abſchluß eines Kampfes zwiſchen dem farbigen kanadiſchen Schwergewichtsmeiſter Larry Gains und Englands Titelhalter Phil Scott ſind ſoweit gediehen, daß bereits als Termin der 13. Juni und als Austragungsort der 35 000 Zuſchauer faſſende Platz der Rugby⸗Union in Lelceſter genannt wird. Larry Gains hat ſich bereits mit den Bedingungen einverſtanden erklärt, und von Phil Scott, der ſich nach ſeiner letzten unrühmlichen Niederlage dem weniger robuſten Berufe eines Schönheitskünſtlers zugewandt hat, erwartet man das gleiche. Seite Mannheimer Hockey BfR. Mannheim Damen— SC. 80 Fraukfurt Damen :1(:0) Dieſer ungewöhnlich ſtrenge Winter zwang vor die Hockeyleute 60 oßen P 8 auch nicht ohne Eit die Spielſtärke der Man bleiben konnte. Während kſurterinnen cht gut „überwinterten“, klappte en Einheimiſchen nicht ſo recht. Die Hauptſchuld dürfte wohl das Fehlen von Frau Böhm, Frl. Volker und Frl. Nuß tragen, da hierdurch nächſt einmal der Poſten der ittelläuferin keines ausreichend beſetzt war und zudem die Elf in veränderter Aufſtellung antreten mußte, Das Spiel der beiden führender utſchen Mamen⸗ mannſchaften mußte beſonderem Intereſſe begegnen, da 80 Frankfurt und Bd. die Elf ſtellen werden, die am 26. April in Mannheim den Länderkampf Süddeutſchland— Sch beſtreiten. Man wird noch einige weitere Spiele abw müſſen, um zu ſehen, wer von den Damen in beſter ſein wird. Immerhin dürfte die Abwehr— mit Frau mann im Tor— von Frankfurt geſtellt werden, wie auch Frl. Menges als Mitteläuferin in Frage kommt; der Poſten des rechten Läufers wird wieder von Frankfurt zu beſehen ſein, während links in Frl. Volker eine Mannheimer Kraft zu erwarten iſt. enſo ſollte Mannheim den Junenſturm ſtellen, während die Frankfurter Flügelleute h den Leiſtungen des Samstags entſchieden vorzuziehen Die Begegnung auf den Plätzen am Flughafen ſich vor allem durch einen ſchnellen und Kampf aus. Bei Mannheim war die Abn ſehr gut, die Läuferreihe dagegen recht gab es gute Flanken der rechten aber beſte Spielerin blieb die Halblinke. Frau N ttellſtürmerin mußte nach der Paufe zurückgehen, um den An fbau ein 5 ſtalten, was dann auch zeitweiſe gelang. furt hatte neben einer ſehr ſicheren Abwehr eine entſchieden beſſere Läuferreihe, in der Mitte und rechte Seite ausge gefielen. Im Sturm waren die Flügellente die tr ide Kräfte, wie überhaupt die Angriſſe der Gäſte weit geſähr⸗ licher waren als die der Platzherren. Das Franifurter allem 83 es bei r Innentrio trat dagegen weniger in Erſcheinung, zumal Frl. Menges taktiſch vollkommen richtig vor allem die Flſtgel einſetzte. Das Spiel ſieht alsbald beide reicher Tätigkeit. Mannheim hat die erſte große Chan aber Halbrechts trifft freiſtehend den Ball ni Nach leichter Ueberlegenheit der Einheimiſchen kommt frankfurt gegen Ende der erſten Halbzeit gut auf, doch fehlt dem Innentrio die Schußſicherheit, um die guten Flanken zu verwerten. Nach dem Wechſel hat Mannheim umgeſtellt, wodurch das Spiel zuſammenhängender wirb. M 1 hat auch zunächſt wieder bei leichter Ueberlegen ns ſtute Chancen zu verzelchnen, aber Sturmmitte rechts zögern zu lange mit dem Schuß, ſodaß d gegneriſche Abwehr immer wieder rettend eingreifer Gegen Ende kommt dann Frankfurt wieber ſtark auf Man erwartet bereits ein torloſes Ende, als die Gäſtemfttel⸗ ſtürmerin in letzter Minute nach ausgezeichnetem Allein⸗ gang den Siegstreffer erzielen kann. Edelmann und Heiler vom VfR. Mannheim leiteten den hartnäckig umſtriktenen Kampf gerecht. H. B. Ma niſche Hockeygäſte V. 46 Mannheim— TV. 37 Sachſenhauſen 927(123) Die 46er hatten gegen Sachſenhauſen eine böſe Schlappe wettzumachen, waren ſie doch zm Vorſpiel in Sachſenhauſen mit:8 unterlegen. Die Revanche iſt nicht geglückt, ſie konnte nicht glücken, denn die Mannheimer mußten 3u dieſem bedeutſamen Spiel zuviel Erſatz einſtellen. Kermas iſt nach Hannover übergeſiedelt, noch ſchwerer aber wiegt der Verluſt von Reichert, der zum Studium in Berlin weilt und dert dem BSV. beigetreten iſt. Außerdem vermißte man noch Graff, Morgenroth und Schwab, doch machte ſich am meiſten das Fehlen des Mittelläufers bemer bar. Unter dieſen Umſtänden kann man mit dem zahlenmäßigen Er⸗ gebnis zufrieden ſein; das Spiel hat aber recht deutlich ge⸗ zeigt, daß die Elf jetzt bis Oſtern noch dringend zahlreicher Trainingsſpiele bedarf, um ſich in neuer Beſetzung zuſnpieſen. Zwei Samstagsübungsſpiele gegen den Vit, Mannheim wepden für belde Vereine nach der langen Winterpauſe von beſonderem Vorteil ſein. Die Veiſtungen, mußten an dieſem Sonntag vormettag durch den mehrfachen Erſatz beeinträchtigt werden. Die Ab⸗ wehr ſchlug ſich wie gewohnt gut, aber in der Läuferrethe konnte natürlich Weber bei allem Eiſer den überragenden Reichert nicht erſetzen, obwohl ſich die Außenläufer noch einigermaßen gut hielten. Der Angriff war ſomit faſt voll⸗ kommen auf ſich angewieſen, ſodaß die drei Tore immerhin Beachtung verdienen. Es zeigte ſich denn auch, daß dieſe Stürmerreihe, die leider viel zu ſelten richtig zum Zug kommen konnte, immer noch ſehr gefährlich iſt und ſich auch in veränderter Aufſtellung nicht ſchlecht verſtande Das Hauptproblem iſt aber zur Zeit die Stellung eines geeigne⸗ ten Mittelläufers; Metz, der in der zweiten Halbzeit dieſen Poſten übernahm, muß ſich erſt einfinden und fehlt dann hinten, wo er mit Greulich gut eingeſpielt iſt, ſodaß man vielleicht doch beſſer einen anderen Verſuch wagen wird. Sachſenhauſen hatte die Herbſtſalſon etwas ſchwach be⸗ gonnen, wurde von dem H. C. Heidelberg mit:0 über⸗ fahren, hatte ſich dann aber ſehr bald erholt. Die Elf hat den großen Vorzug, auch in dieſem Jahr die Gleichen Leute wie früher zur Verfügung zu haben und vor allem auch gute Erſatzleute zu beſitzen. So machte ſich das Fehlen der beiden Stürmer Kuntz und Koch ſaum bemerk⸗ bar, zumal in Heidenhaus ein äußerſt talentierter Mittel⸗ ſtürmer zur Verfügung ſteht. Der Sturm, und hier wieder das Innentrio Auf der Heige 1, Weidenhaus(ſonſt Kuntz! und Ullrich, iſt die Hauptwaffe der recht gut ausgeglichenen Mannſchaft. Die Läuferreihe iſt zuverläſſig, Schimuf ein unermüdlicher Mittelläufer, der unauffällig, aber doch ſehr produktiv arbeitet. Schwächer iſt dagegen die Verteidigung, was auch die drei Gegentreffer bewelſen, wie ja die Ab⸗ wehr ſchon immer eine gewiſſe Schwäche der ſonſt vorzüg⸗ lichen Elf war, die mit dem S. C. 80 Frankfurt als enk⸗ ſchieden beſte Vertretung des Rhein⸗Mainkreles an⸗ zuſyrechen iſt. Das torreiche und äußerſt ſchnelle Spiel bringt Mann⸗ heim alsbald ein Tor, das aber von dem Gäſteunpartei⸗ iſchen nicht gewertet wird. Die Gäſte haben die entſchie⸗ den beſſeren Chancen, kommen aber erſt nach einer Biertel⸗ ſtunde durch ein Eigentor von Metz zur Führung. Wenige Minuten ſpäter erhöht Ullrich nach ſchönem Durchſpiel der rechten Seite auf 210. Beim Gegenſtoß kann Spieß mit ſeharſem Schuß den 1. Gegentreffer erztelen. 10 Minuten vor der Pauſe iſt Heidenhaus erfolgreich, ſo daß Sachſen⸗ hauſen bei weiterer Ueberfegenheit eine 311⸗Halbzeilfüh⸗ rung aufzuweiſen hat. Nach der Pauſe übernimmt Metz anſtelle von Weber den Poſten des Mittelläufers. Schon nach 5 Minuten kann Sleevoigt nach guter Kombingtſon Spieß⸗Pfiſterer ein 2. Tor aufholen. Heidenhaus iſt aber Schlußleute in erfolg⸗ gleich darauf abermals erfolgreich und erhöht nach einer Viertelſtunde wieder auf Flanke von rechts auch auf 512. Sofort geht Mannheim wieder durch, Pfiſterer verbeſſert auf 318. Für die Folge muß Stenger wiederholt rettend eingreifen. Trotz ſehr guter Paraden kann er ein 6. Tor von Heidenhaus nicht verhindern, während Ullrich in letzter Minute den 7. und letzten Treffer erztelt.— Im Spiel der Reſervemannſchaften, das Mannheim gleichfalls mit mehrfachem Erſatz beſtreiten mußte, blieben die Gäſte knapp mit:0 erſolgreich, da Mannheim bei entſchiedent beſſeren Chancen keine Tore zu erzielen vermochte. H. B. 1e Tommy Loughran ſchlägt Schaaf Die ſchöne Siegesſerie des fungen amerikaniſchen Schwergewichtlers Ernie Schaaf wurde am Freitag im Newyorker Madiſon Square Garden durch Tommy Laugh ran unterbrochen. Loughran hatte trotz Gewichts uachtells keine Mühe, ſeinen Gegner in 10 Runden überlegen aus⸗ zupunkten. Chefredakteur: Kuti Fiſche Verantwortlich für Politik: H A. Meißner Feuilleton; dri Steſan Kanfer Kommunalpolitik u Lolaſes Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes Willy Müller Handelstell Kurt Ehmen Gellcht und alles übrige Franz Kircher Anzeigen und geſchäftnche Mit⸗ teilungen Jakob Jaude, fämtlich in Maſinheim Herausgeber Drucker u. Verleger Druckerei Dr Haas. Neue Mannheimer Zeitung Gem 5. Mannheim. N 1.—6 Gür underlangte Beiträge keine Gewa= Mückendung erfolgt nur bel Rückporto 8. Sekte Nummer 128 Nene Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 18. März 1931 5 E68 SN e eee 0 9 ö 755 e NN N N 0 5 9 999 8 FE 5 R 72 Pe 10 0 5 en Il f 5 Dames Das grandiose filmische Schauspiel Der beispiellose Tonfilm Erfolg! Heuie unwiderruilich leizfer Tag! 8 Eine Lusispiel- Bur leske voll übersprudelnder Laune: „n en aut dengel Der neigumatrittene Tonfim Dita Parlo- Paul otto Iänzerinnen für südamerika gesuchl J. g Ein Film der Aufklärung u. Warnung! Willy FogSsT Hier u. 8 5 Bes 5 3 2 2 211 5 8* PAbl. 1 e N. TUBE Lese: Rin- in- Tins illonenhasband- Neiclesstofſe we Schmissige Musik, Laune u. Grazie Ein spannender Kriminalroman öuzüs Eine endlose Kette von Spässen unßd mit dem prachtvollen Wolfshund in schoner Auswahl Kron lustigen Eintällen sind der Pulsschlag Beginn 3,.30,.00 Uhr Ne 8 dieses Super- Schlagers N 8 9 N— Se L Blut N 5 ſdäenicen de 1 St. Ichannes⸗ Segiulgeochſt ETI ER ETI Nochiſol 5 ke Wurlire den Wers Wumeen Pao Iod Fart uach—— von WUI ö Das Theaterstück. welches einen noch nie erre ichten Welterfolg erzielte als 100% iger dautscher Tonfilm Regie: G. W. PAB ST Zur Hebung Ihrer Montags. Stimmung empfiehlt sich ferner: „Micky und der Menschen-Affe“ 18 deutſcher Pflanzen. Paket 4.— Storchen ⸗ Drogerie, Marktplatz, H 1. 16. Rudolf Forster Frits Ras: Reinhold Schünzel Carola Neher Beginn:.00..00.50,.30 Uhr Blukreinigungstee. 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